Skip to main content

Full text of "Zoologischer Jahresbericht"

See other formats


ZOOLOGISCHER  JAHRESBERICHT 


FÜR 


1913. 


HERAUSGEGEBEN 

VON  DER 

ZOOLOGISCHEN  STATION  ZU  NEAPEL. 


► 


REDIGIERT 


VON 


Dr.  J.  gross 


IN  NEAPEL. 


BERLIN 

VERLAG   VON  R.  FRIEDLÄNDER  &  SOHN 
1924. 


N  75* 


Alle  Rechte  vorbehaltm. 


Vorwort. 

Mit  dem  vorliegenden  Bande  beschließt  der  Zoologisclie  Jahresbericht  sein 
Dasein.     Veränderte  Zeitumstände  haben  seiner  Fortführung  ein  Ziel  gesetzt. 

Als  ich  im  Jahre  1914  die  Redaktion  des  Jahresberichtes  übernahm,  konnte 
ich  nicht  voraussehen,  daß  der  nach  mehrjähriger  Unterbrechung  jetzt  endlich  fertig- 
gestellte Jahrgang  1913  der  letzte  der  langen  mit  dem  Jahre  1879  begonnenen 
Heihe  sein  würde.  Unter  Zustimmung  meines  unvergeßlichen  Vorgängers  in  der 
E-edaktion,  Prof.  Paul  Mayer,  hatte  ich  mir  daher  eine  kleine  formelle  Änderung 
erlaubt.  Ich  habe  die  früher  jedem  einzelnen  Abschnitt  vorgesetzten  Titellisten 
in  eine  einzige  zusammengezogen,  so  daß  der  Jahresbericht  jetzt  in  zwei  Teile  zer- 
fiel: I.  Titelliste  und  II.  Referate.  Dadurch  wurde  das  Autorenregister  überflüssig. 
Ich  gewann  so  fast  2^2  Bogen,  die  den  Referaten  zugute  kommen  konnten.  Außer- 
dem bot  meine  Änderung  den  Vorteil,  daß  jetzt  eine  fortlaufende  Paginierung 
durch  den  ganzen  Band  möglich  wurde,  wodurch  sich  das  Nachschlagen  und  Auf- 
suchen der  Referate  wesentlich  bequemer  gestaltet.  Aber,  was  als  eine  die  leichte 
Benutzbarkeit  des  Jahresberichtes  erhöhende  Reform  gedacht  war,  hat  durch  das 
nicht  vorherzusehende  vorzeitige  Einstellen  seines  Erscheinens  nur  dahin  geführt, 
eine  bedauerliche  Inkongruenz  des  letzten  Bandes  gegenüber  seinen  Vorgängern 
zu  bewirken,  wegen  der  ich  die  Abonnenten  des  Jahresberichtes  um  Nachsicht  bitte. 

Ebenso  bitte  ich,  die  Redaktion  des  vorliegenden  Bandes  nicht  zu  hart  zu  be- 
urteilen, wenn  sich  in  ihm  mehr  übersehene  Druckfehler  und  andere  Unebenheiten 
vorfinden  sollten,  als  die  Leser  des  Zoologischen  Jahresberichtes  es  bisher  gewohnt 
waren. 

Paul  Mayers  unbestrittene  Meisterschaft  in  der  Leitung  bibliographischer 
Arbeiten  zu  erreichen,  dürfte  niemandem  vergönnt  sein.  Ihr  auch  nur  nahe  zu 
kommen,  hätte  es  für  mich  jedenfalls  noch  einige  Jahre  der  Übung  bedurft. 

Indem  ich  nicht  ohne  Bewegung  dem  letzten  Bande  des  Jahresberichtes  das 
Geleitwort  schreibe,  bin  ich  gewiß,  im  Sinne  meines  verewigten  Vorgängers  zu 
handeln,  wenn  ich  die  Feder  nicht  niederlege  ohne  ein  kurzes  Schlußwort  des 
Dankes  und  der  Anerkennung  für  die  Angestellten  der  Firma  Breitkopf  &  Härtel. 
Aus  zahlreichen  Gesprächen  mit  Paul  Mayer  weiß  ich,  wie  sehr  er  die  nie  ver- 
sagende Tüchtigkeit  der  Korrektoren  und  Setzer,  dieser  bescheidensten  unter  seinen 
Mitarbeitern,  schätzte.  Ihre  unermüdliche  Aufmerksamkeit,  ihre  in  jahrelanger 
Übung  erworbene  Scharfäugigkeit  haben  an  ihrem  Teil  dazu  beigetragen  dem 
»Neapler  Jahresbericht«  den  Ruf  des  am  besten  geleiteten  Referierblattes  zu 
sichern. 

Dr.  J.  Groß. 

Neapel,  Zoologische  Station, 
30.  August  1924. 


Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

I.  Titel  (Dr.  J.  Groß  in  Neapel) 1 

Ein  *  vor  einem  Titel  bedeutet,  daß  die  Arbeit  dem  Referenten  nicht  zu- 
gänglich war.  Die  fetten  Zahlen  hinter  den  Titeln  verweisen  auf  die  Seiten, 
wo  sich  das  Referat  befindet.     Zusätze  der  Redaktion  stehen  in  [  ]. 

II.  Referate 153 

1.  Protozoa  (Ref.:  Prof.  Rhoda  Erdmann  in  Berlin) 153 

A.  Allgemeines  und  auf  mehrere  Klassen  Bezügliches 153 

B.  Sarcodina 155 

C.  Mastigophora 159 

D.  Sporozoa 165 

E.  Infusoria 172 

F.  Protozoa  incertae  sedis 176 

2.  Porifera  (Ref.:  Prof.  E.  Hentschel  in  Hamburg) 178 

3.  Coelenterata  (Ref.:  Prof.  E.  Hentschel  in  Hamburg  und  Dr.  J.  Groß 

in  Neapel) 180 

A.  Allgemeines 180 

B.  Hydromedusae 184 

C.  Graptolitha  und  andere  fossile  Hydrozoen 191 

D.  Siphonophora 191 

E.  Scyphomedusae 193 

F.  Ctenophora 194 

G.  Anthozoa  (incl.  Hydrocorallia) 194 

4.  Echinoderma  (Ref.:  Prof.  A.  Reichensperger  in  Freiburg) 197 

A.  Allgemeines  und  auf  mehrere  Klassen  Bezügliches 197 

B.  Pelmatozoa 198 

C.  Asteroidea 199 

D.  Ophiuroidea 201 

E.  Echinoidea 201 

F.  Holothurioidea 206 

5.  Vermes  (Ref.iProf.  M.  Lühef  undProf.  H.  Eisigt) 208 

A.  Allgemeines 208 

B.  Gasträaden 210 

C.  Plathelminthes 210 

a.  Turbellaria 210 

b.  Nemertini 217 

c.  Trematodes 218 

d.  Cestodes 223 

D.  Nematodes 227 

E.  Acanthocephala 239 


ao 


3  iC> 


VI  Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

F.  Chaetognatha 240 

G.  Gephyrea 241 

H.  Rotatoria 241 

J.  Annelides 243^ 

a.  Allgemeines 243 

b.  Hirudinea 245 

c.  Oligochaeta 248 

d.  Polychaeta 251 

K.  Isolierte  Gruppen 258 

6.  Bryozoa  {Ref.:  Dr.  J.  Groß  in  Neapel) 261 

7.  Brachiopoda  (Ref.:  Dr.  J.  Groß  in  Neapel) 263 

8.  Arthropoda  (Ref.:  Dr.  H.  Balss  in  München  und  Dr.  J.  Groß  in  Neapel)  264 
(A.  Allgemeines.) 

B.  Pantopoda 264 

C.  Crustacea 265 

Allgemeines 265 

Cirripedia 265 

(Branchiura.) 

Copepoda 266 

Ostracoda 267 

Cladocera 268 

Phyllopoda 272 

(Leptostraca.) 

Stomatopoda 272 

Cumacea 272 

(Anaspidacea.) 

Mysidacea 273 

Euphausiacea 273 

Decapoda 274 

Amphipoda 277 

Isopoda 277 

D.  Poecilopoda.    Trilobita 278 

E.  Protracheata.    Tracheata  im  Allgemeinen 278 

F.  Arachnida 279 

G.  Myriopoda 282 

H.  Hexapoda 283 

a.  Im  Allgemeinen 283 

b.  Einzelne  Gruppen 289 

Aptera 289 

Pseudoneuroptera 291 

Neuroptera 291 

Strepsiptera 292 

Orthoptera  (incl.  Embidae  und  Dermaptera) 292 

Corrodentia  (Termitidae,  Psocidae,  Mallophaga) 298 

(Thysanoptera.) 

Coleoptera 300 

Hymenoptera 308 

Hemiptera 313 

Diptera 316 

Trichoptera 319 

Lepidoptera 320 


Inhaltsverzeichnis.  VII 

Seite 

0.  Mollusca  (Eef.:  Dr.  A.  Na ef  in  Zürich) 328 

A.  Allgemeines 328 

B.  Amphineura 380 

C.  Lamellibranchia 330 

D.  Scaphopoda 335 

E.  Gastropoda 335 

a.  Allgemeines 335 

b.  Prosobranchia 336 

c.  Opisthobranchia  (incl.  Pteropoda) 344 

d.  Pulmonata 344 

F.  Cephalopoda 347 

10.  Tünicata  (Ref.:  Dr.  J.  Groß  in  Neapel) 355 

A.  Allgemeines 355 

B.  Appendicularia 355 

C.  Ascidia 355 

D.  Salpa 358 

11.  Vertebrata  (Ref.:  Dr.  J.  Groß  in  Neapel,  Prof.  M.  Rauther  in  Stuttgart, 

Prof.  V.  Franz  in  Jena,   Dr.  A.  Hafferl  in  Wien,  Prof.  K.  Helly  in 
Würzburg,  Prof.  H.  Joseph  in  Wien,  Dr.  R.  Löwy  in  Wien,  Prof.  H. 

Petersen  in  Gießen  und  Prof.  J.  Tandler  in  Wien) 359 

I.  Ontogeuie  mit  Ausschluß  der  Organogenie 359 

A.  Allgemeiner  Teil 359 

a.  Oogenese  und  Spermatogenese 359 

b.  Früheste  Stadien  im  Allgemeinen.    Entwicklungsmechanisches  .    .  363 

c.  Regeneration,  Transplantation,  Explantation 371 

d.  Teratologisches 378 

e.  Büstogenese 380 

B.  Specieller  Teil 383 

1.  Pisces 383 

2.  Amphibia 391 

3.  Sauropsida 393 

4.  Mammalia 394 

II.  Organogenie  und  Anatomie 401 

A.  Lehrbücher  und  allgemeine  Werke 401 

B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie;  Biologisches 401 

C.  Phylogenie 420 

D.  Haut 425 

E.  Skelet 443 

a.  Allgemeines 443 

b.  Arbeiten  über  mehrere  Regionen 444 

c.  Hautskelet  und  Zähne 445 

d.  Achsenskelet,  Wirbelsäule,  Rippen  und  Brustbein 447 

e.  Schädel  und  Visceralskelet 448 

f.  Gliedmaßen 453 

F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke 454 

(G.  Electrische  Organe.) 

H.  Nervensystem 464 

a.  Allgemeines 464 

b.  Hirn  und  Rückenmark 469 

c.  Parietalorgan 476 

d.  Periphere  Nerven  und  Sympathicus 476 


vin 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite- 

8.  Hautsinnesorgane 483 

f.  Riechwerkzeuge 484 

g.  Schmeckwerkzeuge 486 

h.  Hörwerkzeuge 486 

1.  Sehwerkzeuge 490 

J.  Darmkanal 498 

a.  Allgemeines ;  Ösophagus,  Magen  und  Darm ;  Pankreas  und  Leber  .  498 

b.  Mund,  Pharynx,  Kiemenspalten  und  ihre  Derivate 512 

c.  Pneumatische  Anhänge  des  Darmes 520 

K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle 524 

a.  Allgemeines  und  Blut 524 

b.  Herz  und  Blutgefäße 526 

c.  Lymphdrüsen  und  Lymphgefäße 534 

d.  Leibeshöhle 536 

L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge 538 

a.  Allgemeines  und  Hamwerkzeuge 538 

b.  Nebenniere 541 

c.  Geschlechtswerkzeuge 542 

12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre  (Ref  Dr.  J.  Groß  in  Neapel)  553 

Berichtigungen X 


Schlüssel  zu  den  Abkürzungen  in  der  Titelliste. 


Aarg Aargang 

Abh Abhandlungen 

Abth Abtheilung 

Acad Academie  etc. 

Accad Accademia 

Afr Africa  etc. 

Agr Agricoltura 

Akad Akademie,  -isch  etc. 

Allg Allgemein 

Amer America  etc. 

Anal Anales 

Anat Anatomie  etc. 

Anh Anhang 

Ann Annales,  Annali,  Annais 

Annot Annotationes 

Anst Anstalt 

Anthrop.  .    .    .  Anthropologie  etc. 

Anz Anzeiger 

Arch Archiv,  -es  etc. 

Arg Argang 

As.    .....  Asia  etc. 

Ass.  .....  Association  etc. 

Austr.  ....  Australia  etc. 

Bakt Bakteriologie  etc. 

Bd Band 


Beitr Beiträge 

Belg Belgique 

Ber Bericht 

Bibl Bibliographie  etc. 

Bih Bihang 

Biol Biologie  etc. 

Bl Blatt 

Böhm Böhmisch 

Bol Boletin 

Boll Bollettino 

Bot Botanik  etc. 

Brit British 

Bull Bulletin,  -tino 

Bur Bureau 

Camp Campagne 

C.  B Centralblatt 

Chem Chemisch 

Chir Chirurgie  etc. 

Cient Cientifico 

Circ Circulare  etc. 

Civ Civico 

Cl Classe 

Coli College  etc. 

Com Comunicaziones 

Comm.     .    .    .  Communications 


Schlüssel  zu  den  Abkürzungen  in  der  Titelliste. 


IX 


Comp Comparato  etc. 

,       ,  )  Conchologie, 

^°^°" }  Conchyliologie  etc. 

Congr Congres,  Congresso  etc. 

Contr Contributions 

Corr.  Bl.  .    .    .  Correspondenz-Blatt 

C.  B, Comptes  Bendus 

D Deutsch 

Denkschr.     .    .  Denkschriften 

Dep Department 

Derm Dermatologie  etc. 

Dierk Dierkundig 

Econ Economico  etc. 

Embr Embryologie  etc. 

Engl English 

Ent Entomologie  etc. 

Entomol.  -    .    .  Entomologist 

Ergeb Ergebnisse 

Espan Espanol 

Exp Expedition 

Exper Experimental 

Expl Exploration 

Eis Fisiologia 

Eisch Fischerei 

Fish Fishery 

Fl.     .....  Flora 

Förh Förhandlingar 

For Forening 

Forh Forhandlinger 

Forschungsb.  .  Foi-schungsbericht 

Fortschr.  .    .    .  Fortschritte 

Frang Frangais 

Freniatr.  .    .    .  Freniatria 

Gaz Gazette 

Gazz Gazzetta 

Gen General 

Geogr Geographie  etc. 

Geol Geologie  etc. 

Ges Gesellschaft 

Ginec Ginecologia  etc. 

Giorn Giornale 

Gynäk Gynäkologie  etc. 

Handl Handlingar 

Heilk Heilkunde 

Helv Helvetique 

Hist Histologie 

H.  N Histoire  natm'elle 

Hosp Hospital 

Hyg Hygiene 

Jaarg Jaargang 

Jahrb Jahrbuch 

Jahresb.   .    .    .  Jahresbericht 

Jahresh.    .    .    .  Jahresheft 

Jahrg Jahrgang 

111 Illustrirt 

Ind Indien  etc. 

Inst Institut  etc. 

Internat.  .    .    .  International 

Journ.  ....  Journal 

Ist Istituto 

Ital Italiano  etc. 


Klin Klinisch 

Komm Kommission 

Lab Laboratorium  etc. 

Laryng.    .        ,  Laryngologie  etc. 

Lect Lectures 

Lief Lieferung 

Lig Ligustico 

Linn.     .    /  .    .  Linnean  etc. 

Lit Literary  etc. 

Lomb Lombardo 

Lyc Lyceum 

Mag Magazin  etc. 

Mal Malacologie  etc. 

Mar Marine 

Math Mathematik  etc. 

Med Medizin  etc.  (Medico) 

Meddel.    .    .    .  Meddelelser  (anden) 

Meet Meeting 

Mem Memoires 

Mem Memorie 

Mens Mensile 

Ment Mentale 

Micr Microscopy  etc. 

Mikr Mikroskopie  etc. 

Min Mineralogie  etc. 

Mitth Mittheilungen 

Monatsbl.     .    .  Monatsblätter 

Monatschr.  .    .  Monatschrift 

Monatsh.  .    .    .  Monatshefte 

Monit Monitore 

Morph Morphologie  etc. 

Mus Museum,  Musee  etc. 

N Neu  etc. 

Nac.  .....  Nacional 

Nachr Nachrichten 

(  Natural,  naturelle,  natur- 

Nat I   forschend,       -historisch, 

(   -wissenschaftlich  etc. 

Nation.     .    .    .  National 

Natural.    .    .    .  Naturalist  (e) 

Naturg.     .    .    .  Naturgeschichte 

Naturk.     .    .    .  Naturkunde 

Naturw.    .    .    .  Naturwissenschaft 

Nav Navale 

Nederl.     .    .    .  Nederlandsch 

Nerv Nervoso  etc. 

Neur Neurologie  etc. 

Nevrol.     .    .    .  Nevrologia 

N.  H Natural  History 

Norw Norwegen  etc. 

Nouv Nouveau  etc. 

N-S- New-South- 

N.  Sc Natural  Science 

Ofv Ofversigt 

Onderz.     .    .    .  Onderzoekingen 

Ophthalm.    .    .  Ophthalmologie  etc. 

Ordn Ordnung 

Orn Ornithologie  etc. 

Ostet Ostetricia 

Ov Oversigt 

Pal Paläontologie  etc. 

p   .    .,  )  Parasitenkunde 

*    ■    ■  (  Parasitologie 


Schlüssel  zu  den  Abkürzungen  in  der  Titelliste. 


Path Pathologie  etc. 

Phil Philosophie  etc. 

Phys Physiologie  etc. 

Physik,  (q.)  .    .  Physik  etc. 

Prakt Praktisch 

Proc  \  Proceedings 

)  Proces 

Prot Protokolle 

Psych Psychologie  etc. 

Quart.  :    :    :   i  Q^a^-terly 

R.  .....    .  Royal  etc. 

Rapp Rapport 

Rec Record 

Rech Recherches 

Rend Rendiconti 

Rep Report 

Res Resultats 

Rev Revista 

Rhin Rhinologie 

Riv Rivista 

S South,  Süd  etc. 

Sc Science,  -tifique  etc. 

Sehr Schriften 

Schweiz.  .    .    .  Schweizerisch 

Sc.  N Sciences  naturelles  etc. 

Scott Scottish 

Sekt Sektion 

Selsk Selskab 

Sess Session 

Sitz Sitzungsberichte 

Skand Skandinavisch  etc. 

Skr Skrifter 


Soc Societe  etc. 

Sperim.     .    .    .  Sperimentale 

Stat Station 

Stud Studies 

Suppl Supplement 

Syst Systematik  etc. 

Tid Tidskrift 

Tijd Tijdschrift 

Tose Toscano 

Trans Transactions 

Trav Travaux 

Univ Universität  etc. 

Unters Untersuchungen 

U.  S United  States 

Vat Vaterland  etc. 

Vaud Vaudoise 

Ver  \  ^ereeniging 

^ /  Verein 

Verb Verbal  etc. 

~.j    ,  \   Verhandlingen 

^®™ )  Verhandlungen 

Vers Versammlung 

Versl Verslagen 

Vet Vetenskap 

Veter Veterinär 

Vid.  .....  Videnskab 

V.  M Vorläufige  Mitteilung 

Vol Volume 

Wiss Wissenschaft  etc. 

Z Zoologie  etc. 

„  ..  l  Zeitschrift 

^^'^ i  Zeitung 


Berichtigungen. 

p  161  Zeile  6  von  oben  lies  Mackinnon  ('"'!  statt  Mackinnon  (-}. 

p  168  Zeile  19  von  unten  lies  Moldovan  statt  Moldowan. 

p  256  Zeile  10  von  unten  lies  &  statt  und. 

p  319  Zeile  20  von  unten  lies  Lutz(i)  statt  Lutz. 

p  429  Zeile  3  und  Zeile  10  von  oben  lies  Secerov  statt  Secerov. 

p  526  Zeile  13  von  unten  ist  hinter  Stanley  einzufügen  Kent. 

Im  Bericht  für  1912: 
Vertebrata  p  21  Zeile  19  von  oben  lies  Janus  statt  James. 

p  23  Zeile  9  von  oben  lies  Armored  statt  Armoved. 

p  33  Zeile  12  von  oben  lies  Razzauti  statt  Razzanti. 

p  60  Zeile  4  von  oben  lies  der  Sehnen  statt  des  Sehnerven.  . 

p  88  Zeile  9  von  oben  ist  möglich  zu  streichen. 

Im  Bericht  für  1911: 
Vermes  p  9  Zeile  4  von  unten  lies  Lucks  statt  LuchS. 
Arthropoda  p  65  Zeile  12  von  unten  lies  Reduviide  statt  Reduciide. 
Vertebrata  p  187  Zeile  13  von  oben  lies  Michailow(-)  statt  IVIichailow(3j. 


I.  TITEL. 

Aagaard,  Otto  C,  Über  die  Lymphgefäße  der  Zunge,  des  quergestreiften  Muskelgewebes  und 
der  Speicheldrüsen  des  Menschen,     in:   Anat.  Hefte    1.  Abt.   47.  Bd.  p  493—648 
20  Figg.  T  15-25.  [634] 
Abbott,  Edwina,  s.  Washburn. 
Abbott,  J.  F.,  The  Effect  of  Destilled  Water  upon  the  Fiddler  Grab,     in:  Biol.  Bull.  Vol.  24 

p  169—174.  [276] 
Abel,  0.,  1.  Säugetiere  (Mammalia;.   Paläontologie,    in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd. 
p  695—759  122  Figg. 

* ,  2.  Die  eocänen  Sirenen  der  Mittelmeerregion,    Erster  Teil:  Der  Schädel  von  Eothe- 

rium  aegyptiacum.   in :  Palaeontographica  59.  Bd.  p  289 — 363  5  Figg.  5  Taf. 

,    3,    Neuere  Wege   phylogenetischer  Forschung,     in:    Verh.  Ges.  D.  Naturf.  Arzte 

85.  Vers.  1.  Teil  p  116—124.  [5691 
Abel,  Williaminaj  The  Arrangement  of  the  Longitudinal  and  Circular  Musculature  at  the 
Upper  End  of  the  Oesophagus,     in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  381 — 390 
4  Figg.     [Homo.] 
*Abelsdorff,  G.,  Über  das  Verhalten  des  Pecten  bei  der  Akkommodation  des  Vogelauges,  in: 

Arch.  Vergl.  Ophthalm.  1.  Jahrg.  1910  p  290—292. 
Abonyi,  A.,  1.  Über  vererbungstragende  Zellsubstanzen,   in:  AUattani  Közlemenyek  11.  Bd. 
1912   p  1 — 25  23  Figg.     [Ungarisch  mit  deutschem  Resume.     Zusammenfassendes 
Referat.] 

,    2.  Bemerkungen  zu  Eduard  Graeters  Abhandlung  *  Chyrocephalus  [Tanymastyx]  sta- 

gnalis  L.  im  südlichen  Schwarzwald«,  ibid.  12.  Bd.  p  117 — 120.  [Ungarisch  mit 
deutschem  Resume.  Muß  T.  lacunae  Guerin  genannt  werden.] 
Abramowicz,  Helene,  Die  Entwicklung  der  Gonadenanlage  und  Entstehung  der  Gonocyten 
bei  Triton  taeniatus  (Schneid.},  in:  Morph.  Jahrb.  47.  Bd.  p  593—644  27  Figg. 
i642] 
*Acconci,  Gius.,  1,  Di  alcune  fini  particolaritä  di  struttura  della  mucosa  uterina,  della  deci- 
dua  e  deir  novo,   in:  Boll.  Soc.  Med.  Chir.  Pavia  Anno  26  1912  p  125—140  Taf. 

,    2.  Sulla  fine  struttura  della  Placenta.    in:  Internat.  Monatsschr.  Anat.  Phys.  30.  Bd. 

p  233—257  T  4.  [400] 
Ackerknecht,  Eberhard,  Zur  Topographie  des  präfrenularen  Mundhöhlenbodens  vom  Pferde; 
zugleich  Feststellungen  über  das  regelrechte  Vorkommen  parakarunkulären  Tonsillen- 
gewebes  (Tonsilla  subungualis)  und  einer  Glandula  paracaruncularis  beim  Pferde,   in : 
Arch.  Anat.  Phys.  Anat.  Abt.  1913  p  93—156  8  Figg.  [512] 
Addison,  William  H.  F.,  &  Harold  W.  How,  On  the  prenatal  and  neonatal  lung.    in:  Amer. 

Journ.  Anat.  Vol.  15  p  199—214.  [623] 
Addison,  W.  H.  F.,  &  Leo  Loeb,  Beiträge  zur  Analyse  des  Gewebewachstums.    10.  Über  die 
Beziehungen  zwischen  Struktur  der  Epidermis  der  Taube  und  des  Meerschweinchens 
und  der  Proliferation  der  normalen  und  regenerierenden  Epithelzellen,     in:  Arch. 
Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  635—658.  [372] 
Zool.  Jahresbericht.    1913.    I.  Titel.  1 


2  I.  Titel. 

Adloff,  P.,    1.    Zur  Frage  der  prälaktealen  Anlagen,    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  236 — 238. 

[Polemisch.] 

,    2.  Die  Zähne  der  fossilen  Menschenrassen,    in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  185 — 190. 

,    3.  Zur  Entwicklungsgeschichte  des  menschlichen  Zahnsystems  nebst  Bemerkungen 

zur  Frage  der  prälaktealen  Dentition,  der  sogenannten  Konkreszenztheorie  und  der 

Entwicklung  des  Säugetiergebisses  überhaupt,   in:  Arch.Mikr.Anat.  82.  Bd.  I.Abteil. 

p  1-38  5  Figg.  T  1,  2.  [446] 
,    4.  Über  prälakteale  Zahnanlagen,   in:  D.  Med.  Wochenschr.  38.  Jahrg.  1912  p  780. 

[445] 
,    5.  Über  Probleme  der  Gebißentwicklung,  in:  Verh. Anat. Ges.  27. Vers,  p  188 — 194. 

[446] 
Aducco,  V.,  Sur  la  fonction  vaso-motrice  de  la  moelle.    in:  Arch.  Ital.  Biol.  Tome  59  p  412 

—416. 
"'Agabanow,  A.,  Über  die  Nerven  in  den  Augenhäuten,     in:  Arch.  Ophthalm.  83.  Bd.  1912 

p  317—380  32  Figg.  4  Taf. 
Agar,  W.  E.,  1.  Transmission  of  Environmental  Effects  from  Parent  to  Offspring  in  Simo- 

cephalus  vetulus.   in:  Phil.  Trans.  R.  Soc.  London  B  Vol.  203  p  319—372.  [271] 
,    2.  The  Transmission  of  Environmental  Effects  from  Parent  to  Offspring  in  Simo- 

cephalus  vetulus.   (Abstract.)  in:  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  115 — 116. 
Aggazzotti,  Alberto,  1.  Influenza  dell'  aria  rarefatta  suU'  ontogenesi.    Nota  1.   La  perspira- 

zione  delle  ova  di  Gallina  durante  lo  sviluppo  in  alta  montagna.     in:  Arch.  Entw. 

Mech.  36.  Bd.  p  633—648  Fig.  [369] 
,    2.  Idem.   Nota  2.  La  reazione  dei  liquidi  dell'  ovo  durante  lo  sviluppo.   ibid.  37.  Bd. 

p  1—28  3  Figg.  [369] 
,    3.   Influence  de  l'air  rarefie  sur  l'ontogenese.    Note  1.   La  Perspiration  des  ceufs  de 

Poule  durant  le  developpement  en  haute  montagne.     in:  Arch.  Ital.  Biol.  Tome  59 

p  287-304.  [369] 
,    4,  Idem.  Note  2.  I.Partie.  La  reaction  des  liquides  de  l'ceuf  durant  le  developpement 

dans  la  plaine.   ibid.  p  305—321.  [369] 
Agharkar,  S.  P.,  Further  Notes  on  the  Habits  and  Distribution  of  Limnocnida  indica.     in: 

Rec.  Ind.  Mus.  Vol.  9  p  247—249.  [191] 
Agulhon,  H.,  s.  Bertrand. 
Ahrens,  Hans,  1.  Entgegnung  an  Adloff.   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  524— 527.    [Prälakteale 

Zahnanlagen.] 
,    2.  Erwiderung  an  Herrn  Adloff.   ibid.  45.  Bd.  p  107 — 111.     [Konkreszenztheorie  der 

Zähne.] 
,    3.  Die  Entwicklung  der  menschlichen  Zähne,  in :  Anat.  Hefte  1.  Abt.  48.  Bd.  p  167 

—266  25  Figg.  T  18—21.  [446] 
Aichel;  Otto,    1.  Über  das  Verhalten  des  Zellprotoplasmas  der  Blastomeren  und  der  Zellen 

erwachsener  Tiere  gegenüber  Kieselsäure,   in :  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  212 — 220.  [368] 

,    2.  Über  die  Entstehung  des  Incabeins.    (Vorläufige  Mitteilung.)   ibid.  p  463 — 469. 

*Aldrich,  J.  M.,  The  Biology  of  some  "Western  Species  of  the  Dipterous  Genus  EpJiydra.   in: 

Journ.  New  York  Ent.  Soc.  Vol.  20  1912  p  77—79  3  Taf. 
Alexandrescu,  P.,  Cytologie  de  l'humeur  aqueuse.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  967 

—969. 
Alexandrowicz,  Jerzy  Stanislaw,  1.  Beiträge  zur  vergleichenden  Physiologie  der  Verdauung. 

6.  Zur  Kenntnis  der  Zellulose  und  des  zelluloselösenden  Fermentes  im  Hepatopan- 

kreassaft  der  Schnecke  [Helix pomatia).    in:  Arch.  Ges.  Phys.  150.  Bd.  p  57—86. 
,    2.  Zur  Kenntnis  des  sympathischen  Nervensystems  einiger  Wirbellosen,     in:   Zeit. 

AUg.  Phys.  14.  Bd.  p  358—376  T  12, 13.  [569] 


I.  Titel.  3 

Alexeieff,  A.,  1.  Introduction  ä  la  revision  de  la  famille  Herpetomonadidse  (=  Trypanosomi- 

äss  Doflein  1911).   in:  Arch.  Protistenk.  29.  Bd.  p  313—341  3  Figg.  [161] 
,    2.  Systematisation  de  la  mitose  dite  »primitive«.    Sur  la  question  du  centriole.   (A 

propos  de  la  division  nucleaire  chez  Malpighiella  sp.)   ibid.  p  344 — 363  7  Figg.  [154] 
.    3.  A  propos  du  corpuscule  preblepharoblastique  chez  les  Trypanosomes.   (Reponse 

ä  M.  Roudsky.)   in:  Arch.  Protistenk.  30.  Bd.  p  322—325. 
,    4.  Recherches  sur  les  Sarcosporidies.   1.  Etüde  morphologique.    in:  Arch.  Z.  Exper. 

Tome  51  p  521—569  T  7—9.  [172] 
,    5.  A  propos  de  la  question  du  centriole  chez  les  Amibes  limax.     in :  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  327—331.     [Polemisch  gegen  Chatton.] 
Allee,  W.  C,  1.  Further  studies  on  physiological  states  and rheotaxis in Isopoda.   in:  Journ. 

Exper.  Z.  Vol.  15  p  257—295  9  Figg.  [278] 
,    2.  The  Effect  of  Moulting  on  Rheotaxis  in  Isopods.    in :  Science  ^2)  Vol.  37  p  882— 

883.  [278] 

,   s.  Shelford. 

Allen,  Glover  M.,  Zaglossus.   in:  Mem.  Mus.  Comp.  Z.  Vol.  40  p  253-307  2  Taf.  [406] 
Allen,  William  F.,  Studies  on  the  Development  of  the  Veno-Lymphatics  in  the  Tast-region 

of  Polistotrema  [Bdellostoma]  stouti.   First  Communication :  Formation  of  the  Caudal 

Hearts.   in:  Q.  Journ.  Micr!  Sc.  (2)  Vol.  59  p  309-360  T  19—21.  [534] 

,   s.  Heron-Allen. 

Allis  jr.,  Edward  Phelps,  The  Homologies  of  the  Ethmoidal  Region  of  the  Selachian  Skull. 

in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  322-328.  [V.  M.] 
Allyn,  Harriett  M.,    The  Initiation  of  Development  in  Chcetopterus.     in:  Biol.  Bull.  Vol.  24 

1912  p21— 72  Fig.  2  Taf.  [253] 
Almagiä,  M.,  SulF  esistenza  di  una  lattasi  pancreatica.   in:  Arch.  Fis,  Vol.  11  p  355—359. 
Alten,  Hans  v.,  Über  linkseitige  Lage  der  Vena  cava  inferior,    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  337 

—348  7  Figg.     [Homo.] 
Alverdes,  Friedrich,  1.  Versuche  über  die  künstliche  Erzeugung  von  ]Mantelperlen  bei  Süß- 
wassermuscheln,  in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  441—458  12  Figg.  '331] 
,    2.   Nochmals  über  die  Kerne  in  den  Speicheldrüsen  der  Chironomus-ljarven.     ibid. 

p  565-574.  [317] 
,    3.  Über  Perlen  und  Perlbildung,    in:   Zeit.  Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  598-633  T  30,  31. 

[331] 
*Amans,  ...,  Etudes  recentes  sur  les  Oiseaux.   Recherches  sur  les  poumons  des  Oiseaux.     in: 

Bull.  Acad.  Sc.  Montpellier  1912  p  136—140. 
Amantea,  G.,  Die  reflexogene  Hautzone  des  Penis  des  Hundes  für  die  Geschlechtsakte,    in: 

Arch.  Ges.  Phys.  154.  Bd.  p  364—372  Fig.  [442] 
Amerongen,  s.  Taets  v.  Amerongen. 
Anastasi,  0.,  Sul  comportamento  di  alcuni  innesti  di  occhi  nelle  larve  di  Discoglossus  pietus. 

in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  222— 232:T  9-11.  [371] 
Ancel,  P.,  s.  Bouin. 
Ancel,  P.,  &  P.  Bouin,  1.  Sur  les  soi-disant  nephrophagocytes  uterins  et  la  signification  des 

cellules  myometriales.    in:    C.  R.   Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  352—354.     [Gegen 

Mercier.] 
,    2.    Sur  la  recherche  des  cellules  excretrices  par  la  methode  des  injections  physiolo- 

giques  de  matieres  colorantes.    (Premiere  note.)    ibid.    p  808—811.     [Gegen  Bruntz 

und  Mercier.] 
,    3.  La  [methode  des  injections  physiologiques  et  la  determination  des  cellules  excre- 
trices.   (Reponse  ä  MM.  Cuenot,  Bruntz  et  Mercier.)   ibid.  p  1209 — 1211. 
Anderson,  W.  S.,  The  Inheritance  of  Coat  Color  in  Horses.   in:  Amer.  Natural.  Vol  47  p  615 

—624. 
Andouard,  P.,  s.  Gouin. 

1* 


4  I.  Titel. 

Andre,  E.,  Recherches  parasitologiques  sur  les  Amphibiens  de  la  Suisse.  in:  ßev.  Suisse  Z. 
Vol.  21  p  179—200  T  6.     [210J 

Andree,  K.,  Weiteres  über  das  carbonische  Arthrostrakengenus  Arihropleura  Jordan,  in: 
Palaeontographica  Vol.  60  p  295—310  T  23. 

Andrews,  C.  W.,  On  the  Skull  and  Part  of  the  Skeleton  of  a  Crocodile  from  the  Middle  Pur- 
beck of  Swanage,  with  a  Description  of  a  new  Species  [Pholidosaurus  Icevis],  and  a 
Note  on  the  Skull  of  Hylceochampsa.  in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  11  p  485—494 
2  Figg.  T  8. 

Anigstein,  Ludwig,  Über  Strombidium  testacettm  nov.  spec,  eine  marine  oligotriche  Ciliate. 
in:  Arch.  Protistenk.  32.  Bd.  p  79—110  6  Figg.  T  1,  2.  [175] 

Ankarsvärt,  G.,  &  J.  Aug.  Hammar,  Zur  Kenntnis  der  Ganoidenthymus  [Amia  calva,  Lepido- 
steus  osseus).    in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.  p  293—306  5  Figg.  T  25,  26.  [617] 

Annandale,  K,  1.  The  Indian  Barnacles  of  the  suhgenus  Scalpellu7n.  in:  Reo. Ind.  Mus.  Vol. 9 
p  227—236. 

,    2.  Adaptation  in  the  Habits  of  a  Tabanid  Fly.  ibid.  p  245—246.  [318] 

Anthony,  R.,  Etüde  experimentale  des  facteurs  determinant  la  morphologie  cranienne  des 
Mammiferes  depourvues  de  dents.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  649 — 650 
Fig.    [\.  M.; 

Anthony,  R.,  &  J.  Bortnowsky,  Un  appareil  aerien  de  type  particulier  chez  un  Lemurien  [Mi- 
crocehus  minor  minor  E.  Geoflfr.).    ibid.  Tome  156  p  160 — 161  Fig.  [442] 

Anthony,  R.,  &  L.  Chevroton,  Considerations  sur  les  attitudes  et  la  locomotion  de  l'Hippo- 
campe,  etude  chronophotographique.  in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  51  Notes  p  11 — 22 
10  Figg. 

Anthony,  R.,  &  L.  Gain,  1.  Sur  le  developpement  du  squelette  de  l'extremite  posterieure  chez 
le  Pingouin.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  482—484  10  Figg.  [Vorläufige 
Mitteilung.] 

,    2.  Sur  le  developpement  de  la  pterolyse  chez  les  Pingouins.    ibid.  Tome  157  p  1018 

—1019.  ;434] 

Anthony,  R.,  &  H.  Valiois,  Considerations  anatomiques  sur  le  type  adaptatif  primitif  des 
Microchiropteres.  in :  Internat.  Monatschr.  Anat.  Phys.  30.  Bd.  p  169 — 225  12  Figg. 
T  3.  [453] 

*Aoyagi,  T.,  Zur  Histologie  des  N.  phrenicus,  des  Zwerchfelles  und  der  motorischen  Nerven- 
endigungen in  demselben,     in:   Mitt.  Med.  Fakult.  Tokyo  10.  Bd.  p  233—241.  Taf. 

Appleton,  A.  B.,  Note  on  a  Variable  Feature  of  the  Astragahts.  in:  Journ.  Anat.  Phys.  Lon- 
don Vol.  47  p  123—142  2  Figg.     [Rein  anthropologisch.] 

Apstein,  J.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Leptomedusen.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd. 
p  579—616  T  42,  43.  [185] 

Aresu,  M.,  La  superficie-cerebrale  dell'  Uomo.   in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  7 — 12. 

Argaud,  R.,  Sur  une  region  endocardique  directement  excitable.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 
Tome  156  p  1787—1788.  [527] 

Argaud,  R.,  &  M.  Fallouey,  1.  Sur  la  structure  du  tarse  palpebral  et  son  indepedence  vis-ä-vis 
de  la  glande  de  Meibomius.    in:   C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1068-1070.  [496] 

,    2.  Les  glandes  de  Moll  chez  le  Pore.  ibid.  p  1272-1274.  [496] 

Ariola,  V.,  1.  Nuovo  Pesce  abissale  del  golfo  di  Genova  [Gubiceps  capensis  Smith),  in:  Riv. 
Mens.  Pesca  Anno  14  p  185—192  T  6. 

,    2.  Neviichthys  mediterraneus  del  golfo  di  Genova.    ibid.  Anno  15  p  1 — 5. 

*Arldt,  Th.,  1,  Die  Pliozän-  und  Quartärsäugetierfauna  des  westlichen  Nordamerika.  Sammel- 
referat,  in:  Nat.  Rundschau.  27.  Jahrg.  1912  p  470— 473. 

* ,2.  Die  Fauna  der  alten  Tierregionen  des  Festlandes,    in:   N.  Jahrb.  Min.  Geol.  Pal. 

Beilag.-Bd.  34  1912  p  633—782. 


I.  Titel.  5 

Armbruster,  Ludwig,   1.  Chromosomenverhältnisse  bei  der  Spermatogenese  solitärer  Apiden 

[Osmia  cornuta  Latr.).   Beiträge  zur  Geschlechtsbestimmungsfrage  und  zum  Reduk- 

tionsproblem.  in:  Arch.  Zelliorsch.  11,  Bd.  p  242— 326  10  Figg.  T  11— 13.  [311] 
,    ä.  Über  die  Chromatinverhältnisse  bei  solitären  Bienen  und  ihre  Beziehung  zur  Frage 

der   Geschlechtsbestimmung,     in:   Ber.  Nat.  Ges.  Freiburg  20.  Bd.  12  pgg.  2  Figg. 

[V.  M.  zu  1.] 
Armsby,  Henry  Prentiß,  &  J.  August  Fries,   The  Influence  of  Standing  or  Lying  upon  the 

Metabolism  of  Cattle.    in:    Amer.  Journ.  Phys.    Vol.  31  p  245—254.     [Rein  physio- 
logisch.] 
Arndt,  Walther,  Über  das  Vorkommen  von  Fett_bei  Actinien.    in:    Z.  Jahrb.  Abt.  Allg.  Z. 

Phys.  34.  Bd.  p  27—42  T  2.  [195] 
Arnold,  G.,  Jelly-fish  of  the  Norquane  River,   in:  Nature  Vol.  91  p  111 — 112. 
Arnold,  Julius,  Das  Plasma  der  somatischen  Zellen  im  Lichte  der  Plasmosomen-Granulalehre 

und  der  Mitochondrienforschung.    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  433 — 462.    [V.  M.] 
Artari,  Alexander,  Zur  Physiologie  der  Chlamydomonaden.     Versuche  und  Beobachtungen 

an  Chlamydomonas  Ehrenbergii  Gorosch.  und  verwandten  Formen,    in :   Jahrb.  "Wiss. 

Bot.  52.  Bd.  p  410-466  3  Figg.  T  6.  [160] 
Arthus,  Maurice,   Recherches  experimentales  sur  le  venin  de  Buthus  quinquestriatus.    in: 

C.  R.  Acad.  Sc.  Paris.  Tome  156  p  1256—1258. 
Arthus,  Maurice,  &  Frida  Martin,  Note  sur  le  centre  vaso-tonique  bulbaire.    in:    C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  744—746. 
Asai,  T.,  Untersuchungen  über  die  Struktur  der  Riechorgane  bei  Mustdus  lacvis  (glatter  Hai, 

Selachier).   in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  49.  Bd.  p  441—521  8  Figg.  T  28—31.  [484] 
*Aschoff,  L.,  Zur  Morphologie  der  Nierensekretion  unter  normalen  und  pathologischen  Be- 
dingungen, nach  Untersuchungen  von  Dr.  Sazuki.   in:  C.  B.  Allg.  Patb.    Path.  Anat. 

23.  Bd.  1912  p  448-449. 
Ascoli,  G.,  Zur  Kenntnis  der  neurofibrillären  Apparate  der  Hirudineen.  in:  Arch.  Mikr.  Anat. 

82.  Bd.  1.  Abt.  p  414—425  10  Figg.  [248] 
Ascoli,  G.,  &  T.  Legnani,  L'hypophyse  est-elle  un  organe  indispensable  ä  la  vie?    in:  Arch. 

Ital.  Biol.  Tome  59  p  235 — 268  Taf.   [Vollständige  Exstirpation  der  Hypophyse  bei 

Hunden  wirkt  tötlich.] 
Asher,  Leon,  1.  Resorption,   in:  Handwürterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  377— 387. 

,    2.  Sekretion  der  Drüsen  mit  Ausführungsgang.   ibid.  p  1175 — 1190. 

Asher,  Leon,  «&  Roy  Gentry  Pearce,  Nachweis  der  sekretorischen  Innervation  der  Niere,   in: 

C.  B.  Phys.   27.  Bd.  p  584 — 590.    [Der  Vagus  enthält  sekretorische  Nerven  für  die 

Niere]. 
Ashworth,  J.  H.,  Catalogue  of  the  Chsetopoda  in  the  British  Museum  (Natural  History).   A. 

Polychseta.  Part  1.  Arenicolidae.  London  1912  12  u.  175  pgg.  68  Figg.  15  Taf.  [258] 
Asvadourova,  Nina,  Recherches  sur  la  formation  de  quelques  cellules  pigmentaires  et  des  pig- 

ments.   in:  Arch.  Anat.  Micr.  Paris  Tome  15  p  153—314  5  Figg.  T  9,  10.  [382] 
Atee  s.  McAtee. 
Athanaslu,  J.,  &  J.  Dragoiu,  1.  Sur  les  capillaires  aeriens  des  fibres  musculaires  chez  les  Li- 

sectes.   in :  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  1168—1171  2  Figg.  [305] 
,    2.  Sur  les  capillaires  aeriens  des  fibres  musculaires  chez  les  Insectes.    in:   C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  75  p  578—582  2  Figg.  [305] 
Auerbach,  Felix,  Die  Variationskurve  in  der  Biologie,    in:    Zeit.  Indukt.  Abstamm.  Ver- 
erbungslehre 11.  Bd.  p  18—38  6  Figg.  [553] 
Auerbach,  Fr.,  &  H.  Pick,  Bemerkung  zur  Pankreasverdauung.    in:    Biochem.  Zeit.  48.  Bd. 

p  425 — 426.  [Rein  physiologisch.] 
"'Auerbach,  M.,  1.  Untersuchungen  über  fie«7ie^M?/a  josorosjoermtca  Thel.  in :  Verh.  Nat.  Ver. 

Karlsruhe  24.  Bd.  1912  p  3—25  2  Figg.  2  Taf. 


6  I.  Titel. 

Auerbach,  M.,  2.  Studien  über  die  Myxosporidien  der  norwegischen  Seefische  und  ihre  Ver- 
breitung,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  34.  Bd.  p  1—50  5  Figg.  T  1—5.  [170] 

Augener,  H.,  1.  Polychaeten  von  Franz- Joseph-Land.  1.  in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  202—220. 
[Earmothoe  &;  Pholoel;  Phyllodocel,   Oenetyllis  1,   EteotteB;  Nephthys2;   Nereis  1], 

,    2.  Idem.  2.  ibid.   p  253 — 273  2  Figg.  [Syllis  1,  Eusyllis  1,  Autolytus  3;  Castalia  1, 

Onuphis  1;  Liwihriconereis  1;  Chaetoxonel;  Aricia  1;  Sealibregma  2 ;  Anoides  1, 
Marenxelleria  1  n. ;  Flahelligera  1,  Brada  1 ;  Travisia  1,  Ampharete  1 ;  Amphitrite  2, 
Nieolea  1,  Scione  1,  Thelepiis  1,  Terebellides  1,  Soloivetia  1,  Polycirrus  1 ;  Dasyehotie  1, 
Ghone  1 ;  Apomatus  1,  Spirorbis  2;  Phascolion  1.] 

Augustin,  K.,  Filaria  flexuosa  Wedt  1856.   Diss.  Königsberg  51  pgg.  6  Taf.  [237] 

Augusiin,  Willy,  Die  Formenvariabilität  der  Beckenknochen  bei  nordatlantischen  Barten- 
walen,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  533-580  T  19,  20.  [463] 

Aunap,E.,  Über  die  Chondriosomen  der  Gonocyten  bei  Knochenfischen,  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd. 
p  449—459  5  Figg.  [359] 

Awerinzew,  S.,  1.  Ergebnisse  über  parasitische  Protozoen  der  tropischen  Region  Afrikas.  1. 
in :  Z.  Anz.  41  Bd.  p  186—188  4  Figg. 

,    2.  Idem.  2.  ibid.  42.  Bd.  p  55-57.  [V.  M.] 

,    3.  Idem.  3.  ibid.  p  151—156  4  Figg.  [V.  M.] 

,    4.  Idem.  4.  ibid.  p  170—172.  [V.  M.] 

,    5.  Myxobolus  magmis  nov.  sp.  ibid.  p  75 — 76  Fig. 

Aynaud,  Marcel,  &  Auguste  Pettit,  Sur  les  globulins  de  la  Poule.  in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 
Tome  74  p  373—375.  [626] 

Babäk,  Edward,  1.  Über  den  Einfluß  des  Lichtes  auf  die  Vermehrung  der  Hautchromato- 
phoren.   in:  Arch.  Ges.  Phys.  149.  Bd.  p  435—447  2  Figg.  [430] 

2.  Neue  Untersuchungen  über  die  Atembewegungen  der  Urodelen,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  lungenlosen  Salamandriden.    ibid.    153.  Bd.  p  441 — 474.    [611] 

3.  Über  die  Kehl-  und  Lungenatembewegungen  der  Amphibien  und  ihre  Regulation, 
ibid.  154.  Bd.  p  68—139.   [512: 

4.  Die  Mechanik  und  Innervation  der  Atmung,  in:  Handb.  Vergl.  Phys.  Jena  1.  Bd. 
2.  Hälfte  p  481—756  Fig.  65—129  [Unvollendet.] 

6.  Einige  Gedanken  über  die  Beziehung  der  Metamorphose  bei  den  Amphibien  zur 
inneren  Sekretion,   in:  Z.  B.  Phys.  27.  Bd.  p  536— 541.  [422] 

6.  Zur  Regulation  des  Atenistromes  bei  den  Lamellibranchiaten.  in:  Zeit.  Allg.  Phys. 
15.  Bd.  p  184—198  Fig.  [333] 

7.  Über  die  Temperaturempfindlichkeit  der  Amphibien,  in:  Zeit.  Psj'ch.  Phys.  Sinnes- 
organe 2.  Abt.  47.  Bd.  p  34—45.  [Rein  physiologisch.] 

8.  Über  den  Farbensinn  des  Frosches,  vermittels  Atemreaktionen  untersucht,  ibid. 
p  331—351.  [416] 

Babes,  V.,  Les  rapports  qui  existent  entre  certains  anomalies  congeuitales  de  la  tete  et  entre 
la  transformation  symetrique  des  quatre  extremites  (Acrometagenese).  in:  Bull.  Sect. 
Sc.  Acad.  Roumaine  1.  Ann.  p  240—247.  [380] 

Babic,  K.,  1.  Thenics  07-ientalis  (Faibricius)  in  der  Adria..  in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  273— 274. 

,    2.  Beiträge  zur  Kenntnis  einiger  Seesterne,  ibid.  p  456 — 460.  [199] 

,    3.  Über  einige  Haleciiden.  ibid.  p  468—474  7  Figg.  [Halecium  2,  Ophiodes  1.] 

,    4.  Bemerkungen  zu  den  zwei  in  der  Adria  vorkommenden  thekaphoren  Hydroiden. 

ibid.  43.  Bd.  p  284—288  2  Figg.  [Laomedea  bidentata  und  Plumtdaria  similis]. 

Bach,  Fritz  "Werner,  Über  die  Mikrofilarienkulturen  von  Wellman  und  Johns,  nebst  Be- 
merkungen über  die  Messung  der  Mikrofilarien.  in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  Orig.  70.  Bd. 
p  50-60.  [236] 

,    s.  Külz. 


I.  Titel.  7 

Back  man,  Gaston,  Die  Bauchflosse  der  Selachier.  I.Abteilung.  Die  Bauchflosse  der  Batoidei. 

in:  Svenska  Vetensk.  Akad.  Handl.  Bd.  50.  No.  7  141  pgg.  11  Taf.  [402] 
Baderstecher,  J.  A.,  Muscle  degeneration  and  its  relation  to  the  origin  'of  eosinophile  leuco- 

cytes  in  Amphibia  [Salamandra  atra).    in:    Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  15   p  69 — 86 

7  Figg.  ;524] 
Baehr,  W.  B.  von,  Über  die  Bildung  der  Sexualzellen  bei  Saeeocirrns  major,    in :   Z.  Anz. 

43.  Bd.  p  10—26  36  Figg.  [V.  M.] 
Baglioni,  S.,   1.  Die  Hautreflexe  der  Amphibien  (Frosch  und  Kröte),    in:    Ergeb.  Phys. 

13.  Jahrg.  p  454—546. ' 
,    2.  Sui  riflessi  cutanei  degli  Anfibi  e  sui  fattori  che  li  condizionano.   in:  Zeit.  Allg. 

Phys.  14.  Bd.  p  160—235  12  Fig.    464] 
Bainbridge,  F.  A.,  S.  H.  Collins  &  J.  A.  Menzies,  Experiments  on  the  Kidneys  of  the  Frog. 

in:  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  355—364. 
Baldwin,  W.  M.,  The  Relation  of  Muscle  Fibrillae  to  Tendon  Fibrillae  in  voluntary  striped 

Muscles  of  Vertebrates.   in:  Morph.  Jahrb.  45.  Bd.  p  249— 266  T  7.  [457] 
Bale,  W.  M.,  Further  Notes  on  Australian  Hydroids.  2.  in:  Proc.  R.  Soc.  Victoria  (2)  Vol.  25 

p  114 — 147  T  12, 13.  [Hydra  1 ;  Pennaria  1,  Hebella  2;  Sertularia  7,  In.,  Pliimularia  2, 

Äglaophenia  1,  Lytoearpus  1,  Halicornaria  2.] 
Ballowitz,  E.,    1.  Über  schwarz-rote  Doppelzellen  und  andere  eigenartige  Vereinigungen 

heterochromer  Farbstoffzellen  bei  Knochenfischen,    in:   Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  81— 91 

29  Figg.  [428] 
,    2.  Die  Spermien  der  Helgoländer  Lumme  [Uria  lomvia  L.).  ibid.  p  305 — 309  9  Figg. 

[3621 
,    3.  Über  eine  eigenartige  zelluläre  Struktur  des  sogenannten  Ligamentum  anulare  im 

Auge  von  Knochenfischen,  ibid.  45.  Bd.  p  91 — 93  2  Figg.  [Prioritätsanspruch.] 
,    4.  Über  Erythrophoren  besonderer  Art  in  der  Haut  von  Knochenfischen,    in:    Arch. 

Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt.  p  206—219  T  14. 
,    5.  Über  die  Erythrophoren  in  der  Haut  der  Seebarbe,  Mullus  L.,  und  über  das  Phä- 
nomen der  momentanen  Ballung  und  Ausbreitung  ihres  Pigmentes.    Nach  Beobach- 
tungen an  der  lebenden  Zelle,   ibid.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  290—304  T  15,  16.  [427] 
,    6.  Das  Verhalten  der  Zellkerne  bei  der  Pigmentströmung  in  den  Melanophoren  der 

Knochenfische  (nach  Beobachtungen  am  lebenden  Objekt),     in:    Biol.  C.  B.  33.  Bd. 

p  267 — 272  8  Figg.  [Die  Lage  der  Zellkerne  wird  durch  die  Pigmentströmung  nicht 

beeinflußt.] 
,    7.  Das  Verhalten  der  Kerne  bei  der  Pigmentströmung  in  den  Erythrophoren  von 

Knochenfischen.   Nach  Beobachtungen  an  der  lebenden  Rotzelle  von  Mulliis.    ibid. 

p  490—493  5  Figg. 
,   8.  Sperma,  Spermien  oder  Spermatozoen,  Spermiogenese  (Samenbildung),  in:  Hand- 

wörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  251—281  90  Figg. 
,    9.  Über  chromatische  Organe,  schwarzrote  Doppelzellen   und   andere   eigenartige 

Chromatophorenvereinigungen,  über  Chromatophorenfragmentation    und   über  den 

feineren  Bau  des  Protoplasmas  der  Farbstoffzellen,    in:    Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers. 

p  108—116  4  Figg. 
,    10.  Notiz  über  das  Vorkommen  alkoholbeständiger  karminroter  und  braunroter  Farb- 
stoffe in  der  Haut  von  Knochenfischen,     in :   Zeit.  Phys.  Chemie  86.  Bd.  p  215  —  218. 
,    11.  Die  chromatischen  Organe  in  der  Haut  von  Trachinus  vipera  Cuv.     Ein  Beitrag 

zur  Kenntnis  der  Chromatophoren- Vereinigungen  bei  Knochenfischen,   in:  Zeit.  Wiss. 

Z.  104.  Bd.  p  471—530  7  Figg.  T  14—18.  [428] 
,    12.  Die  erste  Entstehung  der  Randsichel,  der  Archistomrinne  und  der  Urmundplatte 

am  Embryonalschild   der  Ringelnatter  [Tropidonotus  natrix  Boie).     ibid.    105.  Bd. 

p  178-191  2  Figg.  T  12,  13.  [393] 


•8  I.  Titel. 

Ballowitz,  E.,  13.  Über  schwarz-rote  und  sternförmige  Farbzellenkombinationen  in  der  Haut 

von  Gobiiden.     Ein  weiterer  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Chromatophoren  und  Chro- 

matophoren-Vereinigungen  bei  Knochentischen,     in :  Zeit.  Wiss.  Z.  106.  Bd.  p  527 — 

593  25Figg.  T8— 12.  [428] 
Balss,  Heinrich,  1.  Ostasiatische  Dekapoden.  1.  Die  Galatheiden  und  Paguriden.  in:  Abh, 

Akad.  München  Suppl.  Bd.  2.  Abh.  9  86  pgg.  54  Figg.  2  Taf. 
,    2.  Über  die  Chemorezeption  bei  Garneelen,  in:   Biol.  C.  B.   33.  Bd.    p  508 — 512. 

[274] 
,    3.  Über  fossile  Galatheiden.    in:  C.  B.  Min.  Geol.  Pal.  Jahrg.  1913  p  155—160  Fig. 

[276] 
,    4.  Dekapode  Crustaceen.  in:  L.  Schnitze,  Z.  Anthrop.  Ergeb.  Forschungsreise  "Westl. 

Z.  Südafrika.  6.  Bd.  p  105 — 110  8  Figg.  [Parapeneus  In.,  Leander  1,  Ogyris  1,  Jasus 

1,    Upogehia  1,  Porcellana  1,  Dromia  1,  Derviidia  1,  Pseudodromia  1,   Pagurus  1, 

Maeropodia  1,  Hymenosoma  1,  Potamon  1.] 
,    5.  Neue  Galatheiden  aus  der  Ausbeute  der  deutschen  Tiefsee-Expedition  >Valdivia«. 

in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  221 — 226.  [Oalathea  1,  Munida  2,  Munidopsis  5,  Qalacantha  1, 

Uropiyehus  2,  Ptychogaster  1.] 
,    6.  Diagnosen  neuer  ostasiatischer  Macruren.  ibid.  42.  Bd.  p  234 — 239.  [Parapeneop- 

sis  1,  Sicyonia  1,  Perielimenes  2,  Hytnenocera  1,  Orangon  1,  Prionocrangon  1,  Axius 

I,  Qebia  1.] 
,    s.  Doflein. 

Baltzer,  F.,  1.  Über  die  Chromosomen  der  Tachea  [Helix)  hortensis,  Tachea  austriaca  und  der 
sogenannten  einseitigen  Bastarde  T.  Jiortensis  X  T.  austriaca,    in:    Arch.  Zellforsch. 

II.  Bd.  p  151—168  Fig.  T  6.  [344] 

,    2.  Über  die  Herkunft  der  Idiochromosomen  bei  Seeigeln,   in:  Sitz.  Physik.  Med.  Ges. 

"Würzburg  f.  1912  p  90 — 94.    [Sie  sind  väterlicher  Herkunft.] 
Bamford,   Edith,    Variations  in  the  Skeleton  of  the  Pectoralfins  of  Polypterus.    in:  Proc. 

Z.  Soc.  London  f.  1913  p  292—300  F  56-60.  [454] 
Bancroft,  Frank  \V.,  Heliotropism,  differential  sensibility  and  galvanotropism  in  Buglena,  in: 

Journ.  Exper.  Z.  Vol.  15  p  383—428  5  Figg.  [160] 

,    s.  Loeb,  Jacques. 

Banta,  A.  M.,  &  Boss  Aiken  Gortner,    Induced  Moditications  in  Pigment  Development  in 

Spelerpes  Larvae.  (Preliminary  Paper.)   in :  Ohio  Natural.  Vol.  13.  p  49—55.  Fig. 
*Barbano,  Carlo,  Die  normale  Involution  der  Thymus,  in:  Arch.  Path.  Anat.  Pbys.  207.  Bd. 

1912  p  1—27  Taf. 
Barbieri,  A.,  La  Systeme  du  grand  sympathique  ne  possede  pas  la  meme  composition  chimique 

que  le  tissa  nerveux  axial  et  les  nerfs  craniens  ou  spinaux.   in:  C.  B.  Acad.  Sc.  Paris 

Tome  157  p  69—72. 
Barbour,  Thomas,  A  Contribution  to  the  Zoögeography  of  the  East  Indian  Islands,   in:  Mem. 

Mus.  Comp.  Z.  Vol.  44  p  1-168  8  Taf.  [670] 
Bardeleben,    Karl  von,    Zusatz  zu  dem  Aufsatz  von  Mac  Cordick.    in:    Anat.  Anz.  44.  Bd, 

p  261—262.    [Muskulatur  der  Arterien.] 
Bardenfleth,  K.  S.,  Notes  on  the  Form  of  the  CarnassialToothofCarnivorousAnimals.  ;With 

a  critical  sketch  of  the  most  important  tooth-cusp-theories.)    in:   Vid.  Meddel.  Dansk 

Nat.  Foren.  Kjobenhaven  Bind  65  p  67—112  15  Figg.  [446] 
Bardin,  James,  s.  Jordan,  H.  E. 
*Barinetti,  Carlo,  L'apparato  reticolare  interno  e  la  centrosfera  nelle  cellule  di  alcuni  tessuti. 

in:  Boll.  Soc.  Med.  Chir.  Pavia  Anno  25  1912  p  289—296  Taf. 
Barnet,  Joseph,  A  new  technique  in  the  fixation  and  staining  of  nerve  tissue.  in:  Anat.  Rec. 

Vol.  7  p  63-65. 
Barringer,  Theodore  B.,  s.  Henderson,  Yandell. 


I.  Titel.  9 

Barrington,  F.  J.  F.,  The  Variations  in  the  Mucin  Content  in  the  Bulbo-Urethral  Glands. 
in:  Internat.  Monatschr.  Anat.  Phys.  30.  Bd.  p  1— 20  Tl.  [648] 

Barrois,  Manuel  Gerönimo,  Briozoos  de  la  estaciön  de  biologia  maritima  de  Santander.  in: 
Trabaj.  Mus.  Ciencias  Nat.  Madrid  No.  5  63  pgg.  24  Figg.  [Pedieellina  1,  Barentsia 
1,  Loxosoma  1;  Flustrella  1;  Boiverbankia  1;  Valkeria  1;  Mimosella  1;  Ädea  3;  Fu- 
cratea  2;  Scrupocellaria  3,  Cabereal;  Bicellarial,  Bugula  b,  Beanial;  Fhistra2\ 
Membrampora  5 ;  Electra  1 ;  Micropora  1 ;  Cribrillina  1 ;  Cellaria  2 ;  Microporella  4 ; 
Adeonella  1 ;  Chorixopora  1,  Lepralia  2,  Porella  3,  Schizoporella  7,  Smittia  5,  Palmi- 
cellaria  1;  Cellepora  4;  Betepora  3,  Reteporella  1;  Crisia  4,  Stomatopora  3,  Tubulipora 
1,  Diastopora  4,  Idmonea  2,  Filisparsa  1,  Eutalophora  3;  Lichenopora  2.] 

Barry,  D.  T.,  Afferent  impressions  from  the  respiratory'  mechanism.  in:  Journ.  Phys.  Cam- 
bridge Vol.  45  p  473—481  8  Figg.     [Rein  physiologisch.] 

Barton,  Donald  C,  A  New  Genus  of  the  Cheiruridae,  with  Description  of  some  New  Species. 
in:  Bull.  Mus.  Comp.  Z.  Vol.  54  p  547—556  Taf.    [Ceraurimis  n.  10,  3  n.] 

Bartsch,  Paul,  1.  New  marine  Mollusks  from  Bermuda,  in:  Proc.U. S.Nation.  Mus.  Vol. 41 
1912  p  303—306  T  28.     [Cerithiopsis  3,  Triphoris  1.] 

,  2.  The  recent  and  fossil  Mollusks  of  the  genus  Alvania  from  the  west  coast  of  Ame- 
rica, ibid.  p  333-362  T  29—32. 

,    3.  Additions  to  the  west  American  Pyramidellid  Mollusk  Fauna,  with  descriptions  of 

new  species.  ibid.  Vol.  42  p  261-289  T  35—38.  'Tiirtonilla  14,  8  n.,  Odostomia  28, 
lln.l 

,    4,    A  Zoogeographie  stiady  based  on  the  Pyramidellid  Mollusks  of  the  west  coast  of 

America,  ibid.  p  297—349  T  40.  [344] 

Basile,  Carlo,  1.  La  trasmissione  sperimentale  della  Leishmaniose  naturale  del  CaneaiTopi, 
Conigli  e  Cavie.   in:  Atti  Accad.  Lincei  Rend.  (5)  Vol.  22  1.  Sem.  p  392—393. 

,    2.  La  trasmissione  sperimentale  delle  Leishmaniosi  del  Mediterraneo  ai  Topi  per 

mezzo  delle  Pulci.  ibid.  p  468 — 470.  [Entwicklungsstadien  von  Leishmania  im  Darm 
von  Pidex.] 

,    3.  Sulla  Leishmaniosi  nel  Cane  e  suU'  esistenza  di  Leishmania  nel  midollo  spinale  di 

Cani  naturalmente  infetti.   ibid.  p  524 — 527. 

Bataillon,  E.,  1,  Demonstration  definitive  de  l'inoculation  superposee  ä  la  piqüre  en  Partheno- 
genese traumatique.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome,  156  p  812 — 815.  [367] 

* ,2.  La  Parthenogenese  experimentale  des  Amphibiens.     in:   Rev.  Gen.  Sc.  Tome  22 

1912  p  786—792. 

*Bate,  Dorothea  M.  A.,  On  a  new  Species  of  Mouse  and  other  Rodent  Remains  from  Crete, 
in:  Geol.  Mag.  (5)  Vol.  9  1912  p  4—6  4  Figg. 

Bather,  F.  A.,  1,  British  Fossil  Crinoids.  9.  Cydonocrinus  parvulus,  n.  g.  et  sp.,  Yoredale 
Beds,  Yorkshire.  in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  12  p  388—394  5  Figg. 

,    2.  The  Trenton  Crinoid  Ottatoacrinus  ("W.  R.  Billings).   in :  Canada  Geol.  Surv.  Mus. 

Bull.  1  p  1—10  Taf. 

,    3.  Note  on  Merocrinus.  ibid.  p  11 — 14. 

,   4.  The  fossil  Crinoids  referred  to  Ä/pomm<s  Beyrich.  in:  Proc.  Z.  Soc. London  1913 

p  894—913  F  158—160  T  90. 

,    5.  Caradocian  Cystidea  from  Girvan.   in:  Trans.  R.  Soc.  Edinburgh  Vol.  49  p  359— 

529  6  Taf.  [199] 

,   8.  Remes. 

Bauche,  J.,  s.  Bernard. 

Baudouin,  Marcel,  Le  canal  vertebral  lombaire  chez  les  Anthropoides  et  chez  les  Hommes 
prehistoriques.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  79 — 81.  [424] 

Bauer,  Victor,  1.  Notizen  aus  einem  biologischen  Laboratorium  am  Mittelmeer,  in :  Liternat. 
Rev.  Hydrobiol.  6.  Bd.  p  31—37.   [342] 

,   2.  Idem.  ibid.  p  147—154  10  Figg.  [342] 


10  I.  Titel. 

Bauer,  V.,  &  E.  Degner,  Über  die  allgemein-physiologischen  Grundlagen  des  Farbeuwechsels 

bei  dekapoden  Krebsen,   in:  Zeit.  Allg.  Phys.  lö.  Bd.  p  363-412  35  Figg.  [274] 
*Baum,  H.,   1,   Die  Lymphgefäße  der  Harnblase  des  Rindes,     in:  Zeit,  f  leisch-Milchhyg. 

22.  Jahrg.  1912  p  101—103. 
* ,2.  Die  Lymphgefäße  der  Thymus  des  Kalbes,   in:  Zeit.  Tiermed.  16.  Bd.  1912  p  13 

—16  Taf. 
Baume,  s.  La  Baume. 
Baume  Pluvinel,  G.  de  la,  s.  Keilin. 
Baumeister,  L.,  Über  die  Augen  der  Schlammspringer  [Periophthalmus  und  Boleophthalmus). 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  35.  Bd.  p  341—354  6  Figg.  [490] 
Baumeister,  Theodor,  Die  Entwicklungsvorgänge  am  Keime  des  Igels  [Erinaceus  europaeus 

L.)  von  seinem  Übertritt  in  den  Uterus  bis  zur  Ausbildung  des  Mesoderms.     in:  Zeit. 

Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  1—86  10  Figg.  T  1,  2.  [398] 
Baunacke,  W.,  Studien  zur  Frage  nach  der  Statocystenfunktion.    (Statische  Reflexe  bei  Mol- 
lusken.)  in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  427—452  11  Figg.  [345] 
Baur,  Erwin,  Die  Frage  nach  der  Vererbung  erworbener  Eigenschaften  im  Lichte  der  neuen 

experimentellen  Forschung  mit  Pflanzen,     in:  Arch.  Soziale  Hyg.  8.  Bd.  p  117 — 130 

Fig. 
Bavay,  A.,  Note  au  sujet  des  Pecten  de  la  plage  de  Bahia  recoltes  par  M.  Serre,  Consul  de 

France,   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  25—26.     [8  sp.] 

,    s.  Dautzenberg. 

Baznosanu,  s.  Popovici-Baznosanu. 

Bean,  Barton  A.,  &  Alfred  C.  Weed,   Notes  on  a  collection  of  Fishes  from  Java,  made  by 

Owen  Bryant  and  William  Palmer  in  1909,  with  description  of  a  new  species.    in: 

Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  587-611  3  Figg.  T  73—75. 
Bean,  Robert  Bennett,  1,  Three  forms  of  the  Human  nose.   in:  Anat.Rec.  Vol.  7  p  43— 46. 

[Rein  anthropologisch.] 
,    2.   The  nose  of  the  Jew  and  the  quadratus  labii  superioris  muscle.     ibid.  p  47 — 50. 

[Rein  anthropologisch.] 

,    3.  The  cephalic  nerves:  Suggestions.   ibid.  p  221 — 236  3  Figg.  [464] 

Beard,  John,  On  the  Occurrence  of  Dextro-rotatory  Albumins  in  Organic  Nature.    in:  Biol. 

C.  B.  33.  Bd.  p  150-170.  [583] 
Beauchamp,  P.  de,    1.  Recherches  sur  les  Rhytidocystis  parasites  des  Oplielies.     in:  Arch, 

Protistenk.  31.  Bd.  p  138-168  9  Figg.  T  11—12.  [168] 
,    2.  Planaires  de  Bromeliacees  de  Costa-Rica,  recueillies  par  M.  C.  Picado.    (Deuxieme 

Note.)   in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  51  Notes  p  41—52  4  Figg.  [211] 
,    3.  Un  nouveau  Rhabdocoele  marin,  Prorhynchopsis  mimda,  u.  g.  n.  sp.   in:  Bull.  Soc. 

Z.  France  Vol.  37  p  299—302  Fig. 
,    4.  Sur  la  faune  (Turbellaries  en  particulier)  des  eaux  saumatres  du  Socoa.    1.  Socorria 

uncinata  n.  g.  n.  sp.   ibid.  Vol.  38  p  94—98  2  Figg.  [211] 

,    5.  Idem.   2.  Monoophorum  Oraffi  n.  sp.   ibid.  p  159 — 162  2  Figg. 

,    6.  Idem.   3.  Coup  d'oeil  sur  l'ensemble  de  la  faune  et  ses  variations.  ibid.  p  172 — 178. 

[575] 
Beaufort,  s.  De  Beaufort. 
Beccari,  Nello,    Sulla  spettanza  delle  fibre  del  Lenhossek  al  sistema  del  nervo  accessorio  e 

contributo  alla  morfologia  di  questo  nervo.    (Osservazioni  in  Lacerta  muralis.)    in: 

Arch.  Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  p  229—351  17  Figg.  T  25.  [474] 
Becher,  S.,  Stachelhäuter.   Echinodermata.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  379— 

457  46  Figg. 
Beddard,  Frank  E.,   1.  Contributions  to  the  Anatomy  and  Systematic  Arrangement  of  the 

Cestoidea.   7.  On  Six  Species  of  Tapeworms  from  Reptiles  belonging  to  the  Genus 

Ichthyotaenia  (s.  1.).  in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  4—36  F  1-10.  [224] 


I.  Titel.  11 

Beddard,  Frank  E.,    2.  Contributions  to  the  Anatomy  and  Systematic  Arrangement  ofthe 

Cestoidea.    8.  On  some  Species  o^  IchthyotcBnia  and  Ophidotmnia  ivom.  Ophidia.    in: 

Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  153—168  F  33—38.  [224j 

,    3.  Idem.   9.  On  a  New  Genus  of  Ichthyotseniids.  ibid.  p  243— 261  F  41— 45.  [224] 

,    4.  Idem.    10.  On  Two  Species  of  Tapeworms  from  Genetta  dotigolmia.    ibid.  p  549 

—571  F  85-94.  [226] 
,    5.  Idem.   11.  On  a  new  Tapeworm  from  Oedicnemus.    ibid.  p  861 — 877  F  141 — 149. 

[226] 
Beetham,  Bentley,    On  the  positions  assumed  by  Birds  in  flight.      in:  Rep.  Smithson.  Inst. 

f.  1911  1912  p  433-439  8  Taf.  [418] 
Beguet,  M.,  s.  Sergent. 
*Behn,  Paul,  Gehen  die  bei  Rindern  kulturell  nachweisbaren  Flagellaten  aus  Trypanosomen 

hervor?   in:  Zeit.  Hyg.  Infektionskr.  70.  Bd.  1912  p  371-408  2  Taf. 
Behning,  A.,  1.  Freilebendes  Po/?/poc/tMm  %rfr^/br^?^e  Uss.  in  der  AVolga  bei  Saratow.  in:  Z. 

Anz.  41.  Bd.  p  172—173.  [190] 
,    2.  Die  Vibiliden  (Amphipoda  Hyperiidea;  der  Deutschen  Südpolar-,  Schwedischen 

Südpolar-,  Albatros-  und  Michael  Sars-Expeditionen.   ibid.  p  529 — 534  6  Figg. 
,    3.  Die  systematische  Zusammensetzung  und  geographische  Verbreitung  der  Familie 

Vibiliidae.  in:  Zoologica  Heft  67  p  211— 226.  [277] 
Bell,  Julia,  s.  Ryley. 
Bellocq-Iraque,  ...,  Distribution  des  vaisseaux  arterielles  dans  la  peau  du  membre  superieur. 

Region  de  l'avant-bras  et  du  poignet.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  439 — 440. 

[531] 
Bemmelen,  J.  F.  van,  1.  On  the  Phylogenetic  Significance  ofthe  Wing-Markings  of  Rhopa- 

locera.   in:  Trans.  2.  Ent.  Congr.  1912  p  355—379  T  33—34. 
,    2.  Die  phylogenetische  Bedeutung  der  Puppenzeichnung  bei  den  Rhopaloceren  und 

ihre  Beziehungen  zu  derjenigen  der  Raupen  und  Imagines.     in:  Verh.  D.  Z.  Ges. 

23.  Vers,  p  106-117  6  Figg.  [326] 
Benard,  G.,   1.  Observation  nouvelle  sur  \e  Searabreus  sacer  h.:  un  acte  reflechi.     in:  Bull. 

Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  233—235. 
,    2.  Le  Pachypiis  candidce  Petagna  (Coleopt.  Scarabasid).    Attitudes  singulieres  des 

Males,   ibid.  p  275 — 276  T  9.     [Beobachtungen  über  den  Geruchssinn.] 
,    3.  Jj  Akts  bacaroxxo  Sclirk.  (Coleopt.  Tenebrionidse},  Observation  sur  sesmceurs.  ibid. 

p  276—277  T  10.     [Schutzfärbung  und  Totstellen.] 
Bender,  0.,  Eine  Antwort  an  H.Fuchs,  Straßburg  i.E.,  auf  seine  Polemik  im  Anat.  Anz. usw. 

in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  284—286. 
Benham,  Charles  E.,  A  Red-water  Phenomenon  due  to  Etiglena.     in:  Nature  Vol.  91  p  607. 
Benham,  W.  B.,  Note  on  Footprints  ofthe  Moa.  in:  Trans.  Proc.  New  Zealand  Inst.  Vol.  45 

p  211—212. 
Benham,  W.  B.,  &  Gladys  Cameron,  The  Nephridia  oi  Pericodrilus  ricardi  andP.  montanus. 

ibid.  p  191—197  7  Figg.  [260] 
*Benick,  Ludwig,  Zur  Biologie  des  Necrophorus  vestigator  Herschel  nebst  Beschreibung  der 

Larve  und  Nymphe,   in:  Ent.  Blätter  Jahrg.  8  1912  p  197—203  8  Figg. 
*Bennett,  F.,  A  Detail  in  the  Protective  Colouration  of  Butterflies,    in:  Knowledge  Vol.  36 

p  47—51. 
Bequaert,  J.,  s.  Rodhain. 
"'Berblinger,  Walther,  Das  Glykogen  im  menschlichen  Herzen.  Histologische  Untersuchungen 

über  sein  Vorkommen  und  seine  Verteilung  mit  Berücksichtigung  der  im  Herzmuskel 

vorhandenen  Diastasen.   in:  Beitr.  Path.  Anat.  Allg.  Path.  53.  Bd.  1912  p  155 — 211 

Taf. 


12  I.  Titel. 

Berenberg-Gossler,  Herbert  v.,  Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  der  caudalen  Darmab- 
schnitte und  des  Urogenitalsystems  des  Menschen  auf  teratologischer  Grundlage. 

Mißbildungen  am  untersten  Abschnitt  des  Ileum,  am  Caecum,  Processus  vermiformis, 

Colon,  Rectum,  Harnblase  und  äußeren  Genitalien,     in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  49.  Bd. 

p  611—648  2  Figg.  T  33,  34.  [379] 
Beretta,  A.,  Contributo  alla  fine  architettura  dello  smalto.   in:  Monit.Z.Ital.  Anno  24  p208 

—218  T  13.  [445j 
Berg,  L.  S.,  A  Review  of  the  Clupeoid  Fishes  of  the  Caspian  Sea,  with  Remarks  on  the  Her- 

ring-like  Fishes  of  the  Russian  Empire,   in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  11  p  472—480. 

[Clupeonella  13,  Harengula  4.] 
Berg,  W.,  Über  stummelschwänzige  Katzen  und  Hunde,   in:  Zeit.  Morph.  Anthrop.  Sonder- 
heft 2  p  227— 267  51  Figg.  T  10.  [447] 
Beritoff,  J.  S.,  Über  die  anatomische  und  funktionelle  Sonderstellung  einiger  reflektorischer 

Koordinationszentren  im  Rückenmark  des  Frosches,     in:  Trav.  Soc.  Natural.  Peters- 

bourg  Vol.  43  Prot,  p  295—309  2  Figg.     [Russisch  mit  deutschem  Resume.]  [475] 
Berland,  Jeanne,  1.  Note  sur  les  moeurs  de  A'ewiosco^i^s  Laj^rte.   in:  Arch.Z.Exper.  Tome  51 

Notes  p  7—11  5  Figg. 
,    2.  Note  preliminaire  sur  le  cribellum  et  le  calamistrum  des  Araignees  cribellates  et 

sur  les  moeurs  de  ces  Araignees.   ibid.  p  23 — 41  41  Figg. 
Berland,  Lucien,  Note  sur  un  Scorpion  muni  de  deux  queues.   (Arachn.)    in:  Bull.  Soc.  Ent. 

France  1913  p  251—252  Fig. 
Berlese,  Antonio,  1.  GH  Insetti.   Milano  Vol.  2  Fase.  1—3  1912,  Fase.  4—6  p  1—176  F  1 

— 182  T  1 — 2.     [Unvollendet,  zahlreiche  Figuren  neu.] 

,    2.  Intorno  alle  metamorfosi  degli  Insetti.    in:  Redia  Vol.  9  p  121—136.  Taf.  [288] 

Bernard,  P.  Noel,  &  J.  Bauche,   Influence  du  mode  de  penetration,  cutanee  ou  buccale,  de 

Stephanurus  dentatus  sur  les  localisations  de  ce  Nematode  dans  Torganisme  du  Pore 

et  sur  son  evolution.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  74 — 76.  [233] 
Berry,  S.  Stillman,  1.  Nematolampas,  A  Remarkable  New  Cephalopod  from  the  South-Pa- 

eific.  in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  208—212  Fig. 
,    2.  A  Catalogue  of  Japanese  Cephalopoda.   in:  Proc.  Acad.  N.  Sc.  Philadelphia  Vol.  64 

p  380—445  T  5—9. 
,    3.  Notes  on  some  "West  American  Cephalopods.   ibid.  Vol.  65  p  72 — 77  2  Figg.    Po- 

lypus  2,  1  n.,  Calliteuthis  1  n.,  Oonatus  1  n.,  Onychoteuthis  1.] 

,    4.  Teuthological  Miscellany  No.  1.   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  590—592. 

Bertarelli,  E.,  &  A.  Tedeschi,  Experimentelle  Untersuchungen  über  das  Gift  der  Hornisse 
Vespa  crabro  L.).    in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  68.  Bd.  Orig.  p  309—317  2  Figg.     [Sehr 

ähnlich  dem  der  Bienen  und  Wespen.] 
Bertelli,  D.,  Nomenclatura  del  naso  Umano.   in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  23  p  313—314. 
Bertolo,  P.,  Sulla  Lecitina  esistente  nelle  uova  del  Riccio  di  mare  [Strongyloeentrotus  lividus). 

in:  Atti  Accad.  Gioenia  Catania  (5    Vol.  5  Mem.  14  6  pgg.     [Rein  chemisch.] 
Bertrand,  Gabriel,  &  H.  Agulhon,  Sur  la  presence  du  bore  dans  la  serie  animale.     in:  C.  R. 

Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  732—735.  [582] 
Bertrand,  G.,  &  F.  Medigreceanu,  1.  Recherches  sur  la  presence  et  la  repartition  du  manga- 

nese  dans  les  organes  des  Animaux.   in:  Ann.  Inst.  Pasteur  Tome  27  p  1 — 11.  [Mam- 

malia,  Aves,  Pisces.] 
,    2.  Recherches  sur  la  presence  du  manganese  dans  la  serie  animale.    ibid.  p  282 — 288. 

[»Le  manganese  est  repandu  sans  exception  dans  l'organisme  de  tous  les  representants 

du  regne  animal.«] 
Bervoets,  R.  E.,  Note  sur  le  vol  des  Insectes.    in:  Bull.  Soc.  Ent.  France  1913  p  480-486. 
Besnoit,  Gh.,  &  V.  Robin,  Les  reactions  cellulaires  dans  la  Sarcospiridiose  cutanee.     in:  C. 

R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  357—360  2  Figg. 


I.  Titel.  13 

*Besta,  Carlo,  Le  vie  di  associazione  cerebro-cerebellari.   in:  Relaz.  3.  Congr.  Soc.  Ital.  Neu- 

rol.  1912  27  pgg. 
Bethe,  Albrecht,  Können  intrazelluläre  Strukturen  bestimmend  für  die  Zellgestalt  sein?    in: 

Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  385—392.     [Polemisch  gegen  Koltzoff.] 
Bettencouri,  A.,  Sur  la  frequence  relative  du  Tcenia  solium  et  du  Tcenia  saginata  en  Portu- 
gal,  in:  Arch.  Inst.  Bact.  Pestana  Tome  4  p  1 — 5.   [Unter  65  Tänien  waren  41  T.sol. 

und  24  T.  sag.] 
Beumer,  H.,  &  M.  Bürger,  Zur  Lipoidchemie  des  Blutes.   2.  Über  die  Zusammensetzung  der 

Stromata  menschlicher  Erythrocyten  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Lipoide. 

in:  Arch.  Exper.  Path.  Pharmak.  71.  Bd.  p  311 — 328.   [Rein  physiologisch-chemisch.] 
Bezzi,  M.,  Clunio  adriaticus  Schiner  var.  Balearicus  nov.   (Dipteres.)     in:  Arch.  Z.  Exper. 

Tome  51  p  501—519  9  Figg.  [318] 
*Bianchi,  Gruiberto,  Contributo  allo  studio  delle  cellule  di  Kupflfer.     Ricerche  sperimentali 

ed  osservazioni  anatomo-patologiche.   in:  Morgagni  Anno  55  p  1 — 21. 
*Bickhardt,  H.,  Zur  Verbreitung  des  Carahus  glahratus  Payk.     in:   Ent.  Blätter  Jahrg.  8 

1912  p  187. 
Bidder,  Geo  P.,  Amoebocytes  in  Calcareous  Sponges.     in :  Nature  Vol.  92  p  479.     [Die  von 

Orton  in  Sycofi  beobachteten  Zellen  sind  zu  groß  für  Oo-  oder  Spermatogonien  ,gegen 

Dendy).] 
Biedermann,  Richard,  Ein  physiologisch  besonders  bemerkenswerter  Fall  von  Geweihbildung. 

in :  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  548 — 552  4  Figg.     [Abnormes  Rehgeweih.] 
Biedermann,  W.,  Physiologie  der  Stütz-  und  Skelettsubstanzen,     in:   Handb.  Vergl.  Phys. 

Jena  3.  Bd.  1.  Hälfte  p  645-1188  F  136-309. 
Biedl,  A.,  Innere  Sekretion,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  1190 — 1210. 
Bieiep,  Willy,    1.  Über  den  Kittapparat  von  Neorhynchus.     in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  234 — 236 

Fig.     [V.  M.] 
,    2.  Zur  Kenntnis  des  männlichen  Geschlechtsapparates  einiger  Acanthocephalen  von 

Fischen,   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.  p  525-578  15  Figg.  T  41.  [239] 
Bien,  Gertrud,  Zur  Entwicklungsgeschichte  des  menschlichen  Dickdarmes,    in:  Anat.  Hefte 

1.  Abt.  49.  Bd.  p  337—358  3  Figg.  [508] 
*Bier,  August,  1.  Beobachtungen  über  Knochenregeneration,   in:  Arch.  Klin.  Chir.  82.  Bd. 

1912  p  91—113  17  Figg. 
* ,2.   Über  Knocheuregeneration.     in:   München.  Med.  Wochenschr.   59.  Jahrg.  1912 

p  2648. 
Bierens  de  Haan,  J.  A.,  1.  Über  homogene  und  heterogene  Keimverschmelzung  bei  Echini- 

den.   in:  Arch.  Entw.  Mech.  36.  Bd.  p  473—536  35  Figg.  [203] 
,    2.  Über  die  Entwicklung  heterogener  Verschmelzungen  bei  Echiniden.    ibid.  37.  Bd. 

p  420-432  5  Figg.  [203] 
,    3.  Über  bivalente  Eier  von  Sphaerechinus  gr anularis  und  die  Größenverhältnisse  bei 

den  aus  diesen  sich  entwickelnden  Larven,     in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  500 — 512  7  Figg. 

[203] 
Bigelow,  Henry  B.,  Preliminary  account  of  one  new  genus  and  three  new  species  of  Medusaa 

from  the  Philippines,   in:  Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.  Vol.  43  p  253 — 260.     [Nauarchus  n. 

1  n.,  Protiara  In.,  Zygocanna  1  n.] 
Bilancioni,  Guglielmo,  Sulla  fisiologia  della  tuba  eustachiana.    Nota  preliminare.     in:  Arch. 

Fis.  Vol.  11  p  284—292  Fig. 
Bindewald,  C,  Das  Rhinencephalon  von  Elephas  indicus.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  35.  Bd. 

p  563— 582  19  Figg.  [471] 
Binford,  Raymond,  The  germ  cells  and  the  process  of  fertilization  in  the  Grab,  Menippe  mer- 

cenaria.  in:  Journ.  Morph.  Vol.  24  p  147—204  9  Taf.  [275] 
Biondi,  Giosue,   1.  I  nuclei  d'  origine  e  terminali  del  nervo  trigemino  nel  Polio,     in:  Atti 

Accad.  Gioenia  Catania  (5)  Vol.  6  Mem.  10  16  pgg.  9  Figg.  [472] 


14  I.  Titel. 

Biondi,  Giosue,   2.   Sul  cosidetto  »Pigmento  Giallo«  dei  centri  nervosi.     in:   BoU.  Accad. 

Gioenia  Catania  (2)  Fase.  27  p  24—38.  [466] 
Björck,  Wilhelm,   1.   Dekapoden  aus  dem  Kattegat  und  dem  Skagerak.     in :  Ark.  Z.  Bd.  8 

No.  3  12  pgg.     [Pasiphaea  2,  Pandalus  4,  Hippolyte  3,  Crangon  2,  Pontophilus  2,  Ne- 

phrops  1,  Calocarides  1,  Calocaris  1,  Ettpagurus  2,  Lithodes  1,  Mimida  3,   Oalathea  1, 

Porcellana  1,  Corystes  1,  Inaehus  1,  Hyas  1,  Carciniis  1,  Cancer  1,  Portunus  1,  Öe- 

r?/ow  1.] 
,    2.    Beiträge  zur  Kenntnis  der  Dekapoden-Metamorphose.     2.  Über  das  postlarvale 

Stadium  von  Calocaris  maeandreae.  ibid.  No.  7  8  pgg.  8  Figg.  Taf.  [276] 
Birula,  A.,   Contributions  ä  la  Classification  et  ä  la  distribution  geographique  des  Mammi- 

feres.    4.  Tableau  analytique  des  genres  de  la  famille  des  Viverridse  d'apres  les  ca- 

racteres   craniologiques.     in:   Annuaire  Mus.  Z.  Petersbourg   Tome  18  p  125 — 144. 

[Russisch.] 
Bischoff,  C.  R.,  Cestoden  aus  Hyrax.  in:  Rev.  Suisse  Z.  Vol.  21  p  225—284  T  7—9.  [226] 
Black,  D.  Davidson,  1.  The  central  nervous  system  in  a  case  of  cyclopia  in  Homo,  in:  Journ. 

Comp.  Neur.  Vol.  23  p  193—257  51  Figg. 
,    2.  The  study  of  an  atypical  cerebral  cortex.    ibid.  p  351 — 370  9  Figg.     [Cyclopie  bei 

Homo.] 
Blacklock,  B.,  &  Warrington  Yorke,  1.  Irgpaiiosonia  vivax  in 'R&bhiis,.  in:  Ann.  Trop.  Med. 

Parasit.  Vol.  7  p  563—568. 
,    2.  The  Probable  Identity  of  Trypanosoma  coiigolense  (Broden)  and  T.  nanum  (Laveran). 

ibid.  p  603—608. 
,    3.  The  Trypanosomes  causing  Dourine  (Mal  de  Coi't  or  Beschälseuche),    in:  Proc.  R. 

Sog.  London  B  Vol.  87  p  89—96  T  11.    [T.  equiperdum  und  T.  equi]. 
Blacklock,  B.,  s.  Stephens. 
Blaisdell,  Frank  S.,  Hibernation  of  Cicindela  senilis,   in:  Ent.  News  Vol.  23   1912    p  156 

—159  Fig. 
Blanc,  G.  R.    1.   Oxyurus  Topsenti,  Pseudo  >Nematode  libre«.     in:  Bull.  Soc.  Z.  France 

Vol.  37  p  322—325  3  Figg.  [233] 
,    2.  La  typhlite  parasitaire  du  Nandou.    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1272 — 

1274.  [Heterakis  parisi  n.] 
Blanc,  G.  R.,  &  H.  Hedin,  Distomes  de  l'intestin  du  Chien,  ä  Montpellier,    in:   C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  884 — 885.  [Echinostoma  pirifonne  n.] 
Blanchard,  R.,  &  M.  Langeron,  1.  Le  paludisme  des  Macaques  [Plasmodium  cynomolgi  Mayer, 

1907).   in:  Arch.  Paras.  Tome  15  p  529—542  T  8,  9. 
,    2.  Nouvelles  recherches  sur  le  paludisme  des  Macaques  d'apres  les  notes  posthumes 

de  Xavier  Bonniol.   ibid.  p  599— 607  T  10.  [169j 
*Blanchon,  H.  L.  Alph.,    L'heredite  mendelienne   et  la  race   galline.     in:    Cosmos  Paris 

Tome  66  1912  p  44—46,  72—76,  100—103,  241—259  2  Figg. 
Blaringhem,  L.,  Sur  une  Chenille  de  Ver  a  soie  [Bombyx  mori)  en  mosai'que.   in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  1291—1293.  [324] 
♦Blaschko,  A.,   Ein  Negeralbino,    in:  Berlin.  Klin.  Wochenschr.   49.  Jahrg.  1912   p  2128— 

2130   Fig. 
Bleher,  H.  H.,  Untersuchungen  über  den  Darm  der  Wasserassel.   Diss.  München.    1912 

54  pgg  2  Taf.  [278] 
Blunck,  H.,  1.  Funktionswechsel  bei  Tieren,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p430— 

438  3  Figg. 
,    2.  Kleine  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Geschlechtslebens  und  der  Metamorphose  der 

Dytisciden.  1.  Teil  Colymhetes  fuscus  L.  und  ^^ra^MS  undulatus  Schrank,   in:  Z.  Anz. 
41.  Bd.  p  534—546  5  Figg.   [305] 
,    3.   Idem.    2.  Teil.  Acilius  sulcatus  L.  ibid.  p  586-597  4  Figg.    [304] 


I.  Titel.  15 

Blunck,  H.,  4.  Beiträge  zur  Naturgeschichte  des  Dytiseus  marginalis  L.  (Historisches,  Pa- 
läontologie, Systematik  und  Faunistik.)  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  1— 54 
8Figg.  [301]! 

,    5.   Das  Geschlechtsleben  des  2)</i«:scMs  war^^iwafe  L.  2.  Teil.  Die  Eiablage,   in:  Zeit. 

Wiss.  Z.  104.  Bd.  p  157—196  2  Figg.   [304] 

Bluntschli,  H.,  1.  Die  fossilen  Affen  Patagoniens  und  der  Ursprung  der  platyrhinen  Affen, 
in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  33—43.   [424] 

,    2.  Die  Fascia  lata  und  ihre  Bedeutung  für  die  Umbildung  des  Gefäßapparates  an  der 

unteren  Gliedmaße  in  der  Primatenreihe,   ibid.  p  43 — 66  11  Figg.  [463] 

Bobeau,  G.,  On  the  minute  structure  of  the  poison  gland  of  the  Cobra.  in:  Spolia  Zeylan. 
Vol.  9  p  16—20  T  3,  4.  [515] 

Bocci,  B.,  1.  Die  mit  der  komplexen  Morphologie  des  Cortischen  Organs  am  meisten  in 
Einklang  stehende  Theorie  des  Gehörs,  in:  Arch.  Ges.  Phys.  150.  Bd.  p  111 — 127. 
[488] 

,    2.  Die  Harnblase  als  Expulsivorgan.  Die  glatte  Muskelfaser,  ibid.  155.  Bd.  p  168 — 

192  6  Figg.  [Kein  physiologisch.] 

6ock,  Sixten,  1.  Zur  Kenntnis  von  Nectonema  und  dessen  systematischer  Stellung,  in:  Z. 
Bidrag  Uppsala.  2.  Bd.  p  1—30  T  1,  2.  [238] 

,    2.  Studien  über  Polycladen.   ibid.  p  31— 343  T  3-10.   [211] 

Boehm,  Gottfried,  Über  den  Einfluß  des  Nervus  sj-mpathicus  und  anderer  autonomer  Nerven 
auf  die  Bewegungen  des  Dickdarmes,  in:  Arch.  Exper.  Path.  Pharmak.  72.  Bd.  p  1 — 
55  29  Figg.  [Rein  physiologisch.] 

Boeke,  J.,  1.  Über  die  Regenerationserscheinungen  bei  der  Verheilung  von  motorischen 
und  sensiblen  Nervenfasern,   in :  Anat.  Anz.  43.  Bd.  j)  366 — 378  5  Figg.  [V.  M.] 

,  2.  Die  doppelte  (motorische  und  sympathische)  efferente  Innervation  der  querge- 
streiften Muskelfaser,  ibid.  44.  Bd.  p  343—356  10  Figg.  [482] 

,    3.  Neue  Beobachtungen  über  das  Infundibularorgan  im  Gehirn  des  Ämphioxits  und 

das  homologe  Organ  des  Kraniotengehirnes.   ibid.  p  460—477  12  Figg.  [468] 

,  4.  Die  Regenerationserscheinungen  bei  der  Verheilung  von  motorischen  und  rezep- 
torischen Nervenfasern,   in:  Arch.  Ges.  Phys.  151.  Bd.  p  57 — 64.  [468] 

,    5.  Regeneratie  van  motorische  zeuuwezels  längs  sensibele  bauen,   in:  Versl.  Akad. 

Amsterdam  Deel  21  p  1179—1187  3  Figg.  [467] 

Boetticher,  Hans  v.,  Über  den  Zusammenhang  zwischen  Klima  und  Körpergröße  der  warm- 
blütigen Tiere,  in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p570 — 576.  [In  der  Regel  bewohnen  die  größeren 
Formen  kältere  Gebiete.] 

*Bohin,  L.  Sion,  Quelques  observations  sur  le  vol  des  grands  planeurs.  in:  Rev.  Frang.  Orn. 
Ann.  4  1912  p  221—222. 

Böhmig,  Ludwig,  Studien  an  Doppelplanarien,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.  p  307 — 
336  5  Figg.  T.  27,  28.  [214] 

Bohn,  G.,  s.  Drzewina. 

Böker,  Hans,  Der  Schädel  von  Salmo  salar.  Ein  Beitrag  zur  Entwicklung  des  Teleostierschä- 
dels.  in:  Anat.  Hefte  I.Abt.  49.  Bd.  p  359-398  10  Figg.  T  24— 27.  [449] 

Boidyreff,  N.,  Der  Einfluß  des  Schilddrüsenapparates  auf  die  Wärmeregulierung  bei  Hunden. 

Die  Methode  der  Hervorrufung  und  Heilung  der  krankhaften  Anfälle,  die  bei  Hunden 

nach  Exstirpation  der  Schild-  und  Nebenschilddrüsen  typisch  sind,    in:   Arch.  Ges. 

Phys.  154.  Bd.  p  470—494. 

Boidyrew,  Th.,  Die  Begattung  und  der  Spermatophorenbau  bei  der  Maulwurfsgrille  [Gryllo- 

talpa  gryllotalpaJj.).   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  592— 605.  [295] 
Bolk,  L.,  Odontologische  Studien.  L  Jena  122  pgg.  74  Figg.  2  Taf.  [445] 
Botnford,  T.  L.,  1.  A  Note  on  certain  Ophiuroids  in  thelndian  Museum,  in:  Rec.  Ind. Mus. 
Vol.  9  p  219—225  3  Figg.  T  13.  [Äsirodendrum  2,  Astrocladus  1,  Trichaster  1.] 


IQ  I.  Titel. 

Bomford,  T.  L.,  2.  Some  Salps  taken  by  R.  I.  M.  S.  S.  »Investigator«  in  the  Bay  of  Bengal 

and  Andaman  Sea.    in:  Rec.  Ind.  Mus.  Vol.  9  p  243—245.     [Cydosalpa  1,  Salpa  7.] 
Bonnefon,  . ..,  &  Lacoste,  . . .,  Nouvelles  recherches  experimentales  sur  la  transplantation  de  la 

comee  et  l'evolution  histologique  des  greffons.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75 

p  596-597.  [375] 
Bonnevie,  Kristine,  Über  die  Struktur  und  Genese  der  Ascarischromosomen.  in:  Arch.  Zell- 
forsch. 9.  Bd.  p  433—457  7  Figg.  [Polemisch  gegen  Vejdovsky.] 
*Bonome,  Aug.,  II  problema  biologico  dell'  ereditä.   Padova  69  pgg. 
Borchardt,  H.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  absoluten  Schwellenempfindlichkeit  der  Netzhaut. 

in:  Zeit.  Sinnesphys.  48.  Bd.  p  176—198. 
Bordas,  L.,  1.  Sur  un  cas  de  bourgeonnement  lateral  chez  un  Lombric  [Lumhricus  hereuhis 

Savigny).  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1563—1564.  [251^ 

,    2.  Le  gesier  des  Dytiscides.   ibid.  p  1703 — 1705. 

,    3.  Considerations  anatomiques  et  histologiques  sur  les  tubes  de  Malpighi  de  quelques 

Orthopteres.   ibid.  p  1929—1932.  [V.  M.  zu  4.1 
,    4.  Les  tubes  de  Malpighi  et  le  reservoir  urinaire  des  Gryllidae.    in:  Bull.  Soc.  Z. 

France  Tome  38  p  213—217  3  Figg.  [294] 
Boring,  Alice  M.,  1.  The  Odd  Chromosome  in  Cerastipsocus  venosus.   in:  Biol.  Bull.  Vol.  24 

p  125—132  2  Taf.  :299] 

,    2.  The  Chromosomes  of  the  Cercopidse.   ibid.  p  133 — 146  4  Taf.  ^314] 

Borisiak,  A.A.,  Sur  les  restes  d'un  Crocodile  de  l'etage  superieur  du  cretace  de  la  Crimee.  in: 

Bull.  Acad.  Sc.  Petersbourg  (6)  Tome  7  p  555 — 558  Fig.  [Russisch.] 
Börner,  Carl,  1.  Die  Familien  der  Collembolen.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  315—322. 
,    2.  Zur  Collembolenfauna  Javas.     Das  Trochanteralorgan  der  Entomobryiden.    in: 

Tijdschr.  Entom.  Deel  56  p  44 — 61   14  Figg.   [Eine  Anzahl  steifer,  abstehender,  un- 

gewimperter  Spitzborsten  am  Trochanter  des  3.  Beinpaares  der  Entomobryinen.] 
Bornhauser,  Konrad,  Die  Tierwelt  der  Quellen  in  der  Umgebung  Basels,   in:  Internat.  Rev. 

Hydrobiol.  Biol.  Suppl.  5  90  pgg.  2  Taf.  [576] 
Borrel,  A.,  1.  Cellules  pigmentaires  et  associations  cellulaires.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.   Paris 

Tome  74  p  1215—1218  4  Figg.  [431] 
,    2.  Reseau  fundamental  pigmentaire  chez  Alytes  obstetricans  et  apparition  des  cellules 

pigmentaires.  ibid.  Tome  75  p  139—142  3  Figg.  [430] 
,    3.  A  propos  du  Systeme  pigmentaire   chez  Alytes  obstetricans.    ibid.    p  211—214. 

2  Figg. 
*Bortnowsky,  Isaac,  Etüde  preliminaire  histo-topographique  du  pharynx  et  du  larynx  [epi- 

thelium,  glandes,  tissu  lymphoide)  chez  le  Theropithecus  gelada  Rupp.   in :  Bull.  Mem. 

Soc.  Anthrop.  Paris  (6)  Tome  3  1912  p  173-200  17  Figg. 

,    s.  Anthony. 

Boss,  K.,  Studien  über  die  Entwicklung  des  Gehirns  bei  Fringilla  canaria  und  Chelydra 

serpentina.   in:  Morph.  Jahrb.  45.  Bd.  p  337—392  7  Figg.  T  11—13.  [469] 
Bottazzi,  Filippo,  Physical  Chemistry  of  Muscle  Plasma,    in:    Biochem.  Bull.  Vol.  2  p  379 

—385. 
Bouilliez,  M.,  Nouvelles  recherches  experimentales  sur  mu  Plasmodium  des  Singes.   in:  C.  R. 
Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1070—1072.  [Kultur  von  P.  inui.] 

,    s.  Leger,  M. 

Bouin,  P.,  s.  AnceL 

Bouin,  P.,  &  P.  Ancel,    1.   Sur  les  cellules  du  myometrium  qui  prennent  le  carmin  des  in- 

jections  physiologiques.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74   p  728—729.   [Gegen 
Mercier.] 

,    2.  Idem.  (Deuxieme  note).  ibid.  p  890 — 892.  [Ebenso.] 

Beulend,  . . .,  s.  Lepine. 


I.  Titel.  17 

Boulenger,  Charles  L.,  1.  The  hnminous  OrgSin  oi Lamprotoxus  flagellibarba.   in:  Fish.  Ire- 
land  Sc.  luvest,  f.  1912  No.  1  2  pgg.  Taf.  [443] 

2.  Report  on  the  Myzostomidae  collected  by  Mr.  Cyril  Crossland  in  the  Red^ea  in 

1905.     in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  85-108  F  17-23  T  5-8.  [260] 
Boulenger,  E.  Gr.,   Experiments  on  the  Metamorphosis  of  the  Mexican  Axolotl  [Amblystoma 

tigrinum)  conducted  in  the  Society's  Gardens.  ibid.  p  403—413  F  75,  76.  [415] 
Boulenger,  George  A.,  A  Synopsis  of  the  Fishes  of  the  Genus  Mastacembelus.    in:    Journ. 

Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  195—204.  ^410] 
Bounhiol,  J.,  1.  Sur  la  reproduction  de  la  Sardine  algerienne.    in:   C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 
Tome  156  p  1565—1567.  [V.  M.] 

,    2.  Nouvelles  observations  sur  la  reproduction  de  la  Sardine  algerienne.  ibid.  p2008 — 

2010.   [Erste  Eiablage  im  Alter  von  13  Monaten ;  Zahl  der  Eier  in  beiden  Ovarien 
29000—41000.] 
Bounoure,  L.,   1.   Observations  sur  l'evolutioa  post-embryonnaire  du  Dytique  borde.   ibid. 
p  633-636.  [305] 

,    2.  L'infiuence  de  la  taille  des  Insectes  sur  la  production  de  la  chitine,  secretion  de 

surface.  ibid.  Tome  157  p  140—142.  [301] 
Bourguet,  J.,  Recherches  sur  le  canal  thoracique.   in:  Bibl.  Anat.  Tome  23  p  66— 81.  8  Figg. 

[536] 
Bourguet,  M.,  1.  Des  vasa  nervorum.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Tome  74  p  656—658.  [531] 

,    2.  Sur  la topographie  des  voies  biliaires.   Etüde  radiographiques.   in:  C.  R.  Soc.  Biol. 

Paris  Tome  74  p  731—733.  [Homo.] 
Boury,  E,  de,  1.  Description  de  Scalidte  nouveaux  on  peu  connus  (Suite),   in:  Journ.  Conch. 
Paris  Tome  60  p  169—196  T  8.    [Scala  17,  9  n.l 

,    2.  Idem.    ibid.   Tome  60  p  269—322  T  10,  11.  [Scala  32, 17n.l 

,    3,  Catalogue  raisonne  de  la  collection  de  Scalaria  vivants  et  fossiles  du  Museum  de 

Paris,    in:  Nouv.  Arch.  Mus.  H.  N.  Paris  (5)  Tome  4  p  209—266  3  Figg.  T  12—16. 

Bouvier,  Eugene  L.,  1.  Les  variations  d'une  Crevette  de  la  famille  des  Atyides,  VAtycephyra 

Desmaresti,  Millet.   in:  Bull.  Mus.  H.  N.   Paris  Ann.  1913  p  65— 74  3  Figg.  [276] 

,    2.  Sur  la  Classification  des  Crevettes  de  la  famille  des  Atyides  (Crust.).   in:  Bull.  Soc. 

Ent.  France  1913  p  177-182. 

,    3.  Sur  les  genres  Pseudibceus  et  Ntsfo  et  le  stade  natant  des  Crustaces  decapodes  ma- 

croures  de  la  famille  des  Scyllarides,  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1643 — 
1648.  [P.  veranyi  ist  >le  stade  natant«  von  Scyllarides  latus,  Nisto  laevis  dasselbe 
Stadium  von  Scyllarus  archts.] 

,    4.  Observations  nouvelles  sur  le  developpement  larvaire  de  la  Langouste  commune 

[Palinitrus  vulgaris  Latr.).    ibid.  Tome  157  p  457—463  Fig.  [276] 

,    5.  The  Post-Embryonic  Development  of  the  Spiny  Lobster.     in :  Nature  Vol.  91 

p  633—634  Fig. 

* ,  6.  La  variabilite  des  etres  et  l'evolution.     in:  Rev.  Gen.  Sc.  Tome  23  1912  p  653 — 

656,  690-695  7  Figg. 

,    7.  Les  Caridines  des  Seychelles.     in:  Trans.  Linn.  Soc.  London  (2)  Vol.  15  p  447 — 

472  T  27—29.  [276] 
Böving,  Adam  Giede,  Studies  relating  to  the  anatomy,  the  biological  adaptations  and  the 
mechanism  of  ovipositor  in  the  various  genera  of  Dytiscidae.     in:  Internat.  Rev.  Hy- 
drobiol.  Biol.  Suppl.  5  28  pgg.  33  Figg.  6  Taf.  [304] 
Boycott,  A.  E.,  An  Apparent  Selection  of  Forms  of  H.  nemoralis  by  Adverse  Conditions.  in: 

Journ.  Conch.  London  Vol.  14  p  100.  [347] 
Boyden,  E.  A.,  s.  Rand. 

Zool.  Jahresbericlit.    1913.    I.  Titel.  2 


18  I.  Titel. 

Brächet,  A.,   1.  Recherches  sur  le  determinisme  hereditaire  de  l'ceuf  des  Mammiferes.  De- 
veloppement  >in  vitro«  de  jeunes  vesicules  blastodermiques  de  Lapin.   in:  Arch.  Biol. 
^Tome  18  p  447-503  T  19,  20.  [378] 

,    2.  Action  inhibitrice  du  sperme  d' Annelide  [Sabellaria  alveolata)  sur  la  formation  de 

la  membraue  de  fecondation  de  l'ceuf  d'Oursin  [Paracentrotus  lividus).   in:  C. R.  Acad. 
Sc.  Paris  Tome  157  p  605—608.  [583] 

Braem,  F.,  Die  Keimung  der  Statoblasten  von  Pectinatella  und  Cristatella.  in :  Zoologica 
Heft  67  p  35-64  8  Figg.  T  3—7.  [261] 

Brammertz,  "Wilhelm,  Morphologie  des  Glykogens  während  Eibildung  und  Embryonalent- 
wicklung von  Wirbellosen,   in :  Arch.  Zellforsch.  11.  Bd.  p  389—412  T  17.  [563] 

Branca,  A.,  Recherches  sur  la  structure,  l'evolution  et  le  role  de  la  Vesicule  ombilicale  de 
rHomme.  in:  Journ.Anat.Phys. Paris  49.Annee  p  1— 40,  171—211,  383— 407  9  Figg. 
T  1—3.  [399] 

Brandes,  Th.,  Gastropoda.  Paläontologie,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  609 
—621  17  Figg. 

Brandt,  Alexander,  Arbeitshypothese  über  Rechts-  und  Linkshändigkeit,  in:  Biol.  C.  B. 
33.  Bd.  p  361—379.  [404] 

Branner,  J.  C,  Geologie  work  of  Ants  in  America,  in:  Rep.  Smithson.  Inst.  f.  1911  1912 
p  303—333  10  Figg. 

Brass,  Hans,  Über  physiologische  Pigmentablagerung  in  den  Kapillarendothelien  des  Kno- 
chenmarkes. (10.  Fortsetzung  der  Studien  über  das  Blut  und  die  blutbildenden  und 
-zerstörenden  Organe  von  Franz  Weidenreich.)  in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  I.Abt, 
p  61—78  T  5.  [528] 

Brauer,  A.,  Zur  Kenntnis  des  Gebisses  von  Procavia.  in:  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde  Berlin  f. 
1913  p  118—125  15  Figg.  [447] 

Braune,  August,  Die  Pollensammeiapparate  der  beinsammelnden  Bienen,  in:  Jena.  Zeit. 
Naturw.  50.  Bd.  p  1—96  26  Figg.  T  1—4.  [310] 

Braune,  Robert,  Untersuchungen  über  die  im  Wiederkäuermagen  vorkommenden  Protozoen, 
in:  Arch.  Protist.  12.  Bd.  p  111—170  T  3—6.  [154] 

Brauns,  Friedrich,  Die  Entstehung  der  Nährzelle  und  die  Bedeutung  derselben  für  das  wach- 
sende Ei  bei  Forßcularia  auricularia  L.  in:  Sitz.  Abh.  Nat.  Ges.  Rostock  (2)  4.  Bd. 
1912  43pgg.  3Taf.  [294] 

Brauns,  H.,  Biologie  südafrikanischer  Apiden.  in :  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  116 — 
120,  190-193. 

*Braus,  H.,  Über  das  Wachstum  der  Herzanlage,  in:  Wien.  Klin.  Wochenschr.  25.  Jahrg. 
1912  p  287. 

Breltm,  V.,  Die  Bedeutung  der  japanischen  Corallin-Alge  für  den  europäischen  Süßwasser- 
biologen,  in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  276—279. 

Breinl,  A.,  1.  Investigation  into  the  morphology  and  life  history  of  Onchocerca  gibsoni.  in: 
Rep.  Austral.  Inst.  Trop.  Med.  for  1911  p  5—17  T  1—5.  [236] 

,    2.  On  human  Filariosis  in  Queensland  and  the  morphologj'  of  Microfilaria  bancrofti. 

ibid.  p  18—23  T  6. 
,    3.  Nematodes  observed  in  North  Queensland,   ibid.  p  39-48  T  9-11.  [228] 

Brement,  Ernest,  1.  Sur  deux  nouveaux  Didemnides  (Synascidies)  du  Golfe  du  Lyon.  (Note 
preliminaire.)  in:  Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  No.  257  7  pgg.  4  Figg.  [Didem- 
num  1,  Polysyncraton  1.] 

,    2*  Sur  la  presence,  en  Mediterranee  d'une  variete  de  VAplidium  laeteum  Huitf.   Syn- 

ascidie  arctique  et  subarctique,   ibid.  No.  269  11  pgg.  Fig. 

Bresslau,  Ernst,  1.  Über  Hypertelie.  in:  München.  Med.  Wochenschr.  59.  Jahrg.  1912 
p  2793—2795  6  Figg. 

,    2.  Über  das  spezifische  Gewicht  des  Protoplasmas  und  die  Wimperkraft  der  Turbel- 

larien  und  Infusorien,   in:  Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers,  p  226—232.  [569] 


I.  Titel.  19 

Bresslau,  E.,  &  H.  von  Voss,  Das  Nervensystem  von  Mesostoma  ehrenhergi  (Focke).  in:  Z. 
Anz.  43.  Bd.  p  260—263  2  Figg.  [210] 

*Bretscher,  Konrad,  Die  Wanderstraßen  der  Zugvögel  in  Europa,  in:  Vierteljahrsschr.  Nat. 
Ges.  Zürich  57.  Jahrg.  1912  p  XIH— XIV. 

Bretschneider,  F.,  Der  Zentralkörper  und  die  pilzförmigen  Körper  im  Gehirn  der  Insekten, 
in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  560—569  6  Figg.  [284j 

Brian,  Alessandro,  1.  Sur  un  cas  d'anomalie  presente  par  un  specimen  de  Lernceopoda  longi- 
brachia  Brian,   in:  Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  No.  259  5  pgg.  2  Figg. 

,    2.  Di  una  nuova  specie  di  Hatsehekia  Poche  [Clavella  Oken),  Copepode  parassita  del 

Orenilabriis  pavo,  H.  suhpinguis  n.  sp.   in :  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  60 — 65  T  3. 

Bride,  s.  Mac  Bride. 

Bridges,  Calvin  R,  1.  Non-disjunction  of  the  sex  chromosomes  of  Droso/j/wYa.  in:  Journ. 
Exper.  Z.  Vol.  15  p  587—606.  [319] 

,  2.  Partial  Sex-linkage  in  the  Pigeon.  in:  Science  (2)  Vol.  37  p  112— 113.  [Unvoll- 
kommene Koppelung  des  Farbenfaktors  mit  dem  geschlechtsdifferenzierenden.] 

,    s.  Morgan,  T.  H. 

Brinkmann,  Aug.,  Bathynectes  Murrayii  n.  gen.  n.  sp.  Eine  neue  bathypelagische  Nemertine 
mit  äußeren  männlichen  Genitalien.  Vorläufige  Mitteilung,  in:  Bergens  Mus.  Aarbok 
1912  No.  9  9  pgg.  Taf. 

*Briot,  A.,  La  digestion  chez  les  Larves  d'insectes  aquatiques.  in:  Cosmos  Paris  Tome  65 
1911  p  680. 

*Brocher,  Frank,  1.  Recherches  sur  la  respiration  des  Insectes  aquatiques  adultes.  in:  Ann. 
Biol.  Lacustre  Tome  5  1912  p  136—179  23  Figg. 

* ,  2.  Observations  biologiques  sur  quelques  Curculionides  aquatiques.    ibid.  p  180 — 186 

2  Figg. 

,    3.  Recherches  sur  la  respiration  des  Insectes  aquatiques  (imagos) :  Nepe,  Hydrophile, 

Notonecte,  Dytiscides,  Hcemonia,  Elmides.  in:  Internat. Rev.Hydrobiol.  6.  Bd.  p250 
—256. 

,    4.  Recherches  sur  la  respiration  des  Insectes  aquatiques  adultes.    in:  Z.  Jahrb.  Abt. 

Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  225—234  Fig.  [313] 

Brodersen, .. .,  1.  Nerven  und  Arterien  des  Armes.  Ein  topographisches  Modell,  in:  Anat. 
Anz.  43.  Bd.  p  184—185  Taf. 

,    2.  Modell  der  oberen  Bauchorgane,   ibid.  p  186—189  Taf. 

*Brodie,  T.  G.,  On  Secretory  Processes  in  the  Kidney.  in:  Med.  Rec.  Vol.  82  1912  p  40 
—41. 

Brodmann,  K.,  Neue  Forschungsergebnisse  der  Großhirnrindenanatomie  mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung anthropologischer  Fragen,  in :  Verh.  Ges.  D.  Naturf.  Arzte  85.  Vers. 
1.  Teil  p  200—240  12  Figg. 

*Broili,  F.,  Zur  Osteologie  des  Schädels  von  Placodus.  in:  Palaeontographica  59.  Bd.  1912 
p  147-155  4  Figg.  Taf. 

Broman,  Ivar,  1.  Untersuchungen  über  die  Embryonalentwicklung  der  Pinnipedia.  4.  Über 
die  Entstehung  und  Bedeutung  der  bei  den  Robben  (und  gewissen  anderen  Säuge- 
tieren) normal  vorkommenden,  fadenförmigen  Appendices  mesentericae  bzw.  umbili- 
cales.   in:  D.  Südpol.  Exp.  14.  Bd.  p  589—615  2  Figg.  T  65,  66.  [538] 

,    2.  Über  die  Entwicklung  der  »Bursa  omentalis«  bei  den  Gymnophionen.   in:  Svenska 

Akad.  Handl.  49.  Bd.  1912  No.  5  18  pgg.  3  Taf.  [536] 

,    3.  Über  die  Phylogenese  der  Bauchspeicheldrüse,     in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers. 

p  14—20  3  Figg.  [509] 

,  4.  Über  die  Existenz  und  Bedeutung  einer  kombinierten  Ringmuskel-  und  Klappen- 
vorrichtung im  Ductus  hepatopancreaticus  bei  gewissen  Säugern  (einschließlich  beim 
Menschen),   ibid.  p  20— 25  5  Figg.  [611] 

2* 


20  I-  Titel. 

Broman,  I.,  &  T.  Rietz,   Untersuchungen  über  die  Embryonalentwicklung  der  Pinnipedia. 

3.  Über  die  Entwicklung  des  Verdauungsrohres  und  seiner  Adnexe  nebst  Bemer- 
kungen über  die  physiologisch  vorkommenden  embryonalen  Dünndarmdivertikel  und 

ihre  Bedeutung,  in:  D.  Südpol.  Exp.  14.  Bd.  p  495—585  3  Figg.  T  47—64.  [500] 
Broom,  Robert,  1,  On  the  Origin  of  the  Mammalian  Digital  Formula.  in:  Anat.Anz.  43.Bd. 

p  230—232  Fig.  [464] 
,    2.  On  the  Structure  of  the  Mandible  in  the  Stegocephalia.     ibid.  45.  Bd.  p  73—78 

4  Figg. 
* ,  3.  On  a  Species  of  Tylosaurtcs  from  the  Upper  Cretaceous  Beds  of  Pondoland.     in: 

Ann.  South  Africa  Mus.  Vol.  7  1912  p  332—333  Taf. 

* ,  4.  On  some  Points  in  the  Structure  of  the  Dicynodont  Skull,    ibid.  p  337—351  5  Figg. 

;    5.  Note  on  the  Dicynodont  Vomer.     in:  Nature  Vol.  92  p  6 — 7.     [>The  mammalian 

vomer  is  the  reptilian  parasphenoid,  and  quite  a  difterent  element  from  the  pre- 

vomers.«] 
,    6.  The  Origin  of  Mammals.    (Abstract.)     in:  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  87  p  87 

-88. 
,    7.  On  the  Gorgonopsia,  a  Suborder  of  the  Mammal-like  Reptiles.     in:  Proc.  Z.  Soc. 

London  f.  1913  p  225—230  T  36,  37.  [452] 
,    8.  On  the  South  African  Pseudosuchian  Euparkeria  and  AUied  Genera,     ibid.  p  619 

—633  T  75—79. 
* ,  9.  On  some  Fossil  Fishes  in  the  Collection  of  the  Albany  Museum,     in:  Rec.  Albany 

Mus.  Vol.  2  p  391—393. 
* ,  10.  Note  on  Mesosuchus  browni,  Watson,  and  on  a  New  South  African  Triassic  Pseu- 
dosuchian {Euparkeria  capensis).  ibid.  p  394 — 396. 
* ,  11.  On  Four  New  Fossil  Reptiles  from  the  Beaufort  Series,  South  Africa.   ibid.  p  397 

—401. 
Brossa,  Alessandro,  &  Arnt  Kohlrausch,  Die  qualitativ  verschiedene  Wirkung  der  einzelnen 

Spektrallichter  auf  die  Tiernetzhaut  mittels  der  Aktionsströme  untersucht,     in :  C.  B. 

Phys.  27.  Bd.  p  725—728  Fig.     [V.  M.] 
Brown,  Alfred  J.,  The  development  of  the  pulmonary  vein  in  the  domestic  Cat.     in:  Anat. 

Rec.  Vol.  7  p  299—329  9  Figg.  [533] 
Brown,  Arnos  P.,  Variations  in  two  species  of  Lucidella,  from  Jamaica.   in:  Proc.  Acad.Nat. 

Sc.  Philadelphia  Vol.  65  p  3-21  4  Figg.  T  1.  [34Gl 
*Brown,  Barnum,  1.  A  New  Crested  Dinosaur.    in:  Amer.  Mus.  Journ.  Vol.  13  p  139—144 

7  Figg. 
,    2.  The  Osteology  of  the  Manus  in  the  Family  Trachodontidse.    in:  Bull.  Amer.  Mus. 

N.  H.  Vol.  31  1912  p  105-108  2  Figg.  [454] 
,    3.  A  Crested  Dinosaur  from  the  Edmonton  Cretaceous.     ibid.  p  131 — 136  4  Figg. 

T  10,  11.  [Schädel  von  Saurolophus  n.  osborni  n.] 
,    4.  Brachyostraeon,  a  new  Genus  of  Glyptodonts  from  Mexico,     ibid.  p  167 — 177 

4  Figg.  T  13 — 18.  [Brachyostraeon  n.  cylindricus  n.] 

,    6.  Notes  on  Cuban  Fresh-water  Fishes.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  667— 668.  [414] 

,    6.  The  Manus  of  Trachodont  Dinosaurs.   ibid.  Vol.  38  p  926—927. 

*Brown,  James  Meikle,  Further  Contributions  to  our  Knowledge  of  the  Rhizopoda  and  He- 

liozoa  of  Scotland.   in:  Scott.  Natural.  1912  p  108— 114  Taf. 
Brown,  T.  Graham,  1.  Die  Reflexfunktionen  des  Zentralnervensystems,  besonders  vom  Stand- 
punkt der  rhythmischen  Tätigkeiten  beim  Säugetier  betrachtet.  1.    in:  Ergeh.  Phys. 

13.  Jahrg.  p  279—453.     [Sammelreferat.] 
,    2.  On  Postural  and  Non-Postural  Activities  of  the  Mid-Brain.     in:  Proc.  R.  Soc. 

London  B  Vol.  87  p  145—163  6  Figg.     [Rein  physiologisch.] 
Brown,  s.  Bush-Brown. 
Brown,  s.  Staples-Brown. 


I.  Titel.  21 

Browne,  Balfour,  The  Life-History  of  a  Water-Beetle.   in:  Nature  Vol.  92  p  20 — 24. 
Browne,  Ethel  Nicholson,  A  study  of  the  male  germ  cells  in  Notoneeta.     in :  Journ.  Exper. 

Z.  Vol.  14  p  61-122  10  Taf.  [313] 
Browne,  ...,  s.  Doyen. 
Browne,  s.  Jukes-Browne. 
Brownlee,  T.  J.,  s.  Cameron,  A.  T. 
Bruce,  Alexander,  &  James  W.  Dawson,  Multiple  Neuromata  of  the  Central  Nervous  System: 

their  Structure  and  Histogenesis.    in:  Trans,  ß.  Soc.  Edinburgh  Vol.  48  p  697 — 798 

6  Figg.  8  Taf.  [4651 
Bruce,  David,  David  Harvey,  A.  E.  Hamerton,  J.  B.  Davey  &  Lady  Bruce,  1.  The  Trypano- 

somes  found  in  the  Blood  of  Wild  Animals  Living  in  the  Sleeping-Sickness  Area, 

Nyassaland.     in :  Proc.  K.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  269 — 277.     [T.  brucei,  pecorum, 

sirniae^  caprae,  ingens.] 

2.  Trypanosome  Diseases  of  Domestic  Animals  in  Nyassaland.  2.  Trypanosoma  caprcs 
(Kleine),   ibid.  p  278-284  T  5. 

3.  Morphology  of  Various  Strains  of  the  Trypanosome  causiug  Disease  in  Man  in 
Nyassaland.   1.  The  Human  Strain.   ibid.  p  285 — 302. 

4.  Infectivity  of  Olossina  morsitans  in  Nyassaland.     ibid.   p  422 — 426.     [T.  brucei, 
pecorum,  simiae,  caprae.] 

5.  Morphology  of  Various  Strains  of  the  Trypanosome  causing  Disease  in  Man  in 
Nyassaland.  —  The  Wild-game  Strain.   ibid.  p  394—407. 

6.  Idem.  —  The  Wild  Olossina  morsitans  Strain.  ibid.  p  408 — 421. 

7.  Trypanosome  Diseases  of  Domestic  Animals  in  Nyassaland.    3.  Trypanosoma  pe- 
corum.  ibid.  Vol.  87  p  1—26. 

8.  Morphology  of  Various  Strains  etc.   The  Mzimba  Strain.     ibid.  p  26—35  T  1—3, 

9.  The  Trypanosome  causing  Disease  in  Man  in  Nyassaland.  —  Susceptibility  of  Ani- 
mals to  the  Human  Strain.   ibid.  p  35 — 44. 

10.  Plasmodium  cephalophi  sp.  nov.   ibid.  p  45 — 47  T  4,  5.  [169] 

11.  Trypanosomes  of  the  Domestic  Animals  in  Nyassaland.   1.  Trypanosoma  simice 
sp.  nov.   Part  2.  The  susceptibility  of  Various  Animals  to  T.  simice.     ibid.  p  48 — 57. 

,    12.  Idem.   Part  3.   ibid.  p  58—66  T  6—8.  [162] 

Bruce,  William  S.,  On  the  Skulls  of  Antarctic  Seals:  Scottish  National  Antarctic Expedition. 

in:  Trans.  R.  S.  Edinburgh  Vol.  49  p  345—346  5  Taf.     [Photographien  der  Schädel 

von  Leptonychotes  weddelli,  Stenorhynchus  leptonyx,  Lohodon  carcinophaga,  Ommato- 

phoca  rossi,  Otaria  juhata,] 
Brück,  A.,  Über  die  Muskelstruktur  und  ihre  Entstehung,  sowie  über  die  Verbindung  der 

Muskeln  mit  der  Schale  bei  den  Muscheln,  in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  7— 18  5  Figg.  [332] 
Brückner,  G.,  Ein  Fall  von  Mißbildung  beim  Hühnchen,    ibid.  p  512—514  4  Figg.     [Dupli- 

citas  anterior.] 
*Bruhn,  S.,  1,  Farbenänderungen  bei  Raupen  infolge  verschiedenfarbigen  Futters,   in:  Inter- 
nat. Ent.  Zeit.  6.  Jahrg.  1912  p  98-99. 

* ,  2.  Die  Duftorgane  der  Schmetterlinge,   ibid.  p  173. 

Brumpt,  E.,  1.  Etudes  sur  les  Infusoires  parasites.    1.  La  conjugaison  d^ Anoplophrya  circu- 

lans  Balbiani,  1885.  in:  Arch.  Paras.  Tome  16  p  187—210  7  Figg.  [176] 
* ,2.  Le  Trypanosoma  cruxi  evolue  chez  Conorhinus  megistus,  Cimexlectularius,  Cimex 

honeti  et  Ornithodorus  moubata.     Cycle  evolutif  de  ce  parasite.     in:  Bull.  Soc.  Path. 

Exot.  Tome  5  1912  p  360— 367. 
*Brunipt,  E.,  &  ...  Piraja  da  Silva,  Existence  du  Sehixoirypanum  cruxi  Chagas  1909,  äBahia. 

ibid.  p  22—26. 
Brun,  R.,  Zur  Biologie  von  Formica  rufa  und  Camponoius  herculaneus  i.  sp.   in:  Zeit.  Wiss. 

Insektenbiol.   9.  Bd.  p  15 — 19.     [Adoption  befruchteter  q  von  F.  r.  in  vpeisellosen 

Kolonien  von  F.  fusca  und  cinerea.] 


22  I-  Titel. 

Brun,  R.  &  Edgar,  Beobachtungen  im  Kempttaler  Ameisengebiete,    in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd. 

p  17—29.  [310] 
Brunacci,  Bruno,  1.  Zur  Frage  des  Verhaltens  der  Amphibien  in  verschieden  konzentrierten 

Lösungen.    Erwiderung  zu  dem  im  ersten  und  zweiten  Hefte  von  Pflügers  Archiv 

1913  Bd.  151  S.  52  erschienenen  Aufsatze  der  Herren  Backman  und  Sundberg,     in: 

Arch.  Ges.  Phys.  153.  Bd.  p  366—368. 
,    2«  Sur  l'adaptation  des  Amphibies  au  milieu  liquide  externe  au  moyen  de  la  regulation 

de  la  pression  osmotique  de  leurs  liquides  internes.  Importance  des  sacs  lymphatiques 

et  de  la  vessie  urinaire.    in:  Arch.  Ital.  Biol.  Tome  58  p  329—332.     [V.  M.] 
Brunelli,  Gr.,  1.  Ricerche  sugli  adattamenti  alla  vita  planctonica.   Communicazione  prelimi- 

nare.   in:  Boll.  Comitat.  Talassograf.  Vol.  3  p  43 — 45.     [Äphia  meridionalis.] 
,    ä.  Ricerche  etiologiche.   Osservazioni  ed  esperienze  sulla  simbiosi  dei  Paguridi  e  delle 

Attinie.   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Allg.  Z.  Phys.  34.  Bd.  p  1—26  3  Fig.  T  1.  [575] 
Bruni,  Angelo  Cesare,   Studii  sullo  sviluppo  della  regione  intermascellare  nell' Uomo.     in: 

Mem.  Accad.  Sc.  Torino  (2)  Tomo  63  p  19—58  2  Taf.  [451] 
Bruntz,  L.,  A  propos  des  nephrocytes  et  des  nephrophagocytes.     in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  643—645.     [Gegen  Ancel  &  Bouin.] 

,    s.  Cuenot. 

Bruyant,  L.,   Sur  le  developpement  de  la  larve  de  Tromhidium  trigonum  Herm.    in:  C.  R. 

Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  509—511.  [281] 
Bryant,  Harold  C,  Nocturnal  Wanderings  of  the  California  Pocket  Gopher.     in:  Univ.  Cali- 
fornia Publ.  Z.  Vol.  12  p  25—29  Fig.  [419] 
Bryk,  Felix,  Über  eine  neue  Einteilung  der  Papilionidae  unter  Berücksichtigung  des  Flügel- 

geäders.    in:  Arch.  Naturg.  79.  Bd.  Heft  2  p  117—121  2  Figg. 
Büchner,  L.  W.  G.,  On  the  Estimation  of  the  Position  and  Slope  of  the  Foramen  Occipitale 

Magnum.    in:  Proc.  R.  Soc.  Victoria  (2)  Vol.  26  p  202—210  2  Figg.     [Homo.] 
Buchner,  Paul,  1.  Die  trophochromatischen  Karyomeriten  des  Insekteneies  und  die  Chro- 

midienlehre.   in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  552—560  8 Figg.  [308] 
,    2.  Zur  Kenntnis  der  J./(??<rof?es-Symbionten.     in :   Sitz.  Ges.  Morph.  Phys.  IVlünchen 

28.  Bd.  p  39—44  STigg.  [315] 
Buddenbrock,  W.  von,  1.  Über  die  Funktion  der  Statocysten  von  Branchiomma  vestculosum. 

in:  Verh.  Nat.  JMed.  Ver.  Heidelberg  (2)  12.  Bd.  p  256—261  2  Figg.     ;V.   M.] 
,    2.  Über  die  Funktion  der  Statocysten  im  Sande  grabender  Meertiere.    2.  Mitteilung. 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  441—483  13  Figg.  [252] 

,    s.  Hamburger,  Cl. 

*Buen,  Odön  de,  Peces  de  la  costa  mediterranea  de  Marruccos.    (Notas  preliminares.)    in: 

Bol.  Soc.  Espan.  H.  N.  Tomos  12  1912  p  153—166. 
Bueno,  J.  R.  De  la  Torre,  Remarks  on  the  Distribution  of  Heteroptera.  in:  Canad.Entomol. 

Vol.  45  p  107—111. 
Bugnion,  E.,  1.  La  differenciation  des  castes  chez  les  Termites.     in:  Bull.  Soc.  Ent.  France 

1913  p  213—222.  [298] 
,    2.  Anatomie  de  la  Reine  et  du  Roi-Termite  [Termes  Redeman7ii,  obseuripes  et  Ho^-ni). 

Avec  la  collaboration  de  N.  Popoff.    in:  Mem.  Soc.  Z.  France   Tome  25  p  210—232 

4  Figg.  T  7,  8.  [299j 
,    3.  Le  Termes  Eorni  Wasm.  de  Ceylan.     in:  Rev.  Suisse  Z.  Vol.  21  p  299—330  Fig. 

T  11,  12.  [299] 
Bugnion,  E.,  &  E.  A.  Göldi,   Hexapoda.     in:   Handb.  Morph.  Wirbell.  Tiere  Jena  2.  bzw. 

3.  Aufl.  4.  Bd.  3.  Lief,  p  415—480  F  1—42.     [Unvollendet.] 
Bullen,  G.  E.,  On  some  Cases  of  Blindness  in  Marine  Fishes.  in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913 

p  634—638.  [Pathologisch.] 
,   s.  Swithinbank. 


I.  Titel.  23 

*Bunsow,  Robert,  Inheritance  in  ßace  Horses.  Coat  Colour.  in:  Mendel  Journ.  No.  2  1911 

p  74—102. 
Burckhardf,  G.,  Zooplancton  aus  ost-  und  südasiatischen  Binnengewässern.   A.  Freilebende 

Copepoden.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  34.  Bd.  p  341-472  T  9-17. 
Burfield,  S.  T.,  Report  on  the  biological  problems  incidental  to  the  Belmullet  Whaling  Station. 

in :  Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.  p  145 — 186  5  Figg.  [Kurze  Angaben  über  Ana- 
tomie, Biologie  und  Parasitologie  der  Wale.] 
Bürger,  M.,  s.  Bennet. 
Burian,  R.,  Die  Excretion.   in:  Handb.  Vergl.  Phys.  Jena  2.  Bd.  2.  Hälfte  p  305—480  F15 

— 75.  [Unvollendet.] 
Burke,  Charles  Victor,  A  new  genus  and  six  new  species  of  Fishes  of  the  family  Cyclogaste- 

ridse.    in:   Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.   Vol.  43  p  567 — 574.  [Polypera  n.,    Cyclogaster  2  n., 

Careproctus  1  n.,  Paraliparis  2  n.,  Rhitwliparis  1  n.J 

,    B.  Gilbert. 

Burlend,  T.  H.,  The  pronephros  of  Chrysemys  marginata.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd. 

p  1—90  12  Figg.  T  1—4.  [540] 
Burlet,  H.  M.de,  1.  Über  einen  rudimentären  "Wirbelkörper  an  der  Spitze  des  Dens  epistro- 

phei  bei  einem  Embryo  von  Bradypus  cuculli.   in :  Morph.  Jahrb.  45.  Bd.  p  393 — 408 

12  Figg.  [449] 
,    2.   Zur  Entwicklungsgeschichte  des  "Walschädels.    1.  Über  das  Primordialcranium 

eines  Embryo  von  Phocaena  communis,    ibid.  p  523 — 556  24  Figg.   T  15 — 17.  [449] 
,    3.  Idem.  2.  Das  Primordialci'anium  eines  Embryo  von  PÄocae«aco?nm2<»is  von  92  mm. 

ibid.  47.  Bd.  p  645—676  25  Figg.  T  1—3.  [449| 
Burne,  R.  H.,   Note  on  the  Membranous  Labyrinth  of  Neoceratodus  forsteri.   in :   Anat.  Anz. 

43.  Bd.  p  396—400  4  Figg.  [487] 
Burr,  Adolf,   Zur  Fortpflanzungsgeschichte  der  Süßwassertricladen.    in:   Z.  Jahrb.  33.  Bd. 

Abt.  Syst.  1912  p  595—636  11  Figg.  T  17.  [214] 
Bury,  Janina,  Experimentelle  Untersuchungen  über  die  Einwirkung  der  Temperatur  0°  C  auf 

die  EntwicklungderEchinideneier.  in:  Arch.  Entw.  Mech.  36.  Bd.  p  537—594  10  Figg. 

T  25—27.  [202] 
Busacca,  Archimede,    1.   L'apparato  mitocondriale  nelle  cellule  nervöse  adulte.    in:    Arch. 

Zellf.  11.  Bd.  p  327—339  23  Figg.  [4G6] 

,    2.  Suir  origine  del  pigmento  coroideo.  in :  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  112 — 115.  [382] 

Busacchi,  Pietro,    I  corpi  cromaffini  del  cuore  Umano.   in:  Arch.  Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11 

p  352—376  6  Figg.  T  26.  [526] 
Buscaino,  V.  M.,  Sulla  genesi  e  sul  significato  delle  cellule  ameboidi.   in:  Riv.  Fatol.  Nerv. 

Ment.  Vol.  18  p  360-387  T  6. 
Buscht,  G.,  Contribuzione  alla  conoscenza  della  istogenesi  dell'  aorta  Umana.  Nota  preventiva. 

in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  141—151  T  9—10. 
Bush-Brown,  H.  K.,  Horses  and  Horse  Breeding.    in:  Amer.  Breed.  Mag.  Vol.  4  p  21 — 27 

6  Figg.  [454] 
Buttel-Reepen,  H.  v.,  Tierverstand  und  Abstammungslehre,    in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  512 — 

516.  [Denkende  Pferde.] 
Buxton,  B.  H.,   Coxal  Glands  of  the  Arachnids.   in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  14  p  123— 282  7  Figg. 

T  1-43.  [280] 
Byrne,  L.  W.,  s.  Holt. 
Caesar,  C.  Julius,  Die  Stirnaugen  der  Ameisen,   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  35.  Bd.  p  161 — 

242  29  Figg.  T  7—10.  [309] 
Cailloi,  H.,  &  A.  Vayssiere,  Zoologie,  in:  Les  Bouches-Du-Rhone,  Encyclopedie  du  Departe- 
ment Tome  12  p  239—380  T  12—21. 
Cale,  s.  I^UIler-Cale. 


24  I-  Titel. 

Calkins,  G.  N.,  Further light  onthe  Conjugation  of  Parainecium.  in:  Proc.  Soc.  Exper.  Biol. 

Med.  Vol.  10  p  1-3. 
Calkins,  Gr.  N.,  &  Louise  H.  Gregory,  Variations  in  the  progeny  of  a  single  exconjugant  of 

Paramecium  caudaium.  in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  15  p  467—526  8  Figg.  [173] 
Callum,  s.  Mac  Callum. 
Calman  W.  T.,   1.  Note  on  the  Brachyuran  Genera  Micippoides  and  Eyastenus.    in:  Ann. 

Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  11  p  312—314.  [Nomenklatorisches.] 
^    2.  Two  Gases  of  Abnormal  Appendages  in  Crabs.  ibid.  p  399—404  2  Figg.  [Cancer 

pagurits  and  Porttimis  puber.] 
,    3.  A  new  Species  of  the  Crustacean  Genus  Thaumastoeheles.    ibid.   Vol.  12    p  229 — 

233  Fig.  [T.  japo7iicus.] 
,    4.  On  Äphareocaris,  nom.  nov.  [Aphareus  Paulson),  a  Genus  of  the  Crustacean  Family 

Sergestidfe.   in:  Journ.  Linn.  Soc.  London  Vol.  32  p  219—224  T  16. 

,    5.  Eed  Water  and  Brine  Shrimps.  in :  Nature  Vol.  91  p  505.  [Parartemia  xieixiania.] 

,    6.  The  Crustacea  of  the  order  Cumacea  in  the  collection  of  the  United  States  National 

Museum,   in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  41  1912  p  603—676  112  Figg. 
,    7.  On  Freshwater  Decapod  Crustacea  (Families  Potamonidse  und  Palsemonidee)  coUec- 

ted  in  Madagascar  by  the  Hon.  Paul  A.  Methuen.   in:   Proc.  Z.  Soc.  London  1913 

p  914—932  F  161  T  91,  92.  [Potamon  3,  1  n,  Eijdrothelphusa  1,  Palaemon  4.] 
Cameron,  Alfred  E.,   On  the  Life-history  of  Lonchaea  chorea,  Fabricius.   in:  Trans.  Entom. 

Soc.  London  Part  2  p  314—322  Fig.   T  11.   [Beschreibung  von  Ei,  Larve  (speziell 

Mundwerkzeuge),  Puppe  und  Imago.] 
Cameron,  A.  T.,  &  T.  J.  Brownlee,  The  Effect  of  Low  Temperature  on  Cold-blooded  Animals. 

in:  Q.  Journ.  Exper.  Phys.  Vol.  7  p  115—130  Fig.  [415] 
Cameron,  Gladys  M.,  The  Minute  Structure  of  the  Nephridium  of  the  Earthworm  Macri- 

drilus  rosae  Bedd&rd.    in:    Trans.  Proc.  N-Zealand  Inst.   Vol  45  p  172— 190  12  Figg. 

[250] 

,   8.  Benham,  W.  B. 

Camis,  M.,  Sur  la  consommation  de  la  glycose  dans  le  cceur  isole  du  Chat,   in:  Arch.  Ital. 

Biol.  Tome  60  p  113-120. 
Campus,  Antonio,  s.  Mobilio. 
Cantacuzene,  J.,    1.  Observations  relatives  ä  certaines  proprietes  du  sang  de  Carcinus  mce- 

tias  parasite  par  la  Sacculine.  in:  C.  K.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  109—111. 
,    2.  Sur  la  presence  d'une  oxydase  dans  le  sang  de  Phallusia  mammillata.  ibid.  p  633 

—635  4  Figg.  [>Ces  porteurs  d'oxydase  semblent  etre  exclusivement  certaines  cate- 

gories  d'amibocytes.«] 
Capparelli,  A.,  Alcune  proprietä  biologiche  del  veleno  del  TWio«  cr^stoius.    in:  Atti  Accad. 

Gioenia  Catania  (5)  Vol.  5  Mem.  17.  [Rein  toxikologisch.! 
Caprile,  A.  Letizia,  Sulla  struttura  della  zona  pellucida  in  Phyllophorus  urna  (Grube)  e  sul 

SUD  significato  fisiologico.    ibid.  Vol.  6  Mem.  19  3  pgg.  Taf.    [V.  M.] 
Car,  Lazar,   Die  Erklärung  der  Bewegung  bei  einigen  Protozoen,    in :   Biol.  C.  B.   33.  Bd. 

p  707—711.  [165] 
Carazzi,  Dav.   1.  Über  die  Schlafstellung  der  Fische,    ibid.  p  425—427.    [Mugil] 
,    2.  Notereile  biologiche  sui  Muggini.   in:  Natura  Vol.  4  p  153— 156.    [Mugil:  Schlaf, 

Springen.] 
'*'Carballo,  J.,  Desenbrimiento  de  restos  de  s.Mammuth<  y  de  otros  Mamiferos  en  el  cuater- 

nario  ferrifero  de  Pämanes  (Santander).    in:  Bol.  Soc.  Espafi.  H.  N.   Tomos  2  1912 

p  193—195. 
Cardot,  H.,   Les  actions  polaires  dans  l'excitation  galvanique  du  Nerf  moteur  et  du  muscle. 

in :  Ann.  Sc.  N.  (9)  Tome  17  p  1—193  46  Figg.  [Rein  physiologisch.] 


I.  Titel.  25 

Carl,  J.,  Diplopodenstudien  1.  Die  Gonopoden  von  Epinannolene  und  Pseudonannolene.  in: 

Z.  Anz.  42.  Bd.  p  174—177  3  Figg.   [V.  M.] 
Carlgren,  Oskar,  Zoantharia.   in:  Danish  Ingolf  Exp.   Vol.  5.   Part.  4.  63  pgg.    7  Taf.   [Epi- 

xoanthus  11,  3  n.,  Isoxoanthus  9,  7  n.,  Paraxoanthus  2,  1  n.] 
*Carlier,  E.  W.,  &  C.  Lovatt  Evans,  Note  on  the  Chemical  Composition  of  the  Red-coloured 

Secretion  of  Timarcha  teiiebriosa.   in:   1.  Congr.  Internat.  Ent.   Vol.  1  1911  Mem. 

p  137— 142_  2  Figg. 
*Carlini,  Vittoria,  Über  den  Bau  und  die  Entwicklung  der  Zonula  Zinnii.  in:  Arch.  Ophthalm. 

82.  Bd.  1912  p  75—149  6  Taf. 
Carlson,  A.  J.,  1.  Contributions  to  the  Physiology  of  the  Stomach.   2.  The  Relation  between 

the  Contractions  of  the  Empty  Stomach  and  the  Sensation  of  Hunger,    in:  Amer. 

Journ.  Phya.  Vol.  31  p  175 — 193.  [Homo,  rein  physiologisch.] 
,    2.  Idem.    3.  The  Contractions  of  the  Empty  Stomach  Inhibited  Reflexly  from  the 

Mouth.   ibid.  p  212—222.  [Ebenso.] 
,    3.  Idem.  4.  The  Influence  of  the  Contractions  of  the  Empty  Stomach  in  Man  on  the 

Vasomotor  Centre,  on  the  Rate  of  the  Heart  Beat,  and  on  the  Reflex  Excitability  of 

the  Spinal  Cord.   ibid.  p  318—327.  [Ebenso.] 
Carnot,  Paul,  Remarques  ä  propos  de  la  communication  de  MUe.  Krongold,   in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  75  p  257—258. 
Carossini,  G.,  Lo  sviluppo  delle  ghiandole  sudoripari,  particolarmente  ne'  suoi  rapporti  coUo 

sviluppo  deir  apparato  pilifero,  nelle  diverse  regioni  della pelle  dell'  Uomo.   in:  Arch. 

Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  p  545-603  T  43—48.   [441] 
Carothers,  E.  Eleanor,  The  Mendelian  ratio  in  relation  to  certain  Orthopteran  chromosomes. 

in:  Journ.  Morph.  Vol.  24  p  487—512  4  Taf.  [296] 
Carpano,  Matteo,    1.  Trypanosomen  vom  Typus  des  Tr.  Theileri  in  den  Rindern  der  Kolonie 

Erythräa.  in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  Orig.  70.  Bd.  p  209—217  Taf.  [163] 
* ,  2.  La  febbre  della  costa  nella  Colonia  Eritrea.  Note  biologiche  e  morfologiche  sulla 

Theileria  parva,  in:  Clin.  Veter.  Anno  35  1912  p  821— 860  Tafi". 
*Carrel,  Alexis,    1.  On  the  Permanent  Life  of  Tissues  outside  of  the  Organism.   in:  Journ. 

Exper.  Med.  Vol.  15  1912  p  516—528  2  Taf. 

* ,2.  Pure  Cultures  of  Cells.   ibid.  Vol.  16  1912  p  165— 168. 

Carreras,  Roberto,   Di  alcune  ricerche  sopra  la  istogenesi  della  dentina.    in :  Atti  Soc.  Ital. 

Progr.  Sc.  6.  Riunione  p  834—837. 
Carruccio,  A.,   1.  Plectognathi  del  Museo  Zoologico  Universitario  e  specialmente  di  due  re- 

centi  yOrthagoriscusi  uno  diViesti  e  V  altrodi  Civitavecchia.  in:  Boll.  Soc.  Z.  Ital.  (3) 

Vol.  1  1912  p  401—416. 
* ,  2.  Su  diversi  esemplari  di  Prionodoti  di  recente  introdotti  nel  Museo  zoologico  della 

R.  Universitä  di  Roma.   ibid.  p  451 — 466. 
Carter,  Lucy  A.,  Note  on  a  Case  of  Mitotic  Division  in  Ämoeba proteus.    in:  Proc.  R.  Phys. 

Soc.  Edinburgh  Vol  19  p  54—59  2  Figg.  [155] 
Cascio,  s.  Lo  Cascio. 
*Case,  E.  C,  &  S.  W.  Willisfon,  A  Description  of  the  Skulls  oi  Diadedes  lentus  and  Anima- 

saurus  carinaius.   in:  Amer.  Journ.  Sc.  (4)  Vol.  33  1912  p  339 — 348  3  Figg. 
Gase,  E.  C,  S.  W.  Williston  &  M.  G.  Mehl,  Permo-Carboniferous  Vertebrates  from  New  Me- 

chico.   in:  Carnegie  Inst.  Publ.  No.  81  81  pgg.  151  Figg.  Taf. 
Casey,  Thos.  L.,  The  Law  of  Priority.  in:  Science  (2)  Vol.  38  p  442—443. 
Casper,  Alois,  Die  Körperdecke  und  die  Drüsen  von  Dytiscus  marginalis  L.  Ein  Beitrag  zum 
feineren  Bau  des  Insektenkörpers,    in :   Zeit.  Wiss.  Z.   107.  Bd.  p  387—508  44  Figg. 
[3031 
Castellaneta,  Vincenzo,   Sulla  questione  del  timo  in  *Ammoeoetes*   in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno 

24  p  161—174  T  11,  12.  [V.  M.] 


26  I-  Titel. 

Castle,  W.  E.,   1.  Simplification  of  Mendelian  Formulae,  in:  Amer.  Natural.   Vol.  47  p  170 

—182. 
,    2.  Reversion  in  Guinea-Pigs  and  its  Explanation.   in:  Carnegie  Inst.  Publ.  No.  179 

p  1—10.  [586] 

,    s.  Simpson. 

Castle,  W.  E.,    &  0.  Philipps,  Further  Experiments  on  Ovarian  Transplantation  in  Guinea- 
Pigs.   in:  Science  (2)  Vol.  38  p  783—786.  [375] 
Cattell,  E.  Ath.,  s.  Morgan,  T.  H. 
Caullery,  M.,  Sur  le  genre  Pallasia  Quatref.,  et  la  region  prostomiale  des  Sabellariens.';  in: 

Bull.  Soc.  Z.  France  Tome  38  p  198—203  4  Figg.  [258] 
Cavazza,  Filippo,  1.  Studio  intorno  alla  variabilitä  dello  Sciurus  vulgaris  in  Italia.   in:  Atti 

Accad.  Lincei  Mem.  (5)  Vol.  9  p  504-593  Taf.  [556] 

,    2.  Influenza  di  agenti  chimici  sullo  sviluppo,  metamorfosi  e  riproduzione  del  Bomhyx 

^  wzoW  (Prima  memoria),   in:  Bios    Vol.  1  p  315 — 390  24  Figg.  [325] 

Cejka,  Bohumil,  Litorea  Krumbachin.  spec.  n.  gen.  —  Ein  Beitrag  zur  Systematik  der  Enchy- 

traeiden.   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  145—151  10  Figg.  [251] 
Celestino  da  Costa,  A.,  Recherches  sur  Tbisto-physiologie  des  glandes  surrenales.   in:  Arcb. 

Biol.  Tome  28  p  111—196  T  4—6.  [542] 
Celli,  Emanuele,   Sulla  morfologia  del  M.  piriformis,    in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  551—560 

6  Figg.  [V.  M.] 
Ceni,  Carlo.  Spermatogenesi  aberrante  consecutiva  a  commozione  cerebrale,   in:  Arch.  Entw. 

Mech.  38.  Bd.  p  8-29  T  1,  2.  [363; 
Cepede,  Casimir,    1.  Existence  de  la  plasmotomie  hivernale  cliez  Henneguya  Legeri  Cepede. 

in:  Arch.  Paras.  Tome  16  p  302—306  2  Figg.  [170] 
,    2.  Morphologie  comparee  et  systematique  des  Porcellidiidte  antarctiques.   in:  Bull. 

Soc.  Z.  France  Tome  38  p  204—211  13  Figg. 
,    3.  Les  »Cytopleurospores«  (Cytopleurosporea  ,  embranchement  nouveau  du  regne  des 

Protistes.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  574—576.  [171] 
Chaine,  J.,  1.  La  Cecidomyie  du  Buis  [Monarthropalpus  buxi  Lab.).  Morphologie,  biologie, 

degats,  traitement.   in:  Ann.  Sc.  N.  (9)  Tome  17  p  269—362  25  Figg.  T  1—3. 
,    2.  Sur  le  röle  de  la  spatule  de  la  Cecidomyie  parasite  du  Buis.    in:  0.  R.  Acad.  Sc. 

Paris  Tome  156  p  336—338. 

,    3.  Les  ilots  des  Termites.  ibid.  Tome  157  p  650—653.  [299] 

Chaloner,  J.  "W.,   On  tbe  Cestode  Parasites  of  Trout,  with  special  reference  to  the  Plerocer- 

coid  Disease  of  Trout  from  Loch  Morar.  in:  Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.  p  507 

-509.  [224] 
Chambers,  jr.,  Robert,  The  Spermatogenesis  of  a  Daphnid,  Simocephalus  vetulus.  Prelimi- 

nary  Paper,   in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  134—140  3  Figg. 
Champy,  Christian,  1.  Recherches  sur  la  Spermatogenese  des  Batraciens  et  elements  accesso- 

ires  du  testicule.    in:   Arch.  Z.  Exper.   Tome  52  p  13—304  104  Figg.  T  2—13.  [360] 
,    2.    Conservation  des  spermatozoides  en  divers  milieux.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  72—73. 
,    3.  De  l'existence  d'un  tissu  glandulaire  endocrine  temporaire  dans  le  testicule  (corps 

jaune  testiculaire).   ibid.  p  367—368.  [548] 
,    4.   La  degenerescence  oviforme  des  cellules  meres  du  testicule  et  l'origine  de  certains 

filaments  qu'on  rencontre  dans  le  cytoplasme  de  oeufs.   ibid.  p  458 — 460.  [360] 

,    5.  Sur  la  torsion  des  spermatozoides  chez  divers  Vertebres.   ibid.  p  663 — 664.  [362] 

,    6.  Nouvelle  observations  de  reapparition  de  la  proliferation  dans  les  tissus  d'Animaux 

adultes  cultives  en  dehors  de  l'organisme.   (Note  preliminaire.)  ibid.  Tome  75  p  676 

—677. 
,    7.  Granules  et  Substances  reduisant  r Jodure  d'Osmium.  in:  Journ.  Anat.  Phys.  Paris 

49.  Annee  p  323—343.    [V.  M.] 


I.  Titel.  27 

Chapman,  Frederick,  1.  New  or  Little-Known  Victorian  Fossils  in  the  National  Museum. 
(Part  16.  Some  Silurian  Brachiopoda).  in  Proc.  E.  Soc.  Victoria  (2)  Vol.  26  p  99—113 
T  10,  11.  [Siphonotreta  1  n.,  Crania  1  n.,  Leptaena  1,  Chonetes  1  n.,  Conchidium  1, 
Clorinda  1,   Qypidula  1  n.,  Atrypa  3,  1  n.,  Cyrtina  1  n.,  Spinifer  1  n.] 

,    2.  Description  of  New  and  Rare  Fossils  obtained  by  Deep  Boring  in  the  Mallee.  Part  1. 

Plantse;  and  Rhizopodato  Brachiopoda.  ibid.  p  165 — 191  T  16 — 19.  [TrilHnal,  Orhi- 
tolites  1,  Ammodisciis  1  n.,  Frondicularia  1  n.,  Carpenteria  1,  Pulvinulina  2,  Oyp- 
sina  1,  Polystomella  1,  Opercidina  1,  Numviidina  1;  Holcotrochus  1,  Mopsea  2,  1  n., 
Isis  1;  Antedon  2,  1  n.,  Pentagonaster  1,  Qoniocidaris  1,  Echinocyamus  1;  Serpula  1, 
Ditrupa  2,  Spirorbis  1 ;  Glaviporella  1,  Selenaria  1,  Lepralia  1,  Porina  1 ;  Terebra- 
ttdina  1  n.,  Terebratella  2  n.,  Magasella  1.] 

*Chapman,  T.  A.,  Apterous  Females  of  certain  Lepidoptera.  in :  Ent.  Monthly  Mag.  (2)  Vol.  24 
1912  p  8-10. 

Charrier,  H.,  Sur  quelques  modifications  du  tissu  musculaire  au  moment  de  la  maturite  chez 
la  Nereis  fucata  (Sav.).    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1331—1332.  [257] 

*Chatton,  Edouard,  1.  Microsporidies  considerees  comme  causes  d'erreurs  dans  l'etude  du 
cycle  evolutif  des  Trypanosomides  chez  les  Insectes.  in :  Bull.  Soc.  Path,  Exot.  Tome  4 
1911  p  662—664. 

,    2.  Orchitosoma pa7-asiticumn.g.,  n.  sp.,  parasite  ä  trois  feuillets  rudimentaires  de  Para- 

ealanus parvus  Cl.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  142—144  13  Figg.  [210] 

,  3.  L'ordre,  la  succession  et  rimportance  relative  des  Stades,  dans  Tevolution  des  Try- 
panosomides, chez  les  Insectes.  in:  C.  R.  Soc,  Biol.  Paris  Tome  74  p  1145 — 1147. 
[161] 

• ,    4.  Culture  de  quelques  Protistes  marins.    Amibes  cystigenes  et  acystigenes.    ibid. 

Tome  75  p  178-180.  [164] 

,    5.   Sur  l'etude  d'Amo'ba  [Vahlkampfia]  punctata  Dangeard,  ä  propos  d'une  note  de 

M.  Alexeieff.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  460—462.  [Polemisch.] 

,    s.  Mesnil. 

Chevrel,  R.,  Essai  sur  la  morphologie  et  la  physiologie  du  muscle  lateral  chez  les  Poissons  os- 
seux.   in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  52  p  475—607  19  Figg.  [459] 

Chevreux,  Ed.,  1.  Sur  quelques  interessantes  especes  d'Amphipodes  provenant  des  parages 
de  Monaco  et  des  peches  pelagiques  de  la  Princesse-Alice  et  de  l'Hirondelle  II  en  Me- 
diterranee.   in :  Bull.  Inst.  Oceanogr.    Monaco  No.  262  26  pgg  9  Figg. 

,    2.  Amphipodes.   in:  Deuxieme  Exp.  Antarct.  Frang.  p  79 — 186  62  Figg.  [Qainellal, 

Waldekia  1,    Cheirimedon  1,    Orchomenopsis  2;    Ampelisca  2,  In.;   Pontharpinia  1; 
Gitanopsisl;  Leucothoel;   Metopoides  1,  Thaumatelson  1;   Bircennal;  Patioploeal, 
Iplmnedia  3,  Iphimediella  1,  LiUjeborgia  1 ;  Oediceroides  1 ;  Alexandrella  1,  Lionvillea  1 
Leptamphopus  1,  Mctaleptamphopus  1;  Epimeria  2,  Pseiidepimeria  1,  Parepimeria  1 
Eusirus^;  Eurymera  1,  Bovallia 2,  Stebbingia  1,  Pontogeneia  1,  Atyloides 3,  Djerboa  1 
Paraceradocus  1;  Paradexamine  1;  Jassa  1;  Cyamiis  1.] 

Chevroton,  . . .,  &  ...  Faure-Fremiet,  Etüde  cinematographique  des  phenomenes  cytoplas- 
miques  de  ladivision  de  l'ceufd' J^scaWs.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  815 — 
818.  [231] 

Chevroton,  L.,  &  F.  VlÄs,  Cinematographie  des  cordes  vocales  et  de  leurs  annexes  laryngiennes. 
ibid.  p  949—952. 

Chevroton,  L.,  s.  Anthony. 

Chewyreuv,  Iv.,  1.  Le  role  des  femelles  dans  la  determination  du  sexe  de  leur  descendance 
dans  le  groupe  des  Ichneumonides.  (Premiere  communication.)  in:  C.  R.  Soc.  Biol. 
Paris  Tome  74  p  695—697.  [812] 

,    2.  Idem.  (Deuxieme  communication.)   ibid.  p  698 — 699.  [312] 


28  I-  Titel. 

Child,  C.  M.,  1.  Certain  Dynamic  Factors  in  Experimental  Reproduction  and  their  Signi- 
ficance  for  the  Problems  of  Reproduction  and  Development,  in :  Arch.  Entw.  Mech. 
35.  Bd.  p  598-641  3  Figg.  [215] 

,  2.  Studies  on  theDynamics  of  Morphogenesis  and  Inheritance  in  Experimental  Repro- 
duction. 6.  The  Nature  of  the  Axial  Gradients  in  Planaria  and  their  Relation  to 
Antero-Posterior  Dominance,  Polarity  and  Symmetry.  ibid.  37.  Bd.  p  108—167 
13  Figg.  [216] 

,    3.  The  Asexual  Cycle  of  Planaria  velata  in  Relation  to  Senescence  and  Rejuvenescence. 

in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  181—203  12  Figg.  [214] 

,  4.  Studies  on  the  dynamics  of  morphogenesis  and  inheritance  in  experimental  repro- 
duction. 5.  The  relation  between  resistance  to  depressing  agents  and  rate  metabolism 
in  Planaria  dorotoccphala  and  its  value  as  a  method  of  investigation.  in:  Journ.  Exper. 
Z.  Vol.  14  p  153—206  2  Figg.  [216] 

Chilton,  Chas.,  1.  Revision  of  the  Amphipoda  from  South  Georgia  in  the  Hamburg  IVIuseum. 
in:  Mitteil.  Nat.  Mus.  Hamburg  30.  Jahrg.  p  53— 63.  [Eyalel,  Metopoides  1,  Wal- 
deckia  1,  Cheirimedon  1,  Bovallia  1,  Eurymera  1,  Paramoera  1,  Äpherusa  1,  Paracera- 
docns  1,  Leucothoe  1,  Jassa  1,  Ätyloides  1,  Caprelliiioides  1,  Polycheria  1.] 

,    2.  Geographical  Distribution  of  PÄrea^oiews.   in:  Nature  Vol.  92  p  98. 

Cholodkovsky,  N.  A.,  1.  Cestodes  nouveaux  ou  peu  connus.  Deuxieme  serie.  in:  Annuaire 
Mus.  Z.  Petersbourg  Tome  18  p  221—232  3  Figg.  T  1—3. 

,    2.  Zur  Anatomie  der  Lepidopteren.    in:    Trav.  Soc.  Natural.  Petersbourg    Vol.  43 

Prot,  p  67—73  Taf.  [Russisch  mit  deutschem  Resume,]  [320] 

,    3.  Über  die  Spermatodosen  der  Lokustiden,   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  615 — 619  3  Figg. 

[296] 

,    4.  Zur  Kenntnis  des  Trichopteren-  und  Lepidopterenhodens.  ibid.  42.  Bd.  p  43 — 45. 

[286] 

,    5.  Necrohia  ruficollis  in  St.  Petersburg,   ibid.  42.  Bd.  p  529-531  Fig.  [308] 

,    6.  Spermatophorenartige  Gebilde  bei  den  Trichopteren.  ibid.   p  531 — 533  3  Figg. 

[320] 

,    s.  auch  Kholodkowsky. 

Chubb,  E.  C,  Fish-eating Habits  ofa  Spider,  in:  Nature  Vol.  91  p  136.  [Thalassius  spenceri.] 

Chubb,  S.  H.,  Notes  on  the  Trapezium  in  the  Equidae.  in:  Bull.  Amer.  Mus.  N.  H.  Vol.  31 
1912  p  113—115  3  Figg.  [454] 

Chun,  Carl,  Über  den  Wechsel  der  Glocken  bei  Siphonophoren.  in:  Ber.  Math.  Phys.  Kl. 
Sachs.  Ges.  Wiss.  Leipzig  65.  Bd.  p  27—41  8  Figg.  [191] 

Ciaccio,  C,  A  proposito  del  lavoro  del  Dr.  Harry  KuU  >Die  basal  gekörnten  Zellen  des 
Dünndarmepithels,   in :  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  78 — 79. 

Cipolla,  Michelangelo,  Ein  Fall  von  Orientbeule  in  der  Provinz  Palermo,  in:  C.  B.  Bakt. 
1.  Abt.  67.  Bd.  Orig.  p  521—523  2  Figg. 

Ciurea,  J.,  Opisthorchiiden  aus  der  Leber  der  Hauskatze  in  Rumänien,  in:  Zeit.  Infektions- 
krankh.  Haustiere  14.  Bd.  p  458 — 465  Fig.  T  14.   [Pseudamphisiojmim  danubiense  n.] 

Claparede, Ed.,  Tierpsychologie,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9. Bd.  p  1187— 1204  6 Figg. 

Clark,  Austin  H.,  1.  Cambrian  Holothurians.  in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  488— 507.  [207] 

,    2.  The  Crinoids  ofthelndian  Ocean.   in:  Echinoderma  of  the  Indian  Museum  Part.  8 

p  1—325  61  Figg.  198] 

,    3.  On  a  coUection  of  a  recent  Crinoids  from  the  waters  about  L-eland.  in:  Fish.  Ireland 

Sc.  luvest,  f.  1912.   No.  4  5  pgg.    [Antedon  1,  Lcptoinetra  1,  Hathrometra  3,   Tricho- 
'meira2,  1  n.;  Pentaynetrocrinus  1;  Atelecrinus  1  n.;  Rhixocrinus  1.] 

,    4.  On  the  Deep  Sea  and  Comparable  Faunas.    in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol.  6.  Bd. 

p  17—30,  134—146.  [573] 

,    6.  Description  of  a  CoUection  of  unstalked  Crinoids  made  by  Captain  Suenson  in 

Eastern  Asia.   in:  Proc.  Biol.  Soc.  Washington  Vol.  26  p  177—182.  [198] 


I.  Titel.  29 

Clark,  Austin  H.,    6.  A  Revision  of  the  Crinoid  Family  Mariametridee.   in:  Proc.  Biol.  Soc. 

'  Washington  Vol.  26  p  141—144.  [198] 
^    7.  A  new  unstalked  Crinoid  from  the  Philippine  Islands,  in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus. 

Vol.  41  1912  p  171—173.  [Comaster  taviana.] 
,    8.  Naumachocrinus ,  a  new  genus  belonging  to  the  Crinoid  family  Phrynocrinidse. 

ibid.  Vol.  42  p  195—197.  [198] 
^    9.  The  Crinoids  of  the  Museum  für  Naturkunde ,  Berlin,    ibid.   Vol.  43  p  381—410. 

[Neu:   Comissial,  Tropiometra  1.] 
Clark,  Elbert,  The  number  of  islands  of  Langerhans  in  the  Human  pancreas.  in:  Anat.  Anz. 

43.  Bd.  p  81—94  2  Figg.  [510] 
'^'Clark,  Herbert  Lyman,  1.  Anatomical  Notes  on  some  Genera  of  Passerine  Birds.    in:  Auk 

(2)  Vol.  30  p  262—267. 
,    2.  Echinoderms  from  lower  California  with  descriptions  of  new  Species.     in:  Bull. 

Amer.  Mus.  N.  H.  Vol.  32  p  186-236  T  44-46.  [197; 

,    3.  Autotomy  in  LincUa.   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  156—159.  [199] 

Clark,  R.  S.,    Scottish  National  Antarctic  Expedition  »Scotia<  CoUection  of  Fishes  from 

St.  Helena,   in:  Proc.  R.  Phys.  Soc.  Edinburgh  Vol.  19  p47— 53  4  Figg.  [Gonorhyn- 

chus  1,  Synodus  1,  Aulostoma  1,  Exoeoetus  2,  Holocentrum  1,  Rhypticus  1,  Priacan- 

thus  1,    Sargus  2,    Chaetodon  1,   Cossyphus  1,  Scarus  1,  Caranx  2,  Trachynotus  1, 

Scomber  1,  Thynnus  1,  Thyrsites  1,  Scorpaena  2,  Tetrodon  1.] 
Clarke,  John  M.,  Early  Adaptation  in  Feeding  Habits  of  the  Starfishes.    in:   Journ.  Acad. 

Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  113—118  T  14—16.  [200] 
*Clarke,  William  Eagle,  On  a  Case  of  Hybridism  between  an  Eider  and  a  Wild  Duke,    in: 

Scott.  Natural,  f.  1912  p  198—201  Taf. 
Clausmann,  F.,  s.  Gautier. 
Cleave,  s.  Van  Cleave. 
Cleland,J.  Burton,  1.  Note  on  the  Occurrence  of  Coccidiosis  inHouse  Sparrows  and  in  Bovines 

in  N.  S.  W.    in:  Journ.  Proc.  R.  Soc.  N.  S.  Wales  Vol.  47  p  70 — 71.  [Isospora  lacaxei; 

Eimeria  stiedae.] 
,    2,  Meat  infected  by  Parasites.   in:  Journ.  Trop.  Med.  Vol.  15  1912  p  179.   [Oncho- 

cerea  gibsoni.] 
Clement!,  Antonino,  1.  Sui  caratteri  e  sul  significato  teleologico  di  una  nuova  categoria  di 

riflessi  nervosi  di  difesa.   in:  Arch.  Fis.  Vol.  11  p  210—216  2  Figg.    o82] 

,    2.  Idem.  in:  Atti  Soc.  Ital.  Progr.  Sc.  6.  Riunione  p  846.  [V.  M.  zu  1.] 

,    3.   Sur  les  mecanismes  nerveux  qui  reglent  la  coordination  des  mouvements  loco- 

moteurs  chez  les  Diplopodes.    in :  Arch.  Ital.  Biol.  Tome  58  p  1 — 14.  [Autorreferat.] 
,    4t.  Contribution  a  l'etude  des  fonctions  autonomes  de  la  moelle  epiniere.  (Recherches 

experimentales  sur  la  moelle  lombaire  des  Oiseaux.)    ibid.  p  14 — 35  14  Figg.   [Rein 

physiologisch.] 
,    5.  Contributo  alla  conoscenza  delli  funzioni  autonome  del  midoUo  lombare.  in:  Atti 

Soc.  Ital.  Progr.  Sc.  6.  Riunione  p  847. 
Clendon,  s.  McCIendon. 
Clung,  s.  McCIung. 
Coad,  B.  R.,  Oviposition  Habits  of  Culex  abominator  Dyar  and  Knab.   in:  Canad.  Entomol 

Vol.  45  p  265—266  Fig.  10.  [Auf  Blättern  von  Lemna.] 
Coblentz,  W.  W.,  s.  Ives. 
Cockereil,  T.  D.  A.,  1.  Ordovician  (?)  Fish  Remains  in  Colorado,   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47 

p  246—247.  [Coccosteus,  Ästraspis,  Bhixodus,  Diplacanthus.] 
,    2.  Some  Fossil  Insects  from Florissant,  Colorado,  in:  Canad.  Entomol.  Vol.  45  p  229 

— 233  Fig.  9.  [Eehinaphis  n.  1  n. ;  Asilus  1,  Verrallites  n.  1  n. ;  Alysia  1  n.,  Reriades  1  n.] 
,    3.  A  Peculiar  Dermal  Element  in  Chimaeroid  Fishes.    in:  Science  (2)  Vol.  38  p  363. 

[433] 


30  I  Titel. 

Cockereü,  T.  D.  A.,  &  Junius  Henderson,  Mollusca  from  the  Tertiary  of  the  West,   in:  Bull. 

Amer.  Mus.  N.  H.  Vol.  31  1912  p  229—234  T  21,  22. 
Coghill,  G.  E.,   The  primary  ventral  roots  and  somatic  motor  column  of  Ämblystoma.   in: 

Journ.  Comp.  Neur.  Vol.  23  p  121—144  28  Figg. 
Cognetti  de  Martiis,  Luigi,  Contributo  alla  conoscenza  del  genere  Fimoscolex.    in:   Z.  Jahrb. 

Abt.  Syst.  34.  Bd.  p  615—632  T  20. 
Cole,  F.  J.,  1.  The  Kibbon-Fish.   in:  Nature  Vol.  91  p  607.  [Trachypienis  areticus.] 
,    2.  A  Monograph  of  the  general  Morphology  of  the  Myxinoid  Fishes,  based  on  a  study 

oi  Myxine.   Part  5:  The  Anatomy  of  the  Gut  and  its  Appendages.   in:  Trans.  R.  Soc. 

Edinburgh  Vol.  49  p  293—344  4  Taf. 
Cole,  Leon  J.,  1.  Sex  limited  Inheritance.     B,elative  Influence  of  the  Two  Parents  on  the 

Offspring.   The  Heredity  of  Colors,  Practical  Breeding  Rules.  in :  Amer.  Breed.  Mag. 

Vol.  4  p  154—161. 
,    2.  Experiments  on  Coördination  andRighting  in  the  Starfish.   in:  Biol.  Bull.  Vol.  24 

p  362—369  2  Figg.  [200] 
,    3.  Direction  of  locomotion  of  the  Starfish  [Asterias  forbesi).    in:  Journ.  Exper.  Z. 

Vol.  14  p  1—32.  [200] 
Colgan,  Nathaniel,   1.  Adalaria  proxima:  an  addition  to  the  Irish  Nudibranch  Fauna,    in: 

Irish  Natural.  Vol.  22  p  33—35. 
,    2.  Some  Additions  to  the  Nudibranch  Fauna  of  Co.  Dublin,   ibid.  p  165 — 168.  [Aeoli- 

diella  1,   Cratena  2,  Emhletonia  1,  Coryphella  2,  Tritonia  1,  Triopa  1.] 
Collin,  Bernard,  1.  Sur  un  ensemble  de  Protistes  parasites  des  Batraciens.  (Note  preliminaire.) 

in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  51  Notes  p  59—76  12  Figg. 
,    2.  Sur  un  EUobiopside  nouveau,  parasite  des  Nebalies  (Parallobiopsis  Coutieri  n.  g., 

n.  sp.    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1332— 1334  5  Figg.  [164] 
Collin,  R.,  1.  Les  granulations  lipoides  de  la  substance  grise  chez  l'Homme.    in:    C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74   p  1121 — 1123.     [Sie  stammen  wahrscheinlich  von  den  Lipoid- 

kömern  der  Gliazellen.] 
,    2*  Les  mitochondries  des  cellules  nevrogliques  a  expansions  longues  dans  la  substance 

blanche  de  la  moelle  chez  THomme.   ibid.  p  1123—1124.  [467] 
,    3.  Les  mitochondries  du  cylindraxe,  des  dendrites  et  du  corps  des  cellules  ganglion- 

naires  de  la  retine.   ibid.  p  1358 — 1360.  [494] 
,    4.  Les  relations  des  corps  de  Nissl  et  des  neurofibrilles  dans  la  cellule  nerveuse. 

ibid.  Tome  76  p  600—601.  [466] 
Collins,  S.  H.,  s.  Bainbridge. 
Colton,   Harold  Seilers,    Limncea  columella  and  Self-fertilization.    in:    Proc.  Acad.  N.  Sc. 

Philadelphia.  Vol.  64  p  173—183  4  Figg.  [Selbstbefruchtung  kommt  vor.] 
Cotnandon,  J.,  &  J.  Jelly,  Demonstration  cinematographique  des  phenomenes  nucleaires  de 

la  division  cellulaire.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  457— 458.  [561] 
Comandon,  J.,  C.  Levaditl  &  S.  Mutermilch,  Etüde  de  la  vie  et  de  la  croissance  des  cellules  in 

vitro  ä  l'aide  de  Tenregistrement  cinematographique.   in  :  ibid.   Tome  74  p  464 — 467. 

[377] 
Comes,  Salvatore,  Apparato  reticolare  o  condrioma?  Condriocinesi  o  dittocinesi?  in:  Anat. 

Anz.  43.  Bd.  p  422—430  2  Figg.  [Prioritätsansprüche.] 
Cominotti,  L.,  Über  Sarkosporidien.  in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  69.  Bd.  Orig.  p  264—271. 
*Coinolli,  Antonio,   1.   Studio  citologico  sui  corpi  surrenali.  Pavia  1912  178  pgg.  5  Figg. 

2  Taf. 
,    2.  Ricerche  istologiche  sull  interrenale  dei  Teleostei.    in:    Arch.  Ital.  Anat.  Embr. 

Vol.  11  p  377—408  5  Figg.  T  27,  28.  [641] 
Conger,  A.  C,  s.  Landacre. 


I.  Titel.  31 

Conklin,  Edwin  Gr.,  Experimental  Studies  in  Nuclear  and  Cell  Division  in  the  Eggs  of  Crepi- 

dnla.  in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  501— 592  T43— 59. 

[342] 
Cook,  0.  F.,  Mendelism  and  Interspecific  Hybrids.    in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  239—245. 

[584] 
Cooper,  s.  Forster-Cooper. 
Cordick,  s.  Mac  Cordick. 
Cornetz,  V.,  1.  Divergences  d'interpretation  ä  propos  de  Torientation  chez  la  Fourmi.   in: 

Rev.  Suisse  Z.  Vol.  21  p  795—806.  [309] 
,    2.  Über  die  Rolle  des  Lichtes  bei  der  Orientierung  der  Ameise,    in:  Zeit.  Wiss.  In- 

sektenbiol.  9.  Bd.  p  196—198.  [309] 
Cornish,  George  A.,  Notes  on  the  Fauna  of  Tignish,  Prince  Edward  Island,    in:   Contr.  Ca- 

nadian.  Biol.  1906—1910  Ottawa  1912  p  79-81.     [Selachier  und  Teleosteer.] 
Correns,  C,  Vererbung  und  Bestimmung  des  Geschlechts,    in:  Verh.  Ges.  D.  Naturf.  Arzte 

84.  Vers.  1.  Teil  p  155—179.     [Sammelreferat.] 
Corsy,  F.,  Contribution  ä  l'etude  de  la  circulation  arterielle  du  pied  chez  le  nouveau-ne.    in: 

Bibl.  Anat.  Tome  23  p  54—65  8  Figg.  [531] 
Cort,  W.W.,  1.  North- American  Frog  Bladder  Flukes.   in:  Trans.  Amer.  Micr.  Soc.  Vol.  31 

p  151—166  T  15,  16. 

,    2.  Notes  on  the  Trematode  genus  Clinostomum.  ibid.  Vol. 32  p  167— 182  T9.  [223] 

Corti,  Alfredo,    1,    Studi  sulla  minuta  struttura  della  mucosa  intestinale  di  Vertebrati  in  ri- 

guardo  ai  suoi  diversi  momenti  funzionali.  in:  Arch.  Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  pl — 189 

T  1—9.  [504] 

,    2.  Tripanosomi  e  tripanosomiasi.   in:   Natura  Vol.  4  p  205 — 214,  217—246  19  Figg. 

Cosmovici,  N.  L.,  Note  preliminaire  sur  Urceolaria  synaptce.  in:  Bull.  Soc.  Z.  France  Tome  38 

p233. 
Costa,  s.  Celestino  da  Costa. 
Cotter,  s.  McCotter. 
Cottreau,  Jean,  Les  Echinides  neogenes  du  bassin  Mediterraneen.    in:  Ann.  Inst.  Oceanogr. 

Monaco  Tome  6  Fase.  3  193  pgg.  41  Figg.  15Taf.  [205] 
Cottrell,  A.  J.,  On  the  Tunicate  Styela  caerulea  (Q.uoy  and  Gaimard).    in:   Trans.  Proc.  New 

Zealand  Inst.  Vol.  45  p  168—172  4  Figg. 
Cramer,  W.,  s.  Feiss. 
Crampton,  C.  B.,  Ecology,  the  best  method  of  studying  the  Distribution  of  Species  in  Great 

Britain.  in:  Proc.  R.  Physic.  Soc.  Edinburgh  Vol.  19  p  22—36. 
Crandall,  C.  S.,  Mosquitoes  pollinating  Orchids.   in:  Science  (2)  Vol.  38  p  51. 
*Crosby,  C.  R.,  The  Egg  laying  Habits  of  Adoxtis  vitis  in  France,    in :  Journ.  Econ.  Ent. 

Vol.  5  1912  p  384. 
Crymble,  P.  T.,   Gastro-Pancreatic  Folds,  their  Relation  to  the  Movements  of  the  Stomach 

and  to  the  Subdivisions  of  the  Lesser  Sac.   in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47 

p  207—224  14  Figg. 

,    s.  Symington. 

*Crzellitzer,  ...,  Die  Vererbung  von  Augenleiden,   in:  Berlin.  Klin.  Wochenschr.  49.  Jahrg. 

1912  p  2070—2074.  Fig. 
Cuenot,  L.,   1,  Excretion  et  phagocytose  chez  les  Sipunculiens.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  159—161.  [241] 
,    2.  Remarques  ä  propos  de  la  communication  de  M.  Bruntz.  ibid.  p  645—646.  [Nephro- 

phagocyten.] 
Cuenot,  . . .,  ...  Bruntz  &  . . .  Mercier,    1.  Examen  des  critiques  faites  ä  la  methode  des  injec- 

tions  physiologiques.  Reponse  ä  MM.  P.  Bouin  et  Ancel.    ibid.  p  1124 — 1125. 
,    2.  Les  Coeurs  branchiaux  des  Cephalopodes  ont-ils  une  fonction  excretrice?  Reponse 

ä  MM.  P.  Bouin  et  Ancel.   ibid.  p  1126—1128.  [Ja.] 


32  I-  Titel. 

Cuenot,  ...,  ...  Bruntz  &  ...  Mercier,  3.  Quelques  remarques  physiologiques  sur  les  nephro- 

cytes.   Keponse  ä  MM.  P.  Bouin  et  Ancel.   in:  CR.  Sog.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1128 

—1130.  [547] 
Cullis,  Winifred,  &  Enid  M.  Tribe,  Distribution  of  nerves  in  the  lieart.  in :  Journ.  Phys.  Cam- 
bridge Vol.  46  p  141—150  11  Figg.  [482] 
Cummings,  Bruce  F.,    1.  A  propos  of  the  First  Maxillse  in  the  Genus  Dipseudopsis,  Walk., 

Trichoptera.   in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  11  p  308—312  3  Figg.  [319] 
,    2.  Note  on  the  Crop  in  the  Mallophaga  and  on  the  Arrangement  and  Systematic  Value 

of  the  Crop-Teeth.  ibid.  Vol.  12  p  266—270  3  Figg.  [300] 
,    3.  On  some  Points  of  the  Mouth-parts  of  the  Mallophaga.   in:  Proc.  Z.  Soc.  London 

f.  1913  p  128-141  F  24—32.  [300] 
Curtis,  Greorge  Morris,  s.  Huber. 
Cushing,  Harvey,  s.  Weed. 
Cushtnan,  Joseph  A.,  New  arenaceous  Foraminifera  from  the  Philippine  Islands  and  conti- 

guous  Waters.   in:  Proc.  N.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  227—230  T  28.   [Dendrophrija 

1,  Haliphysema  1,  Marsipella  1,  Ammosphaerulina  n.  1,  Reophax  1,  Hormosina  1.] 
Cutore,  Gaetano,    1.  Alcune  notizie  sul  corpo  pineale  del  Maeacus  sinieus  L.  e  del  Cercopi- 

theeus  griseus  viridis  L.    in:  Atti  Accad.  Gioenia  Catania  (5)   Vol.  5  Mem.  6  7  pgg. 

4  Figg.  [476] 
,    2.  Sulla  normale  presenza  di  cartilagine  elastica  nei  bronchi  intrapolmonari  dell'  Uomo, 

nelle  diverse  etä  della  vita.   in:  Boll.  Accad.  Gioenia  Catania  (2)  Fase.  24  p  19 — 24. 
Oaday,  Eugen  von,   Beiträge  zur  Kenntnis  der  in  Süßwässern  lebenden  Mermithiden.    in: 

Math.  Nat.  Ber.  Ungarn  27.  Bd.  p  214—281  4  Taf. 
Daday  de  Dees,  Eugene,  Deux  aberrations  interessantes  dans  le  sousordre  Phyllopoda  concho- 

straca  (gynsekomorphisme  et  andropleurodimorphisme).   in:  Ann.  Sc.  N.  (9j  Tome  17 

p  196—206  2  Figg. 
*Dacque,  E.,    Die  fossilen  Schildkröten  Ägyptens,    in:    Geol.  Pal.  Abh.  (2)    10.  Bd.    1912 

4.  Heft  61  pgg.  19  Figg.  2  Taf. 
Dahl,  Kurt,  Erkrankung  der  Ovarien  von  Lachs  und  Meerforelle  durch  Infektion  mit  Sporo- 
zoen,  in:  Allg.  Fischereizeit,  p  175 — 176.  [ö/w^rea  sp.] 
Daiber,  Marie,    1.  Merostomata.    in:   Handb.  Morph.  Wirbell.  Tiere  Jena  2.  bzw.  3.  Aufl. 

4.  Bd.  2.  Lief,  p  253—268  12  Figg. 

,    2.  Arachnoidea.   ibid.  4.  Bd.  2.  u.  3.  Lief,  p  268—350  49  Figg. 

,    3.  Protracheata.  ibid.  3.  Lief,  p  351—372  19  Figg. 

,    4.  Myriapoda.   ibid.  p  373—414  30  Figg. 

Dakin,  W.  J.,  &  Margaret  Latarche,  The  Plankton  of  Lough  Neach.    in:  Proc.  R.  Irish  Aca- 

demy  Vol.  30  B  p  20-96  T  4—6  [676] 
Dandy,  Walter  E.,  The  nerve  supply  to  the  pituitary  body.     in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol  15 

p  333—343  3  Figg.  [474] 
Danforth,  C.  H.,  The  myologyof  Po/?/orfo«.   in:  Journ.  Morph.  Vol.  24  p  107—146  10  Figg. 

[458] 
Dannenberg,  . . .,  Stammbaumfragen  der  Smer.  ocellata  L.-  imd  Am.  populi L.-Gruppe.  —  Zwei 

neue  sekundäre  Bastarde  dieser  Gruppen,   in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  239 

—242,  294—300.  [324] 
Danois,  s.  Le  Danois. 
Danlan,  M.,  La  fecondite  de  VOstrea  edulis.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  871 — 873. 

[333] 
*Darling,  S.  T.,    1.    The  Identification  of  the  Pathogenic  ^wtemceia  of  Panama,    in:   Ann. 

Trop.  Med.  Paras.  Vol.  7  p  309—320. 

,    2.  Idem.   ibid.  p  321—330.  [E.  tetragena.] 

,    3.  Equine  Piroplasmosis  in  the  Canal  Zone,  in:  Science  (2)  Vol.  37  p  370 — 371.  [Piro- 

plasma  caballi?] 


I.  Titel.  33 

Darling,  S.  T.,    4.  The  Production  in  Kittens  inoculated  with  Entamceba  tetragena  of  Pa- 

thological  Forms  identical  with  ^ito/MCB^a /mfo/;?/<*ea.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  524. 

[E.  h.  ist  eine  »senile  race«  von  E.  t.\ 
Darwin,  Horace,  Migration  Routes.   in:  Nature  Vol.  92  p  370-371.  [417] 
*Oaut,  Karl,  1.  Ein  Albino  der  Rabenkrähe,  in:  Orn.  Beobachter  8.  Jahrg.  1911  p  60  Fig, 

* j  2.  Albinos  vom  Hausrotschwanz  [Rutieilla  titys  L.).   ibid.  p  130 — 132  Fig. 

* ,  3.  Albinotischer  Buntspecht,   ibid.  p  202—203  Fig. 

* ,  4,  Partieller  Albinismus  beim  Kirschkernbeißer,   ibid.  9.  Jahrg.  1911  p  15  Fig. 

Dautzenberg,  Ph.,  Mollusques  marins  (Mission  Gruvel  surla  Cote  Occidentale  d'Afrique  1909 

—1910.)   in:  Ann.  Inst.  Oceanogr.  Monaco    Tome  5  Fase.  3  p  1—111  3  Taf.  [Cepha- 

lopoda,  Pteropoda,  Gastropoda,  Scaphopoda,  Lamellibranchiata ,   Brachiopoda,  im 

ganzen  519  Species,  davon  60  neu.] 
Dautzenberg,  Ph.,  &  A.  Bavay,  Les  Lamellibranches  de  l'Expedition  du  Siboga.  Partie  syste- 

matique.  1.  Pectinides.    in:  Siboga-Exp.  Monogr.  Ö3b  38  pgg.   T  27,  28.    [Peetendö, 

3  n.,  Ämussium  9,  6  n.] 
Davenport,  C.  B.,  s.  Henchman. 
Davey,  J.  B.,  s.  Bruce,  David. 
David,  M.  S.,  s.  Florea. 
Davida,  Eugen,    Über  die  Varietäten  des  Verlaufes  der  Sutura  infraorbitalis  sagittalis.    in : 

Auat.  Anz.  44.  Bd.  p  203—210  5  Figg.  [Homo.] 
Davidson,  J.,   The  Structure  and  Biology  of  Schixoneura  lanigera,  Hausmann-Wooly  Aphis 

of  the  Apple  Tree.  Part  1.  The  Apterous  Viviparous  Female.    in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc. 

(2)  Vol.  58  p  653—702.  [314] 
Davies,  Olive  B.,  1.  The  Anatomy  of  Two  AustralianLand  Snails,  Paryphanta  atramentaria, 

Shuttleworth,  and  P.  compada,  Cox  and  Hedley.  in:  Proc.  R.  Soc.  Victoria  (2)  Vol.  25 

1912  p  221—228  T  15—17.  [347] 

,    2.  On  Two  New  Species  of  Ckcetogaster.   ibid.  Vol.  26  p  88—98  T  9.  [251] 

*Davis,  Wm.  T.,  Notes  on  the  Distribution  of  several  Species  of  Tiger  Beetles.   in:  Journ. 

New  York  Ent.  Soc.  Vol.  20  1912  p  17—20. 
Davydoff,  C,  La  theorie  des  feuillets  embryonnaires  ä  la  lumiere  des  donnees  de  l'embrj'ologie 

experimentale.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  541—543.  [217] 
Dawson,  James  W.,  s.  Bruce,  Alexander. 
Dean,  Bashford,    1.  Orthogenesis  in  the  Egg  Capsules  of  Chimcera.    in:   Bull.  Amer.  Mus. 

N.  H.  Vol.  31  1912  p  35—40  2  Figg.  [422] 
,    2.   On  the  Hair-like  Appendages  in  the  Frog,   Astylosternus  robustus  (Blgr.).   ibid. 

p  349—352  2  Figg.  [Sie  dienen  der  Brutpflege.] 
Debaisieux,  V.  G.,  Recherches  anatomiques  et  experimentales  sur  l'innervation  de  la  vessie. 

in:  Nevraxe  Vol.  13  p  119-160  35  Figg.  [482] 
De  Beaufort,  L.  F.,  Fishes  of  the  eastern  part  of  the  Indo-Australian  Archipelago  with  remarks 

on  its  zoogeography.  in:  Bijdr.  Dierk.  19.  Aflev.  p  95— 166  8  Figg.  T  2.  [409] 

,   s.  Weber,  Max. 

Debeyre,  A.,  Vesicule  ombilicale  d'un  embryon  humain  de  4  millimetres  5.   in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  670 — 672.   [>La  vesicule  ombilicale  offre,  au  second  stade,  les 

caracteres  anatomiques  d'une  surface  secretante.«! 
Dees,  s.  Daday  de  Dees. 
De  Gasperi,  Federico,  Sulla  presenza  di  uova  di  un  Tricosoma  nel  fegato  del  Cimpanze.  in : 

Natura  Vol.  4  p  291-298  2  Figg. 
Degner,  E.,  s.  Bauer, 
de  Haan,  J.,  s.  Hamburger,  H.  J. 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    I.  Titel.  3 


34  I-  Titel. 

Oehorne,  A.  &  L.,  Recherches  sur  Selerocheilus  minutus,  Polychete  de  la  famille  des  Scalibreg- 
mides.  Morphologie,  yeux,  nephridie  et  pavillon.   in:  Arch.  Z.  Exper.   Tome  53  p  61 
—137  27  Figg.  T  4-7. 
Deinse,  A.  B.  van,  Again:  Regeneration  of  the  shell  oi  Anodonta  and  otber  deformations  of 

Shells,   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  36—42  2  Figg.  [332] 
Delacarte,  J.,  s.  Tournade. 

Delaunay,  H.,  Sur  la  repartition  de  Tazote  restant  du  sang  et  du  liquide  cavitaire  de  quelques 
Invertebres.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  151—152.  [Asterias  rubens,  Sipun- 
culus  nudus,  Maja  squinado,  Sepia  officinalis.] 
Della  Valle,  Paolo.   Die  Morphologie  des  Zellkerns  und  die  Physik  der  Kolloide,   in:  Zeit. 

Chemie  Industrie  Kolloide  12.  Bd.  p  12 — 16.  [Autorreferat.] 
Delmas,  J.,  Recherches  anatomiques  sur  les  Muscles  intercostaux  de  THommeet  de  quelques 

Mammiferes.   in:  Journ.  Anat.  Phys.  Paris  49.  Annee  p  155—170  7  Figg.  [461] 

,   s.  Puyhaubert  u.  Rouviere. 

Oelsman,  H.  C,  1.  Ontwikkelingsgeschiedenis  van  LtV^onwa  oWe<sato.  Diss.  Amsterdam  1912 

128  pgg.  3  Figg.  5  Taf.  [337] 
,    2.  Ist  das  Hirnbläschen  des  Amphioxus  dem  Gehirn  der  Kranioten  homolog?  (Zugleich 

eine  Rehabilitation  des  Amphioxus  und  eine  neue  Bestätigung  meiner  Theorie  über 

den  Ursprung  der  Vertebraten.)   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  481  —  497  10  Figg.  [421] 
,    3.  De  warme  zomer  van  1911  en  het  Plankton  bij  de  »Haaks«.   in :  Jaarboek  Rijksinst. 

Onderz.  Zee.  1911  15  pgg.  2  Taf.  [574] 
,    4.    Der  Ursprung  der  Vertebraten.    Eine  neue  Theorie,     in:  Mitt.  Z.  Stat.  Neapel 

20.  Bd.  p  647—710  9  Figg.  [V.  M.  zu  4.] 

,    6.  Idem.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  175-181  2  Figg.  [420] 

Dembowski,  J.,  1.  Versuche  über  die  Merotomie  der  Gregarinen.  in :  Arch.  Protist.  29.  Bd. 

pl-21  5  Figg.  [165] 
,    2.  Über  den  Bau  der  Augen  von  Ocypoda  ceratophthalma  Fabr.   in:  Z.  Jahrb.  Abt. 

Morph.  36.  Bd.  p  513-524  T  40.  [274] 
De  Weijere,  J.  C.  H.,  Über  das  Ausschlüpfen  der  Mantiden.    in:   Tijdschr.  Entom.   Deel  56 

p  62-68  4  Figg.  [297] 
Oemmel,  Karl,   Die  Entwicklung  und  Morphologie  der  Epidermiszapfen  in  der  Haut  des 

Schweines,   in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  48.  Bd.  p  115—152  T  11—15.  [435] 
Oemoll,  R.,  Gelegentliche  Beobachtungen  an  Libellen,     in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  727—733. 

[291] 
Demoor,  Jean,  Le  mecanisme  intime  de  la  secretion  salivaire.  (Action  de  la  corde  du  tympan. 

Role  des  substances  excitatrices.)   in:  Trav.  Lab.  Phys.  Inst.  Solvay  Tome  12  p  187 — 

206  9  Figg.  [Rein  physiologisch.] 
De  Morgan,  W.,  The  Echinoderms  collected  by  the  »Huxley«  from  the  North  Side  of  the  Bay 

of  Biscay  in  August,  1906.    in:  Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  (2)  Vol.  9  p  530— 

541.  [Dorigona  1,  Asterias  1 ;  Ophiura  3,  Ophioconis  1,  Amphiura  1,  Ophiaetis  2,  Ophi- 

acantha  2,  Ophiocoma  1;  Cidaris  1,  Phormosoma  1,  Echinus  1,  Echinoeyamus  1,  Spa- 

tangus  2,  Echinoeardium  1 ;  Stichopus  2 ;  Antedon  2,  Actinometra  1.] 
DendrinOS,  Georges,  Über  einen  neuen  Krankheitserreger  der  Trypanosomengruppe.   in:  C. 

B.  Bakt.  1.  Abt.  68.  Bd.  Orig.  p  29—30  Taf.  [Leishmania?] 
Dendy,  Arthm-,   1.  By-Products  of  Organic  Evolution,   in:  Journ.  Queckett  Micr.  Club  (2) 

Vol.  12  p  65—82  T  7. 

,    2.  A  Red-water  Phenomenon  due  to  Euglena.   in:  Nature  Vol.  91  p  582. 

,    3.  Darwinism  100  Years  Ago.   ibid.   Vol.  92  p  372.  [»The  principle  of  sexual  selec- 

tion  was  clearly  enunciated  by  Erasmus  Darwin  in  his  Zoonomia.«] 
,    4,  Amcebocytes  in  Calcareous  Sponges.  ibid.  p  399.  [Die  von  Orton  (s.  u.)  in  Sycon 

gefundenen  Amöben  sind  Oogonien  und  Spermatogonien  des  S.] 


I.  Titel.  35 

Dendy,  Arthur,  5.  Amoebocytes  in  Calcareous  Sponges.   in:  Nature  Vol.  92  p  479.    [Nimmt 

seinen  Einwand  gegen  Orton  (s.  u.)  zurück.] 
,    6.  Report  on  the  Calcareous  Sponges  coUected  by  H.  M.  S.  »Sealark«  in  the  Indian 

Ocean.  in:  Trans.  Linn.  Soc.  London  (2)  Vol.  16  p  1—29  T  1 — 5.   [Leueosolenia  1  n., 

Dendya  1  n. ;  Leueaseus  1,  Leucetta  2  n.,  Pericharax  2, 1  n. ;  LeuccUtis  1 ;  Sycon  1,  Qran- 

tessa  1,   Orantia  In.,  Leucandra  2,  1  n. ;  Leucilla  In.] 
Dendy,  Arthur,  &  R.  W.  H.  Row,  The  Classification  and  Phylogeny  of  the  Calcareous  Sponges, 

with  a  Reference  List  of  all  the  described  Species,  systematically  arranged.     in :  Proc. 

Z.  Soc.  London  f.  1913  p  704—813  F  133.  [178] 
Denis,  W.,  s.  Scott,  G.  G. 
*Deperet,  Charles,   Etüde  sur  la  famille  des  Lophiodontides.    in:   Bull.  Soc.  Geol.  France  (4) 

Tome  10  1911  p  558—577  Taf. 
Dequal,  Lidia,  Descrizione  di  un  nuovo  Enchitreidei'^rirfericm^rjigran^ean.  sp.   in:  Boll.  Mus. 

Z.  Anat.  Comp.  Torino  Vol.  27  No.  652  1912  3pgg.  5  Figg.  [Mit  anatomischen  An- 
gaben.] 
Dermott,  s.  McDermott. 
Derry,  Douglas  E.,  A  Case  of  Hydrocephalus  in  an  Egyptian  of  the  Roman  Period.  in:  Joum. 

Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  436-458  10  Figg. 
Derzhawin,  A.,  Neue  Mysiden  von  der  Küste  der  Halbinsel  Kamtschatka,   in:  Z.  Auz.  43.  Bd. 

p  197 — 204  15  Figg.  [Neomysis  4,  2  n.,  Orientomysis  3,  2  n.] 
*De  Stefano,  Giuseppe,   1.  Alcuni  avanzi  di  Mammiferi  fossili  attribuiti  al  quaternario  del- 

l'isola  di  Pianosa.   in :  Atti  Soc.  Ital.  Sc.  Nat.  Mus.  Civ.  Milano  Vol.  52  p  1—31  Taf. 
,    2.  Studio  sui  Pesci  fossili  della  pietra  di  Bismantova  (provincia  di  Reggio-Emilia). 

in:  Boll.  Soc.  Geol.  Ital.  Vol.  30  1912  p  351—422  3  Taf. 
,    3.  Appunti  sulla  ittiofauna  fossile  dell'  Emilia  conservata  nel  museo  geologico  del- 

l'universitä  di  Parma,   ibid.  Vol.  31  1912  p  35— 78  2  Taf. 
Deve,  F.,   1.  L'Echinococcose  primitive  heterotopique  des sereuses.  in:  Arch.  Paras.  Tomelö 

p  497—528  13  Figg.   [Rein  medizinisch.] 
,    2.  Les  localisations  de  l'Echinococcose  primitive  chez  l'Homme.  Necessite  d'une  revi- 

sion  des  statistiques.    in :  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  735 — 736. 
,    3.  Echinococcose  primitive  avec  envahissement  visceral  massif  chez  l'Homme.   ibid. 

p  781—783. 
De  Vries,  J.,  Über  die  Cytoarchitektonik  der  Großhirnrinde  der  Maus  und  über  die  Be- 
ziehungen der  einzelnen  Zellschichten  zum  Corpus  callosum  auf  Grund  von  experimen- 
tellen Läsionen,   in:  Folia  Neur.  Biol.  6.  Bd.  1912  p  290—322  27  Figg.  Taf.  [4711 
De  Winter,  L.,  Etudes  sur  l'ovogenese  chez  lesPodures.  in:  Arch.  Biol.  Tome  28  p  197 — 228 

3  Figg.  T  7—10.  [290] 

,   s.  Willem. 

*Dewitz,  J.,  1.  Recherches  physiologiques  sur  la  coloration  des  cocons  decertainsLepidopteres. 

in:  1.  Congr.  Internat.  Ent.  Vol.  1  1911  Mem.  p  133—136. 
* ,  2.  Über  die  Farbe  der  Kokons  gewisser  Schmetterlingsarten,  in:  Internat.  Ent.  Zeit. 

6.  Jahrg.  1912  p  129. 
,    3.  Physiologische  Untersuchungen  bezüglich  der  Verwandlung  von  Insektenlarven. 

in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  385—398  3  Figg.    [V.  M.] 
,    4.  Über  die  Nachkommen  von  Argynnis  paphia  var.  Q  valesina.   ibid.  43.  Bd.  p  173 

—177  l59  (5,  26  graue  und  26  gelbe  Q.] 
Dexter,  John  Smith,  Mosquitoes  PoUinating  Orchids.   in :  Science  (2)  Vol.  37  p  867. 
Diakonowa,  s.  Netchaewa-Diakonowa. 
Diamare,  Vincenzo,   1.  Contributo  all'  anatomia  comparata  del  sistema  linfatico.    I  linfatici 

splancnici  in  Torpedo  marmorata.  in:  Internat.  Monatschr.  Anat.  Phys.  30.  Bd.  p  21 

—45  T  2.  [534] 

3* 


36  I.  Titel. 

Diamare,  Vincenzo,    2.  Osservazione  e  induzione  nelle  scienze  della  vita.     in:  Studi  Senesi 

Vol.  29  1912  32  pgg. 
Dietz,  P.  A.,  Über  die  Form  der  Myotome  der  Teleostier  und  ihre  Beziehung  zur  äußeren 

Leibesgestalt,   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  56—64  6  Figg.  [468] 
*DllgeP,  Anton,  Über  Gewebskulturen  in  vitro  unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Gewebe 

erwachsener  Tiere,   in:  D.  Zeit.  Chir.  120.  Bd.  p  243—264  5  Figg. 
Ditlefsen,  Hjalmar,  A  Marine  Dorylaimus  from  Greenland  "Waters,  Dorylaimus  viaritimus 

n.  sp.   in:  Meddel.  Grönland  No.  43  p  429—430  T  18. 
Ditlevsen,  Christian,  Über  einige  eigentümliche  Zellformen  in  dem  Zungenepithel  des  Meer- 
schweinchens,  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  481—500  5  Figg.  [512] 
Dixon,  W.E.,  &  W.D.  Halliburton,  The  Cerebro-spinal  Fluid.   1.  Secretion  of  the  Fluid,  in: 

Journ.  Phys.  Cambridge  Vol.  47  p  215—242.  [475] 
DIxon,  W.  E.,   &  Fred  Ransom,    Broncho-dilator  nerves.     ibid.  Vol.  45  1912  p  413—428 

13  Figg.     [481] 
Dobell,  Clifford,   1.  Observations  on  the  life-history  of  Cienkowski's  >  J.)-ac/??<7a«.     in:  Arch. 
Protist.  31.  Bd.  p  317-353  T  23,  24.  [177] 

,    2.  Some  Recent  Works  on  Mutation  in  Micro-Organisms.   1.  Mutations  in  Trypano- 

somes.  in:  Journ.  Geneties  Vol.  2  1912  p  201—220  3  Figg.     [162] 
Dobkiewicz,  Leo  von,  Beitrag  zur  Biologie  der  Honigbiene.     Diss.  München  1912  35  pgg. 

35  Figg.     [311] 
Döderlein,  L.,  Die  Steinkorallen  aus  dem  Golf  von  Neapel,   in:  Mitteil. Z.Stat.  Neapel  21.  Bd. 
p  105—152  T  7 — 9.     [Neu:  Coenocyathus  3,  Desmophyllum  1,  Microcyathus  n.  1,  Cla- 
docora  1,  Leptopsammia  1.] 
Doesschate,  G.  ten,  De  eigenschappen  der  Endolymphe  van  Beenvisschen.   in:  Onderz. Phys. 

Lab.  Utrecht  (5)  Deel  14  p  1—74  2  Figg. 
Doflein,  Franz,  &  Heinrich  Balss,  1.  Die  Dekapoden  und  Stomatopoden  der  Hamburger 
Magalhaensischen  Sammelreise  1892/1893.  in:  Mitteil.  Nat. Mus. Hamburg  29.  Jahrg. 
1912  p  25 — 44  4  Figg.  [Sergesfes  1,  Pasiphaca  1,  Anchistiella  1,  Betacus  1,  Hippo- 
lyte  1,  Nauticaris  2,  Parastacus  1,  Callianassa  1,  Paguristes  1,  Pagurus  1,  Eupagurus 
3,  Coenobita  1,  Lithodes  1,  Paralomis  1,  Aeglea  1,  Mimida  2,  Pterolisthes  3,  Hippa  1, 
Haliearcinus  1,  Eurypodius  1,  Epialtus  1,  Leucippa  1,  Rachima  1,  Cancer  1,  Coeno- 
phthalmiis  1,  Ovalipes  1,  Peltarion  1,  Acanthoeyclus  1,  Aratus  1.  Pinnaxodes  1,  Pinnixa 
1,  Planes  1,  Plagusia  1 ;  mit  zoogeographischen  Bemerkungen.] 

,    2.  Die  Galatheiden  der  Deutschen  Tiefsee-Expedition,     in:  "Wiss.  Ergeb.  D.  Tiefsee 

Exp.  20.  Bd.  p  129—184  24  Figg.  T  12—17  Karte.  [276] 
Dogiel,  V.,  Embryologische  Studien  an  Pantopoden.   in:  Zeit.  Wiss.  Z.  107.  Bd.  p  575—741 

109  Figg.  T  17—22.  [264] 
Dolley,  David  H.,  The  Morphology  of  Functional  Activity  in  the  Ganglion  Cells  of  the  Cray- 
fish,  Cambarus  virilis.   The  Numerical  Statement  of  the  Nucleus-Plasma  Norm  and  of 
its  Upset  in  Prolonged  Activity.     in:  Arch.  Zellforsch.   9.  Bd.   p  485—551  5  Figg. 
T  24—26. 
Dollfus,  Marc-Andrien,  Observations  sur  le  Lievre  noir  et  le  Syrrhapte  paradoxal.    in :  Bull. 

Soc.  Z.  France  Tome  38  p  234—235. 
Dollfus,  Robert,   1.   A  propos  d'un  Trematode  parasite  du  Calmar.   ibid.  p^220 — 223.     [So- 
lenocotyle  chiajei.] 

,    2.  Contribution  ä  l'etude  des  Trematodes  marins  des  cotes  du  Boulonnais.   Une  meta- 

cercaire  margaritigene  parasite  de  Donax  vittatus  Da  Costa,   in:  Mem.  Soc.  Z.  France 
Tome  25  1912  p  85-144  2  Figg.  [222] 
Dollo,  Louis,  1.  Olobidens  Fraasi,  Mosasaurien  mylodonte  nouveau  du  Meestrichtien  (Cre- 
tace  superieur  du  Limbourg),  et  1' Ethologie  de  la  Nutrition  chez  les  Mosasauriens.  in: 
Arch.  Biol.  Tome  18  p  609—626  T  24,  25.  [452] 


I.  Titel.  37 

Oollo,  Louis,  2.  Sur  un  Dipneuste  nouveau,  de  grandes  dimensions,  decouvert  dans  le  De- 

vonien  superieur  de  la  Belgique.   in:  Bull.  Acad.  Sc.  Belg.  p  15 — 17.    [V.  M.] 
Donald,  s.  Mac  Donald. 
Donaldson,  Henry  Herbert,   The  History  and  Zoological  Position  of  the  Albino  Rat.     in: 

Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  363—370.  [423] 
*Doncaster,  L.,    1.   Note  on  Inheritance  of  Colour  and  other  Characters  in  Pigeons.     in: 

Journ.  Genetics  Vol.  2  1912  p  89—98. 
,    2.  The  Chromosomes  in  the  Oogenesis  and  Spermatogenesis  oi  Abraxas  grossulariata. 

ibid.  p  189—200  15  Figg.  [323] 
,    3.  On  an  inherited  Tendency  to  produce  purily  Female  Families  in  Abraxas  grossu- 

lariata,  and  its  Relation  to  an  abnormal  Chromosome  Number.   ibid.  Vol.  3  p  1 — 10. 

[323] 
Doncaster,  L.,  &  J.  Gray,  Cytological  Observations  on  the  Early  Stages  of  Segmentation  ot 

Eehinus  Hybrids.   in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  58  p  483-510  T  28,  29.  [203] 
Donoghue,  s.  O'Donoghue. 

*Dordage,  Edmond,  L'albinisme  chez  les  Negres.    in:  Biologica  Ann.  3  p  140—143  3  Figg. 
*Oorlodot,  H.  de,  Sur  la  signification  des  Pteraspis  du  gedinnien  de  l'Ardenne  et  du  Condroz. 

in:  Bull.  Soc.  Geol.  Belg.  Tome  26  1912  Proc.  Verb,  p  21-40. 
Double,  s.  Le  Double. 
*Douville,  ...,  Surdite  congenitale  et  albinisme  partiel  chez  le  Chien.     in:  Rec.  Med.  Veter. 

Paris  Tome  89  1912  p  396-399. 
Douville,  Robert,  1.  Influence  du  mode  de  vie  sur  la  ligne  suturale  des  Ammonites  apparte- 

nant  ä  la  famille  des  Cosmoceratides.   in:  C.  R.  Acad.  Sc. Paris  Tome  156  p  170 — 173. 

,    2«  Sur  le  prosiphon  des  Spirules.   ibid.  p  355 — 358  3  Figg.   [348] 

Douwe,  C.  van,  Tigriopus  fulvus  Fischer,  var.  adriaticus,  ein  typischer  Rock  pools-Copepode. 

in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  256—258  3  Figg. 
Downey,  Hai,  The  Granules  of  the  Polymorphonuclear  Leucocytes  oi  Amblystoma,  with  a  few 

Notes  on  the  Spindle  Cells  and  Erythrocytes  of  this  Animal.     in:  Anat.  Anz.  44.  Bd. 

p  309—322  8  Figg.  [526] 
Doyen,  ...,  ...  Lytchkowsky  &  ...  Browne,  La  survie  des  tissus  separes  de  Torganisme  et  les 

greflfes  d'organes.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1084—1086.  [378] 
Doyen,  ...,  ...  Lytchkowsky,  ...  Browne  &  ...  Smyrnoff,  Culture  de  tissus  normaux  et  de  tu- 

meurs  dans  le  plasnia  d'un  autre  Animal.   ibid.  p  1331 — 1332.  [466] 
Dragoiu,  J.,  s.  Athanasiu. 
"•Drew,  Aubrey  H.,   1.  Notes  on  the  Development  of  Monadidse.     in:  Knowledge  Vol.  35 

1912  p  333—336  11  Figg. 

,    2.  Induced  Cell-reproduction  in  the  Protozoa.   in:  Nature  Vol.  90  p  673— 674.  [160] 

,    3.  Idem.   ibid.  Vol.  91  p  160—161.     [174] 

Drew,  Harold,  On  the  Culture  in  vitro  of  some  tissues  of  the  adult  Frog.     in :  Journ.  Path. 

Bact.  Vol.  17  p  581—593  p  54-56.  [377] 
Driesch,  Hans,  Philosophy  of  Vitalism.   in:  Nature  Vol.  92  p  400.  [564] 
Druault,  A.,  Sur  le  developpement  du  corps  vitre  et  de  la  zonule.     in:  Bibl.  Anat.  Tome  23 

p  33-53  9  Figg.  [493] 
Drzewina,  A.,  &  G.  Bohn,  Observations  biologiques  sur  Eleutheria  dichotoma  Quatref.  et  E. 

Claparcdü  Hartl.   in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  53  p  15—59  37  Figg.  [188] 
Dubois,  Eug.,  Over  de  plaats  van  Pithecanthropiis  in  het  zoologisch  system.     in:  Arch.  Mus. 

Teyler.  (3)  Vol.  1  p  142—149.  [424] 
Dubois,  Raphael,  Sur  la  nature  et  le  developpement  de  l'organe  lumineux  duLampyre  nocti- 

luque.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  730—732.  [307] 
Duboscq,  0.,  s.  Leger,  L. 


38  I-  Titel. 

Dubreuil,  G.,  1.  Le  cliondriome  et  le  dispositif  de  Tactivite  secretoire,  aux  diiferents  Stades 
du  developpement  des  elements  cellulaires  de  la  lignee  connective,  descendants  du 
lymphocyte  (Globules  blancs  mononuclees  de  la  lymphe  et  du  sang,  cellules  connec- 
tives,  cartilagineuses  et  osseuses).  in:  Arch.  Anat.  Micr.  Paris  Tome  15  p  53 — 151 
T4— 8.  [664] 

,    2.  La  croissance  des  os  des  Mammiferes.   1.  Methode  de  precision  pour  la  mesure  de 

la  croissance  des  os.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  756 — 758.  [Radiographie.] 

,    3.  Idem.    2.   Croissance  au  niveau  du  cartilage  de  conjugaison.     ibid.  p  888 — 890 

4  Figg.  [444] 

.    4.  Idem.   3.  L'accroissement  interstitiel  n'existe  pas  dans  les  os  longs.    ibid.  p  985 — 

937  7  Pigg.  [444] 

,  6.  La  >couche  marginale  interne«  de  la  couche  annulaire,  dans  le  muscle  moteur  in- 
testinal (Couche  d' Albini),   ibid.  p  1016-1018  Fig.  [605] 

,   s.  Renaut. 

Duckworth,  W.  L.  H.,  Note  on  a  Human  Foetal  Skull,  apparently  the  Subject  of  Cephalocele. 
in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  343—349  6  Figg. 

*Ducos,  F.,  Le  vol  plane  ascendant  des  grands  Oiseaux  voilliers  et  l'aeroplane  sans  moteur. 
in:  Bull.  Soc.  H.  N.  Toulouse  Tome  45  1912  p  19—44. 

Duesberg,  J.,  1.  Plastosomes,  Apparate  reticolare  interne  et  Chromidialapparat.  in:  Anat. 
Anz.  44.  Bd.  p  329—336.     [Polemisch.] 

,    2.  Plastosomes  >organ-forming  substances«  dans  l'ceuf  des  Ascidiens.   Note  prelimi- 

naire.    in:  Bull.  Accad.  Sc.  Balg.  1913  p  463—474  12  Figg. 

,    3.  Über  die  Verteilung  der  Piastosomen  und  der  » Organforming  Substances«  Con- 

klins  bei  den  Ascidien.   in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  3—13  12  Figg.  [366] 

,    4.  Sur  l'identite  des  phenomenes  de  la  metamorphose  de  l'epithelium  intestinal  chez 

certains  Insectes  et  chez  les  Amphibiens  anoures.    in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  1 — 2.    [»Re- 
generationssyncytien.  *] 

*Duges,  Alfredo,  Nota  acerca  del  Encefalo  del  Dic?e/p%s  marsMj9«a/*s.  in:  La  Naturaleza  (3) 
Tomos  1  p  15. 

Duke,  H.  L.,  Some  Trypanosomes  recovered  from  "Wild  Game  in  Western  Uganda,  in:  Rep. 
Sleeping  Sickness  Comm.  No.  14  p  38—49  6  Taf. 

Ouncker,  Georg,  1.  Die  Gattungen  der  Syngnathiden.  in:  Mitteil.  Nat.  Mus.  Hamburg 
29.  Jahrg.  1912  p  219—240.  [422] 

,    2.  Über  einige  Lokalformen  von  Pleiironectes  platessa  L.   ibid.  30.  Jahrg.  p  197 — 253 

2  Taf. 

Dungay,  Neil  S.,  A  Study  of  the  Effects  of  Injury  upon  the  Fertilizing  Power  of  Sperm.  in 
Biol.  Bull.  Vol.  25  p  213—260  2  Taf.  [683] 

*Dunker,  H.,  Die  Verbreitung  der  Gattung  Emberiza,  eine  ornithogeographische  Studie,  in: 
Journ.  Orn.  60.  Jahrg.  1912  p  69—95  Karte. 

Durig,  A.,  Das  Verhalten  der  Amphibien  in  verschieden  konzentrierten  Lösungen,  in:  Bio- 
chem.  Zeit.  50.  Bd.  p  288—295. 

DUrken,  Bernhard,  1.  Über  einseitige  Augenexstirpation  bei  jungen  Froschlarven.  Vor- 
läufige Mitteilung,  in:  Nachr.  Ges.  Wiss.  Göttingen  Math.  Physik.  Kl.  f.  1912  p  112 
—119  4  Figg.     [V.  M.  zu  3.] 

,    2.  Über  die  Transplantation  junger  Beinknospen  in  die  Augenhöhle  bei  Froschlarven. 

Vorläufige  Mitteilung  einiger  Ergebnisse,  ibid.  f.  1913  5  pgg. 

,    3.    Über  einseitige  Augenexstirpation  bei  jungen  Froschlarven.     Ein  Beitrag  zur 

Kenntnis  der  echten  Entwicklungskorrelationen,   in :  Zeit.  Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  192 — 
242  13  Figg.  T  14—16.  [870] 

Dusiin,  A.  P.,  Recherches  d'histologie  normale  et  experimentale  sur  le  thymus  des  Amphi- 
biens Anoures.  1.  Partie.  Structure  normale,  variations  saisonnieres,  variations  ex- 
perimentales,   in:  Arch.  Biol.  Tome  28  p  1—110  4  Figg.  T  1—3.  [617] 


I.  Titel.  39 

Earland,  A.,  s.  Heron-Allen. 

*Eastman,  C.  R.,  1.  Jurassic  Saurian  Remains  ingested  within  Fishes.  in:  Ann.  Carnegie 
Mus.  Vol.  8  1911  p  182— 187  2  Taf. 

* ,  2.  Tertiary  Fish-remains  from  Spanish  Guinea  in  West  Africa.     ibid.  1012  p  370 — 

378  2  Taf. 
Eckard,  B.,  Übertragung  des  Trypanosoma  rhodesiense  durch  die  Olossina palpalis.  in:  C. B. 

Bakt.  1.  Abt.  72.  Bd.  Orig.  p  73—76.  [162] 
Edgeworth,  F.  H.,  On  the  Affei-ent  Ganglionated  Nerve-fibres  of  the  Muscles  Innervated  by 
the  Fifth  Cranial  Nerve,  and  on  the  Innervation  of  the  Tensor  Veli  Palatini  and  Ten- 
sor Tympani.  in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  58  p  593—604  T  33-36.  [479] 

Edinger,  Fritz,  Die  Leistungen  des  Zentralnervensystems  beim  Frosch  dargestellt  mit  Rück- 
sicht auf  die  Lebensweise  des  Tieres,  in:  Zeit.AUg.Phys.  15.  Bd.  pl5 — 64.  [Sammel- 
referat.] 

Edinger,  L.,  1.  Gehirn-Zentralnervensystem.  Funktionen,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena 
4.  Bd.  p  697—733  13  Figg. 

,    2.  Rückenmark.   Physiologie  des  Rückenmarkes  und  des  verlängerten  Markes,    ibid. 

8.  Bd.  p  495—513  6  Figg. 

*EdniondSon,  C.  H.,  Observations  on  Protozoan  Fauna  of  High  Mountain  Lakes  of  Colorado, 
in:  Univ.  Colorado  Stud.  Vol.  9  1912  p  65—74. 

Edredge-Green,  F.  W.,  Colour  Adaptation,  in:  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  110 — 115. 
[Rein  physiologisch.] 

Egert,  Friedrich,  Die  Kopfanhänge  der  Amphibien,  in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  280— 288  6  Figg. 
[453] 

Eggeling,  H.  v.,  Über  die  Form  des  Milchdrüsenkörpers  beim  menschlichen  Weibe,  in: 
Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  33-38  4  Figg. 

Egioff,  . ..,  Color  Factors  in  the  Hair  of  the  Horse.  in :  Amer.  Breed.  Mag.  Vol.  4  p  27 — 31. 
[»Pigment,  Oxidizing,  Clustering,  Distribution,  Quantitative,  Pattern  factor.«] 

Ehie,  Kurt,  Einige  histologische  Befunde  an  Siphonophoren  nebst  Bemerkungen  über  die 
Verdauung.   Diss.  Münster  41  pgg.  12  Figg.  [192] 

Ehlers,  E.,  Die  Polychäten- Sammlungen  der  Deutschen  Südpolar-Expedition  1901 — 1903. 
in:  D.  Südpol.  Exp.  13.  Bd.  p  399-598  T  26—46.  [Euphrosyne  3,  Eostraria  2; 
Laetmatonice  1,  Harmothoe  5,  1  n.,  Hermadion  1,  Sealisetosus  1,  Lepidonotiis  1,  Drie- 
schia  1,  Enips  1,  Hcmilepidia  1,  Plioloe  1;  Paleanotus  1;  Nephthys  2;  Oenetyllis  1, 
Phyllodoce  3,  Eulälia  6,  Eteone  2,  Mysiidcs  1  n.,  Lacydonia  1,  Phalacrophorus  2,  Pela- 
gohia  1,  Maupasia  1,  Lopadorhynchus  4,  Pedinosoma  1;  Älciope  2,  Ästerope  1,  Vatia- 
dis  2,  Bhynchonerella  1;  Eesione  1,  Syllidia  1,  Irmula  1  n.,  Gyptis  1  n.,  Podarke  1  n.; 
Eusyllis  1,  Pionosyllis  3,  1  n.,  Trypanosyllis  1,  Syllis  6,  Sphaerosyllis  4,  2  n.,  Exogone 
2,  1  n.,  Orubea  1,  Syllides  1,  Autolytus  3,  Phyllosyllis  1;  Nereis  6,  Lycastisl;  Eunicel, 
Lysidice  1,  Nematonereis  1,  Lumbriconereis  5,  Paradius  1,  Stauronercis  2,  1  n. ;  Oly- 
cera  2;  Ephesia  2,  Sphaerodorum  1  n.;  Spio  1  n.,  Scolccolepis  1  n.,  Prionospio  1,  Poly- 
dora  2,  1  n.,  Aonides  1,  Nerinopsis  n.  1  n. ;  Phyllochaeiopterics  1 ;  Äricial,  Scoloplos  1, 
Theodisca  1;  Ammotrypane  3,  2  n.,  Travisia  2,  1  n.,  Polyophthalvius  1 ;  Sagitella  3,  2  n., 
Typhloscolex  3,  Brada  1,  Trophonia  1,  Flabelligera  6,  2  n. ;  Oncoseolex  1,  Scalibregma  1, 
Arenicola  1;  Promenia  1,  Girratulus  1,  Aiidouinia  1,  Macrochaeta  1;  Capitella  1,  No- 
tomastus  1;  Nicomache  2,  Notoproctus  2,  Leiochone  1,  Lumbriclymene  1;  Owenial; 
Pallasia  1,  Ampharete  2,  Sabellides  2,  1  n.,  Samytha  1  n. ;  Amphiirite  1;  Terebella  1, 
Nicolea  5, 1  n.,  Polymnia  1,  Leprea  1,  Thelepus  1,  Seione  2,  Leaena  2,  1  n.,  Ereutho  1, 
Trichobranchus  1,  Lysilla  2,  1  n.,  Artacama  1,  Ampharetides  n.  1  n. ;  Spirographis  1, 
Dasychone  4,  2  n.,  Branchiomma  1,  EucJione  1,  Potamilla  2,  Amphiglene  1,  Fabricia  3, 
1  n.,  Jasmineira  2  n.,  Oria  2,  In.;  Serpida  1,  Placostegus  1,  Hydroides  1,  Dipoma- 
tus  n.  1  n.,  Spirorbis  2.] 


40  I-  Titel. 

Ehrenbaum,  E.,  &  H.  Marukawa,  Über  Altersbestimmung  und  "Wachstum  beim  Aal.  in:  Zeit. 
Fischerei  14.  Bd.  p  89-127  T  4,  5.  [412] 

Ehrenberg,  Rudolf,  Experimentelle  Beiträge  zur  Theorie  der  Harnsekretion,  in:  Arch.  Ges. 
Phys.  153.  Bd.  p  1—86  21  Figg.     [ßein  physiologisch.] 

Eichelbaum,  F.,  Untersuchungen  über  den  Bau  des  männlichen  und  weiblichen  Abdominal- 
endes der  Staphylinidae.  in:  Zeit.  "Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  247— 250.  [Unvoll- 
endet.] 

Eigenmann,  Carl  H.,  1.  The  Cuban  Blind  Fishes.  in:  Proc.  7.  Internat.  Z.  Congr.  2  pgg. 
[V.  M.] 

,    2.  The  Origin  of  the  Fish-Fauna  of  the  Fresh  "Waters  of  South  America,   ibid.  2  pgg. 

Einstmann,  Julius  Wilhelm,  Über  das  Venensystem  der  einheimischen  Teleostier.  in:  Arch. 
Naturg.  79.  Jahrg.  1.  Hft.  p  1—30  T  1,  2.  [632] 

Eisler,  P.,  1.  Kollaterale  Innervation,   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  96 — 110.    [Existiert  nicht.] 

,    2.  Zur  Anatomie  der  Mm.  auriculares  des  Menschen,   ibid.  p  545 — 561  3  Figg.  [463] 

Ekman,  Gunnar,  1.  Experimentelle  Untersuchungen  über  die  Entwicklung  der  Kiemenregion 
(Kiemenfäden  und  Kiemenspalten  einiger  anuren  Amphibien),  in:  Morph.  Jahrb. 
47.  Bd.  p  419—575  85  Figg.  [373] 

,    2.  Über  die  Entstehung  von  Kiemenfäden  und  Kiemenspalten  aus  transplantiertem, 

ortsfremdem  Ektoderm  bei  Bombinator.  Nachtrag  zu  obiger  Arbeit,  ibid.  p  576 — 
592.  [373] 

Ekman,  S.,  1.  Zwei  neue  europäische  Arten  der  Amphipodengattung  Pontoporeia  Kröyer. 
in:  Ark.  Z.  18.  Bd.  No.  8  13  pgg.  3  Taf. 

,    2.  Studien  über  die  marinen  Relikte  der  nordeuropäischen  Binnengewässer.    1.  Über 

ein  reliktes  Vorkommen  von  Mi/sis  mixta  Lilljeborg  im  Mälaren  und  über  Konver- 
genzerscheinungen zwischen  ihr  und  Mysis  oculata  f.  reHeia  (Loven).  in :  Internat. 
Revue  Hydrobiol.  5.  Bd.  p  540—550  6  Figg. 

,    3.  Sind  die  Zugstraßen  der  Vögel  die  ehemaligen  Ausbreitungsstraßen  der  Arten? 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  33.  Bd.  1912  p  521—545  2  Figg.  [417] 

,  4.  Artbildung  bei  der  Copepodengattung  Limnocalanus  durch  akkumulative  Fern- 
wirkung einer  Milieuveränderung,  in:  Zeit. Indukt.Abstamm. Vererbungslehre  11. Bd. 
p  39—104  9  Figg.  [266] 

Eliot,  Charles,  Japanese  Nudibranchs.  in:  Journ.  Coli.  Sc.  Tokyo  Vol.  35  Art.  1  47  pgg. 
2  Taf  {Doris  2,  1  n.,  Echinodoris  1  n.,  Discodoris  1,  Haigerda  2,  1  n.,  Platydoris  2, 
Bostanga  1,  Cadlina  1,  Sphaerodoris  1  n.,  Ceratosoma  1,  Chromodoris  3,  Plocamophe- 
rus  2,  Euplocamus  1,  Kaiinga  1,  Phyllidia  2,  Doridopsis  2 ;  Scyllaea  1,  Bornella  1, 
Phyllirhoe  1,  Melibe  3,  1  n.,  Pleurophyllidia  2  n.,  Linguella  1,  Pleuroleura  1,  Hervia  2, 
Amphorina  1,  Äeolidiella  1  n.,  Pteracolidia  1,  Fiona  1,  Qlaucus  1,  Elysia  1  n.] 

Eilinger,  Ph.,  s.  Rohde. 

Elliot,  Daniel  Giraud,  A  Review  of  the  Primates,  in:  Monogr.  Amer.  Mus.  N.  H.  Vol.  1 — 3 
1912  112,  317  u.  38  pgg.  38Taf,  18,  382  u.  26  pgg.  50Taf,  15,  262  u.  168  pgg.  47  Taf. 

Elliott,  T.  R.,  The  Innervation  of  the  adrenal  glands.  in:  Journ.  Phys.  Cambridge  Vol.  46 
p  285—290. 

Ellis,  Frederick  "W.,  The  Development  of  Double  Refraction  in  theMuscles  of  Fish  Embryos, 
in:  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  370—375.  [456] 

Ellis,  Max  M.,  1.  A  new'Discodrilid  Worm  from  Colorado,  in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus. 
Vol.  42  p  481—486  5  Figg.  [251] 

,    2.  New  Gregarines  from  the  United  States,    in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  462—465  4  Figg. 

[Ämphorocephalus  n.  1 ;  Stenophora  1.] 

,    3.  Three  Gregarines  from  Louisiana,    ibid.  42.  Bd.  p  200—202  2  Figg.     [Oregarina 

2,  1  n. ;  Stephanophora  1  n.] 

,    4,  Gregarines  from  some  Michigan  Orthoptera.   ibid.  43.  Bd.  p  78 — 84  8  Figg.  [166] 


I.  Titel.  41 

"^Elschnig,  A.,  Zur  Anatomie  des  menschliclien  Albinoauges,     in:  Arch.  Ophthalm.  84.  Bd. 

p  401—419  3  Figg.  Taf. 
Eliringham,  H.,  1.  On  the  Scent  Apparatus  in  the  male  oi  Amauris  niavius,  Linn,   in:  Trans. 

Ent.  Sog.  London  Part  2  p  399—406  T  20.     [V.  M.] 
,    2.  On  the  ürticating  Properties  of  Porthesia  smiilis,  Fuess.   ibid.  Part  3  p  423 — 427 

T22.  [321] 
Elwes,  H.  J.,  Four-horned  Sheep.   in :  Nature  Vol.  91  p  86. 
Elze,   Gurt,    1.    Studien  zur  allgemeinen   Entwicklungsgeschichte   des  Blutgefäßsystems. 

1.  Teil:  Anatomische  und  physiologische  Grundlagen,   in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd. 

1.  Abt.  p  221—255  7  Figg.  T  15.  [528] 
,    2.  Entwickeln  sich  die  Blutgefäßstämme  aus  »netzförmigen  Anlagen«  unter  dem  Ein- 
fluß der  mechanischen  Faktoren  des  Blutstromes?     in:  Verh.  Anat.  Ges.   27,  Vers. 

p  102—106  2  Figg.     [V.  M.] 
,    3.  Zur  Anatomie  des  Gaumenbeines,    in:  Zeit.  Morph.  Anthrop.  15.  Bd.  p  563—572 

15  Figg.  T  14.  [461] 
Emerson,  R.  A.,  Simplified  Mendelian  Formulse.   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  307 — 311. 
Emery,  Carlo,  1.  Über  die  Abstammung  der  europäischen  arbeiterinnenlosen  Ameise  *Aner- 

gates*.    in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  258 — 260.     [A.  dürfte  von  Monomorium  abgeleitet 

werden.] 
•,    2.  La  nervulation  des  alles  anterieures  des  Formicides.     in:  Rev.  Suisse  Z.  Vol.  21 

p  577—587  4  Figg.  [308] 
Emmons,  Arthur  Brewster,  A  Study  on  the  Variations  in  the  Female  Pelvis,  based  on  obser- 

vations  made  on  217  specimens  of  the  American  Indian  Squaw.  in:  Biometrika  Vol. 9 

p  34—57  3  Figg.  7  Taf. 
Enderlein,  Günther,    Zur  Kenntnis  der  Xylocopen  Südamerikas   und  über  einen  Zwitter 

von  Xylocopa  ordinaria.   in:  Arch.  Naturg.  79.  Jahrg.  Heft  2  p  156 — 170.  [311] 
Enesco[u],  J.,  1.  Contribution  ä  l'etude  histo-physiologique  de  la  cellule  du  tube  contournee 

et  de  Tanse  ascendante  de  Henle  chez  quelques  Mammiferes,  sous  l'influence  des  sub- 

stances  diuretiques.    (Premiere  note.)   in :  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  914 — 916 

2  Figg.  [539] 

,    2.  Idem.   (Deuxieme  note.)  ibid.  p  973—975  2  Figg.  [539] 

Enriques,  Paolo,  1.  Sulla  riproduzione  e  la  coniugazione  degli  Infusori.     in:  Natura  Vol.  4 

p  135 — 145.     [Die  Konjugation  setzt  die  Variabilität  herab.] 
* ,  2.  Notizie  su  un  Vorticellide  raro  [Astyloxoon  pyriforme  Schew.)  e  suUa  sua  coniuga- 
zione.  in:  Rend.  Accad.  Sc.  Bologna  Anno  1911 — 1912  1912  13  pgg.  Figg. 
Enriques,  Paolo,  &  Jules  Zweibaum,   Sul  pigmento  nel  sistema  nervöse  degli  Invertebrati  e 

le  sue  modificazioni  sperimentali.   in:  Bios  Vol.  1  p  22 — 39  3  Taf.  [568] 
Entz,  Geza  jun.,   1.  Über  Organisationsverhältnisse  von  Ny ctotherus  piscicola  (Daday).     in: 

Arch.  Protist.  29.  Bd.  p  364—386  26  Figg.  T  11.  [174] 
,    2.  Über  Bau  und  Lebensweise  von  Vampyrellidiwn  vagans.     ibid.  p  387 — 400  T  12. 

[170] 

,    3.  Über  ein  Süßwasser- Gymnodmium.   ibid.  p  401 — 405  Fig.  T  13.  [164] 

,    4.  Cytologische  Beobachtungen  an  Polytoma  uvella.     (Vorläufige  IMitteilung.)     in: 

Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers,  p  249—252  Taf. 
Erdmann,  Rh.,  Experimentelle  Ergebnisse  über  die  Beziehungen  zwischen  Fortpflanzung  und 

Befruchtung   bei  Protozoen ,  besonders  bei  Amoeba  diploidea.      in :   Arch.  Protist. 

29.  Bd.  p  84—127  3  Figg   T  2.  [155] 
Erhard,  H.,  1.  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Lichtsinnes  der  Daphniden.   in:  Biol.  C.  B.  33. Bd. 

p  494— 496.  [271] 

,    2.  Der  Flug  der  Tiere,   in:  Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers,  ü  201—225  14  Figg.  [679] 

Erle,  H.,  s.  Lungwitz. 


42  I-  Titel. 

Erwe,  . ..,  Holothuroidea.  in:  Fauna  S.W.-Austral.  Jena  4.  Bd.  p  351—402  Fig.  T  5—8.  [206] 

Escher,  Heinrich  H.,  Über  den  Farbstoff  des  Corpus  luteum,  in:  Zeit.  Phys.  Chemie  83. Bd. 
p  198—211.     [Carotin.] 

*EsdaiIe,  Philippa  C,  1.  Intensive  Study  of  the  Scales  of  three  Specimens  of  Salmo  salar. 
in:  Mem.  Proc.  Manchester  Lit.  Phil.  Soc.  Vol.  56  1912  No.  3  22pgg.  4  Figg.  4  Tat. 

* ,  2.  The  Scientific  Besults  of  the  Salmon  Scale  Research  at  Manchester  University. 

ibid.  Vol.  57  1912  No.  3  32  pgg.  10  Figg. 

Esterly,  Calvin  0.,  Fourth  Taxonomic  Report  on  the  Copepoda  of  San  Diego  Region,  in: 
Univ.  California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  181—196  T  11—12.  [Qaetanus  1  n.,  Euehaeta 
1  n.,  Onchocalanus  1,  Scoleeithrix  5  n.,  Augaptilus  4  n.,  Ärietellus  1  n.] 

Evans,  C.  Lovatt,  s.  Carlier. 

Evans,  C.  Lovatt,  &  E.  H.  Starling,  The  part  played  by  the  lungs  in  the  oxidative  processes 
of  the  body.  in:  Journ.  Phys.  Cambridge  Vol.  46  p  413 — 434  3  Figg.  [Rein  physio- 
logisch.] 

*Evans,  William,  Lemming  Remains  in  South-east  Scotland.  in :  Scott.  Natural,  f.  1913  p  97 
-100  Fig. 

Ewald,...,  Anpassung  der  Landschnecken  an  den  Standort,  in:  Sehr.  Phys.  Ök.  Ges.  Königs- 
berg 53.  Jahrg.  p  90 — 96. 

Ewald,  Wolfg.  E.,  1.  Ist  die  Lehre  vom  tierischen  Phototropismus  widerlegt?  in:  Arch. 
Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  581—598.  [579] 

,    2.  The  Applicability  of  the  Photochemical  Energy-Law  to  Light  Reactions  in  Ani- 

mals.  in:  Science  (2)  Vol.  38  p  236—237. 

Fabian,  Heinrich,  Vergleichend  anatomische  Studien  am  Chelonier-Hei'zen  (nebst  Haupt- 
gefäßen) und  Versuch  ihrer  physiologischen  Deutung,  in :  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph. 
37.  Bd.  p37— 82  T  3— 7.  [528] 

*Fabritius,  H.,  Über  die  Anordnung  der  sensiblen  Leitungswege  im  menschlichen  Rücken- 
mark,  in:  Berlin.  Klin.  Wochenschr.  49.  Jahrg.  1912  p  1822—1823. 

*Facciolä,  Luigi,  1.  Cattura  di  un  Grampus  griseus  G.  Cuv.  nello  stretto  di  Messina.  in: 
Bell.  Soc.  Z.  Ital.  (3)  Vol.  1  1912  p  153—160  Taf. 

,    2.  Scoperta  di  un  individuo  maschio  del  » Conger  vulgaris«-  Linn.     ibid.  p  164 — 187. 

Fage,  L.,  Recherches  sur  la  biologie  de  la  Sardine  [Glupea  püchardiis  Walb.).  1.  Premieres 
remarques  sur  la  croissance  et  Tage  des  individus,  principalment  en  Mediterranee.  in : 
Arch.  Z.  Exper.  Tome  52  p  305—341  22  Figg. 

Fahrenholz,  H.,  Ectoparasiten  und  Abstammungslehre,  in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  371 — 374. 
[»Auf  Grund  der  vorkommenden  Läuse  stehen  die  Menschenaffen  (einschl.  Ateles)  dem 
Menschen  viel  näher  als  den  übrigen  Affen.«] 

Fallouey,  M.,  s.  Argaud. 

Faltz-Fein,  .  . .,  &  U.  Ivanov,  A  propos  du  probleme  de  la  telegonie.  in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 
Tome  74  p  1029 — 1031.  [Zuchtversuche  mit  Zebroiden,  die  gegen  Telegonie  sprechen.] 

Fandard,  Lucie,  &  Albert  Ranc,  Sur  les  hydrates  de  carbone  du  sang  de  la  Tortue  de  mer.  ibid. 
p  740  -742. 

Fano,  Giulio,  Appunti  sintetici.  3.  Su  la  cosi  detta  »materia  vivente«.  in:  Arch.  Fis.  Vol.  11 
p  293—300. 

Fantham,  H.  B.,  Sarcocystis  colii,  n.  sp.  a  Sarcosporidian  occurring  in  the  Red-faced  African 
Monse  Bird,  Colins  erythromeron.  in:  Proc.  Cambridge  Phil.  Soc.  Vol.  27  p  221 — 224 
T5. 

,   s.  Thomson,  J.  G. 

Fantham,  H.  B.,  &  Annie  Porter,  1.  The  Pathogenicity  of  Nosema  apis  to  Insects  other  than 
Hive  Bees.   in:  Ann.  Trop.  Med.  Parasit.   Vol.  7  p  569—580. 

,    2.  Herpetomonas  stratiomgice,  n.  sp.  a  Flagellate  Parasite  of  the  Flies,  Stratiomyia 

chameleon  and  S.  potamida,  with  Remarks  on  the  Biology  of  the  Hosts,    ibid.  p  609 
—620  T  41.  [161] 


I.  Titel.  43 

*Fantoni,  Ferd.,  Le  modalitä  e  l'epoca  del  saldamento  delle  principali  suture  del  cranio  e  la 
loro  probabile  influenza  sulla  forma  della  scatola  cranica.  Nuoro  1912  25  pgg. 

Farquhar,  H.,  On  two  New  Echinoderms.  in:  Trans.  Proc.  New  Zealand  Inst.  Vol.  45 
p  212 — 215  2  Figg.  T  3,  4.  [Eurygonias  n.  In.,  Ämphiura  1  n.] 

Farran,  G.  P.,  1.  The  deep-water  Asteroidea,  Ophiuroidea  and  Eclnnoidea.  in:  Fish.  Ire- 
land  Sc.  Invest.  f.  1912  No.  6  66  pgg.  17  Figg.  2  Taf.  [Benthopecteti  1;  Pontaster  1, 
Pluto7iaster  1,  Ästropecieti  1,  Philaster  1,  Philaster opsis  \,  Luidia2;  Pentagonaster 2,, 
Nymphaster \^  Pseudarchaster 2,  Mitnaster  1;  Oulcital;  Poranial,  Poraniomorpha  1, 
Palmipesl;  Stichaster  1,  Zoroasfer  1,  Solaster  1;  Korethraster  1;  Pieraster  1;  Hymen- 
aster 1;  Henricial;  Asterias  2,  Brisinga  1;  Ophiura  7;  Ophiomusium  1,  Ämphi- 
ura 1,  Ämphilepisl,  Ophiactis  2,  Ophiopholis  1,  Ophiacantha  5,  2n.,  Ophiolebes2, 
Ophiotomal;  Ophiocomal;  Ophiothrixl;  Ophioscolex  1,  Ophiomyxal,  Ophiobyrsal, 
Gorgonocephalus  1;  Dorocidaris  1,  Porocidaris  1 ;  Phormosoma  1,  Sperosoma  1,  Araco- 
soma2;  Echinus  S;  Eehinocyamus  1 ;  Hemiaster  1,  Spatangus2,  Echinocardium  2, 
Bryssopsis  1.] 

,    2.  Plankton  from  Christmas  Island,  Indian  Ocean.    2.  On  Copepoda  of  the  Genera 

Oilhona  and  Paroithona.    in :   Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  181—193  T  27—31. 

Farrell  . . .,  s.  O'Farrell. 

Farwick,  B.,  Über  die  Verbreitung  von  Arvicola  agrestis  am  Niederrhein,  in:  Sitz.  Nat.  Ver. 
Bonn  f.  1912  E  p  60-61. 

Faure,  Gh.,  s.  Tourneux. 

Faure-Fremiet,  E.,  1.  Le  cycle  germinatif  chez  VAscaris  megalocephala.  in:  Arch.  Anat. 
Micr.  Paris  Tome  15  p  435—758  T  12—14.  [232] 

,    2.  Les  Foraminiferes  de  la  seconde  mission  antarctique  Frangaise.     2.  Campagne  du 

>Pourquoi  pas?<  (Note  preliminaire.)  in:  Bull.  Soc.  Z.  France  Tome  38  p  260 — 271 
9  Figg.  [Rhabdamminal,  Rheophax2,  Haplophragmium  1 ;  Miliolinal;  Buliminal; 
Casssidulina  1,   Virgulinal;  Entosolenia  1,  Uvigerina2;   Olobigerina  1.] 

,    3.  Action  des  rayons  ultraviolets  sur  l'oeuf  de  IMsearz's  w?a^na/oce/)Äa/a  [!].    in:   CR. 

Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  145—147.  [231] 

,    4.  Sur  VErythropsis  agilis  R.  Hertwig.    ibid.  p  1019—1022.  [164] 

,    5.  La  formation  de  la  membrane  interne  de  l'oeuf  d'^scarts  megalocephala.   in:  CR. 

Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1183—1184.  [Rein  chemisch.] 

,    6.  La  segmentation  de  l'oeuf  d'Äscaris  au  point  de  vue  energetique.   ibid.   Tome  75 

p90— 92.  [231] 

— — ,    7.  Sur  les  >nematocysies*  de  Polykrikos  et  de  Campanella.   ibid.   p  366 — 368.   [164] 

,    s.  Chevroton  u.  Lapicque. 

Faussek,' V-,  1«  Zur  Frage  über  den  Bau  des  Zellkernes  in  den  Speicheldrüsen  der  Larve  von 
Chironomus.   in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt.  p  39—60  T  3,  4.  [317] 

,    2.  Zur  Frage  über  den  Bau  des  Zellkernes  in  den  Speicheldrüsen  von  der  Chironomus- 

Larve.  in :  Trav.  Soc.  Natural.  Petersbourg  Vol.  43  Prot,  p  74 — 94  7  Figg.  [Russisch 
mit  deutschem  Resume.]  [317] 

Faust,  E.  C,  Size  Dimorphisme  in  Adult  Spermatozoa  of  Anasa  tristis.  in :  Biol.  Bull.  Vol.  25 
p  287—303.  [Längendimorphismus  der  Köpfe  vielleicht  als  Ausdruck  der  verschie- 
denen Chromosomenzahl.] 

Fauvel,  Pierre,  1,  Quatrieme  note  preliminaire  sur  les  Polychetes  provenant  des  campagnes 
de  l'Hirondelle  et  de  la  Princesse-Alice,  ou  deposees  dans  le  Musee  Oceanographique 
de  Monaco,   in :  Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  No.  270  80  pgg.  13  Figg. 

,    2.  Campagne  du  Pourquoi-Pas?  (Islande  et  Jan  Mayen,  1912).  Annelides  Polychetes. 

in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  80— 93  2  Figg.  [Eunoel,  Harmothoe  1,  Lepi- 
donotus  1,  Aphrodite  1;  Syllis  2,  Eusyllisl;  Eidalial,  Eunidal;  Omiphisl;  Hya- 
linoecia  1,   Eunice  1,   Lumbriconereis  2;    Nereisl;    Nephthys  2;   Olyceral;  Cirra- 


44  I-  Titel. 

tulus  1;  Aonides  1;  Myriochele  1;  Maldane  2,  Nicomache  1;  Sternapsis  1;  Thelepus  1, 

(Sciowe  1;  (7Äowe  1,  Spirorbis  2.] 
Fawcett,  . . .,  The  Development  and  Ossification  of  the  Human  Clavicle.    in :   Journ.  Anat 

Phys.  London  Vol.  47  p  225—234  8  Figg. 
Federley,  Harry,  Vererbungsstudien  an  der  Lepidopteren-Gattung P^/^raera.    in:  Arch.  Rass. 

Ges.  Biol.  1911  60  pgg.  3  Figg.  2  Taf.  [323] 
Fedorow,  F.,  1.  Beiträge  zur  Morphologie  der  Vena  jugularis  inferior.  1.  V.jugularis  inferior 

der  Anamnien.   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  145—159  7  Figg.  [532] 
■ ,    2.  Idem.  2.  Die  Entwicklung  der  Vene  beim  Meerschweinchen,   ibid.   p  529 — 551. 

9  Figg.  [633] 
Tehlandt,  Otto,  Untersuchungen  über  Trypanosomen.  Diss.  Leipzig  1911  23  pgg.  13  Figg. 
Fejerväry,  G.  J.  V.,  Vher  Ablepharus  paiitionicus  Fitz,   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  33.  Bd.  1912 

p  547—574  5  Figg.  T  13,  14.  [Systematik,  Biologie,  Verbreitung.] 
Fein,  s.  Faltz-Fein. 
FeiSS,  Henry  0.,  «&:  "W.  Gramer,  Contributions  to  the  Histo-Chemistry  of  Nerve:  On  the  Natun 

of  Wallerian  Degeneration,     in:    Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  119—127  T  4. 

[468] 
Feit,  E.  P.,    Adaptation  in  the  Gall  Midges.    in:    Canad.  Ent.  Vol.  45  p  371—379  T  12,  13. 
Fermor,  Xenia,  1.  Einige  neue  Befunde  aus  der  Entwicklungsgeschichte  von  Aredia  tmlgaris. 

in:  Arch.  Protist.  31.  Bd.  p  39-46  T  4.  [166] 
,    2.  Einige  Befunde  zur  Kenntnis  von  Ariodes  polystaphylodon.    in:   Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  196—199  3  Figg. 
,    3.  Die  Bedeutung  der  Encystiei-ung  bei  Stylonychia  pustulata  Ehrbg.     ibid.  p  380 — 

383  4  Figg.  [176] 
*Ferrari,   Gustavo,   Sulla  saldatura  dell' os  occipitis  coli' atlas.     Imagini  radiografiche.   in: 

Accad.  Sc.  Modena  (3)  Vol.  10  Parte  2  1912  8  pgg.  Taf. 
Ferry,  Edna  L.,  The  rate  of  growth  of  the  Albino  Rat.   in:  Anat.  Eec.  Vol.  7  p  433—441. 
Feuille,  Emile,    Pseudo-noyaux  de  globules  rouges.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.    Paris   Tome  74 

p  1102—1104.  [Pathologisch.] 

,   s.  Marfan. 

Fibiger,  Johannes,  Recherches  sur  un  Nematode  et  sur  sa  faculte  de  provoquer  des  neoforma- 

tions  papillomateuses  et  carcinomateuses  dans  l'estomac  du  Rat.   in :  Ov.  Danske  Vid. 

Selsk.  Forh.  f.  1913  p  47—87.  [236] 
Fick,  R.,  s.  Roschdestwensky. 
Fiebiger,  J.,  Studien  über  die  Schwimmblasencoccidien  der  Gadusarten  [Eimeria  gadi  n.  sp.). 

in:  Arch.  Protist.  31.  Bd.  p  95-137  9  Figg.  T  10.  [167] 
Filipjev,  J.,  Zur  Kenntnis  des  Nervensystems  bei  den  freilebenden  Nematoden.    (Vorläufige 

Mitteilung.)   in:  Trav.  Soc.  Natural.    Petersbourg  Vol.  43  Prot,  p  205— 215  8  Figg. 

[Russisch  mit  deutschem  Resume.] 
Finkeinburg,  R.,  Gehirnnerven,    in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  688 — 697  5  Figg. 
Firket,  Jean,    Recherches    sur  les  gonocytes   primaires   (Urgeschlechtszellen)    pendant   la 

periode  d'indifference  sexuelle  et  le  developpement  de  l'ovaire  chez  le  Poulet.     Note 

preliminaire.   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  166 — 175. 
Fischöl,  Alfred,  Zur  Entwickelungsgeschichte  des  visceralen  Bindegewebes,    in:  Anat.  Hefte 

1.  Abt.  48.  Bd.  p  153-165  T  16,  17.  [394] 
Fischet,  Richard,   Der  mikrochemische  Nachweis  der  Peroxydase  und  Pseudoperoxydase  in 

tierischen  Geweben,   in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd.  1.  Abt,  p  130—177. 
Fischer,  Eugen,  1.  Fossile  Hominiden,    in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  332 — 360 

22  Figg. 

,    2.  Gehirn.     Anthropologisch,   ibid.  p  685 — 688. 

,    3.  Rassen  und  Rassenbildung,  ibid.  8.  Bd.  p  78—106  6  Figg. 


I.  Titel.  45 

Fischer,  Eugen,  4.  Rassenmorphologie,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.   p  106 — 116 
10  Figg. 

! ,    5.  Schädellehre  und  Skeletlehre.  ibid.  p  836-852  3  Figg. 

!  Fischer,  W.,    Über  einige  Sipunculiden  des  Naturhistorischen  Museums  zu  Hamburg,    in: 

Mitteil.  Nat.  Mus.  Hamburg  30.  Jahrg.  p  93—101  Taf.  [241] 
Fisher,  A.  Gr.  Timbrell,  A  Gase  of  Complete  Absence  of  both  Internal  Carotid  Arteries,  with 
a  Preliminary  Note  on  the  Developmental  History  of  the  Stapedial  Artery.  in :  Journ. 
Anat.  Phys.  London  Vol.  48  p  37—46  4  Figg.  [Homo.] 
Fisher,  Walter  K.,  1.  Four  new  genera  and  fifty-eight  new  species  of  Starfishes  from  the 
Philippine  Islands,  Celebes  and  the  Moluccas.  in:  Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.  Vol.  43 
p  599 — 648.  [Sidonaster  1,  Ctenodiseus  1,  öoniopecten  1,  Prionaster  3,  Astropeden  4, 
Ctenopleura  n.  1,  Ctenophoraster  1,  Psilaster  2,  Astromesites  n.  1,  Persephonaster  9, 
Tritonaster  1,  Dipsacaster  1,  Patagiaster  1,  Dytaster  1,  Mimaster  1,  Pseudarchaster  1, 
Aphroditaster  1,  Paragonaster  1,  Perissogonaster  1,  Rosaster  3,  Nymphaster  9,  Ceram- 
aster  1,  Peltaster  1,  Sphaeriodiscus  1,  Iconaster  1,  Astroceramus  2,  Calliastcr  1,  Astro- 
thauma  n.  1,  Anthenoides  3.] 

,   2.  A  new  species  oi  Echinaster,  with  a  note  on  thename  Othilia.  in:  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  193-196. 
Fitzgerald,  D.  P.,    Anomalies  of  the  Articular  and  Mammillary  Processes  of  the  Vertebrse 
and  their  Significance :    in:   Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  510— 512   2  Figg. 
[Homo.] 
*Flechsig,  P.,  Über  die  Flächengliederung  der  menschlichen  Großhirnrinde  unter  specieller 
Berücksichtigung  der  neuerdings  von  Brodmann  versuchten  Einteilung  in  cytoarchi- 
tektonische  Felder,   in:  Monatsschr.  Psychiatr.  Neurol.  33.  Bd.  p  179 — 180. 
Flec!<er,  Hugo,   Observations  upon  Gases  of  Absence  of  Lacrimal  Bones  and  of  Existence  of 

Perilacrimal  Ossicles.   in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  48  p  52 — 72.  [Homo.] 
Fleischmann,  A.,  1.  Die  Kopfregion  der  Amnioten.     Morphogenetische  Studien.     (10.  Fort- 
setzung), in:  Morph.  Jahrb.  45.  Bd.  p  335 — 336.    [Vorwort  zu  Boss  s.  o.] 

,    2.  Idem.    (11.  Fortsetzung),   ibid.   46.  Bd.   p  593—594   [Vorwort  zu  Löhle.] 

Florea,  Gh.,  «&  M.  D.  David,    Note  sur  un  cräne  de  Rhinoceros  leptorhinus  Cuv.  du  tertiaire 

Moldave,  in:  Bull.  Sect.  Sc.  Acad.  Roumaine.   I.Ann,  p  232 — 236. 
*Florio,  Armando,  Gontributo  alla  conoscenza  della  struttura  del  mantello  cerebrale  nei  Carni- 

vori.  in:  Atti  Accad.  Med.  Ghir.  Napoli  1912  No.  2  17  pgg. 
Flury,  Ferdinand,   Beiträge  zur  Ghemie  und  Toxicologie  der  Trichinen,   in:  Arch.   Exper. 
Path.  Pharmak.  73.  Bd.  p  164—213  2  Figg.   [Die  Trichinose  beruht  auf  Vergiftung. 
Foä,  Pio,  SuUe  cellule  interstiziali  del  testicolo.    in :    Mem.  Accad.  Sc.  Torino  (2)   Tomo  62 

p  463—478  Taf. 
Fofanow,  L.  L.,  &  M.  A.  Tschaiussow,  Über  die  Beziehungen  des  N.  depressor  zu  den  vaso- 
motorischen Zentren,  in:  Arch.  Ges.  Phys.  15L  Bd.  p  543— 582  13  Figg.  T  9.   [Rein 
physiologisch.] 
Foley,  H.,    Etudes  morphologiques  sur  les  Microfilaires  ä  gaine  [M.  bancrofti  et  M.  diurna). 
Observations  faites  chez  les  tirailleurs  senegalais  d'Algerie.   in:  Ann.  Inst.  Pasteur 
Tome  27  p  50-68  8  Figg.  T  3.  [236] 
Foot,  Katharine,  &  E.  G.  Strobell,  Preliminary  Note  on  the  Results  of  Grossing  Two  Hemi- 
pterous  Species  with  Reference  to  the  Inheritance  of  an  Exlusively  Male  Character  and 
its  Bearing  on  Modern  Ghromosome  Theories,    in:   Biol,  Bull.   Vol.  24  p  187 — 204 
Taf. 
*Foot,  Nathan  Ghandler,  Über  das  "Wachstum  von  Knochenmark  in  vitro.     Experimenteller 
Beitrag  zur  Entstehung  des  Fettgewebes,    in :  Beitr.  Path.  Anat.  Allg.  Path.   53.  Bd. 
1912  p  446— 476  5  Figg.  Taf. 
*Forel,  Auguste,    Apergu    sur  la  distribution    et   la  phylogenie  des  Fourmis.    1.  Gongr. 
Internat.  Ent.  1911  Vol.  1  Mem.  p  80—100. 


46  I-  Titel. 

Forster-Cooper,  C,  Thautnastotheriu9n  osborni,  a  new  Genus  ot  Perissodactyles  from  the  Upper 

Oligocene  Deposites  of  the  Bugti  Hills  of  Baluchistan.   —    Preliminary  Notice.   in : 

Ann.  Mag.  N.  H.  (8)    Vol.  12   p  376—381    7  Figg.    [Astragalus,    Femur,   Humeri, 

Atlas.] 
Fosse,  R.,   Presence  de  l'uree  chez  les  Invertebres  et  dans  leurs  produits  d'excretion.    in: 

C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  151 — 154.  [Actinien,  Astenden,  Hirudineen,  Crusta- 

ceen,  Insekten,  Gastropoden,  Lamellibranchiaten.] 
Fourtan,  Rene,  Sur  la  faune  echinitique  des  plages  soulevees  de  la  mer  Rouge,   ibid.   p  1654 

—1555.  [206] 
Fox,  Henry,  Anatomy  of  the  Poison  Gland  of  Heloderma.    in:  Leo  Loeb,  The  Venom  of 

Heloderma.  Carnegie  Inst.  Publ.  ISIo.  177  p  17—28  Fig.  1—12.  [439] 
Fox,  Henry,  &  Leo  Loeb,  Transplantation  of  the  Venom  Glands.   ibid.  p  35 — 44  Fig.  13,  14. 

[439J 
Fraas,  E.    1.    Ein  unverdriickter  Ichthyosaurus-^cloiAdiel.    in:   Jahresh.  Ver.  Vat.  Naturk. 

Stuttgart  69.  Jahrg.  p  1—12  T  1,  2.  [452] 
,    2.  Proterochersis,  eine  pleurodine  Schildkröte  aus  dem  Keuper.  ibid.  p  13 — 30  9  Figg. 

T3,  4 
*Fpaenkel,  L.,  Untersuchungen  über  die  sogenannte  Glande  endocrine  myometriale.   in :  Arch. 

Gynäk.  99.  Bd.  p  225—230  Taf. 
*Fran5a,  Carlos,    1.   Sur  l'existence  en  Portugal  de  Leptomofias  davidi  Lafont  dans  le  latex 

de  Euphorbia pcplus  L.  et  E.  segetcdis  L.    in:   Bull.  Soc.  Path.  Exot.   Tome  4   1911 

p  532  -  534. 
* ,  2,  Note  sur  la  transformation  in  vitro  des  formes  crithidiennes  de  Trypanosoma  rota- 

iorium  en  formes  trypanosomiques.   ibid.  p  534—535. 
* ,  3.  Les  Formes  aflagellees  dans  Tevolution  d'un  Trypanosome  de  Batracien  [T.  undu- 

lans).   ibid.  Tome  5  1912  p  99—101. 
Franchini,  G.,  1.  Sur  un  Protozoaire  nouveau  parasite  de  Anopheles  maculipennis.   in:  C.  R. 

Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1196—1198  18  Figg.  [176] 

* ,  2.  Leishmanie  e  Zanzare.  in:  Riforma  Med.  Anno  28  1912  p  981—982. 

,    s.  Laveran. 

Franck,  s.  Franpois-Franck. 

Franpois-Franck,  Ch.  A.,    1.  Recherches  anatomo-physiologiques  sur  le  cceur  et  l'appareil 

circulatoire  des  Poissons  et  des  Mollusques  cephalopodes.  1.  Coeur  et  circulation  coro- 

naire  des  Selaciens.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Tome  75  p  617—620  Fig.  [627] 
,    2.  Idem.  2.  Coeur  de  la  Torpille  et  duCongre.  (Chromophotographies  des  pieces  ana- 

tomiques.)    ibid.  p  688—691  Fig.  [V.  M.] 
Fpancotte,  Chr.  J.,   Le  troisieme  Oiil  chez  les  Vertebres.    in:   Bull.  Acad.  Sc.  Belg.    1912 

p  880-944  74  Figg.  24  Taf.  [476] 
Franke,  A.,  Die  Foraminiferen  der  Kreideformation  des  Münsterschen  Beckens,  in:  Verb. 

Nat.  Ver.  Bonn  69.  Jahrg.  p  215—285  T  6. 
Franklin,  s.  Ladd-Franklin. 
Franz,  V.    1.  Faseranatomie  des  Mormyridengehirns.    in:  Anat.  Anz.  55.  Bd.   p.  271 — 279 

Fig.  [V.  M..] 
,    2.  Tierverstand  und  Abstammungslehre,    in:  Biol.  C.  B.   33.  Bd.  p  379 — 385.  [Den- 
kende Pferde.] 

* ,3.  Über  den  Ortssinn  der  Kreuzkröte,   in:  Lacerta  f.  1912  p  34 — 35  Fig. 

,    4.  Das  Amphibienauge  in  der  Entwicklungsmechanik,     in:   Med.  Klinik  8.  Jahrg. 

1912  p  1077-1079. 
,    5.  Sehorgan,    in:  Oppel,  Lehrbuch  der  vergleichenden  mikroskopischen  Anatomie  der 

Wirbeltiere.  Jena  7.  Teil  417  pgg.  431  Figg. 
,    6.  Die  phototaktischen  Erscheinungen  im  Tierreiche  und  ihre  Rolle  im  Freileben  der 

Tiere,   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  259—286  Fig.  [680]. 


I.  Titel.  47 

*FraSSetO,  A.,    A  proposito  di  albinismo  parziale  ereditario  nella  famiglia  Anderson,     in: 
I  Arch.  Anthrop.  Vol.  42  1912  p  359-361  Fig. 

Fredericq,  Henry,   Sur  la  natura  myogene  ou  neurogene  de  la  conduction  entre  les  oreillettes 

et  le  ventricule  chez  le  Lezard  et  la  Tortue.  in:  Bull.  Acad.  Sc.  Belg.  1913  p  391 — 394 

2  Figg. 
Freidenfeldt,  T.,    Zur  Biologie  von  Daphnia  longiremis  G.  0.  Sars  und  Daphnia  cristata  Gr. 

0.  Sars.   in:  Internat.  Revue  Hydrobiol.  6.  Bd.  p  229—242  Fig.  [271] 
Fremiet,  s.  Faure-Fremiet. 
Frets,  G.  P.,    1.  Über  die  Entwicklung  des  Gerucbsorganes.    in:  Morph.  Jahrb.  45.  Bd. 

p  481—496  9  Figg.  T  14.  [484] 
,    2.  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  und  Embryologie  der  Nase  der  Primaten. 

2.  Die  Regio  ethmoidalis  des  Primordialcraniums  mit  Deckknochen  von  einigen  pla- 

tyrrhinen  Affen,   ibid.  p  557—726  113  Figg.  T  18-20.  [460] 
Freund,  Hermann,  Über  die  Bedeutung  der  Vagi  für  die  Wärmeregulation,   in:  Arch.  Exper. 

Path.  Pharmak.  72.  Bd.  p  295—303  4  Figg.  [Rein  physiologisch.] 
Freund,  Hermann,  &  Fritz  Marchand,  Über  die  Beziehungen  der  Nebennieren  zu  Blutzucker 

und  Wärmeregulation,  ibid.  p  56 — 75.    [Rein  physiologisch.] 
Freund,  L.,    Walstudien,    in:    Sitz.  Akad.  Wien    121.  Bd.   I.Abt,  p  1103— 118  219  Figg. 

2Taf.  [602] 
Frey,  Hedwig,  Der  Musculus  triceps  in  der  Primatenreihe,   in:  Morph.  Jahrb.  47.  Bd.  p  1 — 

192  84  Figg.  [461] 
Frey,  M.  von,    Physiologie  der  Sinnesorgane  der  menschlichen  Haut,    in:    Ergeb.   Phys. 

13.  Jahrg.  p  96 — 124.  [Sammelreferat.] 
Frias,  Moraes,  Contribute  ä  l'etude  histologique  des  glandes  parathyroides.    in:  Arch.  Inst. 

Bact.  Pestana  Tome  4  p  75-92  T  1. 
Frisch,  K.  v.,    1.  Färbung  und  Farbensinn  der  Tiere,    in:  Sitz.  Ges.  Morph.  Phys.  München 

28.  Bd.  p  30-38.  [680] 

,    2.  Über  den  Farbensinn  der  Bienen  und  die  Blumenfarben,   ibid.  p  50 — 59.  [V.  M.] 

,    3.  Weitere  Untersuchungen  über  den  Farbensinn  der  Fische,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Allg. 

Z.  Phys.  34.  Bd.  p  43-68  5  Figg.  [494] 
Frisch,  Karl  v.,  &  Hans  Kupelwieser,  Über  den  Einfluß  der  Lichtfarbe  auf  die  phototaktischen 

Reaktionen  niederer  Krebse,   in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  517—552  9  Figg.  T  3,  4  [270] 
Friizberg,  Wilhelm,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Akkommodationsapparates  bei  Reptilien,  in : 

Arch.  Vergl.  Ophthalm.  3.  Bd.  p  3—39  9  Figg.  [491] 
*Fritze,  Adolf,  Ein  Fall  von  Albinismus  beim  Igel,  in:  Jahrb.  Provinz,  Mus.  Hannover  1912 

p  113  Taf. 
*Froiiawi(,  F.  W.,  Description  of  the  Egg  of  Vanessa  polyehloros.    in:  Entomologist  Vol.  45 

1912  p  225—227. 
Fröliiioh,  F.  W.,    1.  Vergleichende  Untersuchungen  über  den  Licht-  und  Farbensinn,   in: 

D.  Med.  Wochenschr.  1913  11  pgg.  2  Figg.  [V.  M.  zu  4.] 

,    2.  Reflexe,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  144—169  16  Figg. 

,    3.  Sympathisches  Nervensystem,   ibid.  9.  Bd.  p  958—968  2  Figg. 

,    4.  Beiträge  zur  allgemeinen  Physiologie  der  Sinnesorgane,    in:  Zeit.  Psych.  Phys. 

Sinnesorgane  2.  Abt.  48.  Bd.  p  28—164  37  Figg.  7  Taf.  [364] 
*Frölilicli,  W.,  Aerodynamische  Betrachtungen  über  den  segelnden  Vogel,  in:  Sitz.  Nat.  Ges. 

Leipzig  38.  Jahrg.  1912  p  1—8. 
Fry,  H.  K.,  The  Blood- Volume  of  Cold-blooded  Animals  as  determined  by  Experiments  upon 

Frogs  and  Lizards.    in :  Q,.  Journ.  Exper.  Phys.  Vol.  7  p  185—192. 
Fry,  W.  B.,  &  H.  S.  Ranl<en,  Further  Researches  on  the  Extrusion  of  Granules  by  Trypano- 

somes  and  on  their  Further  Development,    in :  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  377 

—393  T  9—11.  [162] 


48  I-  Titel. 

Fryer,  J.  C.  F.,  1.  An  Investigation  by  Pedigree  Breeding  into  the  Polymorphism  of  Papilio 
pohjtes,  Linn.   in :  Phil.  Trans.  R.  Soc.  London  B  Vol.  204  p  227—254.  [326] 

,  2.  Field-Observationson  the  Enemiesof  Butterflies  in  Ceylon,  in:  Proc.  Z.  Soc.  Lon- 
don f.  1913  p  613-618.  [3261 

,    3.  Pupal  coloration  in  Papilio polytes,  Linn.    in:    Trans.  Ent.  Soc,  London  Part  2 

p  414—419.  [325] 

,    4.  The  larvalhabitsof  the  Tineid  moth  ilfe/asma  ewergra,  Meyr.  ibid.  p  420— 422  T  21. 

[Die  Larven  leben  in  mit  Seide  ausgekleideten  Erdröhren.] 

Fuchs,  Hugo,  1.  Zur  Richtigstellung  an  Herrn  Dr.  0.  Bender  in  München,  in  Sachen  der 
Columella  und  Bicolumella  auris.   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  59 — 64. 

,    2.  Zur  Antwort  0.  Benders,   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.   p  301 — 303.  [Entwicklung  der 

Bicolumella  auris  von  Emys.] 

-,  3.  Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  und  vergleichenden  Anatomie  des  Brust- 
schulterapparates der  Wirbeltiere,  in:  Zeit.  Morph.  Anthrop.  Sonderheft  2  p  141 — 226 
4  Figg.  T  6—9.  [453] 

Fuchs,  Karl,  Die  Zellfolge  der  Copepoden.   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  625—631  8  Figg.  [267] 

Fuchs,  R.  F.,  1.  Der  Farbenwechsel  und  die  chromatische  Hautfunktion  der  Tiere,  in: 
Handb.  Vergl.  Phys.  Jena  3.  Bd.  1.  Hälfte   p  1189—1446  Fig.  1—71.  [Unvollendet.] 

,  2.  Die  physiologische  Funktion  des  Chromatophorensystems  als  Organ  der  physikali- 
schen Wärmeregulierung  der  Poikilothermen.  in:  Sitz.  Physik.  Med.  Soc.  Erlangen 
44.  Bd.  p  134-177.  [671] 

Fuhrmann,  Otto,  1.  Vogelcestoden.  in:  Nova  Guinea  Leiden  Vol.  9  p  467 — 470  4  Figg. 
[Hymenolepis  1  n.,  Davaiiiea  1.] 

,    2.  L'Hermaphrodisme  chez  Bufo  vulgaris,    in:  Rev.  Suisse  Z.   Vol.  21  p  331— 345 

6  Figg.  [560] 

,    3.  Die  Atmungsorgane  von  Thyphlotieetes.   in :  Z.  Anz.   42.  Bd.  p  229 — 234  7  Figg. 

[521] 

Fujita,  T.,  On  a  New  Species  of  Chloromyxum  from  the  Gallbladder  of  the  Carp.  in :  Anno- 
tat. Z.  Japon.  Vol.  8  p  257 — 260  Fig.    [Sporoblasten  von  C.  koi  n.] 

Fukuda,  T.,  Statistical  Studies  on  Variation  in  the  Winglength  of  a  Butterfly  of  the  Sub- 
family  Satyrinee.   in:  Proc.  Acad.  N.  Sc.  Philadelphia  Vol.  64  p  277—280.  [322] 

Flilleborn,  F.,  1.  Beiträge  zur  Morphologie  und  Differentialdiagnose  der  Mikrofilarien.  in  : 
Arch.  Schiflfs.  Tropenhyg.  Beih.  1  72  pgg.  8  Taf.  [236] 

,    2.   Die  Filarien  des  Menschen,     in:  Handb.  Pathogen.  Microorgan.  2.  Auü.  8.  Bd. 

p  185—344  T  1—6.  [236] 

FDIIeborn,  F.,  &  ...  Simon,  Untersuchungen  über  das  Vorkommen  der  Larven  von  Oncho- 
cerca  volvulus  in  Lymphdrüsen  und  in  der  Zirkulation,  in:  Arch.  Schiffs.  Tropenhyg. 
17.  Bd.  Beih.  9  p  501—514  Taf.  [238] 

Funke,  Kuno,  Anatomie  und  physiologische  Bedeutung  der  Darmabschnitte  bei  den  Hype- 
riidea  gammaroidea,  Vibilidae,  Scinidae  und  Lanceolidae.  Diss.  Leipzig  1912  75  pgg. 
3  Taf. 

Flirbringer,  Max,  Schlußübersicht  über  den  gesamten  Inhalt  von  Professor  Semons  zoologi- 
schen Forschungsreisen,   in :  Denkschr.  Med.  Nat.  Ges.  Jena  4.  Bd.  p  1495 — 1554. 

FUrther,  Hubert,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Vogellymphknoten,  in:  Jena.  Zeit.  Naturw. 
50.  Bd.  p  359—408  15  Figg.  T  16—17.  [536] 

Gabbi,  U.,  Über  den  Ursprung  der  Leishmaniosis  interna  [Kala-azar]  vom  Hunde,  in:  C.  B. 
Bakt.  1.  Abt.  69.  Bd.  Orig.  p  504—516.  [169] 

Gabriel,  C.  J.,  s.  Gatiiff. 

Gadow,  H.,  1.  The  Wandering  of  Animals.  Cambridge  150  pgg.  17  Karten. 

,    2.  The  Piltdown  Mandible.   in:  Nature  Vol.  92  p  319-320  3  Figg. 

■,  3.  Darwinism  100  Years  Ago.  ibid.  p  320.  [Friedrich  Tiedemann  als  Vorläufer  Dar- 
wins.] 


I.  Titel.  49 

Gadow,  H.,    4.  Old  and  New  Aims  and  Methods  of  Morphology.     in:  Science  (2)  Vol.  38 

'p  455—466.  [556] 
6ain,  L.,  s.  Anthony. 
Galeotti,  Gino,  &  Giuseppe  Levi,    Sui  rapporti  fra  differenziazione  morfologica  e  funzionale 

nei  muscoli  delle  larve  di  Anfibi.  in :  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  599—628  3  Figg. 

T  15,  16.  [455] 
*GallegO,  Abelardo,  Las  granulaciones  eosinöfilas  en  el  Hombre  y  en  los  Mamiferos  domesti- 

cos.   in:  ßol.  See.  Espan.  H.  N.  Tomo  12  1912  p  208-212. 
Galli-Vaterio,  B.,  Notes  de  parasitologie  et  de  technique  parasitologique  et  observations  sur 

quelques  tumeurs  des  animaux.  in:  C.  ß.  Bakt.  1.  Abt.   69.  Bd.  Orig.   p  496—504 

8  Figg.  [Protozoa,  Vermes,  Insecta.] 
Galli-Valerio,  B.,  &  J.  Rochaz  de  Jongh,  Beobachtungen  über  Culiciden.  ibid.  67.  Bd.  Orig. 

p  472—478  3  Figg.  [816] 
Gandolfi-Hornyold,  ...,  Über  die  Nahrungsaufnahme  der  Spatangiden.  in:  Verh.  Schweiz.  Nat. 

Ges.  95.  Jahresvers,  p  232—233.  [»Aktiv  durch  die  Mundfüßchen  mit  Hilfe  der  Ober- 

und  Unterlippenstacheln.  <] 
Ganfini,  C,  Osservazioni  sul  foro  di  Vesalio  dell'  osso  sfenoide.   in:  Arch.  Ital.  Anat.  Embr. 

Vol.  11  p  536—544  T  A2.  [Homo.] 
Ganter,  Georg,  &  Alfred  Jahn,   Über  die  Beziehungen  der  Nervi  vagi  zu  Sinusknoten  und 

Atrioventricularknoten.   in:  Arch.  Ges.  Phys.   154.  Bd.   p  492—514  13  Figg.    [Rein 

physiologisch.] 
Gariaeff ,  W.,   Histologische  Bemerkungen  über  den  Bau  einiger  Organe  bei  den  Cephalo- 

poden.  1.  Speiseröhre  und  Blinddarm  (Caecum)  von  Argonauta  argo  cj.  in:  Anat.  Anz. 

45.  Bd.  p  38—45  2  Taf.  [362] 
Garin,  Gh.,  s.  Paviot. 
Garrison,  A.  Jay,  The  Dominance  of  Recessives.  in:  Amer.  Breed.  Mag.  Vol.  4  p  34 — 38. 

[»Dominance  is  an  extremely  variable  quantity.«] 
Gatliff,  J.  H.,  Additions  to  the  Catalogue  of  the  Marine  Shells  of  Victoria,   in :  Proc.  R.  Soc. 

Victoria  (2)  Vol.  26  p  72—87. 
Gatliff,  J.  H.,  &  C.  J.  Gabriel,    On  Some  New  Species  and  Varieties  of  Victorian  Marine 

Mollusca,   ibid.  p  67—70  T  8.    [Rissoa  5,  3  n.,  Bullinella  1.] 
Gatti,  Lodovico,  Ricerche  di  fisiologia  e  di  fisiologia  comparata  suUa  funzione  dei  muscoli 

delle  docciature  vertebrali  nelP  Uomo  e  negli  animali.    Studio  sulla  locomozione  ter- 

restre.   in:  Arch.  Fis.  Vol.  11  p  301—322  5  Figg.  4  Taf. 
Gaumont,  L.,  Contribution  äl'etude  de  la  biologie  du  Puceron  noir  de  la  Bellerave.  in:  C.  R. 

Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  1092—1094. 
Gaupp,  E.,   1.  Zum  Verständnis  des  Pericardiums.  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  562— 568  4  Figg. 

[525] 
,    2.  Die  Reichertsche  Theorie  (Hammer-,  Ambos-  und  Kieferfrage),    in :  Arch.  Anat. 

Phys.  Anat.  Abt.  1912  Suppl.  416  pgg.  149  Figg.  [449] 
Gautier,  Armand,  &  P.  Clausmann,    1.  Le  fluor  dans  Forganisme  animal.   A.  Peau  et  ses  ap- 

pendices.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1347—1353.  ;434] 

,    2.  Idem.  B.  Squelette,  cartilage,  tendons.   ibid.  p  1425—1430.  [443] 

,    3.  Idem,  C.  Cerveau,  glandes,  muscles,  sang,  lait,  excretions.    ibid.   Tome  157  p  94 

—100. 
Geddes,  A.  C.,  The  Origin  of  the  Osteoblast  and  of  the  Osteoclast.   in:  Journ.  Anat.  Phys. 

London  Vol.  47  p  159—176  12  Figg.  [444] 
Gee,  Wilson,  The  Behavior  of  Leeches  with  Especial  Reference  to  its  Modifiability.  in:  Univ. 

California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  197—305  13  Figg.  [246] 
Geist,  S.  H.,  1,  Untersuchungen  über  die  Histologie  der  Uterusschleimhaut,  in:  Arch.  Mikr. 
Anat.  81.  Bd.  1.  Abt.  p  196-219  T  13  (Fig.  1—6].  [547] 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    I.  Titel.  4 


50  I.  Titel. 

Geist,  S.  H.,  2,  Die  senile  Involution  der  Eileiter,    in:  Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  1.  Abt. 

p  220—232  T  13  (Fig.  7,  8). 
Gelei,  Jözsef,    1.  Teilung  und  Infektionsverhältnisse  von  Trypanoplasma  dendrocoeli  Fant- 

ham.   in:  Arch.  Protist.  32.  Bd.  p  171—204  Fig.  T  7.  [163] 
,    2.  Über  die  Ovogenese  von  Dendrocoelum  laeteum.    in:   Arch.  Zellforsch.   11.  Bd. 

p  51—150  T  4,  5.  i214] 
Gemelli,  Agostino,    1.  Sulla  origine  delle  radici  posteriori  del  midoUo  spinale  dei  Mammiferi. 

in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  400—410  10  Figg.  [474] 
,    2.  Contributo  alla  conoscenza  della  fine  struttura  del  midoUo  spinale,   ibid.  p  410 — 

422.  1476] 
*Gemmellaro,  Mariano,  Ittiodontoliti  eocenici  di  Patära.   in:  Giorn.  Sc.  Nat.  Econ.  Palermo 

Vol.  29  p  287—312  Taf. 
Gerard,  Georges,   1.  Sur  les  variations  d'origine  et  de  nombre  des  arteres  genitales,  spenna- 

tiques,  ou  ovariennes,  de  l'Homnae.   in:  C.  R..  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  778. 
,    2.  Sur  un  cas  de  solidarite  arterielle  entre  le  rein  et  la  surrenale  gauche  chez  l'Homme. 

ibid.  p  857—858.  [631] 
,    3*   Contribution  ä  l'etude  morphologique  des  Arteres   des  Capsules  surrenales   de 

l'Homme.  in:  Journ.  Anat.  Pliys.  Paris  49.  Annee  p  269—303  16  Fig.  [530J 
Gerard,  Pol.,   Le  cycle  evolutif  d'une  nouvelle  Coccidie  aviaire.  Eimeria  Bracheti  (n.  sp.). 

[Pfeifferia  aviuTn  Labbe  (?),    Eimeria  avium  Hadley.)     in:   Arch.  Protist.  29.  Bd. 

p  193—202  Fig.  T  3—4.  [166] 
Geraudel,  E.,  s.  Renon. 

Gerbig,  Franz,   Über  Tipuliden-Larven  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Respirations- 
organe,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  127—184  19  Figg  T  3,  4.  [317] 
Gerliardt,  Ulrich,  1.  Geschlechtsorgane  der  Tiere,    in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd. 

p  997—1026  28  Figg. 
,    2.  Copulation  und  Spermatophoren  von  Grylliden  und  Locustiden.  in :  Z.  Jahrb.  Abt. 

Syst.  35.  Bd.  p  415—530  22  Figg.  T  17,  18.  [295] 
Gering,  Gustaf,   Neue  Neraertinen  der  schwedischen  Westküste,     ibid.  34.  Bd.  p  187 — 202 

T7.  [217] 
Germain,  Louis,    1.  Mollusques  terrestres  (IMission  Gruvel  sur  la  Cote  Occidentale  d'Afrique 

1909—1910).   in:  Ann.  Inst.  Oceanogi\  Monaco  Tome  5  Fase.  3  p  119— 131  9  Figg. 

[Thapsia  1;  Streptaxis  1;  Achatina  3,  Pseudotrochus  1,  Limicolaria  3.] 
• ■,    2.  Croisiere  du  Pourquoi-Pas?  sur  les  cotes  de  l'Islande  et  ä  File  Jean  Mayen  (1912), 

Chetognathes.  in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  105—108  Fig.  T  2.  [Sagitta  3.] 
Gerwerzliagen,  Adolf,   1,  Untersuchungen  an  Bryozoen.  (Vorläufige  Mitteilung.)    in:   Sitz. 

Heidelberg.  Akad.  Wiss.  Math.  Nat.  Kl.  Abt.  B  Jahrg.  1913  9.  Abh.  15  pgg.  6  Figg. 
,    2.  Beiti'äge  zur  Kenntnis  der  Bryozoen.  1.  Das  Nervensystem  von  Gristatella  mucedo 

Cuv.  in:  Zeit.  Wiss.  Z.  107.  Bd.  p  309—345  3  Figg.  T  12—14.  [261] 
Geyer,  Kurt,  Untersuchungen  über  die  chemische  Zusammensetzung  der  Insektenhämolymphe 

und  ihre  Bedeutung  für  die  geschlechtliche  Differenzierung,  ibid.  105  Bd.  p  349 — 500 

58  Figg.  T  20-22.  [286] 
Ghigi,  Alessandro,    1.  L'ibridismo  nella  geuesi  delle  specie  sistematiche  animali.   in:  Atti 

Soc.  Ital.  Progr.  Sc.  6.  Riunione  p  565—583.  [556] 
,    2.  Repertorio  di  sj^ecie  nuove  di  Animali  trovati  in  Italia  e  descritte  nell'  anno  1909. 

in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  36—46. 
* ,  3.  Sulla  reversione  dei  caratteri  nei  Piccioni  domestici.  in:  Rend.  Accad.  Sc.  Bologna 

(2)  Vol.  15  p  85—97  4  Taf. 
* ,4.  L'ibridismo  nella  genesi  delle  specie  sistematiche  (Ricerche  ornitologiche).  in:  Riv. 

Ital.  Orn.  Anno  2  p  65—85. 


I.  Titel.  51 

Chiron,  Mario,  Über  die  Nierentätigkeit.  Nach  mikroskopischen  Beobachtungen  am  lebenden 

Organ,  in :  Arch.  Ges.  Phys.  150.  Bd.  p  405—422  T  4.  [538] 
*Giacomini,  Ercole,  Anatomia  microscopica  del  sistema  interrenale  e  del  sistema  cromaffine 

(sistemafeocromo)  dei  Salmonidi.  in:  Mem.  Accad.  Sc.  Bologna  Gl.  Sc.  Fis.  (6)  Tome  9 

p  384-437  6  Taf. 
Giacosa,  Piero,  Un  postulato  meno  awertito  della  dottrina  dell' evoluzione.   in:  Atti  Accad. 

Sc.  Torino  Vol.  48  p  385—392.  [657] 
Giannelli,  L.,  Repartizione  delle  isole  di  Langerhans  nel  pancreas  degli  Uccelli.  Nota  preven- 

tiva.    in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  107—112. 
Giesbrecht,  W.,    Crustacea  (Schluß),    in:    Handbuch   Morphologie  Wirbell.  Tiere  Jena  2. 

bzw.  3.  Aufl.  4.  Bd.  2.  Lief,  p  161—252  F  269—356. 
Giese,  Martin,  Gonopericardialgang  und  Umbildung  der  Geschlechtswege  in  Zusammenhang 

mit  Proterandrie  bei  Calyptraea  sinensis,   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  433 — 441  6  Figg. 

[342] 
Giften,  A.  E.  van,  Die  Fauna  der  Wurten.  in:  Tijd.  Nederl.  Dierk.  Ver.  (2)  Deel  13  p  1—166 

9  Taf.  [Tierreste  aus  prähistorischen  Hügeln  der  nord-niederländischen  Marschebene.] 
*Giglioli,  H.  Enrico,    1.  Studi  talassografici.  Intorno  a  due  nuovi  Pesci  del  Golfo  di  Napoli. 

in:  Ann.  Agricult.  Roma  1912  p  275—279. 
* ,  2.  Idem.  On  a  supposed  new  Genus  and  Species  of  pelagic  Gadoid  Fishes  from  the 

Mediterranean.   ibid.  p  302—307. 
Gilbert,  Charles  H.,    A  new  Genus  and  Species  of  Cottoid  Fish  from  Departure  Bay,  Vancou- 

ver  Island,  in:  Contr.CanadianBiol.  1906— 1910  Ottawa  1912  p  215— 216.  [Äsemich- 

thys  taylori.] 
Gilbert,  C.  H.,  &  C.  V.  Burice,  New  Cyclogasterid  Fishes  from  Japan,  in:  Proc.  U.  S.  Nation. 

Mus.  Vol.  42  p  351—380  18  Figg.  T41— 48.  [Oyclogaster%&n.,  Careproetus\%,U-a., 

Crystallias  1,  Paraliparis  3  n.,  Rhinoliparis  1,  Nectoliparis  1.] 
Gilchrist,  J.D.  F.,  A  Free-swimming  Nauplioid  stage  in  Palinurus.    in:   Journ.  Linn.  Soc. 

London  Vol.  32  p  225—231  Fig.  [276] 
Gillivray,  s.  Mac  Gillivray. 
*Gillmer,  M.,    1.  Das  Ei  von  Mamestra  oleracea  Jj.   in:  Internat.  Ent.  Zeit.  5.  Jahrg  1912 

p  373—374  4  Figg. 

* ,  2.  Zum  Überwinterungszustand  der  Schmetterlinge,    ibid.  6.  Jahrg.  p  301 — 302. 

Gilmore,  Charles  W.,    1.  Fossil  Crocodiles  from  the  Canal  Zone,   in:  Proc.  Biol.  Soc.  Wash- 
ington Vol.  25  1912  p  94. 
,    2.  A  new  fossil  Alligator  from  the  Hell  Creek  Beds  of  Montana,    in:   Proc.  U.  S. 

Nation.  Mus.  Vol.  41  1912  p  297— 302  Fig.  T26,27.  [SchMel  yon  Brachycainpsan., 

montana  n.] 
,    8.  A  new  mososauroid  Reptile  from  the  Cretaceous  of  Alabama,   ibid.   p  479 — 484 

3  Figg.  T  39,  40.  [Schädel  von  Olohidens  n.,  alabamaensis  n.] 
,    4.  The  mounted  skeletons  of  Camptosaurus  in  the  United  States  National  Museum. 

ibid.  p  687—696  4  Figg.  T  55—61.  [444] 
,    5.  AnewDinosaur  from  the  Lance  Formation  of  Wyoming,  in:  Smithson.  Mise.  Coli. 

Vol.  61  No.  5  5  pgg.  5  Figg.  [Theseelosaurus  n.,  neglectus  n.] 
Gineste,  Ch.,    1.   Chromidies  et  dualite  nucleaire  chez  les  Flagelles.    in:    C.  R.  Soc.  Biol. 

Paris  Tome  74  p  405—408  13  Figg.  [160] 

,    2.  L'»appareil  nucleaire«  de  quelques  Cercomonades.  ibid.  p  408—410  4  Figg.  [160] 

Giovannini,  S.,  Peli  del  mento  con  piü  glandole  sebacee  al  loro  intorno.  in :  Anat.  Anz.  43.  Bd. 

p  529—545  Taf.  [437] 
*Giovanoli,  G.,  Polydaktylie  beim  Rinde,    in:  Schweiz.  Arch.  Tierheilk.  55.  Bd.   p  137—138 

Fig. 
*Girardi,  Pierro,  L'ipofisi  cerebrale,   in:  Morgagni  Anno  55  Parte  2  p  369 — 393. 

4* 


52  I-  Titel 

Giudice,  s.  Lo  Giudice. 

Gladstone,  Reginald  J.,  A  Gase  of  Congenital  Atresia  of  the  Duodenum,  accompanied  by  Vol- 

vulus  of  the  Ileum.  in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  48  p  47— 51  4  Fi  gg.  [Homo.] 
Glaesmer,  Erna,  Zur  Phylogenie  des  Flexor  digitorum  brevis  pedis.     in:   Morph.  Jahrb. 

45.  Bd.  p  199—248.  [462] 
Glaser,  Otto,  On  the  Origin  of  Double- Yolked  Eggs.    in:   Biol.  Bull.  Vol.  24  p  175—186 

3  Figg.    [Abnorme  Verschmelzung  von  Follikeln.] 
Glaser,  W.,  s.  Müller,  E.  R. 
Glenk,  s.  Sigmund-von  Gienk. 
Godlewski,  E.,  Physiologie  der  Zeugung,    in:  Handb.  Vergl.  Phys.  Jena  3.  Bd.   2.  Hälfte 

p  625—786  Fig.  98—194. 
Goebel,  0.,  Über  die  Tätigkeit  des  Hörorgans  bei  den  Vögeln,  in:  Zeit. Psych.  Phys.  Sinnes- 
organe 2.  Abt.  47.  Bd.  p  382—413  2  Figg.  [488] 
Goeldi,  Emil  A.,  Über  ein  interessantes  neues  Hirsch-Geweih  aus  Süd- Amerika  und  über  die 

geographische  Verbreitung  der  Familie  der  Hirsche  (Cerviden)  in  Süd-Amerika  im 

allgemeinen,   in:  Mitteil.  Nat.  Ges.  Bern  f.  1912  p  284—300  7  Figg.  [418] 
Goetghebuer,  M.,  1.  Un  cas  de  Parthenogenese  observe  chez  un  Diptere  Tentipedide  (»Coryo- 

neura  celeripes«  Winnertz).   in:  Bull.  Acad.  Sc.  Belg.  p  231 — 233. 
,    2.  Etudes  sur  les  Chironomides  de  Belgique.    in:   Mem.  Acad.  Sc.  Belg.  (2)    Tome  3 

in  8°  26pgg.  öTaf.  [317] 
Goette,  A.,  Die  Entstehung  der  Kopfnerven  bei  Fischen  und  Amphibien,   in:  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  58-60.  [479] 
Goldfarb,  A.  J.,    Studies  in  the  Production  of  Grafted  Embryos,     in:    Biol.  Bull.    Vol.  24 

p  73—101  96  Figg.  [203] 
Göldi,  A.,  s.  Bugnion. 
Goldschmidt,  R.,  Vererbung  und  Bestimmung  des  Geschlechts,    in:   Verh.  Ges.  D.  Naturf. 

Ärzte  84.  Vers.  1.  Teil  p  180—191. 
Goodale,  H.  D.,  Castration  in  Relation  to  the  Secondary  Sexual  Characters  of  Brown  Leghorn. 

in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  159—169  3  Figg.  [369] 

,    s.  Morgan,  T.  H. 

Goodale,  H.  D.,  &  T.  H.  Morgan,  Heredity  of  Tricolor  in  Guinea-Pigs.    in:   Amer.  Natural. 

Vol.  47  p  321—348  143  Figg.  [586] 
Goodey,  T.,  1.  Induced  Cell-reproduction  in  the  Protozoa.   in:  Nature  Vol.  91  p  32.  [174] 
,    2.  The  Excystation  of  Colpoda  cueullus  from  its  Resting  Cysts,  and  the  Nature  and 

Properties  of  the  Cyst  Membranes.    in :  Proc.  R.  Soc.    London  B  Vol.  86  p  427 — 

439  Figg.  [174] 
Goodrich,  Edwin  S.,  1.  On  the  Structure  of  Bone  in  Fishes:  a  Contribution  to  Palgeohisto- 

logy.   in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  80—85  F  13—16.  [445] 
,    2.  Metameric  Segmentation  and  Homology.  in:    Q.  Journ.  Micr.  Sc.   (2)    Vol.  59 

p  227—248  T  15,  16.  [401] 
Goriner,  Ross  Aiken,    1.  Notes  on  a  Differential  Mortality  observed  between  Tenebrio  oh- 

sciirus  and  T.  molitor.   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  572 — 576. 
,    2.  Sur  les  pigments  melaniques  d'origine  animale.    in:  Bull.  Soc.  Chim.  France  ,4' 

Tome  11  1912  p  498—500. 

,   s.  Banta. 

*Goslar,  Anna,  Das  Verhalten  der  lymphocytären  Zellen  in  den  Gaumenmandeln  vor  und  nach 

der  Geburt,  in:  Beitr.  Path.  Anat.  Allg.  Path.  56.  Bd.  p  405—416. 
Gossler,  s.  Berenberg-Gossler. 
Göihlin,  G.  F.,  Die  doppelbrechenden  Eigenschaften  des  Nervengewebes.   Ihre  Ursachen  und 

ihre   biologischen   Konsequenzen,     in :    Svenska  Akad.  Handl.    51.  Bd  p  1 — 92  F  3 

Taf. 


I.  Titel.  53 

Gouin,  Andre,  &  P.  Andouard,  Des  echanges  azotes  de  rorganisme.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  192—193.  [Homo.] 
Govaerts,  Paul,  Recherches  sur  la  structure  de  l'ovaire  des  Insectes,  la  diflferenciation  de  l'ovo- 
cyte  et  sa  periode  d'accroissement.    in:    Arch.  Biol.  Tome  28  p  347—446.  T  16 — 18. 

[301] 
€rabfield,  G.  P.,  &  E.  G.  Martin,  Variations  in  the  Sensory  Threshold  for  Faradic  Stimulation 

in  Normal  Human  Subjects.  I.  The  Diurnal  Rhythm.   in:  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31 

p  300—308.    [Rein  physiologisch.] 
Gradinescu,  Aristide  V.,   Der  Einfluß  der  Nebennieren  auf  den  Blutkreislauf  und  den  Stoff- 
wechsel,   in :  Arch.  Ges.  Phys.  152.  Bd.  p  187—253  6  Figg.  [641] 
Graff,  L.  V.,    Turbellaria.    in:    Bronns  Klass.  Ordn.    4.  Bd.    120.— 135.  Lief,   p  2665— 2840 

F  1—75  T  31—41. 
Graham,  Lewis,  Notes  on  the  Dissection  of  an  Agnathic  Foetus.    in:    Joum.  Anat.  Phys. 

London  Vol.  47  p  425—432  8  Figg.  [Homo]. 
Granata,  Leopoldo,  1.  Ciclo  di  sviluppo  di  Haplosporidium  limnodrilin.  sp.  in:  AttiAccad. 

Lincei  Rend.  (5)  Vol.  22  2.  Sem.  p  734—737  [V.  M.] 
,    2.  Ancora  suUe  divisioni  degli  spermatociti  di  *Xylocopa  violacea  L.«    in:  Monit.  Z. 

Ital.  Anno  24  p  31—35  6  Figg.  [311] 
Grandori,  Remo,  1.  I  Copepodi  pelagici  raccolti  nell'  Adriatico  nelle  crociere  3^1 — 1^  del  R. 

Comitato  Talassografico  Italiano.   in:   Comit.  Talassogr.  Ital.  Mem.  28  64  pgg,  3  Taf. 

Karte.  [207] 
,    2.  La  biologia  della  Fillossera  della  vite  alla  luce  delle  nuove  ricerche.     in:   Natura 

Vol.  4  p  1—54  T  1,  2.  [Sammelreferat.] 
,    3.  Studi  sullo  sviluppo  larvale  dei  Copepodi  pelagici.    in:   Redia  Vol.  8   p  360— 4ö7 

T  6—11.  [267] 
Granvik,  H.,    Untersuchungen  über  Glandula  uropygii.     in:    Ark.  Z.    8.  Bd.    No.  4    19  pgg. 

10  Figg.  3  Taf. 
Gräper,  L.,  Die  Rhombomeren  und  ihre  Nervenbeziehungen,    in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd. 

1.  Abt.  p  371—426  18  Figg.  [477] 
Grassi,Battista,  Metamorfosi  dei Murenoidi, ricerche  sistematiche  ed  ecologiche.  l.Monografia. 

in:  Comit.  Talassogr.  Ital.  Jena  211  pgg.  8  Figg.  15  Taf.  [410] 
Grave,  B.  H.,    The  Otocyst  of  the  Pinnidse.   in:   Biol.  Bull.  Vol.  24   1912  p  14— 17  4  Figg. 

[333] 
Gravier,  Gh.,  1.  Crustaces  parasites.   in:  Deuxieme  Exp.  Antarct.  Frang.  p  27 — 78  62  Figg. 

[267] 
,    2.  Sur  les  Alcyonaires  rapportes  par  la  seconde  expedition  antarctique  frangaise.   in: 

C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  1015—1018.  [V.  M.] 
,    3.    Sur  Tincubation  chez  certains  Alcyonaires  de  l'Antarctique.   ibid.  p  1470 — 1473. 

[195] 
Gray,  Albert  A.,  1.  Notes  on  the  Comparative  Anatomy  of  the  Middle  Ear.   in:  Journ.  Anat 

Phys.  London  Vol.  47  p  391—413  12  Figg.  [486] 
,    2.  On  the  Occurrence  of  a  Ganglion  in  the  Human  Temporal  Bone  not  hitherto  de- 

scribed.   in:  Proc.  R.  Soc.  London  ß  Vol.  86  p  323—327  3  Figg.  T  6.  [479] 
Gray,  J.,   1.  The  Electrical  Conductivity  of  Fertilized  and  Unfertilized  Eggs.    in:    Joum. 

Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  Vol.  10  p  50 — 59.   [Die  Befruchtung  erhöht  vorübergehend 

die  Leitfähigkeit  der  Eier  von  Echinus  und  Asterias.] 
,    2.  The  Effects  of  Hypertonie  Solutions  upon  the  Eggs  oi  Echinus.    in:  Proc.  Cam- 
bridge Phil.  Soc.  Vol.  27  p  1—6.  [V.  M.  zu  3.] 
,   3.  The  Effects  of  Hypertonie  Solutions  upon  the  Fertilised  Eggs  of  Echinus  [E.  escu- 

lentus  and  E.  acutus),    in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  58  p  447—482  4  Figg.  T24— 

27.  [202] 
,   s.  Doncaster. 


54  I-  Titel. 

Green,  s.  Edredge-Green. 

Greene,  Charles  W.,  An  undescribed  longitudinal  differentiation  of  the  great  lateral  muscle  of 

the  King  Salmon.   in:  Anat.  Kec.  Vol.  7  p  99—101.  [460] 
Greenman,  M.  J.,   Studies  on  the  regeneration  of  the  peroneal  nerve  of  the  Albino  Rat: 

number  and  sectional  areas  of  fibers:  area  relation  of  axis  to  sheath.  in:  Journ.  Comp. 

Neur.  Vol.  23  p  479—513  3  Figg.  [465] 
Gregory,  Louise  H.,  s.  Calkins. 
*Gregory,  William  K.,  1.  Notes  on  the  Principlea  of  Quadrupedal  Locomotion  and  on  the 

Mechanism  of  the  Limbs  in  Hoofed  Animals.   in:  Ann.  New  York  Acad.  Sc.  Vol.  22 

1912  p  267—294  7  Figg.  Taf. 
,    2.  Critique  of  recent  work  on  the  morphology  of  the  Vertebrate  skull,  especially  in 

relation  to  the  origin  of  Mammals.    in:    Journ.  Morph.   Vol.  24  p  1 — 42   25  Figg. 

[448] 

,    3.  Crossopterygian  Ancestry  of  the  Amphibia.    in :  Science  (2)   Vol.  37   p  806 — 808. 

Grell,  Alfred,  Entwicklungsgeschichte  des  Kopfes  und  des  ßlutgefäßsystems  von  Ceratodus 

forsteri.   in:  Denkschr.  Med.  Nat.  Ges.  Jena  4.  Bd.  p  935— 1492  336  Figg.  T49— 56, 

61,  64—71,  75,  80.  [386] 
Greschik,  E.,  Histologische  Untersuchungen  der  Unterkieferdrüse  (Glandula  mandibularis) 

der  Vögel.     Ein   Beitrag  zur  Kenntnis   der  Mucinbildung.    in:  Aquila.  Budapest. 

20.  Bd.  p  331-374  2  Taf.  u.  3  Figg.  [514] 
Grieg,  James  A.,    Bidrag  til   kundskapen  on  Hardangerfjordens  fauna.    in:  Bergens  Mus. 

Aarbog  f.  1913  1.  Heft  147  pgg.  T  1. 
Grieser,  Emil,  Über  die  Anatomie  von  Chama pellucida  Broderip.    in:   Z.  Jahrb.  Suppl.  13 

p  207—280  11  Figg.  T  18.  [334] 
Griesmann,  Karl  "W.,    Über  marine  Flagellaten.   in:  Arch.  Protist.  32.  Bd.  p  1 — 78  24  Figg. 

[159] 
*Grlffini,  Achille,  1.  Intorno  a  due  Bonte-quagga  del  Museo  di  Tring.    in:   Atti  Soc.  Ital. 

Sc.  Nat.  Mus.  Civ.  Milano  Vol.  51  p  866—383  4  Taf. 
,    2.  Modificazioni  ed  innovazioni  recentemente  proposte  nella  classificazione  generale 

dei  Mammiferi.    in:  Natura  Vol.  4  p  135—145,  157—178,  185—204. 
,    3.  Alcime  considerazioni  suUe  Zebre  e  sui  loro  ibridi.    ibid.   p  324 — 340,  345 — 376 

11  Figg.  [588] 
Grimpe,  Georg,  Das  Blutgefäßsystem  der  dibranchiaten  Cephalopoden.     Teil  1.    Octopoda. 

in:  Zeit.  Wiss.  Z.  104.  Bd.  p  531-621  14  Figg.  T  19—21.  [353] 
*Grinnell,  Fordyce  jr.,  An  Example  of  Protective  Eesemblance  in  a  Satyrid  Chrysalis.  in: 

Ent.  News  Vol.  23  1912  p  471—472. 
Gross,  Alfred  0.,  The  reactions  of  Arthropoda  to  monochromatic  lights  of  equal  intensities. 

in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  467—514  45  Figg.  [289] 
Gross,  F.,  s.  Uexküll. 
*Grosse,  G.,  1.  Nochmals  Deilephila  hybr.  galitaniea Denso  =  Deüephila  hybr.  galii^oii.  (5 

X  Deil.  mauretanica  Stgr.  Q.    in:  Internat.  Ent.  Zeit.  5.  Jahrg.  1912  p  321,  327— 

328. 

* ,2.  Zwei  neue  sekundäre  Schwärmerbastarde,   ibid.  6.  Jahrg.  1912  p  113— 114. 

*Grosse,  G.,  &  E.  Kunz,  Ein  Bastard  von  Deilephila  lineata  var.  livornica  Esp.   ibid.  p  195 — 

196,  207-209. 
Grosser,  Otto,  1.  Die  Glandula  nasalis  lateralis  und  das  Nasoturbinale  beim  Menschen,    in: 

Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  172—183  10  Figg.  [485] 
,    2.  Ein  menschlicher  Embryo  mit  Chordakanal.     in:    Anat.  Hefte    1.  Abt.    47.  Bd. 

p  649—686  3  Figg.  T  26—34.  [399] 
Grosvenor,  G.  H.,  &  Geoffrey  Smith,  The  Life-Cycle  Moina  rectirostris.    in:   Q.  Journ.  Micr. 

Sc.  (2)  Vol.  58  p  511— 522.  [271] 


I.  Titel.  55 

Grove,  B.  H.,  The  Influence  of  the  Development  of  Agriculture  in  Wyoming  upon  the  Bird 

Fauna,    in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  311 — 313.  [Merkliche  Zunahme  der  Vögel.] 
Gruber,  Karl,  1.  Das  Problem  der  Temporal-  und  Lokalvariation  der  Cladoceren.    in:  Biol. 

C.  ß.  33.  Bd.  p  455—468. 
,    2.  Eine  Beobachtung  zum  Sexualitätsproblem  der  Cladoceren.    in :  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  556—559  2  Figg.  [271] 
GrUnbaum,  S.,  Sur  la  cellule  calcigere  et  ses  corpuscules  dans  le  feie  düHelix.    in:   C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  75  p  208—210.  [346] 
GrDnwald,  L.,  1.  Die  zwei  Gaumenmandeln  des  Menschen,   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  607 — 

608  2  Figg.  [V.  M.] 
,    2.  Die  Ausmündung  der  Kieferhöhle,    in:   Anat.  Hefte   1.  Abt.   48.  Bd.  p  267—296 

27  Figg.  [Homo.] 
Grusz,  F.,    Die  Duftapparate  der  Schmetterlinge,   in:  Allattani  Közlemenyek.   11.  Bd.  1912 

p  26 — 67  5  Figg.    T  1.   [Ungarisch  mit  deutschem  Resume.] 
GrUtzner,  P.  v.,   Stimme  und  Sprache,    in:   Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.   p  629 — 668 

46  Figg. 
Gruvel,  M.  A.,    1.  Les  Crustaces  comestibles  (Mission  Gruvel  sur  la  cöte  occidentale  d'Afrique 

1909—1910).   in:  Ann.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  Tome  5  Fasel  1912  ISpgg.  6  Figg. 

2Taf. 
,    2.  Les  principaux  MoUusques  comestibles  ou  industriels.    (Mission  Gruvel  sur  la  Cöte 

Occidentale  d'Afrique  1909—1910).   ibid.  Fase.  3  p  132—146.  24  Figg. 
,    3.  Sur  les  Langoustes  de  Madagascar.    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paria  Tome  157  p  603 — 

605.  [Palinurus  3.] 
,    4.  L'Anchois  [Engraulis  encrassicholus  L.)  sur  la  cöte  occidentale  d'Afrique.    ibid. 

p  1468—1470. 
Gudernatsch,  J.  F.,  Concerning  the  mechanism  and  direction  of  embryonic  foldings.  in:  Anat. 

Rec.  Vol.  7  p  411—432  3  Figg.  [568] 
*Gudger,  E.  W.,    1.    Natural  History  Notes  on  some  Beaufort  N.  C.  Fishes  1910—1911. 

No.  1.  Elasmobranchii — with  special  Reference  to  Utero- Gestation.  in:  Proc.  Biol.  Soc. 

Washington  Vol.  25  1912  p  141—156. 
,    2.  A  second  Capture  of  the  Whale  Shark,  Rhineodon  iypus,  in  Florida  Waters.    in: 

Science  (2)  Vol.  38  p  270. 
Guerrini,  G.,  Di  un  caso  non  ancora  descritto  di  infezione  zooparassitaria.    Opisthorchis  felinetts 

Riv.  nel  fegato  di  Lepus  cimieulus  L.   in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  49 — 68  Fig. 
'''Guglianetti,  Luigi,    1.   Sulla  struttura  della  pars  ciliaris  e  pars  iridica  retinae,    in:  Ann. 

Ottalm.  Anno  41  1912  p  255—277  Figg. 
,    2.  Sur  la  structure  de  la  pars  ciliaris  et  de  la  pars  iridica  retinae,  in:  Arch.  Ital.  Biol. 

Tome  58  p  269—279.  [Autorreferat.] 
Guiart,  Jules,  Crustaces  commensaux  et  parasites  de  la  baie  de  Concarneau.   in:  Bull.  Inst. 

Oceanogr.  Monaco  No.  264   11  pgg.  2  Figg.  [Pinnotheres  1,  Nerocilia  1,  Anilocra  2, 

Ceratoihoa  1,  Leponiscus  1,   Podasconl,  Onomonisctis  1,   Entoniscus  1,   Portunion  2, 

Ganor ion  1,  lone  1,    Cancricepon  1,   Pleurocrypta  1,  Bopyrus  1,  Ligia  1,    Onathia  2, 

Isoeal,  Eyperial,   Nicothoe  1,    Chalimus  1,   Caligusl,  In.,    Lepeophtheirus  1,    Ely- 

throphora  1,   Dinematura  1,  Pandarus  1,  Ceerops  1,  Anthosoma  1,  Lernanthropus  1, 

Pseudocycnusl,  Leposphilusl,  Lernaeal,  Ler7iaeonema2,  Gliondracanthusl,  Clavellal, 

Sacculina  2.] 
Guidi,  Ferruccio,   Sulla  struttura  della  guaina  mielinica  e  sul  suo  comportamento  nelle  de- 

generazioni  secondari ,  con  un  nuovo  metodo  d'  indagine.    in :    Riv.  Patol.  Ment. 

Vol.  18  p  628-632. 
Guieysse-Pellissier,  A.,  1.  Etüde  de  l'epithelium  intestinal  de  la  Roussette  {Scyllium  catulus 

Cuv.).    Noyaux,  diplosomes,  cadres  cellulaires  et  cils,  cellules  caliciformes.    in:  Arch. 

Anat.  Micr.  Paris  Tome  14  p  409—514  9  Figg.  T  19.  [604] 


56  I.  Titel. 

Guieysse-Pelüssier,  A.,  2.  Zone  germinative  dans  les  ceecums  enteriques  d'  Anilocra  frontalis 
Edw.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  392—394.  [278] 

Guild,  Stacy  R.,  s.  Huber. 

Guitel,  F.,  1.  L'appareil  fixateur  de  l'oeuf  du  Kurtus  Qiolliveri.  in:  Arcli.  Z.  Exper.  Tome  52 
p  1—11  3  Figg.  T  1.  [384] 

,    2.  Recherches  sur  Tanatomie  des  reins  du  Coitus  gohio.   ibid.   p  448 — 471  T  20.  [639] 

* ,  3.  Sur  les  reins  des  Cottus  gobio  et  hiibalis.  Note  preliminaire.  in :  Bull.  Soc.  Sc.  Med. 

OuestRennes  Tome  21  1912  p  92— 94. 

Gurney,  Robert,  Some  Notes  on  the  Parasitic  Copepod  Thersitina  gasierostei,  Pagenstecher, 
in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  12  p  415—424  T  10—13. 

*Guyenot,  Emile,  1.  Les  hormones  et  la  vie  sexuelle,  in:  Biologica  Ann.  2.  1912  p  238 — 
242. 

,    2.  Les  papilles  de  la  trompe  des  Lepidopteres.    in:   Bull.  Sc.  France  Belg.  Tome  46 

p  279-344  73  Figg.  T  13,  14.  [320] 

,    3.  Etudes  biologiques  sur  un  Mouche,  Drosophila  ajnpelophila  Low.    1.  Possibilite  de 

vie  aseptique  pour  Tindividu  et  la  lignee.    in:   C.  R.  Soc.  Biol.  Paris   Tome  74  p  97 
— 99.  [Aseptische  Zucht  durch  mehr  als  40  Grenerationen.] 

,    4r.  Idem.  2.   Role  des  levures  dans  Talimentation.   ibid.  p  178 — 180.  [»Dans  la  nature 

ces  dipteres  se  nourissent  principalement  aux  depens  de  levures  et  autres  microorganis- 
mes  vivants.c] 

,    6.  Idem.   3.  Changement  de  milieu  et  adaptation.    ibid.   p  223 — 225.   [Aufzucht  auf 

Kartoffeln  ohne  Hefepilze.] 

,    6.  Idem.  4.  Nutrition  des  larves  et  fecondite.  ibid.  p  270—272.  [»Les  divers  Clements 

qui  constituent  la  fecondite  d'une  Mouche  varient  suivant  le  milieu.«] 

,  7.  Idem.  5.  Nutrition  des  adultes  et  fecondite.  ibid.  p  332 — 334.  [Auch  die  Ernäh- 
rung der  Imagines  beeinflußt  die  Fruchtbarkeit.] 

,    8.  Idem.  6.  Resorption  des  spermatozoides  et  avortements  des  ceufs.   ibid.  p  389 — 391. 

[Im  Receptaculum  schlecht  genährter  Q  verlieren  die  Spermien  ihre  Funktionsfähig- 
keit und  werden  resorbiert.] 

,    9.  Idem.  7.  Le  determinisme  de  la  ponte.    ibid.  p  443 — 445.     [»Les  differentes  con- 

ditions  qui  peuvent  empecher  ou  retarder  l'accouplement  retentissent  nettement  sur 
l'apparition  de  la  ponte.«] 

Györgyi,  s.  Szent-GySrgyi. 

Haan,  s.  Bierens  de  Haan. 

Haan,  s.  de  Haan. 

Haddon,  A.  C,  Eoanthropus  daiosoni.  in:  Science  (2)  Vol.  37  p  91 — 92.  [»Much  human  as 
simian.«] 

Haddon,  Kathleen,  '^oie^  on Peripatoides  tooodicardi.  in:  Proc.  Z.  Soc. London  f.  1913  p  611 
—613. 

Hadley,  Philip  B.,  1.  The  Presence  of  the  Barred  Plumage  Pattern  in  the  White  Leghorn 
BreedofFowls.   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  418— 428  6  Figg. 

,    2.  Regarding  »une  nouvelle  Coccidie  aviaire,  Eimeria  bracheti  (n.  sp.)«.     in:  Arch. 

Protist.  31.  Bd.  p  354 — 355.     [Identisch  mit  E.  avium.] 

Haecker,  V.,  Vererbungsgeschichtliche  Einzelfragen.  3.  Über  den  Gang  der  Vererbung  er- 
worbener Eigenschaften,  in:  Zeit.  Indukt.  Abstamm.  Vererbungslehre  11.  Bd.  p  1 
-9.  [585] 

Häggqvist,  Gösta,  Histophysiologische  Studien  über  die  Temperatursinne  der  Haut  des  Men- 
schen,  in :  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  46—63  12  Figg.  [443] 

Haig,  Harold  Axel,  Scottish  National  Antarctic  Expedition:  A  Contribution  to  the  Histo- 
logy  of  the  Central  Nervous  System  of  the  Weddell  Seal  [Leptonychotes  weddellii).  in : 
Trans.  R.  Soc.  Edinburgh  Vol.  48  p  849—866  9  Figg.  2  Taf.  [470] 


I.  Titel.  57 

*Halban,  ...,  Protektive  Wirkung  der  Radiumemanation  auf  die  Brunstcharaktere  der  Tri- 

tonen.   in:  Wien.  Klin.  Wochenschr.  25.  Jahrg.  1912  p  645. 

I  Hall,  Harry  V.  M.,  Pycnogonida  from  the  Coast  of  California  with  Descriptions  of  two  New 

'  Species.   in:  Univ.  California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  127—142  T  3,  4.    [Anoplodactylus  1, 

Ammothella  2,  Lecythorhynchus  1,  Tanystylum  1,  Pallene  1  n.,  Ammothea  1  n.] 

Hall,  Maurice  C,  s.  Ransom. 

Hall,  Robert,  Notes  on  Derwent  Estyary  Eishes.  in:  Papers  Proc.  E..  Soc.  Tasmania  f.  1912 
p  79 — 84.     [Blennius  1,  Clinus  1,  Tripterygiiim  1,  Cristiceps  1,  Trachinops  1.] 

Haller,  B.,  1.  Erwiderung  an  Herrn  Maximilian  Rose  bezüglich  der  ursprünglichen  Drei- 
schichtigkeit der  Großhirnrinde,   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  142 — 143. 

-,  2.  Die  Intelligenzsphären  des  Molluskengehirns.  Ein  Beiti-ag  zur  stufenweisen  Ent- 
faltung dieser  bei  den  Achordaten.  in:  Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  1.  Abt.  p  233 — 
322  12  Figg.  T  14—19.  [328] 

,    3.  Die  Verbindung  des  Vorderhirns  mit  dem  metameren  Hirn.    ibid.  82.  Bd.  1.  Abt. 

p  365— 379  Fig.  T  22.  [472] 

Halliburton,  W.  D.,  s.  Dixon. 

Hamburger,  Clara,  Flagellata  (Protomastigineae,  Cystoflagellata)  und  Sarcodina  (Amoebeae, 
Heliozoa,  iSif^cÄo/oyicÄe)  des  nordischen  Planktons,  in:  Nord.  Plankton  13.  Lief,  p  195 
—211  14  Figg. 

Hamburger,  Cl.,  «&  W.  von  Buddenbrook,  Nordische  Suctorien.    ibid.  p  153—193  47  Figg. 

Hamburger,  H.  J.,  &  J.  de  Haan,  Zur  Biologie  der  Phagocyten.  Einfluß  von  Fettsäuren  und 
Seifen  auf  die  Phagocytose.   in:  Arch.  Anat.  Phys.  Phys.  Abt.  p  77 — 94. 

Hamerton,  A.  E.,  s.  Bruce,  David. 

Hamilton,  B.,  Zur  Embryologie  der  Vogelthymus.  2.  Die  Thymusentwicklung  bei  der  Ente, 
neben  einigen  Beobachtungen  über  die  Kiemenspaltorgane  dieses  Tieres,  in:  Anat. 
Anz.  44.  Bd.  p  417—439  13  Figg.  [518] 

^Hamilton,  G.  V.,  A  study  of  trial  and  error  reactions  in  Mammals.  in:  Journ.  Animal  Be- 
havior  Vol.  1  1911  p  33—66  3  Figg. 

Hamilton,  s.  Stevenson-Hamilton. 

Hammar,  J.  Aug.,  1,  Zur  Nomenklatur  gewisser  Kiemenderivate,  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd. 
p  145 — 149.  [»Es  wäre  am  besten,  die  Benennung  Ductus  branchiales  sämtlichen  aus 
den  atrophierenden  Kiemenspalten  hervorgehenden  Röhren  zuzuerkennen  ohne  Rück- 
sicht darauf,  ob  sie  ektodermaler  oder  entodermaler  Herkunft  sind.«] 

• ,    2.  Lipoidbildung  in  den  weißen  Blutkörperchen,    in:  Svenska  Akad.  Handl.  49.  Bd. 

1912  No.  3  39  pgg.  Taf. 

,   s.  Ankarsvärt. 

Hammarsten,  Olof,  Beiträge  zur  Entwicklung  von  Halieryptus  spiniilosus  (Siebold),  in:  Z. 
Anz.  41.  Bd.  p  501—505  3  Figg.     [V.  M.] 

*Hammer,  Fr.,  Über  Mendelsche  Vererbung  beim  Menschen,  in:  Med,  Klin.  8.  Jahrg.  1912 
p  1033—1036. 

Handlirsch,  A.,  Beiträge  zur  exakten  Biologie,  in:  Sitz.  Akad.  Wien  122.  Bd.  1.  Abt.  p  361 
—481  Fig.  5  Karten.  [553] 

Hanitzsch,  P.,  Über  die  Generationszyklen  einiger  raumparasitischer  Cuninen  [G.  parasitica 
autorum)  nebst  Beiträgen  zur  Morphologie,  Physiologie  und  Pathologie  der  Phorocyte 
der  Cunina  parasitica  Metschnikoff.  in:  Zoologica  Heft  67  p  367—414  34  Figg. 
T  31,  32.  [189] 

Hankö,  B.,  1.  Über  Mißbildungen  bei  iVassa  ?n«<teiz'fe.  in:  Allatani  Közlemenyek  11.  Bd. 
1912  p  104—108  21  Figg.    [Ungarisch  mit  deutschem  Resume.   1912,  Moll.  2.] 

,    2.  Über  Regeneration  des  Operculums  bei  Murcx  hrandaris.   ibid.  p  222 — 228  7  Figg. 

[Ungarisch  mit  deutschem  Resume.]  [344] 

,    3.  Über  den  gespaltenen  Arm  eines  Odopus  vulgaris,    ibid.  12.  Bd.  p  147 — 151  Fig. 

[Ungarisch  mit  deutschem  Resume.] 


58  I-  Titel. 

Manko,  B.,  4.  Über  die  Regeneration  des  Operculums  bei  Murex  hrandaris.  in :  Arch.  Entw. 

Mech.  35.  Bd.  p  740—747  T  17.  [344] 
,   5.  Über  den  gespaltenen  Arm  eines  Octopus  vulgaris,   in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd. 

p  217 — 221  Eig.     [Wahrscheinlich  durch   abnorme  Regeneration  infolge  von  Ein- 
dringen eines  Fremdkörpers  in  die  Wunde  entstanden.] 
Hansel,  Siegfried,  Die  Histogenese  der  Flugmuskulatur  der  Dipteren.   Nach  Beobachtungen 

an  Pachygaster  meromelas  Dufour.     in :  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.   36.  Bd.  p  465—512 

18  Figg.  T  37—39.  [313] 
Hansen,  H.  J.,   1.  Report  on  the  Crustacea  Schizopoda  collected  by  the  Swedish  Antarctic 

Expedition  1901 — 1903   Copenhagen  56  pgg.  6  Taf.     [Eucopia  1;  Hansenomysis  1, 

Siriella  1,  Pseudomma  3, 1  n.,  Dactylamblyops  1  n.,  Euchaetomera  1  n.,  Mysidopsis  1  n., 

Mysicletes  2,  1  n.,  Antarctomysis  2,  Neomysis  1;  Thysanopoda  2,  Nyctiphanes  1,  Eu- 

phausia  12,  Thysanoessa  3,  Nematobrachion  1,  Stylocheiron  4.] 
,    2.  Crustacea  Malacostraca  (2.).   in:  Danishingolf  Exp.  Vol.3  Part  3  145  pgg.  12 Taf. 

[277] 
,    3.  On  some  Californian  Schizopoda.     in:  Univ.  California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  173 — 

180  T  9.     [Euphausia  1,  Thysanoessa  3;  Siriella  1,  Mysis  1,  Neomysis  1.] 
Hantzsch,  Bernhard,  Beobachtungen  über  die  Säugetiere  von  Baffinsland,   in:  Sitz.  Ges. Nat. 

Freunde  Berlin  f.  1913    p  141 — 160  9  Figg.      [Mit    einleitenden  Bemerkungen    von 

P.  Matschie.]  [418; 
Harding,  W.  A.,  On  a  New  Land-Leech  from  the  Seychelles.     in:  Trans.  Linn.  Soc.  London 

(2)  Vol.  16  p  39-43  Fig.  T  6.  [248] 
Hargitt,  George  T.,  Germ  cells  of  Ccelenterates.  1.  Campanularia  flexuosa.  in :  Journ.  Morph. 

p  383-420  21  Figg.  [181] 
*Haple,  Edouard,   Porc-Epic  quaternaire  des  environs  de  Montrejean  (Haute-Garonne).     in: 

Bull.  Soc.  Geol.  France  (4)  Tome  10  p  740—745. 
Harman,  Mary  T.,  Method  of  cell-division  in  the  sex  cells  of  Tcsnia  teniceformis.   in:  Journ. 

Morph.  Vol.  24  p  205—244  8  Taf.  [225] 
Harms,  W.,  1.  Überpflanzung  von  Ovarien  in  eine  fremde  Art.   2.  Mitteilung:  Versuche  an 

Tritonen.   in:  Arch.  Entw.  Mech.  35.  Bd.  p  748—780  6  Figg.  T  18,  19.  [376] 
,    2.  Respirationsorgane,  Atmungsorgane,   in:  Handwörterb. Naturw.  Jena  8. Bd.  p  387 

—421  55  Figg. 
,    3.  Experimentell  erzeugte  Metaplasien  bei  Rana  fusca  Rös.   in :  Z.  Anz,  42.  Bd.  p  49 

—55  3  Figg.  [433] 
— — ,    4.  Die  Brunstschwielen  von  Biifo  vulgaris  und  die  Frage  ihrer  Abhängigkeit  von  den 

Hoden  oder  dem  Bidderschen  Organ;  zugleich  ein  Beitrag  zu  der  Bedeutung  des 

Interstitiums.   ibid.  p  462—473  9  Figg.  [434] 
Harris,  J.  Arthur,  The  Data  of  Inter-varietal  and  Inter-specific  Competition  in  their  Relation 

to  the  Problem  of  Natural  Selection.     in:  Science  (2)  Vol.  38  p  402—403.     [Ver- 
drängung von  Mus  alexandrinus  durch  M.  norvegicus  mit  einigen  hieran  geknüpften 

Schlußfolgerungen.] 
*Hartley,  E.  A.  H.,  A  Trichoglossus  X  Lorius  Hybrid,   in:  Bird  Notes  (2)  Vol.  3  1912  p  317 

—320. 
Hartmann,  A.,  Verkalkungsvorgänge  im  gesunden  und  rachitischen  Knorpel,    in:  Sitz.Akad. 

München  1913  p  271 — 307.     [Rein  physiologisch-chemisch.] 
Hartmann,  Frank  A.,    1.   Variations  in  the  Size  of  Chromosomes.     in:  Biol.  Bull.  Vol.  24 

p  226-238  4  Taf.  [296] 

,    2.  Giant  Germ  Cells  in  the  Grasshopper.   ibid.  p  239—244  2  Taf.  [296] 

Hartmann,  Max,  1.  Morphologie  und  Systematik  der  Amöben,   in:  Handb. Pathogen. Mikro- 

organism.  Jena  2.  Aufl.  7.  Bd.  p  607—650  64  Figg. 

,    2.  Flagellata.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  3.  Bd.  p  1179—1226  99  Figg. 

,    3.  Rhizopoda.  ibid.  8.  Bd.  p  422—446  49  Figg. 


I.  Titel.  59 

Hartmann,  M.,   &  H.  J.  M.  Schoo,  Over  Blastosporidiose.    in:  Nederl.  Tijdschr.  Geneesk. 

1912  2.  Helft  p  105—116  Taf.  [171] 
Hartmeyer,  R.,  1.  Die  Ascidien  der  Deutschen  Tiefsee-Expedition,   in:  Wiss.Ergeb.D. Tief- 
see Exp.  16.  Bd.  p  225—389  10  Eigg.  T  37—44  2  Karten.  [357] 

,    2.  Zur  Nomenklatur  der  Ascidien.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  190—191. 

Harvey,  David,  s.  Bruce,  David. 

Harvey,  E.  Newton,  A  Criticism  of  the  Indicator  IMethod  of  Determining  Cell  Permeability 

for  Alkalies.   in:  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  335 — 342. 
Harvey,  Richard  W.,  A  preliminary  report  on  the  asymmetry  of  the  basal  ganglia.   in:  Anat. 

Reo.  Vol.  7  p  17—28.     [Homo.] 
Hase,  A.,  1.  Skelet  der  Tiere,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  106—153  76  Figg. 

,    2.  Stützsubstanzen,   ibid.  p  843—853  13  Figg. 

Haswell,  W.  A.,  Notes  on  the  Histriobdellidee.    in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  197— 

226  Fig.  T  11—14.  [259] 
Hatai,  Shinkishi,  The  effect  of  castration  spaying  or  semispaying  on  the  weigbt  of  the  central 

nervous  System  and  of  the  hypophysis  of  the  Albino  Rat;  also  the  effect  of  semi-spay- 

ing  on  the  remaining  ovary.  in :  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  15  p  297 — 314. 
Hatta,  S.,  Zur  Tiergeographie  von  Hokkaido.  in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  27—36  Fig.  [570] 
Haupt,  Walther,  Das  v.  üexküllsche  Erregungsgesetz  geprüft  am  dritten  Gelenk  der  Krebs- 
schere, in:  Zeit.  Biol.  60.  Bd.  p  457—480  5  Figg.  T  4.  [274] 
Hausding,  Bruno,    Studien  über  Actinoloba  [Metridium]  dianthus.     in:  Arch.  Entvv^.  Mech. 

38.  Bd.  p  49-135  34  Figg.  [194] 
Hawkins,  Herbert  L.,  1.  Note  on  a  interesting  Abnormality  in  Echinus  esculentus.   in:  Ann. 

Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  12  p  73—76  2  Figg.  [205] 
,    2.  The  Anterior  Ambulacrum  of  Echinoeardium  cordatum  Penn.,  and  the  Origin  of 

Compound  Plates  in  Echinoids.    in :  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  169—181  F  39— 

41  T  26.  [205] 
Hay,  Oliver  Perry,  1.  On  an  important  specimen  of  Edesius,  with  description  of  a  new  Spe- 

cies,  Edestus  mirus.    in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  31—38  T  1,  2.    [Zähne.] 
,    2.  Description  of  the  Skull  of  an  extinct  Horse,  found  in  Central  Alaska,   in:  Smith- 

son.  Mise.  Coli.  Vol.  61  No.  2  18  pgg.  8  Figg,  2  Taf.  [Equus  niohrarensis  alaskae  n.] 
Hayms,  Winthrop  P.,  Discovery  of  Bivalve  Crustacea  in  the  Coal  Measures,  near  Pawtucket, 

R.  I.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  191—192  2  Figg.     [Estheria,  Lenia.] 
Heath,  Harold,  &  Ernest  A.  McGregor,  New  Polyclads  from  Monterey  Bay,  California,     in: 

Proc.  Acad.  N.  Sc.  Philadelphia  Vol.  64  p  455—491  12  Figg.  T  12-18.     [Planocera 

2,  Stylochoplana  1,  Leptoplana  5,  Phylloplana  1;  Lichenoplana  1;  Stylostomum  1,  Ace- 

ros  1,  Anciliplana  1,  Eurolepta  1,  Euryleptodes  3.] 
Hecht,  Selig,  The  relation  of  weight  to  length  in  the  Smooth  Dog  Fish,  Mustelus  canis.     in : 

Anat.  Rec.  Vol.  7  p  39 — 42  Fig.     [Das  Verhältnis  ist  konstant.] 
Hedin,  H.,  s.  Bianc. 
Hedley,  C,   Studies  on  Australian  Mollusca,    in:  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales  p  258 — 339 

T  16—19. 
Hegewald,  Carl,  Vergleichende  histologische  Untersuchungen  über  den  äußeren  Gehörgang 

der  Haussäugetiere,    in:  Zeit.  Morph.  Anthrop.  16.  Bd.  p  201—238  T  15.  [486] 
Heidenhain,  Martin,  1.  Über  die  Teilkörpernatur  der  Fibrillen  und  Säulchen  in  der  Muskulatur 

des  Forellenembryos,   in :  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  251—255.     [V.  M.] 
,    2.  Über  die  Entstehung  der  quergestreiften  Muskelsubstanz  bei  der  Forelle.  Beiträge 

zur  Teilkörpertheorie.  2.     in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  427—447  T  20— 

22.  [456] 
Heider,  K.,   0.  Hertwigs  ontogenetisches  Kausalgesetz,     in:   Nat.  Wochenschr.   (2)  10.  Bd. 

1911  8  pgg.  [658] 


60  I-  Titel. 

Heikertinger,  Franz,   Psylliodes  attenuata  Koch,  der  Hopfen-  oder  Hanf-Erdfloh.    2.  Teil. 
Morphologie  und  Biouomie  der  Imago.     in :  Verh.  Z.  Bot.  Ges.  "Wien  63.  Bd.  p  98— 
135  20  Figg. 
Heilbrunn,  Lewis  V.,  Studies  in  Artificial  Parthenogenesis.     in:  Biol.  Bull.  Vol.  24  p  343— 

361  Fig.  [202] 
Heinrich,  Paul,   Über  die  Muskulatur  und  Fußdrüsen  bei  Tomcella  marmorea  (Fabr.).     in: 

Arkiv  Z.  Uppsala  Bd.  7  Haft  4  17  pgg.  3  Taf.  [330] 
*Heinroth,  . . .,  Über  Langlebigkeit  und  Lebenskraft  bei  Säugetieren  und  Vögeln,   in :  Berlin. 

Klin.  Wochenschr.  49.  Jahrg.  1912  p  1824—1825. 
Heizenroeder,  Karl,.  Über  das  Verhalten  des  Hundes  gegen  einige  Riechstoffe,   in:  Zeit.  Biol. 

62.  Bd.  p  491—507  2  Figg.  T  10.  [419] 
Heldt,  Thomas  J.,  Möllgaard's  reticulum.   in:  Journ.  Comp.  Neur.  Vol.  23  p  315-346  2  Tal. 

[468] 
Helfer,  Herrn.,  Noch  einige  von  Dr.  R.  Hartmeyer  im  Golf  von  Suez  gesammelte  Holothu- 

rien.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  433—439  7  Figg.     [Eolothuria  2,  1  n.,  Orcula  1  n.] 
Helgesson,  C,  Zur  Embryologie  der  Vogelthymus.    1.  Die  Thymusentwicklung  beim  Sper- 
ling (Passer  domesticus).    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  150—172  8  Figg.  [518] 
Hemingway,  Ernest  H.,  s.  Nachtrieb. 
Hempelmann,  F.,  Die  Geschlechtsorgane  und  -zellen  von  Saccocirrus.   in:  Zoologica  Heft  67 

p  249—304  7  Figg.  T  25—29.  [254J 
Henchman,  Annie  P.,  &  C.  B.  Davenpori,   Clonal  Variation  in  Pectinatella.    in:  Amer.  Nat. 

Vol.  47  p  361—371.  [262] 
Henderson,  Junius,  s.  Coci<erell. 
Henderson,  Lawrence  J.,   The  Fittness  of  the  Environment,  an  Inquiry  into  the  Biological 

Significance  of  the  Properties  of  Matter,     in :  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  105 — 115. 

[Nachweis,  daß  die  physikalisch-chemischen  Bedingungen  des  Weltmeeres  die  passend- 
sten für  Entstehung  und  Erhaltung  des  Lebens  sind.] 
Henderson,  N.  J.,  The  Regulation  of  Neutrality  in  the  Animal  Body,   in:  Science  (2)  Vol. 37 

p  389 — 395.     [Rein  physiologisch-chemisch.] 
Henderson,  Yandell,  &  Theodore  B.  Barringer,  jun.,    1,    The  Conditions  Determining  the 

Volume  of  the  Arterial  Blood  Stream.     in :  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  288 — 299. 
,    2.  The  Relation  of  Venous  Pressure  to  Cardiac  Efficiency.   ibid.  p  352—369.   [Homo, 

rein  physiologisch.] 
Henneberg,  . ..,  Zur  Entwicklung  der  Kloakenmembran,   in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  25 

—32.  [543] 
Hennig,  Edw.,  1.  Die  Fischfauna  der  Kreidezeit,    in:  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde  Berlin  f.  1912 

p  483-493.  [422] 
,    2.  Über  die  mögliche  Ausdehnung  der  Dinosaurier-Vorkommnisse  im  östlichen  Afrika. 

ibid.  p  493-498. 
,    3.  Über  neuere  Funde  fossiler  Fische  aus  Äquatorial-  und  Südafrika  und  ihre  paläo- 

geographische  Bedeutung,   ibid.  f.  1913  p  305—318. 
,    4.  Aptychen  von  den  Cap  Verdeschen  Inseln,     in:  Zeit.  D.  Geol.  Ges.  65.  Bd.  p  151 

—158  T  2.     [Aptychus  6, 1  n.] 
Henriques,  V.,  Über  die  Verteilung  des  Blutes  vom  linken  Herzen  zwischen  dem  Herzen  und 

dem  übrigen  Organismus,   in:  Biochem.  Zeit.  56.  Bd.  p  230 — 248. 
Henry,  A.,  s.  Railiiet. 
Henry,  Herbert,  A  List  of  Blood  Parasites  of  Sea  Fishes  taken  at  Plymouth.  in:  Journ.  Mar. 

Biol.  Ass.  Plymouth  (2)  Vol.  9  p  570 — 571.    [Hämogregarinen  und  Trypanosomen.] 
Hentschel,  Ernst,  1,  Über  die  Anwendung  der  funktionalen  Betrachtungsweise  auf  die  bio- 
logische Systematik,   in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  644—649.  [554] 
,    2.  Über  einen  Fall  von  Orthogenese  bei  den  Spongien.    in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  255 — 

267  Fig.  [178] 


I  I.  Titel.  61 

Henze,  M.,  1.  Untersuchungen  über  das  Blut  der  Ascidien.    3.  Mitteilung,     in:  Zeit.  Phj^s. 
Chemie  86.  Bd.  p  340—344.  [356] 

,    2.  Über  das  Vorkommen  freier  Schwefelsäure  im  Mantel  von  Ascidia  mentula.    ibid. 

p  345—346. 
Hepburn,  David,  Scottish  National  Antarctic  Expedition:  Observations  on  the  Anatomy  of 
the  Weddell  Seal  [Leptonychotes  Weddelli).    Part  4:   The  Brain.     in:  Trans.  E,.  Soc. 
Edinburgh  Vol.  48  p  827— 848  Taf.  [471] 

Hepbers,  Karl,  1.  Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  \ on  Anodonta  cellensis  ^chvöi.  in: 
Z.  Anz.  42.  Bd.  p  606—615.     [V.  M.  zu  2.] 

,    2.  Entwicklungsgeschichte  von  J.?iO(Zo«te  ceZ/ews«s  Schrot,   in:  Zeit.  Wiss.  Z.  108. Bd. 

p  1—174  104  Figg.  [333] 

Herbst,  C,  Entwicklungsmechanik  oder  Entwicklungsphysiologie  der  Tiere,  in:  Handwör- 
terb.  Naturw.  Jena  3.  Bd.  p  542—634  64  Figg. 

Herdman,  W.  A.,  1,  Spolia  Runiana.  1.  Funiculina  quadrangidaris  (Pall.),  Diaxona  violacea 
(Sav.).   in:  Journ.  Linn.  Soc.  London  Z.  Vol.  32  p  163—172  2  Figg.  T  13,  14. 

,    2.  Mackerei  and  Calanus.   in:  Nature  Vol.  91  p  504—505. 

,    3.  Distribution  of  Amphidinium,  ibid.  p  558.    [A.  operculatwn.] 

,    4.  »Phosphorescence«  of  Pennatulida.   ibid.  p  582. 

Herdman,  W.  A.,  &  Wm.  Riddell,  The  Tunicata  obtained  during  the  Expedition  of  the  H. 
M.  C.  S.  >Thetis«  on  the  Coast  of  New  South  Wales  in  1898.  in:  Mem.  Austr.  Mus. 
Vol.  4  p  873—889  T  90—92.  [Boltenia  2,  Microcosmus  2,  Styela  1,  Polycarpa  4;  Di- 
stoma  1,  Colella  4,  Amaroucium  2,  Psammaphidium  3,  Leptocliniim  2,  Sareobotrylloi- 
des  2 ;  Salpa  1.] 

Herlant,  Maurice,  Etüde  sur  les  bases  cytologiques  du  mecanisme  de  la  Parthenogenese  ex- 
perimentale  chez  les  Amphibiens.  in:  Arch.  Biol.  Tome  18  p  505 — 608  Fig.  T  21 — 
23.  [367] 

Hermann,  F.,  Silurformation,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  18 — 31  47  Figg. 

Hermann,  Rudolf,  Die  Rehgehörne  der  geologisch-paläontologischen  Sammlung  des  West- 
preußischen Provinzial-Museums  in  Danzig,  mit  besonderer  Berücksichtigung  hyper- 
plastischer und  abnormer  Bildungen,  in:  Sehr.  Nat.  Ges.  Danzig  (2)  12.  Bd.  p  81— 
101  T  8. 

Hernandez-Pacheco,  E.,  Mammiferes  miocenes  de  Palencia,  dans  la  Meseta  espagnole.  in:  C. 
R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1868 — 1870.  [Prolagus,  Listriodon,  Dorcatlierium,  Pa- 
laeoplatyceros  n.,  Anchitheritcm,  Aeerotheritcm ,  Rhinoceros,  Dinotherium,  Mastodon; 
Anas;  Testudo.] 

Herold,  Werner,  Beiträge  zur  Anatomie  einiger  Landisopoden.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph. 
35.  Bd.  p  457—526  15  Figg.  T  25—27.  [277] 

Heron-Allen,  E.,  &  A.  Earland,  1,  The  Foraminifera  in  their  role  as  World-builders :  A  Re- 
view of  the  Foraminiferous  Limestones  and  other  Rocks  of  the  Eastern  and  Western 
Hemispheres.  in:  Journ.  Quekett  Micr.  Club  (2)  Vol.  12  p  1—16  T  1—3.  [Rein  geo- 
logisch.] 

,    2.  An  some  Foraminifera  from  the  North  Sea  dredged  by  the  Fisheries  Cruiser 

>Huxley<   (International  North  Sea  Investigations  —  England),      ibid.  p  121 — 138 
T  10, 11. 

,    3.  Idem.   2.  On  the  Distribution  of  iSotecamma  spÄ^rtea  (M.  Sars)  and  PsawmosjuÄ^ra 

fusca  (Schulze)  in  the  North  Sea:  particularly  with  reference  to  the  suggested  Identity 
of  the  two  Species.   in:  Journ.  R.  Micr.  Soc.  London  1913  ^  1 — 26  T  1—4. 

; ,    4.  Idem.   3.  On  Cornuspira  diffusa,  a  New  Type  from  the  North  Sea.     ibid.  p  272 — 

276  P  36,  37  T  12. 

,    5.   On  the  Distribution  of  Saccamina  sphcerica  (M.  Sars)  and  Psamtnosphcera  fusca 

(Schulze)  in  the  North  Sea ;  particularly  with  reference  to  the  suggested  Identity  of 
the  Two  Species.   in:  Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.  p  498—499. 


62  I-  Titel. 

Herouard,  Edo-ard,   Relations  entre  la  depression  et  la  formation  de  pseudoplanula  tentacu- 

laires  chez  le  Scyphistome.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1093—1095,  [193] 
Herrick   C.  Judson,  &  Jeannette  B.  Obenchain,  Notes  onthe  anatomy  ofa  Cyclostome  brain: 

Ichthyomyxon  eoncolor.    in:  Journ.  Comp.  Neun  Vol.  23  p  635—674  12  Figg.  [468] 
Herring,  P.  T.,  Further  Observations  upon  the  Comparative  Anatomy  and  Physiology  of  the 

Pituitary  Body,   in:  Q.  Journ.  Exper.  Phys.  Vol.  6  p  73—108  35  Figg.  [473] 
Herlwig,  Günther,  Parthenogenesis  bei  Wirbeltieren,  hervorgerufen  durch  artfremden,  ra- 
diumbestrahlten Samen,     in:    Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  2.  Abt.  p  87—128  6  Figg. 

T6,  7.  [363] 
Hartwig,  Oscar,  1.  Versuche  an  Tritoneneiern  über  die  Einwirkung  bestrahlter  Samenfäden 

auf  die  tierische  Entwicklung.    Zweiter  Beitrag  zur  experimentellen  Zeugungs-  und 

Vererbungslehre,  ibid.  82.  Bd.  2.  Abt.  p  1—63  4  Figg.  T  1-3.  [364] 
,    2.  Keimesschädigung  durch  chemische  Eingriffe,     in:  Sitz.  Akad.  Berlin  1913  p  564 

—582  5.  Mitteilung  T  5.  [365] 
Hertwig,  Paula,  Das  Verhalten  des  mit  Radium  bestrahlten  Spermachromatins  im  Froschei. 

Ein  cytologischer  Beweis  für  die  parthenogenetische  Entwicklung  der  Radiumlarveu. 

in:  Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  2.  Abt.  p  173—182  T  10.  ^364] 
Hertz,  Arthiir  F.,  The  ileo-caecal  sphincter.     in:  Journ.  Phys.  Cambridge  Vol.  47  p  54—56. 

[Homo.] 
Hertz,  Arthur  F.,  &  Alan  Newton,   The  normal  movements  of  the  colon  in  Man.     ibid.  p  57 

—65  4  Figg. 
Herwerden,  M.  A.  van,    1.   Über  das  Verhältnis  zwischen  Sehnen-  und  Muskelfibrillen.     in: 

Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  193-197  7  Figg.  [457] 
,    2.  Über  die  Nucleasewirkung  auf  tierische  Zellen.    Ein  Beitrag  zur  Chromidienfrage. 

in:  Arch.  Zellforsch.  10.  Bd.  p  431—449  14  Figg.  [560] 
,    3.  Oxydonen  in  de  geslachtsorganen  en  de  larven  van  Ä^row^t/^oeewiroiMS /«OTC?z<s.     in: 

Onderz.  Phys.  Lab.  Utrecht  (5)  Deel  14  p  148—158. 

,    4.  De  werking  van  nuclease  op  dierlijke  cellen.   ibid.  p  159—179. 

,    5.  Het  verband  tusschen  pees-  en  spierfibrillen.   ibid.  p  180 — 183  Taf. 

Hess,  C,    1.    Gesichtssinn,     in:   Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  1032—1059  9  Figg. 
,    2.  Über  die  Entwicklung  von  Lichtsinn  und  Farbensinn  in  der  Tierreihe,     in:  Verh. 

Ges.  D.  Naturf.  Ärzte  85.  Vers.  1.  Teil  p  127—147  8  Figg.  [580] 
,    3.  Neue  Untersuchungen  zur  vergleichenden  Physiologie  des  Gesichtssinnes,     in:  Z. 

Jahrb.  Abt.  Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  387—440  9  Figg.  [5M0] 
,    4.  Untersuchungen  über  den  angeblichen  Farbensinn  der  Bienen,    ibid.  34.  Bd.  p  81 

—106  5  Figg.  [311] 
Hesse,  Richard,    1.  Die  ökologischen  Grundlagen  der  Tiervei'breitung.     in:  Geogr.  Zeit. 

19.  Bd.  p  241—259,  335—345,  445—460,  498—513. 
,    2.  Sinnesorgane.   Anatomie  der  Sinnesorgane,   in:  Handwörterb. Naturw.  Jena  9. Bd. 

p  31—81  81  Figg. 
Hesser,  Carl,  Der  Bindegewebsapparat  und  die  glatte  Muskulatur  der  Orbita  beim  Menschen 

in  normalem  Zustande,     in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  49.  Bd.  p  1—302  3  Figg.  T  1-19. 
Keubner,  Wolfgang,  1.  Ein  Vorschlag  zur  Nomenklatur  im  vegetativen  Nervensystem,    in: 

Z.  B.  Phys.  26.  Bd.  p  1150—1182. 

,    2.  Zur  Nomenklatur  im  vegetativen  Nervensystem,   ibid.  27.  Bd.  p  635 — 640. 

Heuser,  Chester  H.,  The  development  of  the  cerebral  ventricles  inthePig.  in:  Amer.  Journ. 

Anat.  Vol.  15  p  215-239  3  Figg.  6  Taf.  [470] 
Heuser,  Paul,  Über  die  Entwicklung  des  Milchzahngebisses  des  afrikanischen  Erdferkels 
[Orycteropus  capensis  Geoffr.).    Ein  Beitrag  zur  Histologie  der  Zahnentwicklung  der 
Edentaten,   in:  Zeit.  Wiss.  Z.  104.  Bd.  p  622—691  T  22,  23.  [446] 
Hewitt,  John,  Mountain  Stream  Tadpoles  in  Natal.   in:  Nature  Vol.  91  p  33  [V.M.] 


I.  Titel.  63 

HickI,  Alois,  Die  Gruppierung  der  Haaranlagen  (>Wildzeic]inung«)  in  der  Entwicklung  des 

Hausschweines.   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  393— 402  9  Figg.  [436] 
Hilaire,  s.  Saint-Hilaire. 
Hill,  J.  P.,  &  Chas.  H.  O'Donoghue,  The  Reproductive  Cycle  of  Dasypus  viverrinus.    in:  Q,. 

Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  133-174  T  6—8.  [394] 
Hilton,  William  A.,    1.  The  development  of  the  blood  and  the  transformation  of  some  of  the 

early  vitelline  vessels  in  Amphibia.   in:  Journ.  Morph.  Vol.  24  p  339—382  44  Figg. 

[524] 
,    2.  The  central  nervous  System  of  Tunica  nigra,    in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  37.  Bd. 

p  113—130  11  Figg.  [365] 
*Hinton,  Martin  C,  On  the  Remains  of  Vertebrate  Animals  found  in  the  Middens  of  Rayleigh 

Castle,  Essex.   in:  Essex  Natural.  Vol.  17  1912  p  16— 21. 
Hjort,  Johan,  &  Einar  Lea,  Some  results  of  the  International  Herring-Investigations  1907 — 

1911.   in:  Publ.  Circonst.  Cons.  Internat.  Expl.  Mer  Copenhague  No.  61  1911  p  8 — 

34  9  Figg. 
Hii'SChler,  Jan,   Über  die  Plasmastrukturen   (Mitochondrien,  Golgischer  Apparat  u.  a.)   in 

den  Geschlechtszellen  des  Ascariden.  (Spermato-  undOvogenese.)  in:  Arch.  Zellforsch. 

9.  Bd.  p  351—398  T  20,  21.  [230] 
Hirschmann,  Nikolai,  Beitrag  zur  Ostracodenfauna  des  Finnischen  Meerbusens,  in:  ActaSoc. 

Fauna  Flora  Fenn.  Vol.  36  1912  66  pgg.  15  Figg.  3  Taf.  [268] 
Höber,  Rudolf,  &  Otto  Nast,  Weitere  Beiträge  zur  Theorie  der  Vitalfärbung,   in:  Biochem. 

Zeit.  50.  Bd.  p  418—436.  [560] 
Hochstetter,  F.,  Über  die  Entwicklung  der  Plexus  chorioidei  der  Seitenkammern  des  mensch- 
lichen Gehirns,   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  225—238  7  Figg. 
Hodge,  C.  F.,  The  Distance  House  Flies,  Blue  Bottles  and  Stahle  Flies  my  travel  over  Water. 

in:  Science  (2)  Vol.  38  p  512—513. 
Hoek,  P.  P.  C,    1.   Les  Clupeides  (le  Hareng  excepte)   et  leurs  migrations.    in:  Rapports 

Proc.  Verb.  Cons.  Perman.  Internat.  Expl.  Mer  Vol.  14  1912  40  pgg.  Fig.  [412] 
,    2.  Cirripedia  sessilia.    in:  Siboga  Exp.  Monogr.  31b   p  129— 275  2  Figg.  T  11— 27. 

[Verruca  7,  6  n.,   Baianus  26,  15  n.,  Acasta  3,  2  n.,   Hexelasma  n.,  2  n.,    Tetraclita  4, 

Pyrgoma  3,  2  n.,  Creusia  1,   Chthamalus  2.] 
*Hoernes,  Rudolf,    Paläontologie  und  Deszendenztheorie,    in:   Mitt.  Nat.  Ver.  Steiermark 

48.  Bd.  1912  p  453— 472. 
Hofeneder,  Heinrich,    Über  eine  neue,  koloniebildende  Chrysomonadine.    in:  Arch.  Protist. 

29.  Bd.  p  293-307  3  Figg.  T  10.  [160] 
Hofer,  Bruno,  Zur  Frage  nach  der  Entstehung  der  Spiegel-  und  Lederkarpfen,    in:  Allg. 

Fischereizeit,    p  369— 370.  [Mutation?] 
Hoffmann,  . . .,  Über  die  Leitung  der  Erregung  im  Muskel,   in:  Sitz.  Physik.  Med.  Ges.  Würz- 
burg f.  1912  p  94—99.  [V.  M.] 
Hoffmann,  Fritz,  s.  Richter,  Viktor  K. 

Hoffmann,  R.  W.,  Zur  Embryonalentwicklung  der  Strepsipteren.   in:  Nachr.  Ges.  Wiss.  Göt- 
tingen. Math.  Nat.  Kl.  1913  17  pgg.  Taf. 
*Hofmann,  F.  B.,  Über  die  Vererbung  einer  Entwicklungshemmung  des  Auges  bei  Ratten,  in: 

Wien.  Med.  Wochenschr.  63.  Jahrg.  p  337. 
Hollande,  A.  Ch.,    1.  Coloration  vitale  du  corps  adipeux  d'une  Insecte  phytophage  par  une 

anthocyane  absorbee  avec  la  nourriture.  in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  51.  Notes  p  53 — 58 

3  Figg.  [307] 
,    2.  Les  Corps  figures  du  protoplasme  des  oenocytes  des  Insectes.  in:  C.  R.  Acad.  Sc. 

Paris  Tome  152  p  636—638.  [V.  M.] 
,    3.   Les  cellules  ä  spherules  du  sang  de  la  chenille  6.'' Heterogynis  penella  Hubner  [!] 

(Syn.  H.  erotica  Graslin).    in:  0.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1188—1190  7  Figg. 

[322] 


64  I-  Titel. 

Holmes,  S.  J.,    1.  Developmental  Changes  of  Pieces  of  Frog  Embryos  Cultivated  in  Lymph. 

in :  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  204—207.  [429] 
* ,  2.  The  reactions  of  Mosquitoes  to  light  in  different  periods  of  their  life  liistory.   in : 

Journ.  Animal  Behavior  Vol.  1  1911  p  29— 32. 
,    3.  Note  on  the  Orientation  of  Bombilius  to  Light,    in:  Science  (2)   Vol.  38  p  230. 

[3181 
,   4.  Observations  on  isolated  living  Pigment  Cells  from  the  Larvae  of  Amphibians.  Be- 
havior of  Ectodermic  Epithelium  of  Tadpoles  when  cultivated  in  Plasma,    in:  Univ. 

California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  143—172  T  5-8.  [425] 
Holmgren,  Emil,    1.  Von  den  Q- und  J-Körnern  der  quergestreiften  Muskelfasern,   in:  Anat. 

Anz.  44.  Bd.  p  225-240  18  Figg.  [322] 
,    2.  Weitere  Untersuchungen  über  die  morphologisch  nachweisbaren  Veränderungen 

der  Muskelfasern,    in:  Svenska  Akad.  Handl.   49.  Bd.  1912   Nr.  2   39  pgg.   12  Taf. 

[568] 
*Holmqvist,  Otto,  Studien  in  der  von  den  NN.  Trigeminus  und  Facialis  innervierten  Musku- 
latur der  Knochenfische,    in:    Lunds  Univ.  Arsskrift  (2)  Afd.  2  7.  Bd.  1911  No.  7 

79  pgg.  3  Taf. 
Holste,  D.,  Der  Nervus  proctodaeo-genitalis  von  Dijtisctis  marginalis.    in:   Z,  Anz.  41.  Bd. 

p  150-156  2  Figg.  [303] 
Holt,  E.  W.  L.,  &  L.  W.  Byrne,  Sixth  report  on  the  Fishes  of  the  Irish  Atlantic  Slope.   The 

Families  Stomiatidse,  Sternoptychidee  and  Salmonidee.   in:  Fish.  Ireland  Sc.  Invest.  f. 

1912  No.  1  28  pgg.  11  Figg.  2  Taf.  [Astronesthes  1,  Stomias  1,  Lamproioxus  n.  1;  Go- 

nostoma  1,  Cyclothone  1,  Maurolicus  1,  Ärgyropelecus  2,  Sternoptyx  1 ;  Bathylagus  1, 

Microstoma  1.] 
Homans,  John,  The  Relation  of  the  Islets  of  Langerhans  to  the  Pancreatic  Acini,  under  Va- 

rious  Conditions  of  Secretory  Activity.  in:  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  86  p  73 — 87 

T  2,  3.  [510] 
Hondas,  J.,   De  la  presence  de  la  choline  ou  des  bases  voisines  dans  la  salive  du  Cheval.   in: 

C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  824—826. 
*Hoogkamer,  J.,  Die  Nerven  der  Gebärmutter,   in:  Arch.  Hyg.  99.  Bd.  p  231 — 244. 
Hopp,  W.,  Vögel  als  Feinde  von  Schmetterlingen,   in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  270. 

[Fliegende  Driopeia  pulchella  von  Schwalben  verfolgt.] 
Höppner,  Hans,  Beiträge  zur  Biologie  niederrheinischer  Rubusbewohner.  4.  Ein  Mischbau 

von  Crabro  larvatus  W.  und  Odynerus  [Ancistrocerus]  trifaseiatus  F.    in :  Sitz.  Nat. 

Ver.  Bonn  f.  1912  E  p  20 — 24  2  Figg.    [»Anscheinend  ist  0.  t,  wenn  sie  in  Rubus- 

stengeln  nistet,  nur  Nesträuber,  und  zwar  besonders  von  G.  l.] 
Hornyold,  s.  Gandolfi-Hornyoid. 
Horst,  R.,   On  two  remarkable  species  of  Aphroditidae  of  the  Sibogaexpedition.   in:  Notes 

Leyden  Mus.  Vol.  35  p  161 — 168  2  Figg.   [Lepidasthenia  sibogae  n.,  Eulepis  malay- 

ana  n.] 
Houghton,  ...,  The  Life  Cycle  of  Clonorchis.     in:  Journ.  Trop.  Med.  Vol.  16  p  342—344; 

auch  in:  China  Med.  Journ.  1913  May.   [220] 
*Houssay,  Fr.,  Die  Entstehung  des  Fischkörpers  infolge  des  Wasserwiderstandes,    in:  Kos- 
mos 9.  Jahrg.  1912  p  161—164  5  Figg. 
Hovelacque,  A.,  &  M.  Virenque,    1.  Les  formations  aponevratiques  de  la  region  pterygo-maxil- 

laire  chez  l'Homme  et  chez  quelques  Mammiferes.     in:    Journ.'  Anat.  Phys.  Paris 

49.  Annee  p  427—488.  [451] 

,    2.  Idem.  Singe,  p  618—707  7  Figg. 

How,  Harold  W.,  s.  Addison. 
Howat,  Irene,  s.  Hyde. 


I.  Titel.  65 

Hrdlicka,  Ales.,  Early  Man  and  bis  »Precursors«  in  South  America,    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd. 

p  1 — 14.  [Ihre  Existenz  ist  ganz  unsicher.] 
Huber,  Gr.  Carl,  &  George  Morris  Curtis,  The  morphology  of  the  seminiferous  tubules  of  Mam- 

malia.    in:  Anat.  Rec.  Vol.  7  p  207—219  5  Figg.  [V.  M.] 
Huber,  G.  Carl,  &  Stacy  ß.  Guild,  1.  Observations  on  the  peripheral  distribution  of  the  nervus 

terminalis  in  Mammalia.    ibid.  p  253—272  3  Figg.  [479] 
,    2.  Observations  on  the  histogenesis  of  protoplasmic  processes  and  of  collaterals  ter- 

minating  in  end  bulbs,  of  the  neurones  of  peripheral  sensory  ganglia.   ibid.  p  331 — 

353  54  Figg.  [482] 
*Hudson,  Gr.  F.,    1.  Notes  on  Semi-apterous  Females  in  certain  Species  of  Lepidoptera,  with 

an  attempted  Explanation.   in:  Ent.  Monthly  Mag.  (2)  Vol.  23  1912  p  269—275. 
,    2.  Notes  on  Flightless  Females  in  certain  Species  of  Moths,  with  an  Attempted  Ex- 
planation.   in:  Trans.  Proc.  New  Zealand  Inst.  Vol.  45  p  52—57.  [321] 
Hueck,  W.,  s.  Wacker. 
Huene,  Friedrich  von,  1.  Über  Lysorophus  aus  dem  Perm  von  Texas,   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd. 

p  389-396  7  Figg.  [463] 

,    2.  Das  Hinterhaupt  von  Dimetrodon.   ibid.  p  519 — 522  4  Figg.  [451] 

,    3.  Beobachtungen  über  die  Bewegungsart  der  Extremitäten  bei  Krokodilen,   in:  Biol. 

C.  B.  33.  Bd.  p  468—472  7  Figg.  [416] 
,    4.  Die  jungtriassische  Wirbeltierfauna  von  Niederschöntal  bei  Basel,    in:  C.  B.  Min. 

Geol.  Pal.  f.  1911  p  422-424. 
* ,  5.  Der  Unterkiefer  eines  riesigen  Ichthyosauriers  aus  dem  englischen  Khät.    ibid.  f. 

1912  p  61—63  Fig. 

,    6.  Stegocephalen.   in :  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  501—508  20  Figg. 

* ,7.   Die  Cotylosaurier  der  Trias,    in:  Palaeontographica    59.  Bd.    1912    p  69 — 102 

30  Figg.  6  Taf. 
Hufnagel,  A.,  Sur  un  organe  perioesophagien  enigmatique  des  Tineides  et  sur  son  developpe- 

ment.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1636—1638  4  Figg.  [322] 
Hulanicka,  R.,    1.  Note  preliminaire  sur  les  terminaisons  nerveuses  dans  la  peau  et  la  mu- 

queuse  de  la  langue  et  du  palais  de  Crocodile.   in:  Anat.  Anz.   43.  Bd.    p  326 — 333 

3  Figg.  Taf. 
,    2.  Recherches  sur  les  terminaisons  nerveuses  dans  la  langue,  le  palais  et  la  peau  du 

Crocodile.   in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  53  p  1—14  T  1—3.  [485] 
Hultgren,  E.  0.,  Das  Hirngewicht  des  Menschen  in  Beziehung  zum  Alter  und  zur  Körper- 
größe,   in:  Svenska  Akad.  Handl.  49.  Bd.  1912  No.  10  61  pgg. 
Huntsman,  A.  G.,   1,  Holostomatous  Ascidians  from  the  coast  of  Western  Canada.   in:  Contr. 

Canadian  Biol.  1906— 1910.  Ottava  1912  p  103— 185  T  10— 21.  [Perophora  1;  Agne- 

sia  1  n. ;  Ciona  1 ;  Ascidiopsis  3  n.,  Phallusia  1  n. ;  Gorella  3,  2  n. ;  Chelyosoma  2,  1  n. ; 

Caes^Va  5,  4  n. ,  Rhixomolgulal;  Metandroearpa  2  n.,  Katatropa  n.  d,  2  n.,  Styela  2, 

Gonioearpa  n.  1  n.,  Pelonaia  1,  Cnemidocarpa  n.  1;  Boltenia  2,  Pyura  1,  Tethyum  2.] 
,    2.  Protostigmata  in  Ascidians.    in:    Proc.  R.  Soc.  London  B    Vol.  86  p  440 — 453 

2  Figg.  [356] 

,    3.  On  the  Origin  of  the  Ascidian  Mouth.    ibid.  p  454—459  2  Figg.  [356] 

,    4.  The  Classification  of  the  Styelidse.  in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  482— 501  13  Figg.  [357] 

Husen,  Ebba,  Zur  Kenntnis  des  Pectens  im  Vogelauge,   in :  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd. 

p  215—270  T  20—23.  [492] 
Huss,  Harald,  Können  die  Cyclopiden  intramolekular  atmen?   in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol. 

6.  Bd.  p  38-43. 
Hussakoff,  L.,    1.  The  Cretaceous  Chimseroids  of  North  America,    in:  Bull.  Amer.  Mus.  N. 

H.  Vol.  31  1912  p  195—228  21  Figg.  T  19,  20. 

,    2.  Notes  on  an  Embryo  of  Pristis  cuspidatus.    ibid.  p  327 — 330  2  Figg. 

Zool.  Jahresbericht.    1013.    I.  Titel. 


66  I.  Titel. 

Hutchinson,  Robert  H.,  Some  specific  differences  among  Protozoa  with  respect  to  their  resi- 
stance  to  heat.   in:  Journ.  Exp.  Z.  Vol.  15  p  131—144  2  Figg.  [164] 

Huth,  Walther,  Zur  Entwicklungsgeschichte  der  ThalassicoUen.  in:  Arch.  Protist.  30.  Bd. 
p  1-124  21  Figg.  T  1-20.  [169] 

Hyde,  Ida  H.,  Ruth  Spray  &  Irene  Howat,  The  Influence  of  Alcohol  upon  Reflex  Action  in  the 
Frog.   in :  Araer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  309 — 317.  [Rein  physiologisch.] 

Jackson,  C.  M.,  Postnatal  growth  and  variability  of  the  body  and  of  the  various  organs  in  the 
Albino  Rat.  in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  15  p  1 — 68  7  Figg. 

Jackson,  H.  Gordon,  Mipagurus.  in:  Liverpool  Mar.  Biol.  Com.  Mem.  21  79  pgg.  2  Figg. 
6  Taf.  [274] 

Jacobshagdn,  Eduard,  Untersuchungen  über  das  Darmsystem  der  Fische  und  Dipnoer.  Teil  2 
Materialien  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Darmkanals  der  Teleostomen  nebst  einer 
einleitenden  Übersicht,   in :  Jena.  Zeit.  Naturw.  49.  Bd.  p  373—810  164  Figg.  [497] 

Jacobson,  Conrad,  s.  Weed. 

Jaekel,  Otto,  Über  den  Bau  des  Schädels,  in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  77—94  8  Figg. 
[448] 

Jägerroos,  B.  H.,  Findet  im  Chorion  junger  menschlicher  Eier  eine  Blutgefäß-  und  Blutbil- 
dung statt?   in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt.  p  271—288  T  17. 

Jagerskiöld,  L.  A.,  Nematodes,   in:  Bronns  Klass.  Ordn.  4.  Bd.  1.  u.  2.  Lief,  p  1 — 64. 

Jakubski,  A.  W.,  Studien  über  das  Gliagewebe  der  Mollusken.  1.  Teil.  Lamellibranchiata  und 
Gastropoda.  in:  Zeit.  Wiss.  Z.  104.  Bd.  p  81— 118  T  3-5.  [329] 

Jameson,  A.  Pringle,  A  note  on  some  Myxosporidia  collected  a  Monaco,  in:  Bull.  Inst.  Oce- 
anogr.  Monaco  No.  273  4  pgg.  [Ceratomyxa  1,  Chloromyxum  1,  Sphaeromyxa  1.] 

Jameson,  H.  Lyster,  &  William  Nicoll,  On  some  Parasites  of  Scoter  Duck  [QiJdemia  nigra), 
and  their  Relation  to  the  Pearl-inducing  Trematode  in  the  Edible  Mussei  [Mytilus 
edulis).   in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  53—63  Figg.  11,  12.  [222] 

Janet,  Charles,  Sur  l'origine  de  la  division  de  l'orthophyte  en  un  sporophyte  et  un  gameto- 
phyte.  Limoges  14  pgg.    [Vergleiche  mit  Apis.] 

Janosik,  J.,  Correlations  fonctionelles  entre  les  capsules  surrenales  et  les  glandes  genitales, 
in:  Arch.  Biol.  Tome  18  p  627-629.   [641] 

Jansen,  Murk,  On  the  Length  of  Muscle-Fibres  and  its  Meaning  in  Physiology  and  Patho- 
logy.   in:  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  319—320  3  Figg, 

Jarisch,  A.,  Die  Pars  membranacea  septi  ventriculorum  im  Herzen  des  Menschen,  in:  Sitz. 
Akad.  Wien  121.  Bd.  3.  Abt.  p  187—206  2  Figg.  T  1,  2. 

Jazuta,  K.,  Über  die  Abhängigkeit  der  Nierenlage  vom  Dickdarmgekröse  bei  dem  mensch- 
lichen Fetus,   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  159—165. 

Idrae,  P.,  Observations  sur  le  vol  des  Goelands  ä  l'arriere  des  navires.  in:  C.  R.  Acad.  Sc. 
Paris  Tome  157  p  1130 — 1131.  [»Sont  soutenus  dans  l'atmosphere  par  des  courants 
ascendants.<] 

Jefferson,  Geoffrey,  1.  A  note  on  the  Sulcus  Post-Centralis  Superior.  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd. 
p  91—101  8  Figg.  [470] 

,    2.  The  Morphology  of  the  Sulcus  Interparietalis  (B.  N.  A.).   in:  Journ.  Anat.  Phys. 

London  Vol.  47  p  365-380  7  Figg.  [470] 

Jennings,  H.  S.,  1.  Causes  and  Determiners  in  Radical  Experimental  Analysis.  in:  Amer. 
Natural.  Vol.  47  p  349—360. 

,    2.  The  efl"ect  of  conjugation  in  Paramecium.   in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  279 — 

391  2  Figg.  [172] 

,  3.  Age,  Death  and  Conjugation  in  the  Light  of  Work  on  lower  Organisms.  in:  Pop- 
ulär Sc.  Monthly  1912  p  563—577.  [666] 

Jennings,  H.  S.,  &  S.  Lashiey,  1,  Biparental  inheritance  and  the  question  of  sexuality  in  Para- 
mecium. in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  393—466  2  Figg.  [173] 

,    2«  Biparental  inheritance  of  size  in  Paramecmw.   ibid.  Vol.  15  p  193 — 199.  [173] 


L  Titel.  67 

Jhering,  Hermann  von,  Analyse  der  Südamerikanischen  Heliceen    in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc. 

Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  474—500  T  41,  42.  [347] 
Ihle,  J.  E.  W.,    1.  Die  Appendicularien.  in:  Ergeb.  Fortschr.  Z.  3.  Bd.  p  463— 534  28Figg. 
— — ,    2.  Decapoda  Brachyura  der  Sibogaexpedition.  1.  Dromiacea.  in:  SibogaExp.  71.  Mo- 

nogr.  96  pgg.  38  Fig.  4  Taf. 
Ikeda,  I.,   A  New  Freshwater  Nemertine  from  Japan  (<S^«cÄos<ewwa  ^rawrfe).     in:  Annot.  Z. 

Japon.  Vol.  8  p  239—256  T  4.  [217] 
Hüne,  D.,    Sur  la  physiologie  du  gesier.   in:  C.  R.  Soc.  Biol,  Paris  Tome  75   p  293—294. 

[503] 
lllig,  G.,   1 .  Ein  weiterer  Bericht  über  die  Schizopoden  der  Deutschen  Tiefsee-Expedition 

1898—1899.    in:  Z.  Anz,  43.  Bd.   p  271-273  5  Figg.   [Kreagromysis  n.  megalops  n.] 
,    2.  Echinomysis  chwii,  eine  neue  pelagisch  lebende  Mysidee.    in:  Zoologica  Heft  67 

p  129—138  T  15-18. 
Iltis,  Hugo,  Über  eine  Symbiose  zwischen  Planorbis  und  Batraehospermum.   in:  Biol.  C.  B. 

33.  Bd.  p  685—700  3  Figg. 
Imms,  A.  D.,    1,   Exhibition  of  living  Termites.    in:   Proc.  Cambridge  Phil.  Soc.   Vol.  27 

p  241.  [Archotermopsis  ivronghtoni:  »the  most  primitive  of  living  Termites«.] 
,    2.  Contributions  to  a  Knowledge  of  the  Structure  and  Biology  of  some  Indian  Insects. 

2.  On  Ernbia  major  sp.  nov.  from  the  Himalayas.    in:   Trans.  Linn.  Soc.  London  (2) 

Vol.  11  p  167—195  6  Figg.  T  36—38.  [297] 
(ngalls,  N.  W.,   IVIusculi  sternales  and  infraclavicularis.    in:  Anat,  Rec.   Vol.  7  p  203—206 

Fig.  [Homo.] 
Inhelder,  Alfred,  Variationen  am  Schädel  eines  Braunbären,  in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  93 — 

95  Fig. 
Intosh,  s  Mclntosh. 
Joannis,  J.  de,  Remarque  sur  un  cas  collectif  de  mimetisme  chez  les  Lepidopteres.   in:  Bull. 

Soc.  Ent.  France  1913  p  137—139.  [326] 
lodot,  Paul,   Quelques  remarques  sur  Inoceramus  involutus  Sov.  du  Cretace  superieur.   in: 

Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  254-257. 
Johns,  F.  M.,  s.  Wellman. 
Johnson,  Charles  Eugen,  The  development  of  the  prootic  head  somites  and  eye  muscles  in 

Chclydra  serpentina.  in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  14  p  119—186  10  Taf.  [393] 
Johnson,  Franklin  Paradise,    1.  The  development  of  the  mucous  membrane  of  the  large  inte- 

stine  and  vermiform  process  in  the  Human  embryo.   ibid.  p  187 — 234  11  Figg.  4  Taf. 

[508] 
,    2.  The  effects  of  distention  of  the  intestine  upon  shape  of  villi  and  glands.  ibid.  p  235 

-250  3  Taf.  [604] 
Johnson,  Gilbert  E.,  On  the  Nematodes  of  the  Common  Earthworm.  in :  Q,.  Journ.  Micr.  Sc. 

(2)  Vol.  58  p  605-652  2  Figg.  T  37.  [228] 
Johnson,  IMyrtle  E.,  The  Control  of  Pigment  Formation  in  Amphibian  Larvse.    in:    Univ. 

California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  53—88  T  1.  [430] 
Johnston,  J.  B.,  1,  Nervus  terminalis  in  Reptiles  and  JMammals.    in:  Journ.  Comp.  Neur. 

Vol.  23  p  97—120  12  Figg.  [477] 
,    2.  The  morphology  of  the  septum,  hippocampus  and  pallial  commissures  in  Reptiles 

and  Maramals.    ibid.  p  371-478  93  Figg.  [469] 
Johnston,  S.  J.,  On  some  Queensland  Trematodes,  with  Anatomical  Observations  and  De- 

scriptions  of  New  Species  and  Genera,    in :   Q,  Journ.  ]Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  361 — 

400  T  22—27.  [220] 
Johnston,  T.  B.,  1,  Anomaly  of  the  Vena  Cava  Inferior,  with  a  Note  on  the  Relationships 

which  help  to  determine  the  Nature  of  Anomalies  of  some  of  the  Abdominal  Systemic 

Veins.  in:  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  235 — 245  4  Figg. 


68  I-  Titel. 

Johnston,  T.  B.,  2.  Extroversion  of  the  Bladder,  complicated  by  the  Presence  of  Intestinal 

Openings  on  the  Surface  of  the  Extroverted  Area,    in:  Journ.  Anat.  Phys.  London. 

Vol.  48  p  89—106  5  Figg.  [Homo.] 
Joleaud,  A.,  1.  Series  longitudinales  et  series  transversales  de  plaques  dans  les  Cirripedes 

primitifs  et  dans  les  Cirripedes  pedoncules.  Simplification  de  la  nomenclature.   L'evo- 

lution  dans  le  genre  Loricula.  in:  C.  R.  Sog.  ßiol.  Paris  Tome  74  pöS— 60. 
,    2.   Considerationa  sur  la  dispersion  des  especes  appartenant  au  genre  Scillcelepas.  ibid. 

p  153—155. 

,    3.  Le  genre  Mitella.   ibid.  p  417—420  5  Figg. 

,    4.   Caractferes  fondamentaux  du  genre  Scalpellum.  —  Polliceps  [Galantica]  villosiis. 

—  Le  genre  Scillcelepas.   ibid.  p  422 — 425. 
,    5.  Examen  critique  de  la  valeur  des  principaux  caracteres  sur  lesquels  a  ete  fonde  le 

genre  Scillcelepas  Seg.  Observations  sur  quelques  especes  fossiles  appartenant  a  ce 

genre  ou  que  Ton  a  suppose  pouvoir  y  appartenir.   ibid.  p  1334 — 1336. 
Joleaud,  A.  &  L.,    Un   nouveau   Cirrhipede  pedoncule    fossile:    Scillcelepas  Cazioti.     ibid. 

p  723—726  17  Figg. 
JollOS,  Victor,  1.  Über  die  Bedeutung  der  Konjugation  bei  Infusorien,    in:  Arch.  Protist. 

30.  Bd.  p  328—334.  [173] 
,    2.  Experimentelle  Untersuchungen  an  Infusorien.    (V.  M.)    in:  Biol.    C.  B.    33.  Bd. 

p  222-236.  Fig. 
,    3.  Darmflagellaten   des   Menschen,    in:    Handb.  Pathogen.    Mikroorganism.    Jena 

2.  Aufl.  7.  Bd.  p  688—702  15  Figg. 

,    4.  Darminfusorien  des  Menschen,   ibid.  j)  703 — 710  7  Figg. 

,    6.  Coccidiosen.   ibid.  p  711—722  5  Figg. 

Jolly,  J.,  1.  Nouvelles  observations  sur  la  survie  des  leucocytes.  Limite  de  la  survie.   in:  CR. 

Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  872  7  Figg.  [Leucocyten  von  Batrachiern  blieben  auf 

Eis  bis  18  Monate  leben.] 
,    2.  Modifications  de  la  bourse  de  Fabricius  ä  la  suite  de  l'irradiation  par  les  rayons  X. 

ibid.  Tome  75  p  120—122. 
,    3.  L'involution  physiologique  de  la  bourse  de  Fabricius  et  ses  relations  avec  rapparitioii 

de  la  maturite  sexuelle,   ibid.  p  638 — 640.  [»La  bourse  involue,  chez  lePoulet,  exacte- 

ment  au  moment  oü  les  testicules  amvent  ä  la  maturite.«] 
Jolly,  J.,  s.  Comandon. 
Jones,  Frederic  Wood,  1.  The  Functional  History  of  the  Coelom  and  the  Diaphragm.   in: 

Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  282—318  15  Figg.  [537] 
,    2.  Some  Points  in  the  Nomenclature  of  the  External  Genitalia  of  the  Female.   ibid. 

Vol.  48  p  73—80  10  Figg. 
Jones,  s.  Lloyd-Jones. 
Jonesco,  Victor,  s.  Laignel-Lavastine. 
Jongh,  s.  Rochaz  de  Jongh. 
Jordan,  David  Starr,  Note  on  the  generic  name  Safole,  replacing  Boulenfferina ,  for  a  genus 

of  Kuhliid  Fishes.   in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  655. 
Jordan,  David  Starr,  &  Charles  William  Metz,  Descriptions  of  two  new  species  of  Fishes  from 

Honolulu,  Hawaii,     ibid.  p  525 — 527   T  71.  [Holacanthus  1,  Chromis  1.] 
Jordan,  David  Starr,  S.  Tanaka  &  J.  0.  Snyder,  A  Catalogue  of  the  Fishes  of  Japan,   in :  Journ 

Coli.  Sc.  Tokyo  Vol.  33  Art.  1  497  pgg.  396  Figg. 
Jordan,  David  Starr,  &  William  Francis  Thomson,  A  revievs^  to  the  Sparida3  and  related  fami- 

lies  of  Perch-like  Fishes  found  in  the  waters  of  Japan,    in:   Proc.  U.  S.  Nation.  Mus. 

Vol.  41  1912  pö21 — 601  15 Figg.  [Boulengerinal,  Kuhlial;  PriacanthusZ,  Pseudo- 
priacanthus  1;  Tkerapon2;  Banjos  1;  Parapristipoma  1,  Plutorhynclnis  1,  Hapalo- 
geiiys  3,  Seolopsis  1;  Lethrinus  3,  Enthyopterorna  2,   Qymnoeranitis  1,  Taius  1,  Eryn- 

nis  1,  Pagrosomus  2,  Sparus  3;  Oirella  3,  Kyphosus  2;  Erythrichthys  1.] 


I.  Titel.  69 

Jordan,  Hermann,    1.   Die  Lebenserscheinungen  und  der  naturphilosophische  Monismus. 
Leipzig  1911  190  pgg. 

,    2.  Vergleichende  Physiologie  wirbelloser  Tiere.    Jena  1.  Bd.  Die  Ernährung.  22  u. 

738  pgg.  277  Figg. 
,    3.  Über  Nahrungsspeicherung  und  Nahrungskonservierung  bei  den  Tieren,    in:  Aus 

der  Natur  9.  Jahrg.  p  636 — 642.  [Populäre  Darstellung.] 
,    4.  Die  Bedeutung  der  Speicheldrüsen  für  die  Aufnahme  und  Verarbeitung  der  Nah- 
rung bei  den  Tieren,   in :  Die  Naturw.  1913  p  232 — 236.    [Populäre  Darstellung.] 
Jordan,  H.  E.,  1.  Amitosis  in  the  Epididymis  oftheMouse.    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  598 

—612  43  Figg.  [661] 
,    2.  Heterochromosomes  in  Mammals.  in:  Proc.  Soc.  Exper.  Biol.  Med.  Vol.  10  1912 

2  pgg- 
,    3.  ßesults  of  Recent  Studies  of  the  Mammalian  Epiphysis  Cerebri.   in:  Trans.  Amer. 

Micr.  Soc.  Vol.  31  p  231—242.    [Sammelreferat.] 
Jordan,  H.  E.,  &  James  Bardin,  The  Relation  of  the  intercalated  Discs  to  the  socalled  »Seg- 

mentation«  and  »Fragmentation«  of  Heart  Muscle.  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  612 — 617 

7  Figg.  [456] 
Jordan,  Karl  Herman  Christian,  Zur  Morphologie  und  Biologie  der  myrmecophilen  Gattungen 

LoTnechu^a  und  Atemeles  und  einiger  verwandter  Formen,   in :  Zeit.  Wiss.  Z.  107.  Bd. 

p  346-386  20  Figg.  [307] 
lörgensen,  Max,  1,  Zellenstudien.   1.  Morphologische  Beiträge  zum  Problem  des  Eiwachs- 

tums.   in:  Arch.  Zellforsch.  10.  Bd.  p  1—126  15  Figg.  T  1—12.  [661] 
,    2.  Idera.  2.  Die  Ei- und  Nährzellen  von  Pzsaco^a.  ibid.  p  127— 160  5  Figg.  T13— 18. 

[246] 
,    3,    Idem.   3.    Beitrag  zur  Lehre  vom  Chromidialapparat  nach  Untersuchungen  an 

Drüsenzellen  von  Piscicola.   ibid.  p  161—201  11  Figg.  T  19,  20.  [246] 
Joseph,  H.,  Zur  Frage  der  Längsteilung  beim  Süßwasserpolypen,  in:  Z.  Anz.  43.  Bd.   p  74 

—78  3  Figg.  [188] 
Josephy,  Herrn.,  Über  eine  Doppelbildung  bei  einer  Tritonenlarve.    in:   Arch.  Entw.  Mech. 

35.  Bd.  p  589-597  Fig.  T  14.  [379] 
Joubin,  L.,    1.   Gisements  de  Mollusques  comestibles  des  Cotes  de  France.  La  Mediterranee: 

de  Cerbere  ä  Tembouchure  de  THerault.    in :    Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  No.  272 

16  pgg-    2  Karten.    [Ostrea  1,  Mytilus  2,   Cardium  2,  Pecten  1,  Donax  1,   Tapes  2; 

Murcx  1.] 
,    2.  Etudes  preliminaires  sur  les  Cephalopodes  recueillis  au  cours  de  Croisieres  de  S.  A. 

S.  le  Prince  de  Monaco.  3.  Note :  Mastigotheutis  magna  nov.  sp.  ibid.  No.  275  11  pgg. 

Fig. 
Joukoff,  N.  M.,  Culture  du  parasite  de  la  malaria.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  136 

—138  Fig.  [1G8] 
*Jourdain,F.  C.  R.,  Hybrids  between  Black-game  and  Pheasant.  in:  Brit.  Bird.   Vol.  6  1912 

p  146—149. 
Joyeux,  Gh.,  Biologie  de  Cimex  Boueti.  in:  Arch.  Paras.  Tome  16  p  140—146  8  Figg. 
Iraque,  s.  Bellocq-Iraque. 
Iscovesco,  Henri,    1.    Poids  normaux  absolus  et  relatifs  de  quelques  organs  et  de  quelques 

glandes  ä  secretion  interne  chez  leLapin.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  252 

— 253.     [Nebennieren,  Herz,  Leber,  Ovar,  Milz,  Nieren,  Hoden,  Thyreoidea,  Uterus.] 

,    2.  Croissance  normal  des  Lapins.  ibid.  p  311 — 312.  [418] 

,    3.  Contribution  ä  la  physiologie  du  lobe  anterieur  de  l'hypophyse.  Le  lipoide  (11 B  d.) 

du  lobe  anterieur.   ibid.  p  450 — 452. 
Jsebree-Moens,  s.  Wibaut-Isebree-Moens. 


70  I-  Titel. 

Ishikawa,  C,  1.  Note  on  the  development  of  the  spermatozoa  of  a  Decapod  Macrourous 

Crustacean,  Atyephyra  compressa  de  Haan,    in:  Proc.  7.  Internat.  Z.  Congr.   1912 

p  524-529  4Figg.  [276] 
,    2.  Note  on  the  Hectocotylized  Arm  of  the  Pacific  Form  of  Ommastrephes,  0.  sloanei 

Gray,    in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  586—589  4  Figg.  [347] 
,    3.  Einige  Bemerkungen  über  den  leuchtenden  Tintenfisch,  TFa^asm  nov.  gen.  [Ahra- 

liopsis  der  Autoren)  scintillans  Berry,  aus  Japan,    ibid.   43.  Bd.  p  162—172  6  Figg. 

1348] 
Ishiwata,  S.,  Sur  le  sexe  de  l'ceuf  du  Ver  ä  soie.    ibid.  p  193—197  3  Figg.  [324] 
Issel,  Raffaele,  Biologia  neritica  mediterranea.    II  bentos  animale  delle  foglie  di  Posidonia 

studiato  dal  punto  di  vista  bionomico.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  33.  Bd.  1912  p  379 — 

420  Fig.  T  11, 12.  :574] 
Jukes-Browne,  A.  J.,  On  the  Shells  Known  as  Oemma,  Parastarte  &nd  Psephidia.    in:   Ann. 

Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  12  p  473—480. 
Julin,  Gh.,    1.    Quelques  reflexions  ä  propos  de  la  note  preliminaire  de  M.  le  Prof.  J.  Dues- 

berg  sur  Plastosomes  et  substances  organogenes  dans  l'ceuf  des  Ascidiens.    in :  Bull. 

Acad.  Sc.  Belg.  1913  p  457-462. 
,    2.  The  Specific  Histological  Characters  of  the  »Luminous  Cells«  oiPyrosoma  giganteuni 

and  of  Cyclosalpa  pinnata.   in:  Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.  p  492 — 493. 
Julin,  Gh.,  &  A.  Robert,  L'appareil  hypophysaire  di'Ascidia  fumigata  Grube.    Contribution  ä 

l'etude  de  la  Classification  des  Phallusiidees.    in:    C.  R.  Acad.   Sc.    Paris    Tome  157 

p  294-296.  [356] 
Jungersen,  Hector  F.  E.,  Chordeuma  obesum,  a  New  Parasitic  Gopepod  Endoparasite  in 

Asteronyx  loveni.   in:  Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.  p  505—507. 
Jungmann,  Paul,  &  Erich  Meyer,  Experimentelle  Untersuchungen  über  die  Abhängigkeit  der 

Nierenfunktion  vom  Nervensystem,  in:  Arch.  Exper.  Path.  Pharmak.  73.  Bd.  p49 — 80. 

[>Beweis  für  die  Annahme  einer  spezifischen  Sekretionswirkung  neben  der  Beein- 
flussung des  Gefäßapparates  der  Niere.<] 
Just,  E.  E.,  s.  Lillie,  Frank  R. 
Ivanov,  E.,  1.  Experiences  sur  la  fecondation  artificielle  des  Oiseaux.     (Premifere  communi- 

cation.)   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  371—372.  [Oallus,  Phasianus.] 

,    2.  Idem.    (Deuxieme  communication.)    ibid.  p  373 — 374. 

,    3.  Sur  la  fecondite  de  Bison  bonasus  X  Bos  taiirus  [Bonasotauroides).    ibid.  p  376 — 

378.  [688] 

,   s.  Faltz-Fein. 

*lves,  H.  E.,  &  W.  W.  Coblentz,   The  Light  of  the  Firefly.   Luminosity  without  Heat.    in: 

Scient.  Amer.  Suppl.  Vol.  70  1910  p  42—43. 
Iwanow,  Leonidas,  Regenerationserscheinungen  bei  Nassa  reticulaia.   in :  Trav.  Soc.  Natural. 

Petersbourg    Vol.  43    Prot,    p  229—247    11  Figg.    [V.  M.    Russisch  mit  deutschem 

Resume.] 
IzikSOhn,  I.,    Über  die  gestaltliche  Anpassungsfähigkeit  des  Froschherzens  an  großen  Sub- 
stanzverlust, in:  Arch.  Entw.  Mech.  35.  Bd.  p  724—739.  [527] 
Kahle,  Hanns,  Histologische  Untersuchungen  über  Veränderungen  der  Magendrüsenzellen 

bei  der  Landschildkröte  [Testudo  graeca)  während  verschiedener  Verdauungsstadien. 

in:  Arch.  Ges.  Phys.  152.  Bd.  p  129-167  10  Figg.  T  1,  2.  [503] 
Kajdiz,  B.,  Temporale  Verteilung  der  Gladoceren  und  Ostracoden  im  Triester  Golf  in  den 

Jahren  1902/1903.   in:  Sitz.  Akad.  Wien    12L  Bd.    I.Abt,    p  915— 940    4  Figg. 
Kaiser,  Johannes  E.,   Die  Acanthocephalen  und  ihre  Entwicklung.   Beiträge  zur  Kenntnis 

der   Histologie,    Ontogenie    und   Biologie    einiger    einheimischer  Echinorhynchen. 

Leipzig  66  pgg.  2  Taf.  [239] 


I.  Titel.  71 

KalkSChmid,  J.,    Adriatische  Heteropoden.    in:    Sitz.  Akad.  Wien    121.  Bd.    1.  Abt.  p  999 

— 1014  2  Figg.  [Olygurus  1,  Atlanta  3;   Carinaria  1 ;  Firoloida  1.] 
Kämmerer,  Paul,  Nachweis  normaler  Funktion  beim  herangewachsenen  Lichtauge  des  Proteus. 

in:  Arch.  Ges.  Phys.  153.  Bd.  p  430-440  Fig.  [196] 
Kankeleit,  Otto,   Zur  vergleichenden  Morphologie  der  unteren  Säugetierolive  (mit  Bemer- 
kungen über  Kerne  in  der  Olivenperipherie),    in:  Arch.  Anat.  Phys.  Anat.  Abt.  1913 

p  1—40  29  Figg.  T  1,  2.  [471] 
Kappers,  C.  U.  Ariens,    Cerebral  Location  and  the  Significance  of  Sulci.    in:   7.  Internat. 

Congr.  Med.  London  p  273-392  9  Figg.  [470] 
Karny,  H.,  Über  gallenbewohnende  Thysanopteren,     in:    Verh.  Z.  Bot.  Ges.  Wien  63.  Bd. 

p  (4)-(12).  [290] 
Karpen,  Vasilesco,   1.  Sur  le  vol  des  Oiseaux  dit  »vol  ä  la  volle«,    in:   C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 

Tome  156  p  213—215. 

,    2.  Idem.  ibid.  p  762-764. 

,    3.  Idem.  ibid.  p  1663—1667. 

Kaschkaroff,  D.,  Über  die  Epidermis  bei  Trachypterus  taenia.   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  214 

—218  3  Figg.  [425] 
Kaspar,  Josef,   Beiträge  zur  Kenntnis  der  Familie  der  Eryciniden  und  Carditiden.   in:  Z. 

Jahrb.  Suppl.  13  p  545—625  31  Figg.  [335] 
Kathariner,  . . .,  Zur  Verbreitung  der  beiden  Viperarten  in  der  Schweiz,   in:  Z.  Anz.  41.  Bd. 

p  481  —  482.    [Im  Kanton  Freiburg  kommt  nur  Viper a  hcrus  vor.] 
Katsurada,  F.,  Schistosomiasis  japonica.   in:   C.  B.  Bakt.  I.Abt.   72.  Bd.  Orig.  p  363 — 379 

2  Figg.  2  Taf.  [223] 
Katz,  D.,  &  G.  Revesz,  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Lichtsinnes  der  Nachtvögel,    in:  Zeit. 

Sinnesphys.  48.  Bd.  p  165-170.  [494] 
Kaudern,  W.,  Eine  kurze  Bemerkung  über  die  Anatomie  des  Penis  beim  Maulwurf,   in:  Z. 

Anz.  42.  Bd.  p  331—333.  [Polemisch.] 
Kaufmann,  Laura,  1.  Über  die  Degenerationserscheinungen  während  der  intrauterinen  Ent- 
wicklung bei  Äatewawrfra  wacwfosa.  in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p37— 84  17 Figg. 

Tl— 3.  [392] 
,    2.  Die  Degenerationserscheinungen  während  der  intrauterinen  Entwicklung  bei  Sala- 

mandra  maculosa,   in:  Bull.  Acad.  Cracovie  B  p  24 — 31  T  5.  [V.  M.  zu  1.] 
Kaulbersz,  Georg  J.  v..  Biologische  Beobachtungen  an  Asellus  aquaticus.   in:  Z.  Jahrb.  Abt. 

AUg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  287-360   13  Figg.  T  11,  12.  [278] 
Kautz,  Hans,   Zucht  eines  Hybriden,    in:    Verh.  Z.  Bot.  Ges.   Wien  63.  Bd.    p  (18)— (19). 

[Taeniocampa  gothica  y^  stabilis ,  die  Hybriden  in   allen   Ständen   dem  Muttertier 

gleichend.] 
Kautzsch,  Gerhard,   Studien  über  Entwicklungsanomalien  bei  ^scoWs.   2.    in:  Arch.  Entw. 

Mech.  35.  Bd.  p  642—691  63  Figg.  T  15,  16.  [232] 
Kaye,  W.  J.,  A  few  Observations  in  Mimicry.   in:  Trans.  Entom.  Soc.  London  1913  Part  1 

p  1 — 10  T  1.  [Hauptsächlich  Nachahmung  von  Wespen  durch  Syntomidae.] 
Kazzander,  Julius,  Zur  Anatomie  des  Penis  von  £Vmccez<s  e2<ropaee<Ä.  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd. 

p  470—475  5  Figg.  [549] 
Kchichkowsky,  K.,  Quelques  observations  sur  la  physiologie  des  Animaux  inferieurs.   in :  C. 

R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  700 — 701.  [Cestoden,  Nemertinen,  Anneliden.] 
Keilhack,  Ludwig,   Rassen-Untersuchungen  an  Nordsee-Schollen,    in:  Wiss.  Meeresunt.  (2) 

Abt.  Helgoland  10.  Bd.  p  169-186  5  Figg.  [413] 
Keilin,  D.,  1.  Sur  diverses  glandes  des  larves  des  Dipteres.    Glandes  mandibulaires,  hypo- 

dermiques  et  peristigmatiques.     (Note  preliminare.)    in:   Arch.  Z.  Exper.   Tome  52 

Notes  p  1—8. 
,    2.  Sur  une  formation  fibrillaire  intracellulaire  dans  la  tunique  de  la  glande  salivaire 

chez  les  larves  de  Syrphinaj.  in :  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  908—910  5  Figg.  [318] 


72  I-  Titel. 

Keilin,  D.,    3«  Sur  les  conditions  de  nutrition  de  certaines  larves  de  Dipteres  parasites  de 

fruits.   in:  C.  K  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  24—26.  [316] 
Keilin,  D.,  &  G.  de  la  Baume-Pluvinel,  Formes  larvaires  et  Biologie  d'un  Cynipide  entomophage 

[Eucoila  Keilini),     in:  Bull.  Sc.  France  Belg.  (7)  Tome  47  p  88—104  5  Figg.  T  1,  2. 

[312] 
Keilln,  D.,  &  C.  Picado,  Evolution  et  formes  larvaires  du  Diachasma  Crawfordi,   Braconide 

parasite  d'une  Mouche  des  fruits.     ibid.  p  203—214  4  Figg.  T  5.  [312] 
Keiih,  Arthur,    1.  Abnormal  Crania-Achondroplastic  and  Acrocephalic.    in:  Journ.  Anat. 

Phys.  London  Vol.  47  p  189—206  19  Figg.  [Vorwiegend  pathologisch.] 

,    2.  The  Piltdown  Skull  and  Brain  Gast,   in:  Nature  Vol.  92  p  292. 

,    3.  Idem.  ibid.  p  345—346  2  Figg. 

Keller,  Ernst,  Hermaphroditismus  bei  Eucliloe  cardatnines  L.    in :   Zeit.  Wiss.  Insektenbiol. 

9.  Bd.  p  271. 
Kellogg,  Vemon  Lyman,  1,  Distribution  and  Species-forming  ofEctoparasites.    in:    Amer. 

Natural.  Vol.  47  p  129— löS.  [299] 
,    2.  Ecto-parasitesofthelNIonkeys,  ApesandMan.  in:  Science  (2)  Vol.  38  p 601— 602. 

[300] 
Kelly,  James  P.,  Heredity  in  a  Parthenogenetic  Insect.  in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  229— 

234  7  Figg.  [315] 
Kemnitz,  Gustav  A.  v.,    Eibildung,  Eireifuug,  Samenreifung  und  Befruchtung  von  Brachy- 

codiutn  salamandrae  [Brachycoelium  crastiicolle  Rud.).    in :   Arch.  Zellforsch.  10.  Bd. 

p  470—506  T  39.  [221] 
Kemp,  Stanley,   1,  An  Account  of  the  Stomatopoda  of  the  Indo  Pacific  Ocean.    in:   Mem. 

Ind.  Mus.  Vol.  4   p  1—217    T  1—10    [Squilla  34,    Pseudosquilla  9,   Lysiosquilla  12, 

Coronida  2,  Odontodactylus  9,  Oonodaetylus  27.] 
,    2.  Preliminary  Note  on  a  new  genus  of  Onychophora  from  the  N.  E.  Frontier  of  India. 

in:  Rec.  Ind.  Mus.  Vol.  9  p  241 — 242.  [Typ] doper ipatus  n.] 
,    3.  Pelagic  Crustacea  Decapoda  of  the  Percy  Sladen  Expedition  in  H.  M.  S.  »Sealark«. 

in:   Trans.  Linn.  Soc.    London  (2)   Vol.  16  p  53—68  Fig.   T  7.    [Sergestes  3,  In., 

Lucifcr  2;  Oennadas  4;  Hoplophorus  2,  Aeanthephyra  1,  Notostomus  1.] 
Kennel,  Pierre  von,  1,  Les  corps  adipolymphoYdes  des  Batraciens.  in :  Ann.  Sc.  N.  (9)  Tome  17 

p  220—255  18  Figg.  [536] 
,  2.  Contribution  ä  l'etude  des  fonctions  des  gi-ands  tentacules  des  Limnees  rouges 

{Ärion  nifus).   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  87—90  Fig.  [346] 
Kent,  s.  Stanley  Kent. 
Kepner,  William  A.,  &  Wm.  H.  Taliaferro,  Reactions  oi  Amoiba  protens  to  Food,    in:  Biol. 

Bull.  Vol.  24  p  411—428  3  Figg.  3  Taf  [165] 
Kerandel,  J.,  Trypanosomes  et  Leucocyto%oon  observes  chez  les  Oiseaux  du  Congo.  in:  Ann. 

Inst.  Pasteur   Tome  27  p  421— 439  T  5,  6.  [Trypanosoma  S,  &  n.;   Leueocytoxoon  b, 

3n.] 
Kerb,  Heinz,  Studien  über  die  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  der  Gonactinia  prolifera  Saxs. 

in:  Bergens  Mus.  Aarbog  f.  1913  1.  Heft  14  pgg  6  Figg.  [194] 
Kerbert,  C,  1.  Über  Zaglossus.  in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  162—167.  [V.  M.  zu  2.] 
,    2.  Mitteilungen  über  Zai?/ossMS.    in:   Bijdr.  Dierk.  19.  Aflev  p  167— 184  T3  Karte. 

[4231 
Kerr,  J.  Graham,  Note  on  the  Morphology  of  the  Heart  of  Vertebrates.  in:  Proc.R.Physic. 

Soc.  Edinburgh  Vol.  19  p  37-43  2  Figg.  [526] 
Kerschner,  Theodor,  Die  Entwicklungsgeschichte  der  männlichen  Copulationsorgane  von 

Tenebrio  molitor  L.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.  p  337—376  11  Figg.  T  29— 

32.  [305] 
Kersten,  . . .,  Die  psychophysische  Teleologie  Paulys  und  die  Zufallslehre,    in :  Zeit.  Na- 

turw.  84.  Bd.  p  161—196.  [566] 


I.  Titel.  73 

Kervily,  Michel  de,   1.  Sur  l'epoque,  le  Heu  et  le  mode  d'apparition  de  diverses  elaborations 

dans  le  mesenchyme  pulmonaire  chez  l'embryon  Humain.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  1208—1209.  [523] 
,    2.  Variations  de  structure  de  la  membrane  basale  desbronches  chez  le  foetus  humain. 

ibid.  p  1317—1318. 
Kessler,  E.,   Dauereier  von  Heterocope  saliens  Lilljeborg.   in:  Z.  Anz.  41,  Bd.  p  546 — 548 

2  Figg. 
Keuchenius,  P.  E.,   1.  Über  die  Herkunft  von  Sporn  und  Kastanie  der  Equidae.    ibid.  p  446 

—451.  [435] 
,    2.  The  structure  of  the  internal  Genitalia  of  some  male  Diptera.   in:  Zeit.  Wiss.  Z. 

105.  Bd.  p  501-536  T  23-25.  [316] 
Keyl,  Friedrich,  1.  Beschreibung  einer  Fiihlerdoppelbildung  und  Flügelmißbildung  bei  Prio- 

nocerus  ecerulipennis,  Perty.   in:  Tijdschr.  Entom.  Deel  56  p  1 — 12  T  1,  2. 
,    2.  Beiträge  zur  Kenntnis  von  Brachyura  Sowerbyi  Beddard.  in :  Zeit.  Wiss .  Z.  107.  Bd. 

p  199—308  56  Figg.  T  9—11.  [248] 
Kholodkowsky,  N.  A.,  Sur  les  especes  biologiques.   in:  C.  K  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  143 

—145.  [554] 

,   s.  a.  Cholodkowsky. 

Kibben,  s.  McKibben. 

Kiernik,  E.,  Ein  neuer  Titanotheriutnfund  in  Europa,   in:  Bull.  Acad.  Cracovie   1912  B 

p  1211 — 1225  T  63.  [Unterkieferfragment  mit  einem  Molar.] 
King,  Helen  Dean,  Some  Anomalies  in  the  Qestation  of  the  Albino  Rat  {Mtis  norvegicus  al- 

binus).   in:  Biol.  Bull.  Vol.  24  p  377— 391.  [396] 
Kinghorn,  Allan,  "Warrington  Yorke  &  Llewellyn  Lloyd,  Final  Report  of  the  Luangwa  Sleep- 

ing  Sickness  Commission  of  the  British  South  Africa  Company  1911 — 1912.   in:  Ann. 

Trop.  Med.  Parasit.  Vol.  7  p  183—302  T  15-26.  [163] 
Kingsbury,  B.  F.,   1»  ThemorphogenesisoftheMammalise  ovary:  i'^efecZomesfim.    in:  Amer. 

Journ.  Anat.  Vol.  15  p  345-387  32  Figg.  [544] 
,    2.   The  Fitness  of  Organisms  from  an  Embryologist's  Viewpoint,    in:   Science  (2) 

Vol.  38  p  174—179.  [655] 
Kinoshita,  K.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Morphologie  und  Stammesgeschichte  der  Gorgo- 

niden.   in:  Journ.  Coli.  Sc.  Tokyo  Vol.  32  Art.  10  50  pgg.  13  Figg.  [196] 
Kirk,  Edwin,  The  structure  and  relationships  ofcertainEleutherozoicPelmatozoa.   in:  Proc. 

U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  41  1912  p  1—137  T  1—11.  [199] 
Kirkham,  W.  B.,  &  H.  S.  Burr,  The  breeding  habits,  maturation  of  eggs  and  Ovulation  of  the 

albino  Rat.   in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  15  p  291-317  18  Figg.  [360] 
Kishinouye,  Kamakichi,   On  a  Peculiar  Mode  of  Locomotion  of  a  Clam,  Meretrix  meretrix  L. 

in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  445-446.  [332] 
Kite,  G.  L.,    1.  Studies  on  the  PhysicalPropertiesof  Protoplasm.  1.  The  Physical  Properties 

of  the  Protoplasm  of  Certain  Animal  and  Plant  Cells.  in :  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  32 

p  146-164.  [559] 
,    2.  The  Relative  Permeability  of  the  Surface  and  Interior  Portions  of  the  Cytoplasm 

of  Animal  and  Plant  Cells.   in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  1—7.  [560] 
,    3.  The  Nature  of  the  Fertilization  Membrane  of  the  Egg  of  the  Sea-Urchin  [Arbaeia 

punctulata).  in:  Science  (2)  Vol.  36  1912  p  562— 564.    [V.M.] 
*KlaatSch,  H.,    1,   Die  Bedeutung  des  Säugemechanismus  für  die  Stammesgeschichte  des 

Menschen,  in :  Korr.  Bl.D.  Ges.  Anthrop.Ethn.Urgesch.  43.  Jahrg.  p  114— 126  16  Figg. 
,    2.  Die  Erwerbung  der  aufrechten  Haltung  und  ihre  Folgen,    in :   Verh.  Anat.  Ges. 

27.  Vers,  p  161 — 186  2  Figg.  [Vorwiegend  anthropologisch.] 
Klatt,  Berthold,    1.  Über  den  Einfluß  der  Gesamtgröße  auf  das  Schädelbild  nebst  Bemer- 
kungen über  die  Vorgeschichte  der  Haustiere,   in:  Arch.  Entw.  Mech.  36.  Bd.  p  387 

—471  20  Figg.  [406] 


74  I-  Titel. 

Klatt,  Berthold,  2.  Experimentelle  Untersuchungen  über  die  Beziehung  zwischen  Kopula- 
tion und  Eiablage  beim  Schwammspinner,  in:  Biöl.  C.  B.  33.  Bd.  p  620—628,  629 
—638.  [323] 

Klee,  Ph.,  Der  Einfluß  der  Splanchnikusreizung  auf  den  Ablauf  der  Verdauungsbewegungen. 
Röntgenversuche  an  der  Katze,  in:  Arch.  Ges.  Phys.  154.  Bd.  p  552 — 570  9  Figg. 
[Rein  physiologisch.] 

^Kleine,  R.,  1.  Zur  Biologie  von  Bylemyia  coarctata  Fall,  in:  Berlin.  Ent.  Zeit.  56.  Bd. 
1912  p  133— 138. 

* ,2.  Die  geographische  Verbreitung  der  Ipiden.   in:  Ent.  Blätter  8.  Jahrg.  1912  p  92 

—95,  127—131,  160-163,  211-218,  261—270,  298-308. 

* ,  3.  Carabiden  als  Pflanzenfresser,   ibid.  p  282. 

* ,  4.  Das  Ei  von  Diacanthus  [Ludius]  aeneus  L.  in:  Internat.  Ent.  Zeit.  6.  Jahrg.  1912 

p  131—132  4  Figg. 

* ,  5.  Das  Ei  von  Chrysomela  fastuosa  L.   ibid.  p  168 — 169  6  Figg. 

Kleinsteuber,  Hans,  Die  Anatomie  von  Trochita,  Calyptraea  und  Janaeus.  in:  Z.  Jahrb. 
Suppl.  13  p  385—476  46  Figg.  T  20-21.  [340] 

*Klie,  W.,  1.  Über  einen  Fall  von  abnormer  Lagerung  der  Tracheenblasen  bei  der  Larve 
von  Coreihra plumicornis  Fahr,   in:  Arch.  Hydrobiol.  7.  Bd.  1912  p  325 — 326. 

,  2.  Die  Crustaceen-Fauna  des  Alten  Hafens  zu  Bremerhaven,  in:  Internat.  Rev.  Hydro- 
biol. Biol.  Suppl.  6  I.Heft  12  pgg.  [Daphnel,  Bosmina2,  Camptocercus  \,  Älonop- 
sis  1,  Alona  1,  Diaptomus  1,  Eurytemora  1,  Cyclops  1,  Ectinosoma  1,  Attheyella  1,  Me- 
sochra  1,  Nitocra  2,  Laophante  1,  Tachidius  2,  Balamis  1;  Qammarus  1,  Leptochei- 
rus  1,  Microprotopus  1,  Corophium  1;  Sphaeroma  1;  Neomysis  1,  Macropsis  1;  Cran- 
gon  1,  Carcinus  1.] 

,    3.  Die  Copepoda  Harpacticoida  des  Gebietes  der  Unter-  und  Außenweser  und  der 

Jade,  in:  Schrift.  Ver.  Naturk.  Unterweser  3  48  pgg.  32  Figg.  [Longipedia  1,  Gan- 
nella  1,  Echinosoma  3;  Harpacticus  2,  Altentha  1,  Idyaea  \,  Parathalestris  1,  Amphias- 
eus  1,  Canthocamptus  3,  Attheyella  3,  Mesochra  2,  Nitocra  2,  Ameira  1,  Laophonte  4, 
Asellopsis  1,  Platychelipus  1,  Euchydrosoma  1,  Nannopus  1,  Tachidius  3,  1  n.,  Robert- 
sonia  1  n.,  Euterpe  1.] 

*Klingelhöffer,  W.,  Neues  vom  Amphibienauge,  in:  Lacerta  f.  1912  p  5—7  2  Figg. 

Klitzke,  Max,  Über  Nebela  collaris 'Eihrenherg.  (Vorläufige  Mitteilung.)  in:  Arch.  Protist. 
31.  Bd.  p  286—299  T  19. 

Kiodnitski,  J.,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Generationswechsels  bei  einigen  Aphididae.  in: 
Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  33.  Bd.  1912  p  445—520  3  Figg.  [3U] 

Klotzsche,  Kurt,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  feineren  Baues  der  Cladoceren  [Daphnia  magna). 
in:  Jena.  Zeit.  Naturw.  50.  Bd.  p  601—646  42  Figg.  T  24.  [268] 

Klunzinger,  C.B.,  Die  Rundkrabben  [Cyclometopa]  des  roten  Meeres,  in:  Nova  Acta  Leopold. 
Carol.  Akad.  99.  Bd.  p  97—402  14  Figg.  7  Taf.  [276] 

Knoblauch,  A.,  Der  histologische  Aufbau  der  quergestreiften  Muskulatur  der  Wirbeltiere  aus 
»hellen«  und  >trüben«  Muskelfasern,  in:  Ber.  Senckenb.  Ges.  43.  Ber.  1912  p  245 
—254  T  3,  4. 

*Koch,  Karl,  Über  die  Bedeutung  der  Langerhansschen  Inseln  im  menschlichen  Pankreas 
(mit  besonderer  Berücksichtigung  der  durch  Methylgrün-Pyroninfärbung  gewonnenen 
Resultate),   in:  Arch.  Path.  Anat.  Phys.  211.  Bd.  p  321—330  2  Figg.  Taf. 

Koehler,  R.,  1.  Echinodermes  recueillis  par  le  Pourquoi-Pas?  dans  les  mers  arctiques,  en 
1912.  (Asteries,  Ophiures,  Echinides.)  in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  27 
—31. 

,    2.  Ophiures.   in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  11  p  351 — 380  T  20, 21.  [Ophioderma5,Ophioxonal, 

Ophiolepis  2,  Ophiactis  1,  Amphiura  2,  1  n.,  Ophiocnida  1,  Ophionereis  2,  In.,  Ophio- 
stigma  1,  Ophiopsila  2, 1  n.,  Ophiolimna  1  n.,  Ophiocoma  3,  Ophiothrix  4,  Ophiomyxa  1.] 


I.  Titel.  75 

Koeppern,  J.  H.,  Scotia  Collections  —  Siphonophora  of  the  Scotish  National  Antarctic  Expedi- 
tion, in:  Proc.  R.  Physic.  Soc.  Edinburgh  Vol.  19  p  17—21  3  Figg.  [Porpita  1;  Ve- 
lella  1;  Physalia  1.] 

*Koesler,  W.,  Biologisches  über  Broscus  cephalotes  L.  in:  Ent.  Blätter  8.  Jahrg.  1912 
p316. 

Kofoid,  Charles  Atwood,  &  Josephine  Rigden  Michener,  On  the  Structure  and  Relationships 
oi  Dinosphcera  palustris   (Lemm.)    in:  Univ.  California  Publ.  Z.   Vol.  11  p  21— 28 

8  Figg.  [164] 
Kohlrausch,  Arnt,  s.  Brossa. 

Kollmann,  E.  M.,  Les  Leucocytes  du  Cameleon  [Chamceleo  vulgaris),  in:  Journ.  Anat.  Phys. 
Paris  49.  Annee  p  408—420  T  20.  [524] 

Kolmer,  Walter,  1.  Über  das  Ligamentum  anulare  in  der  vorderen  Kammer  des  Auges  von 
Anabas  scandens.   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  183—186  2  Figg.  [490] 

,    2.  Studien  am  Labyrinth  von  Insectivoren.    in:  Sitz.  Akad.  Wien  122.  Bd.  3.  Abt. 

p  29-52  4  Taf.  [486] 

Kolster,  Rudolf,  Über  die  durch  Golgis  Arsenik-  und  Cajals  Urannitrat-Silbermethode  dar- 
stellbaren Zellstrukturen,  in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  124—132.  [407] 

Kopec,  Stefan,  1,  Untersuchungen  über  die  Regeneration  von  Larvalorganen  und  Imaginal- 
scheiben  bei  Schmetterlingen,  in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  440 — 472  6  Figg. 
T  12-14  [326] 

,    2.  Regenerationsversuche  an  Fühlern,  Augen,  Mundwerkzeugen  und  Körperwarzen 

der  Schmetterlingsraupen  und  Imagines.  (Vorläufige  Mitteilung.)  in :  Bull.  Acad.  Cra- 
covie  1912  B  p  1096-1102  4  Figg. 

,  3.  Nochmals  über  die  Unabhängigkeit  der  Ausbildung  sekundärer  Geschlechtsmerk- 
male von  den  Gonaden  bei  Lepidopteren  (Fühlerregenerationsversuche  mit  Kastration 
und  Keimdrüsentransplantation  kombiniert),   in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  65 — 74.  [327] 

Kopstein,  Felix,  Zur  Biologie  der  Vipera  Ursi nii  Bona^).    ibid.  p  234 -239  [417] 

Kornfeld,  Werner,  Über  Kiementransplantationen  an  Salamanderlarven.  (Vorläufige  Mittei- 
lung.) in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  487—489. 

KorscheH,  E.,  1,  Ei  und  Eibildung.  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  1—40  59  Figg. 

,    2.  Fortpflanzung  der  Tiere,   ibid.  4.  Bd.  p  296—332  38  Figg. 

,    3.  Regeneration,   ibid.  8.  Bd.  p  160—199  55  Figg. 

,    4.  Tierstöcke,  ibid.  9.  Bd.  p  1220—1229  14  Figg. 

Kostanecki,  K.,  Zur  vergleichenden  Morphologie  des  Blinddarmes  unter  Berücksichtigung 
seines  Verhältnisses  zum  Bauchfell,    in:   Anat.  Hefte    1.  Abt.    48.  Bd.    p  307 — 388 

9  Figg.  T  24—31.  [507] 

Kowarzik,  Rud.,  Etwas  über  die  Arten  der  Wildschafe  und  ihre  Verbreitung,  in:  Z.  Anz. 
41.  Bd.  p  439-445. 

Krahelska,  Marie,  Drüsenstudien.  Histologischer  Bau  der  Schneckeneiweißdrüse  und  die  in 
ihm  durch  Einfluß  des  Hungerns,  der  funktionellen  Erschöpfung  und  der  Winterruhe 
hervorgerufenen  Veränderungen,  in :  Arch.  Zellforsch.  9.  Bd.  p  552 — 622  16  Figg. 
T  27,  28.  [346] 

Kramp,  Paul  L.,  1.  Schizopoda.  in:  Bull.  Trimestr.  Cons.  Internat.  Explorat.  Mer Planeten 
Copenhague  p  539 — 556  6  Taf. 

,    2.  Medusae  coUected  by  the  »Tjalfe«  Expedition,     in:  Meddel.  Dansk  Nat.  Foren. 

Kjobenhavn  Bind  65  p  257 — 286  4  Figg.  [Sarsia  2,  Bougainvillia  1,  Rathkea  1,  Tiara  2, 
Catablema  2,  Cytaeis  1,  Thaumantias  2,  Melicertum  1,  Ptychogena  1,  Staurophora  1, 
Aglantha2, 1  n.,  Pantachogon  1,  Aeginura  1,  Lucernaria  1,  Periphylla  1,  Atolla  1,  Au- 
relia 1,  Cyanea  1.] 

Krassnig,  Max,  1.  Eine  seltene  Varietät  der  A.  pulmonalis  bei  einem  Hühnerembryo,  in: 
Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  227—230  2  Figg.   [Abnorme  frühzeitige  Obliteration  des  ven- 


76  1-  Titel. 

tralen  Abschnittes  des  linken  6.  Arterienbogens  bis  zur  Abgangsstelle  der  A.  p.  sini- 
stra.] 
Xrassnig,  Max,    2.  Von  der  Arteria  vertebralis  thoracica  der  Säuger  und  Vögel,     in:  Anat. , 

Hefte  1.  Abt.  49.  Bd.  p  523—610  14  Figg.  T  32.  [529] 
Krätzschmar,  H.,  Neue  Untersuchungen  über  den  Polymorphismus  von  Anuraea  aculeata.   in: 

Internat.  Eev.  Hydrobiol.  6.  Bd.  p  44—49.  [242] 
Kraus,  A.,  s.  Spadolini. 

*Krauss,  W.,  Zur  Anatomie  der  glatten  Muskeln  der  menschlichen  Augenhöhle  nach  Unter- 
suchungen am  Neugeborenen.   1.  Die  Membrana  orbitalis  musculosa.   in :  Arch.  Au- 
genheilk.  71.  Bd.  1912  p  277—306  4  Taf. 
Krausse,  Anton,  Über  Dimorphismus  der  Flügelrudimente  bei  Carabus  morbellosus  alternans 

Pallrd.  auf  Sardinien,  in :  Arch.  Naturg.  79.  Jahrg.  Heft  1  p  58 — 59  2  Figg. 
*Kreibich,  K.,  Zur  Entstehung  des  Retinapigmentes,  in :  Berlin.  Klin.  Wochenschr,  49.  Jahrg. 

1912  p  385-387  Fig. 
Kri'zenecky,  Jar.,  1.  Über  eine  typische  Körpermißbildung  der  Arthropoden,   in:  Anat.  Anz. 
45.  Bd.  p  64—73  8  Figg.  [306] 

,    2.  Versuche  über  die  Regeneration  des  Abdominalendes  von  Tenebrio  molitor  während 

seiner  postembryonalen  Entwicklung,     in :  Arch.   Entw.  Mech.   36.  Bd.  p  294 — 341 
T22.  [306] 

,    3.  Über  Restitutionserscheinungen  an   Stelle  von  Augen  bei  TeTOeÄr^'o-Larven  nach 

Zerstörung  der  optischen  Ganglien,   ibid.  37.  Bd.  p  629—634  T  17.  [306] 

* ,  4.  Mißförmige  Entwicklung  der  Flügeldeckenstruktur  bei  Abax  parallelus.   in :  Ent. 

Blätter  8.  Jahrg.  1912  p  140—141  4  Figg. 
* ,  5.  Über  die  Einwirkung  des  allseitigen  Druckes  bei  der  Puppenentwicklung  von  Te- 
nebrio molitor.   ibid.  p  255—261,  311-315  10  Figg. 

,    6.  Über  die  Homöosis  und  Doppelbildungen  bei  Arthropoden,  in:  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  20-28.  [306] 
Kröber,  0.,  Flügelabnormitäten  der  Dipterenfamilien  Therevidae  u.  Omphralidae.    in:  Zeit. 

Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  329—334  15  Figg. 
Kroemer,  H.,    Die  Aortennarbe  der  Aorta  thoracica,   in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  48.  Bd.  p  507 

—525  8  Figg.  [Eomo.\ 
*Kronacher,  C,  Grundzüge  der  Züchtungsbiologie.    Fortpflanzimg,  Vererbung,  Anpassung 
und  Züchtung  unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Vererbungslehre  nach  dem  der- 
zeitigen Stande  der  Forschung.   Berlin  1912  16  u.  323  pgg.  95  Figg.  9  Taf. 
Krongold,  Sophie,  Note  sur  la  transplantation  de  l'intestin  d'embryon  du  Rat  sous  la  peau  de 
l'Animal  adulte  de  la  meme  espece.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  255 — 257. 
[376] 
Krüger,  Berthold,  "Weitere  Mitteilungen  zur  Kenntnis  der  Schlafstellungen  bei  Süßwasser- 
fischen,  in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  14—17. 
Krüger,  Eva,  Fortpflanzung  und  Keimzellenbildung  von  Rhabditis  aberratis,  nov.  sp,  in:  Zeit. 
Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  87—124  T  3-6.  [227] 

,   s.  MUller-Cale. 

Krüger,  Paul.,  1.  Über  ostasiatische  Rhizocephalen.  Anhang:  Über  einige  interessante  Ver- 
treter der  Cirripedia  thoracica,  in:  Abh.  Akad.  München  Suppl.  Bd.  2  8.  Abh.  1912 
16  pgg.  14  Figg.  3  Taf.  [Peltogaster  4,  1  n.,  Peltogasterella  n.  1  n.,  Saceulina  1,  Eetero- 
saccus  1,  Thompsonia  2,  1  n.;  Ibla  1,  Gonchoderma  1;  Baianus  1  n.;  Cryptolepas  1  n., 
Platylepas  1.] 

,    2.  Über  das  Stridulationsorgan  und  die  Stridulationstöne  der  Nonne  [Lymantria  mon- 

acha  L.).   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  505-512  7  Figg.  [322] 
Kudelin,  N.,    Einige  neue  Hydroiden  des  Meeres  von  Ochotsk.     ibid.  42.  Bd.  p  333—336. 
[Diphasia  1,  Sertularia  2.] 


I.  Titel.  77 

udO,  R.,   Eine  neue  Methode,  die  Sporen  von  Nosema  hombycis  Nägeli  mit  ihren  ausge- 
schnellten Polfäden  zu  präparieren  und  deren  Länge  genauer  zu  bestimmen,   in:  Z. 

Anz.  41.  Bd.  p  368— 371  4  Figg.  [Die  Länge  beträgt  57— 72  Mikra.]  [171] 
uenen,  W.  A.,  &  N.  H.  Swellengrebel,  Die  Entamöben  des  Menschen  und  ihre  praktische 

Bedeutung,  in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  71.  Bd.  Orig.  p  378—409  15  Figg.  2  Taf. 
Uhn,  Alfred,    1.  Entwicklungsgeschichte  und  Verwandtschaftsbeziehungen  der  Hydrozoen 

in:  Ergeb.  Fortschr.  Z.  4.  Bd.  p  1—284  97  Figg.  [186] 
— ,    2.  Die  Sonderung  der  Keimesbezirke  in  der  Entwicklung  der  Sommereier  von  Poly- 

phemus  pediculus  de  Geer.    in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.   35.  Bd.  p  243 — 340  14  Figg. 

T  11—17.  [270] 
:ühn,  A.,  &  W.  V.  Schuckmann,  Über  die  Morphologie  von  Proicaxekia.    in:  Ber.  Nat.  Ges. 

Freiburg  20.  Bd.  p  35—41  4  Figg.  [V.  M.] 
iühne,  Konrad,   Über  die  Variationen  der  Wirbelsäule  und  der  Extremitätenplexus  bei  La- 

certa  viridis  Gessn.  und  Lacerta  agilis  Linn.    in:  Morph.  Jahrb.  46.  Bd.  p  563 — 592 

13  Figg.  T  14.  [404] 
iihnle,  K.  F.,  Vergleichende  Untersuchungen  über  das  Gehirn,  die  Kopfnerven  und  die  Kopf- 
drüsen des  gemeinen  Ohrwurmes  [Forficulaaurieularialj.)  etc.  in:  Jena.  Zeit.  Naturw. 

50.  Bd.  p  147—276  39  Figg.  T  9—13.  [292] 
iühtz,  Kurt,  Über  die  Spermio-  und  Oogenese  der  Sclerostoma- Arten  des  Pferdes  unter  be- 
sonderer Berücksichtigung  der  Heterochromosomenforschung.   in:  Arch.  Mikr.  Anat. 

83.  Bd.  2.  Abt.  p  191—265  8  Figg.  T  8—10.  [234] 
iUkenthai,  W.,    1.  Säugetiere  (Mammalia).   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  633 — 

695  42  Figg. 
,    2.  Sowerbys  Wal  an  der  deutschen  Ostseeküste,  in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  84 — 86.  [Meso- 

plodo7i  bidens.] 
,    3.  Über  die  Alcyonarienfauna  Californiens  und  ihre  tiergeographischen  Beziehungen. 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  219—270  36  Figg.  T  7,  8.  [196] 
[u II,  Harry,   Die  >basal  gekörnten  Zellen«  des  Dünndarmepithels,    in:   Arch.  Mikr.  Anat. 

81.  Bd.  1.  Abt.  p  185—195  Fig.  T  12.  [606] 
[ülz,  L.,  &  Fr.  W.  Bach,  Beiträge  zur  Kenntnis  von  Onchocerca  volvulus  heuck.  1893.    in: 

C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  Orig.  70.  Bd.  p  321-326  6  Figg.  [238] 
[untz.  Albert,    1.  The  development  of  the  cranial  sympathetic  gangliain  the  Pig.  in:  Journ. 

Comp.  Neur.  Vol.  23  p  71-96  15  Figg.  ;480] 

,    2.  On  the  Innervation  of  the  digestive  tube.    ibid.  p  173— 192  5  Figg.  [481] 

[unz,  E.,  s.  Grosse. 

Cupelwieser,  Hans,  s.  Frisch. 

Cuschakewitsch,  S.,  Studien  über  den  Dimorphismns  der  männlichen  Geschlechtselemente  bei 

den  Prosobranchia.  1.  in:  Arch. Zellforsch.  10.  Bd.  p  237— 323  26  Figg.  T23,26.  [341] 
Cutter,  Heinrich,  1.  Zur  Biologie  von  Formica  rufa  und  Formica  fusca  i.  sp.    in:  Biol.  C. 

B.  33.  Bd.  p  703—707.  [Adoption  fremder  Königinnen.] 
,    2.  Ein  weiterer  Beitrag  zur  Frage  der  sozialparasitischeu  Koloniegründung  von  F. 

rufa  L.   in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.   9.  Bd.  p  193—196.  [Adoption  von  F.  s.  durch 

F.  cinerea.] 
(üttler,  Arthur,   Die  Anatomie  von  Olivia peruviana,  in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  13  p  477— 544 

51  Figg._  [340] 
(ultner,  Olga,  Über  Vererbung  und  Regeneration  angeborener  Mißbildungen  bei  Cladoceren. 

in:  Arch.  Entw.  Mech.  36.  Bd.  p  649-670  30  Figg.  [271] 
Kyle,  H.  M.,  Flat-Fishes  (Heterosomata).  in:  Rep.  Danish  Oceanogr.  Exp.  1908—1910  No.  2 

p  1—150  30  Figg.  T  1—4.  [412] 
Laackmann,  H.,  Adriatische  Tintinnodeen.  in:  Sitz.  Akad.  Wien  122.  Bd.  1.  Abt.  p  123—167 

6  Taf.  [Didyocysta  1,  Codonella  2,  Tintinnopsis  3,  Cyttarocylis  1,  Goxliella  2,  Bhabdo- 

nella  1,  Undella  1,  Tintinnus  4.] 


78  !•  Titel. 

La  Baume,  Wolfgang,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  fossilen  und  subfossilen  Boviden,  mit  beson- 
derer Berücksichtigung  der  im  Westpreußischen  Provinzialmuseum  zu  Danzig  befind- 
lichen Reste,   in:  Sehr.  Nat.  Ges.  Danzig  (2)  12.  Bd.  p  45—80  T  1-7. 

Lacassagne,  Ant.,  s.  Regaud. 

Lachi,  Alberto,  Sopra  alcune  particolaritä  di  morfologia  dei  condottini  lacrimali  dell'  Uomo. 
in:  Arch.  Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  p  409—418  T  29. 

Lacoste,  ...,  s.  Bonnefon. 

Lacroix,  A.,  Sur  des  coquilles  fossiles  en  inclusions  dans  des  cristaux  de  gypse  limpide  de 
rOligocene  de  Narbonne.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1841— 1842.  [Pota- 
mides,  Lymnaea,  Planorbis,  Helix.] 

Ladd-Franklin,  Christine,  A  Non-chromatic  Region  in  the  Spectrum  for  Bees.  in:  Science  (2) 
Vol.  38  p  850—852.  [311] 

Lafon,  G.,  1.  Sur  la  formation  de  la  graisse  aux  depens  des  matieres  albuminoides  dans  For- 
ganisme  animal.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  952 — 954.  [Sie  ist  sehr  unbe- 
deutend.] 

,    2.  Sur  le  passage  de  la  secretion  interne  du  pancreas  du  foetus  ä  la  mere.    in :  C.  R. 

Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  266—268. 

Laguesse,  E.,  1.  A  propos  des  »ilots  ä  hematies«  du  pancreas.  ibid.  p  79.  [Gegen  Retterer 
&  Lelievre.] 

,  2.  Sur  l'origine  embryonnaire  des  lamelles  de  substance  conjonctiv  fondamentale  hya- 
line chez  la  Torpille,    ibid.  p  337-339.  [380] 

*Laignel-Lavastine,  M.,  &  Victor  Jonnesco,  1 .  Six  types  histologiques  communs  de  l'hypophyse 
humaine.   in:  Bull.  Mem.  Soc.  Anat.  Paris  Ann.  87  1912  p  414—417. 

,    2.  Recherches  histologiques  sur  les  lipoYdes  de  la  moelle  epiniere.  in:  C.  R.  Soc.  Biol. 

Paris  Tome  74  p  12—14. 

*Lainbe,  Lawrence  M.,  The  Past  Vertebrate  Life  of  Canada.  in:  Trans.  R.  Soc.  Canada  3) 
Vol.  5  p  1—15. 

Lamborn,  W.  A.,  Notes  on  the  Habits  of  Certain  Reptiles  in  the  Lagos  District.  in:  Proc.  Z. 
Soc.  London  f.  1913  p  218—224.  [416] 

Lams,  Honore,    1.  Les  causes  determinantes  du  sexe.   Diss.  Gand  16  pgg.  [588] 

,    2.  Etüde  de  Toeuf  de  Cobaye  aux  Premiers  Stades  de  Tembryogenese.   in:  Arch.  Biol. 

Tome  28  p  229—324  T  11—14.  [397] 

Lamy,  Ed.,  1.  Mollusques  et  Brachiopodes  de  la  croisiere  1912  du  Pourquoi-Pas?  dans  les 
mers  du  Nord,   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  21—24. 

,    2.  Notes  sur  quelques  coquilles  du  genre  CrassateUa  determinees  par  Lamarck.   ibid. 

p  99-105. 

Landacre,  F.  L.,  &  A.  C.  Conger,  The  origin  of  the  lateral  line  primordia  in  Lepidosteus  osseus. 
in:  Journ.  Comp.  Neur.  Vol.  23  p  575-634  34  Eigg.  [483] 

^Landau,  M.,  Zur  Entwicklung  der  Nebennierenrinde,  in:  D.  Med.  Wochenschr.  49.  Jahrg. 
p  300—304  3  Figg. 

Lang,  Paul,  1.  Experimentelle  und  histologische  Studien  an  Turbellarien.  Erste  Mitteilung: 
Heteromorphose  und  Polarität  bei  Planarien,  in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt. 
p  256—270  T  16.  [215] 

,    2.  Idem.  Zweite  Mitteilung:   1.  Epithelregeneration.    2.  Über  die  Nebenaugen  von 

Planaria  polychroa.  3.  Experimentelles  und  Histologisches  vom  Tricladenpharynx. 
ibid.  p  339—364  2  Figg.  T  21.  [215] 

,    3.  Beiträge  zur  Anatomie  und  Histologie  von  Planuria  polychroa.    in :  Zeit.  Wiss.  Z. 

105.  Bd.  p  136-156  Fig.  T  9.  [213] 

Lange,  Arno,  Unsere  gegenwärtige  Kenntnis  von  den  Fortpflanzungs- Verhältnissen  der  Rä- 
dertiere. Kritisches  Sammelreferat,  in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol.  6.  Bd.  p  256— 279. 
[Unvollendet.] 


I.  Titel.  79 

de  Lange,  Dan.  jr.,  Mitteilungenzur  Entwicklungsgeschichte  des  japanischen  Riesensalaman- 
ders [Megalobatrachus  maximtis  Schlegel).   2.  Die  Bildung  des  vorderen  Kopfmeso- 

derms.   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  250— 279  28  Figg.  [391] 
Langer,  W.  Fr.,  Beiträge  zur  Morphologie  der  viviparen  Cyprinodontiden.  in :  Morph.  Jahrb. 

47.  Bd.  p  193-308  150  Figg.  [444] 
Langeron,  M.,  s.  Blanchard. 
Langley,  J.  N.,  The  Nomenclature  of  the  Sympathetic  and  of  the  related  Systems  of  Nerves. 

in :  C.  B.  Phys.  27.  Bd.  p  149—152. 
Lapicque,  Louis,  Excitabilite  electrique  de  la  Vorticelle.    in:   Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann. 

1913  p  259—263. 
Lapicque,  L..  &  ...  Faure-Fremiet,   Mesure  de  l'excitabilite  electrique  de  la  Vorticelle.    in: 

C.  R  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1194-1196.  [175] 
Lapicque,  L.,  &  R.  Legendre,  Relation  entre  le  diametre  des  fibres  nerveuses  et  leur  rapidite 

fonctionelle.    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  1163—1166  4  Figg.  [465] 
*Larger,  R.,  De  l'extinction  des  especes  par  la  degenerescence  ou  maladie  des  rameaux  phyle- 

tiques.  Introduction  ä  une  Paleopathologie  generale,    in:   Bull.  Soc.  Geol.  France  (4) 

Tome  10  1911  p  631— 633. 
Lasareff,  P.,  Theorie  der  Lichtreizung  der  Netzhaut  beim  Dunkelsehen,  in:  Arch.  Ges.  Phys. 

154.  Bd.  p  459-469. 
Lasch,  Wilh.,  Einige  Beobachtungen  am  Herzen  der  Hirschkäferlarve,   in:  Zeit.  AUg.  Phys. 

14.  Bd.  p  312-319.  [306] 
Lashiey,  K.  S.,  s.  Jennings. 
Latarclie,  Margaret,  s.  Dakin. 
Lauche,  Arnold,    Über  pluripolare  Mitosen  in  Hodenregeneraten,     in:   Arch.  Mikr.  Anat. 

82.  Bd.  2.  Abt.  p  261-271  T  15.  [372] 
Laurens,  Henry,  The  atrio-ventricular  connection  in  the  Reptiles.     in:  Anat.  Reo.  Vol.  7 

p  273—285  7  Figg.  [526] 
Lauterborn,  R.,    1.  Gastrotricha.  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p621 — 623  3  Figg. 
— ,   2.  Rotatoria.   ibid.  8.  Bd.  p  483-495  11  Figg. 

,    3.  Süßwasserfauna,   ibid.  9.  Bd.  p  861—920  27  Figg. 
Lavastine,  s.  Laignel-Lavastine. 
Laveran,  A.,    1.  Les  Macaques  et  les  Chiens  sont  sensibles  au  Kala-azar  Indien  comme  au 

Kala-azar  mediterraneen.    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  898—901.  [169] 
* ,  2.  Au  sujet  du  Trypanosoma  brucei  sans  blepharoblaste  de  Werbitzki.   in:  Bull.  Soc. 

Path.  Exot.  Tome  4  1911  p  273—274. 
* — — ,  3.  Am.  sn^Qi  divi  Tr7jpa7iosoma  pecorum.   ibid.  Tome  5  1912  p  372 — 375. 

,   s.  Phisalix. 

Laveran,  A.,  &  G.  Franchini,   1.  Infections  experimentales  de  la  souris  par  fierjoetomowos  cie- 

nocephali.   in:  CR.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  423—426.  [161] 
,    2.  Infections  experimentales  de  Mammiferes  par  des  Flagelles  du  tube  digestif  de 

Ctenoeephalus  canis  et  d' Änopheles  maculipennis.  ibid.  p  744 — 747. 
,    3.  Trypanosoma  talpae  chez  Palceopsylla gracilis.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome 74 

p  1254—1256  11  Figg.  [163] 
Laveran,  A.,  &  M.  Maruilaz,  1.  Au  sujet  des  Toxoplasmes  du  Lapin  et  du  Gondi.   in:  0.  R. 

Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  933 — 936.  [T.  euniculi  und  T.  gondii  sind  wahrscheinlich 

identisch.] 
,    2.  Contributionäretudemorphologique  du  Toxoplasma  ^rowrf^Y  et  du  T.  CMmcw/t.  ibid. 

p  1298—1302  13  Figg.  [176] 
,    3.  Au  sujet  du  Trypanosoma  talpce.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1007 — 

1008  Fig.  [163] 
Lea,  Einar,  A  study  on  the  growth  of  Herrings,    in:  Publ.  Circonst.  Cons.  Liternat.  ExpL 

Her.  Copenhague  No.  61  1911  p  35—48  7  Figg. 


80  Titel. 

Lea,  Einar,    s.  Hjort. 

Lebedinsky,  N.  Gr.,  Beiträge  zur  Morphologie  und  Entwicklungsgeschichte  des  Vogelbeckens. 

in:  Jena.  Zeit.  Nat.  50.  Bd.  p  647—774  138  Figg.  T  25-28.  [U7] 
Lebour,  Marie  V.,  A  New  Trematode  of  the  Genus  Leehriorchis  from  the  Dark  Green  Snake 

[Zamenis  gemonensis).    in :   Proc.  Z.  Soc.  London  1913  p  933—937  T  93.  [L.  iner- 

mis  n.] 
Lecaillon,  A.,    1.  Infecondite  de  certains  oeufs  contenus  dans  les  cocons  ovigeres  des  Arai- 

gnees.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  285—286. 
,    2.  Sur  la  difFerenciation,  en  ovules  definitifs  et  en  cellules  vitellogenes,  des  oocytes 

contenus  dans  l'ovaire  des  CoUemboles.  [Premiere  reponse  ä  MM.  Willem  et  de  Winter.] 

ibid.  Tome  75  p  55—57. 
Le  Danois,  Ed.,    1.  Etüde  systematique  etbiologique  des  Poissons  de  la  Manche  Occidentale. 

in :  Ann.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  Tome  5  Fase.  5  214  pgg.  319  Figg.  [409] 
,    2.  Note  sur  trois  nouvelles  Meduses  et  liste  des  Ooelenterös  du  Plankton  recueillis  ä 

bord  du  Pourquoi-Pas?  dans  sa  croisiere  dans  les  niers  du  nord.  in:  Bull.  Mus.  H.  N. 

Paris  Ann.  1913  p  110 — 113.    [Chrysaora  1,  Cyanea  2;  Bougahivillea  1  n.,   Tiara  1, 

Saphenia  1;  Staurostoma  1  n.  var.,  Laodice  1,  Tiaropsis  1,  Obeliopsis  n.  1  n.,  Stomo- 

brachium  1 ;  Aglantha  1;  Diphyes  1,  Agalmopsis  1;  Mertensia  1,  Beroe  1.] 
,    3.  Coelenteres  du  plankton  recueillis  pendant  la  croisiere  oceanographique  du  yacht 

>Pourquoi  pas?«  dans  l'Atlantique  nord  et  l'Ocean  Glacial  (sous  le  commandement  du 

Dr.  Charcot).  —  Ete  1912.  in :  Bull.  Soc.  Z.  France  Tome  38  p  13—25,  28—34  21  Figg. 

[Chrysaora  1,  Cyanea  2;  Bougainvillea  1  n.,  Tiara  1,  Saphenia  1 ;  Staurostoma  1,  Lao- 

dice  1,  Tiaropsis  1,  Obeliopsis  1  n.,  Stomobraehium  1 ;  Aglantha  1 ;  Diphyes  1,  Agalmo- 
psis 1;  Mertensia  1,  Beroe  1.] 
,    4.  Motella  cimbria  Linne  1766.  Un  Poisson  ä  ajouter  ä  la  faune  de  France,    ibid. 

p  228—232. 
,    5.  Note  sur  en  nouveau  Poisson  de  la  famille  des  Lycodidse:    Le  Oymnelis  retrodor- 

salis  nov.  sp.    ibid.  p  258 — 259. 
,   6*   Sur  les  Meduses  recueillies  dans  le  plankton  pendant  la  croisiere  d'ete  1912  du 

»Pourquoi-pas«  dans  le  mer  du  Nord,  sous  le  commandement  du  Dr.  J.-B.  Charcot. 

in:  C.  K  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  351—354.  [Siehe  No.  1.] 
Leder,  Heribert,  Über  den  feineren  Bau  des  Nervensystems  der  Cladoceren.    in:  Z.  Anz. 

43.  Bd.  p  279-283.  [V.  M.] 
*Le  Double,  A.  F.,   1.  Cotes  lombaires  dans  l'espece  Humain.  in:  Bull.  Mem.  Soc.  Anthrop. 

Paris  (6)  Tome  2  1911  p  413-427. 

* ,  2.  Os  chevron  dans  l'espece  humaine.   ibid.  p  428—431  2  Figg. 

* ,  3.  Apophyse  capitulaire  thoracique  dans  l'espece  humaine.   ibid.  Tome  3  1912  p  57 

-58  2  Figg. 
*Lee,  W.  T.,  Recent  Discovery  of  Dinosaursin  the  Tertiary.  in:  Amer.  Journ.  Sc.  (4)  Vol.  35 

p  531—534. 
Legendre,  R.,  A  propos  du  pigment  des  cellules  nerveuses  d'  Helix pomatia.    in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  262 — 263.    [>Le  pigment  des  cellules  nerveuses  des  Gastero- 

podes  ne  montre  rien  que  permette  de  lui  attribuer  une  fonction  respiratoire.«] 

,    s.  Lapicque. 

*Leger,  Andre,  Presence  de  Leptomonas  davidi  Lafont  dans  V Euphorbia  pilulifera  du  Haut- 
Senegal  et  Niger,   in:  Bull.  Soc.  Path.  Exot.  Tome  4  1911  p  626—627. 
Leger,  L.,  &  0.  Duboscq,    1.  Le  cycle  evolutif  de  Porospora  portunidarum  Frenzel.    in:  C, 

R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  166  p  1932—1934.  [165] 
,    2.    Sur  les  premiers  Stades  du  developpement  des  Gregarines  du  genre  Porospora 

[Nematopsis).    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  95—98  T  1.  [166] 
Leger,  M.,  &^  M.  Bouilliez,  Recherches  experimentales  sur  Plasmodium  inui  Halberstädter  et 

Prowazek  d'un  Macaeus  cynomolgus.  in:  Ann.  Inst.  Pasteur  Tome  27  p  955 — 985.  [169] 


I.  Titel.  81 

1 

Lgegett,  Thomas  H.,  &  Joseph  Lintz,  Eine  Varietät  eines  Teiles  des  N,  femoralis.  in:  Anat. 
Anz.  43.  Bd.  p  232—233. 

Legnani,  T.,  s.  Ascoli. 

Leidenfrost,  J.,  1.  Fishes  from  Asia  minor,  in:  ÄUatani  Közlemenyek  11.  Bd.  1912  p  125 
—  132  2  Figg.  [Ungarisch  mit  englischem  Resume.  Cyprinodon  2  n.] 

,    2.  The  Lepadogaster  s-pecies  oi  the  Aäriaüc.    ibid.  p  132 — 143  8  Figg.   [1  nov.  spec. 

von  Abbazia.] 

Leigh-Sharpe,  W.  Harold,  Galliobdella  lophii,  Van  Beneden  and  Hesse,  in:  Journ.  Mar.  Biol. 
Ass.  Plymouth  Vol.  10  p  81-83. 

Leiper,  R.  T.,  Metamorphosis  oi  Filaria  loa.  in:  Journ.  Trop.  Med.  Vol.  16  p  59—60. 
[236] 

Leiievre,  Aug.,  s.  Retterer. 

*Leng,  Charles  W.,  The  Geographical  Distribution  of  Cicindelidae  in  Eastern  North  America 
in:  Journ.  New  York  Ent.  Soc.  Vol.  20  1912  p  1—17. 

Lengerken,  H.  v.,  Ein  Beitrag  zur  Lebensgewohnheit  von  Otiorrhynchus  rotundaius  Siebold. 
in :  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  7—12  Fig. 

*Lenz,  Fritz,  Über  die  idioplasmatischen  Grundlagen  der  physiologischen  und  pathologischen 
Sexualcharaktere  des  Menschen,   in:  Arch.  Rassen  Ges.  Biol.  9.  Jahrg.  p  545—603. 

Leontowitsch,  A.,  Das  »Syncellium«  als  dominierende  zelluläre  Struktur  des  tierischen  Orga- 
nismus,  in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  36—47,  49—91  18  Figg.  [565] 

Lepine,  R.,  &  ...  Boulend,  A  propos  des  sucres  du  sang.  1.  Sur  Texistence  de  maitose  dans  le 
sang.  2.  Sur  le  sucre  faiblement  combine  dans  le  sang,  in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 
Tome  74  p  76—77. 

Leplat,  Georges,  Les  plastosomes  des  cellules  visuelles  et  leur  role  dans  la  difierenciation 
des  cones  et  des  bätonnets.   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  215—221  5  Figg.  [493] 

*Leriche,  Maurice,  Sur  la  presence  d'un  Pteraspis  dans  le  coblentzien  du  massif  de  Dour.  — 
Les  niveaux  ä  Ostracophores  de  l'Ardenne  et  des  regions  limitrophes.  in :  Bull.  Soc. 
Geol.  Belg.  Tome  26  1912  Proc.  Verb,  p  49-55  Taf. 

Lesage,  J.,  Myocardite  epizootique  du  Mouton.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1570 
— 1573.  [Monocereomonas  sp.J 

Lesbre,  F.  X.,  &  R.  Pecherot,  1.  Sur  un  nouveau  geneiocephale;  nouveau  genre  de  Cycloce- 
phalien.  in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  301—302. 

,    2.  Etudes  d'un  Veau  opodyme.    in :  Journ.  Anat.  Phys.  Paris  49.  Annee  p  556—564 

9  Figg.  [379] 

Leschke,  M.,  Mollusken  der  Hamburger  Südsee-Expedition  1908/1909  (Admiralitätsinseln, 
Bismarckarchipel,  Deutsch-Neuguinea),  in :  Mitt.  Nat.  Mus.  Hamburg  29.  Jahrg.  1912 
p  89—172  Taf.  [Conus  4,  Terehra  1,  Purpura  3,  Sistrum  2,  Nassa  7,  Melo  1,  Colum- 
bella  2,  Mitra  5,  Oliva  5,  Ranella  1,  Dolium  1,  Cypraea  4,  Stromhus  2,  Pterocera  2,  Na- 
tica  1,  Vertagus  1,  Gerithium  2,  Liocey-ithium  1,  Tympanotonus  1,  Littorina  5,  Pla- 
naxis  1,  Solarium  1,  Nerita  8,  Patella  2,  Turbo  5.  Trochus  2,  Haliotis  1,  Acanthoplcura  1, 
Ischnochiton  1,  Gryptoplax  1;  Martensia  1,  Furcella  1,  Asaphis  1,  Tellina  1,  Paphia  1, 
Venus  1,  Caryatis  1,  Gyrena  1,  Gardium  1,  Tridacna  2,  Hippopus  1,  Pinna  1,  Marga- 
ritifcra  1,  Perna  1,  Area  4,  Lima  2,  Modiolaria  2,  Lithodomus  1.] 

Le  Sourd,  L.,  &  Ph.  Pagniez,  1.  D'un  rapport  entre  la  tension  arterielle  et  la  quantite  des 
plaquettes  du  sang  chez  l'Homme.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  580—583. 

,    2.  Recherches  sur  l'origine  des  plaquettes.  (Deuxieme  note.)  ibid.  p  788 — 790.  '625] 

Levaditi,  C,  s.  Comandon. 

Levaditi,  C,  &  S.  Mutermilch,  1.  Contractilite  des  fragments  de  coeur  d'embryon  de  Poulet 
in  vitro,   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  462-464.  [377] 

,   2.  Mode  d'action  des  rayons  sur  la  vie  et  la  multiplication  des  cellules  in  vitro  (Pre- 
miere note).  Rayons  ultra-violets.   ibid.  p  1180 — 1182.  [377] 
Zool.  Jahresbericlit.    1913.    I.  Titel.  6 


82  I.  Titel. 

Levi,  Giuseppe,  Note  citologiche  suUe  cellule  somatiche  delP  ovaio  dei  Mammiferi.  in:  Arch, 

Zellforsch.  11.  Bd.  p  515-556  4  Figg.  T  25,  26.  [544] 

,  8.  Galeotti. 

Levy    Fritz,    1.   Über  künstliche  Entwicklungserregung  bei  Amphibien,    in:  Arch.   Mikr. 

Anat.  82.  Bd.  2.  Abt.  p  65-79  8  Figg.  [V.  M.] 
,    2.  Vergleichend-anatomische  und  physiologische  Untersuchungen  über  die  Flugmus- 
kulatur der  Chiropteren  und  über  die  Morphologie  des  Rectus  abdominis  derselben. 

in:  Arch.  Naturg.  78.  Jahrg.  11.  Heft  p  30—63  T  4,  5.  [460] 
,    3.  Über  künstliche  Auslösung  der  Eientwicklung  bei  Amphibien,   in:  Sitz.  Ges.  Nat. 

Freunde  Berlin  f.  1913  p  167  -  169.  [367] 
Levy,  0.,  Funktionelle  Anpassung:     in:  Handwörterb.  Naturw.   4.  Bd.  p  420  — 430  5  Figg. 
Lewin,  K.  E..,  The  Division  of  Holosticha  scutellum.  in :  Proc.  Cambridge  Phil.  Soc.  Vol.  27 

p241. 
Lickteig,  Alfred,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Geschlechtsorgane  der  Knochenfische,    in:  Zeit. 

Wiss.  Z.  106.  Bd.  p  228-288  9  Figg.  T  1—3.  [545| 
Lienhart,  E..,    Habitat  et  Geonemie  d'Äepophilus  Bonnarei  Signoret.     in:   Ann.  Sc.  N.  (9) 

Tome  17  p  257—268  4  Figg.  [313] 
Lillie,  Frank  R.,    Studies  of  fertilization.  5.  The  behavior  of  the  spermatozoa  of  Nereis  and 

Arbaeia  with    special  reference   to  egg-extractives.    in:  Journ.  Exper.  Z.    Vol.  14 

p  515-574  5  Figg.  [664] 
Lillie,  Frank  R.,  &  E.  E.  Just,  Breeding  Habits  of  the  Heteronereis  Form  of  Nereis  limbata  at 

Woods  Hole,  Mass.   in:  Biol.  Bull.  Vol.  24  p  147—168.  [256] 
Lillie,  Ralph  S.,    1.  Antagonism  between  Salts  and  Ansesthetics.  III.  Further  Observations 

Showing  Parallel  Decrease  in  the  Stimulating,  Permeability-Increasing,  and  Toxic 

Actions  of  Salt  Solutions  in  the  Presence  of  Aneeathetics.   in:  Amer.  Journ.  Phys. 

Vol.  31  p  255—287.  [Rein  physiologisch.] 
,    2.  The  physiology  of  cell-division.  5.  Substitution  of  ansesthetics  for  hypertonic  sea 

water  and  Cyanide  in  artificial  parthenogenesis  in  Starfish  eggs.    in:  Journ.  Exper.  Z. 

Vol.  15  p23-48.  [197] 
,    3.  The  Role  of  Membranes  in  Cell-Processes.    in:  Populär  Sc.  Monthly  1913  p  132 

—152.  [664] 
Lima,  s.  PIres  de  Lima. 
Linden,  Gräfin  M.  von,  Die  Entwicklung  der  freilebenden  Generation  des  Lungenwurms,   in: 

D.  Tierärztl.  Woch.  21.  Jahrg.  No.  35  9  pgg.  8  Figg.  [236] 
Lindner,  E.,    1.   Fühlerhypertrophie  bei  Lymantria.     in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd. 

p  876-379  Fig. 
,    2.  Proterogynie  beim  Prozessionsspinner  [Cnethocampa  pityocampa  Schiff.)?    ibid. 

p  379—380. 
Lindsey,  Marjorie,  On  Qypsina  plana  Carter,  and  the  Relations  of  the  Genus,    in:  Trans. 

Linn.  Soc.  London  (2)  Vol.  16  p  46—51  6  Figg.  [156] 
*LinstOw,  ...  V.,     Duftorgane  der  Schmetterlinge  und  ein  neuer   Duftapparat  bei   einem 

männlichen  Spanner,   in:  Internat.  Ent.  Zeit.  6.  Jahrg.  1912  p  139 — 141  3  Figg. 
Linton,  Edwin,  Trematode  Parasites  in  the  Skin  and  Flesh  of  Fish  and  the  Agency  of  Birds 

in  their  Occurrence.   in:  Trans.  Amer.  Fish.  Soc.  1911  p  245 — 259. 
Lintz,  Joseph,  s.  LeggeU. 
Lionville,  Jacques,  Sur  le  polymorphisme  d'un  Delphinide  des  mers  australes:    Delphinus 

Cruciger,  Quoy  et  Gaymard.   in :  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  90 — 93. 
Lipschlitz,  Alexander,  Die  Ernährung  der  Wassertiere  durch  die  gelösten  organischen  Ver- 
bindungen der  Gewässer.   (Eine  Kritik.)     in:  Ergeb.  Phys.  13.  Jahrg.  p  1 — 46.    [682] 
Little,  C.  C,  1.  Experimental  Studies  of  the  Inheritance  ofColor  in  Mice.   in:  Carnegie  Inst. 

Publ.  No.  179  p  12—102  5  Taf.  [686] 


I.  Titel.  83 

Little,  C.  C,    2.   »Yellow«  and  »Agouti«  Factors  in  Mice.    in:  Science  (2)  Vol.  38  p  205. 

[»A  negative  association  exist  between  this  two  factors.«] 
Little,  0.  C,  &  J.  C.  Phillips,  A  Gross  involving  Four  Pairs  of  Mendelian  Characters  in  Mice. 

in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  760—762. 
Livingston,  ßurton  Edward,  Adaptation  inLiving  and  Non-Living.   ibid.  p  72 — 82.    [»Teleo- 

logical  thinking  sbould  have,  and  will  at  length  have,  no  place  in  our  science  at 

all.«] 
Livini,  F.,  Osservazioni  sul  canale  intestinale  e  suir  appareccbio  polmonare  di  un  embrione 

Umano  di  mm  9,1.   in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  73—87  T  4—7.  [503] 
Livon,  Ob.,  &  . . .  Peyron,  Sur  les  pbenomenes  de  stase  de  la  substance  coUo'ide  dans  la  region 

interlobaire  de  Fliypophyse.   in  :  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  61 — 62.  [Homo.] 
Lloyd,  Llewellyn,  s.  Kinghorn. 
Lloyd-Jones,  Orren,  An  Analysis  of  the  Factors  concerned  in  tbe  Heredity  of  Color  in  Tum- 

bler  Pigeons.   in:  Science  (2j  Vol.  37  p  613. 
Lo  Cascio,  Gerolamo,   Sopra  alcune  particolaritä  di  fine  struttura  dell'  endometrio  di  alcuni 

Mammiferi.   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  197—202  6  Figg.  [547] 
Loeb,  Jatiques,   1.  Artificial  Partbenogenesis  and  Fertilization.   Chicago  312  pgg.  87  Figg. 

f Übersetzung  von:  Die  chemiscbe  Entwicklungserregung  des  tierischen  Eies.  Berlin 

1909.] 
',    2.  Die  Ursache  der  spontanen  Furchung  beim  unbefruchteten  Seeigelei.     in:  Arch. 

Entw.  Mech.  36.  Bd.  p  626—632  13  Figg.  [202] 
,    3,  Über  die  Anpassung  von  Fundulus  an  höhei-e  Konzentrationen,   in :  Biochem.  Zeit. 

53.  Bd.  p  391—405.  [413] 
— -,    4.  Further  experiments  on  natural  death  and  Prolongation  oflife  in  the  egg.  in:  Joum. 

Exper.  Z.  Vol.  15  p  201—208.  [583] 
,    5.  Avogadro's  Law  and  the  Absorption  of  Water  by  Animal  Tissues  in  CrystaUoid 

and  CoUoid  Solutions,   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  427—439.  [583] 

,    6.  lleversibility  in  Artificial  Partbenogenesis.   ibid.  Vol.  38  p  749 — 751. 

Loeb,  Jacques,  &  F.W.  Bancroft,  1.  Tbe  sex  ofparthenogenetic  Tadpole  and  Frog.   in:  Joum. 

Exper.  Z.  Vol.  14  p  275—277  3  Figg.  [^Q.] 
,    2.  Purther  observations  on  artificial  partbenogenesis  in  Frogs.    ibid.   Vol.  15  p  379 

—382.  [363] 
Loeb,  Leo,    1.   Über  die  Bedeutung  des  Corpus  luteum  für  die  Periodizität  des  sexuellen 

Zyklus  beim  weiblichen  Säugetierorganismus,    in:   D.  Med.  Wochenschr.   1911   p  1 

—14.  [396] 
,    2.  The  Cyclic  Changes  in  the  Mammalian  ovary.    in:  Proc.  Amer.  Phil.  Soc.  Vol.  50 

1911  p  228— 234.  [396] 

,    S.Addison  und  Fox. 

Loevy,  Sophie,  Über  die  Entwicklung  der  Ranvierschen  Zellen,   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  238 

—249  12  Figg.  [458] 
Loewenthal,  N.,  1.  Zur  Frage  der  Entwicklung  der  Augenhöhlendrüsen,   ibid.  43.  Bd.  p  618 

—623.  [441] 

,    2.  Schlußwort,   ibid.  44.  Bd.  p  525—528.  [Polemisch  gegen  Mobilio.] 

Lo  Giudice.  P.,   Studi  sui  Cnidosporidi.    in:  Riv.  Mens.  Pesca  Anno  14  1912  p  57—72,  113 

-128,  168-184,  T  5.  [169] 
Löhle,  B.,  Bildung  des  Gaumens  bei  Cavia  cobaya.    in:   Morph.  Jahrb.  46.  Bd.  p  595—654 

39  Figg.  T  15,  16.  [513] 
Lohmann,  H.,  1.  Beiträge  zur  Charakterisierung  des  Tier-  und  Pflanzenlebens  in  den  von  der 

»Deutschland«  während  ihrer  Fahrt  nach  Buenos  Ayres  durchfahrenen  Gebieten  im 

Atlantischen  Ozean.  2.  Teil.  Das  Tropengebiet,   in:  Internat.  Revue Hydrobiol.  5.  Bd. 

p  185—225,  343—372  17  Figg.  [571] 

6* 


34  I-  Titel. 

Lohmann  H.,    2.  Die  von  Sekretfäden  gebildeten  Fangapparate  im  Tierreich  und  ihre  Er- 
bauer,  in:  Mitteil.  Nat.  Mus.  Hamburg  30.  Jahrg.  p  255—299  16  Fi  gg.  [672] 

,    3.  ÜberCoccolithophoriden.  in:  Verh. D.  Z.  Ges.  23.  Vers.  pl43— 164  19Figg.  [164] 

^    4,  Die  Appendicularien.   in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  11  p  343— 350  2  Figg.  [356] 

Löhner,  L.  R.,    1.    Zur  Entwicklungsgeschichte  von  Echinaster  sepositus    (Gray),     in:  Z. 

Anz.  41.  Bd.  p  181—186  2  Figg.  [199] 
,    2.  Über  die  systematische  Stellung  der  heute  im  Genus  Ämphiscolops  vereinigten 

Arten,   ibid.  43.  Bd.  p  273-279.  [210] 
Lönnberg,  Einar,    1.   An  a  Hypospadic  Pseudohermaphroditic  Elk.    in:   Arkiv  Z.  Uppsala 

Bd.  7  Heft  4  8  pgg.  4  Figg. 
,    2.   Anatomical  notes  on  Mammals  obtained  in  British  East  Africa  by  the  Swedish 

Zoological  expedition  1911.    in:  Svenska  Akad.  Handl.  49.  Bd.  1912  No.  7  33  pgg. 

3  Figg.  2  Taf. 
Löpez-Suarez,  J.,  Zur  Kenntnis  des  Magenschleims,    in:  Biochem.  Zeit.  56.  Bd.  p  167 — 173. 

[Ein  Gemenge  von  Proteinen,  wahrscheinlich  ohne  echtes  Mucin.] 
Lord,  Frederic  Pomeroy,   Observations  on  the  temporo-mandibular  articulation.    in:  Anat. 

Rec.  Vol.  7  p  355-367  5  Figg.  [460] 
LSrenthey,  J.,  1.  Bemerkungen  zu  der  alttertiären  Foraminiferenfauna  Ungarns,    in:  Math. 

Nat.  Ber.  Ungarn  26.  Bd.  p  149 — 167  Taf.    [Oaudryina  1  n.,  Pellatispira  1.] 
,    2.  Paläontologische  Novitäten  aus  den  tertiären  Sedimenten  Ungarns,   ibid.  27.  Bd. 

p  394 — 412  3  Taf.  [Spondylus  1,  Lima  1  n.,  Mitrularia  1  n.,  Sepia  1  n.] 
Lowrey,  Anna,  A  study  of  the  submental  filaments  considered  as  probable  electric  organs  in 

the  gymnotid  Eel,   Stratogenys  elegans  (Steindachner).    in:   Journ.  Morph.    Vol.  24 

p  685—694  4  Figg. 
Lowrey,  Lawson  Gentry,  The  growth  of  the  dry  substance  in  the  albino  Rat.   in:  Anat.  Eec. 

Vol.  7  p  143—168  4  Figg. 
Loyez,  Marie,  Role  du  tissu  conjonctif  dans  l'atresie  folliculaire  physiologique  chezlafemme. 

in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  92—94. 
""LUbcke,  H.  H.  J.  T.,  Untersuchungen  der  Extremitätenmuskulatur  von  Tragulus  javaniciis 

im  Vergleich  zu  Hirsch,  Reh  und  Schaf.    Diss.  Glückstadt  1912  32  pgg.  15  Taf. 
Lubosch,  ...,  Die  Kaumuskulatur  der  Amphibien ,  verglichen  mit  der  der  Sauropsiden  und 

Säugetiere,   in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  67—76.    [V.  M.] 
*Lucanus,  Friedrich  von,  Aronautische  Experimente  für  die  Höhenbestinimung  fliegender 

Vögel,   in:  Journ.  Orn.  61.  Jahrg.  p  117 — 124. 
Lucet,  Adrien,  Recherches  experimentales  sur  la  Coccidiose  du  Lapin.    in :    C.  R.  Acad.  Sc. 

Paris  Tome  157  p  1091—1092.  [166] 
Luciani,  L.,  Ancora  sulla  >sfera  visiva«  del  mantello  cerebrale  dei  Cani.   in:  Livre  jubilaire 

Riebet.   Paris  1912    p  273—279.    [Nur  die  bilaterale  Zerstörung  der  Thalami  optici 

bewirkt  dauernde  Blindheit.] 
Lucks,  R.,   Zur  Organisation   von  Eyalocephalus  trilohus  n.  g.  n.  sp.     in:   Z.  Jahrb.   Abt. 

Syst.  34.  Bd.  p  321—340  2  Figg.  T  8.  [241] 
Lugaro,  E.,  Un  principio  biogenetico:  la  moltiplicazione  degli  effetti  utili  indiretti.  (A  propo- 

sito  dei  »Cavalli  pensanti*.)   in:  Riv.  Fatol.  Nerv.  Ment.  Vol.  18  p  129—169.   [656] 
Luhe,  Max,  Protozoa  (Urtiere),    in:  Handb.  Morph.  Wirbell.  Tiere   2.  bzw.  3.  Aufl.    1.  Bd. 

1.  u.  2.  Lief,  p  1—320  F  1—322.    [Unvollendet.] 
Luna,  Emerico,  1.  Nuove  ricerche  sulla  biologia  del  condrioma  (Condriosomi  e  pigmento 

retinico).  (Nota  preventiva.)  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  56 — 58. 
,    2.  Sulla  importanza  dei  condriosomi  nella  genesi  delle  miofibrille.  (Nota  preventiva.) 

ibid.  p  94—96. 

,    3.  I  condriosomi  nelle  cellule  nervöse.  (Nota  preventiva.)   ibid.  44.  Bd.  p  142 — 144. 

,    4.  SuUe  modificazioni  dei  plastosomi  delle  cellule  nervöse  nel  trapianto  ed  in  seguito 

al  taglio  dei  nervi,  ibid.  p  413 — 415.  [467] 


I.  Titel.  85 

Luna,  Emerico,  5,  Lo  sviluppo  dei  plastosomi  negli  Anfibi.  (Nota  preventiva.)  in:  Anat.  Anz. 

45.  Bd.  p  19-21. 
,    6,   Sulla  importanza  dei  condriosomi  nella  genesi  delle  miofibrille.    in:  Arch.  Zell- 
forsch. 9.  Bd.  p  458—478  18  Figg.  [380] 

,    7.  Ricerclie  sulla  biologia  dei  condriosomi.    Condriosomi  e  pigmento  retinico.   ibid. 

10.  Bd.  p  343-368  T  29.  [494] 

,    8.  Lo  sviluppo  dei  plastosomi  negli  Anfibi.   ibid.   11.  Bd.  p  583—629  T  29,  30.  [381] 

,    9,   Sui  fenoraeni  di  plastorexi  e  di  plastolisi  riscontrabili  nel  processo  di  involuzione 

dei  pronefro  negli  Anfibi.   in :  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  131—133.  [407] 
Lund,  s.  Wesenberg-Lund. 
Lungwitz,  M.,  &  H.  Erle,  Untersuchungen  über  die  Hufknorpel  des  Pferdes,    in:  Anat.  Anz. 

43.  Bd.  p  313—326  8  Figg.  [444] 
Lupu,  Helene,   Recherches  histo-physiologiques  sur  l'intestin  du  Cobitis  fossilis.     in:    Bull. 

Sect.  Sc.  Acad.  Roumaine  1.  Ann.  p  302—307.  [oOS^ 
Luther,  Alexander,  1.  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Kopfskelets  der  Knorpelganoiden.  in:  Acta 
Soc.  Sc.  Finnicae  Tom.  41  No.  8  27  pgg.  10  Figg.  [451] 
— ,    2.   Stellt  der  »aculeiforme  Anpassungstypus«  (Abel)  eine  Anpassung  an  die  plank- 
tonische  Lebensweise   dar?     in:    Internat.   Rev.   Hj'drobiol.    5.  Bd.    p   571 — 575 
Fig.  [413] 
Lutz,  Frank  E.,  1.  Experiments  concerning  the  sexual  difference  in  the  vAng  lenglit  of  Droso- 
phila  ampclophila.   in:  Joum.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  267—273  2  Figg.  [319] 

,    2.  The  Distribution  of  Occidental  Spiders,   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  567— 568.  [>The 

only  interchange  of  Spiders  between  the  two  continents  has  been  by  way  of  Central 
America.«; 
Lwowsky,  Fritz  F.,  Revision  der  Gattung  Sidisia  Gray  [Epixoanthtis  auct.).    in:  Z.  Jahrb. 

Abt.  Syst.  34.  Bd.  p  557—614  14  Figg.  T  19. 
Lytchkowsky,  ...,  s.  Doyen. 

Macallum,  A.  B. ,  Acineta  tuhcrosa:  A  Study  on  the  Action  of  Surface  Tension  in  Deter- 
mining  the  Distribution  of  Salts  in  Living  Matter,     in:   Proc.  R.  Soc.   London  B 
Vol.  86  p  527—550  T  14,  15.  [176] 
Mac  Bride,  E.  W.,  1.  Philosophy  of  Vitalism.   in:  Nature  Vol.  92  p  290-292.  [554] 

,    2.  Idem.   ibid.  p  400-401.  [654] 

Mac  Cailum,  G.  A.,  1.  Thoracocotyle  er  oeeus  nov.  gQn.nov.  %^.  in:  C.B.Bakt.  I.Abt.  68.Bd. 
Orig.  p  335— 337  4  Figg.  [219] 

,    2.   Notes  on  four  Trematodes  of  Marine  Fishes.     ibid.    70.  Bd.   Orig.   p  407—416 

11  Figg.  [218] 

,    3.  Fertilization  and  Egg-laying  in  Microcotyle  stenotomi.    in:   Science   (2)  Vol.  37 

p  340  —  341.    [Beobachtung  in  vivo.] 

,    4.  Further  Notes  on  the  Genus  Microcotyle.    in:   Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  389 

—402  4  Figg.  [219] 
Mac  Call  um,  G.  A.  &  W.  G. ,   1.  Four  species  of  Microcotyle,  M.  pyragraphorus ,  macroura, 
eucides  and  acanthophallus.   ibid.  34.  Bd.  p  223  —  244  10  Figg.  [219] 

,    2.    On  Aspidogaster  ringens   (Linton)   and  A.  kemostoma  n.  sp.     ibid.   p  245  —  256 

4  Figg.  [219] 
Mac  Cordick,  A.  H.,   On  the  Existence  of  Longitudinal  and  Oblique  Muscle  Bands  in  the 

Media  of  Certain  Arteries,  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  255— 261  3  Figg.  [529] 
Mac  Donald,  D.  L.,  On  a  Collection  of  Crustacea  made  at  St.  Andrews,  N.  B.  in:  Contr. 
Canadian  Biol.  1906—1910  Ottawa  1912  p  83—84.  [Podon  2,  Evadne  1;  Earpac- 
ticus  1,  Calaniis  1,  Dias  1,  Temora  1;  Baianus  2;  Homarus  1,  Hyas  1,  Paguncs  2, 
Pandalus  1,  Crangon  1,  Hippolyte 'L;  Oammarus  1,  Meliial,  Amphithoel,  Param- 
phithoe  1;  Ptilocheirus  1,  Lysianopsis  1,  Metopa  1,  Orchestia  1;  Acquiella  1,  Caprella  2; 
Idotea  1.] 


86  I.  Titel. 

Macfie,  J.  W.  Scott,  1.  On  the  Morphology  of  the  Trypanosome  [T.  nigeriense  n.  sp.)  from 

a  Gase  of  Sleeping  Sickness  from  Eket,  Southern  Nigeria,    in:  Ann.  Trop.  Med,  Pa- 
rasit. Vol.  7  p  339-356  Fig.  T  28. 
^    2.  Preliminary  Note  on  the  Development  of  a  Human  Trj'panosome  in  the  Gut  of 

Stomoxys  nigra,   ibid.  p  359  —  362  Fig. 
*IVlac  Gillivray,  Alex.  D.,   The  Pupal  Wings  of  Eepialus  thule.    in:   Ann.  Ent.  See.  Amer. 

Vol.  5  1912  p  239-245  Fig. 
Mackenzie,  W.,  I  cavalli  pensanti  di  Elberfeld.    in:    Atti  Soc.  Ital.  Progr.  Sc.  6.  Riunione 

p  889.  [»Educazione  vera  e  propria.«] 
'^'Mackinnon,  Doris  L.,  1,  Protists  Parasitic  in  the  Larva  of  the  Crane-fly,  Tipnla  sp.  (Preli- 
minary Note.)   in:  Parasitology  Vol.  5  1912  p  175— 189  27  Figg. 
,    2.  Studies  on  Parasitic  Protozoa.    1.  The  Flagellate  Polymastix  and  its  Affinities 

with  the  Trichonymphidse.    in:    Q.  Journ.  Micr.  Sc.    (2)    Vol.  59  p  297-308    Fig. 

T18.  [160] 
■ ,    3.  Idem.    2.  (A)  The  Encystement  of  Bhixoviastix  gracilis  Alexeieff;    (B)  Tctratri- 

chomastix  parisii  n.  subgen.,  n.  sp.     ibid.   p  459^470  T  31,  32.  [160i 
Macnamara,  N.  C,    Organic  evolutioa:  Darwinian  and  de  Vriesian.    in:  Kep.  Smithsoniaii 

Inst.  f.  1911  1912  p  363-378. 
Magitot,  A.,  &  J.  Mawas,   Etüde  sur  le  developpement  du  corps  vitre  et  de  la  zonule  chez 

l'Homme.   in:  Ann.  Oculist.  Tome  148  1912  p  179— 183. 
Magnan,  A.,  1.  Relation  chez  les  Oiseaux  entre  le  poids  de  leurs  muscles  pectoraux  et  leur 

maniere  de  voler.   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  40 — 45. 
,    2.  Rapport  de  la  surface  alaii-e  avec  le  poids  du  corps  chez  les  Oiseaux.  ibid.  p  45 — 52. 

[>Les  Rapaces  et  les  Palmipedes  marins  ont  beaucoup  plus  de  surface  portante  que  les 

Canards  et  les  Gallinaces.«] 
,    3.  Variations  de  la  surface  alaire  chez  les  Oiseaux.    ibid.  p  119 — 125.    [»La  surface 

relative  des  alles  doit  etre  superieure   ä  15  pour  permettre   le  vol  plane  ou  le  vol 

ä  volle.«] 

,    4.  Les  muscles  releveurs  de  l'aile  chez  les  Oiseaux.  ibid.  p  125 — 128.  [460] 

,    6.  Observations  anatomiques  sur  les  Dauphins,    in:   C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74 

p  106  —  108.    [Maße  und  Gewicht  von  Leber,  Nieren,  Herz,  Lungen,  Milz,  Darm  und 

Magen  von  Delphinus  diibius  und  delphis.] 

,    6.   Variations  du  poids  de  la  rate  chez  les  Mammiferes.    ibid.  p  209 — 210. 

,    7.  Recherches  organometriques  sur  les  Mammiferes.    in:    Journ.  Phys.  Path.  Gen. 

Paris  Tome  15  p  30—46  2  Figg.  [418] 
Magnan,  A.,  &  Ch.  Seilet,   Recherches  sur  le  poids  et  la  taille  des  fcetus  ä  terme.    in:  Bull. 

Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  93  p  52—55.  [Homo.] 
Magnini,  Milziade,    Le  funzioni  del  timo  ed  i  rapporti  fra  timo  e  milza.    in:    Arch.  Fis. 

Vol.  11  p  333—354  2  Figg. 
Maksimow,  s.  Maximow. 
Malagazzi- Valeri,  R.,    Di  un  caso  d'  articolazione  costo-clavicolare.    in:  Monit.   Z,  Ital. 

Anno  24  p  151—156  2  Figg.  [Homo.] 
Male,  M.  G.,  s.  Gase, 
Malone,  Edward  F.,  1.  The  nucleus  cardiacus  nervi  vagi  and  the  three  distinct  types  of  nerve 

cells  which  innervate  the  three  different  types  of  muscle.    in:   Amer.  Journ.  Anat. 

Vol.  15  p  121—127  T  1.  [472] 
,    2.  Recognition  of  members  of  the  somatic  motor  chain  of  nerve  cells  by  raeans  of  a 

fundamental  type  of  cell  structure,  and  the  distribution  of  such  cells  in  certain  regions 

of  the  Mammalian  brain,   in:  Anat.  Rec.  Vol.  7  p  67—82.  [472] 
Man,  J.  G.  de,  1.  Sur  une  nouvelle  Observation  de  Grabes  habitant  les  coquilles  vides  des  Ba- 

lanes.   in:  Bull.  Mus,  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  9—11. 


I.  Titel.  87 

Man,  J.  G.  de,    2.  Note  sur  l'identite  de  la  Menippe  Ortmanni  de  Man  avec  la  Menippe  coti- 

vexa  Rathbun.   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris   Ann.  1913  p  12—14  Fig. 
,    3.   Sur  une  nouvelle  Observation  de  Grabes  habitant  les  coquilles  vides  des  Balanes. 

in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  404-406.    {Leptodius  1,  Pilumnus  3,  2  n.] 
Manca,  Pietro,  Sulla  presenza  di  condrioconti  nelle  cellule  degli  abbozzi  dentarii.   in:  Monit. 

Z.  Ital.  Anno  24  p  121—127  2  Figg.  [445] 
Manceaux,  L.,   Sur  les  polynucleaires  eosinophiles  hematophages.   in:  C.  E,.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  75  p  240-241.   [525] 
Manco,  Andrea,  Ricerche  anatomo-comparative  sul  Simpatico  cervicale  neiMammiferi.  (Con- 

tributo  alla  Morfologia  del  Sistema  simpatico  nei  Vertebrati.)    in:   Internat.  Monat- 

schr.  Anat.  Phys.  30.  Bd.  p  49—168  20  Figg. 
*IVlangan,  Joseph,  The  Presence  of  Maxillula^  in  Larva  of  Dytiscidse.   in:  Mem.  Proc.    Man- 
chester Lit.  Phil.  Soc.  Vol.  56  1912  No.  11  6  pgg.  2  Figg. 
Mangold,  Ernst,   Zur  tierischen  Hypnose,    in:   Arch.  Ges.  Phys.   150.  Bd.   p  46 — 56  4  Figg. 

[öallus,  Columba,  Cavia.] 
Manouelian,  Y.,  Recherches  sur  le  plexus  cardiaque  et  sur  l'innervation  de  Taorte.    in:  C.  R. 

Acad.  Paris  Tome  156  p  1846—1847.  [481] 
Mansfeld,  Gr.,  Blutbildung  und  Schilddrüse.  Beiträge  zur  Physiologie  der  Schilddrüse.  2.  Mit- 
teilung,   in:  Arch.  Ges.  Phys.  152.  Bd.  p  23 — 49.    Rein  physiologisch.] 
Nlaplestone,  C.  M.,  1.  Further  Descriptions  of  the  Tertiary  Polyzoa  of  Victoria,    in:  Proc. 

R.  Soc.  Victoria  (2)   Vol.  25   1912   p  355— 356  T  27.    [Sirongylopora  1  n.,  Strophi- 

pora  2  n.,   Catenicella  1  n.,   Caberea  2.] 
,    2.  New  or  little  Knov?n  Polyzoa.    ibid.   p  357 — 362  T  28.   [Digenopora  1  n.,  Schixo- 

porella2n.,  Mucronclla  In.,  Dimorphocclla  In.,  Selenariopsis  n.  In.,  Parmularia  \ , 

Cellepora  1.] 
Marchai,  Paul,  1.   Contribution  ä  la  Biologie  des  Chermes.    in:   Ann.  Sc.  N.  (9)  Tome  18. 

p  153—385  74  Figg.  6  Taf.  [:{16] 
,    2.    L'acclimatation  du  Novius  cardinalis   en  France,     in:    C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 

Tome  157  p  561—564. 
Marchand,  Fritz,  s.  Freund,  Hermann. 
Marchand,  W. ,  Studien  über  Cephalopoden.    2.  Über  die  Spermatophoren.    in:  Zoologica 

Heft  67  p  171—200  T  20—23.  [348] 
*Marchi,  Fr.  Aug.,  Pigmentazioni  normali  e  patologiche  della  Congiuntiva.   Cagliari  1912 

129  pgg.  11  Taf. 
Marcus,  H.,  Über  die  Struktur  einer  glatten  Muskelzelle  und  ihre  Veränderung  bei  der  Kon- 
traktion,  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  241—250  8  Figg.  [247] 
Marfan,  . . .,  E.  Feuillie  &  Fr.  Saint-Girons,  Contribution  ä  l'etude  de  la  Cytologie  du  lait  du 

Femme,  en  dehors  de  la  periode  colostrale.    Origine  epitheliale  des  cellules  du  lait 

normal,   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  387—389.  [443] 
Marine,  David,  The  Evolution  of  the  Thyroid  Gland.    in:   Bull.  J.  Hopkins  Hosp,  Vol.  24 

p  135-141  8  Figg.  [616] 
Marinesco,  G.,  &  J.  Minea,  1.  Sur  le  rajeunissement  des  cultures  de  ganglions  spinaux.   in: 

G.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  299—301.  [4G8] 
,    2.  Quelques  differences  physico-chimiques  entre  les  cellules  des  ganglions  spinaux  et 

leur  axone.   ibid.  Tome  75  p  584—586.  [467] 
Marshall,  Wm.  S.,   The  Development  of  the  Wings  of  a  Caddisfly  Platyphylax  designatus 

"Walk,   in :  Zeit.  Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  574—597  6  Figg.  T  27—29.  [320] 
Martin,  A. ,  Recherches  sur  les  conditions  du  developpement  embryonnaire  des  Nematodes 

parasites.   in:  Ann.  Sc.  Nat.  (9)  Tome  18  p  1—151.  [228] 
Martin,  C.  H.,  1.  The  Presence  of  Protozoa  in  Solls,   in:  Nature  Vol.  91  p  111. 


88  I-  Titel. 

Mariin,  C.  H.,    2.  Further  Observations  on  the  Intestinal  Trypanoplasmas  of  Fishes,  with  a 

Note  on  the  Division  of  Trypanoplasma  cyprini  in  the  Crop  of  a  Leech.     in:   Q. 

Jonrn.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  175-195  2  Figg.  T  9,  10.  [169] 
,    3.  Some  remarks  on  the  behavior  of  the  Kinetonucleus  in  the  division  of  Flagellates: 

"With  a  note  on  Proivazekia  terricola,  a  new  Flagellate  from  sick  soil.    in:   Z.  Anz. 

41.  Bd.  p  452—456  8  Figg.  [163] 
Martin,  E.  G.,  s.  Grasfield. 
Martin,  Frieda,  s.  Arthus. 
Martini,  E.,  Über  die  Stellung  der  Nematoden  im  System,    in:   Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers. 

p  233—248  Fig.  [227] 
Marul(awa,  H.,  s.  Ehrenbaum. 
Marullaz,  M.,  s.  Laveran. 
Marullaz,  M.,  &  D.  Roudsky,    Contribution  ä  l'etude  de  Hamogregarina  terxii  Sambon  et 

Seligmann,   in :  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  128—131  9  Figg.  [166] 
Maser,  Otto,  Über  Balanoglossus  carnosus  (Willey)  und  eine  ihm  nahestehende,  neue  Art 

von  Neukaledonien.    in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  33.  Bd.  p  361—430  T  25-29.  [259]. 
*Masson,  P.,    Le  cytoplasme  thyroidien.     in:    Bull.  Soc.  Anat.  Paris  (6)   Tome  14   1912 

p  242—245  5  Figg. 
Massonat,  E.,  &  C.  Vaney,  Ethologie  et  pupation  chez  les  Dipteres  pupipares  et  les  (Estrides. 

in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  49—51.  [319] 
Massy,  Anne  L.,  Further  records  of  the  Cephalopoda  Dibranchiata  of  the  Coasts  of  Ireland. 

in:  Fish.  Ireland  Sc.  luvest,  f.  1912  No.  5  12  pgg.   [Polypus  1;  Architeuthis  1;    Oeto- 

podoteuthisl;    Oonaius  1;    Calliteuthis  2;   Brachioteutliis  1;    Chrioteidhis  2;    Desmo- 

teuthis  1;  Taonidium  1,  Teuthotcenia  1.] 
Mast,  S.  0.,   Loeb's  Mechanistic  Conception  of  Life,    in:   Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  581— 593. 

[Kritisches  Referat.] 
Mathews,  Albert  P.,  Adaptation  from  the  Point  of  View  of  the  Physiologist.   in:  Amer.  Na- 
tural. Vol.  47  p  90— 104.  [557] 
Matschie,  F.,  s.  Hantzsch. 
Matsumoto,  H.,   1.  Preliminary  Notice  of  a  New  Interesting  Ophiuran  [Astrophiura  kawa- 

murai).   in:  Annotat.  Z.  Japon.  Vol.  8  p  25—28  T  3. 
,    2.  On  a  New  Stalked  Crinoid  from  the  Sagami  Sea  (Phrynocrinus  obtortus).    ibid. 

p  221—224  Fig.  [198] 
*Matthew,  W.  D.,    1.  A  new  Four-toed  Horse  Skeleton.    in:   Amer.  Mus.  Joum,  Vol.  12 

1912  p  186  Fig. 
* ,2.  The  Ancestry  of  the  Edentates  as  illustrated  by  the  Skeleton  of  Hapalops,  a  Ter- 

tiary  Ancestor  of  the  Ground  Sloths.   ibid.  p  301 — 303  7  Figg. 

,    3.  The  Laws  of  Nomenclature  in  Paleontology.    in:  Science  (2)  Vol.  37  p  788— 792. 

,    4.  Nomenclature  in  Paleontology.   ibid.  Vol.  38  p  87 — 88.    [Gegen  Peale.] 

Matthews,  Annie,  Notes  on  the  Development  of  Mytilus  edulis  and  Alcyonium  digitatum  in 

the  Plymouth  Laboratory.    in:   Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  (2)  Vol.  9  p  557 — 

560.   [V.M.] 

,    s.  Sexton. 

Mattioli,  L. ,  Su  1'  origine  delle  »Plasmazellen«  e  la  loro  presenza  nel  sangue  circolante.   in: 

Riv.  Fatol.  Nerv.  Ment.  Vol.  18  p  345-360  T  5. 
Matula,  Johann,  s.  Przibram. 

Matuschol<,  M.,  Über  genetische  Beziehung  zwischen  Schwimmblase  und  Lungen.   Vorläu- 
fige Mitteilung,   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  33—55  14  Figg.  [620] 
Maupas,  E.,  &  L.  G.  Seurat,  La  mue  et  Fenkystement  chez  les  Strongles  du  tube  digestif.   in: 

C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  34-38  8  Figg.  [233] 
Maurer,  F.,  Gewebe,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  1101—1143  77  Figg. 


L.  Titel.  89 

Maury,  Carlotta  J.,  A  Contribution  to  the  Paleontology  of  Trinidad,    in:   Journ.  Acad.  Nat. 

Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  23-112  T  5—13.  [569] 
Mawas,  Jacques,    1.  Forme,   direction  et  mode  d'action  du  muscle  ciliaire  chez  quelques 

Mammiferes.     in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  158—160.    [461] 
,    2.  Du  role  du  tissu  conjonctif  du  corps  ciliaire  dans  la  transmission  de  la  contraction 

du  muscle  ciliaire  et  de  l'importance  de  la  zonule  dans  l'accommodation  de  l'ceil.  ibid. 

Tome  154  p  349-351    [V.  M.] 
,    3.  Sur  Fasymetrie  du  corps  ciliaire  et  sur  son  importance  dans  l'accommodation  astig- 

mique  et  les  mouvements  du  cristallin.   ibid.  p  570 — 572.  [495] 
,    4.  Action  de  la  traction  de  la  zonule  sur  la  configuration  generale  du  cristallin  hu- 

main.  De  la  possibilite  de  l'aplatissement  de  la  peripherie  du  cristallin  pendant  l'accom- 

modation.   ibid.  p  1788-1790.  [495] 
,    5.  Sur  la  structure  et  la  signification  morphologique  du  peigne  de  l'ceil  des  Oiseaux. 

ibid.  Tome  157  p  345-347.  [492] 
,    6.  Structure  de  la  membrane  propre  du  tube  contourne  du  rein,    in :  C.  R.  See.  ßiol. 

Paris  Tome  74  p  189—190.  [540] 
Mawas,  J.,  s.  Magitot. 
Maximow,  Alexander,  Untersuchungen  über  Blut  und  Bindegewebe.   6.  Über  Blutmastzellen. 

in :  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  247—289  T  13,  14.  [624] 
Maximov  (Maksimovj,  N.  E.,  La  biologie  des  Poissons  importants  au  point  de  vue  industriel 

et  leur  peche  dans  la  mer  Noire  pres  des  cotes  de  Bulgarie  et  de  Roumanie.   in :  Ann. 

Mus.  Z.  Petersbourg  Tome  18  p  1 — 52.     [Russisch.] 
May,  W.  L.,  Further  Additions  to  the  Tasmanian  Mollusca.'    in:  Papers  Proc.  R.  Soc.  Tas- 

mania  f.  1912  p  41 — 48  T  2.    [Pyrene  1,  Mathilda  1,  Seala  1,  Eulima  1,  Turbonillal, 

Cingidina  1,  Cithna  1,  Onoba  1,  Cerithiopsis  2,  1  n.,  Danilia  1,  Cocculina  2,  Guspi- 

daria  1,  Saxicava  1,  Chione  1,  Ijucina  2,  Chlamys  1,  Marginella  2  n.,  Natica  1  n., 

Rissoa  3  n.,  Aniphithalarmcs  1  n.] 
May,  W.  L.,  &  W.  G.  Torr,  The  Polyplacophora  of  Tasmania.   ibid.  p  25—40  T  1.    [Lepido- 

pleurus  3,  Ischnochiton  8,  Callochiton  3,  Callistochiton  1,  Plaxiphora  3,  Acantoehites  6, 

1  n.,  Oryptoplax  1,  Chiton  5,  Loricella  1,  Lioloplura  1.] 
Mayer,  Andre,  &  Georges  Schaeffer,   1.   Coefficients  lipocytiques  et  Imbibition  des  cellules 

vivants  par  l'eau.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1253 — 1255. 
,    2.  L'eau  d'imbibition  des  tissus.    Constance  pour  un  meme  organe;  inegalite  de  re- 

partition  dans  un  meme  organisme.     in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  750 — 752. 

[Canis,  Lepus,  Cavia,  Columba,  Tropidonotus,  Rana,  Bufo,  Anguilla.] 
,    3.  Une  hypothese  de  travail  sur  le  role  physiologique  des  mitochondries.    ibid.  p  1384 

—1386. 
Mayer,  Edmund,  Über  die  Drehungsbeträge  in  der  menschlichen  Wirbelsäule,   in:  Sitz.  Ges. 

Nat.  Freunde  Berlin  f.  1913  p  163—166. 
Mayer,  Lore,   Die  intrazellulären  Fibrillen  in  den  Epithelzellen  von  Oligochäten  und  Poly- 

chäten  und  das  Skelet  der  Muskelzellen,   in:  Arch.  Zellforschung  11.  Bd.  p  450 — 475 

Fig.  T  20—22.  [244] 
Maziarski,  Stanislaw,  Sur  la  persistance  des  residus  fusoriaux  pendant  les  nombreuses  gene- 

rations  cellulaires  au  cours  de  l'ovogenese  de  Vespa  vulgaris  L.  ibid.  10.  Bd.  p  507 — 

532  T  40. 
Mazza,  Feiice,  Risultati  di  ricerche  anatomo-istologiche  sugli  organi  genitali  delle  Anguille 

d'  acqua  dolce  e  d'  acqua  salmastra.     in :  Boll.  Soc.  Z.  Ital.  (3)  Vol.  2  35  pgg.  2  Taf. 

[543] 
McAtee,  W.  L.,  The  Experimental  Method  of  Testing  the  Efficiency  of  Warning  and  Cryptic 

Coloration  in  Protecting  Animals  from  their  Ennemies.  in :  Proc.  Acad.  N.  Sc.  Phi- 
ladelphia Vol.  64  p  281—364.  [Mit  Tieren  in  der  Gefangenschaft  angestellte  Experi- 
mente haben  keinen  "Wert.l 


90  I.  Titel. 

McCIendon,  J.  F.,  1.  Preparation  of  material  for  liistology  and  embryology,  with  an  appen- 

dix  on  the  arteries  and  veins  in  a  thirty  millimeter  Pig  embryo.   in :  Anat.  Rec.  Vol.  7 

p  51—62  3  Figg. 
2.  The  Laws  of  Surface  Tension  and  their  Applicability  to  Living  Cells  and  Cell  Di- 
vision,  in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  233-247  10  Figg.  1561] 
McCIung,  C.  £.,  Cytological  Nomenclature.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  369— 370.    [»The  terms 

shall  be  simply  memory  signs,  and  need  lay  no  claim  to  description  or  to  speculative 

Interpretation.«) 
McCotter,  Rollo  E  ,  The  nervus  terminalis  in  the  adult  Dog  and  Cat.   in:  Journ.  Comp.Neur. 

Vol.  23  p  145-152  4  Figg.  [479] 
McDermott,  F.  Alex.,  Recent  advances  in  our  knowledge  of  the  production  of  light  by  living 

organisms.   in:  Rep.  Smithsonian  Inst.  f.  1911  1912  p  345—362  Fig. 
McKibben,  Paul  S.,   The  eye-muscle  nerves  in  Neciurus.    in:  Journ.  Comp.  Neur.  Vol.  23 

p  153— 172  8  Figg.  [479] 
McMullan,  George,  &  Karl  Pearson,  On  the  Inheritance  of  the  Deformity  known  as  Split- 

Foot  or  Lobster-Claw  (Second  Paper),     in:  Biometrika  Vol.  9  p  381—390  T  23—27. 

[Folgt  den  Mendelschen  Regeln.] 
McMurrich,  J.  Playfair,  1 .  Observations  on  the  Actinians  as  occurring  in  the  neighbourhood 

of  the  Biological  Station  St.  Andrews,  New  Brunswick,     in:  Contr.  Canadian  Biol. 

1906—10  Ottawa  1912  p  33—35.  [Metridiiim  1,  TJrticina  1,  Cribrina  1,  Stomphia  1.] 
,    2.  On  two  New  Actinians  from  the  Coast  öf  British  Columbia,     in :  Proc.  Z.  Soc. 

London  1913  p  963—972  T  98.     [Peachia  1,  Bicidium  1.] 
Medigreceanu,  F.,  s.  Bertrand. 
Meek,  Alexander.    1.   Migration  of  Crabs.     in:  Rep.  Dove  Mar.  Lab.  Cullercoats  (2)  Rep.  2' 

pl4— 20.  [275: 

,    2.  The  Organisation  of  the  Teleostean  Egg.   ibid.  p  85—95  5  Taf.  [384] 

Meek,  C.  F.  U.,  1.  The  Problem  of  Mitosis.   in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  58  p  567— 592. 

[561j 
,    2.  The  Metaphase  Spindle  in  the  Spermatogenetic  Mitoses  of  Forficula  auricularia. 

ibid.  Vol.  59  p  249-266  T  17.  [296] 
Mehely,  L.,  1.  Die  nationale  Aufgabe  der  zoologischen  Forschung,     in:  Allattani  Közleme- 

nyek.  12.  Bd.  p  59—64.    [Ungarisch  mit  deutschem  Resume.    Charakteristik  und  Auf- 
gaben der  ungarischen  Zoologie.] 
,    2.  Das  Artkriterium  der  Säugetiere,   ibid.  p  65—72  T  1.    [Ungarisch  mit  deutschem 

Resume.]  [423] 
,    3.  Species  generis  Spalax,  die  Arten  der  Blindmäuse  in  systematischer  und  phylo- 
genetischer Beziehung,     in :   Math.  Nat.  Ber.  Ungarn   28.  u.  29.  Bd.  390  u.  12  pgg. 

10  Figg.  33  Taf. 
Meier,  N.  Th.,  Einige  Versuche  über  die  Regeneration  parasitierender  Piatodes  und  deren 

Züchtung  in  künstHchem  Medium,   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  481—487  7  Figg.  [221] 
Meijere,  s.  De  Meijere. 
Meikiejohn,  Jean,    On  the  Innervation  of  the  Nodal  Tissue  of  the  Mammalian  Heart.     in: 

Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  48  p  1—18  30  Figg.  [526] 
Meineri,  Luigi,   Sui  muscoli  dorsali  del  piede  delP  Uomo.     in:  Mem.  Accad.  Sc.  Torino  (2) 

Tomo  63  p  173-204  Taf. 
Meirowsky,  E.,  Bemerkungen  zu  der  Arbeit  Aurel  von  Szilys:  Über  die  Entstehung  des  me- 

lanotischen  Pigmentes  im  Auge  der  "Wirbeltierembryonen  und  in  Chorioidealsarko- 

men.   in:  Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  I.Abt,  p  323— 324. 
Meisenheimer,  J.,  1.  Exkretionsorgane.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  3.  Bd.  p  787— 812 

33  Figg. 

,    2.  Geschlechtsbestimmung  bei  Tieren,   ibid.  4.  Bd.  p  989—997  6  Figg. 

,    3.  Tiefseefauna,   ibid.  9.  Bd.  p  1170—1186  13  Figg. 


I.  Titel.  91 

Meisenheimer,  J.,  4.  Äußere  Geschlechtsmerkmale  und  Gesamtorganismus  in  ihren  gegen- 
seitigen Beziehungen,   in:  Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers,  p  18—56  5  Figg.  [568] 

Mensa,  Attilio,  Arterie  meningee  encefaliche  nella  seria  dei  Mammiferi.  Studio  morfologico 
e  descrittivo.   in:  Morph.  Jahrb.  46.  Bd.  p  1—208  4  Figg.  T  1—5.  [530] 

Menzel,  Hedwig,  Einfluß  der  äußeren  Umgebung  auf  die  Färbung  der  Schmetterlingspuppen 
{Vanessa  urticae).  in:  Z.  Jahrb.  Abt.AlIg. Z.Phys.  33.  Bd.  p  235—258  3  Figg.  T  10. 
[325] 

Menzies,  J.  A.,  s.  Bainbridge. 

Mercier,  L.,  1.  Bacteries  des  Invertebres.  Les  cellules  uriques  du  Cyclostome  et  leur  Bac- 
terie  symbiote.   in:  Arch.  Anat.  Micr.  Paris  Tome  15  p  1—52  T  1 — 3.  [341] 

2.  A  propos  des  nephrophagocytes  de  l'uterus  de  la  Lapine  gestaute,     in:  C.  R.  Soc. 
Biol.  Paris  Tome  74  p  165 — 166.     [Bestätigung  früherer  Angaben.] 

3.  A  propos  du  determinisme  de  la  secretion  mammaire  chez  la  Lapine.     ibid.  p  646 
— 648.     [Gegen  Ancel  &  Bouin.] 

4.  Etat  de  nos  connaissances  sur  le  determinisme  de  l'apparition  du  lait  chez  la  La- 
pine gestante.    ibid.  p  887.     [Gegen  Ancel  &  Bouin.] 

5.  Recherches  sur  la  Spermatogenese  chez  Panorpa  germanica  L.  ibid.  Tome  75  p  605 
-607.     [V.  M.] 
s.  Cuenot. 

Merlan,  Louis,  In  welchem  Sinne  vermag  Licht  von  verschiedenen  Wellenlängen  die  Pig- 
mentbildung im  Froschlarvenschwanz  zu  beeinflussen?     in:  Arch.  Anat.  Phys.  Phys. 

Abt.  1913  p  57—76  T  2,  3.  [430] 
Merker,  Ernst,  Nerveukreuzungen  als  Folgen  einer  ehemaligen  Chiastoneurie  bei  den  pul- 

mouaten  Gastropoden  und  die  zweifache  Art  ihrer  Rückbildung,   in:  Z.  Anz.  41.  Bd. 

p  337-354  13  Figg.  [345] 
fVierland,  L.,  s.  Tournade. 
Merton,  H.,  1,  Beiträge  zur  Anatomie  und  Histologie  von  Temnoeephala.  in:  Abh.  Sencken- 

berg.  Nat.  Ges.  35.  Bd.  p  1—58  T  1-4.  [218] 
,    2.  Die  weiblichen  Geschlechtsorgane  von  Temnoeephala.     in:  Z.Anz.  41. Bd.  p  413 

—421  Fig. 
Mesnll,  F.,  E.  Chatfon  &  Ch.  Perard,  Recherches  sur  la  toxicite  d'extraits  de  Sarcosporidies 

et  d'autres  Sporozoaires.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  175 — 178.     [V.  M.] 
Mesnil,  F.,  &  A.  Sarralihe,  Toxoplasmose  experimentale  de  la  Souris:  passage  par  les  mu- 

queuses;  conversation  du  virus  dans  le  cadavre.   ibid.  Tome  74  p  1325 — 1327.  [176] 
Metalnlkov,  S.,  1,  Sur  la  faculte  des  Infusoires  >d'apprendre<  a  choisir  la  nourriture.     ibid. 

p  701— 703.  [172] 
,    2.  Comment  les  Infusoires  se  comportent  vis-ä-vis  des  melanges  des  diverses  matieres 

colorantes.   ibid.  p  704—705.  [172] 
Metcalf,  C.-L.,  Life-Histories  of  Syrphidee.  5.   in:    Ohio  Natural.  Vol.  13  p81— 93  T  4,  5. 
Metcalf,  Maynard  M.,  Adaptation  through  Natural  Selection  and  Orthogenesis.     in:  Amer. 

Natural.  Vol.  47  p  65—71.  [555] 
Metz,  Charles  William,  s.  Jordan,  David  Starr. 
Meunier,  Fernand,  L'asymetrie  frequente  des  elytres  de  Blattidee  du  terrain  houiller  de  Com- 

mentry  (Allier)  et  la  phylogenie  des  groupes.     in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156 

p  493-496. 
Meunier,  Stanislas,   Sur  un  echantillon  dTnoceramus  provenant  de  la  craie  blanche  du  Pas- 

de-Calais  et  sur  la  serie  des  phenomenes  geologiques  dont  il  a  conserve  les  traces.  in: 

Bull.  Ddus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  257—259. 
Meves,  Friedrich,  Über  das  Verhalten  des  plastomatischen  Bestandteiles  des  Spermiums  bei 

der  Befruchtung  des  Eies  von  Phallusia  m,ammiUata.    in :  Arch.  JMikr.  Anat.  82.  Bd. 

2.  Abt.  p  215-260  7  Figg.  T  11—14.  [356] 


92  I.  Titel. 

Meyer,  Anna,  Das  Renogenitalsystem  von  Puncturella  noachina  L.     in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd 

p  564—576  Fig.  [341] 
Meyer,  Arthur  William,  Hsemal  nodes  in  some  Carnivora  and  Rodents.   Studies  on  hemal 

nodes  3.   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  257—271.  [526] 
Meyer,  Hans  H.,    Stand  der  Lehre  vom  Sympathikus,     in:  D.  Zeit.  Nervenheilk.  45.  Bd. 

14  pgg.     [Vorwiegend  pharmakologisch.] 
Meyer,  Heinrich,  Biologische  Verhältnisse  einheimischer  Hymenopteren  zur  Winterzeit,  in: 

Verh.  Nat.  Ver.  Bonn  69.  Jahrg.  p  341—390.  [308] 
Meyer,  Max,  Die  Morphologie  des  Gehörorgans  und  die  Theorie  des  Hörens,  in :  Arch.  Ges. 

Phys.  153.  Bd.  p  369—384.  [488] 
Meyer,  N.  Th.,  Zur  Entwicklung  von  Oordius  aquaticus  Villot.     in:  Zeit.  Wiss.  Z.  105.  Bd. 

p  125—135  T  7,  8.  [239] 
*Meyer,  Robert,  Das  Problem  der  Vererbung  >erworbener  Eigenschaften c.   in:  Berlin. Klin. 

Wochenschr.  49.  Jahrg.  1912  p  2453-2455. 
Meyer,  Rudolf,  Die  ursächlichen  Beziehungen  zwischen  dem  Situs  viscerum  und  Situs  cordis. 

in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  85—107  7  Figg.  T  4.  [370] 
Meyer,  Werner  Th.,  Tintenfische  mit  besonderer  Berücksichtigung  von  Sepia  und  Octopus. 

in:  Monogr.  Einheim.  Tiere  Leipzig  148  pgg.  81  Figg. 
Meyerhof,  Otto,  Zur  Energetik  der  Zellvorgänge.    Göttingen  32  pgg. 
*Meyer-Rüegg,  Hans,  Die  Einbettung  des  menschlichen  Eies,   in:  Vierteljahrsschr.Nat. Ges. 

Zürich  57.  Jahrg.  1912  p  XXV— XXXIII. 
*Mezzano,  Lorenzo,  Terminazioni  delle  arterie  linguali  negli  Animali  domestici.     in:  Arch. 

Sc.  Med.  Veter.  Anno  11  15  pgg.  Figg. 
Michael,  EUis,  1.  Vertical  Distribution  of  the  Chsetognatha  of  the  San  Diego  Region  in  Re- 
lation to  the  Question  of  Isolation  vs.  Coincidence.    in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  17 
—49.  [240] 

,    2.  Sagitta  californica,  n.  sp.,  from  the  San  Diego  Region  including  Remarks  on  its 

Variation  and  Distribution,     in:   Univ.  California  Publ.  Z.  Vol.  11  p  89—126  T  2. 
[240] 
Middleton,  A.  R.,   Work  in  Genetics  Problems  in  Protozoa  at  Yale.     in:  Amer.  Natural . 

Vol.  47  p  434—440.     [Sammelreferat.] 
Mieick,  Wilhelm  W.  0.,  1.  Über  das  Auftreten  von  Heliozoen  und  Radiolarien  in  den  nord- 
europäischen Meeren  unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Beziehungen  zu  hydro- 
graphischen Verhältnissen,     in:    Bull.  Trimestr.  Cons.  Permanent  Internat.  Explor. 
Mer  Copenhague  Plankton  3.  Partie  p  298—402.  [156,  157] 

,    2.  Untersuchungen  an  Nordsee-Protisten.    1.  Über  Phaecolla pygmaea  Borgert,     in: 

Wiss.  Meeresunt.  (2)  Abt.  Helgoland  10.  Bd.  p  141—168  T  14,' 15.  [158] 
Milaszevicz  (Milacevic  ,  K.O.,  Liste  des  Mollusques  marins  collectionnes  par  Mr. S.  A. Zernov 
pres  de  la  cote  meridionale  de  la  Crimee  en  1909.  in :  Annuaire  Mus.  Z,  Petersbourg 
Tome  16  1911  p  512—527  Fig.  [Russisch.] 
Miller,  Adam  M.,  1.  Histogenesis  and  morphogenesis  of  the  thoracic  duct  in  the  Cliick;  de- 
velopment  of  blood  cells  and  their  passage  to  the  blood  stream  via  the  thoracic  duct. 
in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  15  p  131—198  17  Taf.  [536] 

,    2.  Hemophoric  Function  of  the  Thoracic  Duct  in  the  Chick.   in:  Science  (2)  Vol.  37 

p  879-880.  [V.  M.  zu  1.] 
Miller,  F.  R.,  1.  Contribution  to  the  Physiology  of  the  American  Lobster,  the  Physiology  of 
the  Intestine.    in:  Contr.  Canadian  Biol.  1906-1910  Ottawa  1912  p  277—280  T  30 
—35.  [274] 

,    2.  On  the  Reactions  of  the  Salivary  Centres.   in:  Q.  Journ.  Exper.  Phys.  Vol.  6  p  57 

-72  7  Figg.  [475] 
*Miiler,  John  Willoughby,    Corpus  luteum  und  Schwangerschaft.    Das  jüngste  operativ  er- 
haltene menschliche  Ei.     in :  Berlin.  Klin.  Wochenschr.  50.  Jahrg.  p  865 — 869  Fig. 


I.  Titel.  93 

liller,  Max  May 0,  Prenatal  growth  of  the  Human  spinal  cord.     in:  Journ.  Comp.  Neur. 

Vol.  23  p39— 70  12Figg. 
liller,  William  Snow,  1.  The  trachealis  muscle:  its  arrangement  at  the  carina  trachese  and 
its  probable  influence  on  the  lodgement  of  foreign  bodies  in  the  right  bronchus  and 
lung.   in:  Anat.  Eec.  Vol.  7  p  373—385  6  Figg.  :522] 
— ,    2.   The  air  spaces  in  the  lung  of  the  Cat.     in:  Journ.  Morph.  Vol.  24  p  459—486 

4  Taf.  [623] 
llilne,  John  Adam,  Pacific  Salmon:  An  Attempt  to  evolve  something  of  their  History  from 
I  an  Examination  of  their  Scales.     in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  572—610  F  95 

-118.  [433] 
linchln,  E.  A.,  The  Development  of  the  Parasite  of  Indian  Kala-Azar.    in:  Nature  Vol.  91 

p  145  —  146.     [Gegen  Patton.] 
linea,  J.,  s.  Marinesco. 
Ilnes,  Gr.  B,.,  Note  on  the  respiratory  movements  of  Torpedo  ocellata.     in:  Proc.  Cambridge 

Phil.  Soc.  Vol.  27  p  170-174  T  3,  4. 
linkiewicz,  ßomuald,  Recherches  sur  la  formation  des  habitudes,  le  sens  de  couleurs  et  la 
memoire  chez  les  Poissons.   in:  Ann.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  Tome 5  Fase.  4  53pgg. 
16  Figg.  [415] 
rintosh,  ...,    1.  Notes  from  the  Gatty  Marine  Laboratory,  St.  Andrews.  No.  34.     in:  Ann. 
Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  11  p  83—130  T  2,  3.  [258] 

,    2.  On  two  Killers,  Orca  gladiator  ^Lacepede),  Gray,  stranded  at  St.  Andrews.   Notes 

from  the  Gatty  Marine  Laboratory,  St.  Andrews,  ibid.  Vol.  12  p  153 — 161. 
,    3.  On  the  British  Animocharidae.   Notes  from  the  Gatty  Marine  Laboratory,  St.  An- 
drews,  ibid.  p  161—166.  [258] 

,    4.  On  Myriochele  heeri,  dredged  in  the  Gulf  of  St.  Lawrence,  Canada,  by  Dr.  White- 

aves.     Notes   from  the  Gatty  Marine  Laboratory,   St.  Andrews,    ibid.    p  166 — 169. 
[258] 

,    5.  On  the  British  Hermellidse.  Notes  from  the  Gatty  Marine  Laboratory,  St.  Andrews. 

ibid.  p  169—181.  ,258] 
flislawsky,  A.  N.,  1.  Über  das  Chondriom  der  Pankreaszellen.   in:  Arch. Mikr.  Anat.  81. Bd. 
1.  Abt.  p  394—429  T  30.  [610] 

,    2.  Plasmafibrillen  und  Chondriokonten  in  den  Stäbchenepithelien  der  Niere,     ibid. 

83.  Bd.  2.  Abt.  p  361-370  T  19.  [540] 
tflitchell,  Claude  W.,  1.  Experimentally  induced  transitions  in  the  morphological  characters 
of  Asplanchyia  amorpha  Hudson,  together  with  remarks  on  sexual  reproduction.     in : 
Journ.  Exper.  Z.  Vol.  15  p  91—130.  [242] 

,    2.  Sex-deterramation  in  Asplanchna  a7norpJm.   ibid.  p  225 — 255.  [243] 

Mitchell,  P.  Chalmers,  1.  Observations  on  the  Anatomy  of  the  Shoe-bill  [Bakeniceps  rex]  and 
allied  Birds.    in:    Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913   p  644— 703   F  119— 132  T 80-83. 
405] 

,    2.  The  Peroneal  Muscles  in  Birds.   ibid.  p  1039—1072  F  179—190.  [460] 

*Mitterberger,  K.,   Verhalten  der  Schmetterlinge  bei  starkem  Winde  im  Hochgebirge,    in: 

Ent.  Jahrb.  21.  Jahrg.  1912  p  101—106. 
Miyagawa,  Yoneji,  1.  Über  den  Wanderungsweg  des  Ankylostomiim   duodenale    [canimom] 
bei  oraler  Infektion,  in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  68.  Bd.  Orig.  p  201—204.  [234] 

,    2.  Über  den  Wanderungsweg  des  Schistosomum,  japonicum  durch  Vermittelung  des 

Lymphgefäßsystems  des  Wirtes.  2.  Mitteilung,  ibid.  p  204—206.  [223] 
,  3.  Beziehungen  zwischen  Schistosomiasis  japonica  und  der  Dermatitis,  unter  Berück- 
sichtigung der  Methode  der  Auffindung  von  Parasiteneiern  in  den  Fäces,  und  Bei- 
träge zur  Kenntnis  der  Schistosomimi-hiiek.i\o-a.  ibid.  69.  Bd.  Orig.  p  132—142.  [223] 
Mobilio,  Camillo,  1.  SuUo  sviluppo  della  glandola  della  terza  palpebra  nel  Bue.  in:  Anat. 
Anz.  43.  Bd.  p  289—313  12  Figg.  [496] 


94  I-  '-Titel. 

Mobilio   Camillo,    2.  Di  una  nuova  glandola  annessa  alla  terza  palpebra  nel  Bos  taurus.   in 

Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  113—136  10  Figg.  [497] 
3,  Risposta  alle  osservazioni  di  N.  Loewenthal  sui  miei  lavori  >sullo  sviluppo  delli 

glandola  lacrimale  e  della  glandola  della  terza  palpebra  nel  Bue«.  ibid.  p  218 — 224. 
4-,  Anomalia  dell'  otricolo  prostatico  in  un  Equiis  asinus.  in :  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24 

p  133— 140. 
Mobilio,  Camillo,  &  Antonio  Campus,  Osservazioni  sali'  epididimo  dei  nostri  Animali  do 

mestici.   in :  Arch.  Ital.  Auat.  Embr.  Vol.  11  p  419—479  T  30,  31.  [548] 
Moens,  s.  Wiebaut-Isebree  Moens. 

Moffat,  C.  B.,  Bees  and  Flowers,   in:  Irish  Natural.  Vol.  22  p  65—74.  [289] 
Mola,  Pasquale,  Nuovi  ospiti  di  Uccelli.   Contributo  al  genere  Hymenolepis.    in:   Biol.  C.  B 

33.  Bd.  p  208—222  T  1. 
Moldovan,  J.,  Beitrag  zur  Entwicklung  des  Leucocytoxoon   xiemanni  (Laveran).    in:    C.  I 

Bakt.  1.  Abt.  Orig.  71.  Bd.  p  66-69  Taf.  [1G8] 
Möllendorf,  . . .,  v.,  Über  Vitalfärbung  der  Granula  in  den  Schleimzellen  des  Säugerdarmes 

(Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  Verdauungsvorgängen.)  in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers 

p  117—123  4  Figg.  [V.  M.] 
*MollisOn,  Th.,  1.  Die  biologische  Eiweißdiffere'nzierung  als  Hilfsmittel  zur  Erkenntnis  de: 

verwandtschaftlichen  Beziehungen  der  Wirbeltiere,  besonders  des  Menschen,   in:  Abh 

Nat.  Ges.  Isis  f.  1912  p  3-6. 
* ,2.    Die  Präzipitinreaktion  als  Zeugnis  für  die  Anthropomorphenverwandtschaft  de 

Menschen,    in:    Corr.  Bl.  D.  Ges.  Anthrop.  Ethnol.  Urgesch.   43.  Jahrg.  p  132 — loö 

3  Figg. 
Monaco,  Albert  de,  1.  Vingt  cinquiemecampagne  scientifique  (Hirondelle2).   in:  Bull.  Inst 

Oceanogr.  Monaco  No.  268  4  pgg. 

,    2.  Idem.  in :  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  1724—1727. 

Monakow,  C.  v..  Theoretische  Betrachtungen  über  die  Lokalisation  im  Zentralnervensystem 

insbesondere  im  Großhirn,   in:  Ergeb.  Phys.  13.  Jahrg.  p  206—278  T  2,  3. 
Mongiardino,  T.,   Osservazioni  sullo  sviluppo  dei  denti  nei  Mammiferi.    Origine  e  formazioni 

della  membrana  di  Nasmyth  nel  Bos  tauriis.    in:   Arch.  Ital.  Anat.   Embr.    Vol.  ' 

p  508-526  T37— 39.  [445 
*Montanus,  Ernst,  Der  Farbenwechsel  bei  Plattfischen,    in:   Kosmos  9.  Jahrg.   1912  p  33( 

—339  9  Figg. 
Monterosso,  Bruno,  1.  Su  la  struttura  e  la  funzione  delle  cellule  parietali  della  granulosa  ne 

follicolo  ovarico  dei  Maiale.    in:    Atti  Accad.  Gioenia  Catania  (5)    Vol.  5    Mem.  2' 

14pgg3Figg.  Taf.  [545] 
,    2.  La  struttura  e  la  funzione  della  granulosa  durante  lo  sviluppo  istogenetico  dei  folli 

colo  ovarico  nei  Mammiferi.    (Nota  preventiva).   in:    Boll.  Accad.  Gioenia  Catania    (2 

Fase.  27  p  3—6. 
Montgomery,  Thomas  Harrison,    Human  Spermatogenesis ,  Spermatocytes ,  and  Spermie 

genesis.  in:  Journ.  Acad.  Nat  Sc.  Philadelphia  '2)  Vol.  15  1912  pl-22Tl— 4.  [361 
Monti,  Rina.  1.  Sur  les  relations  mutuelles  entre  les  elements  dans  le  Systeme  nerveux  centra. 

des  Insectes.    in:  Arch.  Anat.  Micr.  Paris  Tome  15  p  349—433  40  Figg.  [283] 
,    2.    Ricerche  per  determinare  la  funzione  delle  cellule  delomorfe.    in :    Arch.  Fis 

Firenze   Vol.  11  p  155-164  T  1. 
Monticelli,  Fr.  Sav.,    Notizie  intorno  agli  Axolotl  dell'  Istituto  Zoologico  della  R.  Universitä 

di  Napoli.   in:  Rend.  Accad.  Sc.  Napoli  Anno  52  p  173 — 181.  [Fortpflanzung,  Meta- 
morphose.] 
Montuori,  A.,  1.  Les  processus  oxydatifs  chez  les  Animaux  marins  par  rapport  ä  la  tempera- 

ture.   in:  Arch.  Ital  Biol.  Tome  58  p  140—156  13  Figg.  [5S3] 
,    2.  Les  Processus  oxydatifs  chez  les  Animaux  marins  en  rapport  avec  la  loi  de  super- 

ficie.  ibid.   Tome  59  p  213 — 234.  [>Chez  les  Animaux  dont  l'equilibre  thermique  n'est 


I.  Titel.  95 

pas  confie  ä  l'irradiation,  l'intensite  des  processus  oxydatifs  n'est  pas  proportionnelle  ä 

la  superficie  de  leurs  corps.«] 
*IVl00die,  Roy  L.,  1.  An  American  Jurassic  Frog.    in:   Amer.  Journ.  Sc.  (4)    Vol.  34  p  286 

—288. 
* j  2.    A  Contribution  to  the  Soft  Anatomy  of  Cretaceous  Fishes  and  a  New  Primitive 

Herring-like  Fish  from  the  Texas  Cretaceous.    in:   Bull.  Kansas  Univ.   Vol.  13  1911 

p  175-287  3  Taf. 
* j  3.  The  Temnospondylous  Amphibia  and  a  new  Species  oi  Eryops  from  the  Permian 

of  Oklahama.   ibid.   p  233 — 253  6  Taf. 
> ,4.  An  Armored  Dinosaur  from  the  Cretaceous  of  "Wyoming,     ibid.  p  255—273  Fig. 

5  Taf. 
Moore,  A.  0.,    The  Negative  Phototropism  of  Diaptomus  through  the  Agency  of  Caffein. 

Strychnin  and  Atropin.   in:  Science  (2)  Vol.  38  p  131 — 133.   [»While  negative  photo- 
tropism in  Diaptom?is  can  be  reversed  by  acids,  positive  ijhototropism  brought  about 

by  chemical  means  can  not  by  reversed  by  strichnin  atropin  or  caffein«.] 
Vloore,    A.  R.,    Further  Experiments    in  Heterogeneous   Hybridization    of    Echinoderms. 

in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  433—439.  [202] 
Moore,  J.  Percy,   Hirudinea  of  Southern  Patagonia.    in:   Rep.  Princeton  Univ.  Exp.  Pata. 

gonia  1896-1899  Vol.  3  1911  p  669—689  T  49,  50.  [248] 

,    s.  Nachtrieb. 

ülloral,  Hans,  1.  Über  die  ersten  Entwicklungsstadien  der  Glandula  submaxillaris.   in:  Anat. 

Hefte  1.  Abt.  47.  Bd.  277—382  26  Figg.  1514] 
,    2.  Über  die  ersten  Entwicklungsstadien  der  Glandula  parotis,  ibid.  p  383 — 492  8  Figg. 

[515] 
,    3.  Über  das  Auftreten  von  Dcrmocystidium  pusula  (Perez),  einen  einzelligen  Parasiten 

der  Haut  des  Molches  bei  Triton  cristatus.    in :   Arch.  Mikr.  Anat.   81.  Bd.   1.  Abt. 

p  381-393  T29.  (1701 
"Moreaux,  R.,  Recherches  sur  la  morphologie  et  la  fonction  glandulaire  de  l'epithelium  de  la 

trompe  uterine  chez  les  Mammiferes.   in:  Arch.  Anat.  Micr.   Paris  Tome  14  p  515— 

576  T  20,  21.  [546] 
PMoreira,  Carlos,  1.  Un  Crustace  nouveau  du Bresil.  (Decapoda,  Anomura,  Dromididae.)   in: 

Bull.  Soc.  Ent.  France  Annee  1912  p  322—324  2  Figg.  [Eoius  n.,  ruher  n.] 
— ,    2.  Embryologie  du  Cardisoma  guanimmi  Latr.    in:   Mem.  Soc.  Z.  France  Tome  25 

1912  p  155-161  13  Figg.  [276] 
'Morel,  L.,  Les  relations  fonctionnelles  entre  le  foie  et  les  parathyro'ides.    in:  C.  R.  Soc.  Biol. 

Paris  Tome  74  p  28-30. 
IMoretti,  G.,  Sulla  struttura  delle  ghiandole  salivari  del  Murex  trimculus  (Lomb.).   in:  Arch. 

Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  p  481—507  T  32-36.  [342] 
•  Morgan,  Anna  Haven,   Homologies  in  the  Wing-Veins  ofMay-Flies.    in:    Ann.  Ent.  Soc. 

America  Vol.  5  1912  p  89— 106  6  Figg.  T5-9.  [291] 
I  Morgan,  T.  H.,  1.  Factors  and  Unit  Characters  in  IVIendelian  Heredity.  in:   Amer.  Natural. 

Vol.  47  p  5—16.  [587] 
,    2.  Simplicity  Versus  Adequacy  in  Mendelian  Formulse.   ibid.  p  372— 374.  [Polemisch 

gegen  Castle.] 

,    s.  Goodale. 

Morgan,  T.  H.,  &  C.  R.  Bridges,   Dilution  effects  and  bicolorism  in  certain  eye  colors  of 

Drosophila.   in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  15  p  429—466.  [319] 
Morgan,  T.  H.,  &  Eleth  Cattell,  Additional  data  for  the  study  of  sex-linked  inheritance  in 

Drosophila.   in :  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  33—42.  [688] 
*Morgan,  T.  H.,  &  H.  D.  Goodale,  Sex-linked  Inheritance  in  Poultry.    in:   Ann.  New  York 

Acad.  Sc.  Vol.  22  1912  p  113—133  4  Figg.  3  Taf. 
Morgan,  s.  De  Morgan. 


96  I-  Titel. 

Morgulis,  Sergius,  The  Influence  of  Protracted  and  Intermitted  Fasting  upon  Growth.   in: 

Amer.  Natural.  Vol.  47  p  477—487.  [Triton  cristatus.] 
Morison,  Alexander,  The  Auriculo-Ventricular  Node  in  a  Malformed  Heart,   with  remarks 
on  its  Nature,  Connexions  and  Distribution,   in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47 

p  459—478  14  Figg. 
MSrner,  Carl  Th.,    Zur  Kenntnis   der   organischen    Gerüstsubstanz    des   Anthozoenskelets. 

4.  Mitteilung.   Isolierung  und  Identifizierung  der  Bromgorgosäure.    in:   Zeit.  Phys. 

Chemie.   88.  Bd.  p  138—154. 
Morris,  ß.  S.,  The  Vitability  of  Parasitic  Ova  in  two  per  cent  Formalin  with  especial  refer- 

ence  to  Ascaris  lumbricoides.     in:  Bull.  J.  Hopkins  Hosp.  Baltimore  Vol.  22  1911 

p  299—300.  [231] 
Morse,  Edwards.,  1.  Observations  on Living /So^ewowt/a  («Je^MW  and  Sorcafo's).   in:  Biol.  Bull. 

Vol.  25  p  261-281  22  Figg. 

* ,  2.  Notes  on  Thracia  conradi.   in:  The  Nautilus  Vol.  27  p  13—11  Figg. 

Morse,  Max,  Inorganic  Colloids  and  Protoplasm.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  423— 425.  [172] 
Mortensen,  Th.,  1.  Die  Echinodermenlarven  der  Deutschen  Südpolar-Expedition  1901 — 1903.  i 

in:  D.  Südpol.  Exp.  14.  Bd.  p  69-111  11  Figg.  T  9—17.  [197] 
,    2.  On  the  Development  of  some  British  Echinoderms.  in:  Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Ply- 

mouth  (2)  Vol.  10  p  1—18  15  Figg.  [197] 
,    3.  Echinological  Notes  5—7.     in:    Meddel.  Dansk  Nat.  Foren.  Kjebenhavn  Bind  65'i 

211—250  5  Figg.  T  4.  [197] 
,    4.  Conspectus  Faunae  Groenlandicee  Echinodermer.   in:  Meddel.  Grönland.  23  p  301 

—379.  [197] 
,    5.  Die  Echiniden  des  Mittelmeeres.    Eine  revidierte  Übersicht  der  im  Mittelmeer 

lebenden  Echiniden,  mit  Bemerkungen  über  neue  oder  weniger  bekannte  Formen,   in: 

Mitt.  Z.  Stat.  Neapel  21.  Bd.  p  1—40  8  Figg.  T  1—5.   [204] 
,    6.  A  Sessile  Ctenophore,  Tjalfellia  tristoma  (Mrtsn.),  and  its  Bearing  on  Phylogeny. 

in:  Kep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.   p  496-497. 
,    7.  On  the  alleged  primitive  Ophiuroid  Ophioteresis  elegans  Bell  with  description  of  a 

new  species  of  Ophiotela.     in:  Mindeskrift  Japetus  Steenstrup  Kopenhagen  p  1 — 18 

3  Figg.  T  1-2.  [201] 
Moser,  Fanny,   1.  Über  eine  festsitzende  Ctenophore  und  eine  rückgebildete  Siphonophore. 

in:  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde  Berlin  f.  1912  p  522—544  27  Figg.  [192j 
,    2.  Zur  geographischen  Verbreitung  der  Siphonophoren  nebst  andern  Bemerkungen. 

in:  Z.  Anz.   41.  Bd.  p  145—149.   [V.  M.] 
,    3.    Der  Glockenwechsel  der  Siphonophoren,  Pneumatophore,  Urkuospen,  geogra- 
phische Verbreitung  und  andere  Fragen,    ibid.  43.  Bd.  p  223 — 234.  [191] 
*MouIton,  J.  C,    On  some  Unintentional  Evidence  in  Support  of  the  Mimicry  Theories, 

supplied  by  a  small  Collection  of  Bornean  Butterflies,  in:  Ent.  Monthly  Mag.   (2) 

Vol.  23  1912  p  79-84. 
Moycho,  Venceslas,  Analyse  physiologique  de  Taction  des  rayons  ultraviolets  sur  l'oreille  du 

Lapin.    m:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  38-40. 
Mozejko,  B.,  1.  Über  das  Lymphgefäßsystem  der  Fische.    [V.  M.]  in:   Anat.  Anz.  45.  Bd. 

p  102—104. 

,    2.  Pisces  [Fische),  in:  Bronns Klass.  Ordn.  6.Bd.  34.— 38.Lief.  p  519-582  T  27—33. 

,    3.  Untersuchungen  über  das  Gefäßsystem  der  Fische.  1.  Über  das  oberflächliche  sub- 
cutane Getäßsystem  von  J.mj9/woa;MS.  in:  Mitteil.  Z.  Stat.  Neapel  21.  Bd.   p  65— 104 

2  Figg.  T  6.  [628] 
Mräzek,  AI.,    1.    Enzystierung  bei  einem  Süßwasseroligochäten.     in:    Biol.  C.  B.  33.  Bd. 

p  658—666  6  Figg.  [261] 
,    2.  Die  Schwimmbewegungen  von  Branchipus  und  ihre  Orientierung,    ibid.  p  700 — 

703.  [272] 


I.  Titel.  97 

Mrazek,  AI.,  3.  Androgyne  Erscheinungen  bei  Cydops  gigas  Cls.   in:   Z.  Anz.  43.  Bd.  p  245 

—250  4  Figg.  [V.  M.j 
Mudge,  George  Percival,  Some  Phenomena  of  Species  Hybridisation  among  Pheasants.   in: 

Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  221—223.  [V.  M.] 
MUhldorf,  Anton,   Studien  über  die  Entwicklung  der  Nematomorphen  (Vejd.).    in:   Z.  Anz. 

42.  Bd.  p  31-36.  [V.  M.] 
Mullan,  s.  McMullan. 
Müller,  Erik,    1,    Untersuchungen  über  die  Anatomie  und  Entwicklung  des  peripheren 

Nervensystems  bei  den  Selachiern.    in:   Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.   1.  Abt.   p  325 — 

376  T20— 28.  [476] 
,    2.  Untersuchungen  über  ein  faseriges  Stützgewebe  bei  den  Embryonen  von  Acanthias 

vulgaris,   in:  Svenska  Akad.  Handl.  49.  Bd.  1912  No.  6  18  pgg.  4  Taf. 
Müller,  Herbert  C,  1.  Die  Regeneration  der  Gonophore  bei  den  Hydroiden  und  anschließende 

biologische  Beobachtungen.   Teil  1.   Athecata.   in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  319 

—419  23  Figg.  [182] 
,    2.  Einige  Fälle  von  Doppelbildung  und  Konkreszenz  bei  Hydroiden.     in:    Z.  Anz. 

42.  Bd.  p  104—112  8  Figg.  [188] 
Müller,  Lorenz,  Zoologische  Ergebnisse  einer  Reise  in  das  Mündungsgebiet  des  Amazonas. 

I.  Allgemeine  Bemerkungen  über  Fauna  und  Flora  des  bereisten  Gebietes,   in :  Abh. 

Akad.  München  26.  Bd.  1.  Abh.  42  pgg.  3  Taf.  [Vornehmlich  Vertebrata.] 
*Müller,  Paul  Th.,  Über  die  Rolle  der  Protozoen  bei  der  Selbstreinigung  stehenden  Wassers. 

in:  Arch.  Hyg.  75.  Bd.  1912  p  321—352. 
Müller,  Reiner,  Fischsterben  bei  gleichzeitiger  Vorticellenwucherung  auf  den  Daphnien  des 

Gewässers,    in:   C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  72.  Bd.  Orig.  p  156—158  2  Figg.   [Sauerstoff- 
mangel infolge  des  Stoffwechsels  der  Vorticellen.l 
Müller-Cale,  Kurt.    1.    Über  die  Entwicklung  von  Cypris  mcongruens.    in:   Z.  Jahrb.  Abt. 

Morph.  36.  Bd.  p  113—170  25  Figg.  T  7—12.  [267] 
,    2.  Zur  Entwicklungsgeschichte  einiger  Thecaphoren.  ibid.  37.  Bd.  p  83 — 112  10  Figg. 

T8-10.  [186] 
Müller-Cale,  Kurt,  &  Eva  Krüger,  1.  Einige  biologische  Beobachtungen  über  die  Entwicklung 

von  Aglaophenia  kellert,  Äglaophenia  pluma  und  Sertularella  polyxonias.    in:  Mitteil. 

Z.  Stat.  Neapel  21.  Bd.  p  41—50  7  Figg.  [187] 
,    2.  Symbiontische  Algen  bei  Aglaophenia  helleri  und  Sertularella  polyxonias.     ibid. 

p  51—64  7  Figg.  [187] 
Mulon,  P.,  1.  Remarques  ä  propos  de  la  communication  de  M.  A.  Prenant.    in:    C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  929. 

,    2.  Du  role  des  lipoides  dans  la  pigmentogenese.    ibid.  p  1023—1027.  [382] 

,    3.  Processus  cytologiques  de  la   secretion  examines  sur  pieces  fraiches  ou  pieces 

d'autopsie  dans  la  medullaire  surrenale.   ibid.  Tome  75  p  63 — 67  3  Figg.  [382] 
,    4.  Sur  la  corticale  surrenale   des  Teleosteens.   (Premiere  note.)  ibid.   p  702 — 705. 

[541] 
Mulon,  P.  &  Rene  Porak,  1.  Structure  de  surrenalea  accessoires  en  etat  de  suppleance  fonc- 

tionelle.   ibid.   p  258—262  3  Figg.  [542] 
,    2.  Structure  des  capsules  surrenales  accessoires  chez  le  Lapin.    ibid.  p  313 — 314. 

[641] 
Mulsow,  Walter,  BiQ  Kou]w^2ii\ou  yon  Stentor  coeruleus  \yadiStentorpolymorphus.   in:  Arch. 

Prot.  28.  Bd.  p  363—389  3  Figg.  T  19—22.  [174] 
Munson,  J.  P.,   Chelonian  brain-membranes,  brain-bladder,  metapore  and  metaplexus.   in: 

Anat.  Rec.  Vol.  7  p  169—181  9  Figg.  [V.  M.] 
Munter,  H.,  Über  die  Magenschläuche  von  Hippopodius  liippopus.   in:  Verh.  Ges.  D.  Naturf. 

Ärzte  84.  Vers.    2.  Teil  1.  Hälfte  p  260—262.    [V.  M.] 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    I.  Titel.  7 


98  I.  Titel. 

IVIurray,  E.  G.,  Note  on  a  Supernumerary  Vertebra.   in:  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47 

p  363—364  2  Figg.  [Homo.] 
Murray,  James,  Gastrotricha.    in:  Journ.  Queckett  Micr.  Club  {2,  Vol.  12  p  211—238  T  19 

[V.  M.] 
Murrich,  s.  McMurrich. 
Mutermilch,  S.,  s.  Comandon  u.  Levaditi. 
11/1  uth mann,  E.,  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Blinddarmes  und  der  lymphoiden 

Organe  des  Darmkanales  bei  Säugetieren  und  Vögeln,  in:  Anat.  Hefte  I.Abt.  48.  Bd. 

p  65-114  T  ö-lO.  [606] 
Nlyer,  Max  W..  Contribution  to  the  Analysis  of  Tissue  Growth.  11.  Autoplastic  and  Homoeo- 

plastic  Transplantations  of  Kidney  Tissue.    in:   Arch.  Entw.  Mech.  38.  Bd.  p  1 — 7* 

[638] 
Nabert,  Arthur,  Die  Corpora  allata  der  Insekten,    in:   Zeit.  Wiss.  Z.    104.  Bd.    p  197 — 358 

8  Figg.  T  8—12.  [284] 
Nachtrieb,  Henry  F.,  ErnestH.  Hemingway  &  J.  Percy  Moore,  The  Leeches  of  Minnesota,  in: 

Geol.  N.  H.  Survey  Minnesota.  Z.  Series  No.  5  1912  VI  u.  150  pgg.  11  Taf.  [248] 
Nacliislieim,  Hans,  1.  Cytologische  Studien  über  die  Geschlechtsbestimmung  bei  der  ^onig- 

hiene  [Apis  melhfica  Jj.).   in:  Arch.  Zellforsch.  11.  Bd.  p  169— 241  6  Figg.   T  7— 10. 
,    2.  Parthenogenese,  Eireife  und  Geschlechtsbestimmung  bei  Bienen,    in:   Sitz.  Ges. 

Morph.  Phys.  München  28.  Bd.  p  22-29  5  Figg.  [V.  M.i 
Naef,  Adolf,  Studien  zur  generellen  Morphologie  der  Mollusken.  2.  Teil :  Das  Cölomsystem  in 

seinen  topographischen  Beziehungen,    in:    Ergab.  Fortschr.  Z.    3.  Bd.    i^  329—462 

28  Figg.  [348] 
Naegeli,  Th.,  Bindegewebsseptum  in  der  Leber,  der  Rest  einer  Lappenspalte,    in:    Morph. 

Jahrb.  45.  Bd.  p  193—195  4  Figg.  [Homo.] 
Nageotte,  J.,  1.  Note  sur  la  croissance  des  appareils  de  Schwann  äTextremite  proximale  du 

bout  peripherique  des  nerfs  sectionnes,  lorsque  la  regeneration  a  ete  rendue  impossible. 

in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  186—189  3 Figg.  [467] 
■ ,    2.  Structure  des  nerfs  dans  les  phases  tardives  de  la  degeueration  wallerienne.    Note 

additionelle.   ibid.  p  620—621. 
Magier,  Kurt,  Experimentelle  Studien  über  die  Passage  von  Sckixotrypanu7n  Cruxi  Chagas 

durch  einheimische  Tiere,    in:   C.  B.  Bakt.    I.Abt.    Orig.   71.  Bd.  p  202— 206  Taf. 

[163] 
Nal<ano,  J.,  Zur  vergleichenden  Physiologie  des  His'schen  Bündels.  2.  Mitteilung.  Die  atrio- 
ventrikuläre Erregungsleitung  im  Amphibienherzen,    in;  Arch.  Ges.  Phys.   154,  Bd. 

p  373—400  15  Figg.  [Rein  physiologisch.] 
Natzmer,  G.  v.,    1.  Zur  Psychologie  der  sozialen  Instinkte  der  Ameisen,     in:    Biol.  C.  B. 

33.  Bd.  p  666—667.  [310] 
,    2.  Variationserscheinungen  bei  den  Ameisen,    in:   Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd. 

p  132-133. 
Naumann,  Kurt,  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Ablaufes  der  Fettresorption  im  Darmepithel 

des  Frosches,   in:  Zeit.  Biol.  60.  Bd.   p  58— 74   3  Figg.    [505] 
Nauwercl«,  G.,  Nochmals  die  »Durchbohrung  des  Duodenums  und  des  Pankreas  durch  eine 

Täniec.   in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  69.  Bd.  Orig.  p  434—436  Taf. 
Negri,  Adelchi,  1.  Beobachtungen  über  Haemoproteus.   ibid.  68.  Bd.  Orig.  p  599—602  Taf. 

[168] 

* ,  2.  Osservazioni  sugli  SaemojaroüeMS.    in:    Rend.  Ist.  Lombarde  (2)    Vol.  44    p  889— 

892. 

Neppi,  V.,  Adriatische  Hydromedusen.  in:  Sitz.  Akad.  Wien  121.  Bd.  1.  Abt.  p  709—734 
2  Figg.  4  Taf.  [Sieensirupia  2,  Slabberia  1,  Eueodonium  1,  Zanclea  1,  Stomotoca  1, 
Turrisl,  Tiara  1,  Oytaeisl,  Podocorynel,  BougainviUeal,  Lixzial,  Proboscidaciylal, 


I.  Titel.  99 

Laodiceal,  ObeliaS,  Phialidium  1,  Saphenial,  Octorehisl,  Mrenel,  Rhopalonema  1, 

Aglatira  1,  Liriope  1,  Solmaris  2,  Solmundella  1.] 
Neppi,  Valeria,  «&  Gustav  Stiasny,   1.  Die  Hydromedusen  des  Golfes  von  Triest.    in:   Arb. 

Z.  Inst.  Wien  20.  Bd.    p  23—92   T  4—7.    [Steenstrupia  2,   Dicodonium  1,  Sarsia  2, 

Slabberia  1,  Eucodonium  1,  Edopleura  1,  Zanclea  1,  Eleutheria  1,  Cladonema  1,  Stomo- 

tocal,  Pandeal,   Turrisl,   Tiara  In.,   Cytaeis  2,  Podocoryne  2,  In.,   Turritopsis  1, 

Thainnostoma  1,  Lymnorea  1  n.,  Bougainvillia  1,  Lizxia  1,  Rathkea  1,  Proboseidactyla  1, 

Thaumantias  1,  Laodicea  2,  In.,  Orchistoma  1,   Eucopel,    Obelial,   Clytial,  Phia- 
lidium 1,  Eueheilota  In.,   SapheniaS,  Octorehisl,  Eutimiuml,  Phortis  1,  Eirene  1, 

Timal,  Äequoreal;  Olindias  1,  Rhopalonema  1,  Aglaural,  Liriope  \,  Oeryonial; 

Solmaris  2,  In.,  Solmundella  1.] 
,    2.  Zur  Kenntnis  der  Teilungsstadien  von  Phialidium  variabile  Claus  (i.  e.  Oastroblasta 

ra/faelei  Jjang).   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  241— 246  7  Figg.  [188] 
Netchaewa-Diakonowa,  A.  K.,    Sur  Tadaptation  des  groupes  musculaires  aux  conditions  sta- 

tiques  anormales,  in:  Journ.  Anat.  Phys,  Paris  49.  Annee  p421— 423  Fig.  [Homo.] 
Neubauer,  Rudolf,   Über  Beziehungen  zwischen  Cyclops  fuscus  (Jur.;,  Cyclops  albidus  (Jur.) 

und  den  angenommenen  Bastard  Cyclops  distinctus  (Rieh.),    in;   Z.  Jahrb.  Abt.  Syst, 

34.  Bd.  p  117—186  40  Figg.  T  6.  [266] 
Neuberger,  Hans,  Ein  Fall  von  vollkommener  Persistenz  der  linken  Vena  cardinalis  posterior 

bei  fehlender  Vena  cava  inferior,    in:   Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  65—80  6  Figg.  [Homo.] 
Neumann,  Günther,  1.  Tunicata  (Manteltiere),   in:  Bronns  Klass.  Ordn.  3.  Bd.  Suppl.  10. — 

12.  Lief,  p  145—182  T  10-13. 
,    2.  Die  Pyrosomen  und  Dolioliden  der  Deutschen  Südpolar-Expedition  1901 — 1903. 

in:  D.  Südpol.  Exp.   14.  Bd.  p  1—34  4  Figg.  T  1—3.   [Pyrosoma  7,  In.;  Dolioluml, 

In.,  Anchinia  1.] 
,    3.  Die  Pyrosomen.   in:  Wiss.  Ergeb.  D.  Tiefsee-Exp.  12.  Bd.  p  293— 423  14  Figg. 

T  23—44  Karte.  [367] 
^Neumann,  R.  0.,  Brauchen  die  Stechmücken  zur  Reifung  ihrer  Eier  Blut  als  Nahrung?   in: 

Arch.  Schiffs-Tropen-Hyg.  16.  Bd.  1912  p  27—30. 
*Neumayer,  L.,  1.  Zur  vergleichenden  Anatomie  des  Schädels  eocäner  und  rezenter  Siluriden. 

in :  Palaeontographica  59.  Bd.  p  251 — 288  5  Figg.  4  Taf. 
,    2.  Zur  Morphogenese  des  Gehirns  der  Krokodile,   in:   Sitz.  Ges.  Morph.  Phys.  Mün- 
chen Vol.  28  p  60—64. 
,    3.  Über  den  Schluß  der  sekundären  Medullarfurche  und  die  Genese  der  Neuralleiste. 

in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  96—101  9  Figg.  [393] 
Neustetter,  Heinrich,    Über  eine  Massenwanderung  von  Hypogymna  «zoWo-Raupen.    in: 

Verh.  Z.  Bot.  Ges.  Wien  63.  Bd.  p  (56). 
Neuville,  H.,  La  musculature  pylorique  des  Ursides,    in:   Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913 

p  266—270  T  8.  [504] 

,   s.  Retterer  u.  Seurat. 

Newman,  H.  H.,  1.  The  Natural  History  of  the  Nine-banded  Armadillo  of  Texas,   in:  Amer. 

Natural.  Vol.  47  p  513—539  7  Figg.  [396] 
,    2.    Parthenogenetic  Cleavage  of  the  Armadillo  Ovum,    in:   Biol.  Bull.  Vol.  25  p  54 

—79  2  Figg.  7  Taf.  [396] 
" ,    3.  The  modes  of  inheritance  of  aggregates  of  meristic  (integral]  variates  in  the  poly- 

embryonic  oifspring  of  the  ninebanded  Armadillo.    in:    Journ.  Exper.  Z.    Vol.  15 

p  145—192.  [396] 
*Newstead,  Robert,  On  the  Genital  Armature  of  the  Males  of  Qlossina  medicoricm,  Austen, 

and  Olossina  tabaniformis,  Westwood,    in:  Bull.  Ent.  Research  Vol.  2  1911  p  107 — 

110. 
j     Newth,   H.  G.,    The  Characters  of  Hybrid  Larvae  obtained  by  Crossing  Diflerent  Species  of 

the  Genus  Echinus.   in:  Nature  Vol.  92  p  98  Fig.  [204] 

7* 


100  I-  Titel. 

Newton,  Alan,  s.  Hertz. 

Nicholls  Georo-e  E.,  An  Experimental  Investigation  on  the  Function  of  Reissner's  Fibre.   in: 

Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Plyraouth  (2)   Vol.  9  p  566—569.   [»Part  of  a  mechanism  for 

automatically  regulating  flexure  of  the  bodyc.] 
Nicioux  Maurice,  &  Victoire  Nowicka,  1.  Sur  le  pouvoir  d'absorption  de  la  vessie.    in:  CR. 

Soc.  Biol.  Paris  Tome  p  74  313-315.  [640] 

2.  Sur  la  permeabilite  de  la  vessie.  ibid.  p  394 — 397. 

3,  Contribution  ä  l'etude  de  la  permeabilite  et  du  pouvoir  absorbant  de  la  vessie.   in : 

Journ.  Phys.  Path.  Gen.  Paris  Tome  15  p  296—311   4  Figg.    [Die  Harnblase  ist  für 

Alkohol  durchlässig.] 
Nicodim,  Helene,  De  Thepato-pancreas  chez  les  Mollusques.    in:   Bull.  Sect.  Sc.  Acad.   Rou- 

maine   1.  Ann.  p  236—240.  [333; 
'^'Nicolai,  Vittorio,  Sviluppo  dei  seni  annessi  alta  cavitä  nasale,    in:  Arcli.  Ital.  Otolog.  Rino- 

log.  Laringolog.  Vol.  24  p  89—103  Tafeln. 
Nicoll,  William,  s.  Jatneson,  H.  Lyster. 
Niedermeyer,  Albert,   Über  einige  histologische  Befunde  an  Veretillum  cynomorium  (Pall.). 

in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  263— 270.  [V.  M.] 
*Niepelt,  Wilh.,  Ein  neuer  Hybrid  aus  der  Gattung  Saturnia  Schrk.  Saturnia  hyhridus  at- 

tantpyrixa.  in:  Internat.  Ent.  Zeit.  5.  Jahrg.  1912  p  291. 
Nierstrasz,  H.  F.,  Die  parasitischen  Gastropoden,   in:  Ergeb.  Fortschr.  Z.  3.  Bd.  p  535 — 593 

32  Figg.  [336] 

,    s.  Schepmann. 

Niesabitowski,  E.  Lubicz  v.,  1.  Über  fdcherförmige  Sinneshaare  von  Hippolyte  Leach  [Virhius 

Otto),   in:  Bull.  Acad.  Cravovie  B  p  10—23  T  3,  4.  ^274] 
,    2.  Über  die  Schutzgehäuse  (Nester)  von  Lima  inflata  Lam.   in:   Kosmos  Lwow  191H 

p  230-237  Tafel.  [Polnisch  mit  deutschem  Resume.] 
Nikiforowsky,  P.  M.,  On  depressor  nerve  fibres  in  the  vagus  of  the  Frog.   in:  Journ.  Phys. 

Cambridge  Vol.  45  1912  p  459—461.  [Rein  physiologisch.] 
Ninni,  Em.,  Catalogo  dei  Pesci  del  mare  Adriatico.  Venezia  1912  7  u.  271  pgg. 
Nissl,  Franz,   Die  Großhirnanteile  des  Kaninchens,    in:    Arch.  Psychiatr.  Nervenkrankh. 

52.  Bd.  87  pgg.  T  24—29.  [475] 
Nitardy, ...,  Über  das  Vorkommen  der  männlichen  Sehixocerca  homoceros  im  Limnoplankton. 

in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol.  Biol.  Suppl.  5  3  pgg  7  Figg, 
Noil,  A.,    1.  Mikroskopischer  Nachweis  der  Protoplasmalipoide,  insbesondere  des  Muskel- 
gewebes,  in:  Arch.  Anat.  Phys.  Phys.  Abt.  Jahrg.  1913  p  35-56  T  1.  [456] 

,    2.  Speichel,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  196 — 205  9  Figg. 

Nöller,  Wilhelm,  1.  Die  Blutprotisten  des  Wasserfrosches  und  ihre  Übertragung.   (Vorläu- 
fige Mitteilung.)   in:  Arch.  Protist.  28.  Bd.  p  313-316. 
,    2.  Die  Blutprotozoen  des  Wasserfrosches  und  ihre  Übertragung.  I.Teil,   ibid.  31.  Bd. 

p  169—240  5  Figg.  T  13—15.  [154] 
* ,  3.  Über  Blutprotozoen  einheimischer  Nagetiere  und  ihre  Übertragung,    in :  Berlin. 

Klin.  Wochenschr.  49.  Jahrg.  1912  p  524— 525. 
Nomura,  E.,   On  Two  Species  of  Aquatic  Oligochaeta.    Limnodrilns  gotoi  Hatai  and  Lmi')w- 

drilus  willeyi  n.sp.   in:  Journ.  Coli.  Sc.  Tokyo  Vol.  35  Art.  4.  49  pgg.  34  Figg.  [251] 
*Nopcsa,  Francis,  Notes  on  British  Dinosaurs.    Part  5:    Craterosatirus  (ße&ley).    in:   Geol. 

Mag.  (5)  Vol.  9  1912  p  481—484  2  Figg. 
Nordmann,  V.,    Tapes  senescens  Doederlein  og  Tapes  aureus  Gm.  var.  umiensis  Nordm.  in: 

Meddel.  Dansk.  Nat.  Foren.  Kjebenhavn  Bind  65  p  287—299  T  5,  6. 
Norman,  Canon  A.  M.,  Synagoga  mira,  a  Crustacean  of  the  Order  Ascothoracica.  in :  Trans. 

Linn.  Soc.  London  (2)  Vol.  11  p  161—166  T  33—35.  [266] 
Noronha,  J.  de,    Contribution  k  l'etude  histologique  de  hypophyse.    in:    Arch.  Inst.  Bact. 

Pestana  Tome  4  p  57—74  8  Figg. 


I.  Titel.  101 

NorriS,  H.  W.,  1.  On  Certain  Features  of  the  Anatomy  of  Siren  lacertina.  in:  Anat.  Anz. 
43.  Bd.  p  516-519.  [403] 

,    2.  The  cranial  nerves  of  &Vew  ^aci?W«>2a.  in:  Journ.  Morph,  p 245 — 338  44Figg.  [476] 

Nowicka,  Victoire,  s.  Nicioux. 

♦Nürnberger,  ...,  Nachempfängnis-  und  Vererbungsfragen  bei  der  Erzeugung  rassedifferenter 
Zwillinge,    in:  München.  Med.  Wochenschr.  60.  Jahrg.  p  1859. 

Nusbaum,  Jözef,  1.  Zur  Kenntnis  des  Verhaltens  des  Kernkörperchens  und  dessen  Derivate 
bei  der  Ovogenese  einiger  Tiefeeeknochenfische.  in :  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  582 — 598 
11  Figg.  Taf.  [359] 

,    2.  Über  den  sogenannten  inneren  Golgischen  Netzapparat  und  sein  Verhältnis  zu  den 

Mitochondrien ,  Chromidien  und  anderen  Zellstrukturen  im  Tierreich.  Zusammen- 
fassendes Sammelreferat,   in:  Arch.  Zellforsch.  10.  Bd.  p  359 — 367. 

Nusbaum,  Jözef,  &  Mieczyslaw  Oxner,  Die  Diovogonie  oder  die  Entwicklung  eines  Embrj^o 
aus  zwei  Eiern  bei  der  Nemertine  Lineus  ruber  Müller,  in :  Arch.  Entw.  Mech.  36.  Bd. 
p  342— ,352  T23,  24.  [217] 

Nuttal,  George  H.  F.,  1.  Trypanosomiasis,  in:  Bull.  J.  Hopkins  [Hosp.  Vol.  24  p  83— 89 
3  Figg. 

,    2.   Observations  on  Ticke:   (a]  Parthenogenesis,   (b)  Variation  due  to  nutrition.   in: 

.Proc.  Cambridge  Phil.  Soc.  Vol.  27  p  240. 

Nutter,  J.  Appleton,  Congenital  Anomalies  of  the  Fifth  Lumbar  Vertebra  and  their  Conse- 
quences.    in:  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  48  p  24—36  13  Figg.  [Homo.] 

Nutting,  Charles  C,  Descriptions  of  the  Alcyonaria  coUected  by  the  U.  S.  Fisheries  steamer 
Albatross,  mainly  in  Japanese  waters,  during  1906.  in:  Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.  Vol. 43 
p  1 — 104  T  1 — 21.  [Clavularia  3,  2n.,  LühopJiyfum  1  n. ,  Dendroncphihya  4,  3  n., 
Paraspongodes  1,  Alcyoniiim  2,  1  n.,  Nidalia  2,  1  n.,  Belonella  1  n.,  Anthomastus  1  n., 
Siphonogorgia  1 ;  Ptilosarcus  1  n.,  Pennatula  9,  4  n.,  Pteroides  1,  Halisceplriim  3,  1  n., 
Virgularia  1,  Balticina  3,  Halipteris  1,  Umbellula  3,  1  n.,  Kophobelemnon  2,  1  n., 
Anthoptilum  1,  Echinoptüum  1,  Protoptüum  1  n.,  Stachyptilum  1,  Trichoptilum  1  n., 
Helicoptilum  n.  1  n.;  Lepidoyorgia  1,  Chrysogorgia  4,  Calyptrophora  3,  Stachyodes  1, 
Caligorgia  3,  PlumareUa  5,  2  n.,  Thouardla  5,  2  n.,  Primnodendron  n,  1  n.,  Acantho- 
gorgia  3,  2  n.,  Anthomuricea  1  n.,  Muriceides  2  n.,  Muriceila  2  n.,  Tkesea  1,  Acis  2, 
1  n.,  Placogorgia  1  n.,  Villogorgia  1  n.,  Elasmogorgia  2,  1  n.,  Menella  1,  Bebryce  1, 
Euplexaura  1,  Acanella  1,  Bathygorgia  1,  Ceratoisis  2,  Melitodes  1,  Parisis  1,  Platy- 
caulus  1,  Leptogorgia  1  n.,  Callistephanus  1  n.,  Scirpearella  2;  Paragorgia  2,  1  n.] 

Obenchain,  Jeanette  B.,  s.  Herrick. 

Obersteiner,  Wolfgang,  Über  eine  neue  Tetraphyllide  {Biloctdaria  n.  hyperapolytica  n.).  in: 
Z.  Anz.  42.  Bd.  p  57—58.  [V.  M.j 

Odhner,  T.,  1.  Noch  einmal  die  Homologien  der  weiblichen  Genitalwege  der  monogenen 
Trematoden.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  558-559.  [219, 

,    2.  Ein  zweites  Echinosfomum  aus  dem  Menschen    in  Ostasien    [Ech.  malayanum 

Leiper).   ibid.  p  577—582  2  Figg.  [221] 

,    3.   Zum  natürlichen  System  der  digenen  Trematoden.    6.  Die  Ableitung  der  Holo- 

stomiden  und  die  Homologien  ihrer  Haftorgane,  ibid.  42.  Bd.  p  289 — 318 
13  Figg.  [220] 

O'Donoghue,  Chas.  A.,  1.  Further  Instance  of  the  Persistence  of  Posterior  Cardinal  Veins  in 
the  Frog.    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  135—142  3  Figg. 

,    2.  A  Table  for  Use  in  the  Identification  of  Bird's  Skulls,    in:   Z.  Anz.    41.  Bd. 

p  465—468. 

,  s.  Hill. 

Oehninger,  Maria,  Über  Kerngrößen  bei  Bienen,  in:  Verh.  Physik.  Med.  Ges.  Würzburg 
(2)  42.  Bd.  p  135-140  T  7—10.  [311] 


102  1    Titel. 

O'Farrell   W.  R.,  Hereditary  Infection,  with  Special  Reference  to  its  Occurrence  in  Hya- 

lomma  agyptium  infected  with  Crithidia  hyalommcp.    in:   Ann.  Trop.  Med.  Parasit. 

Vol.  7  p  545—562  T  38—40.  [162] 
Ogawa,  M.,   1.    Studien  über  die  Trypanosomen  des  Frosches,     in:   Arch.  Protist.  29.  Bd. 

p  248-25S  3  Figg.  T  7.  [162] 
2.  Quelques  observations  sur  le  dimorphisme  de  Trypanosoma  pecaudi.    in:   C.  B. 

Pakt.  1.  Abt.  68.  Bd.  Orig.  p  332—334  3  Figg. 
3,  Sur  un  Trypanosome  de  Tritoti  pyrrhogaster.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75 

p  268—271  18  Figg.    [T.  tritonis  n.j 
Ogushi,  K.,  1.  Bemerkung  zu  Siebenrocks  neuerschienener  Arbeit  > Schildkröten  aus  Syrien 

und  Mesopotamien«,   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  96—102  3  Figg. 
,    2.  Über  histologische  Besonderheiten  bei  Trionyx  japonicus  und  ihre  physiologische 

Bedeutung.   (Vaskularisation  in  Epithelien,  Nervenendigungen  in  der  Haut,  Struktur 

des  Nebenhodenepithels.)   ibid.  p  193—215  Taf.  [405] 
,    3.  Zur  Anatomie  der  Hirnnerven  und  des  Kopfsympathicus  von  Trionyx  japonicus 

nebst  einigen  kritischen  Bemerkungen,     in:    Morph.  Jahrb.    45.  Bd.    p  441 — 480 

11  Figg.  [480] 
,    4.  Anatomische  Studien  an  der  japanischen  dreikralligen  Lippenschildkröte  [Trionyx 

japonicus).  2.  Mitteilung.  Muskel-  und  peripheres  Nervensystem,   ibid.  46.  Bd.  p  299 

—562  38  Figg.  T  6—13. 
Ohshima,  ...,   Synaptiden  von  Misaki.     in:    Z.  Mag.  Tokyo   Vol.  25  No.  295  p  253—262 

Fig.  Taf.  (206] 
Oka,  Asajiro,  1.  On  Cyathocormus  mirahilis  nov.  gen.  nov.  spec,  the  Tj-pe  of  a  New  Family 

of  Compound  Ascidians  from  Japan,    in:   Journ.  Coli.  Sc.    Tokyo   Vol.  32   Art.  12 

30  pgg.  6  Figg.  3  Taf.  [358] 
,    2.  Zur  Kenntnis  der  zwei  aberranten  Ascidiengattungen  Dicopia  Sluit.  und  Hexa- 

crohylus  Sluit.   in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  1-10  6  Figg.    355] 
Oliver,  Jean  Redman,  The  spermiogenesis  of  the  Pribilof  Für  Seal  [Callorhinus  alaseamcs 

J.  and  C).   in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  14  p  473-499  3  Taf.  [362] 
Olsen,  Orjan,  On  the  External  Characters  and  Biology  of  Bryde's  Whale  [Balcenoptera  bry- 

dei),  a  new  Rorqual  from  the  Coast  of  South  Africa.    in:   Proc.  Z.  Soc.  London  1913 

p  1073-1090  T  109—113. 
*Onano,  Giovanni,  Sulla  entitä  anatomica  del  nervo  peroneo.    in:   Riv.  Med.  Anno  21   p  24. 
Onimus,  Experiences  sur  les  Leucocytes-Diapedese,  Phagocytose.    in:  Journ.  Anat.  Phys. 

Paris  49.  Annee  p  41—74  10  Figg.  [524] 
Oppel,  Albert,  1.  Demonstration  der  Epithelbewegung  im  Explantat  von  Froschlarven,    in: 

Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  173—185  7  Figg.  [377] 

,    2.  Explantation,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  3,  Bd.  p  813— 818  16  Figg. 

Oppermann,  Karl,  1.  Die  Entwicklung  von  Forelleneiern  nach  Befruchtung  mit  radium- 
bestrahlten Samenfäden,   in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd.  2.  Abt.  p  141-189.  [366] 
,    2.  Idem.   2.  Teil.  Das  Verhalten  des  Radiumchromatins  während  der  ersten  Teilungs- 
stadien,  ibid.  p  307—323  2  Figg.  T  13.  [366] 
Ornstein,  Otto,    Zur  Ätiologie    der  Amöbenruhr,      in:   Arch.  Protist.  29.   Bd.    p  78 — 83 

10  Figg. 
Orr,  J.  B.,   &  Alexander  Watson,    Study  of  the  respiratory  mechanism  in  the  Duck,   in : 

Journ.  Phys.  Cambridge  Vol.  46  p  337—348  10  Figg.  [Rein  physiologisch.] 
Orru,  E.,   Intorno  all'  origine  del  Trigemino  nei  Teleostei.     in:    Arch.  Ital.  Anat.  Embr. 

Vol.  11  p  191—206  T  10,  11.  [473] 
Ortmann,  A.  E.,  1.  A  new  species  of  the  genus  Camharus  from  the  Isle  of  Pines.    in:  Ann. 

Carnegie  Mus.  Vol.  8  p  414—417. 
,    2.  A  Ruling  that  is  Against  the  Rules.   in:  Science  (2,  Vol.  37  p  909— 910. 


I.  Titel.  103 

Orlner-Schönbach,  Pauline,   Zur  Morphologie  des  Glykogens  bei  Trematoden  und  Cestoden. 

in:  Arch.  Zelltbrsch.  11.  Bd.  p  413-449  T  18,  19.  [208] 
Orton,  J.  H.,  1.  The  Ciliary  Mechanisms  on  the  Gill  and  the  Mode  of  Feeding  in  Amphioxus, 

Ascidians,   and   Solenomya  togata.    in:   Journ.  Mar.  Biol.  Ass.   Plymouth    Vol.  10 

p  19-49  11  Figg.  l582] 
,    2.    The   Occurrence   of  the  Portuguese  Man -of -War   {Physalia],   and   of  a   Giant 

Spider -Grab    >Homola  [Paromola]  cuviei'i«,   in  the  English  Channel,     in:    Nature 

Vol.  90  p  700. 
,    3.  The  Occurrence  of  the  Archiannelid,  Protodrilus,  on  the  South  Coast  of  England. 

ibid.  Vol.  91  p  85-86. 
,    4.  On  the  Habitat  oi  Protodrilus  and  the  Occurrence  of  the  Archiannelid,  Saccocirrus, 

on  the  South  Coast  of  England,  ibid.  p  348. 

■ ,    5.  Ona Habitat ofa Marine  Amoeba.  ibid.  Vol.92  p371 — 372.  [Gastralraum  von %co«.] 

Osawa,  Gakutaro,  Bemerkung  über  den  intertubulären  Zellhaufen  des  Pankreas,   in :  Anat. 

Anz.  43.  Bd.  p  476—479  Fig.  i510; 
Osborn,  Henry  Fairfield,  1.  Tetraplasy,  the  Law  of  the  Four  Inseparable  Factors  of  Evo- 
lution,   in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912   p  273—310.  [555] 
,    2.  Crania  of  Tyrannosaurus  and  Allosaurus.    in:   Mem.  Amer.  Mus.  Nat.  Hist.   (2) 

Vol.  1  1912  p  1-30  27  Figg.  T  1-4.  [452] 
,    3.   Integument  of  the  Iguanodont  Dinosaur  Trachodon.     ibid.   p  33—54    13  Figg. 

T  5—10.  :483i 
Osborn,  Henry  Leslie,  Observations  on  Loxogenes  areaniim  Nickerson,  a  Trematode  parasite 

of  Frogs  in  Minnesota,   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.  p  271— 292.  [222] 
Osburn,  Raymond  C,  Bryozoa  from  Labradoi-,  Newfoundland,  and  Nova  Scotia,  coUected  by 

Dr.  Owen  Bryant.   in:  Proc.  N.  S.  Nat.  Mus.  Vol.  42  p  275—289.   [Crisia  3,  Licheno- 

pora2,  Tubulipora2;  Qemellaria  1,  Me?iipea  1,  Scrupocellaria  1,   Cabereal,  Bicel- 

laria  1,  Bugula  2,  Kinetoskias  1,  Flmtra  2,  Membranipora  6,  Cribrüina  1,  Micro- 

porellal,  Ilippothoal,  Schixoporella2,  Myrioxouml,  Celkpora'i,  Lepralia2,  Mucro- 

nella'6,  Porcllal,  Stnittiad,  Rhaniphostomella  S,  Eseharoides  1;  Bowerbankial.] 
Oschmann,  Albert,    Über  eine  neue  Tubificidenart.     in:    Z.   Anz.    42.   Bd.    p  559  —  565 

5  Figg. 
Ostenfeld,  Carl  Hansen,  DeDanskeFarvandesPlanktoniAarene  1898— 1901.  Phytoplankton 

ogProtozoer.l.  in:  Vid.Selsk.Skrift.  ,7,  Nat.  Math.  Afd.  Bd. 9  p  117- 478  9  Figg.  [160] 
Ostwald,  W.,   Über  mechanische  Schwarmbildung  beim  Plankton,   in:   Zoologica  Heft  67 

p  227—248  7  Figg.  [573] 
Ouzilleau,  F.,  Les  Filaires  humaines  de  la  region  du  Mbomu  (Africa  equatoriale  frangaise). 

Pathogenie  de  l'elephantiasis  de  cette  region.   Ptöle  de  la  Filaria  volvidus.     in:  Bull. 

Soc.  Path.  Exot.  Tome  6  No.  1.  [238] 
Oxner,  Mieczyslaw,  s.  Nusbaum. 
Pagniez,  Ph.,  s.  Le  SoureL 
Painter,  Theophil  S.,  On  the  dimorphism  of  the  males  of  Maevia  viitata,  a  Jumping  Spider. 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  625—636.  [281] 
Painvin,  G.J.,  Surle  Siphon  des  Spirules.  in:  CR.  Acad.  Sc.  Paris  Tomel56  p  818— 820.  [348] 
Paladine,  G.,  1.  Alcune  notevoli  particolaritä  delle  cellule  nervöse  del  midollo  spinale  del- 

V Orlhagoriscus  mola.    in:  Rend.  Accad.  Sc.  Napoli  Anno  52  p  19—23  5  Figg.  [475] 
,    2.   Le  cellule  nervöse  sono  elementi  perenni  dell'  organismo  animale?  ed  il  potere 

germinativo  dell'  ependima  e  limitato   al  periodo  embrionale?     ibid.   p  219—225 

2  Figg.  [465] 
Palmer,  R.  W.,  1.  Note  on  the  lower  Jaw  and  Ear  Ossicles  of  a  Foetal  Parameles.  in:  Anat. 

Anz.  43.  Bd.  p  510-515  4  Figg.   [V.  M.] 

,    2.  The  Brain  and  Brain-Cast  of  a  Fossil  Ungulate  of  the  Genus  Anoplotherium.   in: 

Proc.  Z.  Soc.  London  1913  p  878-893  F  150—157.  [450] 


104  I-  Titel. 

*Palmgren,  Rolf,  Teirao  ietrix'L.xLagopmlagoptis'L.  {Teirao  lagoptdesUdhs.).  in:  Meddel. 

Soc.  FauLa  Flora  Fennica  Haft  38  1912  p  28-32,  198-199  3  Figg. 
Palozzi,  A.,  s.  Serono. 
Panzer    Theodor,    Beitrag  zur  Biocheinie  der  Protozoen.    2.  Mitteilung,    in:    Zeit.  Phys. 

Chemie  85.  Bd.  p  33—42.    [Eimcria  gadl] 
Pappenheimer,  Alwin  M.,  Further  studies  of  the  histology  of  the  thymus.  in:  Amer.  Journ. 

Anat.  Vol.  14  p  299-332  5  Taf.  :518j 
Paris  P.,  Recherches  sur  la  glande  uropygienne  des  Oiseaux.    in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  53 

'  p  139—276  T  8-11.  [440^^ 
Parlsi,  Bruno,    Sulla  Sphaerospora  caudaia  Parisi.    in:    Atti  Soc.  Ital.  Sc.  Nat.    Vol.  51 

12  pgg.  Taf.  [170] 
Parker,  George  Howard,   1.  Adaptation  in  Animal  Reactions.    in:  Amer.  Natural.   Vol.  47 

p  83-89.  [556i 
,    2.  The  Relation  of  Smell.  Tasts  and  the  Common  Chemical  Sense  in  Vertebrates. 

in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  219— 234.  [483] 
Parker,  W.  N.,  Sponges  in  Waterworks,    in:  Proz.  Z.  Soc.  London  1913  p  973—976.   [178] 
Parona,  C.  F.,  Nuovo  studii  sulle  Rudiste  dell'  Appennino  (Radiolitidi).  in:  Mem.  Accad.  Sc. 

Torino  (2)  Tomo  62  p  273-294  7  Figg.  2  Taf. 
Parshiey,  H.  M.,  s.  Pearl. 
Paterson,  . ..,   The  Form  of  the  Human  Stomach.    in:   Journ.  Anat.  Phys.   London   Vol.  47 

p  356—359  3  Figg. 
Patterson,  J.  T.,   Polyembrj'onic  development  in  Tatusia  novemcinda.    in:   Journ.  Morph. 

Vol.  24  p  559-684  35  Figg.  11  Taf. 
*Paviot,  J.,  &  Ch.  Garin,   Etüde  sur  la  dysenterie  Amibienne  autochtone.     in:  Journ.  Phys. 

Path.  Gen.  Paris  Tome  15  p  342-350  2  Figg. 
Pawlowsky,  E.,  1.    Sur  la  structure  des  glandes  a  venin  de  certains  Poissons  et  en  parti- 

culier  de  celles  de  Ploiosus.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.    Paris    Tome  74   p  1033—1036 

3  Figg.  [439] 
■ ,    2«  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Baues  der  Giftdrüsen  von  Scolopendra  morsitans. 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.  p  91—112  T  5,  6.  [283] 
,    3.  Scorpiotomische  Mitteilungen.  1.  Ein  Beitrag  zur  Morphologie  der  Giftdrüsen  der 

Scorpione.  in:  Zeit.  Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  157— 177  T  10,  11.  [280] 
Payne,  Femandus,  A  Study  of  the  Effect  of  Radium  upon  the  Eggs  oi  Ascaris  megalocephala. 

in:  Arch.  Entw.  Mech.  36.  Bd.  p  287—293  T  19—21.  [231] 
Peale,  A.  C,  The  Laws  of  Nomenclature  in  Paleontology.    in:   Science  (2)  Vol.  37  p  979 — 

980.   [Gegen  Matthew.] 
Pearl,  Raymond,  1.  A  Contribution  towards  an  Analysis  of  the  Problem  of  Inbreeding,   in: 

Amer.  Natural.  Vol.  47  p  577—614.  [684] 
,    2.  The  Measurement  of  the  Intensity  of  Inbreeding,   in:  Maine  Agricult.  Exper.  Stat, 

Bull.  215  p  124—138. 
- — -,    3.   The  Mode  of  Inheritance  of  Fecundity  in  the  Domestic  Fowl.    in:   Ann.  Rep. 

Maine  Agricult.  Exper.  Stat.  1912  p  283—394.   [Ref.  12  Biol.  22.] 
,    4.  The  Secretory  Activity  of  the  Oviduct  of  the  Domestic  Fowl,    in :  Proc.  Soc.  Pro- 
motion Agricult.  Sc.  1911  p29— 34  F3.  [546] 

,   5.  The  Relation  of  Age  to  Fecundity.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  226- 228. 

,    6.  Genetics  and  Breeding.   ibid.  p  539—546. 

Pearl,  Raymund,  &  H.  M.  Parshiey,  Data  on  Sex  Determination  in  Cattle.    in:  Biol.  Bull. 

Vol.  24  p  205—225.  [397] 
Pearse,  A.  S.,  1.  On  the  Habits  of  the  Crustaceans  found  in  Chcetopterus  Tubes  at  Woods 

Hole,  Massachusetts,   ibid.  p  102 — 114  6  Figg. 
,    2.  Observations  on  the  Behavior  oi  Eubranchipus  dadayi.    in:  Bull.  Wisconsin  Nat. 

Hist.  Soc.  Vol.  10  p  109—116  3  Figg.  [272] 


I.  Titel.  105 

Pearse,  A.  S.,    3.  A  new  Philippine  Fiddler  Grab,     in:  Philippine  Journ.  Sc.  Vol.  7  1912 

p  91—95  Fig. 

,    4.  The  Habits  of  Fiddler  Crabs.   ibid.  p  113— 133  6  Figg.  [276] 

,    5.  Notes  on  certain  Amphipods  from  the  Gulf  of  Mexico,  with  descriptions  of  new 

genera  and  new  species.    in:  Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.  Vol.  43  p  369—379  8  Figg.    [Li- 

siatiopsis  1,    Ampelisca  1,    Haustorius  1,    Leucothoe  1,    Anamixis  1,    Colomastix  1, 

Elasmopus  1,   Melita  3,    Orchestia  2,   Talorchestia  1,   Lembopsis  n.,  1  n.,   Lembos  1, 

Chevalial  n,,  Amphitkoel,  Orubia2,  Cerapusl,  Unciola  In.,  Urichthonitisl;  Cysti- 

soma  1,  Phronimal,  Phrosinal;  Caprella2,  Protellopsis  1.] 
Pearse,  Roy  Gentry,  s.  Asher. 
Pearson,  Karl,  s.  Mac  Mullan  u.  Ryley. 
Peaslee,  L.  D.,   A  Human  Monstrosity.   in:   Science  (2)   Vol.  37  p  982.    [Mißgeburt  mit 

2  Köpfen  und  3  Armen.j 
Pecherot,  R.,  s.  Lesbre. 
*Pechontre,  F.,   Las  principes  de  l'heredite  mendelienne  et  leurs  fondements  cytologiques. 

in:  Rev.  Gen.  Sc.  Tome  23  1912  p  613-623  3  Figg. 
Peebles,  Florence,  1.  Regeneration  acöler  Plattwürmer.    1.  Aphanosioma  diversicolor.    in: 

Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  No.  263  5  pgg.  4  Figg.    [V.  M.j 
,    2.  On  some  Acoelous  Flatworms  from  the  Gulf  of  Naples.   in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  241 

— 244  3  Figg.    [Amphiscolops  1  n.,  Apliwnostoma  1.] 
Pokelharing,  C.  A.,  Über  die  von  Herrn  Oskar  Schultze  behauptete  Kontinuität  von  Muskel- 

fibrillen  und  Sehnenfibrillen.     in:    Anat.  Anz.    45.  Bd.    p  104—106.    [Die  Sehnen- 

fibrillen  durchbohren  das  Sarcolemm  nicht.] 
Pellissier,  s.  Guieysse-Pellissier. 
Pellegrin,  Jacques,  1.  Poissons  des  cotes  de  Mauritanie.   Mission  de  M.  Gruvel  (5^  note). 

in:  Bull.  Soc.  Z.  France  Tome  38  p  116—118.   [Panturichthys  n.j 
,    2.  Poissons  marins  de  Guinee,  de  la  Cote  d'Ivoire,  du  Dahomey,  du  Gabon  et  du 

Congo.   ibid.  p  151— 158.   [Neu:  Parakuhlia  boidengeri  n.] 
,    3.   Sur  un  nouveau  genre  de  Centrarchides  du  Gabon.     in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 

Tome  156  p  1488—1489.    Parakuhlia  n.] 
Pelseneer,  Paul,  Un  parasit  immediat  [Odostomia  rissoides)  et  un  parasit  mediat  [Mmistrilla 

helgolandica)  de  la  Moule  commune,    in:   C.  R.  Soc.  Biol.  Paris   Tome  75    p  335 

—336.  [579] 
Penard,  E.,  Rhizopodes  d'eau  douce.    in:  Deuxieme  Exp.  Antarct.  Fran^.   16  pgg.  Karte. 

[Amoebal;  Arcella  1,  Assulina  1,  Corycia  1,  Gorythioii  1,  Difflugia  4,  Diploehlamys  4, 

Euglypha  5,  Nebela  1,  Phrtjganella  1,  Plagiopyxis  1,   Pseudochlamys  1,  Trinema  2, 

Clathridina  1.] 
Pensa,  Antonio,   1.  A  propos  d'une  publication  de  J.  Duesberg,  j. Piastosomen,  apparato 

reticolare  interno,  und  Chromidialapparat«.    in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  623 — 624. 
,    2.  La  struttura  della  cellula  cartilaginea.    in:  Arch.  Zellforsch.   11.  Bd.  p  557— 582 

4  Figg.  T  27,  28.  [444] 
Perard,  Gh.,  s.  Mesnil. 
Perez,  Gh.,   Observations  sur  l'ovogenese  et  la  segmentation  des  Tubulaires.    in:  Bull.  Sc. 

France  Belg.  Tome  46  p  249-278  15  Figg.  T.  11, 12.  [180] 
Pernitzsch,  Fritz,    Zur  Analyse  der  Rassenmerkmale  der  Axolotl.    1.  Die  Pigmentierung 

junger  Larven,    in:   Arch.  Mikr.  Anat.    82.  Bd.    1.  Abt.   p  148—205   5  Figg.   TU 

-13.  [431] 
Perroncito,  Aldo,   1.  Mitochondres  et  appareil  reticulaire  (A  propos  d'une  publication  de 

J.  Duesberg.)   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  69—77  3  Figg.  [Polemisch.] 

,    2.  A  proposito  di  un  articolo  di  S.  Comes  sulla  Dittocinesi.    ibid.  p  78.  [Polemisch.] 

*Perroncito,  E. ,    Note  ed  osservazioni  sulla  vita  degli  Ascaridi.    in:    Giorn.  Accad.  Med. 

Torino  Anno  75  1912  p  73—76. 


106  I.  Titel. 

Pesta,  0.,   1.  Carcinologisclie  Notizen,    in:    Ann.  Nat.  Hofmus.Wien  Vol.  26  1912  p  343 

—  346  5  Figg.   [Pinnother es;  Penaetcs.] 
2.    Copepoden  des  östlichen  Mittelmeeres    (2.  und  3.  Artenliste  1891 — 1892;.     in; 

Denkschr.  Akad.  Wien  Math.  Nat.  Kl.  87.  Bd.  1912  p  11—28  2  Taf. 
3,  Notiz  über  einen  bisher  aus  der  Adria  nicht  bekannten  Dekapodenkrebs,    in:  Sitz 

Akad.  Wien  121.  Bd.  1.  Abt.  p  995—999  Fig.   [Acantephyra  purpurea.] 
4,  Zur  Kenntnis  einiger  Tiefsee-Dekapoden  der  Adria.    in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  60— 72 

14  Figg.  [Sergestes  3.i 
5.   Notizen  über  die  Fauna  der  Adria  bei  Rovigno,  Paguridea  (Einsiedlerkrebse). 

ibid.  43.  Bd.  p  90 — 96.    [Eupagurus  5,  Clibanarius  1,  Paguristes  1.] 
Peterfi,  Tiberius,  1.  Beiträge  zur  Histologie  des  Amnions  und  zur  Entstehung  der  fibrilläreu 

Strukturen,   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  161—173  8  Figg.    550; 
,    2.   Untersuchungen  über  die  Beziehungen  der  Myofibrillen  zu  den  Sehnenfibrillen. 

in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  1—42  13  Figg.  Taf.  1-3.  :407,  457j 
*Peters,  W.,  Über  die  Vererbung  intellektueller  Fähigkeiten,   in:  Zeit.  Angewandt.  Psycho!. 

6.  Bd.  p  405—406. 
Petersen,  C.  G.  Joh.,  Determination  of  the  Quantity  of  Animal  Life  on  the  Sea-Bottom.    in: 

Ann.  Inst.  Oceanogr,  Monaco  Tome  6  Fase.  1  13  pgg.  9  Figg.  Taf.  [570^ 
*Peterson,  Alvah,  Anatomy  of  the  Tomato-Worm  Larva,  Protoparce  Carolina,  in:  Ann.  Ent. 

Soc.  Amer.  Vol.  5  1912  p  246-269  3  Taf. 
Pettit,  Auguste,  Observations  sur  Y Ichthyosporidiiim  et  sur  la  maladie  qu'il  provoque  chez  la 

Truite.   in:  Ann.  List.  Pasteur  Tome  27  p  1009—1018  T  13,  14. 
Peyerimhoff,  P.  de,  Psedogenöse  et  neotenie  chez  les  Coleopteres.    in :  Bull.  Soc.  Ent.  France 

1913  p  392-395. 
Peyron  ...,  s.  Livon. 

Pfeffer,  W.,  Die  Ichneumoniden  Württembergs  mit  besonderer  Berücksichtigung  ihrer  Lebens- 
weise.   1.  Teil,   in:  Jahresh.  Ver.  Vat.  Naturk.  Stuttgart  69.  Jahrg.  p  303—353. 
*Philipps,  Franz,  Einige  interessante  Aberrationen  und  Hermaphroditen  meiner  Sammlung. 

in:  Iris  26.  Bd.  1912  p  230—231  Taf. 
Phillips,  John  C,  Reciprocal  Grosses  between  Reeve's  Pheasant  and  the  Common  Ringneck 

Pheasant  producing  Unlike  Hybrids.  in :  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  701 — 704  4  Figg. 

,   s.  Castle  u.  Little. 

Phillips,  W.  F.  R.,  Innervation  of  an  axillary  arch  muscle.    in :  Anat.  Rec.  Vol.  7  p  131 — 132 

Fig.   [Homo.] 
Philpott,  Alfred,  1.  On  an  Instance  of  ProtectiveMimicry  inNewZealand  Moths.  Abstract.) 

in:  Trans.  Proc.  New  Zealand  Inst.  Vol.  45  p  431. 
,    2.  On  an  Instance  of  the  Effects  of  Natural  Selection  and  Isolation  in  reducing  the 

Wing-expanse  of  a  Moth.  (Abstract.)   ibid.  p  431— 432.  ^327] 
Phisalix,  Marie,  1.  Sur  une  Hemogregarine  d'^r?/x  comcMs.   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann. 

1913  p  304—307  6  Figg.   [H.  cantlici?] 
,    2.  Sur  une  Hemogregarine  du  Python  molure  et  ses  formes  de  multiplication  endo- 
gene, ibid.  p  308—312  15  Figg.  [166] 
,    3.  Sur  une  Hemogregarine  du  Python  molure  et  ses  formes  de  multiplication  endo- 
gene,  in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1052—1054  15  Figg.  [16G] 
,    4.  Sur  une  Hemogregarine  de  la  Vipere  fer  de  lance  et  ses  formes  de  multiplication 

endogene,   ibid.  p  1286-1288  11  Figg.  [166] 
,    5.  Essai  d'infection  sur  la  Vipere  aspic  et  les  Couleuvres  Tropidonotes  avec  Hcemo- 

gregarina  Roulei.   ibid.  Tome  75  p  110—111. 
,    6.  Formes  de  multiplication  d' Hcemogregarina  Roulei  chez  Lachesis  alternatus.   ibid. 

p  194-196.  [160] 
Phisalix,  M.,  &  A.  Laveran,  Sur  une  Hemogregarine  nouvelle,  parasite  de  Lachesis  alternattis. 

in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  300—304  12  Figg. 


I.  Titel.  107 

Piaget,  Jean,  Notes  sur  le  mimetisme  des  MoUusques  marins  littoraux  de  Binie  (Bretagne). 

in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  127—133  Fig.  [329] 
Picado,  C,  Les  Bromeliacees  epiphytes  considerees  comme  milieu  biologique.    in:  Bull.  Sc. 

France  Belg.  (7)  Tome  47  p  215—360  54  Figg.  T  6—24.  [578] 

,    s.  Keilin, 

Picard,   F.,    Sur   la   Parthenogenese   et  le   determinisme  de  la  ponte  chez  la  Teigne  des 

Pommes  de  terre  iPhtkorimaca  operculella).    in:   C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156 

p  1097—1099.  [324] 
PiCChi,  Cecilia,   1.    Observations  sur  la  longavite  des  Oiseaux.    in:    Bull.  Soc.  Z.  France 

Tome  3  p  212.  [418] 
* ,2.  Caso  di  ginandria  in  un   Tinnunculus  naumanni   (Fleiscli).    in:  Riv.  Ital.  Orn. 

Anno  1  1911  p  83. 
Picl«,  H.,  s.  Auerbach,  Fr. 

Picl(er,  R.,  Über  den  Bau  der  menschlichen  Samenblasen,   in:  Anat.  Anz.  44.Bd.  p  377 — 381. 
Picque,  Robert,  1.  Recherches  sur  la  structure  et  le  developpement  du  pancreas  chez  »Pe- 

tromyxon*.   Note  preliminaire.   in:  Bull.  Acad.  Sc.  Belg.  1913  p  294—309  4  Taf. 
,    2.  Recherches  sur  la  structure  et  le  developpement  du  pancreas  chez  Petromyxon. 

in:  Mem.  Soc.  Z.  France  Tome  26  p  5-56  15  Figg.  T  1—4. 
Pictet,  Arnold,    Le  vol    des   Insectes   autour   les   lampes.    in:    Verh.  Schweiz.  Nat.  Ges. 

95.  Jahresvers,  p  227—230.  [327] 
Pierantoni,  Umberto,  Struttura  e  evoluzione  dell'  organo  simbiotico  di  Pseudococeus  citri 

Risso,   e  ciclo  biologico  del   Coceidomyces  dactylopii  Buchner.    in:    Arch.  Protist. 

31.  Bd.  p  300-316  T  20—22.  [316] 
Pieron,  Henri,  1.  Sur  la  maniere  dont  les  Poulpes  viennent  ä  bout  de  leurs  proies,  des  La- 

mellibranches  en  particulier.   in:  Arch.  Z.  Exper.  Tome  53  Notes  p  1—13  Fig.  [348] 
,    2.  Le  mecanisme  de  l'adaptation  chromatique  et  la  livree  nocturne  de  VIdotea  tricuspi- 

tataDeam.   in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  951—953.  [277] 
,    3.  A  propos  de  la  catalepsie  des  Phasmides.    in:   CR.  Soc.  Biol.   Paris  Tome  74 

p  1079—1081.    [Prioritätsansprüche  gegen  Schmidt.] 
Piersanti,  Carlo,  Ricerche  sperimentali  suUa  sostanza  cromofila  e  sul  pigmento  delle  cellule 

nervöse  nella  Eana.   in:  Bios.  Vol.  1  p  157—190  3  Taf.  [466] 
Pilclier,  J.  D.,  s.  Solimann. 
Piisbry,  Henry  Augustus,    1.   A  Study  of  the  Variation  and  Zoogeography  of  Liguus  in 

Florida,    in:    Journ.  Acad.  Nat.  Sc.    Philadelphia    (2)    Vol.  15    1912    p  427—472 

T  37-40.  [347] 
,    2.  Diagnoses  of  new  Bamacles  from  the  Philippine  Archipelago  and  China  Sea.    in: 

Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.    Vol.  42  p  291—294.    [Alepas  2,  Smilium  1,    Verruca  2, 

Pachylasma  2,  Acasta  2.] 
Pintner,  Th. ,  Vorarbeiten  zu  einer  Monographie  der  Tetrarhynchoideen.    in:    Sitz.  Akad. 

Wien  122.  Bd.  1.  Abt.  p  171-253  15  Figg.  4  Taf.  [224] 
Plra,  Adolf,  Beiträge  zur  Anatomie  des  Gorilla.   Vergleichend-anatomische  Studien.   1.  Das 

Extremitätenmuskelsystem,    in :  Morph.  Jahrb.  47.  Bd.  p  309—354  Fig. 
Piraja  da  Silva  ...,  s.  Brumpt. 
Pires  de  Lima,  J.  A.,  Oa  a  Bone  found  in  the  Musculus  Vastus  Externus  of  the  Thigh.    in: 

Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  414—424  4  Figg.  [Horyio.] 
Pitzorno,  M.,  II  Ganglio  Ciliare  dei  Selacei.    in:  Arch.  Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  p  527— 

535  T  40,  41.  [495] 
Pixell,  Helen  L.  M.,  1.    Notes  on  Toxoplasma  gondii.    in:  Proc.  R.  Soc,  London  B  Vol.  87 

p67— 77  T9.  [176] 
,   2.  Polychteta  of  the  Indian  Ocean,  together  with  some  Species  from  the  Cap  Verde 

Islands.    The  Serpulid«,  with  a  Classification  of  the  Genera  Hydroides  and  Eupo- 

malus,  in:  Trans.  Linn,  Soc.  London  (2)  Vol.  16  p  69—92  T  8,  9.  [258] 


108  I-  Titel. 

PIxcIl    Helen  L.  M.,    3.  Polychseta  of  the  Families  Serpulidse  and  Sabellidee,  collected  by 

the  Scottish  National  Antarctic  Expedition,     in:  Trans.  R.  Soc.  Edinburgh  Vol.  47 

p  347— 3ö8  Taf.     [Serpula  1,  Äpomaius  1  n.,   Salmacina  1,  Spirorbis  3,  2  n.;    Dasy- 

chone  1,  Eurato  1,  Poiamilla  1,  Potamis  1  n.] 
Plantler,  A.,  s.  Sergent. 
Plate    Ludwio-,   1.   Vererbungslehre  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  Menschen,  für 

Studierende,  Ärzte  und  Züchter.  Jena  12  u.  519  pgg.  179  Figg.  3  Taf. 
,    2.  Protokoll  meiner  Beobachtungen  an  den  Elberfelder Pferden,   in:  Z.  Anz.  43.  Bd. 

p  111— 127. 
Plenk,  Hanns,  Die  Entwicklung  von  Cistella  [Argiope]  7ieapolitana.  Ein  Beitrag  zur  Ent- 
wicklungsgeschichte   der   Brachiopoden.     (1.  Mitteilung.)     in:    Arb.  Z.  Inst.    Wien 

20.  Bd.  p  93—108  T  8.  [263] 
Plessner,  Hellmuth,  Untersuchungen  über  die  Physiologie  der  Seesterne.  1.  Mitteilung:  Der 

Lichtsinn,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  361—386.  [200] 
Plummer,  Henry  George,  Blood  Parasites.     in:   Science  (2)  Vol.  38  p  724 — 730.    [Trypano- 

soma,  Trypanoplasma,  Plasmodium,  Haemoproteus ,  Leucocytoxoo7i ,  Babesia,  Haemo- 

gregarina.] 
Pluvinel,  s.  Baume. 
Poche,  Franz,  1.  Das  System  der  Protozoen,    in:  Arch.  Protist.   30.  Bd.   p  125—321  Fig. 

[163] 
,    ä.  Über  drei  Anträge  zur  Einschränkung  der  Zahl  der  Namensänderungen  und  zur 

Abschaffung  des  liberum  veto  in  der  Nomenklaturkommission,  und  über  Herrn  Stiles' 

Vorgehen  bei  der  Zustandebringung  der  Gutachten  (»Opinionsc)  dieser,  in:  Verh.  Z. 

Bot.  Ges.  Wien  63.  Bd.  p  56—75. 
Pochettino,  A.,    1.  Sulla  birifrangenza  della  sostanza  corticale  dei  peli  animali.  1.   in:  Atti 

Accad.  Lincei  Rend.  (5)  Vol.  22  I.  Sem.  p  496—502.  [437] 

,    2.  Idem.  2.  ibid.  p  696—702  2  Figg.  [437] 

*P0C0Ck,  R.  J.,  1.  On  Tabby  Cats  and  some  Features  in  the  Inheritance  of  their  Coat  Pat- 

terns  and  Colour.   in:  Mendel  Journ.  No.  2  1911  p  53 — 73. 
,    2.  The  Affinities  of  the  Antarctic  Wolf  (Caw^'s  antarcticus).   in :  Proc.  Z.  Soc.  London 

f.  1913  p  382—393  F  70—74.  [Verwandt  mit  C.  fhous  und  reiubcs.] 

,    3.  Dorsal  Glands  in  Armadillo.   ibid.  p  1099—1103  F  193—195.  [435] 

Pogonowska,  J.,  Materialien  zur  Histologie  des  Darmtraktus  der  Knochenfische,  mit  beson- 
derer Berücksichtigung  der  elastischen  Elemente,   in:  Bull.  Acad.  Cracovie  1912  B 

p  1137—1157  T  60.  [499] 
*Pohlig,  H.,  Sur  une  vieille  mandibule  de  *Tetracaulodo7i  ohioticum*  Blum.,  avec  defense  in 

situ,    in:    Bull.  Soc.  Geol.  Belgique  Tome  26  1912   Proc.  Verb,  p  187—193  2  Figg. 
PoYarkov,  E.,  L'influence  du  jeüne  sur  le  travail  des  glandes  sexuelles  du  Chien.  (Communi- 

cation  preliminaire.)   in :  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  141 — 143. 
Policard,  A.,    1.  Sur  quelques  points  de  la  structure  du  muscle  du  marteau  chez  le  Chien. 

(Premiere  note.)   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  101—103.  [457] 

,    2.  Idem.  (Deuxieme  note.)    ibid.  p  187-189.  [457] 

,    3.  Quelques  points  de  la  Structure  du  Muscle  du  Marteau  chez  le  Chien.    in:  Journ. 

Anat.  Phys.  Paris  49.  Annee  p  304-320  11  Figg.  [457] 
Polimanti,  Oswald,    1.  Beiträge  zur  Physiologie  von  Maja  verrucosa  M.  Edw.  1.  Herz,   in: 

Arch.  Anat.  Phys.  Abt.  Jahrg.  1913  p  117—204.  [Rein  physiologisch.] 
,    2.  Über  den  Fettgehalt  und  die  biologische  Bedeutung  desselben  für  die  Fische  und 

ihren  Aufenthaltsort,   in:  Biochem.  Zeit.  56.  Bd.  p  439— 445.  [416] 
,    3.  Ricerche  sullarigiditäcadavericadeiCefalopodi  (OctojsMsz'M/^rarts  Lam.;.  in:  Biol. 

C.  B.  33.  Bd.  p  272—278  5  Figg. 
,    4.  Contributi  alla  Fisiologia  di  Maja  verrucosa.  2.  Respirazione.    in:  Z.  Jahrb.  Abt. 

Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  484-602  9  Figg.  T  13—19.  [Rein  physiologisch.] 


I.  Titel.  109 

Polimanti,  Oswald,    5.  Sui  rapporti  fra  peso  del  corpo  e  ritmo  respiratorio  in  Octopus  vul- 
garis Lam.   in :  Zeit.  AWg.  Phys.  15.  Bd.  p  449—455  Fig. 
,    6.  Über  einen  Starrkrampfreflex  bei  den  Schildkröten,    in:  Zeit.  Biol.  63.  Bd.  p  1— 

10  Tl. 

,    7.  II  Letargo,   Roma  683  pgg.  3  Taf.  [420] 

Polvani,  Fed.,    Studio  anatomico  della  ghiandola  pineale  umana.    in:   Rass.  Studi  Psichiatr. 

Vol.  3  p  2—5. 
Pompeckj,  J.  F.,  Stachelhäuter.  Echinodermata.  Paläontologie,    in:   Handwörterb.  Naturw. 

Jena  9.  Bd.  p  457—492  72  Figg. 
Pongräcz,  A.,   Die  Chrysopiden  Ungarns  in  morphologisch-systematischer  Beziehung,    in: 

Ällatani  Közlemenyek  11.  Bd.   1912  p  161—221    11  Figg.   T  2—5.   [Ungarisch  mit 

deutschem  Resume.]  [291] 
Pons,  C,  s.  Rodhain. 
Ponselle,  A.,    1.  Recherches  sur  la  culture  in  vitro  du  Trypanosome  de  l'Anguille  [Trypano- 

soma  granulosum  Laveran  et  Mesnil,  1902).   Une  nouvelle  modification  au  milieu  de 

Novy  et  Mac  Neal.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  339—341.  [164] 
,    2.  Culture  in  vitro  du  Trypanoplasttia  varium  Leger,    ibid.  p  685 — 688  15  Figg. 

[V.  M.] 
*Pontier,  G.,  Remarques  sur  les  variations  dentaires  chez  les  Elephants  quaternaires  europeens. 

in:  Bull.  Soc.  Geol.  France  (4)  Tome  11  1912  p  463—471  Taf. 
Popoff,  s.  Bugnion  2. 
Popofsky,  A.,  Die  Nassellarien  des  Warmwassergebietes  der  Deutschen  Südpolar-Expedition 

1901—1903.  in:  D.  Südpol.  Exp.  14.  Bd.  p  219— 416  140  Figg.  T  28— 38.  [157] 
Popovici-Baznosanu,  A.,    1.  Etüde  biologique   sur  l'Acarien  Trichotarsus  osmice  Duf.    in: 

Arch.  Z.  Exper.  Tome  52  Notes  p  32—41  12  Figg.  [281] 
,    2.   Recherches  experimentales  sur  quelques  Hymenopteres.    ibid.   Tome  53   Notes 

p  14—21  9  Figg.  [311] 
Popowa,  N.,  Zur  Morphologie  des  Extremitäten-Skelets  der  Artiodactyla  Sus  und  Bos.  Vor- 
läufige Mitteilung,   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  279—283  4  Figg. 
Porak,  Rene,  s.  Mulon. 
Porcelli  Titone,  Ferdinando,  Über  die  Funktion  der  Bronchialmuskeln,  in:  Arch.  Ges.  Phys. 

155.  Bd.  p  77—91  9  Figg.  [Rein  phj^siologisch.] 
Port,  F.,  Die  Bedeutung  der  Milz  als  hämatopoetisches  Organ,  in :  Arch.  Exper.  Path.  Phar- 

mak.  73.  Bd.  p  251—275.  [Regelmäßige  Produktion  von  Lymphocyten  und  Abgabe 

derselben  ans  Blut.] 
Porter,  Annie,  s.  Fantham. 
Porter,  Carlos  E.,  Los  Pinnotheridae  de  Chile,    in:  BoU.  Mus.  Nac.  Santiago  Vol.  13  1912 

p  442-447. 
Porter,  E.  L.,  Variations  in  Irritability  of  the  Reflex  Are.  I.  Variations  under  Asphyxial  Con- 

ditions,  with  Blood-Gas  Determinations.  in :  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  223 — 244. 

[Rein  physiologisch.] 
Potts,  F.  A.,    1.  The  Swarming  of  Odontosyllis.  in:  Proc.  Cambridge  Phil.  Soc.    Vol.  27 

p  193-200  Fig.  [257] 
,    2.  Stolon  Formation  in  Certain  Species  of  Trypanosyllis.    in :  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2) 

Vol.  58  p  411—448  8  Figg.  T  23  und  23bis.  [267] 
,    3.  Mycetomorpha,  a  new  Rhizocephalan,  with  a  note  on  the  sexual  condition  of  Sylon. 

in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  33.  Bd.  1912  p  575—594  12  Figg.  T  15.  16.  [266] 
Prell,  Heinrich,    1.  Über  zirpende  Schmetterlingspuppen,   in:  Biol.  C.  ß.   33.  Bd.  p  496 — 

501  5  Figg.  [322] 
— ,    2.  Deutsche  Proturen.   in:  Verh.  D.  Z.  Ges.  23. Vers,  p  253— 257  Fig.  [289] 
,    3.  Über  ein  elythrales  Stridulum  bei  Käfern,   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  99—104  5  Fig 

[305] 


110  I-  Titel. 

Prell  Heinrich,    4.   Das  Chitinskelet  von   Eosentomon,   ein  Beitrag   zur  Morphologie  des 

Insektenkörpers,   in:  Zoologica  2ö.  Bd.  Heft  64  58  pgg.  6  Taf.  [289] 
Prenant  A.     1.  Sur  l'origine  mitochondriale  des  grains  de  pigment.    in:  C.  ß.  Soc.  Biol. 

Paris  Tome  74  p  926-929.  [382] 
2.  Les  appareils  cilies  et  leurs  derives.   in:  Journ.  Anat.  Phys.  Paris  49.  Annee  p  88 

_108,   344—382,  506—553,  565—617    79  Figg.   [Anfang  12  Biol.  7;  wesentlich  Re- 
ferat.] 
3,  Idem.  5.  Signification  morphologique  des  organes  de  Tappareil  cilie  (Theorie  d'Hen- 

neguy-Lenhossek.)   ibid.  p  565—617  8  Figg.  [565] 
Prentiss  0.  W.,  On  the  development  of  themembranatectoriawithreference  to  its  structurc 

and  attachments,   in :  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  14  p  425—460  14  Figg.  [488] 
Preston,  H.  B.,  Descriptions  of  Fifteen  new  Species  and  Varieties  of  Marine  Shells  from  the 

Falkland  Islands,    in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Yol.  11  p  218-223  T  4.   [Parentheria  1, 

Natica  2,  Photinula  1,  Acmaea  2,  Scurria  1,  Nacdla  1,  Eelcioniscus  1;  Modiolarca  1, 

Cyarnmm  3,  Saxicava  1,  Mytilimeria  1.] 
Pricolo,  Antonio,   1.  Larves  de  Filaires  dans  le  sang  de  Charaeaux  tunisiens  et  de  l'Erythree. 

in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  67.  Bd.  Orig.  p  478—479. 
,    2.  Sur  la  filaire  hematique  du  Chameau.  ibid.  71.  Bd.    Orig.  p  199—200.  [Filaria 

haematica  cameli  n.] 

,    3.  Strongle  capillaire  du  Chameau.   ibid.  p  201— 202.  [Strongylus  capillaris  n.] 

*Priem,  F.,  Sur  les  Otolithes  de  Poissons  fossiles  des  terrains  tertiaires  superieurs  de  France. 

in:  Bull.  Soc.  Geol.  France  (4)  Tome  11  1911  p  39—46  9  Figg. 
Pringault,  E.,  Existence  en  France  du  Trypanosoma  vcspertilionis  Battaglia.   in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  75  p  663-665. 
Pritchard,  G.  B.,  1.  On  a  New  Silurian  Bivalve  from  the  Lilydale  Quarries,  Lucina  {Prolucina) 

mitchelli.   in:  Proc.  R.  Soc.  Victoria  (2)  Vol.  25  1912  p  363—364  T  29. 
,    2.  A  Revision  of  the  Fossil  Volutes  of  the  Table  Cape  Beds,  Tasmania,  with  Descrip- 
tions of  New  Species  and  Varieties.   ibid.  Vol.  26  p  192-202  T  20,  21. 
Pritchard,  G.  B.,  and  J.  H.  Gatliff,  On  Natica  tasmanica,  Tension- Woods,  and  description  of 

a  New  Species  of  Natica.    ibid.  p  63 — 66  T  7.   [N.  controvcrsa  u.] 
Prochnow,  Oskar,  Färbungsanpassungen.  Kritischer  Sammelbericht  über  Arbeiten  aus  dem 

Gebiete  der  Schutz-,  Warn-,  Schreck-  und  Pseudo-Warn-Färbung  aus  den  Jahren 

1905 — 1911  nebst  einer  zusammenfassenden  Einleitung,    in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol. 

9.  Bd.  p  63—68,  100—102,  138-140,  165,  168,  215—220,  281-284,  313-317,  350- 

352,  386—388.  [Unvollendet.] 
Prowazek,  S.  v.,    1.  Zur  Herpetomonas-'Mor-phologie.  sowie  Bemerkungen  zu  der  Arbeit  von 

Wenyon.   in:  Arch.  Protist.  31.  Bd.  p  37— 38.  [Zahl  der  Geißeln.] 

,    2.  Studien  zur  Biologie  der  Protozoen.  6.   ibid.  p  47—71  7  Figg.  T  5.  [153] 

,    3.  Aus  dem  Nachlaß  von  Fritz  Schaudinn.    ibid.  p  72—76  T  6,  7.  [Mastigella  1,  Ma- 

stigamoeba  3,  2  n.,  Diplocaryoxoon  1  n.,  Difflugia  1.] 
,    4.  Zur  Kenntnis  der  Balantidiosis.  Zusammenfassende  Darstellung,  in :  Arch.  Schiffs- 

Tropenhyg.  17.  Bd.  Beiheft  6  24  pgg.  9  Figg.  Taf.  [174] 
,    6.  Über  reine  Trypanosomenstämme.    in:    C.  B.  Bakt.   I.Abt.   68.  Bd.   Orig.  p  498 

—501. 
,    6.  Fluoreszenz  der  Zellen.  —  Reicherts  Fluoreszenzmikroskop,    in :  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  374— 380.  [560] 
Przibram,  Hane,    Grüne  tierische  Farbstoffe,     in:    Arch.  Ges.  Phys.   153.  Bd.  p  385—400. 

[682] 
Przibram,  Hans,  6:  Johann  Matula,  Reizversuche  an  einer  dreifachen  Antenne  der  Languste 

[Palinurus  vulgaris  Latr.).    ibid.   p  406 — 412  2  Figg.  [275] 
Przibram,  Karl,    Über  die  ungeordnete  Bewegung  niederer  Tiere,     ibid.  p  401 — 405  Fig. 

[172] 


I.  Titel.  111 

*Puccioni,  Nello,  Ricerche   sui  rapporti  di  grandezza  tra  corpo  e  ramo  ascendente  nella 

mandibola.   in:  Arch.  Antrop.  Etnol.  Vol.  41  1911  p  83— 1Ö2  Figg. 
*Punnett,  R.  C,  Inheritance  of  Coat-colour  in  Rabbits,    in:   Journ.  Genetics  Vol.  2   1912 

p  221—238  3  Taf. 
Pusanow,  J.,  Über  die  Entwicklung  des  Chordaknorpels  der  Eidechse,  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd. 

p  262— 269  2Figg.  [444] 
Puschkarew,  B.  M.,  Über  die  Verbreitung  der  Süßwasserprotozoen  durch  die  Luft,   in:  Arch. 

Protist.   28.  Bd.  p  323—362  5  Figg.  T  17,  18.  [154] 
Pötter,  A.,  1.  Energetik  der  Organismen,  in:  Handwörterb.Naturw.  Jena  3. Bd.  p  499— 508. 

,   2.  Sinnesorgane.  Physiologie  der  Sinnesorgane,   ibid.  9.  Bd.  p  82 — 97  Fig. 

,    3.  Stoffwechsel.  Allgemeine  Physiologie  des  Stoffwechsels,   ibid.  p  680—704  8  Figg. 

*Puyhaubert,  A.,    1.  Quelques  remarques  sur  l'ossification  des  segments  du  pouce  humain  et 

sur  sa  triphalangie.    in:    Bull.  Mem.  Soc.  Anthrop.  Paris  (6)  Tome  3  1912  p  444 — 

448  3  Taf. 
,    2.  Recherches  sur  l'ossification  des  Os  desMembres  chez  l'Homme.  in:  Journ.  Anat. 

Phys.  Paris  49.  Annee  p  119—154,  224—268  T  4—19.  [453] 
*Puyhaubert,A.,  &  J.  Delmas,  Note  sur  Fossification  de  la  base  des  metacarpiens  chez  l'Homme. 

in:  Bull.  Mem.  Soc.  Anthrop.  Paris  (6)  Tome  4  p  100-101  Fig. 
*Pycraft,  W.  P.,  Description  of  the  Sirinx  of  the  Jack  Snipe  [Limnocryptes  gallinula)  com- 

paring  it  with  that  of  the  Common  Snipe  and  Woodcock.   in:  Bull.  Brit.  Orn.  Club 

Vol.  29  1912  p  77—79  3  Figg. 
Quack,  Maria,  Über  den  feineren  Bau  der  Mitteldarmzellen  einiger  Nematoden,   in :  Arch. 

Zellforsch.  11.  Bd.  p  1-50  8  Figg.  T  1-3.  [233] 
Quajat,  E.,  Sviluppo  delle  uova  del  Filugello  in  seguito  a  stimulazioni  meccaniche.  in:  Anuuar. 

Staz.  Bacol.  Padova  Vol.  39  p  144—151.  [324] 
Quajat,  E.,  &  P.  Tomaselli,  Azione  dell'  elettricitä  durante  le  singole  fasi  della  vita  intraovulare 

nel  Bombice  del  gelso.   ibid.  p  28—95.  [324] 
Ouidor,  A.,    1.  Affinites  des  Caligidfe  et  desLernseidse,  Caligodes  Lamarcki.    in:  Bull.  Soc. 

Z.  France  Tome  38  p  191-196  7  Figg. 
,    2.  Sur  LawarcHwaco%2<sa  n.  g.  n.  sp.  et  l'evolution  des  Lerneeidae.    in:  C.  R.  Acad. 

Sc.  Paris  Tome  156  p  1096—1097.  [Übergangsform  zwischen  Caligidae  und  Lernaei- 

dae.] 
Raab,  Franz,  Zur  Anatomie  und  Histologie  der  Euphausiiden.    in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  620 — 

623.  [V.  M.] 
*Rabaud,  Etienne,   1.  Le  Mendelisme  chez  l'Homme.    in:  Anthropologie  Tome  23  1912 

p  169—196  7  Figg. 
* ,  2.  Les  nouvelles  theories  de  l'heredite.  Adaptation  et  evolution.  in:  Biologica  Ann.  3 

p  163-180  3  Figg. 
RabI,  H.,  Die  Entwicklung  der  Derivate  des  Kiemendarmes  beim  Meerschweinchen,    in: 

Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt.  p  79—147  2  Figg.  T  6-10.  [616] 
Radcliffe,  Lewis,    1.  Notes  on  some  Fishes  of  the  genus  Ämia,  family  of  Cheilodipteridse, 

with  descriptions  of  four  new  species  from  the  Philippine  Islands,    in:  Proc.  U.  S. 

Nation.  Mus.  Vol.  41  1912  p  245-261  3  Figg.  T  20—25. 
,    2.  Descriptions  of  fifteen  new  Fishes  of  the  family  Cheilodipterida^,  from  the  Philip- 
pine Islands  and  contiguous  waters.   ibid.  p  431—446  T  34—38.  [Ämia  10,  Neamia 

n.  1,  CJieilodiptertis  2,  Synagrops  1,  Hynnodus  1.1 
• ,    3.  New  pediculate  Fishes  from  the  Philippine  Islands  and  contiguous  waters.   ibid. 

Vol.  42  p  199—214  3  Figg.  T  16—26.  [Sladenial,  Lophiodesl,  Antennarius  2,  Der- 

matias  n.  1;  Malthopsis  1,  Halicmetus  1,  Halientopsis  1,  Dihranehm  2,  Codophrys  3.] 
,    4,  Descriptions  of  a  new  family,  two  new  genera  and  twenty-nine  new  species  of  Ana- 

canthine  Fishes  from  the  Philippine  Islands  and  contiguous  waters.     ibid.    Vol.  43 

p  105—140  11  Figg.  T  22—31. 


112  I-  Titel. 

Radcliffe,  Lewis,    s.  Smith,  Hugh  M. 

Radford  Marion,  Note  on  the  development  of  the  Pharyngeal  Bursa  in  the  Ferret.  in :  Anat. 

Anz.  44.  Bd.  p  371-377  6  Figg.  [614] 
Railliet  A.,  Quel  nom  doit-on  donner  ä  la  Coccidie  de  la  Foule?   in:  Arch.  Paras.  Tome  16 

p  147—148.  [Einieria  tenella.] 
Railliet  A.  &  A.  Henry,   1.    Observations  sur  les  Strongylides  du  genre  Nematodiriis.     in: 

Bull.  Sog.  Patli.  Exot.  Tome  5  1912  p  35-39.  [236] 

2.  Nematodes  vasiculicoles  des  Bovins  annamites.   ibid.  p  115—118.  [237] 

^    3.  Quelques  Nematodes  parasites  des  ReptileB.   ibid.  p  251— 259.  [228] 

,    4.  Un  Hcemostrongylus  des  broncbes  du  Leopard,     ibid.  Tome  6  p  451 — 454  2  Figg. 

[236] 
,   6.  Sur  les  Douves  de  Tintestin  du  Chien.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  929 

— 930.  [Echinostoma  piriforme  ^=  Ascocotyle  italica.] 
Railliet,  A.,  G.  Mousson  »S^  A.  Henry,  Recherches  experimentales  sur  le  developpement  de  la 

Douve  hepatique  [Fasciola  hepatica  L.).    in:   C.  R.  Acad.  Sc.  Paris   Tome  156  p  95 — 

97.  [220] 
Ramadier,  Jacques,   Note  sur  la  topographie  de  l'antre  mastoidien  et  de  »l'aditus  ad  antrum« 

chez  l'adulte.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  215-217. 
Ramaiey,  Francis,  Inheritance  of  Left-handedness.   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  730—738. 

[Linkshändigkeit  ist  ein  rezessives  mendelndes  Merkmal.] 
Ramme,  Willy,   1.  Über  einen  Zwitter  von  77mw?20^r«xo?i /aWax.  in:  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde 

Berlin  f.  1913  p  83—89  7  Figg.  T  8,  9.  [294] 
,    2.  Die  Bedeutung  des  Proventriculus  bei  Coleopteren  und  Orthopteren,  in:  Z.  Jahrb. 

Abt.  Morph.  35.  Bd.  p  419—456  Fig.  T  22—24.  [286] 
Ramström,  M.,  Om  Corpora  striata's  og  Thalami  funktion.  in:  Svenska  Akad.  Handl.  49.  Bd. 

1912  No.  9  52  pgg.  [472] 
Rand,  Albert,  s.  Fandard. 
Rand,  H.  W.,  &  E.  A.  Boyden,  Inequality  of  the  two  Eyes  in  regenerating  Planarians.  in:  Z. 

Jahrb.  Abt.  Allg.  Z.  Phys.  34.  Bd.  p  69—80  10  Figg.    216] 
*Rangnow,  Hermann,  Parthenogenesis  bei  Orgyia  dubia,    in:  Internat.  Ent.  Zeit.  5.  Jahrg. 

1912  p  334. 
Ranke,  J.,   1.  Über  das  Interparietale  und  die  Verknöcherung  des  Schädeldaches  bei  Affen. 

in:  Sitz.  Akad.  München  1913  p  223—269  21  Figg. 
,    2.  Über  Schädelnähte  und  basale  Fugen  bei  Menschen  und  Menschenaffen,     ibid. 

p  397—460  11  Figg. 
Ranken,  H.  S.,  s.  Fry. 
Ransom,  B.  H.,    1,  Cysticercus  ovis,  the  Cause  of  Tapeworm  Cyste  in  Mutton.    in:   Journ. 

Agricult.  Research  Washington  Vol.  1  p  15—57  13  Figg.  T  2—4.  [226] 
,    2.  The  Name  of  the  Sheep  Measle  Tapeworm.  in:  Science  (2)  Vol.  38  p  230.  [Taenia 

Ovis.] 
Ransom,  Brayton  Howard,  6:  Maurice  C.  Hall,  A  new  Nematode  Ostertagia  btdlosa,  parasitio 

in  the  alimentary  tract  of  Sheep.   in :  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  175—179 

4  Figg. 
Ransom,  Fred,  s.  Dixon. 
Ranson,  S.  Walter,    1.  The  fasciculus  cerebro-spinalis  in  the  Albino  Rat.   in:  Amer.  Journ. 

Anat.  Vol.  14  p  411—424  10  Figg.  [472] 
,    2.  The  course  within  the  spinal  cord  of  the  non-meduUated  fibers  of  the  dorsal  roots. 

A  study  of  Lissauer's  tract  in  the  Cat.    in:   Journ.  Comp.  Neur.  Vol.  23  p  259—282 

11  Figg.  [476] 
Rathbun,  Mary,   Some  Cuban  Crustacea.  With  Notes  on  the  Astacidae,  by  Walter  Faxon,  and 

a  List  of  Isopoda,  by  Harriet  Richardson.    in:   Bull.  Mus.  Comp.  Z.  Vol.  54  p  451— 

460  5  Taf. 


I.  Titel.  113 

jRatz,  Stefan  von,  1.  Ein  Plerocercoid  von  dem  Schwein,    in:   C.  B.  Bakt.   1.  Abt.  67.  Bd. 

Orig.  p  523—527  3  Figg.  [223] 

,    2,    Über  die  Piroplasmose  der  Schafe,    ibid.  68.  Bd.  Orig.  p  194—200  2  Figg. 

,    3.  Trichomonas  aus  der  Leber  der  Taube,   ibid.   71.  Bd.   Orig.   p  184—189.  [T.  co- 

lumbae.] 
Rau,  Phil.  &  Nellie,  The  Fertility  of  Ceeropia  Eggs  in  Relation  to  the  Mating  Period.   in: 

Biol.  Bull.  Vol.  24  p  245-250.  [324] 
Rauther,  M.,  Fische  (Pisces >   in:  Handworterb.  Naturw.  Jena  3.  Bd.  p  1055—1147  53  Figg. 
jRawls,  Elizabeth,   Sex  Ratios  in  Drosophila  ampelophila.    in:   Biol.  Bull.  Vol.  24  p  115 — 
I  124.  [319] 

Read,  J.  Marion.  The  Intra-Uterine  Growth  Cycles  of  the  Guinea  Pig.    in:   Arch.  Entw. 

Mech.  35.  Bd.  p  708—723  2  Figg.  :396] 
Redecke,  H.  C,    Über  den  gegenwärtigen  Stand  unserer  Kenntnis  von  den  Rassen  der  wich- 
tigsten Nutzfische,     in:   Rapp.   Proc.   Verb.   Cons.  Perman.  Internat.  Explor.  Mer 

Vol.  14  1912  35pgg.  [Sammelreferat.l 
Redikorzew,  V.,  Neue  Ascidien.   in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  204—213  6  Figg.   [Syncarpa  n.  1  n., 

Chelyosoma  1  n.,  Didemnopsis  1  n.,  Polysyncraton  1  n.,  Sidneioides  1  n.,  Placentela 

n.  1  n.] 
Reepen,  s.  Buitel-Reepen. 
Rees,  Olwen  M.,   1.  Notes  on  Actinostola  callosa  (Verrill)  =  Dysactis  crassicornis  (Hertwig). 

in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  12  p  382-387  3  Figg. 
,    2.  On  Eloaetis  maxeli.   in :  Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  Vol.  10  p  70—80  4  Figg. 

[194] 

,   s.  Walton. 

Reese,  A.  M.,  The  histology  of  the  enteron  of  the  Florida  Alligator,  in:  Anat.  Rec.  Vol.  7 

p  105—130  19  Figg.  [600] 
Regan,  C.  Täte,    1.  The  Osteology  and  Classification  of  the  Teleostean  Fishes  of  the  Order 

Scleroparei.   in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8    Vol.  11  p  169—185  5  Figg.  [444] 
,    2.  A  Revision  of  the  Myxinoids  of  the  Genus  Myxine.    ibid.  p  395— 398.  [9  Species, 

davon  3  neu.] 
,    3.  The  Fishes  described  by  Carmichael  from  Tristan  da  Cunha.    ibid.   p  466 — 468. 

[Lahrichtliys  ornatus.] 

,    4.  The  Classification  of  the  Percoid  Fishes.   ibid.  Vol.  12  p  111 — 145. 

,    5.  Note  on  Myxine  capensis.   ibid.  p  229. 

,    6.  Phallostethus  dunckeri,  a  remarkable  new  Cyprinodont  Fish  from  Johore.    ibid. 

p  548—555  4  Figg.  [403] 
,    7.  The  Antarctic  Fishes  of  the  Scottish  Antarctic  Expedition,    in:   Trans.  R.  Soc. 

Edinburgh  Vol.  49  p  229—292  6  Figg.   11  Taf.  [Baja  1;  Glupea  1;  Bathylagus  1  n.; 

Oalaxias2;  Haploohiton  1;  Stomias  1,  Cyclothone  1;  Notolepis  1;  Myctophum  1,  Lam- 

pmiyctiis  1;  Eugnathosaurus  n.  1  n.;  Sytiaphobranchus  1  n.;  Nematonurus  1,  Chali- 

nura  2  n.,  Cynomacrurus  1 ;  Caesioperca  1  n. ;  Basilichthys  1 ;  Ilnocaetes  1,  Austroly- 

cus  1,  Phucoeaetes  1,  Lycenchelys  1;  Neobythites  1 ;  Cottoperca  2,  Bovichthys  1;  Harpa- 

gifer  1,  Trematomus A,  Notoihenia  11,  Eleginopsl;  Bathydracol;  Sebastes2;  Neaphry- 

nichthys  1  n.j 
'  Regaud,  GL,  Sur  les  variations  de  la  radiosensibilite  (aux  rayons  X)  des  cellules  nourriciferes 

de  l'epithelium  seminal,  chez  le  Rat.    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1256- 

1259. 
Regaud,  Cl.,  &  Ant.  Lacassagne,   1.  Sur  les  conditions  de  la  Sterilisation  des  ovaires  par  les 

rayons  X.   ibid.  p  783—786. 
,    2.  Sur  les  processus  de  la  degenerescence  des  follicules  dans  les  ovaires  röntgenises 

de  la  Lapine.   ibid.  p  869-871.  [545] 
Zool.  Jahresbericht.    1913.    I.  Titel.  8 


114  I-  Titel. 

Regaud,  Cl.,  &  Ant.  Lacassagne,    3.  Sur  la  radiosensibilite  (aux  rayons  X)  des  cellules  epi- 
theliales des  follicules  ovariens  chez  la  Lapine.     in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74 

p  1308—1311. 
Regen  Johann,  1.  Über  die  Anlockung  des  Weibchens  von  Oryllus  campestrisli.  durch  tele- 
'  phonisch  übertragene  Stridulationslaute  des  Männchens.     Ein  Beitrag  zur  Frage  der 

Orientierung  bei  den  Insekten,   in:  Arch.  Ges.  Phys.  155.  Jahrg.  p  193—200  Fig. 
2.  Haben  die  Antennen  für  die  alternierende  Stridulation  von  Thamnoirixon  apierus 

(5  eine  Bedeutung?  Ein  Beitrag  zur  Frage  des  Gehörsinnes  bei  den  Insekten,   ibid. 

p  245-250.  [294] 
. 3,  Untersuchungen  über  die  Stridulation  von  Gryllus  campestris  L.  5  unter  Anwen- 

wendung  der  photographischen  Registriermethode.    in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  143—144. 

[V.  M.] 
Regnard,  E.,  Contribution  ä  Tetude  des  Nereis  de  la  region  de  Roscoff.    in:  Mem.  Soc.  Z. 

France  Tome  26  p  72—111  11  Figg.  [258] 
Regnault,  Felix,  La  locomotion  chez  THomme.    in:  Journ.  Phys.  Path.  Gt'n.  Paris  Tome  15 

p  47—61  Figg. 
Reich,  Z.,  Der  Bogengangapparat,   in:  Verb.  Ges.  D.  IMaturf.  Ärzte  85.  Vers.  1.  Teil  p  251 

'  —268  5  Figg.  [487] 
*Reichenau,  W.  von,  Einiges  über  Schädel  und  Gebiß  der  Biber  (Castorinae).     in:   Jahrb. 

Nassau.  Ver.  Nat.  65.  Jahrg.  1912  p  208-226  2  Taf. 
Reichenow,  Eduard,    1.   Karyolysus  lacertae,  ein  wirtswechselndes  Coccidium  der  Eidechse 
Laceria  muralis  und  der  Milbe  Liponyssus  saurarum.    in:    Arb.  Gesundheitsamt 
Berlin  45.  Bd.  p  317—363  7  Figg.  T  8—10.  [167] 

,    2.  Der  Zeugungskreis  von  Karyolysus  lacertae.    in :  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde  Berlin  f. 

1912  p  468—476  T  19.  [V.  M.  zu  l.j 

,    s.  Schellack. 

Reichensperger,    1.  Ungestielte  Crinoideen  der  Aru-  und  Kei-Inseln.    in:  Abb.  Senckenb. 
Nat.  Ges.  35.  Bd.  1.  Heft  p  81—108  8  Figg.   l199] 

,    2.  Symbiose.  Tier  und  Alge.  Tier  und  Tier,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd. 

p  920—929  9  Figg. 
Reicher,  Eleonora,  Über  das  Haftorgan  von  Gobius  fluviatilis.   in:  Mitteil.  Nat.  Ges.  Bern  f, 

1912  p  322—345  T  1—3.  [454] 
Reid,  Douglas  G.,    1.  Studies  of  the  Intestine  and  Peritoneum  in  the  Human  Foetus.  Part  4. 
in:  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  255—281  18  Figg. 

,    2.  Notes  on  the  Retro-colic  Fossa,  Splenic  Process  of  Peritoneum,  and  Bloodless  Fold 

of  Treves.    ibid.  p  479—485.  [Homo.] 

,    3.  Studies  of  the  Intestine  and  Peritoneum  in  the  Human  Foetus.  Part  6.   ibid.  p  486 

—509  11  Figg. 
Reinhard,  Leonid,  Zum  Bau  der  Spermien  und  zur  Spermatogenese  von  Potamobiics  lepto-\ 
dadylus.  in:  Arch.  Zellforsch.   10.  Bd.  p  324-331  T  27,  28  [276].  ' 

RemeS,  ...,  &  Bather,  F.  A.,  Psalidocrinus,  a  new  genus  of  Crinoidea   from  the  Tithonian  of 

Stramberg.   in:  Geol.  Mag.  Vol.  10  p  346—352  8  Figg. 
Renaut,  J.,  &  G.  Dubreuil,    Origine  conjonctive  des  cellules  musculaires  lisses  des  arteres. 
Leur  filiation  directe  avec  les  cellules  connectives  mobiles,  Stades  cytologiques  de  leur 
developpement.   in:  Arch.  Anat.  Micr.  Paris  Tome  14  p  577—607  11  Figg.  [466] 
Renon,  Louis,  &  E.  Geraudel,  Richesse  du  noeud  de  Keith  et  Flack  et  du  faisceau  de  His  en 

fibrilles  elastiques.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  128—129. 
Retterer,  Ed.,    1.  Vitalite  des  elements  figures  et  amorphes  de  la  lymphe  et  du  sang,    in: 
Journ.  Anat.  Phys.  Paris  49.  Annee  p  75—87.  [524] 

,    2,  Des  leucocytes  et  des  hematies.    ibid.  p  109—118.  [524] 

,    3.  Evolution  et  hematiformation  dans  les  ilots  de  Langerhans.  ibid.  p  489—  505. 


I.  Titel.  115 

netterer,  Ed.,    4.  Methode  et  hypotheses  concernant  les  ilots  de  Langerhans.  (ReponseäM. 

Laguesse.)    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  80—82. 
Setterer,  Ed.,  &  F.  de  F6nis,  Des  disques  adhesifs  de  certains  Chauyes-Souris.  ibid.  p  243 — 

246.  [435] 
fletterer,  Ed.,  &  Aug.  Leiievre,    1.  Transformation  normale,  chez  le  Lievre  et  le  Lapin 

d'une  bourse  muqueuse  in  une  cavite  a  parois  fibro-cartilagineuses.    ibid.  Tome  74 

p  123—126.  [463] 

. ,    2.  Nouvelles  recherches  sur  la  bourse  de  Fabricius.   ibid.  p  182 — 186. 

,    3.  Homologies  de  la  bourse  de  Fabricius.   ibid.  p  382 — 38ö.  [551] 

,    4.  Hematopoiese  dans  le  thymus.    ibid.  p  445—448.  [519] 

,    5.  Evolution  histogenetique  du  thymus  de  Boeuf.    ibid.  p  593 — 596.  [520] 

,    6.  De  la  nature  et  de  Torigine  des  corpuscules  salivaires.   ibid.  p  667—670.  [515] 

,    7.  Structure  de  la  cellule  pancreatique  de  quelques  Mammiferes.    ibid.  p  940 — 943. 

[509] 
■ ,    8.  Origine  et  valeur  cellulaire  des  elements  qui  constituent  les  foUicules  clos  tegumen- 

taires.   ibid.  p  1141—1144.  [383] 
,    9.  Developpement  des  hematies  dans  les  ganglions  lymphatiques  du  Pore.   ibid.  p  1226 

—1229.  [525] 
,    10.  Des  son  apparition,  le  ganglion  lymphatique  est  hematiformateur.     ibid.  p  1274 

—1277.  [536: 
,    11.  Influence  de  la  castration  sur  Tevolution  et  les  transformations  cellulaires.     ibid. 

p  1403—1405.  [369] 

,    12.  Origine  et  evolution  des  ilots  de  Langerhans.   ibid.  Tome  75  p  4 — 7.  [510] 

,    13.  De  l'ossification  primitive  du  Rachis.   ibid.  p  424 — 427.  [447] 

Retterer,  Ed.,  &  H.  Neuville,  1.  L'os  penien  et  clitoridien  de  quelques  Felins.     ibid.  p  166 

—168.  [649] 

,    2.  Du  gland  des  Felins.   ibid.  p  314—317.  [549] 

,    3.  De  la  structure  du  gland  de  quelques  Rongeurs.   ibid.  p  345—347.  [550] 

,    4.  Du  gland  et  du  prepuce  de  quelques  Cheiropteres.   ibid.  p  381—383.  [550] 

,    5.  Structure  du  gland  de  quelques  Carnivores.    ibid.  p  564—666.  [549] 

,    6.  Du  squelette  penien  de  quelques  Mustelides.  ibid.  p  622— 624.  [549] 

Retzius,  Gustaf,    1.    Über  die  Spermien  des  Gorilla,     in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  577— 682 

11  Figg. 
,    2.  Zur  Kenntnis  der  Hüllen  und  besonders  des  FoUikelepithels  an  den  Eiern  der 

Wirbeltiere,   in:  Biol.  Unters.  (2)  17.  Bd.  p  1—62  T  1—8.  [359, 
,    3.  Die  Struktur  des  Protoplasmas  in  den  Epithelzellen  der  Nierenkanälchen.     ibid. 

p  53—71  T  9,  10.  [539] 

,    4.  Zur  Kenntnis  des  Geschmacksorgans  beim  Kaninchen,   ibid.  p  72— 80  TU.  [485] 

,    5.  Weiteres  zur  Kenntnis   der  Struktur  des  Protoplasmas  der  Nervenzellen,     ibid. 

p  81-84  T  12.  [466] 

,    6.  Zur  Frage  von  dem  Problem  der  Protoplasmastruktur,   ibid.  p  85—94  T  13.  [564] 

,    7.  Weitere  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Spermien  der  Gastropoden  und  Vögel,     ibid. 

p  96—99  T  14.  [563] 
,    8.  Blick  auf  die  jetzige  Kenntnis  der  Spermienformen  der  Primaten,     ibid.  p  100— 

108  T  16,  16.  i362] 
Reuter,  0.  M.,  Die  Familie  der  Bett-  oder  Hauswanzen  (Cimicidae),  ihre  Phylogenie,  Syste- 
matik, Ökologie  und  Verbreitung,     in :  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  261—265, 

303—307,  325—329,  360—364.  [314] 
Revesz,  G.,  s.  Katz. 
Rhumbler,  Ludwig,    1.    Fehlt  den  Cerviden  das  Os  cornu?     in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  81— 94 

16  Figg.  [451] 

8* 


116 


I.  Titel. 


Rhumbler,  Ludwig,  2.  Hat  das  Geweih  des  Damhirsches  {Dama  dama  L.)  eine  morphologi- 
sche Drehung  erfahren?   in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  577—586  11  Figg. 

Richardson,  C.  H.,  Studies  on  the  habits  and  development  of  a  Hymenopterous  paraaite, 
Spalangiamuscidarum^\c\i&vd.io-a.   in:  Joum.  Morph.  Vol. 24  p  513— 558  17  Figg. 

[312i 

Richardson,  Harriet,  1.  Crustaces  Isopodes.  in:  Deuxieme  Exp.  Antarct.  Frang.  p  1 — 24 
4  Figg.  [Nototanais  1;  Onatkia  1 ;  Äega  1,  Roeinela  1,  Ceratothoa  1;  Cymodocella  1; 
Plakarthrium  1;  Limno7-ia  1;  Serolis  2;  Äfitareturus  4,  1  n.,  Dolichiscus  n.  In.. 
Qlyptonotus  1,  Notasellus  1,  Ecieas  1;  Äntias  1,  Austronanus  1 ;  Ealiarctis  1,  Austri- 
munna  3,  1  n.] 

,    3.  Description  of  a  new  species  of  the  Isopod  genus  Cassidinidea  from  Mexico,     in : 

Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  107—108  2  Figg.     [C.  tuberculata.] 

,    3,  Description  of  a  new  Isopod  Crustacean  belonging  to  the  genus  Livoneca  from  the 

Atlantic  coast  of  Panama,   ibid.  p  173—174  Fig.     [L.  longistylis.] 

,    4.  Marine  and  terrestrial  Isopods  from  Jamaica.     ibid.  p  187 — 194  2  Figg.     [Lepto- 

chella  1,  Onathia  1,  Girolana  1,  Exocorallmia  2,  Eocinela  1,  Anilocra  1,  Cymothoa  1, 
Exosphaeroma  2,  1  n.,  Dynamene  1,  Poreellio  1,  Porcellionides  1,  Cubaris  1  n.] 
,    5.  Description  of  a  new  species  of  Isopod  belonging  to  the  genus  Apseiides  from  Ecua- 
dor, ibid.  p  583 — 585  Fig.     [A.  meridionalis.] 

,    6.   Descrijitions  of  two  new  Isopods  an  Apseudes  and  a  Munnopsis,  both  from  the 

Galapagos  Islands,   ibid.  Vol.  43  p  159—162  4  Figg. 

,    7.  Descriptions  of  a  new  genus  of  Isopod  Crustaceans,  and  of  two  new  species  from 

South  America,   ibid.  p  201 — 204  2  Figg.     [Excirolana  n.  2  n.] 
Richter,  Karl,  Das  Nervensystem  der  Oegopsiden.     in:  Zeit.  Wiss.  Z.  106.  Bd.  p  289—408 

22  Figg.  T  4.  [347] 
*Richter,  Otto,  Totaler  Albinismus  bei  Oeometra  papilio?iaria  L.     in :  Internat.  Ent.  Zeit. 

5.  Jahrg.  1912  p  335—336. 
Richter,  Viktor  K.  J.,  &  Fritz  Hoff  mann,  Beschreibung  der  ersten  Stände  von  Agrotis  miilti- 
fidaLed.  in:  Verb. Z. Bot. Ges. Wien  63. Bd.  p  (26)— (29)  F  3— 6.    [Ei,  Raupe,  Puppe.] 
Richters,  F.,  1.  Tardigrada.    in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  1015— 1020  10  Figg. 

,    2.  Kristinella  moniliferan.  g.,  n.  sp.   Ein  Hydroidpolyp  aus  der  Kreide,   in:  Z.  Anz. 

41.  Bd.  p  553—558  7  Figg.  [191] 
Riddeii,  Wm.,  s.  Herdman. 

Ridewood,  "W.  G.,  Notes  on  the  South-American  Freshwater  Flying-fish,  Oastropeleeus,  and 
the  common  Flying-fish,  Exocoetus.     in:   Ann.  Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  12  p  544— 548 
T16.  [413] 
*Riebold,  Georg,  Erklärung  der  Vererbungsgesetze  der  Hämophilie  auf  Grund  der  Mendel- 

schen  Regeln,    in:  Med.  Klin.  9.  Jahrg.  p  672—675  2  Figg. 
Rielz,  T.,  s.  Broman. 
Rijnberk,  G.  van.   Einige  physiologische  Beobachtungen  und  Versuche  an  zwei  Proechidni- 

dae.   in:  Bijdr.  Dierk.  Amsterdam  19.  Aflev.  p  187—193  8  Figg.  [418] 
Riquier,  Carlo,    Sulla  fine   struttura  del  ganglio  otico.    in:  Riv.  Pat.  Nerv.  Ment.  Vol.  18 

p  609—628  38  Figg. 
Ritchie,  James,  1,  A  New  British  Commensal  Hydroid  Perigoniynus  abyssi,  Sars.    in:  Fish. 
Ireland  Sc.  luvest,  f.  1913  No.  1  3  pgg.  Fig.     [Auf  den  Schalen  von  Nucidana  pustU' 
losa.] 

,    2.  Four-horned  Sheep  in  Scotland.  in:  Nature  Vol.  91  p  10.  [418] 

,    3.  An  Amphipod  Invasion,    ibid.  p  398—399.     [Massenhaftes  Auftreten  von  Euthe- 

misto  compressa.] 

,    4.  Note  on  the  Type  Specimens  of  Plumularia  catharina,  Johnston,  and  its  so-called 

»stemless  variety«.   in:  Proc.  R.  Phys.  Soc.  Edinburgh  Vol.  19  p  1—5  3  Figg.    [The 
so-called  >3temless  variety  €  is  a  distinct  species,  Antenella  secundaria  (Cavol.).] 


I.  Titel.  117 

Ritchie,  James,  5.  On  the  Invalidity  of  the  Hydroid  Genus,  Diplopieron,  AUman.    in:  Proc. 

E.  Phys.  Sog.  Edinburgh  Vol.  19  p  5—7  Fig.  [190] 
,    6.  The  Hydroid  Zoophytes  collected  by  the  British  Antarctic  Expedition  of  Sir  Ernest 

Shackleton.     in :   Proc.  R.  Soc.  Edinburgh  Vol.  33  p  9—34.     [Atradylis  1,  Enden- 

drium  1,  Clavatella  1,  Tubularia  1,  Lampra  1;  Haleciuml,  Ophiodesl,  Campanularia 

3,  Campanulina  1,  Lafoeina  1,  Filellmn  1,  Sertularella  3.] 
,    7.  On  the  Occurrence  of  Eunctional  Teeth  in  the  Upper  Jaw  of  the  Sperm  Whale. 

ibid.  p  166-168  Taf.  [446] 
RizzI,  Marco,   Sullo  sviluppo  dell'  uovo  di  ^Bombyx  [Seriearia]  morilj.*.    in:  ßedia  Vol.  8 

1912  p  323—359  T  2—5.  [324] 
Robert,  A.,  s.  Julin. 
Roberts,  E.  W.,  Nature  of  the  Intromittent  Organ  of  the  Odonata.    in:  Trans.  Amer.  Micr. 

Soc.  Vol.  31  p  201—203  Fig.  T  26. 
Robertson,  Jane  I.,  The  Development  of  the  Heart  and  Vascular  System  of  Lep^rfos^Ve« 

paradoxa.  in :  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  53—132  31  Figg.  T  5.  [529] 
Robertson,  Muriel,  Notes  on  the  Life-History  of  Trypanoso77ia  gamhiense,  with  a  Brief  Re- 

ference  to  the  Cycles  of  Trypanosoma  nanum  and  Trypanosoma  pecorimi  in  Olossina 

palpalis.   in:  Phil.  Trans.  R.  Soc.  London  B  Vol.  203  p  161—184  T  17—21.  [162] 
Robertson,  T.  Brailsford,    1.    Further  Explanatory  Remarks  Concerning  the  Chemical  Me- 

chanics  of  Cell-Division.     in:  Arch.  Entw.  Mech.  35.  Bd.  p  692—707  3  Figg.  [561] 
,    2.  On  the  Nature  of  Oöcytin,  the  Fertilising  and  Cytolising  Substance  in  Mammalian 

Blood-Sera.   ibid.  37.  Bd.  p  29—36.     [Oocytin  ist  ein  Protein  oder  ein  Pepton.] 

■ ,    3.  On  the  Nature  of  the  Autocatalyst  of  Growth.   ibid.  p  497—508.  [205] 

Robertson,  T.  Brailsford,  &  Hardolph  Wasteneys,  On  the  ChangesinLecithin-Contentwhich 

accompany  the  Development  of  Sea-Urchin  Eggs.   ibid.  p  485—496.  [205] 
Robin,  V.,  s.  Besnoit. 
Robinson,  R.,   1.  Les  glandes  genitales  et  le  Systeme  dentaire.    in:  C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 

Tome  156  p  2016  —  2018.     [»L'irritation  des  glandes  sexuelles  produit  une  fächeuse 

sur  le  mctabolisme  calcaire  des  os  et  des  dents.<] 
,    2.  Sur  la  Physiologie  de  l'appendice  coecal.    L'hormone  du  vermium.   ibid.  Tome  157 

p  790—791. 
RobSOn,  Gr.  C,  1.  On  Aporemodon,  a  remarkable  new  Pulmonate  Genus,     in:  Ann.  IVIag.  N. 

H.  (8)  Vol.  11  p  425—428  4  Figg.  [344] 
,    2.  On  a  presumed  Gase  of  induced  Viviparity  in  Limicolaria.    in:  Proc.  Mal.  Soc. 

Vol.  10  p  32-33.   [346] 

,    3.  On  some  Remarkable  Shell  Monstrosities.  ibid.  p  274—276  2  Figg.  [Tridacna  sp.] 

Robson,  Joyce  Hildreth,   1,  Hydroida  not  previously  recorded  for  the  District.     in:  Rep. 

Dove  Mar.  Lab.  Cullercoats  (2)  Rep.  2  p  25—33  T  1—4.    [Ckiva  1,  Syncoryne  1,  Go- 

rynel,  Cladonema  1;  Cainpanularia  1,  Campamdina  1,  Obelia2,  Oonothyrea  2,  Gu- 
spidella 1,  Plumularia  1,  Aglantha  l.j 
,    2.  Notes  on  a  Abnormal  Ephyra  of  Gyanea  eapillata.   ibid.  p  34—35  T  5—7.     [Zwei 

gegenüberliegende  Arme  dreilappig  mit  2  Sinnesorganen.] 
Rocclii,  G.,  Grassi  birifrangenti  allo  stato  cristallino  liquido  nei  tessuti  Umani.     in:  Arch. 

Zellforsch.  10.  Bd.  p  332—342  12  Figg.     [Physiologisch-chemisch.] 
Rociiaz  de  Jongh,  J.,  s.  Galli-Valerio. 
Rodenwaldt,  E.,  Fieberhafte  Abszesse  mit  Onchocerca  volvulus  und  Notizen  zur  Morphologie 

der  Parasiten,   in:  Arch.  Schiffs-Tropenhyg.  16.  Bd.  1912  p  30— 31.  [238] 
Rodhain,  J.,  C.  Pons,  F.  Vandenbranden  &  J.  Bequaert,  Notes  sur  quelques  Hematozoaires 

du  Congo  beige,   in:  Arch.  Protist.  29.  Bd.  p  259—278  5  Figg.  T  8.  [156] 
Roebucl<,  "W.  Denison,  Perfect  Albinism  in  Limax  arion^w  Bouch-Chant.  in:  Journ. Conch. 

London  Vol.  14  p  92. 


118 


I.  Titel. 


Roewer,  0.  Fr.,  Eevision  der  Opiliones  Palpatores  (=  Opiliones  Plagiostethi).  II.  Teil:  Fa- 
milie der  Phalangiidae  (Subfamilien :  Sclerosomini.  Oligolophini,  Phalangiini).  in: 
Abb.  Nat.  Ver.  Hamburg  20.  Bd.  p  1-295  (?)  T  1-4. 

Rogers,  Charles  G.,  s.  Smallwood. 

Rohde,  E.    &  Ph.  Ellinger,  Über  die  Funktion  der  Nierennerven.    (Vorläufige  Mitteilung.) 
'in:  C.  B.  Phys.  27.  Bd.  p  12—13. 

Rohwer,  S.  A.,  Two  new  species  of  parasitic  Nematodes,  in:  Proc.  U. S. Nation.  Mus.  Vol,41 
1912  p  363—369  7  Figg.  [Trichostrongylus  2  n.] 

Romeis,  B.,  1.  Über  Piastosomen  und  andere  Zellstrukturen  in  den  Uterus-,  Darm-  und 
Muskelzellen  von  Ascaris  megaloccphalct.   in:  Anat.  Anz.  44. Bd.  p  1—14  Taf.  [230] 

,    2.   Das  Verhalten  der  Piastosomen  bei  der  Regeneration,     ibid.   45.  Bd.   p  1 — 19 

17  Figg.     [V.M.] 

,    3.  Der  Einfluß  verschiedenartiger  Ernährung  auf  die  Regeneration  bei  Kaulquappen 

[Rana  esculeuta).  1.   in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  183— 216  T  8.  [371] 

,    4.  Beobachtungen  über  die  Piastosomen  von  Ascaris  megalocephala  während  der 

Embryonaleutwicklung  unter  besonderer  Berücksichtigung  ihres  Verhaltens  in  den 
Urgeschlechtszellen.  in:  Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  2.  Abt.  p  129—172  2  Figg.  T  8. 
[230] 

Rooy,  Nelly  de,  Dimorphismus  bei  Emydura  novae-guineae  Meyer,  in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  2 
—7.  [445] 

Roper,  Rosa  E.,  The  Marine  Polyzoa  of  Northumberland.  in:  Rep.  Dove  Mar.  Lab.  Culler- 
coata  (2)  Rep.  2  p  36—57  2  Taf.  [Adea  1;  Eucratea  1,  Oemellarial,  Bugula6;  Flu- 
stra  2,  Carbasea  1,  Scrupocellaria  4,  Bugulopsis  1,  Menipea  1;  Membranipora  2,  Elec- 
tra2,  Cauloramphus  1,  Gallopora  4,  Alderina  1,  Amphibiestrum  1,  Tegella  1;  Mern- 
braniporella  1,  Cribrilina  2;  Gellularia  1;  Hippothoa  3,  Bereiiieea  1,  Haplopoma  1, 
Retepora  1,  Rhyneozoon  1;  Escharella  3,  Escharoides  1,  Schixoporella  1,  Escharina  1, 
Microporella  1,  Fenestrulina  1 ;  Porella  3,  Smitiina  7,  Discopora  2,  Palmicellaria  1 ; 
Cellepora  3,  Siniopelta  1 ;  Crisia  3,  Stomatophora  4,  Tubulipora  3,  Diastopora  2,  Li- 
chenopora  1;  Alcyonidium  8,  Araehnidium  2,  Flustrella  1,  Vesicularia  1,  Amathia  1, 
Boiverbankia  2,  Farrella  1,  Gylindroecium  1,  Buskia  1,  Triticella  2,  Valkeria  1 ;  Pedi- 
cellina  2,  Ascopodaria  1,  Loxosoma  1.] 

Rosa,  D.,  A  proposito  di  »Ologenesi«.  in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  23  p  307—312.  [Gegen 
Raffaele,  12  Biol.  7.] 

Rösch,  Paul,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Entwicklungsgeschichte  der  Strepsipteren.  in:  Jena. 
Zeit.  Naturw.  50.  Bd.  p  97—146  8  Figg.  T  5—8.  [292] 

Roschdestwenski,  J.,  &  R.  Fick,  Über  die  Bewegungen  im  Hüftgelenk  und  die  Arbeits- 
leistung der  Hüftmuskeln,  in:  Arch.  Anat.  Phys.  Anat.  Abt.  p  365—456  18  Figg. 
[Hotno.] 

Rosen,  F.,  Über  die  Entwicklung  von  Echinaster  sepositus.  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  381— 
383  4  Figg.     [V.  M.  über  die  Ovocyten.] 

Rosen,  Kurt  v.,  Studien  am  Sehorgan  der  Termiten,  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  35.  Bd. 
p  625-664  10  Figg.  T  37—39.  [298] 

Rosen,  Nils,  Studies  on  the  Plectognatbs.  2.  The  Air-sac,  with  notes  on  other  parts  of  the 
intestines.   in:  Arkiv  Z.  Uppsala  Bd.  7  Haft  4  23  pgg.  7  Figg.  2  Taf.  [521] 

Rosenthal,  J.,  Über  die  Ursache  der  Atembewegung,   in:  Arch.  Ges.  Phys.  151.  Bd.  p  604— 

606.     [Prioritätsanspruch.] 
Roskam,  Jacques,  Nouvelles  recherches  sur  le  mecanisme  de  l'autotomie  chez  le  Grabe,    in: 
Arch.  Internat.  Phys.  Vol.  3  p  229—249  5  Figg.  [274] 

Rossi,  Enrico,  II  maggior  fenomeno  della  corteccia  cerebrale,  in:  Nevraxe  Vol.  13  p  161 — 
182.     [Beziehungen  von  Psyche  und  Hirnrinde.] 

Rossi,  Gilberto,  Sui  rapporti  funzionali  del  cerveletto  con  la  zona  motrice  della  corteccia 
cerebrale,   in:  Arch.  Fis.  Vol.  11  p  258—264.  [Rein  physiologisch.] 


I.  Titel.  119 

Rossi,  0.,  Contributo  alla  conoacenza  dei  nuclei  meso-  e  romboencefalici.  in:  Riv.  Pat. Nerv. 

Ment.  Vol.  18  p  537—576  31  Figg.  [473] 
Rothfeld,  J.,    Die  Physiologie  des  Bogengangapparates,     in:  Verh.  Ges.  D.  Naturf.  Ärzte 

85.  Vers.  1.  Teil  p  269-322  8  Figg.  3  Taf. 
*R0thke,  Max,  Nochmals  ein  Beitrag  zum  Hörvermögen  der  Schmetterlinge,     in:  Internat. 

Ent.  Zeit.  5.  Jahrg.  1912  p  306—307. 
♦Rothschild,  W.,   Albino  or  partially  white  Specimens.     in:  Bull.  Brit.  Orn.  Club  Vol.  31 

p  46—51. 
Roubaud,  E.,  Recherches  sur  les  Auchmeromyies,  Calliphorines  ä  larves  succeuses  de  sang. 

in:  Bull.  Sc.  France  Belg.  (7)  Tome  47  p  105—202  32  Figg.  T  3,  4.  [318] 
Roudsky,  D.,  1.  A  propos  de  la  note  de  M.  Alexeieff  intitule:  introduction  ä  la  revision  de 

la  famille  des  Herpetomonadidse.   in :  Arch.  Protist.  29.  Bd.  p  342—343.    [Prioritäts- 
ansprüche.] 

,    2.  Reponse  ä  Monsieur  Alexeieff.  ibid.  30.  Bd.  p  326—327. 

,    3.  Quelques  remarques  ä  propos  de  Timmunite  naturelle  et  de  la  specificite  para- 

sitaire.  in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome 74  p3— 5  [Trypanosoma  letvisi  nnd  T.  duttoni.] 
Roudsky,  D.,  s.  Marullaz. 
*Rouget,  J.  H.,  (Eufs  nains  et  ceufs  sans  vitellus.     in:  Rev.  FranQ.  Orn.  Ann.  4.  1912  p  413 

—414. 
Roule,  Louis,  1.  Formes  larvaires  tiluriennes  de  Poissons  apodes  recueillies  par  le  >Thor<. 

in:  Ann.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  Tome  6  Fase.  2  23  pgg.  2  Taf.  [386] 
,    2«  Notice  preliminaire  sur  Orimaldichtys  profundissimus  nov.  gen.,  nov.  spec.  Pois- 

son  abyssal  recueilli  ä  6.035  metres  de  profondeur  dans  l'Ocean  Atiantique  par  S.  A.  S. 

le  Prince  de  Monaco,   in:  Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  No.  261  8  pgg.  Fig. 
,    3.    Description  d'un  genre  nouveau  et  de  deux  especes  nouvelles  de  Poissons  antarc- 

tiques.    in:    Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913   p4 — 7.    [Artedidraco  1,  Dolloidraco 

n.  1.] 
,    4.  Contribution  ä  l'etude  de  la  biologie  du  Saumon.     in:    C.  R.  Acad.  Sc.  Paris 

Tome  156  p  1561—1563.  fV.  M.] 
,    5.  Sur  rinfluence  exercee  par  la  fonction  reproductrice  sur  les  migrations  des  Saumons 

de  printemps  et  d'ete.   ibid.  Tome  157  p  1545—1547.  [413] 
Rousseau,  E.,  Revision  des  Acinetiens  d'eau  douce.   in:   Ann.  Biol.  Lacustre  Tome  5  1912 

35  pgg. 
*Roussy,  Gustave,  Les  parathyroi'des.  in:  Anatomie  et  physiologie  normales  et  pathologiques. 

in:  Journ.  Med.  FranQ.  Ann.  6  1912  p  111—121  8  Figg. 
Rouvi^re,  H.,  Note  sur  les  connexions  que  presente  le  palatin  avec  le  cornet  inferieur  et  le 

maxillaire  superieur.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  1048—1049.  [V.  M.] 
Rouviere,  H.,  &  J.  Delmas,  Note  sur  le  developpement  du  canal  carotidien  chez  l'Homme.  ibid. 

p  737—738.  [530] 
*Roux,  Gh.,  Le  sexdigitisme  chez  l'Homme  et  le  nombre  des  doigts  chez  les  Vertebres.   in: 

Ann.  Soc.  Agric.  Industr.  Lyon  1912  p  99—104. 
*Roux,  W.,  Anpassungslehre,  Histomechanik  und  Histochemie.    Mit  Bemerkungen  über  die 

Entwicklung  und  Formgestaltung  der  Gelenke.  Berichtigungen  zu  R.  Thomas'  gleich- 
namigem Aufsatz,    in:  Arch.  Path.  Anat.  Phys.  209.  Bd.  1912  p  168— 209  3  Figg. 
*Rovereto,  Cayetano,  Los  Crocodrilos  fösiles  en  las  capas  del  Paranä.    in:   Ann.  Mus.  Nac. 

Buenos  Ayres  (3)  Tomos  15  1912  p  339—368  18  Figg.  3  Taf. 
Rubbel,  A.,  Beobachtungen  über  das  Wachstum  von  Margaritana  margaritifera.   in:  Z.  Anz. 

41.  Bd.  p  156—162. 
Rubner,  M.,  Betrachtungen  über  die  Resorptionsvorgänge  der  Organzellen,    in:  Arch.  Anat. 

Phys.  Phys.  Abt.  p  240—258.    [Protoplasmaeigenschaften  und  Selbstregulation  üben 

bestimmenden  Einfluß  aus.] 


120  I-  Titel. 

RUegg,  s.  Meyer-Rüegg. 

Ruffini,  Angelo,  L'origine,  la  sede  e  le  differenziazioni  dell'  Abbozzo  del  sangue  e  dei  Vasi 
sanguigni  nel  Blastoderma  di  Polio.  (Nota  preventiva.)  in:  Bios  Vol.  1  p  5 — 19. 
Taf. 

Rüge,  Georg,  1.  Abweichungen  am  linken  Lappen  der  menschlichen  Leber,  in:  Morph. 
'  Jahrb.  45.  Bd.  p  409-430  16  Figg. 

2.  Leber  mit  abgespaltenem,  rechten  Seitenlappen,  ibid.   46.  Bd.  p  293— 298  2  Figg. 

[Homo.] 

,    3.  Abnorme  Muskeln  der  Achselgrubenwandungen  des  Menschen,  ibid.  47.  Bd.  p  677 

—682. 

Rühe,  F.  E.,  Die  Bosminenfauna  zusammenhängender  Seengebiete,  in :  Arch.  Hydrobiol. 
Vol.  7  1912  p  475— 492.  [272] 

Rumpel,  Alfred,  Über  die  Entstehung  der  Mehrfach-,  speziell  der  Doppelbildungen  und  der 
dreiblätterigen  Teratome  bei  den  höheren  Wirbeltieren,  nebst  Beiträgen  zur  normalen 
und  pathologischen  Entwicklungsgeschichte  der  Wirbeltiere  (Gastrulationsprobleni, 
Herausbildung  der  allgemeinen  Körperform,  Entstehung  der  Bauch-  und  Harnblaseii- 
spalten  usw.).    in:  C.  B.  Allg.  Path.    Path.  Anat.    24.  Bd.p  728— 745  12  Figg.  [378' 

RUschkamp,  F.,  Eine  dreifach  gemischte  natürliche  Kolonie  [Formica  sanguinea-fusca-pralen- 
sis).  in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  668—672. 

Russo,  G.,  1.  Ricerche  chimico-fisiche  comparative  sull'  acqua  marina  ed  i  liquidi  interni  degli 
Echinodermi.   in:  Atti  Accad.  Gioenia  Catania  (5)  Vol.  5  Mem.  18  11  pgg.  Fig. 

,    2.  L'accordo  dei  poteri  di  regolazione  osmotica  ed  idrostatica  degli  Echinodermi. 

ibid.  Mem.  19  25  pgg.  Fig. 

,    3.  Analisi  e  meccanismo  del  riflesso  di  raddrizzamento  negli  Echinodermi.    ibid. 

Vol.  6  Mem.  22  14  pgg.  [198] 

Ruthven,  Alexander  G.,  1.  The  Variations  in  the  Number  of  Vertebraä  and  Ventral  Scutes 
in  Two  Snakes  of  the  Genus  Regina,   in :  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  625 — 632. 

,    2.  On  the  Breeding  Habits  of  Butlers  Garter-Suake.    in:   Biol.  Bull.  Vol.  24    1912 

p  18—20. 

,    3.  The  Dorsal  Scale  Rows  of  Snakes.    in:  Science  1^2)  Vol.  37  p  60.    [Vorschlag  einer 

Formel.] 

Ryley,  Kathleen  V.,  Julia  Bell  &  Karl  Pearson,  A  Study  of  the  Nasal  Bridge  in  the  Anthro- 
poid Apes  and  its  Relationship  to  the  Nasal  Bridge  in  Man.  in:  Biometrika  Vol.  9 
p  391—445  Figg. 

SabUSSOW,  Nicolaus  B.,  Zur  Frage  nach  der  Innervation  des  Schlundkopfes  und  der  Speise- 
röhre der  Säugetiere,   in :  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  64 — 69  Tafel.  [481] 

Sachs,  E.,  Zur  Kenntnis  des  feineren  Baues  von  Echinoptüum.  in:  Jena.  Zeit.  Nat.  50.  Bd. 
p  839—847  4  Figg.  [195] 

*SachS,  Otto,  Beiträge  zur  Anatomie  und  Histologie  des  weiblichen  Urethralwulstes.  in: 
Zeit.  Urologie  f.  1912  Beiheft  3  p  473-475. 

Saemundsson,  B.,  Zoologiske  Meddelser  fra  Island.  12.  7  Fiske,  ny  for  Island,  og  Oplys- 
ninger  om  andre,  tidligere  Rendte.  in:  Vid.  Meddel.  Dansk.  Nat.  Foren.  Kjeben- 
haven  Bind  65  p  1 — 32  T  1,  2.  [Cojiger  1,  Lycodes  1,  Macrurus  1,  Merluccius  1, 
Oymnelis  1,  Motella  1,  Galeus  1,  Cetitrolophus  1,  Aphanopus  1,  Trachypterus  1,  Nota- 
canthus  1,  Phycis  1  n.,  Hippoglossus  1,  Plagiodus  1,  Petromyxon  1.] 

Safir,  Shelley  R.,  A  New  Eye  Color  Mutation  in  Drosophila  and  its  Modeof  Inheritance.  in : 
Biol.  Bull.  Vol.  25  p  47—53.  [588] 

Saguchi,  Sakae,  Über  Mitochondrien  (Chondriokonten)  und  mitochondriale  Stränge  (=  sog. 
Eberthsche  intrazelluläre  Gebilde)  in  den  Epidermiszellen  der  Anurenlarven  nebst  Be- 
merkungen über  die  Frage  der  Epidermis-Cutisgrenze.  in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd. 
1.  Abt.  p  177—246  5  Figg.  T  8—12.  [425] 


I.  Titel.  121 

Saint-Girons,  Fr.,  s.  Marfan. 

Saint-Hilaire,  K.,   Das  Biologische  Museum  des  Zoologischen  Instituts  der  Universität  Dor- 

pat.   in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  4—10. 
Säle,  Llewellyn,  Contributions  to  the  Analysie  of  Tissue  Growth.  8.  Autoplastic  and  Homo- 

plastic  Transplantation  of  Pigmented  Skin  in  Guinea  Pigs.    in:   Arch.  Entw.  Mech. 

37.  Bd.  p  248-258.  [442] 
Salensky,  W.,   Sur  le  developpement  des  Salpes.    in:   C.  R.  See.  Biol.  Paris  Tome  75  p  655 

—656. 
Salkind,  J.,  1.  Sur  quelques  structures  fines  et  formes  d'activite  du  thymus  des  Mammiferes. 

in:  Arch.  Anat.  Micr.  Paris  Tome  15  p  315—348  21  Pigg.  T  11.  [519] 
. ,    2.  Sur  la  thymectomie  chez  le  Crapaud.    in:   CR.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  66— 

67.  [»Elle  entraine  toujours  une  hypotrophie  progressive,  aboutissant  ä  la  mort  apres 

une  survie  prolongee.«] 
Santschi,  F.,    Comment  s'orientent  les  Fourmis.    in:    Rev.  Suisse  Z.    Vol.  21    p  347 426 

8  Figg.  [309] 
Sars,  Gr.  0.  1.  An  Account  of  the  Crustacea  of  Norway  with  short  Descriptions  and  Figures 

of  all  the  Species.    Vol.  6.    Copepoda  Cyclopoida.   Parts  1  u.  2.    Oithonidte,  Cyclo- 

pinidaä,  Cyclopidse  (part).  Bergen  p  1—32  T  1 — 16.  [Unvollendet.] 
,    2.  On  the  genera  Crypiochelus  and  Bythocaris  G.  0.  Sars  with  descriptions  of  the  type 

species  of  each  genus.     in:    Arch.  Math.  Naturw.  Kristiania    Vol.  32    1912    No.  5 

19  pgg.  2  Taf. 
,    3.  Account  of  the  postembryonal  development-  of  Hippolyte  varians  Leach.    ibid. 

No.  7  25  pgg.  3  Taf.  [275] 

,    4,  Notes  on  Caridea  (Sexual  differences-mimicry).  ibid.  No.  9  12  pgg.  Taf. 

,    5.  Account  of  the  Crustacea  and  the  Pycnogonider  collected  by  V.  Nordmann  in  the 

Summer  1912  from  Northern  Strömfjord  and  Giersake  Lake  in  "Western  Greenland.  in: 

Meddel.  Grenland.   Vol.  51  p  55—77  8  Taf.  Karte. 
Saul,  E.,    Beziehungen  der  Helminthen  und  Acari  zur  Geschwulstätiologie.    in:   C.  B.  Bakt. 

1.  Abt.  Orig.  71.  Bd.  p  59-65  2  Taf 
Saunders,  J.  T.,  A  Note  on  the  Food  of  Freshwater  Fish,    in:  Proc.  Cambridge  Phil.  Soc. 

Vol.  27  p  236-239.  [413] 
*Sauvage,  H.  E.,  Contribution  ä  l'etude  du  grand  sympathique  chez  les  Sauriens.    in:   Bull. 

Soc.  H.  N.  Autun.   Tome  24  1911  p  129-138  3  Figg.  3  Taf. 
Savi,  Livia,  Nuovi  Ciliofori  appartenenti  alla  microfauna  del  lago-stagno  craterico  di  Astroni. 

Nota  preliminare.  in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  95 — 100.  [Urotrichal,  Urochaenialn., 

Coleps  1,  Drcpanina  n.  1.]. 
*Savoure,  P.,  1.  Note  sur  l'anatomie  macroscopique  de  l'encephale  de  Carassius  auratus  Linne. 

in:  Bull.  Soc.  Sc.  Med.  Ouest  Rennes  Tome  20  1911  p  232—235  2  Figg. 
* ,  2.  La  face  superieure  du  bulbe  rachidien,  consideree  en  ses  parties  constitutives  et 

caracteristiques,  chez  les  principales  especes  de  la  famille  des  Cyprinides  appartenant 

aux  eaux  frangaises.   ibid.  Tome  21  1912  p  20 — 29  5  Figg. 
Savraiihe,  A.,  s.  Mesnil. 
Scalia,  S.,  La  fauna  del  Trias  superiore  del  gruppo  di  Mt.  Judica.  Parte  2.    in:  Atti  Accad. 

Gioenia  Catania  (5)  Vol.  5  Mem.  8  58  pgg.  T  4—6.  [Lamellibranchiata.] 
Scammon,  Richard  E.,  The  development  of  the  Elasmobranch  liver.   I.  The  early  development 

of  the  liver.  II.  The  development  of  the  liver  ducts  and  gall  bladder.   in :  Amer.  Journ. 

Anat.  Vol.  14  p  333—409  30  Figg.  9  Taf.  [508] 
Schaefer,  Robert,    Die  Entwicklung  der  Geschlechtsausführwege  bei  einigen  Cestoden  mit 

besonderer  Berücksichtigung  der  Epithelverhältnisse,     in:    Z.  Jahrb.  Abt.  Morph. 

35.  Bd.  p  583-624  2  Figg.  T  31—36.  [225] 
Schaeffer,  Georges,  s.  Mayer,  Andre. 


122  !•  Titel. 

Schaeffer,  J.  Parsons,    On  two  muscle  anomalies  of  the  lower  extremity.    in:    Anat.  Rec. 

Vol.  7  p  1—8  2  Figff.  [Homo.] 
Schäfer,  E.  A.,  The  Life.  (President's  Adress.)    in:  Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.   Sc.   p  3 

—36. 
Schaffer,  Joseph,  Über  den  feineren  Bau  und  die  Entwicklung  des  Knorpelgewebes  und  über 

verwandte  Formen  der  Stützsubstanz.  4.  Teil,   in :  Zeit.  Wiss.  Z.  105.  Bd.  p  280—348. 

4  Fig.  T  18,  19.  [336] 
Schalk,  Alban,  Die  Entwicklung  des  Cranial-  und  Visceralskelets  von  Petrov^yxon  fluriatilis. 

in:  Arch.  Mikr.  Anat.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  43—67  34  Fig.  T  4.  [4491 
Schapiro,  B.,    Das  Verhältnis  der  Gattung  Dipns  zu  den  Myomorphen:   Mus  rattiis  und 

Meriones    auf  Grund    vergleichend  -  anatomischer   Untersuchung   der  Muskeln   der 

hinteren  Extremitäten,   in:  Morph.  Jahrb.  46.  Bd.  p  209— 292  33  Figg.  [461] 
Scharff,  R.F.,  The  Whale  Fishery  in  Ireland.  in:  Irish  Natural.  Vol.  22  p  145—147.  [Balaeno- 

ptera sibbaldi und  mtisculus;  Parasiten:  Penella,  Balaenopkilus;  Monostomum ;  Echino- 1 

rhynchus.] 
Schäuble,  Johannes,  Eine  Abnormität  am  Darmkanal  von  Anodonta  cygnea  L.   in:  Jahresh. 

Ver.  Vat.  Naturk.  Stuttgart  69.  Jahrg.  p  205-208  3  Figg.  [333] 
Schaxel,  Julius,   1.   Über  den  Erwerb  vererbbarer  Eigenschaften  bei  Tieren,     in:    Arch. 

Soziale  Hyg.  8.  Bd.  p  131—144.  [586] 

,    2.  Zellforschung  und  Entwicklungsgeschichte,   in:  Naturw.  Jahrg.  1913  p  184 — 187. 

,    3.  Versuch  einer  cytologischen  Analysis  der  Entwicklungsvorgänge.   2.  Die  abnorme , 

Furchung  von  Aricia  foetida  Clap.    in:   Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.   35.  Bd.   p  527 — 562 

10  Figg.  T  28-30.  [252] 
Scheidig,  Karl,  Zur  Anatomie  von  Crucihulum  ferrugineum.   in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  13  p  137 

-174  3  Figg.  T  12-15.  [339] 
Schellack,  C,  Coccidien-Untersuchungen.  2.  Die  Entwicklung  von  Adelina  dimidiata  A.  Sehn., 

einem  Coccidium  aus  Scolopendra  ci?igulata  Latr.    in:   Arb.  Gesundheitsamt  Berlin 

45.  Bd.  p  269— 316  9  Figg.  T  5— 7.  [167] 
Schellack,  C,  &  E.  Reichenow,   Coccidien-Untersuchungen.    1.  Barrouxia  schneidert,     ibid, 

44.  Bd.  p  30—77  4  Figg.  T  1—3.  [167] 
Schellenberg,    A.,     Das   akzessorische    Chromosom    in    den    Samenzellen    der    Locustide 

Diestra77i*nena  tnarmorata  de  ^ahn.    in:  Arch.  Zellforsch.  11.  Bd.  p  399 — 514  T  23, 

24.  [296] 
Schepman,  M.  M.,  1.  The  Prosobranchia  of  the  Siboga  Expedition.    Part  5.  Toxoglossa.   in: 

Siboga  Exp.  Monogr.  49,  1  e  p  365-452  Fig.  T  25—30.  [Terebra  34,  4  n.,  Hastula  1; 

Conus  65,  3n.;  Pleurotoma  19,  2  n.,  Dolichoioma  1,  Drillia  Sl,  12  n.,  Borsonia  1,  An- 

cistrosyrinx  1,  Sureula  15,  13 n.,   Clavosurcula  n.  In.,  Mangilia  li,  8n.,  Citkara  5,' 

Lienardia  5,  2  n.,  Clathurella  6,  2  n.,  Daphnella  9,  6  n.,  Pleurotomella  9  n.,  Spergo  1  n., 

Daphnellopsis  1  n.,  Mitromorpha  1 ;  Cyclostretna  1  n. ;  Oliva  1,  Columbella  1,  Trophon 

2n.] 
,    2.  The  Pulmonata  and  Opisthobranchia  tectibranchiata.  Tribe  Bullomorpha.  ibid.  It 

p  459—494  T  31,  32.  [Solidula  4,  Actaeon  1;  Tornatina  1,  Retusa  1  n.,  Volvulopsis  n. 

In.,  Meloscaphander  In. ;  Scaphander  5,  3n.,  Atys  9,  Sn.,  Dima2,  In.;  Cylichnal, 

2  n.,  Bulla  1;  Hamminea  2,  1  n. ;  Hydatina  1;  Ringieula  4,  2  n. ;  Philine  1.] 
Schepman,  M.  M.,  &  H.  F.  Nierstrasz,  Parasitische  und  kommensalistische  Mollusken  aus 

Holothurien.  in:  Voeltzkow Reise  Ostafrika  1903— 1905  4.  Bd.  p  383—416  T  27—30. 

[329] 
Schepotieff,  Alexander,  Die  biochemischen  Grundlagen  der  Evolution,   in:  Ergeb.  Fortschr. 

Z.  4.  Bd.  p  285-338.  [558] 
Scheuring,  Ludwig,  Die  Augen  der  Arachnoideen.   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  33.  Bd.  p  553 

-636  15  Figg.  T  34-39.  [279] 


I.  Titel.  123 

Schick,  Friedrich,  Über  die  Brunstfeige  (Brunstdrüse)  der  Gemse,  in:  Zeit.  Wiss.  Z.  104.  Bd. 
p  359—387  12  Figg.  T  12.  [441] 

Schiefferdecker,  P.,  1.  Der  histologische  und  mikroskopisch-topographische  Bau  der  "Wangen- 
haut des  Menschen,  in:  Arch.  Anat.  Phys.  Anat.  Abt.  1913  p  191—224  T  3—5.  [442] 

,    2.  Untersuchung  einer  Anzahl  von  Muskeln  von  Vögeln  in  bezug  auf  ihren  Bau  und 

ihre  Kernverhältnisse,   in:  Arch,  Ges.  Phys.  150.  Bd.  p  487—548  9  Figg.  [456] 

''Schilder,  Franz,  Biologische  Notizen  zu  unseren  Cicindelinen.  in:  Ent.  Blätter  Jahrg.  8 
1912  p  13—17,  53—57. 

Schiller,  Ignaz,  Über  somatische  Induktionen  auf  die  Keimdrüsen  bei  Säugetieren.  1.  Mit- 
teilung,  in:  Arch.  Entw.  Mech.  38.  Bd.  p  136—143  2  Figg.  [645] 

Schiller,  Joseph,  1.  Vorläufige  Ergebnisse  der  Phytoplankton-Untersuchungen  auf  den 
Fahrten  S.  M.  S.  »Najade«  in  der  Adria  1911/1912.  1.  Die  Coccolithophoriden.  in: 
Sitz.  Akad.  Wien  122.  Bd.  1.  Abt.  p  597—617  3  Taf.  [Pontosphaera  4  n.,  Sijraco- 
sphaera  8  n.,  Calyptrosphaera  6  n.,  Lohmannosphaera  n.  1  n.,  Najadea  n.  1  n.,  Acan- 
thoica  1  n.,  Rabdosphaera  1  n.] 

,    2.  Idem.   2.  Flagellaten  und  Chlorophyceen.   ibid.  p  621 — 630.   Taf.   [Pyramimonas 

1  n.,  Carteria  4  n.,  Chlamydo7no7ias  4  n.,  Oymhomonas  n.  1  n.] 

Schimkewitsch,  Wl.,  1.  Einige  neue  Pantopoden.  in:  AnnuaireMus.  Z.  Petersbourg  Tome  18 
p  240—248  T3a.  [Ammothea  1,  Ascorhynchns  1,  Nymphon  1.] 

,    2.  Ein  Beitrag  zur  Klassifikation  der  Pantopoden.    in:   Z.  Anz.  41.  Bd.  p  597 — 615. 

Schimkewitsch,  "W.,  &  V.  Dogiel,  Über  Regeneration  bei  Pantopoden.  in:  Bull.  Acad.  Sc. 
Petersbourg  1913  p  1147-1156  10  Figg.  [265] 

Schirm  er,  Carl,  Umfärbung  und  Variabilität  bei  Odonaten  (Libellen),  in:  Arch.  Naturg. 
79.  Jahrg.  Heft  2  p  27-38. 

Schirokogoroff,  J.  J.,  Die  Mitochondrien  in  den  erwachsenen  Nervenzellen  des  Zentralnerven- 
systems,  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  522—524  Taf.  [466] 

Schlegel,  C,  Recherches  faunistiques  sur  les  Crustaces  Decapodes  reptantia  de  la  region 
de  Roseoff.  2.  Palinura,  Astacura,  Auomura  (Thalassinidea  et  Galatheidea).  in:  Mem. 
Sog.  Z.  France  Tome  25  1912  p  233— 252.  [Palimirus  1,  Scyllarusl;  Homarusl; 
Axius  1,  Gallianassa  1,  Qehia  1,   Qalathea  4,  Munida  1,  Porcellana  2.] 

Schlegel,  Fr.  Rudolf,  Die  Extremitäten  der  Caniden,  ihre  Beziehungen  zur  Körpersymmetrie 
und  die  Verhältnisse  ihrer  relativen  Proportionen,  in:  Arch.  Naturg.  78.  Jahrg.  11.  Heft 
1912  p  1—29.  [463] 

Schleidt,  Joseph,  Über  Frühstadien  der  Entwicklung  von  Schuppe  und  Feder,  in:  Arch. 
Mikr.  Anat.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  118-129  T  7.  [434] 

♦Schlesinger,  Günther,  1.  Studien  über  die  Stammesgeschichte  der  Proboscidier.  in:  Jahrb. 
Geol.  Reichsanst.  Wien  62.  Bd.  1912  p  87—182  10  Figg.  2  Taf. 

* ,  2.  Die  Aviatik  der  Flugfische,    in:  Kosmos  9.  Jahrg.  1912  p  300—303  5  Figg. 

Schmalhausen,  J.  J.,  1.  Zur  Morphologie  der  unpaaren  Flossen.  2.  Bau  und  Phylogenese 
der  unpaaren  Flossen  und  insbesondere  der  Schwanzflosse  der  Fische,  in:  Zeit.  Wiss. 
Z.  104.  Bd.  p  1—80  14  Figg.  T  1,  2.  [448] 

,    2.  Idem.  3.  Die  Entwicklung  des  Skelets  der  hydrochordalen  Caudalis  von  Pristiurus 

und  der  unpaaren  Flossen  von  Acipenser.   ibid.  107.  Bd.  p  742 — 759  T  23.  [448] 

Schmidt,  Bruno,  Das  Gebiß  von  Oyclopterus  lumpus  L.  in:  Jena  Zeit.  Naturw.  49.  Bd. 
p  313-372  23  Figg.  T  15—17.  [446] 

Schmidt,  Hans,  Faunistische  und  entwicklungsgeschichtliche  Studien  an  Sarcodinen  der  Um- 
gegend von  Bonn,   in:  Arch.  Protist.  29.  Bd.  p  203—247  6  Figg.  T  5,  6.  [166] 

Schmidt,  Jobs.,  1.  Life-history  of  the  Freshwater-Eel.  in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol.  5.  Bd. 
p  317— 342  2  Figg.  T  4-9.   [412] 

,    2.    On  the  Identification  of  Mursenoid  Larvas  in  their  early   (»Preleptocephalme«) 

Stages.  in:  Meddel.  Komm.  Havund.  Köbenhavn.  Fisk.  Bind.  4  No.  2  14  pgg.  Taf. 
[Conger  2,  Muraena  1,  Nettastoma  1,  Ophichthys  3,  Leptocephalus  1.] 


124  I-  Titel. 

*Schmidt,  Martin,  Über  Paarhufer  der  fluviomarinen  Schichten  des  Fajum,  odontographisches 

und  osteologisches  Material,    in:    Geol.  Pal.  Abh.  (2)    11.  Bd.    p  1—112    22  Figg. 
9Taf. 
Schmidt,  Otto,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Flügelregeneration  der  Insekten.    Diss.  Freiburg 

68  pgg.  27  Figg.  [288] 
Schmidt,  Peter  J.,    1.  Katalepsie  der  Phasmiden.     (Yorläufige  Mitteilung),    in:  Biol.  C.  B. 

33.  Bd.   p  193-207  8  Figg. 
,    2.  La  catalepsie  des  Phasmides.    in:    C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74   p  705 — 707. 

[Ebenso.] 
Schmidt,  Victor,  Über  die  Entwicklung  des  Kehlkopfes  und  der  Luftröhre  bei  Reptilien,  in : 

Anat.  Hefte  1.  Abt.  48.  Bd.  p  389—472  T  32—38.  [521] 
Schmidt,  "W.  J.,  Studien  am  Litegument  der  Reptilien.     4.    Uroplatus  fimbriaius  Schneid. 

und  die  Geckoniden.   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  36.  Bd.   p  377— 464   25  Figg.   T  33 

—36.  [437] 
Schmitz,  H.,  Biologisch-anatomische  Untersuchungen  an  einer  höhlenbewohnenden  Myceto- 

TphilidenlaYYe  Polylepta  lepiogaste?- W inri.    in:  Naturhist.  Genootsch.  Limburg  Jaarb. 

1912  p  65—96  3  Taf.  [319] 
Schneider,  Joh.,    Zur  postembryonalen  Entwicklung  der  nereidogenen  Form  von  Nereis 

Dumerilü  unter  Berücksichtigung  des  Darmtractus.  in :  Mitt.  Z.  Stat.  Neapel  20.  Bd. 

p  529—646  19  Figg.  T  25,  26.  [255] 
Schneider,  Karl  Camillo,  Die  rechnenden  Pferde,  in  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  170—179. 
Schneider,  Otto,   Zur  Kenntnis  der  Chordascheiden,  insbesondere  der  Elastica  interna  bei 

Cyclostomen  und  Fischen,   in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.   36.  Bd.  p  171— 214  T  13— 19. 

[447] 
Schoeniank,  Werner,  Zur  Kenntnis  der  Dystopia  renis  sagittalis  et  transversa,    in:  Morph. 

Jahrb.  46.  Bd.  p  497—522  11  Figg. 
Schönbach,  s.  Ortner-Schönbach. 
Schöndorff,  B.,  Stoffwechsel.   Specielle  Physiologie  des  tierischen  Stoffwechsels,    in:   Hand-' 

wörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  704—726  7  Figg. 
Schoo,  H.  J.  M.,  s.  Hartmann,  M. 
Schridde,  Untersuchungen  über  die  Entstehung  des  Hämoglobins  in  den  Blutzellen,   in:  Sitz. 

Nat.  Yer.  Bonn  f.  1912  C  p  48. 
Schröder,  Olaw,  1.  Die  tripyleen  Radiolarien  (Phaeodarien)  der  Deutschen  Südpolar-Expe- 

dition  1901—1903.    in:   D.  Südpol.  Exp.  14.  Bd.    p  115-215    22  Figg.    T  18-27. 

[Aidographis  4,  Auloceros  1,  Äulokleptes  2,  Aulographoniurn  3,  Aulospathis  2,  Aula- 

cantha  2;  Aulosphaera  7,  Aulatractus  1,  Auloscena  3,  Aulastrum  3;   Cannosphaera  1, 

Sagoscena2,  Sagenoscena2,  Sagenoarium 3;  Castanarium  3,  Castanella  3,  In.,  Casta- 

mssa  3,  1  n.,  Casimiidnmi  6,Sn.,    Castanopsis  1,   CastaneaS;  IIaeckeliana2,    Circo- 

spaikisl;    Tuscarora  1,    Tuscarüla  i,  In.,    Tuscarantha  3,   Tuscaretta  ö,  In.;  Poro- 

spathisl;  Cadiuml;  ChaUc7igeria  l,  Protocystis  S,  3n.;    Caementellal;   Euphysetta 

1  n. ;    Nationaletta  1,  Planktonetta  1 ;    Atlanticella  1,  Halocella  2,  1  n.,  Lobocella  1, 

Cornueella  1;    Coiichopsis  1 ;    Coelodendrum  2,   Coelechinus  1,   Coelographis  2,    Coelo- 

decas  2.] 
,    2.  Über  einen  einzelligen  Parasiten  des  Darmepithels  von  Plumatella  fungosa  Pallas. 

in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  220—223  16  Figg.  [171] 
*Schubert,  R.  J.,   1.   Über  die  Giltigkeit  des  biogenetischen  Grundgesetzes  bei  den  Fora- 

miniferen.   in:  C.  B.  Min.  Geol.  Pal.  1912  p  405—411. 
* j  2.  Die  Fischfauna  der  Schliermergel  von  Bingia  Fargeri  (bei  Fangario)  in  Sardinien. 

in:  Verh.  Geol.  Reichsanst.  Wien  f.  1912  p  160—165  3  Figg. 
* )  3.    Über    die  Verwandtschaftsverhältnisse    von    Frondieularia.     ibid.    p   179—184 

3  Figg. 


I.  Titel.  125 

Schubotz,  Hermann,  Zoologische  Beobachtungen  während  der  2.  wissenschaftlichen  Inner- 
afrika-Expedition S.  H.  des  Herzogs  Adolf  Friedrich  zu  Mecklenburg  1910/1911.  in  : 

ßer.  Senckenb.  Ges.  43.  Ber.  1912  p  324—358  13  Figg. 
Schuch,  Karl,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Schalendrüse  und  der  Geschlechtsorgane  der  Cuma- 

ceen.   in:  Arb.  Z.  Inst.  Wien  20.  Bd.  p  7—22  T  2,  3.  [273j 
Schuck,  Adalbert,  1.  Beiträge  zur  Myologie  der  Primaten.   I.  Der  M.  latissimus  dorsi  und 

der  M.  latissimo-tricipitalis.   in:  Morph.  Jahrb.  45.  Bd.  p  267—294  21  Figg.  [462] 
■ ,    2.  Idem.   II.   1.    Die  Gruppe:  Sterno-cleido-mastoideus,  Trapezius,  Omo-cervicalis. 

2.  Die  Gruppe:  Levator  scapulae,  Rhomboides,  Serratus  anticus.   ibid.  47.  Bd.  p  355 

—418  46  Figg. 
Schuckmann,  W,  v.,  s.  Kühn. 
Schuckmann,  W.  v.,  &  K.  Wernlcke,  Einiges  über  die  Methoden  und  Ergebnisse  der  Try- 

panosomenzüchtung.     in:    C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  68.  Bd.  Orig.   p  241— 255  Fig.   [168] 
Schueren,  s.  Van  Der  Schueren. 
SchUffner,  W.,    Notiz  über  den  Bau  der  Schwanzspitze  bei  Ankylostomum-  und  Nekator- 

Weibchen.     in:  Arch.  Schifis-Tropenhyg.  16.  Bd.  1912  p  700-703  2  Figg.  [234] 
Schultz,  Nadine,  Ein  Fall  von  menschlicher  i^?7arm-Infektion.   in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  71.  Bd. 

Orig.  p  410—419  Fig.  [F.  loa.] 
Schultz,  Walter,  1.  Bastardierung  und  Transplantation.   2.  Parallele  von  Verpflanzung  und 

Kreuzung.   Erfolgreiche  Hautverpflanzung  auf  andere  Gattung  bei  Finken,  auf  andere 

Familie  bei  Tauben,   in:  Arch.  Entw.  Mach.  36.  Bd.  p  353—386.  [374] 
,    2.  Bastardierung  und  Transplantation.   3  a.   Divergierende  Bastarde,  Mendeln  und 

Mosaikvererbung,   b.  Steironothie.   ibid.  37.  Bd.  p  265—277.  [374] 
,    3.  Vorschläge  zum  Studium  der  somatischen  Vererbung,  der  Bastardunfruchtbarkeit 

und  der  plastogenen  Insertion  mit  Hilfe  der  Keimzellenverpflanzung,    ibid.   p  285 — 

318.  [375] 
Schultze,  Oskar,    1.    Zur  Kontinuität  von  Muskelfibrillen  und  Sehnenfibrillen.    in:    Anat. 

Anz.  44.  Bd.  p  477—479.  [Polemisch  gegen  van  Herwerden.] 
,    2,  Bemerkungen  zu  der  obigen  Erwiderung  von  C.  A.  Pekelharing.  ibid.  45.  Bd.  p  106 

—107.  [Kontinuität  von  Sehnen-  und  Muskelfibrillen.] 
Schulze,  F.  E.,   Die  Erhebungen  auf  der  Lippen-  und  Wangenschleimhaut  der  Säugetiere. 

2.  Die  Beuteltiergattung  Macropus  (Shaw),     in:    Sitz.  Akad.  Berlin  1913   p  384—395 

T  3,  4.  [V.  M.] 
Schulze,  Paul,  1.  Studien  über  tierische  Körper  der  Karotingruppe.    1.  Insecta.   in:  Sitz. 

Ges.  Nat.  Freunde  f.  1913  p  1-22  T  1-3.  [301] 
,    2.  Chitin-  und  andere  Cuticularstrukturen  bei  Insekten,  in :  Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers. 

p  165—195  37  Figg.  [300] 
,    3.  Hypertrophie  der  Tentakeln  von  Hydra  oligadis  Pall.  infolge  massenhaften  Befalls 

mit  Kerofia pediculus  0.  F.  M.    in:  Z.  Anz.  42.  Bd.  p  19—20  Fig. 
Schumacher,  S.  v.,  Nochmals  die  Frage  der  kollateralen  Innervation,  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd. 

p  14—23  3  Figg.  [Gegen  Eisler.] 
Schuster,  E.  H.  J.,  s.  Smith,  G.  W. 
Schuster,  Martin  Erich,  Anatomie  von  Helcioniscus  ardosiacus  H.  et  J.  sive  Patella  clathrula. 

in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  13  p  281—384  37  Figg.  T  19.  [340] 
Schwalbe,  G.,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  menschlichen  Magens,    in:  Zeit.  Morph.  Anthrop. 

Sonderheft  2  p  1—58  25  Figg.  T  1,  2.  [503] 
Schwan,  Albrecht,  Über  die  Funktion  des  Hexactinellidenskelets  und  seine  Vergleichbarkeit 

mit  dem  Radiolarienskelet.   in:  Z.  Jahrb.   Abt.  AUg.  Z.  Phys.   33.  Bd.   p  603—616 
11  Figg.  [567] 
Schwantke,  Christoph,  Bemerkungen  zur  Tierpsychologie,  veranlaßt  durch  den  Aufsatz  von 
Camillo  Schneider:  Die  rechnenden  Pferde,   in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  423—425. 


126 


I.  Titel. 


Schwarz  Ernst  1.  Über  einen  Schädel  von  Palhyaena  hipparionum  (Gervais)  nebst  Bemer- 
kungen über  die  systematische  Stellung  von  Ictithcrium  und  Palhyaena.  in:  Arch. 
Naturg.  78.  Jahrg.  11.  Heft  p  69-75  T  1-3. 

2.  Die  indischen  Viverridae.  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Fauna  und  speziellen  Tiergeo- 
graphie der  Orientalischen  Region  I.   ibid.  12.  Heft  p  1—30.  [423] 

ScordO  Francesco,  1.  Die  Leukocyten  des  Meerschweinchens  und  des  Kaninchens  in  Kon- 
takt mit  den  Flagellatenformen  der  Leishmayiia  Donovani  in  vitro  und  im  Körper  der 
Tiere,  in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  69.  Bd.  Orig.  p  85—89  Taf. 

2.  Über  die  Frage  nach  der  Übertragbarkeit  des  Kala-azar  durch  einige  blutsaugende 

Insekten,   ibid.  70.  Bd.  Orig.  p  307 — 321.   [Hauptsächlich  kommt  Pw/ex  in  Betracht.] 

Scott,  George  G.,  Some  Effects  on  Fmidulus  of  Changes  in  the  Density  of  the  Surrounding 
Medium,   in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  121—133.  [414] 

Scott,  G.  G.,  &  W.  Denis,  The  Relation  of  Osmotic  Pressure  to  Absorption  Phenomena  in  the 
Dog  Fish,   in:  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  32  p  1—7.   [Rein  physiologisch.] 

Scott,  John W.,  1.  Experiments  withTapeworms.  in:  Biol. Bull.  Vol.  25  p 304— 311  Taf.  [226] 

,    2.  A  New  Means  of  Transmitting  the  Fowl  Nematode,  Eeterakis perspicillum.   in: 

Science  (2)  Vol  38  p  672—673.  [233] 

Scott,  Thomas,  1.  Notes  on  some  Small  Crustacea  from  the  »Goldseeker«  Collections.  Pre- 
liminary  Note  in:  Fish.  Scotland  Sc.  luvest,  f.  1911  No.  1  7  pgg.  2  Tar. 

,   2.  The  Entomostraca  of  the  Scottish  National  Antarctic  Expedition,  1902—1904.   in: 

Trans.  R.  Soc.  Edinburgh  Vol.  48  p  521—600  14  Taf.  [Calanns  4,  Calanoides  1,  Me- 
gacalanus  2,  Undinula  2 ;  Euealanus  3,  Bhincalanus  2,  Mecynocera  1 ;  Paracalanus  1, 
Acrocalanus  1,  Galoealanus  2,  Clausocalanus 2 ;  Euchaeta  1;  ScolecUhrix2,  Racovitxa- 
nus  1,  Centropages  5 ;  Temora  2;  Metridia  2,  Pleuromamma  1 ;  Lucicutia  1 ;  Heterorhab- 
dus  2;  Haloptilus  1;    Candacia  7;   Calanopia  1,  Labidocera  2,  Po?itella  3,  Pontellina  1, 
PontdlopsisAi,  Acartia2;  Pseudoxosimen.ln. ;  Edinosomal,  Bradya  1  n.,  Microsetella  2 
Macrosetella  1,  Miracia  1 ;  Eiäerpina  1 ;  Clytemnestra  1 ;  Harpactictis  2  n. ;  Älteutha  2  n. 
Paralteutha  n.  1  n.;   Porcellidiiim  1;   Tisbe  2  n.,   Psamathe  2,  1  n.,  Machairopus  2  n. 
Parathalestris  3,  2  n.,  Idoniene  1,  Dactylopusia  3  n.,  Pseudothalestris  2, 1  n. ;  Diosaccus  1, 
Ämphiascus  1  n. ;  Amiera  1  n.,  Parasthenhelia  1  n.,  Phyllopodopsyllus  1  n. ;  Laophonte 
4  n.,  Laophontodes  1  n.,  Orthopsyllus  1;  Oithona  3;  Cyclopina  1,  Euryte  1  n.;  Licho- 
molgus  1,  Pseicdanthessiiis  1  n.;  Astcrocheres  1 ;  Artotrogus  1  n. ;  Sapphirina  13,  Saphi- 
rella 1,  Copilia2;  OneaeaS;   Corycaeus  10;  Dysgamus  1;  Evadne  2;  Macrocypris  1 ; 
Cythere  6,  5  n.,  Xestoleberis  1,  Oythcrura  3  n.,  Paradoxostoma  3,  2  n.;  Philomedes  1, 
Aestrope  2;  Halocypris  1,  Conchoecia  3,  Euconchoeeia  1.] 

Scott,  Thomas  &  Andrew,  The  British  Parasitic  Copepoda.  Vol.  1.  Copepoda  Parasitic  on 
Fishes.   in:  Ray  Soc.  1912  u.  1913  9  u.  252  pgg.  74  Taf. 

Scott,  Will.,  1.  The  Fauna  of  a  Solution  Pond.  in:  Proc.  Indiana  Acad.  Sc.  1910  p  395— 
442  6Figg.  [577] 

* ,  2.  The  regenerated  Scales  oiFundulus  heteroclitus  hinne  with  a  Preliminary  Note  on 

their  Formation,   ibid.  f.  1911  p  439—444  3  Figg. 

Scriban,  J.  A.,  Etüde  de  la  cellule  adipeuse  des  Hirudinees.   in:  Bull.  Sect.  Sc.  Acad.  Rou- 

maine  1.  Annee  p  119 — 121. 
Secerov,  Slavko,    1.  Über  einige  Farbenwechselfragen.  in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  473—487. 
[429] 

,    2.  Die  Zweckmäßigkeit  des  Lebens  und  die  Regulation  der  Organismen,    ibid.  p  595 

—620. 

,    3.  Notizen  über  den  Farbenwechsel  von  Nemachilus  barbatula.   in:  Z.  Anz.  42.  Bd. 

p  273—276.  [429] 
Seefelder,  R.,  Beiträge  zur  Entwicklung  des  menschlichen  Auges  mit  besonderer  Berücksich- 
tigung des  Verschlusses  der  fötalen  Augenspalte,    in:   Anat.  Hefte   1.  Abt.  48.  Bd. 
p  437—506  20  Figg.  T  39-47.  [493] 


I.  Titel.  127 

eel,  Otto,  Beiträge  zur  Anatomie  und  Phylogenie  der  Chitonen,    in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  13 

p  175-206  3  Figg.  T  16,  17.  [330] 
efve,  Ivar,  Über  die  Bezeichnungen  Kowalewskys  »inadaptive  und  adaptive  Reduction«  und 

den  von  0.  Abel  vorgeschlagenen  Ausdruck  »fehlgeschlagene  Anpassung«,  in:  Z.  Anz. 

41.  Bd.  p  360—368.  [444] 
eifert,  Ernst,  Über  den  Bau  der  menschlichen  Samenblasen,   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  136 

—142  Taf. 
eiji,  Morita,  Über  die  Faktoren,  welche  die  Richtung  und  Gestalt  der  Wirbeldornen  bestim- 
men,  in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  159—182  T  5— 7. 
eiler,  J.,  Das  Verhalten  der  Geschlechtschromosomen  bei  Lepidopteren.  in:  Z.  Anz.  41.  Bd. 

p  246—251  4  Figg.  [V.  M.] 
ekera,  Emil,  Über  einen  neuen  Fall  der  Doppelbildung  bei  den  Turbellarien.   in:  Z.  Anz. 

41.  Bd.  p  322—325  3  Figg.  [Prorhynchus  stagnalis.] 
;elig,  M.  G.,  Contributions  to  the  Analysis  of  Tissue  Growth.  9.  Homceoplastic  and  Auto- 

plastic  of  Unpigmented  Skin  in  Guinea  Pigs.   in:  Arch.  Entw.  Mech.  37.  Bd.  p  259 

—264.  [442] 
ieiiet,  Ch.,  s.  Magnan. 

Seilheim,  Hugo,  Vermag  die  Mutter  das  bebrütete  Ei  zu  beeinflussen?   in:  Beitr.  Geburts- 
hilfe Gynäk.  17.  Bd.  1912  p  159— 161  Taf. 
Selzer,  Aug.,    1.  Die  Umwandlung  von  Er.  ligea  L.  var.  adyte  H.  aus  Lappland  durch  die 

einjährige  Zucht  aus  dem  Ei  in  Hamburg  zu  Er.  ligea  L.    in:  Internat.  Ent.  Zeit. 

6.  Jahrg.  p  279—281  Taf. 
■ ,  2.  Die  Umwandlung  von  Par.  maera  L.  var.  adrasta  Hb.  von  Zermatt  durch  die  Zucht 

aus  dem  Ei  in  Hamburg  in  Par.  maera  L.   ibid.  p  281  Taf. 
iemichon,  L.,    1.  Sur  la  difierenciation  de  certains  granules  de  reserve  chez  les  Insectes.   in: 

Bull.  Soc.  Ent.  France  1913  p  69.  [Elective  Färbung  der  Granula.] 
,    2.  La  repartition  des  reserves  chez  la  larve  de  Melasoma  populi  L.  (Col.  Chrysomeli- 

dse.)   ibid.  p  366. 
,    3.  Signification   des   reserves  azotees  du  corps  adipeux  des  larves  d'Insectes.  ibid. 

p  435-436. 
,    4.  Observations  sur  l'Ovaire  du  Protopterus  amiedens  Owen  (Poissons  Dipnes).    in: 

Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  7—9.  [543] 
'' ,  6.  Sur  la  duree  de  periode  de  repos  chez  les  Ichneumonides  et  les  conditions  de  leur 

parasitisme.   in:  Bull.  Soc.  Acclimat.  France  Ann.  59  1912  p  511 — 512. 
Semon,  Richard,   1,  Die  Fußsohle  des  Menschen.  Eine  Studie  über  die  unmittelbare  und  die 

erbliche  Wirkung  der  Funktion,    in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  2.  Abt.   p  164— 212 
10  Figg.  T  8—10.  [425] 
,    2.  Über  die  Vererbung  von  funktionellen  Veränderungen,  in:  Verh.  Z.  Bot.  Ges.  Wien 

63.  Bd.  p  (106) -(128).  [V.  M.  zu  1.] 
Sera,  G.  L.,  Per  alcune  ricerche  sulla  base  del  cranio.    in:  Arch.  Antrop.  Etnol.   Vol.  41 

1911  p  374—398. 
Sergent,  Edm.,  Et.  Sergent,  M.  Bequet  &  A.  Plantier,  Sur  la  culture  >in  vitro«  du  Parasite  du 
paludisme  d' apres  la  methode  de  Bass.    in :   C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  324 — 
326. 
Sergi,  Giuseppe,  Fatti  e  ipotesi  suU'  origine  dell'  Uomo.  in :  Atti  Soc.  Ital.  Progr.  Sc.  6.  Riu- 

nione  p  643—657. 
*Serüi,  Sergio,  Sülle  variazioni  della  fossa  retrosacralis  negli  Hominidae  e  sul  loro  significato. 

in:  Riv.  Antrop.  Vol.  17  1912  p  505—506. 
Serono,  C,  &  A.  Palozzi,  Sur  les  enzymes  pancreatiques.   in:  Arch.  Ital.  Biol.  Tome  59  p  322 

—328. 
Seurat,  L.  G.,    1.  Sur  un  Dispharage  de  la  Cheveche  et  les  affinites  du  genre  Acuaria  Brem- 
ser,  in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  103—106  6  Figg.  [236] 


128 


I.  Titel. 


Seurat  L.  G.     2.  Sur  Tevolution  du  Spirura  gastrophüa  Müll,     in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  286-289  3  Figg.  [235] 
3.  Sur  deux  Spiropteres  du  Chat  gante  [Felis  ocreata  Gmel.).  ibid.  p  676—679  7  Figg. 

[235] 

4.  Le  Gundi,  nouvel  böte  du  Nematodirus  filicolHs  (ßud.)  ibid.  p  954—956  Fig. 

5,  Sur  un  cas  de  poecilogonie  chez  un  Oxyure.   ibid.  p  1089 — 1092  4  Fig.  [233] 

6,  Sur  l'exiatence  d'un  anneau  vulvaire,  consecutif  ä  l'accouplement,  chez  un  Nema- 
tode, ibid.  Tome  75  p  326-330  6  Figg.  [236] 

7.  Snr  Vevolntion  dvL  Physoeephaliis  sexalatus  [MoMn).  ibid.  p  517— 520  4  Figg.  '235] 

,   s.  Maupas. 

Seurat,  L.  G.,  Ä:  H.  Neuville,  Sur  le  Toxascaris  leonina  (Linstow).  in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris 

Annee  1913  p  16-21  6  Figg.  [232] 
Sewertzow,  A.  N.,  Das  Visceralskelet  der  Cyclostomen.   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  280—283. 

[V.  M.] 
Sexion,  E.  "W.,  Description  of  a  New  Species  of  Brackish-water  Oammarus  {0.  chevreuxin. 

sp.).   in:  Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  (2)  Vol.  9  p  542—545  3  Figg. 
Sexton,  E.  W.,  Ai  Annie  Matthews,  Notes  on  the  Life  History  of  Qanmiarus  chevreuxi.   ibid. 

p  546-556. 

Shann,  Edward  W.,  An  Account  of  the  Anatomy  and  Homology  of  the  Adipose  Lobe  of  the 

Pelvic  Fin  of  the  Salmon.    in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)   Vol.  58  p  703—731  3  Figg. 

T43.  [4:48] 

Sharpe,  s.  Leigh-Sharpe. 

Sfiaw,  T.  P.,  Digestion  in  the  Chick.   in:  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  439—446.  [497] 

Shearer,  Creswell,  &  D.  J.  Lloyd,  On  Methods  of  Producing  Artificial  Parthenogenesis  inj 

Echinus  esculentus  and  the  Hearing  of  the  Parthenogenetic  Plutei  through  Metamor- 

phosis.  in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  58  p  523—552  T  30-32.  [205] 

Shelford,  Victor  E.,  The  Reactions  of  Certain  Animals  to  Gradients  of  Evaporating  Power 

of  Air.  A  Study  in  Experimental  Ecology.    in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  79—120.  [579]; 

Shelford,  V.  E.,  &  W.  C.  Allee,  The  reactions  of  Fishes  to  gradients  of  dissolved  atmospheric] 

gases.   in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  207—266  7  Figg.  [Rein  physiologisch.] 
Sheppard,  E.  J.,  The  Structure  of  the  Nucleus.   in:  Journ.  R.  Micr.  Soc.  1913  p  465—469 

F.  66,  67  T  21.  [561] 
Sherrington,  C.  S.,  Reciprocal  Innervation  and  Symmetrical  Muscles.  in:  Proc.  R.  Soc.  Lon- 
don B  Vol.  86  p  219—232  11  Figg.  [Rein  physiologisch.] 
Shimek,  Bohumil,  The  Significance  of  Pleistocene  Mollusks.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  501— 

509.  [329] 
ShindO,  Tokuichi,  Über  die  Froriepschen  frontipetalen  und  occipitopetalen  Schädeltypen  ver- 
schiedener Rassen  unter  Berücksichtigung  der  Ursache  der  Typusbestimmung,    in: 
Anat.  Hefte  1.  Abt.  47.  Bd.  p  687—712  T  35,  36.  [Rein  anthropologisch.] 
Shinkishi,  Hatai,  On  the  weigths  of  the  abdominal  and  the  thoracic  viscera,  the  sex  glands  and 
the  eyeballs  of  the  Albino  Rat  [Mus  norvegicus  albinus)  according  to  body  weight.  in: 
Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  15  p  87—121  12  Figg. 
Shiwago,  P.,  Über  die  Erscheinungen  der  blasenförmigen  Sekretion  und  über  die  plasmati- 
schen Strukturen  in  den  Malpighischen  Gefäßen  der  Insekten.  (Vorläufige  Mitteilung.) 
in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  365—370. 
Shuffeldt,  R.  W.,  1.  Contribution  to  Avian  Paleontology.    in:  Auk  Vol.  30  p  29—39.  [Me- 
leagriden;  Oregonwüste.] 

,    2.  On  the  Patella  in  the  Phalacrocoracidse.    in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  393 

—402  T  61.  [454] 
Shull,  A.  Franklin,    1.  The  Influence  of  Inbreeding  on  Vigor  in  Eydatina  senta.   in:  Biol. 
Bull.  Vol.  24  1912  p  1—13.  [243] 


I.  Titel.  129 

Shull,  A.  Franklin,    2.  Eine  künstliche  Erhöhung  der  Proportion  der  Männchenerzeuger 

bei  Hydaiina  senta.    in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  576—577.  [V.  M.  zu  3.] 
,    3.  Inheritance  of  egg  characters  and  of  the  sex  ratio  in  Etjdatina  senta.   in:  Journ. 

Exper.  Z.  Vol.  15  p  49—90  2  Figg.  [243] 

,    4.  Nutrition  and  Sex  Determination  in  Rotifers.  in:  Science  (2)  Vol.  38  p  786—788. 

Siccardi,  P.  D.,  Fissazione  e  riduzione  dei  sali  di  piombo  e  localizzazione  di  questo  nel  fe- 

gato.  Contributo  alla  fisiologia  delle  cellule  del  Kupffer.  in :  Arch.  Fis.  Vol.  11  p  323 

—332.  Fig. 

*Sicherer,  Otto  v.,  Untersuchungen  über  die  Refraktion  der  Augen  der  Süßwasserfische,   in: 

Arch.  Vergl.  Ophthalm.  1.  Jahrg.  1911  p  481—488  Fig. 
Sidebottom,  Henry,  Lagenje  of  the  South- West  Pacific  Ocean  ;Supplementary  Paper),    in: 

Journ.  Quekett  Micr.  Club  (2)  Vol.  12  p  161—210  T  15—18.  [Lagena  87,  4  n.] 
Siebert,  Wilhelm,  Das  Körperepithel  von  Aiwdonta  cellensis.   in:  Zeit.  Wiss.  Z     106.  Bd. 

p  449—526  39  Figg.  [331] 
*Siegmund-von  Glenk,  B.,   1.  Albinotische  Amseln,    in:    Orn.  Beobachter  8.  Jahrg.   1911 

p  134—135. 
* ,  2.  Weiteres  über  die  albinotische  Amsel  im  Schützenmattpark  zu  Basel,  ibid.  9.  Jahrg. 

1912  p  90—94  2  Figg. 
Silva,  s.  Piraja  da  Silva. 
*Silvestri,  A.,   Lagenine  terziarie  italiane.    in:  Boll.  Soc.  Geol.  Ital.   Vol.  31  1912  p  131— 

180  44  Figg. 
Silvestri,  F.,  Descrizione  di  un  nuovo  ordine  di  Insetti.    in:  Boll.  Lab.  Z.  Scuola  Agricolt. 

Portici  Vol.  7  p  193-209  13  Figg.  [297] 
Simionescu,  J.,  Ichthyosaurierreste  aus  der  Trias  von  Dobrogea  (Rumänien),   in:  Bull.  Sect. 

Sc.  Acad.  Roumaine  1.  Ann.  p  81—85  4  Figg.  [3  Wirbel.] 
Simon,  ...,  s.  Flilleborn. 
Simonelli,  Francesco,  Di  un  sistema  di  fibre  counettive  circolari  avvolgenti  i  tronchi  nervosi 

della  pella  dell'  Uomo.    in:   Internat.  Monatschr.  Anat.  Phys.  30.  Bd.    p  226—230 

4  Figg.  [443] 
*Simpig,  Georg,    Das  Leben  und  die  Vermehrung  von  Dijtisciis  marginalis  L.   in:  Internat. 

Ent.  Zeit.  6.  Jahrg.  1912  p  55. 
Simpson,  Q.  J.,  &  W.  E.  Castle,  A  Family  of  Spotted  Xegroes.    in:  Amer.  Natural.  Vol.  47 

p  50-56  4  Figg.  [585] 
SImroth,  H.,    1.  Gastropoda.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  579— 609  23  Figg. 

,    2.  Acephalen.   in:  Nord.  Plankton  16.  Lief,  p  37—55  6  Figg.  [330] 

Sinnot,  Edmund  W.,  The  Fixation  of  Character  in  Organisms.   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47 

p  705-729.  [555] 
Skinner,  Henry,  Mimicry  in  Boreal  American  Rhopalocera.    in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Phi- 
ladelphia (2;  Vol.  15  1912  p  119—128. 
Skrjabin,  K.  J.,    1.  Fischparasiten  aus  Turkestan.  1.  Hirudinea  et  Cestodaria.    in:  Arch. 

Naturg.  79.  Jahrg.  Heft  2  p  1—10  T  1,  2.  [223] 
■ ,    2.  Metorchis  pmguicola  nov.  sp.,  ein  Parasit  aus  der  Gallenblase  des  Pinguins,   in : 

C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  67.  Bd.  Orig.  p  527-531  Fig. 
,    3.  Tracheophüus  sisoivi  n.  g.  n.  sp.  Ein  Beitrag  zur  Systematik  der  Gattung  Typhlo- 

coeluni  Stossich  und  der  verwandten  Formen,    ibid.  69. Bd.  Orig.  p  90 — 95  Taf.  [220] 
,    4.  Vogeltrematoden  aus  Russisch  Turkestan.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  351 

— 388  T  13,  14.   [Prosthogonimus  3;  Orchipedum  1  n.,  Psilochasmus  1  n.;  Echinosto- 

mah,  Hypoderaeuml,  Paryphostoynum  1,  Patagifer  1;  Urogonimus  2;  Dicrocoelium  1, 

Lyperosomum  2,  1  n.;  Opisthorchis  2,  Notauhis  n.  In.;    Oydocoelum  6,  In.,  Tracheo- 

philus  1;  Gatatropis  1,  Holosfomum  1.] 
Zool.  Jahresbericht.     1913.    I.  Titel.  9 


130  I-  Titel. 

Skrjabin,  K.  J.,   6.  Schistosomum  iurkestanicum  nov.  sp.,  ein  neuer  Parasit  des  Rindes  aus 

Russisch-Turkestan.  in:  Zeit. Infektionßkr. Haustiere  13. Bd.  p 457— 468  T 15, 16.  [223] 

,    6.  Zur  Acanthocephalen-Fauna  Russisch  Turkestans.  in:  Z.  Jahrb.  Abt. Syst.  35.  Bd. 

p403— 414  Fig.  T15,16.  [Polymorphus  ^,2n.,  Centrorhynchtisl,  Oigantorhynchus  \n.] 
Slugocka,  M.,   Recherches  sur  l'appareil  genital  des  Gasteropodes  pulmones  du  genre  Physa. 

in:  Rev.  Suisse  Z.  Vol.  21  p  75—109  T  3,  4.  [346J 
Smallwood,  W.  M.,  &  Charles  G.  Rogers,  Mitosis  in  the  Adult  Nerve  Cells  of  the  Colorado 

Beetle.   in :  Science  (2)  Vol.  38  p  405. 
Smith,  E.  A.,  On  a  small  CoUection  of  Marine  Shells  from  Henderson  Island,   in:  Ann.  Mag. 

N.  H.  (8)  Vol.  12  p  409—415  T  9.  [Neu:  Engina  1,  Tritonidea  2,  Calliostoma  1.] 
Smith,  E.  Victor,  Histology  of  the  sensory  ganglia  of  Birds.  in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  14 

p  251—297  7  Taf.  [466; 
Smith,  Geoffrey,   1.  Studies  in  the  Experimental  Analysis  of  Sex.  Part  10.   The  Effect  of 

Sacculina  on  the  Storage  of  Fat  and  Glycogen,  and  on  the  Formation  of  Pigment  by 

its  Host,   in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  267—296  Fig.  [266] 
,    2.  On  the  inheritance  and  development  of  secondary  sexual  characters  in  Birds.   in: 

Rep.  82.  Meet.  Brit.  Ass.  Adv.  Sc.  p  187—189.  [V.  M.l 
,    3.  On  the  Effect  of  Castration  on  the  Thumb  of  the  Frog  (Rana  fusca).   in:  Z.  Anz. 

41.  Bd.  p  623—626  3  Figg.  [369' 
Smith,  Geofi'rey,  s.  Grosvenor. 

Smith,  G.  Elliot,  The  Piltdown  Skull  and  Brain  Cast.  in :  Nature  Vol.  92  p  318—319  Fig. 
Smith,  G.  W.,  &  E.  H.  J.  Schuster,   The  Genus  Engceus,  or  the  Land  Crayfishes  of  Australia. 

in :  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  112—127  T  12—25. 
Smith,  Hugh,    1.  Description  on  a  new  Notidanoid  Shark  from  the  Philippine  Islands,  re- 

presenting  a  new  family.   in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  41  1912  p  489— 491  Fig. 

T  42.  [403] 
,    2.  The  Squaloid  Sharks  of  the  Philippine  Archipelago,  with  descriptions  of  new  ge- 

nera  and  species.    ibid.  p  677 — 685  4  Figg.  T  51 — 53.    [Squalus  1  n.,  Lepidorhinus  1, 

Etmopterus  2,  1  n.,  Nasisqualus  n.  1  n.,  Squaliolus  n.  1  n.] 
,    3.  The  Chimseroid  Fishes  of  the  Philippine  Islands,  with  description  of  a  new  species. 

ibid.  Vol.  42  p  231—232.  [Chimaera  2,  1  n.,  Rhinochimaera  1.] 
Smith,  Hugh  M.,  &  Lewis  Radcliffe,  Description  of  a  new  family  of  pediculate  Fishes  from 

Celebes.   ibid.  p  579 — 581   T  72.    [Thaumatichthys  n.  pagidostomus  n.] 
Smith,  W.  W.,  Color  Inheritance  in  Swine.  Its  Relation  to  Dominance  and  the  Theory  of 

Gametic  Purity;  are  Several  Germinal  Factors  Required  for  Each  Color?   in:  Amer. 

Breed.  Mag.  Vol.  4  p  113—123  4  Figg. 
,    2.   Notes   on  a  Moth-Killing  Spider,     in.    Trans.   Proc.   N-Zealand  Inst.   Vol.  45 

p  69— 70.  [281] 
Smolian,  Kurt,  Über  die  Variabilität  des  braunen  Bärenspinners  {Arctta  caja  L.)  und  die  Be- 
ziehungen desselben  zu  den  ihm  nächstverwandten  Arctiiden  —  gleichzeitig  ein  Bei- 
trag zur  Deszendenztheorie,   in:  Jena.  Zeit.  Naturw.   50.  Bd.    p  409— 600    64  Figg. 

T  18-26. 
Smyrnoff,  ...,  s.  Doyen. 
Sneath,  W.  A.,   An  Apparent  Third  Testicle  consisting  of  a  Scrotal  Spleen,  in:  Journ.  Anat. 

Phys.  London  Vol.  47  p  340-342  2  Figg. 
Snessarew,  P.,  Über  das  Stroma  der  Nebennierenrinde,  in :  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt. 

p  408-413  3  Figg.  [642] 
Snow,  E.  C,  The  Intensity  of  Natural  Selection  in  Man.    in:  Biometrika  Vol.  9  p  58—68. 
Snyder,  John  Otterbein,    1,  Japanese  shore  Fishes  coUected  by  the  United  States  Bureau  of 

Fisheries  steamer   »Albatross«  expedition  of  1906.    in:    Proc.  U.  S.  Nation.  Mus. 

Vol.  42  p  399—450  T  51—61. 
,    2.  The  Fishes  of  Okinawa,  one  of  the  Riu  Kiu  Islands,  ibid.  p  487—519  T  63—70. 


I.  Titel.  131 

Snyder,  J.  0.,  s.  Jordan,  David  Starr. 

Snyder,  Thomas  E.,  Changes  during  Quiescent  Stages  in  the  Metamorphosis  of  Termites.  in: 

Science  (2)  Vol.  37  p  487—488.  [299] 
Sobolew,  J.  G.,  Über  gewisse  segmentale  Lageveränderungen  der  Extremitäten  während  der 

Entwicklung.  (Vorläufige  Mitteilung.)   in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p402 — 411. 
Sobotta,  ...,  Über  die  Entwicklung  des  Dottersackes  der  Nager  mit  Keimblattinversion  (mitt- 
lere und  spätere  Stadien)  und  dessen  Bedeutung  für  die  Ernährung  des  Embryo,   in: 

Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  155—160.  [ V.  M.] 
*Soergel,  W.,  Elephas  trogonthcrii  Pohl,  und  ElcpJias  antiquus  Fulc,  ihre  Stammesgeschichte 

und  ihre  Bedeutung  für  die  Gliederung  des  deutschen  Diluviums,    in :  Palaeontogra- 

phica  60.  Bd.  p  1—114  14  Figg.  3  Taf. 
Sokolov,  . . .,  Contribution  au  probleme  de  la  regeneration  des  Protozoaires.  (Deuxieme  com- 

munication.)    in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  75  p  299—301.  [174] 
Sokolow,  Iwan,  Untersuchungen  über  die  Spermatogenese  bei  den  Arachniden.  1.  Über  die 

Spermatogenese  der  Skorpione,   in:  Arch.  Zellforsch.    9.  Bd.   p  399—432  Fig.  T  22 

23.  [280] 
Sollas,  Igerna  B.  J.,  On  Onychaster,  a  Carboniferous  Brittle-Star.    in:  Phil,  Trans.  R.  Soc. 

London  B  Vol.  204  p  51—62  5  Figg.  T  8,  9.  [201] 
Sollas,  Igerna  B.  J.  &  W.  J.,    1.  Note  on  the  Dicynodont  Vomer.   in:  Nature  Vol.  92  p61. 

[V.  M.] 
,    2i  A  Study  of  the  Skull  of  a  Dicynodotihy  Means  of  Serial  Sections.   in:  Phil.  Trans. 

R.  Soc.  London  B  Vol.  204  p  201—225  9  Figg.  T  17,  18.  [451] 
Sollaud,  E.,  Nouvelles  observations  sur  les  Crevettes  du  genre  Gampylonotus  Bäte  (=  Äncki» 

stiella  A.  M.-E.),  type  d'une  nouvelle  famille  de  Caridea:  Campylonotidse.   in:  Bull. 

Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  184—190  2  Figg. 
Sollmann,  Torald,  &  J.  D.  Pilcher,  The  Effects  ofAorticCompression  on  the  Circulation.   in; 

Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  31  p  193—211.  [Rein  physiologisch.] 
*Somnier,  Max,   Beitrag  zur  Kenntnis  der  Involution  des  normalen  Uterus  des  Rindes,   in: 

Zeit.  Tiermed.  16.  Bd.  1912  p  193—214,  235—255  10  Figg. 
SOOS,  L.,   1.  On  the  striped  muscles  of  the  Molluscs.    in:  ÄUattani  Közlemenyek  11.  Bd. 

1912  p  99-104  3  Figg.  [Ungarisch  mit  englischem  Resume.]  [337] 
,    2.  Über  die  Gattung  Pleurotomaria.   ibid.  12.  Bd.  p  14—21  2  Figg.  [Ungarisch  mit 

deutschem  Resume.] 
,    3.  Die  Po?naiias- Arten  des  ungarischen  Faunengebietes,   ibid.  p  151—178,  193 — 224 

40  Figg.  Karte.  [Ungarisch  mit  deutschem  Resume.] 
Soula,  L.  C,  Activite  des  centres  nerveux  et  catabolisme  azote  de  la  substance  nerveuse.   in: 

C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  728—729. 
Sourd,  s.  Le  Sourd. 
Southern,  R.,  Gephyrea  of  the  coasts  of  Ireland.   in:  Fish.  Ireland  Sc.  luvest,  f.  1912  No.  3 

46  pgg.  7  Taf.  [241] 
Soulhwell,  T.,  Notes  from  the  Bengal  Fisheries  Laboratory,  Indian Museum.  Nr.  1.   in:  Reo. 

Ind.  Mus.  Vol.  9  p  79—104  T  7—10.    [Cestoden  und  Trematoden.] 
Sowerby,  G.  B.,  Descriptions  ofEightnew  Marine  Gastropoda,  mostly  from  Japan,  in:  Ann. 

Mag.  N.  H.  (8)  Vol.  11  p 557-560  T9.  [Cominellal,  Phosl,  Conus2,  Fusus  1,  Pseu- 

domurex  1,  Gklorestoma  1,  Margarita  1.] 
Spadolini,  J.,  1.  Contributo  allo  studio  della  morfologia  del  polmone.   in:  Arch.  Ital.  Anat. 

Embr.  Vol.  11  p  604—705  20  Figg.  T  49—55.  [Homo.] 
,    2.  Contributo  allo  studio  della  Morfologia  del  Polmone.  Nota  riassuntiva.   in:  Monit. 

Z.  Ital.  Anno  24  p  49-60  Fig.  T  2. 
Spadolini,  J.,  &  A.  Kraus,  Di  una  variazione  nel  gruppo  dei  Muscoli  spino-appendicolari  nel- 
rUomo.  ibid.  Anno  24  p  13—18  Fig. 

9* 


132  I-  Titel. 

Spaeth,  R.  A.,    1.   The  Mechanism  of  the  Contraction  ia  the  Melanophores  of  Fishes.   in: 

Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  520—524  3  Figg.   [429] 
,    2.  The  physiology  of  the  chromatophores  of  Fishes.    in:   Journ.  Exper.  Z.    Vol.  15 

p  627-586  3  Figg.  4  Taf.  [429] 
Spencer,  W,  K.,    The  Evolution  of  the  Cretaceous  Asteroidea.    in:    Phil.  Trans.  R.  See. 

London  B  Vol.  204  p  99—177  4  Figg.  T  10—16.  [200] 
Spengel,  J.  W. ,    1.    Enteropneusta.    in:   Handwörterb.  Naturw.   Jena  3.  Bd.  p  527—542 

11  Figg. 

,    2.  Sipunculidea.   ibid.  9.  Bd.  p  97—106  14  Figg. 

,    3.  Zur  Organisation  und  Systematik  der  Gattung  Sipuneulus.    in:  Verh.  D.  Z.  Ges. 

23.  Vers,  p  68—77.  [241] 
Splendore,  A.,  Nuove  osservazioni  sul  >Toxoplasma  cumculi<.    in  :  Atti  Accad.  Lincei  Rend. 

(5)  Vol.  22  I.  Sem.  p  722—727.  [169] 
Splittstösser,  Paul,  Zur  Morphologie  des  Nervensystems  von  Anodonta  cellensis  Schrot,   in: 

Zeit.  Wiss.  Z.  104.  Bd.  p  388—470  19  Figg.  [331] 
Spray,  Ruth,  s.  Hyde. 
Springer,  Frank,  The  Crinoid  fauna  of  the  Knobstone  formation.    in:  Proc.  U.  S.  Nation. 

Mus.  Vol.  41  1912  p  175-208. 
Ssaweljew,  S.,   Zur  Kenntnis  der  freilebenden  Nematoden  des  Kolafjords  und  Reliktensees 

Mogilnoje.    (Vorläufige  Mitteilung.)    in:    Trav.  Soc.  Natural.  Petersbourg.    Vol.  43 

Prot,  p  108—126. 
Staderini,  Rutilio,  Curve  normali  ed  anormali  del  corpo  dell'  embryone.    Saggio  di  terato- 

genia  sperimentale.   in:  Arch.  Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11  p  221—298  T  12—24. 
Stafford,  Joseph,  1,  On  the  Fauna  of  the  Atlantic  Coast  of  Canada.    Second  Report.  Mal- 

peque,  1903—1904.    in:  Contr.  Canadian  Biol.  1906—1910  Ottawa  1912  p  37— 44. 

,    2.  Idem.  Third  Report.  Gaspe  1905— 19C6.   ibid.  p  45—67. 

,    3.  Idem.   Fourth  Report,   ibid.  p  69—78. 

,    4.  On  the  Recognition  of  Bivalve  Molluscan  Larvte  in  Plankton  Collections.    ibid. 

p  221—242  T  22-24.  [333] 
Stanley  Kent,  A.  F.,   Observations  on  the  Auriculo-Ventricular  Junction  of  the  Mammalian 

Heart.   in:  Q.  Journ.  Exper.  Phys.   Vol.  7  p  193-195  Fig.  [527] 
Stannus,  Hugh  Stannus,  Anomalies  of  Pigmentation  among  Natives  of  Xyaasaland.   A  con- 

tribution  to  the  Study  of  Albinism.    in:   Biometrica  Vol.  9  p  333 — 365   T  12 — 21. 
*Staples-Brown,  Richard,   Second  Report  on  the  Inheritance  of  Colour  in  Pigeons,  togethei 

with  an  Account  of  some  Experiments  on  the  Crossing  of  certain  Races  of  Doves 

with  special  Reference  to  Sex-limited  Inheritance.   in:  Journ.  Genetics.  Vol.  2  1912 

p  131—162  Taf. 
Starling,  E.  H.,  s.  Evans,  C.  Lowatt. 

Stebbing,  T.  R.  R.,  1.  Cumaceen  (Sympoda).   in:  Tierreich  39. Lief.  16  u.  210  pgg.  137  Figg 
,    2.  On  the   Crustacea  Isopoda  of  the  »Porcupine«  Expedition,     in:   Trans.  Z.  Soc 

London   Vol.  20   p  231—242    T  24-26.    [Qnathia  3,  2  n.,    Äkidognathia  n.  1  n. 

Thambema  n.  1  n.] 
Steche,  0.,  &  P.  Waentig,  Untersuchungen  über  die  biologische  Bedeutung  und  die  Kinetil 

der  Katalase,   in :  Zoologica  Heft  67  p  415—473.    [Rein  physiologisch-chemisch.] 
Stechow,  E.,  1.  Hydroidpotypen  der  japanischen  Ostküste.    2.  Teil:  Campanularidae,  Haie 

cidae,  Lafoeidae,  Campanulinidae  und  Sertularidae,  nebst  Ergänzungen  zu  den  Athe 

cata  und  Plumularidae.    in:  Abb.  Akad.   München  Math.  Phys.  Kl.  Suppl.  3  Abh.  ' 
162  pgg.  135  Figg.  [190] 
,    2.  Ein  thekenloser  Hydroid,  der  mit  einer  Leptomeduse  in  Generationswechsel  steht 

in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  582—586  Fig.  [190] 
,    3t  Neue  Genera  thekater  Hydroiden  aus  der  Familie  der  Lafoeiden  und  neue  Spezies 

von    Thekaten  aus   Japan,     ibid.    43.  Bd.    p  137—144.     [Bedotella  n.,    Stegolaria  n 


I.  Titel.  133 

Ofijptolarella  n..  Halecium  1  n.,  Hebella  1  n.,  Zygophylax  1  n.,   Grammaria  1  n.,  Ser- 

tularella  2  n.,  Diphasia  1  n.,  TImiaria  1.] 
Steel,  Donald,  The  Geologie  Work  of  Termites  in  the  Belgian  Congo.    in:  Amer.  Natural. 

Vol.  47  p  429—533  4  Figg. 
Stefanelli,  A.,  La  piastra  motrice  secondo  le  vecchie  e  le  nuove  vedute  con  osservazioui  ori- 

ginali.   in:  Ann.  Nevrol.  Anno  30  p  161—203  13  Figg.  Taf.  [482] 
Stefanescu,  Sabba,  1.   Sur  la  structure  de  la  couronne  des  molaires  d'Elephant.   in:  CR. 

Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  611—612.  [446; 
,    2.  Sur  la  phylogenie  de  la  couronne  des  molaires  de  Mastodontes  et  d'Elephants. 

ibid.  p  735—736.  [446 
- — ,    3.  Sur  la  ramification  des  tubercules  dentaires  des  molaires  d'Elejyhas,  de  Stcgodon  et 

de  Mastodon.  ibid.  p  882-884.  [446] 
Stefano,  s.  De  Stefano. 
Steinach,  E. ,   Feminierung  von  Männchen  und  Maskulierung  von  Weibchen.     Vorläufige 

Mitteilung,   in:  C.  B.  Phys.  27.  Bd.  p  717—723.  [376] 
Steinmann,  Paul,  Über  Rheotaxis  bei  Tieren  des  fließenden  Wassers,    in:  Verh.  Nat.  Ges. 

Basel  24.  Bd.  23  pgg.  [581] 
Stempeil,  W.,    1.    Über  das    sogenannte    sympathische  Nervensystem   der  Muscheln,     in: 

Festschr.  84.  Vers.  D.  Naturf.  Ärzte  Münster  1912  p  222—234  8  Figg.  [333] 
,    2.  Über  den  Nachweis  feinster  organischer  Strukturen  durch  Mikrophotographie  mit 

ultraviolettem  Licht,    in:   Verh.  Ges.  D.  Naturf.  Ärzte    84.  Vers.   2.  Teil  I.Hälfte 

p  257—259.  [555] 
Standen,  W.,  Zur  vergleichenden  Anatomie  und  Histologie  der  Hypophysis  cerebri.     in: 

Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt.  p  289—332  18  Figg.  T  18-20.  [473] 
Stephens,  J.  W.  W.,  &  B.  Blackloci<,  1.  On  the  Non-identity  of  Tr^/ianoso?;?«  i7-«^cei  (Flimmer 

and  Bradford  1899)  with  the  Trypanosome  of  the  same  name  from  the  Uganda  Ox. 

in:  Ann.  Trop.  Med.  Parasit.  Vol.  7  p  303—308.  [T.  ngandae  n.] 
,    2.  On  the  Non-identity  of  Trypa7iosoma  brucei,  Plimmer  and  Bradford  1899,  with  the 

Trypanosome  of  the  Same  Name  from  the  Uganda  Ox.    in:  Proc.  R.  Soc.  London  B 

Vol.  86  p  187—191.  [T.  ngandae  n.] 
Stephenson,  J.,  On  Intestinal  Respiration  in  Annelids,  in:  Trans.  R.  Soc.  Edinburg.  Vol.  49 

p  735—829  [243] 
Stephenson,  K.,  The  copulatory  organ  of  Scrgestes  vigilax  H.  J.  H.   in:  Mindeskrift  f.  Steen- 

strup  p  1—5  6  Figg.  [276] 
Sternfeld  ,  R.,    Die  Erscheinungen  der  Mimikry  bei  den  Schlangen,    in:    Sitz.  Ges.  Nat. 

Freunde  Berlin  f.  1913  p  98-117  7  Figg.  T  10—13.  [416] 
Sterzi,  Giuseppe,  1.  Intorno  alle  meningi  midollari  ed  al  legamento  denticolato  degli  Ofidi. 

in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  220-227  2  Figg.  [475] 
,    2.  Sullo  sviluppo  delle  arterie  centrali  della  midolla  spinale,  del  bulbo  e  del  ponte. 

in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  1—6  2  Figg.  [530] 
Steudel,  Albrecht,  Absorption  und  Sekretion  im  Darm  von  Insekten,    in:   Z.  Jahrb.  Abt. 

Allg.  Z.  Phys.  33.  Bd.  p  166—224  3  Figg.  T  7—9.  [2861 
Steudel,  H.,    Zur  Histochemie  der  Spermatozoen.    1.  Mitteilung,    in:  Zeit.  Phys.  Chemie 

83.  Bd.  p  72—78.  [Der  Spermatozoenkopf  von  Clupea  harengus  besteht  aus  3/4  Nuclein 

und  1/4  Clupein.j 
Steuer,  A.,  Tertiärformation,    in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  1077—1097  2  Figg. 
Steuer,  Adolf,  1.  Einige  Ergebnisse  der  7.  Terminfahrt  S.  M.  S.  Najade  im  Sommer  1912  in 

der  Adria.   in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol.  5.  Bd.  p  551— 570  14  Figg.  [570] 
,    2.  Ziele    und  Wege  biologischer  Mittelmeerforschung,    in:   Verh.  Ges.  D.  Naturf. 

Ärzte  85.  Vers.  1.  Teil  p  170—197  18  Figg.  [570] 
Stevenson-Hamilton,  J.,    Notes  on  Albinism  in  the  Common  Reedbuck  [Ccrvicapra  arun- 

dinum),  and  on  the  Habits  and  Geographica!  Distribution  of  Sharpe's  Steenbuck  [Ea- 


134  I-  Titel. 

phiceros  sharpei).    in:  Proz.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  537 — 541.    [Ein  AlbinoQ   von 

G.  a.  mit  einem  normalen  Fötu3.] 
Siewart,  Dorothy  A.,  A  Report  on  the  Extra-Antarctic  Amphipoda  Hyperiidea  collected 

by  the  »Discovery«,    in:  Ann.  Mag.  N.  H.  (8)   Vol.  12  p  245 -265  T  4— 7.    [Vibilia 

8,  2  n.,  Paraphronima  2,   Dairella  1,  Phronima  2,   Hyperia  4,   Hyperiella  1,    Hype- 

rioidesl,  Euthemisto  2,  Parathemisto  \,  P/irosinal,  Primno  1,  Anchylomeral,  Pia- 

iyseelusl,  Hemityphisl,  Paratyphus  1,  Hemiscelus  n.  In.,  Schixoscelusl,  Euprono'el, 

Brachyscelus  1,  Lycaea  2,  Streetsia  1,  Dorycephalus  1.] 
Stiasny,  Gustav,   1.  Über  einige  vorgeschrittene  Entwicklungsstadien  von  Lophius  pisca- 

torius.  in:  Arb.  Z.  Inst.  Wien  20.  Bd.  p  1-6  T  1. 
,    2.  Das  Plankton   des  Meeres,     in:    Vorträge   Ver.  Verbreit.  Nat.  Kenntn.   "Wien 

53.  Jahrg.  Heft  16  24  pgg.   [Populäre  Darstellung.] 
,    3.   Studien  über  die  Entwicklung  von  Balanoglossus  clavigerus  D.  Ch.    in:   Z.  Anz. 

42.  Bd.  p  487-500  16  Figg.  [269] 
— — ,    s.  Neppi. 
Stichel,  H.,  Melanismus  bei  Cucullia  artemisiae  Hufn.    in:   Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd. 

p381. 
Stienon,  L.,   L'inegalite  du  calibre  de  la  Crosse   de  I'aorte  de  l'Homme.     in:  Arch.  Biol. 

Tome  18  p  637—650. 
Stigibauer,  R.,  Der  histologische  Bau  der  Delphinhaut  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 

Pigmentierung.   in:  Sitz.  Akad.  Wien  122.  Bd.  3.  Abt.  p  17—26  Taf.  [426] 
Siigler,  R.,    Wärmelähmung  und  Wärmestarre  der  menschlichen  Spermatozoen.    in:  Arch. 

Ges.  Phys.  155.  Bd.  p  201—230.  [362] 
Stiles,  0.  W.,  Report  of  the  International  Commission  on  Zoological  Nomenclature.    in: 

Science  (2)  Vol.  38  p  6—19. 
Stirrup,  H.  H.,   A  Descriptive  Study  of  an  Oligochaete  Worm  of  the  Family  Euchytraeida- 

with  an  Appendix  on  certain  Commensal  Protozoa.    in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913 

p  300— 321  F  61-67  T  46-49.  [251] 
Stockard,  Charles  R.,  1.  An  experimental  study  of  the  position  of  the  optic  anläge  in  Am- 

blystoma  punctatum,  with  a  discussion  of  certain  eye  defects.    in:  Amer.  Journ.  Anat. 

Vol.  15  p  253-289  9  Figg.  [489] 
,    2.  The  Effect  on  the  Offspring  of  Intoxicating  the  Male  Parent  and  the  Transmission 

of  the  Defects    to  Subsequent  Generations.     in:    Amer.    Natural.    Vol.  47    p  641 

—682.  [685] 
Stockberger,  W.  W.,  A  Literary  Note  on  the  Law  of  Germinal  Continuity.    ibid.  p  123 — 128. 
Stocking,  Ruth  J.,   A  Note  on  the  Spermatogenesis  of  Tenebrio  molitor.   in:  Biol.  Bull. 

Vol.  24  p  370—376  Taf.  [305] 
StoYcesco,  G.,  Sur  la  permeabilite  du  rectum  aux  albuminoides.   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris 

Tome  74  p  957—958.  [Canis.] 
Stone,  Werner,  The  Phylogenetic  Value  of  Color  Characters  in  Birds.    in:  Journ.  Acad. 

Nat.  Sc.  Philadelphia  (2)  Vol.  15  1912  p  311—320  T  27.  [422] 
Stopford,  J.  S.  B.,  A  Note  on  the  Significance  of  Certain  Anomalies  of  the  Renal  and  Sper- 

matic  Arteries,   in :  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  48  p  81 — 85  Fig.  [Homo.] 
Storrow,  B.,  1.  The  Prawn  (Norway  Lobster,  Nephrops  7iorvegietis)  and  the  Praw  Fishery 

of  North  Shields.   in:  Rep.  Dove  Mar.  Lab.  Cullercoats  (2)  Rep.  2  p  9—12. 
,    2.    Surface  Life.    ibid.  p  59—83.    [Phänologische    Notizen  über  Fischeier,  Appen- 

dicularien,  Isopoden,  Amphipoden,  Copepoden,  Cladoceren,  Chaetognathen,  Cteno- 

phoren,  Peridineen  und  Larven  von  Echinodermen,  Mollusken,  Crustaceen,  Poly- 

chaeten,  Bryozoen,  Medusen.] 

,    3.  The  Spawning  of  the  Whiting.   ibid.  p  84  Taf. 

,    4.  Faunistic  Notes,    ibid.   p  99—101.    [Echinodermata,  Nudibranchia,  Pisces,  Poly- 

chaeta,  Peridinea.] 


I.  Titel.  135 

Stotsenburg,  J.  M.,  The  effect  of  spaying  and  semi-spaying  young  Albino  Rats  [Mus  nor- 
vegicus  albinus)  on  the  growth  in  body  weight  and  body  length.  in :  Anat.  Rec.  Vol,  7 
p  183—194  11  Figg.  [584] 

Stout,  Vinnie  Ream,  Studies  in  Laguna  Amphipoda.  in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  34.  Bd. 
p  632-659  3  Figg.  [Nannonyx  1  n.,  Ämpelisca  1  n.,  Caliniphargus  n.  1  n.,  Fim- 
briella  n.  1  n.,  Maera  1  n.,   Neogammaropsis  n.  1  n.,   Orchestoidea  1  n.,   Ällorchestes 

2  n.,  Leynhos  1  n.,  Neophotis  n.  1  n.,  Photis  1  n.,  Orubia  1  n.,  Ischyrocerus  1  n.,  Erich- 
thoniiis  In.] 

Strahl,  H.,    1.  Zur  Entwicklung  von  Mycetes  und  Cebus.    in:  Anat.  Anz.    43.  Bd.  p  501 — 

510.  [V.M.] 
,    2.  Über  den  Bau  der  Placenta  von  Dasypus  novemcinctus.    ibid.  44.  Bd.   p  440—447 

3  Figg.   [V.  M.] 

zur  Strassen,  0.,  Das  Aussehen  des  Okapi,    in:  Ber.  Senckenb.  Ges.  43.  Ber.  1912  p  287 — 

292  2  Figg.  T  5. 
Straub,  W.,  Die  Bedeutung  der  Zellmembran,    in:  Verh.  Ges.  D.  Naturf.  Ärzte   84.  Vers. 

1.  Teil  p  192—214  10  Figg.  [Rein  physiologisch-chemisch.] 
Sirebel,  Hermann,    Bemerkungen  zu  den   Clavatula-Gva^\iQX\.  Perrona  und   Tomella,    in: 

Mitteil.  Nat.  Mus.  Hamburg  29.  Jahrg.   1912   p  1—24  Taf.    [Tomclla  3,  Perrona  2 

von  der  Westküste  von  Afrika.] 
Strecker,  Friedrich,  Der  innere  Leistenring  und  seine  Beziehungen,    in:  Arch.  Anat.  Phys. 

Anat.  Abt.  Jahrg.  1913  p  295—364  T  6—10.  [Homo.] 
Strickland,  E.  Harold,  Further  observations  on  the  parasites  of  Simulium  larvse.   in:  Journ. 

Morph.  Vol.  24  p  43—106  6  Taf. 
Strindberg,  Henrik,  1.  Einige  Stadien  der  Embryonalentwicklung  bei  Myrtnica  rubra  unter 

besonderer  Berücksichtigung  der  sogenannten  Entodermfrage.    in:   Z.  Anz.  41.  Bd. 

p  512-521  9  Figg.  [V.  M.] 
,    2.   Embryologische    Studien    an  Insekten,    in:    Zeit.  Wiss.  Z.    106.  Bd.    p  1—227 

71  Figg.  [287] 
Sirobell,  E.  C,  s.  Foot,  Katharine. 
*Stromer,  Ernst,  Funde  fossiler  Fische  in  dem  tropischen  Westafrika,   in:  C.  B,  Min.  Geol. 

Pal.  f.  1912  p  87-88. 
Strubberg,  A.,   The  Metamorphosis  of  Elvers  as  influenced  by  outward  conditions.   Some 

Experiments,  in:  Meddel.  Komm.  Havund.  Köbenhavn.  Fisk.   Bind  4  No.  3  11  pgg. 

9  Figg.    [Der  wichtigste  Faktor  ist  die  Temperatur.] 
StUbel,  Hans,    1.   Ultramikroskopische  Beobachtungen  an  Muskel-  und   Geißelzellen,    in: 

Arch.  Ges.  Phys.  151.  Bd.  p  115—124.  [566] 
,    2.  Morphologische  Veränderungen  des  gereizten  Nerven.  2.  Mitteilung,  ibid.  153.  Bd. 

p  111-127  T  1.  [465] 
,    3.  Morphologische  Veränderungen  des  gereizten  Nerven,    in:  Verh.  Ges.  D.  Naturf. 

Ärzte  84.  Vers.  2.  Teil  2.  Hälfte  p  359.  [466] 
Studnicka,  F.  K.,  1.  Epidermoidale  Sinneszellen  bei  jungen  Ammocoeten  (Proammocoeten). 

in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  102—112  5  Figg.  [425] 
■ ,    2.  Die  primäre  Augenblase  und  der  Augenbecher  bei  der  Entwicklung  des  Seiten- 
auges der  Wirbeltiere,   ibid.  p  273—301  16  Figg.  [490] 

,    3.  Das  extrazelluläre  Protoplasma,   ibid.  p  561 — 593.  [566] 

Sturtevant,  A.  H.,   1.  The  Himalayan  Rabbit  Gase,  with  Some  Considerations  on  Multiple 

Allelomorphs.   in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  234—239.  [586] 
,    2.   The  linear  arrangement  of  sex-linked  factors  in  Drosophila,  as  shown  by  their 

mode  of  association.    in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  14  p  43—60.  [587] 
* ,  3.  A  Critical  Examination  of  Recent  Studies  on  Colour  Inheritance  in  Horses.   m: 

Journ.  Genetics  Vol.  2  1912  p  41—51. 
Suarez,  s.  Lopez-Suärez. 


136  I-  Titel. 

Sumbal,  Jar.,    Über  das  Volutin,   Chromatin  und  Nuklein.    in:   Zeit.  AUg.  Pliys.    15.  Bd. 

p  456 — 467.    [Zwischen  Volutin,  Chromatin  und  chemisch  dargestelltem  Nuklein  be- 
steht kein  wesentlicher  Unterschied.] 
Sumner,  Francis  B.,  The  effects  of  atmospheric  temperature  upon  the  body  temperature  o 

Mice.   in:  Journ.  Exper.  Z.  Vol.  15  p  315—377  3  Figg.  [419] 
Sund,  Oscar,  The  Glass  Shrimps  [Pasiphcea]  in  Northern  Waters.   in:  Bergens  Mus.  Aarbok 

f.  1912  No.  6  17  pgg.  9  Figg.  3  Taf.  [4  sp.j 
*Supino,  Feiice,  Cenni  morfologici  e  biologici  sopra  alcuni  Percoidi  (Persico-trota;  Persico- 

sole;  Sandra),    in:  Atti  Soc.  Ital.  Sc.  Nat.  Mus.  Civ.  Milano  Vol.  51   1912    p  191 

—206  11  Figg. 
Surcouf,  Jacques,  La  transmission  du  Ver  macaque  par  un  Moustique.    in:  C.  R.  Acad.  Sc. 

Paris  Tome  156  p  1406 — 1408  Fig.    [Janthinosoma  lutxi  überträgt  die  Eier  von  Der- 

matobia  cyaniventris.] 
Surface,  Frank  M.,  1.  The  Histology  of  the  Oviduct  of  the  Domestic  Hen.   in:  Ann.  Rep. 

Maine  Agricult.  Exper.  Stat.  1912  p  395—430  5  Taf.  [546, 
,    2.  The  Histology  of  the  Oviduct  of  the  Domestic  Hen.    in:  Bull.  Maine  Agr.  Exper. 

Stat.  No.  206  1912  p  395—430  5  Taf. 
Suschkin,  P.,  Zur  anatomischen  Begründung  einiger  paläarktischer  Arten  der  Gattung  Me- 

litcvaY.  (Rhopal.,  Nymphal.l.    in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  169— 175,  285— 

289,  321—325  30  Figg.  [Männlicher  Genitalapparat.] 
Suter,  Henry,    New  Species  of  Tertiary  Mollusca,    in:    Trans.  Proc.    New  Zealand  Inst. 

Vol.  45   p  294— 297    T  12— 14.    [Polinices  1  n.,    Clavaiula  1,    Terebra  1;    Pecienl, 

Venericardia  1,  Chione  1.] 
Sutton,  Alan  C,  On  an  abnormal  specimen  oi  Roccus  lineatus  with  especial  reference  to  the 

Position  of  the  eyes.   in:  Anat.  Rec.  Vol.  7  p  196—202  6  Figg.  [378] 
Swellengrebel,  N.  H. ,    Schizogonie  der  weiblichen  Gametocyten  von  Laverania  malariae 

(Tropica-Parasit).   in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  Orig.  70.  Bd,  p  179-181  Taf.  [168] 

,   s.  Kuenen. 

*Swift,  Walter  B.,  Psychological  results  in  reactions  to  tone  before  and  after  exstirpation  of 

the  temporal  lobes.   in:  Journ.  Animal  Behavior  Vol.  2  1912  p  225 — 228. 
Swithinbank,  Harold,  &  G.  E.  Bullen,   The  Occurrence  of  y  Anomalocera  paitersoni*,  Temp. 

in  Mounts  Bay.   in:  Nature  Vol.  91  p  451. 
Symington,  J.,  The  Abdomino-Pelvic  Cavity.   in:  Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  143 

—158  7  Figg.  [538; 
Symington,  J.,  &  P.  T.  Crymble,    The  Central  Fissure  of  the  Cerebrum.   ibid.  p  321—339 

13  Figg. 
Szabö,  J.,    On  the  male  of  Myrmecopkila  acervorum.    in:   Ällattani  Közlemenyek  11.  Bd. 

1912  p  116—125  5  Figg.  [Ungarisch  mit  englischem  Resunie.]  [294] 
Szent-Györgyi,  Albert  v.,  1.  Zur  Anatomie  und  Histologie  des  Teguments  der  Analöffnung 

und  des  Rectum,    in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  49.  Bd.   p  303—337  Fig.  T  20-23. 
* ,2.  Der  Canalis  hyaloideus  im  Auge  des  Schweines,    in:  Arch.  Ophthalm.  85.  Bd. 

p  137—145  4  Figg. 
Szlly,  A.  V.,  1.  Erwiderung  auf  die  Bemerkung  von  E.  Meirowsky  zu  meiner  Arbeit:  Über 

die  Entstehung  des  melanotischen  Pigmentes  im  Auge  usw.    in:  Arch.  Mikr.  Anat. 

82.  Bd.  1.  Abt.  p  333—337. 
* ,  2.  Über  die  einleitenden  Vorgänge  bei  der  ersten  Entstehung  der  Nervenfasern  im 

Nervus  opticus,   in:  Arch.  Ophthalm.  81.  Bd.  1912  p  67—86  2  Taf. 
Szombaty,  Col.,    1.    Contributions  pour  l'etude  des  Salticides  foi-miciformes.    in:   Ällattani 

Közlemenyek  12.  Bd.  p22 — 40  11  Figg.  [Ungarisch  mit  französischem  Resume.]  [281] 
■ ,    2.  Bau  und  Funktion  des  Bulbus  genitalis  der  Spinnen,    ibid.  p  224—243  7  Figg. 

[Ungarisch  mit  deutschem  Resume.]   [281] 


I.  Titel. 


137 


Szüts,  Andreas  v.,  1.  Eine  neue  parasitische  Nematode,    in:  Ällattani  Ivözlemenyek  11.  Bd. 

1912   p   81— 84  8  Figg.    [Ungarisch  mit  deutschem  Resume.]    [228] 
,    2.  Über  die  Ganglienzellen  der  Lumbriciden.    ibid.  p  108—116  4  Figg.    [Ungarisch: 

mit  deutschem  Resume.]    [250] 
.    3.  Die  Archaeo-  und  Neolumbriciden.    ibid.  p  1—14  11  Figg.   [Ungarisch  mit  deut- 
schem Resume.]    [249] 
■ ,    i.  Über  einen  interessanten  Krebs  aus  dem  Quarnero.   ibid.  p  104—108.   [Ungarisch 

mit  deutschem  Resume. 1    [Inachus  doryjichus.] 
,    5.  Etüde  morphologique  sur  V Ärchaeodrilus  dubiostis.    in:   Ann.  H.  N.  Mus.  Nat. 

Hung.  Vol.  11  p  48—87  22  Figg.  T  1—4.  [250] 

,    6.  Die  Archaeo- und  Neolumbricinen.  in:  Z.Anz.  42.  Bd.  p  337— 352  11  Figg.  [249] 

Szymanski,  J.  S.,  1.  Ein  Versuch,  die  für  das  Liebesspiel  charakteristischen  Körperstellungen 

und  Bewegungen  bei  der  Weinbergschnecke  künstlich  hervorzurufen,    in:  Arch.  Ges. 

Phys.  149.  Bd.  p  471—482  Fig.  [345] 
■ ,    2.   Ein  Beitrag  zur  Frage  über  tropische  Fortbewegung,   ibid.  154.  Bd.  p  343—363 

15  Figg.  [581] 

,    3.  Methodisches  zum  Erforschen  der  Instinkte,    in:   Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  260—264. 

,    4.  Zur  Analyse  der  sozialen  Instinkte,   ibid.  p  649—658.  [288] 

raets  V.  Amerongen,  "Walter,    Untersuchimgen   am  Schädel   des  Haushundes,     in:   Arch. 

Naturg.  79.  Jahrg.  7.  Heft  p  5 — 77.    [Rassenanatomisch.] 
Taliaferro,  Wm.  H.,  s.  Kepncr. 
Fanaka,  S.,  s.  Jordan,  David  Starr. 
*Tanaka,  Yoshimaro,  1.  A  Study  of  Mendelian  Factors  in  the  Silkworm,  Bomhyx  mori.   in: 

Journ.  Coli.  Agric.  Sapporo  Vol.  5  p  91 — 113  Taf. 
* ,  2.  Gametic  Coupling  and  Repulsion  in  the  Silkworm,  Bojnhyx  mori.    ibid.  p  115 

—148  Taf. 
,    3.  Preliminary  Note  on  the  Bright  Spots  of  Anthera^an  Larvse.    in:  Z.  Anz.  43.  Bd. 

p  36-40. 
rashiro,  Shiro,  A  Chemical  Study  of  Life,   in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  282—286.  [582] 
raylor,  George  W.,  Preliminary  List  of  One  Hundred  and  Twenty-nine  Species  of  British 

Columbia  Decapod  Crustaceans.    in:  Contr.  Canadian  Biol.  1906—1910  Ottawa  1912 

p  187-214. 
raylor,  Monica,  T\i&  D&v&lo'^meni  oi  Symbranchus  marmoratus.   in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2) 

Vol.  59  p  1-52  4  Figg.  T  1-4.  [385] 
Tedeschi,  A.,  s.  Bertarelli. 

rennent,  David  H.,  Echinoderm  Hybridization.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  535— 537.  [V.M.] 
Teodoro,  G.,  1.  Sulla  struttura  delle  valve  anali  del  Lecanium  oleae  Bern,   in:  Redia  Vol.  8 

4  pgg.  2  Figg.  [315] 

,    2.  Sul  sistema  tracheale  dei  Lecaniti.   ibid.  Vol.  9  p  215-224  T  9.  [315] 

rerao,  Arata,   A  Catalogue  of  Hermit-crabs  found  in  Japan  (Paguridea  excluding  Litho- 

didse)  with  Descriptions  of  Four  New  Species.    in:  Annotat.  Z.  Japon.  Vol.  8  p  355 

—391  4  Figg.    [Aniculus  1,    Galcinus  4,    Gatapagurus  1,    Clibanarius  6,   Diogenes  4 

1  n.,  Eupagurus  26,  1  n.,  Paguristes  6,  Pagurus  12, 1  n.,  Parapagunis  3,  1  n.,  Spiro- 

pagurus  2;  Birgus  1,   Coenobiia  S;  Pomaiocheles  1,  Pylocheles  1.] 
rerni,  T.,  1.  Sulla  presenza  di  condrioconti  e  sul  loro  comportamento  durante  il  periodo 

istogenetico  dello  spermatozoo.  Nota  preliminare.   in:  Arch.Ital.  Anat.  Embr.  Vol.  11 

p  207—220  18  Figg. 
,    2.  Suir  esistenza  di  condrioconti  nella  testa  degli  Spermatozoi  adulti  di  Urodeli.   in: 

Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  88—94  T  8.  [362] 
resch,  J.  J.,  Das  Nervensystem  der  Heteropoden.    in:   Zeit.  Wiss.  Z.   105.  Bd.  p  243-279 

18  Figg.  T  17.  [336] 


138  I-  Titel. 

*TeSSe,  Giulio,  Frequentissimi  casi  di  Lmguatula  dentieulata  nei  gangli  mesenterici  dei  Bo- 

vini  sardi.  in:  Clin.  Veterin.  Anno  34  p  147—157,  204—211  Figg. 
Teudt,  Heinrich,  Eine  Erklärung  der  Geruchserscheinungen,    in:  ßiol.  C.  ß.  33.  Bd.  p  716 

—724.  [582] 
Thayer,  Abbott  H.,    Concealing  Coloration,  an  Answer  to  Theodore  Roosevelt.    in:   Bull. 

Amer.  Mus.  N.  H.  Yol.  31  1912  p  313-322  4  Figg.  [572] 
Theel,  Hjalmar,   Some  notes  on  the  development  of  Echinocardium  cordaium  (Penn)  and 

Parechinus  miliaris  (L.)    in:   Svenska  Akad.  Handl.    49.  Bd.    1912    No.  4   14  pgg. 

Taf.  [203] 
*Theobald,  Fred.  V.,  The  Distribution  of  the  Yellow  Fever  Mosquito  [Stegomyia  fasciata 

Fabricius)  and  General  Notes  on  its  Bionomics.    in:    1.  Congr.  Internat.  Ent.  Vol.  1 

1911  Mem.  p  145—170  2  Figg.  Taf. 
Thiele,  Joh.,  1.  Antarktische  Solenogastren.   in:  D.  Südpol.  Exp.  14.  Bd.  p  37 — 64  2  Figg. 

T  4 — 8.     [Lepidomenia  1  n.,   Nematomenia  3  n.,   SaJidalomenia  n.  2  n.,   Pliyllomeyiia 

n.  1  n. ;  Pruvotitia  2  n.;  Metamenia  1  n.,  Proneomenia  3,  2  n.] 

,    2.  Scaphopoda.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  832 — 835  3  Figg. 

,    3.  Ein  neuer  Solenogaster  von  Spitzbergen,    in:    Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde  Berlin  f. 

1913  p  160 — 162  2  Figg.   [Nemato7nenia  arctica.] 
,   4.   Dr.  Naef  und  das   »Cölom  der  Mollusken«,     in:    Z.  Anz.  41.  Bd.  p  251—252. 

[Polemisch.] 
Thienemann,  August,  1.  Die  Felchen  des  Laacher  Sees,    in:    AUg.  Fischereizeit,  p  115 — 118. 

[»Die  heute  im  Laacher  See  gefangenen  Fische  sind  echte  Felchen«.] 
,    2.  Der  Zusammenhang  zwischen  dem  Sauerstoffgehalt  des  Tiefenwassers  und  der 

Zusammensetzung  der  Tiefenfauna  unserer  Seen.   Vorläufige  Mitteilung,    in:  Inter- 
nat. Rev.  Hydrobiol.  6.  Bd.  p  243—249. 

,    3.  Die  Salzwassertierwelt  "Westfalens,   in:  Verh.  D.  Z.  Ges.  23.  Vers.  p56 — 68.  [575] 

Thilo,  Otto,  Verknöcherte  Schwimmblasen,     in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  289—298  6  Figg.  [520] 
Thiry,  G.,  L'Anguillule  stercorale  Strongyloides  stercoralis  (Bavay,  1877),  chez  les  mineurs  de 

fer  de  la  Lorraine,   in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  500 — 501. 
*Thoma,  R.,  Anpassungslehre,  Histomechanik  und  Histochemie.  Mit  Bemerkungen  über  die 

Entwicklung  und  Formgestaltung  der  Gelenke.    Eine  Entgegnung  auf  W.  Roux'  Be- 
richtigungen,  in:  Arch.  Path.  Anat.  Phys.  207.  Bd.  1912  p  257— 277  Fig. 
Thompson,  Caroline  Burling,  A  comparative  study  of  the  brains  of  three  genera  of  Ants, 

with  special  reference  to  the  mushroom  bodies.     in:  Journ.  Comp.  Neur.  Vol.  23 

p  515—574  42  Figg.  [308] 
Thompson,  Joseph  C,    Contributions  to  the  Anatomy  of  the  Ophidia.     in:  Proc.  Z.  Soc. 

London  f.  1913  p  414—425  F  77,  78.   [405,  447] 
*Thompson,  Peter,  The  Diaphragm  in  a  7  mm.  Human  Embryo,   in:  Brit.  Med.  Journ.  1912 

Vol.  2  p  768-769. 
Thompson,  Will.  F.,  The  Protoconch  oi  Acmcea.   in:  Proc.  Acad.  N.  Sc.  Philadelphia  Vol. 64 

p  540-544  6  Figg.  [342] 
Thomson,  G.  M.,   The  Natural  History  of  Otago  Harbour  and  the  Adjacent  Sea,  together 

with  a  Record  of  the  Researches  carried  on  the  Portobello  Marine  Fish-hatchery. 

Part  1.     in:    Trans.  Proc.  N-Zealand  Inst.  Vol.  45  p  225—251   T  10.     [Pisces  und 

Crustacea.] 
Thomson,  John  Gordon  &  David,    1.   The  Growth  and  Sporulation  of  the  Benign  and  Ma- 

lignant  Tertian  Malarial  Parasites  in  the  Culture  Tube  and  in  the  Human  Host,    in: 

Ann.  Trop.  Med.  Parasit.  Vol.  7  p  509—524  T  34,  35.  [168] 

,    2.  Idem.  in:  Proc.  R.  Soc.  London  B  Vol.  87  p  77—88  T  10. 

Thomson,  J.  G.,  &  H.  B.  Fantham,  The  Culture  of  Babesia  [Piroplasma]  canis.    in:  Ann. 

Trop.  Med.  Parasit.  Vol.  7  p  621—632  5  Figg.  T  42. 


I.  Titel.  139 

Thomson,  J.  Stuart,  Observations  on  the  Coloration  oi Echinus  angulosus.  in-  Ann  Marr 
N.  H.  (8)  Vol.  12  p  190-199.  [204]  '  ^' 

Thomson,  William  Francis,  s.  Jordan,  David  Starr. 

Tilney,  Frederick,  An  Analysis  of  the  Juxta-Neural  Portion  of  the  Hypophysis  Cerebri  with 
an  Embryological  and  Histological  Account  of  a  Hitherto  Undescribed  Part  of  the 
Organ,  in:  Internat.  Monatsschr.  Anat.  Phys.  30.  Bd.  p  258-293  3  Fiacr  T  5—19 
[473]  ^^' 

Tippmar,  Fritz  Richard,  Histologische  und  vergleichend  anatomische  Untersuchungen  an 
Cephalopoden.   in :  Zeit.  Wiss.  Z.  107.  Bd.  p  509-673  39  Figg.  T  15,  16.  [364] 

Titone,  s.  Porcelli  Titone. 

Todd,  Wingate,  1.  Note  on  Unilated  Renal  Aplasia.  in:  Anat.  Anz  43  Bd  n  53— 55  Fio^ 
[540]  ■       ■  i' 

,    2.  Notes  on  the  Respiratory  System  of  the  Elephant.  ibid.  44.  Bd  p  175—183  3  Fie-ff 

[523]  ^^" 

,    3.  A  Preliminary  Communication  on  the  Development  and  Growth  of  Bone  and  the 

Relations  thereto  of  the  several  Histological  Elements  concerned.  in:  Journ.  Anat 
Phys.  London  Vol.  47  p  177—188  9  Figg. 

Tolt,  P.  J.  du,  Untersuchungen  über  das  Synsacrum  und  den  Schwanz  von  Oallus  domesticus 
nebst  Beobachtungen  über  Schwanzlosigkeit  bei  Kaulhühnern,  in:  Jena.  Zeit.  Naturw 
49.  Bd.  p  149-312  21  Figg.  T  12—14.  [447] 

Toldt,  K.,  jun.,  Über  Hautzeichnung  bei  dichtbehaarten  Säugetieren,  insbesondere  bei  Pri- 
maten, nebst  Bemerkungen  über  die  Oberflächenprofilierung  der  Säugetierhaut,  in: 
Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  271—350  3  Figg.  T  9—12.  [436] 

Tölg,  Franz,  Psylliodes  attemiata  Koch,  der  Hopfen-  oder  Hanf-Erdfloh.  1.  Teil.  Morpho- 
logie und  Biologie  der  Präimaginalstadien.  in:  Verh.  Z.  Bot.  Ges.  "Wien  63.  Bd.  p  1 
—25  15  Figg. 

Tomaselll,  P.,  s.  Quajat. 

Tönniges,  C,  Sporozoa.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  304—344  46  Figg. 

Törne,  Oskar,  Über  das  knorpelige  Accessorium  der  Vespertilionidenhand.  in:  Morph. 
Jahrb.  45.  Bd.  p  431—440  o  Figg.  [453] 

Tornier,  G.,  1.  Reptilia.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  315—337  21  Figg. 

,    2.  Reptilia.   Paläontologie,   ibid.  p  337—376  53  Figg. 

Torr,  W.  G.,  A  New  Tasmanian  Chiton,  in:  Papers  Proc.  R.  Soc.  Tasmania  f.  1912  p  1 — 2. 
[Callochiton  mayi  n.] 

,    s.  May. 

Torraca,  L.,  SuUe  arteriolae  rectae  del  rene  dei  Mammiferi.  in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  23 
p  76—283  Fig.  [531] 

Torrey,  Harry  Beal,  Trials  und  Tropisms.   in:  Science  (2)  Vol.  37  p  873—876.  [160] 

Tournadc,  A.,  1.  Difference  de  motilite  des  spermatozoides  preleves  dans  les  divers  segments 
de  l'epididyme.  in :  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  738—739.  [>La  motilite  est 
une  propriete  que  les  spermatozoides  acquierent  peu  ä  peu  durant  leur  transit  dans 
l'epididyme.«] 

,    2.  Sur  les  delais  de  regeneration  du  vague  chez  le  Rat  blanc.   ibid.  p  956—957.  [467] 

Tournade,  A.,  &  J.  Delacarte,  Longue  vitalite  des  spermatozoides  dans  les  voies  deferen- 
tielles.  ibid.  p  861 — 862.  [Die  Spermien  von  Mus  decumanus  können  in  den  Aus- 
führwegen mehr  als  71/2  Monate  leben.] 

Tournade,  A.,  &  L.  Merland,  Motilite  nulle  des  spermatozoides  enkystes  dans  le  tissu  con- 
jonctif.   ibid.  p  739—740.     [Mus  decumanus.] 

Tourneux,  F.,  &  Ch.  Faure,  1.  Evolution  de  la  cloison  pharyngo-cesophagienne  chez  l'em- 
bryon  de  Vipera  aspis.  ibid.  p  219—220.  [503] 

,   2.  Evolution  de  la  Cloison  pharyngo-cesophagienne  chez  l'Embryon  de  Vipera  aspis. 

in:  Journ.  Anat.  Phys.  49.  Annee  p  215—223  3  Figg.  [503] 


140  I-  '-Tite^- 

Townsend,  C.  H.  T..  1.  Inquiry  into  the  Relationships  and  Taxonomy  of  the  Muscoid  Flies. 

in:  Canad.  Entomol.  Vol.  45  p  37—57.  [318] 
,    2.  A  P/?^e&otowMS  the  Practically  Certain  Carrier  of  Verruga,   in:  Science  (2)  Vol. 38 

p  194—195. 
*Toyama,  K.,  1.  Contributions  to  the  Study  of  Silk- Worms.    1.  On  the  Embryology  of  the 

Silk-Worm.   in:  Bull.  Coli.  Agr.  Tokyo  Vol.  5  1912  p  73-117  5  Taf. 
* ,  2.  Maternal  Inheritance  and  Mendelisme.    (First  Contribution.)   in:  Journ.  Genetica 

Vol.  2  p  351—405  Taf. 
Toyoda,  Hidezo,  Züchtungsversuche  mit  Babesia  canis  nach  der  Basschen  Methode,     in:  C. 

B.  Bakt.  1.  Abt.  72.  Bd.  Orig.  p  76—81  Taf.  [169] 
Trägärdh,  J.,  1.  Contributions  towards  the  comparative  Morphology  and  Phylogeny  of  the 

Parasitid»  (Gamasidge).  in:  Arkiv.  Z.  Bd.  7  Haft  4  24  pgg.  30  Fi  gg.  [282] 
,    2.  Bidrag  tili  kännedomen  om  Dipterlarvarna.    2.  En  svampätaude  Anthomyid-larv. 

ibid.  Band  8  No.  5  16  pgg.  10  Figg.  Taf.  [318] 
,    3.  Contributions  towards  the  Comparative  Blorphology  of  the  trophi  of  the  Lepid- 

opterous  Leaf-Miners.   ibid.  No.  9  48  pgg.  67  Figg.   [325] 
Transehe,  N.  von,  Studien  über  Temperatureinwirkung  auf  Daphnia  magna,  mit  besonderer 

Berücksichtigung  der  Anpassungserscheinungen,   in:  Arch.  Ges.  Phys.  163.  Bd.  p  323 

—352  4  Figg.  [271] 
Tregouboff,  G.,  Sur  un  Chytridiopside  nouveau,  Chytridioides  Schixophylli  n.  g.,  n.  sp.,  para- 

site  de  Tintestin  de  Schizophyllum  mediterraneum  Latzel.  in :  Arch.  Z.Exper.  Tome52 

Notes  p  26—31  2  Figg.  [176] 
Trendelenburg,  W.,  Gehörsinn,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  4.  Bd.  p  733 — 750. 
Tretjakoff,  D.,  1.  Die  zentralen  Sinnesorgane  von  Petromyxon.  in:  Arch.Mikr.  Anat.  83. Bd. 

1.  Abt.  p  68—117  T  5,  6.  [469] 
,    2.  Zur  Anatomie  des  Auges  der  Kröte,   in:  Zeit.Wiss.Z.  105. Bd.  p  537—573  6 Figg. 

T26.  i490] 
Tribe,  Eniel  M.,  s.  Cullis. 
Triepel,  Hermann,   Selbständige  Neubildung  einer  Achillessehne,     in :  Arch.  Entw.  Mech. 

37.  Bd.  p  278-284  2  Figg.  [463] 
Trojan,  E.,  Über  Hautdrüsen  des   Chactopterus  variopedaius  Clap.     in :  Sitz.  Akad.  Wien 

122.  Bd.  1.  Abt.  p  565—596  Fig.  Taf.  [2511 
Trotter,  Spencer,  The  Faunal  Divisions  of  Eastern  North  America  in  Relation  to  Vegetation, 

in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  :2;  Vol.  15  1912  p  205—218.  [407] 
True,  Frederic  W.,  Description  of  a  New  Fossil  Porpoise  of  the  Genus  DelpJiinodon  from  the 

Miocene  Formation  of  Neponset  Valley,  Massachusetts,     ibid.  p  163 — 194  T  17 — 26. 

{D.  dividum  n.j 
Tschalussow,  M.  A.,    Die  Innervation  der  Gefäße  der  Nasenschleimhaut.    Experimentelle 

Untersuchung,   in:  Arch.  Ges.  Phys.  151.  Bd.  p  523—542  10  Figg.  T  8.  [485] 

,    s.  Fofanow. 

Tschassownikow,  S.,  Über  die  stäbchenförmigen  Zentralkörperchen  bei  den  Insekten,     in: 

Arch.  Mikr.  Anat.  81.  Bd.  2.  Abt.  p  73—87  T  4,  5.  [304] 
Tscherning,  ...,  Une  theorie  de  la  vision.    in:  C.  K  Acad.  Sc.  Paris  Tome  156  p  569-570. 
Tschugunoff,  Nicolaus,  Über  die  Veränderung  des  Auges  bei  Leptodora  Kindlii  (Focke)  unter 

dem  Einfluß  von  Nahrungsentziehung.   (Eine  experimentelle  Untersuchung.)   (Vorläu- 
fige Mitteilung.)    in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  351-361  8  Figg. 
Tsukaguchi,  H.,  Ein  Beitrag  zur  Theorie  des  Mesoderms.     in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  513 — 

519  Taf.  [398] 
Tuffe rs,  Paul,  Die  Entwicklung  des  nasalen  Endes  des  Tränennasenganges  bei  einigen  Säuge- 
tieren,  in:  Anat.  Hefte  1.  Abt.  49.  Bd.  p  399—440  13  Figg.  [450] 
Tümpel,  E,.,  Biologisches  und  Anatomisches  über  Locusia  viridissima.     in:  Sitz.  Nat.  Ver. 

Bonn  f.  1912  E  p  56—60.     [Auszug.] 


I.  Titel. 


141 


Tur,  Jan,  Sur  les  diplogeneses  embryonnaires  ä  centres  rapproches.  in:  Arch.Biol  Tome  28 

p  325-345  4  Figg.  T  15.  [379] 
Turnbull,  Hubert  M.,   A  Gase  of  Familial  Malformation  in  a  Fowl's  Head.     in:  Biometrika 

Vol.  9  p  538—539  3  Figg.     [Verkrümmung  der  Nasalia  und  des  Schnabels.] 
Turner,  Abby  H.,  Remarks  on  the  Origin  of  the  Phrenic  Nerve  in  tlie  Rabbit,  Cat,  and  Dog. 

in:  Amer.  Journ.  Phys.  Vol.  32  p  65— 69.  [480] 
Turner,  C.  H.,  1.  Behavior  of  the  Common  Roach  {Periplaneta  orientalis)  on  an  Open  IMaze. 

in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  348—365  5  Figg.  [297] 

* ,  2.  The  Copulation  oi  Ammophila  abhreviata.    in:  Psyche  Vol.  19  1912  p  137  Fig. 

Turner,  Wm.,  The  Right  Whale  of  the  North  Atlantic,  Balcena  hiseayensis :  its  Skeleton  de- 

scribed  and  compared  with  that  of  the  Greenland  Right  Whale,  Balcena  mysticetus. 

in:  Trans.  R.  Soc.  Edinburgh  Vol.  48  p  889-922  25  Figg.  3  Taf.  [444] 
Tymms,  A.  0.  V.,   The  Syrinx  of  the  Common  Fowl,  its  Structure  and  Development,     in: 

Proc.  R.  Sog.  Victoria  (2)  Vol.  25  1912  p  286—306  T  18-24.  [522] 
Ubisch,  L.  V.,  1.  Über  das  larvale  Muskelsystem  von  Arhacia  pustulata.     in:  Verh.  Physik. 

Med.  Ges.  Würzburg  (2)  42.  Bd.  p  127—133  2  Figg.  T  6.  [204] 
,    2.  Die  Anlage  und  Ausbildung  des  Skeletsystems  einiger  Echiniden  und  die  Sym- 
metrieverhältnisse von  Larve  und  Imago.     in :  Zeit.  Wiss.  Z.    104.  Bd.  p  119—157 

3  Figg.  T  6,  7.  [204] 
,    3.  Die  Entwicklung  von  Strongylocentrotus  lividus  [Eehinus  microiiiberculatus,  Arba- 

cia  pustulosa),  ibid.  106.  Bd.  p  409— 448  20  Figg.  T  5— 7.  [201] 
Ubisch,  Magda  V.,  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Gattung  Lagenophrys.     in:  Arch.  Protist. 

29.  Bd.  p  39-77  51  Figg.  Taf.  [174] 
Uebel,  Erwin,    1.    Adriatische  Appendicularien.     in:   Sitz.  Akad.  Wien   121.  Bd.   1.  Abt. 

p  1015 — 1038  10  Figg.  [Kowalexvskia  1 ;  Appendicularia  1,  Fritillaria  3,  Oikopleura  6, 

Megalocereus  1.] 
,    2.  Oikopleura  najadis  nov.  spec,  eine  neue  Appendicularie  aus  der  Adria.   in:  Z.Anz. 

41.  Bd.  p  626—629  3  Figg.     [V.  M.] 
Uexküll,  J.  von,  &  F.  Groß,   Studien  über  den  Tonus.    7.   Die  Schere  des  Flußkrebses,     in 

Zeit.  Biol.  60.  Bd.  p  334—357  12  Figg. 
Unzeitig,  Hans,  Über  die  Wirkung  der  Röntgenstrahlen  auf  die  Bursa  Fabricii  und  einige 

andere  Organe  junger  Hühner,     in:  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  1.  Abt.   p  380—407 

2  Figg.  T23. 
Urbalin,  Ernst,  Abdominale  Duftorgane  bei  weiblichen  Schmetterlingen,     in:  Jena.  Zeit. 

Naturw.  50.  Bd.  p  277—358  26  Figg.  T  14—15.  [321] 
Urbinati,  Rosa,  L'influenza  di  alcune  soluzioni  salini  suUa  riproduzione  degli  Entomostrachi. 

in :  Bios  Vol.  1  p  191—278  7  Figg.  25  Tab.  Taf.  [266] 
*Uyttenboogaart,  D.  L.,  1.  'Biologie  y^n  Ateuchus  semipunetatusY.  in:  Ent. Berichten  Deel  3 

1911  p  175-176. 

* ,  2.  Eigenaardige  houding  van  Broscus  cephalotes  L.   ibid.  p  176 — ^177. 

Valenti,  Anna,  La  determinazione  del  sesso  nelle  Mosche.  (Nota  preventiva.)   in:  Bios  Vol.  1 

p  277—278. 
*Valenti,  Giulio,  Sulla  origine  delle  coste  nel  Oongylus  ocellatus.    in:  Mem.  Accad.  Sc.  Bo- 
logna Cl.  Sc.  Fis.  (6)  Tomo  10  p  193-204  Taf. 
Valeri,  s.  Malagazzi-Valeri. 
Valerie,  s.  Galii-Valerio. 
Valkenburg,  C.  T.  van,   Over  het  voorkomen  van  een  aapspleet  bij  den  Mensch,     in:  Versl. 

-  Akad.  Amsterdam  Deel  21  p  996-1003  4  Figg. 
Valle,  s.  Della  Valle. 
*Vallon,  G.,  Note  intorno  alle  anomali  e  di  colorazione  riscontrate  nelle  ale  e  nella  coda  di 

alcune  specie  di  Uccelli.   in:  Riv.  Ital.  Orn.  Anno  2  1912  p  11—15. 


142  I-  Titel. 

Vanatta,  E.  G.,  Descriptions  of  new  species  of  Marine  Shells,  in:  Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Phi- 
ladelphia Vol.  65  p  22—27  3  Figg.  T  2.  [Metula  1,  Haplocochlias  1,  Vitrinella  1, 
Discopsis  1,  Otnalaxis  1,  Trinostoma  3.] 

Vance,  Morgan,  A  new  Staining  Methode  for  bile  Canaliculae.  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p412 
—413. 

Van  Cleave,  H.  J.,  The  Genus  Neorhynchus  in  North  America,  in:  Z.  Anz.  43.  Bd.  p  177 — 
—190  5  Figg.     [4  Species,  3  n.] 

Vandenbranden,  F.,  s.  Rodhain. 

Van  Der  Schueren,  A.,  Etüde  anatomique  du  faisceau  longitudinal  posterieur.  in:  Nevraxe 
Vol.  13  p  183 — 310.  [Wird  nach  dem  Erscheinen  der  noch  fehlenden  Tafeln  referiert 
werden.] 

Vaney,  Clement,  1.  Holothuries  e  Crinoi'des  recueillis  par  le  Pourquoi-Pas  ?  dans  le  mer 
arctiques.   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  31 — 34. 

,    2.  Adaptation  des  Gastropodes  au  parasitisme.   in :  Bull.  Sc.  France  Belg.  Tome  47 

p  1—87  65  Figg.  [336] 

,    3.  La  Penetration  des  Gastropodes  parasites  dans  leur  hote.    in:  C.  R.  Soc.  Biol, 

Paris  Tome  74  p  598 — 601.  [Einwanderung  teils  durch  die  Haut,  teils  durch  den 
Mund.] 

,   s.  Massonat. 

Vanhöffen,  E.,  1.  Herpyllobius  antarcticus  n.  sp.  ein  an  Etiipo  rhombigera  Ehlers  schma- 
rotzender Copepode.   in:  D.  Südpol.  Exp.  13.  Bd.  p  601—602  Figg. 

,    2.  Die  antarktischen  Cirolana- Arien,  in:  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde  Berlin  f.  1913  p78 

—79  4  Figg.  [4  sp.  n.] 

,    3.  Über  westindische  Medusen,    in:   Z.  Jahrb.  Suppl.  11  p 413— 432  4  Figg.  [Steen- 

strupia  1,  Eybocodon  1,  Sarsiella  1,  Sarsia  1,  Dipurena  1,  Zanclea  1,  Stomotoca  1,  Dis- 
somma  1,  Turritopsis  1,  Bougai^ivillea  1,  Niobia  1,  Proboscidactyla  1;  Diplciirosoma  1, 
Tochorehis  1,  Obelia  1,  Clytia  1,  Phialidium  4,  Euchilota  1,  Etiiima  1,  Phortis  1,  Ae- 
quorea  1,  Mesonema  1;  Rhopalonema  1,  Isonema  1,  Äglaura  2,  Liriope  1 ;  Solmundella 
1 ;  Charybdea  1,  Nausithoe  1,  Linuche  1,  Aurelia  1,  Stomolophus  1,  Polyclonia  2.] 

,    4.  Die  craspedoten  Medusendes  »Vettor  Pisani<.   in:  Zoologica  Heft  67   p  1—34 

6  Figg.  T  1,  2.  [Sarsia  1,  Tiaricodon  1,  Euphysora  1,  Pennaria  1,  Willia  1,  Cytacis  1, 
Bougainvillea  1,  Hippocrene  1,  Tiara  1,  Stomotoca  1;  Obelia  1,  Phortis  3,  Phialidium 
3,  Phialella  1,  Mitrocoma  1,  Eutima  3,  Aequorea  1,  Mesonemal;  Aglaura2,  Liriope  1, 
Rhopalonema  1;  Pegantha  1,  Polyxenia  1,  Polycolpa  1,  Cunoctantha  1,  Solmundella  1, 
Solmaris  1.] 

Vayssiere,  A.,  1.  Recherches  zoologiques  et  anatomiques  sur  les  Opisthobranches  de  la  Mer 
Rouge  et  du  Golfe  d'Aden.  Deuxieme  Partie,  Marseniades,  Oncidiides.  ibid.  Tome  20 
Suppl.  1912  158  pgg.  11  Taf.  [344] 

,    2.  Etüde  sur  quelques  Opistobranches  nus  rapportes,  des  cotes  de  la  Nouvelle-Zemble. 

(Mission  Ch.  Benard  1908.)  in :  Ann.  Inst.  Oceanogr.  Monaco  Tome  5  Fase.  8  15  pgg. 
Taf.     [Clione  1,  Coryphella  In.,  Dendronotus  2.] 

,    3.  Notes  sur  les  MoUusques  Opistobranches  nus  rapportes  de  la  Nouvelle-Zemble  en 

1908  par  M.  Ch.  Benard.   in:  Bull.  Mus.  H.  N.  Paris  Ann.  1913  p  109.  [V.  M.] 

,    4.  Observations  faites  sur  un  Mitra  xonata  vivant.    in:  Journ.  Conch.  Paris  Tome  60 

p  323—329. 

,   s.  Caillol. 

*Veit,  Otto,  Die  Lehre  von  der  Spezifität  der  Keimblätter  bei  den  Wirbeltieren,   in:  Nat. 

Rundschau  27.  Jahrg.  1912  p  55—59. 
Verdun,  ...,  &  ...  Bruyant,  Quelques  documents  poui-  servir  ä  l'etude  de  la  Filaria  loa.    in: 
Bull.  Soc.  Path.  Exot.  Paris  Tome  5  1912  p  506. 


I.  Titel. 


143 


Verhoeff,  Karl  W.,    1.  Die  süddeutschen  zoogeographischen  Gaue,  neue  Lepioiulus-Formen 

und  Hypsoiiilus  n.  subg.  (Über  Diplopoden,  61.  Aufsatz.)  in:  Sitz.  Ges.  Nat.  Freunde 

f.  1913  p  170—191  9  Figg.  [283] 

,    2.  Syngonopodium  n.  g.  (Über  Diplopoden,  63.  Aufsatz.)   ibid.  p  269—280  9  Figg. 

,    3.  Die  weiblichen  Fortpflanzungswerkzeuge  von  Listrocheiritium  und  Macheiriopho- 

ron.  (Über  Diplopoden,  59.  Aufsatz.)   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  398-409  8  Figg.  [282J 
,    4.  Die  Ordnungen  der  Proterandria  und  zur  Kenntnis  der  Cambaliden.   ibid    43  Bd 

p  49—65  3  Figg.  [283] 
Vernoni,  Guido,    1.  Della  nessuna  apparente  azione  dei  raggi  del  radio  suUa  funzione  del 

cuore.    in:  Bios  Vol.  1  p  409 — 410  Figg. 
,    2.  Lo  Sviluppo  del  cervello  in  *Muleiia  [Tatusia]  novemcincta*,  Edentata.  Nota  pre- 

ventiva.   in:  Monit.  Z.  Ital.  Anno  24  p  18—20. 
,    3.  Teorie  e  fatti  sulla natura  della  contrazione  cardiaca.  in:  Natura  Vol.  4  p  89 117 

4  Figg.  [Sammelreferat.] 
Verriil,  Addison  E.,  The  Gorgonians  of  the  Brazilian  Coast.   in:  Journ.  Acad.  Nat.  Sc.  Phi- 
ladelphia (2)    Vol.  15    1912   p  371— 404  Fig.  T  29— 35.    [MuriceaS;  PlexaureUa6u., 

Eunicea  1,  Filigella  1;  Qorgonia  3,  2  n.,  Phyllogorgia  4,  1  n.,  Leptogorgia  4,  2  n.;  Vi- 

minella  1.] 
Verson,  E.,    1.  Sulla  penetrazione  di  trachee  entro  ai  follicoli  testicolari  dei  Lepidotteri.  in: 

Annuar.  Staz.  Bacol.  Padova  Vol.  39  p  24—26.   [323] 
,    2.  Ancora  sulle  trachee  dei  follicoli  testicolari  nei  Lepidotteri.   ibid.  p  27.  [Polemisch 

gegen  Cholodkovsky.] 

,    3,  Cicero  pro  domo  sua,  la  cosi  detta  >cellula  del  Verson«.   ibid.  p  106—111  3  Figg. 

,    4.  Per  la  storia  dei  corpusculi  oscillanti  [Nosema  bombycis 'N&eg.)  ibid.  p  112 — 142 

Taf.  [171] 
Verworn,  M.,    1.  Tod.   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd.  p  1237—1243. 
,    2.  Die  allgemein-physiologischen  Grundlagen  der  reziproken  Innervation,  in:  Zeit. 

AUg.  Phys.  15.  Bd.  p  413—448  12  Figg. 
Vesely,  J.,  Zur  Struktur  des  Monosoms  in  der  Spermatogenese  der  Orthopteren,    in:  Anat. 

Anz.  43.  Bd.  p  569-576  4  Figg. 
*Vialleton,  L.,  Sur  la  structure  du  poumon  de  ITguane.    in:  Bull.  Acad.  Sc.  Montpellier  f. 

1913  p  50-56  3  Figg. 
Vieweger,  Th.,  Kecherches  sur  la  sensibilite  des  Infusoires  (alcalio-oxytaxisme),  les  reflexes 

locomoteurs.   in:  Trav.  Lab.  Phys.  Inst.  Solvay  Tome  12  p  723—799. 
Vignes,  Henri,  L'exstirpation  de  la  masse  hibernante.   in:  C.  K.  Soc.  Biol.  Paris   Tome  75 

p  360-361.  [442] 
Viguier,  G.,  &  A.  Weber,   Les  mitochondries  de  VHcumogregarina  Sergentiuvi  durant  son  evo- 

lution  dans  le  sang  du  Gongule.    ibid.  Tome  74  p  664—666.  [166] 
Vilmorin,  Philippe  de,  Sur  les  caracteres  heriditaires  des  Chiens  anoures  et  brachyures.    in: 

C.  R.  Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  1086—1089.  [687] 
Vimmer,  Ant.,  Ergänzungen  zu  dem  Aufsatze  »Zur  Kenntnis  Phytomyxa  xylostei  Kltb.<.   in: 

Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  19-21  6  Figg.  [319] 
VIncenl,  S.  B.,  The  tactile  hair  of  the  white  Rat.    in:  Journ.  Comp.  Mus.  Vol.  23  p  1—38 

13  Figg.  [483] 
Virchow,  Hans,    1.  Wirbelsäule  und  Rotatoren  der  Bären,    in :  Arch.  Anat.  Phys.  Anat.  Abt. 

1913  p  41—92  20  Figg.  [448] 
,    2.  Ein  nach  Form  zusammengesetztes  Thoraxskelet  zur  Demonstration  der  Lage  der 

Ebenen  der  Herzklappen  sowie  einiger  anderer  anatomisch  und  klinisch  wichtiger 

Verhältnisse,    ibid.  p  157—178  6  Figg. 

,    3.  Der  Fuß  der  Chinesin.    Bonn.  [463] 

Virenque,  M.,  s.  Hovelacque. 


144  I-  Titel.  j 

Visentini,  Anio-o,  Ricerclie  morfologiclie,  culturali  e  biologiche  suUa  Leishmania  della  leiah- 
maniosi  spontanea  del  Cane.    in:  Atti  Accad.  Lincei  Rend.  (5)  Vol.  22  II.  Sem.  p  582 
—587.  [169] 
VIes  Fred,  Observations  sur  la  locomotion  d^Otina  otis  Turt.  Remarques  sur  la  progression 
desGasteropodes.   in:  Bull.  Soc.  Z.  France  Tome  38  p  242—254  3  Figg.  [345] 

,    s.  Chevroton. 

Vogel,  R.,  Zur  Topographie  und  Entwicklungsgeschichte  der  Leuchtorgano  von  Lamp)jris 

nociihica.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  325-332.  [306] 
Vogt,  Walther,  Über  Zellbewegungen  und  Zelldegenerationen  bei  der  Gastrulation  von  Tri- 
ton crisiatus.  1.  Untersuchungen  isolierter  lebender  Embryonalzellen,  in:  Anat.  Hefte 
1.  Abt.  48.  Bd.  p  1—64  T  1-4.  [376] 
Voinov,  D.,  L'origine  des  centrosomes  en  forme  de  Vet  leurs  rapports  avec  les  formations 
veaiculaires,  ä  propos  d'un  travail  de  M.  le  professeur  Tschassownikow.   in:  C.  R.  Soc 
Biol.  Paris  Tome  74  p  1245—1247.  [Prioritätsansprüche.] 
Völker,  [Heinrich,  Über  das  Stamm-,  Gliedmaßen-  und  Hautskelet  von  Dermochebjs  eoriacea 

L.    in:  Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  33.  Bd.  p  431—552  3  Figg.  T  30—33.  [iU] 
Volterra,  Vito,  Sui  fenomeni  ereditarii.    in:  Atti  Accad.  Lincei  Rend.  (5)   Vol.  22  I.  Sem 

p  529—539.  [Mathematische  Behandlung  der  Vererbungaprobleme.] 
Vonwiller,  Paul,  Über  den  Bau  der  Amöben,    in:   Arch.  Protist.  28.  Bd.  p  389-410  T  23 

[155j 
Voss,  Fr.,  Vergleichende  Untersuchungen  über  die  Flugwerkzeuge  der  Insekten,    in:  Verh 

D.  Z.  Ges.  23.  Vers,  p  118—142  4  Figg.  [285] 
Voss,  B..  von,  s.  Bressiau. 
Vries,  s.  De  Vries. 

Wacker,  L.,  &  W.  Hueck,    1.  Chemische  und  morphologische  Untersuchungen  über  die  Be 
deutung  des  Cholesterins  im  Organismus,   in:  Arch.  Exper.  Path.  Pharmak.   71.  Bd 
p  373—396  T  1,  2.    »Die  Cholesterinnester  der  Nebennierenrinde  lassen  sich  experij 
mentell  vom  Blute  aus  beeinflussen.«] 

,    2.  Idem.  4.  Über  den  Cholesteringehalt  des  Blutes  verschiedener  Tiere  und  den  Ein 

fluß  künstlicher  Cholesterinzufuhr,  besonders  mit  der  Nahrung,   ibid.  74.  Bd.   p  41( 
—441. 
Waddington,  H.  J.,  Notes  on  Ghirocephales  diapkanus  und  Ärte?nia  salina.    in:  Journ.  E 

Micr.  Soc.  London  1913  p  250-254.  [272] 
Waentig,  P.,  s.  Steche. 

Wager,  [Horace  A.,  Red-water  Phenomenon  due  to  Euglena.   in:  Nature  Vol.  92  p  96. 
Wagler,  E.,  Faunistische  und  biologische  Studien  an  freischwimmenden  Cladoceren  Sachsens 

in:  Zoologica  Heft  67  p  305-366  14  Figg.  T  30. 
Wagner,  George,  On  a  Peculiar  Monstrosity  in  a  Frog.    in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  313—31' 

3  Figg.   [379] 
Wagner,  W.  jr.,  Über  die  Biologie  von  Conomelus  limbaüis  Fabr.    in:  Zeit.  Wiss.  Insekten 

biol.  9.  Bd.  p  120—122  5  Figg. 
Walles,  G.  H.,  Freshwater  Rhizopoda  from  North  and  South  America,  in:  Journ.  Linn.  Soc 

London  Vol.  32  p  201—218  T  15. 
Walte,  Edgar  R.,  Notes  on  New  Zealand  Fishes:  No.  3.    in:  Trans.  Proc.  New  Zealand  Inst 
Vol.  45  p215 — 224  T5— 9.  [Trachichthodes  1,  Polyprionl,  Plagiogeneion  \,  Kyphosm 
1,  Oasterochisma  1,  Mola  1.] 
Waldeyer,  W.,    Das  Skelet   eines  Scheinzwitters,      in:  Sitz.  Akad.  Berlin  1913  p  367 — 380. 

[Homo.] 
Walker,  E.  M.,  Mutual  Adaptation  of  the  Sexes  in  Argia  moesta  ptärida.   in:  Canad.  Ento- 

mol.  Vol.  45  p  277—279  T  8.  [291] 
Wallengren,  Hans,  Physiologisch-biologische  Studien  über  die  Atmung  bei  den  Arthropoden, 
in:  Fysiograf.  Sällsk.  Handl.  (2)  Bd.  34  32  pgg.  13  Figg.  Taf.  [291] 


I.  Titel.  145 

Wallin,  Ivan  E.,  AHumanembryo  of  thirteensomites.  in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  15  p319 

'-331  7  Figg. 
Wallisch,  "Wilhelm,  Das  Kiefergelenk  des  diluvialen  Menschen,   in:  Arch.  Anat.  Phys.  Anat. 

Abt.  1913  p  179-190  8  Figg.  [450] 
♦Walther,  Ad.  R.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Vererbung  der  Pferdefarben,  Hannover  1912 

73  pgg.  6  Taf. 
Walton,  Chas.  L.,    1.  The  Shore  Fauna  of  Cardigan  Bay.    in:   Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Ply- 

mouth  Vol.  10  p  102—113.  [Porifera,  Coelenterata,  Echinodermata,  Vermes,  Mollusca, 

Crustacea,  Tunicata,  Vertebrata.] 
,    2.  The  Distribution  of  some  Littoral  Trochidee  and  Littorinidae  in  Cardigan  Bay. 

ibid.  p  114—122.    344] 
Walton,  Chas.  L.,  &  Olwen  M.  Rees,  Some  Eare  and  Interesting  Sea  Anemones  from  Ply- 

mouth.   ibid.    p  60—69  2  Figg.  [Edwardsia  2,  Halcampa  2,  Eloactes  1.] 
Wamich,  Paul,  Die  Entwicklung  des  Wirbelkörpergelenkes  der  Vögel,  ein  Beitrag  zur  Sau- 

ropsidenfrage.   in :  Arch.  Naturg.  79.  Jahrg.  6.  Heft  p  1—33  T  1. 
Warbupg,  Otto,  Über  sauerstoflfatmende  Körnchen  aus  Leberzellen  und  über  Sauerstoffatmung 

in  Berkefeld-Filtraten  wässeriger  Leberextrakte,  in:  Arch.  Ges.  Phys.  154.  Bd.  p599 

—617. 
*Washburn,  M.  F.,  &  Edwina  Abbott,  Experiments  on  the  brightness  value  of  red  for  the 

light-adapted  eye  of  the  Rabbit.   in:  Journ.  Animal  Behavior  Vol.  2  1912  p  145— 

180  3  Figg. 
Wasmann,  E,,    1.  Nachschrift.  Über  pratensis  als  Sklaven  von  sanguinea.   in:  Biol.  C.  B. 

33.  Bd.  p  672—675. 
* ,2.  Die  Anpassungsmerkmale  der  Atemeies,  mit  einer  Übersicht  über  die  mitteleuro- 
päischen Verwandten  von  -»Ätemeles  paradoxtts  Grsiv.<^.    in:  1.  Congr.  Internat.  Ent. 

Vol.  1  Mem.  1911  p  265—272. 
,    3.  Die  Umbildung  von  Dorylinengästen  zu  Termitengästen,    in:  Verh.  D.  Naturf. 

Ärzte  84.  Vers.  2.  Teil  1.  Hälfte  p  254—257. 
,    4.  Ein  neuer  Fall  zur  Geschichte  der  Sklaverei  bei  den  Ameisen,    ibid.  p  264—268. 

[Gemischte  Kolonie  von  Formica  sanguinea,  fusca  und  pratensis.] 
Wassermann,  F.,  Die  Oogenese  des  Zoogonus  mirus  Lss.    in:   Arch.  Mikr.  Anat.   83.  Bd. 

2.  Abt.  p  1—140  43  Figg.  T  1—4.  [221] 
Wassjutotschkin,  Artemy,    1.  Untersuchungen  über  die  Histogenese  der  Thymus.    1.  Über 

den  Ursprung  der  myoiden  Elemente  der  Thymus  des  Hühnerembryos,  in:  Anat.  Anz. 

43.  Bd.  p  349-366  7  Figg.  [519] 
,    2.  Über  eine  seltene  Anomalie  der  Testikel  sowie  über  zwei  andere  Mißbildungen. 

ibid.  44.  Bd.   p  186—190  3  Figg.  [Verwachsung  der  Hoden,  Spaltung  der  hinteren 

Exti-emität  bei  Eana,  Exencephalie  bei  Oallus.] 
Wasteneys,  Hardolph,  s.  Robertson'  T.  Brailsford. 
Waters,  Arthur  "Wm.,  The  Marine  Fauna  of  British  East  Africa  and  Zanzibar,  from  Collec- 

tions  made  by  Cyril  Crossland,  in  the  Years  1901 — 1902.  Bryozoa-Cheilostomata.   in: 

Proc.  Z.   Soc.  London  f.  1913  p  458—537    F  79—82   T  64—73.   [Brettia  1  n.,  Syn- 

notiim  2  n.,  Bicellaria  1  n.,  Stirparia  2  n.,  Scrupocellaria  1  n.,  Vittatieella  1,  Cellaria2, 

1  n.,  Osthimosia  1  n.,  Smittina  1,  Lepralia  1  n.,  Petralia  2, 1  n.,  RhynchoTiOum  1,  Adeo- 
nellopsis  1  n.] 

Waterston,  David,  Duplication  of  the  Post-Renal  Segment  of  the  Vena  Cava  Inferior,   in: 

Journ.  Anat.  Phys.  London  Vol.  47  p  433-435  Fig.  [Homo.] 
Watson,  Alexander,  s.  Orr. 
Watson,  D.  M.  S.,    1.  On  the  Primitive  Tetrapod  Limb,    in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  24—27 

2  Figg.  [454] 

,    2.  Some  Notes  on  the  Anomodont  Brain  Gase.    ibid.  p  210—214  3  Figg.  [452] 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    I.  Titel.  10 


146 


I.  Titel. 


Watson   D.  M.  S.     3.  On  some  Features  of  the  Structure  of  the  Therocephalian  Skull,   in: 

Ann.  Mag.'N.  H.  (8)  Vol.  11  p  65-79  7  Figg.  [462] 
4.^  Further  Notes  on  the  Skull,  Brain,  and  Organs  of  Special  Sense  of  Diademodon, 

ibid.  Vol.  12  p  217—229  5  Figg.  [451] 
5,  The  laro-er  Goal  Measure  Amphibia.     in:  Mem.  Proc.  Manchester  Litt.  Phil.  Soc. 

Vol.  57  No!  1  14  pgg.   3  Figg.  Taf.  [V.  M.] 

^    6.  Batrachiderpeton  lineatum  Hancock  &  Attey,  a  Coal-Measure  Stegocephalian.   in : 

'  Proc.  Z.  Soc.  London  1913  p  949-962  F  162—167  T  96,  97. 
* ,7.  The  Skeleton  of  Lystrosaurus.    in:   Rec.  Albany  Mus.  Vol.  2  1912  p  287—295 

2  Taf. 
Watson,  John  ß.  &  Mary  J.,   A  Study  of  the  Reponses  of  Rodents  to  Monochromatic  Light. 

in :  Journ.  Animal  Behavior   Vol.  3  p  1 — 14. 
Weber,  A.,    1.  Phenomenes  de  degenerescence  dans  les  cellules  en  activite  caryocinetique 

du  tube  nerveux  d'embryons  de  Selaciens.    in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  356—364  Taf. 

[384] 
,   2.  A  propos  de  la  structure  des  filaments  achromatiques  de  Taster,   in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  74  p  240— 241  Fig.  [Leucocyten  von  Gow^^/Zi^ssp.:  die  Mikrosomen 

auf  den  Fäden  sind  Mitochondrien.] 

,    3.  L'origine  de  l'hypocorde  chez  les  Selaciens.    ibid.  p  779 — 781.  [384] 

,    4.  Sur  l'existence  de  metanucleoles  durant  les  premieres  phases  du  developpement 

embryonnaire.    ibid.  p  865 — 867.  [380] 

,    5.  A  propos  des  forces  en  jeu  dans  la  caryocinese.    ibid.  p  1313— 1314.  [561] 

,    s.  Viguier. 

Weber,  Max,    1.  Neue  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Süßwasserfische  von  Celebes.  Ergebnisse 

einer  Reise  von  E.  C.  Abendanon  in  Celebes.  in:  Bijdr.  Dierk.  19.  Aflev.  p  197 — 213 

8  Figg.  [409] 
,    2.  Die  Fische  der  Siboga-Expedition.  in:  Siboga-Exp.  Monogr.  57  710  pgg.  123  Figg. 

12  Taf.  [408] 
Weber,  Max,  &  L.  F.  De  Beaufort,  1.  The  Fishes  of  the  Indo-Australian  Archipelago.  2.  Mala- 

copterygii,  Myctophoidea,  Ostariophysi :  1  Siluroidea  Leiden  404  pgg.  151  Figg. 
,    2.  Contributions  to  the  Knowledge  of  Indo-Australian  Fishes.    in:  Verh.  Akad.  Am- 
sterdam Deel  17  No.  3  21  pgg.  Fig. 
Wedekind,  R.,  1.  Rhizopoda.  Paläontologie,   in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  8.  Bd.  p  446 

—455  31  Figg. 

,    2.  Scaphopoda.  Paläontologie,    ibid.  p  835—836. 

Wedemeyer,  H.,  Die  Carididen  der  Nordsee,    in:  "Wiss.  Meeresunt.  (2)  Abt.   Kiel   Vol.  15 

p  107—164  Taf. 
Weed,  Alfred  C,  s.  Bean,  Barton  A. 
Weed,  Lewis  H.,  Reconstruction  of  the  nuclear  masses  in  the  rhombencephalon.  in :  Anat. 

Rec.  Vol.  7  p  443—448.  [Homo.] 
Weed,  Lewis  H.,  Harvey  Cushing  &  Conrad  Jacobson,  Further  Studies  on  the  Röle  of  the 

Hypophysis  in  the  Metabolism  of  Carbohydrates.  The  Autonomie  Control  of  the  Pitui- 

tary  Gland.   in:  Bull.  J.  Hopkins  Hosp.  Vol.  24  p  40—52.  [Rein  physiologisch.] 
Weidenreich,  Franz,    1.  Über  das  Hüftbein  und  das  Becken  der  Primaten  und  ihre  Umfor- 
mung durch  den  aufrechten  Gang,  in:  Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  497—513  3  Figg.  [V.  M.j 
,    2.  Die  Lokalisation  des  Pigmentes  und  ihre  Bedeutung  in  Ontogenie  und  Phylogenie 

der  Wirbeltiere,  in :  Zeit.  Morph.  Anthrop.  Sonderheft  2  p  59—140  Fig.  T  3—5.  [431] 
Weidman,  Fred  D.,    1.  Aberrant  pancreas  in  the  splenic  capsule.    in:  Anat.  Rec.    Vol.  7 

p  133—139  Fig.  [Homo.] 
,    2.  A  study  of  Metazoan  Parasites  found  in  the  Philadelphia  Zoological  Garden,   in: 

Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia   Vol.  65   p  126-151  T  4.  [Statistik,  Systematik, 

Biologie.] 


I.  Titel.  147 

Weigl,  Rudolph,  Über  homöoplastische  und  heteroplastische  Hauttransplantation  bei  Am- 
phibien mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Metamorphose,  in :  Arch.  Entw.  Mech. 

36.  Bd.  p  595-625  9  Figg.  T  28.  [372] 
Weigold,  Hugo,  Die  deutschen  Versuche  mit  gezeichneten  Dorschen  [Oadus  morrhua).    in: 

Wiss.  Meeresunt.  (2)  Abt.  Helgoland  10.  Bd.  p  117—140  3  Figg.  [413] 
Weill,  Faul,  Über  die  Bildung  der  Leukozyten  in  der  menschlichen  und  tierischen  Thymus 

des  erwachsenen  Organismus.   11.  Fortsetzung  der  »Studien  über  das  Blut  und  die 

blutbildenden  und  -zerstörenden  Organe.  Von  Franz  Weidenreich,    in:  Arch.  Mikr. 

Anat.  83.  Bd.  1.  Abt.  p  305-360  T  17,  18.  [519] 
Weinberg,  ...,  Remarques  ä  propos  de  la  communication  de  M. Manceaux.    in:  C.  R.  Soc. 

Biol.  Paris  Tome  75  p  241.  [Hämatophagie  der  Polynucleären.] 
Weiß,  Harry  B.,    1.  Some  Tropic  Reactions  of  Megilla  maculata  de  Gr.  and  Notes  on  the 

Hydrotropism  of  certain  Mosquitoes.     in:    Canad.  Entomol.  Vol.  45  p  85 — 87. 
■ ,    2.  Apperceptional  Expectancy  as  a  Factor  in  Protective  Coloration.    ibid.  p  193 — 

194.  [288] 

• ,    3.  Odour  preferences  of  Insects.    ibid.  p  302 — 304. 

Weißenberg,  Richard,  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Zeugimgskreises  der  Mikrosporidien  Olugea 

miomala  Moniez  und  herüvigi  Weißenberg,    in :  Arch.  Mikr.  Anat.  82.  Bd.  2.  Abt. 

p  81— 163  6  Figg.  T4— 7.  [171] 
Wellman,  0.,  &  F.  M.  Johns,   The  Artificial  Culture  of  Filarial  embryos.    in:  Journ.  Amer. 

Med.  Assoc.  Vol.  59  1912  p  1531.  [236] 
Wells,  Morris  M.,  The  Resistance  of  Fishes  to  Different  Concentrations  and  Combinations  of 

Oxygen  and  Carbon  Dioxide,    in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  323—347.  [414] 
Wenig,  Jaromir.    1.  Der  Albinismus  bei  den  Anuren,  nebst  Bemerkungen  über  den  Bau  des 

Amphibien-Integumentes.   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  113 — 135  13  Figg.  [431] 
,    2.  Untersuchungen  über  die  Entwicklung  der  Gehörorgane  der  Anamnia.  in:  Morph. 

Jahrb.  45.  Bd.  p  295—334  8  Figg.  T  8—10.  [487] 
Wentwortli,  Eduard  N.,    1.  Color  in  Shorthorn  Cattle.   in:  Amer.  Breed.  Mag.  Vol.  4  p  202 

—208. 
,    2.  Inheritance  of  Mammae  in  Duroc  Jersey  Swine.    in:  Amer.  Natural.  Vol.  47  p  257 

—278.  [587] 
,    3.  Color  inheritance  in  the  Horse.  in:  Zeit.  Indukt.Abstamm.  Vererbungslehre  11.  Bd. 

p  10-17.  [687] 
Wenyon,  C.  M.,  Observations  on  Herpetomonas  muscce  domesticce  and  some  allied  Flagellates. 

With  special  Reference  to  the  Structure  of  their  Nuclei.    in:  Arch.  Protist.  31.  Bd. 

p  1-36  6  Figg.  T  1—3.  [161] 
Werner,  Heinz,  Untersuchungen  über  den  Blinden  Fleck,    in:  Arch.  Ges.  Phys.   153.  Bd. 

p  475 — 490  15  Figg.  [Rein  physiologisch,] 
Wernicl<e,  K.,  s.  Schucicmann. 
Wesenberg-Lund,  C,    1.  Biologische  Studien  über  Dytisciden.  in:  Internat.  Rev.  Hydrobiol. 

Biol.  Suppl.  5.  Ser.  129  pgg.  5  Figg.  9  Taf.  [302] 

,    2.  Odonaten-Studien,   ibid.  6.  Bd.  p  155—228  16  Figg.  [291] 

Wester,  D.  H.,  1.  Staat  Limulus  chemisch  het  dichtst  bij  de  Arachnidea  of  bij  de  Crustacea. 

in:  Tijd.  Nederl.  Dierk.  Ver.  (2)   Deel  12  p  222—224.  [Nur  Vorderdarm  und  Magen 

sind  mit  Chitin  ausgekleidet,  wie  bei  den  Arachniden.] 
,    2.  Sluit  Peripatus  capensis  zieh  in  chemisch  obzicht  bij  de  Anneliden  of  bij  de  Arthro- 
poden aan?  ibid.  p  225— 226.  [279] 
,    3.  Chemischer  Beitrag  zur  Limulus-Fr&ge.  in :  Z.  Jahrb.  Abt.  Syst.  35.  Bd.  p  637 — 

639. 
,    4.  Schließt  sich  Peripatus  capensis  chemisch  den  Anneliden  oder  Arthropoden  an? 

ibid.  p  640—641. 

10* 


^48  I-  Titel. 

*Wetzig,  Otto,  Zur  Eierablage  der  Tagfalter,   in:   Internat.  Ent.  Zeit.  6.  Jahrg.  p  302—303. 
Wherry/Wm.  B.,    1.  Studies  on  the  ßiology  of  an  Amoeba  of  the  Limax  Group,    in:   Arch. 

Protist.  31.  Bd.  p  77-94  8  Figg.  T  8.  [165] 
2,  On  the  Metamoi-phosis  of  an  Amoeba,   Vahlkampfia  sp.,  into  Flagellates  and  vice 

versa,   in:  Science  (2;  Vol.  37  p  494-496.  [156j 
Whitehead    R.  H.,    The  structure  of  a  testis  from  a  case  of  Human  hermaphroditiem.    in: 

Anlt.  Reo.'  Vol.  7  p  83-90  5  Figg.  [660] 
Whiting,  P.  W.,  Viability  and  Coupling  in  Z)roso;)Äz7a.   in:  Amer.  Natural.   Vol.  47  p  508— 

511.  [Bestätigung  von  Morgan.] 
Whitney,  D.  D.,  An  Explanation  of  the  Non-Production  of  Fertilized  Eggs  by  Adult  Male- 

Producing  Females  in  a  Species  of  Jlsptenc/ma.    in:   Biol.  Bull.  Vol.  25  p  318— 321. 

[242] 
Whitteron,  Ferd.,  Red  Water.   in :  Nature  Vol.  91  p  372.  [Polytoma  sp.,  Artemia  sp.] 
Wibaut-Isebree  Moens,  N.  L.,    1.   Die  geographische  Verbreitung  von  Eurycercus  glaciaU 

Lillj.   in:    Tijd.  Nederl.  Dierk.  Ver.  (2)  Deel  12  p  227-233  5  Figg.   [Auffindung  vu.. 

E.  g.  in  Nord-Brabant.] 

,    2.  Leptodora  Kindtii  Focke.   ibid.  p  234—237.  [Auftreten  der  (5 .] 

*Wichmann,  H.,  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Stridulationsapparates  der  Borkenkäfer,    in:  Ent. 

Blätter  8.  Jahrg.  1912  p  8—10. 
Wichmann,  S.  E.,  Über  die  Bedeutung  des  Müllerschen  Epithels,  nach  Studien  am  Menschen. 

in:  Verh.  Anat.  Ges.  27.  Vers,  p  138—153  19  Figg.  [546] 
Wicl<ham,  H.  F.,  On  Some  Fossil  Rhynchophorous  Coleoptera  from  Floi'issant,  Colorado,    in: 

Bull.  Amer.  Mus.  N.  H.  Vol.  31  1912  p  41—56  T  1-4. 
Widmari<,  Erik  M.  J.,  Über  die  Wasserströmungen  in  dem  Gastrovaskularapparat  von  Aurelia 

aurita  L.   in:  Zeit.  Allg.  Phys.  15.  Bd.  p  33—49  4  Figg.  [193] 
WielOwieysi<i,  H.  v.,  Untersuchungen  über  die  Ovaria  polytropha  der  Insekten.  1.  Teil:  Coleo- 
ptera geodephaga.   in:  Bull.  Acad.  Cracovie  B  p  1 — 9  T  1,  2.  [301] 
Wieman,  H.  L.,  Chromosomes  in  Man.   in:  Amer.  Journ.  Anat.  Vol.  14  p  461— 472  10  Figg. 

[362] 
Wiesner,  Hans,  Notizen  über  die  Fauna  der  Adria  bei  Rovigno.   Die  Foraminiferen  aus  den 

im  Jahre  1911  gehobenen  Grundproben,   in:  Z.  Anz.   41,  Bd.  p  521—528.  [V.  M.] 
Wijhe,  J.  W.  van,    Over  de  Metamorphose  van  Amphioxus  lanceolatus.    in:    Versl.  Akad. 

Amsterdam  Deel  21  p  1549—1558.  [383] 
Wijnhoff,  Gerarda,  Die  Gattung  Cephalothrix  und  ihre  Bedeutung  für  die  Systematik  der 

Nemertinen.   in:  Z.  Jahrb.  34.  Bd.  p  291—320.  [217] 
Wilder,  Inez  Whipple,   The  Life  History  oi  Desmognathus  fusca.    in:    Biol.  Bull.    Vol.  24 

p  251—342  25  Figg.  6  Taf.  [391] 
Wiidman,  Edward  E.,    1.  The  spermatogenesis  of  Asca7-is  megalocephala  with  special  refe- 

rence  to  the  two  cytoplasmic  inclusions,  the  refractive  body  and  the  >Mitochondria<: 

their  origin,  nature  and  role  in  fertilization.    in :   Journ.  Moi-ph.  Vol.  24  p  421—450 

48  Figg.  [229] 

,    2.  Mitochondria  in  Ascaris  Sex-cells.    in :   Science  (2)   Vol.  37  p  455—456.    [V.  M.] 

Wilhelmi,  J.,  Platodaria,  Plattiere,   in:  Lang,  Handb.  Morph.  Wirbell.  Tiere  Jena  2.  bezw. 

3.  Aufl.  3.  Bd.  1.  Lief.  146  pgg.  104  Figg. 
Wilite,  G.,  Chromatinreifung  und  Mitochondrienkörper  in  der  Spermatogenese  von  Hydro- 

metra paluduyn.   in:  Arch.  Zellforsch.  10.  Bd.  p  203—236  7  Figg.  T  21,  22.  [313] 
Will,  Ludwig,  1.  Der  Einfluß  des  Hungers  auf  die  Hydroiden  und  seine  kausale  Beziehung 

zum  Polymorphismus,   in:  Sitz.  Abh.  Nat.  Ges.  Rostock  5.  Bd.  p  33-53.  [181] 

,    ^,  Acaulca  Primarius  ^iivcn^^or\.   Ein  neuer  Ostseebewohner,    ibid.    p  57— 62    T  24. 

[V.  M.] 


I.  Titel.  149 

Willberg,  M.  A  ,  Die  natürliche  Resistenz  der  Igel  einigen  Giften  gegenüber,    in:   Biochem. 

Zeit.  48.  Bd.  p  157—174.  [419] 
Willem,  V.,  &  L.  De  Winter,  Les  ovules  et  les  cellules  vitellines  des  Crustaces  Entomostraces. 

in:  Bull.  Acad.  Sc.  Belg.  p  204—210  Fig.  [266] 
Willer,  A.,  Zur  Frage  der  Giftigkeit  der  Schlammschnecke  [Limnaea  siagnalis).    in:   Zeit. 

Fischerei  14.  Bd.  p  150—152.  [L.  s.  ist  nicht  giftig.] 
Willey,  Arthur,  Notes  on  Plankton  coUected  across  the  mouth  of  the  St.  Croix  River  opposite 

to  the  Biological  Station  at  St.  Andrews,  New  Brunswick,  in  July  and  August  1912. 

in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  283-292  F  54,  55.  [574] 
Williams,  Henry  Shaler,    Some  new  Mollusca  from  the  Silurian  formations  of  "Washington 

County,  Maine,   in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42   p  381-398  T  49,  50.  [Gastro- 

poda  und  Lamellibranchia.] 
Wllliamson,  H.  C,   1.   Report  on  Diseases  and  Abnormalities  in  Fishes.    in:   Fish.  Scotland 

Sc.  Invest.  f.  1911  No.  2  39  pgg.  7  Taf. 

,    2.  On  the  Eggs  of  Certain  Skates  [Raja).   ibid.  f.  1912  No.  1  6  pgg.  5  Taf. 

Williston,  S.  W.,  1.  The  Pelycosaurian  Mandible.   in:  Science  (2)  Yol.  38  p  512.  [V.  M.] 
,    2.  An  Ancestral   Lizard  from  the  Permian   of  Texas,    ibid.   p  825—826.    [Araeo- 

scelis  sp.] 

,  s.  Case. 

Wilson,  Charles  Branch,    1.    Parasitic  Copepods  from  Nanaimo,  British  Columbia,  including 

eight  Species  new  to  Science,    in:    Contr.  Canadian  Biol.  1906 — 1910  Ottawa  1912 

p  85 — 101    T  3—9.    [Argulus  2,  In.,    Lepeophtheirus  4,  2n.,    Chondracanthiis  2n., 

ClaveUaS,2n.,  Brachiella  In..  Haemobaphes  1.] 
,    2.  Descriptions  of  new  species  of  parasitic  Copepods  in  the  coUections  of  the  United 

States  National  Museum,   in:  Proc.  U.  S.  Nation.  Mus.  Vol.  42  p  233—242  T30— 33. 
Wilson,  Edmund  B.,   1.  A  Chromatoid  Body  Simulating  an  Accessory  Chromosome  in  Penta- 
toma,  in:  Biol.  Bull.  Vol.  24  p  392—410  3  Taf.  [318] 
,    2.  Heredity  and  Microscopical  Research,     in:    Science  (2j  Vol.  37  p  814— 826.    [Zu- 
sammenfassende Darstellung.] 
Wilson,  James,  1.  Unsoimd  Mendelian  Developments,  especially  as  regards  the  Presence  and 

Absence  Theory.   in:  Proc.  R.  Dublin  Soc.  (2)  Vol.  13  1912  p  399-421. 
- — -,    2.  Inter-alternative  as  opposed  to  coupled  Mendelian  Factors,  a  Solution  of  the 

Agouti-black  Colour  in  Rabbits.   ibid.  p  589 — 599.  [686j 
Wilson,  K.,  Footprints  of  the  Moa.    in:  Trans.  Proc.  N-Zealand  Inst.  Vol.  45  p  211  T  2. 
*Wiman,  C,  Über  die  paläontologische  Bedeutung  des  Massensterbens  unter  den  Tieren,   in: 

Pal.  Zeit.  1.  Bd.  p  145—154. 
Winter,  s.  De  Winter. 
Witthers,  Thomas  H.,  1«   Some  Miocene  Cirripedes  of  the  Genera  Eexelasma   and  Scal- 

pellum  from  New  Zealand.    in :  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  840—854  F  139,  140 

T  85,  86. 
,    2.  Cirripedes  from  the  Cenomanian  Chalk  Mare  of  Cambridge,   ibid.  p  937—948  T  94, 

95.   [Zeugmatolepas  In.,  Calantica  1.] 
Wodsedaiek,  J.  E.,  1.  Spermatogenesis  of  the  Pig  with  Special  Reference  to  the  Accessory 

Chromosomes.   in:  Biol.  Bull.  Vol.  25  p  8-45  6  Taf.  [361] 

,    2.  Accessory  Chromosomes  in  the  Pig.   in:  Science  (2)  Vol.  38  p  30 — 31.  [V.M.] 

Woerdeman,  Martin  "W.,  Über  einen  Zusammenhang  der  Chorda  dorsalis  mit  der  Hypophysen- 
anlage,  in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  378—388  7  Figg.  [399] 
Wollmann,  E.,  Sur  l'elevage  des  Tetards  steriles,    in:  Ann.  Inst.  Pasteur  Tome  27  p  154 — 
161  4  Figg.    [>peuvent  se  nourrir  e  se  developper  normalement  sans  le  concours  des 
Microbes«.] 


150  I-  Titel.  I 

*Wolter    Karl,    Ein  neuer  Sphingiden-Bastard.    in:  Internat.  Ent.  Zeit.    6.  Jahrg.    1912 

p  193—195. 
Woltereck,  R.,  Über  Funktion,  Herkunft  und  Entstehungsursachen  der  sog.  »Schwebe-Fort- 
sätze« pelagischer  Cladoceren.   in:  Zoologica  Heft  67  p  474— 548  41  Figg.  [269] 
Woodcock,  H.  M.,  &  Gr.  Lapage,  On  a  Rem arkable  New  Type  of  Protistan  Parasite.     in:  Q. 

Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  431-458  2  Figg.  T  29.  30.  [160] 
Woodland,  W.  N.  F.,   1.  On  the  Supposed  Gnathostome  Ancestry  of  the  Marsipobranchii 

with  a  brief  Description  of  sonie  Features  of  the   Gross  Anatomy   of  the  Genera 

Oeotria  and  Mordacia.   in:  Anat.  Anz.  45.  Bd.  p  113—153  37  Figg.  [401] 
,    2.  Notes  on  the  Structure  and  Mode  of  Action  of  the  >OvaI<  in  the  Pollack  {Oadus 

pollachius)  and  Mullet  [Mugil  ehelo).    in:  Journ.  Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  (2)  Vol.  9 

p  561-565  7  Figg.  [521] 
,    3.  On  the  Maxillary  Glands  and  some  other  Features  in  the  Internal  Anatomy  of 

Squilla.   in:  Q.  Journ.  Micr.  Sc.  (2)  Vol.  59  p  401—430  9  Figg  T  28.  [272] 
Woodruff,  Lorande  Loss,  1.  A  Summary  of  the  Results  of  certain  Physiological  Studies  on 

a  Pedigreed  Race  oi  Paramcecium.  in:  Biochem.  Bull.  Vol.  1  1912  p  396— 412  T  6. 
,    2*  Dreitausendunddreihundert  Generationen  von  Paramaecium  ohne  Konjugation 

oder  künstliche  Reizung,  in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  34 — 36  Fig.  [P.  ist  unter  günstigen 

äußeren  Umständen  imstande,  sich  unbegrenzt  fortzupflanzen.] 
,    3.  The  eflfect  of  excretion  producta  of  Infusoria  on  the  same  and  on  different  species, 

with  special  reference  to  the  Protozoan  sequence  in  infusions.    in:   Journ.  Exper.  Z. 

Vol.  14  p  575—582.  [175] 
,    4.    Cell  size,  nuclear  size  and  the  nucleo-cytoplasmic  relation  during  the  life  of  a  pedi- 

gree  race  Oxytricha  fallax.  ibid.   Vol.  15  p  1—22  Fig.  [176] 
,    5.  A Fi ve-Year  Pedigreed  Race  of  Pam;««cm?«  without  Conjugation.  in:  Proc.  Soe. 

Exper.  Biol.  Med.  Vol.  9  1912  p  121—123. 
Woodward,  A.  Smith,  1.  Notes  on  some  Fish-remains  from  the  Lower-Trias  of  Spitzbergen. 

in:  Bull.  Geol.  Inst.  Univ.  Upsala  Vol.  11  1912  p  291—297  Taf. 
* ,  2.  Note  on  a  Maxiila  of  Triconodon  from  the  Middle  Purbeck  Beds  of  Swanage.   in: 

Proc.  Geol.  Ass.  London  Vol.  23  1912  p  100—101  Taf. 
Wright,  Sewall,  Notes  on  Organ  Formation  in  the  Trematode,  Microphallus  opacus.    in: 

Trans.  Amer,  Micr.  Soc.  Vol.  31  p  167—176  T  17,  18.  [222j 
WUlker,  G.,  Über  das  Auftreten  rudimentärer  akzessorischer  Nidamentaldrüsen  bei  männ- 
lichen Cephalopoden.  in:  Zoologica  Heft  67  p  201—210  3  Figg.  T  24.  [348] 
Wundsch,  H.  H.,  1.  Ein  viersömmeriger  Karpfen  mit  fast  vollständigem  Mundverschluß.  in: 

Zeit.  Fischerei.  14.  Bd.  p  128—135  T  6.  [379] 
,    2.  Das  Auftreten  der  marinen  Amphipodengattung  Corophium  Latr.  im  Gebiet  der 

Oder  und  Oberspree,  ibid.  p  136—149  3  Figg.  T  7.  [C.  devium.] 
Yakowleff,  N.  N.,  Biologische  Parallelen  zwischen  den  Korallen  und  Brachiopoden  in  bezug 

auf  ihre  Veränderlichkeit,   in:  Biol.  C.  B.  33.  Bd.  p  560—564.  [572] 
Yatsu,  Naohide,  Notes  on  the  Spermatogenesis  of  the  Wild  and  the  Domesticated  Silkworms. 

in:  Annotat.  Z.  Japon.  Vol.  8  p  215—220  8  Figg.  [323] 
Yokogawa,  S.,    Über  einen  neuen  Parasiten  Metagonimus  Yokogaivai,  der  die  Forellenart 

Plecoglossus  altivalis  (Teraminck)  zum  Zwischenwirt  hat.  Bildung  einer  neuen  Gattung. 

in:  C.  B.  Bakt.  1.  Abt.  72.  Bd.  Orig.  p  158—179  3  Taf.  [222] 
Yorke,  Warrington  W.,  The  Relationship  of  the  Big  Game  of  Africa  to  the  Spread  of  Sleep- 

ing  Sickness.   in:  Proc.  Z.  Soc.  London  f.  1913  p  321—337. 

,   8.  Blacklock  u.  Kinghorn. 

Young,  R.  T.,    The  histogenesis  of  the  reproductive  organs  of  TcBnia  pisiformis,    in:    Z. 

Jahrb.  Abt.  Morph.  35.  Bd.  p  355—418  T  18—21.  [225] 


I.  Titel.  151 

Yung,  Emile,  1.  De  la  distribution  verticale  du  plankton  dans  le  lac  de  Geneve.    in:    C.  R. 

Acad.  Sc.  Paris  Tome  157  p  1466—1468.  [576] 
■ ,    2.  La  cecite  des  Gasteropodes  pulmones.  in:  C.JEl.  Soc.Physic.H. N.  Geneve  29,  Fase. 

p  70  [»II  existe  ä  la  base  de  l'ceil  une  Solution  de  continuite  entre  les  elements  retiniens 

et  le  nerf  voisin.<j 
,    3.  De  l'explosion  des  Infusoires.   ibid.  p  74—75.    [>Dissociation  subite  de  certains 

individus  de  Paramceciutn  caudatum,  P.  aurelia,  Frontonia  leucas,    ayant  subi  un 

jeüne  prolonge.«]    [174] 
Zacharias,  Otto,  1.  Die  Chromatin-Diminution  in  den  Purchungszellen  von  Äscaris  megalo- 

cephala.   in:  Anat.  Anz.  43.  Bd.  p  33—53  2  Figg.  [231] 
• ■,    2.  Über  den  feineren  Bau  der  Eiröhren  von  Ascaris  megalocephala,  insbesondere  über 

zwei  ausgedehnte  Nervengeflechte  in  denselben,   ibid.  p  193 — 211  2  Figg.  Taf.  [230] 
,    3.  Zu  dem  Umfärbungsphänomen  der  Stabheuschrecke  Dixipus  morosus.    in:    Biol. 

C.  B.  33.  Bd.  p  104-105.  [Bestätigung  von  Dobkiewicz  12  Arthr.  56] 
,    4.  Über  Variationen  der  Chromosomenzahl  im  Mutterstem   des  Eies  von  Ascaris 

megalocephala.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  174—175.  [230] 
Zahn,  Alfred,  s.  Ganter. 
Zander,  Enoch,    Das  Geruchsvermögen  der  Bienen,   in :    Biol.  C.  B.  33.  Bd.    p  711 — 716. 

[311] 
Zelarovich,  A.,   Primo  manipolo  d'  Animali  marini  catturati  da  alcune  reti  a  strascico  nel 

Golfo  di  Catania.   in:  Atti  Accad.  Gioenia  Catania  (5)  Vol.  6  Mem.  21  3  pgg. 
Zelinka,  C,  Die  Echinoderen  der  Deutschen  Südpolar-Expedition  1901— 1903.    in:  D.  Süd- 
pol. Exp.  14.  Bd.  p  419—436  T  39.  [258] 
Zeliony,  G.  P.,  1.  Observations  sur  des  Chiens  auxquels  on  a  enleve  les  hemispheres  cerebraux. 

in:  C.  R.  Soc.  Biol.  Paris  Tome  74  p  707—708. 
,    2.  Contribution  ä  l'etude  de  reflexes  musculaires  conditionnels.  (Deuxieme  communi- 

cation.)   ibid.  Tome  75  p  661—662. 
Ziegler,  H.  E.,  1.  Tierstaaten  und  Tiergesellschaften,  in:  Handwörterb.  Naturw.  Jena  9.  Bd. 

p  1204—1220  12  Figg. 

•,    2.  Über  die  neue  Nomenklatur,  in:  Z.  Ann.  5.  Bd.  p  255—265. 

,    3.  Zur  Tierpsychologie,   ibid.  42.  Bd.  p  459—462.  [Reflex,  Instinkt,  Verstand.] 

Zlelinska,  Über  die  Wirkung  des  Sauerstoß^partiardruckes  auf  Regenerationsgeschwindigkeit 

bei  Eüenia  foetida  Sav.     in:    Arch.  Entw.  Mech.    38.  Bd.   p  30—48   Fig.    [Sowohl 

Sauerstoffmangel  als  erhöhter  Sauerstoffdruck  setzen  die  Regenerationsgeschwindig- 
keit herab.] 
Ziemann,  Hans,  Über  die  Bassche  Kultur  der  Malariaparasiten  in  vitro  und  die  daraus  sich 

ergebenden  Resultate,   in:  C.  B.  Bakt.  I.Abt.  67.  Bd.  Orig.  p  482— 489.  [168] 
Zimmer,  C,    1.   Die  Cumaceen  der  Deutschen  Südpolar-Expedition  1901 — 1903.    in:    D. 

Südpol.  Exped.  14.  Bd.  p  439—491  T  40—46.  [272] 
,    2.  Südwestafrikanische  Schizopoden,    in :    Denkschr.  Med.  Nat.  Ges.  Jena    17.  Bd. 

1912  p  1—11  2  Taf. 
,    3.  Westindische  Decapoden.    1.   Die  Familie  Alpheidae.    in:  Z.  Jahrb.  Suppl.  11 

p  381—412  57  Figg.  [Sijnalpheus  6,  Alpheus  9.] 
,    4.  Untersuchungen  über  den  inneren  Bau  von  ^^<p/ia^^s^a  sz^peröa  Dahna.    in:    Zoo- 

logica  Heft  67  p  65-128  5  Figg.  T  8—14.  [273] 
Zimmermann,  A.,    1.    Zur  vergleichenden  Anatomie   der  Zehenstrecker  des  Pferdes,    in: 

ÄUattani  Közlemenyek   11.  Bd.    1912  p  229—232.     [Ungarisch  mit  deutschem  Re- 

sume.] 
,    2.  Die  Rauberschen  Gefäßbäume,    ibid.  p  233— 235  Fig.    [Ebenso.   »Hilfsmittel  zum 

«Einprägen  der  vergleichend-anatomischen  Verhältnisse.  €• 
,    3.  Über  die  Kastanien  des  Pferdes,   ibid.  12.  Bd.  p  108-117  2  Figg.  [Ebenso.]  [435] 

■ ,    4.  Idem.    in:    Zeit.  Tiermed.    17.  Bd.    16  pgg.    5  Figg. 


152 


I.  Titel. 


Zimmermann,   K.,    Habit  and  Habitat   in  the  Galatheidea:   a   Study  in  Adaptation,     in: 

Joum'.  Mar.  Biol.  Ass.  Plymouth  Vol.  10  p  84-101  Fig.  4  Taf.  [276] 
Zimmermann,  Karl,  Über  die  Facettenaugen  der  Libelluliden,  Phasmiden  und  Mantiden.   in: 

Z.  Jahrb.  Abt.  Morph.  37.  Bd.  p  1-36  3  Figg.  T  1,  2.  [285] 
Zimmermann,  S.,    Das  Chondrocranium  von  Anguis  fragilis.    (Vorläufige  Mitteilung.)   in: 

Anat.  Anz.  44.  Bd.  p  594-606  5  Figg. 
Zograf[ff],  N.  v.,  1.  Bunonema  bogdanotvi.   in:  Z.  Anz.  41.  Bd.  p  162—164  6  Figg.  [227] 
,    2.  Zum  Bau  von  Limnetis  hrachyurus  Müll.   Der  Rüssel,  das  zweite  Antennenpaar 

und  die  Drüsen  dieser  Anhänge,   ibid.  43.  Bd.  p  86— 88  3  Figg.  [272] 
Zotta,  Gh.,  Sur  un  Flagelle  du  type  Herpetomonas  chez  Pyrrhocoris  apterus.   in:  Ann.  Sc. 

Univ.Jassy  Tome  7  1912  p  210-223  14  Figg. 
Zugmayer,  Erich,  1.  Diagnoses  des  Stomiatides  nouveaux  provenant  des  campagnes  du  yacht 

>Hirondelle  11«   (1911  et  1912).    in:    Bull.  Inst.  Oceanogr.  Monaco    No.  253   7  pgg. 

[Aristostomias  n.  1,  Eitstomias  2,  Melanostomias  1,  Echiostoma  1,  Asironcsthes  1.1 
,    2.    Le  Cräne  de  Oastrototnus  Bairdi  Gill  et  Eyder.    ibid.    No.  254    6  pgg.    2  Figg. 

[463] 
*Zunino,  G.,    Sulla  cito-architettura   del  nucleo  caudato:    Studio  anatomo  - comparativo. 

Genova  44  pgg.  16  Taf. 
Zwaardemalter,  H.,  1.  Geruch,   in:  Handwörterb.  Naturw,  Jena  4.  Bd.  p  967 — 975. 

,  2.  Geschmack,   ibid.  p  1027—1032. 

Zweibaum,  Jules,  s.  Enriques. 

Zylcoff,  W.,  Psychiden-Studien  (Lep.)  in:  Zeit.  Wiss.  Insektenbiol.  9.  Bd.  p  14—143.  2  Figg. 

[322 


I 


II.  REFERATE. 


1.  Protozoa. 

fRefei'ent:  Dr.  Rhoda  Erdmann  in  Berlin.) 

A.  Allgemeines  und  auf  mehrere  Klassen  Bezügliches. 

Hierher  Luhe  und  Prowazek (^j. 

Prowazek  (2)  gibt  eine  Gegenüberstellung  der  extensiven  Tatsachenmannig- 
faltigkeit  des  chemischen  und  physikalischen  Geschehens  und  der  rein  formalen 
Sondergesetzlichkeit  »derMorphe«,  die  als  intensiver  Mannigfaltigkeitsfaktor 
verschiedene  Gestaltungen  haben  kann.  Beide  sind  für  den  Begriff  eines  Orga- 
nismus notwendig,  Drieschs  Entelechie,  Raubers  »Ganze,  das  die  Teile  bestimmt«, 
der  »Morphebegriff«  von  Gurwitsch  sind  ähnlich.  Die  »Lipoide«  sind  nicht  Träger 
der  »Morphe«,  sondern  nur  Kapazitätsfaktoren,  welche  die  Morphe  bestimmen 
können.  Pellicula  und  Ectoplasma  sind  besonders  formbestimmend.  Vielleicht 
ist  die  Morphe  mit  dem  Ostwaldschen  Begriff  der  Oberflächenenergie  identisch. 
Diese  ist  aber  ein  Maßbegriff,  der  wohl  die  Veränderungen  eines  gegebenen 
protoplasmatischen  Systems  erklären  kann,  nicht  aber  aussagt,  warum  ein  System 
sich  anders  verhält  als  ein  anderes.  Die  Zentralspindelfasern  und  Chromo- 
somen der  Micronuclei  von  Infusorien  sind  mit  den  gleichbenannten  Teilen  der 
Metazoenzelle  nicht  vergleichbar. 

Über  die  Biochemie  der  Protozoen  s.   Panzer. 

Poche  (^)  wendet  seine  systematischen  Prinzipien  und  Benennungen  auf  die 
Protozoen  an  und  stellt  folgendes  System  auf.  Das  Phylum  zerfällt  in  die 
Superklassen  Piasmodroma  und  Ciliophora.  Erstere  umfassen  die  Klassen  Fla- 
geUata,  Rhizopoda,  Cnidosporidia,  Sporozoa  und  Haplozooidea.  Die  Flagellata 
zerfallen  in  die  Unterklassen  Euflagellata  und  Dinoflagellata.  Die  Eufl.  haben 
die  Ordnungen  Cercomonadidea ,  Monadidea,  Binucleata,  Trichonymphidea, 
Euglenidea ,  Chromomonadidea  und  Volvocidea.  Zu  den  Dinofl.  gehören  die 
Ordnungen  Peridiniidea  und  Cystoflagellata.  Die  Rhizopoda  teilt  Verf.  in 
2  Unterklassen  ein:  Chaoinea  mit  den  Ordnungen  Magosphaeridea,  Chaidea, 
Haplosporidiidea ,  Enteromyxidea,  Vampyrellidea,  Heliozoa,  Chlamydomyxidea, 
Labyrinthulidea,  Mycetozoa,  Psamminidea,  Reticulosa  und  die  Radiolares  mit 
den  Ordnungen  Sphaeridea,  Acanthometridea,  Sticholonchidea,  Monopylea,  Tri- 
pylea.  Die  Cnidosporidia  umfassen  die  Ordnungen  Paramyxidea,  Myxosporidea, 
Actiuomyxidea  und  Microsporidia.  Die  Sporozoa  zerfallen  in  2  Unterklassen 
Eimerioinea  mit  den  Ordnungen  Gregarinidea  und  Eimeriidea  und  Sarcospori- 
dia  mit  der  Ordnung  Sarcocystidea.  Die  Haplozooidea  haben  nur  eine  Ord- 
nung Haplozoidea.  Die  Ciliophora  zerfallen  in  3  Klassen:  Monomastigoidea 
mit  den  Ordnungen  Mastigostephanidea  undiVIonomastigidea;  Infusoria  mit  den 
Ordnungen   Holotricha,    Heterotricha,   Chonotricha,   Peritricha,   Hypotricha   und 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    IL  Referate.   1.  Protozoa. 


^5^  n.  Referate.     1.  Protozoa. 

Pycnotricliidea;  Acinetoidea  mit  der  Ordnung  Acinetidea.  Im  ganzen  unter- 
scheidet Verf.  2  Superklassen ,  8  Klassen,  42  Ordnungen,  332  Familien  und 
1946  Genera.  [Groß.] 

Alexeieff(-)  hält  den  Ausdruck  primitive  Mitose  bei  den  Protozoen  für  viel- 
deutig, stellt  eine  Systematik  aller  unter  diesem  Namen  beschriebenen  Mitosen 
auf  und  unterscheidet  Pro-,  Haplo-,  Meso-,  Para-  und  Panmitose  als  Haupt- 
abteilungen ;  für  diese  und  weitere  Unterabteilungen  liefert  er  aus  eigenen  Be- 
obachtungen und  der  Literatur  Beispiele. 

Puschkarew  widerlegt  experimentell  die  Theorie  von  der  Bedeutung  des 
Windes  für  die  Verbreitung  der  Stißwasserprotozoen.  In  aus  der 
Luft  in  Nährlösung  aufgefangenem  Staube  und  in  Regenwasserproben  fanden 
sich  nur  13  Spezies  [Amoeba  2,  Dimasiigamoeba  1,  Monas  1,  Bodo  4,  Dino-i 
monas  1,  Polypseudopodius  1,  Petalomonas  1,  Colpoda  2).  Das  Regenwasser  ent- 
hält Protozoencysten  nur  am  Beginn  eines  Regens ;  dieser  reinigt  also  die  Luft 
auch  von  organischen  Keimen.  Für  das  Zustandekommen  des  Kosmopolitismus 
der  Süßwasserprotozoen  haben  Luftströmungen  höchstens  eine  ganz  untergeord- 
nete Bedeutung  gehabt.  —  A.  polyphagus  n.  hat  lappenförmige  Locomotious-  und 
sehr  zahlreiche  fadenförmige  Freßpseudopodien.  Der  Kern  hat  ein  Caryosom  und 
eine  Kernsaftzone.  Die  kontraktile  Vacuole  entsteht  durch  Verschmelzung  kleiner 
Flüssigkeitstropfen.  Die  Cysten  haben  eine  innere  dünne  und  eine  äußere  dicke, 
mannigfaltig  verschrumpfte  und  gefaltete  Hülle.  Dimastig amoeba  bistadialis  n. 
wirft  bei  reichlicher  Ernährung  die  Geißeln  ab  und  bildet  bei  eintretendem  Nah- 
rungsmangel neue.     Geißelapparat  ähnlich  wie  bei  Mastigella.  [Groß.] 

Über  Protozoen  im  Dünger  s.  C.  Martin  (i). 

Hutchinson  zeigt,  daß  jede  Protozoenspecies  ihr  eigenes  Resistenzmaxi- 
mum gegen  erhöhte  Temperatur  hat,  daß  dieses  aber  innerhalb  der  Spe- 
cies  selbst  [Paramaecium  caudatum)  bis  zu  6"  in  einzelnen  Linien  schwanken 
kann. 

Chatton  (^)  züchtete  in  der  etwas  veränderten  Nährlösung  von  Musgrave  und 
Clegg  Vahlkampfia  ohne  Cystenbildung,  Bodo  und  eine  Anophrys  saroophaga 
mit  Cystenbildung  und  eine  Labyrinthula.  B.  kann  nach  anscheinendem  Er- 
löschen wieder  auftreten.  Die  von  JoUos  (10  Prot.  53)  beobachteten  Gynino- 
f^MWMWi-Schwärmer  gehören  wahrscheinlich  zu  B. 

Nöller(^2]  beschreibt  Trypanosoma  rotatorium,  Lankesterella  minima  und 
Dactylosonia  ranarum  aus  Bana  esculenta.  T.  r.  wird  durch  Hemiclepsis  von 
Kaulquappe  zu  Kaulquappe  übertragen.  Die  bei  erwachsenen  Fröschen  sich 
vorfindenden  T.  stammen  von  einer  in  der  Jugend  erworbenen  Infection.  Die 
Formänderungen  von  T.  r.  sind  dadurch  verursacht,  daß  sich  die  Beschaffen- 
heit des  Froschblutes  nach  der  Metamorphose  ändert.  Die  Vermehrungsfähig- 
keit der  T.  r.  im  Frosche  ist  vermindert  oder  fast  verloren  gegangen,  kann 
aber  in  einem  veränderten  Medium  wieder  auftreten.  Zwei  Arten  aus  der  Fülle 
der  beschriebenen  Froschtrypanosomen  glaubt  Verf.  mit  Sicherheit  feststellen 
zu  können:  1)  T.  costatum,  loricatum,  hylae,  mega,  chattoni  sind  synonym  zu 
T.  r.,  2)  T.  elegans,  undulans  und  hendersoni  zu  T.  inopinatum.  D.  r.  ist 
eine  Hämosporidie.  Die  Schizogonie,  einige  cytologische  Verhältnisse  der  Ga- 
metocyten  und  auch  der  Sitz  des  Parasiten  erinnern  an  Plasmodiwn.  L.  m. 
gehört  zu  den  Hämogregarinen. 

Über  Protozoen  aus  Batrachiern  s.  auch  B.  Collin(^). 

R.  Braune  findet  im  Wiederkäuermagen  Amöbinen,  ein-  und  mehrgeißelige 
Flagellaten,  Ciliaten;  die  von  Liebetanz  beschriebene  Amoeba  bovis  ist  nach 
ihrer  Kernstruktur  eine  echte  Entamoeba.  Dasytricha  ruminantiwm  ist  mit 
Isotrioha    ruminantium    identisch.      Der   Micronucleus    von   Entodinium   bursa 


B.  Sarcodina.  155 

zeigt  bei  der  Teilung  Centriole.  Die  Ophiyoscoleciden  zeichnen  sich  durch 
besondere  Quer-  und  Längsfibrillen  aus. 

Rodhain,  Rons,  Vandenbranden  &  Bequaert  beschreiben  aus  Säugetieren  und 
Vögeln  des  belgischen  Kongo  Trypanosoyna ^  Haemogregarina ^  Plasmodium^ 
Haemoproteus,  Halteridium  und  Leucocytozoon. 

Über  parasitische  Protozoen  s,  ferner  Awerinzew(^-*),  Henry,  Nöllerf^)  und 
Plummer. 

B.  Sarcodina. 

Hierher  M.  Hartmann (i,^)  und  Wedekind (i). 

Vonwiiler  untersucht  die  Inhaltskörper,  Eiweißkugeln,  Kristall- 
kugeln und  kleinen  Körner  von  Ämoeba  proteus  und  einer  ihr  ähnlichen 
vielkernigen  A.,  die  vielleicht  der  A.  nohilis  nahe  steht;  Calkins  (04  Prot.  16, 
07  Prot.  15)  hat  nicht  A.  p.  beschrieben,  sondern  eine  andere  vielkernige  A. 
Die  Inhaltskörper  der  vielkernigen  A.  färbeu  sich  mit  Neutralrot  mit  Ausnahme 
der  kleinen  Körner.  Methylenblau,  essigsaures  Hämatoxylin  und  das  Eosin  der 
Giemsalösung  werden  stark  von  den  Eiweißkugeln  gespeichert.  Karmine  färben 
sie  nicht.  Bei  A.  p.  färben  sich  nur  die  kleinen  Eiweißkugeln  mit  Neutralrot  vital. 
Beide  A.  haben  Ei  weiß  kugeln;  die  microchemischen  Reactionen  (Behandlung 
mit  Ammoniak  und  1^2  ^iger  Kalilauge,  15^iger  Salzsäure)  brachten  bei  beiden 
A.   die  Kugeln   zum  Schwinden.     Der  Wert  der  Jodreaction  erscheint  fraglich. 

Nach  Kepner  &  Taliaferro  verhält  sich  Amoeba  proteus  bei  der  Nahrungs- 
aufnahme verschieden,  je  nach  ihrem  metabolischen  Zustand  beim  Nahrungs- 
kontakt und  ihrer  augenblicklichen  Körperform.  Ihre  Reactionen  sind  nicht 
automatische  Prozesse,  sondern  den  wechselnden  Bedingungen  angepaßt  (gegen 
Rhumbler  98  Prot.  8). 

Carter  teilt  mit,  äaß)  Amoeba  proteus  sich  vor  der  Teilung  abrundet,  dann 
kurze  Pseudopodien  ausstreckt  und  sich  dann  laugsam  in  die  Länge  zieht; 
15  Minuten  nachher  ist  die  Plasmateilung  beendet.  Die  Spindeln  sollen  »mul- 
tiple«  (4-5)   sein,    mit   gleichgerichteten  Achsen  (50   rundliche   Chromosomen). 

Über  Mitose  bei  Amoeba  s.  ferner  Alexeieff(2)  und  Roudsky(i),  über  Centriole 
noch  Alexeieff(^). 

Erdmann  behandelte  asexuell  gemachte  Amoeba  diploidea  (12  Prot.  26) 
mit  Extrakt  aus  normalen  Cysten  von  A.  d.  Nach  längerer  Behandlung  ver- 
einigten sich  die  beiden  Kerne  und  es  fand  eine  Art  Reduktion  in  diesen  Tieren 
statt.  Durch  fortgesetzte,  rechtzeitige  Überimpfung  konnte  diese  haploide 
einkernige  Amöbe  längere  Zeit  am  Leben  erhalten  werden,  Sie  kopulierte 
nicht,  sondern  bildete  zackige  Degenerationsformen,  die  allmählich,  wenn  sie 
nicht  tiberimpft  wurden,  zugrunde  gingen.  In  diesen  einkernigen  Kulturen 
traten  aber  merkwürdige  Regulationen  auf.  Manche  Tiere  führten  die  Kern- 
teilung aus,  aber  nicht  die  Zellteilung.  Infolgedessen  entstanden  wieder  zwei- 
kernige Tiere.  Jeder  Kern  war  haploid.  Diese  zweikernigen  Tiere  konnten 
wieder  kopulieren  und  bildeten  dieselben  Cysten  wie  die  normalen  A.  d.  Ob 
durch  diese  eigenartige  Regulationsteilung  eine  physiologische  Verschieden- 
heit der  beiden  Kerne  entstanden  ist,  ist  ungewiß.  Jedenfalls  aber  war  die 
Regulationsteilung  notwendig,  um  den  normalen  Verlauf  der  Kopulation  und 
Encystierung  wieder  hervorzurufen. 

Über  Amoeba  ptunetata  s.  Chatten  (^),  über  Amoeba  polyphagus  oben  p  154 
Puschkarew. 

Wherry(^,2j  berichtet,  daß  die  Bildung  vielkerniger  vegetativer  Amö- 
ben und  Cysten  aus  einkernigen    Vahlkampfia  sp.  durch  Veränderungen  des 


-f  rg  II,  Referate.     1.  Protozoa. 

Mediums  erzielt  werden  können,  und  daß  Schwimmformen  leicht  auf  eiweiß- 
reichem Nährboden  nach  Übertragung  in  destilliertes  Wasser  auftreten.  Mitosen 
sollen  sich  bei  Sauerstoffzutritt  häufiger  zeigen. 

Über  die  Kultur  von    Vahlkanipfia  s.   auch  Chattonf*). 

Über  Entamoeba  s.  Darling (i,^/),  Paviot  &  Garin  und  oben  p  154  R.  Braune, 
über  Dimastigamoeba  oben  p  154  Puschkarew. 

H.  Schmidt  zählt  aus  der  Umgegend  von  Bonn  81  Rhizopoden  [Amoeba  10, 
Pelo'myxa  2,  Daetylosjjhaeriuni  1;  Ämphizonella  1,  Pseudochlamys  1,  Pyxidi- 
cula  1,  Cochliopodium  1,  Parmulina  1,  Difflugia  13,  In.,  Nebela  2,  Pontigu- 
lasia  1,  Lequereusia  1,  Hyalosjyhenia  2,  Quadrula  1,  Heleopera  1,  Arcella  2, 
Centropyxis  1,  Pamphagus  2,  Pseudodifflugia  2,  Gyphoderia  1,  Euglypha  6, 
Assulma  1,  Sphenoderia  1,  Trinema  1,  Diplophrys  1,  Amphitrema  2,  Micro- 
gromia  1,  Platoum  1,  Gromia  1;  Nuclearia  2,  Vampyrella  3,  Protovionas  1, 
Pseudospora  1;  Actinophrys  1,  Actinosphaenum  1,  Astrodisculus  1,  Pomphy- 
loxophrys  1,  RajMdiophrys  1,  Acayühocystis  3,  Clathrulina  1,  Elcaster  1)  auf. 
Bei  der  Amoeba  ovis  n.  aus  Fäcesvou  Oots  aWes  ist  das  Chromatin  des  Kernes 
vollständig  auf  das  Caryosom  konzentriert.  Die  Teilung  vollzieht  sich  ohne 
Abkugelung.  Der  Kern  teilt  sich  entweder  amitotisch  oder  durch  Promitose 
mit  anfangs  kugeligen,  später  schleifenförmigen  Chromosomen,  aber  ohne  Cen- 
triol.  Amoeba  aquatüis  n.  vermehrt  sich  durch  Knospung,  wobei  sich  von  einem 
Tier  mit  4  Kernen  ein  Kern  mit  etwas  umgebendem  Protoplasma  vom  Mutter- 
individuum trennt,  und  durch  Zerfallsteilung.  Die  Merozoite  wachsen  entweder 
heran  und  vermehren  sich,  oder  aber  sie  kopulieren  zu  je  zweien,  worauf  die 
Zygote  sich  encystiert.  In  Leitungswasser  bildete  A.  a.  Flagellatenstadien,  auf 
Nährböden  nie.  Die  auf  solchen  beobachteten  Vorgänge  brauchen  also  durch- 
aus nicht  natürlich  zu  sein.  Kernteilung  immer  amitotisch.  Die  Amöben  lassen 
sich  einteilen  in  solche  mit  einfacher  Kerndurchschnürung,  mit  Spindelbildung, 
aber  ohne  deutliche  Ausbildung  von  Chromosomen,  und  solche  mit  gut  diffe- 
renzierten Chromosomen.  [Groß.] 

Fermor(^)  studierte  die  Entwicklung  von  Arcella  vulgaris.  Nach  einer  län- 
geren Teilungsperiode  zerfallen  die  Tiere  in  einige  wenige  große  Amöben,  was 
Verf.  mit  der  Bildung  von  Pseudopodiosporen  vergleicht,  da  beide  Prozesse  in- 
einander übergehen  und  die  Chromidialsubstauz  die  neuen  Kerne  formt.  Die 
Bildung  kleiner  Amöben  aus  großen,  die  seltener  vorkommt,  verbindet  beide 
Reproductionsarten  noch  mehr. 

Über  Süßwasserrhizopoden  s.  ferner  J.  Brown,   Klitzke  und  Wailes. 

Nach  Lindsay  zeichnet  sich  Oypsina  plana  durch  ihre  Größe  [Einzelkammern 
120  /(  groß!  sowie  durch  das  Fehlen  des  Stützskeletes  und  einer  zentralen 
Öffnung  aus. 

Über  Foraminiferen  der  Nordsee  s.  Heron-Allen  &  Earlandi^-^),  der  Adria 
Wiesner,  der  Philippinen  Cushman,  des  Stillen  Ozeans  Sidebottom,  der  Ant- 
arktis Faure-Fremiet(2). 

Über  die  Bedeutung  der  Foraminiferen  als  Gesteinsbilder  s.  Heron-Allen  & 
Eariand(i),  über  fossile  Foraminiferen  auch  noch  Franke  und  LÖrenthey(^). 

IVIielck(i)  behandelt  die  Verbreitung  mariner  Heliozoa.  Raphidiophrys 
marina  ist  eine  Küstenform  mit  folgender  Verbreitung:  Nordsee  westlich  der 
Shetlands-Inseln,  südlicher  Eingang  in  die  Irische  See,  Kanal,  südwestliche  und 
südöstliche  Nordsee  durch  das  Skagerrak  bis  in  den  Eingang  des  Kattegat. 
Sie  findet  sich  in  allen  Jahreszeiten,  steigt  nur  selten  unter  100  m  hinab  und 
ist  an  eine  Temperatur  von  2,6-17,51"  und  einen  Salzgehalt  von  32,54  bis 
35,41  %o  gebunden.  Acanthocystis  pelagica  ist  gleichfalls  eine  Küstenform,  aber 
auf  die   östliche  Nordsee  nebst   Skagerrak   bis  zum  Eingang  ins  Kattegat  be- 


B.  Sarcodina.  157 

schränkt.  Sie  tritt  nur  im  Herbst  auf  und  geht  bis  150  m  Tiefe.  Die  Salzgehalte 
und  Temperaturen,  in  denen  A.  p.  gefunden  wurde,  sind:  32,2-34,88 <>/oo  und 
8,99-11,75°.  [Groß.] 

IVIieIck(2)  bespricht  die  Verbreitung  der  Radiolarien.  Im  nördlichen 
Atlantischen  Ozean  haben  die  Acantharien  ihr  Hauptgebiet  über  dem  süd- 
westlichen Abhang  des  Faröer-Island-Rückens,  dort,  wo  sich  die  Wassermassen 
des  Atlantischen  Ozeans  mit  denen  des  ostisländischen  Polarstromes  berühren. 
An  der  norwegischen  Küste  sind  sie  am  häufigsten  zwischen  atlantischem  und 
Polarstrom.  Der  nordwestlichen  Nordsee  fehlen  sie  so  gut  wie  ganz.  Auch 
der  Südwesten  ist  sehr  arm.  Südöstlich  gehen  sie  bis  in  die  Beltsee.  Im 
Sommer  sind  sie  am  spärlichsten  und  auf  Tiefen  unter  100  m  beschränkt.  Im 
Herbst  nehmen  sie  zu  und  steigen  an  die  Oberfläche,  erreichen  ihr  Maximum 
im  November  und  halten  sich  auf  der  Höhe  bis  zum  Februar.  Die  Sphärel- 
larien  haben  2  Maxima:  November  und  Mai.  GoUozoum  hat  seine  weiteste 
Verbreitung  im  Mai  und  ist  dann  an  der  Oberfläche  sehr  häufig.  Die  im  all- 
gemeinen nicht  häufigen  Nassella rien  sind  von  Mai  bis  August  auf  Tiefen 
unter  100  m  beschränkt.  Im  Herbst  steigen  sie  empor,  womit  gleichzeitig  ihre 
horizontale  Verbreitung  an  Ausdehnung  gewinnt.  Ihr  Maximum  haben  sie  im 
Februar.  Plagiacantha  aracJmoides,  die  häufigste  und  verbreitetste  N.,  gelangt 
schon  im  August  an  die  Oberfläche  und  geht  wohl  nie  in  so  große  Tiefen 
hinab  wie  die  anderen.  Von  den  Tripyleen  steigen  die  Challengeriden  im 
Spätsommer  und  Herbst  in  oberflächliche  Schichten,  um  im  Frühling  wieder 
hinabzusinken.     Alle  Nordseeradiolarien  sind  euryhyalin  und  eurytherm. 

[Groß.] 

Popofsky  beschreibt  die  Nassellarien  des  Warmwassergebietes  der 
deutschen  Südpolarexpedition.  Das  Skelet  der  N.  läßt  sich  gleich  dem 
der  Spumellarien  (Popofsky  12  Prot.  33]  auf  den  einfachen  Vierstrahler  [Pla- 
r/oniscus-Ty^as)  zurückführen.  Indem  sich  2  Basalstacheln  nicht  im  Zentral- 
punkt, sondern  etwas  später  treffen,  entsteht  der  Perijjlecta-TyTßus  mit  einem 
»Mittelbalken«,  von  dessen  Ende  ein  rückwärts  aufgerichteter  Apical-  und  ein 
abwärts  gerichteter  Dorsalstachel  ausgehen.  Verschwindet  einer  der  4  Strahlen, 
und  werden  die  nachbleibenden  in  einer  Ebene  ausgebreitet,  so  entsteht  der 
Triplagia-Ty^ns.  Der  Doppelvierstrahler  des  Plagonium-Tyi^us,  erklärt  sich 
durch  Bildung  eines  Verticills  von  3  Seitenstacheln  an  einem  Hauptstrahl, 
dessen  Spitze  rückgebildet  wurde.  Wird  dann  der  Mittelbalken  rudimentär, 
so  kommen  alle  6  Stacheln  aus  einem  Zentralpunkt  hervor:  Ilexaplagia-Ty^VL^. 
Dazu  kommen  noch  die  vom  Verf.  (09  Prot.  15)  und  Jörgensen  früher  ana- 
lysierten Typen:  Plagiacantha-^  Plectacantha-,  junger  und  älterer  Canipylaoan- 
tha-,  PJiormacantha-^  Plagiocarpa-  und  der  Vertieülata-T ypnä^  entstanden  aus 
Plagioc.  durch  Hinzubildung  eines  Ventralstachels.  Endlich  finden  sich  in 
Polyplagia  noch  2  besondere  Typen.  Pol.  heptaoaoitha,  die  sich  von  Plagonisc. 
durch  Ausbildung  von  3  dünnen  accessorischen  Stacheln  ableiten  läßt,  und 
Pol.  octonaria,  eutstanden,  indem  zu  jedem  Verticill  je  ein  Stachel  hinzukommt. 
Diese  14  Typen  lassen  sich  zu  4  Kreisen  ordnen,  die  die  wichtigsten  phylo- 
genetischen Etappen  des  Plectoidenskeletes  darstellen:  »Vierstrahler,  Mittel- 
balkenbildung, Ventralstachelerwerb,  Vertikalstachelzutritt«.  Die  Ringbildungen 
der  Stephoidea  gehen  vom  Apikaistachel  aus  (mit  Haeckel  gegen  Jörgensen), 
der  dem  aufwärts  gekrümmten  Vertikalstachel  einen  Seitenast  entgegen- 
schickt: Gortiua-T.  Durch  Ausbildung  von  2  den  Dorsalstachel  jederseits  mit 
den  Lateralstacheln  verbindenden  Bögen  geht  er  in  den  Gortiniscus-T.,  und 
durch  Erwerb  eines  Ventralstachels  in  den  Stej^hanium-T .  über.  Denken  wir  uns 
die   5   Stacheln    des   Plagioc-T.    der  Plectoiden   durch   die   accessorischen    des 


"1^58  II-  Referate.     1.  Protozoa. 

Pol.  h.-T.  vermehrt,  so  entsteht  der  Archiärcus-T.,  zu  dem  die  Mehrzahl  der 
Steph.  gehört,  und  der  durch  Rückbildung  der  Stacheln  in  den  Zygocirms-T. 
übergeführt  wird.  Vom  ^.-T.  leiten  sich  durch  Ausbildung  von  Basairingen 
die  3  Typen  der  Semantiden  her  [Semantis-.,  Semantidiuni-^  Semantrum-T.). 
Von  diesen  erbten  die  Coroniden  den  Sagittal-  und  den  Basalring,  während 
die  Stacheln  fast  immer  verschwunden  sind.  Am  primitivsten  ist  der  zwei- 
ringige  Zygostephanus-T.  Durch  Hinzutritt  eines  Frontalringes  entsteht  aus 
ihm  der  Eucoronis-T.  und  aus  diesem  durch  Rückbildung  des  basalen  Teiles 
des  Sagittalringes  der  Coronidium-T .  Durch  Stacheln  am  Basalring  ist  der 
Podocoronis-T.  ausgezeichnet,  aus  dem  sich  der  Tristephanium-  und  Trisso- 
circus-T.  entwickelten,  indem  sich  die  Stacheln  zu  Ringen  vervollständigten; 
und  indem  an  diesen  wieder  neue  Stacheln  auftraten,  bildete  sich  schließlich 
der  Tripocoronis-T .  Die  Protympanidae  sind  Semantiden  mit  vollständigem 
Sagittal-  und  Basalring  und  sekundär  ausgebildetem  Mitralring.  PrismatiKm 
hat  außerdem  die  4  ürstacheln  der  Plectoiden.  Pseudocubus  gehört  zu  den 
Plectoideen.  Die  übrigen  Tympaniden  sind  Silicoflagellaten.  Die  Grundlage 
des  Skeletes  der  Spyroideen  ist  der  durch  Hinzukommen  von  2  Lateralstacheln 
vervollständigte  Plagiocarpa-T.  Je  nach  der  Zahl  der  Basalporen  lassen  sich 
folgende  Typen  unterscheiden :  Tripospyrantha  (2),  Tripospyrella  (3),  Tripospy- 
rissa  (4),  Tripospyromma  (6).  Von  den  Botryodeen  hat  Neohotrys  quadritubu- 
losa  im  Inneren  der  Schale  noch  ein  Stachelgerüst  bewahrt,  was  beweist,  daß 
auch  die  Botryod.  von  Plectoid.  abstammen  und  die  Tuben  Derivate  der  Ür- 
stacheln sind;  und  zwar  haben  sie  sich  teils  vom  Plagiocarjya-,  teils  vom  Ver- 
ticillata-T.  aus  entwickelt.  Auch  die  Cyrtoideen  lassen  sich  auf  Plectoid.  zu- 
rückführen. Und  zwar  haben  alle  wichtigeren  Typen  (s.  o.)  dieser  unter 
den  Cyrtoid.  ihre  Vertreter.  Auf  Grundlage  der  wichtigsten  Skelettypen  zer- 
fallen die  Nassellarien  in  5  Unterordnungen:  Plagoniscoidea,  Periplectoidea, 
Campylacanthoidea,  Plagiocai'poidea  und  die  skeletlosen  Nassoidea.  Die  Radio- 
larien  des  Indischen  und  Atlantischen  Ozeans  haben  im  allgemeinen  kleinere 
Schalen  als  die  pazifischen.  Die  antarktischen  Formen  sind  meist  größer  als 
die  des  Warmwassergebietes,  haben  aber  kürzere  Stacheln.  Im  systematischen 
Teil  werden  folgende  Genera  behandelt:  Tetraplecta  1,  Plectaniscus  1,  Obelis- 
cus  n.  In.,  Verticillata  n.  1;  Zygocircus  4  n.,  Cyrtostephaniis  n.  2  n. ,  Äni- 
phispyris  1,  Androspyris  2,  Sphaerospyris  2  n.,  Semantis  2,  1  n.,  Neosenian- 
tis  n.  2  n.,  Zygostephanus  In.,  Tympanidiutn  1,  Parastephanus  1;  Tripospy- 
ris  2  n.,   Ceratospyris  2,   Tholospyris  1  n.,  Phormospyris  In.;  Acanthobothrys  n. 

1  n.,  LitJiobothrys  1  n.,  Botryopyle  2  n.,  Neobotrys  n.  1  n.,  Äcrobotrissa  n.  1  n,, 
Monotubus  1  n.;  Peridium  1,  Archipera  1  n.,  Litharachnium  1,  Cornutella  1, 
Dictyophimus  1  n.,  Lithomelissa  4,  3  n.,  Psilomelissa  1,  Bisphaerocephalus  1  n., 
Clathrocanümi  4,  2  n.,  Lamprodiscus  2  n.,  Lampromitra  4,  3  n.,  Callimitra  1, 
Glathrooorys  2,  1  n.,  Encecryphalus  1,  Trisuleus  n.  1  n.,  Lithopera  2,  1  n., 
Micromelissa  1,  Setophormis  2,  Aeanthocorys  1  n.,  Arachnocorys  3,  In.,  Di- 
corys  n.   In.,   Anthoeyrtidium  1,    Sethoconus  1  n.,    Asecta  n.   In.,   Pterocorys 

2  n.,  Theopilium  2,  1  n.,  Lithopilium  n.  4  n.,  Coracalyptra  3,  Dictyoceras  1; 
Theopodium  1  n.,  Pterocanium  5,  2  n.,  Lithornithium  2  n.,  Theophormis  1, 
Clathrocyclas  1,  Theoconus  1,  Theocyrtis  1,  Theocorys  2,  1  n.,  Lophocorys  1  n., 
Stichopilium  3,  2  n.,  Artopilium  1  n.,  Eucyrtidium  1,  Spirocyrtis  1,  Litham- 
phora  1.  ^  [Groß.] 

IVIielck(3)  teilt  Beobachtungen  über  Phaeocolla  pygmaea  mit.  Die  Ectocapsa 
kann  fehlen.  Die  kreisrunde  Astropyle  ist  die  einzige  Öffnung  der  Zentral- 
kapsel. Im  Endoplasma  liegen  bis  20  mit  »Chromidien«  gefüllte  Bläschen, 
teils  um  den  Kern  und  das  Endophäodium,  teils  in  letzterem.    Wahrscheinlich 


C.  Mastigophora.  159 

sind  sie  nutritive  Organellen.  Ihr  Inhalt  wird  der  Nahrung  beigesellt;  und 
die  Phäodelle  sind  als  »Überbleibsel  der  Nahrung  und  des  Chromidienbläschens 
anzusehen«.  Das  Endophäodium  liegt  am  oralen  Pol  der  Zentralkapsel.  Die 
Verdauung  ist  rein  intracapsulär.  Da  die  Ectophäodellen  sich  mit  Hämatoxy- 
lin  und  Karmin  färben,  die  Endophäodellen  dagegen  nicht,  müssen  die  Phäo- 
dellen  beim  Austritt  aus  der  Zentralkapsel  eine  Umwandlung  erfahren.  Kern- 
teilung nur  amitotisch.  P.  p.  ist  ziemlich  euryhyalin  und  eurytherm.  Ihre 
horizontale  Verbreitung  umfaßt  ein  zusammenhängendes  Gebiet  über  der  nor- 
wegischen Rinne.     Sie  ist  eine  Oberflächenform.  [Groß.] 

Huth  untersuchte  Bau  und  Fortpflanzung  von  Thalassicolla  spumida  [=gelaii- 
7iosa?}  und  T.  nucleata.  T.  n. ,  durch  Pigmentierung  der  Zentralkapsel  ausgezeichnet, 
ist  vielleicht  mit  Thalassoxantium  identisch,  da  das  Vorhandensein  von  Nadeln 
bei  derselben  Species  schwankend  sein  kann;  Verf.  hält  gegen  Stiasny  (10  Prot.  33) 
die  gelben  Zellen  für  dem  Radiolarenorganismus  fremde  Stoffe.  Thalassicolla 
kann  im  vegetativen  Zustande  wochenlang  am  Leben  erhalten  werden,  die  Nah- 
rungsaufnahme spielt  sich  dabei  in  folgender  Weise  ab:  Verfangen  der  Beute  an 
der  Peripherie  des  Extracapsulariums ,  tieferes  Eindringen  bis  zum  Rande  der 
Zentralkapsel,  ganz  dichtes  Anlagern  an  diese.  Sexuelle  Erscheinungen  konnten 
nicht  in  Kulturen  ausgelöst  werden.  Unter  »vegetativen  Stadien«  versteht 
Verf.  solche  Tiere,  die  äußerlich  noch  nicht  das  Aussehen  generativer  hatten; 
bei  anatomischer  Untersuchung  zeigten  diese  aber  schon  innerlich  alle  Über- 
gänge von  vegetativen  zu  sexuellen  Stadien.  Zweiteilung  hat  Verf.  nie  be- 
obachtet. Die  Anwesenheit  einer  Chromatinfadenkugel  im  Kern  ist  ein  An- 
zeichen der  generativen  Entwicklung.  Die  jüngste  T.  s.  (140  //  Zentralkapselgröße) 
hat  die  von  Hertwig  beschriebene  Binnenfigur  im  Kern,  deren  Querschnitte 
Nucleolen  vortäuschen  können.  Der  »Binnenkörper«  zerfällt,  seine  Teile 
geben  in  jungen  vegetativen  Stadien  Chromatin  an  den  Kern  ab.  Von  diesem 
Punkt  ab  teilt  sich  die  Entwicklung  in  zwei  Richtungen,  die  Schlauchtochter- 
kernentwicklung (Microgameten)  und  die  Spindeltochterkernentwicklung  (Macro- 
gameten).  Die  Schlauchkerngenese  wird  durch  Anordnung  von  Kernfäden 
in  Spiremen  eingeleitet,  die  sich  bei  T.  s.  zu  Reihen  ordnen  und  Schlauchform 
annehmen.  Ihre  Glockenform,  der  starke  Chromatingehalt ,  das  gleichzeitige 
Auswandern  aus  dem  Primärkern,  der  lange  erhalten  bleibt,  unterscheidet  sie 
von  der  Spindelkerngenese.  Die  Schlauchkerne  werden  zu  Sporen,  die  kein  Fett 
enthalten,  d.  h.  Microgameten.  Die  Spindelkerngenese  verläuft  bei  T.  s.  und 
T.  n.  ähnlich;  sie  zeichnet  sich  durch  das  Auftreten  der  Chromatinfadenkugel, 
durch  ihr  Schwinden,  Chromatinarmut  und  Randzerklüftung  des  Kernes,  die  starke 
Tochterkernvermehrung  mit  sehr  chromatinarmen  Spindeln,  den  Zerfall  des  Pri- 
märkernes und  Zurückbleiben  der  Nucleolen,  das  Ausrücken  der  Tochterkerne  an 
die  Peripherie  des  Tieres,  und  schließliches  Zurückwandern  der  Tochterkerne  als 
Sporen  mit  Fett,  d.  h.  Macrogameten,  aus. 

Über  Phaeodarien  s.  Schröder (M. 


C.  Mastigophora. 

Hierher  M.  Hartmann  (2). 

Griesmann  behandelt  Morphologie  und  Entwicklungsgeschichte  der 
marinen  Flagellaten,  beschreibt  4  neue  Genera  [Telonejna,  Diplonema^ 
Hemistasia^  Pseudobodo)  und  4  neue  Species.  H.  vereinigt  Charaktere  der 
Eugleniden  und  Astasiiden,  P.  hat  Beziehungen  zu  Bodo  und  Monas  guttula.  31., 
die  ihre  Nahrung  mit  breiten  Pseudopodien  aufnimmt  wie  ein  Rhizopod,  zeigt,  daß 
die  Monadinen  nicht  zu  den  Chrysomonaden  gehören  (gegen  Alexeieff  11  Prot.  43). 


160 


II.  Referate.     1.  Protozoa. 


Die  kontraktile  Vacuole   fehlt  allen  marinen  Flagellaten.     Bei  Kulturversuchen 
mit   Glenodinium  cohnii  {=  Gymnodinmm  fucorum)  konnte  ein  Ausschwärmen  jj 
der  jungen   Tiere  trotz    vieler  Mühe    nicht    erzielt    werden.     Die    von    JoUos 
(10  Prot.  53)  als  Schwärmsporen  von  Gymnodinium  angesprochenen  Schwärmer 
gehören  zu  Bodo. 

Ostenfeld  bespricht  die  Biologie  des  Phytoplanktous  der  dänischen 
Gewässer,  besonders  Einfluß  der  Lichtdurchlässigkeit,  des  Salzgehaltes,  der 
Temperatur  und  des  Gehaltes  an  Nährstoffen  auf  Verbreitung  und  Lebensweise 
der  autotrophen  Flagellaten.  Im  speziellen  Teil  werden  behandelt:  Dmo- 
bryon  1,  Phaeocystis  2,  Distephanus  1,  Dictyocha  1;  Exuviella  1,  Prorocentrum  1, 
Dinophysis  4,  Glenodinium  1,  Heterocapsa  1,  Protoceratium  1,  Gonyaulax  4, 
Goniodoma  1,  Diplopsalis  1,  Peridinium  23,  Pyrophacus  1,  Ceratium  7,  Gymno- 
dinium 1,  Spirodinium  1,  Pouchetia  1,  Polykrikos  1,  Pyrocystis  1.       TGroß.! 

Hofeneder  beschreibt  eine  neue  Chrysomonadine  Chromulina  pascheri  n.,  aus- 
gezeichnet durch  den  Besitz  einer  Mundleiste  und  einer  Geißel,  sie  produziert 
Leukosin  und  fettes  Öl,  ernährt  sich  aber  fast  nur  animalisch.  Zweiteilung  findet 
innerhalb  der  Gallerte  statt,  ebenso  werden  in  ihr  Schwärmer  gebildet.  Die 
Kernteilung  ist  eine  Promitose  mit  echter  Zentrodesmose. 

Artari  weist  nach,  daß  Ghlmnydomonas  ehrenhergi  in  Substraten  mit 
organischen  Verbindungen  besser  (namentlich  auch  im  Dunkeln)  wächst, 
als  in  rein  mineralischen.  C.  e.  ist  myxotroph,  doch  hat  es  die  Fähigkeit  zu 
autotropher  Ernährung  nicht  verloren  (CO2  und  inorganischer  Stickstoff).  Trauben- 
zucker und  Aminosäuren  ergeben  die  beste  organische  Ernährung.  G.  e.  ist  also 
polytroph.  Sie  erleidet,  unter  Einwirkung  hoher  Konzentrationen,  vorüber- 
gehende Veränderungen,  die  sie  anderen  Species,  z.  B.  C.  dmiati,  ähnlich  machen. 

A.  Drew(^)  regt  die  Sporen  von  Polytoma  uvella  durch  Adrenalin  zur  Ent- 
wicklung an.  —  Über  Polytoma  uvella  s.   auch  Entz  (*). 

Torrey  widerspricht  auf  Grund  von  Experimenten  mit  Euglena  der  sog. 
Versuchs-  und  Irrtumstheorie  und  glaubt,  daß  die  Bewegungsreactioneii 
primäre  Antworten  auf  Reize  sind.  Die  scheinbar  gerichteten  Bewegungen 
sind  durch  die  Organisation,  besonders  die  Symmetrieverhältnisse  des  Tieres 
selbst  zu  erklären.  —  Bancroft  zeigt,  daß  Euglena  kraft  ihrer  locomotorischen 
Einrichtungen  nur  in  Spiralen  schwimmen  und  auf  jeden  Reiz  nur  durch  ver- 
stärkte Drehung  nach  der  Rückenseite  antworten  kann.  Der  »heliotropic 
mechanism«  setzt  das  Flagellum  in  Tätigkeit,  wenn  die  Rückenseite  des  Tiereaj 
dem  Lichte  abgewendet  ist.  »Trial  and  error«  sind  ausgeschlossen  und 
der  Heliotropismus  ist  eine  Function  andauernder  Lichtwirkung. 

Über  Rotfärbung  des  Wassers  durch  Euglena  s.  Ch.  Benham,  Dendy(2), 
Wager,  durch  Polytoma  Whitteron. 

Über  die  Entwicklung  der  Monadidae  s.  A.  Drew(^). 

Gineste  (^)  findet  bei  erwachsenen  Bodo  laeertae  Kerndualismus  somatischer 
und  generativer  Natur  wie  bei  Infusorien.  Der  Amöbenkern  und  der  juuge 
Bodokern  haben  beide  Komponenten  noch  vereinigt.  Die  Verhältnisse  bei 
B.  l.  können  Aufschluß  über  die  Verhältnisse  bei  Binucleaten  geben.  —  Über 
Zucht  von  Bodo  s.   Chatten  (*). 

Bei  Trichomastix  caviae  glaubt  Gineste(2)  den  gleichen  Dualismus  fest- 
stellen zu  können. 

IVIackinnon(2)  schließt  nach  Untersuchungen  an  Polymastix  sp.  aus  Tipula,  daß 
die  Lophomonadidae  mit  den  Polymastigidae  verwandt  sind;  der  gerippte  Peri- 
plast,  der  Verlauf  der  Kernteilung,  der  Bau  des  Kerns   sind  übereinstimmend. 

Selenomastix  ruminantium  kommt  nach  Woodcock  &  Lapage  in  Sichel  und 
Eiform  vor.    Bewegung  erfolgt  bei  ersteren  Formen  durch  eine  Geißel  oder  auch 


C.  Mastigophora.  161 

vermittelst  des  ganzen  Körpers,  der  Kernapparat  besteht  aus  Chromatinkörpern,  die 
an  der  Obertiäche  der  Zelle  liegen,  Zweiteilung  findet  statt.  Die  ovale  Form 
hat  keine  Geißeln,  in  manchen  Tieren  kann  das  Chromatin  der  ganzen  Zelle 
in  einer  Region  verdichtet  sein.  Verff.  glauben,  daß  die  Sichelformen  in  die 
Eiformen  übergehen  können. 

IVIackinnon(V)  findet  in  Larven  von  Tipula  als  fakultativen  Parasiten  Ehixo- 
mastix  graeüis,  der  eine  Flagellatenform  hat,  und  Cystenformen,  in  denen  keine 
sexuellen  Erscheinungen  nachweisbar  waren,  wohl  aber  Teilung  des  Kernes. 
TetratricJwmastix  n.  parisii  n.  hat  5  freie  Geißeln  und  ein  Axostyl. 

Über  Trichomonas  s.  Rätz(3),  über  Flagellaten  aus  dem  Magen  der  Rumi- 
nantia  oben  p  154  R.  Braune,  des  Menschen  Jollos(3). 

Alexeieff(^)  fordert  für  die  von  ihm  aufgestellte  Familie  der  Herpetomonadidae 
die  Priorität  vor  dem  Namen  Trypanosomidae  (Doflein  1911).  Sie  hat  3  Genera: 
Herpetomonas,  CritJiidia,  Tryjmnosoma.  Leishmania^  Schizotrypanum  und  Endo- 
trypanurn  sind  umgewandelte  Trypanosoma  lewisi. 

Chatton(3)  hält  die  Trypanosomiden  der  Museiden  für  die  höchst- 
stehenden. Sie  haben  eine  »zweiphasische«  Entwicklung  mit  4  Stadien:  1)  Mo- 
nadenstadium (Blepharoplast  vor  dem  Kern,  Geißel),  2)  Trypanosomenstadium 
{Leptomonas  Crithidia)  —  der  Blepharoplast  wandert  in  die  Nähe  des  Kernes, 
3)  Gregarinenstadium  (ohne  Geißel),  4)  spermaähnliches  —  (Rückwanderung 
des  Blepharoplasten ,  Ruhestadium).  Bei  L.  legerorum  ist  das  Trypano- 
somenstadium unterdrückt,  die  Entwicklung  ist  einphasisch,  bei  L.  droso- 
philae  fehlt  das  3.  Stadium. 

Über  Leptomonas  davidi  s.  Franga(i),  über  Lqytomonas  aus  Euphorbia 
Leger. 

Wenyon  unterzieht  Herpetomonas  muscae  domesticae  und  verwandte  Flagel- 
laten einer  erneuten  Betrachtung.  Leptomonas  oder  Herpetomonas  (Benennung 
strittig)  haben  noch  ein  Cystenstadium,  das  die  echten  Trypanosomen  und  die 
Leishmanien  verloren  haben.  Nur  diese  leben  in  Vertebratenblut.  Die  H. 
oder  L.  sind  dagegen  echte  Invertebratenparasiten.  H.  m.  d.  hat  ein  Trypano- 
soma-^ Crithidia-^  ein  Leishmania-  und  ein  Le^towowas-Stadium,  nur  Flagel- 
laten mit  allen  diesen  Formen  sind  echte  //.,  Leishmania  also  nicht.  Verf. 
bezweifelt  die  Richtigkeit  von  Rosenbuschs  (09  Prot.  54)  Figuren  und  glaubt 
an  keine  echten  Chromosomen  bei  //.  —  Hierher  auch  Prowazek  (^). 

Laveran  &  Franchini(^)  tibertragen  Herpetomonas  ctenocephali  auf  Mäuse  durch 
Einspritzung  des  Inhaltes  infizierter  Hundetlöhe  in  die  Bauchhöhle,  durch  Ein- 
spritzung von  Bauchhöhlenexsudat  und  Blut  infizierter  Mäuse  in  die  Bauch- 
höhle usw.  Alle  Infectionen  waren  leicht,  es  zeigten  sich  frei  in  den  Körper- 
säften runde  Leishmania  ähnliche  Formen.  Gestreckte  Formen  wurden  nur 
im  Blute  entdeckt.  —  Hierher  auch  Laveran  &  Franchini(-). 

Fantham  &  Porter(2)  beschreiben  Herpetomonas  stratiomyiae  n.  aus  dem  Darm 
von  Stratiomyia  chamaeleon  und  poiamida,  die  sich  beide  als  Larve  und  Imago 
rein  vegetabilisch  ernähren.  Die  präflagellaten  Stadien  sind  oval  mit  eben- 
solchem Kern  und  stäbchenförmigen  Blepharoplasten.  Das  Flagellatenstadium 
unterscheidet  sich  wenig  von  dem  anderer  H.  Das  postflagellate  Stadium 
gleicht  Leishmania,  ist  aber  gestreckter.  Alle  3  Stadien  finden  sich  schon  in 
den  Larven  der  S.  Während  der  Verpuppung  verlassen  die  postflagellaten 
Stadien  mit  den  Fäces  den  Darm  des  Wirtes.  Die  präflagellaten  entwickeln 
Geißeln,  vermehren  sich  stark  und  sammeln  sich  im  Mitteldarm,  durchwandern 
dessen  um  diese  Zeit  sehr  brüchige  Wand  und  gelangen  ins  Cölom  und  en- 
cystieren  sich  dort.  Bei  der  Bildung  des  imaginalen  Darmes  wird  die  Mehrzahl 
der   Cysten    in    diesen    aufgenommen.      In    der   Imago    findet    sich   H    daher 

Zool.  Jahresbericht.     1913.    IL  Referate.    1.  Protozoa.  11 


Jg2  II-  Referate.     1.  Protozoa. 

hauptsächlich  im  Darm,  von  dem  aus  einige  im  Flagellatenstadium  auch  wieder 
ins  Cölom  auswandern.  Die  Infection  der  S.  geschieht  wohl  ausschließlich  im 
Larvenstadium  durch  gefressene  Fäces  infizierter  Fliegen.  [Groß.] 

Über  Herpetomonas  aus  PyrrJiocoris  s.  Zotta. 

O'Farrell  konstatiert  erbliche  Infection  mit  Crithidia  hyalommae  bei 
Hyalomma  aegyptium.  Die  Parasiten  leben  hauptsächlich  in  der  Hämolymphe. 
Die  präflagellaten  Leishmania  ähnlichen  Formen  vermehren  sich  stark  und 
können  durch  beschleunigte  Kernteilung  vorübergehend  mehrkernige  Plasmodien 
bilden.  Die  Flagellaten  sind  sehr  laug  gestreckt.  Bei  ihrer  Teilung  wird  die 
Geißel,  beginnend  am  proximalen  Ende,  mit  geteilt.  Zur  Zeit  der  Eiablage  ge- 
langen viele  Flagellaten  in  die  Ovarien  und  Oviducte,  wo  ein  Teil  sich  ency- 
stiert,  während  andere  sich  mit  dem  spitzen  geißellosen  Ende  voran  in  die 
Eier  selbst  einbohren  und  sich  erst  dort  encystieren.  [Groß.] 

DobeII(2)  betont  in  seiner  Zusammenfassung  über  Mutationen  bei  Trypano- 
somen, daß  neue  Rassen  durch  Modifikationen  (Verlust  des  Blepharop lasten 
vermittelst  chemischer  Einflüsse  und  nicht  durch  Selection  entstehen.  Giftfeste 
T.  verlieren  diese  Eigenschaft,  wenn  sie  den  Darm  von  Haematopinus  passieren? 

Über  die  Systematik  des  Genus   Trypanosoma  s.  Roudsky(^)  und  Stephens  £( 
Blacklock(S2). 

Ogawa(^)  findet  bei  Trypanosoma  rotatorium  2  Typen,  einen  mit  deutliche]' 
Längsstreifung  und  einen  glatten.  Fibrillen  oder  Myonemen  konnten  aucl 
durch  Vergoldung  nicht  sichtbar  gemacht  werden.  Auf  Blutagar  entwickeltei 
sich  zuerst  kleine  kugelförmige,  dann  die  von  Doflein  beschriebenen  Kultur-|  i 
formen,  nachdem  sich  an  den  jüngsten  Geißeln  entwickelt  haben.  In  älterei 
Kulturen  zeigten  sich  die  runden  Dauer-  oder  Ruheformen,  die  oft  eine  Vacuoh 
besaßen.  Kernteilung  wie  bei  Haemoproteus  noctuae,  nach  Rosenbusch.  Fat 
trat  als  Reservekörper  auf. 

Über  Trypanosoma  rotatorium  s.  auch  Franpaf^j,   NÖIIer(VJ  und  Ogawa(3] 

Über  T.  undulans  Fran^af^j. 

Eckard  schließt  aus  zahlreichen  Experimenten,  daß  sich  in  Afrika  unte 
geeigneten  klimatischen  Bedingungen  jede  pathogene  Trypanosomenart  in  jede 
Glossinenspecies  entwickeln  kann.  —  Hierher  auch  Bruce,  Harvey,  Hamerton  i 
Bruce (3)  und  Corti(2). 

Bruce,  Harvey,  Hamerton  &  Bruce  (^^j  beschreiben  Trypanosoma  siyniae,  da; 
Capra,  Ovis,  Siis  und  Aflen  befällt  und  von  Glossina  morsitans  übertrage) 
wird,  in  deren  Rüssel  sich  die  Vermehrungsstadien  finden.  Erst  nach  20  Tagej 
kann  die  G.  infizieren;  die  infizierenden  Stadien  finden  sich  im  Hypopharynx 
Sie  gleichen  den  jungen  in  das  Blut  des  Wirbeltieres  gelangenden  Formen 
T.  s.  unterscheidet  sich  kaum  von  anderen  T.  der  Tsetsefliege. 

Über  Trypanosomen  aus  Nyassaland  siehe  noch    Bruce,    Harvey,    Hamertonlb 

&  Bruce  (1-9,11,1^)- 

Fry  &  Ranken  finden  bei  Trypanosoma  gamhiense^  rhodesiense,  brucei  u.  a 
Granulationen  in  verschiedenen  Entwicklungsperioden.  Sie  färben  sich  wie 
die  Kerne,  können  ausgestoßen  werden,  dann  Eigenbeweglichkeit  zeigen  unc 
vielleicht  zu  Entwicklungsstadien  von  Trypanosomen  auswachsen. 

Über  das  »Corpuscule  pröblepharoblastique«  s.  Alexeieff(^)  und  Roudskyf^^ 
über  blepharoplastlose  Trypanosomen  Laveran(2). 

Im  Lebenscyclus  von  Trypanosoma  gambiense  ist  nach  M.  Robertson  keir 
Platz  für  geschlechtlichen  Dimorphismus,  doch  finden  gesetzmäßige  Ver- 
änderungen in  Form  und  Bau  des  Parasiten  statt,  die  an  bestimmte  Aufent- 
haltsbedingungen in  Wirt  imd  Überträger  geknüpft  sind.  In  der  Blutbahn  des 
Säugers  finden  sich  die  typischen  ausgewachsenen  Bluttrypanosomen — Wachstums- 


C.  Mastigophora.  163 

formen  uud  schlanke  Teilungsformen.  Nur  die  ersteren  gelangen  in  den  Über- 
träger. Teilung  kommt  nur  in  der  Blutbahn  vor,  nie  in  Leber,  Milz  oder 
Lunge.  Rundliche  Formen,  die  Verf.  in  einem  Fall  fand,  gehen  wahrscheinlich 
zugrunde.  Die  Entwicklung  in  der  Fliege  beginnt  mit  dem  Eindringen  der 
kurzen  Formen  in  den  vorderen  Teil  des  Darmkanales.  Viele  Teilungen  und 
wechselnde  Formen  treten  auf.  Am  10.  oder  12.  Tage  nach  der  Übertragung 
finden  sich  viel  schlanke  T.  Diese  dringen  in  den  Proventriculus  und  dann  in 
die  Speicheldrüsen  ein,  hier  nehmen  sie  Crithidia-Form  an  und  liefern 
durch  Vermehrung  kleine  T.,  die  denen  der  Blutbahn  des  Wirtes  gleichen: 
diese  werden  übertragen.  Nie  findet  sich  ein  Crithidia-Sta,di\im  im  Darm- 
kanal der  Fliege,  nie  ein  intracelluläres  Stadium. 

Über   Tryiyanosoma  7iigeriense  in  Stomoxys  s.   IVIacfie(^). 

Kinghorn,  Yorke  &  Lloyd  berichten  über  die  Schlafkrankheit  in  Luangwa. 
Der  Erreger  ist  Trypanosoma  rJiodesie7ise,  der  Überträger  Glossina  morsitans. 
Als  »Reservoirs«  dienen  verschiedene  Antilopen.  Für  die  Entwicklung  des 
T.  r.  in  G.  m.  ist  hohe  Temperatur  (75-85°  F)  erforderlich.  Unter  ungünstigen 
Bedingungen  wird  sie  sistiert,  die  T.  r.  können  aber  bis  60  Tage  am  Leben 
l)leiben.  In  wilden  und  Haustieren  fanden  Verflf.  außer  T.  r.  noch  T.  vivax, 
)ianum,  pecorum^  tnultiforme  n.,  montgomeryi,  ignotum  n.,  tragelaphi  n.  Die  Ent- 
wicklung von  T.  r.  in  G.  m.  beginnt  und  wird  fortgesetzt  in  den  Speicheldrüsen. 
Doch  sind  schon  die  Stadien  aus  dem  Darm  virulent.  Übertragungsexperi- 
mente  mit  Tabanideu  und  OrnitJwdorus  mouhata  mißlangen  stets.       [Groß.] 

Über  menschliche  Trypanosomenkrankheiten  s.  ferner  IVIacfie(^)  und  Nuttail(^). 

Carpano(^)  findet  in  Erythräa  in  Rinderblut  Trypanosomen,  die  T.  theileri 
nahe  stehen  und  beobachtet  Längsteilung  und  Formen,  die  vielleicht  auf  einen 
sexuellen  Dimorphismus  hindeuten.  In  Kulturen,  die  nur  20  Tage  ohne  Über- 
impfung lebten,  traten  Crithidia-  und  Jlerpeiomonas-Fovmen  auf,  daneben  läng- 
liche, breite,  ovale  und  sich  teilende  Tiere. 

Über  Trypanosomen  aus  Rindern  s.  auch  Behn. 

Laveran  &  IVIarullaz(-^)  geben  folgende  Charakteristika  für  Trypanosoma 
talpae  an:  stark  gefaltete  undulierende  Membran,  Kern  und  Blepharoplast  sich 
fast  gegenüber  liegend. 

Nach  Laveran  &  Franchini(^)  enthielt  Palaeopsylla  graeilis,  auf  Maulwürfen 
gefangen,  in  10  unter  36  Fällen  4  verschiedene  Stadien  von  Trypanosoma 
lalpac:  runde,  stäbchenförmige,  /ej3tomo?ias- ähnliche  und  typische  kleine  Trypano- 
somen. P.  g.  spielt  dieselbe  Rolle  bei  der  Übertragung  von  T.  t.  wie  der 
Rattenlloh  bei  der  von  T.  lewisi. 

Über  Trypanosoma  pecaudi  s.  Ogawa(^),  T.  cquiperdum  Blacklock  &  Yorke(^), 
T.  vivax  Blacklock  &  Yorke (^),  T.  nanum  Blacklock  &  Yorke  ^-,  über  T.  jyecorum 
Laveran  (^),  über  T.  vespertilionis  Pringault,  über  Trypanosomen  im  allgemeinen 
noch  Fehlandt,  Prowazek(^)  und  Rodhain,  Rons,  Vandenbranden  &  Bequaert. 

Nägler  übertrug  Scliixotrypanum  eruci  auf  Mäuse,  Ratten,  Meerschweinchen, 
Kaninchen,  Katzen,  Hunde.  Die  Formen  in  den  betreuenden  Wirten  sind  nicht 
morphologisch  voneinander  verschieden.  Die  von  Chagas  (10  Prot.  52)  als  Q. 
und  (3^  angesprochenen  Formen  sind  vegetative,  durch  Übergänge  ver- 
bundene Stadien.  —  Hierher  auch  Brumpt(2)  und  Brumpt  &  Piraja  da  Silva. 

Nach  Martin (^)  teilt  sich  der  Blepharoplast  von  Prowazekia  terricola  und 
Trypanoplasma  spec.  nicht  mitotisch  (gegen  Rosenbusch  09  Prot.  54).       [Groß.] 

Gelei(^)  beobachtet  bei  Trypanoplasma  dendrocoeli  amitotische  Teilung  des 
Blepharoplasten  (gegen  JoUos),  mitotische  des  Kernes.  Die  zwei  neuen  Geißeln 
entstehen  nicht  durch  Spaltung  von  den  alten,  sondern  wachsen  aus  zwei  neuen 
Basalkörnern  hervor,  die  durch  Teilung  der  alten  entstehen.     T.  d.  lebt  intra- 

11* 


ig^  II.  Referate.     1.  Protozoa. 


I 


T 


cellulär  in  den  Epithelzellen  der  Bursa  copulatrix,  dem  Bindegewebe  des  Peri- 
visceralraumes  und  anderen  Geweben  von  D.  Im  Darmepithel  wird  es  häufig 
zerstört. 

Ponselle(V)  züchtete  Tj-yjmnoplasma  variwn  aus  Cohitis  harhatula  auf  Nähr- 
böden. Die  Kulturformen  unterscheiden  sich  wenig  von  denen  im  Fischblut; 
nur  die  undulierende  Membran  ist  reduziert.  Zwei  schnell  aufeinander  folgende 
Teilungen  werden  beobachtet.  Das  Centrosom  kann  sich  teilen,  ohne  daß  an- 
scheinend Kernteilung  und  Zellteilung  folgen,  vielleicht  infolge  von  Schädigung 
durch  die  Kultur.  Runde  Formen,  wie  sie  aus  Hirudineen  beschrieben  werden, 
finden  sich  in  den  Kulturen  nicht. 

Martin  (2)  teilt  Beobachtungen  über  Trypanoplasma  und  Verwandte  mit.  T.  con- 
geri  teilt  sich  zuweilen  ungleich  in  ein  kleines  Stück,  das  nur  einen  Blepharo- 
plasten  mitbekommt,  und  ein  großes  mit  2  Kernen  und  einem  B.  Abrundung 
mit  Verlust  der  Geißel  wurde  einigemal  beobachtet.  Hcteromita  dahli  {-  T 
ventriculi)  hat  keine  undulierende  Membran,  dagegen  ein  Cytostom.  Trypanoplas- 
moides  intestinalis,  dessen  Zygoten  Alexeieff  als  Trichomonas  legen  beschrieb, 
unterscheidet  sich  von  echten  T.  durch  den  Besitz  von  3  Geißeln.  Kern  und 
Blepharoplast  teilen  sich  amitotisch.  Cryptobia  steht  Prowazekia  näher  als  T 
Der  B.  von  Trypanoplasmoides  ist  vielleicht  dem  von  T.  nicht  homolog.  Ol 
der  B.  ein  echter  Kern  ist,  bleibt  fraglich.  [Groß.] 

Kofoid  &  Michener  schaffen  für   Gonyaulax  palustris  das  neue  Genus  Dino- 
sphaera.    Das  Skelet  besteht  aus  einer  antapicalen,  5  postcingularen,  6  Gürtel- 
6   präcingularen    und   mehreren    apicalen   Platten.      Durch   das    Vorhandenseii^ 
einer  antapicalen  Platte   nähert  sich  D.  Ämphidinium^   Peridiniella  und   Spi'i 
aulax. 

Nach  Entz(^)  hat  das  im  Süßwasser  lebende  Gymnodinium  xachariasi  keineic 
Augenfleck,  aber  elliptische,  rötlich  braune  Chromatophoren.    Der  Nebenkörpe 
ist  ein  Fremdkörper.     Der  Kern  zeigte    in  seinen   Teilungsformen  den  bei  dei  i 
Peridineen    vorkommenden  Typus    und  nicht    den  von  Jollos    (9  Prot.  53)  be ' 
G.  fucorum  beschriebenen.  i 

Über  Ämphidinium  s.   Herdman(^).  [ 

Nach  Faure-Fremiet(*)  ähnelt  Pouchetia  der  Erythropsis  agilis  und  bat  eil 
braunschwarzes  Stigma,  das  sich  nach  Behandlung  mit  Eisessig  in  rote  Tröpfchei 
auflöst.  Der  kontraktile  Anhang  ist  weder  ein  Flagellum,  noch  ein  Tentakel 
sondern  kann  eher  mit  den  Saugfäden  der  Suctorien  verglichen  werden. 

B.  Collin(^)  findet  bei  einer  neuen  Ellobiopside  eine  Wachstumszone» 
doppelten  Kernapparat,  wie  bei  Infusorien,  und  Anordnung  der  Kerne  an  de> 
Oberfläche  des  Tieres  vor  der  Sporulation,  Die  E.  sind  Ectoparasiten  vo» 
Nebalia  und  stehen  parasitischen  Peridineen  nahe. 

Faure-FremietC')  konstatiert  bei  Polykrikos  echte  Tricho Cysten  und  Ne- 
matocysten,  deren  Bau  verschieden  ist.  Cainpanella  umbellaria  besitzt  ähn- 
liche Nematocysten  wie  P. 

Über  marine  Peridineen  s.  ferner  oben  p  160  Ostenfeld. 

Lohmann(3)  behandelt  Biologie,  Systematik  und  Morphologie  der 
Coccolithophoriden.  Sie  gehören  zu  den  wichtigsten  Nahrungsproduzenten 
der  Meere,  und  der  größte  Teil  der  biogenen  Sedimente  baut  sich  aus  ihren 
Skeleten  auf.  Ihre  Einteilung  ist  nicht  auf  die  Zahl  der  Geißeln  zu  gründen, 
da  2  solche  sich  nur  bei  wenigen  Species  finden,  sondern  auf  die  Coccolithen. 
Diese  sind  entweder  »Discolithe«,  einfache  Kalkscheiben  mit  wulstig  verdicktem 
Rand,  oder  »Tremalithe«,  hohle  Röhrchen  mit  einer  sich  nach  dem  Rande  ver- 
dünnenden Kalkscheibe  an  jedem  Ende.  Von  letzteren  kann  die  distale  rückgebildet 
werden    (z.  B.  Rhabdosphaera).     Bei   den   sehr   langen  T.  von  Discosphaera  ist 


I 


D.  Sporozoa.  165 

dagegen  die  distale  Kalkscheibe  trompetenförmig  erweitert.  Bei  3Iichadsarsia 
sind  3  oder  mehr  zu  langen  Schwebefortsätzen  ausgebildet.  Bei  Halopappus 
ist  am  abgestutzten  Ende  der  Zelle  ein  ganzer  Kranz  solcher  Schwebeborsten 
entwickelt,  während  alle  anderen  verschwunden  sind,  die  Zelle  also  nur  von 
ihrer  verdickten  Membran  bedeckt  wird.  Ophiaster  hat  7  Schwebeborsten  mit 
zahlreichen  knotigen  Verdickungen,  deren  jede  vielleicht  einem  D.  entspricht. 
Bei  Petalosphaera  ist  der  Schwebeborstenkranz  zu  einem  Schirm  verschmolzen. 
Die  Schwebeborsten  von  Äcanthoica  sind  stark  ausgezogene  Verdickungen  der 
D.  Bei  ScypJiosphaera  ist  ein  Gürtelring  von  D.  becherförmig,  bei  Thorosphaera 
tütenförmig,  bei  Deutschlmidia  blumenblattähnlich  gestaltet.  Verf.  unterscheidet 
2  Unterfamilien  der  C. :  Syracosphärinen  mit  D.  und  Coccolithophorinen  mit  T. 
Die  mit  Schwebefortsätzen  ausgestatteten  Formen  bewohnen  die  Oberfläche.  Die 
Coccolithen  werden  von  verschiedenen  anderen  Organismen  zur  Verstärkung 
ihrer  Skelete  benutzt,  z.  B.  von  Tintinnodeen  und  Coscinodiscen.         [Groß.] 


D.  Sporozoa. 

Über  die  Giftigkeit  der  Extrakte  von  Sporozoen  s.  Mesnil,  Chatten  & 
Perard. 

Car  behandelt  die  Bewegung  der  Gregarinen.  Sie  vollzieht  sich  da- 
durch, daß  eine  ringförmige  Anschwellung  , —  eine  Welle  —  nach  hinten  ver- 
läuft, einen  Gegendruck  erzeugt,  und  so  die  Gregarine  nach  vorne  schiebt.  Die 
Bewegung  der  G.  beruht  auf  dem  Prinzip  der  Reaction. 

Dembowski(^)  führte  Zerschneidungsversuche  a,n  Nina gracilis  und  Steno- 
pliora  Juli  aus  und  schließt  aus  ihnen,  daß  die  Bewegungsfähigkeit  an  das  ge- 
samte Protoplasma  gebunden  ist,  daß  jedoch  der  Protomerit  und  die  ihm  nahe 
gelegenen  Teile  diese  Eigenschaft  in  stärkerem  Maße  besitzen.  Er  ist  aber  kein 
Bewegungszentrum.  Der  Kern  hat  direkten  oder  indirekten  Einfluß  auf  die 
Bewegungsfähigkeit.  Eine  kernlose  Gregarine,  die  nur  wenig  Protoplasma 
verloren  hatte,  konnte  sich  noch  20  Minuten  bewegen,  kernhaltige  und  kernlose 
jMittelstücke  besaßen  die  Fähigkeit  der  aktiven  und  passiven  Bewegung  für 
verschieden  lange  Zeit. 

M.  Ellls(^)  beschreibt  Gregarinen  aus  amerikanischen  Orthopteren. 
Grcgarma  longiducta  n.  aus  Centophilus  latus  bildet  Ketten,  ähnlich  wie  G. 
socialis  (Löger  06  Prot.  17).  Die  4  Sporoducte  der  Cyste  sind  auffallend  lang 
(3-3,5  mm).  Die  Sporen  verlassen  die  Cyste  zu  Ketten  aneinander  gereiht, 
trennen  sich  aber  bald.  Die  Cysten  von  G.  melanopli  aus  verschiedenen  Species 
von  Melanoplus  haben  7-10  orangefarbene  Sporoducte.  Die  Sporen,  die  in 
Ketten,  welche  ziemlich  lange  erhalten  bleiben,  entleert  werden,  sind  teils  rund, 
teils  sechskantig.      G.  hlattarum  fand  sich  in  Ischnoptera  pennsylvanica. 

[Groß.] 

Hierher  auch  M.  Ellis(2,3). 

Leger  &  Duboscq(^)  schildern  die  Gamogonie  von  Porospora  portunidarum 
in  Cardimn  edide,  welches  die  reifen  Cysten  aufnimmt,  und  finden  in  der  Niere 
Formen,  die  Stadien  von  Nematopsis  schneiden  aus  der  Niere  von  Mytilus 
gleichen.     P.  p.  ist  eine  Schizogregarine  mit  monozoischen  Sporen. 

Nach  Leger  &  Dllb0SCt|(2)  sind  die  früher  a\s  NematojJsis  benannten  Stadien 
von  Porospora  unter  sich  verschieden  und  entsprechen  wahrscheinlich  ver- 
schiedenen Decapodenspecies.  N.  schneidert  aus  Pinnotheres  pisum  in  Mytilus 
edulis  gehört  vielleicht  dann  zu  Cephaloidophora  fossor.  Die  N.  in  Gardium 
edule  gehören    zu  den   in  Carduus  oder   Portunus   vorkommenden    Gregarinen. 


iQß  II.  Referate.     1.  Protozoa. 


I 


Mouozoische  Spore,  freier,  sehr  schmaler  Sporozoit,  der  sich  nach  kürzerer  ode 
längerer  Zeit  an  die  Kiemenwände  festsetzt,  kürzer  und  dicker  wird,  nacl 
4-5  Tagen  wieder  frei  wird  und  dann  doppelte  oder  einfache  Cysten  bildet 
sind  typische  Charaktere  der  Gamogonie  dieser  Gregarinen. 

Marullaz  &  Roudsky  finden  in  den  Kernen  der  Haemogregarina  terxii  keii 
Centrosom,  dagegen  4-5  Spiralfäden,  4-6  Chromatinkugeln,  8-25  chromatisch( 
Granulationen. 

Viguier  &  Weber  beschreiben  die  Haemogregarine  des  Gongglus.  Sobah 
der  5lerozoit  in  das  Blutkörperchen  eingedrungen  ist,  zeigen  sich  zahlreichen 
Mitochondrien,  die  sich  teilen  können.  In  späteren  Entwicklungsstadien  rückei 
Mitochondrienhaufen  an  die  Oberfläche,  und  es  scheint,  als  ob  die  jetzt  auf- 
tretende Kapsel  in  Zusammenhang  mit  dieser  Erscheinung  stehe. 

Phisalix(2)  schildert  Bau  und  Entwicklung  von  Haemogregarina  pocock  ä 
aus  Python  molurus^  die  H.  schae  [Laveran  &  Pettit  09  Prot.  42]  sehr  nah<J 
steht.     Die  Cysten  enthielten  nie  mehr  als  4  Merozoite.  [Groß.]     .1 

Phisalix(^)  behandelt  die  Encystierung  von  Haemogregarina  roulei  auil 
Lachesis  alternatus.  In  den  jüngsten  beobachteten  elliptischen  Mak romer o- 
zoitencysten  ist  das  Plasma  der  H.  r.  augeschwollen  und  von  Chromatin- li 
granula  durchsetzt,  der  Kern  ist  zu  einem  schwach  färbbaren  Netz  aufgelöst  i 
Dann  zerfällt  er  durch  successive  Teilung  in  4.  Später  finden  sich  in  de:  i 
Zyste,  deren  Membran  sich  stark  verdickt,  bis  6  längliche  Merozoite.  Dii'l 
Micromerozoitency  sten  sind  anfangs  kleiner,  rundlich  und  haben  eine  zart«  ^li 
Membran.  Später  wachsen  sie  stark  heran,  und  durch  successive  Teilungei  'l 
entstehen  in  ihnen  sehr  zahlreiche  kleine  Merozoite. 

Phisalix(^]  bespricht  die  Morphologie   von  Haemogregarina  jylimmeri  [?]  au  ; 
Lachesis  lanceolatus  und  beschreibt    dann    die  bisher  unbekannten  Cysten    mi 
starker,    doppelt    konturierter    Membran    und    2   Macromerozoite    im    Inneren 
—    Hierher    auch  Phisalix   &   Laveran;    über   Hämogregarinen   aus    Vipera  g 
Phisalix(5),  aus  Eryx  Phisalix(i).  [Groß.] 

Phisalix{^)  beschreibt  aus  Pyton  molurus  eine  Hämogregarine.  Nament 
lieh  in  den  pigmentierten  Zellen  innerhalb  der  Lebergefäße  fanden  sich  zahl 
reiche    sehr   große,    ausgewachsene  Tiere,    Merozoite   und  Cysten   mit  solchen 

Über  Hämogregarinen  aus  dem  Kongogebiet  s.  Rodhain,  Pons,  Vanden 
branden  &  Bequaert. 

Über  La)ikcstercUa  s.  oben  p  154  NÖIIer(V)-  M^ 

Lucet  unterscheidet  bei  Lepus  cuniculus  eine  Lebercoccidiose,  die  durch  Eimcric 
stiedae  verursacht  wird  und  eine  Darmcoccidiose,  die  von  Eimeria  perforans  hervor- 
gerufen wird.    Die  Oocysten  dieser  Formen  sind  in  Farbe  und  Größe  verschieden. 

Eimeria  bracheti  n.  wird  nach  P.  Gerard  durch  Oocysten,  welche  im  Stuhh 
infizierter  Hühner  sich  vorfinden,  bei  Nahrungsaufnahme  übertragen.  Die 
Entwicklung  des  Parasiten  im  Wirt  zeigt  nur  geringe  Abweichungen  von  dei 
Entwicklung  anderer  Coccidien.  Die  befreiten  Schizonten  dringen  wahrschein- 
lich zuerst  in  das  Epithel  des  Cöcums  ein,  ein  deutliches  Caryosom  zeigt  sich 
bei  den  jungen  Formen,  die  viele  Teilungen  durchlaufen.  Die  ersten  Teilungen 
liefern  oft  nicht  gleich  große  Teilhälften.  Am  Schlüsse  der  Schizogonie  werden 
zahlreiche  Merozoite  ausgebildet,  die  in  den  Darmtractus  aus  dem  zerstörten 
Gewebe  fallen  und  oft  durch  ihre  große  Zahl  Blutungen  veranlassen.  Einen 
Borstenstift,  wie  ihn  Reich  bei  E.  stiedae  fand,  haben  die  Merozoite  von  E.  h. 
nicht.  Umbilduug  der  Merozoite  in  g  und  (^  Geschlechtsformen  hat  Verf. 
nicht  beobachtet.  Micro-  und  Macrogametocyt  sind  zuerst  große  Zellen  mit 
granulösem  Protoplasma  und  ausgesprochenem  Caryosomkern. 

Über  Coccidiosen  s,  auch  Jollosf^). 


1    0 


' 


D.  Sporozoa.  167 

Fiebiger  gibt  eine  ausführliclie  Beschreibuag  von  Eimeria  gacli  aus  der 
Schwimmblase  der  Gadus-Kritn^  wo  sie  ihre  ganze  Entwicklung  in  demselben 
Wirt  durchmacht.  Kosettenform  der  Merozoite,  meist  Fehlen  des  Restkörpers, 
spirochätenartige  Microgameten  ohne  Geißeln,  Macrogameteu  mit  einem  Caryo- 
somkern,  in  dem  das  Centriol  nicht  sicher  nachgewiesen  werden  konnte,  sind 
auffallende  Züge;  auch  daß  Eimeria  gadi  stets  außerhalb  der  Zellen  lebt. 
Die  Sporozoite  enthalten  Fett,  das  sich  von  dem  des  Wirtes  unterscheidet. 
Die  Sporen  können  in  der  Schwimmblase  selbst  sich  weiter  entwickeln  und  diese 
ganz  erfüllen ;  erst  nach  dem  Tode  des  Wirtes  werden  sie  wieder  frei  und  ge- 
langen durch  das  Atemwasser  in  neue  Wirte,  wo  sie  sich  in  der  Schwimmblase 
festsetzen. 

Schellack  &  Reichenow  finden  im  Darm  von  Lithobius  forficatus  Barrouxia 
schneideri,  die  von  Schaudinn  und  Siedlecki  übersehen  und  mit  anderen  Cocci- 
dien  zusammengeworfen  wurde.  Sie  unterscheidet  sich  von  Eimeria  schubergi 
und  lacazei  und  Adelea  ovata  durch  die  Form  ihrer  reifen  Cysten.  Sie  hat 
eine  ungeschlechtliche  und  eine  geschlechtliche  Entwicklung:  Merozoite  zu 
Bündeln  vereinigt  in  Epithelzellen,  Heranwachsen  derselben  zu  Schizonten, 
keine  multiple  Kernteilung  (gegen  Jollos)  der  Schizonten,  seltenes  Auftreten  von 
Restkörpern,  Geschlechtsformenbildung  ohne  äußerlich  erkenntliche  Merkmale, 
Rückbildung  von  2  der  3  Binnenkörper  des  Macrogameteu  (nach  Jollos  Schi- 
zonten von  Ädclea\).  Reifungserscheiuungen  ohne  die  von  Jollos  beschriebene 
Reduction  —  die  die  Verf.  für  ein  Kunstprodukt  halten  — ,  Microgameten- 
bildung  mit  mindestens  4 mal  so  vielen  Kernen  als  Schizonten,  Befruchtung  und 
Sporogonie  sind  eingehend  beschrieben.  Die  Infectionsversuche  beweisen,  daß 
B.  s.  von  der  Infectlon  bis  zum  Auftreten  der  Cysten  im  Kot  45  Tage  ge- 
braucht. —  Über  Coccidien  aus  Myriopoden  s.  auch  Awerinzew(^). 

Reichenow (^)  bespricht  die  Entwicklung  von  Kai-yohjsus  lacertae.  Über- 
tragung nicht  durch  eine  Zecke  (gegen  Schaudinn),  sondern  durch  eine  Milbe. 
Echte  und  Geschlechtstiere  bildende  Schizonten  finden  sich  in  Lacerta.  K.  l. 
hat  fast  auf  allen  Stadien  einen  Nucleolus,  der  Hacmogregarina  stcpanoivi  fehlt. 
Micro-  und  Macrogameteu  zerstören  die  roten  Blutkörperchen  der  Eidechse  und 
kommen  in  diesem  Stadium  in  die  Darmhöhle  der  Milbe;  entwickeln  können 
sich  die  Parasiten  nur  in  erwachsenen  Q ,  die  von  Nymphen  aufgenommenen 
Tiere  gehen  zugrunde.  Auf  die  Befruchtung  folgt  das  Ookinetenstadium,  die 
Milbeneier  werden  von  unzähligen  Ookineten  befallen,  es  erfolgt  die  weitere 
Entwicklung  des  Parasiten  bis  zu  Sporozoitencysten  in  den  jungen  Nymphen, 
die  den  Eidechsen  zur  Nahrung  dienen.  — -  Hierher  auch  Relchenow(2). 

Schellack  schildert  die  Entwicklung  von  Adelina  dimidiata  aus  Scolo- 
pcndra  cingidata.  Die  Infection  kann  viele  Monate  hindurch  ohne  Neuinfection 
anhalten,  also  dauert  die  Schizogonie  auch  während  der  Cystenbildung  weiter 
fort.  Kein  Wirtswechsel.  Die  ersten  Cysten  erscheinen  im  Darm  der  S.  c. 
etwa  50  Tage  nach  der  Infection.  Die  etwas  abgeplatteten  Sporozoite 
enthalten  große  Reservestoffkörper,  die  manchmal  nur  den  Raum  für  den  Kern 
und  einen  kleinen  Teil  am  Vorder-  und  Hinterende  freilassen.  Sie  fehlen  den 
Merozoiten,  deren  Kern  durch  ein  Caryosom  ausgezeichnet  ist.  Der  Schi- 
zont  hat  einen  hyalinen  »Saugfortsatz«,  der  wohl  dem  Epimerit  +  Protomerit 
der  Gregarinen  homolog  ist  und  bei  der  Abrundung  rückgebildet  wird.  Vor 
Beginn  der  Schizogonie  wandert  der  Kern  an  die  Oberfläche.  Darauf  ordnet 
sich  das  Chromatin  fadenförmig  an,  und  der  Kern  zerfällt  einfach  in  2  Teile. 
Das  Caryosom  geht  zugrunde  imd  wird  in  den  Tochterkernen  neu  gebildet. 
Ahnlich  verlaufen  die  weiteren  Teilungen.  Keine  multiple  Teilung.  Kein  ge- 
schlechtlicher Unterschied  der  Schizonten.     Merozoitenbündel  sehr  vielgestaltig. 


168 


II.  Keferate.     1.  Protozoa. 


Das  Auftreten  von  Restkörpern  in  ihnen  ist  von  physikalisch-chemischen  Ver- 
änderuno-en  der  Umgebung  und  nicht  durch  sexuelle  Unterschiede  bedingt, 
Ungünstige  Ernährungsbedingungen  führen  nicht  unbedingt  zu  geschlechtlichei 
Vermehrung.  Die  Umbildung  von  Schizonten  zu  Macrogameten  beginnt  mii 
der  Bildung  von  Reservestoffen  und  stärkerer  Entwicklung  des  Saugfortsatzes, 
Die  Microgametocyten  sind  anfangs  nur  daran  zu  erkennen,  daß  sie  sich  an 
Macrogameten  anlegen,  nach  welchem  Prozeß  beide  Zellen  noch  wachsen.  Dei 
Macrogamet  zeigt  keinerlei  Reductionsvorgänge.  Vor  der  Befruchtung  werden 
die  Saugfortsätze  rückgebildet,  und  um  beide  Sexualzellen  wird  eine  feine  Hülle 
gebildet.  Die  Reifungsteilungen  des  Microgametocyten  sind  »annähernd  ami- 
totisch«. Der  größte  Teil  der  Zelle  Avird  zum  Restkörper.  Nach  der  Befruch- 
tung wird  um  die  Zygote  eine  neue  Hülle  gebildet.  Restkörper  und  die  3 
nicht  eingedrungenen  Microgameten  bleiben  zwischen  beiden  Hüllen  liegen.  Bei 
der  Sporulation  wird  kein  Restkörper  gebildet.  Die  reife  Sporocyste  besitzt 
eine  durch  Druck  leicht  aufspringende  kalottenförmige  Klappe.  Die  Zahl  der 
Sporen  beträgt  3-17.  Die  ganze  Entwicklung  von  A.  d.  spielt  sich  inner 
halb  des  Epithels  ab.  Erwachsene  Schizonten  und  Merozoitenbündel  liegen 
immer  »oberhalb«  der  Zellkerne,  dem  Darmluraen  zugekehrt.  Die  Merozoite 
wandern  (aktiv?)  nach  der  äußeren  Darmoberfläche  und  werden  oft  von  dort 
befindlichen  Amöbocyten  gefressen.  [Groß.] 

Beauchanip(^)  beschreibt  von  Rhytidocystis  herineguyi  und  Rh.  ophcliae  auai 
OjjheUa-Ai'ten  junge  vegetative,  einkernige  Stadien,  größere  Formen,  deren 
Kern  bald  an  die  Oberfläche  rückt,  wo  er  eigentümliche  Reifungserscheinungen 
durchmacht,  und  andere  Stadien  mit  vielen  Kernen,  die  sich  reihenförmig  anord- 
nen. Es  folgt  die  Bildung  von  Sporoblasten  und  Sporen.  Eine  Befruchtung  ist 
anscheinend  nicht  vorhanden.  Verf.  stellt  E.  h.  zu  den  Coccidien  und  läßt  es 
offen,  ob  nicht  die  Befruchtung  in  einem  anderen  Wirt  stattfindet. 

Negri(')  bestätigt,  daß  der  Entwicklungsgang  von  Haemoprote^is  columbae  im 
den  Stadien  des  intrapulmonaten  Cyclus  genau  so  verläuft  wie  Aragao  (08 
Prot.   1)  ihn  beschrieb.  —  Hierher  auch  Negri(2). 

Schuckmann  &  Wernicke  leugnen  den  genetischen  Zusammenhang  zwischen 
Haemoproteus  bezw.  Leucocytozoon  und  Trypanosoma  avium  auf  Grund  von 
Züchtungsversuchen  auf  künstlichen  Nährböden. 

Moldowan  findet  Schizogoniestadien  in  dem  Entwicklungskreis  von 
Leucocytozoon  xiemanni  aus  dem  Steinkauz,  die  durch  Übergangsstadien  mit 
der  in  jungen  Blutzellen  befindlichen  Ausgangsform  verbunden  sind;  eine 
2.  Entwicklungsreihe,  von  denselben  Formen  ausgehend,  lieferten  männliche  und 
weibliche  Gameten. 

J.  G.  &  D.  Thomson  züchteten  Plasmodium  falcipariim  nach  der  Bassschen 
Methode  in  12  Fällen,  P.  vivax  in  3.  Die  Zeit  bis  zur  vollen  Entwicklung 
des  Parasiten  hängt  von  dem  Entwicklungsstadium  ab,  in  welchem  er  oculiert 
wurde.  P.  f.  hat  oft  32,  P.  v.  selten  mehr  als  16  Sporen.  Die  Morphologie 
beider  ist  in  Kulturformen  und  menschlichem  Blut  gleich. 

Ziemann  bespricht  die  Bedeutung  der  Bassschen  Kultur  der  Malaria- 
parasiten. Präparate  von  Kulturen  des  Plasmodium  praecox  enthielten  die  ganze 
Entwicklung  und  zwar  einmal  auf  einem  Ausstriche  (48  stündige  Kultur)  6  Spo- 
rulationsformen  in  einem  Gesichtsfelde. 

Joukoff  beobachtet  bei  Plasmodium  praecox  in  Kulturen  lebend  die  Befruch- 
tung und  die  Sporulation,  die  verschieden  von  der  in  Änopheles  beschriebenen 
verläuft. 

Swellengrebel  bestätigt  Neebs  Befund  einer  Schizogonie  bei  weiblichen 
Geschlechtszellen  von  Plasmodium  im  Wirtsblute,  was  auf  eine  Parthenogenese 


D.  Sporozoa  169 

hindeutet,  und  findet  morphologische  Unterschiede  und  verschiedene  Genese  der 
beiden  Schizogonieformen:  der  gewöhnlichen  vegetativen  und  der  jungen  weib- 
lichen Halbmonde. 

Blanchard  &  LangeronP)  publizieren  aus  dem  Nachlaß  von  Bouniol  Beobach- 
tungen über  Plasmodium  cynomolgi.  In  entmilzten  Affen  erscheinen  die  jungen 
Schizonten  stark  vacuolisiert  und  bilden  lange  fadenförmige  chromatische  An- 
hänge, die  Beziehungen  zum  Kern  zu  haben  scheinen.  Außerdem  steigt  die 
Zahl  der  Merozoite  auf  16. —  Hierher  auch  Blanchard  &  Langeron(^).     [Groß.] 

Leger  &  Bouilliez  untersuchten  Plasmodium,  inui  aus  Macacus  cynomolgus 
(V.  M.  12  Prot.  12).  Die  pigmentlosen  Schizonten  sind  ringförmig.  Der  rund- 
liche Kern  hat  ein  deutliches  Caryosom,  manchmal  auch  2.  Später  wird  der 
Seh.  amöboid,  rundet  sich  dann  ab  und  erhält  Pigment.  16  Merozoite.  Die 
Microgametocyten  sind  rund  oder  polyedrisch,  die  Macrogameten  größer  und 
oft  vierkantig.  P.  i.  ist  für  Affen  stark  pathogen.  Kulturversuche  mißlangen. 
—  Hierher  auch  Bouilliez.  [Groß.] 

Nach  Bruce,  Harvey,  Hamerton  &  Bruce (^*')  unterscheidet  sich  Plasmodium 
cephalophi  aus  Antilopen  von  den  Malariaparasiten  des  Menschen  durch  Größe, 
kompaktes  Pigment  und  den  Mangel  Schüffnerscher  Flecke.  Es  bewirkt  eine 
Vergrößerung  der  roten  Blutzellen. 

Über  Hämosporidien  aus  dem  Kongogebiet  s.  oben  p  155  Rodhain,  Pons, 
Vandenbranden  &  Bequaert. 

Über  Piroplasma  s.  Darling  (-^j  und  Ratz (2),  über  Tlieileria  Carpano(2). 

Toyoda  züchtete  Bahesia  canis  nach  der  Methode  von  Bass.  In  18  Stunden 
alten  Kulturen  tritt  Schizogonie  mit  4,  8  und  16  Merozoiten  auf,  nach  2  Tagen 
tritt  eine  teilweise  Degeneration  der  Parasiten  ein,  nach  4  Tagen  haben  sie 
sich  ganz  aufgelöst.  Originalkulturen  sind  leicht,  Subkulturen  schwer  anzulegen, 
die  Vermehrungsfähigkeit  des  Parasiten  ist  gering.  —  Hierher  auch  Thomson 
&  Fantham. 

Visentini  stellt  durch  Kultur-  und  Inf  ectionsversuche  fest,  daß  Leishmania 
donovani,  infantum  und  canis  identisch  sind.  Der  Kern  der  Kulturformen 
enthält  ein  Lininnetz,  fein  verteiltes  Chromatin,  Caryosom  und  Centriol.  Der 
Blepharoplast  hat  echte  Kernstruktur.  Der  Rhizoplast  setzt  sich  direkt  in  die 
Geißel  fort.  Die  Kernteilung  ist  eine  »mitosi  senza  formazione  di  un  fnso 
acromatinico«   und  vollzieht  sich  innerhalb  der  Kernmembran.  [Groß.] 

Splendore  stellt  fest,  daß  die  in  Sizilien  in  Hunden  vorkommende  Leish- 
mania sich  auf  Mus  musculus  übertragen  läßt,  auf  Lepics  cuniculus  aber  nicht, 
sich  also  ebenso  verhält  wie  L.  infantum.  [Groß.] 

Leishmania  donovani  und  L.  infantum  erscheinen  nach  Laveran(^)  in  ihrem 
Verhalten  bei  Übertragungsversuchen  in  Affe  und  Hund  fast  identisch.  Die 
geringe  Größendifferenz  im  ovalen  Stadium  beider  Formen  ist  nicht  bedeutend 
genug,  um  diese  Species  zu  trennen,  im  Flagellatenstadium  sind  keine  Unter- 
schiede bemerkbar. 

Gabbi  glaubt  nach  kritischer  Durchsicht  der  Literatur,  daß  die  Übertragung 
der  Leishma7iia  hominis  nicht  vom  Hunde  durch  einen  Überträger  auf  den 
Menschen  ausgeführt  werden  kann,  da  keine  Parallelität  der  Fälle  bei  Hunden 
und  Menschen  besteht.  —  Hierher  auch  Basile(i-3)  und  Scordo(2). 

Über  Leishmania  s.  ferner  Cipolla,  Franchini(2),  JVJinchin  und  Scordo(^). 

Lo  Giudice  bespricht  Morphologie  und  Biologie  von  Myxoholus  ellipso- 
ides  aus  Tinea  vulgaris.  Die  elliptischen  Sporen  finden  sich  in  der  Gallen- 
blase. Sie  haben  eine  zweiklappige  Schale,  die  weder  von  Säuren  noch  von 
Alkalien  angegriffen  wird,  aber  für  Farbstoffe  permeabel  ist.  Die  Klappen,  die 
3.m    hinteren   Pol    ineinander    übergehen,    sind   durch   ein    in    H2SO4    lösliches 


170 


II.  Referate.    1.  Protozoa. 


«! 


Cement  verkittet.  Die  Öffnung  der  Spore  geschieht  wahrscheinlich  durch  ein  j  ]f 
Secret  des  reifen  Amöboidkeimes.  Mit  Alkohol  abgetötete  Sporen  öffnen  sich  I  kü« 
aitch  im  Darm  von  T.  nicht,  lebende  auch  nur  nach  längerem  zur  Reifung  des 
Amöboidkeimes  erforderlichen  Aufenthalte  im  Wasser.  Beim  Ausschleudern 
des  Polfadens  wirkt  außer  der  Elastizität  des  Fadens  auch  eine  Kontraction 
der  Polkapsel  mit.  Die  Sporen  sinken  im  Wasser  zu  Boden,  bleiben  lange 
lebensfähig  und  werden  von  T.  v.  und  anderen  Cypriniden  mit  dem  Boden- 
schlamm aufgenommen:  Infeetion  also  direkt  ohne  Zwischenwirt.  Der  jüngste 
beobachtete  freie  Amöboidkeim  fand  sich  im  Bindegewebe  der  Kiemenblättcheu 
und  besaß  einen,  wahrscheinlich  durch  Verschmelzung  von  2  (Befruchtung)  ent- 
standenen Kern  und  1  Centrosom.  Durch  Teilung  vermehrt  der  Kern  sich  auf 
12  und  wahrscheinlich  noch  mehr.  Jeder  wird  zum  Kern  eines  Pansporo- 
blasten.  Diese  können  sich  entweder  direkt  in  Sporocysten  umwandeln  oder 
vorher  durch  Teilung  2-3  Pansporoblasten  2.  Ordnung  ergeben.  Die  vier- 
zellige  Sporocyste  entsteht  wahrscheinlich  durch  zweimalige  Teilung  des  Pan-  ^ 
sporoblasten  (gegen  Keysselitz  08  Prot.  30).  Durch  Teilung  der  beiden 
kleineren  Zellen  entstehen  die  8  »somatischen«  Zellen,  während  die  großen 
oder  Gametocyten  auf  dem  zehnzelligen  Stadium  durch  heteropole  Mitose  je 
einen  großen  weiblichen  und  einen  kleinen  männlichen  Kern  erhalten.  Darauf 
zerfällt  die  Sporocyste  in  2  fünfzellige  und  sechskernige  Sporoblasten.  Die 
Bilduug  der  Gametenkerne  erfolgt  zuweilen  auch  erst  nach  der  Trennung  der 
Sporoblasten.  Die  Befruchtung  erfolgt  wahrscheinlich  erst  durch  Conjugation 
und  Kernaustausch  der  Amöboidkeime  im  Darm  des  neuen  Wirtes  (s.  o.). 

[Groß.] 

Über  Myxohohis  s.  auch  Awerinzew(^). 

Nach  Cepede(^)  vermehrt  sich  Henneguya  legeri  nur  durch  einfache  Zwei- 
teilung, nie  durch  Knospung  (gegen  Cohn  96  Prot.  21).  [Groß.] 

Über  Henneguya  psorospermica  s.  M.  Auerbach  (^). 

M. Auerbach (2) teiltUntersuchungen über  Myxosporidien  aus  norwegischen 
Fischen  mit.  Ihre  Verbreitung  hält  sich  eng  an  die  ihrer  Wirte,  und  ist  die 
ganze  Küste  entlang  sehr  einförmig.  Am  stärksten  vertreten  sind  die  Micto- 
sporea  (4  Genera,  8  Species),  dann  die  Disporea  (2  Genera,  6  Species),  während 
die  Polysporea  nur  durch  eine  Species  vertreten  sind  und  die  Monosporea 
ganz  fehlen.  Bei  Myjoidiuni  bergense  bildet  jeder  Pansporoblast  nur  eine  Spore. 
Die  Propagationszellen  2.  Ordnung  sind  Gametoblasten,  aus  denen  Macro-  und 
Microgameten  hervorgehen.  Diese  vereinigen  sich  durch  Plasmogamie.  Die 
Jierne  verschmelzen  nicht,  sondern  vermehren  sich  durch  Teilung  bis  auf  6. 
Erst  in  der  fertigen  Spore  verschmelzen  die  Kerne  des  Amöboidkeimes.  Doch 
kann  das  bei  anderen  Formen  anders  sein.  Der  vollständige  Entwicklungs- 
cyclus  von  M.  verläuft  also  so:  die  Sporen  gelangen  durch  die  Fäces  in  das 
Wasser  und  werden  verschluckt;  der  2-kernige  Gamet  wird  frei,  es  findet  Kern- 
vereinigung statt;  wahrscheinlich  vegetative  Stadien  im  Gallenblasenepithel, 
Teilung  der  freien  vegetativen  Formen  und  Sporenbildung.  Myxidium  5, 
Sphaeromyxa  1,  Zschokkella  1,  Sphaerospora  1,  Leptotheca  4,  Ceratomyxa  2, 
Myxobolus  1. 

Parisi  verfolgte  die  Entwicklung  von  Sphaerospora  caudaia  [V.  M.  10 
Prot.  13]  von  fünf  kernigen  Pansporoblasten  an.  Fetttropfeu  und  Pigment- 
körner sind  keine  Degenerationsprodukte  (gegen  Joseph  07  Prot.  33).  In 
älteren  P.  mit  mehr  als  10  Kernen  lassen  sich  die  kleinen  späteren  Micro- 
und  die  großen  späteren  Macrogametenkerne  unterscheiden.  In  letzteren  teilt 
sich  das  Caryosom  zweimal  inäqual;  und  die  kleineren  Teilstücke  wandern 
ins    Plasma   und   werden   zu   Centrosomen    (mit  Keysselitz  08  Prot.   30  gegen 


D.  Sporozoa.  171 

Lo  Giudice  s.  o.).  Je  2  Ma.  und  2  Mi.  bilden  durch  Plasmogamie  eine  vier- 
kernige Zelle,  in  der  die  Kerne  zu  2  Syncaryen  verschmelzen.  Diese  liefern 
durch  wiederholte  Teilung  8-10  Kerne,  die  sich  auf  2  Gruppen,  die  Anlagen  der 
beiden  Sporoblasten,  verteilen  und  sich  in  jeder  von  diesen  auf  7  vermehren, 
worauf  aus  jeder  Gruppe  ein  Kern  ausgestoßen  wird.  Darauf  sondern  sich 
auch  die  Plasmaleiber  der  beiden  Sporobl.  Sporenbildung  im  allgemeinen  wie 
bei  Myxoholus.  Im  Hinterteil  der  Spore  sendet  das  Plasma  7  Fortsätze  aus,  die 
die  charakteristischen  feinen  Anhänge  bilden.  [Groß.] 

Über  Sporozoen  aus  dem  Ovar  von  Salnio  s.   Dahl. 

Cepede(^)  bildet  die  neue  Gruppe  Cytopleurosporen  für  Acnidosporidien  und 
Cnidosporidien,  welche  er  »Nematocystiden«  nennt.  Gemeinsam  ist  ihre  nahe  Ver- 
wandtschaft zu  den  Rhizopoden  und  folgende  Charaktere:  »Une  spore  ä  paroi 
cellulaire,  uu  cycle  schizogonique  et  un  cycle  gamogonique  precedant  la  sporu- 
lation.«  Änurosporidiiwi,  Urosjyoridiumj  Cliytridiopsis  und  Haplosporidnim  ge- 
hören zu  den  Acnidosporidien  wegen  des  Fehlens  der  Polkapsel. 

Kudo  färbt  den  Pol  faden  der  Sporen  von  Xosema  homhycis  mit  Methylenblau 
und   stellt  fest,  daß  er  57-72  Micra  lang  wird:    16mal  so  lang  als  die  Spore. 

Weißenberg  bespricht  die  Entwicklungsgeschichte  der  Microsporidien.  Die 
vegetativen  Kerne  in  der  Cyste  von  Glugea  anomala  und  von  G.  hertwigi 
leiten  sich  von  sog.  Primärkernen  ab,  diese  liefern  sämtliche  Entwicklungs- 
formen bis  zur  Bildung  der  Spore,  also  Primärschläuche,  Sekundärschläuche, 
Vacuolenzellen,  Sporoblasten  und  Sporen  und  auch  die  vegetativen  Kerne,  die 
sich  später  an  dem  Cystenrande  in  Form  von  unregelmäßigen  Chromatinbrocken 
finden.  Durch  das  Auftreten  einer  rein  vegetativen  Plasmapartie  in  der  Cyste 
nähern  sich  die  Microsporidien  den  polysporen  Myxosporidien,  bei  denen  das 
Muttergewebe  nach  der  Sporenbildung  zerfällt. 

Verson('*)  bespricht  kritisch  die  neuere  Literatur  über  Nosema  homhyciSy 
macht  Prioritätsausprüche  geltend  und  wendet  sich  besonders  gegen  Stempell 
(09  Prot.  49).  Aus  der  Spore  von  JV.  c.  schlüpft  nicht  ein  »Planont«,  son- 
dern eine  große  Zahl  kleiner  Kerne.  Das  beweist  schon  die  Möglichkeit  der 
Infection  gesunder  Eier  durch  Sperma  kranker  Tiere.  Denn  der  Durchmesser 
der  Sporen  ist  10  mal  so  groß  wie  jener  der  Micropyle.  Also  müßte  auch 
der  Planont  viel  zu  voluminös  sein,  um  in  das  Ei  eindringen  zu  können.  Die 
Pebrinflecken  haben  nichts  mit  N.  h.  zu  tun,  das  nur  für  die  »atrofia  parassitaria« 
verantwortlich  ist.  —  Über  Nosema  apis  s,   Fantham  &  Porlerf^).       [Groß.] 

Über  die  Microsporidien  der  Insecten  s.  auch  Chatten  ('),  über  Hapilosporidiwn 
Granata. 

Schröder(2)  beschreibt  von  einem  wahrscheinlich  in  die  Nähe  der  Haplo- 
sporidien  gehörenden  Parasiten  der  Darmzellen  von  Phmiatella  fungosa 
einkernige  Jugendstadien  und  Schizogonie  mit  wiederholter  Zweiteilung  der 
Kerne,  die  zur  Bildung  zahlreicher  einkerniger  Sporen  führt.  [Groß.] 

Hartmann  &  Schoo  nennen  Blastosporidiiim  einen  neuen  Zellparasiten  aus 
der  Milz  von  Homo.  Die  runden  bis  ovalen  Merozoite  mit  excentrisch  gelegenem 
Kern  scheinen  amöboid  beweglich  zu  sein.  Sie  wachsen  zu  kugeligen  Schizonten 
heran,  um  die  die  Wirtszelle  eine  Cyste  bildet.  Durch  intensive  Kernteilung 
entstehen  dann  zahlreiche  Caryosomkerne  ohne  Außenchromatin ,  während  sich 
im  Plasma  eine  große  zentrale  Vacuole  bildet.  Die  Kerne  liegen  an  der 
Peripherie  der  Hohlkugel,  und  indem  sich  um  jeden  ein  Plasmaleib  sondert^ 
gewinnt  das  Ganze  das  Aussehen  einer  Blastula.  Nach  Zerfall  in  die  einzelnen 
Merozoite  dringen  diese  in  andere  Zellen  ein,  um  dort  wieder  zu  Schizonten 
heranzuwachsen.  Zuweilen  legen  sich  die  in  eine  Wirtszelle  eindringenden 
Merozoite  so  um  einen  in  dieser  bereits  befindlichen  Seh.,   daß  scheinbar  eine 


y^2  II.  Eeferate.     1.  Protozoa. 


I 


doppelwandige    »Blastula«    entsteht.      B.    gehört   wohl   zu   den    Haplosporidien 
in  die  Ncähe  von  Ichthyosporidnmi.  [Groß.]  ^ 

Alexeiefff'*)  macht  Angaben  über  den  Bau  von  Sarcocystis  tenella  und  muris. 
Die  Hülle   des   Sarcosporidienschlauches    besteht    aus  elastischem  Gewebe,    das    | 
ein    Reactionsprodukt    des   Wirtsgewebes    sein    soll.      Die    »Pansporoblasten«,    ' 
polyedrische  Zellen  mit  bläschenförmigem  Kern   und   excentrischem  Caryosom, 
finden    sich   an    den   äußeren    Bezirken    des    Schlauches.      Die    Spore,    die    im    | 
Inneren  des  Schlauches   liegt,   zeigt   eine   kernhaltige,    eine    mittlere   und    eine 
kernlose  Zone.     Die  kernhaltige   besitzt  einen  Kern   mit  einem  Caryosom,  das 
von   Zeit    zu   Zeit   ausgestoßen    werden    kann    und    dann    die    Cymogenkörner 
(metachromatischen  Körper)  bildet,  die  in  dem  mittleren  Segment   liegen.     Die    i 
kernlose  Zone  ist  homogen  mit  weniger  Inhaltskörpern  und  hat  eine  im  Leben    I 
sichtbare    durch   die  Cuticula   gebildete    Streifung.      Sie   färbt    sich   mit   sauren 
Farbstoffen  stärker   als  die  übrige  Spore.     Verf.   faßt   die   Spore   physiologisch 
als  Drüse  auf,  deren  Ausscheidungsprodukt  die  Cymogenkörner    sind,    die  sich 
später  in  Sarcocystinkörner  umwandeln   (11  Prot.   1).    Die  Polkapsel   fehlt  den 
Sarcosporidien.     Erdmanns   (11  Prot.  8)   Fadenapparat  ist  der  Kern,   und  der 
von  Erdmann    (11   Prot.   8)    beschriebene    Kern    das    ausgestoßene    Caryosom. 
Im    Alter    findet    Involution    und    schließlich   Zerfall   der    Sporen    im    Gewebe 
des  Wirtes  statt.    Die  Sarcosporidien   bilden  den  Übergang  von  Telo-  zu  Cnido- 
sporidien. 

Über  Sarcosporidien  s.  auch  Cominoiti,   Fantham  und  Besnoit  &  Robin. 


E.  Infusoria. 

über  Infusorien  aus  dem  Lago  Astroni  s.  Savi,  über  solche  aus  dem  Darme 
der  Ruminantia  oben  p  154  Nöller(V)- 

IVIetalnikow(V)  bestätigt  seine  eigenen  Beobachtungen  (12  Prot.  51),  daß 
Infusorien  unverdauliche  Stoffe  nach  kurzer  Versuchszeit  (2-3  Tage)  »er- 
kennen können«  und  sie  dann  nicht  mehr  aufnehmen.  Karmin,  mit  Bak- 
terien vermischt,  wird  aufgenommen,  reines  Karmin  nach  einer  Versuchszeit 
nicht  mehr. 

K.  Przibram  findet,  daß  die  Bewegungen  von  Paramaecium,  Colpidium 
und  Trachelomonas  in  einem  homogenen  Medium  ungeordnet  sind  in  dem  Sinne 
der  Einstein-Smoluchowskischen  Theorie  der  Brownschen  Bewegung. 

M.  Morse  zeigt  bei  Stenior  und  Parainaecium ,  daß  die  unorganischen 
Catalysatoren,  z.  B.  coUoides  Platin,  auf  sie  nicht  einwirken. 

Jennings(2)  studiert  experimentell  den  Einfluß  der  Conjugation  auf  Teilungs- 
rate, Anzahl  der  überlebenden  Stämme  und  Variationstendenz  bei  Paramaecium 
caudatum  und  P.  aurelia.  Verf.  nennt  Split-Pairs  solche  Tiere,  die  sich  schon 
zur  Conjugation  zusammengelegt  hatten  und  dann  getrennt  worden  sind,  Pairs 
solche,  die  die  Conjugation  vollenden  konnten.  P.,  die  nicht  conjugiert 
haben,  sind  lebenskräftiger  und  die  Teilungsrate  erlischt  nach  der  Conjugation 
fast,  wird  aber  nach  einem  bestimmten  Zeitintervall  wieder  normal.  Ein  unter 
gleichbleibenden  äußeren  Bedingungen  sich  befindender  Stamm  kann  durch 
vegetative  Vermehrung  am  leichtesten  eine  große  Nachkommenzahl  erhalten. 
Dagegen  haben  conjugiert  habende  Stämme  entschieden  mehr  Tendenz  zum 
variieren,  als  nicht  conjugiert  habende,  und  aus  den  Nachkommen  jener  lassen 
sich  verschiedene  Stämme  züchten,  die  eine  von  dem  Ausgangstier  abweichende 
Teilungsrate  dauernd  (unter  gleichen  Bedingungen)  behalten.  Bei  Abkömmlingen 
nicht   conjugiert    habender   Stämme    sind    die   Unterschiede   der    Teilungsraten 


E.  Infusoria.  173 

minimal.  Befand  sich  der  Ausgangsstamm  in  seiner  sog.  Depressionsperiode, 
so  zeigen  seine  Abkömmlinge  große  Sterblichkeit  sowohl  bei  den  Split-Pairs 
als  bei  den  Pairs.  Unter  den  Split-Pairs  waren  2  Tierpaare,  welche  sich  aus- 
gezeichnet vermehrten.  Unter  Umständen  hätten  sie  also  wieder  kräftige  und 
mit  hoher  Teilungsrate  begabte  Rassen  erzeugt.  Durch  die  Conjugation  wird 
eine  Anzahl  von  Variauten  geschaffen,  die,  an  sich  richtungslos,  doch  zufällig 
für  das  Überleben  des  Stammes  vorteilhafte  Eigenschaften  zeigen  können.  Diese 
Eigenschaften  gehen  nie  über  den  Artcharakter  hinaus  und  sind  meist  quanti- 
tativ. Die  Neigung,  Abnormitäten  zu  bilden,  ist  größer  bei  Conjuganten  als 
bei  Nichtconjuganten.  Wenn  bei  der  Conjugation  eine  Verjüngung  verschiedener 
Organellen  sich  findet,  so  werden  die  locomotorischen  Organe  und  andere 
Körperteile  auch  bei  der  »structural  rejuvenescence«  erneuert.  Nie  dagegen 
wird  im  vegetativen  Leben  der  Micronucleus  erneuert.  Durch  die  Vereinigung 
der  beiden  Micronuclei  wird  eine  Auffrischung  ihrer  Bestandteile  erreicht,  und 
es  werden  neue  Genenkombinationen  erzeugt,  die  dem  Stamm  die  Möglichkeit 
geben,  unter  veränderten  Außenbedingungen  zu  existieren.  —  Hierher  auch 
Middleton. 

Jollos(^)  meint,  daß  Jenniugs  nur  einen  mathematischen  und  keinen  biolo- 
gischen Beweis  für  die  erhöhte  Variabilität  erbracht  habe,  und  hält  sie  für 
einen  pathologischen  Prozeß,  der  durch  schädigende  äußere  und  innere  Be- 
dingungen hervorgerufen  sei  und  in  keiner  Beziehung  zu  Vererbungsproblemen 
stehe. 

Nach  Jennings  &  Lashley(^)  sind  Teilungsrhythmus,  "Widerstandskraft  und 
Größenbeziehungen  in  den  beiden  Abstammungsreihen  von  Exconjuganten  fast 
gleich.  Es  bewirkt  also  der  Austausch  der  Micronuclei  ein  Ähnlichwerden 
der  Abkömmlinge.  Es  wird  also  die  bcidelterliche  Vererbung  durch  die 
Conjugation  gesichert,  und  die  Eigenschaften  beider  Eltern  werden  auf  die 
Nachkommenschaft  übertragen.  Wenn  man  zum  Versuch  Abkömmlinge  eines 
einzigen  Individuums  (pure  strain)  nimmt,  so  gleichen  sich  alle  Conjuganten 
schon  in  der  Teilungsrate.  Läßt  man  diese  Tiere  nun  conjugieren,  so  ent- 
stehen zwischen  den  Conjugantenpaaren  Diflerenzen  im  Teilungsrhythmus, 
aber  je  zwei  Tiere  eines  Paares  haben  den  gleichen  Teilungsrhythmus.  Auch 
durch  rechnerische  Methoden  läßt  sich  zeigen,  daß  keine  ausgesprochene 
Sexualität  nach  der  einen  oder  anderen  Richtung  hin  bei  den  Conjuganten- 
paaren besteht,  und  daß  bcidelterliche  Vererbung  vorherrscht.  —  Hierher 
auch  Enriques(^). 

Jennings  &  Lashley(^)  zeigen,  daß  die  Nachkommen  zweier  Conjuganten 
auch  in  ihrer  Körperlänge  mehr  übereinstimmen,  als  die  von  nicht  conjugiert- 
habenden  Tieren. 

Calkins  &  Gregory  finden,  daß  nicht  alle  Linien  einer  von  einem  Exconju- 
ganten von  Paramaecium  caudatmn  stammenden  Kultur  in  bezug  auf  ihre 
sexuelle  Potenz  gleichwertig  sind.  Die  in  Einzelkulturen  weitergeführten 
Linien  zeigten  auffallende  Verschiedenheiten  bei  gleicher  Temperatur,  gleicher 
Nahrung  uud  gleicher  Vorbereitung  zur  Conjugation.  Alle  Linien  der  1.  Serie, 
die  von  einem  der  Tiere  der  ersten  2  Teilungen  abstammten  (Quadrant  A), 
conjugierten  leicht  von  Nov.  1912  bis  April  1913;  die  drei  anderen  Qua- 
dranten ließen  in  allen  Abkömmlingen  keine  Conjugationsbereitschaft  während 
dieser  Zeit  erkennen,  obgleich  bei  allen  Quadranten  in  jedem  Monat  die  die 
Conjugation  induzierenden  Experimente  wiederholt  wurden.  Später  aber  traten 
auch  in  den  Abkömmlingen  der  Quadranten  2-4  spärliche  Conjugationspaare 
auf.  In  einem  Versuch  überlebten  von  32  von  einem  Tiere  stammenden 
Linien  nur  24  den  größeren  Teil  der  Experimente.      Von  diesen   conjugiertea 


■tHA  IL  Referate.     1.  Protozoa. 


12  nie.  12  zeio-ten  Sexualität.  Die  conjugierenden  Linien  stammten  also  aus 
allen  4  Quadranten.  Es  gibt  also  conjugiereude  und  nicht  conjugierende 
Linien.  —  Hierher  auch  Calkins. 

Über  die  Gewöhnung  von  Infusorien  an  Gifte  s.   Jollos(2). 

Yungf^)  beobachtet  bei  Paramaecium  caudatum  und  aurelia  und  Frontonia 
leucas  einen  plötzlichen  Zerfall  des  Protoplasmas,  wenn  diese  Tiere 
längere  Zeit  in  Capillarröhrcheu  —  ohne  Nahrung  —  gehalten  werden. 

6oodey(^)  findet,  daß  die  Cysten  von  Colpoda  cucidlus,  bei  Übertragung  aus 
dem  Heuaufguß,  in  dem  sie  sich  encystiert  hatten,  in  destilliertes  Wasser  aus- 
schlüpfen, indem  sie  selbst  ein  Encym  bilden,  das  die  Cystenhülle  sprengt. 

Drew  (^)  hält  Goodeys  Beweis  nicht  für  stichhaltig,  da  das  Nährmedium  und 
das  destillierte  Wasser  - —  durch  das  Übertragen  der  Cysten  —  sicher  »auxetics«, 
d.  h.  entwicklungserregende  Stoflfe  enthält. 

Nach  Goodey(2)  besteht  die  Cystenmembran  von  Colpoda  cucullus  aus 
einer  äußeren  und  einer  inneren  Hülle.  Erstere  gleicht  in  chemischer  Hin- 
sicht der  Cystenhülle  von  Euglena  viridis,  die  innere  ist  weich  und  dem  Gly- 
kogen und  Paraglykogen  verwandt.  C.  c.  sondert  beim  Ausschlüpfen  ein  diese 
Hülle  verdauendes  Ferment  »Cystase«  ab. 

M.  Ubisch  findet,  daß  die  Gattung  Lagenophrys  auf  den  Kiemeuplättchen  von 
7  Daphniden  wohnt,  und  gibt  zunächst  eine  genaue  Beschreibung  des  Ge- 
häuses. Der  Weichkörper,  der  bei  den  einzelnen  Arten  sehr  ähnlich  ist, 
ist  durch  den  Besitz  eines  Schlundes  mit  Vestibulum  und  Pharynx,  einer  kon- 
traktilen Vacuole  und  eines  Wimperapparates  ausgezeichnet.  Nur  bei  L.  aperta 
liegt  der  Macronucleus  in  der  rechten  Körperhälfte,  bei  den  anderer  Species 
hat  er  die  den  Vorticelliden  eigentümliche,  hufeisenförmige  Gestalt.  Der  Micro- 
nucleus  ist  ein  typischer  Infusorienmicronucleus.  Von  Fortpflanzungserschei- 
nungen wurde  Schwärmerbildung,  bei  der  ein  Restkörper  in  dem  Gehäuse  blieb, 
beobachtet.  1,  2,  3  Schwärmer  konnten  gebildet  werden.  Außer  agamen  Schwär- 
mern fanden  sich  sehr  kleine  Conjugationssch wärmer  (Microgameten),  die  mit  den 
festsitzenden  Macrogameten  copulieren.  Die  Macronuclei  des  Gameten  zerfallen 
schon  vor  der  Conjugation,  und  ihre  Trümmer  werden  ausgestoßen. 

Sokolov  stellt  Regenerationsversuche  an  Spirostomum  und  Dileptus  an. 
Kleine,  kernhaltige  Stücke  regenerierten  nicht.  Das  Unvermögen  zur  Regene- 
ration hängt  also  von  der  Größe  des  Teilstückes  ab.  Verschiedene  kernhaltige 
gleichgroße  Teilstücke  regenerieren  verschieden  langsam.  Regenerationsver- 
suche in  Salzlösungen  zeigen,  daß  äußere  Bedingungen  wenig  oder  keinen 
Einfluß   auf  die  Regenerationsfähigkeit  haben. 

Über  die  Teilung  von  Holosticha  s.   Lewin. 

Prowazek(4)  erklärt  Balantidimn  für  den  Erreger  der  Infusoriendysente- 
rie.  Querteilung  und  Mehrfachteilung  —  die  Schizogonie  vortäuschen  kann  — 
kommen  vor,  dagegen  keine  Conjugationscysten.  —  Hierher  auch  JollOS(*). 

Entz(^)  beschreibt  aus  dem  Darminhalt  von  Pionectus  hrachypomus  Nydo- 
therus  piscicola  mit  sehr  großen  Kernen  und  Paraglykogen  im  Plasma.  Die 
Encystierung  ist  ohne  Beziehung  zu  sexuellen  Vorgängen.  N.  p.  ist  ein  harm- 
loser Commensale. 

Mulsow  beschreibt  die  Conjugation  von  Stentor  coeruleus  und  St.  poly- 
morphus.  Der  Macronucleus  zerfällt  schon  früh  in  seine  Teile,  diese  degene- 
rieren aber  erst,  wenn  die  neuen  Macronucleusanlagen  ungefähr  ihre  normale 
Größe  erreicht  haben.  Bald  nach  dem  Beginn  der  Conjugation  geben  die 
Microuuclei  ihren  Zusammenhang  mit  dem  Ma.  auf,  wachsen  heran,  verlieren 
ihre  Färbbarkeit,  und  einige  von  ihnen  degenerieren  und  legen  sich  in  Klumpen 
zu    10  zusammen.      Die    übrigen    teilen    sich    (»Vermehrungsteilungen«). 


E.  Infusoria.  175 

Centriole  siud  zuweilen  bei  diesen  Teilungen  siclitbar.  Ihnen  folgen  die  durch 
Kleinheit  der  Spindeln  ausgezeichneten  Reifung  Stellungen,  die  den  Wander- 
und Stationärkern  liefern.  Degenerierende  Kerne  mit  eigenartiger  Anordnung 
des  Chromatins  sind  häufig.  Der  Bau  der  Befruchtungsspindel  und  die  Ent- 
wicklung der  Exconjuganten  bieten  nichts  Auffallendes.  In  den  Exconjuganten 
teilen  die  Mi.  sich  mitotisch.  Die  Zahl  der  alten  wird  nicht  gleich  nach  der 
Conjugation  erreicht.  In  den  ersten  Stunden  nach  der  Trennung  der  Excon- 
juganten sind  2  Macronucleusanlagen  zu  finden,  später  wächst  ihre  Zahl. 
Ähnlich  verläuft  die  Conjugation  bei  St.  2^.;  doch  tritt  hier  nach  der  Con- 
jugation noch  einmal  eine  Reduction  der  Chromosomen,  in  den  ersten  Teilungen 
des  Mi.  in  den  Exconjuganten  auf.  Also  findet  sich  im  Entwickluugskreis  von 
St.  p.  zweimalige  Reduction  der  Chromosomenzahlen. 

Über   Urceolaria  3.   Cosmovici. 

Fermor('')  beobachtet  bei  Stylonychia pustulata  Encystierung  ohne  Beziehung 
zu  Veränderungen  der  äußeren  Bedingungen.  In  einer  Kultur,  in  der  keine  Conjuga- 
tion beobachtet  werden  konnte,  trat  zweimal  Encystierung  in  kurzen  Zeiträumen 
nacheinander  auf.  Dabei  zeigten  sich  folgende  Veränderungen.  Die  in  der 
Cyste  vorhandenen  2  Macronuclei  und  2  Micronuclei  nähern  sich  durch  die 
Kontraktion  des  Plasmainhaltes,  die  Macronuclei  verschmelzen,  und  dieser 
Kern  degeneriert.  Er  gibt  das  Chromatin  an  das  Plasma  ab.  Nach  kurzer 
Zeit  verschmelzen  die  Micronuclei  auch,  dieser  Kern  wächst  heran  und 
gibt  durch  einfache  Durchschnürung  dem  neuen  Kernapparat  des  Infusors 
seinen  Ursprung.  Die  Encystierung,  die  durch  in  der  Zelle  liegende  Ursachen 
und  nicht  allein  durch  äußere  Anregung  hervorgerufen  wird,  obgleich  diese  ja 
selbst  bei  einer  sorgfältig  geführten  Kultur  nicht  ganz  auszuschließen  sind,  ist 
ein  Geschlechtsakt,  der  als  Regulation  auftritt. 

Woodruff(^)  findet  bei  einer  reinen  Linie  von  Oxytricha  fallax  4  Perioden 
der  Lebeusgeschichte.  Die  1.  hatte  geringe,  die  2.  sehr  hohe,  die  3.  fast 
normale  Teilungsrate  (2  Teilungen  in  24  Stunden).  In  der  4.  waren  alle 
Tiere  morphologisch  und  physiologisch  degeneriert.  In  der  1.  Periode  war  die 
Durchschnittsgröße  der  Zelle  am  grüßten,  wenn  die  Teilungsrato  am  kleinsten 
war.  Am  geringsten  ist  die  Zellgröße  in  der  2.  Periode,  in  der  die  Teilungs- 
rate am  höchsten  war.  In  der  2.  und  3.  steigt  zugleich  mit  dem  Abfallen 
der  Teilungsrate  das  Wachstum  des  Macronucleus.  Es  war  am  größten  in 
der  1.,  am  kleinsten  in  der  2.  Periode.  Die  Kernplasmarelation  in  der  1.  und 
2.  zeigt  keine  über  die  mögliche  Fehlergrenze  hinausgehenden  Unterschiede 
ihrer  Durchschnittswerte,  große  dagegen  in  der  3.  und  4.  Periode.  Je  mehr 
die  Teilungsrate  sinkt,  um  so  kleiner  wird  die  Kerngröße. 

Woodruff(3)  findet,  daß  die  Excretionsprodukte  von  Paramaeeium, 
Stylonychia  jnistidata  und  Pleurotricha  lanceolata  giftig  sind  und  die  Teilungs- 
rate erniedrigen.  Sie  beeinflussen  aber  die  Teilungsrate  anderer  Species  nicht, 
und  ihre  Bedeutung  für  das  Wachstum  der  Protozoen  in  Mischfaunen  ist 
gering.  —  Hierher  auch  Woodruff  (VJ- 

Nach  Lapique  &  Faure-Fremiet  kontrahieren  sich  durch  den  elektrischen 
Strom  gereizte  Vorticella,  und  zwar  bestehen  zwischen  der  Zeit,  Stromstärke 
und  Kontraktilität  dieselben  Beziehungen  wie  beim  Metazoenmuskel.  —  Hierher 
auch  Lapique. 

Über  Fischsterben  hervorgerufen  durch  Vorticellen  s.   R.  Müller. 

Über  Astyloxoon  s.  Enriques (^j. 

Nach  Anigstein  zeigt  der  längliche,  gebogene  Macronucleus  von  Strombi- 
dium   testaeeum  n.    vor    der    Teilung    einen    Querspalt,    der    sich    nicht    färbt 


y^Q  II.  Referate.     1.  Protozoa. 

und  von  zwei  Lamellen  abgeschlossen  ist,  zwischen  denen  sich  feine  Fäden 
spannen. 

Über  Tintinnodeen  der  Adria  s.   Laackmann. 

Macallum  betont,  daß  die  Salze  im  Plasma  von  Acineia  tuberosa  an  be- 
stimmten Stellen  der  Oberfläche  lokalisiert  sind,  und  beim  Zurückziehen 
der  Tentakel  eine  Diffusion  der  Salze  in  den  Körper  stattfindet. 

Brumpt(^)  beschreibt  die  Conjugation  von  Änoplophyra  circulans.  Ihr 
geht  eine  Teilung  der  »adulten«  Tiere  voraus,  bei  der  der  Micronucleus 
6  oder  8  »pseudochromosomes«  erkennen  läßt,  die  auf  die  beiden  Tochterkerne 
verteilt  werden,  während  der  Macronucleus  einfach  durchgeschnürt  wird.  Beim 
Beginn  der  Conjugation  vermehren  sich  die  Mi.  in  jedem  Conjuganten  durch 
3  Mitosen  auf  8,  von  denen  je  6  degenerieren.  Die  übrigbleibenden  ver- 
schmelzen zu  2  Syncaryen,  die  durch  2  Mitosen,  bei  denen  je  6  »pseudochro- 
mosomes« auftreten,  wieder  je  4  Mi.  bilden.  Unterdessen  verlängert  sich  der  Ma. 
jedes  Conjuganten  und  erstreckt  sich  in  das  Plasma  seines  Partners  bis  zu 
dessen  freiem  Pol,  um  sich  dann  in  der  Mitte  durchzuschnüren.  Nach  der 
Trennung  enthält  jeder  Exconjugant  2  Ma.  und  4  Mi.  Von  letzteren  wird  einer 
zum  neuen  Ma.,  einer  zum  neuen  Mi.,  während  die  beiden  anderen  degenerieren, 
gleich  den  beiden  Ma.  Im  Plasma  der  Exconjuganteu  treten  cyanophile  Gra- 
nulationen auf.  —  Über  Acineta  s.  auch  Rousseau.  [Groß.] 


I 


F.  Protozoa  incertae  sedis. 

Moral  (^)  gibt  eine  Beschreibung  von  Derntocystidium  pusiila,  das  Knötchen  in 
der  Haut  von  Trito7i  marmoratus  verursacht,  und  durch  den  Besitz  eines  intra- 
cellularen  Körpers,  der  vielleicht  in  Beziehung  zur  Ernährung  steht,  ausgezeichnet 
ist;  seine  Stellung  ist  fraglich. 

Pixel l(^)  beschreibt  Toxoplasma  gondii  aus  Ctenodadylus  gondii  (ohne  Geißel 
und  Blepharoplast,  also  keine  Leishmania).  Infizierte  Mäuse  zeigen  T.  besonders 
in  der  Peritonealflüssigkeit,  weniger  in  der  Leber.  Der  Kern  ist  ein  Caryosom 
ohne  Außenchromatin,  Centrodesmose  zeigt  sich  bei  der  Teilung,  vacuoliges 
Plasma  fällt  auf.  Freie  und  intracelluläre  Stadien  kommen  vor.  T.  g.  ist  ein 
echtes  Protozoon. 

Mesnii  &  Sarraiihe  berichten,  daß  Toxoplasma  gondii  durch  die  Schleimhäute 
der  Vagina  und  Conjunctiva  bei  Mäusen  eindringen  und  eine  Infection  bewirken 
kann.     In  einer  toten  Maus  war  T.  g.  noch  nach  18  Stunden  virulent. 

Laveran  &  IVIarullaz(^)  finden  keine  Unterschiede  zwischen  Toxoplasma  cunv- 
culi  und  gondii  und  meinen,  daß  beide  sich  nur  durch  Zweiteilung  vermehren. 
—  Hierher  auch  Laveran  &  Marullaz(ij. 

Tregouboff  beobachtet  bei  Chytridioides  schizophylH  in  Schizophyllum  medi- 
terraneum  Schizogonie,  die  der  bei  Ch.  socius  in  Blaps  gleicht;  die  Gamo- 
gonie  geht  auch  in  den  Epithelzellen  des  Darmkanales  vor  sich  und  führt  zur 
Bildung  einer  kleinen,  mit  Sporen  gefüllten  Cyste. 

Franchini(^)  beschreibt  von  einem  neuen  Parasiten  aus  Änopheles  freie  runde 
Formen  mit  Caryosom,  Vermehrungscysten,  in  denen  8  längliche  Elemente  ent- 
stehen, und  kleinere  einkernige  Cysten.  Weder  zu  Sporozoen  noch  mit  Fla- 
gellaten  hat  dieser  Parasit  Beziehungen,  Verf.  nennt  ihn  Baccellie^\\\  anophelie[\]. 

Das  von  Entz(2)  beschriebene  Vampyrillidium  vagans  parasitiert  in  Oscil- 
lariafäden,  welche  sich  auf  den  Wurzelhaaren  von  Hydromystria  stolonifera 
befinden.  Seine  Größe  schwankt  bedeutend  (7,5-150  /<)•  Das  Plasma  ist 
hyalin  und  farblos,  im  Gegensatz  zu  dem  lebhaft  gefärbten  Plasma  der  Vam- 


F.  Protozoa  incertae  sedis,  177 

pyrellen,  der  runde,  bläschenförmige  Kern  hat  ein  großes  Caryosom.  Bis  zu 
5  pulsierende  Vacuolen  kommen  voi*.  Das  Tier  drängt  sich  zwischen  die  Hülle 
und  den  Algenfaden,  dann  erst  dringt  ein  schnabelartiges  Pseudopodium  in  die 
Zelle.  V.  wählt  sich  nur  kranke  und  wenig  widerstandsfähige  Zellen,  die  es 
stückweise  verschlingt.  Es  kann  Plasmateile  von  Tier  und  Pflanze,  Eiweiß, 
Glykogen,  Cellulose  und  Chitin  verdauen.  Teilungsstadien  in  freiem  Zustande 
wurden  beobachtet,  gallertartige  Schutzhüllen  können  gebildet  werden. 

Dobell(^)  weist  nach,  daß  AracJmula  impatiens  nicht  kernlos,  sondern  viel- 
kernig ist  (bläschenförmige  Kerne  und  Chromidien).  Es  bildet  Vermehrungs- 
cysten,  in  denen  Kerne  und  Chromidien  verschwinden  und  im  Plasma  verteilt 
werden.  Aus  ihnen  schlüpfen  viele  junge  Tiere  aus  (keine  Schizogonie,  son- 
dern Verdichtung  des  Plasmas  an  einzelneu  Stellen).  Diese  besitzen  zuerst 
nur  Chromatinbrocken,  später  wieder  Bläschenkerne.  Der  Vorgang  erinnert  in 
manchen  Punkten  an  gleiche  Erscheinungen  bei  Amoeba  minuta.  Auffallend 
ist  die  Bildung  von  Verdauungscysten,  aus  denen  Ä.  herauskriecht,  und  die 
Überreste  der  Nahrung  zurückläßt.  Ä.  gehört  wahrscheinlich  zu  den  Vampy- 
rellidae,  und  diese  zu  den  Rhizopoden. 


Zool.  Jahresbericlit.    1913.    11.  Referate.     1.  Protozoa.  12 


2.  Porifera. 

(Referent:  Dr.  E.  Hentschel  in  Hamburg.) 

A.  Allgemeines.  ^ 

Hentschel  (2)  untersucht  einige  Merkmale  der  Spiculation  heiJIycale  [Esperella] 
auf  ihre  gegenseitige  Abhängigkeit  und  weist  statistisch  nach,  daß  die  Häufig- 
keit der  Rosettenbildung,  die  Länge  der  Anisochelen    1.  Ordnung,   die  Anzahl 
der  Microscleren  und  die  Häufigkeit  der  Anisochelen  mit  divergierenden  Seiten 
rändern  mit  der  Länge  der  Megasclere  steigt,    dagegen   die  Breite  des  oberen 
Zahnes  der  Anisochelen  im  Verhältnis  zu  der  der  Flügelscheibe  sinkt.  Auch  ändern 
sich  gewisse  Merkmale  der  verschiedenen  in  einer  Art  nebeneinander  vorkom 
menden  Chelen  im  selben  Sinne  mit  der  Größe  der  Chelen,  wie  dies  innerhalb 
der  ganzen  Artenreihe    geschieht.      Es   handelt   sich   hier   wohl  um  orthogene 
tische  Entwicklung,   bei  der  eine  functionale  Abhängigkeit  der  Merkmale  von- 
einander stattfindet. 

B.  Specielles. 
(1.  Hexactinellida.) 

2.  Demospongiae. 

Hierher  auch  oben  Hentschel(-). 

W.  Parker  fand  Spongüla  lacustris  üppig  wuchernd  in  den  Zuleitungsröhren 
der  Filter  der  Wasserwerke  von  Cardifl'.  Sie  erhielten  sich  z.  T.  auch  im 
Winter  und  traten  nach  Abtötung  durch  Sole  und  durch  Trockenlegung  mehr- 
fach wieder  auf.  Sexuelle  Fortpflanzung  wurde  nicht  beobachtet,  doch  reich- 
liche Gemmulation. 

3.  Caicarea. 

Hierher  auch  Dendy(^,^'5)  und  Orton(^). 

Dendy  &  Row  geben  eine  Übersicht  der  Geschichte  des  Systems  der  Cai- 
carea. Die  Zahl  der  vorläufig  anerkannten  Arten  ist  436.  Bei  der  Klassi- 
fikation sollen  so  viel  Merkmale  wie  möglich  benutzt  werden;  der  Wert  der 
Merkmale  wechselt  jedoch  von  Gruppe  zu  Gruppe,  und  Konvergenzen  sind  häufig. 
Die  Lage  des  Kernes  in  der  Choanocyte  wird  sich  vielleicht  als  ein  Haupt- 
merkmal erweisen.  Der  Bau  des  Kanalsystems  ist  von  geringerer  systema- 
tischer Bedeutung,  als  der  des  Skeletes.  Aus  der  dreistrahligen  Grundform  der 
Spicula  dürften  die  Vierstrahler  und  die  sagittalen  Dreistrahler  mehrfach  ent- 
standen sein.  Die  Familien  Chiphoridae,  Staurorrhaphidae  und  Grantillidae 
werden  aufgegeben,  da  Jenkins  »Chiactine«  (08  Porif.  9)  nicht  als  besondere 
Spicula  anzusehen  sind.  Das  Vorkommen  der  Amphioxe  hat  keine  große  Be- 
deutung.    Die  »Microxe«    sind   von   den  großen  Amphioxen  zu  unterscheiden. 


B.  Specielles.    3.  Calcarea.  179 

Das  System  stimmt  in  den  Grundzügen  mit  dem  von  Dendy  (93  Porif.  13)  über- 
ein. Die  Klasse  und  Ordnung  Calcarea  wird  in  die  10  Familien  Homocoe- 
lidae  (n.),  Leucascidae,  Leucaltidae  (n.),  Minchinellidae  (n.),  Murrayonidae  (n.), 
Sycettidae,  Heteropiidae,  Grantiidae,  Amphoriseidae  und  Lelapiidae  (n.)  einge- 
teilt. Es  werden  die  neuen  Gattungen  Ascute,  Teichonopsis,  Syciite,  üteopsis^ 
Leucopsila  und  Kuarrhaphis  beschrieben.  Für  alle  Familien  und  Gattungen 
werden  Diagnosen  und  erklärende  Bemerkungen  gegeben.  Phylogenetisch 
ist  die  Gattung  Leucosolenia  der  Homocoelidae  als  Ausgangspunkt  der  ganzen 
Entwicklung  zu  betrachten.  Von  ihr  leiten  sich  einerseits  durch  Vermittlung 
von  Dendya  die  Leucascidae  und  Leucattidae  und  wahrscheinlich  die  gesamten 
Pharetronen  ab;  andererseits  durch  Vermittlung  von  Sycetta  zunächst  die  Sy- 
cettidae, dann  die  Heteropiidae  und  Grantiidae.  Von  diesen  sind  vielleicht  die 
meist  zu  den  Pharetronen  gestellten  Lelapiidae  abzuleiten.  Auch  die  Amphori- 
seidae gehören  zu  dem  Grantiidenstamm. 

(4.  Isolirte  Formen.) 


12* 


3.  Coelenterata. 

fReferenten:  A— F.  Dr.  E.  Hentschel  in  Hamburg;  G.  Dr.  J.  Groß  in  Neapel.) 

A.  Allgemeines. 

Hierher  auch  Le   Danois(3). 

Nach  Perez  sind  in  den  Gonophoren  von   Tuhularia  indivisa  die  Entodern 
Zellen    des    Spadix    ausgezeichnet    durch   Aufspeicherung    eosinophiler   geforn 
ter  Nährstoffe,    während   die    des  Stieles,  Avelche  mit  Drüsenzelleu  untermiscl 
sind,  denen    der   Tentakelachsen    ähneln    und   Stützfunction    haben.      Die    Ge 
schlechtszellen  entstehen  im  Ectoderm  des  Manubriums.     Embryonale  Zelle 
des  Stielectoderms    sind  nicht  Geschlechtszellen,    sondern   Material   für   weitei 
Knospung.     Schon  vor  der  Bildung  des  Spadix  zeigt  das  Ectoderm  des  Glockei 
kernes  gewöhnliche  Zellen  und  Geschlechtszellen;  letztere  vermehren  sich  durc 
Teilung.    Im  weiblichen  Gonophor  sind  die  Geschlechtszellen  anfangs  alle  gleicl 
wertig,   der  größte  Teil,   besonders   nahe  dem  distalen  Ende,   wird  jedoch  zi 
Eruährung  weniger  großer  verbraucht.     Von  diesen  wachsen  anfangs  Dutzend( 
zum  Schluß   nur  noch  eine,    welche   dann    kalotteuförmig   den  Entodermzapfe 
umwächst  und  fast  den  ganzen  Raum  des  Ovars  einnimmt.      Bei  diesem  unte 
Vacuolisierung   des  Plasmas  stattfindenden  Wachstum  scheint  keine  Verschmel 
zung  mit  Nachbarzellen   stattzufinden.      Die  » Pseudozellen«    besitzen    eine: 
von  dünner  Protoplasmaschicht  umhüllten  Kern,    der  einen  zentralen  Nucleolu 
imd   randständig  unbestimmt  geformte  Chromatinmassen,    die   später  zu  Kugel 
chen  werden,  einschließt.      Da  das  Ei  nach  außen  scharf  abgegrenzt  ist,  aucl 
die  einzelnen  Falten,    welche   sein  Protoplasma   bildet,    nicht   miteinander  ver- 
schmelzen, so  ist  keine  amöboide  Aufnahme  von  Oogonien,  sondern  plötzliches' 
Eintreten  durch   Bersten   der  Eiwand    infolge  des  vom  Ei  auf  seine  Umgebung] 
ausgeübten  Druckes  anzunehmen.     Auch  die  Verteilung  der  Pseudozellen  im  E; 
spricht   dafür,    und   ihre   weiteren  Veränderungen   nach   dem  Einschluß    deuten 
nicht  auf  Phagocytose.     Nach  Ausbildung  des  Entoderms,  das  die  meisten  ein 
schließt,  findet  Chromatinzerstreuung  und  Degeneration  der  Pseudozellen  statt, 
während  die  wenigen  des  Ectoderms  unverändert  später  ausgeschieden  werden. 
Das   austretende   Ei   hinterläßt   eine  Narbe',   überdeckt   von   einem   mit  Resten 
von  Oogonien  erfüllten  Ectoderm.     Darauf  wiederholt  sich  die  Eibildung  noch 
3  mal    und    es    findet    sich    schließlich    nebeneinander    im    Gonophor    Actinula, 
Planula,    segmentierendes    Ei   und   wachsende  Oogonien.      Die  Zellteilungen 
verlaufen  sehr  unregelmäßig.      Es   kommen  oft  vielkernige  Zellen  vor,  und  in- 
folge excentrischer  Lage  der  Spindeln  werden  die  Zellen  sehr  ungleich.     Auch 
die  Delamination  der  Keimblätter  verläuft  unregelmäßig.      Bei  den  Mitosen  ist 
die  Strahlung  gut  entwickelt  und   ebenso  wie    der  Spindelrest   sehr  beständig. 
Centriolen  wurden  nicht  beobachtet.      Die  Kernrekonstruction   geschieht  durch 
Aufschwellung    der    Chromosomen   zu    später   verschmelzenden    Bläschen.      Die 


A.  Allgemeines.  181 

Teilung  des  Cytoplasmas  beginnt  oft  einseitig.  Oft  liegt  das  eine  Ende  der 
Spindel  in  einer  oberflächlichen  Plasmakalotte.  Die  Pseudozellen  bleiben  bei 
den  Teilungen  passiv.  Anomalien  in  der  Caryokinese  sind  sehr  häufig.  Bei 
T.  bellis  wurde   ein  Fall  von  Hermaphroditismus  beobachtet  (12  Coel.  12). 

Hargitt  untersuchte  an  konserviertem  und  lebendem  Material  die  Keimzellen 
von  Campanularia  flexuosa.  Die  Eier  entstehen  aus  der  basalen  Hälfte  einer 
Entodermzelle  oder  auch  aus  einer  ganzen  Zelle.  Jede  Entodermzelle  kann  bei 
günstiger  Lage  Keimzelle  werden.  Ohne  Teilung  bildet  sich  die  Zelle  in  ein 
einziges  Ei  um;  sie  zeigt  anfangs  Spirembildung  und  stärkere  Färbbarkeit  des 
Plasmas.  Keine  Zelle  des  Körpers  ist  durch  Beibehaltung  primitiven  Baues 
zur  Keimzelle  disponiert.  Das  verdichtete  Plasma  des  Eies  wächst  bei  der 
Wanderung  in  das  Gonophor.  Es  entstehen  Hohlräume  darin,  und  es  findet 
Materialaustausch  zwischen  Plasma  und  Kern  statt.  Dotter  bildet  sich  unter 
Ausbildung  einer  Strahlung  um  den  Kern,  die  wohl  auf  Einwirkung  des  Kernes 
auf  die  Dotterbildung  (vielleicht  durch  ein  Enzym)  hindeutet.  Der  Nucleolus 
bleibt  bis  zur  Wanderung  ins  Gonophor  kugelig,  während  der  Kern  ein  feines 
Netzwerk,  und  das  Plasma  in  seiner  Nähe  Körnchen  enthält.  Danach  zerfällt 
der  Nucleolus  in  Bruchstücke,  teils  chromatische,  teils  halbchromatische,  teils 
nicht  chromatische.  Gleichzeitig  entsteht  eine  granulierte  äußere  Zone  am  Kern 
und  eine  Körnchenströmung  vom  Kern  aus  im  Plasma.  Der  Nucleolus  zerfällt 
unter  Vacuolisierung  in  immer  kleinere  Teilchen  und  verschwindet  schließlich 
ganz.  Daß  die  Dotterbildung  in  der  äußeren,  die  körnige  Ausscheidung  aber 
in  der  inneren  Region  des  Cytoplasmas  stattfindet,  ist  vielleicht  so  zu  verstehen, 
(laß  die  letztere  zunächst  hydrolytisch,  erst  später  synthetisch  auf  die  von 
außen  aufgenommenen  Nährstofte  wirkt.  Obwohl  bei  der  Auflösung  des  Nu- 
cleolus eine  gewisse  Vermischung  mit  der  Kernsubstanz  stattfindet,  bleibt  doch 
Has  Reticulum  unverändert  und  nur  der  Nucleolus  zeigt  verschiedenartige  Ak- 
livität,  gleichzeitig  und  wohl  in  Zusammenhang  mit  der  Dotterbildung.  Der 
anfangs  kleine  Nucleolus  wächst  auf  Kosten  der  chromatischen  Substanz  des 
Spirems,  aus  der  aber  auch  das  Reticulum  gebildet  wird.  Die  Beobachtungen 
bestätigen  die  Goldschmidt  sehe  Chromidientheorie,  doch  kommen  die  Chromi- 
dien  direkt  vom  Nucleolus.  —  Der  Eikern  steht,  wenn  er  zuerst  als  solcher 
tn-kennbar  wird,  auf  dem  »Reductions« Stadium.  Die  Chromatinschleifen  liefern 
dann  das  Material  für  Nucleolus  und  Reticulum.  Es  sind  2  Sorten  oder  2  Func- 
tionen des  Chromatius  zu  unterscheiden,  von  denen  die  eine  (Nucleolus)  in  der 
AVachstumsphase,  die  andere  (Reticulum)  bei  der  Fortpflanzung  tätig  ist.  Am 
Ende  der  Wachstumsperiode  beginnt  die  Chromosomenbildung  aus  dem  Reti- 
culum. Ein  Teil  der  Chromatinmasse  tritt,  während  die  Kernmembran  sich 
auflöst,  in  die  Reifungsspindel  ein,  ein  anderer  Teil  entweicht  ins  Cytoplasma. 
Es  ist  nicht  anzunehmen,  daß  der  letztere  andersartig  als  der  erstere  sei.  Die 
reduzierte  Zahl  der  Chromosomen  ist  10.  Centrosomeu  fehlen,  die  Polstrahlung 
ist  schwach.  Es  werden  2  Polkörper  gebildet.  —  Die  Resultate  widersprechen 
der  Hypothese  der  Kontinuität  des  Keimplasmas. 

Will(^)  beobachtete,  daß  Hunger  bei  Clava  squamata  Streckung  des  Körpers 
und  der  Tentakel  bewirkt.  Die  Enden  der  Tentakel  schwellen  kugelig  an 
(Reductionspunkte).  Danach  schließt  sich  die  Mundöfinung  und  die  Tentakel 
verkürzen  sich  bis  zu  vollständigem  Schwund.  Auch  die  Proboscis  schwillt 
unter  Verkürzung  an  und  wird  zum  Degenerationspunkt,  bis  schließlich  über 
dem  vom  Periderm  umschlossenen  Hydrocaulus  nur  eine  kugelige  Anschwel- 
lung zurückbleibt.  Die  Knospung  wird  durch  den  Hunger  nicht  verhindert. 
Die  Hydrorhiza  stellt  eine  Knospungsreserve  dar,  die  nach  der  Winterruhe 
im  Februar  neue  Hydranthen  hervorbringt.      Trennt  man  den  Hydranthen  von 


loo  IL  Referate.    3.  Coelenterata. 

der  Hydrorhiza,  so  ist  der  aus  dem  Hydrocaulus  entstehende  Reductionskörpe 
noch  der  Knospung  fähig.  Reductionskörper  von  Hydra  pflegen  sich  nich 
weiter  zu  entwickeln.  Bei  Syncoryne  sarsii  bewirkt  Hunger  an  einem  abgei 
schnittenen  Polypen  Einziehung  der  Tentakel  und  Zerfall  des  Hydranthen,  daran 
aber  lebhafte  Regeneration  an  der  basalen  Schnittfläche.  Der  Reductionskörpe 
zieht  sich  aus  dem  alten  und  selbst  dem  neuen  Perisark  basalwärts  weit  zurück 
Die  Regenerationsstelle  ist  ein  Absorptionspunkt.  Bei  Pennaria  und  Gordylo 
phora  findet  sich  ähnliches,  doch  keine  Verdickung  der  Tentakelenden.  D 
auch  die  Gonophorenzone  bei  Cl.  ein  Absorptionsgebiet  darstellt,  werde; 
gonophorentragende  Hydranthen  bei  Hunger  zu  Blastostylen.  Der  Gonophoren 
träger  (=»Gonophoren9tamm«)  bildet  sich  bei  Hunger  zum  Hydranthen  um,  ist  als' 
als  selbständiger  Blastostyl  zu  betrachten.  Dies  deutet  auf  Myriothela-ä.\mY\c\i 
Vorfahren  hin.  Bei  Cl.  kommen  auch  im  Freien  Reductionen  augenscheinlich  infolg 
der  Gonophorenbildung  vor,  die  ähnlich  dem  Hunger  wirkt.  Dabei  wirkt  zunächs 
der  Knospungsvorgang  selbst,  denn  bei  CordylopJiora  ließ  sich  ein  Ansauge: 
von  Cönenchym  nach  einer  neuen  Knospe  hin,  sowie  eine  Abhängigkeit  de 
Lebensdauer  der  Hydranthen  von  dem  Vorhandensein  oder  Fehlen  von  Kon 
kurrenten  beobachten,  und  bei  Sync.  Blastostylbildung  zur  Zeit  der  Medusen 
knospung.  Ferner  wirkt  das  Wachstum  der  Keimzellen,  deren  gewissermaße 
parasitäre  Lebensweise  einen  physiologischen  Hungerzustand  erzeugt.  Die 
zeigt  sich  auch  bei  Podocoryne,  Eudendrium  und  Gonothyraea.  Es  ist  anzn 
nehmen,  daß  alle  Faktoren,  welche  einen  Gewebshnnger  erzeugen,  reduzieren' 
wirken  und  Polymorphismus  hervorrufen,  so  alle  nur  verbrauchenden  Ge 
webelemente,  z.  B.  auch  Nesselkapselanhäufungen  und  Parasiten.  Die  Gono 
phoren  sind  als  infolge  frühzeitigen  Beginnes  des  Keimzellenwachstums  rückge 
bildete  Medusen  anzusehen.  Medusen  entstehen  nur,  wo  wachsende  Keimzelle 
noch  fehlen.  Polyp  und  Meduse  sind  daher  wie  bei  den  Scyphomedusen  al 
Larve  und  Adult  zu  betrachten.  Für  diese  Auffassungen  sprechen  auch  di 
Entwicklungsvorgäuge  der  Geschlechtsprodukte  bei  S.  mirahilis,  ramosa,  Gampa 
nularia  caliculata  und  Eucopella  campanularia.  Ähnliches  dürfte  bei  Siphono 
phoren  vorkommen.  Außer  diesen  physiologischen  Ursachen  des  Polymorphis 
mus  sind  physikalische  und  chemische  wirksam.  Die  Wirkung  der  Arbeitsteilun; 
ist  erst  eine  sekundäre.  Der  Dimorphismus  von  Polyp  und  Meduse  hat  ander 
Ursachen  als  der  Polymorphismus  jeder  einzelnen  dieser  beiden  Personen. 

H.  IVIÜIIer(^)  beschreibt  die  Regeneration  der  Gonophore  bei  athecatei 
Hydroiden.  Bei  Podocoryne  carnca  stehen  am  Rande  der  sie  tragenden  Schneckenj 
schale  die  Spiralzooide,  in  den  Tälern  der  Schale  die  Freßpolypen  (Dact3do 
zoide),  auf  ihren  Wölbungen  die  Geschlechtspolypen  (Blastostyle).  Dort  sin< 
auch  die  »Dorne«  besonders  stark.  Der  Polymorphismus  erklärt  sich  aus  dei 
Beziehungen  zur  Schneckenschale:  Auf  den  Wölbungen  im  Schutz  der  Dorne 
doch  unter  ungünstigen  Ernährungsbedingungen,  entstanden  kleine  Geschlechts 
polypen  usw.  Die  Dorne  sind  wohl  nicht  rückgebildete  Hydranthen,  sonderi 
Stolonenauswüchse.  Die  einzelnen  Polypenformen  entsprechen  den  Schalenbe 
zirken  und  können  bei  Verlagerung  sich  umgestalten.  Regeneration  blieb  bei 
ganz  abgetrennten  Gonophoren  aus.  Durchschnittene  verheilen  und  werden  danc 
resorbiert;  sehr  weit  entwickelte  jedoch  fallen  ab.  Einschnitte  in  den  Stiel 
verharschen  ohne  Folgen.  Tiefere  Einschnitte  oder  Druck  am  Gonophor  selbst 
führen  zur  Vernichtung.  Verdünntes  Seewasser  von  2,5-2,7^  Salzgehalt  be- 
günstigt die  Versuche.  Isolierte  Blastostyle  knospen  Stolonen  und  erzeugen 
2  Tage  lang  noch  Medusen,  danach  autotomieren  sie  die  Gonophore;  nach 
7  Tagen  degeneriert  der  Hydranth.  Dabei  zerschnürt  sich  wohl  infolge  von 
Depression  (ebenso  bei  Freßpolypen)  der  Polyp  in  3  Teile,  das  Hypostom,  die 


A,  Allgemeines.  183 

Tentakelregion  und  den  Basalteil,  welche  blasig  werden  und  am  Boden  Stolonen 
bilden.  Die  Medusen  degenerieren  in  kleinen  Gefäßen  zu  einem  Plasmabaufen. 
Die  autotomierten  Gonophoren  werden  zu  zweischichtigen  »Mutterkugeln«  vom 
Bau  der  Planula,  die  nach  4  Tagen  Stolonen  treiben,  zuletzt  aber  nur  einen, 
bis  zu  1  Monat  lang  umherkriechenden  Stolo  bilden.  Von  künstlich  abgetrennten 
G.  entwickeln  die  älteren  noch  Medusen.  Verletzte  isolierte  G.  verhalten  sich 
wie  festsitzende.  Isolierte  G.  mit  Hydranthenresten  oder  kleineren  Nachbar- 
gonophoren  resorbieren  diese.  Wegen  der  hochgradigen  Individualisierung  der 
G.  sollte  man  von  Teilung  statt  von  Autotomie  sprechen.  Die  mannigfachen 
Wirkungen  der  Depression  sind  im  Freileben  zweckmäßig.  Bougainvillea  ra- 
mosa  und  fruticosa  regenerieren,  wenn  man  einen  Blastostyl  unterhalb  der 
G.  abschneidet,  einen  aufstrebenden  Stolo,  der  nicht  weiter  knospt.  Die  G. 
regenerieren  ähnlich  wie  bei  P. ,  doch  fehlt  die  Neigung  zu  ungeschlechtlicher 
Vermehrung  bei  Depressionen.  Tiara  amptiUacea  [pileata)  unterscheidet  sich 
von  P.  und  B.  darin,  daß  nach  schweren  Verlusten  statt  Resorption  Auto- 
tomie eintritt,  und  daß  die  älteren  Knospen  etwas  schwerere  Eingrifle  ertragen, 
um  als  Medusen  weiter  leben  zu  können.  Die  Autotomie  und  Regeneration 
der  Köpfchen  von  Tubularia  im  Aquarium  scheint  Folge  von  Depression  zu 
sein.  Wird  bei  Tub.  coronaia  der  die  G.  tragende  Ringwulst  ganz  oder  teil- 
weise abgeschnitten,  so  erfolgt  Heilung  ohne  Regeneration  der  G.  Ebenso 
wenn  nur  G.  und  aborale  Tentakel  entfernt  werden.  Ältere  isolierte  Geschlechts- 
organe scheinen  imstande  zu  sein,  Geschlechtsprodukte  zu  reifen.  Vielleicht 
kommt  Stolonisation  aus  » Mutterkugeln «  im  Freien  vor.  Coryne  pusilla  bot 
nichts  neues.  Bei  Eiulendrium  insigne  und  ramoswn  werden  ganze  Blasto- 
style  oder  ganze  Sporophore  nie  regeneriert.  Schwer  geschädigte  Sporophore 
heilen  und  reifen  weiter.  Abgeschnittene  Hydrantheuköpfe  bilden  Stolonen, 
gonophorentragende  nicht.  Isolierte  G.  scheinen  eine  zweischichtige  Hohlkugel 
zu  bilden.  Bei  Cordylopliora  lacusiris  regenerieren  40  %  der  abgeschnittenen 
G.  (nur  Q  ?).  Sie  bilden  bruchsackartige  Höhlen ,  die  sich  erst  unter  dem 
Einfluß  einwandernder  Eier  differenzieren.  Dies  Verhalten  scheint  primitiv  zu 
sein.  Pachycordyle  fusca  n.  von  Neapel  ist  ein  einfacher  Polyp,  der  an  der 
Grenze  zwischen  Perisarkteil  und  Hydranth  bis  6  G.  trägt.  Das  Entoderm 
enthält  Zooxanthellen.  Die  Keimzellen  entstehen  im  Ectoderm.  Der  erst 
kugelige,  dann  ovale  G.  bildet  einen  Glockenkern,  dessen  innere  Lamelle  die  Ge- 
schlechtsprodukte aufnimmt.  Die  Entleerung  erfolgt  durch  einen  distalen  Gono- 
phorenmund.  Geschlechtsperioden  wechseln  mit  Ruhepausen.  Genaue  Messungen 
am  wachsenden  G.  zeigen,  daß  vor  jeder  Gestaltsänderung  das  Wachstum  stockt. 
Im  Aquarium  erfolgen  in  immer  kürzeren  Zwischenräumen  Depressionen  mit 
Resorption  und  Regeneration  der  Hydranthen,  schließlich  Latenz  des  ganzen 
Stockes  und  danach  plötzlich  wieder  neue  Knospung.  Die  G.  werden  meist 
nicht  resorbiert.  Abgeschnittene  Hydranthen  werden  in  3-4  Tagen  regene- 
riert, angeschnittene  resorbiert  und  dann  regeneriert.  Abgeschnittene  Stämm- 
chen bilden  Hydranthen.  Regeneration  findet  wiederholt  und  auch  bei  Depression 
statt.  Wunden  heilen  durch  Bildung  eines  entodermalen  Ringwulstes  und  einer 
Q.uerplatte.  Abgeschnittene  Hydranthen  sterben,  Stammstücke  bilden  Stolonen. 
Bei  Kontakt  der  Schnittfläche  mit  Blei  sucht  der  regenerierende  Hydranth  aus- 
zuweichen, oder  die  Regeneration  bleibt  aus,  oder  ein  angeschnittener  Hydranth 
regeneriert  direkt,  weil  das  neue  Chitin  Blei  und  Plasma  verbindet  und  die 
Resorption  verhindert.  Die  Regeneration  geht  vom  Nachbargewebe  der  Wunde 
aus.  Ruhepausen  vor  der  Regeneration  dürften  Wirkungen  von  »Wundreiz- 
depressionen« sein.  An  regenerierenden  Stämmchen  treten  nach  der  Hydranthen- 
bildung  wieder  G.  auf.     Die  Depressionen  haben  keinen  Einfluß  auf  die  Bildung 


B.  Hydromedusae. 

Hierher  auch  G.  Arnold,  Babic(3),  Bale,  Kramp,  Kudelin,  Le  Danois(2,6), 
Neppi,  Neppi  &  Stiasny(i),  RitchielV,«^),  J-  Robson('),  P.  Schulze(3),  Stechow(3), 
Vanhöffen(^4),  Will (2).  über  Geschlechtszellen  s.  oben  p  180  Perez  und  p  181 
Hargitt,  über  HuDgerwirkung  p  181  Will(i),  über  Regeneratiou  p  182  H.  Müller(i). 


]^g4.  IL  Referate.     3.  Coelenterata. 

der  Geschlechtsorgane.  Wenn  Hydranthenregeneration  ausbleibt,  kann  zuweilen 
distal  ein  G.  auftreten,  eine  nur  scheinbare  Heteromorphose.  Wundreizdepression 
kann  das  Auftreten  der  G.  verhindern.  Bei  den  Operationen  am  G.  wurden 
4  (j^  und  5  Q  Entwicklungsstadien  unterschieden.  Abgeschnittene  (^f  G.  er- 
gaben im  Stadium  1  meist  keine,  im  Stadium  2  kleine  Regenerate,  die  wieder  i' 
resorbiert  wurden.  In  einem  Falle  wurde  ein  abgeschnittenes  G.,  an  dessen  k 
Ansatzstelle  zugleich  das  Stammgewebe  auseinander  gepreßt  war,  fast  normal  r 
regeneriert.  Der  Stiel  des  G.  zeigt  bei  Zerstörung  des  Gewebes  große  Regu- 
lationsfähigkeit, das  G.  selbst  nach  vollständiger  Dissociation  eine  aktive  Reu- 
uition  der  Zellen,  die  zu  einer  zweischichtigen,  später  resorbierten  Hohlkugel 
führt.  Auf  Stadium  3(o')  gaben  abgeschnittene  G.  kleine  Regenerate  und  Re- 
sorption. Entfernung  von  Teilen  führte  früher  oder  später,  nur  in  günstigsten 
Fällen  nicht  zur  Resorption.  Dissociation  wirkte  wie  bei  Stadium  2,  teilweise 
Dissociation  bewirkte  Regulation  und  Fortentwicklung.  Stadium  4  ähnelt  3, 
doch  zeigt  der  Hoden  Neigung  zur  Entleerung.  Isolierte  G.  bilden  eine  zwei- 
schichtige stolouisierende  Mutterkugel.  Das  Keimplasma  wird  bei  Stadium  3 
frei.  Proximale  G.-hälften  bilden  Mutterkugeln,  distale  zerfallen  nach  Abgabe 
des  Hodens.  Isolierte  G.  des  Stadiums  4  (q^)  reifen  unter  Stielbildung.  Ver- 
letzte isolierte  G.  verhalten  sich  wie  festsitzende,  dissociierte  differenzieren  sich 
nicht  wieder.  Jüngere  G.,  die  mit  einem  Hydranthen  zusammen  isoliert  sind, 
werden  von  einem  nach  Resorption  des  H.  entstandenen  Stolo  ebenfalls  resor- 
biert, ältere  reifen  unter  Resorption  der  anhängenden  Teile  aus.  2  basal  zu- 
sammengepfropfte G.  verschiedenen  Alters  reiften  beide.  Q  G.  verhalten  sich 
am  Stamm  wie  (^;  isoliert  zeigen  sie  jedoch  weder  Mutterkugelbildung,  noch 
Stolonisation,  noch  Ausreifung.  —  Wundreizdepression  Avirkt  störend  auf 
die  Entwicklung  der  Geschlechtsprodukte  und  bewirkt  die  Resorption  benach- 
barter G.  Da  Verletzung  des  Stammes  keine  Depression  bewirkt,  konnte  in 
einem  Falle  (s.  o.),  bei  dem  das  Stammgewebe  au  der  Basis  der  G.  zerstört 
war,  Regeneratiou  eintreten.  Infolge  der  Depression  können  auch  halbierte 
G.  nicht  regeneriert  werden.  Einfache  Gewebe  (Stamm)  unterliegen  leichter, 
aber  kürzer  der  Depression,  als  differenzierte  (G.)  Die  scheinbaren  Ansätze 
zur  Regeneration  der  G.  sind  als  nicht  heteromorphe  Stammregeneration  auf- 
zufassen. In  Sauerstoff-  und  nahrungsfreiem  Wasser  verhalten  sich  die  G.  im 
ganzen  wie  sonst.  Die  Hydranthen  wurden  mit  Tentakeln  (die  sonst  abfaulten) 
resorbiert,  ebenso  die  G.  In  abstehendem  Wasser  verlief  alles  ähnlich.  In 
Dunkelheit  blieben  die  Stöckcheu  normal,  doch  wanderten  die  Zooxanthellen 
nach  dem  Hypostom,  wo  wohl  die  meisten  austraten,  während  andere  wieder 
in  den  Körper  wanderten.  Kälte  (13*^  statt  15°)  hemmte  die  Regeneration  der 
resorbierten  Hydranthen.  Wärme  (20°)  wirkte  ähnlich.  Verletzt  man  gleich- 
zeitig mit  einem  G.  den  Hydranthen,  so  wird  die  Depression  stärker.  Die  De- 
pression in  sauerstofffreiem  Wasser  dürfte  auf  Vergiftung  beruhen,  die  im 
Aquarium  der  in  stagnierendem  Wasser  ähneln.  Cord,  und  Eudendr.  allein 
können  basalwärts  Stolonen  regenerieren,  Hydranthen  direkt  reparieren  und 
zeigen  keine  Wundreizdepression. 


B.  Hydromedusae.  185 

Kühn(^)  gibt  eine  zusammenfassende  Darstellung  der  Ergebnisse  der  Onto- 
genie  und  Phylogenie  der  Hydroiden,  welche  sich  in  die  6  Kapitel:  Em- 
bryonalentwicklung, Larvenform  und  Polypenentwicklung,  Polypenknospung  und 
Stockbildung,  die  Gonosome,  Vermehrung  durch  Teilung  und  Verwandtschafts- 
beziehungen der  Hydroidenfamilien  gliedert.  Die  Embryonalentwicklung 
zeigt,  daß  Verschiedenheiten  in  der  Furchung  und  Keimblätterbildung  nicht 
Familienmerkmale  sind.  Die  dem  wohl  altertümlichen  Planulastadium  vorher- 
gehenden Stadien  müssen  sich  in  verschiedenen  Gruppen  verschieden  umge- 
wandelt haben.  Polare  und  multipolare  Entodermbildung  müssen  sich  mehr- 
fach ineinander  umgebildet  haben.  Die  polare  Einwanderung  läßt  sich  als 
Anpassung  an  das  pelagische  Leben  auffassen  und  dürfte  älter  als  die  poly- 
phyletisch  entstandenen  anderen  Modi  sein.  Die  ursprüngliche  Hydroidenblastula 
ist  wie  die  Planula  polar  differenziert.  Im  Kapitel  über  Larven  form  und 
Polypenentwicklung  wird  die  Nützlichkeit  der  Blastula  für  die  Verbindung 
zwischen  dem  offenen  Meer  der  Medusen  und  dem  Litoral  der  Polypen  hervor- 
gehoben. Wichtig  ist  die  allgemeine  Verbreitung  der  Planula.  Als  »Axocaulus« 
wird  ein  Sproß  mit  Vegetationspunkt  im  Gegensatz  zu  dem  in  einem  Hydranthen 
endigenden  Hydrocaulus  bezeichnet.  Im  Kapitel  über  die  Gonosome  wird  in 
betreff  der  Homologie  der  Corbula  mit  normalen  Sproßstücken  angenommen, 
daß  ausgehend  von  einzelnen  überzähligen  Hydrocladien  ein  ganzes  Stamm- 
stück mit  seinen  normalen  Hydrocladien  zum  Gonosom  gezogen  und  völlig  um- 
gewandelt ist  (»Präcorbula«  bei  Cladocarpus).  Die  verschiedenartige  Rückbil- 
dung der  Eumedusoide  und  Cryptomedusoide  hat  das  gleiche  Ergebnis:  Verzicht 
auf  weitere  Verbreitung  durch  eine  Schwimmform.  Die  ganz  allgemein  vor- 
handene »Glockeukernmeduse«  hat  sich  bei  Athecaten  und  Thecaphoren  ver- 
schiedenartig weiter-  und  dann  unter  auffallenden  Konvergenzerscheinungen  zu 
Gonophoren  zurückgebildet.  Nach  dem  Besitz  von  Medusen  oder  Gonophoren 
bilden  die  Hydroiden  2  biologische  Gruppen ,  die  den  Gefahren  der  Hochsee 
entweder  durch  Anpassung  von  Zahl,  Lebensdauer  und  Lebensweise  der  Medusen- 
sprüßliage  oder  durch  Verzicht  auf  das  Hochseeleben  ausweichen.  Das  Bedürfnis 
nach  dieser  Differenzierung  mag  mit  der  Entstehung  der  Tiefsee  aufgetreten 
sein.  Die  Athecata  zerfallen  in  Filifera  (mit  fadenförmigen)  und  Capitata  (mit 
geknöpften  Tentakeln).  Unter  letzteren  leiten  sich  von  den  Claviden  die  Bou- 
gainvilliiden  (Hydractiniinae,  Hydroceratininae  und  Atractylinae)  und  von  diesen 
die  Eudendriiden  ab,  während  die  Hydrolariden  und  Monobrachiiden  eine  selb- 
ständige Stellung  haben.  Bei  ersteren  führen  von  den  Coryniden  (Syncoryninae, 
Solanderiinae,  Hydrichthellinae,  Myriothelinae ,  Cladoneminae)  die  Pennariiden 
zu  den  Tubulariiden  (Tubuiariinae,  Corymorphinae).  Bei  den  Thecaphoren 
leiten  sich  von  unbekannten  Stammformen  einerseits  die  Campanuliniden,  davon 
die  Campanulariiden  und  Lafoeiden,  von  diesen  die  Bonnevielliden  und  selb- 
ständig die  Sertulariiden,  andererseits  die  Haleciiden  und  Plumulariiden  (Eleu- 
theroplea,  Statoplea)  ab.  Die  Stammform  der  Hydroiden  besaß  Generations- 
wechsel, Fähigkeit  zur  Knospung,  eine  Glockenkernmeduse,  pelagische  Blastula 
und  eine  Planula,  deren  solides  Entoderm  von  hinten  einwucherte,  während  das 
Vorderende  zur  Festsetzung  diente. 

Apstein  untersuchte  die  Gonaden  der  Leptomedusen,  hauptsächlich  bei  Oc- 
iorchis  gegenhauri.  Sie  hat  4  > obere«  G.  an  der  Unterseite  des  Schirmes  und 
4  »untere«  am  Magenstiel.  Letztere  sind  lang  spindelförmig  und  haben  ihre 
größten  Eier  in  der  Mitte  ihrer  Länge.  Ihr  dünnes  Ectoderm  enthält  Oogonien 
und  Oocyten.  Diese  zeigen  schon  früh  Granulation  um  den  Kern  und  wandern 
meist  auf  dem  Wachstumsstadium  ins  Entoderm.  Sie  stehen  in  der  ganzen 
Meduse  auf  gleicher  Entwicklungsstufe   und  durchdringen  die  Stützlamelle,  der 


186 


II.  Eeferate.     3.  Coelenterata. 


sie  dicht  anliegen,  gleichzeitig  und  schnell.  Das  Entoderm  bildet  eine  einzige 
Schicht  geißeltragender,  basal  vacuolisierter  Cylinderzellen.  Die  Körnchen  um 
den  Eikern  verteilen  sich  allmählich  im  Protoplasma  und  zerstäuben  schließlich. 
Jedes  ist  von  einem  hellen  Hof  umgeben.  Im  Entoderm  liegen  die  Eizellen 
der  Stützlamelle  mit  abgeplatteter  Fläche  unzertrennbar  fest  an.  Sie  werden 
mit  der  Zeit  von  einer  Membran  aus  Stützlamellenmaterial  völlig  eingeschlossen. 
Von  der  Lamelle  getrennte  Zellen  degenerierten.  Amöboides  Wandern  der  Ei- 
zellen kommt  nicht  vor.  Sie  werden  wahrscheinlich  durch  die  Vacuolenflüssig- 
keit  ernährt  und  treten  von  ihrer  Membran  umhüllt  ins  Wasser  aus.  Die 
oberen  Gonaden  unterscheiden  sich  nicht  wesentlich  von  den  unteren.  —  Die 
Entwicklung  der  Gonaden,  der  Tentakel  und  der  Körpergröße  zeigt  örtlich  und 
zeitlich  große  Verschiedenheit  je  nach  den  Lebensbedingungen,  besonders  Tem- 
peratur und  Ernährung.  Die  Lage  zwischen  dem  Gallertstiel  des  Magenstieles 
und  den  vier  Kanälen,  das  lebhafte  Wachstum  an  der  Basis  des  Manubriums 
und  die  Ontogenese  zeigen,  daß  der  Magenstiel  aus  dem  Manubrium  hervor- 
wächst. Das  Manubrium  wird  im  Laufe  der  Entwicklung  durch  Neubildung 
des  Magenstieles  von  den  Gonaden  entfernt.  Das  Material  der  unteren  Gonade 
wird  durch  das  Wachstum  des  Magenstieles  verlagert.  Die  obere  Gonade  ist 
entweder  durch  Hervorsprossung  eines  Teiles  der  Subumbrella  aus  dem  Manu 
brium  oder  bei  der  Knospuug  an  der  Stelle  des  Radialkanales  der  Subumbrella 
entstanden.  Geschlechtszellen,  die  man  außerhalb  der  Gonadenregion  findet, 
gehen  zugrunde.  Die  Keimzone  fällt  mit  der  Reifungsstätte  zusammen;  Wan- 
derung der  Keimzellen  findet  nicht  statt.  —  Verf.  macht  weiter  vorläufige  Mit- 
teilungen über  Eutimium  ele/phas,  Saphenia  sp.,  Helgicirrha  schulzii,  Eutimeta 
leonca,  Eutonina  socialis,  Laodice  fijimia,  Mitrocoma  annae,  Euchilota  maculata, 
Obelia  sp.,  PliiaUdiuin  sp.,  Phialacium  sp.,  und  Octocanna  funeraria^  aus 
denen  hervorgeht,  daß  die  Eizellen  ectodermal  oder  entodermal  entstehen  können 
schließlich  aber  immer  in  der  Stützlamelle  liegen,  die  auch  die  männlichen,  stets 
ectodermalen  Geschlechtszellen  einschließt.  Pseudo-  oder  Nährzellen  kommet 
nicht  vor. 

Nach  Müller-Cale(^)  bildet  Laomedea  flexuosa  ein  heteromedusoides  Gonophor. 
Am  wachsenden  Ei  vergrößert  sich  vorwiegend  das  Plasma  durch  Aufnahme 
des  in  der  Gastralhöhle  zirkulierenden  Nährmateriales.  In  dem  wabigen  Gerüst 
werk  entstehen  Dotterschollen.  Der  Nucleolus  des  bläschenförmigen  Kernes 
wird  in  der  Wachstumsperiode  strangförmig  und  zerfällt.  Die  1.  Furchungs 
Spindel  liegt  tangential  am  Eichtungskörperpol,  von  dem  aus  die  1.  Furche 
einschneidet.  Die  2.  Furchungsspiudeln  liegen  am  animalen  Pol  parallel 
zueinander  und  führen  zu  einer  meridionalen  Furche.  Bei  der  3.-5.  Furchung 
kommen  Unregelmäßigkeiten  vor.  Die  bisher  tangentialen  Furchungen  werden 
teils  radial,  der  Keim  infolgedessen  mehrschichtig  solide.  Die  Keimblätter  und 
die  Stützlamelle  bilden  sich  durch  Moruladelamination.  Der  ovoide  Embryo 
mit  Sinnes-  und  Mundpol  wird  zur  Planula  mit  interstitiellen  Zellen,  prismati- 
schem Epithel  und  vielleicht  primären  Sinneszellen  im  Ectoderm,  mit  einem 
centralen  Dotterraum  im  Entoderm,  aus  dem  die  Gastralhöhle  entsteht.  Plu- 
mularia  echinulata  bildet  heteromedusoide,  zuweilen  zwitterige  Gonophoren.  Im 
Entoderm  entstehende  Spermatoblasten  können  wegen  Fehlens  der  Stützlamelle 
in  der  Keimzone  ins  Ectoderm  übertreten.  Ausgebildete  zwitterige  Gonophore 
zeigen  das  Ei  von  Innenectoderm  umwachsen  und  besitzen  zahlreiche  Drüsen- 
zellen. Das  Ei  enthält  große  Dottermassen,  im  bläschenförmigen  Kern  einen 
zentralen  Nucleolus  und  periphere  Chromosomen.  Furchung  und  Planulabildung  ! 
verlaufen  im  ganzen  wie  bei  L.,  doch  kommen  schon  bei  der  2.  Furchung 
Phasendifferenzen  und  bei  der  4.  radiale  Spindeln  vor.     Bei  Aglaophenia  hellen 


|. 


B.  Hydromedusae.  187 

und  A.  pluma  ist  die  von  Goette  (07  Coel,  11)  als  Innenectoderm  bezeiclinete 
Zellschicht  das  eigentliche  Ectoderm,  sein  Außenectoderm  die  Mantelschicht. 
Die  Furchung  ist  nicht  selten  inäqual  und  zeigt  Phasendifferenzen.  Bei  der 
5.  Teilung  wird  die  Morula  gebildet.  Später  bildet  sich  ein  Syncytium,  in 
dem  sich  große,  helle,  bläschenförmige  Furchungskerne  und  kleine,  dunkle, 
kappenförmige  Dotterkerne  differenzieren.  Letztere  verschwinden  bei  der  Auf- 
lösung des  Dotters.  Durch  eine  plasmatische  Scheidewand  werden  im  Syn- 
cytium Entoderm  und  Ectoderm  geschieden,  von  denen  dieses  bald  ein  Wabenwerk, 
dann  ein  Cylinderepithel  bildet,  jenes  durch  Dotterverflüssigung  eine  Gastral- 
höhle  und  erst  spät  ein  Epithel  hervorbringt.  Bei  Thecocarpus  myriophyllum, 
die  im  ganzen  mit  A.  übereinstimmt,  ist  die  Furchung  oft  stark  inäqual  und 
am  vegetativen  Pol  schneiden  die  Furchen  anfangs  nicht  durch.  Bei  Sertula- 
rella  polyzonias  liegen  die  Eier  unter  der  Endplatte  des  Gonophors  von  Par- 
entoderm  umhüllt,  welches  sich  zu  einem  wabigen  Stroma  umbildet.  Dies  tritt 
mit  den  Eiern  durch  die  Endplatte  aus  und  erhärtet  zur  Acrocyste,  Der  Vor- 
gang wiederholt  sich.  Die  Entwicklung  der  Eier  scheint  der  von  L.  zu  ent- 
sprechen. 

Müller-Cale  &  Krüger (i)  beobachteten  im  durchströmten  Aquarium  Theca- 
phorenlarven.  Bei  Aglaophenia  heller i  finden  sich  männliche  und  weibliche 
Corbulen  in  derselben  Kolonie,  jene  mit  6-10,  diese  mit  8-15  Gonophoreu. 
Ebenso  bei  Scrtularella  polyxonias.  Häufig  kommt  eine  »Acrocyste«  vor, 
und  die  Spermien  werden  durch  eine  terminale  Öffnung  entleert.  Sie  bleiben 
jedoch  eine  Zeitlang  in  kugeligen  Kolonien  vereinigt.  Alle  Eier  einer  Kolonie 
treten  aus  dem  Gonangium  in  die  Acrocyste  und  später  aus  dieser  ins  Freie 
fast  gleichzeitig.  Die  0,6  mm  langen  Planulae  sind  am  Sinnespol  breit,  am 
Mundpol  schmal,  gleichmäßig  bewimpert,  weiß,  mit  durchsichtigem,  ectodermalem 
Cylinderepithel  und  dotterrcichem  Entoderm  ohne  Zellgrenzen  versehen,  sehr 
metabol.  Sie  sinken  sofort  und  bewegen  sich  am  Boden  teils  durch  Cilien, 
teils  kriechend.  Nach  24  Stunden  erfolgt  Festsetzung,  Wimperverlust,  Ab- 
plattung, Peridermbildung  und  Anlage  von  Achsensproß  und  Stolonen.  Bei 
A.  h.  treten  die  Larven  einer  Corbula  nicht  gleichzeitig  aus.  Sie  sind  bis  1  mm 
lang,  haben  einen  breiten  Sinnes-  und  einen  spitzen  Mundpol,  sind  bräunlich 
weiß,  wie  die  von  S.  gebaut  und  enthalten  Xanthellen.  Sie  bewegen  sich  wie 
die  von  S.  und  setzen  sich  ebenso  fest.  Bei  A.  pluma  sind  die  Larven  0,8  mm 
lang,  weiß  und  tragen  am  breiteren  Vorderpol  längere  Wimpern.  Sie  ähneln 
denen  von  A.  //.,  haben  aber  keine  Xanthellen.    Das  Festsetzen  verläuft  wie  bei  S. 

Nach  Müller-Cale  &  Krüger('-^)  beruht  die  braune  Farbe  von  Aglaophenia  hellen 
u.  a.  auf  dem  Besitz  meist  kugelförmiger  gelber  Zooxanthellen,  welche  eine 
Zellmembran,  wandständige,  in  Alkohol  sich  entfärbende,  gelbbraune  Chromato- 
phoren  und  neben  dem  Kern  gelegene  Stärkekörner  besitzen.  Sie  vermehren 
sich  durch  wohl  amitotische  Teilung,  sitzen  einzeln  oder  zu  mehreren  nur  in 
Entodermzellen,  treten  von  dort  zuweilen  in  die  Gastralhöhle  und  werden  passiv 
weiter  verbreitet.  Xanthellen  finden  sich  im  Entoderm  der  Corbulen,  im  Ento- 
derm und  Lumen  des  Spadix  und  im  Ei,  jedoch  nicht  in  den  Spermien  und 
den  Nematophoren.  Ins  Ei  gelangen  sie  wohl  durch  dessen  amöboide  Fort- 
sätze schon  vor  dem  Wachstumsstadium.  Bei  Sertidarella  j^olyxonias  finden 
sich  zuweilen  grüne  Stöcke  mit  Zoochlorellen.  Diese  sind  anfangs  kugelig, 
später  unregelmäßig,  meist  lichtgrün.  Sie  leben  im  Ento-  und  Ectoderm,  stets 
intercellulär,  nie  jedoch  in  Tentakeln,  Gastralhöhle,  Spermarium  und  Eiern.  Die 
jungen  Tiere  erwerben  sie  erst  nach  dem  Larvenleben.  Die  intercellulären 
Chlorellen  von  S.  dürften  phylogenetisch  jünger  sein  als  die  intracellulären  Xan- 
thellen von  A. 


1  Qg  II.  ßeferate.     3.  Coelenterata. 

H.  IVIÜIIer(2)  beschreibt  Fälle  von  natürlicher  Doppelbildung  der  Hydranthen, 
die  bei  Boiigainvillea  fruticosci  wahrscheinlich  auf  Depression,  bei  Hydractinia 
echinata  CordylopJiora  lacustris  und  Eudendrium  rameiim  auf  Spaltung  eines 
Hydranthen  vom  distalen  Pol  aus,  seitliche  Verletzung  am  Grunde  des  Hydranthen 
oder  Vereinigung  zweier  dicht  benachbarter  Anlagen  zurückzuführen  ist.  Er 
beschreibt  ferner  einen  Fall  von  Verschmelzung  der  Hypostome  zweier  Hydranthen 
von  Coryne  jjusilla  und  eine  Verbindung  zweier  Stämmchen  von  Aglaophenia 
hellen  durch  Vereinigung  der  hakenförmig  umgekrümmten  Enden  und  Perisark- 
verschmelzung.  Bei  Halcckmi  flexile  verbinden  sich  benachbarte  Zweige  durch 
Stolonen  oder  Seitenzweige. 

Joseph  beobachtete  eine  Hydra  fusca  in  hä,ngstei\nng  mit  Gonadenanlagen 
an  beiden  Teilindividuen.  Die  Fähigkeit  zu  abnormer  ungeschlechtlicher  Fort- 
pflanzung scheint  erblich  zu  sein,  da  Leiber  bei  H.  wiederholte  Längsteilung 
beobachtete  und  Verf.  bei  Podocoryne  carnea  an  einer  Stelle  zahlreiche  Fälle 
von  Polypenknospung  anstatt  Medusenknospung  fand,  die  wohl  alle  auf  das 
Auftreten   dieser  Fähigkeit  bei   einem   einzigen  Muttertier  zurückzuführen  sind. 

Bei  Triest  findet  sich  nach  Neppi  &  Stiasny(2)  im  Hochsommer  Phialidium 
variabile  oft  in  Teilungsstadien  mit  bis  4  Älägen.  Die  secundären  Magen- 
schläuche entstehen  meist  aus  Gonadenanlagen.  Nach  Ausbildung  von  2  Mägen 
kann  Teilung  stattfinden.  Dann  pflegt  durch  Centripetalkanäle  die  Kanalzahl 
wieder  auf  4  erhöht  zu  werden.  Der  Teilungsprozeß  variiert  sehr.  Gastrohlasta 
raffaelei  ist  synonym  zu  P.  v.\  wahrscheinlich  ist  die  ganze  Gattung  G.  einzu- 
ziehen. 

Drzewina  &  Bohn  züchteten  Eleutheria  dichotoma  in  Petrischalen.  Die 
Wirkung  der  Nesselkapseln  ist  eine  Vergiftung,  die  schon  bei  Berüh- 
rung eines  kleinsten  Teiles  des  Körpers  von  Copepoden  wirkt.  Tote  C.  be- 
wirken Zurückziehung  der  Tentakel.  Abgetrennte  Nesselköpfe  fangen  noch 
lange  C.  Hungernde  Medusen  knospen  nicht,  leben  aber  unter  Reduction  noch 
über  einen  Monat.  Wird  dem  Wasser  der  Sauerstoff  entzogen,  so  zerfallen  die 
E.  d.  nach  48  Stunden.  Cyankalium  in  der  Verdünnung  1 :  200000,  welche 
z.  B.  C.  sofort  tötet,  läßt  die  E.  d.  5  Tage  leben  und  vernichtet  ihre  Regene- 
rationsfähigkeit nicht,  macht  sie  aber  tagelang  unempfindlich.  Die  Armzahl 
der  Knospen  gleicht  meist  der  des  Muttertieres,  doch  können  6  armige  Medusen 
auch  5-  oder  7-,  selten  8  armige  erzeugen.  Abgeschnittene  Arme  leben  über 
eine  Woche.  Armteile  werden  um  so  schneller  regeneriert,  je  kürzer  sie  sind. 
Bei  Hunger  ist  die  Regeuerationskraft  gering,  oder  es  tritt  selbst  Resorption 
ein,  wie  auch  bei  normalen  hungernden  Medusen  zuweilen.  Bei  Einwirkung 
von  Cyankalium  kann  Regeneration  stattfinden,  oft  jedoch  unter  mangelhafter 
Dichotomie  und  Ausbildung  der  Nesselköpfe.  Nachträgliche  Entstehung  von 
Armen  wurde  nur  in  einem  Falle  beobachtet,  läßt  sich  aber  experimentell  durch 
Sauerstoffentziehung  bewirken.  Diese  hatte  auch  in  einem  Falle  Knospung 
einer  Meduse  mit  nur  4  Tentakeln  zur  Folge.  Bei  höherer  Temperatur  geht 
dieses  schneller  von  statten.  Als  Anomalien  kommen  vor:  einfache  oder  3- 
und  4  spaltige  Tentakel,  Tentakel  am  Manubrium,  Verschmelzung  von  Tenta- 
keln, Verschmelzung  von  Mutter-  und  Tochtertier.  —  Entwicklung.  Die 
Planulae  setzten  sich  fest  und  bekamen  erst  2,  dann  2  weitere  Tentakel  mit 
wirksamen  Nesselköpfen.  Die  jungen  Polypen  bilden  Stolonen.  Diese  sind 
regenerationsfähig.  Die  Medusen  sind  gleichzeitig  zu  geschlechtlicher  und  un- 
geschlechtlicher Fortpflanzung  befähigt.  E.  claparedei  hat  5-10,  meist  8  Ten- 
takel. Variabilität,  Anomalien,  Regenerationserscheinungen  und  Polypenent- 
wicklung sind  ähnlich  wie  bei  E.  d.  Mehrfach  wurde  die  Abstoßung  über- 
zähliger Arme  beobachtet. 


B.  Hydromedusae.  189 

Hanitzsch  beobachtete  als  jüngstes  Larvenstadium  der  zweiten  Generation 
von  Gunina  probosoidea  eine  Morula  mit  einer  Phorocyte.  Später  tritt  sie  in 
innige  Verbindung  mit  dem  Muttertier.  Die  danach  entstehende  Delaminations- 
gastrula  ist  zu  starken  Gestaltsveränderungen  und  zur  Quer-  und  Längsteilung 
befähigt.  Das  Ectoderm  trennt  sich  durch  tangentiale  Teilungen  in  das  äußere 
definitive  Ectoderm  und  die  innere  »Zone  der  interstitiellen  Zellen«.  An  der 
aboralen  Seite  der  Larve  entsteht  eiu  Stolo  mit  beiden  Ectodermschichten, 
aber  ohne  Entoderm.  An  seiner  Basis  sondern  sich  einige  interstitielle  Zellen 
aus.  Er  hat,  wohl  wegen  der  frühen  Geschlechtsreife  der  Art,  die  Fähigkeit 
der  Proliferation  verloren.  In  der  Umgebung  des  Stolo  vermehren  sich  die 
interstitiellen  Zellen  zur  Bildung  der  Genitalanlage.  Der  Stolo  wird  zu  einem 
Stumpf  verkürzt  und  bildet  eine  drüsige  Einsenkung  am  Scheitel,  vielleicht  ein 
Rudiment  eines  Befestigungsorganes  einer  ehemaligen  polypoiden  Ammengene- 
ration oder  eines  hydrostatischen  Apparates.  Die  Bildung  der  »Rückenscheibe« 
beginnt  mit  ringförmiger  Auftieibung  der  äquatorialen  Region  der  aboralen 
Ectodermwucheruug.  Sie  wird,  nach  dem  Schwinden  des  drüsigen  Stumpfes, 
zu  einer  dünnen,  zweischichtigen,  faltigen  Membran.  Die  Knospenähren 
von  Cunina  sp.  sind  aboral  proliferierende  Medusen.  Die  Knospen  nehmen 
proximal-distalwärts  an  Alter  ab  und  stehen  in  einer  Schraubenlinie  an  einem 
Stolo  prolifer.  Die  Tentakel  erscheinen  früh.  Rüssel  und  Glocke  groß,  ohne 
Gallertlage.  Lappen,  Sinnescysten,  Nesselzellen  und  Velum  werden  angelegt, 
doch  weder  Magentaschen  noch  periphere  Kanäle.  Diese  Knospung  erinnert 
auffallend  an  die  von  G.  peregrina  beschriebene.  Die  Medusen  der  Knospen- 
ähren können  Nahrungskörper  enthalten,  sind  also  Commensalen  der  Wirtstiere. 
Da  gewöhnlich  die  Embryonalentwicklung  nicht  im  Gewebe  der  Wirtstiere  statt- 
findet, ist  C.  parasitica  phylogenetisch  als  jung  zu  betrachten.  Das  jüngste  be- 
obachtete Entwicklungs Stadium  von  G.  par.  zeigt  unter  einer  kappenförmigen 
Zellschicht  einige  wenige  Zellen,  welche  die  Entodermanlage  darstellen,  und  ist 
eine  durch  Beziehungen  zur  Phorocyte  differenzierte  Morula.  In  dem  mehr- 
schichtig werdenden  Entoderm  erscheint  ein  gastraler  Spaltraum;  so  entsteht 
die  Delaminationsgastrula,  welche  die  Phorocyte  kappenförmig  überlagert.  Ihre 
nicht  der  Phorocyte  anliegende  »Rückenfläche«  ist  die  Oralseite.  Es  handelt 
sich  hier  also  um  eine  oral  proliferierende  medusoide  Larvenform.  Die  Larven- 
teilung geht  von  der  Larve,  nicht  von  der  Phorocyte  aus.  Die  z.  T.  ab- 
weichenden Angaben  Metschnikoffs  beziehen  sich  auf  eine  andere  Species.  Das 
Entoderm  entsendet  zottenförmige  Fortsätze  ins  Gastrallumen,  vielleicht  zur 
Aufnahme  geformter  Nahrung.  Die  jüngeren  Stadien  der  Knospenähren  finden 
sich  an  den  Mundlappen  des  Wirtstieres,  was  vermuten  läßt,  daß  die  Embryonal- 
entwicklung zum  Teil  noch  im  Gewebe  des  mütterlichen  Organismus  stattfindet. 
—  Die  Auffassung  der  Phorocyte  als  hypertrophierter,  vielleicht  unreifer 
Eizelle  wird  durch  ihre  früheste  Entwicklung  gestützt.  Die  »röhrenförmigen 
chromatischen  Figuren«  im  Phorocytenkern  entsprechen  dem  Oocyten-Nucleolus. 
Bei  der  Reifung  zerfallen  die  Chromatinstränge  in  kleinere  Nucleolen,  die  teils 
unter  Vergrößerung  den  Kern  verlassen,  teils  zu  Chromatinfäden  zusammen- 
treten, welche  später  in  chromosomenähnliche  Stücke  zerfallen,  die  dann  wohl 
verschwinden.  Der  stets  amitotischen  Teilung  des  Kernes  folgt  keine  Plasma- 
teilung. Der  größte  Teil  der  Amphinucleoli  geht  ins  Plasma  über,  wo  sich 
die  Körnchen  zerstreuen  und  oft  die  Vacuolen  umlagern  oder  sich  zusammen- 
ballen. Sie  dürften  teils  Chromidien,  teils  Secretkörper  sein.  Letztere  sind 
anfangs  basophil,  später  acidophil  und  werden  allmählich  dichter.  Gleichzeitig 
entstehen  im  Kern  Plastinkörperchen,  die  sich,  wohl  durch  Flüssigkeitsauf- 
nahme,   vergrößern.     Mit   Heidenhain    (07  Biol.  9)    ist    anzunehmen,    daß    die 


190 


II.  Referate.     3.  Coelenterata. 


Secretion  chromatischen  Kernmateriales  den  Fortgang  der  anfänglich  unter- 
brochenen Spaltung  der  assimilierten  Nucleoproteide  in  Nuclein  und  Paranuclein 
auslöst  eine  Reaction,  die  zunächst  neben  Basichromatinen  ein  sich  erst  später 
aufspaltendes  Zwischenprodukt  liefert.  Die  Unterbrechung  der  Spaltung  ist 
vielleicht  eine  Folge  der  Elimination  der  Amphinucleoli.  Die  Ausscheidung 
chromatischer  Körnchen  (wahrscheinlich  eine  Hungererscheinung)  bewirkt  wohl 
eine  Druckänderung  im  Kernraum,  welche  durch  Diffusion  von  Wasser  aus- 
geglichen wird.  Dabei  wird  eine  hydrolytische  Spaltung  ausgelöst.  Der  Druck- 
aus"-leich  äußert  sich  im  Wachstum  der  Plastinkörper.  Der  Kern  entartet  zu 
einer  Paranucleinkugel,  die  in  einer  Kapsel  degenerierter  chromatischer  Sub- 
stanz liegt  (Hyalinose  des  Nucleoplasmas).  —  Das  Paranuclein  zerfällt  während 
jener  Alterationen  des  Nucleins  in  zahlreiche  kleine  Kiigelchen,  die  sich  centri- 
petal  verdichten.  Infolge  von  Vacuolisierung  entstehen  rosettenförmige  Kern- 
körperchen,  die  bei  Sprengung  der  Kernwand  ins  Plasma  austreten  können. 
Schließlich  schwindet  der  Kern  ganz  durch  an  einem  Pol  beginnende  fettige 
Deo-eneration.  —  Vielleicht  wirkt  die  Keimzelle  von  G.  par.  auf  die  Phorocyte 
wie  ein  Parasit. 

Stechow(i)  beschreibt  den  Rest  (09  Coel.  29)  der  Hydroiden  der  Doflein- 
scheu  japanischen  Sammlung,  nämlich  die  Campanularidae,  Halecidae,  La- 
foeidae,  Campanulinidae,  Synthecidae  und  Sertularidae.  Es  sind  91  Arten,  dar- 
unter je  eine  neue  von  Halecium^  Hebella,  Zygophylax,  Grammaria,  Diphasia, 
BrancJdoGerianthus  und  2  von  Sertularella.  In  die  Darstellung  eingefügt  ist 
eine  Übersetzung  der  Arbeit  von  M.  Inaba  »Die  in  Misaki,  Miura,  Soshu  und 
seiner  Nachbarschaft  gesammelten  Hydroiden«.  Für  die  Lafoeiden  wurden  die 
neuen  Genera  BcdotcUa,  Stegolaria,  Cryptolarella  und  Phyladotheca  aufgestellt. 
Die  Fauna  der  Sagamibai  ist  eine  typische  Warmwasserfauna  mit  Beziehungen 
zu  den  wärmeren  Meeren  und  nur  in  größeren  Tiefen  geringen  Beziehungen 
nach  Kamtschatka  und  dem  Beringsmeer.  Es  werden  ein  Stammbaum  der  ge- 
samten Hydroiden  und  Bestimmungstabellen  gegeben.  Microhydra  und  Limno- 
codium  gehören  nicht  zu  den  Hydridae.  Moerisia  steht  zwischen  Hydridae  und 
Corynidae.  Die  Farn.  Monobrachidae  ist  zu  streichen.  Die  Campanulariden 
sind  die  einzige  nicht  von  Bougainvilliden  ableitbaren  Thecaten.  Die  Haleciden 
sind  die  primitivsten  Thecaten.  Hierher  gehören  Campanopsis,  Hemitheca  und 
Hydranthea.  Die  Plumulariden  sind  neben  den  Sertulariden  die  höchststehen- 
den Thecaten.  Ophionetna  leitet  von  den  Haleciden  zu  den  Plumulariden. 
Antennella  ist  die  Ausgangsform  der  Plumularinen.  Die  sog.  Hebellidae  sind 
primitive  Lafoeiden,  von  denen  sich  auch  die  Sertulariden  ableiten  lassen.  Die 
Fam.  Boneviellidae  ist  überflüssig.  Bei  den  Lafoeiden  entwickelt  sich  das  Go- 
nosom von  der  freien  Meduse  durch  die  Scapusform  zur  Coppinie  (neu  be- 
schrieben bei  Gryptolaria  crassicaulis).  Die  Campanuliden  sind  nur  mit  den 
Laf.  verwandt.  Galanthula  gehört  hierher.  Lytoscyphus,  Synthecium  und  Hy- 
popyxis  bilden  die  Fam.  Synthecidae.  Lineolaria^  Galamphora,  Thyroscyphus, 
ParascypJms  und  Idia  sind  Sertulariden.  Thuiaria  leitet  zu  den  höchsten  The- 
caten der  Gattung  Selaginopsis  über.  Familien  und  Gattungen  mit  sessilen 
Theken  stehen  höher  als  solche  mit  gestielten. 

Stechow(2)  beschreibt  den  wahrscheinlich  aus  den  Eiern  einer  Eutima- Art 
gezüchteten  Polypen  Gampanopsis  dubia  n.  Er  stellt  die  Gattung  C.  ebenso 
wie   Umhrellaria  »an  die  Basis  der  Haleciden«. 

Nach  Ritchie(^)  ist  die  Gattung  Diplopteron  einzuziehen,  weil  ihr  Haupt- 
merkmal, der  Besitz  mehrerer  Paare  von  Sarcotheken,  bei  mehreren,  ander- 
weitig gut  unterschiedenen  Gattungen  vorkommt. 

Behning(i)    fand   ein   freilebendes   Polypodium    des    12-Tentakelstadiums   bei 


C.  Graptolitlia  u.  andere  fossile  Hydrozoen.    D.  Siphonophora.  191 

Saratow  an  einer  Stelle,    wo  Sterlete  —  die  Wirtstiere  der  parasitischen  Form 
—  in  allen  Größen  vorkommen. 

Agharkar  teilt  neue  Fundorte  von  Limnocnida  indica  mit  und  berichtet  über 
vergebliche  Versuche,  das  zugehörige  Polypenstadium  zu  züchten. 


C.  Graptolitha  und  andere  fossile  Hydrozoen. 

Richters  (2)  beschreibt  von  der  auf  Feuersteinstücken  gefundenen  fossilen 
Campanulide  Kristinella  n.  tnoniUfera  n,,  die  an  La foea- Arten  mit  »Coppinia«- 
])ildungen  erinnert,  uhrfederartig  gekrümmte  Hydrotheken  und  schwammartige 
Massen  knopfförmiger  Gonotheken,  auch  den  wohl  aus  8  Zähnen  bestehenden 
Mundverschluß  einer  Hydrothek. 


D.  Siphonophora. 

Hierher  auch  Orton(2),  IVIoser(2),  Köppern  und  Munter. 

Chun  wendet  sich  gegen  Mosers  Auffassung  des  Glockenwechsels  bei 
Calycophoren  (12  Coel.  13).  Doraniasia  picta  kann  nicht  in  den  Entwicklungs- 
kreis von  Diphyes  dispar  gehören,  weil  beide  ganz  verschiedene  Eudoxien 
haben.  Eine  Anlage  zu  einer  unteren  Diphyidenglocke  wurde  bei  D.  p.  nie  be- 
obachtet. Daß  auch  die  Oberglocken  der  Diphyiden  ersetzt  werden,  läßt  sich 
durch  Züchtung  beweisen.  Beim  festen  Verband  beider  Glocken  scheinen  aller- 
dings nur  die  unteren  ersetzt  zu  werden.  Es  existiert  je  eine  besondere  Ur- 
knospe  für  die  Stammgruppen  und  die  Schwimmglocken,  es  besteht  also  ein 
Gegensatz  zwischen  diesen  beiden.  Der  von  Moser  geleugnete  larvale  Glocken- 
wechsel läßt  sich  sowohl  bei  D.  wie  bei  Galeolaria  beobachten.  Bei  Hippo- 
podius  findet  sich  eine  proximale,  ventrale  Urknospe  für  die  Stammgruppen  und 
eine  distale,  dorsale  für  die  Schwimmglocken.  Alle  Constituenten  einer  Stamm- 
gruppe entstehen  aus  derselben  Anlage.  Auf  späteren  Stadien  wurde  der  leicht 
lösbare  Zusammenhang  zwischen  der  großen  Larvenglocke  und  der  jungen 
Kolonie  beobachtet.  Die  heteromorphe  Larvenglocke  kann  nicht  als  Oberglocke 
gedeutet  werden,  sondern  ist  homolog  der  mützenförmigen  larvalen  Glocke  von 
Muggiaea,  D.  und  O.  Die  definitiven  Glocken  können  nicht  Unterglocken  sein, 
da  sie  einen  Ölbehälter  besitzen.  Sie  können  auch,  ihres  Ursprunges  wegen, 
nicht  modifizierte  Genitalglocken  sein.  Bei  Vogtia  dürfte  das  Fehlen  von  Deck- 
stücken auf  der  Übernahme  der  Schutzfunction  durch  die  Glocken  zurückzu- 
führen sein.  —  Hierher  unten  IVIoser(i). 

Moser (-')  beobachtete  die  Eudoxienbildung  von  Diphyes  sieholdi  und  fand  in 
1000  m  Tiefe  D.  ovata  und  Vogtia  pentacantha  wieder  auf.  In  betrefi"  der  Ent- 
stehung und  Homologie  der  Hauptglocken  und  ihrer  Beziehungen  zur  Pneu- 
matophore  wurde  festgestellt,  daß  die  Oberglocke  der  Calicophoriden  wie  die 
Pneumatophore  der  Physophoriden  bei  den  Abyliden  und  wahrscheinlich  allen 
Diphyinen  nie  gewechselt  wird.  D.  subtilis  ist  keine  Diphyine.  Auch  Praya 
cymbiformis  wechselt  die  Glocken  nicht.  Der  prinzipielle  Gegensatz  von  Unter- 
und  Oberglocken  äußert  sich  auch  darin,  daß  jene  diesen  opponiert  entstehen. 
Die  Auffindung  typischer  »Einglockenstadien«  (Oberglocke  mit  unfertigem  Cor- 
midium)  und  die  Tatsache,  daß  die  »Larvenglocke«  von  Hippopodius  sehr  groß 
und  alt  wird,  sprechen  dafür,  daß  die  Calicophoriden  nur  zum  Teil  einen  lar- 
valen Glockenwechsel  besitzen,  und  die  definitiven  Oberglocken  aller  Arten 
homolog  sind.    Die  Hauptglocken  der  Physophoriden  lassen  sich  mit  den  Unter- 


292  n.  Keferate.    3.  Coelenterata. 

glocken  der  Calicoplioriden  homologisieren.  Die  Larvenglocke  der  Calico- 
phoriden  ist  dem  larvalen  Deckstück  der  Physophoriden,  die  Oberglocke  der 
Pneumatophore  homolog.  —  Die  Opposition  der  Hauptglocken  ist  Folge  oppo- 
nierter Keimzonen,  nicht  aber  von  Torsion,  die  auch  bei  Physophoriden  meist 
zu  fehlen  scheint.  —  In  der  Entwicklung  der  Cormidieu  kommt  keine  »Primär- 
knospe der  Stammgruppe«  und  bei  Diphyinen,  Abylinen  und  Prayiden  keine 
»Urknospe  für  die  Genitalglocken«  vor.  Jede  folgende  Gonophorenglocke  sproßt 
am  Stiel  der  vorigen.  —  Die  Somatocyste  der  Calicophoriden  ist  vorwiegend 
Nahrungsbehälter,  nicht  Schwebeorgan.  Das  aufrechte  Schweben  beruht  haupt- 
sächlich auf  der  Tätigkeit  der  Subumbrellarmuskulatur.  —  Die  Fauna  des 
Mittelmeeres  hat  mehr  Übereinstimmung  mit  der  atlantischen,  als  es  bis- 
her schien.  Neue  Beweise  dafür  sind  das  Vorkommen  von  Oaleolaria  trun- 
cata,  Clausophyes  galeata  und  Agalma  oke?ii,  sowie  die  Identität  der  Ctenophoren 
Beroe  ovata  mit  B.  cucumis  und  Pleurobrachia  rhodopis  mit  P.  pileus. 

Moser (1)  bespricht  zunächst  Mortensens  Tjalfiella  tristoma  (12  Coel.  18)  und 
vermutet,  daß  die  taschenartigen  Einsenkungen  des  Körperepithels  in  der  Mitte 
der  Rippengefäße  Reste  der  Rippen  sind,  und  gibt  dann  eine  Übersicht  der 
Systematik  der  Calicophoren  und  stellt  gegen  Chun  [s.  o.]  folgende  Sätze  auf:  Die 
Hauptglocken  sind  nicht  homologe  Bildungen,  sondern  die  Oberglocke  ist  etwas 
ganz  anderes  als  die  Unterglocke.  Der  Mutterboden  für  sämtliche  Hauptglocken 
ist  nicht  der  gleiche,  denn  die  Unterglocke  ist  wie  der  Stamm  ein  Produkt 
der  Oberglocke.  Der  Mutterboden  für  die  Unterglocke  und  ihre  Ersatzglocken 
liegt  auf  der  gleichen  Stammseite  wie  der  Mutterboden  für  die  Cormidien,  also 
ventral,  dicht  neben  diesem.  Die  Oberglocke  ist  bei  Diphyiden  (fast  stets?) 
in  der  Einzahl  vorhanden  und  erhält  sich  zeitlebens  im  Gegensatz  zur  Unter- 
glocke, die  einem  ständigen  Wechsel  durch  nachrückende  Ersatzglocken  unter- 
liegt. Die  Unterglocken  sind  steril  gewordene,  umgewandelte  Geschlechts- 
glocken. Für  die  Richtigkeit  des  letzten  Satzes  spricht  der  Umstand,  daß  die 
Specialschwimmglocken  solche  umgewandelte  Geschlechtsglocken  sind;  ferner, 
daß  beide  Glockenformen  in  der  Stammesentwicklnng  sich  gleichsinnig  kompli- 
ziert haben ;  schließlich  die  Rückbildung  der  Unterglocken  bei  Diphyes  arotica. 
Sie  sind  hier  selten  und  äußerst  klein,  haben  auch  wohl  sehr  wenig  Ersatz- 
glocken. Diese  Rückbildung,  welche  sie  zu  Schwimmglocken  untauglich  macht, 
beruht  wohl  auf  der  Rückbildung  des  Stammes,  der  ihres  Schutzes  nicht  mehr 
bedurfte.  Ähnliches  zeigt  Ämphicaryon.  Von  den  Monophyiden  sind  die  Ga- 
leolarien,  von  diesen  die  Diphyinen,  von  diesen  einerseits  die  Abylinen,  anderer- 
seits die  Diphyidae  intermediae  und  oppositae  abzuleiten.  Die  Ursache  des 
Überganges  von  der  Superposition  zur  Opposition  der  Glocken  ist  das  Bedürfnis 
erhöhten  Schutzes  für  den  Mutterboden  der  Cormidien  gewesen.  Die  ventrale 
Lage  der  Unterglocken  beruht  nicht  auf  Torsion  des  Stammes,  sondern  auf 
ventraler  Lage  ihres  Mutterbodens. 

Ehie  fand  bei  Apolemia  uvaria  und  Praya  maxima  im  Ectoderm  der 
Magenschlänche  keine  Sinneszellen.  Unter  den  Drüsenzellen  des  Entoderms 
von  Ä.  u.  lassen  sich  keulenförmige,  körnige,  mit  Hämatoxylin  dunkelblau 
färbbare  von  hellblauen  von  »fadenförmiger  Struktur«  unterscheiden.  Es  gibt 
nur  eine  Art  Taster,  die  sog.  Cystonen,  welche  Excretionsorgane  und  Nessel- 
zellträger sind.  Ihr  Ectoderm  zeigt  Unterschiede  nur  in  betreff  der  Ent- 
wicklungsstadien. Im  Entoderm  liegen  Flimmerzellen  auch  auf  den  3  Zotten 
des  distalen  Endes.  Sie  reichen  bis  zur  Stützlamelle.  Eine  fünfte  Art  Nessel- 
zellen liegt  an  der  Tasterspitze,  Die  Deckstücke  enthalten  einen  am  Ende 
trichterförmig  erweiterten  Zweigkanal  mit  großzelliger  Entodermauskleidung. 
Am  Außenrande  kommen  isolierte  Zellen  mit  Vacuole  und  Protoplasmafortsatz 


E.  Scyphomedusae.  193 

nach  dem  etwas  eingesenkten  Ectoderm  zn  vor,  vielleicht  Parasiten,  Die  Ver- 
dauung geschieht  teils  extracellulär,  teils  intracellulär  durch  »Cilienzellen«,  die 
sich  bei  A.  u.  in  tasterartigen  Anhängen,  bei  P.  vi.  und  Forskalea  im  Entoderm 
der  Magenschläuche  finden.  Bei  P.  sind  sie  groß,  mit  oder  ohne  Begleitzellen, 
verschieden  gestellt,  einzeln  oder  zu  zweien.  Bei  ^4.,  P.,  F.  und  Hippopodius 
haben  sie  wandständiges  Plasma  und  eine  Vacuole,  meist  mit  Nahrungskörpern. 
Als  Taster  werden  sehr  verschiedenartige  Gebilde  zusammengefaßt,  deren 
Functionen  fraglich  sind.  Bei  Haiistemma  ruhrmn  enthält  die  Tasterspitze 
einen  dunkel  pigmentierten  Zapfen,  in  dessen  Umgebung  bewimperte  Entoderm- 
zellen  stehen.  Im  Stamm  findet  sich  bei  A.  keine  glatte  Ringmuskulatur,  son- 
dern nur  Fortsätze  der  Epithelmuskelzellen.  Korotneffs  »conische  Zellen«  bei  P. 
sind  junge  Epithelmuskelzellen.  Der  Stamm  hat  bei  A.  und  P.  eine  ventrale 
Rinne,  bei  A.  darin  eine  von  der  Stützlamelle  gebildete  Crista  und  an  den 
Ansatzstellen  der  Anhänge  eine  Gefäßausstülpung.  Bei  F.  entspringen  die 
Muskelsepten  von  einer  vom  Stammkanal  dorsalwärts  liegenden  Scheidewand, 
welche  Querkanäle  und  Parallelkanäle  einschließt.  P.  hat  keine  Dorsalrinne. 
Am  Grunde  der  Dorsalrinue  von  A.  ist  die  Stützlamelle  sehr  dünn,  zeigt  aber 
keine  Durchbruchstellen,  und  ihr  Bau  ist  nicht  als  Schutz  gegen  Selbstamputa- 
tion oder  als  Atmuugseinrichtung  erklärbar.  Bei  Hai.  scheinen  Verdünnungen  der 
Stützlamelle  mit  Lamellen  im  Stammlumen  zur  Erleichterung  der  Selbstamputa- 
tion zusammenzuwirken.  Die  Stützlamelle  von  P.  und  Hai.  enthält  scheinbar 
nur  ein  Zirkular-  und  ein  Radialfasersystem,  besteht  aber  wohl  aus  zahlreichen 
aufeinander  geschichteten  Lamellen. 


E.  Scyphomedusae. 

Hierher  auch  G. Arnold,  Le  Danoisf^,^),  Kramp,  J.  Robson(2)  und  Vanhöffen(*). 

Nach  Herouard  bewirkt  Überernährung  bei  Scyphistoma  im  August  De- 
pression und  Abwerfen  der  Tentakel.  Diese  haben  ein  proximales  wenig 
retractiles  und  ein  distales,  stark  retractiles  Stück.  Die  abgeworfenen  Ten- 
takel schwimmen  planulaartig,  setzen  sich  fest  und  werden  zu  einem  S.  Bei 
schwacher  Depression  findet  Erholung  und  Stolonenbildung,  bei  starker  Ab- 
werfen der  Tentakel  und  meist  Zerfall  der  Tiere  statt. 

Widmark  unterscheidet  bei  Atirelia  aurita  Hauptdarm  und  Kranz darm. 
Ersterer  wird  durch  Aneinanderlagerung  gegenüberliegender  Wandteile  zerlegt 
in  die  4  interradiären  Genitalhöhlen,  12  zentralwärts  von  diesen  gelegene  Ka- 
näle (8  Eck-  und  4  Gastrogenitalkanäle)  und  den  Zentralmagen.  Die  Flimmer- 
rinnen an  der  Unterseite  der  4  Mundarme  stehen  mit  den  Eckkanälen  in  Ver- 
bindung, jedoch  nicht  mit  dem  Zentralmagen,  weil  am  oberen  Ende  jedes 
Mundarmes  die  Seitenwände  der  Rinne  fest  zusammengepreßt  sind.  Vom  Zentral- 
magen führen  die  Gastrogenitalkanäle  zu  den  Genitalhöhlen.  Erst  nach  dem 
Ephyra-Stadium  trennen  sich  Zentralmagen  und  Genitalhöhlen  voneinander  und 
bilden  sich  die  12  Kanäle.  Die  hufeisenförmigen  Genitalbänder  sitzen  an  den 
subumbrellaren  Wänden  der  Genitalhöhlen.  An  ihrer  konvexen  Seite  entlang 
führt  eine  Rinne,  die  in  die  Eckkanäle  mündet.  Der  Kranz  darm  besteht 
aus  den  radialen  Kanälen,  dem  Ringkanal  und  den  Hohlräumen  der  Rand- 
tentakel und  Randkörper.  Die  Strömungen  beruhen  nicht  auf  Muskelkontrac- 
tionen,  sondern  auf  Flimmerbewegung,  da  sie  auch  beim  durch  Äther  narko- 
tisierten Tier  und  au  ausgeschnittenen  Stücken  normal  verlaufen.  Die  Richtung 
der  Strömungen  ist  von  der  als  Ingestionsöflnung  dienenden  Mundöflnung  zum 
Ringkanal  zentrifugal,    von  diesem  zu  den  4  Egestionsöflfnungen  an  den  Basen 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    3.  Coelenterata.  13 


194 


II.  Keferate.    3.  Coelenterata. 


der  Mundarme  (an  den  Enden  der  Eckkanäle)  zentripetal.  Sie  verlaufen  vom 
Zentralma^'-en  durch  die  Gastrogenitalkanäle,  die  Genitaltaschen  und  die  adra- 
diären  Kanäle  zum  Ringkanal.  Von  ihm  kehren  sie  durch  das  Capillarennetz 
der  adradiären  und  radiären  Kanäle  zurück,  indem  sie  in  diesen  direkt,  in 
jenen  durch  Vermittlung  der  peripheren  Rinnen  der  Genitaltaschen  die  Egestions- 
öflfnuno-en  erreichen.  Eine  Vermischung  der  zentripetalen  und  zentrifugalen  Strö- 
muno-en  in  den  Genitaltaschen  wird  wahrscheinlich  durch  den  die  Viskosität 
ändernden  Schleimreichtum  der  ersteren  verhindert.  Die  Geschwindigkeit 
der  Strömung  ist  in  den  einfachen  Zentrifugalkanälen  6-7  mal  so  groß  wie 
in  den  reich  verzweigten  Zentripetalkanälen.  Die  Bewegung  der  Geschlechts- 
produkte besteht  in  Einführung  von  Spermatozoen  durch  den  Mund  und  die 
Gastrogenitalkanäle  und  Ausführung  befruchteter  Eier  durch  die  peripheren 
Rinnen  der  Genitalhöhlen  und  die  Eckkanäle  in  die  Falten  der  Mundarme. 


F.  Ctenoptiora. 

Hierher  MortensenC)  und  oben  p  192  Moser (i) 


G.  Anthozoa  (incl.  Hydrocorallia). 
a.  Zoantharia. 

Nach  Rees(2)  unterscheidet  sich  Eloactis  mazeli  von  Halcurias  jnlafus  da- 
durch, daß  alle  Mesenterien  gleich  stark  entwickelt  sind,  und  durch  die  tiefere 
Siphonoglyphe.     E.  m.  steht  zwischen  H.  und  PeacJda. 

Kerb  untersuchte  die  Querteilung  von  Gonadinia  j^roUfera.  Sowohl  obe- 
rer als  unterer  Sprößling  kann  sich  durch  Teilung  weiter  vermehren,  bei 
ersterem  setzt  die  2.  Teilung  früher  ein,  weil  er  infolge  besserer  Ernährungs- 
bedinguDgeu  schneller  wächst  als  der  untere.  So  kommen  dreiteilige  Tiere  zu- 
stande. Die  Teilung  findet  auch  an  geschlechtsreifen  Tieren  statt.  Sie  beginnt 
mit  einer  Einschnürung  des  Mauerblattes  in  einer  Ectodermverdickung,  unter 
der  die  Tentakel  des  unteren  Sprößlings  hervorwachsen.  In  der  Verdickung 
legt  sich  ein  Ringkanal  an.  Von  den  Ectodermblättern,  die  sein  Lumen  aus- 
kleiden, bildet  eines  die  Fußscheibe  des  oberen,  das  andere  das  Schlundrohr 
des  unteren  Sprößlings.  Noch  vor  Verschluß  der  Fußscheibe  des  oberen  voll- 
zieht sich  an  2  Stellen  ein  Durchbruch  des  Ectodermblattes,  das  beide  Tiere 
verbindet,  so  dem  unteren  eine  Kommunikation  seines  Inneren  mit  dem  Wasser 
vermittelnd.  Die  Loslösung  des  oberen  Sprößlings  erfolgt,  bevor  das  Schlund- 
rohr des  unteren  seine  volle  Länge  erreicht  hat.  Die  Querteilung  ähnelt  sehr 
der  Strobilation  der  Scyphopolypen.  Knospung  kommt  bei  G.  j^-  wohl  nur  in- 
folge von  Regeneration  nach  Verletzungen  vor. 

Hausding  berichtet  über  morphologische,  biologische  und  entwick- 
lungsmechanische Studien  an  Äctinoloha  dianthus.  Beim  Kriechen  mit  der 
Fußscheibe  wird  eine  Geschwindigkeit  von  1  cm  pro  Stunde  erreicht.  Mitunter 
dient  auch  der  Tentakelkranz  als  Bewegungsorgan.  Ausgeschleuderte  Acontien 
leben  noch  längere  Zeit.  Auf  die  Muudscheibe  gelangte  Nahrungskörper  werden 
nicht  durch  die  Tentakel,  sondern  den  AVasserstrom  in  den  Siphonoglyphen  ins 
Innere  befördert.  Der  Strom  wendet  sich  nach  dem  Mauerblatt  und  steigt  an 
diesem  in  die  Höhe  bis  zum  Rande  der  Mundscheibe  und  in  die  Tentakel,  um 
dann  wieder  nach  dem  Ösophagus  zu  hinabzusteigen.    Von  Zeit  zu  Zeit  werden 


G.  Anthozoa  (incl.  Hydrocorallia).    b.  Alcyonaria.  195 

ScUeimballen ,  wahrscheinlicli  Nahrungsreste,  ausgestoßen.  Das  Schlundrohr 
entsteht  auch  bei  »Lazerationsstücken«  als  ectodermale  Einstülpung,  Die  un- 
geschlechtliche Vermehrung  beginnt  mit  einem  Riß  durch  Fußscheibe  und  Mauer- 
blatt, aus  dem  sich  ein  dreieckiges  Stück  mit  quergestellten  Septen  heraus- 
zieht, das  sich  zum  Tochtertier  entwickelt  und  entweder  durch  1  oder  2  Stränge 
mit  dem  Muttertier  verbunden  bleibt,  oder  aber  sich  ganz  loslöst.  Doppel- 
individuen entstehen  nicht  durch  Längsteilung,  sondern,  indem  gleichzeitig 
2  Risse  in  Fußscheibe  und  Mauerblatt  auftreten,  rollt  sich  das  abgetrennte 
Stück  auf  2  Seiten  und  bildet  2  Schlundrohre.  Die  Verbindungsmembranen 
zwischen  diesen  sind  Septen.  In  der  Tentakelentwicklung  wechseln  Perioden 
schnellen  und  langsamen  Wachstums  miteinander  ab.  Lacaze-Duthiers  Gesetz 
der  paarigen  Entstehung  der  Tentakel  gilt  für  die  ungeschlechtliche  Ver- 
mehrung nur  dann,  wenn  »ein  Tentakel  dem  anderen  in  Entstehung  und  Wachs- 
tum vorauseilen  kann«.  Die  Lappung  der  Mundscheibe  kommt  durch  das  lang- 
same Wachstum  der  Tentakel  und  Septen  in  den  späteren  Perioden  zustande. 
Die  mannigfachen  abnormen  Tentakelformen  entstehen  hauptsächlich  durch 
Verwachsung.  Durch  Losreißen  und  Abschnüren  von  Teilen  des  Tentakel- 
kranzes werden  Teilstücke  gebildet,  die  an  Polyparium  mnhulans  erinnern. 
Regenerationserscheinungen  stützen  die  Ansicht,  daß  die  Lippenwülste  der 
Mundscheibe  dem  Bereiche  des  Schlundrohres  angehören. 

Über  die  Entwicklung  von  Alcyonkim  digitatum  s.   Matthews. 

Arndt  stellt  das  Vorkommen  von  Fett  im  Ecto-  und  Entoderm  von 
Heliactis  hellis  fest.  Es  entstammt  nicht  den  Fetttröpfchen  der  Zooxanthellen 
(gegen  Brandt),  sondern  der  Nahrung. 

Über  Actinieu  von  Kanada  s.  MclVIurrich(^2),  der  Ingolf-Expedition  Carlgren, 
über  Steinkorallen  des  Golfes  von  Neapel  DÖderlein,  über  Actinoloha  Rees(^j, 
über  Sidisia  Lwowski. 

b.  Alcyonaria. 

Kükenthal(^)  gibt  eine  Revision  der  kalifornischen  Alcyonarien  [Tclesto 
2  n.,  Glavularia  1  n.,  Anthomastus  1,  Pennatula  1,  Leioptilum  1,  Virgularia  1, 
Stylatula  1,  Acantlioptilum  2,  Pavonaria  4,  Funiculina  In.,  Stachyptilum  1, 
Benilla  1,  Caligorgia  1  n.,  Euplexaura  1  n.,  Stenella  1  n.)  und  zeigt,  daß  Nuttings 
(09  Coel.  53)  tiergeographische  Ausführungen  großenteils  auf  falscher  Bestim- 
mung beruhen.  Identische  Arten  der  kalifornischen  und  atlantischen  Littoral- 
fauna gibt  es  nicht.  Von  den  Genera  sind  außer  Kosmopoliten  Renilla  AcantJio- 
ptilum  und  Stylatula  kalifornisch  und  atlantisch.  Die  überwiegende  Mehrzahl 
der  kalifornischen  Genera  ist  pazifisch  und  indopazifisch.  Die  engsten  Be- 
ziehungen zeigt  die  kalifornische  Fauna  zu  der  japanischen. 

Gravier( 3)  beschreibt  Brutpflege  bei  antarktischen  Alcyonarien.  Bei 
Mopsea  gracilis  finden  sich  neben  den  normalen  Polypen  kuppeiförmige  ohne 
Mund  und  Tentakel  mit  einem  Ei  im  Inneren.  Bei  M.  elongata  haben  einige 
Äste  knotige  Verdickungen,  in  denen  je  1-2  Eier  oder  Larven  liegen.  Bei 
Rhopalonella  pienduUna  umschließen  ähnliche,  an  der  Astbasis  gelegene  Ver- 
dickungen außer  einem  Ei  eine  große  Masse  Nahrungsdotter.  —  Hierher  auch 
Gravier  (2). 

Über  japanische  Alcyonarien  s.  Nutting. 

E.  Sachs  ergänzt  die  Angaben  von  Kükenthal  &  Broch  (11  Coel.  28)  über 
das  Kanalsystem  von  Eehiyioptiluni  echinatum.  Die  beiden  Hauptkanäle  des 
Stieles  kommunizieren  im  unteren  Teile  des  Stieles.  Eine  Anhäufung  von  von 
Hornfasern  durchzogener  Zellen  im  Stielseptum  zeigt,  daß  bei  E.  e.   >die  Achse 

13* 


196 


n.  Referate.     3.  Coelenterata. 


schon  vorgebildet,  doch  noch  nicht  zur  Entwicklung  gelangt«  ist.  Der  dorsale 
Hauptkanal  endet  distal  in  einem  Terminalzooid.  Die  Lateralkanäle,  in  denen 
höchstens  ein  sehr  geringer  Wasserwechsel  stattfindet,  dienen  vielleicht  als 
Stützapparat.  Das  Epithel  der  Verbindungskanälchen  ist  nicht  bewimpert 
(gegen  Kükenthal  &  Brochj.  Die  Nahrung  von  E.  e.  besteht  zum  Teil  aus 
Diatomeen. 

Über  die  Histologie  von  Veretülum  s.  Niedermeyer,  über  die  Phosphorescenz 
der    Penuatuliden    Herdman(*j,    über   die   Lebensweise   von    Funiculina   Herd- 


man 


Kinoshita  macht  Angaben  über  Morphologie  und  Phylogenie  der 
Gorgoniden.  Die  hornig  lamellöse  Skeletachse  der  Gorgonaceen,  zu  der  bei 
Keroides  noch  eine  von  Scleriten  gebildete  Rindenschicht  kommt,  ist  das  Beeret 
des  Axialepithels.  Ihre  Polypen  sind  alle  gleichwertig;  einen  besonderen  Axial- 
polypen haben  sie  nicht.  Sie  können  nicht  von  Telesto  abgeleitet  werden, 
sondern  sind  »von  den  Stolonifera  hergestammt  zu  denken.  Die  Scleraxonier 
sind  durch  Verdickung  des  Cönenchyms  von  einer  kriechenden  Stammform 
wie  Erythropodmm  herzuleiten.  Die  Melitoliden  haben  im  Zentrum  der  Skelet- 
achse einen  Zentralstrang  aus  Rindenscleriten,  der  von  einem  Kanal  durch- 
bohrt ist.  Ihm  entspricht  bei  den  Suberogorgiidae  eine  geringe  Zahl  von  Rinden- 
scleriten in  der  Skeletachse. 

Über  brasilianische  Gorgoniden  s.  Verrill,  über  die  Bromgorgosäure  im  Skelet 
von  Primnoa  MÖrner. 

(c.  Hydrocorallia.) 


4.  Echinoderma. 

(Referent:  Dr.  August  Reichensp erger  in  Bonn.) 

Hierher  Becher  und  Pompeckj. 

A.  Allgemeines  oder  auf  mehrere  Classen  Bezügliches. 

R.  Lillie(2)  brachte  Asterias-Eler  durch  verschiedene  Zusätze  zum  Seewasser 
zur  parthenogenetischen  Entwicklung  und  zwar  häufig  bis  zum  Larven- 
stadium. Nachbehandlung  mit  Ethyl-Äther,  Ethyl-Urethan,  Chloralhydrat  wirkt 
auf  Äsferias-Eier  antreibend,  gewährt  ihnen  nach  künstlicher  Membranbildung 
Schutz  und  ermöglicht  die  Weiterentwicklung.  Arbada-Eier  blieben  unbe- 
einflußt. 

Mortensen  (^)  schildert  eingehend  den  Bau  und  die  Beziehungen 
antarktischer  pelagischer  Echinodermenlarven  und  junger  Tiere  von 
15  Arten  [Äuricularia  3,  darunter  2  n.,  Bipinnaria  2  n.,  Ophiopluteus  4=,  3n. ; 
Ediinopluteus  4,  2  n.)  und  zwei  junge  Holothurien  und  kritisiert  Oestergren 
(12  Ech.  7).  Über  die  Prozentzahl  der  antarktischen  viviparen  Formen  im  Verhältnis 
zu  den  arktischen  läßt  sich  nichts  aussagen,  da  wir  über  Entwicklung  und 
Vorkommen  pelagischer  arktischer  Echinodermenlarven  zu  wenig  wissen.  Für 
2  arktische  Ophiuren  wird  Viviparität  festgestellt. 

IVIortensen(2)  züchtet,  um  zu  konstatieren,  ob  die  Larvenformen  in  be- 
sonderer Beziehung  zur  systematischen  Stellung  der  Erwachsenen 
stehen:  Ästerias  glacialis  bis  zum  Alter  von  4  Wochen,  Luidia  ciliaris  bis 
5  Wochen,  Ophiactis  ballt  bis  zur  vollständigen  Ausbildung  des  Pluteus-Skeletes, 
Ophiocotna  nigra  bis  zur  Entwicklung  des  Postoral-Stabes,  Spatangus  purpureus 
bis  zum  Beginn  der  Metamorphose,  Holothuria  nigra  bis  zur  Ausbildung  der 
Äuricularia.  Letztere  ist  der  Larve  von  H.  tubulosa  sehr  ähnlich.  L.  zeigt 
sexuellen  Dimorphismus  in  Färbung  und  Form  der  Arme. 

H.  L.  Clark (2)  schildert  die  Ausbeute  der  Albatroß-Expedition  1911.  Sie 
umfaßte  1881  Stücke  in  107  Arten  (40  Asteroidea,  31  Ophiuroidea,  18  Echi- 
noidea,  18  Holothurioidea,  davon  neu:  Zoroaster  1,  PediceMaster  1\  Diopederma 
n.   1,   Ophiura  1;    Urechinus  1,  Laetmenoecus  n.  1,  Stichopus  1. 

IVIortensen(3)  beschreibt  neue  Echinodermen  von  Grönland  und  zwar 
einen  Seestern :  Pteraster  hastatus  n.  und  2  Ophiuren :  Ophiozona  tjalfiana  n. 
und  Ophiotjalfa  n.  vivipara  n.  Bei  letzterer  entwickeln  sich  die  Jungen  in 
den  Bursae.  Verf.  bespricht  ferner  Armverzweigungen  oder  -Verwachsungen, 
Doppelbildung  von  Ambulacralfurchen  u.  dgl.  von  Ästerias  rubens^  polaris  und 
onülleri  var.  groenlandica,  Stichaster  albulus,  Ästropecten  irregularis,  Ceramaster 
granularis,   Ophiura  sarsi  u.  albida,  Ophioscolex  prolifer. 

IVIortensen(^)  hat  die  bei  Grönland  bisher  gefundenen  Echinodermen  zusammen- 
gestellt.    Nach  einer  historischen  Einleitung  folgt  die  Aufzählung  der  Arten  mit 


19g  II.  Keferate.     4.  Echinoderma. 

ausführlicher  Synonymik,  Fundortsangaben,  Tiefen  und  Ausbreitungsbezirken: 
Holothurioidea  16;  Asterioidea  32;  Ophiuroidea  28;  Echinoidea  7 ;  Crinoidea  5. 

Über  Echinoderma  des  Golfes  von  Biscaya  s.  De  Morgan,  über  solche  der 
Tiefsee  Farranf^j,  des  Hardangerfjords  Grieg. 

RUSSO(^)  schildert  die  koordinierten  Bewegungen  von  SjjhacrecJiinusy 
Ästerias  und  Ophiolepis.  Bei  unverletzten  Tieren  sind  die  Bewegungen  so- 
wohl bei  Locomotion  wie  bei  Umdrehungen  vollkommen  koordiniert;  die  Ko- 
ordination ist  aber  an  kein  Zentrum  gebunden,  da  sie  bestehen  bleibt,  wenn 
die  Kadialnerven  zweier  oder  mehrerer  Radien  unterbrochen  werden,  oder  der 
Ringnerv  ganz  entfernt  wird.  Eine  Erklärung  dafür  ergibt  sich  aus  der  Ein- 
richtung des  Wassergefäß- System s ,  das  als  Erregungsleiter  angesehen  wird. 
Im  oralen  Nervensystem  der  Echinodermen  sind  keine  Zentren  höherer  Ordnung 
vorhanden,  welche  der  Bewegung  dienen,  dasselbe  ist  nur  als  Leitungsbahn 
aufzufassen. 

Über  die  Bedeutung  des  osmotischen  Druckes  für  die  Physiologie  der  Echino- 
dermen s.  Russo(V]- 

B.  Pelmatozoa.  ! 

(Crinoidea,  Cystidea,  Blastoidea.) 

Allgemeines  s.  Becher,  rezente  Arten  A.  H.  Clark(2)  und  Vaney(i),  Arten 
des  Golfes  von  Biscaya  oben  De  Morgan,  des  Hardangertjords  oben  Grieg,  von 
Grönland  s.  oben  p  197  Mortensen,  von  Süd-West-Australien  A.  H.  Clark(^); 
fossile   Arten:    Allgemeines    s.    oben  p  197   Pompeck],  Specielles  Bather (2, 3,4). 

A.  H.  Clark(2)  gibt  eine  Übersicht  über  die  rezenten  Crinoiden  des  In- 
dischen Oceans.  Die  ersten  Kapitel  behandeln  die  Verbreitung  der  Gat- 
tungen und  Familien,  Zusammensetzung  der  indischen  Fauna  und  Wichtigkeit 
des  Crinoidenstudiums.  Sodann  folgen  umfangreiche  Bestimmungstabellen 
für  die  Familien  und  Gattungen.  Der  systematische  Teil  enthält  356  ungestielte 
und  48  gestielte  teils  neue  Species.  Unter  den  ungestielten  Crinoiden  wird 
eine  Familie  Calometridae  neu  aufgestellt,  außerdem  folgende  Genera:  Oreo- 
Tuetra  mit  1  n.  sp.,  Neometra,  Gephyrometra,  Pectinometra  und  Cyclometra  mit 
1  n.  sp.  Je  eine  neue  Art  wird  beschrieben  in :  Comissia,  Coynaster,  Himero- 
mctra,  Craspedometra,  Deca^netra,  Oligometra,  Thalassometra,  Stire^netra,  TricJio- 
metra.  Bei  den  gestielten  Crinoiden  wird  Comastrocrinus  als  Gattung  neu  auf- 
gestellt. —  Den  Schluß  bildet  ein  Literaturverzeichnis  und  ein  Anhang,  der 
weitere  19  Arten  enthält,  darunter  neu  in:  Comissia  2,  Eucliocrinus  1,  Retero- 
metra 1,  Dichrometra  1,   Colobometra  1. 

A.  H.  Clark(^)  zählt  36  bekannte  Arten  von  Crinoiden  aus  Korea  und 
Cochinchina  mit  Angabe  der  geographischen  Verbreitung  auf  und  be- 
spricht morphologische  Eigenheiten  einiger  seltener  Arten  aus  verschiedenen 
Familien. 

A.  H.  Clark (^)  beschreibt  Naumachocrinus  n.  hawaiensis  n.,  das  erste  von  der 
hawaiischen  Inselgruppe  bekannt  werdende  gestielte  Crinoid.  Es  steht  zwischen 
PImjnoerinus  und  Rhizocrinus. 

A.  H.  Clark(6)  schafft  in  der  Familie  Mariametridae  zwei  neue  Genera 
Liparometra  und  Lamprometra,  gibt  eine  Gattungstibersicht  und  Bestimmungs- 
schlüssel. 

Matsumoto(2)  beschreibt  eine  interessante  neue  Art  von  Phrynocrinus^  deren 
Stiel  nebst  Fußplatte  vollständig  erhalten  ist. 


C.  Asteroidea.  199 

Reichensperger  beschreibt  von  den  Aru-Inseln  18,  von  den  Kei-Inseln  3,  von 
Amboina  8  und  von  Ceylon  9  Species  ungestielter  Crinoideen  eingehender, 
davon  neu:  Gapillaster  1,  Gygouietra  1.  Mehrere  unregelmäßige  Regenerate 
werden  erwähnt. 

Über  Crinoidea  s.  ferner  A.  H.  Clark(3,^),  De  Morgan,  Grieg,  Vaney(i)  und 
oben  p  197  Mortensen(^),  über  fossile  noch  Bather(i-4). 

Bather  (^)  schildert  eingehend  die  Cystideen  von  Girvan.  Die  Genera  Dcndro- 
cystis,  Cothurnocystis  n.,  Chcirocrinus  und  Pleurocystis  sind  monographisch  be- 
arbeitet; 9  n.  sp.  werden  beschrieben.  Es  folgt  eine  Bestimmungstabelle  nebst 
Ausführung  über  Beziehungen  von  britischen  zu  amerikanischen  Arten.  Der 
letzte  Hauptteil  enthält  Angaben  über  Verbreitung,  Anatomie,  Taxono- 
mie,  Morphologie  und  Biologie  der  genannten  Gruppen. 

Kirk  weist  einleitend  darauf  hin,  daß  der  Begrifl'Pelmatozoa  nur  ein  sehr  rela- 
tiver ist,  da  nur  verhältnismäßig  wenige  Gruppen,  vielleicht  nur  die  Edrio- 
asteroidea,  in  der  Tat  statozoisch  im  strengen  Sinne  sind.  Unter  den  eleuthero- 
zoischen  lassen  sich  3  Hauptabteilungen  unterscheiden:  Formen,  welche  ihr 
ganzes  Leben  durch  zwar  Stielglieder  besitzen,  diese  aber  nicht  zu  beständigem 
Festhafteu  am  Boden  benutzen  (viele  Cystidea  und  zahlreiche  Crinoidea),  Formen, 
welche  in  gewissen  Entwicklungsstadien  ihren  Stiel  verlieren  und  eleutherozoisch 
werden  (alle  Comatuliden,  üintacrinus,  Saccocoma  u.  a.),  Formen,  welche  mit 
ihrer  Basis,  aber  ohne  Stielbildung  auf  der  Unterlage  haften  [Edriocrinus, 
Cotyloderma^  Holopus  u.  a.).  Von  der  ersten  Gruppe  konnten  sich  gewisse  Cy. 
wahrscheinlich  mit  Hilfe  der  Brachiolen  und  Stielglieder  vorwärtsschnellen.    Die 

2.  Gruppe   zeigt   die  höchste  Anpassung   an   ein    freischwimmendes  Leben,    die 

3.  wahrscheinlich  eine  Tendenz  zu  freier  Lebensweise.  —  Im  Schlußabschnitt 
werden  die  Ursachen  für  die  Annahme  freier  Lebensweise  und  die  Folgen  für 
die  Ausbildung  der  Arme,  der  Symmetrie-Verhältnisse,  der  Verbreitung  und 
Progression  oder  Degeneration  besprochen. 

C.  Asteroidea. 

Parthenogenetische  Entwicklung  s.  oben  p  197  R,  Lillie(2),  Larvenformen  und 
Entwicklung  s.  obenpl97  IVIortensen(V-)i  Mißbildungen  oben  p  197  Mortensen (3), 
Arten  des  Stillen  Ozeans  s.  oben  p  197  H.  L.  Clark  (2),  des  Golfes  von  Bis- 
caya  De  Morgan,  von  Neuseeland  Farqilhar,  der  Tiefsee  Farran(^),  des  Har- 
dangerfjords  Grieg,  von  Grönland  oben  p  197  Mortensen(3,^),  über  Bewegung 
von  Asterias  oben  p  198  Russo  ("^j. 

Babic(^)  macht  Angaben  über  Größenabweichungen,  Fundorte  und  Vorkommen 
adri atischer  Seesterne,  unter  welahQ  Asfropecten  jolinstoni  und  Ophidiaster 
opMdianus  neu  einzureihen  sind. 

LÖhner(^)  beobachtete  in  Ptovigno  einige  jugendliche  Entwicklungs- 
stadien von  Echmaster  sepositus.  Die  bewimperten Blastulae  schwammen  nahe  der 
Oberfläche.  Am  folgenden  Tage  trat  Gastrulation  und  damit  verbunden  Längs- 
streckung  ein ;  die  Schwimmbewegung  ist  dann  eine  um  den  oberen  Pol  rotierende. 
Am  20.  Tage  war  das  Larvenorgan  verschwunden  und  die  Seesternform  aus- 
gebildet. Jeder  Arm  trug  2  Paar  große  Ambulacralfüßchen ,  mittelst  deren 
ruckweise  Bewegungen  erfolgten.  Die  Ernährung  ist  animalischer  Natur;  die 
Eier  sind  orangegelb,  und  die  Laichzeit  fällt  in  August-September.  —  Hierher 
auch  F.  Rosen. 

H.  L.  Clark (3)1  kommt  auf  Grund  eines  sehr  großen  Materials  zu  dem  Schluß, 
daß  die  Autotomie  bei  Linckia  cjuüdingii  der  ungeschlechtlichen  Vermehrung 
dient.     In  einiger  Entfernung  von  der  Scheibe  gebrochene  Arme   bringen  eine 


2QQ  II.  Eeferate.    4.  Ecliinoderma. 

neue  Scheibe  und  Arme  hervor  gerade  so  gut  wie  dicht  an  der  Scheibe  ge- 
brochene. Individuen,  welche  durch  Autotomie  entstanden  sind,  vermögen  sich 
in  gleicher  Weise  zu  vermehren  wie  geschlechtlich  entstandene. 

W.  Fisher(^)  beschreibt  4  Gattungen  und  58  Arten  von  Seesternen  neu, 
welche  1907-10  von  der  Albatroß-Expedition  bei  den  Philippinen 
erbeutet  wurden.  Die  neuen  Formen  verteilen  sich  auf  folgende  Genera:  Sidotv- 
aster  1  n.,  Ctetiodisms  1  n.,  Goniopeden  1  n.,  Prionaster  3  n.,  Ästropecten  1  n. 
subsp.  4  n.  sp.,  Ctenopleura  n.  1  n.,  Ctetiophoraster  1  n.,  Psilaster  2  n.,  Astro- 
mesites n.  1  n.,  Persephonaster  9  n.,  Tritonaster  1  n.,  Dipsacaster  1  n.,  Patagi- 
aster  1  n. ,  Koreinaster  n.  sg.  1  n.,  Mimaster  ^  Pseudarchaster ,  Aphroditaster  je 
1  n.,  Paragonaster  2n.,  Perissogonaster  In.,  Rosaster  3  n.,  Nymphaster  9,  Geram- 
aster, Peltaster,  SpUaeriodiscus,  Iconaster  je  1  n.,  Astroceramus  2  n.,  Galliaster 
1  n.,  Astrothauma  n.  ,1  n.,  Anthenoides  3  n. 

Plessner  stellt  bei  Asterias  rubens  und  Solaster  papposus  2  verschie- 
dene Arten  der  Lichtreception  fest:  durch  die  Augen  und  durch  die  Haut. 
Die  Augen  nehmen  ferne  Helligkeiten  von  beliebiger  Stärke  positiver  und  nega- 
tiver Art  wahr;  es  existiert  für  sie  kein  Optimum.  Die  Haut  reagiert  dagegen 
nur  auf  direkte  Beleuchtung  oder  Beschattung  und  besitzt  eine  absolute  Opti- 
mumzone. Beide  Lichtsinnesfunctionen  sind  functionell  voneinander  getrennt; 
Hemmung  des  Hautlichtsinnes  durch  stärkere  Augenreizung  besteht  nicht,  viel- 
leicht wohl  umgekehrt.  Die  Augen  bilden  keine  physiologische  Einheit.  Hat 
ein  Reiz  seine  Schwelle  überschritten,  so  kommt  das  »Prinzip  des  Beibehaltens 
der  Startrichtung«  zur  Geltung.  —  Hierher  auch  oben  p  198  Russo(3). 

L.  Cole('^)  fand  durch  zahlreiche  Beobachtungen  und  Experimente  bei  Aste- 
rias forbcsi  ein  »physiologisches  Vorderteil«  d.  h.  daß  ein  bestimmter 
Teil  meist  mit  einer  Bewegung  beginnt.  Er  diskutiert  hierfür  drei  Ursachen: 
morphologische  Beziehung  zur  bilateralen  Larve,  Verhältnis  der  Armlängen  zu- 
einander, Bedingungen,  welche  durch  das  Nerven-  oder  Wassergefäß -System 
und  dessen  Lage  gegeben  sind,  und  entscheidet  sich  für  die  letzte,  da  das  Tier 
meist  den  Teil  zuerst  in  Bewegung  setzt,  welcher  dem  Madreporit  zunächst 
liegt;  eine  durch  den  M.  oder  einen  nebenliegenden  Arm  gedachte  Ebene  teilt 
das  Tier  in  symmetrische,  physiologische  Hälften.  Das  »physiologische  Vorder- 
ende« des  Seesternes  korrespondiert  in  bezug  auf  den  Madreporiten  mit  dem 
der  Spatangiden;  durch  mechanische  Ursachen  ist  vielleicht  das  »Vorderende« 
begründet,  bezw.  die  Lage  des  Madreporiten. 

L.  Cole(2)  macht  weitere  Experimente  bezüglich  der  Umdrehungsmöglich- 
keiten von  Asterias  forbesi^  wenn  die  Radialnerven  mehrerer  oder  aller  Arme 
durchschnitten  werden,  oder  wenn  zwei  Arme  entfernt  wurden,  die  Nerven  der 
übrigen  aber  intakt  blieben.  Er  fand,  daß  zwar  keine  Koordination  im  ersteren 
Falle  vorhanden  war,  trotzdem  aber  das  auf  den  Rücken  gelegte  Tier  sich  im 
Laufe  von  44-56  Minuten  umdrehen  konnte. 

Spencer  behandelt  die  Entwicklung  der  cretaceischen  Seesterne  nach  den 
einzelnen  Zonen.  Die  Formen  haben  keine  allgemeine  Verwandtschaft  mit 
der  Tertiärfauna.  Die  Variationstypen  in  den  einzelnen  Serien  sind  durch 
natürliche  Ursachen  vorbestimmt  und  begrenzt;  die  Umgebung  beeinflußt  die 
Variationen.  Jede  Zone  hat  ihre  eigene  Fauna  und  es  läßt  sich  zeigen,  daß  die 
Evolutions-Stadien  der  oberen  Kreide  in  3  Zeitperioden  fallen.  Die  Asteroideen- 
Fauna   kann   praktisch    als   Basis   für  die  Zonenbestimmung  verwertet   werden. 

J.  Clarke  fand  den  mitteldevonischen  Palaeaster  eucharis  mit  den  Schalen 
von  Grammijsia  und  Pterinca  vergesellschaftet,  und  zwar  so  gelagert,  daß  es 
sicher  ist,  daß  die  P.  e.  die  G.  und  Pt.  gefressen  hatten.  Die  Ernährungs- 
weise der  paläozoischen  Asteriden  glich  also  der  der  rezenten.  [Groß]. 


D.  Opliiuroidea.    E.  Ecliinoidea.  201 

D.   Ophiuroidea. 

Entwicklung  und  Larvenstadien  s.  oben  p  197  IVIortensen(V))  Mißbildungen 
oben  p  197  IVIortensen(2),  Locomotion  s.  oben  p  198  Russo(^),  Arten  des  Golfes 
von  Biscaya  De  Morgan,  der  Albatroß-Expedition  p  197  H.  L.  Clark(2),  ^es 
Pourquoi-Pas  Koehler(V),  des  Hardangerfjords  Grieg,  von  Grönland  oben  p  197 
Mortensen (3,4),  der  Tiefsee  Farran(i). 

IVlortensen(^)  stellt  fest,  daß  die  bisher  für  äußerst  primitiv  gehaltene  Opliio- 
teresis  zu  OpJiiothela  gehört.  Sie  besitzt  Ventralplatten  und  also  keine  ge- 
schlossene Ambulacralfurche ;  ebenso  sind  Dorsalplatten  und  Tentakelschuppen 
an  jungen  Armgliedern  vorhanden,  werden  aber  später  absorbiert.  Die  Wirbel 
sind  keineswegs  primitiver  wie  bei  anderen  Ophiuren.  Da  die  Einteilung  der 
Oph.  in  Streptophiuren  und  Zygophiuren  auf  einer  behaupteten  Verschiedenheit 
der  Wirbelgelenkflächen  sich  aufbaut,  welche  in  der  Tat  aber  keineswegs  be- 
steht, sind  diese  beiden  Unterordnungen  hinfällig  (vergl.  unten  Sollas).  —  Pedi- 
cellarien  existieren  bei  Ophiuren  nicht;  die  sogenannten  Gebilde  bei  Trichaster 
und  anderen  Astrophytiden  sind  nur  verlängerte  Seitenplatten  mit  Hakenstacheln. 
Eine  neue  Ophiothela- Avt  von  den  Philippinen  wird  beschrieben  mit  nur  5 
Armen  und  ohne  Andeutung  von  Schizogonie. 

J.  Sollas  schildert  die  Skeletteile  von  Onychaster  aus  dem  Karbon  und 
hält  es  für  möglich,  daß  rezente  Ophiuriden  in  direkter  Linie  von  0.  ableitbar 
sind.  — •  Die  Wirbel  von  0.  besitzen  einen  vollkommen  geschlossenen  Radial- 
kanal, mit  Nervenstrang  und  Wassergefäß  (gegen  Schöndorff  09  Ech.  12).  Von 
■dem  Hauptkanal  ziehen  Seitenkanäle  zur  Wirbeloberfläche,  welche  wohl  teils 
Haut-  und  Muskelnerven,  teils  Tentakelgefäße  und  -nerven  enthielten.  Die 
Struktur  der  Mundskeletplatten  erinnert  an  rezente  Formen.  Eine  Madreporen- 
platte  wurde  nicht  gefunden.  —  Der  Bau  der  Wirbelgelenke  von  Ophio- 
theresis  weicht  nicht  vom  Zygophiuren- Typ  ab.  Auch  andere  Streptophiuren 
zeigen  in  den  Wirbelflächen  Zygophiuren-Charakter.  »Wenn  die  Gruppe  der 
Streptophiuren  aufrecht  erhalten  werden  soll,  kann  das  nicht  auf  Grund  des 
Armwirbelbaues  geschehen«   (vergl.  oben  Mortensen). 

Über  Ophiuroidea  s.  noch  IVIatsumoto(^). 

E.  Echinoidea. 

Parthenogenetische    Entwicklung  s.    oben    p  197    R.    Lillie(2),    Larvenformen 
p  197   Mortensen (S^),  natürliche  Hybriden  s.   oben  p  197   IVIortensen(3),   Loco- 
motion  oben  p  198  Russo(3),   Arten  des  Golfes  von  Biscaya    De  Morgan,    der 
Albatroß-Expedition  p  197  H.  L.  Clark  (2),  des  Hardangerfjords  Grieg,  von  Grön- 
land p  197   Mortensen (3,4),  der  Tiefsee  Farran(^),   des  Pourquoi-Pas  Koehler(i). 
L.  Ubisoh(3)  hat  die  Entwicklung  der  sog.  Seeigelanlage  und  der  per- 
sistierenden  Larvenorgane    bei    regulären  Seeigeln   verfolgt  und  schildert 
Entstehung  von  Cölomsäckchen,  Hydrocöl  und   »Ectodermboden«.     Später  wird 
der   Hydrocölkolben    tellerförmig    und    zeigt   als    Vorstülpungen   die   5  Primär- 
tentakel-Anlagen; der  Ringkanal  kommt  dann  durch  Einkerbung  und  Verwach- 
sung zur  Ausbildung.     Zwischen  je  2  Primärtentakeln  entsteht  eine  durch  das 
äußere  Cölomblatt  gebildete  Spitze,  die  Anlage  der  Laterne  (Zahnsäcke).      Die 
Epineuralfalten  entstehen  nach  den  Zahnsäcken,  wachsen  aber  dann  schneller 
als  diese,  bis  sich  ihre  Spitzen  treffen.     Sie  verwachsen  in  der  Mitte  und  seit- 
lich bis  auf  eine  kleine  Öffnung  am  Primärtentakel.     Das  zwischen  oberer  und 
unterer  Wandung  der  Epineuralfalten  entstehende  Hohlraumsystem  wird  später 
mit  skeletbildenden  Zellen  für  die  Kalkplatten  der  Oralseite  angefüllt  (skeleto- 


202  n.  Eeferate.    4.  Echinoderma. 

gener  Raum).  Ferner  bespricht  Verf.  die  Weiterentwicklung  des  Wassergefäß- 
systems, des  Nervensystems  und  der  Epineuralkanäle ,  der  Laterne  sowie  vor 
allem  des  Verdauungstractus.  Der  Nebendarm  schnürt  sich  als  enge  Röhre  ab, 
und  Magen  und  Nebendarm  sind  von  demselben  Mesenterium  umhüllt.  Aus 
der  Abschnürung  erklärt  sich,  wie  aus  dem  breiten  Pluteus-Magen  der  schmälere 
Seeigeldarm  entsteht.  Der  1.  Umlauf  des  Darmes  entsteht  aus  dem  larvalen  Magen, 
der  2.  aus  dem  Enddarm.  Die  Anlage  des  entodermalen  Ösophagusteiles  be- 
ginnt als  bauchige  Magenvorwölbung  (vergl.  McBride  03  Ech.  13).  Die  Histo- 
lyse  verläuft  nicht  in  der  von  McBride  angegebenen  Art.  Der  letzte  Ab 
schnitt  behandelt  einige  abnorme  Larven  mit  Doppelbildung  der  Ampulle  und 
deren  Bedeutung. 

6ray(3)  findet,  daß  bei  Einwirkung  hypertonischer  Lösungen  das 
Chromatin  der  Eier  von  E.  esculentus  sich  anders  verhält  wie  das  von  E.  acutus^ 
und  zwar  findet  bei  letzterem  eine  ähnlich  verlaufende  Elimination  der  Chromo- 
somen statt  wie  bei  hybriden  esculentus  (^  x  acutus  Q..  Die  Furchung  ver- 
läuft anfangs  auch  bei  gestörten  Eiern  normal.  Verf.  vergleicht  seine  Resultate 
mit  denen  von  Teichmaun  (03  Ech.  13),  Konopacki  (11  Ech.  12),  G.  Hertwig 
(12  Ech.  14),  bespricht  das  Verhältnis  von  Hybridisation  zu  Pathologie  und  die 
Undurchlässigkeit  von  tierischen  Zellmembranen  für  Elektrolyten,  sowie  die 
Rolle,  welche  weiblichem  oder  männlichem  Chromatin  zugeschrieben  werden 
muß.  ■ — ■  Hierher  auch  Gray  (Vi- 

Heilbrunn  vertritt  die  Ansicht,  daß  die  Formation  der  Dottermembran  im 
Seeigelei  immer  durch  Herabsetzung  der  Oberflächenspannung  geschieht,  zählt 
die  Substanzen  auf,  welche  beide  Effekte  bewirken,  z.  B.  Aceton,  Chloretone, 
Urethan,  Chloralhydrat,  und  gibt  eine  physikalische  Erklärung  des  Vorganges. 

Nach  J.  Loeb(^)  hängt  die  Eientwicklung  von  Veränderungen  der  Ei- 
oberfläche  ab,  welche  die  Membranbildung  verursachen.  Spontane  Furchung 
tritt  bei  länger  liegenden  Seeigeleiern  nur  nach  vorheriger  spontaner  Membran- 
bildung als  deren  Folge  ein.  Bestimmte  Q  scheinen  Eier  zu  produzieren, 
die  nach  längerem  Liegen  zur  Membranbildung  schreiten;  diese  Eier  verhalten 
sich  wie  solche  mit  künstlich  hervorgebrachter  Membranbildung.  Hypertonisches 
Seewasser  veranlaßt  dann  Entwicklung,  die  bei  niederen  Temperaturen  weiter 
geht,  als  bei  höheren. 

Über  Oxydone  in  Gonaden  und  Eiern  von  Strongylocentrotus  s.  Herwerden  (3). 

A.  R.  Moore  gelang  die  Befruchtung  der  Eier  von  Strongylocentrotus  pur- 
2mratus  mit  Sperma  von  Asterias  och-acea,  wenn  sie  zuerst  durch  eine' 
4-5  Minuten  währende  Behandlung  mit  ^/^  MSrCl2- Lösung  empfänglich! 
gemacht  wurden.  Die  Befruchtung  konnte  in  normalem  Seewasser  erfolgen; 
durch  Übertragen  in  hypertonisches  nach  Befruchtung  und  zwar  für  15-40  Minutem 
steigerte  sich  die  Lebenstätigkeit  der  Blastulae,  so  daß  sie  sich  zu  Plutei  ent- 
wickelten. 

Bury  untersuchte  experimentell  den  Einfluß  einer  Temperatur  von  0°  C 
auf  Eier  von  Seeigeln.  Unbefruchtete  zeigen  Austritt  des  Chromatins  aui 
dem  Kern;  werden  sie  dann  normal  gehalten  und  befruchtet,  so  folgen  Kern' 
teilungen  mit  Verschmelzungen  der  Tochterzellen  und  Chromatinvermehrung. 
Befruchtete  Eier  zeigen  keine  Teilungen,  aber  verzögerte  Bildung  von  Kernsub 
stanz;  in  Normaltemperatur  versetzt  zeigen  sie  Kern-  und  Plasmateilung  Bei 
gefurchten  Eiern  schwinden  die  Zellgrenzen ;  es  tritt  Degeneration  ein,  oder  es 
zeigen  sich  Riesenkerne  bei  geringen  Plasmamengen.  Kälte  zeitigt  mitunter 
mehrere  Blastulae  aus  einem  Ei,  die  sich  trennen  oder  verbunden  bleiben.  Poly 
Spermie  wird  nicht  durch  die  Membran,  sondern  durch  das  Eiplasma  unwirk 
sam  gemacht. 


E.  Echinoidea.  203 

Blerens  de  Haan{*)  machte  Verschmelzungsversuche  sowohl  mit  Eiern 
einer  Art,  wie  auch  mit  solchen  von  ParecJärms  microtuherculatus  +  Paracen- 
trotus  lividus.  Zur  Verschmelzung  kann  bereits  die  Erhöhung  der  Alkalität 
genügen;  einen  größeren  Teil  Verschmelzungen  befruchteter  Eier  erzielt  man 
durch  fernere  Anwendung  kalkfreien  Wassers.  Die  Verschmelzungsprodukte 
verschiedener  Arten  bleiben  in  zwei  Sektoren  getrennt;  zwei  Keime  mit  von 
Anfang  an  gleichlaufenden  Achsen  und  Symmetrieebenen  können  Einheitsbil- 
dungen ergeben.  Bis  zum  Blastula- Stadium  können  ParecJi.  und  Paracentr. 
durch  Zentrifugieren  verschmolzen  werden. 

Bierens  de  Haan(^)  stellte  Rieseneier  von  Sphaerechinus  und  Parechinus 
her  durch  Verschmelzung  von  normalen,  die  in  Wasser  mit  erhöhter  Alkalinität 
gebracht  waren;  ebenso  flössen  zuweilen  SjyJi. -Kier  vor  der  ersten  Furchung 
zusammen,  die  in  kalkfreiem  alkalischem  Seewasser  verklebt  waren.  Die  Larven 
kamen  nicht  über  das  Gastrula-Stadium ,  waren  1,4  x  größer  als  die  normalen, 
bei  doppelter  Oberfläche.  Die  Rieseneier  sind  ebenso  entwicklungsfähig  wie 
die  normalen,  neigen  aber  zu  polyspermer  Befruchtung.  Es  gibt  Riesenbildungen, 
die  durch  Verschmelzung  ungefurchter  Eier  entstehen,  und  aus  der  Normal- 
zahl doppeltgroßer  Zellen  aufgebaut  sind,  und  solche,  die  durch  Verwach- 
sung zweier  Furchungskugeln  oder  Blastulae  entstehen  und  aus  der  Doppel- 
zahl normalgroßer  Zellen  aufgebaut  werden. 

Bierens  de  Haan(^)  hat  neue  Versuche  an  Zwillingsblastulae  von  Para- 
centrotics  lividus  +  Parechinus  microtuherculatus  gemacht.  Die  Entwicklung  bis  zum 
Pluteus- Stadium  verlief  teils  normal,  teils  traten  jedoch  an  den  heterogenen 
Zwillingen,  abweichend  von  den  homogenen,  Regulationen  auf,  indem  sich  die 
aufeinandergepfropften  Individuen  später  wieder  trennten,  wenn  die  Leibes- 
höhlen durch  eine  nicht  zu  weite  Öffnung  zusammenhingen.  Echte  einheitliche 
Riesenplutei  kamen  nicht  zur  Beobachtung,  jedoch  zeigte  sich  in  einem  Falle 
ein  deutlicher  Einfluß  seitens  des  Pa?'ec/«'m<s-Komponenten  auf  die  Differen- 
zierung des  Paracentrotus-\i.omT^oi\Qnifn. 

Doncaster  &  Gray  untersuchten  Kreuzungen  von  Echinus  csculenius  oder 
acutus  und  miliaris  auf  die  Elimination  von  Chromosomen.  In  einem 
Teil  der  hybriden  Eier  fand  zwar  Bläschenbildung  an  einigen  Chromosomen 
statt,  aber  keine  Elimination;  andere  zeigten  Elimination  eines  oder  einiger 
Chromosome,  ohne  daß  sich  deren  väterliche  Herkunft  feststellen  ließ.  Bei 
einer  Kreuzung  esculentus  Q  x  'miliaris  r^.  welche  rein  mütterliche  Plutei  ergab, 
fand  keine  Elimination  statt.  Die  Experimente  beweisen  jedoch,  daß  die  Chromo- 
some physiologisch  differenziert  sein  müssen.  Die  Bläschenbildung  wird  näher 
besprochen. 

Goldfarb  gelangen  nach  der  etwas  modifizierten  Methode  Drieschs  Verschmel- 
zungen mit  Eiern  von  Ärhacia  ■punctulata  entweder  im  Eistadium  oder  während 
der  Blastulabildung;  blieb  die  Gruppe  bestehen,  so  entwickelten  sich  die  Glieder 
unabhängig,  die  Polarität  wurde  durch  die  Nachbarn  nicht  berührt;  als  End- 
bildungen entstanden  echte  Zwillinge,  solche  mit  gemeinsamem  Blastocöl  und 
reciproke  Zwillinge.  Ferner  kann  Verschmelzung  mit  teilweiser  Archenteron- 
Verdoppelung,  solche  mit  einheitlicher  Organentwicklung  oder  endlich  ein  ein- 
heitlicher Körper  mit  zweitem  sog.  parasitischem  Archenteron  gebildet  werden. 
Mehrere  Eier  können  zur  Bildung  einer  einheitlichen  Larve  mit  oder  ohne  An- 
deutung der  Mehrfachbildung  vereinigt  werden. 

Theel  brachte  Ec1iinocardium-V\\ii&\  zu  vollständiger  Entwicklung,  in- 
dem er  das  Wasser  des  Aquariums  durch  Turbinen  oder  dergl.  in  ständiger 
Bewegung  hielt.  Er  gibt  Abbildungen  von  jungen  E.  mit  charakteristi- 
scher Pigmentverteilung  und  Gestalt.     Die  Tätigkeit  der  amöboiden  Zellen  der 


2Q4  II.  Eeferate.     4.  Echinoderma. 

Larven  ist   eine    dreifache:    Ein  Teil   bleibt   lange  freibeweglich,    sternförmig, 
nimmt    später    am   Gewebebau  teil  und   wird   dann    erst    unbeweglich;    andere 
verwandeln   sich    sofort   zu   Kalkbildnern,    welche   Syncytien   formen;    ein  Teil 
endlich     gleichfalls   Syncytien   bildend,    wirkt   absorbierend  und  hält  Kalksub- 
stanzen  in   Reserve.     Kalktragende    und   absorbierende    Zellen    arbeiten    Hand  ■ 
in  Hand    indem   die   gelösten   Salze  durch   die  Pseudopodien   von   einer   Stelle  " 
zur  anderen  befördert  werden.   (MacBride  96  Ech.  14.)    Die  Bildung  des  Hydro- 
cöls  verläuft  bei  Parechinus  wie  bei  den  übrigen  Echinodermen ,    indem  zuerst 
ein    offenes  Hufeisen    gebildet    wird,    das    sich    stets    zum  Ring   schließt,    wenn 
die  Primärfößchen    beträchtliche   Größe    erreicht    haben    (gegen    Mac  Bride  02i 
Ech.  17).  1 

J.S.Thomson  stellte  in  Süd- Afrika  (Table  Bay,  False  Bay)  fest,  daß  die 
Färbung  von  Echimis  angidosus  sehr  schwankend  ist;  purpurfarben,  rot,  rosa, 
grau,  grün  und  lila,  mit  allen  Zwischenfarben.  Beobachtungen  und  Experimente 
zeigten,  daß  es  sich  weder  um  sexuellen  Dimorphismus  handelt  (gegen  Bell  04 
Ech.  2),  noch  um  Schutz-  oder  Warnfarben,  sondern  der  Grund  für  die  Ver- 
schiedenheiten ist  in  physiologischen  Prozessen  und  zuweilen  auch  in  Ecto-; 
Parasiten  (Grünalgen)  zu  suchen. 

Über  die  Nahrungsaufnahme  der  Spatangidae  s.  Gandolfi-Hornyold. 

Newth  fand  bei  den  von  ihm  vorgenommenen  Kreuzungen  zwischen 
Eehinus  miliaris  und  esculentus  oder  acutus,  soweit  ihm  die  Aufzucht  gelang, 
rein  mütterliche  Eigenschaften  bei  den  Hybriden. 

Über  die  Idiochromosomen  der  Echiniden  s.   Baltzer(-). 

L.  Ubisch(^)  gibt  eine  Übersicht  der  bisherigen  Angaben  über  Muskeln  bei 
Seeigellarven  und  schildert  dann  das  Muskelsystem  des  Arbacia-Flntens,. 
Ein  Muskel  umgibt  den  Ösophagus,  4  verbinden  die  Enden  der  »hinteren^ 
Dorsal«  und  »Postoral-Stäbe«,  sind  aber  verschieden  stark  ausgebildet,  3  fernere 
Muskeln  entspringen  etwas  oralwärts  von  den  ebengenannten.  Vielleicht  ver- 
laufen auch  feine  Muskelfibrillen  an  den  Cölomwänden. 

L  Ubisoh(2)  schildert  eingehend  die  Entstehung  des  definitiven  Skelet- 
systems  und  die  Bedeutung  der  Pluteus-Kalkstäbe  hierfür  \iQ\  Strongylocentrotus 
lividus,  Eehinus  microtuberculatus,  Arhacia  pustulosa.  S.  und  E.  einerseits,  Ä. 
andererseits  verhalten  sich  verschieden.  Die  Reihenfolge  der  Platten  ist  nicht 
die  gleiche;  bei  S.  liefert  lediglich  die  rechte  Larveuseite  die  Aboralseite  deS' 
Seeigels,  bei  A.  auch  der  hintere  Teil  der  linken  Larvenseite  und  das  Hinter- 
ende; die  Stacheln  treten  dort  in  Vierer-,  hier  in  Dreiergruppen  auf.  Gemein- 
sam ist  das  Erscheinen  sog.  Jngendstacheln  und  die  streng  bilateral-symme- 
trische Lage  aller  Platten  zu  einer  Ebene;  letztere  läßt  sich  auch  für  die  An- 
lage der  ersten  5  Mundfüßchen  nachweisen.  Die  Pluteus-Symmetrieebene  geht 
in  die  Primordialebene  des  Seeigels  dadurch  über,  daß  sie  um  90°  um  die  Längs- 
achse gedreht  wird,  infolge  der  Verkümmerung  des  rechten  Hydrocöls.  Die 
Primordialebene  der  Seeigel  geht  durch  Radius  2  und  Interradius  4,  Lovens 
Symmetrieebene  der  Irregularia  durch  R.  3  und  I.  5.  Wodurch  die  sektmdäre 
Bilateralität  in  dieser  Richtung  bei  den  Irregulären  hervorgerufen  worden  ist,|] 
läßt  sich  nicht  entscheiden.  Bei  den  Echiniden  fällt  die  Linie,  in  welcher  die 
Medianebene  der  Larve  und  des  ausgebildeten  Tieres  sich  schneiden,  mit  der 
Körperlängsachse  zusammen. 

Mortensen  {^)  gibt  eine  Übersicht  der  22  Seeigelarten  des  Mittelmeeres.  Seit 
Ludwigs  Prodromus  1879  sind  hinzugekommen:  Stylocidaris  affinis  Philippi, 
Genocidaris  maculata  A.  Agassiz,  Spatangus  inermis  n.,  Echinocardium  mor- 
tenseni  Thi^y.  —  Joh.  Müllers  Larve  von  Ediinus  melo  (1853)  gehört  wahr- 


E.  Echinoidea.  205 

scheinlich  zu  G.  Sphaereohinus  roseiis  ist  synonym  zu  S.  granularis.  Der 
fossile  S}').  di-Stefanoi  ist  nach  einem  rezenten  Funde  von  Villefranche  eine  var. 
von  Sp.  purpureus.  Sckizaster  eanaliferus  besitzt  ophiocepliale  Pedicellarien. 
Die  Pedicellarien  der  seltenen  Metalia  costae  werden  eingehend  beschrieben 
und  abgebildet. 

Robertson  &  Wasteneys  haben  die  relativen  Phosphormengen  während 
der  Furchuug  von  Stro}igylocentrotus  festgestellt.  Der  Gehalt  an  Phospho- 
lipinen  (Lecithin  usw.)  verringert  sich  merklich;  größer  wird  bis  zum  Blastula- 
Stadium  der  Gehalt  an  Phosphor,  der  sich  in  kochendem  Wasser  löst,  aber  in 
Alkohol  unlöslich  ist,  geringer  wird  der  Gehalt  des  in  Alkohol  und  Wasser 
unlöslichen  Phosphors.  Während  der  Blastula-Entwicklung  nimmt  umgekehrt 
der  Gehalt  an  unlöslichem  Phosphor  zu,  der  an  wasserlöslichem  ab. 

T.  Robertson  (3)  vermutet,  daß  die  Phospholipinengruppe  (Lecithin  usw.)  Auto- 
katalyst  des  Wachstums  sei,  indem  das  Lecithin  die  Entwicklung  der  befruch- 
teten Seeigeleier  verzögert  und  teilweise  rückgängig  macht,  die  Entwicklung 
von  älteren  Amphibienlarven  aber  beschleunigt.  Es  wird  ein  »autokinetischer« 
und  ein  »autostatischer«  Wachstumstyp  angenommen;  beide  können  perioden- 
weise abwechseln.  Die  Begriffe  werden  auf  die  Ontogeuie  des  Menschen 
und  auf  das  Wachstum  der  Krebswucherungen  angewandt.  —  Hierher  auch 
Bertolo. 

Shearer  &  Lloyd  geben  Anweisungen  zur  Aufzucht  parthenogene- 
ti scher  EcJiinus-LsiYyen;  durch  Anwendung  der  Loebscheu  Methode^  welche 
sie  mit  derjenigen  von  Delage  (08  Ech.  5)  kombinierten,  gelaug  ihnen  die  Auf- 
zucht junger  Seeigel,  welche  einige  Wochen  lebend  blieben.  Die  Larven  aus 
parthenogenetischen  Eiern  zeigen  in  Armlänge,  Pigmentation  und  Wachstum 
Abweichungen  von  normal  befruchteten. 

Hawkins(^)  schildert  ein  abnormes  Exemplar  von  Ecliinus  esculentus, 
dessen  Peristom  nicht  ganz  zentral  gelegen  ist.  Er  fand  ein  Interambulacrum 
und  einen  Teil  des  Kiefergürtels  anormal  gebildet  und  hält  diese  Entwick- 
lung für  progressiv. 

Hawkins(2)  schildert  an  der  Hand  einer  neuen  Färb-  und  Ätzmethode  die  Zu- 
sammensetzung des  3.  Ambulacrums  von  EcJimocardium  caudatum.  Ein  ähn- 
licher Aufbau  desselben  findet  sich  bei  Heteraster  ohlongus  der  unteren  Kreide  und 
bei  Schixaster  spec.  aus  dem  Ton  von  London.  Das  Wachstum  zusammengesetzter 
Ambulacrenbei  den  großen  Echinidengruppen  wird  erläutert  und  daraus  der  Schluß 
gezogen,  daß  die  Zusammendrängung  der  Platten  lediglich  durch  die  Entwick- 
lung neuer  Platten,  also  durch  mechanische  »Wachstums-Pressung«  verursacht 
wird.  Das  Auftreten  von  Höckern  ist  nur  eine  Folgeerscheinung,  welche  ge- 
ringen Einfluß  auf  die  Ambulacral-Struktur  hat. 

Cottreau  hat  die  ueogenen  Seeigel  des  Mittelmeergebietes  auf  ihre 
Verbreitung  in  den  einzelnen  Schichten,  auf  ihre  Entwicklungsreihen  und  ihre 
Systematik  hin  studiert.  Er  gibt  eine  Übersicht  über  ihre  Verbreitung  im 
unteren  Neogen  (Aquitanien  und  Burdigalien),  mittleren  Neogen  (Schlier  und 
Sahölien)  und  oberen  Neogen  (Astien  und  Plaisancien),  beschreibt  je  eine  neue 
Art  von  Echinolampas  und  Ampliiope  und  stellt  eine  Entwicklungsreihe  der 
Lunulae,  bei  A.  und  Tretodiseus  auf.  Während  des  Neogens  kamen  zahlreiche 
Echiniden-Genera  subtropischen  Charakters  im  Mittelmeer  vor,  von  welchen 
einige  noch  heute  vorhanden  sind.  Auftreten  und  Verschwinden  solcher 
Formen  erfolgte  sehr  allmählich.  Das  Erscheinen  von  Strongylocentrotus  und 
Echinus  zeigt  das  Eintreten  von  Temperaturverhältnissen  an,  welche  den  heutigen 
ähnlich  waren. 


206 


n.  Eeferate.     4.  Echinoderma. 


Fourtau  weist  aus  dem  oberen  Pliocän  und  aus  dem  Pleistocän  des 
erytliräiscbeu  Grabens  31  Seeigelformen  nacb,  die  alle  mit  einer  Ausnahme 
noch  jetzt  im  indopazifischen  Bassin  vorkommen.  22  derselben  existieren  noch 
im  Roten  Meere  oder  sind  auf  dieses  beschränkt.  Schizaster  savignyi  vom 
unteren  Pleistocän  der  Insel  Zubal  hat  nur  2  Genitalporen,  während  die  heute 
im  Golf  von  Suez  lebenden  Individuen  4  haben,  was  als  Rückschlag  auf 
Sddzaster-KhuQTi  aufzufassen  ist. 

F.  Holothurioidea.  8 

Entwicklung  und  Larvenstadium  3.  oben  p  197  Mortensen  (V);  Arten  vom 
Golf  von  Biscaya  De  Morgan,  der  Albatroß -Expedition  oben  p  197  H.  L. 
Clark(2),  vom  Hardangerfjord  Grieg,  von  Grönland  oben  p  197  IVIortensen(V)j 
des  Pourquoi-Pas  Vaney(^),  von  Suez  Helfer,  von  Neu-Seeland  Farquhar. 

Haanen  gibt  eine  Monographie  von  Mesothuria  intestinalis  und  bespricht 
zunächst  besonders  die  geographische  Verbreitung,  Habitus,  Kalkkörper,  Haut-  . 
schichten  und  Wanderzellen,  Färbbarkeit  und  Aussehen  der  sog.  Excretiouszellen,  \ 
und  eine  Art  von  homogenen  Wanderzellen  des  Cölomepithels.  Das  Wasser- 
gefäßsystem ist  anschließend  genau  untersucht;  der  Ringkanal  liegt  dicht 
hinter  dem  Kalkring,  seine  dünne  Wandung  ist  eine  Fortsetzung  der  inneren 
Bindegewebslage.  Die  Radialgefäße  sind  zum  großen  Teil  von  Längsmuskeln  ^ 
eingefaßt.  Die  Füßchenkanäle  bilden  nie  Ampullen.  Ebenso  fehlen  echte 
Fühlerampullen.  Der  Steinkanal  ist  in  Einzahl  vorhanden,  der  Madreporen- 
teil  liegt  ihm  dicht  an  der  Körperwand  seitlich  auf.  —  Beim  Nervensystem 
werden  besonders  die  Neuralkanäle  besprochen;  es  folgt  eine  Morphologie 
und  Histologie  des  Verdauungstractus ,  der  Mesenterien  und  Leibeshöhlen- 
räume, der  Geschlechtsorgane  und  des  Blutgefäßsystems,  besonders  des 
Genitalgefäßes,  welches  besonders  wichtig  ist  und  bewirkt,  »daß  die  Genitalbasis 
fast  an  einen  einzigen  großen  Blutzellenbehälter  erinnert«.  Cuviersche  Organe 
fehlen.  Herouards  (02  Ech.  24)  Genus  Atlantis  ist  nicht  haltbar.  M.  i. 
und  M.  verrilli  sind  nicht  specifisch  versphiedeu,  M.  hat  fraglos  enge  Be- 
ziehungen zu  den  Holothuriiden,  jedoch  ist  die  Subfam.  Synallactinae  aufrecht 
zu  erhalten  für  Formen,  welche  einerseits  zu  den  Elpidiiden,  andererseits  zu 
den  Holothuriden  hinneigen.  Ob  man  die  Synallactinen  als  werdende  E.  oder 
als  werdende  H.  ansehen  soll,  ist  nicht  zu  entscheiden,  solange  Entwicklungs- 
geschichte und  Histologie  der  E.  uns  noch  fremd  sind. 

Ohshima  beschreibt  ausführlich  6  bei  Misaki  vorkommende  Synap- 
tiden.  Bei  Protankyra  bidentata  fand  er  Anker  nebst  Platten  in  sehr  ver- 
schiedener Größe;  die  größeren  ausschließlich  in  den  Interradien,  eine  Stütze 
für  Bechers  Ansicht  über  das  Kletten,  nach  welcher  die  Radial- Anker  hierbei 
eine  wenig  wirksame  oder  gar  keine  Rolle  spielen.  —  Auf  Grund  des  Vor- 
kommens von  Rädchen  bei  Scoliodota  ist  diese  Gattung  wahrscheinlich  mit 
Trochodota  zu  vereinigen.  Die  Verschiedenheit  der  Hakenpapillen  hängt  mit 
Kontractionszuständen  der  Haut  zusammen. 

Erwe  berichtet  über  Holothurien  von  Südwest-Australien.  Im  allgemeinen 
handelt  es  sich  um  eine  Mischfauna.  Von  28  untersuchten  Arten  waren 
17  bereits  von  australischen  Fundorten  bekannt  und  stellen  indopazifische 
Arten  dar;  unter  den  11  übrigen  von  Australien  unbekannten  Arten  waren 
3  neue:  Holothuria  2n. ;  Stidiopus  In.  Für  jede  erwähnte  Art  gibt  Verf. 
eine  ausführliche  Schilderung  anatomischer  Besonderheiten  und  der  Kalk- 
körper. 


F.  Holothurioidea.  207 

A.  H.  Clark  (^)  bespriclit  kritiscli  4  neue  von  Walcott  aus  dem  mittleren 
Cambrium  Brit.  Columbiens  beschriebene  Holothurien-Gattungen.  Eldonia^ 
Laggania  und  Louisella  sind  echte,  zum  Teil  freischwimmende  Holothurien 
(gegen  H.  L.  Clark  12  Ech.  2).  Macenzia  dagegen  ist  eine  schlammbewohnende 
Actinie.  Die  Eldoniden  sind  den  Elpidiiden  nächst  verwandt;  Darmtractus, 
Kadialkanäle  und  Tentakel  stehen  denen  der  Holothurien  nahe.  Die  äußere 
Gestalt  ist  ähnlich  Euphronides  und  Scytojjlanes.  Louisella  und  Laggania 
werden  zu  den  Elpidiiden  gestellt. 

Über  die  Zona  pellucida  von  Phyllopliorus  s.  Caprile. 


5.  Vermes. 

[ßeierenten:  für  Gasträaden  etc.,  Plathelminthes,  Nematodes,  Acanthocephala Prof.  M.  Luhe 
in  Königsberg,  für  die  übrigen  Gruppen  Prof.  H.  Eisig  in  Neapel.] 

A.  Allgemeines. 

Ortner-Schönbach  bespricht  die  Verteilung  des  Glykogens  im  Körper 
von  Distomiden,  ferner  von  Pohjstomuni  integerrimum,  Caryophyllaeus  mutabilisy 
CaUiobothrium  coro7iatum  nnd  den  Anoplocephala  -  Ai'ien  des  Pferdes.  —  Bei 
den  Trematoden  erfüllt  das  G.  in  Form  von  Körnchen  und  Schollen  alle 
Räume  des  Parenchymnetzes.  Das  Parenehym  der  Trematoden  wird  von  großen 
blasigen  Zellen  gebildet,  deren  Hauptinhalt  das  G.  darstellt.  Die  Muskelfasern 
sind  frei  von  G.,  die  Myoblasten  enthalten  es  diffus  im  Plasma  verteilt.  Cuti- 
cula-  und  Subcuticularzelleu  waren  bei  allen  Distomen  frei  von  G.  »Bei  P.  i. 
dagegen  zeigte  auf  Bestpräparaten  die  äußerste  Körperschichte  merkwürdigerweise 
eine  deutliche  Glykogenfärbung. «  Das  Darmepithel  ist  im  Gegensatz  zu  As- 
caris  (s.  Kemnitz  12,  Verm.  53)  und  zu  Dendrocoelum  (nach  Gelei)  stets  gly- 
kogenfrei,  ebenso  das  Nervensystem  und  das  Excretionssystem.  In  den  vor 
dem  Mundsaugnapf  gelegenen  Kopfdrüsen  von  Dicrocoelium  lanceatum,  sowie 
in  den  Drüsen,  die  bei  Haplometra  cylindracea  und  P.  i.  hinter  dem  Pharynx 
in  den  Ösophagus  münden,  ist  G.  nur  in  Form  ganz  feiner  stäubchenartiger 
Körner  vorhanden.  Die  Ovarien  von  D.  /.,  H.  c.  und  Gorgodera  cygnoides  sind 
dauernd  glykogenfrei,  bei  Fasciola  hepatica  und  bei  P.i.  enthalten  dagegen  Oocyten^ 
die  das  Ende  der  Wachstumsperiode  erreicht  haben,  deutlich  diffus  verteiltes 
G.,  das  bis  zu  den  Reifeteilungen  wieder  verbraucht  wird.  Die  Dotterstock- 
zellen enthalten  nur  bei  F.  h.  und  P.  i.  [Fase,  und  Polyst.)  reichliches  G.  Bei 
G.  c,  D.  l.  und  Lecithochirium  rufoviride  ist  niemals  G.  in  den  Dotterzellen 
vorhanden,  bei  H.  c.  findet  es  sich  in  geringen  Mengen,  die  aber  schon  während 
der  ersten  Furchungen  verschwinden  und  daher  für  die  Ernährung  des  Embryos 
nicht  in  Betracht  kommen.  Die  sog.  Schalendrüse  ist  ebenso  wie  die  Wandung 
der  Genitalwege  frei  von  G.  In  den  Hoden  tritt  es  in  den  zerfallenden  Rest- 
körpern der  Spermatocyten  auf;  massenhaft  findet  es  sich  in  den  Vasa  effe- 
rentia  und  vor  allem  in  der  Vesicula  seminalis,  zu  deren  Ernährung  es  offen- 
bar dient.  Bei  G.  c,  D.  l.  und  H.  c,  deren  Embryonalentwicklung  schon  im 
Uterus  erfolgt,  wurde  in  älteren,  vorher  glykogenfrei  gewesenen  Eiern  ein  plötz- 
liches Auftreten  von  G.  festgestellt,  anscheinend  in  der  Umgebung  des  Embryos, 
»dort,  wo  die  zerfallenden  Dotterzellen  gelegen  sind«  und  vermutlich  inner- 
halb dieser.  Offenbar  dient  diese  Glykogenanhäufung  der  Ernährung  des  Mi- 
racidiums.  —  Bei  den  Cestoden  erfüllt  das  G.  ebenfalls  die  hier  nur  sehr 
kleinen  Maschen  des  Parenchymnetzwerkes  und  zwar  in  Form  von  homogenen, 
meist  die  ganzen  Maschen  ausfüllenden  Schollen.    Auch  hier  sind  diese  Maschen 


A.  Allgemeines.  209 

offenbar  die  Innenräume  blasiger  Zellen.  In  Proglottiden  mit  beginnender  Ent- 
wicklung der  Geschlechtsorgaue  ist  das  G.  in  allen  Parenchymmaschen  gleich- 
mäßig verteilt,  bei  zunehmendem  Wachstum  des  Uterus  nimmt  es  dagegen 
allmählich  ab.  Im  Scolexparenchym  findet  sich  nur  wenig  G.,  nur  die  Saug- 
näpfe von  Ä.  und  die  Bothridien  von  G.  c.  enthalten  viel  G.  Die  sterilen  End- 
glieder von  Ä.  perfoliata  sind  glykogenarm,  die  beiden  letzten  sogar  meist  ganz 
glykogenfrei ;  das  G.  scheint  also  hauptsächlich  für  die  Entwicklung  der  Ge- 
schlechtsorgane von  Bedeutung  zu  sein.  Im  Sarcoplasma  der  Muskelfasern  ist 
kein  G.  vorhanden,  in  den  Myoblasten  manchmal  in  geringen  Mengen,  in  dem 
die  Muskelfasern  umspinnenden  dichten  Parenchym  ist  es  reichlich.  Cuticula 
und  Subcuticularzellen,  Excretionssystem  und  Nervensystem  sind  wie  bei  den 
Trematoden  frei  von  G. ;  in  den  charakteristischen  Faserzellen  von  Gar.  m.  ist 
es  in  ganz  feinen,  der  Speichelverdauung  besondere  lange  widerstehenden  Körnchen 
vorhanden.  Die  Eizellen  sind  bei  allen  untersuchten  Cestoden  frei  von  G.,  im 
übrigen  verhalten  sich  aber  die  Geschlechtsorgane  der  verschiedenen  Formen 
etwas  verschieden:  Bei  alten  Exemplaren  von  Gar.  m.  fiel  auf,  »daß  in  den 
Hodenfollikeln,  deren  Spermatocyten  degenerierten,  feine  Glykogenkörnchen  auf- 
traten wie  in  den  Restkörpern  des  Trematodenhodens«.  Die  in  ihrer  Jugend 
glykogenfreien  Dotterzellen  entwickeln  sich  »zu  großen  glykogenreichen  Zellen, 
welche  den  Eizellen  Reservestofle  zuführen«  und  auch  der  Kern  beteiligt  sich 
an  dieser  G. -Speicherung,  indem  sein  Zentrum  »von  einer  Glykogenkugel  er- 
füllt« wird;  ofieubar  handelt  es  sich  hier  aber  bereits  um  untergehende  Kerne. 
Bei  Cal.  c.  enthalten  die  Dotterstöcke,  wie  bei  den  Trematoden,  ganz  feine 
Glykogenkörnchen.  In  den  Hoden  fand  sich  trotz  des  Vorhandenseins  »plas- 
matischer  Körper,  die  sbhr  an  die  Restkörper  bei  Trematoden  erinnern«,  nie- 
mals G.,  wohl  aber  entliält  das  Vas  deferens  zwischen  den  Spermafäden  feine 
Glykogenkörnchen,  deren  Herkunft  aus  den  Restkörpern  Avahrscheinlich  ist.  Bei 
Ä.  war  weder  in  den  Hoden  noch  in  Vas  deferens  oder  Vesicula  seminalis  G. 
nachweisbar.  Die  Untersuchung  der  »Eiweißdrüse«  ergab  kein  sicheres  posi- 
tives Resultat.  Die  sog.  Schalendrüse  ist  frei  von  G.  Während  der  mEbryo- 
nalentwicklung  tritt  in  Eiern,  die  im  Begriff  sind,  die  für  Ä.  charakteristischen 
Hüllen  zu  bilden,  zwischen  innerer  und  äußerer  Schale  G.  auf,  das  mit  dem 
Wachsen  des  Eies  auch  an  Masse  zunimmt.  »Dieser  reiche  Glykogenvorrat, 
in  dem  der  Embryo  samt  seiner  Hülle  liegt,  ist  jedenfalls  zu  dessen  Ernährung 
bestimmt,  wobei  natürlich  angenommen  werden  muß,  daß  die  innere  Schale  für 
Zucker  permeabel  ist.«  Im  fertigen  Ei,  nach  Ausbildung  der  beiden  Hüllen, 
enthält  auch  der  Embryo  selbst  G.  in  feinen  Körnchen,  die  vermutlich  als  Re- 
serve für  die  Zeit  nach  dem  Verlassen  der  Hüllen  dienen,  —  Hungerver- 
suche ergaben  nur  wenig  Resultate.  Nur  bei  Parasiten  von  Kaltblütern  ge- 
lang es,  dieselben  mehrere  (6-7)  Tage  in  vitro  am  Leben  zu  erhalten;  eine 
Abnahme  des  Glykogengehaltes  war  aber  hierbei  nicht  nachweisbar,  was  Verf. 
auf  eine  durch  die  anormalen  Verhältnisse  bedingte  Verlangsamung  des  Stoff- 
wechsels zurückführen  möchte.  F.  h.  und  D.  l.  konnten  in  einer  ganz  zucker- 
freien Nährbouillon  höchstens  33  Stunden  am  Leben  erhalten  werden;  »jedoch 
genügte  die  Zeit,  um  eine  deutliche  Abnahme  des  G.  im  Körper  hervorzurufen«. 
Auf  der  Bauchseite  und  ebenso  in  den  Seitenrändern  verschwand  es  im  Par- 
enchym. Diese  Lokalisation  des  Schwundes  führt  Verf.  auf  stärkere  Bean- 
spruchung der  ventralen  und  seitlichen  Muskulatur  durch  ventrale  Krümmungen 
und  durch  Kräuselung  der  Seitenränder  zurück.  —  Der  Gang  des  Glykogen- 
stoffwechsels  ist  folgender:  Der  resorbierte  Zucker  passiert  die  Darmzellen 
der  Trematoden  bzw.  die  Cuticula  der  Cestoden  unverändert  »und  gelangt  in 
die  Zellen  des  Parenchyms.    Hier  wird  er  zu  G.  aufgebaut  und  das  Parenchym 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    5.  Vermes.  14 


210 


II.  Keferate.     5.  Vermes. 


mit  seinen  "-anz  von  G.  erfüllten  Zellen  bildet  gewissermaßen  eine  Vorrats- 
kammer für  alle  Organe,  die  darin  eingebettet  liegen.  In  der  Umgebung  der 
Or'^ane  wird  jedenfalls  nach  Bedarf  G.  in  Zucker  umgewandelt,  der  entweder 
von  den  Organen  direkt  verbraucht  wird,  wie  das  in  den  Muskelfasern,  in  der 
Subcuticula  dem  Nervensystem  und  in  den  Epithelien  der  Geschlechtsausführ- 
gänge der  Fall  sein  dürfte,  oder  an  anderer  Stelle  in  den  Ovarien,  Dotterstöcken, 
Myoblasten  und  Drüsenzellen  wieder  als  G.  aufgespeichert  wird.« 

Nach  Andre,  der  im  übrigen  statistische  Angaben  über  die  Häufigkeit  der 
verschiedenen  Parasiten  bei  Rana  cscidenta  und  temporaria  macht,  ist  dort,  wo 
sich  ein  Äcantlwcephalus  ranae  fixiert  hat,  das  Darmepithel  zerstört  und  das 
Bindegewebe  der  Submucosa  gewuchert,  bei  gleichzeitiger  Ablagerung  eines 
schwarzen  Pigmentes  in  der  Umgebung  der  eingedrungenen  Rüsselspitze.  Sekun- 
däre Infection  des  lädierten  Darmes  mit  Bakterien  konnte  nicht  nachgewiesen 
werden.  An  den  Anheftestellen  von  Polystomum  integerrimum  ist  das  Epithel 
der  Harnblase  völlig  intakt;  die  Haken  von  P.  dringen  nicht  in  die  Blasen- 
wandung ein,  sondern  bedingen  nur  eine  oberflächliche  Einbuchtung.  An  den 
vom  Bauchsaugnapf  der  Gorgodera  cygnoidcs  gefaßten  Teilen  der  Harnblase, 
sowie  auch  in  deren  unmittelbarer  Nachbarschaft  ist  dagegen  das  Epithel  ge- 
schwunden. Bei  Diplodiscus  subclavatus  spielt  die  Mitte  des  Saugnapfes  die 
Hauptrolle  bei  der  Fixierung  und  dort,  wo  sie  sich  gegen  die  Wandung  des 
Enddarmes  preßt,  führt  sie  ebenfalls  zu  Schwund  des  Epithels. 


( 


B.  Gasträaden.    Trictioplax  etc.    Dicyemidae. 
Orttionectidae. 

Chatton  (2)  fand  in  den  Keimdrüsen  von  Paracalanus  parvus  eigentümliche 
Parasiten  von  zweifelhafter  systematischer  Stellung.  Der  Beginn  der  Entwick- 
lung mit  Bildung  von  je  einer  einzelligen  Anlage,  eines  Ectocyten  und  Endo- 
cyten  erinnert  an  die  Cnidosporidien.  Der  Ectocyt  soll  schließlich  degenerieren, 
während  aus  dem  Endocyt  zahlreiche  Geißelformen  hervorgehen.  Ob  es  sich 
um  ein  Protozoon  oder  ein  stark  rflckgebildetes  Metazoon  handelt,  wird  zweifel- 
haft gelassen. 


Hierher  Wilhelmi. 


C.  Plathelminthes. 
a.  TurbeUaria. 


Hierher  Graft. 

LÖhner(-)  stellt  Ämphiscolops  virescens  und  langerhansi,  bei  denen  die  chiti- 
nösen  Bursamuudstücke  in  das  Körperparenchym  hineinragen,  zu  Polychoerus 
und  beschränkt  das  Genus  A.  auf  Ä.  cinonus  mit  in  das  Antrum  femininum 
hineinragenden  Bursamundstücken.  [Groß.] 

Über  Acoela  s.  ferner  Peebles  (^,2). 

Bresslau  &  Voss  schildern  das  Nervensystem  von  Mesostoma  ehrenbergi.  Von 
dem  in  seiner  Form  variablen  Gehirn  gehen  jederseits  nach  vorn  2  übereinander 
liegende  Fasergruppen  aus,  die  sich  in  der  Nähe  der  Kopfspitze  noch  einmal 
spalten  und  dann  pinselartig  in  einzelne  Nervenfäden  auseinanderfallen;  die 
ventrale  Fasergruppe  versorgt  die  mittlere  Partie  der  Kopfspitze,  an  der  eine 
mediane  Kreuzung  der  inneren  Fasern  mit  doppelseitiger  Innervierung  des  Vorder- 
endes  stattfindet,    die    dorsale   die   lateralen  Abschnitte    der  Kopfspitze.     Sehr 


C.  Plathelminthes.    a.  Turbellaria.  211 

viel  schwächer  ist  ein  3.  vorderes  Nervenpaar,  das  die  vor  dem  Gehirn  ge- 
legene Bauchfläche  versorgt.  Nach  der  Seite  ziehen  vom  Gehirn  aus  2  ventral 
und  3  dorsal  austretende  sehr  zarte  Nervenpaare.  Der  dorsale  hintere  Längs- 
uerv  gibt  3  laterale  Äste  ab  und  endet  nicht  weit  hinter  dem  Pharynx,  und 
auch  von  dem  ventralen  Längsstamm  geht  kurz  vor  dem  Pharynx  ein  starker 
Lateralast  ab,  der  teils  zum  Epithel,  teils  zu  den  Dotterstöcken  zieht.  Der 
bisher  wenig  bekannte  Hauptnervenplexus  erscheint  an  Golgipräparaten  als 
engmaschiges  Netz  mit  unregelmäßigen  Anschwellungen. 

Beaiichamp('^)  beschreibt  Socoria  n.  loicinata  n.,  nahe  verwandt  mit  Plag io- 
stomum  und  von  diesem  vor  allem  durch  die  männlichen  Geschlechtsorgane 
unterschieden.  2  kompakte  birnförmige  Hoden  liegen  in  der  Höhe  der  Basis 
des  Pharynx.  Die  Vasa  efferentia  vereinigen  sich  in  der  Mitte  des  Körpers 
zu  einem  unpaaren  »Spermiduct«,  der  in  den  Bulbus  des  Penis  mündet.  Dieser 
umschließt  wie  gewöhnlich  eine  Samenblase  und  eine  größere  Blase  mit  granu- 
liertem Inhalt  (accessorische,  einer  Prostata  vergleichbare  Drüse).  Ihm  folgt 
die  muskulöse  Penistasche,  die  den  cuticularen  Penis  umgibt.  Dieser  ist  kegel- 
förmig, etwas  varikös,  am  Ende  in  komplizierter  Weise  gespalten  und  spiral 
gedreht. 

Über  Monoophorum  s.   Beauchamp(^). 

Beauchamp(2)  beschreibt  aus  Blattscheiden  von  Bromeliaceen  Rhynchodesmus 
costaricensis  n.  und  Prorhynchus  metameroides  n.  Letzterer  täuscht  durch  den 
Besitz  regelmäßiger  paariger  Darmdivertikel,  denen  auch  ebenso  regelmäßige 
Divertikel  des  Eierstockes  entsprechen,  eine  an  Hirudineen  erinnernde  innere 
Segmentation  vor.  Die  hintereinander  gelegenen  Divertikel  sind  durch  auf- 
fällig kräftige  Dorsoventralmuskeln  voneinander  geschieden.  Diese  scheinbare 
Segmentation  ist  bedingt  durch  die  Art  der  Kriechbewegung,  bei  der  die  von 
vorn  nach  hinten  fortschreitenden  Kontractionen  dieser  äquidistanten  Dorso- 
ventralmuskeln eine  wichtigere  Rolle  spielen  als  das  Flimmerepithel. 

Über  Prorhynchopsis  s.   Beauchamp(^). 

Bock (2)  beschreibt  zahlreiche,  zum  Teil  neue  Polycladen  und  gibt  morpho- 
logische Ergänzungen  und  Berichtigungen  zu  den  bisherigen  Literaturangaben, 
sowie  eine  Übersicht  über  die  Verbreitung  der  Polycladen  an  den  skandina- 
vischen Küsten  und  in  der  Arktis.  —  Das  Körperepithel  besteht  aus  hohen, 
schlanken,  nach  außen  kegelförmig  erweiterten,  bewimperten  Stützzellen,  die 
den  größten  Teil  der  freien  Körperoberfläche  einnehmen;  bei  Cryptoscdides  sind 
die  Basalkörner  der  Cilien  zweischichtig,  indem  auf  eine  innere  Schicht  grö- 
berer Basalkörner  noch  eine  äußere  von  bedeutend  kleineren  folgt.  Drüsen- 
zellen sind  auf  Dorsal-  und  Ventralfläche  zahlreich,  in  der  Randzone  (vor 
allem  am  Vorderende)  spärlicher;  sie  sind  von  zweierlei  Art:  Rhabditenzellen 
und  Zellen  mit  einem  körnigen  Secret  »in  Form  von  Blöckchen«.  Die  Rhab- 
diten  dienen  weder  als  Waffen  noch  üben  sie  eine  Giftwirkung  aus,  noch  be- 
-fördern  sie  das  Tastgefühl.  Sie  »sind  nur  ein  geformtes  Secret,  das  aus  den 
Zellen  herausgestoßen  wird  und  außerhalb  des  Körpers  bald  zusammenfließt«. 
Die  schwarze  Färbung  der  Oberseite  von  Meixneria  n.  wird  durch  das  dunkle 
Secret  von  bläschenförmigen  Drüsenzellen  der  Dorsalfläche  hervorgerufen.  Auch 
sackförmige  Zellen  mit  bei  konservierten  Tieren  großkörnigem  schwarzem  In- 
halt, die  bei  Prostheccras  vittatus  die  dorsalen  schwarzen  Längsbänder  bedingen, 
sind  »nichts  anderes  als  mehr  oder  minder  umgebildete  Epitheldrüsenzellen«. 
Auch  die  »Pigmentzellen«  von  Thysanozoon  u.  a.  sind  diesen  Drüsenzellen 
homolog.  Dagegen  fand  Verf.  bei  Aceros  typhlus  Haufen  von  Pigmentkörnchen 
iederseits  der  Basalmembran.  Die  von  Lang  in  den  Tentakeln  von  Yungia 
und   Pseudoceros   beschriebenen    »Tastzellen«     sind    reine    Deckzellen.      Crypt. 

14* 


212 


II.  Referate.     5.  Vennes. 


Discoscelides    und  Polyposthia    haben    dagegen   am  ganzen   Körperrand  regel- 
mäßig  verteilte   Sinneszellen,    die    durch   ihre    konkave   äußere  Fläche   und 
ihre    viel   län^-eren  Wimpern   von    den  Deckzellen  abweichen.     Bei    Plehnia  n. 
arctica  ist  das  Epithel   in  der  Umgebung    der  Genitalporen   zottenartig   infolge 
ungleicher  Höhe  der  Zellen,    Von  in  das  Parenchym  eingesenkten  Körper- 
drüsenzellen   finden    sich   bei   allen  Arten    neben    den   schon    von  Lang   er- 
wähnten   subcutanen    Schleimdrüsen    noch    er}^hrophile    Drüsen,    die    ziemlich 
gleichmäßig  an  der  Innenseite  des  Hautmuskelschlauches  verteilt  sind,  vereinzelt 
(bei  Hojjloplana  und  Ejnprosthojjharynx  n.)  finden  sich  auch  eingesenkte  Rhab- 
ditenzellen.     Unter  dem  Epithel    findet  sich   eine  echte,    von  den  Epithelzellen 
abgeschiedene  Basalmembran  von  lamellösem  Bau;  auf  der  Fläche  stets  sehr 
dick,  verdünnt   sie   sich  gegen   die  Körperräuder  zu   so  stark,   daß  sie  in  der 
Randzone   nur    eine    dünne   Begrenzuugslinie   bildet.     Auch    die    Schichten   dea 
Hautmuskelschlauches  nehmen  gegen  die  Seitenränder  rasch  an  Dicke  ab. 
Die  groben  Muskelfasern  besitzen  einen  außerhalb  der  aus  Fibrillen  bestehenden 
kontraktilen    Substanz   liegenden   Plasmaleib   mit   rundlichem   Kern.     Während 
bei  den  Fasern  des  Hautmuskelschlauches   keine  Verästelung   nachweisbar  war, 
sind    die    an   der  Basalmembran   inserierenden   dorsoventralen  Muskelfasern    an 
ihren  Enden  stets  pinselförmig  geteilt;  die  kontraktilen  Fibrillen  scheinen  aber 
nicht  bis  ganz  an  die  Basalmembran  zu  reichen,    so  daß  die  feinsten   »Pinsel- 
haare«,   die  hauptsächlich    aus  Sarcolemmasubstanz  bestehen,    der   kontraktilen 
Substanz  entbehren.    Bei  Pol.  ist  eine  besondere  sehr  feine  Plasmaachse  in  den 
Muskelfasern  vorhanden,    um  die  herum  die  bandförmigen  Fibrillen    radiär  an- 
geordnet sind.     Muskelfasern  von  sehr  charakteristischer  Form   finden  sich    an 
den  Körnerdrüsenapparaten  von  Pol.  und  Cnjptoscelides,  indem  hier  jede  Muskel- 
faser ein  sehr  breites  und  dünnes  Band  darstellt,  das  an  den  Enden  stark  zer- 
fasert ist.    Von  Bindesubstanzen  haben  die  Turbellarien  2  Arten:  das  eigent- 
liche Parenchym,    »das  die  Zwischenräume    zwischen    den    einzelnen  Körper- 
organen   ausfüllt   und    aus   plasmareichen    anastomosierenden    Zellen,    mit   von 
diesen  abgesonderter  gallertartiger   oder  sogar   flüssiger  Substanz  besteht«  und 
das   »geformte  Bindegewebe«,  ein  spezialisiertes  festes  Gewebe  mit  plasma- 
armen Zellen,   das  einen  specialisierten  Hüll-  und  Stützapparat  für  Organe  und 
Muskulatur  bildet  und  aus  dem  z.  B.  die  feste  Bindegewebskapsel  der  Körner- 
drüsenapparate von  Pol.  und  Crypt.  besteht.    Bei  Hoploplana  und  Prosth.  fanden 
sich  zahlreiche  Spermien   im  Parenchym   deutlich   in  Wanderung    begriffen, 
»Spermahäufchen   wie   auch  Wundstellen   im  Körper  verraten,    daß   sie    durch 
Injection  eingespritzt  worden  sind.«     Pigmenteinlagerung  im   Parenchym 
in  Form  kleiner  Körnchen  (wahrscheinlich  Excretprodukte)  ist  bei  gut  genährten 
Tieren   reichlich;    daß    die    intensiv   braune   Leptoplana   atomata   im  Aquarium, 
allmählich   blasser   wird,    beruht   auf  Mangel  an  Nahrung  und  dadurch  herab- 
gesetztem Stoffwechsel.    Im  Pharynx  münden  stets  2  Arten  von  Drüsenzellen, 
erythrophile   mit    feinkörnigem    Secret    (hauptsächlich   extrapharyngeal   gelegen) 
und  cyanophile  mit  oft  ganz  homogenem  Secret  (sowohl  intra-  wie  extrapharyn- 
geal gelegen).     Während  die  Darmäste   bei    den  Acotylen   beim  Austritt  aus 
dem  Hauptdarm   fast    dessen  Dicke    erreichen,    sind   sie   bei    den  Cotylea   sehr 
viel  dünner;  bei  Pseudoceros  litoraUs  n.   und  perijohaeus  n.  gehen  sie  aus  dem 
langen,    weiten,    sackförmigen   Hauptdarm    als    feine  Zweigchen    von    nur   etwa 
50  Mikra  Durchmesser  aus  mit  einem  Lumen  von  oft  nur  8-10  Mikra,  haben 
also  wohl  nur  geringe  Bedeutung  für  die  Verdauung.    Bei  Meixneria  n.  furva  n. 
verästelt  sich  der  Darm  nicht  nur  horizontal,   sondern  entsendet  auch  perlschnur- 
artig  aneinandergereihte   vertikale   Zweige.      Diese   besitzen   bedeutend   höhere 
Darmzellen  als  die  horizontalen,  deren  niedrige  Zellen  auch  nicht  das  typische 


C.  Plathelminthes.     a.  Turbällaria.  213 

Aussehen  von  assimilierenäen  Darmzellen  haben.  Die  ventralen  Aussackungen 
des  Darmes  sind  demnach  lokale  Ansammlungsstätten  für  die  Darmsecretions- 
produkte,  in  denen  die  assimilierende  Tätigkeit  ungestört  fortgehen  kann.  Die 
die  Darmsecrete  liefernden  Kolbenzellen  sind  wie  bei  anderen  Stylochiden  auf 
die  dorsale  Wandung  der  horizontalen  Darmverästelungen  beschränkt.  Plehns 
Angaben  über  randständige  Darmastporen  bei  einzelnen  Acotylen  beruhen  auf 
schlecht  fixiertem  Material,  obgleich  bei  gewissen  Cotyleen  Kommunikation  des 
Darmes  mit  der  Außenwelt  vorkommt  (bei  Yungia  und  Cycloporus  in  Form 
von  Poren  der  Darmästchen,  bei  der  antarktischen  Äceros  maculatus  vermittelst 
-eines  einzigen  Afterporus  auf  der  Rückenfläche  am  Ende  des  Hauptdarmes). 
Die  vom  Gehirn  ausstrahlenden  Nerven  sind  durchweg  gleichartig  und  die 
beiden  jederseits  des  Pharynx  nach  hinten  verlaufenden  starken  Stämme  nehmen 
nur  in  der  Größe  eine  Sonderstellung  ein.  Charakteristisch  für  das  Nerven- 
system ist  der  Reichtum  an  Ganglienzellen  in  der  Randzone  des  Körpers,  be- 
sonders auch  am  Vorderrand,  ohne  daß  man  aber  dort  mit  Graff  von  einem 
besonderen  Ganglion  sprechen  darf.  In  den  Ovarien  scheint  die  Lage  der 
Keimzone  bei  den  verschiedenen  Gattungen  fest  fixiert  zu  sein:  bei  zahlreichen 
Acotylen  liegt  sie  dorsal,  bei  zahlreichen  Cotyleen  ventral;  die  Euryleptiden 
besitzen  Ovarien  mit  mehreren  Keimschichten.  »Die  Nähe  der  Darmäste  und 
die  dadurch  entstandene  Möglichkeit  besserer  Nahrungszufuhr  scheint  ohne  Ein- 
fluß auf  die  Oocyten  zu  sein;  eine  deutliche  von  dieser  unabhängige  Polarität 
ist  nämlich  im  Reifungsgang  vorhanden.«  Die  Ovarien  entstehen  nicht  aus 
dem  Darmepithel  (gegen  Lang);  >bei  etwas  älteren  Individuen  sieht  man,  wie 
Ovarien  aus  den  soliden  Zellstrangnetzen  (=  Eileiternetzen)  als  Sprosse  hervor- 
ragen«. Die  Eileiter  haben  eine  Eigenmuskulatur  aus  sehr  zarten,  sich  kreu- 
zenden Fasern  (gegen  Lang).  Die  Kittdrüsenzellen,  deren  Function  zweifellos 
darin  besteht,  die  Eier  zu  langen  Ketten  oder  Bändern  zusammenzukitten  und 
an  einer  Unterlage  zu  befestigen,  sind  besonders  modifizierte  Rhabditenzellen. 
Die  bei  Acotylen  weitverbreitete,  unter  den  Cotyleen  nur  bei  2  Gattungen  vor- 
kommende »Lang  sehe  Drüsen  blase«  ist  kein  Receptaculum  seminis,  sondern 
»eine  Art  Eiweißdrüse«.  Den  Ductus  vaginalis  haben  die  7  verschiedenen 
Gattungen,  bei  denen  er  vorkommt,  selbständig  erworben.  Die  zahlreichen  Be- 
gattungsapparate von  Pol.  und  die  beiden  männlichen  Apparate  bei  mehreren 
Thysanozoon  und  Pseudoceros  sind  durch  Spaltung  eines  einzigen  Apparates 
entstanden,  und  Verschiedenheiten  in  der  Anzahl  der  männlichen  Apparate  haben 
daher  auch  nicht  den  Wert  eines  Artmerkmales,  wie  Stummer-Traunfels  annahm. 
Das  eigentümliche  Verhalten  der  Begattungsapparate  bei  Grypt.  ist  so  ent- 
standen, daß  die  zahlreichen  Apparate  von  Pol.  unter  Reduction  ihrer  Anzahl 
sich  zu  einer  kleinen  Gruppe  mit  einer  einzigen  Öflnung  zusammengedrängt 
haben. 

Über  kalifornische  Polycladen  s.   Heath  &  McGregor. 

Lang(^)  macht  einzelne  Angaben  zur  Anatomie  von  Planaria  polychroa.  Das 
vordere  mediane  Darm  netz  setzt  sich  von  der  Vereinigungsstelle  mit  den  paarigen 
hinteren  auch  ein  Stück  nach  hinten  fort  und  geht  erst  dann  in  den  Pharynx 
über.  Die  Excretionsgefäße  liegen  iutercellulär  und  auf  Querschnitten  durch 
die  Hauptstämme  findet  man  in  ihrer  Wandung  2  sich  gegenüberliegende  Kerne 
(gegen  Jijima,  Böhmig  und  Wilhelmi).  Deutliche  Dorsalnerven  sind  vorhanden. 
Im  Epithel  fanden  sich  außer  den  Sinneszellen  der  Auriculargegend  noch 
eigenartige  Zellen,  welche  anstatt  gewöhnlicher  Cilien  Stäbchen-  oder  flammen- 
förmige  Gebilde  besitzen.  Die  Auricularsinneszellen  haben  dagegen  Cilien  wie 
die  typischen  Epithelzellen,  sind  jedoch  etwas  kürzer  als  diese.  Der  sog.  »Uterus« 
enthielt  Spermien  und  ist  deshalb  als  Receptaculum  seminis  anzusprechen. 


224  II'  Reterate.     5.  Vermes. 

Burr  studierte  die  Fortpflanzung  von  Planaria  polychroa,  lugubris,  gono- 
cephala,  Dendrocoelum  lacteicm,  Polycelis  nigra  und  Bdelloccphala  punctata.  Die 
durch  Einführung  der  Penes  in  den  üterusgang  erfolgende  Begattung  ist  eine 
wechselseitige  und  führt  zum  Spermaerguß  in  den  sog.  Uterus,  der  aber  trotz- 
dem kein  Receptaculum  seminis  ist,  da  er  die  Spermien  nur  vorübergehend 
bei  der  Begattung  aufnimmt.  Am  ehesten  ließ  sich  für  ihn  die  Bezeichnung  i, 
>  Bursa  copulatrix«  rechtfertigen.  Ein  eigentliches  Receptaculum  seminis  fehlt  I 
den  Tricladen.  Die  Besamung  erfolgt  in  der  Tuba.  Bildungsstätte  der  Ei- 
kapsel  ist  das  Atrium,  nicht  der  sog.  Uterus;  ihre  Schale  wird  gebildet  »aus. 
den  Schalenkügelchen ,  die  den  Dotterzellen  entstammen,  und  einer  flüssigen 
Grundsubstanz,  die  zur  Verarbeitung  der  Schalenkügelchen  dient  und  von  den 
erythrophilen  Schalendrüsen  ausgeschieden  wird«. 

Böhmig  macht  Mitteilungen  über  die  Fortpflanzung  von  Polycelis  nigra 
var.  hrunnea  nach  Untersuchung  an  Exemplaren  mit  verdoppeltem  Hinter- 
körper. Auch  bei  den  Tricladen  haben  die  Dotterzellen  den  Hauptanteil  bei 
der  Schalenbildung.  Der  Uterus  ist  ein  Receptaculum  seminis.  Weiter  werden 
Angaben  gemacht  über  den  Bau  der  Copulationsorgane,  sowie  über  die  Beein- 
flussung des  Nervensystemes,  Darmes  usw.  durch  die  Spaltung. 

6elei(2)  j^^t  die  Eibildung  von  Dendrocoelum  lacteum  untersucht.  Die  Hülle 
des  Ovariums  ist  eine  strukturlose  Membran;  epithelial  liegende,  oberflächliche 
Zellen  kommen  nur  in  der  Umgebung  des  Ovarialmundes  vor.  Die  Nährzellen, 
die  Glykogen  und  Fett  leiten,  sind  nicht  umgewandelte  Ovocyten,  sondern  gehen 
aus  Ovogonienteilungen  hervor  (gegen  Jijima).  In  den  Ovarien  befindliphe  Dotter- 
zellen sind  dort  wahrscheinlich  bei  unregelmäßiger  Bewegung  des  Schluck- 
apparates hineingeschlüpft.  Vor  der  Umwandlung  in  Ovocyten  machen  die 
Ovogonien  eine  mitotische  Vermehrungsperiode  durch;  eine  Auflösung  der 
Chromosomen  findet  während  der  ganzen  weiteren  Ovogenese  nie  statt.  Auf 
ein  leptotänes  Bukettstadium  mit  14  Univalenten,  langen,  gekörnelten,  unregel- 
mäßig gewundenen  Chromosomenschleifen  folgt  ein  diplotänes  Bukett,  das  durch 
paarweise  Aneinanderlegung  dieser  Chromosomen  zustande  kommt.  Hierauf 
folgt  ein  strepsitänes  Stadium,  in  dem  die  ring-  oder  8  förmigen  Chromosomen- 
paare auseinanderweichen  und  sich  unter  der  zuerst  am  Anfange  des  lepto-  j, 
tänen  Buketts  nachweisbaren  Kernmembran  anordnen,  ohne  spiremartige  Ver-  I 
bindung  der  Fäden.  Tetraden  werden  nicht  gebildet,  vielmehr  sieht  man  in  der 
Äquatorialebene  der  Reifeteilung  immer  nur  Dyaden.  Während  der  Teilung 
der  Ovogonien  und  in  dem  Bukettstadium  der  Ovocyten  kommt  es  zu  einer 
regelrechten  Chromidienbildung;  die  Chromidien  als  Granula  zeichnen  sich  durch 
ihre  Vermehrungsfähigkeit  aus.  Sie  lassen  im  Bukettstadium  das  Centriol  nicht 
erkennen,  sofort  nach  dem  Bukett  erscheint  dieses  aber  und  richtet,  entwickelt, 
seine  Strahlung  immer  an  die  Stelle,  wohin  die  Schleifen  gerichtet  sind.  So- 
wohl in  Ovogonien  wie  in  Ovocyten  sind  Mitochondrien  nachweisbar.  Reife 
Eizellen  enthalten  stets  7  strepsiueme  Chromosomenpaare  (Dyaden). 

Child(3)  bespricht  eine  eigenartige  ungeschlechtliche  Vermehrung  von 
Planaria  velata,  welche  nach  einer  Wachstumsperiode  eine  »Fragmentation« 
erleidet,  die  vom  Hinterende  nach  vorn  fortschreitet;  die  abgelösten  Fragmente 
encystieren  sich  und  regenerieren  zu  ganzen  Würmern  von  geringer  Größe.  Das 
Wachstum  der  Tiere  ist  mit  Erscheinungen  des  Alterns  verbunden  (Abnahme 
der  Metabolie),  während  die  aus  den  Cysten  ausgeschlüpften  kleinen  Tiere  physio- 
logisch und  morphologisch  jung  erscheinen  und  die  gleiche  Entwicklung  neu 
beginnen,  so  daß  eine  unbeschränkte  Zahl  ungeschlechtlich  erzeugter  Gene- 
rationen aufeinanderfolgen  kann.  Bei  künstlich  abgetrennten  Stücken  steigt 
die   Aussicht    auf  Encystierung   mit   dem   Hinterende   genäherter  Herkunft   de» 


C.  Plathelminthes.     a.  Turbellaria.  215 

Stückes,  mit  abnehmender  Größe  des  Stückes,  mit  zunehmender  Temperatur  und 
mit  zunehmendem  Alter  des  operierten  Tieres.  Die  Encystierung  beruht  also 
auf  einem  von  der  Art  der  Durchtrennung,  der  Temperatur  und  anderen  Bedin- 
gungen ausgehenden  Reize. 

Child(^)  behandelt  das  Regenerationsvermögen  von  Planaria  dorotocephala. 
Jedes  Bruchstück,  auch  ein  kopfloses,  kann,  soweit  es  überhaupt  etwas  leisten 
kann,  alle  hinter  ihm  gelegenen  charakteristischen  Teile  bilden.  Dagegen  be- 
sitzt kein  isoliertes  Stück  die  Fähigkeit,  irgend  einen  Teil,  der  für  eine  vor 
seinem  Vorderende  liegende  Körperebene  charakteristisch  ist,  aus  sich  ent- 
stehen zu  lassen,  ohne  daß  zuvor  wenigstens  der  Anfang  der  Kopfbildung  statt- 
fand. Letztere  ist  nicht  Restitution  eines  verlorenen  Teiles,  sondern  der  erste 
Schritt  einer  echten  Fortpflanzung  und  auch  nicht  von  dem  Vorgang  der  Kopf- 
bildung im  Ei  irgendwie  wesentlich  verschieden.  Die  Frequenz  der  Kopfbildung, 
sowie  die  Gestalt  des  neugebildeten  Kopfes  kann  experimentell  geändert  werden 
durch  verschiedene  äußere  Faktoren,  die  eine  Zu-  oder  Abnahme  des  Reactions- 
betrages  herbeiführen. 

Lang(^)  hat  Planaria  polychroa  hinter  den  Augen  senkrecht  zur  Längsachse 
durchschnitten.  In  einigen  Fällen,  anscheinend  bei  verhältnismäßig  weiter  Ent- 
fernung des  Schnittes  vom  Auge,  wurde  von  dem  abgeschnittenen  Kopfende 
ziemlich  schnell  ein  Schwanz  regeneriert.  Ist  der  Schnitt  den  Augen  näher, 
so  dauert  es  sehr  lange,  bis  es  zur  Entwicklung  eines  Schwanzes  kommt,  weil 
sich  dann  die  »Tendenz«,  einen  heteromorphen  Kopf  zu  bilden,  geltend  macht; 
es  erscheint  dann  auch  in  einem  gewissen  Schnittbereich  bald  ein  Schwanz, 
bald  ein  heteromorpher  Kopf,  aber  erst  nach  längerer  Zeit.  Liegt  der  Schnitt 
ganz  nahe  den  Augen,  so  erscheint  ziemlich  schnell  nach  der  Operation  ein 
heteromorpher  Kopf.  Bedingt  scheint  diese  Verschiedenartigkeit  der  Regene- 
ration durch  das  Nervensystem  zu  sein.  Die  abgeschnittenen  Kopfenden,  die 
statt  eines  Schwanzes  einen  heteromorphen  Kopf  regeneriert  haben,  sind  aber 
nicht,  wie  man  bisher  annahm,  dem  Hungertode  verfallen,  vielmehr  beginnen 
sie  nachträglich  meist  nach  mehreren  Wochen,  seltener  schon  nach  1  Woche, 
ein  an  der  rechten  oder  linken  Seite,  dort  wo  der  alte  Kopf  mit  dem  hetero- 
morphen zusammenstößt,  hervorsprossendes  Schwänzchen  zu  regenerieren,  in 
dem  sich  dann  auch  Mund  und  Pharynx  bilden.  Das  Material  zum  Aufbau 
dieses  Schwanzendes  wird  von  beiden  Köpfen,  dem  alten  und  dem  hetero- 
morphen, je  zur  Hälfte  geliefert.  An  Größe,  an  Entwicklung  und  besonders 
an  Masse  und  Ausbildung  des  Gehirns  tiberwiegt  der  alte  Kopf  den  hetero- 
morphen, infolgedessen  bewegt  sich  der  Doppelkopf  in  der  Richtung  des  un- 
verletzten Tieres  und  hierdurch  sowie  vor  allem  durch  die  dementsprechende 
Entwicklung  des  Schwanzendes  wird  ganz  mechanisch  eine  allmähliche  Ver- 
kümmerung des  heteromorphen  Kopfes  bedingt.  Das  Gehirn  des  heteromorphen 
Kopfes  hängt  mit  dem  alten  Gehirn  kontinuierlich  zusammen.  Ist  ein  seit- 
licher Schwanz  ausgebildet,  so  geht  von  dem  alten  sowohl  wie  von  dem  neu- 
gebildeten Gehirn  je  ein  breiter  Nervenstrang  in  ziemlich  parallelem  Verlauf 
in  den  Schwanz  hinein. 

Nach  Lang(2)  beginnt  die  Epithelregeneration  bei  Planaria  polychroa 
damit,  daß  sich  die  an  die  Wunde  angrenzenden  Zellen  über  die  Wundfläche 
hinüberschieben,  bis  sie  sich  in  der  Mitte  berühren.  In  das  so  gebildete  dünne 
Epithel  mit  spärlichen  Kernen  wandern  Parenchymzellen  ein.  Beide  Arten  von 
Zellen  vermehren  sich  amitotisch,  so  daß  die  Kerne  stellenweise  zu  Klumpen 
gehäuft  erscheinen.  Durch  allmähliches  Auswachsen  des  Regenerates  und 
spätere  Zellteilungen  wird  das  typische  Zylinderepithel  wieder  hergestellt. 
—  Außer  den  Hauptaugen  kommen  bei  P.p.  noch  2  Arten  von  Augen  vor: 


216 


II.  Referate.     5.  Vennes. 


1)  Nebenaugen  vor  den  Hauptangen,  kleiner  wie  diese  und  der  Mittellinie 
mehr  genähert,  teils  von  gleichem  Bau  wie  die  Hauptaugen,  teils  einfache 
Pio-mentflecke  sowohl  bei  normaler  Entwicklung  wie  bei  Regeneration  später 
wie  die  Hauptaugen  auftretend,  bei  etwa  50  %  aller  ausgewachsenen  Tiere  in 
1-  oder  2-Zahl  vorhanden.  2)  Anormale  oder  überzählige  Augen,  ohne  kon- 
stante Lage,  entstehen  nach  Verletzung  der  Hauptaugen  oder  auch  durch  Ver- 
sprengung  von  Augenpigment,  das  z.  B.  oft  bei  der  Regeneration  infolge  von 
Hunger  eintritt;  nach  Aufhören  des  Hungerzustandes  können  sich  versprengte 
Teile  zu  Augen  entwickeln.  —  Ein  doppelter  Pharynx  konnte  künstlich  erzeugt 
werden  durch  Abschneiden  des  Vorderendes  bis  zur  Pharynxgegend  und  darauf 
folgenden  longitudinalen  Einschnitt  in  der  Pharyngealtasche.  2  Pharynx  können 
dann  entweder  in  der  einheitlichen  alten  oder  in  je  einer  gesonderten  Tasche 
regeneriert  werden,  die  später  durch  Schwund  der  Zwischenlamelle  wieder  zu 
einer  einheitlichen  Tasche  verschmelzen  können. 

Über  Doppelbildungen  bei  Prorhynckus  s.  Sekera. 

Rand  &  Boyden  haben  die  Regeneration  des  Kopfes  von  Planarien  nach 
schrägen  seitlichen  Einschnitten  verfolgt.  Der  hierauf  von  dem  vorderen  vor- 
springenden Teil  des  Hinterendes  neugebildete  Kopf  zeigt  stets  eine  starke  der 
Mittellinie  des  operierten  Tieres  zugewandte  Krümmung.  Ganz  asymmetrisch 
sind  auch  seine  Augen,  indem  nur  das  äußere,  der  konvexen  Seite  näherliegende 
normal  entwickelt,  das  andere  wesentlich  kleiner  ist.  Auch  zeigten  Bruch- 
stücke von  PL  7naculata,  die  in  bezug  auf  die  Achse  des  unverletzten  Tieres 
unsymmetrisch  waren,  stets  eine  ausgesprochene  Neigung,  ungleich  große  Augen 
zu  regenerieren,  wobei  die  gegenseitige  Lage  des  größeren  und  des  kleineren 
Auges  mit  der  Form  des  regenerierenden  Stückes  in  Korrelation  stand. 

Child{'*)  findet,  daß  die  Lebensdauer  von  Planarien  in  KCN,  Alkohol  und  anderen 
Anaestheticis  Beziehungen  aufweist  zu  dem  Grade  ihrer  *  metabolischen  Reac- 
tionen«.  Bei  starken  Konzentrationen,  in  denen  die  Lebensdauer  nur  wenige 
Stunden  beträgt,  ist  sie  umgekehrt  proportional  jenem  Reactionsbetrage ;  bei 
schwachen  Konzentrationen,  in  denen  bei  mehrtägiger  oder  mehrwöchentlicher 
Lebensdauer  eine  gewisse  Akklimatisation  erfolgt,  ist  diese  und  damit  die 
Lebensdauer  in  der  Regel  um  so  größer,  je  größer  auch  der  Reactions- 
betrag  ist. 

Nach  Child(2)  ist  die  Lebensdauer  verschiedener  Teile  der  Playiaria 
dorotocephala  in  KCN,  Alkohol  Tind  anderen  Reagentien  verschieden  und  diese 
Verschiedenheit  steht  mit  Verschiedenheiten  des  in  einer  gewissen  Zeitperiode 
stattfindenden  metabolischen  Reactionsbetrages  im  Zusammenhange,  der  in  der 
Richtung  der  Längsachse  abgestuft  und  am  Kopfende  am  größten  ist.  In 
höheren,  eine  maximale  Lebensdauer  von  nur  wenigen  Stunden  erlaubenden 
Konzentrationen  von  KCN  usw.  fängt  der  Zerfall  am  vorderen  Körperende  an 
und  schreitet  nach  hinten  fort.  In  Konzentrationen,  die  einen  gewissen  Grad 
der  Akklimatisation  erlauben,  fängt  der  Zerfall  meist  am  Hinterende  des 
ersten  Zooides  an  und  schreitet  nach  vorn  fort.  In  querer  Richtung  findet  bei 
höheren  Konzentrationen  der  Zerfall  an  den  Seitenrändern  früher  statt  als  in 
dem  Medianteile  (bei  niederen  wiederum  umgekehrt);  vielleicht  steht  der  hohe 
Reactionsbetrag  der  Seitenränder  mit  deren  spezieller  sensorischer  und  moto- 
rischer Function  in  Zusammenhang.  Auch  in  dorsoventraler  Richtung  besteht  eine 
ähnliche  Abstufung,  indem  der  Zerfall  auf  der  Dorsalfläche  früher  erfolgt  als 
auf  der  Ventralfläche.  Verf.  schließt  hieraus,  daß  bei  den  Organismen  im  all- 
gemeinen morphologische  Achsen  entstehen  als  Abstufungen  des  Reactions- 
betrages in  einem  specifischen  Reactionssystem  nach  bestimmten  Richtungen. 
Mit  Vermehrung  der  Zahl  der  Abstufungen  nach  verschiedenen  Richtungen  ver- 


C.  Plathelminthes.     b.  Nemertini.  217 

mehren  sich  die  Möglichkeiten  der  Lokalisation,  der  strukturellen  Differen- 
zierung und  der  Kompliziertheit  der  Korrelation.  Solche  Reactionsabstufungen 
bilden  die  Grundlage  der  Polarität  und  der  Symmetrie  des  Organismus. 

b.  Nemertini. 

Gering  schildert  ausführlich  Aniphiporus  hergendali  und  Litieus  kristinehergensis 
(V.  M.  12,  Verm.  6).  Bei  ersterem  bildet  die  Rhynchocölom-Muskulatur  ein 
Maschenwerk  von  Längs-  und  Ringfibrillen,  ein  Rhynchocölomblindsack  ist  vor- 
handen, Magen  und  (besonders  auffallend)  Pylorusrohr  bilden  Blindsäcke,  der 
Ösophagus  mündet  ziemlich  weit  von  der  Rüsselöffnung  entfernt  in  das  Rhyncho- 
cölom;  im  übrigen  ähnelt  die  Art  Ä.  pusülus. 

Nach  Nusbaum  &  Oxner  legt  Lineus  ruber  die  Eier  in  Schnüren  oder 
Klumpen  von  verschiedener  Größe  ab,  deren  gallertig-schleimige  Hülle  3  Teile 
erkennen  läßt:  1)  eine  äußere,  sackartig  das  ganze  umschließende,  ziemlich 
resistente  Hülle,  2)  innere,  viel  zartere,  kolben-  oder  birnförmige  Hüllen,  die  je 
2-8  oder  noch  mehr  Eier  enthalten,  3)  interoväre  Septen,  die  in  jedem  Kolben 
die  einzelnen  Eier  voneinander  abgrenzen.  Zwischen  manchen  Eiern  gelangt 
jedoch  kein  interoväres  Septum  zur  Entwicklung,  und  da  die  Dottermembran 
äußerst  fein  und  klebrig  ist,  kommt  es  stellenweise  zur  Verschmelzung  von  2, 
seltener  auch  3  oder  mehr  Eiern  (Di-  bzw.  Polyovogonie).  In  diesen  Eiern 
ist  die  Furchung  verändert,  so  daß  zuerst  oft  den  Kernteilungen  kein  Zerfall 
des  Plasmakörpers  folgt,  und  es  zur  Bildung  polynucleärer  Blastomeren  kommt, 
in  denen  dann  häufig  mehrpolige  Mitosen  auftreten.  Allmählich  tritt  Regu- 
lation ein  derart,  daß  im  Blastulastadium  die  Zahl  der  Zellen  eines  diovogo- 
nischen  Embryo  ungefähr  die  gleiche  ist,  wie  die  eines  normalen,  während  da- 
gegen die  Zellen  selbst  bedeutend  größer  sind.  Mit  weiter  fortschreitender 
Entwicklung  wird  aber  auch  dieser  Größenunterschied  infolge  langsameren 
Wachstums  der  diovogonischen  Embryonen  allmählich  immer  geringer. 

Davydoff  macht  Mitteilungen  über  Entwicklung  und  Regeneration  von 
Lineus.  Die  abgeschnittene  präcephale  Region,  die  keine  Spur  vom  Darm- 
kanal enthält,  vermag  trotzdem  den  ganzen  Darm  zu  regenerieren  und  zwar 
vom  Mesoderm  aus;  speciell  von  den  Elementen  des  Parenchyms,  der  differen- 
zierten seitlichen  Gefäßwandung  und  der  Muskulatur.  Offenbar  enthält  das 
definitive  Mesoderm  noch  embryonale  entodermale  Elemente,  die  für  gewöhn- 
lich passiv  bleiben,  aber  in  Ausnahmefällen  aktiv  werden  können. 

Wijnhoff  gibt  im  Anschluß  an  eine  frühere  anatomische  Arbeit  (10  Verm.  28) 
eine  ausführliche  Charakteristik  der  Familie  Cephalotrichidae  (3  Gattungen, 
7  Arten,  darunter  eine  neue)  mit  allgemeinen  Schlußfolgerungen  für  das  System 
der  Nemertinen. 

Über  Bathynectes  s.   Brinkmann. 

Ikeda  beschreibt  Stichostcmnia  gratidis  n.  aus  Japan,  von  den  verwandten 
Arten  schon  durch  beträchtliche  Größe  (bis  35  mm)  unterschieden,  sowie  durch 
größere  Zahl  der  Gonaden  (jederseits  etwa  80).  Während  bei  anderen  Arten 
entweder  (bei  »S.  eilhardi)  9  oder  (bei  S.  gracense  u.  asensoriatum)  10  Rüssel- 
nerven vorhanden  sind,  kommen  bei  S.  grand.  beide  Zahlen  vor.  Mäunl.  und 
weibl.  Geschlechtszellen  reifen  gleichzeitig.  Die  Furchung  verläuft  nach  einem 
sehr  regelmäßigen  Spiraltyp  und  zeigt  in  den  Frühstadien  keine  Determination 
der  Embryonalachsen.  Die  Mesodermbänder  entstehen  jederseits  in  der  Ein- 
zahl  von    einer  großen,    symmetrisch   der   Urmundeinstülpung  gelegenen  Zelle. 


21^8  ^'  Referate.     5.  Vermes. 

c.  Trematodes. 

Hierher  Cort(i). 

Über  Trematoden  aus  Sepia  R.  Doiifus(i),  aus  Fischen  und  aus  Amphibien 
oben  p  210  Andre,  aus  Cetaceen  Scharff. 

Über  Cercarien  s.   Lebour,  über  Trematodenlarven  in  Fischen  Linton. 

Mac  Callum(^)  beschreibt  4  neue  Fisch-Trematoden,  2  Darmparasiten, 
Distomum  traehinoti  und  earangis,  und  2  Kiemenparasiten,  Acanthocotyle  bothi 
mit  jederseits  4  Saugnäpfen  am  Vorderende,  statt  des  bei  den  anderen  Arten 
der  Gattung  dort  vorhandenen  einen,  und  Pedocotyle  n.  morone,  ausgezeichnet 
dadurch,  daß  die  gestielten  Saugklappen,  jederseits  3,  nicht  am  Hinterende  des 
Tieres,  sondern  an  der  Grenze  von  drittem  und  letztem  Viertel  der  Körperlänge 
liegen. 

Über  Trematoden  aus  Fischen  s.  auch  Southwell. 

IVIerton(i)  j^at  Temnocephala  rouxin.,  sowie  zum  Vergleich  T.  semperi  und 
novae  xelandiae  histologisch  untersucht.  Hautdrüsen  finden  sich  bei  T.  r. 
nur  an  den  ganz  mit  Rhabditen  gespickten  Tentakeln  und  (ein  sehr  viel  fein- 
körnigeres Secret  führend)  am  Saugnapf,  sowie  als  Kittdrüsen  in  der  Um- 
gebung des  Genitalatriums.  Die  Muskulatur  des  Saugnapfes  wird  gebildet 
von  1)  Ringmuskeln,  konzentrisch  und  einschichtig  unmittelbar  unter  dem 
Epithel  der  Außenfläche  des  Saugnapfes,  2)  Radiärmuskeln  in  sehr  feiner 
Schicht,  3)  Diagonalmuskeln,  mehrere  Faserlagen  stark,  die  Wand  des  Saug- 
uapfes  verstärkend  und  anscheinend  in  die  Längsmuskulatur  des  Hautmuskel- 
schlauches tibergehend,  4)  Asialmuskeln,  von  der  Saugscheibe  durch  den  Stiel 
des  Saugnapfes  bis  zur  Dorsalfläche  ziehend  in  einem  starken  Strange,  der  um- 
geben ist  von  5)  inneren  Diagonalmuskeln,  von  den  unter  3  genannten  durch 
etwas  Parenchym  getrennt,  6)  Parietalmuskeln,  einzelne  kleine  von  der  Saug- 
scheibe schräg  nach  außen  zur  Außenfläche  des  Saugnapfes  ziehende  Fasern. 
Die  Muskelfasern  sind  kernlos  und  hängen  ähnlich  wie  bei  anderen  Trematoden 
mit  Myoblasten  zusammen.  Parenchymzellen  finden  sich  als  große  plasma- 
tische Zellen  (von  Wacke  03  Verm.  37  für  Ganglienzellen  gehalten]  nur  im 
vorderen  Körperabschnitt.  Ihre  Zahl  ist  genau  fixiert,  ihre  Lage  genau  symmetrisch; 
ähnliches  gilt  wohl  für  die  Zellen  sämtlicher  Organsysteme  und  ist  besonders 
noch  beim  Excretions-  und  Nervensystem  auffallend.  Der  größere  Teil  des 
Parenchyms  ist  eine  ungeformte  Masse  mit  eingestreuten  Kernen.  Namentlich 
in  der  vorderen  Körperhälfte  ist  auch  ein  Sttitzfasersystem  sehr  entwickelt.  Das 
Nervensystem  erinnert  an  das  der  Tristomiden.  Die  Ganglienzellen  sind 
sämtlich  bipolar  und  finden  sich  fast  ausschließlich  zwischen  das  gänzlich  zell- 
freie Hirn  und  das  periphere  Nervensystem  eingeschaltet;  nur  2  Ganglien- 
zellen finden  sich  auch  noch  in  2  nach  hinten  ziehenden  Hauptnerven.  Das 
Auge  besteht  aus  2  Sehzellen  und  einer  zwischen  diesen  gelegenen  Pigment- 
zelle; die  Sehzellen  besitzen  eine  komplizierte,  wohl  dem  Stiftchensaum  der 
Turbellarien-Sehzellen  entsprechende  Stäbchenkappe;  im  ganzen  sind  die  Augen  i 
komplizierter  als  irgend  ein  anderes  bisher  bekanntes,  von  nur  einzelnen  Zellen 
gebildetes  Plathelminthenauge.  Der  Pharynx  besteht  bei  T.  r.  aus  kräftigen 
Ringmuskeln,  denen  außen  große  einzellige  Pharyngealdrüsen  aufliegen,  deren 
feine  Ausführkanäle  sich  zwischen  den  Muskeln  hiudurchschlängeln.  Bei  T.  s. 
sind  auch  kräftige  Radiärmuskeln  vorhanden,  die  die  Ringmuskulatur  in  einen 
größeren  hinteren  und  einen  kleineren  vorderen  Sphincter  teilen;  noch  kompli- 
zierter wird  die  Pharynxmuskulatur  bei  T.  w.  z.  Zwischen  den  cylindrischen 
Epithelzellen  des  Darmes  findet  sich  in  ovalen  oder  langgezogenen  Tropfen 
ein    körniges    Secret,     offenbar    den     Minotschen    Körnerkolben    der    Turbel- 


C.  Plathelminthes.     c.  Trematodes.  219 

larien  entsprecliend  und  kleinen,  unterhalb  des  Epithels  gelegenen  Zellen  ent- 
stammend. Alle  Kanäle  und  Capillaren  des  Excretionssystems  liegen  intra- 
cellulär.  Außerdem  gehören  zum  Excretioussystem  etwa  20  in  den  seitlichen 
Teilen  des  Körpers  liegende  Zellen  von  durchschnittlich  40x60  Mikren,  wahr- 
scheinlich Terminalzellen.  Geschlechtsorgane:  Bei  allen  Temnocephaloi- 
deen  mündet  der  Cirrns  von  links  in  das  Genitalatrium  ein  (gegen  Monti- 
celli  99  Verm.  32).  Lage  und  Form  der  Hoden  ist  für  die  verschiedenen 
Arten  charakteristisch,  ebenso  die  verschiedene  Art  der  Bewaffnung  des  Cirrus. 
Am  weiblichen  Geschlechtsapparat  sind  4  (bei  T.  n.  z.  3)  Receptacula  seminis 
vorhanden.  Am  proximalen  Ende  des  Ootypes  liegt  eine  Vesicula  resorbiens, 
aus  einem  Syncytium  weniger  Zellen  bestehend,  der  Darmwandung  unmittelbar 
an  oder  stülpt  sich  sogar  in  sie  ein;  sie  hat  die  Aufgabe,  die  überflüssigen 
Spermien  sowie  die  überflüssigen  Produkte  der  weiblichen  Drüsen  aufzulösen 
und  zu  resorbieren.  Der  Dotterstock  umspinnt  den  ganzen  Darm,  die  paarigen 
Dottergänge  vereinigen  sich  zu  einem  kurzen  erweiterten  unpaaren  Gang,  der 
in  das  Ootyp  einmündet.  In  den  proximalen  (ovarialen)  Abschnitt  des  recht- 
winkelig geknickten  Ootypes  münden  ferner  eine  Anzahl  einzelliger  eosinophiler 
Drüsen  mit  körnigem  Secret;  die  » Schalen drüseuzellen«,  deren  Beteiligung  an 
der  Schalenbildung  Verf.  noch  nicht  für  ausgeschlossen  hält,  münden  in  den 
distalen  (vaginalen)  Abschnitt  des  Ootypes,  bei  T.  r.  und  n.  %.  direkt,  bei  T.  s. 
durch  Vermittlung  eines  gemeinsamen  Schalendrüsenganges.  —  Die  Temno- 
cephaloideen  sind  als  selbständige,  den  Turbellarien  und  Trematoden 
gleichwertige  Ordnung  zu  betrachten.  —  Hierher  auch  IVlerton(^). 

Odhner(*)  findet  bei  Nachprüfung  von  Dadylocotyle  merlangi,  die  bisher  unter 
den  Polyopisthocotylea  (Odher  12  Vermes  33)  eine  Sonderstellung  einzunehmen 
schien,  daß  auch  bei  ihr  die  angebliche  Vagina  nur  einen  Durchbruch  des 
Recept.  seminis  nach  außen  darstellt.  Damit  schließen  sich  die  Vagina  der  Mono- 
pisthocotylea  und  der  Canalis  genito-intestinalis  der  Polyopisthocotylea  in  ihrem 
Vorkommen  gegenseitig  immer  aus.  Beide  sind  offenbar  homolog,  zumal  auch 
bei  Hexacotyle  grossa  der  Can.  genito-int.  sich  in  seinem  proximalen  Teil  zu 
einem  deutlich  abgesetzten  Recept.  seminis  erweitert.  Hierdurch  würde  dann 
auch  der  Laurersche  Kanal  dem  Can.  genit.-int.  homolog  werden. 

Mac  Callum(^)  beschreibt  TJiomcocotyle  n.  eroceus  n.  (Microcotylide) :  Die  bi- 
lateral gelagerten  ventralen  und  marginalen  Saugklappen  erstrecken  sich  über 
mehr  als  die  Hälfte  des  langgestreckten  Körpers.  Hoden  einheitlich,  dorsal; 
Samenblase  langgestreckt,  vorstreckbarer  Cirrus.  Keimstock  schlauchförmig, 
gewunden;  Uterus  langgestreckt,  mündet  neben  dem  Cirrus  in  unbewaffneter 
Geschlechtsöflfnung ;  Eier  3-4,  groß  elliptisch,  mit  terminalen  Filamenten. 

Nach  Mac  Call  um  (^)  sind  für  die  Unterscheidung  der  il/icrocoif^Ze-Arten  neben 
Körperform,  Anzahl  sowie  Chitinskelet  der  Saugklappen,  Zahl,  Form  und 
Größe  der  Eier  von  besonderer  Wichtigkeit:  der  Bau  des  mitunter  mit  Zähnen 
bewaffneten  oder  zweigeteilten  Mundsaugnapfes;  die  Zahl  und  Anordnung  der 
Hoden  und  der  Charakter  der  Bewehrung  der  Genitalöflfnungen,  speziell  auch 
der  bei  manchen  Arten  doppelten  Vagina.  —  Über  Conjugation  und  Befruchtung 
You  Miorocotyh  stenostomi  s.   Mac  Call  um  (^). 

6.  A.  &  W.G.  Mac  Callum(^)  beschreiben  4  neue  Microcotyle-Avt&n,  darunter  M. 
angelichthys,  bei  der  das  Ovarium  keinen  gewundenen  Schlauch  darstellt,  sondern 
ähnlich  wie    bei  Distomen  einen  rundlichen,  vor  den  Hoden  gelegenen  Körper, 

G.A.&W. G.Mac  Callum(2)  beschreiben  2  Aspidogaster- AxiQVi.  Ä.  ringcns  hat  5 
eigentümlich  gekrümmte  muskulöse  Lappen  am  Vorderende  des  Körpers,  die 
zusammen  anscheinend  einen  eigenartigen  Saugapparat  bilden ;  die  Medianrippe 
der  Haftscheibe    ist   nur   undeutlich   ausgebildet.     A.   kemostoma  n.    ist  durch 


220  II-  Referate.     5.  Vermes. 

verhältnismäßig  kurze  eigenartig  gebaute  Haftscheibe  und  langen,  cylindrischen 
Hinterkörper  ausgezeichnet;  der  Mundrand  ist  in  5  blumenblattähnliche  Abschnitte 
geteilt,  die  eine  sehr  verstärkte  Muskulatur  besitzen  und  als  eine  Art  von 
■  Saugapparat  functionieren  mögen. 

S.  J.  Johnston  beschreibt  endoparasitische  Trematoden  aus  austra- 
lischen Vertebraten,  besonders  ausfuhrlich  Rhabdiopoeus  n.,  taylori  n., 
Typhlocoelum  reticulare  n.  (nahe  verwandt  mit  T.  cucimierinum),  Allopyge  n. 
antigones  n.,  Diaschistorchis  n.  pandus^  Pleorchis  oligorchis  n.,  Steringotrema 
pulchrum  n.,  Petalodistojnum  n.,  polycladuni  n.  und  Pet.  cymatodes.  —  R.  t. 
aus  dem  Darm  von  Halicore  gehört  zu  den  Notocyliden;  Ventralfläche  stark 
bestachelt,  Darmschenkel  am  Hinterende  durch  eine  Quercommissur  verbunden, 
Dotterstöcke,  ganz  am  Hinterende  hinter  den  Hoden,  Genitalporus  neben  dem 
Mundsaugnapf;  besonders  auffällig  ist  eine  >proboscis  Chamber«  am  Hinterende, 
in  die  außer  dem  Excretionsporus  9  Röhren  einmünden,  die  in  3  Gruppen  zu 
je  3  (eine  vordere  und  2  seitliche)  angeordnet  sind  und  je  einen  fingerförmigen 
vorstreckbaren  Fortsatz  enthalten;  unter  der  kräftigen  Muskulatur  (äußere  Ring- 
und  innere  Längsmuskeln)  dieser  Fortsätze  liegen  Drüsenzellen,  die  rhabditen- 
ähnliche  Körper,  sowie  ein  schleimähnliches  Secret  liefern.  —  Ä.  a.  (Darmparasit 
von  ÄJitigone)  steht  Hyptyasmus  nahe,  D.  p.  unterscheidet  sich  von  allen 
anderen  Pronocephaliden  durch  schwächere  Entwicklung  des  Kragens,  Lappung 
der  in  einzelne  Stücke  zerfallenen  Hoden  und  weite  seitliche  Divertikel  der 
Excretionsblase.  —  PI.  [_=  Schistorchis  Lhe.]  o.  wird  zu  den  Fascioliden  ge- 
rechnet, Pet.  ist  ein  Anaporrhutine. 

Odhner('^)  leitet  die  Holostomiden  durch  Vermittlung  von  Sphaeridiotrema 
n.  glohulus  und  Cyathocotyle  prussica  von  den  Psilostomiden  ab.  Bei  beiden 
Familien  findet  sich  ein  stark  entwickeltes  subcutanes  Netzwerk  des  Excretions- 
systems.  Bei  S.  g.  zeigt  der  große  Bauchsaugnapf,  namentlich  in  seinem  Grunde, 
starke  Rückbildung  von  Muskulatur  und  Grenzmembran.  Ein  weiteres  Stadium 
dieser  Umbildung  stellt  der  »Haftapparat«  von  G.  p.  dar,  an  dem  die  Grenz- 
membran völlig  geschwunden  ist,  und  somit  stellen  auch  die  Haftapparate  aller 
anderen  H.  »in  ihren  verschiedenen  Modifikationen,  als  , Drüsengrube',  .zungen- 
förmiger  Körper'  oder  , konischer  Zapfen'  Abkömmlinge  eines  Distomenbauch- 
saugnapfes  dar,  während  der  vor  ihnen  gelegene  bisherige  ,Bauchsaugnapf' 
eine  accessorische  Bildung  ist,  die  wir  bei  G.  p.  in  ihrem  ersten,  noch  äußerst 
schwach  entwickelten  Stadium  erblicken«.  Die  »metastatische«  Entwicklung  der 
H.  ist  »auf  eine  sekundäre  Verkürzung  zurückzuführen«.  Eine  vermittelnde 
Stellung  zwischen  C.  p.  und  den  übrigen  nimmt  Proliemistomum  n.,  spinu- 
losiim  n.  ein. 

Skrjabin  (3)  beschreibt  TraGheophilus  n.  sisoivi  n.  aus  der  Trachea  von  Enten, 
der  Gattung  Typhlocoelum  nahestehend,  aber  durch  Ganzrandigkeit  der  Hoden 
unterschieden. 

Über  Trematoden  aus  Vögelu  s.  auch  Skrjabin (',^). 

Railliet,  Mousson  &  Henry  haben  die  Infection  eines  Lammes  mit  Fasciola 
hepatiea  erzielt  durch  direkte  Verftttterung  infizierter  Limnaea  tnmcatula.  In 
einem  Teil  der  Redien  waren  freilich  die  Cercarien  encystiert.  Die  Distomen 
waren  nach  52  Tagen  6-9  mm  lang  und  3-4  mm  breit  und  fanden  sich  nicht 
in  den  Gallengängen,  sondern  in  besonderen  Gängen  innerhalb  des  Parenchyms 
der  Leber.  Also  erscheint  Einwanderung  auf  der  Blutbahn  statt  durch  den 
Choledochus  möglich.  Direkte  Einwanderung  der  Cercarien  durch  die  Haut 
konnte  nicht  erzielt  werden. 

Hoiighton  vermutet  auf  Grund  von  Fütterungsversuchen,  bei  denen  die  In- 
fection junger  Katzen  gelang,    den  Zwischenwirt  von   Glonorchis  endemieus  in 


C.  Plathelminthes.    c.   Trematodes.  221 

kleinen  Cypriniden  der  Gattung  Notropis,  in  deren  Darm  junge,  0,4  mm  lange 
unbestachelte  Distomenlarven  gefunden  werden  (per  os  aufgenommene  Cercarien 
nach  Verlust  des  Schwanzes'?),  aber  nie  encystierte  Distomen. 

Über  Opisthorchiiden  s.  ferner  Ciurea  und  Guerrini. 

Nach  Meier  kann  nach  Durchschneiduug  von  Distomum  tereticolle  in 
günstigen  Fällen  das  Ende  des  durchschnittenen  Darmes  sowie  die  ganze  Wunde 
sich  vollkommen  schließen.  Beim  Absterben  beginnt  die  Zersetzung  am  vorderen, 
der  Wunde  entgegengesetzten  Korperende,  und  das  der  Wunde  anliegende  bleibt 
sogar  ohne  Änderung  seiner  Farbe  lange  am  Leben,  anscheinend  infolge  von 
Differenzierung  der  um  die  operierte  Stelle  gelegenen  sich  gleichsam  verjüngen- 
den Zellen.  —  Bei  Triaenophorus  erfolgte  Vernarbung  der  Wunde  nicht.  Beim 
Beginn  des  Absterbens  treten  starke  Anschwellungen  des  Körpers  auf,  die  mit 
einer  Zerstörung  der  Gewebe  verbunden  sind. 

Odhner(^)  betont  bei  Beschreibung  von  Echinostomuni  malayanum  erneut 
die  grundlegende  systematische  Bedeutung  des  Baues  der  Copulationsorgane 
innerhalb  der  Echinostomiden. 

Über  Echinostomum  jnriforme  n.  s.  Blanc  &  Hedin  sowie  Raiiliet  &  Henry  (^], 
die  die  Art  zu  Äsoocotyle  stellen. 

Kemnitz  fand  bei  Untersuchungen  an  Brachycoelium  salamandrae,  daß  in 
ruhenden  Ovogonien  und  Spermatogonien  sich  meist  2  Chromatinnucleolen  finden, 
während  der  synaptischen  Stadien,  in  den  Prophasen  I  und  in  den  ausgebil- 
deten Vorkernen  dagegen  nur  1  solcher.  Bei  ausnahmsweiser  Verschmelzung 
beider  Vorkerne  sowie  in  späteren  Furchungskernen  sind  dagegen  wieder 
2  Nucleolen  vorhanden.  Er  schließt  hieraus  auf  eine  weitgehende  Selbständig- 
keit väterlicher  und  mütterlicher  Kernanteile  (Gonomerie).  Die  Chromosomen 
der  Mitose  beziehen  einen  Teil  ihrer  Substanz  von  den  Chromatinnucleolen  und 
umgekehrt.  Die  Synapsis  ist  ein  Kunstprodukt,  aber  für  die  Zeit,  in  die  sie 
fällt,  muß  ein  Zustand  des  Kernes  angenommen  werden,  der  in  irgend  einer 
Weise  das  Auftreten  dieses  Phänomens  besonders  begünstigt.  Neben  weiteren 
cytologischen  Einzelheiten  der  Wachstumsperiode  bespricht  Verf.  dann  noch 
besonders  das  Reductionsproblem. 

Wassermann  hat  die  strittige  Oogenese  von  Zoogonus  mirus  erneut  unter- 
sucht. In  einigen  Fällen  wurden  mit  Sicherheit  12,  in  einem  anderen 
wohl  atypischen  ganz  sicher  14  Chromosomen  gezählt  (mit  Gregoire  09  Verm. 
39  gegen  A.  &  K.  Schreiner  09  Verm.  40  und  Goldschmidt  05  Verm.  32).. 
—  Eine  Vermehrung  der  Eier  durch  Oogonienteilungen  scheint  im  ge- 
schlechtsreifen  Z.  m.  nur  noch  in  sehr  geringem  Grade  stattzufinden.  —  In 
den  Oocyten  ergibt  sich,  >daß  der  erste  Schritt  zur  Segmentierung  des 
kontinuierlichen  Fadens  in  dem  Auftreten  sekundärer  Kerben  beobachtet 
werden  konnte,  daß  in  einer  weiteren  Phase  die  durch  Kerben  voneinander 
getrennten  Fadenteile  weiter  auseinander  liegen,  so  daß  zwischen  ihren  Enden 
größere  Dehiscenzen  entstehen,  bis  endlich  ein  Segment  und  zwar  wahrschein- 
lich das  an  einem  Knäuelende  gelegene  sich  von  den  übrigen  vollständig 
loslöst«.  Hierauf  lösen  sich  weitere  Schleifen  von  dem  Knäuel  ab,  die  zu- 
nächst keine  bestimmte  Orientierung  im  Kernraum  besitzen.  Im  vollendeten 
Bukettstadium  sind  dagegen  sämtliche  Schleifen  U-förmig  gebogen  und  gleich- 
artig orientiert,  so  daß  ihre  Bügel  dem  einen,  ihre  freien  Enden  dem  entgegen- 
gesetzten Pole  des  Kernes  zugewandt  sind.  Inzwischen  ist  auch  die  ßeduction 
der  Chromosomenzahl  erfolgt,  indem  das  Bukett  nur  von  6  (statt  der  normalen 
12)  Schleifen  gebildet  wird.  Diese  Reduction  erfolgt  als  Metasyndese  durch 
Vereinigtbleiben  zweier  Chromosomen  an  ihren  Enden  (gegen  Gregoire).  Auf 
das    Bukettstadium    folgt    die  Wachstumsperiode    der    Oocyten    mit  ruhendem 


222  II-  Referate.     5.  Vermes. 

Kern.  Die  dem  Kernwachstum  entsprechende  Chromatinvermehrung  erfolgt 
»durch  die  Einverleibung  von  im  Plasma  befindlichen  Vorstufen  des  Chromatins 
in  den  Kern«  und  dieser  »Chromatineintritt*  kann  im  Präparat  umgekehrt  den 
Eindruck  eiuer  Chromidienbildang  durch  Chromatinaustritt  erwecken.  Erst  wenn 
das  einzelne  Ei  von  Z.  das  syncytiale  Ovarium  verläßt,  wird  »in  großem  Um- 
fang" Chromatin  aus  dem  Keimbläschen  ausgestoßen«,  ohne  daß  aber  dement- 
sprechende  Chromidien  gebildet  werden.  — ■  Die  Reductionsfrage  bei  den 
Reifungsteilungen  bleibt  offen  (gegen  Goldschmidt).  Während  »der  reductio- 
nelle  Charakter  der  ersten  Reifungsteilung  sich  nicht  wahrscheinlich  machen 
läßt«,   »kann  die  zweite  Reifungsteilung  nur  äquationell  sein«. 

H.  L.  Osborn  beschreibt  ausführlich  Loxogenes  arcamim  (vgl.  12  Verm.  37) 
unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Stacheln  im  Bauchsaugnapf  und  in  den 
Endabschnitten  der  Genitalwege,  sowie  der  Subcuticula.  In  letzterer  wur- 
den auf  der  Dorsalfläche  von  Tieren,  die  in  Cysten  am  Pylorus  gelebt  hatten, 
eigenartige  große  Zellen  gefunden,  die  den  Bewohnern  der  Harnblase  fehlten. 
Vielleicht  werden  in  ihnen  Excretionsstoffe  gespeichert,  die  bei  den  encystierten 
Parasiten  nicht  ohne  Schaden  nach  außen  entleert  werden  können. 

Nach  Yokogawa  steht  Metagonimus  n.  yokogawai  n.  der  Gattung  Heterophyes 
nahe,  unterscheidet  sich  aber  durch  etwas  anderen  Bau  des  Genitalnapfes. 
Encystierte  Jugendformen  fanden  sich  in  verschiedenen  Organen  des  Salmo- 
niden Plecoglossus  altivelUs.  Ihre  Umwandlung  zum  geschlechtsreifen  Tier 
wird  nach  Fütterungsversuchen  an  Mäusen  geschildert. 

R.  Dollfus(2)  schildert  ausführlich  das  Jugendstadium  (»Metacercarie«)  von 
GymnopluMus  sp.,  das  in  Donex,  vittatus  zwischen  Mantel  und  Schale  schmarotzt, 
wohin  die  Cercarie  wahrscheinlich  direkt  von  außen  eingedrungen  ist.  Der 
Parasit  ruft  eine  lokale  Reizung  des  Mantelepithels  hervor  und  stört  die  nor- 
male Schalensecretion.  Für  den  Einschluß  lebender  Parasiten  durch  Schalen- 
substanz, wie  derselbe  bei  Tetrarhynchenscolices  vorkommt,  fehlt  für  G.  der 
Nachweis.  In  Perlen  eingeschlossene  Metacercarien  sind  abgestorben  und  waren 
dies,  zum  mindesten  in  ihrer  Mehrzahl,  auch  bereits  bei  Beginn  ihrer  Ein- 
stülpung. Anschließend  wird  noch  ein  in  den  Trematoden  schmarotzendes 
Microsporid  beschrieben,  Nosema  Icgeri  n. 

Jameson  &  Nicoll  beschreiben  Gymnopliallus  oedeniiae  n.,  affinis  n.,  macro- 
porus  n.  und  ovoplemis  n.,  sämtlich  aus  Oedemia  nigra.  Infection  von  0.  n. 
durch  Verfütterung  larvenhaltiger  Miesmuscheln  gelang  nicht. 

Wright  macht  anatomische  Angaben  über  Microphallus  opacics.  Das  Ex- 
cretionssystem  zeigt  jederseits  8  große  Wimperzellen  in  sehr  regelmäßiger 
Anordnung:  4  liegen  mehr  ventral  und  4  mehr  dorsal,  aber  auch  4  in  der 
vorderen  und  4  in  der  hinteren  Körperhälfte.  Die  Excretionsgefäße  zeigen  in 
ihrem  Verlauf  von  der  großen  V  förmigen  Excretionsblase  bis  zu  den  Wimper- 
zellen durchweg  3  Gabelungen,  deren  1.  nahe  der  Mitte  der  Körperlänge  liegt 
und  einen  vorderen  und  hinteren  Hauptstamm  entstehen  läßt,  während  aus  der 
3.  die  zu  je  einer  dorsalen  und  einer  ventralen  Wimperzelle  führenden  End- 
gefäße hervorgehen.  Von  der  Hauptcommissur  des  Nervensystems  gehen 
jederseits  außer  Nerven  des  Mundsaugnapfes  4  Längsnerven  ab,  außer  dem 
Hauptnerven  ein  dicht  unter  diesem  verlaufender  ventraler,  ein  dorsaler  und  ein 
lateraler.  Dottergänge  und  Vasa  efferentia  verlaufen  asymmetrisch.  In 
jungen  Exemplaren  mit  noch  wenig  entwickeltem  Uterus  und  kleiner  Samen- 
blase sind  Dotterstöcke,  Ovarien  und  Hoden  auffällig  groß,  bei  älteren  mit 
voller  Entwicklung  von  Uterus  und  Samenblase  wesentlich  kleiner;  von  den 
Dotterstöcken   werden  dann    sogar  mitunter   nur  Reste   ihrer  Ausführungsgänge 


C.  Plathelminthes,     d.  Cestodes.  223 

und  vielleicht  einige  wenige  verstreute  Dotterzellen  gefunden.  Ein  Exemplar 
zeigte  2  Ovarien. 

Nach  Cort(2)  haftet  Clinostomum  inarginatum  nicht  nur  mit  dem  Bauch- 
saugnapf sehr  fest  an  der  Mundschleimhaut  des  Wirtes  [Ardca]^  sondern  auch 
das  charakteristische,  den  Mundsaugnapf  umgebende  Oralfeld  und  ebenso,  dank 
der  starken  Dorsoventralmuskulatur,  die  ganze  postacetabulare  Ventralfläche, 
unter  scharfer  Pressung  der  Seiteuränder  gegen  die  Schleimhaut  bei  starker 
Kontraction  des  ganzen  Hinterkörpers,  üben  eine  sehr  kräftige  Saugwirkung 
aus.  Die  Larve  lebt  encystiert  in  Fischen,  die  von  C.  atte?iuatum  dagegen  in 
Fröschen. 

Katsurada  beschreibt  Schistosomum  japonicum.  Die  Unterschiede  gegen- 
über S.  haematohium  liegen  wesentlich  in  den  Darmschenkeln,  die  erst  weiter 
hinten  verschmelzen  und  beim  Q  nach  der  Verschmelzung  dicker  sind,  in  der 
Lage  des  Keimstockes  fast  in  der  Körpermitte,  so  daß  der  Uterus  sich  noch 
in  die  vordere  Hälfte  des  Hinterkörpers  hineinerstreckt  und  der  Dotterstock  nicht 
die  ganze  Körperhälfte  an  Länge  erreicht,  sowie  in  den  Eiern,  die  keinen  End- 
stachel besitzen,  wohl  aber  einen  kleinen  Seitenstachel  oder  an  dessen  Stelle 
eine  Verdickung  der  Schaleusubstanz.  In  der  Pfortader  einer  Katze  wurden 
7  Tage  nach  künstlicher  Infection  durch  Eintauchen  in  infiziertes  Grabenwasser 
junge  Distomen  gefunden,  deren  größtes  0,438  mm  lang  und  0,12  mm  breit 
war.  »Wahrscheinlich  sind  die  Larven  nach  dem  Eindringen  in  qualitativer 
Hinsicht  dem  ausgewachsenen  Tiere  fast  gleich  und  bloß  quantitativ  davon  ver- 
schieden.«  21  Monate  nach  künstlicher  Infection  eines  Hundes  hatten  die  Para- 
siten noch  lebhaft  fungierende  Genitalien. 

Miyagawa(^)  ergänzt  seine  Angaben  über  den  Infectionsweg  von  Schistosomum 
japonicum  (12  Verm.  40).  Er  konnte  die  durch  die  Haut  eingedrungenen  Larven 
in  den  Lymphgefäßen  und  im  Ductus  thoracicus  nachweisen,  aber  nur  so  spär- 
lich, daß  als  der  eigentliche  Wanderungsweg  nicht  das  Lymph-,  sondern  das 
Blutgefäßsystem  zu  beti*achten  ist.  Die  Länge  der  im  Lymphsystem  gefun- 
denen jungen  Würmer  schwankte  zwischen  0,035  und  0,052  mm,  die  Breite 
zwischen  0,013  und  0,020  mm;  ihre  Größe  entsprach  der  der  jüngsten  im  Blute 
gefundenen  Würmer.  —  Miyagawa(^)  stellt  ferner  fest,  daß  die  freilebende 
Larve  von  Seh.  jap.  nicht  im  fließenden  Wasser  schwimmt,  sondern  am  Boden 
des  Bachbettes  lebt. 

Das  von  Skrjabin (^)  beschriebene  Schistosomum  turkestanicum  n.  ist  durch 
eine  auffällig  große  Zahl  von  Hodenbläschen  (77-80)  ausgezeichnet. 

d.  Cestodes. 

Hierher  Cholodkowsky(i),  Fuhrmann(i)  und  Mola. 

Über  Cestoden  des  Menschen  s.   BettenCOUrt. 

Über  Cestoden  aus  Fischen  s.  Obersteiner  und  Southwell. 

Über  Glykogen  bei  Cestoden  s.  o.  p  208  Ortner-Schönbach. 

Skrjabin (^)  beschreibt  neben  einer  Hirudinee  (Trachelobdella  turkestanica) 
Caryophyllaeus  syrdarjensis  n.  Die  Faserzellstränge  sind  wesentlich  stärker 
ausgebildet  als  bei  G.  laticeps.  Das  Vas  deferens  bildet  vor  dem  Cirrusbeutel 
ein  dichtes  Konvolut  von  Schlingen;  der  Uterus  liegt  vorwiegend  zwischen 
Keimstock  und  Cirrusbeutel,  doch  gehen  einzelne  Schlingen  über  die  Keimstock- 
commissur  hinaus,  während  die  vordersten  den  Cirrusbeutel  umgreifen. 

Rätz(^)  fand  in  der  Muskulatur  ungarischer  Schweine  eine  11-11,5  cm  lange, 
1,2-2  mm  breite  Bolhriocephalidenlarve,  Sparganum  raillieti  n.    Nach  Fütterung 


224  II'  ßeferate.     5.  Vermes. 

an   einen  Hund  wurde  am  38.  Tage    eine  mazerierte,    14,5  mm  lange,   aus  37 
Proglottiden  bestehende  Bandwurmkette  ohne  Scolex  gefunden. 

Chaloner  fand  in  der  Darmwand  und  benachbarten  Organen  von  Sahno  fario 
eingekapselte  Plerocercoide  und  entscheidet  sich  dafür,  daß  sie  zu  Dijohyllo- 
hothrium  sp.  aus  Mcrgus  serrator  gehören,  [Groß.] 

Beddard(^)  bespricht  mehrere  Acanthotaenia  aus  FamwMs-Arten,  besonders 
A.  nüotiea  n.,  varia  n.  und  gracüis  n.  Jede  A.  ist  auf  eine  bestimmte  Wirtsart 
beschränkt,  aber  die  gleiche  F.-Art  kann  mehrere  Arten  von  A.  beherbergen. 
Die  Sonderung  von  Mark-  und  Rindenschicht  ist  auf  Kopf  und  Hals  beschränkt 
und  in  den  Proglottiden  nicht  mehr  kenntlich.  Bei  A.  v.  ist  häufig  eine  Reihe 
von  Eiern  in  einer  gemeinsamen  Hülle  eingeschlossen,  was  den  Anschein  einer 
Teilung  eines  ursprünglichen  Eies  erweckt.  Einmal  lagen  in  einer  Proglottis 
männliche  und  weibliche  Genitalöffnung  abnormerweise  statt  nebeneinander  auf 
entgegengesetzten  Seitenwänden.  —  Bei  Ojyhidotaenia  n.  oiajae  n.  besitzt  der 
Uterus  zahlreiche  ventrale  mediane  Öffnungen,  und  seine  Seitenäste  sind  dicht 
mit  Drüsenzellen  besetzt,  die  anderen  Ichthjotaeniiden  fehlen  und  wahrscheinlich 
die  Eischale  secernieren,  da  eine  Schalendrüse,  die  derjenigen  anderer  Cestoden 
entspräche,  nicht  vorhanden  ist. 

Beddard  {^)  beschreibt  Ichthyofaenia  gahonica  n.  und  Ophidotaenia  russelli  n. 
aus  Schlangen.  Beide  sind  durch  Kürze  der  Seitenäste  des  Uterus  ausge- 
zeichnet, die  bei  0.  r.  ebenso  wie  bei  0.  najae  mit  gestielten  DrüsenzeUen  be- 
setzt sind.  Bei  0.  r.  liegt  eine  große  Öffnung  am  Vorderende  des  Uterus;  da- 
neben kommen  häufig  noch  mehrere  sekundäre  Uterusöffnungen  im  Verlauf  des 
medianen  Längsstammes  vor. 

Beddard  (2)  beschreibt  Solenotaenia  n.  viperis  n.  aus  Lachesis  alternans  mit 
sehr  großen  Saugnäpfen  und  einem  kleineu  saugnapfähnlichen  Gebilde  am  Scheitel 
des  Scolex.  Der  Uterus  öffnet  sich  im  Gegensatz  zu  Ophidofaenia  sekundär 
in  einem  zentralen  Längsspalt;  Kernanhäufungen  scheinen  aber  noch  rudimen- 
täre lokalisierte  Uterusöffnungen  darzustellen;  die  Seitenäste  des  Uterus  sind  auch 
hier  mit  gestielten  Drüsenzellen  dicht  besetzt. 

Pintner  hat  eine  Reihe  von  Tetrarhynchen  anatomisch  eingehend  unter- 
sucht und  gibt  zunächst  eine  Reihe  von  neuen  Termini  für  die  Ablösuugsweise 
der  Glieder  (apolytische  Kette  mit  Ablösung  der  reifen  Glieder,  euapolytische 
mit  Ablösung  bei  beginnender  Reife  und  weiterem  Wachstum  der  isolierten 
Glieder,  hyperapolytische  mit  Ablösung  vor  Eintritt  der  Reife,  anapolytische 
ohne  autonome  Loslösung)  und  die  Form  der  Kette  (craspedot  oder  acrasped).  Am 
Scolex  der  Tetrarhynchen  sind  zu  unterscheiden  Pars  bothridialis,  vaginalis^ 
bulbosa  und  postbulbosa,  deren  gegenseitige  Größenverhältnisse  ebenso  wichtige 
Differentialcharaktere  darstellen  wie  die  Fonn  der  Muskelkolben,  die  Histologie 
des  Retractors  und  dessen  hintere  Ansatzstelle  u.  a.  - —  Nach  einer  auf  ana- 
tomischer Grundlage  beruhenden  Charakterisierung  des  T.  ruficollis  folgt  dann 
eine  Besprechung  der  Geschlechtsform  von  Anthocephalus  elongatus.  Der  Cirrus- 
beutel  ist  hohl,  der  mächtige  Cirrus  endet  im  eingestülpten  Zustande  in  diesem 
hohlen  Cirrusbeutel  mit  freiem  Ostium  ohne  Zusammenhang  mit  dem  Vas  deferens 
und  in  den  Cirrusbeutel  münden  2  große  gestielte  Blasen  mit  kontraktiler  Wand, 
deren  eine  das  Vas  deferens  aufnimmt,  während  die  andere  blind  geschlossen 
ist.  Der  große  Hohlraum  in  diesem  Cirrusbeutel  ist  dadurch  entstanden,  daß 
eine  als  Vesicula  seminalis  entstandene  Blase  bei  allmählichem  Wachstum  das 
ganze  Innere  des  Cirrusbeutels  ausgefüllt  und  das  parenchymatöse  Zwischen- 
gewebe völlig  verdrängt  hat,  so  daß  ihre  Wand  sich  der  inneren  Cirruswand 
unmittelbar  anlegt.  Bei  T.  ruficollis  kommt  dies  als  zeitweiliger  physiologischer 
Zustand  vor,  bei  A.  e.  ist  es  dauernd  festgehalten.   —   Zum  Schluß  gibt  Verf. 


C.  Plathelminthes.     d.  Cestodes.  225 

eine  vorläuflge  Charakterisierung  von  anatomisch  begründeten  Gattungen  der 
Trypanorhynchen :  Eutetrarhynchus  n, ,  Stenoboihrium ,  Lakistorhynchus  n., 
HalysGOrhynchus  n.,  Sphyriocephalus  n. 

Schaefer  hat  die  Entwicklung  der  Geschlechtswege  bei  Taenia  und 
bei  Bothridium  pythonis  untersucht.  Die  1.  Anlage  ist  eine  Kernanhäufung  in 
der  Markschicht  in  der  Mitte  der  Proglottis.  Urgeschlechtszellen  sind  vor  dem 
Auftreten  der  keimbereitenden  Organe  nicht  erkennbar.  An  den  Stellen,  wo 
später  die  Hodenbläschen  auftreten,  fallen  Teilungen  der  Myoblasten  durch 
ihre  Häufigkeit  auf.  Mitosen  sind  überall  da  nachzuweisen,  wo  sich  jene  Kern- 
anhäufungen zeigen;  die  Teilungen  verlaufen  offenbar  sehr  rasch.  Vagina 
und  Vas  deferens  legen  sich  zunächst  als  gemeinsamer  Strang  an  (gegen  Balss 
08  Verm.  40).  Bei  B.  p.  entstehen  Hoden  und  Dottersäcke,  bei  T.  nur  die 
Hoden  getrennt  von  der  gemeinsamen  Anlage  der  übrigen  Geschlechtsorgane. 
Die  weitere  Entwicklung  bietet  bei  B.  primitivere  Verhältnisse  als  bei  T.  Bei 
B.  ordnen  sich  in  der  Anlage  des  Vas  deferens  die  Kerne  zu  2  konzentrischen 
Schichten,  zwischen  denen  eine  Membran  gebildet  wird,  an  die  dann  die  Kerne 
der  inneren  Schicht  näher  heranrücken  bei  noch  erhaltenem  axialem  Zusammen- 
hang der  Zellen.  Erst  später  erweitert  sich  der  Strang  und  entsteht  ein  Lumen, 
worauf  bei  den  Zellen  der  inneren  Lage  eine  secretorische  Tätigkeit  einzu- 
treten scheint.  »Das  Epithel  bleibt  dauernd  bestehen.  Doch  scheint  eine  rela- 
tive Verminderung  der  Kerne  einzutreten,  die  wohl  auf  die  Vergrößerung  des 
Organes  ohne  gleichzeitige  Kernvermehrung  zurückzuführen  ist.«  Ähnlich  ver- 
läuft auch  die  Entwicklung  der  Vagina.  Bei  T.  bildet  dagegen  das  Epithel 
von  Vas  deferens  und  Vagina  die  Cuticula  und  geht  dabei  zugrunde,  indem 
die  Epithelkerne  eine  Verminderung  erfahren  und  gleichzeitig  durch  die  »Basal- 
membran« hindurch  in  das  angrenzende  Parenchym  einsinken.  Der  Subcuticula 
kann  der  Epithelcharakter  nicht  abgesprochen  werden,  und  die  oberflächliche 
Cuticula  der  Trematoden  und  Cestoden  ist  daher  ectodermalen  Ursprunges 
(gegen  Balss). 

Nach  Young  entwickeln  sich  die  Geschlechtsorgane  von  Taenia  pisiformis 
aus  undifferenzierten  Parenchymzellen.  Die  Geschlechtswege  besitzen  zeitweise 
sämtlich  ein  Epithel,  doch  wird  dieses  in  Vagina  und  Cirrus  zu  einer  Cuticula 
metamorphosiert,  so  daß  beide  im  ausgebildeten  Zustande  epithellos  sind.  In 
den  anderen  Genitalwegen  unterbleibt  die  Bildung  einer  Cuticula:  in  Oviduct 
und  Dottergang  behält  das  Epithel  seinen  ursprünglichen  Bau,  in  Uterus  und 
Vas  deferens  wird  es  infolge  deren  starker  Ausweitung  stark  abgeflacht  unter 
weiter  Trennung  der  einzelneu  Zellen  voneinander.  Mitose  ist  selten  in  späteren 
Furchungsstadien  und  in  abortiver  Form  bei  der  Gametogenese.  Neben  Amitose 
scheint  auch  Entwicklung  von  Kernen  aus  Chromidien  und  »de  novo«  vorzu- 
kommen. Zur  Bildung  des  Eies  treten  im  Oviduct  oder  im  Uterus  eine  Ei- 
und  eine  Dotterzelle  zusammen. 

Harman  findet  bei  Taenia  teniaeformis  (=  T.  crassicollis)  keinerlei  An- 
zeichen für  das  Vorkommen  von  Amitose.  Die  Teilungen  der  Sperma- 
togonien  und  Oogonien,  die  Reifeteilungen  und  die  Furchung  des  Eies  erfolgen 
durch  Mitose.  Bei  der  Furchung  geht  die  Kernteilung  der  Plasmateilung  so 
weit  voraus,  daß  das  Ei  syncytialen  Charakter  gewinnt;  die  rekonstruierten 
Tochterkerne  sind  sehr  groß  und  können  sich  daher  nahe  berühren.  Der  Er- 
nährungszustand der  Katze  (vorausgegangene  mehrtägige  reichliche  Fütterung 
oder  Hunger)  war  ohne  Einfluß  auf  die  Häufigkeit  der  Zellteilungen  bei  den 
Parasiten,  ebenso  die  Abtötung  der  Katze  durch  Chloroform  und  die  Jahres- 
oder Tageszeit. 

Über   Taenia  saginata  s.   Nauwerck,  über  T.  echinococcus  Deve(^-^j. 

Zool.  Jaliresbericlit.     1913.     II.  Referate.    5.  Vermes.  15 


226  II-  Referate.    5.  Vermes. 


J 


J.  Scott  (^)  hat  bei  Versuchen  mit  den  Cysticerken  von  T.  serrata  festgestellt 
daß  die  Scoleces  ausgestülpt  Averden,  wenn  die  Würmer  der  Einwirkung  vor 
künstlichem  Magensaft  und  hierauf  von  künstlichem  Pancreassaft  ausgesetzi 
wurden.  Pancreassaft  allein  war  weniger  wirksam,  in  NaCl-  und  HCl-Lö- 
sungen  erfolgte  keine  Ausstülpung,  im  Magensaft  waren  nach  31/2  Stunden  di( 
Blasen  verdaut,  während  die  Scoleces  in  der  Regel  auch  noch  nach  21stün-i 
digem  Aufenthalt  durch  die  unterbleibende  Ausstülpung  gegen  Verdauung  ge- 
schützt waren. 

Ransom(')  schildert  Cysticercus  ovis,  gewöhnlich  im  intermuskulären  Binde- 
gewebe von  Herz  und  Zwerchfell  lokalisiert,  nicht  selten  auch  in  Kaumuskeln 
und  Zunge,  gelegentlich  auch  an  anderen  Stellen.  —  C.  o.  ist  C.  cellulosae 
ähnlich,  aber  kleiner,  seine  Haken  sind  etwas  anders  geformt  und  meist  etwas 
zahlreicher.  Er  kann  seine  volle  Entwicklung  in  weniger  als  3  Monaten  er- 
reichen, im  Herzen  sitzende  Exemplare  neigen  zu  frühzeitiger,  mitunter  bereits 
nach  weniger  wie  3  Monaten  nach  der  Infection  deutlicher  Degeneration.  Ge- 
schlechtsreif wird  die  Tänie  im  Hund,  7  Wochen  nach  der  Verfütterung  der 
Finne.  Sie  ist  Taenia  marginata  ähnlich,  aber  die  Proglottiden  sind  nicht  so 
dick,  ihre  hinteren  Ränder  springen  stärker  vor,  Genitalpapille  und  Genital- 
atrium sind  größer,  die  Hoden  reichen  nicht  bis  an  den  Hinterrand  der  Pro- 
glottis, sondern  fehlen  seitlich  am  Dotterstock,  der  Uterus  hat  viel  zahlreichere 
(20-25)  Seitenäste.  —  Hierher  auch  Ransoml^). 

Nach  Bischoff  kommt  in  Hyrax  von  Cestoden  neben  zahlreichen  Arten  von 
Inermicapsifer  nur  noch  Änoplocephala  spatula  vor.  Die  Artunterschiede  der 
9  beschriebenen  /.  betreffen  außer  der  Gesamtgröße  wesentlich  die  Lage  der 
durchweg  einseitigen  Genitalöffnungen  am  Gliedrande  (in  dessen  Mitte  oder 
mehr  oder  weniger  dem  Hinterende  genähert),  die  Zahl  und  Anordnung  der 
Hoden,  die  Größe  des  Cirrusbeutels  und  die  Zahl  der  Eikapseln  in  reifen  Pro- 
glottiden. Die  Gattung  ist  mit  ihren  zahlreichen  Arten  völlig  auf  Hyrax  be- 
schränkt. —  Bei  Ä.  s.,  die  Ä.  zehnte  sehr  nahe  steht,  finden  sich  manchmal 
sterile  Proglottiden  am  Hinterende,  indem  offenbar  vom  Scolex  aus  zunächst 
eine  Reihe  Glieder  sich  abschnüren,  die  überhaupt  keine  Genitalorgane  ent- 
wickeln, und  erst  nach  diesen  die  später  zur  normalen  Geschlechtsreife  ge- 
langenden Proglottiden  gebildet  werden.  Es  können  aber  sterile  Proglottiden 
auch  vor  den  fertilen  vorhanden  sein,  so  daß  bei  der  Entwicklung  der  Pro- 
glottiden anscheinend  in  einem  gewissen  Wechsel  sterile  und  fertile  Proglottiden- 
strecken  gebildet  werden. 

Beddard(^)  beschreibt  Dipylidium  dotigolense  n.  und  Diplopylidium  n.  ge- 
nettae  n.  In  reifen  Proglottiden  von  Dipy.  d.  liegen  die  Embryonen  einzeln  in 
kleinen  Kammern,  die  keine  specielle  Begrenzungsmembran  erkennen  ließen, 
wie  solche  bei  Dipy.  caninum  stets  vorhanden  ist.  Dipl.  g.  hat  2  Reihen  von 
je  17  Haken  am  kissenförmigen  Rostellum,  doppelte  Genitalorgane  und  in  reifen 
Proglottiden  ist  auch  hier  der  Uterus  durch  zahlreiche  kleine  Kammern,  die  je 
ein  embryonenhaltiges  Ei  bergen,  ersetzt,  ohne  daß  aber  im  Gegensatz  zu  Di])y. 
ein  Stadium  mit  größeren,  mehrere  Eier  enthaltenden  Hohlräumen  vorhergehen 
soll;  eine  die  Kammern  auskleidende  Begrenzungsmembran  ist  nicht  vorhanden. 
Dipl.  ist  mit  Dipy.  und  Monopylidiimi  verwandt. 

Beddard(^)  beschreibt  Eugonodacum  n.  oedicnemi  n.,  verwandt  mit  Mono- 
pylidium,  aber  von  diesem  unterschieden  durch  Hakenlosigkeit  des  langen,  sehr 
muskulösen  Rostellums  sowie  dadurch,  daß  die  Eier  in  reifen  Proglottiden  ein- 
zeln im  Parenchym  liegen.  Von  einem  Uterus,  der  etwa  später  nach  Art  von 
M.  und  DipTjlidium  zerfiele,  war  auch  in  jüngeren  Proglottiden  keine  Spur  auf- 
findbar.   Die  Zellen,  die  die  einzelnen  Eier  im  Parenchym  umgeben,  sind  wahr- 


D.  Nematodes.  227 

scheinlich  Ovarial-  oder  Dotterzellen ,  die  sich  nach  Art  eines  FoUikelepithels 
am  die  sich  entwickelnden  Eier  anordnen.  Erst  nachträglich  tritt  zwischen 
ihnen  und  dem  Ei  ein  Hohlraum  auf,  und  während  der  Embryonalentwicklung 
verschwinden  die  Zellen. 


D.  Nematodes. 

Hierher  Jägerskiöld. 

Über  freilebende  Nematoden  s.  Ssaweljew,  Filipjew,  Ditlefsen. 

Martini  findet,  daß  sich  alle  Organe  der  Nematoden  in  ihrer  Topographie 
und  Histologie  recht  gut  auf  die  der  Rhabdocoelen,  speciell  der  hysterophoren 
Turbellarien  beziehen  lassen.  Am  nächsten  scheine  ihnen  unter  den  lebenden 
Formen  die  Gattung  Prorhynchus  zu  stehen,  trotz  der  unpaaren  Ausbildung 
des  weiblichen  Geschlechtsapparates,  der  Ausbildung  des  männlichen  ganz  am 
Vorderende  und  Unstimmigkeiten  im  Nervensystem  bei  diesem  Turbellar.  — 
Oxyuris  curvula  zeigt  in  vielen  Beziehungen  primitivere  Verhältnisse  als  Ascaris. 
Der  Pharynx  besteht  aus  22  Epithelzellen  und  28  Muskelzellen,  enthält  20 
Ganglienzellen  und  eine  7  kernige  Drüse  und  ist  nach  außen  durch  eine  Mem- 
))ran  abgeschlossen,  die  als  Basalmembran  der  Epithelzellen  erscheint,  da  diese 
in  eigenartiger  W^eise  mit  Fortsätzen  zwischen  den  Muskelzelleu  hindurch- 
greifen und  sich  auf  deren  Außenfläche  wieder  stärker  ausbreiten.  Auf  den 
i'harynx  folgt  ein  kurzes  Zwischenstück,  von  5  Zellen  mit  Stäbchensaum  ge- 
bildet. Der  Mitteldarm,  in  dessen  Epithel  Zellkonstanz  fehlt,  und  der  eine 
9 zellige  Muscularis  besitzt,  ist  von  einem  Bindegewebe  umhüllt,  das  Ausläufer 
an  die  Leibeswand  entsendet  und  einen  einzigen  großen  Kern  enthält.  Der 
Enddarm  besteht  aus  7  Epithelzellen  und  beim  2  ^  Drüsen-  und  3  Muskel- 
zellen, beim  (^  6  Drüsen-  und  zahlreicheren  Muskelzellen.  Die  Leibeswand 
enthält  im  ganzen  65  Muskelzellen:  im  Epithel  fällt  jederseits  in  der  Seiten- 
linie eine  Reihe  von  16  großen  Zellen  auf;  der  dorsale  und  ventrale  Teil  des 
Seitenfeldes  ist  als  vielkerniges  Syncytium  ohne  Zellkonstanz  ausgebildet,  in 
eine  konstante  Anzahl  einzelner  Zellen  gegliedert  ist  dagegen  die  Epidermis 
des  Vorderendes.  Im  Nervensystem,  in  dem  die  Hauptansammlung  von  Gan- 
g:lienzellen  wie  bei  Trematoden  in  der  Lateralgegend  liegt,  herrscht  ebenfalls 
völlige  Zellkonstanz.  Das  Excretionsorgan  besteht  aus  4  Zellen,  der  Genital- 
apparat läßt  nirgends  Zellkonstanz  erkennen. 

Zograf(^)  beschreibt  Bunonema  hogdanowi  n.,  das  auf  der  Bauchfläche  fast 
auf  der  ganzen  Länge  des  Körpers  paarige  »Füßchen  in  Gestalt  von  Höckerchen < 
besitzt,  die  nur  dem  zugespitzten  Hinterende  fehlen  und  beim  Erwachsenen 
2-5  Mikra  lang  sind.  Ihre  Spitze  kann  mehr  oder  weniger  in  die  Basis  einge- 
stülpt werden.  Das  I.Paar  ist  verschmolzen,  dann  folgen  29  deutlich  gesonderte 
Paare,  hierauf  noch  1  unpaarer  Fuß.  Um  die  aussttilpbare  Mundöflfnung  stehen 
2  Paar  Borsten  (vergl.  05  Verm.  50). 

E.  Krüger  hat  bei  Rhahditis  aberrans  n.  aus  feuchter  Erde  Fortpflanzung 
und  Keimzellbildung  näher  untersucht.  Das  Q  bringt  in  4-5  Tagen 
220-260  Eier  hervor.  Aus  diesen  geht  spätestens  2  Tage  nach  der  Reifung 
eine  junge  Larve  hervor,  die  innerhalb  von  10-11  Tagen  unter  4  maliger 
Häutung  heranwächst.  Der  Eiproduction  geht  eine  Samenproduction  voraus, 
trotz  dieses  hermaphroditischen  Baues  der  Tiere  erfolgt  die  Fortpflanzung  aber 
»fast  rein  parthenogenetisch«.  Nicht  hermaphrodite  (^f  sind  äußerst  selten, 
im  Verhältnis  zu  den  Q  beträgt  ihre  Zahl  nur  0,04  % .  Die  Eier  machen  nur 
eine  Äquationsteilung    durch    (18  Chromosomen).     Bei  Beginn    der  Reifeteilung 

15* 


228  II-  Referate.     5.  Vermes. 

dringt  das  Spermium  in  die  Eizelle  ein,  wird  dort  aber  alsbald  resorbiert;  der 
Eikern  wandert  nach  Bildung  des  einzigen  Polkörpers  in  das  Eizentrum  und 
beginnt  sogleich  die  Furchungsteilung.  Auch  Eier,  in  die  kein  Spermium  ein- 
gedrungen war,  entwickeln  sich  in  normaler  Weise.  Bei  der  Spermatogenese 
finden  2  Reifeteilungen  statt.  Bei  der  1.  sind  stets  8  doppelte  und  2  einzelne 
Chromosomen  erkennbar.  Nach  ihrem  Ablauf  sind  10  Univalente  Chromosomen 
vorhanden,  »d.  h.  die  8  gewöhnlichen  Chromosomen  haben  ihre  Reductions- 
teilung  durchgemacht,  während  die  Geschlechtschromosomen  äqual  verteilt 
worden  sind«.  Bei  der  2.  Reifeteilung  werden  die  8  »Autosomen«  äqual  ge- 
teilt, während  die  beiden  Geschlechtschromosomen  auf  die  beiden  Tochterzellen 
verteilt  werden,  so  daß  jede  Spermatide  9  Chromosomen  erhält.  In  Ausnahme- 
fällen geht  von  den  beiden  Geschlechtschromosomen  nach  der  2.  Reifeteilung 
nur  eines  in  den  Kern  eines  Spermiums  über,  während  das  andere  in  einem 
Restkörper  zurückbleibt,  der  von  dem  betreffenden  Spermium  später  abgestoßen 
wird,  so  daß  zweierlei  Spermien  entstehen,  von  denen  nur  die  eine  Hälfte  das 
Geschlechtschromosom  besitzt.  Die  Seltenheit  der  Spermien  ohne  Geschlechts- 
chromosom ist  eine  morphologische  Parallele  zur  Seltenheit  der  ^. 

6.  Johnson  bespricht  die  encystiert  im  Cölom  und  frei  in  den  Nephridien 
von  Lumbricus  terrestris  lebenden  Nematodenlarven,  die  bisher  —  nach 
dem  Verf.  mit  Unrecht  —  zu  Rhahditis  pellio  gerechnet  wurden.  Die  Larven 
verlassen  ihren  Wirt  noch  bei  dessen  Lebzeiten  durch  die  Öffnungen  der  Leibes- 
höhle und  können  in  einen  anderen  Regenwurm  einwandern.  Die  Sprößlinge 
der  nach  dem  Tode  des  Wirtes  im  Laufe  einer  Woche  geschlechtsreif  gewor- 
denen und  sich  vermehrenden  Würmer  können  die  zerfallenden  Reste  des 
Regenwurmes  verlassen  und  sich  in  der  Erde  weiter  ausbreiten,  haben  aber 
anscheinend  schon  vorher  das  Entwicklungsstadium  der  in  den  Nephridien 
schmarotzenden  Formen  erreicht  und  entwickeln  sich  in  der  Erde  unter  ge- 
wöhnlichen Umständen  nicht  weiter.  Wirtswechsel  besteht  nicht.  Die  Infec- 
tion  der  Regenwürmer  erfolgt  offenbar  durch  direkte  Einwanderung  der  Larven 
in  die  Nephridioporen,  Dorsalporen,  männlichen  oder  weiblichen  Geschlechts- 
öffnungen. 

Sziits(')  beschreibt  Pseudorhabditis  n.,  entzi  n.  aus  der  Leibeshöhle  von 
Helodriliis  [Ällolohophora)  dubiosus  (nur  Q  bekannt).  Der  Wurm  bohrt  sich 
in  die  Darmwandung  ein,  die  Mundöffnung  ist  3  lippig,  die  Cuticula  in  der  vor- 
deren Körperhälfte  kräftig  bestachelt,  der  Ösophagus  hat  2  Erweiterungen  mit 
klappenartigen  Bildungen. 

Railliet  &  Henry(3)  besprechen  Nematoden  aus  Iguana  tuberculata  und  Testudo 
eniys,  speciell  2  Ätractis-Arten  und  Cirrocephahcs  n.,  laverani  n. ,  der  mit 
anderen  Ascariden,  deren  q^  einen  präanalen  Saugnapf  besitzt,  zur  Unter- 
familie Heterakinae  zusammengefaßt  wird. 

Unter  einigen  von  Breinl(3)  beschriebenen  neuen  Nematoden  sind  von  be- 
sonderem Interesse  eine  Filaria  aus  CJilamydosaiirus  kingi  (q^  in  retroperi- 
tonealen  Lymphgefäßen,  Larven  im  Blute,  Q.  nicht  gefunden)  und  ein  Vertreter 
einer  anscheinend  neuen  Gnathostomidengattung  aus  der  Lunge  von  Tiliqua 
scincoides,  bei  dem  im  vorderen  Drittel  des  Wurmes  die  Haut  in  der  dorsalen  und 
ventralen  Medianlinie  stark  verdickt  ist  und  längs  jedes  Randes  dieser  Ver- 
dickungen eine  Reihe  kräftiger  Haken  trägt.  Die  hintersten,  allmählich  kleiner 
und  dornförmig  werdenden  Haken  entspringen  auch  von  der  Fläche  jener 
Verdickung. 

A.  Martin  hat  ausgedehnte  entwicklungs-physiologische  Unter- 
suchungen an  den  Eiern  verschiedener  Nematoden  augestellt,  vor  allem  an 
Äscaris  vitulorum  und  anderen  Ä.    Temperatursteigerung  wirkt  beschleunigend 


D.  Nematodes.  229 

auf  die  Embryonalentwicklung  bis  zu  einer  gewissen,  je  nach  den  Arten 
verschiedenen  Grenze:  Äse.  eqiiorum  und  canis,  TrichocephalnSj  Sclerostomen, 
Ankylostomen  entwickeln  sich  rasch  bei  einer  Temperatur,  die  der  des  Wirtes 
entspricht,  bei  Asc.  v.,  Äse.  suis  und  Heterakis  oolumbae  wirkt  dagegen  eine 
Temperatur  von  über  33°  hemmend  (bei  Asc.  s.  Stillstand  der  Entwicklung 
auf  dem  2-Zellenstadium ,  bei  Asc.  v.  auf  dem  Morulastadium  mit  großen,  bei 
//.  c.  auf  dem  Morulastadium  mit  kleinen  Blastomeren).  Vorbedingungen  für 
die  Embryonalentwicklung  sind  Gegenwart  von  freiem  Sauerstoff  und  eine  ge- 
wisse Feuchtigkeit.  Die  Eischale  ist  für  flüssige  Reagentien  nicht  oder  doch 
nur  sehr  schwer  durchlässig,  in  hohem  Grade  durchlässig  ist  sie  dagegen  für 
Gase  und  bei  erhöhter  Temperatur  nimmt  auch  ihre  Durchlässigkeit  für  Flüssig- 
keiten etwas  zu.  Ammoniak  und  Fäulnisgase  führen  zu  raschem  Absterben 
der  Eier;  in  destilliertem  Wasser  und  wässerigen  Lösungen,  die  bei  noch  feh- 
lender Schale  ein  rasches  Aufquellen  der  nur  von  der  Dotterhaut  umgebenen 
Eier  bewirken,  machen  die  beschälten  Eier  unter  sonst  geeigneten  Bedingungen 
ihre  Embryonalentwicklung  durch,  deren  Geschwindigkeit  jedoch  (bei  verschie- 
denen Arten  in  verschiedenem  Grade)  durch  das  Medium  beeinflußt  wird  und 
zwar  anscheinend  durch  die  in  den  Lösungen  enthaltenen  Metallionen.  Milch- 
säure, HCl,  NaCl,  CO3,  NaH,  C03Na2,  in  geringem  Grade  auch  KCl  wirken 
beschleunigend,  CaCl2  und  MgCl2  dagegen  verlangsamend.  Reines  Glyzerin  ist 
der  Entwicklung  wenig  günstig  und  führt  zum  Untergang  der  Eier  durch 
Wasserentziehung,  bei  Asc.  v.  rascher  als  bei  Asc.  e.,  bei  der  eine  Entwicklung 
wenigstens  noch  beginnen  kann  und  deren  Eier  auch  anderen  Einflüssen  gegen- 
über wesentlich  widerstandsfähiger  sind.  In  Olivenöl  findet  eine  Entwicklung 
nie  statt,  die  Eier  bleiben  aber  monatelang  ungeschädigt.  —  Das  Aus- 
schlüpfen der  Embryonen  von  Asc.^  H.  und  T.  hat  zur  Voraussetzung  deren 
vollständige  Entwicklung,  alkalische  oder  neutrale  Reaction  und  eine  erhöhte, 
der  des  Wirtes  entsprechende  Temperatur.  Es  erfolgt  erst  im  Dünndarm  und 
zwar  hauptsächlich  in  dessen  letztem  Drittel,  ohne  daß  die  Eischale  aufgelöst 
wird,  bei  Asc.  und  H.  durch  einen  in  derselben  auftretenden  Spalt,  bei  T.  an 
einem  der  beiden  Pole.  Die  Fermente  des  Darmes  sind  ohne  Einfluß  auf  dieses 
Ausschlüpfen,  das  auch  in  künstlichen  Salzlösungen  und  nach  Injection  der 
embryonenhaltigen  Eier  im  subcutanen  Bindegewebe  erfolgt.  Die  Larven  von 
Sei.  und  Syngamiis  sind  wie  die  von  Ancylostoma  weniger  temperaturempfindlich 
und  schlüpfen  schon  im  Freien  aus.  —  Andererseits  mindert  erhöhte  Temperatur 
die  Lebensdauer  der  Eier  bezw.  Embryonen.  Auch  die  Eier  von  Asc.  e., 
die  sich  bei  38°  zu  entwickeln  vermögen  und  die  zum  Ausschlüpfen  einer 
Temperatur  von  38-40"  bedürfen,  sterben  bei  dauernder  Haltung  in  dieser 
Temperatur  in  15-20  Tagen  ab;  ihr  Ausschlüpfen  wurde  nur  beobachtet,  wenn 
die  Entwicklung  bei  33°  erfolgt  war.  —  Direkte  Entwicklung  der  Eier  in  dem 
die  Mutter  beherbergenden  Wirtsdarm  bis  zum  Ausschlüpfen  der  Larven  scheint 
zwar  bei  Oxyuris  möglich  zu  sein,  wird  aber  bei  allen  vom  Verf.  untersuchten 
Arten  verhindert  durch  die  zu  hohe  Temperatur,  die  entweder  die  Embryonal- 
entwicklung unmöglich  macht  oder  die  entwickelten  Embryonen  vernichtet,  durch 
das  Fehlen  freien  Sauerstoffes  und  durch  die  Darmgase. 

Wildman(^)  teilt  die  Plasmaeinschlüsse  bei  der  Spermatogenese 
von  Ascaris  megalocephala  ein  in  »Karyochondrien«,  die  dem  Basichromatin, 
und  >Plastochondrien«,  die  dem  Oxy chromatin  (Lininnetzwerk,  echtem  Nucle- 
olus  usw.)  entstammen.  Beide  treten  zuerst  im  Kern  der  Spermatogonien  auf, 
aus  dem  sie  in  den  jungen  Spermatocyten  austreten.  Die  K.  bilden  dann  licht- 
brechende  Körnchen,  die  zunächst  zu  Bläschen  und  später  zu  dem  lichtbrechen- 
den Körper  der  Spermatozoen  zusammenfließen.     Sie   stellen  Nahrungsreserven 


230  H-  Referate.     5.  Vermes. 

(»Dotter«)  dar,  und  der  lichtbrechende  Körper  kann  schon  vor  dem  Eindringen 
in  das  Ei  völlig  resorbiert  sein.  Die  P.  stellen  dagegen  lediglich  Residuen  in 
Form  kleiner  Körnchen  dar,  die  z.  T.  bereits  von  der  Spermatide  verloren  werden, 
z.  T.  aber  auch  im  Spermium  zurückbleiben.  Soweit  sie  noch  mit  ins  Ei  hinein- 
o-elangen,  werden  sie  aufgelöst  und  helfen  die  Befruchtungsmembran  bilden. 
Beide  Arten  von  Plasmaeinschlüssen  sind  durch  Doppelfärbungen  leicht  vonein- 
ander zu  unterscheiden. 

Hirschler  wies  hei  Asearis  den  Golgischen  Apparat  auch  im  fertigen 
Spermium  nach  und  ebenso  fand  er  denselben  sowohl  in  den  Ovogonien 
wie  in  den  Ovocyteu  als  eine  Struktur,  die  von  allen  übrigen  Bestandteilen 
des  Plasmas,  also  auch  den  Mitochondrien ,  durch  ihren  morphologischen 
Charakter  leicht  zu  unterscheiden  ist;  sie  behält  diesen  auch  im  jungen  Ei, 
weswegen  ihre  Anwesenheit  auch  hier  sicher  festgestellt  werden  konnte.  Die  Chro- 
midien  von  Ä.  werden  einerseits  auf  Mitochondrien,  andererseits  auf  den  Golgischen 
Apparat  zurückgeführt  und  mit  diesen  Strukturen  identifiziert.  —  Fettablage- 
rungen  finden  sich  (gegen  Kemnitz  12  Verm.  53)  sowohl  in  den  weiblichen  Ge- 
schlechtszellen wie  bei  der  Spermatogenese,  und  zwar  hier  ziemlich  spärlich 
in  den  Spermatogonien  und  jüngsten  Spermatocyten,  zahlreicher  in  den  folgen- 
den Stadien  und  am  reichlichsten  gegen  die  Mitte  der  Wachstumszone;  später 
nehmen  sie  wieder  ab,  um  in  älteren  Spermatiden  und  reifen  Spermien  völlig 
zu  fehlen. 

Zacharias(^)  beschreibt  die  neue  Varietät  Ascaris  megalocephala  trivalens 
mit  3  Chromosomen  im  Eikern,  gibt  aber  selbst  zu,  daß  es  sich  wohl  um 
Hybride  von  A.  m.  hivalens  und  univalens  handelt.  [Groß.] 

Über  die  Chromosomen  von  Ascaris  s.  auch  Bonnevie,  über  Mitochondrien 
im  Ei  von  Ascaris  Wlldman(2). 

Nach  Zacharias(^)  besitzt  die  strukturlose  Hüllmembran  der  Eiröhren  von 
Ascaris  megalocephala  in  einem  ungefähr  4  cm  langen  Abschnitt,  zwischen 
ovarialem  Teil  und  eigentlichem  Oviduct,  eine  an  die  Spiralleiste  der  Tracheen 
erinnernde  spiralige  Verdickung.  Ferner  fand  Verf.  in  den  Eiröhren  2  ver- 
schiedene Nervengeflechte:  1)  einen  Plexus  subcuticularis  direkt  unter  der 
Tunica  propria  und  2)  einen  wesentlich  komplizierteren  Plexus  submuscularis, 
der  unmittelbar  auf  die  Ringmuskulatur  folgt  und  sich  ebensoweit  erstreckt 
wie  diese. 

Romeis(^)  macht  Mitteilungen  über  die  feinere  Struktur  der  Uteruszellen 
von  Ascaris  megalocephala.  Die  Piastosomen  (Plastokonten  und  Plastochondrien) 
sind  gerüstartig  entwickelt,  neben  ihnen  findet  sich  aber  noch  ein  weiteres  Netz- 
werk von  Fibrillen,  das  den  Stützfibrillen  der  Muskel-  und  Darmzellen  wenig- 
stens morphologisch  gleich  zu  setzen  ist.  —  Nach  Romeis  (**)  bleiben  die  Piasto- 
somen der  befruchteten  Eizelle,  die  sich  aus  denen  der  männlichen  und  der 
weiblichen  Keimzelle  zusammensetzen,  im  Laufe  der  weiteren  Entwicklung  er- 
halten. Sie  sind  auch  für  die  Vererbung  in  Betracht  zu  ziehen  und  stellen 
kein  einfaches  Speichermaterial  dar,  sind  auch  aktiv  an  den  Lebensprozessen 
beteiligt.  In  den  Propagations-  und  embryonalen  ürgeschlechtszellen  vermehren 
sie  sich  zunächst  im  Gegensatz  zu  den  Somazellen  trotz  ständiger  Nachweis- 
barkeit nur  in  geringem  Grade;  in  den  Ürgeschlechtszellen  beginnt  ihre  Ver- 
mehrung erst  dann,  wenn  deren  Function  als  tätige  Keimzelle  einsetzt.  Die 
Vermehrung  der  einzelnen  Piastosomen  erfolgt  durch  Anwachsen  und  Teilen 
eines  Körperchens  unter  verschiedenen  Variationen.  Ihr  Verhalten  während 
der  Mitose  ist  für  jede  bestimmte  Zellart  charakteristisch.  Hinsichtlich  der 
Ürgeschlechtszellen  wird  festgestellt,  daß  nach  der  Teilung  der  Stammzelle 
4.    Ordnung   in    2   Ürgeschlechtszellen    die    zweizeilige    Genitalanlage   bis    zum 


D.  Nematodes.  231 

Ende  des  Embryonallebens  erhalten  bleibt;  doch  ti-itt  während  dieser  Zeit 
eine  allmähliche,  anscheinend  auf  Flüssigkeitsabgabe  beruhende  Größenab- 
nahme ein. 

Über  die  Membran  des  Äscaris-Eies  s.   Faure-Fremiet(^). 

Faure-Fremiet(^)  stellt  fest,  daß  das  Ascaris-Ei  während  seiner  Furchung 
einen  Gewichtsverlust  erleidet  (im  Mittel  6,1  ^  des  ursprünglichen  Trocken- 
gewichtes), sowie  daß  es  Sauerstoff  aufnimmt  und  CO2  abgibt  und  daß  gleich- 
zeitig etwas  Wärme  frei  wird.  Die  Furchung  des  Eies  von  A.  darf  nicht  mit  Ent- 
wicklung im  engeren  Sinne  zusammengeworfen  werden,  da  die  durch  Verbrennung 
der  Reservestoffe  gewonnene  Energie  nicht  für  ein  Wachstum  der  Masse  lebender 
Substanz  nutzbar  gemacht  wird,  sondern  offenbar  nur  dazu  dient,  die  Energie 
für  die  Arbeit  der  Teilung  und  Differenzierung  zu  liefern. 

Zacharias(^)  hat  das  Verhalten  der  Kerne  in  den  Furchungszellen  von  Ascaris 
inegalocephala  var.  bivalcns  untersucht  und  hierbei  die  bekannten  Angaben  von 
Boveri  über  »das  Intaktbleiben  der  vermeintlichen  Urgeschlechtszelle  nicht  be- 
stätigen können,  vielmehr  gefunden,  daß  sie  mit  den  Schwesterzellen  das 
Schicksal  einer  Chromatinreduction  teilt«.  Auch  Zerfall  der  mittleren  Chromo- 
somenteile in  einzelne  kleine  Chromatinkörnchen,  aus  denen  nach  Boveri  sich 
die  neuen  Kerne  aufbauen  sollen,  findet  nicht  statt,  vielmehr  soll  der  Chromatin- 
bestand  des  früheren  (theloiden)  Kernes  völlig  durch  Auflösung  zugrunde  gehen, 
und  an  dessen  Stelle  ein  Ersatzkern  treten,  der  »direkt  aus  dem  Zellplasma 
der  bezüglichen  Furchungskugel  neu  geboren  wird«.  Meist  wurde  dieser 
Diminutionsprozeß  am  Vierzellenstadium  beobachtet,  manchmal  auch  bereits  am 
Dreizellenstadium. 

Nach  Chevroton  &  Faure-Fremiet  erfahren  bei  der  Furchung  von  Ascaris 
die  das  Cytoplasma  des  Eies  füllenden  Fettkörnchen  von  Plasmaströmungen 
bedingte,  andauernde  Verlagerungen,  die  bei  sehr  beschleunigter  kinemato- 
graphischer  Reproduction  der  Brownschen  Molekularbewegung  ähneln.  Unab- 
hängig von  diesen  intraplasmatischen  Bewegungen  sind  Oberflächenbewegungen, 
die  durch  lokale  Änderungen  der  Oberflächenspannung  bedingt  werden  und  der 
Teilung  des  Eies  folgen.  Weiter  werden  besprochen  die  Eigenbewegungen  der 
Blastomeren  (Rotation,  vor  allem  deutlich  vor  Vollendung  der  1.  Teilung  des 
Eies;  Abflachung  zur  Erreichung  der  möglichst  großen  Berührungsfläche  der 
Blastomeren;  Verlagerung  der  Pj,  die  zur  Entstehung  der  T-Form  des  Embryos 
führt)  sowie  die  in  verschiedenen  Blastomeren  verschieden  rasch  erfolgende  Ab- 
nahme der  Fettreserven. 

PaynG  hat  den  Einfluß  von  Radiumstrahlen  auf  Eier  von  Ascaris  megalocephala 
univahns  untersucht.  Die  1.  Furchung  erscheint  noch  regelmäßig,  bald  aber 
folgen  Unregelmäßigkeiten,  die  zum  Tode  des  Embryos  führen.  Das  Chromatin 
verhält  sich  vor  allem  bei  der  2.  und  3.  Zellteilung  abweichend,  indem  die 
Chromosomen  in  Bruchstücke  zerfallen,  die  in  den  Urgeschlechtszellen  größer 
sind,   als  in  den  somatischen  Zellen. 

Nach  Faure-Fremiet (^)  äußert  sich  die  Wirkung  ultravioletter  Strahlen  auf 
Eier  von  Ascaris  megalocephala  vor  allem  in  Verlangsamung  der  Furchung, 
die  zu  völligem  Stillstand  führen  kann. 

Morris  hat  Untersuchungen  über  die  Undurchlässigkeit  der  Eischalen  ver- 
schiedener Nematoden  angestellt.  Embryonen  von  Ascaris  lumbricoides  lebten 
noch  nach  17  monatlichem  Aufenthalt  der  Eier  in  2  ^  igem  Formalin,  in 
dem  sie  sich  überhaupt  erst  nach  über  7  monatlichem  Aufenthalt  entwickelt 
hatten.  Bei  Trichocephalus-  und  Oxyuris-EiQYn.  ist  keinerlei  Anzeichen  einer 
Entwicklung  in  dem  Formalin  wahrzunehmen,  Ancylostomum-  und  Necator-EiQV 
sterben   vor  Ausbildung   des   Embryos   ab.     Eier    des   gleichfalls   untersuchten 


232  II-  Referate.     5.  Vermes. 

L 

Schistosomum  haematobium  und  japonicum  scheinen  durch  jene  Formalinlösung    <  *' 
nicht  getötet  zu  werden. 

Kautzsch    berichtet    über    spontan    aufgetretene   Entwicklungsanomalien 
bei    Äscaris    megalocephala.     Schon    an    den    lebenden    im    Eisschrank    auf- 
bewahrten   Eiern   einer    A.  machten    sich   von  Anfang   an   gewisse    Unregel- 
mäßigkeiten in  der  Entwicklung  bemerkbar.    Beim  Studium  der  gefärbten 
Präparate  zeigte  sich   ein  außerordentlicher  Wechsel   in  Zahl,  Größe   und  Zu- 
stand   der    Chromosomen    in    der    Eizelle,    sowie    in    der    Beschaffenheit    der  _ 
Richtungskörper.     Aber  auch  Eier  mit  unternormalem  Chromatinbestand,  sogar  ■  _ 
mit  nur  einem  Chromosom,    konnten   sich,    wenn    sie   sonst   gesund   waren,    zu     ' 
normalen  Würmern  entwickeln.    —    Die    Zahl    der    Chromosomen   in   der 
Diminutionsäquatorialplatte  von  A.  m.  univalens,  die   direkt  wegen  der  großen 
Zahl  der  Körner  nicht  feststellbar  ist,  berechnet  Verf.  auf  Grund  von  Beobach- 
tungen in  einem  Falle  von  spontaner  Merogonie,   wo  nur  die   eine  (väterliche) 
Schleife  in  der  Zelle  lag,  annäherungsweise   auf  2x27  =  54   oder   2x36  =  72. 
Für  A.  m.  bivalens  würde  sich  hiernach  bei  Gleichwertigkeit  der  Schleifen  108 
bzw.   144  ergeben.     Die   Eier  mit   der   größeren   Zahl   der   Einzelchromosomen 
hält  Verf.  für  Q ,  die  mit  der  kleineren  für  rf .    Die  Angaben  über  Geschlechts- 
chromosomen bei  A.  m.  sind  einer  anderen  Erklärung  zugängig,  indem  alle  über- 
zähligen   Chromatinelemente    wahrscheinlich    zufällige,    in    die    Eizelle   gelangte 
Bruchstücke  darstellen  (infolge  zufälliger  Schleifenzerreißung  bei  der  Zelldurch- 
schnürung  oder  infolge  einer  Zerschuürung  in  der  Zelle  selbst).  —  Die  Riesen- 
eier entstehen  durch  Verschmelzung  unbeschalter  Eier,  wahrscheinlich  unmittel- 
bar nach  der  Befruchtung  bei  beginnender  Membranbildung,  wenn  die  Isolierung 
der  dicht  aneinander  gepreßten  Eier   durch  die  Membran  erfolgt.     —    Zu  ver- 
schiedenen Zeiten    kann  abnormerweise    die   »totale«   Diminution    an  die    Stelle 
der  Keimbahnmitose  treten,  so  daß  Embryonen  ohne  Keimzellen  entstehen.  Anderer- 
seits kann  die  Keimbahn  auch  infolge  Ausbleibens  der  Diminution  sich  verdoppeln. 
In   beiden  Fällen  weicht   die  Spindelstellung   bei    der    betreflenden  Kernteilung 
von  der  normalen  ab.     Daß  aber  nicht  etwa    die  atypische  Spindelstellung  als 
solche    den    Eintritt    der    Diminution    bestimmt,    geht    daraus    hervor,    daß    bei 
4  poligen  Mitosen    entweder  alle  Schleifen  die  Diminution  erfahren  oder  keine. 
—   Im    Schlußkapitel    wendet    sich  Verf.    gegen    Zur   Strassens    präformationi- 
stische    Theorie    der    Entwicklung    von    A.    als    ausgeprägtester    Selbstdiffe- 
renzierung. 

Faure-FremiGt(^)  teilt  den  »cycle  germinatif«  von  Ascaris  megalocephala  in 
2  Hauptperioden  ein,  deren  1.  durchaus  der  Entwicklung  der  somatischen 
Zellen  entspricht  und  in  3  kleinere  Abschnitte  zerfällt:  Vermehrung  der  Keim- 
zellen, Wachstum  der  Cyten  bei  gleichzeitiger  Ausarbeitung  der  Reserven,  end- 
lieh Herstellung  eines  Gleichgewichtes.  Die  2.  Hauptperiode,  die  durch  das 
Geschlechtsphänomen  charakterisiert  ist,  zerfällt  in  4  kleinere  Abschnitte:  Ver- 
schmelzung der  Geschlechtszellen  und  vollständige  Umarbeitung  des  Systems, 
Herstellung  eines  neuen  Gleichgewichtes,  »exotherme«  Entwicklung  und  »De- 
gradation« des  Systems,  endlich  Vermehrung  der  Keimzellen.  Wenn  dieser 
Cyclus  auch  dem  der  anderen  Organismen  in  seinen  großen  Zügen  vergleich- 
bar ist,  so  darf  er  doch  nicht  verallgemeinert  werden  und  braucht  sich  nicht 
einmal  bei  anderen  Nematoden  in  gleicher  Weise  wiederzufinden. 

Seurat  &  Neuville  machen  Angaben  über  die  weiblichen  Geschlechtsorgane 
von  Toxascaris  leonina.  Die  5  mm  lange  »Vagina«,  in  die  die  an  der  Grenze 
des  vorderen  Drittels  der  Körperlänge  gelegene  Vulva  hineinführt,  besteht  au8 
2  Teilen.  Unmittelbar  an  die  Vulva  grenzt  ein  schwach  färbbarer  Abschnitt 
mit  sehr  starker  äußerer  Muskelschicht  und  mit  dicker  stark  gefalteter  Chitin- 


D.  Nematodes.  233 

auäkleidung  (Vestibulum).  Der  innere,  zur  Uterusgabelung  führende,  sehr  er- 
weiterungsfähige Abschnitt  besitzt  dagegen  ein  hohes  Cylinderepithel.  Die  sich 
im  Uterus  anhäufenden  Eier  entwickeln  dort  bereits  eine  Larve,  die  sogar  noch 
innerhalb  der  Eischale  und  des  mütterlichen  Uterus  ihre  erste  Häutung  durch- 
macht. Nach  5  monatlichem  Aufenthalt  der  ganzen  Würmer  in  10_%igem  For- 
malin  waren  die  Larven  im  Inneren  der  Eischalen  immer  noch  am  Leben, 
während  jüngere  Embryonalstadien  sich  infolge  der  Temperaturerniedrigung 
nicht  weiter  entwickelt  hatten  und  zerfallen  waren. 

Nach  Seurat(^)  kommen  bei  Oxyicris  tdvipara  (aus  Uroniastix)  2  verschiedene 
Formen  von  Q  vor,  eine  larvipare  und  eine  ovipare,  die  im  übrigen  einander 
bis  auf  unbedeutende  Einzelheiten  völlig  gleichen. 

Blanc(^)  ergänzt  seine  Angaben  (12  Verm.  52)  über  Oxyuris  topsenti,  be- 
schreibt Pilzmycel  auf  seiner  Cuticula  und  meint,  0.  t.  müsse  der  Parasit  eines 
Insectes  sein.  [Groß.] 

J.  Scott(^)  verfütterte  Helodrilus  parrus  an  junge  Gallus  domesticus  und  in- 
fizierte sie  dadurch  mit  Hcterakis  perspicillum.  —  Über  Heterakis  p)<^'>'isi  n.  s. 
Blanc(2j. 

Über   Trichinella  spiralis  s.   Flury,  über  Trichosoyna  De  Gasperi. 

Nach  Bernard  &  Bauche  findet  sich  Stephanurus  dentatus  paarweise  im 
perirenalen  Fettgewebe  in  Cysten,  die  sich  durch  feine  Kanäle  in  die  Ureteren 
öifnen.  Die  mit  dem  Urin  des  Wirtes  entleerten  Eier  zeigen  bereits  8-16 
Blastomeren.  In  4^  der  Fälle  fanden  sich  die  Parasiten  außerdem  auch  in 
der  pathologisch  vergrößerten  Leber,  ohne  daß  aber  jemals  Eier  im  Darm- 
iuhalt  nachgewiesen  werden  konnten;  sehr  selten  ist  die  Infection  der  Lunge. 
Aus  den  Eiern  entwickelt  sich  bei  25 — 35°  in  24  Stunden  eine  rhabditiforme 
Larve,  mit  der  Schweine  experimentell  infiziert  werden  konnten.  Bei  Infection 
per  03  gelangten  die  Parasiten  in  die  Leber,  um  sich  dort  ohne  die  Möglich- 
keit zur  Fortpflanzung  zu  encystieren.  Bildung  der  periureteralen  Cysten  und 
Paarung  der  erwachsenen  Würmer  in  diesen  erfolgte  dagegen  nach  Eindringen 
der  Larven  durch  die  Haut;  nur  dieser  Infectionsweg  dient  daher  der  Erhaltung 
der  Art. 

Maupas  &  Seurat  besprechen  die  Entwicklung  von  Strongylinen  des 
Darmkanales.  Bei  Ilacmonchus  contortus  entwickelt  sich  aus  dem  Ei  eine 
rhabditiforme  Larve,  die  sich  nach  der  1.  Häutung  encystiert  und  damit  in- 
fectiös  wird.  Bei  Sirongylus  auricularis  schließt  sich  die  Encystierung  un- 
mittelbar an  die  Embryonalentwicklung  innerhalb  der  Eischale  an;  bei 
Nematodirus  mauretanicus  und  filicollis  erfolgt  die  Encystierung  schon  vor  der 
Eiablage  im  mütterlichen  Uterus.  Bei  Ostertagia  marshalli  erfolgt  zwar  die 
Encystierung  erst  2-3  Tage  nach  dem  Ausschlüpfen  der  Larve,  diese  ist  aber 
zur  Nahrungsaufnahme  unfähig,  da  der  Darmkanal  nur  durch  einen  soliden 
Strang  von  11-12  Zellen  dargestellt  wird. 

Über  Strongyloides  capillaris  s.  Pricolo(^),  über  Strongyloides  stercoralis  Thiry, 
über  Trichostrongylus  Rohwer,  über  Ostertagia  Ransom  &  Hall. 

Quack  bespricht  die  histologischen  Differenzierungen  der  Mittei- 
da rmzellen  von  Sclerostomuni  cquinum,  Ascaris  megalocephala  und  einigen 
anderen  Nematoden.  Bei  S.  e.  zeigen  die  Darmzellen  in  einem  dünnen  basalen 
Teil  eine  sehr  engwabige  Plasmaschicht,  die  sich  von  dem  den  Hauptteil  der 
Zelle  bildenden  Plasma  zuweilen  auch  färberisch  unterscheidet.  Dieser  zeigt 
einen  auffallend  schönen  Wabenbau  mit  deutlicher,  senkrecht  zur  basalen  Plasma- 
schicht gerichteter  Reihenanordnung  der  durch  anscheinende  Fibrillen  getrennten 
Alveolen.  Die  Kerne  sind  dem  Basalplasma  sehr  genähert,  z.  T.  in  Grübchen 
derselben   eingebettet;    ihre  Zahl  in   den   einzelnen  Darmzellen   scheint  nahezu 


234  H-  Referate.    5.  Vermes. 

500  zu  betragen.  Von  Einschlüssen  im  Plasma  sind  Sphärokristalle  besonders 
auffallend,  die  im  wesentlichen  aus  CaS04  bestehen.  Die  Basalmembran  ist 
auffallend  dünn,  der  Stäbchensaum  am  freien  Ende  der  Zellen  außergewöhnlich 
hoch  und  meist  nicht  einheitlich,  sondern  aus  2,  3  oder  noch  mehr  Stock- 
werken zusammengesetzt,  die  durch  querverlaufende  Lamellen  voneinander  ge- 
trennt werden.  Die  einzelnen  Stäbchen  sind  durch  zarte  Lamellen  miteinander 
verbunden,  die  als  Wände  langgestreckter  Alveolen  anzusehen  sind.  Die 
einzelnen  Stockwerke  des  Stäbchensaumes  lösen  sich  leicht  voneinander  ab,  und 
dies  scheint  mit  einem  Secretionsvorgang  zusammenzuhängen.  —  Unter  den 
Ascariden  sind  die  Darmzellen  am  reichsten  differenziert  bei  Ä.  megalo- 
cephala.  Sie  enthalten  Sphärokristalle  von  Gips,  die  allerdings  wesentlich 
kleiner  und  weniger  häufig  sind,  als  bei  S.  c.  Dieselben  scheinen  überhaupt  bei  ' 
den  Nematoden  weit  verbreitet  zu  sein.  Zu  den  Plasmaeinlageruugen  gehört  il 
vor  allem  auch  Glykogen,  das  durch  seine  schwere  Löslichkeit  in  Wasser 
auffällt. 

Kühtz  hat  die  Spermie-  und  Oogenese  bei  Selerostomum  untersucht.  Die 
männliche  Rhachis  zeigt  sich  nahe  dem  blinden  Ende  des  Hodenschlauches 
im  Querschnitt  als  unregelmäßig  polygonale  Figur,  von  der  2-4  feine,  sich  dicho- 
tom  teilende  Stränge  peripher  ausstrahlen,  nimmt  bei  weiterer  Entwicklung  die 
Form  eines  dicken  Cylinders  an,  dessen  Durchmesser  nahezu  die  Hälfte  des 
ganzen  Hodendurchmessers  erreicht  (51  gegenüber  116  u)  und  der  beim  weiteren 
Wachstum  der  Geschlechtszellen  aus  der  Achse  des  Hodenschlauches  heraus- 
gedrängt wird,  um  sich  stark  zu  schlängeln,  und  reicht  schließlich  mit  ihren 
Resten  noch  bis  in  die  Reifezone  hinein.  Beim  Q  ist  die  Rhachis  bedeutend 
schwächer  entwickelt  und  verschwindet  schon  vor  Beginn  der  Reifezone  voll- 
ständig. Die  Spermiogonienkerne  haben  11  Chromosomen;  ein  Größen- 
unterschied zwischen  ihnen  ist  nicht  in  der  Keimzone  erkennbar.  In  der 
Wachstumszone  ist  neben  dem  Zurücktreten  eines  vollkommenen  Ruhestadiums 
»das  stete  Vorhandensein  eines  kugeligen  und  eines  mehr  oder  minder  stab- 
förmigen  Nucleolus«  (Heterochromosom?)  charakteristisch.  Inder  Reifezone  bilden 
sich  5  Tetraden  neben  einem  Monosom,  die  1.  oder  2.  Reifeteilung  muß  demnach 
eine  Heterokinese  sein.  Die  Spermatide  nimmt  infolge  dauernder  Streckung 
eine  schlanke,  wurmförmige,  meist  gewundene  Gestalt  an,  das  »Ejaculations- 
stadium«,  das  in  ungeheuren  Mengen  durcheinander  geschlungen  die  Vesicula 
seminalis  des  rj'  erfüllt  und  erst  im  Uterus  des  Q  zu  dem  kugeligen  Befrnch- 
tungsspermium  rückgebildet  wird.  —  Die  Oogonienkerne  enthalten  12  Chro- 
mosomen und  bei  der  Richtungskörperbildung  werden  6  gleichwertige  Tetraden 
gebildet.  Bei  der  Befruchtung  scheinen  in  der  Regel  die  beiden  Vorkerne  sich 
zu  einem  einheitlichen  Furchungskern  zu  vereinigen  und  nur  vereinzelt  (beson- 
ders bei  S.  edentatum)  ohne  vorherige  Vereinigung  zur  Bildung  der  Furchungs- 
spindel  zu  schreiten. 

Miyagawa(^)  hat  das  Schicksal  von  Anhylostomum-harven  bei  oraler  In- 
fection  festzustellen  gesucht.  Direkt  in  den  Magen  eines  Hundes  eingebrachte 
infectionsfähige  Larven  von  Ä.  caninum  gehen  fast  sämtlich  zugrunde.  In  den 
Ösophagus  und  direkt  in  den  enterostomierten  Darm  eingeführte  Larven  dringen 
in  die  Schleimhaut  ein,  um  wie  bei  percutaner  Infection  durch  Vermittlung 
des  Blutstromes  via  Lunge,  Trachea,  Ösophagus  und  Magen  zum  Darme  zu 
gelangen.  Da  auch  bei  Tracheotomierten  spärliche  Larven  zur  Ansiedlung 
im  Darm  gelangten,  so  muß  ein  kleiner  Teil  der  Larven  nach  Passierung  der 
Lungen  in  den  großen  Kreislauf  gelangen  und  so  den  Darm  erreichen. 

Nach  Schüffner  fehlt  beim  Q  von  Necator  americanus  die  »Spina«, 
die  bei  Äneylostomum  an  der   äußersten  Schwanzspitze   aus    der  Haut  hervor- 


D.  Nematodes.  235 

tritt.     Dagegen  sind  die  beiden  Caudalpapillen  auch  bei  N.  vorhanden  und  nur 
etwas  anders  geformt  wie  bei  A. 

Railliet  &  Henry  (•*)  beschreiben  Haemostrongylus  subcrenatus  n.  aus  den 
Bronchen  des  Leoparden,  verwandt  mit  H.  vasorum  der  Lungenarterien  des 
Hundes.  Diagnose:  Metastrongyliden  mit  nicht  capillarem  Körper,  Mund  mit 
6  Knötchen,  Lage  der  Vulva  hinter  der  Körpermitte,  Anordnung  der  Rippen 
der  Bursa.     H.  s.  ist  lebendiggebärend. 

Linden  hat  Versuche  zur  Aufzucht  einer  freilebenden  Generation  von  Meta- 
strongylus  sp.  unter  Bedingungen  angestellt,  die  eine  Verwechselung  mit 
freilebenden  Erdnematoden  ausschließen  sollen,  und  hält  es  daraufhin  für  er- 
wiesen, daß  die  filariformen  Embryonen  von  Strongylus  micrurus,  filaria, 
paradoxus  und  commutatus  im  Freien  in  rhabditisförmige  Stadien  übergehen, 
die  dann  zu  einer  microakopisch  kleinen  freilebenden  getrenntgeschlechtlichen 
Generation  heranwachsen.  In  periodisch  erfolgender  Vermehrung  folgen  mehrere 
derartige  Generationen  aufeinander.  Die  (J^  besitzen  2  leicht  gekrümmte 
Spicula,  die  Q  enthalten  je  ein  Ei;  nur  vorübergehend  wurde  eine  Generation 
beobachtet,  deren  Q  2  Eier  enthielten,  und  die  gleichzeitig  auch  ebenso  wie  die 
Larven  durch  eine  sehr  viel  länger  ausgezogene  Schwanzspitze  ausgezeichnet 
waren.  Die  freilebenden  Generationen  der  verschiedenen  Arten  unterscheiden 
sich  hauptsächlich  in  der  Größe,  Länge  des  Ösophagus  und  Beschaffenheit  der 
Cnticula. 

Railliet  &  Henry(^)  beschreiben  Nematodirus  digitatus  Linst.,  den  sie  mit 
N.  fordi  zur  neuen  Untergattung  Mecistocirrus  zusammenfassen,  von  Nemato- 
dirus 3.  Str.  unterschieden  vor  allem  durch  Vorhandensein  deutlicher  Hals- 
papillen,  auffällige  Länge  der  Spicula  (mindestens  Yg  der  Körperlänge)  und  Lage 
der  Vagina  unmittelbar  vor  dem  After.  —  Über  Nematodirus  s.  auch  Seurat[*). 

Seurat(')  bespricht  die  Entwicklung  von  Physocephalus  sexalatus.  Die 
125  Mikra  lange  Larve  ist  unfähig  frei  zu  leben  und  schlüpft  normalerweise  nur 
im  Darm  des  Zwischen wirtes  aus.  Die  jüngste  sicher  bestimmbare  Larve  hatte 
bereits  das  3.  Stadium  erreicht  und  ähnelt  außerordentlich  der  von  Spirocerca 
sanguinolenta,  unterscheidet  sich  von  dieser  jedoch  durch  die  beträchtliche 
Länge  der  Mundhöhle,  den  Besitz  von  seitlichen  Längsflügeln,  von  denen  der 
rechte  eine  Sinnespapille  hinter  dem  Nervenring,  in  der  ungefähren  Höhe 
des  Excretionsporus,  der  linke  dagegen  eine  präcervicale  Sinnespapille  besitzt, 
und  durch  eine  unpaare  Sinnespapille  auf  der  linken  Seite  des  Hinterkörpers, 
435  Mikra  vor  der  Schwanzspitze.  Des  weiteren  werden  auch  die  Larven  des 
3.  und  4.  Stadiums  beschrieben.  —  Die  Ähnlichkeit  der  Larven  von  P.  s.  und 
S.  s.  beweist  die  nahe  Verwandtschaft  beider  Gattungen. 

Seurat(2)  macht  Angaben  über  Spirura  gastrophila,  besonders  über  deren 
Entwicklung.  Das  Ausschlüpfen  der  Larven  erfolgt  normalerweise  erst  im 
Darmkanal  eines  Zwischenwirtes,  in  dem  sich  dieselben  dann  encystieren.  Dieses 
2.  Stadium  wurde  in  der  Leibeshöhle  von  Ontophagus  gefunden.  Das  3.  eben- 
falls encystiert  in  Periplaneta  und  Blapis  gefundene  Stadium  unterscheidet  sich 
von  dem  4.,  in  Ösophagus  und  Magen  von  Erinaceus  lebenden  vor  allem  durch 
das  Fehlen  äußerer  Geschlechtsorgane. 

Seurat(^)  beschreibt  aus  der  algerischen  Felis  ocreata:  Spirocerca  subaequa- 
lis  aus  Geschwülsten  der  Pylorusgegend  (ähnlich  der  5.  sanguinolenta  des 
Hundes)  und  Habronema  chevreuxi  n.  (frei  im  Magen  lebend). 

Fiblger  fand  in  Ösophagus  und  Magen  von  Mus  decumanus  eine  Spiro- 
ptera,  die  sich  in  die  Schleimhaut  einbohrt  und  dort  papillomatöse  Wucherungen 
herbeiführt.    Zwischenwirt  ist  Periplaneta  americana^  durch  deren  Verfütterung 


236 


II.  Keferate.    5.  Vermes. 


Ratten  infiziert  wurden.  Die  Infection  kann  zu  einem  riesigen,  fast  den  ganzen 
Magen  erfüllenden  Papillom  und  schließlich  sogar  zu  einem  malignen  Epithe- 
liom führen  an  das  sich  Metastasen  in  anderen  Organen  anschließen.  In 
diesen  Metastasen  finden  sich  weder  Parasiten,  noch  deren  Eier. 

Seurat(*)  beschreibt  Äcuaria  [Dispharynx]  noduae  n.,  durch  seine  Falten- 
bilduno-en  am  Kopfende  an  Disjjharagus  erinnernd.  Ä.  n.  wird  mit  Physa- 
loptera  zur  Familie  Acuariidae  vereinigt. 

Seurat(^)  beobachtete  bei  erwachsenen  und  befruchteten  Q.  von  Maupa- 
sina  n.  iveissi  (=  Maupasiella  lo.)  die  Bildung  eines  die  Vulvagegend  umge- 
benden chitinösen  [?J  Ringes  und  betont,  daß  M.  sich  von  allen  anderen  Nema- 
toden durch  den  Besitz  eines  gut  individualisierten  geräumigen  Receptaculumj 
seminis  unterscheidet,  das  aus  einer  Ausstülpung  des  von  Zellen,  nicht  vonj 
einer  Cuticula  ausgekleideten  Endabschnittes  (»trompe«)  der  Vagina  hervorgehl 

Fülleborn  (^)  bespricht  die  für   die  Diflerentialdiagnose   der  Filiarienlarven  ii 
Betracht  kommenden  morphologischen  Eigentümlichkeiten  idie  G-Zellen  Rode 
waldts    sind  offenbar   keine  Genitalzellen)   und   an  der  Hand  derselben    einigj 
Microfilarien   des    Menschen,    über   deren   Artzugehörigkeit   bisher    Zweifel  b 
stehen. 

Fülleborn (2)  behandelt  ausführlich  die  Filarien  des  Menschen.  Die  Scheide! 
der  F. -Larven  ist  keine  abgestreifte  Larvenhaut,  sondern  die  gedehnte  Eihülle; 
sie  findet  sich  vor  allem  bei  den  einen  zeitlichen  Turnus  aufweisenden  Larven- 
formen und  mag  deshalb,  wie  bereits  Levis  vermutet  hat,  zu  diesem  Turnus! 
in  irgend  welchen  Beziehungen  stehen.  Überimpfung  von  menschlichen  F.- 
Larven auf  Tiere  (auch  Aflen)  gelingt  nicht;  Larven  von  F.  repens^  die  einemi 
nicht  infizierten  Hunde  eingeimpft  waren,  blieben  hier  bis  zu  2^/4  Jahren  am« 
Leben  und  waren  nach  dieser  Zeit  auf  das  Doppelte  ihrer  ursprünglichen  Länge 
herangewachsen.  Bei  ihrer  Übertragung  durch  Mücken  dringen  die  heran- 
gewachsenen ofi'enbar  nicht  durch  den  von  den  Stiletten  der  Mücke  tampo- 
nierten Stichkanal  in  die  Haut  ein,  sondern  neben  diesem  nach  Art  der  Än- 
cylosto}niim-ha.rven;  bei  der  Geschwindigkeit  dieses  Eindringens  spielt  die 
Temperatur  eine  wichtige  Rolle,  die  auch  für  die  Entwicklung  im  Körper  der 
Mücke  von  Bedeutung  ist.  —  Auf  eine  ausführliche  allgemeine  Besprechung 
von  Morphologie  und  Physiologie  der  Filarien  folgt  eine  specielle  Besprechung 
der  einzelnen  beim  Menschen  schmarotzenden  Arten.  Hinsichtlich  aller  weiteren 
Einzelheiten  muß  hier  aber  auf  das  Original  verwiesen  werden. 

Über  Filaria  loa  s.  N.  Schultz. 

Über  Filarien  bei  Kameelen  s.   Pricolo(^2). 

Foley  bespricht  die  morphologischen  Unterschiede  zwischen  den  in  Algier  zu 
beobachtenden  Filarienlarven,  speciell  den  nur  sehr  schwer  uuterscheidbaren 
Filaria  hancrofti  und  diiirna,  während  F.  perstatis  leicht  kenntlich  ist. 

Nach  Leiper  erfolgt  die  Metamorphose  der  Larve  von  Filaria  loa  in  den 
Speicheldrüsen  einer  Chrysops. 

Wellmann  &  Johns  hielten  Filaria  immitis  bei  12°  und  40°  C  durch  Zusatz 
von  larvenhaltigem  Blut  zu  Dextrose-Hundeserum  (d.  h.  nach  der  Baßschen  Me- 
thode zur  künstlichen  Züchtung  der  Malariaparasiten)  bis  zu  2  Wochen  am 
Leben  und  beobachteten  hierbei  ein  Längenwachstum,  das  sie  der  Entwicklung 
im  Verdauungstractus  der  Stechmücke  vergleichen.  —  Bach  konnte  die  Larven 
von  Dioßlaria  immitis  ebenfalls  20  Tage  am  Leben  erhalten,  ohne  daß  aber 
ein  Längenwachstum  eintrat. 

Breinl(^)  bringt  neue  Beobachtungen  über  Onchocerca  gihsoni  und  die  durch 


D.  Nematodes.  237 

sie  hervorgerufenen  Wurmknoten  im  Unterhautbindegewebe  der  Rinder,  die 
anscheinend  hinter  dem  Kniegelenk  häufiger  sind.  In  der  Mehrzahl  der 
Knoten  fand  sich  neben  einem  Q  nur  ein  (J^;  nicht  selten  (in  11  von 
30  Fällen)  waren  2  (^  vorhanden,  beide  geschlechtsreif,  wenngleich  meist 
verschieden  groß;  in  3  Knoten  wurde  überhaupt  kein  (^  gefunden.  Die 
Köpfe  von  Q  und  (^  lagen  gewöhnlich  in  bestimmter  gegenseitiger  Lage 
nebeneinander  in  dem  gleichen  Kanal,  im  weiteren  Verlaufe  schlängelte  sich 
dann  gewöhnlich  das  q^  um  das  Q  herum.  Das  Schwanzende  des  (f  zeigt 
7  Papillenpaare :  1  großes  präanales,  3  kleine  adanale  und  2  größere  sowie 
1  kleineres  postanales;  nur  einmal  wurde  noch  ein  weiteres  Papillenpaar  ge- 
funden vor  den  adanalen.  Beim  Q  ist  die  Cuticula  etwa  4-5  cm  vom  Kopf- 
ende entfernt  durch  regelmäßige  Reihen  knopfförmiger  Verdickungen  ausge- 
zeichnet. Die  Larven  von  0.  g.  können  die  den  Wurmknoten  umgebende 
bindegewebige  Kapsel  sowie  die  Haut  des  Rindes  durchwandern,  wenngleich 
diesbezügliche  Versuche  bisher  nur  in  wenigen  Fällen  ein  positives  Resultat 
ergaben.  Aus  dem  Wurmknoten  herauspräparierte  Larven  waren  bei  Zimmer- 
temperatur noch  etwa  10-12  Stunden  stets  bewegungslos.  Eine  Weiterent- 
wicklung der  Larven  in  Cyclops  (wie  bei  Dracunculus)  findet  nicht  statt.  Eben- 
sowenig gelangen  Versuche,  die  Infection  mit  Hilfe  von  stechenden  Dipteren 
oder  Blutegeln  von  kranken  auf  gesunde  Rinder  zu  übertragen.  —  Hierher  auch 

Cleland(V)- 

K.  Augustin  hat  die  im  ünterhautbindegewebe,  vornehmlich  des  Rückens,  bei 
Cervus  elaphus  schmarotzende  Filaria  (Onchocerca)  flexuosa  näher  untersucht. 
Die  Wurmknoten  nehmen  mit  dem  Alter  des  Hirsches  an  Zahl  zu  und  dehnen 
sich  hierbei  auch  weiter  nach  dem  Bauche  und  den  Schenkeln  zu  aus. 
In  einem  Knoten  finden  sich  gewöhnlich  2-3  (J^  neben  1  ^,  doch  kommen 
in  größeren  Knoten  auch  2  Q  vor.  Das  rf  liegt  in  der  Regel  eng  zusammen- 
gerollt an  einer  Stelle  des  Knotenlumens,  wo  das  Bindegewebe  von  geringerer 
Derbheit  ist,  als  in  der  Wandung  der  das  Q  umschließenden  vielfach  ver- 
schlungenen Gänge.  Das  Q  wird  etwa  44-47,5,  das  rf  5,4-7,6  cm  lang. 
Mediane  Bauch-  und  Rückenlinien  sind  nicht  ausgeprägt,  auch  die  Seitenlinien 
nicht  überall  gleich  stark  ausgebildet  (am  stärksten  im  vordersten  Körper- 
abschnitt). Excretiousgefäße  in  den  Seitenlinien  fehlen.  Am  Hinterende  des 
(^  fand  Verf.  außer  den  bereits  bekannten  8  Papillenpaaren  noch  2  kleinere 
Papillen  dicht  hinter  der  Anogenitalöflnung.  Auch  das  Q  hat  3  bisher  über- 
sehene kleine  Papillen,  eine  genau  an  der  Schwanzspitze  und  die  beiden  an- 
deren seitlich  davor.  Der  cylindrische  Pharynx  ist  etwa  6—7  mm  lang  (Durch- 
messer des  ganzen  Wurmes  0,16-0,23  mm  beim  (^f,  0,27-0,39  mm  beim  5). 
Die  unpaaren  männlichen  Geschlechtsorgane  reichen  nach  vorn  bis  in  die 
Gegend  des  Pharynx  und  sind  an  ihrem  Ende  von  einer  verhältnismäßig 
großen  runden  Zelle  von  16-17  u  Durchmesser  abgeschlossen.  Die  Vulva, 
in  deren  wulstige  Lippen  von  der  Körpermuskulatur  ausgehende  Muskelfasern 
hineinstrahlen,  liegt  0,37-0,53  mm  vom  Vorderende  entfernt  und  die  paarigen 
Geschlechtsorgane  erstrecken  sich  von  dort  bis  auf  1-1,5  mm  von  der  Schwanz- 
spitze. Die  Eier  sind  oval,  0,049  zu  0,031  mm,  die  Embryonen  schlüpfen 
aber  bereits  im  Uterus  aus  den  Eihüllen  aus.  Die  beiden  Spicula  sind  0,2145  mm 
bzw.  etwa  0,7  mm  lang;  das  kürzere  ist  an  der  breitesten  Stelle  0,0385  breit 
und  läuft  in  einen  0,0275  mm  langen  Widerhaken  aus,  das  längere  ist  stark 
gekrümmt  und  röhrenförmig  mit  27,5  u  Durchmesser. 

Railliet  &  Henry(2)  schildern  Onchocerca  armillata  der  indischen  Rinder,  so- 
wie die  vor  allem  beim  Büffel  vorkommenden  Filay-ia  poeli^  für  die  die  neue 
Ouchocercinengattung  Elaeophora  aufgestellt  wird. 


238  II-  Referate.     5.  Vermes. 

Rodenwaldt  fand  ein  noch  nicht  geschlechtsreife3  Q  von  Oncfiocerca  vol- 
vulus  27,5  cm  lang  bei  einem  Durchmesser  von  0,28  mm  und  berechnet  die 
Länge  eines  geschlechtsreifen  Q  auf  45,5  cm.  Das  Hinterende  verläuft  fast 
gerade  gestreckt  und  läuft  conisch  zu;  Beginn  der  conischen  Zuspitzung  0,5  mm, 
Lage  der  Afteröfifnung  0,19  mm  vor  dem  Hinterende.  Entgegen  der  Regel  fand 
sich  in  dem  die  beiden   Q    enthaltenden  Abszeß  kein  (J*. 

Külz  &  Bach  machen  ebenfalls  morphologische  Angaben  über  Onch.  volv.  Q 
und  schildern  vor  allem  die  charakteristischen,  tonnenreifenartig  um  das  Tier 
herumlaufenden  Cuticulaverdickungen  und  (in  Übereinstimmung  mit  Rodenwaldt, 
vergl.  vorstehend)  den  Bau  des  Hinterendes. 

Ouzilieau  fand  Larven  von  Onch.  volvulus  in  geschwollenen  Leistendrüsen 
und  führt  die  Elephantiasis  auf  Infection  mit  0.  v.  zurück. 

FüllGborn  &  Simon  fanden  ebenfalls  Filarialarven,  die  wahrscheinlich  zu  0. 
V.  gehören,  in  den  inguinalen  Lymphdrüsen.  Sie  waren  nur  etwas  größer  wie 
die  noch  in  den  Geburtswegen  des  Weibchens  von  0.  v.  enthaltenen  Larven, 
stimmten  dagegen  mit  diesen  überein  in  der  prozentualen  Lage  der  anatomischen 
Fixpunkte,  der  Kernfreiheit  des  zugespitzten  Schwanzendes  und  dem  Charakter 
der  G^Zelle;  auch  die  Scheidenlosigkeit  bei  einer  Länge  von  etwa  300  /<  ist 
wichtig.  Der  Übertritt  der  Larven  ins  Blut  ist  aber  noch  nicht  erwiesen,  da 
sie  in  diesem  nur  nach  starker  Quetschung  gefunden  wurden  (aus  Lymph- 
spalten ausgepreßt).  Nicht  ausgeschlossen  ist,  daß  auch  die  von  Rodenwaldt 
in  Togo  im  Blute  gefundene,  im  geschrumpften  Trockenpräparate  freilich  nur 
etwa  180-200  f^i  lange  Filarienlarve  hierher  gehört. 

Bock(')  hat  ein  bei  Spitzbergen  gefangenes  Q  von  Nectonema  svensksundi  n. 
näher  untersucht.  Die  Cuticula  besteht  aus  einer  dünnen  äußeren  Rinden- 
schicht und  einer  dickeren,  nur  scheinbar  homogenen,  in  Wirklichkeit  aus  La- 
mellen bestehenden  inneren  Schicht;  unter  ihr  findet  sich  eine  deutlich  be- 
grenzte Körnerschicht.  Chemisch  stimmt  die  Cuticula  mit  der  der  Nematoden 
überein  (keine  Chitinreaction,  Löslichkeit  in  kochendem  KOH).  Die  Borsten 
sind  viel  verwickelter  als  bisher  angenommen,  sind  in  der  homogenen  Schicht 
der  Cuticula  mittelst  eines  Zapfens  aus  homogener  Cuticularsubstanz  befestigt 
und  bestehen  aus  feinen  Haaren  innerhalb  einer  Hülle,  die  vermutlich  aus  der- 
selben Substanz  wie  die  Rindenschicht  der  Cuticula  besteht.  Neben  den  2  Längs- 
reihen von  Schwimmborsten  finden  sich  rings  um  das  Vorderende  Sinnesborsten 
»als  ein  feiner  Haarbesatz«,  zu  deren  jeder  ein  feiner,  die  Cuticula  durch- 
setzender und  vermutlich  eine  Nervenfaser  enthaltender  Kanal  führt.  Die 
Epidermis  ist  kein  Syncytium,  sondern  besteht,  ähnlich  wie  bei  Oncholaimus^ 
aus  deutlich  voneinander  abgegrenzten  polygonalen  Zellen.  Seitenlinien  fehlen. 
Längswülste  sind  nur  in  den  Medianlinien  vorhanden;  sie  bestehen  aus  je  2 
Längsreihen  ungewöhnlich  breiter  Zellen,  an  die  sich  lateral  hohe  schmale  Stütz- 
zellen anschließen.  Die  Muskelzellen  haben  Fibrillen,  die  ganz  wie  bei  den 
Nematoden  aber  vielkernig  angeordnet  sind;  ihre  zugespitzten  Enden,  die  keine 
Plasmozone  besitzen,  liegen  immer  peripher;  ihre  Kerne  liegen  in  einer  Längs- 
reihe. Eine  von  Cölomepithel  ausgekleidete  vordere  Kammer  ist  bei  N.  s. 
nicht  vorhanden.  Die  Eier  liegen  ;nicht  frei  in  dem  Schizocöl,  vielmehr  ist 
eine  deutliche  Ovarialwand  vorhanden  (gegen  Ward  92  Verm.  38).  Die  Ei- 
schale wird  aus  großen  chromophilen  Tropfen  gebildet,  die  im  Ei  in  größerer 
Zahl  vorhanden  sind.  —  Rauthers  (09  Verm.  47)  Ansicht,  Nectonema  hätte  mit 
den  Nematoden  nichts  zu  tun,  ist  unhaltbar.  Daß  man  dann  durch  Gordius 
einen  Anknüpfungspunkt  an  die  Anneliden  gewinnen  kann,  ist  gleichfalls  denk- 
bar, bedarf  aber  einer  sichereren  Begründung.  In  bezug  auf  das  Nervensystem 
sind  gewisse  Übereinstimmungen  vorhanden,  wie  das  Vorkommun  von  3  Faser- 


I 


E.  Acanthocephala.  239 

Stämmen  in  einem  Bauchnervenstamm,  aber  auch  sehr  wichtige  Unterschiede, 
Die  Nematomorphen  sind  als  eine  den  Nematoden  koordinierte  Unterab- 
teilung in  einer  gemeinsamen  Gruppe  mit  dem  Namen  Nemathelminthes  unter- 
zubringen. 

Nach  N.  Meyer  erfolgt  bei  Gordius  aquatieus  die  Bildung  der  inneren  Schicht 
vermittelst  unipolarer  Einwanderung  (frühzeitige  Absonderung  des  Mesenchyms). 
Der  Darm  wird  anscheinend  in  Form  zweier  Einstülpungen  angelegt,  die  ein- 
ander entgegenwachsen  und  schließlich  zu  einem  Rohre  verschmelzen.  Die 
hintere  Einstülpung  tritt  zuerst  auf  und  stellt  den  Mitteldarm  samt  Proctodaeum 
dar.  Die  Rüsselanlage  entsteht  in  Gestalt  einer  2.  Einstülpung  am  Vorder- 
ende des  Embryos.  Anlagen  der  Genitalorgane  sind  bei  der  Larve  noch  nicht 
vorhanden. 

Über  die  Entwicklung  der  Nematomorphen  s.  Mühldorf,  über  Mermithiden 
Oaday. 


E.  Acanthocephala. 

Hierher  Skrjabin  C^). 

Kaiser  macht  Mitteilungen  zur  Morphologie  der  Acanthocephalen,  Am 
Rüssel  s.  1.  (Proboscis)  wurden  unterschieden:  1)  die  Protoboscis,  der  mit 
den  kräftigsten  2-  oder  1  wurzeligen  Haken  bewaffnete  Teil,  der  vermittelst 
eines  besonderen  Retractors  eingestülpt  werden  kann  und  das  eigentliche  Bohr- 
werkzeug der  Tiere  vorstellt;  2)  die  Mesoboscis,  die,  vom  Insertionsring  des 
Receptaculums  bis  zur  Ansatzstelle  der  Protrusores  receptaculi  reichend,  »wohl 
zur  Protoboscis  in  enger  Beziehung  steht,  aber  mehr  als  Widerhakenapparat 
functionieren  dürfte«;  3)  die  Hysteroboscis,  das  nackte  oder  mit  schwachen 
Stacheln  besetzte  Endstück  der  Proboscis,  das  bis  zum  Cuticularringe  herab- 
zieht. Elastische  Fasern  fehlen  den  Acanthocephalen  vollständig.  Was  man 
dafür  hielt,  sind  Stützfibrillen  innerhalb  des  die  Haut  bildenden  vielkernigen 
Epithelsyncytiums.  —  Die  kontraktile  Rinde  der  Muskelfasern  besteht  »bus 
einer  enormen  Anzahl  sehr  dünner  Myofibrillen,  die  sich  zu  größeren  und 
kleineren  Gruppen  vereinigen,  durch  eine  Lage  Sarcoplasma  voneinander  ge- 
trennt werden  und  auf  dem  Querschnitte  die  für  die  quergestreifte  Muskulatur 
charakteristische  Cohnheimsche  Felderung  zeigen.  Den  dickeren  Sarcoplasma- 
septen  sind  Bindegewebsfibrillen  oder  -lamellen  eingelagert,  die  in  2  zueinander 
senkrechten  Richtungen  die  kontraktile  Rinde  durchsetzen«  (Skeletfibrillen  im 
Sinne  Goldschmidts).  Entwicklung.  Die  Ovarialschichten  entstehen  an  der 
Innenwand  der  Ligamentschläuche  (gegen  Hamann).  Die  Ectodermkerne  der 
Larve  lagern  nach  der  Bildung  des  embryonalen  Kernhaufens  diesem  nicht  un- 
mittelbar auf,  sondern  bleiben  von  ihm  durch  die  primäre  Leibeshöhle  ge- 
trennt. Die  Differenzierung  der  Subcuticularfasern  und  die  der  hypodermalen 
Radiärfibrillen  erfolgt  zu  verschiedenen  Zeiten  und  in  verschiedener  Art. 

Bieler(2)  hat  die  männlichen  Genitalorgane  einiger  Acanthocephalen  von  Fischen 
untersucht.  Bei  Neorhynchus  rutili  und  agilis  ist  nur  ein  einheitlicher  Kitt- 
drüsenkörper vorhanden.  Aus  ihm  führt  ein  kurzer  Ausführungsgang  in  ein  Kitt- 
reservoir, aus  dem  dann  2  Kittgänge  hervorgehen,  die,  bis  zum  Schlüsse  getrennt, 
in  den  Ductus  ejaculatorius  ausmünden.  N.  r.  hat  stets  12,  N.  a.  dagegen  nur 
8  Kerne  in  der  Kittdrüse.  —  Unter  den  Arten  mit  6  einzelnen  Kittdrüsen  unter- 
scheidet sich  Echinorhynchus  gadi  von  Acanthocephalus  lucii,  anguillae,  Ponipho- 
rhynchus  laevis  und  E.  salmonis  durch  das  Fehlen  der  bei  diesen  Arten  stets  vor- 
handenen blindsackförmigen  Vesiculae  seminales  an  den  Vasa  efferentia,  durch  sehr 


240  il-  Heferate.     5.  Vermes. 

viel  stärkere  Ausbildung  der  muskulösen  Genitalscheide,  durch  das  Vorhandensein 
eines  schrägen  Längsmuskelstranges  innerhalb  dieser  Scheide  statt  der  sonst 
vorkommenden  beiden  geraden  Längsmuskelrohre  und  durch  eine  wohl  hiermit 
in  Zusammenhang  stehende  spirale  Drehung  der  von  der  Genitalscheide  um- 
schlossenen anderen  Organe.  —  Bei  P.  l.  vereinigen  sich  die  Vasa  efferentia 
erst  innerhalb  der  Genitalscheide  zum  Vas  deferens,  bei  E.  s.,  Ä.  l.  und  A.  a. 
dao-egen  schon  in  Höhe  der  Kittdrüsen.  Außerdem  besitzen  diese  3  Arten 
auch  noch  eine  bei  P.  l.  fehlende  blindsackförmige  Vesicula  seminalis  am  Vas 
deferens. 

Über  Neorhynchus  s.  auch  Van  Cleave. 


F.  Chaetognatha. 

Die  von  Michael  (^)  beschriebene  Sag itta  coli fornica  n.  unterscheidet  sich  von 
allen  anderen  S.  dadurch,  daß  ihre  »Collarette«  sich  vom  Kopf  bis  zu  den 
Samenblasen  erstreckt.  Bei  12 — 26  mm  langen  Tieren  ist  die  Variation  in 
Beziehung  auf  das  Verhältnis  zwischen  Tierlänge  und  Schwanzlänge,  des  Inter- 
valles  zwischen  Schwanz-  und  Bauchganglion,  der  Länge  und  Breite  der  vor- 
deren Flosse,  des  Intervalles  zwischen  vorderer  Flosse  und  Bauchganglion  und 
der  Länge  und  Breite  der  hinteren  Flosse^  unabhängig  von  der  jewei- 
ligen Länge  der  Tiere,  annähernd  konstant.  Bei  12-26  mm  langen 
Tieren  wächst  die  Körperbreite,  das  Intervall  zwischen  vorderen  und  hinteren 
Flossen,  das  Intervall  zwischen  hinterer  Flosse  und  Samenblasen,  und  die  Länge 
des  Ovariums  rascher  als  die  Körpergröße  der  Tiere,  wogegen  das  Bauch- 
ganglion langsamer  wächst.  Aus  diesem  Grunde  haben  auch  die  Verhält- 
nisse dieser  Maße  nur  für  Tiere  von  je  bestimmten  Körpergrößen  Geltung.  Die 
Zahl  der  vorderen  und  hinteren  Zähne  und  Greifhaken  nimmt  mit  dem  Wachs- 
tum der  Tiere  zu,  und  zwar  die  der  hinteren  Zähne  am  stärksten  und  die  der 
Greif  haken  am  schwächsten.  Zum  Schluß  macht  Verf.  Angaben  über  die  Ver- 
breitung der  Art. 

IVIichael(^)  setzt  seine  Untersuchungen  über  die  Verbreitung  der  Chae- 
tognathen  (12  Verm.  60)  fort.  Von  einem  nächstverwandten  Artenpaar  kommt 
immer  nur  eine  Species  in  der  San  Diegoregion  vor.  Niemals  koinzidiert  die  allge- 
meine Verbreitung  des  einen  Gliedes  eines  Artenpaares  mit  der  des  anderen, 
variiert  dagegen  zwischen  angrenzender  oder  überspringender  und  total  isolierter 
Verbreitung.  Jede  in  San  Diego  vorkommende  Art  hat  ebenso  ihre  bestimmte 
Vertikalverbreitung  wie  ihre  specifischen  morphologischen  Charaktere.  Der  mor- 
phologische Unterschied  der  Arten  ist  ihrem  Verbreitungsunterschiede  umgekehrt 
proportional.  Wo  2  oder  mehr  Arten  zugleich  gefischt  wurden,  war  stets  nur 
1  durch  geschlechtsreife  Individuen  vertreten.  Mit  vielleicht  1  oder  2  Aus- 
nahmen wurden  die  reifen  Exemplare  jeder  Art  in  verschiedenen  Tiefen  ange- 
troffen. Also  sind  die  nahe  verwandten  Arten  der  Ch.  entweder  räumlich  oder 
aber  durch  physiologische  Differenzen  (die  verursachen,  daß  Befruchtung  in  ver- 
schiedenen Tiefen  erfolgt)  voneinander  isoliert,  und  das  »Jordansche  Gesetz« 
trifft  nur  teilweise  zu,  weil  die  nahe  verwandten  Arten  nicht  etwa  dieselben, 
sondern  möglichst  entfernte  Gebiete  bewohnen. 

Über  Chaetognathen  des  Pourquoi-pasV  s.   Germain  (2). 


G.  Gephyrea.     H.  Rotatoria.  241 

G.  Gephyrea. 

Southern  beschreibt  von  den  Küsten  Irlands  neue  Arten  von  Sipunculus, 
Phycosonia^  Phascolosoma ,  Phascolion,  Aspidosiphoti ,  Onchnesoma  ^  Echiurus, 
Thalasserna,  Bonellia  und  Priapulus.  Phycosoma  [abyssorum  n.)  lebt  in  großen 
Tiefen.  Verf.  hält  es  für  wahrscheinlich,  daß  die  Tiefe  an  sich  nur  von  sekun- 
därer Bedeutung  ist,  und  daß  die  Beschaffenheit  des  Meeresgrundes  in  erster 
Linie  für  den  Wohnplatz  der  Species  entscheidend  ist. 

In  seiner  Mitteilung  über  Excretion  und  Phagocytose  bei  den  Sipun- 
culiden  faßt  Cuenot(^)  zusammen,  was  bisher  in  Beziehung  auf  diese  Prozesse 
auf  Grund  physiologischer  Injectionen  bekannt  geworden  ist. 

Spengel(^)  macht  weitere  Angaben  (12  Verm.  63)  über  Organisation  und 
Systematik  von  Sipunculus  und  Siphonosoma.  Sipunc.  zerfällt  in  die  indicus- 
und  die  nudus-Gvmppe.  Die  Haftfasern  sind  eine  Eigentümlichkeit  der  indicus- 
Gruppe  (gegen  W.  Fischer  s.  u.)  und  zwar  bildet  jede  von  ihnen  die  cuticulare 
Auskleidung  eines  engen  Epithelschlauches,  der  sich  unter  Verästelung,  von  der 
Epidermis  aus,  in  die  Tiefe  senkt.  Sie  sind  schlauchförmigen  Drüsen  vergleich- 
bar, die  anstatt  von  flüssigem  Secret  von  Cuticula  erfüllt  sind.  Bei  jungen 
Sipunc.  nudus  finden  sich  intracoriale  Längskanäle,  mehrere  kurze,  getrennte 
Abschnitte,  deren  jeder  aus  2  Blindsäckchen  besteht,  die  sich,  von  einem 
Stoma  aus,  eines  nach  vorn  und  eines  nach  hinten  erstrecken.  Sie  ver- 
schmelzen später  zur  Bildung  der  Längskanäle.  Es  besitzt  demnach  Sipunc. 
in  der  Jugend  ähnliche  von  den  Stomata  ausgehende  Blindsäcke  wie  Siph. 
zeitlebens.  Das  bei  gewissen  Arten  der  rm^ws-Gruppe  unter  den  Längs- 
kanälen parallel  und  unter  diesen  anscheinend  den  Rumpf  durchziehende 
zweite  Kanalsystem  ist  nichts  anderes  als  die  von  außen  gesehenen  Rinnen 
zwischen  den  Längsmuskelbündeln,  und  die  Aussackungen  sind  lediglich  Fort- 
sätze dieser  Rinnen,  also  Intermuskularcöca.  Übergänge  zwischen  der  nudus- 
und  indicus-GvMTßpe  bilden  Sipunc.  mundanus  und  incongruens.  Der  an  der 
Spitze  der  Eichel  dorsal  vom  After  gelegene  Spalt  führt  in  einen  mit  Sinnes- 
epithel ausgekleideten,  reich  mit  Nerven  versorgten  Sack,  der  vielleicht  als 
Statocyste  fungiert. 

W.  Fischer  beschreibt  neue  Arten  von  Sipunculus.,  Phycosoma,  Phascolo- 
sonia,  Phascolion  und  Aspidosiphon  und  macht  anatomische  Angaben  über  Inte- 
gumentalhöhlen  und  Hautstruktur  von  S.  discrepans. 

Über  Sipunculiden  s.  auch  Spengel(2). 


H.  Rotatoria. 

Hierher  Lauterborn  (2). 

Lucks  beschreibt  ausführlich  die  Floscularide  Hyalocephalus  n.  trilobus  n. 
(V.  M.  11  Verm.  9).  In  der  eiförmigen,  durchsichtigen  Gallertröhre  sitzt  das 
Tier  mit  seinem  Fuße  einer  kegelförmigen  Erhebung  auf,  durch  einen  kurzen 
Faden  angeheftet.  Der  sehr  große  Kropf  ist  meist  stark  mit  einzelligen  Algen 
angefüllt  und  in  beständiger  Bewegung  begriffen.  Von  der  Öffnung  des  Dia- 
phragmas hängt  in  den  Kropf  ein  als  Verschlußorgan  fungierender,  gestreifter 
Hautlappen  mit  schlitzartiger  Öffnung  herab,  der  in  stetiger  welliger  Bewegung 
ist  und  dazu  dient,  ein  Entweichen  der  Beute  zu  verhindern  und  diese  dem 
Kaumagen  zuzuführen.  Dieser  liegt  am  Eingang  des  Magens  und  besteht  aus 
Chitinleisten  und  Muskeln.  Der  Magen  ist  ein  rundlicher,  sehr  erweiterungs- 
fähiger Sack,  dessen  Innenfläche  mit  kräftigen  Cilien  ausgekleidet  ist.  In  der 
Nähe  des  Magenmnndes  münden  die  eigentümlich  gestalteten  Magendrüsen.    Mit 

Zool.  Jahresbericbt.     1913.    II.  Referate.     5.  Vermes.  16 


t 


242  II-  Referate.     5.  Vermes. 

dem  Darme  steht  der  Magen  durch  eine  gewöhnlich  verschlossene  Öffnung  ii  s»  t 
Verbindung.  Die  Entleerung  des  Darmes  erfolgt  in  längeren  Intervallen  durcl 
die  Cioake.  Im  Gefäßsystem  sind  jederseits  8  Flimmerlappen  vorhanden 
Die  kontraktile  Blase  liegt  unter  dem  Darm  neben  der  Cioake;  unter  an 
derem  hat  sie  die  Aufgabe,  das  mit  der  Nahrung  aufgenommene  Wasser  m\ 
den  verbrauchten  Stoffen  auszuscheiden.  Das  oval  scheibenförmige  Ovar  be- 
steht aus  Dotter-  und  Keimsack.  Es  wurden  Subitan-  und  Latenzeier  beob- 
achtet; aber  nie  war  bei  den  in  Ausbildung  begriffenen  Eiern  eine  Verschmel- 
zung zwischen  Dotterstock  und  Ei  zu  konstatieren.  Das  Subitanei  macht  sein« 
ganze  Entwicklung  im  Leibe  des  Muttertieres  durch.  Es  folgen  noch  Angabei 
über  die  Muskulatur,  das  Nervensystem  und  die  Sinnesorgane. 

Krätzschmar  zeigt  durch  Untersuchungen  über  den  Polymorphismus  voei 
Anuraea  aculeata  (08  Verm.  62),  daß  die  Variationstendenz  durch  Ernäh-j 
rungsverhältnisse  nicht  beeinflußt  wird,  daß  also  allein  die  innere  vererbte 
Anlage  für  die  Formveränderung  maßgebend  ist.  Ein  Gegensatai 
zwischen  Teich-  und  See-Anuraeen  in  Beziehung  auf  Variabilität  besteht  nicht, 
Der  Widerspruch  wird  dadurch  ausgeglichen,  daß  Dieffenbachs  (12  Verm.  65)  Er 
gebnisse  nur  für  die  wenig  veränderliche  kleine  Form  Geltung  haben  und  nicht  füi 
die  große  variable.  In  Anbetracht  des  verschiedenen  Verhaltens  dieser  beiden 
Formen  hinsichtlich  der  Ernährungeeinflüsse,  der  Körpergröße  und  der  Dauereier, 
schlägt  Verf.  vor,  die  variable  Form  als  Subspecies  A.  a.  variabilis  zu  unter- 
scheiden. 

Nach  Whitney  paaren  sich  sowohl  die  Q ,  als  auch  die  rf  erzeugende!) 
jungen  Q  von  Asplanchia  mit  rf  und  erhalten  von  diesen  aktives  Sperma  in 
ihre  Leibeshöhle  einverleibt.  Die  so  mit  Sperma  injizierten  jungen  Q  erzeu' 
genden  §  reifen  heran  und  erzeugen  parthenogenetisch  Tochter- Q,  wogege» 
die  injizierten  jungen  rf  erzeugenden  Q,  nachdem  sie  herangereift  sind,  dict 
schalige,  befruchtete  Eier  hervorbringen.  Auch  rf  Individuen  paaren  sich  und 
injizieren  sich  gegenseitig  Sperma  in  ihre  Leibeshöhlen.  Auch  die  reifen  Q 
erzeugenden  Q  und  die  reifen  (^f  erzeugenden  Q  paaren  sich  mit  rf  Indi- 
viduen, erhalten  aber  niemals  Sperma  in  ihre  Leibeshöhlen,  weil  das  Copulations- 
organ  der  c^  nicht  imstande  ist  die  Cuticula  der  erwachsenen  Q  zu  durch- 
bohren. Ein  großer  Teil  des  Spermas  der  rf  geht  demnach  dadurch  verloren, 
daß  es  jungen  Q  erzeugenden  Q  und  anderen  rf  injiziert  wird,  sowie  auch 
bei  dem  Versuche,  mit  ausgewachsenen   Q   zu  copulieren. 

C.  Mitchell (^)  versucht  bei  Asplanchna  amphora  experimentell  Übergänge 
der  morphologischen  Charaktere  zu  erzwingen.  Der  Sacktypus  von  A.  a. 
wird,  unter  sich  gleichbleibenden  Bedingungen  der  Zucht,  unbegrenzt  fortge- 
pflanzt. In  der  successiven  Entwicklung  der  Generationen  läßt  sich  ein  aus- 
gesprochener physiologischer  Rhythmus  erkennen.  Von  den  durch  1  Individuum 
unter  gleichbleibenden  Bedingungen  erzeugten  Jungen  erhalten  die  mittleren 
Familienglieder  mehr  Nahrung  durch  die  Mutter  als  die  ersten  und  letzten. 
Durch  die  Größe  des  Elters  wird  (in  Reihen  von  einheitlicher  Abstammung  und 
ohne  Mutation)  die  Größe  des  Nachkommen  nicht  beeinflußt.  Temperaturwechsel 
als  solcher  vermag  direkt  keine  morphologische  Veränderung  hervorzurufen. 
Hungern  verursacht  beim  Sacktypus  keine  Mutation,  wogegen  es  beim  höcke- 
rigen Typus  retrograde  Mutation  zur  Folge  hat.  Wechsel  von  Ernährung  und 
Hungern  bringt  bei  Isolationskulturen  keine  Mutation  hervor,  wahrscheinlich 
dagegen  bei  Massenkulturen.  Auch  der  Wechsel  der  Nahrung  erzeugt  Muta- 
tion, wogegen  im  Kulturmedium  oder  in  der  Nährflüssigkeit  gelöste  Substanzen 
die  Mutation  nicht  direkt  beeinflussen.  Männchenerzeugung  findet  selten  im  Sack-, 
häufig  dagegen  im  Höcker-  und  im  Glockentypus  statt. 


J.  Annelides,     a.  Allgemeines.  243 

C.  Witchell(')  behandelt  die  Determinierung  des  Geschlechtes  bei 
Asplanchna  amphora.  Bei  fortgesetzter  geringer  Ernährung  sinkt  die  Männchen- 
erzeugung auf  Null.  Wohlgenährte  Individuen  des  höckerigen  Typus  bringen 
ungefähr  2Q%  Männchenerzeuger  hervor.  Aufgelöste  metabolische  Produkte 
oder  andere  Substanzen  kommen  bei  der  Männchenerzeugung  wenig  in  Betracht. 
Hungern  hat  bei  wenig  potenten  jungen  ^  (erzeugt  durch  schlechtgenährte 
Mütter)  die  Production  von  Nichtmännchen  zur  Folge,  bei  sehr  potenten  jungen 
^  (erzeugt  durch  gutgenährte  Mütter)  während  der  ersten  5  Stunden  nach 
der  Geburt  (Wachstumsperiode)  reichliche  Männchenerzeugung;  während  der 
zweiten  5  Stunden  dagegen  nur  noch  in  geringem  Maße  oder  gar  nicht. 
Maximum  der  Männchenerzeugung  wird  durch  3  Faktoren,  nämlich  durch  phy- 
siologischen Rhythmus,  reichliche  Ernährung  sowie  durch  Hungern  während 
der  Wachstumsperiode  erzielt.  Der  1.  dieser  Faktoren  erstreckt  sich  auf  viele 
Generationen,  der  2.  auf  die  der  den  Männchenerzeugern  vorausgehende  Gene- 
ration, der  3.   auf  die  männchenerzeugende  Generation  selbst. 

Hiergegen  macht  Shull(^)  auf  Grund  neuer  mit  Hydatina  unternommener 
Experimente  (12  Verm.  67)  geltend,  daß  bei  richtiger  Interpretation  des  physio- 
logischen Rhythmus  Ernährung  und  Männchenerzeugung  nicht  in  der  Beziehung 
von  Ursache  und  Wirkung  stehen.  Nicht  jede  Periode  rapiden  Metabolismus 
ist  zugleich  eine  solche  von  Männchenerzeugern.  Auch  ist  es  sehr  fraglich, 
ob  durch  Hungern  ein  Weibchenerzeuger  in  einen  Mäunchenerzeuger  umge- 
wandelt werden  kann,  da  bei  H.  schon  während  der  Wachstumsperiode  des 
Eies  entschieden  wird,  ob  das  daraus  hervorgehende  O  ein  Männchen-  oder  ein 
Weibchenerzeuger  sein  werde.  —  Hierher  auch  Lange  und  Shull(^). 

Shull(^)  fand,  daß  fortgesetzte  Inzucht  bei  Hydatina  senta  allmählich  die 
Zahl  der  Eier  herabsetzt.  Auch,  daß  der  Grad  des  Wachstums,  trotz  Zunahme 
der  Temperatur,  bei  den  späteren  Generationen  unverändert  blieb,  spricht  da- 
j  für,  daß  der  »Vigor«  gesunken  war.  Der  Vigor  beruht  auf  Heterozygosis  des 
Individuums  und  nicht  auf  der  Gegenwart  gewisser  dominierender  Gene.  Nach 
seinen  frühereu  Untersuchungen  (12  Verm.  67)  folgt  dasselbe  aus  der  Zucht 
parthenogenetischer  Reihen,  die  ebenfalls  an  Vigor  einbüßen  ohne  Wechsel  in 
der  genotypischen  Konstitution.  Vigor  ist  abhängig  vom  Grade  des  Metabolismus. 
Bei  Tieren,  die  sich  durch  Parthenogenese  oder  Teilung  fortpflanzen,  führt  die 
lange  andauernde  Action  zwischen  Cytoplasma  und  Nucleus  zu  einem  annähernden 
Gleichgewichtszustand,  der  seinerseits  den  Metabolismus  schwächt  und  damit 
auch  den  Vigor.  Auf  gleicher  Ursache  beruht  wahrscheinlich  auch  das  Altern 
der  somatischen  Zellen  der  Metazoen.  —  Hierher  auch  Shull(*). 

Über  die  q^  von  Schizocerca  s.   Nitardy. 


J.  Annelides. 

a.  Allgemeines. 

Stephenson  behandet  die  intestinale  Respiration  der  Anneliden  und 
beschreibt  zunächst  die  Antiperistaltik  rostrad  gerichteter  Flimmer- 
bewegung im  Darme  von  Naididen,  Tubificiden,  Enchytraeiden  und  Aeolo- 
somiden.  Sie  fehlen  bei  Ghaetogaster,  dessen  Vorfahren  wahrscheinlich  Para- 
siten waren,  und  bei  der  mit  Kiemen  ausgerüsteten  Branchiura  sowerhyi.  Bei 
Aeolosoma  hemprichi  ist  das  Gefäßsystem  sehr  innig  mit  der  Darmwand  ver- 
bunden. Sogar  den  Ösophagus  entlang  weist  das  Rückengefäß  noch  Spuren 
seiner  Herkunft  auf,  indem  sein  Lumen  von  Gewebsstreifen  durchsetzt  wird. 
Bei  den  Enchytraeiden    zeigt   zwar   das  Gefäßsystem    eine    etwas   höhere  Aus- 

16* 


244 


II.  Referate.     5.  Vermes. 


bildung     behält  aber  gleichwohl    die  innige  Beziehung    zum  Darme.     Das  Bin 
wird  durch  rostrad  gerichtete  Kontractionen  der  Darmwand  bewegt  und  weiter 
hin  durch  ebensolche  Kontractionen  des  Rückengefäßes.     Bei   den  Naididen  ia 
in  der  intestinalen  Region    ein  teilweise  unabhängiges  Rückengefäß  vorhanden    ' 
das    aber    aufs    innigste    mit    der    Darmwand    zusammenhängt,    und    dieselbe:  'i* 
antiperistaltischen    Kontractionen    bewegen    das    Blut    im  Gefäß   und  Darmnet2 
Bei    manchen    Tubificiden    verlaufen    intestinale    und    vasculare    Kontractionei 
durchaus  unabhängig  voneinander.    Bei  den  höheren  Oligochäten  schwindet  diif'^- 
intestinale   Antiperistaltik    ganz,    indem    hier    durch    den  Anus    keine   Wasserf 
aufnähme  mehr  erfolgt  und  das  Rückengefäß  selbst  propulsatorisch  wirkt.    Da;  \ 
intestinale  Netzwerk   ist   der   primäre  Bestandteil    des    Gefäßsystems,    ans   deni 
sich  die  einzelnen  Gefäße  allmählich  diflferenziert  haben  (mit  Vejdovsky  05  Verml  " 
18;  06  Verm.  72).    Da  mit  der  Antiperistaltik  der  Darmwand  notwendig  aucl 
eine  Fortbewegung  der  Flüssigkeit  des  vasculären  Netzwerkes  einhergehen  mufi 
so    sind    die  Bedingungen    zur   Ausbildung    distinkter    Kanäle    gegeben.     Da 
Dorsalgefäß    ist    ein    solcher  Kanal,    dessen  Kontraktilität  von    der   Darmwan( 
herstammt.     Früher    schon   kam  aber    von    demselben   Darmplexus    das  Bauch 
gefäß  zur  Abspaltung,   das  anfangs  nicht  kontraktil  war.    Daß  zuerst  die  großei 
Längsstämme    des  Gefäßsystems    zur  Ausbildung  gelangten,    hat  wahrscheinlicl 
physiologische,    mit   der  Locomotion    zusammenhängende    Gründe.     Das   supra 
intestinale   und    das    subintestinale  Gefäß    und    die   lateralen  Commissuren  ent 
standen  in  ganz  ähnlicher  Weise  wie  Rücken-  und  Bauchgefäß.    Das  Blut  ström 
aus  dem  intestinalen  Netzwerk  in  das  Rückengefäß.    Die  Entstehung  des  NetZ' 
Werkes  beruht  wahrscheinlich    auf  der  Transsudation  von  Flüssigkeit   aus  den 
Inneren  des  Darmes    in  seine  Wandungen.     In    Beziehung   auf   die    erste  Ent 
stehung    des  Gefäßsystems   stimmt  Verf.    im    wesentlichen    durchaus    mit   Lanj 
(03  Verm.  15)  überein,  nimmt  aber  keinen  kontinuierlichen  Darmsinus  als  Aus 
gangspunkt  an,  aus  dem  sich  erst  sekundär  das  Netzwerk  gebildet  habe.    De' 
2.  Teil  der  Arbeit  behandelt  die  Syllididen,  Hesioniden,  Aphroditiden,  Nereiden 
Euniciden,  Ariciiden,  Spioniden,  Chaetopteriden,  Opheliiden,  Arenicoliden,  Fla 
belligeriden,  Capitelliden,  Cerratuliden,  Terebelliden,  Ampharetiden,  Sabelliden 
Serpuliden    und  Archianneliden.     Bei  den    meisten    dieser  Familien    wurde  ein«    ^ 
rostrad  gerichtete  Flimmerbewegung  im  Darme  nachgewiesen,  die  bei  geöffnete: 
Anus  die  Einfuhr  von  Wasser  verursachen  muß.     Ebenso  häufig  fand  sich  di( 
Antiperistaltik  des  Darmes,  deren  Hauptfunction  auch  hier  eine  respiratorisch 
ist.     Da   sich   am  Hinterende,    wo    diese  Wassereinfuhr   erfolgt,    bei   gewisse) 
Arten  Augenflecke  finden,  und  viele  sich  auch   mit  dem  Hinterende  voran  be 
wegen,  ist  es  wahrscheinlich,   daß  in  diesen  Fällen  das  morphologische  Hinter 
ende    als  Kopf    fungiert.     Viele  morphologische  und  ontogenetische   Tatsache! 
sprechen  dafür,    daß  die  receptive  Function    des   Anus    die  ursprünglichere  i& 
als  die  expulsive.     Dann  ist   aber  auch   die  Antiperistaltik   eine  sehr  primitiv« 
Erscheinung  und  daraus  folgt  die  weitere  Frage,  ob  die  sedentären  Polychäte: 
wo    die  Antiperistaltik    am    markantesten    auftritt,    die    primitiven  Formen    de; 
Ordnung  darstellen.     Mit  Willey  (11  Biol.  18)  hält  Verf.  daher  die  sendentäre: 
Polychäten  für  primitiver  als  die  freischwimmenden. 

L.  Mayer  fand  bei  Lumbricus  im  Pharynx-,  Muskelmagen-  und  Hautepithel 
bei  Spirographis  im  Pharynx-  und  Hautepithel,  bei  Hesione  und  Nereis  i: 
Hautepithel  längs  verlaufende,  scharf  hervortretende  Fibrillen,  die  teils  an 
der  Basalmembran  inserieren,  teils  sich  durch  das  Bindegewebe  in  die  unter 
dem  Epithel  gelegenen  Muskelschichten  verfolgen  lassen,  und  die  auch  ins 
Innere  der  Muskelfasern  eintreten.  Mit  der  Schleimsecretion  haben  sie  nichts 
zu  tun  (gegen  Polowzow  03  Verm.  64);  denn  in  Reizpräparaten  des  Hautepithels 


J.  Annelides,     b,  Hirudinea.  245 

3ind  die  Fibrillen,  die  an  der  Peripherie  der  Schleimzellen  verlaufen,  immer 
stark  gedehnt;  es  können  daher  die  Schleimzellen  nicht  durch  Kontraction  der 
Fibrillen  entleert  worden  sein.  Sie  sind  auch  nicht  kontraktil,  da  sie  in  kon- 
trahierten Muskeln  immer  geschlängelt  verlaufen.  Eine  nervöse  Function  kann 
man  den  Fibrillen  auch  nicht  zuschreiben,  da  jederlei  Verbindung  mit  dem 
Nervensystem  und  den  Sinneszellen  fehlt.  Wahrscheinlich  sind  sie  Sttitzstruk- 
turen.  Schließlich  erwähnt  Verf.  noch  Mitosen  des  Flimmerepithels  des 
Pharynx  von  S.  und  L. 

b.  Hirudinea. 

JÖrgensenf-^}  untersucht  die  Eibildung  von  Piscicola.  Innerhalb  des  Ei- 
schlauches  finden  sich  Keimlager,  die  aus  Oogonien  und  Zwischenzellen  be- 
stehen. An  den  nach  dem  Lumen  des  Schlauches  zu  gelegenen  Teilen  des 
Keimlagers  lösen  sich  Zellgruppen  ab,  gelangen  in  das  Lumen  des  Schlauches 
lind  bilden  die  Nährfächer  oder  Nährkammern,  in  denen  das  Ei  auf  Kosten 
der  anderen  Zellen  heranwächst,  und  zwar  werden  4-5  Oogonien  von  je  2-3 
Zwischenzellen  umschlossen,  welch  letztere  einen  Follikel  um  das  ganze  Nähr- 
fach bilden.  Die  umschlossenen  Oogonien  vermehren  sich  sodann  mitotisch  bis 
zu  ungefähr  50,  worauf  in  einer  Oocyte  ein  Synapsis-  und  Bukettstadium  zur  Aus- 
bildung gelangt,  während  die  übrigen  als  Abortiveier  seine  Nährzellen  darstellen. 
Zuweilen  finden  sich  Nährkammern,  wo  statt  einem  2  oder  3  Eier  zur  Ent- 
wicklung gelangen.  Meist  wandern  bei  der  Bildung  der  Nährfächer  1-2  Zwi- 
schenzellkerne zwischen  die  Oogonien,  wachsen  da  bedeutend  und  degenerieren 
sodann  pyknotisch:  »Versonsche«  oder  >Spengelsche<  Zellen.  Die  Zurückführung 
von  Ei-  und  Nährzellen  auf  eine  Kette  ist  unzutreffend.  Bei  weitem  das  meiste 
Kiplasma  wird  von  den  Nährzellen  in  das  Ei  hineinsecerniert.  An  der  Grenze 
zwischen  dem  »Originalplasma«  des  jungen  Eies  und  dem  von  den  Nährzellen 
stammenden  »Nährplasma«  bildet  sich  eine  »Niederschlagsmembran».  Unmittel- 
bar nach  der  Kernauflösung  ist  das  nackte  Centriol  allein  mit  geringer  Strah- 
lung vorhanden;  um  dieses  sammelt  sich  feinwabiges  Plasma,  dessen  Zentrum 
kompakter  wird  und  sich  so  als  >Centrosom«  abgrenzt.  Weiter  bildet  sich 
zwischen  letzterem  und  der  peripheren  Plasmaverdichtung  eine  helle,  strahlige 
Zone,  die  »1.  centroplasmatische  Erschöpfungszone«.  Hierbei  wird  das  peri- 
phere, verdichtete  Plasma  als  >2.  centroplasmatische  Verdichtungszone«  von  der 
ersten  (=  Centrosoma)  getrennt,  und  indem  sich  nun  die  mittleren  Partien  des 
ganzen  Eiplasmas  auf  diese  2.  Verdichtungszone  konzentrieren,  entsteht  zwischen 
letzterer  und  der  plasmatischen  Rindenschicht  des  Eies  eine  2.  Erschöpfungs- 
zone. Die  > Zentralspindel«  macht  während  ihrer  Ausbildung  ähnliche  Schwan- 
kungen durch  wie  die  Sphärenstrahlung.  Kurz  vor  Auflösung  der  Kerumembran 
bemerkt  man  innerhalb  des  Kernes  einzelne  Verbindungsstrahlen  zwischen  den 
beiden  Centriolen.  Gleichzeitig  sammeln  sich  die  Chromosomen  in  der  Mitte  des 
Kernes,  wo  die  Verbindungsfasern  mit  ihnen  in  Kontakt  treten.  Diese  1.  An- 
lage der  Zentralspiudel  wird  nun  aber  während  der  Auflösung  der  Kernmembran 
zurückgebildet,  und  die  definitive  Spindel  entsteht  de  novo,  ohne  daß  sich  eine 
unmittelbare  Beteiligung  des  im  Plasma  verteilten  Kerninhaltes  nachweisen  ließe. 
Nach  dem  Bukettstadium  verteilen  sich  die  tetradenförmigen  Chromosome  gleich- 
mäßig im  Kern,  um  sich  in  ein  gleichmäßiges  Reticulum  aufzulösen.  Hieraus 
gehen  dann  Kreuz-  und  Achterfiguren  hervor,  die  schließlich  16  Kreuzchen 
bilden,  wobei  Chromatin  in  Form  kleinster  Nucleolen  abschmilzt.  Das  Wachs- 
tum der  Nucleolen  ist  dem  Kernwachstum  proportional.  Aus  einem  mono- 
nucleären  Ei  können  durch  erst  zufälligen,  dann  aber  gesetzmäßig  fixierten  Zer- 


246 


n.  Referate.     5.  Vermes. 


fall  des  einen  Nucleolus  polynucleoläre  Zustände  entstehen.  Das  Ei  von  P.  is 
ein  sehr  instruktives  Beispiel  dafür,  daß  sich  innerhalb  des  Plasmas  »chroma 
tische«  Einschlüsse  finden  können,  die  nicht  aus  dem  Kerne  stammen,  Ein 
Schlüsse  die  bisher  mit  Unrecht  als  Chromidialstrukturen  beschrieben  wurde: 
[vergl.  auch  das  nachfolgende  Referat]. 

JÖrgensen("')  beschreibt  den  Chromidialapparat  in  Drüsenzellen  voi 
Piscicola.  Die  Kerne  der  jüngsten  Drüsen  weisen  bereits  einige  chromatisch( 
Brocken  auf,  die  sich  lebhaft  vermehren.  Das  Plasma  ist  schon  in  den  jüngstei 
Zellen  leicht  chromatisch  färbbar,  und  diese  Affinität  nimmt  weiterhin  noch  zu 
seine  Struktur  ist  scheinbar  wabig.  In  dem  Maße,  als  sich  die  Zelle  mit  Secret 
granula  anfüllt,  nimmt  die  chromatophile  Substanz  ab,  ist  also  die  Matrix  dei 
Drüsensecretes  oder  das  »Prosecret*.  Anfangs  homogen,  wird  es  durch  Sub- 
stanzabschmelzung  strangförmig,  und  die  abgeschmolzene  Substanz  dient  zun 
Aufbau  der  Granula.  Das  Prosecret  kann  aber  bei  spärlichem  Vorhandenseh 
von  Granulis  unregelmäßige,  brockige  Massen  bilden,  die  »die  herrlichster 
Chromidien  vortäuschen«.  Es  kann  aber  auch  Secretion  ohne  Bildung  von  Pro- 
secret stattfinden,  und  diesen  abgekürzten  Modus  kann  man  experimentell  her- 
beiführen, indem  man  Tiere,  die  noch  Prosecretstadien  aufwiesen,  bis  zu  24  Stun- 
den in  Pilokarpinlösung  brachte:  nach  2  Stunden  ist  bereits  alles  Prosecret 
zu  kleinen  chromatophilen  Drüsengranula  verarbeitet.  Umgekehrt  ließ  sich 
durch  Hunger  auch  der  abgekürzte  Secretionsmodus  wieder  in  den  normaloD 
mit  Prosecretbildung  überführen.  Der  Kern  weist  während  der  Secretion  be- 
trächtliche Volumen-  und  Chromatinschwankungen  auf.  Die  Annahme  eines  i'J 
diffusen  Chromatinaustrittes  aus  dem  Kerne  (Ausschwitzen  von  Chromidien)  ist 
falsch.  Das  basophile  Prosecret  entsteht  im  Plasma  de  novo.  Nachdem  das 
Prosecret  durch  längeres  Hungern  der  Tiere  aus  den  Drüsen  geschwunden, 
wurden  die  P.  wieder  auf  den  Karpfen  gesetzt,  wo  sie  sich  sofort  vollsogen, 
und  nach  48  Stunden  waren  in  den  Drüsen  schon  alle  Übergänge  vom  Beginn 
der  Prosecretbildung  bis  zur  Ausbildung  der  ersten  Secretgranula  zu  erkennen. 
Das  Prosecret  ist  in  Trypsin  in  kurzer  Zeit  löslich.  Der  Kern  bildet  während 
der  Drüsentätigkeit  viel  Chromatin  aus,  das  während  dieser  Tätigkeit  aufge- 
braucht zu  werden  scheint.  Hierbei  scheint  der  Kern  bei  bedeutender  Volum- 
abnahme Substanz  in  das  Plasma  abzugeben,  aber  in  gelöstem  Zustande,  ein 
Chromidienaustritt  findet  nicht  statt.  Außer  bei  Drüsenzellen  finden  sich 
die  gleichen  Wachstums-  und  Secretbildungsverhältnisse  auch  bei  Eizellen 
[vergl.  das  vorhergehende  Referat] ;  insbesondere  ist  in  beiden  das  Riesenwachs- 
tum und  die  Secretbildung  auf  ähnliche  Wachstumsverhältnisse  der  Kerne  und 
der  basophilen  Prosecrete  zurückzuführen.  Das  basophile  Prosecret  ist  ein 
specielles,  plasmatisches  Organell,  das  die  Fähigkeit  hat,  Stoffe  zu  assimilieren 
und  Drüsengranula  zu  bilden.  Sehr  verschiedene  Zellprodukte  können 
eine  ähnliche  Struktur  darbieten,  z.  B.  die  fädigen  Strukturen  des  Amphi- 
bienpancreas ,  die  fädigen,  gitterkörbchenartigen  Nebenkerne  usw.  der  Nieder- 
schlagsmembranen und  die  aufgeknäuelten  Plasmawürste  des  Protews-Eies.  In 
seinem  Schlußkapitel  wendet  sich  Autor  nochmals  gegen  die  Lehre  vom 
Chromidialapparat,  nach  der  alle  plasmatischen  Strukturen  der  Metazoen- 
zelle  wie  Nebenkern,  Ergastoplasmen,  Dotterkerne,  Archoplasmaschleifen,  Pseudo- 
chromosome,  Centrophormien,  Mitochondrien,  Trophospongien  usw.  dieselbe  Her- 
kunft hätten,  daß  sie  als  Chromidien  aus  dem  Kerne  stammten,  und  daß  alle 
diese  Gebilde  als  »trophische  Kerne«  die  Zelle  zu  ihren  jeweiligen  specifischen 
Tätigkeiten  anregten. 

Über  die  Fettzellen  der  Hirudineen  s.  Scriban. 

Gee  studierte  Lebensweise  und  Tropismen  einiger  Hirudineen:  Dma 


J.  Annelidea.     b.  Hirudinea.  247 

microstoma  bewegt  sich  geometroid  oder  schwimmend.  Glossiphonia  stagnalis 
und  Hemidepsis  occidentalis  haben  durch  ihre  Gewohnheit,  die  Jungen  mit  sich 
herumzutragen,  die  Schwimmfähigkeit  verloren.  Die  rhythmischen,  undulatori- 
schen  Bewegungen  scheinen  bei  den  Hirudineen  der  Respiration  zu  dienen  und 
accessorisch  zugleich  der  Excretion.  Bei  G.  s.  und  D.  m.  herrscht  eine  aus- 
gesprochene Tendenz,  sich  in  Gruppen  zu  vereinigen,  wobei  Thigmo-  und  nega- 
tive Phototaxis  eine  Rolle  spielen.  Während  D.  vorwiegend  tote  Fische,  Schnecken 
und  Krebse  frißt,  nährt  sich  G.  von  lebenden  Lumbriciden.  Beide  sind  negativ 
phototactisch  und  positiv  rheotactisch,  was  dazu  dient,  die  Tiere  an  ihrem  Brut- 
orte festzuhalten.  Während  D.  auf  örtliche  chemische  Insulte  negativ  reagiert, 
reagiert  sie  auf  Schneckensaft  positiv.  Hohe  Temperaturen  vermehren  die 
Aktivität  und  die  Tendenz  zu  »random  movements«.  Das  Vorhandensein  posi- 
tiver Thigmotaxis  wird  erwiesen:  durch  die  Ansammlung  der  Hirudineen  unter 
.Steinen,  durch  ihre  Reaction  gegenüber  Nahrung  und  durch  ihr  Verhalten  gegen- 
über Kontaktreizen.  Negativ  reagieren  sie  gegenüber  lokalisiertem  Kontakt, 
Hitze  und  chemischen  Reizen.  G.  und  D.  ertragen  nur  einen  sehr  geringen 
Grad  von  Austrocknung;  sie  sind  hermaphroditisch  und  werden  hypodermal 
tlurch  Spermatophoren  befruchtet.  Während  D.  ihre  Eier  in  Kokons  ablegt, 
trägt  G.  Eier  und  Junge  an  der  Bauchfläche  angeheftet.  Brutinstinkt  kommt 
aber  dabei  nicht  zum  Ausdruck.  Die  Hauptfunction  des  Hirudineengehirns 
scheint  in  der  Production  spontaner  Bewegung  zu  bestehen,  die  bei  dekapitierten 
Exemplaren  erheblich  vermindert  erscheint.  Das  Benehmen  der  Hirudineen  ist 
in  hohem  Grade  modifizierbar,  indem  jede  Reaction  die  Resultante  vieler  innerer 
und  äußerer  Reize  darstellt.  Kontaktreize  des  Vorderendes  haben  verschiedene 
Weisen  der  Reaction  zur  Folge,  und  als  determinierende  Faktoren  kommen  da- 
bei Intensität  und  Lokalisation  des  Reizes  in  Betracht.  Rasch  gewöhnen  sich 
die  Tiere  an  leichte  Erschütterungen  sowie  an  Schatten  von  30  Sekunden  Inter- 
vall, und  diese  Gewöhnung  beruht  nicht  etwa  auf  Muskelermüdung,  sondern 
auf  Betäubung  der  Receptorensensibilität  und  auf  Veränderungen  in  den  ner- 
vösen Zentren.  Wiederholte  Kontaktreizung  des  Hinterendes  veranlaßt  zunächst 
eine  Zunahme  der  Aktivität,  die  sodann  allmählich  abnimmt  und  schließlich 
ganz  erlischt.  Strychnin,  Nicotin,  Cocain,  Chloreton  und  Magnesiumsulphat 
wirken  im  wesentlichen  ebenso  wie  auf  die  höheren  Tiere.  Karbondioxyd, 
Kalium-Phosphat  und  Milchsäure  rufen  bei  den  Hirudineen  zuerst  eine  starke 
Zunahme  der  Aktivität  hervor,  auf  die  sodann  komplette  Depression  folgt.  Bei 
Gegenwart  diffundierender  Nahrungssäfte  wächst  die  Tendenz  positiven  Re- 
agierens  auf  leichte  Kontaktreize,  insbesondere  bei  hungernden  Tieren.  Letz- 
tere reagieren  im  allgemeinen  rasch,  wogegen  sich  gesättigte  träge  verhalten. 
Wahrscheinlich  führt  der  Überschuß  von  Nährstoffen  im  Körper  zu  einer  An- 
häufung von  Ermüdungsstoffen. 

Marcus  untersuchte  die  glatten  Muskelzellen  von  Äulostoma.  Die  Rin- 
denschicht ist  nicht  nur  in  der  Längsachse  der  Muskelfaser,  sondern  auch  im 
Querschnitt  doppelbrechend.  Am  spitzen  Ende  der  Zellen  bleibt  die  Längs- 
streifung  gleichmäßig  erhalten,  und  so  treten  die  Fibrillen  von  der  einen  Zelle 
auf  die  Nebenzellen  über.  Die  innere  Fläche  der  interfibrillären  Substanz  ist 
eine  resistende  Schicht,  die  als  Grenzmembran  fungiert.  Während  die  äußere 
Hülle  bei  lebenden  Muskelfasern  deutlich  als  dunkle,  isotrope  Linie  zu  erkennen 
ist,  erscheint  sie  im  gefärbten  Präparate  als  helle,  homogene  Begrenzungs- 
schicht. Bei  absterbenden  Fasern  tritt  plötzlich  eine  regelmäßige  Querringelung 
auf,  die  die  ganze  Oberfläche  der  Faser  umfaßt,  und  diese  Struktur  der  äußeren 
Hülle  stellt  wahrscheinlich  einen  Spiralfaden  dar,  der  der  Faser  ihre  cylindrische 
Form  verleiht.    A.  kann  sich  bei  der  Kontraction  bis  auf  1/4  seiner  Länge  ver- 


248 


n.  Referate.    5.  Vermes. 


kürzen.  Mit  der  Kontraction  der  Fasern  geht  eine  Volumverminderung  der 
Elementarleisten  einher,  und  da  diese  anisotrop  sind,  wäre  damit  die  mor- 
phologische Grundlage  für  die  beobachtete  Abnahme  der  Anisotropie  gegeben. 
Da  das  Mark  bei  der  Kontraction  unbeteiligt  ist,  muß  eine  Umlagerung  der 
Bestandteile  der  Rindenschicht  angenommen  werden,  und  zwar  derart,  daß  ani- 
sotrope in  isotrope  Substanz  verwandelt  wird.  Diese  Umlagerung  muß  ent- 
sprechend der  Struktur  der  Muskelfasern  senkrecht  zu  ihrer  Längsachse  erfolgen, 
und  es  ist  durchaus  möglich,  daß  diese  Substanzverwandlung  in  der  Querebene 
der  Fasern  eine  Längsverkürzung  zur  Folge  haben  kann.  Die  Elementarfibrillen 
sind  also  nicht  schlechtweg  kontraktil;  sie  sind  aber  auch  keine  starren  Stütz- 
fibrillen;  denn  trotz  vierfacher  Verkürzung  zeigen  sie  in  der  kontrahierten  Zelle 
keinen  geschlängelten  Verlauf. 

Ascoli  studierte  den  neurofibrillären  Apparat  der  Hirudineen.  In 
den  Kolossalfasern  kommen  Fasernetze  vor,  die  zentral  zu  einzelnen  strangartigen 
Fibrillen  verschmelzen,  wo  die  Cajalsche  Schule  parallelfaserige  Fibrillenbündel 
annimmt.  Vom  Zellnetze  unabhängige  Neurofibrillengitter  finden  sich  im  Ver- 
laufe der  Zellfortsätze  und  anatomisch  unterschiedene  Neurofibrillenapparate 
bilden  sich  unter  Zusammentritt  der  gegitterten  Fortsätze  mehrerer  Zellen. 

Nach  Harding  bewohnt  Idiobdella  n.  seychellensis  n.  den  in  den  hohlen  Blatt- 
basen von  Pandanus  und  Palmen  enthaltenen  feuchten  Humus  (vergl.  Punnet, 
07  Vermes  33).  Sie  ist  besonders  durch  die  Zweizahl  der  Kiefer  und  durch 
die  Lage  der  Genitalporen  ausgezeichnet.  Von  der  durch  Apathy  (88  Vermes 
45)  aufgestellten  Regel,  derzufolge  bei  allen  Hirudineen  die  (^f  Poren  im  11 
und  die  Q  im  12.  Somit  gelegen  seien,  macht  /.  eine  Ausnahme,  indem  bei 
ihr  der  (j^  Porus  im  10.  und  der  Q  im  13.  liegt.  Die  Duognathoferen  stam- 
men von  einer  Haemadipsxis  ähnlichen  Form  ab  und  der  Verlust  des  3.  Kiefers 
beruht  auf  Mutation.  Da  es  auf  den  Seychellen  keine  warmblütigen  Tiere  gibt, 
so  saugt  I.  s.  wahrscheinlich  das  Blut  und  die  Körpersäfte  Wirbelloser.  Die 
geringe  Körpergröße,  die  reduzierte  Hodenzahl,  der  Mangel  der  Auriculae  und 
die  große  Seltenheit  sprechen  dafür,  daß  /.  5.  eine  degenerierende  und  im  Aus- 
sterben begriffene  Art  ist. 

J.  Moore  beschreibt  aus  dem  südlichen  Patagonien  zum  Teil  neue  Arten 
von  Semiscolex,    Glossiphonia  und  Hemiclepsis. 

Nachtrieb,  Hemingway  &  Moore  geben  einen  allgemeinen  Überblick  über  die 
Gewohnheiten  und  den  Bau  der  Hirudineen  von  Minnesota,  beschreiben  die 
Anatomie  von  Phacobdella  parasitica  und  besprechen  die  Klassifikation  der  Hiru- 
dineen Minnesotas. 

Über  Galliobdella  s.  Leigh-Sharpe. 

c.  Oligochaeta. 

Keyl  (2)  bearbeitet  monographisch  Branchiura  sowerbyi.  Von  den  9  bekannten 
Fundstellen  fallen  7  auf  Warmwasserhäuser,  wo  B.  s.  ähnlich  wie  Tubifex  in 
Schlammröhren  lebt  und  das  mit  Girren  besetzte  Hinterende  frei  im  Wasser 
flottieren  läßt.  Die  Bewegung  auf  festem  Boden  geschieht  durch  laterale  Undu- 
lation.  Die  beim  Röhrenbau  hinderliche  Erde  läßt  B.  wie  die  Tubificiden  und 
Lumbriciden  durch  den  Darm  passieren,  wobei  die  lockere,  körnige  Erde  in 
einen  zähen  Brei  verwandelt  wird.  Groß  ist  die  Empfindlichkeit  der  Tiere 
gegen  äußere  Reize;  das  Hinterende  wird  leicht  autotomiert  und  regeneriert. 
Durch  zahlreiches  Auftreten  kann  B.  s.  dem  Pflanzenwuchse  schädlich  werden, 
indem  junge  Pflänzchen  verschüttet  und  dadurch  abgetötet  werden.  Zu  seiner 
Vertilgung   trägt   am   meisten  Planaria  torva   bei,    die   mit   ihrem    Rüssel   den 


I 


J.  Annelides,     c.  Oligochaeta.  249 

Oligochäten  bei  lebendigem  Leibe  aussangt.  Das  Oberschlundganglion  weicht 
von  dem  der  übrigen  Tubificiden  durch  seine  einfache  und  kompakte  Gestal- 
tung ab.  Das  Bauchmark  erstreckt  sich  frei  durch  die  Körperhöhle,  indem 
zwischen  ihm  und  den  Septen  ein  Zwischenraum  bleibt;  im  Analsegment  ist 
seine  fibrilläre  Zentralmasse  zu  einer  feinen  Spitze  ausgezogen.  Stets  liegt  das 
Bauchmark  unterhalb  des  ventralen  Blutgefäßes.  Die  > Hülle«  des  Nerven- 
systems ist  eine  zarte,  strukturlose  Membran  mit  einzelnen  Kernen.  Verf.  nennt 
sie  »Epineurum«.  Auch  bei  Lunibricus,  Megaseolex,  Perichaeta,  Alma  und 
Eunice  stellt  das  Bauchmark  keine  Einheit  dar,  sondern  setzt  sich  aus  zwei 
getrennt  nebeneinander  herlaufenden  Stämmen  zusammen.  Innerhalb  der  Ganglien 
findet  dann  eine  Verbindung  zwischen  den  beiden  Strängen  durch  commissurelle 
Faserzüge  statt,  die  ihren  Weg  durch  in  den  Stützsubstanzsepten  oder  Scheiden 
befindliche  Fenster  nehmen.  Es  bleibt  demnach  im  Bauchmark  auch  imter  der 
äußerlich  einheitlichen  Hülle  innerlich  doch  der  Charakter  des  Strickleiter- 
Nervensystems  bewahrt.  Der  »Ganglienzellenbelag«  erstreckt  sich  über  die 
ganze  konvexe  Vorderfläche  des  Oberschlundganglions  und  bei  den  segmentalen 
Ganglien  auf  die  Seiten.  Den  Neurochorden  kamen  ursprünglich  nervöse  Eigen- 
schaften zu;  sie  enthalten  Nervenfasern,  die  aber  allmählich  degenerieren,  worauf 
die  Neurochorde  nur  noch  als  Stützorgane  dienen  [mit  Eisig].  Die  Seitenlinie 
ist  eine  zAvischen  der  Längsmuskulatur  in  der  seitlichen  Mittellinie  liegende 
mehrreihige  Anhäufung  von  Kernen.  Sie  setzt  sich  aus  nervösen  (Abzweigungen 
vom  Oberschlundganglion  und  den  Segmentalnerven)  und  muskulösen  Elementen 
(Ring-,  Transversal-,  Dissepimentmuskeln  usw.)  zusammen.  Gegen  Stephenson  (12 
Verm.  70)  macht  Verf.  geltend,  daß  er  die  Seitenlinie  innerhalb  der  einzelnen 
Segmente  nie  unterbrochen  fand.  Die  Kiemen  sind  Vorwölbungen  des  Körper- 
epithels und  eines  Teiles  der  Ringmuskulatur.  Hervorgerufen  wird  die  Vor- 
wölbung durch  Zellen,  die  aus  der  Somatopleura  durch  die  Längsmuskulatur 
zwischen  diese  und  die  Ringmuskulatur  eintreten.  Diese  Zellen  verbleiben  in 
der  fertigen  Kieme  als  peritonealer  Überzug  und  als  ihren  Hohlraum  durch- 
querende Spangenzellen.  Die  durch  Beddard  (92  Verm.  55)  versuchte  Homo- 
logie zwischen  den  dorso-ventraleu  Kiemen  von  B.  und  den  nnpaaren  Extremi- 
täten der  Wirbeltiere  hält  Verf.  für  unbegründet.  Die  Nephridien  treten 
erst  vom  12.  Segment  an  auf;  in  den  kiementragenden  Segmenten  fehlen  sie. 
Die  vielfach  gewundenen  Kanäle  legen  sich  dicht  um  das  ventrale  Blutgefäß 
und  dringen  auch  in  den  Chloragogenzellenbelag  des  Darmes  ein,  so  daß  der 
Schein  entsteht,  als  seien  die  Schleifenkanäle  mit  einem  selbständigen  Drüsen- 
zellenbelag  umkleidet.  Die  Kanäle  sind  intercellular,  indem  sich  oft  mehrere 
Kerne  auf  gleicher  Höhe  befinden.  Die  paarigen  Hoden  liegen  im  10.  Seg- 
ment. Der  unpaare  Samensack  ist  eine  Divertikelbildung  des  Dissepimentes. 
Es  folgt  eine  Schilderung  der  Spermatogenese.  Auch  die  Ovarien  sind 
paarig  und  entwickeln  sich  vom  unteren  Teile  des  11./ 10.  Segmentes.  Autor 
schildert  die  Oogenese.  Die  Eier  gelangen  zum  Teil  durch  Ruptur  der  Leibes- 
wandungen nach  außen;  da  aber  auch  Kokonbildung  stattfindet,  so  ist  noch 
eine  2.  Art  der  Eiablage  anzunehmen.  Schließlich  macht  Autor  noch  Angaben 
über  das  Schicksal  der  in  Kokons  abgelegten  Eier. 

In  seinen  Abhandlungen  über  die  Archäo-  und  Neolumbriciden  erörtert 
Sziits(^,'')  eine  progressive  Vervollkommnung  des  Darmkanales,  die  mit  den 
Lebensverhältnissen  und  mit  dem  Nahrungsgehalte  des  Bodens  in  Beziehung 
steht.  Auch  die  Kompliziertheit  der  Geschlechtsorgane,  sowie  die  Zahl  der 
Samentaschen  stehen  mit  den  äußeren  Lebensverhältnissen  in  Beziehung.  Die 
im  Schlamme  lebenden  Arten  haben  einen  zygolobischen,  die  in  konsistenter  Erde 
lebenden   einen   epi-  und   tanylobischen  Kopf.     Zu  den  Archäolumbriciden  ge- 


250  II-  Referate.     5.  Vermes. 

hören  Criodrilus  und  Archaeodrüus,  zu  den  Neolumbriciden  Helodrilus,  Eiseniella, 
Lumbricus  und  Odolasium. 

In  seiner  morphologischen  Studie  über  Archaeodrüus  dubiosus  berück- 
sichtigt SzÜts(^)  auch  die  Lumbriculiden,  Tubificiden  und  Naididen.  A.  d.  ist 
der  Repräsentant  einer  niederen  Familie,  ähnlich  wie  Criodrilus  lacuwn.  Bei 
beiden  hat  der  Übergang  vom  Land-  zum  Wasserleben  tiefgreifende  Verände- 
rungen im  Darmkanal  hervorgerufen.  Die  Epidermis  besteht  aus  den  die 
Cuticula  abscheidenden  Stützzellen,  Drüsenzellen,  Nerven,  Bindegewebs-  und 
Muskelfasern,  die  alle,  sowie  auch  die  Capillargefäße  der  Haut,  ausführlich 
beschrieben  werden.  Das  Clitellum  wird  nur  während  der  Begattungszeit 
ausgebildet,  worauf  es  wieder  rasch  degeneriert.  Auf  der  Höhe  seiner  Aus- 
bildung wird  die  Substanz  der  sämtlichen  Drüsen  schleimig.  Die  Borsten  von 
A.  d.  haben,  ähnlich  wie  die  von  C.  /.,  eine  schuppige  Cuticula,  was  durch 
das  Wasserleben  verursacht  wird.  In  der  Basalzelle  und  in  der  borstenerzeu- 
gendeu  Zelle  finden  sich  spirale  Fibrillen  und  reihenförmig  angeordnete  Mito- 
chondrien,  aus  denen  die  Borstenfibrillen  entstehen.  Sehr  eingehend  schildert 
Autor  die  Struktur  des  Zentralnervensystems,  und  zwar  zunächst  die  Hüllen 
und  die  Neuroglia,  weiter  die  Ganglienzellen  (vergl.  das  nächste  Referat),  so- 
dann die  Punktsubstanz.  Es  existieren  in  letzterer  keine  Anastomosen  zwischen 
den  Fibrillen  und  ebensowenig  solche  zwischen  den  Fibrillen  und  den  Netzen 
der  Zellen.  Endlich  werden  noch  motorische  Nervenendigungen  beschrieben. 
Es  folgen  Angaben  über  Muskulatur,  Darmkanal,  Gefäßsystem,  Chlor- 
agogenzellen,  Nephridien  und  Geschlechtsorgane. 

Die  Ganglienzellen  der  Lumbriciden  bestehen  nach  Szüts(2)  aus  1)  birn- 
förmigen,  uni-  oder  bipolaren  Zellen  mit  diffusem,  nicht  in  Zonen  gesondertem 
Neurofibrillengitter,  2)  multipolaren,  motorischen  Zellen  mit  difi'usem  Gitter  und 
3)  Zellen,  die  den  Apathyschen  K-Zellen  der  Hirudineen  ähnlich  sind;  ihre  ein- 
und  austretende  Fibrille  tritt  in  demselben  Fortsatz  in  den  Zellkörper,  und  das 
Neurofibrillengitter  der  Zellen  sondert  sich  in  perisomale  und  perinucleare  Zonen. 
Sie  sind  auf  embryonaler  Entwicklungsstufe  stehen  geblieben. 

G.  Cameron  hat  die  Struktur  des  Nephridiums  von  Maoridrilus  rosae  unter- 
sucht, einer  Acanthodriline  mit  je  2  Nephridienpaaren  in  jedem  Segment.  Die 
Nephridioporen  alternieren  nicht  so  regelmäßig,  wie  Beddard  meinte;  denn  in 
einzelnen  Körperstrecken  sind  mehr  dorsale  als  ventrale  Poren  ausgebildet.  Das 
1.  Porenpaar  liegt  am  Vorderrande  des  2.  Segmentes  im  Bereiche  der  inter- 
segmentalen  Furche  und  dient  vielleicht  als  Peptonephridium.  Bei  den  Ne- 
phridien der  dorsalen  Reihe  hat  die  Endblase  ein  großes,  dorsad  gerichtetes 
Cäcum.  Die  Zentralzelle  der  dorsalen  Trichterlippe  trägt  ein  großes  Cilien- 
büschel,  das  wahrscheinlich  der  Wimperflamme  des  embryonalen  Nephridiums 
entspricht.  Bei  Lumbricus  kommt  es  im  embryonalen  Protonephridium  zu  keiner 
Vacuolen-  und  Flammenbildung,  und  daher  wohl  auch  der  Cilienmangel  seiner 
Zentralzelle.  Proctonephridien  sind  bei  M.  nicht  vorhanden.  Die  Bewimperung 
des  Nephridialkanales  ist  auf  einen  relativ  kleinen  Teil  beschränkt.  An  einer 
der  Biegungen  des  Kanales  sind  die  Cilien  zu  2  Kämmen  verschmolzen  und  nur 
die  Spitzen  bleiben  frei.  Während  die  Kämme  unaufhörlich  undulieren, 
schwingen  die  freien  Teile  der  Cilien  rechtwinkelig  zur  Undulationsrichtung 
nach  vorn  und  hinten.  Verf.  vergleicht  diese  Gebilde  den  undulierenden  Mem- 
branen von  Paramaeciimi.  In  einem  in  schwachem  Alkohol  getöteten  und 
sezierten  Wurme  fanden  sich  noch  nach  3  Tagen  die  nephridialen  Cilien  in 
Bewegung.  Schließlich  wird  noch  die  Gefäßversorgung  der  Nephridien  ein- 
gehend geschildert. 

Die  Nephridien  von  Pericodrüus  sind  nach  Benham  &  Cameron  nicht,  wie 


J.  Annelidee.     d.  Polychaeta.  251 

Benham  früher  meinte,  micro-,  sondern  meganephrisch ,  aber  auffallend  klein; 
auch  lassen  sie  keine  distinkten  Regionen  erkennen,  indem  ein  langer,  überall 
fast  gleich  weiter  Kanal  vertikal  gefaltet  verläuft,  wobei  die  einzelnen  Falten 
durch  horizontale  Kanälchen  untereinander  verbunden  werden.  Nach  der  Struktur 
dieses  Kanalsystems  bildet  das  Nephridium  von  P.  ein  Übergangsstadium  zwi- 
schen meganephrischen  und  micronephrischen. 

Nomura  fand,  daß  der  von  Hatai  beschriebene  Limnodrüus  gotoi  (99 
Verm.  6)  2  Arten,  L.  gotoi  und  L.  willeyi  n.,  umschließt,  und  daß  L.  g.  auch 
in  Indien  vorkommt.  Die  septalen  Säcke,  paarige  Auswüchse  des  5.  6.  und 
9./ 10.  Septums,  enthalten  proximal  Chloragogenzellen  und  weiterhin  kleinere 
Zellen  mit  dichterem  Plasma.  Die  eine  der  beiderlei  Zellarten  wandelt  in  die 
andere  sich  um;  aber  welche  der  beiden  das  ursprüngliche  Stadium  darstellt, 
konnte  nicht  ermittelt  werden.  Jedenfalls  haben  aber  die  Säcke  innige  Be- 
ziehungen zu  dem  sie  durchziehenden  ventralen  Blutgefäße.  Die  Schlund- 
drüsen bilden  6  Reihen;  sie  reichen  vom  Hinterrande  des  Gehirns  bis  zum  3., 
ja  die  seitlichen  Drüsen  bis  zum  5.  Segment;  alle  münden  aber  im  3.  Stephen- 
sons  L.  socialis  (09  Verm.   13)  ist  mit  L.  g.  identisch. 

Stirrup  fand  am  Hinterende  des  Gehirns  von  Enchytraeus  pellucidus  schwarze 
Flecke,  die  Ocellen  ähnlich  sehen,  aber  aus  öligen  Tropfen  bestehen.  Die 
Septaldrüsen  sind  nicht  einzellig,  sondern  zusammengesetzt;  sie  enden  blind 
im  pharyngealen  Bulbus.  Der  dünnhäutige  Eiersack  mündet  durch  2  Poren 
im  13.  Segment  nach  außen.  Die  ventralen  clitellaren  Drüsen  liefern  ein 
Secret,  das  die  copulierenden  Paare  zusammenhält.  Der  »peniale  Bulbus«  ist 
lediglich  eine  vergrößerte  clitellare  Drüse.  Im  Darm  fanden  sich  4  mundlose 
Ciliaten,  besonders  häufig  Mesnilella  sp. 

Am  Hinterende  von  Lumbricus  herculeus  hat  Bordas(^)  eine  seitliche 
Knospe  gefunden,  die  sowohl  durch  den  Darm,  als  auch  durch  das  Nerven- 
system und  die  Gefäße  mit  dem  Stammtiere  kontinuierlich  verbunden  war. 

Über  die  Regeneration  von  Eiscnia  s.  Zielinska. 

Die  2  neuen  von  Davjes(^)  beschriebenen  australischen  Arten  von  Ghaetogaster 
kommen  nicht  nur,  wie  die  europäischen,  auf  Ldmnaea^  sondern  auch  auf  Isidora 
und  Planorhis  vor.  Geschlechtsorgane  wurden  nicht  gefunden,  Teilung  dagegen 
sehr  häufig.     In  der  Regel  beginnt  sie  bei  Tieren  mit  12  Segmenten. 

Glaparedeilla  bildet  nach  Mräzek(^)  Schleimcysten  und  widersteht  so  dem 
periodischen  Austrocknen  ihrer  natürlichen  Fundorte.  Die  Encystierung  ist 
mit  ungeschlechtlicher  Fortpflanzung  verbunden,  indem  die  Zerfallsteilung 
innerhalb  der  Cyste  geschieht. 

M.  Ellis(^)  beschreibt  Gambarineola  n.  macrodonta  n.,  eine  Discodrilide  von 
Colorado,  die  auf  Cambarus  diogenea  lebt.  Sie  stimmt  am  meisten  mit  Bdello- 
drilus  illuminatus  überein.  Autor  endigt  mit  einem  Bestimmungsschlüssel  der 
östlich  von  den  Rocky  Mountains  in  den  Vereinigten  Staaten  von  Amerika  be- 
kannt gewordenen  Discodriliden.  ^ 

Die  neue  Enchytraeide  Litorea  wird  durch  Cejka  hauptsächlich  auf  Grund 
der  Geschlechtsorgane  charakterisiert.  Mit  Enchytraeus  zusammen  hat  die  neue 
Gattung  die  ünterfamilie  der  Enchytraeinae  zu  bilden. 

Über  Fridericia  gigantea  n.  s.  Dequai,  über  Tubifex  bavaricus  n.  Oschmanri; 
über  Fimoscolex  Cognetti  de  Martiis. 

d.  Polychaeta. 

Trojan  beginnt  seine  Arbeit  über  die  Hautdrüsen  von  Ghaetopterus  vario- 
pedatus  mit  Angaben  über  Lebensweise  und  Gesamtorganisation  und  geht  dann 


252  II.  Referate.     5.  Vermes. 

auf  das  Leuchten  ein.  Die  Leuchtorgane  der  Fühler  sind  in  einem  dorsalen 
Streifen  zusammeiif:;edrängt  stehende,  mit  Körnchen  erfüllte  Schleimzellen.  Eben 
solche  Zellen  auf  der  Oberseite  des  großen  Notopodialpaares  rufen  das  Leuchten 
des  Vorderleibes  hervor.  Panceri  hat  die  äußere  Form  dieser  Leuchtorgane 
richtig  beschrieben,  aber  ihren  Bau  mißverstanden.  Endlich  hat  auch  das 
Leuchten  des  Hinterleibes  in  den  Notopodien  seinen  Sitz;  aber  hier  linden 
sich  reich  verzweigte  tubulöse  Drüsen,  deren  Kanäle  mit  typischen  Leucht- 
zellen ausgekleidet  sind.  Diese  Leuchtzellen  sind,  ebenso  wie  die  der  anderen 
Körperregionen,  cylindrische,  mit  körnigem  Inhalte  erfüllte  und  mit  einer  ter- 
minalen Ötfnuug  versehene  Gebilde,  deren  Lücken  von  Himmernden  Deckzellen 
ausgefüllt  werden.  Die  Leuchtorgane  der  Basalteile  der  Hinterleibsnotopodien 
sind  die  Endteile  der  Nephridien,  also  modifizierte  Harnblasen.  Das  Leuchten 
übt  möglicherweise  Feinden  gegenüber  eine  Schreckwirkung  aus.  Auch  für 
den  Röhrenbau  kommen  hauptsächlich  auf  den  Notopodien  gelegene  Drüsen- 
zellen mit  fädigem  Inhalt  in  Betracht,  die  ähnlich  wie  die  Spinndrüsen  von 
Polyodontes  das  Material  für  das  Röhrengewebe  liefern. 

Buddenbrook ('^]  setzt  seine  Untersuchungen  über  die  Function  der  Statocysten 
im  Sande  grabender  Meerestiere  fort  (12  Verm.  18).  Ärenicola  marina  (mit 
offenen  Statocysten)  bohrt  nicht  so  präzise  erdwärts  wie  Ä.  grubei  (mit  ge- 
schlossenen Statocysten).  Mechanische  Reize  und  optische  Reize  sind  bei  A. 
genau  so  unwirksam  wie  bei  Synapta.  Branckiomma  vcsiculosuin  (und  höchst- 
wahrscheinlich auch  Myxicola  infundibulum)  vermag  sich,  mit  dem  Schwänze 
voran,  senkrecht  in  den  Boden  einzugraben,  ist  also  positiv  geotropisch.  Die 
Statocysten  bewirken  dabei  eine  Tonuserhöhung  der  Längsmuskeln  der  jeweili- 
gen Unterseite,  verursachen  also  eine  Kontraction  derselben,  die  um  so  stärker 
ist,  je  größer  der  Winkel  ist,  den  der  Kopf  mit  der  Vertikalen  bildet.  Liegt 
der  Wurm  gerade  gestreckt,  so  wird  hierdurch  bei  jeder  beliebigen  Lage  des 
Tieres  im  Räume  eine  Erdwärtskrümmung  des  Schwanzes  erzwungen,  nicht  da- 
gegen, wenn  der  Wurm  irgendwie  gekrümmt  liegt.  Außerdem  existiert  eine 
von  der  Lage  im  Raum  unabhängige,  rein  muskelsensorische  Regulierung,  die 
stets  bestrebt  ist,  den  Schwanz  des  Wurmes  parallel  zum  Kopfe  einzustellen, 
so  daß  er  diejenige  Richtung  besitzt,  die  er  bei  geradegestrecktem  Leibe  des 
Tieres  haben  würde.  Tritt  jetzt  die  Statocystenwirkung  hinzu,  so  muß  bei 
jeder  beliebigen  Lage  und  Krümmung  des  Wurmkörpers  eine  Einstellung  des 
Schwanzes  in  die  Schwerkraftrichtung  die  Folge  sein.  Durch  Exstirpation 
beider  Statocysten  verliert  B.  v.  die  Fähigkeit,  von  jeder  beliebigen  Anfangs- 
lage aus  exakt  erdwärts  zu  bohren.  Die  Ausschaltung  nur  einer  Statocyste 
bleibt  dagegen  wirkungslos.  Die  Statocysten  dienen  nicht  zur  Perception  irgend- 
welcher Erschütterungen  des  Wassers;  auch  die  Fähigkeit  im  Sande  verschütteter 
Würmer,  die  Oberfläche  desselben  wieder  zu  gewinnen,  ist  nicht  an  den  Besitz 
dieser  Organe  gebunden.  Schließlich  macht  Verf.  noch  vorläufig  einige  An- 
gaben über  den  Geotropismus  von  Solen  vagina.  —  Hierher  auch  Budden- 
brook (i). 

Der  2.  Teil  von  Sohaxels(3)  Versuch  einer  cytologischen  Analysis  der  Ent- 
wicklungsvorgänge (12  Verm.  84)  handelt  von  der  abnormen  Furchung  von 
Aricia  foetida.  Die  Entwicklung  frühreifer  und  in  der  Ausreifung  gehemmter 
Eier  führt  zu  abnormem  Größenverhältnis  der  Blastomeren.  Es  finden  sich  von 
der  1.  Teilung  an,  statt  der  normalen  Inäqualität,  adäquale  bis  übermäßig 
inäquale  Teilungen,  die  Plus-  und  Minusvariationen  des  Normalen  darstellen.  Die 
Substanzumlagerungen  im  Zelleib  beim  Reifungsabschluß  gehen  in  den  Oocyten, 
deren  Furchung  eine  abnorme  sein  wird,  in  einer  Weise  vor  sich,  die  den  nor- 
malen Verhältnissen  nahezu  entspricht;  ihre  Verschiedenheit  zeigt  sich  erst  im 


J.  Annelides,     d.  Polychaeta.  253 

Effekt.  Die  Situation  des  dotterarmen  Bezirkes,  in  dem  die  vereinigten  Vor- 
kerne sich  zur  ersten  Furchungsteilung  anschicken,  ist  im  Verhältnis  zum  Ei- 
ganzen  eine  andere;  der  Dotter  zeigt  eine  andere  Verteilung  und  Schichtung. 
Die  Untersuchung  der  ersten  adäqualen  Teilungsschritte  lehrt,  daß,  mit  der 
Aufhebung  der  dreifachen  Excentricität  der  Substanzanordnung  im  Ei,  der 
Furchung  die  Merkmale  des  Spiraltypus  fehlen.  Die  Teilungsgröße  und  Son- 
derungsrichtung ist  von  Anfang  an  in  bestimmter  Weise  verändert,  und  ist  eine 
gewisse  Ähnlichkeit  mit  dem  Radiärtypus  der  Furchung  vorhanden.  Die  Fälle 
mit  übermäßig  inäqualen  Teilungen  sind  häufiger  als  adäquale  Teilungen. 
Es  finden  sich  in  stark  geschwächten  Kulturen  Eier,  die  verspätet  eine  sehr 
kleine  Zelle  abschnüren  und  dann  die  Entwicklung  einstellen.  Die  genaue 
Untersuchung  ergab,  daß  diese  1.  Teilung,  abgesehen  von  der  Blastomeren- 
größe,  nicht  sehr  von  der  Norm  abweicht.  Dagegen  ist  die  2.  Teilung,  der 
Größe  und  Richtung  nach,  in  hohem  Grade  abnorm;  zeitigt  sie  doch  eine  drei- 
zellige  Keimform,  die  mit  nichts  Normalem  verglichen  werden  kann.  Die  spä- 
teren Stadien  erinnern  dadurch,  daß  eine  überwiegend  große  Dottermasse  an 
der  Fnrchung  unbeteiligt  bleibt,  und  durch  die  scheinbare  Blastodermbildung 
an  den  discoidalen  Furchungstypus.  Tatsächlich  handelt  es  sich  aber  nicht 
um  die  Teilungen  einer  Keimscheibe  über  acellulärem  Dotter,  sondern  die  Dotter- 
masse des  Keimes  ist  ein  Bestandteil  der  einen  großen  Blastomere.  deren  Ge- 
schwister die  übrigen,  viel  kleineren  Zellen  sind.  Von  partieller  Furchung 
ist  dann  zu  sprechen,  wenn  ein  Teil  des  Eiinhaltes  von  der  Furchung  ausge- 
schlossen wird  und  außerhalb  der  Blastomeren  im  Keim  ungeteilt  verharrt. 
Nacli  den  Ausreifungsumlagerungen  bewirkte  Polyspermie,  bei  der  alle  Sper- 
matozoon in  den  bestimmt  lokalisierten  Kernbezirk  der  Oocyte  gelangen,  lehrt, 
daß  der  Weg  des  Spermatozoons  im  Ei  festgelegt  ist.  Eine  Teilung  kommt 
meist  deshalb  nicht  zustande,  weil  die  an  vielen  benachbarten  Orten  gleich- 
zeitig bewirkten  Teilungserregungen  eine  harmonisch  koordinierte  Teilungsbe- 
wegung unmöglich  machen.  Wird  Polyspermie  vor  den  Ausreifungsumlage- 
rungen bewirkt,  so  werden  die  Spermatozoon  im  Zelleib  verschleppt.  Zugleich 
werden  die  Umlagerungen  nicht  normal  durchgeführt,  weil  gleichzeitig  mit  den 
sie  bewirkenden  Bewegungen  das  Ooplasma  überall  imstande  ist,  Teilungen 
einzugehen,  wo  es  dazu  angeregt  wird,  daß  aber  die  Teilungserregung  in  ihrem 
Umfange  beschränkt  ist.  Die  unter  ungünstigen  Bedingungen  aus  geschwächten 
Eiern  und  die  aus  vielbesamten  Eiern  entwickelten  Keime  stimmen  hinsichtlich 
der  zu  ihrem  Tod  führenden  inneren  Vorgänge  überein.  Auf  ein  Stadium  ver- 
langsamter Teilungen  folgt  eines,  in  dem  sich  nur  Ruhekerne  finden.  Dann 
verschmelzen  die  Blastomeren  und  zum  Teil  auch  die  Kerne  miteinander,  cyto- 
lytische  Prozesse  setzen  ein,  die  Dotterhaut  wird  leicht  zerreißbar  und  so  der 
Einwanderung  von  Bakterien  Gelegenheit  gegeben,  die  einen  raschen  Zerfall 
herbeiführen.  Manche  Stadien  der  Blastomerenverschmelzung  ähneln  sehr  ge- 
wissen Fällen,  die  als  Differenzierung  ohne  Furchung  beschrieben  worden 
siud:  das  Verhalten  von  Ä.  lehrt  aber,  daß  solche  Fälle  nicht  auf  direktem 
Wege  oder  ohne  Furchung  zustande  gekommen  sind.  Die  Blastomerenver- 
schmelzungen  der  Keime  von  A.  können  nicht  für  die  Lehre  von  den  um- 
kehrbaren Entwicklungsprozessen  Verwertung  finden.  Zugunsten  einer 
determinativen  Bedeutung  der  in  den  Blastomeren  lokalisierten  Substanzen 
für  die  Furchung  lassen  sich  keine  Indizien  namhaft  machen.  Der  als  Ganzes 
betrachtet  schwer  verständliche  Spiraltypus  der  Furchung  läßt  sich  in  Fak- 
torenkomplexe auflösen,  die  in  jeder  einzelnen  Teilung  gleichartig  wirksam  sind. 
Allyns  Untersuchung  über  die  Initiation  der  Entwicklung  bei  Chaeto- 
pterus   hat  zu  folgenden  Resultaten  geführt:    Die  Eier  befinden   sich   in   einem 


254 


n.  Referate.     5.  Vermes. 


3ehr  labilen  Gleichgewichtszustande,  und  die  gleichen  Resultate  können  durch 
sehr  verschiedene  Prozesse  erreicht  werden.  Der  Entwicklungsprozeß  ist  in  eine 
Reihe  distinkter  Etappen  zerlegbar,  und  es  läßt  sich  eine  Reizserie  feststellen, 
durch  die  der  Prozeß  in  irgendeiner  seiner  Etappen  zum  Stillstand  gebracht 
werden  kann.  Die  kortikalen  Veränderungen,  die  mit  der  Membranbildung 
einhergehen,  erweisen  sich  nur  für  kurze  Zeit  aktiv  und  vermögen  für  sich 
allein  keine  Entwicklung  hervorzurufen.  Dagegen  kann  eine  solche  stattfinden, 
einerlei  ob  die  Polkörper  ausgestoßen  worden  sind  oder  nicht.  Die  Reife  kann  sich 
bei  reduzierter  Sauerstoflfzufuhr  oder  auch  bei  Unterdrückung  dieser  Zufuhr  durch 
Cyankali  vollziehen,  wobei  wahrscheinlich  Hydrolysen  oder  andere  bei  niederer 
Oxydationsrate  möglichen  Prozesse  eine  Rolle  spielen.  Eine  hohe  Oxydations- 
rate hindert  das  Reifen.  Differenzierung  erfordert  eine  Zufuhr  von  Sauerstoff, 
die  den  in  dem  ruhenden,  unbefruchteten  Ei  enthaltenen  übertrifft.  Sauerstoff- 
überschuß im  Seewasser  kann,  nach  vollzogener  Reifung,  Furchung  hervorrufen. 
Die  durch  Hitze  hervorgerufene  Furchung  beruht  wahrscheinlich  auch  darauf, 
daß  das  Ei  infolge  der  größeren  Durchlässigkeit  seiner  Membran  mehr  Sauer- 
stoff aufzunehmen  vermag.  Furchung  erfordert,  daß  die  normalen  nucleo- 
plasmatischen  Entwicklungsrelationen  derart  sistieren,  daß  korrelative  Reac- 
tionen  sich  zu  betätigen  vermögen.  Das  wird  durch  Hitze  erreicht,  die  auf 
alle  Regionen  und  Membranen  des  Eies  annähernd  zu  gleicher  Zeit  einwirkt. 
Die  Einwirkung  künstlicher  parthenogenetischer  Agentien  vor  der  Befruchtung 
benachteiligt  die  normale  Entwicklung.  Durch  die  Anwendung  von  zwei  physiko- 
chemischen Agentien,  die  künstliche  Parthenogenesis  hervorzurufen  vermögen, 
wird  die  von  jeder  einzeln  ausgeübte  Wirkung  unterdrückt;  ausgenommen  der 
Fall,  daß  die  Wirkung  der  einen  sich  zu  der  der  anderen  supplementär  verhält. 
Hempelmann  beschreibt  die  Geschlechts-Organe  und  -Zellen  von 
Saccocirrus.  Sowohl  bei  S.  papillocercus  als  auch  bei  S.  7najor  ist  das  Recepta- 
culum  seminis  des  (j^  Ausführungsganges  nicht  der  erweiterte  Teil  eines  Ka- 
nales,  der  als  Nephridium  aufgefaßt  werden  muß.  Der  von  dem  Receptaculum 
nach  dem  Ovar  ziehende  Gang,  durch  den  die  Spermatozoen  zu  den  jüngsten 
Oocyten  gelangen,  ließ  sich  bei  S.  m.  durch  das  ganze  Ovar  hindurch  ver- 
folgen und  feststellen.  Er  durchbricht  das  vordere  Septum  des  betreffenden 
Segmentes  und  mündet  mit  einem  kleinen  Wimpertrichter  in  das  Cölom.  Die 
als  Drüsen  beschriebenen  Teile  des  Receptaculums  sind,  ebenso  wie  ähnliche 
am  Eierstock,  Gruppen  von  excretorisch  tätigen  Zellen.  Die  Gonaden  ent- 
stehen in  beiden  Geschlechtern  am  hinteren  Rande  der  Dissepimente  und  bilden 
dünne  Zellstränge,  die,  unter  lebhafter  Vermehrung,  aus  den  Lateralkammern 
in  die  Darmkammern  des  Cöloms  hineinwuchern.  Während  die  Hoden  wegen 
der  Ablösung  der  sich  ausbildenden  Spermatocyten  klein  bleiben,  vergrößern 
sich  die  Ovarien  beträchtlich.  Beiderlei  Gonaden  sind  von  einer  Peritoneal- 
membran  umgeben.  Das  Ende  des  Keimlagers  der  Ovarien  liegt  dicht  an  dem 
nach  dem  Receptaculum  führenden  Nephridialkanal,  der  in  dieser  Gegend  seinen 
Spermatozoeninhalt  an  die  Oocyten  abgibt.  Dieses  Keimlagerende  ist  von  einer 
dünnen  bindegewebigen  Schicht  umhüllt,  durch  die  die  aus  dem  Kanallumen 
vordringenden  Spermien  zu  den  Oocyten  hinwandern,  um  sie  zu  besamen.  Erst 
wenn  die  Eier  gereift  und  befruchtet  sind,  reißt  die  das  Ovar  umhüllende 
Peritonealmembran,  und  die  Eier  gelangen  so  in  das  Cölom.  In  das  Seewasser 
gebracht,  beginnen  sie  sofort  mit  der  Furchung.  Auch  die  männlichen  Ge- 
schlechtszellen pflegen  in  allen  Entwicklungsstadien  in  großer  Menge  die  Cölom- 
kammern  auszufüllen;  aber  die  reifen  Spermien  werden  in  den  Vesiculae  semi- 
nales  aufgespeichert.  Ursprünglich  waren  bei  den  Saccocirriden  nur  einfache 
Excretionsorgane  vorhanden,    und  zwar  solche  wie  in  den  vorderen  Segmenten 


J.  Annelides.     d.  Polychaeta.  255 

bei  beiden  Geschlechtern.  Auch  in  den  Geschlechtssegmenten  der  (f  fanden 
sich  demnach  ursprünglich  derartige  Excretionskanäle,  die  dann  in  den  Dienst 
der  Geschlechtsorgane  traten  und  in  Verbindung  mit  besonderen  Endapparaten, 
Penes  und  Vesiculae  seminales,  die  Spermamassen  ausleiteten.  In  den  Ge- 
schlechtssegmenten der  Q  dagegen  haben  sich  die  ursprünglichen  Excretions- 
organe  entweder  in  je  2  Kanäle  mit  gemeinsamer  äußerer  Mundung  gespalten 
und  zu  Oviduct  und  Receptaculum  differenziert,  oder  aber  die  Oviducte  sind 
Neubildungen,  die  die  Excretionskanäle  in  die  Leibeshöhle  gedrängt  haben. 
Die  Bildung  der  Geschlechtszellen  ist  bei  beiden  Arten  von  iS.  im  wesent- 
lichen die  gleiche.  Die  Spermatogonien  lösen  sich  in  Gruppen  von  je  4 
vom  Hoden  ab,  um  in  der  Leibeshöhle  zu  flottieren.  Aus  ihnen  gehen  die 
Spermatocyten  hervor,  die  sich  alsbald  zu  den  beiden  Reifungsteilungen  an- 
schicken (gegen  Pierantoni).  Verf.  schildert  nun  eingehend  die  beiden  Reifungs- 
teilungen und  die  Umbildung  der  Spermatiden  zu  Spermatozoen.  In  der  Keim- 
zone des  Ovars  gleichen  die  Oogonien  den  Spermatogonien.  Nachdem  sich 
die  Oocyten  aus  dem  Verbände  der  Keimzone  abgelöst,  werden  sie  von  einem 
Follikelepithel  umgeben.  Da  alle  mit  je  einem  Spermium  behaftet  sind,  so 
muß  eben  an  der  Stelle,  wo  sie  aus  der  Keimzone  treten,  ihre  Besamung  er- 
folgen. Hierauf  treten  die  Oocyten  in  die  Wachstumszone  des  Ovariums  ein, 
wobei  sie  sich  vergrößern  und  Dotter  zur  Ausbildung  bringen.  Dabei  bleibt 
das  Spermium  unverändert  neben  dem  Kerne  liegen.  Polyspermie  kommt  nicht 
vor.  Es  folgt  die  Schilderung  der  Reifungsteilungen  sowie  der  Ausbildung  der 
reifen  Eier.  Reife  Q.  entleeren  auf  einmal  ihre  Eier  durch  die  Oviducte. 
Niemals  wurden  in  der  Leibeshöhle  der  Q  gefurchte  Eier  gefunden.  Den 
Receptacula  der  Q.  entnommene  Spermien  leben  im  Seewasser  nicht  weiter. 
Der  Bau  der  Excretions-  und  Geschlechtsorgane,  sowie  der  Modus  der  Ge- 
schlechtszellenbildung von  S.  bietet  mit  denen  der  Oligochäten  und  Proto- 
drilus  Ähnlichkeiten  dar,  die  auf  verwandtschaftlichen  Beziehungen  beruhen. 
Bei  S.  p.  ist  das  Nephrostom  rückgebildet,  und  bei  fortschreitender  Reduzie- 
rung kann  dann  nur  noch  der  blasenförmig  erweiterte  Teil  mit  seiner  Function 
als  Samentasche  (so  wie  bei  den  Oligochäten)  übrig  bleiben.  Die  Protodriliden 
stehen  den  Saccocirriden  äußerst  nahe,  wogegen  ihre  bisherige  Vereinigung 
mit  Polygordius  durchaus  unbegründet  ist.  Für  erstere  beide  schlägt  Verf.  den 
Gruppennamen  Äulocirrata  und  für  letztere  den  Namen  Sterrocirrata  vor;  beide 
stellen  als  Archiannelida  die  Vorläufer  der  eigentlichen  Annelida  dar,  wie  durch 
einen  Stammbaum  näher  ausgeführt  wird.  —  Hierher  auch  Baehr. 

J.  Schneiders  Untersuchung  der  postembryonalen  Entwicklung  des 
Darmtractus  der  nereidogenen  Form  von  Nereis  dicmerilü  hat  zu  folgenden 
Resultaten  geführt:  Die  Abkömmlinge  der  Entomerenkerne  bewegen 
sich  amöboid  in  den  Entomerenwandungen  unter  Bevorzugung  der  ventralen 
Grenzfurche  zum  animalen  Pole  (mit  Wistinghausen  91  Verm.  68).  Eine 
Mischung  von  primärem  und  sekundärem  Entoderm  (Mesenteroderm)  findet  bei 
N.  d.  nicht  statt;  dagegen  bildet  das  Mesenteroderm  allein  eine  dem  »Zellpflock« 
von  N.  limhata  (Wilson  92  Verm.  58;  98  Verm.  13)  entsprechende  Anlage. 
Aus  dem  Zellpflock  entsteht  der  hintere  Mitteldarmabschnitt,  der 
gegen  den  zwischen  den  Entomeren  sich  bildenden  Spaltraum  (Anlage  des 
vorderen  Mitteldarmabschnittes)  durch  die  Mitteldarmlamelle  abgeschlossen  ist. 
Von  dem  rostralen  Ende  des  hinteren  Mitteldarmabschnittes,  dem  sog.  hinteren 
Mitteldarmkeim,  wuchern  zwischen  den  Entomeren,  die  Grenzfurchen  entlang, 
4  Zellstränge,  die  sog.  »Mucosastränge«,  und  diese  bilden,  an  der  Berührungs- 
stelle der  Stomodäumanlage  mit  den  Entomeren,  die  vordere  Mitteldarmplatte. 
Sodann  erweitern  sich  diese  Stränge  zu  den  Mucosarinnen.    Auf  den  frühesten 


256 


II.  Referate.     5.  Vermes. 


Stadien  beruht  das  Wachstum  des  Darmkanales  nur  auf  der  passiven  Streckung 
der  Entomeren  weiterhin  wird  aber  dieses  Wachstum  mehr  und  mehr  von  dem 
hinteren  Mitteldannabschnitte  übernommen.  Die  Anlage  des  Enddarmes  er- 
folgt sehr  spät  als  ectodermale  Einstülpung;  der  eigentliche  larvale  Enddarm 
ist  wahrscheinlich  rudimentär  geworden.  Dagegen  ist  das  Stomodäum  eine 
mächtige  Anlage,  die  bei  den  Wachstumsverschiebungen  eine  Drehung  von 
über  90°  um  die  künftige  Mundöflfnung  erfährt.  Erst  in  späten  Stadien  treten 
im  Dotter  an  Stelle  zahlreicher,  kleiner  Vacuolen  die  großen  Ölkugeln  auf. 
Die  Resorption  des  Dotters  geschieht  1)  durch  die  Vitellophagen ,  die  dabei 
anschwellen  und  nach  einer  Reihe  amitotischer  Teilungen  zugrunde  gehen, 
2)  durch  die  provisorische  Mucosa,  sei  es  kraft  ihrer  Fermentwirkung,  sei  es 
durch  Abkapselung  und  Aufnahme  von  Dotterpartikeln  in  das  Darmepithel. 
Auch  dieses  wird  dabei  hypertrophisch  und  sodann  abgestoßen,  wobei  es  zur 
Bildung  eines  > schaumigen  Körpers«  kommt.  Der  Ersatz  geschieht  durch 
embryonal  gebliebene  Zellen  des  vorderen  Mitteldarmes.  Durch  Verschmelzen 
der  Ränder  der  Mucosarinnen  kommt  es  zuweilen  zur  Bildung  von  Neben- 
d armen.  Durch  Entleerung  einer  bis  aller  4  Entomeren  in  den  vorderen 
Mitteldarmabschnitt  wird  der  rote  Körper  gebildet  (vergl.  Hempelmann  11 
Verm.  69).  In  diesen  wandern  häufig  auf  verschiedenen  Resorptionsstufen 
Mucosazellen  ein,  während  die  Vitellophagen  bei  der  Entleerung  des  den  roten 
Körper  bildenden  Dotters  schon  anfangs  in  ihm  enthalten  waren.  Alle  diese 
Zellen  gehen  rasch  zugrunde,  so  daß  die  Resorption  des  roten  Körpers  allein 
vom  Darmepithel  besorgt  wird.  Findet  eine  starke  Entleerung  von  Dotter  in 
das  Mesodäum  statt,  so  kann  die  Mitteldarmlamelle  reißen,  und  es  kommt 
dann  zur  Bildung  eines  im  hinteren  Mitteldarm  gelegenen  Dotterballens,  des 
sog.  gelben  Körpers,  an  dem  sich  ähnliche  Prozesse  wie  am  roten  ab- 
spielen. Wie  in  das  Mesodäum,  so  findet  auch  in  das  Cölom  Entleerung 
von  Dotter  statt,  wobei  ebenfalls  rote  Körper  entstehen  können,  und  wo 
deren  Resorption  unter  ähnlichen  Erscheinungen  wie  bei  ihrer  Aufzehrung  im 
Mitteldarme  vor  sich  geht.  Bei  einigen  Polychäten  findet  sich  wie  bei  den 
Insecten  eine  regelrechte  Abstoßung  und  Erneuerung  des  Mitteldarmepithels; 
während  aber  bei  letzteren  vor  allem  der  Enddarm  mächtig  auswächst,  ist 
dieser  bei  den  meisten  Würmern  unansehnlich  und  vielfach  rückgebildet.  Im 
letzten  Grunde  ist  die  modifizierte  Entwicklung  auf  eine  mit  der  Brutpflege 
einhergehende  allzu  starke  Anhäufung  von  Dotter  zurückzuführen,  die  ihrer- 
seits einen  Zustand  innerer  Spannung  verursacht.  Auf  letzterer  beruht  die 
Einengung  des  Mesodäums  durch  die  Entomeren,  die  hieraus  folgende  Bildung 
der  Nebendärme  und  endlich  die  Entleerung  des  Dotters  in  das  Mesodäum  oder 
das  Cölom.  Auch  bei  den  Vorfahren  der  Crustaceen  fanden  einst  ähnliche 
Prozesse  wie  bei  den  genannten  Anneliden  statt.  Die  Komplikationen,  die 
schließlich  zur  superficiellen  Eifurchung  führten,  machten  sich  also  zuerst  bei 
der  Mitteldarmbildung  bemerkbar. 

Lillie  &  Just  studierten  die  Brutgewohnheiten  der  heteronereiden 
Form  von  Nereis  limbata.  Die  Ablage  der  Geschlechtsprodukte  erfolgt  nur  im 
Dunkeln,  und  zwar  in  4  >run3«  (Juni,  Juli,  August  und  September),  den  Mond- 
phasen entsprechend.  Jeder  »run«  beginnt  bei  Vollmond,  schwillt  während  der 
folgenden  Nächte  zu  einem  Maximum  an,  sinkt  herab  um  die  Zeit  des  3.  Vier- 
tels, steigt  dann  wieder  an  und  erlischt  kurz  nach  Neumond.  In  jedem  nächt- 
lichen Schwärm  handelt  es  sich  um  neu  auftauchende  O,  wogegen  die  (^f 
wahrscheinlich  mehrere  Nächte  hindurch  wiederholt  aufzutreten  vermögen,  woraus 
sich  auch  ihr  numerisches  Vorherrschen  erklärt.  Stets  erscheinen  die  rf  zu- 
erst, und  in  dem  Maße,  als  die  Zahl  der   Q    zunimmt,  nimmt  ihre  ab.     Sobald 


J.  Annelides,     d.  Polychaeta.  257 

ein  Q  erscheint,  wird  es  von  mehreren  (J^  rasch  in  engen  Kreisen  um- 
schwommen,  und  bald  darnach  erfolgt  der  Erguß  des  Spermas.  Sodann  erfolgt 
auch  die  Entleerung  der  Eier,  und  zwar  so  vollständig,  daß  die  Q  zusammen- 
schrumpfen und  langsam  zu  Boden  sinken,  um  abzusterben.  Alle  schwärmenden 
Exemplare  von  N.  l.  sind  vollreif.  Wenn  ein  reifes  Q  mehrere  Stunden  in 
einem  Behälter  mit  Seewasser  sich  befunden  hatte,  so  findet  sich  dieses  mit 
einer  Substanz  beladen,  die  bei  c;^  sofort  den  Spermaerguß-Reflex  aus- 
löst. Wird  das  (^f  wieder  in  reines  Seewasser  gebracht,  so  hört  dieser  Erguß 
sofort  auf.  Der  Eiablage-Reflex  des  Q.  wird  durch  die  Anwesenheit  des 
Spermas  ausgelöst.  Die  2  Emanation,  die  die  (^f  zum  Spermaergusse  anregt, 
rtihrt  hauptsächlich  von  den  Eiern  her,  es  handelt  sich  um  eine  specifische, 
sehr  labile  Substanz,  wahrscheinlich  ein   »Sperm-Agglutinin«. 

Potts(2)  fand,  daß  bei  Trypanosyllis  die  Stolonenbildung  von  einem 
Kissen  proliferierenden  Gewebes  ausgeht,  das  am  Hinterende  der  Amme  7-8 
Querreihen  bildet,  aus  denen  1-2  Hundert  Junge  entstehen  können.  Durch 
die  am  Vorderrande  des  Kissens  neu  gebildeten  Reihen  werden  die  schon  vor- 
handenen nach  hinten  gedrängt,  so  daß  die  hintersten  Stolonen  die  ältesten 
sind.  Da  an  der  Bildung  der  Stolonen  nur  das  Ectoderm  und  Mesoderm  be- 
teiligt ist,  so  fehlt  diesen  ein  Darmkanal.  Bei  T.  gemtnipara,  misakiensis  und 
mgens  erfolgt  zugleich  mit  der  Stolonenbildung,  am  Hinterende  der  Amme,  die 
rapide  Ausbildung  einer  aus  40-50  Segmenten  bestehenden  Schwanzregion,  in 
der  ebenso  wie  bei  den  Stolonen  Geschlechtsdrüsen,  jedoch  von  verschiedenem 
Aussehen,  zur  Entwicklung  gelangen  und  in  die  sich  der  Darmkanal  der  Amme 
kontinuierlich  fortsetzt.  Wahrscheinlich  vermag  diese  Schwanzregion  vorn  Augen 
zu  entwickeln  und  sich  von  der  Amme  abzulösen.  Der  Kopf  der  Stolonen  ist 
vom  Te^ra^ffewe- Typus  mit  Augen,  aber  ohne  Tentakeln  oder  Palpen.  Die 
Schwanzcirren  der  Stolonen  sind  gut  ausgebildet,  und  die  Zahl  ihrer  Segmente 
kann  bis  30  betragen.  Bei  T.  crosslandi  erfolgt  die  Regeneration  einer  Schwanz- 
region in  der  Regel  erst,  nachdem  die  Stolonenbildung  zu  Ende  gegangen  ist. 
Die  Stolonen  von  T.  c.  besitzen  einen  Kopf  mit  einem  Paar  seitlicher  Tentakel. 
Die  Schwanzcirren  sind  nur  wenig  ausgebildet,  und  die  Zahl  der  Segmente  be- 
trägt nie  mehr  als  18.  Die  Bildung  der  Stolonen  beginnt  bei  allen  mit  der 
Ansammlung  von  Leucocyten  in  den  hinteren  Segmenten,  und  diese  Leucocyten 
wandern  in  den  Mesoblast  des  proliferierenden  Kissens.  Sodann  erscheinen 
Proliferationszentren  im  Epiblast,  von  denen  die  Stolonenbildung  ihren  Aus- 
gang nimmt.  Weiter  erstreckt  sich  in  die  zunächst  hohlen  Epiblastfortsätze 
der  Mesoblast,  und  dieser  zerfällt  in  Segmente.  Vom  Stamme  aus  wachsen 
zwei  Muskelbündel  sowie  eine  Fortsetzung  des  Bauchstranges  in  die  Stolonen 
hinein.  Sodann  wird  auch  der  Epiblast  von  der  Segmentierung  ergriffen,  die 
Borsten  gelangen  zur  Ausbildung,  und  die  Gonaden  entstehen  als  seitliche  Aus- 
wüchse der  zentralen  Mesoblastmasse.  In  dem  Maße,  als  die  Stolonen  heran- 
wachsen, wird  das  Gewebe  des  proliferierenden  Kissens  aufgebraucht. 

Potts (^)  berichtet  über  das  Schwärmen  von  Odontosyllis  phosphorea.  Nach 
ihrem  Aufsteigen  aus  der  Tiefe  schwimmen  (j^  und  Q  mit  raschen  undulato- 
rischen  Bewegungen  in  Kreisen  umher.  Bald  darauf  verlangsamen  sich  diese 
Bewegungen,  unter  spasmodischen  Krümmungen  werden  die  Geschlechtsprodukte 
entleert,  und  die  Tiere  sinken  langsam  zu  Boden.  Keine  Annäherung  der 
beiden  Geschlechter,  Dauer  des  Schwärmens  1  Stunde.  Mit  dem  Schwärmen 
ist  eine  dem  Lande  zu  gerichtete  Wanderung  verbunden.  Das  Schwärmen 
findet  alljährlich  nahezu  an  den  gleichen  Tagen  statt,  und  zwar  während  des 
letzten  oder  des  1.  Mondviertels,  zur  Flutzeit,  im  August. 

Charrier  fand,  daß  bei  der  Umwandlung  nereider  (J'  von  Nereis  fuoata 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    IL  Referate.    5.  Vermes.  17 


258 


n.  Eeferate.     5.  Vermes. 


in  die  heteronereide  Form  die  Muskulatur  tiefgreifende  Umwandlungen 
erfährt  und  zwar  werden  besonders  die  Längsmuskeln  des  Stammes  und  die 
Podmuskeln  bedeutend  verdickt,  und  ihre  ursprünglich  dünnen  Muskelfasern 
wandeln  sich  in  rinnenförmige  Myoplasmaplatten  um,  die  von  einer  dichten 
Lage  von  Sarcoplasma  ausgekleidet  sind, 

Ashworth  gibt  in  seiner  Bearbeitung  der  Arenicoliden  eine  Darstellung  der 
äußeren  und  inneren  Charaktere  von  Arenicola,  eine  Schilderung  der  postlarvalen 
Stadien  nebst  einer  Diskussion  des  Genus  Clymenides,  die  Beschreibung  der- 
verschiedenen  Arten  von  A.  sowie  die  von  Branchiomaldane.  Weiter  werden 
die  Verwandtschaftsverhältnisse  sowohl  innerhalb  der  Familie  als  auch  inner- 
halb der  Polychäten  dargelegt  und  die  Arten  in  einem  systematischen  Index 
aufgeführt. 

Die  durch  Pixell(^)  vom  Indischen  Ozean  und  den  Kap  Verdischen  Inseln 
beschriebenen  Serpuliden  betreffen  zum  Teil  neue  Arten  von  Serpula^  Hy- 
droideSj  Eupomatus,  Pomatostegus,  Spirobranchus,  Pomatoleios  n.  g.,  Vermilio- 
psis,  Salmacina,  Protula  und  Spirorbis.  Hydroides  und  Eupomatus  wurden 
genauer  bearbeitet  und  die  sämtlichen  Arten  tabellarisch  nebeneinandergestellt. 

Regnard  unterscheidet  bei  den  Nereiden  Roseoffs  eine  Felsen-,  Sand-  und 
Strand-Facies.  Die  große  nereide  Form  von  Nereis  dumerüi  kann,  ohne  eine 
heteronereide  Phase  zu  durchlaufen,  geschlechtsreif  werden.  Es  folgen  An- 
gaben über  die  Borsten  und  Girren  von  N.  diversicolor  und  den  Kopflappen, 
das  Mundsegment,  die  Parapodien  und  den  Pharynx  von  Micronereis  variegata; 
von  letzterem  wird  sehr  eingehend  die  Muskulatur,  insbesondere  die  der  Kiefer 
beschrieben. 

Caullery  teilt  das  Genus  Pallasia  und  stellt  für  die  Species  mit  4  Thorax- 
segmenten das  neue  Genus  Tetreres  auf.  Bei  T.  ehlersi  fand  er  das  sonst  sehr 
winzige  Prostomium  stark  ausgebildet  und  dem  Operculum  gewisser  Serpuliden 
ähnlich. 

IVI'lntoSh(^)  erörtert  die  Beziehungen  zwischen  Pionosyllis  alternosetosa  und 
Syllis  armillaris ,  beschreibt  britische  Arten  von  Clymene,  Nicomache,  Pro- 
clynieney  Pseudoclymene,  Isocirrus,  Leiochone,  Praxillella,  Axiothella  und  Asychis, 
ferner  Maldaniden  der  Porcupine-Expedition,  und  zwar  Arten  von  Praxillella, 
Euclymene,  Heteroclymene  und  Maldane  ^  Maldaniden  aus  dem  Golfe  von  St. 
Lawrence,  Canada,  und  zwar  Arten  von  Nicomache  und  Isocirrus,  und  eine 
Art  von  Heteroclymene. 

Ferner  beschreibt  IVlMntosh(3-^)  britische  Ammochariden  der  Genera  Owenia 
und  Myrioehele  aus  dem  Golf  von  St.  Lawrence,  und  britische  Hermelliden, 
insbesondere  Sabellaria,  und  fügt  zahlreiche  anatomische  Angaben  bei. 

Systematisches  und  Faunistisches  ferner  bei  Äugener(V))  Ehlers,  FauvelC,^), 
Horst  und  Orton(^4). 


K.  Isolierte  Gruppen. 

Echinoderida,  Gastrotricha,    Nematomorpha ,   Pterobranchia,  Phoronida,  Entero- 
pneusta,  Dinophilus,  [Histriobdella],  Myzostoma. 

Zelinka  beschreibt  Campyloderes  n.  vanhöffeni  n.  von  den  Kerguelen  und 
der  Gauß-Station  und  Echinoderes  ehlersi  n.  aus  Zanzibar,  die  außer  der  von 
Hoshiga  beschriebenen  Echinoderes  sp.  aus  Dalny  die  einzigen  außereuropäischen 
E.  sind. 

Über  Gastrotricha  s.  Lauterborn  und  J,  Murray. 


12.  Isolierte  Gruppen.  259 

Stiasny(^)  stellt  fest,  daß  die  Triester  Tornaria  mülleri  ein  pelagisches 
Entwicklungsstadium  von  Balanoglossus  clavigerus,  und  T.  krohnii  eine  ältere 
T.  m.  ist.  Da  ähnliche  Larven  auch  bei  anderen  Enteropneustenarten  vor- 
kommen, so  empfiehlt  es  sich,  von  einem  »T.  m.-Stadium«  usw.  zu  sprechen. 
Die  Eier  von  B.  c.  werden  in  der  Wohnröhre  abgelegt,  und  da  erfolgt 
auch  zum  Teil  die  Befruchtung,  zum  Teil  aber  auch  erst,  nachdem  die  Eier, 
vom  Flutstrom  ergriffen,  ins  freie  Wasser  gelangt  sind.  Die  Eimembran  ist 
doppelt;  die  äußere  wird  bald  abgestreift,  haftet  aber  noch  längere  Zeit  an 
der  inneren,  stark  aufquellenden  fest.  Furchung  total  äqual  nach  dem  Radiär- 
typus.  Sie  erinnert  in  den  ersten  Stadien  sehr  an  die  der  Echinodermeu. 
Dem  Cöloblastulastadium  folgt  eine  typische  Invaginationsgastrula. 
Der  Verschluß  des  Blastop orus  ist  ein  vollständiger  und  erfolgt  durch  kreis- 
förmige Verengerung  der  Urmundränder.  Die  aus  dem  Ei  ausgeschlüpfte  be- 
wimperte Larve  rotiert  von  links  nach  rechts  um  ihre  Längsachse.  Ergänzend 
zu  Davis'  biologischer  Einteilung  der  Enteropneustenentwicklung  (08 
Verm.  91)  hält  Autor  noch  folgende  mehr  morphologische  für  angebracht: 
1)  Periode  progressiver  Entwicklung,  angefangen  von  der  Furchung  bis 
zum  Höhepunkte  pelagischen  Lebens,  dem  sog.  T.  Ä;.-Stadium,  charakterisiert 
durch  kontinuierliche  Zunahme  der  Körpergröße  und  des  Blastocöls,  Reduction 
des  specifischen  Gewichtes,  Durchsichtigkeit  und  fortschreitende  Ausbildung  des 
Wimperkranzes.  2)  Periode  regressiver  Entwicklung,  in  welcher  keine 
neuen  Organe  mehr  angelegt  werden;  gekennzeichnet  durch  ständige  Größen- 
abnahme, Undurchsichtigkeit,  Reduction  des  Blastocöls,  Zunahme  des  speci- 
fischen Gewichtes,  Rückbildung  des  Wimperkranzes  bis  zum  Aufgeben  der 
pelagischen  Lebensweise.  3)  Metamorphose  der  pelagischen  Larve  ins  sand- 
bewohnende Tier.  Im  T.  m. -Stadium  wird  in  der  Regel  das  1.  Cölomsäck- 
chenpaar,  das  Rumpfcölora,  angelegt.  Die  ürsprungsstelle  dieser  Säckchen 
liegt  nicht  an  der  Übergangsstelle  zwischen  Mittel-  und  Enddarm  (gegen  Heider 
09  Verm.  79),  sondern  an  einer  kegelförmigen  Stelle  des  Enddarmes.  Das 
Kragencölom  wird  vom  Rumpfcölom  aus  nach  vorn  abgeschnürt.  Der 
Kiemen darm  wird  nicht  wie  bei  anderen  Enteropneusten  im  Tornarior- 
Stadium,  sondern  erst  nach  der  Metamorphose  angelegt.  Die  Kiemenspalten 
entstehen  als  rein  entodermale  Falten  der  Darmwand  in  der  Nähe  des  Öso- 
phagus.    Als  Divertikel  des  Ösophagus  entsteht  der  Eicheldarm. 

Maser  schildert  von  Balanoglossus  carnosus  die  Eichel  (wobei  er  der  An- 
sicht Willeys,  daß  die  Epidermistasche  einen  Neuroporus  darstelle,  entgegen- 
tritt), den  Eicheldarm,  die  Herzblase,  den  Glomerulus,  das  Skelet,  den  Kragen, 
die  Kiemenregion,  die  Gonaden,  den  branchiogenitalen  Übergang  (wobei  B.  clavi- 
gerus^ Glossobalanus  sarniensis  und  G.  minutus  berücksichtigt  werden)  und  die 
Leberregion.  Sodann  von  B.  numeensis  die  Eichel,  das  Lageverhältnis  des 
Zentralkomplexes  und  des  Eichelcöloms,  Eicheldarm  und  Eichelskelet  (wobei 
er  Dawydoffs  Ansichten  (09  Verm.  80)  über  die  zellige  Natur  des  Skelets  be- 
kämpft), die  Herzblase  und  den  zentralen  Blutraum,  den  Glomerulus,  den  Kragen, 
das  Kragenmark,  den  Rumpf  und  die  Caudalregion.  Den  Schluß  bilden  Be- 
merkungen zur  Systematik  der  Gattung  B. 

Über  Enteropneusta  s.  auch  Spengel(^). 

Stratiodrilus  novae-hollandiae  gleicht  nach  HasWBll  im  wesentlichen  S.  tas- 
manicus  (00  Verm.  67).  Er  vermag  am  Wasserspiegel  zu  kriechen  und 
sich  inmitten  des  Wassers  wie  auf  einer  soliden  Unterlage  fortzubewegen.  Ob- 
gleich in  der  Regel  sein  Wohnort  die  Kiemenhöhle  der  Krebse  ist,  so  findet  man 
ihn  doch  auch  zuweilen  frei  auf  deren  Körper.  Mit  Foettinger  (84  Verm.  240) 
hält  Verf.  das  Cölom    für   ein    Schizocöl   gegen   Shearer    (10  Verm.   79),    denn 

17* 


ogQ  n.  Referate.    5.  Vermes. 

das  splanchnische  Blatt  ist  eine  kernhaltige  Membran,  und  gleiches  gilt  für 
einen  Teil  des  somatischen.  Dorsal  aber  existiert  letzteres  nicht,  und  anstatt 
dessen  liegt  zwischen  Haut  und  Darm,  und  zwar  an  der  Innenseite  der  Mus- 
keln ein  kernhaltiges  Protoplasma,  das  Cölenchym  Salenskys.  Der  Kau- 
apparat der  Histriobdelliden  besteht  aus  mehr  als  30  Stücken.  Verf.  ver- 
gleicht ihn  mit  dem  der  Rotiferen  und  ergänzt  auch  seine  frühere  Beschreibung. 
Unter  dem  Ösophagus,  hart  über  dem  1.  Nephridienpaar,  liegen  ein  Paar  fast 
miteinander  verschmolzener  Nackendrüsen.  Sie  sind  einzellig  und  gehören 
wahrscheinlich  zu  den  Nephridien.  Vorn  dorsal  und  median  im  Kopfe  liegt  die 
dorsale  Drüse,  an  den  Seiten  des  Anus  die  Rektaldrüsen.  Von  den  3 
Nephridienpaaren  verhält  sich  das  1.,  die  Kopfnieren,  in  beiden  Geschlech- 
tern gleich.  Das  2.,  an  den  Basen  des  1.  Cirrenpaares  beginnende,  reicht  beim 
Q  weiter  nach  hinten,  als  beim  (f,  und  das  3.,  am  Hinterende  der  Schwanz- 
region beginnende,  bildet  beim  (J'  eine  Schleife.  Das  Nervensystem  von 
S.  n.-h.  gleicht  in  hohem  Grade  dem  von  S.  t. ;  auch  darin  gleichen  sich  beide 
Arten,  daß  sie  ausgedehnte  Dotter drüsen  besitzen.  Dotterkörner  bilden  sich 
aber  erst  in  den  Eiern.  In  den  reifen  Q  ist  fast  immer  1  Ei  vorhanden,  das 
das  2.  bedeutend  an  Größe  übertrifft;  das  ganze  Ovar  ist  von  einer  dünnen 
Hülle  splanchnischen  Cölenchyms  umgeben.  Der  Q  Ausfuhrapparat  weicht 
stark  von  dem  von  Histriobdella  ab.  Es  fungieren  nicht  das  3.  Nephridien- 
paar als  Oviducte,  sondern  es  sind  hinter  diesen  2  distinkte  Q  Poren  vor- 
handen, die  in  kurze  Eileiter  führen,  die  im  Cölom  da  münden,  wo  das  reifende 
Ei  liegt.  Diese  innere  Mündung  hat  nicht  wie  bei  H.  die  Form  eines  Trich- 
ters, sondern  die  eines  wimpernden  Kissens.  An  den  reifen  Eiern  wurden 
lebhafte  aktive  Bewegungen  beobachtet.  Wahrscheinlich  werden,  wie  bei  der 
tasmanischen  Art,  Spermatophoren  gebildet. 

C.  Boulenger(2)  beschreibt  Myzostoma  costatum  aus  dem  roten  Meere.  Es 
hat  6  Paar  Saugnäpfe,  und  es  entsteht  so  die  Frage  nach  dem  Verbleiben 
des  6.  Parapodienpaares.  Autor  fand  Exemplare,  bei  denen  sowohl  Parapodien 
als  auch  Saugnäpfe  auf  einer  Seite  oder  auch  auf  beiden  Seiten  fehlten.  Der 
das  Vorderende  des  Magens  und  die  Basis  des  Pharynx  umgebende  Ring  von 
Zellen  besteht  aus  einzelligen  Drüsen  (mit  Stummer  03  Verm.  75  gegen  Nansen 
85  Verm.  89).  Bei  M.  c.  stehen  diese  wahrscheinlich  im  Dienste  des  Ver- 
dauungstractus ,  der  keinerlei  andere  Drüsen  besitzt.  Die  Saugnäpfe  werden 
von  Zweigen  der  kleineren  intermediären  Nerven  versorgt.  Hält  man  mit 
Wheeler  (96  Verm.  61)  die  Saugnäpfe  für  die  Homologa  von  Seitenorganen, 
also  von  Podteilen,  dann  gehört  jeder  Saugnapf  zu  dem  so  vor  ihm  gelegenen 
Paraped.  Der  Oviduct  ist  eine  distinkte  Bildung  und  nicht  (gegen  Wheeler 
und  Stummer)  ein  Uterusast.  Es  folgt  noch  die  Beschreibung  von  M.  rubro- 
fasdatum  und  von  M.  crosslandi  n. 


6.  Bryozoa. 

(Referent :  Dr.  J.  G  r  o  ß  in  ^Teapel.) 

Gerwerzhagen(2)  untersuchte  das  Nervensystem  von  Cristatella  mucedo. 
Die  kleinen  vorwiegend,  vielleicht  ausschließlich  bipolaren  Zellen  des  Ganglions 
bilden  dessen  äußeren  Belag  und  die  Auskleidung  seiner  Höhle.  Mit  letzterer 
kommuniziert  der  Kanal  der  Ganglienhörner,  die  von  plexusartig  ver- 
flochtenen Fasersträngen  durchzogen  werden.  Die  durchweg  bipolaren  Zellen 
der  Hörner  sind  an  der  Basis  dicht  angehäuft,  weiter  distal  stehen  sie  in 
Gruppen.  Die  der  Innervierung  der  Tentakel  dienenden  Radialnerven  ent- 
springen teils  von  den  Hörnern,  teils  vom  Ganglion.  In  jeden  Tentakel  treten 
2  wahrscheinlich  motorische  Hauptnervenäste  ein,  ein  proximaler  und  ein 
distaler,  außerdem  ein  lockerer  Plexus  auf  der  Medianseite  und  ein  entsprechen- 
der, aber  äußerst  zarter  auf  der  Lateralseite.  Der  mediale  Plexus  innerviert 
die  epithelialen  Sinneszellen.  Der  epistomale  und  orale  Nervenring  werden 
von  Radialnerven  gebildet,  können  also  nicht  mit  dem  Schlundring  von  Anne- 
liden homologisiert  werden.  In  das  Epistom  treten  feine  Nervenfasern  ein, 
die  vom  Ganglion  kommen  und  mit  schlanken  Sinneszellen  endigen.  Vor  der 
aboralen  Fläche  des  Ganglions  liegen  2  Paar  mächtige  Faserbündel,  welche  die 
Tentakelscheibe  innervieren  und  von  Ganglienzellen  begleitet  werden.  Ihre  Seiten- 
zweige bilden  ein  weitmaschiges  Netz  mit  sehr  großen  multipolaren  Zellen. 
Dieses  Netz  setzt  sich  auf  die  Kolouiewand  fort,  erstreckt  sich  auf  alle  Teile 
der  Kolonie  und  bildet  so  ein,  offenbar  rein  motorisches,  koloniales  Nerven- 
system. Der  Darm  wird  von  einem  ebenfalls  motorischen  Nervennetz  um- 
sponnen, daß  sowohl  mit  dem  Ganglion  als  auch  mit  dem  oralen  Nervenring 
und  den  ventralen  Tentakelscheidennerven  in  Verbindung  steht.  —  Anasto- 
mosen zwischen  Muskel-  und  Ganglienzellen  deuten  darauf  hin,  daß  vielleicht 
die  Ganglienzellennetze  mesodermaler  Herkunft  sind.  Abgegrenzte  Neuronen 
finden  sich  nirgends,  vielmehr  sprechen  alle  Beobachtungen  für  die  Kontinuität 
aller  Ganglienzellenfortsätze.  Beziehungen  der  ectoprocten  Bryozoen  zu  anderen 
Tiergruppen  lassen  sich  auf  Grund  des  Nervensystems  kaum  herstellen.  Am 
ehesten  lassen  sie  sich  mit  Phoronis  vergleichen.  —  Hierher  auch  Gerwerz- 
hagen(i). 

Braem  untersuchte  die  Keimung  der  Statoblasten  von  Pectinatella  und 
Cristatella.  Der  der  unteren  Schale  angehörige  Teil  des  Schwimmringes  ist 
bei  C.  zu  einem  bloßen  Verschlußhäutchen  geworden  und  auch  bei  P.  so 
schwach  entwickelt,  daß  nur  der  obere  Teil  das  Schwimmvermögen  bedingt. 
Bei  P.  besteht  die  innere  Zellschicht  des  St.  nur  aus  vereinzelten  Zellen. 
Die  St.  von  C.  sind  in  rasch  fließendem  Wasser  größer  als  in  trägem 
oder  stehendem.  Die  oberen  Dornen  können  rudimentär  werden  oder  ganz 
fehlen;  die  Zahl  der  unteren  kann  bis  zu  44  steigen.  Die  »Keimscheibe«  ent- 
steht als  zentrale  Epithelverdickung  im  Bereich  der  unteren  Schale  und  schnürt 
sich  durch  eine  Ringfurche  sackförmig  von  den  peripheren  Zellen  ab.     In  der 


262  -fl-  Referate.     6.  Bryozoa. 

so  entstandenen  Polypidknospe  repräsentiert  die  äußere  Schicht  der  Keimscheibe 
das  innere,  die  innere  das  äußere  Knospenblatt.  Der  ganze  Vorgang  erfolgt 
fast  ohne  Vermehrung  der  Zellen  durch  einfaches  Wachstum  mit  Hilfe  des  ver- 
flüssigten und  von  den  Zellen  allmählich  aufgebrauchten  Dotters.  Die  sich 
schon  sehr  früh  geltend  machende  Bilateralität  der  Knospe  beruht  auf  ursprüng- 
licher Veranlagung  und  ist  wahrscheinlich  schon  im  St.  vorgebildet.  Die  Knospe 
besteht  aus  2  übereinander  gestülpten  Glocken.  Die  äußere  liefert  die 
Tentakelscheide,  die  innere  Lophophor,  Nervensystem  und  Darm.  Der  Anal- 
schlauch, der  Enddarm  und  Magen  repräsentiert,  entsteht  als  blindsackartige 
Ausstülpung  der  Knospenwand  am  hinteren  Ende  der  Knospe.  Ihm  schiebt 
sich  unterhalb  des  äußeren  Knospenblattes  der  Oralschlaueh  entgegen.  Jetzt 
wird  auch  die  Lophophoranlage  durch  eine  in  der  Medianebene  verlaufende 
Furche  in  die  beiden  Arme  zerlegt.  Von  den  Tentakeln  entstehen  die  oralen 
zuerst.  Das  zwischen  der  oralen  Vertiefung  und  dem  Anus  gelegene  Stück 
der  Medianfurche  liefert  das  Nervensystem.  Bei  P.  tritt  der  bilaterale  Bau 
der  Knospe  noch  früher  hervor  als  bei  G.  Der  Hohlraum  des  Vorderdarmes 
entsteht  bei  P.  direkt  aus  dem  unteren  Abschnitt  des  primären  Knospenlumens, 
das  nach  dem  Analschlauch  zu  durchbricht.  Funiculus  und  Retractormuskeln 
bilden  sich,  indem  das  Polypid  mit  dem  unteren  Ende  an  die  Leibeswand  stößt, 
und  d  e  an  dieser  haftenden  Zellen  seines  äußeren  Blattes  sich  zum  Funicular- 
strang  und  zu  Muskelfäden  ausziehen.  Ihre  Beförderung  an  den  Bestimmungs- 
ort geschieht  durch  einfaches  Wachstum  ohne  Beteiligung  von  Wanderzellen 
(gegen  Davenport  90  Bryoz.  5).  Die  1.  Tochterknospe  steht  bei  P.  von  vorn- 
herein mit  der  Hauptknospe  in  enger  Verbindung,  so  daß  »auf  gewissen 
Stadien  bereits  die  typischen  Formen  der  Doppelknospe  zutage  treten«.  Doch 
entsteht  sie  nicht  aus  der  Hauptknospe,  sondern  aus  einem  besonderen  Zell- 
komplex des  St.  Die  Öffnung  der  Schale  geschieht  nur  durch  innere  Druck- 
wirkung (gegen  Oka  91  Bryoz.  5),  hervorgerufen  entweder  durch  Wasserauf- 
nahme oder  durch  Volumvergrößerung  infolge  der  Dotterschmelzung.  Die 
Statoblastenentwicklung  von  P.  steht  der  normalen  Knospung  näher  als  die 
von  C,  letztere  hält  Verf.  für  ursprünglicher.  Die  Knospe  ist  ein  Individuum 
»mit  voraneilendem  Polypid«,  der  St.  ein  solches  »mit  voraneilendem  Cystid«. 
Zum  Schluß  bespricht  Verf.   die  Zeitverhältnisse  der  Entwicklung. 

Henchman  &  Davenport  untersuchen  die  Variabilität  der  Hakenzahl 
an  den  Statoblasten  von  Pectinatella  magnißca.  Sie  ist  in  Komplexen, 
deren  gesamte  Kolonien  von  einem  Statoblasten  abstammen,  also  einem  Biotyp 
angehören,  geringer  als  in  solchen,  die  sich  aus  Abkömmlingen  mehrerer  Stato- 
blasten zusammensetzen.  Die  Änderung  der  Hakenzahl  im  Laufe  des  Sommers 
beruht  nicht  nur  auf  Temperatur-  und  Altersunterschieden,  sondern  wahr- 
scheinlich auch  darauf,  daß  gewisse,  zahlreiche  Haken  bildende  Biotypen  sich 
später  entwickeln,  als  die  anderen. 

Über  marine  Bryozoa  s.  Barrois,  IVlaplestone(2),  Osburn,  Roper  und  Waters, 
über  fossile  IVIaplestone(i). 


7.  Brachiopoda. 

(Referent:  Dr.  J.  Groß  in  Neapel.) 

Plenk  teilt  Beobachtungen  über  die  Entwicklung  von  Cistella  neapolitana  mit. 
Bereits  die  Blaatula  ist  dorsoventral  abgeplattet.  Die  Invagination  geschieht 
an  der  Ventralseite.  Gleichzeitig  mit  dem  spaltförmigen  Verschluss  des  Blasto- 
porus  wachsen  von  der  ventralen  Wand  des  Urdarmes,  unmittelbar  anschließend 
an  den  Blastoporus  2  Falten  gegen  die  dorsale  Darmwand  vor  und  schnüren 
so  die  Cölomsäcke  ab.  Der  schon  zur  Zeit  der  Urmundschließung  angedeutete 
Kopf  hebt  sich  als  Wulst  vom  Rumpf  ab.  Unterhalb  des  Kopfes  tritt  als 
zweiter  Wulst  die  Mantelanlage  auf,  eine  einfache  Ectodermfalte,  die  allmäh- 
lich über  den  Rumpf  herabwächst  und  sich  in  2  Lappen  teilt.  Die  Borsten- 
bündel sitzen  im  dorsalen  Lappen.  Das  Hauptnervenzentrum  der  Larve  ist 
das  Cerebralganglion.  Am  Kopf  liegen  4,  als  Ectodermeinstülpungen  entstehende 
einfache  Grubenaugen  mit  Glaskörper.  Außer  den  Abductoren,  Rotatoren  und 
Adductoren  findet  sich  noch  ein  sehr  schlanker,  ebenfalls  paariger,  von  der 
Decke  des  Kopfes  herabziehender,  unmittelbar  rechts  und  vom  Mesenterium 
inserierender  Contractor.  Die  Nephridien  gleichen  denen  der  Larve  von  Lingula 
(Yatsu  02  Bryoz.  &  Brach.  4)  und  sind  keine  Protonephridien.  Der  Mund  ent- 
steht an  der  Verschlußstelle  des  Blastoporus.  Am  meisten  Beziehungen  dürften 
die  Brachiopoden  zu  Phoronis  haben.  Ob  sie  zu  den  Zygoneuren  oder  Entero- 
cöliern  gehören,  ist  noch  fraglich. 

Über  Brachiopoden  der  Nordsee  s.  Lamy(^),  über  silurische  F.  Chapman(S2). 


8.  Arthropoda. 

(Referenten:  für  Crustacea  Dr.  H.  Balss  in  München,  für  die  übrigen  Abteilungen 
Dr.  J.  G  r  o  ß  in  Neapel.) 

(A.  Allgemeines.) 
B.  Pantopoda. 

Dogiei    untersucht  die   Entwicklung  von   9    nordischen   Pantopoden   [Pycno- 
gonum  1,  Phoxichilus  1,    Phoxichilidium    1,    Anoplodactylus   2,    Ammothea    1, 
Pallene  1,  Nymphon  1,   Chaetonymphon  1).     In  der  1.  Gruppe  {An.,  Phoxichi- 
lidium, Py.)  ohne  oder  mit  wenig  Nahrungsdotter   verläuft  die  Furchung,   wie 
sie  Meisenheimer  (02  Arthr.  22)  für  Am.  beschrieb.     Die  Gastrulation  beginnt 
mit   starkem  Wachstum   einer   am   dorsalen  Pol   gelegenen    »Urentodermzelle«, 
die  das  Blastocöl  allmählich  verdrängt.     Die   ihr  benachbarten  Zellen  wachsen 
gleichfalls   dem  Zentrum    des   Embryos   zu,    umgeben    die   Urentodermzelle  und 
liefern  später   das  Mesoderm.     Sie   werden  schließlich   samt   der  Entodermzelle 
ganz   ins   Innere   verlagert,    und   das  Ectoderm   schließt   sich   über   ihnen   zu- 
sammen.    Durch  fortgesetzte  Teilung  liefert  die  Entodermzelle  dann  die  Mittel- 
darmanlage,  und  das  Mesoderm  wird  mehrschichtig.     Ausbildung  der  Median- 
furche, Anlage  des  Stomodäums,  der  Extremitäten  wie  bei  Ain.   nach  Meisen- 
heimer.    Die   Darmhöhle    entsteht    »gleichsam    durch   Ausschwitzung'«,    indem 
durch  Ansammlung   von   Flüssigkeit   im  Zentrum   und    den  durch   dieselbe   auf 
die   Magenwandungen   ausgeübten   Druck   eine   Verdichtung    dieser   Wandungen 
hervorgerufen   wird.     Das  Mesoderm    ist   bis   zur  beginnenden    Längsstreckung 
der  Extremitäten  kompakt;    erst   dann   lockert   es    sich    auf,    und    seine   Zellen 
differenzieren  sich  zu  Muskeln.     Das  bewegliche  Scherenglied  der  1.  Extremität 
wird   von   dem   unbeweglichen    angelegt,    was    darauf  hinweist,    daß    auch    die 
1.  Extremität   ursprünglich    ein    echtes    Ganglion    war.    —    In   der   2.  Gruppe 
[N.  strömi)   mit  mittlerem  Dottergehalt   der  Eier    ist    die  Furchung   total   und 
anfangs  auch  äqual.    Auf  dem  Stadium  von  16  Blastomeren  finden  sich  4-5  pyra- 
mydenförmige  Macromeren,  die  dann  ventral  von  den  sich  stark  vermehrenden 
Micromeren    mützenförmig   umwachsen   werden.      Ein  Blastocöl   fehlt  durchaus. 
Einige  Macromeren   gelangen   ins   Innere   und   liefern    das  Meso-,    die   übrigen 
das  Entoderm,  dessen  Umwachsung  durch  das  Ectoderm  sehr  langsam  vor  sich 
geht.     Nach    einer   längeren  Ruheperiode    beginnen    auch    die    Entodermzellen 
sich  zu  teilen  und    den  Dotter   zu    resorbieren.     Das   Stomodäum   entsteht   als 
dorsale  Ectodermeinstülpung,  die  Extremitäten  legen  sich  als  ectodermale  Aus- 
stülpungen,   die   Ganglien   als    paarige   Ectodermverdickungen    an.      Die  Wand 
des  Mitteldarmes  ist  anfangs  ein  Syncytium.     Das  Mesoderm  bleibt  einschich- 
tig und  bildet    die  Muskeln,    einen   spärlichen  Belag    des  Mitteldarmes,    binde- 
gewebige Stränge   und   Lymphzellen.      Auch   in    der   3.  Gruppe   mit   sehr   viel 
Nahrungsdotter  (C.  spinosum)  ist  die  Furchung  total   und  bis   zum  vierzelligen 


C.  Crustacea.     Allgemeines.    Cirripedia.  265 

Stadium  äqual.  Auf  dem  Stadium  mit  10  Blastomeren  fallen  2  Macr.  mit  ge- 
flammten Kernen  auf,  auf  dem  mit  etwa  100  Zellen  hat  ihre  Zahl  sich  bis  auf 
8  vermehrt.  Gastrulationsmodus  unbekannt.  Auf  dem  Stadium  von  400  Zellen 
ist  der  Embryo  eine  aus  ungefähr  gleich  großen  Zellen  bestehende  kompakte 
Kugel,  an  der  sich  später  ventral  ein  ectodermaler  Keimstreif  differenziert, 
während  der  Dotter  mit  den  in  ihm  enthaltenen  Zellen  sich  in  den  Mitteldarm 
verwandelt.  Das  Mesoderm  entsteht  wahrscheinlich  auf  Kosten  einiger  im 
Inneren  des  Dotters  liegender  Kerne.  Weiter  stimmt  die  Embryonalentwicklung 
im  wesentlichen  mit  der  von  N.  s.  überein.  —  Aus  der  sehr  detaillierten  Be- 
schreibung der  Larvenstadien  seien  folgende  Befunde  von  allgemeiner  Bedeu- 
tung hervorgehoben.  Die  sechsfüßige  Larve  (Protonymphon)  ist  die  fundamen- 
tale, primäre  Larvenform  der  Pantopoden  und  ist  bei  allen  Genera  überein- 
stimmend  gebaut.  Sie  hat  2  präorale  Segmente  (gegen  Meisenheimer).  Alle 
Extremitäten  sind  dreigliederig  mit  einer  Kralle.  Die  erste  gehört  zum  post- 
oralen Körperabschnitt  (mit  Meisenheimer).  Die  Larve  zeichnet  sich  durch 
große  Konstanz  der  Zellen  aus.  Diese  hat  aber  nicht  die  hohe  Bedeutung, 
die  ihr  Martini  (09  Tun.  3;  12  Verm.  63)  gibt.  Die  Metamorphose  verläuft  bei 
den  einzelnen  Genera  sehr  verschieden.  Und  zwar  hat  der  Dotterreichtum  der 
Eier  größeren  Einfluß  auf  die  Metamorphose,  als  die  Lebensweise  der  Larve. 
Die  zeitweilige  Atrophie  der  2.  und  3.  Extremität  beruht  auf  ihrem  Functions- 
wechsel  (von  Beinen  zu  Tastern)  und  dem  durch  diesen  bewirkten,  radikalen 
Umbau,  wodurch  dieselben  gezwungen  sind,  zeitweilig  zum  embryonalen  Zustande 
zurückzukehren.  Die  Ventralorgane  sind  teloblastische  Bildungsherde  für  die 
Ganglien.  Cölomsäcke  kommen  in  keinem  Entwicklungsstadium  vor.  Die 
Bildung  des  Herzens  beginnt  erst  im  6.  Larvenstadium,  indem  sich  die  binde- 
webigen  Stränge  zur  Formung  von  2  Membranen  zusammenlegen.  Die  wahr- 
scheinlich aus  einer  einzigen  Urkeimzelle  hervorgegangenen  Urgenitalanlagen  lassen 
metamer  angeordnete  Gruppen  von  Genitalzellen  aus  sich  hervorgehen,  die  jeder- 
seits  za  einem  massiven  Strang  verschmelzen.  Später  verbinden  sich  beide 
Stränge  oberhalb  des  Darmes.  Pantopoden  und  Crustaceen  sind  gleichwertige 
Klassen,  »welche  von  einer  Gruppe  der  Anneliden  divergieren«.  Beziehungen 
der  P.  zu  den  Arachnoiden  lassen  sich  nicht  nachweisen. 

Schimkewitsch  &  Dogiel  beschreiben  Regener ate  an  Extremitäten  und 
Abdomen  von  mehreren  Species.  Die  regenerierten  Beine  unterscheiden  sich 
von  normalen  oft  nur  durch  geringere  Borstenzahl,  die  aber  nach  einigen 
Häutungen  bis  zur  Erreichung  der  Normalzahl  steigt.  In  anderen  Fällen  ist 
das  regenerierte  Bein  nach  einem  phylogenetisch  älteren  Typus  gebaut  und 
kann  den  Beinen  junger  Tiere  gleichen.  Regenerate  des  Abdomens  und  auch 
solche  der  Beine  sind  zuweilen  gespalten,  und  es  kann  dann  eine  Extremitäten- 
anlage der  gegenüberliegenden  Körperseite  unterdrückt  sein. 

Über  Pantopoden  s.   ferner  Hall  und  Schimkewltsch(i,2). 


C.  Crustacea. 

Allgemeines. 

Hierher  Dofleln  &  Balss(i),  Giesbrecht,  Gruvel(i),  Guiart,  Klie(2),  Mac  Do- 
nald, Rathbun  und  Th.  Scott(i,2). 

Cirripedia. 
Über    die    Cirripedien    der    Siboga    s.    Hoek(2),    der  Philippinen    Pilsbry(2), 
über  indische   Annandale (^),   über   fossile   Joleaud(^-^),   A.  &  L.  Joleaud   und 
Witthers  (1,2). 


256  U.  Referate.     8.  Arthropoda. 

Potts  (^)  beschreibt  Mycetomorpha ,  die  solitär  am  Abdomen  von  Crangoi 
communis  in  Vancouver  parasitiert.  Äußerlich  charakteristisch  sind  die  an 
Zentralkörper  sitzenden  Aussackungen.  Das  nur  gering  entwickelte  Wurzel 
System  liegt  unter  dem  Nervensystem  des  Wirtes.  Die  Mantelhöhle,  die  siel 
auch  in  die  Aussackungen  erstreckt,  ist  mit  C?/pm-Larven  erfüllt.  Sie  steh' 
durch  einen  Gang  an  der  linken  Seite  der  visceralen  Masse  mit  der  Außen- 
welt in  Verbindung.  2  Mesenterien  befestigen  die  v.  Masse  an  den  Mantel,  ein 
laterales  an  der  linken  Seite,  und  ein  dorsolaterales,  das  im  Inneren  eine 
Lacune  enthält,  die  sich  weiter  durch  den  Stiel  und  das  Wurzelsystem  er- 
streckt. Die  V.  M.  enthält  im  Inneren  Septen  und  das  Ovar.  Ein  Hoder 
fehlt.  Die  Eier  entwickeln  sich  wahrscheinlich  parthenogenetisch.  Am  vorderen 
Ende  der  v.  M.  liegen  nach  dem  Inneren  zu  secernierende  (Dotter?)  Drüsen.  Wahr- 
scheinlich pflanzen  sich  auch  Sylon   und  Sesarmoxenos  partheuogenetisch   fort. 

G.  Smith  (^)  stellt  bei  Carcinus  maenas  fest,  daß  Sacculina  (im  Gegensatze 
zu  Peltogaster)  ähnlich  auf  den  Stoffwechsel  einwirkt,  wie  das  reifende  Ovar 
auf  das  $,  indem  die  Fettablagerung  in  der  Leber  gesteigert,  die  Glykogen- 
speicherung  gehindert  wird.  Die  Überwanderung  des  Fettes  aus  der  Leber  in 
das  Wurzelsystem  der  S.  ist  im  Sinne  von  Ehrlichs  Seitenkettentheorie  zu  er- 
klären. Die  Entstehung  der  sekundären  weiblichen  Sexualcharaktere  bei  von 
S.  infizierten  Tieren  beruht  nicht  auf  Hormonen. 

Über  ostasiatische  Rhizocephalen  s.   P.   Krüger (^). 

Nach  Norman  besitzt  die  an  Äntipathes  schmarotzende  Sijnagoga  fnira  einei 
cyprisähnliche  Schale,  zu  Haftorganen  umgewandelte  Antennen,  dahinter  in 
einer  Röhre  die  Öffnung  des  Oviductes,  in  eine  Scheide  eingeschlossene  stark 
umgewandelte  Mundgliedmaßen ,  6  Paar  Füße ,  und  am  ersten  Segment 
des  Metasoma  die  Geschlechtsöffnungen  des  wahrscheinlich  gonochoristischen 
Tieres. 

(Branchinra.) 

Copepoda. 

Über  die  Atmung  der  Cyclopiden  s.  Huss,  über  ihren  Phototropismus  A.O.Moore. 

Nach  Willem  &  De  Winter  wird  im  Ovar  von  Doropygus  [Notopterus]  gihher 
aus  einer  Kette  von  etwa  10-20  Zellen  die  Eizelle  durch  ihre  Lage  an  der 
Peripherie,   die  bessere  Ernährungsmöglichkeiten  bietet,  bestimmt. 

Urbinati  findet,  daß  bei  Gycloj)s  macrurus  Salze  (NaCl,  Na2S04,  KCl,  HgCl2, 
MgCl2,  CaClo  u.  a.),  die  in  größeren  Mengen  giftig  wirken,  in  geringeren  Kon- 
zentrationen die  Eiablage  beschleunigen  und  die  Zahl  der  abgelegten  Eier 
vergrößern.  Es  ist  ein  Maximum,  Optimum  und  Minimum  der  Wirkung  zu 
unterscheiden.  Im  Ovar  wird  durch  die  Substanzen  die  Eiproduction  gesteigert. 
Nur  schädigend  wirkt  AICI3. 

S.  Ekman  (*)  knüpft  an  die  Umbildung  von  Ldmnocalanus  grimaldii  aus  dem 
Brackwasser  in  L.  macrurus  des  Süßwassers,  die  innerhalb  der  letzten 
6000  Jahre  stattgefunden  hat,  theoretische  Erörterungen.  Er  nimmt  eine 
akkumulative  Fernwirkung  einer  Milieuwirkung  an,  verneint  die  Selection  von 
Genotypen  und  den  Unterschied  von  kontinuierlicher  und  diskontinuierlicher 
Umbildung-.  Alle  primären  erblichen  Umbildungen  sind  milieubedingt  und  er- 
folgen nicht  nur  durch  Neubildung  von  Erbeinheiten,  sondern  auch  durch  Ver- 
änderung älterer. 

Neubauer  hat  zur  Feststellung,  ob  Cyclops  distinctus  ein  Bastard  von  G.  alhi- 
dus  und  G.  fuscus  ist,  Bastardierungsversuche  angestellt,  jedoch  ohne  Er- 
folg.    In    67    verglichenen    Merkmalen    der    3  Formen    (Längenmaße,    Farbe, 


C.  Crustacea.     Ostracoda.  267 

Borsten,  Eieranzahl  und  Größe,  Fortpflanzungsperioden,  Verteilung  und  Ver- 
breitung) ergab  sich  keine  Tatsache,  die  sicher  gegen  die  Bastardnatur  spricht. 

Über  Androgynie  bei  Cyclops  s.   Mrazek(2). 

Nach  K.  Fuchs  trennt  bei  der  Furchung  von  Cyclops  viridis  die  1.  meri- 
dionale  Furche  schon  die  die  »Körnchen«  (Ectosomen  Haeckers)  enthaltende 
Keimbahnzelle  ab.  Bei  der  2.  (meridionalen)  und  3.  (äquatorialen)  bleibt  der 
Körnchenpol  nach  dem  vegetativen  Pole  zu  liegen.  In  der  4.  und  5.  Furchung 
verzögert  sich  die  Keimbahnzelle  etwas  in  der  Teilung;  dann  rückt  sie  vom 
Äquator  ab  und  bildet  durch  Teilung  die  Urentoderm-  (En)  und  die  Urkeim- 
zelle  (Kz)  mit  den  Körnchen;  beide  werden  von  6-8  Zellen  umgeben,  die  im 
6.  Schritt  nach  außen  Ecto-,  nach  dem  Pole  zu  Mesodermzellen  liefern.  Nach 
einem  Ruhestadium  (mit  62  Zellen)  holt  die  Entodermzelle  den  6.  Teilungs- 
schritt nach;  während  nun  vom  animalen  Pole  das  Blastoderm  den  7.  Teilungs- 
schritt beginnt,  sinken  die  beiden  Entodermzellen  und  die  Urkeimzelle  in  die 
Tiefe  und  teilen  sich,  so  daß  am  Ende  dieses  Stadiums  106  Ecto-,  14  Meso-, 
4  Ento-  und  2  Urgenitalzellen  vorhanden  sind.  Im  7.  und  8.  Teilungsschritte 
bleiben  die  Mesodermzellen  etwas  zurück.  Bei  der  nun  folgenden  Gastru- 
lation  sinken  Ento-  und  Mesodermzellelemente  als  Pfropf  in  die  Tiefe,  die 
Urkeimzellen  vor  sich  herschiebend.  Der  Urmund  schließt  sich  wieder.  Die 
Phasendifferenz  zwischen  Ecto-  und  Mesoderm  bleibt  weiter  erhalten. 

Grandori(^)  beschreibt  die  Larvenentwicklung  verschiedener  Copepoden 
und  gibt  Schlüssel  zur  Unterscheidung  der  einzelnen  Stadien;  Diaptomus  vul- 
garis hat  6  nauplioide  und  6  copepodide,  Paracalanus  parvus  6  copepodide, 
Centropages  kroyeri  7  copepodide,  Äcartia  clausi  9  copepodide,  Oithona  nana 
6  copepodide  Stadien. 

Grandori(^)  stellt  die  adriatischen  planctonischen  Copepoden  zusammen 
und  beschreibt  Entwicklungsstadien  von  Galanus  finmarchicus^  minor,  tenui- 
eornis,    Clausocalanus  arcuicornis,   Ctenocalanus  vanus^   Candacia  aethiopica. 

Über  Dauereier  an  der  Genitalöffnung  von  Heterocope  saliens  s.  Kessler. 

Über  norwegische  Copepoda  s.  Sars(*),  über  ostasiatische  Burckhardt,  über 
adriatische  Douwe  und  Pesta(2),  über  britische  Swithinbank  &  Bullen,  kali- 
fornische Esterty,  über  Copepoden  der  Ostsee  Klie(^). 

Gravier(^)  beschreibt  die  äußere  Morphologie  der  antarktischen  parasi- 
tischen Copepoden:  Herpyllobius  arcticus  (von  3  verschiedenen  Polynoiden), 
Selioides  tardus  von  Hermadion  rouxij  Eurisiliniopsis  sarsi  von  Trypano- 
syllis  gigantea,  Bactropus  cystopomati  von  Cystopomatus  macintoshi,  Zanclopus 
antarcticus^  aus  dem  Magen  von   Cephalodiscus  andersoni. 

Über  parasitische  Copepoden  s.  ferner  Brian  (i, 2),  Jungersen,  Quidor(i,2), 
Th.  &  A.  Scott,  Vanhöff8n(i)  und  Ch.  Wilson (',2). 

Ostracoda. 

IVIÜIIer-Cale(*)  schildert  die  Embryologie  bei  Cypris  incongruens.  Vorder 
Richtungsteilung  lösen  sich  aus  dem  amöboiden  Eikern  2  Strahlungen  mit  Cen- 
triolen  im  Inneren,  die  aus  dem  Centrosome  des  Ovocytenkernes  hervorgegangen 
sind,  los  und  bleiben  als  Plasmainseln  im  Dotter  liegen.  Nachdem  der  Eikern 
die  Richtungsteilung  —  eine  Äquationsteilung  —  durchgemacht  hat,  wandeln 
sich  die  kleinen  Plasmainseln  in  Strahlungen  um,  und  der  Eikern  wandert  zwi- 
schen die  Attractionssphären  ein,  um  sich  zur  1.  Furchungsspiudel  umzubilden. 
Furchung  total.  Die  1.  und  2.  Teilungsebene  meridional.  Die  Richtungskörper 
bleiben  an  der  animalen  Brechungsfurche  liegen.  Während  der  Furchung  ent- 
steht vorübergehend  Phasendifferenz  zwischen  verschiedenen  Zellen.     Furche  3 


2ß8  I^-  Referate.     8.  Arthropoda.  I 

ist  latitudinal.     Es  entstehen  8  Zellen,    deren  Kerne    paarweise  in  4  verschi« 
denen  Höhen  liegen;  auch  bildet  sich  die  Furchungshöhle.     Beim  4.  Teilungs 
schritt  sind   die  Furchen   meridional;    in  die  sich  vergrößernde  Furchungshöhl 
sinken    die   Richtungskörper   ein.     Beim    5.    latitudinalen    Schritte    findet    ma   i 
außer  einer  Phasendifferenz  zwischen  den  4  Quadranten  eine  andere,    die  voi   * 
animalen  zum  vegetativen  Pole  ansteigt.    Von  nun  an  liegen  die  Spindeln  schie;  li 
Der  6.  und  7.  Schritt  furchen  noch  total  und  äqual;    auf  eine  Determinieran.  s 
einzelner  Zellen  weist  nichts  hin.     Mit  dem  8.  Schritt  beginnt  die  Gastrulation  '>i 
Am  vegetativen  Pole  teilen  sich  einige  Zellen ,    indem  sich  die  Spindeln  radia  i 
einstellen;  dann  schnüren  sich  die  Anlagen  des  primären  Entoderms  nach  den  I 
Inneren  zu  ab,  worauf  eine  vom  vegetativen  Pole  beginnende  Teilungswelle  de  1 
Ectodermzellen  zum   animaleu  Pole   zu  läuft.     Es  erfolgt  eine  ungleichmäßige  !| 
schrittweise   Vermehrung   des   Ectoderms    und   primären    Entoderms.     Währenc 
der  Entodermeinwanderung  sind  die  Richtungskörper  degeneriert  und  resorbier 
worden.    Hierauf  wandern,  während  die  Zellgrenzen  verloren  gehen,   die  Ento 
dermzellen  nach  der  Yentralseite  des  Embryo  und  lassen  den  dorsalen,  fast  nu:i: 
noch  von  Dotter   erfüllten  Raum    frei.     Es    erfolgt   die    Sonderung   der  Organ 
anlagen  im  Entoderm;   der  Mitteldarm  entsteht  aus  einem  Lumen  zwischen  der 
primären  Entodermzellen.     Die   nach   der  Bildung   des  Mitteldarmes   nicht  auf- 
gebrauchten Kerne  des  primären  Entoderms  sind  jetzt  als  Mesodermkerne  auf- 
zufassen:   eine  Herausdiflerenzierung    der    Keimzellen    hat   auf  diesem  Stadium 
noch  nicht  stattgefunden.  Als  Differenzierungen  des  Ectoderms  entstehen  Scheitel- 
platte,  Ösophagus,  Bauchmark   usw.     Im   ganzen   gehört   die  Entwicklung  zum 
nichtdeterminativen  Typus:    eine    Keimbahn   fehlt.     Die  Unterschiede  vom    de- 
terminierten Typus  sind  durch  die  Dotterlast  bedingt. 

Hirschmann  betont  die  Wichtigkeit  des  Penis  für  die  Systematik  der  Ostra- 
coden,  beschreibt  ihn  bei  Cythere  und  gibt  biologische  Notizen  und  Listen. 

Über  Ostracoden  von  Triest  s.  Kajdiz. 

Gladocera. 

Nach  Klotzsche  besteht  das  Nebenauge  von  Daphnia  magna  aus  4  inver- 
tierten Pigmentbecherocellen  mit  im  ganzen  10  Sinneszellen;  Stiftchensäume  sind 
vorhanden,  echte  Linsen  fehlen.  Die  Höhe  der  Ausbildung  des  Nebenauges 
steht  im  umgekehrten  Verhältnis  zur  Differenzierung  der  Facettenaugen.  Die 
Frontal-  und  Nackensinnesorgane  sind  ein-  oder  wenigzellige  Organe,  die 
bisweilen  mit  den  Matrixzellen  der  Cuticula  in  direkter  Verbindung  stehen;  sie 
sind  vom  Gehirn  her  innervierte  Drnsenzellen,  die  vielleicht  ein  Reservoir  für 
das  Chitin  der  Matrixschicht  abgeben.  Die  Tastantenne  trägt  9  in  eben  so 
vielen  Chitinkapseln  inserierte  Tastborsten,  die  von  bipolaren  Sinneszellen  inner- 
viert werden.  Neben  ihr  liegt  —  bei  O  —  eine  weitere  Nebentastborste  mit 
2  Neurofibrillen,  jedoch  ohne  Chitinkapsel.  Die  Ruderantennen  werden  von 
4  Muskelpaaren  bewegt.  Der  Ösophagus  ist  durch  eine  Klappe  vom  ila^ren 
getrennt,  dieser  geht  mit  den  unteren  Zellen  ein  Stück  in  das  Abdomen  hinein. 
Die  Oberlippe  trägt  2  große  Drüsenzellen;  2  weitere  Zwischendrüsen  dienen 
wohl  als  Reservedrüsen.  Von  der  Oberiippe  zur  Rostrumspitze  erstreckt  sich 
ein  drüsiger  Zellkomplex,  dessen  Function  unbekannt  ist.  Die  Schalendrüse 
beginnt  mit  dem  Endsäckchen,  aus  dem  ein  Kanal  in  den  Schleifenteil  führt, 
der  nach  einer  Ausweitung  Harnblase  an  der  Basis  des  2.  Kiemenfußes  mündet. 
Die  rudimentäre  Antennendrüse  besteht  nur  aus  dem  Endsäckchen. 

Über  das  Nervensystem  der  Cladoceren  s.  Leder. 


C.  Crustacea.     Cladocera.  269 

Nach  Woltereck  dienen  die  Körperfortsätze  'Antennen.  Helme  usw.) 
bei  pelagischen  Cladoceren  weder  als  »Schwebeorgane«  zur  Erhöhung  des 
Sinkwiderstandes,  noch  als  » Balanceorgane <  zur  Erhaltung  des  Gleichgewichtes; 
vielmehr  regulieren  sie  die  Schwimmrichtung  und  bewirken  geradlinige  Fort- 
bewegung und  horizontale  Schwimmbahnen  sowohl  als  Ftihrungs-  (Stabilisierungs-) 
flächen,  wie  als  Steuer.  Als  Faktoren,  die  die  Bewegungsrichtung  beeinflussen, 
wirken:  1;  die  Schwerkraft,  die  eine  Sinkwirkung  und  eine  Achsenwirkung  hat; 
2)  mechanische  Reize,  indem  Erschütterungen  ein  Aussetzen  der  Fiuderschläge 
und  Herabsinken  des  Körpers  bewirken,  während  Berührungsreize  entweder 
beim  Aufstoßen  auf  den  Boden  verstärkte  Ruderschläge  auslösen  oder  beim 
Anstoßen  an  die  Oberflächenschicht  nach  unten  gerichtete  Ruderschläge  oder 
eine  Stockung  der  Schläge  überhaupt  bewirken:  3)  das  Licht,  das  a  eine  in- 
tensivierende Wirkung  ausübt,  indem  mit  Steigerung  der  Helligkeit  die  Ge- 
schwindigkeit der  Ruderschläge  zunimmt,  b,  durch  das  als  photostatischer 
Apparat  wirkende  Auge  richtungsregulierend  wirkt.  Jedes  der  beiden  Augen, 
die  als  Hemisphären  eines  einheitlichen  Auges  aufgefaßt  werden,  enthält  in 
symmetrischer  Anordnung  je  11  Einzelaugen  [Hyalodaphnia  cucullata)^  wobei 
2  Punkte  geringsten  Lichtgenusses,  der  >NervenaustrittspuDkt<  und  der  gegen- 
überliegende > Dunkelpunkt«  vorhanden  sind.  Die  Augenmuskeln  streben  das 
Auge  so  zu  stellen,  daß  die  Augeubasis  mit  der  Austrittsstelle  des  Nerven 
dem  stärksten  Lichte,  der  Gegenpol  dem  tiefsten  Schatten  zugewandt  wird 
(optisches  Gleichgewicht!.  Gleichzeitig  wird  eine  Stellung  des  Tieres  erstrebt, 
bei  der  alle  Augenmuskeln  gleichmäßig  gespannt  sind  (motorisches  Gleich- 
gewichtj.  4)  In  der  natürlichen  Stellung  im  See  wirkt  der  Tonus  der  Augen- 
muskeln auf  die  Richtang  der  Ruderschläge  so  ein,  daß  eine  Horizontalisierung 
der  Fortbewegung  erreicht  wird.  5  Dabei  wirkeu  die  Hörner  als  Steuer  für 
die  Geradlinigkeit  des  Schwimmens  und  Verbreiterungen  des  Hinterendes  {Chy- 
dorus  und  Bosmhm  als  Führungsflächen.  Die  Saisonvariation  der  Hörner  ent- 
steht dadurch,  daß  im  Sommer,  wenn  die  Tiere  durch  reichliche  Ernährung 
schneller  schwimmen,  kleinere  Steuer  nötig  sind  als  im  Winter,  wo  sie  mit 
halber  Kraft  schwimmen  Chydorus,  Bosmina  lonijirostrU:,  coregoni,  longkpiyia 
und  gibbcra,  Daphnia  cucullata).  Die  Tiere  wandern  nicht  senkrecht,  sondern 
schräg  aufwärts  und  abwärts  und  bedienen  sich  verschiedener  Methoden  der 
Richtungsänderung.  Der  öcologische  Wert  der  Richtungsorgane  liegt  außer  in 
der  Kraftersparnis  auch  darin,  daß  die  C.  [B.  g.,  D.  c.)  im  Sommer,  wenn  das 
Nannoplancton  in  einem  bestimmten  Niveau  des  Sees  geschichtet  ist,  in  diesem 
Niveau  gehalten  werden,  während  im  Winter,  wenn  die  Nahrung  in  allen 
Schichten  verteilt  ist,  durch  das  Fehlen  von  Steuerungsflächen  die  Tiere  überall 
hingelangen  können.  Die  Antennen  berühren  durch  die  schiefe  Stellung  der 
Tiere  zuerst  die  Wasseroberfläche,  was  als  Reiz  zum  Abwärtsschwimmen  dient; 
denn  eine  Durchstoßung  der  Oberriächenschicht  mit  dem  Helme  bewirkt  ein 
Festhaften  an  dieser,  so  daß  auch  hier  die  Steuer  zweckmäßig  wirken.  Im 
Anhang  werden  festgelegte  und  bewegliche  Steuer  bei  Leptodora,  Asplanchna 
und  anderen  Rotatorien  beschrieben.  Die  Herkunft  der  Richtungsorgane  ist  ver- 
schieden; bei  B.  werden  die  Yorderantennen  zu  Steuerapparaten,  bei  D.  entwickeln 
sich  alle  Fortsätze  aus  einfachen  Chitinzähnchen,  wie  sie  in  den  Winkeln  der 
Rauten  stehen;  die  Ausbildungsgröße  hängt  von  dem  im  Inneren  wirkenden  Blut- 
druck ab.  Milieusteigerung  allein,  die  auch  den  Blutdruck  verändert,  kann 
eine  erbliche  Änderung  der  Längen  der  Fortsätze  bewirken:  da  dadurch  aber 
alle  vom  Blutdruck  abhängigen  Organe  verändert  werden  müßten,  so  müssen 
zur  Erklärung  der  Änderung  bestimmter  Fortsätze  noch  2  Hilfsprinzipien  bei- 
gefügt  werden:    1)  die   Selection,    die    schon    bei  kleinen  Änderungen  hier  be- 


270  n.  Referate.     8.  Arthropoda. 

güDStigend   eingreifen   kann,    2)    die    auf  bestimmte    Körperstellen    lokalisiert 
Labilität. 

Hierher  auch  Gruber (i). 

KÜhn(2)  gibt  die  ausführliche  Darstellung  der  Entwicklung  der  Sommer 
ei  er  von  Polyphemus  (11  Arthr.  33).  Bei  der  Vorentwicklung  wird  die  resor- 
bierende Stelle  des  Eies  zum  vegetativen  Pol.  Von  3  umgebenden  Nährzellei 
werden  2  ganz  resorbiert,  während  der  Kern  der  3.  sich  erhält  und  am  vege- 
tativen Pol  einwandert.  Am  animalen  Pole  findet  die  Reifeteilung  statt.  Die 
Lage  der  ungefurchten  Eier  und  jungen  Embryonen  im  Brutraum  wird  durcl 
die  Schwerkraft  bestimmt.  Die  1.  —  meridionale  —  Furchungsteilung  scheidet 
ein  größeres  und  ein  kleineres  am  vegetativen  Pole  gelegenes  Blastomer  mil 
dem  Nährzellenkern;  während  dieses  noch  Material  für  alle  Keimblätter  ent- 
hält, liefert  jenes  nur  Ecto-  und  Mesoderm.  Am  Ende  der  Reifungsmitose  i 
Plasma  sich  findende  Granulationen  werden  während  der  Furchungsteiluug  auf- 
gelöst, treten  aber  am  Ende  wieder  auf,  welcher  Vorgang  sich  auch  später 
wiederholt.  Die  2.  ebenfalls  meridionale  Furchungsteilung  liefert  ein  kleineres, 
die  Nährzelle  enthaltendes  Blastomer  Y  mit  Ecto-,  Entoderm-  und  Urkeimzellen 
und  3  größere  mit  Anlagen  für  Ectoderm  und  Mesoderm.  Furchung  3  ist 
äquatorial  mit  Phasenverschiebung,  indem  Y  in  der  Teilung  zurückbleibt.  4  dem 
animalen  Pole  benachbarte,  etwas  größere  Zellen  liefern  das  primäre  Ectoderm 
von  den  4  um  den  vegetativen  Pol  liegenden  Zellen  ergeben  3  das  sekundäre 
Ecto-  und  Mesoderm,  die  4.  kleinste  mit  dem  Nährzellenrest  enthält  Entoderm 
und  Keimzellenmaterial  (ist  Keimbahnzelle  Z).  Beim  4.  Teilungsschritt  sind  die 
Teilungen  aller  Zellen  latitudinal  mit  Ausnahme  von  Z,  die  sich  mit  Phasen- 
verschiebung meridioual  furcht;  die  polare  Tochterzelle  ist  die  Urkeimzelle  (Kz), 
die  äquatoriale  die  Urentodermzelle  (En).  Beim  5.  Furchungsschritt  teilen  sich 
zuerst  alle  Zellen  außer  Kz  und  En;  es  entstehen  in  der  vegetativen  Hälfte 
6  am  Pole  bleibende  Meso-Ectodermzellen  und  6  sekundäre  Entodermzellen  am 
Äquator.  Darauf  furcht  sich  En  meridioual  und  hierauf  auch  Kz,  wobei  der 
Nährzellkernrest  auf  beide  Tochterzellen  gleichmäßig  verteilt  wird.  Im  6.  Schritt 
bleibt  zuerst  En,  dann  noch  mehr  Kz  in  der  Furchung  zurück,  so  daß  ein 
62-Zellenstadium  entsteht.  Im  7.  Schritt  verzögern  sich  die  Teilungen  in  einem 
Quadranten  (D),  und  die  Spindeln  folgen  nicht  mehr  der  Perpendicularitätsregel, 
sondern  stehen  schief.  Es  entsteht  eine  Blastula  aus  106  Ecto-,  6  Meso-, 
4  Entoderm-  und  2  Urkeimzellen.  Während  des  8.  Furchungsschrittes  der  Ecto- 
dermzellen  holen  die  Keimzellen  ihren  6.  und  darauf  die  Entodermzellen  ihren 
7.  Furchungsschritt  nach.  Die  Entodermzellen  selbst  teilen  sich  in  einer  vom 
animalen  Pole  aus  fortschreitenden  Welle,  wobei  an  diesem  Pole  8  sich  durch 
Größe  auszeichnende  Zellen  entstehen  (Scheitelplatte).  Bei  der  nun  folgenden 
Gastrulation  werden  Ento-,  Mesoderm-  und  Keimzellen  ins  Innere  gedrückt, 
ohne  daß  ein  Blastoporus  entsteht.  Während  dessen  teilen  sich  die  Ectoderm- 
zellen  wieder  in  einer  vom  animalen  Pole  her  fortschreitenden  Welle.  Die 
determinative  Entwicklung  von  P.  hat  Analoga  in  der  Entwicklung  von  Moina 
und  Lepas\  Ähnlichkeiten  mit  der  Spiralfurchung  der  Anneliden  bestehen  jedoch 
nicht.  Das  Verhalten  der  Blastomeren  bis  zur  Gasti-ulation  und  die  Furchungs- 
bilder  lassen  sich  auf  eine  einfache  Plasmadiflferenzierung  in  der  primären  Ei- 
achse  zurückführen.  Die  Rolle  des  Nährzellenkernes  —  ob  determinierend  oder 
nur  Material  liefernd  —  bleibt  unklar. 

Über  die  Spermatogenese  von  Simocephalus  s.  Chambers. 

Frisch  &  Kuppelwieser  finden,  daß  an  weißes  Licht  mittlerer  Intensität  ad- 
aptierte Daphnia  pulex  und  magna  bei  Herabsetzung  der  Intensität  positiv,  bei 
Steigerung  negativ  phototactisch  werden.    Blaues  Licht  macht  die  Tiere  negativ, 


C.  Crustacea.     Cladocera.  271 

gelbes  positiv  phototactisch.  Auch  die  Aiigenbewegnngen  der  D.  werden  von 
rotgelbem  und  blauem  Lichte  beeinflußt.  Sie  haben  also  Farbensinn.  Ähn- 
liche Reactionen  zeigt  Ärtemia  salina. 

Nach  Erhard  ^^)  sind  für  das  Daphnidenauge  die  Helligkeitswerte  der  ver- 
schiedenen Farben  dieselben  wie  für  den  total  farbenblinden  Menschen. 

W.  Ewald  stellt  für  die  Augenbewegungen  von  Daphnia  die  Gültigkeit  des 
Talbotschen,  nicht  Bunsen-Roescoeschen  Gesetzes  fest. 

Über  den  Einfluß  des  Hungers  auf  das  Auge  von  Leptodora  s.  Tschugunoff. 

Transehe  untersucht  den  Einfluß  höherer  Temperaturen  (35°-40°)  auf 
Daphnia  magna.  Mit  steigender  Temperatur  sinkt  die  Lebensdauer  kontinuier- 
lich; die  Kurve  hat  eine  S-förmige  Gestalt.  Bei  konstanter  Temperatur  (38°) 
und  konstantem  Wasservolum  nimmt  die  Lebenszeit  zu,  falls  die  Anzahl  der 
Tiere  vermehrt  wird;  umgekehrt  steigt  bei  konstanter  Zahl  der  Tiere  mit  Zu- 
nahme des  Volumens  die  Lebensdauer.  Bei  reichlicher  Ernährung  sinkt  die 
Resistenzfähigkeit.  Bei  einer  Vorbehandlungstemperatur  von  30°  ergibt  sich 
eine  von  der  ersten  Stunde  an  steigende  Anpassung  —  d.  h.  Steigerung  der 
Lebensdauer  —  bei  höherer  Temperatur  (38°),  die  bis  zum  Stachen  der  nor- 
malen Lebensdauer  bei  dieser  Temperatur  beträgt.  Die  ersten  Stunden  und 
Tage  haben  dabei  einen  größeren  Einfluß  auf  die  Anpassung  als  die  späteren 
Zeiten. 

Gruber(^)  findet  eine  labile  Sexualperiode  bei  Scaplioleberis  mucronata 
im  Juni. 

Über  das  Auftreten  der  rf  von  Leptodora  kindtii  s.  Wibaut-Isebree  Moens(2). 

Freidenfeldt  hält  Daphnia  longireniis  und  cristata  morphologisch  auseinander 
und  beschreibt  Temperaturoptimum,  vertikale  Verbreitung,  Jahres- 
kurve und  Fortpflauzungsverhältnisse  beider  Arten.  D.  l.  ist  ein  Glacial- 
relict. 

Nach  Grosvenor  &  Smith  bewirkt  Isolierung  der  Q  bei  Moina  rectirostris, 
daß  die  Bildung  von  sexuellen  Formen  bei  hohen  Temperaturen  unter- 
drückt, bei  niedrigeren  reduziert  wird,  während  in  Zuchten,  bei  denen  mehrere 
Q,  in  demselben  Glase  vorhanden  sind,  der  Prozentsatz  von  sexuellen  Formen 
höher  ist;  ob  die  Ursachen  in  Ernährungsbedingungen  oder  Abwesenheit  von 
excretorischen  Stoffen  liegt,  bleibt  zu  untersuchen. 

Kuttner  beobachtet  in  parthenogenetisch  sich  fortpflanzenden  Kulturen  (reinen 
Linien)  von  Daphnia  magna  die  Vererbung  von  Mißbildungen  an  den  Ruder- 
antennen (überzählige  Borsten  u.  a.  Mißbildungen),  die  lediglich  durch  innere 
Ursachen  bedingt  und  nicht  durch  äußere  Einflüsse  erworben  sein  können.  (In 
Hungerkulturen  ist  der  Prozentsatz  der  abnormalen  Tiere  kein  anderer.)  Re- 
generationsversuche machen  es  wahrscheinlich,  daß  die  Anlage  zur  Abnormität 
ihre  Verwirklichung  mehr  zufälligen  Reizen  verdankt. 

Agar(^)  züchtet  Simocephalus  vetulus  in  26  parthenogenetischen  Gene- 
rationen ohne  Anzeichen  von  Degeneration.  Secretion  ernährender  Sub- 
stanzen in  den  Brutraum  findet  nicht  statt.  Bei  Züchtung  mit  besonderer  Proto- 
phytennahrung  entsteht  eine  Abnormität  mit  zurückgebogenen  Schalenrändern. 
Wird  das  Muttertier  in  normale  Bedingungen  zurückgebracht,  so  zeigen  die  auf- 
einanderfolgenden Fj-Bruten  dieselbe  Abnormität  in  allmählich  abnehmendem 
Maße,  ebenso  F2,  während  F3  einen  Umschlag  in  umgekehrter  Richtung  auf- 
weist. Dieselbe  Erscheinung  zeigen  Experimente  mit  hohen  Temperaturen,  die 
die  Größe  des  Muttertieres  vermindern,  sowie  Züchtung  in  Klebsscher  Lösung. 
Auch  hier  erfolgt  in  der  wieder  unter  normalen  Bedingungen  gezüchteten  F3 
ein  Umschlag  in  entgegengesetzter  Richtung  (also  Vergrößerung).  Zur  Erklärung 
werden  im  Körper  entstandene,  nichtlebende  Substanzen  angenommen,  die  mit 


272 


II.  Referate.     8.  Arthropoda. 


den  Gameten  übertragen  werden  und  die  Bildung  von  Antikörpern  veranlassen. 
—  Hierher  auch  Agar  (2). 

Über  Variation  der  Cladoceren  s.  auch  Wagler. 

Rühe  bespricht  die  Verbreitungsfaktoren  von  Bosmina  in  der  norddeutschen 

Über  die  Verbreitung  von  Eunjcercus  glacialis  s.  Wibaut-Isebree  IVIoens(i),, 
über  Cladoceren  von  Triest  Kajdiz,  über  fossile  Hayms. 

Phyllopoda. 

Waddington  gibt  phaenologische  Notizen  über  Ghirocephalus  in  England 
und  über  die  Züchtung  von  Artemia  aus  im  Meeressalz  enthaltenen  Eiern. 

Nach  IVIräzek(2)  ist  die  Rückenlage  beim  Schwimmen  des  Branchipus 
nicht  durch  die  Richtung  der  Lichtstrahlen  zu  erklären,  wie  Versuche  mit  der 
Augen  beraubten  Tieren  beweisen. 

Zograff  (2)  beschreibt  die  Drüsen  des  Rüssels  und  der  2.  Antenne  von  Lim- 
netis  brachyurus. 

PearseP)  beschreibt  die  Farbenanpassung  der  (f  und  2  /  ^ie  Be- 
gattung  und   das  Benehmen    der    Q    nach    der  Begattung   bei   Eubranchipus 

dadayi. 

Über  Gynandro-Gynaecomorphismus  bei  Lyncaeus  und  Pleurandromorphismus 
bei  Lynceiopsis  s.  Daday  de  Dees,  über  Farbensinn  bei  Artemia  oben  p  270 
Frisch  &  Kuppelwieser. 

Über   Tanymastyx  lacunae  s.  Abonyi(2). 

(Leptostraca.) 
Stomatopoda. 

Woodiand(3)  beschreibt  bei  Squilla  desmarestii  und  einigen  Larven  eine 
Maxillendrüse,  die  aus  Endsack,  Gang  und  eigentlicher  Niere  besteht  und 
von  einem  zwischen  die  einzelnen  Drüsenschläuche  eindringenden  Blutsinus  um- 
geben ist.  Für  die  Zellen  des  Endsackes  ist  eine  große  Vacnole  im  Inneren 
charakteristisch,  die  der  Niere  besitzen  Streifen  im  Plasma  und  einen  ge- 
streiften Rand.  Der  Gang  zerfällt  in  den  oberen  Teil,  die  Blase  und  die  Öff- 
nung. Alle  3  Teile  sind  auch  histologisch  differenziert,  besonders  fallen  an 
letzterer  lange  Säulenzellen  und  2  pfropfenartige  Körper  in  der  Cuticnla  auf. 
Notizen  über  Entwicklung  und  Vergleich  mit  Maxillendrüsen  anderer  Malaco- 
straken  folgen.  Die  paarige  Leber  mit  ihren  Divertikeln  mündet  in  2  ge- 
trennten Gängen  links  und  rechts  in  den  Magen.  Das  Naupliusauge  persistiert 
beim  erwachsenen  Tiere. 

Über  indopazifische  Stomatopoden  s.  Kenip(^). 

Gnmacea. 
Hierher  Stebbing(i). 

Zimmer(i)  behandelt  die  Cumaceen  der  Deutschen  Südpolarexpedition 
[Cyclaspis  1  n.,  Gaussicuma  n.  1  n.;  Leucon  3,  2  n.,  Eudorella  1;  Nanna- 
stcicus  1  n.,  Cumella  3,  1  n.,  Procampylaspis  1  n.,  Campylaspis  1;  Lanv- 
props  1,  Hemilamprops  1,  Paralamprojxs  2  n.,  Platysympus  In.;  Diastylis  3, 
Diastylopsis  2,  1  n.,  Leptostylis  3,  1  n.).  Auf  Grund  der  Cumaceenfauna  wird 
die  Antarktis  nur  vom  antarktischen  Kontinent  gebildet,  die  Subantarktis  von 
Südgeorgien,  den  Kerguelen,  Feuerland  und  den  Falklandsinseln.    Wahrscheinlich 


C.  Crustacea.     Mysidacea.   Euphausiacea.  273 

sind  alle  antarktischen  C.  zirkumpolar  verbreitet.     Sie  zeigen  ferner  eine  aus- 
gesprochene Bipolarität.  [Groß.] 

Schlich    beschreibt  Schalendrüse,  Ovar,  Brutraum   und  Hoden   von   Diastylis 
und  Sphinoe. 

(Änaspidacea.) 
Mysidacea. 
Hierher  Derzhawin,  S.  Ekman(2),  HansenC^),  IUig{\2)  und  Kramp(^). 

Eaphaasiacea. 

Zimmer(*)  untersucht  die  Anatomie  von  Euphausia  superha.  Das  Herz, 
äußerlich  dem  Decapodenherz  gleichend,  besitzt  nur  2  Paare  Ostien  (1  vor- 
deres und  1  hinteres);  das  dorsale  ist  obliteriert.  Im  Inneren  ist  es  von  einem 
dichten  System  von  Muskeln  durchzogen.  In  den  Wurzeln  der  von  ihm  aus- 
gehenden Gefäße  stehende  zweilappige  Ventilklappen  verhindern  ein  Zurück- 
strömen des  Blutes.  Nach  vorn  gehen  die  unpaare  Aorta  cephalica  und  2  Art. 
laterales  anteriores;  erstere  teilt  sich  später  in  die  Art.  cerebralis  und  die  Art. 
ophthalmica,  letztere  versorgt  nach  Abgabe  eines  nach  hinten  verlaufenden  Astes 
(Ramus  recurrens)  die  Mandibeln  und  die  Antennen.  Die  Art.  hepaticae,  die 
an  der  Ventralseite  des  Herzens  entspringen,  versorgen  die  Leber.  Nahe  dem 
Hinterrande  des  Herzens  entspringen  2  Art.  descendentes,  eine  schwache,  die 
bald  versiegt,  und  eine  stärkere,  die  nach  dem  Bauchmark  zu  verläuft  und 
sich  in  3  Äste  teilt;  die  Sternalarterie  für  die  Cormopoden  vom  5.  Paare  an 
bis  zur  Mandibel,  ein  mittlerer  Ast  für  die  6.  Cormopoden  und  die  Abdominal- 
arterie für  die  letzten  Cormopoden  und  die  Leuchtorgane  des  Abdomens.  Am 
Hinterrande  des  Herzens  entspringen  2  kleinere  Art.  laterales  posteriores  für 
Geschlechtsorgane  und  Abdomen,  sowie  1  Paar  Aortae  posteriores  für  die  Musku- 
latur des  Abdomens.  Der  Magen  zerfällt  morphologisch  in  Cardial-  und  Pylori- 
calteil,  physiologisch  in  Stauraum  und  Filterraum.  Der  Cardialteil,  vom  Pyloricalteil 
durch  eine  obere  und  eine  untere  Klappe  geschieden,  enthält  dorsal  den  größeren 
Stauraum,  ventral  den  von  diesem  durch  kompliziert  angeordnete  Cilienreihen 
geschiedenen  Hauptfilterraum;  der  Pyloricalteil  enthält  dorsal  die  Fortsetzung 
des  Stauraumes,  ventral,  von  diesem  durch  Fortsätze  (Ventralstück,  Zunge)  ge- 
schieden, die  Drüsenkammer;  ein  Vorfilterraum,  wie  ihn  die  Decapoden  besitzen, 
fehlt.  In  die  Drüsenkammer  gelangen  die  Säfte  aus  dem  Stauraum  —  und  um- 
gekehrt —  durch  Vermittlung  des  ventralen,  cardiacalen  Hauptfilterraumes,  und 
durch  Furchen  des  Pyloricalteiles ,  die  mit  Seitenfurchen  des  Cardiacalteiles  in 
Verbindung  stehen.  In  die  Drüsenvorkammer  münden  die  paarigen  Gänge  der 
Leber  —  letztere  außer  mit  secretorischer  auch  mit  resorptorischer  Function 
—  und  die  paarigen  Cöcaldrüsen.  Der  Mittel  dar  m  ist  histologisch  nicht 
vom  Vorder-  und  Enddarm  zu  unterscheiden.  Der  Enddarm  geht  unver- 
mittelt in  das  Rectum  über.  Die  Cormopoden  sind  mit  nach  der  Mediane 
des  Körpers  zu  konvergierenden  Fiederhaaren  bewehrt,  die  eine  Seihvorrichtung 
darstellen;  Borsten  an  den  Cormopoden  bringen  die  gefangene  Nahrung  zum 
Munde.  Das  Ovar,  das  sich  beim  erwachsenen  Tiere  vom  1.  Cormopoden  bis 
zum  2.  Abdominalsegment  erstreckt,  mündet  mit  dem  0  vi  du  et  im  6.  Cormo- 
poden. Im  Sternalsegment  des  6.  Cormopoden  liegt  das  taschenförmige  The- 
lycum,  an  dem  sich  Mittelstück  und  Seitentasche  unterscheiden  lassen;  im 
Inneren  ist  es  durch  einen  Wulst  in  2  Teile  geteilt.  Der  männliche  Genital- 
apparat   besteht    aus  Hodensäckchen,    Vas  deferens,    Spermatophorensack  und 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    8.  Arthropoda.  18 


274  ^^-  Reierate.     8.  Arthropoda. 

Spermatophorenlager;  letzteres  mündet  auf  der  Genitalpapille  im  letzten  Thoracal- 
sternite  aus.  Die  beiden  ersten  Pleopodenpaare  tragen  kompliziert  gebaute 
Anhänge  zur  Übertragung  der  Spermatophore  (homolog  dem  Petasma  der  Deca- 
poden).  Die  ellipsoidischen  Spermatozoen  haben  viel  Plasma,  durch  dessen 
Quellung  sie  aus  der  Spermatophore  herausgetrieben  werden.  Die  Antennen- 
drüse besteht  aus  einem  wie  ein  Ring  in  sich  selbst  zurücklaufenden  Gange, 
dessen  Wandzellen  stark  verzweigte  Kerne  besitzen.  Das  Gehirn  ist  nur  klein. 
Das  Banchmark  zerfällt  in  10  Thorax-  und  6  Abdominalganglien.  Die  Längs- 
commissuren  der  beiden  Hälften  sind  im  Thorax  getrennt,  im  Abdomen  ver- 
schmolzen. Im  ganzen  ist  die  innere  Anatomie  von  Ewphausia  der  der  Deca- 
poden  ähnlicher  als  der  der  Mysidaceen.  —  Hierher  auch  Raab. 
Über  Euphausiaceen  s.  ferner  Zimmer(2). 

Decapoda. 

Nach  Bauer  &  Degner  sind  bei  Leander  xiphias  die  gelben  und  roten 
Pigmente  im  ungereizten  Zustande  expandiert,  die  weißen  geballt.  Zu  beachten 
ist  ein  Tages-  und  Nachtrhythmus  derselben.  Auf  direkten  Lichtreiz  reagieren 
die  roten  und  gelben  Pigmente  durch  Ballung,  die  weißen  durch  Ausbreitung 
Der  reflektorische  Einfluß  der  Augen  bewirkt  bei  Lichtzunahme  eine  Ausbrei- 
tung aller  Chromatophoren,  bei  Abnahme  eine  Ausbreitung  der  bunten,  eine 
Ballung  der  weißen  (successiver  Kontrast).  Auf  schwarzem  Untergrund  hat  eine 
verstärkte  Ausbreitung  der  bunten,  eine  Ballung  der  weißen  Pigmente  statt 
(simultaner  Kontrast).  In  der  Abhängigkeit  des  Ausbreitungszustandes  der 
Pigmente  von  der  Intensität  der  Beleuchtung  und  dem  Untergrund  zeigen 
sich  zwischen  Leander^  Crangon  und  Nica  Unterschiede,  die  biologisch  (Aus- 
nützung des  Lichtes  für  den  Stoffwechsel,  Schutzfarbe)  bedingt  sind.  Bei 
N.  reagiert  der  sonst  rudimentäre  Chromatophorenapparat  auf  tactile  Reize,  in- 
dem Aufenthalt  im  Sande  eine  sonst  im  Dunkeln  stattfindende  Rotexpansion 
verhindert. 

Roskam  bestätigt  Frödericqs  (91  Biol.  23;  92  Arthr.  24)  Ansicht,  daß  bei 
der  Autotomie  der  Beine  der  Krabben  der  Musculus  abductor  longus  des  zweiten 
Gliedes  die  Hauptrolle  spielt,  und  wendet  sich  gegen  Demoor  (91  Arthr.  41) 
und  Wiren  (96  Arthr.  27). 

Über  abnorme  Extremitäten  von  Brachyuren  s.   Calman(^). 

Balss(2)  stellt  experimentell  fest,  daß  Leander  treillanus  außer  an  den  Mund- 
gliedmaßen auch  an  den  Thoracalfüßen  Geschmacksorgane  besitzt,  und  daß 
für  den  Geruch  außer  den  Antennen  noch  andere  Organe  der  Körperober- 
fläche in  Frage  kommen. 

Nach  Dembowski(^)  ist  das  Auge  von  Ocypode  ceratophthalma  eucon  (gegen 
Doflein  04  Arthr.  35).  Ausführungsganglose  Drüsen  befinden  sich  im  Hörn  und 
auf  der  dorsalen  Seite  des  Auges. 

H.  Jackson  behandelt  in  seiner  Monographie  von  Eupagurus  hauptsächlich 
E.  bernhardus  und  beschreibt  innere  und  äußere  Anatomie,  Entwicklung  und 
Lebensgewohnheiten. 

Nach  F.  Miller(^)  werden  bei  Homarus  americanus  die  Intestinal-  und 
Analmuskulatur  vom  letzten  Abdominalganglion  innerviert.  Reize  der  Ner- 
ven verursachen  Peristaltik  des  Darmes  und  rhythmisches  Öffnen  und  Schließen 
des  Anus. 

Niezabitowski(i)  beschreibt  fächerförmige  Sinneshaare  bei  Hippolyte; 
Function  unbekannt. 

Haupt   findet,    daß  Uexkülls  Versuch    an   der    Schere   des  Flußkrebses    nicht 


C.  Crustacea.     Decapoda.  275 

ans  der  Anatomie  des  Gelenkes  und  der  Muskeln  zu  erklären  ist,  sondern  aus 
der  Eigenschaft  der  Muskeln,  auf  steigende  Spannung  mit  vermehrter  Ver- 
kürzung zu  antworten.   —  Hierher  auch  Uexküll  &  Gross. 

Über  das  Herz  von  Maja  s.  Polimanti(^),  die  Respiration  Polimanti(^),  über 
das  Blut  von  Carcinus  Cantacuzene  (^). 

Ishikawa(^)  beschreibt  bei  den  reifen  Spermatozoen  von  Atyephyra  com- 
pressa  einen  feinen  Faden,  der  von  einem  in  einer  Einbuchtung  des  Kernes 
liegenden,  sich  tief  färbenden  Körperchen  ausgeht,  durch  eine  ringförmige  Bil- 
dung an  der  Zelloberfläche  hindurchläuft  und  in  einem  dem  Schwänze  anderer 
Spermatozoen  entsprechenden  Dorne  endet.  Bei  der  Entwicklung  entstehen  Faden, 
fester  und  ringförmiger  Körper  aus  2  Centrosomen. 

Reinhard  orientiert  die  Spermien  von  Ästacus  umgekehrt  wie  bisher,  unter- 
scheidet Kopf  mit  Kern,  Hals  mit  aus  Mitochondrien  hervorgegangenen  Fort- 
sätzen, und  chitinige  Schwanzkapsel  mit  einer  von  kompakter  Substanz  er- 
füllten Röhre  im  Inneren.  Letztere  geht  entwicklungsgeschichtlich  aus  gelben 
Capsularkörnern  hervor. 

Nach  Binford  liegen  bei  Menippe  mercenaria  die  Spermatogonien  einer 
Seite  des  Hodens  einreihig  an;  sie  teilen  sich  ohne  Spiremstadium.  Die  darauf- 
folgenden Reife teilungen  weisen  Spirem  und  Synapsis  auf.  Bei  der  Um- 
wandlung der  Spermatide  ins  Spermatozoon  wird  der  Kern  kappenförmig  und 
klein.  Im  Cytoplasma  entsteht  eine  sich  allmählich  immer  stärker  färbende 
Vacuole;  von  einem  am  proximalen  Ende  der  Kapsel  liegenden  Granulum  aus 
wandert  der  Zentralkörper  in  die  Kapsel.  Am  distalen  Ende  dieses  Körpers 
entstehen  2  Bläschen,  die  sich  in  den  inneren  Tubulus  umwandeln.  Aus  dem 
Cytoplasma  sondert  sich  die  Mitochondrialsnbstanz  und  legt  sich  als  Ring 
zwischen  Nucleus  und  Kapsel.  Das  reife  Spermatozoon  besteht  aus:  Kern 
mit  pseudopodienartigen  Fortsätzen  und  der  in  einer  protoplasmatischen  Hülle 
liegenden  chitinigen  Zentralkapsel.  Letztere  enthält  einen  Tubulus  mit  innerer 
und  äußerer  Höhlung  und  dem  im  Inneren  liegenden  Zentralkörper,  dessen  pro- 
ximales Ende  an  der  Wand  der  Kapsel  liegt.  Bei  der  Begattung  gelangen  die 
Spermatozoen  ins  Receptaculum  des  Weibchens.  Wenn  das  Spermatozoon  mit 
dem  Ei  in  Berührung  kommt,  legt  sich  die  Kapsel  der  Eihtille  an,  während 
die  Kernkappe  nach  außen  gerichtet  ist.  Dann  stülpt  sich  das  Innere  der 
Kapsel  aus,  und  Zentralkörper  und  Kapsel  gelangen  ins  Innere  des  Eies,  wäh- 
rend die  Kernkappe  abfällt.  Erstere  wandeln  sich  in  den  männlichen  Vor- 
kern um.  Wahrscheinlich  leitet  sich  der  Inhalt  der  Kapsel  vom  Kern  der  Sper- 
matide ab. 

Przibram  &  Matuia  finden,  daß  an  einer  durch  Regeneration  verdreifachten 
Antenne  einer  Languste  alle  3  Komponenten  sensibel  erregbar  sind,  aber  nur 
die  eine,  welche  morphologisch  der  normalen  entspricht,  auch  motorisch. 

Pearse('*)  behandelt  die  Biologie  von  üca  pugilator,  namentlich  Graben,  Orts- 
gedächtnis, Fressen,  Kämpfen  der  Männchen,  Nutzen  der  großen  Schere  usw.  — 
Hierher  auch  Pearse(^]. 

A.  Nleek  berichtet  über  Wanderungen  von  weiblichen  Krabben  (Art  nicht 
angegeben)  nordwärts  (von  Beadnell  bis  Firth  of  Forth). 

Ab  bot  behandelt  die  Function  des  Kiemenapparates  und  Verhalten  gegen 
destilliertes  Wasser  bei   Uca  pugilator. 

K.  Zimmermann  berichtet  über  Anpassungen  von  Porcellana  zum  Schutze  vor 
den  Wellen,  gegen  das  Eindringen  von  Schlamm  in  die  Kiemenkammer,  Atem- 
bewegungen. 

Sars(^)  beschreibt  5  Larven-  und  1  postlarvales  Stadium  von  Hippolyte 
varians  Leach. 

18* 


276 


II.  Referate.     8.  Arthropoda. 


Nach  Moreira(2)  hat  die  Zoea  der  Landkrabbe  Gardisoma  gua7ihumi  d\e>  ty- 
pische Form  der  Z.  der  marinen  Brachyuren. 

Gilchrist    beschreibt    ein    der    Phyllosoma    vorausgehendes    Naupliosoma- 
Stadium  bei  Jasus  lalandei. 

BiÖrk(2)  bespricht  das  postlarvale  Stadium  von   Calocaris  maoandreae. 
Bouvier('*)  hat  die  Umwandlung  der  Phyllosomalarve  in  das  Puerulus- 
stadium  bei  Palinurus  verfolgt. 

Stephenson    beschreibt   die  Veränderungen    des    Petasmas    beim   Heran- 
wachsen von  Sergestes  vigilax.  _  ' 
Bouvier(^)    setzt    seine    Studien    über   den    explosionsartigen    Übergang 
von   Garidina  in   Ortmannia  fort. 

Balss(3]  stellt  eine  äußere  Ähnlichkeit   von    fossilen  Galatheiden  mi 
jetzigen  Tiefseeformen  fest.  Auftreibungen  am  Carapax  jurassischer  Formet! 
lassen  auf  die  Existenz  parasitischer  Isopoden  schließen. 

Dofiein  &  Balss(2)  behandeln  die  geographische  Verbreitung  der  Galatheiden 
In  der  Verbreitung  der  Litoralfauna  spielen   die  Temperaturgrenzen,    nicht  di( 
Meeresströmungen,  die  ausschlaggebende  Rolle.     In  der  Tiefsee  fällt  die  Arten-j 
zahl  auf. 

Bouvier(')  beschreibt   eine   östliche  und  eine  westliche  Rasse   von  Atyephyn 
desmaresHi  und  erörtert  die  phylogenetische  Entwicklung  der  Art. 

Klunzinger  behandelt  Systematik  und  Biologie   der  Cyclometopa  des 
Roten  Meeres.     Alle  Dornen  und  Stacheln    sind  in  der  Jugend  spitziger,  ino 
Alter  stumpfer    und  verschwinden    oft   bis  zur  Ausglättung.     Die    Q    verhaltei* 
sich    wie   die  Jungen.     Auch  die   »Fingerenden«    stumpfen    sich    im    Alter   ah 
Das  Abdomen  ist  beim  (J^  schmal  und  5-,  beim   Q   breit  und  Tgliedrig.     Dit 
Bewegung  der  C.  ist   im  ganzen   nicht   rasch.     Sie    sind    mehr   auf  Verstecket 
als  auf  Fltichten    eingerichtet    und  können  sich    auf   einen   sehr  kleinen  Raun 
zusammenziehen.     Die   Polydectinae    tragen    mit   ihren   Scherenfüßen   Actiniei 
wie    die    Paguriden.     Die    Trapezinae,    welche    zwischen    den  Ästen    lebende) 
Korallen   hin    und   her   klettern,    haben    an    den    Schreitfüßen    keine    spitzigen 
Krallen,    sondern  die  Tarsen    sind  von  Haaren  umgeben,    eine  Bürste  bildend, 
so  daß  sie  die  Weichteile  der  Korallen  nicht  verletzen.     Die  aus  fächerförmig 
angeordneten  Borsten    bestehende  Bürste  am  1.  Schreitfuß  von  Actaea  spedosct 
ist  vielleicht  als   »Putzfuß«    zu  deuten.     Bei    den  Portuniden   ist   der  hinterste! 
Fuß   fast  immer    zum  Schwimmfuß    umgebildet.     Die   meist   auf  den    vorderen! 
Seitenrand    des    Rückenschildes   beschränkten  Dornen    dienen   zum   Anstemmen 
und  Festhalten   in  Spalten   und  Klüften.     Farbe    und  Zeichnung    sehr   mannig- 
faltig   ohne    erkennbare    biologische    Bedeutung.      Die    Cyclometopenfauna    des 
Roten  Meeres  stimmt  mit  der  des  Indischen  Ozeans  überein.     Von   mediterranen 
Formen    finden   sich  nur  Actaea  rufopunctata ,    Garcinus  maenas    und   Perimela 
denticulata.     Letztere    ist   aber  wohl    durch    den  Suezkanal    eingewandert.     Im 
speciellen  Teil   werden   folgende    Genera   behandelt:    Carpilius   1,    Liomera  4, 
Garpilodes  6,  Liocarpilodes  1,  Lioxantho  3,   Atergatis  3,    Atergatopsis  2,  Lopho- 
zozymus  1,  Zozymus  1,  Zozymodes  2,  Ekoxanthus  1,  Hypocolpus  1,  Actaea  14, 
Banareia  1,    Xantho  3,    Cycloxanthus  1,   Leptodius  5,    Ghlorodius  3,    Phymo- 
dius  4,    Pilodius  1,    Ghlorododius  1,  Actaeodius  1,    Etisus  6,    Ghlorodopsis  4, 
Gyclodius  1,   Gymo  2,  Püumnus  14,  Heteropüumnus  1,  Actwnmus  6,  Lybia  2, 
Polydectus  1,  Menippe  1,  Pseudozius  2,  Sphaerozius  1,  Heteropanope  2,   Eury- 
earcinus  3,   Ozius  2,  Epixanthas  2,  RüppeUia  1,  Eriphia  2,  Domecia  1,   Tra- 
pezia  4,   Tetralia  2,    Quadrella  1;    Garcinus  1,    Peritnela  1,    Portunus  1,    Ca- 
rupa  1,    Archias  1,    Neptunus  7,     Scylla  1,     Thalamita  12,    Thalamitoides  2, 
Qoniosoma  9,   Gaphira  4t,  Ldssocarcinus  1,  Podophthalmm  1.  [Groß.] 


C.  Crustacea.     Amphipoda.   Isopoda.  277 

Über  Systematik,  geographische  Verbreitung  nnd  Biologie  der  Decapoden  s. 
BabiöC),  Balss(^^^6),  Björk(i),  Bouvier{2,3),  Calman(i-7),  Gruvel(i,3),  lhle(2), 
Kemp(3),  de  IVIan(i-3),  Morelra(i),  Ortmann(i),  PestafS^*,^),  C.  Schlegel;  Smith 
&  Schuster,  Solland,  Sund,  Szüts(^),  G.Taylor,  Terao,  Wedemeyer  und  Zlmmer(3). 

Amphipoda. 

Behning(3)  gibt  eine  Übersicht  über  die  Systematik  der  Vibiliden  und  be- 
handelt dann  ihre  geographische  Verbreitung.  In  den  Warmwassergebieten 
kommen  fast  alle  Arten  »meist  durchmischt«  vor.  Nach  Norden  und  Süden 
nehmen  sie  ab.  Die  typisch-antarktische  Vibilia  antarotica  steigt,  begünstigt 
von  kalten  Strömen,  bis  zum  Golf  von  Guinea  und  der  Westküste  von  Süd- 
amerika empor.  Rein  arktisch  ist  V.  kroeyeri,  rein  atlantisch  sind  V.  armata,  pro- 
pinqua,  jeangerardi  und  gibbosa.  V.  stebbingi  und  chuni  sind  vornehmlich  pazifisch. 
Kosmopoliten  sind    V.  armata^  australiSj  pyripes  und  cultripes.  [Groß.] 

Über  Amphipoda  s.  ferner  Stewart,  Stout  und  Wundsch(^). 

Isopoda. 

Pieron('^)  bestreitet  bei  Idothea  tricuspidata  eine  Farbenanpassung  und 
spricht  von  einer  Anpassung  an  die  Helligkeit;  ferner  beschreibt  er,  daß  die 
Tiere  nachts  grün  werden  durch  Zusammenziehen  der  Chromatophoren  und 
Sichtbarwerden  des  unter  der  Hypodermis  in  Klumpen  zerstreut  liegenden 
grünen  Pigmentes. 

Herold  untersucht  Anatomie  und  Physiologie  von  Porcellio,  Oniscus, 
Cylisticus,  Ligidium^  Phüoscia,  TricJioniscus  usw.  Die  Haut  besteht  aus 
5  Schichten  von  wechselnder  Dicke  und  verschiedener  Färbbarkeit,  deren 
Skulptierung  und  Streifung  durch  die  Einlagerung  von  Kalksalzen  vorgetäuscht 
wird.  Das  Pigment  liegt  zwischen  Hypodermis  und  Cuticula.  Hautgebilde 
sind  die  Skulpturschuppen  von  Po.  und  Platyarthrus^  ferner  Schuppen  auf 
den  letzten  Pleopodenästen,  die  feine,  borstige  Chitinhaave  tragen,  sowie 
Schuppenborsten,  die  aus  einem  Schuppenteil  und  einem  Borstenteile  bestehen, 
der  auf  einem  Porus  der  Cuticula  inseriert  und  wahrscheinlich  eine  Sinnes- 
borste darstellt.  Die  Häutungen  finden  bei  jungen  Tieren  häufiger  als  bei 
alten  und  auch  im  Winter  statt,  2-3  Wochen  vor  der  Häutung  bilden  sich  an 
der  Ventralseite  der  4  ersten  Thoracalsegmente  weißliche  Platten,  die  aus 
einer  chitinreichen  Cuticula  und  linsenartig  gewölbten  Kalkkörpern  bestehen. 
Bei  der  Häutung  entsteht  zuerst  ein  Riß  zwischen  dem  4.  und  5.  Thoracal- 
segment,  worauf  sich  das  Tier  erst  der  hinteren  Hälfte  seines  alten  Panzers, 
dann  etwa  2-3  Tage  später  der  vorderen  entledigt,  worauf  die  Häutung  des 
Mitteldarmes  erfolgt.  Die  Exuvie  enthält  die  Reste  der  für  die  Erhärtung  des 
neuen  Panzers  aufgebrauchten  »weißen  Platten«.  Bei  der  Lösung  des  neuen 
Panzers  vom  alten  helfen  die  Skulpturschuppen  durch  Auf  biegung  ihrer  Ränder. 
Der  Körper  des  frisch  gehäuteten  Tieres  ist  mit  einem  fadenziehenden  Secret 
bedeckt,  das  zur  Erleichterung  des  Schlüpfens  dient  und  von  Hautdrüsen  ab- 
stammt. Die  Hautdrüsen  der  Epimeren  sind,  wenn  primitiv,  nur  einzellige  Drüsen 
ohne  Ausführungsgang;  bei  höherer  Ausbildung  bestehen  sie  aus  2  Drüsen  und 
2  Ausführgangszellen.  Die  ürostyldrüsen  dienen  der  Verteidigung  und  teilweise 
der  Atmung.  Die  bei  Q.  stärker  entwickelten  Epimeraldrüsen  dienen  wahr- 
scheinlich der  Einfettung  der  Haut.  Die  »weißen  Körper«  in  den  Pleopoden- 
ästen dienen  als  Atmungsorgane  in  der  Luft. 

Hansen (^)  beschreibt  morphologische  Eigentümlichkeiten  bei  Agathotanais;  beim 
subadulten  (^    verschmelzen    alle   5  Pleopoden.     Biologische  Unterschiede:    (^ 


278  11.  Referate.     8.  Arthropoda. 


schwimmen  wahrscheinlich,  §  leben  im  Schlamm.  Verf.  beschreibt  außerden' 
nordatlantische  Tauaidacea  aus  den  Genera:  Apseudes,  Sphyrapus,  Neotanais 
Heterotanais,  Tanais,  Pseudotanais,  Paratanais,  Typhlotanais^  Agathotanais  n. 
Leptognathia,  Haploeope^  Leptognathiella  n.,  Cryptocope,  Tanaella,  Sirongylura.> 
Strongylurella  n.,  Paranarthrura  n. 

Kauibersz  bringt  Beobachtungen  über  die  Lebensweise  von  Asellus  aquor 
ticus:  Sitzen  an  der  Unterseite  der  Blätter;  Zusammendrängung  an  den  Rän- 
dern des  Aquariums,  Dimorphismus  des  ersten  Thoracalbeinpaares  bei  (j^  und 
Q,  Bereitschaftstellung,  Aufbänmereflex.  Unterschied  der  (^f  in  der  Färbung. 
Männchenkampf  (die  gelben  q^  in  der  Überzahl);  rf  und  Q  bleiben  6-8  Tage 
in  Copulationsstellung;  nach  dem  Auseinandergehen  häuten  die  Weibchen  sich. 
Nach  3-4  Wochen  werden  durch  Häutung  die  Jungen  frei.  Die  Zwischen- 
pause zwischen  2  normalen  Häutungen,  bei  denen  zuerst  der  hintere  Teil  dea 
Chitinpanzers  abgeworfen  wird,  beträgt  15-20  Tage.  Die  Autotomie  der  1.  An 
tenne  findet  im  Gelenke  zwischen  dem  2.  und  3.  Basalgliede  statt;  jene  der 
2.  geht  auch  nach  Schädigung  des  Gehirns  vor  sich.  A.  s.  ist  negativ  photo- 
tropisch ;  nur  auf  schwaches  Licht  reagieren  die  Tiere  positiv.  Auch  der  Augen 
beraubte  Tiere  reagieren,  also  Lichtempfindlichkeit  der  Haut.  Nahe  Gegen- 
stände • —  auch  Nahrung  —  werden  mit  den  Augen  direkt  wahrgenommen 
Bei  verschiedenfarbigem  Untergrund  wird  der  gelbe  gemieden,  der  rote  bevor- 
zugt; ebenso  bei  Experimenten  mit  verschiedenfarbigen  Lichtern.  Die  1.  An- 
tenne besteht  aus  4  Basal-  und  9-14  Geißelgliedern.  Der  Geruchsinn  spielt 
beim  Auffinden  der  Nahrung  eine  wichtige  Rolle;  auch  nach  Amputation  der 
inneren,  äußeren  oder  beider  Antennen,  ebenso  der  Mandibeln  wird  die  Nah 
ruug  noch  gefunden.  FeS04,  NaCl,  KaCl,  CaCOg,  NaOH,  KaOH,  HCl,  HNO3, 
H2SO4,  H3PO4  rufen  in  stärkeren  Conzentrationen  negative,  in  schwächeren 
positive  Reactionen  hervor.  Das  Hauptorgan  der  Tangoreception  ist  die  zweite 
Antenne.  Rauhe  Stellen  werden  bevorzugt.  Niphargus  puteanus  ist  stark 
negativ  phototropisch. 

Bleher  beschreibt  am  Mitteldarm  von  Asellus  aquaticus:  Dorsalrinne,  Mus- 
kulatur, Cuticula,  Kerne  der  Epithelzellen,  Stützfibrilien ,  paranucleäre  Körper 
(als  Zerfallsprodukte  des  Kernes  gedeutet),  Secretbildung  in  einer  in  der  Zelle 
liegenden  Blase  und  Resorption. 

6uieysse-Pellissier(2)  beschreibt  an  den  Darmblindsäcken  von  Anilocra 
frontalis  neben  amitotischen  Teilungen  der  Drüsenzellen  eine  besondere 
Keimzone  am  Ende  des  Sackes,  in  der  die  kleinen  Zellen  sich  mitotisch  teilen 
und  später  durch  Heranwachsen  die  Riesenzellen  ergeben. 

Allee  l^2)  untersucht  den  Einfluß  von  Erschütterungen,  chemischen  Reagentien, 
wie  Cyankali  und  Sauerstoff  sowie  der  Häutung  auf  die  Rheotaxis  von  Asellus 
communis.     Eine  Tagesperiode  in  der  Reaction  existiert  nicht. 

Über  Isopoden  s.  ferner  Chjlton (2),  H.  Richardson(i-''),  Stebbing(2)  und  Van- 
höffen(2),  über  fossile  Andree. 


D.  Poecilopoda.     Trilobita. 

Hierher  Barton,  Daiber(i)  und  WesterlS^). 


E.  Protracheata.     Tracheata  im  Allgemeinen. 
Hierher  Dalben (=*). 


F.  Araclmida.  279 

Wester(^)  findet  in  der  Haut  von  Peripatus  capensis  Chitin  und  schließt 
daraus,  daß  P.  den  Arthropoden  näher  steht  als  den  Anneliden.  —  Hierher 
auch  Wester  (*). 

Über  Peripatoides  s.    K.  Haddon,  über  neue   TypJdoperipatus  Kempf^j. 


F.  Arachnida. 

Hierher  Daiberf^j. 

Scheuring  berichtigt  und  ergänzt  die  Angaben  älterer  Autoren  über  Morpho- 
logie und  Physiologie  der  Augen  der  Arachnoideen.    Linse  und  Glas- 
körper  in  den  Frontalaugen    der  Scorpione    sind    von   Parker  (87  Arthr.  32) 
und  Police  (09  Arthr.  39)  richtig  beschrieben.    In  der  Retina  gibt  es  keine  be- 
sondere Phaosphärenschicht  (gegen  Police).    Jede  Retinazelle  besteht  aus  einem 
distalen,  prärhabdomeren  Teil,    dem  rhabdomtragenden,    einem  dünneren  fibril- 
lären  Verbindungsteil   und    dem   kerntragenden  Abschnitt.     Die  Stiftchensäume 
sind  nicht  sehr  deutlich,   die  Nervenfaser  tritt  vom  distalen  Ende  in  die  Retina- 
zelle  ein    (mit  Police    und  Hesse    Ol  Arthr.  18).     Die   beiden    Postretinae    der 
Mittelaugen    können    zu   einer   gemeinsamen  Capsula    optica   verwachsen.     Die 
Seitenaugen  sind  einschichtig  (gegen  Police).    Phaosphären  liegen  bald  vor,  bald 
hinter  den  Kernen  der  Retinazellen,  oft  fehlen  sie  auch  ganz.    Die  Seitenaugen, 
deren  Sehfelder    nur    die  nächste    Nähe   der   vorderen   Gliedmaßen   und   Mund- 
werkzeuge umfassen,  üben  hauptsächlich   »eine  Kontrolle  bei   der  Nahrungsauf- 
nahme«   aus.     Die    Frontalaugen    dienen    dem  Fernsehen.     Heteroinetrus    longi- 
manus   hat  zwischen  dem  2.  und  3.  Hauptseitenauge    ein   stark  rückgebildetes 
accessorisches.     Bei  intensiver  Belichtung  wandert  das  Pigment  nach  vorn  und 
bildet   dort   einen    dichten    Lichtschirm   zwischen    Glaskörper   und   Rhabdomen. 
Unter    den    Pedipalpen    ist    bei    Telyphonus    und    Typopeltis    die    Linse  der 
Frontalaugen  vierschichtig    und  der  Glaskörper  ganz  niedrig,   während  Titano- 
damon   einen    sehr    dicken   stark  vorgewölbten  Glaskörper   hat,    der    von   einer 
kaum  verdickten  Cuticula  bedeckt  wird.     In  den  Rhabdomen   beträgt  die  Zahl 
der  Rhabdomere  2-10.    Die  Retinazellen  sind  viel  zahlreicher  als  die  Pigment- 
zellen.   Innervation  wie  bei  Scorpionen,   ebenso  die  wechselnde  Lage  der  Phao- 
sphären.   In  den  Seitenaugen  bilden  die  Retinazellen  keine  Gruppierung.    Jede 
hat  einen  peripheren  Stiftchensaum,  die  zusammen  auf  dem  Querschnitt  waben- 
artige Bilder  ergeben.    Auf  die  Retina  folgt  ein  starkes,  aus  hellgelben  Fasern 
zusammengesetztes  Tapetum,  und  auf  dieses   die  einschichtige  Postretina.     Die 
Sehfelder  der  Frontal-  und  Seitenaugen   überdecken  einander  ziemlich  weit,   so 
daß  ein  nicht  unwesentliches  binokulares  Sehen  nach  oben  und  vorn  ermöglicht 
wird.    Die  Frontalaugen  der  Soli  fugen  bestehen  aus  Linse,  Glaskörper,  Retina 
und  postretinaler  Schicht.    Die  von  Bernard  (93  Arthr.  60)  angenommene  »starke 
Durchflutung   von  Flüssigkeit«   besteht  nicht.     Der  Retina  fehlen  Pigmentzellen 
durchaus    (gegen  Bernard),   ebenso  Retinulabildung.     Die  Nervenfaser  tritt   am 
proximalen  Ende   in    die  Retinazelle    ein.     Bei    Ceromia   finden    sich    vielleicht 
Phaosphären.    Die  postretinale  Membran  wird  bei  älteren  Tieren  in  der  Mitte, 
wo  sich    das  Ganglion   eng   an    das  Auge  heranrückt,   resorbiert.     Die   Seiten- 
augen sind  stark  degeneriert,    ähneln  aber  in  ihrer  Anlage    den  Frontalaugen. 
Die  Augen    der  Pseudoscorpioniden,    die  Bernard   im   wesentlichen   richtig  be- 
schrieb, haben   eine  plan-   bis  konvexkonkave  Linse,    einen   sehr  schwach   ent- 
wickelten   Glaskörper,     sehr    große    Retinazellen    mit    undeutlichen    Stiftchen- 
säumen,   in   welche    die    Nervenfasern   in    der  Höhe    der  Kerne   eintreten,    und 
ein  sehr   dickes   fibrilläres  Tapetum.     Die  Augen   von  Ghelifer   sind   stark   de- 
generiert. 


280  II-  Referate.    8.  Arthropoda. 

Buxton  beschreibt  die  Coxaldrüsen.  Bei  den  Scorpionen  liegen  sie  an  der 
5.  und  6.  Extremität.  Ihr  hinterer  Rand  grenzt  an  das  Diaphragma  zwischen 
Thorax  und  Abdomen.  Der  umhüllte  Sacculus  verlängert  sich  in  dem  Sammel 
kanal  der  mit  dem  Labyrinth  zusammenhängt.  Dessen  Tubuli  bilden  kompli 
zierte  Knäuel  und  enden  in  eine  leichte  Anschwellung:  die  Blase,  welche  sich 
in  den  schmalen,  mit  Chitin  ausgekleideten  Ausführgang  fortsetzt.  Wahrschein 
lieh  ist  jede  C,  die  übrigens  auch  beim  erwachsenen  Tier  functionieren ,  durch 
Verschmelzung  von  2  Nephridialanlagen  entstanden.  Der  in  den  Sacculus  ein- 
tretende Ast  der  5.  Coxalarterie  löst  sich  in  ihm  in  ein  System  von  Lacunen 
auf,  die  Glomeruli.  Das  »Lymphorgan«  ist  ein  im  Abdomen  gelegener  dick- 
wandiger Sack,  erfüllt  von  Lymphzellen  und  großen  Phagocyten,  der,  das  Dia- 
phragma durchbohrend,  sich  in  die  Kapsel  der  C.  öffnet.  Es  dient  dem  direkten 
Transport  von  Stoffwechselprodukten  des  Abdomens  in  die  C.  Es  ist  ein  phylo- 
genetisch junges  Organ.  Verf.  fand  es  nur  bei  Scorpionidae,  Chaetidae  und 
Vejoridae,  Kowalewskys  (97  Arthr.  30)  Buthus  occitamis  war  wahrscheinlich 
Euseorpius  flavicauda.  Die  langgestreckten  C.  der  Pedipalpen  reichen  von 
der  3.  bis  fast  zur  6.  Extremität  und  münden  an  der  Basis  der  3.  Der  Sac- 
culus ist  nur  teilweise  von  den  Tubuli  des  Labyrinthes  eingehüllt,  welches  ini 
3,  histologisch  etwas  differente  Abschnitte  zerfällt  und  in  Blutsinus  eingebettet 
ist.  Bei  den  Theraphoriden  reichen  die  C.  von  der  3.  bis  hinter  die  6. 
Extremität  und  bestehen  aus  2  Sacculi  an  der  3.  und  5.  Extremität  und  4 
Labyrinthabschnitten,  von  denen  die  der  4.  und  6.  Extremität  blind  ge- 
schlossen sind.  Bei  Ischnothele  fehlt  der  Sacculus  der  5.  Extremität.  Die 
Araneiden  haben  nur  einen  Sacculus,  der  von  der  3.  bis  zur  4.  Extremität 
reicht  und  ein  sehr  reduziertes  und  vereinfachtes  Labyrinth.  Die  C.  der  Soli- 
fugae  liegen  frei  in  der  Leibeshöhle  und  reichen  von  der  2.  bis  zur  6.  Ex- 
tremität. Da  die  Solifugae  kein  peripheres  Blutgefäßsystem  haben,  ist  der 
Sacculus  der  C.  zu  einem  Pumporgan  umgebildet,  welches  die  Hämolymphe  in 
die  C.  treibt,  indem  er  durch  zahlreiche  quergestreifte  Muskeln  mit  den  be- 
nachbarten Organen  verbunden  ist.  Ein  Teil  des  Labyrinthes  ist  sackförmig 
erweitert.  Die  C.  der  Solifugae  functionieren  als  Speicheldrüsen.  Bei  den 
Phalangidae  hat  der  Sacculus  keine  Kommunikation  mit  dem  Labyrinth,  das 
an  der  5.  Extremität  ausmündet.  Verf.  beschreibt  ferner  die  modifizierten 
Nephridien  verschiedener  Körpersegmente  von  Peripatus^  findet,  daß  namentlich 
die  Speicheldrüsen  den  C.  der  Solifugae  gleichen  und  hält  beide  Organe  für 
homolog.  Die  C.  der  Scorpione,  Pedipalpen,  Araneidae  und  Phalangidae  ent- 
sprechen dagegen  den  gi-oßen  Nephridien  des  6.  und  7.  Segmentes  von  Peri- 
patus. 

Pawl0WSki(3)  beschreibt  die  Giftdrüsen  der  Scorpione.  Bei  den  Chaetidae 
sind  sie  einfache  glattwandige  Säcke.  Bei  den  Scorpionidae  bildet  der  Rücken 
des  Sackes  einige  Längsfalten,  deren  Zahl  und  Tiefe  bei  den  Buthidae  be- 
trächtlich zunimmt.  Die  Giftdrüse  der  C.  ist  bei  der  Geburt  noch  kompakt 
und  erhält  sein  Lumen  erst  später.  Die  der  S.  gleichen  bei  der  Geburt  denen 
ausgewachsener  C.  Die  B.  durchlaufen  während  der  Embryonalentwicklung 
die  Stadien  der  kompakten  Drüse  und  des  glattwandigen  Sackes.  Die  Fältelung 
der  Drüse  tritt  erst  im  postembryonalen  Leben  ein. 

Über  das  Gift  von  Buthus  s.  Arthus. 

Sokolow  beschreibt  die  Spermatogenese  von  Euseorpius  carpathicus,  ganz 
kurz  auch  die  sehr  ähnliche  von  Buthus  cupeus.  Die  Spermatogonien  ent- 
halten 70-80  Chromosomen  und  zahlreiche  Mitochondrienkörnchen.  In  den 
Spermatocyten  1.  Ordnung  durchläuft  das  Chromatin  ein  lepto-  und  ein 
pachytänes,    aber    kein    Synapsisstadium.     Die    Mitochondrien    reihen   sich   zu 


F.  Arachnida.  281 

24  Chondriomiten  zusammen,  die  sich  darauf  durch  Verschmelzung  der  Enden 
in  Ringe  umbilden.  Das  Spirem  zerfällt  in  30-40  Chromosomen,  die  sich  in 
längsgespaltene,  in  der  Mitte  eingekerbte,  hanteiförmige  »Dyaden«  verwandeln, 
und  bei  der  1.  Reifungsteilung  ungeteilt  auf  die  Tochterzellen  verteilt 
werden,  von  denen  jede  12  Mitochondrien  erhält.  Ihr  folgt  ein  Ruhestadium. 
In  der  2.  Reifungsteilung  werden  die  Chromosomen  quer  halbiert,  und  jede 
Spermatide  erhält  6  Mitochondrien.  Die  Ausbildung  der  Spermien  bietet  nichts 
Besonderes.  Die  1.  Reifungsteilung  faßt  Verf.  als  Äquations-,  die  2.  als  Re- 
ductionsteilung  auf. 

Über  einen  Scorpion  mit  2  Schwänzen  s.   L.  Berland. 

Nach  Szombaty  (^)  ist  die  Wandung  des  männlichen  Copulations- 
organes  von  Agalma  similis  fast  durchweg  rein  chitinös.  Nur  der  Tubus 
seminiferus  hat  große  Drüsenzellen,  die  denen  im  Receptaculum  seminis  der 
Q,  gleichen.  Die  Bewegung  des  Organes  geschieht  durch  den  am  unteren  Teil 
des  Snbtegulums  inserierenden,  beim  rf  stark  modifizierten  Flexor  metatarsi 
longus.  Die  Entwicklung  beginnt  mit  der  Ausstülpung  der  Bulbuspapille,  ihr 
folgt  die  des  Stylus  und  des  Konduktors.  Dann  beginnt  die  Gliederung  der 
Hämatodocha  und  des  Tegulum.  Zum  Schluß  > gestalten  sich  die  großen 
Drüsenzellen  des  Tubus  seminiferus,  indem  sich  das  Chitin  des  ganzen  Copu- 
lationsorganes  erhärtet«. 

Über  das  Cribellum  und  Calamistrum  s.  J.  Berland  (2). 

Painter  erörtert  den  Dimorphismus  der  (^  von  Maevia  vittata.  Graue  und 
schwarze  Form  sind  annähernd  gleich  häufig.  Die  Verschiedenheit  der  Körper- 
farbe ist  durch  Übergang  vermittelt,  nicht  dagegen  die  verschiedene  Farbe  der 
Beine  und  Palpi.  Von  den  Haarschöpfen  der  schwarzen  findet  sich  bei  den 
grauen  keine  Spur.  Ebenso  sind  die  Gegensätze  im  Liebesspiel  unvermittelt. 
Der  Unterschied  der  beiden  Formen  beruht  nicht  auf  geschlechtlicher  Zucht- 
wahl (gegen  G.  W.  &  E.  G.  Peckham  89  Arthr.  54,  90  Biol.  25),  sondern  auf 
Mutation.  Die  grauen  (^f  haben  in  den  Keimzellen  ein  Paar  kleiner  Chromo- 
somen, das  den  schwarzen  fehlt. 

S20mbaty(^)  teilt  Beobachtungeu  über  Ameisen  nachahmende  Salticiden 
mit.  Myrmararachne  platakoides  hat  zweierlei  (^f  mit  langen  und  kurzen  Cheli- 
ceren  und  außerdem  eine  kleinere  Varietät.  Sie  lebt  erwachsen  in  den  Nestern 
von  Oecophylla  sniaragdina,  deren  polymorphen  Arbeitern  ihre  3  Formen 
gleichen.  Die  Jugendstadien  leben  dagegen  in  Nestern  von  Grematogaster 
sxaböi.  M.  maxillosa  lebt  bei  Polyrachis  proxima,  deren  Arbeiter  sie  sehr 
genau  nachahmt.  31.  clavigera  ähnelt  sehr  Camponotus  pilosus.  Ferner  be- 
schreibt Verf.  3L  militaris  n.  und  Simonella  ßssidentata  n. 

W.Smith (2)  beschreibt,  wie  die  neuseeländische  E^^e^'m  corrw^ra^ww  die  große 
Hepialide  Porina  uwbraculata  in  ihrem  Netz  fängt  und  durch  ihren  Stich 
lähmt.  Die  (^  von  P.  u.  zeigen  noch  2,  die  Q  noch  3  Tage  nach  dem  Stich 
schwache  Lebenszeichen. 

Über  die  geographische  Verbreitung  der  Araneiden  s.  Lutz  (2),  über  fisch- 
fressende Spinnen  Chubb,  über  die  Biologie  von  Nemoscoltis  J.  Berland  (^),  über 
unfruchtbare  Eier  von  Spinnen  Lecaillon(^). 

Bruyant  gibt  eine  kurze  Darstellung  der  Entwicklung  von  Tromhidium 
trigonum.  Henkings  (82  Arthr.  72)  Apoderma  ist  eine  echte  Larvenhaut  (mit 
Jourdain  97  Arthr.  9).  Die  in  ihr  liegende  »larve  embryonnaire  immobile« 
ist  vielleicht  eine  atavistische  Reminiscenz  au  ein  ursprünglich  freies  Larven- 
stadium.    Die  >Urtracheen«   sind  die  Stigmata  der  »larve  embryonnaire«. 

Popovici-Baznosanu(^)  beschreibt  ausführlich  die  Entwicklungsstadien 
von   Trichotarsus  osmiae.     Bei   der  Eiablage  ragt  der  Oviduct  als  kurze  Röhre 


ogo  n.  Referate.     8.  Arthropoda. 

aus  der  weiblichen  Genitalöffnung  hervor.  Der  Hypopns  dient  der  Ausbreitung 
der  Art  und  ist  keine  Dauerform.  Eine  solche  ist  dagegen  die  »Nymphe 
kystique«.  Sie  wird  gebildet  von  einer  nymphalen  Exuvie,  in  der,  von  einer 
dicken  Membran  umschlossen  und  allseitig  frei,  eine  Cyste  mit  zelligem  Inhalt 
und  4  kurzen  Borsten  liegt.  Auf  allen  Entwicklungsstadien  von  T.  o.  geht  der 
Häutung  eine  Umformung  des  ganzen  unter  der  Haut  liegenden  Körpers  >en 
une  espece  d'oeuf«  vorher.  In  der  Nymphe  wird  dieses  von  einer  Cyste  um- 
o-eben  so  daß  es  dem  Austrocknen  widerstehen  kann.  Die  »nymphe 
kystique«  ist  also  eine  in  ihrer  Entwicklung  zur  Imago  aufgehaltene  Nymphe. 
T.  0.  ist  im  allgemeinen  ein  harmloser  Commensale,  kann  aber  durch  Auf- 
zehrung der  für  die  Larve  von  Osmia  bestimmten  Nahrung  zum  Parasiten 
werden. 

Über  die  Biologie  der  Ixodidae  s.   Nuttall  (2). 

Trägärdh(^)  bespricht  Morphologie  und  Phylogenie  der  Gamasidae. 
Die  Zahl  der  dorsalen  Schilder  nimmt  von  6  [Sejus]  konstant  ab  bis  zu  einem 
bei  den  höchststehenden  Genera  und  zwar  durch  Verwachsung.  Oft  haben 
die  Nymphen  mehr  Schilder  als  die  Imagines.  Die  Lage  der  männlichen  Ge- 
nitalöffnung vor  dem  Sternalschilde  bei  den  Prostigmata  ist  nicht  primitiv,  son- 
dern eine  Anpassung  an  die  Übertragung  der  Spermatophore  mit  Hilfe  der 
Mandibeln.  Kleinheit  oder  Fehlen  der  Peritremata  ist  bald  durch  Parasitismus 
erworben,  in  anderen  Fällen  aber  auch  primitiv.  Zahl  und  Stellung  der  Haare 
auf  den  Sternalschildern  ist  maßgebend  für  die  Beurteilung  von  Zahl  und  Ver- 
schmelzungsweise der  Schilder.  Diese  sind  keine  Sterna,  sondern  Coxalplatten 
und  sollten  dementsprechend  umbenannt  werden.  Die  primitivsten  Genera  der 
G.  sind  S.   und  Zercon. 

Über  Tardigrada  s.   Richters (*). 


G.  Myriopoda. 

Hierher  Dalberf*). 

Verhoeff{^)  beschreibt  die  äußeren  Genitalien  der  Q  von  Listrocheiritmm 
und  Älacheiriophoron.  Am  2.  Beinpaar  von  L.  ist  die  Hüfte  in  einen  das 
Sternit  außen  umfassenden  Fortsatz  ausgezogen.  Am  3.  ist  das  Sternit  rostrad 
in  einen  spitzen  bis  zur  Mitte  der  Hüften  reichenden  Zapfen  verlängert.  Im 
ganzen  entsprechen  die  Cyphopode  dem  Vulventypus.  Die  Cyphotelopodite  sind 
einfache  Spangen,  die  den  deckelartigen  Vaginalverschluß  bilden.  Jede  hat 
nur  ein  Schlußgrübchen  und  -höckerchen.  Die  Coxite  sind  fast  der  ganzen 
Länge  nach  von  einer  Coxitgrube  durchzogen,  die  von  scharfen  Kanten  und 
bandartigen  Vorsprüngen  flankierend  überragt  wird  und  bei  der  Copulation  das 
Sperma  aufnimmt.  2  Gruppen  von  Coxitdrüsen.  Bei  31.  ist  die  Hinterwand  der 
Hüfte  des  2.  Beinpaares  an  der  Basis  buckelartig  gewölbt  und  siebartig  von 
den  Poren  einzelliger  Hautdrüsen  durchbohrt.  Auch  in  das  muldenartig  aus- 
gehöhlte mittlere  Hüftdrittel  münden  Drüsen.  Eine  buckeiförmige  Einsenkung 
des  Sternites  zwischen  den  Hüften  dient  zur  Aufnahme  des  Secretes  der  stark 
entwickelten  Coxaldrüsen.  Die  Cyphopode  erinnern  an  die  der  Mastigophoro- 
phylliden.  Die  Arme  des  starken  Verschlußbügels  der  Cyphocoxite  haben 
rinnenartig  ausgehöhlte  Verlängerungen.  Vorn  auf  dem  Bügel  sitzt  ein  zwei- 
höckeriger Aufsatz  mit  gegen  den  Vaginalspalt  gerichteten  Tastborsten.  Vor 
den  Telopoditen  befindet  sich  ein  rundes  Kissen,  das  bis  zum  Grunde  des 
Höckers  reicht.  Zwischen  ihm  und  den  Höckern  bleibt  ein  Spaltraum  übrig, 
durch   den   vielleicht   das   Coxaldrüsensecret   des  2.  Beinpaares   gegen  die  Vul- 


H.  Hexapoda.    a.  Im  Allgemeinen.  283 

venspalten  abfließen  kann.  Dazu  kommt  noch  ein  »Höckerlappen«,  welcher 
sich  nach  hinten  heraushebt  und  mit  kleinen  Spitzchen  besetzt  ist.  Schließ- 
grübchen und  -höckerchen  sind  ebenfalls  vorhanden.  Zwischen  ihnen  erstreckt 
sich  eine  kräftige  Coxaldrüse,  die  in  eine  dreieckige  Nische  einmündet. 

Über  die  Gonopoden  der  Diplopoden  s.  Carl. 

Pawlowsky(2)  beschreibt  die  Giftdrüse  im  Kieferfuß  von  Scolopendra 
morsitans.  Sie  reicht  bis  in  die  Kralle  (gegen  Duboscq  94  Arthr.  56)  und 
mündet  dort  durch  ein  >  durchlöchertes  Chitinröhrchen,  welches  die  Drüse  durch- 
setzt und  an  der  Oberfläche  des  Integumentes  ausmündet«.  Die  Wand  der 
Chitiuröhre  hat  zahlreiche  Ofinungen,  deren  jeder  eine  »Epithelmuskelkapsel« 
aufsitzt,  welche  in  ihrer  Höhlung  eine  Drüsenzelle  und  deren  Secret  enthält. 
Bei  starker  Secretion  zerreißen  die  Kapselwände  und  das  Secret  vereinigt  sich 
zu  einer  Masse.  Die  in  die  Drüse  eintretenden  Tracheen  verlaufen  an  der 
Innenwand  der  Kapseln.  Die  Giftdrüsen  von  S.  in.  sind  keine  umgewandelten 
Nephridien  (gegen  Eisig  87  Verm.  57),  sondern  Hautdrüsen  gleich  den  Bauch- 
drüsen von   Geo'phihis. 

Verhoeff('*)  nimmt  einige  Änderungen  am  System  der  Diplopoden  vor. 
Die  Lysiopetaloidea,  Stemmatoiuloidea,  Ascospermophora  und  Opisthospermo- 
phora  bilden  als  spinnende  D.  eine  natürliche  Einheit:  die  Ordnung  Nemato- 
morpha.  Die  Polydesmoidea  verbleiben  als  einzige  Unterordnung  der  Protero- 
spermophora.  Die  4  Ordnungen  der  Proterandria  bilden  samt  den  Onisco- 
morpha,  den  Limacomorpha  und  den  Pselaphognatha  die  7  großen  unvermittelten 
Reihen  in  der  Klasse  der  Diplopoden. 

Verhoeff(^)  teilt  nach  der  Verbreitung  der  Diplopoden  Stiddeutschland 
in  3  Gaue  ein.  Der  helvetische  (westlich  des  Rheines,  südlich  vom  Bodensee, 
Rhein  und  Burgunder  Klause)  ist  charakterisiert  durch  die  Genera  Orthochor- 
deumella,  Macheiriophoron  und  Helvetiosorna.  Der  vindelizische  (östlich  vom 
Rhein,  Bodensee  und  der  Rhein-Donau-Versickerungslinie,  südlich  von  der 
Donau  und  westlich  vom  Inn)  ist  ein  »Eiszeitgau«,  in  dem  sich  östliche  und 
westliche  Genera  durcheinander  schieben.  Am  schärfsten  ausgeprägt  ist  der 
norische  Gau  (östlich  vom  Inn,  westlich  von  der  ungarischen  Tiefebene  und 
südlich  von  der  Donau)  mit  den  endemischen  Genera  Listrocheiritiuvi ,  Dendro- 
monomeron,  SyngonopodiK/m  n.  und  Halleinosoma  n.  —  Hierher  auch  Verhoeff(2j. 


H.  Hexapoda. 

a.  Im  Allgemeinen. 

Hierher  Berlese(*)  und  Buignon  &  Göldi. 

Monti(^)  studiert  mit  den  moderaen  neurologischen  Methoden  das  Gehirn 
von  Orthopteren,  Odonaten,  Lepidopteren,  Coleopteren  und  Hymenopteren.  Die 
große  Mehrzahl  der  Ganglienzellen  ist  multipolar  und  besitzen  außer  dem  Axom 
mehrere  kleinere  Fortsätze.  Die  Verbindungen  der  Zellen  miteinander  sind  viel 
zahlreicher,  als  man  bisher  annahm,  und  auch  die  Neurofibrillen  treten  oft  aus 
einer  Zelle  in  die  benachbarte  über.  In  den  Protocerebrallobi  finden  sich 
7  Typen  von  Ganglienzellen.  In  ihren  distalen  Partien  zwischen  den  pilz- 
hutförmigen  Körpern  und  in  der  Rinde  des  Sehnerven  finden  sich  große  Zellen, 
in  denen  die  Neurofibrillen  gerade  gestreckt  verlaufen  und  starke  Bündel  bilden, 
die  den  Kern  umspinnen  und  durch  die  Fortsätze  austreten.  Am  Sehnerven 
liegen  außerdem  mittelgroße,  bipolare  Zellen,  in  denen  das  Bündel  lockerer  ist, 
und  die  ziemlich  leicht  gedreht  erscheinen,  und  kleine  unipolare,  in  die  aus 
dem  Fortsatz   parallele  Fibrillen   eintreten,   den  Kern   umziehen   und  wieder  in 


284  n.  Referate.     8.  Arthropoda. 

den  Fortsatz  zurückkehren.  Die  großen  Zellen,  die  die  Punktsubstanz  um- 
geben, haben  um  den  Kern  ein  fibrillenloses  Spongioplasma.  In  die  kleinen 
»chromatischen«  Zellen  treten  nur  1-3  Fibrillen  ein,  bilden  um  den  Kern  einen 
Ring  und  verlassen  die  Zelle.  Die  Punktsubstanz  wird  gebildet  durch  colla- 
terale  Verzweigungen,  Endbäume  verschiedener  Fibrillenbündel  und  aufsplit- 
ternde Enden  von  Axonen.  Die  Fibrillen  der  Stiele  der  pilzhutförmigen  Körper 
kommen  aus  sehr  verschiedenen  Gehirnteilen  und  sogar  aus  dem  Unterschlund- 
ganglion. In  die  kleinen  Zellen  der  Becher  treten  nur  1  oder  2  Fibrillen  ein, 
die  aus  den  Zellen  der  Lobi  kommen.  Ihre  Fortsätze  bilden  die  Punktsubstanz 
der  Becher,  die  ein  dichtes  Neuroiibrillennetz  darstellt.  Die  von  den  Omma- 
tidieu  kommenden  Fortsätze  enthalten  je  3-7  Fibrillen  und  durchsetzen  nachein- 
ander mehrere  Zellen.  In  der  Palisadeuschicht  schwellen  die  Fasern  an,  und 
ihre  Fibrillen  bilden  eine  Reihe  Verdickungen.  Nach  dem  Verlassen  der  Pali- 
sadenschicht treten  die  Fasern  bald  ins  Chiasma  ein.  Auch  die  Sehzentren 
sind  reich  an  Anastomosen  der  Zellen  und  Übertritten  von  Fibrillen  aus  einer 
Zelle  in  eine  andere.  Im  Zentralkörper  verzweigen  sich  die  Fibrillen,  bilden 
aber  nur  wenig  Anastomosen.  Die  großen  und  die  »chromatischen«  Zellen  des 
Deutocerebron  gleichen  denen  der  Protocerebrallobi,  und  seine  Punktsubstanz 
erhält  zahlreiche  Fibrillen  vom  Protocerebron.  Die  Glomeruli  der  Lobi  olfac- 
torii  haben  eine  innere  Rinde  von  kleinen  und  eine  äußere  von  großen  Gan- 
glienzellen. Die  Neurofibrillen  gehen  kontinuierlich  aus  den  Zellen  der  einen 
Schicht  in  die  der  anderen  und  verbinden  auch  Zellen  derselben  Art  unter- 
einander. Die  Bündel  der  Nervi  olfactorii  umspinnen  die  Glomeruli,  treten  aber 
auch  in  sie  ein.  Die  Zellen  des  Tritocerebron  sind  meist  unipolar  und  ent- 
halten unverzweigte  Fibrillen  ohne  Anastomosen,  die  sich  jedoch  in  benach- 
barte Zellen  fortsetzen  können.  In  einem  Teil  der  »kolossalen  Nervenfasern« 
bleiben  die  Fibrillen  vollkommen  unabhängig,  in  anderen  bilden  sie  Anasto- 
mosen. Im  allgemeinen  zeichnen  sich  die  Neurofibrillen  der  Insecten  dadurch 
aus,  daß  sie  Verzweigungen  und  Netze  hauptsächlich  in  den  Fortsätzen  der 
Ganglienzellen,  besonders  in  der  Punktsubstanz,  bilden,  im  Zellkörper  aber  meist 
glatt  und  isoliert  bleiben.  Verf.  macht  ferner  vorläufige  Mitteilungen  über  das 
Zentralnervensystem  anderer  Evertebraten. 

Bretschneider  erklärt  die  pilzhutförmigen  Körper  für  Assoziationszentren, 
in  denen  komplizierte  Instinkte  lokalisiert  sind.  Mit  ihrer  stärkeren  Entwick- 
lung verliert  der  Zentralkörper  an  Bedeutung  und  geht  an  Größe  relativ  und 
absolut  zurück.  In  dieser  Entwicklung  lassen  sich  von  den  Apterygoten  bis 
zu  den  sozialen  Hymenopteren  6  Stufen  unterscheiden. 

Nabert  gibt  eine  detaillierte  Beschreibung  der  Corpora  allata  von  Ortho- 
pteren, Plecopteren,  Coleopteren,  Hymenopteren,  Hemipteren,  Lepidopteren, 
Dipteren  und  Apterygoten  und  geht  zum  Teil  auch  auf  ihre  Entwicklung  ein. 
Sie  fehlen  wahrscheinlich  keinem  Insect.  Meist  sind  sie  paarig.  Wo,  wie  bei 
manchen  Derm.  und  der  Mehrzahl  der  Hern,  nur  1  C.  a.  vorhanden  ist,  ist  es 
aus  2  verschmolzen.  Meist  liegen  sie  im  hinteren  Teile  des  Kopfes,  bei  Rha- 
gonycha  und  Nepa  jedoch  im  Thorax.  Für  ihre  Lage  ist  ferner  ihre  »mittel- 
bare oder  unmittelbare  Beziehung«  zu  den  Pharyngealganglien  und  zum  Darm- 
rohr charakteristisch.  Beziehungen  zu  den  Tracheen  haben  sie  nur  bei  Col., 
Hym.,  Lep.  und  bei  Pyrrhocoris,  wo  sogar  Tracheen  in  das  Innere  des  C.  a. 
münden.  Der  Aorta  liegen  sie  nur  bei  Apiden.  Rhopaloceren  und  Hem.  an. 
Die  C.  a.  werden  von  einer  mesodermalen  Hülle  umschlossen,  die  nur  an  der 
Berührungsstelle  mit  dem  Pharyngealganglien  fehlt.  Ihre  Oberfläche  ist  bald 
glatt,  bald  höckerig  oder  grubig,  bei  Zyyaena  lappig.  Ihre  Grundsubstanz  ist 
eine   »maschig  granulierte  Masse«    mit  Vacuolen.     Bei  Pyrrhocoris  finden  sich 


H.  Hexapoda.     a.  Im  Allgemeinen.  285 

besonders  3  große  »Sammelvacuolen«.  Die  Kerne  der  Grundsubstanz  sind  sehr 
chromatinreich,  Zellgrenzen  fehlen  meist.  Bei  den  Col.,  Dip.  und  einigen  Hem. 
ist  die  Zahl  der  Kerne  sehr  groß,  bei  den  Hym.,  Lep.,  Aphis  und  Pyrrhocoris 
sehr  klein.  Während  der  postembryonalen  Entwicklung  nehmen  die  C.  a.  an 
Größe  zu.     Sie  sind  Drüsen  mit  innerer  Secretion. 

Karl  Zimmermann  untersuchte  die  Seitenaugen  von  Odonaten,  Phasmiden 
und  Mantiden.  Bei  den  0.  ist  die  dreischichtige  Cornea  vom  Kristallkegel 
durch  kleine  dreieckige  Schaltstücke  getrennt,  wahrscheinlich  Teilen  der  Haupt- 
pigmentzellen, deren  Kerne  an  der  Grenze  von  Kristallkegel  und  Khabdom  (bei 
der  Larve  in  halber  Höhe  des  Kegels)  liegen.  Von  den  8  Kernen  der  Retinula 
liegen  die  5  distalen  in  gleicher  Höhe.  Die  Zahl  der  Facetten  wächst  mit  dem 
Alter,  beträgt  z.  B.  bei  einer  jungen  Larve  von  Aeschna  5900,  bei  einer  alten 
9000  und  bei  der  Imago  10000.  Bei  Gomphus  und  Libellula  führt  der  dorsale  Teil 
des  Auges  hellbraunes,  der  ventrale  dunkelbraunes  Pigment.  Bei  der  Larve  von 
Cordulia  fungiert  nur  der  seitliche  Teil  des  Auges,  in  den  übrigen  sind  die  Ommen 
noch  unfertig.  Schnell  Hiegende  Arten  haben  zweierlei  Pigment:  dunkel- und  hell- 
braunes, langsam  fliegende  und  Larven  nur  dunkles.  Die  Tracheen  reichen  weit  ins 
Auge  hinein,  bis  über  die  Mitte  der  Ketinulae.  Sie  unterstützen  das  Pigment  in  der 
optischen  Isolierung  und  vergrößern  Auge  und  Gesichtsfeld  ohne  wesentliche 
Vergrößerung  des  Gewichtes.  Im  Auge  der  P.  sind  die  Nebenpigmentzellen  zu 
Tapetumzellen  geworden.  Die  Retinulae  weichen  distal  »becherförmig«  aus- 
einander und  umschließen  die  Kristallkegelspitze.  Der  Zelleib  der  kleinen 
Hauptpigmentzellen  schmiegt  sich  dem  Kegel  an.  Die  8  Zellen  der  Retinula 
bilden  einen  3-  und  einen  4zähligen  Kranz.  Die  8.  Zelle  ist  rudimentär.  Bei 
den  M.  sind  die  Kristallkegel  im  Mittelfelde  stark  verlängert.  Die  Haupt- 
pigmentzellen sind  so  nahe  an  den  Kegel  herangedrängt,  daß  ihre  Grenze  mit 
der  der  Kegel  zusammenfällt.  Das  stark  leuchtende  Irispigment  besteht  aus 
einzelnen  Kristallsplitterchen.  7  Retinulazellen,  von  denen  eine  bedeutend 
kleiner  ist  als  die  anderen,  liegen  auf  gleicher  Höhe,  etwas  tiefer  davon  die 
ganz  kleine  8.  Hauptpigment-  und  Corneageuzelle  sind  homologe  Gebilde. 

Voss  berichtet  über  vergleichende  Studien  der  Flugwerkzeuge.  Als 
SchwingenHieger  zeigen  die  Insecten  die  Einheit  von  Propeller  und  Tragfläche. 
Sie  erscheinen  ferner  als  »kleinflügelige  Tiere  mit  hoher  Bespannungszahl  und 
großer  Frequenz  der  Flügelschläge,  selbst  bei  hoher  Fluggeschwindigkeit«.  Ihre 
Flügelgelenke  sind  zwangläufige  Scharniergelenke.  Bei  den  niederen  Typen 
sind  die  Eiuzelmechanismen  sehr  kompliziert,  bei  den  höheren  in  verschiedener 
Weise  vereinfacht.  Im  ganzen  lassen  sich  3  Haupttypen  unterscheiden.  Der 
Orthoptereutyp  (alle  Hemimetabola,  außer  den  Odonata,  ferner  die  Trichoptera 
und  Coleoptera)  ist  ausgezeichnet  durch  Vielheit  der  Einzelmechanismen,  gleich- 
wertige Beteiligung  der  direkten  und  indirekten  Flugmuskeln  und  die  vorherr- 
schende Entwicklung  der  Hinterflügel.  Der  Flug  ist  ein  Flatterflug  mit  ge- 
ringer Schlagfrequenz.  Mehr  oder  weniger  sind  die  hierhergehörigen  Insecten 
auch  > Motor-Gleitflieger«.  Beim  Odonatentyp  fallen  auf  Adervermehrung,  Vor- 
herrschaft der  direkten  Flugmuskeln,  getrennte  Wirksamkeit  der  Flügelpaare: 
Flatterflug  mit  geringen  Schlagfrequenzen  und  Rüttelflug  (Flatterschweben).  Der 
Hymenopterentyp  (Hymenoptera,  Lepidoptera,  Diptera)  ist  charakterisiert  durch 
Aderverminderung,  geringe  Bedeutung  oder  Rückbildung  des  Hinterflügels,  Vor- 
herrschen der  indirekten  Flugmuskeln  und  einheitliche  Wirkung  aller  Flügel: 
Schwirrflug  mit  hohen  Schlagfrequenzen. 

Über  den  Flug  der  Insecten  s.  auch  Bervoets. 

Ramme  (-)  untersuchte  den  Proventriculus  von  Dytiscus  circumcinctus,  Cara- 
bus  violaceus   und   intrieatus,    Mantis  religiosa,    Periplaneta   orientalis,    Locusta 


236  II.  Referate.     8.  Arthropoda. 

viridissima^  Diastrammena  marmorata  und  Gryllotalpa  vulgaris.  Die  Bezeich- 
nung Kaumagen  ist  zu  verwerfen,  denn  der  P.  ist  nicht  imstande  harte 
Nahrungsbestandteile  zu  zerkleinern.  Bei  Dy.  c.  hält  der  P.  die  unverdau 
liehen  Bestandteile  (Chitin,  Muskelfasern  usw.)  zurück  und  gibt  sie  durch 
Erbrechen  von  sich.  Bei  C,  der  die  Nahrung  schon  vor  dem  Fressen  durch 
Mitteldarmsecrete  verflüssigt,  spielt  der  P.  eine  ganz  untergeordnete  Rolle.  Bei 
den  Orthopteren  vermittelt  er  den  Übertritt  der  Mitteldarmsecrete  in  den  Kropf 
und  sorgt  für  Vermischung  des  Nahrungsbreies  mit  ihnen  und  für  seine  all- 
mähliche Überführung  in  den  Mitteldarm.  Bei  M.  r.  treten  die  Secrete  durch 
Doppelfurchen  im  mittleren  Teil  des  P.  in  die  durch  Chitinstränge  gebildeten 
Kanäle  seines  vorderen  Teiles  und  gelangen  so  in  den  Kropf.  Bei  Blattiden, 
Loeustiden  und  Grylliden  bewirken  die  Chitinzähne  und  Leisten  des  P.  das 
Durcharbeiten  des  Speisebreies  zwecks  Vermengung  mit  den  Secreten.  Im  P. 
von  Di.  m.  finden  sich  3,  in  dem  von  G.  v.  4  Lamellen.  Sie  halten  den 
Nahrungsbrei  im  Anfangsteil  des  Mitteldarmes  von  den  Einmündungen  der 
Cöca  fern,  deren  Secret  durch  4  OfiFnungen  außerhalb  der  Lamellen  in  den 
P.  gelangt. 

A.  Steudei  behandelt  Absorption  und  Secretion  im  Darm.  Bei  Peri- 
planeta  orientalis  kommen  den  Cöca,  dem  Mittel-  und  Enddarm  beide  Func- 
tionen zu.  Und  zwar  ist  ihr  Epithel  durchaus  einheitlich  (gegen  van  Gehuchten 
90  Arthr.  67).  Im  Absorptionsstadium  (Ruhestadium  von  Adlerz  92  Arthr.  67) 
ist  das  Plasma  der  Zellen  nach  dem  Lumen  zu  stark  verdichtet.  Die  Kerne 
sind  regelmäßig  angeordnet.  Ein  Stäbchensaum  ist  stets  vorhanden.  Im 
Secretionsstadium  ist  das  Plasma  vacuolisiert  und  schwer  färbbar,  und  die 
Kerne  sind  deformiert.  Mitteldarm  und  Cöca  von  Carabus  auratus  und  cancel- 
latus  verhalten  sich  wie  die  von  P.  o.  Der  Enddarm  dagegen  hat  hier  weder 
absorbierende  noch  secretorische  Function.  Bei  Larven  von  Myrmeleon  formi- 
carius  ließ  sich  Absorption  im  Mitteldarm  feststellen,  ebenso  bei  Bomhus 
terrestris  und  Vespa  vulgaris,  deren  Enddarm  sich  inaktiv  erwies,  wie  bei  C. 
Der  Mitteldarm  von  Melolontha  vulgaris  hat  wahrscheinlich  wechselnde  Function 
wie  der  von  P.  o.  Im  Dickdarm  ließ  sich  Absorption  feststellen  und  in  den 
Cöca  und  dem  Enddarm  von  Gryllotalpa  vulgaris  Secretion  wahrscheinlich 
machen. 

Über  die  Verdauung  bei  Wassertieren  s.  Briot,  über  deren  Atmung  BrocherC^). 

Über  Reservestoffe  im  Körper  s.  Semichon(^^),  über  die  Önocyten  Hollande(^), 
über  die  Secretion  in  den  Malpighischen  Gefäßen  Shiwago. 

Cholodkovsky(^)  findet  paarige  und  unpaarige  Hoden  bei  Trichopteren  und 
Lepidopteren.  Der  H.  von  Goera  pilosa  besteht  aus  2  durch  Tracheen  und 
Fettkörper  nur  lose  zusammengehaltenen  Gruppen  von  je  4  Follikeln.  Bei 
Limnophilus  rhombicus  stellt  er  dagegen  einen  biskuitförmigen  Körper  dar,  in 
dem  jederseits  je  4  Follikel  innerhalb  einer  festen  gemeinsamen  Kapsel 
liegen.  Von  Lep.  hat  Phassus  schamyl  getrennte  Hoden  (embryonaler  oder 
Grundtypus).  Überhaupt  zeigen  Trieb,  und  Lep.  weitgehende  Übereinstimmung. 
Leptocerus,  Mystacidcs  und  Neureclipsis  haben  zahlreiche  HodenfoUikel  wie 
manche  Lep. 

Geyer  setzt  die  Untersuchungen  von  Steche  (12  Arthr.  83)  über  ge- 
schlechtliche Differenzen  der  Hämolymphe  fort.  Der  Farbenunter- 
schied findet  sich  nur  bei  phytophagen  Insecten  (Lepidopteren,  Tenthrediniden, 
Chrysomeliden).  Kastration,  Transplantation  und  Bluttransfusion  hat  keinen 
Einfluß  auf  die  Färbung  der  H.  Der  Nachweis  differenter  Eiweißkörper  mit 
Hilfe  der  Präcipitinmethode  gelang  nicht.  Dagegen  trat  überall  beim  Zu- 
sammenbringen der  H.  von  (^  und  Q  ein  plötzlicher  starker,  schlierenförmiger  Aus- 


H.  Hexapoda.     a.  Im  Allgemeinen.  287 

fall  ein,  der  zwischen  sich  mitgerissene  Leucocyten  einbettet.  Bei  den  Insecten 
ist  das  ganze  Soma  geschlechtlich  differenziert,  und  es  sind  die  > phylo- 
genetisch unter  dem  Eintiuß  der  Geschlechtshormone  entstandenen  sekundären 
üeschlechtscharaktere  zu  primitiven  Artcharakieren  geworden«.  Bei  den  Herma- 
phroditen ist  schon  ab  ovo  durch  abnorme  Vererbung  männliche  und  weibliche 
Anlage  gemischt,  und  je  nach  der  Art  dieser  Mischung  zeigen  sich  dem  ent- 
sprechend differente  Somateile.  Der  specifische  Einfluß  der  Geschlechtsdrüsen 
auf  den  Stoffwechsel  (Hormone)  macht  sich  bei  den  einzelnen  Tiergruppen  in 
verschiedenem  Maße  geltend,  je  nach  der  Stärke  der  ab  ovo  gegebenen  sexu- 
ellen Differenzierung  des  Somas. 

Strindberg(^)  publiziert  embryologische  Studien  an  Eutermes  rotundiceps, 
Formica  fusca^  rufa,  sanguinea^   Camponotus  ligniperda  und   Chrysomela  hype- 
rici.     Die  Eier  nehmen   während    der  Entwicklung   an  Länge    und  Breite   zu. 
Das   Keimhautblastem    ist    nur    eine    stark    entwickelte    Dotterhaut.     Die    Eier 
von  E.  r.  haben  9-12  einfache  Micropylen,    deren    innere  Öffnung  viel  enger 
ist  als  die  äußere.     Den  Eiern  von  Ch.  h.  fehlt  die  Micropyle.    Die  Furchung 
beschränkt  sich  zuerst  auf  Kernteilung,  die  bei  E.  r.  zum  Teil  amitotisch  sein 
kann.     Das  Ei  wird  zu  einem  Syncytium.     Der  Dotter  mit  den  in  ihm  ver- 
bleibenden   Furchungskernen    ist    reines  Nährmaterial   und  hat   mit   der   Keim- 
blätterbildung nichts  zu  tun.     Seine  Zellen  wirken  nur  als  Vitellophagen.     Das 
Blastoderui  zerfällt   in  die  bei  E.  r.    sehr   früh  differenzierte   mehrschichtige 
Keimscheibe  und  das  einschichtige  extraembryouale  Blastoderm.    Letzteres  wird 
bei  E.   r.  ganz  zur  Serosa  aufgebraucht,  bei  den  Ameisen  gelangt   sein  hinter 
der   Keimscheibe   gelegener   Teil   ins  Innere   des    Embryo  zwischen   Darm   und 
Bauchmark  und  geht  dort  zugrunde.     Das  Amnion  entsteht  bei  E.  r.  als  Ein- 
stülpung am  Hinterende  der  Keimscheibe  (Schwanzfalte),  bei  Gh.  h.  kommt  da- 
zu   noch    eine    solche    am   Vorderraude    (Kopffalte).      Den    Ameisen    fehlt    das 
Amnion,  doch  stammen  die  Zellen,  die  den  provisorischen  Rückenverschluß  bilden, 
von  der  Keimscheibe  ab,  sind  also  den  Amnionzellen  homolog.  Die  verschiedenen 
Krümmungen  der  Embryonen  beruhen  lediglich  auf  verschieden  starkem  Längen- 
wachstum, haben  also  keinen  phylogenetischen  Wert.    Das  Entoderm  entsteht 
bei  E.  r.   durch  Immigration,   bei  den  Ameisen  und   Ch.  h.   durch  Invagination, 
die  von  hinten  nach  vorn  über  die  ganze    Keimscheibe  fortschreitet.     Bei  E.  r. 
differenziert  es    sich  einfach    in    2  Zellschichten,    das    definitive  Entoderm    und 
das  Mesoderm.     Bei  den  Ameisen  entsteht  letzteres,  indem  sich  im  primären 
Entoderm  2  Falten  vorwölben,  die  sich  in  der  Medianlinie   begegnen  und  ver- 
löten.    So  wird  im  Medianfeld   das  Mesoderm   vom  Entoderm  gesondert.     Ge- 
hirn und  Bauchmark  bilden  sich  im  wesentlichen  wie  bei  Forficula  nach  Hey- 
mons  (95  Arthr.  60).    Die  Neurilemme  werden  von  den  Ganglienzellen  gebildet. 
Die    sympathischen     Ganglien     entwickeln    sich    als    Ausstülpungen     des 
Stomodäums.     Die    Ganglia    allata   stammen    vom    1.  Maxillarsegment.     Das 
Tentorium  entsteht  in  Form  von    2  Paar  Ectodermeinstülpungen.     Verf.    macht 
ferner   kurze  Angaben   über  Entwicklung   des  Tracheensystems,    der  Onocyten 
und  Drüsen  und  geht  dann  zu  den  mesodermalen  Organen  über.    Die  Segmen- 
tierung beginnt  im  Kopf  schon  während    der   Dorsalkrümmung  des   Embryos. 
Die  Ursegmenthöhlen  werden  bei  E.  r.  durch  »Einkrümmung  der  freien  Ränder 
der  Mesodermpartien  gebildet;  bei  den  Ameisen  entstehen  sie  einfach  als  Spalt- 
räume im  Mesoderm.     Dem  12.  Abdominalsegment,    bei  Ch.  h.    außerdem   dem 
Tritocerebralsegment ,     fehlen    die    Ursegmenthöhlen.       Die    Entwicklung    des 
Gefäßsystems,     der    Geschlechtsorgane    und    des    Fettkörpers    bietet    nichts 
prinzipiell  Neues.     Die  Grenzlamelle  des  Stomodäums  stammt  wahrscheinlich 
vom  Entoderm    (gegen  Heymons  95  Arthr.   60),    ebenso    die   des  Proctodäums. 


238  II.  Referate.     8.  Arthropoda. 

Das  Mitteldarmepithel  stellt  schon  vor  dem  Erscheinen  der  ectodermaleu 
Darmabschnitte  einen  allseitig  um  den  Dotter  geschlossenen  Sack  dar.  Die 
peritrophische  Membran  ist  eine  Cuticularbildung  des  Mitteldarmes.  Die  Vasa 
Malpighii  entstehen  bei  E.  r.  als  solide  Zapfen.  Bei  den  Ameisen  sind  sie 
von  Anfang  an  hohl.     Bei   Ch.  h.  ist  ihre  erste  Anlage  knospenfirmig. 

BerleseC")  führt  einige  neue  Begriffe  in  die  Lehre  von  der  Metamorphose 
ein.  Das  1.  Larvenstadium  der  Hemimetabolen  ist,  da  es  zugleich  das  letzte 
ohne  i-lügelanlagen  ist,  nicht  den  Larven  der  Holometabolen  homolog.  Verf 
nennt  es  »Prosopon«.  Die  (^  der  Cocciden  und  Aleurodiden  mit  beweglicher 
Nymphe  sind  noch  nicht  holo-,  sondern  »neometabol«.  Die  Notwendigkeit 
eines  Ruhestadiums  beruht  darauf,  daß  die  Holometabolen  das  Ei  auf  sehr  _  . 
frühem  Stadium  verlassen.  Ihre  Larven  sind  eigentlich  >embrioni  liberi«,  und  m^ 
zwar  entsprechen  die  verschiedenen  Larvenformen  verschiedenen  Embryonal-*" 
Stadien.  Die  melolonthoide  Form,  die  bereits  bei  triassischen  Insecten  vor- 
kommt, entspricht  dem  >oligopoden«  Embryo,  d.  h.  dem  Stadium  nach  Verlust 
der  Anlagen  für  die  Abdominalbeine.  Die  eruciformen  Larven,  die  zuerst  in 
der  Lias  erscheinen,  schlüpfen  aus  dem  Ei  im  >polypoden«  Stadium,  also  vor 
Rückbildung  der  Abdominalbeine.  Die  cyclopiformen  Larven  parasitischer 
Hymenopteren  verlassen  das  Ei  schon  auf  dem  >protopoden  oligomeren«  Stadium 
mit  Beinstummeln  und  ungegliedertem  Abdomen.  Das  letzte  Larvenstadium 
der  Holometabolen,  in  dem  Nahrungsaufnahme  und  Locomotion  sistiert  werden, 
nennt  Verf.  »Eonympha«.  Es  entspricht  dem  Prosopon  der  Hemimetabolen. 
Neotenie  ist  am  häufigsten  auf  dem  Nymphen-,  am  seltensten  (nur  Coccidae) 
auf  dem  Eonymphenstadium.  Die  erst  im  Eocän  auftretenden  Apterygoten  sind 
sekundär  flügellos  geworden  durch  Progenese  und  Neotenie.  Und  zwar  ent- 
sprechen die  CoUembolen  dem  protopoden,  oligomeren  Embryonalstadium  der 
Holometabolen,  die  Thysanuren  dem  protopoden,  polymeren. 

Über  die  Physiologie  der  Metamorphose  s.  Dewitz(^). 

0.  Schmidt  macht  Experimente  über  Flügelregeneration.  Total  entfernte 
Flügel  werden  bei  PeriplanrJa,  Locustiden  und  Odonaten  nur  dann  regeneriert, 
wenn  der  Operation  mindestens  noch  3  Häutungen  folgen.  Doch  regeneriert 
Äeschna  die  Flügelspitze  noch  im  vorletzten  Larvenstadium,  wenn  die  Ampu- 
tation nicht  zu  nahe  an  der  Basis  erfolgt.  Lyniantria  und  Tenebrio  dagegen 
regenerieren  noch  ganz  gut  Flügel,  die  im  letzten  Larvenstadium  entfernt 
werden.  Die  stärkere  Regenerationskraft  der  Holometabolen  beruht  wohl 
darauf,  daß  bei  ihnen  die  Imaginalscheiben  älterer  Larven  noch  unausgebildete 
> embryonale«  Organanlagen  sind.  Nachprüfung  von  Kammerers  (07  Arthr.  70) 
Angaben  über  Flügelregeneration  bei  Imagines  von  Galliphora  und  Musca  er- 
gab vollkommen  negative  Resultate.  Auch  widerspricht  seine  Schilderung  des 
Regenerationsmodus  durchaus  den  Erfahrungen  bei  anderen  Insecten. 

Weiß  (2)  teilt  Beobachtungen  über  Tropismen  mit.  Das  Ansammeln  der 
Coccinelliden  zu  Überwinterungskolonien  beruht  auf  Chemotropismus  (Eigen- 
geruch der  Species),  Thermotropismus,  positivem  Thigmo-  und  negativem  Photo- 
tropismus. Experimente  mit  Megilla  maculata  zeigen,  daß  Temperaturerniedri- 
gung^  und  Nahrungsmangel  die  tropische  Erregbarkeit  steigern.  Die  Q  der 
Culiciden  sind  nach  Verlassen  der  Winterquartiere  positiv  chemotropisch.  Nach- 
dem sie  Blut  gesogen  haben,  werden  sie  positiv  hydrotropisch  und  legen  ihre 
Eier  auf  die  Wasseroberfläche  ab.  Sterile  9  sind  stark  negativ  hydrotropisch 
und  entfernen  sich  sehr  weit  vom  Wasser. 

Über  den  Geruchsinn  der  Insecten  s.  Weiß  (3). 

Szymanski(*)  erörtert  an  2  Beispielen  die  bei  der  Koloniebildung  von 
Insectenlarven  wirksamen  Reactionen.    Die  stark  negativ  stereotropen  Raupen 


H.  Hexapoaa.    b.  Einzelne  Gruppen.  289 

von  Hyponomeuta  evonymella  arbeiten  bei  der  Herstellung  des  gemeinsamen 
Gewebes  ganz  unabhängig  von  einander.  Die  negativ-geotropen,  positiv-photo- 
und  Stereotropen  Afterraupen  von  Arye  [Hylotoma]  ustulata^  die  in  kleinen 
I  Kolonien  Weidenblätter  bewohnen  und  gemeinsam  bis  zur  Mittelrippe  abnagen, 
!  zeigen  nur  einen  gemeinsamen  Reflex.  Bei  der  leisesten  Erschütterung  der 
Unterlage  richten  alle  Tiere  der  Kolonie  gleichzeitig  ihr  Abdomen  auf. 

Groß  prüft  das  phototactische  Verhalten  von  Dipteren,  Lepido- 
pteren  und  Orthopteren  gegen  monochromatisches  Licht.  Bei 
gleicher  Lichtintensität  wirkt  blau  auf  Calliphora  erythrocephala  ^  Drosophila 
uDipelophila  und  Feltia  subgothica,  sowie  auf  Larven  von  Zeuzera  pyrina  stärker 
ein  als  grün,  rot  und  gelb.  Die  Larven  von  G.  e.  werden  dagegen  von  grün 
am  stärksten  erregt,  dann  folgen  blau,  rot,  gelb.  Die  Stärke  der  Reizwirkung 
einer  Farbe  ist  unabhängig  von  ihrer  Helligkeit  und  für  verschiedene  Species 
und  Altersstadien  verschieden.  Periplaneta  aniericana  ist  positiv  phototactisch 
für  blau,  negativ  für  grün  und  gelb  und  verhält  sich  gegen  rot  indifferent. 

Moffat  teilt  Beobachtungen  über  das  Verhalten  blumenbesuchender 
Insecten  mit.  Apis  mdlifica  unterscheidet  deutlich  verschiedene  Varietäten 
(braune,  gelbe  und  gestreifte)  von  Cheiranthus  cheiri,  Bombris  hortorum  dagegen 
nicht  Stachys  sylvatica  von  S.  palustris.  B.  agrorum  besucht  regelmäßig 
zweierlei  Blumen,  z.  B.  Lathyrus  macrorhizus  und  Ajuga  reptens  oder  Aj.  r.  und 
y  Kubus  idaeus,  »mischt«  also,  abweichend  von  den  anderen  Apiden,  den  Honig. 
Ahnlich  verhält  sich  Maeroglossa  hombylifonnis.  Wahrscheinlich  ist  der  Honig 
von  Aj.   r.  ungemischt  zu  narkotisch. 

Über  Schutz-  und  Trutzfärbungen  bei  Insecten  s.  ProchnOW,  über  Mimikry 
Kaye,  über  die  Umbildung  von  Dorylinengästen  zu  Termitengästen  Wasmann(^). 

Über  fossile  Insecten  s.  Cockerell  ('■^l. 


b.  Einzelne  Grappen. 
Aptera. 

Hierher  Börner(V)- 

Prell(2)  beschreibt  die  Anatomie  der  Proturen.  Der  Darm  besteht  aus  dem 
sehr  dünnen  Vorderdarm,  dem  mit  großzelligem  Epithel  ausgekleideten  Magen, 
dem  kurzen  Dünn-  und  dem  schlanken  Enddarm.  Als  Vasa  Malpighii  fungieren 
6  Paare  großer  Drüsenzellen  am  Hinterdarm.  2  maxillare  und  1  labiale  Kopf- 
drüse. 1  Paar  großer  Wehrdrüsen  mündet  im  8.  Abdominalsegment.  Das 
Rückengefäß  reicht  vom  8.  Abdominalsegment  bis  in  den  Thorax.  8  Rumpf- 
ganglien, deren  letztes  aus  3  verschmolzen  ist.  Augen  fehlen.  Hoden  einfach 
tubulös.  Eiröhren  panoistisch.  Das  jüngste  Stadium  besitzt  nur  9  Abdominal- 
segmente, deren  Zahl  sich  später  auf  12  vermehrt.  Diese  »Anamerie«  ist 
primitiv. 

Über  die  Corpora  allata  der  Aptera  s.  o.  p  284  Nabert. 

Prell (^)  gibt  eine  detaillierte  Beschreibung  des  Skeletes  von  Eosentomon. 
Das  Epicranium  ist  nur  in  Frons  und  Vertex  gegliedert.  Das  Pseudoculum 
ist  eine  rundliche  leicht  gewölbte  Platte,  welche  hinter  der  Mitte  eine  nur 
ganz  dünn  mit  Chitin  überspannte  Öflfnung  trägt.  Das  dreieckige  Labrum  hat 
2  papilläre  Erhebungen  mit  je  einem  feinen  Haar.  Durch  eine  breite  Halsfalte 
ist  ein  Stück  des  Kopfes  als  »Gnathotergum«  abgegliedert,  das  den  Jugularia 
höherer  Insecten  homolog  ist.  Die  Mandibeln  gleichen  denen  von  Tomocerus. 
Die  1.  Maxille  hat  2  Kauladen  und  einen  2-gliederigen  Palpus.  Die  2.  Maxillen 
sind  gänzlich  unverschmolzen  und  mit  einer  Kaulade  und  einem  2-gliederigen  Palpus 

Zool.  Jahresbericht.     19i:{.    IL  Referate.    8.  Arthropoda.  19 


290  li-  Referate.     8.  Arthropoda. 

ausgestattet.  Das  Tentorium  hat  die  Gestalt  eines  X  mit  etwas  verlängertem  Mittel- 
stück. Vom  Hypopharynx  ist  nur  die  »Lingua«  zu  erkennen.  Am  Prothorax  treten 
die  Sclerite  gegenüber  der  Interscleritalhaut  sehr  zurück,  wodurch  eine  große  Be- 
weo'lichkeit  des  Kopfes  ermöglicht  wird.  Meso-  und  Metathorax  bieten  nicht  viel 
Besonderes.  Der  2-gliederige  sehr  lange  Tarsus  des  1.  Beiiipaares  fungiert  als 
Tastorgan  und  trägt  Sinnesorgane,  ein  spateiförmiges  und  4  kolbenförmige  auf 
dem  1.,  ein  lanzettförmiges  auf  dem  2.  Gliede.  Die  Tarsen  der  anderen  Beine 
sind  ungegliedert.  Ein  Endoskelet  ist  nur  in  Meso-  und  Metathorax  vorhanden. 
Von  den  12  Abdominalsegmenten  tragen  die  3  vordersten  2-gliederige  Stylo- 
poda.  Segment  9-11  sind  sehr  klein.  Zwischen  11.  und  12.  liegt  die  Ge- 
schlechtsöffnung. Der  männliche  Geuitalapparat  besteht  aus  dem  Forceps, 
einem  schmalen  ventralen  Chitiubügel,  von  dem  sich  jederseits  ein  stabförmiges 
Apodem  nach  vorn  erstreckt,  und  dem  Penis,  zusammengesetzt  aus  einem  ring- 
förmigen mit  2  kurzen  Borsten  versehenen  Basalstück,  dem  2  eiförmige  Hohl- 
körper aufsitzen,  welche  zwischen  sich  das  lange  stilettförmige  Endstück  her- 
vortreten lassen;  dieses  ist  hohl  und  enthält  den  Ductus  ejaculatorius.  Das 
Basalstück  des  weiblichen  Geuitalapparates  ähnelt  dem  des  männlichen;  das 
Endstück  besteht  aus  2  ohrförmigen  Chitinplatten,  die  hinten  in  schlanke  eine 
Borste  tragende  Spitzen  ausgezogen  sind.  Ventral  sind  sie  median  etwas  aus- 
geschnitten und  lassen  hier  jederseits  einen  schwertförmigen  Innenteil  hervor- 
treten, der  als  Gleitschiene  für  das  Ei  dient.  Basalwärts  gehen  die  Innenstücke 
in  dicke  gefaltete  Chitinhäute  über,  die  sich  in  die  Wände  der  Vagina  fort- 
setzen. Das  Endoskelet  des  Abdomens  ist  außerordentlich  einfach.  Die 
jüngsten  bekannten  Stadien  von  E.  haben  nur  9  Abdominalsegmente.  Die 
definitive  Zahl  wird  erst  vor  der  letzten  Häutung  erreicht.  Eingehende  Ver- 
gleichung  aller  einzelnen  Skeletteile  von  E.  mit  denen  anderer  Insecten  ergibt 
Beziehungen  zu  den  Collembola,  doch  bilden  die  Protura  eine  besondere 
Unterklasse. 

De  Winter  beschreibt  die  Eibildung  von  Podura  aquatica.  In  jungen  Ovarien 
liegen  zwischen  den  Keimzellen  sternförmige  Mesodermzellen,  deren  Ausläufer 
ein  Netz  bilden  und  auch  mit  den  sehr  platten  ebenfalls  mesodermalen  Epithel- 
zellen in  Verbindung  stehen.  Ein  Teil  der  Oogonien  bildet  ein  ovales  Lager 
ruhender  Keimzellen  als  Grundlage  für  spätere  Gelege.  Die  letzten  Vermehrungs- 
teilungen der  Oog.  laufen  sehr  schnell  und  in  allen  Teilen  des  Ovars  gleich- 
zeitig ab.  Die  Mesodermzellen  beladen  sich  mit  Fett,  das  den  Oocyten  zur 
Nahrung  dient.  Von  diesen  entwickeln  sich  aber  nur  die  peripher  gelegenen 
und  daher  besser  ernährten  zu  Eiern,  die  anderen  zu  Nährzellen.  Heran- 
wachsend bewirken  die  Eizellen  Vorwölbungen  der  Ovarialwand,  deren  Zellen 
teils  durch  den  Druck,  teils  durch  Phagocytose  von  Seiten  der  Eizellen  ver- 
schwinden, so  daß  letztere  nur  durch  die  sehr  dünne  Tunica  propria  vom 
Hämocöl  geschieden  sind.  Die  Nährzellen  werden  verflüssigt  und  von  den 
Eizellen  absorbiert,  ebenso  die  mesodermalen  Sternzellen.  Schließlich  enthält 
das  Ovar  außer  dem  Keimlager  nur  Eizellen,  die  jetzt  ihre  Dottermembran 
ausbilden.  Mit  den  Ovarien  der  Pterygoten  hat  das  von  P.  a.  wenig  Ähnlichkeit, 
große  dagegen  mit  dem  von  Lithobius. 

Hierher  Lecaillon(2). 

Karny  stellt  die  Literatur  über  gallicole  Thysanuren  zusammen  und 
schließt  daran  Angaben  über  die  postembryonale  Entwicklung  einiger 
Formen.  Bei  Gynaikothrips  uzeli  hat  schon  das  1.  Larvenstadium  7  Antennen- 
glieder, bei  Leuwenia  gladiatrix  dagegen  nur  5.  Meist  haben  die  T.  4  Larven-, 
1  Pronymphen-  und  2  Nymphenstadien, 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  291 

Pseudoueuroptera  (Ephemeridae,  Odonata,  Plecoptera). 

A.  Morgan  stellt  fest,  daß  die  Hauptadern  der  Flügel  von  rezenten 
und  fossilen  Ephemeriden  denen  der  höheren  Insecten  homolog  sind,  und 
bespricht  ihre  Beziehungen  zum  Tracheensystem. 

Oemoll  stellt  durch  lautes  Sprechen,  Pfeifen,  Singen  und  Jodeln  in  allen 
Tonarten,  sowie  durch  Flintenschüsse  fest,  daß  den  Odonaten  >ein  Gehörsinn 
nicht  zukommt«.  Von  den  Augen  kommen  für  den  Nahrungserwerb  nur  die 
dorsalen  Partien  in  Betracht.  Erregung  der  übrigen  Bezirke  führt  nur  zu 
Fluchtretiexen.  Verf.  macht  ferner  Angaben  über  Ergreifen,  Festhalten  und 
Zerkleinern  der  Beute. 

Über  die  Seitenaugen  der  Odonaten  s.  o.  p  285  Karl  Zimmermann,  über  ihr 
Gehirn  oben  p  283  IVIonti(i). 

WeSGnberg-Lund(^)  erörtert  in  der  Einleitung  seiner  Arbeit  über  Paarung 
und  Eiablage  der  Odonaten  die  zahlreichen  Anpassungen  an  das  fast  aus- 
schließliche Leben  in  der  Luft  und  schildert  dann  zunächst  die  einzelnen 
Etappen  des  Paarungsaktes.  Die  Füllung  der  Spermathek  vollzieht  sich  erst 
nach  dem  Ergreifen  des  Q.  Letzteres  geschieht  nur  bei  den  Zygopteriden  und 
vielleicht  auch  bei  den  Gomphiden  am  Prothorax,  sonst  immer  am  Kopf.  Das 
Q^  von  Isehnura  kittet  sich  mit  einem  Secret  am  Thorax  des  Q  fest.  Die 
Libellulinae  legen  ihre  Eier  vereinzelt  ins  Wasser  oder  auf  feuchte  Erde,  Algen- 
massen u.  dergl.  ab.  Bei  Sympetruni  hält  das  q^  das  eierlegende  Q  am  Halse 
fest.  Die  Cordulinae  legen  die  Eier  in  Klumpen  an  Wasserpflanzen  oder  ins 
Wasser.  Gordulegaster  bohrt  sie  in  die  Erde  ein.  Die  Äschninen  bevorzugen 
alte  Zweige,  Baumstümpfe,  vermoderndes  Holz,  Torfwände  usw.,  um  ihre  Eier 
hineinzubohren.  Die  Lestinen  legen  die  Eier  in  verholzte  Pflanzenteile,  oft 
Gallen  hervorrufend.  Die  Agrioniden  sitzen  bei  der  Eiablage  über  dem  Wasser 
und  stecken  das  Abdomen  auf  die  Unterseite  untergetauchter  Blätter,  an  die 
sie  die  Eier  anheften. 

Walker  beschreibt  die  Copulationsstelluug  bei  Agria  moesta  ziemlich  über- 
einstimmend mit  Williamson.  Die  männlichen  Genitalanhänge  werden  vom  ^ 
so  fest  gehalten,  daß  das  (^  sich  gegen  den  Willen  des  Q  nicht  befreien 
kann.  Die  gegenseitige  Anpassung  der  männlichen  und  weiblichen  Organe  ist 
so  groß,  daß  Copulation  mit  anderen,  auch  nah  verwandten  Species  unmög- 
lich ist. 

Über  die  Begattung  der  Odonata  s.  auch  Roberts. 

Wallengren  schließt  aus  dem  Verhalten  enthirnter  Larven  von  Aeschna  sp., 
daß  die  Cerebralganglien  für  die  Atemtätigkeit  keine  wahrnehmbare  Be- 
deutung haben  (gegen  Matula  11  Arthr.  48),  daß  in  den  ersten  Thoracal- 
ganglien  dagegen  ein  Zentrum  vorhanden  ist,  das  die  Anpassung  der  Atmung 
an  die  Sauerstoffspannung  des  respiratorischen  Mediums  bewirkt. 

Über  Umfärbung  und  Variabilität  bei  Odonata  s.  Schirmer,  über  die  Corpora 
allata  der  Plecoptera  oben  p  284  Nabert. 

Neuroptera. 

Pongräcz  behandelt  Morphologie  und  Systematik  der  ungarischen 
Chrysopideu.  Die  kurzen,  breiten  Mandibeln  der  phytophagen  Imagines 
dienen  als  Zangen  zum  Ergreifen  der  Nahrung.  Diese  wird  von  den  Loben 
der  Maxillen  durchgesiebt  und  dann  zur  Mundöfl'nung  befördert.  Die  Schiebe- 
füße und  Haftscheiben  der  Larven  sind  adaptive  Organe.  Die  Chitinborsten 
und    Angelhaare    sind    dagegen    den   Kiemenanhängen    der   Trichopterenlarven 

19* 


292  11-  Referate.     8.  Arthropoda. 

homolo"-  und  von  wasserlebenden  Ahnen  der  C.  ererbt.  Jetzt  dienen  sie  der 
Larve  zum  Dranhängen  der  Häute  ausgesogener  Insecten,  »wodurch  sie,  sich 
unsichtbar  machend,  auf  leichte  Art  in  die  Nähe  der  Blattläuse  gelangt  (Func- 
tionswechsel)«.  Die  C.  sind  einerseits  mit  Osmyliden,  andererseits  mit  Hemero- 
biiden  verwandt.  Die  Genitalanhänge  der  C.  sind  in  Rückbildung  begriffen; 
am  kompliziertesten  sind  sie  bei  Notochrysa  und  der  PaZ/ic?a-Gruppe,  diese  sind 
als  ältere  Repräsentanten  der  Familie  zu  betrachten. 

Über  die  Spermatogenese  von  Panorpa  s.  MercierC^),  über  die  Physiologie 
des  Darmes  von  Myrmeleon  oben  p  286  A.  Steudel. 

Strepsiptera. 

Rösch  studierte  die  postembryonale  Entwicklung  von  Xenos  rossi.  Die 
Extremitätenanlage  beginnt  als  Hypodermisverdickung,  die  sich  aushöhlt  und 
von  außen  durch  eine  Ringfurche,  den  Peripodabaum,  abgegrenzt  wird.  Ihr 
Mesoderm  wird  von  früh  auftretenden  Wanderzellen  gebildet.  Die  mesothoracale 
Anlage  ist  der  metathoracalen  vollständig  homolog,  der  Schwinger  also  ein  um- 
gewandelter Flügel,  Das  Auge  geht  aus  einer  lateralen  Hypodermisverdickung 
hervor.  In  den  einzelnen  Ommen  bildet  sich  zuerst  die  einschichtige  Retina 
und  über  ihr  aus  undifferenzierten  Hypodermiszellen  die  Corneagenschicht.  Die 
Sehzellen  erzeugen  Stiftchensäume,  die  corneagenen  die  von  Pigmentzellen  um- 
gebene bikonvexe  Linse.  Pigment  findet  sich  auch  in  den  Sehzellen.  Das  aus 
2  Hälften  bestehende  Oberschlundganglion  junger  Larvenstadien  sendet  lateral- 
wärts  je  eine  Nervenfaser  (die  späteren  Sehnerven)  mit  einer  proximalen  (spätere 
Ganglienzellenschichten  mit  Markmassen  und  Kreuzungen)  und  einer  distalen 
(spätere  subretinale  Nervenbündelschicht)  Anschwellung.  Ihr  liegt  caudalwärts 
das  Larveuauge  auf,  das  aus  der  Hypodermis  im  frühesten  Larvenstadium  aus- 
wandert. Die  Darmwandung  besteht  anfangs  nur  aus  einer  Schicht  großer 
Drüsenzellen,  zwischen  denen  peripherwärts  kleine  indifferente  Zellen  liegen, 
die  imaginalen  Epithelmutterzellen.  Diese  wandeln  sich  aber  nicht  zu  func- 
tionsfähigem  Drüsenepithel  um,  sondern  werden  im  Thorax  später  ganz  auf- 
gelöst und  degenerieren  auch  im  Abdomen.  Über  die  phylogenetische  Stellung 
der  Strepsipteren  gibt  ihre  postembryonale  Entwicklung  keinen  Aufschluß.  — 
Hierher  auch  R.  Hoff  mann. 

Orthoptera  (incl.  Embidae  und  Dermaptera). 

Hierher  Meunier  und  Tümpel. 

Kühnle  untersuchte  Gehirn,  Kopfnerven  und  Kopfdrüsen  von  Forß- 
Gula  auricularia  und  einigen  anderen  Insecten.  Die  paarigen  großen  »Seiten- 
kopfdrüsen« von  F.  a.  bestehen  aus  mehreren  großen  Säcken,  die  durch  einen 
gemeinsamen  Ausführgang  nahe  der  Ansatzstelle  der  Mandibel  münden.  Pha- 
ryngeal-, Labial-,  Occipital-  und  Oberlippendrüse  sind  Pakete  einzelliger  Drüsen, , 
die  ihre  eigenen  sehr  feinen  Ausführgänge  haben.  Das  Oberschlundganglion 
von  F.  a.  liegt  unmittelbar  unter  der  Stirndecke.  Das  Unterschlundganglion 
ist  ihm  sehr  genähert,  die  Schlundconnective  sind  daher  kurz  und  dick  und 
soweit  zurückgebogen,  daß  das  Protocerebrum  den  hintersten  Hirnteil  darstellt. 
Dieses  gleicht  in  seinem  Bau  sehr  dem  der  Acridier  nach  Viallanes  (88  Arthr. 
14).  Im  Zentralkörper  ist  jedoch  die  Fächerung  nur  angedeutet.  Faserbündel 
entsendet  er  zu  den  Protocerebralloben,  zu  den  medianen  Enden  der  Stiele,  zu 
den  pilzhutförmigen  Körpern  und  zu  den  Riechlappen.  Die  ansehnlichen  Proto- 
cerebralloben verschmelzen    in  der  Medianebene   über   und   unter    dem  Zentral- 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  293 

körper.    Außen  tragen  sie  ah  Fortsätze  die  Sehlappen,  auf  der  unteren  Hinter- 
seite   die   pilzhutförmigen   Körper,    von    deren   Stielen    sie    durchbohrt    werden. 
Faserverbindungen    haben    sie    zu    den    pilzhutförmigen  Körpern,    der    *  inneren 
Sehmasse*,    den  Lobi  olfactorii,    zum  Zentralkörper.     Die   »Hirnbrücke«    (pont 
des  lobes  protocöröbraux  Viallanes)  ist  wohlausgebildet  (obwohl  Ocellen  fehlen) 
und    besteht    aus    drei    schlanken    hochgeschwungenen    Bögen.     Pilzhutförmige 
Körper  sind  jederseits  2  vorhanden  (gegen  Flögel),   »ein  oberer  Sammelpilz,  der 
aus  3  Teilpilzen   besteht   und  1  unterer  einfacher  Pilz«.     Jener   hat  2,    dieser 
1  Stiel.     Faserverbindungen  haben  die  Pilze    mit  Zentralkörper,    Protocerebral- 
lappen  und  Lobi  olfactorii.     Die  Lobi  optici    entspringen    ziemlich  tief  an  den 
Seiten  der  Protocerebralloben  und  ziehen  lateralwärts  und  etwas  abwärts.    Von 
den   Bündeln    der    subretinalen  Schicht   entspricht  jedes    einem    der   etwa   200 
Ommatidien.     Die  äußere  Faserkreuzung    erscheint  als   »eine  Art    schwach  ge- 
wundener Schraubenfläche«.    Die  mittlere  Kreuzung  besteht  aus  direkten  Bahnen 
zwischen    mittlerer   Fasermasse    und    Protocerebralloben    und    solchen    zu    der 
inneren  Fasermasse,    die  ohne  innere  Kreuzung    direkt   durch    eine  breite  Ver- 
schmelzung  mit  den  Protocerebralloben    in  Verbindung  steht.     Das  voluminöse 
Deuterocerebrum  ist  gegen  das  Protocerebrum  sehr  scharf  abgegrenzt.    Die  Lobi 
olfactorii  sind  weniger  stark  entwickelt  als  die   »parosmetische  Masse«   (=  Dor- 
salmasse Viallanes),    von  der  sie  lateral    durch   eine  deutliche  Neurilemm  ähn- 
liche Lamelle    getrennt   sind.     Median   stehen    beide  Teile    dagegen   in    inniger 
Verbindung,  und  die  parosmetische  Masse  hat  hier  sogar  die  Struktur  der  Lobi 
olfactorii.     Aus    letzteren    entspringen  je    2    dicke    sensorische  Nerven    für  die 
Antennen,  deren  viel  schwächere  motorische  Nerven  dagegen  aus  der  parosme- 
tischen  Masse  kommen,  in  der  auch  der  paarige  Sympathicus  entspringt.     Das 
kleine  Tritocerebrum  ist  »in  eine  Bucht  des  Deut,  neben  dem  Schlundrohr  ein- 
gelassen«,  zieht    sich    an    den    Schlundconnectiven,    welche    Fasern    aus    allen 
3  Hirnsomiten  erhalten,  abwärts  und  bildet  unter  dem  Schlund  2  Tritocerebral- 
commissuren.     Das  Trit.  entspricht  dem  Ganglion  der  2.  Antenne   der  Crusta- 
ceen.     Unmittelbar   neben    dem  Connectiv   zum    Frontalganglion    entspringt    der 
Labialnerv.     Von    der    dünneren    Tritocerebralcommissur   geht   ein    kurzer   und 
sehr    feiner  Nerv    zum    unteren    Dilatator    des  Schlundes.     Von    den    Schlund- 
connectiven entspringen  2  kleine  sensorische  Schlundnerven,  die  aber  vielleicht 
schon  dem  Unterschlundganglion    angehören.     Die  ziemlich    langen    und  dicken 
Schhindconnective    münden  von   oben   in  das  Unterschlundganglion   unmittelbar 
über  dem  Austritt  der  Mandibularnerven.    Diese  geben  je  1  Ast  an  den  Man- 
dibelmuskel,    2  in  den  Kiefer   selbst   und    1    sehr    feinen    an  die  Schlundwand 
ab.     Die    sehr    dicken  Nerven    der    1.  Maxille  entspringen   in    mittlerer  Länge 
und  Tiefe  des  Unt.  aus  einem  mächtigen  Ganglion   und  teilen  sich  in  2  Äste. 
Die  ebenfalls  sehr  kräftigen  Labialnerven  treten  aus  dem  tiefsten  Punkt  ziem- 
lich weit  hinten   aus  dem  Unt.  aus  und  geben    sehr  früh    einen    dünnen  Zweig 
ab.     Sie  werden  je   von  einem  dünnen  Nerven  begleitet  (Tasternerv?).     Neben 
den   Nerven    der    1.  Maxillen    entspringen    die  Unterkiefermuskelnerven.     Ganz 
hinten  und  hoch  oben  entspringen  die  Speicheldrüsennerven.    Die  von   den  zum 
1.  Thoracalganglion    ziehenden    Connectiven    ausgehenden    Brustconnectivnerven 
gehören   wahrscheinlich   auch   noch   zum   Bereich   des    Unt.     Zwischen    Mandi- 
bular-   und  1.  Maxillarnerven    entspringen    die    hinteren,    zwischen    den    eintre- 
tenden Schlundconnectiven    die  vorderen  Mundhöhlennerven,   etwas    über  ihnen 
die  Connectivmundhöhlennerven,    die  aber  vielleicht  noch  dem  Trit.  angehören. 
Das  auffällig  langgezogene  durchaus  einheitliche  Ganglion  frontale   ist  mit  dem 
Trit.  durch  Connective  verbunden,    die  unmittelbar   neben   dem  Oberlippennerv 
aus    diesem    entspringen   und    dorsalwärts  je    1    Ast  abgeben.     Das  G.  f.  ent- 


294  n.  Referate.     8.  Arthropoda. 

sendet  1  Paar  sehr  feiner  Nerven  an  die  medianen,  1  unpaaren  an  die  vor- 
deren Schlundmiiskeln  und  nach  hinten  den  kräftigen  N.  recurrens.  Dieser  geht 
unter  dem  Gehirn  durch,  schwillt  zum  »Hinterhirnknoten«  an  und  läuft  dann 
in  2  Äste  aus.  Die  sehr  feinen  paarigen  Sympathici  (Ursprung  s.  o.)  verlaufen 
dorsal  vom  Schlund  und  verschmelzen  im  Hinterhirnknoten  mit  dem  N.  r.  — 
Im    Gehirn    von     Tomocerus    flavescens    besteht    die  Zellhülle    meist    nur    aus 

2  Schichten  und  fehlt  zum  Teil  ganz.  Die  Fasermassen  der  Pilzhüte  und  Stiele 
fehlen.  Die  auffallend  weit  nach  hinten  gelegenen  L.  op.  zeigen  Andeutung 
von  Zweiteilung  (Ähnlichkeit  mit  Julus\).  Der  große  Zentralkörper  steht  in 
inni"-er  Beziehung  zu  den  Protocerebralloben.  Hirnbrücke  einfach.  L.  ol.  sehr 
groß.  Eutermes  peruanius  hat  2  Paar  Kopfdrüsen,  deren  eines  vielleicht  der 
IMnterhanptdrüse  von  F.  a.  homolog  ist.  Im  Gehirn  sind  die  Pilze  sehr  mächtig 
und  ihre  Stiele  haben  3  Wurzeln.  L.  op.  rudimentär,  L.  ol.  verhältnismäßig 
klein.  Von  den  2  Kopfdrüsen  von  Dixippus  morosus  ist  eine  der  Hinterhaupt - 
drüse    von  F.  a.  homolog.     Pilze  halbkugelig    wie   bei   GryUotalpa.     Stiele   mit 

3  Wurzeln.     Unter  dem  Zentralkörper  zahlreiche  Glomeruli. 

Über  das  Gehirn  der  Orthoptera  s.  auch  oben  p  283  IVIonti(*),  über  die 
Corpora  allata  oben  p  284  Nabert,  über  die  Seitenaugen  oben  p  285  Karl 
Zimmermann. 

Regen (2)  stellt  fest,  daß  der  Antennen  beraubte  rf  von  Thamnoirizon  ap- 
terus  beim  Zirpen  dieselben  alternierenden  Perioden  einhalten,  wie  normale 
und  schließt  daraus,  daß  der  Gehörsinn  seinen  Sitz  »anderswo  als  in  den 
Fühlern  haben«   muß. 

Über  das  Zirpen  von  Gryllus  s.  Regen  (S 3),  über  Phototaxis  oben  p  289 
Groß. 

Über  den  Proventriculus  der  Orthoptera  s.  oben  p  285  Ramme (^j,  über  die 
Physiologie  des  Darmes  oben  p  286  A.  Steudel. 

Bordas('*)  beschreibt  die  Vasa  Malpighii  der  Gryllidae.  Bei  Grülacris 
münden  die  80-100  Gefäße  entweder  in  2  kleine  Ausstülpungen  des  Enddarmes 
oder  in  1  einzige.  Gryllus  hat  100-130  Gefäße,  die  in  eine  große  zylin- 
drische, schwach  gebogene  Harnblase  münden,  von  deren  Mitte  der  Ureter 
entspringt.  Dieser  mündet  mit  einer  kleinen  Anschwellung  in  den  Enddarm. 
Bei  GryUotalpa  münden  die  110-120  Gefäße  in  eine  flaschenförmige  Harnblase, 
deren  Hals  sich  in  den  Ureter  fortsetzt.  Brachytrupes  hat  eine  cylindrische  Harn- 
blase mit  2  engeu  Verlängerungen  an  den  Enden.  Der  Ureter  entspringt  aus 
der  Mitte  des  Cylinders,  wie  bei  Gryllus.  Bei  allen  Genera  haben  die  Zellen 
der  Gefäße  und  der  Harnblase  auf  der  Innentläche  eine   >bordure  cilie'e«. 

Hierher  auch   Bordas(3). 

Ein  von  Ramme(')  beschriebener  Hermaphrodit  von  Thamnoirizon  fallax 
hatte  normale  Elytren  mit  Schrilleiste  und  am  Abdomen  links  einen  unvoll- 
kommenen Ovipositor  und  einen  weiblichen  Cercus,  rechts  die  männliche  Genital- 
öffnung, eine  halbe  männliche  Subgenitalöffnung  mit  dem  Copulationsorgan,  einen 
Stylus  und  einen  männlichen  Cercus.  Von  inneren  Genitalorganeu  fanden  sich 
Hoden,  Vasa  deferentia  und  männliche  accesorische  Drüsen,  außerdem  aber 
zahlreiche  Eiröhren,  die  aber  keine  Verbindung  mit  dem  Ovipositor  hatten. 
Der  Hermaphrodit  fungierte  jedenfalls  als  (^f  • 

Szabo  fand  das  wahre  (^  von  Myrmecophila  acervorwn  (das  von  Csiki  be- 
beschriebene ist  eine  »mittlere  weibliche  Form«  im  Sinne  Wasmanns)  in  Nestern 
von  For^nica  rufa,  Camponotu-s  vagus,  Myrmica  laevinodis.  Bei  Budapest 
fanden  sich  rf  und  O  in  gleicher  Anzahl,  bei  Rima-Szombat  dagegen  nur  $, 
die  sich  hier  wahrscheinlich  parthenogeuetisch  fortpflanzen. 

F.   Brauns    untersuchte    die    Nährzellenbildung    im    Ovar    von   Forficula 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  295 

auricularia.  Die  Vermehrungsteilungen  der  Oogonien  finden  schon  »während 
des  frühen  embryonalen  Lebens  innerhalb  der  Eihüllenc  statt.  Larvale  Ovarien 
enthalten  nur  Oocyten  mit  nicht  mehr  als  13  Chromosomen.  In  jeder  der 
25  Eiröhren  tritt  nur  eine  Oocyte  in  die  »DifFerentialmitose«  ein,  die  eine  Ei- 
und  eine  Nährzelle  liefert.  Beide  haben  zunächst  denselben  Chromatingehalt. 
In  der  Eizelle  geben  die  Chromosomen  ihr  »Trophochromatin«  ab,  das  sich 
an  der  Kernmembran  sammelt  und  durch  vorübergehende  Auflösung  dieser  ins 
Plasma  gelangt.  In  der  Nährzelle  werden  die  Chromosomen  allmählich  ganz 
gelöst.  »Da  aber  die  Verteilung  der  chromatischen  Substanz  im  Kern  lediglich 
den  Gerüstfäden  entlang  erfolgt,  so  entsteht  ein  Fadenstadium.«  Der  Faden 
zerfällt  dann  in  Körner,  die  sich  durch  »Zweiteilung,  bzw.  multiplen  Zerfall« 
vermehren  und  dann  »Dyaden,  Tetraden  und  Polyaden«  bilden.  Später  gibt  der 
Kern  »beständig  Substanz  an  das  Plasma  ab«,  indem  »oberflächlich  gelagerte 
Chromatiukörner  des  Kernes  sich  im  Kernsaft  unter  chemischen  Veränderungen 
lösen  und  dadurch  die  Kernoberfläche  in  plasmatische  Substanz  umwandeln«. 
Das  so  gebildete  chromatinreiche  Plasma  wird  der  Eizelle  zugeführt.  Gegen 
Schluß  der  Tätigkeit  der  Nährzelle  entstehen  in  ihr  auch  Dotterkörner,  die 
ebenfalls  ins  Ei  gelangen.  Das  Follikelepithel  nimmt  au  der  Ernährung  des 
Eies  nicht  teil. 

Gerhardt(2)  gibt  eine  detaillierte  Beschreibung  der  Copulation  und  der 
Spermatophoren  von  Grylliden  und  Locustiden.  Liogrylhis  campestris 
lebt  »monogamisch«  und  copuliert  täglich  2-4  mal.  Bei  allen  G.  überträgt  das 
rf  mit  Hilfe  des  Titillators  die  bei  den  meisten  Species  bereits  vorher  fertig- 
gestellte Spermatophore  in  die  Vulva  des  über  ihm  sitzenden  ^ .  Die  Spermato- 
phore  besteht  aus  einer  das  Sperma  enthaltenden  Ampulle,  aus  der  dieses 
durch  ein  fadenförmiges  dünnes  Rohr  in  das  Receptaculum  des  Q  geleitet  wird. 
Die  wahrscheinlich  erst  während  der  Copulation  gebildete  Spermatophore  von 
Oryllotalpa  ist  ganz  von  einer  einheitlichen  glatten  Haut  überzogen,  au  der 
im  Inneren  die  kugelige  Ampulle  durch  ein  System  radiärer  Fasern  befestigt 
ist.  Der  gewundene  Spermagang  hat  eine  »mageuförmige«  Erweiterung  und 
mündet  auf  einer  von  2  quergestellten  Lamellen  (Befestigungsapparat)  um- 
gebenen Papille.  Vor-  und  Nachspiel  ist  bei  den  Species  verschieden.  Bei  Lio- 
gryUus  und  Grtjllas  frißt  das  Q  gewöhnlich  die  entleerte  Spermatophore.  Auch 
bei  den  Locustiden  sitzt  das  copulierende  Q  auf  dem  q^.  Die  Spermato- 
phore, die  bei  Diestrmnmena  ohne,  bei  Leptophyes,  Phaneroptera  und  den 
Decticideu  mit  Penisimmission  in  die  Vulva  tibertragen  wird,  hat  eine  paarige 
(Ausnahme  D.)  Ampulle  und  einen  Stiel  mit  2  getrennten  Ausführgängen.  Um- 
hüllt ist  sie  von  einer  bald  schleimigen,  bald  harten  Schutz-  oder  »Freßsub- 
stanz«,  die  vom  Q  gefressen  wird  (Ausnahmen  Phaneroptera  falcata  und 
EpiJiippigcra  vitrum).  Alle  geflügelten  G.  und  L.  mit  Ausnahme  von  Meconema 
zirpen.  Die  Schleimhülle  der  Spermatophoren  von  G.  und  L.  ist  kein  Sper- 
matophragma  (gegen  Cholodkovsky). 

Boldyrev  beschreibt  sehr  detailliert  die  Begattung  und  die  Spermatophore 
von  Gryllotalpa  gryllotalpa.  Der  Stimmapparat  (Zähnchen  an  der  Vena  axil- 
laris der  Tegmina)  ist  bei  beiden  Geschlechtern  vorhanden,  bei  den  2?  die 
nur  beim  Erschrecken  Töne  produzieren,  aber  schwach  entwickelt.  Copulations- 
stelluug  wie  bei  Gryllus.  Begattungen  tagelang  sehr  zahlreich.  Die  Spermato- 
phore besteht  aus  einem  birnförmigen  Flakon  mit  zweischichtiger  Wand.  Der 
Samenkanal  durchbricht  die  Flakonwand  und  verläuft  außen  als  dünner  zu- 
gespitzter Faden.  An  der  Stelle,  wo  er  die  Flakonwand  verläßt,  trägt  die 
Spermatophore  2  zur  Fixierung  an  der  Geschlechtsöflfnung  der  Q.  dienende 
»Anker«,  niedrige  auseinander  weichende  Leisten.     Der  Übergang  des  Spermas 


296  n.  Referate.     8.  Arthropoda, 


1 


aus  der  Spermatophore  ins  Receptaculum  geschieht  wahrscheinlich  durch  DiflFn- 
sion  »d.  h.  durch  gegenseitiges  Eindringen  der  Flüssigkeiten  der  weiblichen 
Genitalgänge  und  der  Spermatophore«.  Nach  der  Begattung  wird  die  Spermato- 
phore vom   Q   gefressen. 

Cholodkovsky(^)  benennt  die  Spermatophoren  der  Locustiden  in  »Sper- 
matodosen«  um,  weil  sie  nicht  vom  (^  gebildete  Spermaüberträger  sind,  sondern 
im  Receptaculum  seminis  entstehen  und  der  »Dosierung«  des  Spermas  dienen, 
indem  bei  der  Eiablage  »eine  Spermatodose  sich  mit  ihrer  Spitze  in  den  Aus- 
führgang der  Samentasche  hineinstreckt  und  ihren  Inhalt  auf  die  durch  die 
Vagina  hinabgleitenden  Eier  entleert«.  Der  große  schleimige  Klumpen,  der  bei 
der  Begattung  an  die  Legeröhre  des  ^  angehängt  wird,  dient  wohl  zur 
temporären  Verstopfung  der  weiblichen  Geschlechtsöffnung,  »damit  der  Samen 
nicht  herausfließt,  ehe  er  die  Samentasche  erreicht  hat«.  Verf.  nennt  ihn 
Spermatophragma,  und  Spermatodesmen  endlich  die  »federartigen  Samen- 
btindel«. 

F.  Hartmann  (1)  konstatiert  hei  Schistocerca  americana  und  alutacea,  daß  die  ^  Fl< 
Chromosomen  der  Spermatocyten  bei  jungen  Larven  kleiner  sind  als  bei 
der  Imago.     Infolge  von  ungleichem  Wachstum  und  ungleichmäßigen  Teilungen 
variiert   die   Größe   der   Chr.    in   Nymphen    und   Imagos.     und    darauf    beruht 
vielleicht  die  Variation  des  ganzen  Somas. 

F.  Hartmann  (2)  findet  in  den  Hoden  von  Schistocerca  sp.  und  Melanoplus  spi'j 
Riesenspermatogonien   und   -spermatocyten  mit  abnorm  hohen  Chromo- 
somenzahlen.    Sie  teilen  sich  regulär  und  liefern  Riesenspermien,   die,   wenn  es 
ihnen  gelingt  ein  Ei  zu  befruchten,  vielleicht  Monstrositäten  bewirken. 

Nach  C.  IVIeek(2)  ist  die  Spindellänge  der  Reifungsmitosen  bei  Forß- 
cula  aurieularia  konstant,  und  in  den  verschiedenen  Keimzellgenerationen  direkt 
proportional  der  Länge  der  Radien  der  Zellen. 

Carothers  untersuchte  die  Spermatogenese  der  Ödipodinen.  Von  den 
6  kleinen  Chromosomen  in  den  Sperraatogonieu  von  Brachystola  magern  ist 
1  größer  als  die  anderen  5,  was  Sutton  (Ol  Arthr.  54)  entgangen  war.  Die 
Spermatogonien  von  Arphia  simplex  enthalten  19  große  und  4  kleine  Chromo- 
somen, von  denen  1  kleiner  ist  als  die  anderen.  Die  von  Pinney  (09  Arthr.  70) 
für  Phrynotettix  beschriebenen  »polar  granules«  finden  sich  auch  in  den 
Spermatog.  von  A.  s.\  sie  enthalten  Chromatin.  Eins  von  ihnen  ist  doppelt 
und  steht  in  Beziehung  zum  accesorischeu  Chromosom.  In  den  Spermatocyten 
von  B.  w.  erscheint  das  accessorische  Chromosom  verbunden  mit  einer  in- 
äqualeu  Tetrade,  deren  größere  Dyade  zweiteilig  ist.  In  der  1.  Reifungs- 
teilung werden  die  11  äqualen  Tetraden  längs  geteilt.  Das  accessorische 
Chromosom  geht  ungeteilt  an  einen  Pol.  Und  an  denselben  gelangt  in  etwa 
50^  der  Fälle  die  kleine,  in  hO%  die  große  Dyade  der  inäqualen  Tetrade. 
Ahnlich  verläuft  die  1.  Reifungsteilung  bei  Ä.  s.  und  Disosteira  Carolina.  In 
der  2.  werden  die  Autosome  quer,  das  accessorische  Chromosom  und  die 
Dyaden  der  inäqaalen  Tetrade  längs  geteilt.  So  entstehen  4  Sorten  von 
Spermatiden.  Verf.  nimmt  an,  daß  in  den  Eiern  dieselben  Chromatinverhält- 
nisse  herrschen  wie  in  den  Spermien,  und  daß  selective  Befruchtung  stattfindet. 
Wahrscheinlich  enthält  die  große  Dyade  der  inäqualen  Tetrade  »characters  of 
the  male  line«,  die  kleine  solche  der  »female  line«.  Zum  Schluß  zeigt  Verf., 
daß  ihre  Befunde  im  Einklang  stehen  mit  den  Mendelschen  Regeln,  die  sie  für 
die  einzigen  gültigen  Vererbungsgesetze  erklärt. 

Schellenberg  schildert  das  Verhalten  des  accessorischen  Chromosoms 
von  Diestrammena  marmorata.  Es  ist  bivalent,  und  in  jungen  Spermatogonien 
sind  seine  Komponenten  häufig  getrennt.     In  der  Telophase  der  Vermehrungs- 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  297 

teilungen  gibt  es  fast  all  sein  Chromatin  ab.  In  der  Kernruhe  bildet  es  eine 
»kräftige  Chromatinschleife«  und  behält  diese  Form  in  der  Mitose  bei,  während 
die  Autosome  dann  stabförmig  sind.  In  jungen  Spermatocyten  bleibt  das  a.  C. 
während  der  Kernruhe  als  kontrahierter,  zweischeukeliger  Körper  erhalten.  Im 
Bukettstadium  streckt  es  sich,  »stößt  einen  oder  mehrere  Nucleolen  aus«  und 
kontrahiert  sich  dann  wieder.  In  der  1.  Reifungsteilung  geht  es  ungeteilt  in 
eine  Hälfte  der  Spermatocyten  über.  Diese  enthalten  teils  28,  teils  29  Chro- 
mosomen. Das  a.  C.  ist  »ein  Träger  des  Idiochromatins,  der  in  der  Spermato- 
cyte  während  der  Bildung  der  Autosomen  noch  außerdem  trophische  Functionen 
übernommen  hat«.  Es  ist  qualitativ  wie  quantitativ  bivalent.  »Sein  Aufbau 
läßt  sich  zwar  mit  der  Beziehung  zum  Geschlecht  in  Einklang  bringen,  liefert 
Jedoch  nach  dem  Stand  unserer  heutigen  Kenntnis  keine  wesentliche  Stütze  für 
diese  Theorie.« 

Über  das  Monosom  in  der  Spermatogenese    der  Orthopteren  s.   auch  Veseiy. 

De  Meijere  weist  durch  Untersuchung  javanischer  Mantiden  nach,  daß  die 
Fäden,  an  denen  bei  manchen  Species  die  Larven  nach  dem  Ausschlüpfen 
aus  dem  Eierkokon  herabhängen,  Verlängerungen  der  Cerci  der  1.  Larvenhaut 
sind,  die  sehr  bald  abgeworfen  wird.  Wo  die  Fäden  fehlen,  wird  die 
1.  Larvenhaut  schon  während  des  Ausschlüpfens  abgeworfen.  Daher  werden 
die  Fäden  nicht  außerhalb  des  Kokons  sichtbar. 

C.  Turner(')  beobachtete  die  Lernfähigkeit  von  Periplancta  orientalis^  die 
er  auf  einem  labyrinthförraig  gebogenen  Kupferstreifen  laufen  ließ.  Die  Ver- 
suche bestätigten  die  Theorie  von  Versuch  und  Irrtum,  zeigten  aber  auch,  daß 
die  P.  o.  in  hohem  Maße  durch  Sinnesreize  geleitet  werden.  Oft  machen  ihre 
Bewegungen  den  Eindruck  von  durch  Willeusimpulsen  hervorgerufenen.  Ihre 
^toilet-making  activities«  ähneln  sehr  denen  der  Katzen.  Das  Verhalten  der 
F.  0.   war  deutlich  individuell  verschieden. 

Über  die  Catalepsis  der  Phasmiden  s.  Pieron(^)  und  P.  Schmidt  (V'^jj  über 
Umfärbung  von  Dixippus  Zacharias("'!,  über  Regeneration  der  Flügel  von 
Periplaneta  oben  p  288  0.  Schmidt. 

F.  Silvestri  beschreibt  Zorotijpus  n.,  für  den  er  die  neue  Ordnung  Zoraptera 
errichtet.  Das  zarte  Exoskelet  trägt  Borsten.  Kopf  etwas  hypognath  mit 
2  pigmentierten  Augendecken.  Fühler  9-gliederig,  fadenförmig.  Maudibeln 
groß,  stark,  mit  mindestens  3  Zähnen.  Die  äußere  Kaulade  der  gegliederten 
1.  Maxille  endet  mit  2  Zähnen,  die  innere  mit  einem  Borstenbüschel.  Maxillar- 
palpus  5-gliederig.  2.  Maxille  bis  zur  Basis  getrennt,  jede  mit  2  spitzen  Kau- 
laden. Labialpalpus  3-gliederig.  Thorax  flügellos.  Tarsen  3-gliederig.  Das 
aus  11  Segmenten  bestehende  Abdomen  trägt  kurze  1-gliederige  Cerci.  Bauch- 
mark des  Abdomens  auf  2  Massen  konzentriert,  von  denen  eine  im  Meta- 
thorax,  die  andere  im  1.  und  2.  Abdominalsegment  liegt.  Der  lange  Vorder- 
darm reicht  bis  ins  5.  Abdomiualsegment.  Vasa  Malpighii  wahrscheinlich  6. 
Herz  gut  entwickelt.  2  thoracale  und  8  abdominale  Stigmen.  Z.  lebt  von 
pflanzlichem  Detritus.  Systematische  Stellung  zwischen  Blattoidea  und  Iso- 
ptera. 

Imms(^)  schildert  Lebensweise  und  postembryonale  Entwicklung 
von  Embia  major  n.  aus  dem  Himalaya.  Die  aus  einem  Netzwerk  von  »selken 
tunnels«  bestehenden  Nester  enthalten  bis  zu  20  Insassen,  und  zwar  von  130 
untersuchten  Ql %  nur  5,  23^^  beide  Geschlechter  und  Si%  nur  q^.  Be- 
reits die  Nymphen  und  Larven  spinnen.  Die  Spinndrüsen  liegen  im  erweiterten 
Tarsengliede  der  Vorderbeine.  Die  Q,  welche  die  Befruchtung  wenigstens 
6  Monate  tiberleben,  üben  eine  Brutpflege  aus  ähnlich  der  der  Dermapteren. 
Jedes    Q    legt   im  Juli   und  August   60-100  Eier.     Die   campodeiforme  Larve 


293  11.  Referate.     8.  Arthropoda. 


I 


unterscheidet    sich    wenig    von     der    weiblichen    Imago.      Das    Larvenstadium  i 

dauert    von    August    bis    Mai,    das    Nymphenstadium    dauert    2  Monate.      Die  J 

Asymmetrie  der  letzten  Abdominalsegmente   des  rf  wird   erst   am  Schluß   des  [ 

Nymphenstadiums  kenntlich.     Das  Flügelgeäder   variiert   sehr   stark   und   trägt  i 
oft  primitive  Züge.     Nur  die  erwachsenen  (^  sind  carni-,  alle  anderen  Stände 
herbivor. 

Corrodentia   (Termitidae,  Psocidae,  Mallophaga). 

K.  Rosen  untersuchte  das  Sehorgan  der  Termiten.  Bei  der  indifferenten 
Larve  von  Calotcrmes  flavicollis  ist  das  Ganglion  opticum  schon  deutlich  er- 
kennbar. Der  dünne  Nervus  opticus  geht  in  die  Augenanlage  über,  die  aus 
einer  Anhäufung  großkerniger  Zellen  besteht.  Bei  der  kleinköpfigen  Larve 
hat  sich  die  Fibrillärmasse  des  G.  o.  in  äußere  und  innere  geschieden,  und 
die  Augenanlage  besteht  aus  einer  oberen  kleinkernigen  und  einer  unteren 
großkernigen  Schicht,  aus  der  die  Retinulae  hervorgehen.  Bei  der  jungen 
Nymphe  sind  die  Semperschen  und  die  corneagenen  Zellen  erkennbar.  Bei 
den  Ersatzgeschlechtstieren  tritt  das  Pigment  auf:  zuerst  in  den  Pigmentzellen 
2.  Ordnung,  dann  auch  in  denen  1.  Ordnung  und  den  Retinulae.  Facettierte  ! 
Cornea  und  Kristallkegel  finden  sich  erst  nach  der  letzten  Häutung.  Beim  Sol-  \ 
daten  ist  der  N.  o.  sehr  arm  an  Fasern  und  Kernen,  und  das  Auge  ähnelt  1 
dem  der  Larven,  ist  also  ein  in  der  Entwicklung  stehen  gebliebenes  Organ, 
das  jedoch  zum  Unterscheiden  von  Hell  und  Dunkel  noch  ausreicht.  Das  G. 
0.  der  Soldaten  ist  vollkommen  entwickelt.  Die  Augenanlage  der  indifferenten 
Larve  von  Leiicotermrs  hicifugus  gleicht  der  von  C.  f.  Bei  kleinköpfigen 
Larven  mit  14-gliederigen  Antennen  haben  die  Sehzellen  sich  zu  Retinulae 
gruppiert  und  sind  mit  dem  N.  o.  iu  Verbindung  getreten.  Die  jüngsten 
Nymphen  haben  bereits  »ein  im  Prinzip  fertig  angelegtes  Komplexauge«. 
Bei  deu  großköpfigen  Larven  beginnt  nach  dem  Stadium  mit  12  Antennen- 
giiedern  die  Rückbildung  von  Augenanlage  und  N.  o.  Sie  ist  stärker  bei  den 
Soldaten  als  bei  den  Arbeitern.  Ein  Sehorgan  ist  das  Auge  bei  diesen  nicht 
mehr,  reagiert  aber  wahrscheinlich  noch  auf  Lichtreize.  Odontotennes  ohscuri- 
pes  verhält  sich  im  großen  und  ganzen  wie  L.  l.  Das  imaginale  Auge  aller 
3  Species  hat  schwach  gewölbte  plankonvexe  Facetten  und  sehr  große  Sempersche 
Kerne,  die  fast  die  Hälfte  der  Kristallkegel  einnehmen,  und  zusammen  mit  den 
Pigmentzellen  1.  Ordnung  einen  Halbkreis  bilden.  Corneagene  Zellen  fehlen. 
Die  7  Sehzellen  sind  nicht  in  innere  und  äußere  geschieden.  Ihre  Kerne 
liegen  jedoch  in  etwas  verschiedener  Höhe.  Kein  Stiftchensaum.  Die  Ocellen 
ähneln  denen  von  Blatta.  In  den  G.  o.  der  Nymphen  fand  Verf.  oft  Mitosen. 
Zum  Schluß  macht  er  vorläufige  Mitteilungen  über  Züchtung  der  verschiedenen 
Larven-  und  Nymphenformen  von   C.  f. 

Bugnion(i)  wendet  gegen  Grassis  (92  Arthr.  78)  Theorie  der  Differen- 
zierung der  Kasten  bei  den  Termiten  ein,  daß  er  an  den  geschlüpften 
Larven  von  Eutermcs  lacustris,  Termes  redemanni  und  Jiorni  die  Charaktere 
der  Soldaten  bzw.  Arbeiter  schon  deutlich  wahrnehmen  konnte.  Ihre  Differen- 
zierung geschieht  also  schon  im  Ei.  Arbeiter  und  Soldaten  machen  nur  eine 
Häutung  durch,  der  ein  Ruhestadium  (»hypnose«)  vorhergeht.  Dabei  wird  die 
Intima  des  Darmes  teils  durch  den  Mund,  teils  durch  den  After  ausgestoßen. 
Das  Wachstum  der  Antennen  geschieht  unabhängig  von  der  Häutung  durch 
successive  Gliederung  des  3.  Gliedes,  rf  und  Q  machen  noch  eine  2.  supple- 
mentäre Häutung  durch,  die  aber  nur  die  Cuticula  betriffst,  ohne  vorhergehende 
Ruheperiode   erfolgt  und   hauptsächlich   die   Flügelanlagen   von   ihren   Scheiden 


i 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  299 

zu  befreien  hat.  Eine  parasitische  Kastration  findet  nicht  statt  gegen  Grassi). 
Die  Trichonymphiden  sind  vielmehr  Symbionten^  die  nach  einer  Vorverdauung 
der  Holzsplitter  mitsamt  diesen  von  den  T.  verdaut  werden.  Die  Determinierung 
der  3  Kasten  findet  schon  bei  der  Befruchtung  statt. 

Nach  Th.  Snyder  vollzieht  sich  die  Differenzierung  der  verschiedenen 
Kasten  von  Leucoterines  sp.  und  Termitojosis  angusticollis  in  den  den  Häutungen 
vorausgehenden  Ruhestadien. 

Bugnion(^)  macht  zunächst  einige  Bemerkungen  über  Termes  redemanni, 
obscuripes  und  hornig  und  beschreibt  dann  die  Anatomie  von  Königin  und  König. 
Die  Antennen  der  Königin  sind  unvollständig  und  oft  amputiert.  Die  Mund- 
werkzeuge zeigen  deutliche  Spuren  von  Abnutzung.  Das  Abdomen  hat  9  Ter- 
gite  und  8  Sternite,  von  denen  die  beiden  letzten  rudimentär  sind.  Seine 
Muskulatur  besteht  aus  2  dorsalen  und  2  ventralen  Längsbündeln  und  jeder- 
seits  2  transversalen  Zonen  zwischen  Tergiten  und  Sterniten.  Die  Querstreifung 
ist  unvollkommen.  Das  Rtickengefäß  erweitert  sich  in  den  letzten  Segmenten, 
ß  Stigmen,  von  denen  das  1.  sehr  klein  ist.  Die  an  den  Stigmen  gelegenen 
Rosetten  sind  wahrscheinlich  Drüsen  mit  innerer  Secretion.  Der  Fettkörper 
fehlt  im  Abdomen  fast  ganz.  Der  Kropf  ist  sehr  schwach  entwickelt.  Der 
Magen  ist  auffallend  groß,  der  Enddarm  sehr  reduziert.  Die  4  Malpighischen 
Gefäße  sind  sehr  lang,  die  6  abdominalen  Ganglien  sehr  klein.  Die  kamm- 
förmigen  Ovarien  haben  je  über  2000  Eiröhren  mit  je  bis  20  Kammern.  Das 
große  Receptaculum  seminis  enthält  rundliche,  schwanzlose,  fast  unbewegliche 
Spermien.  Das  Abdomen  des  Königs  enthält  reichlichen  Fettkörper.  Seine 
Organe  unterscheiden    sich  im    allgemeinen  wenig  von  denen  geflügelter  (^. 

Über  die  Embryologie  der  Termiten  s.  oben  p  287  Strindberg(2). 

Bugnion('')  behandelt  Biologie  und  Anatomie  von  Tennes  Jiorni.  Die 
unterirdischen  Nester  aus  ungekauter  Erde  enthalten  zahlreiche  Kammern  und 
Pilzgärten.  Das  anfangs  sehr  weiche  Chitin  der  Larven  gestattet  diesen  ein 
ausgiebiges  Wachstum.  Die  der  Arbeiter  und  Soldaten  häuten  sich  nur  ein- 
mal und  zwar  in  einem  hypnoseähnlichen  Zustand,  der  7-8  Tage  dauert  und 
der  Puppenruhe  der  holometabolen  Insecten  entspricht.  Die  Sexnaltiere  häuten 
sich  zweimal.  2  Sorten  von  Arbeitern:  große  mit  19-gliederigen  und  kleine 
mit  17 -gliederigen  Antennen.  Die  geflügelten  (^  haben  9  abdominale  Sternite, 
die  Q  8.  Die  Königin  gleicht  sehr  der  T.  redemanni.  Das  Ovar  der  ge- 
flügelten 2  ^^^  ^^^'  4  0*^®^'  ^  ausgebildete  P^iröhreu,  die  sehr  kleinen  Hoden 
der  geflügelten  rf  je  44-50  Follikel.  Die  Zunge  dient  zum  Schmecken,  zum 
Auflecken  von  Nahrung,  bei  den  Arbeitern  auch  zum  Belecken  der  Eier.  Die 
Fontanelle  hat  wohl  gleichzeitig  nervöse  und  drüsige  Natur. 

Nach  Chaine(^)  entstehen  neue  Kolonien  (»ilots«)  von  Termiten  entweder 
durch  den  Hochzeitsflug  (»ilots  d'essaimage«)  und  sind  dann  entsprechend  der 
geringen  Flugfähigkeit  der  T.  nur  wenig  von  der  Mutterkolonie  entfernt,  oder 
aber  durch  passiven  Transport  (»ilots  de  boulurage «)  unter  Mithilfe  des  Menschen 
auf  beliebige  Distanzen. 

Über  die  Biologie  der  Termiten   s.  auch   Imms(')  und  Steel. 

Boring(^)  bespricht  die  Chromosomen  der  männlichen  Keimzellen 
von  CerastipsoGUs  venosus.  Die  Spermatogonien  enthalten  16  Autosomen  und 
ein  accessorisches  Chromosom,  welches  nur  in  der  2.  Reifungsteilung  geteilt 
wird. 

Kellogg(^]  behandelt  die  Artbildung  bei  den  Mallophagen,  die  er  von 
Atropiden  ableitet.  Von  den  27  Genera  sind  einige  sehr  arm,  andere  reich 
an  Arten.     Oft    zeigen   M.    derselben   Species    von    verschiedenen    Exemplaren 


^QQ  '  n.  Referate.     8.  Arthropoda. 


einer  Wirtsspecies  beträchtliche  Unterschiede.  Dagegen  kann  dieselbe  Species 
auf  verschiedenen  Arten  und  Gattungen  von  Wirten  vorkommen,  auch  wenn 
deren  Wohnorte  weit  voneinander  entfernt  und  isoliert  sind.  Daraus  geht  her- 
vor daß  die  Parasiten  verschiedener  Vögel  oder  Säugetiere  unverändert  von  den  i 
gemeinsamen  Vorfahren  übernommen  werden.  Die  Trennung  der  Wirtsformen 
in  morphologisch  stark  verschiedene  und  geographisch  geschiedene  Arten  hat 
auf  die  Artbildung  bei  den  M.  oft  keinen  Einfluß,  weil  die  Lebensbedingungen 
von  Ectoparasiten  auf  sehr  verschiedenen  Wirten  nahezu  identisch  sein  können. 
Die  Hauptfaktoren  der  Artbildung  sind  für  die  M.  Isolation  und  Vererbung. 
Die  Anpassung  spielt  dagegen  nur  eine  untergeordnete  Rolle. 

Climmings(^)  macht  Angaben  über  die  Mundteile  der  Mallophaga. 
Goniodes  hat  keine  Palpen  (gegen  Shipley  09  Arthr.  76).  Die  von  Lctcmo- 
bothrium^  Äncistrona  und  Nitzschia  gehören  zur  Maxille.  Üsophagealsclerite 
und  Zungendrüsen  findet  Verf.  auch  bei  den  Amblycera,  und  beschreibt  ein- 
gehend ihre  Modifikationen  bei  mehreren  Genera.  Die  Maxillarfurcae,  die  sich 
auch  bei  Tetrophthalmus  und  Trinoton  finden,  sind  vielleicht  ein  3.  Maxillar- 
paar. 

Cummings f-)  findet  Zähne  im  Kropf  von  Mallophagen.  Bei  den  Ischno- 
cera  sind  sie  kurz,  kräftig  und  scharf,  und  bilden  zu  2  und  3  kurze  Reihen 
auf  einem  Bezirk  des  vorderen  Kropfdivertikels.  Bei  Trichodectes  fehlen  sie 
ganz.  Bei  den  Amblycera  bilden  die  laugen  und  breiten  Zähne  eine  einzige 
Reihe  rund  um  das  Hinterende  des  Kropfes.  Zum  Kauen  dienen  sie  sicher 
nicht,  vielleicht  aber  bei  den  I.   zur  Reinigung  der  Nahrung. 

Kellogg ('^)  weist  darauf  hin,  daß  von  den  6  Species  von  Pediculus  2  auf 
den  Menschen  beschränkt  sind,  eine  nur  auf  Schimpansen,  eine  nur  auf  2  Gib- 
bonspecies  und  2  nur  auf  Ateles  vorkommen,  der  auch  sonst  den  Anthro- 
poiden näher  steht  als  den  niederen  Affen. 

(Thysanoptera.) 

Coleoptera. 

P.  Schulze('-)  beschreibt  die  Struktur  der  Elytren.  Von  den  beiden  durch 
die  Säulcheu  verbundenen  Platten  ist  die  ventrale  unten  mit  Dörnchen  oder 
Perlen  besetzt  (Dornenschicht),  die  obere  oder  »Hauptlage«  von  einer  dünnen 
farblosen  »Grenzlamelle«  bedeckt.  An  der  Stelle,  wo  die  Säule  von  den 
Platten  abgeht,  entsteht  eine  schüsseiförmige  Einsenkung,  die  »Patina«.  In 
dem  Hohlraum  zwischen  beiden  Platten  liegt  bei  den  Chrysomeliden  das 
Carotingewebe  (s.  u.),  bei  den  Carabiden  ist  er  durch  sekundäres  Chitin  aus- 
gefüllt. Bei  den  Lamellicorniern  sind  zwischen  Grenzlamelle  und  Hauptlage 
noch  ein  von  senkrechten  Stäbchen  gebildeter  »Alveolarsaum«  und  eine  »Lack- 
schicht« eingeschaltet.  Die  Säulen  entstehen  entweder  schon  im  Puppen- 
stadium durch  »Einsenkung  der  oberen  Lamelle«,  oder  erst  nach  dem  Schlüpfen 
durch  Aneinanderlegen  »indifferenter  Spindelzellen«  (Lamellicornia).  Die  Lack- 
schicht besteht  aus  einer  homogenen,  körnigen  Masse  mit  sechsseitigen  Waben, 
die  den  Abklatsch  der  Bildungszellen  darstellen.  Die  Hauptlage  besteht  bei 
den  L.  aus  der  »lederartigen  Schicht«  und  8  Balkenlagen.  Diese  sind  glas- 
helle Platten,  in  denen  eine  fibrilläre  und  eine  stärker  lichtbrechende  homogene 
»Zwischensubstanz«  miteinander  abwechseln.  Durch  Reduction  der  Zwischen- 
substanz entstehen  die  »Kreuzporen«.  Die  Dörnchen  der  Dornenschicht  sind 
kein  Ausscheidungs-,  sondern  ein  Umwandlungsprodukt  des  Plasmas.  Die 
Rutelidae  und  Cicindelidae  haben  anstelle  der  Grenzlamelle  eine  »Reliefskulptur« 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  301 

aus  erhabenen  Leisten,  die  sechseckige,  oben  offene  Kästchen  bilden.  Sie 
lösen  sich  in  KOH,  sind  also  kein  Chitin. 

Über  die  Flügelrudimente  der  Carabidae  s.   Krausse. 

P.  Schulze(^)  beobachtete  Auftreten  und  Verhalten  des  Carotins  in  den 
Elytren  von  Chrysomeliden,  namentlich  Melasoma  [Lina)  vigintipunctatum. 
Zwischen  die  Chitinlamellen  der  Elytren  frisch  geschlüpfter  Tiere  dringen  mit  dem 
Blute  Zellen  ein,  die  sich  darauf  stark  und  zwar  fast  ausschließlich  amitotisch 
vermehren.  Sie  enthalten  Fett  und  C.  und  erfüllen  allmählich  den  ganzen  Hohl- 
raum zwischen  den  Lamellen  durch  ein  kontinuierliches  Carotingewebe.  Nach  der 
Überwinterung  des  Käfers  degenerieren  die  Carotinzellen,  und  es  bleiben  nur  we- 
nige Carotinschollen  und  farblose  Kristalldrusen  nach.  Die  schwarze  f.  calcara 
von  Oonioctena  vitninalis  kommt  dadurch  zustande,  daß  das  Licht  total  absor- 
biert wird,  von  ungewöhnlich  reich  entwickeltem  C.  Verf.  bespricht  zum  Schluß 
die  Ansichten  über  die  chemische  Natur  und  die  physiologische  Bedeutung  des 
C,  ohne  selbst  Stellung  zu  nehmen. 

Bounoure(^j  schließt  aus  Untersuchungen  an  19  Species  verschiedener  Familien, 
daß  die  Menge  des  produzierten  Chitins  proportional  der  secernierenden  Ober- 
fläche ist,  daß  daher  kleine  Formen  eine  relativ  dünnere  Cuticula  haben  als 
größere. 

Über  das  Gehirn  der  Coleopteren  s.  oben  p  283  IVIonti(^),  die  Corpora  allata 
oben  p  284  Nabert. 

Govaerts  untersuchte  die  Ovarien  von  Trichiosoma  lucormn^  Carabus  au- 
ronitms  und  Cicindela  campestris.  Die  Unterschiede  zwischen  Endfaden-  und 
FoUikelzellen  verschwinden  mit  zunehmendem  Alter.  Bei  Ci.  enthält  der  End- 
faden zahlreiche  Fibrillen,  die  die  Zellgrenzeu  fast  ganz  verdecken.  In  den 
5  Differenziationateilungen  der  Oogonieu  von  Ca.  und  Ci.  findet  sich  nichts  dem 
Giardinaschen  Kinge  Vergleichbares.  Bei  Ca.  durchlaufen  auch  die  31  und 
bei  T.  die  48  Nährzellen  ein  Synapsisstadium,  bei  Ci.  nur  die  Oocyten.  In 
letzteren  bilden  die  Mitochondrien  einen  halbmondförmigen  Komplex,  während 
sie  in  den  Nährzellen  über  das  Plasma  zerstreut  sind.  Der  Nährzellenkern 
wächst  viel  stärker  als  das  Keimbläschen.  In  beiden  Zellarten  wird  Chromatin 
in  Form  von  großen  Körnern  eliminiert.  Die  FoUikelzellen  nehmen  an  der 
Dotterbildung  höchstens  durch  Abgabe  flüssiger  Substanzen  teil.  Die  Mitochon- 
drien stammen  nicht  aus  dem  Kern,  und  da  sie  aus  den  Nährzellen  in  die 
Ovocyte  übertreten  können,  ist  es  unwahrscheinlich,  daß  sie  Vererbungsträger 
seien.  Die  Nährzelle  ist  kein  Abortivei,  sondern  ein  »öldment  genital  diffe- 
renciö*. 

Wielowieyski  resümiert  noch  einmal  seine  Arbeiten  über  das  Insectenovarium 
und  bespricht  dann  die  Bildung  von  Ei-  und  Nährzellen  bei  Carabus  ul- 
richi  und  cancellatus.  Fortgesetzte  Teilungen  der  Oogonien  und  ihrer  Derivate 
führen  zur  Bildung  von  Zellkomplexen,  die  aus  je  einer  Oogonie  und  über 
40  Nährzellen  bestehen.  Anfangs  sind  alle  Teilungen  amitotisch.  Mitotisch 
sind  erst  die  2  letzten,  der  Herausdifferenziernng  der  Oocyte  vorhergehenden 
Teilungen.  Kern  (12  Arthr.  141  hat  wohl  eine  der  letzten  Oogonienteilungen 
für  die  anfängliche  gehalten.  Die  Herausdifferenzierung  der  Oocyte  geschieht 
durch  Spaltung  des   »Kerninhaltes  in  Idio-  und  Trophochromatin«. 

Über  Coleoptereneier  s.   Kleine  (*,^). 

Über  die  Physiologie  des  Darmes  s.  oben  p  286   Ä.  Steudel. 

Blunck  (^)  behandelt  Paläontologie  und  Systematik  von  Dytiscus.  Die 
Dytisciden  samt  Halipliden,  Pelobiiden  und  Amphizoiden  entsprangen  aus  einer 
gemeinsamen  Wurzel  im  Stamme  der  Caraboidea.  Die  22  Species  von  D.  sind 
teils  ne-,  teils  paläarktisch,  nur  wenige  beiden  Gebieten  gemeinsam. 


3Q2  II-  Referate.     8.  Arthropoda. 

Wesenberg-Lund(i)  beginnt  seine  biologischen  Studien  über  Dytisciden 
mit  faunistischen  und  phänologischen  Angaben  über  die  in  Dänemark  einheimi- 
schen Genera  und  beschreibt  dann  seiir  ausführlich  die  Paarung  von  Dytiscus.  Sie 
findet  hauptsächlich  im  Herbst  statt,  und  die  Spermien  überwintern  lebenskräftig 
in  der  Bursa  copulati  ix.    Glatte  Q   werden  ebenso  leicht  vom  rf  ergriffen,  wie " 
gefurchte.     Die  Eier   werden    in    das  Mesenchym    lebender,    vertikal   stehender 
Pflanzenstengel    unter  Wasser    abgelegt.     Die  Larven  verpuppen    sich   gern   in 
Maulwurfshaufen,  unter  Brettern  und  Steinen,  manchmal  bis  40  m  vom  Ufer  ent- 
fernt,   manchmal    aber   auch    im  Uferschlamm    selbst.     Von  200  D.  marginalis 
schwankte   die  Farbe    der  Imago    meist   zwischen    braun    und    grün.     Die    rein 
braunen  sind  häufiger  als  die  rein  grünen.    Blaue  fand  Verf.  nie.    Die  Imagines 
vergiften  ihre  Beutetiere  nicht.    Die  übelriechende  Flüssigkeit,  die  sie  absondern, 
stammt   aus    dem    Cöcum    (gegen    Bordas    99   Arthr.  46).     Ein    hydrostatisches 
Organ  ist  dieses  nicht  (gegen  Bordas  06  Arthr.  2  und  Deegener  10  Arthr.  57). 
Überwinterung   normal    im  Wasser   unter    dem  Eise.     Lebensdauer   nicht   über 
1  Jahr.   Von  den  anderen  Genera  legen  Gohjmbetes,  manche  Agabus  und  Ehantus 
die  Eier  auf  totem,  an  der  Oberfläche  schwimmendem  Pflanzenmaterial  ab,  Aci- 
liiis  auf  dem  Lande,   GrapJioderes,  Hydaticus,  Ilyhius  und  Ag.  sp.  nach  Art  der 
D.    I.,  mehrere  Ag.  und  R.  überwintern  teils  als  Imago,  teils  als  Larve,   Colym- 
betes,   andere  Ag.  und  R.  wie  D.  nur   als   Imago,   ITyd.  und   G.   vielleicht  auf 
dem  Lande.    Bei  Austrocknen  des  Wassers  graben  sich  Hyphydrus  und  Hali- 
plus  in  die  Erde  ein.    Z).,  Ac.  und  Hyd.  fliegen  dagegen  abends  nach  anderen 
Gewässern.    Die  Larven  von  CoL,  Ag.,  Rh.,  IL,  Sarcopkilus  sind  schwerer,  die 
von   D.,   Hyd.,   Ac.  und   Ch\    leichter    als  Wasser.     Nach    reichlicher   Mahlzeit 
sinken  aber  auch  diese  zu  Boden.     Die  Imagines  aller  Genera  sind  leichter  als 
Wasser,    vermöge   des   Luftraumes    unter   den  Elytren.     Beim  Atmen   sind  die 
Larven  mittelst  ihrer  Cerci  gegen  die  Wasseroberfläche  angedrückt  und  mit  ihren 
Stigmen  aufgehängt,  die  Imagines  mit  der  Spitze  des  Abdomens  und  den  Klauen 
der  weit   vorwärts  geschlagenen  Hinterbeine.     Da  die  Imagines  mit  dem  Secret 
der   Firniß-  und  Analdrüsen   eingefettet  sind,    verhalten  sie   sich  wie  nicht  be- 
netzbare Körper.     Die  Furchen    auf   den  Elytren    mancher   Q    sind   »Ölkanäle, 
die  ein  sofortiges  Abfließen  des  Öles  vom  Körper  verhindern«  und  so  das  Hängen 
an   der  Wasseroberfläche    erleichtern.     Das   Summen    von  Dytisciden,    die   sich 
zum  Fliegen  vorbereiten,  beruht  auf  der  Füllung  des  Tracheensystems,   beson- 
ders der  großen  Luftsäcke  im  Thorax,  und  auf  der  Vibration  der  Spiracula.    Bei 
der  Rückkehr  ins  Wasser  brauchen  die  D.  einige  Zeit,  um  ihr  Tracheensystem 
wieder  auf  das  Wasserleben  einzustellen.    Die  mit  kräftigen  Dornen  ausgerüsteten 
Hinterbeine  befähigen  die  Tiere  auf  dem  Lande  zu  weiten  Sprüngen.    Vermit- 
telst eines  Domes  am  Hinterende  des  Prosternums,  der  in  eine  Grube  zwischen 
den  Mittelbeinen  paßt,   können  sie  sich   auch  aus  der  Rückenlage  in  die  Höhe 
schnellen   und    so    die  Bauchlage   wieder    gewinnen.     Der  Luftraum    unter    den 
Elytren,  der  übrigens  bei  vielen  Species  sehr  klein  ist,  ist  für  das  Atmen  von 
imtergeordneter  Bedeutung.    Die  Atemluft  wird  vielmehr  direkt  in  die  Tracheen 
aufgenommen.    Zum  Atmen  an  die  Oberfläche  gestiegen,    exspirieren  die  Tiere 
zuerst   den    gesamten   Inhalt   der  Tracheen,    die   vollständig   zusammenklappen. 
Sobald  sie  sich  wieder  öffnen,  stürzt  die  Luft  herein.     Um  unterzugehen,  geben 
die  D.  wieder  einige  Luftblasen  ab.     Die  großen  thoracalen  Luftsäcke  werden 
vielleicht  nur  während  des  Fliegens  gebraucht.     Im  ventralen  Teil  des  postthora- 
calen  Cöloms  liegt  ein  eigentümliches,  wahrscheinlich  der  Atmung  dienendes  Or- 
gan, bestehend  aus  Muskelfasern,  »worüber  sich  zahllose,  äußerst  fein  verzweigte 
Tracheen  zu  regelmäßiger  reihenförmiger  Anordnung  ausbreiten«.    Ein  ähnliches, 
aber  kleineres  Organ   liegt   im  Mesothorax.     D.  hielt  sich  6  Tage  in   zugefro- 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  303 

reuen  Aquarien  in  einem  Raum  von  150-200  ccm  lebend  und  versorgte  sich 
an  den  zahlreichen  Luftblasen,  die  sich  auch  ohne  Ptlanzenwuchs  im  Wasser 
bildeten,  mit  Luft.  Vielleicht  reichert  sich  die  Exspirationsluft  in  Berührung 
mit  gutem  sauerstoffhaltigem  Wasser  mit  Sauerstoff  au.  Ganz  eingefrorene  Tiere 
waren  schon  nach  12-16  Stunden  tot.  Larven,  die  längere  Zeit  unter  Wasser 
gehalten  werden,  haben  leere  Tracheen.  Wahrscheinlich  findet  bei  ihnen  Haut- 
atmung statt.  Ihrer  Bewegungsweise  nach  lassen  die  Larven  sich  einteilen  in 
grabende  {Xotorus)^  kriechende  {Hydroporus,  Ägabus],  schwimmende  {Rhantiis, 
Colymbetes,  llyhius,  Hi/phydrus),  die  jedoch  auch  kriechen,  und  schwebende 
[Dyt.^  Hyt.^  Graph. ^  Acilius).  Die  Bewegung  der  grabenden  und  der  kriechen- 
den unterscheidet  sich  nur  wenig  von  der  unter  Steinen  am  Ufer  lebenden 
Carabidenlarven.  Die  kriechenden  Larven,  die  noch  sehr  gut  auf  dem  Trockenen 
wandern  können,  nehmen  im  Wasser  eine  horizontale  Stellung  ein  und  sind  unter- 
kompensiert, können  also  nicht  frei  an  der  Oberfiäche  hängen.  Die  schwimmen- 
den entfernen  sich  schon  selir  weit  vom  Ufer.  Die  schwebenden  Larven  ver- 
mögen sich  schwebend  in  mittleren  Wasserschichten  zu  halten.  Bei  den  schwim- 
menden ist  der  untere  Rand  von  Tibia  und  Tarsus  der  2  letzten  Beinpaare  mit 
Schwimmhaaren  besetzt,  bei  den  schwebenden  auch  der  obere.  Ebenso  trägt 
bei  deu  schwimmenden  das  letzte  Abdominalsegmeut  Schwimmhaare,  bei  den 
schwebenden  außerdem  auch  das  vorletzte.  Die  schwimmenden  Larven  leben 
übrigens  vor  der  1.  Häutung  rein  kriechend.  Äg.,  Col.  und  E.  leben  als  Imago 
wahrscheinlich  nur  von  Apiil  bis  Juni  im  Wasser.  Die  schlechtesten  Schwim- 
mer sind  Hyph.  und  //.,  die  besten  Ac.  und  Gyb. 

Holste  ergänzt  zunächst  seine  früheren  Angaben  (10  Arthr.  57)  dahin,  daß 
der  Dorsalast  des  7.  Abdominalnerven  von  Dytiseus  marginalis  ebenfalls  ein 
Chordotonalorgan  innerviert,  während  sein  Ventralast  alle  Muskeln  versorgt,  die 
das  7.  Sternit  mit  der  Genitalklappe  und  dem  unteren  Bogen  verbinden,  und 
geht  dann  näher  auf  den  Nervus  proctodaeo- genitalis  ein.  Beim  (J^  gibt  er 
zuerst  einen  Zweig  an  den  Enddarm  ab  und  spaltet  sich  dann  in  2  Äste.  Ra- 
mus  1  ist  der  Nerv  des  8.  Segmentes  und  innerviert  mit  seinem  Dorsalast  alle 
Teile  des  8.  Tergites:  die  Hypoderaiis  und  deren  Organe,  den  Schließmuskel  des 
letzten  Stigmas,  die  Retractoren  der  Analplatten,  den  Spanner  der  Cloakenhaut,  den 
Retractor  des  oberen  Bogens  und  die  Sinneshaare.  Sein  Ventralast  versorgt 
Protractor  und  Retractor  des  oberen  Bogens  und  die  Heber  der  Genitalklappen. 
Ramus  2,  der  eigentliche  Genitalnerv,  innerviert  Nebenhoden,  Anhangsdrüsen, 
Ductus  ejaculatorius  und  die  Muskulatur  des  Begattungsapparates.  Beim  Q  sind 
die  Verhältnisse  durchaus  ähnlich. 

Über  die  Biologie  von  Dytiscus  s.  auch  Simpig. 

Aus  Casper's  ausführlicher  Beschreibung  von  Körperdecke  und  Drüsen 
bei  Dytiscus  marginalis  sei  folgendes  hervorgehoben.  Die  Cuticula  wird  teils 
durch  Abscheidung,  teils  durch  direkte  Umwandlung  des  Plasmas  der  Epidermis- 
zellen  gebildet.  Bei  Larve  und  Puppe  besteht  sie  aus  einer  Außenlage  mit 
Grenzhäutchen  und  einer  Hauptlage,  die  beide  aus  einer  großen  Zahl  von  La- 
mellen zusammengesetzt  sind.  Bei  der  Imago  läßt  sich  ein  lamellöses  Epiderma 
(Biedermanns  Emailleschicht)  mit  Grenzhäutchen  und  ein  Derma  unterscheiden, 
dessen  Lamellen  aus  vertikalen  Chitinbalken  bestehen.  Die  Insertion  der  Mus- 
keln geschieht  durch  »epitheliale  Sehnen«:  modifizierte  Epidermiszellen.  Die 
Bildung  der  einzelligen  Hautdrüsen,  die  als  Schmierdrüsen  functionieren, 
erfolgt  bei  der  Verpuppung.  Durch  Vereiuigung  einzelliger  Hautdrüsen  ent- 
stehen Drüsenpakete.  Bei  den  Drüsen  des  Präputiums,  des  Penis  und  der 
Vagina  ist  die  Vereinigung  eine  sehr  lockere  und  die  Mündungen  sind  über 
einen  großen  Bezirk  verteilt.    Bei  den  Drüsenpaketen  der  Kiefer  vereinigen  sich 


3Q4  n.  Eeferate.     8.  Arthropoda. 

die  chitinösen  Ausführgänge  der  Drüsen  zu  einem  Bündel  und  durchsetzen  die 
Körperwand  gemeinsam  in  einem  Cribrellum.  Die  im  Prothorax  gelegenen 
Schreckdrüsen  haben  einen  durch  Einstülpung  der  Körperdecke  gebildeten 
sekundären,  blasenförmig  erweiterten  Ausführungsgang.  Bei  den  pseudoaci- 
nösen  Drüsen  sitzen  dem  röhrenförmigen  Ausführungsgang  die  Drüsenzellen  zu 
Säckchen,  Pseudoacini,  vereinigt  auf.  Bei  den  Pygidialdrüsen  ist  der  Aus- 
führungsgang ein  weites  Rohr  mit  einem  blindsackartigen  Reservoir.  Sie  dienen 
gleich  den  pseudoacinösen  Drüsen  >zur  Abdichtung  der  Atemkammer  unter  den 
Elytren«.  Die  Drüsen  sind  segmental  angeordnet.  Die  Secretionsperioden  werden 
durch  Vermehrung  des  Chromatins  vom  Nucleolus  aus  eingeleitet.  Das  Secret 
entsteht  im  Plasma. 

Über  den  Kropf  der  D3tisciden  a.   Bordas(^)  und  oben  p  285   Ramme(-). 

Nach  Blunck(^;  zeichnet  sich  Acilius  sulcatus  durch  sehr  stark  entwickelte, 
in  mehrere  Abschnitte  mit  verschiedenartigen  Secreten  zerfallende  Ectadenien 
aus.  Die  Penismündung  ist  trichterförmig  erweitert;  die  Parameren  sind  zu 
Schwellapparaten  umgewandelt.  Bau  der  weiblichen  Genitalien  und  Über- 
tragung des  Spermas  ähnlich  wie  bei  Dytiscus.  Verf.  macht  ferner  Angaben 
über  Larvenleben  und  Verpuppnng,  besonders  über  den  Bau  der  Puppenwiege 
aus  Erdkrümchen. 

Böving  unterscheidet  am  Ovipositor  der  Dytisciden  folgende  Teile: 
Gabel,  Genitalklappen,  Vulvasclerite  und  leistenförmige  Verdickungen  und  be- 
spricht sehr  detailliert  seine  Anpassungen  an  die  verschiedenen  Formen  der 
Eiablage. 

Nach  Tschassownikow  entstehen  die  hakenförmigen  Centrosomen  in 
der  Spermatogenese  von  Dytiscus  sp.  aus  den  2  runden  der  Oogonien,  indem 
jedes  von  ihnen  durch  wiederholte  Teilungen  eine  Reihe  Körnchen  liefert,  und 
jede  dieser  Reihe  einen  Schenkel  des  Hakens  bildet.  Im  Monasterstadium  der 
Oocyte  streckt  der  Haken  sich  zu  einem  geraden  Stabe,  und  an  seinem  Ende 
erscheinen  2  Bläschen,  an  deren  Verbindungsstelle  mit  dem  C.  je  ein  schalen- 
förmiges Gebilde  auftritt.  Jedes  Körnchen  des  Hakens  bzw.  Stabes  ist  ein 
selbständiges  Microzentrum.  In  den  Anaphasen  zerbrechen  die  C.  in  2  Stäb- 
chen. Schließlich  wird  das  C.  ohne  weitere  Veränderungen  zum  Mittelstück  des 
Spermiums.  Bläschen  und  schalenförmige  Gebilde  liefern  das  Perforatorium. 
Der  Nebenkern  ist  nur  der  sich  desorganisierende  Rest  der  Zentralspindel,  hat 
keine  Beziehungen  zum  Idiosoma  und  verschwindet  bald.  —  Hierher  auch 
Voinov. 

Blunck(^)  setzt  seine  Studien  über  das  Geschlechtsleben  (12  Arthr.  62) 
von  Dytiscus  marginalis  fort.  Die  Eiablage  beginnt  bald  nach  der  Schnee- 
schmelze, erreicht  schnell  ihr  Maximum,  läßt  von  Mai  an  nach  und  hört  Mitte 
Juli  auf.  Frisch  geschlüpfte  Käfer  haben  gänzlich  unentwickelte  Ovarien  mit 
höchstens  4  Kammern.  Im  dritten  Lebensmonat  beginnt  die  Dotterbildung  und 
die  Zahl  der  Kammern  steigt  bis  zum  Dezember  auf  11-13.  Im  April  und 
Mai  laufen  Ablage  reifer  und  Heranwachsen  neuer  Eier  nebeneinander  her.  Die 
im  Juli  zurückbleibenden  Kammern  (bis  zu  7)  ruhen  bis  zum  Oktober,  dann 
beginnt  wieder  Zunahme  der  Kammern  und  Heranwachsen  der  Keime.  Die  Ei- 
ablage der  halbjährigen  und  anderthalbjährigen  §  fällt  zeitlich  zusammen. 
D.  dimidiatus  und  circumcinctus  verhalten  sich  wie  m.  D.  punctulatus  beginnt 
mit  der  Eiablage  im  Herbst  und  ein  Teil  der  Larven  schlüpft  noch  vor  Winters- 
anfang. Ein  D.  m.  setzt  in  einem  Frühling  500-1500  Eier  ab.  Die  Eier 
werden  nur  in  lebende  Pflanzen  abgelegt  und  solche  mit  fleischigem,  chloro- 
phyUreichem  Gewebe  bevorzugt,   bei  deren  Wahl  der  Käfer  vom  Geruchs-  und 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  305 

Geschmackssinn   geleitet   wird.     Das    sauerstoffreiche  Pflanzengewebe   befördert 
Stoflwechsel  und  Entwicklung  des  Embryos. 

Blunck(2)  schildert  Begattung  und  Eiablage  von  Dytisciden.  Das  (J< 
vou  Golymhetes  fuscus  wittert  das  Q  auf  höchstens  2  cm  Entfernung  und  läßt 
während  des  mehrstündigen  Vorspieles,  auf  dem  Rücken  des  Weibchens  sitzend, 
scharrende  Geräusche  von  unbekannter  Herkunft  ertönen.  Der  Penis  ist  ein 
durch  einen  Spalt  in  seiner  ganzen  Länge  offenes  Rohr.  Die  Parameren  sind 
nicht  durch  Häute  verbunden.  Der  Legeapparat  des  Q  besteht  aus  2  kurzen 
Üägelförmigen  Spangen,  die  an  einem  hinter  dem  9.  Tergit  eingelenkten  Chitin- 
stück beweglich  inserieren.  Das  Sperma  wird  in  Form  einer  Spermatophore 
übertragen.  Das  Q  legt  gegen  1000  Eier.  Agahus  undulatus,  dessen  Liebesspiele 
ähnlich  denen  von  C.  /".,  aber  geräuschlos  sind,  legt  seine  Eier  zu  Ende  März 
an  junge  Triebe  von  Elodea  cauadensis. 

Bounoure(^)  bespricht  die  Zu-  und  Abnahme  des  Gewichtes  während 
der  postembryonalen  Entwicklung  von  Dytiscus  marginalis.  Wachstum 
und  Gewichtszunahme  sind  am  stärksten  zwischen  2.  Häutung  und  Verpuppung, 
der  jedoch  unmittelbar  ein  Gewichtsverlust  voraufgeht,  da  die  Nahrungsaufnahme 
einige  Tage  vor  Schluß  des  Larvenlebens  aufhört.  Während  der  Puppenruhe 
nimmt  das  Gewicht  merkbar  zu,  worin  Verf.  eine  Bestätigung  für  Lindens 
(07  Arthr.  71)  Angaben  über  die  Kohlensäureaufnahme  der  Schmetterlings- 
puppen sieht. 

Athanasiu  &  Dragoiu(*,2)  studierten  mit  den  Methoden  von  Cajal  und  Golgi 
die  Beziehungen  von  Tracheenverzweigungen  und  Muskelfasern  bei 
Hydrophilus  sp.  In  den  Muskeln  der  Flügel  durchbohren  die  Tracheolen  das 
Sarcolemm  und  verlaufen  teils  der  Länge  nach  zwischen  den  Muskelsäulchen, 
teils  quer  über  diese  auf  der  Höhe  der  Hensenschen  Streifen.  Ganz  zarte  Ver- 
zweigungen treten  auch  in  die  Muskelsäulen  ein  und  enden  in  deren  Mitte  mit 
einer  kleinen  Anschwellung.  In  den  Beinmuskeln  bleiben  die  Tracheolen  außer- 
halb des  Sarcolemms.  Die  reichere  Versorgung  der  Flügelmuskeln  ist  wohl  be- 
dingt durch  ihre  viel  größere  Kraftleistung. 

Über  die  Anatomie  der  Staphyliniden  s.   Eichelbaum. 

Lasch  konstatiert  am  Herzen  der  Larve  von  Lucamis  eervus  bei  18°  im 
Mittel  14  Schläge  pro  Minute.  Die  Herztätigkeit  wird  wahrscheinlich  vom  Ge- 
hiru  aus  reguliert. 

Über  Mitose  erwachsener  Ganglienzellen  von  Leptinotarsa  s.  Smallwood  & 
Rogers. 

Über  die  roten  Secrettropfen  von   Timarcha  s.  Carlier  &  Evans. 

Prell  (^)  fand  bei  Xylotrupes  lorquini  ein  Stridulationsorgan  an  der  Unter- 
seite der  Elytren,  bestehend  in  einem  elliptischen  haarlosen  Fleck,  an  dem  die 
Spinulae  in  »Carinulae«,  quergestellte  Leisten  mit  leicht  zurückgebogenen  Ecken, 
umgewandelt  sind.  Ihm  entspricht  am  Sternit  des  4.  Abdominalsegmentes  eine 
Reibplatte  mit  ähnlichen  Carinulae. 

Hierher  auch  H.  Wichmann. 

Nach  Stocking  verläuft  die  Spermatogenese  von  Tenebrio  molitor  wesentlich 
anders,  als  Stevens  (05  Arthr.  49)  sie  beschrieb.  Nach  der  Synapsis  treten  die 
Chromosomen  bereits  in  der  reduzierten  Zahl  von  10  Schleifen  auf,  die  zum 
Teil  aus  Chromatin,  zum  Teil  aus  Linin  bestehen  und  ihre  kompakte  Form 
stets  beibehalten. 

Kerschner  beschreibt  die  postembryonale  Entwicklung  des  männ- 
lichenCopulationsapparates  von  Tenebrio  ynolitor.  Bei  frisch  geschlüpften 
Larven  findet  sich  am  Hinterrande  des  12.  Sternites  die  Anlage  der  Genitaltasche 
als  schlauchförmige  Einstülpung  mit  einem  Paar  kolbenförmiger  wahrscheinlich 

Zool.  Jahresbericht.     1913.    II.  Referate.    S.  Arthropoda.  20 


gQß  XI.  Referate.     8.  Arthropoda. 

mesodermaler  Gebilde  —  den  Anlagen  der  Anhangsdrüsen  —  am  rostralei 
Ende.  Die  Primitivzapfen  werden  kurz  vor  der  letzten  Häutung  am  Boden  de; 
Genitaltaschen  sichtbar.  Später  scheiden  sie  sich  in  eine  äußere  epitheliah 
Schicht  und  eine  innere  aus  spindelförmigen  und  verästelten,  in  unregelmäßigei 
Gruppen  und  Strängen  angeordneten  Zellen.  Gleichzeitig  legt  sich  der  Ductus 
ejaculatorius  an,  indem  das  blinde,  spaltförmige  Ende  der  Genitaltasche  rostrac 
auswächst.  Kurz  vor  der  Verpnppung  stülpt  sich  die  Genitaltasche  aus,  unc 
neben  der  Mündung  des  D.  e.  tritt  ein  2.  Zapfenpaar  auf,  die  Peniszapfen.  Di( 
Primitivzapfen  verschmelzen  proximal.  In  der  jungen  Puppe  sind  bereits  all( 
wesentlichen  Teile  des  Apparates  vorhanden  und  erhalten  während  des  Ruhe- 
stadiums ihre  definitive  Ausbildung.  Im  wesentlichen  verläuft  die  Entwicklung 
des  Copulation sapparates  wie  bei  Hymenopteren,  Trichopteren  und  Lepidopteren 
nach  Zander. 

KHzenecky(2)  stellt  Versuche  an  über  die  Regeneration  des  letzten 
Abdominalsegmentes  der  Larve  von  Tenebrio  molitor.  Sie  trat  nur  ein, 
wenn  der  After  nicht  verletzt  war,  und  erfolgt  durch  Production  eines  Gewebes 
aus  der  Wundfläche,  ist  also  eine  Epimorphosis.  Spaltet  man  das  Segment  der 
Länge  nach,  so  kommt  es  nie  zu  Doppelbildungen,  sondern  die  Hälften  verbin- 
den sich  wieder,  und  zwar  ebenfalls  durch  Epimorphosis.  Die  geringe  Regenera- 
tionsfähigkeit erklärt  sich  dadurch,  daß  an  der  Wunde  aus  eingetrocknetei 
Lymphe  sofort  ein  harter  Verschluß  entsteht,  während  der  innere  hautartige  lange 
Zeit  (bei  T.  m.  einen  Monat)  zu  seiner  Ausbildung  braucht.  Und  erst  dann 
kann  sich  der  obere  harte  Wundverschluß  losmachen.  Ohne  dessen  Abreißen 
aber  ist  eine  Häutung  unmöglich,  und  eine  Verzögerung  dieser  kann  den  Tod 
des  Insectes  herbeiführen. 

Hierher  auch  KT'fzenecky(^). 

KT'izenecky(^)  beobachtete  in  4  Fällen  bei  Larven  von  Tenebrio  molitor  nach 
Entfernung  des  Auges  samt  Ganglion  opticum  die  Restitution  eines  Aus- 
wuchses, der  in  einem  Fall  zahlreiche  kleine  Borsten  trug  und  ganz  klar  den 
Charakter  eines  Tastorganes  zeigte. 

Über  die  Regeneration    der   Flügel  von   Tenebrio  s.  oben  p  288  0.  Schmidt. 

Klhizenecky (^)  kommt  noch  einmal  auf  die  Homöosis  bei  Arthropoden 
(10  Biol.  13,  12  Arthr.  14)  zurück.  Gliedmaßendoppelbildung  durch  teilweises 
Zusammenfließen  von  2  Embryonen  kommt  bei  A.  nicht  vor.  Schwanzdoppel- 
bildung durch  >Ein8paltung«  hervorzurufen  gelang  bei  Tenebrio  molitor  nie.  Die 
>Erklärung  der  doppelten  Gliedmaßen  bei  A.  durch  Einspaltung  ihrer  embryo- 
nalen Anlagen«   hält  Verf.  für  wahrscheinlicher,    als  alle  anderen. 

Kl^izenecky(^)  beobachtete  bei  Tenebrio  molitor  2  typische  Mißbildungen. 
Bei  einer  Larve  zog  sich  der  Hinterrand  des  5.  Körpertergites  schief  über  das 
6.,  welches  so  in  2  Hälften  gespalten  wird,  von  denen  die  rechte  an  das  5., 
die  linke  an  das  7.  Segment  stößt,  beide  von  den  betreflfenden  Segmenten  nur 
durch  kleine  Furchen  abgegrenzt,  den  Resten  der  normalen  Segmentgrenzen. 
Die  Sternite  waren  fast  normal.  Die  Abnormität  war  noch  an  der  Imago  vor- 
handen. Bei  einer  anderen  Larve  war  der  Hinterrand  des  5.  Körpertergites  in 
der  Mitte  gespalten,  und  der  eine  Ast  zog  sich  schief  über  das  6.  Segment,  von 
diesem  ein  kleines  dreieckiges  Stück  abschneidend.  Die  Abnormität  erhielt  sich 
nach  der  Verpnppung.  Die  Puppe  ging  durch  einen  Unfall  ein.  Verf.  be- 
zeichnet diese  Mißbildungen  als  »consertio  segmenti«.  Sie  entstehen  schon 
im  Ei. 

Über  abnorme  Flügeldecken  bei  Abax  s.  Kf-fzenecky  (4),  über  Fühlermißbildungen 
bei  Prionocerus  Keyl('). 

Vogel  untersuchte   die  Leuchtorgane  von  Lampyris  noctiluca.    Larve  und 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  307 

(^  haben  nnr  2  kleine  ventrolaterale  im  8.,  das  Q.  außerdem  noch  je  eine 
große  ventrale  Leuchtplatte  im  6.  und  7.  Abdomiualsegment.  Die  Puppen 
leuchten  kontinuierlich  zu  jeder  Tageszeit.  Die  Leuchtzellen  sind  Fettkörper- 
zellen, enthalten  aber  kein  Fett,  sondern  den  Leuchtstoff  in  Form  feiner  eosino- 
philer Granula. 

R.  Dubois  wendet  gegen  Vogel  ein,  er  habe  schon  längst  (98  Biol.  3)  fest- 
gestellt, daß  die  Leuchtorgane  nicht  dem  Fettkörper  angehören,  sondern  Drüsen 
mit  teils  äußerer,  teils  innerer  Secretion  sind,  und  daß  in  den  Eiern,  die  schon 
vor  der  Befruchtung,  sogar  schon  im  Oviduct  leuchten,  nicht  der  Dotter  die 
leuchtende  Substanz  enthält,  sondern  das  Blastoderm.  Die  Leuchtdrüsen  aus 
der  Hypodermis  sind  bei  der  Larve  durch  einen  sehr  feinen  Stiel  an  dieser 
befestigt.  Die  ganze  Innenseite  des  Skelettes  der  Puppe  zeigt  schwache  Phos- 
phorescenz.   —  Hierher  auch  Ives  &  Coblentz. 

Hollande  (1)  findet  das  Anthocyan  der  Haare  der  Staubfäden  von  Ver- 
bascum  nigrum,  die  den  Larven  von  Gionus  oleus  als  einzige  Nahrung  dienen, 
als  kleine  violette  Granula  in  den  Fettkörperzellen  der  Larve,  deren  Blut  jedoch 
seine  gelbe  Farbe  bewahrt,  weil  sich  hier  das  A.  nur  in  Form  eines  Leucoderi- 
vates  findet.  Während  der  Puppenruhe  wird  das  A.  des  Fettkörpers  ebenfalls 
in  seine  Leucoderivate  umgewandelt  und  dann  allmählich  zerstört. 

Über  Reservestoffe  bei  Melasoma  s.  Semichon('^). 

Über  die  Entwicklung  von  Psylliodes  s.  Helkertinger  und  TÖlg,  über  die 
Embryologie  der  Chrysomelidae  oben  p  287  Strindberg  ('^). 

K.  Jordan  studierte  die  Anpassungserscheinungen  an  die  myrmecophile 
Lebensweise  bei  Lomechusa  strumosa  und  Äiemcles  emarginatus.  Die  Tri- 
chome  stehen  auf  besonderen  Seitenzipfeln  an  der  Grenze  von  Tergit  und  Sternit 
der  Abdominalsegmente  und  sind  am  größten  am  2.-4.  Segment.  Bei  L.  s.  tragen 
auch  die  Beine  am  Trochanter  und  der  Innenseite  des  Femurs  Trichombüschel. 
Die  Trichome  stehen  in  Gruben,  die  sich  nach  oben  verengern,  so  daß  beim 
Lecken  und  Zerren  den  Ameisen  das  Herausreißen  unmöglich  gemacht  wird. 
An  jedes  tritt  eine  Nervenfaser.  Zwischen  ihnen  liegen  von  Wasmann  (03 
Arthr.  60)  übersehene  einzellige  Drüsen,  die  die  von  den  Ameisen  geleckten 
Secrete  absondern  und  direkt  nach  außen  münden.  Ähnliche  Drüsen  finden  sich 
auch  am  Abdomen,  dienen  hier  aber  wohl  nur  als  Schmierdrüsen.  Wasmanns 
»Exsudatgewebe«  ist  echtes  Fettgewebe  und  hat  mit  der  »Exsudation«  nichts 
zu  tun.  Im  Abdomen  liegt  ferner  ein  großes,  von  Wasmann  übersehenes  Drüsen- 
system, bestehend  aus  zahlreichen  Einzeldrüsen  und  einem  großen  Reservoir, 
das  zwischen  dem  3,  und  4.  Segment  ausmündet.  Ihr  Secret  wirkt  betäubend 
auf  die  Ameisen  und  dient  so  als  Abwehrmittel  gegen  Insulte.  Die  Schreck- 
drttsen  finden  sich  bei  allen  Aleocharinae.  Wasmanns  Theorie  der  Amical- 
selection  trifft  nicht  zu.  Oft  copulieren  mehrere  Pärchen  gleichzeitig,  ohne  daß 
die  Ameisen  das  beachten.  Die  Entstehung  der  Symphilie  beruht  auf  Anpas- 
sungen seitens  der  Gäste  an  die  Ameisen.  Erleichtert  wurde  die  Einwanderung 
der  Käfer  in  die  Kolonie  durch  die  Schreckdrüsen.  Aus  dem  ursprünglich  nur 
geduldeten  Einmieter  wurde  durch  Erwerb  der  myrmecophilen  Drüsen  der  ge- 
pflegte Gast.     L.  s.  und  A.  e.  sind  nicht  vivipar  (gegen  Wasmann). 

Cholodkovsky  (^)  macht  Angaben  über  die  Anatomie  von  Necrobia  ruficoUis. 
3  thoracale  und  4  abdominale  Ganglien.  Das  sehr  niedrige  Epithel  des  Magens 
bildet  ein  Netz  unregelmäßig  polygonaler  Maschen,  in  denen  kleinzellige  Crypten 
liegen.  6  Malpighische  Gefäße.  Speicheldrüsen  fehlen.  Hoden  aus  14  Follikeln, 
Ovar  aus  14  holoistischen  Eiröhren  bestehend.  Die  Analdrüsen  werden  von 
2  Epithelschichten  gebildet.  Die  äußere  hat  kleine  Zellen,  deren  jede  sich  in 
einen  chitinösen  Ausführgang  fortsetzt.    Dieser  wird  von  einer  »membranartigen 

20* 


3Qg  II.  Keferate.     8.  Arthropoda. 

Ausführzelle  umgeben «  und  läuft  zwischen  den  großen  Zellen  der  inneren  Schicht 
hindurch. 

Über  Pädogenese  und  Neotenie  bei  Coleopteren  s.  Peyerimhoff,  über  Biologie 
der  Coleopteren  Benard  (i-^),  Benick,  Brocher(2),  B.  Browne,  Crosby,  Kleine (3), 
Koester,  Lengerken,  Schilder,  Uyttenboogaart(S2)j  über  ihre  geographische  Ver- 
breitung Bickhardt,  Leng,  Kleine  (-),  Davis,  über  fossile  Coleopteren  Wickham. 

Hymenoptera. 

Helnr.  Meyer  stellt  die  Literatur  über  das  Winterleben  der  Hymeno- 
pteren  zusammen  und  ergänzt  sie  durch  eigene  Beobachtungen.  In  den  Nestern 
von  Lasius  niger  und  Leptothorax  wird  es  schon  im  Februar  wieder  lebendig. 
Bonibus  terrestris  ^  gräbt  sich  zum  Überwintern  in  die  Erde,  Die  Königin 
von  Vespa  vulgaris  legt  noch  im  November  Eier.  V.  überwintert  auch  über 
der  Erde  in  hohlen  Bäumen,  Mauerritzen,  Felsspalten,  Gebäuden  usw.,  wobei 
sie  sich  mit  den  Mandibeln  an  der  Unterlage  festbeißt.  Der  Lebenscyclus  von 
Anthophora  fulvitarsis  ist  bei  Bonn  einjährig.  Die  Chalcididen  gehen,  soweit 
es  die  Temperatur  erlaubt,  den  ganzen  Winter  hindurch  dem  Brutgeschäft  nach. 
Melittohia  ist  wahrscheinlich  ausschließlich  Ectoparasit  und  rein  ovipar.  Am 
wenigsten  empfindlich  gegen  Kälte  sind  die  Cynipiden. 

Über  das  Gehirn  der  Hymenoptera  s.  oben  p  283  IVIonti(^),  über  die  Corpora 
allata  oben  p  284  Nabert,  über  die  Physiologie  des  Darmkanales  oben  p  286 
A.  Steudel. 

Buchner(^)  beschreibt  trophochromatische  Caryomeritenbildung  durch 
Knospung  des  Oocytenkernes  in  jugendlichen  Eiern  von  Camponotus  sp.,  Bom- 
bus  sp.  und  Ichneumoniden.  Die  Caryomeriten  vermehren  sich  stark,  zerstreuen 
sich  im  Dotter  und  degenerieren  hier.  Die  Caryomeritenbildung  und  ähnliche 
Vorgänge  geben  der  Chromidienlehre  eine  starke  Stütze  und  sprechen  gegen  die 
Richtigkeit  der  Mitochondrienlehre. 

Emery(2)  läßt  die  Vereinfachung  des  Geäders  der  Vorderflügel 
der  Formiciden,  ausgehend  vom  ältesten  Typus  mit  2  Cubitalzellen  [Eciton], 
auf  verschiedene  Weise  vor  sich  gehen.  Bei  Iridomyrmex  hat  sich  durch  Ver- 
schwinden eines  Teiles  des  Cubitus  die  2.  Cubitalzelle  nach  hinten  geöffnet. 
Bei  Pogonomyrmex  und  Myrmica  entfernt  sich  die  1.  Cubitalader  vom  Cubitus 
und  wird  reduziert,  um  bei  Solenopsis  und  Formica  allmählich  ganz  zu  ver- 
schwinden. Bei  Ste/namma  ist  die  2.  Cubitalzelle  reduziert.  Bei  IscJmomyrmex, 
Dorymyrmex,  Bothriomyrmex,  Basiceros,  Rhopalothrix  und  den  Dacetinen  ist 
die  2.  Cubitalader  unterdrückt.  Bei  Leptomyrmex  fehlt  die  Discoidalader.  Eine 
Form  mit  geschlossener  Radialzelle  darf  nie  von  einer  mit  offener  abgeleitet 
werden,  ebensowenig  eine  mit  2  Cubitalzellen  von  einer  solchen  mit  einer. 

C.Thompson  untersuchte  das  Gehirn  von  Camponotus  pennsylvanicus^  For- 
mica pallidefulva,  Lasius  niger.  Am  größten  ist  es  bei  den  Q,  doch  sind  die 
pilzhutförmigen  Körper  der  Arbeiter  bei  C.  p.  und  F.  p.  stärker  entwickelt. 
Die  Seiteuaugen  der  Q.  sind  kleiner,  die  Ocellen  bald  größer  (C  p.),  bald 
kleiner  [F.  p.^  L.  n.)  als  bei  den  (^.  Bei  den  Arbeitern  von  G.p.  und  L.  n. 
sind  die  Lobi  optici  stark  reduziert,  und  die  Ocellen  rudimentär  [F.  p.^  L.  n.) 
oder  fehlend  (C.  p.).  Die  (f  haben  sehr  große  Lobi  optici  und  kleine  pilz- 
hutförmige  Körper.  Die  Hirnrinde  besteht  aus  kleinen  nach  Art  eines  Cylinder- 
epithels  angeordneten  Ganglienzellen  mit  Fortsätzen,  die  unter  der  Rinde  ein 
Netzwerk  bilden.  Die  Protocerebrallobi  Averden  gebildet  von  einer  zentralen 
Fasermasse,  bestehend  aus  marklosen  Fasern,  den  Dendriten  der  Ganglien- 
zellen und  Stützzellen,  und  umgeben  von  teils  kleinen,  teils  sehr  großen  Gan- 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  309 

glienzellen.  Die  Lobi  werden  durch  2  Commissureu  verbunden,  welche  die 
Ocellarnerven  aufnehmen.  Lobi  optici  wie  bei  anderen  Ameisen.  Die  >Glo- 
meruli  des  Zentralkörpers«  sind  die  hinteren  Stiele  der  pilzhutförmigen  Körper. 
In  den  vorderen  Stielen  findet  keine  echte  Faserkreuzung  statt.  Die  Ganglienzellen 
der  pilzhutförmigen  Körper  bilden  4  Gruppen,  die  sich  in  allen  3  Kasten  gleich 
verhalten  (gegen  Pietschker  11  Arthr.  58).  Die  1.  im  Zentrum  besteht  aus 
den  größten  Zellen,  die  2.  bildet  den  Gipfel  des  Körpers,  die  3.  und  4.  liegen 
seitlich  und  bestehen  aus  sehr  kleinen  Zellen.  Das  primitive  Ameisengehirn 
ist  das  der   Q ,  von  dem  das  der  Arbeiter  abzuleiten  ist. 

Caesar  untersuchte  die  Ocellen  der  Ameisen.  Meist  finden  sich  3,  seltener 
nur  1  medianer  oder  2  laterale.  Alle  verschiedenen  Formen  lassen  sich  von 
folgendem  Prototyp  {Formica  pratensis  rf)  ableiten:  Ein  im  Verhältnis  zur 
Kopfgröße  stattliches,  in  allen  seinen  Teilen  bilateral  symmetrisches  Stirnauge, 
dessen  Linse  eine  äußere  etwa  kugelförmige  und  eine  innere  von  einem  sehr 
charakteristischen  schief  gerichteten  Zapfen  gebildete  Wölbung  besitzt,  dessen 
Retina  durch  Vermittlung  einer  sehr  dünnen  corneagenen  Zellschicht  der  inner- 
sten Wölbung  des  Linsenzapfens  becherförmig  aufsitzt,  das  eine  größere  rostrale 
und  eine  kleinere  occipitale  unpigmentierte  Irisbildung  aufweist,  und  durch 
Delamination  aus  der  Hypodermis  entsteht.  Die  Ocellen  der  Q  sind  relativ 
immer,  absolut  nicht  selten  kleiner  als  die  der  q^.  Die  Form  der  Linse 
wechselt  bei  den  einzelnen  Species.  Bei  den  Arbeiterinnen  sind  die  Ocellen 
teils  in  verschiedenem  Grade  »reduziert«  bis  zu  solchen  ohne  Linsenwölbung 
und  mit  sehr  wenig  Sehstäbchen,  teils  »rudimentiert«,  indem  zunächst  die 
Linsenbildung  verloren  geht,  die  Retina  ihre  Stäbchen  und  die  Gruppierung 
der  Zellen  zu  Retinulae  einbüßt,  sich  mit  der  aus  wenigen  Zellen  bestehen- 
den corneagenen  Schicht  von  der  Cuticula  ablöst  und  vom  Gehirn  umwachsen 
wird,  und  dort  schließlich  ganz  verschwindet.  Die  Verkümmerung  der  Ocellen 
bei  den  Arbeitern  zeigt,  daß  sie  nur  für  fliegende  Tiere  von  Nutzen  sind. 
Sie  ergänzen  die  Function  der  Seitenaugen  durch  Vergrößerung  des  Gesichts- 
feldes und  sind  zum  Sehen  in  die  Ferne  eingerichtet. 

Über  die  Embryologie  der  Ameisen  s.  oben  p  287  Strindberg  (^j. 

Santschi  ergänzt  seine  Untersuchungen  über  die  Orientierung  der  Ameisen 
durch  neue  Experimente,  kritisiert  die  Arbeiten  anderer  Forscher  und  kommt 
im  wesentlichen  zu  denselben  Ergebnissen  wie  früher  (11  Arthr.   60). 

Cornetz(i)  hält  gegen  Santschi  seine  Ansichten  über  die  Orientierung  der 
Ameisen  (11  Arthr.  60,  12  Arthr.  6)  aufrecht  und  zeigt  durch  neue  Experi- 
mente, daß  Geruchs-,  Gesichts-  und  Tastsinn  zur  Erklärung  der  Tatsachen 
nicht  ausreichen. 

Cornetz(2)  ergänzt  seine  Angaben  über  die  Orientierung  der  Ameisen 
(12  Arthr.  6)  durch  Versuche  mit  Messor  barbarus.  >Ihr  höchst  kurzsichtiges 
Sehen,  das  bekanntlich  keine  richtunggebende  Rolle  spielt«,  zeigt  neben  Tast- 
und  Geruchssinn  der  Ameise  außergewöhnliche  und  gefährliche  Vorkommnisse  an. 

Über  die  Embryologie  von  Myrmica  s.  Strindberg (^). 

Natzmer(*)  hebt  hervor,  daß  Lasius  fuliginosus  sich  zum  Unterschied  von 
allen  anderen  Ameisen  gegen  Artgenossen  aus  fremden  Nestern  nicht  feind- 
selig verhält,  vielleicht  weil  sein  penetranter  Artgeruch  einen  eigentlichen 
Nestgeruch  nicht  aufkommen  läßt. 

Über  gemischte  Kolonien  s.  Rüschkamp. 

R.  &  E.  Brun  teilen  Beobachtungen  über  die  Biologie  der  Ameisen  mit.  Von 
Camponotus  ligniperda  schwärmen  bei  Tage  nur  wenige  Arbeiter  aus,  größere 
Scharen  erst  nach  Einbruch  der  Nacht.  Das  freundschaftliche  Verhalten  ver- 
schiedener Species  in  künstlichen  Mischkolonien  beruht  nicht  auf  einem  »Misch- 


Q-iQ  II.  Referate.     8.  Arthropoda. 

geruch«,  sondern  auf  komplizierten  psychologischen  Anpassungen,  bedingt  durc! 
die   in   der   engen  Gefangenschaft    gegebene    Zwangslage.      Lasius  fuliginos: 
baut  zuweilen  unterirdisch  in  Höhlen  kleiner  Raubtiere  usw. 

Über  die  Biologie  von  Formica  s.   Brun,   Kutter(V],    über  die  Sklaverei  bei' 
Ameisen  Wasmann(S^),  über  die  Phylogenie  der  Ameisen  Forel,  über  die  Ab-i|* 
stammung  von  Anergates  Emery(^),    über  Variabilität   der  Ameisen  Natzmer(2), 
über  ihre  Bedeutung  für  die  Geologie  Branner.  l 

A.  BraunG  beschreibt  die  Pollensammelapparate  der  beinsammelndenj 
Bienen.  Schon  bei  Prosopis,  die  nur  Nektar  und  keinen  Blütenstaub  ein-l 
trägt,  sind  beim  Q  am  Hinterbein  der  Trochanter  kürzer  und  breiter,  die  Tibia 
länger  und  der  Metatarsus  kräftiger  als  beim  (j^.  Auch  ist  die  ganze  Be- 
haarung intensiver  und  an  der  Hinterseite  des  Beines  bürstenartig.  Sie  dient 
dazu,  das  beim  Blütenbesuch  mit  Pollen  bestäubte  Abdomen  zu  reinigen.  Bei 
Ceratina  sind  die  Haare  der  Vorderseite  lang,  herabhängend  und  dienen  dem 
Eintragen  des  Pollens,  die  Hinterseite  bleibt  Büratenorgan.  Allmählich  wird 
auch  die  Form  der  Sammelhaare  verändert,  sie  erscheinen  verästelt  oder  ge- 
fiedert [Halictoides,  Halictus).  Dann  wird  die  Sammelfunction  auf  gewisse 
Beinglieder  konzentriert:  auf  den  Femur  bei  den  Schenkelsammlern  (C,  Rho- 
phites,  Halictoides,  Halictus,  Colletes,  Panurgus\  auf  die  Tibia  und  den  Meta- 
tarsus bei  den  Schienensammlern  (Dasypoda,  Melitta,  Macropis,  AnfJwpJiora  usw.), 
auf  die  Ti.  allein  bei  Bombus  und  Apis.  Auch  die  Bürstenhaare  der  Hinter- 
seite konzentrieren  sich  allmählich  auf  Ti.  und  Met.  [Mel.,  Macr.,  Anth.)  oder 
auf  den  Met.  allein  [Pan.,  Apis,  B.),  der  dann,  bzw.  sein  1.  Glied,  stark  ab- 
geplattet und  verbreitert  wird  [Dufourea,  Coli.,  Pan.,  Mel,  Macr.,  Anth.,  B., 
Apis).  Bei  den  Schenkelsammlern,  am  stärksten  bei  Halictus,  wird  der  Fe. 
säbelartig  gekrümmt.  Am  primitivsten  sind  die  Schenkelsammler,  von  ihnen 
stammen  die  einfacheren  Schienensammler  oder  »Trockensammler«  [Campto- 
pocum,  Panneginus),  von  diesen  die  höchststehenden  solitären  Bienen  (Eucera, 
Mel.,  Macr.,  Anth.),  die  den  gesammelten  Pollen  anfeuchten  und  zusammen- 
ballen. Zwischen  ihnen  und  den  Körbchensammlern  B.  und  Apis  fehlen  Über- 
gänge. Das  Körbchen  von  Andrena  labialis  ist  eine  Konvergenzerscheinung 
am  Fe.  Alle  Umbildungen,  die  von  Geratina  bis  zu  den  höchst  entwickelten 
Schienensammlern  auftreten,  sind  durch  passive  Anpassung,  also  rein  durch 
Selection  entstanden,  da  sie  sich  an  der  Chitinbekleidung,  also  einem  toten 
Hautskelet  abspielten.  Ontogenetisch  treten  sie  erst  an  den  Imagines  nach  der 
letzten  Häutung  auf.  Die  Entwicklungsreihe  des  Pollensammelapparates  stimmt 
im  wesentlichen  mit  der  der  Mundteile  überein.  Ausnahmen  machen  Cer.  mit 
primitivem  Sammelapparat  und  hoch  entwickelten  Mundteilen  und  Andr.  mit 
umgekehrtem  Verhalten.  Coli,  steht  wahrscheinlich  Andr.  näher  als  Pros.  Die 
Schmarotzerbienen  sind  durch  Rückbildung  des  Sammelapparates  aus  Sammel- 
bienen hervorgegangen,  und  zwar  Sphecodes  aus  Andr.,  Nomada  wahrschein- 
lich aus  einem  ausgesprochenen  Schienensammler.  Die  Rückbildung  des  Sammel- 
apparates von  Systropha  ist  dagegen  dadurch  entstanden,  daß  sie  in  der  Haupt- 
sache mit  den  Rändern  des  Abdomens  sammelt.  Zum  Schluß  gibt  Verf.  eine 
neue  Einteilung  der  Haare  der  Sammelapparate  in   12  Gruppen. 

Ladd-Franklin  zieht  aus  Frischs  Bienenversuchen  den  Schluß,  daß  Apis 
mellißca  zwar  rot  und  blaugrün  nicht  unterscheiden  kann,  wohl  aber  blau  und 
gelb.  Sie  ist  nicht  total  farbenblind,  ihr  Sehvermögen  ist  aber  nicht  tetra- 
chromatisch wie  das  des  Menschen,  sondern  nur  dichromatisch. 

Hess(^)  bemerkt,  daß  Frisch  den  Geruchssinn  der  Bienen  außer  Acht  ge- 
lassen habe  und  außerdem  nie  angeben  könne,  ob  die  zugeflogenen  Bienen 
überhaupt  »dressierte«   waren.     Verf.  wiederholte   die  Versuche  mit  gezeichne- 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  311 

ten  Bienen  und  deckte,  um  den  Geruch  auszuschalten,  die  farbigen  Papiere 
mit  Glasplatten  zu.  Und  jetzt  zeigten  die  auf  Blau  dressierten  Bienen  nicht 
die  geringste  Neigung,  das  Blau  mehr  aufzusuchen,  als  die  anderen  Felder. 
Versuche  mit  einem  aus  Pigmentpapieren  zusammengestellten  Spektrum  hatten 
dasselbe  Ergebnis.  Die  gezeichneten  Bienen  flogen  regellos,  bald  zu  dieser, 
bald  zu  jener  Farbe  des  Spektrums.  Andere  vielfach  variierte  Versuche  zeig- 
ten, daß  die  Bienen  sich  genau  wie  ein  total  farbenblinder  Mensch  verhalten. 
>Die  Annahme,  daß  die  bunten  Blütenfarben  um  der  Insecten  willen  da  seien, 
ist  damit  vollständig  widerlegt.«  —  Hierher  Frisch (2)  und  oben  p  289  Moffat. 

Dobkiewicz  schließt  aus  zahlreichen  Experimenten,  daß  Apis  mellißca 
Farbenunterscheidungs-  und  Lernvermögen  besitzt.  Ihr  Benehmen  trägt 
den  Charakter  gewollter  Handlungen,  die  durch  mit  Hilfe  des  Gedächtnisses 
gesammelte  Erfahrungen  und  nicht  durch  beliebige  Sinneseindrücke  bestimmt 
werden.  »Das  sich  nach  der  Farberichten  ist  nur  ein  sekundäres  Orientierungs- 
hilfsmittel. « 

Wie  Zander  durch  Experimente  feststellt,  hat  Apis  mellifica  durchaus  kein 
schlechtes  Geruchsvermögen,  läßt  sich  aber  durch  Honig  nur  in  den  Monaten 
anlocken,  in  denen  die  Gelegenheit  zum  Sammeln  von  Pollen-  und  Blüten- 
honig fehlt. 

Über  die  Biologie  südafrikanischer  Apiden  s.   H.  Brauns. 

Enderlein (^)  beschreibt  südamerikanische  Xylocopen  und  darunter  als  Zwitter 
ein  Q  von  X.  ordinaria  mit  »kleinen  Einsprenkelungen  von  männlicher 
Färbung«. 

6ranata(^)  betont  noch  einmal,  daß  die  einzige  Teilung  der  Spermato- 
cyten  von  Xylocopa  violacea  äquationell  ist  und  die  Zahl  der  Chromosomen 
(16)  nicht  reduziert. 

Oehninger  findet  die  gleiche  Kerngröße  der  Zellen  in  den  homologen 
Organen  von  rf  und  Arbeiterinnen  von  Apis  tnellifica. 

NachtsheimC)  bestätigt  Dzierzons  Theorie.  In  Eiern  aus  Drohnenzellen 
von  Apis  mellißca  finden  sich  nie  Spermien.  Das  unbefruchtete  Ei  enthält  16, 
das  befruchtete  32  Chromosomen.  In  der  Spermatogenese  unterbleibt  also  die 
Rediictionsteilung.  Die  Chrom,  der  Reifungsteilungen  sind  Sammelchrom.,  die 
später  wieder  in  einfache  zerfallen.  Trotz  regelmäßiger  Polyspermie  copuliert 
immer  nur  ein  Spermakern  mit  dem  weiblichen  Vorkern.  Die  Centriole  der 
befruchteten  Eier  stammen  nicht  vom  Spermium.  Die  Abkömmlinge  des  Rich- 
tungscopulationskernes  degenerieren  (gegen  Petrunkewitsch  Ol  Arthr.  58).  — 
Hierher  auch  Nachtsheim  (2). 

Armbruster (^)  behandelt  Geschlechtsbestimmung  und  Chromosomen- 
verhältnisse von  Osmia  cornuta,  bestätigt  zunächst  Fabres  (91  Arthr.  6)  An- 
gaben über  die  Geschlechtsfolgen  bei  der  Eiablage  und  zeigt,  daß  die  Dzierzonsche 
Theorie  auch  für  0.  c.  gilt.  Die  Spermatogenese  von  0.  c.  gleicht  sehr  der 
von  Apis  mellißca.  Spermatogonien  und  Spermatocyten  1.  Ordnung  haben 
16  Chromosomen.  Bei  der  einzigen  Reifungsteilung  gelangen  je  8  in  die  Tochter- 
zellen, von  denen  eine  vielmal  kleiner  ist,  als  die  andere  und  zugrunde  geht.  In 
somatischen  Zellen  ist  die  Chromosomenzahl  mindestens  32.  Die  Reifungsteilung 
ist  eine  echte  Reductionsteilung.  Nachtsheims  (s.  o.)  Hypothese  der  Chromosomen- 
bindung ist  unwahrscheinlich.  Die  Dzierzonsche  »Geschleehtsbestimmungsweise« 
ist  wahrscheinlich  eine  Modifikation  des  »Geschlechtschromosomentypus«,  und 
die  Apiden  enthalten  wahrscheinlich  in  ihren  Zellkernen  »auch  ein  x-Element  in 
irgend  einer  nicht  näher  erkennbaren  Weise«.  —  Hierher  auch  Armbruster(2). 

Popovici-Baznosanu  (^)  teilt  die  Resultate  verschiedener  Experimente  mit  Os- 
mia  rufa  und  cornuta^  Megachile  homhycina   und  Psenulus    atratus   mit.     Die 


312  II-  Referate.     8.  Arthropoda. 


I 


Größe  der  Imagines  ist  abhängig  von  der  Reichlichkeit  der  Ernährung  der  Lar- 
ven. In  feuchter  Atmosphäre  aufgezogene  Larven  von  0.  fabrizieren  weiße  Ko- 
kons, Die  Stellung  der  Kokons  von  0.  ist  immer  vertikal,  einerlei,  in  welche] 
Lage  man  die  Zellen  mit  den  Larven  bringt. 

Über  das  Gift  von  Vespa  crabro  s.  Bertarelli  &  Tedeschi,  über  die  Copula- 
tion  bei  Ämmophüa  C.  Turner (2),  über  die  Eibildung  bei  Vespa  Maziarski,  übei 
Mischbauten  von   Crabro  und   Odymrus  Höppner. 

Chewyreuv(^)  experimentierte  über  die  Geschlechtsbestimmung  bei  Pm^Za 
instigator,  examinator,  brassicae  und  ciipulifera.  Aus  den  Eiern  befruchteter 
Q  gehen  Q  hervor,  wenn  sie  in  große  Puppen  {Sphinx,  Saturnia,  GastropacJia), 
(^  wenn  sie  in  kleine  [Pieris^  Bupahis,  Panolis)  abgelegt  werden.  Gibt  man 
den  Pim.  nur  große  Puppen,  so  läßt  sich  männliche  Nachkommenschaft  ganz 
ausschheßen.  Aus  kleinen  Puppen  wurden  jedoch  auch  immer  einige  L  er- 
zogen. Ebenso  erzog  Verf.  aus  männlichen  Puppen  von  Lophyrus  sp.,  die  halb 
so  groß  sind  als  die  weiblichen,  53  %  (^  und  47  ^o  Q  von  Exenterus  sp.  und 
Campoplex  sp.,  aus  weiblichen  Puppen  dagegen  21^  q^  und  79^6,    Q. 

Über  Ichneumoniden  s.  auch  Pfeffer  und  Seniichon(^). 

Chewyreuv(^i  dehnt  seine  Experimente  auf  unbefruchtete  Weibchen  von 
Pimpla  aus.  Diese  haben  stets  rein  männliche  Nachkommenschaft.  Die  Größe 
der  Wirtspuppe  beeinflußt  nicht  das  Geschlecht,  sondern  nur  die  Größe  des  Para- 
siten. Wurden  die  ^  von  P.  nach  parthenogenetischer  Eiablage  begattet,  so 
verhielten  sie  sich  von  jetzt  an  wie  die  in  den  früheren  Experimenten  des  Verf. 
(s.  0.).  Er  schließt  daraus,  daß  aus  befruchteten  Eiern  von  P.  stets  Q  hervor- 
gehen, daß  aber  ein  begattetes  Q.  imstande  ist,  auch  unbefruchtete  Eier  abzu- 
legen. Doch  versagt  diese  Fähigkeit  in  abnormen  Fällen,  so  daß  dann  die  Re- 
lation zwischen  der  Größe  des  Wirtstieres  und  dem  Geschlecht  des  Parasiten 
fortfällt. 

Keilin  &  Baume  Pluvinel  beschreiben  Entwicklungsstadien  von  Eucoila 
keilini  n.  aus  Larven  von  Pegomyia  winthemi.  Das  wie  bei  allen  Cynipiden 
langgestielte  Ei  nimmt  im  Cölom  des  Wirtes  schnell  an  Größe  zu,  während  der 
Stiel  degeneriert.  Das  erste  Larvenstadium  hat  einen  etwas  abgeplatteten  Kopf 
mit  2  conischen  Papillen  (Maxillar  oder  Labialpalpi?)  und  einen  aus  wahrschein- 
lich 12  Segmenten  bestehenden  conischen  Rumpf,  der  in  einen  langen  Schwanz 
endet.  Die  Thoracalsegmente  tragen  3  lange  ungegliederte  Beinpaare.  Letztes 
Larvenstadium  und  Puppe  unterscheiden  sich  nicht  wesentlich  von  denen  an- 
derer Cynipiden,  während  die  junge  Larve  höchstens  mit  der  von  Li7nnerium 
verglichen  werden  kann,  der  jedoch  die  Beinpaare  fehlen. 

Keilin  &  Picado  beschreiben  die  Entwicklung  von  Diachasma  crawfordi  n. 
Die  gestielten  Eier  werden  in  Larven  von  Änastrepha  striata  abgelegt.  Die 
gekrümmte  Larve  mit  konkaver  Dorsalseite  hat  einen  abgeplatteten  Kopf  mit 
mehreren  Sinnesorganen  und  kräftigen  dorsalwärts  verlagerten  Mandibeln.  Pro- 
und  Mesothorax  tragen  je  ein  Paar  mit  Sinnespapillen  ausgerüsteter  dorsaler 
Anhänge.  Das  Abdomen  besteht  aus  8  Segmenten,  deren  letztes  vielleicht  aus 
2  verschmolzen  ist.  In  den  sehr  einfach  gestalteten  Darm  münden  2  lange 
Vasa  Malpighii,  die  nach  vorn  bis  in  den  Prothorax  reichen.  Die  Speichel- 
drüsen erreichen  das  6.  Abdominalsegment.  Im  letzten  Larvenstadium  ist  der 
Kopf  sehr  reduziert,  enthält  aber  alle  typischen  Mundwerkzeuge.  Folgt  eine 
Beschreibung  der  äußeren  Anatomie  der  Imago. 

C.  H.  Richardson  beschreibt  die  Lebensweise  von  Spalangia  muscidarum,  die 
als  Larve  im  Puparium  von  Musca  domestica  schmarotzt,  und  unterscheidet  fol- 
gende Stadien  der  postembryonalen  Entwicklung.  Aus  dem  Ei  schlüpft  ein 
Planidium  mit  kurzen  Anteunenhöckern  und  großen  Mandibeln.    Der  kurze  Öso- 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  313 

phagus  führt  in  den  großen  Magen.  Der  Hinterdarm  besteht  aus  einem  zarten 
soliden  Zellstrang.  Das  P.  verwandelt  sich  in  die  tracheenlose  Larve  mit  13  Seg- 
menten und  reduzierten  Mandibeln.  Der  Magen  hat  eine  peritrophe  Membran, 
der  Hinterdarm  ein  Lumen  erhalten.  Die  Gonaden  sind  sichtbar.  Die  Speichel- 
drüsen reichen  bis  zum  Hinterrande  des  Magens.  Das  folgende  Stadium  (»tra- 
cheate  larva«)  besitzt  bereits  Beine  und  Ovipositor.  Darmkanal  und  Speichel- 
drüsen sind  weiter  entwickelt.  Vom  Tracheensystem  sind  Andeutungen  der 
Stichmenanlagen  vorhanden.  Das  Herz  fehlt  noch.  Semipupa  und  Puppe  bieten 
nichts  Bemerkenswertes. 

Hänsei  untersuchte  die  Histogenese  der  Flugmuskulatur  von  Pachy- 
gaster  meromelas.  Sie  entsteht  aus  indifferenten  an  der  Basis  der  Imaginal- 
scheiben  der  Beine  liegenden  Zellen,  die  sich  zu  2  gekreuzten  Strängen  ver- 
einigen. Der  vordere  bildet  die  longitudinalen  und  die  vorderen  vertikalen 
Flugmuskeln,  der  hintere  liefert  die  hinteren  vertikalen  Flügelheber.  Die  larvale 
Muskulatur  nimmt  nur  in  geringem  Teil  an  der  Bildung  der  imaginalen  teil.  Ein 
Teil  der  larvalen  Muskelkerne  macht  Veränderungen  durch,  durch  die  sie  sich 
den  imaginalen  »assimilieren«.  Die  Sehne  der  Flugmuskeln  ist  eine  Bildung 
der  Epidermis.  Die  Histolyse  der  larvalen  Muskulatur  vollzieht  sich  ohne  Phago- 
cytose.  Bei  den  anderen  Dipteren  ist  die  Histogenese  der  Flugmuskeln  wahr- 
scheinlich der  von  P.  m.  sehr  ähnlich. 

Hemiptera. 

Über  die  Corpora  allata  s.  oben  p  284  Nabert. 

Brocher(*)  verteidigt  seine  Auffassung  derAtmung  voniVotonepto(ll  Arthr.  62) 
gegen  Hoppe  (12  Arthr.  70),  modifiziert  sie  aber  selbst.  Nur  wenn  die  N.  an 
der  Wasseroberfläche  hängt,  bedient  sie  sich  zum  Ein-  und  Ausatmen  aus- 
schließlich des  7.  Stigmas.  Beim  Übergang  zum  Schwimmen  stößt  sie  die  über- 
schüssige Luft  durch  alle  Stigmen  aus. 

Wilke  beschreibt  die  Spermatogenese  von  Hydrotnetra  paludum,  die  in  man- 
chen Punkten  anders  verläuft  als  bei  H.  laciisti'is  (Wilke  07  Arthr.  63).  Die 
Spermatogonien  enthalten  außer  den  11  Autosomen  ein  bivalentes  »Chromatin- 
klümpchen«,  das  vor  der  letzten  Vermehrungsteilung  Tetradenform  annimmt, 
aber  ungeteilt  in  eine  Spermiocyte  1.  Ordnung  gelangt.  Die  andere  geht  zu- 
grunde. Die  Autosome  conjugieren  der  Länge  nach  und  werden  in  der  1.  Tei- 
lung quer  geteilt  (Äquation),  iu  der  2.  werden  die  ungleichnamigen  Stücke  auf 
die  Tochterzellen  verteilt  (Reduction).  Die  Chromosomentetrade  ist  ein  biva- 
lentes accessorisches  Chromosom.  Die  Mitochoudrien  gehen  aus  den  Dotter- 
kugeln hervor.  Ihre  Masse  ist  mindestens  6  mal  so  groß  wie  die  des  Chro- 
matins. 

E.  Browne  vervollständigt  ihre  Angaben  über  die  Spermatogenese  von 
Notonccta  (10  Arthr.  67).  Während  der  Wachstumsperiode  sind  alle  Chromo- 
somen in  einer  »Caryosphäre«  mit  plasmatischer  Grundlage  vereinigt.  Die  Mito- 
choudrien werden  durch  die  Mitosen  auf  die  Tochterzellen  verteilt. 

Lienhart  beschreibt  die  äußeren  Merkmale  von  Aepophihis  bonnairei,  meint, 
daß  sein  häufiges  Auftreten  auf  Asterias  rubens,  dessen  Pedicellarien  ihn  schein- 
bar unbehelligt  lassen,  vielleicht  als  Commensalismus  zu  deuten  sei,  und  gibt 
eine  Liste  der  Fundorte  (Küste  von  England,  Frankreich  und  Spanien  nebst 
zugehörigen  Inseln). 

E.  Wilson (^)  findet  in  der  Spermatogenese  von  Pentatoma  senilis  und 
juniperina  und  Podisus  crocatus  einen  »chromatoiden  Körper«,  der  sich  auf  allen 
Stadien  wie  die  Chromosomen  färbt,  aber  »of  protoplasmatic  origin«   ist  und  erst 


314  II-  Referate.    8.  Arthropoda. 

nach  dem  Synapsisstadium  auftritt.  Er  wird  nie  geteilt,  gelangt  also  schließ- 
lich ganz  in  eine  Spermatide.  Er  kann  leicht  irrtümlich  für  ein  accessori- 
sches  Chromosom  gehalten  werden.  Die  X-  und  Y-Chr.  von  P.  s.  sind  fast 
gleich  groß. 

Über  die  Heterochromosomen  der  Hemipteren  s.  auch  Foot  &  Strobell,  über 
den  Dimorphismus   der  Spermien  von  Änasa  s.   Faust. 

Reuter  behandelt  eingehend  Systematik,  Geologie  und  Phylogenie 
der  Cimicidae.  Sie  stammen  zweifellos  von  Anthocoriden  ab,  die  neben  Pflanzen- 
säften ja  auch  solche  von  kleineren  Insecten  saugen  und  ausnahmsweise  auch 
Warmblüter  überfallen.  Lidocoris  oamjyestris,  die  auch  morphologisch  den  C. 
nahesteht,  findet  sich  in  Vieh-  und  Pferdeställen,  in  die  sie  wahrscheinlich  mit 
dem  Stroh  eingeschleppt  wurde,  sowie  in  Schwalbennestern  und  ist  reine  Blut- 
saugerin  geworden.  Von  den  3  ünterfamilien  der  C.  sind  die  Cimicinae  die 
ursprünglichsten.  Von  den  3  Genera  dieser  lebt  Oreiacus  auf  Vögeln,  besonders 
Hirundo  und  Cypselus.  Von  Gimex  finden  sich  mehrere  Species  auf  Chiro- 
pteren.  Und  auch  C.  lectularius  ist  wahrscheinlich  von  unter  Dächern  nisten- 
den Fledermäusen  aus  in  die  menschlichen  Wohnungen  gelangt  und  allmählich 
Kosmopolit  geworden. 

Über  die  Biologie  von  Gimex  s.  auch  Joyeux. 

Boring(^)  findet  bei  Philaenus  spuniarius  und  Äphrophora  spumaria  ein  kleines 
accessorisches  Chromosom,  das  nur  in  der  2.  Reifungsteilung  geteilt  wird.  Bei 
P.  s.  lassen  sich  unter  den  Autosomen  in  Spermatogonien,  Spermatocyten,  Oo- 
gonien  und  somatischen  Zellen  ein  großes  und  2  mittelgroße  Aut.  unterscheiden. 
Der  starken  somatischen  Variabilität  der  beiden  Species  entsprechende  Varia- 
tionen der  Chr.  waren  nicht  auffindbar. 

Über  die  Biologie  und  Entwicklung  von   Gonomelus  s.  W.  Wagner. 

Kiodnitski  bespricht  die  Generationscyclen  einiger  Aphididae.  Bei 
Siphonophora  rosae  besteht  er  aus  10  Generationen,  von  denen  die  9.  die  sexu- 
pare  und  die  10.  die  getrennt  geschlechtliche  ist.  Die  Entwicklungsdauer  nimmt 
von  Generation  zu  Generation  zu,  die  Zahl  der  Nachkommen  ab.  Äußere  Fak- 
toren wie  Temperatur  und  Nahrung  ändern  die  Fortpflanzungsweise  nicht.  Die 
Sexuales  können  ebensogut  unter  ungünstigen  wie  optimalen  Bedingungen  vor- 
kommen. Die  hellgrüne  Varietät  glauca  ist  eurythermer  und  weniger  wählerisch 
in  bezug  auf  Nahrung,  als  die  andere.  Auch  kommen  bei  ihr  die  Sexuales  nur 
im  Laufe  großer  Zeitperioden  und  in  kleiner  Zahl  vor.  Sie  muß  als  Species 
von  S.  r.  abgetrennt  werden.  Aphis  hederae  kann  sich  ein  Jahr  lang  partheno- 
genetisch  fortpflanzen  und  der  Cyclus  umfaßt  mehr  als  40  Generationen.  Kälte 
wirkt  auf  die  Entwicklung  hemmend.  Wärme  führt  Depression  und  schließlich 
das  Aussterben  der  Kulturen  herbei.  Die  Fortpflanzungsweise  wird  aber  durch 
äußere  Faktoren  nicht  beeinflußt.  Der  Cyclus  von  A.  saliceti  besteht  nur  aus  3, 
der  von  (7/iaetoj9Äori«s  sp.  aus  mindestens  4,  der  einer  dritten  auf  Weiden  leben- 
den Species  aus  noch  mehr  Generationen.  Ghaetophorus  testudinatus  hat  wahr- 
scheinlich 5  Generationen,  von  denen  die  4.  die  Sommerform  und  die  5.  die 
getrennt  geschlechtliche  ist.  Im  allgemeinen  schließt  Verf.  aus  seinen  Experi- 
menten, daß  äußere  Bedingungen  die  Aphiden  nur  somatisch  beeinflussen,  und 
daß  die  generativen  Änderungen  von  inneren,  im  Keimplasma  bestimmten  Ur- 
sachen abhängen.  Die  Cyclen  der  Aphidenspecies  sind  als  Anpassungen  an 
verschiedene  Lebensbedingungen  entstanden. 

Aus  Davidsons  Beschreibung  der  geflügelten  Vivipara  von  Schizoneura 
lanigera  seien  folgende  Einzelheiten  hervorgehoben.  Die  einzelligen  Wachs- 
drüsen haben  an  der  Basis  einen  Hohlraum,  in  dem  sich  das  Secret  sammelt. 
Die  Öffnung  der  sehr  reduzierten  Rückenröhren  geschieht  durch  2  von  der  Ven- 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  315 

tralseite  des  7.  und  8.  Abdominalsegmentes  kommende  Muskelbänder.  In  die 
Rückenröhren  öffnet  sich  jederseits  ein  im  Abdomen  gelegener  »wax-sac«.  Die 
sehr  rudimentären  Augen  bestehen  aus  3  Corneafacetten  und  3  unter  diesen 
liegenden  »densely  pigmented  areas«.  Das  Abdomen  hat  9  Segmente.  2  vor- 
dere und  2  hintere  Paare  von  Speicheldrüsen.  Keine  Malpighischen  Gefäße; 
kein  Herz.     Ungefähr  5  Eiröhren  in  jedem  Ovar. 

Kelly  züchtete  rein  parthenogenetische  Linien  von  Aphis  rumicis  und 
untersuchte  die  Länge  der  Antennen  in  den  verschiedenen  Generationen.  Ab- 
weichungen von  der  Norm  wurden  in  der  Nachkommenschaft  wieder  ausge- 
glichen, i^iese  erben  also  die  individuellen  Verschiedenheiten  der  Mütter  nicht, 
sondern   »does  inherit  from  the  underlying  germ  plasm  common  to  all«. 

Buchner  (2)  findet,  daß  die  Vererbung  der  symbiontischen  Pilze  bei 
Akurodes  durch  Einwanderung  ganzer  Mycetocyten  in  die  Eier  geschieht.  Und 
zwar  dringen  6-8  M.  zuerst  in  den  Eifollikel  ein  und  vereinigen  sich  dann  zu 
einem  Pfropf,  der  in  das  Eiplasma  einwandert. 

Nach  Pierantoni  besteht  das  symbiotische  Organ  der  Q  von  Pseudoeoccus 
citri  aus  einer  ovalen  Zellmasse,  bedeckt  von  einem  flachen  Epithel,  von  dem 
Fortsätze  in  das  Organ  eindringen  und  es  in  Kammern  zerlegen.  Bei  alten 
Tieren  ist  das  Epithel  stellenweise  zerrissen,  und  durch  die  Lücken  treten  Teile 
des  Inhaltes  in  die  Leibeshöhle  über.  Bei  den  männlichen  Larven  wird  das 
Organ  gleichfalls  angelegt,  degeneriert  später  aber  und  gelangt  von  da  in  die 
Ovarien,  wo  die  Bakterien  die  Eier  infizieren  und  so  vererbt  werden.  Während 
der  Embryonalentwicklung  werden  sie  von  einer  Anzahl  Blastomeren  umhüllt, 
die  die  Anlage  des  neuen  symbiotischen  Organes  darstellen  und  während  der 
Embryokinese  an  ihre  definitive  Stelle  gelangen. 

Teodorol-^)  behandelt  das  Tracheensystem  von  Pulvinaria  und  Lecanium.  Die 
beiden  Stigmen  gehören  dem  Pro-  und  Metathorax  an  (mit  Berlese  94  Arthr.  68). 
Das  vordere  führt  in  einen  ganz  kurzen  Stamm,  von  dem  ein  Ast  nach  vorn  in 
die  Trachea  cephalica  abgeht,  unter  deren  Zweigen  1  oder  2  T.  oculares  sind. 
Der  hintere  Ast  gibt  eine  kleine  reich  verästelte  T.  an  den  Seitenrand  des  Kör- 
pers ab  und  teilt  sich  dann  in  eine  T.  anastomotica  longitudinalis  und  eine 
T.  a.  transversalis.  Erstere,  die  zum  2.  Stigma  zieht,  gibt  nahe  ihrem  Beginn 
die  T.  propedalis  an  das  1.  Bein  ab  und  spaltet  sich  dann  in  die  T.  cerebralis, 
welche  die  T.  autennalis  abgibt,  und  die  T.  des  Unterschlundganglions.  Die 
T.  a.  t.  zieht  auf  der  Versalseite  zum  gegenüberliegenden  Stigma,  nachdem 
sie  vorher  die  T.  mesopedalis  ans  2.  Bein  abgegeben  hat.  Der  vom  hinteren 
Stigma  kommende  Stamm  entsendet  zunächst  1  oder  2  kleine  reich  verästelte 
Tracheen  und  gibt  dann  die  T.  pleuralis  ab,  die  sich  in  2  Äste  spaltet.  Der 
dorsale  teilt  sich  weiter  in  eine  T.  a.  1.  dorsalis  und  eine  T.  a.  v.  dorsalis, 
welche  die  Stigmen  verbinden.  Der  ventrale  spaltet  sich  in  einen  inneren  Ast, 
der  die  T.  a.  v.  ventralis  abgibt  und  dann  als  T.  genitalis  nach  hinten  zieht.  Der 
äußere  Ast  gibt  an  das  3.  Bein  die  T.  metapedalis  ab  und  bildet  dann  die  T. 
der  Anallobi.     Die  Structur  der  Tracheen  bietet  nichts  Bemerkenswertes. 

Teodoro(^)  beschreibt  die  Analklappen  von  Lecanium  oleae.  Ihr  Unter- 
rand ist  zugeschärft.  Der  Innenrand  der  linken  hat  im  vorderen  Drittel  eine 
Furche,  in  die  eine  Leiste  der  rechten  eingelenkt  ist.  Im  letzten  Drittel  sind 
die  A.  auf  der  Ventralseite  verschmolzen,  enthalten  hier  aber  eine  Öffnung  für 
den  vorstülpbaren  Analsack.  Die  Öffnung  der  Analklappen  geschieht  durch 
2  Muskelpaare. 

IVIarchal(^)  gibt  Entwicklungsstadien  von  4  Chermiden.  Dreyfusia 
nüsslini  hat  einen  vollkommenen  Cyclus  mit  Wanderungen  von  Abies  auf  Picea 
Orientalis  und  viceversa.     Die  auf  P.  o.  lebende  Fundatrix  gleicht  vollkommen 


316  II.  Referate.     8.  Arthropoda. 

der  überwinternden  Parthenogyne.  D.  piceae,  bisher  mit  I).  n.  zusammen- 
geworfen, ist  rein  parthenogenetisch.  Ihre  geflügelte  Form  ist  keine  Sexu- 
para,  sondern  eine  Exsul  alata,  die  aber  auf  Abies  bleibt.  Pineus  pini,  der  im 
Kaukasus  einen  vollständigen  Cyclus  mit  Wanderung  zwischen  Pinus  sylvestris 
und  Picea  orientalis  hat,  pflanzt  sich  in  Frankreich  nur  parthenogenetisch  fort 
und  lebt  nur  auf  Picea  excelsa.  P.  strohi  pflanzt  sich  in  Europa  aus  Mangel 
der  2.  Wirtspflanze  rein  parthenogenetisch  fort.  Auf  Picea  nigra  verbracht, 
bildet  er  Sexupare,  die  aber  nur  Q.  gebären  (Spauandrie).  Im  allgemeinen  Teil 
betont  Verf.  zunächst  noch  einmal  gegen  Börner  die  Existenz  von  Exsules  alatae, 
die  auf  Pinus  bleiben  und  rein  virginipar  sind.  Ihr  Unterschied  vqh  den  Sexu- 
parae  beruht  auf  inneren  Ursachen.  Doch  ist  zur  Entwicklung  der  Sexuparität 
die  Wanderung  auf  eine  Picea  notwendig.  Ferner  diskutiert  er  im  Anschluß 
an  seine  früheren  Arbeiten  den  Ausfall  der  zweigeschlechtigeu  Fortpflanzung, 
den  Polymorphismus  und  dessen  Erblichkeit  und  die  Existenz  physiologischer 
Rassen. 

Über  die  Akklimatisation  von  Norius  in  Frankreich  s.  Marchal  (-),  über  die 
Biologie  von  Phylloxera  Grandorif-^). 

Diptera. 

Über  die  Corpora  allata  s.  oben  p  284  Nabert. 

KeuchenilJS(2)  gibt  eine  vergleichende  Darstellung  der  männlichen  Gonaden 
der  Dipter.).  In  der  Regel  liegt  der  rechte  Hoden  etwas  vor  dem  linken, 
nur  bei  PoUenia  und  Musca  ist  es  umgekehrt.  Bei  Leptis  liegt  der  rechte,  bei 
Syrphus  der  linke  dorsal  vom  Darm,  während  in  der  Regel  beide  lateral  liegen. 
Bei  Rhingia  sind  beide  Hoden  in  der  linken  Hälfte  des  Abdomens  placiert,  bei 
L.  in  der  rechten.  Die  accessorischen  Drüsen  fehlen  bei  Jlf.,  Dexia  und  L. 
und  ihre  Functionen  werden  vom  Vas  deferens  (L.),  dem  Ductus  ejaculatorius 
(if.)  oder  beiden  Organen  (D.)  übernommen.  Die  rundlichen  oder  ovalen  Hoden 
haben  eine  meist  braun  pigmentierte  (Ausnahme:  L.)  Tunica  externa,  die  oft 
Tracheen  enthält,  und  eine  Tunica  interna,  welche  nach  vorn  dünner  wird, 
ihren  zelligen  Charakter  verliert  und  kontinuierlich  in  die  strukturlose  Mem- 
brana propria  übergeht.  Von  dieser  aus  gehen  Septen  ins  Innere  des  Hodens. 
Von  der  Apicalzelle  fanden  sich  Reste  in  imaginalen  Hoden  von  Eristalix  und 
S.  Die  Wand  der  Vasa  deferentia  ist  die  direkte  Fortsetzung  der  Tunica  ex- 
terna des  Hodens  und  gleich  dieser  oft  pigmentiert.  Bei  den  Tipuliden  haben 
die  Vasa  deferentia  blasenförmige  Erweiterungen;  bei  S.  und  R.  sind  sie  zu 
einem  verschmolzen.  Vesiculae  seminales  finden  sich  bei  wenigen  Formen,  haupt- 
sächlich Syrphiden.  Sacculus  ejaculatorius  und  Ductus  copulatorius  sind  mit 
Chitin  ausgekleidet.  Ersterer  ist  zugleich  der  einzige  mit  Muskelfasern  ausge- 
stattete Teil  des  Geschlechtsapparates. 

Über  die  Genitalanhänge  der  q^  von   Glossina  s.   Newstead. 

Keilin (2)  weist  darauf  hin,  daß  im  allgemeinen  Dipterenlarven,  die  sich 
von  lebenden  tierischen  oder  pflanzlichen  Geweben  nähren,  einen  glatten,  die 
saprophagen  dagegen  einen  gerippten  Pharynx  haben,  daß  Änastrepha  ludern 
und  Dacus  oleae  aber  eine  Ausnahme  machen.  Denn  ihre  Larven  haben,  obgleich 
sie  in  Früchten  leben,  Rippen  im  Pharynx.  Verf.  nimmt  an,  daß  in  den  Oliven 
eine  von  der  Frucht  selbst  oder  von  Bakterien  herrührende  Diastase  die  Ver- 
dauung des  Fruchtfleisches  vorbereite,  die  Larven  von  A.  l.  und  D.  o.  also 
eigentlich  saprophag  sind. 

Galli-Valerio  &  Rochaz  de  Jongh  teilen  Beobachtungen  über  die  Biologie 
von  Culiciden  mit.     Überwinterung   findet   in   allen  Stadien  vom  Ei   bis  zur 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  317 

Imago  statt.  Die  Eier  werden  meist  auf  im  Wasser  schwimmende  faulende 
Blätter  abgelegt,  seltener  direkt  auf  die  Wasseroberfläche.  Theohaidia  an- 
nulata  sticht  den  Menschen.  Das  Ei  von  Gulicada  ornata  hat  an  den  Rändern 
ein  helles,  gefälteltes  Häutchen,  welches  Luftkammern  bildet.  Folgen  Angaben 
über  die  Entwicklung  von  Anojjheles  nigripes.  —  Über  die  Biologie  der  Culi- 
ciden  s.  ferner  Coad,  Crandall,  Holmes  (2j,  R.  Neumann,  Surcouf  und  Town- 
send(2). 

Goetghebuer(2)  vervollständigt  die  Systematik  der  Chironominen  durch 
Untersuchung  der  Larven  und  Nymphen.  Bei  dem  primitivsten  Genus  Or- 
thoeladius  ist  das  letzte  Abdominalsegment  nackt.  Bei  einigen  Species  von 
Metrlocnemus  trägt  es  6  Borsten.  Bei  den  anderen  Genera  derselben  Gruppe 
entwickelt  sich  der  Schwanzfächer  successive  stärker,  indem  die  Zahl  der  Bor- 
sten zunimmt  und  auch  das  vorletzte  Segment  mit  solchen  ausgestattet  wird. 
Die  prothoracalen  Hörner  der  Nymphe  treten  zuerst  bei  Dactylocladius  auf.  Ihre 
Weiterentwicklung  geht  parallel  der  des  Schwanzfächers  der  Larven.  Die  Gruppe 
Corynoneura  unterscheidet  sich  von  der  Gruppe  0.  sowohl  durch  progressive, 
als  auch  durch  primitive  Charaktere  (z.  B.  Fehlen  der  prothoracalen  Hörner 
der  Nymphe).  Beide  Gruppen  sind  divergente  Äste  eines  Stammes.  Die  3.  und 
höchste  Gruppe  Chironomus  schließt  dagegen  direkt  an  die  Gruppe  0.,  speziell 
an  das  Genus  Psectrocladius. 

Über  Parthenogenesis  bei  Coryoneura  s.  Goetgheblier(^). 

Faussek(V)  untersuchte  die  Kerne  der  Speicheldrüsen  der  Larven 
von  Chironomus  plumosus.  Nucleolus  und  Kernfaden  bestehen  aus  denselben 
Substanzen  —  teils  baso-,  teils  oxyphilen  (gegen  Erhard  10  Arthr.  70).  Der 
Faden  ist  nicht  spiralig  gebaut  (gegen  Herwerden  10  Arthr.  70,  11  Arthr.  66), 
sondern  besteht  aus  größeren  dunklen  basophilen  Haupt-  und  hellen  oxyphilen 
Zwischenscheiben.  Die  Hälften  des  ringförmigen  Nucleolus  sind  oft  durch  eine 
Querbrücke  verbunden.  Auch  die  Kerne  des  Darmepithels  und  der  Vasa  Mal- 
pighii  enthalten  einen  Kernfaden.  Ebenso  finden  sie  sich  in  den  Darmzellen 
der  Larven  von  Corethra  sp.  und  in  fast  allen  Zellen  jener  von  Culex  sp.  Die 
mit  Kernfäden  ausgestatteten  Zellen  teilen  sich  nicht  mehr. 

Alverdes(^j  halt  seine  Angaben  über  die  Kerne  der  Speicheldrüsen  von 
CJdronomus  gegen  Faussek  aufrecht,  der  »ganz  ungeeignete  Färbungen«  ver- 
wandte, gibt  jedoch  die  Möglichkeit  zu,  daß  in  dem  Faden  werk  der  hellen 
Scheiben  Oxychromatin  eingelagert  ist. 

Gerbig  beschreibt  die  larvalen  Atmungsorgane  von  Tipuliden.  Die 
Stigmen  bestehen  aus  einem  dunklen  Mittelatück,  das  von  einem  hellen  Stig- 
menring umgeben  wird.  Ersteres  wird  nur  von  der  äußeren  und  inneren 
Stigmenmembran  gebildet,  die  bei  Tipula  und  Ctenophora  nur  wenig  verdickt 
sind  und  sich  lippenartig  übereinander  legen,  so  daß  der  Stigmenspalt  unter 
einem  sehr  spitzen  Winkel  zur  Oberfläche  verläuft,  während  bei  Poecilostola, 
Onophomya  und  Limyiophila  das  Mittelstück  sehr  dick  ist,  und  der  Spalt  fast 
senkrecht  verläuft.  Der  Stigmenring  ist  nicht  durchlöchert,  sondern  eine  zu- 
sammenhängende Membran  mit  Stützrippen.  Diesen  homolog  sind  die  bisher 
als  Borsten  beschriebenen  Rippen  der  Filzkammer^  die  selbst  eine  erweiterte 
Trachee  ist  und  bei  P.  noch  einen  deutlichen  Spiralfaden  enthält.  Sie  hat 
die  Aufgabe,  die  Elastizität  der  Trachee  zu  erhöhen  und  Fremdkörper  fernzu- 
halten. Die  Capillarenbündel  der  Tracheen  hinge  sind  »homologe  Gebilde  der 
Tracheenzellen,  wie  sie  sich  bei  Gastriden  und  Bibionidenlarven  finden.  Kiemen 
fehlen  C,  G.  und  einigen  T.  Je  4  haben  P.  und  L.  und  anfangs  auch  T. 
lateralis^  bei  der  aber  nach  der  Häutung  durch  Spaltung  von  2  Kiemen  6  ent- 


31g  n.  Referate.    8.  Arthropoda. 

stehen.  Bei  T.  varipennis  sind  alle  4  Kiemen  gespalten,  so  daß  im  ganzen' 
8  vorhanden  sind. 

Annandale (^)  berichtet,  daß  Haeniatopota  litoralis  tagsüber  auf  den  Stämmen 
von  Opuntia  elatior  an  der  Basis  der  Dornen  sitzt,  wo  sie  sowohl  durch  ihre 
Färbung  als  auch  durch  die  spitzen  Dornen  vor  Feinden  sicher  ist.  Die  An- 
passung muß  sehr  jungen  Datums  sein,  da  0.  e.  erst  zu  Beginn  des  19.  Jahr- 
hunderts nach  Indien  gebracht  wurde. 

Bezzi  beschreibt  Clunio  adriaticus  var.  haleariciis  n.,  deren  rf  nachts  zu 
Schwärmen  vereint  400  m  weit  von  der  Küste  beobachtet  wurden. 

Keilin(^)  untersuchte  die  Speicheldrüsen  der  Larven  von  Syrphus^  Platy- 
chirus,  Sphaerophoria  und  Melanostoma.  In  dem  vorderen  auf  den  kurzen  mit 
einem  Klappenverschluß  versehenen  Ausführungsgang  folgenden  Abschnitt  wird 
der  Querschnitt  der  Drüse  von  5-6  großen,  innen  mit  einem  gestreiften  Chitin- 
besatz ausgestatteten  Zellen  umschlossen.  Nach  außen  wird  das  Drüsenepithel 
begrenzt  durch  einen  kernlosen  Plasmabelag,  dem  nach  außen  noch  eine  Schicht 
kleiner  Zellen  mit  zahlreichen  longitudinalen  Fibrillen  in  der  Umgebung  des 
Kernes  aufliegt.  Im  hinteren  Abschnitt  der  Drüsen  fehlt  der  innere  Chitin- 
besatz und  der  kernlose  Plasmabelag,  dagegen  ist  die  hbrilläre  Schicht  sehr 
stark  entwickelt,  und  die  Fibrillen  kreuzen  sich  nach  allen  Richtungen.  Ob 
es  sich  um  muskuläre  oder  bindegewebige  Elemente  handelt,  läßt  Verf.  unent- 
schieden. —  Hierher  auch  Keilin  (^). 

Nach  Holmes  (■^)  ist  Bombylius  im  allgemeinen  positiv  phototactisch.  Beim 
Schweben  stellt  sie  sich  aber  genau  in  die  Richtung  der  Sonnenstrahlen  mit 
dem  Hinterende  gegen  die  Sonne  gewandt  ein.  —  Hierher  auch  oben  p  289 
Groß. 

Über  die  Biologie  der  Syi'phidae  s.  auch  C.  Metcalf. 

Townsend(^)  gibt  eine  neue  Einteilung  der  Eumyidae.  Am  wertvollsten 
für  die  Feststellung  von  Verwandtschaftsbeziehungen  sind  Eier,  Embryonen  und 
Larvenformen.  Merkmale  der  Fortpllanzungsorgane  sind  wichtig  für  Unter- 
scheidung der  niederen  systematischen  Kategorien.  Nach  diesen  Gesichtspunkten 
stellt  Verf.  11  in  5  Stämme  gruppierte  Familien  auf:  Phasidae;  Muscidae, 
Exoristidae,  Hystriciidae ,  Masiceratidae;  Phasiopterygidae,  Dexiidae;  Sarco- 
phagidae;  Megaprosopidae,  Oestridae,  Centerebridae. 

Roubaud  behandelt  Systematik  und  Biologie  des  afrikanischen  Calli- 
phoridengenus  Äuchmeromyia  mit  den  Subgenera  Choeromyia  und  Ä.  A. 
lebt  in  menschlichen  Behausungen;  G.  in  Höhlen  von  Phacochoerus  und  Oryct&- 
ropus\  beide  sind  sehr  lichtscheu  und  wärmeliebend  und  nähren  sich  von  den 
Excrementen  der  Wirte.  Die  Begattung  wird  viele  Male  nacheinander  voll- 
zogen. Die  (^  überleben  ihren  Abschluß  um  Monate.  Copulae  zwischen  ver- 
schiedenen Species  sind  leicht  zu  erhalten,  aber  stets  unfruchtbar;  die  illegitim 
befruchteten  ^  enthalten  nie  Spermien  in  ihren  Genitalwegen.  Ihre  Eier  legen 
sie  in  feuchte  Erde.  Die  Larven  leben  vom  Blut  haarloser  Wirte,  verlassen 
diese  aber  jedesmal  nach  vollzogenem  Saugakt,  weil  ihnen  deren  Körpertempe- 
ratur zu  hoch  ist. 

Über  Geschlechtsbestimmung  bei  Muscidae  s.  Valentl,  über  Flügeb-egeneration 
oben  p  288  0.  Schmidt. 

Trägärdh(2)  beschreibt  die  Entwicklung  der  Larve  von  Anthomyia  [Egh] 
spreta.  Das  1.  Stadium  hat  am  oberen  Mundrande  eine  W-förmige  Reibplatte 
mit  34  Zähnen,  und  die  Mandibel,  deren  mittlerer  Zahn  auffallend  klein  ist, 
sind  an  den  vorderen  Pharyngealscleriten  eingelenkt.  Diese  verschmelzen  später 
mit  den   hinteren.     Von   den  Sinnesorganen   ist  das  vordere   ein-,  das    hintere 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  319 

zweigliederig.     Im    1.   Stadium  ist    die  Larve   metapneustisch.     Im   2.  hat  das 
vordere  Stigma  17,  im  3.   24   »buttons«. 

Vimmer  macht  Angaben  über  die  Larve  von  Phytomy%a  xylostei.  Schon  im 
1.  Stadium  sind  sowohl  vordere  als  hintere  Stigmen  entwickelt.  Das  Cephalo- 
pharyngealgerüst  besteht  aus  dünnen  vertikalen  Pharyngealplatten,  die  mit  den 
großen  sechszähnigen  Mundhaken  verschmelzen. 

Schmitz  macht  auf  Anpassungen  der  troglophilen  Larve  von  Poly- 
lepta  leptogaster  aufmerksam:  Pigmentlosigkeit  der  Ocellen,  langgestreckte  Körper- 
form, Verlängerung  der  Beine,  auffallende  Zartheit  der  Haut  und  damit  im  Zu- 
sammenhang Beschränkung  des  Tracheensystems  auf  Kopf  und  Thorax,  Haut- 
un d  Darmatmung.  Sie  lebt  von  organischem  Detritus,  hauptsächlich  Resten 
abgestorbener  Algen  oder  Schimmelpilze,  also  einer  echten  Höhlennahrung.  Verf. 
macht  ferner  vorläufige  Mitteilung  über  die  Anatomie  und  Spermatogenese. 

Morgan  &  Bridges  prüfen  auf  Grund  von  Kreuzungen  verschiedener  Rassen 
von  Drosophila  ampelophila  die  Hypothese  verdünnender  und  verstär- 
kender Faktoren.  Der  »dilution  eflfect«  eines  jeden  der  untersuchten  Fak- 
toren: »pink,  vermilion,  eosin,  white«  ist  specifisch  und  ihre  Wirkungsweise 
auf  die  Stammform  und  aufeinander  vorausbestimmbar.  Trotzdem  ist  es  wohl 
nicht  erlaubt,  die  verdünnenden  und  verstärkenden  Faktoren  als  besondere 
Klasse  allen  anderen  gegenüber  zu  stellen. 

Bridges(^)  erklärt  einige  bei  Kreuzungsexperimenten  mit  Drosophila 
erhaltene  von  der  Norm  abweichende  Resultate  durch  die  Annahme,  daß  mit- 
unter neben  normalen  Eiern  mit  einem  X-Chromosom  solche  mit  2  und  solche 
mit  keinem  gebildet  werden,  indem  abnormerweise  beide  X-Chromosomen  bei 
einer  Reifeteilung  in  eine  Zelle  gelangen. 

Rawls  stellt  experimentell  fest,  daß  die  in  Zuchten  von  Drosophila  ampelo- 
phila zuweilen  auftretenden  von  der  Norm  (1:1)  abweichenden  Proportionen 
der  Geschlechter  (in  einem  Fall  104  Q.  auf  1  ^T)  auf  Eigentümlichkeiten 
gewisser   Q.    beruhen,  welche  nicht  vererbt  werden. 

Lutz(*)  versucht  den  Unterschied  in  der  Flügellänge  der  Geschlechter 
von  Drosophila  ampelophila  dadurch  zu  erklären,  daß  die  Q  2  Sätze  von  an 
das  X-Chromosom  gebundenen  Flügelfaktoren,  die  (^  dagegen  nur  einen  solchen 
haben  und  daher  kleinere  Flügel  besitzen. 

Über  Biologie,  Fortpflanzung  und  Aufzucht  der  Larven  von  Drosophila  am- 
pelophila s.  6uyenot(3-^j  und  Whiting. 

Nach  Massonat  &  Vaney  entwickeln  verfrüht  geborene  oder  aus  dem  Uterus 
herauspräparierte  Larven  von  Melophagus  und  Hippobosca  und  ebenso  verfrüht 
aus  dem  Wirt  befreite  von  Hypoderma  sich  nicht  weiter.  Auch  sonst  zeigen 
beide  Gruppen  Konvergenzen.  Denn  das  intrauterine  Leben  der  Larven  von 
M.  und  Hipp,  ist  eine  Art  Parasitismus. 

Über  Cecidomyidae  s.   Chaine(^2)  und  Feit. 

Biologisches  über  Dipteren  s.  noch  Aldrich,  A.  Cameron,  Clement!,  Hodge 
und  Kleine(i)j  Teratologisches  Klie(i)  und  Kröber. 

Trichoptera. 

Cummings(i)  beschreibt  die  Mundwerkzeuge  von  Dipsenolopsis  sp.  Labial- 
palpi  dreigliederig.  Der  Hypopharynx  ist  mit  Zähnchen  besetzt  und  trägt 
zahlreiche  Haare  und  Sinnesorgane.  Haustellum  fehlt.  Maxillarpalpi  lang, 
fünfgliederig.  Glied  3  dem  2.  seitlich  und  senkrecht  eingefügt.  Das  Ende 
des  2.  trägt  eine  Gruppe  von  20  säulenförmigen  Sinnesorganen  mit  verdickter 
Basis,    feinem  Zentralkanal   und   becherförmigem   Ende.     Die   Maxillarlobi  sind 


320  II-  Referate.     8.  Arthropoda. 

gebogene  Halbröhren,  besetzt  mit  Sinneaplatten.  Ein  besonders  großes  Sinnes- 
oro-an  steht  an  der  Basis  des  Lobus.  Die  Maxillen  von  D.  ähneln  also  sehr 
dem  Saugrüssel  der  Lepidopteren.  Da  aber  die  Mundteile  von  Micropteryx 
und  Eriocephala  beweisen,  daß  die  Vorfahren  der  L.  Mandibelu  besaßen,  so 
beruht   die  Ähnlichkeit   doch  woLl  nur   auf   »parallelism  as  opposed  to  homo- 

plasy«. 

CholodkoVSkyC'j  findet,  daß  bei  einigen  Trichopteren  das  Receptaculum  ae- 
minis  nie  Sperma  enthält,  wohl  aber  die  Bursa  copulatrix  und  zwar  in  Form 
von  »Spermatodosen«  (s.  Cholodkovsky(3)).  Die  B.  c.  fungiert  also  als  R.  s., 
dieses  dagegen  als  Drüse  (Glandula  pyriformis). 

Über  die  Hoden  der  Trichoptera  s.   oben  p  286  Cholodkovsky(^). 

Marshali  schildert  die  Entwicklung  der  Flügel  bei  Platyphylax  designa- 
tus.  Die  ersten  Anlagen  finden  sich  nach  der  2.  Häutung  in  Form  kleiner 
scheibenförmiger  Epidermisverdickungen.  Diese  stülpen  sich  ein  und  bilden 
längliche  schräg  zur  Längsachse  des  Körpers  gelegene  Säckchen,  die  sich  durch 
einen  Porus  nach  außen  öflfnen,  und  deren  Zellen  an  ihrer  Innenfläche  eine 
Cuticula  ausscheiden.  Die  Säckchen  stülpen  sich  um,  wachsen  und  legen  sich 
in  Falten.  Die  Adern  fallen  frühzeitig  durch  ihre  dunkle  Färbung  auf.  Nach- 
dem die  Larve  ihren  Köcher  geschlossen  hat,  um  sich  zu  verpuppen,  werden 
die  Flügelaulagen  durch  den  Porus  ausgestülpt,  und  es  treten  erst  jetzt  die 
Tracheen  in  sie  ein. 

Lepidoptera. 

Über  das  Gehirn  s.  oben  p  283  Monti(^),  die  Corpora  allata  oben  p  284 
Nabert. 

Cholodkovsky('^)  macht  Angaben  über  die  Anatomie  der  Lepidopteren. 
Bei  den  Syntomiden  wird  an  der  Einmündung  der  Yasa  deferentia  in  den 
Ductus  ejaculatorius  ein  großer  Teil  des  Epithels  ine  Lumen  des  Kanales  ab- 
gestoßen, verflüssigt  sich  dort  und  wird  dem  Secret  der  Anhangsdrüsen  bei- 
gemischt, wahrscheinlich  als  Nährmaterial  für  die  Spermien.  Bei  vielen  Lep, 
sind  die  Rektaldrüsen  einzellig  und  manchmal  {Ärgynnis)  zweikernig,  bei  an- 
deren bestehen  sie  aus  mehreren  (2-6)  Zellen.  Die  der  Tineiden  ähneln  sehr 
denen  der  Phryganiden. 

Über  die  Hoden  der  Lepidoptera  s.   oben  p  286  Cholodkovsky(^). 

Guyenot(2)  untersuchte  die  Papillen  auf  dem  Rüssel  der  Lepidopteren. 
Sie  stehen  gegen  die  Spitze  des  Rüssels  hin  auf  seiner  Außenseite,  hauptsäch- 
lich dorsal  und  dorso-lateral  in  1-4  Reihen  oder  unregelmäßig  verteilt.  An 
der  Rüsselspitze  stehen  1  oder  2  P.,  »orientees  dans  le  sens  du  prolongement 
de  la  trompe«.  Die  einfachsten  (z.  B.  von  Papilio]  unterscheiden  sich  nur 
wenig  von  Haaren  und  bestehen  aus  einer  cylindrischen  Basis  und  einem  zucker- 
hutförmigen  Stift.  Bei  Hesperiden  und  Sphingiden  ist  die  Basis  sehr  hoch  und 
kolbenförmig  angeschwollen.  Bei  Aporia  crataegi  und  manchen  Geometriden 
ist  sie  mit  5  Längsrippen  verziert.  Bei  anderen  G.,  den  Pyraliden,  bei  Euchloe^ 
Thecla,  Gonopteryx  sind  diese  sehr  hoch  und  scharfkantig  und  überragen  in 
Spitzen  ausgezogen  den  oberen  Rand  der  Basis.  Ihre  Zahl  kann  4-8  betragen. 
Hervorgegangen  sind  sie  wahrscheinlich  aus  spitzen  Tuberkeln,  wie  sie  bei 
den  Arctiiden  die  Basis  der  Papille  am  Grunde  umgeben  und  zuweilen  mit 
ihr  verschmelzen.  Bei  Chrysophanus,  Melnnargia  und  manchen  Noctuiden  sind 
die  Rippen  durch  Einschnitte  in  3-5  spitze  Fortsätze  zerlegt.  Bei  Vanessa 
ist  der  obere  Rand  der  Basis  von  einem  in  6-8  Spitzen  ausgezogenen  Kragen 
umgeben,    während   er  bei  Limenitis  und  Apatura  nur  2  einander  opponierte 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  321 

Spitzen  trägt.  In  jede  Papille  tritt,  von  einem  unter  ihr  liegenden  Ganglion 
kommend,  ein  Nerv  ein,  der  sie  bis  in  die  Spitze  des  Stiftes  durchzieht  und 
von  durchsichtigen  vacuolenhaltigen,  wahrscheinlich  drüsigen  Zellen  umgeben 
ist.  Breitenbachs  Deutung  der  Papillen  als  »Saftbohrer«  ist  »enfantin«,  denn 
sie  sind  viel  zu  weich.  Geschmacksorgane  können  sie  auch  nicht  sein,  da  sie 
keine  Öffnung  haben.  Vielleicht  sind  sie  Tastorgane.  Der  Besitz  von  Drüsen- 
zellen nähert  sie  aber  auch  den  Duftorganen. 

Urbahn  untersuchte  die  abdominalen  Duftorgane  der  Q.  1)  Vorschiebbare 
Duftfelder.  Bei  Fhalera  bucephala  findet  sich  in  der  letzten  Intersegmental- 
falte  ein  sattelförmiges  >Duftfeld<  mit  zu  einem  hohen  Drüsenepithel  umge- 
Avandelter  Hypodermis,  die  von  einer  gerillten  Cuticula  bedeckt  ist.  Pygaera 
curtula  und  pigra  haben  ein  ähnliches  aber  ringförmiges  Organ  mit  glatter 
Cuticula.  2)  Ausstülpbare  Duftringe.  Bei  Pterostoma  palpinum  wird  die  ganze 
letzte  Intersegmentalfalte  zu  einem  doppelten  mit  Drüsenepithel  ausgestattetem 
Kingwulst  ausgestülpt.  Ähnlich  aber  einfacher  ist  der  Ringwulst  von  Cueullia 
und  anderen  Noctuiden.  3)  Das  dorsale  Duftorgan  der  Lymantriiden  besteht 
aus  einer  in  viele  Fältchen  gelegten  Drüse  in  der  letzten  Segmentalfalte.  Es 
fehlt  Stilpnotia  Salicis  und  Lymantria  monacha.  4)  Intersegmentale  Duftsäcke. 
Die  Arctiidae  haben  jederseits  in  der  letzten  Intersegmentalfalte  einen  großen 
dorsalen  und  einen  flacheren  ventralen  Drüsensack,  deren  Cuticulae  ungeheuer 
dicht  mit  Stacheln  besetzt  sind.  Einen  ähnlichen  ventralen  Duftsack  haben 
die  Saturnidae.  Bei  Aglia  tau  ist  er  allerdings  auf  ein  nicht  vorstülpbares 
Duftfeld  beschränkt.  Unter  diesem  befinden  sich  aber  2  vorstülpbare  Haar- 
büschel, die  beim  Vorstülpen  das  Duftfeld  berühren,  sich  so  mit  dem  Duftstoff 
durchtränken  und  gespreizt  den  Duft  sehr  intensiv  verbreiten.  Argynnis  hat 
große,  bis  zum  6.  Segmente  reichende,  durch  eine  gemeinsame  Mündung  vor- 
stülpbare Duftsäcke  in  der  Intersegmentalfalte  zwischen  7.  und  8.  Segment 
und  außerdem  ein  Paar  Glandulae  odoriferae  im  8.  Segment.  5)  Ventrale 
Duftbüschel.  Bei  Agrotis  jimbria  findet  sich  am  Hinterrand  des  7.  Sterniten 
unter  der  Öffnung  der  Bursa  copulatrix  ein  großes  Büschel  langer  Schuppen- 
haare, deren  jedes  einer  Drüsenzelle  aufsitzt  und  von  ihrem  Secret  erfüllt  wird. 
Ähnliche  Organe  besitzen  viele  Rhopalocereu. 

Hierher  auch  Bruhn(2),  Grüsz  und  Linstow. 

Eitringham(^)  ergründet  die  Ursache  der  Nesselwirkung  des  Schwanz- 
schopfes yon  PortJiesia  similis  Q.  Die  Raupe  hat  auf  allen  Segmenten,  außer 
dem  1.  und  2.,  nesselnde  Dornen,  die  in  Gruppen  auf  kleinen  Papillen  stehen. 
Sie  sind  pfeilförmig,  mit  Widerhaken  besetzt  und  am  proximalen  Ende  zuge- 
spitzt. Nach  der  Verpuppung  haften  die  Dornen  an  der  Innenseite  des  Kokons, 
wo  sie  besonders  in  einem  etwas  vor  der  Mitte  gelegenen  Ring  dicht  angehäuft 
sind.  Beim  Ausschlüpfen  schieben  die  Q  anfangs  den  Körper  nur  bis  hinter 
die  Mitte  des  Thorax  aus  dem  Kokon  und  nehmen  mit  Hilfe  von  kreisenden 
Bewegungen  Dornen  aus  dem  Ring  in  ihren  Afterschopf  auf.  Die  (J^  machen 
diese  Bewegungen  nicht,  und  es  scheint,  daß  den  männlichen  Kokons  auch  der 
Dornenring  fehlt.  Nimmt  man  Puppen  aus  dem  Kokon,  so  fehlen  den  aus  ihnen 
schlüpfenden    Q    die  nesselnden  Dornen. 

Hudson('^)  stellt  fest,  daß  die  flügellosen  Q  von  Lepidopteren  ausnahmslos 
zu  Species  gehören,  deren  Futterpflanze  allgemein  verbreitet  ist,  und  die  mei- 
stens im  Winter  oder  ersten  Frühjahr  ausschlüpfen,  also  oft  der  Erstarrung 
ausgesetzt  sind.  Die  Flügellosigkeit  ist  nützlich,  da  sie  die  Tiere  verhindert, 
sich  weit  von  ihrer  Futterpflanze  zu  entfernen,  zu  der  sie  sich,  durch  plötz- 
lichen Kälteeintritt  flügellahm  gemacht,  nicht  zurückfinden  könnten.  —  Hierher 
auch  T.  Chapman  und  Hudson  (^). 

2ool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    8.  Arthropoda.  21 


222  n.  Referate.     8.  Arthropoda. 

Über  Hypertrophie  der  Antennen  bei  Lymantria  s.   Lindner ('). 

Fukuda  studierte  die  Variabilität  der  Flügellänge  von  Ypthitna  philo 
mera  argus,  welche  als  Raupe  überwintert  und  3  Generationen  hat:  April-Mai 
Juni-Juli  und  August-Oktober.  Die  aus  überwinterten  Raupen  entwickelten  (^ 
haben  die  längsten  Vorderflügel,  und  im  Laufe  des  Sommers  nehmen  die  Maße 
beständig  ab.  Außerdem  haben  die  mehr  nördlich  fliegenden  1'.  p.  längere 
Flügel  als  die  mehr  südlich  fliegenden.  Die  Flügel  der  Q  sind  kürzer  als 
die  der  (J^. 

P.  Krüger  (2)  beobachtete  deutliches  Zirpen  bei  Lytnantria  monaclia  q^  und 
fand  am  2.  Abdominalsegment  ein  Stridulationsorgan,  gebildet  von  den  tief 
in  dem  Körper  sitzenden  Pleuren,  deren  Haut  stark  gefaltet  und  mit  zahlreichen, 
in  stark  gewundenen  Längsreihen  angeordneten  Höckern  ausgestattet  ist. 

Prell  (^)  stellt  fest,  daß  die  Puppen  von  Thecla  [Zephyriis]  quercus  und  T.  spini 
zirpen  vermittelst  eines  an  der  Grenze  vom  5.  und  6.  Abdominalsegment  ge- 
legenen Stridulationsapparates.  Dieser  besteht  aus  einer  Schrillplatte  am  5. 
und  einer  Reibplatte  am  6.  Segment.  Die  Stärke  des  erzeugten  Tones  wird 
allmählich  schwächer,  entsprechend  der  größeren  Steifheit  älterer  Puppen. 

Über  das  Hörvermögen  der  Lepidopteren  s.  Rothke,  über  Phototaxis  oben 
p  289  Groß. 

Hufnagel  findet  bei  Gradlaria  syringella  und  Hyponomeuta  padella  den  Öso- 
phagus umgeben  von  einem  Ring  undeutlich  abgegrenzter  Zellen 
mit  unregelmäßig  geformten,  oft  gelappten  Kernen.  Er  scheint  zu  entstehen 
aus  Zellen,  die  in  der  Raupe  aus  dem  Ösophagusepithel  auswandern,  sich  zu- 
erst in  2  Massen  an  diesem  anhäufen  und  unter  starker  anfangs  mitotischer, 
später  amitotischer  Vermehrung  allmählich  während  der  Puppenruhe  zu  einem 
Ring  zusammenschließen. 

Holmgren(^)  weist  auf  Übergänge  zwischen  Q-  und  J-Körnern  in 
den  Flügelmuskeln  von  Lepidopteren  hin.  Bei  Sesia  bombylifortnis  treten 
im  Postregenerationsstadium  2  polare  und  2  miteinander  verschmolzene  J-k. 
auf.  Bei  Zygaena  filipendulae  findet  sich  daneben  in  manchen  Fächern  univer- 
sale Färbung,  wie  bei  Skeletmuskelfasern.  Das  Verhalten  der  die  Fibrillen 
verbindenden  »Quermembranellen«  steht  in  auffallendem  Zusammenhang  mit  dem 
der  Körner.  An  den  Skeletmuskelfasern  treten  sie  an  der  Grenze  zwischen  Q 
und  J  auf,  und  dementsprechend  werden  die  Körner  polar  gefärbt.  An  den 
Flügelmuskelfasern  der  L.  finden  sie  sich  außerdem  in  der  Höhe  der  Mitte  von 
Q  und  die  Körner  werden  polar  und  äquatorial  gefärbt;  an  denen  der  Odonata 
bilden  sie  bereits  Züge,  die  der  Höhe  der  Körner  vollständig  entsprechen,  und 
die  Körner  werden  universal  gefärbt.  Die  Quermembranellen  sind  Plasmophoren 
wie  die  Grundmembranen,  die  Trophospongien  oder  Querfaden  netze  dagegen 
»exogene«  Gebilde,  die  jene  begleiten,  um  ihre  Tätigkeit  »in  einer  oder  anderer 
Richtung  zu  präzisieren«.  —  Hierher  auch  unten  AUg.  Biol.   Holmgren(2). 

Hollande  (^)  findet  im  Blut  der  Raupe  von  Heterogynis  penella  außer  den  bei 
anderen  Lepidopteren  vorkommenden  Elementen  besondere  elliptische  oder 
spindelförmige  Körnerkugeln  mit  nur  2  polständigen  Körnern,  die  rasch 
heranwachsen,  das  Plasma  allmählich  verdrängen,  und  aus  Lipoiden  bestehen. 
Während  der  Puppenruhe  werden  sie  von  Phagocyten  aufgezehrt. 

Nach  Zykoff  besteht  der  männliche  Geschlechtsapparat  von  Phalacro- 
pteryx  praecellens  aus  dem  unpaaren  Hoden  ohne  bemerkenswerte  Furche  in  der 
Mittellinie,  den  mit  trichterförmigen  Teilen  beginnenden  und  sich  am  Ende  zu 
ovalen  Vesiculae  seminales  erweiternden  Vasa  deferentia,  den  kurzen  schlingen- 
förmigen  Anhangsdrüsen  und  dem  kurzen,  geraden  Ductus  ejaculatorius,  zeigt 
also  primitive  Charaktere. 


H.  Hexapoda.    b.  Einzelne  Gruppen.  323 

Über  den  Genitalapparat  von  Melitaea  3.  Suschkin. 

Verson(i)  teilt  mit,  daß  Cholodkowsky  seine  Behauptung  (05  Arthr.  69),  bei 
Bombyx  mori  fänden  sich  im  Inneren  des  Hodens  keine  Tracheen,  brieflich  zurück- 
gezogen hat.  —  Hierher  auch  Verson  (^). 

Über  die  Versonsche  Zelle  s.   Verson  (^). 

Doncaster(2)  beschreibt  Oo-  und  Spermatogenesis  von  Pieris  brassioae 
und  Abraxas  grossulariata.  Die  Normalzahl  der  Chromosomen  beträgt  bei 
P.  h.  30,  bei  A.  g.  56.  Ein  Paar  bildet  während  der  Wachstumsphasen  einen 
doppelten  Chromatinnucleolns,  verhält  sich  in  den  Teilungen  aber  als  Autosom. 
A.  g.  g.  und  A.  g.  lacUcolor  zeigen  im  Chromosomenbestande  keine  Unterschiede. 

Doncaster(^)  beobachtete  hei  Abraxas  grossulariata  zuweilen  rein  weibliche 
Brüten,  die  je  nach  der  Konstitution  des  Vaters  entweder  rein  g.  waren  oder 
zu  gleichen  Teilen  aus  g.  und  laeticolor  bestanden.  In  einigen  Fällen  stammten 
die  Großeltern  aus  unisexuellen  Brüten.  Von  den  Q  aus  rein  weiblichen  Brüten 
hat  ungefähr  die  Hälfte  wieder  nur  weibliche  Nachkommen.  Außerdem  sind 
viele  Glieder  unisexueller  Familien  unfruchtbar.  Die  Q  aus  rein  weiblichen 
Brüten  haben  nur  55  Chromosomen  (Normalzahl  56  in  beiden  Geschlechtern)  in 
ihren  Zellen. 

Yatsu  vergleicht  die  Spermatogenese  von  Boynhyx  wtor«' und  seiner  wilden 
.Stammform  B.  anandriana.  B.  vi.  hat  in  Spermatogonien  und  somatischen  Zellen 
beider  Geschlechter  56  gleich  große  Chromosomen,  die  in  einer  der  Reife- 
teilungen auf  28  reduziert  werden  (gegen  Toyama  94  Arthr.  72).  Die  Sperma- 
togenese verläuft  bei  allen  Varietäten  ganz  gleich.  Die  diploide  Chromosomen- 
zahl von  B.  a.  ist  54,  die  haploide  27.  B.  m.  hat  also  ein  Paar  hinzu- 
erworben. 

Über  Geschlechtschromosomen  bei  Lepidopteren  s.  Seiler. 

Klatt(^)  macht  auf  Beziehungen  zwischen  Copulation  und  Eiablage 
bei  Lymantria  disjyar  aufmerksam.  Normal  begattete  Q  legen  am  Tage  nach 
der  Copulation  50  bis  mehrere  Hundert  Eier  ab,  unbefruchtete  mehrere  Male 
wenige  Eier.  Eine  ähnliche  »rudimentäre  Eiablage«  führen  von  kastrierten  (j^ 
begattete  ^  aus.  Copulieren  solche  später  mit  normalen  (j^,  so  folgt  in  der 
normalen  Zeit  eine  normale  Eiablage. 

Über  die  Eiablage  der  Rhopalocera  s.  Wetzig,  die  Eier  von  Vanessa  Frohawk, 
von  Mamestra  Gillmer(^). 

Federley  berichtet  über  Kreuznngsversuche  mit  Pygacra  pigra,  curtula, 
anachoreta  und  anastomosis.  Paarungsaffinität  (Neigung  zur  Copulation),  sexuelle 
Affinität  (Fruchtbarkeit  der  Copula)  und  physiologische  Affinität  (Fruchtbarkeit  der 
Hybride)  sind  ganz  unabhängig  voneinander  und  können  in  reciproken  Kreuzungen 
vollständig  entgegengesetzt  sein.  Die  Fj- Tiere  gehen  die  Copula  mit  den  elter- 
lichen Species,  mit  anderen  Species  und  Bastarden  gleich  leicht  ein.  Die  Un- 
fruchtbarkeit der  Bastarde  beruht  teils  auf  Unregelmäßigkeiten  in  der  Synapsis, 
teils  auf  schädlichen  Genenkombinationen  und  daher  mangelnder  Lebensfähigkeit 
der  Nachkommen.  Die  während  der  Zucht  von  P.  anach.  aufgetretene  Mutante 
immaculata  (Fehlen  des  weißen  Fleckes  auf  dem  1.  Abdominalsegment  der 
Raupe)  erwies  sich  als  recessive  mendelnde  Rasse,  entstanden  wahrscheinlich 
durch  Verlust  oder  Inaktivierung  eines  ditropen  Genes.  Anticipation  (Denao 
08  Arthr.  7)  wurde  bei  den  Bastardraupen  nie  beobachtet.  Im  Gegenteil  per- 
sistierten bei  ihnen  Merkmale,  die  bei  den  Raupen  der  elterlichen  Species  früh 
verschwinden.  F^  war  bei  allen  Artkreuzungen  scheinbar  intermediär.  Die 
Analyse  ergab  aber,  daß  dieser  Schein  nur  dadurch  vorgetäuscht  wurde,  daß 
jeder  der  Eltern  eine  größere  Anzahl  dominanter  Merkmale  besitzt,  die  im 
Bastard    miteinander    gemischt    vorkommen.     Fi  x  P    ergab  oft  Schmetterlinge, 

21* 


324  ^-  Referate.     8.  Arthropoda. 

die  vollständig  Fj  glichea.  Da  aber  Eier  und  Raupen  stark  multiform  waren 
ist  anzunehmen,  daß  nur  die  zum  Phänotypus  des  Fj-Elters  gehörenden  Gen- 
kombinationen lebensfähig  sind.  Für  das  Galtonsche  Gesetz  wurden  keinerlei 
Belege  gefunden.  In  bezug  auf  die  Geschlechtsbestimmung  ist  wahrscheinlich 
das  Q  heterozygotisch,  das  q^  homozy gotisch.  Bei  den  Fj- Tieren  trat  ein! 
Saisondimorphismus  auf,  der  wahrscheinlich  auf  Dominanzwechsel  beruht.  Bei| 
Kreuzung  von  uni-  und  bivoltinistischen  Rassen  von  P.  c.  wurde  F2  erzielt.  Die 
Resultate  konnten  aber  >  nicht  mit  den  Mendelschen  Regeln  in  Einklang  ge- 
bracht werden«.     Bei  allen  Bastarden  kam  Proterandrie  vor. 

Dannenberg  gelangt  auf  Grund  zahlreicher  Kreuzungsexperimente  mit  Species 
der  Gruppe  SinerintliHs  oceUaia-pojmli  zu  folgenden  allgemeinen  Schlüssen.  (^ 
einer  »erdgeschichtlich  älteren«  Art  verbinden  sich  leichter  mit  dem  Q  einer 
jüngeren  Art,  als  umgekehrt.  Die  Zahl  der  aus  einer  Kreuzung  erhaltenen  er- 
wachsenen Falter  und  namentlich  der  O  ist  größer,  wenn  das  (^  in  der  Kreu- 
zung der  »erdgeschichtlich  jüngere <  Teil  ist.  Der  Unterschied  zwischen  Bastard 
und  Rassenmischling  ist  nur  graduell.  —  Hierher  auch  Wolter. 
Über  Specieshybride  s.  auch  Grosse (S^),  Grosse  &  Kunz,  Kautz  und  Niepelt. 
Blaringhem  beschreibt  eine  »Mosaikraupe«  von  Bomhjx  nwri,  links  »Vers 
ä  soie  raye«,  rechts  Albino,  und  meint,  sie  sei  durch  Bastardierung,  die  aller- 
dings nach  den  Angaben  des  Züchters  schon  40  Jahre  zurückliegen  müßte,  und 
unvollkommene  Spaltung  entstanden. 

Über  Albinismus  s.  auch  0.  Richter,  über  Melanismus  Stichel,  über  sonstige. 
Aberrationen  Dewitz(^)  und  Tanakaf^-^). 

P.  &  N.  Rau  linden  in  35  Copulae  von  Ceeropia  sp.  11  ^  fruchtbare 
und  23^  unfruchtbare  Eier.  Und  zwar  erwies  sich  der  Prozentsatz  der 
fruchtbaren  Eier  als  völlig  unabhängig  von  der  Dauer  der  Begattung. 

Picard  beobachtete  9  Fälle  von  Parthenogenese  bei  Phthorimaea  opercu- 
lella.  Es  wurden  höchstens  10  Eier  abgelegt.  Die  Raupen  entwickelten  sich 
sehr  langsam  und  ergaben  23  Q  und  21  (^.  Die  Pflanze,  auf  die  eine  P.  0. 
ihre  Eier  ablegt,  braucht  nicht  die  Futterpflanze  der  Raupe  zu  sein.  Nur  muß 
die  Blattoberfläche  der  jener  ähneln. 

Über  Parthenogenese  bei  Orgyia  s.   Rangnow. 

Nach  Ishiwata  sind  im  Ei  von  Bomhyx  mori  die  Gonaden  schon  erkenn- 
bar, wenn  die  Entwicklung  der  Extremitäten  beginnt.  In  älteren  Embryonen 
bestehen  sie  aus  den  Sexualzellen  und  einer  diesen  aufsitzenden  Epithelkuppe, 
die  bei  den  rf  mediad,  bei  den   Q    laterad  gerichtet  ist. 

Rizzi  schildert  Furchung  und  Keimblätterbildung  von  Bomhyx  mori. 
4  Stunden  nach  der  Ablage  enthält  das  Ei  4-12  Blastomeren.  Die  Blasto- 
dermbildung  beginnt  am  Vorderende.  Keine  Andeutung  von  Gastrulation  (gegen 
Schwangart  04  Arthr.  76).  Das  Amnion  bildet  sich  als  Falte  der  Serosa  am 
Keimscheibenrande.  In  24  Stunden  alten  Eiern  liegt  hinter  der  Keimscheibe 
ein  Haufe  Urgenitalzellen  von  unbekannter  Herkunft.  Das  Mesoderm  entsteht 
durch  Einstülpung  vom  Ectoderm  her.  Der  Mitteldarm  wird  vom  Stomodäum 
und  Proctodäum  aus  gebildet.  Das  Entoderm  wird  von  Dotterzellen  gebildet 
und  während  der  Entwicklung  aufgebraucht.  Es  hat  bei  den  Insecten  »una 
funzione  puramente  nutritiva«.  —  Hierher  auch  Toyama(i). 

Quajat  &  Tomaselii  studieren  in  mannigfach  variierten  Experimenten  die  Ein- 
wirkung des  elektrischen  Funkens  auf  befruchtete  Eier  von  Bombyx 
mori  und  führen  das  in  vielen  Fällen  erzielte  vorzeitige  Ausschlüpfen  der  Raupen 
auf  Entwicklungsbeschleunigung  durch  die  starke,  wenn  auch  kurzdauernde 
Temperaturerhöhung  der  elektrisierten  Eier  zurück, 

Quajat    konstatiert,    daß    mechanische   Reizung    der    Eier   (befruchtet?) 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  325 

nicht  fähig  ist,   »a  determinare  lo   schiudomento  estemporaneo«,   wohl  aber  die 
Einwirkung  von  heißem  Wasaerdampf. 

um  die  Einwirkung  verschiedener  Reagenzien  auf  Entwicklung 
und  Fortpflanzung  von  Bomhyx  mori  zu  studieren,  fütterte  Cava2za(2)  die 
Raupen  mit  Blättern,  die  in  Lösungen  von  HCl,  C2H4O2,  KON,  NaOH,  CUSO4, 
FeS04,  FeCia  und  CoClo  getaucht  und  dann  getrocknet  waren,  und  hielt  außer- 
dem Raupen  in  sauerstoffreicher  Atmosphäre.  Alle  Mittel  bewirkten  Vermin- 
derung von  Größe  und  Gewicht  der  Raupen.  Die  Farbe  der  Raupen  war  oft 
derjenigen  des  angewandten  Mittels  (CUSO4,  FeS04,  FeCU)  ähnlich,  in  anderen 
Fällen  (C0CI2)  aber  deutlich  verschieden.  Auf  die  Dauer  des  Larvenstadiums 
hatten  die  Chemikalien  keinen  Einfluß.  HCl,  C2H4O2  und  C0CI2  bewirkten 
Vermehrung  der  Häutungen  um  eine.  Alle  Reagentien  bewirkten  eine  Herab- 
minderung der  Seideproduction.  Die  Alkalien  vermehren,  die  Säuren  vermin- 
dern das  Gewicht  des  Falters.  O2  und  Alkalien  vermindern  die  Körperlänge  beim 
rf,  erhöhen  sie  beim  Q.  Die  Länge  der  Vorderflügel  wurde  durch  alle  an- 
gewandten Mittel  herabgesetzt.  Die  Zahl  der  Eier  wird  durch  O2,  KOH,  NaOH, 
CUSO4,  FeS04  und  FeCl2  erhöht,  durch  HCl  und  C0CI2  vermindert.  Die  ^ 
sind  gegen  Gifte  widerstandsfähiger  als  die  (^. 

Trägärdh(*)  studierte  die  Anpassungen  am  Kopf  der  Minierraupen. 
Sie  zerfallen  in  Gewebefresser,  welche  »mouth-fuU  after  mouthfull«  das  Paren- 
chym  fressen  und  so  Minen  graben,  und  Saftfresser,  welche  die  Zellen  nur  an- 
schneiden und  keinerlei  feste  Nahrung  aufnehmen.  Das  Cranium  der  Gewebe- 
fresser ist  horizontal  gerichtet,  oft  dorsoventral  abgeplattet  und  tief  in  den  Pro- 
thorax  zurückgezogen.  Bei  den  Saftfressern  wird  dagegen  nur  der  Hinterrand 
des  nach  vorne  zugespitzten  Craniums  vom  Thorax  tiberragt.  Bei  allen  Minier- 
raupen sind  die  Ocellen  ganz  an  die  Seitenränder  des  Kopfes  gerückt,  und  ihre 
Zahl  ist  oft  reduziert.  Auch  die  Antennen  sind  besonders  bei  den  Gewebe- 
fressern stark  rückgebildet.  Das  Labrum  ist  in  der  Mitte  tief  eingeschnitten 
und  seitlich  mit  Haarbüscheln  ausgestattet.  Die  Mandibeln  sind  stark  abgeplattet, 
und  ihre  Zähne  können  bis  auf  einen  fehlen.  Spinndrüsen  und  Labialpalpi 
sind  besonders  bei  den  Saftfressern  meist  rudimentär,  der  Hypopharynx  ist  da- 
gegen stark  entwickelt  und  zungenförmig. 

Über  die  Anatomie  der  Raupe  von  Protojjarce  s.  Peterson,  über  die  Raupe 
von  Ägrotis  Richter  &  Hoffmann,  über  den  Einfluß  des  Futters  auf  die  Färbung 
der  Raupen  Bruhn(^),  über  Massenwanderungen  von  Raupen  Neustetter. 

van  Bemmelen(2)  zeigt,  daß  die  Puppen  von  Pieriden,  Papilioniden  und  Nym- 
phaliden  nicht  nur  auf  den  Flügelscheiden,  sondern  auf  dem  ganzen  Körper 
eine  aus  selbständigen  Flecken  zusammengesetzte  Zeichnung  haben,  die  sich 
aus  einem  gemeinschaftlichen  Grundplan  herleiten  läßt.  Die  Färbung  der  Puppen 
ist  primitiver  als  die  der  Imagines  und  Raupen  und  gibt  ein  Bild  der  Farben- 
kleider der  flugfähigen  Subimaginalformen,  aus  denen  durch  Immobilisation  das 
Puppenstadium  hervorgegangen  ist.  —  Hierher  auch  van  Bemmelen(^). 

Fryer(^)  stellt  experimentell  fest,  daß  die  Puppen  von  Papilio  polytes  unab- 
hängig von  der  Färbung  der  Umgebung  bei  starker  Belichtung  braun,  bei 
schwacher  Belichtung  grün  werden.  Dieses  Verhalten  kann  protektive  Bedeu- 
tung haben,  da  die  der  Sonne  exponierten  Puppen  sich  gewöhnlich  an  braunen 
Baumstämmen,  die  beschatteten  sich  dagegen  zwischen  grünen  Blättern  befinden. 
Die  kritische  Periode  der  Pigmententwicklung  ist  der  Tag  nach  dem  Anheften 
der  Larve. 

Menzel  hielt  Raupen  von  Vanessa  urticae  vom  Momente  des  Auskriechens  bis 
zur  definitiven  Ausbildung  der  Puppe  in  Kästen  von  farbigem  Glanzpapier  und 
erzielte  so  Farbenvarietäten.    Am  dunkelsten  werden  die  in  schwarzen  Kästen 


326  11.  Referate.     8.  Arthropoda. 

entwickelten  Puppen.  Wenig  heller  waren  die  in  Violett  und  Blau.  Auch  dieijjj« 
in  Rot  waren  noch  ziemlich  dunkel.  In  Weiß,  Grün,  Gold,  Gelb  ergab  aich  das 
Vorherrschen  heller  Farben.  Zugleich  trat  auch  der  Metallschimmer  am  stärk- 
sten auf,  und  zwar  in  Gelb  als  heller  Goldglanz.  In  Gold  ging  er  in  dunklere, 
bronzefarbige  Tönung  über.  Die  Raupen  zeigten  ein  gewisses  Farbenunterschei- 
dungsvermögen, wobei  es  sich  aber  wohl  um  Wahrnehmung  von  Helligkeits- 
stufen handelt. 

Über  Schutzfärbung  bei  Puppen  s.  Grinnell,  über  die  Färbung  der  Kokons 
Dewitz(i,2). 

Über  die  Puppenflügel  von  Hcpialus  s.   Wac  Gillivray. 

Nach  Fryer(^)  ist  Artamus  fusciis  der  einzige  Vogel  Ceylons,   der  hauptsäch-  ii|ir 
lieh  von  Schmetterlingen  lebt,    und   er  bevorzugt   gerade  Danais  und  Euploea.      - 
Mimikry  nach  diesen  Genera  ist  also  direkt  gefährlich.    Die  Meropiden  fressen 
hauptsächlich  Papilioniden  und  Pieriden,   und   die   mimetischen    Q   von  Papilio 
polytcs  sind  durchaus  nicht  geschützt.  —  Hierher  auch  Hopp. 

Fryer(')  beschäftigt  sich  mit  Aufzucht  und  Kreuzung  der  verschiede- 
nen Formen  von  Papilio  polyies.  Nach  einigen  Angaben  über  die  Biologie 
der  Raupen  und  Imagines  stellt  er  ein  gewisses  Wahlvermögen  der  (J*  fest. 
Nicht  alle  Q.  üben  dieselbe  Anziehung  auf  die  rf  aus.  Vielmehr  kann  ein  Q, 
das  für  gewisse  (^  sehr  anziehend  ist,  andere  ganz  indiflferent  lassen.  Ein 
gewisser  Prozentsatz  der  Copulae  ist  steril,  ohne  daß  sich  die  Gründe  dafür  in 
Inzucht  oder  den  Einflüssen  der  Gefangenschaft  finden  ließen.  Die  Kreuzungs- 
ergebnisse führten  zur  Aufstellung  folgender  Regeln.  Jedes  O  kann  Nach- 
kommen aller  3  Formen  {cyrus,  polytes  und  roynuhis)  haben,  und  zwar  scheint 
die  Vererbungspotenz  der  beiden  mimetischen  Formen  [p.  und  r.)  gleich  zu  sein. 
Ferner  geben  die  Nachkommen  von  p.  und  c.  unter  sich  oder  miteinander  ge- 
paart, nie  r.  Wenn  die  weiblichen  Nachkommen  eines  r.  alle  nach  der  Mutter 
schlagen,  tritt  in  F2  oder  später  oft  p.  auf.  Wenn  r.  und  p.  in  derselben  Brut 
auftreten,  ist  p.  nie  in  Überzahl.  Der  Faktor  für  r.  kann  in  eine  reine  Linie 
von  p.  oder  c.  eingeführt  werden  durch  Kreuzung  eines  (J'  dieser  mit  r.  Und 
ebenso  kann  ;•  hervorgebracht  "werden  durch  Paarung  von  p.  mit  einem  q^ 
einer  r.-Linie.  Wahrscheinlich  beruht  die  Differenz  zwischen  p.  und  r.  auf  »an 
additional  pair  of  factors  R  imd  r«.  Im  allgemeinen  ist  Baurs  Erklärung  des 
Polymorphismus  der  §  der  von  Goldschmidt  (12  Arthr.  84)  gleich.  —  Über  Mi- 
mikry s.  ferner  Moulton,  Philpott (')  und  Skinner. 

Joannis  findet  unter  25  Species  auf  kultivierten  Monocotyledonen  (Zuckerrohr, 
Mais,  Reis  usw.)  lebender  Schmetterlinge  bei  17,  auf  7  Familien  (Noctuidae, 
Lymantridae,  Sphingidae,  Eupterotidae,  Notodontidae,  Psychidae,  Pyralidae)  ver- 
teilten auffallend  ähnliche  und  Teile  der  Nährpflanze  nachahmende  Färbung  und 
Zeichnung  der  bei  der  Ruhestellung  allein  sichtbaren  Vorderflügel. 

Über  Schutzfärbung  s.   auch  Bennett. 

Kopec(^)  findet  bei  den  Raupen  von  Lymantria  dispai-  ein  recht  hohes  Re- 
generationsvermögen. Abgeschnittene  Larvenantennen  werden  vollkommen  nor- 
mal regeneriert.  Nach  Entfernung  der  Imaginalscheiben  werden  die  imaginalen 
Antennen  oft  vollständig  normal  gebildet.  Zuweilen  beobachtete  etwas  geringere 
Zahl  der  Glieder  beruht  auf  Verschmelzung  von  2-3  Gliedern.  Die  Raupen- 
ocelli  werden  nicht  regeneriert,  die  Facettenaugen  selten,  dann  aber  ganz  nor- 
mal bis  auf  einen  Fall,  wo  das  Auge  auf  einem  früheren  Entwicklungsstadium 
stehen  blieb.  Von  den  larvalen  Mundwerkzeugen  regeneriert  vollständig  nur 
das  Labrum,  unvollständig  Labium  und  1.  Maxille.  Die  Körperwarzen  werden 
vollständig  regeneriert,  falls  nicht  allzuviel  von  dem  benachbarten  Gewebe  mit 
entfernt  wurde,    und  Puppen-  und  Imagointegument  besitzen   oft   keine  Spuren 


H.  Hexapoda.     b.  Einzelne  Gruppen.  327 

der  im  Larvenstadium  tiberstandenen  Operation.  Die  Gonaden  werden  nicht 
regeneriert.  Das  Regenerationsvermögen  nimmt  mit  zunehmendem  Alter  ab,  ist 
umgekehrt  proportional  der  Höhe  der  histologischen  Differenzierung  der  regene- 
rierenden Organe,  steht  aber  in  keinem  Verhältnis  zum  »Defektausgesetztsein« 
eines  Organes  (gegen  Weismann).  Nach  Entfernung  von  Imaginalscheiben  be- 
ginnt der  regeneratorische  Vorgang  mit  der  Wiederherstellung  der  Anlagen. 
Die  Differenzierung  der  Glieder  regenerierender  Fühler  schreitet  in  distaler  Rich- 
tung vor.   —  Hierher  auch  Kopec(-i  und  oben  p  288  0.  Schmidt. 

Kopec('')  betont  noch  einmal  besonders  gegen  Kammerer  (12  Biol.  5)  die 
Unabhängigkeit  der  sekundären  Sexualcharaktere  von  den  pri- 
mären. Der  Prozentsatz  der  weißen  an  die  (j^  erinnernden  Schäfte  regene- 
rierter Fühler  von  Limantria  dispar  ist  bei  kastrierten  und  mit  Hoden  ver- 
sorgten 5  nicht  höher  als  bei  geschlechtlich  intakten.  Die  Verdüsterung  der 
Flügel  von  Kastraten  in  den  früheren  Versuchen  des  Verf.  (11  Arthr.  73)  be- 
ruhte teils  auf  Lokalrassen.  Ferner  hatten  auch  nicht  kastrierte  ^,  denen  über- 
zählige Ovarien  einverleibt  wurden,  häufig  dunkle  Flügel.  Es  ruft  also  die  Ope- 
ration an  sich   individuelle  Schwankungen  der  Flügelfarbe  hervor. 

Über  Hermaphroditismus  s.  Keller  und  Phillips,  über  Proterogynie  Lindner (2). 

Nach  Rietet  beruht  das  Fliegen  nach  dem  Licht  bei  Schmetterlingen 
nicht  auf  Tropismen,  sondern  auf  »caprice«  oder  Instinkt.  Denn  dieselben 
Species  fliegen  bald  dem  Licht  zu,  bald  flüchten  sie  vor  ihm.  Auch  ist  es 
gleichgültig,  ob  das  Licht  den  Schmetterling  von  beiden  Seiten  gleichmäßig, 
oder  nur  von  einer  Seite  trifft.  Zwischen  zwei  Lichtquellen  von  verschiedener 
Stärke  gebracht,  fliegen  sie  bald  der  schwächeren,  bald  der  stärkeren  zu.  Rho- 
palocera  verhalten  sich  wie  Heterocera.  —  Hierher  auch  oben  p  289  Groß. 

Über  das  Verhalten  von  Macroglossa  beim  Blumenbesuch  s.  oben  p  289 
Moffat. 

PhilpottC^)  beobachtete  bei  2  Formen  von  Notoreas  synelinalis,  die  vonein- 
ander entfernte  isolierte  Gebiete  auf  Neuseeland  bewohnen,  deutliche  Unter- 
schiede in  Länge  und  Breite  der  Flügel. 

Über  Biologie  der  Lepidoptereu  s.  noch  Fryer(^),  Gillmer(2)  und  Mitterberger, 
über  ihre  Systematik   Bryk,   die  geographische  Verbreitung  Bueno. 


9.  Mollusca. 

(Referent:  Dr.  A.  Naef  in  Zürich.) 

A.  Allgemeines. 

HaHer(2)  verfolgt  die  Entfaltung  der  »Intelligenzsphäre  des  Mollusken- 
gehirns«, d.h.  der  »Globuli«  oder  »pilzförmigen  Körper«,  durch  die  einzelnen 
Untergruppen.  Während  bei  den  Placophoren  sich  noch  ein  »urhirnloser«  Zu- 
stand (ohne  Hirnganglien)  gesondert  erhalten  hat,  und  auch  bei  den  Zygo- 
branchiern  {Fissurella)  »von  einem  Globulus  noch  nicht  einmal  die  erste  Anlage 
einer  Sonderung  besteht«,  tritt  ein  solcher  zuerst  bei  den  Docoglossen  [Nacella] 
auf.  »Diesen  gegenüber  machen  die  Architänioglossen  [Paludina]  keinen  Fort- 
schritt, was  aber  bei  den  Rhachiglossen  [OUva]  erreicht  wird.  Doch  ist  auch 
bei  diesen  die  höhere  Stufe,  welche  die  stylommatophoren  Pulmonaten  erreicht 
haben,  noch  nicht  errungen.«  Unter  diesen  stehen  »die  gehäusetragenden 
Formen  [Helix]  auf  einer  viel  niedrigeren  Stufe«  als  die  Nacktschnecken.  Doch 
steht  Limax  wiederum  beträchtlich  höher  in  der  Entwicklung  als  Arion.  Als 
Vertreter  der  Opisthobranchier  wurden  Siphonaria  und  Oneidiella  untersucht 
[beide  sind  Pulmonaten].  S.  zeigt  ein  eben  »beginnendes  Stadium«,  One.  »die 
höchste  Entfaltung,  die  wir  bisher  kennen«.  Bei  den  Cephalopoden  fehlen 
eigentliche  Globuli;  die  Erklärung  dafür  sieht  Verf.  in  der  hohen  Ausbildung 
des  Auges;  er  hält  es  nämlich  für  ein  »Gesetz«,  daß  »die  besonders  hohe 
Entfaltung  eines  Sinnesorganes  jene  der  Intelligenzsphären  ungünstig  beeinflußt 
oder  möglicherweise  sogar  dafür  hindernd  im  Wege  steht«.  Die  Ganglienzellrinde 
des  Zentralnervensystems  der  Cephalopoden  [Eledone)  wird  übrigens  in  groß- 
zellige und  kleinzellige  Partien  unterschieden,  erstere  sollen  motorisch,  letztere 
sensorisch,  eine  dritte,  gemischte  Kategorie,  sympathisch  sein.  Die  motorischen 
Rinden  zerfallen  in  3  Schichten:  1)  die  äußerste,  ganglienzellfreie  plexiforme, 
2)  die  großzellige,  3)  die  kleinzellige  oder  Sternzellenschicht.  Die  sympathische 
Rinde  zeichnet  sich  aus  durch  eine  Zunahme  der  großzelligen  Schicht  in  be- 
zug  auf  Dicke  und  Zellgröße,  »ferner  dadurch,  daß  in  der  Plexiformschicht 
kleine  Zellen  zu  einer  ansehnlichen  Schicht  sich  zusammenfinden,  die  Nerven- 
fasern zum  Ursprung  dient«.  In  der  kleinzelligen  Rindenpartie  ist  die  Schich- 
tung teilweise  undeutlich,  aber  doch  nachweisbar;  ihr  Bau  ist  sehr  ungleich. 
—  Die  Ungleichheiten  in  der  Ausbildung  der  Globuli  werden  auf  die  höheren 
oder  niederen  Anforderungen  bezogen,  die  die  Lebensbedingungen  an  die 
Aktivität  der  Tiere  stellen.  —  In  dem  Streit  zwischen  Grobben  und  Pelseneer, 
über  die  cerebrale  oder  pedale  Natur  der  Arme  bei  Eledone^  bringt  der  Autor 
folgende  Daten:  Die  Armnerven  entspringen  nicht  rein  aus  dem  Brachial- 
ganglion, sondern  erhalten  Zuschüsse  durch  ein  Nervenpaar,  das  dem  vordersten 
Abschnitt  des  Cerebralganglions  entstammt.  »Trotzdem  zerschellen  Grobbens 
Spekulationen  vollständig  an  der  Tatsache  des  Vorhandenseins  einer  Commissura 
anterior   (mihi)    ventralwärts    im   Brachialganglion.«     Verf.    stellt   sich    aber  in 


A.  Allgemeines.  329 

Gegensatz  zu  beiden  Forschern,  weil  diese  »bei  den  Beweisführungen  einen  Zu- 
stand voraussetzen  an  dem  Zentralnervensystem  der  dibranehen  Cephalopoden, 
der  nie  phyletisch  bestanden  hatte,  nämlich  der  Konzentrierung  des  Schlund- 
ringes in  paarige  Cerbral-,  Pleural-  und  Pedalganglien,  wie  wir  sie  bei  Gastro- 
poden mit  Ausnahme  der  Placophoren  antreflen«. 

Alexandrowicz(2)  wies  Ganglienzellen  nach  im  Herzen,  Kiemenherzen 
und  Darm  von  Ociopus  vulgaris,  in  Darm  und  Geschlechtsorganen  von  Helix 
pomatia,  im  Herzen  von  Palinurus  vulgaris  und  Carcinus  rnaenas,  sowie  im 
Darm  von  Ligia  oceanica  (Isopod).  Bei  H.  p.  wurden  bipolare,  kleine,  ver- 
mutlich sensorische,  und  größere,  verschieden  geformte,  vermutlich  motorische 
unterschieden.  Die  genannten  Organe  weisen  alle  einen  großen  Reichtum  an 
Nerven  auf. 

Jakubski  beschreibt  das  Gliagewebe  (GliazeUen,  Gliafasern  und  Grund- 
masse) aus  Ganglien  und  Nerven  von  Anodonta,  Pinna,  Helix,  Limnaeus, 
Planorhis,  Arion,  Limax,  Paludina,  Aplysia  und  Aohatina. 

Über  das  Cölomsystem  s.  Thiele (^)  und  unten  p  348  Naef. 

Shimek  zeigt  die  Bedeutung  genauer  Kenntnis  der  Lebensweise  von 
modernen  Land-  und  Süßwassermollusken,  sowie  ihres  Vorkommens  in 
rezenten  Ablagerungen  für  die  Beurteilung  der  Verhältnisse  des  Pleistocäns. 
Daß  zahlreiche  Species  mit  modernen  noch  sicher  zu  identifizieren  sind,  scheint 
ihm  besonders  wichtig,  denn  die  weitere  Verwandtschaft  gibt  keine  sichere 
Grundlage  für  die  Beurteilung  von  Lebensweise  und  Vorkommen. 

Piaget  zählt  einige  Fälle  von  Mimikry  unter  Mollusken  auf.  Es  handelt 
sich  um  mehr  oder  weniger  weitgehende  Ähnlichkeit  mit  dem  Untergrund,  welche 
durch  eigene  Form  und  Färbung  des  Tieres,  oder  durch  Bewachsen  mit  Algen 
und  dergl.  zustande  kommt.  Es  werden  u.  a.  genannt:  Chiton,  Fissurella, 
Haliotis,  Aemaea,  Patella,  Natica,  Nassa,  Calyptraea,  Philine,  Gardium,  Tapes, 
Venus,  Anomia,  Modiola,  Ostrea,   Octopus. 

Schepman  &  Nierstrasz  beschreiben  Parasiten  und  Commensalen  aus 
ostafrikanischen  Holothurien.  Die  Saugscheibe  von  Megadenus  voeltz- 
koivi  n.  ist  sehr  groß.  Der  kleine  ungelappte  Scheinmantel  besteht  aus  einem 
an  Blutlacunen  reichen  Bindegewebe  mit  Schwellfunction  und  einem  excre- 
torischen  Epithel.  Der  auf  eine  kleine  Falte  zwischen  Saugscheibe  und 
Schalenwindungen  reduzierte  Fuß  ist  sehr  muskelarm.  Metapodium  und  Oper- 
culum  fehlen.  Randdrüse  sehr  entwickelt.  Zwischen  Scheinmantel  und  Mantel 
des  Q  liegt  ein  dicker  (aus  2  verschmolzener?)  Tentakel.  An  seiner  Basis 
liegt  das  linke  Auge,  das  rechte  in  der  Leibeshöhle.  Das  (j^  hat  2  Tentakel, 
an  deren  Basis  beide  Augen  liegen.  Die  geräumige  Mantelhöhle  enthält  zahl- 
reiche Kiemenlamellen.  Zwischen  diesem  und  dem  Uterus  liegt  die  Hypo- 
branchialdrüse.  Die  Öffnung  der  Proboscis,  deren  distales  Ende  mit  Drüsen- 
epithel bekleidet  ist,  führt  in  einen  Hohlraum  mit  stark  gefalteter  Wand,  in 
dessen  Grunde  sich  der  muskelreiche  Pharynx  öffnet.  Darm,  Niere  und 
Geschlechtsorgane  bieten  wenig  Besonderes.  Cerebral-  und  Pleuralganglien 
sind  verschmolzen.  Das  Q.  scheint  nur  eine  Otocyste  zu  haben.  Mueronalia 
variabilis  n.  fehlt  der  Scheinmantel.  Die  wenigen  (-11)  Kiemenlamellen  sind 
auf  den  obersten  Winkel  der  Mantelhöhle  beschränkt.  Der  Fuß  zeigt  nichts 
Bemerkenswertes.  Der  umkrempelbare  Rüssel  wird  durch  Retractoren  einge- 
zogen und  durch  Blutdruck  vorgestülpt.  Stacheln  hat  er  nicht  (gegen  Voeltzkow 
90  Moll.  27).  Der  vor  dem  Schlundring  gelegene  Vorderdarm  ist  sehr  lang, 
der  verdauende  Darmabschnitt  sehr  kurz.  Das  Nervensystem  ist  sehr  konzen- 
triert. Die  Otocysten  liegen  dem  Pedalganglion  an.  Die  Lage  der  Augen  ist 
sehr  wechselnd.     3fu.  und  Stilifer  müssen  zusammengezogen  werden.     Voeltz- 


330 


II.  Referate.     9.  Mollusca. 


kows  Beschreibung  von  Entovalva  mirahilis  ist  vielfach  unrichtig.  Ihr  Bau 
ist,  abgesehen  von  der  Bildung  des  großen  Siphos,  der  ventralen  Verwachsung 
der  Mantellappen,  der  inneren  Lage  der  Schale  und  dem  eigentümlichen  Bau  der  >■  ^ 
Byssusdriise,  durch  den  Commensalismus  fast  gar  nicht  verändert.  Sie  gehört 
zu  den  Montacutidae,  ist  aber  nicht  mit  Synapticola  identisch  (gegen  Pelseneer 
10  Moll.  12).  [Groß.] 

Über  marine  Mollusken  der  Krim  s.  Milaszewicz,  der  Westküste  von  Afrika 
Dautzenberg,  von  Australien  Gatliff,  Hedley  und  May,  über  pazifische  Leschke, 
über  fossile  Cockerell  &  Henderson,  Lörenthey(2],  Suter  und  Williams,  über 
eßbare  Gruvel(2)  uud  Joubin(i). 

B.  Amphinenra. 

Heinrich  stellt  fest,  daß  die  Einrollung  der  Chitonen,  speciell  von  Tonicella 
marmorea,  nicht  durch  veränderten  Blutdruck,  d.  h.  durch  Hineinpressen  von 
Blut  in  die  Intersegmente  erfolgt,  wie  Plate  (1897)  annahm,  sondern  durch 
den  Musculus  longitudinalis  lateralis.  Derselbe  ist  im  Gegensatz  zu  den  Angaben 
Plates  nicht  aus  kurzen  aufeinanderfolgenden  Stücken  zusammengesetzt,  sondern 
stellt  jederseits  einen  zusammenhängenden  Längsstrang  dar.  Die  von  Haddon 
(1885)  und  Plate  festgestellten  Drüsen  in  dem  hintersten  Teil  der  Mantel- 
furche fehlen,  auch  bei  erwachsenen  Tieren,  was  Verf.  als  einen  Varietäts- 
charakter ansehen  will.  Ebenso  betrachtet  er  das  Vorkommen  von  Drüsen  am 
Vorderrande  des  Fußes. 

Seel  gibt  nach  einigen  Angaben  über  Chiton  olivaceus  eine  morpholo- 
gische Darstellung  von  CJionepJax  latus.  Er  erkennt  in  diesem  einen 
primitiven  Vertreter  der  aberranten  Cryptoplaciden.  Mundscheibe,  Lateralfalten 
des  Fußes  und  Nervensystem  verhalten  sich  noch  annähernd  wie  bei  Imo- 
chitonen,  während  in  der  starken  Ausbildung  des  Mantels,  der  verschmälerten 
Schalenreihe,  der  »am  Hinterende  besonders  stark  angehäuften  Nieren«  und 
dem  bereits  stark  verlängerten  Darmkanal  bereits  die  typischen  Züge  der  Crypto- 
placiden zu  erkennen  sind.  Die  Stacheln  entstehen  alle  durch  Tätigkeit  einer 
großen  Bildungszelle,  von  der  auch  der  Chitinbecher  gebildet  wird.  Das 
Nervensystem  weist,  abgesehen  von  einigen  untergeordneten  Abweichungen  vom 
allgemeinen  Chitonentyp,  keine  besonderen  Eigentümlichkeiten  auf.  Der  Fuß 
ist  noch  kräftig,  zum  Kriechen  ausgiebig  verwendbar.  Die  Kiemen  (14-16 
jederseits)  sind  merobranch  uud  abanal,  die  Nierenöffnung  zwischen  der  1.  und 
2.,  die  Genitalöffnung  zwischen  der  3.  und  4.  gelegen.  —  Das  Herz  hat 
2  Paar  Ostien,  von  denen  das  vordere  stärker  ist.  Die  »Herzohren«  sind  nicht 
konstant,  ebenso  konnten  keine  konstanten  Pori  zwischen  Sinus  arteriosus  und 
Atrien  nachgewiesen  werden. 

Über  arktische  Solenogastres  s.  Thiele(^),  über  antarktische  Thiele (i),  über 
tasmanische  Chitonen  Torr  und  May  &  Torr. 

C.    Lamellibranchia. 

Simroth(2)  berichtet  über  planktonische  nordische  Muschellarven,  und  zwar 
über  die  Veligerlarven  von  Ostrea,  Venus  und  Myiilus  nach  den  Untersuchungen 
von  Stafford  (1905,  1909,  1910),  über  die  ToMm-Larve  nach  Drew  (1899) 
und  schließt  daran  Exkurse  über  die  Phylogenie  der  Klasse.  »Die  Lamelli- 
branchien  samt  den  Amphineuren«  stammen  nicht  von  Turbellarien  ab,  »son- 
dern von  Gastrotrichen.  Die  Turbellarien  sind  die  Wurzel,  von  ihnen  aus 
entwickeln  sich  die  Mollusken,  die  man  auf  das  hypothetische  Prorhipidoglossum 


C.  Lamellibranchia.  331 

zurückführt,  unmittelbar,  die  Amphineuren-  und  Lamellibranchien  aber  auf  dem 
Umwege  über  die  Gastrotrichen«. 

Alverdes(^)  untersucht  die  Bildung  von  Perlen  bei  Margaritana,  Ano- 
donta,  Mytilus  und  Ostrea.  Er  unterscheidet  kernhaltige  und  kernlose.  Als 
Kern  findet  er  bei  den  ersteren  Gewebereste,  Fremdkörper,  Parasiten;  zu  ihrer 
Bildung  dürften  »körperfremde«  Ursachen  beitragen.  Kernlose  Perlen  sind  bis 
ins  Zentrum  aus  Schalensubstanz  aufgebaut.  Der  Perlsack  ist  augenscheinlieh 
ectodermal,  sein  Epithel  enthält  die  typischen  Elemente,  auch  Schleimzellen, 
die  zu  regenerieren  fortfahren.  Er  kann  bei  kleinen  Perlen  scheinbar  fehlen, 
was  durch  Resorption  erklärt  wird.  Eine  spätere  Restitution  durch  überlebende 
Elemente  wird  angenommen.  Er  entsteht  sicher  nicht  durch  Einstülpung  vom 
Mantelepithel  aus,  wie  Rubbel  (11  Moll.  9)  meinte  und  wie  manche  Bilder  vor- 
täuschen; letztere  entstehen  vielmehr  durch  sekundäre  Verlötung  der  heraus- 
wachsenden Perlsäcke  mit  dem  Mantelepithel,  und  Aufbrechen  derselben,  wo- 
bei die  Perlen  weiterhin  mit  der  Schale  verlötet  werden  können.  Der  Anlaß 
für  die  Entstehung  dürfte  in  die  frühesten  Jugendstadien  der  Muscheln  fallen, 
Vorbedingung  ist,  daß  Stücke  des  Schalensubstanz  erzeugenden  Epithels  in  den 
Mantel  hineingeraten.  Diese  Annahme  wird  durch  Versuche  bestätigt  gefunden. 
Kratzt  man  Epithelfetzen  von  der  einen  Mantelhälfte  lebender  Muscheln  [Mar- 
garitana) ab  und  injiziert  sie  der  anderen,  so  sind  sie  nach  14  Tagen  einge- 
heilt. Wo  das  Schalenepithel  an  die  entstandenen  Lücken  im  Mantelparenchym 
grenzte,  hat  es  sich  über  die  bindegewebige  Begrenzung  derselben  ausgebreitet, 
wobei  z.  T.  geschlossene  Cysten  erzeugt  wurden,  die  sich  in  nichts  von  echten 
Perlsäcken  unterschieden.  Es  waren  auch  schon  Spuren  von  Perlmuttersubstanz 
ausgeschieden.  Im  Inneren  der  sich  bildenden  Perlen  finden  sich  meist  von 
der  Injection  herrührende  Gewebsreste.  —  Um  künstlich  Perlen  zu  erzeugen, 
müßte  man  also  einfach  ectodermale  Zellen  ins  Mantelinnere  der  betreffenden 
Muscheln  injizieren. 

Alverdes  ('')  setzt  seine  Versuche  zur  künstlichen  Erzeugung  von  Perlen 
fort.  Er  untersucht  die  bei  Margaritana  erhaltenen  Bildungen  nach  27  Wochen 
und  ergänzt  die  Befunde  durch  Beobachtungen  an  U}iio  und  Anodonta,  welche 
2,  3,  5  Tage,  sowie  6  und  71/2  Wochen  nach  der  Injection  untersucht  wurden. 
Perlsäcke  entstehen  immer,  wenn  Teile  des  Schalenepithels  an  einen  Hohlraum 
im  Bindegewebe  zu  liegen  kommen.  Doch  erzeugen  auch  die  Flimmerepithelien 
der  Mantelinnenseite  ähnliche  Cysten.  Dieser  Hohlraum  wird  durch  »Epithel- 
bewegung« vollkommen  ausgekleidet,  worauf  erst  die  Vermehrung  der  Zellen 
und  damit  eine  Verstärkung  des  zarten  Überzuges  einsetzt. 

Über  das  Wachstum  von  Margaritana  s.   Rubbel. 

Siebert  untersuchte  die  Epithelien  des  Mantels,  Fußes  und  der  Mund- 
lappen von  Anodonta  cdlemis,  die  darin  vorkommenden  Flimmer-,  Sinnes- 
und Schleimzellen,  ferner  die  Flimmerströmungen  auf  Mantel,  Kiemen  und 
Mundlappen  zur  Erklärung  der  Nahrungsaufnahme.  Die  Partikelchen,  welche 
die  Nahrung  bilden,  werden  durch  das  Secret  der  Schleimzellen  verklebt,  und 
auf  den  Flimmerepithelien  der  Kiemen  und  dann  der  Mundlappen  dem  Munde 
zugeleitet. 

Splittstößer  liefert  eine  umfassende  Darstellung  des  Nervensystems  von 
Anodonta  celknsis.  Er  konstatiert  eine  außergewöhnliche  Variabilität  in  der 
Ausbildung  peripherer  Nerven,  die  zum  großen  Teil  überhaupt  nicht  konstant 
sind.  Auch  die  Form  der  Ganglien  weist  große  individuelle  Unterschiede  auf. 
Zwischen  den  Nerven  der  einzelnen  Ganglien  bestehen  Anastomosen,  welche 
Verbindungen  zwischen  denselben  außer  den  bekannten  Connectiven  her- 
stellen;   so    zwischen    Pedal-    und    Visceralganglion,    Cerebral-    und    Visceral- 


332  II-  Referate.     9.  Mollusca. 

ganglion  (Mantelnerven).  »Die  Muskeln  im  oralen  Teil  des  Tieres  außer  der 
Fußmuskulatur  werden  zum  größten  Teil  von  den  Cerebralganglien  und  in  be- 
schränktem Maße  von  den  Cerebrovisceralcommissuren  versorgt.  Außer  den 
Statocystennerven  dringen  sämtliche  im  Fuß  verlaufenden,  vom  Pedalganglion 
ausgehenden  Nerven  samt  deren  Nebeuästen,  sowie  die  Abzweigungen  der 
Cerebropedalcommissur  ausschließlich  in  die  Fußmuskulatur  ein.  Von  der  ab- 
oralen Muskulatur  erhält  der  hintere  Adductor  Nerven  vom  Visceralganglion, 
und  die  beiden  Retractoren  werden  von  Seitennerven  der  Cerebrovisceralcomis-! 
suren  und  der  Nervi  pedales  posteriores  innerviert.«  Der  Darm  wird  nur  in 
den  Regionen  des  Mundes,  Ösophagus  und  Magens  reichlich  durch  einen  Nerven- 
plexus innerviert,  der  Nerven  vom  Cerebralganglion  sowie  von  der  Cerebro- 
visceralcommissur  empfängt.  Von  letzterer  erhält  auch  die  Mitteldarmdrüse 
einige  feine  Nerven.  Außer  am  After,  der  ein  feines  Nervenpaar  vom  Visceral- 
ganglion erhält,  lassen  sich  in  den  übrigen  Regionen  des  Darmtractus  keine 
konstanten  Nerven  macroskopisch  nachweisen.  Die  Keimdrüsen  werden 
außer  von  einigen  feinen,  der  Cerebrovisceralcommissur  entspringenden  Nerven 
nur  noch  am  Forus  genitalis  von  den  Hautnerven  des  inneren  Kiemenganges, 
die  vom  Visceralganglion  ausgehen,  innerviert.  Das  Kebersche  Organ  wird 
von  Ausläufern  des  Pericardialnerven  durchzogen,  der  sich  vom  dorsalen 
Mantelrandplexus  loslöst.  Von  dort  erhält  auch  das  Herz  einige  sehr  feine 
Nerven.  Ziemlich  reichlich  wird  das  Bojanussche  Organ  versorgt.  Wie  schon 
Rankin  festgestellt  hat,  endigen  in  den  Wandungen  des  Nierensackes  Seiten- 
zweige des  Nervus  pedalis  posterior  und  der  Cerebrovisceralcommissur.  Der 
Sinus  venosus  empfängt  ebenfalls  von  den  Commissuren  Nerven,  welche  auch 
auf  jeder  Seite  Nierenspitze  und  Ureter  mit  Nerven  versorgt.  Außerdem  er- 
halten jene  Offnungen  Ausläufer  von  den  Nerven  des  inneren  Kiemenganges, 
welche  dazu  noch  den  Boden  des  Bojanusschen  Organes  innervieren.  Die 
Kiemen  werden  vom  Visceralganglion  aus  innerviert. 

Über  die  Neuroglia  der  Lamellibranchier  s.  oben  p  329  Jacubski. 

Deinse  berichtet  über  das  Vorkommen  von  Schalenregeneraten  und  Perlen 
bei  Anodonta.  Regenerate  fand  er  auch  bei  Mytilus  ednlis,  Buccinum  unda- 
tunij  Mactra  stultorum,  Solen  ensis,  Fusus  antiquus  und  Ostrea  edulis  —  da- 
gegen nicht  bei  Tellina,  Donax^  Mya^  Cardiwii,  Pholas,  Pecten  und  Natica. 
Als  verletzende  Faktoren  kommen  in  Betracht  bohrende  Schwämme  [Clione 
celata)  oder  Krebsscheren  (Cancer  pagu7-us). 

Brück  verfolgt  die  Entwicklung  des  Schalenansatzes  bei  den  defini- 
tiven Schließmuskeln  der  Süßwassermuscheln,  besonders  die  Vermittlerrolle, 
welche  das  Schalenepithel  dabei  spielt.  Dasselbe  scheidet  nach  der  Schale 
hin  eine  Schicht  aus,  die  als  Hypostracum  bezeichnet  wird  (Thiele  92  Moll.  13). 
Nach  innen  ist  es  zunächst  durch  Zellgrenzen  wohl  von  den  ansetzenden 
Muskelzellen  geschieden.  Wenn  aber  in  diesen  die  Muskelfibrillen  unter  reihen- 
weiser Anordnung  von  Körnchen  entstehen,  treten  auch  in  den  Epithelzellen 
solche  Strukturen  auf,  welche  sich  mit  denen  der  Muskelzellen  verbinden  und 
sich  direkt  ans  Hypostracum  ansetzen.  Auf  den  Zellgrenzen  bezeichnen  zu- 
nächst »Verschmelzungsknoten«  den  Übergang  einer  Art  Fibrillen  in  die  andere. 
Später  verschwindet  diese  Abgrenzung,  und  es  hat  den  Anschein,  daß  die 
Muskelfasern  das  Epithel  durchsetzen  und  direkt  mit  der  Schale  in  Verbindung 
treten. 

Kishinouye  beobachtete  einen  eigenartigen  Verbreitungsmodus  von  3Ierß- 
trix  7neretrix.  Sie  wandert  tieferen  Meeresteilen  zu,  indem  sie  sich  vermittelst 
eines  Schleimstranges,  den  sie  absondert,  durch  die  Strömung  tragen  läßt. 

Über  Schutzgehäuse  von  Lima  s.  Ni8sabitowski(2). 


C.  Lamellibranchia.  333 

Schäuble  fand  eine  auch  sonst  etwas  abnorme  Änodonta  cygnca^  bei  der  der 
Enddarm  fehlte.  Der  Darm  mündete  in  einen  Hohlraum,  wohl  durch  Kotstau- 
ung entstanden,  aus  der  die  Excremente  jederseits  durch  eine  Öffnung  in  den 
Spaltraum  zwischen  Schale  und  Muschel  entleert  wurden.  Ein  irgendwie  er- 
folgter Verschluß  des  Darmes  an  der  Stelle  des  genannten  Hohlraumes  dürfte 
die  Ursache  der  Abnormität  sein. 

Die  Regulation  des  Atemstromes  der  Muscheln  ist  nach  Babäk(*')  be- 
dingt durch  die  Muskulatur  der  Siphonen  und  der  Kiemen  selbst,  vor  allem 
aber  durch  die  »Flimmerorgane«  derselben.  Cilien  finden  sich  besonders 
kräftig  an  dem  Eingang  der  Kiemenlöcher,  und,  wie  Versuche  an  abgetrennten 
Kiemenstücken  zeigen,  vermehren  sie  ihre  Tätigkeit  bei  Sauerstoffmangel  außer- 
ordentlich. Die  übrige  Bekleidung  der  Kiemen  mit  kürzeren  Cilien  zeigt  diese 
Reaction  nicht. 

Nicodim  kommt  zu  dem  Schluß,  daß  das  Hepatopancreas  (die  »Leber«) 
von  Änodonta  cytologisch  eher  dem  Pancreas  der  Vertebraten  gleicht;  denn  die 
(Uykogenese  ist  nicht  eine  Function  der  Hepatopancreasacini ,  sondern  einer 
interstitiellen  Drüse.  Anatomisch  besteht  es  aus  2  getrennten  Drüsen,  einer 
pancreatischen  exokrinen  und  einer  glykogenbildenden  endokrinen,  welche  sich 
gegenseitig  umschließen. 

Dantan  findet,  daß  Q.  von  Ostrea  im  1.  Jahr  etwa  100000,  im  2.  250000, 
im  3.  750000  Larven  erzeugen.  Die  reifen  Q  sind  im  I.Jahr  etwa  1  %, 
im  2.  15^,  im  3.  Jahr  18^,  bei  älteren  Tieren  im  Maximum  20-25^ 
aller  Stücke,  die  (J*  entsprechend  76,  84,  81,  75-80^,  die  übrigen  sind 
unreif. 

Stafford('*)  gibt  Anhaltspunkte  zur  Bestimmung  von  Muschellarven  aus 
dem  marinen  Planeten  und  stellt  speciell  die  Entwicklungsreihen  für  Mytilus 
edulis,  Mya  arenaria^  Ostrea  virginica,  Venus  mereenaria,  Pecten  magellanicus, 
Tottenia  gcmtna^  Anomia  aculeata  und  CUdiophora  gouldiana  zusammen.  Als 
Bestimmuugscharaktere  dienen  relative  Länge  und  Höhe  der  Schalen  sowie  die 
der  Schlußlinie. 

Grave  stellt  fest,  daß  die  Otocyste  bei  Pinniden  gewöhnlich  fehlt  und,  wenn 
vorhanden,  Unregelmäßigkeiten  und  Degenerationssymptome  zeigt.  Die  Ent- 
fernung der  0.  scheint  die  Tiere  nicht  in  ihren  Functionen  zu  stören.  Wo 
sie  vorhanden  sind,  kommunizieren  die  0.  mit  der  Außenwelt  durch  einen 
Gang,  wie  bei  manchen  Protobranchiern.  Oft  sind  mehrere  0.  nebeneinander 
ausgebildet,  die  sich  durch  eine  Art  Knospung  zu  vermehren  scheinen.  Jede 
besteht  wieder  aus  mehreren  Kapseln,  die  aneinandersitzen  und  untereinander 
in  Verbindung  stehen.     Die  0.  sind  functionslose  Organe. 

Stempeil (^)  stellt  ältere  und  neuere  Angaben  zusammen,  welche  das  Vorhan- 
densein von  gesonderten  Buccalganglien  oder  doch  Buccalcommissuren,  falls 
die  Ganglien  mit  den  Cerebropleuralganglien  verschmolzen  sind,  betreffen, 
Sie  bilden  einen  allgemeinen  Zug  der  Klasse.  Da  die  sogenannten  Median- 
ganglien und  ihre  Commissur  neben  dem  buccalen  System  nachgewiesen  sind 
{Chama  pellucida),  ist  die  Deutung  derselben  als  nach  hinten  verlagerter  Teile 
dieses  Systems  ausgeschlossen.  Ob  es  sich  um  eine  werdende  Bildung  handelt, 
was  bei  der  geringen  Entwicklung  bei  Protobranchiern  geschlossen  werden 
könnte,  oder  als  Reminiscenz  älterer  Zustände,  läßt  sich  nicht  entscheiden. 

Herbers (\2)  untersuchte  die  Entwicklung  von  Änodonta  cellensis.  »Die 
Jugendschale  ist  nach  Gestalt  und  Farbe  wesentlich  von  der  definitiven  ver- 
schieden. Sie  besitzt  eine  typische  wellenartige  Skulptur  und  trägt  auf  ihrem 
Wirbel  noch  lange  Zeit  die  larvale  Glochidienschale.  Die  Mundlappen  ent- 
stehen nacheinander    aus   zwei  Epithelfalten,    und   zwar   zunächst   der   vordere 


334  II.  Referate.     9.  Mollusca. 

und  dann  der  hintere.  Am  Mantelrand  treten  nacheinander  Außen-,  Mittel- 
und  Innenfalte  auf.  Der  »dorsale  Mantelschlitz«  wird  erst  sekundär  auf  die 
Schloßlinie  verlagert«.  »Die  einzige  Brücke  zwischen  beiden  Mantelhälften, 
der  Boden  der  dorsalen  Mantelrinne  kommt  durch  Verschmelzen  der  beider- 
seitigen Innenfalten  zustande.  Die  Atem-  und  Aftersiphonen  sind  Differen- 
zierungen der  Innenfalten.  Die  Kiemen  entstehen  nach  dem  Papillentypus, 
derart,  daß  die  hintersten  Papillen  die  jüngsten  sind.  Ehe  noch  die  äußere 
Papillenreihe  erscheint,  verschmelzen  die  Köpfchen  der  inneren  Papillen  mit- 
einander, so  daß  eine  schmale  Membran  die  Köpfchen  verbindet.«  Dann  setzt 
auf  der  gesamten  Reihe  gleichzeitig  die  nach  innen  gerichtete  Reflexion  der 
Papillen  ein,  worauf  die  schmalen  Membranen  der  Gegenseiten  hinter  dem 
Fuß  verschmelzen ;  erst  später  werden  die  interfilamentären  und  interlamellären 
Brücken  gebildet.  »Die  äußere  Papillenreihe  tritt«  erst  »bei  jungen  Muscheln 
von  3,3  bis  5,7  mm  Länge«  auf.  »Die  Reflexion  der  Papillen  erfolgt«  sehr 
früh  -nach  außen«  und  »die  reflektierten  Papillenköpfchen  verschmelzen  gleich 
auf  der  ganzen  Linie  mit  dem  Mantelepithel«.  Die  bisher  »als  rudimentäre 
Byssusdrüse  bezeichneten  paarigen  Flügel  von  Drüsenzellen  kommen  nur  als 
Homologon  der  Spinn-  oder  Byssusdrüsen  im  engeren  Sinne  in  Betracht«.  Als 
eine  allenfalls  der  Byssushöhle  homologe  Bildung«  wird  eine  Einstülpung  auf 
der  hinteren  Kriechrinne  aufgefaßt,  »wie  sie  schon  für  Cyclas  bekannt  war«. 
Sie  liegt,  nachdem  sie  sich  vom  Fußepithel  abgeschnürt  hat,  als  ein  Säckchen 
»in  der  Nähe  des  Pedalganglions«,  von  dem  sie  einen  starken  Nerven  empfängt.  »Es 
liegt  daher,  auch  mit  Rücksicht  auf  die  Histologie  des  Säckchens,  die  Ver- 
mutung nahe,  daß  das  Säckchen  Träger  einer  Sinnesfunction  ist.«  Das  Cölom- 
system  (Gonaden,  Pei'icard,  Nieren)  sowie  das  Herz,  gehen  »aus  paarigen,  ge- 
meinsamen Anlagen  hervor«,  dieselben  »leiten  sich  nicht  vom  Ectoderm  ab, 
sondern  sind  direkt  auf  die  aus  dem  primären  Mesoblasten  entstandenen 
Mesodermstreifen  zurückzuführen«.  Diese  sind  von  den  Embryonen  bis  ins 
Glochidium  zu  verfolgen,  und  lösen  sich  dort  nicht  in  loses  Mesenchym  auf. 
»Schon  vor  Beginn  des  freien  Lebens«  sind  die  Nierenspritzen  functionsfähig 
ausgebildet.  »Die  Nierenschleifen  kommen  durch  Krümmen  und  Einschlagen 
ursprünglich  gerader  Gänge  zustande«,  wofür  die  Lage  des  hinteren  Schließ- 
muskels mitbestimmend  ist.  Die  Pericardhöhle  tritt  vor  Abschluß  des  Herz- 
lumens auf.  Bei  A.  und  Unio  kommt  »eine  innere,  den  Darm  umkleidende 
Herzwand  zur  Anlage«,  welche  in  die  äußere,  und  mit  dieser  in  die  Wandung 
der  Aorten  übergeht.  Sie  ist  fast  auf  der  ganzen  Strecke  »durch  einen  zirku- 
lären Spaltraum  von  der  Darmmuskelschicht  getrennt«.  Diese  »Befunde  ließen 
sich  am  ausgewachsenen  Tier  bestätigen.  Die  innere  Herzwand  ist  hier  schon 
von  Gutheil  (12  Moll.  10)  beschrieben,  aber  irrtümlicherweise  als  eine  nur 
der  Herzdarmstrecke  eigentümliche  äußere  Ringmuskulatur  des  Darmes  auf- 
gefaßt worden«.  Die  Gonaden  »entstehen  als  paarig -symmetrisch  gelegene 
Einstülpungen  des  vorderen  Pericards«.  Sie  gelangen  beim  Auswachsen  »in 
den  Fuß,  wo  bald  eine  vielfache  Verästelung  eintritt.  Etwa  zu  gleicher  Zeit, 
wenn  die  äußere  Geschlechtsöffnung  zum  Durchbruch  gelangt,  schließt  sich 
sekundär  die  Kommunikation  von  Gonadenhöhlen  und  Pericard.  Als  Erinne- 
rung an  diesen  ursprünglichen  Zusammenhang  finden  sich  bei  jungen  und  aus- 
gewachsenen Tieren,  die  an  der  Genitalöffnnng  mündenden,  aber  blind  ge- 
schlossenen Gonopericardialgänge  « . 

Grieser  untersuchte  Chama  pellucida.  Die  Bildung  des  Mundlappens  ist 
auf  Erzeugung  eines  zum  Munde  führenden  und  wieder  ableitenden  Wasser- 
stromes eingerichtet,  —  Der  aus  dem  Magen  austretende  Darm  wird  durch 
Wülste  in  ein  rechtes  und  linkes  Halbrohr  geschieden     von   denen   das   rechte 


I 


D.  Scaphopoda.     E.  Gastropoda.     a.  Allgemeines.  335 

dem  Kristallstieldarm  entspricht.  Aus  ihm  ist  das  typische  Kristallstielcöcum 
entstanden  durch  Einschnürung  des  linken  Halbrohres  nahe  den  genannten 
Wülsten,  nicht  aber  durch  einfache  Verwachsung  dieser.  —  Pericardialdrüsen 
werden  nachgewiesen  als  Überzug  von  Atrium  und  Ventrikel,  sowie  als  paarige, 
verzweigte  Ausstülpungen  des  vorderen  Pericardteiles.  —  Die  Nieren  liegen 
hinter  dem  Pericard;  im  Gegensatz  zu  Anodonta  besitzt  der  kanalartige  Peri- 
cardschenkel  gewöhnliches  Wimperepithel,  der  sackartige  distale  dagegen  hat 
excretorische  Beschaffenheit.  Es  sind  deutliche  Buccalganglien  vorhanden. 
Zwischen  den  Visceralconnectiven  findet  sich  an  einer  Stelle,  »wo  bei  manchen 
Muscheln  die  medianen  Ganglien  liegen,  eine  Commissur«.  »Vorausgesetzt,  daß 
die  Ableitung  des  Nervensystems  der  Muscheln  von  demjenigen  der  Amphi- 
neuren  überhaupt  berechtigt  ist«,  soll  der  Urtypus  nicht  dem  der  Chitonen, 
sondern  dem  der  Solenogastren  ähnlich  gewesen  sein. 

Kaspar  berichtet  nach  Schnittserien  über  einige  Vertreter  der  Eryciniden 
[Cyanimn  antarcticum^  Kellya  bullata,  Lepton  platei)  und  Carditiden  {Gardita 
velutina,  C.  sulcata).  Der  feine  Mantelrand  zeigt  die  typischen  drei  Falten, 
wobei  das  Periostracum  entweder  von  der  Außenseite  der  mittleren  [Cy.)  oder 
der  Innenseite  der  äußeren  Falte  (L.)  erzeugt  wird.  Bei  L.  und  Ca.  ver- 
wachsen die  Kiemenenden  bzw.  Kiementräger.  Das  Ligament  ist  bei  Cy. 
doppelt  (äußeres  und  inneres)  und  wird  teils  direkt  vom  Mantelepithel  selbst, 
teils  von  einem  Derivat  desselben,  das  als  Ausstülpung  ins  Ligament  eintritt, 
erzeugt;  ähnliche  Bildungen  finden  sich  bei  Ä",  wo  das  Ligament  innerlich  ist. 
In  der  Ausbildung  des  Kristallstielraumes  bietet  Cy.  einen  unverkennbaren 
Übergang  >  zwischen  Magen-(darm-)rinne  (vergl.  oben  Grieser)  und  Cöcum«  dar. 
Bei  K.  hingegen  hat  sich  der  Kristallstiel  dann  nicht  nur  völlig  abgeschnürt, 
sondern  seine  Öffnung  in  dem  Magen  liegt  bereits  stark  abseits  vom  Pylorus. 
Die  Nieren  kommunizieren  stets  untereinander  und  liegen,  wie  für  höhere 
Muscheln  typisch,  unter  dem  Pericard  (bei  L.  durch  die  Fußretractoren  nach 
vorn  und  seitlich  verschoben).  Als  »Pericardialdrüse«  wird  das  anscheinend 
excretorische  Epithel,  welches  den  Vorhof  (bei  Cy.  das  Herz)  überzieht,  be- 
zeichnet. Das  Nervensystem  zeigt  vollkommene  Verschmelzung  von  Cerebral- 
und  Pleuralganglien ;  die  Pedalconnective  entspringen  als  einheitliche  Nerven- 
stränge. Cy.  hat  ein  Paar  Buccalganglien  mit  Commissur,  ebenso  K.  Das 
Osphradium  von  Cy.  besteht  aus  Sinnes-  und  Nervenzellen,  liegt  auf  der 
Ventralseite  des  zugehörigen  Osphradialganglions  und  die  Organe  beider  Seiten- 
stränge hängen  hinten  zusammen.  Die  Otocyste  enthielt  bei  Ca.  mehrere  Oto- 
conien,  sonst  einen  Otolithen.     Die  Familie  der  Eryciniden  ist  nicht  homogen. 

Über  Schutzfärbung  bei  Muscheln  s.  oben  p  329   Piaget. 

Über  die  Lamellibranchier  der  Siboga  s.  Dautzenberg  &  Bavay,  der  Falk- 
landsinseln  Preston,  über  Tapes  s.  Nordmann,  über  Solenomya  E.  IVIorse(i), 
über  Thracia  E.  Morse(2),  über  fössUe  Muscheln  Jukes-Browne,  Meunier,  Parona, 
Pritchard(^)  und  Scalja.  ^__ 

D.  Scaphopoda.  /C^i^' ■  ^"^7^^ 
Hierher  Thiele  (2)  und  Wedekind (2).                                          wV>^   '    ''*V\'^'p^ 

/   , /*    ^'''*^"''  ^\'^ 

E.  Gastropoda.  1^=^  l''-  '  ^  ^  ^  ^  "^  JS 

\^\      '0^-^'^>      /  ->-./ 
a.  Allgemeines.  V^X^  a  *  &  y'^J 

Hierher  Brandes  und  Simroth(i).  ^ 

Über  marine  Gastropoda  s.  Bartsch  (i-^),  E.  A.  Smith  und  Sowerby. 


336  IJt-  ßeferate.     9.  Mollusca. 

Über  den  Einwanderungsmodus  parasitischer  Gastropoda  s.  Vaney(^),  über 
Mimikry  bei  Gastropoda  oben  p  329  Piaget. 

Nach  Schaffer  besteht  der  »Zungenknorpel«  der  Gastropoden  (und  anderer 
Mollusken)  aus  »chondroidem,  blasigem  Stützgewebe«,  das  dem  chondroiden 
Stützgewebe  ähnlich,  aber  von  demselben  doch  wohl  zu  unterscheiden  ist. 
Maßgebend  dafür  ist,  daß  >die  blasigen  Zellen  sich  als  ringsum  durch  eigene 
Wandung  geschlossene  Bildungen  isolieren  lassen.«  Wichtig  ist  auch,  »daß 
man  bei  Betrachtung  einer  größeren  Anzahl  von  Formen  die  zarten  Zellscheide- 
wände dieses  Gewebes  durch  ganz  allmähliche  Zwischenstufen  mit  unverkenn- 
barer Intercellularsubstanz  übergehen  sieht  in  Formen,  die  durch  eine  reichliche 
Zwischensubstanz  schon  ganz  knorpelartig  erscheinen«.  Speciell  beschrieben 
wird  das  Gewebe  bei  Äplysia,  Lyinnaea,  Helix,  Planorhis,  Pterotrachea^  Palu- 
dina,  Ampullaria,  Haliotis.  Buccimwi,  Murcx,  Patclla,   Chiton. 

Über  die  sympathischen  Ganglienzellen  der  Gastropoda  s.  oben  p  329 
Alexandrowicz(^),  über  ihre  InteUigenzsphären  oben  p  328  Haller (2),  über  ihre 
Neuroglia  oben  p  329  Jacubski. 

b.  Prosobranchia. 

Hierher  Schepman  (i). 

NierstraB  sowie  gleichzeitig  und  unabhängig  Vaney(^)  stellten  die  be- 
kannten Daten  über  parasitische  Gastropoden  zusammen.  Sie  werden 
zum  größten  Teil  den  Familien  der  Capulidae  [Thyca),  der  Pyramidellidae 
[Odostomia  und  Ängustispira),  der  Eulimidae  [Eulima^  Mucronalia,  Stüiferj 
Megademis,  Rosenia,  Pelseneeria  und  Gasterosiphon)  und  der  Entoconchidae 
[Entocolax,  Entoconcha  und  Eatcroxenos)  zugerechnet.  Die  ersten  3  enthalten 
Ectoparasiten,  die  letzte  Entoparasiten.  Der  Übergang  wird  im  wesentlichen 
nach  dem  Vorgang  von  Schiemenz  (89  Moll.  34)  gedacht,  wobei  offen  steht, 
ob  die  Entoparasiten  mono-  oder  polyphyletisch  entstanden  sind.  Mit  Aus- 
nahme der  Pyramidelliden,  die  auf  Muscheln  leben,  parasitieren  diese  Schnecken 
auf  Echinodermen.  Zu  ihnen  kommen  als  isoliert  stehende  Formen  noch 
Asterophilus  und   Ctenosculum,  beide  in  Seesternen  endoparasitisch  lebend. 

Hierher  auch  Vaney(3). 

Tesch  untersuchte  das  Nervensystem  von  Oxygurus,  Carinaria,  Ptero- 
trachea  und  Firoloidea.  Die  Pleuralganglien  sind  immer  völlig  mit  den  Cerebral- 
ganglien  verschmolzen,  sonst  zeigt  0.  noch  durchaus  die  typischen  Verhältnisse 
der  monotocarden  Prosobranchier.  »Anastomosen  zwischen  Visceral-  (Caudal-) 
und  Pedalganglien  treten  noch  nicht  auf.«  Cerebro-  und  Pleuropedalconnectiv 
entspringen  noch  getrennt  aus  dem  Oberschlundganglion,  verschmelzen  aber 
sehr  bald.  Bei  G.  sind  sie  vollständig  verschmolzen  und  sehr  lang  ausgezogen. 
Pedal-  und  Parietalganglien  sind  durch  Anastomosen  verbunden.  Bei  P.  sind 
Visceral-  und  rechtes  Parietalganglion  verschmolzen,  und  das  linke  nach-der 
Medianebene  des  Körpers  gerückt.  »Weiter  besteht  von  den  Pleurovisceral- 
connectiven  nur  noch  das  supraintestinale,  das  vom  rechten  Cerebralganglion 
bis  zum  rechten  Pedalganglion  ganz  mit  dem  entsprechenden  Cerebropedal- 
connectiv  vereinigt  ist,  distal  vom  rechten  Pedalganglion,  dann  noch  eine  Strecke 
weit  mit  der  rechten  Pedovisceralanastomose  sich  verbindet  und  erst  dann  der 
Aorta  cephalica  entlang  .  .  .  nach  dem  hinteren  Visceralganglion  zieht.  Das 
subintestinale  Pleurovisceralconnectiv ,  das  schon  bei  0.  und  G.  bedeutend 
schwächer  ausgebildet  ist,  als  das  andere,  ist  bei  P.  ganz  verschwunden.« 
Bei  F.  verschmelzen  auch  noch  das  erhaltene  Pleurovisceralconnectiv  und  die 
Pedovisceralanastomosen  auf  dem  größten  Teil  ihres  Verlaufes  miteinander  und 
mit  den  Schwanznerven  zu  einem  mächtigen  Stamm. 


E.  Gastropoda.    b.  Prosobranchia.  337 

Nach  So6s(^)  gehören  die  Muskelfasern  im  Herzen  von  Neritina  prevostiana 
zu  den  einfachen,  gestreiften,  ähnlich  denen  die  im  Herzen  von  Helix,  Lymnaea, 
Nucula,  Mytilus  und  anderen  Lamellibranchiern  beschrieben  sind. 

Deismann  (']  untersuchte  die  Entwicklung  von  Littorina  obtusata  vom  Ei 
bis  zu  postembryonalen  Stadien.  Die  Regeln  von  Balfour  und  Kofoid,  be- 
treffend die  Beziehung  von  Dottergehalt  und  Zellgröße  zur  Teilungsgeschwindig- 
keit werden  diskutiert  und  als  nicht  im  Widerspruch  befunden.  Sie  ver- 
lieren ihre  Gültigkeit  beim  Eintritt  geweblicher  Differenzierung.  —  Die  2 
ersten  Teilungen  sind  äqual,  und  die  Abschnürung  der  3  ersten  Micromeren- 
quartette,  die  das  Ectoderm  liefern,  erfolgt  in  typischer  Weise.  Bei  der  Bil- 
dung des  4.  Quartettes  eilt  die  hintere  Macromere  voraus,  so  daß  (da  das  1.  und 

2.  Quartett  sich  wieder  geteilt  haben]  das  24-Zellenstadium  in  ein  25-zelliges 
übergeht  (ebenso  wie  bei  Grepidida,  Fiona,  Planorhis^  Liniax).  Der  >  Mesento- 
blast«  ist  größer  als  das  übrigbleibende  Macromer,  und  nimmt  im  Keime  eine 
annähernd  mediane  Lage  ein.  Er  liefert  durch  symmetrische  Teilung  die 
beiden  »Teloblasten«,  deren  jede  noch  eine  Entomere  abschnürt.  Sie  kommen 
dann  in  die  Furchungshöhle  zu  liegen  und  stellen  die  Polzellen  des  »primären« 
Mesoderms   dar.     Das   sekundäre  wird   später  von   4   einsinkenden   Zellen   des 

3.  Quartettes  geliefert,  den  Quadranten  A  und  B  angehörig.  —  Die  Aufteilung 
der  Micromerenquartette  stimmt  in  den  Einzelheiten  bald  mit  dem  einen,  bald 
mit  dem  anderen  der  daraufhin  bekannten  Gastropoden  überein,  durchaus  gleich- 
artig bei  allen  ist  die  des  2.  Quartettes.  —  Dem  »Kreuz«  wird  kein  morpho- 
logischer Wert  zugeschrieben:  es  »ist  einfach  der  Ausdruck  der  radiären  An- 
ordnung der  Zellen  um  den  animalen  Pol,  der  regelmäßigen  Furchungsweise 
des  Eies«.  Der  hintere  Arm  desselben  verhält  sich  von  den  übrigen  verschie- 
den, den  später  bilateral  symmetrischen  Charakter  des  Keimes  vorbereitend.  — 
Furchungsresultat  ist  eine  »Plakula*  mit  geringer,  aber  doch  deutlicher  Furchungs- 
höhle; sie  beginnt  etwa  auf  einem  Stadium  von  150  Zellen  sich  einzukrümmen. 
Der  Blastoporus  der  so  entstehenden  Gastrula  ist  rautenförmig  und  zieht  sich 
allmählich  zu  einer  kurzen  Querspalte  zusammen,  schließt  sich  aber  nie  ganz, 
sondern  bleibt  in  der  Verbindung  zwischen  Stomodäum  und  Mitteldarm,  als 
»Schlundpforte«  erhalten.  —  Durch  die  Umbildung  der  »Trochoblasten«  des 
1.  Quartettes  zum  Velum,  die  trichterförmige  Einsenkung  der  Blastoporusgegend 
zum  Stomodäum,  die  höckerförmige  Anlage  des  Fußes,  die  Einstülpung  der 
Abkömmlinge  von  2d  zur  Schalendrüse,  die  Anlage  von  Augen  und  Stato- 
cysten,  bildet  sich  die  Gastrula  unter  Umgehung  einer  eigentlichen  Trocho- 
phora  zum  Veliger  aus.  Gleichzeitig  wird  durch  eine  asymmetrische  Ver- 
schiebung des  Darmes  die  rechte  Polzelle  des  Mesoderms  ins  Ectoderm 
hineingedrängt,  wo  sie  mit  ihren  Abkömmlingen  verbleibt.  Dieser  Vorgang 
wird  in  Beziehung  gesetzt  zur  Asymmetrie  der  mesodermalen  Organe.  Der 
Fuß  zeigt  in  der  ersten  Anlage  eine  deutliche  Zweiteiligkeit,  er  setzt  sich  erst 
hinten,  dann  auch  vorn  durch  eine  einspringende  Falte  gegen  den  Kopfteil  ab. 
Die  Sohle  wird  später  durch  eine  quere  Furche  in  ein  Pro-  und  Metapodium 
geteilt,  welch  letzteres  im  Wachstum  zurückbleibt  und  auf  seiner  Hinterseite  als 
eine  Art  Caticula  das  Operculum  absondert.  Vom  Ectoderm  der  Fußsohle  aus 
entsteht  an  mehreren  Stellen  Mesenchym,  welches  die  Sohlen-  und  Lippendrüse 
aus  sich  hervorgehen  läßt.  Erstere  besteht  in  einer  Schicht  drüsiger  Mesenchym- 
zellen  über  der  Sohle,  deren  Schleimsecret  durch  das  Epithel  hindurch  abge- 
geben wird;  letztere  stellt  einen  kompakten  Haufen  großer  Mesodermzellen  dar, 
die  sich  an  eine  Einstülpung  am  Vorderrand  des  Fußes  anschließt.  Dieselben 
werden  später  mehrkernig  und  täuschen  in  ihrer  Gesamtheit  den  Bau  einer 
zusammengesetzten  acinösen  Drüse  vor,    da  jede  Zelle    als    ein  Acinus    ohne 

Zoöl.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    9.  Mollusca.  22 


338  II-  Referate.     9.  Mollusca. 

deutliches  Lumen  erscheint.  Bindegewebe  und  Muskulatur  des  Fußes  leiten 
sich  vom  Material  des  M.  columellaris  her.  Sie  entstehen  erst  postembryonal 
und  verdrängen  später  die  Drüsen  und  Ganglien  an  der  Gesamtmasse  des 
Fußes  immer  mehr.  Der  Mantel  entsteht,  nachdem  die  Schalendrüse  sich  zu 
einem  dünnen  Epithel  ausgebreitet  hat,  als  ein  Ringwulst  an  ihrem  verdickten 
Rande.  Am  stärksten  entwickelt  er  sich  in  der  Gegend  des  Enddarmes,  d.  h. 
da  die  Torsion  bereits  begonnen  hat,  auf  der  rechten  Seite.  In  diesem  Teil 
der  Mantelhöhle  tritt  erst  viel  später  die  Kieme  auf,  als  ein  System  paralleler 
Falten  des  Epithels,  die  sich  bewimpern.  »Ebenfalls  postembryonal  tritt  eme 
Anschwellung  des  Mantelrandes  auf,  indem  sich  darin  eine  solide  Drüsenzellen- 
masse  entwickelt,  welche  sich  über  den  ganzen  Rand  erstreckt  und  auf  der 
Außenseite  dicht  unterhalb  des  Randes  ausmündet.«  Die  »Nephrocysten«  sind 
große,  helle,  vacuolisierte  Zellen  unbekannter  Provenienz,  welche  früh  wieder 
verschwinden.  Sie  liegen  jederseits  etwa  am  Hinterrand  des  Velums  und 
stoßen  nach  außen  ans  Ectoderm,  nach  innen  ans  Stomodäum  (entsprechend 
den  Urnieren  von  Paludina).  Ebenso  stellen  die  Larvenherzen  ein  vor- 
übergehendes Organ  dar,  ein  bluterfülltes  pulsierendes  Bläschen  unter  der 
Rückenhaut  hinter  dem  Velum.  Einige  parallele  Muskelfasern  bedingen  die 
Kontraction  desselben.  Der  Darmkanal  entsteht  aus  Stomodäum  und  ürdarm. 
Das  erätere  liefert  den  Vorderdarm  bis  zum  Eintritt  in  den  Magen,  den  persi- 
stierenden Blastoporus,  sowie  die  Mundhöhle  und  die  Radulascheide.  Die 
Mundhöhle  (»Pharynx«)  wird  durch  laterale  Aussackungen  des  Stomodäums 
gebildet,  die  die  Zungenpapille,  auf  der  die  Radulascheide  mündet,  umgeben.  Die 
Zunge  selbst  wird  durch  die  sogenannten  >Zungenknorpel«  gestützt,  die  nach  Bau 
und  Entstehung  histologisch  an  die  Chorda  der  Wirbeltiere  erinnern  (vergl.  oben 
Schaffer).  Die  umgebende  Zungenmuskulatur  entstammt  der  Anlage  des  M. 
columellaris.  Der  Urdarm  gliedert  zunächst  durch  eine  Art  Ausstülpung  den 
Enddarm  ab;  der  Rest  sondert  sich  unter  histologischer  Differenzierung  in 
Magen  und  Leber.  Letztere  ist  zunächst  (vor  der  Torsion)  nach  links  vorn 
und  oben  gerichtet  und  durchaus  unpaar.  Die  Sinnesorgane  entstehen  früher 
als  die  Nervenzentren:  Die  Statocysten  bilden  sich  jederseits  hinter  dem 
Munde  als  Wucherungen  aus  dem  Ectoderm  des  Fußes,  welche  sich  erst 
nach  Ablösung  zu  epithelialen  Bläschen  entwickeln.  Darin  entstehen  später, 
freischwebend,  die  Statolitheu.  Die  Tentakel  entstehen  als  seitliche  Höcker  auf 
dem  Velarfeld,  an  deren  äußerer  Basis  sich  die  Augen  ähnlich  wie  die  Stato- 
cysten anlegen.  Nachdem  dieselben  ein  Lumen  erhalten  haben,  liefert  die 
nach  außen  gerichtete  Partie  das  »Linsenepithel«,  die  Linse,  während  der 
Rest  zur  Retina  wird.  Das  Nervensystem  eines  reifen  Embryos  zeigt  folgende 
typische  Verhältnisse.  Die  sehr  mächtigen  Ganglien  machen  einen  großen 
Teil  der  Körpermasse  aus.  Die  Pedalganglien  berühren  sich  median,  und  an 
der  Berührungsstelle  tritt  ein  Strang  von  Fasern  aus  dem  einen  ins  andere 
über.  Sie  kehren  der  Fußsohle  je  2  kleine  Anhangsganglien  zu,  die  Infra- 
und  Postpedalganglien.  Die  Cerebralganglien  hängen  breit  zusammen  und  ent- 
senden je  einen  Ausläufer  nach  den  Augen  und  den  Pleuralganglien ;  von  den 
letzteren  erscheinen  sie  nicht  scharf  abgegrenzt.  Die  Spitze  des  rechten 
Pleuralganglions  greift  dorsal  über,  —  die  des  linken  ventral  unter  den  Öso- 
phagus und  beide  stehen  je  durch  einen  Faserstrang  mit  dem  Parietalganglion 
der  anderen  Seite  in  Verbindung.  Außerdem  sind  vorhanden  ein  unpaares 
Visceralganglion  und  ein  Paar  Buccalganglien.  Alle  Ganglien  entstehen  durch 
Wucherung  des  Ectoderms,  die  sich  nach  der  Ablösung  differenzieren  in  einen 
zentralen  faserigen  Teil  und  eine  kernhaltige  Rindenschicht.  —  Zuerst  legen 
sich  die  Pedalganglien  an,  etwa  an  der  Stelle,  wo  sich  früher  die  Statocysten 


E.  Gastropoda.    b.  Prosobranchia.  339 

abgelöst  haben,  und  zwar  durchaus  paarig.  Durch  ihr  rasches  Wachstum  ge- 
langen sie  median  zur  Berührung.  —  Wenig  später  entstehen,  ebenfalls  paarig, 
die  cerebropleuralen  Ganglien  durch  Delamination  vom  Epithel  der  Tentakel- 
anlagen aus.  Die  zusammenhängenden  Anlagen  gliedern  sich  allmählich,  aber  nie 
vollkommen,  in  Cerebral-  und  Pleuralganglien,  welch  erstere  beim  Wachstum 
median  zur  Verschmelzung  kommen.  Diese  3  Ganglienpaare,  welche  später 
den  Schlundring  bilden,  umgeben  zunächst  den  Pharynx,  verschieben  sich  aber 
später  hinter  denselben.  Die  Parietalganglien  entstehen  jederseits  in  der 
Mantelhöhle  hart  über  dem  M.  columellaris  aus  dem  Epithel  der  dorsalen 
Körperwand,  das  Visceralganglion  aus  dem  Dach  der  Mantelhöhle  etwas  früher 
als  vorige  und  etwas  asymmetrisch  nach  links  verschoben.  Die  Buccal- 
ganglien  gliedern  sich,  gleichzeitig  mit  den  parietalen,  vom  Epithel  der  Mund- 
höhle ab,  die  Post-  und  Infrapedalganglien  viel  später,  als  das  Pedal- 
ganglion, und  durchaus  selbständig,  vom  Epithel  der  Fußsohle.  Sie  legen  sich 
erst  nachträglich  dem  Pedalganglion  an.  —  Die  Commissuren  und  Connec- 
tive  entstehen  entweder  durch  primäre  (cerebropleurale) ,  oder  sekundäre 
(cerebrale)  Verschmelzung  der  Anlagen  oder  durch  sekundäre  Berührung  und 
nachträgliches  Übertreten  von  Fasersträngen  (buccale,  pedale)  oder  durch  freies 
Auswachsen  von  Fasersträngen  (cerebro-pedale,  pleuro-pedale,  pleuro-parietale, 
viscero-parietale).  Über  Torsion  und  Asymmetrie  akzeptiert  Verf.  im 
wesentlichen  die  Anschauungen  von  Naef  (11  Moll.  6).  Der  Embryo  von  L. 
ist  zunächst  symmetrisch;  der  Enddarm,  erst  median  hinten  gelegen,  wandert 
über  rechts  nach  vorn,  Magen  und  Leber  machen  diese  Drehung  um  180° 
mit.  Ein  primär  exogastrisches  Auswachsen  des  Eingeweidesackes  ist  zwar 
nicht  mehr  zu  konstatieren  (im  Gegensatz  zu  den  Diotocardiern),  weil  dasselbe 
erst  beginnt,  wenn  die  Torsion  bereits  halb  vollzogen  ist.  Immerhin  ist  das 
Hervortreten  der  Leber  nach  links  und  die  Entstehung  der  Mantelhöhle  rechts 
in  diesem  Zeitpunkt  sehr  deutlich,  so  daß  die  2.  Phase  der  Torsion  direkt  sehr 
leicht  beobachtet  werden  kann.  —  Trotzdem  hält  es  Verf.  für  denkbar,  daß 
die  Schale  die  Drehung  des  tragenden  Weichkörpers  nicht  mitmacht.  Die 
Nervenzentren  entstehen  erst  nach  der  Torsion,  so  daß  ein  primär  orthoneures 
Nervensystem  nicht  mehr  nachweislich  ist.  Herz,  Pericard,  Niere  und 
Gonaden  entwickeln  sich  aus  gemeinsamer  Anlage;  diese  > besteht  bloß  aus 
einem  wenig  scharf  umgrenzten  und  unbedeutenden  Zellhäufcheu ,  welches 
sich  in  keiner  Weise  von  den  fast  überall  anwesenden  Mesenchymzellen 
unterscheidet«,  also  zum  Mesoderm  gerechnet  werden  muß.  In  demselben 
tritt  zuerst  das  Lumen  der  Niere,  später,  gesondert  davon,  das  des  Peri- 
cards  auf.  Erst  postembryonal  entsteht  aus  der  Pericardwand  die  Anlage  der 
Gonade. 

Scheidig  behandelt  die  Anatomie  von  Crucihidum  im  Zusammenhang  mit 
anderen  Calyptraeiden.  —  Am  Hoden  findet  er  Seitenlappen,  die  vom  Fuß- 
ganglion innerviert  werden  und  Epipodialteile  sind.  Der  Magen  ist  von  einer 
chitinösen  Cuticula  ausgekleidet  und  »scheint  mehr  als  Kropf,  als  zum  Macerieren 
der  Nahrung  zu  dienen«.  Die  Leber  besteht  aus  Leberzellen  und  Ferment- 
zellen und  hat  nur  eine  Mündung.  Die  Kieme  ist  sehr  groß  mit  über  900 
Kiemenblättern,  eine  Anpassung  an  die  Verhältnisse  der  Gezeitenzone.  Keine 
Pericardialdrüsen.  Der  Geschlechtsapparat  besteht  beim  (j^  aus  Gonade,  Samen- 
leiter, Samenrinne  und  Penis  (mit  Flimmerrinne  auf  der  Unterseite),  beim  Q. 
aus  Gonade,  Eileiter,  Voruterus  und  Uterus.  In  den  Voruterus  münden  die 
Receptacula  seminis.  »Ein  protandrischer  Hermaphroditismus  scheint  bei  G. 
vorzukommen. «  Das  Cerebropedalconnectiv  ist  liuks  nur  ab  und  zu  nachweisbar. 
Der  Penisnerv  kommt  aus   dem  rechten  Pedalganglion.    Das  Osphradium  stellt 

22* 


g^Q  II.  Referate.     9.  Mollusca. 

einen  schmalen  Wulst,   das  Geruchsganglion   enthaltend,    dar,    der    rechts    und 
links  die   »Geruchsblätter«  trägt. 

Schuster  beschreibt  Helcioniscus  ardosiacus  [Patella  clathrula].  Das  Körper- 
epithel besitzt  keine  Flimmern.  Der  Fuß  hat  zahlreiche  einzellige  Drüsen: 
die  der  Unterseite  finden  sich  in  zusammenhängender  Lage  unter  das  Epithel 
versenkt  als  schleimproduzierende  Sohlendrüse;  die  der  Oberseite  sind  zerstreut 
und  werden  als  Gift-  oder  »Abwehrdrüsen«  gedeutet.  —  Die  Schale  wird 
von  der  Oberseite  des  Mantclrandes  abgesondert  und  besteht  aus  Ostracum, 
Periostracum  und  Ilypostracum.  Ersteres  und  letzteres  sind  zweischichtig. 
Die  Muskelfasern  des  Schalenmuskels  treten  unmittelbar  an  die  Schale 
heran.  Quergestreifte  Fasern  wurden  nicht  beobachtet.  Der  Ösophagus  be-  ™ 
sitzt  nur  ein  Paar  Speicheldrüsen,  ein  2.  Paar  trägt  der  Kropf.  Der  Ven- 
trikel des  Herzens  ist  (wie  bei  allen  Patelliden)  in  ganzer  Länge  mit  der 
Aorta  verwachsen.  Keine  Klappe  am  Ursprung  der  Aorta,  dagegen  2  zwischen 
Vorhof  und  Kammer.  Die  Kiemenreihe  ist  über  dem  Nacken  unterbrochen. 
Es  werden  beide  Kenopericardialgänge  nachgewiesen,  sowie  die  histolo- 
gische Gleichartigkeit  beider  Nieren. 

KÜttler  berichtet  über  die  Anatomie  von  Olivia peruviana:  Der  größte  Teil 
des  Körperepithels  ist  bewimpert.  Das  Propodium  trägt  eine  »Lippendrüse«, 
auch  ein  Rudiment  der  »Fußdrüse«  war  bei  einzelnen  Exemplaren  nachzuweisen. 
»Querstreifung  der  Muskulatur  findet  sich  nirgends.«  Es  sind  2  primäre  und 
1  sekundäre  Speicheldrüse  vorhanden,  welch  letztere  an  der  Küsselspitze  mündet. 
Große  Vorderdarmdrüse  ohne  unpaare  Drüse.  In  der  Leber  finden  sich  außer 
den  eigentlichen  Leberzellen  die  »Fermentzellen«.  Eine  schlauchförmige,  ge- 
wundene Analdi'üse.  Der  weibliche  Geschlechtsapparat  zeigt  eine  den  vorderen 
Teil  des  Oviductes  umgebende  Drüse,  sowie  einen  blasenförmigen  drüsigen  An- 
hang des  Uterus  an  dessen  Hinterende.  In  dem  scljlauchförmigen,  gewundenen 
Receptaculnm  seminis  finden  sich  haarförmige  Spermatozoen  mit  sehr  variabler 
Kopfform.  >Die  Konzentration  des  Nervensystems  der  Rhachiglossen  erreicht 
bei  0.  ihren  Höhepunkt.  Alle  Ganglien  außer  den  Visceralganglien  sind  mit 
dem  Schlundring  verschmolzen.  Im  Inneren  werden  sie  durch  Neurilemm  von- 
einander getrennt.«  -Der  Penisnerv  entspringt  vom  rechten  Pedalganglion.« 
»Die  Retina  besteht  aus  Pigment-  und  Sehzellen.«  Das  Epithel  der  Stato- 
cysten,  die  je  einen  Statolithen  enthalten,  besteht  aus  Stütz-  und  Sinneszellen, 
welch  letztere  je  eine  Sinnesborste  tragen.  Es  ist  eine  Nephridialdrüse,  aber 
keine  Pericardialdrüse  vorhanden.  Zwischen  der  Herzmuskulatur  liegt  inter- 
stitielles Gewebe. 

Kleinsteuber  bespricht  die  Anatomie  von  Trochita,  Calyptraea  und  Jatiaeus. 
Fußhöcker  und  Randdrüse  des  Fußes  fehlen.  Kein  zur  Schalenbildung  be- 
sonders dififerenziertes  Epithel  konnte  nachgewiesen  werden.  Die  Schale  besteht 
aus  Periostracum,  Ostracum  und  Hypostraciim ;  die  mittlere  Schicht  ist  wieder 
zusammengesetzt.  Der  Magen  zeigt  eine  histologische  Trennung  in  cuticularen 
und  bewimperten  Teil.  Der  Ösophagus  enthält  zahlreiche  Schleimzellen.  Die 
Leber  enthält  Körnerzellen  und  Keulenzellen,  aber  keine  Kalkzellen.  —  Alle 
Calyptraeiden  sind  protandrisch  hermaphrodit,  und  alle  haben  haarförmige 
und  wurmförmige  Spermien.  Sie  besitzen  ein  einheitliches  Nierenepithel  aus 
gleichartigen  Zellen  und  eine  Nephridialdrüse,  die  mit  dem  Vorhof  in  Ver- 
bindung steht.  Keine  Pericardialdrüse.  Der  Penisnerv  entspringt  aus  dem 
rechten  Pedalganglion,  der  rechte  Mantelnerv  aus  dem  rechten  Pleuralganglion 
und  entsendet  den  Spindelmuskelnerv.  Das  Supraintestinalganglion  gibt  den 
Kiemennerv  ab.  Ein  kleines  Visceralganglion  ist  vorhanden.  Osphradium  wie 
bei   Crucibulum  nach  Scheidig  (s.  o.),  bei  Trochita  nur  eine  Reihe  von  Blättchen 


E.  Gastropoda.     b.  Prosobranchia.  34]^ 

tragend.  Die  Statoeyste  besteht  aus  Isolier-  und  Sinneszellen  und  enthält  einen 
Statolithen.  Die  Retina  ist  ohne  deutliche  Stäbchen,  die  Sehzellen  sind  auch 
pigmentiert. 

IVIercier(^)  untersucht  bei  Cyelostoma  elegans  Drap,  die  sogenannte  »glande 
ä  concrötions  (Claparede  1858)«.  Sie  besteht  aus  einer  Gruppe  von  spezia- 
lisierten Bindegewebszellen  zwischen  Niere  und  Magen,  und  ist  bei  verschiedenen 
Individuen  sehr  ungleich  entwickelt.  Die  Concretionen  bestehen  fast  rein  aus 
Harnsäure.  Daneben  findet  sich  in  den  Zellen  eine  große  Zahl  von  symbio- 
tischen  Bakterien,  welche  sich  aber  erst  bei  einer  bestimmten  Größe  der  Zellen 
einnisten.  Noch  später  werden  die  Zellen  samt  Concretionen  und  Bakterien  von 
den  Amöbocyten  aufgezehrt.  Ein  Vorteil  für  die  Schnecke  scheint  aus  dem  Vor- 
handensein der  Bakterien  nicht  zu  entspringen. 

KuSChakewitsch  studierte  die  Genese  der  beiden  Spermienarten  bei  Conus 
mediterraneus  und  Vermetus  rjigas.  Bei  Cm.  fand  er  auch  einen  >  accidentellen 
Hermaphroditisraus«,  nämlich  ein  gelegentliches  [2h %)  Vorkommen  von  Oocyten 
1.  Ordnung  in  den  Hoden.  Sonst  enthalten  diese  indifferentes,  syncytiales  Keim- 
epithel, aus  dem  Spermatogonien  und  Basalzellen  entstehen,  wobei  die  Basal- 
zellen sich  zunächst  umgrenzen  und  in  jungen  Stadien  mitotisch,  später  amitotisch 
teilen.  —  Die  Synapsis  ist  ein  Kunstprodukt.  Zwischen  1.  und  2.  Reifungs- 
teilung liegt  ein  Stadium  des  ruhenden  Kernes.  Bei  der  Bildung  des  Sperma- 
kernes durchläuft  derselbe  das  Stadium  einer  Hohlkugel  mit  dem  Kernsaft  im 
Zentrum,  bei  C.  m.  tritt  darin  ein  Kernkorperchen  auf,  welches  sich  zum  Achsen- 
stab des  Kopfes  auszieht,  sein  Vorderende  ist  das  »Acrosom«.  Bei  F.  g.  entsteht 
das  Acrosom  als  rundes  siderophiles  Körperchen  im  Cytoplasma  der  Spermatide. 
Bei  der  Bildung  der  »atypischen«  Spermien  wird  bei  G.  m.  vor  der  einzigen 
Reifungsteilung  alles  Chromatin  aus  den  Spermatocyten  entfernt;  während  bei 
V.  m.  auch  die  Reifeteilungen  überhaupt  unterbleiben,  dagegen  fast  bis  zum 
Ende  der  Spermiogenese  Chromatin  vorhanden  bleibt.  Die  stützenden  Elemente 
der  atypischen  Spermien  entstehen  entweder  aus  den  Mitochondrien  [C.  m.) 
oder  den  Centriolen  (F.  g.  und  Murex)  oder  beiden  [Paludina).  Das  letztere 
entspricht  dem  Verhalten  der  typischen  Spermien.  C.  m.  und  F.  g.  haben 
apyrene  atypische  Spermien.  Bemerkenswert  ist,  daß  kernlose  Spermatocyten 
sich  nicht  nur  teilen  können,  sondern  auch  Geißeln,  Vacuole  und  Stützelemente 
ausbilden,  also  >daß  die  formative  Tätigkeit  der  Centriolen  und  Mitochondrien 
in  beträchtlichem  Grade  unabhängig  von  dem  Kerne  ist«.  Chondriosomen  sind 
bei  C.  m.  vom  Stadium  der  jungen  birnförmigen  Spermatocyte  1.  Ordnung  an 
bis  zur  Bildung  des  fertigen  Spermiums  beiderlei  Natur  beständig  im  Cyto- 
plasma vorhanden  und  treten  auf  einen  bestimmten  Moment  durch  die  Kern- 
membran in  Verbindung  mit  dem  Kernkorperchen.  —  Der  >Nebenkern«  der 
Spermatocyten  bei  Pulmonaten  und  seine  vermutlichen  Homologa  bei  anderen 
Tieren  werden  vergleichend  zusammengestellt,  und  ein  ähnliches  Gebilde  in  den 
Spermatocyten  von  F.  g.  nachgewiesen.  Wie  bei  manchen  anderen  Formen 
finden  sich  deutoplasmatische  Einschlüsse  in  den  Spermien.  Besonders  die  aty- 
pischen von  F.  g.  bestehen  zum  größten  Teil  aus  Gebilden,  die  ähnlich  den 
Dotterkörnern  aus  totem  Eiweiß  bestehen;  es  fehlt  aber  die  fettartige  Substanz, 
die  für  den  Dotter  charakteristisch  ist. 

Anna  Meyer  stellt  fest,  daß  PunotureUa  [Cemoria)  sich  in  der  Ausbildung 
des  Cölomsystems  wie  ein  typischer,  jedoch  primitiver  Fissurellide  verhält. 
Die  linke  Niere  ist  stark  rudimentär,  ein  kleines  einfaches  Säckchen,  freilich 
in  2  von  3  Fällen  noch  mit  excretorischem  Epithel  und  Renopericardialgang, 
im  3.  völlig  rückgebildet,  ohne  äußere  und  innere  Öffnung.  Die  Gonade  mündet 
in  den  Renopericardialgang.    Aus  dem  Vergleich  der  heutigen  Diotocardier  mit 


342  II-  Referate.     9.  Mollusca. 

ihrer  allgemein  rückgebildeten  linken  Niere  schließt  Verf.  auf  ihren  gemein- 
samen Ursprung  und  stellt  sie  gegenüber  den  Monotocardiern ;  letztere  sind 
nicht  aus  ihnen  hervorgegangen,  wie  ihr  gegensätzliches  Verhalten  —  völlige 
Rudimentation  der  rechten  Niere  —  verrät.  Die  Urform  der  Gastropoden  muß 
2  gleichartig  entwickelte  Nieren  gehabt  haben. 

Giese  fand  bei  Untersuchungen  über  den  Genitalapparat  von  Calyptraea 
sinensis  einen  epithelialen  Gang,  der  vom  Pericard  zum  Gonoduct  führt.  Dieser 
»Gonopericardialgang«  wird  bei  den  protandrisch  hermaphroditen  Tieren  erst 
mit  der  Entfaltung  der  weiblichen  Geschlechtsorgane  ausgebildet,  wie  es  scheint 
durch  Umordnung  des  die  beiden  Orgaue  verbindenden  Mesenchyms.  Die  Mün- 
dung im  Pericard  sieht  dem  Nephrostom  ähnlich  uud  liegt  dicht  neben  dem- 
selben. —  Die  Entstehung  des  Uterus  geht  ebenfalls  Hand  in  Hand  mit  dem 
Übergang  zum  weiblichen  Stadium  und  besteht  in  einer  Umbildung  des  proxi- 
malen Abschnittes  der  zum  Penis  laufenden  Samenrinne,  die  sich  erweitert 
und  abschnürt.  Vom  Uterus  gliedert  sich  später  noch  eine  proximale  Partie 
als  Receptaculum  seminis  ab. 

Moretti  beschreibt  die  Speicheldrüsen  von  Murex  trunculus.  Die  rechte 
ist  größer  als  die  linke,  und  beide  sind  durch  eine  Art  Ligament  verbunden. 
Das  Drüsengewebe  besteht  aus  zahlreichen  Tubuli  und  Acini,  die  sich  an  einen 
bewimperten  Sammelgang  anschließen,  welcher  in  den  hinteren  Teil  des  Öso- 
phagus führt.  Von  Drüsenzellen  finden  sich  durchsichtige,  körnerhaltige  und 
schwammige  bis  alveoläre.  Die  3.  Art  kommt  durch  Auflösung  der  Körner 
ins  Secret  aus  der  2.  zustande,  die  1.  ist  besonderer  Natur.  Der  feinere  Bau 
der  Zellen  ist  der  von  Drüsenzellen  bei  Wirbeltieren  wohl  vergleichbar. 

W.  Thompson  findet  Jugendformen  von  Schnecken  auf  den  Schalen  älterer 
Acniaea  und  hält  sie  für  deren  Abkömmlinge.  Eine  echte  Windung  der  leicht 
asymmetrischen  Jugendschale  kann  nicht  mehr  nachgewiesen  werden,  wenn  auch 
der  Augenschein  zunächst  ein  solches  Bild  ergibt:  wohl  aber  ein  im  Sinne  der 
Aufwindung  excentrisches  Wachstum. 

Bauer(\^)  berichtet  über  einige  Schutzeinrichtungen  mariner  Schnecken 
gegen  Einsiedlerkrebse  und  Seesterne:  Nassa  mutahilis  zeigt,  ähnlich 
wie  manche  Muscheln  {Pecten^  Cardium)^  bei  Berührung  durch  einen  Seestern 
einen  eigenartigen  Fluchtreflex,  indem  sie  sich  durch  eine  Art  Purzelbäume 
entfernt.  Murex  hrandaris  dienen  ihre  Schalenfortsätze  dazu,  die  Aufnahme  in 
den  Seesternmagen  passiv  zu  hindern.  Gegen  das  Anschneiden  der  Schale 
durch  die  kräftigen  Scheeren  der  Paguriden  dienen  charakteristische  Randver- 
dickungen, die  vielfach  periodisch  ausgebildet  werden.  Der  sägeförmige  Rand 
bei  M.  h.  dagegen  dient  zur  aktiven  Abwehr  des  Angreifers,  der  seine  Schere 
unter  denselben  zu  zwängen  sucht.  Der  kräftige  Kalkdeckel  und  die  Napfform 
sind  ebenfalls  Schutzeinrichtungen,  letztere  verhindert  beim  Ansaugen  an  den 
Grund  wirksam  das  Anfressen  der  Tiere  durch  Krabben  oder  Paguriden, 

Conklin  bespricht  die  Furchung  von  Crepidula.  Abnorme  Furchung  und  Zell- 
teilung in  natürlichen  Bedingungen  sind  sehr  selten  und  durch  Druck,  ver- 
dünntes Seewasser  oder  erhöhte  Temperatur  veranlaßt.  Die  Furchung  ist  ab- 
solut determiniert,  prospective  Potenz  und  Bedeutung  der  Blastomeren  sind 
identisch.  Isolierte  Blastomeren  verhalten  sich  nicht  als  Ganzes,  sondern  als  die 
Teile,  die  sie  darstellten.  Man  kann  durch  Druck  in  der  Spindelachse  die 
Teilung  verhindern  oder  die  Spindel  aus  ihrer  Lage  verschieben,  so  daß  die 
Blastomeren  nachher  in  eine  Ebene  zu  liegen  kommen.  Immer  ist  die  pro- 
spective Potenz  der  entstehenden  Blastomeren  bestimmt  durch  die  Beziehung 
zur  Achse  des  ungefurchten  Eies;  ist  die  Furchungsebene  äquatorial,  so  ent- 
stehen Macromeren  und  Micromeren,   ist  sie  meridional,   so  liefern  sie  erst  bei 


E.  Gastropoda.     b.  Prosobranchia.  343 

weiterer  Teilung  solche  in  typischer  Orientierung.  Mesomeren  entstehen  nur 
aus  dem  hinteren  Teil  des  Eies.  Die  Struktur  des  »Hyaloplasmas«  bestimmt, 
unabhängig  vom  Dotter,  das  Schicksal  der  Teilzellen.  Durch  schwache  elek- 
trische Ströme  können  die  Spindeln  abgelenkt,  und  abnorme  Blastomerenlage 
erzielt  werden,  durch  stärkere  Ströme  weitergehende  Umlagerungen  erzeugt 
werden,  wobei  keine  verschiedensinnige  Ladung  der  Chromosomen  und  Spindeln 
zutage  tritt,  noch  die  letzten  als  Kraftlinien  in  elektrischem  Felde  erscheinen. 
Die  Mitose  ist  kein  elektrischer  Vorgang,  sondern  der  Ausdruck  komplizierter 
Diffusionsphänomene  zwischen  Kern,  Centrosom  und  Zellkörper,  die  Spindel- 
faseru  bilden  sich  ähnlich  wie  Fibrinfasern  im  gerinnenden  Blut,  werden  später 
wieder  aufgelöst  und  in  die  Tochterkerne  mit  anderem  achromatischem  Plasma 
aufgenommen.  Diese  Phänomene  der  Mitose  können  auf  verschiedene  Weise, 
durch  erhöhte  Temperatur,  verminderten  Sauerstoff,  Äther,  verdünntes  oder  kon- 
zentriertes Seewasser,  hypertonisches  Seewasser,  gestört  werden,  ein  Teil  von 
dem  Material  der  Strahlenfigur  kann  an  abnorme  Stellen  gebracht  werden  und 
dort  Cytaster  erzeugen  neben  einer  verkleinerten  Spindelfigur.  Wenn  durch 
hypertonische  Lösungen  die  Verschmelzung  mit  dieser  verhindert  wird,  bilden 
sie  eigene  Kernbläschen  ohne  Cliromatin.  Ebenso  können  die  Chromosomen 
an  der  Auflösung  durch  Aufnahme  von  Achromatin  gehindert,  oder  ihnen  dieses 
wieder  entzogen  und  dadurch  die  Bildung  des  ruhenden  Kernes  gestört  werden. 
Wenn  die  Teilung  des  Kernes  unterdrückt  wird,  kann  die  Vermehrung  der 
Centrosomen  fortlaufen  und  es  entstehen  Polyaster;  aber  Cytaster  erzeugen  nie 
echte  Centrosomen.  Wenn  die  Vereinigung  der  Ei-  und  Samenkerne  verzögert 
wird,  kann  das  Eicentrosom  sich  teilen  und  eine  Spindel  bilden,  die  selbständig 
bleibt  oder  mit  der  des  Samencentrosoms  zum  Triaster  oder  Tetraster  ver- 
schmilzt. Verschiedene  Störungen  (Schütteln,  Druck,  Wärme,  Äther,  Kohlen- 
säure, Verdünnung  oder  Konzentration  des  W^assers)  können  Abnormitäten  in 
der  Trennung  der  Chromosomen  und  ihre  Verschmelzung  zu  Tochterkernen  ver- 
ursachen. Es  können  so  Kerufragmente  oder  chromatisch  verbundene  Tochter- 
kerne erzeugt  werden.  Solche  Mitosen  können  leicht  mit  Amitosen  verwechselt 
werden.  —  Erhöhte  Temperatur  (10-16"  über  dem  normalen)  oder  Halten  auf 
dem  Gefrierpunkt  erzeugen  verschiedene  Umlagerungen  der  Zellbestandteile 
während  der  Teilung,  ebenso  Ätherlösungen  von  2  % .  Verminderung  des  Sauer- 
stoffgehaltes im  umgebenden  Wasser  verlangsamt  die  Furchung.  Die  Strahlen 
der  Polfigur  verschwinden.  COo  vermindert  die  Oberflächenspannung  von  Zelle 
und  Kern,  dabei  den  Umriß  und  die  Zellteilung  unregelmäßig  gestaltend.  Hypo- 
tonisches Seewasser  erzeugt  Polyspermie,  Isolation  der  Blastomeren,  Unter- 
bleiben der  Teilung  des  Dotters,  damit  Polyaster  und  meroblastische  Furchung, 
Zerstreuung  von  Chromosomen  und  damit  Teilkerne  usw.  In  schwach  hyper- 
tonischem Seewasser  unterbleibt  zunächst  die  Dotterfurchung,  dann  in  stärkerem 
die  des  Plasmas,  schließlich  auch  die  von  Centrosomen  und  Kernen.  Jüngere 
Stadien  sind  leichter  als  ältere,  Teilungsstadien  leichter  als  Zwischenteilungs- 
stadien zu  beeinflussen.  Fast  alle  dauernden  Veränderungen  erfolgen  während 
der  Teilung,  was  durch  die  Störung  des  mitotischen  Apparates  bedingt  wird, 
die  nachher  nicht  ausgeglichen  werden  kann.  —  Während  die  Organisation  des 
Eies  den  Blastomeren  eine  bestimmte  Rolle  aufzwingt,  scheinen  die  Kerne  toti- 
potent  zu  sein.  Die  determinierte  Furchung  ergibt  sich  aus  der  Beziehung  der 
Spindelachsen  zu  denen  des  Zellplasmas.  Dieselben  sind  determiniert  durch 
die  rechtwinkelig  zur  Eiachse  erfolgende  1.  Centrosomenteilung,  Orientierungs- 
bewegungen der  Blastomeren  nach  erfolgter  Teilung,  ungleiche  Spannung  der 
Zellmembran  und  die  mitotischen  Bewegungen  des  Zellinhaltes.  Die  Trennung 
der  Blastomeren  kann  trotz  Centrosomen-  und  Kernteilung  unterdrückt  werden 


3^^  II.  Referate.     9.  Mollusca. 

durch  Schütteln  Druck,  Wärme,  CO2,  verdünntes  oder  konzentriertes  Seewasser. 
Wenn  dies  für  die  ersten  beiden  Furchungen  geschehen  ist,  kommt  in  der  Folge 
eine  meroblastische  Furchung  zustande.  Die  unterbliebeneu  Teilungen  werden  J 
nicht  nachgeholt.  Durch  das  Vorhandensein  mehrerer  Centrosomen  in  einer 
Zelle  kommen  leicht  Triaster  oder  Tetraster  zustande,  worauf  die  Abschntirung 
der  Micromeren  unregelmäßig  wird.  —  Wird  die  3.  Furchungsebene  meridian 
ab'^elenkt,  so  holt  die  4.  den  Eflekt  der  3.  durch  die  Abschnürung  von  Micro- 
meren, nun  in  doppelter  Zahl,  ein. 

HankÖ(^,'*)  stellt  bei  Mitrex  brandaris  Regeneration  des  Operculums  fest.  Sie 
»erfolgt  um  so  rascher,  je  größer  der  entfernte  Deckelteil  ist;  am  raschesten  ist 
dieselbe,  wenn  wir  den  ganzen  Deckel  abreißen«.  Wenn  nur  der  freistehende, 
mit  dem  Fuße  nicht  in  direktem  Zusammenhang  stehende  Rand  des  Deckels 
entfernt  wird,  unterbleibt  die  Regeneration.  »Nach  der  Entfernung  des  Deckels 
wuchert  das  Epithel  der  Umgebung  auf  die  Wundfläche,  überzieht  dieselbe  und 
verwandelt  sich  in  chitinogene  Zellen,  welche  die  Deckelsubstanz  ausscheiden.« 

Über  Regeneration  bei  Nassa  s.  Iwanow,  über  Mißbildungen  bei  Nassa  Hankö(^). 

Bartsch ('^j  liefert  genaue  Angaben  über  die  Verbreitung  einiger  Pyra- 
midelliden  an  der  Westküste  Amerikas,  die  er  auf  Grund  davon  in  eine  An- 
zahl zoogeographische  Provinzen  und  Unterprovinzen  teilt.  Die  meisten  Arten 
sind  denselben  eigentümlich,  wenige  ül)er  andere  Provinzen  verteilt. 

Walton (2)  stellt  die  Verbreitung  einiger  Litoriniden  und  Trochiden  der 
Cardiganbai  fest,  und  findet  sie  bestimmt  durch  die  Beschaffenheit  des  vom 
Ufer  zuströmenden  Wassers,  besonders  durch  seinen  Kalkgehalt.  Kalkhaltiger 
Geschiebelehm  aus  vulkanischem  Gestein  begünstigt  die  Trochiden,  während 
die  Litoriniden  demselben  ausweichen.  Auch  die  Verbreitung  gewisser  Algen 
ist  mitbestimmend. 

Über  Systematik  und  Biologie  der  Prosobranchia  3.  noch  Boury(*-3),  Gatliff  & 
Gabriel,  Lamy(2),  Pritchard  &  Gatliff,  So6s(2),  Strebel  und  Vayssiere(4),  über 
fossile  s.  Pritchard  (■').     Über  Heteropoden  der  Adria  s.  Kalkschmid. 

c.  Opistbobranchia  (incl.  Pteropoda). 

Vayssiere(^)  beschreibt  zahlreiche  Opisthobranchien  sowie  einige  Marseniiden 
und  Oncidiiden  aus  dem  Roten  Meer  und  dann  solche  von  Aden.  Neu  sind: 
ApJysiella  gravieri ,  Discodoris  erythraensis^  Gravieria  rugosa,  Doriopsis  jous- 
seaumei^  D.  m'gro-pwictata,  D.  rosea,    Tritoniopsis  gravieri,  Djiboutia  verrucosa. 

Über  Opistbobranchia  der  Siboga  s.  Schepman(2),  von  Nowaja  Semlja  Vays- 
Siere(2,^),  über  irische  Nudibranchia  Colgan(V)j  ^^^^^  Japanische  Eliot. 

d.  Palmonata. 

Ba[tzer(i)  tut  auf  Grund  cytologischer  Untersuchung  dar,  daß  die  sogenannten 
»einseitigen  Hybride«  Längs  (11  Moll.  25)  aus  Tachea  hortensis  und  austriaca 
wohl  durch  Parthenogenese  oder  Selbstbefruchtung  des  Muttertieres  entstanden 
sind.  Die  Nachkommen  einer  jungfräulichen,  in  Einzelhaft  gehaltenen  T.  h. 
besaßen  die  normale  diploide  Chromosomenzahl,  ebenso  wie  obige  » Hybride  <;. 
Beide  dürften  eher  durch  Selbstbefruchtung  als  durch  Parthenogenese  erzeugt 
sein.  Die  Zahl  der  Chromosomen  in  den  Spermatocyten  von  T.  h.  ist  22-23, 
die  bei  T.  a.  25.     Die  1.  Reifeteilung  ist  Reductions-,  die  2.  Äquationsteilung. 

Über  Selbstbefruchtung  bei  Lymnaea  3.  Colton. 

Robson(')  beschreibt  Aporemodon  n.  tomlini  n.,  einen  marinen  Pulmonaten, 


E.  Gastropoda.    d.  Pulmonata.  345 

aus  Singapore,  den  er  auf  Grund  der  Radulabildung  an  die  Seite  von  Vallonia 
zu  den  Heliciden  stellt.     Die  Schale  ist  abgeflacht,  ancylusartig. 

Szymanski(^)  versucht  das  von  Meisenheimer  (07  Moll.  18)  beschriebene  Ver- 
halten von  Helix  pomatia  beim  Liebesspiel  in  eine  Anzahl  Reflexe  zu  zer- 
legen, die  er  bei  den  Tieren  auch  außer  der  Begattungszeit  durch  taktile  Reize 
mit  Pinseln  hervorrufen  kann. 

Merker  sucht  nachzuweisen,  daß  die  Orthon eurie  der  Pulmonaten  nicht 
durch  Detorsion,  sondern  durch  Verkürzung  der  Visceralconnective  und  Über- 
wandern der  Parietal-  und  Visceralganglien  in  den  Kopf  zustande  gekommen 
ist  (mit  Naef  11  Moll.  6).  Dabei  wird  die  Kreuzung  zunächst  nicht  eigentlich 
anfgehoben,  sondern  auf  die  von  den  Ganglien  ausgehenden  Nerven  übertragen. 
Überkreuzungen  der  von  der  Visceralschlinge  ausgehenden  Nerven  wären  dem- 
nach als  Beweis  für  die  Naefsche  Ansicht  anzusehen.  Obwohl  unverkennbar 
das  Bestreben  besteht,  die  Überkreuzungen  sekundär  aufzuheben,  können  solche 
doch  noch  nachgewiesen  werden,  wenigstens  in  den  Nerven  des  Visceralganglions, 
wo  sie  bei  den  Basommatophoren  noch  mehr  als  bei  den  Stylommatophoren 
deutlich  sind.  Die  teilweise  Aufhebung  der  Kreuzungen  geschieht  durch  eine 
Verschiebung  der  Kerne  im  Ganglion  und  damit  der  ürsprungsstelle  der  Nerven. 
Die  von  den  Parietalgan glien  ausgehenden  Nerven  sind  nicht  mehr  gekreuzt, 
jedes  Ganglion  versorgt  die  gleichnamige  Körperseite.  Da  die  Kreuzung  hier 
früher  entstand,  hat  auch  ihre  Aufhebung  früher  eingesetzt.  Da  die  Kerne 
nicht  in  einem  Ganglion  beisammen  liegen,  konnte  dies  nicht  durch  Verschieben 
derselben  geschehen,  sondern  dadurch,  daß  Seitenäste  der  Hanptnerven  sich 
allmählich  neue  Innervationsgebiete  eroberten.  Diesen  Prozeß  sehen  wir  in  der 
Reihe  Planorhis — Limnaea — Helix  noch  im  Fluß,  indem  die  Rückbildung  von 
gegen  die  andere  Seite  hinüberziehenden  Seitenästen  und  eine  Verschiebung  der 
Hauptnerven  von  der  Mitte  weg  nachweisbar  ist.  Die  Visceralnerven  hatten 
das  gemeinsame  Ganglion,  in  dem  die  Kerne  verschoben  werden  konnten,  die 
Parietalnerven  das  gemeinsame  Innervationsgebiet  (Mantel).  Eine  andere  Lösung 
als  die  geschilderte  wäre  nicht  denkbar  gewesen,  da  die  Kerne  der  Parietal- 
nerven in  verschiedenen  Ganglien,  die  Innervationsgebiete  der  Visceralnerven 
in  verschiedenen  Organen  liegen.  —  Besonders  interessant  ist  der  Fall  von 
Helix,  wo  äußerlich  die  Kreuzung  der  Visceralnerven  unvollständig  ist,  im  Inneren 
des  Ganglions  aber  vollendet  wird. 

Über  Pigment  in  den  Nervenzellen  von  Hdix  s.   Legendre. 

Baunacke  führt  aus,  daß  die  Statocysten  nicht  nur  zur  Erhaltung  des  Gleich- 
gewichtes dienen,  sondern  Mittel  zur  Orientierung  der  Bewegungen  überhaupt 
sind,  die  verschiedene  stereotype  Reflexe  auslösen.  Experimente  an  Land- 
pulmonaten ergeben,  daß  neben  Balance  positive  und  negative  Geotaxis  der 
Bewegung  sowie  »die  reflektorische  Aufrichtung  der  Tiere  aus  jeder  zur  Loco- 
motion  ungeeigneten  Lage  in  die  Normallage  als  eine  specifische  Function  der 
Statocysten«  zu  betrachten  ist.  Diese  Muskelreflexe  unterbleiben  bei  normalem 
Kriechen  in  jeder  beliebigen  Lage. 

Über  die  Blindheit  der  Pulmonata  s.  Yung(2). 

VIes  beschreibt  den  Modus  der  Bewegung  von  Otina  otis.  Derselbe  ist 
dem  von  Simroth  für  Pedipes  angegebenen  ähnlich  und  läßt  sich  am  ehesten 
mit  dem  einer  Spannerraupe  vergleichen.  Die  Fußsohle  ist  durch  eine  tiefe 
Querfurche  in  eine  vordere  und  hintere  Partie  geteilt  und  es  wird  abwechselnd 
die  vordere  ausgestreckt,  die  hintere  nachgezogen.  Verf.  betont  die  Überein- 
stimmung des  Bewegungsmodus  verschiedener  Schnecken  mit  systematischen 
Einheiten. 

Kennelf2)    stellte    fest,    daß    die    großen  Tentakel   von  Limax  rufus   zur 


346 


11.  Referate.    9.  Mollusca. 


Orientierung  der  Bewegung  dienen.     Die  Geruchsfunction  scheint  die  Gesicht8- 
function  nahezu   auszuschließen,    dagegen  sind  die  Tentakel  wärmeempfindlich. 

Sluqocka  untersuchte  den  Geschlechtsapparat  von  Physa  acuta,  fontinalis 
und  hypnorum.  Die  Geschlechtsöflfnungen  sind  getrennt,  die  Gonade  ist  foUi- 
culär  der  abführende  Gang  unbewimpert,  bis  er  sich  in  Samenleiter  und  Ei-  i 
leiter  scheidet.  Die  Eiweißdrüse  ist  foUiculär.  Die  Vaginaauskleidung  gleicht  ' 
der  äußeren  Haut.  Der  Samenleiter  ist  mit  Wimperepithel  ausgekleidet  und 
trägt  im  Anfang  drüsige  blinde  Anhänge,  weiterhin  ist  er  mit  kräftiger  Ring- 
muskulatur ausgestattet.  Die  Prostata  fehlt  bei  P.  h.  Der  Penis  hat  für  jede 
Art  charakteristische  Form.  Die  Samenblase,  die  durch  einen  feinen  Kanal 
mit  der  Vagina  zusammenhängt,  ist  von  nichtwimperndem  Epithel  ausgekleidet, 
an  das  sich  eine  Muskel-  und  eine  Biudegewebsschicht  anschließt. 

RobsOn(2)  fand  im  Uterus  zweier  Arten  von  Limicolaria  wohlentwickelte  junge 
Tiere,  die  bei  der  einen  frei,  bei  der  anderen  noch  in  den  EihüUen  enthalten 
waren;  die  Tiere  sind  als  vivipar  zu  betrachten.  Da  sie  aber  lebend  aus  Inuer- 
afrika  nach  England  gebracht  waren,  denkt  Verf.  an  ein  abnormes,  durch 
Klimawechsel  hervorgerufenes  Vorkommnis,  ähnlich,  wie  wir  es  bei  Sahmian- 
dra  maculosa  kennen.  Aus  dem  Vorkommen  angebohrter  Eier  und  Jungen 
schließt  er  ferner  auf  intrauterinen  Kannibalismus,  wie  wir  ihn  von  Fasciohiria 
unter  den  Prosobranchiern  ebenfalls  kenneu. 

Krahelska  studiert  histologisch  und  cytologisch  die  Eiweißdrüse  von  Helix, 
sowie  die  Veränderungen  derselben  während  der  Entwicklung,  der  Keproduction 
und  des  Winterschlafes.  »Die  Entleerung  des  Secretes  ist  mit  physiologischer 
Degeneration  verbunden.«  »Der  Winterschlaf  ruft  bei  normaler  Dauer  keine 
Veränderungen  hervor.«  Bei  künstlicher  Verlängerung  desselben  treten  die  De- 
generationaerscheinungen  des  Hungerns  auf,  jedoch  langsamer  als  zu  anderen 
Zeiten.  5  monatliches  Hungern  bewirkt  mannigfache  Degenerationserscheinungen 
im  Gewebe  und  in  den  Zellen,  die  Zellgrenzen  verwischen  sich,  die  Secretreste 
werden  aufgezehrt.  Bei  um  15''  erhöhter  Temperatur  wird  schon  nach  3  Wochen 
ein  ähnlicher  Degenerationszustand  als  Folge  der  Karenz  beobachtet.  Beim 
Auffüttern  werden  die  Gewebe  rasch  restituiert  und  die  Secretion  beginnt  wieder, 
schon  bevor  dies  geschehen  ist,  in  dem  durch  das  Aushungern  entstandenen 
Syncytium.  Die  Kerne  zerfallen  dabei,  und  aus  den  Fragmenten  werden  ganze 
Kerne  restituiert,  das  Zellplasma  scheint  also  resistenter  als  die  Kerne  zu  sein. 
Sowohl  bei  der  physiologischen  als  bei  der  durch  Karenz  bedingten  Degene- 
ration verliert  die  gewebliche  Difierenzierung  an  Schärfe,  es  scheint,  daß  Par- 
enchymkerne  ins  Drüsenepithel  eintreten  und  deren  Functionen  übernehmen. 
Die  Eiweißdrüse  kann  auch  dahin  aufgefaßt  werden,  daß  sie  neben  fertigem 
Gewebe  »stets  noch  Anlagematerial  enthält«,  das  sich  auf  gewisse  Reize  hin 
zu  entwickeln  beginnt.  Die  zellige  Struktur  ist  eine  Einrichtung,  »die,  an  eine 
bestimmte,  als  normal  geltende  Gestaltung  der  Lebensvorgänge  geknüpft,  mit 
eintretender  Veränderung  derselben  aufgehoben  werden  kann«.  Die  hohe  Re- 
ductionsfähigkeit,  verbunden  mit  der  Restitutionskraft,  »kann  mit  größter  Wahr- 
scheinlichkeit durch  Anpassung  an  die  bei  jeder  Eiablage  sich  wiederholenden 
Degenerationsperioden  erklärt  werden«. 

Griinbaum  berichtet  über  den  feineren  Bau  der  Kalkzellen  in  der  Leber 
von  Helix;  es  sind  drüsige  Zellen  mit  Parasomen,  welche  als  Einschlüsse  Kalk- 
körperchen,   »Excretionskörperchen«  und  Fett  enthalten. 

Über  Cellulose  im  Hepatopancreassaft  von  Helix  s.  Alexandrowicz('). 

Am.  Brown  konstatiert  bei  2  Arten  von  Lnicidella  eine  Abnahme  der  Größe 
und  Veränderung  der  Skulptur  der  Schale  in  trockenen  und  windreichen 
gegenüber   feuchteren  und  windstilleren  Standorten,    welche  durch  die  dadurch 


I 


F.  Cephalopoda,  347 

bewirkte  Schädigung  erklärt  werden.  Die  Schalen  der  veränderten  L.  panulosa 
zeigen  jugendlichen  Charakter.  Ob  die  Skulpturänderung  bei  L.  aureola  durch 
Hybridisation  oder  anderswie  bedingt  ist,  bleibt  unentschieden. 

Davies(^j  beschreibt  2  Arten  von  Paryphanta,  eines  helixartigen  Landpul- 
monaten ohne  bemerkenswerte  Besonderheiten. 

PilsbryO  behandelt  die  Formen-  und  Farbvarietäten  der  Gattung  Ligims^ 
eines  Bulimuliden,  in  Florida.  Da  mehrere  nahestehende  Arten,  die  sich  leicht 
kreuzen,  vorhanden  sind,  ist  die  Mannigfaltigkeit  der  vorkommenden  Formen 
erstaunlich. 

BoyCOtt  beobachtet,  daß  die  wenigbändrigen  Formen  von  Helix  nemoralis 
allmählich  ausgerottet  werden  auf  einem  Terrain,  das  der  Wind  dauernd  mit 
Sand  bestreut. 

Über  Albinismus  bei  Limax  s.   Roebuck. 

Jherings  zoogeographische  Ergebnisse  an  südamerikanischen  Heliceen 
lassen  ihn  4  Entwicklungscentren  für  die  Landschnecken«  annehmen:  Archa- 
meris  (Nordamerika),  welches  niemals  Einfluß  auf  Südamerika  gehabt  hat; 
Archen ris,  welches  von  Europa  über  Asien  durch  eine  Landbrücke  bis  Zentral- 
jimerika  reichte,  Archhelenis  (Südamerika  bis  Afrika)  und  Archinotis  (Ant- 
arktis). Südamerika  hat  aus  Archeuris  über  Zentralamerika  Heliciden,  Pleuro- 
(lontiden  und  Bulimuliden  erhalten.  Von  archhelenischen  Formen  sind  Veroni- 
celliden,  Achatiniden  und  Meplaxiden  erhalten  geblieben.  Aus  Archinotis  stammen 
die  Acaviden. 

Über  die  Verbreitung  von  Pomaiias  {HcIix)  s.  So6s(^^ 

Über  die  Biologie  der  Pulmonata  s.  Ewald,  litis  und  Wiiler,  über  ihre 
Systematik  Germain (^)  und  Schepman('-),  über  fossile  Pulmonata  Lacrolx. 


F.  Cephalopoda. 

Hierher  W.  Meyer. 

K.  Richter  beschreibt  das  Nervensystem  von  Illcx,  Ommatostrephes  und 
Stenoteuthis :  Alle  typischen  Ganglien  der  Dibranchiaten  sind  vorhanden.  Zwischen 
denselben  finden  sich  die  bekannten  Commissuren.  Verbindungen  peripherer 
Nerven  stellen  dar:  zwischen  den  Visceralnerven  die  Commissurae  visceralis 
anterior,  posterior  und  (bei  /.)  branchialis,  zwischen  den  Armnerven  die  C.  inter- 
brachiales. Auch  der  »Nervus  sympathicus«  ist  eine  Commissur  zwischen  unterem 
Buccalganglion  und  Gangl.  gastricum.  An  Nerven  gehen  ab:  Vom  Cerebral- 
ganglion  (jederseits)  der  N.  opticus,  olfactorius  und  ophthalmicus  superior  (zum 
Augenbulbus) ;  vom  Pedalganglion:  N.  postorbitalis  (Kopfmuskulatur),  oculo- 
motorius  post.  und  ant.,  infundibuli  ant.,  infundibuli  medianus,  ophthalmicus 
inf.  (Orbita),  staticus  (doppelt  vorhanden),  retract.  cap,  lat. ;  vom  Visceralganglion : 
N.  visceralis  (versorgt  Vena  cava,  Trichterdepressoren,  Enddarm,  Trichterbeutel, 
Herz,  Kiemenherzen,  Kiemen,  Geschlechtsorgane),  pallialis  (zum  Mantelganglion 
und  Flossen),  coUaris,  hepaticus,  infundibuli  post.,  venae  cavae  ant.;  vom 
Brachialganglion:  Nervi  brachiales  (und  tentacularis),  interbrachiales,  antorbitales 
sup.,  antorbitales  inf.;  vom  oberen  Buccalganglion:  N.  labiales;  vom  unteren 
Buccalganglion:  N.  mandibularis,  maxillaris,  lingualis,  sympathicus  (zum  Magen- 
ganglion) ;  vom  Magenganglion  werden  Lebergänge,  hinterer  Leberabschnitt,  Magen, 
Cöcum,  Ösophagus  und  Enddarm  mit  Nerven  versorgt. 

Über  die  Intelligenzsphären  der  Cephalopoda  s.  oben  p  328  Haller(2),  ihre 
sympathischen  Ganglienzellen  oben  p  329  Alexandr0WJCZ(2). 

l8hikawa(2)  beschreibt  den  hectocotylisierten  Arm  von  Ommatostrephes  sloanei 
bzw.   einer  pazifischen  Abart  desselben. 


348  II-  Referate.     9.  Mollusca. 

Ishikawaf^'  macht  einige  Angaben  über  Watasea  [AbraUopsis)  scintillans.  DeiflStn 
Hectocotylus  wird  beschrieben.  Nach  Beobachtungen  an  lebenden  Tieren  werden'ljkt 
die  Anschwellungen  an  der  Spitze  des  4.  Armpaares  als  Leuchtorgane  erkannt,  Ijat 
welche  ein  intensives  Licht  ausstrahlen.  Weniger  stark  wirken  die  Augen- 
organe, am  schwächsten  die  der  ventralen  Mantelfläche.  W.  s.  kommt  in  der 
Bucht  von  Toyama  vom  April  bis  Juni  in  großen  Massen  vor,  und  zwar  kommen 
nur  die  begatteten  ^  in  Schwärmen  während  der  Abendstunden  an  die  Küste, 
vermutlich  zur  Eiablage.  Sonst  leben  sie  in  größeren  Tiefen  zusammen  mit 
den  rf. 

PJeron(*)  beobachtet  die  Überwältigung  der  Beutetiere  durch  Octopus 
vulgaris  mit  Hilfe  seines  Speicheldrüsengiftes,  welches  Krämpfe  und  Muskel- 
lähmung verursacht.  Bei  Muscheln  wird  zuerst  der  Tonus  der  Adductoren  ver- 
ringert, dann  ihre  Kontractionsfähigkeit,  dann  auch  die  der  Sipho-  und  Fuß- 
retractoren.  0.  v.  kombiniert  die  lähmende  Wirkung  seiner  Gifte  und  begünstigt 
dessen  Eindringen  durch  Auseinanderreißen  der  Schalenhälften;  bei  Gardiiim 
beißt  er  mit  seinen  Kiefern  zuerst  ein  paar  Randzähne  der  Schale  weg,  ur 
eine  Öffnung  zu  schaffen.  Ähnliche  Mittel  (Gift,  Muskelzug)  wendet  Ästeri 
ruhens  bei  Überwältigung  derselben  Beutetiere  an. 

Nach  Painvin  ist  der  Prosipho  von  Spinda  unverkalkt  und  nicht  phosphor- 
haltig  wie  der  der  Ammoniten,  vermutlich  chitinös;  er  besteht  aus  2  im  Winkel 
zusammenstoßenden  Lamellen.  Der  Sipho  ist  nach  der  Embryonalkammer  hin 
durch  eine  Kalotte  abgeschlossen  wie  bei  Ammoniten.  Der  Gegensatz  zu  den 
Belemniten  wird  aufgehoben  durch  die  Beobachtung,  daß  die  Kalotte  organischer 
Natur  und  unverkalkt  (isotrop)  ist.  Sie  würde  bei  der  Fossilisation  ebenso  wie 
der  Prosipho  zugrunde  gehen  und  so  das  Verhalten  der  Belemnitiden  ergeben. 

W.  Marchand  liefert  Abbildungen  und  Beschreibung  der  Spermatophoren  von, 
Illcx  coinddii^  AbraUopsis  spec,  Galliteuthis  spec,  Loligo  vulgaris^  L.  maf- 
morae,  Sepia  officinalis,  S.  orbignyana,  S.  elegans^  Rossia  tnaorosortia^  ^Sepiola 
ro7ideletii*,  Eledone  moschata,  E.  y>aldrovandi<!^^  Octopus  macropus,  0.  vulgaris. 
0.  deflUppi,  Scaetirgus  unicirrus  und  OcytJioc  tubercidata^  sowie  eine  Darstellung 
des  Explosionsverlaufes  bei  einigen  dieser  Formen. 

Wiilker  fand  bei  (^f  von  Loligo  forbesi  rudimentäre  accessorische  Nidamental- 
drüsen,  sie  dürften  functionslos  sein  und  vielleicht  eine  phylogenetische  Remi- 
niscenz  aus  einer  Zeit,  da  die  Cephalopoden  noch  Zwitter  waren. 

Naef  gibt  eine  zusammenfassende  Darstellung  der  Cölomverhältnisse  der 
Cephalopoden.  —  Einleitend  wird  das  »biogenetische  Grundgesetz«  einer  Prüfungi 
unterzogen:  Es  gibt  kein  Gesetz,  welches  in  der  gewollten  Weise  die  ganze 
Ontogenie  beherrsche,  es  werden  in  derselben  auch  keine  Endstadien  von  Ahnen, 
sondern  nur  deren  Anlagezustände  wiederholt,  es  existiere  also  keine  Palin- 
genesis  im  Sinne  von  Häckel.  —  Dagegen  gilt  für  die  einzelnen  selbständig 
ablaufenden  Teilprozesse  der  Entwicklung  (»Morphogenesen«),  daß  je  einer 
ihrer  aufeinander  folgenden  Zustände  phylogenetisch  konservativer  als  der  darauf- 
folgende sei  (»Gesetz  der  terminalen  Abänderung«).  Dieser  Satz  hat  Gültig- 
keit für  alle  Organismen  bzw.  deren  Teile,  sofern  ihre  Entwicklung  mit  indi- 
viduellem Tod  abschließt.  —  Weiterhin  werden  die  allgemeinen  Vorstellungen 
über  Cölomatenorganisation  behandelt:  Die  Cölomtiere  sind  eine  systematische 
(phylogenetische)  Einheit  innerhalb  der  Metazoen;  von  den  Platoden  stehen 
ihnen  die  Nemertinen  am  nächsten.  Das  Cölom  wird  im  Sinne  der  Gonocöl- 
theorie  aufgefaßt,  die  Blutgefäße  aber  als  Lücken  im  Mesenchym,  dem  sie  auch 
ihre  Wandung  entnehmen.  Sie  sind  phylogenetisch  älter  und  ontogenetisch 
unabhängig  von   der   Entwicklung   des   Cöloms.     Auch   primäre   Wandung   des 


F.  Cephalopoda.  349 

Herzens  ist  mesenchymatisch  und  niemals  vom  Cölothel  abzuleiten.  Die  pri- 
mären Ausführgänge  des  Cöloms  sind  die  Cölomoducte,  welche  als  trichter- 
förmige Ausstülpiingen  des  Cölothels  das  Ectoderm  erreichen.  Sie  sind  ur- 
sprünglich unabhängig  von  den  Nephridien,  mit  denen  sie  sich  bei  Anneliden 
vielfach  verbunden  haben.  Der  primäre  Entwicklungsmodus  des  Cöloms  ist  die 
Bildung  von  Urdarmdivertikeln.  Davon  ist  die  Anneliden  und  Mollusken  ge- 
meinsam eigentümliche  Entwicklung  aus  Urmesodermzellen  abzuleiten.  »Die 
morphologisch- Geologische  Eigenart  dieses  teloblastischen  Entwicklungsmodus 
liegt  darin,  den  in  sehr  großer  Zahl  zu  erzeugenden  pelagischen  Larven  das 
Bildungsmaterial  für  das  fertige  Tier  in  Form  sehr  weniger  Zellen  mitzugeben, 
auf  welche  demnach  der  ursprünglich  vielzellige  Keim  reduziert  werden 
mußte.«  Verf.  teilt  nicht  die  gangbaren  Anschauungen  über  die  Urmollusken. 
Chithonen  und  Solenogastreu  sind  keine  solchen,  und  ihre  verwandtschaftliche 
Beziehung  untereinander  zweifelhaft.  Am  meisten  primäre  Züge  besitzen  die 
Gastropoden  und  Cephalopoden.  Alle  anderen  Mollusken  sind  stark  »herunter- 
gekommen«. Die  Ähnlichkeiten  zwischen  typischen  Cephalopoden  und  Gastro- 
poden gehen  auf  die  gemeinsame  Urform  aller  Mollusken  zurück,  so  die  Gliederung 
in  Kopffuß  (Vorderkörper)  und  Eiugeweidesack  (Hinterkörper),  die  tief  kegel- 
förmige (meist  aufgerollte,  ursprünglich  aber  gestreckte)  Schale,  die  Retroflexion 
des  Enddarmes.  Dem  Kopffuß  wird  eine  reiche  Gliederung  zugeschrieben,  keines- 
falls soll  eine  einfache  Kriechsohle  als  typisch  gelten.  Die  Anhänge  desselben 
bei  Cephalopoden  (Arme,  Tentakel,  Trichter)  und  bei  Gastropoden  (Kriechfuß, 
Fühler,  Epipodialtaster)  können  nicht  mehr  im  einzelnen  homologisiert  werden.  — 
Das  Cölomsystem  der  Mollusken  besteht  aus  dem  Pericard,  seinen  Ausführ- 
gängen (Cölomoducten]  und  den  Gonaden.  Die  Nierensäcke  sind  Derivate  der 
Cölomoducte,  durch  die  sie  einerseits  mit  dem  Cölom,  andererseits  mit  der 
Außenwelt  in  Verbindung  stehen.  Alle  diese  Organe  stehen  primär  in  epi- 
thelialem Zusammenhang.  Das  System  zeigt  innige  Korrelation  zu  den  zen- 
tralen Gefäßen  und  Kiemen,  zum  Enddarm  und  zum  Mantel  und  wird  in  diesem 
Zusammenhang  behandelt.  Derselbe  ist  am  durchsichtigsten  und  ursprünglichsten 
bei  Nautilus^  bei  dem  es  im  »Analkomplex-'  eine  topographische  Einheit  dar- 
stellt. Hier  ist  der  ganze  Organkomplex  gleichsinnig  wie  der  Mantel  über  den 
Körper  zurückgebogen,  wie  dies  ähnlich  nur  noch  bei  primitiven  Gastropoden 
nachweisbar  ist,  und  bildet  so  das  Dach  der  Mantelhöhle.  Aber  natürlich  ist 
es  falsch,  ihn  zum  Mantel  zu  rechnen,  der  doch  ein  Organ  ganz  eigener  Natur 
ist.  Nieren,  Pericard,  Herzvorhöfe  u.  dergl.  liegen  niemals  im  Mantel.  Die 
Verdoppelung  der  Kiemen  und  Nieren  von  N.  ist  eine  echte  Dimerie  (ein 
Rest  der  primären  Metamerie  aller  Cölomaten),  welche  alle  mit  diesen  Gebilden 
in  Korrelation  stehenden  Organe  umfaßt  und  bis  ins  einzelne  verfolgbar  ist. 
Es  sind  jederseits  2  Vorhöfe,  2  Kiemen,  2  den  Venenschenkeln  entstammende 
zuführende  Kiemengefäße  vorhanden,  und  auf  den  letzteren  2  Pericardialdrüsen, 
2  Gruppen  von  Venenanhängen  in  regelmäßig  metamerer  Anordnung.  Auch  die 
Cölomoducte  sind  in  2  Paaren  vorhanden  zu  denken:  Das  hintere  ist  dargestellt 
durch  die  Perieardialtrichter,  welche  dicht  neben  den  Nierenporen  münden. 
Letztere  und  damit  die  hinteren  Nierensäcke  sind  als  davon  abgespalten  zu 
denken,  wie  aus  der  Entwicklung  der  homologen  Bildungen  bei  Dibranchiaten 
hervorgeht.  Die  Zusammengehörigkeit  dokumentiert  sich  auch  durch  die  ge- 
meinsame Ringmuskulatur  der  Mündungen,  welche  bei  Kontraction  eine  gemein- 
same Papille  mit  2  Öffnungen  erzeugt.  —  Das  vordere  Paar  von  Cölomoducten 
ist  dargestellt  durch  die  Gonoducte,  von  denen  allerdings  nur  der  rechte  functions- 
fähig  ist.  Beide  münden  in  einiger  Distanz  von  der  vorderen  Nierenöflfnung, 
aber  auch  hier  unter  topographischen  Verhältnissen,  welche  eine  sekundäre  Ab- 


350  II-  Referate.    9.  Mollusca. 


Spaltung  wahrscheinlich  machen.  Für  diese  dürfte  die  Ausbildung  einer  ecto- 
dermalen,  drüsigen  Endpartie  maßgebend  sein.  Letztere  ist  beim  Q  dargestelll 
durch  die  Eileiterdrüse,  beim  (^  durch  die  Spermatophorendrüse,  den  Spermato- 
phorensack  und  eine  baumförmige  Drüse,  die  zwischen  beiden  mündet,  sowie 
den  unpaaren,  dem  der  Dibranchiaten  nicht  vergleichbaren  Penis.  Letzterer 
enthält  zwar  2  symmetrisch  ausgebildete  Gänge,  von  denen  aber  nur  der  rechte 
den  Gonoduct  (Spermatophorensack)  wirklich  erreicht.  Der  linke  endigt  blind. 
Der  linkseitige  Gonoduct  ist  bei  beiden  Geschlechtern  nur  in  seinem  ectodermalen 
Teil  vertreten  in  Gestalt  der  »birnförmigen  Blase«,  welche  nach  dem  Cölom 
blind  geschlossen  ist.  Beide  Gonoducte  liegen  im  »Genitalseptum«,  einer  ein- 
springenden Cölothelfalte,  welche  die  inneren  Öffnungen  der  Gonade  nähert  undi 
das  Cölom  unvollkommen  in  einen  vorderen  (perigonadialen)  und  hinteren  (peri- 
cardialen)  Abschnitt  trennt.  An  diesem  ist  auch  die  Gonade  befestigt,  weichet 
ihre  Öffnung  der  inneren  des  rechten  Gonoducten  so  zuwendet,  daß  die  Ge- 
schlechtsprodukte beim  reifen  Tiere  direkt  in  denselben  übergehen  können.  Das 
Ovarium  unterscheidet  sich  von  dem  der  Dibranchiaten  dadurch,  daß  es  durch 
eine  sackartige  Cölothelfalte  bis  auf  diese  Öffnung  vom  übrigen  Cölom  abge- 
trennt ist.  Sonst  verhalten  sich  beide  Gonaden  wie  bei  den  Dibranchiaten.  — 
Der  vordere,  sehr  geräumige  Teil  des  Cöloms  umschließt  außer  der  Gonade 
den  Magen  und  eine  Schlinge  des  Enddarmes,  die  bruchsackartig  hineinragt.  Er 
zeigt  keine  Andeutung  von  Metamerie,  aber  deutliche  Reste  eines  Mesenteriums 
in  Form  von  Bändern,  die  Magen  und  Gonade  tragen.  Ein  feiner  Kanal  tritt 
von  ihm  aus  in  den  Sipho  ein.  Der  Pericardteil  zeigt  eine  unvollkommene  Quer-^ 
teilung  durch  das  Pericardialseptum.  Dasselbe  ist  aber  kein  Dissepiment,  eben-^ 
sowenig  wie  das  Genitalseptum.  Eine  Reminiscenz  der  einstigen  Bildung  von 
Dissepimenten  sieht  der  Autor  bei  Mollusken  überhaupt  im  Verlauf  der  Herz- 
vorhöfe, die  als  intersegmentale  Gefäße  aufgefaßt  werden,  durch  das  Cölom 
hindurch.  Ein  Rest  des  Menteriums  verbindet  das  Herz  mit  dem  Enddarm.  — 
Die  Kiemen  sind  denen  der  Sepiiden  ähnlich,  doch  ohne  wohlgesonderte  Kiemen- 
milz in  der  fleischigen  Achse.  Die  vorderen  sind  räumlich  bedrängt  und  bereits 
schwächer  als  die  hinteren.  Das  gleiche  gilt  von  den  Nieren.  Die  Nidamental- 
drüsen  entwickeln  sich  bei  N.  auffallend  spät  aus  großen  Drüsenflächen  des 
inneren  Mantelepithels.  Sie  sind  unpaar  verschmolzen  und  die  bandartigen 
Lamellen  werden  nur  unvollkommen  in  Taschen  geborgen,  die  durch  seitliche 
Randfalten  gebildet  werden.  Als  accessorische  Drüsen  können  tubulöse  Mantel- 
drüsen angesprochen  werden,  die  sich  an  die  obigen  anschließen.  —  Bei  den 
Dibranchiaten  besteht  auf  den  frühen  Stadien  große  Einheitlichkeit,  später  er- 
halten bald  die  Decapoden,  bald  die  Octopoden  primäre  Zustände,  während  die 
anderen  dieselben  abändern.  Die  Genese  des  Cölomsystems  wird  dadurch  ver- 
dunkelt, daß  die  Epithelien  desselben  sich  nicht  direkt  von  Epithelien  (Keim- 
blättern) ableiten,  sondern  durch  epitheliales  Zusammenordnen  zunächst  mes- 
enchymatischer  Zellen  entstehen,  und  zwar  in  einem  bereits  gegliederten  Zustande. 
(Die  Zellen  liegen  im  »Mesoderm«  in  situ  bereit,  bevor  sie  als  Organanlagen 
unterscheidbar  sind.)  Die  hinteren  Cölomoducte  (»Pericardialtrichter«,  >Nieren- 
spritze«)  entstehen  also  nicht  mehr  durch  wirkliche  Ausstülpungsvorgänge  des 
Cölothels,  ebensowenig  die  Nierensäcke  als  Ausstülpungen  der  Cölomoducte, 
als  welche  sie  aufzufassen  sind.  Die  allgemeine  Topographie  ist  auf  die  von 
N.  zu  beziehen,  wenn  man  eine  Verschiebung  annimmt,  die  als  Aufrichtung 
des  Analkomplexes  bezeichnet  wird.  Dieselbe  wird  als  eine  Konsequenz  der 
Ausbildung  des  muskulösen  Mantels  im  Zusammenhang  mit  der  Ümwachsung 
der  Schale  verständlich,  und  besteht  darin,  daß  die  Organe  des  Analkomplexes, 
die    bei   den  Tetrabranchiaten   das  Dach   der  Mantelhöhle   bilden,    vom  Mantel 


F.  Cephalopoda.  351 

her  in  die  Höhe  geschoben  und  an  den  Körper  verlagert  werden.  Hand  in 
Hand  damit  geht  eine  Verengerung  der  Mantelhöhle,  welche  das  Verschwinden 
der  schon  bei  N.  bedrängten  vorderen  Kiemen  erklärt  und  damit  auch  das  der 
zugeordneten  kleineren  vorderen  Nieren,  Herzvorhöfe  usw.  Von  dem  ganzen 
vorderen  Segment  bleibt  nur  ein  Element  erhalten,  nämlich  die  Cölomoducte, 
deren  Function  als  Gonoducte  natürlich  unentbehrlich  war;  Rudimente  der 
übrigen  verlorenen  Bildung  konnten  nicht  mehr  aufgefunden  werden.  Das  eigent- 
liche Cölom  entsteht  allgemein  aus  paarigen  Anlagen,  die  früh  verschmelzen. 
Das  entstehende  Mesenterium  erhält  sich  in  einem  Rest  als  ventrales  Mesocardium. 
Bei  Octopoden  umschließt  das  Cölom  Herz,  Gonade  und  Pericardialdrüsenteil 
der  Kiemenherzen,  stellt  bei  den  jungen  Larven  und  älteren  Embryonen  also 
mindestens  ein  geräumiges  Pericard  dar.  Bei  Decapoden  werden  die  ganzen 
Kiemenherzen,  später  unter  sekundärer  Ausdehnung  auch  Magen  und  Blind- 
darm, in  die  Leibeshöhle  aufgenommen.  Erst  spät  erhält  der  Kiemenherzteil 
durch  einspringende  Falten  eine  Abgliederung,  welche  dem  Genitalseptum  von 
N.  entsprechen.  Doch  kann  von  einer  Trennung  in  Pericard  und  Gonadenteil 
wie  dort  keine  Rede  sein:  Die  reifen  Gonaden  berühren  vielfach  direkt  das 
Herz,  Gonadencölom  und  Pericard  stellen  einen  durchaus  einheitlichen  Hohl- 
raum dar.  Bei  den  Octopoden  entfaltet  sich  nur  ein  Teil  des  Cöloms  weiter, 
nämlich  die  Abschnitte,  die  die  Gonade  und  Pericardialdrüsen  umgeben;  die 
verbindenden,  ursprünglich  das  Herz  umgebenden  Teile  erhalten  sich  in  den 
Wasserkanälen  (bei  (j^  allerdings  nur  auf  der  linken  Seite).  Von  diesen  Teilen 
spaltet  sich  auch  der  Cölomteil  der  Gonoducte  ab.  Die  hinteren  Cölomoducte 
oder  Pericardialtrichter  entstehen  als  kurze  von  kubischem  Epithel  ausgekleidete 
Gänge,  die  dicht  vor  und  außerhalb  der  Herzvorhöfe  das  Cölom  mit  dem  Mantel- 
hüllenepithel verbinden.  Die  äußere  Mündung,  die  spätere  Nierenöffnung,  bleibt 
bei  Octopoden  wie  bei  N.  der  Kiemenwurzel  zugeordnet.  Die  Nierensäcke 
sind  sackartige  Erweiterungen  oder  Ausstülpungen  der  hinteren  Cölomoducte, 
mit  denen  sie  zur  Zeit  ihres  Auftretens  zusammenhängen.  Dieser  primäre  Zu- 
sammenhang bleibt  bei  Octopoden  bestehen;  bei  den  Decapoden  wird  eine  se- 
kundäre Verbindung  der  Niere  mit  dem  Cölomoduct  hergestellt,  während  die 
primäre  aufgehoben  wird.  (Der  Nierenausgang  geht  bei  ihnen  später  hinter 
dem  Vorhof  vorbei,  während  der  primäre  »Ureter«  der  Octopoden  und  von  K 
denselben  umgreift  und  vor  ihnen  weg  die  Mantelhöhle  erreicht.)  Die  Nieren- 
säcke legen  sich  von  außen  an  die  Venenschenkel  an,  denselben  ein  verdicktes 
Epithel  als  Anlage  der  »Venenanhänge«  zukehrend.  Später  umgreifen  sie  auch 
einige  Seitennerven,  auf  denen  gleichfalls  solche  Organe  entstehen,  und  endlich 
die  Gallengänge.  Letztere  bilden  bei  Decapoden  den  Anhängen  der  Venen 
ähnliche  Ausstülpungen,  die  als  Pancreas  bezeichnet  werden  und  wie  diese  erst 
in  postembryonaler  Zeit  sich  ausbilden.  Sie  liegen  in  Aussackungen  der  Nieren, 
den  »Sinus  anteriores«,  die  untereinander  in  Verbindung  stehen.  Bei  Sepia, 
Spirula,  Sepiola  und  Idiosejnus,  sowie  deren  nächsten  Verwandten  ist  der  linke 
Sinus  anterior  besonders  mächtig  ausgebildet  und  wird  oft  als  unpaarer  oder 
dorsaler  Harnsack  bezeichnet.  Die  vorderen  Cölomoducte  (Eileiter  oder 
Samenleiter)  entstehen  durch  Ausstülpung  des  Cölothels  auf  späteren  Stadien 
der  Entwicklung,  stellen  aber  nur  den  proximalen  Teil  der  functionierenden 
Geschlechtsleiter  dar,  während  der  distale  aus  einer  ectodermalen  Einstülpung 
entsteht.  Diese  erzeugt  beim  Q  die  Eileiterdrüse,  im  männlichen  Geschlecht 
gliedert  sie  sich  wie  folgt:  An  der  etwa  flaschenförmigen  Einstülpung  sondert 
sich  ein  dickwandiger  Teil  von  einem  dünnwandigen  und  übernimmt  allein  die 
Ausleitung.  Er  stellt  eine  Längsrinne  ( » Spermatophorenrinne « )  dar,  welche  sich 
von   dem  Rest,    der  die   v  Genitaltasche «   erzeugt,    abschnürt,    und  zwar  1)  vom 


352  II-  Referate.     9.  Mollusca. 

oberen  Ende  und  2)  von  der  Mitte  her.  Der  obere  Teil  liefert  die  »Sper- 
matophorendrüse«,  der  untere  den  »Spermatophorenleiter«.  Bei  Octopoden  wird 
die  Absclinürung  der  ersteren  vollständig,  bei  Decapoden  bleibt  die  Verbindung 
mit  der  Genitaltasche  als  »Canalis  ciliaris«  erhalten;  der  Spermatophorenleiter 
gliedert  sich  weiter  in  accessorische  Drüse,  Spermatophorentasche  und  Penis. 
Die  Genitaltasche  wird  später  bei  Octopoden  und  den  meisten  Myopsiden  ver- 
schlossen, bei  den  Oegopsiden  aber  bleibt  sie  offen.  —  Bei  allen  Dibranchiaten 
wird  der  ectodermale  Teil  der  Geschlechtswege  paarig  angelegt,  jedoch  ent- 
wickelt er  sich  nur  bei  den  weiblichen  Oegopsiden  und  Octopoden,  sowie  Idio- 
sepius  und  den  männlichen  Gallitheutis  noch  vollständig.  Meist  bleibt  er  auf 
dem  Stadium  einer  einfachen  Ectodermverdickung  oder  -einsackung  stehen.  — 
Zur  Auffassung  der  Gonade  ist  folgendes  wichtig:  Kiemais  entstehen  die  Ge- 
schlechtszellen, wie  von  Bergmann  (1902)  angegeben,  aus  dem  Cölothel,  sondern 
immer  aus  einer  selbständigen  Anlage,  Avelche  zugleich  mit  dem  Cölothel  und 
außerhalb  desselben  sichtbar  wird.  Dieselbe  wird  allmählich  vom  Cölom  um- 
schlossen und  zerfällt  im  männlichen  Geschlecht  später  in  eine  große  Zahl  von 
» Samenkanälchen «  mit  eigenem  Lumen,  das  sich  nach  dem  Cölom  öffnet.  Im 
weiblichen  Geschlecht  zerfällt  sie  in  die  ebenfalls  zahlreichen  Eifollikel,  deren 
imaginäres  Lumen  je  ein  Ei  enthält,  das  durch  Platzen  ins  Cölom  entleert 
wird.  Die  Follikel  bilden  erst,  wie  die  Samenkanälchen,  zusammen  eine  kom- 
pakte Masse,  drängen  erst  später  ins  Cölom  hinein,  wobei  dann  das  Ovarium 
seine  traubenartige  Gestalt  erhält.  Eigentümliche  Verhältnisse,  durch  die  durch- 
aus atypische,  postembryonale  Veränderung  der  Schale  bedingt,  findet  Verf.  bei 
einer  jungen  Spirula:  Die  Leibeshöhle  wird  unvollkommen  geteilt,  indem  die 
Schalenöffnung  einen  Teil  derselben  sozusagen  abquetscht.  Dieses  »Schalen- 
cölom«  reicht  durch  einen  feinen  Kanal  in  den  Sipho  hinein  wie  bei  N.  Auf- 
fallend ist  ferner  die  Reduction  des  Genitalligamentes,  wobei  die  Gonade  durch 
den  Magen  getragen  wird.  Dieses  Verhalten  kommt  sonst  nur  den  Spiruliden 
und  /.  zu;  da  es  ebenfalls  durch  die  specifische  Schalenform  bedingt  ist,  müssen 
wir  für  die  letzteren  ebenfalls  eine  heute  verlorene  spirulaartige  Schale  voraus- 
setzen, worauf  auch  die  Ausbildung  eines  großen  Schalensackes  bei  ihren  Em- 
bryonen hinweist (!),  Der  Gonoduct  ist  links  und  rechts  in  fortgeschrittener  An- 
lage naehweisbar,  während  die  rechtseitige  Anlage  bei  anderen  Myopsiden  mit 
Ausnahme  von  /.  nicht  über  das  Stadium  einer  einfachen  Ectodermverdickung 
hinausgelangt.  Sp.  wird  als  ein  echter  Myopside  (wie  Chun  1910)  erkannt 
und  zwar  von  der  Sepia — Sepiola — Idiosepius-GrynßTße.  (»Sepiaeformes«).  Die 
Stammform  aller  Cephalopoden  wird  Ortlioceras-art'ig  gedacht,  die  davon  abzu- 
leitende der  Dibranchiaten  als  ein  richtiger  Dibranchiat  mit  innerer  gekammerter 
[Belemnotheutis-artigev)  Schale  und  mehr  den  Decapoden  als  den  Octopoden 
ähnlich. 

Gariaeff  untersucht  die  Struktur  des  Darmes  bei  verschiedenen  Cephalo- 
poden. Trotz  verschiedener  Lebensweise  sind  die  epithelialen  Zellen  des  Öso- 
phagus verschiedener  Decapoden  sehr  ähnlich  und  verschieden  von  den  unter- 
einander ebenfalls  ähnlichen  der  Octopoden.  Pharynx,  Ösophagus  und  Magen 
haben  cuticularisiertes  Epithel;  Cöcum,  Enddarm,  Leber  und  Pancreas  Flimmer- 
epithel. Diese  Unterschiede  entsprechen  den  Embryonalanlagen,  der  ectodermalen 
des  Stomodäums  und  der  entodermalen  des  übrigen  Darmes.  Argonauta  zeigt 
diese  Unterscheidung  sehr  deutlich:  Die  Cuticula  des  Vorderdarmes  übertrifft 
das  hohe  Epithel  an  Dicke;  sie  ist  geschichtet  und  von  feinen  gewundenen 
Kanälchen  durchbohrt.  Die  Zellen  zeigen  fibrilläre  Struktur,  die  sich  in  die 
Cuticula  fortsetzt.  An  der  Grenze  finden  sich  basalkörperchenähnliche  Ver- 
dickungen  der  Fibrillen.    Die  Basalmembran   hat  zweifellos   fibrilläre   Struktur 


F.  Cephalopoda.  353 

und  gehört  dem  Bindegewebe,  nicht  dem  Epithel  zu.  Das  umgebende  Binde- 
gewebe enthält  Längs-  und  Ringmuskelfasern  und  ist  von  einem  Netz  von  Ca- 
pillaren  durchsponnen.  Es  zeigt  färberisch  den  Charakter  reticulären  Binde- 
gewebes der  Wirbeltiere.  —  Das  Cäcum  ist  ein  gewundener  »Auswuchs«  des 
Darmteiles,  der  in  den  Magen  einmündet,  und  vermittelt  den  Übergang  von 
Nahrungssubstanzen  in  die  Leber  durch  die  »Gallengänge«.  Verf.  beschreibt 
ferner  einzellige  Drüsen  aus  dem  Darmepithel  und  alveolär-tubulöse  aus  den 
einspringenden  Septen  des  Cäcums. 

Grimpe  gibt  eine  eingehende  Darstellung  der  Blutgefäßtopographie  von 
Octopus  und  Eledone.  Die  annähernd  ventral  und  median  verlaufende  Hohl- 
vene ( >V.  cephalica«)  beginnt  mit  einer  subinfundibularen  Erweiterung,  in  die 
direkt  die  Venen  vom  Augensinus,  vom  Buccalsinus,  von  den  Statocysten  und 
vom  Armkranz  münden.  In  ihrem  Verlauf  nach  hinten  nimmt  die  Hohlvene 
Blut  vom  Trichter,  der  Leber,  der  Aftergegend,  dem  Mantelmuskel  und  dem 
Mantel,  dem  Pancreas  und  den  Harnsäcken  auf.  Dann  spaltet  sie  sich  in  die 
beiden  Venenschenkel  (^V.  cavae«),  die  zu  den  Kiemenherzen  führen.  Die- 
selben nehmen  jederseits  am  Grunde  die  Mitteldarmvenen,  später  die  Venen 
des  Herzens,  zuletzt,  dicht  am  Kiemenherzen,  die  Mantelvenen  auf.  Die  Mittel- 
darmvenen nehmen  das  Blut  aus  den  weiten  Sinussen  auf,  die  Magen,  Blind- 
darm, Kropf  und  Speicheldrüsen  umspülen.  In  den  Sinusteil  des  Blinddarmes 
mündet  auch  die  Genitalvene.  Der  Ductus  Edwardsii,  die  kanalartige,  den 
Schlund  umgebende  Verbindung  zwischen  Buccal-  und  Kropfvene,  bildet  eine  Aus- 
sackung um  das  Gehirnganglion  und  steht  auch  mit  dem  Augensinus  in  Ver- 
bindung. Die  großen  Sinusräume  sollen  die  »eigentliche  primäre  Leibeshöhle« 
darstellen.  Dem  Kiemenherzen  wird  vor  allem  excretorische,  in  2.  Linie  pro- 
pulsatorische  Function  zugeschrieben.  Es  enthält  ein  unregelmäßig  verzweigtes 
Lumen,  welches  mit  den  Blntlftcken  der  Pericardialdrüse  kommuniziert;  diese 
soll  die  Excretionsstoffe  nach  außen  befördern.  2  mützenartige  Klappen  trennen 
das  Kiemenherz  von  dem  Venenschenkel.  Die  Kiemenarterie  gibt  alternative 
Äste  einerseits  an  die  Kieme  selbst,  andererseits  an  die  Kiemenmilz  ab,  welche 
als  eine  Drüse  mit  innerer  Secretion  betrachtet  wird.  Die  abführenden  Gefäße 
derselben  gehen  zur  Vena  pallialis,  während  die  abführenden  Gefäße  der  Kieme 
selbst  sich  in  der  Kiemenvene  sammeln,  welche  dem  Herzen  zustrebt.  Der 
proximale  Teil  derselben,  gewöhnlich  als  Vorhof  des  Herzens  bezeichnet,  hat 
keine  Beziehung  mehr  zum  Cölom,  sondern  ist  vom  Harnsack  umgeben.  Das 
Herz,  jederseits  durch  ein  Paar  Semilunar klappen  gegen  den  Vorhof  abgegrenzt, 
zeigt  kein  deutliches  Endothel,  sondern  das  Blut  umspült  direkt  die  unregel- 
mäßig nach  innen  vorspringenden  Muskelbündel.  Es  gibt  gewöhnlich  3  große 
Gefäßstämme  ab,  die  Aortae  anterior,  posterior  und  genitalis.  —  Die  Aorta 
anterior  ist  im  adulten  Zustand  immer  ein  asymmetrisch  rechts  abgehendes 
Gefäß,  besitzt  an  ihrem  Grunde  2  Semilunarklappen  und  kommt  erst,  nach- 
dem sie  den  Magen  umzogen  hat,  wieder  in  die  Nähe  der  Mediane  über  den 
Vorderdarm  zu  liegen.  Ihre  Äste  sind:  ein  paar  starke  seitliche  Mantelarterien, 
gewöhnlich  mit  gemeinsamem  Ursprung,  eine  unpaare  Mitteldarmarterie,  welche 
Magen,  Blinddarm  und  Leber  versorgt,  eine  wechselnde  Anzahl  von  Arterien 
zum  Kropf  und  eine  Arterie  zur  Muskulatur  und  Haut  des  Nackens.  Im  Kopf 
angelangt,  teilt  sie  sich  in  2  Äste,  welche  den  Schlund  umziehen  und  sich 
unterhalb  desselben  weiter  vorn  wieder  vereinigen.  Jeder  derselben  gibt  Aste 
ab,  die  zu  den  Trichtertaschen,  der  Buccalmasse,  den  Augen  und  dem  Trichter 
gehen;  dann  trennen  sie  sich  wieder  voneinander  und  teilen  sich  in  die  jeder- 
seits 4  Armarterien  auf.  Die  Buccalarterien  versorgen  auch  die  Speicheldrüsen 
mit  je   einem  nach  hinten  ziehenden  Ast.  —  Die  Aorta   »posterior«  entspringt 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    9.  Mollusca.  23 


354  II-  Referate.     9.  Mollusca. 

median  vom  Herzen  und  gibt  dicht  an  ihrem  Ursprung  jederseits  kleinere  Ar 
terien  ab  welche  die  Vorhöfe,  Kiemenherzen,  Kiemen,  Veuenschenkel,  Venen- 
anhänge Nierensäcke,  Wasserkanäle,  sowie  die  distalen  Teile  der  Geschlechts- : 
wege  versorgen.  Dann  teilt  sie  sich  in  einen  dorsalen  und  ventralen  Ast.  Dei 
letztere  verteilt  sich  im  mittleren  Mantelmuskel  und  der  ventralen  Mantelpartie, 
erreicht  aber  auch  die  Aftergegend,  während  der  erstere  die  Tintendrüse,  das 
Pancreas,  die  Gallengänge  und  den  Enddarm  versorgt.  —  Die  Aorta  genitalis 
entspringt  ebenfalls  median  und  läuft  nach  hinten  zur  Keimdrüse;  ihre  Seiten- 
äste verteilen  sich  in  der  Genitalkapsel  und  den  proximalen  Teilen  des  Ge- 
schlechtsleiters, j 

Über  die  Kiemenherzen  s.  Cuenot,  Bruntz  &  IVIercier(2). 

F.  FrÖhlich(*)  untersuchte  die  Wirkung  verschiedenfarbiger  Lichter  auf  das  Ce 
phalopodenauge  an  Hand  der  Actionsströme  der  Retina.   Am  stärksten  wirkt 
blauviolettes  Licht.      »Durch  Helladaptation    bzw.  Ermüdung  des  Auges  nimmt;^ 
die  Wirksamkeit  aller  Strahlen,  insbesondere  aber  die  der  kurzwelligen  ab;  da- 
durch verschiebt  sich  das  Maximum  der  Wirksamkeit  mehr  nach  dem  Rotende 
des  Spektrums  zu.    Durch  starke  Ermüdung  oder  durch  Schädigung  des  Auges    ft|i 
erfährt   die  Wirksamkeit   der   spektralen  Lichter   eine    verschieden    starke  Ver- 
änderung, welche  bewirken  kann,  daß  Strahlen  verschiedener  Wellenlänge  gleich- 
stark auf  das  Auge  einwirken.«   —  Hierher  auch  F.  Fröhlich (^). 

Nach  Tippmar  ist  im  Mantel  der  Cephalopoden  am  stärksten  die  Ring- 
muskulatur«,  der  die  Längsmuskulatur  außen  in  dünner  Schicht  anliegt.  Die 
Radiärfaserbündel  durchsetzen  das  Ringmuskelsystem  in  regelmäßigen  Abständen; 
sie  können  sich  verästeln.  Auf  der  Rückseite,  wo  er  die  Schale  bedeckt,  ver- 
liert der  Mantel  seine  Muskulatur  und  verwächst  als  dünne  Lamelle  mit  dem: 
Schalensack.  Die  Nackenverbindung  der  Octopoden  wird  nur  durch  Längs 
muskelschicht  und  Cutis  hergestellt.  Bei  den  gallertigen  Cephalopoden  wird« 
in  die  Ringmuskulatur  eine  dicke  Schicht  von  Gallertgewebe  eingeschoben,  daa 
meist  nur  spärliche  Fasern  enthält,  sonst  homogen  ist.  Die  Radiärmuskeln 
sind  oft  nicht  mehr,  wie  gewöhnlich,  in  dünnen  Lagen  dem  Mantelrand  parallel, 
sondern,  z.  B.  bei  Ghiroteuthis  Imperator^  in  wabigen  Systemen  angeordnet 
> Die  Ausbildung  von  Gallertgewebe«  > greift  meist  auch  auf  Hals,  Kopf,  Flossen 
und  Tentakel  tiberj^.  ^Die  Cutis  ist  vielfach  recht  deutlich  in  2  Schichten  ge- 
sondert«, zwischen  denen  die  Chromatophoren  liegen.  Sie  liefert  bei  Mastigo- 
teuthis  hjorti,  ähnlich  wie  bei  LejndoteutJds  nach  Joubin  (95  Moll.  51),  schild- 
artige Hauterhebungen,  welche  aber  nichts  mit  »Schuppen«  gemein  haben.  Auch 
kleine  höckerartige  Erhebungen  der  Cutis  kommen  vor  [Tremoctopus  und  3f.  h.). 
Stärkere  Hautmuskeln  finden  sich  im  »Zusammenhang  mit  der  Flossenbewegung«'. 
2  Leuchtorgane  am  Augenbulbus  von  M.  h.  werden  beschrieben.  Bei  Behand- 
lung der  Körpermuskulatur  erörtert  Verf.  die  Beziehungen  zwischen  Retractor 
cap.  lat.  und  Depressor  infundibuli  und  weist  eine  Verknorpelung  zwischen 
beiden  in  der  Gegend  ihres  Ansatzes  am  Mantel  nach.  Dieselbe  ist  bei  Abror- 
liopsis  »noch«  im  Zusammenhang  mit  dem  Schalensack  und  ihr  Vorhandensein 
bei  T.  wird  als  Reminiscenz  des  einstigen  Vorkommens  einer  Schale  bei  dieser 
Form  gedeutet.  —  Verf.  beschreibt  ferner  einige  postembryonale  Entwicklungs- 
stadien von  Galliteuthis  reversa. 

Über    die   Totenstarre   von    Ootopus   s.    Polimanti(^),    über   seinen  Atmungs- 
rhythmus Polimanti(^). 

Über  einen  gespaltenen  Arm  von  Oetopus  s.   Hanköf^,^). 

Zur  Systematik  der  Cephalopoden  s.  Berry(^-'*),  Joubin(2)  und  Massy. 

Über  Ammoniten  s.   Oouviiie(^),  über  Aptychen  Hennig  (^). 


10.  Tunicata. 

(Referent:  Dr.  J.  Gfroß  in  Neapel. 

A.  Allgemeines. 

Hierher  6.  Neumann  (^j  und  Herdman(ij. 

Über  australische  Tunicata  3.  Herdman  &  Riddeli,  über  Pyrosoma  und 
Doliolum  der  »Gauß«  G.  Neumann (-),  über  die  Leuchtzellen  von  Pyrosoma  und 
Oyclosalpa  Julin(^). 

B.  Appendicularia. 

Hierher  lhle(»). 

Lohmann  (*)  erwähnt  8  Appendicularien  {Oikopleura  4,  Fritillaria  4)  aus  dem  west- 
indischen Archipel  und  konstatiert,  daß  die  von  Kellner  beschriebenen  Schwanz- 
anhänge vielzellige  Parasiten,  vielleicht  Mesozoen,  sind,  Kellners  Beschreibung 
des  Gehäuses  von  0.  intermedia  ist  fehlerhaft.  Die  von  ihm  in  den  Gehäusen 
großer  Tiere  beobachteten  kleineren  Artgenossen  sind  erst  während  des  Fanges 
oder  der  Konservierung  hinein  gelangt.       0.  tortugensis  ist  identisch  mit  0.  i. 

Über  adriatische  Appendicularien  s.   Uebel(V")- 

C.  Ascidia. 

Hierher  Hartmeyer (2)  und  Redikorzew. 

Oka (2)  beschreibt  Dicopia  japonica  n.  und  Hexacrohylus  indieus  n.  und  stellt 
einige  Versehen  Sluiters  (05  Tun.  2)  fest.  Die  von  jenem  beschriebene  Ver- 
dauungsdrüse von  D.  /hnbriata  ist  der  Hoden.  Das  von  ihm  übersehene  Herz 
ist  ein  oberhalb  der  Anfangspartie  des  Mitteldarmes  gelegener  dünnwandiger 
Schlauch.  Der  Darmkanal  von  H.  i.  bildet  eine  Schlinge  (gegen  Sluiter)  wie  bei 
allen  Ascidien  und  ist  in  Ösophagus,  Magen  und  Darm  gegliedert.  Die  von 
Sluiter  beschriebenen  Gonadenanhänge  sind  das  Excretionsorgan  und  der  Leber- 
anhang.    Die  nächste  Verwandte  von  H.  ist  Oligotrema. 

Hilton(2)  studiert  das  Nervensystem  von  Tunica  nigra.  Dem  zwischen 
In-  und  Egestionsöifnung  gelegenen  zylindrischen  Ganglion  liegt  ventral  eine 
große  Neuraldrüse  an,  die  durch  einen  Kanal  mit  der  Flimmergrube  verbunden 
ist.  Die  Hauptnervenäste  verlassen  das  Ganglion  am  Vorder-  und  Hinterende 
und  enthalten  sowohl  ableitende  als  zuleitende  Fasern.  Die  sehr  zahlreichen 
kleineren  Nervenstämme  sind  stark  variabel.  Im  Ganglion  sind  die  Zellen 
peripher  angeordnet.  Auch  seine  bindegewebige  Scheide  enthält  vereinzelte 
Ganglienzellen,  die  Neuraldrüse  dagegen  keine.  Die  meisten  Ganglienzellen 
haben  einen  großen  und  vielleicht  mehrere  sehr  feine  Fortsätze.  Echte  multi- 
polare Zellen  sind  selten.  Durch  Verästelung  der  Fortsätze  kommt  ein  Netz- 
werk zustande.  Die  Ganglienzellen  enthalten  TigroidschoUen  und  gelbes  Pig- 
ment.    Das  Ganglion  ist  das  Reflexzentrum  für  die  Körperbewegungen. 

23* 


35g  II.  Referate.     10.  Tunicata. 

Julin  &.  Robert  stellen  fest,  daß  der  Ausfilhrungsgang  der  Hypophysis  von 
Äscidia  fiimigata  ähnlich  wie  die  von  Phallusia  mamülata  zahlreiche  sekundäre 
Kanäle  und  Wimperkammern  bildet,  und  wollen  A.  f.  zu  P.  ziehen. 

Henze(^)  setzt  seine  Mitteilungen  über  das  Vorkommen  von  Vanadium  im 
Blut  von  Ascidien  (11  Tun.  3;  12  Tun.  3)  fort,  findet  es  jetzt  auch  bei 
Äscidia,  Ciona  und  Diazona  und  stellt  fest,  daß  seine  Träger  besondere 
»maulbeerförmige«  Blutzellen  sind.  Dieselben  Zellen  enthalten  auch  freie 
Schwefelsäure.  Die  rote  Farbe  von  Ä.  mentida  wird  durch  Pigmentzellen 
bewirkt,  deren  Form  der  der  Vanadiumzellen  ähnlich  ist.  ■ —  Hierher  auch 
Henze(2). 

Über  das  Blut  von  Phallusia  s.   auch  Cantacuzene(-). 

Meves  bespricht  das  Verhalten  der  plastosomati sehen  Bestandteile 
der  Spermien  und  Eier  von  Phallusia  mamillata  bei  der  Befruchtung.  Dei 
mittlere  Teil  des  Spermienkopfes  ist  von  einer  röhrenförmigen  plastosomatischen 
Scheide  umgeben,  die  vielleicht  durch  Umbildung  aus  einem  Spiralband  ent- 
standen ist.  Im  Ei  bilden  die  zwischen  den  Dotterkörnern  verteilten  bläschen- 
förmigen Plastochondrien  am  unteren  Pol  eine  kuppenförmige  Anhäufung  mii 
grubigen  Vertiefungen.  In  eine  helle  Bucht  dieser  Plastochondrienmasse  dringt 
das  befruchtende  Spermium  samt  seinem  Schwanz  ein.  Die  plastosomatische 
Scheide  seines  Kopfes  zerfällt  in  2-4  Ringe.  Diese  verschwinden  später.  Verfi 
meint,  daß  sie  in  Stäbchen  zerfallen,  die  sich  in  der  Gegend  der  Centrosomen 
ansammeln.  Die  Plastochondrienansammlung  am  vegetativen  Eipole  »dürft« 
zunächst  noch  von  einer  Infection  mit  männlichem  Material  frei  bleiben 
Verf.  sieht  in  den  Vorgängen  im  Ei  von  P.  rn.  eine  Bestätigung  seinei 
»Plastosomentheorie  der  Vererbung«  und  verteidigt  diese  gegen  eine  Anzahl  von 
Gegnern. 

Duesberg(^)  bestätigt  Conklins  Angaben  (05  Tun.  5)  über  das  Ei  von  Ciona 
und  zeigt  dann,  daß  die  von  Conklin  beobachteten  verschiedenen  Plasmen  einer 
bestimmten  Verteilung  der  Piastosomen  entsprechen.  Diese  sind  die  eigent- 
lichen organbildenden  Substanzen.  Sie  sind  in  den  verschiedenen  Eibezirker 
wahrscheinlich  auch  qualitativ  ungleich.  —  Hierher  auch  Duesberg(2)  und  Julin(^ 

Huntsman(2)  behandelt  die  Entstehung  der  Kiemenspalten.  Bei  den( 
Dictyobranchiaten  teilt  sich  die  Anlage  zuerst  in  2  hintereinander  gelegenel 
>Protostigmata  1.  Ordnung«,  die  ihre  konkave  Seite  nach  hinten  kehren  und 
ihrerseits  in  je  2  Prot.  2.  Ordnung  zerfallen.  Von  den  jetzt  vorhandenem 
4  Prot,  kehren  je  2  einander  die  konkave  Sejte  zu.  Die  Bildung  weiterer 
Spalten  geschieht  teils  durch  Teilung  der  vorhandenen,  teils  durch  Intercalationi 
zwischen  diese.  Bei  den  Krikobrachia  beginnt  die  Teilung  der  Protostig- 
mata  schon  vor  ihrem  Durchbruch  nach  außen.  Bei  Perophora  finden  sich 
von  Anfang  an  4  Spalten,  deren  Deutung  schwierig  ist.  Die  Caesiridae  und 
die  meisten  Tethyidae  haben  3,  Boltenea  und  Styela  4  Protostigmata  1.  Ord- 
nung. Bei  anderen  Styelidae  und  den  Botryllidae  beginnt  die  Bildung  der 
Spalten  mit  einer  größeren  Zahl  von  Protostigmata  1.  Ordnung  (mit  Damas  04 
Tun.  10  gegen  Julin  04  Tun.  2).  Die  Kiemenspalten  der  Pyrosomatidae  und 
Doliolidae  sind  keine  Protostigmata  (gegen  Damas),  sondern  entsprechen  einer 
Querreihe  von  Spalten  der  Ascidien  (mit  Lahille  90  Tun.  7).  Bei  der  Bildung' 
des  Kiemenkorbes  der  Ascidien  wirken  4  Faktoren  mit :  Wachstum,  Durchbruch: 
der  Körperwand,  Teilung  der  Spalten,   Orientierung  derselben. 

Huntsman(^)  studierte  die  Entstehung  des  Mundes  bei  «S^^ye/opsi^,  Caesira 
und  Glavellina.  Ein  großer  Teil  des  Mundrohres  stammt  vom  Neuralrohr. 
Dieses  ist  anfangs  weit  ofi'en,  schließt  sich  aber  später.  Es  scheidet  sich  dann:| 
in   das  Sinnesbläschen  und  den  engen  Hypophysiskanal ,   der  rechtwinkelig  ab 


C.  Ascidia.  357 

geknickt  wird  und  stets  mit  dem  Ectoderm  in  Verbindung  bleibt.  Sein  ventrales 
Ende  verlötet  später  mit  dem  Eutoderm  und  bricht  in  dieses  durch.  So  wandelt 
sich  der  Hypophysiskanal  zum  Oralsipho  um.  Er  ist  dem  Stomodäum  der 
Cephalochordata  und  Vertebrata  homolog.  Das  Neuralrohr  war  ursprünglich 
ein  Teil  des  Verdauungssystems. 

Hartmeyer(')  beschreibt  die  Ascidien  der  Valdivia  [Engyrioides  1  u., 
Cacsira  1  n.,  Ascopera  1  n.,  Bathypera  n.  1  n.,  Pijura  2,  1  n.,  Microcosmus 
1  n.,  Culeolus  1,  Eupera  n.  1  n.,  Tethyum  4,  1  n.,  Pandocia  1  n.,  Bathyo- 
neus  1  n.,  Bathystycloides  n.  1  n.,  Gynandrocarpa  1  n.,  Polyzoa  2,  Alloeocarpa 
l  n.,  Corynascidia  1,  Phallusia  4,  2  n.,  Ascidiella  1,  Chondrostachys  1,  Poly- 
citor  4,  2  n.,  Seyozoa  2,  1  n.,  Didemnum  1,  Polysymraton  2  n.,  Diplosomoides 
1  n.,  Polyclinum  1  n.,  Amaroucium  6,  3  n.,  Aplidium  1  n.).  Am  reichsten 
sind  die  Gewässer  an  den  Küsten  des  Kaplandes.  Sie  beherbergen  eine  Misch- 
fauna von  tropischen  und  subantarktischeu,  indischen  und  atlantischen  Formen, 
daneben  aber  auch  endemische.  Der  Nachweis  von  Culeolus,  Bathyoncus  und 
Cornyascidia  in  der  Antarktis  ist  eine  weitere  Stütze  für  die  Annahme  einer 
kosmopolitischen  Verbreitung  der  Tiefseegattungen. 

Huntsman(^)  bespricht  die  für  die  Systematik  der  Styelidae  wichtigen 
Merkmale.  Das  Cöcum  ist  keine  Besonderheit  der  S.,  sondern  kommt  auch 
allen  Botryllidae  zu.  Nur  ist  es  bei  erwachsenen  Tieren  oft  sehr  klein  und 
schwer  erkennbar.  Die  nur  deu  S.  eigenen  Atrialtentakel  bestehen  aus  einer 
Testaachse,  die  von  2  durch  Bindegewebe  verbundenen  Epithelschichten  bedeckt 
ist.  Für  die  Einteilung  der  S.  kommen  in  Betracht:  Beschaifenheit  des 
Pharynx,  der  bei  manchen  Genera  faltenlos  ist;  Zahl  der  Gonaden;  Lage- 
beziehungen von  Ovar  und  Hoden;  Größe  des  Velums  und  Anordnung  der 
Atrialtentakel.  Zum  Schluß  gibt  Verf.  eine  Bestimmungstabelle  der  S.  und 
führt  einige  neue  Namen  ein. 

Hierher  auch  Cottrell. 

G.  Neumann(^)  beschreibt  die  Pyrosomeu  der  Valdivia  (8  Species,  davon 
3  n.)  und  klärt  einige  strittige  Punkte  in  der  Entwicklungs-  und  Fortpflanzungs- 
geschichte der  P.  auf.  Die  4  Wanderknospen  1.  Ordnung  fixieren  sich  dorsal 
über  dem  Zwischenräume  links  vom  Muttertier,  diejenigen  2.  Ordnung  direkt 
über  diesem.  Nunmehr  setzen  sich  4  Knospen  3.  Ordnung  über  dem  Zwischen- 
raum links  vom  Schwestertier  1.  Ordnung  fest,  diejenigen  4.  Ordnung  über  dem 
Zwischenraum  rechts  von  jenem.  Es  folgen  4  Knospen  5.  Ordnung  über  dem 
Schwestertier  1.  Ordnung,  4  Knospen  6.  Ordnung  über  dem  Schwestertier 
2.  Ordnung.  Sie  bauen  zusammen  die  4.  Etage  auf.  Endlich  treten  4  Knospen 
7.  Ordnung  über  die  Schwesterindividuen  3.  Ordnung,  4  Knospen  8.  Ordnung 
über  die  Schwestertiere  4.  Ordnung.  Sie  bilden  zusammen  die  5.  Etage.  Indem 
von  jetzt  an  auch  die  Tochterzooide  anfangen  zu  knospen,  treten  in  dem 
weiteren  Ausbau  der  Kolonie  Unregelmäßigkeiten  auf,  und  die  Knospeuwande- 
rungen  werden  spärlicher.  Die  Wanderung  geschieht  auch  bei  P.  mit  Hilfe 
von  Phorocyten,  die  daher  P.  spinositm  und  agassizi  fehlen,  bei  denen  aktive 
Knospenwanderuugen  nicht  vorkommen.  Bei  P.  giganteum  und  aüanticum 
sind  die  älteren  Zooidgenerationen  protandrisch,  die  jüngeren  protogyn.  Die 
Kolonie  als  Ganzes  ist  protandrisch,  denn  zuerst  erfolgt  die  Reifung  eines 
Hodens  eines  älteren  Zooids.  Ebenso  verhalten  sich  wahrscheinlich  P.  trian- 
gulum  spinosum  und  agassizi.  Bei  P.  aherniosmn,  verticillatum  und  operculum 
ist  die  Kolonie  dagegen  an  der  Spitze  protandrisch,  im  unteren  Teile  protogyn, 
und  in  der  Mitte  kann  gleichzeitig  Reife  von  Hoden  und  Ovarien  vorherrschen. 
Diese  Species  sind  also  protogyn,  da  die  Hauptmasse  der  Zooide  zuerst  weiblich 
tätig  ist.     Doch  besteht  der  Unterschied  der  beiden  Gruppen  von  P.  nur  darin, 


358  Ut-  Referate.     10.  Tunicata. 

daß  die  Zahl  der  aufeinander  folgenden  protandrischen  Generationen  in  den 
protogynen  Kolonien  sehr  klein,  in  den  protandrischen  sehr  groß  ist.  Überall 
tritt  die  Knospungsreife  der  Zooide  lange  vor  ihrer  Geschlechtsreife  ein.  Die 
Knospungsfähigkeit  des  Zooids  überschreitet  mit  dem  Hervorbringen  und  Aus- 
tragen des  Eies  ihren  Höhepunkt  und  kommt  dann  allmählich  zum  Stillstand. 
Daher  bilden  protandrische  Formen  große,  protogyne  nur  kleine  Kolonien.  Die 
Eireife  erfolgt  bei  protogynen  Tieren  sehr  früh,  die  Samenreife  bei  protandrischen 
stets  erst  in  höherem  Alter.  Die  4  Primärzooide  beginnen  mit  der  Knospung 
schon  als  Knospen.  Auch  in  den  unmittelbar  auf  sie  folgenden  Generationen 
beginnt  die  Knospung  schon,  bevor  die  Tiere  ihre  definitive  Größe  erreicht 
haben.  Der  Generationswechsel  der  P.  ist  dadurch  kompliziert,  daß  sämtliche 
Geschlechtstiere  auch  das  Vermögen  der  ungeschlechtlichen  Vermehrung  be- 
wahren. Dieses  Verhalten  muß  dem  einfachen  Generationswechsel  der  Salpen 
gegenüber  als  ursprünglich  bezeichnet  werden.  Das  Cyathozooid  der  P,  ist  eine 
rudimentäre  Amme,  die  bald  rückgebildet  und  resorbiert  wird.  Der  Stolo  pro- 
lifer  besteht  aus  7  Strängen,  den  6  früher  beschriebenen  und  einem  beson- 
deren Pericardialstrang.  Im  einzelnen  ist  die  Bildung  der  Stränge  verschieden, 
aber  alle  7  stammen  von  den  entsprechenden  Organen  des  Muttertieres.  Das 
gilt  auch  für  den  Stolo  prolifer  der  Primärzooide.  Die  Cloakalöffnung  des  Cyatho- 
zooids  entsteht  durch  Zusammenfließen  der  Peribranchialöflfnungen,  deren  defini- 
tive Vereinigung  jedoch  schließlich  durch  eine  unpaare  mediane  vor  dem  Ganglion 
liegende  Ectodermeinsenkung  herbeigeführt  wird.  Die  Bildung  des  Darmtractus 
der  Knospen  erfolgt,  indem  aus  der  rechten  Darmschleife  der  Enddarm,  aus 
der  linken  Magen  und  Ösophagus  selbständig  hervorgehen,  —  Die  Mehrzahl  der 
P.  sind  echte  Warmwasserformen,  andere  können  sich  an  kühleres  Wasser  an- 
passen. Vertikal  reicht  ihr  Hauptverbreitungsbezirk  von  der  Oberfläche  bis 
etwa  200  m  Tiefe." 

Über  Pyrosoma  a.  auch  oben  p  355  G.  Neumann (2)  und  Julin(2). 

Oka(^)  beschreibt  Gyathocormus  n.  niirabUis  n.,  den  Vertreter  einer  neuen 
Familie.  Die  mit  einem  säulenförmigen  Stiel  an  Fremdkörpern  festsitzende 
Kolonie  hat  die  Gestalt  eines  weit  oifenen  Bechers,  in  dessen  Wand  in  einer 
Anzahl  (bei  einem  Exemplar  12,  bei  dem  anderen  16)  longitudinaler  Doppel- 
reihen die  Einzeltiere  sitzen.  Die  Kiemenspalten  durchbrechen  die  Außenwand 
des  Bechers,  die  Atrien  stehen  in  Längsfurchen  zwischen  den  Doppelreihen 
der  Einzeltiere  mit  dem  Becherhohlraum  in  Kommunikation,  der  wie  bei 
Pyrosoma  die  gemeinsame  Cloake  bildet.  Der  gemeinsame  Mantel  ist  dick, 
gallertig  und  durchsichtig;  er  besitzt  keine  Kalkspicula.  Der  Kiemenkorb  hat 
4  Reihen  von  langen  schmalen  Spalten.  Die  Tentakel  sind  einfach.  Der  Darm- 
kanal ist  einfach  schleifenförmig,  der  Magen  glatt  und  ohne  Cöcum;  das  Duo- 
denum enthält  wohlentwickelte  Drüsen.  C.  m.  zeigt  am  meisten  Beziehungen 
zu  den  Distomidae,  besonders  zu  Colella,  und  ist  eine  echte  koloniebildende 
Ascidie,  während  P.  zu  den  Thaliacea  gehört. 

Über  mediterrane  Ascidien  s.  BrementC,^)^  über  kanadische  Huntsman(^), 
über  australische  oben  p  355  Herdman  &  Riddell. 

D.  Salpa. 

Über  Cyclosalpa  s.  oben  Julinf^),  über  DoUolum  oben  p  355  6.  Neumann(2), 
über  australische  Salpen  oben  p  355  Herdman  &  Riddell. 


11.  Vertebrata. 

Referenten:  für  I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie  Dr.  J.  Groß  in  Neapel 
nd  Dr.  M.  Rauther  in  Gießen;  für  11.  Organogenie  und  Anatomie  Dr.  V.  Franz  in 
jeipzig,  Dr.  A.  Hafferl  in  Wien,  Prof.  K  Helly  in  Würzburg,  Prof.  H.  Joseph  in 
Vien,  Dr.  R.  Löwy  in  Wien,  Dr.  H.  Petersen  in  Heidelberg,  Dr.  M.  Rauther  in 
Gießen  und  Prof.  J.  Tandler  in  Wien.) 

I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie. 

A.  Allgemeiner  Teil. 

(Referenten:  für  a.  J.  Groß,  für  die  übrigen  Abschnitte  M.  Rauther.) 

a.  Oogenese  and  Spermatogenese. 

Retzius(^)  untersuchte  die  Ei  hüllen.  Das  Follikelepithel  besteht  bei 
Cyclostomeu,  Amphibien  und  vielen  Teleostiern  aus  einer  einfachen  Schicht  ab- 
geplatteter Zellen.  Bei  anderen  T.  sind  die  Zellen  cylindrisch,  bei  Peroa 
fadenförmig;  zwischen  ihnen  werden  bei  P.  eine  Gallerte,  bei  Gohius,  Bellone, 
Glupea  eigentümliche  Balken  abgesondert.  Bei  Squalus  ist  das  Follikelepithel 
noch  cylindrisch,  bei  Chimaera  und  Raja  besteht  es  aus  2  Zellformen,  einer 
größeren  und  einer  kleineren.  Ähnlich  verhält  es  sich  bei  Lacerta  und  Tropi- 
donotus,  während  es  bei  Emys  einfach  kubisch  ist.  Bei  den  Vögeln  ist  es  ein- 
schichtig, hoch  cylindrisch,  bei  den  Mammaliern  vielschichtig.  Die  Zona  radiata 
ist  bei  Selachiern,  Teleostiern,  Reptilien,  Vögeln  und  Mammalien  von  Kanälchen 
durchzogen,  in  welche  Ausläufer  der  Follikelzellen  eintreten,  zur  Oberfläche  des 
Eies  verlaufen,  in  dessen  Protoplasma  eindringen  und  mit  dem  Mitom  zu- 
sammenhängen. Sie  degenerieren  indessen  sehr  früh.  Eine  Dottermembran 
fehlt  den  Ovarialeiern  aller  Verbraten.  —  Über  die  weiblichen  Keimzellen  von 
Gallus  8.  Firket. 

Aunap  findet  bei  Embryonen  von  Goregonus  maraena  in  den  Gonocyten 
körnchenförmige  Chondriosomen,  in  allen  somatischen  Zellen  nur  fadenförmige. 
Dagegen  finden  sich  körnchenförmige  auch  in  den  Blastomeren.  In  der 
Deutung  seiner  Befunde  schließt  Verf.  sich  Rubaschkin  (10  Vert.  61,  12  Vert. 
48)   an. 

J.  Nlisbaum(^)  schildert  das  Verhalten  der  Nucleolen  in  den  Oocyten 
von  2  Tiefseefischen.  Die  jüngsten  0.  von  Argyropelecus  hemigymnus 
haben  einen  rundlichen  kompakten  Nucleolus,  der  rasch  wächst  und  dann 
durch  > Zerstäubung«  in  einen  Haufen  ganz  feiner  Granula  zerfällt.  Später 
werden  die  Körnchen  dicker,  legen  sich  reihenweise  aneinander  und  bilden  einen 
Fadenknäuel,  der  allmählich  wieder  zu  einem  kompakten  Nucleolus  wird. 
Auf  allen  Stadien  ist  fast  die  gesamte  Nucleolarsubstanz  basophil.  Der  Nu- 
cleolus in  den  0.  von  Sternoptyx  diaphana  macht  ganz  ähnliche  Umwandlungen 


3gQ  n.  Referate.     11.  Vertebrata. 

durch  nur  °"eht  der  »Zerstäubung«  ein  Zerfall  in  2-6  Nucleolen  voraus. 
Wahrscheinlich  wird  ein  Teil  der  zerstäubten  Nucleolarsubstanz  den  Chromo- 
somen während  deren  Rekonstruction  »zugesellt«.  Das  Wachstum  der  Nucle- 
olen und  ihre  Zerstäubung  bedingt  wahrscheinlich  ein  schnelleres  Wachstum 
des  Kernes  und  damit  auch  des  Plasmas.  Im  allgemeinen  lassen  sich  die 
Nucleolen  in  nucleinfreie  und  nucleinhaltige  einteilen. 

Kirkham  &  Burr  behandeln  Eireifung,  Ovulation  und  Befruchtung  bei 
Mus  decumanus.  Die  Geburt  von  Jungen  findet  im  Laufe  des  ganzen  Jahres 
statt  regelmäßige  Ovulation  aber  nur  von  April  bis  Oktober.  Die  Geschlechts- 
reife erreichen  (^  und  Q,  bevor  sie  2  Monate  alt  werden.  Das  Eiplasma 
steht  mit  dem  Follikelepithel  durch  feine  Stränge  in  Verbindung,  die  die  Zona 
radiata  durchsetzen.  Die  1.  Reifungsspindel  ist  kurz  und  breit  und  tritt  in 
weniger  als  24  Stunden  nach  der  Eiablage  auf.  Der  1.  Richtungskörper  zer- 
fällt sehr  schnell.  Die  2.  Reifungsspindel  ist  lang  und  schmal.  Das  Chromatin 
ist  im  1.  Richtungskörper  feinkörnig,  im  2.  kompakt.  Das  sehr  lange  Mittel- 
stück des  Spermiums  dringt  in  das  Ei  ein. 
Über  Eier  mit  2  Dottern  s.  Glaser. 

Champy(*)  unterscheidet  im  Hoden  von  Rana  esculenta  sekundäre  Spermato- 
gonien,  die  männlichen  Keimzellen  den  Ursprung  geben,  und  primäre,  die 
besonders  im  Winter  häufig  sind  und  eine  ähnliche  Entwicklung  einschlagen, 
wie  die  Oocyten.  Dabei  schnüren  die  Kerne  durch  »amitose  inegale«  Stücke 
ab,  und  die  Nucleolen  zerfallen  in  zahlreiche  parallele  zugespitzte  Filamente, 
die  ganz  denen  in  den  Eiern  vieler  Tiere  gleichen.  Mitochondrien  sind  diese 
Filamente  sicher  nicht. 

Champy(^)  beginnt  seine  Darstellung  der  Spermatogenese  der  Amphibien 
mit  der  Ontogenie  der  Hoden  und  bestätigt  die  Angaben  von  Dustin  (08  Vert. 
76),  glaubt  jedoch  nicht,  daß  die  Anwesenheit  von  Pigment  in  primitiven 
Gonocyten  ein  Anzeichen  von  Degeneration  sei.  Auch  bestreitet  er  die  Um- 
wandlung von  Mesenchym-  oder  Peritonealzellen  in  Gonocyten.  Die  sexuelle 
Differenzierung  der  Gonade  tritt  relativ  spät  ein.  Und  auch  in  den  Hoden 
erwachsener  A.  können  sich  noch  Spermatogonien  in  Oocyten  umwandeln.  Die 
»PräSpermatogenese«  junger  A.  wird  durch  hohe  Temperatur  hervorgerufen. 
Bei  erwachsenen  findet  man  das  ganze  Jahr  hindurch  »efforts  abortifs  de 
Spermatogenese«.  Die  von  Schmitt-Marcel  (08  Vert.  226)  festgestellten  »inter- 
mediären Formen«  von  Rcuia  sind  (j^,  bei  denen  die  »oviforme«  Degeneration 
von  Spermatogonien  besonders  häufig  auftrat.  Der  Hoden  hat  bei  Salamandra 
in  der  Regel  nur  1  Lobus,  bei  Triton  3—4,  bei  Anihlystotna  bis  6.  Die  Sper- 
matogenese dauert  von  Ende  Juli  bis  Ende  September.  Mit  Janssens  (02  Vert. 
47)  unterscheidet  Verf.  primäre  und  sekundäre  Spermatogonien.  Doch  ist  für 
ihre  Unterscheidung  die  Form  des  Kernes  nicht  immer  maßgebend.  Die  Kerne 
der  primären  Spermatogonien  haben  ein  homogenes  Plasma  (das  Liningerüst 
ist  ein  Kernprodukt  mit  Chromiolen  und  einigen  Nucleolen,  deren  Zahl  bei 
gelappten  Kernen  der  der  Lappen  zu  entsprechen  pflegt).  Die  Nucleolen  teilen 
sich  oft  mehrere  Male  schnell  hintereinander,  und  die  Teilstücke  bleiben  durch 
fadenförmige  Brücken  verbunden.  Das  Cytoplasma  enthält  Chondrioconten  und 
Chondriomiten.  Auch  Meves'  (91  Vert.  51)  Attractionssphäre  besteht  aus  Mito- 
chondrien. Die  chromatoiden  Körper  .oder  »Pyi-enoide«  des  Cytoplasmas 
gleichen  in  Färbbarkeit  und  Lichtbrechungsvermögen  sehr  den  Nucleolen  und 
teilen  sich  gleich  diesen.  Alle  primären  Spermatogonien  enthalten  ein  Centriol, 
das  auf  allen  Stadien  der  Spermatogenese  erhalten  bleibt.  Die  primären 
Spermatogonien  haben  secretorische  Functionen.  Viele  von  ihnen  degenerieren 
und   zwar   besonders   häufig   zu   oocytenähnlichen  Gebilden   ( » deg^neration  ovi- 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  361 

forme«),  wobei  der  Kern  lappig  wird  und  Stücke  abstößt,  die  Nucleolen  zum 
Teil  ins  Plasma  auswandern,  die  Mltochondrien  in  kleine  Granula,  die  Pyrenoide 
in  Fäden  zerfallen,  während  die  ganze  Zelle  stark  heranwächst.  Verf.  schließt 
daraus,  daß  bei  den  Amphibien  das  Geschlecht  nicht  prädeterminiert  ist,  und 
die  Keimzellen  lange  sexuell  indifferent  bleiben.  Die  Teilungen  der  primären 
Spermatogonien  liefern  entweder  wieder  ebensolche  (»division  multiplicativ«), 
oder  aber  die  Tochterzellen  bleiben  nach  der  Teilung  in  einer  gemeinsamen  Hülle 
vereinigt  und  werden  zu  sekundären  Spermatogonien  (»division  spermatogene), 
die  schwächer  ernährt  werden  und  daher  klein  bleiben.  Sie  haben  keine 
secretorischen  Functionen  mehr  und  daher  einfache  runde  Kerne  und  ver- 
mehren sich  stark.  Die  Reifungsteilungen  beschreibt  Verf.  größtenteils  im  Ein- 
klang mit  den  älteren  Autoreu,  lehnt  aber  so  gut  wie  alle  theoretischen 
Schlußfolgerungen  ab,  und  hält  für  wichtig  nur  folgende  Tatsachen:  die  Um- 
arbeitung (»remaniement«)  der  Chromosomen  nach  der  letzten  Spermatogonien- 
teilung,  die  lange  Dauer  der  Prophase  in  den  Spermatocyten  1.,  ihre  Kürze 
in  jenen  2,  Ordnung,  die  Ähnlichkeit  der  beiden  Reifungsteilungen.  Die 
Synapsis  ist  ein  Kunstprodukt.  Die  Individualität  der  Chromosomen  ist  unbe- 
weisbar. Die  Art  der  Reduction  ist  nicht  feststellbar.  Die  Quantität  des 
Chromatins  ist  von  untergeordneter  Bedeutung;  sehr  wichtig  sind  dagegen 
die  Beziehungen  von  Kern  und  Protoplasma.  Daß  die  Chromosomen  Ver- 
erbungsträger seien,  ist  ganz  unbewiesen.  Daß  die  Mltochondrien  diese 
Rolle  spielen,  ist  sehr  unwahrscheinlich.  Gebilde,  die  als  Heterochromo- 
somen  angesprochen  werden  könnten,  finden  sich  auch  bei  den  Amphibien, 
sie  haben  aber  mit  der  Geschlechtsbestimmung  nichts  zu  tun.  Bei  der 
Ausbildung  des  Spermiums  teilt  sich  das  Centriol;  sein  vorderes  Stück  wird 
zum  Acrosom,  das  hintere  bildet  den  Schwanzfaden.  Wahrscheinlich  vom 
Acrosom  aus  entsteht  ein  die  Kernachse  durchziehender  spiralig  gedrehter 
Stab:  das   »Spirostyl«,    das  bei  den   fertigen  Spermien   meist  rudimentär  wird. 

Wodsedalek(^)  beschreibt  die  Spermatogenese  von  Sus  scrofa.  Die 
Hoden  sind  sehr  reich  an  interstitiellen  Zellen.  Die  Spermatogonien  ent- 
halten 2  große  Nucleolen  und  mehrere  kleinere.  In  der  Prophase  bilden 
die  großen  2  ovale  Chromosomen,  zu  denen  noch  16  stabfömige  kommen. 
Centriole  sind  nicht  immer  deutlich  nachzuweisen.  Im  Ruhe-  und  Wachstums- 
stadium der  Spermiocyten  1.  Ordnung  bleiben  die  ovalen  Chrom,  als  große 
Nucleoli  erhalten,  während  die  anderen  zerfallen.  Den  Conjugationsmodus 
der  Chrom,  konnte  Verf.  nicht  feststellen.  In  der  1.  reductionellen  Reife- 
teilung bleiben  die  ovalen  Chrom,  ungeteilt,  sind  also  accessorische  Chrom. 
Die  eine  Hälfte  der  Spermiocyten  2.  Ordnung  hat  demgemäß  8,  die  andere 
10  Chrom.  In  den  Spermiocyten  2.  Ordnung  conjugieren  die  Chrom,  noch 
einmal  zu  4  bzw.  5.  In  der  2.  äquationellen  Reifeteilung  werden  alle  Chrom, 
geteilt.  Die  Spermatiden  haben  also  ebenfalls  teils  4,  teils  5  Chrom.  In  den 
chromatinreicheren  erscheinen  nach  Zerfall  der  Chrom,  wieder  2  große  Nucleoli. 
Die  Spermien  sind  von  2  verschiedenen  Größen,  entsprechend  dem  Besitz  bzw. 
Mangel  an  accessorischen  Chrom.  Die  somatischen  Zellen  der  (^  enthalten 
18,  die  der  Q  und  die  Oogonien  20  Chrom.,  von  denen  4  durch  Größe  auf- 
fallen. —  Hierher  auch  Wodsedalek(2j. 

Montgomery  beginnt  die  Darstellung  der  Spermatogenese  von  Homo  mit 
den  Spermiocyten  1.  Ordnung.  Diese  enthalten  10  bivalente  durch  Conjugation 
entstandene  Autosomen  und  2  Idiochromosomen  »D«  und  »d«,  die  während 
des  Wachstumsstadiums  Chromatinnucleoli  bilden.  Durch  die  Reifeteilungen 
werden  die  Idiochromosomen  sehr  verschieden  verteilt,  so  daß  4  Sorten  von 
Spermatiden   entstehen:    mit  D,    d,   D  +  d  und   ohne  Idiochromosom.      Da  die 


362  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

reifen  Eier  wahrscheinlich  D  +  d  enthalten,  so  ergeben  sich  Zygoten  mit  folgen-, 
den  Kombinationen  von  Idiochromosomen :  D,  d;  D,  D,  d,  d;  D,  D,  d;  D,  d,  d. 
Von  diesen  4  Klassen  ergibt  die  1.  q^,  die  anderen  liefern  Q.  In  den  Oo- 
cyten  conjugieren  wahrscheinlich  die  gleichnamigen  Idiochromosomen  und  er- 
liegen dann  einer  Reductionsteilung,  so  daß  das  reife  Ei  die  Kombination  D,  d 
enthält.  Enthält  eine  Oocyte  ein  Idiochromosom  ohne  Paarling,  so  bleibt  es 
ungeteilt  im  Ei.  So  erhält  das  reife  Ei  unter  allen  Umständen  die  Kombi- 
nation D,  d.  Eine  Schwierigkeit  seiner  Arbeitshypothese  sieht  Verf.  selbst  in 
der  Überzahl  männlicher  Geburten,  während  die  Hypothese  einen  Überschuß 
an  Q  erwarten  läßt.  Wahrscheinlich  sind  bei  H.  die  (J^  hetero-,  die  Q 
homozygot.  Das  verschiedene  Verhalten  der  Idiochromosomen  in  den  Spermio- 
cyten  ist  eine  »real  intra-individual  germinal  Variation«.  Die  Substanz  der 
Schwanzmanschette  wird  gebildet  von  einem  Tropfen  Kernsaft,  den  der  Sper- 
matidenkern unter  gleichzeitiger  Schrumpfung  abgibt.  Sphäre  und  Perforatorium 
fehlen  den  Spermien  von  H.  Das  distale  Centriol  bleibt  dauernd  an  der  Kern- 
membran und  geht  zugrunde.  Die  Geißel  verbindet  beide  Centriole  miteinander. 
Die  Spermienköpfe  variieren  stark  in  der  Größe. 

Wieman  findet  in  verschiedenen  somatischen  Zellen  eines  menschlichen 
Embryos  (9  mm)  33,  34  und  38  Chromosomen.  Die  Normalzahl  ist  wahr- 
scheinlich 34,  weicht  also  scheinbar  stark  von  der  von  anderen  Autoren  für 
die  Spermatogonien  angenommenen  Zahl  ab. 

Über  die  Heterochromosomen  der  Mammalia  s.  H.  E.  Jordan  (^j. 
Die  von  Oliver  eingehend  geschilderte  Histogenese  der  Spermien  von 
Callorhinus  alascanus  zeigt  folgende  Besonderheiten.  Die  Schwanzmanschette 
wird  von  cytoplasmatischen  Fibrillen  gebildet  und  bleibt  auch  beim  erwachsenen 
Spermium  erhalten.  Von  den  Centriolen  teilt  sich  das  proximale  in  2  Stücke, 
die  an  der  Kernmembran  haften  und  durch  2  Filamente  mit  den  distalen  ver- 
bunden sind.  Das  vordere  der  beiden  distalen  teilt  sich  in  2  Noduli  posteri- 
ores, das  hintere  wird  zum  Annulus. 

Terni  ('-^)  gelang  es  durch  Behandlung  mit  7  %  NaCl  im  Kopf  der  Spermien 
von   Geotriton  fuscus    Chondrioconten    sichtbar    zu   machen,    in   Form    von 
langen,    eng   aneinander  liegenden   Fäden,    die   eine  Hülle  um   den   chromatin- 
haltigen  Innenteil  des  Spermiums  bilden.  —  Hierher  auch  Terni (^). 
Über  die  Histochemie  der  Spermien  s.  Steudel. 

Champy(^)  findet  ein  Spirostyl  auch  in  den  Spermien  von  Gallus  und  Co- 
lu7tiba,  während  bei  den  Mammalia  [Felis,  Mus,  Equus,  Bos,  Homo)  der  Axial- 
apparat schwach  entwickelt  und  hinfällig  ist.  Voll  ausgebildet  scheint  er  da- 
gegen bei  den  Reptilien  zu  sein. 

Ballowitz(2)  beschreibt  die  Spermien  von  Uria  lonima.  Der  schmal 
cylindrische,  ein  wenig  gebogene  Kopf  trägt  ein  quer  abgesetztes  sichelförmiges 
Spitzenstück.  Um  den  Achsenfaden  des  Verbindungsstückes  ist  ein  Spiralfaden 
mit  8-10  Windungen  gelegt. 

Retzius(*)  ergänzt  seine  Angaben  über  die  Spermien  der  Primaten  (09 
Vert,  57,  10  Vert.  50,  11  Vert.  53)  durch  Untersuchung  von  Maeacus  sinicus, 
Mainion  maimon  und  Papio  sphinx  und  faßt  seine  sämtlichen  diesbezüglichen 
Arbeiten  zusammen.  Satyrus  steht  den  niederen  Affen  näher,  als  Anthropithecus 
und  Homo,  die  untereinander  besonders  eng  verwandt  erscheinen.  Die 
Spermien  von  Hylohates  ähneln  mehr  denen  von  A.  und  Ho.,  als  denen 
von   S. 

Über  die  Spermien  von   Gorilla  s.  Retzius('). 

Nach  Stigler  beträgt  die  höchste  Temperatur,  bei  der  Spermien  von  Homo 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  363 

außerhalb  des  Körpers  am  Leben  bleiben,  48";  bei  längerer  Einwirkung  rufen 
schon  niedrigere  Temperaturen  Wärmestarre  hervor,  der  eine  durch  Ab- 
kühlung aufhebbare  Wärmelähmung  vorhergeht.  Das  Verhalten  der  Spermien 
gegen  hohe  Temperaturen  ist  ähnlich  dem  der  Flimmer-  und  Muskelzellen. 

Über  Lebensdauer  und  Bewegungsfähigkeit  von  Spermien  außerhalb  des 
Körpers  s.  ferner  Champy(2),  über  ihr  Verhalten  in  der  Epididymis  Tournade(i), 
in  den  Ausführwegen  Tournade  &  Delacarte,  im  Bindegewebe  Tournade  & 
Merland. 

Ceni  beobachtete,  daß  bei  Canis  famüiaris  nach  Gehirnerschütterungen 
Functionsstörungen  im  Hoden  eintreten.  Die  Spermiocyten  bleiben  auf 
dem  Stadium  der  Pro-  oder  der  Metaphase  stehen,  und  ihre  Chromosomen 
machen  eigentümliche  Veränderungen  durch  und  gehen  schließlich  zugrunde, 
nachdem  das  Plasma  schon  früher  zerfallen  ist. 

Loeb  &  Bancroft(2)  machen  einige  Angaben  über  die  Gonade  einer  partheno- 
genetischen  Rana  sphenocephala;  sie  enthält  viel  degenerierende  Eier,  wenige 
Oocyten  im  Wachstumsstadium;  die  meisten  Oocytennester  enthielten  keine 
großen  Oocyten.  Der  Vorderteil  der  linken  Gonade  zeigt  Merkmale,  die  nach 
Kuschakewitsch  die  Umwandlung  der  intermediären  oder  hermaphroditen  in  die 
männliche  Form  kennzeichnen.   —  Hierher  Loeb  &  Bancroft(^).       [Rauther.] 

b.    Früheste  Stadien  im  allgemeinen.    Entwicklnngsmechanisches. 

Hierher  Veit. 

G.  Hertwig  versetzt  Eier  von  Bufo  vulgaris  mit  41/4  Stunden  zwischen  2  Meso- 
thoriumpräparaten von  der  Stärke  55  mg  und  10  mg  reinem  Radiumbromid  in 
2  mm  Abstand  bestrahltem,  dann  verdünntem  Samen  von  Bana  fusca\  bei  20% 
davon  verläuft  schon  die  Gastrulation  pathologisch;  die  übrigen  geben  Larven, 
die  sich  von  gleichalterigen,  aus  normal  befruchteten  Eiern  gezogenen  Kontroll- 
tieren hauptsächlich  durch  aufgetriebenen  Leib,  Kürze  des  Schwanzes  und  auf- 
fallende Kleinheit  fast  aller  Organe  unterscheiden;  bei  2-3  Wochen  alten 
Larven  fehlen  pathologische  Kernbilder,  die  bei  früher  absterbenden  vorkommen. 
Die  Radiumlarven  lebten  bis  zu  37  Tagen.  Eier  von  Rana  esculenta,  mit 
ähnlich  wie  zuvor  behandeltem  Samen  von  R.  fusca  versetzt,  entwickelten 
sich  ebenfalls  weiter,  als  mit  normalem  Samen  von  R.  f.  vermischte,  doch 
langsamer  als  normal  befruchtete;  die  Embryonen,  die  nicht  älter  als  16  Tage 
wurden,  zeigten  wieder,  verglichen  mit  normalen,  aufgetriebenen  Leib,  ver- 
kürzten Schwanz,  verkümmerte  Kiemenfäden,  Augen-  und  Ohrbläschenanlagen. 
Eier  von  B.  v.^  die  kurze  Zeit  bestrahlt  und  dann  mit  Samen  von  R.  f.  ver- 
mischt wurden,  furchten  sich  meist  barock;  auch  die  wenigen  normal  vier- 
geteilten Eier  erreichten  nur  das  Blastulastadium.  —  Die  Ursache  des  frühen 
Absterbens  der  mit  normalem  Froschsperma  besamten  Kröteneier  sieht  Verf. 
in  der  Unvereinbarkeit  ihrer  Kernsubstanzen,  die  sich  in  einer  Erkrankung  der 
Kerne  des  Kreuzungsproduktes  kundgibt.  Da  aber  durch  Radiumwirkung  die 
Vermehrungsfähigkeit  des  Chromatins  des  Froschspermas  vernichtet  wird  (wie 
nach  Analogie  bei  Seeigeln  gemachter  Befunde  zu  schließen),  so  ist  die  Ent- 
wicklung von  mit  bestrahltem  Samen  behandelten  Kröteneiern  parthenogene- 
tisch;  das  Spermium  wirkt  nur  entwicklungserregend,  überträgt  aber  kein 
beständiges  Zellorgan  in  das  Ei.  Wäre  etwa  die  Übertragung  des  Centrosoras 
ausschlaggebend,  so  wäre  zu  erwarten,  daß  die  Behandlung  mit  artgleichen 
bestrahlten  Spermien,  deren  Centrosom  auf  das  Eiplasma  »abgestimmt«  ist, 
bessere  Resultate  gebe,  als  die  Verwendung  von  artfremden;  das  Gegenteil 
aber  ist  der  Fall.    Für  die  haploide  Natur  der  Kerne  der  Radiumlarven  spricht 


364 


II.  Referate.     11.  Vertebrata. 


deren  geringe  Größe,  der  wiederum  geringe  Zellgröße  entsprielit;  im  Flossen- 
saumepithel  und  der  Extremitätenanlage  verhalten  sich  bei  Radium-  und  nor- 
malen Larven  die  Oberflächen,  in  der  Leber  und  im  Rückenmark  die 
Volumina  der  Kerne  wie  1:2.  Die  begrenzte  Lebensfähigkeit  der  Radium- 
larven dürfte  sich  teilweise  aus  der  unvollkommenen  Eliminierung  des  bestrahlten 
Spermachromatins  erklären.  Andererseits  lassen  die  Zellen  der  Radiumlarven, 
obwohl  während  der  Furchung  durch  Verdoppelung  der  normalen  Zellenzahl 
die  Kernplasmarelation  normal  erhalten  wird,  später  eine  Verminderung  der 
Vermehrungsenergie  erkennen,  welche  die  eigentliche  Ursache  des  Zwergen- 
wuchses dieser  Larven  ist.  Die  ihre  weitere  Aufzucht  vereitelnden  patholo- 
gischen Störungen  bei  letzteren  ergeben  sich  dann  aus  dem  Mißverhältnis  ihrer 
o-eringen  Kern-  und  Zellgröße  zur  Menge  des  Dottermaterials.  Bei  den  durch 
Radiumbestrahlung  »entkernten«  Eiern  findet  nach  Besamung  mit  nicht  art- 
o-leichem  Sperma  nie  eine  Entwicklung  über  das  Blastulastadium  hinaus  statt. 
—  Bei  der  Besamung  der  Eier  mit  artgleichem  wie  bei  der  mit  radium- 
bestrahltem Sperma  ergeben  sich  gleicherweise  »disharmonische  Idioplasmaver- 
bindungen«,  die  ihre  normale  Entwicklung  verhindern.  Die  Verlängerung  oder 
Verkürzung  der  Lebensdauer  von  Bastardembryonen  durch  voraufgehende 
Radiumbestrahlung  der  Eier  oder  des  Samens,  erlaubt  auf  hemicaryotische 
oder  parthenogenetische  bzw.  auf   amphicaryotische   Entwicklung   zu   schließen. 

P.  Hertwig  weist  microskopisch  nach,  daß  das  Chromatin  ins  Ei  eingedrungener 
zuvor  starker  Radiumstrahlung  ausgesetzter  Spermien  bei  Rana  fusca  völlig  in- 
aktiv bleibt;  es  wird  entweder  (passiv)  auf  die  2  ersten  Blastomeren  verteilt 
oder  bleibt  in  einer  derselben  liegen;  es  geht  nie  in  die  Blastomerenkerne  ein, 
wird  vielmehr  wahrscheinlich  später  resorbiert;  die  Entwicklung  derartig  zur 
Entwicklung  angeregter  Eier  ist  also  parthenogenetisch. 

0.  Hertwig (^)  untersucht  die  Einwirkung  von  mit  Radium  bestrahltem  Samen 
auf  die  Entwicklung  von  Tritow-Eiern.  Mit  nur  5  Minuten  bestrahltem  Sperma 
befruchtete  Eier  zeigen  schon  von  der  Zweiteilung  ab  eine  Verzögerung  gegen- 
über Kontrolleiern;  ferner  läßt  sich  Schädigung  des  Zellmaterials  (kugelige  Ab- 
rundung  von  Embryonalzellen)  und  Verkümmerung  der  Organanlagen  nach- 
weisen; früh  tritt  Bauchwassersucht  ein;  nach  9  Tagen  wird  etwa  der  Ent- 
wicklungsgrad ötägiger  Kontrollarven  erreicht;  doch  ist  der  Dottersack  größer, 
als  bei  diesen,  und  daher  bleibt  ventrale  Zusammenkrümmung  von  Kopf-  und 
Schwanzende  aus.  Mit  15  Minuten  bestrahltem  Sperma  befruchtete  Eier 
furchten  sich  zunächst  normal,  doch  nehmen  nach  2  Tagen  die  zahlreichen 
Furchungszellen ,  vielfach  unter  Verlust  des  wechselseitigen  Zusammenhanges, 
Kugelform  an;  viele  von  ihnen  zerfallen,  wobei  ihre  Reste  sich  im  perivitellinen 
Raum  anhäufen.  Einige  Eier  zeigen  den  Beginn  der  Gastrulation  (der  Ver- 
such wird  am  3.  Tage  abgebrochen).  —  Nach  Behandlung  mit  2-3  Stunden 
zwischen  2  Mesothoriumkapseln  bestrahltem  Sperma  entwickeln  sich  die  Eier 
bis  zum  5.  Tage  normal,  nur  etwas  verzögert.  Sie  werden  dann  zu  Larven, 
die  sich  von  normalen  durch  geringere  Größe  (etwa  -j^),  dunklere  Pigmentierung, 
mehr  oder  minder  ausgesprochene  Bauchwassersucht,  schwächliche  Bewegungen, 
unvollkommene  Streckung  des  Schwanzes,  kümmerliche  Kiemenfäden  u.  a.  unter- 
scheiden. Mit  gleich  behandeltem  Sperma  von  Salamandra  maculosa  befruchtete 
Triton-Eier  ergeben  z.  T.  Larven  mit  geringeren  pathologischen  Veränderungen 
als  im  vorigen  Versuch  (2/3  der  normalen  Größe,  kurzer  Schwanz,  verkümmerte 
Kiemen  und  Vorderbeine);  Besamung  mit  normalem  Sperma  von  S.  führt  nie 
über  die  Blastula  hinaus  (Poll).  —  Ein  neuer  Beweis  für  die  partheno- 
genetische Entwicklung  der  durch  stark  bestrahltes  Sperma  zur  Entwicklung 
angeregten   Eier    ist    die   Zahl    der    Chromosomen    bei    den    Caryokinesen    im 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  355 

Flossenepithel  der  Larven:  12  statt  24,  Weiter  läßt  die  Kleinheit  der  Kerne 
und  Zellen,  die  in  der  Medulla  oblongata,  der  Leber,  an  Blutkörperchen  und 
embryonalen  Muskelfasern  verglichen  wurde,  auf  die  haploide  Natur  jener  bei 
den  Kadiumlarven  schließen;  das  Gallertgewebe  des  Flossensaumes  enthält  bei 
diesen  etwa  doppelt  so  viele  und  etwa  halb  so  große  Sternzellen,  als  bei  nor- 
malen. Im  ganzen  sind  Radiumlarven  um  V4-V3  kürzer  als  gleichalterige  nor- 
male; dasselbe  läßt  sich  an  einzelnen  Organen  feststellen.  Krankhaft  er- 
scheinen jene  hinsichtlich  ihrer  geringen  Beweglichkeit,  Neigung  zur  Wasser- 
sucht, Schwäche  der  Kiemen  und  des  Herzens,  bisweilen  Hypertrophie  des 
Gallertgewebes,  Mißbildungen  des  Rückenmarkes;  auch  Tumoren  an  letzterem, 
an  Hirn  und  Retina,  die  von  der  den  Ventrikel  bzw.  Zentralkanal  auskleiden- 
den Epithelschicht  ausgehen,  kommen  vor.  —  Die  neuen  Ermittelungen  be- 
stätigen die  Ansicht,  daß  durch  die  Radiumstrahlung  das  Kernchromatin  ge- 
schädigt bzw.  inaktiviert  werde,  und  lassen  die  Hypothese  von  der  durch  jene 
bewirkten  Lecithinzersetzung  überflüssig  erscheinen.  Wieder  zeigte  sich,  daß 
sich  durch  starke  Radiumwirkung  das  Spermachromatin  völlig  ausschalten,  so- 
mit eine  disharmonische  Idioplasmaverbindung  vermeiden  und  die  Entwicklungs- 
möglichkeit der  Eier  gegenüber  mit  schwach  bestrahltem  Sperma  befruchteten 
verbessern  läßt.  Das  eindringende  stark  geschädigte  Spermium  wirkt  vermut- 
lich analog  wie  der  Anstich  mit  der  Platinnadel  in  Bataillons  Versuchen; 
während  aber  bei  diesen  die  Larven  bis  zur  Metamorphose  zu  bringen  sind, 
gelingt  das  bei  den  mehr  oder  minder  pathologischen  fiadiumlarven  nicht,  so 
daß  noch  auf  eine  Schädigung  durch  das  als  Fremdkörper  im  Ei  bleibende 
inaktive  Spermachromatin  geschlossen  werden  könnte.  Verf.  vermutet,  daß 
auch  die  »falschen  Bastarde«  der  Botaniker  aus  durch  artfremden  Pollen  zur 
parthenogenetischen  Entwicklung  angeregten  Eianlagen  entstehen. 

0.  Her{wig(2)  befruchtete  Eier  von  Bana  fusca  mit  Sperma,  das  1/2  ^^w. 
2  Stunden  mit  sehr  schwacher  Chloralhydratlösung  behandelt  war;  die  sich 
entwickelnden  Eier  (100  bzw.  bO  %)  zeigten  von  der  Gastrulation  ab  auch 
äußerlich  Abnormitäten :  Vergrößerung  des  Dotterpfropfes ,  verspäteten  Schluß 
der  Neuralrinne  bzw.  Spinae  bifidae,  überhaupt  Verzögerung  der  Organbildung 
und  des  Ausschlüpfens ;  frühzeitig  sterben  viele  Larven  ab ;  die  wenig  abnormen 
wurden  bis  zum  12.  Tage  beobachtet:  alle  sind  nur  ^2  ^is  Vs  so  groß  wie 
gleichalterige  normale  Kontrolltiere  und  liegen  meist  bewegungslos  am  Boden; 
sie  haben  also  manches  mit  den  aus  mit  radiumbestrahltem  Sperma  befruchteten 
Eiern  gezogenen  Larven  (s.  0.  p  363)  gemein,  doch  tritt  Bauchwassersucht  bei 
ihnen  nur  ausnahmsweise  auf.  3  Versuchsreihen  mit  Eiern,  die  durch  mit 
Strychninum  nitricum  behandeltes  Sperma  befruchtet  waren,  fielen  sehr  ver- 
schieden aus,  indem  bei  Anwendung  einer  sehr  verdünnten  Lösung  nur  ein 
sehr  geringer  Prozentsatz  von  anomalen  Larven  auftrat,  bei  Anwendung 
stärkerer  (0,25 X,  mit  0,15^  NaCl,  35  bzw.  135  Min.)  Riesendotterpfröpfe 
und  frühzeitige  Spinae  bifidae  entstanden  und  meist  schon  am  4.  Tage  der  Zer- 
fall der  Keime  einsetzte.  —  Die  Versuche  lehren,  daß  sich  auch  auf  chemi- 
schem Wege  das  Idioplasma  der  Spermien  »in  pathologischer  Richtung  ver- 
ändern« läßt;  die  Ähnlichkeit  der  durch  solche  Spermien  erzeugten  Bildungs- 
anomalien mit  den  durch  radiumbestrahltes  Sperma  hervorgerufenen  darf 
nicht  befremden,  da  jene  Reactionen  »nicht  durch  die  Natur  der  angewandten 
Mittel,  sondern  durch  die  Eigenart  der  organisierten  Substanz,  also  hier  der 
Samenfäden  und  der  Eizellen,  bestimmt  werden«.  Verf.  vergleicht  weiter  die 
vorliegenden  mit  den  Radiumversuchen,  vornehmlich  in  technischer  Hinsicht, 
erörtert  die  individuelle  Verschiedenheit  der  Widerstandsfähigkeit  solitärer 
Zellen  (Microorganismen)   gegen  chemische  Schädigungen   und  geht  endlich  auf 


366 


n.  Referate.     11.  Vertebrata. 


die  Möglichkeit  einer  Schädigung  des  menschlichen  Samens  durch  Alkoholgenuß 
oder  Bleivergiftung   und   die  möglichen  Folgen  für  die  Nachkommenschaft  ein. 

Nach  Oppermann(')  bewirkt  auch  bei  Salmo  fario  Befruchtung  der  Eier  ,  n 
durch  mit  Radium  bestrahlten  Samen  Schädigungen  der  Entwicklung,  die  \it\ 
zunächst  mit  der  Intensität  oder  Dauer  der  Bestrahlung  zunehmen,  während  |  je: 
oberhalb  einer  bestimmten  Bestrahlungsstärke  der  Verlauf  wieder  günstiger  ist.  '  m 
Bezieht  man  das  Produkt  von  Wirkungsdauer  und  Stärke  des  jeweils  ange- 
wendeten Präparates  auf  die  von  1  mg  in  1  Minute  ausgestrahlte  Energiemenge 
(e),  so  zeigt  sich,  daß  starke  Schädigungen  durch  159-3600,  der  ungünstigste 
Verlauf  (Absterben  am  Beginn  der  Gastrulation)  durch  900-1650  e  bewirkt  :.  ii 
werden,  erst  bei  viel  höheren  Energiemengen  aber  ganz  normal  aussehende  i  n 
Embryonen  entstehen;  so  läßt  sich  eine  rasch  auf-,  langsam  absteigende  KuiTe  i  i 
gewinnen,  bei  deren  Beurteilung  allerdings  zu  berücksichtigen  ist,  daß  starke  !'  i~ 
Präparate  den  Samen  gleichmäßiger  schädigen  als  schwache;  ferner,  daß  die 
schädliche  Wirkung  längeren  Stehens  sich  der  der  Radiumwirkung  gegebenen- 
falls addiert,  so  daß  die  19  stündige  Bestrahlung  mit  einem  in  dieser  Zeit  6042  e 
liefernden  Radiumpräparat  wirksamer  ist,  als  die  2  stündige,  6600  e  entsprechende 
mit  einem  Mesothoriumpräparat.  In  beiden  Fällen  oder  bei  noch  stärkerer  Be- 
strahlung entwickeln  sich  bis  zum  31.  bzw.  52.  Tage  ztichtbare  Embryonen, 
die  sich  jedoch  von  gleichalterigen  Kontroll tieren  durch  geringere  Körper-  und 
Kerngröße  unterscheiden,  also  als  parthenogenetisch  entwickelt  zu  betrachten 
sind;  diese  Befunde  sind  so  zu  deuten,  daß  bei  geringerer  Schädigung  des 
Spermakernes  die  Verschmelzung  mit  dem  Eikern  und  die  ersten  Teilungsvor- 
gänge mehr  oder  minder  anormal  verlaufen  und  weitere  pathologische  Verände- 
rungen nach  sich  ziehen,  während  bei  starker  Schädigung  der  Spermakern  seine 
Vermehrungsfähigkeit  verliert  und  im  extremen  Fall  ganz  aus  der  Entwicklung 
ausgeschaltet  wird,  die  sich  dann  ungestört  nur  unter  Beteiligung  des  mütter- 
lichen Chromatins  vollzieht.  Unter  den  pathologischen  Embryonen  sind  Spinae 
bifidae  häufig :  die  Spaltung  beginnt  bald  schon  in  der  Region  des  Gehörbläschens, 
bald  in  der  Körpermitte  oder  am  Ende;  selten  sind  die  Körperhälften  spiegel- 
bildlich gleich;  Rückenmark,  Darm  und  intermediäre  Zellmasse  waren  stets  ge- 
teilt, Chorda  und  Kupffersche  Blase  waren  meist  nur  einseitig  entwickelt;  von 
vorn  nach  hinten  unterliegt  zuerst  das  Darmblatt,  dann  Chorda  und  Rücken- 
mark der  Spaltung.  In  2  Fällen  fehlte  eine  Körperhälfte  völlig  (neben  Darm, 
Chorda  und  Rückenmark  nur  1  Gehörbläschen,  1  Muskelplatte,  1  Wolffscher 
Gang].  Leichtere  Schädigungen  des  Zentralnervensystems  bestehen  meist  in 
Lageveränderungen,  schwerere  in  Gewebszerfall;  diesem  unterliegen  später  auch 
die  Muskelplatten,  während  Darm,  Chorda  und  Wolffsche  Gänge  meist  gut  er- 
halten bleiben.  Augen  werden  bei  schwereren  Schädigungen  des  Gehirns  nicht 
angelegt,  wohl  aber  bei  bloßen  Verlagerungen;  eine  Linse  bildet  sich  nur,  so- 
fern die  Augenbläschenwand  die  Epidermis  berührt.  Ein  Gehörbläschen  wird 
immer  angelegt,  doch  unterbleibt  schon  bei  geringeren  Schädigungen  die  Aus- 
bildung der  Bogengänge.  —  Über  Einwirkung  der  Radiumemanation  auf  die 
Brunstcharaktere  von   Triton  s.   Halban. 

0ppermann(2)  liefert  den  microskopischen  Nachweis,  daß  das  intensiv  be- 
strahlte Spermium  nach  dem  Eindringen  ins  Ei  zu  einem  bläschenförmigen  Vor- 
kern heranwächst,  mit  dem  weiblichen  Vorkern  copuliert,  aber  keinen  Ver- 
schmelzungskern bildet  und  daß  sein  homogenes  Chromatin  stets  bei  der  1.  Mitose 
eliminiert  wird;  um  strenge  Parthenogenese  handelt  es  sich  bei  Salmo  also  nicht. 
Weiterhin  bleibt  das  Spermachromatin  entweder  völlig  isoliert  von  den  Zell- 
kernen wie  ein  toter  Körper  liegen  und  verschwindet  endlich,  oder  aber  es 
verschmilzt  auf  dem  4  Zellenstadium  mit  einem  der  Zellkerne,  greift  damit  also 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  367 

wieder  in  einen  Teil  der  Zellvermehrnngsvorgänge  schädigend  ein;  aus  diesen 
verschiedenen  Möglichkeiten  erklärt  sich  das  Auftreten  von  pathologischen  neben 
nahezu  normalen  Embryonen  im  gleichen  Versuch.  In  einem  Versuch  mit 
schwach  bestrahltem  Sperma  (Absterben  der  Eier  auf  dem  Gastrulastadium) 
zeigten  sich  bei  den  Mitosen  des  4 Zellenstadiums  Unregelmäßigkeiten;  das 
Spermachromatin  nimmt  hier  an  den  Kernteilungen  teil  und  verteilt  sich  auf 
alle  Blastomeren. 

F.  Levy(3)  sticht  nach  Bataillons  Verfahren  Eier  verschiedener 
Räna,  Bufo  und  Triton  mit  feinen  Platindrähten  an.  Bei  T.  ist  dies  wegen 
der  festen  Gallerte  nicht  ohne  Schädigung  möglich;  bei  B.  wurden  einige  Ba- 
rock-, wenig  normale  Furchungen  erzielt;  bei  R.  wurden  unter  800  Furchungen 
viele  barock  verlaufende  beobachtet.  Nur  24  Eier  von  R.  gelangten  über  die 
Gastrnlation  hinaus,  11  wurden  frei  schwimmende  Kaulquappen;  Mißbildungen 
(Spina  bifida,  Scoliose)  traten  mehrfach  auf;  1  Tier  starb  mit  schon  gut  ent- 
wickelten Hinter-  und  stummeiförmigen  Vorderbeinen ;  1  R.  escuknta  lebte  3  Tage, 
1  R.  temporaria  1  Monat  als  Frosch  auf  dem  Lande.  Die  erzielten  Kaulquappen - 
sind  bedeutend  kleiner  als  aus  normal  befruchteten  Eiern  gezogene  gleichalterige. 
Ein  Vergleich  der  Kerngrößen  läßt  schließen,  daß  die  durch  Anstich  zur  Ent- 
wicklung angeregten  Eier  sich  mit  der  halben  Chromosomenzahl  (haploid)  ent- 
wickeln; Mitosen  im  Larvenepithel  schienen  dasselbe  zu  lehren;  infolge  der 
Kernplasmarelation  zeigen  die  Versuchstiere  auch  entsprechend  geringe  Zell- 
größe. —  Der  Befruchtungsvorgang  ist  außer  für  die  Entwicklungserregung  und 
die  Vereinigung  der  elterlichen  Erbmassen  für  die  Erhaltung  der  Fortpflan- 
zungsfähigkeit von  Bedeutung.  Parthenogenetisch  erzeugte  Tiere,  die  sich 
mit  halber  Chromosomenzahl  entwickeln,  müssen,  um  befruchtungstüchtige  Ge- 
schlechtszellen zu  erzeugen,  unter  Änderung  des  Reifungsmodus  die  Reduction 
ausfallen  lassen;  wenn  es  gelingt,  künstlich-parthenogenetische  Frösche  bis  zu 
dem  Alter,  in  dem  sie  geschlechtsreif  werden  müßten,  aufzuziehen,  wird  sich  zeigen, 
ob  sie  ihren  Reifungsmodus  »umlernen«  können,  oder  ob  es  sich  hier  um  »degene- 
rative Entwicklungserregung«  handelt.  —  Hierher  auch  F.  Levy(^)  und  Bataillon (^). 

Bataillon(^)  befreit  Eier  von  Rana  in  KCN-Lösung  (8,8  %o)  "^on  den 
Hüllen  und  bringt  sie  in  NaCl-Lösung  (7%o);  Anstich  dieser  »oeufs  au 
cyanure«  gibt  keine  normalen  Furchungen;  geschieht  derselbe  aber  bei  An- 
wesenheit von  Säugetierblut,  so  furchen  sich  ^/^  der  Eier  normal.  Die  Ver- 
wendung defibrinierten  Pferdeblutes  zeigt,  daß  nur  die  Gegenwart  der  Leuco- 
cyten  normale  Furchungen  ermöglicht  (bis  75^^);  bei  der  »traumatischen  Par- 
thenogenese« ist  daher  außer  dem  mechanischen  Reiz  des  Anstiches  wahrscheinlich 
die  Inoculation    eines  Kernes  oder  Kernfragmentes  in  das  Ei  unerläßlich. 

Nach  Herlant  beginnt  die  I.Phase  der  Aktivierung«  bei  unbefruchteten 
Eiern  von  Rana  fusca  weniger  als  10  Min.  nach  dem  Anstich  mit  dem  Voll- 
zug der  2.  Reifeteilung;  20  Min.  nach  dem  Anstich  erlangt  das  Pigment  seine 
charakteristische  Verteilung.  Der  2.  Richtungskörper  tritt  nie  ins  Ei  zurück, 
dessen  Kern  also  haploid  ist;  die  Reifung  vollzieht  sich  bei  den  angestochenen 
genau  so  wie  bei  den  normal  befruchteten  Eiern.  Danach  aber  weisen  bei 
jenen  konzentrische  Zonen  um  den  weiblichen  Vorkern  auf  eine  ungewöhnliche 
intensive  Protoplasmatätigkeit  in  dessen  Umgebung;  weiterhin  tritt  unmittelbar 
am  weiblichen  Pronucleus  ein  sehr  wirksames  Centrosoma  auf,  das  normaler- 
weise fehlt  oder  latent  bleibt;  alle  übrigen  Vorgänge  dieser  Phase  (Kontraction 
des  Eies,  Flüssigkeitsaustritt  usw.)  verlaufen  wie  nach  der  Befruchtung.  Die 
traumatische  Aktivierung  ruft  wohl  wiederholte  Kernteilungen  (3-4)  hervor,  die 
Blastomeren  bleiben  indessen  »virtuell« ;  wenn  das  Ausbleiben  der  1.  Furchungen 
als   eine    übermäßige  Verzögerung    der  Prozesse   im  peripheren  Plasma   gegen- 


368  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

über  den  Caryokinesen  erscheint,  so  wird  später  durch  das  Vorhandensein 
mehrerer  »Energiden«  in  dem  Ei  die  Plasmafurchung  mechanisch  unmöglich; 
dies  nicht  die  durch  traumatische  Aktivierung  verminderte  Vitalität,  verursacht 
nach  20-24  Stunden  den  Tod  der  Eier.  —  Bei  den  in  Blut  oder  Lymphe  an- 
gestochenen Eiern  ist  am  Ende  des  Einstiches  oft  ein  Fremdkörper  zu  sehen, 
dessen  Kernnatur  nicht  erweislich  ist,  in  dessen  Nähe  aber  zahlreiche  Strah- 
lungen nacheinander  auftreten;  ob  hier  Neubildung  von  Centrosomen  vorliegt, 
ist  ungewiß;  jedenfalls  grenzen  sich  um  die  Strahlungen  Plasmaportionen  ab, 
kernlose  »accessorische  Energiden«,  welche  sich  dem  Einfluß  der  »weiblichen 
Energide  entziehen  und  diese  auf  einen  kleineren  Bezirk  des  Eies  beschränken 
Die  acc.  E.  teilen  sich  vermittelst  »achromatischer  Mitosen«,  ebenfalls  ohne 
selbst  Plasmafurchungen  herbeizuführen;  dagegen  bewirkt  das  Vorhandensein 
jener  das  Auftreten  einer  Furche  infolge  der  Vorkernteilung.  Dies  erklärt  sich 
wesentlich  aus  der  größeren  Annäherung  der  Spindel  an  die  Oberfläche,  die 
durch  die  Ausbildung  der  acc.  E.  bedingt  wird;  doch  ist  es  auch  förderlich, 
wenn  die  Furchungsebene  mit  der  Grenzzone  der  in  der  Teilung  etwas  vorauf- 
eilenden acc.  E.  nahezu  zusammenfällt.  Die  acc.  E.  verlieren  dann  beständig 
an  Einfluß  und  erscheinen  auf  dem  Morula- Stadium  als  sehr  unbedeutende 
Strahlungen.  Verf.  bespricht  dann  die  Ursachen  abortiver  Entwicklung  von 
inoculierten  Ansticheiern  (Entstehung  accessorischer  Centrosomen  innerhalb  der 
weiblichen  Energide  usw.);  der  »zweite  Faktor«  der  traumatischen  Partheno- 
genese wirkt  nicht  specifisch,  sondern  nach  allgemeinen  Gesetzen  der  Zell- 
dynamik;  bald  ergibt  sich  danach  eine  harmonische  Furchung,  bei  anderer  zu- 
fälliger Kombination  auch  eine  vollkommene  Störung  derselben.  —  Das  normal 
befruchtete  Ei  also  »nimmt  Besitz  von  sich  selbst«  (als  Energide)  durch  die 
Wirksamkeit  des  eingeführten  Spermacentrosomes,  das  künstlich  aktivierte  durch 
die  seines  eigenen  Centrosomes.  Der  eigentliche  Grund,  weshalb  die  Furchung 
des  parthenogenetischen  Eies  durch  das  Auftreten  acc.  E.  unterstützt  werden 
muß,  ist  der  Mangel  des  Spermakernes:  denn  da  die  Spindelachse  des  weib- 
lichen Mouocaryons  um  Yj  kürzer  als  die  der  1.  Furchungsspindel  des  be- 
fruchteten Eies  ist,  und  da,  »je  kürzer  eine  Spindelachse  ist,  sie  der  Zellmem- 
bran um  so  mehr  genähert  sein  muß,  um  eine  Furchung  herbeizuführen«,  so 
besteht  nur  nach  der  Vereinigung  von  männlichem  und  weiblichem  Vorkern 
ein  harmonisches  Verhältnis  zwischen  Kern-  bzw.  Spindelgröße  und  Eivolumen; 
ist  der  weibliche  Vorkern  allein  vorhanden,  so  bedarf  es  einer  Annäherung  der 
verkürzten  Spindel  an  die  Peripherie,  um  eine  Furchung  zu  ermöglichen.  Nur 
hierzu  können  in  der  Tat  die  acc.  E.  dienen;  im  übrigen  hat  der  »zweite 
Faktor«  der  traumatischen  Parthenogenese  nichts  mit  der  Wirkungsweise  des 
Spermatozoons  gemein.  Der  Rest  der  Arbeit  enthält  ausgedehnte  theoretische, 
zum  Teil  polemische  Auseinandersetzungen. 

Aichel(^)  führt  in  Eier  von  Bana  beim  Auftreten  der  1.  Furche  Diato- 
meenskelete  ein;  meist  hatte  die  Operation  das  Absterben  der  einen  Blasto- 
mere  zur  Folge:  später  werden  durch  Plasmaströmungen  die  Kieselskelete  auf 
alle  Blastomeren  ziemlich  gleichmäßig  verteilt,  hellen  sich  auf  und  werden  end- 
lich unsichtbar.  Nach  einigen  Zellteilungen  treten  Bröckchen  von  Kieselsäure 
in  Vacuolen  innerhalb  der  Zellen  auf,  scheinen  aber  jeweils  vor  den  Teilungen 
wieder  gelöst  zu  werden.  Die  Zellvermehrung  wird  durch  die  Kieselsäure  zu- 
nächst nicht  behindert,  doch  findet  Gastrulation  niemals  statt;  vielmehr  tritt 
später  Degeneration  ein,  in  deren  Beginn  sich  die  länger  überlebenden  Zellen 
um  die  absterbenden  epithelial  anordnen.  Die  Möglichkeit  einer  Lösung  der 
Diatomeenschalen  aus  verfütterter  Kieseiguhr  durch  das  »resorptionsfähige  Proto- 
plasma '   der  Cilien  der  Darmzellen  auch  höherer  Tiere  ist  nicht  ausgeschlossen. 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.    A.  Allgemeiner  Teil.  369 

Bei  den  Kieselskelete  bildenden  Tieren  könnte  als  Material  für  jene  außer  ge- 
löster auch  feste  Kieselsäure  (im  Gelzustande)  in  Betracht  kommen. 

Nach  Aggazzotti(',3)  erleiden  erwachsene  Warmblüter  im  Hochgebirge 
einen  geringeren  Wasserverlust,  als  nach  den  die  Verdunstung  durch  die  Haut 
und  die  Schleimhäute  begünstigenden  Bedingungen  zu  erwarten  wäre;  dies  er- 
klärt sich  nicht  allein  aus  der  niedrigen  Temperatur,  läßt  vielmehr  auf  eine 
besondere  Regulationseinrichtung  schließen.  Letztere  fehlt  dem  Embryo;  denn 
das  (im  Brutkasten  bei  konstanter  Temperatur  befindliche)  Hühnerei  zeigt  im 
Hochgebirge  einen  größeren  Gewichtsverlust  durch  Verdunstung  als  in  der 
Ebene,  folgt  also  bierin  rein  physikalischen  Gesetzen. 

Aggazzotti(2,*)  findet  den  Dotter  des  frischen  Eies  von  Gallus  leicht 
sauer,  das  Eiweiß  leicht  alkalisch;  erst  vom  5.  Tage  der  Embryonalent- 
wicklung ab  erhöht  sich  die  Konzentration  der  H-Ionen  im  Eiweiß,  am  11.  hat  e? 
saure  Reaction;  etwa  gleichzeitig  vermindert  sich  die  Konzentration  der  H-Ionen 
im  Dotter,  so  daß  dieser  beim  Abschluß  der  Entwicklung  fast  gleiche  Reaction 
wie  das  Eiweiß  zeigt.  Allantoisflüssigkeit  vom  3.  und  vom  9.  Tage  ist  fast 
neutral,  zeigt  aber  die  »Tendenz,  leicht  alkalisch  zu  bleiben«;  Amnionflüssig- 
keit vom  7.— 11.  Tage  ist  neutral  oder  leicht  alkalisch;  dann  steigt  die  Kon- 
zentration der  H-Ionen  und  erreicht  am  17.  Tage  das  Maximum;  die  Vermehrung 
der  H-Ionen  am  11.  Tage  weist  auf  den  Beginn  der  wahren  Urinabsonderung 
beim  Embryo. 

Über  die  Involution  der  Bursa  Fabi'icii  und  andere  Wirkungen  der  Röntgen- 
strahlen auf  junge  Hühner  s.  Unzeitig. 

G.  Smith("^)  kastriert  im  Dezember  1911  ein  Rana  fuseaQ^  und  findet, 
daß  im  Laufe  des  Sommers  1912  die  Daumenballen  sich  verkleinern  und 
ihre  Papillen  vollständig  schwinden;  dagegen  tritt  im  Januar  1913  eine  Neu- 
bildung von  Papillen  auf,  ohne  Injection  von  Hoden-  oder  Ovarialextrakten; 
die  Annahme,  daß  diese  die  Neubildung  der  Papillen  bei  kastrierten  Fröschen 
hervorrufen,  ist  also  unbegründet;  immerhin  kann  ein  gewisser,  wohl  durch 
die  Blutzusammensetzung  vermittelter  Zusammenhajig  zwischen  Wachstum  und 
Tätigkeit  des  Hodens  und  der  vollen  Ausbildung  des  Daumens  nicht  verkannt 
werden. 

Nach  Goodaie  sind  den  »Brown  Leghorn«-Hühnern  3  jugendliche  Stadien 
der  Befiederung  eigentümlich;  auf  dem  3.  gleichen  die  Q  den  erwachsenen, 
die  (j^  aber  sind  von  den  erwachsenen  Hähnen  sowohl,  als  von  den  Q  ver- 
schieden. Im  Alter  von  21-28  Tagen  kastrierte  cf  haben  nach  15  Monaten 
das  Gefieder  normaler  Hähne,  sind  aber  weniger  beweglich,  krähen  nicht  und 
äußern  keine  sexuellen  Instinkte;  positiv  weiblich  ist  an  ihnen  vielleicht  nur 
der  kleine  Kamm,  der  dem  von  jungen  noch  nicht  legenden  Q  entspricht. 
Ein  ebenso  früh  kastriertes  Q  zeigte  erwachsen  die  Befiederung  der  Hähne, 
obwohl  nicht  durchweg,  hatte  auch  relativ  kürzere  Beine  als  diese,  krähte  zwar 
nicht,  bewies  sich  aber  sonst  im  Benehmen  einigermaßen  hahuähnlich.  Verf. 
formuliert  dann  eine  »Arbeitshypothese«  über  die  Abhängigkeit  des  Ge- 
schlechtscharakters von  inneren  Secretionen  des  Hodens  oder  des 
Ovariums. 

Nach  Retterer  &  Lelievre(i')  erfahren  bei  jung  kastrierten  Felis  domesticu$(^ 
die  Extremitätenkuochen  wie  bei  normalen  ein  bedeutendes  Längenwachs- 
tum. Penis,  Penisknochen  und  accessorische  Drüsen  scheinen  aber  in  embryo- 
nalem Zustande  zu  verharren;  auf  der  Glans  bilden  sich  keine  hornigen  Pa- 
pillen, sondern  nur  rudimentäre  knospenartige  Epithelwucherungen. 

Über  den  Einfluß  der  Kastration  auf  das  Zentralnervensystem  von  lüis  s. 
Hatai. 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.     II.  Vertehrata.  24 


370  il-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Rud.  IVieyer  operiert  Neurulalarven  von  Bomhinator^  Baua  und  Bufo,  indem 
er  ein  4  eckiges  Stück  der  MeduUarplatte  mit  dem  unterliegenden  Mesoderm 
und  Entoderm  ausschneidet  und  umgekehrt  wieder  einheilt;  es  wurden  zahlreiche 
Fälle  von  Situs  inversus  viscerum  erhalten.  In  den  allermeisten  Fällen 
von  S.  i.  V.  ist  auch  S.  i.  cordis  ausgebildet;  dieser  kann  nur  durch  den  Darm 
bedingt  sein,  denn  das  Herz  selbst  wird  von  der  Operation  nicht  betroffen. 
Durch  den  Blutstrom  kann  der  S,  i,  c.  ebenfalls  nicht  bedingt  seiu,  da  jener 
bei  den  operierten  wie  bei  normalen  Tieren  erst  auftritt,  nachdem  die  Asym- 
metrie des  Herzens  bereits  ausgebildet  ist.  Die  eigentliche  Ursache  der  Asym- 
metrie der  mesodermalen  Herzanlage  ist  der  Einfluß  der  im  entscheidenden 
Stadium  allein  unsymmetrischen  Leber  auf  das  anliegende  mittlere  Keimblatt; 
unentschieden  bleibt,  ob  dem  Herzen  von  Anfang  an  eine  eigene  Krümmungs- 
tendenz innewohnt.  Bei  allen  älteren  Larven  mit  regelmäßigem  S.  i.  v.  ist 
stets,  wofern  überhaupt  der  Zusammenschluß  der  Opercularf alten  erfolgt  ist, 
auch  das  Spiraculum  invertiert. 

Dürken(V)  i^ntersucht  bei  2  Serien  von  Larven  von  liana  fusca  die  Folgen 
der  Exstirpation  des  rechten  Auges.  Der  Opticus  atrophiert  völlig,  ohne 
daß  sein  zentraler  Verlauf  Degenerationszeichen  hinterläßt.  Das  Zwischenhirn 
ist  gegen  Ende  der  Metamorphose  leicht  asymmetrisch;  im  Mittelhirn  ist  der 
linke  Lobus  opticus  verkleinert,  hat  aber  alle  Gewebsschichten;  auch  das  linke 
Corpus  quadrigeminum  posterius  und  der  Querschnitt  des  linken  Pedunculus 
cerebri  sind  relativ  kleiner;  das  Lendenmark  kann  ebenfalls  an  Größe  zurück- 
bleiben, was  mit  der  häutigen  Verkrüppelung  der  Beine  zusammenhängt.  An 
die  Stelle  des  entfernten  Auges  tritt  lockeres  Bindegewebe,  über  das  außen 
pigmentiertes  Integument  hinwegzieht.  Die  Augenmuskeln  und  ihre  Nerven 
können  fehlen;  der  R.  ophthalmicus  n.  trigemini  kann  innerhalb  der  Schädel- 
kapsel verlaufen,  wobei  er  eine  anormale  Austrittsöffnung  erhält.  Am  Chondro- 
cranium  kann  sich  die  laterale  Wand  der  Orbito-Temporalregion  verdicken,  die 
Ohrkapsel  sich  nach  vorn  verlagern;  die  Foramina  der  fehlenden  Nerven  schließen 
sich  ganz  oder  teilweise,  auch  der  Palatoquadratknorpel  kann  Formänderungen 
erleiden.  Das  unverletzte  linke  Auge,  obwohl  meist  normal,  kann  Entwicklungs- 
störungen der  Retina  zeigen.  —  Bei  etwas  jüngerem  Operationsmaterial  (10-11  mm) 
sind  die  Mißbildungen  bedeutender;  so  können  die  Anomalien  des  Mittelhirns 
schwächer  auch  rechts  auftreten,  auch  können  gewisse  Faserschichten  reduziert 
werden;  Lendenmark  und  Hintergliedmaßen  sind  stärker  affiziert,  letztere  ver- 
krüppelt und  unbeweglich,  jedoch  geweblich  wohlausgebildet  (Gelenke!).  Atrophie 
spielt  bei  diesen  Veränderungen  nur  eine  geringe  Rolle  (Opticus;  einige  Hirn- 
nerven), Wichtiger  ist  die  Störung  von  Entwicklungskorrelationen;  so 
lasse  sich  die  »Formminderung«  im  Mittelhirn  und  dem  Lendenmark  nur  auf 
den  Ausfall  morphogenetischer,  nicht  den  functioneller  Reize  zurückführen.  Aus 
den  engen  Beziehungen  des  zentralen  Opticusgebietes  mit  den  der  Beinbewegung 
vorstehenden  Zentren  erklärt  sich  die  Schädigung  der  Extremität  infolge  der 
Opticusdegeneration.  Das  unverletzte  linke  Auge  ist  der  korrelativen  Schädigung 
mehr  entzogen,  da  es  sich  zur  Zeit  der  Operation  schon  auf  höherer  Ausbil- 
dungsstufe befindet  als  die  Beinanlage.  Ein  Organ  geht  vermöge  der  »bio- 
logischen Trägheit«  um  so  weiter  in  der  eingeschlagenen  Entwicklungsrichtung 
fort  und  wird  um  so  weniger  korrelativ  beeinflußt,  je  weiter  es  bereits  differen- 
ziert ist.  Die  Veränderungen  des  Chondrocraniums  in  der  Umgebung  der  Orbita 
erfolgen  durch  »das  Fehlen  bestimmter  Reize  .  ,  .,  die  sonst  von  dem  Bulbus 
oculi  auf  die  Umgebung  ausgeübt  und  immerhin  letzten  Endes  auf  Berührungs- 
reize zurückgeführt  werden  mögen«.  Die  Übereinstimmung  der  durch  Bein- 
und   durch   Augenexstirpation   im   Mitteihirn    erzeugten   Veränderungen,    ebenso 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  371 

wie  die  durch  letztere  bedingte  Verkümmerung  der  Gliedmaßen,  lassen  die  betr. 
Teile  des  Mittelhirns  als  »Assoziationsgebiet  zwischen  Gesichtseindrücken  und 
Beinbewegungen«  betrachten. 

Hierher  auch  Dürken(2). 

Über  das  Ei  von  Homo  s.  Meyer-Riiegg  und  J.  Miller. 

c,  Regeneration,  Transplantation,  Explantation. 

Romeis(3)  gelingt  es,  den  Regenerationsverlauf  nach  Amputation  des 
Schwanzes  bei  Larven  von  Rana  esciilenta  durch  Fütterung  mit  verschiedenen 
Drüsen  mit  innerer  Secretion  zu  beeinflussen.  Die  stärkste  Regeneration  be- 
wirkte Ernährung  mit  Thymus,  die  geringste  solche  mit  Thyreoidea;  nächst 
dem  der  Thymus  ist  der  Effekt  von  Muskel-  +  Pflanzen-,  geringer  der  von  reiner 
Muskel-  oder  Pflanzenkost;  ebenso  nehmen  die  mit  Nebenniere  oder  Hypophyse 
gefütterten  Tiere  eine  Mittelstellung  ein,  wobei  gleichgültig  ist,  ob  Mark-  oder 
Rindensubstanz  gegeben  wurde.  Die  Regenerationsgeschwindigkeit  ist  am  größten 
bei  Thyreoidea;  fortschreitend  geringer  bei  Nebenniere- und  Hypophysis-,  Muskel- 
und  Pflanzen-,  endlich  bei  Thymus-Fütterung ;  die  Thyr.-Larven  erreichen  den 
Höhepunkt  der  Regeneration  daher  am  raschesten,  bei  den  Thym.-Larven  wird 
diese  am  spätesten  beendet.  Auch  das  Wachstum  der  Tiere,  abgesehen  vom 
Regenerat,  wird  von  Thyr.  und  Thym.  entgegengesetzt  beeinflußt;  die  Hemmung 
durch  diese  ist  um  so  geringer,  je  entwickelter  das  Tier  zu  Beginn  des  Ver- 
suches schon  ist.  Auf  das  Längenwachstum  der  Larven  wirkt  der  nervöse 
Teil  der  Hypophyse  stärker  fördernd  als  der  drüsige;  etwas  wirksamer  als 
letzterer  ist  auch  Nebennierenrinde,  Marksubstanz  dagegen  erzeugt  sogar  geringe 
Körperabnahme.  Am  bedeutendsten  ist  letztere  bei  Thyr.-Fütterung.  Die  rasche 
Regeneration  der  Thyr.-Larven,  sowie  der  Umstand,  daß  bei  schräger  Schnitt- 
richtung das  Regenerat  nicht  senkrecht  zur  Schnittfläche,  sondern  sogleich 
gerade  wächst,  dürften  zum  Teil  durch  die  aus  ihrer  größeren  Beweglichkeit 
resultierenden  functionellen  Reize  erklärbar  sein;  die  große  Erregbarkeit  der- 
selben weist  auf  eine  specifische  Wirkung  der  Thyr.  auf  das  Nervensystem; 
zudem  zeigen  die  Thyr.-Larven  Hungersymptome,  sie  sind  schwächlicher  als 
andere,  die  außer  Thyr.  auch  Pflanzen  zur  Nahrung  haben.  Nimmt  man  die 
mit  Muskel-  +  Pflanzenfütterung  erzielten  Ergebnisse  als  normal,  so  ist  der 
Fütterung  mit  Hypophyse  und  Nebenniere  ein  hemmender  Einfluß  auf  die  Re- 
generation zuzuschreiben;  bei  der  Hemmung  auch  des  Körperwachstums  durch 
Nebennierenrinde  ist  an  eine  Giftwirkung  des  Adrenalins  zu  denken. 

Anastasi  schneidet  je  2  jungen  Larven  von  Discoglossus  pictus  Teile  der 
primären  Augenblasen  mit  den  umgebenden  Geweben  fort  und  verheilt  sie  an 
den  betreffenden  Stellen  miteinander,  so  daß  die  stehengebliebenen  Teile  der 
Augenblasen  sich  berühren.  Es  treten  dann  die  beiderseitigen  Netzhäute  so 
in  Kontakt,  daß  keinerlei  Diskontinuität  oder  Veränderung  der  Elemente  nach 
Zahl  und  Art  bestehen  bleibt.  An  den  Berührungsstellen  der  Linsenblasen 
erfolgt  gegebenenfalls  Verschmelzung  und  schließlich  eine  Vereinigung  der  Linsen- 
fasern beider  derart,  als  ob  es  sich  um  ein  einziges  Gebilde  handelte.  Die 
Elemente,  welche  die  Corneen  beider  Augen  bilden,  konvergieren  zunächst  gegen 
einen  Punkt  der  vorderen  Linsenkapsel,  vielleicht  dort,  wo  die  Verlötung  der 
beiden  Linsenkapseln  erfolgt;  später  aber  löst  sich  diese  Verbindung  und  die 
Zellen  überspannen  dann  den  Raum  zwischen  den  scleralen  Hüllen  der  beiden 
Augenhälften.  Ebenso  werden  der  Ciliarkörper  und  die  Iris  auf  Kosten  der 
beiden  Halbaugeu  ausgebildet,  die  sich  zusammen  zu  einem  so  harmonischen 
Ganzen  gestalten,  als  seien  sie  die  symmetrischen  Teile  ein  und  derselben  Augen- 

24* 


gY2  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

blase.  Desgleichen  trageu  zur  Bildung  des  Selinerven  Teile  beider  Augenblasen- 
fragmente  bei,  uud  endlich  werden  auch  Sclera  und  Chorioidea  gemäß  der  regulato- 
rischen Umbildung  der  verheilten  Augenblasen  zu  einem  einzigen  Organ  gestaltet. 

Lauche  findet  in  den  Hodenregeneraten  von  Bana  fusca(J^^  die  kurz  vor 
der  Laichzeit  unvollständig  kastriert  wurden,  in  den  ersten  Tagen  nach  der 
Operation  mehrpolige  Mitosen;  sie  entstehen  in  Spermatogonien,  in  denen 
nach  der  1.,  2.  und  3.  Kernteilung  die  Zellteilung  unterblieb;  diese  wird  als- 
dann nachgeholt,  so  daß  sich  14  Tage  nach  der  Operation  keine  vielkernigen 
Zellen  mehr  zeigen;  die  weiteren  Prozesse  an  den  Tochterzellen  verlaufen  nor- 
mal. Die  anfängliche  Verzögerung  der  Zellteilung  ist  hauptsächlich  durch  die 
»starke  Raumbeengung  und  die  daraus  folgenden  abnormen  Druckverhältnisse« 
im  rasch  wachsenden  Regenerat  bedingt;  die  betr.  Vorgänge  sind  also  von  den 
an  typischen  Riesenzellen  beobachteten  wesentlich  verschieden. 

Addison  &  Loeb  stellen  fest,  daß  bei  Cavia  cobaya  die  Zahl  der  Mitosen 
in  der  Epidermis  größer  ist  als  bei  Columha]  und  größer,  als  nach  dem 
Verhältnis  der  Basalzellenzahl  bei  Ca.  und  Co.  zu  erwarten  wäre;  es  ist  also 
auf  eine  stärkere  Zeilproliferation  bei  jenem  zu  schließen,  wodurch  es  zur 
dichteren  Aneinanderdrängung  und  zur  Bildung  mehrerer  Zellreihen  unter  der 
Hornschicht  kommt.  Bei  der  Regeneration  von  Hautdefekten  nimmt  bei  beiden 
Tieren  die  Zahl  der  Mitosen  enorm  zu,  doch  ist  sie  bei  Co.  ungefähr  um  100  % 
größer  als  bei  Ca. ;  bei  Ca.  ist  sie  im  regenerierenden  Epithel  um  etwa  400  % 
größer  als  im  ruhenden;  beim  Verschluß  der  Wunde  tritt  eine  plötzliche  Ab- 
nahme der  Mitoseuzahl  im  neugebildeten  Epithel  ein.  Mit  dem  Maximum  der 
Mitosen  (nach  7  Tagen)  fällt  bei  beiden  Tieren  dasjenige  der  Zell-  und  Kern- 
größe der  Basalzellen  zusammen.  Die  Dicke  des  regenerierten  Epithels  nimmt 
länger  zu,  als  die  Vermehrung  der  Mitosen  andauert,  und  vermindert  sich  weniger 
rasch  als  die  Zahl  dieser.  Obwohl  die  absolute  Zahl  der  Mitosen  bei  Co.  auch 
während  der  Regeneration  geringer  ist  als  bei  Ca.  (weshalb  auch  der  Wund- 
verschluß länger  dauert,  die  Vermehrung  der  Mitosen  also  ebenfalls  länger 
anhält),  ist  doch  der  Anstieg  jener  bei  Co.  relativ  größer;  es  läßt  sich  ver- 
muten, daß  bei  Ca.  »schon  im  ruhenden  Epithel  ein  größerer  Teil  der  po- 
tentiellen Energie  in  kinetische  Teilungsenergie  umgesetzt  wird,  und  der  additio- 
nelle  Regenerationsreiz  nur  eine  relativ  geringere  Zunahme  in  der  Teilungsenergie 
bewirke,  als  bei  der  Taube«.  Auch  die  bei  der  Transplantation  beobachteten 
Unterschiede  zwischen  der  Haut  von  Co.  und  Ca.  sind  vermutlich  auf  ihr  ver- 
schiedenes Proliferationsvermögen  zurückzuführen. 

Weigl  findet,  daß  bei  Amphibien  sowohl  dunkle  als  helle  Hautstücke,  an 
die  Stelle  andersfarbiger  Hautstücke  von  Tieren  der  gleichen  Art  verpflanzt, 
ihre  Specifizität  in  Farbe  und  Zeichnung  behalten;  und  albinotische  Haut  auf 
hell  oder  dunkel  pigmentierte  überpflanzt ,  unterliegt  im  Konkurrenzkampf 
mit  dieser.  Bei  Transplantation  von  Hautstücken  pigmentierter  Axolotl  auf 
albinotische  zeigte  das  Transplantat  kein  Überwuchern  auf  das  Nachbargewebe; 
nur  in  einem  Fall,  wo  das  Corium  des  Transplantates  degenerierte,  zeigte  die 
Epidermis  allein  eine  stärkere  Wachstumspotenz.  Es  wurden  dann  bei  Uro- 
delenlarven  Transplantationen  so  ausgeführt,  daß  Hautstücke  eines  Tieres  ent- 
weder an  gleicher  Stelle  und  in  gleicher  Orientierung  auf  ein  anderes,  oder 
so,  daß  sie  in  rechtem  Winkel  zur  normalen  Lage  oder  endlich,  daß  sie  an 
eine  andere  Stelle  von  beim  erwachsenen  Tier  abweichender  Färbung  versetzt 
wurden.  In  allen  Fällen  zeigte  das  Transplantat  nach  der  Metamorphose  die- 
jenige Zeichnung  und  Färbung,  welche  der  Körperpartie,  der  es  entstammte, 
bei  den  Adulten  tj'pischerweise  zukommt.  Von  den  heteroplastischen  Trans- 
plantationen   hatten    insbesondere    die    zwischen    Salamandra   und    Triton   und 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  373 

zwischen  Amhlystoma  und  S.  Erfolg;  Haut  von  S.  auf  T.-,  solche  von  A.  auf 
«S.-Larven  verpflanzt  zeigte  bei  der  Metamorphose  die  charakteristischen  Eigen- 
schaften des  adulten  Spenders;  im  1.  Fall  wird  das  Transplantat  später  (nach 
3  Monaten)  von  der  Wirtshaut  überwuchert  und  verdrängt,  im  2.  zeigt  es  da- 
gegen noch  nach  6  Monaten  stärkeres  Wachstum  als  diese.  In  anderen  Fällen 
wachsen  heteroplastisch  transplantierte  Hautstücke  (z.  B.  von  Ä.  auf  T.)  zwar 
nicht,  nehmen  aber  auch  nicht  ab;  bei  homöoplastischer  Transplantation  ist  das 
Wachstum  des  Transplantates  (gleichviel  von  welcher  Körperstelle  es  stammt) 
demjenigen  der  Hautpartie  des  Wirtes,  au  deren  Stelle  es  tritt,  gleichwertig. 
Der  Fall  der  auf  S.  verpflanzten  ^.-Haut  lehrt,  daß  das  versetzte  Stück  die 
eigene  Wachstumsgeschwindigkeit  potentiell  bewahrt  und  den  Umständen  ent- 
sprechend geltend  macht.  Bei  Transplantationen  zwischen  gleichalterigen  Larven 
vollzieht  sich  die  Metamorphose  des  Transplantates  gleichzeitig  mit  den  übrigen 
Organen  des  Empfängers;  Hautstücke  von  jüngeren  Larven  als  dieser  meta- 
morphosieren  sich  später,  solche  von  älteren  früher.  Spricht  dies  für  eine 
*  vollkommene  Selbsttätigkeit«  der  Haut,  so  läßt  sich  doch  daraus,  daß  der 
^,-Haut  die  Metamorphose  augenscheinlich  durch  den  Ä.-Körper  abnorm  früh- 
zeitig aufgezwungen  wird,  auf  Reize  schließen,  die  vom  »AmphibieDkörper  als 
Ganzes«   ausgehen  und  die  auch  keineswegs  jeder  Art  eigentümlich  sind. 

G.  Ekman(')  schildert  zunächst  die  normale  Entwicklung  der  Anuren- 
k lernen.  Larven  von  Hyla  arborca  und  Rana  csculenta  tragen  auf  dem  L  und 
IL,  die  von  R.  fusca  und  Bufo  vulgaris  auf  dem  I.-III.  Kiemenbogen  äußere 
Kiemen,  bei  Bomhinator  fehlen  diese;  bei  älteren  Larven  aller  Arten  tragen 
die  3  ersten  Kiemenbogen  2,  der  IV.  nur  1  Reihe  reichverzweigter  innerer 
Kiemen.  Die  oralen  Reihen  letzterer  (bei  Bo.),  sowie  alle  äußeren  Kiemen 
entstehen,  indem  die  Kiemenfäden  direkt  aus  dem  hohlen  Kiemenwulst  heraus- 
wachsen; bei  den  übrigen  inneren  Kiemen  erscheint  ihre  Anlage  zunächst  als 
eine  solide  Epithelknospe.  Unter  das  die  Anlage  überkleidende  Ectoderm 
schieben  sich  bei  der  2.-5.  Schlundfalte  entodermale  Zellen,  die  auf  der  Innen- 
seite desselben  eine  sehr  wechselnde  Schicht  bilden;  letztere  findet  sich  in  den 
Außenkiemen  von  R.  und  Bu.  nur  ganz  proximal,  bei  H.  etwas  tiefer  in  den 
Fäden,  in  größter  Ausdehnung  an  den  zuerst  angelegten  oralen  Reihen  bei 
Bo.^  hier  sogar  länger  als  die  ectodermale  Sinnesschicht.  Später  bekleidet  nur 
die  dünne  Deckschicht  den  Faden,  der  sich  eodlich  unter  reger  Zellvermehrung 
in  jener  büschelförmig  verzweigt.  Auch  die  solide  angelegten  Kiemen  enthalten 
entodermale  Zellen,  deren  späteres  besonderes  Schicksal  nicht  festzustellen  ist. 
Bei  Triton  alpesiris  findet  sich  unter  dem  Ectoderm  der  Kiemenanlagen  eben- 
falls eine  von  den  distalen  Zellen  der  Schlundfalten  gebildete  dünne  Entoderm- 
schicht.  —  Zu  experimentellen  Eingrifl"en  wurden  junge  Larven  ohne  Kiemen- 
anlagen beuutzt  (»Ausgangsstadium  I«  mit  offener  Medullarrinne,  Ecto-  und 
Entoderm  der  Kiemenregion  durch  IVlesoderm  getrennt,  noch  ohne  deutliche 
entodermale  Schlundfalten;  II  mit  2  Schlundfalten,  von  denen  nur  die  1.  das 
Ectoderm  ausgiebig  berührt;  III  mit  2  äußerlich  hervortretenden  Kiemenwülsten, 
die  4.  und  5.  Schlundfalte  noch  ohne  Berührung  mit  dem  Ectoderm).  Wird 
bei  diesen  das  ganze  Kiemenectoderm  entfernt,  so  werden  bei  Bo.  die  Kiemen 
vom  regenerierten  Ectoderm  aus  gebildet;  ebenso  bei  R.  fusca,  jedoch  mit  Aus- 
nahme der  äußeren  Kiemenfäden.  Andere  Ectodermbezirke,  im  Stadium  I  an 
die  Stelle  des  Kiemenectoderms  versetzt,  vermögen  meist  keine  Kiemen  zu 
bilden;  nur  das  ventral  von  den  Kiemen  gelegene  Ectoderm,  das  normalerweise 
später  die  Wand  des  Peribranchialraumes  und  der  Atemgänge  aufbaut,  und  ein 
hinter  den  Kiemen  über  dem  Vornierenknäuel  gelegener  Bezirk  sind  bei  Bo.  — 
nach  6.  Ekman(2)   —  imstande,    das   Kiemenectoderm    als   Baumaterial   zu   er- 


374  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

setzen.  Durch  Entfernung  der  eutodermalen  Scblundfaltenanlagen,  zum  Teil 
auf  Stadium  I,  wo  auch  noch  keine  Beeinflussung  des  Ectoderms  durch  Be- 
rührung mit  dem  Entoderm  möglich  ist,  ließ  sich  zeigen,  daß  ganz  ohne  Be- 
teiligung des  letzteren  bei  Bo.  deutliche  Kiemenanlageu  entstehen.  Weiter 
spricht  für  das  Selbstdifferenzierungsvermögen  des  Kiemenectoderms, 
daß  dieses,  an  die  Stelle  eines  ausgeschnittenen  Stückes  Bauchectoderm  eines 
anderen  Tieres  versetzt,  typische  Kiemenanlagen  hervorgehen  läßt,  die  aller- 
dings, da  sie  keine  Circulation  erhalten^  bald  schwinden.  In  besonderem  Um- 
fange wurden  dann  Versuche  vorgenommen,  bei  denen  das  Kiemenectoderm  um 
180^  gedreht  wurde,  so  daß  die  vorderen  ectodermalen  Kiementaschen  auf  die 
hinteren  Schlundtaschen  trafen  und  umgekehrt;  endlich  wird  gezeigt,  daß  nach 
Entfernung  des  Kiemenepithels  das  regenerierte  Epithel  Kiemen  bilden  kann. 
Wenngleich  das  Entoderm  am  Aufbau  der  Kiemenfäden  beteiligt  ist,  so  spielt 
es  doch  weder  durch  formative  Reizwirkung,  noch  als  auslösender  Faktor  eine 
Rolle;  auch  Berührung  des  Ectoderms  mit  den  Schlundfalten  ist,  wie  die  Drehungs- 
versuche lehren,  zur  Kiemeubildung  nicht  notwendig;  z.  B.  können  auch  auf  dem 
(sonst  nie  Kiemen  tragenden)  Hyoidbogen  des  Empfängers  Kiemenfädeu  ge- 
bildet werden,  wenn  auf  denselben  Ectoderm  eines  caudaleren  Bogens  des 
Spenders  zu  liegen  kommt.  Bei  R.  esculenta  enthält  die  basale  Sinnesschicht 
des  Ectoderms  den  Auslösungsfaktor  der  Kiemenbildung.  Für  die  Entwicklung 
der  Kiemenfäden  nach  der  1.  Anlage  sind  die  Blutgefäße  als  »Ausführungs- 
faktor« unentbehrlich;  das  Entoderm  spielt  wiederum,  auch  als  Baumaterial, 
keine  wesentliche  Rolle.  Schlundfalten  bzw,  innere  Kiementaschen,  die  nicht 
mit  dem  Ectoderm  in  Berührung  kommen,  bilden  wohl  Siebfortsätze  aus,  brechen 
aber  nicht  durch.  Die  Stellen  des  Ectoderms,  an  denen  der  Durchbruch  statt- 
findet, werden  schon  im  I.  Stadium  determiniert,  und  zwar  ohne  Mitwirkung 
des  Entoderms;  nur  wenn  dieses  auf  eine  der  prädestinierten  »Taschenleisten« 
trifft,  kommt  es  zur  dauernden  Verbindung  und  Bildung  einer  Spalte;  die  Aus- 
lösung kann  sowohl  vom  Ecto-  wie  vom  Entoderm  ausgehen.  Ein  Fall  von 
»experimentell  erzeugtem  Atavismus«  liegt  offenbar  bei  Bo.  vor,  wo  die  nor- 
malerweise nicht  durchbrechende  2.  Schlundtasche  oder  die  entsprechende  ecto- 
dermale  Kiementasche  durch  Vereinigung  mit  anderen  durchbrechenden  Taschen 
zum  Durchbruch  veranlaßt  werden  können.  Bei  der  Entscheidung  über  die 
Homologien  der  Anamnierkiemen  ist  das  an  ihrer  typischen  Genese  beteiligte 
Zellmaterial  nicht  nur  quantitativ,  sondern  qualitativ,  d.  h.  seiner  Bedeutung  als 
determinierender  Faktor  nach,  zu  berücksichtigen. 

Hierher  Kornfeld. 

W.  Schultz (^)  beginnt  eine  Serie  von  Untersuchungen  über  die  Beziehungen 
zwischen  Transplantation  und  Bastardierung.  Bei  gleichartigen,  wie  die 
vollständige  Degeneration  der  Keimdrüsen  beweist,  unfruchtbaren  Hybriden 
[Acanthis  cannabina  x  Serinus  canaria)  gelang  die  Verpflanzung  von  Hautstücken 
leicht  und  die  Transplantate  erhielten  sich  lebend  bis  28  Tage.  Schwieriger 
war  die  Transplantation  vom  Bastard  auf  die  Stammart  und  umgekehrt,  auch 
bleibt  hier  viel  weniger  vom  Transplantat  erhalten.  Während  für  die  Be- 
fruchtung eine  gewisse  Unähnlichkeit  des  Plasmas  vorteilhaft  erscheint  (Ab- 
nahme der  Fruchtbarkeit  durch  Inzucht),  gelingen  die  Verpflanzungen  je  ähn- 
licher die  Plasmen  sind,  am  besten  auf  gleichem  Individuum.  Von  der  gegen- 
seitigen Fruchtbarkeit  der  Versuchstiere  ist  ihr  Gelingen  unabhängig;  z.  B.  ist 
der  Bastard  ^4.  c.  x  S.  c.  unfruchtbar.  [Groß.] 

W.  Schultz (-)  untersucht  die  Beziehungen  von  Transplantation  und  sexueller 
Affinität  bei  Vögeln.  Werden  kleine  Hautstückchen  auf  Individuen  gleicher 
Art   subcutan    verpflanzt,    so    entstehen   nach    15-30  Tagen  Epithelcysten   oder 


I.    Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.    A.  Allgemeiner  Teil.  375 

Epitlielnester  in  Lymphocytenhaufen ;  beim  gleichen  Versuch  zwischen  nicht 
kreuzbaren  Arten  fanden  sich  jenseits  des  11.  Tages  stets  Necrosen.  Bei  Ver- 
pflanzungen zwischen  Chloris  oder  Passer  und  Serinus  kam  dagegen  bis  zum 
25.  Tage  Epithel  mit  Mitosen  im  Transplantat  vor,  ohne  Zusammenhang  mit 
dem  Wirtsepithel.  Zwischen  Cohimba  und  Turtur  ausgeftihrte  subcutane  Trans- 
plantationen ergaben  bei  ausgewachsenen  Tieren  noch  am  17.  Tage,  bei  einem 
ganz  und  einem  nicht  ganz  erwachsenen  Tiere  noch  am  30.  Tage  Mitosen;  in 
die  Bauchwand  verpflanztes  Epithel  zeigte  solche  noch  nach  14  Tagen.  Co. 
und  T.  werden  zwar  verschiedenen  Familien  zugerechnet,  sind  aber  leicht  kreuz- 
bar und  ihre  Bastarde  sind  mindestens  durch  Anpaarung  mit  einer  Stammart 
fruchtbar.  So  ergibt  sich  zwischen  den  Erfolgen  der  Transplantation  und  der 
Bastardierung  >;eine  gewisse  Parallele«.  »Bastarde  können  als  Transplantations- 
produkte aufgefaßt  werden.« 

W.  Schultz(3)  versucht  Transplantation  zwischen  mendelnden  Ba- 
starden. Die  gleichartigen  F^-Bastarde  (dunkle  Färbung,  kleine  Gestalt, 
kurzer  Girlitzschnabel)  Serinus  serinus  x  S.  canarius  ergeben  mit  S.  c.  gepaart 
eine  Generation,  die  in  der  Färbung  nach  den  Stammarten  aufspaltet,  jedoch 
verkürzte  Schnäbel  und  kleinere  Gestalt  als  S.  c.  zeigen.  Bei  Transplantation 
von  einem  solchen  Bastard  auf  S.  c.  bleibt  ein  kleinerer  Teil  des  Transplantates 
erhalten,  als  bei  solcher  von  Bastard  zu  Bastard.  Doch  finden  sich  Mitosen 
noch  18  Tage  nach  der  Operation.  Bei  Transplantation  von  Peristera  turtur 
auf  Cohmiba  livia  fanden  sich  13  Tage  nach  der  Operation  noch  lebende  Trans- 
plantate, bei  solcher  von  Corax  frugilegus  auf  Col.  l.  dagegen  nur  total  ne- 
crotische.  Die  Verpflanzung  von  Gairina  moschata  auf  Anas  boseJtas,  die  bei 
Kreuzung  steironothe  Bastarde  liefern,  und  umgekehrt,  mißlang  ebenfalls. 

[Groß.] 

Harms(^)  führt  Transplantationen  von  Ovarien  auf  kastrierte  Q 
zwischen  verschiedenen  TWton-Species  [taeniatus^  cristatus,  aJpestris)  aus.  An- 
heilung  erfolgt  am  besten,  wenn  das  Keimepithel  des  Transplantates  dem  Peri- 
tonealepithel des  Trägers  anliegt,  und  zwar  unter  Zellverschmelzungen  zwischen 
beiden.  Auch  in  gelungenen  Transplantaten  zerfallen  die  älteren  Eier  stets; 
in  den  jungen  Oogonien  treten  nach  3-4  Wochen  die  ersten  Mitosen  auf;  die 
jungen  Eier  ragen  in  traubigen  Wucherungen  aus  dem  Keimepithel  hervor, 
bleiben  aber  durch  Eistiele  mit  diesem  verbunden;  später  biegen  sich  die 
Stiele  und  bringen  die  Eier  wieder  an  das  Epithel  heran,  danach  folgt  die 
FoUikelbildung.  W^ährend  der  Ovulation  trägt  ein  Bezirk  des  Peritonealepithels 
zwischen  dem  vorderen  Teil  des  Mesovariums  und  dem  Ostium  tubae  Cilien. 
Die  Trausplantationsergebnisse  sind  am  günstigsten  zwischen  T.  cristatus  und 
alpestris,  die  auch  in  der  Natur  Bastarde  geben,  am  ungünstigsten  zwischen 
alpestris  und  taeniatus]  Ovarialtransplantation  gelingt  auch  von  T.  alpestns 
auf  Ainhlystoma,  aber  nicht  umgekehrt.  Die  T.  a.  mit  Ovarien  von  c.  legten 
Eier  ab,  deren  erfolgte  Befruchtung  zum  Teil  festgestellt  wurde,  die  aber  auf 
frühen  Furchungsstadien  zugrunde  gingen;  sie  zeigten  die  Pigmentierung,  aber 
nicht  ganz  die  Größe  der  Eier  von  T.  o.  Es  ist  also  eine  Beeinflussung  der 
artfremden  weiblichen  Keimdrüsen  durch  den  Träger  wahrscheinlich  nicht  em- 

Castle  &  Phillips  führen  bei  Gavia  cohaya  Ovarialtransplantationen 
zwischen  verschiedenen  Q  aus;  die  Nachkommenschaft  weist  stets  lediglich 
den  hereditären  Einfluß  des  Spenders  des  Transplantates  auf;  der  Aufenthalt 
im  Körper  des  fremden  Tieres  ändert  also  die  Entwicklungspotenzen  der  Keim- 
substanzen nicht. 

Bonnefon  &  Lacoste  transplantieren  in  die  Hornhaut  von  Lepus  Hörn- 


376  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

hautstücke  von  Cavia  und   Gallus  und  finden  in  beiden  Fällen  nach  mehrerer*'^" 
Monaten    die  Durchsichtigkeit    der   Cornea  bewahrt.     Im    ersten   Falle   sterbei 
die  Zellen  des  bindegewebigen  Teiles  des  Transplantates  ab  und  werden  durcl] 
solche  des  Wirtes  ersetzt,    das  Epithel   des  Spenders  bleibt  aber  erhalten;   aui 
den  transplantierten  Stücken  von  G.  degeneriert  außer  dem  Bindegewebe  auch  i 
das   Epithel;    letzteres   wird   durch   solches    von    L.  ersetzt   und    an    die  Stelle, 
jenes  dringen  ebenfalls  Bindegewebsbündel  des  Wirtes  vor. 

Krongold  verpflanzt  kleine  Darmstücke  von  Mus  decumanus-Embryon^n  unter 
die  Haut  erwachsener  und  findet,  daß  das  zu  Beginn  noch  wenig  differenzierte 
Darmepithel  rege  Zellvermehrung  und  später  lebhafte  secretorische  Tätigkeit 
zeigt;  am  besten  gelingt  der  Versuch,  wenn  die  Embryonen  nicht  über  2  g 
wiegen  und  wenn   die  Empfänger  noch  junge  Tiere    sind.  —  Hierher  Carnot. 

Steinach  knüpft  an  seine  früheren  Versuche  über  die  » Feminierung«  von 
männlichen  Mus  rattus  und  Cavia  cobaya  an  (12  Vert.  250);  die  transplan- 
tierte  weibliche  »Pubertätsdrüse«  wuchert  im  q^  so  reichlich,  daß  ihre  innere 
Secretion  nicht  nur  die  Erreichung  der  jungfräulichen  Pubertät,  sondern  Er- 
scheinungen, die  sonst  nur  die  Gravidität  begleiten,  bewirken:  die  Zitzen  bilden 
sich  vollkommen  aus  und  die  hyperplastischeu  Milchdrüsen  sondern  reichlich 
normale  fettreiche  Milch  ab ;  ja  diese  feminierten  (J^  nehmen  Junge  an,  säugen 
sie  und  zeigen  in  allem  das  Benehmen  der  Muttertiere.  Es  kann  also  durch 
die  interstitielle  Drüse  des  Ovariums  allein  die  Gesamtheit  der  weiblichen  se- 
kundären Geschlechtscharaktere  hervorgerufen  werden.  Behandlung  der  Ovarial- 
region  infantiler  C.-Q  mit  Röntgenstrahlen  bewirkt  Ausbildung  der  Zitzen, 
Hyperplasie  der  Mamma,  Milchsecretion  und  mächtiges  Wachstum  des  Uterus. 
—  Das  Einheilen  von  Hoden  in  junge  Q  gelingt  meist  nur  unter  Blutsverwandten, 
führt  dann  aber  zu  einer  vollkommenen  somatischen  und  psychischen  »Mas- 
kulierung«.  Das  Wachstum  solcher  Tiere  ist  energischer  als  bei  nur  kastrier- 
ten 5  ;  die  Behaarung  wird  lang  und  struppig,  die  Vaginalöffnung  schwindet 
ganz  oder  teilweise,  die  Körperformen  werden  männlich.  Die  maskulierten  Q 
umwerben  und  bespringen  brünstige  Q  und  kämpfen  mit  rivalisierenden  (^. 
Auch  diese  Befunde  bestätigen,  daß  »durch  Austausch  der  Pubertätsdrüsen 
beim  noch  unreifen  Individuum  der  Geschlechtscharakter  völlig  umgewandelt 
werden  kann«. 

VV.  Vogt  studiert  die  Bewegungen  isolierter  Triton-Blsistomeren  in 
Kochsalzlösung  (0,65^).  Als  »Grundvorgang«  und  wichtigste  Leistung  der 
Zelle  erscheint  dabei  die  Absonderung  homogenen  Plasmas  unter  Verdichtung 
des  körnerführenden;  diese  Scheidung  kann  sich  erhalten  während  ersteres 
seinen  Ort  am  Zellrande  wechselt  oder  selbst  den  körnigen  Teil  durchströmt; 
die  Vereinigung  beider  geschieht  bald,  indem  sich  die  verdichtete  körnige  Masse 
langsam  auflockert,  bald  auch  »unter  plötzlicher  Entspannung  und  explosions- 
artigem Einschießen  der  Körner  in  den  hyalinen  Abschnitt«.  Das  Hyaloplasma 
ist  wahrscheinlich  leichtflüssig;  dafür  sprechen  das  »wirbelnde  Tanzen«  der 
Körner  beim  Einströmen,  die  Geschwindigkeit  ihrer  Ausbreitung  in  den  hya- 
linen Fortsätzen,  Molekularbewegung  einzelner  Körnchen  in  diesen,  endlich  auch 
Gurwitschs  Befunde  an  zentrifngierten  Amphibieneiern.  Entstehung  von  Kör- 
nern im  Hyaloplasma  wurde  nie  beobachtet,  Umwandlung  desselben  in  körniges 
scheint  also  bei  T.  ausgeschlossen.  Die  hyalinen  Fortsätze  sind  einfach  kon- 
turiert,  die  Körner  gelangen  in  ihnen  bis  unmittelbar  an  die  äußere  Grenz- 
linie; Bruchstücke  lösen  sich  ohne  mechanische  Schwierigkeit  los  und  nehmen 
Kugelform  an;  das  Hyaloplasma  hat  also  keine  membranartige  Begrenzung.  — 
Die  Bildung  hyaliner  Fortsätze  ist  eine  normale  Lebenserscheinung  und  nicht 
durch  das  Medium  bedingt.    Wie  Versuche  über  die  Wirkung  von  dessen  Salz- 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.    A.  Allgemeiner  Teil.  377 

und  Eiweißgehalt  lehren,  äußert  sich  die  osmotische  Druckdifferenz  deutlich 
erst  bei  Konzentrationen  von  etwa  0,3^  und  über  1%^  der  Qnellungsdruck 
zeigt  sich  überhaupt  nur  sehr  unsicher  als  wirksam.  Die  Bewegungen  sind 
am  lebhaftesten  bei  etwa  20°  C,  höhere  Temperatur  veranlaßt  Schädigungen ; 
Verf.  macht  weiter  Angaben  über  die  Wirkung  der  Äthernarkose  und  über  die 
Dauer  der  Zellbeweguugen  (an  größeren  Keimfragmenten  bis  zu  4  Tagen). 
Während  des  Absterbens  der  Zellen  schnüren  sich  Plasmakugeln  von  ihnen 
ab;  dies  scheint  noch  ein  »intravitaler«  Vorgang  zu  sein,  da  er  nach 
der  kugeligen  Isolierung  und  dem  Beginn  des  Zerfalles  der  Zellen  nicht  mehr 
beobachtet  wird.  Verf.  vergleicht  damit  die  Ausstoßung  einzelner  degenerie- 
render Zellen  aus  den  aus  zerlegten  Gastrulastadien  sich  neubildenden  gesun- 
den Zellverbänden  und  deutet  beides  als  regen eratori sehe  Erscheinungen. 
Endlich  wird  das  Verhältnis  der  Eigenbewegungen  der  Zellen  zum  Cytotropis- 
mus,  als  Faktoren  in  der  Embryogenese,  vorläufig  erörtert. 

Oppel(^j  amputiert  den  Schwanz  3-4 wöchiger  Larven  von  Rana  fusca,  hält 
ihn  in  einem  Gemisch  von  Leitungswasser  und  Ringerlosung  zu  gleichen  Teilen 
einige  Zeit  am  Leben  und  findet,  daß  nach  etwa  24  Stunden  die  Wundfläche 
vermittelst  »aktiver  Epithelbewegung«  von  Epidermis  überkleidet  wird;  oft 
finden  hier  sogar  überschüssige  Zellenanhäufungen  statt. 

Holmes (')  hält  Fragmente  von  i?a;m-Larven  mehrere  Wochen  in  Blut- 
plasma oder  Serum  lebendig;  ein  Kopffragment  bildete  mit  hohem  Flimmer- 
epithel bekleidete,  kiemenfädenähnliche  Fortsätze;  aus  den  embryonalen  Meso- 
dermzellen  bildete  sich  typisches  Bindegewebe,  die  Dotterkörner  wurden  nach 
und  nach  assimiliert.  An  einem  Stück  aus  der  Schwanzmitte  entwickelten  sich 
Pigmentzellen  und  die  Chorda  zeigte  an  beiden  Schnittenden  Ansätze  zur  Re- 
generation. 

H.  Drew  hält  Gewebsfragmente  von  Rana  temporar ia  in  hängenden 
Tropfen  von  Blutplasma  am  Leben  (Milz  50 — 55,  Arterien  50-60,  Gehirn  20, 
Niere  35-45  Tage)  und  beschreibt  deren  Proliferations-  und  endliche  Degene- 
rationserscheinungen; letztere  mögen  durch  Anhäufung  von  Stoü'wechselprodukten 
oder  0-Mangel  bedingt  seip,  Kulturen  iu  Serum  wuchsen  nicht  und  degene- 
rierten bald,  solche  in  Ringerlösung  noch  eher.  Verf.  macht  genaue  Angaben 
über  die  Technik  der  Gewebskultur  »in  vitro«. 

Levaditi  &  IVIutermilch(*)  halten  Herzfragmente  IStägiger  Embryonen 
von  GaJlus  in  Blutplasma  bei  37°  C  13  Tage  lang  lebendig;  während  dieser 
Zeit  finden  rhythmische  Kontractionen  von  sehr  ungleicher  Frequenz 
(4-104  pro  Minute)  statt.  Nach  5  Tagen  hört  das  Pulsieren  auf,  beginnt  aber 
wieder  nach  Übertragung  in  frisches  Plasma;  diese  wurde  dann  noch  2 mal 
wiederholt.  Während  die  Pulsationen  noch  fortdauern,  umgeben  sich  die  Frag- 
mente mit  spindelförmigen  Zellen,  die  aber  selbst  nicht  kontraktil  sind. 

Comandon,  Levaditi  &  P/!utermi!ch  reproduzieren  photographische  Serien- 
aufnahmen von  Milz-  und  Herzfragmenten  von  Gallas  in  Blutplasma 
kinematographisch  mit  96-  bzw.  300facher  Geschwindigkeit  und  beobachten 
so  bei  ersteren  das  Auswandern  und  bisweilen  die  Rückkehr  der  Leucocyten, 
bei  diesen  die  Entstehung,  gleitende  Bewegung,  kugelige  Umbildung  und  (wahr- 
scheinlich caryokinetische)  Teilung  der  spindelförmigen  Zellen. 

Nach  Levaditi  &  Mutermilch (2)  verliert  das  Bindegewebe  des  Herzens 
von  Gallus-EmhryonQu.  nach  20-30  Minuten  dauernder  Bestrahlung  mit  ultra- 
violettem Licht  die  Fähigkeit,  sich  in  vitro  zu  vermehren,  Avogegen  Milz- 
fragmente noch  das  Phänomen  der  Zellauswanderung,  wenn  auch  geschwächt, 
zeigen;  diese  Differenz  beruht  teils  auf  dem  verschiedenen  Differenzierungs- 
grad der  beiden  Gewebe,  teils  darauf,  daß  die  Abtötung  der  äußeren  Schicht 


378  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

im  ersten  Falle  die  weitere  Proliferation  hindert,  während  im  zweiten  aus  der  i  1"' 
nicht  geschädigten  Inneren  neue  Wanderzellen  nachdringen.  Ili*' 

Doyen,  Lytchkowsky  &  Browne  kultivieren  Fragmente  der  Milz,  de 
Niere  und  der  Leber  von  Gavia  und  Lepus  in  vitro;  bei  letzteren  über- 
leben nur  iixe  und  amöboide  Biudegewebszellen,  keine  Drüsenzellen;  die  zeit- 
weilige Vermehrung  der  »Elementarzellen«  kann  nicht  als  »wirkliche  Kultur« 
bezeichnet  werden  und  ist  von  geringem  biologischen  Wert.  Einheilung  vor 
inneren  Organen  (Nieren,  Gefäßstrecken)  im  Körper  fremder  Tierspecies  kanr 
auch  nur  dann  angenommen  werden,  Avenn  das  so  operierte  Tier  mindestens 
IJahr  überlebt  und  auf  das  normale  Functionieren  des  Transplantates  schließen  läßt. 

Brächet (1)  kultiviert  Keimblasen  von  Lepus  cuniculus  mit  kleinem  3 schich- 
tigen Embryonalfleck  (mit  Rauberscher  Deckschicht)  in  vitro  im  mütterlichen 
Blutplasma;  im  Lauf  von  40  Stunden  erscheint  die  Anlage  des  hinteren  Knotens  .- 
des  Primitivstreifens;  am  hinteren  Rande  und  seitlich  vom  Embryonalfleck  bildet  |#! 
der  Trophoblast  sich  zu  einer  regelmäßigen  Schicht  resorbierender  Zellen  aus, 
die  dem  normalen  »croissant  ectoplacentaire«  entspricht,  aber  viel  früher  als 
dieser  erscheint,  vrohl  infolge  der  äußerst  günstigen  Ernährungsbedinguugen;! 
der  übrige  Trophoblast  nimmt  das  in  der  normalen  Entwicklung  als  »h^mi-| 
sphere  papillifere«  bekannte  Aussehen  an,  trägt  indessen  einen  Bürstensaum, 
der  dem  der  Chorionzotten  zu  vergleichen,  aber  wohl  ebenfalls  durch  das  Milien 
verfrüht  hervorgerufen  ist.  Es  müssen  also  in  der  Keimblase  mit  3  schichtigem 
Embryonaltieck  gewisse  Bezirke  mit  specifischen  und  voneinander  unabhängigen 
Eutwicklungspotenzen  angenommen  werden:  insbesondere  erweist  sich  die  An- 
lage der  Placenta  nach  Form,  Bau  und  Ausdehnung  als  nicht  durch  Einflüsse 
der  Uterusschleimhaut  bestimmt.  Keimblasen  (Gtägig)  mit  2  schichtigem  Em- 
bryonalSeck  liefern  nach  2tägiger  Plasmakultur  einen  Embryo  mit  Primitiv- 
streifen und  -furche,  Kopffortsatz  und  Mesodermstreifen;  die  Zotten  der  »hemi- 
sphere  papillifere«  erreichen  hier  ihre  höchste  Ausbildung.  Bei  einer  fast 
ßtägigen,  48  Stunden  in  vitro  kultivierten  Keimblase  begann  die  Differenzie- 
rung der  Ectoplacenta  in  »plasmodiblaste«  und  » cy toblaste « ;  die  Membrana 
pellucida  war  völlig  geschwunden.  Da  die  Kulturen  im  Plasma  von  männ- 
lichen L.  ganz  gleich  ausfielen,  so  kann  ein  »formativer  Einfluß«  des  mütter- 
lichen Blutes  auf  die  Keimblasen  nicht  angenommen  werden,  wenigstens  nicht 
in  den  ersten  8  Tagen  der  Gravidität.  Verf.  teilt  noch  einige  Beobachtungen 
über  die  Folgen  lokaler  Necrosen  an  den  Keimblasen  mit  und  erörtert  endlich 
das  Verhältnis  der  hereditär  determinierten  Entwicklungspotenzen  zu  den  Ent- 
wicklungsbedingungen. —  Über  Gewebskulturen  s.  auch  Dilger  und  Foot. 

d.  Teratologisches. 

Rumpei  entwickelt  vorläufig  neue  Ansichten  über  die  ersten  Entwick- 
lungsvorgänge bei  den  Wirbeltieren  (bei  den  Säugern  entsteht  die  Gastrula 
durch  Abfurchung  der  schon  im  Ei  vorhandenen  Anlagen  der  Keimblätter,  die 
»Keimblase«  entspricht  der  Gastrula,  ihr  Ectoderm  ist  innen  kontinuierlich  von 
Entoderm  bekleidet,  usw.)  und  die  Herausbildung  der  äußeren  Körper- 
form (sie  erfolgt  durch  interstitielles  Wachstum  aller  Keimblätter  unter  dem 
Einfluß  eines  vorderen  und  eines  hinteren  Zentrums,  der  Rand  der  flach  aus- 
gebreiteten Embryonalanlage  wird  unmittelbar  zum  Nabel,  usw.);  Verf.  wendet 
dann  seine  Betrachtungsweise  auf  Mißbildungen,  besonders  Doppelbildun- 
gen, an. 

Sutton  beschreibt  ein  Exemplar  von  Roccus  lineatus  mit  verbildeter  präorbi- 
taler Schädelregion. 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.    A.  Allgemeiner  Teil.  379 

Wundsch(i)  untersuchte  einen  Cijprinus  carpio,  dessen  Mund  infolge 
einer  schweren  Verletzung  des  Oberkiefers  fast  ganz  zugewachsen 
war.  Verf.  glaubt,  daß  die  Atmung  nur  durch  die  von  den  Kiemendeckein 
bewirkte  Fluktuation  des  Wassers  unterhalten  worden  sein  kann,  und  daß  auch 
die  Nahrung  hauptsächlich  mit  dem  Atemwasser  durch  die  Kiemenspalten  ein- 
drang. Im  Darm  fanden  sich  kleine  Crustaceen  neben  pflanzlichem  Detritus. 
Die  geringe  Größe  (26,5  cm)  des  4sömmerigen  Fisches  beruht  weniger  auf 
Nahrungsmangel  überhaupt,  als  auf  der  Unzulänglichkeit  der  ausschließlich 
planctonischen  Ernährung. 

Josephy  beschreibt  eine  mißgebildete,  zweischwänzige  Larve  von  Triton 
palmatus,  mit  durchweg  doppelter  Chorda,  vorn  einfachem,  hinten  doppeltem 
und  beiderseits  von  Spinalganglien  begleitetem  MeduUarrohr  und  einer  unge- 
ordneten Masse  dotterreicher  Zellen  an  Stelle  des  Darmes;  sie  ist  als  Doppel- 
nicht  als  Spaltbildung  aufzufassen. 

6.  Wagner  beschreibt  eine  Rana  pipiens  von  52  mm  Körperlänge,  bei  der 
zwischen  den  Vordergliedmaßen  ventral  3  überzählige  Extremitäten  ent- 
springen; es  dürfte  sich  um  einen  Thoracopagus  parasiticus  handeln.  —  Hier- 
her Wassjiitotschkin(2)  sowie  unten  p  392  Kaufman(^2). 

Staderini  sucht  Mißbildungen  an  Embryonen  von  Gallus  domesticus 
experimentell  zu  erzeugen,  teils  durch  Bewegungslosigkeit  und  zeitweilige  Ein- 
wirkung tiefer  Temperatur,  teils  durch  Beschädigung  der  Schale  oder  endlich 
des  Gefäßhofes  der  sich  entwickelnden  Eier.  Im  ersten  Fall  ergab  sich  eine 
Vermehrung  der  Mißbildungen  nur  um  3  %  gegenüber  normal  ausgebrüteten 
Eiern  (15  ^  Mißbildungen  leichter  oder  schwererer  Art),  im  letzten  umfaßten 
jene  94,2  %  der  Embryonen.  Infolge  der  Verletzungen  des  Gefäßnetzes  ent- 
standen in  diesem  häufig  Lücken,  doch  nicht  stets  an  der  verletzten  Stelle;  je 
größer  dieselben,  desto  bedeutender  war  auch  die  Mißbildung  des  Embryo; 
jedoch  nicht  ausnahmslos.  Am  meisten  Entwicklungsstörungen  ausgesetzt 
scheint  die  Schwanzregion  des  Embryo  zu  sein.  Leichte  Störungen  bestehen 
in  Verzögerung  der  Entwicklung  und  Hemmungen  oder  Unregelmäßigkeiten  der 
Krümmung;  schwerere  in  einer  Knickung  (»iuginocchiatura«)  des  Körperstammes 
oder  in  seitlicher  Verbiegung  desselben;  im  letzteren  Fall  treten  zugleich  meist 
schwere  Verbildungen  des  Vorderkörpers  und  des  Kopfes  auf.  Schwere  Ver- 
änderungen sind  ferner  Partialbildungen  (z.  B.  solche  ohne  Schwanzende)  und 
atrophische  Formen  verschiedensten  Grades.  Von  allgemeiner  Bedeutung  ist. 
daß  die  verschiedensten  pathologischen  Veränderungen  in  der  Entwicklung  sehr 
häufig  von  Modifikationen  der  normalen  Körperkrtimmung  des  Embryo 
begleitet  sind. 

Tur  beschreibt  3  Hühnerkeimscheiben  mit  doppelten,  aber  z.  T. 
verschmolzenen  Primitivrinnen  (von  46  bzw.  48  Stunden)  und  sucht 
ihre  Entstehung  aus  2  kernigen  Eiern  nachzuweisen. 

Hierher  Brückner. 

Lesbre  &  Pecherot(2)  beschreiben  den  Kopf  eines  Kalbes  mit  äußer- 
lich verdoppelter  Schnauze;  der  Verdoppelung  unterlagen  die  entsprechen- 
den Skeletteile,  wobei  die  medialen  Stücke  meist  miteinander  verschmelzen  oder 
verkümmern;  doppelt  waren  die  Zunge  und  die  Speicheldrüsen  (außer  der  Par- 
otis) ;  am  Gehirn  war  eine  3.,  keilförmig  zwischen  die  seitlichen  eingeschobene 
Großhirnhemisphäre,  sowie  ein  medianes  Augenrudiment  (ohne  Beziehungen 
zum  Integument)  von  Interesse;  4  Lobi  olfactorii. 

Über  ein  abnormes  Rehgeweih  s.   R.  Biedermann. 

Berenberg-Gossler  beschreibt  einen  Fall  von  Kommunikation  des  un- 
tersten Ileums  und  des  Cäcums  mit  der  Harnblase,  Verdoppelung  des 


380  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Processus  vermiformis,  Atresia  ani  et  urethrae  und  Mißbildung  der  äußere' 
Genitalien  bei  einem  neugeborenen  Kinde  und  zieht  daraus  folgende  Schlüsse 
bei  Homo  entsteht  außer  dem  Rectum  auch  der  unterste  Teil  des  Ileums,  da 
Cäcum  mit  dem  Wurmfortsatz  und  das  ganze  Colon  durch  Aufteilung  der  Cloak( 
ferner  die  Harnblase  mit  Ausnahme  des  durch  Ausweitung  der  Wolffsche 
Gänge  gelieferten  Teiles;  die  Lehre  von  der  Entstehung  des  Scrotums  au 
den  Geschlechtswülsten  wird  bestätigt;  nur  diejenigen  Wirbeltiere  mit  eine 
der  von  H.  homologen  Harnblase  haben  einen  dem  untersten  Ileuni,  dem  Ca 
cum,  Colon  und  Rectum  von  H.  homologen  Darmabschnitt. 

Babes  stellt  fest,  daß  von  345  menschlichen  Monstra  22  am  vorderen  ode  i 
hinteren  oder  an  beiden  Extremitätenpaaren  Mißbildungen  imeist  Hexadactylie 
aufwiesen  und  zugleich  solche  des  Gesichtes,  bei  denen  eine  entzündliche  ode 
traumatische  Veränderung  des  vorderen  Teiles  der  Schädelbasis  mitwirkt.  E: 
ist  also  mindestens  »eine  Beziehung«  zwischen  dieser  Art  von  Gesichtsmißbil 
düngen  und  der  Hexadactylie  anzunehmen;  vermutlich  so,  daß  durch  die  Ver- 
letzung der  Keilbeinregion  die  (in  den  betr.  Fällen  meist  mißgebildete  odei 
atrophierte)  Hypophyse  oder  ein  anderes  »Zentrum«,  das  »der  normalen  Bil- 
dung der  Extremitäten  sowie  der  Erhaltung  gewisser  Speciescharaktere,  soweii 
sie  die  Extremitätenbildung  betreflen,  vorsteht«,  geschädigt  wurde. 

Zur  Teratologie  von  Ilomo  vergl.  ferner  Derry,  Duckworth,  Graham,  Lesbre 
&  Pecheroi  (1),  Peaslee. 

e.  Histogenese. 

A.  Weber  (^)  findet  bei  jungen  i^aja-Embryonen  mit  noch  nicht  geschlossenem 
Medullarrohr  und  ohne  Gefäße,  daß  die  Zellen  aller  Organe  mit  Dotterkörn 
chen  beladen  sind;  diese  werden  erst  ausgestoßen,  sobald  sich  die  Gefäße 
bilden.  Zugleich  treten  in  den  vorher  chromatinarmen  Kernen  reichlich  baso- 
phile Bestandteile  auf,  insbesondere  bis  zu  12  Metanucleolen,  die  bei  der 
nächsten  Mitose  ausgestoßen  und  im  Cj^toplasma  aufgelöst  werden. 

Nach  Lagiresse(2j  besteht  das  subcutane  Bindegewebe  bei  Torpedo- 
Embryonen  von  33  mm  Länge  aus  netzartig  anastomosierenden  Zellen;  diese 
platten  sich  später  ab  und  ordnen  sich  in  mehreren  Ebenen  an,  die  später 
ganz  unabhängig  voneinander  werden.  Bald  zeigen  dann  die  Zellfortsätze 
andere  färberische  Eigenschaften  als  die  perinucleäre  Plasmazone;  jene  bilden 
sich  weiter  in  eine  unregelmäßig  sternförmige  hyaline  Platte  um,  die  von  den 
benachbarten  zunächst  noch  durch  runde  Öffnungen  getrennt  ist;  später  schwin- 
den letztere  und  die  je  einem  Zellterritorium  entsprechenden  Platten  bilden 
dann  eine  einheitliche  Lamelle.  Sobald  diese  angelegt  ist,  setzt  auch,  an- 
scheinend in  der  amorphen  Substanz  selbst,  die  Bildung  sehr  feiner  Binde- 
gewebsfibrillen  ein,   die  bald  dicker  und  zahlreicher  werden. 

Nach  LunaC')  erscheint  in  den  Myoblasten  der  Skeletmuskeln  von 
Bufo  das  Chondriom  zuerst  in  einzelnen  oder  angereihten  Granula  und  in  Stäb- 
chen, dann  erst  in  längeren  Fäden;  vermutlich  entstehen  auch  die  Stäbchen 
aus  Granula,  die  sich  verlängern  oder  reihenweise  verschmelzen.  Die  Chondrio- 
konten  verlängern  sich  immer  mehr  und  sondern  sich  später  in  gleichlange 
Segmente,  zwischen  denen  der  Abstand  zunimmt;  derart  bilden  sich  die  aniso- 
und  isotropen  Scheiben  aus.  Die  die  ersteren  zusammensetzenden  dunkeln 
Stäbchen  trennen  sich  abermals  und  zwischen  den  Teilstücken  erscheint  der 
helle  Hensensche  Streifen.  Noch  später  tritt  in  der  Mitte  der  isotropen  Zone 
ein  der  Linie  Z  entsprechendes  gefärbtes  Pünktchen  auf.  Die  Ausbildung  der 
Myofibrillen  der  Herzmuskelfasern  verläuft  ähnlich,  doch  erscheint  hier 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     A.  Allgemeiner  Teil.  381 

das  Chondriom  von  Anfang  an  in  Fadenform,  niclit  in  Körnern.  Längsteilung 
H  der  Chondriokonten  und  der  noch  kaum  differenzierten  Myofibrillen  wird  ver- 
hältnismäßig häufig  beobachtet,  kommt  dagegen  bei  völlig  ausgebildeten  Fibrillen 
oder  bei  den  Mitochondrien  der  erwachsenen  Muskelfasern  nicht  vor.  In  sich 
entwickelnden,  aber  auch  in  erwachsenen  Muskelfasern,  finden  sich  mitochon- 
drienartige  Bildungen,  an  denen  man  alle  Phasen  der  Umbildung  in  Myofibrillen 
wahrnehmen  kann  wie  im  embryonalen  Muskel;  sie  stellen  eine  Reserve  dar, 
von  der  aus  sich  eine  Nachbildung  von  Fibrillen  vollziehen  kann.  — 
Hierher  auch  Luna(2), 

Luna(^]  schildert  die  Entwicklung  der  Blastosomen  bei  Bufo  vulgaris.  In 
der  Oocyte  bilden  vor  dem  Auftreten  von  Pigment  die  Blastosomenhaufen  im 
Endoplasma  einen  Ring  um  den  Kern,  treten  aber  auch  als  Grauulaketteu  und 
1  Fäden  auf.  Später  zerstreuen  sich  die  Granula  und  nehmen  an  Zahl  ab,  während 
I  zunächst  blasse,  dann  dunklere  Pigmentkörner  auftreten;  jene  verlieren  ihre 
specifische  Färbbarkeit,  indem  sie  die  Pigmentfarbe  annehmen.  Dotter  wird 
von  den  Blastochondrien  des  Endoplasmas  nur  in  geringem  Grade  gebildet; 
einige  bleiben  auch  unverändert.  Die  Dotterkörner  entstehen  aus  zunächst  sehr 
kleinen,  dann  größeren,  peripher  gelegenen  Granula;  ob  auch  diese  Blastosomen 
«der  von  vornherein  deutoplasmatische  Zellbestandteile  sind,  ob  sie  im  letzteren 
Fall  in  der  Oocyte  entstehen  oder  von  den  FoUikelzellen  herrühren,  ist  noch 
fraglich.  Die  ersten  Blas  tomer  en  enthalten  Blastosomen  in  Form  von  um 
den  Kern  angehäuften,  von  hier  ausstrahlenden,  aber  die  äußerste  Zone  nicht 
erreichenden  Körnern;  erst  später  werden  in  den  Embryonalzellen  die  Blasto- 
chondrien großenteils  durch  Blastokonten  ersetzt.  Die  Zellen,  welche  die  neu- 
gebildeten Vorniereukanälchen  auskleiden,  und  die,  welche  die  Zellstränge,  aus 
denen  die  Urnierenkanälchen  entstehen,  bilden,  enthalten  granulaförmige 
Blastosomen,  teils  zerstreut,  teils  an  einer  Seite  des  Kernes  augehäuft;  gerade 
von  den  letzteren  scheinen  sich,  wie  auch  in  den  Nerven-  und  Hautpigment- 
zellen, die  Blastosomen  der  adulten  Zellen  herzuleiten,  die  zunächst  granulär 
sind  und  sich  dann  stäbchenförmig  verlängern.  Verf.  schildert  dann  die  De- 
generation der  Blastosoinen  im  Pronephros  [s.  Luna(^)  p  407].  Auch  in  den 
embryonalen  Nervenzellen  sind  zunächst  granuläre  Blastosomen  vorhanden, 
die  sich  dann  verlängern  und  sich  in  die  Fortsätze  hinein  erstrecken;  unent- 
schieden bleibt,  ob  und  wie  die  Blastosomen  sich  an  der  Bildung  der  Neuro- 
fibrillen beteiligen;  jedenfalls  sind  die  embryonalen  Blastosomen  nicht  mit  diesen 
2u  identifizieren  und  könnten  höchstens  den  chromophilen  Bestandteil  der 
Fibrillen  liefern.  In  der  Pancreasanlage  treten  fädige  und  granulaförmige 
Blastosomen  auf;  es  ist  nicht  genau  festzustellen,  ob  die  kleinsten,  distal 
zwischen  gröberen  gelegenen  Zymogeukörner  aus  dem  Zerfall  von  Blastokonten 
hervorgehen;  zwischen  diesen  kommen  bisweilen  wahre  Anastomosen  vor,  in 
anderen  Fällen  sind  sie  voneinander  unabhängig.  An  den  epithelialen  und  sub- 
epithelialen Pigmentzellen  der  Haut  läßt  sich  die  Umbildung  der  Blasto- 
somen in  Pigmentkörner  verfolgen.  Die  drüsigen  Zellen  des  Haftapparates 
enthalten  Bl.,  doch  ist  ihre  Beteiligung  an  der  Secretion  nicht  zu  erweisen;  in 
den  zu  Hornzähnchen  sich  umbildenden  Zellsäulen  enthalten  die  untersten  Zellen 
körnige,  die  mittleren  fädige  Blastosomen,  bei  den  stärker  verhornten  ver- 
schwinden sie;  die  Art  der  Mitwirkung  der  Bl.  bei  der  Keratinisation  ist  nicht 
näher  zu  präzisieren.  In  den  glatten  Muskelzellen  des  Larvendarmes  sind 
granuläre  und  fädige  Bl.  vorhanden;  letztere  verschwinden  später,  erstero 
sammeln  sich  an  den  »beiden  Polen«  des  Kernes  und  dienen  vielleicht  als 
Reservematerial.  —  Die  Benda-Meves-Duesbergsche  Blastosomentheoric 
wird  dadurch  gestützt,  daß  ein  Teil  der  Bl.  der  Oocyte  nicht  zu  Pigment  und 


f' 


382  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Dotter  umgewandelt  und  auf  die  Furchuugszellen  übertragen  wird,  ferner  durc' 
die  Teilung  von  Bl. ;  andererseits  kann  Neubildung  solcher  wohl  in  gewissei 
Fällen  vorkommen.  Die  Bl.  sind  Zellorganellen,  deren  Umbildung  in  specifischi 
Zellbestaudteile  (Pigment,  Dotter,  Myofibrillen,  Stäbchen  der  Nierenzellen)  fü 
erwiesen  gelten  kann;  zweifelhaft  bleibt  dies  bei  den  Neurofibrillen;  auch  äi( 
Beteiligung  der  Bl.  bei  der  Secretion  (in  den  Nierenkanälchen  nachgewiesen 
bleibt  im  allgemeinen  fraglich.  —  Hierher  auch  Luna(^)  und  Romeis  (2). 

Busacca(^)  findet  bei  ötägigen  Gallus-EmhryonQn  in  der  Gefäßhaut  des 
Auges  Spindel-  oder  birnförmige  Zellen  mit  reichem  Chondriom;  dies  trit 
zunächst  in  Fäden  oder  Körnchen-  und  Stäbchenreihen  auf,  später  als  zerstreute 
Stäbchen  und  Körner,  die  sich  dann  auch  in  die  Zellfortsätze  erstrecken.  In 
einer  zweiten  rundlichen  Zellenart  treten  die  Mitochondrien  von  Anfang  an  nui 
als  Körner  und  kurze  Stäbchen  auf.  In  beiderlei  Zellen  treten  von  dei 
197.  Stunde  ab  Pigmentkörner  auf,  und  indem  sie  an  Zahl  zunehmen, 
nehmen  die  Mitochondrien  ab;  das  Pigment  tritt  bald  in  der  Nähe  des  Kernes 
bald  in  den  Fortsätzen  zuerst  auf;  es  entsteht  nicht  durch  chemische  Um- 
wandlung der  Mitochondrien,  da  diese  durch  Entpigmentierung  immer  noch  all 
Grundlage  der  Pigmeutkörper  nachzuweisen  sind.  Auch  die  rundlichen  Zellen 
bilden  später  1  oder  2  pigmentierte  Fortsätze;  von  ihnen  sind  gewisse  eosino- 
phile Leucocyten,  die  hauptsächlich  nahe  den  Gefäßen  liegen,  große,  oft  un- 
regelmäßige Körner  enthalten,  aber  niemals  Pigment  bilden,  wohl  zu  unter- 
scheiden. 

Prenant(^)  zählt  die  Beweise  für  den  Ursprung  von  Pigmentgranula 
aus  Mitochondrien  auf:  Ähnlichkeit  der  specifischen  Form  in  gewissen 
Zellen,  direkte  Beobachtung  der  Umbildung  (Szily),  analoge  Lagerung  im  Plasma- 
gertist, mitochondrienartige  Färbbarkeit  nach  der  Entpigmentierung  der  Pig- 
mentkörner zurückbleibender  Substrate,  vitale  Färbbarkeit  der  P.  und  M. ;  erstere 
sind  unter  dem  Einfluß  verschiedener  chemischer  Substanzen  umgewandelte, 
meist  degenerierte,  bzw.  tote  Mitochondrien.  —  fVlulon(-^)  erwähnt  mitochondriale 
Pigmentgenese  in  den  Suprarenalkapseln  von  Gavia,  Mus  und  Homo.  — 
lVlulon(2)  teilt  Beobachtungen  über  die  Pigmentbildung  in  den  Supra- 
renal körp  er  n  von  Homo  mit;  zunächst  handelt  es  sich  um  kleine  lipopro- 
teidartige  Einschlüsse;  später  verlieren  diese  ihre  fettartige  Natur  und  bilden 
sich  in  ein  großes  Pigmentkorn  mit  nur  dünner  Lipoidhülle  um.  Im  Corpus 
luteum  geht  dem  Pigmentkorn  ein  gefärbter  Fetttropfen  vorauf;  in  anderen 
Fällen  entsteht  das  Pigmentkorn  nur  im  Zentrum  des  Tropfens;  stets  aber  ist 
die  Grundlage  der  »plastes  graisseux«  ein  Mitochondrium  (Lipo-proteid);  ob 
dies  sich  nun  mehr  oder  minder  direkt  in  Pigment  oder  zunächst  in  einen 
Fetttropfeu  verwandelt,  so  scheint  hierbei  jedenfalls  stets  ein  Lipoid  beteiligt 
zu  sein. 

Asvadourova  teilt  die  tierischen  Pigmente  in  4  Gruppen:  1)  das  Hämo- 
globin und  seine  Derivate,  z.  T.  Eisenverbindungen,  2)  die  Melanine,  3)  die 
Lipochrome  und  4)  die  »pigments  puriques«  (Guanin,  Harnsäure  usw.).  Die 
Farbstoffzellen  sind  teils  mesenchymatischen  Ursprunges,  teils  epidermogen; 
dazu  kommen  die  »chromatocytes  ovulaires«  und  »chromatocytes  sensoriels«  und 
wohl  noch  andere.  In  der  Leber  der  Urodelen  leiten  sich  die  Pigmentzellen 
von  Leucocyten  der  oberflächlichen  Schicht  und  der  tiefen  lymphoiden  Stränge 
her,  aber  auch  von  aktiven  Endothel-(Kupfferschen)Zelleu  und  einkernigen  cir- 
culierenden  Leucocyten  (intravaskuläre  Zellen).  Im  Schwanz  der  Amphibien- 
larven entstehen  die  Melanocyten  des  Coriums  aus  gewöhnlichen  Bindegewebs- 
zellen, die  ihrerseits  fixierte  Leucocyten  sind,  andere  aus  solchen  Leucocyten, 
die  Erythrocyten   phagocytotisch    aufnehmen;    noch  andere  endlich   aus  gelben 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  383- 

Pigmentzellen.  Diese  Xanthocyten  sind  gewöhnlich  zu  einem  mit  gelben  Pig- 
mentkörnern übersäten  Netzwerk  vereinigt  und  anastomosieren  auch  mit  den 
(von  ihnen  aber  specifisch  verschiedenen)  Melanocyten;  ihr  wichtigster  Charakter 
ist,  daß  sie  in  ihrem  Cytoplasmanetz  große  mit  Neutralrot  u.  a.  vital  färbbare 
Kugeln  enthalten;  die  chemische  Natur  letzterer  ist  unbekannt  (kein  Fett, 
Glycogen,  Eisen,  Oxydase) ;  ihre  Vitalfärbung  ist  sehr  flüchtig,  erhält  sich  aber 
länger  in  der  Nähe  der  Melanocyten.  —  Die  Epidermiszellen  der  Amphibien- 
larven bereiten  selbst  ihr  Pigment  zu;  sie  enthalten  außer  diesem  vital  färb- 
bare Kugeln  und  Fetttropfchen.  Zwischen  ihnen  finden  sich  die  »leucocytoiden 
Zellen«,  wie  in  den  meisten  Organen  der  sich  verwandelnden  Larve;  sie  üben 
besonders  die  Phagocytose  veränderter  Erythrocyten  aus;  zwischen  den  Resten 
dieser  erscheinen  zunächst  feine  Pigmentkörnchen,  dann,  indem  diese  zunehmen, 
und  die  Erythrocyteneiuschlüsse  schwinden,  bilden  sich  jene  Zellen  zu  den 
sternförmigen  intraepithelialen  Chromatocyten  um.  —  Das  Eisenpigment  (pig- 
ment  ferrugineux)  bildet  sich  in  der  Milz,  der  Leber  und  im  Larvenschwauz 
der  Amphibien  infolge  von  Phagocytose  der  Erythrocyten;  diese  werden  dabei 
auf  verschiedene  Weise  zerstückelt  und  verdaut;  sie  liefern  dann  rundliche  Ein- 
schlüsse, deren  chemische  Umwandlungen  sich  aus  den  Veränderungen  ihrer 
Färbbarkeit  erschließen  läßt.  Die  Zerstörung  und  Phagocytose  der  Erythro- 
cyten werden  durch  hämolytische  Prozesse  und  Injection  von  Blut  fremder 
Species  gesteigert.  In  der  Milz  von  Equus  rühren  nicht  nur  die  Einschlüsse 
der  Eisenpigmeutzelleu,  sondern  vielleicht  auch  die  der  eosinophilen  Zellen  von 
Erythrocyten  her;  ihre  weitere  regressive  Umbildung  verläuft  jedoch  verschieden. 
—  Das  schwarze  Pigment  kann  sich  vom  Kern,  bzw.  Nucleolus  herleiten,  wie 
z.  B.  in  der  Milz  von  Sci/llium]  oder  es  entsteht  auf  Kosten  verschiedenartiger 
»paraplastischer«  Zelleinschlüsse  (Fetttropfen,  »boules  ferrugineuses«);  bei  den 
intra  vitam  färbbaren  Körpern  lagert  sich  das  Pigment  um  diese  herum  ab; 
schwarze  Körner,  die  im  Inneren  jener  auftreten  und  dann  bei  deren  Zerstö- 
rung frei  werden,  sind  wohl  Kunstprodukte.  In  erster  Linie  aber  kommen  als 
Ausgangsmaterial  der  Pigmentgranula  Mitochoudrieu  in  Betracht,  wofür 
sich  teils  direkte,  hauptsächlich  aber  indirekte  Beweise  anführen  lassen  [vergl. 
0.  Prenant(i)].  Bei  dieser  Umbildung  wirken  teils  physikalische  Faktoren  (Licht, 
Temperatur),  teils  chemische.  Letztere  sind  bald  an  ins  Plasma  ausgestoßene 
Nucleolen,  bald  an  Dotterplättchen ,  an  fettartige  oder  eisenhaltige  Einschlüsse 
oder  an  besondere  albuminoide,  vital  färbbare  Zellbestandteile  gebunden.  Alle 
diese  enthalten  ein  oxydierendes  Prinzip,  Oxydase,  Eisen  u.  dergl.  und  ver- 
mögen daher  die  Tyrosine  der  Eiweißkörper  des  Mitochondriums  zu  schwärzen 
(melaniser). 

Nach  Retterer  &  Lelievre(^)  entstehen  die  »foUicules  clos  tegumen- 
taires«  aus  der  Umwandlung  von  epithelialen  Zellen  einerseits  in  reticuläres 
Gewebe,  andererseits  in  freie  Lymphocyten;  letztere,  sowohl  in  den  Organen 
epithelialen  wie  denen  mesodermalen  Ursprunges,  sind  gealterte,  keineswegs 
embryonale  und  progressiver  Umbildung  fähige  Elemente. 

B.  Specieller  Teil. 
L  Pisces. 

van  Wijhe  bespricht  die  Anlage  von  Mund  und  Kiemenspalten  der 
Amphioxus-havven  und  deren  Veränderungen  nach  der  Metamorphose.  Vor 
dieser  sind  nur  14-16  Kiemenspalten  vorhanden,  die  scheinbar  median  ent- 
stehen  und   zeitweilig   sogar   nach   rechts  verschoben  werden,   aber  der  linken 


384  II-  Referate.    11.  Vertebrata. 

Seite  angehören;  auch  der  Mund  liegt  links.    Während  der  Metamorphose  trete 
8  rechte  Kiemeuspalten  auf,  links  gehen  die  1.  und  die  10.-16.  zugrunde,  s 
daß  sich  ein  nahezu  symmetrisches  Verhalten  herstellt;  danach  nimmt  die  Zah 
der  Spalten  nach  hinten  hin  zu.    Der  Mund  ist  nach  der  Metamorphose  schein 
bar  symmetrisch;  in  Wahrheit  ist  er,  wie  aus  der  Zugehörigkeit  seiner  Muskeli 
und  Nieren  hervorgeht,    ein  Organ  der  linken  Seite,   dem  als  rechtes  Antime 
die  kolbenförmige  Drüse  entspricht;    beide,    besonders   letztere,    weisen  Kenn- 
zeichen ihrer  ursprünglichen  Bedeutung  als  Kiemenspalten  auf.     Sie  entstehen 
wie  die  ersten  Kiemenspalten   der  Fische,    unter  dem  2.  Myotom;  also  ist  dei 
Mund  von  A.  dem  linken  Spritzloch  der  Selachier  homolog;  wie  dieses  bei  deij 
Rochen,  so  dient  er  zum  Einholen  des  Atemwassers,    das  hier  allerdings  aucljl*'*' 
die   Nahrungspartikel    mitführt.     Dem   Vertebratenmund    entspricht   bei   Ä.    dift|i*! 
Öftnung  des  Wimperorganes,  das  als  abgeschnürter   Teil   des  Darmvorderendes 
angelegt   wird  und   später  nach    außen  durchbricht.     Mit   dieser  Deutung  har-, 
moniert,  daß  bei  A.  die  Schilddrüse  vor  dem  functiouierenden  Mund,  d.  h.  wie 
■  bei  allen  Vertebraten  vor  der  1.  Kiemenspalte  angelegt  wird;  weiter  stützt  sie  dei 
Befund,  daß  bei  A.  die  Mandibularhöhle  vor  dem  Munde  liegt;  im  Laufe  der 
Metamorphose  umwächst  sie  den  Mund  hufeisen-,  dann  ringförmig.     Verf.  ver 
sucht   endlich    eine   biologische   Erklärung   der  Veränderungen   des  Mund-   und 
Kiemenapparates  bei  der  Larve  und  während  der  Metamorphose. 

Über  die  Eier  von  Eaja  s.  Williamson(2),  einen  Embryo  von  Pristis  Hussa 
koff(2). 

A.  Weber (^)  schildert  die  Degenerationsvorgänge  an  den  das  Medullarrohr 
junger  i?a;'a-Embryonen  auskleidenden  Zellen,  die  zuerst  eine  überaus  rege 
Vermehrung  zeigen  und  zahlreiche  Neuroblasteu  liefern,  später  aber  ins  Lumen 
ausgestoßen  werden.  Die  Degeneration  betrifi't  zunächst  nur  den  Kern,  der 
mehr  und  mehr  chromatinavm  wird,  aber  fortfährt,  sich  zu  teilen;  bei  den 
Mitosen  erscheint  er  meist  als  amorphe  Masse ,  in  der  Chromosomen  nur  an 
den  Anheftungsstellen  der  Spindelfasern  deutlicher  abgeteilt  werden;  bisweilen 
sind  die  Teilungen  ungleich.  Verf.  glaubt  nach  dem  cytologischen  Bild,  daß 
die  achromatischen  Elemente  der  Spindel  noch  auf  die  völlig  necrotische  Kern- 
masse einwirken,  also  wohl  das   »ultimum  moriens«   der  Zelle  sind. 

A.  Weber(3)  unterscheidet  bei  i?öy'a-Embryonen  eine  Hypochorda  des  Kopfes 
und  des  Rumpfes.  Erstere,  vor  der  Kiemenregiou  gelegen,  tritt  regelmäßig 
auf,  schwindet  aber  frühzeitig ;  letztere  beginnt  in  der  Kiemengegend  als  leisten- 
förmige  Erhebung  der  dorsalen  Darmwand  und  bildet  weiter  hinten  einen  un- 
bedeutenden Zellstrang,  der  sich  nur  unvollkommen  vom  Darm  löst;  der  hinterste 
Abschnitt  ist  höher  ausgebildet  und  moniliform ;  er  ist  ebenfalls  medianen  Ur- 
sprunges und  verschmilzt  vor  dem  Canalis  neurentericus  mit  dem  Darm. 

6uitel(^)  beschreibt  detailliert  den  Haftapparat  und  die  Verbindungsfäden  der 
Eier  von  Kurtus  gulliveri  (die  das  (^  an  einem  Fortsatz  des  Supraoccipitale 
befestigt  auf  dem  Kopfe  trägt).  Die  Micropyle  ist  umgeben  von  einer  Rosette 
fest  anliegender,  radiärer,  z.  T.  sich  distalwärts  gabelnder  Bänder;  diese  setzen 
sich  in  stark  abgeplattete  freie  Filamente  fort,  welche  sich  weiterhin  mit  denen 
benachbarter  Eier  zu  mehr  oder  minder  dicken  Strängen  verflechten,  in  diesen 
aber  z.  T.  auf  Strecken  von  2-3  cm  selbständig  verlaufen.  Wahrscheinlich 
sind  diese  langen  Bänder  in  den  Follikeln  mehrfach  um  das  Ei  gewunden,  wie 
bei   Clinus  argeniatus. 

A.  IVIeek(2)  sehreibt  dem  Ei  der  Teleosteer,  außer  der  polaren  Keimscheibe 
und  der  feinen  peripheren  Plasmahtille,  zarte,  den  Dotter  durchsetzende  und 
mit  jenen  sich  verbindende  Plasmastränge  zu;  die  definitive  Anordnung  dieser 
Teile,  besonders  auch  mit  Rücksicht  auf  die  aus  ihnen  entstehenden  Strukturen, 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  385 

ist  das  Ergebnis  von  Plasmaströmungen.  Bei  der  Furchung  bleiben  die  Blasto- 
meren durch  Plasmabrücken  untereinander  verbunden;  sie  werden  distal 
sowie  gegen  den  Dotter  hin  durch  je  eine  ihnen  fest  anhaftende  Plasmalamelle 
begrenzt,  die  beide  am  Rande  der  Keimscheibe  in  die  zarte  perivitelline  Plasma- 
schicht übergehen.  Die  innere  jener  Plasmalamellen,  der  »subgerminale  Peri- 
blast«,  wird  dann  in  ein  Syncytium  verwandelt,  indem  anliegende  Blastoderm- 
zellen  sich  »vertikal«  teilen,  wobei  die  ventrale  Zelle  in  die  besagte  Schicht 
«insinkt;  Einwanderung  von  Periblastkernen  vom  Rande  her  findet  nicht  statt. 
Im  marginalen  Periblast  sind  unterdessen  Vacuolen  aufgetreten,  die  endlich  eine 
äußere  kernlose  Plasmaschicht  von  einer  inneren  kernhaltigen  völlig  abspalten ; 
erstere  setzt  sich  in  die  äußerste  Blastomerenlage  fort,  diese  in  den  subgermi- 
nalen  Periblast,  mit  dem  sie  zusammen  ein  syncytiales  Entoderm  bildet; 
letzteres  hängt  am  Rande  mit  dem  vielschichtigen,  nun  ventralwärts  vor- 
drängenden Ectoderm  zusammen.  Das  Entoderm  entsteht  also  durch  Dela- 
minafion,  ist  aber  schon  vor  der  Furchuug  durch  die  die  Keimscheibe  vom 
Dotter  trennende  Plasmaschicht  präformiert.  »Blastoporus«  nennt  Verf.  den 
ganzen  Randbezirk,  an  dem  »Ectoderm«  und  »Entoderm«  ineinander  übergehen; 
an  der  dorsalen  Lippe  desselben  entsteht,  schon  bei  der  »Gastrula«,  das  Ge- 
hirn; vom  Entoderm  aus  bildet  sich  hier  am  Rande  die  mediane  Chorda  und 
lateral  die  Mesodermmassen.  Axiales  und  marginales  Mesoderm  sind  nicht  zu 
unterscheiden;  alles  Mesoderm  entsteht  am  Rande  wie  die  Chorda,  die  als 
»das  axiale  Mesoderm«  angesehen  werden  mag.  Indem  das  Blastoderm  gegen 
den  vegetativen  Pol  hin  den  Dotter  umwächst,  spaltet  sich  die  perivitelline 
Plasmaschicht  durchweg  in  eine  äußere,  dem  Ectoderm,  und  eine  innere,  dem 
syncytialen  Entoderm  zufallende  Lage.  —  Der  Bezirk  der  Keimscheibe,  in  dem 
später  die  Furchungshöhle  auftrat,  bleibt  nach  wie  vor  mesodermfrei.  Am 
Rande  des  »Blastoporus«  sondert  sich  ein  medianer  Teil,  der  den  eigentlichen 
Embryo  bildet;  der  Rest  dient  zur  Umhüllung  des  Dotters,  wobei  das  Dotter- 
sackentoderm  schließlich  mit  dem  Dotter  resorbiert  und  nur  das  Ectoderm  er- 
halten wird.  Wahrscheinlich  fällt  die  Median  ebene  des  Embryo  in  die  Richtung 
der  Furche;  die  2.  (zu  jener  senkrechte)  markiert  das  Vorderende  des  Embiyo; 
in  der  Keimscheibe  können  also  nur  Anlagen  des  vorderen  Kopfendes  prä- 
determiniert sein. 

Über  die  Entwicklung  von   Gadiis  s.  Storrowf^). 

M.  Taylor  schildert  zunächst  die  äußeren  Entwicklungsvorgänge  von  Sym- 
branchus  marmoratus.  Die  Eier  sind  klein  und  entwickeln  sich  rasch  (in 
7  Tagen  bis  zam  Ausschlüpfen  der  Larve).  Kurz  vor  dem  Ausschlüpfen  bildet 
sich  ein  Rostrum,  ähnlich  dem  von  Gallo rhyne] ms -'Eimbryonen;  es  ist  ein 
dünnwandiger,  mit  lymphartiger  Flüssigkeit  erfüllter  Sack,  der  seine  größte 
Länge  (1  mm)  bei  einer  Gesaratlänge  der  Larven  von  7  mm  erreicht  und 
sich  dann  allmählich  ziirückbildet.  Außer  dem  (persistierenden)  knöcher- 
nen Schultergürtel  treten  frühzeitig  Brustflossen  auf,  die  ein  Knorpelskelet, 
Muskeln  von  den  ersten  3  Riimpfmyotomen  und  Nerven  von  den  3  ersten  Spinal- 
nerven erhalten;  sie  sind  reich  vascularisiert  und  dienen  zur  Atmung;  sobald 
der  Kiemenapparat  functioniert,  schrumpfen  sie  ein  und  fallen  ab  (etwa 
10  Tage  nach  dem  Ausschlüpfen);  Bauchflossen  tretci  nie  auf.  Die  Kiemen- 
spalten brechen  erst  durch,  nachdem  sie  bereits  vom  Kiemendeckel  überwachsen 
worden  sind.  Zunächst  mündet  die  Kiemenhöhle  jederseits  durch  einen  kleinen 
dorsolateralen  Perus  nach  außen,  später  tritt  eine  ventrale  Öffnung  dazu;  diese 
Öffnungen  verbinden  sich  dann  untereinander,  doch  engt  sich  der  quere  halb- 
mondförmige Schlitz  wieder  auf  die  mediane  Region  ein.  An  der  dorsalen 
Mundwand,  dicht  hinter  dem  Hyoid,  tritt  die  Anlage  einer  Tasche  auf,  die  bei 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    ÜI.  Referate.    II.  Vertebrata.  25 


386  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

den  Erwachsenen  von  respiratorischer  Bedeutung  zu  sein  scheint.  Der  Darn 
ist,  wie  gewöhnlich,  anfangs  solid,  später  hohl,  ohne  Verbindung  mit  den 
Dotter.  Eine  Schwimmblase  wird  nicht  angelegt;  das  Pancreas  entsteht  aui 
einer  dorsalen  und  zwei  ventralen  Anlagen.  Die  Pylorusklappe  wird  vor 
kurzen  fingerförmigen  Auswüchsen  des  Vorderendes  des  Mitteldarmes  umgeben  i 
sie  entsprechen  vielleicht  rudimentären  Pylorusanhängen.  Die  Thymus  ent- 
steht von  der  2.,  3.,  4.  und  5.  Kiemenspalte  aus.  Die  Thyreoidea  entsteh 
als  solider  medianer  Auswuchs  des  Mundhöhlenbodens;  ihr  Vorderende  wir( 
2 lappig.  Die  Milz  entwickelt  sich  frühzeitig  und  ist  zunächst  mehrlappig. — 
Die  Vornierenkammer  entsteht  aus  dem  Nephrotom  des  3.  Segmentes,  dei 
Vornierengang  aus  der  Verbindung  und  nachfolgenden  Aushöhlung  der  folgen- 
den  Nephrotome;  er  mündet  hinten  in  eine  zeitweilig  bestehende  Cloake.  Un 
ihn  und  um  die  Blutgefäße  entwickelt  sich  von  vorn  her  das  pseudo-lympha- 
tische  Gewebe.  Die  Anlagen  von  Urnierenkanälchen  treten  im  25. — 43.  Seg- 
ment dicht  neben  dem  Vornierengang  auf;  sie  werden  dann  hohl  und  erhalteij 
Verbindungen  mit  dem  Vornieren  gang  einerseits,  Malpighischen  Kapseln  anderer 
seits;  die  Bildung  sekundärer  Urnierenkanälchen  ist  bei  älteren  Larven  nocl 
nicht  beendet,  während  dort  die  Vorniere  noch  persistiert.  —  Die  Entwicklung 
des  Gefäßsystems  verläuft  im  allgemeinen  typisch.  Das  freie  Vorderend( 
der  linken  hinteren  Kardinalvene  verschwindet,  die  große  rechte  nimmt  das 
Blut  aus  der  (außer  im  Bezirk  der  Harnblase  unpaaren)  Interrenalvene  auf 
Die  Subintestinalvene,  deren  Vorderende  die  Dottervene  früherer  Stadien  ist 
erhält  sich  dauernd  als  Lebervene.  Sie  verbindet  sich  mit  der  linken  Cardi- 
nalis anterior  und  der  linken  Jugularvene  zum  linken  D.  cuvieri.  Die  Ver- 
bindung der  Gefäße  am  Hinterende  der  Niere  mit  der  Lebervene  erinnert  ai 
die  V.  Cava  posterior  von  Pohjpterus.  —  Das  Gehirn  wird,  wie  gewöhnlich 
solid  angelegt;  die  Lobi  optici  sind  bei  den  Larven  relativ  mächtiger,  als  be 
den  Erwachsenen;  das  Cerebellum  entwickelt  sich  spät  und  wächst  noch  nacl 
der  Metamorphose  fort.  Verf.  macht  einige  Angaben  über  die  Gehirn-  und  di( 
Spinalnerven. 

Roule(^)  unterscheidet  unter  den  tilurusartigen  Larven,  die  sich  von 
den  Leptocephalen  durch  größere  Länge,  zahlreichere  Myotome  und  den  Be- 
sitz eines  Schwanzfadens  unterscheiden,  3  » Typen « :  Tilurus^  Tiluropsis  und 
Tilurella\  vom  ersten  schildert  Verf.  zwei  (>A«  und  »B«),  vom  zweiten  einen 
Vertreter,  ferner  4  prälarvale  Individuen,  die,  abgesehen  vom  schon  vor- 
handenen Schwanzfaden,  solchen  von  Leptocephalus  gleichen.  Die  Larven 
stammen  teils  aus  dem  Mittelmeer,  teils  aus  dem  Atlantik;  ihre  Fundorte  lassen 
schließen,  daß  die  Apoden,  zu  denen  sie  gehören,  in  der  Nähe  von  oder  über 
großen  Meerestiefen  laichen;  die  Identifikation  der  Larven  mit  bestimmten  Genera 
ist  vorläufig  noch  nicht  möglich.  Verf.  beschreibt  dann  eingehend  eine  An- 
zahl Querschnitte  durch  Tilurus  A  von  283  mm,  B  von  116  mm  und  eine  Prä- 
larve von  21  mm.  Bei  B  wurden  207-249  Myomere  gezählt.  Der  Schwanz- 
faden der  prälarvalen  Stadien  zeigt  die  Chorda  von  Myomeren  bekleidet  und 
einen  dorsalen  und  ventralen  Flossensäum,  die  sich  am  Hinterende  zu  einer 
kleinen  Schwanzflosse  verbinden.  Bei  den  Larven  sondert  sich  der  postanale 
Körperabschnitt  in  einen  kurzen  vorderen,  das  Ende  der  Rücken-  und  der  After- 
flosse tragenden  Teil  und  den  eigentlichen  flössen-  und  muskeUosen  Schwanz- 
faden.  Von  der  Afterflosse  ist  hinten  ein  höherer  Teil  abgesetzt,  an  dessen 
Basis  Hypuralien  ähnliche  Platten  liegen.  —  Vergl.  hierzu  Ario!a(^),  unten  p  410 
Grassl,  p  412  J.  Schmiclt(S2)  und  Strubberg. 

Der  II.  Teil  von  Greils  Monographie  der  Cerafoc^ws-Entwicklung  beginnt  mit 
der  Schilderung  der  Stadien  39-44.     Während    dieser  (40)  beginnt    das  Frei- 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B,  Specieller  Teil.  387 

leben,  der  Kiemenapparat  wird  aasgebildet  und  beginnt  etwa  eine  Woche  nach 
dem  Ausschlüpfen  zu  fanctionieren,  zur  Ernährung  dienen  aber  noch  Reste  des 
Dotters;  die  Beweglichkeit  nimmt  durch  Vermehrung  und  Differenzierung  der 
Myotome  und  Vergrößerung  der  Flossensäume  zu.  An  der  Bildung  der  Kiemen 
beteiligen  sich  alle  3  Keimblätter:  das  Ectoderm  bekleidet  die  einander  zu- 
gekehrten Oberflächen  der  Kiemenspalten  und  mit  dem  von  den  Schlund- 
taschen ausgehenden  Entoderm  die  hervorsprossenden  Kiemenknötchen.  Das 
Angioscleroblastem  liefert  die  Gefäße  der  Kiemenbögen,  ein  inneres  (primäres), 
das  zum  Vas  efferens  wird,  und  ein  (sekundäres)  Vas  afferens  nach  außen  vom 
axialen  Mesodermstrang ;  unmittelbar  unter  dem  Epithel  der  Kiemenknötchen 
erscheinen  zarte  Gefäßschlingen.  Medial  von  den  Gefäßbögen  proliferieren 
lebhaft  freie  Mesodermzellen,  die  großenteils  neurogen  (»Ectomesoderm«)  sind 
und  zum  Knorpelskelet  der  Kiemenbögen  werden.  Die  axialen  Mesoderm- 
stränge  dieser  lösen  sich  ventral  von  dem  vordersten  Seitenplattenabschnitt  der 
paraxialen  Mesodermflügel,  dem  Pericard,  los,  wachsen  dorsalwärts  vor  und 
zeigen  vorn  bereits  Differenzierung  in  Muskelelemente.  'Am  Darm  entfalten  sich 
die  Anlagen  der  großen  Darmdrüsen,  unter  dem  Vorderdarm  sondern  sich  die 
einzelneu  Abschnitte  und  der  Klappenapparat  des  Herzschlauches;  die  Vorniere 
ist  wahrscheinlich  schon  excretorisch  tätig.  Die  Differenzierung  der  axialen 
Organe  schreitet  caudalwärts  fort,  die  neurenterische  Verbindung  verlängert 
sich  zunächst ,  bildet  sich  dann  cranio-caudalwärts  zurück.  —  Die  Stadien 
45-47  umfassen  die  2.-6.  Woche  des  Freilebens;  in  diesen  erfolgt  eine  reichere 
Differenzierung  der  Gewebe,  die  Ausbildung  des  Chondrocraniums,  der  Extremi- 
tätenknorpel, der  Hautdrüsen  und  der  Sinnesorgane.  Im  47.  Stadium  ist  die 
Vorderextremität  fertig  gebildet,  der  Schnltergürtel  durch  Ossifikationen  ge- 
festigt; besonders  für  die  Kopfbildung  ist  diese  Epoche  sehr  wichtig;  die 
innere  Architektur  des  Gehirns  bildet  sich  ans.  Besonders  eingehend  wird  das 
Stadium  48  (6.-10.  Woche  des  Freilebens)  behandelt,  in  dem  der  Fisch  nahe- 
zu die  definitiven  Proportionen  und  auch  im  inneren  Bau  die  typischen  Charak- 
tere der  erwachseneu  erreicht.  Die  Beschreibung  aller  Stadien  wird  unter- 
stützt durch  eine  große  Zahl  nach  plastischen  Rekonstructionen  gezeichneter 
farbiger  Figuren,  außerdem  durch  viele  Schnittbilder.  In  den  »Schlußbetrach- 
tungen« legt  Verf.  den  »epigenetischen  Charakter  und  Fortgang  der  wichtigeren 
regionären  Wachstums-  und  Differenzierungserscheinungen  usw.«  zusammen- 
hängend dar.  Schon  das  Ei  von  G.  erwirbt  durch  excentrische  Ansammlung 
verdichteten  Dotters  eine  »markante  bilaterale  Polarität«,  die  eine  ungleiche 
Wachstumsdisposition  der  Abkömmlinge  der  ersten  Blastomeren  nach  sich  zieht. 
Die  regere  Zellvermehrung  des  »dorsalen  Sektors«  muß  in  der  Enge  der  Ei- 
hüllen  notwendig  zur  Gastrulation  als  einem  Entspannungsvorgang  führen; 
eine  weitere  Folge  ist  die  Bildung  der  verdickten  Neuralplatte;  diese,  wie  die 
ürdarmbildung,  sind  »epigenetische  Reactionen«,  die  durch  erst  im  Blastula- 
stadium  sich  ergebende  Wachstumslagen  bedingt  sind.  Die  fortwachsende 
dorsale  Urdarmwand  erfährt  eine  analoge  Entspannung  durch  3  solide  Längs- 
falten: die  paraxialen  Mesodermflügel,  deren  »überschäumendes  Wachs- 
tum« zwar  keine  Rinneubildung  zuläßt,  trotzdem  aber  zu  einem  enterocölen 
Zustand  führt,  und  die  Chorda.  Die  überwiegende  Wachstumspotenz  der 
Rückenseite  manifestiert  sich  weiter  in  der  Aufwölbung  der  Neuralwülste  und 
im  Schluß  des  Neuralrohres ;  im  mittleren  Bezirk  der  Mesodermflügel  führt  die 
Beengung  zum  Auftreten  von  Querfalten,  welche  die  »Dorsalsegmente«  abteilen, 
die  Seitenplatten  aber  einheitlich  lassen;  die  Vermehrung  dieser  Segmente 
schreitet  nach  hinten  fort;  dem  hintersten  schließt  sich  stets  noch  eine  un- 
segmentierte  Endzone  des  paraxialen  Mesoderms  an,  gleichsam   ein  »Residuum 

25* 


ggg  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

der    dorsalen    Waclistumsprävalenz«.     Ebenfalls    aus    mechanischen   Momente 
erklärt  sich  die  Bildung  des  prostomalen  Mesoderms;    es  dehnt  sich  vom  seit 
liehen    Urmundrande    ventralwärts    aus    und    bildet    schließlich    eine    ventral 
Verbinduno-    der   paraxial    entstandenen  Mesodermflügel;    später   bekundet   sie. 
sein  unverbrauchtes  Proliferationsvermögen  in   der  Bildung   der   »in   arger  An 
stauun"-  entstehenden  sog.  Blutzellenstränge«.     Das  Neuralrohr,  in  reger  intus 
susceptioneller  Verlängerung   begriffen,    erfährt   vorn   eine  Anstauung,    die   zu 
Bildung  der  Augenblasen,  weiter  der  Mitteihirnbeuge  und  der  Sattelfalte  führt 
an  den  letzteren  Auskrümmungen  beteiligt  sich  zunächst  auch  die  dorsale  Ur 
darmwand  (Darmscheitel).     Die  Chordazellen   schieben    sich   unter    dem  Druc 
der  Nachbargewebe  keilförmig  durcheinander,  bis  sie  in  der  geldroUenförmige 
Anordnung   ein   stabiles  Gleichgewicht   erreichen.  —  Nachdem   das  Wachstui 
der  Neuralfalten  durch  ihre  Verlötung  gehemmt,    äußert  sich  die  Proliferatio 
ectodermalen  Materiales  in  der  Bildung  der  Ganglienleiste;  diese  hat  bedeu 
tenden  Anteil  an  der  Entstehung  freier  Mesoderm-  oder  Mesenchymzellen,  de 
»phyletisch  jüngsten  Erwerbes  mesodermaler  Formationen«,   der  als  solcher  di 
Keimblätterlehre   nicht  zu  erschüttern  vermag.     Der  zentrale   dorsale  Teil  de 
Ganglienleiste  liefert  die  mesencephalen  und  rhombencephaleu  Ganglien  des  Trige 
minus,  die  des  Facialis,  Acusticus,  Glossopharyngeus  und  Vagoaccessorins  und  setj 
sich  in  die  Ganglienleiste  des  Rumpfes  fort.  An  der  vorderen  Grenze  des  segmeu 
tierten    Körperabschnittes   bildet   sich  infolge   lokal   gesteigerten   und   beengte 
Wachstums  eine  Eiudellung,    die  weiter   unter  Ausnutzung    der  gegebenen  be 
sonderen  Wachstumsgelegenheiten  zum  Labyrinth  wird;  auch  vor  und  hinte 
ihr   bleiben    prävalente    Ectodermverdickungen,    deren   Auswachsen    und    Ad 
lösung  in  einzelne  Zellkomplexe  endlich  zur  Bildung  der  »Sinneskuospen«  un 
der    Schleimkanäle   führt,    in    »prinzipiell   ähnlicher  Weise,    nur   unter   andere 
Wachstumsbedingungen«   wie  bei  der  Labyrinthblase   und  ihren  Derivaten;  d» 
bei  geht  aus  der  postvestibularen  Verdickung  die  ganze  Seitenlinie  des  Rumpf« 
mit    ihren  Abzweigungen   hervor.     Verf.    erörtert    dann    die   Entstehungsbedii 
gungen  des  Geruchsorganes  und  der  Linse.    Hypophysis,  Riechgrübchen,  Linsi 
Ciliarbläschen,  prävestibulare  Sinneslinienplatte,    Labyriuthblase   und   postvest 
bulare    Sinneslinienplatte    sind    Derivate   derselben   vom   Randbezirke   des   pn 
valenten  dorsalen  Areales  der  Blastula  entstammenden,  in  ihrer  Entfaltung  zi 
nächst  durch   das    kräftigere  Wachstum  der   zentralen  Neuralplatte   gehemmt( 
Zone.  —  Die  beengten  Verhältnisse    des  vordersten  Darmabschnittes   beding! 
die  Abgrenzung  von  Schlundtaschen  infolge  von  F^iltenbildungen  (ein  ers^ 
schräg  gestelltes  Paar  im  26. /27.,  ein  2.  im  29.,  ein  3.  im  32.  Stadium);^  l 
der  Durchbrechung  der  Mesodermflügel  durch  die  Taschen  werden   die  axial 
Mesodermstränge    der    Visceralbögen    abgegrenzt.      Die    in    die    letzteren    ei 
dringenden  freien   (neurogenen)  Mesodermzellen  vermehren    sich   unter   rascW 
Verbrauch  ihres  Dotters,    erhalten  aber  von   den  Mesodermsträngen   keine  Zi 
Schüsse.     Nach   hinten    und   vorn    nehmen   Länge    und   Intervall   der  Schlund 
taschen    ab;     die    prämandibularen    Faltungen    sind    (wie    der    prämandibular 
Pterygoidbogen)    ganz    rudimentär.      Von    den     7     angelegten    Schlundtasche 
brechen  die  letzten  nicht  durch  und  bestehen  nur  vorübergehend;    die    übrige; 
finden,  auf  das  Ectoderm  treffend,    ein  Hemmnis,  infolgedessen   sich  das  Ente 
derm  »an  der  Innenseite  des  Ectoderms  der  Visceralbögen  ausbreitet,  währen' 
das  letztere  bei  dieser  Ablenkung  des  Entoderms  keilförmig  in  den  Rand  de 
Schlundtasche    einwächst«;    die  eröffnete  Kiemenspalte   ist   von   Ectoderm    aus! 
gekleidet.     In  der  Mitte    der  Bögen  entstehen    als    höckerige  Ausladungen    di< 
Kiemenknötchen,  wahrscheinlich  unter  hervorragender  Beteiligung  des  Stau 
ungswachstums    des  Entoderms.     Am   Hyoidbogen    bewirkt    der   vorwachsend» 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  389 

Kiemendeckel  eine  solche  Entspannung,  daß  die  Bildung  von  Kiemenknötchen 
zunächst  unterbleibt;  dagegen  entstehen  an  den  dorsalen  Schlandtaschenrändern 
An  letzter  Konzentration  des  Wachstums«  aus  nach  hinten  umgelegten  diver- 
tikelartigen  Aasladungen  die  Thymusknötchen  (2.-4.,  rudimentär  auch  an 
der  1.  Tasche);  ventrolateral  wachsen  die  Schlundtaschen  unbehindert  fort; 
nur  von  der  7.  aus  entsteht  hier,  meist  nur  rechts,  durch  Anstauung  der 
telobranchiale  Körper,  Als  späte  Bekundung  der  Wachstumsprävalenz 
der  dorsalen  Blastulawand  vollzieht  sich  jetzt  die  Bildung  des  Hyomandibnlar- 
organes,  der  hyomandibularen,  mandibularen,  hypohyalen  und  ventrolateralen 
Sinneslinie;  am  oralen  Darmende  kommt  es  in  »gegenseitiger  Behinderung« 
von  Ecto-  und  Entoderm  zur  Anlage  der  Zahnpapillen.  Die  Lungenknospe 
entsteht  an  der  ventralen  Vorderdarmwand,  beträchtlich  weit  von  den  Schlund- 
taschen, was  angesichts  des  »phyletisch  sehr  primitiven  Zustandes  bei  C«  gegen 
die  branchiale  Herkunft  der  Lunge  spricht.  Der  vorübergehende  Verschluß 
des  Ösophagus,  durch  Functionslosigkeit  ermöglicht,  ist  eine  typische  Cäno- 
genese.  Verf.  erörtert  wieder  die  Bildungsbedingungen  des  Pericards,  des 
Herzschlauches,  der  primären  Aortenbögen  usw.  Aus  dem  zunächst  nur  vom 
Ectoderm  und  den  dünnen  einschichtigen  Seitenplatten  bedeckten  und  solange 
respiratorischen  Dottergefäßnetz  tritt  das  Blut  durch  ein  großes  zentrales 
Venenpaar  ins  Herz;  dieses  —  unter  so  günstigen  Ernähruugsbedingungen, 
unter  welchen  auch  »jeder  andere  Abschnitt  der  Cölomwandung  ...  in  situatio- 
neller  Auslese,  Anpassung  und  Steigerung  cellulärer  Tätigkeit  die  Kontraktilität 
ausnützen  und  Muskelfibrillen  difierenzieren«  würde  —  wächst  rasch  und  legt 
sich  in  Schlingen.  Unter  denselben  günstigen  Bedingungen  entstehen  und  ent- 
falten sich  an  der  vorderen  ventralen  Darmwand  die  Leber,  ventral  von  ihr 
kleinere  Divertikel,  deren  seitliche,  die  ventralen  Pancreasanlagen,  sich  im 
engeren  Räume  verzweigen,  während  das  mittlere  »im  Ringen  mit  der 
plastischen  Leber  Gelegenheit  findet«,  sich  zur  Gallenblase  zu  erweitern. 
Der  arterielle  Blutstrom  begünstigt  die  Entstehung  der  Schilddrüse.  Durch 
eine  entspannende  Längsfalte  grenzen  sich  die  »Dorsalsegmente«  von  den 
Seitenplatten  ab;  die  Zellen  der  medialen  Wand  ersterer  bilden  lange,  von 
einer  Segmentgrenze  zur  anderen  reichende  Muskelfibrillen,  da  sie  bei  der  be- 
schränkten Anordnung  andere  Fähigkeiten  als  die  Kontraktilität  nicht  »hoch- 
züchten« können.  Es  wachsen  dann  die  »Myotomfortsätze« ,  zunächst  vom 
3.  Segment  ab,  ventralwärts  und  bilden  den  Hyoabdomiualis  und  die  Seiten- 
rnmpfmuskulatur.  Der  Teil  der  Mesodermflügel  zwischen  dem  Pericard  und 
dem  1.  und  der  vorderen  Hälfte  des  2.  Segmentes  bleibt  lange  einheitlich;  erst 
spät  wächst  über  der  6.  Schlundtasche  ein  ventraler  Fortsatz  der  hinteren 
Hälfte  des  2.  Segmentes  vor,  während  dessen  vordere  Hälfte  und  das  1.  Seg- 
ment in  die  axialen  Mesodermstränge  der  Branchialbögen  übergehen.  Der 
2.  Myotomfortsatz  nun  bildet  2  Schenkel,  deren  hinterer  sich  in  die  Mm.  dorso- 
pharyngeus,  dorsobranchialis,  dorsoclavicularis ,  cleidobranchialis  differenziert; 
der  vordere,  zwischen  5.  und  6.  Schlundtasche  vorwachsende  Schenkel  sondert 
sich  in  den  ventralen  Interbranchialis  und  den  dorsalen  Levator  branchiae  IV. 
Entsprechende  Umbildung  in  Interbranchiales  und  Levatoren  erfahren  aber  die 
dorsal  noch  einheitlichen,  mit  dem  1.  und  der  vorderen  Hälfte  des  2.  Seg- 
mentes zusammenhängenden  branchiomeren  Mesodermstränge;  der  Unterschied 
gegenüber  den  hinteren  Segmenten  beruht  wesentlich  darin,  daß  im  Bereich 
der  3  vordersten  Kiemenbögen  die  frühzeitige  Loslösung  der  Dorsalsegmente 
von  den  Seitenplatten  unterbleibt;  keinesfalls  können  die  Mesodermstränge  als 
Seitenplattenderivate  gelten,  sie  entsprechen  vielmehr  den  sog.  Segmentstielen 
der  Segmente  IH  ff.    Im  otischen  und  präotischen  Gebiet  reicht  die  Wachstums- 


390  II-  Referate.    11.  Vertebrata. 


energie  zur  Bildung  von  Myotonien  nicht  mehr  hin;  hier  im  wesentlich  durch 
ectodermale  Formationen  beherrschten  Bereich  des  Palaeocraniums  entstehen 
im  lockeren  Gewebe  die  Kopfhöhlen  oder  Mesodermblasen,  die  den  Dorsal- 
segmenten nicht  homodynam  sind,  aber,  wie  das  anschließende  vordere  Mandi- 
bularmesoderm,  den  dorsolateralen  Abschnitten  des  segmentierten  Mesoderms 
entsprechen  und  keine  Seitenplattenanteile  enthalten;  Verf.  geht  weiter  auf  die 
Ursprungsbedingungen  der  Kiefer-  und  der  Augenmuskeln  ein.  —  Die  vorderen 
medialen  Abschnitte  der  Mesodermflügel ,  unter  ähnlichen  Differenzierungs- 
bedingangen  wie  die  Angiosclerotome  stehend,  bilden  die  Grundlagen  des 
Neurocraniums;  Parachordalia,  Trabekel,  Sphenolateralknorpel,  Labyrinth-! 
kapsei  und  Palatoquadratum  treten  als  selbständige  Knorpelherde  auf.  Der! 
Knorpel  der  Visceralbögen  wird  unter  dem  Zwange  gleicher  Bedingungen  von 
Zellen  teils  paraxialen,  teils  neurogenen  Ursprunges  geliefert;  ihre  Gliederung 
läßt  sich  im  einzelnen  auf  mechanische  Momente  zurückführen.  Über  die 
Kiemengefäße  wurde  schon  eingangs  das  Wichtigste  bemerkt.  Die  Riech- 
säckchen  machen  das  Längenwachstum  des  Munddaches  mit,  gelangen  daher 
nicht  wie  bei  den  Amphibien  in  eine  apicale  Stellung,  sondern  bleiben  ein- 
wärts von  der  Oberlippe;  die  schlitzförmige  Verlängerung  ihrer  Öffnung  gibt 
den  Rändern  Gelegenheit  zu  medialem  Vorwachsen  und  führt  so  »zwangsläufig« 
zur  Bildung  von  2  Nasenlöchern,  deren  hinteres  dem  inneren  der  Amphibien 
nicht  entspricht.  Verf.  erläutert  dann  die  fortschreitende  Gliederung  des  Ge- 
hirns, die  Ausbildung  der  Gehirn-  und  Spinalnerven  wieder  im  wesentlichen 
als  »Entspannungen«.  Die  Nn.  oculomotorius  und  trochlearis  sind  in  ihrer 
Entstehung  durch  die  »Wachstumsbeengung  in  der  Mittelhirnbeuge«  bedingt; 
der  Trochlearis  trifft  seinen  Muskel  (Derivat  des  vorderen  Mandibularbläschens), 
weil  ihn  »dieselbe  Wachstumsgelegenheit«  zu  diesem  leitet,  ohne  genetische 
oder  segmentale  Zusammengehörigkeit;  das  gleiche  gilt  für  die  Beziehungen 
des  Abdncens  zu  einem  viel  weiter  vorn  liegenden  Mesodermkomplex;  die  im 
Ursprung  der  Augenmuskelnerven  ausgedrückte  Gliederung  des  Gehirns  läßt 
sich  mit  der  des  Kopfmesoderms  nicht  in  Einklang  bringen.  Bezüglich  der 
übrigen  Hirnnerven  muß  auf  das  Original  verwiesen  werden.  Der  Umstand, 
daß  der  Vagoaccessorius  die  Derivate  des  2.  Myotomfortsatzes  innerviert,  läßt 
die  vermeintliche  Kluft  zwischen  Seitenhorn-  und  ventralen  Wurzeln  schwinden, 
deren  Ursprungsunterschiede  durch  minutiöse  Verschiedenheiten  der  Wachstnms- 
spannung  der  Neuralwand  bedingt  sein  können.  Unabhängigkeit  der  segmen- 
talen Nerven  von  der  Mesodermsegmentierung  ist  besonders  an  den  ersten 
Segmenten  deutlich;  die  weiter  hinten  strenger  eingehaltene  Übereinstimmung 
der  Gliederung  ecto-  und  mesodermaler  Derivate  beruht  wesentlich  auf  dem 
»gleichen  Tempo  des  teloblastischen  appositioneilen  Wachstums,  auf  der  Regel- 
mäßigkeit der  beim  absoluten  Längenwachstum  eintretenden  .  .  .  Konzentration 
und  Gliederung«.  Eine  prävalente  Zone  im  Bereich  des  5.-7.  Segmentes  bringt 
als  erste  »epigenetische  Reaction«  das  Kanalsystem  und  den  Glomerulus 
der  Vorniere  hervor.  Eben  hier  sammeln  sich  zahlreicher  freie  Mesoderm- 
zellen  unter  dem  Ectoderm,  das  hierauf  selbst  mit  reger  Proliferation  und 
Auffaltung  reagiert;  die  zugehörigen  Myotomfortsätze  beteiligen  sich  durch 
Austritt  von  Zellen,  die  zur  Flossenmuskulatur,  der  7.  durch  eine  distinkte 
Knospe,  die  zum  Retractor  cleithri  wird.  In  dem  das  Innere  der  Extremi- 
tätenknospe erfüllenden  Zellmaterial  treten  dann  Knorpelherde  auf,  die  Haupt- 
und  Nebenspalten  der  Flosse  vorbereitend;  diese  zeigen  später  teloblastisches 
Wachstum;  den  »freistehenden  Weg«  in  die  Knospe  benutzt  ein  der  Kopfrippe 
(zwischen  dem  7.  und  8.  Myotomfortsatz)  folgender  Aortenzweig,  sowie  die 
ventralen  Nerven  des  6.-8.  (selten  auch  5.)    Segmentes;    der    8.  Nerv   ist   der 


p 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  391 

stärkste   des  Extremitätenplexus,    obwohl   der   8.  Myotomfortsatz   zur  Extremi- 
tätenmuskulatur  nicht  beiträgt. 

2.  Amphibia. 

de  Lange  schildert  sehr  detailliert,  sich  eng  an  die  Schnittserien  haltend, 
die  Entstehung  des  Kopfmesoderms  von  Megalohatrachus  maximus.  Bei 
der  Mesodermbildung  von  M.  sind  zu  unterscheiden:  Cephalogenesis,  Somato- 
genesis  und  Urogenesis.  Es  sind  mit  Rücksicht  darauf  4  Mesodermzonen  zu 
charakterisieren:  1)  Das  vordere  Kopf-  oder  das  Urmesoderm,  das  sich  als 
ein  von  der  Dorsalplatte  unabhängiger  Auswuchs  des  Archenterondaches  mit 
paarigen  Ausbreitungen  bildet.  Es  liefert  das  vor  der  Chordaspitze  liegende 
Kopfmesenchym  und  gliedert  sich  in  einen  dorsalen  Abschnitt,  der  sich  mit 
dem  parachordalen  Mesoderm  verbindet,  und  2  ventrale,  das  prämandibulare 
und  das  mandibulare  Mesoderm.  2)  Indem  die  somatogenetische  Dorsalplatte 
in  die  Kopfregion  vorrückt  und  dabei  Elemente  der  Archenterondecke  assimi- 
liert, entsteht  ein  Mesodermabschnitt  gemischten  Charakters,  aus  dem  einerseits 
»typisch  somatische  Orgaue  wie  die  Chorda  dorsalis,  andererseits  so  typisch 
«ephale  Organe  wie  das  Pericard  und  das  Herz«,  außerdem  das  Mesoderm  der 
hinter  der  Hyomandibulartasche  gelegenen  Kiemenregion  hervorgehen.  3)  Aus 
dem  rein  somatogenen  Mesoderm,  durch  Ein  Wucherung  der  Dorsalplatte 
am  Somatoporusrand  oder  durch  Überwachsung  des  letzteren  gebildet,  gehen 
die  vorderen  12  Somiten  des  Rumpfes  hervor.  4)  Das  urogenetische  Meso- 
derm, nach  Verschluß  des  Somatoporus  von  einer  vor  dem  Can.  neurentericus 
gelegenen  medianen  Wachstumszone  ausgebildet,  läßt  die  hinteren  12  Rumpf- 
und alle  Schwanzsomiten  entstehen.  Es  ist  noch  fraglich,  ob  die  3.  und 
4.  Mesodermzone  prinzipielle  Unterschiede  der  Organbildung  wie  die  2.  und  3. 
aufweisen;  im  übrigen  stellen  die  4  Abschnitte  eine  phylogenetische  Entwick- 
lungsreihe des  Mesoderms  dar,  und  zwar  entspricht  das  Urmesoderm  dem  ur- 
sprünglichen M.  der  radiären  Stammform  der  Chordaten  (Mesenchym  der 
Ctenophoren,  der  Trochophoren  usw.). 

Nach  Wilder  gehört  Desmognathus  fusca  zu  den  mehr  terrestrischen  Urodelen; 
die  Erwachsenen  leben  auf  feuchter  Erde,  vornehmlich  unter  abgefallenem  Laub 
und  in  der  Nähe  flachen  fließenden  Wassers.  Auch  die  Übertragung  der 
Spermatophore  (wobei  die  Tiere  sich  mit  den  Bauchseiten  aneinanderlegen) 
erfolgt  auf  dem  Lande;  die  Spermien  (über  die  Verf.  einiges  Detail  bringt) 
liegen  aufgerollt  in  der  Spermatophore.  Die  etwa  20  Eier  werden  uachts 
in  kleine  feuchte  Höhlungen  abgelegt,  meist  in  geringer  Entfernung  vom 
Wasser;  stets  werden  sie  vom  Q.  umschlungen,  vielleicht  um  sie  vor  dem 
Eintrocknen  oder  auch  vor  Überflutung  zu  hüten;  während  der  ersten  8-10  Tage 
schadet  ihnen  Untertauchen  in  Wasser  nicht,  später  wird  dies  den  Embryonen 
verhängnisvoll.  Die  Bewegungen  der  letzteren  beginnen  am  13.  oder  14., 
äußere  Kiemenbüschel  erscheinen  am  16.  Tage;  am  30.  Tage  öffnet  sich  der 
Mund  mit  2  seitlichen  Schlitzen,  sowie  die  beiden  vordersten  Kiemenspalten; 
die  Zeit  bis  zum  Ausschlüpfen  beträgt  5  Wochen.  Die  Larve  lebt  dann  bis 
15  oder  16  Tage  auf  dem  Lande;  sie  enthält  anfangs  noch  einen  beträcht- 
lichen Dottervorrat,  hat  niedrige  Medianfalten,  aber  schon  3  Paare  wohlent- 
wickelter Kiemeu;  von  den  Beinen  ist  besonders  das  hintere  Paar  sehr  kräftig; 
während  des  Landaufenthaltes  schwindet  der  Dotter,  der  Schwanz  verlängert 
sich  im  Verhältnis  zum  Rumpfe,  und  der  Flossensaum  wird  höher.  Die  Histo- 
genese  des  Schlundes,  des  Magens  und  des  Duodenums  in  dieser  Periode  wird 
geschildert.      Die    Epidermis    ist    beim    13  mm-Embryo   zweischichtig,    inter- 


392  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

cellulär  liegen  weit  verzweigte  Pigmentzellen;  nach  dem  Ausschlüpfen  tritt 
intracelluläres  Pigment  in  der  äußeren  Zellenlage  hinzu,  und  der  Cuticularsaum 
verstärkt  sich;  besonders  nach  dem  Übergang  ins  Wasser  bilden  sich  in  der 
tieferen  Lage  die  Leydigschen  Zellen  aus.  Die  Endhügel  sind  schon  beim  Aus- 
schlüpfen fertig  gebildet;  ebenso  mehrzellige  Drüsen  in  Gruppen  am  Kopf  und  in 
einer  dorsomedianen  Längsreihe.  —  Die  Einwanderung  der  Larven  ins  Wasser 
findet  Anfang  September  statt,  ihr  Aufenthalt  daselbst  währt  8-10  Monate. 
Die  Larven  breiten  in  der  Ruhe  die  Kiemenbüschel  weit  aus,  eine  Strömung 
des  Atemwassers  durch  Mund,  Pharynx  und  Kiemenspalten  ist  nicht  wahr- 
nehmbar. Die  NahruDg  bilden  Copepoden  und  kleine  Insectenlarven  und 
Vegetabilien.  Zwischen  die  Zellen  der  tieferen  Epidermisschicht  dringen  außer 
Pigment  und  Nervenfasern  auch  Biudegewebszellen  mit  Leucocyten  ein,  welch 
letztere  sich  selbst  in  den  jetzt  sehr  vergrößerten  Leydigschen  Zellen  finden. 
Die  Körner-  oder  Giftdrüsen  functionieren  während  des  ganzen  Larvenlebena; 
sie  werden  auf  Reizung  hin  entleert.  —  Die  Metamorphose  beginnt  im^ 
Mai;  die  Tiere  finden  sich  dann  meist  nicht  im  Wasser,  sondern  unter  welkem 
Laub;  ihr  Kopf  ist  kürzer  und  hinten  schmäler  geworden,  der  Schwanz  länger, 
der  Flossensaum  schwindet,  die  Kiemen  verkürzen  sich  und  verschwinden 
schließlich,  während  sich  die  Kiemenspalten  schließen ;  es  entwickeln  sich  Augen- 
lider und  unter  dem  Auge  eine  Drüsenmasse;  vom  seitlich- ventralen  Rande  jede* 
Nasenloches  führt  eine  Rinne  zur  Oberlippe;  die  Mundwinkel  verschieben  sich 
bis  zum  hinteren  Rande  der  Orbita,  so  daß  der  Mund  zur  Aufnahme  größerer 
Beute  geeignet  wird.  Die  Leydigschen  Zellen  werden  völlig  zerstört,  die 
Epidermis  wird  3  schichtig;  zwischen  ihr  und  dem  derben  Corium  tritt  lockeres 
Bindegewebe  auf;  in  dieses  sind  die  acinösen  Drüsen  eingebettet,  die  sich 
während  der  Metamorphose  ausbilden,  während  die  larvalen  (welche  das 
Corium  durchbrachen)  verschwinden;  ferner  bilden  sich  jetzt  die  Naso-labial- 
•  und  die  Orbitaldrüseu  aus  (Ductus  naso-lacrymales  fehlen),  endlich  auch  die 
Intermaxillar-  und  die  Zungendrüsen.  Vom  Visceralskelet  atrophieren  das 
2.,  3.  und  4.  Epibranchiale  und  das  distale  Ende  des  1.,  sowie  das  2.  Basi- 
branchiale;  von  letzterem  erhält  sich  aber  das  Hinterende  als  Os  thyreoideum. 
Die  medialen  Enden  der  Ceratohyalia  trennen  sich  vom  1.  Basibranchiale,  und 
dicht  hinter  ihrer  früheren  Verbindungsstelle  entstehen  kurze  accessorische 
Hörner  (zur  Stütze  der  Zunge)  neu.  Der  Darmkanal  erleidet  bei  der  Meta- 
morphose keine  nennenswerten  Veränderungen.  —  Verf.  macht  endlich  noch 
einige  Angaben  über  Wachstum,  Geschlechtsreife  und  Lebeusgewohuheiten  der 
metamorphosierten  Tiere. 

Nach  Kaufmann  (V)  verlassen  die  Embryonen  von  Salamandra  maculosa 
während  der  intrauterinen  Entwicklung  die  Eimembran  nicht  und  ernähren 
sich  nur  von  ihrem  eigenen  Dotter,  der  viel  reichlicher  ist  als  bei  S.  atra;  die 
Degeneration  von  Eiern  ist  allein  durch  Druck  infolge  zu  enger  Lagerung  im 
Uterus  bedingt.  Daher  sind  auch  Mißbildungen,  z.  B.  Duplicitas  anterior,  nicht 
selten.  Von  den  Degenerationserscheinuugen  haben  einige  (Bildung  von 
Syncaryonten  im  Knorpel,  Vermehrung  der  Kerne  der  Muskelfasern  und  der 
Epithelschichten  der  Haut)  in  gewissem  Grade  regulativen  Charakter;  solche, 
sowie  Caryorhexis,  treten  in  den  zerfallenden  Geweben  toter  Larven  extrauterin 
nicht  auf,  sie  sind  »necrobiotische«  Prozesse.  Junge  Embryonen  erweisen  sich 
im  ganzen  resistenter  als  ältere.  Vom  MeduUarrohr  und  Darm  zerfallen  die 
cranialen  Teile  eher  als  die  caudalen;  es  scheint,  daß  die  mit  geringstem  Re- 
generationsvermögen begabten  Teile  des  Embryo  zuerst  degenerieren.  Zuerst 
unterliegen  das  Blut  und  die  Gefäße  dem  Zerfall;  Störungen  der  Zirkulation 
scheinen  die  Degenerationsvorgänge  vornehmlich  auszulösen. 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  393 

Über  die  normale  Entwicklung  der  Anurenkiemen  s.  oben  p  373  G.  Ekman{M. 
Über  die  Larven  von  Heleophryne  (mit  großen  Sauglippen)  3.   Hewitt. 

3.  Saaropsida. 

Bal!owitz(i2)  untersucht  die  Bildung  der  Randsichel  und  der  Archistom- 
rinne  von  Tropidoiiotus  natrix.  Schon  beim  ersten  Auftreten  der  Randver- 
dickung ist  unter  dem  Schildepithel  und  dem  Blastoderm  eine  Lage  von  Dotter- 
entoblastzellen  vorhanden;  diese  lagern  sich  stellenweise  im  Bezirk  der  Raud- 
sichel  dem  verdickten  Ectoderm  dicht  an,  und  ein  Teil  von  ihnen  wird  in 
dieses  aufgenommen,  so  daß  die  Randsichel  sich  aus  einem  gemischten 
Zellenmaterial  aufbaut;  dasselbe  liefert  weiterhin  unter  reger  mitotischer  Ver- 
mehrung die  ürmundplatte,  deren  unterste  Zellenlage  wieder  als  Entoderm- 
blatt  mehr  oder  minder  deutlich  abgegrenzt  ist.  Erwähnenswert  ist  das  häufige 
Auftreten  von  Zellen  mit  zerfallendem  Kern  in  dem  Spalt  zwischen  Schild- 
eetoderm  und  Dottereutoblast;  sie  stammen  wohl  von  diesem  und  dienen, 
wie  die  Entoblaststränge  selbst,   der  Ernährung  des  wachsenden  Keimes. 

Neumayer (^)  stellt  bei  Embryonen  von  Grocodüus  und  Emys  fest,  daß  der 
Verschluß  des  Medullär  röhr  es  im  spinalen  Bezirk  nach  Art  einer  Con- 
cresceuz,  im  cerebralen  (präotischen)  Bezirk  unter  »Confluenz  der  Ränder«  ver- 
läuft. Ferner  bildet  sich  in  letzterem,  im  Gegensatz  zu  jenem,  die  Ganglien- 
leiste vor  dem  völligen  Schluß  des  Medullarrohres  unter  gleichzeitiger  Beteiligung 
dieses  und  der  Epidermis.  Cerebrale  und  spinale  Gauglienleiste  hängen  fortlaufend 
zusammen;  erstere  ist  durch  bedeutendere  Dicke  ausgezeichnet,  was  wohl  mit 
ihren  fuuctionellen  Eigentümlichkeiten  zusammenhängt  (Lieferung  von  Mesoderm 
außer  Nervengewebe,  Ausbildung  von  Nerven  nach  branchialem  Typus  außer 
spiualen). 

Nacli  Ch.  Johnson  treten  bei  Chclydra  serpentina  3  prootische  Kopfsomite 
auf.  Das  1.  entsteht  als  seitlicher  Auswuchs  der  autero-dorsalen  Vorderdai-m- 
wand;  darin  treten  dann  kleine,  später  zusammeufiießende  Höhlungen  auf,  ein  Fort- 
satz der  veutro-lateralen  Wand  dieses  Somites  tritt  zeitweilig  in  enge  Beziehungen 
zur  sich  entwickelnden  Muskulatur  des  Mandibularbogens.  Der  Bezirk  der  Vorder- 
darmwand, von  dem  her  das  Auswachsen  erfolgte,  wird  zu  einem  dickwandigen 
Epithelkörper  mit  schlitzförmigem  Lumen;  dieser,  die  Prächordalplatte,  hängt 
mit  den  Somiten  durch  stielartige  Verbindungsstücke  zusammen,  in  welchen 
sich  später  eine  offene  Kommunikation  zwischen  dem  erweiterten  Lumen  und 
den  Somitenhöhlen  herstellen  kann.  —  Der  2.  Somit  wird  zuerst  als  Ansamm- 
lung mesodermaler  Zellen  unterhalb  und  wenig  vor  der  Stelle,  wo  später  das 
Trigeminusganglion  erscheint,  bemerkbar;  die  Zellen  ordnen  sich  radial,  im 
Zentrum  tritt  ein  Lumen  auf;  neben  der  Hauptsomitenhöhle  können  mehrere 
kleinere  unabhängig  oder  durch  Knospung  entstehen.  Auf  der  Höhe  ihrer 
Entwicklung  (5  mm-Stadium)  berührt  die  ventrale  Wand  der  Somitenhöhle 
einen  Bezirk  kleiner  Zellhaufen  und  Höhlungen,  der  sich  im  Mesoderm  des 
Mandibularbogens  ausgebildet  hat:  die  Anlage  der  maxillo-mandibularen  Musku- 
latur. Danach  kollabiert  das  2.  Somitenpaar,  zerfällt  in  kleinere  Höhlungen 
und  hinterläßt  endlich  einen  vom  übrigen  Mesenchym  kaum  unterscheidbaren 
Mesenchymkomplex.  —  Auch  das  3.  Somitenpaar  entsteht  im  dorsalen  Meso- 
derm zwischen  den  Facialis-acusticus-  und  den  Trigeminus-Gauglien ;  im  3,5  mm- 
Stadium  hat  es  schon  ein  deutliches,  von  epithelialen  Wänden  begrenztes  Lumen. 
Später  sondert  sich  eine  vordere  und  eine  hintere  Abteilung;  erstere  wird  sehr 
weit  und  dünnwandig  und  liefert  die  Anlage  des  M.  rectus  lateralis.  Auch 
die  dickwandig  bleibende  hintere  Abteilung  verwandelt   sich  später  in  die  An- 


394  n.  Referate.     11.  Vertebrata. 

läge  des  M.  retractor  oculi.  Die  beiden  Abducensmuskeln  werden  zwar  zuerst 
angelegt,  aber  der  M.  retractor  erreicht  seine  endgültige  Lagerung  erst  auf  dem 
10  mm-Stadium;  der  N.  abducens  entspringt  aus  dem  Gehirn  mit  mehreren 
sehr  zarten  Wurzeln.  Der  M.  obliquus  sup.  entsteht  aus  dem  dorsalen  Teil 
der  Mesenchymmasse  des  2.  Somiten:  der  N.  trochlearis  erreicht  ihn  erst  spät. 
Die  ventrale  Portion  des  2.  Somiten  entspricht  wahrscheinlich  einem  bei 
Selachiern  vorübergehend  auftretenden  Muskel  (Platts  »E«].  Von  den  Oculo- 
motoriusmuskeln  entwickelt  sich  zuerst  der  M.  obl.  inf.  als  Auswuchs  eines 
kleinen  ventralen  Bezirkes  des  1.  Kopfsomiten  während  dessen  größter  Aus- 
dehnung (9  mm-Stadium).  Er  wächst  nach  vorn  und  ventrad  gegen  den  Bulbus, 
behält  aber  zunächst  noch  eine  lockere  Verbindung  mit  der  Somitenwand.  Die 
Anlage  des  M.  rectus  sup.  ist  eine  breite  Verdickung  der  Hinterwand  des 
1.  Somiten;  er  erreicht  mit  einer  leichten  Richtungsänderung  seine  endgültige 
Lage.  Die  Mm.  recti  inf.  imd  med.  entstehen  zuletzt  aus  einer  gemeinsamen, 
eine  tiefe  Aussackung  der  ventro-lateralen  Wand  des  1.  Somiten  bildenden 
Anlage,  mediad  vom  M.  obl.  inf.;  die  proximalen  Enden  beider  Muskeln  wer- 
den auf  einem  Stadium  von  8,5  mm  Carapax-Länge  selbständig.  Die  Nervi 
III  und  VI  stehen  schon  bei  ihrem  ersten  Auftreten  mit  dem  Gehirn  in  Zu- 
sammenhang, mit  den  Muskeln  erst  viel  später. 

Über  künstliche  Befruchtung  bei  Hühnervögeln  s.   lvanOV(^,^). 

A.  Fischet  bemerkt  bei  Embryonen  von  Gallus  oder  Anas  mit  etwa  20  Ur- 
wirbeln  am  Übergang  der  dorsalen  in  die  mediale  Leibeshöhlenwand  teils 
solide,  teils  divertikelartige  medialwärts  gerichtete  Epithelsprosse,  nicht  streng 
symmetrisch  und  in  ungleichen  Abständen,  jederseits  2-3  in  jedem  Segment. 
Sie  verschmelzen  später  median  zu  einer  Zellmasse,  die  sich  der  ventralen 
Aortenwand  anlegt  und  in  diese  eingeht,  ohne  sich  weiter  vom  übrigen  Binde- 
gewebe unterscheiden  zu  lassen.  Ähnliche  Zellsprosse  wie  bei  A.^  doch  zell- 
ärmer und  ventral  verschoben,  fanden  sich  bei  Erinaceus,  nicht  aber  bei 
Lepus  cuniculus\  doch  war  auch  hier  eine  Anhäufung  embryonaler  Binde- 
gewebszellen an  der  ventralen  Aortenwand  erkennbar.  Ähnliche  Vorgänge 
führen  bei  Selachiern  zur  Bildung  der  Zwischenniere;  zwischen  diesen  und 
den  Amnioten  vermitteln  die  Amphibien,  bei  denen  ein  Teil  einer  analogen  An- 
lage zum  Interrenalkörper,  ein  anderer  zu  Stützgewebe  wird  (Albrand). 

Hierher  auch  Ruffini. 

4.  Mammalia. 

Nach  Hill  &  O'Donoghue  hat  Dasyurus  viverrinus  jährlich  1  Fortpflanzungs- 
periode von  Ende  Mai  bis  Mitte  August.  Das  (^  hat  keine  eigentliche  Brunst- 
zeit; die  Begattung  gleicht  der  von  Didelphys,  das  Sperma  bleibt  wenigstens 
2  Wochen  in  den  Tuben  lebenskräftig.  Der  ProÖstrus  dauert  beim  Q, 
4-12  Tage;  währenddessen  schwellen  die  Cloakenlippen  an,  der  Beutel  ver- 
größert sich  und  wird  etwas  feucht,  die  Graafschen  Follikel  wachsen  und 
werden  blasenförmig.  Die  Uterusschleimhaut  wird  dicker  und  gefäßreicher, 
ihre  Drüsen  werden  länger  und  gewunden.  Während  des  Östrus,  der  1-2  Tage 
anhält,  erfolgt  die  Begattung;  die  genannten  Veränderungen  der  Genital- 
orgaue  gehen  unterdessen  fort.  Während  des  PostÖstrus  (5-6  Tage)  schwellen 
die  Cloakenlippen  ab,  die  Veränderungen  im  Uterus  usw.  lassen  nach,  die  Eier 
bilden  den  1.  Richtungskörper.  Bei  Ovulation,  die  von  der  Begattung  unab- 
hängig ist,  wird  eine  sehr  große  Zahl  von  Eiern  frei.  Die  Befruchtung  und 
Bildung  des  2.  Richtungskörpers  erfolgen  im  oberen  Teil  der  Tuben.  Meist 
werden  mehr  Junge  geboren,  als  bei  dem  beschränkten  Raum  im  Beutel  zu 
leben  vermögen.     Die  Trächtigkeit   dauert   nicht   weniger    als  8- 14  Tage,  die 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  395 

Zeit  zwischen  Begattung  und  Geburt  ist  aber  meist  beträchtlich  länger.  Cor- 
pora lutea  bestehen  während  des  größeren  Teiles  der  Lactationsperiode. 
Während  der  ersten  7-8  Wochen  sind  die  Jungen  an  den  Zitzen  befestigt, 
während  weiterer  8-9  Wochen  sind  sie  frei  in  dem  Beutel,  werden  aber  noch 
von  der  Mutter  genährt.  Als  Scheinschwangerschaft  (»pseudo-pregnancy«)  be- 
zeichnen die  Verff.  den  Zustand  der  Q,  bei  denen  nach  der  Ovulation  die 
Eier  sich  nicht  entwickeln;  hier  werden  Copora  lutea  wie  bei  den  trächtigen 
Q  gebildet,  der  Beutel  erweitert  sich,  die  Knäuel-  und  Talgdrüsen  desselben 
treten  in  Tätigkeit;  auch  die  Mammardrüsen  erreichen  eine  Ausbildung  wie 
bei  einem  Q  36  Stunden  nach  der  Geburt;  die  Uteri  vergrößern  sich  und 
werden  gefäßreich,  ihre  Schleimhaut  erleidet  progressive  und  regenerative  Ver- 
änderungen. Die  Verff.  stellen  weitere  Betrachtungen  an  über  das  Verhältnis 
des  Fortpflanzungscyklus  der  Marsupialier  zu  dem  der  Placentalier  und  über 
die  Beziehungen  monöstrischer  zu  den  polyöstrischen  Säugern. 

Nach  Newman(^)  dehnt  Dasypus  novemcinctus  in  Texas  sein  Verbreitungs- 
gebiet nord-  und  ostwärts  aus,  ist  aber  gegen  niedere  Temperatur  sehr  emp- 
findlich; die  Nahrung  besteht  aus  Insecten  und  Vegetabilien;  der  Panzer  dient 
zum  Schutz  gegen  die  Dornen  der  Kaktus dickichte  usw.,  in  denen  die  Tiere 
leben,  und  vermindert  die  Verdunstung;  D.  gräbt  sich  bei  Gefahr  sehr  rasch 
in  weichen  Boden  ein  und  legt  auch  größere  Bauten  zur  Überwinterung  an; 
er  führt  nächtliche  Lebensweise,  Gesicht  und  Gehör  sind  schlecht,  der  Ge- 
ruch fein.  Die  Brunst  fällt  in  den  Herbst,  die  relativ  lange  Tragzeit  (5  Mo- 
nate) dauert  bis  März  oder  April;  beim  Coitus  liegt  das  Q.  auf  dem  Rücken. 
Die  primäre  Ursache  der  Polyembryonie  ist  die  Schwächung  des  Eies  bzw. 
der  Keimblase  durch  ein  parasitisches  Protozoon,  was  im  Verein  mit  den  im 
Uterus  gegebenen  Raumverhältnissen  die  physiologische  Isolierung  der  ent- 
gegengesetzten Enden  der  Keimblase  und  weiterhin  eine  zweimalige  dichotome 
Knospung  zur  Folge  hat.  Die  symmetrische  Anordnung  der  beiden  Fötenpaare 
ist  sekundär  (durch  die  Form  des  Uterus,  nicht  durch  Beziehung  zur  Richtung 
der  ersten  Furchungsebenen  bedingt).  Die  Embryonen  eines  Wurfes  (meist  4, 
sehr  selten  5,  3  oder  2)  sind  stets  gleichgeschlechtig.  Die  diploide  Chro- 
mosomenzahl der  2  ist  32,  die  der  (^31;  es  werden  Spermien  mit  16  und 
15  Chromosomen  gebildet.  —  Die  Vererbungserscheinungen  behandelt 
eingehender  Newman(3)  mit  folgendem  Endergebnis.  Vergleich  des  Panzers 
der  Vierlinge  ergibt  stets  einen  Korrelationskoeffizienteu  von  über  0,9.  Die 
Individuen  eines  Wurfes  zeigen  bald  mehr  väterliche,  bald  mehr  mütterliche 
Eigenschaften;  es  wird  also  wahrscheinlich  die  )» Personalität«  jedes  Vierlings 
nicht  schon  bei  der  Befruchtung  bestimmt,  vielmehr  findet  während  des  ganzen 
Wachstumsprozesses  ein  Kampf  zwischen  väterlichen  und  mütterlichen  Tendenzen 
statt,  und  welche  hier  oder  dort  dominieren,  hängt  von  »gewissen  inneren  oder 
äußeren  Wachstumsfaktoren«  ab.  Zahl  und  Anordnung  der  Schilder  erweisen 
sich  allein  durch  hereditäre  Faktoren  bedingt,  bei  den  Embryonen  eines  Wurfes 
tibereinstimmend  und  unabhängig  von  (durch  Ernährungsverhältnisse  bedingten) 
Größenunterschieden.  Der  Vererbungsmodus  größerer  und  kleinerer  Schilder- 
gruppen ist  hauptsächlich  alternativ,  in  geringerem  Grade  intermediär.  Zweifel- 
los besteht  ein  hoher  Grad  von  Unvollständigkeit  der  Dominanz  (schon  in 
einfachsten  Charakteren);  bei  den  kleineren  Aggregaten  jedoch,  wie  den 
Schwanzringen,  verschwindet  diese  Unvollständigkeit  nahezu,  so  daß  bei  den 
Jungen  eine  große  Zahl  von  Ringen  dieselbe  Zahl  von  Schildern  wie  die  ent- 
sprechenden Ringe  bei  der  Mutter  zeigen. 

Newman(2)   rekapituliert  zunächst  kurz  seine  Angaben  über  Reifung  und  Be- 
fruchtung des  Eies  von  Dasypus  novemcinctus   (12  Vert.  74).    Die  Follikel  der 


(5 


396  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

nicht   zur  normalen  Ovulation   gelangten  Eier   verfallen    der  Atresie,    die   sich 
zunächst   durch  Abnahme   und   chemische  Änderung   der   Follikelfliissigkeit  an- 
zeigt. Eine  parthenogenetische  Entwicklung  dieser  Eier  wird  durch  die  Ab- 
schnürung des  Bilduugsdotters  vom  Deutoplasma  eingeleitet,  wobei  dieses  ver-      ^ 
mutlich    die    Zellmembran    durchbricht     und    dann    als    extracelluläre    flüssige 
Masse  das  entlastete  Ei  umgibt.    Indem  sich  dieselbe  um  einzelne  Dottergranula    ' 
in  abgeteilten  Portionen  (»Cytoide«)  ansammelt,  entsteht  der  Schein  einer  zelligen 
Hülle  um  das  Ei.     Der  Kern,  vor  der  Ovulation  eine  nackte  Spindel,   geht  in 
ein  Ruhestadium   über   und  bereitet   sich  dann   zu    einer  Teilung    vor;    hierbei 
treten  nicht  selten  tri-  oder   multipolare  Spindeln  auf.     Es   finden   sich   häufig 
sehr  regelmäßige  Zweizellenstadien ;  danach  werden  die  Furchungen  unregelmäßig 
und   die   Kernteilungsfiguren   pathologisch.      Über    das    8  Zellenstadium  scheint  j  1  ° 
die  Furchung  nicht  hinauszugehen.     Die  parthenogenetisch  sich  teilenden  Eier  1 
habeu  wahrscheinlich  keine  Richtungskörper  gebildet.  i  . 

Über  die  Piacent a  von  Dasypus  s.  Strahl (^). 

King  behandelt  die  Verlängerung  der  Tragzeit,  Superfötation  bei  Mus 
norvegicus.  Die  normale  Tragzeit  (21-23  Tage)  wächst  um  1-6  Tage,  wenn 
das  Q  mit  6  oder  mehr  Jungen  trächtig  ist,  noch  mehr,  wenn  es  eine  größere 
Zahl  von  säugenden  Jungen  hat.  Ovulation  tritt  schon  wenige  Stunden  nach 
dem  Geburtsakt  ein;  das  Säugegeschäft  verzögert  sie  nicht.  Superfecundation 
kommt  gelegentlich  vor  und  veranlaßt  einen  Abstand  von  2-3  Tagen  zwischen 
der  Geburt  der  verschiedenen  Bestandteile  des  Wurfes.  Selten  findet  Ovu- 
lation während  der  Gravidität  statt  und  ermöglicht  dann  Superfötation. 

Nach  L.  L08b(i)  erreichen  bei  Cavia  eobaya  ganz  kleine  Follikel,  die  nach  einer 
Ovulation  allein  bestehen  bleiben,  ihre  volle  Größe  in  8-10  Tagen  und  wer- 
den in  einigen  weiteren  Tagen  sprungreif:  Minimalzeit  zwischen  aufeinander- 
folgenden Ovulationen  also  14-15  Tage.  Nach  dieser  Zeit  erfolgt  ohne  An- 
wesenheit eines  Corpus  luteum,  auch  bei  isolierten  Tieren,  spontane  Ovulation; 
Bestehenbleiben  jenes  verlängert  die  betreffende  Periode  auf  19-21  Tage. 
6-8  Stunden  nach  der  Copulation  erfolgt  die  Ovulation,  anderenfalls  verzögert 
sie  sich.  Auch  in  der  Schwangerschaft  entwickeln  sich  reife  Follikel;  der 
eigentliche  Grund  für  die  Verzögerung  der  Ovulation  ist,  daß  das  C.  luteum  in  der 
Schwangerschaft  länger  functioniert;  es  degeneriert  erst  in  der  2.  Hälfte  dieser, 
daher  kann  nach  dem  Wurf  sogleich  eine  Ovulation,  mit  oder  ohne  vorauf- 
gehende Copulation,  erfolgen.  Wird  das  C.  1.  exstirpiert,  so  tritt  häufig 
schon  während  der  Schwangerschaft  eine  neue  Ovulation  ein.  Eine  weitere 
Bedingung  für  den  Eintritt  der  Ovulation  ist  in  den  sexuellen  Erregungen  der 
§  vermittelt  durch  gewisse  Einflüsse  der  reifen  Follikel  auf  das  Centralnerven- 
system.  —  L.  Loeb(2)  unterscheidet  am  Ovarium  von  Cavia  in  der  zwischen 
2  Ovulationen  liegenden  Periode  2  Abschnitte:  in  den  ersten  7  Tagen  wachsen 
die  kleineu  Follikel  heran,  in  weiteren  4-6  Tagen  geht  daneben  die  Degeneration 
eines  Teiles  der  neuen  Follikel  einher.  Bei  etwa  10^  der  Tiere  finden  sich  in  der 
Rindenschicht  der  Ovarien  junge  Embryonalstadien  (»achorionic  vesicle  with 
trophoblast,  and  plasmodia  and  syncytia  penetrating  into  the  neighboring  tissues«), 
die  nur  parthenogenetisch  in  dort  liegenden  Follikeln  entstanden  sein 
können,  vermutlich  unter  dem  Einfluß  der  kurz  nach  einer  Ovulation  im  Ovar 
eintretenden  Veränderungen  des  Blutdruckes  usw.;  später  gleichen  diese  Ent- 
wicklungsstadien   einigermaßen  Chorionepitheliomen. 

Über  die  »Nephrophagocyten«  von  Lepus  s.  IVIercier(^). 
Read    sucht   indirekt,   durch  Wägung  trächtiger  Cavia   eobaya-^    in   regel- 
mäßigen Zwischenräumen,   eine  Kurve   des  Wachstums   der  Embryonen   zu  er- 


I.  Ontogenie  mit  Ausschluß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  397 

lialten.  Ein  Waclistumscyclus  beginnt  mit  der  Befruchtung  und  endet  etwa 
60  Tage  später;  ein  anderer,  kurze  Zeit  vor  dem  Ende  des  ersten  beginnend, 
erstreckt  sich  noch  über  die  Geburt  hinaus;  diese  fällt,  wie  bei  Homo,  in  die 
Ablaufszeit  eines  Cyclus,  nicht  in  die  Zeit,  während  welcher  beide  Zyklen  sich 
überdecken.  Daß  die  Embryonen  von  G.  im  Uterus  einen  2.  Cyclus  beginnen, 
ist  wahrscheinlich  für  den  vorgerückten  Zustand,  in  dem  die  Jungen  geboren 
werden,  von  Bedeutung. 

Pearl  &  Parshiey  stellen  fest,  daß  bei  Bos  die  Zahl  männlicher  Geburten 
verhältnismäßig  wächst  (um  10^),  je  später  in  der  Östrus-Periode  der  Coitus 
stattfindet.  Da  bei  der  Kuh  die  Ovulation  zu  Anfang  des  Östrus  eintritt,  so 
ist  es  wahrscheinlich,  daß  das  durchschnittliche  Alter  der  spät  in  der  Brunst 
befruchteten  Eier  etwas  größer  sein  wird,  als  das  der  früh  befruchteten.  Das 
beobachtete  Verhältnis  der  Geschlechter  hängt  also  wohl  mit  der  verschiedenen 
Frische  bzw.  Reife  der  Eier  zur  Zeit  ihrer  Befruchtung  zusammen.  Abschließend 
untersuchen  die  Verff.  das  Verhältnis  der  erblichen  geschlechtsbestimmenden 
Faktoren  zu  den  im  Metabolismus  des  Eies  gegebenen. 

Nach  Lams(2)  hat  die  Oocyte  von  Cavia  einen  voluminösen,  von  einer 
Membran  umgebenen  Kern  mit  reticulär  angeordnetem  Chromatin.  Dieses  ordnet 
sich  dann  im  Äquator  der  1.  Reifungsspindel  in  8  Segmenten  (Normalzahl  der 
Chromosome  16);  danach  eliminiert  die  Oocyte  die  Hälfte  der  Kerne  und  eine  ge- 
ringe Plasmamasse  als  1.  Richtungskörper.  Gleich  darauf  entsteht  die  2.  Reifungs- 
spindel, doch  findet  die  Abstoßung  des  2.  Richtuugskörpers  erst  nach  dem  Ein- 
dringen des  Spermiums  statt;  das  Chromatin  des  Spermienkopfes  (männlicher 
Vorkern)  und  der  Oocyte  (weiblicher  Vorkern)  ordnet  sich  im  Äquator  der 
1.  Furchungsspindel  an  und  verteilt  sich  auf  die  2  ersten  Blastomeren,  deren 
Vermehrung  wie  üblich  durch  Mitose  vor  sich  geht.  Die  Form  der  Chromo- 
some der  1.  Reifungsspindel  spricht  für  Längsteilung;  in  der  2.  Reifungsteilung 
werden  die  Chromatinkörper  wahrscheinlich  quer  geteilt.  Die  Reifung  bei  C. 
bewirkt  außer  der  Entfernung  einer  geringen  Dottermenge  eine  quantitative  und 
qualitative  Reduction  (im  Sinne  Weismauns).  Obgleich  der  Spermienschwauz 
ins  Ei  eindringt,  nimmt  er  an  der  Befruchtung  nicht  teil,  sondern  geht  in  eine 
der  beiden  1.  Blastomeren  über,  die  andere  behält  »rein  weibliches«  Plasma; 
doch  bestehen  microskopische  Unterschiede  zwischen  beiden  nicht;  der  Spermien- 
schwauz erfährt  eine,  ihrer  Bedeutung  nach  dunkle  Längsspaltung.  Für  die 
Hypothese,  daß  die  den  Schwanz  nicht  enthaltende  Blastomere  den  Trophoblast 
liefere,  spricht  nichts.  Die  Anwesenheit  eines  Spermasters  in  einigen  Eiern 
während  des  Wachstums  der  Pronuclei,  sowie  die  Anwesenheit  des  Schwanzes 
an  einem  Pole  der  1.  Furchungsspindel  machen  wahrscheinlich,  daß  mindestens 
eins  der  Zentren  dieser  vom  Spermium  eingeführt  werde.  Das  Ooplasma  schließt 
in  allen  Schichten  granuläre  Mitochondrien  ein,  ferner  stark  färbbare,  von  diesen 
chemisch  difi"erente  spärliche  und  unregelmäßig  verstreute  runde  Körperchen; 
endlich  Fetttropfen  verschiedener  Größe.  Letztere  lassen  eine  den  animalen 
Pol  repräsentierende  Zone  von  Bildungsdotter  (»vitellus  plastique«)  frei;  hier 
entstehen  die  Reifungsspindeln  und  werden  die  Polkörper  ausgestoßen;  sogleich 
nach  der  Entfernung  des  2.  breiten  sich  die  Fetttropfen  über  diese  Zone  aus, 
die  Vorkerne  wandern  zum  entgegengesetzten  Pol,  der  nun  fettfrei  wird,  und 
wo  die  1.  Furchungsspindel  entsteht.  Diese  Umkehr  der  Polarität  ist  eine 
Folge  des  Eindringens  des  Spermiums;  im  unbefruchteten  Ei  nimmt  die  de- 
generierende 2.  Rerfuugsspindel,  vom  Bildungsdotter  umgeben,  das  Zentrum  ein. 
Die  »Deutoplasmolyse«  ist  beträchtlicher  bei  großen  als  bei  kleinen  Eiern;  sie 
dient  wohl  zur  Entfernung  überflüssigen  Nährmaterials  und  ist  eine  Reminiscenz 
der  phylogenetisch  in  Anpassung  an  die  intrauterine  Entwicklung  erfolgten  Ver- 


398  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

minderung  des  letzteren.  Es  lassen  sich  2  Kategorien  von  Eiern,  fettreiche 
und  fettarme,  nicht  unterscheiden;  für  die  Geschlechtsbestimmung  könne  dieser! 
Umstand  daher  kaum  etwas  bedeuten;  jedenfalls  sei  auch  dabei  mit  dem  Ein-! 
fluß  des  Spermiums  zu  rechnen. 

Nach  Th.  Baumeister  treten  bei  Erinaceus  europaeus  die  Eier  im  8  Zellen- 
stadium in  den  Uterus  ein;  sie  nehmen  später  statt  der  kugeligen  ovale  Form 
an,  wobei  der  etwas  dickere  Pol  der  freien  Uteruswand  zugekehrt  ist;  die 
Richtungskörper  schwinden  etwa  auf  dem  16 Zellenstadium.  Auf  dem  18  Zellen 
Stadium  sind  Unterschiede  zwischen  den  zentralen  und  peripheren  Blastomeren 
noch  nicht,  und  selbst  auf  dem  24  Zellenstadium  noch  wenig  ausgeprägt,  und 
die  Zurückführung  der  inneren  und  der  äußeren  Zellen  auf  je  eine  der  2  ersten 
Blastomeren  ist  nicht  möglich.  Die  äußeren  Zellen  vermehren  sich  dann  sehr 
rasch  und  legen  sich  an  die  Zona  pellucida  dicht  an;  durch  Ansammlung  von 
Flüssigkeit  zwischen  ihnen  (dem  Trophoblast)  und  dem  inneren  Zellhaufen  ent- 
steht dann  wohl  in  normaler  Weise  die  Keimblase.  In  dieser  liegt  die  Gruppe 
der  Entodermzellen  zunächst  völlig  frei  und  ist  nur  durch  zarte  Fäden  mit  dem 
Trophoblast  verbunden;  sie  grenzt  sich  frühzeitig  durch  die  Membrana  prima 
nach  außen  ab.  Später,  wenn  sich  das  Entoderm  an  den  Ectodermschild  an- 
gelegt hat,  unterscheiden  sich  die  peripheren  von  den  embryonalen  Entoderm- 
Zellen  durch  die  Tinctionsweise  und  durch  die  Form  der  Kerne.  Die  Entypie 
der  formativen  EctodermzeUen  vollzieht  sich  an  dem  dem  Mesometrium  gegen- 
überliegenden Pol  der  Keimblase;  in  der  Mitte  des  Embryonalknotens  erscheint 
dann  ein  einheitlicher  Hohlraum:  die  bleibende  Amniouhöhle;  die  Verbindung 
mit  dem  Trophoblast  ist  zunächst  noch  massiv,  verdünnt  sich  aber  später  mit 
der  Abflachung  und  Vergrößerung  der  Ectodermscheibe.  Ein  Blastoporus  war 
nie  mit  Sicherheit  nachzuweisen.  Die  Membrana  prima  enthält  nie  Zellen  oder 
Kerne;  sie  wird  später  im  Bereich  des  Primitivstreifens  aufgelöst,  erhält  sich 
aber  seitlich  von  diesem  und  in  der  vorderen  Keimregion.  Das  Mesoderm 
dehnt  sich  anfangs  vom  Primitivstreifen  aus  zwischen  der  Membran  und  dem 
Schildrande  seitwärts  aus,  später  ebenso  in  den  vorderen  Bezirk;  dabei  liegt 
die  Membran  stets  sehr  dicht  auf  der  dünnen  Randzone  des  Mesoderms.  Die 
1.  Ectodermverdickung,  von  der  die  Bildung  des  Primitivstreifens  nach  dem 
hinteren  Ende  der  Area  embryonalis  zu  fortschreitet,  liegt  fast  zentral;  das 
caudale  Gebiet  des  Primitivstreifens  bildet  dann  aber  die  Zone  des  energischsten 
Mesodermwachstums.  Das  Entoderm  ist  an  der  Bildung  des  Primitivstreifens 
nicht  beteiligt,  auch  besteht  keine  Verwachsung  der  3  Keimblätter  im  Primitiv- 
knoten. Das  erste  Mesoderm  stammt  allein  vom  Primitivstreifen,  ist  also  ecto- 
dermalen  Ursprunges;  es  bildet  eine  zusammenhängende  Platte,  von  der  sich 
allerdings  einzelne  Zellen  ablösen.  Vor  dem  Primitivknoten  hat  auch  bei  E. 
das  Ectoderm  keinen  direkten  Anteil  an  der  Mesodermbildung;  dieses  dehnt 
sich  aus  der  Primitivstreifenregion  nach  vorn  aus.  Einerseits  wuchern  die  aus 
dem  Boden  der  Primitivrinne  entspringenden  Mesodermflügel  jederseits  unter 
der  Randzone  des  Embryoualschildes  nach  vorn;  andererseits  Avächst  der  ver- 
dickte Primitivstreifen  als  Kopffortsatz  nach  vorn.  Dieser  ist  scharf  vom  Ecto- 
derm, weniger  vom  Entoderm  abgesetzt,  besonders  an  der  Spitze;  an  dieser 
besteht  auch  zunächst  keine  Verbindung  mit  dem  peripheren  Mesoderm,  also 
zeitweilig  jederseits  eine  mesodermfreie  Zone.  Die  Bildung  einer  »protochordalen 
Platte«   im  Entoderm  konnte  nicht  beobachtet  werden. 

Zur  Embryologie  von  Erinaceus  und  Lepus  vergl.  oben  p  394  Ä.  Fisciiel,  über 
die  Entwicklung  des  Dottersackes  bei  den  Rodentia  Sobotta. 

Tsukaguchi  findet  die  erste  Mesodermbildung  bei  Lepus  ähnlich  wie  bei 
Capra  (12  Vert.  78);  sie  beginnt  vor  Auftreten  des  Primitivstreifens  im  caudalen 


1 


I.  Ontogenie  mit  AusscUuß  der  Organogenie.     B.  Specieller  Teil.  399 

Bereich  des  Embiyonalschildes ,  indem  in  bestimmten  Ectodermverdickungen 
Zellen  sich  verlagern  und  sich  lockern ;  bei  der  Bildung  des  Mesodermhofes  be- 
teiligen sie  sich,  aber  nicht  in  hervorragendem  Maße. 

Woerdeman  weist  nach,  daß  bei  Embryonen  von  Sus  scrofa  von  8,6  mm 
Nackensteißlänge  und  etwas  älteren  (Keibels  N.  T.  71  und  78)  Kontinuität 
zwischen  dem  Chordagewebe  und  dem  Epithel  der  Hypophysentasche  besteht; 
letzteres  ist  an  der  Berührungsstelle  (die  bei  jüngeren  Embryonen  der  Spitze 
näher  liegt  als  bei  älteren)  etwas  verdickt.  Bei  Talpa  ließ  sich  ein  ähnlicher 
Zusammenhang  noch  nicht  auffinden.  Verf.  kann  nicht  entscheiden,  »ob  die 
"Wirbelsaite  ein  mächtiger  Faktor  in  der  Entwicklung  des  Hypophysendrtisen- 
teiles  sei  oder  gewesen  sei,  und  falls  sie  noch  eine  Rolle  spielt,  ob  letztere 
dann  eine  mechanische,  eine  histiogenetische  oder  eine  andere  sei«. 

Zur  Embryologie,  insbesondere  über  Placenta  der  Affen,  vergl.  Strahl (i). 

GrOSSer(2)  beschreibt  bei  einem  menschlichen  Embryo  von  670  ,u  Gesamt- 
länge, ausschließlich  der  160  /t  langen  Cloakenmembran,  einen  Chordakanal 
von  200  f.1  Länge  und  15  (.c  Durchmesser;  außer  der  dorsalen  und  cranialen 
Ausmtindung  finden  sich  an  demselben  noch  2  ventrale  Öflnungen.  Sowohl  vom 
Kopffortsatz,  als  vom  Primitivstreifen  scheint  nur  wenig  Zellmaterial  an  das 
Mesoderm  abgegeben  zu  werden.  Letzteres  ist  vielfach  nur  eine  einfache  oder 
doppelte  Lage  von  Zellen  zwischen  Ecto-  und  Entoderm;  kleine  unabhängig 
voneinander  darin  auftretende  Hohlräume  sind  die  Anlagen  des  embryonalen 
Cöloms.  Die  Blutinseln  stehen  zum  Teil  schon  miteinander  in  Zusammenhang, 
auch  erscheinen  im  Haftstiel  und  Chorion  leere  endothelial  begrenzte  Räume, 
doch  besteht  noch  keine  Circulation.  Im  Haftstiel  findet  sich  eine  von  der 
Chorionoberfläche  ausgehende  trichterförmige  Epitheleinsenkung  und  weiter  ein 
solider  Epithelstrang,  beide  degenerierende  Reste  eines  Amnionganges.  Ferner 
spannt  sich  quer  durch  das  Magma  des  Eies  ein  2,4  mm  langer,  an  beiden 
Enden  frei  an  der  Chorionoberfläche  bzw.  in  den  intervillösen  Räumen  mündender 
»Choriongang« ;  er  ist  von  durchaus  lebenskräftigem  Epithel  ausgekleidet, 
hat  aber  mit  der  Embryonalanlage  nichts  zu  tun.  An  einer  einzigen  Stelle  des 
Haftstieles  findet  sich  eine  echte  Blutinsel,  ohne  Verbindung  mit  denen  des 
Dottersackes.  Das  Magma  reticulare  besteht  aus  Mucin  und  anderen  Ei- 
weißkörpern, enthält  aber  kein  Fibrin  und  auch  keine  collagenen  Fibrillen ;  es 
wird  von  einzelnen  Mesodermsträngen  durchzogen;  freie  Zellen  fehlen.  Das 
Magma  junger  Embryonen  ist  eine  sehr  reichlich  entwickelte  Intercellularsub- 
stanz  des  Mesoderms,  kann  also  nicht  im  Cölom  liegen.  Das  extraembryo- 
nale Cölom  beschränkt  sich  auf  die  unmittelbare  Umgebung  des  Keimes  und 
des  Haftstieles ;  nachdem  es  schon  sehr  früh  seine  laterale  Begrenzung  verloren, 
geht  es  kontinuierlich  in  das  Magma  über;  seine  Ausdehnung  ist  aber  auch 
etwas  später  noch  an  der  Grenze  zwischen  der  glatten  Bekleidung  des  Haft- 
stieles mit  einer  epithelartigen  Lage  und  der  unscharfen  Begrenzung  des  Chorion 
gegen  das  Magma  zu  erkennen.  Einer  der  Mesodermstränge  geht  vom  distalen 
Pol  des  Dottersackes  mit  einigen  Wendungen  zum  Chorion,  in  welches  seine 
Fasern  teilweise  eintreten.  Er  enthält  als  Entodermderivate  erkennbare  Zellen, 
die  stellenweise  Cysten  begrenzen;  in  der  Wand  einer  dieser  Cysten  finden 
sich  Blutinseln.  Morphologisch  könnte  der  Strang  »den  letzten  Rest  einer  om- 
phaloiden  Placentation  darstellen«. 

Die  Wanddicke  der  jungen  Nabelblase  von  Homo  wechselt  nach  Branca 
regional  zwischen  12-245  /<;  später  treten  an  ihr  dreierlei  Reliefbildungen  auf: 
Verdickungen  des  Bindegewebes,  dann  solche,  die  vom  Dotterentoderm  erzeugt 
werden;  endlich  solche,  die  durch  den  Gefäßverlauf  bedingt  sind.  Das  Epithel 
ist   am    Anfang  und   am   Ende  1  schichtig,   in    der  »phase  d'etat«   bleibt  es  so 


400  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

nur  über  den  großen  Gefäßen,  sonst  ist  es  geschichtet.  Die  Zellen  sind  prisma- 
tisch oder  pyramidenförmig,  meist  1-,  bisweilen  2 kernig;  das  freie  Ende  isi 
von  Schlußleisten  umgeben,  trägt  stellenweise  einen  Bürstensaum  oder  Cilien. 
Das  Plasma  enthält  polymorph  basophile  Differenzierungen;  sie  fehlen  nui 
in  sich  teilenden  und  in  degenerierenden  Zellen.  Nicht  in  allen  Zellen  kommen 
albuminoide  Einschlüsse  in  Form  von  3-4  Körnern  vor.  Das  Wandepithel  bildel 
dreierlei  Wucherungen:  solide  und  hohle  Zapfen  und  Divertikel,  die  mit  dem 
Hauptlumen  der  Nabelblase  kommunizieren.  Die  1-  oder  mehrkernigen  70  p 
großen  Riesenzellen  haben  mit  der  Blutbilduug  nichts  zu  tun.  Mitosen 
kommen  im  Epithel  (sowie  im  Bindegewebe  und  Gefäßendothel)  während  der 
ersten  beiden  Entwicklungsstadien  vor.  Das  Bindegewebe  ist  zunächst  reticulär. 
erst  in  der  Rückbildungsperiode  werden  Bindegewebsfibrillen  gebildet.  Das  Ge-' 
fäßnetz  entsteht  sehr  frühzeitig;  die  Gefäße,  vom  Bau  der  Capillaren,  aber 
7—85  f.1  dick,  liegen  meist  in  einer  Ebene;  während  der  Rückbildung  nehmen 
sie  an  Weite  und  Zahl  ab.  Verf.  betont  das  frühe  Auftreten  und  zahlreiche 
Vorhandensein  der  Leucocyten.  Das  Epithel  des  noch  offenen  Nabelblasen- 
stieles ist  1-,  stellenweise  mehrschichtig;  Zapfen  u.  dergl.  fehlen  ihm.  —  Diel 
Nabelblase  hat  zunächst  eine  dem  embryonalen  Darm  gleichende  Struktur;  dann, 
nachdem  sie  gegen  diesen  abgeschlossen,  resorbiert  sie  den  in  ihrer  Höhlung 
enthaltenen  flüssigen  Dotter.  Die  functionelle  Bedeutung  der  N.  ist  ii 
den  einzelneu  Perioden  ihres  Daseins  verschieden:  zuerst  die  eines  blutbilden- 
den, dann  die  eines  nutritiven  Organes;  indem  endlich  Epithel,  Gefäße  usw, 
degenerieren,  »sinkt  sie  sehr  schnell  zum  Rang  eines  repräsentativen  Organes 
herab«.  —  Hierher  Debeyre. 

Acconci(2)  behandelt  die  in  die  Maschen  des  fibrillären  Reticulums  der  Chorioni 
zotten  bei  Homo  eingelagerten  Zellen;  sie  erscheinen  in  der  3.-4.  Schwanger- 
schaftswoche, sind  am  reichsten  im  4.  und  verschwinden  in  den  beiden  letzter 
Monaten.     Sie   sind   rundlich,    haben    10-20  /i,  ja  bis   36  /.i  im  Durchmesser 
sie  liegen  vorzugsweise  in  der  Nähe  von  Gefäßen,    doch  nie  in  solchen.     Das 
Plasma  ist  bald  fein  granulär,  bald  alveolär;  die  Granula  sind  besonders  grof 
und  zahlreich  in  den  Zellen  mit  excentrischem  Kern,   schwinden  dagegen  in  dei 
stark  vacuolisierten  Zellen:   nicht   sehr  reichlich  lassen  sich  Lipoidgranula  un( 
Osmiumsäure  reduzierende  Einschlüsse  nachweisen.    Eine  kleinere  Art  von  inter 
stitiellen  Zellen  ist  durch  Anhäufung  mit  Osmiumsäure  schwärzbarer  Köi'uer  ui 
den  Kern  und  durch  Granula,  die  sich  nach  Mann  deutlich  violett  färben,  aus 
gezeichnet.    Der  Kern  wird  in  den  vacuolenreichen  Zellen  meist  chromatinari 
und  kann  sich  sogar  fragmentieren;    mehrfach  wurden  Mitosen  beobachtet.    — 
Die  syncytiale  Schicht   hat  dieselben  Plasmabestandteile.     Die  »lipoiden  intei 
stitiellen   Zellen   der   Placenta«   sind   mesenchymatischen   Ursprunges   und   übei 
wohl   eine   innere   Secretion,    analog    den    interstitiellen  Hodenzellen   usw.    aus. 
Die  Placenta   hat  im  Beginn   der   Gravidität  eine  mehr  protektive,    erst  später 
eine  mehr  nutritive  Aufgabe;  daraus  erklärt  sich  das  Vorhandensein  des  hohen, 
lebhaft  tätigen,  besonders  an  Lipoiden  reichen  Syncytiums  und  der  interstitiellen 
Zellen  dort,  ihre  Verkümmerung  in  der  2.  Periode.  —  Hierher  JägerroOS. 
Zur  Embryologie  von  Homo  s.  ferner  P/Iagnan  &  Seilet  und  Wallin. 


n.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.  401 

II.  Organogenie  und  Anatomie. 

A.  Lehrbücher  und  allgemeine  Werke. 

Zoologie:  Fische  IVIozejko(2]  und  Rauther,  Reptilien  Tornier(i),  Säugetiere 
Kükenthal  (1). 

Paläozoologie:  Stegocephalen  Huene{6),  Reptilien  Tornier(2),  Säugetiere  Abel(i). 

B.  Allgemeine   Morphologie  und  Histologie;  Biologisches. 

(Referent:  M.  Rauther.) 

Goodrich  (2)  nimmt  zunächst  Bezug  auf  die  Tatsache,  daß  die  Vorder-  und 
Hintergliedmaßen  einen  sehr  verschiedenen  Platz  in  der  Segmentreihe  einnehmen 
und  einer  wechselnden  Segmentzahl  entsprechen  können.  Dies  Verhalten  kann 
weder  aus  der  Einschiebung  oder  dem  Ausfall  von  Segmenten,  noch  aus  einer 
reicheren  oder  geringeren  Aufteilung  bestimmter  Regionen  in  Segmente  und  nur 
in  gewissen  Fällen  (kehlständige  Bauchflossen  bei  Teleosteern  usw.)  durch  eine 
Verschiebung  der  fertigen  Extremität  erklärt  werden;  vielmehr  handelt  es  sich 
um  Wanderungen,  bei  denen  der  Ursprung  der  Gliedmaße  (phylogenetisch)  bald 
auf  weiter  vorn  oder  hinten  gelegene  Segmente  verlagert,  bald  auf  eine  größere 
Zahl  solcher  ausgedehnt  oder  auf  eine  geringere  beschränkt  wird.  Homologie 
zweier  Organe  ist  also  von  ihrer  Stelle  in  der  Segmentreihe  und  der  Zahl  der 
an  ihrer  Bildung  beteiligten  Segmente  ganz  unabhängig;  Verschiedenheit  in  allen 
diesen  Punkten  schließt  nicht  aus,  daß  es  sich  bei  den  betr.  Tieren  um  das 
gleiche,  d.  h.  von  einem  gemeinsamen  Vorfahren  ererbte  Organ  handelt.  Die 
Verlagerung  des  Vermögens  zur  Erzeugung  eines  bestimmten  Organes  von  einem 
Segment  auf  ein  anderes  beruht  vielleicht  auf  einer  Neuordnung  organbildender 
Substanzen  auf  sehr  frühen  Entwicklungsstadien,  die  durch  einen  Komplex  von 
den  Bedürfnissen  des  Individuums  als  Ganzen  untergeordneten  Reizen  reguliert 
wird.  Die  Condyli  occipitales  der  Amphibien  und  Amnioten  sind  homolog, 
gleichviel  in  welchem  Segment  sie  sich  entwickeln.  »Im  Laufe  der  Entwick- 
lung ist  die  Function  der  Condylusbildung,  die  ursprünglich  dem  Segment  n  der 
(postotischen)  Reihe  zukam,  auf  die  Segmente  n  +  7  oder  n  -  7  verlagert  worden. 
Die  Verlagerung  der  Nerven  und  anderen  Teile  mag  die  der  Condyli  begleitet 
haben  oder  nicht.« 

Woodland  (^)  verwirft  die  zwischen  dem  subocularen  Bogen,  den  Zungen- 
knorpeln usw.  der  Cyclostomen  und  Teilen  des  Visceralskeletes  der  Gnatho- 
stomen  aufgestellten  Homologien.  Auch  die  gleiche  Innervation  der  Zungen- 
knorpel- und  der  Mandibelmuskeln  stützt  nicht  die  Vergleichung  der  betr. 
Knorpelteile;  in  der  Embryogenese  der  Muskeln  des  Zungenknorpels  (»piston- 
cartilage«)  weist  nichts  auf  eine  frühere  Verbindung  mit  dem  Cranium  und  eine 
Action  als  Kaumuskeln  hin.  Die  Ausdehnung  der  Rumpfmyotome  auf  den  Kopf 
ist  mit  dem  Bestehen  eines  dem  der  Gnathostomen  entsprechenden  Kiemen- 
und  Kieferskeletes  nicht  zu  vereinigen;  nun  erweist  sich  aber  jene  durch  Genese 
und  Innervation  bei  den  Myxinoiden  als  primitiver  Zustand;  bei  den  Petromy- 
zonten  sind  die  über  den  Kopf  sich  erstreckenden  Muskeln  sekundäre  ventrale 
Fortsetzungen  postbranchialer  Myotome  und  gleichen  insofern  und  in  ihrer  In- 
nervation durch  Hypoglossusfasern  der  wahren  Zungenmuskulatur  der  Gnatho- 
stomen, nicht  aber  in  ihrer  mehr  lateralen  (statt  medio-ventralen)  Lage ;  letztere 
deutet  aber  wieder  darauf  hin,  daß  ein  umfangreicherer  Kiemen-  und  Kiefer- 
apparat,   wie    bei    Gnathostomen,    vordem    nicht    bestanden    hat.     Sollten    die 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    11.  Vertebrata.  26 


402  U-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Cyclostomen  echte  Kiefer  besessen  haben,  so  müßten  bei  ihnen  auch  Rest 
echter  Kiemenbögen  nachzuweisen  sein;  der  Kiemenkorb  von  Petromyzon  is 
aber  dem  Brauchialskelet  der  Fische  sicher  nicht  homolog;  wenn  also  die  Vor 
fahren  der  Cycl.  Kiefer  hatten,  so  waren  es  allenfalls  »cirrhostomial  structures« 
nicht  die  vordersten  Visceralbögen  der  Fische.  Auch  wo  bei  Fischen  ein  Saug 
maul  ausgebildet  ist  (Loricariiden,  Qyrinochirus),  sind  die  Kiefer  nicht  ge 
sehwunden.  Verf.  stellt  dann  eine  Reihe  von  Argumenten  für  den  primitive! 
Charakter  der  Cycl.  zusammen.  —  Der  II.  Teil  der  Abhandlung  bringt  ein» 
specielle  Schilderung  des  Skeletes,  der  Muskeln  und  oberflächlichen  Nervei 
des  Kopfes  von   Geotria  australis  und  von  Mordacia  mordax. 

Backman  behandelt  sehr  eingehend  Skelet,  Muskulatur,  Nerven,  Arteriei 
und  Venen  der  Bauchflosse  der  Batoidei,  insbesondere  von  i?aya /-atZiafa 
clavata  und  batis.  Gewisse  Variationen  des  Skeletes  deuten  darauf  hin,  dal 
die  B.  einst  eine  größere  rostrale  und  caudale  Ausdehnung  hatte  und  in  Re- 
duction  begriffen  ist;  ein  dem  Befund  bei  PleuracantJius  entsprechendes  früheres 
Stadium  ist  aus  vergleichend- anatomischen  Gründen  anzunehmen;  davon  sine 
sowohl  die  verschiedenen  Formen  der  weiblichen  B.,  als  auch  die  männliche 
mit  dem  Mixipterygium  abzuleiten.  Die  B.  der  Rajidae  ist  nicht  auf  ein« 
biseriale  Form,  wie  die  von  Ceratodus,  zurückführbar;  vielmehr  ist  auch  dies( 
von  einem  ähnlichen  Zustand  wie  bei  P.  herzuleiten,  und  zwar  allein  aus  den 
caudalen  Teil  der  Flosse,  der  andererseits  bei  den  Selachiern  das  Mixipterygiun 
liefert.  Aber  auch  der  Flossentyp  von  P.  ist  nicht  ursprünglich,  eher  der  dei 
Cladoselachidae.  Zu  allererst  bestand  die  B.  wohl  aus  einem  ganz  sym^ 
metrischen  länglichen  Hautsaum,  durch  Knorpelstäbchen  gestützt,  die  vorn  un( 
hinten  kürzer  Avurden  und  aus  der  senkrechten  mehr  in  eine  rostrade  bzw.  cau- 
dade  Richtuug  sich  neigten.  Die  Basaleuden  dieser  Knorpelradien  wurden  dam 
abgegliedert,  und  durch  Concresceuz  der  größeren  mittleren  von  ihuen  entstam 
das  Basale  des  Mesopterygiums  bzw.  der  einwärts  wachsende  Beckengürtel,  au, 
den  Basaleuden  der  caudaleren  das  Basale  des  Metapterygiums,  aus  denen  de; 
rostraleren  das  Basale  des  Propterygiums.  Durch  Reduction  des  propterygialei 
Teiles,  Verstärkung  des  letzten  (oder  vorletzten)  Strahles  und  das  Auftretei 
(sekundärer)  Radien  an  desseu  lateraler  Seite  entstand  hieraus  die  Flossenforn 
von  P.  Die  Myologie  liefert  weitere  Belege  für  die  im  rostralen  Teil  dei 
B.  erfolgte  Reduction,  einerseits  in  einer  bedeutenden  Konzentration  von  Radial- 
muskeln ähnlichen  Fascikeln  auf  dem  Propterygium  und  den  nächstliegenden 
Radien,  andererseits  in  einem  rudimentären  Muskel  rostral  vom  Propterygium;. 
die  Bewahrung  bzw.  bei  den  Rajiden  Fortbildung  dieser  Muskulatur  hängt  mit 
der  Ausbildung  dieses  Flossenteiles  zum  »Lauftinger«;  zusammen.  Die  bei  den 
Squaliden  selbständigen  Mm.  depressor  pterygii,  d.  propterygii  und  radiales  der 
Flosseuscheibe  sind  bei  den  Rajiden  zu  einem  radial  segmentierten  Muskel 
vereinigt;  am  Propterygium  aber  ist  eiu  ganz  selbstäudiger  Abductor  ausge- 
bildet, auch  sind  peripher  die  Mm.  adductor  und  depressor  pterygii  voneinander 
getrennt;  der  hohen  Ausbildung  des  Propterygiums  entsprechen  ferner  ein  selb- 
ständiger als  Abductor  desselben  wirkender  Protractor  pterygii,  ein  Flexor  und 
ein  Exteusor  propterygii.  Der  im  übrigen  an  einen  ontogeuetisch  »unentwickel- 
ten« Zustand  erinnernde  Befund  der  Bauchflossenmuskulatur  könnte  auch  phylo- 
genetisch primitive  Zustände  widerspiegeln.  Die  Ansicht,  daß  das  Mixipterygium 
der  umgewandelte  caudale  Teil  der  Flosse  sei,  wird  auch  durch  die  Myologie 
gestützt;  es  scheint  erwiesen,  »daß  die  eigentlichen  Basalradien  mit  ihren  Muskeln 
mit  der  werdenden  Genitalstammradie  in  Beziehung  traten,  um  den  Genital- 
anhang zu  bilden«.  Die  Functionen  der  einzelnen  Flossenmuskeln  bestimmte 
Verf.    vermittelst   elektrischer   Reizung.  —  Bezüglich    der   descriptiven  Ausfüh- 


■ii 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.  403 

rungen  über  die  Bauch flossennerven  muß  auf  das  Original  verwiesen  werden; 
auch  hier  unterstützen  physiologische  Versuche  die  aus  den  anatomischen  Fest- 
stellungen gezogenen  Schlüsse;  abschließend  legt  Verf.  seine  Ansichten  über 
den  primitiven  Charakter  der  Nerventeilung  und  der  Functionsweise  der  B.  bei 
den  Rochen  dar.  —  Der  propterygiale  Teil  der  B.  besitzt  mächtige  selbständige 
Arterien,  was  teils  durch  die  besondere  Entwicklung  der  Muskulatur  dort 
selbst,  teils  durch  eine  früher  bedeutendere  Ausdehnung  dieses  Gebietes  er- 
klärlich wird.  Für  die  Ausbildung  der  A.  postzonalis  scheint  beim  Q  »kein 
physiologischer  Grund«  vorzuliegen,  zumal  abnormerweise  die  ganze  Flosse  vom 
Stamm  der  A.  metapterygiales  aus  versorgt  werden  kann;  das  Vorhandensein  jenes 
Gefäßes  wird  aber  aus  der  einst  größeren  Ausdehnung  seines  Gebietes  und 
dessen  physiologischer  Selbständigkeit  verständlich.  Der  Verlauf  von  3  Zweigen 
der  A.  postzonalis  längs  dem  Mixipterygium  deutet  wohl  darauf,  daß  in  das- 
selbe 3  Radien  der  Flossenscheibe  eingegangen  sind.  Zu  ähnlichen  Ergebnissen 
führt  die  Verfolgung  der  Venen,  Wie  die  Skeletteile,  Muskeln  und  besonders 
die  Nerven,  so  lassen  auch  die  Gefäße  der  Flossenscheibe  deren  metameren 
Bau  durch  ihre  Verteilung  deutlich  hervortreten,  lehren  aber  andererseits  eben- 
falls, daß  diese  Metamerie  im  rostralen  und  caudalen  Bezirk  »verwischt  worden  ist«. 

H.  Smith  (^)  beschreibt  kurz  Pentanchus  n.  profmidicolus  n.,  eine  Tiefenform 
aus  der  Mindanao-See,  die  eine  zwischen  den  Hexanchidae  und  Chlamydo- 
selachidae  vermittelnde  neue  Familie  der  Notidani  repräsentiert,  gekenn- 
zeichnet durch  gestreckten  Körper  mit  fast  geradem  Schwanz,  lange  flache 
Schnauze  mit  unterständigem  Mund,  ähnliche  Zähne  in  beiden  Kiefern,  große 
Brust-  und  vor  der  Körpermitte  entspringende  Bauchflossen,  eine  kleine  stachel- 
lose Rücken-,  lange  Schwanz-  und  Afterflosse,  kleine  Spritzlöcher  und  5  Kiemen- 
spalten, von  denen  die  3  hintersten  über  der  Brustflossenbasis  liegen. 

Über   Grimalclichthys  s.   Roille(^). 

Regan(^)  beschreibt  Phallostethus  n.  dunckeri  n.,  einen  Cyprinodonten,  dessen 
wichtigste  Eigentümlichkeit  iu  der  Verlagerung  der  Geschlechtsöifnung,  sowie 
des  Afters  und  der  Harnröhrenmündung  auf  einen  muskulösen  kehlständigen 
Anhang  (»Priapium«)  beim  <^  besteht.  Letzterer,  vermutlich  ein  Begattungs- 
organ, ist  der  Länge  nach  durch  einen  Knochenstab  (Pelvis)  gestützt,  der  vorn 
einen  einfachen  gekrümmten,  hinten  einen  gezähnten,  in  der  Reihe  nach  vorn 
umgelegten  Stachel  (wie  jener  vermutlich  ein  modifizierter  Bauchflossenstrahl) 
trägt.  Von  dem  unpaaren  Hoden  gelit  ein  reich  aufgeknäueltes,  drüsiges  Vas 
defereus  aus,  das  dann  in  das  Priapium  eintritt,  einen  sehr  muskulösen  End- 
abschnitt bildet  und  an  der  Basis  des  hinteren  Stachels  mündet.  Das  Ovarium 
ist  unpaar,  öffnet  sich  mit  äußerst  kurzem  Oviduct  dicht  hinter  dem  weit  nach 
vorn  verschobenen  After  nach  außen;  über  Viviparität  ist  nichts  bekannt.  Verf. 
macht  einige  orientierende  Bemerkungen  über  die  übrige  Anatomie  von  Ph. 

Morris  (1)  findet  bei  Siren  lacertina  an  der  von  Parker  bezeichneten  Stelle 
oft  eine  kleine,  rechts  und  links  oft  ungleiche  Ossifikation:  wahrscheinlich  ein 
rudimentärer  Oberkiefer.  Am  Unterkiefer  tritt  ein  hauptsächlich  durch  Ver- 
schmelzung der  Zahnbasen  gebildetes  Spleniale  auf.  —  2  dem  levator  und 
retnictor  bulbi  bei  Amphiuma  entsprechende  Muskeln  sind  auch  bei  S.  l.  vor- 
handen, werden  aber  besser  als  retractor  und  levator  antorbitalis  bezeichnet.  — 
Vom  gemeinsamen  Stamm  der  rami  palatiuus  und  alveolaris  facialis  geht  nach 
hinten  der  dünne  ramus  pal.  posterior  (Wilder)  ab,  der  neben  marklosen  auch 
einige  markhaltige  Fasern  führt.  Letztere  gehen  meist  in  einen  Zweig  über, 
der  an  einem  kleinen  Muskel  endet,  welcher  auf  der  Fascie  zwischen  Quadrat- 
knorpel und  seitlichem  Parasphenoidrand  entspringt  und  am  oberen  Rand  des 
Ceratohyale   inseriert.     Motorische  Fasern    in  dem  genannten  Palatinusast  sind 

26* 


404  ^^-  Referate.     11.  Vertebrata. 

SO   unwahrscheinlich,    daß  Verf.    »wenig    mehr   als    die   bloße   Feststellung   der   ■' 
Tatsache  wagt«.    Der  Muskel  selbst  variiert,  als  rudimentäres  Organ,  sehr;  er 
scheint  sich  nur  noch  bei  Anurenlarven,  nicht  bei  anderen  Urodelen  zu  finden.     ' 

Brandt  trägt  Angaben  über  die  durch  ungleiches  Wachstum  der  Körperhälften 
bedingten  Krümmungen   der  Amniotenembryonen,   besonders  die  Seiten- 
krümmung des  Vogelembryo,  zusammen;  den  Anamniern  scheinen  sie  fremd  zu 
sein,  stellen  also  vermutlich  eine   »Anpassungserscheinung  des  Prosauropsiden- 
embryo    für   die    Zeit   seines   Aufenthaltes    im    Ei«    dar.      Die   rechte    konvexei 
Körperhälfte  überwiegt  quantitativ  die  konkave  linke;  diese  embryonale  Asym- 
metrie   »kann  durch  späteres  gleichmäßigeres  Wachstum  der  Körperhälften  nie 
ganz  ausgeglichen  werden  und  wird  beim  Menschen  im  Laufe  des  Lebens  durch 
ungleiche   Arbeitsteilung    an    den    oberen    Extremitäten    noch   verstärkt«.     Die| 
Linkshändigkeit  braucht  nicht  auf  die  sehr  seltene  »Rechtskonkavität«  des  Em- 
bryo bzw.  Inversio  viscerum  (Dareste)  zurückgeführt  zu  werden:  es  genügt  eine 
gewisse    Verstärkung    der   normal   später   eintretenden   Krümmung   des   Kopfes 
nach  rechts,    um    die   naheliegenden   Anlagen    der   Brustextremitäten   in    einem 
dem  vorhergehenden  entgegengesetzten  Sinne  zu  beeinflussen  und  so  verschiedene!  s( 
Grade   von  Gleich-  und  Linkshändigkeit  zu  erzeugen.     Die  Hinterextremitäten, 
in   deren  Ursprungsregion    die  Linkskrtimmung   verstreicht    und   in   die   rechts- 1  ^ 
konkave  Schwauzkiümmung  tibergeht,  sind  meist  wenig  an  Größe  verschieden;    '' 
geringe    Verschiebung   des    Wendepunktes    der    entgegengesetzten   Krümmungen 
aber   muß  Gleich-   oder  Linksbeinigkeit  zur  Folge  haben;    auch  die  Erklärung 
der  gekreuzten  Asymmetrie  ist  auf  diesem  Wege  nicht  schwer. 

Zur  Morphologie  der  Kopfregion  der  Amnioten  vergl.   Fleischmann(^,2). 

Kühne  stellt  zunächst  Variationen  in  der  Regionenbildung  der  Wirbelsäule 
in  bezug  auf  den  Numeros  der  dabei  beteiligten  Wirbel  bei  Lacerta  viridis 
fest.  Gehören  die  letzten  langen  Rippen  dem  21.  Wirbel  an,  so  war  meist  den 
28.,  gehören  jene  zum  22.,  so  war  der  29.  der  1.  Sacralwirbel ;  vordere  und 
hintere  Grenze  der  Lumbaieinschnürung  verschieben  sich  also  gleichsinnig.  Der 
1.  untere  Bogen  sitzt  am  33.,  34.  oder  35.  Wirbel,  je  nachdem  ob  der  29., 
30.  oder  31.  der  letzte  Sacralwirbel  ist;  auch  Beobachtungen  aus  anderen 
Wirbeltierklassen  lehren,  daß  für  die  Einhaltung  eines  bestimmten  Abstandes 
zwischen  Sacrum  und  unteren  Bögen  »eine  innere  Notwendigkeit  besteht«.  — 
Am  Plexus  brachial is  beteiligen  sich  meist  die  Nerven  6-9  (71  ^),  seltener 
5-9  [20%)  oder  6-10  [^  %)\  vordere  und  hintere  Grenze  des  Plexus,  sowie 
die  Lage  des  stärksten  Nerven  verschieben  sich  gleichsinnig.  Der  P..  lumbo- 
sacralis  wurde  in  64  ^  der  Fälle  von  5,  in  35^  von  6,  ganz  selten  {!%) 
von  7  Wurzeln  gebildet;  auch  hier  wieder  verschiebt  sich  der  Plexus  als  Ganzes 
von  Nerv  24  bzw.  25-30  bis  27-31  bzw.  32 ;  diese  Verschiebung  betrifft  auch 
den  Schwerpunkt,  der  durch  eine  oder  2  benachbarte  Wurzeln  dargestellt  wird; 
nur  einmal  wurden  die  beiden  stärksten  durch  einen  dünneren  Nerven  getrennt; 
meist  ist  der  1.  Präsacralnerv,  bei  proximaler  Lage  des  Sacrums  häufig  auch 
der  Sacralnerv  die  stärkste  Plexuswurzel.  P.  brachialis  und  lumbo-sacralis 
zeigen  die  Tendenz,  sich  in  der  gleichen  Richtung  zu  verschieben:  proximale 
bzw.  distale  Lage  des  ersteren  bedingt  die  entsprechende  des  letzteren,  der 
hinteren  Thoraxgrenze  und  des  Sacrum.  Verf.  erörtert  dann  in  ähnlicher  Weise 
die  Verhältnisse  bei  L.  agilis.  —  Die  Variationen  der  Extremitätenplexus  hängen 
mit  Verlagerungen  der  Gliedmaßen  zusammen.  Eine  bei  L.  vivipara  embryonal 
am  3.  Halswirbel  angelegte,  dann  sich  zurückbildende  freie  Rippe  weist  noch 
auf  den  Prozeß  der  Halsbildung  hin;  danach  ist  eine  Wanderung  der  Vorder- 
extremität  distalwärts  anzunehmen,  obwohl  die  Hals-Thoraxgrenze  keine  Varia- 
tionen aufweist;  die  Hinterextremitäten  wandern  nach  vorn,  den  vorderen  ent- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.  405 

gegen,    wobei    successive  weiter   proximal  gelegene  Spinalnerven  in  den  Plexus 
eintreten  (im  Sinne  Rosenbergs). 

J.  Thompson  äußert  Vermutungen  über  den  Ursprung  der  Luftröhrenlungen 
bei  den  Hydrophidae,  Acrochordinae  und  Viperidae,  bringt  anatomische  Notizen 
über  Xenopeltis  unicolor,  Gyclocorus  lineatus,  Chrysopelea  ornata,  Crotalus  con- 
fluentus  und  schildert  endlich  das  Begattungsorgan  von  Polyodontophis  Uvitta- 
tus,  Hebius  n.  [Tropidonotus)  vibakari,  Heliops  angulatus,  Gyclocorus  lineatus  und 
Spilotes  pullaius. 

0gushi(2)  schildert  zunächst  Bau  und  Verteilung  der  Pharyngealzotten 
bei  Trionyx  japonicus\  sie  sind  teils  einfach,  teils  mit  sekundären  Zotten  (bis 
über  80)  besetzt;  sie  enthalten  eine  axiale  Arterie,  die  dicht  unter  der  Basal- 
membran sich  in  ein  Capillarnetz  auflöst,  aus  dem  an  der  Zottenwurzel  einige 
Venen  hervorgehen;  der  Blutreichtum  der  Zotten  spricht  für  ihre  respiratorische 
Function;  ihre  Oberfläche  ist  allerdings  mit  3 schichtigem  Cylind erepithel  be- 
kleidet, dessen  äußerste  Schicht  meist  aus  Becherzellen  besteht.  Ein  Capillar- 
netz breitet  sich  ferner  unter  der  Epidermis  aus,  und  endlich  dringen  Capillar- 
schlingen  ohne  Bindegewebshülle  tief  in  das  Riechepithel  ein,  auch  dieses 
dient  also  zur  Respiration;  es  scheint  bei  den  untergetauchten  T.  ein  beständiger 
Wasserwechsel  in  der  Mund-  und  Nasenhöhle  stattzufinden.  —  In  der  Volar- 
haut  wurden  ein  Tastkörperchen  und  freie  Nervenendigungen  gefunden.  — 
Verf.  beschreibt  ferner  das  Epithel  der  Ductuli  efierentes,  des  Nebenhodens  und 
des  Samenleiters  mit  Rücksicht  auf  die  in  ihnen  sich  abspielenden  Secretions- 
vorgänge. 

P.  Mitchell  (^)  findet  bei  Balaeniceps  rex  die  Daunen  gleichmäßig  über  die 
Pterylen  und  Apterien  verteilt,  wie  bei  Steganopoden  und  Giconia;  die  Kontur- 
federn haben  einen  kleinen  Afterschaft.  Der  Hals  ist  ganz  befiedert,  ohne 
seitliche  Apterien.  Puderdunen  sind  jederseits  an  einem  ovalen  Bezirk  vor- 
handen; für  die  Verwandtschaft  von  B.  mit  Ärdea  können  sie  nicht  geltend 
gemacht  werden,  da  sie  bei  diesen  in  4-6  Anhäufungen,  außerdem  auch  bei 
vielen  anderen  Vögeln  vorkommen.  Im  ganzen  ähnelt  die  Befiederung  von  B. 
mehr  G.  als  Ä.  Die  Hinterzehe  ist  nach  hinten  gewendet,  aber  in  jeder  Rich- 
tung beweglich;  jede  Spur  von  Schwimmhaut  fehlt.  Am  hornigen  Oberschnabel 
ist  der  Prämaxillarteil,  wie  bei  Scopus,  abgeteilt;  der  Rand  des  Unterschnabels 
ist  fein  gezähnt.  Am  Syrinx  fehlt  jede  Spur  von  »intrinsic  muscles«,  wie  bei 
G.  Es  ist  nur  die  rechte  A.  carotis  vorhanden.  Die  Zunge  ist  rudimentär. 
Der  Magen  ist  nicht  in  einen  drüsigen  Vor-  und  einen  Muskelmagen  gesondert; 
am  Hinterende  ist  eine  engere  rundliche  Pyloruskammer  abgesetzt.  Der  Pylorus 
ist  überaus  eng,  wodurch  der  Übertritt  von  Fischknochen,  vielleicht  auch  von 
Parasiten,  ins  Duodenum  verhindert  wird;  die  Nahrung  besteht  aus  Fischen, 
Fröschen  und  kleinen  Säugern.  Der  Charakter  des  Darmkanales  entspricht 
dem  der  Pelargomorphinen-Legion  und  schließt  sich  mehr  dem  der  Ardeina  als 
dem  der  Ciconina  an;  es  ist  nur  1  Cäcum  vorhanden.  Das  Coprodäum  ist 
durch  eine  dünne  Querfalte  vom  Urodäum  getrennt,  ebenso  dieses  vom  Procto- 
däum;  letzteres  zeigt  am  äußeren  Rand  jederseits  4-5  drüsige  Gruben,  median 
die  längliche  Öffnung  der  Bursa  fabricii;  ein  Penis  fehlt;  die  Samenleiter 
münden  ohne  Papillen  etwas  weiter  hinten  und  seitlich  als  die  Ureteren  ins 
Urodäum.  Die  Muskulatur  läßt  B.  als  Verwandten  von  S.^  A.  und  G.  er- 
scheinen. Osteologisch  schließt  sich  B.  ebenfalls  an  Ä,  A.  und  G.  an;  an 
letztere  im  besonderen  hinsichtlich  des  großen  Procoracoid  und  des  glatten 
Randes  des  postacetabularen  Ileums ;  mit  Tantalus  stimmt  er  im  Bau  des  Occi- 
pitalcondylus,  der  Paroccipitalfortsätze  und  des  Basisphenoid  überein.  Mit  S. 
und  den  A.  hat  B.  die  Proportionen  des  Pelvis  und  den  komplexen  Hypotarsus 


406  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

I*' 
gemein.     B.   ist   der  Vertreter  einer  den  Ciconina  und  Ardeina  gleichwertigen     a 

Gruppe.  —  Über  Anatomie  der  Vögel  s.  auch  H.  Clark  (^). 

Nach  6.  Allen  ist  Zaglossus  ein  selbständiges  Genus  und  gegenüber  Tachy- 
glossus  [EcJiidna]  hauptsächlich  gekennzeichnet  durch  bedeutende  Länge  und 
Depression  der  Schnauze,  sowie  stärkere  Entwicklung  der  Zunge  und  der  Speichel- 
drüsen, durch  den  Besitz  von  gewöhnlich  nur  3  functionierenden  Zehen  mit 
entsprechenden  Modifikationen  der  Muskulatur,  durch  die  Gestalt  des  distalen 
Humerusendes,  mit  einer  breiten  abgerundeten  inneren  Tuberosität  und  einer 
flacheren  Aushöhlung  auf  der  entalen  Seite  der  Gelenkfläche;  endlich  durch 
solidere  Stacheln  mit  engem  Lumen.  Wahrscheinlich  gibt  es  nur  eine  Z. 
bruijni;  die  ausgestorbene  E.  oiveni  von  N.-S. -Wales  ist  aber  nach  der  Form 
ihres  Humerus  wohl  auch  zu  Z.  zu  rechnen.  Z.  ist  »höher  specialisiert«  als 
T.  Infolge  der  Reduction  der  functionierenden  Finger  sendet  der  M.  flexor 
profundus  digitorum  Sehnen  nur  zum  2.,  3.  und  4.  Finger;  ein  augenscheinlich 
den  abductor  digiti  quiuti  repräsentierender  Muskel  ist  vorhanden,  fehlt  aber 
bei  T.;  an  der  Hinterextremität  kommen  Z.  ein  abductor  longus  und  ein  kleiner 
flexor  longus  hallucis  zum  Unterschied  von  T.  zu.  In  6  Fällen  fanden  sich 
Rückschläge  auf  den  5  zehigen  Zustand  von  T.  Die  Vertebralformel  weist  bei 
Z.  und  T.  beträchtliche  individuelle  Variationen  auf.  Am  jugendlichen  Schädel 
von  Z.  tritt  ein  kleines  medianes  Interfrontale  hinten  zwischen  den  Frontalia 
auf;  die  Nasalia  werden  von  den  äußeren  Nasenöö"nungen  durch  die  Vereinigung 
der  Prämaxillaria  vor  ihnen  geschieden.  Der  Jochbogen  wird  hauptsächlich 
von  dem  enorm  ausgedehnten  Jugale  gebildet;  das  Squamosum  wird  von  diesem 
überdeckt  und  bildet  wie  gewöhnlich  einen  Teil  der  Schädelkapsel;  der  Schläfen- 
kanal der  Monotremen  entspricht  der  durch  die  dorsale  Ausbreitung  des  Joch- 
beines weithin  überdeckten  Schläfengrube;  eine  ventrale  Ausbreitung  des  Jugale 
begrenzt  die  Kiefergelenkhöhle.  Gallenblase  und  Pancreas  münden  durch  einen 
gemeinsamen  Gang  in  den  Darm. 

Anatomische  Notizen  über  Delphinus  s.  bei  IVIagnan(^). 

Klatt(^)  untersucht,  »ob  die  Dimensionen  und  sonstigen  Merkmale  des  Schädels 
bei  verschieden  großen  Tieren  der  gleichen  Art  relativ  dieselben  bleiben, 
oder  ob  durch  derartige  Unterschiede  in  der  absoluten  Größe  an  und  für  sich 
bestimmte  Veränderungen  dieser  Merkmale  hervorgerufen  werden,  und  welchen 
allgemeinen  Gesetzen  diese  Veränderungen  gehorchen«.  Die  Retention  jugend- 
licher Charaktere  ist  »für  den  Morphologen  ein  innerhalb  enger  Grenzen  mög- 
licher, wenn  auch  überflüssiger  .  .  .,  für  eine  physiologische  Betrachtungsweise 
ein  direkt  unmöglicher  Begriff« ;  Ähnlichkeit  zwischen  jugendlichen  und  Zwerg- 
formen rührt  daher,  daß  bei  beiden  die  geringe  Größe  gewisse  Functionen 
»auf  annähernd  gleichem  Niveau«  hält.  —  Beim  Hundeschädel  beträgt  das 
Hirnvolumen  60-125  ccm.  Die  einzelnen  Maße  am  Hirnschädel  weichen  auch 
bei  Hunden  größter  und  kleinster  Rassen  nur  wenig  voneinander  ab.  Die  Hirn- 
länge ist  weniger  vom  Hirnvolumen,  als,  gleich  der  Basilarlänge,  vom  Be- 
wegungsapparat abhängig.  Kleine  Schädel  erscheinen  stets  relativ  breiter  als 
große;  die  Bildung  der  Sinus  und  des  Scheitelkammes  bei  letzteren  erklärt 
sich  aus  der  Notwendigkeit  relativ  mächtigerer  Muskulatur  bei  wachsender 
Körpermasse  und  der  relativ  geringeren  Oberfläche;  demselben  Gesetz  folgen 
die  Occipitalkämme.  Die  Nasenhöhe  bleibt  auch  bei  den  extremsten  Schädeln 
relativ  dieselbe,  dagegen  sind  die  hinteren  Schädelhöhen  von  der  Hirngröße 
abhängig;  infolgedessen  steigt  die  Profillinie  kleiner  Schädel  steiler  an  als  die 
größerer.  Das  unverhältnismäßige  Wachstum  des  Gehirns  beim  kleineren  Tier 
modifiziert  die  Stellang  der  Orbita  und  die  Länge  der  Nasalia,  sowie  indirekt 
(infolge   der  Annäherung   der  Zahnreihe   des  Oberkiefers   an   das  Kiefergelenk. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.  407 

welcher  die  unteren  Zähne  entsprechen  müssen)  die  Gestalt  des  Unterkiefers. 
Nach  dem  »Prinzip«  der  physiologischen  Betrachtung  der  osteologischen 
Unterschiede  großer  und  kleiner  Tiere  (Bergmann,  Hensel  und  Leche)  redu- 
zieren sich  die  Unterschiede  von  Canis  j^alustris  und  C.  matris  optimae  Jeit- 
teles  auf  nichts  als  die  bedeutendere  Größe  des  letzteren.  Auch  die  vermeint- 
lichen Besonderheiten  des  C.  fam.  intcrmedius  Woldrich  lassen  sich  zumeist 
ohne  weiteres  durch  das  Größenmoment  erklären.  Die  Unterscheidung  occi- 
dentaler  und  orientaler  Pferderassen  stützt  sich  allein  noch  (Nathusias)  auf 
gewisse  Schädeldimensionen,  deren  Diflferenz  sich  wiederum  aus  dem  Größen- 
verhältnis begreifen  läßt.  Ähnlich  verhält  es  sich  mit  der  Herkunft  der  Schweine- 
und  Rinderrassen.  Verf.  gibt  endlieh  Ratschläge,  wie  zu  einer  »kausal-physio- 
logischen« Definition  des  Rassenbegriflfes  zu  gelangen  sei.  —  Über  Rassenmorpho- 
logie s.  auch  E.  Fischer!^,'*). 

Zur  Anatomie  von  Homo  vergl.   Brodersen(S2)  und  Strecker. 

Über  die  Form  des  Nasenrückens  (»nasal  bridge<)  bei  anthropomorphen  Affen 
und  Hojno  s.  Ryley,  Bell  &  Pearson. 

Peterfi  {^)  weist  durch  elective  Färbungen  nach,  daß  der  Zusammenhang  von 
Muskel-  und  Sehnen fibrillen  nur  scheinbar  ist.  Die  Muskelfaserenden 
sind  durch  ein  ununterbrochenes  Sarcolemm  begrenzt;  dies  besteht  aus  einer 
Hyalinmembran  und  einem  Netze  feinerer  und  dickerer  Bindegewebsfibrillen ; 
aus  diesen  entspringen  die  Sehnenfibrillen.   —  Hierher  0.  Schultze(^,^). 

Kolster  schildert  netzartige,  den  Kern  umgebende  oder  ihm  anliegende 
Formationen  aus  den  Zellen  der  Fundus-  und  Pylorusdrüsen,  des  Pancreas, 
der  Thyreoidea,  des  Magenepitliels,  der  Trachea,  Epididymis  usw.,  streift  auch 
ihre  Genese  in  den  Knorpel-  und  den  Deciduazellen.  Sie  sind  weder  Tropho- 
spongien  noch  Mitochondrien,  sondern  als  ein  »chemisch  differenter  Teil  der 
Protoplasmabälkchen«   zu  deuten. 

Hierher  Due8berg(^),  Perroncito(V'^)i  Ä.  Weber(2);  vergl.  auch  oben  p  380 
A.  Weber (4). 

Luna(^)  findet  in  den  Vornierenkanälchen  von  Biifo  vulgaris  stäbchenförmige 
Piastosomen,  vornehmlich  an  der  Basis  der  Zellen;  mit  fortschreitender  Degene- 
ration dieser  zerfallen  die  Stäbchen  in  Granula,  die  sich  in  verschiedener  Form 
neben  dem  Kern  oder  um  diesen  herum  anhäufen ;  ihr  vollständiges  Verschwinden 
fällt  mit  dem  Zellentode  zusammen. 

Über  das  Imbibitionswasser  der  Gewebe  s.  Mayer  &  Schaeffer(2).  Über  die 
Rolle  des  Bindegewebes  bei  der  Follikelatresie  s.  Loyez.  —  Hierher  auch  Rocchi. 

Trotter  zerlegt  Nordamerika  in  folgende  Faunengebiete:  I.  Die  subark- 
tische Fauna;  sie  zerfällt  in  den  Tundra-  (oder  »Barren  Ground«-)Typus 
und  den  Baumgrenzentypus  und  ist  ein  Überrest  der  einst  weit  verbreiteten 
Fauna  der  letzten  Glazialperiode.  H.  Die  atlantische  Waldfauna,  gegliedert 
in  den  Koniferenwaldtypus  (=  Borealzone  oder  kanadische  Fauna  autt.)  und 
den  Laubwaldtypus  (=  Übergangszone  oder  alleghannische  Fauna  autt.);  das 
Reptilienleben  ist  in  seinem  nördlichen  Vordringen  mehr  auf  letzteren  beschränkt, 
obwohl  Eutainia  und  Liopeltis  noch  zu  ersterem  zu  rechnen  sind;  im  allge- 
meinen sind  beide  Untergebiete  nicht  sehr  scharf  getrennt.  III.  Die  Fauna 
der  Küstenebene  (=  »Austral  Zone«  Merriams)  mit  3  Unterabteilungen,  dem 
Waldtypus  des  Alluviallandes,  der  eines  der  bedeutendsten  postglazialen  Aus- 
breitungsgebiete der  Reptilien  ist  und  einige  sehr  charakteristische  Säuger  [Le- 
pus  aquatims,  L.  palustris,  Neotoma,  Sigmodon)  aufweist;  dem  Marschland- 
typus  und  dem  »Pine  Barren  «-Typus.  Gerade  die  Küstenebene  zeigt  eine  sehr 
enge  Wechselbeziehung  zwischen  Tierwelt  und  Vegetation  und  lehrt,  daß  die 
Ausbreitung   jener    nicht   allein    durch    klimatische    Faktoren   bestimmt   wird. 


408  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 


i' 


IV.  Die  Graslandfauna,  teils  als  Prärie-,  teils  als  Steppentypns  ausgebildet; 
durch  die  Kultivierung  des  Landes  ist  das  Verhältnis  von  Wald  und  offenem 
Land  vielfach  verschoben,  und  dies  hat  auch  Veränderungen  der  ursprünglichen 
Tierverteilung  nach  sich  gezogen.  Eine  quer  über  den  Kontinent  gehende  ein- 
heitliche »Austral  Zone«  besteht  nicht,  vielmehr  ist  für  den  Westen  südlich 
vom  Koniferengebiet  eine  besondere  (V.)  Plateaufauna,  gegliedert  in  die  Typen 
der  Kaktuswüste  und  des  Waldgebirges,  charakteristisch, — ^ Hierher  auch  Arldt(\2). 

Über  prähistorische  Wirbeltierfunde  s.   Giffen. 

Hennig  (^)  stellt  die  neueren  Fossilfunde  von  Fischen  in  Süd-  und  Mittelafrika 
zusammen,  erörtert  ihre  Altersbestimmung  und  insbesondere  den  marinen  oder 
kontinentalen  Charakter  der  sie  bergenden  Ablagerungen;  die  bisherigen  Be- 
funde weisen  darauf  hin,  daß  im  Mesozoicum  und  Tertiär  große  dem  gegen- 
wärtigen Kontinent  entsprechende  Gebiete  von  einer  marinen  Fauna  besiedelt 
waren. 

Hierher  Broom(^),  Cockerell(i),  Eastman(2),  Hussakoffl^),  Leriche,  Moodlep) 
und  Stromer.    Über  einen  devonischen  Dipnoer  [Palaedaphus  aheli  n.)  g.  Dollo(2). 

Von  den  1015  von  der  Siboga-Expedition  gesammelten  Fischen  sind  nach 
M.  Weber(2)  240  für  den  indo-australischen  Archipel,  131  überhaupt  neu.  Ein 
besonders  reiches  W^ohngebiet  bilden  die  Korallenriffe;  ein  Teil  der  hier  ge- 
fundenen Fische  aber  zieht  sich  bei  Ebbe  von  ihnen  zurück,  andere  (Muraeniden 
und  kleinere  Fische)  überdauern  auch  den  tiefen  Wasserstand  in  Pfützen  undj 
unter  Korallenblöcken.  Eine  zwischen  dem  Riff  und  dem  Sandstrand  entlang- 
führende kanalartige  Vertiefung,  die  auch  bei  Ebbe  Wasser  führt,  enthält  zwischen 
den  hier  wuchernden  Phanerogamen  Syngnathiden,  auf  dem  sandigen  Boden 
Platycephaliden,  Callionymiden,  Gobiiden  u.  a. ;  zu  den  eigentlichen  Riffbewohnern 
zählen  besonders  Labridae,  Scaridae,  Chaetodontidae,  Amphacanthidae,  Murae- 
nidae,  Scorpaenidae,  Pomacentridae,  Acanthuridae,  einige  Plesiops,  Epinephelus, 
Lutjamis,  Cirrkites,  Salarias,  sowie  Gobiidae.  Zahlreiche  kleine  und  träge  Fische 
finden  auf  den  Lithothamnionbänken  Schlupfwinkel;  von  ihnen  gleichen 
einige  [Gallionymus  cooki,  Antennarius  hispidus,  Pegasus ,  mehrere  Scorpaeniden) 
auch  in  der  Färbung  diesem  Substrat.  Von  97  erbeuteten  Tief  Seefischen 
sind  39  neu;  von  den  übrigen  sind  39  nur  aus  dem  tropischen  Indischen  Ozean, 
6  aus  dem  ganzen  indopazifischen  Gebiet,  12  auch  aus  dem  Atlantik  bekannt. 
Verf.  erörtert  dann  die  weitgehende  Abgeschlossenheit  der  einzelnen  Tiefsee- 
becken des  Archipels  (Bali-,  Flores-,  Banda-See  usw.)  gegen  die  indischen  und 
die  pazifischen  Tiefseegebiete,  die  auch  bei  der  Annahme  der  200m-Tiefe  als 
obere  Tiefseegrenze  besteht.  Hieraus  erklärt  sich  wohl  die  hohe  Zahl  von 
autochthonen,  wahrscheinlich  lokal  aus  Flach  wasserformen  entstandenen  Arten; 
andererseits  muß  aber  doch  Einwanderung,  wenn  auch  sehr  langsam,  stattge- 
funden haben;  hierzu  werden  insbesondere  »eurybathysche«  (sowohl  in  großer 
wie  in  geringer  Tiefe  lebende)  Arten  befähigt  gewesen  sein.  Das  Pelagial 
(oberhalb  200  m)  ist  auf  hoher  See  fischärmer  als  in  der  Nähe  der  Küsten; 
dort  finden  sich  vornehmlich  Carcharias,  Galeocerdo,  Lamna,  Naucrates^  Echeneis, 
Sphyraena,  Trichiurus,  Coryphaena^  Scopeliden,  Stomiatiden  u.  a.,  hier  Clupeiden, 
Scomberesociden,  Carangiden,  Scombriden  usw.,  einige  Plectognathen  und  Squa- 
liden;  zufällig  dürfte  das  pelagische  Vorkommen  von  jungen  3Iugil,  Syngnathiden, 
Scarichthys,  Salarias  sebae  sein;  dagegen  scheinen  Rhabdamia  cypselurus  und 
Petroscirtes  fluctuans  abweichend  von  ihren  Verwandten  wirklich  pelagisch  zu 
sein.  Von  den  bathypelagischen  Fischen  (Stomiatiden,  Sternoptychiden, 
Anguilliden,  Scopeliden)  sind  die  meisten  sehr  weit  verbreitet,  einige  aber  nur 
aus  dem  tropischen  Indik  und  der  Umgebung  von  Hawaii  bekannt  {Chauliodus 
pammelas^    Ästronesthes    lucifer,    Stomias    nehiüosus^    Gonostoma    rhodadaenia^ 


II.  Organogenie  und  Anatomie.   B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.    409 

JEverinanella  indica,  Myetophum  evermmmi,  M.  pristilepis',  neu  sind  Diaphus 
malayanus  und  D.  suhorhitalis]\  M.  und  D.  kommen  nachts  an  die  Oberfläche.  — 
Manche  Arten  mit  sehr  weiter  bzw.  zirkumtropischer  Verbreitung  müssen  in 
mehrere  Arten  aufgelöst  werden  (z.  B.  Elyops  ?nurus);  dagegen  sind  Gattungen 
häufig,  deren  Arten  einander  auf  verschiedenen  Strecken  des  circumtropischen 
Gürtels  vertreten.  Die  Sandwich-Inseln  bilden  die  östliche,  die  »Niedrigen 
Inseln«  die  südliche  Grenze  der  indopazifischen  Fauna.  Auffallend  weite  nord- 
südliche Verbreitung  haben  gewisse  eurytherme  Myetophum.  Bei  der  Aus- 
breitung der  Arten  spielen  das  pelagische  Leben  der  Jugendstadien  vieler  Fische 
und  der  Transport  durch  Strömungen,  zum  Teil  innerhalb  schwimmender  Algen- 
massen [Äntennarius^  Therapon  theraps,  Psenes  cyanophrys  u.  a.)  eine  wichtige 
Rolle.  —  Änderungen  der  Lebensweise  zeigen  in  1.  Linie  viele  benthonische 
Fische  gegenüber  den  pelagischen  Jungfischen;  Dactylopterus  orientalis  lebt  so- 
wohl pelagisch  wie  am  Boden;  einige  Fische  (z.  B.  Bregmaoeros  macclellandi) 
dürften  an  verschiedene  Tiefenzonen  gebundene  Rassen  bilden.  Zum  Laichen 
dringen  in  Süß-  oder  Brackwasser  ein  mehrere  Clupeiden,  Sciaena,  Mugil,  Equula 
und  Arms\  in  Flüssen  kommen  gelegentlich  siuch  Pristis  perotteti,  Laies^  Meso- 
prion,  Dides,  Serranus  u.  a.  vor.  —  Den  Jugendstadien  ist  Pigmentmangel 
eigentümlich;  viele  bilden  eigentliche  Larvenorgane  aus;  zu  diesen  gehören 
das  1.  Gebiß  der  Leptocephalen,  die  papillenförmige  Verlängerung  des  End- 
darmes bei  Stomiatidenlarven  u.  a.,  die  Ausbildung  unverhältnismäßig  großer 
Stacheln  (als  Schweborgane),  sowie  die  Bepanzerung  des  Kopfes  [■»  Tholichthijs *■- 
Stadien  von  Chaetodon,  j>Cephalacanthus «-Dactylopterus);  unbewaffnete  Larven 
(»J.crowwn(s«,   -»Kcris«)  haben  AcantJmrus  und  Naseus. 

Nach  De  Beaufort  kommen  den  zwischen  den  Großen  Sundainseln  und  Neu- 
Guinea  gelegenen  Inseln  echte  Süßwasserfische  nur  spärlich  zu;  vielmehr  be- 
steht ihre  Fischfauna  zumeist  aus  eingewanderten  Mitgliedern  mariner  Familien, 
besonders  Gobiiden,  die  sich  dank  ihrer  Haftscheibe  auch  in  Gebirgsflüssen 
heimisch  machen  konnten.  Endemische  Süßwasserfische  sind  Aeschrichthys,  Si- 
cyopus,  Stiphodon,  Riacichthys,  Microsicydium  und  Scliismatogohius {?)\  austra- 
lischer Herkunft  sind  Copidoglanis,  Pseudoniugil  und  Rhombatrachus  auf  den 
Aru-Inseln  bzw.  Waigen.  Wichtig  ist  andererseits  das  Vordringen  von  Cypri- 
niden  {Barbus  maculatus,  Rasbora  argyrotaenia,  B.  elberti)  und  anderer  indischer 
Gattungen  (Ophiocephalus,  Anabas^   Ciarias). 

M.  Weber (1)  erklärte  die  Armut  der  Fischfauna  des  Posso-,  Towuti-  und 
Matano-Sees  auf  Celebes  dadurch,  daß  diese  nur  durch  reißende  Abflüsse  mit 
dem  Meere  verbunden  sind,  Einwanderung  von  hier  also  unmöglich  ist._  Marme 
Einwanderer  aus  älterer  Zeit  sind  Adrianiehthys  und  Telmatherina.  Einer  jüngeren 
Epoche  der  Besiedlung  entsprechen  die  2  Hemiraviphus,  Gobius  und  die  weit- 
verbreiteten Anabas  scandms  und  Ophiocephalus  striatus.  Auffallend  ist  das 
Vorkommen  von  Anguilla  mauritania  im  Possosee,  da  weder  die  Abwanderung 
der  Erwachsenen,  noch  Einwanderung  der  Brut  möglich  erscheint. 

Hierher  Weber  &  De  Beaufort(V)-  .,         ^     t:,.   i,    ^ 

Le  Danois(i)  gibt  zunächst  eine  systematische  Beschreibung  der  Fische  des 
westlichen  Teiles  des  Kanales  und  behandelt  dann  die  Eiablage  und  die  pe- 
lagischen Jugendstadien  von  Glupea  spraitus,  Ammodytes  lanceolatus,  En- 
telurus  aequoreus,  Nerophis  lumbriciformis,  Labrus  berggylta,  Gobtus  paganellus, 
Liparis  montagni,  Cydopterus  lumpus,  Zeugopterus  punctatus,  Rhombus  laems, 
Solea  solea,  S.  sp.,  Onos  sp.,  Blennvus  phoUs,  Callionymus  lyra,  Lepadogaster 
gouani,  L.  decandolli,  Lophius  piscatorius.  Verf.  unterscheidet  in  dem  bezug- 
lichen Gebiet  eine  »Zone  littorale«  (von  0  bis  etwa  40  m)  und  eine  »Zone 
cotiere«   (von  40-1400  m,   unterhalb  welcher  Tiefe  Rochen  und  Pleuronectiden 


410  II-  Referate.     11.  Vertebrata.  | 

fehlen).  Unter  Berücksichtigung  der  Bodenbeschaffenheit  (felsig  bzw.  schlammig- 
sandig) und  der  Vegetation  lassen  sich  12  ichthyologische  Facies  abgrenzen. 
Die  Fische  zerfallen  in  Litoral-  und  in  Küstenfische.  Erstere  sind  entweder 
von  massiver  Gestalt,  mit  großem,  oft  aufwärts  gekehrtem  Kopf  und  meist 
kehlständigen,  bisweilen  zu  Haftorganen  umgebildeten  Bauchflossen  (Gobiidae. 
Cottidae,  Cyclopteridae,  Blenniidae,  Gobiesocidae,  Trachinidae  und  Motella)\ 
oder  sie  sind  langgestreckt,  mit  ganz  oder  fast  ganz  reduzierten  Bauch- 
flossen (Syngnathidae,  Gasterosteidae).  In  beiden  Gruppen  herrschen  mimetische 
Färbungen  vor,  der  Brutpflegeinstinkt  ist  hoch  ausgebildet.  Unter  den  Küsten- 
fischen sind  zu  unterscheiden:  1)  Ober  flächen  fische  mit  spindelförmigem 
Körper,  meist  brustständigen  Bauchflossen,  ohne  Familieninstinkt,  da  sie  die  Eier 
pelagisch  ablegen  (Percidae,  Sparidae,  Triglidae,  Gadidae:  eine  Mittelstellung 
gebührt  den  Labridae,  bei  denen  mimetische  Färbung,  Hochzeitskleider  und 
Nestbau  vorkommen);  2)  Wanderfische  mit  gestreckt-spindelförmigem  Körper, 
meist  abdominalen  Bauchflossen,  oben  bläulicher,  seitlich  silberner  Färbung  und 
ohne  Familieninstinkt  (Clupeidae,  Ammodytidae,  Scombresocidae,  Mugilidae, 
Atherinidae,  Scombridae,  Carangidae ;  hierher  sind  auch  die  Mehrzahl  der  Haie 
zu  rechnen);  3)  Grundfische  mit  abgeflachtem,  oberseits  mimetisch  gefärbtem, 
unten  weißem  Körper  (Raiidae,  Squatinidae;  Pleuronectidae,  Zeidae,  Lophiidae, 
Callionymidae).  Die  ursprünglichsten  Teleosteer  waren  Wanderfische  mit 
abdominalen  Bauchflossen,  von  denen  sich  gegen  Ende  des  Jura  die  Percoiden. 
während  des  Tertiär  die  Gadiden  und  die  übrigen  Gruppen  mit  kehlwärts  ver- 
schobenen Bauchfiossen  abzweigten.  Es  werden  dann  die  wechselseitigen  Be- 
ziehungen der  Familien  und  Genera  innerhalb  der  Unterordnungen  erörtert  und 
die  Ergebnisse  in  2  phylogenetischen  Tabellen  niedergelegt.  Die  Fischfauna 
des  westlichen  Kanales  ist  eine  arktische  trotz  der  Anwesenheit  einiger  Mittel- 
meerformen. 

Zur  Faunistik  der  Fische  vergl.  Bean  &  Weed.  L.  Berg,  Buen,  Carruccio, 
R.  Clark,  F.  Cole(i),  Cornish,  Eigenmann (S^),  Facciolä(i),  6lglioli(S2),  Gilbert, 
Gudger(i),  R.  Hall,  Holt  &  Byrne,  Jordan  &  Metz,  Jordan,  Tanaka  &  Snyder, 
Jordan  &  Thomson,  Le  Danoisl^),  Leidenfrost(S2),  PellegrinM,  Radcliffe(i-4), 
Regan(3),  Roule(3,4J,  Saemundsson,  Snyder(\2),  Supino,  Waite. 

Über  Myxine  s.  Regan(2,5),  neue  Squaliden  H.  Smith  (2),  neue  Chimaeroiden 
H,  Smith  (3);  Klassifikation  der  Percoiden  Regan(^),  neue  Stomiatiden  Zugmayer(^), 
neue  Cyclogasteriden  Gilbert  &  Burke,  Gymnelis  Le  Danois(^),  neue  Tiefsee- 
fische Ariola(^),  neue  Centrarchidae  Pellegrin(^),  neue  Pediculaten  Radcliffe(^) 
und  Smith  &  Radcliffe,  die  Lophiodontidae  Deperet. 

G.  Boulenger  gibt  eine  Bestimmungstabelle  der  45  Arten  von  Mastacembelus; 
von  diesen  sind  zwar  etwa  doppelt  so  viele  afrikanisch  als  indisch;  dennoch 
ist  der  Ursprung  der  Gruppe  wohl  in  Indien  zu  suchen,  da  nur  hier  Arten  mit 
dem  ursprünglichen  Charakter  einer  von  der  Paicken-  und  Afterflosse  freien 
Schwanzflosse  vorkommen. 

Hierher  auch  D.  Jordan. 

Grassi  gibt  eine  Übersicht  der  mediterranen  Muraenoidae  (19  Species).  Die 
Metamorphose  zerfällt  in  die  larvale  und  die  Verwandlungsphase;  in 
jener  wächst  das  Tier  und  bildet  die  Larvenorgane,  aber  nur  wenig  die  de- 
finitiven Organe  aus;  in  dieser  verkleinert  es  sich  und  verliert  die  Larven- 
merkmale, während  die  definitiven  Organe  rasch  wachsen  iind  der  After  sich 
rasch  nach  vorn  verschiebt.  Den  stark  komprimierten  Larven  gehen  Prä- 
larven voraus;  auf  die  mehr  oder  minder  rundlichen  Semilarven  der  Ver- 
wandlungsphase folgen  die  schon  mit  den  meisten  definitiven  Charakteren 
ausgestatteten  Übergangsformen.     Verf.  gibt   dann  die  eingehende  specielle 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.  411 

Beschreibung  der  Jugendstadien  von  Congromnraena  mystax^  Conger  conger, 
Ophisoma  balearieum,  Änguüla  anguilla,  Ophisurus  serpens,  Sphagebranchus  im- 
berbis,  Sph.  coecus,  Myrus  vulgaris,  CentruropUs  remieaudus,  Ghlopsis  bicolor, 
Muraena  helena,  Gym.nothorax  unicolor,  Nettastoma  melanuruni,  Saurenchdys 
cancrivora  u.  a.  Im  allgemeinen  gilt  noch,  daß  die  maximale  Größe,  welche 
die  Larven  einer  Art  vor  der  Verwandlung  erreichen,  ebenso  wie  der  Grad 
der  Verkleinerung,  die  sie  bei  dieser  erfahren,  endlich  auch  das  Verhältnis 
zwischen  größter  Länge  und  Höhe,  nicht  konstant  sind.  —  Am  Cranium  findet 
erst  in  der  letzten  Phase  der  Metamorphose  eine  ausgedehntere  Knorpelresorption 
statt;  eben  dann  bilden  die  Myomeren  sich  in  die  Muskelkegel  um,  und  die 
Muskulatur  scheidet  sich  jederseits  in  eine  dorsale  und  eine  ventrale  Hälfte;  in 
Correlation  hiermit  vergrößert  sich  das  Kleinhirn  bedeutend.  Die  »Schleim- 
kanäle« entwickeln  sich  wie  gewöhnlich,  von  vorn  nach  hinten  fortschreitend. 
Außer  durch  den  Ersatz  der  Larvenzähne  durch  definitive  verändert  sich  der 
Verdauungskanal  durch  Auftreten  der  Magendrüsen ,  Reduction  von  Leber  und 
Paucreas,  Verkleinerung  des  Mitteldarmes  usw.;  spät  entsteht  die  Schwimm- 
blase; bei  kleinen  Larven  und  bei  Tilurus  scheinen  allein  die  Pseudobranchien 
als  Atmungsorgane  zu  dienen,  bei  Erreichung  der  vollen  Größe  auch  die 
übrigen  Kiemen,  daneben  aber  wahrscheinlich  noch  die  Ps.;  es  erscheinen  die 
Eiythrocyten ,  ob  von  Trombocyten  aus  oder  unabhängig,  ist  fraglich.  Der 
Mesonephros  erscheint  sehr  spät;  die  Gonadenanlagen  bleiben  unverändert; 
Thyreoidea,  Thymus,  postbranchiale  Körper,  Langerhanssche  Inseln  und  Stannius- 
sche  Körperchen  sind  bei  den  Leptocephalen  gut  entwickelt,  ebenso  die  Epi- 
dermis mit  zweierlei  Drüsen.  Von  der  allgemeinen  Verkleinerung  sind  nur  das 
Gehirn  und  die  Augenlinse  ausgenommen.  —  Die  Tilurus  sind  sehr  wahr- 
scheinlich Larven  von  Nemichthys,  speciell  T.  trichiurus  die  von  N.  scolopaceus. 
Die  fossilen  vermeintlichen  Larven  [Leptoeephalus  gracilis,  L.  mininius) 
sind  erwachsene  Muraenoiden  (=  Voltella  n.  gracilis).  —  Die  Eier  der  Murae- 
noiden  sind  2-4  mm  groß,  haben  einen  weiten  perivitellinen  Raum,  hellen 
Dotter  mit  oder  ohne  Öltropfen  und  eine  zarte,  bisweilen  doppelte  Membran; 
sie  finden  sich  im  Phao-  und  Knephoplanctou,  besonders  reichlich  im  Herbst. 
Die  Prälarven  werden  höchstens  9-10  mm  lang;  ihre  unpaaren  Flossen 
dehneu  sich  meist  etwas  weiter  nach  vorn  aus  als  bei  den  jüngsten  Larven 
und  sie  besitzen  einige  Myomere  mehr  als  diese;  bei  einzelnen  Arten  haben 
die  ausschlüpfenden  Larven  bereits  Zähne  und  Pigment.  $  mit  völlig  reifen 
Ovarien  von  Muraena  sind  sehr  selten,  von  Anguilla  und  von  Conger  (außer 
in  Aquarien)  überhaupt  noch  nicht  gefunden.  —  Ob  die  Leptocephali  normaler- 
weise sich  in  den  oberflächlichen  Wasserschichten  aufhalten,  ist  zweifelhaft. 
Der  Mangel  von  Nahrung  im  Darm  der  bisher  gefischten  L.  zeigt,  daß  sie  aus 
ihnen  nicht  gewöhnlichen,  ihnen  keine  passende  Nahrung  bietenden  Orten 
stammen,  oder  daß  sie  sich  von  gelösten  Stoffen  ernähren  (Pütter);  für  letztere 
Annahme  wäre  der  Zustand  der  Darmepithelzellen  —  an  der  dorsalen  und 
ventralen  Wand  sehr  niedrig,  nur  seitlich  cylindrisch  —  von  Belang.  Die  Ab- 
wesenheit von  Gas  in  der  Schwimmblase  der  L.  zeigt,  daß  sie  gewöhnlich  mit 
pelagischen  Jugendstadien  von  Teleosteern  mit  schon  functionierender  Schwimm- 
blase nicht  zusammenleben ;  weitere  Argumente  gegen  die  epipelagische  Lebens- 
weise der  L.  ergeben  sich  aus  der  Körperform,  dem  Bau  der  Augen,  der  Ge- 
wohnheit einiger  (L.  kefersteini,  L.  diaphanus),  sich  in  Sand  oder  Schlamm 
vor  der  Metamorphose  einzugraben.  Nach  Beobachtungen  im  Aquarium  sinken 
die  Muraenoideneier  kurz  vor  dem  Ausschlüpfen  der  Jungen  zu  Boden ;  ^  auch 
scheinen  die  Prälarven  von  0.  serpens  auf  schlammigem  Grunde  ihre  geeignete 
Nahrung  zu  finden.  —  Über  Tilurus  und  verwandte  Formen  s.  oben  p  386  Roule('). 


tk. 


412  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Hierher  auch  Ariola(2). 

Nach   J.  Schniidt(^)    wurden   vom    »Thor«    im    Mittelmeer    im    Sommer  und 
Winter    von    Anguilla   vulgaris    nur    nahezu    voll    erwachsene  Larven    erbeutet 
und  zwar  nur  vom  westlichen  Bezirk,  während  Eier  und  junge  Larven  anderer 
Muraenoiden  auch,  oder  sogar  vornehmlich,    im  östlichen  Mittelmeerbecken  ge-     ■ 
fischt  wurden.     Wo  J.. -Larven  vorkamen,  konnte  der  Eintritt  von  Oberflächen-    -  ^ 
wasser  aus  dem  Atlantik  festgestellt  werden;  von  Dezember  bis  Februar  wurden 
unmetamorphosierte   Leptocephali   nur   nahe   Gibraltar,    im   Sommer  bis   gegen 
die    italienische  Westküste   hin   gefangen.     Wahrscheinlich   empfängt   also   das 
Mittelmeer  mindestens   große   Mengen   von  ^.-Larven   aus   dem   Atlantik,   viel- 
leicht alle,  und   die  Ä.  des  Mittelmeer-Gebietes   wandern   zum  Laichen   in  den     1^* 
Atlantik.     Möglicherweise  machen  Salzgehalt  und  hohe  Temperatur  das  Mittel-   ''•"■• 
meer  für  Ä.   als  Laichgebiet  ungeeignet.     Die  europäisch- atlantischen   und  die    i' 
Mittelmeeraale  sind  identisch.  —  Hierher  J.  Schmidt (-]  und  Strubberg. 

Ehrenbaum  &  Marukawa   bestätigen,   daß   im   allgemeinen   die   Bildung    der 
Schuppen   bei  Anguilla  vulgaris   von  17-18  cm    Länge    einsetzt,    ebenso,    daßiiieiuf 
alljährlich  im  Mai  die  Bildung    einer  neuen  konzentrischen  Zone  beginnt,    daß!   )^ 
also  die  ältesten  Schuppen  (vor  dem  After  und  nahe  der  Seitenlinie)  das  Alter  |j  «il 
der  Tiere    an   ihren    »Jahresringen«    ablesen   lassen.     Für    die    ersten   Lebens-    • 
jähre    bieten    die   Otolithen    ein   zuverlässiges   Mittel    der  Altersbestimmung. 
Nach  dem    7.-8.  Jahre   werden   indessen   die   0.    zu   dick,    um    die    Zahl    der» 
Schichten  sicher  erkennen  zu  lassen.     Mit  Hilfe   der  0.  läßt   sich  nachweisen, 
daß  die  Bildung  der  Schuppen  erst  bei  Tieren  einsetzt,    die   das  4.  Jahr  ihres 
Süßwasserlebens    beginnen ;    bei    gleichgroßen    3  sömmerigen   Aalen    fehlen    sie 
noch.     Merkwürdigerweise  ist  in  der  Gefangenschaft  das  Auftreten  der  Schuppen 
nicht  an  ein  bestimmtes  Alter,    sondern  an  eine   bestimmte  Größe  (18  cm)  ge- 
bunden.    Je  älter  die  Tiere  sind,  desto  größer  wird  die  Variationsbreite,    Von 
der  VII.  Altersklasse  (8,  Jahr)  an  dürfte  der  Zuwachs  beim    Q  jährlich  durch- 
schnittlich 6-8  cm  betragen.     Die  (^  messen  am  Ende  des  7.  Süßwasserjahres 
im  Mittel  36  cm,  im  8.,  in  dem  sie  meist  schon  zum  Meere  abgewandert  sind, 
40  cm.     Die   Q   leben  mindestens  71/2  Jahre  im  Süßwasser,  die  Mehrzahl  wird 
aber  erst  nach  8^/2,    viele  nach   9^2  Jahren   oder   noch    später    »blank«.     Die 
größten  bekannten  Aale  dürften  20-25  Jahre  alt  sein. 

Hoek(^)  untersucht  den  Einfluß  der  Temperatur,  des  Salzgehaltes  und 
der  Strömungen  auf  die  Wanderungen  von  Engraidis  encrasicholus  und  die 
dabei  sich  zeigenden  Unregelmäßigkeiten  und  legt  insbesondere  die  für  die 
Entwicklung  eines  hohen  Prozentsatzes  von  Jungfischen  erforderlichen  Witte- 
rungsbedingungen dar;  da  diese  im  Mittelmeer  beständiger  geboten  sind,  er- 
hellt leicht  die  größere  Gleichmäßigkeit  der  Production  daselbst.  Die  Regel, 
daß  in  der  Zuidersee  auf  Sommer  mit  relativ  hoher  Durchschnittstemperatur 
ein  reiches,  auf  solche  mit  niederer  ein  schlechtes  Fangjahr  folge,  bestätigt 
sich  nach  1885  nicht;  sie  beruht  übrigens  auf  der  Annahme,  daß  die  im  Juni 
oder  Juli  eines  Jahres  ausgeschlüpften  E.  im  nächsten  schon  als  ausgewachsene 
Fische  zurückkehren  (Hoffmann);  wahrscheinlich  wachsen  aber  die  E.  nicht  so 
rasch,  und  ein  dem  Aufwachsen  der  Brut  günstiger  oder  schädlicher  Sommer 
muß  sich  also  länger  als  ein  Jahr  bemerkbar  machen.  Auch  dies  gilt  natür- 
lich nur,  wenn  die  reifen  Fische  dorthin  zurückkehren,  wo  sie  geboren  sind; 
über  die  Gebiete,  wo  die  Fische  den  Winter  verbringen,  läßt  sich  nur  ver- 
muten, daß  sie  im  südlichen  Teil  der  Nordsee  liegen.  —  Hierher  Bounhiol(^2), 
Fage,  Gruvel(^).  —  Zur  Biologie  von  Clupea  harengus  vergl.  Hjort  &  Lea  und 
Lea. 

Kyle  behandelt    die   postlarvalen   Stadien    meist    mediterraner    Pleuro- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.   413 

nectiden.  Da  die  Strömungen  die  pelagischen  Stadien  leicht  von  den  Küsten 
in  tiefere,  für  das  Leben  der  Erwachsenen  ungeeignete  Meeresteile  führen,  so 
wird  bei  vielen  das  postlarvale  Leben  sehr  abgekürzt  {Rhombus  maximus,  R. 
laevis,  Pleuronectes  flexus  u.  a.),  während  bei  anderen  es  sich  bis  nach '  der 
Metamorphose  verlängern  kann  [Bothus).  Meist  bleiben  die  pelagischen  Stadien 
in  Tiefen  von  0-40  m ;  einmal  wurden  zahlreiche  Ärnoglossus  laterna  und 
Ä.  thori  in  400  m  gefangen.  —  Verf.  behandelt  ferner  Systematik  und  Klassi- 
fikation der  Rhombidae,  die  er  in  3  Gruppen  teilt:  Paralichthinae  [Githarus), 
Bothinae  {Ärnoglossus,  Bothus)  und  Rhombinae  {Rhombus;  Lepidorhombus, 
Scopthahnus-Zeugopterus). 

Keilhack  stellt  auf  Grund  der  Wirbel-  und  Flossenstrahlzahlen,  der  relativen 
Größe  der  Körperhöhe  und  der  Schwanzflossenlänge  Rassenunterschiede  unter 
den  Pleuronectes  platessa  verschiedener  Teile  der  Nordsee  fest;  ungeeignet  zur 
Rassenunterscheidung  sind  die  relative  Länge  des  Schwanzstieles  (welche  kon- 
stant ist)  und  die  relative  Kopflänge,  da  bei  dieser  die  persönlichen  Messungs- 
fehler den  Unterschieden  der  Rassen  gleichkommen.  —  Hierher  Dunckerf^). 

Nach  Weigold  sind  die  unreifen  Gadus  morrhua  Standfische,  die  nur  bis- 
weilen zur  Nahrungssuche  Ausflüge  unternehmen.  Mit  fortschreitender  Reife 
suchen  sie  tieferes  Wasser  auf,  streichen  dort  unruhig  umher,  vielleicht  Laich- 
plätze suchend,  doch  ohne  eine  feste  Regel  bei  deren  Wahl  zu  bekunden. 
Bei  Helgoland  wächst  der  Dorsch  jährlich  um  7,5  cm,  in  der  Nordsee  um 
12  cm. 

Über  Jungfische  von  Lophius  s.  Stiasny(^). 

Roule(^)  untersucht  5  Salmo  saJar  aus  der  Elle  (Finistere),  die  im  Februar 
bzw.  April  oder  Juli  gefangen  wurden;  sowohl  bei  den  etwa  3jährigen  q^  wie 
bei  den  3-4jährigen  Q  sind  die  Geschlechtsorgane  in  der  Ausbildung  be- 
griffen, obwohl  noch  weit  von  der  Reife;  die  »fonction  reproductrice«  veranlaßt 
die  S.  s.  also  schon  in  diesem  Stadium  zum  Aufsteigen  in  die  Flüsse.  — 
Hierher  Roule(*).     Zur  Biologie  von  Coregonus  vergl.  Thienemann(^). 

Saunders  fand  im  Magen  junger  Gasterosteus  aculeatus  an  einer  bestimmten 
Lokalität  Reste  von  Insectenlarven  und  Crustaceen,  bei  erwachsenen  fast  nur 
Nitzschia  sigynoidea\  an  anderen  Fundplätzen  waren  auch  die  erwachsenen 
carnivor,  doch  war  ihr  Mageninhalt  homogen  zusammengesetzt.  Verf.  fordert, 
daß  bei  Bestimmung  der  Nahrung  einer  Fischart  Ort,  Jahreszeit  und  Alter 
der  Tiere  berücksichtigt  werde.  —  Über  die  Ernährung  von  Scomber  s. 
Herdman(2). 

Ridewood  behandelt  den  Depressormuskel  der  flügelschlagartige  Be- 
wegungen ausführenden  Brustflosse  von  Gastropeleetis ;  zu  seiner  Insertion  dient 
ein  mächtiger,  durch  die  Verschmelzung  des  rechten  und  linken  Coracoid  ge- 
bildeter Brustkiel;  das  Gewicht  des  Muskels  verhält  sich  zu  dem  des  Körpers 
bei  G.  wie  1  : 4,  bei  dem  nicht  fliegenden  verwandten  Tetragonopterus  wie 
1:140;  bei  Exocoetus  ist  dasselbe  Verhältnis  1:59,  61,  bei  etwa  gleich 
großen  Hemiramphus  1  :  121,  87.  Das  Gewicht  des  äußeren  Brustmuskels  ist 
also  bei  E.  nur  doppelt,  die  Brustflossenfläche  dagegen  8-9  mal  so  groß  als 
bei  E.  —  Über  Flugfische  s.  Schlesinger (2). 

Über  die  Locomotion  von  Hippocampus  s.  Anthony  &  Chevreton. 

Luther (2)  betont,  daß  die  langgestreckte  Körperform  der  Syngnathiden  eine 
Schutzanpassung  an  das  Leben  zwischen  Pflanzen  sei,  nicht  aber  mit  pela- 
gischem  Leben  in  Zusammenhang  stehe.  —  Hierher  Brunelli(^). 

Über  cubanische  Höhlenfische  s.   Eigenmann (^). 

Hierher  auch  Maximov. 

Nach  J.  Loeb(^)    kann   man  Fundulus  aus   natürlichem  Seewasser  im  Laufe 


414  II-  ßelerate.     11.  Vertebrata. 

von  4  Tagen  in  künstliches  von  steigender  Konzentration  bis  ^^/^  m  tiberführei||i'^ 
und  darin  dauernd  halten;  plötzliche  Überführung  in  eine  entsprechende  LösunHi^' 
verträgt  F.  nicht.  F.,  die  in  ^Og  m-Lösung  gehalten  wurden,  erwiesen  siel  ^ 
gegen  noch  höhere  Konzentration  resistenter  als  solche  aus  '^/g  oder  noch  ^ 
schwächeren;  dies  weist  auf  eine  Zunahme  der  »günstigen  Veränderung,  die  «"i 
das  Wesen  der  Anpassung  ausmacht«,  gleichsinnig  mit  der  zunehmenden  Kon 
zentration.  F.  kann  aus  gewöhnlichem  oder  i%  m-Seewasser  ohne  Schaden  in  : 
Süßwasser  versetzt  werden,  und  behält  seine  Resistenzfähigkeit  gegen  hoch- 
konzentrische  Lösungen  auch  nach  zeitweiligem  Aufenthalt  in  schwächeren 
Lösungen;  dieselbe  nimmt  nur  allmählich,  aber  um  so  rascher,  je  geringer  die; 
NaCI  +  KCl  +  CaCl2-Konzentration  ist,  ab.  Gegen  höher  konzentrierte  NaCl-l|  titn 
Lösung  erwiesen  sich  die  normalen  F.  weniger  widerstandsfähig  als  die  an 
^"/g  m- Seewasser  angepaßten;  durch  Vorbehandlung  mit  reinen  NaCl-Lösungen 
ließ  sich  keine,  durch  CaCU  nur  eine  geringe  Erhöhung  der  Widerstandsfähig-! 
keit  gegen  stärkere  NaCl-Lösungen  erzielen.  Die  an  ^o  §  m-Seewasser  gewöhnten! 
F.  sind  endlich  auch  unempfindlicher  gegen  Lösungen  von  ]S(aN03  ^^  See- 
wasser und  reine  Lösungen  von  Na2S04  (bis  7io  ^)'t  da  im  letzteren  Fall  die 
absolute  Konzentration  geringer  als  die  des  Seewassers  war,  kommt  eine  Er- 
höhung der  Widerstandsfähigkeit  gegen  Wasserverlust  nicht  in  Frage.  Die 
Salzkonzentration  übt  auf  die  Oberfläche  des  Fisches  eine  deletäre,  aber  auch 
eine  reparierende  Wirkung,  Avohl  eine  Art  »Gerbung«  aus;  nur  wenn  diese 
mit  ersterer  zugleich  sich  geltend  machen  kann,  ist  eine  Anpassung  möglich, 
ebendaher  eine  langsame  Änderung  des  Mediums  erforderlich. 

G.  Scott  zeigt,  daß  Fiindulus  heteroclitus  den  Übergang  von  See-  in  Süß- 
wasser bei  gehörig  vorsichtiger  Abstufung  gut  verträgt  und  daß  auch  Regene- 
rationsprozesse dadurch  nur  wenig  gehemmt  werden.  Beim  Übergang  in  Süß- 
wasser tritt  Gewichtsvermehrung,  und,  ist  diese  sehr  stark,  frühzeitig  der  Tod 
ein;  bei  den  übrigen  geht  sie  wieder  zurück.  Verletzungen  der  Körperbedeckung 
scheinen  für  diese  Verschiedenheiten  nicht  verantwortlich.  Stärkere  Salzlösungen 
als  gewöhnliches  Seewasser  verursachen  Gewichtsverlust;  die  Überlebenszeit 
nimmt  mit  wachsender  Konzentration  ab,  aber  nicht  proportional  dem  Zuwachs 
an  Dichte  im  äußeren  Medium.  Außer  osmotischen  kommen  wohl  direkte  che 
mische  Schädigungen  in  Betracht.  Verf.  erörtert  endlich  die  Ansichten  über 
die  Veränderung  der  Permeabilität  der  »Kiemenmembranen«. 

B.  Brown  (^)  fand  Gambusia  puncticulata ,  Glavidichthys  falcatits,  Girardinus 
'metallicus,  Poecilia  vittata  und  Heros  tetracanthus  sowohl  im  Anaila  River  auf 
Cuba,  als  in  heißen  in  diesen  mündenden  Quellen,  Symhranchus  marmoi-atus 
sogar  nur  in  letzteren.  Die  Cyprinodonten  vermögen  allmählich  den  Übergang 
vom  kalten  Fluß-  zu  dem  bis  37°  C  warmen  Quellwasser  zu  vollziehen;  bei 
unvermittelter  Übertragung  von  einem  zum  anderen  gingen  stets  mehr  als 
-/s  der  Versuchsfische  zugrunde.  Ga.  p.  und  Gl.  t.  kommen  nur  im  Flusse 
vor. 

Wells  zieht  aus  Versuchen  über  das  Verhalten  der  Fische  bei  0-Mangel  und 
COo-Anreicherung  und  über  ihre  Widerstandsfähigkeit  gegen  dieselben  folgende 
Schlüsse.  In  beiden  Fällen  zeigt  sich  zunächst  eine  Reizwirkung,  danach 
wechseln  krampfhaftes  ümherschwimmen  und  Ruhe,  bis  Gleichgewichtsstörungen 
und  endlich  der  Tod  eintreten.  Hoher  0-Gehalt  (10  ccm  in  1  1)  wirkt  dem 
schädlichen  Einfluß  hohen  COo-Gehaltes  (50  ccm  in  1  1)  entgegen;  geringer 
0-Gehalt  (0,1  ccm  in  1  1)  führt  in  alkalischem  Wasser  eher  zum  Tode  als  in 
leicht  saurem;  danach  scheint  für  die  Fische  ein  C02-Optimum  zu  bestehen. 
Die  Widerstandsfähigkeit  gegen  »fatale«  Konzentrationen  und  Kombinationen 
von  0  und  CO2  wechselt  mit  der  Fischspecies,  sowie  individuell;  größere  Fische 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B,  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.   415 

leben  zwar  als  Individuen  länger  als  kleine,  doch  zeigt  sich  bei  ihnen,  wenn 
die  Gewichtseinheit  in  Betracht  gezogen  wird,  das  geringere  Widerstandsver- 
mögen. Öcologisch  und  öconomisch  spielt  dieses  nur  in  besonderen  Fällen 
eine  Rolle  (z.  B.  in  abgeschlossenen  Wasserbecken);  wichtiger  für  Verbreitung 
und  Überleben  der  Fische  ist  ihre  »reaction« ,  die  sie  veranlaßt,  ein  schäd- 
liches Milieu  zu  vermeiden.  —  Hierher  IVIontuori(2)  und  Shelford  &  Allee. 

Polimanti(2)  ^ygigt  bei  Clupea  pilchardus,  Engraulis  encrasicholus  unö.  3Iugil 
chelo  einen  durchschnittlichen  Fettgehalt  von  4^  (der  frischen  Substanz) 
und  einen  Wassergehalt  von  71,816^  nach;  bei  einer  Reihe  mehr  oder  minder 
benthonischer  und  sessiler  Fische  (Pleuronectiden,  Muraeniden,  Cataphracti  u.  a.) 
beträgt  ersterer  nur  0,25  [Gohius  puganellus)  bis  1,795 _^  [Scorpaena  scrofa)^ 
letzterer  durchschnittlich  75,9  %  ;  es  scheint  also,  daß  neben  der  Schwimmblase 
das  Fett  für  das  pelagische  Leben  durch  Verminderung  des  specifischen  Gewichtes 
von  Nutzen  ist. 

Über  die  Beziehungen  zwischen  Form  und  Masse  bei  Mustelus  s.   Hechi. 

iVlinkiewiCZ  reicht  Julis  vulgaris  täglich  das  Futter  (Fischfleisch),  an  einem 
blauen  Glasstab  mittelst  eines  Fadens  befestigt;  gleichzeitig  wird  ein  gleich 
großer  gelber  Glasstab  eingetaucht,  ohne  Futter,  aber  mit  einem  in  den  Saft 
des  Fischfleisches  getauchten  Faden  umwickelt.  Der  Ort,  an  dem  die  Stäbe 
ins  Aquarium  eingetaucht  werden,  wird  täglich  gewechselt.  Nach  einiger  Zeit 
hat  der  Fisch  eine  »chromatische  (blaue)  Gewohnheit«  ausgebildet:  wenn 
nun  beide  Stäbe  ohne  Nahrung  eingetaucht  werden,  so  schwimmt  der  Fisch  auf 
den  blauen  zu.  /.  hat  wohl  Farbensinn,  Fähigkeit  Gewohnheiten  anzu- 
nehmen und  Gedächtnis,  nicht  aber  Assoziations-  und  Wahlvermögen.  End- 
lich werden  Vorschläge  und  Methoden  zur  weiteren  Prüfung  der  Sinnes-  und 
Gedächtnisleistungen  von  J.  angegeben. 

Über  Schlafstellung  bei  Fischen  s.  Carazzi(\2)  und  B.  Krüger. 

E.  Boulenger  setzt  6monatige  Axolotl  teils  in  tiefes,  aber  sehr  0-armes, 
teils  in  flaches  Wasser,  das  sie  nur  unvollkommen  bedeckt.  Nur  in  diesem, 
gleichviel  ob  sie  bei  hoher  oder  niederer  Temperatur  gehalten  wurden,  er- 
reichten die  meisten  Tiere  in  12-16  Wochen  das  J»ji/?/sto?«a-Stadium.  Alle  Tiere 
wurden  während  des  ganzen  Versuches  gefüttert;  die  im  tiefen  0-armen  Wasser 
wuchsen  beträchtlich;  sie  kamen  nicht  öfter  zur  Oberfläche  als  solche  in  0- 
reichem  Wasser,  gingen  aber  nach  19-22  Wochen  ein.  Bei  der  Meta- 
morphose nehmen  die  Tiere  etwas  an  Größe  ab.  Die  bei  der  Verwandlung 
verloren  gegangenen  Larveucharaktere  können  beim  Zurückversetzen  in  tiefes 
Wasser  rascher,  als  sie  schwanden,  wieder  hervortreten;  es  gibt  aber  ein  kri- 
tisches Stadium,  von  dem  ab  sich  die  Metamorphose  nicht  mehr  aufhalten  läßt. 
Nach  allem  scheint  es,  daß  nicht  Hunger,  Temperatur  oder  0-Mangel  über  den 
Eintritt  der  letzteren  entscheiden,  sondern  der  Zwang  zum  vermehrten  Gebrauch 
der  Lungen.  —  Hierher  auch  MonticelÜ  uud  !V!orgulis. 

Zur  Biologie  von  Desmognathus  vergl.  oben  p  391  Wilder. 

Nach  Cameron  &  Brownlee  gefriert  Rana  pipiens  bei  — 0,44°  ±  0,02"  0 
sanz  so  wie  eine  mit  ihrem  Blut  isotonische  Salzlösung.  Das  ausgeschnittene 
Herz,  2  Stunden  lang  —2  bis  —  2,5°C  ausgesetzt,  erholt  sich  wieder,  nicht 
mehr  aber  nach  1  stündigem  Verweilen  in  —TG;  obwohl  anderes  Muskel- 
gewebe durch  —  2,9°  C  und  periphere  Nerven  durch  noch  tiefere  Temperaturen 
nicht  abgetötet  werden,  überleben  die  ganzen  Tiere  2  stündigen  Aufenthalt  in 
—  1,5  bis  —  1,8°C  nicht;  dies  ist  vielleicht  auf  eine  speciflsche  Kältewirkung 
auf  das  Gehirn  oder  Rückenmark  zurückzuführen.  Die  Winterquartiere  dieser 
Frösche  liegen  wahrscheinlich  in  einer  Bodenschicht,  deren  Temperatur  wenig 
unter  0"  fällt. 


m 


416  Vertebrata.  ISnOt 

Über  das  osmotische  Verhalten  der  Amphibien  vergl.  Briinacci(V)  nnd 
Durig,  über  sterile  Aufzucht  von  Eana  Wollman.  ^lef 

Über  das  Gift  von   Triton  s.  Capparelli,    über  fossile  Amphibien  iVloodie(i). 

Babäk(^)   stellt  bei  großhirnlosen   Bana  verschiedene    > Atembilder«    (Ampli- 
tude und  Frequenz  der  Kehloscillationen  und  der  Lungenventilationen)  je  nach 
der  Bestrahlung  mit  Licht  von  verschiedener  Qualität  und  Intensität  fest. 
Bei  gedämpftem,  farblosen  Licht  finden  fast  nur  Kehlbewegungen,  bei  vollem  fast 
nur   Lungenventilationen   auf  leichte   Reize  (Glockenzeichen)   hin   statt;    ebenso 
scheint   bei   Dunkelheit   das  Lungeuatmungszentrum  erregbarer,   das   der  Kehl- 
atmung gehemmt  zu  sein.    Violett  übt  schon  in  sehr  geringer  Intensität  stärkere 
Reize  aus  als  Rot  und  Grün.    Ungefähr  gleich  helle  Rot  und  Violett  üben  sehr 
verschiedene   Reizwirkungen;    diejenigen   des   farblosen   Lichtes    sind    ebenfalls 
bei  weitem  geringer,  als  die  der  isolierten  kurzwelligen  Strahlen;  der  »beruhigende« 
Einfluß  von  Rot  und  Grün  ^im  Weiß)  scheint  den  »erregenden«  von  Violett  zu  kompen- 
sieren;   letzteres    ruft    sogar  Abwehrbewegungen  hervor,   Weiß   niemals.     Das 
Kehlatemzentrum,   durch  Dunkelheit  gehemmt,   wird   durch   gedämpftes  weißes 
Licht  zu  regelmäßig  rhythmischer  Tätigkeit  angeregt,  Rot  (auch  lichtstärkeres) 
wandelt  sie   in  eine  periodische  um   und   verkleinert   die  Amplitude   der  Kehl- 
bewegungen,  Violett  vergrößert  gerade  diese;  relativ  lichtstarkes  Grün    hemmt 
noch  stärker  als  Rot.    Verf.  schließt  von  dem  unabhängigen  und  verschiedenen 
Verhalten  des  Kehl-   und  Lungenzeutrums  unter   den    verschiedenen  Versuchs-  ; 
bedingungen  auf  »speciüsche  Abänderungen  des  Lebensgeschehens   im  Zentral-  ' 
nervensystem,  durch  quantitativ  und   qualitativ  verschiedene   Netzhautreizung« 
Von    den    specifischen    und   Intensitätsreizen    sind    die   Alterationsreize    zu  ; 
scheiden.     Sie   äußern    sich   nur  unbedeutend    beim   Auslöschen    des    farblosen  | 
oder  violetten,  aber  als  starke  Erregung   bei  dem   des  grünen  Lichtes;  ebenso  I 
ist  der  Übergang  von  Dunkelheit  zu  Rot  und  Grün  von  viel  größerem  Einfluß 
als  der  zu  violettem  oder  farblosem  Licht. 

Huene(^)  prüft  die  Bewegungsart  der  Krokodile  {Osteolamiis  tetraspis, 
Grocodilus  niloticus^  Alligator  mississipensis).  Die  Hinterextremität  ist  planti- 
grad,  die  vordere  digitigrad:  beim  Gehen  liegen  meist  nur  die  Finger  dem 
Boden  auf,  die  Mittelhand  ist  hochgestellt;  die  Verlängerung  der  proximalen 
Carpalia  kompensiert  die  Kürze  des  Unterarmes.  Bisweilen  treten  die  zur 
Faust  zusammenge  krümmten  Finger  auch  mit  ihrer  Rückenseite  auf,  so  eben- 
falls eine  functionelle  Verlängerung  des  Armes  bewirkend.  Beim  Springen 
wird  zunächst  der  Vorderkörper  durch  die  Arme  nur  hochgeworfen,  dann  be- 
wirken die  Hinterbeine  die  Hebung  des  Hinterkörpers  und  zugleich  den  Autrieb 
nach  vorn.   —  Hierher  auch  Gregory (^). 

Lamborn  macht  Mitteilungen  über  die  Lebensgewohnheiten  von  Ägania  colo- 
norum  und  über  das  Ausschlüpfen  der  Jungen  des  Lagos-Krokodils  (C.  nilo- 
ticus)  aus  dem  Ei.  —   Hierher  auch  Fejervary. 

Nach  Sternfeld  haben  die  Elapiden  etwa  60  Nachahmer  aus  26  ver- 
schiedenen Gattungen;  das  Verbreitungsgebiet  letzterer  deckt  sich  genau  mit 
dem  jener.  Von  den  4  nord-  und  mittelamerikanischen  Goronella-Ari&Ti  ist 
trianguluni^  außerhalb  des  Gebietes  von  Elaps  fulvius^  nicht  mimetisch;  letztere 
ist  von  Süden  her  vorgedrungen  und  C.  doliata,  gentilis  und  micropholis  gleichen 
ihr  daher  um  so  vollkommener,  je  südlicher  ihr  Verbreitungsgebiet.  Unter  den 
Nachahmern  von  E.  sind  keine  selbst  giftigen  Schlangen,  sowie  keine  in  Gestalt 
und  Größe  zu  stark  abweichenden  (nicht  unter  40  und  nicht  über  100  cm 
Länge).  Die  dunkle  Querringelung  der  Elapiden  ist  ein  uralter  Bestandteil  der 
Zeichnung  aller  Proteroglyphen,  was  ontogenetische  Beobachtungen  bestätigen; 
bei  den  Nachahmern  entsteht  dieselbe   aus    ganz   abweichenden    Grundlagen  in 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.  417 

der  verschiedensten  Weise  (wie  an  zahlreichen  Beispielen,  auch  solchen  von 
Irrwegen  der  Selection,  erläutert  wird);  die  mimetische  Färbung  betrifft  nur  die 
den  Feinden  sichtbaren  Teile.  Die  afrikanische  Gattung  Boulengerina  mit 
typischer  Mops-Zeichnung  hat  dort  wegen  ihrer  Seltenheit  keine  Nachahmer 
züchten  können.^  —  Ein  kleinerer  »Mimikryring«  bildet  sich  um  die  Gattung 
Lachesis,  der  sich  besonders  gedrungener  gebaute  Schlangen  anähnlichen,  so 
einige  Xenodon,  Dnjmohius  rhombifer,  Nothopsis  rugosus  u.  a.  Dasypeltis  scabra 
Imitiert  in  Südafrika  Bitis  atropos,  in  Südwestafrika  B.  caudalis  (der  sich 
auch  Ehamjjhiophis  multimaculatus  angleicht),  in  Togo  und  Ägypten  Echis- 
Arten.  Tarbophis-ArtQn  imitieren  lokal  Äspidelap)s  bzw.  Echis.  Die  Deutung 
der  Ähnlichkeit  von  Galamelaps  und  Macrelaps  mit  Atractaspis  als  Mimikry  ist 
zweifelhaft.  Im  indo-malayischen  Gebiet  werden  Bungarus  und  Naja  bungarus 
von  mehreren  Lycodon  und  Dryocalamiis  nachgeahmt,  in  Neuholland  Diemenia 
von  der  Echse  Delma  fraseri.  Die  Hydrophinen  haben  Nachahmer  nicht  nur 
anter  den  harmlosen  Seeschlangen  [Eipistes  hydrinus),  sondern  auch  unter  den 
Muräniden  [Ophichthys  colubrinus  u.  a.).  Verf.  verteidigt  gegen  Gadow  und 
Werner  den  Schutzwert  der  Färbungen  für  die  Giftschlangen  und  ihre  Nach- 
ahmer, und  gibt  endlich  eine  Liste  der  in  Betracht  kommenden  Fälle. 

Nach  Kopstein  frißt  Vipera  ursinii  Eidechsen,  Frösche,  Mäuse  und  Ratten- 
fleisch (anderes  Säugetierfleisch  nur,  wenn  es  vorher  mit  Rattenblut  getränkt 
wurde),  in  der  Jugend  auch  Heuschrecken.  Das  Gift  der  erwachsenen  Vipern 
tötet  Mäuse  in  Y2?  spätestens  4  Stunden,  Frösche  rascher;  Lacerta  agilis  er- 
holte sich  von  dem  Biß  meist  in  einigen  Stunden,  desgleichen  eine  Taube: 
Artgenossen  schadet  das  Gift  nicht.  ErM^achsene  Q.  legen  9-11  Eier  ab.  — 
Hierher  Kathariner. 

Zur  Physiologie  der  Schildkröten  vergl.   Polimantl(^). 

Zur  Paläontologie  der  Reptilien  vergl.  Broom(3,^ö,^^),  R.  Brown(^),  East- 
man (i),  Fraas(2),  Hennig (2),  Huene('),  Lee,  IVIoodie(^,  Rovereto,  Williston (-), 
der  Vögel  Shuffeldt(i);  über  Dinornis  s.  W.  Benham  und  K.  Wilson. 

Darwin  erörtert  die  Frage,  wie  weit  Zugvögeln  die  Erkennung  von  Wasser- 
läufen oder  der  Meeresküste  aus  großer  Höhe  durch  das  Gesicht  oder  (nachts 
und  beim  Flug  über  den  Wolken)  durch  das  Gehör  möglich  ist,  unter  Berück- 
sichtigung der  von  Luftschiffern  gemachten  Erfahrungen;  ferner  ob  die  an  der 
Meeresküste  an  sonnigen  Tagen  über  dem  Lande,  nachts  über  dem  Meere  auf- 
steigenden Luftströmungen  beim  Vogelfluge  ausgenutzt  werden. 

S.  Ekman  {^)  weist  für  eine  Anzahl  im  nordöstlichen  Schweden  nistender  und 
mit  großer  Wahrscheinlichkeit  für  östliche  Einwanderer  zu  haltender  Vögel, 
irfsbesondere  Tringa  miniita,  Totanus  fuscus,  Limosa  lapponica,  nach,  daß  sie 
teils  der  norwegischen,  teils  der  schwedischen  Ostküste  folgend,  teils  auch  über 
das  skandinavische  Binnenland  südwärts  ziehen;  nur  Anser  crythropus  zieht 
in  nordöstlich-östlicher  Richtung.  Bei  den  erstgenannten  ziehen  zunächst  die 
alten,  dann  die  jungen  Vögel,  so  daß  die  Überlieferung  einer  bestimmten  Zug- 
straße von  Generation  zu  Generation  ausgeschlossen  scheint;  die  Zugstraße 
wird  daher  einerseits  von  dem  Trieb  nach  Süden,  andererseits  jeweils  durch 
gewisse  von  den  Vögeln  ihrer  Lebensweise  gemäß  bevorzugte  Lokalitäten  be- 
stimmt und  geht  auch  nicht  auf  vorausbestimmte  Winterquartiere  zu;  wohl  aber 
scheinen  bei  der  Rückkehr  der  Vögel  die  nordischen  Heimatsorte  wieder  auf- 
gesucht zu  werden.  Bei  den  Gänsen  ziehen  dagegen  alte  und  junge  Vögel 
gemeinsam,  so  daß  für  diese  die  Möglichkeit,  von  jenen  einen  bestimmten  Weg 
zu  lernen,  besteht;  so  erklärt  sich  das  Verhalten  von  A.  e.,  ebenso  wie  das 
von  A.  fabalis,  eines  wohl  von  Süden  in  Skandinavien  eingewanderten  und  auch 
ohne  Abweichung   südlich   ziehenden  Vogels.     In   ähnlichen  Fällen  ist  also  die 

Zool.  Jahresbericht.     1913.    II.  Referate.     11.  Vertebrata.  27 


418  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Übereinstimmung  von  Einwanderungsweg  und  Zugstraße  wahrscheinlich,  doch 
sind  seliundäre  Abweichungen  dieser  von  jener  jeweils  in  Betracht  zu  ziehen. 
—  Hierher  auch  Bretscher. 

Über  Beeinflussung  der  Vogelfauna  durch  die  Landkultur  s.   Grove. 

Beetham  erläutert,  unter  Beziehung  auf  16  Momentphotograpbien,  die  Flug- 
bewegungen von  Sida  bassana,  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  Ablliegens 
und  des  Landens.  —  Über  den  Vogelflug  s.  ferner  Bohin,  DUCOS,  Idrae, 
W.  Fröhlich,  Karpen (*-3),  Lucanus  und  IVIagnan(i-3). 

Picchi(^)  gibt  eine  Liste  der  Lebensdauer  von  30  Vogelarten. 

Über  die  Klassifikation  der  Säugetiere  s.  Griffini  (^j,  zur  Paläontologie 
Carabello,  Hernandez-Pacheco,  La  Baume,  Soergel  und  Stehlin. 

Rijnberk  teilt  einige  Beobachtungen  an  Zaghssus  über  Körpertemperatur, 
Atembewegungen,  Herzschlag  und  Reflexe  auf  optische,  akustische  und  mecha- 
nische Reize  mit.  —  Biologisches  über  Z.  s.  unten  p  423  Kerbert(2). 

Zur  Biologie  von  Dasypus  vergl.   Newman(^)   oben  p  395. 

Hantzsch  bringt  biologische  Notizen  über  arktische  Säugetiere.  Wie  Matschie 
einleitend  betont,  weisen  die  mitgeteilten  Tatsachen  auf  das  Vorhandensein  von 
2  Rassen  des  Rens  hin,  die  zu  verschiedener  Zeit  fegen  und  sich  im  Bau 
des  Geweihes  unterscheiden.  Auch  die  Pli.  hispida  am  Foxkanal  scheint  von 
der  des  Cumberlandgolfes  verschieden. 

Über  einen  schwarzen  Lepus  europams  Pall.  s.  M.  Dollfus,  über  albinotische     Ti( 
Säugetiere  s.  Blaschko,   Dordage,   Douville,   Frasseto  und  Fritze,   Systematik 
und  Phylogenic  der  «Spa/aa;- Arten  Mehelyi"'].  —  Hierher  auch   Farwick. 

Zur  Biologie  und  Faunistik  der  Cetaceen  vergl.  Burfield,  Kükenthal (^j,  Lion- 
ville,  iVI'Jntosh(2),  Olsen. 

Zum  System  der  Viverriden  vergl.  Birula  und  unten  p  423  Schwarz (^j. 

Über  Zebra-Hybriden  s.  unten  p  588  Griffini (^j. 

Goeldl  beschreibt  das  Geweih  eines  Hirsches  aus  dem  nordwestlichen  Argen- 
tinien, das  dem  eines  von  Philippi  1894  beschriebenen  ;>Furcifer  chilensis*. 
gleicht,  aber  jedenfalls  zu  Odocoilus  zu  stellen  ist;  es  handelt  sich  wohl  um 
eine  neue  Art,  »eine  jener  Kümmerformen,  wie  sie  charakteristisch  zu  sein 
scheinen  für  die  östliche  Abdachung  der  Anden-Cordillere«  und  die  auch  als 
»Pionier«  der  in  Nordamerika  ihre  reichste  Entwicklung  erreichenden  Virginia- 
hirsche in  beträchtlicher  südlicher  Breite  tiergeographisch  von  hoher  Wichtig- 
keit ist. 

Ritchie(2)  bringt  einen  literarischen  Beleg,  daß  nicht  lange  vor  1792  noch 
4  hörnige  Schafe  auf  dem  schottischen  Festlande  lebten,  die  in  der  Feinheit 
der  Wolle,  geringen  Größe  u.  a.  denen  auf  den  Hebriden  und  westlichen  Inseln 
ähnlich  waren.  —  Hierher  Elwes  und  Kowarzik. 

Über  Okapia  s.  zur  Strassen.  Über  fossile  Mammalier  s.  Harte,  Lambe 
und  Schlesinger(^). 

lscovesco(2)  beobachtet  an  20  6  wöchigen  Lepus  cuniculus  den  Verlauf  des 
Wachstums;  er  ist  weniger  regelmäßig  als  bei  Homo.  Das  definitive  Gewicht 
wird  bei  L.  im  allgemeinen  am  300.  Lebenstage  erreicht;  doch  kann  in  günstigen 
Fällen  noch  eine  Zunahme  um  200  g  in  den  nächsten  2-3  Monaten  statt- 
finden. —  Hierher  auch  Ferry,  C.  Jackson,  Lowrey  und  Shinkishi. 

MagnanC')  stellt  an  277  Individuen  von  31  Säugetierarten  das  relative 
Gewicht  von  Leber,  Nieren,  Herz,  Lungen  und  Milz  fest.  Große  Formen 
scheinen  eine  relativ  etwas  kleinere  Leber  als  kleinere  zu  besitzen.  Herbivore 
Arten  haben  die  kleinste,  omnivore  die  größte  Leber,  zwischen  beiden  ver- 
mitteln die  carnivoren  und  »granivoren« ;  diese  Unterschiede  lassen  sich  nicht 
auf  Schwankungen  des  Glykogengehaltes  zurückführen.    Für  die  Nieren  gelten 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    B.  Allgemeine  Morphologie  und  Histologie  usw.   419 

entsprechende  Beziehungen.  Die  Herzgröße  ist  mehr  von  der  in  kurzer  Zeit 
zu  produzierenden  Kraft  als  von  der  Größe  der  Muskelarbeit  überhaupt  ab- 
hängig: sie  hat  ihr  Maximum  bei  den  Chiropteren,  demnächst  bei  den  Carni- 
voren,  ist  gering  bei  den  Herbivoren.  Die  Lungen  erfahren  bei  den  Cetaceen 
eine  relative  Vergrößerung  aus  speciellen  Gründen  (Tauchen).  Die  Milz  ist  bei 
den  Pflanzenfressern  stets  geringer  entwickelt  als  bei  Fleischfressern.  —  Hier- 
her auch  Magnan(^^). 

Nach  Sumner  weist  die  Körpertemperatur  unter  gleichen  Bedingungen 
gehaltener  Mäuse  Verschiedenheiten  von  1-2°  C  auf;  auch  können  bei  den 
Individuen  im  Lauf  weniger  Minuten  fast  gleich  große  Schwankungen  auftreten, 
teils  bei  Erregung,  teils  wohl  infolge  lokaler  Kongestionen  bei  der  Einführung 
des  Thermometers  ins  Rectum.  Die  mittlere  Temperatur  von  8  §  wurde 
0,76°  höher  als  die  von  8  gleich  gehaltenen  (f^  die  von  3Y2aiouatigen  cT 
um  0,66°  höher  als  die  8-12  monatiger  q^  gefunden.  Erwachsene  (^,  teils 
in  einem  warmen,  teils  in  einem  kalten  Raum  (von  durchschnittlich  24,5°  C 
Temperaturdifferenz)  gehalten,  zeigten  nur  eine  mittlere  Differenz  der  Körper- 
temperatur von  0,25°;  bei  jungen  (^  war  sie  noch  geringer;  in  beiden  Fällen 
war  die  Temperatur  der  kalt  gehaltenen  Tiere  ein  wenig  höher;  von  den  5? 
die  in  um  32°  C  differierenden  Räumen  gehalten  wurden,  zeigten  die  in  dem 
warmen  0,76-0,85°  mehr.  Sowohl  bei  den  warm  wie  bei  den  kalt  gehaltenen 
Tieren  hat  ein  beträchtliches  Fallen  der  Lufttemperatur  Reduction  der  Körper- 
temperatur zur  Folge;  danach  scheint,  auch  bei  Fortdauer  der  äußeren  Kälte, 
die  Tendenz  zur  Wiederherstellung  der  normalen  Körpertemperatur  zu  bestehen. 
Das  Mittel  der  Durchschnittstemperatur  bei  den  Wärme-  und  Kältetieren  ist 
36,66°  C.  Bei  2  Tieren  versagte  die  Wärmeregulierung,  so  daß  die  Körper- 
temperatur bis  auf  12,5°  C  fiel.  Bei  jungen  Mäusen  ist  die  Körpertemperatur 
von  der  äußeren  viel  abhängiger;  die  niederste  (15,5°  C)  wurde  bei  einer 
12tägigen,  30  Min.  einer  Lufttemperatur  von  6°  C  ausgesetzten  Maus  ge- 
messen; das  Vermögen  der  Wärmeregulierung  für  Temperaturen  unter  20-25° 
ist  erst  bei  etwa  20tägigen  Mäusen  ausgebildet;  gleichalterige  Tiere  verhalten 
sich  hierin  übrigens  verschieden,  und  zwar  besitzen  die  schwereren  höheres 
Regulationsvermögen. 

Nach  Willberg  zeigen  die  Dosis  letalis  und  die  Dosis  tolerata  gewisser  Gifte 
bei  Erinaccus  individuell  bedeutende  Schwankungen;  ganz  besonders  groß  ist 
die  Resistenz  von  E.  gegen  Morphium,  Atropin  und  Cantharidin  (gegen  letzteres 
327 mal  größer  als  bei  Homo):  die  Resistenz  gegen  Calium  arsenicosum  und 
Zyankali  ist  größer,  die  gegen  Nikotin  dieselbe  wie  beim  Kaninchen;  empfind- 
licher als  dieses  ist  E.  gegen  Curare;  die  Resistenz  von  E.  gegen  Strychnin 
ist,  verglichen  mit  /f.,  minimal.  Vielleicht  werden  Atropin  und  Morphium  wie 
das  Cantharidin  durch  die  Nieren  ausgeschieden,  vielleicht  auch  im  Organismus 
zerstört  und  unschädlich  gemacht. 

Bryant  berichtet  mehrere  Fälle,  in  denen  sich  nachts  zahlreiche  Thomomys 
hottae  hottae  in  »crude  oil«  fingen;  die  Tiere  wandern  also  wohl  gesellig;  tags- 
über kommen  sie  kaum  an  die  Oberfläche.  Vielleicht  könnte  »crude  oil«  oder 
Asphalt  als   »Falle«   zur  Vertilgung  der  Th.  verwendet  werden. 

Heitzenröder  findet,  daß  die  meisten  für  den  Menschen  durch  den  Geruch 
wahrnehmbaren  Stoffe  auch  beim  Hunde  Reactionen  auslösen,  nur  einzelne 
(Gerüche  frischer  Blumen)  nicht;  andere,  für  die  Menschen  nicht  wahrnehmbare 
dagegen  schon  in  verschwindender  Menge  (z.  B.  Urin  einer  Hündin). 

Zur  Physiologie  der  Säugetiere  vergl.  ferner  Armsby  &  Fries,  Bertrand  &  IVIedi- 
greceanuis^).  Escher,  Gautier  &  Clausmann (i-^),  Gouin  &  Andouard,  Lafon(i), 
Mangold,  Regnaulf,  Robinson  (2),  zur  Psychologie  Hamilton,  Mackenzie  und  Plate  (2). 


420  II.  Referate.    11.  Vertebrata. 

PolimantiC^)  behandelt  den  Winterschlaf  der  Mammalia.    Winterschläfer 
finden  sich  namentlich  unter  den  Rodentia,  Insectivora  {Erinaceus),  Chiroptera, 
Marsupialia    und    Monotremata.      Einsammeln    von    Wintervorräten    findet   sich 
hauptsächlich   bei   unvollkommenen  Winterschläfern,   und   kommt   bei  den  voll- 
kommenen, die  den  ganzen  Winter  fasten,  höchstens  als  atavistischer  nutzloser 
Instinkt  vor.    Außer  Arctomys  sind  alle  Winterschläfer  Nachttiere.    Die  meisten 
leben  sozial,  was  ihnen  hilft,  die  Temperatur  der  Umgebung  auf  dem  richtigen 
Niveau   zu  erhalten.     Alle    (auch  E.)   sind  Pflanzenfresser.     Das  Winterschlaf- 
organ   hat   die  Aufgabe,    die  Tiere  vor  den  Wirkungen  schrofi'en  Temperatur-      Jlii 
wechseis   zu   schützen.     Es   ist  auch   bei   zahlreichen  anderen  Mammaliern  an-      Ak; 
gelegt,    was   darauf  hinweist,    daß  deren  Vorfahren  einst  Winterschläfer  waren,    i  De; 
Verf.  behandelt  ferner  die  histologischen  Veränderungen  in  verschiedenen  Organ-      $e 
sj'stemen,   besonders   im  Darmkanal    während   des    letargischen  Zustandes,  und 
sehr    ausführlich    die   Physiologie   des   Winterschlafes,    um    zum    Schluß    seine    j  §bi 
Phylogenie  und  biologische  Bedeutung  zu  erörtern.    Er  ist  wahrscheinlich  eine      jj 
Folge  der  Eiszeit  und  wird  begünstigt  durch  die  sehr  wechselnde  Blnttemperatur    j  l 
der  Winterschläfer,  die  starke  Periodizität  in  allen  ihren  Functionen,  den  Kohlen- 
säurereichtum   ihres   Blutes    usw.     Stoffwechsel    und    sonstige   Functionen    des 
Winterschläfers  ähneln  denen  eines  Neugeborenen.  [Groß.] 


tu 


C.  Phylogenie. 

(Referent:  M.  Raut her.)  :? 

Über  Rassenbildung  s.   E.  Fischer(^)  und  oben  p  406  Klatt(i). 

Delsmans  (^,^)  Theorie  vom  Ursprung  der  Vertebraten  geht  von  einem 
trochophoraähnlichen  Stadium  aus,  bei  dem  Stomadäum  und  After  unweit  von- 
einander liegen.  Beim  Aunelid  wächst  die  Zone  zwischen  beiden  in  die  Länge 
und  so  gelangen  Mund  und  After  an  die  entgegengesetzten  Körperenden.  Bei 
den  Mollusken  bleiben  sie  benachbart,  während  der  Körper  dorsalwärts  aus- 
wächst. Bei  den  Chordaten  endlich  erhält  sich  auch  die  nahe  Lagebeziehung 
des  Afters  zur  Mündung  des  Stomodäums  in  den  Mitteldarm;  doch  indem  nun 
letzterer  vom  Blastoporus  ab  nach  vorn  auswächst,  zieht  sich  auch  das  Stomo- 
däum  in  die  Länge  und  seine  äußere  Mündung  gelangt  ganz  ans  Vorderende. 
Die  Länge  des  Stomodäums  und  seine  Mündung  in  den  Darm  so  nahe  dem 
After  waren  aber  unpraktisch.  Daher  entstand  am  Vorderende  des  Darmes 
eine  neue  Öffnung,  der  definitive  Mund;  zugleich  wurde  das  Stomodäum  als 
Nahrungsweg  functionslos;  da  es  aber  dem  »Bauchmark«  dicht  anlag,  wurde 
es  durch  Einwachsen  von  Nerven  zum  Medullarrohr  und  die  auseinander  ge- 
drängten Bauchganglien  wurden  zu  den  Spinalganglien.  Dieser  Functionswechsel 
war  leicht  möglich,  weil  das  Stomodäum  schon  von  alters  her  sensorische 
Functionen  ausübte;  nach  hinten  gerichtete  Cilienbewegung  erinnert  noch  bis- 
weilen an  die  einstige  Bedeutung  des  Medullarrohres  als  Zuführungsweg  der 
Nahrung.  Allen  Chordaten  fehlt  somit  ein  ectodermaler  Schlund;  nur  sekundär 
kommt  eine  Mundbuchtbildung  zustande,  in  der  sich  dann  die  Geschmacksorgane 
wieder  konzentrieren.  Da  bei  ihnen  der  Urmund  zum  Can.  neurentericus,  die 
2.  Darmöflfnung  zum  After  und  erst  die  3.  zum  Munde  wird,  sollten  sie  Trito- 
stomia  heißen.  —  Verf.  erörtert  dann  eingehend,  wie  weit  sich  in  der  Gastru- 
lation  der  Wirbeltiere  Anzeichen  dafür  finden,  daß  sich  also  die  segmentierte 
Rumpfzone  nach  vorn  über  den  Blastoporus  hinweggeschoben  bzw.  dieser  das 
Gewebe  nach  hinten  durchwandert  hätte.  Die  Discordanz  zwischen  Phylogenie 
und    Ontogenie   beruht   wesentlich    darin,    daß    in    dieser    das  Längenwachstum 


■ 
1 


II.  ürganogenie  und  Anatomie.     C.  Phylogenie.  421 

schon  vor  der  Bildung  des  Schlimdmedullarrohres,  ja  vor  Beendigung  der  Gastru- 
lation  einsetzt.  Beim  Problem  der  Kopfbildung  greift  Verf.  wieder  auf  das 
trochopboraartige  Ahuenstadium  zurück.  Die  Scbeitelplatte  wurde  vor  dem 
Munde  her  nach  vorn  verschoben,  später  vom  Stomodäum-MeduUarrohr  annektiert 
und  zum  Vorderhirn  umgewandelt.  Die  flachen  pigmentierten  paarigen  Ein- 
senkungen  (Sehgruben)  im  noch  offenen  vordersten  Teil  der  Medullarplatte 
{Rana  palustris  u.  a.)  erinnern  an  die  grubenförmigen  Epidermisaugen  der  Anne- 
liden; der  vordere  Abschnitt  des  Wirbeltiergehirus  entsteht  also  aus  demselben 
Material  wie  die  Cerebralganglien  der  Protostomia,  der  hintere,  epichordale 
Abschnitt  aus  dem  Anfang  des  Schlundes  dieser.  Die  Grenze  von  Arch-  und 
Deuterencephalon  entspricht  dem  ursprünglichen  Annelidenmund;  wie  sich  hier 
die  Anlagen  der  Statocysten  abschnüren  und  dem  Schlund  anlegen,  so  entsteht 
auch  hier  das  Gehörorgan  der  Vertebraten.  Auch  das  Geruchsorgan  dieser 
findet  sich  bei  den  Würmern  »an  der  entsprechenden  Stelle  und  in  überein- 
stimmender Gestalt«  in  den  »Wimpergruben«  wieder.  Die  Homologie  der 
Sinnesorgane  der  Seitenlinie  bei  Anneliden  und  Anamniern  ist  mindestens  wahr- 
scheinlich. —  Die  Chorda  gehört  zum  Mesoderm,  worüber  nur  ihre  sehr  frühe 
Sonderung  von  den  Anlagen  des  letzteren  täuscht;  blasiges  Stützgewebe,  dem 
Chordagewebe  gleichwertig,  findet  sich  bei  Vertebraten  auch  an  anderen  Stellen, 
sowie  im  »Zungenknorpel«  der  Gastropoden  usw.  Die  Mesodermanlage  hat 
ursprünglich  wohl  bei  Chordaten  und  Protostomiern  ringförmig  den  Blastoporus 
umgeben;  bei  letzteren  liegen  jetzt  die  mehr  abgeänderten  Verhältnisse  vor.  — 
Der  Mund  der  Vertebraten  entspricht  wohl  einem  median  zusammengerückten 
Kiemenspalteupaar.  Der  Ursprung  der  Kiemenspalten  selbst  ist  dunkel;  die 
Bildung  der  segmentalen  Cerata  bei  Nudibranchiern  kann  lehren,  »wie  der- 
artige Bildungen  [die  entodermalen  Kiementaschen]  auftreten  können«.  Vom 
Blutgefäßsystem  der  Anneliden  erhalten  sich  bei  den  Vertebraten  die  seg- 
mentalen Verbindungsstämme  von  Rücken-  und  Bauchgefäß  nur  in  der  Kiemen- 
region; diese  ist  überhaupt  die  konservativste  Region  des  Vertebratenkörpers, 
da  sich  z.  B.  auch  nur  hier  die  den  Parapodialganglien  entsprechenden  lateralen 
Nebenganglien  und  deren  Verbindungen  mit  den  Spinalganglien  erhalten  haben.  — 
Bei  dem  engen  Anschluß  der  Cranioten  an  die  Anneliden  stehen  jetzt  die  Tuni- 
caten  und  Amphioxus  »mehr  als  je  zuvor  .  .  .  isoliert  da«.  So  wenig  wie  die 
Cranioten  aus  Acraniern  hervorgegangen  sein  können,  so  wenig  seien  diese 
von  jenen  durch  Reduction  herzuleiten.  Die  acranioten  Chordaten  sind  von 
anderen  Protostomiern,  wie  die  Cranioten  von  Anneliden  herzuleiten;  die  ele- 
mentaren Übereinstimmungen  beider  Gruppen  beruhen  auf  »unabhängiger  Ent- 
wicklungsgleichheit«. 

Delsman(2)  zeigt  zunächst  an  Eiern  von  Teleosteern,  insbesondere  dem  von 
Engraulis  encmsicholus,  daß  der  Ort,  an  dem  sich  das  Vorderhirn  anlegt,  dem 
animalen  Pol  entspricht.  Bei  Amphioxus  beweist  die  epichordale  Lage  des 
Hirnbläschens,  die  Lage  des  Neuroporus  zwischen  den  vordersten  Ur- 
segmenten,  daß  jenes  nur  dem  Deuterencephalon,  dieser  der  Hirnenge  (dem 
»provisorischen  Neuroporus«]  der  Cranioten  entspricht.  Noch  auf  späten  Gastrula- 
stadien  bezeichnen  bei  Ä.  die  Polkörperchen  den  animalen  Eipol,  sie  liegen 
aber  beträchtlich  weit  vor  dem  vorderen  Ende  der  Medullarplatte,  aus  dem  das 
Hirnbläschen  wird.  A.  entspricht  demjenigen  Übergangsstadium  zwischen 
Anneliden  und  Vertebraten,  bei  dem  das  Stomodäum  bereits  zum  Neural- 
rohr  geworden,  die  Scheitelplatte  aber  noch  nicht  eingekrümmt  und  ihm  als 
Archencephalon  angegliedert  ist.  Die  Verlängerung  der  Chorda  nach  vorn  bei 
A.  ist  sekundär  und  hängt  mit  der  Umbildung  des  Kopflappens  zur  Grab- 
schnauze  zusammen;    der   Mangel    der   3   typischen   höheren  Sinnesorgane   und 


422  n.  Referate.    11.  Vertebrata. 

der  Spinalgauglien  beruht  auf  Reductiou.    Das  Mesoderm  des  Kopflappens  rührt 
bei   Ä.    und    den  Anneliden   vom    1.  Segment  her,    dem  bei  den  Cranioten  die 
Prämandibularhöhle  entspricht  (die  aber  hier  durch  die  Kopf  beuge  in  der  Ent-[ 
Wicklung  behindert  wird).    Der  Mund  von  Ä.  entspricht  also  nicht  einem  Spritz- 
loch, sondern  der  linken  Hälfte  des  Craniotenmundes. 

Über  die  phylogenetische  Stellung  der  Cyclostomen  s.  oben  p  401  Wood-I 
land(i). 

Dean(^)  zeigt,  daß  die  Eikapseln  von  Ghimaera  colliei,  phantasma,  mitsukurii 
und  mirahüis  sich  in  eine  Reihe  ordnen  lassen,  als  Ausdruck  einer  ortho- 
genetischen  Tendenz,  die  auf  die  Reduction  des  dorsalen  und  der  lateralen 
Säume,  relative  Verkürzung  des  Körpers  zugunsten  des  Schwanzabschnittes, 
Verlängerung  des  Operculums  und  der  Reihe  der  Respirationsöffnungen  abzielt; 
rückwärts  müßte  diese  Reihe  auf  eine  Kapselform  wie  die  von  Callorhynchus 
führen,  welch  letzterer  auch  aus  vergleichend  anatomischen  und  paläontologischen 
Gründen  als  den  Vorfahren  der  Chimaeriden  ähnlich  zu  erachten  ist. 

Hennig  (^)  weist  auf  Grund  der  Literatur  nach,  daß  in  dem  kurzen  Zeitraum 
zwischen  unterer  und  mittlerer  Kreide  (Wealden  und  Cenoman)  das  quantitative 
Verhältnis  der  Gattungen  und  Arten  der  Gauoiden  zu  denen  der  Teleosteer 
sich  plötzlich  zugunsten  letzterer  nahezu  umkehrt.  Während  der  »an  der  Jura- 
Kreide-Grenze  eintretenden  umfangreichen  Verschiebungen  von  Land  und  Meer« 
vermochten  sich  nur  diejenigen  Gauoiden  zu  erhalten,  die  entweder  ganz  zum 
Süßwasserleben  übergingen  oder  sich  >  unter  beträchtlichen  Änderungen  des 
Baues«  (Vertauschung  des  schweren  Hautpanzers  mit  leichterer  Beschuppung, 
Umwandlung  der  nackten  Chorda  in  eine  solide  Wirbelsäule)  in  Teleosteer  um- 
bildeten; dieser  letztere  Vorgang  wird  am  besten  durch  die  Pycnodonten  illu- 
striert. Bemerkenswerterweise  machten  die  Selachier  »den  Sprung  nicht  mit«.  — 
Zur  Phylogenie  der  Teleosteer  vergl.  auch  oben  p  409  Le   Danois('). 

Duncker(^)  stellt  ein  natürliches  System  der  Syngnathidae  auf.  Nach 
der  abdominalen  oder  subcaudalen  Lage  des  Brutorganes  werden  die  Haupt- 
gruppen »Gastrophori«  und  »Urophori«  unterschieden  mit  je  3  Unterfamilien, 
die  durch  verschiedene  Grade  der  Komplikation  jenes  Organes  gekennzeichnet 
sind  (Nerophina,  Gastrotokeina,  Doryichthyina-Solenognathina,  Syngnathina, 
Hippocampina).  Die  für  die  Scheidung  der  Gattung  wichtigen  Merkmale  (Haut- 
panzer,  Seitenlinie,  Flossen,  Opercnlum)  werden  einleitend  besprochen,  den 
Schluß  macht  eine  Verbreitungstabelle. 

Über  Mutation  (?)  bei  Tinea  s.  Hofer. 

Über  die  Abstammung  der  Amphibien  s.  Gregory (•'). 

Babäk(^)  knüpft  an  frühere  Befunde  hinsichtlich  der  Beeinflussung  der  Meta- 
morphose von  Rana  durch  Gehirnexstirpationen,  und  an  noch  nicht  abgeschlossene 
über  die  Beförderung  der  Metamorphose  von  Aviblystoma  ügrinum  durch  Thy- 
reoidea-Fütterung,  Betrachtungen  über  die  »kausale  Erklärungsmöglichkeit«  der 
partiellen  oder  totalen  Neotenie  einerseits,  der  abgekürzten  Metamorphose  anderer- 
seits, durch  innere  Secretion  seitens  der  Thyreoidea,  Thymus  und  Hypophysis. 
Es  ließe  sich  sogar  an  eine  Umwandlung  von  Proteiden  und  Sireniden  in  noch 
völlig  unbekannte  landlebende  Formen,  somit  an  eine  experimentelle  Er- 
forschung ihrer  Phylogenie,  denken. 

Sione  erörtert  die  Bedeutung  der  Färbung  und  Zeichnung  der  Vögel 
mit  Rücksicht  auf  deren  Verwandtschaftsbeziehungen,  hauptsächlich  an 
Vertretern  der  Meropidae  und  Alcedidae.  Die  Färbung  kann  bisweilen  zur 
Prüfung  des  wahren  Wertes  struktureller  Merkmale  dienen.  Wo  ein  verschie- 
dener Zeichnungstypus  zugleich  mit  abweichendem  Bau  des  Schnabels  auftritt, 
wie  bei   Cardinalis  und  Pyrrhidoxia^  und  wo  insbesondere  die  Verbreitung  der 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    C.  Phylogenie.  423 

Alten  jedes  Genus  kontinuierlich  ist,  dort  ist  die  Teilung  der  Arten  in  2  Gruppen 
phylogenetisch  begründet;  wenn  aber  gleiche  Färbungsmerkmale  bei  2  nur  auf 
unbedeutende  und  veränderliche  Charaktere  hin  gesonderten  Gattungen  auf- 
treten, so  sind  diese  für  künstlich  zu  erachten.  Wenn  auch  Färbungsähulich- 
keiten  nicht  notwendig  nahe  phylogenetische  Beziehungen  ausdrücken,  so  be- 
sitzt doch  jede  Familie  oder  Gruppe  eine  Anzahl  von  »Färbungstendenzen«, 
die  bei  den  einzelnen  Gliedern  des  »Familienstammbaumes«  mehr  oder  minder 
zum  Ausdruck  kommen,  bisweilen  auch  mit  Färbungseigentümlichkeiten  nächst- 
verwandter Familien  untermischt  werden. 

Über  den  Ursprung  der  Mammalia  s.   BrOOm(ß). 

»Das  Artkriterium  der  Säugetiere«  beschränkt  sich  —  nach  IVIehely(2)  — 
auf  den  Copulationsapparat,  und  zwar  hauptsächlich  auf  das  männliche  Be- 
gattungsglied. Bei  den  ungarischen  Sicista  montana  und  S.  loriger  trizona  be- 
stehen in  dieser  Hinsicht  ausgeprägte  Unterschiede.  Die  Abweichung  der  S. 
l.  t.  von  der  südrussischen  S.  loriger  ist  unbedeutend;  der  juvenile  Penisknochen 
ersterer  gleicht  dem  adulten  von  letzterer,  »woraus  deutlich  hervorgeht,  daß 
S.  l.  die  Stammform  darstellt,  aus  welcher  S.  l.  t.  in  Anpassung  an  die  lo- 
kalen Verhältnisse  zustande  kam«.  Die  gestaltliche  Divergenz  der  Begattungs- 
werkzeuge zieht  die  physiologische  Isolierung  der  Arten  nach  sich. 

Kerbert(V]  beschreibt  einige  Exemplare  von  Zaglossus  und  erörtert  die 
Rassen-  bzw.  Speciesfrage  im  Zusammenhang  mit  der  geographischen  Verbrei- 
tung. Die  primitivste  Form  ist  Z.  brtiynii  bart07ii  bzw.  Prozaglossus  n.  bartoni 
mit  5  Krallen  an  allen  Füßen;  von  seiner  Urheimat,  dem  Hochgebirge  im  süd- 
östlichen Neu-Guinea  ging  die  Ausbreitung  gegen  Westen  und  Norden  aus; 
Veränderung  der  Bodenbeschaffenheit  veranlaßten  hierbei  die  Bildung  neuer 
Unterarten  (Z.  bruynii  villosissima,  nigroaculeata^  goodfellowi)  mit  verminderter 
Zahl  der  Grabklauen  und  reduzierten  Phalangen. 

Donaldson  geht  dem  ersten  Auftreten  von  Albino-Ratten,  die  sicher  Sports 
von  Mus  norvcgicus  sind,  in  Nordamerika  näher  nach.  M.  rattus  war  hier 
schon  im  16.  Jahrhundert  heimisch,  wurde  aber  seit  1755  (oder  1775)  von 
M.  71.,  mindestens  im  Norden,  überflügelt.  IL  n.  albinus  kommt  jetzt  in  Nord- 
amerika nur  domestiziert  vor;  sie  unterscheidet  sich  von  der  wilden  Form  außer 
durch  die  Färbung  durch  etwas  geringere  Größe  und  Verminderung  des  Ge- 
wichtes von  Gehirn  und  Rückenmark  um  etwa  1?>  % .  Verf.  schlägt  vor,  eine 
Albino-Kolonie  auf  einer  Insel  in  Freiheit  zu  setzen,  um  zu  erfahren,  wie  weit 
sie  die  Merkmale  der  Stammform  wieder  anzunehmen  vermögen  oder  sich  sonst 
verändern.  —  Über  Phylogenese  der  S/?a/aa;- Arten  vergl.   Mehelyf^). 

Über  Canis  antarcticus  s.  Pocock(^). 

Nach  Schwarz  (2)  haben  die  Viverridae  40  Zähne  (M3  fehlen,  selten  auch  M2).  Die 
primitive  Spitze  der  Prämolaren  ist  der  Paraconus;  P,  ist  kegelförmig,  bei  P2 
tritt  der  Metaconus,  bei  P3  meist  ein  Protoconus  und  Parastyl  auf;  letzteres, 
Para-  und  Metaconus  bilden  die  Schneide  des  Reißzahnes.  Das  Gebiß  speciali- 
siert  sich  als  carnivorer  Typ,  der  seine  höchste  Ausbildung  bei  den  Katzen 
findet,  und  als  frugivorer;  letzterer  neigt  leicht  zur  Verkümmerung  [Arctitis, 
Arctogalidia),  ist  häufig  bei  Paradoxurinen.  Arctitis  läßt  sich  von  Paradoxurus 
über  Paguma  ableiten,  bei  der  sich  die  enormen  Stirnhöhlen  und  die  Reduction 
der  Proc.  postorbitales  schon  vorbereiten.  Ebenfalls  von  Par.  ist  nach  der 
Beschaffenheit  des  Gebisses,  der  Bulla  ossea  usw.  über  Hemigalus  die  fisch- 
otterartige ajnogale  abzuleiten.  Par.  niger  mit  primitivem  secodonten  Gebiß 
steht  wie  Viverra  »dem  gemeinsamen  Stamm  nahe«.  Von  F.-  und  Qenetta- 
artigen  Formen  muß  dann,  durch  Rückbildung  der  Molaren  und  vorderen  Prä- 
molaren.    Verschmelzung    der   2   Kammern   der   Bulla  ossea,    Verstärkung    der 


424  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Jochbogen  u.  a.  m.  die  Ausprägung  des  Katzencharakters  ausgegangen  sein; 
Prionodon  und  Poiana  zweigen  sich  vom  »Wege  der  Katzenwerdung«  zeitig 
ab.  Die  ursprüngliche  Zeichnung  der  Viverrinae  ist  eine  dunkle  Fleckung 
in  Längsreihen  auf  hellem  Grund;  Rosettenanordnung  kommt  nie  vor;  bei  Par. 
verschmelzen  die  Flecken  zu  Längs-,  bei  F.  zibetha  und  H.  zu  Querbändern. 
Die  Mungosinen  haben  sich  sehr  frühzeitig  von  primitiven  Viverrinen  abge- 
zweigt, mit  denen  sie  in  der  Teilung  der  Bulla  und  der  Zahnzahl  überein- 
stimmen; teils  sind  sie  primitiver  als  diese  (nicht-retractile  Krallen,  geringe 
Digitigradie),  doch  in  manchem  eigentümlich.  Im  zoogeographischen  Teil 
betont  Verf.  zunächst  die  Ähnlichkeit  der  orientalischen  mit  der  afrikanischen 
Region,  erörtert  dann  die  Verbreitung  der  Viverriden  und  anderer  Säuger  in 
jener  im  einzelnen.  In  der  ursprünglichen  orientalischen  Fauna  ist  ein 
vorderindischer  und  ein  malayischer  Stamm  zu  scheiden;  letzterer  wird  durch 
den  Einbruch  der  südchinesischen  See  in  sein  Entwicklungszentrum  wieder  in 
einen  birmanisch-anamitischen  und  einen  borneotisch-sumatranischen  zerlegt; 
Celebes  gewinnt  infolge  früher  Isolation  eine  Sonderstellung.  Ein  ostasia- 
tisches Element  gewinnt  besonders  auf  den  Philippinen  eine  selbständige 
Entwicklung;  von  geringerer  Bedeutung  in  der  orientalischen  Region  ist  das 
papuanische,  das  keine  ihr  eigentümlichen  Formen  hervorbringt;  ebenso 
bilden  palä arktische  Formen  (im  westlichen  Vorderindien)  nur  eine  »Ad- 
ventivfauna«.  Als  Entwicklungszentren  bezeichnet  Verf.  die  Orte,  wo  der 
größte  Formenreichtum  einer  Gruppe  besteht;  dies  sind  Mittelpunkte^  >wo  eine 
Fauna  sich  unter  besonders  günstigen  Verhältnissen  entwickelte  und  difieren- 
zierte  und  von  hier  nach  allen  Richtungen  ausstrahlte«.  Für  die  Viverriden 
ist  ein  tertiärer  »Entwicklungsherd«  im  östlichen  Iran  und  nordwestlichen  Vorder- 
indien anzunehmen;  von  hier  aus  wanderten  sie  nach  Westen  und  Osten,  wo  sie 
zwischen  30°  und  45°  n.  Br.  in  der  ganzen  > Mittellandzone«  (Lydekker)  fossil  an- 
getroffen werden,  dann  aufgetrennten  Wegen  südwärts  nach  Afrika  und  nach  Indien. 

Bluntschli(^)  tut  dar,  daß  der  miocäne  Honnmculus  (Ameghino)  nach  dem 
Bau  des  Unterkiefers,  der  übrigen  erhaltenen  Schädelfragmente  zu  den  Ce- 
biden  der  Nyctipithecus-GYm^T^e  gehört.  Verf.  kritisiert  weiter  die  Einreihung 
anderer  Säugetierreste  aus  der  patagonischen  St.  Cruz-Formation  und  den  Col- 
podon-Schichten  am  Rio  Chubut  unter  die  Primaten  durch  Ameghino  und  be- 
gründet endlich  seine  Ansichten  über  die  Notwendigkeit,  ursprüngliche  Stammes- 
gemeinschaft zwischen  gewissen  Prosimiern  der  alten  und  den  rezenten  Affen 
der  neuen  Welt  anzunehmen. 

Nach  E.  Dubois  hielt  Pithecanthropus  in  der  Größenentwicklung  des  Gehirns 
ungefähr  die  Mitte  zwischen  dem  diluvialen  Menschen  und  den  Menschenaffen 
und  die  Vorderhirnwindungen  entsprechen  einem  sehr  ursprünglichen  mensch- 
lichen Typ;  aus  der  Knochenstruktur  des  Oberschenkels  läßt  sich  auf  auf- 
rechten Gang  von  P.  schließen.  P.  scheint  primitive  ausgestorbene  Menschen- 
affen, deren  nächste  Verwandte  die  Gibbons  sind,  mit  dem  Menschen  zu  ver- 
binden, steht  diesem  aber  entschieden  näher. 

Baudouin  weist  nach,  daß  von  den  anthropoiden  Affen  über  den  prähistorischen 
bis  zum  rezenten  Menschen  der  Wirbelkanal  in  der  Lendenregion  sich  fort- 
schreitend erweitert;  hiervon  kann  das  Rückenmark,  das  bei  Homo  am  1.  Lenden- 
wirbel aufhört,  nicht  die  Ursache  sein;  diese  ist  vielmehr  im  aufrechten 
Gang  zu  suchen.  Zwischen  dem  paläolithischen  und  dem  neolithischen  Men- 
schen ist  der  Unterschied  gering;  letzterer  stammt  von  jenem  ab,  der  für  eine 
Varietät  von  Ä,  nicht  für  eine  eigene  Art  zu  halten  ist.  —  Über  Abstammung 
des  Menschen  s.  ferner:  Fahrenholz,  E. Fischer (\),  Hrdlicka,  Klaatsch(V),  Sergr 
und  A.  Haddon. 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     D.  Haut.  425 

D.  Haut. 

(Referent :  H.  J  o  s  e  p  li.) 

Hierher  aucli  Moycho,  Borrel(3),  Ruthven(3),  Eggeling. 

Studnicka(i)  untersucht  die  Sinneszellen  der  Epidermis  von  Ämmocoetes,  Sie 
finden  sich  zerstreut  in  der  noch  einschichtigen  Epidermis  ganz  junger  Tiere. 
Sie  sind  schlanker  als  die  kubischen  Epidermiszellen,  ihr  basales  Ende  ist  dünn 
und  spitz  ausgezogen,  ihr  Plasma  stärker  färbbar,  der  Kern  desgleichen,  dabei 
der  letztere  länglich,  zum  Unterschied  von  den  runden  Kernen  der  gewöhnlichen 
Epidermiszellen.  Übergänge  zwischen  letzteren  und  den  Sinneszellen  kommen 
vor.  Solche  Zellen  haben  ein  breiteres  Basalende.  Die  Sinneszellen  besitzen 
keine  Deckplatte,  über  die  freie  Fläche  ragen  1-5  starre  Härchen  hervor,  die 
sich  ins  Innere  bis  gegen  den  Kern  verfolgen  lassen.  Basalkörperchen  oder 
ähnliches  an  der  freien  Zellfläche  fanden  sich  nicht.  Die  Härchen  durchsetzen 
die  Wolffsche  Cuticula.  Die  Zellen  sind  am  Kopfe  am  häufigsten  und  nehmen 
allmählich  gegen  den  Schwanz,  wo  sie  ganz  zu  fehlen  scheinen,  ab.  Es  sind 
wohl  primäre  Sinneszellen,  wofür  auch  ihr  ungefähr  gleichzeitiges  Erscheinen 
mit  den  Riechzellen  spricht.  Verf.  schlägt  vor,  mit  Rücksicht  auf  einige  ana- 
tomische und  histologische  Charaktere,  worunter  die  hier  angeführten,  die 
Stadien  bis  zu  6-10  mm  Länge  als   ■!'Proammocoetes<i.  zu  bezeichnen. 

Kaschkaroff  findet  die  Epidermis  bei  Trachypterus  taenia  ähnlich  gebaut, 
wie  das  Chordagewebe.  Basal  findet  sich  eine  diskontinuierliche  Lage  kleiner, 
etwas  plasmareicherer  sternförmiger  Zellen,  die  ganze  übrige  Epidermis  besteht 
aus  vacuolären,  ganz  dünnwandigen,  leicht  isolierbaren  Elementen.  Ganz  außen 
liegt  eine  Schicht  vollkommen  abgeplatteter  Zellen.  Die  histologische  Be- 
schaffenheit der  Epidermis  ist  functionell  zu  erklären  (elastische  Polsterwirkung). 

Holmes  (^)  kultiviert  Ectoderm  verschiedener  Amphibienlarven  {Hyla,  Rana, 
Diemyctylus)  und  findet,  daß  die  Ectodermzellen  strangweise  in  das  umgebende 
Medium  hineinwachsen,  sich  mit  Vorliebe  an  feste  Körper  (Deckglas,  Baum- 
wollfasern, Coagula)  halten  und  die  Tendenz  haben  sich  weit  auszubreiten  und  auf 
einer  festen  Unterlage  zu  kriechen.  Diese  aktiven  Zellen  haben  einen  zarten 
Plasmasaum,  der  feine  Pseudopodien  aussendet.  Das  Auswachsen  der  Zell- 
massen beruht  auf  amöboider  Bewegung  und  nicht  auf  Wachstum  des  Gewebes. 
Unter  ungünstigen  Verhältnissen  runden  sich  die  Epithelzellen  ab.  Amitotische 
Kernteilungen  werden  gefunden,  doch  nie  Zelldurchschniirung. 

Saguchi  fand,  daß  in  der  Epidermis  der  Larven  von  Ehacophorus  und 
daneben  auch  von  Ra7ia  die  Mitochondrien  in  frühen  Stadien  als  fädige  Ge- 
bilde (Chondriosomen  nach  Meves)  erscheinen,  die,  wenn  auch  vielfach  geknickt, 
hauptsächlich  vertikal  verlaufen.  Körnchen  oder  Körnerreihen  sind  selten. 
Die  Ch.  entsprechen  dem  Mitom  Flemmings.  Später  strecken  sich  die 
basalen  Epidermiszellen  in  vertikaler  und  horizontaler  Richtung,  offenbar  im 
Zusammenhang  mit  einer  Stützfunction  ähnlich  den  erst  später  auftretenden 
Tonofibrillen.  Zugleich  verkleben  die  Fäden  zu  sog.  primären  mitochondrialen 
Strängen,  die  zum  Teil  vertikal  stehen  und  in  die  horizontalen  Stränge  am 
basalen  Zellteil  unter  Umbiegung  übergehen.  Die  primären  Stränge  verkleben 
weiter  zu  sekundären  mit  ähnlicher  Anordnung.  Von  1,4  cm  Länge  an  zeigt 
die  basale  Epidermisschicht  2  Zellarten.  Die  einen  sitzen  mit  breiter  Basis 
dem  Bindegewebe  auf,  die  anderen  dazwischen  mit  schmalen  Kanten.  In 
ersterem  verlaufen  die  Stränge  longitudinal  in  der  ZellpeVipherie  und  verbinden 
sich  über  dem  Kerne  unter  einander,  basal  durchsetzen  sie  die  homogene 
Basalschicht  der  Zelle  und  erreichen  die  Cutis.    In  der  anderen  Zellform  weichen 


426  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

infolge  der  Verschmälerung  der  Basis  die  Mitochoudrienstränge  nach  den  Seiten 
der  Kerne  aus  und  verkleben  zu  dicken  Bündeln.  Durcli  Abhebung  der  hori- 
zontal in  der  Basis  der  Zelle  verlaufenden  Stränge  und  durch  Verklebung  mit 
den  anderen  Strängen  entstehen  häufig  Ringe  um  die  Kerne.  (Tertiäre  Ver- 
klebuugen.)  Die  Ch.  und  Stränge  erfahren  bei  der  Zellteilung  keine  regel- 
mäßige Verteilung.  In  späteren  Larvenstadien  wird  die  specifische  Färbbarkeit 
der  mitochondrischen  Stränge  allmählich  geringer.  Die  ursprüngliche  Färbbar- 
keit bleibt  au  dünnen,  den  ursprünglichen  Strangverlauf  zeigenden  Fäden  er- 
halten. Es  scheint,  daß  ein  Teil  der  Stränge  in  den  Zellen  aufgelöst,  ein 
anderer  in  Exoplasma  aufgenommen  und  zu  Tonofibrillen  umgewandelt  wird. 
Während  der  Strangverschmälerung  nehmen  die  in  den  Zellen  noch  vorhandenen 
fädigen  Ch.  an  Zahl  mehr  und  mehr  zu  und  sammeln  sich  um  die  Kerne  in 
Mengen  an.  Es  scheint,  daß  sie  aus  der  Auflösung  der  Stränge  stammen. 
Gleichzeitig  mit  der  Streckung  der  Ch.  erscheint  in  den  Zellen  eine  homogene 
Basalschicht  zwischen  den  horizontalen  Strängen  und  der  Cutisanlage.  Sie  ist 
dann  später  nur  auf  die  Zellen  mit  breiter  Basis  beschränkt  und  nimmt  gleich- 
zeitig mit  den  horizontalen  mitochondrialen  Strängen  an  Dicke  zu  und  ver- 
schwindet später  mit  ihnen.  Es  scheint,  daß  sie  ein  Umwandlungsprodukt 
der  horizontalen  Ch.  ist  und  sich  dann  ihrerseits  zum  Bindegewebe  der  Cutis 
differenziert.  Da  die  horizontalen  in  die  vertikalen  Stränge  übergehen  und 
letztere  sich  wenigstens  teilweise  zu  Tonofibrillen  umwandeln,  so  scheint  die 
Möglichkeit  des  Zusammenhanges  der  Tonofibrillen  mit  der  Cutis  im  erwach- 
senen Tiere  gegeben. 

Stigibauer  vermißt  in  der  Rücken  haut  \ou  Dclphinus  delphis  ein  Stratum 
grauulosum.  Die  Papillen  sind  hoch  und  schlank  und  durchsetzen  die  halbe 
Epidermishöhe.  In  den  tiefsten  Epidermislagen  fehlen  Intercellularbrticken. 
Die  nächst  höhere  folgende  Lage  zeichnet  sich  durch  starken  Gehalt  an  Proto- 
plasmafasern aus.  Die  Hornlage  ist  schwach.  Die  Epidermis  ist  pigmentiert, 
das  Corium  pigmentlos.  Das  Pigment  ist  schwarz  und  sitzt  dem  Kerne  der 
Epidermiszellen  an  seinem  distalen  Pole  klappenartig  auf.  Basal  fanden  sich 
eigentümlich  geformte,  jedenfalls  noch  dem  Epithel  zugehörige  pigmentierte 
Körper  mit  Kern.  Sie  entsenden  zwischen  die  Epithelzellen  Fortsätze,  doch 
fand  sich  auch  in  den  Zellücken  freies  Pigment.  Diese  eigentümlichen  Zellen 
sind  wohl  Pigmentbildner,  welche  Pigmentkörnchen  in  die  Intercellularräume 
entleeren,  worauf  diese  von  den  Epidermiszellen  phagocj'tär  aufgenommen  werden. 
Anhangsgebilde  der  Epidermis  irgend  welcher  Art  fehlen. 

Semon(^)  stellt  zunächst  den  normalen  Entwicklungsgang  der  Fußepidermis 
von  Homo  dar  und  zeigt  ausführlich,  wie  die  Epidermis  der  Fußsohle  in  ihrer 
Differenzierung  (Drüsen-  und  Leistenbildung)  und  namentlich  in  der  Verhornung 
schon  im  Fötalleben  den  anderen  Körperstellen,  z.  B.  dem  Fußrücken  voraus- 
eilt, und  daß  die  nach  der  Geburt  durch  Abstoßung  größtenteils  verlorengehende 
Hornschicht  an  der  Fußsohle  während  des  Säuglingslebens  viel  rascher  und 
stärker  wieder  ersetzt  wird.  Die  topographischen  Dickenunterschiede  in  der 
Hornschicht  (Verschwielung)  der  Fußsohle  bei  Säuglingen  und  beim  angeborenen 
Klumpfuß  gleichen  trotz  des  totalen  Mangels  einer  funktionellen  Druckbeein- 
flussung in  den  wesentlichen  Zügen,  wenn  auch  in  abgeschwächten  Proportionen 
den  analogen  Verhältnissen  am  Fuß  des  normalen  Erwachsenen.  Diese  topo- 
graphischen Unterschiede  sind  also  erblich  fixiert.  Die  Schwielen  auf  dem  zum 
Auftreten  benutzten  Rücken  des  Klumpfußes  zeigen  Abweichungen  von  dem 
Bau  der  normalen  Dorsalhaut,  hingegen  große  Ähnlichkeit  mit  der  Sohlenhaut 
nicht  nur  in  bezug  auf  die  Dicke  der  Hornschicht,  sondern  auch  in  der  Aus- 
bildung der  genannten  Epidermis  (Leistenbildung),  wenn  auch  die  Regelmäßig- 


II.    Organogenie  und  Anatomie.     D.  Haut.  427 

keit  der  Leistenbildung  hinter  der  der  Fußsohle  zurückblieb.  Umgekehrt  findet 
in  der  Sohlenhaut  bei  Mangel  der  Function  der  erblich  überkommene  Aus- 
bilduDgsgrad  der  Epidermisleisten  mehr  oder  weniger  statt,  der  functionelle 
Reiz  ist  also  von  einem  bestimmten  Termin  ab  nicht  nur  notwendig  zur  weiteren 
Entwicklung  der  Verhältnisse,  sondern  auch  zur  Erhaltung  des  bei  der  Geburt 
bereits  vorhandenen  Ausbildungsgrades.  Die  Sohlenhaut  wird  so  der  Rticken- 
haut  ähnlich.  Namentlich  werden  die  sekundären  Reteleisten  (Faltenleisten) 
reduziert  und  aufgelöst,  während  die  primären  (Drüsenleisten)  wenigstens  in 
ihrer  Anordnung  erhalten  bleiben.  Nach  all  dem  besteht  ein  Parallelismus 
zwischen  der  Wirkung  der  Function  im  individuellen  Leben  einerseits  und  der 
erblich  bedingten,  präfunctionellen  Verschwielung.  Eine  Parallelinduction  im 
Sinne  Weismauns  ist  bei  der  erblichen  Fixierung  solcher  Zustände  auszuschließen, 
ebenso  ist  für  die  Ausbildung  dieser  erblichen  Dispositionen  Auslese  von  Muta- 
tionen nicht  in  Betracht  zu  ziehen.  Es  muß  sich  lediglich  um  die  erbliche 
Fixierung  einer  functionellen  Erwerbung   handeln.  —  Hierher  auch  Semon(2). 

Die  Chromatophorenvereinigungen  in  der  Haut  der  Gobiiden  zer- 
fallen nach  Ballowitz(^)  in  schwarz-rote  und  sog.  sternförmige.  Vereinzelte 
Chrom atophoren  sind  selten.  Die  schwarz-roten  Kombinationen  bestehen  aus 
Erythrophoren  und  Melanophoren,  im  einfachsten  Falle  aus, -bloß  je  einer  Zelle 
jeder  Art  (Doppelzellen),  meist  aber  aus  zahlreicheren  roten  Zellen  mit  einer, 
selten  mehreren  schwarzen.  Die  Erythrophoren  gehen  aus  Xanthophoren  her- 
vor. Die  schwarz-roten  Vereinigungen  folgen  in  der  Regel  in  ihrer  Anordnung 
den  Schuppengrenzen.  Die  Äste  beider  Zellarten  laufen  getrennt  nebenein- 
ander, oft  werden  aber  die  roten  Fortsätze  von  den  schwarzen  röhrenartig  um- 
scheidet. Der  Melanophor  umhüllt  meist  mehr  oder  weniger  auch  die  zentrale 
Erythrophorenmasse.  Die  sternförmigen  bestehen  hauptsächlich  aus  im  Mittel 
etwa  12  radiär  geordneten  Iridocyten  mit  zentral  gelegenen  Melanophoren.  Doch 
kommen  in  diesen  Gruppen  oft  bis  6  Xanthophoren  vor,  von  denen  eine  bei 
Mangel  des  zentralen  Melanophors  auch  dessen  Stelle  einnehmen  kann.  Auch 
kann  das  Zentrum  gelegentlich  von  einer  schwarz-roten  Doppelzelle  gebildet  sein. 

Die  Erythrophoren  von  Mullus  harhatus  und  sunnuletus  erscheinen  nach 
Ballowitz(^)  im  ausgebreiteten  Zustande  scheibenförmig  mit  einer  geringen  An- 
zahl (bis  60)  keilförmiger,  seitlich  vollkommen  geradlinig  begrenzter  Fortsätze. 
Mitten  in  der  Scheibe  erscheint  ein  heller  Sphärenfleck.  Der  rundliche  Kern 
liegt  in  der  Peripherie  eines  Fortsatzes.  Die  zart  roten  und  alkohollöslichen 
Pigmentkörnchen  (Lipochrom)  sind  in  streng  radiären  Reihen  angeordnet.  Bei 
geballter  Pigmentmasse  sind  sie  nicht  unterscheidbar,  sie  bilden  dann  einen  die 
zentrale  Scheibe  einnehmenden,  intensiv  gefärbten  Körper  von  konvexer 
Scheibenform  mit  einem  zentralen  hellen  Fleck  der  Sphäre.  Die  Bewegungen 
der  Körnchen  erfolgen  sehr  rasch  und  plötzlich,  so  daß  fortwährend  ein 
Wechsel  zwischen  Ausbreitung  und  Ballung  stattfindet,  das  Ganze  erinnert  in 
seiner  Geschwindigkeit  an  Muskelkontraction.  Die  Fortsätze  erscheinen  immer 
ganz  gleich,  der  Kern  bleibt  stets  an  einer  Stelle,  so  daß  er  im  Stadium  maxi- 
maler Ballung  entfernt  von  dem  Pigmentkörper  liegt;  es  behält  also  die  Zelle 
ihre  Form  bei,  und  nur  das  Pigment  verschiebt  sich.  Innerhalb  des  völlig 
expandierten  Pigmentes  sind  die  Körnchen  in  fortwährender  lebhafter  Bewegung 
in  radiärer  Richtung  und  zwar  in  eigentümlich  zuckender  Weise.  Am  peri- 
pheren Ende  der  Fortsätze  kommt  bei  noch  nicht  völliger  Expansion  eine  be- 
sondere Art  des  radiären  Vorschießens  und  Wiederzurückschnellens  der  Körn- 
chen vor.  Die  Beobachtungen  sprechen  für  das  Vorhandensein  von  radiär 
verlaufenden  Kanälchen  mit  kontraktiler  Wand,  welche  die  Bahnen  für  die 
Pigmentkörner  bilden. 


428  II.  Referate.    11.  Vertebrata. 

Hierher  auch  Ballowitz(^V)- 

Ballowitz(^'/  findet  in  der  Haut  von  Trachiims  vipcra  Xanthophoren,  Melano- 
phoren,  Iridoeyten  und  Iridosomen  ohne  Melanophor,  Melaniridosomen  und 
Übergangsformen  der  beiden  letztgenannten  Arten.  Die  Melanophoren  er- 
scheinen in  2  durch  Übergänge  verbundenen  Extremformen,  kleine  sternförmige 
mit  kurzen  Fortsätzen  und  große  mit  fast  pigmentloser  zentraler  Scheibe  und 
langen  feinen  pigmentierten  Fortsätzen;  1-3  Kerne  und  Sphärenfleck  sind  er- 
kennbar. In  den  Iridoeyten  finden  sich  dünne  Guaninstäbchen,  in  der  Zell- 
peripherie deutlich  radiär  geordnet.  In  der  Regel  ist  ein  großer,  oft  unregel- 
mäßig gestalteter  Kern  vorhanden.  Die  meisten  Iridoeyten  stehen  in  Gruppen 
oder  unregelmäßigen  Klumpen  zu  3,  4  und  mehr  Zellen  (Iridosomen).  Die 
Melaniridosomen  enthalten  in  einem  Knollen  von  höckerig  vorragenden  Irido- 
eyten schwarze  Pigmentgebilde,  welche  ihre  Fortsätze  nach  allen  Richtungen 
des  Raumes  zwischen  den  Iridoeyten  radiär  aussenden  und  sich  an  der  freien 
Oberfläche  der  Iridoeyten  flächenhaft  ausbreiten.  Diese  Ausbreitung  können 
sogar  die  freien  Enden  der  Fortsätze  an  benachbarten  chromatischen  Organen 
aufweisen.  Dadurch  erscheint  das  Melaniridosom  in  einer  braunen  bis  schwärz- 
lichen Hülle  mit  dunklen  Randkonturen.  Die  zentrale  Pigmentmasse  besteht 
meist  aus  nur  einem  Melanophor  mit  2  Kernen  und  deutlichem  kleinen  Sphären- 
fleck. Die  Kerne  liegen  oft  in  den  Fortsätzen  zwischen  den  Iridoeyten,  ja  so- 
gar an  der  freien  Oberfläche  des  Melaniridosoms,  wobei  sie  langgestreckte  und 
eingeschnürte  Formen  annehmen  können.  In  das  Innere  der  Melaniridosomen 
scheinen  auch  zarte  Bindegewebsbündel  einzudringen.  Eine  eigentliche  binde- 
gewebige Kapsel  fehlt  aber.  Gelegentlich  fanden  sich  Bilder,  welche  die  Ent- 
stehung der  Iridosomen  bzw.  Melaniridosomen  durch  Zusammenschluß  einzelner 
Zellen  und  durch  Hineinversenkung  von  Melanophoren  wahrscheinlich  machen. 
Im  Stratum  argenteum  finden  sich  ventral  dicht  aneinandergefügte  platte  Irido- 
eyten, dorsal  netzig-streifig  angeordnete.  Mit  diesen  Iridocytensträngeu  treten 
flache  Melanophoren  zu  eigentümlichen  Melaniridosomen  zusammen;  die  Irido- 
eyten legen  sich  in  konzentrischen  Ringen  um  die  Melanophoren.  Auch  bei 
T.  V.  strömt  das  Pigment  in  der  Zelle  auf  vorgebildeten  Bahnen  und  die  Zell- 
form ist  konstant. 

Ballowitz(^'^)  teilt  mit,  daß  bei  Gohius  minutus  und  pictus  die  Melanophoren, 
Erythrophoren,  Xanthophoren  und  Iridoeyten  ein  kanalisiertes  Protoplasma 
haben,  in  dessen  Kanälchen  die  Pigmentkörner  und  Guaninkristalle  durch  die 
Tätigkeit  der  kontraktilen  Wand  dieser  Röhrchen  bewegt  werden.  Die  M.  sind 
entweder  groß  und  reich  mit  dichotomisch  sich  verzweigenden  langen  Fortsätzen 
versehen  oder  klein  sternförmig  mit  wenig  verzweigten  Fortsätzen.  Die  E. 
entstehen  durch  Umwandlung  der  X.,  indem  deren  kugeliges  Erythrom  sich 
ausbreitet  und  Ausstrahlungen  von  roten  Körnchenreihen  bildet.  Mehrere 
auf  diese  Weise  entstandene  junge  E.  treten  dann  zu  größeren  kugeligen  Massen 
zusammen.  Desgleichen  enthalten  die  Chromatophorenkombinationen  eine  größere 
Anzahl  von  E.  Die  meisten  Chromatophoren  der  untersuchten  Objekte  sind 
zu  schwarzroten  und  sternförmigen  Kombinationen  vereinigt,  an  der  Bildung 
der  ersteren  sind  reich  verzweigte,  seltener  die  sternförmigen  Schwarzzellen  be- 
teiligt nebst  Rotzellenkonglomeraten.  Schwarzrote  Doppelzellen  sind  selten.  Die 
zentralen  Teile  der  roten  Komponenten  sind  höckerig  und  werden  von  den 
Fortsätzen  einer  schwarzen  Zelle  umgeben.  Selten  nehmen  an  diesen  Kombi- 
nationen mehrere  M.  teil.  Die  roten  und  schwarzen  Fortsätze  sind  meist 
getrennt,  öfter  werden  jedoch  die  ersteren  von  den  letzteren  ausgeschieden. 
Die  sternförmigen  Kombinationen  bestehen  aus  einigen  peripheren  radiär  ge- 
stellten I.  um  einen  zentralen  M.  und  X.  oder  (seltener)  eine  schwarzrote  Ver- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    D.  Haut.  429 

einigung.  Der  M.  ist  meist  zentral  und  mehrere  X.  exzentrisch  angeordnet  — 
Hierher  auch  Ballowitz(^V'')- 

SecerOV(3)  durchschnitt  bei  Nemachilus  den  Sympathicus  mit  dem  Effekte 
einer  allmählich  auftretenden  Verdunkelung  der  caudalen  Körperhälfte,  die  nach 
mehreren  Monaten  wieder  schwindet  wohl  infolge  von  Sympathicusregeneration. 
Denselben  Farbenzustand  rufen  hervor  einseitige  Blendung,  Hautverletzung  oder 
Verlust  der  Schwanzflosse.  Die  schwarzen  isolierten  Sternzellen  der  Haut  ver- 
schwinden bei  Aufbewahrung  von  Hautstücken  in  schwarz  verkleideten  Dosen, 
bleiben  aber  bei  gelber  und  grüner  Beleuchtung  erhalten. 

Secerov(i)  verteidigt  gegen  Frisch  (12  Vertebrata  89)  seine  Ansicht  von  der 
Möglichkeit  der  ümfärbung  des  Melanophorenpigmentes  bei  Fischen  (in  Ver- 
suchen mit  ausgeschnittenen  Hautstücken)  und  mit  monochromatischer  Beleuch- 
tung, doch  will  er  mit  dieser  direkten  Einwirkung  andere  Faktoren  (Auge, 
Nervensystem)  nicht  als  unbeteiligt  an  dem  Umfärbungsprozesse  des  lebenden 
Tieres  ausschließen.  —  Hierher  auch  Montanus. 

Spaeth(i)  weist  experimentell  und  mit  Hilfe  der  Photographie  identischer  Haut- 
stellen bei  Fundulm  heteroclitus  nach,  daß  die  Fortsätze  der  Pigmentzellen 
persistierende  Bildungen  sind,  und  die  Expansion  des  Pigmentes  lediglich  auf 
der  Wanderung  der  Pigmentkörner  innerhalb  der  durch  die  Fortsätze  gegebenen 
fixen  Bahnen  beruht. 

Spaeth(2)  experimentiert  mit  isolierten  Schuppen  von  Fundulus  heteroclitus. 
Die  Melanophoren  und  Xanthophoren  stehen  normalerweise  unter  dem  Einfluß 
des  sympathischen  Nervensystems.  In  Seewasser  ändern  sich  die  M.  nicht. 
Destilliertes  Wasser  bringt  sie  zur  Kontraction,  verdünntes  Seewasser  zur  Ex- 
pansion, die  specifisch  durch  das  NaCl  bedingt  ist.  Die  Reizbarkeit  bleibt  in 
Seewasser  länger  erhalten  als  in  destilliertem  Wasser.  KCl,  K13r,  KNO,  KJ, 
KSCN  bewirken  Kontraction  der  M.  und  Expansion  der  X.,  worauf  Degene- 
ration eintritt.  Die  Zeit  des  Eintrittes  der  letzteren  nimmt  in  der  angegebenen 
Reihe  ab.  Zwischen  Auion  und  Kation  desselben  Salzes  ist  ein  gewisser  Anta- 
gonismus ,  die  Ursache  der  Kontraction  der  M.  durch  das  K-Ion,  gegeben. 
NaCl,  NaBr,  NaNOs  und  NaSCN  bewirken  Expansion  der  M.  Die  Dauer  dieser 
Kontraction  nimmt  im  Sinne  der  Reihe  ab.  Hingegen  tritt  beim  letzten 
Gliede  meist  Degeneration  ein.  Die  Expansion  ist  ein  Efiekt  des  Na-Ions, 
MgCl  und  MgS04  bringen  expandierte  M.  zur  Kontraktion,  doch  hängt  der 
Effekt  nicht  von  der  Menge  der  Mg-Ionen  ab.  Mischungen  von  K  und  Na 
zeigen  einen  Antagonismus  von  zweierlei  Art,  zwischen  den  Kationen,  wobei  sich 
das  K  etwa  siebenmal  stärker  erweist,  ferner  auch  zwischen  dem  Kation  des 
einen  und  dem  Anion  des  anderen  Salzes.  Druck  bewirkt  Kontraction  der  M. 
und  Expansion  der  X.  Steigung  der  Temperatur  bewirkt  eine  Beschleunigung 
der  Kontractionsvorgänge ,  die  durch  destilliertes  Wasser  und  KCl-Lösungen 
bewirkt  werden.  Hitze  von  30°  C  wirkt  als  specifischer  Kontractionsreiz,  un- 
abhängig vom  0-Gehalt  der  Lösung  und  vom  entgegengesetzt  wirkenden  Reiz 
des  NaCl.  0  ist  wesentlich  für  das  Bestehenbleiben  der  Na-Expansion.  Ultra- 
violettes Licht  von  der  Unterseite  der  Schuppen  in  einer  NaCl-Lösung  ein- 
wirkend, bewirkt  Kontraction   der  M.,  desgleichen  Inductionsströme. 

Holmes  (^)  findet  in  isolierten  Stücken  von  i??y/a-Larven  aktive  Auswanderung 
von  amöboid  beweglichen  Pigmentzellen.  Die  Amöben  haben  ein  zäheres 
klares  Ectoplasma.  Das  Melanin  ist  auf  ein  flüssigeres  Endoplasma  beschränkt. 
Die  Zelle  sendet  zuerst  einen  ectoplasmatischen  Fortsatz  aus,  in  die  nachher 
das  pigmentierte  Endoplasma  eindringt.  Auch  können  sich  die  Fortsätze  peri- 
pher miteinander  vereinigen,  wobei  auch  die  endoplasmatischen  Teile  der 
Pseudopodien  zusammenfließen.     Große  Chromatophoren  bilden  oft  komplizierte 


430  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Netze.  Das  Endoplasma  enthält  oft  noch  Reste  von  Dotterkörpern.  In  den 
schmäleren  Fortsätzen  finden  die  Pigmentgrauula  oft  nur  in  einer  Reihe  Platz, 
die  sogar  streckenweise  ganz  unterbrochen  sein  kann.  Das  Endoplasma  folgt 
dem  Ectoplasma  sehr  rasch  in  die  Fortsätze  hinein.  Man  kann  alle  Übergänge 
von  dunklen  Chromatophoren  zu  lichten  bindegewebigen  Wanderzellen  finden. 
Aus  Stücken  älterer  Larven  wandern  die  Zellen  nicht  mehr  aus,  vielleicht, 
weil  sie  durch  stärkere  Netzbildung  an  der  amöboiden  Beweglichkeit  gehindert 
sind.  Licht  hatte  auf  die  auswandernden  Zellen  keinen  deutlichen  Einfluß, 
Wärme  erhöhte  die  Aktivität.  Auch  die  gelben  Pigmeutzellen  zeigen  ähnliche 
Erscheinungen.  Solche  von  Diemyctylus  torosus  zeigten  geringere  Neigung  zur 
Anastomosenbildung  der  Fortsätze.  Melanophoren,  Xanthophoren  und  lichte  Binde- 
gewebszellen stammen  wohl  von   einer  gemeinsamen  amöboiden  Grundform  ab. 

M.  Johnson  zeigt,  daß  das  Pigment  bei  Larven  von  Rana  und  Hyla  nicht 
abhängt  von  der  Nahrung,  sondern  eher  von  specifischen  Substanzen  der 
Nahrung.  Diese  können  eine  Veränderung  in  der  Menge  der  pigmentbildenden 
Substanzen  hervorrufen  oder  den  Charakter  und  die  Kombination  dieser  Stofi'e 
ändern,  wodurch  die  Menge  oder  die  Farbe  des  Pigmentes  beeinflußt  wird. 
Lecithin,  das  in  vitro  die  Tyrosinasereaction  hemmt,  setzt,  an  die  Larven  ver- 
füttert, auch  die  Pigmentbildung  deutlich  herab.  Wahrscheinlich  ist  die 
Tyrosinasereaction  oder  eine  ähnliche  Oxydase  die  Grundlage  der  Pigmentbildung 
im  Körper  von  R.  und  H. 

Merian  fand  bei  Larven  von  Rana,  wenn  unter  Lichtabschluß  gehalten,  eine 
Mortalität  von  71^,  und  eine  ähnliche  (66^)  bei  Haltung  in  grünem  Licht. 
Rote  Strahlen  bewirken  Aufhellung  der  Tiere.  Doch  dunkeln  solche  Rottiere 
dem  Tageslicht  ausgesetzt  sehr  bald  nach.  Blaues  Licht  verdunkelt  die  Tiere. 
Unter  vollkommenem  Lichtabschluß  werden  die  stärksten  Aufhellungen  erzielt, 
und  solche  Tiere  dunkeln  am  Tageslicht  nach.  Die  Zahl  der  Pigmeutzellen 
war  meist  gegenüber  der  Norm  vermindert,  selbst  in  den  Blauversuchen,  welche 
dunkle  Tiere  ergeben  hatten.  Es  scheint  hier  bloß  eine  stärkere  Ausbreitung 
der  Pigmentzellen  bewirkt  worden  zu  sein,  wie  überhaupt  die  Reizwirkung  des 
Lichtes  auf  die  Pigmentzellen  und  nicht  Veränderung  ihrer  Zahl  in  den  Ver- 
suchen wesentlich  zu  sein  scheint.  Doch  scheint  auch  innen  bei  dunkleren 
Tieren  die  Zellenzahl  größer  zu  sein.  —  Über  die  Beeinflussung  der  Pigment- 
bildung bei  Larven  von  Spelerpes  s.    Banta  &  Gortner. 

Babäk(^)  findet  bei  Larven  von  Amhlystoma  auf  schwarzem  Grund  stärkere 
Zunahme  der  schwarzen  Chromatophoren  als  auf  weißem  Grunde.  Dabei  bleibt 
oft  längere  Zeit  hindurch  die  Chromatophorenzahl  bei  dem  »Weißtier«  stationär, 
während  sie  beim  »Schwarztier«  kontinuierlich  steigt.  Geblendete  im  Licht  ge- 
haltene Tiere  zeigen  rascheZunahme  der  Chromatophorenzahl,  im  Dunklen  gehaltene 
vielleicht  Verminderung.  Es  wird  also  bei  normalen  Larven  auf  dunkler  Unter- 
lage im  Licht  oder  in  völliger  Dunkelheit  durch  die  Augen,  bei  geblendeten 
durch  direkten  Lichtreiz  der  Chromatophoren  sowohl  Pigment-  als  Chromato- 
phorenvermehrung  ausgelöst.  Die  mittelbare  Ursache  ist  die  durch  obige  Umstände 
bewirkte  Dauerexpansion  der  Chromatophoren.  Umgekehrt  wird  bei  Dauer- 
kontraction  der  Zellen  —  bei  normalen  Tieren  auf  weißem  Grunde  im  Licht 
durch  die  Augen  oder  bei  geblendeten  im  Dunklen  durch  direkte  Chromato- 
phorenbeeinflussung  —  nur  schwache  Pigmentvermehrung  (eventuell  auch  Ab- 
nahme) und  ferner  auch  Hemmung  der  Zellvermehrung  beobachtet.  Es  handelt 
sich  dabei  wohl  um  trophische  Einflüsse.  Für  die  Chromatophorenbewegung 
sind  2  Arten  von  luuervation  anzunehmen,  eine  die  Expansion  und  eine  die 
Koutraction  bewirkende. 

Borrel(2)  findet  bei  Embryonen  von  Älytes  ohstetricans  (»reseau  fondamental 


IL  Organogenie  und  Anatomie.    D.  Haut.  431^ 

pigmentaire«)  ein  subepitbeliales  Netz  mit  rechtwinkeligen  Maschen,  das  ans 
auastomosierenden  Zellen  besteht.  In  ihm  entsteht  das  Pigment,  und  die  Pig- 
meutzellen  lösen  sich  aus  dem  Netze  und  werden  selbstcändig,  während 
das  Netz  selbst  durch  Entstehung  neuer  Verbindungen  sich  rekonstruiert.  Es 
wird  als  Matrix  der  Pigmentzellen  bezeichnet.  Die  selbständig  gewordenen  Pig- 
mentzellen rücken  dann   an  ihren  definitiven  Ort.    —    Hierher  auch  BorreK^). 

Pernitzsch  teilt  die  Pigmentzellen,  namentlich  die  Melanophoren  der  normal 
gefärbten  Larven  von  Siredon  pisciformis,  nach  ihrer  Größe  und  Form 
in  4  Klassen  ein,  denen  eine  bestimmte  Verteilung  im  Körper  zukommt, 
welche  für  das  Zustandekommen  der  Zeichnung  maßgebend  ist.  Helle  Larven 
(Schecken]  zeigen  im  Zusammenhang  mit  anderer  Zeichnung  eine  andere  Ver- 
teilung, und  jeder  Ptasse  kommen  besondere  Pigmentzelltypen  zu.  Die  Fähig- 
keit der  Pigmentabscheidung  ist  in  den  Pigmentzellen  der  beiden  Rassen  nicht 
verschieden.  Doch  ist  die  Zahl  der  schwarzen  Zellen  bei  dunklen  Larven 
größer,  welcher  Unterschied  die  einzelnen  Formtypen  in  verschiedenem  Grade 
tritft.  Auch  scheinen  die  Zellen  der  dunklen  Kasse  durchnittlich  größer  zu 
sein,  als  die  der  hellen.  Bei  den  hellen  liegt  wohl  eine  Entwicklungs- 
hemmung vor,  die  herabsetzend  auf  die  Wachstums-  und  Teilungsgeschwindigkeit 
der  Pigmentzellen  einwirkt.  Gewisse  stark  pigmentierte  Stellen  der  hellen 
Larven  sind  die  Ausgangszentren  der  Pigmentierung,  die  infolge  der  rascheren 
Pigmentbilduug  bei  dunklen  Larven  nicht  mehr  uuterscheidbar  sind. 

Wenig(^)  fand  bei  im  Freien  gefangenen  albinotischen  Larven  von  Bufo 
vulgaris  die  Epidermis  im  allgemeinen  dünner  als  die  normale,  den  Grenzsaum  der 
oberflächlichen  Schicht  schwach  oder  gar  nicht  ausgeprägt,  diese  Schicht  über- 
haupt scheinbar  in  Degeneration  und  Abstoßung  begrifien.  Pigment  und  Chromato- 
phoren  fehlten  völlig,  ebenso  einzellige  Drüsen.  Die  acinösen  Hautdrüsen  scheinen 
sich  bei  Albinos  früher  zu  entwickeln  als  bei  normalen.  Doch  waren  sie  fast 
immer  secretleer  oder  -arm.  Der  für  normale  Drüsen  charakteristische  Chromato- 
phorenüberzug  fehlt.  Auch  das  Coriumpigment  fehlt,  mit  Ausnahme  von  nur 
ganz  vereinzelt  gefundenen  dunklen  verästelten  Chromatophoren.  An  Stelle  der 
normalen  Chromatophoren  fanden  sich  rundliche  Zellen  mit  fragmentiertem  Kern 
und  vereinzelten  bräunlich  körnigen  Einschlüssen.  Die  Pigmentierung  der  Augen 
ist  sehr  gering,  das  innere  Irisblatt  ist  pigmentfrei.  In  den  Meningen  und  im 
perilymphatischen  Gewebe  des  Gehörorganes  fanden  sich  vereinzelte  Chromato- 
phoren, desgleichen  im  Bindegewebe  des  Schwanzes  und  um  die  Aorta.  Im 
übrigen  Körper  wurden  sie  vermißt.  Die  Erscheinung  dürfte  auf  ursprünglicher 
pathologischer  Anlage  beruhen. 

Borre!(i)  betont,  daß  die  Pigmententstehung  in  der  Epidermis  bloß  auf 
mesodermale  Chromatophoren  beschränkt  ist,  während  die  Epidermiszellen  selbst 
zur  Erzeugung  von  Pigment  unfähig  sind.  Der  Haarbulbus  von  Homo,  der 
Federbulbus  von  Golumha,  die  Haut  von  Ho^no  und  die  Nickhaut  von  Equus 
enthalten  basal  gelegen  reich  verzweigte  Pigmentzellen,  die  mit  zahlreichen  Aus- 
läufern zwischen  die  Epidermiszellen  eindringen  und  stellenweise  halbmond-  oder 
kappenförmige  Pigmentanhäufungen  bilden. 

Weidenreich  (2)  teilt  das  Pigment  ein  in  »Hüllen-  oder  tegumentäres  Pig- 
ment« und  »Blut-  oder  hämoglobinogenes«  Pigment.  Ersteres  erscheint  immer 
in  Deck-,  Beleg-  oder  Hüllschichten  und  entspricht  dem  »autogenen«  Pigment, 
letzteres  erscheint  mehr  in  zerstreuter  Form  im  Inneren  verschiedener  Organe. 
Schon  vom  Ei  an  pigmentiert  sind  manche  Amphibien  und  Fische  und  zwar 
sind  solche  Eier,  die  dem  Lichte  gar  nicht  oder  nur  wenig  ausgesetzt  sind, 
pigmentfrei,  und  der  Grad  dieser  Pigmentierung  entspricht  der  mehr  oder 
weniger  starken  Beleuchtung,  denen  die  Eier  je  nach  dem  gewohnten  Ablage- 


432  n.  Referate.     11.  Vertebrata. 


orte  ausgesetzt  sind.  Die  Pigmentschicht  versieht  neben  der  Abbiendung  des  i: 
Lichtes  auch  die  Function  der  Wärmestrahlenabsorption,  namentlich  bei  den  ]: 
früh  im  Jahre  abgelegten  Eiern,  die  besonders  stark  gefärbt  sind  und  am  meisten  ij' 
der  Wärmezufuhr  bedürfen.  Meroblastische  Eier  sind  stets  pigmentlos.  Die 
stärkere  Färbung  des  animalen  Poles  beruht  darauf,  daß  hier  die  größere 
Plasmamasse  liegt  und  nur  dieses  Pigment  enthält,  während  es  in  den  dotter- 
reichen Partien  relativ  spärlicher  ist.  Während  der  ersten  Entwicklung  ist  das 
vom  Ei  stammende  Pigment  im  ganzen  Körper  verteilt,  doch  ist  es  in  der 
Epidermis  und  deren  Abkömmlingen,  den  Myomeren,  den  Nervensträngen,  Chorda- 
zellen usw.  am  reichlichsten.  Nervensystem  und  Augenblase  zeigen  an  der 
freien  Seite,  die  dem  Hohlraum  zugekehrt,  besonders  starke  Pigmentierung. 
Später  erfolgt  an  den  inneren  Organen  eine  Depigmentierung,  es  verliert  das 
Ketinalblatt  sein  Pigment,  während  das  Pigmentepithel  daran  reicher  wird. 
Später  tritt  die  sekundäre  embryogene  Pigmentierung  auf.  Sie  ist  an  meso- 
dermale  Zellen  —  Melanoblasten  —  gebunden,  der  Vorgang  des  Auftretens 
der  letzteren  schreitet  bei  Salamandra  vom  Kopf  gegen  den  Schwanz  fort. 
Zuerst  sieht  man  Melanophoren  subepidermoidal  und  am  Nervensystem  dorsal 
im  Kopfe.  Während  die  primär  pigmentierten  Tiere  eine  diffuse  Pigmentierung 
besitzen,  die  allmählich  unter  Depigmentation  der  Organe  und  Gewebe  einer 
tegumentären  Platz  macht,  tritt  die  sekundäre  Pigmentierung  gleich  anfangs 
tegumentär  auf  und  zwar  in  folgenden  charakteristischen  Lokalisationen:  in 
Form  von  Pigmenthüllen  oder  -decken,  cutane  (epidermale  und  dermale),  peri- 
neurale bzw.  epineurale,  pericölomatische,  perivasculäre.  Diese  Hüllen  sind  dorsal 
stets  stärker  als  ventral.  Die  cutane  und  perineurale  Hülle  zeigen  deutliche 
Beziehungen  sum  Ectoderm.  In  der  Wirbeltierreihe  zeigt  sich  nun  in  bezug 
auf  diese  4  Schichten  ein  verschiedenes  Verhalten  und  zwar  kann  man  im  all- 
gemeinen sagen,  daß  die  höheren  Gruppen  diese  Hüllen  reduzieren.  So  haben 
die  Vögel  fast  nur  die  cutane  Hülle,  die  perineurale  Hülle  (Piapigment)  kommt 
auch  den  Säugern  bis  zum  Menschen  hinauf  in  schwankendem  Grade  zu  und 
läßt  sich  als  Rudiment  einer  Hülle  des  Nervensystems  von  phylogenetisch  hohem 
Alter  betrachten,  die  genau  so  wie  die  Pigmentschichten  der  Sinnesorgane  (La- 
byrinth, Nasenschleimhaut,  Auge)  auf  die  ursprüngliche  Ectodermbeziehung  der 
cutanen  Pigmentlage  zurückgeht.  Die  pericölomatische  und  perivasculäre  Schicht 
fehlt  den  Säugern  im  allgemeinen.  Die  Epidermispigmentierung  kann  entweder 
in  den  Epidermiszellen,  meist  den  tieferen  Lagen,  lokalisiert  sein  oder  den 
Haaren  der  Säugetiere  zukommen.  Die  Intensität  der  cutanen  Pigmentierung 
ist  dorsal  bei  den  Säugern  einschließlich  Homo  am  intensivsten.  An  erster 
Stelle  steht  die  Dorsalseite  des  Kopfes,  dann  Nacken  und  Rückenmitte.  Auch  sonst 
ist  die  Behaarung  dorsal  stärker  (Streckseiten  der  Extremitäten).  Besonders 
durch  Behaarung  ausgezeichnet  ist  auch  die  Kreuzgegend.  In  bezug  auf  die 
perineurale  Schicht  sind  pigmentreich  unter  den  Säugern  die  Ruminantia  und 
zum  Teil  die  Rodentia,  pigmentarm  die  Chiropteren  und  Primaten,  in  der  Mitte 
etwa  steht  H.  Die  niederen  Tiere  haben  namentlich  dermale  Pigmentation,  die 
Vögel  und  Säuger  epidermale.  Alle  4  Pigmenthüllengrade  sind  bei  den  pöcilo- 
thermen  Vertebraten  gut  entwickelt,  während  bei  den  homöothermen  im  wesent- 
lichen nur  die  am  weitesten  peripher  lokalisierte  zur  Ausbildung  gelangt,  bzw. 
übrig  bleibt.  Perineurales  und  cutanes  Pigment,  die  gewöhnlich  eng  zusammen- 
gehören, sind  als  Schutzeinrichtungen  für  das  Nervensystem  anzusehen,  daher  ihre 
wesentlich  dorsale  Ausbildung.  Es  kann  bei  einem  Defekt  der  schützenden 
Apparate  (Knochen)  des  Nervensystems  vielleicht  die  Pigmenthülle  vicariierend 
eintreten  (Hypertrichosis  bei  Spina  bifida]).  Auch  in  Fällen  atavistischer  Be- 
haarung entwickelt  sich  dieselbe  mit  Vorliebe  an  gewissen  durch  die  Lage  des 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    D.  Haut.  433 

Nervensystems  gegebenen  alten  Prädilectionsstellen.  Die  Chromatophoren  (der 
Cutis)  sind  keine  Wanderzellen,  sondern  frühzeitig  mit  Hinblick  auf  specifische 
Functionen  differenzierte  Elemente.  Die  verzweigten  epidermoidalen  Pigment- 
zellen sind  gleichfalls  keine  Wanderzellen.  Sowohl  sie,  wie  die  Chromatophoren 
der  Cutis  sind  vielleicht  ectodermal.  Letztere  könnten  sich  wie  die  Zellen  der 
Nervenleiste  loslösen  und  sich  dann  im  Organismus  auf  ganz  bestimmten  Wegen 
ausbreiten.  Für  die  direkte  Entstehung  des  Pigmentes  aus  phagocytiertem  Blut 
läßt  sich  kein  Beweis  finden,  es  ist  also  wohl  ein  autogenes  Produkt.  Das 
tegumentäre  Pigment  hält  das  in  den  Körper  eindringende  Licht  auf  und  speichert 
Wärmestrahlen.  Haar  und  Federn  schützen  speciell  auch  gegen  Wärmeabgabe. 
Dunkle  Formen  unter  den  niederen  Tieren  speichern  die  Wärmestrahlen  stärker, 
daher  erscheint  die  stärkere  Pigmentierung  für  Höhenformen  wie  S.  atra  zweck- 
mäßig. Für  Höhlenformen  [Proteus)  wäre  bei  konstanter  Temperatur  und  Mangel 
an  Licht  der  Licht-  und  Wärmeschutzapparat  nutzlos.  Bei  den  pöcilothermen  Tieren 
wird  die  von  außen  zugeführte  Wärme  aufgespeichert,  bei  den  homöothermen 
unterstützt  das  Pigment  die  Wärmeschutzfunction  der  Federn  und  Haare,  und 
speciell  bei  stark  pigmentierten  Menschenhaaren  entlastet  es  die  eigene  Wärme- 
production,  indem  es  die  bei  der  Verdunstung  gebundene  Wärme  der  durch 
Strahlung  von  außen  zugeführten  zu  entnehmen  ermöglicht  und  dadurch  den 
Organismus  vor  starken  Temperaturschwankungen  bewahrt.  Die  Rückbildung 
der  Pigmenthüllen  bei  Warmblütern  steht  mit  der  anders  gearteten  Wärme- 
regulation in  Beziehung.  Die  Bedeutung  der  bis  H.  hinauf  erhaltenen  peri- 
neuralen Pigmentierung  einschließlich  der  Sinnesapparate  ist  nur  beim  Auge 
klar  zu  erkennen.  Die  Pigmentzellen  sind  innerviert  und  könnten  daher  viel- 
leicht als  Sinneszellen  für  Licht-  und  Wärmeperception  gedeutet  werden. 

Über  Albinismus  bei  Homo  s.  Stannus. 

Cockerell(^)  findet  in  der  Haut  von  Ghimaera  deani  und  Hydrolagus  colliei 
kleine  ovale  oder  hufeisenförmige  Gebilde,  vielleicht  Schuppenbildungen, 
die  in  Reihen  angeordnet  liegen.  Sie  zeigten  bei  H.  c.  Beziehungen  zu  einem 
dorsalen  Schleimkanal,  den  sie  reihenweise  begleiten  und  dessen  Offenhaltung 
sie  vielleicht  dienen. 

Milne  studiert  die  Schuppen  von  pazifischen  Onoorhynchus  und  tritt  der  An- 
sicht entgegen,  daß  die  pazifischen  Lachse  nach  dem  Laichgeschäft  in  den 
Flüssen  sterben;  unverkennbare  Hinweise  auf  ein  Wiedereinwandern  ins  Meer 
geben  die  ausführlicher  beschriebenen  und  aus  dem  eigentümlichen  Verhalten 
der  Fische  bezüglich  der  Ernährung  im  Süßwasser  zu  erklärenden  Störungen 
der  Schuppenschichten,  die  Laichmale. 

H.  F.  Osborn(ä)  beschreibt  das  Integument  eines  nach  dem  Tode  wahr- 
scheinlich in  einem  zeitweilig  trockenen  Flußbett  durch  Sonnenbrand  zur  Mumie 
getrockneten  Trachodon  annectens.  Die  dünne,  schuppenlose  Epidermis  ist  mit 
größeren  und  kleineren  Horntuberkeln  besetzt,  die  eine  regelmäßige  Zeichnung 
der  Haut  hervorbringen,  die  im  Leben  wahrscheinlich  durch  verschiedene  Färbung 
der  Tuberkeln  betont  wurde.  T.  a.  führte  wahrscheinlich  eine  amphibische 
Lebensweise.  [Groß.] 

Harms (3)  findet  in  homoplastisch  transplantierten  Daumenschwielen 
von  Rmvi,  daß  von  den  Drüsenzellen  nur  der  basale  kernhaltige  Teil  erhalten 
bleibt.  Die  degenerierten  Massen  bilden  einen  Detritus  im  Drüsenlnmen.  Später 
wuchert  das  Ausftthrungsgangsepithel,  und  die  Verbindung  der  Drüse  mit  der 
Oberfläche  geht  verloren.  Die  Drüsenzellreste  wuchern  gleichfalls  und  bilden 
unter  Verhornung  eine  Ai-t  Hornperle  um  den  centralen  Detritushaufen.  Das 
Gleiche  geschieht  bei  heteroplastischer  Transplantation  von  R.  fusca  auf  R. 
esculenta]  bei  autoplastischer  Transplantation  hingegen  bleiben  die  Drüsen  voll- 

Zool.  Jaliresbericlit.    1913.    II   Referate.    11.  Vertebrata.  28 


434  II.  Eelerate.     11.  Vertebrata. 

kommen  normal.  Die  Epidermis  heilt  bei  allen  Überpfianzungsarten  glatt  ein. 
Die  Rückbildung  der  Drüsen  ist  eine  echte  Metaplasie,  hervorgerufen  durch 
den  Mangel  des  nur  individuell  wirksamen  speeifischen  inneren  Secretes  der 
Keimdrüsen,  bzw.  des  interstitiellen  Gewebes  derselben,  welches  normalerweise 
die  periodischen  Änderungen  im  Drüsenbau  und  in  deren  Function  bewirkte.  Die 
biochemische  Diiferenz  in  bezug  auf  die  Einheilung  der  weniger  differenzierten 
Epidermis  ist  nicht  so  groß,  daher  kann  die  Epidermis  ihren  normalen  Cha- 
rakter beibehalten. 

Harms (^]  beobachtete  bei  Bufo  vulgaris  (^  nach  Entfernung  der  Hoden  oder 
des  Bidderschen  Organes  oder  beider,  ebenso  nach  totaler  Kastration  und  auto- 
plastischer Implantation  des  B.  0.  in  den  Rückenlymphsack  Rückbildung  der 
Brunstschwielen.  Die  Wiederdifferenzierung  derselben  trat  aber  bei  den  völligen 
Kastraten  ohne  rücktransplantiertes  B.  0.  nicht  ein,  hingegen  bei  allen  anderen 
Kategorien.  Es  können  also  sowohl  Hoden  wie  B.  0.  die  sekundären  Merk- 
male hervorrufen.  Da  aber  das  B.  0.  nur  Keimzellen,  aber  keine  interstitielle 
Drüse  enthält,  wird  es  fraglich,  ob  im  Hoden  die  Keimzellen  oder  die  inter- 
stitiellen Zellen  die  speeifischen,  auf  die  Entstehung  der  sekundären  Merkmale 
wii'kendeu  Hormone  erzeugen.  Die  rudimentären  Keimzellen  des  B.  0.  zeigen 
ein  Secret  in  Körnerform,  welches  dem  der  interstitiellen  Zellen  gleicht.  Sollte 
es  sich  herausstellen,  daß  die  interstitielle  Drüse  und  die  Keimzellen  gleichen 
Ursprunges  sind,  bzw.  erstere  nur  in  anderer  Richtung  differenzierte  Keim- 
zellen, so  ließe  sich  die  Erscheinung,  daß  bei  gewissen  Tieren  [Lumbricus) 
der  der  Interstitialdrüse  entbehrende  Hoden  die  sekundären  Geschlechtsmerkmale 
beherrscht,  während  für  andere  Tiere  gerade  bloß  die  Interstitialdrüse  hierfür 
verantwortlich  gemacht  wird,  aufklären,  indem  eine  verschieden  weite  Differen- 
zierung in  den  entsprechenden  Richtungen  vorläge.  Bei  B.  würde  das  B.  0. 
die  Production  der  speeifischen  Hormones  übernommen  haben,  bei  anderen  Tieren 
wäre  diese  Rolle  ausschließlich  der  Interstitialdrüse  zugefallen. 

Über  die  haarartigen  Anhänge  der  (^  von  Astylosternus  robustus  s.  DGan(2). 

Gautier  &  Clausmann (^j  finden,  daß  sich  Haare,  Federn,  Nägel,  Epidermis- 
schuppen  in  bezug  auf  die  Fluormenge  ähnlich  verhalten  wie  die  Epidermis. 
Dagegen  haben  die  Hürner  wenig,  die  Fischschuppen  sehr  viel  Fluor,  ähnlich 
den  Knochen.  In  den  Haaren  nimmt  der  Fluorgehalt  mit  dem  Alter  ab.  In 
der  Haut  steht  er  in  einer  gewissen  Proportion  zum  Phosphorgehalt  und  scheint 
im  erwachsenen  Zustand  bei  Homo  größer  zu  sein,  als  bei  den  Tieren. 

Anthony  &  Gaini^)  studierten  die  Reihenfolge  des  Auftretens  der  Feder- 
anlagen bei  Pygoscelis  adeliae,  papua,  antarctica  und  Catarrhactes  chrysolophus. 
Am  14.  Bruttage  treten  in  der  Steißregion  jederseits  7  Anlagen  der  Steuerfedern 
auf,  dann  folgen  die  Oberaugenregion,  die  hintere  Rumpfregion,  später  der 
Hinterhals,  Schenkel,  die  Ventralseite  mit  Ausnahme  eines  medianen  Streifens, 
dem  späteren  ventralen  medianen  Apterium,  dann  die  Flanken,  Vorderhals, 
Ellenbogengegend,  am  21.  Tage  die  Flügelinnenfläche.  Der  Radialrand  der 
Hand  und  der  Vorderrand  des  Humerus  erhalten  erst  am  26.  Tag  Federanlagen. 
Damit  ist  die  Federverteilung  des  Erwachsenen  erreicht.  Die  Vergleichung 
dieser  Reihenfolge  mit  den  noch  nicht  genügend  bekannten  Verhältnissen  anderer 
Vögel  dürfte  systematische  Anhaltspunkte  ergeben. 

Schleidt  behandelt  die  Homologie  von  Schuppe  und  Feder  auf  Grund  der 
Untersuchungen  an  Embryonen  von  Tropidonotus  natrix^  Turdus  merula  und 
Gallus  domesticus.  Die  Laufschuppen  von  G.  entstehen  wie  Reptilienschuppen. 
Ähnliche  Gebilde  wie  die  ersten  Schuppenaulagen  wurden  auch  am  Rumpfe 
des  Embryos  von  G.  und  an  der  oberen  Extremität  eines  Embryos  von  T.  ge- 
funden, nämlich  bilateral-symmetrische  Höckerchen,  die  am  Rumpf  caudalwärts, 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    D.  Haut.  435 

an  den  Gliedmaßen  distal wärts  steiler  abfallen.  Sie  bestehen  aus  einer  Zell- 
wuclieruug  der  Cutis  und  einer  solclien  der  Epidermis.  An  den  Stellen,  wo 
Federn  zur  Anlage  kommen,  entstehen  dieselben  auf  der  Kuppe  der  eben  er- 
wähnten, den  Schuppen  homologen  Höcker,  die  selbst  später  nicht  mehr  er- 
kennbar sind,  und  deren  Spitzen  allein  als  Federanlagen  erhalten  bleiben.  Auf 
dem  Lauf  von  G.  und  dem  Arm  von  T.  sind  alle  Übergänge  von  mehr  oder 
weniger  deutlich  ausgeprägten  Schuppenanlagen,  die  Embryonaldrüsen  tragen, 
zu  finden.  Demnach  kann  zwischen  Schuppe  und  Federn  keine  Homologie  be- 
stehen. 

Die  von  einigen  Autoren  als  Saugscheiben  betrachteten  Organe  von  Thysoptera 
tricolor  sind  nach  Retterer  &  Penis  keine  solchen,  sondern  Hauterhebungen  mit 
stärkerer  Epidermisverhornung  und  einer  vesiculo-fibrösen  Platte  in  der  Cutis, 
sowie  mit  starker  Hypertrophie  der  Schweißdrüsen.  Deren  Secret  bewirkt  ein- 
fach eine  Adhäsion  der  Organe  an  der  Unterlage,  was  bei  dem  geringen  Ge- 
wicht des  Tieres  (6  g)  vollkommen  genügt.  Die  Entstehung  dieser  Einrichtung 
ist  wohl  auf  mechanische  Reize  beim  festen  Andrücken  der  betreifenden  Teile 
auf  die  Unterlage  zurückzuführen. 

Keuchenius(i)  schließt  aus  Angaben  in  der  Literatur,  daß  die  Sporen  und 
die  Kastanien  von  Equus  caballus  Reste  von  kouglobierten  Drüsen  mit  Horn- 
excrescenzen  seien,  die  als  Schmierorgane  dienten  und  vielleicht  auch  sexuelle 
Bedeutung  hatten. 

Über  die  Kastanien  von  Equus  caballus  bemerkt  A.  Zimmermann  (^),  daß  die 
Ableitung  von  Drüsen  oder  Tasthaaren  nicht  zu  erweisen  ist.  An  einen  Rest 
einer  in  Wegfall  gekommenen  Zehe  zu  denken  könnte  mit  einer  gewissen  Ähn- 
lichkeit des  Baues  der  Kastanien  mit  dem  Hufe  begründet  werden.  Doch 
sprechen  die  Lageverhältnisse  und  die  vergleichende  Anatomie  nicht  hierfür. 
Auch  eine  traumatische  Entstehung  hat  nicht  viel  für  sich.  Jedenfalls  sind 
die  Kastanien  ein  rudimentäres,  derzeit  functionsloses  Organ, 

Hierher  auch  A.  Zimmermann('*). 

Pocock(2)  findet  bei  Euphradus  im  Rückenteil  des  Rückenpanzers  auf  be- 
stimmten Schildern  Gruben  mit  stark  drüsiger  Epidermis,  die  ein  Secret  ab- 
scheiden, das  einen  starken  Geruch  und  wohl  protektive  Function  hat.  E. 
villosus  zeigt  auf  der  dorsal  medianen  Platte  des  4.,  5.  und  6.  Beckenringes 
je  eine  solche  Grube,  E.  sexcinctus  9  auf  dem  3.,  4.,  5.  und  6.  Beckenpanzer- 
ring. Die  einzelnen  Panzerplatten,  auch  die  nicht  von  der  Einrichtung  be- 
troffenen, zeigen  eine  zweireihige,  nach  vorn  hufeisenförmig  geschlossene  An- 
ordnung von  etwa  10  Poren,  die  auf  eine  Verschmelzung  von  ehemals  mehr 
Knochenstücken  hinweisen.  Die  Drüsengruben  liegen  im  Bereich  der  Hufeisen- 
biegung und  scheinen  durch  Zusammenfassung  einer  Anzahl  solcher  Poren  bzw. 
durch  eine  größere  einheitliche  Fontanellenbildung  der  Platten  entstanden  zu  sein. 

Demmel  findet  bei  Sus  scrofa  Epidermiszapfen :  solide,  leicht  bogen-  oder 
hakenförmig  gekrümmte,  kölbchenartige  Zellstränge,  die  sich  namentlich  an 
Seitenbrust,  Schulter,  Kehlgang,  Scheitel  und  Rücken  finden  und  ins  Corium 
hineinragen.  Sie  entstehen  beim  Embryo  von  17  cm  Scheitelsteißlänge  und  sind 
bei  22  cm  Länge  von  den  Haar-  und  Drüsenanlagen  deutlich  unterschieden.  Sie 
treten  vor  den  Hautleisten  auf,  können  also  nicht  als  Derivate  dieser  angesehen 
Averden,  obwohl  sie  definitiv  von  den  Leisten  ausgehen  und  vor  allem  oft  an 
Kreuzungspunkten  solcher  entspringen.  Sie  werden  bei  Entstehung  der  Leisten 
mit  diesen  in  die  Tiefe  geschoben.  Mit  Haar-  und  Drüsenanlagen  haben  sie 
nichts  zu  tun.  Sie  dienen  wohl  der  Verfestigung  der  Epidermis  im  Corium. 
Außer  diesen  konstanten  Formen  kommen  inkonstante  vor,  welche  Hemmungs- 
bildungen von  Haaranlagen  sind.     Obwohl  sie  manchmal  den  konstanten  Zapfen 

28* 


436  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

gleichen,  sind  sie  durch  ihre  Stellung  zwischen  den  Leisten  von  diesen  zu 
unterscheiden.  In  der  Kehlwarze  und  der  Hauerfurche  persistiert  die  Drüse 
der  Haaranlage,  und  dann  erscheinen  inkonstanter  Zapfen  und  Drüse  vereinigt. 
Die  Hemmung,  die  zur  Bildung  der  inkonstanten  Zapfen  führt,  ist  bezüglich 
der  Epidermis  abhängig  von  großen  Drüsenanlagen,  bezüglich  des  Coriums  vom 
Ausbleiben  der  Papillenanlage.  Die  Kehlwarze  und  die  Hauerfurche  besitzen 
keinen  eigentlichen  Drüsenkomplex,  sondern  die  Drüsen  dieser  Stellen  sind  ent- 
weder frei,  von  der  Epidermis  aus,  sich  bildende  Schweißdrüsen  oder  Schweiß- 
drüsen mit  verkümmerten  Haaranlagen. 

HickI  stellt  bei  Embryonen  von  Sus  scrofa  domestica  fest,  daß  die  ersten 
Haaranlagen  in  schieferförmiger  Anordnung,  namentlich  am  Rumpfe  in  7 
Längsstreifen  auftreten,  die  völlig,  selbst  in  den  an  gewissen  Stellen  vorhandenen 
Verzweigungen  der  Bildzeichnung  von  S.  scrofa  fera  (Frischling)  entsprechen. 
Gegenüber  der  von  Toldt  (12  Vert.  99)  beschriebenen  Bildzeichnung  der  Em- 
bryonen von  Felis  domestica  ist  festzustellen,  daß  die  Streifen  von  allem  An- 
fang an  aus  punktförmigen  Haaraulagen,  und  nicht  aus  leistenförmigen  Epi- 
dermisverdickungen  bestehen,  und  daß  die  von  der  Innenseite  der  Haut  sichtbare 
Pigmeutieruug  der  Leithaarzwiebelu  bei  *S.  s.  d.  nicht  nachzuweisen  ist,  da 
oflenbar  hier  die  Domestikationsfärbung  besonders  früh  zur  Geltung  kommt. 

Toldt  beschreibt  zunächst  bei  Föten  von  Gervus  caprcolus  eine  indirekte,  d.  h. 
nicht  durch  die  Pigmentierung  der  Haut,  sondern  durch  die  der  Haare  be- 
wirkte Hautzeichnung,  welche  der  Fleckenfärbung  des  jungen  Tieres  ent- 
spricht und  durch  dunkle  und  lichte  Haare,  beide  jedoch  von  der  gleichen  Ent- 
wicklungsstufe,  hervorgerufen  wird.  Auch  bei  Talpa  zeigt  sich  indirekte 
Färbung,  indem  bei  einem  im  Haarwechsel  stehenden  Tiere  die  in  Neubildung 
begrifl'enen  Haare  mit  ihren  pigmentierten  Zwiebeln  dunkle  Flecken  in  der 
sonst  lichten,  mit  ausgebildeten,  hellzwiebeligen  Haaren  versehenen  Haut  mar- 
kierten. Bei  Föten  von  Alonata  [Mycetes]  renicidus  fand  sich  eine  bestimmt 
verteilte  direkte  Hautpigmeutierung  mit  Ausnahme  der  Palma,  Planta,  Zunge, 
Nägel,  Nabel  und  der  Schwanzvorderseite  in  ihrem  apicalen  Drittel.  Die 
Haare  verursachen  eine  eigentümliche  Hautprofilierung,  indem  entsprechend 
jedem  Haar  je  ein  Längswulst  auftritt,  die  meist  zu  3,  ein  größerer  von  2 
kleineren  flankiert,  auftreten.  Es  handelt  sich  hier  um  eine  Retention  des  be- 
reits weit  entwickelten  Haares  unter  der  Epidermisoberfläche.  Die  Wülste  sind 
eine  Differenzierung  der  Hornschicht  und  enthalten  eine  Höhle,  in  der  das  auf- 
gerollte Haar  liegt;  ähnlich  wie  dies  schon  von  Homo,  Capra,  Ovis^  Sus  und 
Bradypus  bekannt  ist.  Diese  Wülste  fehlen  bei  älteren  Föten,  wo  die  Haare 
bereits  durchgebrochen  sind.  Von  diesen  Bildungen  verschieden  sind  die  Haut- 
wälle um  die  Austrittsstellen  der  Leithaare  z.  B.  bei  Vidpes  und  den  Spür- 
haaren vieler  Tiere,  die  als  rundliche  Erhebungen  anfangs  bloß  epidermal  sind, 
später  aber  auch  vom  Corium  eingenommen  werden,  und  die  schuppenförmige 
Profilierung  der  Hautoberfläche,  welche  mit  der  Lage  und  Implantierung 
der  einzelnen  Haargruppen  in  Zusammenhang  steht.  Dieses  Relief  entwickelt 
sich  erst  zur  Zeit  der  Geburt  und  bleibt  bestehen.  Am  Fötus  von  Di- 
delphys  aurita  zeigt  die  basale  dunkle  Schwanzhälfte  braunschwarze  Haare  und 
dazwischen  alternierend  gestellte  graue  Flecken  im  Stratum  malpighi,  die 
den  Schwanzschuppen  entsprechen.  Am  fast  weißen  apicalen  Schwanzende 
sind  Haare  und  Schuppenfelder  ganz  licht.  Der  Übergang  zwischen  beiden 
Verhalten  geschieht  relativ  scharf.  Unter  den  Primaten  wurde  eine  macro- 
skopisch  sichtbare  Pigmeutation  des  Coriums  beobachtet  bei  Macacus  inuus 
und  Ccbus  lihidinorum ,  eine  annähernd  einheitliche  Epidermispigmentation  bei 
Aieles  ater  und  Leynur  catta  und  eine  Epidermiszeichnung   bei  Lemur  varius. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     D.  Haut.  437 

Die   bei   den  Primaten  außer   der  Fellzeichnuug   vorkommende   Hautzeichnung, 
die   nach    dem   obigen   wieder  auf  Pigmentierung  der  Epidermis   oder  des  Co- 
riums  beruhen  kann,  wird  von  ersterer  meist  verdeckt.    Alle  3  Arten  von  Zeich- 
nung sind  voneinander  völlig   unabhängig.    Die  Schärfe  der  Hautzeichnung  kann 
schwanken   und   hängt  von   dem  Grade    der  Pigmentierung   ab.     Die    Corium- 
zeichnung   ist  von   der  Hautinnenfläche    meist  deutlich   zu   erkennen,    die  Epi- 
dermiszeichnung   nicht   immer.     Doch   ist  in   vielen  Fällen  von  Coriumpigmen- 
tieruug  dieselbe  auch  an  der  Außenseite  deutlich  sichtbar.     Unter  dem  unter- 
suchten Material   fand  sich  kein  Fall  einer  einheitlichen  Coriumpigmentierung. 
Die  Epidermispigmentation   ist   meist   mehr  gleichmäßig   und  nicht  so  mannig- 
faltig gemustert,  wie  die  Coriumpigmentation.    Es  kommt  auch  eine  annähernd 
einheitliche  Epidermispigmentation  vor,  wobei  das  Fell  einfarbig  oder  gezeichnet 
sein   kann.     Die  Epidermiszeichnung  ist  unabhängig  vom  Haarkleid,    das  ein- 
farbig oder  gezeichnet  sein  kann,  und  die  Grenzlinien  der  Zeichnungselemente 
sind  einfach,    nicht  zackig.    Die  Epidermispigmentation  kommt  bei  Affen   und 
Halbaffen  vor  und  scheint  namentlich  bei  letzteren  mindestens  die  vorwiegende 
(ausschließliche?)   zu   sein.     Obwohl  Pigmentzellen  hier  vorkommen,   fehlt  eine 
Coriurazeichnung.     Die  Hautzeichnungen   treten  wie   die   Fellzeichnungen   sym- 
metrisch auf.    Individuelle  Variationen  dürften  am  ehesten  auf  Altersdifferenzen 
beruhen  [Lcmnr  varius).     Auch  bei  Anthropoiden  und  teilweise  bei  Homo  ist 
die  Hautzeichnung  ziemlich  variabel  und  kann  in  Form  mehr  oder  weniger  un- 
regelmäßiger Flecken    auftreten    (Coriumpigmentflecke  vom   Orang,   Epidermis- 
flecke   beim   Schimpanse,    Geburtsflecke  und   partieller  Albinismus   bei  Homo). 
Die  Hautzeichnungen  bilden  meist  Muster,  doch  herrschen  scheinbar  longitudi- 
nale  Streifenbildungen  vor  (besonders  bei  der  Coriumzeichnung).   Ausgesprochene 
Fleckung  der  Haut  fand  sich  bei   keinem  Primaten.     Die  Verteilung  der  Epi- 
dermis-  und  Coriumpigmentierung   zeigt  in  bezug   auf   die   einzelnen   Körper- 
stellen  keine   strenge  Gesetzmäßigkeit.     So   ist  die   stärkere  Färbung  gewisser 
Körperstellen,  z.  B.  des  Rückens,  ein  nur  häufig  vorkommender,  aber  durchaus 
nicht  notwendiger  Befund.     Relativ  konstant   erscheint  die  dunkle  Epidermis- 
färbung  im  ganzen  Umfang,   die  Coriumfärbung  nur  teilweise  am  Gesicht  und 
Kopf,  an  der  Außenseite  der  Extremitäten  und  dorsal  am  Schwanz.    Die  blassen 
Geburtsflecke  bei  Hoyno  sind   eine   rudimentäre  Coriumzeichnung.     Ihre  Loka- 
lisation könnte  darauf  hindeuten,  daß  die  dunkle  Färbung  der  Menschenahnen 
vornehmlich  in  der  Gesäßgegend  ihren  Sitz  hatte,  wie  dies  noch  bei  verschie- 
denen Affen  zu  sehen  ist,   wobei   es   sich  allerdings   oft  um  Epidermispigment 
handelte.     Partieller  Hautalbinismus  und  dunkle  Hautfleckung  bei  Homo  kann 
wohl  im  allgemeinen  mit  der  Epidermiszeichnung  der  Affen  in  Zusammenhang 
gebracht  werden.     Schließlich   verwahrt  sich  Verf.  gegen   die   von  Friedenthal 
ausgesprochene  Ablehnung  des  Begriffes  der  j> Leithaare«. 

GiovanninI  beschreibt  an  7  Kinnbarthaaren  von  Homo  im  Bulbus  einge- 
schlossen kleine  Talgdrüsen,  die  in  der  Anzahl  von  2-4  vorkommen  und  nur 
aus  einem  einfachen  oder  in  2-3  Lappen  geteilten  Acinis  bestehen.  Ein 
Ausführungsgang  ist  meist  vorhanden,  er  ist  entweder  hohl  oder  atretisch  und 
endet  in  der  inneren  Wurzelscheide  blind.  Der  Gang  kann  auch  diskontinuier- 
lich sein. 

Pochettino(i2)  mißt  die  accidentelle  Doppelbrechung,  welche  durch  Zug- 
spannung an  den  Haaren  von  Homo  erzeugt  werden  kann.  Sie  summiert  sich 
zu  der  natürlicherweise  vorhandenen  und  ist  positiv.  Es  werden  genau  die 
Verhältnisse  des  Wachsens  der  Doppelbrechung  zu  den  angewandten  Kratten 
gemessen  und  berechnet.  ....  ..    ^ 

Uroplatus  fimbriatus  zeigt   nach    W.  Schmidt   Übereinstimmungen    mit    den 


4o8  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Geckoniden  in  der  Körnerb eschuppimg  des  Rückens,  in  der  geringen  Deckung 
der  Bauchschuppen,  in  der  Neigung  kompliziertere  Hautelemente  zu  bilden  (be- 
sonders bei  anderen  Uroplatus  -  Arten  ausgeprägt),  im  Besitz  von  äußerlich 
sichtbaren  präformierten  Bruchstellen  im  Schwanz,  von  Haftlappen  an  den  Zehen, 
von  Schwanztuberkeln  und  den  Cloakensäckchen.  Die  Ausbildung  der  Haut- 
elemente bei  U.  steht  auf  einer  niedrigen  Stufe,  da  das  Erhebungszeutrum  der 
Schuppe,  wenn  überhaupt  vorhanden,  nur  wenig  caudalwärts  verlagert  ist. 
Melanophoren  finden  sich  bloß  in  der  subepidermoidalen  Schicht.  Doch  dringt 
von  hier  Pigment  in  die  Epidermis  ein.  Die  M.  sind  besonders  reichlich  am 
Eücken,  in  den  Furchen  zwischen  den  Tuberkeln  und  Schuppen  dagegen  nur 
vereinzelt.  Bei  ihrer  Expansion  entleert  sich  der  zentrale  Zellkörper  völlig  von 
Pigment  und  wird  unsichtbar.  Die  M.  haben  meist  2  Kerne.  Eine  zentrale 
Pigmentansammlung  entspricht  vielleicht  einer  Sphäre,  ein  Centriol  ließ  sich 
nicht  nachweisen.  Von  der  Sphäre  geht  eine  Strahlung  mit  Reibung  der  Pig- 
mentkörner aus.  In  der  subepidermoidalen  Schicht  liegen  auch  die  Phaeophoren 
umgeben  von  den  Guauophoren.  Erstere  kommen  fast  nur  der  Rückenseite 
zu.  Sie  sind  kleiner  als  die  M.  und  kurz  verästelt.  Die  Granula  sind  bis 
zu  2  /t  groß,  die  größten  enthalten  einen  dunklen  Kern.  Die  Farbe  ist  matt- 
gelb bis  braunrot,  manchmal  auch  blaßrot,  ähnlich  den  Porphyrophoren  von 
Tlielsuma.  Der  Farbetoif  ist  weder  ein  Lipochrom,  noch  ein  Melanin,  mit  letz- 
terem aber  irgendwie  verwandt.  Ein  körnchenfreier  Raum  in  der  Zelle  ent- 
hält die  Sphäre,  von  der  aus  nach  der  Peripherie  die  Pigmentkörnchen  an 
Größe  stetig  zunehmen.  Es  ist  stets  nur  ein  Kern  vorhanden.  Neben  den 
Phaeophoren  gibt  es  eine  feinkörnige  Zellart  mit  längeren  Ausläufern  und 
karminroter  Farbe.  Diese  Zellen  sind  selten,  ihr  Pigment  ist  gleichfalls  kein 
Lipochrom.  Die  Guauophoren  finden  sich  auf  Rücken  und  Bauchseite,  meist 
in  dichten  Massen.  Es  ist  zweifelhaft,  ob  sie  aktive  Beweglichkeit  besitzen. 
Das  Oberhäntchen  der  Epidermis  zeigt  mit  Ausnahme  des  Cornealbezirkes 
die  eigentümlichen  Epithelfaserborsten,  denen  die  abgeworfene  Epidermis  ihre 
undurchsichtige  milchweiße  Farbe  verdankt.  In  der  Epidermis  wird  vor  der 
Häutung  ein  zweischichtiges  Stratum  malpighi,  eine  ein-  bis  zweireihige  Horn- 
zellenschicht,  dann  die  Schichte  der  inneren  Häutungszellen  (späteres  Oberhäut- 
chen) und  die  äußeren  Häutungszellen  (Bilden  der  Epithelfaserborsten)  unter- 
schieden. Innerhalb  der  Lage  der  äußeren  Häutungszellen  findet  die  Ablösung 
der  alten  Hornschicht  so  statt,  daß  die  Borsten  auf  dem  neuen  Oberhäutchen 
verbleiben,  während  der  obere  kernhaltige  Teil  abgeworfen  wird.  Die  Ab- 
wurfsschicht  besteht  aus  der  lockeren  und  der  kompakten  Hornschicht  und  trägt 
die  Epithelfaserborsten  der  alten  Generation.  Ein  Zusammenhang  der  basalen 
Epidermiszellen  mit  mesodermalen  Gebilden  ist  ausgeschlossen.  Die  Haftborsten 
der  Haftlappen  stehen  in  Bündeln,  die  mit  fußartiger  Verbreiterung,  innerhalb 
deren  die  Fasern  auseinanderweichen,  der  Epidermis  aufsitzen  und  sich  distal 
gleichfalls  wieder  aufpinseln.  Die  Querverbindungen  zwischen  den  Fasern  sind 
durch  die  Entstehung  aus  netzartig  verbundenen  Protoplasmafasern  bedingt. 
Die  Haftlappen  nehmen  nur  den  vorderen  Teil  der  Zehen  ein,  als  2  Reihen 
divergierender,  bogig  verlaufender  Lamellen.  Im  Bereiche  der  Haftlappen  hat 
die  Malpighische  Schicht  mehrere  Schichten  mit  rundlichen  Zellbrücken,  und 
die  Verhornung  ist  auf  eine  periphere  Zellage  beschränkt.  Die  Lage  der 
äußeren  Häutungszellen  ist  beträchtlich  höher,  die  Zugehörigkeit  der  Haft- 
borsten zu  diesen  läßt  sich  einwandfrei  feststellen.  Die  Ablösung  der  alten 
Epidermisgeneration  erfolgt  durch  Ceratohyalinbildung  und  Degeneration  der 
kernhaltigen  oberen  Partie  der  äußeren  Häutungszellen.  Hautsinnesorgane 
sind   dorsal   fast  auf  allen  Höckern   zu  finden;    zentral    sind    sie   seltener  und 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    D.  Haut.  439 

stets  nur  in  Einzahl,  während  dorsal  auch  mehr  (bis  5)  vorkommen  können. 
Am  häufigsten  und  größten  sind  sie  auf  den  Lippenschildern  und  in  deren 
Nachbarschaft.  Sie  liegen  meist  am  Hinterrand  der  Schuppen.  Ein  gleiches 
gilt  für  Thelsuma  diibium,  Teratoscineus  und  Geckolepis.  Bei  letzterer  liegen 
sie  ganz  am  Rande  und  sind  sehr  zahlreich  (bis  20)  an  jeder  Schuppe,  Bei 
U.  ist  sicher  eine  Cutispapille  am  Aufbau  des  Sinnesorganes  beteiligt,  die 
mit  den  Tastflecken  der  Batrachier  eine  gewisse  Ähnlichkeit  hat.  Der  epi- 
theliale Teil  besteht  aus  rundkernigen  Zellen,  die  einen  abgerundeten  Kegel 
formieren,  darüber  der  Deckel  des  Sinnesorganes,  der  der  inneren  Häutungs- 
schicht angehört,  auf  den  sofort  die  Epithelfaserborsten  folgen.  Der  Deckel 
besteht  aus  2  zu  einer  runden  Platte  verbundenen  Zellen,  die  in  der  Mitte 
eine  Öffnung  freilassen.  Die  Epithelfaserborsten  sind  auf  dem  Deckel  beson- 
ders stark  ausgebildet.  Sie  sitzen  durch  Vermittlung  blasser  Zellbrücken  dem 
Deckel  auf,  nach  außen  spitzen  sie  sich  fein  zu.  Die  Hornschichten  sind  über 
dem  Sinnesorgan  verdünnt.  G.  hat  ähnliche  Verhältnisse.  Zwischen  dem  epi- 
dermoidalen  Anteil  dieser  Sinnesorgane  und  den  Hautsinnesknospen  der  Uro- 
delen  besteht  eine  gewisse  Ähnlichkeit.  Die  Cutis  ist  knochenfrei,  sie  zeigt 
wie  anderwärts  ein  straffes  Corium  und  eine  feinfaserige  subepidermoidale 
Schicht,  ferner  ist  eine  lockere  subcutane  Schicht  unterscheidbar.  Diese  nimmt 
an  der  Bildung  der  seitlichen  Schwanzfalte  nicht  teil.  Das  Füllgewebe  der 
Schwanzfalte  enthält  Fett-  und  Bläschenzellen.  Im  straffen  Corium  finden  sich 
überall  elastische  Fasern,  doch  auch  im  Füllgewebe.  In  der  Nähe  der  Blut- 
gefäße fanden  sich  Mastzellen.  Die  Bläschenzellen  sind  in  verschiedenem  Grade 
granuliert,  enthalten  eine  bis  mehrere  Vacuolen,  die  das  Plasma  bis  auf  spär- 
liche Reste  verdrängen  können,  und  hier  und  da  bandartige  Fasern,  die  den 
Vacuolenwänden  innig  anliegen.  Ein  Diplosom  scheint  regelmäßig  vorzukommen. 
Mit  dem  vesiculösen  Gewebe  scheinen  die  Bläschenzellen  nicht  ohne  weiteres 
verglichen  werden  zu  können,  weil  sie  keinerlei  topographische  Beziehungen 
zum  Knorpel  aufweisen.  Der  Embryo  von  G.  pohjlepis  hat  an  der  Wurzel  des 
3.  und  4.  Fingers  eine  Epithelknospe,  vielleicht  ein  Homologen  der  Finger- 
schwielen der  Amphibien.  Es  folgen  einige  Angaben  über  die  Entstehung  der 
Haftlappen  und  der  Sinnesorgane  sowie  der  Krallen  von  G.  p.  und  ü.  f. 
Über  die  Rückenschuppen  von  Schlangen  s.  Ruthven(3j. 
PawlOWSky(i)  findet  bei  Plotosus  anguillaris  und  canius  Giftdrüsen  an  den 
Flossenstrahlen.  Der  Strahl  ist  hier  seitlich  stark  plattgedrückt,  und  jederseits 
liegt  ein  flaches  Drüsenpaket.  Die  Drüse  selbst  besteht  aus  den  Drüsenzellen 
und  indifferenten  Stützzellen.  Erstere  haben  den  Charakter  einzelliger  Epi- 
dermisdrüsen.     Die  Entleerung  erfolgt  durch  einen  »Pseudokanal«. 

Fox  schildert  die  Anatomie  der  am  Unterkiefer  gelegenen  Giftdrüse  von 
Heloderma.  Sie  liegt  in  einer  bindegewebigen  Kapsel.  Von  dieser  aus  in  die 
Drüse  eintretende  Septen  zerlegen  sie  in  3-4  Lappen,  die  durch  feinere  Septen 
in  ein  Netzwerk  kleinerer  Läppchen  weiter  geteilt  werden.  Jeder  Lappen  hat 
ein  großes  Sammelbecken,  welches  sich  in  einen  Ausführungskanal  fortsetzt, 
welcher  am  Grunde  eines  Giftzahnes  mündet.  Die  Giftdrüse  ist  den  Sub- 
labialdrüsen  anderer  Reptilien  homolog.  Innerviert  wird  sie  durch  Aste  der  unte- 
ren Zahnnerven.  Ihre  Blutgefäße  kommen  von  der  unteren  Zahnarterie.  Jeder 
Drüsenlappen  ist  eine  zusammengesetzte  tubulöse  Drüse.  Das  Sammelbecken 
ist  von  einem  einschichtigen  Cylinderepithel  ausgekleidet,  das  auch  secernierende 
Zellen  enthält.  Die  typischen  secretorische  Granula  bildenden  Drtisenzellen 
liegen  aber  in  den  Tubuli.  J^S^", 

Nach  Fox  &  Loeb  behalten  Stücke  der  Giftdrüse  von  Heloderma,  m  Musku- 
latur oder  Unterhautbindegewebe  des  Thorax  transplantiert,  3-4  Wochen  ihre 


440  II.  Keferate.    11.  Vertebrata. 

Giftigkeit,  sterben  aber  ohne  Regeneration  ab.     Überhaupt  zeigt  die  Giftdrüse 
keinerlei  Regenerationsfähigkeit.  [Groß.] 

Paris  behandelt  Anatomie,  Histologie  und  Entwicklung  der  Bürzeldrüse, 
Sie  ist  eine  modifizierte  Talgdi'üse  und  die  einzige  Drüse  des  äußeren  Vogel- 
integumentes.  Sie  fehlt  nur  wenigen  Formen  und  ist  wohl  bei  allen  Embryonen 
vorhanden.  Sie  liegt  zwischen  den  Ausbreitern  der  Sternfedern  und  mehr  oder 
weniger  mit  ihrer  Basis  angelagert  den  Hebemuskeln  des  Steißes.  Bei  Ab- 
wesenheit einer  echten  Bürzelregion  [Äpteryx]  liegt  sie  terminal.  Ihre  Lage 
ist  subcutan,  die  Form  variabel,  aber  stets  besteht  sie  aus  2  gleichen  Lappen, 
die  entweder  getrennt  oder  verbunden  sein  können  und  in  einer  vorspringenden 
Papille  miteinander  zusammenstoßen.  Die  Haut  liegt  der  Drüse  enge  an, 
ist  an  der  Drüse  sehr  verdünnt  und  bildet  eine  Art  Areola  um  sie.  Jeder 
Lappen  ist  eigentlich  ein  selbständiges  Organ  mit  eigener  Vascularisation  und 
Innervation  und  regeneriert  auch  unabhängig  von  dem  anderen  Lappen.  In 
Ausnahmefällen  sind  jedoch  die  ganzen  Lappen  oder  wenigstens  ihre  Aus- 
führungsgänge verschmolzen.  Die  Kapsel  ist  bindegewebig-elastisch  und  ent- 
behrt glatter  Muskelfasern.  Regelmäßig  angeordnete  Drüsenröhrchen  füllen  die 
Kapsel  aus,  voneinander  durch  bindegewebige  Scheidewände  getrennt.  Es 
handelt  sich  also  um  eine  zusammengesetzte  tubulöse  Drüse.  Die  Röhrchen 
stehen  radiär  angeordnet  gegen  das  Innere  des  Lappeus.  Durch  intralobäre 
größere  weit  hinaufreichende  Septen  kann  noch  eine  weitere  Teilung  der  Drüse 
bewirkt  werden.  Die  Drüsentubuli  vereinigen  sich  in  wechselnder  Zahl  zu 
sekundären  Ausführungsgängen,  diese  wieder  in  primäre,  die  gegen  die  Papille 
gerichtet  sind.  Diese  Gänge  können  fehlen  oder  reduziert  sein,  wobei  sie 
gegen  die  Papille  hin  einen  mehr  oder  weniger  ausgebreiteten  Hohlraum  frei 
lassen,  der  durch  einen  Endgang  in  der  Papille  nach  außen  mündet.  Jeder 
Lappen  hat  also  mindestens  einen  Ausführgang,  nur  bei  Caprhnulgus  und  Upupa 
haben  beide  einen  gemeinsamen.  Das  Epithel  besteht  aus  mindestens  3  Schichten, 
die  durch  eine  strukturlose  Basalmembran  von  den  bindegewebigen  Septeu  ge- 
trennt werden,  gewöhnlich  ist  im  Rohr  ein  Lumen  vorhanden.  Indem  sich  die 
Drüsenzellen  vergrößern,  gehen  sie  aus  der  Pyramidenform  in  die  polyedrische 
und  schließlich  in  eine  kugelige  über.  Anfangs  erscheint  das  Plasma  granulös, 
dann  wird  es  reticulär  mit  den  Secrettropfen  in  den  Netzmaschen.  Die  Secre- 
tion  geschieht  durch  Zelleinschmelzung  und  die  Drüse  ist  also  holokrin.  Ein 
Chondriom  in  Gestalt  von  zahlreichen  Mitochondrien  ist  in  den  Drüsenzellen 
nachweisbar.  In  dem  ganzen  Tubus  erscheinen  die  Zellen  ziemlich  gleichartig 
bis  auf  Rhynehotus  und  vielleicht  auch  die  anderen  Tiramiformes,  wo  die  Röhr- 
chen 2  differente  Zonen  erkennen  lassen ,  was  auf  eine  Verschiedenheit  der 
secretorischen  Tätigkeit  hinweist.  Die  Secretpapille  enthält  die  Ausführungs- 
gänge und  ist  an  der  Spitze  nackt,  mit  Dunen  oder  Federn  bekleidet.  In  der 
Papille  wie  auch  in  der  Kapsel  findet  man  zahlreiche  Herbstsche  Körperchen 
und  oft  sehr  viel  Fettgewebe.  Häufig  enthält  die  Papille  2  Gruppen  von 
glatten  Sphincteren,  eine  basale  und  eine  hochgelegene.  Diese  Muskeln  umgeben 
die  einzelnen  Ausführgänge  oder  Gruppen  von  solchen,  und  andere  Muskel- 
bündel umgreifen  das  Ganze.  Längsverlaufende,  nur  spärlich  vorhandene  Muskel- 
fasern verbinden  die  beiden  Ringsysteme.  Die  Drüsenarterien  stammen  jeder- 
seits  von  2  Ästen  der  Arteria  caudalis,  die  zwischen  dem  1.  und  2.  Schwanz- 
wirbel gegen  die  Dorsalfläche  aufsteigen.  Diese  Gefäße  anastomosieren  nach 
einem  etwas  variablen  Verlauf  mit  den  aus  den  folgenden  Zwischenwickelspatien 
entspringenden  Ästen  und  teilen  sich  in  2-3  Drüsenäste  jederseits.  Die  beiden 
Drüsenvenen  ergießen  sich  in  die  Anastomose  der  Venae  hypogastricae.  Die 
Nerven  der  Drüse  entspringen  aus  Nerven  des  Zwischenwirbelspatiums  wie  die 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     D.  Haut.  441 

Arterien  und  anastomosieren  mit  sympathischen  Bündeln.  Es  folgt  eine  synop- 
tische Tabelle  auf  Grund  der  anatomischen  Verhältnisse  der  Drüse.  Ihre  Ent- 
wicklung beginnt  bei  A7ias  und  Gallus  zwischen  9.  und  10.  Bruttage  mit  einer 
paarigen  rinneuförmigen  Einstülpung.  Die  relativ  tiefen  Einstülpungen  ver- 
engen sich  durch  Wucherung  der  Zellen  ihrer  Wand,  diese  Wucherungen  führen 
zur  Bildung  von  primären  Zellsträngen,  die  sich  durch  Ausstülpung  von  der 
Rinne  aus  aushöhlen  und  auf  gleiche  Weise  sekundäre  Sprossen  treiben.  Diese 
verlängern  sich,  bis  sie  an  die  unterdessen  gebildete  Kapsel  anstoßen.  Aus 
ihnen  entsteht  das  Drüsenepithel,  während  die  primären  Sprossen  das  Epithel 
der  Ausführungsgänge  bilden.  Indem  sich  die  Lippen  der  ursprünglichen  Ein- 
stülpung erheben^  wird  die  Papille  gebildet.  Die  chemische  Untersuchung  des 
Secretes  bei  Anas,  Änser  und  G.  ergab  die  Anwesenheit  von  2  Alkoholen 
und  geringe  Mengen  Glyzerin  mit  höheren  und  niederen  Fettsäuren.  Normaler- 
weise ist  weder  freier  Alkohol  noch  freie  Fettsäure  vorhanden.  Diese  Secret- 
stoflfe  entstehen  durch  Umwandlung  der  durch  das  Blut  zngeführten  Fett- 
substanzen und  nicht  durch  Plasmadegeueration.  Exstirpation ,  Ausschaltung 
oder  Hypertrophie  der  Drüse  beeinflussen  das  Befinden  und  Aussehen  des  Vogels 
gar  nicht.  Das  Organ  zeigt  eine  große  Übereinstimmung  in  Lage ,  Bau  und 
Function  mit  den  Duftdrüsen  anderer  Amnioten,  hauptsächlich  der  Reptilien, 
und  dürfte  in  diese  Organgruppe  zu  rechnen  sein. 

Loewenthal(^)  berichtigt  Angaben  von  Mobilio  (12  Vert.  184)  über  die  Ent- 
stehung der  isiickhautdrüse  von  Bos  und  betont,  daß  zwar  der  hintere  Teil 
dieser  Drüse  nicht  direkt  das  Homologen  der  Harderschen  Drüse,  aber  dennoch 
auf  die  Verschmelzung  der  Harderschen  mit  der  Nickhautdrüse  zurückzuführen 
sei.  Bezüglich  der  Tränendrüse  berichtigt  Verf.  einige  Daten  bezüglich  des 
Alters  der  Embryonen  und  rechtfertigt  ferner  seine  Bezeichnung  der  sog.  Gl. 
lacrimalis  inferior  als  Gl.  infraorbitalis.  —  Hierher  auch  Loewenthal(2)  und 
Mobilio  (3). 

Die  Brunstfeige  von  Capeila  rupicapra  ist  nach  Schick  eine  paarige  gefaltete 
und  durch  reichliche  Talgdrüsenentwicklung  verdickte  Hautpartie.  Mit  zu- 
nehmender Brunst  wird  sie  mächtiger  und  streckt  sich  in  die  Länge,  das 
Bindegewebe  wird  mehr  und  mehr  verdrängt,  die  Haare  auseinandergedrängt. 
Die  Faltungen  lassen  sich  in  ein  Schema  bringen.  Im  ausgebildeten  Organ 
läßt  sich  ein  vorderer  und  ein  hinterer  Wall,  umgeben  von  einem  durch  eine 
Furche  begrenzten  Ringwall,  unterscheiden.  Vom  jungen  Q  zum  älteren,  weiter 
zum  nichtbrünstigen  und  endlich  zum  brünstigen  cf  läßt  sich  eine  Reihe  der 
quantitativen  Entwicklung  feststellen.  Auf  der  Innenseite  entsprechen  den 
Wällen  Furchen  und  umgekehrt.  In  den  beiden  inneren  Wällen  sind  die  Drüsen 
am  stärksten  entwickelt  und  nehmen  am  Übergang  zur  normalen  Haut  an  Größe 
ab,  bis  sie  in  die  normalen  Haarbalgdrüsen  übergehen. 

CarOSSini  unterscheidet  hei  Homo  2  Arten  von  Schweißdrüsen,  solche  in 
Verbindung  mit  einem  Haarfollikel  und  selbständige.  Ersteres  Verhalten  kommt 
den  meisten  Säugern  zu  und  dürfte  das  primitive  sein.  Diese  Art  von  Drusen 
entstehen  als  knopfartiger  Auswuchs  vom  Haarbalg.  In  der  Entwicklung  kann 
die  Schweißdi-üse  der  Talgdrüse  vorauseilen  (Scrotum,  Labia  majora)  oder  erst 
erscheinen,  wenn  Haar  und  Talgdrüse  schon  ziemlich  weit  entwickelt  sind  (be- 
haarte Haut,  Stirne).  Im  entwickelten  Zustande  kann  entweder  die  Schweiß- 
drüse oder  der  Haarbalg  im  Ausbildungsgrad  hervortreten,  ja  es  ist  nicht  un- 
wahrscheinlich, daß  manche  aus  einem  Follikel  entstandene  Drüsen  spater 
atrophieren.  Die  freien  Schweißdrüsen  entstehen  aus  selbständigen  Anlagen 
und   entwickeln   sich   an   behaarten  Stellen   ebenso  wie  auf  Palma  und  Planta. 


442  II,  Referate.    11.  Vertebrata. 

Sie    stammen   nicht  aus  den  Haaranlagen.     Das  Auftreten  der  freien  Schweiß- 
drüsen bedeutet  einen  Gegensatz  zu  den  meisten  Säugern. 

Über  die  Milchsecretion  von  Lepus  s.   (Vlercier('*). 

Säle  transplantiert  autoplastisch  schwarzes  Hautepithel  von  Cavia  auf 
Wunden  der  unpigmentierten  Haut  und  findet,  daß  das  Implantat  am  Leben 
bleibt  und  in  das  Wirtsepithel  eindringt.  Homöoplastische  Transplantationen 
mißlingen  meist  durch  Abstoßung.  Wenn  sie  halten,  so  dringt  das  transplantierte 
schwarze  Epithel  nicht  in  das  weiße  ein,  sondern  färbt  sich  allmählich  lichter. 
Bei  homöoplastischer  Pfropfung  fehlen  die  typischen  Pigmentierungsphasen  der 
Regeneration  und  autoplastischen  Pfropfung.  Das  Transplantat  kann  offenbar 
in  der  neuen  Umgebung  keine  normale  Pigmentproduction  ausüben.  Dabei 
kommt  es  zu  einer  Infiltration  des  Transplantates  mit  Rundzellen,  die  die  Epi- 
thelzellen trennen  und  zerstören  kann. 

Selig  findet  autoplastische  Transplantation  von  weißer  Haut  auf 
schwarze  Ohren  bei  Cavia  in  der  Mehrzahl  der  Fälle  erfolgreich,  hiugegen  miß- 
lingt Homöoplasie  meist.  Die  Transplantate  können  durch  Zerfall,  Schrumpfung 
oder  Verkrustung,  vielleicht  auch  durch  Desquamation  zugrunde  gehen.  Homöo- 
plastische Transplantate  schrumpfen  leichter  als  autoplastische.  Die  Desqua- 
mation ist  bei  beiden  Transplantationsarten  ungefähr  gleich,  ebenso  die  Invasion 
des  benachbarten  Epithels  in  das  lichte  Transplantat.  Das  Licht  und  die 
Dicke  der  Transplantate  sind  ohne  Einfluß  auf  deren  Lebensfähigkeit.  Der 
Unterschied  im  Verhalten  pigmentierter  und  unpigmentierter  Haut  nach  der 
Transplantation  hängt  von  inneren  Strukturdifferenzen  der  Haut  ab  und  nicht 
etwa  von  einer  stärker  schädigenden  Wirkung  des  Lichtes  auf  unpigmentierte 
Haut  im  Vergleich  zur  pigmentierten. 

Amantea  findet  am  Penis  von  Ccmis  in  einer  Zone,  welche  fast  die  ganze 
Oberfläche  des  Bulbus  glandis  und  die  anliegenden  Teile  des  Präputiums  ein- 
nimmt und  nur  ausnahmsweise  auf  die  Vorderhälfte  der  Glans  übergreift,  in 
Längs-  oder  Radialreihen  geordnet  50-100  rundliche  Papillen.  Diese  Haut- 
zone ist  die  reflexogene  Zone  für  die  Geschlechtsakte,  die  Papillen 
sind  die  specifischen  Aufnahmeorgane  hierzu. 

Vignes  glaubt,  daß  die  sog.  Winterschlafdrüse  wenigstens  nicht  aus- 
schließlich ein  Reservedepot  für  den  Winter  sein  kann,  da  sie  auch  Nicht- 
winterschläfern zukommt  und  bei  solchen  {3Ius  decumanus)  die  Exstirpation 
charakteristische  Veränderungen  (Gewichtsverlust,  Verschwinden  der  Freßlust, 
Glanzlosigkeit  des  Felles,  allgemeine  Abzehrung  und  endlich  den  Tod)  bewirkt. 

Bei  Microcehus  mitior  besteht  nach  Anthony  &  Bortnowsky  ein  gut  entwickeltes 
Pleuropatagium  mit  einer  geräumigen  subcutanen  Höhle,  die  sich  über  einen 
großen  Teil  der  Körperoberfläche  erstreckt,  namentlich  dorsal  und  wahrschein- 
lich durch  einen  retrotrachealen  Gang  mit  der  Außenwelt  kommuniziert. 

In  der  Wangenhaut  von  Ho7no  findet  sich  nach  Schiefferdecker(')  durch 
eine  dünne  Bindegewebslage  vom  Epithel  getrennt  ein  »gekräuseltes  elastisches 
Gewebe« :  eine  Schichte  elastischer  Fasern,  durch  welche  die  Haare  hindurch- 
treten und  die  dadurch  in  einzelne  polsterartige  Abteilungen  zerlegt  wird.  Die 
Fasern  sind  sehr  dick,  bandartig,  geknäuelt  und  verzweigt.  Das  Bindegewebe 
zwischen  ihnen  ist  sehr  fein  und  vielleicht  mit  dem  »nutritiven  Bindegewebe« 
der  Muskeln  identisch.  Die  durchtretenden  Haare,  Drüsengänge  und  Blut- 
gefäße sind  von  einer  relativ  dicken  Bindegewebsschicht  umgeben.  Die  sub- 
epitheliale Bindegewebsschicht  geht  direkt  in  die  Haarbälge  über.  Das  Gewebe 
der  elastischen  Schicht  geht  in  die  elastischen  Netze  der  Nachbarschichten 
über.  Die  Elastica  des  (^f  ist  dicker  als  die  des  Q.  Auch  die  Epidermis 
beim  q^  fand  sich  doppelt  so  dick  wie  beim  Q .    Vielleicht  ist  die  Bartbildung 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     E.  Skelet.  443 

auf  die  Dicke  der  Epidermis  von  Einfluß.  Beim  Q  findet  sich  unter  der 
Elastica  viel  mehr  elastisches  Gewebe  als  beim  (^f,  bei  welchem  die  stärkeren 
Haare  viel  mehr  Raum  einnehmen.  Die  Haarbalgmuskeln  treten  nach  oben 
mehr  oder  weniger  verästelt  in  die  Elastica  ein.  Die  Haarbalgmuskeln  besitzen 
ein  »Innennetz«  feiner  elastischer  Fasern  und  ein  damit  in  Verbindung  stehendes 
Außennetz.  Auch  die  Knäueldrüsenkanäle  werden  von  ringförmigen  elastischen 
Fasern  umfaßt.  Die  dicken  Bindegewebslagen  der  durch  die  Elastica  durch- 
tretenden Gefäße  begünstigen  die  Zirkulation.  Die  elastische  Dehnbarkeit  der 
Haut  ist  sehr  groß  und  in  der  Anordnung  der  Elastica  begründet.  Beim  Mandrill 
fehlt  die  elastische  Schicht  der  Wangenhaut,  was  auf  eine  andere  Function 
hinweist.  Auch  beim  Q  reichen  die  längsten  Haare  bis  in  den  Panniculus. 
Pacinische  Körperchen  fehlen  beiden  Geschlechtern.  Das  Blutgefäßsystem  der 
Parotis  steht  in  direkter  Verbindung  mit  dem  des  Panniculus,  desgleichen  wohl 
das  Lymphsystem.  Die  Bezeichnung  Fascia  parotidea  ist  wegen  ihrer  geringen 
Dicke  durch  »Capsula  parotidea«  zu  ersetzen. 

Simonelii  beschreibt  in  der  Haut  von  Ho7no  an  den  Nerven  circulär  oder 
spiralig  verlaufende  Bindegewebsfasern,  welche  entweder  dem  Peri- 
neurium direkt  ansitzen  oder  in  etwas  größerem  Radius  noch  das  ,Epineurium 
umfassen  und  an  Teilungsstellen  von  einem  Ast  auf  den  anderen  übergehen 
können.  Diese  Fasern  werden  den  »Spiralfasern«  Henles  an  den  Biudegewebs- 
bündeln  der  Hirnbasis  verglichen  und  haben  wohl  die  Function,  die  von  ihnen 
umsponnenen  Gebilde  zusammenzuhalten. 

Häggquist  stellt  experimentell  bei  Homo  Kältepunkte  der  Haut  fest.  Er 
findet  an  ihnen  in  der  Cutis  unregelmäßig  verlaufende  glatte  Muskelbündel, 
die  für  gewöhnlich  völlig  selbständig  sind,  in  manchen  Fällen  aber  infolge  der 
Nachbarschaft  von  alten  Haarfollikeln  eine  Herkunft  aus  den  hierzu  gehörigen 
Annectores  pili  vermuten  lassen.  An  der  haarlosen  Vola  manus  fehlen  die 
Muskeln.  Der  Autor  hält  sie  für  Organe,  die  die  Kälteempfindung  vermitteln, 
indem  sie,  auf  reflectorischem  Wege  sich  kontrahierend,  die  Blutzufuhr  ab- 
schließen. 

Nach  Marfan,  Feuillie  &  Saint-Girons  sind  die  Zellen  in  der  Milch  von 
Homo  epithelialen  Ursprunges,  da  sich  Übergangsstadien  zu  sicheren  Epithel- 
zellen finden.  Von  den  Leucocyten  unterscheiden  sie  sich  in  Färbbarkeit  und 
Kernstruktur. 

Über  die  Milchsecretion  s.   Mercierf^.*]. 

C.  Boulenger(i)  beschreibt  aus  der  Haut  yon  Lmnprotoxus  flagellibarha  ovale 
Leuchtorgane  mit  einer  corneaähnlichen  durchsichtigen  Cuticula  und  einem 
schwarzen  Pigmenttapetum.  Jedes  Organ  stellt  eine  kleine  aus  wenigen  pyra- 
midenförmigen Zellen  zusammengesetzte  Drüse  dar.  [Groß.] 


E.  Skelet. 
(Referent:    H.  Petersen.) 

a.  Allgemeines. 

Hierher  E.  Fischer  (^).  „,         •     tt      t, 

Gautier  &  Clausmann (2)  studieren  das  Vorkommen  von  Fluor  m  Knochen, 
Zähnen,  Knorpel  und  Sehnen  hauptsächlich  bei  Menschen  und  anderen  Sauge- 
tieren. Beim  Knochen  ist  die  Diaphyse  am  fluorreichsten,  und  auch  die  platten 
und  kurzen  Knochen  enthalten  mehr  als  die  Epiphysen.  Auch  in  Fischgraten 
ist  Fl.  vorhanden,  sie  enthalten  keine  Sulfate.  Das  FI.  begleitet  den  Phosphor. 
Der  Reichtum  an  beiden  Elementen  in  den  Geweben  ist  einander  proportional. 


444  II-  Referate.    11.  Vertebrata. 

Der  Gehalt  an  Fl.  läßt  sich  in  folgende  Reihe  einordnen:  Schmelz  (0,178^ 
in  frischem  Zustand),  Knochen,  Epidermis,  Haare,  Cornea,  Knorpel  und  Sehnen 
(0,0015-0,0003^^   in  frischem  Zustand). 

Über  die  Verkalkung  der  Knochen  von  Homo  s.  A.  Hartmann,  über  Knochen- 
regeneration Bier(\''^). 

Pensa(')  behandelt  den  Netzapparat  (Bergen)  und  die  Chondriosomen  der 
Knorpelzelle  und  deren  Schicksale  bei  den  regressiven  Vorgängen  während  der 
Verknöcherung. 

Lungwitz  &  Erle  finden  den  Hufknorpel  der  Pferde  aus  Faserknorpel 
bestehend.  Die  Fasermenge  nimmt  nach  der  Mitte  des  Organes  hin  ab,  die 
Größe  der  Knorpelzellen  zu.  Bei  jungen  Tieren  finden  sich  Übergänge  zwischen 
Knorpel-  und  Bindegewebszellen,  bei  alten  Tieren  Vermehrung  der  Fasern. 

Dubreuil(2-^)  bestätigt  aufs  neue,  daß  das  Längenwachstum  der  Knochen 
von  dem  Epiphysenknorpel  bestritten  wird  und  nur  in  sehr  geringem  Grade 
von  dem  Gelenkknorpel.  Er  markiert  Kuocheuabschnitte  mit  Bleikügelchen 
und  Nadelspitzen   und   verfolgt   deren  Verhalten   messend  durch   Radiographie. 

Pusanow  behauptet  gegen  Schauinsland  eine  Umwandlung  der  Chordazellen 
von  Lacerta  und  deren  Membranen  in  die  Zellen  des  Chordaknorpels  und  deren 
Grundsubstanz.  Eine  Beteiligung  der  Chordaepithelien  ist  wegen  deren  Ab- 
wesenheit unmöglich.  Diese  Umwandlung  zeigt,  daß  bei  geeigneten  Umständen 
ein  beliebiges  Gewebe  aus  Elementen  eines  beliebigen  Keimblattes  sich  bilden 
kann,  und  daß  man  andererseits  den  Specialisierungsvorgang  der  Gewebe  im 
gewissen  Sinne  als  einen  umkehrbaren  Prozeß  auffassen  kann. 

Geddes  glaubt  den  Nachweis  liefern  zu  können,  daß  die  Osteoblasten  dem 
Ectoderm  entstammen.  —  Hierher  auch  Todcl(^). 

Über  Bildung  von  Knochengewebe  am  atypischen  Ort  s.  Pires  de  Lima. 

Sefve  diskutiert  den  Kowalewsklschen  Begrifi"  der  adaptiven  und  inadap- 
tiven Anpassung,  den  er  durch  Abels  Ersatz,  fehlgeschlagene  Anpassung, 
unrichtig  wiedergegeben  findet,  und  zeigt  am  Beispiel  der  Reduction  der  Meta- 
carpalia  der  Ungulata,    daß   K.  unter  adaptiv  soviel  verstand  wie  konservativ. 

b.  Arbeiten  über  mehrere  Regionen. 

Regan(^)  unterzieht  die  Osteologie  der  Scleroparei  einer  Revision. 

Langer  setzt  die  Untersuchungen  von  Philippi  (08  Vert.  88)  über  die  Mor- 
phologie der  viviparen  Cyprinodonten  fort.  Besondere  Berücksichtigung 
finden  die  Anpassungen  an  die  Begattung  —  die  Afterflossen  sind  zu  Copu- 
lationsorganen  umgewandelt  —  und  an  die  Entwicklung  der  Eier  im  Inneren 
des   Q. 

6ilmore(^)  beschreibt  die  montierten  Skelete  von  Camptosaunis  nanus  und 
hrowni. 

Völker  betont  die  Verwandtschaft  von  Dermochelys  mit  den  Cheloniden;  sie 
verhält  sich  in  fast  allen  Befunden  primitiver,  der  Anteil  des  Knorpels  am 
Skelet  ist  groß. 

W.  Turner  gibt  eine  ausführliche  Studie  über  Balaena  biskayensis;  nach  einer 
Erörterung  seiner  systematischen  Entdeckung  durch  Eschericht,  seiner  Ver- 
breitung und  der  Nomenklatur  wird  das  Skelet  eingehend  beschrieben.  —  Über 
fossile  Cetaceen  s.  True. 

Über  fossile  Hominiden  s.  E.  Fischer (^),  über  einen  ScheinzAvitter  von  Homo 
Waldeyer,  über  das  Skelet  der  Glyptodonten  s.  B.  Brown (^),  über  das  von 
Lystrosaurus  D.  Watson('). 


n.  Organogenie  und  Anatomie.    E.  Skelet.  445 

c.  Hantskelet  and  Zähne. 

Goodrich (^)  beschreibt  an  den  Schuppen  von  Lepidosteus  osseus  besondere 
»Lepidosteoidzellen«.  Nach  Art  von  Odontoblasten  sitzen  sie  an  dem 
knöchernen  Teil  der  Schuppe  und  senden  einen  Fortsatz  in  diesen  hinein. 
Ebensolche  Zellen  sind  an  den  Dermalknochen  und  den  Kopfschildern  zu  finden; 
auch  bei  fossilen  Ganoiden  lassen  sich  die  Kanäle  für  diese  Forsätze  nach- 
weisen; bei  Knochenfischen  finden  sie  sich  nicht.  —  Hierher  auch  Esdaile(i,2). 
Rooy  schreibt  über  den  Geschlechtsdimorphismus  in  der  Beschilderung  — 
Costalia  und  Vertebralia  —  bei  Emydura  novae-guineae. 

Beretta  unterscheidet  im  Verhalten  der  Schmelzprismen  zur  äußeren 
(cuticularen)  Oberfläche  und  zur  Innenfläche,  die  mit  dem  Deutin  in  Berührung 
steht,  3  Typen.  1)  Die  Prismen  stehen  radial,  ihr  Querschnitt  vergrößert  sich 
nach  außen.  2)  Die  Prismen  stehen  radial,  ihr  Querschnitt  ist  überall  gleich, 
die  an  der  Außenfläche  sich  ergebenden  Zwischenräume  sind  durch  kleine  keil- 
förmige Schmelzteile  ausgefüllt.  3)  Die  Prismen  stehen  parallel  der  Achse  des 
Zahnes  und  haben  einen  sich  gleich  bleibenden  Durchmesser. 

Mongiardino  bestätigt  Köllikers  Auffassung  der  Nasmythschen  Membran. 
Sie  entsteht  durch  Verhoruung  von  Adamantoblasten  und  findet  sich  auch  an 
schmelz-  und  zementfreien  Zähnen.  Der  Name  Schmelzmembran  ist  daher  durch 
Zahncuticula  (»cuticula  dentis«)  zu  ersetzen.  [Groß.] 

Über  die  Histogenese  des  Dentins  s.  Carreras. 

Manca  weist  längliche  Chondrioconteu  in  den  Zellen  des  Zahnkeimes  nach. 
Bolk  behandelt  die  Ontogenie  der  Primatenzähne  und  die  Beziehung 
des  Säugergebisses  zu  dem  Gebiß  der  Reptilien  und  untersucht  folgende  Gat- 
tungen: Homo,  3Iacacus,  Sejnnopithecus ,  Mycetes,  Chrysotrix,  Propithecus, 
Lemur,  Canis,  Hyrax,  Tragidus,  Ovis,  Sciurus,  Gyclodus,  Crocodilus,  Iguana, 
Lacerta,  Heniidaetylus ,  Varamis  und  Triton.  Verf.  kommt  zu  dem  Schluß, 
daß  die  Befunde  an  der  lateralen  Schmelzleiste  und  der  Schmelznische,  dem 
Schmelzseptum  und  dem  Schmelznabel  für  die  Ansicht  sprechen,  daß  der 
Primatenzahn  aus  der  Concrescenz  eines  bucalen  und  eines  lingualen  Elementes 
hervorgegangen  sei.  Besonders  durch  das  Vorkommen  von  2  Pulpabildungs- 
zentren,  die  durch  ein  Septum  getrennt  sind,  das  bald  der  Reduction  anheim- 
fällt, wird  diese  Auffassung  gestützt.  Die  sog.  Nebenleiste  ist  die  rudimentäre 
Anlage  der  Zahndrüsen  der  Reptilien.  Im  letzten  Kapitel  setzt  Verf.  sich  mit 
den  Ansichten  anderer  Autoreu  auseinander. 

Adl0ff(3)  beschreibt  eine  Epithelverdickung  mit  Rundzellen  darunter,  lingual 
oder  labial  neben  den  Zahuanlagen  des  menschlichen  Fötus,  deren  Ähnlichkeit 
mit  den  Anlagen  der  Placoidzähne  der  Selachier  auffällt  (»placoides  Stadium  <). 
Bei  Spermophilus  treten  labiale  Ausläufer  der  Schmelzleiste  in  regelmäßiger 
Anordnung  auf.  Das  stimmt  mit  der  allgemeinen  Erscheinung  überein,  daß 
die  älteren  Zahngenerationen  labial  von  den  jüngeren  liegen.  Derartige  Aus- 
wüchse der  Zahnleiste  finden  sich  auch  bei  Homo,  wahrscheinlich  Reste  von 
Pi  und  P2,  womit  die  beiden  ausgebildeten  Prämolaren  die  Bezeichnung  P3  und 
P4  erhalten  würden.  Nach  Diskussion  der  Ansichten  von  Bolk,  Rose  und 
Ahrens  kommt  Verf.  zu  dem  Schluß,  daß  die  Zahnleiste  der  Säuger  der  ganzen 
Zahnleiste  der  niederen  Formen  mit  ihren  zahlreichen  Dentitionen  homolog  ist. 
Adl0ff(4)  verteidigt  seine  Ansicht  über  die  Existenz  einer  prälateralen 
Dentition  bei  den  Mammalia  gegen  Bolk  (12  Vert.  115).  Das  zeitliche  Alter- 
nieren der  zu  einer  Reihe  gehörigen  Anlagen  des  Reptiliengebisses  kann  nicht 
mit  den  verschiedenen  Dentitionen  der  M.  verglichen  werden,  sondern  nur  mit 


446  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

der  alternierend  weit  vorgeschrittenen  Entwicklung  der  einzelnen  Anlagen  des 
Milchgebisses.  [Groß.] 

Adloff(^)  wendet  sich  gegen  Bolk  und  ti'itt  noch  einmal  für  die  Concrescenz- 
theorie  ein.  —  Hierher  auch  Adloff(^^   und  Ahrens(V)- 

Ahrens(^)  bestreitet  die  Anwesenheit  der  placoiden  Zahnanlagen  und 
hält  auch  die  Deutung  Adloffs  (s.  o.)  nicht  für  richtig.  Außerdem  ist  ein 
»freies  Papillenstadium«  (Rose)  bei  den  ersten  Anlagen  nicht  vorhanden,  und 
die  Glockenform  entsteht  nicht  durch  Einbuchtung  des  inneren  Schmelzepithels 
aus  der  knospenförmigen  Anlage,  sondern  durch  Vorbuchtung  der  Zahnleiste 
an  deren  labialer  Seite,  oberhalb  der  Knospe.  Bei  der  Formung  des  Schmelz- 
organes  ist  das  Epithel  allein  aktiv,  und  die  Entwicklung  bis  zum  Glocken- 
stadium bei  allen  Zähnen  die  gleiche.  Es  entstehen  am  inneren  Schmelzepithel 
durch  Zellvermehrung  2  Anschwellungen,  »Schmelzknoten«,  begrenzt  von  Rinnen, 
der  labialen  und  lingualen  Schmelzrinne.  Diese  bilden  die  »Gußformen«  der 
Höcker,  bzw.  Höckerreihen  der  Backenzähne,  sowie  der  Schneidekante  (labiale 
Rinne)  und  des  Tuberculum  coronae  (linguale  Rinne)  der  Frontzähne.  Ab- 
faltungen,  von  unten,  vorn  und  hinten  einsetzend,  trennen  das  Schmelzorgan 
von  der  Zahnleiste.  Umwachsung  mehrerer  Papillen  durch  die  Zahnleiste 
(Rose)  findet  nicht  statt.  Prälacteale  Zahnanlageu  fehlen  durchaus.  Die  Con- 
crescenztheorie  lehnt  Verf.  ebenfalls  ab.  An  den  Schmelzorganen  der  bleibenden 
Molaren  finden  sich  Fortsätze,  die  denen  entsprechen,  die  bei  der  Abschnürung 
des  Schmelzorganes  der  Milchmolaren  von  der  Zahnleiste  entstehen,  und  ans 
denen  sich  die  Ersatzleiste  für  die  Prämolaren  bildet. 

Stephanescu(*-3)  studiert  die  Zähne  der  Elephanten.  Als  »Wurzelfläche« 
bezeichnet  er  die  Ebene  zwischen  Wurzelteil  und  Kronenteil,  bis  zu  der  die 
Schmelzleisten  in  die  Tiefe  reichen.  Die  Täler  der  Schmelzleisten  werden  auf 
ihr  sichtbar  und  erweisen  sich  außen  und  innen  tiefer  als  in  der  Mitte. 
Zwischen  den  Dentinjochen  ist  in  der  Mitte  eine  von  vorn  nach  hinten  laufende 
Brücke  vorhanden.  So  ist  der  Zahn  symmetrisch  zur  Mittellinie  gebaut.  Dieser 
Bau  weist  auf  die  Höckerreihen,  wie  man  sie  bei  Mastodonten  findet,  hin.  So 
ergibt  sich,  daß  die  Zähne  von  Mastodon,  Stcgodon  und  Elephas  im  Prinzip 
denselben  Bau  haben.  —  Hierher  auch  Pontier. 

Heuser  beschreibt  die  Zahnentwicklung  von  Orycterojms;  das  Milchgebiß 
entwickelt  sich  als  normale  Anlage,  wie  andere  Säugerzähne,  erst  später  erfolgt 
die  Entwicklung  der  eigenartigen  schmelzlosen  Zähne. 

B.  Schmidt  findet,  daß  die  Zähne  von  Cyclopterus  lumpus  sich  einzeln  ent- 
wickeln, zunächst  nach  dem  placoiden  Typus,  d.  h.  die  Entwicklung  bleibt 
im  wesentlichen  im  Niveau  des  Ectoderms  der  Mundhöhle,  die  späteren  Zähne 
entstehen  an  Ephithelzapfen.  Jeder  Zapfen  liefert  einen  Zahn.  Der  Ersatz  der 
Zähne  ist  horizontal.  Eine  Übereinstimmung  zwischen  der  Hautknochenbildung 
und  der  ersten  placoiden  Zahnbildung  ist  vorhanden.  Die  Bezahnung  von  G.  l. 
und  ihre  Entwicklung  trägt  einen  primitiven  Charakter. 

Über  die  Zähne  von  Edestus  s.  Hay(^). 

Nach  Bardenfieth  kommen  Reißzähne  bei  3  differenten  Ordnungen  vor,  den 
Raubbeutlern,  den  Creodonten  und  den  eigentlichen  Raubtieren,  erstere  beiden 
Typen  faßt  Verf.  als  Carnivora  primitiva  den  Carnivora  vera  gegenüber  zu- 
sammen. An  Beispielen  werden  dann  die  Reißzahntypen  beider  Gruppen  er- 
läutert. 

Ritchie(')  findet  an  den  Zähnen  des  Oberkiefers  von  Physeter  macro- 
eephalus  Abnutzungserscheinungen.  Die  Zähne  sind  die  Opponenten  der  Man- 
dibularzähne.  Sie  sind  nicht  im  Knochen  befestigt,  sondern  sitzen  in 
einem   sehr   festen  Sehnengewebe.     Auch   die  Unterkieferzähne  werden   haupt- 


n.  Organogenie  und  Anatomie.    E.  Skelet.  447 

sächlich  durch  ein  ebensolches  Gewebe   in   ihrer  Lage  gehalten,    die  Alveolen 
sind  sehr  weit. 

Brauer  untersucht  das  Gebiß  von  Procavia  [Dendrohyrax  und  Heterohyrax) 
unter  besonderer  Berücksichtigung  des  Verhaltens  des  Eckzahnes. 

d.  Achsenskelet,  Wirbelsäule,  Rippen  and  Brustbein. 

Nach  0.  Schneider  bestehen  die  Chordascheiden  der  Fische  aus  gefensterten 
Membranen;  bei  den  Cyclostomen  sind  die  einzelnen  elastischen  Fäserchen  noch 
nicht  zur  Membran  vereinigt.  Ihre  ncächste  Ausbildung  erreicht  diese  bei  den 
Selachiern.  Das  elastische  Gewebe  ist  nicht  auf  die  Chordascheide  beschränkt, 
sondern  kommt  auch  in  deren  Umgebung  vor.  Es  wird  von  den  Chorda- 
epithelien  gebildet,  und  die  elastische,  innere  Scheide  ist  keine  besondere  Diffe- 
renzierung der  Faserscheide  (gegen  Schauinsland).  Bei  stärkerer  Verkalkung 
der  Wirbelknorpel  ist  die  elastische  Scheide  zart,  und  schwindet  zuweilen  in 
der  vertebralen  Region  ganz. 

Retterer  &  Lelievre(i3]  finden,  daß  die  Wirbelknochenkerne  mensch- 
licher Embryonen  drei  Stadien  durchlaufen,  das  Stadium  eines  hypertrophischen 
Knorpels,  dann  eines  spongiösen  Osteoid-  und  schließlich  des  Knochengewebes. 
Die  Peripherie  befindet  sich  stets  auf  dem  jüngsten  Stadium.  Verf.  schildern 
dann   das  Verhalten   der  Kerne   in   den   verschiedenen  Wirbelteilen. 

Zur  Entwicklung  der  Vogelwirbelsäule  s.  Wamich. 

J.  Thompson  weist  nach,  daß  bei  Schlaugen  Bauchschilder  und  Wirbel  in 
ihrer  Zahl  übereinstimmen,  die  Zahl  selbst  variiert  beträchtlich,  die  Geschlechter 
weisen  verschiedene  Zahlen  auf. 

Lebedinsky  liefert  eine  ausführliche  Studie  über  das  Vogelbecken,  Entwick- 
lung —  hauptsächlich  Huhn  — ,  vergleichende  Anatomie;  Gesichtspunkt  wesent- 
lich phylogenetisch. 

Toit  studiert  Schwanz  und  Sacrum  des  Kaulhuhns.  Die  Abnormität  ver- 
erbt sich  alternativ.  Die  Wirbelsäule  weist  gewöhnlich  34  Wirbel  auf,  sie  ist 
um  13  gegen  das  normale  Huhn  zu  kurz;  die  übrigen  Skeletteile  verhalten  sich 
normal.  Fast  alle  Schwanz-  und  Analmuskeln  des  gewöhnlichen  Huhns  lassen 
sich  nachweisen,  und  zwar  in  übereinstimmender  Anordnung  und  Ausbildung; 
Nerven  und  Gefäße  zeigen  bei  beiden  Formen  eine  große  Übereinstimmung.  Verf. 
schließt  sich  dann  in  einer  Erörterung  über  die  Homologie  der  Wirbel  der 
Welkerschen  Auffassung  an,  nach  der  die  Segmente  der  Region  und  nicht 
der  Nummer  nach  einander  homolog  sind.  Als  Punktum  fixum  des  Ver- 
gleiches führt  er  die  Acetabularwirbel,  d.  h.  die  Wirbel  ein,  durch  die  die  Ver- 
ibindungslinie  der  Acetabula  geht,  ihre  Zahl  ist  2  und  sie  sind  den  Saoralwirbeln 
der  Reptilien  homolog.  Die  embryologische  Untersuchung  ergab,  daß  die 
fehlenden  Segmente  beim  Kaulhuhn  nicht  angelegt  werden,  daß  überhaupt  in 
der  Schwanzknospe  abweichende  Vorgänge  in  bezug  auf  die  Chorda  dorsahs 
und  das  Rückenmark  vor  sich  gehen.  Die  fehlenden  hinteren  Segmente  des 
Kaulhuhns  lassen  den  Schluß  zu,  daß  die  Anal-  und  Schwanzmuskeln,  obwohl 
denen  des  normalen  Huhns  gleichend  und  ihnen  »homolog«,  aus  anderen  Seg- 
menten gebildet  werden. 

Über  Variation  der  Wirbelzahl  bei  Schlangen  s.  Ruthven('). 

W.  Berg  findet  bei  stummelschwänzigen  Hunden  und  Katzen  Reduc- 
tion  der  Wirbelzahl,  und  unterscheidet  3  Grade  der  Verkürzung:  <3er  1.  be- 
trifft nur  die  2.  Hälfte  des  Schwanzes,  der  2.  die  2.  und  1.  Hälfte,  und  beim 
3.  fehlt  die  2.  Hälfte  ganz,  die  1.  ist  verkürzt.  Ein  rassenmäßiges  erbliches 
Vorkommen   ist   nachweisbar.     Das    Verhalten   des   Schwanzes    bei  Jnuiis  und 


448  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Cynocephalus  ist  ähnlich.  Die  Schwanzlosigkeit  der  höheren  Primaten  ist  wohl 
in  relativ  kurzer  Zeit  entstanden. 

Unter  Eigenform  der  Wirbelsäule  versteht  Virchow(^)  die  Form  der 
Wirbelsäule,  frei  von  den  Einflüssen  der  Umgebung,  lediglich  entsprechend  den 
Spannungen  der  Bänder  und  Zwischenwirbelscheiben.  Unter  diesem  Gesichts- 
punkt untersucht  Verf.  die  Wirbelsäule  des  Bären.  Die  Form  der  Wirbel  zum 
Drehungsvermögen  des  Abschnittes,  dem  sie  angehören,  wird  gestreift. 

Über  die  Drehungsverhältnisse  der  Wirbelsäule  von  Homo  s.  E.  Mayer. 

Experimentell  die  Richtung  der  Wirbeldornen  zu  beeinflussen  versuchte  Seiji. 

Schmalhausen (^2)  schließt  aus  der  Entwicklung  der  unpaaren  Flossen 
(hypochordale  Caudalis)  von  Pristmrus  und  Acipenser^  daß  die  für  alle  Fische 
gemeinsame  Ausbildung  der  Heterocerkie  unmittelbar  mit  der  Entwicklung  des 
Schädels  zusammenhängt,  und  der  Übergang  zur  sekundär  symmetrischen 
Schwanzform,  Diphycerkie  der  Crossopterygier  und  Dipnoer,  Homocerkie  der 
Teleostier,  ebenso  unmittelbar  durch  die  Erwerbung  einer  Schwimmblase  be- 
dingt wird. 

Shann  gibt  an,  auf  der  Fettflosse  von  Sahno  salar  fehle  regelmäßig  das 
Epithel,  nur  dessen  Basalmembran  sei  vorhanden. 

Über  Anomalien  der  menschlichen  Wirbelsäule  s.  Le  Double(Vi)  Nutter, 
E.  Murray,  Fitzgerald  und  S.  Sergi. 

Über  Ichthyosaurierwirbel  Simonescu,  über  die  Rippen  von  Gongylus  G.  Valenti. 

e.  Schädel  und  Visceralskelet. 

Jaeckel  vertritt  die  Anschauung,  daß  tetrapode  Landtiere  die  Wurzel  ab- 
gegeben haben,  aus  denen  die  Fische  und  ihre  Verwandten  nach  einer,  teil- 
weise absteigenden  Richtung,  die  heutigen  Landtiere  nach  der  anderen,  sich 
entwickelt  haben.  Die  Fische  haben  vielfach  rückläufige  Entwicklungen  ein- 
geschlagen. Zu  derartigen  Erscheinungen  gehört  auch  das  Knorpelskelet. 
Seine  Bedeutung  war  ursprünglich  eine  rein  embryonale,  als  erste  Anlage  späterer 
knöcherner  Skeletstücke ,  ähnlich  verhält  sich  auch  die  Chorda.  Außen-  und 
Innenskelet  sind  nicht  so  scharf  geschieden  wie  meist  angenommen  würde. 
Verf.  demonstriert  an  den  Wirbeln  und  Rippen  der  Schildkröten,  wie  die 
Rippenköpfe  und  Tubercula  nach  innen  verschoben  werden.  Die  Schildkröten 
zeigen  relativ  ursprüngliche  Verhältnisse,  ebenso  die  Stegocephalen,  deren 
Schädel  Verf.  als  eine  vollständige  Knochenkapsel  darstellt,  die  nur  von  den  Öff- 
nungen für  die  Sinnesorgane  durchbrochen  wird.  Dieselbe  vollständige  Um- 
mauerung  des  Schädels  mit  Knochen  ist  auch  ein  Merkmal  sehr  alter  Fische. 
Das  Hinterhaupt  bildet  bei  ihnen  eine  gesonderte  Region  und  ist  vom  Hals 
unabhängig,  dieser  ist  eine  neue  Bildung.  Für  das  Problem  der  Metamerie  des 
Schädels  sind  die  Bögen  besonders  wichtig.  Auf  Grund,  besonders  wieder, 
paläontologischer  Daten  hält  Verf.  4  präoccipitale  und  4  occipitale  Bögen  für 
den  ursprünglichen  Zustand.  Der  erste  Bogen  des  Rumpfes  ist  der  Schulter- 
bogen. Auch  für  die  Wirbeltheorie  der  Occipitalregion  gibt  Verf.  paläonto- 
logische Daten. 

W.  6regory(2)  bespricht  sämtliche  Regionen  des  Schädels  unter  besonderer 
Berücksichtigung  der  Theromorphen.  Die  von  Gaupp  hervorgehobenen  Unter- 
schiede gegenüber  den  Säugern :  feste  Verkeilung  des  Quadratums  mit  den  benach- 
barten Schädelknochen,  seine  Entfernung  von  der  Ohrgegend,  Vorhandensein 
einer  Crista  parotica,  sind  nicht  der  ganzen  Gruppe  eigen,  insbesondere  zeige 
Gompliognathus  das  Quadratum  bereits  auf  dem  Wege  zur  Beweglichkeit.  Die 
meisten    hohen    und    einseitigen    Specialisationen    sind    generische    und    keine 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    E.  Skelet.  449 

Ordnungscharaktere,  die  verschiedenen  Gruppen  sind  verschieden  weit  in  der 
Säiigerähnlichkeit  fortgeschritten,  säugerähnlicher  als  G.  sind  nur  die  Säuger 
selbst      Diese  nahmen  ihren  Ursprung  von  Cynodonten  oder  ähnlichen  Formen 

Schalk  untersucht  die  Entwicklung  des  Kopf-  und  Visceralskeletes  von 
Petromyxon  fluviatths.  Der  neutrale  Teil  des  Schädels  entwickelt  sich  aus 
dem  von  den  ersten  Urwirbeln  gelieferten  Mesenchym,  ohne  Beteiligung  des 
Ectoderms.  Parachordalia  und  Basalia  entwickeln  sich  aus  gemeinsamer  An- 
lage. Nicht  in  Verbindung  damit  steht  das  Skelet  der  Nase,  das  durch 
schleimknorpehges  Gewebe  daran  angefügt  ist.  Es  hat  zuerst  eine  U-förmige 
Gestalt,  die  sich  durch  selbständig  auftretende  Knorpelteile  zu  einer  halb- 
kugeligen Kapsel  ergänzt.  Das  Visceralskelet  entsteht  aus  einer  dem  Ectoderm 
anliegenden  Zellage  (mit  Kupffer).  Die  Entscheidung,  ob  Zellen  der  Ganglien- 
leiste bei  der  Lieferung  dieser  Schicht  beteiligt  sind,  bleibt  unsicher.  Es  scheint 
aber,  daß  sie  vom  Ectoderm  sich  abspalten  in  einer  in  der  Höhe  der  Chorda 
liegenden  Zone,  und  daß  sie  sich  dann  später  in  einzelne  Bezirke  gruppieren 
(Plakoden).  Diese  Zellmassen  liefern  die  Querstäbe  der  Kiemenbögen.  Ein  Stab 
liegt  zwischen  je  zwei  Taschen,  der  1.  Stab  entspricht  dem  Hyoidbogen,  der 
aber  bald  verschwindet,  und  vor  dem  Yerf.  die  1.  rudimentäre  Kiementasche 
nachweisen  konnte.  Die  Weiterentwicklung  der  Querstäbe  geschieht  so,  daß 
einmal  eine  Verbindung  mit  den  Parachordalia  eintritt  (subchordale  Längs- 
stäbe), dann  eine  Verbindung  mit  dem  nächstvorderen  Stab,  ventral  vom 
Kiemenloch  (hypotremale  Längsstäbe).  Der  epitremale  Längsstab  erreicht  den 
nächstvorderen  Querstab  nicht.  Die  Verbindung  von  Cranial-  und  Visceral- 
skelet kommt  so  zustande,  daß  der  obere  Fortsatz  des  Branchiale  sich  an  einer 
Stelle  mit  den  hinteren  Parachordalia  vereinigt,  dann  unter  diesen  nach  vorn 
wächst  und  sich  mit  den  Trabekeln  vereinigt.  Die  ectodermale  Herkunft  des 
Knorpelmaterials  glaubt  Verf.  gegen  die  Entstehung  der  Extremitäten  aus 
Kiemenbögen  anführen  zu  können.  —  Hierher  auch  Sewertzoff. 

Burlet(^,3)  beschreibt  die  Cranien  von  Embryonen  von  Phocaena  com- 
munis (von  4,8  cm  und  9,2  cm  Länge).  Das  Gesamtbild  vor  allem  des 
jüngeren  Craniums  ist  das  eines  normalen  Säugerprimordialcraniums.  Charak- 
teristisch ist  das  starke  Wachstum  der  Kieferregion  gegenüber  einem  relativen 
Zurückbleiben  des  Hirnteiles  und  der  Kapseln  für  die  Sinnesorgane. 

Über  die  Schädel  antarktischer  Robben  s.   Bruce. 

Die  Frage  der  Zahl  der  im  Hinterhaupte  aufgegangenen  Wirbel  be- 
handelt Burlet(^)  an  den  Befunden  eines  5rac?^jjMs-Embryos.  Hier  befindet  sich 
am  Dens  epistrophei  ein  besonderer  Knorpelkern,  getrennt  vom  Atlaswirbelkörper, 
Verf.  meint,  daß  vor  dem  Atlas  gelegene  Wirbel  sich  sowohl  dem  Occipitale, 
als  auch  der  Wirbelsäule  anschließen  könnten.  »Die  Verwendung  der  Begriffe 
Proatlas  und  Occipitalwirbel  als  gegensätzliche  scheint  nicht  statthaft.«  Ein 
Verschwinden  von  Wirbeln  in  dieser  Region  fände  nicht  statt.  Die  Elemente 
schlössen  sich  anderen  an,  zuweilen  manifestierten  sie  sich  als  selbständige 
Gebilde. 

Böker  liefert  ein  neues  Plattenmodell  des  Primordialcraniums  von  Sahno 
salar. 

Über  das  Primordialcranium  von  Anguis  fragilis  s.  S.  Zimmermann. 

Gaupp(2)  modifiziert  und  erweitert  die  Reichertsche  Theorie  dahin,  daß 
der  ganze  hintere  Unterkiefer  der  NichtSäuger  aus  dem  Kieferapparat  aus- 
geschieden sei,  und  daß  das  Quadratum  zum  Ambos,  das  Gonioarticulare  zum 
Hammer,  das  Angulare  zum  Tympanicum  geworden  sei.  In  dem  Unterkiefer  der 
Säuger  sei  lediglich  das  Dentale  zu  sehen.  Das  Trommelfell  der  Säuger  entspreche 
nicht   dem   Trommelfell    der   Sauropsiden,    beide    seien    Weiterbildungen    eines 

Zool.  Jahresbericlit.     1913.    II.  Referate.    11.  Vertebrata.  29 


450  I^-  Referate.     11.  Vertebrata. 

gemeinsamen    Ausgangspunktes.     Unterstützt   werde    diese   Ansicht    durch    die 
Anatomie  der  Nerven  und  Muskeln  dieser  Regionen. 

Palmer(^)  rekonstruiert  das  Modell  der  hinteren  Kieferregion  eines 
23  mm  langen  Fötus  von  Pcramcles.  Die  Membranknochen  sind  gut  ent- 
wickelt und  die  Verknöcherung  des  Knorpels  beginnt.  Bemerkenswert  ist 
das  Vorkommen  von  Knorpel  im  Proc.  coronoides  und  im  vorderen  Teil  der 
Mandibula.  Eine  Knochenplatte  ohne  Zusammenhang  mit  der  Mandibula 
findet  sich  auf  der  Verbindung  des  Malleus  mit  dem  Meckelschen  Knorpel,  so- 
wie eine  gelenkartige  Verbindung  des  Incus  mit  der  Ohrkapsel.  Das  Tym- 
panicum  wird  dargestellt  durch  eine  Gabel,  in  der  das  Trommelfell  ausgespannt 
ist,  die  keinen  Knorpel  enthält  und  dem  Meckelschen  Knorpel  dicht  anliegt. 
Das  entspricht  durchaus  den  Zuständen  bei  den  Therapsiden.  Homologisiert 
man  die  Befunde,  so  entspricht  das  Tympanicum  dem  Angulare,  das  Knochen- 
plättchen  auf  der  Verbindung  zwischen  Malleus  und  Meckelschem  Knorpel  dem 
Supraangulare.  Das  Quadratum  entspricht  dann  dem  Incus.  Die  Muskeln  in- 
serieren sämtlich  an  der  Mandibula,  die  Verf.  dem  Dentale  gleichsetzt. 

Lord  findet,  daß  der  Kiefer  von  Homo  gewöhnlich  allein  von  den  beiden 
Pterygoidei  externi  geöffnet  wird,  die  die  Condylen  und  Menisci  nach  vorn 
ziehen,  das  Stylo-Mandibular-Ligament  und  wahrscheinlich  auch  das  Spheno- 
Mandibular-Ligament  straff  ziehen,  und  dann  die  Mandibula  um  eine  Achse 
durch  die  Verbindung  der  Insertionspunkte  der  Stylo-Mandibular-Ligamente 
rotieren.  Der  Biventer  ist  nicht  dabei  beteiligt.  Die  Mahlbewegung  wird  durch 
die  Pterygoidei  externi  bewirkt;  auch  über  die  Wirkung  der  anderen  Muskelr 
bestätigt  L.  im  allgemeinen  die  bestehenden  Anschauungen.  —  Hierher  aucl 
Rouviere. 

Wallisch  vergleicht  die  Anordnung  der  Knochenbälkchen  im  Proc 
articularis  des  Homo  lieidelbergensis  mit  rezenten  Kiefern  und  findet,  dal 
das  charakteristische  Umbiegen  der  Linien  nach  vorn  beim  H.  h.  fehlt.  Daraus 
folgt  auch  das  fast  vollständige  Fehlen  des  Tuberculum  articulare.  Dami 
stimmt  der  Befund  an  der  Gelenkfläche  selber  überein,  die  nach  oben  un( 
hinten  sieht.  Ein  starker  Proc.  posterior  glenoidalis  ist  mit  einer  Erhöhung 
der  medialen  Wand  der  Pfanne  verbunden.  So  ist  der  Unterkiefer  gesicher 
gegen  seitliche  Verschiebung  und  Rückwärtsschiebung.  Außerdem  ist  charakte- 
ristisch, daß  die  Querachse  der  Gelenkgrube  senkrecht  zur  Längsachse  de.' 
Schädels  steht,  und  daß  das  Cavum  cerebri  nur  bis  zum  medialen  Rande  dei 
Fossa  glenoidalis  reicht.  So  gleicht  das  Gelenk  dem  der  Anthropoiden.  In 
Gegensatz  hierzu  erstreckt  sich  beim  rezenten  Menschen  das  Cavum  cerebr 
über  die  ganze  Grube  hinweg ;  diese  hat  einen  dünnen  Boden.  Die  medial« 
und  die  hintere  Wand  sind  weniger  entwickelt,  das  Tuberculum  höher.  Über- 
gänge zwischen  beiden  Formen  finden  sich  bei  australischen  Schädeln.  S( 
prägt  sich  auch  in  der  Gelenkkonstruction  die  massige  Form  des  Kiefer- 
apparates aus,  die  einer  stärkeren  Muskulatur  und  einer  stärkeren  Bean- 
spruchung angepaßt  ist,  als  sie  der  rezente  Mensch  nötig  hat.  —  Hierher  aucl 
Adloff(2). 

Tuffe rs  findet  bei  den  Säugern  2  Arten  von  Ausmündungsverhältnissen  des 
Tränennasenganges,  entweder  die  Ausmündung  im  Vestibulum  oder  unter  dei 
unteren  Muschel.  Der  epitheliale  Schlauch  legt  sich  in  der  Entwicklung  zweima 
an  das  Nasenepithel  an,  entsprechend  diesen  beiden  Stellen;  der  Durchbrucl 
erfolgt  entweder  an  der  einen  oder  der  anderen  Stelle,  und  so  kommt  das  eintf 
oder  andere  Verhalten  zustande. 

Frets(2)  beschreibt  vergleichend  die  Nasenregion  des  PrimordialcraniumJ 


n.  Organogenie  und  Anatomie,     E.  Skelet.  45]^ 

mit  den  anliegenden  Deckknochen   bei   Föten   von    Ghrysothrix,  Cebus,  Äteles 
Mycetes.  ' 

Die  besondere  Form  des  Kopfes  der  Knorpelganoiden  stellt  nach 
Luther (1)  eme  Anpassung  an  die  wühlende  Lebensweise  dar.  Das  Rostrum 
ist  dabei  einerseits  Wühl-  und  Graborgan,  andererseits  Spürorgan,  d.  h.  Träger 
von  Sinnesorganen.  Die  Wirbelassimilation  ist  als  Versteifung  gegen  Verbiegung 
in  doraoventraler  Richtung  aufzufassen.  Dieselbe  Bedeutung  haben  die  Beleg- 
knochen des  Schädels.  Die  Fensterbildung  ist  einerseits  eine  Gewichtsersparnis, 
andererseits  steht  sie  zu  den  Sinnesorganen  in  Beziehung.  Verf.  unterscheidet 
mehrere  Kategorien  von  Belegknochen:  große  Knochenplatten,  Fortsetzungen 
der  Schilderlängsreihen,  Ausfüllungen  von  Lücken  nach  Reduction  von  Sinnes- 
organen, Schleimhautverknöcherungen.  Es  folgt  dann  eine  kurze  Notiz  über 
die  Verhältnisse  der  Adductoren  an  den  Kiemenbögen  von  Polyodon. 

Über  die  Nasenregion  der  Selachier  s.  Allis. 

Über  den  Schädel  von  Ariodes  s.   Fermor(2). 

Zur  Osteologie  der  Säugetiere  s.  ferner  Inhelder,  Florea  &  David,  Schwarz(^), 
Palmer(i),  Taets  van  Amerongen  und  Forster-Cooper. 

Rhumbler(i)  löst  die  Frage,  ob  den  Cerviden  das  Os  cornu  fehle,  dahin,  daß 
dieses  —  die  Epiphyse,  die  als  Anwuchs  des  Stirnbeines  den  Cavicorniern  allein 
zukommt  —  bei  den  Cerviden  in  der  Apophyse,  einem  Auswuchs  des  Stirn- 
beines eingekeilt  säße. 

Über  fossile  Rehgehörne  s.   R.  Hermann, 

Hovelacque  &  Virenque  behandeln  die  nicht  knöchernen  Teile  des  Schädel- 
skeletes,   besonders   die  Fascien   der  Pterygomaxillarregion    einiger  Säugetiere. 

Über  das  Foramen  vesalii  von  Iloino  s.  Ganfini. 

Über  Variationen  der  Sutura  infraorbitalis  bei  Homo  s.  Davida,  über  das 
Fehlen  von  Tränenbeinen   Flecker,  über  das  Inkabein  Aichel(2). 

Über  Verknöcherung  des  Schädeldaches  bei  Affen  s.  Ranke  (^),  über  die 
Schädelnähte  der  Primaten  Ranke (2). 

Bruni  beschreibt  die  Entwicklung  des  Zwischen-  und  Oberkiefers  von 
Homo  unter  Zuhilfenahme  von  Rekonstructionen  und  den  Bau  des  betreflenden 
Primordialcraniumabschnittes. 

Über  Mißbildungen  des  Schädels  von  Homo  s.  Keith  (^),  von  Gallus  Turnbull. 

Über  frontipetalen  und  occipopetalen  Schädeltypus  Shindo,  über  die  Aus- 
mündung der  Kieferhöhle  6rünwald(2)  und  Rouviöre. 

Nach  Elze (3)  ist  die  Pars  perpendicularis  des  Gaumenbeines  von  Homo 
durch  einen  Fortsatz  in  die  Öffnung  der  Kieferhöhle  eingehakt ,  der  anfänglich 
(2.  Jahr)  im  rechten  Winkel  von  der  P.  p.  absteht  und  dem  Boden  der  Kieferhöhle 
anliegt.  Mit  der  Größenzunahme  der  Kieferhöhle,  der  Senkung  ihres  Bodens,  die 
mit  der  Entwicklung  des  Proc.  alveolaris  einhergeht,  wird  der  Winkel  kleiner, 
bis  beide  Teile,  Proc.  maxillaris  und  Pars  perpendicularis  fast  parallel  stehen. 

Über   den  Schädel  von  Pütdoivn   s.  Keith  (V),    G.  E.  Smith   und  Gadow(2). 

Über  die  Lage  des  Antrum  mastoideum  s.   Ramadier. 

Über  das  Skelet  von  Trionyx  s.  Ogushi(i),  den  Vogelschädel  0'Donoghue(2). 

J.  &  W.  Sollas(2)  schleifen  zwei  Dicyuodonschädel  so,  daß  sie  eine  photo- 
graphische Schnittserie  erhalten,  die  das  Innere  des  Schädels  zu  studiereu  er- 
möglicht, sowie  eine  Rekonstruction  zu  machen  gestattet.  —  Die  bisher  größten- 
teils unbekannte  Basis  und  Hinterfläche  des  Therocephalenschädels  beschreibt 
Watson(2-4),  desgleichen  Huene(2). 

Broom(^)  gibt  auf  Grund  genauen  Studiums  von  Gorgonops  torms,  bcyalops 
cäpensis  und  Scymmognathus  tigriceps  folgende  unterscheidenden  Merkmale 
der  Gorgonopsier  gegenüber  den  Therocephaliern :  1)  Parietalregion  breit,  2)  Prae- 

29* 


452  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

parietale  vorhanden,  3)  Postfrontale  groß,  4)  Postorbitale  groß,  bildet  den  obe- 
ren Schläfenrand,  trifft  mit  dem  Squamosum  zusammen,  5)  ein  einziger  me- 
dianer wahrer  Vomer,  6)  Transpalatinum  mit  dem  Pterygoid  eng  verbunden, 
7)  Mandibeln  durch  starke  Symphyse  verbunden,  8)  Angulare  mit  tiefer  Grube. 
Zu  den  G.  gehören  wahrscheinlich  auch  Titanosuchus^  Soapanodon^  Archaeo- 
suchus,  vielleicht  auch  EripJiostoma  ^  Lycosaurus,  Cynosuchus,  Aristognathus^ 
Ictiosaurus.  —  Über  den  Vomer  der  Dicynodonten  s.  J.  &  W.  Sollas(\)  und 
Broom(^^),  über  die  Pseudosuchier  BroomC^). 

WatS0n('^)  knüpft  an  die  Beschreibung  des  Schädelrestes  eines  neuen  Gorgo- 
nopsiden  Bemerkungen  über  die  Beziehungen  der  Therapsiden.  Ihr 
wahrscheinlich  aus  2  Knochen  verschmolzenes  Intevparietale  gleicht  dem  gleich- 
namigen Knochen  der  Mammalia  und  hat  genau  dieselbe  Lage  wie  die  Post- 
parietalia  der  Stegocephalen.  Diesen  ist  auch  das  Tabulare  der  Therapsiden 
homolog.  Deren  Präparietale  gleicht  dem  der  Anomodonten.  Basi-  und  Para- 
sphenoid  der  T.,  die  in  ihrem  Bau  und  ihren  Beziehungen  zum  Pterygoid  sehr 
ähnlich  denen  von  Diademodon  sind,  bilden  das  Homologon  des  Vomers  der 
Mammalia  (mit  Broom  11  Vert.  123).  Die  Kürze  der  Postorbitalia  der  T.  ist 
ein  sehr  primitiver  Charakter.  Von  den  ältesten  T.,  deren  Schädel  etwa  dem 
von  Moscops  glich,  zweigten  sich  Entwicklungslinien  ab,  die  einerseits  zu  den 
Anomodonten  und  den  verschiedenen  Familien  der  Therocephalien,  andererseits 
zu  den  Mammalia  hinüberleiteten. 

Nach  Broom C^)  bilden  die  Gorgonopsiden  eine  besondere  Unterordnung, 
die  sich  von  den  Therocephalen  durch  folgende  Merkmale  unterscheidet:  Breite 
der  Parietalregion,  Besitz  eines  Präparietale,  Größe  von  Postfrontale  und  Post- 
orbitale, Besitz  eines  echten  Vomer,  Vereinigung  des  Transpalatinums  mit  dem 
Pterygoid,  Besitz  einer  Unterkiefersymphyse.  Die  T.  sind  im  allgemeinen  pri- 
mitiver,   doch  haben  sich  auch  die  G.  manche    sehr   alte  Charaktere  bewahrt. 

H.  F.  Osborn(^)  gibt  eine  detaillierte  Beschreibung  des  Schädels  von  Ty- 
rannosaurus.  Er  unterscheidet  sich  von  dem  primitiveren  von  Allosaurus  {Creo- 
sau7-us)  (s.  Osborn  04  Vert.  35)  durch  größere  Kürze  und  Gedrungenheit,  ge- 
ringere Zahl  von  Zähnen  (12)  des  Oberkiefers  und  mehrere  osteologische  Cha- 
raktere, die  alle  im  Interesse  der  Kräftigung  der  Function  des  Gebisses  stehen. 
Den  Übergang  von  A.  zu   T.  bildet  Albertosmcrus. 

Watson(')  beschreibt  kurz  die  Occipitalia  und  Otica  von  Lystrosaurus 
und  anderen  Anomodonten. 

Über  Schädel  und  Gehirn  von  Diademodon  s.  Watson  (^),  über  die  Mandibel 
von  Pelycosaurus  Williston(^),   von   Titanotherium   Kiornik. 

Fraas(^)  beschreibt  einen  gut  erhaltenen  Schädel  von  Ichthyosaurus  acuti- 
rostris^  mit  einigen  Wirbeln  und  Extremitätenteilen.  Der  lockere  Aufbau  des 
Hinterhauptes  ist  durch  das  Wasserleben  bewirkt.  I.  a.  steht  in  der  Mitte  des 
Ichthyosaurierstammes.  Die  triassischen  /.  zeigen  geringere  Anpassung  an  das 
Wasserleben.  Ähnlichkeiten  des  Schädelbaues  zwischen  den  Ichthyosauriern 
und  den  Rhynchocephalen  deuten  auf  Ursprünge  von  den  Rhynchocephalen 
ähnlichen  Landreptilien  hin.  Bei  den  Formen  aus  jüngeren  Formationen  geht 
die  Anpassung  an  das  Wasserleben  weiter.  Keinesfalls  finden  irgendwelche 
Übergänge  zu  säugerähnlichen  Organisationen  statt,  ebensowenig  wie  sich  bei 
den  alttertiären  Walen  Reminiscenzen  an  I.  finden.  Die  Ähnlichkeit  beider 
Reihen:  Seesäuger  und  I.  beruht  auf  Convergenz. 

Über  permo-carbonische  Reptilienschädel  s.  Case,  Williston  &  Mehl. 

Dollo(^)  beschreibt  einen  Unterkiefer  eines  neuen  Mosasauriden  aus  der  oberen 
Kreide  von  Maastricht.  —  Über   Glohidens  s.   Gilmore(^). 

Über  fossile  Krokodilier  s.  Andrews.  Gilmore(V)  ^^^  Borlsiak. 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     E.  Skelet. 


453 


Egert  untersucht  die  stützenden  Anhänge  am  Kopf  der  Larven  von  Xenopus 
und  Siredon.  Von  Coecilierembryonen  weisen  Siphonops,  Epicrium  und  Coecüia 
ähnliche  Gebilde  auf. 

Über  Stegocephalen  s.   Broom(2)  und  Watson(S6). 

Huene(i)  beschreibt  Lysorophns  aus  dem  Perm  von  Texas.  Er  begründet 
dessen  Stellung  bei  den  Urodelen,  mit  denen  der  Bau  der  Schädelbasis  und 
die  Verbindung  des  Oberkiefer-Palatinskeletes  mit  dem  Schädel  übereinstimmt 
während  die  Ähnlichkeiten  mit  Amphisbänen  oderRhynchocephalen  nur  gering  sind! 

Zugmayer (2)  beschreibt  den  Schädel  von  Gastrotomus  und  schließt  aus 
seinen  Befunden,  daß  die  Lyomeri  in  die  Nähe  der  Apodes  zu  stellen  seien,  und 
daß  sie  eine  weitgehende  Degeneration  erlitten  hätten. 

f.  Gliedmaßen. 

Puyhaubert(2)  untersucht  die  Ossification  des  Extremitätenskeletes  von  fiomo 
mit  Hilfe  der  Radiographie  und  gibt  in  Tabellenform  die  Daten  des  Auftretens 
der  Knochenkerne. 

H.  Fuchs (3j  untersucht  die  Entwicklung  der  Clavicula  bei  Talpa  und 
Erinaceus.  Es  findet  sich  ein  Knorpel,  der,  distal  verknöchert,  proximal  einen 
Belegknochen  aufweist,  was  insbesondere  durch  einen  Zwischenraum  zwischen 
Knochen  und  Perichondrium  charakterisiert  wird.  Die  C.  der  Mammalia  ditre- 
mata  ist  ein  Mischknochen.  Verschmelzung  von  Teilen  des  Außen-  oder  Haut- 
skeletes  und  des  Innen-  oder  Knorpelskeletes  hat  während  der  Phylogenese 
stattgefunden.  Das  Deckknochenstück  der  werdenden  C.  der  Mammalia  ditre- 
mata  entspricht  der  C.  niederer  Formen  Gegenbaurs.  Der  Knorpel  der  C. 
leitet  sich  vom  Procoracoid  ab,  insbesondere  einer  Form,  wie  sie  bei  den  Anuren 
gegeben  ist. 

Über  Entwicklung  der  menschlichen  Clavicula  s.  Fawcett. 

Über  Entwicklung  des  Extremitätenskeletes  von  Bos  und  Sus  s.  Popowa. 

Über  den  Arteagalus  von  Homo  s.  Appleton. 

Über  das  Becken  der  Primaten  s.  Weidenreich  (^). 

H.  Virchow('')  untersucht  die  Füße  einer  60jährigen  Chinesin.  Die 
Mißbildung  ist  bei  verschiedenen  Personen  anatomisch  sehr  verschieden.  Verf. 
gibt  eine  genaue  Beschreibung  der  Einzelheiten;  die  Befunde  seien  als  »De- 
formationsexperiment«  wichtig. 

Über  costo-claviculare  Articulation  bei  Homo  s.  Malagazzi-Valeri. 

Schlegel  untersucht  die  Längen  Verhältnisse  am  Extremitätenskelet 
der  Caniden.  Die  einzelnen  Knochen  sind  auf  beiden  Seiten  verschieden 
lang,  dabei  findet  kein  Ausgleich  der  Knochenverlängerungen  gegeneinander 
statt.  Auch  beim  Neugeborenen  ist  die  Asymmetrie  vorhanden,  bei  domesti- 
zierten Tieren  ist  ein  Überwiegen  einer  bestimmten  Seite  nicht  zu  konstatie- 
ren, bei  wilden  ist  links  meist  größer  als  rechts.  Ein  Längenunterschied  der 
Vorderextremitäten  zugunsten  der  Hinterextremitäten  ist  beim  Neugeborenen 
meist  nicht  deutlich. 

W.  Augustin  vervollständigt  unsere  bisher  stark  lückenhaften  Kenntnisse  in 
bezug  auf  das  Becken  der  Bartenwale. 

Anthony  &  H.  Vallois  finden,  daß  1)  die  Molossinae  in  bezug  auf  die  An- 
passung der  Vorderextremitäten  und  der  Flughaut  für  den  Flug  die  am  wenig- 
sten specialisierten  Chiropteren  sind.  2)  Auch  sind  ihre  Hinterbeine  am 
wenigsten  für  das  Aufhängen  an  Baumzweigen  angepaßt.  Besonders  primitiv 
ist  Gheiromeles. 

TÖrne    behandelt   das  Accessorium,   einen  Knorpel,    der    in   der  Hand   der 


454  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Vespertilionidae  sich  dem  knorpeligen  Ende  der  2.  Phalanx  des  5.  Fingers 
anschließt,  ohne  jedoch  mit  ihm  in  der  Regel  durch  Knorpel  verbunden  zu 
sein.  Charakteristisch  für  das  A.  ist,  daß  Zugfasern  im  Bogen  vom  Fuß  an 
es  heranlaufen.  So  erhält  der  untere  Rand  der  Flughaut  eine  von  den  übrigen 
Teilen  relativ  unabhängige  Beweglichkeit.  Im  Gegensatz  zu  Leboucq  hält  Verf. 
das  Accessorium  durchaus  nicht  für  functionslos. 

Über  den  Ursprung  der  Säugetierfußformel  handelt  Broom(').  Die  ty- 
pische Digitalformel  der  Reptilien  ist  2,  3,  4,  5,  3 ;  man  hat  also  ein  Ansteigen 
der  Phalangenzahlen  von  medial  und  lateral.  Diese  Erscheinung  steht  im 
Zusammenhang  mit  der  seitlichen  Stellung  der  Füße.  Die  präreptile  Formel 
ist  2,  2,  3,  4,  3  (Amphibien,  Rhinosuchus  senegalensis),  daraus  ergibt  sich  durch 
sprunghafte  Entwicklung  2,  3,  4,  5,  3.  Die  Reduction  auf  2,  3,  3,  3,  3  (Säuger) 
erfolgt  bei  der  Stellung  der  Beine  unter  den  Leib;  eine  Verkürzung  hat 
auch  bei  den  Cheloniern  statt,  Reduction  der  mittleren  Phalangen  bei  Thero- 
cephalen  und  Gorgonopsien.  Die  Säugerformel  findet  sich  bei  Anomodontiern, 
Dromasauriern  und  Cynodontiern,  Wahrscheinlich  ist  aber  auch  hierbei  eine 
sprunghafte  Reduction  der  Phalangenzahl.  Auch  bei  schweren  Formen  [Pareia- 
saurus)  ist  eine  Reduction  zu  finden.  In  der  Hand  von  Soymnognathus  tigriceps 
(Gorgonopsia)  ist  die  vorgeschobene  Stellung  des  Metacarpale  V  bemerkenswert. 

Watson(^)  hält  für  das  primitive  Basipodium  eine  Form,  die  tibial-radial 
3 reihig,  und  fibula-ulnar  2 reihig  gebaut  ist  (z.  B.  Therapsiden)  und  auf  den 
Bau  der  Flosse  fossiler  Crossopterygier  [Eustaenopteron^  Rhizodopsis)  zurück- 
geht. Läßt  man  die  Achse  durch  den  4.  Finger  bzw.  Zehen  gehen,  so  er- 
geben sieh  3  präaxiale  und  1  postaxialer  Strahl,  entsprechend  dem  Bau  jener 
Flossen.  Konzentration  in  der  Basipodialgegend  ist  für  die  Stützfunction  des 
Gliedes  notwendig,  nicht  aber  für  die  Schwimmfunction. 

Über  die  Entwicklung  des  Skeletes  der  Hinterextremität  vom  Pinguin  s.  An- 
thony &  Gain(i). 

Shuffeldt(2)  untersucht  die  Patella  verschiedener  Phalacrocoracidae  und  das 
Beinskelet  von  Nanopterum  harrisi. 

Über  die  Extremitäten  von  Reptilien  s.  Sobolew. 

Reicher  studiert  die  Haftorgane  von  Gobius  fluviatüis,  die  von  umge- 
wandelten Bauchflossen  gebildet  werden. 

Bamford  findet,  daß  die  Radialien  in  der  Brustflosse  von  Polypterus  lapradü 
und  senegalensis  erheblich  variieren,  und  unterscheidet  verbreiterte,  gegabelte, 
unvollständige  und  zusammengesetzte  Typen. 

B.  Brown  (2)  stellt  fest,  daß  Trachodon  nur  2  Carpalia  und  nur  4  Finger 
(II-V)  hatte,  von  denen  II  und  III  je  3  Phalangen  mit  einem  Huf  au  der 
letzten  hatten.     Die  huflosen  IV  und  V  besaßen  nur  2  Phalangen. 

Bush-Brown  weist  darauf  hin,  daß  über  50 j?^  der  Pferde  von  Barren  Is- 
land ein  Rudiment  eines  8.  Carpale  besitzen,  ähnlich  wie  manche  fossilen 
Equiden. 

S.  Chubb  fand  bei  hl  %  daraufhin  untersuchter  Equus  caballus  ein  rudimen- 
täres Trapezium.  Besser  erhalten  war  es  bei  E.  hemionus  und  asinus,  sehr 
variabel  bei  E.  greyi. 


F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke. 
(Referent:  H.  Joseph.) 

Hierher  auch  A.  Zimmermann(i),  W.  Phillips,  R.  Bean(S2),  Knoblauch,  Celli, 
Ingalls,  Gatti,  IVIagnan(''),   Netchaewa-Diakonowa,  Spadolini  &  Kraus,  Pira, 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke.  455 

Hoffmann,  Roschdestwenski  &  Fick,  Hovelacque  &  Virenquefi  2),  Schiickfi  2), 
Ruge(3),  Meinen  und  Boüazzi.  -i     ^  w,  v ,  y, 

Renaut  &  Dubreuil  verfolgen  im  Netz  von  Lepus  cuniculus  die  Differen- 
zierung der  glatten  Muskelfasern  der  kleinen  Arterien  und  Venen.  Sie  ent- 
stehen aus  echten  Lymphocyten.  Indem  sie  sich  an  der  Tunica  propria  der 
Gefäße  in  bestimmten  Abständen  ansetzen,  behalten  sie  vorläufig  ihre  secreto- 
rische  Tätigkeit  (rhagiokrine  Zellen)  bis  fast  zu  der  Umwandlung  in  Muskel- 
fasern. Im  1.  Stadium  werden  sie  als  Promyoblasten  bezeichnet.  Sie  breiten 
sich  später  um  die  Gefäßwand  aus  und  gelangen  miteinander  in  enge  Berührung, 
doch  bleiben  die  Zellgrenzen  deutlich  erhalten.  Auf  der  der  Gefäßwand  zu- 
gekehrten Seite  differenziert  sich  das  Sarcoplasma  dieser  nunmehr  als  Myoblasten 
bezeichneten  Zellen.  Diese  Myoblasten  vermehren  sich  noch,  sowohl  mitotisch, 
als  amitotisch.  An  ihrer  der  Gefäßwand  abgewandten  Seite  differenziert  sich 
dann  die  kontraktile  Substanz  in  einer  Schicht  von  bandförmig  abgeplatteten 
myoplasmatischen  Gebilden.  Hierdurch  wird  der  Charakter  der  Muskelzelle 
erreicht.  Unterdessen  verliert  die  Zelle  die  Tätigkeit  der  mitotischen  Ver- 
mehrung. Die  »bandelettes  myoplasmiques«  wandeln  sich  endlich  in  »bande- 
lettes  myofibrillaires«  um,  die  ebenfalls  dauernd  nur  eine  Schicht  bilden.  Die 
bindegewebige  Natur  der  Muskelbildungszellen  äußert  sich  in  ihrer  rhagiokrinen 
Tätigkeit :  der  Abscheidung  einer  feinen  Hülle  coUagener  Substanz  in  die  kleinen 
Gefäße. 

Nach  Jordan  &  Bardin  ist  die  sog.  »Segmentation«  und  die  »Fragmentation« 
der  Herzmuskulatur  bei  Homo  ein  und  derselbe,  nur  dem  Grade  nach  ab- 
gestufte Prozeß.  Die  Herzmuskulatur  zerfällt  entsprechend  den  »Kittlinien«  in 
Stücke ;  die  Kittlinien  sind  keine  Zellgrenzen,  denn  sie  kommen  allerwärts,  auch 
Kerne  überkreuzend,  vor.  Je  nach  dem  Zustand  der  Muskulatur  haben  sie 
einen  einfacheren  Verlauf  (quer,  treppenartig  usw.)  oder  einen  komplizierteren 
(Zickzack-  oder  wellenförmig). 

Doyen,  Lytchkowsky,  Browne  &  Smyrnoff  finden,  daß  normale  Gewebe  von 
neugeborenen  Mus  im  Blutplasma  von  Cavia  überleben  und  sogar  Zellvermehrung 
zeigen  können.  Herzmuskulatur  pulsiert,  aber  zeigt  keine  Wachstumserschei- 
nungen, hingegen  wohl  die  Fragmente  von  Niere  und  Milz. 

Nach  Galeotti  &  Levi  bestehen  bei  noch  vollkommen  unreizbaren  Embryonen 
von  Rana  esculenta  die  Myotome  aus  ganz  indifferenten  Myoblasten,  nur  in 
der  cranial  gelegenen  sind  einzelne  Myofibrillen  nachweisbar.  Bei  einer  Länge 
von  4-4,5  mm  sind  auch  in  den  caudalen  Segmenten  Myofibrillen  differenziert, 
während  Neurofibrillen  noch  fehlen.  Jetzt  bewirken  mechanische  und  elektrische 
Reize  langsame,  bald  ermüdende  Kontractionen  und  einen  nur  sehr  kurzen  Te- 
tanus. Bei  5  mm  Länge  erkennt  man  schon  bündelweise  angeordnete  Myo- 
fibrillen, und  die  motorischen  Wurzeln  verbinden  durch  ihre  Achsencylinder 
Rückenmark  und  Myotom,  und  es  erfolgen  bereits  spontane,  andauernde  Kon- 
tractionen, die  jedoch  auch  bald  von  einer  Ermüdung  gefolgt  sind.  Bei  noch 
älteren  Embryonen  werden  die  Kontractionen  schneller,  die  Reizbarkeit  des- 
gleichen, die  Ermüdung  erfolgt  später,  und  der  Tetanus  ist  gleichfalls  verlängert. 
Die  Reizschwelle  verändert  sich  mit  der  Entwicklung  kaum  merklich.  Die 
Latenzperiode  der  Reizung  und  die  Kontraction  verkürzen  sich  mit  dem  Fort- 
schreiten der  Entwicklung.  Die  unvollständig  differenzierten  Myoblasten  kontra- 
hieren sich  ähnlich  wie  glatte  Fasern;  die  Kontractionsphase  ist  länger  als^  die 
Expansionsphase.  Curare  wirkt  auf  Larven  genau  wie  auf  erwachsene  Tiere, 
sobald  ein  neurofibrillärer  Zusammenhang  des  Rückenmarkes  mit  den  Urseg- 
menten  besteht.  Auch  das  Veratrin  wirkt  wie  beim  Erwachsenen,  die  Wirkung 
des  Strychnins  wird  mit  der  Differenzierung  des  Nervensystems  deuthch.     Die 


456  II'  Referate.     11.  Vertebrata. 

Motilität  der  willkürlichen  Muskeln  hängt  also  von  der  Fibrillen differenzierung 
ab  und  ist  zunächst  nur  auf  Reiz  nachweisbar.  Die  spontanen  Bewegungen 
sind  Ausdruck  der  spinalen  Reflexe. 

F.  Ellis  untersucht  lebende  Embryonen  von  Knochenfischen  (»yellow  perch«) 
und  findet,  daß  die  Anisotropie  der  Rumpfmuskeln  ungefähr  einen  Tag 
nach  dem  Beginne  spontaner  Kontractionen  auftritt,  und  daß  einen  Monat  lang 
dem  Herzen  noch  jede  Spur  von  Doppeltbrechung  fehlt,  obwohl  es  schon  längst 
lebhaft  pulsiert.  Anisotropie  ist  also  keine  notwendige  Begleiterscheinung  der 
Kontraktilität. 

Nach  Heidenhain  (2)  erscheint  in  den  Seitenrumpfmuskeln  der  Embryonen  von 
Salmo  fario  die  erste  Anlage  der  Muskelsubstanz  im  Myoblasten  als  eine 
homogene  Fibrille,  die  später  Röhrenform  annimmt  und  in  einzelne,  auf  Quer- 
schnitten ringförmig  angeordnete  Säulchen  zerfällt.  Das  Wachstum  der  Muskel- 
substanz geht  mit  Längsspaltung  der  Fibrillen  vor  sich,  wodurch  die  Säulchen  ge- 
bildet werden.  Diese  gewinnen  alsbald  die  Form  radiär  gestellter  flacher  Bänder, 
die  sich  weiter  der  Länge  nach  spalten,  und  zwar  von  der  Peripherie  gegen 
das  Zentrum,  wodurch  zunächst  V-  oder  Y förmige  Figuren  entstehen,  die  auch 
länger  persistieren  und  durch  abermalige  Spaltung  ihrer  Schenkel  kompliziertere 
Formen  annehmen.  Später  spalten  sich  im  Inneren  des  so  entstandenen  Hohl- 
cylinders  Säulehen  von  unregelmäßigem  Querschnitt  ab,  die  oft  noch  durch 
feine  Fäden  mit  den  ursprünglichen  Säulchen  verbunden  sind.  Dadurch  wird 
der  Hohlcy linder  solid.  Die  oberflächlichen  Fasern  werden  übrigens  gleich  solid 
angelegt.  Zahlreiche  Fasern  komplizieren  ihren  Querschnitt  dadurch,  daß  der 
Ring  der  äußeren,  den  Hohlcylinder  bildenden  flachbandförmigen  Säulchen  gleich- 
sam eingebrochen  wird,  wobei  sich  die  der  TJnterbrechungsstelle  benachbarten 
Enden  einrollen.  Dadurch  entstehen  spiralige  oder  wurmförmige  Figuren.  Nach 
dieser  Entwicklungsart  müssen  die  Kerne  stets  außerhalb  der  kontraktilen  Masse 
liegen.     H.  verwendet  die  Befunde  im  Sinne  seiner  Teilkörpertheorie. 

Hierher  auch  Heidenhain (i). 

Schiefferdecker(2)  bespricht  die  histologischen  Verschiedenheiten  der  Musku- 
latur der  Vögel.  Deren  Bindegewebe  zerfällt  in  das  fulcrale,  mehr  stützende, 
das  die  gröberen  Balken  um  die  Faserbündel  bildet  und  die  großen  Gefäße 
führt,  und  in  das  nutritive,  mit  feineren  Lamellen  die  Muskelfasern  umfassende. 
Der  Kernreichtum  beider  Bindegewebsarten  ist  auch  verschieden,  so  z.  B.  beim 
Pectoralis  sehr  gering,  bei  den  Beinmuskeln  sehr  groß.  Die  Form  des  Muskel- 
faserquerschnittes kann  scharfkantig  (Pect.)  bis  abgerundet  (Semitendinosus, 
Semimembranosus)  sein.  Die  Muskelkerne  liegen  fast  sämtlich  binnenständig 
(Pectoralis  von  Gallus)  oder  fast  alle  randständig  (z.  B.  Passer).  Kernreihen 
fehlen.  Auch  der  Gehalt  an  elastischem  Gewebe  scheint  specifisch  zu  schwanken. 
Die  Vogelmuskelfasern  sind  im  allgemeinen  fast  so  dünn  wie  die  der  Augen- 
muskeln von  Homo.  Dickere  Muskelfasern  mit  größerer  Kernzahl  finden  sich 
namentlich  bei  viel  fliegenden  Vögeln  (P.,  Fringüla).  Die  Querschnittsgröße 
der  Muskelkerne  wächst  mit  der  Zunahme  der  Faserdicke  nicht.  Da  die  Muskeln 
eines  und  desselben  Tieres  [G.)  untereinander  sehr  große  Verschiedenheiten 
zeigen,  ist  eine  weitgehende  Differenzierung  des  einzelnen  Muskels  anzunehmen. 
G.  hat  besonders  kernreiche  Muskeln.  Der  Kernreichtum  spricht  für  regen  Stoff- 
wechsel, doch  ist  die  Kernmasse  relativ  gering.  Der  weiße,  wenig  tätige  Pect, 
von  G.  übertrifft  an  Kernmasse  alle  anderen  Muskeln  desselben  Tieres  und 
auch  den  Pect,  von  F.  und  P.  Die  Kerne  von  G.  sind  relativ  länger  als  die 
von  F.  und  G.,  doch  sind  sie  auch  bei  diesen  recht  lang.  Es  sind  also  kleine 
aber  lange  Kerne  da,  die  für  den  Stoffwechsel  besonders  günstig  sind. 

Noll(^)  weist  in  den  Muskeln  von  Homo  und  verschiedenen  Mammalien,  Vögeln, 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke.  457 

Rana  und  Insecten  Lipoide  nach,  und  zwar  in  den  trüben,  sarcoplasmareichen 
Fasern  reichlicher  als  in  den  lichten,  sarcoplasmaarmen.  Es  gehören  also  die 
Lipoide  dem  Sarcoplasma  an. 

Policard (1-3)  findet  im  Musculus  tensor  tympani  von  Canis  2  Arten  von 
Fasern,  dicke  (35  ,«  Durchmesser)  und  schlanke  (9  ,u  Durchmesser).  Beide  sind 
gleichmäßig  vermischt  angeordnet.  Die  dünnen  nehmen  nicht  an  der  Bildung 
von  Muskelspindeln  teil.  In  der  Gegend  des  Sehnenansatzes  findet  sich  eine 
Anhäufung  von  »vesiculo-tendinösem«  Gewebe.  Die  dicken  Fasern  besitzen 
3-8  Endplatten.  Eine  zwischen  3  oder  4  Muskelfasern  gelegene  Nervenfaser 
versorgt  alle  Muskelfasern  ungefähr  im  gleichen  Niveau.  Die  Endplatte  ist 
protoplasmareich,  kernarm;  die  Nervenfaseräste  verzweigen  sich  sehr  ungleich- 
mäßig, Anastomosen  und  ultraterminale  Fibrillen  der  Nervenfaseräste  fehlen. 
Die  Endplatten  der  dünnen  Fasern  liegen  gewöhnlich  in  anderer  Höhe  als  die 
der  dicken;  am  Nerveneintritt  liegt  eine  größere  Menge  von  Kernen,  die  den 
Nerven-  und  Muskelscheiden  angehören.  Die  Nervenfaser  teilt  sich  in  4  bis 
5  Zweige,  von  diesen  verlaufen  dickere  parallel  der  Muskelfaserachse,  dünnere 
umfassen  die  Faser  ringförmig.  Von  sensiblen  Nervenendigungen  fanden  sich 
nur  uneingekapselte  Aufzweigungen  im  Bereiche  der  Sehnenfibrillen.  Vermut- 
lich werden  die  dicken  Muskelfasern  direkt  von  den  das  Ganglion  des  Muskels 
(Moratsches  G.)  passierenden  Trigeminusfasern,  die  dünnen  von  solchen  Nerven- 
fasern versorgt,  die  aus  dem  Ganglion  kommen.  Die  ersteren  dürften  lang- 
samen und  anhaltenden,  die  letzteren  plötzlichen,  intensiven  und  kurzen  Kon- 
tractionen  dienen. 

Herwerden  (1)  widerspricht  den  Angaben  0.  Schnitzes  (12  Vert.  132)  be- 
trefl'eud  die  Kontinuität  von  Muskel-  und  Sehnenfibrille,  auf  Grund  von 
Untersuchungen  an  Muskeln  von  Salamandra  maculosa  (specifische  Färbung)  und 
Rana  (Trypsinverdauung).  Der  Übergang  wird  vorgetäuscht  durch  flächenhafte 
Ansichten  der  auf  dem  Sarcolemm  sich  ausbreitenden  und  dasselbe  umspinnen- 
den Sehnenfibrillen.  —  Hierher  auch  0.  Schultze(S2),  Pekelharing,  Herwerden (^). 

Peterfi(-)  findet  in  den  Muskeln  von  Salamandra,  Triton,  Rana  und  Mus 
das  Ende  der  Muskelfasern  von  einem  ununterbrochenen  Sarcolemm  begrenzt. 
Dieses  besteht  aus  einer  als  Hyalinmembran  bezeichneten  Grundsubstanz  und 
aus  einem  Netze  feinerer  oder  dickerer  Bindegewebsfibrillen ;  aus  den  letzteren 
entspringen  die  Sehnenfibrillen.  Die  Kontinuität  von  Muskel-  und  Sehnen- 
fibrille beruht  auf  Täuschung. 

Baldwin  stellt  durch  Untersuchungen  an  Rana,  Bos  juv.,  Felis,  Gallus  und 
Mus  fest,  daß  es  2  Arten  von  Sehnenendigung  am  Muskel  gibt;  solche 
mit  gerader  Fortsetzung  der  Sehnenachse  in  die  des  Muskels  und  solche  mit 
winkeliger  Insertion.  Nie  besteht  Kontinuität  der  Fibrillen.  In  Entwicklung 
begriffene  Muskelfibrillen  endigen  in  zahlreichen  kegelförmigen  Sarcolemmfort- 
sätzen,  an  deren  Spitze  die  Sehnenfibrillen  sich  anheften,  und  dieses  Verhalten 
bleibt  im  erwachsenen  Zustand  der  Muskeln  vom  1.  Typus  auch  erhalten, 
die  Sarcolemmfortsätze  sind  dann  in  das  Sehnenende  gewissermaßen  verzapft. 
Das  Sarcolemm  solcher  Muskeln  ist  gegen  die  Sehne  hin  nicht  merklich  ver- 
dickt. Bei  den  doppeltgefiederten  Muskeln  (2.  Typus)  ist  die  Sehne  von  einem 
besonderen  aus  Fasern  und  Zellen  bestehenden  Bindegewebe  eingehüllt,  das 
sie  von  den  Muskelfibrillen  trennt;  das  Sarcolemm  endet  hier  mit  glatter  Fläche, 
ist  aber  beträchtlich  verdickt  und  sendet  Fortsätze  in  die  Muskelsubstauz  hinein. 
Diese  Fortsätze  rühren  von  der  Verklebung  der  einander  zugekehrten  Seiten- 
flächen der  während  der  Entwicklung  vorhandenen  kegelförmigen  Sarcolemm- 
fortsätze her.  Die  Muskelfibrillen  sind  bis  an  das  Sarcolemm  herau  quer- 
gestreift   letzteres  ist  nicht  durchbrochen  und  läßt  keinerlei  Fibrillen  durchtreten 


458  II'  Referate.     11.  Vertebrata. 

und  ist  auch  nicht  in  die  Sehne  hinein  oder  durch  dieselbe  irgendwie  verlängert. 
Ebensowenig  überschreitet  das  Sarcoplasma  irgendwie  die  Grenze  des  Sarco- 
lemms. 

Nach  Loevy  entsteht  die  Sehne  bei  Embryonen  und  Neugeborenen  von  Mus 
und  Gallus  aus  Fibroblasten  und  Rundzellen.  Erstere  bilden  einen  zentralen 
Strang,  liefern  die  Sehnenfibrillen  und  gehen  später  zugrunde.  Die  Randzellen 
bilden  die  Scheiden  um  die  Sehnenbündel  (sekundären  Bündel)  und  wandeln 
sich  in  die  sog.  Ranvierschen  Zellen  um,  welche  die  Bündel  in  Form  einer 
dünnen  endothelartigen  Lage  umscheiden. 

Danforth  gelangt  auf  Grund  einer  ausführlichen  Untersuchung  der  Musku- 
latur von  Polyodon  zu  folgenden  Resultaten.  Im  ganzen  ist  die  Muskulatur 
ziemlich  einfach  und  zeigt  große  Ähnlichkeit  mit  Acipenser,  doch  gibt  es  einige 
scharfe  Differenzen.  Das  System  der  oberflächlichen  Constrictores  des  Kiemen- 
korbes, das  bei  A.  stark  entwickelt  ist,  ist  bis  auf  ein  Minimum  reduziert  und 
das  Verhalten  dieser  Muskeln  sogar  einfacher  als  bei  den  Elasmobranchiern. 
Hier  ist  sicher  Reduction  anzunehmen,  denn  auch  höhere  Formen  zeigen  Ver- 
einfachung in  gleicher  Richtung.  Der  Protractor  mandibularis  weist  einen 
weiteren  Fortschritt  gegenüber  A.  auf.  Die  queren  Pharynxmuskeln  und  die 
Pharyngo-claviculares  bringen  P.  den  Teleostiern  näher  als  A.,  dennoch  ist  P. 
in  diesem  Punkte  primitiver  und  bei  A.  ist  eine  Rückbildung  dieser  Muskeln 
eingetreten.  Wenn  man  die  zahlreichen  Strahlen  der  Ventralflosse  ansieht  als 
ein  Zerfallsprodukt  einer  ursprünglich  einheitlichen  Platte,  so  müßte  P.  an  das 
Ende  einer  Entwicklungsreihe  zu  stehen  kommen,  die  über  A.  und  Scaphirhyn- 
chus  zu  einer  Form  zurückführt,  die  noch  primitiver  ist,  als  die  Selachier. 
Doch  ist  wahrscheinlich  die  Vielheit  der  Strahlen  ein  primitiver  Zustand  und 
mit  den  ähnlichen  Verhältnissen  der  unpaaren  Flossen  vergleichbar.  Auch 
die  Muskulatur  spricht  nicht  gegen  diese  Annahme. 

Dietz  vergleicht  den  Verlauf  der  Myotome  in  den  einzelnen  Körper- 
regionen von  Gadus  morrlma^  Pleuronedes  platessa,  Trigla  liirimdo.  Die  in  der 
Oberflächenprojection  sichtbare  Knickung  der  Myotome  verhält  sich  im  Rumpf- 
und im  Schwanzbereich  verschieden,  namentlich  insofern,  als  die  ventral  vom 
Lateralseptum  gelegenen  Teile  im  Rumpf  die  typischen  Knickungen  nur  schwach 
oder  fast  gar  nicht  ausgeprägt  zeigen,  während  im  Schwanz  die  Knickungen 
dorsal  und  ventral  ungefähr  symmetrisch  erscheinen.  Analog  verhalten  sich 
die  hohlkegelartigen  oder  dütenartigen  Ausstülpungen  der  Myotome  in  der 
Tiefe.  So  wie  die  dorsalen  Knickungen  tiberall  scharf  ausgeprägt  sind,  ist  es 
auch  der  sog.  pleurodorsale,  nach  hinten  gerichtete  Hohlkegel  und  der  dorsale 
Teil  des  nach  vorn  gerichteten  pleuralen  Hohlkegels.  Im  Schwanz  ist  auch 
der  ventrale  Teil  des  pleuralen,  und  der  pleuroventrale  Hohlkegel  ungefähr  so 
ausgebildet,  wie  die  dorsalen  Gebilde.  Der  pleurale  Hohlkegel  zeigt  die  Ten- 
denz zur  Verdoppelung  (Bildung  von  je  einer  Spitze  dorsal  und  ventral  vom  Lateral- 
septum). Bei  T.  wird  der  pleurale  Hohlkegel  an  seiner  lateralen  Kante  durch  eine 
Fleischgräte  gestützt  und  ist  das  Myotom  von  der  Außenfläche  her  im  dor- 
salen Bereiche  in  Form  einer  kontinuierlichen  Längsfurche  (Dorsalfalte)  nach 
innen  eingeknickt.  Je  mehr  ein  Fisch  dorsoventral  plattgedrückt  ist,  desto 
stärker  sind  die  Myotomknickungen,  im  selben  Fische  erscheint  der  Schwanz 
stärker  geknickt,  als  im  Rumpf.  Der  »Faltungskoeffizient«,  d.  h.  das  Ver- 
hältnis der  wahren  Höhe  des  Myotoms  (nach  dem  Verlauf  der  Knickungen  ge- 
messen) zu  der  absoluten  Entfernung  der  dorsalen  und  ventralen  Myotomkante 
ist  am  größten  bei  stark  dorsoventral  kompressen  Fischen.  Bei  Jugendstadien 
findet  man  weniger  Differenzen  zwischen  Rumpf  und  Schwanz  und  weniger  aus- 
geprägte   Knickungen    (ähnlich    bei  Amphioxus,   Petromyxon  usw.).     Die    An- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke.  459 

passung  der  Teleostier  an  die  Schwimmbewegung  ist  durch  stärkere  Knickung 
der  Myotome,  namentlich  am  Schwänze,  entstanden.  Die  ganz  plattgedrück- 
ten Bodenfische  zeigen  noch  weitere,  sekundäre  Faltungen  der  Myotome, 
unter  anderem  auch  durch  Einfaltungen  senkrecht  zur  Körperachse  nach  innen 
oder  parallel  derselben,  also  in  einer  von  der  Gestaltung  normaler  Fische  ab- 
weichenden Art.  Die  außerordentlich  starke  Faltung  der  Squaliden,  die  die- 
jenige der  Teleostier  bedeutend  übertrifft,  spricht  nebst  anderen  Erscheinungen 
dafür,   daß  die  nektonischen  Haie  vom  bodenbewohnenden  abstammen. 

Chevrel  untersucht  die  Seitenrumpfmuskulatur  der  Teleostier,  nament- 
lich von  Tinea.  Die  abwechselnden  seitlichen  Körperkrümmungen  werden 
bewirkt  durch  Muskeln,  deren  Fasern  sich  ohne  Unterbrechung  vom  Kopf  bis 
zur  Schwanzflosse  erstrecken,  dann  durch  intervertebrale  voneinander  unab- 
hängige Muskeln  und  durch  einzeln  stehende  intervertebrale  Muskeln,  die  durch 
ihre  Vereinigung  einen  kammförmigen  einheitlichen  Muskel  bilden.  Da  die 
Muskeln  symmetrisch  sind,  wirkt  jedes  Myomer  auf  einen  Wirbel  durch  Ver- 
mittlung des  Septum  transversale  oder  Myocomma.  Ferner  ist  der  Muskel  in 
einen  dorsalen  epiaxialen  und  einen  ventralen  hypoaxialen  Teil  durch  das 
Horizontalseptum  geteilt.  Jedes  Myomer  ist  gefaltet  und  bildet  4  konische 
Vorsprünge,  2  tiefe  und  2  oberflächliche.  Die  Faltung  markiert  sich  oberfläch- 
lich durch  die  im  Zickzack  verlaufende  Projection,  den  Querschnitt  der  Myo- 
commata,  ohne  aber  damit  den  wahren  Bau  des  Muskelsegmentes  zu  verraten. 
Die  Transversalsepten  sind  von  vorn  nach  hinten  und  von  innen  nach  außen 
geneigt.  In  jedem  Myotom  kontrahieren  sich  die  tiefen  Fasern  von  hinten 
nach  vorn  und  bilden  die  vorderen  tiefen  Kegel,  die  oberflächlichen  Fasern 
kontrahieren  sich  von  vorn  nach  hinten  und  bilden  die  hinteren  oberfläch- 
lichen Kegel  nahe  den  Körperkanten.  Das  hat  den  Effekt  einer  Verringe- 
rung der  Höhe  und  Dicke  des  Seitenrumpfmuskels  und  des  Körpers  über- 
haupt. Die  tiefen  Teile  eines  jeden  Myomers  berühren  einander,  ziehen  am 
Septum  transversale  von  hinten  nach  vorn  und  bewirken  so  den  vorderen  me- 
dianen Winkel  des  Myoseptums.  Die  oberflächlichen  Myotomabschnitte  wirken 
im  gegenteiligen  Sinne.  Die  Zickzackform  ist  also  eine  Folge  entgegengesetzter 
Zugwirkungen.  Der  geometrische  Ort  der  Zugkräfte  der  Myomerenfasern  ist 
gegen  die  Körpermittelebene  hin  gelegen,  und  zwar  der  der  tiefen  Fasern  haupt- 
sächlich an  den  Körpern  und  den  Bögen  der  Wirbel,  deren  Umwandlung  in 
Knorpel  und  Knochen  das  Resultat  dieser  Zugkräfte  ist.  Der  geometrische 
Ort  der  Zugkräfte  der  oberflächlichen  Fasern  ist  die  obere  Bogenregion  und 
die  Dornfortsatzregion.  Die  Verfestigung  dieser  Teile  und  ihre  Neigung  wird 
durch  diesen  Zug  bewirkt.  Die  Rippen  entstehen  hauptsächlich  durch  die  Wirkung 
der  hypoaxialen  Fasern  an  der  inneren  Basis  der  Transversalsepten,  welche 
den  Angriffspunkt  der  betreffenden  Zugkräfte  darstellen.  Der  rote  Seitenlinien- 
muskel mag  die  Function  haben,  den  Schwanz  gekrümmt  zu  halten,  wenn  der 
Fisch  die  Richtung  ändern  will.  Er  hat  eine  eigene  Bindegewebsscheide  und 
eine  gewisse  Selbständigkeit  gegenüber  dem  Seitenrumpfmuskel  und  kontrahiert 
sich,  wie  dessen  oberflächlicher  Teil,  von  vorn  nach  hinten.  Die  medialen 
Gräten  entstehen  an  der  Schnittstelle  der  Transversalsepten  mit  dem  Horizon- 
talseptum unter  der  Einwirkung  des  Myomerenmuskels,  besonders  der  epaxialen 
Partien.  Die  anderen  Gräten  bilden  sich  innerhalb  der  Transversalsepten  dort, 
wo  entgegengesetzte  Muskelzüge  winkelige  Knickungen  als  Angriffsort  aus- 
bilden. Die  intermuskulären  Knorpel  der  Clupeiden  haben  mit  den  Rippen 
nichts  zu  tun.  Sie  entstehen  durch  die  Wirkung  des  Seitenlinienmuskels  haben 
die  Form  eines  liegenden  V,  und  ihre  Schenkel  dienen  den  vorderen  Enden  der 
tiefen   Fasern    des   Muskels  zum  Ansatz.     Zum  Seitenrumpfmuskel    haben    sie 


460  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

keine  Beziehungen  außer  der  Berührung.  Die  typische  Fischform  ist  ein  Re- 
sultat verschiedener  Faktoren,  besonders  auch  des  Vorhandenseins  der  Abdo- 
minalhöhle. Wenn  die  wirbelnde  Bewegung  des  Wassers  auf  die  Verteilung 
der  Flossen  und  die  Körperform  einen  Einfluß  ausübt,  so  ist  dieser  jedenfalls 
geringer,  als  der  der  Seitenrumpfmuskulatur.  Indem  dieser  sich  segmentiert 
und  durch  ungleiche  Entwicklung  an  Masse  vom  Kopf  nach  hinten  abnimmt, 
trägt  er  auch  zur  charakteristischen  Spindelform  der  Fische  bei. 

Greene  faßt  seine  Erfahrungen  über  den  Seitenlinienmuskel  von  Oncorhyn- 
chus  tschaivytscha  (12  Vert.  128)  zusammen  und  stellt  fest,  daß  das  geringere 
Faserkaliber  und  die  gleichmäßigere  Dicke  der  Fasern,  das  besondere  Ver- 
halten gegenüber  Fett  (Speicherung  desselben),  seine  dunklere  Farbe  und  die 
deutliche  Trennung  vom  tiefen  Seitenrumpfmuskel  durch  ein  Bindegewebsseptnm 
es  rechtfertigen,  diesen  Muskel  als  M.  lateralis  superficialis  dem  M.  lateralis 
profundus  gegenüberzustellen. 

IVIagnan('*)  weist  nach,  daß  die  Hebemuskeln  der  Flügel  bei  den  Vögeln 
schwach,  die  Senkmuskeln  sehr  stark  entwickelt  sind.  Also  ist  die  Hebung 
der  Flügel  während  des  Fluges  ein  mehr  passiver  Vorgang. 

P.  Mitchell ('^)  untersucht  die  Musculi  peronei  der  Vögel.  Der  M,  p.  longus 
hat  im  primitiven  Zustande  einen  oberflächlichen  und  einen  tiefen  Ursprung,  und 
seine  Sehne  geht  mit  einem  Aste  in  das  Sustentaculum  der  Beugersehnen  über 
(»Anchor«)  mit  einem  anderen  in  die  Sehne  des  HI.  flexor  perforatus,  des- 
gleichen ist  ein  M.  p.  brevis  vorhanden.  Die  weiteren  Differenzierungen  be- 
stehen hauptsächlich  im  Verschwinden  des  einen  oder  des  anderen  M.  p.,  wo- 
bei wieder  verschiedene  Möglichkeiten  der  teilweisen  Reduction  vorkommen, 
z.  B.  Schwund  des  tiefen  oder  des  oberflächlichen  Ursprunges  des  M.  p.  1.  oder 
Verschwinden  der  einen  oder  der  anderen  Insertionssehne.  Im  allgemeinen 
zeigt  das  Verhalten  der  Peroneusmuskulatur  eine  ziemlich  deutliche  Beziehung  zur 
systematischen  Zugehörigkeit.  Bei  den  höheren  Vogeltypen  herrscht  die  Tendenz 
zum  Schwund  des  M.  p.  longus  und  zur  Erstarknng  des  M.  p.  b.  vor.  Tiere  von 
ähnlicher  Lebensweise  zeigen  oft  große  Differenzen.  So  haben  die  Eulen  und 
Pandion  einen  ziemlich  primitiven  Zustand,  die  anderen  Adler  und  Geier  die 
extremsten  Zustände  im  Sinne  des  Schwundes  des  M.  p.  1.  Nyctidromus  und 
Capritmdgus  verhalten  sich  bezüglich  des  M.  p.  1.  wie  Podargus,  es  fehlt  ihnen 
aber  der  M.  p.  b.  Die  Function  des  M.  p.  b.  ist  oft  gar  nicht  zu  verstehen  oder 
erscheint  überflüssig;  demnach  wäre  vielleicht  sein  Verlust  in  den  beiden  ge- 
nannten Fällen  von  keiner  großen  Bedeutung. 

Über  die  Kaumuskulatur  der  Amphibien  s.   Lubosch. 

F.  Levy(2)  fügt  zu  den  üblichen  Charakteristiken  der  Megachiroptera 
noch  einige  muskelanatomische  Merkmale,  beispielsweise  den  zweiteiligen  M.  sub- 
clavius  und  den  vollkommen  einheitlichen  M.  rectus  thoraco-abdominalis.  Die 
Meg.  scheinen  sich  sehr  früh  abgezweigt  zu  haben  und  stehen  in  der  Aus- 
bildung ihrer  Muskulatur  den  übrigen  Säugern  näher,  als  die  Microchiroptera. 
Für  die  Meg.  ist  ferner  eigentümlich,  daß  der  M.  levator  scapulae  nur  vom 
6.  und  7.  Halswirbel  entspringt,  statt  vom  6.-7.  Die  Trennung  der  Rhino- 
lophidae  in  Megadermatidae  und  Rhinolophidae  zeigt  sich  durch  das  Muskel- 
system berechtigt.  Der  M.  triceps  besteht  bei  ersteren  aus  3  ganz  getrennten 
Köpfen  mit  getrennten  Insertionssehnen,  während  bei  letzteren  die  Scapular- 
köpfe  nur  am  Ursprung  getrennt  und  weit  cranialwärts  mit  dem  Humeralkopf 
verwachsen  sind,  so  daß  nur  eine  einzige  Insertionssehne  resultiert.  Die 
Phyllostomatidae  haben  bloß  am  Ursprung  die  Pars  sternalis  und  die  P.  clavi- 
cularis  des  Pectoralis  maior  getrennt  und  besitzen  einen  außerordentlich  ent- 
wickelten   Rhomboideus.      Die   ScabaUomnidae   sind    durch    die   Häufigkeit   von 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke.  461 

Sehnen  spiegeln  und  durch  die  besonders  starken  Mm.  latissimus  dorsi  und 
brachialis  anticus  gekennzeichnet.  Die  Unterfamilien  jeder  Familie  zeigen 
wieder  besondere  Eigentümlichkeiten.  Bei  Spitzflüglern  ist  die  Pars  clavicu- 
laris  des  Pectoralis  relativ  viel  stärker  im  Vergleich  zu  der  Pars  sternalis^  als 
bei  breitflügeligen  Formen.  Auch  zeigen  nur  jene  eine  Verschmelzung  der 
Sehnen  der  P.  abdominalis  mit  der  P.  sternalis  des  M.  pect,  maior  und  eine 
besonders  starke  Insertionssehne  des  M.  subclavius  zur  ersten  Rippe.  Der 
M.  latissimus  dorsi  und  M.  coraco-brachialis  sind  gering  entwickelt.  Sehr 
stark  ist  hingegen  der  M.  occipito-poUicalis,  ferner  findet  sich  nur  bei  ihnen 
ein  M.  rhomboideus  maior  und  minor. 

Schapiro  untersucht  die  Muskeln  der  Hinterextremität  bei  Dipus^  Mus 
und  Meriones  und  gelangt  zu  dem  Ptcsultat,  daß  alle  3  Glieder  einer  und 
derselben  Reihe  sind,  bei  der  die  Strahlen  der  Hinterextremität  eine  Reduction 
von  5  auf  3  zeigen.  Auch  die  Muskeln,  die  zur  1.  und  5.  Zehe  ziehen,  sind 
stark  reduziert  oder  ganz  atrophiert  (M.  extensor  digit.  proprius,  M.  flexor  digi- 
torum  brevis).  Me.  zeigt  einerseits  charakteristische  Merkmale  von  Mu.  (nament- 
lich mit  Hinblick  auf  Hüft-  und  Oberschenkelmuskeln)  und  andererseits,  wenn 
auch  nicht  so  ausgeprägt,  von  D.  (bezüglich  der  Unterschenkel-  und  Fuß- 
muskeln). 3Ie.  verbindet  sozusagen  Mu.  und  D.,  D.  gehört  nicht  nur  zu  den 
Myomorpheu,  sondern  entspringt  sogar  aus  einem  zu  den  Myoides  gehörigen 
Stamme.  Älactnga  dürfte  eine  wesentliche  Zwischenstufe  zwischen  Me.  und  D. 
darstellen. 

Über  die  Extremitätenmuskeln  von   Tragulus  s.  Lübke. 

Nach  Delmas  besteht  das  System  der  Interkostalmuskeln  bei  Homo  aus 
3  Schichten.  Eine  äußere,  hinten  am  stärksten  entwickelte  Schicht,  der  M. 
intercostalis  externus,  geht  nach  vorn  in  das  Ligamentum  intercostale  externum  (s. 
anterior)  über.  Die  zweite  mittlere  Lage  besteht  dorsal  aus  einer  Aponeurose, 
die  sich  am  Intercostalis  internus  inseriert  und  lateral  vom  Nerven-  und  Ge- 
fäßbündel liegt;  nach  vorn  geht  diese  Aponeurose  in  einen  Muskel  über,  der 
vorn  am  stärksten  ist.  Die  innerste  Schicht  entspringt  vom  Lig.  intercostale 
internum  (s.  posterius),  ist  da  am  stärksten  und  wird  nach  vorn  zu  schwächer. 
Zwischen  dieser  Lage  und  der  mittleren  verläuft  das  Gefäß-  und  Nervenbündel. 
Die  2  letztgenannten  Schichten  repräsentieren  den  Intercostalis  externus,  die 
mittlere  Schicht  entspricht  dem  Intercostalis  medius  Eislers.  Doch  ist  die  Ab- 
trennung eines  selbständigen  Intercost.  med.  nicht  zu  rechtfertigen,  da  er 
eigentlich  nur  durch  den  Verlauf  der  Gefäß-  und  Nervenbündel  gebildet  wird 
und  die  Art  seiner  Abgrenzung  bei  verschiedenen  Formen  schwankt.  So  ist 
bei  Bos,  Ovis  und  Sus  fast  nur  der  sog.  Intercost.  medius  da,  der  int.  fehlt 
fast  ganz,  bei  Eqims  und  Canis  ist  ein  Zwischenstadium  zwischen  den  ge- 
nannten Formen  und  Homo  gegeben. 

Über  die  Länge  der  Muskeln  von  Ho7no  s.  Jansen. 

IVIawas(^)  stellt  fest,  daß  unter  allen  Säugern  allein  die  Affen  {3Iacacus  rhesus) 
gleich  Homo  im  Ciliarmuskel  neben  longitudinalen  Faserbündeln  auch  solche 
von  schrägem  Verlaufe  besitzen. 

Über  glatte  Muskulatur  in  der  Augenhöhle  von  Homo  s.   Krauss. 

Der  Musculus  triceps  surae  zeigt  nach  H.  Frey  in  der  Ausbildung 
seiner  einzelnen  Glieder  in  der  Vertebratenreihe  große  Differenzen.  Der  late- 
rale Gastrocnemius  ist  bis  zu  den  Amphibien  herab  zu  verfolgen  und  verhalt 
sich  bis  zu  Homo  hinauf  ziemlich  gleich  (lateraler  Ursprung  am  Femur)  und 
ist  nur  bei  den  Monotremen  ganz  auf  die  Fibula  übergetreten,  vieUeicht  intolge 
der  Entwicklung  des  M.  soleus.  Der  mediale  Gastrocnemius  der  niederen  Verte- 
braten  fehlt  völlig  und  sondert  sich  onto-  und  phylogenetisch  vom  lateralen  Gastro- 


462  II-  Referate.     11,  Vertebrata. 

cnemius  ab,  wobei  er  sich  rasch  auf  den  lateralen  Femurcondylus  ausdehnt. 
Eine  Spui*  dieser  Wanderung  ist  der  sog.  3.  Gastrocnemiuskopf.  Der  Soleus  tritt 
am  spätesten,  erst  von  den  Insectivoren  an,  deutlich  auf,  bei  niederen  Formen 
wird  er  bloß  durch  einige  vom  lateralen  Gastrocnemius  abgetrennte  Bündel  an- 
gedeutet. Sein  Zusammenhang  mit  diesem  einen  Ursprungsort  ist  häufig  noch 
bei  niederen  Affen  in  Form  von  accessorischen  Sehnenbündeln  zu  erkennen. 
Bei  H.  ist  die  Abtrennung  vom  lateralen  Gastrocnemius  in  der  Ontogenie  unter- 
drückt. Bei  H.  breitet  sich  der  Soleus  in  Anpassung  an  seine  wichtigere 
Function  auf  die  Fibula  und  Tibia  aus.  Der  laterale  Kopf  ist  bis  auf  H.  der 
kräftigere  und  besitzt  auch  in  diesen  Fällen  oft  noch  eine  abgelagerte  Muskel- 
schicht. Bei  H.  ist  der  laterale  Kopf  der  bedeutend  stärkere.  Die  Anthropo- 
morphen  neigen  zu  einer  gleichartigen  Ausbildung  beider  Köpfe  und  vermitteln 
so  zwischen  den  niederen  Affen  und  H.  Auch  der  Soleus  nimmt  gegen  den 
Menschen  an  Ausbreitung  und  Differenzierung  zu.  Bei  H.  und  den  Anthro- 
pomorphen  ist  der  mediale  Muskelbauch  der  längere.  H.  hat  einen  sehr  hoch 
gelegenen  Übergang  der  Bäuche  in  die  Endsehne,  was  zur  Bildung  seiner  spe- 
cifischen  Wadenform  wesentlich  beiträgt.  Die  Verwachsung  der  beiden  Köpfe 
erfolgt  entweder  unter  einfacher  Sehnenfaserdurchkreuzung  oder  durch  Bildung 
einer  Zwischensehne.  In  ersterem  Falle  ist  meist  eine  tiefgehende  Verwachsung 
damit  verbunden.  Dieser  Fall  ist  für  die  meisten  Affen  typisch,  der  zweite 
für  Homo.  Die  gemeinsame  Endsehne  wird  so  gebildet,  daß  die  Sehnenfasern 
des  medialen  Bauches  an  die  dorsolaterale  Kante  des  Calcaneus,  die  des  late- 
ralen an  seinen  medialen  Rand  und  seine  Vorderseite  ziehen.  Die  Verwachsung 
des  Soleus  mit  den  Gastrocnemii  ist  der  primitive  Zustand  und  ist  meist  sehr 
ausgedehnt  erhalten  [Homo^  Platyrrhinen ,  Hylobatiden).  Zu  einer  größeren 
Trennung  neigen  die  Anthropomorphen  und  niederen  Catarrhinen,  bei  letzteren 
reicht  die  Trennung  bis  ganz  oder  nahezu  an  den  Calcaneus.  Die  Bezeich- 
nung »Achillessehne«  sollte  nur  für  H.  gelten,  sonst  bloß  die  Bezeichnung 
»Endsehne  des  Triceps  surae«.  Der  Plantaris  kann  sich  proximal  an  den 
lateralen  Kopf  anschließen,  was  zur  Bildung  der  oberflächlichen  Muskelschicht 
Anlaß  gibt.  Die  Reduction  des  Plantaris  kann  entweder  zu  einer  Trennung 
der  beiden  Muskeln  im  proximalen  Gebiet  führen  [H.)  oder  eine  Verschmelzung 
der  Muskeln  von  den  Endsehnen  aus  bewirken  (Mehrzahl  der  Affen  einschließ- 
lich der  Hylobatiden).  Der  Plantaris  kann  auch  direkt  mit  Hilfe  der  End- 
sehnen mit  dem  lateralen  Kopf  verbunden  sein.  Die  meisten  Primaten  weisen 
in  den  Ursprungsstellen  der  Gastrocnemii  ein  Sesambein  auf,  das  ein  echtes 
aber  rudimentäres  Skeletstück,  kein  mechanisch  hervorgerufenes  Gebilde  ist.  Bei 
niederen  Affen  meist  in  beiden  Köpfen  vorhanden,  fehlt  es  den  Anthropomorphen 
regelmäßig  und  ist  bei  H.  meist  nur  im  lateralen  Kopf  entwickelt.  Mit  Ausnahme 
von  Äteles  und  Hylohates  ist  stets  das  laterale  Sesambein  besser  ausgebildet. 
In  der  ganzen  Primatenreihe  wird  der  Triceps  surae  vom  Nervus  tibialis  ver- 
sorgt. Der  laterale  Kopf,  als  der  phylogenetisch  ältere,  ist  weniger  variabel 
und  bewahrt  seine  ursprüngliche  Function,  der  mediale  ist  functionellen  Ver- 
änderungen mehr  ausgesetzt. 

Glaesmer  verteidigt  ihre  Angaben  (10  Vert.  92)  über  die  Phylogenie  des 
Flexor  digitorum   pectis  gegen  Sawalischin  (11  Vert.   139). 

Der  Musculus  latissimus  dorsi  ist  nach  Schück(^)  bei  den  Primaten  ur- 
sprünglich ein  Gebilde  des  6.,  7.  und  8.  Segmentes  und  gehört  in  dasselbe 
Myotom  wie  der  M.  teres  maior.  Er  beschränkt  sich  bei  den  Prosimiern  auf 
eine  vordere  Ptegion,  und  besitzt  daselbst  keine  Rippenursprünge.  Er  ist  bei 
den  höheren  Formen  von  der  primitiven  Ursprungsstelle  der  Scapula  weiter 
nach  hinten   gerückt,    bis    er  bei  den  Anthropoiden  sogar  die  Crista  iliaca  er- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     F.  Muskeln,  Bänder  und  Gelenke.  463 

reichte.  Bewirkt  wurde  dieser  Prozeß  durch  die  Aufrichtung  und  Verkürzung 
des  Rumpfes,  die  eine  besonders  starke  Befestigung  des  Muskels  erforderte, 
welchem  Zwecke  auch  seine  Eippenzacken  dienen.  Der  M.  latissimo-tricipitalis 
gehört  zum  System  des  M.  triceps  brachii  und  ist  bereits  bei  den  Hylobatiden 
und  Anthropoiden  stark  reduziert  und  bei  Homo  bis  auf  seltene  Spuren  völlig 
geschwunden,  ebenso  wie  der  M.  1.  d.  bei  H.  die  Wirkung  der  Triceps- 
Unterstützung  verloren  hat.  Diese  Wirkung  auf  den  Arm  war  für  Kletterer 
von  Bedeutung,  für  Hangler  nicht  mehr  im  gleichen  Grade  wichtig  und  für 
Bipede  völlig  entbehrlich. 

Eisler  (2)  beharrt  Bertelli  &  Austoni  gegenüber  auf  der  Trennung  der  Mm. 
auricularis  superior,  anterior  und  auriculofrontalis  bei  Homo  und  weist  die  Zu- 
sammenfassung derselben  in  einen  einheitlichen  M.  auricularis  antero-superior 
zurück. 

Bluntschli(2)  gibt  eine  detaillierte  Darstellung  des  Verhaltens  der  Fascia  lata 
bei  Halbaffen,  Affen  und  Homo  mit  Rücksicht  auf  die  Zirkulationsverhältnisse 
und  stellt  unter  anderem  fest,  daß  infolge  der  starken  Ausdehnung  der  Fascie 
gegen  die  mediale  Seite  bei  H.  die  ursprüngliche  Vena  saphena  durch  den 
starken  Fasciendruck  schwinden  mußte  und  aus  kapillären  Seitenwegen  sich 
die  V.  s.  von  Ä,  die  bei  den  anderen  Formen  kein  Homologon  findet,  gebildet 
hat.  Nur  am  Unterschenkel  entspricht  die  V.  s.  von  H.  derjenigen  der  anderen 
Primaten.  Der  Schwund  der  Arteria  s.  bei  H.  mag  durch  die  mit  der  Streckung 
des  Knies  entstandenen  dieser  Arterie  ungünstigen  Zirkulationsverhältnisse 
bewirkt  worden  sein,  während  die  A.  poplitea  viel  günstigere  Strömungsverhält- 
nisse aufweist.  Am  gebeugt  gehaltenen  Beine  des  Embryo  von  H.  ist  die 
Art.  s.  noch  vorhanden. 

Retterer  &  Lelievre(^)  finden  bei  Lepus  europaeus  und  cuniculus  an  der 
oberen  oder  proximalen  Fläche  des  Olecranon  eine  Rinne,  in  der  die  mit  einem 
Sesambein  versehene  Sehne  des  langen  Tricepskopfes  gleitet.  Diese  Einrichtung 
vertritt  die  Stelle  eines  Schleimbeutels  bei  Homo  und  anderen  Säugern.  Die 
besondere  Bewegungsart  von  L.  bewirkt  das  Gleiten  der  Sehne,  und  die  dabei 
wirksamen  mechanischen  Faktoren  haben  die  Umwandlung  des  Schleimbeutels 
bewirkt.  Die  Sehne  sowohl  als  die  Rinne  haben  einen  Überzug  von  fibro- 
cartilaginösem  Gewebe.  Dieser  mechanische  Anpassungsvoigang  ist  bereits 
vererbbar  geworden,  denn  die  Einrichtung  tritt  schon  beim  Embryo  und  Fötus 
zu  einer  Zeit  auf,  wo  noch  keine  Bewegungen  ausgeführt  werden. 

Triepel  beobachtete  nach  Exstirpation  des  Hackenfortsatzes  des  Calcaneus 
bei  Felis  und  neuerlicher  Vereinigung  der  Achillessehne  mit  dem  Calcaneusrest, 
die  aber  von  einer  abermaligen  Trennung  der  betreffenden  Teile  gefolgt  war, 
eine  Verlängerung  der  Achillessehne  bis  zum  Calcaneusrest;  dieser  Vor- 
gang muß  als  eine  Neubildung  angesehen  werden,  indem  die  Sehnenfasern  aus- 
wuchsen und  sich  verlängerten.  Auch  ist  es  keine  abhängige  Differenzierung 
im  Sinne  von  Roux,  und  vor  allem  scheint  die  Wirkung  des  Muskelzuges  nicht  in 
Betracht  zu  kommen,  da  der  Muskel  verkürzt  und  stark  atrophisch  war  und 
nicht  einmal  die  normale  Kraft  besitzen  konnte.  Vielmehr  handelt  es  sich  um 
selbständiges  unabhängiges  Wachstum  alter  Sehneuelemente,  worauf  der  eigen- 
tümliche Verlauf  in  das  Periost  der  plantaren  Calcaneusfläche  und  das  Abirren 
einzelner  Sehnenbündel  in  die  Haut  und  das  Tibiaperiost  deutet,  was  durch 
ein  Wachstum  nach  der  Richtung  geringsten  Widerstandes  erklärt  werden  kann. 
Es  mao-  sich  neben  der  Proliferation  der  Sehnenzellen  auch  um  eme  Verlänge- 
rung der  bereits  vorhandenen  SehnenfibriUen  handeln.  Die  normal  vorhandenen 
Hemmungen  des  von  jedem  Gewebe  intendierten  Wachstumes  fielen  hier  durch 
die  Operation  weg.    Auffallend  ist  es,   daß  die  Sehnenneubildung  nur  von  dem 


464  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

proximalen,   an  der  Sehne  verbliebenen  Calcaneusstück  ausging,  vielleicht  darum, 
weil  nur  in  dem  Periost  desselben  Sehnenübrillen  enthalten  waren. 
Über  Anomalien  der  Extremitätenmuskulatur  von  Homo  s.   Schaeffer. 


(G.  Elektrische  Organe.) 

H.  Nervensystem. 

(Referenten:  für  b.  R.  Löwy,  für  die  anderen  Abschnitte  V.  Franz.; 

a.  Allgemeines. 

Hierher  L.  Edinger(')  und  F.  Edinger. 

Über  Nomenklatur  s.  Heubner(Vj,  über  Technik  Barnet. 

Bean(3)  nennt  die  Kopfnerveu  cephalische  Nerven.  Olfactorius  und 
Opticus,  Pneumogastricus  und  der  spinale  Accessorius  gehören  nicht  zu  ihnen, 
wohl  aber  die  motorischen  Trigeminuswurzeln,  der  sensorische  Teil  des  Facialis 
einschl.  des  N.  Wrisbergi,  der  Nerv  der  halbkreisförmigen  Kanäle,  der  vom 
Nerven  der  Cochlea  zu  trennen  ist.  Die  sympathischen  Ganglien  des  Kopfes, 
das  ciliare,  sphenopalatinische,  otische  und  submaxillare  Ganglion  bilden  zu- 
sammen den  Kopfganglienplexus  einschließlich  des  sympathischen  Teils  des 
Gangl.  geniculi,  petrosum  und  jugulare. 

Baglioni(^)  versucht  eine  Analyse  der  verschiedenen,  die  Ilautreflexe  von 
Bufo  vulgaris  beeinflussenden  Faktoren.    Es  gibt  einen  Zusammenhang  zwischen 
dem  Hautort  der  Reizeinwirkung  und  dem  Zustandekommen  der  Reflexe.    Ge- 
wöhnlich liegen  mehrere  einen  und  denselben  Reflex  hervorrufende  Hautpunkte 
in  einer  Hautzone    (»reflexogene  Zone«)   nebeneinander.     Starke  Reizung  (z.  B. 
durch  Druck)   des  Rückenmarkstieres  oder  des   sexuell  begattenden  <^  an  der 
lateraldorsalen  HautÜäche  der  unteren  Körperhälfte  mit  Ausnahme  eines  Feldes 
um  den  After,  des  Unterschenkels  und  Fußes  ruft  gleichseitige  Wischbewegung, 
Reizung    des   Unterschenkels    dagegen   Wischbewegung    mit    dem    anderseitigen 
Bein    hervor.     Beiderseitige    Wischbewegung   erfolgt   durch  Reizung  der  Anal- 
öffnung.    Druck    mit   stumpfem   Gegenstand    auf   die  Planta  (»nützliche«   Reiz- 
wirkung im  Gegensatz  zur  vorerwähnten  »schädlichen': )  veranlaßt  Ausstreckung 
des  gleichseitigen  Beines  und  Spreizung   der  Zehen.     Die   Anordnung   der    die 
Eeflexe  vermittelnden  Zentren  ist  nur  eine  functionelle   und   keine  segmentale. 
Bei   der   oberen   Körperhälfte   treten   auf  schädliche   Reizwirkungen  wesentlich 
die  gleichen  Reflexe  wie  bei  der  unteren  Hälfte  auf,  erfahren  aber  tiefgehende 
Veränderungen  während  der  sexuellen  Umklammerung;  z.  B.  erfolgt  dann  nach 
Reizung    des    Nasenloches    der   Abwischreflex    mit   den   Hinter-   statt   mit    den 
Vorderbeinen.     Auf  nützliche  Reizwirkungen  an  den  Vorderbeinen  treten  Reflex- 
reihen ein,  die  entweder  bei  beiden  Geschlechtern   der  Fortbewegung  oder,  in 
der  Brunstzeit  beim  rf  auftretend,  der  Begattung  dienen.    Der  Umklammerungs- 
reflex des  (3f  hat  seine  afferenten  Erregungszentren   in   den  Lobi  optici,    seine 
motorischen  Neuronen  in  der  Int.  ant.    Ihr  zur  Brunft  eintretender  Erregungs- 
grad dürfte  (mit  Steinach)  auf  chemischer  Wirkung  eines  inneren  Hodensecrets 
beruhen,    doch   geht    der  Reflex    »nicht  ohne  weiteres,  sozusagen  automatisch« 
vonstatten,    sondern   erfordert   noch  Druckempfindungen  der  sensitiven  Papillen 
der    in   den   dorsalen    Gegenden   der  3  ersten  Finger  liegenden  Warzen   durch 
Berührung  mit  dem  trächtigen  Q.  —  Hierher  auch  Baglioni(i),  T.  G.  Brown(^j, 
Hyde,  Spray  &  Howat. 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     H,  Nervensystem.  465 

Paladino(-)  bestreitet,  daß  die  Nervenzellen  dauernde  Bestandteile  des 
tierischen  Organismus  sind,  und  die  Keimkraft  des  Ependyms  auf  die  Embryo- 
nalperiode beschränkt  sei.  Auch  das  Nervengewebe  hat  Regenerationsvermögen. 
Die  jungen  Neuroblasten  entwickeln  sich  aus  Konstituenten  des  Ependyms, 
rücken  in  die  Tiefe,  teilen  sich  auf  direktem  Wege  und  gehen  schließlich  durch 
hyaline  Degeneration  oder  durch  Vacuolisation  des  Protoplasmas  unter  be- 
merkenswerter Entwicklung  von  Neuroglia  oder  Pigmentkörnern  zugrunde. 

Bruce  &  Dawson  bestätigen  die  Ansicht  von  der  multicellulären  Struk- 
tur der  peripheren  Nervenfaser:  spindelförmige  aneinanderschließende 
Zellen  haben  die  embryonalen  Nervenfasern  gebildet.  Diese  kernführenden 
Fasern  bilden  die  typischen  Nervenelemente,  Achsenzylinder  und  Myelinscheide, 
aus. 

E.  V.  Smith  untersuchte  mit  der  Cajalschen  Methode  bei  Gallus^  Änas^  Änser, 
Columba^  Meleagris  und  Passer  die  Zellen  der  Spinalganglien  und  des 
Ganglion  gasseri.  Die  Größe  der  Ganglien  ist  am  erheblichsten  bei  den 
größten  Vögeln  und  im  übrigen  in  folgender  Reihe  abgestuft:  Gasseri,  brachiale, 
10.,  lumbosakrale,  die  übrigen  spinalen  und  schließlich  das  9.  Die  Größe  der 
brachialen  Ganglien  hängt  mit  dem  erheblichen  Gebrauch  der  Flügel  zusammen. 
In  den  kleineren  herrscht  keine  bestimmte  Zellengruppierung,  in  den  größeren 
sind  die  Zellen  am  zahlreichsten  in  der  Peripherie  und  hier  ohne  »sympathische 
Gruppierung«,  in  der  Mitte  dieser  Ganglien  liegen  sie  in  gestreckten  Gruppen. 
Je  kleiner  der  Vogel,  um  so  mehr  sind  in  den  kleineren  Ganglien  die  Zellen 
zusammengedrängt.  Auch  die  Größe  der  Zellen  hängt  teilweise  von  der  Größe 
des  Vogels  ab.  Die  Größe  der  Kerne  richtet  sich  nach  der  Größe  der  Zellen, 
ihre  Größe  im  Verhältnis  zur  Zelle  steht  im  umgekehrten  Verhältnis  zur  Größe 
des  Tieres.  Die  Formen  der  Zellen  sind  bei  alten  Vögeln  unregelmäßiger  als 
bei  jungen;  bei  jenen  herrschen  unipolare,  bei  Embryonen  ausschließlich  bipolare 
Zellen  vor.  Anfangsknäuel  und  Implantationskegel  kommen  gelegentlich  vor, 
mitunter  eine  bemerkenswerte  Aufknäuelung  des  Achsencylinders  innerhalb  der 
Scheide.  Mitunter,  namentlich  im  Ganglion  gasseri  alter  G.,  sind  in  größerer 
Zahl  Protoplasmaschlingen  und  -fenster  vorhanden,  ferner  feine  accessorische 
Fortsätze,  die  innerhalb  der  Kapsel  endigen ;  pericelluläre  Netzwerke  vorwiegend 
im  Vagus  alter  G.  Die  Zellen  der  seusorischen  Ganglien  der  Vögel  haben 
bindegewebige  Scheiden,  die  elliptische  Kerne  führen.  In  allen  Ganglien  fanden 
sich  sympathische  marklose  Fasern  und  mitunter  pericelluläre  Netze  von  solchen. 
Lapicque  &  Legendre  stellen  bei  Eana  esculenta  fest,  daß  die  Dicke  der 
Nervenfasern  in  Proportionalität  zur  funktionellen  »Rapidität«,  d.  h.  in 
umgekehrter  Proportion  zur  erforderlichen  Reizdauer  stehen. 

Greenmann  bestätigt  bei  Mus,  daß  die  markh altigen  Neryenfaser- 
zweige  des  Nerven  mit  dem  Alter  zunehmen,  und  daß  die  dicksten 
Fasern  des  Nervus  peroneus  sich  konisch  verdünnen.  Nach  Durchschneidung 
und  Regeneration  sind  die  Fasern  nicht  nur  auf  der  operierten  Seite  vermin- 
dert, sondern  auch  auf  der  nicht  operierten  Seite  verdünnt,  ebenso  am  proxi- 
malen Teil  des  operierten  Nerven.  Die  Verdünnung  betrifft  sowohl  den 
Achsencylinder  wie  die  Scheide.  Hauptsächlich  bleibt  die  Verdünnung  auf  der 
nicht  operierten  Seite  auf  die  symmetrischen  Teile  zu  den  operierten  beschränkt, 
doch  ist  es  möglich,  daß  diese  Änderungen  auch  etwas  weiter  um  sich  greifen. 
Über  die  Struktur  der  Markscheiden  s.  Guidi. 

StÜbeiP)  setzt  seine  Untersuchungen  (12  Vert.  142)  über  morphologische 
Veränderungen  des  gereizten  Nerven  fort,  und  zwar  an  5ii/b  wr^c^^s  und 
vulgaris,  bei  denen  das  Netzwerk  der  Markscheide  sehr  regelmäßig  ist._  Eine 
Reizung  von  1  Sekunde  Dauer  vor  Beginn  der  Fixierung  genügt,  um  eine  Er- 

Zool.  Jahresbericht.   1913.    II.  Referate.    11.  Vertebrata.  30 


466  ^-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Weiterung  des  Netzwerkes  hervorzurufen.  Ob  die  Stärke  in  Beziehung  zur 
Stärke  des  Reizes  oder  zur  Reizdauer  steht,  ließ  sich  nicht  feststellen.  Durch 
mechanische  Reizung  ist  eine  Erweiterung  des  Netzwerkes  in  derselben  Weise 
zu  erzielen  wie  durch  elektrische.  Bei  Narkose  des  Nerven  entsteht  auch  auf 
starke  Reizung  hin  niemals  eine  Erweiterung  des  Netzwerkes,  ebensowenig  bei 
Abkühlung  des  Nerven.  Einlegen  des  Nerven  in  isotonische  Lösungen  von 
NaCl,  KCl,  CaCl2  usw.  rufen  keine  Veränderungen  des  Netzwerkes  der  Mark- 
scheide hervor. 

Stübel(^)  fand  in  herausgeschnitteneu  und  8-24  Stunden  in  feuchter  Kam- 
mer gehaltenen  Nerven  von  Bana  stets  Erweiterung  des  Netzwerkes. 
Bei  lokaler  Narkose  tritt  an  der  narkotisierten  Strecke  und  dem  jenseits  der- 
selben liegenden  Teil  des  Nerven  während  der  Reizung  keine  Erweiterung  des 
Netzwerkes  auf.  Nach  länger  dauernder  Strychninvergiftung  ist  ebenfalls  eine 
Erweiterung  des  Netzwerkes  zu  beobachten.  Nach  Durchströmung  mit  dem 
konstanten  Strom  tritt  dieselbe  Erscheinung  an  der  Kathode  ein. 

R.  Collin("*)  behandelt  die  Beziehungen  zwischen  Nisslkörpern  und 
Neurofibrillen  in  der  Ganglienzelle  bei  Felis  und  kommt  zu  der  Ansicht, 
daß  die  chromatophile  Substanz  nicht  in  Form  der  sog.  Nisslkörper  vorgebildet 
ist,  sondern  daß  die  kolloidalen  Körnchenbildungen,  deren  Ausfällung  die 
Nisslkörper  entstehen  läßt,  vorzugsweise  an  den  Stellen  liegen,  wo  in  der  Zelle 
ein  feines  Neurofibrillennetz  vorgebildet  ist,  d.  h.  außerhalb  des  Bereiches  der 
geradlinigen  oder  gebogenen  primären  Fibrillenzüge. 

Piersanti  untersuchte  die  chromophile  Substanz   und  das  Pigment  der 
Nervenzellen  von  Rana.     Die   ihm   zugeschriebene    respiratorische   Function, 
dürfte  ihm  nicht  eigen  sein,  da  es  sehr  beständig  ist. 

Biondi(2)  untersuchte  bei  Canis  das  gelbe  Pigment  der  Nervenzentren 
(Großhirnrinde)  im  normalen  Zustande  und  nach  Vergiftung.  Es  entsteht  durch 
Mischung  (in  verschiedenen  Proportionen)  von  Lipoiden  und  neutralen  Fetten 
und  hat  eine  komplizierte  Zusammensetzung. 

Retzius(^)  beschreibt  an  Kleinhirnzellen,  Rückenmarks- und  Spinalganglienzellen 
von  LepiiSj  sowie  an  einer  sympathischen  Nervenzelle  von  Bana  vorwiegend 
die  Zellkerne  und  das  dem  Paramitom  eingebettete  Mitomgeflecht,  welches 
sich  immer  wieder  als  körnchenführendes  Geflecht  stellenweise  verästelter,  aber 
nicht  netzförmig  zusammenhängender,  sondern  nur  verflochtener,  meist  gewun- 
dener Fäserchen  erweist. 

Busacca(^)  untersuchte  den  Mitochondrialapparat  in  Spinalganglien- 
und  Rückenmarkszellen  von  erwachsenen  Testudo  graeca.  Er  besteht  stets  aus 
Körnchen  oder  Stäbchen,  spärlich  sind  auch  fädige  Bildungen  vorhanden.  Die 
Körnchen  sind  am  größten  in  den  kleineren  Spinalganglienzellen,  am  kleinsten 
im  Kleinhirn.  Die  Stäbchen  sind  am  kürzesten  in  dem  die  Zellen  umgebenden 
Grau,  die  dünnsten  Stäbchen  fanden  sich  wiederum  in  Kleinhirnzellen.  Einen 
bestimmten  Platz  im  Zellplasma  nimmt  das  Chondriom  nicht  ein,  nur  in  den 
Spinalganglienzellen  ist  es  auf  die  Stellen  beschränkt,  wo  die  Neurofibrillen 
wirbeiförmige  Anordnung  haben,  und  hier  ist  es  vorwiegend  von  Stäbchen  ge- 
bildet. Diese  und  andere  Tatsachen  lassen  annehmen,  daß  die  Neurofibrillen 
aus  einer  achromatischen  Skeletsubstanz  bestehen,  der  in  kurzen  und  ziemlich 
regelmäßigen  Intervallen  mehr  oder  weniger  kurze  Stäbchen  mitochondrialer 
Natur  angelagert  sind. 

Schirokogoroff  versuchte  die  außerordentlich  vergänglichen  Mitochondrien 
der  Ganglienzellen  von  Lepus  cuniculus  »sozusagen  schon  in  lebendigem 
Zustande  zu  fixieren«  durch  Injection  von  Reagentien,  die  bis  zur  Körper- 
temperatur   erwärmt    waren.      Bei    verschiedenen    Färbungen    erschienen    die 


II,  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  467 

Mitochondrien  als  dünne  Stäbchen  nnd  Fäden  verschiedener  Länge,  die  nach 
verschiedenen  Richtungen  gehen  und  sich  in  die  Zellausläufer  fortsetzen.  Ihre 
Menge  ist  sehr  verschieden.  Die  TigroidschoUen  scheinen  von  ihnen  frei  zu 
sein.  Auch  die  Achsencylinder  der  Nervenfasern  können  spärlich  Mitochon- 
drien enthalten,  ebenso  die  Nervenzellen  der  Retina. 

R.  Coliin(^)  stellt  fest,  daß  die  Neurogliaz eilen  in  der  weißen  Substanz 
von  Homo  in  den  verschiedenen  Teilen  des  Centralnervensystems  um  so  reicher 
an  Mitochondrien  sind,  je  reicher  die  Neurogliazellen  in  ihnen  selbst  entwickelt 
sind.  So  sind  sie  z.  B.  in  den  Hintersträngen  viel  reichhaltiger  als  in  den 
Vorder-  und  Seitensträngen.  Der  Reichtum  an  Neuroglia  scheint  in  umge- 
kehrtem Verhältnis  zu  dem  Durchmesser  der  Markscheiden  zu  stehen.  An 
Stellen  reicher  Entwicklung  umhüllen  die  Plasmamassen  der  Gliazellen  die 
Markscheiden  nnd  die  dazwischen  verlaufenden  Blutgefäße.  Mitochondrien 
fehlen  in  der  Nachbarschaft  der  Zellkerne,  sind  aber  in  den  Plasmaanastomosen 
zahlreich  vorhanden,  namentlich  auch  um  die  Blutgefäße  herum.  Die  peri- 
medulläre Neuroglia  führt  gleichfalls  Mitochondrien,  die  unabhängig  von  den 
intracellularen  Fibrillen  sind.  Das  perinucleäre  Plasma  dieser  Zellen  enthält 
manchmal  eine  Vacuole.  Abweichend  von  dem  Verhalten  in  der  grauen  Sub- 
stanz erscheinen  in  der  weißen  die  Mitochondrien  stets  im  Zellplasma  einge- 
schlossen. 

Marinesco  &  IVIinea(2)  behandeln  einige  physikochemische  Unter- 
schiede zwischen  den  Zellen  der  Spinalganglien  und  ihren  Axonen. 
Granulationen  im  Gebiet  des  Ursprungs  der  Axonen  scheinen  nicht  mitochon- 
drialer Natur  zu  sein. 

Nageotte(')  beschreibt  die  Wachstumserscheinungen  der  Schwannschen 
Scheide  am  peripheren  Stumpf  eines  durchschnittenen  degenerierenden  Ischia- 
dicus  von  Le/pus  cuniculus.  Es  tritt  eine  gewisse  Anschwellung  auf,  ähnlich 
der  am  centralen  Stumpf  des  durchschnittenen  Nerven,  nur  mit  dem  Unter- 
schiede, daß  die  neugebildeten  Elemente  nicht  wie  dort  Myelinfasern  sind, 
sondern  Scheiden  ohne  Neuriten  und  mit  zahlreichen  Neurogliafibrillen ;  hat 
man  jene  Anschwellung  »Neurom«  genannt,  so  kann  diese  »Gliom«  genannt 
werden.  Solche  Scheidenbildungen  durchsetzen  das  benachbarte  Bindegewebe 
und  beweisen,  daß  der  Schwannschen  Scheide  eigene  Wachstumspotenzen  inne- 
wohnen. —  Hierher  auch  Nageotte(2). 

Tournade(2)  bezweifelt  die  Schlußfolgerungen  von  Philippeaux  über  das 
Regenerationsvermögen  des  N.  pneumogastricus  vagi,  da  die  zu 
Durchschneidungsversuchen  verwandten  Mus  rattus  höchstens  im  geschwächten 
Zustande  am  Leben  bleiben. 

Boeke(5)  macht  eine  Mitteilung  über  die  Regeneration  von  motori- 
schen Nervenfasern  längs  sensiblen  Bahnen,  woraus  hervorgeht  daß 
dieser  Vorgang  wirklich  möglich  ist.  Es  handelt  sich  um  den  Nervus  hypo- 
glossus.  .        .       , 

Luna(')  transplantierte  homoplastisch  Spinalganghen  von  Cavia\  m  den 
Ganglienzellen  verwandelten  sich  zunächst  die  Piastosomen  in  grobe  Korn- 
chen. Sodann  werden  die  Ganglienzellen  unansehnlich,  und  an  ihrer  Stelle 
vereinigen  sich  die  Zellen  der  Kapsel  zu  mehr  oder  weniger  großen  Haufen. 
Wie  das  Aussehen  ihrer  Kerne  und  die  größere  Entwicklung  ihres  plasto- 
somischen  Apparates  zeigt,  behalten  diese  Zellen  ihre  Lebensfähigkeit  länger. 
Nach  Durchschneidung  der  peripheren  Nerven  bei  Bufo  erfahren  die  zuge- 
hörigen Ganglienzellen  bemerkenswerte  Veränderungen  ihrer  Piastosomen: 
diese   verlieren   ihre   regelmäßige   Anordnung   und   nehmen    an  Volum   und  an 

30* 


468  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Färbbarkeit  mit  Hämatoxylin  zu.  In  vorgeschrittenen  Graden  der  Degeneration 
schwinden  die  Piastosomen  ganz. 

Über  Chondriosomen  ferner  Luna(3). 

Boeke(^)  durchnitt  bei  Erinaceus  europaeus  den  Hypoglossus  und  Lingualis 
und  vereinigte  den  zentralen  Stumpf  des  ersteren,  motorischen,  mit  dem  peri- 
pheren Ende  des  letzteren,  sensiblen  Nerven.  Die  Verwachsung  gelaug 
bei  11  von  20  Tieren  vorzüglich;  die  microskopische  Untersuchung  der  Nar- 
benstellen zeigte,  daß  ein  Auswachsen  der  Hypoglossusfasern  in  die  periphere 
Lingualisbahn  stattgefunden  hat;  ebenso  sind  in  der  Zunge  alle  Lingualisäste 
ganz  gefüllt  mit  feinen  regenerierenden  Nervenfasern,  die  Hypoglossusäste  voll- 
kommen leer.  Die  regenerierenden  Hypoglossusäste  bilden  sogar  Endorgane 
in  dem  Bindegewebe  der  Mucosa,  sowie  im  Epithel.  Die  Endorgane  haben  oft 
Ähnlichkeit  mit  den  bei  der  homogenen  Regeneration  auf  der  OberÜäche  der 
Muskelfasern  neugebildeten  motorischen  Endplatten.  So  muß  man  also  die 
alte  Behauptung  von  der  Unfähigkeit  motorischer  Fasern,  mit  receptorischen 
Fasern  zu  verheilen,  fallen  lassen.  Die  motorischen  Fasern  wachsen  in  die 
periphere  sensible  Bahn  hinein  und  können  dann  ihr  specifisches  Endgebiet, 
die  Muskelfasern,  nicht  mehr  erreichen. 

Hierher  auch  Boeke(i). 

Feiss  &  Gramer  beschäftigen  sich  bei  Felis  mit  dem  Wesen  der  Waller- 
schen  Degeneration:  die  Proliferation  der  Neurolemmkerne  ist  offenbar  ein 
vitaler  Vorgang,  die  Zerbröckelung  der  Myelinscheide,  die  durch  Kälte  in 
vitro  nicht  gehemmt  wird,  scheint  auf  Imbibition  mit  Wasser  zu  beruhen. 

Zu  den  kadaverösen  Veränderungen  gehört  nach  Buscaino  eine  Vergröße- 
rung des  Plasmas  und  der  Fortsätze  der  Neurogliazellen,  bis  die  Fortsätze 
auseinanderfließen.  Die  Zelle  wird  dabei  opaker,  der  Kern  bald  kleiner,  bald 
größer  und  zugleich  opaker.  Dies  Verhalten,  sowie  das  gegen  Säure-  und 
Alkalilösungen  führt  zu  dem  Schlüsse,  daß  die  amöboiden  Zellen  im  wesent- 
lichen degenerierte  Neurogliazellen  sind. 

Marinesco  &  IVIinea(')  stellten  an  Deckglaskulturen  von  Spinal- 
ganglien von  Säugern  fest,  daß  im  allgemeinen  nach  14  Tagen  keine  Gan- 
glienzellen mehr  am  Leben  sind,  wobei  es  einerlei  ist,  ob  sie  dauernd  in  der- 
selben Flüssigkeit  blieben,  oder  diese  wiederholt  erneuert  wurde. 

Heldt  prüfte  an  Rückenmarkszellen  von  Ganis  die  Ergebnisse  MöUgards 
(11  Vert.  186).  Neurofibrillen  und  Nisslkörper  sind  vorhanden,  wenn  die  Fixierung 
des  ungefrorenen  Gewebes  25  Sekunden  nach  der  Decapitierung  des  Tieres  vorge- 
nommen wurde.  Es  ist  also  an  ihrem  natürlichen  Vorhandensein  nicht  zu  zweifeln, 
sie  sind  nicht  postmortal.  Auch  in  gefrorenem  Nervengewebe  sind  Nisslkörper 
und  Neurofibrillen  nachzuweisen.  Erstere  und  das  Kernchromatin  aber  nehmen 
dabei  die  Form  eines  Reticulums  an.  Dieses  ist  identisch  mit  Möllgards 
Reticulum  oder  »Glianetzwerk«,  welches  also  lediglich  durch  den  Gefrierprozeß 
hervorgerufen  wird. 

b.  Hirn  nnd  Rückenmark. 

Hierher  E.  Fischer(2)  und  L.  Edinger(S2). 

Boeke(3)  hebt  hervor,  daß  Ämphioxiis  nicht  anencephal  sei,  sondern  ein 
degeneriertes  Nervensystem  besitze,  das  in  vielen  Punkten  rudimentär  geblieben 
ist.  Das  Infundibularorgan  von  Ä.  ist  dem  Sinnesepithel  des  Saccus  vascu- 
losus  der  Fische  homolog. 

Herrick  &  Obenchain  beschreiben  nach  Schnitten  und  einem  Wachsmodell 
das    Gehirn   eines    140  mm  langen    Ichthyomyzon  concolor.      Der   Sulcus    sub- 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  469 

hippocampalis  war  stärker  ausgeprägt,  als  bei  früher  untersuchten  Exemplaren 
(s.  Herrick  1910,  Vert.  159  und  Johnston  1912,  Vert.  146).  Lobus  subhippo- 
campalis  und  Primordium  hippocampi  gehören  beide  dem  Telencephalon  an. 
Der  Lobus  veutralis  thalami  ist  homolog  der  Pars  ventralis  thalami  der  Am- 
phibienlarven. Johnstons  Sulcus  hypothalamicus  existiert  nicht.  Die  Eminentia 
thalami  sind  in  einen  dorsalen  und  einen  ventralen  Teil  zerfallen,  ebenso  die 
Stria  medullaris.  Der  ausgestülpte  Teil  der  Hemisphäre  enthält  nur  den  Bulbus 
olfactorius,  den  größeren  Teil  des  sekundären  Riechfeldes  und  einen  kleinen 
Teil  des  Corpus  striatum.  Der  größere  Teil  des  letzteren,  sowie  ein  Teil  des 
secundären  Kiechfeldes  gehören  noch  dem  Telencephalon  an.  [Groß.] 

Tretjakoff  (1)  beschreibt  Sinnesorgane  aus  Hirn  und  Rückenmark  von  Petro- 
myzon.  Zwischen  den  Ependymzelleu  des  Rückenmarkes  finden  sich  in  un- 
regelmäßiger Anordnung  dunkle,  geknöpfte  Zellen,  die  sich  durch  vitale  Me- 
thylenblaufärbnng  als  nervöse  Elemente  erweisen,  von  deren  peripherem 
Ende  aus  ein  Fortsatz  in  die  graue  Substanz  eintritt,  variköse  Endstäbchen 
abgibt  und  sich  im  Fasergeflecht  des  Rückenmarkes  verliert.  Ähnliche  bipolare 
geknöpfte  intraepidymale  Zellen  finden  sich  auch  im  hypothalamischen  Gebiet, 
ferner  im  Recessus  praeopticus  und  im  Infundibulum,  welche  beide  dem  dor- 
salen Gebiet  des  Gehirns  angehören  (gegen  Johnston  02,  Vert.  131).  Die 
Zellen  ähneln  den  Riechzellen,  aber  auch  den  bipolaren  Retinazellen.  Das 
Infundibulum  von  P.  stammt  phylogenetisch  wahrscheinlich  »von  der  Zone, 
welche  in  der  medullären  Platte  sich  unmittelbar  in  das  Hautepithel  fortsetzte«. 
Seine  Sinneszellen  bilden  zusammen  ein  ursprünglich  wohl  paariges  »Infun- 
dibularorgan,  welches  die  Sauerstoflfkonzentration  des  Wassers  zu  prüfen  weiß«. 
In  der  Frage  des  primitiven  Vorderendes  des  Vertebratenkopfes  schließt  Verf. 
sich  Hatschek  (09,  Vert.  154)  an.  Die  efiektorische  Zone  des  Nervenrohres 
reicht  nur  bis  zum  Tuberculum  posterius;  das  weiter  nach  vorn  gelegene  Ge- 
biet ist  ausschließlich  für  receptorische  und  associative  Functionen  bestimmt. 
Das  Infundibulum  bildet  eine  selbständige  Zone  und  erweist  sich  als  »zentrales 
Sinnesorgan«.  Typische  Sinneszellen,  denen  von  P.  ähnlich,  fand  Verf.  auch 
im  Infundibulum  von  Emys  caspica.  Nur  verdünnt  sich  hier  der  zentrale 
Fortsatz  der  Zelle  nicht  so  plötzlich.  Die  oben  erwähnten  Sinneszellen  des 
Rückenmarkes,  deren  Verhalten  noch  einmal  sehr  genau  beschrieben  wird,  finden 
sich  »tiberall  im  Epidym  des  Zentralkanals  von  der  Medulla  oblongata  bis  zum 
Schwanz«,  und  bilden  eine  mächtige  percipierende  Oberfläche.  Auch  die  Intra- 
epidymalen  bipolaren  Zellen  im  Rückenmark  von  Ämphioxus  sind  wahrschein- 
lich Sinneszellen.  Der  straffe  Reißnersche  Faden  drückt  bei  Biegung  des 
Rückenmarkes  auf  die  Endknöpfe  der  Sinneszellen  und  stellt  so  ein  der  »Oto- 
lithenfeder«   der  Ctenophoren  analoges  Organ  dar.  ,.         [Groß.] 

J.  Johnston (2)  bestimmte  bei  Mammaliern  und  Reptiliern  die  Äquivalente  des 
pallialen  und  basalen  Anteiles  des  Telencephalon  der  Selachier  und  die 
zwischen  ihnen  bestehenden  Verbindungen.  Das  Septum  pellucidum  oder  sein 
Äquivalent  stammt  nicht  vom  basalen  Olfactoriusgebiet,  sondern  ist  der  unver- 
ändert gebliebene  Rest  des  Selachierpalliums  nach  Entwicklung  des  Hippo- 
campus.  Durch  die  Vereinigung  der  beiden  Septen  in  der  Lamina  supra- 
neuroporica  wird  die  Einlagerung  der  Commissuren  zwischen  die  Hemisphären 
ermöglicht.  Die  beiden  Pallium-Commissuren  der  Selachier  haben  dieselben 
Beziehungen  zu  den  Gebilden  der  medianen  Region,  wie  die  Commissura  hippo- 
campi und  das  Corpus  callosum  der  Mammalier.  Die  Commissur  der  Area 
somatica  des  Selachiertelencephalon  ist  ein  Vorläufer  des  Corpus  callosum 

Boss  untersuchte  mit  Hilfe  von  Schnittserien  und  Modellen  die  Entwicklung 
des    Gehirns    von   Fringilla   und    Chelydra.      Bei   F.   beherrscht   während    der 


470  II-  Referate.     11.  Yertebrata. 

ersten  Bruttage  die  Hirnmasse  den  ganzen  Embryonalkopf,  erst  spcäter  läßt 
auch  der  orbitorostrale  Bezirk  die  künftigen  Eigenschaften  des  Vogelkopfes 
erkennen.  Auch  nach  Auftreten  des  Interorbitalseptums  und  dem  damit  ver- 
bundenen starken  Anwachsen  des  Gesichtsteiles  nimmt  das  Hirn  noch  immer 
die  Hälfte  des  Kopfes  ein.  In  der  nächsten  Periode  nimmt  die  Ventralpartie 
der  Kopfanlage  sehr  zu,  und  das  Hirn  wird  in  das  Cranium  eingeschlossen. 
Die  Vorgänge  lassen  sich  mit  »einer  zuerst  die  dorsalen,  später  die  ventralen 
Bezirke  fördernden  Entwicklungswelle  vergleichen«.  Bei  Ch.  kann  man  zwei 
scharf  charakterisierte  Perioden  unterscheiden;  Ausbildung  der  Isthmusbeuge 
und  Ausbildung  der  Brückenbeuge.  Die  Enstehung  des  Gehirns  aus  dem 
Material  der  Keimblätter  gehorcht  in  jeder  Tiergruppe  ganz  bestimmten  Ge- 
setzen und  ist  nicht  als  Resultat  mechanischer  Faktoren  zu  erklären. 

(Groß.) 

Über  das  Gehirn  der  Chelonier  s.  auch  Munson. 

Über  Morphogenese  des  Gehirns  der  Krokodile  s.   Neymayerf^). 

Haig  untersuchte  die  Histologie  von  Teilen  des  Rückenmarkes,  der  Me- 
dulla  oblongata  und  des  Gehirns  von  Leptonychotes.  In  der  Cervical- 
region  des  stark  dorsoventral  abgeplatteten  Rückenmarkes  fallen  besonders  auf: 
das  frühe  Auftreten  des  Nucleus  gracilis,  die  starke  Auflockerung  der  grauen 
Substanz,  die  beträchtliche  Entwicklung  der  Formatio  reticularis  und  die  enorme 
Größe  der  motorischen  Zellen  im  vorderen  Hörn,  die  vielleicht  in  Zusammen- 
hang steht  mit  der  starken  Beweglichkeit  der  Robben  im  Allgemeinen.  In  der 
Dorsalregion  ist  das  hintere  Hörn  auffallend  kurz  und  der  Clarkesche  Ganglien- 
zellenstrang schwach  entwickelt.  Im  Lendenmark  beginnt  die  Cauda  equina 
beträchtlich  höher  als  bei  Homo.  In  der  MeduUa  oblongata  ist  die  Kreuzung 
der  Pyramidenbahnen  stark  entwickelt.  Die  N-förmig  gekrümmte  graue  Sub- 
stanz der  Oliven  weist  keinerlei  sekundäre  Falten  auf.  Einige  in  ihrer  Nähe 
gelegene  Gruppen  von  Ganglienzellen  sind  vielleicht  als  accessorische  Oliven 
aufzufassen.  In  der  Gegend  der  Brücke  fällt  das  völlige  Fehlen  der  schwarzen 
Substanz  auf.  Der  Aquaeductus  Sylvii  hat  rhombischen  Querschnitt.  Im  Thala- 
mus opticus  ist  die  graue  Substanz  durch  Ein  Wucherungen  der  weißen  in 
2  Gruppen  geschieden.  Die  Rinde  der  motorischen  Hirnregion  bietet  keine 
Besonderheiten  dar,  außer  dem  Auftreten  großer  multipolarer  Zellen  in  ihren 
tieferen  Schichten.  Im  Cerebellum  fällt  Größe  und  Zahl  der  Purkinjeschen 
Zellen  auf.  Die  Hyppophyse  ist  groß  und  dreilappig.  Auf  dem  hinteren 
Lappen  liegt  ein  kleiner  eiförmiger  Körper,  bestehend  aus  einer  Anhäufung 
von  Zellen  (»syncytium«),  in  die  Bindegewebe  und  einige  große  Gefäße  ein- 
gebettet sind.  [Groß.] 

Hepburn  gibt  einen  ausführlichen  Überblick  über  die  Anatomie  des  Hh'ns 
von  Leptonychotes . 

C.  Heuser  schildert  eingehend  die  Entwicklung  der  Ventrikel  an  Em- 
bryonen von  Sus  (5  mm — 260  mm)  und  hebt  die  nicht  sehr  wesentlichen  Unter- 
schiede gegenüber  Homo  hervor.  [Groß.] 

Über  die  Entwicklung  des  Gehirns  von   Tatusia  s.  Vernoni(2). 

Kappers  behandelt  an  der  Hand  der  einschlägigen  Literatur  sehr  eingehend 
die  Entwicklung  des  Furchensystems  in  der  Säugetierreihe,  dabei  an  speciellen 
Problemen,  besonders  die  Bildung  der  Insel,  die  Homologien  der  Fissura  cen- 
tralis, den  Sulcus  simiarum,  den  S.  lunatus,  sowie  die  F.  calcarina  und  F. 
collateralis  berücksichtigend,  diskutiert  dann  die  Beziehungen  der  Furchen- 
systeme zur  nodologischen,  cytotectonischen  und  myeloarchitectouischen  inneren 
Lokalisation  und  gelangt  endlich  zu  folgenden  Schlußfolgerungen.  Bei  einem 
Teil   der   Furchen   decken   sich  äußere   und   innere  Homologie   vollständig,  bei 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  471 

anderen  ist  das  nicht  der  Fall.  Die  bloß  äußerlich  homologen  Furchen, 
z.  B.  F.  hippocampi,  rhinalis,  corono-aurata,  praesylvia,  temporalis  superior, 
calcarina  anterior  usw.  erweisen  sich  als  phylogenetisch  jünger  und  durch  An- 
passung entstanden.  —  Über  die  Fissura  centralis  s.  Symington  &  Crymble, 
über  den  Affenspalt  beim  Menschen  Valkenburg. 

Jefferson(2)  beschreibt  zunächst  die  Entwicklung  des  Sulcus  interparie- 
talis  und  geht  dann  auf  seine  morphologischen  Beziehungen  ein.  Die  Aus- 
läufer des  S.  i.  haben  verschiedene  ontogonetische  und  phylogenetische  Be- 
deutung. Die  verschiedenen  Furchen,  welche  ihn  zusammensetzen,  trennen 
verschiedene  Regionen  von  größter  Wichtigkeit.  Der  S.  der  niederen  Affen 
ist  homolog  dem  S.  postc.  von  Homo  und  den  Anthropoiden.  Der  S.  pariet. 
hör.  ist  eine  neue  Furche  bei  den  Affen  und  fehlt  den  niederen,  was  wahr- 
scheinlich mit  der  großen  Entwicklung  des  unteren  Teiles  des  Lob.  pariet.  inf. 
zusammenhängt,  welcher  als  ein  besonderes  Charakteristikum  der  höheren  Hirne 
anzusehen  ist. 

Jefferson(i)  bespricht  die  Verhältnisse  des  S.  cent.  p.  von  Homo.  Der  S. 
parang.  bildet  gegen  den  S.  cing.  die  untere  Umrahmung  des  Arcus  cing.  und 
hängt  meist  mit  den  S.  post.  cent.  zusammen,  der  in  seiner  Gestaltung  von 
den  genannten  Furchen  und  dem  Are.  cing.  abhängt.  Unter  80  Hemisphären 
war  der  S.  post.  cent.  s.  in  61  Fällen  getrennt  vom  S.  post.  c.  inf.  und  snlc. 
parab.  horiz.  Den  letztgenannten  hält  der  Autor  für  eine  Neuerwerbung  der 
Anthropoiden,  hervorgerufen  durch  die  Entwicklungszunahme  des  Parietal- 
hirns.  Er  unterscheidet  ferner  Furchen  1.  Grades,  welche  Gebiete  verschie- 
dener Function  und  Struktur  scheiden,  und  solche  2.  Grades,  welche  Teile 
gleicher  Function  voneinander  trennen.  Zu  diesen  gehört  der  S.  präparietalis 
der  höheren  Affen,  zu  jenen  der  S.  post.  s. 

Über  das  Gehirn  von  Homo  s.  ferner  Brodmann,  Arthus  &  Martin,  6.  Rossi, 
Haller(i),  Aresu,  T.  6.  Brown(2),  Weed,  Hochstetter,  Van  der  Schueren  und 
Monakow. 

Über  die  Beziehungen  von  Psyche  und  Hirnrinde  s.   E.  Rossi. 

De  Vries  hat,  um  die  cytoarchitektonischen  Verhältnisse  des  Ge- 
hirnes von  Mus  zu  studieren,  den  Hirnmantel  in  eine  Reihe  von  Feldern  zer- 
legt, welche  mit  der  Einteilung  Brodmanns  nicht  übereinstimmt.  Deshalb 
verwendet  er  auch  eine  eigene  Nomenclatur.  Durch  teilweise  oder  gänzliche 
Zerstörung  des  Balkens  versucht  er  dann  bei  vereinzelten  Läsionen  der  Hemi- 
sphären die  Rindenveränderungen  zu  studieren.  Es  gelang  ihm  dabei  nur, 
gewisse  Rindenzonen  festzustellen,  in  welche  die  Balkenfaserung  hauptsächlich 
einstrahlt. 

Bindewald  findet  das  Rhinencephalon  bei  Elephaste  mächtig  entwickelt 
und  bespricht  seine  topographischen  Verhältnisse  zum  Lobus  parolfactorius  und 
zu  den  angrenzenden  Hirnteilen.  Die  Riechstrahlung  ist  stark  entwickelt.  Der 
Lobus  olfactorius  ist  durch  eine  typische  Riechrinde  mit  schon  fast  macro- 
skopisch  sichtbaren  hellen  Streifen  charakterisiert  und  durch  ganz  deutliche 
Windungen  ausgezeichnet.  Der  Lobus  parolfactorius  ist  entsprechend  dem 
großen  Trigeminusinnervationsfeld  (Rüssel)  sehr  stark  entwickelt. 

Kankeleit  zeigt,  daß  durch  die  ganze  Säugerreihe  hindurch  die  Oliven- 
formation aus  einer  Haupt-  und  zwei  Nebenoliven  besteht.  Mit  Ausnahme 
der  Aplacentalier  besteht  die  Hauptolive  aus  zwei  Blättern.  Bei  den  Marsu- 
pialiern  ist  sie  ein  rundliches  Gebilde,  welches  in  der  Phylogenese  eine  Spal- 
tung erfährt.  In  der  aufsteigenden  Reihe  wird  dann  der  Abstand  zwischen 
den  beiden  Blättern  immer  größer  und  nimmt  schließlich  bei  Equus  eine  U-form 
an.     Einen  relativ  primitiven  Typus  zeigt  die  Olivenformation  der  Chiropteren 


472  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

und  Edentaten.  Bei  den  einzelnen  Gruppen  findet  sich  in  der  Peripherie  der 
Olive  eine  verschieden  gestaltete  Zellformation.  Bei  fast  allen  Säugern  findet 
sich  ein  Kern,  der  »Nucleus  ventralis  raphe«,  der  beispielsweise  bei  Homo  in 
der  lateralen  Ecke  der  ventralen  Nebenolive  gelegen  und  als  ein  Homologon 
des  Nucleus  arciformis  anzusehen  ist. 

Ramström  gibt  zunächst  eine  Nomenclaturübersicht  des  Corpus  striatum 
und  des  Thalamus  opticus  und  teilt  dann  die  folgenden  im  wesentlichen 
mit  denen  Swedenborgs  übereinstimmenden  Vorstellungen  über  ihre  Func- 
tion mit.  Auf  Grund  von  in  den  C.  s.  eindringenden  Receptionen  werden  be- 
stimmte Erregungen  ausgelöst.  Gleichzeitig  dringen  dieselben  Receptionen  auch 
zu  anderen  Reflexganglien,  und  gemäß  den  Verbindungen,  die  sie  mit  dem 
T.  0.  haben,  können  sie  verschiedentlich  in  den  einzelnen  Ganglien  modifiziert, 
diesem  zugeführt  werden  und  hier  und  im  C.  s.  zusammenarbeiten.  Das  Re- 
sultat sind  vom  C.  s.  und  vom  T.  o.  ausgehende  motorische  Impulse,  welche 
die  untergeordneten  Reflexmechanismen  regulieren  oder  sich  deren  Impulsen 
als  Resultanten  beigesellen.  Alle  via  Thalamus  zum  Striatum  gelangenden 
Receptionen  dringen  nun  in  die  Hirnrinde  ein,  teils  nach  Vereinigung  im  Striatum, 
teils  direkt,  und  werden  in  ihr  nicht  nur  mit  gleichzeitigen  Receptionen  kom- 
biniert, sondern  bleiben  darin  für  kürzere  oder  längere  Zeit,  lassen  also  Ge- 
dächtnisbilder zurück,  und  auch  diese  können  nunmehr  auf  die  motorischen 
Impulse  einwirken. 

IVIalone(2)  stellt  somatische  motorische  Zellen  im  Hypothalamus  von 
Homo,  Afleu,  Prosimiern  und  Felis  fest.  In  der  Substantia  reticularis,  die 
caudad  mit  den  motorischen  Zellen  des  Stammes,  lateral  mit  jenen  des  Globus 
pallidus  in  Verbindung  steht,  variiert  der  Zelltypus.  Somatische  motorische 
Zellen  finden  sich  auch  im  Nucleus  intercalatus  corporis  mammilaris  und  im 
N.  intrapendicularis  (=  pars  reticularis  substantiae  nigrae).  [Groß.] 

Haller('^]  findet  schon  bei  Fischen  eine  einheitliche  cerebrale  Pyramiden- 
bahn. Dieselbe  ist  auch  bei  den  Reptilien  erhalten,  nur  hat  sie  mehr  dorsale 
Lage  angenommen  und  tritt  erst  auf  den  caudalen  Teilen  wieder  ventralwärts. 
Mit  der  Difi"erenzierung  eines  Thalamus  und  der  Bildung  eines  Hypothalamus 
kommt  dieses  Bündel  basalwärts  zu  liegen.  Die  Pyramidenbahn  ist  also  keine 
Neuerwerbung  der  Säuger.  Über  die  Faseranatomie  des  MormjTidengehirns 
s.   Franz (*),  über  die  Endolymphe  der  Teleosteer  Doesschate. 

Ranson(^)  untersucht  mit  der  Pyridinsilber-  und  der  Weigertschen  Methode 
die  Pyramidenbahn  bei  Mus  norvcgicus  und  beschreibt  ihren  Verlauf  von 
der  Medulla  oblongata  bis  zum  Lumbaimark.  Die  Kreuzung  ist  vollständig. 
Die  Markscheiden  der  Nervenfasern  sind  sehr  dünn  und  fehlen  stellenweise. 

[Groß.] 

IVia!one(^)  beschreibt  die  Zellformen  des  Vaguskernes,  Er  unterscheidet 
3  Gruppen,  von  denen  jede  sowohl  durch  ihren  Zellcharakter  als  auch  durch 
ihre  Function  besonders  zu  diflerenzieren  ist. 

Biondi(^)  untersucht  den  Ursprung  des  Trigeminus  an  Embryonen  von  Gallus. 
Die  sensiblen  Wurzeln  treten  lateral  von  den  motorischen  ein  und  teilen  sich 
nach  3  Richtungen  auf.  Die  medialsten  Fasern  bilden  die  absteigende  Trige- 
minuswurzel.  Die  äußersten  ziehen  zum  großzelligen  sensiblen  Kern  (Brandis), 
die  mittleren  etwas  schief  dorsomedianwärts.  Verf.  beschreibt  dann  die  ab- 
steigenden Wurzeln  und  den  sensiblen  Kern.  Die  letztgenannten  Fasern  ziehen 
zu  einem  polyedrisch  zelligen  Kern,  welcher  in  der  Höhe  des  vorderen  An- 
teiles des  Kleinhirnschenkels  zwischen  N.  intermedius  und  N.  lateralis  inf. 
cereb.  liegt  und  2  Zellgruppen  bildet,  die  durch  ein  Zellbaud  miteinander  ver- 
bunden sind.     Die  Fasern  der  mesencephalen    Trigeminuswurzel   durchdringen 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  473 

lateralwärts  den  motorisclien  Hauptkern,  und  nur  auf  physiologischem  Wege  ist 
es  überhaupt  möglich,  zu  erkennen,  daß  diese  Fasern  im  mesencephalen  Trige- 
minuskern  entspringen. 

0.  Rossi  bearbeitet  den  accessorischen  motorischen  Kern  der  ab- 
steigenden Quintuswurzel  bei  Mammalien.  Er  fand,  daß  die  Zellen  dieses 
Kernes  in  verschiedener  Höhe  verschieden  zahlreich  vom  Ende  des  Diencephalon 
bis  zum  Rhombencephalon  verteilt  sind.  Die  Zellen  haben  verschiedene  Form 
und  ändern  dieselbe  im  postuterinen  Stadium.  Am  Schluß  der  Arbeit  spricht 
er  über  die  Verbindungen  dieses  Kernes  bei  Homo  und  den  anderen  Säugern. 

Orru  findet  den  Trigeminus  von  Scorpaeno,  folgendermaßen  aufgebaut.  Eine 
motorische  Wurzel  besteht  aus  dicken,  dorsal  von  den  sensitiven  Fasern  ge- 
legenen Fasern,  die  von  einem  aus  großen  Zellen  bestehenden  motorischen  Kern 
entspringen.  Übertritt  von  Fasern  dieser  Wurzel  ins  Längsbündel  und  Kreu- 
zung mit  den  gegenüberliegenden  findet  nicht  statt  (gegen  Kappers  06  Vert.  157). 
Eine  zweite  wahrscheinlich  ebenfalls  motorische  Wurzel  entspringt  aus  einem 
unter  dem  vorderen  Teil  des  Mittelhirndaches  gelegenen,  aus  bläschenförmigen 
Zellen  bestehenden  Kern.  Ihre  Fasern  vereinigen  sich  mit  denen  des  Nucleus 
masticatorius.  Die  sensible  Wurzel  besteht  aus  zarten,  schwach  färbbaren 
Fasern  und  entspringt  aus  den  2  Ganglien  des  Trigeminus.  Einige  ihrer 
Fasern  gehen  nach  dem  Kleinhirn,  die  anderen  gehen  zum  Teil  dorsalwärts  zum 
Nucleus  bulbaris  anterior,  in  der  Mehrzahl  jedoch  zu  kleinen  längs  dem  Bulbus 
und  dem  vordersten  Teil  des  Rückenmarkes  gelegenen  Zellgruppen.     [Groß.] 

Siendell  untersuchte  die  Hypophyse  fast  aller  Klassen.  Zwischenstück  und 
Vorderlappen  (Darmteile)  sind  Drüsen  ohne  Ausführungsgang  und  von  einer 
gemeinsamen  Hülle  umgeben;  in  beiden  finden  sich  colloidale  Bildungen,  und 
Zelldegenerationen.  Das  Zwischenstück  schließt  sich  dem  Hirnteil  an  und 
dieser  ist  das  Receptionsorgan  für  das  Secret  des  drüsigen  Zwischenlappens. 
Der  letztere  ist  bei  einzelnen  Selachiern  gefäßarm,  der  Hirnteil  hingegen  ist 
entweder  stark  vascularisiert  oder  schickt  in  den  Zwischenteil  Schläuche  hinein. 
Bei  den  Säugern  wuchert  der  Zwischenlappen  in  den  stark  entwickelten  Hirn- 
teil hinein.  Dagegen  ist  der  Zusammenhang  zwischen  den  beiden  drüsigen 
Anteilen  ein  lockerer,  ja  es  findet  sich  mitunter  eine  Bindegewebsscheidewand 
zwischen  denselben.  Der  Hauptlappen  ist  allenthalben  auffallend  stark  mit 
Blutgefäßen  versehen.  Seine  Zellen  sitzen  dem  Blutgefäßendothel  auf,  ja  es 
wurden  sogar  Brücken  zwischen  dem  Zellparenchym  und  dem  Gefäßlumen  ge- 
funden. Der  Zwischenlappen  ergießt  sein  Secret  in  den  Hirnteil,  während  der 
Hauptlappen  das  seine  in  die  Blutbahn  schickt. 

Herring  has  undertaken  a  study  of  the  histology  and  physiological  action 
of  the  Pituitary  body  of  Petromyzon,  Eaja,  Gadus,  Bufo,  Testudo,  Gallus 
and  other  birds.  He  has  not  recognised  the  Pars  tuberalis;  in  the  Amphibian 
the  pars  intermedia  is  quite  large,  but  dumb-beU  shaped.  In  the  Selachian 
he  does  not  recognise  any  pars  nervosa.  As  regard  the  physiology  of  the 
organ  he  finds  that  no  pars  anterior  studied  furnishe  extracts  simihar  to  these 
of  the  Mammalian  posterior  lobe.  The  Skate  has  a  galactogogue  but  no  pressor 
effect  which  would  bad  due  to  suppose  that  the  mammary  hormon  was  separate 
from  the  other  active  principles  of  the  mammalian  posterior  lobe.  The  pars 
nervosa  contains  principles  similar  to  those  formed  in  the  pars  intermedia,  and 
he  believes  that  the  epithelial  cells  of  the  pars  intermedia  furnish  a  secretary 
product  which  is  stored  in  the  pars  nervosa.  [De  Beeie.J 

Zur  Physiologie  der  Hypophyse  s.  auch  ÄSCOli  &  Legnani. 

Tilney  untersuchte  die  Hypophyse  bei  Felis,  Canis,  Cavia,  Ovis,  Mus  und 
Gallus  histologisch  und  bei  F.  und  G.  auch  embryologisch.    Bei  allen  5  Genera 


474  II'  Referate.     11.  Vertebrata. 

zerfällt  sie  in  einen  neuralen  (Eminentia  saccularis,  Infundibulum,  Processus 
infundibili)  und  einen  buccalen  oder  drüsigen  Teil,  der  sich  wieder  in  einen 
juxta-neuralen  (Pars  tuberalis  und  P.  infundibularis)  und  einen  distalen  gliedert. 
Die  bisher  noch  nie  beschriebene  P.  t.  besteht  aus  basophilen  Drüsenzellen,  die 
bei  den  Mammalia  gut  entwickelte  Acini  bilden,  bei  G.  dagegen  nur  eine 
gewisse  Tendenz  zur  Bildung  von  solchen  erkennen  lassen.  Embryologisch 
entsteht  die  P.  i.  unmittelbar,  nachdem  die  erste  Anlage  des  buccalen  Teiles 
überhaupt  bemerkbar  wird.  Die  P.  t.  wird  erst  später  von  2  Divertikeln  der 
Hypophysenanlage  aus  gebildet,  die  später  in  der  Mittellinie  verwachsen  und 
erst  secundär  ihre  »juxta-neurale«  Lage  einnehmen.  Neuraler  und  juxta- 
nearaler  Teil  hängen  durch  Nervenfasern,  Blutgefäße  und  Bindegewebe  eng 
miteinander  zusammen.  [Groß.] 

Über  die  Histologie  der  Hypophyse  s.  auch  Laignel-Lavastine  &  Jonnesco(i). 

Über  Lipoide  in  der  Hypophyse  s.  Isovesco('),  über  coUoide  Substanzen  in 
ihr  Livon  &  Peyron,   über  ihre  Physiologie  noch  Weed,  Cushing  &  Jacobson. 

Nach  Dandys  Untersuchungen  an  Canis  und  Felis  stammen  die  Nerven 
der  Hypophyse  vom  Plexus  carotidis  des  sympathischen  Nervensystems. 
Zahlreiche  Zweige  laufen  den  Stiel  entlang  und  treten  in  den  Vorderlappen 
der  H.  ein.  Der  Hinterlappen  erhält  nur  sehr  wenig  Nerven.  Wahrscheinlich 
sind  alle  in  die  H.  eintretenden  Nerven  secretorisch.  [Groß.] 

Becoari  studierte  an  älteren  Embryonen  von  Lacerta  Verlauf  und  Beziehungen 
der  Lenhossekschen  Fasern.  Sie  entspringen  von  großen,  polygonalen  Zellen 
der  tieferen  Partien  des  ventralen  Hornes.  Jedes  Bündel  besteht  aus  8 — 12  Fa- 
sern. Das  Wachstum  der  dorsalen  motorischen  Kerne  während  der  letzten 
Embryonalstadien  und  ihr  Fortbestehen  auch  beim  ausgewachsenen  Tiere 
sprechen  dafür,  daß  die  L.  Fasern  typisch  motorisch  sind  und  der  Innervierung 
der  quergestreiften  Muskulatur  dienen.  Sie  finden  sich  vom  N.  accessorius  bis 
in  die  Region  des  8.  Spinalnerven.  Der  N.  accessorius  ist  entgegen  den  An- 
sichten früherer  Autoren  auch  bei  L.  an  Embryonen  leicht  zu  unterscheiden, 
wenn  er  auch  enge  Beziehungen  zu  Vagus  und  Hyppoglossus  aufweist.  Er 
innerviert  wie  bei  Vögeln  und  Mammalien  den  Trapezius  und  den  Episterno- 
cleido-mastoideus.  Seine  Fasern  entspringen  von  in  der  Tiefe  des  ventralen 
Hornes  gelegenen  Zellen,  welche  sehr  den  Ursprungszellen  der  Lenhossekschen 
Fasern  gleichen.  An  seiner  Bildung  nehmen  außer  typischen  spinalen  Nerven- 
fasern auch  branchiale  teil.  Im  allgemeinen  läßt  sich  zeigen,  daß  die  moto- 
rischen Nervenfasern  entweder  von  ventralen  oder  dorsalen  Wurzeln  ausgehen 
können;  letzteres  Verhalten  ist  jedoch  auf  den  cranialen  Rumpf-  und  den  cau- 
dalen  Kopfteil  beschränkt.  Die  dorsalen  motorischen  Elemente  dieser  Körper- 
region bilden  die  Lenhossekschen  Fasern  und  den  spinalen  Teil  des  Accesorius. 
Sie  innervieren  Organe,  die  von  Somiten  der  Kiemenregion  herstammen. 

[Groß.] 

Paladino(^)  faßt  seine  Untersuchungsergebnisse  über  den  Bau  der  nervösen 
Elemente  des  Rückenmarkes  von  Orthagoriscus  dahin  zusammen,  daß  er 
auf  die  Intimität  der  Beziehungen  zwischen  Neuroglia  und  Nervenzelle  hin- 
weist. Ferner  hebt  er  die  Beziehung  der  Dimension  und  Form  des  Kernes 
der  Zelle  zu  der  relativen  Dimension  des  Cyptoplasmas  hervor  und  knüpft 
daran  Bemerkungen  über  Lebenszeit  und  Entwicklung  des  Cytoplasmas  in  ver- 
schiedenen Altersstufen. 

Gemelli (^)  untersucht  an  Embryonen  von  Bos,  Lepus  und  Sus  die  Entwick- 
lung der  hinteren  Wurzeln  und  beschreibt  eingehendst  die  einzelnen  Stadien 
der  Entwicklung. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  475 

Über  die  Entwicklung  des  Rückenmarkes  von  Homo  s.  M.  Miller,  über  Lipoide 
im  Rückenmark  Laignel-Lavastine  &  Jonnesco(2). 

Gemelli (2)  hat  an  Serienschnitten  die  letzten  Segmente  des  Rückenmarkes  von 
Rana,  Mus^  Felis  und  Talpa  untersucht,  um  die  Niveaudifferenzen  der  Wurzeln 
festzustellen.  Die  vorderen  Wurzeln  verlaufen  vor  ihrem  Eintritt  in  das  be- 
treffende Segment  eine  Strecke  lang  im  Mark.  Vom  Fasciculus  ext.  der  hinteren 
Wurzeln  bildet  ein  Teil  die  Endverzweigung  der  Rolandoschen  Zone,  die  anderen 
sind  lange  oder  sensitiv  motorische  CoUateralen. 

Ranson{2)  untersuchte  den  Verlauf  der  marklosen  Nervenfasern  der  hinteren 
Wurzeln  an  der  Medulla  spinalis  von  Felis.  Das  Lissauersche  Bündel  enthält 
eine  geringe  Anzahl  von  feinen  markhaltigen  Nervenfasern,  die  teils  exogen 
(aus  den  hinteren  Wurzeln),  zum  größeren  Teil  endogen  sind.  Den  Haupt- 
bestandteil der  Lissauerschen  Randzone  bilden  marklose,  aus  den  hinteren 
Wurzeln  stammende  Achsencylinder.  Vielleicht  ist  die  Substantia  gelatinosa 
Rolandi  der  Receptionskern  für  die  marklosen  Nervenfasern.  Ihre  Function  ist 
noch  nicht  vollkommen  aufgeklärt,  keinesfalls  haben  sie  mit  den  in  den  Hinter- 
strängen von  den  Muskeln  und  Gelenken  zentripetal  verlaufenden  Bahnen  etwas 
zu  tun. 

Über  die  Function  der  Reißnerschen  Fasern  s.  Nicholls,  des  Hisschen  Bündels 
Nakano. 

Nissl  exstirpiert  bei  Lepus  möglichst  vollständig  eine  Hemisphäre  und  fand, 
daß  fast  alle  Kerne  mit  Ausnahme  des  N.  parependymalis  Veränderungen  auf- 
weisen, am  v/enigsten  der  N.  centralis,  dessen  Abhängigkeit  von  bestimmten 
Hirngebieten  überhaupt  nicht  zu  eruieren  war.  Vollkommen  intakt  blieben  die 
Kerne  des  Ganglion  habenulae,  die  3  Kerne  der  ventralen  Abteilung,  des  Corp. 
gen.  exst.  und  der  N.  praebigeminalis.  Die  hypothalamischen  Kerne  zeigen  nur 
geringe  Veränderungen.  Von  Großhirnauteilen  kann  man  nur  dann  sprechen, 
wenn  nach  Zerstörung  der  Rinde  sich  im  Nisslpräparate  Nerveuzelldegenerationen 
und  Gliaveränderungen  auffinden  lassen.  Der  ganze  Thalamus  ist  ein  encephaler 
Hirnteil;  palleoencephale  Kerne  gibt  es  wahrscheinlich  überhaupt  nicht.  —  Über 
Exstirpatiou  der  Hemisphären  bei  Canis  s.  Zeliony(^). 

Beritoff  hat  mit  Hilfe  von  Strichninvergiftungen  die  Abgrenzung  einiger 
reflektorischer  Coordinationszentren  des  Rückenmarkes  von  Rana  durch- 
geführt und  kommt  zum  Schluß,  daß  für  die  hinteren  Extremitäten  die  Coordi- 
nationsapparate  des  Abwischreflexes  einerseits  und  der  Beugung  und  Streckung 
andererseits  vollständig  getrennt  liegen,  und  zwar  jene  im  Innern  des  3. — 8., 
diese  im  9.  und  10.  Segment,  und  daß  die  beiden  Reflexbögen  vollkommen 
getrennt  voneinander  fuuctionieren.  —  Über  die  Functionen  des  Lendenmarkes 
s.  Clementi(^,^),  über  die  vasomotorischen  Functionen  des  Rückenmarkes 
Aducco.   —  Über  die  Embryologie  des  Rückenmarkes  von  Homo  s.   M.  Miller. 

Sterzi(i)  polemisiert  gegen  Schimada  und  gibt  Details  über  die  Meningen  und 
das  Ligamentum  denticulatum  bei   Tropidonotus. 

DIxon  &  Halliburton  punktierten  bei  Canis  und  Capra  vom  Hinterhaupt  aus 
die  unterhalb  des  Kleinhirns  gelegene  Cisterne  und  beobachteten  den  Abfluß 
des  Liquor  unter  Kontrolle  der  Atmung  und  des  Blutdruckes  nach  Injection 
von  verschiedenen  Substanzen. 

F.  Miller(2)  untersuchte  die  Secretion  der  Speicheldrüse  bei  Reizung 
der  Reflexbögen  sowie  der  nervösen  Zentren  und  beschreibt  die  Wirkungen,  die 
er  durch  Reizung  der  einzelnen  Teile  des  Reflexbogens  sowie  der  zentralen 
Endstätten  bekommen  hat. 

Physiologisches  noch  bei  Grabfleld  &  Martin,  Cardot,  R.  Collin(i). 


476  II'  ßeferate.    11.  Vertebrata. 

c.  Parietalorgan. 

Hierbei'  H.  E.  Jordan  P). 

Cutore(i)  liefert  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Corpus  pineale  von  Macacus 
und  Cercopithecus.  Bei  M.  enthält  es  eine  große  Zahl  von  Nervenfaseru,  die 
sieh  auf  die  unteren  Y4  des  Organs  verteilen  und  einen  dichten  andern  Mammalien 
fehlenden  Plexus  bilden.  Bei  C.  hingegen  ist  die  Drüsenfunction  des  C.  p. 
sehr  evident. 

FrancoUe  behandelt  das  3.  Auge  der  Wirbeltiere,  weist  auf  seinen  rudi- 
mentären Zustand  hin  und  vergleicht  es  mit  dem  Auge  von   Talpa. 

d.  Periphere  Nerven  und  Sympathicas. 

E.  IVIüller(^)  untersuchte  an  Embryonen  von  Acanthias  vulgaris  die  Ent- 
wicklung des  peripheren  Nervensystems,  wobei  die  Lücken  in  der  bis- 
herigen Kenntnis  der  Verästelung,  Anordnung  und  Ausbreitung  ausgefüllt  werden 
und  sich  als  besonders  wichtig  ergibt:  1)  die  Symmetrie  zwischen  den  ventralen 
und  dorsalen  Spiualnervenästen,  2)  die  deutliche  bin  eure  Innervation  des  lateralen 
Muskels  teils  durch  den  R.  medius,  teils  durch  die  kurzen  geraden  Äste  des 
Spinalnerven,  3)  die  Erkenntnis,  daß  die  Dysmetamerie  im  Gebiete  des  medio- 
dorsalen und  medioventralen  Muskels  zustandekommt  durch  eine  Verschiebung, 
bei  der  ein  Teil  des  dorsalen  Myotoms  innerhalb  des  Gebietes  des  ventralen 
Spinalnervenastes  zu  liegen  kommt,  4)  die  Bildung  des  Collectors  an  beiden 
Seiten.  Dieser  Nerv,  im  erwachsenen  Zustande  ein  gerade  verlaufender  Stamm, 
der  Fasern  von  etwa  10  cranialwärts  von  der  Bauchflosse  gelegenen  Nerven- 
segmenten ins  Gebiet  dieser  Flosse  führt,  entsteht  (gegen  Braus  und  Mollier), 
infolge  eintretender  Anastomosierung  nach  Hervorwachsung  der  Nerven  über 
mehrere  Myotome;  jede  anfangs  bogenförmige  Anastomose  nimmt  allmählich 
von  cranial  nach  caudal  an  Mächtigkeit  zu  und  erhält  geraden  Verlauf.  Bei 
der  Untersuchung  der  Nerven  der  paarigen  Flossen  ergab  sich,  daß  die  Nerven 
in  der  Mitte  der  Flosse  3  (ausnahmsweise  4  oder  2)  Radialmuskeln  innervieren, 
während  sich  an  den  cranialen  und  caudalen  Rändern  der  Flosse  die  Nerven 
über  mehrere  Segmente  verteilen.  Die  Nervenverteilung  ist  direkt  proportional 
dem  Kaliber  der  Nerven.  Die  groben  Hauptnerven  der  Flossen,  in  dem  tieferen 
Grundgeflechte  belegen,  senden  die  Fasern  im  allgemeinen  nach  3  Muskeln,  in  ge- 
ringer Zahl  (an  den  Enden  der  Flossen)  nach  mehr  Muskeln,  die  intramuskulären 
Nerven  innervieren  2,  die  intramuskulären  Nerven  halten  sich  innerhalb  des 
Gebietes  von  einem  Muskel.  Die  Entwicklung  der  Nerven  der  paarigen  Flossen 
fängt  mit  dem  Auswachsen  der  feinen  Fäserchen  an  und  endigt  mit  der  Aus- 
bildung der  perimuskulären  Geflechte.  Der  damit  bei  Embryonen  von  40  mm 
Länge  erreichte  bleibende  Zustand  ist  eine  typische  metamere  Geflechtsbildung. 
Im  allgemeinen  Teil  wird  u.  a.  dargelegt,  daß  die  peripheren  Nerven  wahr- 
scheinlich primär  durch  freies  Hervorwachsen  der  Nervenfasern  entstehen. 
Secundär  treten  die  ausgewachsenen  Nerven  in  Verbindung  mit  den  Myotomen 
und  den  mit  diesen  zusammenhängenden  Mesenchymzellen,  wobei  es  vorläufig 
unentschieden  bleiben  mag,  ob  die  Nervenfasern  aktiv  in  die  Zellen  eindringen 
oder  passiv  von  ihnen  umhüllt  werden. 

Nach  Norris(2)  liefert  das  Studium  der  Hirnnerven  von  Sire?i  lacertina 
keine  Stütze  für  die  Annahme,  daß  S.  1.  eine  primitive  Form  ist,  vielmehr  sind 
die  perennibranchen  Urodelen  permanente  Larven.  Die  Larvenform  an  sich 
aber  ist  seibat  ein  Amphibienerwerb  und  nicht  eine  Ahnenform  der  Amphibien. 
Der  Olfactorius    ist   bei    S.  l.    in   Ursprung   und  Verteilung   deutlicher   als    bei 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  477 

anderen  Amphibien  gedoppelt.  Der  Nervus  terminalis  hat  die  für  Amphibien 
charakteristischen  Beziehungen.  Daß  die  Augenmuskeln  die  typische  Anordnung 
haben,  dürfte  nur  auf  ihrer  unvollkommenen  Entwicklung  beruhen.  Am  Ant- 
orbitalknorpel  entspringen  ein  Levator  und  ein  Retractor  bulbi,  die  wahrschein- 
lich denen  von  Ämphkmia  entsprechen.  S.  und  Ä.  sind  miteinander  näher 
verwandt,  als  bisher  angenommen  wird.  Die  Muskeln  sind  von  einem  Zweig 
des  Mandibularis  V  innerviert.  S.  ist  die  einzige  Urodele,  die  einen  Levator 
des  Hyoidbogens  besitzt.  Ihn  innerviert  ein  Ast  des  Ramus  jugularis  VII. 
Eine  vom  VII.  zum  X.  lateralis  ziehende  Anastomose  kann  entweder  als  Persistenz 
eines  Ramus  oticus  von  fischähnlichen  Ahnen  aufgefaßt,  oder  auch  als  zufällig 
betrachtet  werden.  Die  Beteiligung  von  Maxillaris-  und  Buccalisfasern  an  der 
Profundus -Palatinusanastomose  entspricht  in  hohem  Grade  dem  Verhalten  von 
Triton  und  Salamandra.  Der  Ramus  alveolaris  VII  ist  nicht  wesentlich  ver- 
schieden von  dem  anderer  Urodelen.  Aber  wie  bei  Necturus  ist  infolge  der 
unvollkommenen  Entwicklung  des  Opercularknochens  der  Ramus  alveolaris  nicht 
auf  einen  Kanal  im  Kiefer  beschränkt  und  bildet  daher  keine  deutliche  Anasto- 
mose einem  alveolaren  Zweig  des  Ramus  mandibularis  V;  aber  beide  Rami 
alveolares  sind  vorhanden.  Obiges  Verhalten  von  N.  und  Si.  muß  als  secundär 
betrachtet  werden  gegenüber  dem  bei  Selachiern  gefundenen,  wo  die  2  Nerven 
frei  liegen  und  keine  Anastomosen  haben.  Verf.  konstatiert  ferner  das  Vor- 
handensein motorischer  Fasern  im  Palatinus  caudalis,  die  offenbar  einen  rudi- 
mentären Musculus  ceratohyaloideus  innervieren,  sodann  einen  allgemeinen 
Hautanteil  in  den  Facialiswurzeln,  der  vermutlich  bei  den  Urodelen  weiter  ver- 
breitet sein  wird,  aber  wegen  seiner  Kleinheit  und  engen  Verbindung  mit 
anderen  Komponenten  bisher  unentdeckt  blieb.  Besondere  Beziehungen  des 
Ramus  supratemporalis  X  (IX?)  zum  Ganglion  glossopharyngeum  und  seine  Ent- 
wicklung aus  einer  bestimmten  eigenen  Ganglienmasse  erinnert  an  das  Verhalten  bei 
Selachiern  und  Ganoiden,  wo  der  9.  Nerv  einen  Seitenlinie-Komponenten  haben 
soll.  Die  Verhältnisse  des  Ramus  communicans  vagi  zum  facialis  bei  Si.  be- 
stätigen die  Annahme,  daß  der  Nerv  ausschließlich  senaorisch  und  primär  der 
Haut  angehörig  ist.  In  der  hinteren  Kiemenregion  von  Si.  finden  sich  erheb- 
liche Modifikationen  gegenüber  den  Larvenstadien  anderer  Urodelen:  4.  und  5. 
Kiemennerv  sind  hochgradig,  in  geringerem  Grade  auch  der  3.  reduziert  und 
in  großer  Ausdehnung  functional  ersetzt  durch  den  Ramus  intestinalis  recur- 
rens X,  der  als  die  hochgradig  hypertrophierte  ventrale  Portion  noch  weiter 
hinten  gelegener  Kiemennerven  interpretiert  werden  kann. 

J.  Johnston  (1)  stellt  in  einer  Tabelle  das  Vorkommen  und  Verhalten^  des 
Nervus  terminalis  bei  den  verschiedenen  Wirbeltieren,  soweit  es  bisher 
bekannt  ist,  zusammen,  und  untersucht  es  bei  Aflfenembryonen,  beim  Schaf,  bei 
menschlichen  Embryonen  und  bei  Emys  lutaria.  Bei  allen  fand  er  den  Nerven; 
seine  Wurzel  tritt  in  das  Caudalende  des  Bulbus  olfactorius  ein.  Er  verteilt 
sich  hauptsächlich  im  vomeronasalen  Organ.  Der  Eintritt  ins  Gehirn  erfolgt 
auf  der  Trennungslinie  zwischen  dem  Hippocampus  oben  und  dem  Corpus 
m-aecommissurale  und  dem  Tuberculum  olfactorium  unten.  Ein  bei  Säugern 
kompaktes,  bei  E.  l.  in  verschiedene  Klumpen  geteiltes  Ganglion  liegt  an  seinem 
Ursprung;  letzteres,  sowie  das  über  das  Innervationsgebiet  Gesagte  gilt  auch 
für  Amhlystoma. 

Gräper  untersucht  die  Rhombomeren  und  ihre  Nervenbeziehungen 
an  Embryonen  von  Siis,  Lepus,  Ovis,  Oallus,  Äcanthias  und  Torpedo.^  Die 
motorischen  Hirnnerven  entstehen  frühzeitig  aus  der  nicht  deutlich  segmentierten 
primären  motorischen  Kernsäule.  Zuerst  entstehen  die  visceralmotorischen 
Nerven  Facialis,  Trigeminus,  Vagus  und  Accessorius,   die   sogenannten  Seiten- 


478  II-  üeferate.    11.  Vertebrata.  | 

hornnerven,  deren  Ursprungszellen  primär  am  weitesten  ventromedial  liegen. 
Ihre  Fasern,  Primärfasern,  ziehen  von  der  primären  motorischen  Kernsäule 
dorsolateralwärts  an  der  Oberfläche  der  Innenplatte  hin,  um  etwas  dorsal  von 
der  Austrittsstelle  scharf  umzubiegen  und  das  Hirnrohr  zu  verlassen.  Wesentlich 
später  entstehen  der  Reihe  nach  Hypoglossus,  Oculomotorius,  Trochlearis  und 
Abducens,  die  somatisch-motorischen  oder  sogenannten  Vorderhornnerven,  deren 
Ursprungszellen  anfangs  dorsolateral  von  denen  der  erstgenannten  liegen  und 
dort,  wo  diese  nicht  vorhanden  sind  (Oculomotorius  und  Trochlearis),  weiter 
von  der  Mittellinie  entfernt  sind,  als  man  den  visceralmotorischen  Kern  erwarten 
würde,  wenn  er  vorhanden  wäre.  Wo  beide  Nervengattungen  nebeneinander 
vorkommen,  durchkreuzen  sich  ihre  Fasern  primär  oder  der  visceralmotorische 
Nerv  macht  einen  Umweg  wie  ein  Teil  des  Facialis.  Die  Neuroblasten  können 
sich  in  der  Richtung  ihrer  Fasern  verschieben,  und  so  kann  sekundär  der 
somatisch-motorische  Nervenkern  ventralwärts  rücken.  Auch  visceralmotorische 
Neuroblasten  können  sich  in  der  Richtung  der  Fasern  verschieben.  Der  dorsale 
Trigeminuskern  und  der  von  His  entdeckte  accessorische  Facialiskern  entstehen 
vielleicht  auf  diese  Weise,  vielleicht  aber  auch  dadurch,  daß  noch  später 
dorsale  Kerne  in  der  Nähe  der  Austrittsstelle  der  visceralmotorischen  Nerven 
auftreten,  die  gleichfalls  zentrifugale  Fasern  entsenden.  Der  Trigeminus  bezieht 
außer  Fasern  aus  dem  dorsalen  Kern  reichliche  Primärfasern  aus  der  motorischen 
Kernsäule  im  Gebiete  des  2.  und  3,  vielleicht  auch  des  1.  Neuromers,  möglicher- 
weise auch  zentrifugale  Fasern  aus  einem  mit  Neuroblasten  durchsetzten  von 
vorn  kommenden  Längsbündel,  das  wahrscheinlich  die  Radix  mesencephalica 
darstellt.  Sein  Austritt  erfolgt  im  2.  Neuromer.  Der  Facialis  setzt  sich  zu- 
sammen aus:  Primärfasern  des  4.  Neuromers,  aus  Fasern  eines  kurzen,  der 
primären  Kernsäule  des  5.,  z.  T.  auch  des  4.  und  6.  Neuromers  lateral  an- 
liegenden Längsbündels,  das  seine  Fasern  aus  der  primären  Kernsäule  des  6. 
und  5.  Neuromers  erhält  und  in  der  Gegend  des  4.  Neuromers  scharf  in 
die  Richtung  der  Primärfasern  umbiegt  (inneres  Knie  des  Facialis);  und  aus 
Primärfasern  des  5.  und  des  Anfanges  des  6.  Neuromers,  die  sich  zu  einem 
dorsal  vom  eigentlichen  Facialis  austretenden  Bündel  sammeln  (zentrifugaler 
Intermedius?).  Sein  Austritt  erfolgt  im  4.  Neuromer.  Der  Glossopharyngeus 
entsteht  aus  Primärfasern  des  6.  Neuromers.  In  einem  Falle  wurde  ein  zwischen 
5.  und  6.  Neuromer  herauskommendes  Bündel  gefunden,  das  wenigstens  z.  T. 
aus  dem  5.  Neuromer  zu  stammen  schien  und  sich  erst  unterhalb  des  Gehör- 
bläschens mit  dem  Glossopharyngeus  vereinigte.  Der  Glossopharyngeus  tritt 
im  6.  Neuromer  aus.  Der  Yagus  entsteht  aus  Primärfasern  des  7.  Neuromers 
und  der  folgenden  Hirnstrecke.  Der  Accessorius  ist  im  Ursprungsgebiet  von 
ihm  nicht  zu  unterscheiden.  Von  den  somatisch-motorischen  Nerven  haben 
Oculomotorius  und  Trochlearis  keine  Beziehungen  zu  den  Neuromeren  des  Rauten- 
hirns, höchstens  könnte  der  Trochlearis  zum  1.  gehören.  Der  Abducens 
war  in  Ursprung  und  Austritt  streng  auf  das  5.  Neuromer  beschränkt.  Der 
Hypoglossus  hat  seinen  Ursprung  in  dem  hinteren,  unsegmentierten  Hirnteile.  Im 
folgenden  beschreibt  Verf.  noch  den  Modus  des  Verschwindens  der  Neuromeren. 
McCotter  beschreibt  den  Nervus  terminalis  von  Canis  und  Felis  als 
normalerweise  vorhanden,  nahe  an  seinem  Ursprung  am  vomeronasalen  Organ 
ein  Ganglion  führend  und  mit  den  vomeronasalen  Nerven  sowie  mit  dem  Vorder^ 
hirn  in  Verbindung  stehend,  so  daß  er  also  bei  den  Säugern  dieselben  morpho- 
logischen Beziehungen  wie  bei  anderen  Wirbeltieren  hat.  Am  Schlüsse  gibt 
Verf.  eine  ausführliche  Terminologie  des  Bulbus  olfactorius;  die  4  Hauptteile 
sind:  1.  Formatio  olfactoris,  2.  Formatio  vomeronasalis,  3.  Cortex  olfactorius 
lateralis,  4.  Ependym  und  Ventriculus  bulbi. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    H.  Nervensystem.  479 

Huber  &  Guild(^)  untersuchten  den  Nervus  terminalis  von  Lepus  eimicidus 
und  erklären  ihn  für  einen  selbständigen  Nerven  mit  eigenen  Wurzeln  im  Vorder- 
hirn und  Faserzügen,  die  das  nasale  Septum  und  den  vomeronasalen  Nerven 
erreichen.  Diesem  Nerven  folgt  er  zur  Mucosa  des  vomeronasalen  Organs,  ferner 
breitet  er  sich  auf  der  Septumschleimhaut  vor  dem  Vomeronasalis  aus  und  ver- 
knüpft sich  hier  mit  Zweigen  des  Trigeminus,  namentlich  mit  nasopalatinen, 
wo  zahlreiche  größere  und  kleinere  Gruppen  von  Ganglienzellen  liegen.  (Eine 
größere  dieser  Gruppen  ist  das  »Ganglion  terminale«  der  Autoren.)  Sie  haben 
das  Aussehen  sympathischer  Ganglien,  und  die  Nervenfasern  ähneln  sym- 
pathischen. Die  Verteilung  der  letzten  Endzweige  des  N.  t.  auf  Blutgefäße 
und  Drüsen  der  Septalschleimhaut  ist  wahrscheinlich. 

Wie  Kibben  beschreibt  den  Verlauf  der  Augenmuskelnerven  bei  Necturus 
bis  zu  ihrer  Verteilung  in  der  Orbita.  Der  Trochlearis  zeigt  in  seinem  intra- 
cranialen Verlaufe  und  in  der  Lage  seines  Foramens  im  Os  parietale  zahlreiche 
Variationen.  Es  wurde  keine  dem  Gangl.  ciliare  entsprechende  Zellgruppe  ge- 
funden, dagegen  fast  regelmäßig  Zweige  vom  Ramus  ophthalmicus  profundus 
des  Trigeminus,  die  in  die  Fascia  bulbaris  und  den  Augapfel  eintreten,  ebenso 
Zweige  des  Oculomotorius  und  des  Abducens.  Sehr  oft  legen  sich  diese  Zweige 
der  Vagina  nervi  optici  an. 

Edgeworth  stellt  fest,  daß  die  vom  5.  Hirnnerven  innervierten  Mus- 
keln von  Macacus  nicht  nur  markhaltige  Fasern  aus  der  motorischen  Wurzel 
des  Trigeminus,  sondern  auch  Nervenfasern,  die  im  Ganglion  gasseri  entspringen, 
erhalten.  Diese  bilden  1/3  der  markhaltigen  Fasern  und  haben  alle  verschie- 
denen Größen.  Das  Verhältnis  ist  also  nahezu  das  wie  bei  den  Skeletmuskeln. 
Ähnliches  gilt  für  Homo,  Lepus  und   Canis. 

Goette  schreibt  über  Entwicklung  und  Histogenese  der  Kopfnerven 
bei  Fischen  und  Amphibien,  namentlich  Petroinyzon,  Torpedo,  Siredon. 
Nur  ein  Teil  der  Kopfnerven  ist  zentrogenen  Ursprungs.  Ventrale  Spinalnerven 
gibt  es  im  Kopfe  überhaupt  nicht.  Die  ectodermalen  Plakoden  sind  teils  rudi- 
mentäre, teils  dauernde  Seitennerven,  teils  ergänzen  sie  das  Mesoderm  des  Kopfes 
(Ectomesoderm),  wobei  sie  allerdings  neben  Muskeln,  Gefäßen,  Skeletteilen  auch 
selbständige  Nerven  erzeugen.  Den  Sinnesepithelien  direkt  entwachsen  Olfac- 
torius  und  Acusticus.  Die  Lateralganglien  bleiben  bei  der  Ablösung  von  der 
Haut  mit  ihr  in  Zusammenhang,  worauf  diese  Verbindungen  sich  successiv  von 
einem  Seitenorgan  zum  anderen  von  der  Haut  abspalten.  Der  Lateralis  anterior 
verbindet  sich  bei  Selachiern  und  Ganoiden  mit  dem  Facialis,  bei  den  Amphibien 
mit  dem  Trigeminus.  Der  Lateralis  posterior  erhält  bei  S.  eine  selbständige 
Hirnwurzel,  ehe  er  mit  anderen  verschmilzt.  Die  Augenmuskelnerven  entspringen 
von  ihren  Muskeln,  aber  ohne  gangliöse  Anlagen,  und  wachsen  zentripetal  gegen 
das  Gehirn.  Die  Anlagen  der  Spinalnerven  sind  die  Ganglien  des  Ophthalmicus, 
Mandibularis,  Facialis,  Glossopharyngeus  und  Vagus.  Die  lateralen  Plakoden 
des  Trigeminus  sind  rudimentäre  Anlagen  eines  Lateralnerven,  die  sich  im 
Ectomesoderm  auflösen.  Die  occipitalen  Visceralnerven  entwickeln  sich  selb- 
ständig im  Ectomesodern.  Der  Hypoglossus  ist  ein  ganz  dorsaler,  aber  ganghen- 
loser  Spinalnerv.  Von  einem  Accessorius  sah  Verf.  nur  zweifelhafte  Andeutungen. 
Die  Histogenese  der  Nerven  verläuft  im  wesentlichen  durch  intracelluläre  Ent- 
wicklung von  Nervenfasern  in  Syncytien. 

Ä  Gray  (2)  beschreibt  ein  neues  Ganglion  im  Os  temporale  von  Homo 
(»stapedial  ganglion«),  dessen  Zellen  meist  multipolar  sind.  Fasern  erhält 
es  vom  Pneumogastricus  und  Facialis  und  functioniert  bei  der  Wachssecretion 
im  äußeren  Gehörgang. 


480  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Über  den  Vagus  3.  H.  Freund,  Ganter  &  Jahn  und  Nikiforowsky,  über  Hirn- 
nerven auch  noch  Finkeinburg. 

A.  H.  Turner  stellt  bei  Lejms,  Felis  und  Canis  fest,  daß  der  Nervus 
phrenicus  besser  im  Nacken  als  im  Halse  zu  reizen  oder  zu  lähmen  ist,  weil 
sein  Ursprung  aus  Cervicalnerven  erheblichen  Schwankungen  unterliegt. 

Ogushi(^)  behandelt  Hirnnerven  und  Kopfsympathicus  von  Trionyx 
japonicus.  Der  Olfactorius  gehört  bei  dieser  Art  (abweichend  von  Naneviys) 
zu  den  stärksten  Nerven.  Nachdem  er  einige  zarte  Bündel  zur  Schleimhaut 
der  dorsalen  Klippel  der  Nasenhöhle  gesandt  hat,  spaltet  er  sich  in  mehrere 
Bündel,  die  durch  den  Boden  der  Nasenhöhle  innerhalb  der  knorpeligen  Nasen- 
kapsel nach  außen  divergieren,  um  endlich  mit  längeren  Fasern  die  laterale 
Wand  der  Nasenhöhle  bis  zur  Höhe  der  Muschelandeutung  zu  versorgen.  Das 
Septum  interorbitale  hat  kein  Foramen  opticum.  Das  Septum  interorbitale 
cartilagineum  bildet  allein  die  Scheidewand  der  beiden  Orbitae.  Der  Opticus 
hat  auf  den  Querschnitten  eine  deutliche,  aus  Glia  bestehende  Scheidewand,  die 
vom  ventralen  Teil  der  Piaischeide  beginnt  und  schräg  nach  innen  und  dorsal- 
wärts  gegen  die  Mitte  der  Sehnerven  verläuft.  Sie  läßt  sich  embryologisch  bis 
zur  ventralen  Spalte  des  Augenstiels  verfolgen  und  kann  als  Septum  medium 
nervi  optici  bezeichnet  werden.  Die  Arteria  centralis  fehlt  dem  Opt.  Sämtliche 
Augenmuskelnerven  treten  nach  Durchbrechung  der  Dura  mater  in  Begleitung 
des  Ophthalmicus,  des  Kopfsympathicus  und  der  Vasa  nasophthalmica  regel- 
mäßig durch  die  Fissura  orbitalis  in  die  Augenhöhle  ein.  Wegen  des  Trige- 
minus  sei  auf  das  Original  verwiesen.  Beim  Facialis  ergaben  sich  keine 
wesentlichen  Abweichungen  von  früheren  Befunden.  Die  Chorda  tympani  ver- 
läuft zunächst  procolumellar  und  durchbohrt  den  medialen,  hinteren  Teil  des 
Quadratums  nach  hinten  und  oralwärts,  während  sie  bei  den  meisten  Sauropsiden 
ein  (mit  Versluys)  ursprünglicheres  Verhalten  aufweist,  nämlich  anfangs  supra-, 
dann  procolumellar  verläuft,  um  post  quadratum  hinabzusteigen.  Die  Chorda 
tympani  des  Menschen,  die  hinter  und  dann  unter  der  Reihe  der  Gehör- 
knöchelchen (post-  und  infraossicular)  zieht,  steht  eher  mit  dem  R.  mandibularis 
internus  der  Anuren  (Gaupps,  der  Chorda  tympani  Benders)  in  einer  gewissen 
Beziehung,  wenn  man  die  Columella  auris  mit  den  Gehörknöchelchen  der  Säuger 
identifizieren  kann,  als  mit  der  Chorda  tympani  von  T.  j.,  die  wohl  dem  Ge- 
schmacksnerven zuzuschreiben  ist.  Verf.  behandelt  weiterhin  den  Glosso- 
pharyngeus,  Vagus,  Hypoglossus  und  ausführlich  den  Kopfsympathicus.  Die 
ventrale  Sympathicusbahn  läßt  sich  mit  Bestimmtheit  auf  den  Nervus  caroticus 
internus  bzw.  Plexus  cavernosus  des  Menschen  überleiten.  Für  diese  An- 
schauung spricht  seine  Wurzel,  die  er  dem  Ganglion  ciliare  liefert.  Der 
Ramus  recurrens  ad  nervum  facialem  fehlt  bei  T.  j.  vollständig,  oder  ist  mög- 
licherweise dem  Nervulus  membranae  tympani  gleichzusetzen. 

Riquier  behandelt  die  feinere  Structur  des  Ganglion  oticum  bei  Bos  und 
Homo.     Es  entspricht  dem  Grundtypus  der  sympathischen  Ganglien. 

Kuntz(M  beschreibt  bei  Embryonen  von  Sus  die  Entstehung  der  cranialen 
sympathischen  Ganglien.  Das  Ciliarganglion  entsteht  aus  Zellen,  die  vom 
Mesencephalon  und  Ganglion  semilunare  entlang  dem  Oculomotorius  bzw.  dem 
Ophthalmicus  ziehen.  Seine  früheste  Anlage  bildet  sich  im  Kontakt  mit  dem 
Oculomotorius.  Die  Mehrzahl  seiner  Zellen  wandert  zweifellos  diesem  Nerven 
entlang.  Das  Ganglion  sphenopalatinum  entsteht  an  der  medialen  Seite  des  Nervus 
maxillaris  aus  Zellen,  die  vom  Ganglion  semilunare  peripheriewärts  ziehen, 
ähnlich  das  Ganglion  oticum  an  der  medialen  Oberfläche  des  Ramus  maxillaris 
des  Trigeminus,  aus  Zellen,  die  vom  Ganglion  semilunare  und  vom  Rhombence- 
phalon    entlang    dem    sensorischen  bzw.    motorischen  Anteil   der   Mandibularis- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  43^^ 

wurzeln  ziehen,  das  Ganglion  submaxillare  aus  Zellen,  die  von  den  gleichen  Stellen 
aus  denselben  Fasern  entlang  ziehen.  Der  Oculomotorius  und  der  Trigeminus 
haben  dieselben  genetischen  Beziehungen  zu  den  cranialen  sympathischen  Ganglien 
wie  die  Spinalnerven  zu  den  sympathischen  Ganglien  des  Grenzstranges  und 
den  prävertebralen  sympathischen  Plexus  und  die  Vagi  zu  den  sympathischen 
Vagusplexus.  Das  Ciliare-,  Sphenopalatin-,  otische  und  submaxillare  Ganglion 
haben  dieselben  genetischen  Beziehungen  zu  dem  cerebrospinalen  Nervensystems 
wie  die  übrigen  Teile  des  sympathischen  Nervensystems,  sind  also  wahrschein- 
lich selber  sympathischer  Natur. 

Nach  Dixon  &  Ransom  werden  die  Bronchialmuskeln  von  Catiis  von 
mächtigen  bronchiodilatatorischen  Nerven  sympathischen  Ursprungs  versorgt, 
die  hauptsächlich  im  1.-3.  Dorsalnerven  verlaufen,  mit  deren  Ganglien  im  Ganglion 
stellatum  verknüpft  sind  und  zu  den  Lungen  mit  den  Acceleratores  cardiaci 
verlaufen.  Einige  kreuzen  zu  den  Bronchiolen  der  anderen  Seite  hinüber.  Selten 
sind  bronchoconstrictorische  Fasern  im  Halssympathicus  und  bronchodilatatorische 
im  Vagus  zu  finden.     Von  letzterem  kreuzen  meist  einige  oder  viele. 

Sabussow  färbte  vorwiegend  mit  Methylenblau  bei  Ca7iis,  Felis  und  Lepus 
die  Nerven  des  Schlundkopfes  und  der  Speiseröhre  und  beschreibt 
die  Aufteilungen  der  Stämmchen  sowie  mehrere  Arten  von  Nervenendapparaten, 
nämlich  inkapsulierte,  die  im  Bau  den  Krauseschen  cylindrischen  Endkolben 
anderer  Schleimhäute  entsprechen,  und  freie,  oberflächlicher  gelegene  in  Gestalt 
komplizierter  Endbäumchen  mit  blattartigen  Endausbreitungen;  drittens  sub- 
epitheliale, die  sich  nicht  wesentlich  von  ähnlichen  Endigungen  im  mehr- 
schichtigen Plattenepithel  anderer  Schleimhäute  unterscheiden. 

Klintz(2)  stellte  am  Magen  und  Dünndarm  von  Cajiis  und  Felis  folgendes 
fest:  Die  Ganglien  des  sympathischen  Plexus  myentericus  liegen  zwischen  den 
longitudinalen  und  circulären  Muskelfasern  des  Verdauungstracts.  Die  Ganglien 
des  Plexus  submucosus  sind  in  die  Submucosaschicht  eingelagert.  Miteinander 
sind  die  Ganglien  dieser  beiden  Plexus  durch  Kommissuren  von  marklosen  Fasern 
verbunden,  unter  denen  sowohl  Axonen  als  Dendriten  zu  finden  sind.  Im  übrigen 
sind  auch  die  beiden  Plexus  an  sich  miteinander  durch  fädige  Kommissuren  ver- 
bunden. Es  gehen  auch  Nervenfasern  vom  Plexus  submucosus  in  die  Nähe  der 
Verdauungsdrüsen,  wo  viele  von  ihnen  an  Drüsenzellen  endigen,  ferner  in  die 
Magenfalten  und  Dünndarmzotten,  wo  viele  an  Epithelzellen  endigen;  letztere 
sind  sicher  die  Dendriten  »receptiver«  oder  sensorischer  Neuronen.  Die  Orien- 
tierung der  Neuronen  und  Ganglien  im  myenterischen  und  submucosen  Plexus 
und  die  Verteilung  ihrer  Axonen  und  Neuriten  spricht  dafür,  daß  auch  das 
sympathische  Nervensystem  im  wesentlichen  ein  System  von  Reflexbögen  mit 
sensorischen  und  motorischen  Neuronen  ist,  die  z.  T.  durchaus,  z.  T.  weniger 
lokal  beschränkt  sind  und  z.  T.  endlich  auch  Centren  im  cerebrospinalen  Nerven- 
system einschließen.  Die  normale  nervöse  Kontrolle  der  digestiven  Functionen 
wird  wahrscheinlich  in  erster  Linie  durch  den  lokalen  sympathischen  Me- 
chanismus ausgeübt;  darüber  steht  eine  allgemeinere,  wahrscheinlich  tonische, 
durch  die  peripheren  Nerven  und  wohl  größtenteils  durch  die  Vagi  ausgeübte 
Kontrolle. 

Manouelian  beschreibt  Plexus  cardiacus  und  Innervation  der  Aorta 
bei  Canis.  Im  hinteren  P.  c.  finden  sich  zahlreiche  kleine  Ganglien,  die  Zellen 
vom  Typus  der  sympathischen  enthalten.  Ähnliche  finden  sich  auch  im  Binde- 
gewebe der  Aorta.  Im  Niveau  der  elastischen  Fasern  und  der  glatten  Muskel- 
zellen fanden  sich  auch  knoten-,  knöpf-,  und  bäumchenförmige  Nerven- 
endigungen. Im  Bindegewebe  der  Arterie  fanden  sich  große  Endknöpfe  und 
Auflösungen  in  feine  Fibrillen.     Sie  müssen  sämtlich  sensibler  Natur  sein. 

Zool.  Jahresbericht.   191S.  II.  Referate.    11.  Vertebrata.  31 


482  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Cullis  &  Tribe  uDtersucbten  auf  physiologischem  Wege  die  Innervierung 
des  Herzens  bei  Lepus  und  Felis  und  finden,  daß  der  Ventrikel  keine  Vagus- 
fasern erhält,  die  Wirkung  des  Vagus  auf  den  Ventrikel  also  eine  indirekte  ist, 
ferner,  daß  der  Ventrikel  reichlich  sympathische  Fasern  erhält,  die  nicht  aus- 
schließlich im  Auricula-ventricular-Bündel  verlaufen. 

Nach  Debaisieux  wird  die  Harnblase  bei  Canis^  Felis  und  Lepus  von 
Nerven  innerviert,  die  teils  vom  autonomen  Sacral-,  teils  vom  eigentlichen 
sympathischen  System  kommen.  Der  N.  erigens  enthält  größtenteils  markhaltige 
Fasern  aus  den  3  ersten  Sacralwurzeln.  Unter  seinen  motorischen  Fasern 
ziehen  einige  zum  Hypogastricus  der  anderen  Seite,  die  anderen  endigen  in  den 
Ganglien  des  Plexus  pelvicus  und  in  den  eigentlichen  Vesicalganglien.  Es  gibt 
einen  Reflexweg  von  einem  N.  erigens  zum  anderen;  das  Keflexzentrum  liegt 
Avahrscheinlich  im  Rückenmark.  Der  N.  hypogastricus  führt  etwa  300  mark- 
haltige Fasern,  deren  keine  im  unteren  Ganglion  mesentericum  entspringt,  die 
meistens  vielmehr  aus  dem  Rückenmark  durch  Vermittlung  der  2.,  3.  und  4. 
Lumbaiwurzeln  kommen.     Es  sind  dies  motorische,  z.  T.  gekreuzte  Fasern. 

Über  Innervation  der  Niere  s,  Rohde  &  Ellinger. 

Über  das  sympathische  Nervensystem  s.  ferner  F.  W.  Fröhlich  (3),  Boehm, 
Barbieri  und  Langley. 

Huber  &  6uild(''^)  teilen  Beobachtungen  an  Kaninchenembryonen  über  di< 
Histogenesis  der  Protoplasmafortsätze  und  Kollateralen,  die  in  End- 
knöpfe endigen,  der  Neuronen  der  peripheren  sensorischen  Ganglien  mit; 
zuerst  erscheinen  knopfartige  Verdickungen,  die  der  Faser  anliegen,  diese  erhalten; 
dann  eine  basale  Zusammenschnürung  oder  Verdünnung,  die  sich  nach  und  nach 
zur  Kollateralen  auszieht.  Sie  sind  normale  und  notwendige  Komponenten  dei 
peripheren  sensorischen  Neuronen. 

Stefanelli  untersuchte  die  motorischen  Endplättchen  namentlich  bei  Cha- 
maeleo,  Laccrta,  Elaplds  und  Coliiviba.  Bei  Evertebraten  findet  man  die  Hügel 
von  Doyere,  bei  den  Batrachiern  die  Kühneischen  Büsche  und  bei  Fischen, 
Reptilien,  Vögeln  und  Säugern  motorische  Plättchen.  Letztere  können  entweder 
sohlenförmig  (die  motorischen  Plättchen  im  engeren  Sinne)  sein  oder  trauben- 
förmig.  Kleine  Plättchen  mit  großen  Ästen  dürften  bei  schwach  functionieren- 
den  Muskelfasern  entstanden  sein  und  umgekehrt.  Es  gibt  ferner  3  Varietäten 
der  Plättchen:  bei  der  einen  bleiben  die  Ästchen  voneinander  unabhängig,  die 
andere  ist  netzförmig,  die  3.  knäuelförmig;  jede  hat  verschiedene  Untervarie- 
täten. In  den  Endplättchen  unterscheidet  man  3  Arten  von  Kernen:  1)  nuclei 
fondameutali  von  sarcoplasmatischer  Herkunft,  2)  nuclei  »dell'  arborizzazione« 
der  Schwannschen  Scheide  und  3)  nuclei  vaginali  der  Henleschen  Scheide.  Nur 
die  unter  1)  genannten  scheinen  mit  den  nervösen  Functionen  zu  tun  zu  haben, 
ja  mitunter  umhüllen  Neurofibrillen  einen  solchen  Kern;  die  unter  2)  und  3j 
genannten  dürften  lediglich  den  stützenden  Geweben  dienen.  Die  Substanz  der 
Platte  besteht  aus  einem  stärker  und  einem  schwächer  färbbaren  Bestandteil; 
letzterer,  netzförmig  strukturiert,  findet  sich  in  unmittelbarer  Nachbarschaft  der 
Neurofibrillen.  In  bezug  auf  die  Muskelfasern  sind  die  Plättchen  hypolemmaler 
Natur.  Die  Nervenäste  haben  ausgesprochen  neurofibrilläre  Struktur.  Die 
Neurofibrillen  setzen  sich  über  die  Endplättchen  hinaus  fort,  anastomosieren 
auch  noch  miteinander.  Es  besteht  also  ein  vollständig  geschlossenes  peri- 
pheres Neurofibrillennetz  wie  bei  wirbellosen  Tieren. 

Boeke(^)  beschreibt  die  doppelte  efferente  Innervation  quergestreifter 
Muskelfasern.  Nie  tritt  mehr  als  eine  accessorische,  feine  marklose  Faser 
an  die  motorische  Endplatte  der  motorischen  Faser  heran.  Die  accessorischen 
Fasern  verlaufen  stets  außerhalb  der  Henleschen  Scheide.    Sie  gehen  nicht  in 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  483 

die  Endramifikation  der  motorischen  Fasern  über,  sondern  bilden  eigene,  kleine, 
zartgebaute  Endramifikationen,  die  gleichfalls  stets  hypolemmal  endigen.  Bei 
den  Augenmuskeln  gelang  es,  die  motorischen  und  die  accessorischen  Fasern 
unabhängig  voneinander  zur  Degeneration  zu  bringen.  Die  accessorischen  Fasern 
sind  die  Vermittler  der  auch  von  der  Physiologie  geforderten  sympathischen 
tonischen  Innervation  der  quergestreiften  Muskulatur. 

Über  kollaterale  Innervation  s,  Eisler  und  Schumacher,  über  den  N.  femo- 
ralis  Leggett  &  Lintz,  über  den  N,  splanchnicus  Klee,  über  den  N,  depressor 
Fofanow  &  Tschalussow. 

e,  Hautsinnesorgane. 

G.  H.  Parker(2)  führt  aus,  daß  die  Vertebraten  3  Arten  von  chemischen 
Sinnesorganen  besitzen,  die  Riechorgane,  die  Organe  des  allgemeinen  chemischen 
Sinnes  und  die  Geschmacksorgane.  Der  Receptor  des  Geruchssinnes  ist  die  sich 
direkt  in  eine  zum  Gehirn  verlaufende  Faser  fortsetzende  Riechzelle;  gereizt  wird 
diese  durch  schwache,  stark  verdünnte  Lösungen,  so  daß  es  sich  um  einen  Fern- 
sinn handelt.  Die  Receptoren  des  allgemeinen  chemischen  Sinnes  sind  die  freien 
Nervenendigungen  der  Epidermis:  der  kernhaltige  Teil  des  Neurons  liegt  stets 
in  der  Tiefe  in  irgendeinem  Ganglion,  sein  Proximalende  reicht  ins  Central- 
nervensystem  hinein.  Beim  Geschmackssinn  ist  ein  derartiges  Neuron  nicht 
mit  unmittelbar  perceptionsfähigen,  freien  Endigungen  ausgestattet,  sondern  es 
endigt  an  Geschmackszellen.  Beim  allgemeinen  chemischen  Sinn  und  beim  Ge- 
schmack wirken  als  Reize  nur  höher  konzentrierte  Lösungen,  sie  wirken  also 
als  Nähesinnesorgane.  Der  olfactorische  Sinn  scheint  der  primitivste,  der  Ge- 
schmackssinn der  abgeleitetste  zu  sein.  Der  allgemeine  chemische  Sinn  exi- 
stiert nur  bei  Wassertieren,  nach  Experimenten  des  Verf.  an  Ämmocoetes  und 
Amiurus^  hat  seinen  Sitz  in  der  Haut  und  betätigt  sich  auf  Reizung  mit  HCl, 
NaCl,  NaOH  und  Chinin. 

Der  Follikel  des  Sinneshaares  von  Mus  besteht  nach  Vincent  aus  den 
eingestülpten  Hautschichten,  die  die  innere  und  äußere  Scheide  bilden,  ferner 
aus  einer  häutigen  Scheide  mit  Blutsinussen.  Der  untere  dieser  großen  Sinusse 
ist  von  dem  oberen  durch  einen  Ringwulst,  einen  Auswuchs  der  Wurzelscheide, 
getrennt.  Zahlreiche  quergestreifte  Muskelfasern  dienen  der  Bewegung  des 
Haares.  Der  Follikel  hat  2  Innervationen.  Ein  großes  Nervenbündel  vom  infra- 
orbitalen Trigeminuszweige  durchdringt  die  häutige  Scheide  im  unteren  Teil  des 
Organs,  breitet  sich  über  den  inneren  Follikel  in  einem  mächtigen  Plexus  aus 
und  endigt  hauptsächlich  in  einem  Mantel  von  Tastzellen  in  der  äußeren  Wurzel- 
scheide, bildet  auch  einen  Nervenring  um  den  FoUikelhals.  Viele  dieser  Fasern 
stammen  vom  Trigeminus.  Die  Sinneszellen  sind  mit  den  Hautschichten  ein- 
gestülpt und  haben  hier  eine  höhere  Entwicklung  erreicht.  Sie  finden  sich 
auch  in  der  Mundgegend  vieler  Tiere  und  in  den  Barthaaren  des  Menschen, 
Das  Sinneshaar  ist  ein  sehr  wirksames  Tastsinnesorgan,  u.  a.  wegen  der  vibra- 
torischen  Natur  des  Reizes,  der  subliminale  Reize  summiert  und  den  anfäng- 
lichen Reiz  verlängert.  Diese  Sinnesorgane  unterstützen  die  Locomotion,  die 
Äquilibrierung,  ferner  den  Tastsinn  beim  Annähern  an  Gegenstände  oder  bei  der 
Erkennung  von  Ungleichheiten  der  Oberfläche   und  dienen  bei  dem  schwachen 

Sehvermögen  als  Ersatz. 

Landacre&Conger  untersuchen  dieEntwicklungderPlakodenderSeiten- 

linie  bei  Lepidosteus  osseus.  Die  streifenförmigen  Epithelverdickungen,  =>lateral 
line  primordial,  entstehen  in  großer  Nähe  des  Hörbläschens,  doch  getrennt 
von  ihm.     Für  die  topographischen  Verhältnisse  und  diejenigen  des  zeitlichen 

31* 


484  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Auftretens  in  der  »Regio  praeauditoria«  und   »Regio  postauditoria«   sei  auf  das 
Original  verwiesen.     Im  ganzen  ergibt  sich  keine  Stütze  für  die  Theorie,  daß 
die  Primordia  der  Laterallinie  genetisch  vom  Hörbläschen  abzuleiten  sind. 
Über  Hautsinnesorgane  bei  Homo  s.   M.  Frey. 

f.  Riechwerkzeuge. 

Hierher  auch  oben  p  483  6.  H.  Parker(2). 

Asai  untersuchte  die  Struktur  der  Riechorgane  bei  Mustelus  laevis.  Verf. 
unterscheidet  im  Riechepithel  Stützzellen,  Riechzellen  und  Basalzellen.  Erstere 
haben  einen  äußeren  cylindrischen,  kernhaltigen  Teil,  einen  mittleren,  dünnen, 
löffeiförmig  gebogenen  und  einen  unteren  Fußteil.  Alle  Stützzelleu  tragen  Flim- 
merhärchen. Die  Basalzellen  sind  sternförmig  oder  viereckig  und  liegen  zwischen 
den  Füßchen  der  Stützzellen.  Miteinander  verbinden  sie  sich,  Lücken  für  die 
Füßchen  und  für  die  Zentralfortsätze  der  Riechzellen  lassend.  Die  mittlere 
Zellenschicht,  die  Nerven-  oder  Riechzellen,  sind  nicht  scharf  in  Riechcylinder 
und  Riechstäbchen  zu  trennen.  In  allen  Lagen  der  Riechzellenschicht  finden 
sich  Mitosen.  Die  Riech  zapfen  sind  von  Cylindern  und  Stäbchen  scharf  zu 
unterscheiden.  Die  Schichtenfolge  in  der  Riechschleimhaut  ist  diese:  1.  Schicht: 
Die  cylindrischen  peripherischen  Fortsätze  der  Stützzellen  und  Riechzapfen  mit 
deutlichen  Längsstreifen ;  der  Riechzapfenkörper;  der  abgeplattete  peripherische 
Fortsatz  der  Riechstäbchen  mit  feinen  Längsstreifen.  2.  Schicht:  Die  ellip- 
soiden  Kerne  der  Stützzellen.  3.  Schicht:  Zellkörper  der  Riechstäbchen  und 
Riechcylinder  mit  runden  Kernen,  Teile  ihrer  peripheren  und  zentralen  Fort- 
sätze, Mittelstück  der  Stützzellen.  4.  Schicht:  Die  Basalzellen  und  die  Füße 
der  Stützzellen.  Es  wird  sodann  das  Epithel  des  konkaven  freien  primären 
Faltenrandes  beschrieben  mit  den  vereinzelt  oder  in  Gruppen  vorkommenden 
Becherzellen,  ferner  das  Epithel  der  Innenfläche  der  Schleimhautkapsel  mit 
zweierlei  Zellformen,  ferner  vieler  Becherzellen  und  »Riesenzellen«  mit  meist 
bläschenförmigen,  blassen  Kernen,  vermutlich  nicht  Vorstufen  von  Becherzelleu, 
sondern  nervöse  Elemente,  Ganglienzellen,  u.  a.  Sodann  werden  noch  die  Riech- 
nervenfaserung  in  der  Riechschleimhaut,  die  freiendigenden  Nervenfasern  im 
Riechepithel  (die  nur  in  vereinzelten  Fällen  von  Olfactoriusfasern  zu  unter- 
scheiden waren),  die  Verteilung  des  Bindegewebes  in  der  Schleimhaut,  die 
elastischen  Fasern  in  ihr  (sie  sind  reichlich  vertreten  und  laufen  stets  mit  den 
bindegewebigen  zusammen),  endlich  das  Netzgerüst,  die  Scheidewand  zwischen 
der  knorpeligen  Schleimhauthöhle  und  der  Hirnhöhle,  beschrieben. 

Frets(')  untersuchte  bei  Mus  decumanus  die  Entwicklung  des  Geruchs- 
organs. Es  wächst  nach  hinten  in  das  Mesoderm  hinein;  die  Wand  zwischen 
der  primitiven  Mundhöhle  und  diesem  hinteren  Teil  der  Nasenhöhle,  Regio  ol- 
factoria  genannt,  ist  die  Lamina  terminalis.  Der  größere,  hintere  Teil  des 
primitiven  Gaumens  wird  dadurch  gebildet,  daß  der  Oberkieferfortsatz  von 
hinten  nach  vorn  vorwächst  und  mit  dem  medialen  Nasenfortsatz  verklebt  und 
verwächst.  Der  kleinere,  vordere  Teil  entsteht  durch  Verklebung  und  Ver- 
wachsung des  lateralen  Nasenfortsatzes  mit  dem  medialen.  Bei  diesem  Wachs- 
tum nach  vorn  kommt  bloß  eine  Verklebung  des  Oberkieferfortsatzes  mit  der 
medialen  Wand  der  Riechgrube  (medialer  Nasenfortsatz)  zustande,  nicht  mit  der 
lateralen.  Die  Abgrenzung  des  Oberkieferfortsatzes  dem  lateralen  Nasenfortsatz 
gegenüber  ist  bloß  oberflächlich;  es  findet  sich  ein  scharfer  vorderer  Rand,  der 
sich  auf  der  lateralen  Seite  des  Kopfes  in  den  Sulcus  nasolacrimalis  auf  dem 
Munddach  und  an  der  lateralen  Wand  der  Nasenhöhle  in  eine  seichte  Rinne 
fortsetzt.     Beim  Wachstum  nach  vorn  verschiebt  sich  der  vordere,  freie  Rand 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.   Nervensystem.  485 

des  Oberkieferfortsatzes,  und  der  oberflächliche  Sulcus  nasolacrimalis  verlängert 
sich.  Der  Oberkieferfortsatz  reicht  nie  weiter  nach  vorn  als  der  gebildete  pri- 
mitive Gaumen.  Während  die  Riechgrube,  welche  vom  vorderen  Rande  des 
Oberkieferfortsatzes  begrenzt  wird,  bis  an  das  Munddach  reicht,  wird  durch  das 
Wachstum  des  Oberkieferfortsatzes  nach  vorn  der  primitive  Gaumen  in  das 
Muuddach  aufgenommen:  der  epitheliale  primitive  Gaumen  gehört  zum  Mund- 
dach, und  später  bricht  also  die  Membrana  bucconasalis  in  die  Mundhöhle 
durch. 

TschaluSSOW  resümiert  seine  an  Canis  und  Felis  angestellten  Untersuchungen 
über  die  Innervation  der  Gefäße  der  Nasenschleimhaut  in  folgenden 
Sätzen :  Die  Vasodilatatoren  zur  Nasenschleimhaut  gehen  durch  den  N.  vidianus. 
Die  Vasokonstriktoren  der  Nasenschleimhaut  gehen  hauptsächlich  durch  den  N, 
nasalis  posterior  und  nur  teilweise  durch  den  N.  vidianus.  Vasodilatatoren  sind 
im  N.  vidianus  zahlreicher  vorhanden  als  Vasokonstriktoren,  so  daß  die  Reizung 
des  N.  vidianus  oberhalb  des  Ganglion  mit  Strömen  verschiedener  Stärke  auf 
der  Nasenschleimhaut  nur  vasodilatatorischen  Effekt  erzeugt.  Die  Vasonkonstrik- 
toren  und  die  Vasodilatatoren  erfahrem  im  Ganglion  sphenopalatinum  eine  Unter- 
brechung. Die  hinter  dem  Ganglion  liegenden  Fasern  behalten  ihren  früheren 
Charakter  bei.  Reflex  vom  Depressor  wird  auch  in  diesem  Gefäßgebiet  beob- 
achtet. Der  Reflex  von  den  sensiblen  Nerven  zeichnet  sich  durch  große  Leb- 
haftigkeit aus. 

Grosser(^)  konstatiert  bei  Embryonen  von  Homo  von  14  bis  75  mm  Scheitel- 
steißlänge eine  Glandula  nasalis  lateralis.  Ihre  Anlage  und  deren  Rück- 
bildung ist  innerhalb  jener  Altersgrenzen  nachweisbar.  Wie  bei  allen  Säugern, 
umfaßt  die  hohle  Anlage  alle  Schichten  des  Nasenschleimhautepithels.  Sie  tritt 
bei  //.  unmittelbar  hinter  dem  Vestibulum  auf;  ihre  Entfernung  vom  Septum 
unterliegt  gewissen  Schwankungen.  Gelegentlich  fehlt  sie  ganz.  Das  gleich- 
falls früh  schwindende  Nasoturbinale  hat  schon  in  der  Anlage  denselben  Grad 
von  Reduction  erreicht,  den  es  bei  Vespertilioniden  im  erwachsenen  Zustande 
aufweist. 

Über  die  Nomenklatur  der  Nase  von  Homo  s.   Bertelli. 

g.  Schmeckwerkzeuge. 

Hierher  auch  oben  p  483  Parker (2). 

Hulanicka(2)  untersuchte  die  Nervenendigungen  auf  der  Zunge,  im 
Gaumen  und  in  der  Haut  von  Crocodüus  und  Alligator  und  beschreibt  freie 
Nervenendigungen,  Tastzellen,  Tasteminenzen  und  Tastkörperchen  in  Gestalt  von 
Endnetzen  und  Geschmacksknospen.  Auch  letztere  sind  außer  auf  der  Zunge, 
freilich  sparsamer,  im  Gaumen  vorhanden.  —  Hierher  auch  Hulanicka(i). 

Retzius(4)  untersuchte  cytologisch  die  Gesehmacksknospen  von  Lepuscum- 
culus,  um  die  Meinungsverschiedenheiten  der  Autoren  zu  erklären.  Er  kommt 
im  großen  und  ganzen  zu  der  Auffassung,  daß  zwar  zwischen  den  in  den 
Knospen  befindlichen  Zellen  sowohl  hinsichtlich  der  Gestalt  und  Bauverhältnisse 
als  auch  betreffs  der  Färbungsfähigkeit  recht  große  Verschiedenheiten  vorkom- 
men, daß  aber  zwischen  den  extremen  Formen  Übergänge  vorhanden  sind.  Diese 
Zellformen  sind  in  den  Knospen  untereinander  in  verschiedenster  Weise  ver- 
mischt und  nehmen,  in  ganz  wechselnder  Art  die  einzelnen  Partien,  und  zwar 
sowohl  die  Außenschicht  als  die  inneren  Teile,  ein,  so  daß  sowohl  die  schmalen 
als  die  angeschwollenen  Zellen  bald  an  der  Oberfläche,  bald  im  Inneren  hegen. 
Der  einzig  sichere  Unterschied  liegt  in  der  Form  des  peripheren  St.ftchens  in- 
dem die  oberflächlichen  Zellen  mit  einem  stärker  verhornten,  an  der  Basis  drei- 


486  II'  Referate.     11.  Vertebrata. 

eckigen,  mit  der  Spitze  schief  nach  innen,  gegen  die  Zentralachse  gerichteten 
Stiftchen  versehen  sind,  während  die  inneren  Zellen  ein  etwas  kürzeres,  we- 
niger verhorntes  und  mehr  gerades  Stiftchen  tragen.  Da  ferner  Nervenfasern 
nicht  nur  die  schmalen,  sondern  auch  die  angeschwollenen  Zellen  umspinnen, 
so  ist  kein  Anlaß  vorhanden,  diese  Zellen  in  Stütz-  oder  Deckzelleu  und  Ge- 
schmacks- oder  Neuroepithelzellen  zu  unterscheiden.  Von  Interesse  ist  auch 
das  Verhalten  des  Paramitoms  und  des  Mitoms  in  den  scheinbar  differenten 
Zellen  der  Geschmacksknospen :  Ein  zartes  Mitomgeflecht,  das  stellenweise  stark 
verdichtet,  an  anderen  Stellen  aber  sparsamer  entwickelt  ist  und  dann  sich  als 
aus  nicht  netzförmig  verbundenen,  sondern  dichotomisch  verzweigten,  geflecht- 
artig sich  umeinander  Avindenden  Fäserchen  bestehend  erweist,  enthält  dunkel 
färbbare  Körperchen  in  sich  aufgehängt  und  ist  seinerseits  in  ein  helles  un- 
strukturiertes Plasma  (»Paramitom  Flemming«)  eingebettet. 

h.  Hörwerkzeuge. 

Hegewald  untersucht  histologisch  den  äußeren  Gehörgang  von  Eqmis,  Bos, 
Capra^  Ovis,  Sus^  Ganis  und  Felis.  Die  Cartilago  annularis  besteht  wesentlich 
aus  elastischem  Knorpelgewebe;  den  bei  allen  Tieren  vorhandenen  Knorpel- 
spalt erfüllt  elastisches  Gewebe.  Der  Endabschnitt  des  Gehörganges  hat  bei 
Fleischfressern  keine  knöcherne  Wandgrundlage,  sondern  wird  von  straffem 
Bindegewebe  gebildet.  Der  knorpelige  und  der  knöcherne  Teil  sind  durch  einen 
festen  Bindegewebsring  miteinander  verbunden.  Die  häutige  Auskleidung  des 
Gehörganges  hat  in  jedem  Abschnitte  ihre  Eigentümlichkeiten,  desgleichen  an 
der  Shrapnellschen  Membran  und  dem  Trommelfell,  die  sie  beide  überzieht. 
Das  Epithel  ist  ein  geschichtetes  Plattenepithel.  Die  drüsenhaltige  Lage  der 
Coriumschicht  fehlt  am  Trommelfell,  an  der  Shrapnellschen  Membran  und  größten- 
teils im  knöchernen  Gehörgang. 

A.  6ray(i)  untersuchte  das  Mittelohr  bei  Sphenoclon  und  verschiedenen  Säuge- 
tieren, Lepiis,  Herpestes,  Ovis  und  Plecotus.  Bei  S.  sind  die  Articulationen  zwischen 
Columella  und  Meckelschem  Knorpel  und  jene  zwischen  der  Fußplatte  der  Columella 
und  dem  Rand  des  ovalen  Fensters  der  Übertragung  von  Schallwellen  auf  das  Laby- 
rinth angepaßt.  In  letzterem  ist  die  Macula  basilaris  gut  entwickelt.  Da  S.  gut  hört, 
überrascht  es,  an  Stelle  einer  freischwingeuden  Membran  ein  dickes  Muskellager 
zwischen  dem  Meckelschen  Knorpel  und  der  Haut  zu  finden;  nur  einige  Milli- 
meter vor  dem  Meckelschen  Knorpel  und  der  Columella  liegt  eine  dünnhäutige 
Stelle.  Im  ganzen  steht  das  Mittelohr  von  S.  zwischen  dem  von  anderen  Rep- 
tilien und  dem  von  Vögeln,  dagegen  stehen  die  Säugetiere  den  Amphibien  näher. 
Untereinander  zeigen  die  Säuger  größere  Variationen  als  die  Reptilien.  Homo 
und  die  Anthropoiden  allein  besitzen  den  Processus  mastoideus  mit  seinen  Luft- 
zellen.  Recht  konstant  ist  das  Verhalten  des  Tensor  tympani,  während  der 
Musculus  stapedius,  in  Gestalt,  Lage  und  Innervierung  (bei  Ovis  vom  »Plexus 
buUaris«,  den  Facialiszweige  und  der  Pneumogastricus  bilden,  innerviert)  sehr 
variiert.  Der  Plexus  bullaris  fehlt  Ho.  und  wird  nur  durch  eine  Verbindung 
der  beiden  genannten  Nerven  vertreten. 

Über  Columella  und  Bicolumella  s.  auch  Bender  und  H.  Fuchs(i,2). 

Kolmer(2)  untersuchte  das  Labyrinth  von  Talpa,  Erinaceus  und  Sorex.  Alle 
Insectivoren  haben  eine  Macula  neglecta  (wie  sonst  nur  die  Monotremen).  Die 
Pfeiler  der  Papilla  basilaris  entbehren  auffälliger  cuticularer  Kopfbildungen,  die 
Deitersschen  Zellen  haben  charakteristische  Einlagerungen  von  stäbchenförmigen 
Granulis  im  unteren  Kopf.  Am  nächsten  den  Rodentia  steht  E.,  während  T.^ 
dessen  Labyrinth   am   wenigsten   ausgebildet  ist,    am   meisten  abweicht.     Eine 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  487 

Vergrößerung  der  Sinnesflächen  ist  nicht  nachzuweisen.  Das  Cortische  Organ 
zeigt  manchmal  eine  abnorme  Ausbildung  seines  Zellmosaiks  und  andere  An- 
zeichen verminderter  Functionsfähigkeit.  Der  Bau  der  Schnecke  stützt  nicht 
die  Lehre  von  der  Schwingungsfähigkeit  der  Basilarfasern ;  die  gewonnenen  Er- 
fahrungen stehen  in  guter  Übereinstimmung  mit  der  Mach-Breuerschen  Theorie 
der  Bogengang-  und  Säckchenapparate.  —  Über  die  Physiologie  des  Bogen- 
apparates  s.  auch  Rothfeld. 

Burne  ergänzt  ßetzius'  Angaben  über  das  häutige  Labyrinth  von  Neo- 
ceratodus  forsteri.  Eine  Macula  neglecta  ist  vorhanden.  Der  hintere  Sinus  des 
Utriculus  erweitert  sich  hinter  ihr  ein  wenig,  was  zu  vergleichenden  Betrach- 
tungen Anlaß  gibt.  Ductus  und  Saccus  endolymphaticus  sind  ähnlich  wie  bei 
Äcipenser  entwickelt.  —  Über  die  Tuba  eustachii  s.   Bilancioni. 

Reich  zieht  aus  dem  histologischen  Bau  des  Bogengangapparates 
folgende  Schlüsse:  Die  Identität  des  Auibaues  der  Sinnesendstellen  in  den  Cristae 
und  Capulae  spricht  gegen  eine  ganz  scharfe  Trennung  der  Function  beider 
Apparate.  Da  die  Haare  der  Sinneszellen  anscheinend  cuticuläre  Gebilde  sind, 
und  da  sie  durch  die  Capula  zu  relativ  soliden  Gebilden  zusammengehalten 
werden,  ist  die  Annahme  einer  aktiven  Schwingung  der  Zellhaare  nicht  wahr- 
scheinlich. Vielmehr  scheint  es,  daß  die  Capula  nur  als  ganzes  Gebilde  ver- 
schoben werden  kann,  wodurch  die  Haare  einer  Cristahälfte  gespannt,  der  an- 
deren stärker  gekrümmt  werden.  Die  Übertragung  des  Reizes  von  der  Capula 
auf  die  Sinneszellen  kann  nur  durch  Zellhaare,  und  zwar  durch  Zug  derselben 
auf  die  Zelldeckplatte,  stattfinden.  Die  Verbindung  einer  Nervenfaser  mit  meh- 
reren Sinneszellen  im  peripheren  Bogengangapparat  spricht  dafür,  daß  den 
vestibulären  Erregungen  feiner  differenzierte  Lokalzeichen  fehlen,  vielmehr  alle 
denselben  Reiz  empfangen.  — ■  Des  weiteren  behandelt  Verf.  die  Verbindungen 
zwischen  Bogengangapparat  und  Gehirn. 

Wenig  (2)  untersuchte  bei  Biifo  calamita,  Pelobates  fuscus,  Scyllmm  und  Salmo 
die  Entwicklung  der  Gehörorgane.  Der  Ductus  endolymphaticus  der  Tele- 
ostier  hat  nichts  gemein  mit  dem  gleichnamigen  Organ  der  Selachier:  er  ist  in 
seiner  ganzen  Länge  in  späten  Stadien  durch  Abschnürung  eines  Teiles  des 
Alveus  entstanden.  Sein  Längenwachstum  geschah  von  Anfang  an  in  der  Rich- 
tung von  oben  nach  unten  und  nicht  umgekehrt  durch  Teilung  seiner  Wand- 
zellen. Ebenso  bildet  er  sich  bei  den  Anuren.  Der  Ausführungsgang  des 
Labyrinths  der  Selachier  sollte  konsequent  Aquaeductus  vestibuli  genannt  werden. 
Die  Bildung  der  halbkreisförmigen  Kanäle  verläuft  bei  Sa.  und  P.  tiberein- 
stimmend, insbesondere  sind  die  bei  den  Teleostiern  bekannten  Basalzapfen  auch 
bei  den  Amphibien  vorhanden  und  als  sog.  »Septen«  zu  erkennen.  Das  Deck- 
epithel der  Kontaktflächen  der  beiden  Basalzapfen  der  Amphibien  wird  nicht 
resorbiert,  sondern  nur  zerrissen  und  legt  sich  dann  zu  jenem,  welches  nach 
dem  Zusammenfließen  der  Basalzapfen  den  Balken  in  continuo  überzieht.  Die- 
selben Verhältnisse  fanden  sich  bei  Teleostiern.  Die  Ampullen  der  halbkreis- 
förmigen Kanäle  sind  bei  P.  gleich  nach  deren  Abschnürung  angedeutet.  Ein- 
gehend wird  ferner  die  Teilung  des  Neuroepithels  in  die  Maculae  und  Cristae 
beschrieben.  Bei  älteren  Stadien  von  P.  sind  im  dorsalen  Teil  des  Ductus  endo- 
lymphaticus die  Epithelzellen  nicht  mehr  platt,  sondern  hoch,  ragen  in  das  Innere 
des  Ductus  hinein,  die  benachbarten  —  nicht  die  gegenüberliegenden  —  Zell- 
enden legen  sich  zusammen,  so  daß  im  Inneren  des  Ductus  eine  neue  Röhre 
entsteht.  Möglichenfalls  functioniert  dieser  Teil  als  Trag-  oder  Stützvorrich- 
tung für  otolithenähnliche  Gebilde.  In  einem  Nachtrag  vergleicht  Verf.  seine 
Befunde  mit  denen  von  Okajima  (11  Vert.  195,  196)  und  findet  z.  T.  Überein- 
stimmung. 


488  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Prentiss  untersuchte  bei  Homo  die  Entwicklung  der  Membrana  tectoria. 
Sie  entsteht  als  dünne  cuticulare  Platte  über  den  freien  Enden  der  Säulenzellen, 
die  die  größere  (innere)  Verdickung  der  Schneckenwand  bilden.  Erst  später 
entwickeln  sich  die  Haarzellen.  Sie  wächst  an  Dicke  durch  Secretion  eines 
Cuticulums,  welches  sich  zwischen  den  Enden  der  Epithelzellen  bildet.  In 
Schnitten  durch  die  Achse  der  Cochlea  hat  sie  gestreiftes  oder  lamellenartiges 
Aussehen.  Senkrecht  zu  den  Lamellen  geschnitten,  erscheint  sie  von  netz-  oder 
maschenförmiger  Struktur.  Ihre  Anheftuug  an  das  Spiralorgan  wurde  anatomisch 
und  histologisch  sichergestellt.  Sie  dürfte  nicht  als  Medium  für  die  Übertragung 
von  Schallwellen,  sondern  als  Resonator  für  Wellen  verschiedener  Größe  dienen. 

Goebel  untersucht  die  Tätigkeit  des  Hörorgans  namentlich  bei  Gallus. 
Die  direkte  Ursache  der  Reizung  von  Schnecke,  Maculi  vestibuli  und  lagenae 
durch  Schall  ist  zu  suchen  in  der  Umgestaltung  und  Verschiebung  der  Deck- 
haut, wodurch  die  Hörzellen  mittels  der  von  ihnen  ausgehenden  Borsten  gereizt 
werden.  Die  Umgestaltung  der  Deckhaut  wird  ihrerseits  veranlaßt  durch  Dif- 
ferenzen zwischen  dem  auf  der  Deckhaut  und  seitlich  von  ihr  lastenden  Drucke. 
Im  einzelnen  Schneckenquerschnitt  werden  Druckdiiferenzen  erzeugt  durch  Bie- 
gung der  Grundhaut.  Jeder  Schneckenquerschnitt  dient  zur  Wahrnehmung  von 
Tönen  verschiedener  Höhe;  andererseits  vertieft  sich  im  gleichen  Papillenbezirk 
die  Tonempfindung  vom  Vorhof  zur  Lagena.  Die  Schnecke  dient  zur  Wahr- 
nehmung hoher  und  mittlerer,  die  Macula  lagenae  zu  der  tieferer  Töne. 

Bocci(i)  erörtert  die  Theorie  des  Gehörs  und  meint,  da  die  Hörtheorien 
von  Helmholtz,  Ewald,  Rutherford,  A.  Waller,  Max  Meyer  und  E.  ter  Kuiles  nur 
auf  die  Membrana  basilaris  Bedacht  nehmen,  ohne  dabei  auch  die  delikate  und 
komplizierte  Morphologie  des  Cortischen  Organs  mit  zu  berücksichtigen,  können 
sie  nicht  als  befriedigend  und  definitiv  betrachtet  werden.  Die  Unterscheidung 
zwischen  Teilen,  die  das  Netz  des  Balken-  und  Stützwerkes  in  den  peripheri- 
schen Organen  mit  spezifischer  Empfindung  zusammensetzen  und  den  eigentlich 
empfindenden  Teilen,  d.  h.  solchen,  die  von  homologen  und  heterologen  Reizen 
erregt  werden  sollen,  stützt  sich  hauptsächlich  auf  die  Verbindung  der  letzteren 
mit  den  respektiven  zuführenden  Nervenfasern.  Im  Canalis  sive  Ductus  coch- 
learis  dienen  als  Stützbildungen  die  Pfeiler  mit  den  sog.  Cortischen  Bogen,  die 
Deitersschen  und  Hensen sehen  Zellen  sowie  die  Membrana  basilaris  und  reticu- 
laris; als  Empfindungselemente  sind  nur  die  Haarzellen  vorhanden,  welche  durch 
Anschlagen  an  die  Membrana  den  nervösen  Impuls  erzeugen.  Die  Schwingungs- 
bewegung, die  in  solchen  Zellen  entsteht,  kann  nicht  zusammengesetzt  und  syn- 
thetisch, sondern  nur  einfach  und  analytisch  sein:  Während  die  Membrana  tym- 
pani  die  verschiedenen  phonetischen  Elemente  in  eine  komplizierte  Schwingung 
umwandelt,  paßt  das  Protoplasma  der  Cortischen  Zellen  seine  feinen  Molekular- 
bewegungen jenen  konstituierenden  Primärelementen  an.  Diese  periphere  Ana- 
lyse jedoch  ist  vollkommen  stumm;  damit  sie  Klang  annehme,  müssen  die 
Einzelbewegungen  in  den  Zentren  wieder  zur  Verschmelzung  kommen.  Für 
dieses  Werk  sorgt  die  besondere  Endigungsweise  der  Schneckenfasern;  dieselbe 
Faser,  welche  von  zwei  oder  mehr  peripheren  Zellen  ausgeht,  würde  zu  einer 
einzigen  cerebralen  (Schläfenlappen)  Aufnahmezelle  gelangen,  welche  vermutlich 
in  derselben  Ebene  und  in  derselben  Reihe  steht  mit  den  gleichartigen  Zellen, 
die  ebenfalls  zur  Wiedergabe  der  komplizierten  phonetischen  Schwingung  in  Form 
eines  akustischen  Bildes  bestimmt  sind. 

M.  Meyer  betont  die  Wichtigkeit  der  Morphologie  für  die  Theorie  des 
Hörens.  Die  Gewundenheit  des  Schneckenkanals  erklärt  sich  entwicklungs- 
mechanisch. Die  Kommunikation  zwischen  Vorhofs-  und  Paukentreppe  am  He- 
licotrema  ist  ein  Sicherheitsventil.     Die  beiderseitige  Begrenzung   der  Scheide- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    H.  Nervensystem.  489 

wand  durch  je  eine,  die  Reissnersclie  bzw.  Basilar-Membran,  dient  der  Vermin- 
derung der  Flüssigkeitsreibung.  Die  Basilarmembran  ist  die  dickere,  weil  sie 
außerdem  noch  den  Empfindungsapparat  trägt.  Die  Reissnersche  Membran  hat 
mit  dem  Empfindungsapparat  keine  Verbindung,  weil  dadurch  die  Empfindungs- 
zellen feinere,  losere  Struktur  haben  können.  Die  Cortischen  Pfeiler  sind  das 
Skelet  des  Cortischen  Organs.  Ihre  Neigung  gegeneinander  ist  ebenso  ver- 
ständlich wie  die  von  Zeltstangen.  Ihr  Fehlen  bei  Vögeln  erklärt  sich  aus  der 
Kürze  des  Schneckenkanals;  ihre  zunehmende  Breite  und  Höhe  gegen  die 
Schneckenspitze  hängt  mit  der  in  gleicher  Weise  zunehmenden  Breite  der  Scheide- 
wand zusammen.  Der  Winkel  je  zweier  zusammengehöriger  Pfeiler  nimmt  gegen 
die  Schneckenspitze  zu,  weil  dort  der  Flüssigkeitsdruck  bereits  abnimmt  und 
ein  weniger  festes  Skelet  zulässig  ist.  Da  die  Wassersäulen  in  beiden  Teil- 
röhren der  Länge  nach  verschoben  werden,  während  sie  teilweise  durch  die 
Scheidewand  einen  Ausgleich  erfahren,  kann  das  Volumen  des  Schneckenkanals 
sich  gegen  die  Spitze  hin  verringern.  Die  Breitenzunahme  der  Scheidewand 
gegen  die  Schneckenspitze  aber  erklärt  sich  so :  Wächst  die  Amplitude  der  Be- 
wegung des  Steigbügels,  so  kommen  auf  gleichgroße  weitere  Verschiebungen 
des  letzteren  immer  kürzere  Teile  der  sich  ausbuchtenden  Scheidewand,  d.  h. 
eine  immer  kleinere  Zahl  neu  gereizter  Haarzellen.  Von  der  Zahl  der  letzteren 
hängt  aber  die  Intensität  der  physiologischen  Reaktion  ab.  Je  länger  der 
Schneckenkanal,  um  so  ausgiebiger  ist  die  Fähigkeit  der  Schallzerlegung,  woraus 
sich  ein  Vorteil  der  Säuger  gegenüber  Vögeln  und  Anamniern  ergibt.  Auch 
ein  mit  Hörendigungen  versehener  Sack  in  der  Knochenmasse  ohne  jedes  Fenster 
könnte  als  unvollkommenes  Gehörorgan  dienen.  Ein  einziges  Fenster  erhöht 
die  Empfindlichkeit  des  Organs,  das  Auftreten  des  2.  ist  vorteilhaft,  wenn,  zur 
weiteren  Erhöhung  der  Empfindlichkeit,  die  sensitive  Fläche  zwischen  zwei 
Flüssigkeitsmassen  aufgehängt  ist.  Das  Trommelfell  schützt  das  Fenster  gegen 
Austrocknung.  Die  Knöchel  zwischen  Tympanum  und  Fenster  dienen  nicht  in 
erster  Linie  der  Abdämpfung,  sondern  der  besseren  Einwirkung  der  tieferen 
Töne,  die   sonst  infolge   des  geringen  Phasenunterschiedes  unzureichend  wäre. 

i.  Sehwerkzenge. 

Hierher  Franz  (^). 

Stockard  (^)  fand  mit  Hilfe  von  Operationen  an  der  MeduUarplatte  der  Larven 
von  Änibly Stoma,  daß  allem  Anschein  nach  die  frühesten  optischen  An- 
lagen medial  gelegen  sind.  30  Embryonen,  von  denen  seitliche  Teile  der 
MeduUarplatte  und  der  vordere  seitliche  Teil  der  Medullarrinne  entfernt  wurden, 
ergaben  in  24  Fällen  oder  80  ^o  der  Individuen  dennoch  eine  darauffolgende 
Entwicklung '  der  beiden  Augen.  Bei  5  Individuen  fehlte  ein  Auge,  und  nur 
bei  1  Exemplar  blieben  beide  Augen  aus.  Die  letzteren  Fälle  beruhen  wahr- 
scheinlich darauf,  daß  der  Schnitt  weiter  medial  geführt  war,  als  beabsichtigt 
wurde.  9  Individuen  wurden  operiert  mit  der  Absicht,  dünne  Zellstreifen  aus 
der  medialen  Partie  der  MeduUarplatte  zu  entfernen.  Bei  4,  d.  i.  45  ^  der 
Exemplare,  entwickelten  sich  überhaupt  keine  Augen.  Nach  Spemann  und  an- 
deren hätten  sie  gewisse  Grade  von  Cyclopie  ergeben  sollen.  4  andere  Indi- 
viduen hatten  hochgradig  mißgebildete  Augen,  so  war  z.  B.  bei  einem  Embryo 
ein  Auge  nur  sehr  schwach  entwickelt,  und  bei  dem  anderen  war  das  Vor- 
handensein überhaupt  fraglich.  Nur  1  von  den  9  Exemplaren  entwickelte  beide 
Augen  nahezu  normal.  Werden  die  Zellen  der  vorderen  Partie  der  offenen 
MeduUarplatte  durch  Stechen  und  Schaben  mit  Stahlnadeln  gestört,  so  verUeren 
sie  nicht  die  Fähigkeit,  Augenbläschen  und  Augenbecher  zu  liefern,  die  während 
der  frühen  Stadien   ganz  normal   aussehen;    spätere  Stadien   wurden   nicht  ge- 


490  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

prüft.  Wird  die  optische  Anlage  aus  der  Medullarplatte  herausgeschnitten  und 
in  umo"edrehter  Lage  wieder  hineintransplantiert,  so  bleibt  ihr  die  Fähigkeit, 
Augenbläschen  und  Augenbecher  zu  liefern;  diese  sind  aber  dann  bis  zu  einem 
gewissen  Grade,  der  von  der  ihnen  bei  der  Operation  beigebrachten  örtlichen 
Veränderung  abhängt,  in  anormaler  Lage.  ■ —  Der  Verf.  erörtert  am  Schlüsse 
die  Genesis  gewisser  Augendefekte,  wobei  er  sich  namentlich  mit  Spemann 
auseinandersetzt. 

Stlldnicka(2)  wiederholt  seine  Ansicht,  daß  das  Ammocetenauge  auffrtihen 
Stadien  nicht  ein  sekundär  degeneriertes,  sondern  primitives  und  zwar  Rich- 
tungsauge sei,  da  es  bei  »Proammocoeten« ,  d.h.  bei  jungen  Ammocoeten, 
schon  auf  dem  Stadium  der  primären  Augenblase  functionsfähig  wird.  Auch 
bei  Amphibien  tritt  vor  Bildung  des  Augenbechers  eine  Verdickung,  Abflachung 
und  beginnende  Differenzierung  des  distalen  Augenblasenblattes  und  somit  eine 
Art  »Richtungsaugestadium«  auf,  dem  freilich  Lichtempfindung  noch  nicht  mög- 
lich ist.  Ähnliche  Verhältnisse  finden  sich  bei  Ganoiden  wieder,  und  auch  noch 
bei  den  Teleostiern.  Bei  den  Selachiern  ist  es  nur  eben  angedeutet,  und  ganz 
ähnliche  Zustände  herrschen  bei  den  Amnioten. 

L.  Baumeister  untersucht  die  Augen  von  Periophthahnus  und  Boleophthahnus 
und  findet  eine  bemerkenswerte  Ähnlichkeit  mit  Schlangenaugen  im  Vorhanden- 
sein einer  »Brille«.  Die  Cornea  ist  nämlich  in  2  Blätter  gespalten,  zwischen 
denen  ein  mit  Flüssigkeit  erfüllter  Raum  liegt.  Es  wird  damit  ein  Schutz  gegen 
Austrocknen  und  eine  Art  »Wasserauge  auf  dem  Lande«  hergestellt.  Der  von 
Volz  (05  Vert.  195;  06  Vert.  47)  beschriebene  Hornhautmuskel  existiert  nicht, 
der  nach  Volz  sehr  eigenartige  Scleralmuskel  besteht  nur  in  den  ziemlich  normal 
ausgebildeten  Augenmuskeln,  ebenso  vermag  Verf.  der  Chorioidealdrüse  nicht 
die  Beschaffenheit  und  den  erwähnten  Muskeln  nicht  die  Beteiligung  am  Ac- 
commodationsakte  zuzuschreiben,  wie  Volz  es  tat.  Die  Ergebnisse  decken  sich 
im  ganzen  mit  denen,  zu  welchen  Franz  (10  Vert.  20)  kam.  Bei  den  Augen- 
muskeln wird  ein  Verkümmern  des  Einwärtsdrehers,  des  Muse,  obliquus  superior, 
nachgewiesen. 

Kolmer(^)  beschreibt  das  Ligamentum  annulare  von  Anabas  als  bestehend 
aus  großen  blasigen  Zellen  mit  wandständigem  Kern,  von  dem  eine  deutliche 
Protoplasmastrahlung  ausgeht.  Die  Zellen  dieses  im  Querschnitt  dreieckigen, 
die  Kammerbucht  ausfüllenden  Gewebes  gehen  einerseits  in  das  Endothel  der 
Cornea,  andererseits  in  das  der  Iris  über  und  sind  selbst  von  endothelialem 
Typus.  Zwischen  ihnen  liegen  keine  faserigen  Bildungen,  während  bei  anderen 
Teleostiern  das  Ligamentum  annulare  den  bindegewebigen  Typus  nie  verkennen 
lasse.  Bei  anderen  A.^  die  vermutlich  einer  anderen  Spezies  angehörten,  fand 
sich  überhaupt  kein  Ligamentum  annulare.   —  Hierher  auch  Ballowitz(^). 

Tretjakoff  (-)  untersuchte  das  Auge  von  Bufo^  einem  nächtlichen  Tier.  Die 
ziemlich  mächtigen  dorsalen  und  ventralen  Papillarknoten  fallen  nicht  genau  in 
die  Medianebene  des  Auges.  Bei  mäßiger  Verengung  der  stark  horizontal- 
elliptischen Papille  berühren  sie  einander  und  teilen  ähnlich  wie  bei  manchen 
Fischen  die  Pupille  in  eine  nasale  und  eine  temporale  Hälfte.  Die  beiden  An- 
hänge sind  anders  gestaltet  als  bei  Eana,  »höher  entwickelt  und  offenbaren 
deutlicher  ihre  mögliche  Function«,  sie  stellen  die  Umbracula  oder  Opercula 
dar,  die  sich  bei  manchen  Fischen  und  Säugern  finden.  Stärker  als  bei  i?.  sind 
die  der  Accommodation  dienenden  Musculi  protractores  corporis  ciliaris,  ebenso 
eine  ihnen  benachbarte  Verdickung  des  der  Sclera  aufliegenden  Conjunctiva- 
anteils,  das  Vorhandensein  braungelber  Pigmentzellen  in  der  Kammerbucht  neben 
schwarzen  und  besonders  die  Grundplatte  des  Ciliarkörpers.  Außer  dem  auch 
bei  R.  vorhandenen  circulären  Bündel  hinter  dem  Schlemmschen  Sinus  ist  noch 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    H.  Nervensystem.  491 

ein  gleichartiges  inmitten  der  Fasern  des  Musculus  tensor  chorioideae  vorhanden. 
Die  Beziehungen  der  Linsenprotraktoren  zum  Balkenwerk  des  Kammerdreiecks 
sind  sehr  schön  ausgebildet:  die  Balken  sind  streng  nach  der  Richtung  des 
Muskelzuges  orientiert.  Es  fand  sich  ein  in  den  Nervi  ciliares  entspringendes, 
den  ventralen  Linsenprotraktor  innervierendes  Nervenstämmchen.  Im  Bereich 
der  unteren  und  mittleren  Ciliarfalte  sind  die  Epithelzellen  des  Innenblattes 
der  Pars  ciliaris  retinae  scheinbar  zu  dünneu  Secretblasen  geworden,  wenn  nicht 
die  Blasen  interceliulär  statt  intracellulär  sind.  Der  untere  Pupillarknoten  ist 
eine  Bildung  des  Inuenblattes  der  Pars  iridiaca  retinae;  diese  seine  einschich- 
tige Kapselschicht  umschließt  eine  vom  Außenblatt  gebildete,  meist  in  den  Di- 
latator  sich  fortsetzende,  größtenteils  aus  unregelmäßigen  Epithelzellen  gebildete 
Schicht,  die  noch  von  einer  dünnen  Lamelle  der  Pars  mesoblastica  iridis  über- 
zogen ist.  Im  Gebiete  dieses  Knotens  fehlen  Sphincterfasern  der  Iris.  Ähnlich 
beschaifen  ist  der  dorsale  Knoten.  Die  vom  äußeren  Irisepithelblatt  deri vierten 
Zellen,  die  die  Hauptmasse  der  Anhänge  bilden,  sind,  wie  die  des  inneren  Blattes 
der  Pars  iridiaca  retinae,  sphincterartig  langgestreckt,  so  daß  ihnen  möglichen- 
falls Kontraktionsvermögen  eigen  ist.  Andere  Zellen  der  äußeren  Schicht  des 
dorsalen  Knotens  erinnern  an  die  Umbildung  von  Linsenzellen  zu  Linsenfaseru. 
In  anderen  Zellen  wiederum  fanden  sich  Secretvacuolen  sowie  Kernverände- 
rungen bis  zum  Schwunde.  Der  Fadenapparat  im  Operculum  pupillare  der 
Fische  ist  gleichfalls  ein  Auzeichen  secretorischer  Tätigkeit.  Ferner  fehlt  hier 
nicht  ein  Hinweis  auf  Langes  und  Zietzschmanns  Befunde  au  den  Trauben- 
körnern von  Säugetieren,  die  z.  T.  genau  die  gleichen  histologischen  Bilder 
liefern.  Analogie  zeigt  der  dorsale  Anhang  auch  mit  dem  Linsenmuskel  von 
Fischen,  besonders  mit  dem  von  Franz  (05  Vert.  p  193)  bei  Spinax  beschriebenen, 
der  am  Irisrande  liegt.  Als  Secretionsorgan  wäre  das  Umbraculum  bei  den 
Sauropsiden,  denen  es  stets  fehlt,  durch  den  Fächer  bzw.  Zapfen  vertreten.  Die 
Sehnervenfasern  treten,  in  einzelnen  Bündeln  abwechselnd  nach  beiden  Seiten 
hin  umbiegend,  in  die  Papilla  nervi  optici  ein,  so  daß  sich  die  Bündel  teil- 
weise kreuzen.  Dazwischen  bleiben  gliöse  zellkernhaltige  Räume,  die  die  Pa- 
pille ähnlich  wie  besonders  bei  Hatteria  nach  Virchow  erfüllen. 

Fritzberg  untersuchte  den  Accommodationsapparat  bei  Testudo  graeca, 
Emys  lutaria^  TlialassocJtelys  cortieata,  Pelias  berus,  Tropidonotus  natrix,  T. 
tesselatus,  Lacerta  vivipara,  L.  viridis,  Tarentola  mauritanica,  Anguis  fragilis 
und  Alligator  mississippiensis.  Es  ergaben  sich  durchgreifende  Unterschiede  in 
der  Ausbildung  der  Binnenmuskulatur  des  Auges  bei  den  Landformen  und 
ihnen  nahe  verwandten  Formen  mit  amphibiotischer  Lebensweise,  z.  B.  bei 
Schildkröten,  ferner  bei  Schlaugen.  Die  Ciliar-  und  besonders  die  Irismusku- 
latur ist  bei  den  amphibiotisch  lebenden  Formen  [E.  l.,  T.  t.)  weitaus  stärker 
entwickelt.  »Die  großen  Unterschiede  in  der  Ausbildung  der  Ciliarmuskulatur 
sind  leicht  verständlich,  anders  liegen  die  Verhältnisse  bei  der  Muskulatur  der 
Iris.  Eine  Erklärung  für  die  Unterschiede  bei  dieser  letzteren  läßt  sich  nur 
darin  finden,  wenn  wir  ihr  einen  nicht  unwesentlichen  Anteil  bei  dem  Zustande- 
kommen der  Accommodation  einräumen.  Es  ist  also  hiermit  durch  anatomische 
Befunde  eine  sichere  Bestätigung  der  von  Heß  zum  ersten  Male  für  die  Sauro- 
psiden aufgestellten  Accommodationslehre  erbracht.«  Die  Druckregulierung  in 
der  vorderen  Augenkammer  der  Reptilien  kommt  wahrscheinlich  so  zustande. 
»Infolge  der  Unterbrechung  des  Blutzuflusses  zu  den  Irisgefäßen,  die  bewirkt 
wird  durch  Anpressen  der  Ciliarfortsätze  an  die  Linse,  werden  sich  diese 
zahlreichen  fast  blutleeren  Irisgefäße  leicht  zusammenpressen  lassen  und  so  der 
Augenflüssigkeit  einen  Raum  schafl'en,  wohin  sie  vor  der  sich  vorwölbenden 
Augenlinse   ausweichen  kann.     Die  weit  größere  Zahl   der  Gefäße   in  der  Iris 


492  II-  Referate,     11.  Vertebrata.  « 

von  E.  l.  gegenüber  der  immerhin  nicht  geringen  Anzahl  bei  T.  g.  macht  die 
obio-e  Erklärung  sehr  wahrscheinlich.«  Der  Transversalmuskel  im  Ciliarkörper 
der  Schildkröten  setzt  sich  an  den  unteren  mittleren  Partien  des  Ciliarkörpers 
an  und  verläuft  von  da  in  nasaler  Richtung.  Er  fand  sich  auch  bei  mehreren 
Sauriern;  bei  Schlangen  und  A.  m.  aber  nicht.  Wegen  Einzelheiten  in  den 
Artunterschieden  beim  Transversalmuskel,  bei  der  Accommodationsmuskulatur, 
bei  den  vorderen  Augengefäßen  usw.  sei  auf  das  Original  verwiesen.  Die  Be- 
deutung des  Transversalmuskels  bleibt  ungewiß. 

Husen  untersucht  den  Pecten   im  Auge  von   Columba,    Gallus^  Ansct\  Anas, 
Falco,  Biäeo,  Nisus^  Syrnium^  Otts,  Athene,  Serinus.     Nervenfasern  und  Sinnes- 
zellen  wurden   nicht  gefunden    (gegen  Franz),  ebensowenig  Bindegewebs-  oder 
sonstige  mesodermale  Elemente  (mit  Franz,    dessen  Angaben  von  1913  jedoch 
der  Verf.in   entgangen   sind).     Seiner  Gewebsstruktur  nach   besteht  der  Pecten 
aus  Gliazellen,   die  durch  lange  zarte  Protoplasmafortsätze  miteinander  verbunden 
sind.      Jede  Zelle   dieses   Syncytiums   enthält   um   ihren  Kern  Pigment,    ferner 
liegen  in  ihnen  und  in  ihren  Fortsätzen   die  von  Franz   beschriebenen  Fasern, 
die  in  der   »Brücke«   des  Pecten  am  zahlreichsten  sind.    Eine  Membrana  limi- 
tans   gliae   perivascularis,    von   Gliazellen,   -fortsätzen   und   -endfüßen   gebildet, 
umscheidet  die  Gefäße  und  trennt  sie  somit  stets  völlig  von  den  mit  Flüssigkeit 
erfüllten  Intercellularräumen  des  Gliasyncytiums.    An  seiner  äußeren  Oberfläche 
ist  der  Pecten   durch   eine  epithelial   angeordnete  Schicht  seiner  Gliazellen  be- 
grenzt, die  z.  B.  an  der  Brücke  nach  Art  eines  Cylinderepithels  nebeneinander- 
stehen, an  anderen  Stellen  sich  aber  nur  mit  verbreiterter  Basis  berühren.    Die 
eigenartigen    dicken  Gefäßwände    färben   sich   in   gleicher   Weise  wie   normales 
Bindegewebe.     Die  Radiärfasern  im  Opticus   zeigen  unterhalb  des  Pecten s  Zu- 
sammenhang mit   den  Gliazellen   des  Opticus.      Besonders   stark  sind  sie  beim 
Übergang  dieses  in  die  Retina;  sie  entstammen  dort  dem   »intermediären  Glia- 
ring«   und  ziehen  von   ihm   aus  divergierend  zum  Pecten.     Die  von  Franz  be- 
schriebenen Kölbchen  sind  leicht  verdickte  Endigungen  von  intracellularen  Glia- 
fasern ;  die  über  ihnen  sitzenden  Hütchen  sind  zipfelförmige  Erhebungen  der  Zell- 
oberfläche,   die   sich  in  Mehrzahl  auf  je  einer  Zelle  finden,  jedoch  nur  an  der 
Brücke.    Von  ihnen  nehmen  Glaskörperfibrillen  ihren  Ursprung.    Die  Neuroglia 
des  Pectens   entstammt   den   beiden   Blättern   der   sekundären   Augenblase   und 
wird  durch  Zellwucherung  während  des  Verschlusses  der  Augenblase  gebildet. 
Gleichzeitig  findet  Zellwucherung  in  entgegengesetzter  Richtung  statt,  wodurch 
der  unter  dem  Pecten   sich  hinziehende  Teil   des  Sehnerven  entsteht.     Pecten, 
Opticus  und  die  beiden  Blätter  der  Retina  gehören  somit  aufs  engste  zusammen. 
Das  Auge  von  Dasyprocta  aurea  hat  keinen  Pecten,  sondern  enthält  nur  in  der 
Papille  einen  starken  etwa  dreieckigen  Pigmentfleck  und  innerhalb  des  Opticus 
einen  Bindegewebsstrang  mit  vereinzelten  Gefäßen  und  Pigmentgehalt.     Inner- 
halb  der  physiologischen   Exkavation   liegen  in  der  Glaskörpersubstanz  gleich- 
falls Gefäße  und  Pigmenteinlagerungen,  die  wohl  Johnson  für  einen  Pecten  ge- 
halten haben  mag. 

IVIawas(^)  untersuchte  den  Fächer  im  Auge  von  Vögeln  und  will  ihn 
z.  B.  bei  Aoiser  an  der  Linse  inserierend  gefunden  haben.  In  jedem  Falle 
macht  er  den  Eindruck  einer  Verlängerung  des  Sehnerven.  Im  Verfolg  seiner 
gemeinsam  mit  Magitot  gewonnenen  Ansicht,  daß  der  Glaskörper  eine  wesent- 
lich neurogliotische  und  mithin  ectodermale  Formation  ist,  erwägt  Verf.,  ob 
der  Pecten  das  hyaloidische  Stadium  der  Glaskörperentwicklung  darstelle,  das 
hier  definitiv  fixiert  und  teilweise  beim  erwachsenen  Organismus  modifiziert 
wäre.  Der  Fächer  besteht  aus  Gefäßen,  deren  Rücken  von  Gliazellen  erfüllt 
sind,  die  denen  im  Sehnerven  gleichen.     Bindegewebszellen  und  -fibrillen  gibt 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  493 

es  im  Fächer  nicht.  Im  Niveau  der  bindegewebigen  Lamina  cribrosa  entledigen 
sich  auch  die  Gefäße  ihrer  bindegewebigen  Hüllen,  bevor  sie  ins  Innere  des 
Fächers  eindringen.  Die  Neurogliazellen,  die  die  Gefäße  umgeben,  sind  cyto- 
logisch  gesprochen  Drüsenzellen.  Die  wechselnde  Chromatizität  ihrer  Kerne, 
die  Gegenwart  elektiv  färbbarer  Secretkörnchen  in  ihrem  Plasma  lassen  diese 
Zellen  ungefähr  den  ungefärbten  Epithelzellen  des  Ciliarkörpers  gleichwertig 
erscheinen. 

Nach  Druault  erscheint  der  definitive  Glaskörper  bei  Jfws,  Lepus  und  Homo 
zuerst  als  dünne  Schicht  zwischen  der  Retina  und  den  äußersten  Glaskörper- 
gefäßen, die  noch  die  hintere  Augenkammer  erfüllen.  Er  verdickt  sich  dann 
und  drängt  das  gefäßreiche  Gewebe  nach  der  Mitte  und  nach  vorn.  Zwischen 
dem  gefäßreichen  Gewebe  und  dem  sich  vergrößernden  definitiven  Glaskörper 
bildet  sich  eine  immer  schärfer  werdende  Grenze  aus.  Der  zentrale,  retro- 
kristalline  Teil  des  vaskulösen  Gewebes  bildet  mit  einem  Teil  seiner  Substanz 
die  temporäre  retrokristalline  Zonula  und  in  seiner  Gesamtheit  den  Inhalt  des 
Cloquet'schen  Kanals,  später  schwindet  er;  der  laterale  Teil  bildet  die  Zonula 
im  eigentlichen  Sinne.  Die  Zonulafasern  rühren  von  der  Anhäufung  von  Fi- 
brillen dieses  Gewebes  und  nicht  von  ihrem  Ersatz  durch  neue  Fasern  her. 
Man  kann  dieses  Gewebe  also  den  zonulären  Glaskörper  oder  das  embryonale 
Zonulagewebe  nennen.  Am  Schlüsse  gibt  Verf.  eine  historische  Übersicht  über 
die  früheren  Untersuchungen  und  geht  auf  Franz'  (12  Vert.  183)  histogenetische 
Theorie  des  Glaskörpers  ein,  mit  der  er  sich  in  Übereinstimmung  sieht  inso- 
fern, als  in  ihr  zwischen  dem  eigentlichen  Glaskörper  und  dem  »zentralen«  oder 
hyaloidischen  unterschieden,  und  die  Identifizierung  des  letzteren  mit  dem  Cioquet- 
schen Kanal  gefordert  wird. 

Über  die  Cytologie  des  Glaskörpers  von  Homo  s.  Alexandrescu. 

Seefelder  untersuchte  die  Entwicklung  des  menschlichen  Auges  mit 
Bezug  auf  den  Verschluß  der  Becherspalte,  stellt  erneut  fest,  daß  die 
letztere  sich  vor  der  Opticusrinne,  der  Fortsetzung  der  Becherspalte  auf  der 
Augenblasenseite,  bildet,  und  daß  jene  sich  zuerst  in  der  Mitte  ihrer  Länge 
schließt,  fügt  hinzu,  daß  dann  zunächst  der  Verschluß  in  ihrer  hinteren  größeren 
Hälfte  folgt,  daß  mitunter  gewisse  Ungleichheiten  zwischen  dem  rechten  und 
dem  linken  Auge  auftreten,  daß  die  Opticusrinne  außer  durch  Überbrückung 
der  Spaltenränder  auch  durch  Zellverschiebung  und  Volumzunahme  im  Stil,  ver- 
anlaßt durch  einwachsende  Nervenfasern,  erfolgt,  und  daß  die  Einkerbungen 
des  Becherrandes,  welche  Lindahl  beschrieb,  erhebliche  individuelle  Variationen 
aufweisen.  Sie  sind  nicht  durch  Gefäßverlauf  veranlaßt.  —  Über  den  blinden 
Fleck  im  Auge  s.  Werner. 

Leplat  behandelt  die  Rolle  der  Piastosomen  in  der  Entwicklung  der 
Stäbchen  und  Zapfen  in  Augen  von  Columha^  Gallus,  Mus  und  Felis.  An- 
fangs sind  die  in  allen  Zellen  der  embryonalen  Retina  vorhandenen  Piasto- 
somen in  der  ganzen  Dicke  gleichmäßig  verteilt;  am  8.  Tage  wird  das  Chon- 
driom  in  den  2  oder  3  äußersten  Zellschichten  mehr  körnig  oder  fädig,  wobei 
die  kurzen  Fädchen  radiär  zum  Augapfel  stehen.  Namentlich  in  den  periphersten 
Partien  sind  die  Piastosomen  zahlreich  und  nehmen  hier  den  ganzen  Raum  um 
die  Kerne  herum  ein.  Am  9.  Tage  sind  sie  in  den  späteren  Ganglienzellen  und 
Sehzellen  vorhanden,  aus  letzteren  dringen  sie  hinaus  in  die  auf  der  Membrana 
limitans  externa  sich  vorwölbenden  Protoplasmapfropfen,  die  die  Anlagen  der 
Stäbchen-  und  Zapfeninnenglieder  darstellen,  während  die  Außenglieder  allein 
von  dem  durch  Leboucq  beschriebenen,  von  einem  centrosomähnlichen  Körnchen 
(dem  einen  der  beiden  »Diplosomen«)  ausgehenden  Faden  gebildet  werden.  Am 
18.  Tage  umgibt  sich  dieser  Faden   mit  einer  plastochondrialen  cylin drisch en 


494  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Hülle,  die  von  den  unmittelbar  von  den  ins  Innenglied  inzwischen  eingewan- 
derten Fetttropfen  (Ölkugel)  gelegenen  Mitrochondrien  gebildet  wird.  Dieser 
anfangs  rein  körnige  Cylinder  erweist  sich  beim  1  Tag  alten  G.  als  aus  über- 
einandergelegten  Scheiben  mitochondrialer  Natur  bestehend,  was  sehr  an  die 
oft  von  erwachsenen  Augen  beschriebenen  Plättchen  und  Spiralstrukturen  der 
Außenglieder  der  Sehelemente  erinnert.  Beim  erwachsenen  Tier  sollen,  nach 
Verf.,  die  Außenglieder  in  zahlreichen  Fällen  homogene  Beschaffenheit  haben. 
Bis  zum  10.  Tage  erweisen  sich  die  erwähnten  Gebilde  färberisch  durchaus  als 
Mitochondrien,  von  da  ab  aber  ändert  sich  ihre  Natur,  sie  färben  sich  mit 
Kristallviolett  oder  mit  Eisenhämatoxylin.  Dies  erklärt,  daß  die  nach  Benda 
färbbaren  Körnchen  in  den  embryonalen  Zellen  plötzlich  »zu  verschwinden« 
scheinen.  Die  EUipsoide  der  Sehzellen,  die  später  erscheinen,  stehen  in  keinen 
genetischen  Beziehungen  zu  den  Piastosomen. 

R.  Collin(3)  untersuchte  die  Mitochondrien  des  Achsenzylinders,  der  Den- 
driten und  des  Zelleibes  der  Ganglienzellen  der  Retina  und  stellt  fest,  daß 
diese  Zellen  das  Chondriom  der  Neuronen  bis  in  die  äußersten  Ramifikationen 
erkennen  lassen.  Je  zahlreicher  die  Mitochondrien  in  einem  Achsencylinder, 
um  80  kleiner  ist  im  allgemeinen  ihr  Durchmesser.  Ebenso  wechselt  ihre  Form, 
so  daß  nur  die  Masse  (Volumen)  der  Körnchen  bzw.  Stäbchen  im  Verlauf  eines 
Axonen  konstant  bleibt.  Akkumulationen  von  Mitochondrien  finden  sich  in  den 
Varikositäten.  In  den  Dendriten  scheinen  die  Körnchen  nach  den  Ramifikationen 
hin  allmählich  Stäbchen  Platz  zu  machen.  In  den  feinsten  Endverzweigungen 
liegen  die  Chondrioconten  fadenförmig  aneinandergereiht.  Nicht  wesentlich  anders 
als  bei  sonstigen  Nervenzellen  verhält  sich  der  Zellkörper. 

Luna(')  bespricht  den  Mitochondrialapparat  in  den  Zellen  des  Pigment- 
epithels der  Retina  von  Bufo  und  Gohtniba.  Die  Pigmentepithelzellen  sind 
echte  Drüsenzellen,  deren  schließliches  Produkt  das  Fuscin  ist.  Ihr  Chondriom 
besteht  aus  einigen  Stäbchen  und  Körnchen,  die  vorzugsweise  in  dem  der 
Chorioidea  benachbarten  Teil  der  Zelle  liegen.  Es  ist  wahrscheinlich,  daß  die 
Mitochondrien  bei  ihrem  Vorrücken  gegen  die  pigmentierte  Zone  der  Zelle  sich 
mit  Pigmentsubstanz  beladen,  und  daß  bei  der  darauf  folgenden  Neubildung 
des  Pigments  die  Aleuronkörner  eine  Rolle  spielen.  —  Hierher  auch  Luna(^], 
IVIeirowsky  und  Szily(^). 

Katz  &  Revesz  stellen  in  ihren  Lichtsinnuntersuchungen  die  pupillo- 
motorischen  Valenzen  der  Farben  für  das  dunkel-  sowie  für  das  helladaptierte 
Auge  von  Athene  noctua  fest;  ebenso  für  das  dunkel-  sowie  für  das  hell- 
adaptierte menschliche  Auge  ergab  sich,  daß  die  bei  Änderung  des  Adaptations- 
zustandes eintretende  Änderung  der  Functionsweise  des  Auges  bei  A.  n.  im 
wesentlichen  derjenigen  gleichzusetzen  ist,  die  im  gleichen  Falle  auch  das 
menschliche  Auge  erfährt.  Auch  diese  Ergebnisse  sprechen  also  dafür,  daß 
man  den  Gegensatz  zwischen  Zapfensehen  und  Stäbchensehen  nicht  mehr  so 
scharf  zu  betonen  hätte  wie  früher. 

Frisch (3)  setzt  seine  Untersuchungen  über  den  Farbensinn  der  Fische 
fort.  Gegen  Heß'  Einwand,  die  Schmuckfarben  im  Hochzeitskleid  der  Fische 
können  für  ein  Fischauge  nicht  wahrgenommen  werden,  da  die  blaugrüne  Eigen- 
farbe des  Wassers  die  Verschiedenheiten  der  Fischfarben  unter  Wasser  auf- 
hebe —  ein  Einwand,  der  übrigens  nur  für  in  der  Tiefe  laichende  Fische 
zutreffen  kann  — ,  hebt  Verf.  hervor,  daß  man  nicht  in  jeder  Hinsicht  vom 
Farbensinn  des  Menschen  auf  den  der  Fische  schließen  dürfe.  Phoxinus  laevis 
vermag  rote  Farben  von  allen  Abstufungen  des  Grau,  insbesondere  auch  von 
Dunkelgrau  und  Schwarz,  scharf  zu  unterscheiden.  Sein  Farbensinn  weicht 
hierin  wesentlich  von  dem  der  Honigbiene  ab,  die  ein  gleiches  Rot  mit  Schwarz 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     H.  Nervensystem.  495 

verwechselt.  Diese  Tatsache  ist  im  Hinblick  auf  das  bei  Fischen  häufige  Vor- 
kommen von  roten  Tönen  als  Schmuckfarben  von  Bedeutung.  Auch  Gelb,  Grün 
und  Blau  wird  von  allen  Helligkeitsabstufungen  des  Grau  scharf  unterschieden, 
mithin  als  Farbe  gesehen,  Grün  und  Blau  unterscheidet  P.  l.  nicht  nur  mit 
Sicherheit  von  Grau,  sondern  ebenso  auch  voneinander  und  von  anderen  Farben; 
dagegen  erscheint  ihm  Rot  und  Gelb  sehr  ähnlich  oder  identisch.  Ein  direkt 
unter  dem  Fisch  liegender  dunkler  Fleck  hat  keine  merkliche  Verdunkelung 
zur  Folge,  wenn  er  unter  kleinem  Gesichtswinkel  gesehen  wird.  Einen  je  größereu 
Teil  des  Gesichtsfeldes  die  schwarze  Fläche  ausfüllt,  desto  stärker  wird  die 
Verdunkelung  des  Fisches. 

Über  blinde  Fische  s.  Bullen,  über  Farbenanpassung  Edredge-Green. 

Kammerer  ergänzt  seine  früheren  Mitteilungen  über  die  Ausbildung  nor- 
maler Augen  bei  Proteus  infolge  von  Lichteinwirkung  und  zeigt,  daß  das 
groß  gewordene  und  ausdifferenzierte  Auge  auch  tatsächlich  zur  Seh- 
function  befähigt  ist.  Die  Tiere  schnappen  nämlich  nach  ihnen  vorgehal- 
tenen Regeuwürmern  auch  dann,  wenn  man,  um  die  Einwirkung  taktiler,  von 
dem  sich  bewegenden  Wurm  ausgehender  und  durch  das  Wasser  auf  den  P. 
übertragbarer  Reize  auszuschalten,  dem  01m  den  Wurm  nur  durch  die  Glas- 
wand des  Aquariums  zeigt.  Das  Sehvermögen  ist  kein  besonders  gutes;  dies 
gilt  aber  für  die  Urodelen  überhaupt.  Sehende  P.  lernen  nach  wiederholtem, 
in  kurzen  Pausen  erfolgtem  Anstoßen  an  der  Glasscheibe,  daß  sie  der  jenseits 
befindlichen  Beute  nicht  habhaft  werden  können,  die  blinden  aber  verwandeln 
ihre  negative  Phototaxis  in  positive,  wenn  sich  das  Erscheinen  des  sie  ur- 
sprünglich sehr  erschreckenden  Lampenlichtes  mit  jedesmaliger  Fütterung  ver- 
knüpft. 

Pitzorno  untersuchte  mit  elektiven  Färbungsmethoden  das  Ganglion  ciliare 
der  Selachier.  Bei  Scylliorhiniis  besteht  es  aus  3,  bei  Musiehts  und  SquatUia 
aus  2  Gruppen  teils  gelappter,  teils  einfach  spindel-  oder  kugelförmiger  Ganglien- 
zellen. Die  Lappen  sind  mit  der  ZeUe  bald  durch  kurze  Stiele,  bald  durch 
einen  langen  Faden  verbunden.  Die  Zahl  der  Lappen  schwankt  von  einem  bis 
zu  4.  Ähnliche  Zellen  sind  bei  Fischen  bisher  nur  im  Sympathicus  beobachtet 
worden,  Dendriten  sind  selten  und  teilen  sich  in  höchstens  2  Äste.  Die  Zellen 
und  ihre  Achsencylinder  sind  von  einem  dichten  Netzwerk  markloser  Fasern 
umsponnen,  die  um  den  Zellkörper  typische  Körbchen  bilden,  ähnlich  wie  das 
auch  am  Sympathicus  vorkommt.  Es  ist  daher  nicht  ausgeschlossen,  daß  das 
Ganglion  ciliare,  das  mit  den  anderen  Hirnnerven  keinerlei  Verbindungen  hat, 
Fasern  aus  dem  Sympathicus  erhält.  [Groß.] 

IVIawas('^)  stellt  bei  Ovis^  Siis,  Bos,  Canis,  Capra  und  Lepus  die  Asym- 
metrie des  Ciliarkörpers  durch  genaue  Messungen  fest.  Sie  hat  zur  Folge, 
daß  bei  Accommodation  der  Krümmungsradius  der  Linse  ungleichmäßig  ver- 
ändert wird,  wodurch  ein  bemerkenswerter  Astigmatismus  der  Cornea  korrigiert 
oder  kompensiert  wird.  Die  Linse  dürfte  dort,  wo  der  Ciliarkörper  am  stärksten 
entwickelt  ist  (an  der  lateralen  Seite),  ihren  Platz  verändern  und  sich  um  sich 
selbst  drehen.  Die  Asymmetrie  erklärt  übrigens  vollständig  die  astigmatische 
Accommodation,  ohne  die  Hypothese  einer  direkten  Wirkung  einer  bestimmten 
Gruppe  von  Ciliarfortsätzen. 

IV!awas(^)  untersucht  die  Bedeutung  der  Wirkung  der  Zonula  bei  Säugern, 
speziell  Ho^no  für  die  Gestaltung  der  Linse.  Sie  besteht  wahrscheinlich  in  einer 
Abplattung  der  Linsenperipherie,  während  deren  Zentrum  stärker  hervortritt. 
Der  Linsenkern  widersteht  nämlich  den  Wirkungen,  denen  die  Peripherie  unter- 
liegt, aber  doch  nur  bis  zu  einem  gewissen  Grade,  so  daß  auch  er  bei  der 
Accommodation  sich  verändern  kann.  — •  S.  auch  Mawasf^). 


496  II'  Referate.     11.  Vertebrata. 

Arg  au  d  &  Fallouey(i)  beschreiben  die  Struktur  des  Lidknorpels  bei  Sus, 
wo  er  jeglicher  Beziehung  zur  Meibomschen  Drüse  entbehrt.  Der  beim  mensch- 
lichen Neugeborenen  4  mm,  bei  S.  nur  3  mm  hohe  Knorpel  erscheint  bei  Homo 
auf  den  ersten  Blick  gefenstert  infolge  der  eingelagerten  Meibomschen  Drüsen, 
bei  S.  hingegen  erscheint  er  sehr  dicht,  fast  homogen  und  ohne  Unterbrechung 
seiner  Kontinuität.  Von  den  dicht  gelagerten  und  unter  einander  gemischten  Faser- 
bündeln bilden  die  oberflächlichsten  eine  Hülle,  die  mit  den  benachbarten  Ge- 
weben in  loser  Verbindung  steht,  die  zweiten  breiten  sich  parallel  dem  freien 
Lidrande  aus,  dritte  verlaufen  mehr  oder  weniger  schief  von  vorne  nach  hinten. 
Dementsprechend  lagern  und  formen  sich  die  Bindegewebszellen  in  Reihen  ähn- 
lich wie  Sehnenzellen.  Von  dem  benachbarten  kollagenen  Gewebe  unterscheiden 
sich  die  Fibrillen  färberisch  durch  reine  Acidophilie.  Ferner  findet  sich  bei  S. 
von  dem  vorderen  und  hinteren  elastischen  Plexus  keine  Spur.  An  Armut  an 
elastischen  Elementen  nähert  sich  dies  Augenlid  dem  Scleragewebe.  Die  Mei- 
bomschen Drüsen  erscheinen  vollständig  in  eine  Anzahl  zusammengesetzte  Talg- 
drüsen zerspalten,  die  sich  den  voluminösen  Epidermiszapfen  anlagern.  Bei 
Cameliis  herrschen  fast  dieselben  Verhältnisse.  Bei  Macacus  inuus  liegt  der 
Tarsus  über  der  Meibomschen  Drüse  und  hat  zu  ihr  nur  sekundäre  Beziehungen. 
Der  untere  Rand  des  Tarsus  ist  hier  von  den  Meibomschen  Acini  durch  eine 
Bindegewebsschicht  von  etwa  100  u  Dicke  getrennt.  Bei  Fledermäusen  sind  die 
Talgdrüsen  so  zahlreich,  daß  sie  den  ganzen  Raum  zwischen  der  Haut  und  der 
Conjunctiva  erfüllen.  Infolgedessen  fehlt  der  Tarsus  vollkommen.  Alles  in 
allem  ist  der  Tarsus  in  keiner  Weise  durch  die  Meibomschen  Drüsen  bedingt 
(gegen  Eggeling,  Zietzschmann  und  Ask);  je  nach  der  Tierart  können  beide 
Gebilde  vorhanden  sein  oder  nur  eins  von  ihnen. 

Argaud  &  Falloueyi'^)  untersuchten  die  Molischen  Drüsen  bei  Sus.  Sie 
dringen  in  das  Lid  3  mm  weit  ein  und  erreichen  damit  die  Größe  der  Schweiß- 
drüsen der  Achsel  von  Homo.  Jeder  Glomerulus  wird  von  feinen  Muskelfasern 
umgeben,  die  trotz  ihrer  Diskontinuität  eine  feine  Hülle  um  ihn  bilden.  Jeder 
Tubus  wird  von  einer  Hülle  epithelähnlich  angeordneter  Bindegewebszellen  um- 
geben, wie  in  sonstigen  Schweißdrüsen.  Nach  innen  folgt  eine  Glasschicht, 
auf  diese  die  Epithelmuskelschicht  und  dann  die  Drüsenzellen.  Diese  sind  im 
allgemeinen  cylindrokonisch  und  von  größerem  Durchmesser  als  bei  H.  und 
nähern  hierin  wiederum  den  Achseldrüsen  von  H.  sich  an.  Ihr  freies  Ende 
enthält  oft  einen  kleinen,  gestielten,  scheinbar  sich  gerade  ablösenden  Secret- 
pfropfen;  ihr  Inneres  läßt  ein  aus  reichlichen  Chondriomiten  und  sparsamen 
unregelmäßigen  Chondriokonten  bestehendes  Chondriom  erkennen.  Die  Drüsen 
öffnen  sich  teils  frei  zwischen  den  Cilien,  teils  ergießen  sie  sich  in  die  Haar- 
bälge. In  einigen  Follikeln  hypertrophiert  das  Drüsenepithel,  so  daß  das  Se- 
cretionsvermögen  eingeschränkt  wird  infolge  Obliterierens  des  Lumens. 

!Vlobilio(i)  beschreibt  bei  Bos  die  Entwicklung  der  Drüse  des  3.  Augen- 
lides. Sie  entsteht  beim  Embryo  von  33  mm  als  Ectodermknospe,  die  aus  der 
Verlängerung  des  Stratum  profundum  der  embryonalen  Conjunctiva  nahe  am 
medialen  Fornix  hervorgeht.  Diese  Knospe  nimmt  an  Größe  zu,  bis  1-4  weitere 
hinzukommen.  Auch  diese  entstehen  ursprünglich  am  medialen  Fornix  con- 
junctivae, dann  rücken  sie  auf  der  hinteren  Fläche  des  3.  Augenlides  fort, 
schließlich  münden  sie  etwa  auf  mittlerer  Entfernung  zwischen  dem  freien  Lid- 
rande und  dem  Fornix,  entweder  durch  getrennte  Öffnungen  oder  in  eine  be- 
sondere gemeinsame  Erweiterung.  Alle  Knospen  sind  von  Anfang  an  solid  und 
kugelig,  allmählich  werden  sie  keulen-  und  sträng-  und  schließlich  mehr  oder 
weniger  tubulusförmig.  Die  Verzweigungen  2.  Ordnung  entwickeln  sich  später 
als   die   der  Glandula  lacrymalis.      Die  Verzweigungen  3.  Ordnung  werden  bei 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    H.  Nervensystem.  497 

48  mm  Länge  sichtbar.  Gewöhnlich  wird  das  hintere  Ende  der  Drüse,  welches 
Peters  als  die  Hardersche  Drüse  ansah,  von  der  Endverzweigung  des  untersten, 
stärkst  verzweigten  Stranges  gebildet.  Häufig  senkt  sich  ein  Epithelstrang  in 
den  häutigen  Teil  des  faserknorpeligen  Kernes  des  3.  Augenlide  sein  und  endigt 
dort  blind. 

IVIobilio(^)  beschreibt  bei  J5os  eine  neue  Drüse  der  konvexen  Nickhaut- 
fläche. Ihre  Form  und  ihr  Ausführungsgang  weisen  sehr  viel  Verschieden- 
heiten auf.  Allgemein  ist  die  Drüse  von  tubulo-acinösem  Typus  und  vermut- 
lich ein  rudimentäres,  im  Rückgang  befindliches  Gebilde.  Sie  secerniert  eine 
Flüssigkeit,  die  die  konvexe  Nickhautfläche  schlüpfrig  zu  erhalten  hat.  — 
Hierher  auch  IVIobilio(3)  und  Loewenthal(2). 

Über  Muskulatur  und  Bindegewebe  der  Orbita  s.   Hesser. 

Über  die  Wirkung  der  verschiedenen  Spektrallichter  auf  die  Retina  s.  Brossa 
&  Kohlrausch,  über  die  Schwellenempfindlichkeit  der  Retina  Borchardt. 

Über  Cyclopie  s.  Black (i). 


J.  Darmkanal. 

(Referent  H.  Joseph.) 

a.  Allgemeines,  Ösophagus,  Magen  and  Darm;  Pankreas  and  Leber. 

Hierher  auch:  F.ColeP),  Ogushi (4),  W.Abel,  Carlson(i-3)^  IVIonti(2),  Paterson, 
Lopez-Suärez,  Gladstone,  Reid(i~3)^  IViöllendorf,  Ciaccio,  Crymble,  Hertz, 
Hertz  &  Newton,  Szent-Györgyl(i),  StoVcesco,  Auerbach  &  Pick,  Almagjä, 
Laguesse(^),  Retterer p-*),  Picque('"'^),  Morel,  Siccardi,  Ruge(^'-)  und  Vance. 

Nach  Shaw  enthält  der  Mundspeichel  von  Gallus  dorn,  schon  eine  Stunde 
nach  dem  Ausschlüpfen  ein  bei  alkalischer  Reaktion  wirksames  amylolytisches 
Ferment.  Der  Kropf  dient  bloß  dazu,  durch  längeres  Verweilen  der  Nahrung 
den  Speichel  wirken  zu  lassen.  Vom  2.  Tage  an  enthält  der  Magen  ein  bei 
saurer  Reaktion  wirkendes  proteolytisches  und  koagulierendes  Ferment.  Der 
Pankreassaft  wirkt  proteolytisch,  amylolytisch  und  lipolytisch,  am  besten  bei 
leicht  alkalischer  Reaktion.  Die  vollkommene  Pankreasfunction  ist  erst  vom 
7.  Tage  an  vorhanden.  Die  Leber  enthält  vom  20.  Bebrütungstage  an 
Glykogen,  welches  29  Stunden  nach  dem  Ausschlüpfen  beim  hungernden  Tier 
verschwindet  und  2  Tage,  nachdem  stärkehaltiges  Futter  gegeben  wurde,  wieder 
erscheint. 

Jacobshagen  beschreibt  den  Darmkanal  der  teleostomen  Fische.  Dem 
Kopfdarm  (Cephalogaster)  ist  namentlich  die  Vagusinnervation  und  eine  meist  aus 
quergestreiften  Fasern  gebildete  Muskulatur  eigentümlich,  während  der  Rumpfdarm 
(Truncogaster)  vom  Sympathicus  versorgt  wird  und  ein  glattes  Muskelsystem  hat. 
Beide  Abschnitte  finden  sich  in  sehr  wechselnder  Ausbildung.  Sehr  primitiv  sind  die 
Cypriniden.  Der  C.  ist  fast  bloß  auf  den  Kopf  beschränkt  und  ganz  undifferen- 
ziert, das  geschichtete  Mundepithel  reicht  bis  zur  Grenze  des  T.  ohne  anatomische 
Abgrenzung.  Im  T.  ist  Mittel-  und  Enddarm  nicht  gesondert.  Beim  anderen 
Extrem  (Chondrostei,  Lepidosteini,  viele  Teleostei)  finden  sich  sehr  komplizierte 
Endzustände,  zu  denen  viele  Übergänge  führen.  So  dehnt  sich  der  C.  nach 
hinten  aus,  und  sein  Endstück  erhält  ein  einschichtiges  Epithel  {Syngnathus, 
Lepadogaster,  CaJlioiiymus),  ein  Analogen  der  primitiven  Magenbildung.  Im  T. 
kann  eine  Valvula  Bauhini  die  Sonderung  in  Mittel-  und  Enddarm  anzeigen. 
Der  Mitteldarm  hat  hier  die  größere  Bedeutung  und  ist  länger.     Ein  weiterer 

Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    11.  Vertebrata.  32 


498  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Schritt  ist  die  Entwicklung  des  Driisenmagens,  der  zunächst  gerade  verläuft 
[Gasterosteus,  Spirachia  u.  a.),  meist  aber  durch  die  Leber  eine  Haken  form  an- 
nimmt, wodurch  eine  absteigende  Pars  cardiaca  mit  tubulösen  eine  einzige  Zell- 
art enthaltenden  Drüsen,  und  eine  aufsteigende  Pars  pylorica  mit  bloßen  Krypten 
entsteht.  Weiter  kommt  es  an  der  Grenze  der  beiden  Magenabschnitte  zur 
Bildung  des  Blindsackes,  der  allerlei  Formen  annehmen  kann  und  manchmal 
tief  abgeschnürt  ist.  Bei  einzelnen  Formen  schreitet  auch  die  Entwicklung  des 
Ösophagus  nach  gewissen  Richtungen  fort,  so  treten  statt  der  Längsfalten 
Spiraifalten  auf,  oder  Papillen,  die  wieder  von  zackenartiger  Beschaffenheit  sein, 
Drüsen  tragen  können  usw.  Manchmal  geht  das  geschichtete  Epithel  verloren 
{Ilugil,  Sardinella).  Die  Pars  cardiaca  erscheint  ziemlich  gleichbleibend  in 
ihrer  Ausbildung,  die  P.  pylorica  wechselt  etwas  in  Form  und  Größe,  auch  in 
der  Mächtigkeit  ihrer  Muskulatur.  Bei  allen  Fortschritten  des  C.  kann  der  T. 
noch  sehr  einfach  bleiben  [Silurus^  Callichthys,  MaJopterurus)^  z.  B.  die  Abgrenzung 
von  Mittel-  und  Enddarm  fehlen.  Doch  ist  wohl  bei  vielen  dieser  Formen  der 
Mangel  des  Enddarmes  durch  Rückbildung  zu  erklären  [Mu.  Acanthurus^  Mala- 
copterygii,  vielleicht  die  Siluroidei),  während  derselbe  bei  Cypriniden  sicher  ein 
primitiver  Zustand  ist.  Gegen  Haller  (04  Biol.  4)  wird  betont,  daß  die  Cyp. 
nicht  immer  einen  sehr  langen  Darm  haben.  Der  Mitteldarm  bietet  je  nach 
dem  Ausbildungsgrad  der  Appendices  pyloricae  und  nach  seiner  Länge  ein 
verschiedenes  Bild;  der  Enddarm  bleibt  ziemlich  einfach.  Der  Mitteldarm  kann 
(meistens)  an  der  ventralen  Bauchwand  mehrere  Male  hin-  und  zurücklaufen  oder 
aber  in  eine  Spirale  gerollt  sein  [Lovicaria  Hypostomus),  was  an  die  Kaulquappen 
erinnert.  Durch  pflanzliche  Ernährung  kann  dies  nicht  erklärt  werden,  denn 
Trachinus  besitzt  auch  eine  solche  Spirale.  Die  Appendices  pyloricae  können 
in  einem  einfachen  Ring  dem  Pylorus  folgen,  oder  noch  in  mehreren  Querreihen 
hinter  diesem  Ring  auftreten,  oder  in  Längsreihen  an  einer  Darmfläche,  oder  an 
zwei  Darmflächen  in  Büscheln  stehen,  die  auch  zu  einer  kompakten  Masse  ver- 
schmelzen können  [Accipenser].  Auch  die  Mündungen  der  Blindsäcke  können 
entweder  einzeln  oder  bäumchenartig  vereinigt  stehen.  Eine  allgemeine  Relation 
zwischen  Mitteldarmlänge  und  Zahl  der  Appendices  besteht  nicht.  Die  Cross- 
opterygier,  Holosteiund  Chondrostei  haben  die  Spiralklappe  des  T.  gemeinsam. 
Letztere  beiden  besitzen  aber  noch  hinter  dem  Pylorus  einen  Zwischendarm, 
der  vielleicht  in  der  sehr  langen  ersten  Spiraltour  von  Polypterus  angedeutet 
ist.  Der  Rumpfdarm  dieser  Tiere  erinnert  sehr  an  Selachier  und  Dipnoer, 
doch  fehlt  ihnen  die  fingerförmige  Drüse.  Daher  ist  es  schwer  zu  entscheiden, 
ob  die  Ganoiden  einen  Enddarm  besitzen.  Ihre  Appendices  pyloricae  erinnern 
zwar  an  die  der  Teleostier,  doch  kommen  sie  einerseits  letzteren  nicht  allgemein 
zu,  anderseits  finden  sich  solche  bei  manchen  Selachiern.  Der  C.  der  Ganoiden 
ist  von  dem  der  Teleostier  recht  verschieden  und  auch  vielleicht  von  dem  der 
Selachier.  Es  muß  nicht  unbedingt  der  Selachierdarm  den  primitiven  Zustand 
darstellen,  sondern  es  dürften  zahlreiche  Teleostier  primitivere  Zustände  bewahrt 
haben.  Die  Phylogenie  des  Tetrapodendarmes  mag  an  sehr  alte  Proselachier- 
zustände  anknüpfen.  So  dürften  phylogenetische  Aufklärungen  nicht  von  den 
Dipnoi  und  den  Holocephalen,  sondern  von  manchen  Teleostiern  zu  erwarten 
sein.  Die  Enddarmklappe  kommt  schon  bei  manchen  Fischen  mit  undifferen- 
ziertem C.  vor  (Labriden,  Scariden  usw.).  Doch  ist  der  Enddarm  in  solchen 
Fällen  vom  Mitteldarm  nicht  scharf  unterschieden.  Sobald  der  Drüsenmagen 
auftritt,  erfährt  auch  der  Enddarm  Fortschritte,  indem  er  Unterschiede  im 
Lumen,  im  Schleimhautrelief,  Muskelanordnung,  Drüsenbeschaffenheit  erwirbt. 
Selbst  inkonstante  Enddarmcoeca  [Box)  kommen  vor.  Die  Abgrenzung  des  j 
ectodermalen  und  des   entodermalen  Darmes   ist   von  großer  Bedeutung.     Der 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     J.  Darmkanal.  499 

Kiemendarm  ist  ectodermal,  da  sieh  hier  noch  vielfach  Zähne  nnd  epitheliale 
Sinnesorgane  finden.  Der  Magendarm  (Antogaster  Haeckel)  ist  keine  selbständige 
Bildung,  sondern  nur  ein  Endabschnitt  des  Kiemendarmes  und  ebenfalls  ecto- 
dermal. Es  reicht  also  der  »Kiemendarm«  von  der  Porta  palatina  bis  zum 
Pylorus.  Auch  der  Umstand,  daß  der  Vagus,  der  gleichzeitig  die  Seitensinnes- 
organe versorgt,  der  Nerv  des  Vorderdarmes  ist,  spricht  für  die  ectodermale 
Natur  des  letzteren.  Die  Herzinnervation  seitens  des  Vagus  hindert  diese  An- 
nahme nicht,  da  sie  sekundärer  Natur  ist  und  nicht  vergleichbar  mit  der  Kopf- 
darminnervation.  Auch  spricht  für  ectodermalen  Charakter  das  geschichtete,  also 
epidermisähnliche  Epithel  des  Kopfdarmes. 

Der  Ösophagus  von  Perca  fluviatihs  ist  nach  Pogonowska  mit  inneren 
Längsfalten  versehen,  auf  denen  papillöse  kleine  Querfalten  sitzen.  Das  Epithel 
der  Papillen  ist  mehrschichtig  mit  vielen  Becherzellen.  In  der  darunterliegenden 
Bindegewebsschicht  oder  »Submucosa«  verlaufen  quergestreifte  Längsmuskel- 
bündel.  Nach  außen  von  der  Submucosa  liegt  eine  dicke  quergestreifte  Ring- 
muskelschicht, die  durch  bindegewebige  Septen  in  Felder  geteilt  wird.  Gegen 
den  Magen  wird  das  Epithel  zweireihig  und  reich  an  Becherzellen.  Die  Längs- 
muskelbündel  werden  zu  einer  ausgesprochenen  Schicht,  wobei  die  zwischen  ihr 
und  der  Ringschicht  liegende  Bindegewebsschicht  allmählich  dünner  wird,  endlich 
verschwindet  auch  die  Längsmuskelschicht  unter  Übergang  in  die  Ringschicht 
selbst  und  zwar  im  Anfangsteil  des  Magens.  Hingegen  tritt  nach  und  nach 
eine  äußere  Längsmuskelschicht,  aus  glatten  Fasern  bestehend,  auf,  so  daß  am 
Übergang  zwischen  Magen  und  Ösophagus  drei  Muskelschichten  vorliegen. 
Schließlich  gehen  die  beiden  äußeren  Schichten  in  den  Magen  über,  wobei  die 
Ringschicht  auch  glatt  wird.  Die  Magen drüsen  füllen  in  der  Cardia  die  Schleim- 
hautfalten fast  ganz  aus,  im  Pylorus  hingegen  bleibt  ein  zentraler  bindegewebiger 
Kern  in  den  Falten  übrig.  Im  Darm,  der  keine  weitere  deutliche  Gliederung 
in  aufeinanderfolgende  Abschnitte  zeigt,  ist  eine  dünne  Muscularis  mucosae 
entwickelt,  wodurch  auch  eine  besondere  bindegewebige  Tunica  propria  unter 
dem  Epithel  abgegrenzt  wird.  Der  Magenblindsack  stimmt  histologisch  mit  dem 
Pylorus,  die  Pylorusanhänge  mit  dem  Darm  überein.  Tinea  vulgaris  zeigt  einen 
sehr  einfach  gegliederten  Darm,  man  unterscheidet  bloß  einen  Ösophagus  und 
einen  gewundenen  Darmabschnitt.  Der  Ösophagus  ähnelt  dem  von  P.  Die 
quergestreiften  inneren  Längsmuskeln  verlieren  sich  schon  im  Ösophagus.  Am 
Übergang  zum  Magen  ist  einzig  die  Ringschicht  vorhanden,  die  sich  als  quer- 
gestreift noch  im  Darme  erhält.  Dazu  treten  bald  noch  2  nach  innen  davon 
gelegene  glatte  Schichten,  eine  innere  dicke  Ringschicht  und  eine  äußere  dünne 
Längsschicht  und  etwas  vom  Ösophagus  entfernt  eine  äußere,  subseröse  Längs- 
schicht quergestreifter  Fasern,  so  daß  der  Darm  4  Muskelschichten,  2  glatte 
und  2  quergestreifte  besitzt.  Die  Bindegewebssepten  in  den  Muskelschichten 
werden  gegen  den  After  hin  immer  kräftiger,  namentlich  in  der  quergestreiften 
Ringschicht,  und  enthalten  außer  Bindegewebsbündeln  auch  glatte  Muskelfasern, 
die  kurz  vor  dem  After  stark  überwiegen.  Endlich  tritt  zwischen  den  beiden 
gestreiften  Muskellagen  eine  neue  glatte  Längsschicht  auf,  die  sich  unter  all- 
mählichem Schwund  der  quergestreiften  Fasern  gegen  den  After  hin  verdickt. 
Bezüglich  Cohitis  fossilis  wurden  die  älteren  Angaben  von  Lorent  bestätigt  und 
vervollständigt.  Im  Ösophagus  und  Magen  ist  die  Submucosa  eine  lockere 
Schicht,  deren  Blutgefäße  gegen  den  Darm  immer  reichlicher  werden.  Der 
Darm  ist  arm  an  Bindegewebe,  hingegen  ist  die  Submucosa  dicht  erfüllt  mit 
Blutkapillaren,  die  bis  ins  Epithel  eindringen.  Erst  im  Rectum  nimmt  das 
Bindegewebe  wieder  zu.  Elastische  Fasern  treten  in  verschiedenen  Formen  auf. 
Lange  und   dicke  finden  sich  nur  im  Ösophagus  von  P.  und   T.     Der  Verlauf 

32* 


500  ü-  Referate.    11.  Vertebrata. 

ist  namentlich  longitudinal,  dann  aber  auch  circulär  und  radial.  Longitudinale 
Fasern  fehlen  jedoch  in  den  Papillen.  Außer  den  groben  Fasern  kommen  auch 
feine  und  allerfeinste,  teils  lange,  teils  sehr  kurze  vor.  In  den  groben  Septen 
der  Muskulatur  verlaufen  fast  nur  radiale  Fasern,  In  die  kleineren  Septen 
dringen  nur  feine  Fasern  ein.  Im  Magen  nehmen  die  elastischen  Fasern  eine 
vorwiegend  circuläre  Richtung  an  und  werden  dünner,  überhaupt  ist  das  elastische 
Gewebe  hier  schwächer  entwickelt;  noch  schwächer  im  eigentlichen  Darm.  Erst 
gegen  den  After  nehmen  die  elastischen  Fasern  zu,  wenn  es  auch  hier  bloß 
dünne  und  kurze  Elemente  sind.  Auch  bei  T.  liegen  die  Verhältnisse  ähnlich, 
im  Darm  sind  die  longitudinalen  elastischen  Bündel  etwas  mächtiger  entwickelt. 
C.  besitzt  im  ganzen  Darm  nur  die  feinsten  elastischen  Elemente,  namentlich 
dort,  wo  der  Darm  stark  lymphoiden  Charakter  hat,   sind  sie  sehr  spärlich. 

Reese  untersuchte  den  Darmkanal  junger  ^Wi^a^or  vor  und  nach  4— 5  monat- 
lichem "winterlichen  Fasten.  Die  Zungenspitze  hatte  nach  der  Fastenperiode 
ein  dickeres  und  kompakteres  Epithel  als  vorher.  Die  Zungenbasis  hat  ein 
dickeres  Epithel  als  die  Spitze  und  besitzt  tubuloalveoläre  Drüsen,  die  beim 
überwinterten  Tier  viel  mehr  Alveoli  haben,  als  beim  gut  ernährten.  Doch 
können  die  Unterschiede  auch  im  Alter  bedingt  sein.  Das  Mundhöhlendaeh 
hat  die  gleiche  Schleimhaut,  wie  die  Zunge.  Drüsen  finden  sich  bloß  in  der 
hinteren  Region.  Der  Ösophagus  zeigt  die  üblichen  Schichten,  im  vorderen 
Abschnitt  ist  das  Epithel  teilweise  bewimpert,  vorne  ist  die  Muskelbasis  sehr 
schwach.  Beim  wohlernährten  Tier  ist  die  Muscularis  mucosae  etwas  besser 
entwickelt.  Der  Magen  hat  in  allen  seinen  3  Regionen  ungefähr  den  gleichen 
Bau,  in  der  Fundusgegend  ist  die  Wand  am  dicksten,  infolge  der  großen  Dicke 
der  mittleren  Muskelschicht.  Es  ist  nur  eine  Zellart  in  den  Magendrüsen  zu 
finden.  Im  Dünndarm  fehlen  Submucosa  und  Becherzellen.  Die  Wand  seiner 
vorderen  Partie  ist  dicker,  das  Lumen  auch  größer,  als  weiter  hinten.  Das 
Rectum  ist  in  seinem  ganzen  Verlauf  ziemlich  gleich  gebaut.  Im  Bau  des 
Magens,  des  Dünn-  und  Dickdarmes  zeigten  wohlernährte  und  fastende  Tiere 
keine  Diiferenz. 

Broman  &  Rietz  untersuchten  die  Entwicklung  des  Darmkanales  von 
Lohodon  und  LeptonycJiotes.  Lo.  zeigt  bei  13  mm  Länge  eine  einfache  ring- 
förmig angeordnete  Muskularis,  die  später  in  2  schief  verlaufende  Schichten 
zerfällt,  im  Ösophagusepithel  entstehen  Vacuolen,  die  später  zahlreicher  werden 
und  endlich  verschwinden,  indem  sie  wahrscheinlich,  ohne  sich  im  Lumen  des 
Rohres  zu  öflnen,  in  loco  durch  Resorption  der  Flüssigkeit  kleiner  werden  und 
ihre  Wände  durch  Verwachsung  verschmelzen  lassen.  Diese  Ösophagusvacuolen 
sind,  da  sie  hier  bei  ständig  offenem  Ösophagus  entstehen,  atavistische  Bildungen. 
Die  Submucosa  eines  Le.  von  23  mm  hat  bereits  eine  dünne  Gefäßschicht.  Der 
Ösophagus  bei  Lo.  ist  frühzeitig  relativ  lang,  dadurch  nimmt  der  Magen  bald 
eine  caudale  Lage  ein  und  überschreitet  caudalwärts  sogar  die  Milchdrüsenhöhe; 
erst  später  verschiebt  sich  der  Magen  wieder  cranialwärts.  Beim  13  mm  langen 
Lo.  läßt  sich  eine  spindelförmige  Pars  cardiaca  und  eine  dem  ähnliche  Pars 
pylorica  unterscheiden,  die  anfangs  rechtwinkelig,  später  zpitzwinkelig  gegen- 
einander geknickt  sind,  wodurch  die  kleine  Curvatur  entsteht.  Der  22  mm 
lange  Le.  hat  einen  cranialwärts  aufsteigenden  und  einen  transversalen  Teil 
der  Pars  pylorica,  deren  ersterer  sich  später  auf  Kosten  des  letzteren  vergrößert, 
eine  zuerst  vorhandene  Fundusanlage  wird  zurückgebildet.  Der  cranialste  Teil» 
der  Pars  cardiaca  enthält  Ösophagusepithel.  Intraepitheliale  Drüsenanlagen  im 
Magenepithel  treten  zuerst  in  den  Falten  lateraler  Mucosa  auf,  erst  beim  82  mm 
langen  Le.  sind  sie  überall  zu  finden.  Die  Pylorusklappe  wird  vom  Anfang 
einseitig  entwickelt  und  ist  zur  Zeit  der  Geburt  (bei  Le.)  nur  caudalwärts  deut- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     J.  Darmkanal.  501 

lieh.  Das  Duodenallumen  scheint  nieht  zu  obliterieren  und  keine  Vacuolen  zu 
entwickeln.  Das  Jejunum  entwickelt  sich  ganz  intraabdominal,  hingegen  liegt 
das  Ileum  schon  beim  Lo.  von  13  mm  im  Nabelbruchsack,  während  welcher 
Periode  es  langsam  wächst,  um  erst  später  2  Schlingen  zu  bilden,  die  unter 
Reposition  in  die  Bauchhöhle  stärker  wachsen.  Beim  82  mm  langen  Lo.  ist 
die  physiologische  Nabelhernie  ganz  reponiert.  Beim  10  mm  langen  Lo.  ist 
das  Coecum  bereits  angelegt  und  steht  zuerst  rechtwinkelig  vom  Colon  weg,  um 
erst  später  dessen  geradlinige  Fortsetzung  zu  bilden;  wobei  gleichzeitig  allmählich 
die  caudale  Lippe  der  Valvula-ileo-coecalis  entsteht  bzw.  eine  Falte,  die  ihr 
entspricht,  da  sie  als  Klappe  nicht  fnnctionieren  kann.  Das  Coecum  wurde 
nie  im  Nabelbruchsack  gefunden.  Das  Colon  liegt  anfangs  medial  ventral, 
kommt  aber  mit  der  Reposition  der  Hernie  dorsal  zu  liegen.  Die  Ringmuskel- 
schicht des  Darmes  ist  schon  beim  13  mm  langen  Lo.^  die  Längsmuskelschicht 
hingegen  selbst  bei  109  mm  langen  Le.  nicht  angelegt.  Die  Zottenbildung  ist  bei 
29-58  mm  Länge  im  Dünndarm  und  bei  82  mm  im  Dickdarm  im  Gange.  Schon 
der  13  mm  lange  Lo.  zeigt  die  Teilung  der  Cloake  im  Sinus  urogenitalis  und 
Enddarm,  bei  23—32  mm  Länge  finden  sich  bereits  im  Endteil  des  Rectums 
5  Längsfalten  bzw.  Taschen  (Columnae  rectales).  Beim  52  mm  langen  Le.  wird 
das  einfache  Mesenterium  kompliziert  durch  eine  Falte  zwischen  caudalem 
Mesoduodenum  und  der  Vena  cava  inf.  und  durch  die  Entstehung  eines  Liga- 
mentum pancreatico-lieno-colicum.  Die  mesenterialen  Lymphdrüsen,  die  in  diesem 
Stadium  schon  erkennbar  sind,  bilden  kein  Pancreas  Aselli,  sondern  liegen  zer- 
streut in  Gefäßnähe  und  zwar  recht  weit  vom  Darmrohr.  2  gefäßhaltige  faden- 
förmige Appendices  mesentericae  finden  sich  am  Mesoduodenum  bzw.  am  Meso- 
ileum,  ähnliche  Bildungen  scheinen  auch  anderen  Robben  konstant  zuzukommen. 
Die  Milzanlage  ist  beim  13  mm  langen  Lo.  caudal  vom  Magen  erkennbar,  ein 
eigentlicher  Hilus  entsteht  nicht.  Das  Pancreas  entsteht  aus  wenigstens  2  An- 
lagen: einer  cranialen,  mit  dem  Lebergang  verbundenen,  und  einer  caudalen, 
selbständig  mündenden.  Der  caudale  Gang  erhält  sich  bei  Lo.  länger,  als  bei 
Le.,  und  es  scheinen  aus  ihm  wandständige  Duodenaldivertikel  zu  entstehen. 
Beim  13  mm  langen  Lo.  ist  die  Leber  schon  durch  tiefe  Fissuren  in  den  Lobus 
dexter,  sinister  und  intermedius  geteilt,  und  auch  ein  Lobulus  caudatus  Spigeli 
ist  unterscheidbar.  Erst  später  entsteht  der  Lobulus  venae  cavae  inferioris. 
Die  ursprünglich  oberflächlich  gelegene  Gallenblase  wird  später  von  der  Leber- 
substanz umwachsen  und  tritt  dann  erst  wieder  an  die  Oberfläche.  An  der 
Gallenblase  und  dem  Ductus  cysticus  treten  zahlreiche  blasenförmige  Divertikel 
auf.  Auch  der  Ductus  choledochus  erhält  Divertikel,  die  den  Darmdivertikeln 
sehr  ähnlich  sind,  auch  der  Ductus  hepato-pancreaticus  bekommt  später  solche. 
Im  dem  letzteren  treten  schiefe  Schleimhautfalten  auf,  die  cranialwärts  blind 
endigende  Taschen  begrenzen.  Er  erhält  innerhalb  der  Duodenalwand  eine 
eigene  Muskelschicht,  die  die  Wirkung  der  Taschenklappen  zu  unterstützen 
(d.  h.  das  Eindringen  des  Darminhaltes  zu  verhindern)  und  durch  caudalwärts 
gerichtete  Peristaltik  die  Galle  ins  Duodenum  zu  pressen  hat.  Epitheliale 
Darmdivertikel  treten  im  Duodenum,  Jejunum  und  Ileum  auf,  am  zahlreichsten 
bei  etwa  9  cm  langen  Embryonen,  sie  liegen  stets  innerhalb  der  Darmwand 
und  können  caudal-  wie  cranialwärts  gerichtet  sein.  Sie  sind  wohl  rudimentäre 
Pancreasanlagen  »wenngleich  sie  zu  ganz  verschiedenen  Zeiten,  z.  B.  auch  lange 
nach  dem  Pancreas  auftreten  können«.  Eine  Verschiebung  von  Darmdivertikeln  aus 
dem  Duodenum  nach  hinten  findet  nicht  statt.  Das  Pancreas  ist  demnach  ursprüng- 
lich wahrscheinlich  durch  zahlreiche  kleine  Drüsen  repräsentiert,  und  die  aus  den 
Darmdivertikeln  gelegentlich  entstehenden  accessorischen  Pancreasgebilde  sind 
Rückschläge.    Der  Zustand  bei  gewissen  Teleosteern,  bei  denen  zahlreiche  kleine 


502  n.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Bauchspeicheldrüsen  zerstreut  in  der  Bauchhöhle  vorkommen,  ist  primitiv.    Viel- 
leicht sind  auch  die  Appendices  pyloricae  ehemalige  Pancreasanlagen. 

L.  Freund  untersucht  verschiedene  Organsysteme  von  Balaenoptera  borealis^ 
phy Salus  und  musculus^  Megaptera  boops,  Hijperoodon  rostratics,  Globicephalus  melos, 
Physetes  macrocej^halus  und  Phocaena  communis.  Der  Gaumen  des  Fötus  von 
B.  m.  ist  eine  ursprünglich  glatte  eiförmige  Fläche,  deren  schwach  konvexe  Seiten- 
wände die  Bartenanlagen  tragen,  welche  oral  nicht  zusammenhängen,  selbst  nicht 
mit  ihren  den  Innenrand  der  Oberlippe  bildenden  Außenwänden.  Zwischen  die 
oralen  Enden  der  Bartenreihen  ist  eine  nach  vorn  konvexe  halbkreisförmige  Falte 
eingeschaltet,  die  die  hintere  Grenze  eines  seitlich  in  die  Barten  anlagen  über- 
gehenden Wulstes  bildet  und  oral  in  ein  glattes  Feld  übergeht,  in  welchem  die 
schräg  nach  außen  gestellten  Öffnungen  der  beiden  Stensonschen  Gänge  liegen. 
Mit  der  Ausbildung  der  Bartenfelder  erleidet  das  glatte  Gaumenfeld  eine  starke 
Einengung  von  beiden  Seiten  her.  Bei  den  Furchenwalen  verbindet  im  ent- 
wickelten Zustand  ein  schmales  Bartenband  oral  die  seitichen  Bartenfelder. 
Dieser  Streifen  schneidet  die  ventrale  Schnauzenfläche  mit  der  Mündung  der 
Stensonschen  Gänge  von  der  übrigen  Gaumenfläche  ab;  dieses  kleine  Feld  gleicht 
dann  bis  auf  die  es  auszeichnenden  Gangmündungen  den  seitlichen  Oberlippen. 
Die  Öffnungen  fehlen  bei  31.  &.,  manchmal  auch  bei  B.  p.  Durch  die  Abgrenzung 
dieses  Feldes,  der  Regio  incisiva,  wird  der  vordere  Teil  der  Gaumenfläche  ein 
Teil  der  Schnauzenspitze.  Die  Regio  rugarum  wird  durch  die  Bartengegend, 
repräsentiert.  Die  von  den  beiden  Bartenfeldern  eingenommene  Regio  plana 
ist  gleich  der  Regio  rugarum  von  der  entsprechenden  Gegend  der  anderen  Gänge 
sehr  verschieden.  Die  Zahnwale  (Phocaena)  haben  embryonal  eine  Papilla 
incisiva  mit  Rudimenten  Stensonscher  Gänge,  und  daran  schließt  sich  die  glatte 
Gaumenfläche  mit  der  Andeutung  einer  Raphe.  Die  Papilla  incisiva  bleibt  beim 
Erwachsenen  erhalten  und  ist  durch  kleine  Epithelwärzchen  rauh;  wie  dies 
auch  neben  und  caudal  davon  und  seitlich  medial  von  den  Zähnen  der  Fall  ist. 
Der  mittlere  und  caudale  Schleimhautabschnitt  bleibt  glatt.  Die  rauhe  Fläche 
entspricht  der  Regio  rugarum,  die  glatte  der  R.  plana.  Die  Regio  incisiva  ist 
wie  bei  den  Bartenwalen  von  der  Oberlippe  nicht  ganz  scharf  abgegrenzt; 
aber  doch  mit  der  übrigen  Gaumenfläche,  wie  bei  den  anderen  Säugern  noch 
im  normalen  Zusammenhang.  Auch  umfaßt  die  Regio  rugarum  die  Regio  plana 
wie  bei  den  Bartenwalen  oral  im  Bogen.  Auch  bei  den  Cetaceen  ist  der  caudale 
Abschnitt  der  Bauchhöhle  als  Beckenhöhle  zu  bezeichnen,  auf  Grund  der  gleichen 
Organanordnung  wie  bei  den  übrigen  Säugern,  auch  die  Hoden  verbleiben  in  der 
Beckenhöhle  und  verursachen  bei  den  Odontoceten  einen  dorsalen  Recessus.  Bei 
fetalen  Mystacoceten  sind  diese  Recessus  auch  vorhanden,  schwinden  aber  später. 
Die  Beckenhöhle  zerfällt  sehr  deutlich  durch  eine  einräumende  Falte  (Plica  urogeni- 
talis  und  Genitalstrangrest)  in  2  Abteilungen  wie  bei  allen  weiblichen  Landsäugern. 
Durch  die  Reste  der  Arteriae  umbilicales  werden  2  sagittale  Wülste  gebildet,  bei 
männlichen  Odont.  sehr  hoch,  bei  fetalen  niedrig  und  bei  weiblichen  gar  nicht  her- 
vortretend. Dadurch  entsteht  eine  Querteilung  der  beiden  Beckenexkavationen. 
Ventral  finden  sich  bei  männlichen  Odont.  2  seitliche  tiefe  und  1  mittlere  seichte 
Tasche,  bei  fetalen  sind  die  seitlichen  bloß  augedeutet,  bei  weiblichen  bloß  die 
mittlere  deutlich.  Dorsal  sind  bei  männlichen  Odont.  2  seitliche  Taschen  nur 
in  der  Jugend  angelegt,  bei  den  Mystac.  dagegen  fetal  deutlich,  bei  weiblichen 
Odont.  nur  angedeutet.  Der  mittlere  Teil  ist  bei  allen  Cetaceen  als  langer  röhren- 
förmiger Blindsack  wohl  ausgebildet  und  beim  (J^  asymmetrisch.  Bei  weiblichen 
Odont.  und  fetalen  männlichen  Mystac.  reichen  die  drei  ventralen  Taschen  nicht 
so  weit  caudal,  wie  die  dorsalen,  bei  den  männlichen  Odont.  ist  dies  bezüglich 
der  Seitentaschen  umgekehrt. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     J.  Darmkanal.  503 

Livini  beschreibt  ausführlicli  Darmkanal  und  Lungenanlagen  eines 
Embryos  von  Homo  (Totallänge  9,1  mm).  Der  Ösophagus  zeigt  von  der  Gegend 
der  Trachealbifurkation  nach  hinten  eine  deutliche  Verengerung,  die  aber  nicht 
auf  Verdickung  des  Epithels  beruht.  Der  Magen  ist  noch  von  Spindelgestalt 
ohne  Abgrenzung  gegen  den  Ösophagus  und  zeigt  bereits  Anfänge  der  Drehung 
in  seine  definitive  Lage.  Der  Dünndarm  zeigt  eine  Strecke  weit  eine  so  starke 
Verengerung,  daß  es  stellenweise  zweifelhaft  ist,  ob  überhaupt  noch  ein  Lumen 
da  ist.  Auch  die  Trachea  hat  au  der  Bifurkationsstelle  eine  epitheliale  Oblitera- 
tion  des  Lumens,  welche  sich  auch  in  den  linken  Bronchus  hineinerstreckt. 

Tourneux  &  Faur8(^'')  berichten  über  die  Form  der  epithelialen  Ösophagus- 
atresie bei  Vipera  aspis.  Bei  jüngeren  Embryonen  ist  der  Ösophagus  auf  eine 
längere  Strecke  verschlossen,  in  späteren  Stadien  reduziert  sich  der  Verschluß 
allmählich  auf  eine  Membran  —  »cloison  pharyngo-vosophagienne«  — ,  die  aus  nur 
wenigen  Zellagen  besteht  und  vor  der  Geburt  spurlos  verschwindet. 

Kahle  unterscheidet  im  Magen  von  Testudo  graeca  3  Arten  von  sec er- 
uieren den  Drüsen.  1)  Die  Epithelzellen  der  Oberfläche,  der  Grübchen  und 
des  Drüsenhalses,  welche  Schleim  secernieren  und  vielleicht  auch  der  Resorption 
dienen,  2)  die  hellen  Zellen  der  Pylorusdrüsen  und  3)  die  dunklen  Zellen,  die 
die  Hauptmasse  der  Fundusdrüsenzellen  ausmachen.  Belegzellen  fehlen.  Die 
von  anderer  Seite  als  solche  beschriebenen  Zellen  sind  eigentümliche,  in  der 
Nähe  der  Fundusdrüsen  liegende  Bindegewebszellen,  die  aber  Salzsäure  produ- 
zieren und  daher  functionell  den  Belegzellen  entsprechen  könnten.  Die  dunklen 
Funduszellen  sind  Pepsinerzeuger,  ihre  Tätigkeit  ist  offenbar  an  granuläre 
Elemente  geknüpft,  die  hellen  Pyloruszellen  mit  ihrer  starken  Vacuolisation 
deuten  auf  eine  Flüssigkeitsabsonderung  hin. 

Nach  Hüne  ist  der  Muskelmagen  von  Gallus  befähigt,  Stärke  in  Zucker 
zu  verwandeln,  scheidet  also  ein  diastatisches  Ferment  ab.  Auch  das  neu- 
geborene Tier,  das  noch  keinerlei  Nahrung  aufgenommen  hat,  scheidet  das 
diastatische  sowie  auch  das  peptische  Ferment  ab. 

Der  Magen  des  Embryos  von  Homo  zerfällt  nach  Schwalbe  in  3  Abschnitte, 
ähnlich  dem  von  Semnopithecus.  Der  »Saccus  cardiacus«  besteht  aus  dem 
Fundus  und  jenem  Teil  des  Corpus,  der  unten  durch  die  Incisura  maior  begrenzt 
wird,  und  besitzt  ferner  noch  ein  Diverticulum  fundi,  das  dorsalwärts  gebogen 
ist,  so  daß  seine  ursprüngliche  Rückenfläche  der  des  Magens  anliegt.  Ein  solches 
Diverticulum  fundi  findet  sich  auch  bei  S.  Der  Rest  des  Corpus  bildet  den  2. 
»Tubus  gastricus«,  wegen  der  Einkerbungen  längs  der  großen  Kurvatur  auch 
als  »Pars  sacculata«  bezeichnet  und  durch  die  Incisura  angularis  an  der  kleinen 
Kurvatur  vom  3.  Teil,  dem  »Antrum  pyloricum«  geschieden.  Das  Diverticulum 
fundi  gleicht  sich  später  aus  und  geht  in  den  definitiven  Fundus  über,  der 
also  aus  2  Abschnitten  besteht,  dem  Divertikel,  das  die  vordere  und  die  dem 
Ösophagus  benachbarte  hintere  Fläche  liefert,  während  der  übrige  Teil  der 
hinteren  Fläche  dem  Saccus  cardiacus  entspricht.  Diesem  Verhalten  ist  auch 
der  Verlauf  des  Mesogastrium  zuzuschreiben,  das  nicht  ganz  entlang  der  großen 
Kurvatur  läuft,  sondern  unter  Verbreiterung  seines  Ansatzrandes  zu  einer  An- 
satzfläche auf  die  hiutere  Fläche  der  Fundusregion  des  Saccus  cardiacus  über- 
geht. Der  Embryo  von  H.  zeigt  im  Mageninnern  2  vom  Ösophagus  bis  zum 
Pylorus  verlaufende  Falten,  die  eine  tiefe  Furche  zwischen  sich  fassen,  also 
eine  Schlundrinne.  Entsprechend  der  Incisura  angularis  ragt  eine  Plica  angularis 
barriereartig  in  das  Lumen  des  Magens  hinein.  Es  folgen  genauere  Angaben 
über  den  Muskelverlauf  und  die  Bewegungen  des  erwachsenen  Magens  von  H, 
Da  bei  S.  der  Saccus  cardiacus  zur  Aufnahme  großer  Nahrungsmengen  dient, 
ist  er  bedeutend  größer  als  bei  H.    Möglicherweise  hat  S.  die  Eigenschaft  des 


504  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Wiederkäuers  und  es  könnte  vielleiclit  auch  bei  H.  in  den  Fällen  von  Wieder- 
kauen statt  des  einfachen  Magens  eine  kompliziertere  Magenform  erhalten  ge- 
blieben sein. 

Neuville  findet,  daß  bei  verschiedenen  Ursus  außer  einem  Sphincter 
pylori,  der  den  ganzen  Umkreis  des  Gebietes  umfaßt,  auf  der  Seite  der 
großen  Kurvatur  noch  ein  muskulöser  Vorsprung  emporragt,  der  bei  kon- 
trahiertem Sphincter  den  Pylorus  pfropfartig  verschließt.  Der  Sphincter 
selbst,  der  cranial  von  diesem  Pfropfen  gelegen  ist,  springt  an  der  Seite  der 
kleinen  Kurvatur  stärker  vor,  während  er  sich  an  der  großen  in  2  weniger 
stark  vorspringende  und  miteinander  eine  breitere  Fläche  bildende  Züge  teilt. 
Bei  ü.  maritinms  ist  der  Pfropf  noch  schwach  ausgeprägt,  bei  U.  tibetanus 
am  stärksten.  Durch  die  stärkere  Ausbildung  dieser  Einrichtung  wird  ein 
Canalis  pyloricus  gebildet,  der  U.  m.  noch  fehlt,  und  dessen  besondere  Aus- 
bildung wahrscheinlich  mit  der  Omnivoren  Ernährung  zusammenhängt. 

Künstliche  Dehnung  des  Darmes  bewirkt  nach  F.  Johnson (2)  außer  einer 
Verdünnung  der  äußeren  Schichten  und  der  Mucosa  ein  Breiter-  und  Kürzer- 
werden der  Zotten  und  Drüsen.  Bei  Gavia  und  Mus  können  sie  sogar  auf  starke 
Dehnung  ganz  verschwinden,  ferner  wird  bei  G.  das  Epithel  abgeflacht.  Die 
Form  der  Drüsen  und  Zotten  hängt  also  von  dem  Kontraktions-  oder  Dehnungs- 
zustand der  Darmwand  ab.  Dadurch,  daß  die  Zotten  ihre  Gestalt  ändern,  kann 
der  Darminhalt  besser  durcheinander  gemischt  werden,  und  wenn  die  Drüsen 
sich  ausspannen,  wird  die  resorbierende  Fläche  vergrößert.  Auch  wird  wohl 
durch  einen  solchen  Prozeß  der  Drüseninhalt  teilweise  in  das  Darmlumen 
entleert. 

Guieysse-Pellissier(^)  beschreibt  ausführlich  die  Dünn darmepithelz eilen 
von  Scyllium  catulus.  Die  Stäbchen saumzelle  entsteht  in  den  Furchen  zwischen 
den  Epithelfalten  und  rückt  allmählich  auf  deren  Höhe.  Diese  Entwicklung, 
die  mit  dem  Tode  der  Zelle  endigt,  verläuft  sehr  langsam.  Die  Kerne  zer- 
fallen allmählich,  bis  sie  in  den  ganz  entwickelten  Zellen  einen  Bläschenhaufen 
darstellen.  Die  Bürstensäume  bestehen  anfangs  aus  sehr  feinen  Cilien  und 
bilden  später  deutliche  Pinsel,  worauf  die  Cilien  degenerieren  und  auf  der  Höhe 
der  Falten  kurz  und  straff  erscheinen.  Diese  Veränderungen  haben  nichts  mit 
Functionsphasen  zu  tun.  Die  Becherzellen  sind  deutlich  als  besondere  Zellform 
unterscheidbar;  ihr  Kern  behält  seine  Form  dauernd  bei.  Auch  die  Becherzellen 
treten  in  den  Epithelfurchen  auf,  wo  sie  sich  vermehren.  Schon  hier  treten 
die  Mucigenkörnchen  auf,  und  erst  allmählich  erfolgt  die  Ausbildung  der  typischen 
Becherzellform.  Die  Becherzellen  scheinen  eine  größere  Lebensdauer  zu  haben 
als  die  Stäbchen saumzellen,  denn  beim  alten  Tier  sind  sie  verhältnismäßig  zahl- 
reicher. Beide  Zellarten  enthalten  Diplosomen.  Bei  den  Stäbchenzellen  ist  es 
unterhalb  der  Stäbchenzwischenstücke  gelegen,  bei  den  Becherzellen  mitten  im 
Secretbecher,  durch  einen  absteigenden  Faden  mit  dem  basalen  Plasma  ver- 
bunden und  einen  aufsteigenden  in  die  Schleimmasse  entsendend.  Das  Diplosom 
scheint  in  den  Stäbchen  konstanter  vorzukommen,  als  in  den  Becherzellen. 

Corti(^),  der  die  functionellen  Veränderungen  des  Darmepithels  bei  Tinea 
vulgaris^  Box  salpa,  Lacerta  viridis  und  mtcralis,  Gallus  domesticus^  Erinaceus 
eurojjaeus^  Mus  decumanus  var.  alb.  und  Vesperugo  noctula  verfolgt,  kommt  zu 
folgenden  Hauptergebnissen.  Die  Zellen  des  Darmepithels  haben  eine  sehr 
innige  Verbindung  sowohl  untereinander  wie  mit  dem  Stroma.  Subepitheliale 
oder  intercelluläre  Räume  fehlen  durchaus.  Die  festonartige  Begrenzung  des 
Epithelrandes  auf  den  Zotten  ist  in  den  Epithelzellen  selbst  begründet  und  nicht 
in  äußeren  Ursachen.  Im  Zottenstroma  der  Säuger  kommen  erythrophage  Zellen 
vor.    Die  Hauptzellen  des  verdauenden  Epithels  auf  den  Schleimhautfalten  oder 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  505 

Zotten  haben  während  der  Verdauung  einen  bläschenförmigen  Kern  mit  Linin, 
Chromatin  und  Pyrenin.  Das  Cytoplasma  ist  gleichmäßig  in  der  ganzen  Zelle 
verteilt  und  fein  granuliert.  Bei  allen  Vertebraten  mit  einem  cilienartigen  Saum 
auf  den  verdauenden  Zellen  findet  sich  unter  diesem  eine  charakteristische  un- 
differenzierte Cytoplasmazone.  Das  Cytoplasma  ist  immer  reich  an  chondrioso- 
matischen  Differenzierungen.  Diese  nehmen  während  der  Verdauung  charak- 
teristische Fadengestalt  an.  Bei  allen  untersuchten  Tieren  finden  sich  diese 
Fäden  ausschließlich  bei  protrahierter  Verdauung.  Bei  Säugern  in  der  Verdauung 
ist  bloß  das  supranukleäre  Chondriom  zu  Chondriokonten  umgewandelt.  Das 
subnukleare  ist  größtenteils  granulär  und  nimmt  nur  bei  ausgehungerten  Tieren 
Fadengestalt  an.  Am  dichtesten  stehen  die  Chondriokonten  dicht  unterhalb  des 
homogenen  Grenzsaumes.  Über  dem  Kern  findet  sich  gewöhnlich  eine  helle 
chondriosomenfreie  Zone.  Seitlich  am  Kern  finden  sich  Chondriosomen  dicht 
seiner  Membran  angelagert.  Das  subnukleäre  Chondriom  ist  meist  sehr  dicht 
und  hat  bei  niederen  Vertebraten  die  Tendenz  zur  Bildung  von  mehr  basal  ge- 
legenen Körnchenhäufchen,  während  bei  höheren  solche  Ansammlungen  näher  zum 
Kerne  stattfinden,  dessen  unterer  Pol  dicht  umdrängt  sein  kann.  Während  der 
Verdauung  nimmt  das  Cytoplasma  bei  den  Fischen,  z.  T.  auch  bei  den  Säuge- 
tieren eine  schaumige  vacuoläre  Beschaffenheit  an.  Auch  die  Hauptzellen  der 
Krypten  bei  Vögeln  und  Säugern  haben  während  der  Verdauung  einen  stets 
deutlich  morphologisch  ausgebildeten  Kern,  und  ihr  Chondriom  hat  die  Tendenz 
zur  Anordnung  in  Form  von  Chondriokonten.  Dasselbe  gilt  von  den  Panethschen 
Zellen.  Bei  winterschlafenden  Säugern  ( Vespenigo,  Erinaccus)  ist  im  allgemeinen 
keine  Strukturänderung  des  Darmes  zu  erkennen.  In  den  Epithelzellen  der  Zotten 
und  Krypten  hingegen  läßt  sich  eine  tiefgehende  Änderung  der  Kernstruktur 
während  des  Winterschlafes  feststellen,  indem  das  Chromatin  spärlicher  wird 
und  selbst  fast  ganz  verschwindet,  während  das  Chondriom  in  einen  granulären 
Zustand  übergeht. 

Naumann  weist  experimentell  nach,  daß  bei  Bana  selbst  bei  der  geringsten 
Fettzufuhr  die  Resorption  mit  einer  Fetttröpfchenbildung  im  Darmepithel  ein- 
hergeht, und  demgemäß  ein  Transport  des  Fettes  ohne  Tröpfchenbildung  aus- 
zuschließen ist. 

Kuli  findet  im  Dünndarm  von  Homo  basal  gekörnte  Zellen,  die  er 
chromaffine  nennen  möchte,  nicht  nur  in  den  Krypten,  sondern  auch  im  Zotten- 
epithel. Die  gleiche  Verbreitung  haben  die  basal  acidophil  gekörnten  Zellen, 
die  übrigens  im  Ileum  am  häufigsten  sind.  Die  beiden  Zellarten  differenzieren 
sich  wahrscheinlich  selbständig  aus  den  gewöhnlichen  Cylinderzellen,  trotzdem 
sie  untereinander  manche  Ähnlichkeit  haben.  Bei  Felis  »Fledermaus«  und 
Erinaceus  liegen  analoge  Verhältnisse  vor.  Bei  Cavia  fehlen  die  acidophiJen 
Zellen.  In  den  chromafflnen  Zellen  dieses  Tieres  füllen  die  Granula  die  ganze 
Zelle  aus,  mit  Ausnahme  eines  kleinen  keilförmigen  Protoplasmabezirkes,  der 
von  der  freien  Fläche  ein  Stück  weit  nach  abwärts  ragt.  Auf  den  Zotten  ist 
auch  der  basale  Teil  der  Zelle  nicht  ganz  von  Körnchen  erfüllt. 

Dubreuil(^]  bestätigt  iüv  Homo  und  Canis  das  Vorhandensein  der  von  Albini 
(85Vert.79)  beschriebenen,  durch  eine  dünne  Bindegewebslage  vom  übrigen  Teil  der 
Ringmuskulatur  des  Dünndarmes  abgegrenzte  »Couche  marginale  interne«. 

Lupu.schildert  die  Vorgänge  der  Defäkation  bei  Gohitis  fossilis.  Der  vordere 
verdauende  Darmteil  ist  von  dem  hinteren  respiratorischen  durch  einen  enger 
gedrehten  Abschnitt  getrennt,  in  welchem  sich  die  Fäces  ansammeln  und  durch 
ihren  Reiz  die  Bildung  einer  sackartigen  Schleimhülle  bewirken,  worauf  dann 
dieser  Schleimsack  samt  Inhalt  —  ungefähr  alle  24  Stunden  —  entleert  wird. 
Durch   das  leichte  Gleiten    dieses  Gebildes  wird  die  respiratorische  Darmwand 


506  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

geschont.  Die  Entstehung  des  Schleimsackes  vollzieht  sich  innerhalb  der  letzten 
Stunde  vor  der  Entleerung  des  Darmes  und  beruht  darauf,  daß  sich  Cylinder- 
zellen  in  Becherzellen  umwandeln,  die  als  holocrine  Elemente  dann  zugrunde 
gehen  und  durch  Caryokinese  basaler  Reservezellen  wieder  ersetzt  werden.  Im 
Verlaufe  von  24  Stunden  ändert  auch  die  respiratorische  Epithelzelle  des  Hinter- 
darmes mehrfach  die  Gestalt,  wird  unter  anderem  auch  ganz  flach,  dann  für 
kurze  Zeit  cylindrisch  von  der  Form  der  verdauenden  Zellen  und  ist  während 
dieser  letzten  Periode  der  respiratorischen  Function  unfähig. 

Muthmann  untersucht  den  Blinddarm  von  Säugern  und  Vögeln.  Denjenigen 
Säugern,  die  überhaupt  keinen  haben,  fehlt  auch  jede  Verschluß  Vorrichtung  zwischen 
Dünn-  und  Dickdarm.  Eine  äußerliche  Grenze  ist  auch  nicht  wahrnehmbar.  Innen 
gibt  das  Aufhören  der  Zotten  eine  solche  an.  Der  Dickdarm  ist  in  diesen  Fällen 
kurz  und  ampullär  erweitert,  eigentlich  nur  ein  Rectum  {BradypuSj  Myoxus  glis, 
Insectivoren,  Vesperugo  pipistrellus,  TJrsus  tihetanus,  Putorius  vulgaris^  Musteles 
foina,  M.  pidorms).  Bei  diesen  Tieren  ist  auch  der  Magen  sehr  einfach  und 
der  ganze  Darm  wenig  differenziert.  Unter  den  cöcumlosen  Tieren  ist  Bradypus 
der  einzige  reine  Vegetarier.  Wo  ein  Cöcum  vorkommt,  ist  der  ganze  Darm 
komplizierter,  der  Dickdarm  länger,  das  Colon  gut  unterscheidbar.  Stets  ist 
ein  Verschluß  zwischen  Dünn-  und  Dickdarm  da,  bestehend  aus  einer  Ring- 
klappe [Lepus^  Mus)  oder  2  Lippen  {Ho77io,  Macacus  Ccreojnthecus) ,  oder  der 
Dünndarm  ragt  in  den  Dickdarm  hinein  und  ist  sphincterartig  verschließbar. 
Meist  mündet  das  Ileum  im  rechten  Winkel  in  den  Dickdarm  (Ausnahme  Canis 
mit  gestrecktem  Winkel).  Die  Coeca  selbst  lassen  sich  einteilen  in  solche  mit 
großem  Volumen,  die  offenbar  wichtige  Zersetzungs-  oder  Resorptionsvorgänge 
bewirken  und  solche  mit  kleinem  Volumen,  die  in  dieser  Hinsicht  keine  Be- 
deutung haben  können.  Große  Blinddärme  kommen  nur  bei  Tieren  mit  wesentlich 
vegetabilischer  Nahrung  vor.  Auffallend  groß  ist  das  Cöcum  von  Canis.  Bei 
Pflanzenfressern  verhält  sich  das  Volumen  des  Cöcums  umgekehrt  wie  das  des 
Magens,  doch  hat  Bos  einen  großen  Magen  und  auch  ein  großes  Cöcum.  Die 
Falten  des  Cöcums  stimmen  entweder  mit  denen  des  Colons  überein,  oder 
(Lepus)  sie  haben  eine  Sonderform  (Spiralfalte).  In  manche  Coeca  kann  gar 
kein  Darminhalt  gelangen  wegen  ihres  engen  Lumens,  solche  enge  Coeca  kommen 
meist  in  Verbindung  mit  weiteren  vor,  sind  lymphoid  gebaut  und  stellen  den 
Wurmfortsatz  vor.  Ornithorhynchus  anatinus  besitzt  kein  eigentliches  Cöcum, 
sondern  nur  den  Wurmfortsatz,  Cyelothurus  didactylus  hat  2  enge  Coeca, 
ähnlich  wie  die  Vögel.  Als  Anhängsel  an  einem  weiten  Cöcum  kommt  der 
Processus  vermiformis  vor  bei  Phasoolo^nys,  Lepus^  anthropoiden  Affen  und  Homo. 
Lagornys  besitzt  am  Anfang  seines  Cöcums  einen  querstehenden  dünnen  Anhang, 
am  Ende  einen  in  geradliniger  Fortsetzung.  Die  Ursäugetiere  mögen  die  Anlage 
eines  kleinen  Cöcums  besessen  haben,  das  nach  Bedarf  ausgebildet  wurde. 
Lymphoide  Organe,  namentlich  Peyersche  Plaques,  kommen  dem  Darm  aller 
Säuger  zu.  Bemerkenswert  ist,  daß  Anhäufungen  solcher  Organe  stets  an 
Stellen  vorkommen,  wo  ein  Teil  des  Darmrohres  gegen  den  anderen  abgesperrt 
werden  kann  (Schlund,  Pylorus,  Ileocoecalgegend,  Rectum).  Im  Ende  des  Dünn- 
darmes kommen  bei  vielen  Tieren  besonders  große  und  typisch  gelagerte  Plaques 
vor,  die  als  Tonsilla  iliaca  bezeichnet  werden;  an  der  Ileocoecallippe  und  den 
angrenzenden  Colon-  oder  Cöcumteilen  findet  sich  die  am  wenigsten  häufige 
Tonsilla  ileocoecalis,  im  Cöcum  die  Tonsilla  coecalis  (dies  gilt  namentlich  für 
den  Processus  vermiformis).  Die  größte  Masse  lymphoiden  Gewebes  haben 
jugendliche  Tiere.  Der  Wurmfortsatz  dürfte  weder  in  der  Form  noch  in  der 
Function  ein  rudimentäres  Organ  sein,  namentlich  bei  Formen  wie  Lepus.  Die 
Vögel    haben    meist   2   Coeca.      Kurze   weitkalibrige   Coeca  fehlen,    überhaupt 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  507 

alle  Umstände,  die  bei  Säugern  mit  großen  Blinddärmen  kombiniert  sind.  Der 
Enddarm  ist  kurz  und  gestreckt,  der  Übergang  von  Dünn-  und  Dickdarm  nicht 
abgeknickt.  Alle  untersuchten  Vögel  zeigten  an  der  Übergangsstelle  lymphoides 
Gewebe.  Die  kurzen  Vogelcoeca  dürften  fnnctionell  dem  Processus  vermiformis 
gleichzusetzen  sein,  lange  Vogelcocea  haben  im  Anfangsteil  wohlausgebildete 
Tonsillen.  In  die  kurzen  lymphoiden  Coeca  dringt  kein  Darminhalt  ein,  es 
scheint  aho  wie  bei  den  Säugern  die  unmittelbare  Berührung  der  lymphoiden 
Organe  mit  dem  Darminhalt  für  die  Function  nicht  erforderlich  zu  sein.  Bei 
einigen  Formen  {Galbis,  Ä7iser,  Anas)  bleibt  der  Ductus  omphalomesentericus 
während  des  ganzen  Lebens  als  ein  lymphoides  Organ,  ähnlich  den  Blinddärmen, 
erhalten.  Auch  bei  den  Vögeln  sind  selbst  die  kurzen  Coeca  wohl  nicht  als 
rudimentäre  Organe  zu  betrachten. 

In  seiner  auf  alle  Klassen  ausgedehnten  Untersuchung  stellt  Kostanecki  zu- 
nächst den  Grundtypus  des  Cöcums  der  Säuger  fest,  wie  er  ihn  z.  B.  bei 
Cryptoprocta  ferox  findet.  Es  ist  eine  ventrale  Ausstülpung  des  Dickdarmes 
unmittelbar  an  der  Grenze  gegen  den  Dünndarm,  die  in  der  Richtung  des  Dünn- 
darmes vorwächst  und  mit  demselben  durch  eine  frenulumartige  Peritonealfalte 
(Vinculum  ileo-coecale,  bei  Anwesenheit  eines  Wurmfortsatzes  Vinc.  ileo-coeco- 
appendiculare)  verbunden  ist.  Rechts  und  links  davon  verlaufende  Falten  (Plicae 
vasculosae  mesenterico-coecalis  dextra  et  sinistra)  erstreckten  sich  vom  dorsalen 
Mesenterium  auf  das  Cöcum  und  führen  Gefäße.  Durch  Verschwinden  eines  von 
diesen  und  durch  mehr  oder  weniger  starke  Verschmelzung  mit  dem  Vinculum 
entstehen  bei  den  verschiedenen  Formen  Variationen  des  ganzen  Verhältnisses. 
Unter  den  Amphibien  besitzen  die  Urodelen  keine  Cöcum-ähnliche  Bildung. 
Die  Anuren  zeigen  eine  ins  dorsale  Mesenterium  vorspringende  blindsackähnliche 
Ausbuchtung  des  cranialen  Dickdarmendes.  Die  Homologie  der  »fingerförmigen 
Drüse«  der  Selachier  mit  dem  dorsalen  Cöcum  der  Amphibien  wird  aner- 
kannt und  durch  die  Erörterung  der  Gefäßverhältnisse  gestützt.  Die  für  einige 
Teleosteer  angegebenen  Coeca  sind  höchstens  andeutungsweise,  und  dann  in 
gleichem  Sinne  vorhanden,  wie  bei  den  Anuren,  meist  aber  überhaupt  kaum 
erkennbar,  und  ihr  Erscheinen  vielfach  vom  Füllungszustand  des  Enddarmes 
abhängig.  Bei  vielen  Reptilien  fehlt  jede  Abgrenzung  des  Dünn-  und  des  Dick- 
darmes und  damit  auch  ein  Cöcum  (viele  Ophidier,  Krokodile,  viele  Schildkröten, 
viele  Saurier).  Hingegen  zeigen  andere  ein  dorsales  Cöcum  von  oft  sehr  deut- 
licher Ausbildung.  Wo  es  stärker  entwickelt  ist,  erscheint  oft  eine  gewisse 
Asymmetrie,  indem  der  Blindsack  von  der  lateralen  Darmwand  ausgeht.  Auch 
kann  er  dorsal  entspringen,  aber  eine  seiner  Lateralwände  stärker  entwickelt 
sein.  Namentlich  findet  man  unter  den  Lacertiden  eine  Reihe  von  Übergängen 
von  vollständigem  Fehlen  [Laoerta  oxycephala)  bis  zu  starker  Ausbildung  meist 
nach  links  [L.  ocellata  u.  a.).  Nach  rechts  erfolgt  die  Cöcumausbildung  .bei 
Ämjjhisbaena,  Tiliqua,  Varanus.  Auch  Hatteria  zeigt  einen  Übergangszustand 
von  dorsalem  zu  lateralem  Cöcum.  Sehr  deutlich  nach  rechts  entwickelt  ist 
das  Cöcum  bei  Seps,  Gecko,  Ptyehozoon,  bei  Scincus  haftet  es  nicht  einmal 
mehr  an  der  rechten  Mesenterialplatte,  sondern  ragt  frei  vor'  desgleichen  bei 
Testudo  graeca.  Bei  Basiliscus  wieder  ist  das  Cöcum  nach  links  entwickelt, 
bei  Chamaeleon  dilepis  gleichfalls  mit  sogar  schon  freier  Spitze,  Andeutungen 
eines  linksseitigen  Cöcums  fanden  sich  auch  bei  Alligator  mississippiensis.  Bei 
Iguana  tuherculata  ist  ein  kurzer,  aber  ganz  freier  linker  Blinddarm  vorhanden, 
der  direkt  in  die  mächtige  Dickdarmampulle  übergeht.  Die  kreisförmige  Klappe 
in  dieser  Ampulle  ist  dem  Dickdarm  zuzurechnen,  dessen  1.  Abschnitt  sie  ab- 
grenzt. Ein  selbständiges  Auswachsen  des  Endstückes  des  linksliegenden 
Cöcums  führt  zur  Verlängerung  desselben,  wobei  sich  das  Endstück  nach  hinten 


508  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

krümmen  kann  [Agama,  Phrynosoma^  Draco,  Calotes).  In  allen  Fällen  ist  aber 
der  dorsale  Ursprung  und  die  wenigstens  teilweise  intramesenteriale  Lage  des 
»Coecum  laterale«  der  Reptilien  deutlich  ausgesprochen.  Eine  Abgrenzung  des 
Coecums  vom  Dickdarm  ist  bei  Reptilien  meist  nur  am  Labium  ileo-coecale 
vorhanden,  seitlich  davon  und  gegenüber  geht  die  innere  Fläche  des  Cöcums 
direkt  in  die  des  Dickdarmes  über.  Die  genannte  völlige  Abgrenzung  ist  nur 
innerlich  und  bloß  durch  eine  Schleimhautverdickung  bewirkt  (Monitoriden). 
Trotz  der  mangelhaften  Abgrenzung  sprechen  einige  Andeutungen  dafür,  daß 
die  Function  der  Coeca  eine  spezifische  ist  und  bei  den  Reptilien  auf  eine 
Differenzierung  in  bestimmter  secretorischer  Richtung,  namentlich  bei  den  Säugern, 
hinweist. 

Über  das  Cöcum  von  Homo  s.  auch  Robinson (-). 

Der  Dickdarm  von  Homo  ist  nach  F.  Johnson(^)  der  letzte  Teil  des  Darm- 
kanals, der  seine  Mucosa  differenziert.  Zuerst  treten  Längsfalten  und  Wülste 
auf.  Diese  erscheinen  zuerst  im  Rectum  und  ihre  Bildung  schreitet  oralwärts 
fort.  Weitere  Ausgangspunkte  von  Falten  sind  das  Colon  ascendens  und  die 
Valvula  colica,  von  wo  die  Faltenbildung  aboralwärts  weitergeht.  Zuletzt  tritt 
das  Relief  im  Colon  transversum  auf.  Auf  frühen  Stadien  finden  sich  wie  in 
anderen  Darmteilen  auch  im  Dickdarmepithel  wenig  zahlreiche  Vacuolen.  Die 
Längsfalten  werden  durch  Zotten  ersetzt,  wahrscheinlich  indem  die  Falten  sich 
zuschnüren,  vielleicht  aber  auch  dadurch,  daß  die  Zotten  von  den  Höhen  der 
Falten  durch  Auswachsen  entstehen,  wie  im  Dünndarm.  Accessorische  Zotten 
erscheinen  als  besondere  Auswüchse  zwischen  den  bereits  gebildeten,  ohne  daß 
Falten  vorhergehen.  Die  ersten  Drüsen  erscheinen  als  knopfförmige  Vorsprünge 
des  Epithels  gegen  das  darunterliegende  Mesenchym.  Später  entstehen  Drüsen 
auch  durch  Spaltung  der  bereits  vorhandenen  in  der  Richtung  von  unten  nach 
oben.  Die  Zotten  erreichen  ihre  Maximalhöhe  bei  Embryonen  zwischen  110  und 
140  mm  Länge  und  werden  von  da  ab  kleiner.  Reste  davon  persistieren  als 
Falten,  die  ein  unregelmäßiges  Netzwerk  zwischen  den  Drüsenöffnungen  bilden, 
verschwinden  aber  auch  zur  Zeit  der  Geburt.  Im  Wurmfortsatz  entwickeln  sich 
Zotten  und  Drüsen,  erstere  verschwinden  gleichzeitig  mit  denen  des  Colon 
ascendens.  Vergrößerte  und  cystische  Drüsen  finden  sich  im  Wurmfortsatz  und 
im  Cöcum,  manche  davon  lösen  sich  vom  Oberflächenepithel  und  liegen  dann 
ganz  im  Bindegewebe.  Sie  verschwinden  unter  Degenerations-  und  Resorptions- 
erscheinungen. Die  zahlreichen  Lymphfollikel,  welche  der  Wurmfortsatz  zur 
Zeit  der  Geburt  enthält,  schließen  niemals  in  ihrem  Zentrum  eine  solche  Cyste 
ein.  Auch  in  der  Rectumschleimhaut  kommen  Epithelcysten  vor,  bei  mancher 
Ähnlichkeit  mit  denen  des  Wurmfortsatzes  liegen  sie  nicht  so  tief  in  der  Mucosa 
und  sind  selten  vom  Oberflächenepithel  abgelöst.  Sie  verschwinden  auch  nicht, 
sondern  brechen  im  Darmlumen  durch.  Die  Anhäufung  von  Meconium  dehnt  den 
Dickdarm  aus,  vermindert  die  Schleimhautdicke,  verbreitert  und  verkürzt  Zotten 
und  Drüsen  und  kann  sie  durch  Ausbreitung  in  die  Flächen  verschwinden  machen. 

Bien  setzt  ihre  Studien  (12  Vert.  194)  über  die  Entwicklung  des  Dick- 
darmes von  Homo  fort.  Das  lymphoide  Gewebe  ist  zuerst  diffus  angelegt,  am 
deutlichsten  am  Mesenterialansatz.  Bei  35  cm  Länge  sind  die  ersten  Lymph- 
knötchen  zu  erkennen;  der  Neugeborene  besitzt  bereits  zahlreiche.  Der  Plexus 
myentericus  erscheint  sehr  früh  als  breiter  leichter  Ring  noch  vor  einer  eigent- 
lichen Muskulatur,  die  erst  viel  später  sich  differenziert.  Auch  erscheint  er  vor 
dem  Sympathicus,  scheint  somit  eine  ganz  spezifische,  vom  übrigen  Nervensystem 
unabhängige  Difi"erenzierung  zu  erfahren. 

Nach  Scammon  erscheint  die  Leberanlage  bei  Aeanthias  im  Stadium  von 
20-25  Segmenten    als    ein    paar    seichter   lateraler  Ausstülpungen   der  ventro- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     J.  Darmkanal.  509 

lateralen  Darmwand.  Diese  Divertikel  erstrecken  sich  nach  hinten  und  nach 
vorne  von  der  vorderen  Dotterstielwand.  Dadurch,  daß  der  Darm  unter  rest- 
licher Verwachsung  der  Dotterstielwände  sich  schließt,  kommen  später  die  Leber- 
divertikel  vor  den  Dotterstiel  zu  liegen.  Die  mediane  ventrale  Lebertasche  ist 
ein  sekundäres  Ergebnis  der  Verwachsung  der  beiden  lateralen  Anlagen  in 
ihrem  vorderen  Teile.  Jedes  seitliche  Divertikel  gliedert  sich  in  3  Teile,  einen 
vorderen,  der  das  unpaare  Divertikel  liefert,  einen  mittleren,  dessen  unterer 
Teil  die  laterale  Lebertasche  bildet  und  einen  hinteren,  der  eine  hintere  Ver- 
bindung zwischen  Darm  und  Leber  herstellt  und  zu  einem  Teil  des  Ductus 
choledochus  wird.  In  einem  frühen  Stadium  nimmt  die  Leber  an  der 
Rotation  von  links  nach  rechts  teil,  welche  auch  die  Spiralklappe  des  Darmes 
und  die  laterale  Rinne  im  Dotterstiel  bewirkt.  Die  mediane  Anlage  gliedert 
sich  in  einen  vorderen  Teil,  aus  dem  der  mediane  Teil  des  Leberparenchyms 
entsteht,  und  einen  hinteren,  dem  späteren  Vorderteil  des  Ductus  choledochus. 
Der  vordere  Teil  des  linken  Ductus  hepaticus  wird  geliefert  von  der  linken 
Lebertasche  und  dem  linken  Teil  der  Mediananlage.  Der  vordere  Teil  des 
rechten  Ductus  hepaticus  wird  von  der  rechten  Tasche  allein  gebildet.  Die 
Ductus  hepatici  und  der  Choledochus  drehen  sich  in  einem  späteren  Stadium 
um  eine  vertikale  Achse  stark  nach  rechts  wohl  infolge  des  Wachstums  der 
linken  Vena  omphalomesenterica  und  der  Bildung  eines  Venensinus  unten  und 
links  vom  vorderen  Choledochusende.  Der  Größenunterschied  der  beiden  Venae 
omphalomesentericae  mag  die  Längsdrehung  des  Darmes  herbeiführen.  Bei 
dieser  Drehung  vergrößert  sich  der  Raum  zwischen  linkem  Leberdivertikel, 
medianem  Leberdivertikel  und  dem  Darm,  während  der  entsprechende  rechte 
Raum  kleiner  wird.  Die  kleinen  Lebergäuge  entstehen  als  die  verlängerten 
Stiele  der  definitiv  gelagerten  Leberläppchengruppen.  Diese  differenzieren  sich 
zugleich  mit  dem  Verschwinden  der  dorsalen  Verbindung  der  Leber  mit  dem 
Darm.  Die  Gallenblase  erscheint  viel  später  als  die  primären  seitlichen  Divertikel, 
als  eine  besondere  Ausstülpung  des  Darmes  an  der  Verbindungsstelle  des  Vorder- 
darmbodens mit  der  Vorderwand  des  Dottersackes  und  erhält  erst  sekundär  ihre 
Beziehungen. 

Broman(3)  stellt  die  Theorie  auf,  daß  das  Pancreas  ursprünglich  in  Mehr- 
zahl vorhanden  war.  In  der  Nähe  der  Lebergangsmündung  entstanden  in  der 
Darmwand  zahlreiche  kleine  Pancreasdrüsen.  Mit  der  Differenzierung  der  Darm- 
abschnitte und  der  Längenzunahme  des  Dünndarmes  kamen  die  cranial  von  der 
Leber  gelegenen  Drüsen  in  den  caudalen  Magenstiel  zu  liegen,  die  caudal  ge- 
legenen wurden  über  die  ganze  Dünndarmlänge  aus  einander  gelegt.  Nur  die  in 
Lebernähe  gelegeneu  blieben  erhalten,  die  anderen  verschwanden  und  werden 
jetzt  nur  gelegentlich  als  atavistische  Bildungen,  sogar  im  untersten  Ileum,  ge- 
funden. Das  Erhaltenbleiben  der  Pancreasanlage  in  Lebernähe  ist  zu  erklären 
mit  der  vom  Lebersecret  bewirkten  stärkeren  Aktivierung  des  Pancreassecretes. 
Die  mehrfache  Pancreasanlage  bei  den  höheren  Tieren  ist  eine  Erinnerung  an 
das  multiple  Pancreas.  Mit  Steigerung  der  Function  werden  die  erhalten  ge- 
bliebenen Drüsen  aus  der  Darmwand  ins  Mesenterium  verlegt,  meist  zu  einem 
einheitlichen  Organ  zusammengelegt  und  die  Gänge  in  mehr  oder  weniger  weit- 
gehendem Maße  an  Zahl  reduziert. 

Retterer  &  LeiievreC^)  untersuchten  die  Pancreaszelle  von  Homo  und  Felis. 
Der  Zellkörper  besteht  aus  einem  alveolären  oder  retikulären  und  einem  Hyalo- 
plasma. Ersteres  tiberwiegt  an  der  Zellbasis,  seine  dickeren  Balken  bilden  die 
Basalfilameute  oder  Chondriokonten.  Das  dazwischen  liegende  Hyaloplasma 
wird  nach  der  freien  Seite  hin  reichlicher  und  bildet,  von  dem  Wabenwerk  des 
alveolären  Plasmas  umschlossen,  am  oberen  Zellende  die  Secrettropfen.   Eine  Um- 


510  n.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Wandlung  von  »Chondriokonten«  in  Secretgranula  findet  nicht  statt^  beide  Plasma- 
arten sind  voneinander  unabhängig.  Die  Balken  des  alveolären  Plasmas  sind 
als  feinste  hämatoxylinophil  granulierte  Schilde  bis  an  die  freie  Seite  zu  ver- 
folgen, während  in  derselben  Region  das  Hyaloplasma  in  die  picrophilen  Secret- 
granula übergeht.  Wie  in  anderen  Zellarten  ist  auch  hier  das  Hyaloplasma  das 
Substrat  der  histologischen  Difi"erenzierung. 

Nach  Retterer  &  Lelievre(^2)  wandeln  sich  die  Pancreaszellen  von  Cavia 
in  die  Inselzellen  um,  indem  ihr  anfangs  basophiles  Plasmareticulum  und  ihre 
Granulationen  acidophil  werden.  Hiervon  rührt  das  helle  Aussehen  der  Inseln 
her.  Allmählich  wird  das  Inselgewebe  reticulär;  seine  Maschen  sind  von  einem 
syncytialen  Hyaloplasma  erfüllt.  Dieses  wird  resorbiert,  das  Reticulum  zerfällt, 
die  Kerne  wandeln  sich  in  rote  Blutkörperchen  um.  Die  Entstehung  und  Ent- 
wicklung der  Langerhansschen  Inseln  ist  identisch  mit  der  der  geschlossenen 
Follikel.     Hierher  auch  Laguesse(i)  und  Retterer(''^). 

Nach  IVIislawsky(^)  enthalten  die  Pancreaszellen  von  Lcpns  cuniculus  ein 
wohlausgebildetes  Chondriom  aus  netzartig  verbundenen,  glatten  Fäden;  dieses 
Geflecht,  in  welchem  namentlich  von  der  Zellbasis  parallel  aufsteigende  wellige 
Fäden  hervorgehoben  werden,  erfüllt  in  ruhenden  Zellen  fast  das  ganze  Proto- 
plasma, wird  aber  mit  dem  Auftreten  der  Granula  immer  mehr  nach  der  Basis 
verdrängt.  Verdickungen  und  Zerlegungen  der  Fäden  sind  Kunstprodukte,  eine 
Genese  der  Secretgranula  aus  dem  Chondriom  ist  auszuschließen.  Andere  schein- 
bar fädige  dicht  gelagerte  Strukturen,  namentlich  im  basalen  Zellteil,  sind  auf 
einen  lamellösen  Bau  des  Plasmas  mit  dem  »Nebenkern«  als  Zentrum  zu  be- 
ziehen. Auch  bei  Mus  deeumaniis,  wo  die  Chondriosomen  nur  in  Form  längerer 
oder  von  kürzeren  isolierten  Fäden,  eventuell  auch  Stäbchen,  Granulis,  Schollen  und 
Ringen  auftreten,  findet  ein  Übergang  von  Chondriosomen  in  Secretgranula  nicht 
statt.  Da  aber  im  allgemeinen  bei  der  Speicherung  der  Drüsengranula  eine 
Abnahme  des  Chondrioms  und  umgekehrt  bei  Mangel  ersterer  eine  Zunahme  des 
letzteren  stattfindet,  ist  an  der  physiologischen  Beziehung  des  Chondrioms  zum 
Secretionsproceß  nicht  zu  zweifeln. 

Osawa  findet  in  der  Nachbarschaft  des  Duodenums  und  des  Pancreas  der 
Pleuronectiden  Limandra  yokoliamae  und  Verasper  variegatus  einen  bis  drei  Körper, 
die  aus  anastomosierten  Epithelschläuchen  mit  enger  Lichtung  und  Secretgerinnsel 
bestehen  und  sicher  den  Langerhansschen  Inseln  des  Pancreas  entsprechen. 
Ihre  relative  Unabhängigkeit  deutet  darauf  hin,  daß  es  sich  um  ein  eigenes 
Organ  handelt,  das  aber  doch  möglicherweise  demselben  Mutterboden  wie  das 
Pancreas  entstammt,  namentlich  der  sogenannten  ventralen  Anlage.  Der  Autor 
schlägt  die  Bezeichung:   »Langerhanssches  Organ«   vor. 

Über  die  Langerhansschen  Inseln  im  Pancreas  der  Vögel  s.  Gianelli. 

E.  Clark  stellt  fest,  daß  im  Pancreas  von  Homo  die  Zahl  der  Langerhansschen 
Inseln  viel  bedeutender  ist,  als  bisher  angegeben,  wohl  deswegen,  weil  durch 
seine  Methode  (Bensleysche  Injection)  eine  große  Anzahl  früher  übersehener 
kleiner  Inseln  nachgewiesen  werden  kann.  Das  kindliche  Pancreas  enthält  eine 
ganz  besonders  große  Inselmenge.  Der  Zusammenhang  der  Inseln  mit  Gängen 
wird  bestätigt.     Über  ein  abnormes  Pancreas  von  Homo  s.  Weidmann  (^). 

Homans  weist  in  den  Zellen  der  Langerhansschen  Inseln  von  Canis  und 
Cavia  spezifische  Granula  nach.  Auch  bei  noch  so  starker  Reizung  mit  Secretin 
ist  keine  Andeutung  einer  Alteration  der  Inseln  oder  gar  einer  Umwandlung  in 
Pancreasgewebe  zu  erkennen,  sondern  der  histologische  Unterschied  wird  bei 
solchen  Versuchen  noch  auffallender.  Auch  kann  man  keine  Verwandlung  von 
Acinusgewebe  in  Inseln  oder  umgekehrt  bemerken,  wenn  auch  nur  ein  kleiner 
Teil   des  Pancreas  dem  Tier  belassen  wird.    Doch  können  unter  solchen  Um- 


n.  Organogenie  und  Anatomie.     J.  Darmkanal.  511 

ständen  die  Inselzellen  denen  des  Gangepithels  ähnlich  werden,  wobei  zuerst 
die  charakteristischen  Granula  der  B-zellen  Bensleys  verschwinden.  Auch  wuchert 
das  Gangepithel,  ohne  jedoch  neue  Inseln  zu  produzieren.  Eine  vitale  Bedeutung 
für  den  Kohlehydratstoflfwechsel  scheint  eher  den  Inseln,  als  dem  Acinusgewebe 
zuzukommen. 

Über  die  Enzyme  der  Pancreas  s.  Serono  &  Palozzi. 

Broman('*)  ündet  hei  LeptonycJtotesWcddelli  im.  Ductus  hepatopancreaticus 
12  Trichterklappen  und  eine  sehr  kräftige  Ringmuskelschicht.  Ähnliche  Befunde 
ergaben  sich  auch  bei  Lohodon  und  Ogynorhinus,  schwächer  bei  Phoca  vitulina 
und  Otaria.  Zalophis  und  Lutra  hatten  starke  Ringmuskulatur,  aber  keine 
Klappen.  Elephas  hat  Klappen,  desgleichen  Felis  und  in  rudimentärer  Form 
auch  Homo.  Bei  //.  ist  der  Ringmuskel  relativ  achwach,  er  stammt  wohl  von 
der  Muscularis  mucosae  her.  Die  ganze  Einrichtung  bewirkt  vielleicht  eine 
Sicherung  gegen  das  Eindringen  von  Darminhalt  in  die  Gallenwege,  also  Ver- 
hütung von  Injection.  Tatsächlich  fanden  sich  bei  i?.,  wenn  die  Klappen  besser 
entwickelt  waren,  keinerlei  pathologische  Adhärenzen  in  der  Umgebung.  Auch 
eine  stark  vorspringende  Papilla  Vateri  mag  als  Klappe  in  dem  obigen  Sinne 
schützend  wirken.  Indem  die  Gallenblasenanlage  ihre  dorsale  und  hintere  Ver- 
bindung mit  dem  Darme  aufgibt  und  nach  unten  und  vorwärts  verlagert  wird, 
liegt  sie  schließlich  mit  ihrer  großen  Achse  quer  im  Körper.  So  kommt  ihre 
Verbindung  mit  dem  Ductus  choledochus  nach  vorn  von  der  mit  den  lateralen 
Ductus  hepatici  zu  liegen.  Später  wird  die  Gallenblase  wieder  nach  oben 
und  vorwärts  geschoben,  so  daß  der  Ductus  cysticus  nach  hinten  und  unten 
zur  Verbindung  mit  dem  Choledochus  verläuft.  Der  Choledochus  entsteht  aus 
3  verschiedenen  Teilen,  der  vordere  stammt  aus  der  sekundären  medianen 
Tasche,  der  mittlere  aus  dem  hinteren  Teil  der  primären  lateralen  Ausstülpung 
und  der  hintere  Teil  wird  aus  dem  Boden  des  Duodenums  und  des  Klappen- 
teiles gebildet. 

Über  sauerstoffatmende  Körnchen  aus  Leberzellen  s.  Warburg,  über  abnorme 
Leber  von  Homo  Naegeli,  über  die  Gallengänge  von  Homo  M.  Bourguet(2),  über 
das  Verhalten  von  Bleisalzen  in   der  Leber  Siccardi. 

b.  Mand,  Pharynx,  Eiemenspalten  und  ihre  Derivate. 

Hierher  auch:  Hammar(i),  Hondas,  Noll(2),  Mines,  Ascoli  &  LegnanI,  Griin- 
wald(^),  Mansfeld,  Noronha,  Morel  und  Magnini. 

Nach  Babäk('^)  vollführt  Nedurus  maculatus  rhythmische  Kiemen- 
schwingungen, die  respiratorische  Bedeutung  haben  (Mediumwechsel).  Durch 
Reize  wird  dieser  Rhythmus  gehemmt,  auch  während  des  spontanen  Kriechens 
und  während  des  Luftatmens.  Eine  zentrale  Regulation  dieses  Atmungsrhythmus 
fehlt.  Siren  besitzt  ihn  überhaupt  nicht.  Die  Mundboden-  oder  Kehlbewegungen 
bei  N.  werden  bei  Sauerstoffmangel  stark  vermehrt,  bei  S.  fehlt  diese  Regulation, 
wie  überhaupt  die  Mundbodenbewegungen  hier  sehr  selten  sind.  Die  Blutregu- 
lation des  Athemrhythmus  scheint  eine  höhere  Entwicklungsstufe  der  Function 
zu  sein.  Mit  der  Entwicklung  zentraler  rhythmisch  tätiger  Atemmechanismen 
scheinen  die  Entwicklung  der  äußeren  Kiemen  und  die  Entwicklung  der  Lungen- 
atmung in  Beziehung  zu  stehen.  Bei  Verlust  der  Lungen  geht  der  auf  Ver- 
änderungen des  Sauerstoffgehaltes  im  Blute  eingestellte  Regulationsmechanismus 
völlig  verloren.  Spelerpes  fuscus  z.  B.  hat  außer  einer  hochentwickelten  Haut- 
atmung noch  eine  oropharyngeale  Atmung,  hervorgerufen  durch  Kehlatem- 
bewegungen. Diese  Bewegungen  sind  durch  Nervenreiz  sehr  beeinflußbar,  nicht 
aber  durch  Sauerstoffmangel,  wie  bei  den  lungenbesitzenden  Amphibien.    Doch 


512  II*  Referate.     11.  Vertebrata. 

scheint  ein  sehr  feiner  Regulationsmechanismus  hierfür  einzutreten,  der  in  der 
Veränderung  der  Frequenz  und  Größe  der  Kehloscillationen  durch  selbst  gering- 
fügige Bewegungen  des  Körpers  seinen  Ausdruck  findet.  Der  Kehlatemtypus  ist 
eine  besondere  Vervollkommnung  der  Atembewegungen  landlebender  Amphibien. 

Babäk(^)  weist  durch  umfangreiche  Versuche  an  Urodelen  und  Anuren  nach, 
daß  die  Lungenatmungsbewegungen  einerseits  und  die  Kehloscillationen 
andererseits  je  einen  besonderen  Atmungstypus  darstellen,  deren  jeder  von 
besonderen  inneren  Faktoren  (Atemzentren)  abhängig  ist.  Der  Kehloscillations- 
rhythmus  der  landlebenden  Formen  ist  eine  neue  ökologische  Anpassung  au  das 
Landleben,  die  lungenlosen  Salamandriden  haben  einzig  und  allein  diesen  Typus 
beibehalten  und  haben  mit  den  Lungen  auch  den  Lungenatmungsrhythmus  und 
das  ihn  beherrschende  Zentrum  verloren.  Die  Kehlatembewegungen  der  wasser- 
lebenden Amphibien,  der  neoteuischen  Formen  und  der  Urodelenlarven  sind  eher 
mit    den  typischen  Lungenatmungen    der  landlebenden  Formen  zu  vergleichen. 

Ditlevsen  beschreibt  im  Zungenepithel  von  Cavia  cobaya,  namentlich  in 
dem  des  glatten  Teiles  der  Wurzel,  gegen  die  Spitze  allmählich  verschwindend, 
schlank  spindelförmige  eigenartige  Zellen  von  starker  Färbbarkeit,  mit  gelegent- 
lich in  mehrere  feine  Fortsätze  ausgehenden  Enden,  die  mit  Ausnahme  des 
Stratum  cylindricum  in  allen  Schichten  ins  Str.  granulosum  hinein  in  wechselnder 
Menge  und  Anordnung  (jedoch  nicht  bei  allen  untersuchten  Individuen)  gefunden 
werden.  Sie  können  auch  zu  längeren  Bändern  und  Zügen  vereinigt  sein  und 
folgen  mit  ihrer  Längendimension  der  Basallinie  des  Epithels.  Das  Plasma  ent- 
hält stark  färbbare  Körner,  meist  zwei  Kerne,  wie  die  übrigen  Epidermiszellen 
von  G.  c.  Epithelfasern  und  Zellbrücken  fehlen.  Es  finden  sich  alle  Um- 
wandlungsstadien von  gewöhnlichen  Epidermiszellen  zu  den  genannten;  ja  an 
ein  und  derselben  Zelle  kann  die  eine  Hälfte  bereits  verwandelt,  die  andere 
noch  im  ursprünglichen  Zustand  sein.  Ihre  Bedeutung  und  eventuelle  Identität 
mit  den  ünnaschen  X-Zellen  oder  den  Langerhansschen  Zellen  der  Epidermis 
bleibt  unklar. 

Die  Gestaltung  des  praefrenularen  Mundbodens  bei  Equus  cabcdlus  wird 
nach  Ackerknecht  von  der  lingualen  Länge  der  Schneidezähne  und  durch  deren 
Stellungsverschiedenheiten  zueinander,  zum  Unterkiefer  und  zur  oberen  Zahn- 
reihe bestimmt.  Ungefähr  mit  10  Jahren  geht  die  flache  Bogen-  und  kurze 
breite  Zackenform  der  freien  Schleimhautbänder  des  vorderen  Mundbodens  in 
mehr  hochzackige,  spitzwinkelige  Formen  über.  Mit  dem  Alter  treten  nicht  nur 
Verdünnungen  und  Sprödigkeiten  gewisser  Randpartien  des  Zahnfleisches,  sondern 
auch  saftige  Verdickung  gewisser  Stellen  auf.  Die  schon  früher  (12  Vert.  199) 
beschriebenen  Spaltöffnungen  sind  von  flachen  gelblich  verfärbten  Schleimhaut- 
partien umgeben;  solche  gelbliche  Verdickungen  kommen  auch  längs  und  zwischen 
den  Karunkelfalten  vor.  In  dem  Raum  zwischen  den  Zähnen  und  dem  Beginn 
der  Karunkelfalten  fehlen  die  gelben  Farbentöne.  Gewisse  Erhebungen  der 
Schleimhaut  sind  auf  die  Zahnwurzeln  zurückzuführen  und  demgemäß  knöchern 
unterlegt.  Auch  eine  mediane  Vertiefung,  die  zwischen  den  mittleren  Incisuren 
beginnt  und  sich  verbreiternd  an  die  Karunkelfalten  anschließt,  gehört  hierher. 
Die  Carunculae  sublinguales  stehen  immer  auf  einer  Schleimhautfalte  und  ent- 
halten die  Müudung  des  Ductus  mandibularis.  Diese  liegt  stets  an  der  der 
Mundhöhle  abgewandten,  also  bodenwärts  gerichteten  Seite  der  Falte,  und  sieht 
einer  Papilla  vallata  ähnlich.  In  der  Umgebung  finden  sich  häufig  kleine  Poren. 
Die  Karunkelfalten  beginnen  10-15  mm  vor  den  Carunculae  sublinguales  und 
verlaufen  meist  geradlinig  in  einer  Länge  von  40-50  mm.  Dort  wo  ihnen  die 
Karunkel  aufsitzen,  lenken  sie  meist  ein  wenig  lateralwärts  ab.  Beim  Passieren 
des  Frenulums   empfangen   sie   kleinere  Verbindungsfalten.     Die   »Poren«    sind 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  513 

bei  alten  Tieren  seiteuer  als  bei  jungen.  Sie  finden  sich  im  ganzen  Bereich 
der  Kar unkel falten  und  zwischen  ihnen.  Sind  sie  zahlreich  und  dichtgedrängt, 
so  wird  die  Schleimhaut  tonsillenähnlich.  Die  Sublingualiswülste  schieben  sich 
von  der  Backenzahngegend  bis  zwischen  die  letzten  Ausläufer  der  Karunkel- 
falten und  das  Frenulum  linguae.  Das  Zahnfleisch  ist  noch  mehr  oder  weniger 
verhornt,  die  Verhornung  nimmt  in  der  Mundbodenschleimhaut  bald  ab,  so  daß 
in  der  Gegend  der  Hungerwarzen  keine  Hornlamellen  mehr  gefunden  werden, 
wohl  aber  noch  gelegentlich  verhornte  Zellen  mit  Erhaltung  des  Kernes,  was 
wohl  von  der  Art  der  Nahrung  abhängt.  Die  bodenwärts  gerichtete  Fläche  nnd 
laterale  Basis  der  Karunkel  zeigen  ein  dickeres  Epithel;  follikelfreies  cytogenes 
Gewebe  tritt  unregelmäßig  verteilt  auf,  hingegen  das  foUikelhaltige  regelmäßig 
und  stark  entwickelt.  Hierher  gehört  der  tonsilläre  Gewebekomples  im  Bereiche 
der  oben  erwähnten  Poren.  Übergang  epithelialer  in  mesenchymatische  Elemente 
scheint  wahrscheinlich.  Der  vordere  Mundhöhlenboden  von  E.  ist  eine  aus- 
gesprochene Prädilektionsstelle  für  FoUikelgewebe.  Man  kann  direkt  von  einer 
Tonsilla  subungualis  reden,  deren  »Brennpunkte«  die  »Plicae  carunculares 
tonsillares  s.  porosae<  sind.  Mit  der  echten  Tonsille  gemeinsam  hat  diese 
Bildung  auch  die  Nachbarschaft  von  Drüsen  (Gl.  praecaruncularis.  Gl.  mandi- 
bularis).  Der  Ductus  mandibularis  s.  Whartoni  hat  seine  eigenartige  »docht- 
artige Mündung«  auf  der  Karunkel,  ist  reich  an  Becherzellen  und  ist  noch 
charakterisiert  durch  wechselnde  Zellformen,  Abstoßungen  von  Zellen,  epitheliale 
Faltenbildung,  Buchten,  Krypten  und  weiter  reichende  Aussackungen.  Letztere 
haben  mannigfache  Epithelauskleidungen  mit  und  ohne  Papillär körp er.  Vielleicht 
sind  in  diesen  Nebengängen  Rudimente  eines  Ductus  Bartolini  enthalten.  In 
der  Propria  des  Wharton'schen  Ganges  fanden  sich  keine  glatten  Muskelfasern. 
Die  Glandula  praecaruncularis  läßt  2  Portionen  erkennen  (P.  intra-  und  para- 
caruncularis).  Ihre  2,  3  (oder  mehr)  Ausführungsgänge  münden  in  der  Warze 
und  ihrer  Falte  als  kleine  Poren.  Die  Drüse  kommt  nicht  regelmäßig  vor  und 
variiert  in  der  Ausbildung.  Sie  ist  eine  reich  gelappte,  solid  aggregierte, 
tubuloalveoläre  Schleimdrüse;  Schaltstücke  sind  selten,  hingegen  viele  an- 
sehnliche Secretröhren.  Der  ganze  Bau  des  präfrenularen  Mundbodens  weist 
auf  seine  Beteiligung  an  der  Mundverdauung  und  bei  dem  Schutze  vor  In- 
fektionen hin. 

Nach  Löhle  wird  während  des  22.-26.  Graviditätstages  bei  Cavia  cohaya 
die  primitive  Mundepithelwand  durch  Biegung  zum  Querschnittsbild  der 
sogenannten  Gaumenfortsätze  und  Gaumenrinne  entwickelt.  Wirkliches  Ein- 
wachsen von  Fortsätzen  kann  schon  bei  der  Enge  der  Mundhöhle  nicht  statt- 
finden. Es  gibt  weder  Gaumenleisten,  die  in  breite  Gaumenplatten  auswachsen, 
noch  biegen  sich  die  Gaumenfortsätze  aufwärts,  und  ebensowenig  wachsen  ihre 
freien  Kanten  einander  entgegen.  Auch  sind  die  Gaumenplatten  keineswegs 
anfangs  horizontal  median  gerichtet.  Die  angebliche  Höhenzunahme  der  Gaumen- 
platten ist  durch  schräge  Schnitte  vorgetäuscht.  Der  zwischen  den  Choanen 
liegende  Teil  der  Schädelbasis  wächst  nicht  nach  unten,  um  sich  zwischen  die 
Kanten  der  Gaumenplatten  einzukeilen.  Das  durch  die  Grenzkanten  und  Zungen- 
furchen bezeichnete  Profil  herrscht  nur  im  Bereich  der  ectodermalen  Mundhöhle 
und  erstreckt  sich  nicht  in  den  Propharynx.  Die  Teilung  des  letzteren  in  Tubo- 
und  Glossopharynx  geschieht  erst  später  durch  einen  besonderen  Prozeß  im 
entodermalen  Bezirke.  Der  Mittelraum  der  embryonalen  Mundhöhle  wird  gegen 
2  Seitenflügel  abgegrenzt  und  die  parachoanale  und  postcho  anale  Wand  des 
Mittelraumes  sind  fast  rechtwinkelig  gegeneinander  geneigt.  Beides  leitet  die 
Abschnürung  des  Ductus  nasopharyngeus  (einschließlich  seines  ectodermalen 
Teiles,  des  Ductus  choanostomalis)  von  der  eigentlichen  Mundhöhle  ein.  Vor 
Zool.  Jahresbericht.    1913.    II.  Referate.    11.  Vertebrata.  33 


514  II.  Referate.     11.  Vertebrata. 

der  AbschnüruDg  findet  eine  Erweiterung  der  Mundhöhle  statt^  indem  unter  der 
parachoanalen  und  der  postchoanalen  Wand  des  Mittelraumes  eine  dreieckige 
Lichtung  auftritt,  wobei  sich  gleichzeitig  die  anfangs  vertikalen  Seitenwände 
des  Mittelraumes  und  die  Dachstreifen  der  Seitenflügel  schräg  neigen.  Der 
postchoanale  Bezirk  wird  zum  Dache  des  Ductus  choanostomalis,  der  sich  parallel 
dem  postchoanalen  Dache  abschnürt.  Die  wachsende  prochoanale  Wand  bildet 
die  Stirn-  oder  Haftfläche  für  die  Massen  des  am  27.  Tage  entstehenden  Gaumen- 
streifens. An  der  parachoanalen  Wand  entstehen  vor  den  Choanen  die  ver- 
hältnismäßig langen  Choanenlamellen,  die  sich  median  einbiegen  und  deren  oraler 
Rand  durch  median  vordringende  Ectomesodermwtilste  überwuchert  wird.  Diese 
Wülste  verdecken  den  größten  Teil  der  parachoanalen  Wand  bis  zu  den  ofi'enen 
Choanen  und  erzeugen  damit  den  Abschluß  des  Ductus  choanostomalis  und  die 
Basis  des  Gaumenstreifens.  Die  Ectomesodermwülste  gehen  in  die  symmetrischen 
Gaumenbrücken  über,  welche  durch  mediane  Krümmung  an  den  Seitenufern  des 
ursprünglichen  Mittelraumes  gebildet  werden  und  in  der  Gaumennaht  zusammen- 
treffen. Bis  auf  den  Canalis  incisivus  gehen  die  Epithelien  der  Naht  sowohl 
an  der  parachoanalen  Wand,  wie  zwischen  den  verschmolzenen  Gaumenbrücken 
zugrunde. 

Über  die  Erhebungen  der  Lippen-  und  Wangenschleimhaut  von  Macropus 
s.  F.  Schulze. 

Radford  findet  in  einem  Embryo  von  Putorius  furo  zwischen  der  Hypophyseu- 
tasche  und  dem  vorderen,  an  das  Pharynxepithel  anstoßenden  Chordaende  eine 
Einstülpung,  die  sich  in  einen  soliden  Zellstrang  fortsetzt  und  von  einer  lymphoid- 
artigen  Mesodermwncherung  umgeben  ist.  Er  hält  sie  für  das  ursprüngliche 
vordere  Chordaende  (Sesselsche  Tasche),  welches  den  Zusammenhang  mit  der 
übrigen  Chorda  verloren  hat.  Die  Merkmale  dieses  Gebildes,  welches  bei  älteren 
Embryonen  schwindet,  deuten  auf  eine  Homologie  mit  der  bei  Homo  und  Sus 
beschriebenen  Bursa  pharyngea  hin. 

Greschik  untersucht  die  Glandula  mandibularis  der  Vögel,  Sie  ist  aus- 
schließlich mucinös,  bei  Yinx  erzeugt  sie  zweierlei  Mucin.  Der  Vorderteil  entspricht 
der  Gl.  mand.  der  übrigen  Vögel,  der  hintere  Teil  ist  eine  neue  Erwerbung  und 
erzeugt  einen  dicken  klebrigen  Schleim,  der  für  die  Nahrungsaufnahme  wichtig 
ist.  Die  Secretbildung  schreitet  von  der  Zellbasis  gegen  die  Oberfläche  fort, 
zuerst  entstehen  acidophile  Granula,  die  gegen  das  Lumen  wandern  und  basophil 
werden.  Auch  die  Zellen  der  Ausführungsgänge  sind  an  der  Mucinbildung  be- 
teiligt. Bei  Coccothraustes,  Serinus  u.  a.  werden  Haupt-  und  Nebengänge  unter- 
schieden, in  welch  letztere  die  Röhrchen  ihr  Secret  entleeren.  Die  Mucinbildung 
beginnt  rings  um  den  Kern  und  die  Granula  sind  gleichfalls  anfangs  acidophil. 
Die  Zellen  der  Ausführungsgänge  erzeugen  ein  vom  gewöhnlichen  Mucin  ver- 
schiedenes Secret.  Die  Granula  dieses  Secretes  sind  zuerst  haematoxylinophil, 
dann  acidophil  und  zerfließen  durch  blasenförmige  Kappenbildung  ins  Lumen. 
Passer  montanus  besitzt  nur  einfache  Gänge.  Die  Secretbildung  der  Gl.  mandi- 
bularis findet  entweder  in  der  ganzen  Breite  der  Zelloberfläche  oder  durch 
blasenförmige  Secretion  statt. 

Moral (^)  beschreibt  die  Glandula  submaxillaris  von  Sus.  Das  Epithel  der 
sich  später  in  die  Tiefe  senkenden  leistenartigen  Drüsenanlage  ist  frühzeitig 
von  dem  der  Umgebung  unterscheidbar.  Der  Querschnitt  der  Leiste  läßt  einen 
Hals  und  einen  Kopf  erkennen.  Schon  in  der  ersten  Anlage  unterscheiden  sich 
periphere  Zellen  (mehr  cylindrisch)  von  den  zentralen  (mehr  rundlich).  Der 
Epithelzapfen,  der  aus  der  Leiste  hervorgeht,  wächst  zuerst  nach  unten,  dann 
nach  hinten.  Zur  Bildung  der  Drüse  wird  nur  der  vordere  Teil  der  Leiste  ver- 
wendet, der  hintere  verschwindet  wieder.    Analoges  gilt  für  die  Sublingualdrüse. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  515 

Die  Zweige  des  Ausführungsganges  entstehen  aus  kleineu  Knospen  an  dem 
Epithelzapfen  und  zwar  entstehen  diese  Seitensprossen  an  gegenüberliegenden 
Punkten  des  Hauptstammes  und  stehen  ungefähr  senkrecht  auf  diesem.  Die 
Endknospen  liegen  anfangs  bloß  peripher,  später  auch  mehr  in  der  Mitte.  Oft 
entspringen  mehrere  Knospen  an  einer  Stelle.  Der  Ausführungsgang  bildet  3 
flache  Bögen.  Sobald  durch  Auseinanderweichen  der  Zellen  das  Lumen  gebildet 
worden  ist,  liefern  innerhalb  derselben  zrefallende  Zellen  das  erste  Secret. 
Die  Ausführungsgänge  zeigen  später  Schleimzellen,  als  die  Endknospen.  Die 
G.  submax.  wächst  rascher  als  die  G.  subling.  Die  Entwicklung  der  Kapsel 
dürfte  aus  dem  Bindegewebe  auf  den  Reiz  der  wachsenden  Drüse  hin  erfolgen. 
Die  Kapsel  ist  zuerst  bloß  zellig  und  wird  später  erst  faserig,  sie  ist  anfangs 
bedeutend  größer,  als  die  Drüse  und  wächst  langsamer.  Auch  die  Septen  dürften 
auf  den  gleichen  Reiz  hin  entstehen  wie  die  Kapsel.  Die  primitive  Kapsel 
liefert  das  intrakapsuläre  Bindegewebe  und  die  definitive  Kapsel,  die  von  außen 
durch  ein  angelagertes  Bindegewebe  verstärkt  wird.  Ein  eigentlicher  Hilus  be- 
steht nicht.  Die  ursprünglichen  Beziehungen  der  Kapsel  zum  Nervus  lingualis 
werden  später  teilweise  aufgegeben;  in  frühen  Stadien  schnürt  der  Nerv  die 
Kapsel  teilweise  ein  und  durchsetzt  sie  quer.  Nachbarorgane  wirken  auf  die 
Gestalt  der  Kapsel  ein,  so  z.  B.  der  Meckelsche  Knorpel,  der  M.  biventer. 
mylohyoideus,  M.  pterygoideus  int.,  der  Nervus  hypoglossus  und  die  Vena  facialis. 
Hingegen  wirkt  die  Parotis  nicht  formbestimmend.  Die  Ganglienzellhaufen  der 
G.  submax.  sind  wie  die  an  den  Ästen  der  N.  lingualis  Teile  des  Ganglion 
sublinguale. 

Die  Parotis  von  Sus  entsteht  nach  Moral (2)  als  kleine  solide  Anschwellung 
des  Epithels  der  seitlichen  Mundbucht,  an  der  Umschlagstelle  des  Bodens  zur 
Decke.  Sie  erscheint  später  als  die  Submaxillaris  und  früher  als  die  Subungualis. 
Gleich  anfangs  wächst  sie  distalwärts.  Der  Ausführungsgang  zeigt  frühzeitig 
Krümmungen.  Die  Verzweigung  beginnt  früher  als  bei  der  Submax.  Der  Gang 
wird  durch  mechanische  Verhältnisse  viel  mehr  beeinflußt  als  der  Drüsenkörper. 
Das  Lumen  tritt  sehr  früh  auf,  noch  vor  der  Verzweigung  der  Drüse  und  geht 
von  der  Mitte  des  Epithelstranges  aus;  es  entsteht  durch  Auseinanderweichen 
und  nicht  durch  Zerfall  von  Zellen.  Die  Sprossung  liefert  das  Bild  einer  Traube. 
Die  Endknospen  sind  zuerst  rund  und  später  mehr  länglich  birnförmig.  Eine 
eigentliche  Kapsel  wird  nicht  gebildet.  Die  Glandula  submax.  und  die  Art. 
maxillaris  externa  beeinflussen  in  erster  Linie  die  Gestalt  der  Drüse. 

Die  Speichelkörperchen  sind,  wie  Retterer  &  Lelievre(^)  am  Speichel  der 
Subungualis  von  Homo  feststellen,  Umwandlungsprodukte  von  Schleimzellen. 
Diese  gelangen  in  Lappen  oder  Haufen  in  das  Secret;  durch  Degeneration  des 
Hyaloplasmas  entsteht  der  Schleim,  während  aus  dem  Reticulum  des  Plasmas 
Körner  frei  werden.  Der  Kern  mit  ein  wenig  Plasma  wird  frei  und  liefert  die 
Speichelkörperchen.  Die  scheinbaren  amöboiden  Fortsätze  sind  bloß  der  Effekt 
der  Quellung  und  partiellen  Auflösung  des  Cytoplasmas. 

Der  Körper  der  flaschenförmigen  Giftdrüse  von  Naja  tripudians  besteht 
nach  Bobeau  aus  radiär  um  eine  zentrale  Achse  angeordneten  länglichen  Lappen, 
welche  das  eigentliche  Giftsecret  liefern;  der  schmalere  Hals  wird  von  Schleim- 
drüsenacini  zusammengesetzt.  Die  Giftzellen  zeigen  3  Zonen:  hoch  innen  einen 
granulären  Abschnitt,  dann  einen  heller  färbbaren  Teil  und  endlich  den  Basal- 
teil mit  dem  Kern.  Nur  schmale  Bindegewebslagen  trennen  die  Basalflächen 
der  aneinanderstoßenden  Epithelien  benachbarter  Acini.  Im  Basalteil  der  Zellen 
finden  sich  feine  Mitochondrien  und  dünne  Chondriokonten,  in  den  Seiten  des  Kernes 
Ketten  von  Körnchen,  Chondriomiten,  die  längs  verlaufen,  über  dem  Kern  eine 
körnchenfreie  Zone  und  ganz  außen  große  Gi'anula  —  die  »Venogenkörnchen< . 

33* 


516  II-  Referate.    11.  Vertebrata. 

Es  scheint,  daß  die  Mitochondrien  bei  der  Entstehung  des  Giftes  eine  Rolle 
spielen.  Durch  Zusammenfließen  der  Secretkörner  und  Ausstoßung  derselben 
aus  der  Zelle  entsteht  das  zunächst  syrupartig  dicke  Gift,  das  erst  durch  das 
Secret  des  Schleimdrüsenanteiles  die  für  die  Function  des  Giftapparates  erforder- 
liche Verflüssigung  erfährt. 

Marine  gibt  eine  Übersicht  über  das  Endostyl  der  Tunicaten,  Leptocardier, 
Ammocoetes  unter  Hinweis  darauf,  daß  alle  höheren  Vertebraten  eine  ganglose 
Thyreoidea  haben,  wie  sie  sich  auch  bei  A.  während  der  Verwandlung  an  dem 
Endostyl  bildet.  Die  mediane  unpaare  Schilddrüsenanlage  ist  ein  durchgreifender 
Vertebratencharakter,  die  sogenannten  »seitlichen  Anlagen«  nehmen  keinen  An- 
teil an  der  Thyreoidea.  Ursprünglich  als  Endostyl  ein  Teil  des  nutritorischen 
Apparates  und  durch  seine  äußere  Secretion  bedeutsam,  wandelt  sich  das  Organ 
bei  den  höheren  Tieren  in  ein  solches  mit  innerer  Secretion  um. 

RabI  untersucht  die  Kiemendarmderivate  bei  Cavia  cohaya.  Die  Schild- 
drüse geht  aus  schlauchförmigen  Epithelwuchernngen  einer  zwischen  den 
2.  Schlundbogen  ventral  median  gelegenen  Grube  hervor.  Nach  netzartiger 
Verbindung  der  Schläuche  und  dem  Auftreten  von  Bluträumen  zwischen  denselben 
diiferenzieren  sich  die  Schläuche  zu  breiten,  oft  flächenhaft  platten  Zellmassen, 
die  frühzeitig  Secretion  aufweisen.  Die  2.  Schlundtasche  hat  die  Form  eines 
breiten  transversalen  Flügels,  von  dessen  caudolateraler  Ecke  in  sagittaler 
Richtung  der  »Kiemengang«  entspringt,  der  bald  atrophiert.  Im  Stadium  von 
5-6  mm  Länge  kommuniziert  das  mediale  Taschenende  ofi'en  mit  dem  ventralen 
Ende  der  Furche.  Die  3.  Tasche  liefert  in  ihrem  medialen  Teil  den  Epithel- 
körper 3,  im  lateralen  die  Thymus.  Ein  nicht  differenzierter  Schlundtaschenrest 
kam  nicht  zur  Beobachtung.  Sobald  sich  die  mediale  Epithelkörperanlage  von 
der  Thymusanlage  getrennt  hat,  wird  sie  solid  und  wächst  caudal  zum  »Para- 
thyreoi deastrang«  aus,  verlängert  sich  aber  gelegentlich  auch  in  cranialer 
Richtung.  Die  Thymusanlage  wandelt  sich  in  ein  Säckchen  um,  das  als  Anlage 
der  späteren  Lappen  Buckeln  und  Zapfen  treibt.  Die  Vesicula  cervicalis 
entsteht  aus  dem  Oberflächenepithel  des  3.-5.  Schlundbogens  und  der  Retro- 
branchialleiste.  Der  caudale  Teil  der  3.  Tasche  tritt  früh  in  Verbindung  mit 
dem  darüber  gelegenen  Ectoderm  des  3.  Rogens  und  so  erklärt  sich  der  innige 
Zusammenhang  der  Thymusanlage  mit  dem  Cervikalbläschen.  Der  dorsal  von 
dieser  Berührungsstelle  gelegene  Teil  des  Bläschens  bildet  den  Fundus  cervicalis. 
Die  4.  Tasche  steht  in  Zusammenhang  mit  der  Anlage  des  ultimobranchialen 
Körpers.  Sie  ist  sehr  klein  und  wandelt  sich  in  das  Epithelkörperchen  4  um, 
daß  wie  das  Epk.  3  einen  caudalen  Parathyreoideastrang  entwickelt. 
Der  der  4.  Tasche  benachbarte  eventuell  mit  ihr  zusammenhängende  Teil  des 
ultimobranchialen  Körpers  hat  das  Aussehen  einer  Epithelkörperanl.ige.  Daher 
dürfte  wenigstens  dieser  Bezirk  einer  5.  Schlundtasche  entsprechen.  Der  ultimo- 
branchiale  Körper  als  solcher  ist  als  6.  Schlundtasche  zu  betrachten.  Trotz 
enger  Nachbarschaft  zu  den  Schilddrüsenhörnern  tritt  er  mit  der  Schildrüse  an 
keiner  Stelle  in  organische  Verbindung.  Das  1.  Kiemenspalten organ  ist 
eine  in  das  Facialisganglion  eingesenkte  Grube,  die  vom  dorsalen  Ende  der 
1.  Kiemenfurche  in  das  Mesenchym  des  2.  Bogens  hineinwächst,  sich  dann 
durch  Bindegewebe  vom  Ganglion  trennt,  seinen  Zusammenhang  mit  dem  Ectoderm 
durch  Verengung  seines  Einganges  und  strangförmige  Ausziehung  seiner  Ver- 
bindung (die  später  degeneriert)  aufgibt  und  endlich  in  das  dorsale  Divertikel 
der  1.  Schlundtasche  durchbricht.  Doch  scheint  dieser  ectodermale  Schlund- 
taschenteil weiter  keine  Bedeutung  zu  erlangen.  Das  2.  Kiemenspaltenorgan 
liegt  auf  der  der  3.  Furche  zugewendeten  Oberfläche  des  3.  Bogens.  Es  gelangt 
durch   stärkere  Entwicklung    des  Hyoidbogens    in    die  Tiefe   und    bildet   einen 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  517 

Epithelstreifen,  dessen  inneres  Ende  das  Glossopharyngeusganglion  berührt. 
Gelegentlich  bricht  es  in  die  2.  Tasche  durch.  Es  atrophiert  später.  Ein 
Kiemenspaltenorgan  3  dürfte  in  einer  Epithelverdickung  über  dem  4.  und  5. 
Bogen  gegeben  sein  über  dem  Ganglion  nodosum.  Infolge  der  Überwachsung 
dieser  Bogen  durch  die  Retrobranchialleiste  wird  dieser  Epithelbezb'k  zur  medialen 
Wand  des  Fundus  cervicalis.  Daher  ist  letzteres  das  von  der  Oberfläche 
abgerückte  Kiemenspaltenorgan  des  Vagus,  mit  dessen  Ganglion  auch  die  Spitze 
des  Fundus  eine  Zeitlang  zusammenhängt.  Der  diese  Verbindung  vermittelnde 
Zellstrang  geht  infolge  Einwachsen  von  Mesenchym  später  verloren,  er  entspricht 
der  ursprünglichen  breiten  Aneinanderlagerung  von  Ectoderm  und  Ganglion  im 
Bereich  des  Kiemenspaltenorganes. 

Über  den  Einfluß  der  Schilddrüse  auf  die  Wärmeregulierung  s.   Boidyreff. 

Nach  Ankarsvärd  &  Hammar  scheint  die  Thymus  von  Ämia  calva  und 
Lepiclosteus  osseiis  eine  Thymus  entodermalis  zu  sein.  Sie  tritt  als  unsegmentierte 
epibranchiale  Bildung  auf.  Dies  kann  jedoch  nur  ein  sekundärer  Zustand  sein, 
denn  da  das  Bildungsmaterial  des  Organes  aus  dem  dorsalen  Ende  der  einzelnen 
Kiementascheu  abstammen  muß,  ist  die  Annahme  einer  ursprünglich  branchio- 
meren  Anlage  unausweichlich.  Die  Histogenese  der  Thymus  von  Ä.  und  L. 
beginnt  wie  bei  den  Teleostiern  und  gewissen  Elasmobranchiern  durch  eine  Ein- 
wanderung von  Lymphocyten  im  Oberflächeuepithel.  Bei  Ä.  ist  dieses  Epithel 
schon  vor  der  Lymphocyteneinwanderung  in  ein  Reticulum  mit  sternförmigen 
Zellen  umgewandelt,  bei  L.  geschieht  diese  Umwandlung  erst  mit  der  Lympho- 
cyteneinwanderung. Diese  erfolgt  zuerst  immer  difi"us;  erst  indem  die  dem 
subthymischen  Bindegewebe  näher  gelegenen  Reticulumzellen  hypertrophieren, 
kommt  es  zur  Differenzierung  von  Mark  und  Rinde.  Wenn  die  histologische 
Differenzierung  vollendet  ist,  trennt  sich  die  Thymus  von  den  als  Oberflächec- 
epithel  der  Kiemenhöhle  weiter  functionierenden  oberflächlichsten  Epithelschichten 
los,  was  durch  zwischenwucherndes  gefäßführendes  Bindegewebe  geschieht.  Es 
scheint,  daß  eine  tiefere  Lappung  des  Organes  ausbleibt. 

Über  die  Thymus  von  Ammococtcs  s.   Castellaneta. 

Dlistin  untersucht  die  Thymus  der  Anuren,  namentlich  von  Rana  fiisca, 
histologisch  durch  Transplantationen  (Autoplastik  in  den  Lymphsack)  und  Kul- 
turen des  Thymusgewebes.  Im  Frühjahr  vermehren  sich  die  kleinen  Thymus- 
zellen  aktiv,  das  sclerosierte  bindegewebig- vasculäre  Gewebe  aus  der  Winter- 
periode degeneriert,  es  bildet  sich  eine  neue  Vascularisation  aus,  die  in  die  T. 
eine  große  Menge  junger  Bindegewebszellen  einführt,  die  sich  teilweise  unter 
Metaplasie  in  myo-epitheloide  Zellen  umwandeln.  Im  Herbst  hört  die  Teilungs- 
tätigkeit der  kleinen  Zellen  auf,  sie  werden  spärlicher.  Fast  alle  myo-epi- 
theloiden  Elemente  degenerieren,  das  Bindegewebe  wächst  und  verdichtet  sich,  die 
Gefäßwände  sclerosieren.  Die  Elemente  der  myo-epitheloiden  Gruppe  sind  meta- 
plasierte  Mesodermzellen  und  haben  Elemente  von  transitorischer  Bedeutung,  die 
sich  zu  Beginn  des  Jahres  bilden  und  am  Ende  der  Sommerperiode  degenerieren. 
Die  Vermehrung  der  kleinen  Zellen  ist  enge  verknüpft  mit  der  Ernährung  des 
Tieres.  Die  Erscheinungen  der  Scierolyse  scheinen  von  einer  lytischen  Wirkung 
der  kleinen  Thymuszellen  hervorgerufen  zu  werden.  Ein  gleiches  gilt  von  der 
Metaplasie  der  Bindegewebszellen  in  myo-epitheloide  Elemente.  Die  perithelialen 
und  adventitiellen  Zellen  der  jungen  Capillaren  geben  in  der  T.  Schwärmen 
von  myo-epitheloiden  Zellen  den  Ursprung,  während  sie  in  anderen  Organen  in 
ihrem  ursprünglichen  Zustand  verbleiben.  Diese  größtenteils  durch  die  kleinen 
Thymuszellen  hervorgerufenen  Veränderungen  mögen  bei  der  Transplantation 
auch  durch  Circulationsstörungen  hervorgerufen  und  beschleunigt  werden.  Es 
scheint  sehr  annehmbar,  daß  die  kleinen  Thymuszellen  in  der  T.  auf  ähnliche 


518  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Weise  zugrunde  gehen,  wie  die  liolocrinen  Drüsenzellen.  Die  große  Empfind- 
lichkeit der  kleinen  Thymuszellen  scheidet  sie  deutlich  von  den  echten  Lymph- 
zellen. Niemals,  weder  im  normalen  Zustand,  noch  im  Transplantat,  noch  in 
der  Kultur  konnte  für  die  kleinen  Thymuszellen  eine  Tendenz,  aus  der  Thymus 
auszuwandern,  festgestellt  werden. 

Pappenheimer  findet  in  der  Thymus  von  Bana  clamata  kleine  Granula  von 
mitochondrienähnlicher  Färbbarkeit  und  in  einzelnen  Zellen  auch  größere  gen- 
tianophile  Körnchen  und  Tröpfchen.  Auch  mit  Vitalfärbungen  konnten  die 
mitochondrienähnlichen  Körner  dargestellt  werden.  Auch  die  kleinen  Thymus- 
zellen enthalten  Granula  und  sind  in  dieser  Hinsicht  mit  den  Blutlymphocyten 
identisch  (gegen  Schridde).  In  Kulturen  verhielten  sich  die  kleinen  und  die 
großen  Thymuszellen  sehr  verschieden.  Die  kleinen  können  nicht  proliferieren 
und  gehen  nach  einer  Periode  aktiver  Beweglichkeit  zugrunde.  Die  großen  bilden 
durch  Wachstum  oft  syncytiale  Massen  und  nehmen  phagocytär  die  Trümmer  der 
kleinen  Zellen  auf.  Diese  Difi'erenz  spricht  gegen  die  von  Stöhrs  angenommene 
epitheliale  Natur  der  kleinen  Zellen.  Die  kleinen  Zellen  der  Thymus  von  Mus 
decumanus  sind  in  keiner  Hinsicht  von  den  Lj^mphzellen  der  Lymphknoten  zu 
unterscheiden.  Sie  zeigen  die  gleiche  aktive  Beweglichkeit  und  die  gleiche 
Neigung  zu  Degeneration  in  vitro.  Das  Wachstum  und  die  Histogenese  der 
Rattenthymus  sind  von  dem  der  Lymphknoten  ganz  verschieden,  was  auf  ver- 
schiedene Function  hindeutet. 

Über  die  Wirkung  der  Thymusexstirpation  bei  Biifo  s.  Salkind(-). 

Nach  den  Untersuchungen  Helgessons  legt  sich  die  Thymus  bei  Passer 
domesticus  rein  ectodermal  an.  Sie  entsteht  aus  der  ganzen  3.  Schlundtasche, 
mit  Ausnahme  des  medialsten  Teiles  der  dorsalen  Wand,  die  das  Epithel- 
körperchen  3  liefert.  Der  Ductus  ectobranchialis  3  legt  sich  zwar  an  die  Thymus- 
blase  an,  atrophiert  aber  ohne  an  der  Thymusbildung  teilzunehmen.  Die  T, 
wächst  zunächst  zu  einem  langen  Strang  aus,  der  dann  durch  den  N.  hypo- 
glossus  und  die  vorderen  Halsnerven  in  getrennte  Abteilungen  zerschnürt  wird. 
Unterdessen  kommt  das  Epithelkörperchen  3  aus  seiner  dorsalen  in  eine  ven- 
trale Lage  zur  Thymus.  Der  laterale  Teil  der  4.  Schlundtasche  schnürt  sich 
als  Epithelkörperchen  4  ab.  Der  sich  gleichfalls  an  dieses  Gebilde  anlegende 
Ductus  ectobranchialis  4  atrophiert  spurlos.  Der  postbranchiale  Körper  geht 
aus  dem  medialen  Teil  der  4.  Schlundtasche  hervor,  die  rechte  Anlage  atro- 
phiert bald,  die  linke  bleibt  bis  in  den  erwachsenen  Zustand  als  dünne  trabeku-  • 
läre  Drüsenplatte  erhalten.  Auf  keinen  Fall  nimmt  der  postbranchiale  Körper 
an  der  Bildung  der  Schilddrüse  teil. 

Nach  B.  Hamilton  ist  die  Thymus  von  Anas  boschas  dorn,  ein  rein  ento- 
dermales  Produkt  der  caudalen  Wand  der  3.  Schlundtasche.  Das  Epithel- 
körperchen 3  entsteht  aus  dem  lateralen  Teil  der  cranialen  Wand.  Durch 
Wachstumsverschiebungen  kommt  die  Thymus  später  dorsal  vom  Epithelkörper- 
chen zu  liegen.  Der  in  frühen  Stadien  dem  lateralen  Schlundtaschenteil  dicht 
anliegende  Ductus  ectobranchialis  3  atrophiert  spurlos.  Die  T.  wächst  später 
zu  einem  langen  Strang  aus,  dessen  untere  Hälfte  atrophiert,  während  die  obere 
durch  die  Cervicalnerven  in  mehrere  Stücke  zerlegt  wird.  Die  1.  und  2.  Schlund- 
tasche bilden  nur  vorübergehende  Epithelwucherungen.  Das  Epithelkörperchen  4 
entsteht  aus  dem  lateralen  Teil  der  4.  Schlundtasche  und  legt  sich  dicht  an 
das  Epithelkörperchen  3  an.  Der  Ductus  ectobranchialis  4,  der  eine  Zeitlang 
dem  Epithelkörperchen  anliegt,  atrophiert  völlig.  Anschließend  an  den  medialen 
Teil  der  4.  Tasche  entsteht  der  Postbranchialkörper.  Er  behält  beiderseits  den 
Charakter  eines  selbständigen,  von  der  Schilddrüse  getrennten  Organes.  Das 
1.  Kiemenspaltenorgan  geht  aus  der  Einsenkung  einer  Ectoderm verdickung  her- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  519 

vor,  die  mit  dem  Entoderm  der  1.  Kiementasclie  in  Verbindung  tritt.  Da  diese 
Verbindung  länger  besteht  als  die  mit  dem  Mutterboden,  entsteht  der  Anschein 
eines  Entodemderivates. 

Wassjutotschkin(i)  findet  bei  Embryonen  von  Gallus  domesticus,  daß  aus  der 
Umgebung  der  Thymus  anläge  mesenchymatische  Elemente  aktiv  oder  passiv 
in  das  Organ  hineingelangen.  Diese  »Myogenoblasten«  zeigen  sehr  frühzeitig 
die  Struktur  quergestreifter  Muskelfasern,  sogar  noch  außerhalb  der  Thymus. 
Das  vollkommen  »zwecklose«  Auftreten  der  myoiden  Elemente  in  diesem  Organ 
bewirkt  dessen  spätere  Degeneration. 

Weill  behauptet,  daß  in  der  Thymus  von  Mus  decumanus  und  Homo  typi- 
sche eosinophile  Leucocyten  entstehen.  Es  kommen  aber  auch  neutrophile 
Leucocyten  vor,  die  gleich  den  eosinophilen  aus  mononucleären  Formen  abge- 
leitet werden,  welche  in  hohem  Prozentsatz  festgestellt  werden.  Auch  in  diesen 
Elementen  kommen  Mitosen  vor,  und  sie  werden  daher  gleichfalls  als  auto- 
chthone  Elemente  bezeichnet.  Auch  die  Markzellen,  die  direkt  aus  ungranu- 
lierten  Formen  hervorgehen,  sind  ein  konstanter  Bestandteil  der  T.  Mitosen 
fanden  sich  unter  ihnen  nicht.  Ferner  werden  Plasmazellen  von  lymphocyten- 
ähnlichem  Charakter  und  alle  Übergänge  von  solchen  zu  den  genannten  Ele- 
menten gefunden.  Die  Rindenzellen,  welche  2  durch  Übergänge  verbundene 
Größentypen  aufweisen,  sind  echte  Lymphocyten.  Das  Fehlen  von  Keimzentren 
in  der  Thymus  beweist  nichts  gegen  den  lymphocytären  Charakter  der  Rinden- 
zellen. Die  T.  enthält  reichlich  Lymphgefäße,  die  der  Abfuhr  der  Rinden- 
elemente dienen,  denn  der  Lymphgefäßinhalt  stimmt  mit  letzteren  völlig  tiberein. 
Übrigens  scheinen  in  der  T.  genau  so  wie  etwa  in  der  Milz,  auch  die  Venen 
dem  Zellexport  zu  dienen.  Die  Rindenzellen  sind  die  Stammgruppe  der  Plasma- 
zellen, eosinophile,  neutrophile,  und  Mastzellen.  Die  Lehre  Ehrlichs,  daß  gra- 
nulierte Leucocyten  nur  im  Knochenmark  entstehen  können,  ist  falsch.  Daß 
etwa  in  der  T.  »angeschwemmtes  myeloldes  Gewebe«  die  Lencocytenquelle  sei, 
wird  damit  widerlegt,  daß  andere  Bestandteile  des  Knochenmarkes  (Riesenzellen, 
kernhaltige  Erythrocyten)  nicht  vorkommen.  Die  T.  als  ein  lymphoepitheliales 
Organ  ist  analog  gebaut  wie  die  Tonsille,  d.  h.  ein  von  Lymphocyten  intensiv 
durchsetztes  Epithel.  Granulierte  Leucocyten  produziert  die  T.  auch  im  er- 
wachsenen Zustande. 

$alkind(^)  bestimmt  in  verschiedenen  Lebensaltern  und  Functionszuständen 
in  der  Thymus  von  Canis  ziflfernmäßig  das  Verhältnis  zwischen  den  in  Mitose 
befindlichen,  kleinen  und  großen  Lymphocyten,  den  Reticulumzelleu  mit  binde- 
gewebigen Fortsätzen,  den  acidophilen  Granulocyten  und  den  dunklen  Epithel- 
zellen einerseits,  und  den  in  Mitose  befindlichen  Epithelzellen,  den  Epithelzellen 
mit  Einschlüssen,  den  Syncytiumzellen ,  den  pyknotischen  Lymphocyten,  den 
bindegewebigen  Phagocyten  mit  Einschlüssen  und  den  Zellen  mit  naphtolophilen 
und  metachromatischen  Granulationen  andererseits.  Überwiegt  die  1.  Gruppe, 
so  ist  dies  der  Ausdruck  der  »Lymphoidisation«,  überwiegt  die  2.,  der  »De- 
lymphoidisation«  der  T.  Diese  ist  ein  wichtiger  Regulator  für  die  Stoflfwechsel- 
vorgänge  für  die  niederen  Wirbeltiere,  als  Organismen  mit  kontinuierlichem 
Wachstum.  Bei  den  Säugetieren  hingegen  ist  sie  bloß  ein  accessorisches  Re- 
gulationsorgan und  nur  für  die  embryonale  und  für  die  Jugendperiode  unent- 
behrlich. 

Retterer  &  Lelievre(*)  behaupten  auf  Grund  von  Untersuchungen  an  der 
Thymus  von  Bos  juv.^  daß  sich  aus  den  Lymphocyten  rote  Blutkörperchen 
entwickeln,  indem  die  Kernsubstanz  zu  Hämoglobin  degeneriert.  Bei  jüngeren 
Individuen  kann  man  in  der  Rinde  noch  kernhaltige  Erythrocyten  mit  pykno- 
tischem  excentrisch  gelegenem  Kerne  finden.    Die  Lymphocyten,  aus  denen  sich 


520  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

diese  Erythrocyten  entwickeln,  haben  einen  großen  runden  Kern  und  einen  sehr 
schmalen  Plasmasaum. 

Nach  Retterer  &  Lelievre(^)  entsteht  die  Thymus  bei  Bos  aus  der  epi- 
thelialen Anlage,  indem  sich  zunächst  in  den  einzelnen  Läppchen  Rinde  und  Mark 
sondert.  Während  im  letzteren  die  Zellen  voluminös  bleiben,  wandelt  sich  die 
Rindenanlage  in  ein  Syncytium  mit  kleinen  Kernen  und  reticulärem  Plasma  um. 
Indem  weiter  das  Plasma  des  Syncytiums  vacuolisiert  wird  und  schwindet, 
werden  die  Kerne  frei  und  wandeln  sich  zu  Lymphocyten  um,  die  Rinde  ver- 
liert im  späteren  Alter  stark  an  Ausdehnung  und  ist  beim  Erwachsenen  nur 
mehr  in  Spuren   vorhanden.      Ein  Teil   der  Lymphocyten  liefert  Erythrocyten. 

c.  Pneumatiscbe  Anhänge  des  Darmes. 

Hierher  auch:  Rosenthal,  Chevroton  &  VIes,  Barry,  Orr  &  Watson,  Evans 
&  Starling,  Spadolini(\2)  und  Porcelli. 

Nach  Matuschok  ist  die  erste  Anlage  der  Schwimmblase  von  Lepidosteus 
osseus  ein  streng  dorsal  und  mediär  gelagertes  unpaares  Divertikel,  das  ein  be- 
trächtliches Stück  hinter  der  Schlundhöhle  entsteht.  Erst  später  wächst  von 
der  Dorsalwand  der  letzteren  anfangend  eine  kammartige  dorsale  Ausstülpung 
nach  hinten,  der  eine  gleiche  von  der  Schwimmblasenanlage  aus  nach  vorn  ent- 
gegenwächst, worauf  sich  beide  vereinigen.  Die  Schwimmblasenanlage  mündet 
infolgedessen  mit  einer  schlitzartigen  Öffnung  in  die  Branchial-  und  in  die  Oso- 
phagushöhle.  Dieser  Schlitz  schließt  sich  von  hinten  nach  vorn,  bis  auf  eine 
Mündung  der  Schwimmblase  in  die  Pharynxhöhle.  Die  median-dorsale  Lage 
des  Schwimmblasendivertikels  ist  die  primäre,  die  seitliche  Verlagerung  ist  se- 
kundär und  durch  die  Drehung  des  Intestinalkanals  zu  erklären.  Acipenser 
rutJienus^  Ämia  calva,  Esox  lucius^  Perca  fluviatilis,  Salmo  fario,  Cobitis,  Exo- 
coetus  solitatis  u.  a.  stimmten  im  wesentlichen  mit  L.  überein,  nur  tritt  bei  Ä., 
E.  und  S.  eine  so  scharf  markierte  Versetzung  des  Zusammenhanges  von  Schwimm- 
blase und  Darmrohr  in  der  Richtung  zur  Branchialhöhle  nicht  zutage.  Im 
Gegensatz  zur  Schwimmblase  ist  die  Lunge  der  Amphibien  in  ihrer  ersten  An- 
lage paarig  und  bilateral- symmetrisch  und  gehört  dem  postbranchialen  Bereich, 
unmittelbar  hinter  dem  Kiemendarm  an.  Die  Lungenanlagen  zeigen  in  Lage 
und  Form  Analogie  zu  den  Kiemenspalten.  Von  einer  Homologie  der  Schwimm- 
blase und  der  Lungen  kann  keine  Rede  sein.  Hingegen  können  die  »ventralen 
paarigen  Schwimmblasen«  der  Crossopterygier  und  Dipnoer  sehr  wohl  als  Homo- 
loga  der  Lungen  augesehen  werden. 

Nach  Thilo  haben  die  Grundfische  des  Süßwassers  verknöcherte  Schwimm- 
blasen. Der  einfachste  Fall  dieser  Art  ist  das  Vorhandensein  von  Knochen- 
schildern am  vorderen  Pole  {Cyprinus),  die  das  Vorwärtsdrängen  der  Blase  gegen 
die  Kiemenhöhle  verhindern.  Auch  die  Bänder,  die  der  Befestigung  an  der 
Wirbelsäule  dienen,  verknöchern  vielfach.  Von  diesen  Punkten  breitet  sich  der 
Knochen  als  Dach  über  die  Blase  aus,  bis  in  den  extremsten  Fällen  auch  der 
hintere  Teil  der  Blase  knöchern  umscheidet  ist.  Diese  Verknöcherungen  bieten 
einen  Schutz  gegen  äußere  Gewalten,  die  im  Leben  der  Grundfische  des  Süß- 
wassers von  nicht  allzu  großer  Intensität  sind,  im  Meere  jedoch  viel  stärker 
einwirken.  Im  Zusammenhang  damit  haben  die  marinen  Grundfische  ihre 
Schwimmblase  ganz  verloren.  Aber  auch  bei  Süßwasserfischen  kommt  es  im 
Zusammenhang  mit  der  Verknöcherung  zur  Verkleinerung  (Cobitiden)  und  sogar 
zum  völligen  Schwunde  der  Blase  (manche  Siluroiden).  Gohiohotia  hat  den 
gleichen  Weberschen  Apparat,  wie  Cohitis  und  Botia.  Alle  derberen  Schwimm- 
blasen besitzen  eine  feste  äußere  und  eine  zartere  innere  Schicht. 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  521 

Nacli  Woodland (^)  functioniert  das  Oval  in  der  Schwimmblase  von  Gadus 
pollacldus  und  Mugü  in  der  Weise,  daß  ein  seinem  Rand  entlang  verlaufender 
Kingmuskel  das  ganze  Feld  von  der  übrigen  Schwimmblase  abschließt.  Dadurch 
wird  bewirkt,  daß  das  Oval,  die  einzige  Stelle  der  Schwimmblase,  welche  wegen 
des  unmittelbaren  Kontaktes  zwischen  capillarem  Wundernetz  und  Epithel  Luft 
resorbieren  kann,  dies  in  diesem  Momente  auch  wirklich  tut.  Daß  die  Ring- 
muskeln  durch  ihre  Kontraction  das  Wundernetz  vom  Epithel  bloß  abdrängen 
(Nusbaum  und  Reis),  ohne  das  ganze  Oval  von  der  Blase  abzuschnüren,  scheint 
nicht  zuzutreffen.  Eine  radiäre  Muskelanordnung  rings  um  den  Rand  des  Ovals 
bewirkt  die  abermalige  Ausdehnung  des  Ovals  und  seine  Wiedereinbeziehung 
in  die  Schwimmblasenwand. 

Rosen  beschreibt  den  Luft  sack  der  Plectognathen.  Er  fehlt  den  Ostracio- 
niden,  Moliden,  und  Triacanthiden.  Bei  den  Balistiden  ist  er  eine  kleine  Di- 
latation des  Magens.  Bei  den  Diodontiden  ist  er  bereits  sehr  groß  und  durch 
feste  Bindegewebszüge,  die  von  Peritoneum  umkleidet  sind,  mit  dem  Körper 
verbunden.  Bei  den  Tetrodontiden  ist  der  Sack  vom  übrigen  Magen  durch  eine 
Sphincterfalte  deutlich  abgegrenzt  und  völlig  mit  der  Ventralwand  des  Körpers 
verwachsen.  Ursprünglich  ist  der  Sack  ein  Luftreservoir;  die  Luft  wird  in  die 
Kiemenspalten  gedrückt  und  reichert  das  dort  passierende  Wasser  mit  Sauer- 
stoff an.  Zu  dieser  Function  kommt  eine  Verteidigungsfunction  in  den  Fällen 
außerordentlicher  Entwicklung  des  Sackes.  Der  Körper  wird  aufgebläht  und 
die  Stacheln  gespreizt.  Respiration  findet  in  dem  Sack  nicht  statt.  Die  Luft 
wird  durch  strudelnde  Bewegungen  aufgenommen  und  in  dem  Sack  durch  die 
Ringmuskeln  des  Ösophagus  festgehalten,  wobei  auch  der  Pylorusverschluß  mit- 
wirkt. Bei  den  Spheroiden  und  vielleicht  allen  Tetrodontiden  wird  der  Sack 
vollständig  verschlossen  durch  einen  besonderen  Sphincter.  Indem  die  genannten 
Muskeln  erschlaffen,  kann  der  Sack  entleert  werden,  wobei  auch  bei  den  Dio- 
dontiden und  Tetrodontiden  die  dazu  besonders  angepaßte  Bauchmuskulatur 
mithilft.  Das  Fehlen  von  Drüsen  im  Magen  steht  in  keiner  ursächlichen  Be- 
ziehung zum  Luftsack,  denn  Balistes  hat  auch  keine  Drüsen,  obwohl  der  Sack 
hier  eigentlich  noch  nicht  ausgebildet  ist.  Hingegen  wird  das  Skelet  sehr 
wesentlich  beeinflußt,  auch  die  Haut  ist  an  die  Dehnung  besonders  angepaßt. 
Die  Leber  scheint  im  Zusammenhang  mit  der  Luftsackbildung  reduziert  zu  sein. 
Die  Hautgefäße  verlaufen  gewunden,  was  auch  als  Anpassung  an  die  Dehnung 
zu  gelten  hat.     Pyloruscaeca  fehlen  allen  Plectognathen. 

Fuhrmann(^)  beschreibt  die  Respirationsorgane  von  Typhlonectes.  Die 
wie  bei  allen  Gymnophionen  größere  rechte  Lunge  reicht  bis  fast  zur  Cloake, 
die  bei  den  anderen  ganz  reduzierte  linke  Lunge  reicht  hier  bis  hinter  das 
Hinterende  der  Leber.  Bei  T.  natmis  besitzt  die  Lunge  ihrer  ganzen  Länge 
nach  offene  Knorpelringe,  die  jedenfalls  den  Lungensack  offenhalten.  Die  Trachea 
zeigt  vor  dem  Herzen  eine  spindelförmige  Erweiterung,  deren  Grundlage  ein  baum- 
artig verzweigtes  Kanalsystem  ist,  das  mit  dem  Tracheallumen  an  mehreren 
Stellen  kommuniziert.  Das  gleiche  Organ  hat  Ichiliyopliis  glutinosus.  Es 
handelt  sich  um  ein  accessorisches  Atmungsorgan.  Außerdem  gibt  es  noch 
andere  Orte  accessorischer  Atmung.  Zwischen  den  trotz  völligen  Schuppen- 
mangels regelmäßig  verteilten  Körnerdrüsen  ist  die  Epidermis  bis  auf  eine  oder 
zwei  Zellschichten  durch  netzartig  verbundene  Cutisleisten  verdünnt,  in  welchen 
zahlreiche  Blutgefäße  der  Oberfläche  genähert  verlaufen.  Desgleichen  springen 
in  die  Epidermis  des  Gaumens  und  der  Zunge  zahlreiche  Gefäße  vor. 

Nach  V.  Schmidt  treten  die  Lungen  bei  Ptychoxoon^  Mahaia  und  wahr- 
scheinlich auch  bei  Calotes  als  paarige  ventrolaterale  Ausbuchtungen  der  ven- 
tralen  Darmwand  in   der  mittleren  Herzgegend  auf.      Eine  später  caudal  von 


522  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

der  letzten  Kiementasclie  auftretende  mediane  Rinne,  die  Trachealrinne,  wächst 
nach  hinten  aus  und  erreicht  die  quere  Verbindungsrinne  der  beiden  Lungen- 
anlagen, mit  der  sie  sich  vereinigt.  Der  caudale  Teil  der  Trachealrinne  er- 
folgt wahrscheinlich  durch  Einwölbuug  der  lateralen  Darmwand  ins  Lumen  durch 
vorwachsendes  Mesenchym.  Bei  G.  und  M.  wird  die  Rinne  doppelt  angelegt, 
jedoch  nur  die  linke  als  Trachealrinne  verwendet,  während  die  rechte  in  der 
Wand  der  Trachealrinne  aufgeht.  Die  weitere  Wucherung  des  ventro-lateralen 
Mesenchyms  führt  die  Abschnürung  der  Trachealrinne  zum  Tracheairohr  herbei, 
während  die  Rinne  auch  cranialwärts  bis  ins  Schlundspaltengebiet  sich  ver- 
längert. Durch  die  Streckung  des  Halses  wächst  die  Trachea  stark  in  die 
Länge  und  überwächst  die  ursprünglich  weit  cranial  vom  cranialen  Rinnenende 
gelegene  Thyroidea,  die  dann  caudal  vom  oberen  Ende  der  Trachea  zu  liegen 
kommt.  Während  sich  der  caudale  Rinnenabschnitt  zum  Tracheairohr  schließt, 
beginnt  an  ihrem  cranialen  Ende  im  Gebiet  der  4.  Schlundtasche  eine  allmäh- 
lich zunehmende  mediane  Epithelwucherung  der  ventralen  Pharynxwand,  aus 
der  eine  solide  Platte  wird,  die  eine  direkte  Fortsetzung  der  Trachealrinne  bis 
an  den  Unterkiefer-  bzw.  Zungenwulst  darstellt.  Den  Höhepunkt  ihrer  Aus- 
bildung erreicht  diese  Epithelplatte  zur  Zeit  der  völligen  Abtrennung  des  Tracheai- 
rohres vom  Darm.  Das  obere  Ende  der  Platte  liegt  dann  in  einem  Vorsprung 
der  ventralen  Pharynxwand.  Durch  Umlagerung  des  Zellmaterials  wird  der 
ventrale  Abschnitt  der  Zellplatte  zu  einem  frontal  gestellten  plattenförmigen  Ge- 
bilde von  ovalem  Querschnitt,  in  welches  hinein  durch  Zellauflösung  und  Um- 
lagerung das  Lumen  des  Tracheairohres  sich  fortsetzt.  Die  Zellplatte  entspricht 
dem  Kehlkopf,  in  dessen  Wand  dann  die  Cricoid-  und  Arytänoidknorpel  ge- 
bildet werden. 

Tymms  beschreibt  ausführlich  den  Syrinx  von  Galliis  domesticus.  Er  bildet 
einen  »Tympanum«  genannten  Raum  mit  membranösen  Wandungen,  und  zwar: 
1)  äußeren,  welche  die  untersten  Tracheairinge  und  die  ersten  Bronchialhalbringe 
enthalten  und  außen  an  einen  Luftsack  grenzen  und  2)  inneren,  die  gegen  das 
Innere  von  unten  her  kielartig  zusammenstoßen  und  dort  den  dorsoventral  ver- 
laufenden, verkalkten  Pessulus  enthalten.  Cranial  von  ihm  enden  die  Mem- 
branen in  der  dorsoventral  verlaufenden  Membrana  semilunaris.  Zwischen  den 
Membranae  internae  liegen  2  ausgedehnte  Luftsäcke,  deren  Scheidewand  die 
Membrana  bronchidesmus  bildet.  Der  Pessulus  geht  nach  vorn  in  eine  größere, 
nach  hinten  in  eine  kleinere  dreieckige  Knorpelplatte  über.  Diese  stützen  die 
entsprechenden  Wände  des  Syrinx  und  articulieren  mit  den  letzten  Tracheai- 
ringen sowie  dem  ersten  Bronchialhalbring.  Die  letzten  Tracheairinge  sind 
recht  schwach,  der  erste  Bronchialhalbring  sehr  stark.  Muskeln,  die  eine  in- 
tensivere Beziehung  zum  Syrinx  hätten,  fehlen.  Die  Luftsäcke  umgeben  den 
Syrinx  vollkommen.  Sie  stammen  vom  3.  Entobronchus  und  speziell  von  dem 
Ast,  der  den  Saccus  interclavicularis  bildet. 

W.  IVIiller(^)  beschreibt  den  Musculus  trachealis,  der  den  knorpelfreien, 
membranösen  Teil  der  Trachealhinterwand  durchsetzt,  bei  Lepus,  Felis,  Cavia, 
Homo^  Sus.  Die  Muskelfasern  setzen  sich  innen  nur  an  die  Knorpel,  bzw.  an 
deren  Perichondrium  an  und  bilden  im  allgemeinen  ein  quer  verlaufendes  Netz- 
und  Balkenwerk.  Gelegentliche  schräge  Abweichungen  der  Fasern  bis  fast  in  die 
Longitudinalrichtung  kommen  vor.  Die  Schleimhaut  zeigt  Längsfalten,  die  auf 
die  Kontraction  des  Muskels  zurückzuführen  sind.  Der  Ansatz  der  Muskelfasern 
an  die  Knorpel  erfolgt  bei  Pflanzenfressern  im  allgemeinen  an  der  Innenfläche 
(Ausnahme  Lepus),  bei  Fleischfressern  an  der  Außenfläche,  bei  Homo  innen. 
In  der  Gegend  der  Carina  tracheae  weichen  die  Fasern   aus  der  Querrichtung 


n.  Organogenie  und  Anatomie.    J.  Darmkanal.  523 

gegen  die  Carina  ab,  und  dadurch  entsteht  an  der  Hinterwand  der  Trachea  ein 
muskelfreies  Dreieck. 

Über  echten  elastischen  Knorpel   in   den  Bronchien  von  Homo  s.   Cutore(2). 

W.  IVIiller(^)  stellt  in  der  Lunge  von  Felis  eine  monopodiale  Verzwei- 
gung des  Bronchialbaumes  in  seinen  Hauptästen  fest.  Es  können  Bron- 
chioli  respiratorii  von  2  Ordnungen  unterschieden  werden.  Die  Alveolarsäckchen 
kommunizieren  nicht  direkt  mit  den  Alveolargängen,  sondern  es  sind  zwischen 
den  beiden  die  »Atria«  eingeschaltet.  Ein  Lungenläppchen  ist  seinem  Bau  nach 
eine  natürliche  Einheit.  Es  besteht  aus  einem  Ductulus  alveolaris  mit  daran- 
hängenden Atrien,  Alveolarsäckchen,  Blut-  und  Lymphgefäßen  und  Nerven. 
Kommunikationen  zwischen  benachbarten  Alveolarsäckchen,  die  sog.  Alveolar- 
poren,  gibt  es  unter  normalen  Verhältnissen  keine.  Die  kleinen  Bronchien  ver- 
zweigen sich  gemischt  dichotomisch  und  monopodial. 

Todd(-)  stellt  fest,  daß  das  Fehlen  der  Pleurahöhlen  bei  Elephas  indieus 
normal  ist.  Die  Atmung  ist  vorzugsweise  Zwerchfellatmung.  Es  fehlen  auch 
intrapulmonale  Bronchialknorpel.  Diese  Besonderheiten  sind  physiologisch 
durch  die  infolge  des  Rüssels  bewirkte  Modifikation  der  Atmung  zu  erklären. 

Addison  &  How  vergleichen  die  Lungen  von  Canis,  Felis  und  Mus  decii- 
manus  vor  und  nach  der  Geburt.  Die  Atemwege  sind  vor  der  Geburt  mit  einer 
Flüssigkeit  erfüllt,  die  mit  den  ersten  Atmungen,  bei  welchen  der  Thorax  und 
die  Lunge  erweitert  werden,  aus  der  Trachea  und  den  Bronchien  in  die  Lunge 
hineingedrängt  wird  und  sich  längs  der  Alveolenwände  und  der  Wände  der 
anderen  Räume  ausbreitet.  Auch  große  einkernige  Phagocyten  sind  darin  ver- 
teilt, die  in  den  Lungen  von  Neugeborenen  seltener  werden.  Vor  der  Atmung  ist 
das  Alveolarepithel  kubisch,  nachher  wird  es  abgeplattet.  Auch  das  Mesenchym 
wird  dichter,  die  Gefäße  hingegen  werden  ausgedehnt  und  sind  leichter  sicht- 
bar. In  der  fötalen  Lunge  von  G.  beträgt  das  Gewebe  der  Lunge  70-80  % 
des  Organ volums,  nach  1  stündiger  Atmung  bereits  bloß  40-60%,  nach  2tägiger 
Atmung  nur  mehr  20-30  %. 

Nach  Kervily(^)  tritt  die  erste  kollagene  Substanz  in  der  Lunge  von 
Homo  als  Basalmembran  in  den  Bronchien  bei  Embryonen  von  0,8  cm  Länge 
auf  als  ectoplasmatisches  Produkt  subepithelialer  Mesenchymzellen.  Bei  1  cm 
Länge  tritt  unter  dem  Pleuraepithel  eine  dünne  Kollagenlage  auf.  Später  folgen 
die  anderen  Lungenregionen.  Die  ersten  elastischen  Fasern  finden  sich  in  der 
Bronchial  wand  bei  Embryonen  von  5,6  cm  Länge  an.  Die  präelastischen  sind 
schon  bei  1  cm  Länge  sichtbar  und  zwar  im  Protoplasma  der  subepithelialen 
Zellen.  Die  Entstehung  der  elastischen  Fasern  ist  dem  Ort  und  der  Zeit  nach 
verschieden.  Im  Bronchialknorpel  des  Fötus  entstehen  sie  durch  Umwandlung 
der  Elastoblasten,  beim  Kind  und  beim  Erwachsenen  aus  Granulis,  die  von 
den  Knorpelzellen  gebildet  werden,  in  der  Basalmembran  der  Bronchien  end- 
lich entstehen  sie  auf  Kosten  des  Plasmas  der  Mesenchymzellen,  deren  jede  eine 
Gruppe  von  Fasern  liefert.  Diese  Zellen  können  außerdem  noch  glatte  Muskel- 
fasern bilden. 

Über  die  Basalmembran  der  Bronchien  s.  auch  Kervily(2). 


524  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 


K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle. 

(Referenten:  für  a.  K.  Helly,  für  die  übrigen  Abschnitte  A.  Hafferl.) 

a.  Allgemeines  und  Blat. 

Über  das  Blutvolum  der  Kaltblüter  s.   Fry. 

Baderstecher  findet  bei  Salamandra  atra  innige  Beziehung  zwischen 
Muskeldegeneration  und  Entstehung  der  eosioophilen  Leucocyten 
während  der  Umbildungsperiode.  Die  eosinophilen  Granula  sind  exogen  und 
werden  als  Produkt  degenerierender  Muskeln  und  Erythrocyten  von  Lympho- 
cyten  aufgenommen,  wodurch  diese  sich  in  eosinophile  umwandeln.  Außer 
Hämoglobin  enthalten  sie  noch  andere  Bestandteile.  Die  Muskeldegeneration 
ist  ein  Verflüssigungsprozeß  unter  der  Mitwrkung  der  umgebenden  Flüssigkeit, 
wobei  die  Leucocyten  nur  an  der  Entfernung  der  Degenerationsprodukte  be- 
teiligt sind. 

Onimus  lehnt  die  gesamte  gegenwärtige  Lehre  von  der  entzündlichen  Leuco- 
cytenreaction  und  Phagocytose  ab  und  ersetzt  sie  durch  eine  Art  Schlummer- 
zellentheorie. 

Nach  Retterer (*)  entstehen  Lymphe  und  Blut  durch  Verflüssigung  der  darin 
enthaltenen  geformten  Zellelemente  als  lebendiges  Plasma. 

Nach  Retterer (2)  sind  die  Leucocyten  nur  Zellportionen,  keine  ganzen  Zellen, 
die  Erythrocyten  hingegen  umgebildete  Lymphocytenkerne. 

Kollmann  schließt  aus  Untersuchungen  an  Chamaeleon,  daß  es  nicht  verschie- 
dene Arten  von  Leucocyten  gebe,  sondern  nur  Lymphocyten,  aus  welchen 
durch  Umbildung  von  Kern  und  Protoplasma  verschiedene  Formen  entstünden. 
Dasselbe  gilt  auch  für  Säugetiere. 

A.  MaximOW  untersucht  die  Blutmastzellen  im  circulierenden  Blute  und  im 
Knochenmark  bei  Homo  in  verschiedenem  Alter,  bei  Lepus,  Cavia,  Mus,  Canis, 
Erinaceus  und  Felis.  Bei  den  Säugetieren  bestehen  2  Arten  von  Mastzellen, 
histogene  und  hämatogene,  die  sich  durch  Größe,  Form,  Kernbeschaffenheit, 
den  speziellen  Charakter  der  Körnung  und  die  Entwicklungsart  unterscheiden. 
Beide  Arten  entstehen  im  Embryo  aus  lymphocytoiden  Vorstufen.  Im  erwach- 
senen Organismus  sind  beide  Zellstämme  unabhängig  voneinander  und  haben 
auch  keine  gemeinsame  Stammzelle  mehr.  Bei  urodelen  Amphibien  scheint  da- 
gegen eine  engere  Beziehung  zwischen  beiden  zu  bestehen.  Von  speziellen  Ver- 
schiedenheiten je  nach  der  Tierart  abgesehen,  sind  die  Grundeigenschaften  und 
die  morphologische  Bedeutung  der  Mastzellen  bei  Homo  und  Säugetieren  gleich. 
Sie  sind  eine  besondere,  von  den  anderen  Granulocyten  scharf  geschiedene 
Zellart  und  keine  degenerierenden  Leucocyten.  Sie  entstehen  im  Knochenmark 
aus  besonderen  Mastmyelocyten,  welche  Mitosen  aufweisen. 

Über  die  Entstehung  der  Mastzellen  s.  auch  IVIattloli. 

Hilton(i)  untersucht  die  Blutbildung  bei  Amphibien.  Das  Blut  entwickelt 
sich  aus  dem  Mesoderm  an  der  Dotteroberfläche,  bei  Ämhlystoma  punctatum 
mehr  ventralwärts,  bei  DestnognatJms  fiiscus  nicht  aus  einer  kontinuierlichen 
Mesodermverdickung,  sondern  aus  isolierten  Inseln,  vielleicht  wegen  seines  stark 
mesoplastischen  Entwicklungstypus  als  Folge  des  größeren  Dotteraufwandes. 
Bei  Rana  sylvaüca  sind  die  Dotter-  und  Mesodermelemente  bisweilen  so  ähn- 
lich, daß  ihre  Unterscheidung  unmöglich  wird.  Die  Blutgefäße  erhaUen  ihr 
Endothel  aus  dem  Mesoderm,  z.  T.  aus  der  Verdickung  für  die  Blutentwick- 
lung,   z.  T.  aus   isolierten  Partien.     Die   neugebildeten  Endothelien   dringen  in 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle.  525 

den  Dotter  und  vielleicht  auch  in  den  Embryonalkörper.  Im  Dotter  erscheint 
eine  Circulation  schon  vor  der  Endothelentwicklung  zu  bestehen,  wobei  die  be- 
treifenden Kanäle  vielleicht  nicht  alle  für  die  Blutcirculation  nach  der  Endo- 
thelanlage  Verwendung  finden.  Die  weitere  Gefäßsprossung  findet  von  diesen 
früheren  Gefäßen  aus  in  ähnlicher  Weise  statt,  wie  bei  der  Lymphgefäßentstehung 
bei  Froschlarven.  Ein  Teil  der  neugebildeten  Gefäße  wird  zu  Blutgefäßen, 
ein  anderer  wird  modifiziert  oder  geht  verloren. 

A.  W.  Meyer  lehnt  auf  Grund  von  Untersuchungen  an  Ganis,  Felis,  Lejnis, 
Mus,  Gavia  und  Neotoma  fuseides  das  Vorhandensein  von  besonderen  Hämo- 
lymphknoten  ab.  Es  handelt  sich  nur  um  Lymphknoten,  welche  Erythro- 
cyten  im  Parenchym  und  in  den  Sinus  enthalten. 

Nach  Downey  enthalten  die  polymorphkernigen  Leucocyten  von  Amhlii- 
stovia  2^unctatum  Granula  vom  Charakter  der  Azurgranula,  die  nach  Größe,  Zahl 
und  Verteilung  im  Zelleib  Avechseln,  aber  auch  den  Spezialgranula  der  höheren 
Tiere  nahe  stehen.  Ihr  Cytoplasma  behält  seinen  lymphoiden  Charakter,  und 
die  Azurgranula  bleiben  erhalten  und  vermehren  sich.  Im  circulierenden  Blut 
von  A.  finden  sich  Zwischenformen  zwischen  großen  Lymphocyten  und  poty- 
morphkernigen.  Die  Parachromatinkanäle  in  den  Spindelzellkernen  sind  Furchen 
der  Kernoberfläche  und  oft  so  tief,  daß  der  Kern  gelappt  erscheint.  Der  Ery- 
throcytenkern  ist  stärker  pyknotisch  und  von  degenerativem  Charakter,  als  bei 
Thamnophis  sirtalis  und  radix.  Minot's  Einteilung  der  Erythrocyten  der  nie- 
deren Wirbeltiere  in  ichthyoiden  und  sauroiden  Typus  trifft  also  nicht  für  alle 
Fälle  zu. 

Aynaud  &  Pettit  finden  im  Blut  von  Gallus  außer  den  Erythro-  und  Leuco- 
cyten farblose,  wenig  lichtbrechende,  oft  bewegliche  und  sehr  verletzliche  Ge- 
bilde, die  eine  starke  Neigung  haben,  sich  zusammenzuballen  und  zu  ver- 
schmelzen. Sie  sind  basophil  und  ähneln  den  Blutplättchen  der  Säuger.  Sie 
haben  keine  Beziehungen  zu  den  Hämatoblasten,  kernhaltigen  Plättchen,  Spindel- 
zellen und  Thrombocyten.  Auch  von  den  Hämokonien  unterscheiden  sie  sich 
deutlich. 

Le  Sourd  &  Pagniez(2)  machen  mit  verschiedenen  Methoden  die  Abstammung 
der  Blutplättchen  von  den  Megacacyocyten  des  Knochenmarkes  wahr- 
scheinlich, so  daß  also  für  sie,  wie  für  die  anderen  Elemente  des  Blutes  die 
Ursprungsstätte  in  den  hämatopoetischen  Organen  gelegen  wäre. 

Hierher  auch  Le  Sourd  &  Pagniez(i). 

Retterer  &  Lelievre(9)  betonen  noch  einmal,  daß  die  Erythrocyten  von 
Sus  aus  Kernen  der  Lymphocyten  entstünden. 

L.  Manceaux  beobachtete  bei  Homo  Phagocytose  von  Erythrocyten  durch 
eosinophile  Leucocyten,  die  also  als  Hämatophagen  functionieren. 

Hierher  auch  Weinberg.    Über  die  Milz  als  hämatopoetisohes  Organ  s.   Port. 

Physiologisches  über  das  Blut  und  seine  Bestandteile  s.  bei  Beumer  &  Bürger, 
Fandard  &  Baue,  Feuille,  Hamburger  &  de  Haan,  Henderson  &  Barringer(i,2), 
Jolly(i),  Lepine  &  Boulud,  T.  Robertson(2),  Schridde  und  Wacker  &  Hueck(2). 

b.  Herz  nnd  Blatgefäße. 

Hierher  auch  IVIcClendon(i). 

6aupp(i)  gibt  ein  Schema  der  Umschlagstellen  des  Pericards  in  das  Epi- 
card.  Man  darf  sich  das  Herz  nicht  in  den  Herzbeutel  eingestülpt  vorstellen, 
sondern  durch  ihn  hindurchgezogen,  wobei  die  beiden  Hohlvenen  selbstverständ- 
lich zur  Hälfte  außerhalb  des  Herzbeutels  bleiben.  Man  stelle  sich  zuerst  vor, 
der   venöse   und   der   arterielle   Teil   des   Herzens   lägen   nicht   nebeneinander, 


526  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

sondern  an  den  beiden  Enden  des  Herzens,  dann  bekommt  man  einen  Herz- 
beutel, der  kreisförmig  das  Herz  umgibt.  Liegen  aber  die  Gefäße  nahe  neben- 
einander, dann  wird  der  eine  Teil  um  die  arteriellen  Gefäße  herum  bedeutend 
verkleinert,  und  stellt  so  den  Sinus  transversus  pericardii  dar.  Der  andere, 
der  die  Herzspitze  umgibt,  wird  vergrößert,  es  ist  dies  der  eigentliche  Herz- 
beutel. 

Kern  beschreibt  das  Herz  der  Gnathostomata.  Der  Conus  arteriosus  ist 
nur  der  vordere  Anteil  der  Herzröhre;  als  solche  ist  der  innerhalb  der  Peri- 
cardialhöhle  gelegene  Teil  des  ventralen  Gefäßes  zu  bezeichnen.  Der  Conus 
liegt  zwischen  Ventrikel  und  ventraler  Aorta  nnd  ist  charakterisiert  durch  die 
in  sein  Lumen  vorspringenden  Wülste  und  seine  Kontraktilität.  In  der  Ent- 
wicklung verliert  er  diese  Kontraktilität,  das  Zurückströmen  des  Blutes  wird 
durch  die  Klappen  verhindert.  Die  Drehung  des  Conus  kommt  dadurch  zu- 
stande, daß  er  bei  den  Vorfahren  der  Amphibia  und  Reptilia  sich  in  Schlingen 
gelegt  und  innerhalb  dieser  Entwicklungsreihe  relativ  verkürzt  hat,  und  sich 
dann  erst  in  eine  gestreckte  Röhre  verwandelt.  Die  Spirale  am  Conus  muß  aber 
ausgeglichen  werden,  und  zwar  im  unteren  Abschnitt  der  Herzrohre  d.  h.  im 
Herzen  selbst.  Die  Drehung  im  Herzen  muß  natürlich  umgekehrt  wie  die  im 
Conus  verlaufen. 

Über  die  Pars  membranacea  septi  bei  Homo  s.  Jarisch. 

Meiklejohn  untersuchte  die  Innervation  des  sino-auricularen  Knotens 
(bei  CaUitrix  und  Homo)  und  des  auriculo-ventricularen  Bündels  (bei  Callitrix^ 
Cavia,  Mus^  Felis  und  Homo).  In  unmittelbarer  Nähe  des  Knotens  liegen 
Ganglien,  von  denen  aus  zahlreiche  Nervenfasern  in  ihn  eintreten.  Das  auri- 
culo-ventriculare  Bündel  steht  mit  den  Ganglien  im  hinteren  Teil  des  inter- 
auricularen  Septums  in  Verbindung  durch  Nerven,  die  dieses  durchsetzen  und 
in  den  auricularen  Teil  des  Bündels  eintreten.  Bei  Call,  ist  der  Knoten  be- 
sonders reich  mit  Nerven  versorgt.  Die  Innervierung  des  Bündels  war  auffallend 
schwach  bei  F.  und  H.    Doch  liegt  das  vielleicht  am  Mißlingen  der  Färbung. 

[Groß.] 

Busacchi  fand  an  Herzen  von  Embryonen,  Neugeborenen  und  einjährigen 
Kindern  ehr  om  äff  ine  Körper,  und  zwar  entlang  des  Truncus  arteriosus  und 
der  Coronararterien ,  besonders  der  linken.  Ihre  Zellen  haben  große  Ähnlich- 
keit mit  denen  in  der  Marksubstanz  der  Nebenniere.  Die  Körper  sind  von 
einer  mehr  oder  weniger  festen  Kapsel  umgeben  und  werden  von  feinen  Ge- 
fäßen versorgt,  die  im  Inneren  ein  Capillarnetz  bilden.  Die  Zellen  stehen  in 
innigem  Kontakt  mit  sympathischen  Ganglienzellen  und  Nervenfasern. 

Über  elastische  Fasern  im  Herzen  von  Homo  s.  Renon  &  Geraudel,  über  ein 
abnormes  Herz  von  Homo  Morrison,  über  das  Gewicht  des  Herzens  Iscovesco(^). 

Stanley  beschreibt  eine  muskuläre  Verbindung  zwischen  Vorhof  und 
Ventrikel  des  Herzens  von  Homo,  welche  unabhängig  ist  von  dem  atrio-ven- 
tricularen  Bündel.  Dieses  Muskelbündel  befindet  sich  am  rechten  Eande  des 
Herzens,  unter  der  Valvula  tricuspidalis.  Verf.  nennt  es  »rechte  laterale  Ver- 
bindung«. 

Laurens  beschreibt  am  Herzen  von  Lacerta  agilis  und  Emys  lutaria  eine 
muskuläre  Verbindung  von  Vorhof  und  Ventrikel,  die  sich  trichter- 
förmig in  den  Ventrikel  einsenkt.  Während  sich  im  oberen  Teil  Bindegewebe 
zwischen  die  Muskulatur  von  Vorhof  und  Ventrikel  einschiebt,  liegen  weiter 
unten  gegen  den  Ventrikel  zu  die  beiden  Muskellagen  direkt  aneinander.  Auf 
der  rechten  und  linken  Seite  des  Atrioventricularkanals  ist  die  Verbindung  der 
Muskellagen  besonders  innig.  Die  Muskulatur  des  Atrioventricularkanals  kann 
man  immer  an  ihrer  Struktur  und  an  ihren  Kernen  erkennen.    Sie  ähneln  der- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle,  527 

jenigen  der  Vorhofsmuskulatur,  während  die  Kerne  der  Ventrikelmuskulatur 
lang  und  schmal  erscheinen.  An  der  dorsalen  Seite  des  Herzens  befindet  sich 
eine  direkte  Verbindung,  das  dorsale  Ligament,  ein  plattes  breites  Band.  Dieses 
beginnt  am  Sinus  venosus,  läuft  dann  über  die  Rückseite  des  Vorhofs  zur  Dorsal- 
fläche des  Ventrikels.  Es  enthält  Blutgefäße  und  den  Coronarnerv  genannten 
Ast  des  rechten  Vagus.  In  seiner  Umgebung  finden  sich  reichlich  Ganglien- 
zellen, die  jedoch  gegen  den  Ventrikel  zu  abnehmen.  In  der  Muskulatur  von 
Ventrikel  und  Bulbus  finden  sich  nur  Nervenfasern.  Bei  E.  l.  finden  sich  zahl- 
reichere kleine  Gruppen  von  Zellen  in  der  Umgebung  des  Coronarnerven  und 
im  Bindegewebe  an  der  Atrioventricularfurche. 

Über  die  Verteilung  des  Blutes  des  linken  Herzens  von  Homo  s.  Henriques. 

Argaud  findet,  daß  eine  Kontraction  des  Herzens  von  Homo  ausgelöst  werden 
kann  durch  Reizung  des  linken  Vorhofs,  wo  sich  die  meisten  nervösen  Elemente 
finden. 

Über  die  Wirkung  von  Radiumstrahlen  auf  das  Herz  s.   Vernoni(i). 

Francois-Franck(^)  macht  Untersuchungen  am  Circulationsapparat,  besonders 
am  Herzen  von  Selachiern.  Wenn  man  die  eine  Coronararterie  distalwärts 
injiziert,  füllt  sich  auf  dem  Wege  der  2.  auch  das  branchiale  Gefäßsystem,  so 
daß  eine  gute  Injection  des  Myocards  nur  möglich  ist,  wenn  die  2.  Coronar- 
arterie vorher  unterbunden  wurde.  Das  System,  das  vom  Vorhof  durch  den 
Ventrikel  zu  den  branchialen  Gefäßen  führt,  ist  nicht  im  Zusammenhang  mit 
den  Coronargefäßen. 

Hierher  auch  Francois-Franck(2). 

Iziksohn  behandelt  die  gestaltliche  Anpassungsfähigkeit  des  Herzens 
von  Eana  an  große  Substanzverluste.  Wird  B.  fiisca  ein  Teil  der  Herzkammer 
reseziert,  so  tritt  auch  ohne  vorhergehende  Ligatur  Verblutung  nur  dann  ein, 
wenn  der  Schnitt  nahe  den  Atrioventricularklappen  lag.  Die  Tiere  lebten  nach 
der  Operation  bis  zu  5  Monaten.  An  Präparaten  der  ersten  Tage  sieht  man 
an  der  Ligaturstelle  geringe  Blutungen  und  Leucocytenansammlungen.  Wenn 
die  Abschnürung  nicht  ganz  vollständig  war,  trat  an  dieser  Stelle  Fibringerinnsel- 
bildung ein.  Bald  beginnt  das  Endothel  zu  wuchern,  Zellen  dringen  in  die 
Spalträume  des  Thrombus  ein.  Das  Muskelgewebe  verfällt  der  Nekrose,  die 
interstitiellen  Spindelzellen  nehmen  an  Zahl  zu.  Schließlich  bildet  sich  eine 
bindegewebige  Narbe.  Muskeldegenerationen  treten  auch  an  von  der  Verletzungs- 
stelle entfernter  gelegenen  Stellen  auf,  was  damit  zusammenhängt,  daß  sie  außer 
Function  gesetzt  wurden.  Die  neuen  functionellen  Bedingungen  im  Herzen  geben 
Veranlassung  zu  Veränderungen  in  der  Herzmuskulatur.  Der  Muskel  nimmt 
deutlich  an  Dicke  zu,  wahrscheinlich  auch  an  Länge.  Es  handelt  sich  um  echte 
Hypertrophie.  Neubildung  von  Muskelfasern  wurde  nicht  gefunden.  Daß  auch 
nach  einer  Resection  ohne  Ligatur  keine  Verblutung  eintritt,  liegt  daran,  daß 
die  Systole  von  der  Herzspitze  gegen  die  Basis  fortschreitet. 

Elze(i)  studierte  die  anatomischen  und  physiologischen  Grundlagen 
der  Entwicklung  des  Blutgefäßsystems.  Es  kommen  3  Formen  von 
Übergängen  zwischen  Arterien  und  Venen  vor:  Die  einfache  Schlinge,  die  mehr- 
fache Schlinge  und  das  Capillarnetz.  Bei  Embryonen  von  Fischen  ist  die  Auf- 
nahme von  Sauerstoff  durch  die  Haut  so  stark,  daß  sie  kein  ausgebildetes 
Gefäßsystem  brauchen.  Man  findet  bei  Tieren,  die  sich  im  Wasser  entwickeln, 
nur  ein  einfaches  System,  die  Schlingenbildung,  während  die  Amnioten  das  weit 
ausgebildetere  Capillarnetz  besitzen.  Dieses  bleibt  solange  einfach  als  die  Haut- 
atmung genügt.  Ähnlich  ist  es  bei  den  urodelen  Amphibien  und  den  Anuren. 
Bei   den  Fischen  bildet  sich   später  im  Gegensatz  zu  den  Urodelen  ein  kom- 


528  II-  Referate.     11.  Yertebrata. 

pliziertes  Gefäßsystem,  da  ihre  Scliuppen  die  Hautatmung  uumöglich  machen. 
Die  Sauropsiden  haben  schon  frühzeitig  ein  Capillarsystem,  denn  nur  anfänglich 
genügt  hier  die  unmittelbare  Atmung  durch  die  Schale.  Dann  kommt  die  mittel- 
bare Versorgung  durch  das  Gefäßsj^stem  hinzu.  Die  respiratorische  Function 
des  Blutes  hat  Einfluß  auf  die  allgemeine  Anordnung  des  Gefäßsystems,  obgleich 
sich  Sauerstoffbedarf  und  Ausbildung  des  Blutgefäßsystems  nicht  direkt  wie 
Ursache  und  Wirkung  verhalten.  —  Hierher  auch  Elze(^). 

Fabian  behandelt  das  Gefäßsystem  der  Chelonier.  Nur  bei  Dermochelys 
und  CJielonia  findet  sich  lange  ein  offener  Ductus  Botalli  bzw.  ein  gut  aus- 
gebildetes Ligament.  Außerdem  tritt  die  Teilung  der  Aortenwurzel  hier  schon 
in  der  Höhe  der  Ventrikelbasis  ein,  während  sie  bei  allen  anderen  Formen  viel 
höher  gelegen  ist.  Daraus  ergibt  sich  eine  nähere  Verwandtschaft  zwischen 
D.  und  G.  Zum  Schluß  geht  Verfasser  auf  die  Wirkung  der  Klappen  am  Herzen 
näher  ein,  indem  er  deren  Function  aus  ihrer  Anatomie  ableitet. 

Brass  arbeitet  über  die  physiologische  Pigmentablagerung  in  den 
Capi  llar  endothelien  des  Knochenmarkes.  Die  Endothelien  nehmen  durch 
Phagocytose  Körnchen  auf,  aber  keine  Bakterien.  Sie  nehmen  gelöstes  Karmin 
aus  der  Blutbahn  auf  und  schlagen  es  in  Körnchenform  nieder.  Bei  manchen 
Tieren  enthalten  sie  normalerweise  gelbbraunes  Pigment,  das  aus  zerstörten 
roten  Blutkörperchen  hervorgegangen  ist,  aber  keine  Eisenreaction  gibt.  Das 
Hämoglobin  diffundiert  durch  die  Zellwände  der  Endothelien,  ward  in  ihnen 
niedergeschlagen  und  umgeformt  und  dann  offenbar  an  die  blutbildenden  Elemente 
des  Knochenmarkes  weitergegeben,  welche  es  zur  Neubildung  von  Erythrocyten 
verwenden. 

Über  die  Rauberschen  Gefäßbäume  s.  A.  Zimmermann  (2). 

Über  die  Natur  der  Herzkontraction  s.  auch  Vernoni  (■'),  über  Einwirkung  der 
Radiumstrahlen  auf  die  Herzaction  Vernoni(^). 

Über  die  Aufnahmefähigkeit  des  Herzens  von  Lepus  und  Felis  für  Zucker- 
arten s,  Camis. 

IVIozejko(^)  beschreibt  das  subcutane  Gefäßsystem  von  Amjyhioxus.  Es 
gibt  4  Längsstämme,  die  Aorta,  die  Subintestinalvene,  die  ein  reines  Darmgefäß 
ist,  und  2  Cardinalvenen,  die  Darm  und  Leibeswand  versorgen.  Die  Aorta  hat 
in  ihrem  branchialen  Teil  2  Schenkel.  Die  Subintestinalvene  verläuft  unter 
dem  Darm  von  dessen  Vorderende  bis  zum  Anus,  wo  sie  in  Verbindung  steht 
mit  den  Cardinalvenen,  zuerst  mit  beiden,  später  nur  mit  der  rechten.  Die 
Aorta  entsendet  zweierlei  Gefäße,  von  denen  die  zum  Darm  ziehenden  mit  der 
Subintestinalvene  in  capillarer  Verbindung  stehen,  während  die  zur  Körperwand 
verlaufenden  in  dorsale  und  ventrale  Äste  zerfallen.  Die  Aa.  parietales  dorsales 
versorgen  die  dorsalen  Teile  der  Rumpfmuskulatur,  die  Chorda,  das  Rückenmark 
und  die  Dorsalflosse.  Die  Aa.  parietales  ventrales  ziehen  zum  ventralen  Teil 
der  Rumpfmuskulatur.  Von  der  A.  parietalis  dors.  gehen  metamere  Zweige  zur 
Haut,  denen  Venen  entsprechen.  Alle  primären  somatischen  Zweige  der  Aorta 
gehören  der  medialen  also  inneren  Seite  der  Rumpfmuskulatur  an.  Die  Collate- 
ralen  der  Cardinalvenen  versorgen  die  cutane  Seite  des  Rumpfmuskels.  Die 
Intermuskularvenen  bilden  2  longitudinale  dorsal  gelegene  Stämme,  die  vorn 
und  rückwärts  mit  der  Aorta  in  Verbindung  stehen.  Das  subcutane  Geflecht 
der  metameren  Venen  dient  wahrscheinlich  der  Hautatmung.  —  Das  Blut  gelangt 
aus  dem  Sinus  venosus  durch  die  Endostylarterie  (conus  arteriosus)  in  die 
Kiemenbögen.  Ein  Teil  des  Blutes  kommt  durch  die  Endzweige  der  Endostyl- 
arterie wieder  in  den  Sinus  venosus  zurück.  Von  den  Kiemen  fließt  das  Blut 
durch  die  Carotideu  in  das  arterielle  System,   aus  dessen  Endzweigen  es  teils 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle.  529 

in  die  Subcutanvenen,  teils  durch  die  Darmgefäße  in  die  cardinalen  Venen  ge- 
langt.    Das  Gefäßsystem  des  Amphioxus  ist  demnach  ein  geschlossenes. 

J.  Robertson  beschreibt  die  Entwicklung  von  Herz  und  Gefäßsystem 
bei  Lepidosiren  jiaradoxa.  Das  Herz  besitzt  Vorhof,  Ventrikel  und  Bulbus  cordis, 
die  unvollständig  in  einen  rechten  und  linken  Anteil  getrennt  sind.  Der  Sinus 
venosus  öffnet  sich  in  den  rechten  Vorhof,  seine  Mündung  ist  von  einer  Klappe 
geschützt.  Die  Vena  pulmonalis  mündet  in  den  linken  Vorhof,  ebenfalls  von 
einer  Klappe  bedeckt.  Der  Bulbus  cordis  geht  direkt  aus  dem  Ventrikel  hervor. 
Aus  der  ventralen  Aorta  entspringen  jederseits  die  4  caudalen  Aortenbögen, 
die  Aorta  selbst  endet  als  A.  lingualis.  Der  6.  Bogen  ist  beim  erwachsenen 
Tier  sehr  fein,  denn  die  A.  pulmonalis  entspringt  hier  nicht  mehr  wie  bei  der 
Larve  aus  ihm,  sondern  aus  dem  gemeinsamen  Stamm  für  den  6.  und  5.  Bogen. 
Die  dorsale  Aorta  entläßt  die  A.  subclavia,  coeliaca,  mesenterica  ant.  und  post. 
und  die  iliaca.  Die  Vv.  cardinales  ant.  und  post.  vereinigen  sich  zu  den  Ductus 
Cuvieri,  die  in  den  Sinus  venosus  münden.  Die  V.  cardinalis  ant.  entsteht  aus 
der  V.  cephalica  media  und  der  cerebralis  posterior  und  nimmt  die  jugularis  inf. 
auf,  die  vom  Mundhöhlenboden  kommt.  Von  lateral  her  münden  in  die  V.  car- 
dinalis ein  die  V.  subclavia  und  die  laterale  Hautvene,  endlich  noch  die  V.  car- 
dinalis post.  Die  V.  caudalis  teilt  sich  in  2  Äste,  die  an  der  Außenseite  der 
Niere  aufwärts  ziehen  und  rechts  in  die  V.  cava  post.,  links  in  die  cardinalis 
post.  münden,  nachdem  sie  schon  vorher  durch  die  Substanz  der  Niere  hindurch 
mit  ihnen  anastomosierten.  —  Der  zuerst  U-förmig  gekrümmte  Herzschlauch 
dreht  sich  an  der  Konvexität  des  U  um  seine  eigene  Achse;  an  der  Mündung 
des  Sinus  venosus  entsteht  eine  Falte,  die  sich  gegen  den  Ventrikel  verlängert 
und  den  Vorhof  unterteilt.  Ventrikel  und  Bulbus  sind  getrennt  voneinander 
dnrch  ihre  verschieden  starke  Ausdehnung,  nicht  durch  Klappen.  Die  Öffnung 
liegt  gegenüber  dem  Foramen  atrio-ventriculare.  Das  Vorhofseptum  entsteht 
gleichzeitig  mit  einer  Falte  an  der  V.  pulmonalis  am  Dache  des  Vorhofes,  ver- 
bindet sich  mit  dieser  und  der  Vorhofventrikelfalte.  Dieser  Zustand  entspricht 
dem  einfachen  Septum  der  Urodelen.  Unterdessen  entwickelt  sich  vom  Boden 
des  Ventrikels  eine  Falte  durch  subendotheliale  Proliferation  und  Auftreten  von 
Muskelbündeln,  die  auch  reichlich  Trabekel  bilden.  Die  Vergrößerung  des 
Ventrikels  erfolgt  durch  Ausdehnung  caudalwärts.  Das  Interventricularseptum 
ist  homolog  dem  dorsalen  Septum  von  Lacerta  und  dem  dorsalen  Muskelteil  des 
Septums  von  Alligator.  Da  der  Vorhof  sehr  feste  Muskulatur  hat,  der  Ventrikel 
lockeres  Netzwerk,  so  kommt  es  zu  einer  Einstülpung  des  Auricularkanals  in 
den  Ventrikel  und  zur  direkten  Berührung  mit  den  Ventrikelwänden.  —  Hierauf 
geht  Verfasser  auf  die  Entwicklung  der  Arterien  und  Venen  ein,  und  untersucht 
schließlich  die  Entstehung  der  Blutzellen,  die  mesodermalen  Ursprunges  sind. 

Mac  Cordick  macht  Untersuchungen  über  die  Existenz  von  queren  und 
longitudinalen  Muskelfasern  in  der  Media  der  Arterien  von  Homo 
und  findet,  daß  in  Arterien,  die  nicht  durch  Bewegungen  des  Körpers  abgebogen 
werden  können,  circuläre  Fasern  vorhanden  sind.  Wenn  die  Arterien  stärkeren 
Biegungen  ausgesetzt  sind,  sieht  man  schiefe  und  longitudinal  verlaufende  Bündel 
zwischen  den  circulären,  wobei  die  longitudinalen  überwiegen.  Die  schiefen  und 
längsverlaufenden  Fasern  liegen  immer  in  den  mittleren  Schichten.  Es  ist  nicht 
zu  entscheiden,  ob  sie  besonders  an  der  Konvexität  oder  Konkavität  der  auf- 
tretenden Krümmungen  ausgebildet  sind. 

Hierher  auch  Bardeleben. 

Krassnig(2)  untersucht  die  A.  vertebralis  thoracica  der  Mammalier  und 
Aves.  Sie  ist  ein  durch  die  Foramina  costotransversaria  verlaufendes  Gefäß 
mit  verschiedener  Ausbildung.     Einer  Reihe   von  Säugern  fehlt  sie,   wobei  die 

Zool.  Jahresbericht.  1913.    II.  Referate.  11.  Vertebrata.  34 


530  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

Interco3talai-tei'ien  direkt  von  der  Aorta  abgehen  oder  von  der  A.  intercostalis 
suprema  entspringen.  Es  sind  also  2  Systeme  vorhanden,  die  sich  ganz  oder 
partiell  zurückbilden  und  miteinander  in  Verbindung  treten  können,  die  A.  verte- 
bralis  und  intercostalis  suprema.  Die  Ausbildung  des  einen  oder  anderen  Falles 
steht  vielleicht  mit  der  verschiedenen  Lage  des  Herzens  in  Zusammenhang. 
Genese  der  A.  vertebralis  cerebralis  und  thoracica  geht  bei  Vögeln  und  Säugern 
aus  einer  Längsanastomosenkette  hervor.  Die  Wurzeln  der  A.  vert.  thoracica 
sind  gleichwertig  aber  nicht  homolog.  Die  A.  vertebralis  communis  ist  dagegen 
bei  den  Säugern  ein  primäres,  bei  den  Vögeln  ein  sekundäres  Gefäß. 

Über  die  Aorta  von  Homo  s.  Kroemer,  Sollmann  &  Pilcher  und  Stienon, 
über  die  A.  pulmonalis  von   Gallus  s.   Krassnig('). 

Rouviere  &  Delmas  beschreiben  an  der  caudalen  Wand  des  Canalis  caro- 
ticns  eine  Knochenlamelle,  die  sich  an  das  Os  petrosum  anlegt.  Außerdem 
entsteht  noch  eine  2.  Lamelle,  die  die  vordere  Umrandung  des  Foramen  caroticum 
formt.  Beide  bilden  miteinander  eine  Spalte.  Die  2.  Lamelle  bildet  die  haken- 
förmige Knochenplatte  an  der  Unterseite  des  Canalis  caroticus;  wenn  sie  mit 
dem  Felsenbein  verwächst,  entsteht  der  Canalis  subcaroticus. 

Über  Fehlen  der  A.  carotides  internae  bei  Homo  s.  A.  G.  Fisher. 
Sterzi(^)  bringt  Untersuchungen  über  die  Entwicklung  der  Arterien  der 
Medulla  spinalis,  des  Bulbus  und  des  Pons  bei  Homo.  Die  primitiven 
paarigen  Arterlen  liegen  an  der  ventralen  Seite  der  Medulla  oblongata  und  ver- 
zweigen sich  dorsalwärts.  Sie  sind  untereinander  durch  Anastomosen  verbunden. 
Während  sich  die  Fissura  ventralis  durch  stärkeres  Wachstum  der  seitlichen 
Teile  ausbildet,  rücken  die  Gefäße  weiter  ventral.  Die  abgehenden  Aa.  centrales 
verlängern  sich  gleichzeitig,  ordnen  sich  aber  in  eine  unpaare  Reihe  von  Ge- 
fäßen, die  median  gelegen  ist.  Derselbe  Verlauf  der  Entwicklung  findet  sich 
auch  an  den  Gefäßen  am  Pons.  Die  Aa.  centrales  entspringen  aus  paarigen 
Gefäßen,  während  später  ein  unpaares  Gefäß,  das  in  der  Medianebene  gelegen 
ist,  auftritt,  die  definitive  Arteria  basilaris.  Da  sich  aber  keine  Fissura  mediana 
entwickelt,  so  bleiben  die  primitiven  Aa.  centrales  in  ihrer  paarigen  Anlage  zu 
beiden  Seiten  der  Raphe  erhalten. 

Mensa  beschreibt  in  einer  sehr  ausführlichen  Arbeit  die  Meningealarterien 
bei  den  Mammaliern,  in  bezug  auf  ihre  descriptive  und  vergleichende  Anatomie, 
und  auf  die  Bildung  und  Rückbildung  der  verschiedenen  Äste  bei  den  einzelnen 
Species.     Die  Arbeit  ist  in  Kürze  nicht  zu  referieren. 

G.  Gerard (3)  findet  bei  seinen  Untersuchungen  über  die  Arterien  der 
Glandula  suprarenalis  bei  Homo,  daß  diese  Gefäße  auch  an  der  Versorgung 
der  Nachbarorgane  in  großem  Maßstabe  teilnehmen.  Man  unterscheidet  3  Arten 
von  Arterien  der  Glandula  suprarenalis.  1)  An  Stelle  der  einen  A.  suprarenalis 
aus  der  A.  diaphragmatica  inferior  der  Autoren,  findet  sich  ein  Hauptast  zum 
äußeren  Teil  der  Kapsel,  A.  marginalis  superior  und  externa  des  Verfassers, 
und  mehrere  accessorische  Äste,  die  zum  inneren  Teil  ziehen.  2)  Die  A.  cap- 
sularis  media,  die  als  Hilusast  bezeichnet  werden  kann,  entspringt  aus  der  Aorta 
in  der  Höhe  des  Truncus  coeliacus  und  versorgt  folgende  Gebiete:  die  Vorder- 
seite und  den  Hilus,  in  manchen  Fällen  außerdem  noch  den  Rand  durch  einen 
auf-  und  einen  absteigenden  Ast,  und  die  Facies  posterior.  3)  Die  A.  capsularis 
inferior  ist  die  Hauptarterie  für  die  Nebenniere.  Sie  entspringt  fast  konstant 
aus  der  A.  renalis  und  zwar  bald  nach  deren  Abgang  aus  der  Aorta.  Der 
allgemein  angegebene  Ursprung  in  der  Nähe  der  Niere  wurde  nur  in  etwa  6  % 
der  Fälle  beobachtet.  Es  gibt  auch  accessorische  Nebennierenarterien  aus  der 
Aorta,  A.  renalis  accessoria  aus  der  A.  genitalis  interna  (spermatica  interna)  usw. 
Am  besten  wird  die  Basis  der  Glandula  suprarenalis  mit  Blut  versorgt,  durch  die 


n.  Organogenie  und  Anatomie.    K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle.  531 

A.  marginalis  ant.  und  post.  aus  der  A.  capsularis  inferior.  Die  A.  marginalis  post. 
ist  die  größere.  Eine  reichliche  Zahl  von  Ästen  ist  für  die  Hinterfläche  der 
Glandula  bestimmt.  Diese  Äste  bilden  dort  einen  Circulus  arteriosus  prae- 
capillaris.  Sie  anastomosieren  mit  der  A.  capsulae  adiposae,  die  oft  absteigende 
Äste  zur  Basis  der  Drüse  abgibt.  Der  oberste  Teil  der  Capsula  adiposa  wird 
von  der  A.  marginalis  aus  der  A.  suprarenalis  inferior  gebildet. 

Über  eine  Anomalie  der  A.  renalis  bei  Homo  s.  Stopford. 

6.  6erard(2)  fand  eine  Gefäßverteilung  an  der  Niere,  die  auf  die  direkte 
Propagation  von  Neoplasmen  und  Infectionen  von  der  Niere  zur  Neben- 
niere Licht  werfen  kann.  Von  der  A.  renalis  ging  außerhalb  des  Hilus  ein  Ast 
ab,  der  in  die  Niere  eintrat,  nachdem  er  vorher  einen  kleinen  Collateralast 
abgegeben  hatte.  Die  Arterie  selbst  trat  aus  der  Niere  wieder  aus  und  ver- 
einigte sich  mit  dem  Collateralast,  so  daß  außerhalb  der  Niere  eine  Arcade 
zustande  kam.  Von  dieser  entsprang  die  A.  capsularis  inferior,  so  daß  auf 
diesem  Wege  Blut  direkt  von  der  Niere  zur  Nebenniere  gelangen  konnte,  was 
eine  Infection  erklären  würde. 

Über  die  Arterien  der  Genitalorgane  von  Homo  s.  6.  Gerard (^). 

Torraca  untersucht  mit  verschiedenen  Injectionsmethoden  die  Arterien  der 
Niere  von  Homo.  An  den  Glomeruli  lassen  sich  außer  den  Gefäßen,  die  zu 
diesen  hinziehen,  keine  Arterien  nachweisen.  Es  fließt  also  alles  Blut  wirklich 
durch  die  Glomeruli. 

Corsy  untersucht  die  Arterienverhältnisse  beim  neugeborenen  Homo 
und  findet,  daß  die  Arterien  des  Fußes  nicht  mehr  als  die  der  Hand  den 
definitiven  Charakter  erreicht  haben.  1)  Die  dorsalen  Arterien  sind  Äste  der 
A.  pediaea.  Diese  gibt  folgende  Äste  ab:  Arteria  perforans  tarsea,  eine  kleine 
Arterie,  die  mit  den  plantaren  Gefäßen  anastomosiert.  Der  Arcus  dorsalis 
tarseus  zieht  gegen  das  4.  Spatium  interosseum  dorsale.  Der  Arcus  dorsalis 
metatarseus  entspringt  gerade  dort,  wo  die  A.  pediaea  gegen  die  Planta  abbiegt 
und  zieht  lateralwärts,  wobei  er  Äste  entsendet,  die  distal  verlaufen.  2)  Die 
A.  interossea  prima  zieht  im  Spatium  interosseum  primum  nach  vorn.  Je  nach 
der  Ausbildung  dieser  Arterien  finden  sich  verschiedene  Varietäten.  Es  kommen 
bei  Homo  zwei  Arterienbögen  zustande,  ein  oberflächlicher,  von  der  A.  plantaris 
externa  abgehend,  und  ein  tiefer,  von  der  A.  pediaea  und  einer  Anastomose 
gebildet,  die  dieses  Gefäß  mit  der  A.  plantaris  externa  verbindet.  Der  ober- 
flächliche Bogen  allein  findet  sich  bei  den  niederen  Vertebraten,  Monotremata, 
Marsupialia,  Edentaten  und  teilweise  bei  den  Chiropteren,  der  tiefe  bei  den 
Primaten. 

M.  Boiirguet(^)  untersucht  die  Vasa  nervorum  des  Plexus  brachialis,  des 
N.  cruralis,  ischiadicus  und  Cruralis  anterior  durch  Injection  und  Radiogramme. 
Am  P.  b.  tritt  ein  größeres  Gefäß  an  die  Nerven,  das  sich  in  verschiedene 
Äste  teilt  und  die  einzelnen  Nervenäste  begleitet.  An  den  verschiedenen 
Stämmen  finden  sich  andere  Gefäße,  die  durch  ihre  Verteilung  ein  kleines 
Stück  der  Nerven  abgrenzen.  Der  N.  medianus  hat  am  Oberarm  nur  ein  Gefäß, 
ebenso  am  Unterarm,  an  der  Hand  hat  jeder  seiner  Zweige  seine  eigenen  kleinen 
Arterien.  Ähnlich  ist  es  am  N.  musculocutaneus  und  radialis.  Am  N.  ischiadicus 
finden  sich  eine  Reihe  von  Gefäßen,  die  die  einzelnen  Abschnitte  des  Nerven 
ernähren.     Jedes  dieser  Gefäße  teilt  sich  in  einen  auf-  und  absteigenden  Ast. 

Beiloq-Irague  untersucht  die  Arterien  der  Haut  des  Unterarms  und  der 
Faust.  Am  Unterarm  findet  sich  ein  oberflächliches  und  ein  tiefes  Netz  mit 
polygonalen  Maschen  und  reichlichen  Collateralen.  Die  Hauptgefäße  verlaufen 
in  longitudinaler  Richtung,  die  Anastomosen  unregelmäßig.    An  der  Faust  finden 

34* 


532  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

sich  Stellen,  wo  die  Gefäße  nicht  zu  sehen  waren,  wo  also  nur  so  feine  Ver- 
bindungen bestehen,  daß  die  Injectionsmasse  nicht  eindringen  konnte. 

Einstmann  macht  Untersuchungen  über  das  Venensystem  der  Teleosteer. 
Als  Grundtypus  gilt  folgender:  Die  einfache  Caudalvene  löst  sich  sofort  nach 
ihrem  Eintritt  in  die  Leibeshöhle  im  hinteren  Nierenabschnitt  in  ein  feines 
Netzwerk  auf,  aus  dem  die  beiden  Vv.  cardinales  hervorgehen.  Lota  zeigt  noch 
sehr  primitive  Verhältnisse,  nur  ist  die  linke  Cardinalis  etwas  verkürzt.  Die 
Pfortader  hat  3  Äste.  Der  1.  wird  gebildet  von  den  Venen  der  beiden  ersten 
Darmschlingen,  des  Magens,  der  Schwimm-  und  Harnblase,  die  beiden  anderen 
kommen  vom  Pylorus.  Bei  Esox  ist  die  linke  Cardinalis  stark  verkürzt.  Die 
Genitalvenen  verlaufen  gemeinsam  mit  den  Schwimmblasenvenen  zu  den  Cardi- 
nales. Die  Pfortader  hat  3  Stämme,  von  denen  2  aus  den  Magen-,  1  aus  den 
Darmvenen  entsteht.  Bei  Vexillifcr  und  Goregonus  teilt  sich  die  Caudalvene 
an  der  Niere  pfortaderartig.  Die  linke  Cardinalis  ist  nicht  mehr  selbständig. 
Sie  mündet  in  die  rechte,  ist  also  als  V.  renalis  efiferens  zu  betrachten.  Bei 
Trutta  setzt  sich  die  Caudalis  direkt  in  die  rechte  V.  cardinalis  fort,  ohne  Ver- 
bindung mit  den  Nieren,  die  nur  aus  den  Interspinal-  und  Parietalvenen  Blut 
erhalten.  Die  rechte  Cardinalis  nimmt  nur  wenige  Vv.  renales  auf.  Die  linke 
entspringt  erst  im  vorderen  Nierendrittel,  mündet  aber  noch  in  den  Sinus 
venosus.  Die  Pfortader  besteht  aus  einem  Stamm.  Bei  der  Mehrzahl  der 
Cypriniden  teilt  sich  die  Caudalvene  in  2  Äste,  von  denen  der  stärkere  die 
Cardinalis  dextra  darstellt,  die  schwächere  zur  Niere  zieht.  Die  Vv.  renales 
efferentes  münden  in  die  rechte  oder  die  linke  verkümmerte  V.  cardinalis.  Die 
Darmvenen  treten  gesondert  in  die  Leber  ein,  die  den  Darm  allseitig  umgibt.  Perca 
zeigt  ähnliche  Verhältnisse  wie  T.,  nur  ist  die  linke  Cardinalis  noch  besser  aus- 
gebildet wie  bei  dieser.     Die  Pfortader  bildet  einen  einzigen  Stamm. 

Fedorow(^)  liefert  Beiträge  zur  Morphologie  der  Vena  jugularis  inferior 
bei  den  Anamniern.  Er  teilt  die  V.  jugularis  inferior  (Grosser)  in  2  Ab- 
schnitte ein.  Der  1.  Teil  wird  gemeinsam  mit  dem  Schlunddarm  von  den 
Aortenbögen  umfaßt  und  V.  jugularis  inferior  interarcuata  genannt.  Die  Teile 
der  Vene,  die  außerhalb  der  Aortenbögen  liegen,  heißen  V.  jugularis  inf.  juxta- 
arcuata.  Bei  Embryonen  von  ScyUium  canicula  beginnen  die  Venen  ventral 
vom  Truncus  arteriosus  als  unpaares  Geflecht,  aus  dem  2  Stämme  entstehen; 
ebenso  wie  in  das  Geflecht,  münden  auch  in  diese  paarigen  Venen  laterale 
Zuflüsse.  Dann  biegen  die  Venen  dorsolateral  ab  und  umgreifen  so  den  Truncus 
arteriosus.  Die  Venen  liegen  außerhalb  der  Aortenbögen.  Schließlich  münden 
sie  in  den  Ductus  Cuvieri,  gerade  ehe  dieser  in  die  Pericardhöhle  eintritt,  nach- 
dem noch  jederseits  die  Vene  der  Brustflossenanlage  aufgenommen  wurde.  Bei 
Salnio  fario  treten  aus  dem  Ductus  Cuvieri  2  kurze  Divertikel  aus,  die  nach 
medial  ziehen,  die  Vv.  jugulares  inf.  In  späteren  Stadien  liegt  der  Beginn  der 
Venen  viel  höher,  am  Boden  der  Mundhöhle.  Diese  vereinigen  sich  bald  zu 
einem  einfachen  Stamm.  Dieser  tritt  an  die  dorsale  Seite  des  Truncus  arteriosus, 
indem  er,  median  gelegen,  über  dessen  oberes  Ende  direkt  dorsal  zieht,  teilt 
sich  dann  wieder  in  2  Äste,  die  vor  dem  3.  Bogen  ventral  zum  Vorschein 
kommen,  also  eine  Gabel  bilden,  durch  die  der  Stamm  des  2.  Aortenbogens 
durchzieht.  Die  Vv.  jugulares  ziehen  im  weiteren  Verlauf  vor  den  Aortenbögen 
abwärts,  und  münden  in  den  Sinus  venosus,  medial  vor  dem  Ductus  Cuvieri. 
Der  kurze,  dorsal  gelegene  ist  als  V.  interarcuata  zu  bezeichnen.  Die  Vv. 
branchiales  des  2.  Bogens  münden  in  den  unpaaren  Stamm.  Bei  dem  letzten 
Stadium,  gerade  vor  dem  Ausschlüpfen  zieht  die  Vene,  die  wieder  als  unpaarer 
Stamm  entspringt  und  sich  oberhalb  des  3.  Bogens  teilt,  nicht  mehr  an  dessen 
ventraler  Seite,   sondern   an   der  dorsalen  Seite   des  Bogens  nach  abwärts  und 


IL  Organogenie  und  Anatomie.     K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle.  533 

nimmt  die  Vv.  branchiales  des  3.  Bogena  auf.  Hinter  dem  Ursprung  des 
3.  Bogens  nimmt  jede  Vene  noch  von  der  medialen  Seite  einen  kurzen  Ast  auf, 
den  Rest  der  früher  ventral  von  den  Arterien  abwärts  ziehenden  V,  juxtaarcuata. 
Die  dorsal  von  den  Arterien  gelegene  Vene  ist  die  V.  interarcuata.  Am  4.  Bogen 
angelangt  teilt  sich  jede  Vene  in  2  Äste,  von  denen  der  eine  die  Arterie  von 
der  venti-alen,  der  andere  von  der  dorsalen  Seite  umgreift,  so  daß  also  hier 
V.  inter-  und  juxtaarcuata  nebeneinander  existieren.  Die  nun  wieder  einfachen 
Venen  verlaufen  ventral  vom  5.  und  6.  Bogen  abwärts,  wobei  der  unpaare 
Stamm  einige  Inseln  bildet  und  münden  schließlich  mit  2  Gefäßen  in  die  dorsale 
Seite  des  Sinus  venosus,  medial  vom  Ductus  Cuvieri.  —  Bei  Trutta  iridea 
verschieben  sich  die  Venen  während  der  Entwicklung  von  der  ventralen  Seite 
der  Kiemen  auf  die  dorsale.  —  Bei  Triton  taeniatus  findet  sich  in  jungen 
Stadien  ein  dorsal  von  der  ventralen  Aorta  gelegener  unpaarer  Stamm,  der 
sich  am  6.  Aortenbogen  in  2  paarige  Äste  teilt,  die  weiter  caudal  sich  in  die 
Ductus  Cuvieri  oder  in  den  Sinus  selbst  ergießen.  Bei  älteren  Embryonen 
vereinigen  sich  die  Vv,  interarcuatae  oberhalb  des  3.  Aortenbogens  zu  einem 
unpaaren  Stamm,  der  dorsal  von  den  Arterien  gelegen,  caudalwärts  zieht,  sich 
dann  aber  wieder  in  2  Äste  spaltet;  diese  stehen  cranial  vom  3.  und  caudal 
vom  6.  Bogen  mit  den  Vv.  juxtaarcuatae  in  Verbindung.  Ähnlich  verhält  es 
sich  bei  Ämblystonia  mexicanum.  Bei  Rana  sieht  man  an  älteren  Embryonen 
nur  ein  ventral  von  den  Aortenbögen  verlaufendes  Gefäß,  so  wie  bei  S.  c, 
während  bei  A.  m.  und  T.  i.  sich  sowohl  die  Vv.  inter-  als  auch  juxtaarcuatae 
finden. 

Fedorow(2)  untersucht  die  Entwicklung  der  Vena  jugularis  inferior 
bei  Cavia  cobaia.  Als  1.  Gefäß  ist  der  Stamm  der  V.  jugularis  Inf.  nach- 
zuweisen, der  später  die  V.  mandibularis  und  hyoidea  aufnimmt.  Die  Venen- 
mündung wird,  wahrscheinlich  im  Zusammenhang  mit  der  Wanderung  des 
Herzens,  in  caudo  -  cranialer  und  latero  -  medialer  Richtung  verschoben.  Die 
Bildung  der  2.  Mündung  vollzieht  sich  mit  Hilfe  der  Venenzuflüsse  des  4.  Kiemen- 
bogens.  Am  Schlüsse  seiner  Arbeit  gibt  Verfasser  eine  vorläufige  Mitteilung 
über  die  Bildung  der  Vena  jugularis  inferior  bei  Homo. 

Über  Persistenz  der  linken  V.  cardinalis  bei  Homo  s.  Neuberger,  bei  Rana 
O'Donoghue(^),  über  Anomalien  der  V.  cava  inferior  Alten,  T.  B.  Jonston(^)  und 
Waterston. 

AI.  Brown  untersucht  die  Entwicklung  der  Vena  pulmonalis  bei  Felis 
domestica.  In  frühen  Stadien  findet  sich  im  Mesenchym  um  den  Intestinaltract 
der  ganzen  Länge  nach  ein  reichliches  Capillarnetz,  der  Plexus  splanchnicus, 
der  durch  Anastomosen  mit  den  Venen  des  Körperkreislaufes  in  Verbindung 
steht.  Man  kann  ihn  in  2  Gruppen  teilen,  ein  craniales,  das  in  Verbindung 
steht  mit  den  Capillaren  längs  der  Aorta,  mit  den  vorderen  Cardinal-  und  den 
Segmentalvenen,  und  ein  caudales,  das  mit  den  hinteren  Cardinalvenen  und  den 
V.  omphalomesentericae  zusammenhängt.  Die  V.  pulmonalis  entsteht  aus  der 
oberen  Verbindung  zwischen  dem  P.  s.  und  dem  Sinus  venosus.  Infolge  der 
Verschiebung  des  S.  v.  gegen  den  Vorhof  mündet  die  Vene  in  den  linken  Anteil 
des  Sinus,  links  von  der  linken  Sinusklappe  nahe  dem  Septum  superius,  schließ- 
lich nach  der  Vorhofscheidewand,  in  den  linken  Vorhof.  Der  Teil  des  P.  s. 
zwischen  der  Anlage  der  V.  pulmonalis  und  den  Lebervenen  dient  als  temporäre 
Verbindung  zwischen  den  Lungen-  und  Körpervenen.  Im  Laufe  der  Entwicklung 
bleibt  die  Verbindung  zwischen  P.  s.  und  Lungenvenen  zurück,  so  daß  dann 
nur  mehr  feine  Anastomosen  resultieren,  die  unter  Umständen  eine  Kommuni- 
kation der  Lungenvenen  mit  der  V.  cava  und  den  Lebervenen  ermöglichen. 
Schließlich  erwähnt  Verfasser  eine  Varietät,  bei  der  die  rechte  Lungenvene  nicht 


534  ^-  Referate.     11.  Vertebrata. 

in  den  linken  Vorhof,  sondern  in  die  Y.  cava  inferior  mündete  und  erklärt  sie 
durch  die  oben  beschriebenen  Anastomosen, 

c.  Lymphdräsen  nnd  Lympbgefässe. 

Nach  Diamare(^)  sind  die  von  Vialleton  an  Torpedo  beschriebenen  Gefäße 
Teile  eines  ausgebildeten  lymphatischen  Systems.  Sie  kommunizieren  mit 
2  großen,  neben  der  Aorta  gelegenen  Lymphgefäßen,  die  kleiner  laterale, 
dorsale  und  craniale  Gefäße  aufnehmen.  Das  System  ist  unabhängig  von  der 
Porta  und  den  Cardinalvenen,  mit  Ausnahme  seiner  Mündung.  In  die  Gefäße 
neben  der  Aorta  münden  Äste  aus  dem  Netz  des  Ösophagus  (Radices  anteriores), 
weiter  rückwärts  die  Pars  genito-cloacalis.  Diese  Gefäßstränge  erstrecken  sich 
entlang  der  ganzen  Aorta  und  vereinigen  sich  mit  dem  Plexus  meseutericus  in 
dem  Teil  außerhalb  des  Canalis  haemalis  (Pars  praehaemalis).  Der  Teil  inner- 
halb  des  Canales  (Pars  haemalis)    entspricht   den  Vasi  intermedii  der  Autoren. 

Über  das  Lymphgefäßsystem  der  Fische  s.  auch  IVIOze]ko(^). 

W.  Allen  findet  bei  Polistotrema  stouti  ein  ausgebildetes  Lymph-  oder 
Venolymphsystem,  jedoch  sind  keine  Capillaren  zwischen  diesen  Gefäßen 
und  den  Arterien  nachweisbar.  Das  Gewebe  um  diese  Gefäße  ist  erfüllt  mit 
Erythrocyten,  die  wahrscheinlich  nicht  aus  den  Arterien  stammen,  da  sie  durch 
die  Wände  der  Lymphgefäße  viel  leichter  austreten  können.  P.  s.  hat  2  caudale 
Lymphherzen.  Der  Hauptgefäßstamm  entsteht  aus  dem  Zusammenfluß  ver- 
schiedener mesenchymaler  Spalti-äume,  während  die  seitlichen  Gefäße  sich  dann 
erst  aus  dem  Hauptstamm  entwickeln.  Das  caudale  Herz  verliert  niemals  seinen 
Zusammenhang  mit  der  Vene  und  bildet  beim  ausgewachsenen  Tier  nur  eine 
Erweiterung  derselben.  Ein  ventral  gelegener  zuerst  ebenfalls  paariger  Stamm 
entsteht  auch  durch  Zusammenfluß  von  Hohlräumen  und  mündet  in  das  caudale 
Herz.  Die  Klappen  an  der  Mündung  sind  aus  der  mesenchymalen  Wand  ent- 
standen. Das  fehlende  Myocard  wird  vom  M.  cordis  caudalis,  einem  Skelet- 
muskel  vertreten.  Dieser  wird  von  einem  Spinalnerven  versorgt,  der  schon 
nachweisbar  ist,  ehe  die  Muskelzellen  vom  Mesenchym  unterschieden  werden 
können.  Die  Lymphgefäße  von  P.  s.  stehen  den  Venen  näher,  als  die  der 
höheren  Tiere. 

Aagaard  beginnt  seine  Arbeit  über  die  Lymphgefäße  der  Zunge,  des 
quergestreiften  Muskelgewebes  und  der  Speicheldrüsen  bei  Homo 
mit  einer  Beschreibung  der  Form  und  Struktur  der  Zungenwurzel.  Die  Arteria 
dorsalis  linguae  versorgt  mit  ganz  feinen  Ästen  die  Zungenwurzel,  und  verläuft 
von  hinten  außen  nach  vorn  innen.  Eine  A.  azygos  linguae  (Hyrtl)  wurde 
nie  beobachtet.  Die  regionären  Drüsen  der  Schleimhaut  der  Zungenwurzel 
liegen  in  dem  Winkel  zwischen  V.  facialis  communis  und  V.  jugularis  interna. 
Eine  direkte  Verbindung  der  Lymphgefäße  der  Zungenwurzel  mit  denen  der 
Glandula  thyreoidea  besteht  nicht.  In  der  Schleimhaut  der  Zungenwurzel  findet 
man  ein  zusammenhängendes  Lymphgefäßnetz,  dessen  tiefere  Partien  klappen- 
haltig  sind.  Es  steht  in  Verbindung  mit  dem  Netz  der  Gaumenbögen,  der 
Tonsille  des  Pharynx  und  des  Gaumens,  ebenso  mit  den  Lymphgefäßen  des 
Dorsum  linguae.  Die  Struktur  am  Zungengrund  entspricht  den  Schleimhaut- 
falten insofern,  als  die  größeren  Gefäße  am  Dorsum  der  Falten  verlaufen, 
während  die  Maschen,  bedeutend  feiner,  unter  den  Furchen  liegen.  An  den 
Papillen  ist  die  Anordnung  nicht  so  regelmäßig.  Der  Abfluß  der  Lymphgefäße 
der  Zungenwurzel  führt  in  die  größeren  medianen  Zweige  der  Dorsumgefäße. 
Vom  lateralen  Teil  der  Zunge  kommt  meist  ein  größeres  Gefäß,  das  in  die 
medialen  Gefäße    mündet.     Alle    diese    Gefäße   treten    in    der  Regio   tonsillaris 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle.  535 

durch  die  Pharynxwand.  Das  Lymphgefäßnetz  der  Gaumenbögen  besteht  aus 
einem  tiefgelagerten  weitmaschigen  Flechtwerk  von  Gefäßen,  die  hauptsächlich 
in  der  Längsrichtung  der  Gaumenbögen  angeordnet  sind.  Die  Gefäße  der 
seitlichen  Partien  des  weichen  Gaumens  verlaufen  in  der  Verlängerung  des 
Gaumenbogens  transversal,  die  der  Medianlinie  nähergelegenen  mehr  longitudinal. 
Die  Abflüsse  führen  teils  in  die  Pharynxwand,  teils  nach  unten  zu  den  hinteren 
Gaumenbögen.  Das  Netz  der  Pharynxschleimhaut  ist  tiefer  gelegen,  seine 
Hauptrichtung  entspricht  der  Längsrichtung  des  Pharynx.  Die  Epiglottis  hat 
ein  dichtes  Netz,  dessen  Abflüsse  gegen  den  Sinus  pyriformis  hinziehen.  Bei 
neugeborenen  Felis  und  Lepus  sind  die  Verhältnisse  ähnlich  wie  beim  Menschen. 
Die  Mittellinie  der  Zunge  ist  keine  absolute  Grenze  der  Lymphgefäßgebiete. 
Schon  im  5.  Monate  finden  sich  Verbindungen.  Zwischen  Magen  und  Duodenum 
fand  sich  nur  eine  submuköse  aber  keine  subseröse  Verbindung.  Am  Larynx 
wurden  in  den  Plicae  vocales  verae  zahlreiche  Lymphgefäße  gefunden.  Auch 
der  intramuskuläre  Teil  des  Sehnengewebes  besitzt  ein  reichliches  Lymphgefäß- 
uetz.  Von  den  Abflußbahnen  der  Lymphgefäßnetze  der  Sehnen  aus  ist  eine 
retrograde  Injection  jeuer  der  quergestreiften  Muskulatur  möglich.  Die  Wurzel- 
netze der  Sehnen  und  der  Muskulatur  kommunizieren.  In  der  Zunge  finden 
sich  zahlreiche  kleine  Gefäße  als  Abflußbahnen.  Diese  sind  reich  an  Klappen 
und  liegen  um  die  feinen  Zweige  der  A.  lingualis;  sie  nehmen  Gefäße  auf,  die 
aus  der  Muskulatur  der  Zunge  kommen.  Auch  in  den  Drüsen  (Glandula  sub- 
maxillaris,  subungualis)  sind  geschlossene  Lymphgefäße  vorhanden  und  die 
Lymphe  fließt  nicht  in  den  Bindegewebsspalten. 

A.  IVIiller(i)  beschreibt  die  Entstehung  des  Ductus  thoracicus,  die  Ent- 
wicklung der  Blutzellen  und  ihre  Wanderung  durch  den  D.  t.  bei  Galhis.  Zuerst 
bildet  das  Mesenchym  ein  Syncytium  von  unregelmäßigen  Fäden,  zwischen  denen 
sich  Lücken  befinden.  Das  Gewebe  ist  nicht  vascularisiert.  Später  treten 
distinkte  Lacunen  entlang  der  Aorta  und  der  Wurzel  der  A.  coeliaca  auf,  die 
von  protoplasmatischen  Elementen  begrenzt  sind,  sich  aber  frei  in  die  inter- 
cellularen  Lücken  öffnen.  Diese  Lücken  sind  mit  Intercellularflüssigkeit  gefüllt. 
Teilweise  wachsen  diese  Lacunen,  teilweise  gesellen  sich  neue  Intercellularlücken 
dazu.  Ihre  Wände  werden  von  flachen  Zellen  gebildet,  die  wie  Endothelien 
aussehen  und  von  Mesenchymzellen  abstammen.  Ihre  Difi"erenzierung  findet  eine 
Erklärung  in  der  Reibung,  die  die  Gewebsflüssigkeit  und  die  Blutzellen  hervor- 
rufen. Die  Lacunen  sind  der  Anfang  des  D.  t.  Dieser  entsteht  also  unabhängig 
von  den  Venen  und  dem  Lymphsack.  Aus  dem  Zusammenfluß  der  Lacunen  ent- 
stehen Stränge  und  Plexus  von  Lymphgefäßen,  von  denen  einer  ventral,  einer 
dorsolateral  von  der  Aorta  gelegen  ist.  Zwischen  ihnen  können  Verbindungen 
auftreten.  Gleichzeitig  verbindet  sich  der  ventrale  Plexus  mit  einem  Ast  des 
jugularen  Lymphsackes.  Da  zwischen  diesen  und  den  großen  Venen  auch  eine 
Kommunikation  entsteht,  so  führt  schließlich  der  D.  t.  in  die  großen  Venen. 
Ventral  und  dorsal  von  der  Aorta  sondern  sich  aus  unbestimmten  mesenchymalen 
Syncytien  basophile  Zellen  ab,  die  frei  im  Gewebe  liegen.  Sie  vermehren  sich 
durch  Mitose  und  fortdauernde  Neubildung  aus  dem  Mesenchym  und  werden 
nun  zu  Erythrocyten,  indem  sie  Hämoglobin  aufnehmen,  während  sich  ihr  Kern 
verändert  und  die  Nucleoli  verschwinden.  Sie  liegen  entlang  des  D.  t.  und 
dorsal  von  den  Aortenbögen.  Anfangs  sieht  man  diese  Blutzellen  extravasculär. 
Indem  die  Lacunen,  in  denen  sie  liegen,  in  die  Lymphgefäße  einbezogen  werden, 
erscheinen  mehr  und  mehr  von  ihnen  intravasculär.  Mit  der  Zeit  wandern  die 
Zellen  durch  den  D.  t.  in  die  Venen.  Es  hat  also  zu  einer  bestimmten  Zeit 
der  D.  t.  die  Aufgabe,  die  Blutzellen  von  ihrem  Entstehungsort  in  die  Blutbahn 
zu  bringen. 


536  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

J.  Bourguet  injizierte  den  Ductus  thoracicus  bei  Föten  Neugeborenen  und 
Erwachsenen  von  Homo  und  fand,  daß  die  Cisterna  chyli  ihre  Lymphe  erhält 
aus  Drüsen,  die  links  neben  der  Aorta  gelegen  sind  am  M.  psoas  und  den 
Zwerchfellschenkeln,  und  Zuflüsse  von  den  Glandulae  iliacae  bekommen,  ferner 
aus  Drüsen,  die  neben  der  Aorta  an  der  Vena  cava  sich  befinden,  endlich  aus 
solchen,  die  vor  der  Aorta  liegen.  Die  C.  c.  kann  durch  ein  Netz  von  Lymph- 
gefäßen ersetzt  sein.  Der  D.  t.  zeigt  oft  Verdoppelung  an  einzelnen  Stellen. 
Doch  ist  die  Mündung  in  den  Bulbus  venae  jugularis  inferior  fast  immer  ein- 
fach, auch  wenn  der  D.  t.  kurz  vorher  in  mehrere  Stämme  aufgesplittert  war. 

Fürther  untersucht  die  Lymphknoten  der  Vögel.  Sie  finden  sich  wahr- 
scheinlich nur  bei  Wasser-,  Sumpf-  und  Strandvögeln.  Bei  den  Anatiden  kommen 
2  Paar  vor.  Die  Cervicothoracalknoten  liegen  an  den  die  V,  jugularis  be- 
gleitenden Lymphsträngen,  die  Lumbaiknoten  in  der  Höhe  der  Geschlechtsdrüsen 
an  der  WirlDelsäule.  Die  Bildung  der  Lymphgefäße  erfolgt  durch  Sprossung 
aus  den  vorderen  Hohl-  und  den  Beckenvenen.  Die  Lymphknoten  entstehen, 
indem  das  einfache  Lymphgefäß  von  Mesenchymsträngen  durchwachsen  wird, 
und  so  in  kleinere  Spalträume  zerfällt.  In  der  Mitte  bleibt  ein  Hauptlymph- 
raum bestehen,  um  den  sich  Leucocyten  sammeln,  ohne  daß  es  aber  zur  Bildung 
eines  Randsinus  kommt.  Die  Verhältnisse  liegen  also  umgekehrt  wie  bei  den 
Mammaliern.  Durch  das  Wachstum  der  Follikel  wird  der  Hauptlymphraum 
unregelmäßig.  Die  Entwicklung  der  Lymphknoten  ist  gegen  Ende  des  2.  Lebens- 
monates beendet.  Ihnen  fehlt  die  Kapsel  und  daher  auch  das  Reticulum.  Die 
Follikel  sind  gegen  die  Hohlräume  durch  ein  Endothel  abgegrenzt.  In  den 
Follikeln  liegen  die  Keimzentren,  die  von  einem  feinen  Capillarnelz  durchzogen 
werden.  Die  Lymphknoten  besitzen  keinen  Hilus,  die  Lymphgefäße  treten  von 
allen  Seiten  in  sie  ein. 

Retlerer  &  Lelievre(^")  untersuchten  die  Lymphknoten  an  Embryonen  von 
Ovis  in  bezug  auf  die  Popliteal-  und  Inguinaldrüsen,  an  solchen  von  Sus  für 
die  mesenteriellen  Drüsen.  Das  Cytoplasma  im  Inneren  der  Drüsen  bildet  Höhlen 
und  Sinusse,  in  denen  die  neuentstandenen  Erythrocyten  liegen.  Diese  verbleiben 
hier  je  nach  der  Stärke  des  Lymphstromes  längere  oder  kürzere  Zeit.  Beim 
Embryo  ist  der  Lymphstrom  sehr  langsam,  daher  die  Sinusse  voll  von  Erythro- 
cyten; beim  Erwachsenen  ist  der  Strom  schnell,  daher  wenig  Erythrocyten  in 
den  Sinussen,  so  daß  die  Farbe  der  Lymphdrüsen  grau  wird.  Es  ist  nicht 
notwendig,  Hämolymphdrüsen  von  gewöhnlichen  grauen  zu  unterscheiden,  denn 
auch  experimentell  kann  man  durch  Unterbindung  des  Lymphstromes  graue 
Lymphdrüsen  in  rote  überführen.    Die  Function  der  Drüse  bleibt  immer  dieselbe. 

Kennel(*)  beschreibt  die  >adipolymphoiden  Körper«  (Fettkörper)  bei  den 
Batrachiern.  Man  kann  2  Typen  unterscheiden,  von  denen  sich  die  eine  bei  den 
Anuren,  die  andere  bei  den  Gymnophionen  und  Urodelen  findet.  Adipolymphoide 
Körper  und  Genitalapparat  haben  verschiedenen  Ursprung.  Das  Gefäßsystem 
der  a.  K.  besitzt  nur  Lacunen  und  noch  keine  capillaren  Lymphgefäße.  Die 
histologische  Structur  entspricht  der  Serosa,  es  handelt  sich  bei  diesen  Körpern 
um  eine  Differenzierung  des  Peritoneums.  Sie  haben  2  Functionen:  Gegen  den 
Herbst  hin  sammelt  sich  reichlich  Fett  in  ihnen  an,  im  Frühjahr  produzieren 
sie  Leucocyten.  Sie  können  sich  an  verschiedenen  Stellen  neu  bilden  und  sind 
homolog  den  Lymphkörpern  der  Teleosteer,  aber  bedeutend  höher  entwickelt 
als  diese. 

d.  Leibeshöhle. 

Broman(2)  untersucht  die  Entwicklung  der  Mesenterien  von  Hypogeophis 
rostratus  und  findet,  daß  auch  hier  eine  Bursa  omentalis  angelegt  wird.  Das  einfache 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    K.  Gefäßsystem  und  Leibeshöhle.  537 

Mesenterium  der  erwachsenen  Tiere  ist  sekundäre  Erscheinung.  An  der  rechten 
Seite  des  Vorderdarmes  befindet  sich  der  Recessus  mesenterico-hepato-entericus, 
der  sich  vergrößert  und  cranial  ausbreitet,  und  hier  2  Ausläufer  hat,  zwischen 
Leber  und  Vorderdarm  den  Recessus  hepato-entericus,  und  zwischen  der  Plica 
mesogastrica  und  dem  Vorderdarm  den  Recessus  mesenterico-entericus.  Jener 
allein  bildet  den  cranialen  Anteil  der  Haupthöhle.  Die  rechte  Lunge  entsteht 
viel  früher  als  die  linke  und  liegt  rechts  vom  oberen  Teil  des  Recessus  mesen- 
terico-entericus, so  daß  dieser  als  Rec.  pneumato-entericus  zu  bezeichnen  ist. 
Die  Plica  mesogastrica  ist  die  ursprüngliche  mesodermale  Anlage  der  rechten 
Lunge.  Eine  ähnliche  Falte  geht  auch  der  linken  Lungenanlage  voraus  und 
bildet  den  linken  Rec.  pneumato-entericus.  Das  dorsale  Hauptmesenterium  reißt 
sekundär  durch,  so  daß  von  dem  großen  Recessus  nur  caudal  und  cranial  kleine 
Reste  übrigbleiben.  Die  Wände  des  Foramen  Winslow  verwachsen  miteinander. 
Gleichzeitig  entsteht  caudal  ein  neuer  Recessus  an  der  rechten  Magenwand,  der 
Pancreas  und  Milz  vom  Magen  trennt.  Dieser  Recessus  hätte  eine  Bursa 
omentalis  bilden  können,  wenn  nicht  das  Hauptmesenterium  schon  vorher  dehis- 
ziert  wäre. 

Jones(^)  bespricht  die  Etappen  in  der  Ausbildung  der  Cölomhöhle  und 
des  Diaphragmas.  Für  die  Ausbildung  eines  in  der  Cölomhöhle  gelegenen 
Respirationsapparates  ist  unbedingt  eine  feste  Wand  notwendig,  da  sonst  in  der 
Höhle  keine  Druckdifferenz  möglich  wäre.  Das  einfache  Einsaugen  von  Luft 
findet  sich  bei  Nemertinen  und  Arthropoden.  Ähnlich  ist  es  bei  den  Lungen- 
atmern,  nur  wird  hier  die  Luft  in  ein  Reservoir  eingesaugt,  von  dem  aus  dann 
der  Sauerstoff  aufgenommen  werden  kann.  Die  niedrigen  Vertebraten  atmen 
nur  durch  Bewegungen  ihrer  Leibeswand,  während  die  höheren  eine  äußere 
Atmung  durch  die  Leibeswand  und  eine  innere  durch  das  Zwerchfell  haben. 
Die  Entstehung  der  ausgebildeten  Leibeswandmuskulatur  ist  auf  die  Fische 
zurückzuführen,  bei  denen  man  3  Schichten  unterscheiden  kann.  Eine  mittlere, 
die  eigentliche  Wandmuskulatur,  die  zur  Verstärkung  die  Rippen  tragen  kann, 
eine  äußere,  die  der  Bewegung  dient,  und  eine  innere  zur  Vergrößerung  und 
Verkleinerung  der  Leibeshöhle.  Die  Ausbildung  der  Rippen  ist  nicht  nur  not- 
wendig zur  Verstärkung  der  Leibeswand,  sondern  auch  zum  Ansatz  von  Musku- 
latur, die  zu  den  Extremitäten  zieht.  Wenn  der  Schwanz  nicht  zur  Fort- 
bewegung gebraucht  wird,  gehen  die  Rippen  z.  T.  wieder  verloren.  Die  Cetaceen, 
die  sich  mit  ihrem  Schwanz  fortbewegen,  haben  trotzdem  wenig  Rippen,  da  sie 
den  Schwanz  auf  und  ab  bewegen,  und  nicht  horizontal  wie  die  Fische.  Bei 
den  Mammaliern  bekommen  die  Rippen  die  neue  Aufgabe,  an  der  Erweiterung 
und  Verkleinerung  des  Thorax  mitzuhelfen.  Außerdem  entwickelt  sich  hier  das 
Diaphragma,  da  ein  größerer  Druck  notwendig  ist,  um  den  Inhalt  der  Leibes- 
höhle auszupressen.  Es  wechselt  seine  Lage  im  Körper  durch  Längenwachstum 
des  cranialen  Anteiles  des  Körpers.  Als  sekundäre  Function  kommt  dann  erst 
die  innere,  diaphragmale  Atmung  dazu.  Das  Diaphragma  als  Atemmuskel  ist 
nur  für  Homo  notwendig,  weil  ein  großer  Teil  der  Muskeln,  die  bei  den  Tieren 
zur  Atmung  verwendet  werden  können,  zu  der  nun  freien  oberen  Extremität 
gehen.  Bei  den  Cetacaeen  ist  das  Diaphragma  am  stärksten  entwickelt,  einer- 
seits, weil  die  Extremitäten  sehr  stark  reduziert  sind,  andererseits,  weil  bei  der 
Einatmung  der  Druck  des  Wassers  überwunden  werden  muß.  Die  Vögel  be- 
sitzen kein  Diaphragma  im  Sinne  der  Mammalier,  und  atmen,  indem  sie  die 
Luft  durch  die  Lungen  in  die  Luftsäcke  einziehen  und  wieder  durch  die  Lungen 
auspressen,  wobei  die  Luftsäcke  außerhalb  der  Thoraxhöhle  gelegen  sind,  und 
unter  dem  Einfluß  der  Abdominalwandmuskulatur  stehen. 

Über  Epithelknospen  in  der  Cölomwand  s.  oben  p.  394  A.  Fischel. 


538  n.  Referate.     11.  Vertebrata. 

Symington  macht  Untersuchungen  über  Form  und  Inhalt  des  Cavum  pelvico- 
abdominale  bei  Homo  an  Horizontal-  und  Sagittalschnitten.  Er  vergleicht 
ihre  Kapazität  mit  älteren  Angaben  und  konstatiert,  daß  der  Teil  der  Abdominal- 
wand oberhalb  des  Nabels  einer  größereu  Ausdehnung  fähig  ist,  als  der  unterhalb. 

Broman(^)  fand  an  älteren  Embryonen  von  LeptonycJiotes  und  Lobodon  am 
Mesenterium  Fäden,  die  er  als  Appendices  mesoduodeni,  mesoilei  und 
umbilicalis  bezeichnete.  Die  Entstehung  des  A.  mesoilei  ist  auf  die  A.  vitellina 
zurückzuführen,  die  eine  Fortsetzung  des  Stammes  der  A.  mesenterica  superior 
darstellt.  Die  Arterie  ist  von  Mesenchym  umgeben,  das  zur  Fixation  des  Nabel- 
bruches dient.  Dieser  Strang  zerreißt  unmittelbar  vor  der  Reposition  des  Nabel- 
bruches. Der  am  Mesoileum  verbleibende  Rest  stellt  die  A.  dar,  der  andere 
geht  zugrunde.  Auf  ähnliche  Weise  geht  auch  der  Strang  um  die  A.  vittelina 
unter,  und  erhält  sich  nur  z.  T.  als  A.  mesod.  Findet  die  Zerreißung  nicht 
wie  gewöhnlich  am  Nabel  statt,  dann  bleibt  auch  hier  ein  Rost,  die  A.  u.  Eben- 
so verhält  es  sich  auch  bei  anderen  Tieren,  nur  verschwindet  in  vielen  Fällen 
der  Appendix  vollständig.  Wenn  die  V.  vitellina  mit  dem  proximalen  Teil  des 
Dotterblasenstieles  in  Verbindung  bleibt,  können  sich  Capillaren  zur  Arterie 
ausbilden,  und  zur  Entstehung  eines  Meckelschen  Divertikels  führen. 


L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge. 

(Referent:  J.  Tandler.) 

a.  Allgemeines  und  Harnwerkzeuge. 

Hierher  Ehrenberg. 

Über  das  Gewicht  der  Niere  von  Lcpus  s.   lsCOVesco(*). 

Chiron  beobachtete  lebendes  Nierengewebe  von  Mus  musouliis  unter  dem 
Mikroskope.  Er  injizierte  unter  schwachem  Druck  in  die  Jugular^ene  kleine 
Quantitäten  von  Methylenblau  oder  eine  andere  Farbstoflflösung  und  sah  schon 
nach  einigen  Sekunden  die  Farbsubstanz  im  Bürstensaum  der  Tubulaepithelien 
erscheinen;  sie  verteilt  sich  später  im  Protoplasma,  sammelt  sich  dann  im 
äußeren  Drittel  der  Zelle,  bleibt  hier  einige  Minuten  und  verschwindet  schließlich. 
Der  Farbstoff  wird  also  von  den  Glomeruli  rasch  eliminiert,  von  den  Tubuli 
absorbiert  und  in  den  Kreislauf  übergeführt.  Ähnlich  dürfte  sich  der  Vorgang 
bei  den  gewöhnlichen  Harnkomponenten  abspielen.  Durch  Diuretica  wird  die 
Tubulusfunction  beschleunigt.  Aus  all  dem  ergibt  sich,  daß  Farbsubstanzen  nur 
dann  fixiert  werden  können,  wenn  sie  das  Protoplasma  mit  einer  bestimmten 
Langsamkeit  durchströmen.  —  Über  die  Abhängigkeit  der  Nierentätigkeit  vom 
Nervensystem  s.  Jungmann  &  Meyer. 

Myer  verpflanzte  Stücke  von  Nierengewebe  in  Taschen  an  den  Ohren  von 
Cavia  cobaya.  Nach  24  Stunden  war  der  größte  Anteil  des  verpflanzten  Ge- 
webes nekrotisch,  doch  waren  auch  einige  Tubuli  und  Glomeruli  in  der  Peri- 
pherie erhalten.  Die  in  den  folgenden  Tagen  exstirpierten  Stücke  zeigten  Re- 
generation des  Nierengewebes.  Mitosen  in  den  Tubuluszellen  finden  sich  be- 
sonders häufig  zwischen  dem  5.  und  7.  Tag,  ebenso  Einwachsen  von  Bindegewebe 
gegen  das  noch  immer  nekrotische  Zentrum.  Dies  wird  schließlich  fast  voll- 
kommen durch  Bindegewebe  ersetzt.  Nach  dem  14.  Tage  werden  die  regenerierten 
Tubuli  durch  eingewandertes  und  weiter  wucherndes  Bindegewebe  zerstört.  Die 
Zerstörung  ist  schneller  bei  homöoplastischem,  als  bei  autoplastischem  Gewebe, 
während  die  Regeneration  bei  beiden  bis  zum  9.  Tage  in  gleicher  Weise  vor 
sich  ging.     Am  21.  Tage  besteht  das  homöoplastische  Gewebe  nur  aus  Binde- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.  539 

gewebe,  während  das  autoplastische  noch  am  38.  Tage  einige  Tubuli  und  Glo- 
meruli  enthält.  Es  ist  gleichgültig  für  das  Wachstum  des  autoplastisch  trans- 
plantierten  Stückes,  ob  es  nach  Resection  einer  ganzen  Niere  oder  nur  eines 
Teiles  verpflanzt  wurde. 

Enesco{V)  beschreibt  die  Histologie  der  Tubuli  contorti  und  des  auf- 
steigenden Astes  der  Henleschen  Schleifen  der  Niere  von  Lepus  ciini- 
culus  und  die  an  ihnen  durch  Diuretica  erzeugten  Veränderungen.  Normaler- 
weise ist  das  Lumen  der  Tubuli  contorti  im  Ruhezustand  sehr  eng,  die  Zellen 
enthalten  peripher  einander  parallele  Stäbchen,  gegen  das  Lumen  einen  Bürsten- 
besatz, außerdem  kleine  Vacuolen.  Der  aufsteigende  Schenkel  der  Henleschen 
Schleife  besitzt  ein  größeres  Lumen;  seinen  Zellen  fehlen  Bürstenbesatz  und 
Vacuolen.  Verf.  beschreibt  ferner  die  histologischen  Veränderungen  nach  In- 
jection  von  Diureticis. 

Retzilis('')  studierte  die  Struktur  des  Protoplasmas  an  den  Nierenepithelien 
von  Rana  escideuta,  Salamandra  niaculata^  Megalohatrachiis  jajwnicus,  Lacerta 
viridis^  Lepus  eimiculus  und  Homo.  Als  beste  Fixierungsflüssigkeit  erwies  sich 
das  Carnoysche  Gemisch.  Das  Protoplasma  der  Epithelzellen  besteht  aus  einem 
unstrukturierten  Hyaloplasma  oder  Paramitom  und  dem  aus  feinen,  dichotomisch 
verästelten  Fäden  gebildeten  Mitomwerk.  Dieses  ist  in  den  verschiedenen  Ab- 
teilungen der  Kanälchen  verschieden  angeordnet.  In  dem  schmal  entspringen- 
den Halsteil  der  Tubuli  contorti  findet  sich  bei  Amphibien  und  Reptilien  echtes 
Flimmerepithel,  an  das  sich  ohne  Übergangsstufen  das  typische,  stets  mit  einem 
Bürstensaum  versehene  Epithel  der  Tubuli  contorti  anschließt.  An  manchen 
Epithelzellen  ragen  gegen  das  Lumen  des  Kanälchens  kuppeiförmige  Erhebungen 
des  Zellkörpers  vor,  deren  Basis  stellenweise  eingeschnürt  ist.  Sie  zeigen  blasiges 
Aussehen.  Ähnliche  Körperchen  befinden  sich  im  Kanallumeu  und  sind  wahr- 
scheinlich vollkommen  abgeschnürte  Secrettropfen.  An  jenen  Zellen,  bei  welchen 
sich  dieser  Secretionsprozeß  eben  abspielt,  fehlt  der  Bürstensaum.  Die  Kerne  der 
Epithelzellen  sind  rund,  enthalten  basophile  Körner  und  zuweilen  einen  echten 
Nucleolus;  während  der  Anschwellung  der  Zellen  und  der  Abgabe  der  Secret- 
tropfen liegt  der  sonst  vom  basalen  Mitom  umschlossene  Kern  dem  Lumen 
näher.  Mehrmals  waren  in  einer  Zelle  2  Kerne  vorhanden.  Bei  Biondi-Färbung 
zeigen  die  Kerne  der  Amphibien  eine  grüne,  die  der  Reptilien,  Aves  und  Mam- 
malier  eine  violette  Farbe.  Verf.  wirft  schließlich  die  Frage  auf,  ob  die  Se- 
crete  bzw.  Excrete  im  Paramitom  oder  im  Mitom  entstehen. 

Guitel(^)  beschreibt  die  Niere  von  Gottus  gohio.  Die  zwei  hinteren  Drittel 
der  beiden  Nieren  verschmelzen  miteinander.  Im  Bereiche  der  Verwachsung 
ist  die  dorsale  Fläche  glatt.  Im  vorderen  Drittel  besitzt  jede  Niere  3  trans- 
versale Furchen  für  Gefäße  und  Spinalnerven.  Medialwärts  erstreckt  sich  von 
dem  inneren  Rande  der  freien  Niere  ein  Appendix,  in  welchen  eine  kleine 
Arterie  reicht.  Die  eiförmigen  Stanniusschen  Körperchen  befinden  sich  im 
hintersten  Anteil  der  Niere.  In  der  Regel  sind  2  vorhanden,  manchmal  3, 
selten  ein  einziges.  Das  Pronephros  besteht  aus  dem  Glomerulus,  der  1.  oder 
transversalen  Ansa,  der  2.  oder  direkten  longitudinalen  Ansa  und  der  4.  oder 
rekurrierenden  longitudinalen  Ansa.  Der  freie  Anteil  der  Niere  besteht  aus 
lymphoidem  Gewebe,  das  nur  von  den  Gebilden  des  Pronephros  durchsetzt  wird. 
Während  bei  einigen  Tieren  das  Pronephros  bestehen  bleibt,  bildet  es  sich  bei 
anderen  zurück,  und  es  entsteht  das  Mesonephros.  Die  vordersten  mesonephri- 
tischen  Kanälchen  befinden  sich  knapp  hinter  dem  freien  Anteil  der  Niere.  Beim 
(^f  gelingt  die  Bestimmung  der  sexuellen  Reife  leicht  durch  Nachweis  von 
Spermatozoon.    Beim  §    ist  die  Genitalölfnung  durch  ein  dünnes  Häutchen  ver- 


540  H-  Referate.     11.  Vertebrata. 

schlössen,  das  erst  bei  der  ersten  Eiablage  einreißt.  Findet  man  also  hinter 
dem  Anus  eine  Öffnung,  so  ist  das  Tier  reif. 

Hierher  auch  Guitel(3). 

IVIIslawsky(^)  beschreibt  Piasmafibrillen  und  Chondriokonten  in  den 
Stäbchenepithelien  der  Niere  von  Rana  fusca.  In  allen  Abschnitten  der 
Harnkanälchen  sind  die  Chondriome  deutlich,  besonders  in  Abschnitt  4  nach 
Gaupp.  Die  Chondriokonten  reichen  nur  bis  an  die  Membrana  propria  der 
Harukanälchen ;  ebenso  liegt  an  dem  distalen  Ende  der  Zelle  eine  chondriom- 
freie  Zone.  Sonst  sind  sie  über  das  ganze  Protoplasma  gleichmäßig  verteilt. 
Sie  haben  einen  wellenförmigen  Verlauf.  Bei  Fixierung  in  Formol-Zenker  sind 
keine  Chondriokonten  zu  finden,  dagegen  Streifen,  die  sich  mit  alizarinsauerem 
Natron  färben.  Diese  Fibrillen  beginnen  an  der  Membrana  propria  der  Harn- 
kanälchen  und  enden  dicht  unter  der  Membrana  tectoria.  Sie  sind  viel  zarter 
als  die  Chondriokonten.  Es  sind  also  zwei  voneinander  ganz  verschiedene 
Strukturarten  in  diesen  Zellen  vorhanden,  die  auch  ein  verschiedenes  topo- 
graphisches Verhalten  zeigen. 

Nach  IVIawas(^)  ist  die  Membrana  propria  der  Tubuli  contorti  der  Niere 
von  Mus  nicht  strukturlos.  Sie  zeigt  eine  circuläre  Streifung,  an  Tangential- 
schnitten  sieht  man  parallel  mit  der  Oberfläche  des  Tubulus  contortus  verlaufende 
Streifen.  An  Transversalschnitten  erheben  sich  auf  der  Membrana  propria  eine 
Reihe  von  Zacken.     Die  Bedeutung  dieser  Struktur  ist  nicht  bekannt. 

NicIOUX  &  Novicka(*)  weisen  nach,  daß  Tiere,  die  Alkohol  durch  den  Di- 
gestionstrakt in  sich  aufnehmen,  ihn  durch  Lungen,  Haut  und  Blase  wieder 
abgeben  und  zwar  durch  die  Blase  in  relativ  größeren  Mengen,  wenn  die  Harn- 
secretion  angeregt  wird,  weil  sonst  die  Blase  den  Alkohol  absorbiert  und  dem 
Blute  abgibt.  Die  Absorption  geht  um  so  schneller  vor  sich,  je  konzentrierter 
die  Lösung  ist.  Umgekehrt  kann  auch  der  Alkohol  aus  dem  Blute  durch  die 
Blasen  wand  in  die  Blase  gelangen,  wie  die  Verff.  durch  eine  weitere  Reihe  von 
Experimenten  nachweisen.  Solange  passiert  der  Alkohol  die  Blasenwand,  bis 
Gleichgewicht  zwischen  den  Konzentrationen  im  Blute  und  in  der  Blase  einge- 
treten ist.  Ähnlich  wie  Alkohol  verhalten  sich  auch  andere  Substanzen.  — 
Hierher  auch  NicIOUX  &  Novicka(2,3)  und  Bocci  (2). 

Burlend  untersuchte  die  Entwicklung  des  Pronephros  von  Ghnjsemys 
marginata  und  seine  Beziehungen  zum  Mesonephros.  Die  Niere  von  C.  m.  ent- 
steht in  Form  einer  primitiven  Rinne  als  Ausstülpung  der  Somatopleura;  aus 
dieser  Anlage  gehen  die  vorderen  Nierenkanälchen  und  der  vordere  Anteil  des 
ebenfalls  mesodermalen  Vornierenausführungsganges  hervor,  der  aber  in  der  Mittel- 
region mit  dem  Ectoderm  zusammenhängt.  Der  Ductus  tritt  vor  den  vorderen  und 
hinteren  Nierenkanälchen  auf  und  mündet  in  der  Gegend  des  Blastoporus  in 
den  Darm.  Der  Unterschied  zwischen  Urnieren  und  Vornierenanlage  kommt 
dadurch  zustande,  daß  eine  Rotation  um  90°  stattfindet;  die  Urnierenkanälchen 
liegen  dorsomedian  vom  Urnierengang.  Die  ursprünglichen  Vornieren-Nephro- 
tome  teilen  sich  in  mehrere  kleinere,  ebenso  die  Mesonephros-Tubuli.  Die  Stelle 
des  Nephrotomes,  in  welches  sich  ein  Mesonephroskanälchen  öffnet,  erweitert 
sich  und  wird  zu  einer  Malpighischen  Kapsel.  Die  Blutgefäße  entwickeln  sich 
erst  nach  der  Ausbildung  der  Tubuli. 

Über  die  Abhängigkeit  der  Nierenlage  vom  Dickdarmgekröse  bei  Föten  von 
Homo  s.  Jazuta. 

Todd(^)  bespricht  einen  Fall  von  einseitiger  Nierenaplasie  he'i  Homo.  Die 
rechte  Niere  war  etwas  vergrößert,  Nebenniere  und  Ureter  normal.  Die  linke 
Nebenniere  war  ebenfalls  normal.  Darunter  lag,  eingebettet  im  retroperitonealen 
Fett,  eine  Bindegewebsmasse,  die  einige,  nicht  vollkommen  differenzierte  Nieren- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.  541 

kanälchen  und  wenige  Glomeruli  enthielt.  Der  linke  Ureter  war  ein  im  oberen 
Teile  unwegsamer,  bindegewebiger  Strang,  der  sich  dann  in  die  Blase  öffnete, 
—  Über  Dystopie  der  Niere  von  Homo  s.  Schöniank,  über  Ectopia  der  Harn- 
blase T.  Johnston  (2). 

b.  Nebenniere. 

Über  das  Gewicht  der  Nebennieren  bei  Lepus  s.   Iscovesco. 

Gradinescu  studierte  an  Canis^  Felis  und  Lepus  den  Einfluß  der  Neben- 
nieren auf  Blutkreislauf  und  Stoffwechsel.  Die  Exstirpation  beider  Neben- 
nieren hat  Störungen  der  Durchlässigkeit  der  Blutcapillaren  zur  Folge.  Die 
Zufuhr  von  Adrenalin  befähigt  die  Endothelzellen  den  Stoflaustausch  zu  regu- 
lieren. Nach  Exstirpation  der  Nebennieren  vermindert  sich  auch  der  Gas- 
wechsel, fällt  die  Körpertemperatur,  wird  der  Lymphkreislauf  gestört.  Das 
Fehlen  der  Nebennieren  hat  demnach  weitgehende  Störungen  im  Stoflaustausch 
zwischen  Blut  und  Gewebe  zur  Folge. 

Mulon  &  Porak('-^)  haben  gefunden,  daß  Lepus  die  Zerstörung  der  Neben- 
niere überlebt.  Dies  kommt  durch  die  functionelle  Vertretung  durch  die  ac- 
cessorischen  Nebennieren  zustande.  An  diesen  ist  das  auffälligste  ihr  geringer 
Lipoidgehalt  im  Gegensatz  zu  den  normalen  accessorischen  Nebennieren,  und 
zwar  steht  die  Menge  der  Lipoide  in  umgekehrtem  Verhältnis  zu  der  Menge 
der  erhalten  gebliebenen  Rindensubstanz  der  Nebenniere.  Diese  Armut  an  li- 
poiden  Substanzen  ist  somit  der  Ausdruck  einer  gesteigerten  Function.  — 
Hierher  auch  Mulon  &  Porak(^). 

Über  den  Cholesteringehalt  der  Nebenniere  s.   Wacker  &  Hueck(S2). 

IVIulon("*)  beschreibt  die  Vorgänge  in  den  Zellen  des  Markes  der  Neben- 
niere während  der  Secretion.  Jede  Zelle  enthält  ein  Chondriom,  chromaffine 
Körnchen  und  die  secernierte  Flüssigkeit  im  eigenen  Hyaloplasma.  Solange 
das  Hyaloplasma  kein  A.  enthält,  ist  die  Zelle  hell  und  strotzend,  ebenso  der 
Kern;  enthält  es  A.,  so  werden  Zelle  und  Kern  dunkel  und  fallen  zusammen. 
Bei  der  Excretion  des  A.  werden  die  dunkelen  Zellen  von  den  hellen  kompri- 
miert und  auf  diese  Weise  das  A.  in  die  Blutgefäße  exprimiert.  Außer  dem 
A.  befindet  sich  in  den  Zellen  auch  ein  Lipoid. 

Janosik  meint,  daß  man  die  Beziehungen  zwischen  Geschlechtsdrüsen 
und  Nebennieren  nicht  durch  innere  Secretion  erklären  kann,  sondern  sich 
bemühen  soll,  noch  andere  Faktoren,  z.  B.  die  Entwicklungsgeschichte  zur  Er- 
klärung heranzuziehen. 

IVIulon(^)  untersuchte  das  vordere  (Giacominische)  Interrenalorgan  an 
AngtiiUa,  Esox  und  Trutta.  Es  unterscheidet  sich  von  der  Nebennierenrinde 
durch  seinen  Mangel  an  Pigment  und  freien,  lipoiden  Cholesterinen  in  den 
Zellen.  Hingegen  enthält  es  mitochondriale  Lipoide.  Es  kann  demnach  der 
Nebennierenrinde  der  Mammalier  homologisiert  werden,  da  es  wie  diese  phos- 
phatisch-albuminöse  Verbindungen  erzeugt,   die  dann  in  die  Blutbahn  übergehen. 

Comolli(^)  fand  als  ein  charakteristisches,  allen  Klassen  und  Ordnungen  ge- 
meinsames Merkmal  des  interrenalen  Gewebes  seine  Verteilung  und  die 
Gruppierung  seiner  Zellen.  Bei  den  Teleosteern  stehen  interrenales  und 
chromaffines  Gewebe  in  innigem  Zusammenhang  und  liegen  in  derselben  Gefäß- 
wand. Die  Verteilung  und  Gruppierung  der  Zellen  des  vorderen  Interrenal- 
organes  von  Änguilla  vulgaris  ist  analog  dem  Interrenalorgane  der  anderen 
Vertebraten.  In  der  Anordnung  der  Zellen  gibt  es  einen  Übergangstypus 
zwischen  den  Cyclostomen  und  den  höheren  Vertebraten.  Die  Zellen  bilden 
entweder  kleine,  rundliche,  an  der  Venenwand  gelegene  Körperchen  mit  radien- 
förmig  angeordneten  Zellnestern,  oder  voluminöse,  aus  Zellsträngen  bestehende, 


542  ^-  Referate.     11.  Vertebrata. 

stark  vascularisierte  Körper.  Im  vorderen  interrenalen  Körper  von  A.  v.  ent- 
halten die  Zellen  Fett  und  Lipoide  in  Form  von  Tröpfchen,  wie  die  interrenalen 
Zellen  der  anderen  Klassen.  Auch  Form  und  Verteilung  der  Mitochondrien 
sind  gleich.  Die  Stanniusschen  oder  hinteren  interrenalen  Körperchen  sind 
kleine,  mit  einer  fibrösen  Kapsel  versehene,  reich  vascularisierte  Gebilde  aus 
geschlossenen  Zellschläuchen.  Die  Zellen  enthalten  Secretkörner  und  Chondrio- 
konten,  aber  keine  Mitochondrien.  Die  Stanniusschen  Körperchen  sind  dem 
Interrenale  nicht  homolog.  Es  ist  nicht  gelungen  festzustellen,  was  ihre  Be- 
deutung ist  und  welchem  Organ  der  anderen  Vertebraten  man  sie  homologi- 
sieren  kann.  Ihrem  Aufbau  nach  sind  sie  Drüsen  mit  innerer  Secretion.  Mit 
dem  interrenalen  System  scheinen  sie  nicht  im  Zusammenhang  zu  stehen.  — 
Hierher  auch  Comolli(^). 

Celestino  da  Costa  studierte  die  Histologie  und  Physiologie  der  Glan- 
dulae suprarenales  der  Mammalier,  Aves,  Reptilier  und  Amphibia.  Während 
bei  den  anderen  Vertebraten  die  Rinde  aus  Zellsträngen  mit  zahlreichen  Capil- 
laren  besteht,  zeigt  die  der  Mammalier  einen  komplizierteren  Aufbau.  Die 
Mitochondrien  scheinen  mit  den  adipoiden  Körnchen  in  Beziehung  zu  stehen 
und  sind  mit  den  siderophilen  Körperchen  identisch.  Man  kann  helle  und 
dunkele  Zellen  unterscheiden;  zwischen  ihnen  gibt  es  Übergänge,  die  einen  Zu- 
sammenhang beider  Zellarten  beweisen.  Der  Zellkern  kann  ebenfalls  dunkel 
oder  hell  sein  und  zeigt  zahlreiche  Teilungsfiguren  in  allen  Schichten  der  Rinde. 
Die  Struktur  der  Marksubstanz  ist  weniger  variabel,  als  die  der  Rindensubstanz. 
Die  Medulla  besteht  aus  polyedrischen  Zellen  mit  bläschenförmigem  Kern.  Die 
Zellen  ordnen  sich  in  Strängen  oder  Läppchen  an,  die  durch  zahlreiche  Capil- 
laren  voneinander  getrennt  sind.  Außer  phäochromen  Granulationen  gibt  es  in 
den  Markzellen  auch  Mitochondrien,  jedoch  nicht  so  viele  wie  in  der  Rinde. 
Pigment  fand  Verf.  nicht,  wohl  aber  Fettkörnchen  und  rätselhafte,  eosinophile 
Gebilde,  wahrscheinlich  Degenerationsprodukte.  Der  Kern  kann  auch  in  den 
Markzellen  dunkel  oder  licht  sein,  ist  aber  im  ganzen  heller  als  in  der  Rinde ; 
auch  hier  treten  mitotische  Teilungen  auf.  Außer  den  Mark-  und  Rindenzellen 
gibt  es  bei  den  Amphibien  noch  die  sog.  Stillingschen  »Sommerzellen«:  ovale 
Zellen  mit  excentrischem  Kern  und  wahrscheinlich  leucocytärer  Natur.  Die 
mitochondrialen  Granulationen  der  Rinde  sind  die  erste  Phase  der  secretorischen 
Tätigkeit  der  Zellen ;  sie  können  sich  in  adipoide  Substanz,  aber  auch  in  Pig- 
ment verwandeln.  Hypersecretion  tritt  ein  während  der  Gravidität  und  nach 
Exstirpation  einer  Nebenniere.  —  Hierher  auch  Freund  &  Marchand. 

Mulon  &  Porak(^)  untersuchten  die  accessorischen  Suprarenalorgane 
bei  (^  und  Q  von  Lepus.  Sie  besitzen  keine  Marksubstanz,  die  Rindensub- 
stanz besteht  in  ihrem  peripheren  Anteil  aus  radienförmig  angeordneten  Zell- 
strängen (Zona  glomerularis) ,  im  zentralen  Teil  verlaufen  die  Zellstränge  nach 
allen  Richtungen,  die  Zellen  enthalten  zahlreiche  lipoide  Zelleinschlüsse.  Dieser 
Anteil  (Zona  reticulata)  ist  reich  an  Capillaren. 

Snessarew  untersucht  das  Nebennierenstroma  von  Homo  und  findet  ein 
bis  jetzt  nicht  beschriebenes  feines  Reticulum,  dessen  Maschen  kleiner  sind  als 
die  einzelnen  Zellen.  Es  grenzt  die  einzelnen  Zellager  voneinander  ab  und  ist 
ein  Netz,  in  das  Fibrillen  aus  kollagenen  Fasern  übergehen,  indem  sie  ihr 
Kollagen  verlieren.  Vielleicht  steht  es  in  genetischem  Zusammenhang  mit  den 
Stromazellen. 

c.  Geschlechtsorgane. 

Nach  Abramovicz  sind  die  Gonocyten  bei  Triton  entodermalen  Ursprungs. 
Sie  liegen  bei  Embryonen  von  etwa  6  mm  noch  zwischen  den  Zellen  der  dor- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.         543 

salen  Darmwand,  heben  sich  dann  von  ihr  ab  und  liegen  ihr  dorsal  auf.  Durch 
das  Zusammenrücken  der  Seitenplatten  werden  sie  vom  Darm  getrennt  und 
gelangen  auf  die  dorsale  Seite  der  Somatopleura.  Die  ursprünglich  unpaare 
Genitalanlage  wird  durch  das  dorsale  Mesenterium  in  eine  paarige  gespalten. 
Zu  beiden  Seiten  der  Radix  mesenterii  ordnen  sich  die  Gonocyten  zu  Genital- 
leisten an.  Diese  wachsen,  das  Peritonealepithel  vorstülpend,  gegen  die  Leibes- 
höhle und  bilden  die  Genitalfalten,  bei  welchen  man  in  craniocaudaler  Richtung 
einen  progonalen,  gonalen  und  epigonalen  Abschnitt  unterscheiden  kann.  In 
den  Stiel  dieser  Falten  wandern  Peritonealzellen  ein,  die  sich  dann  den  pri- 
mären Gonocyten  anlegen  und  sich  zum  Teil  in  sekundäre  Gonocyten,  zum  Teil 
in  FoUikelzellen,  zum  Teil  in  Genitalstränge  umwandeln.  Bei  Larven  von  etwa 
12  1/2  EQDi  Länge  beginnt  die  Differenzierung  der  Geschlechter.  Bei  Genital- 
falten, die  zu  Ovarien  werden,  sieht  man  zahlreiche  Mitosen  der  Gonocyten, 
diese  lagern  sich  aneinander,  werden  von  Follikelepithel  umgeben  und  bilden 
Genitalzellnester.  In  der  Mitte  der  Genitalfalte  befindet  sich  im  ganzen  gonalen 
Abschnitt  eine  Lichtung.  Degenerationserscheinungen  der  Gonocyten  sind  selten. 
Bei  der  zum  Hoden  werdenden  Genitalfalte  ist  die  Zahl  der  degenerierenden 
Gonocyten  größer,  das  Wachstum  ist  im  ganzen  langsamer,  nur  die  als  Fett- 
körper bezeichnete  mediane  Ausstülpung  der  Genitalfalte  wächst  so  rasch,  daß 
sie  die  Größe  der  Falte  selbst  übertrifft,  während  sie  im  Ovarium  stets  kleiner 
bleibt.  Ein  weiterer  Unterschied  der  Geschlechter  besteht  in  der  Entwicklung 
der  Genitalstränge.  Bei  der  zum  Ovarium  werdenden  Genitalfalte  enden  sie  am 
Grunde  des  Genitalstieles,  bei  der  zum  Hoden  werdenden  dringen  sie  so  tief 
in  die  Genitalfalte  ein,  daß  sie  zwischen  den  Genitalzellen  sichtbar  werden. 

IVIazza  versucht  eine  Klärung  der  Ansichten  über  die  Genitalorgane  von 
ÄnguiUa.  Das  Syrskische  Organ  kann  mitunter  bandförmig  sein,  auch  wenn 
die  histologische  Untersuchung  es  als  Hoden  erkennen  läßt.  In  solchen  Fällen 
ist  es  dem  Testikel  von  Congcr  vulgaris  oder  Congromurena  halearica  ähnlich. 
Andererseits  kann  die  weibliche  Keimdrüse  ausnahmsweise  gelappt  sein,  ent- 
hält aber  nie  interstitielle  Hodensubstanz.  Es  kann  auch  die  Form  eines  Syrski- 
schen  Organes  mit  wenig  entwickelter  Lappung  annehmen.  Es  genügt  die  Form 
noch  nicht  zur  Bestimmung  des  Geschlechtes,  sondern  das  Organ  muß  auch  histo- 
logisch untersucht  werden.  Die  silberfarbigen  A.^  die  zum  Meere  wandern,  sind 
noch  unreife  Tiere. 

Henneberg  beschreibt  die  Entwicklung  der  Cloakenmembran  von  Mus 
rattus.  Die  erste  Andeutung  einer  Ecto-Entodermverbindung  liegt  an  der  Dorsal- 
seite von  Embryonen  mit  6-7  Urwirbeln.  Sie  rückt  dann  an  das  Caudalende, 
später  (bei  Embryonen  mit  16  Urwirbeln)  an  die  Ventralseite  und  heißt  nun 
Cloakenmembran.  Diese  nimmt  an  Länge  zu  und  ist  bei  Embryonen  mit  23  Ur- 
wirbeln ein  medianer  Streifen  am  Grunde  der  Cloakenfurche.  Doch  entspricht 
die  eigentliche  Cloakenmembran  nicht  der  ersten  Anlage  der  Ecto-Entoderm- 
verbindung; diese  leitet  nur  das  Schwinden  des  Mesoderms  ein.  Mit  39  Ur- 
wirbeln hat  der  Embryo  eine  Vorbuchtung  der  Cloakenmembran;  an  ihrer  cranialen 
Hälfte  zeigt  das  Ectoderm  eine  Verdichtung.  Bei  Embryonen  mit  48  Urwirbeln 
hat  sich  die  caudale  Hälfte  der  Cloakenmembran  durch  Aneinanderlagerung  der 
seitlichen  Wände  des  ventralen  Abschnittes  der  Cloake  zur  Cloakenplatte  um- 
gewandelt.    Diese  ist  also  kein  selbständiges  Gebilde. 

Semichon(^)  untersuchte  die  Ovarien  von  Protopterus  annectens.  Sie  erstrecken 
sich  vom  Becken  bis  zum  vorderen  Teile  der  Leber  und  enthalten  Eier  von 
72-4  mm  Durchmesser.  Die  Vesicula  germinativa  der  kleinen  Eier  hat  sphäri- 
sche Gestalt  und  einen  welligen  Kontur,   die  zahlreichen  Nucleolen  färben  sich 


544  ü-  Referate.     11.  Vertebrata. 

leicht  mit  Orange,  ebenso  die  in  den  größeren  Eiern  vorhandenen  Dottergranula. 
Außer  diesen  gibt  es  noch  kleinere,  nahe  der  Dottermembran  liegende  Granula, 
die  keinen  Farbstoff  annehmen.  Dies  ist  jedoch  kein  Zeichen  von  Degeneration, 
denn  auch  die  Granulationen  der  in  Resorption  befindlichen  Eier  zeigen  noch 
immer  die  Affinität  zu  Orange. 

Kingsbury(^)  untersuchte  die  Morphogenese  des  Ovars  von  Felis.  Es  ver- 
größert sich  vom  Beginn  seiner  deutlichen  Differenzierung  (bei  75  mm  langen 
Embryonen)  bis  zur  sexuellen  Reife  ungefähr  auf  das  Fünffache.  Das  Wachs- 
tum erfolgt  hauptsächlich  in  den  marginalen  und  peripheren  Zonen,  besonders 
in  der  primitiven  Rinde.  Die  Differenzierung  geht  in  zentrifugaler  Richtung  vor 
sich.  In  den  frühen  Stadien  sind  Markstränge  und  Eistränge  nicht  deutlich  zu 
unterscheiden,  später  kann  man  3  gut  abgegrenzte  Zonen  erkennen:  die  corti- 
cale,  die  intermediäre  und  den  epithelio-stromalen  Kern.  Die  Rindensubstanz 
mit  den  Primärfollikeln  geht  direkt  aus  der  primären  Rinde  hervor.  Gleich 
nach  der  Differenzierung  beginnt  eine  ebenfalls  in  zentrifugaler  Richtung  fort- 
schreitende Degeneration  der  Follikel.  Je  größer  das  Ovarium  wird,  desto  vor- 
geschrittenere Stadien  erreichen  die  Graaffschen  Follikel,  ohne  zu  degenerieren. 
Knapp  vor  dem  Eintritt  der  sexuellen  Reife  finden  sehr  weitgehende  Degenera- 
tionen der  Graaffschen  Follikel  statt,  die  mit  Bildung  von  Polarspindeln,  Polar- 
körpern und  Fragmentation  des  Eies  verbunden  sind.  Die  während  der  Reife- 
periode sich  entwickelnden  Graaffschen  Follikel  sind  in  Form  und  Struktur 
von  den  früher  entstandenen  verschieden,  doch  kommen  Übergänge  zwischen 
beiden  vor. 

Levi  untersuchte  die  Struktur  der  Ovarialz eilen  bei  Mammaliern.  Bei 
Embryonen  von  Bos  und  Sus  enthalten  die  Zellen  der  Stränge  in  Mark  und 
Rinde  lange,  dünne  und  gewundene  Chondriokonten.  Das  Ovarialepithel  von 
neugeborenen  Chiropteren  enthält  gut  individualisierte  glatte  Chondriokonten, 
die  Markstränge  von  erwachsenen  Chiropteren  dagegen  gewundene,  die  sich  am 
oberen  Pole  des  Kernes  miteinander  verflechten.  In  allen  Follikelzellen  findet 
sich  das  Chondriom  in  Form  von  langen,  miteinander  verflochtenen  Fäden. 
Während  der  Zellteilung  machen  die  Chondriokonten  eine  Reihe  von  Verände- 
rungen durch.  Das  Chondriom  der  Follikelzelle  bleibt  bei  Degeneration  der 
Zellen  anfänglich  unverändert.  Erst  bei  weitgehenden  Schädigungen  fragmen- 
tieren sich  die  Chondriokonten  zu  einem  unregelmäßigen  Trümmerhaufen.  Der 
Verlust  ihrer  Färbbarkeit  fällt  zusammen  mit  dem  Tod  der  Zelle.  Die  Zellen 
des  Corpus  luteum  zeigen  während  ihrer  Differenzierung  und  ihrer  Rückbildung 
folgende  charakteristische  Merkmale:  Gleich  nach  dem  Follikelsprung  teilen  sich 
die  Chondriokonten  in  viele  Segmente,  die  rasch  in  die  Länge  wachsen  und 
sich  wieder  durch  Teilung  vermehren.  Kurz  darauf  beginnen  in  den  Zellen 
Secretionsvorgänge  (erst  seröser,  dann  lipoider  Produkte),  an  denen  sich  die 
Chondriokonten  nicht  beteiligen.  Niemals  findet  man  Proteine  als  Secretions- 
produkte.  Die  Lipoidsecretion  erreicht  ihr  Maximum  zur  Zeit  der  Implantation 
des  Eies  im  Uterus.  Auch  in  dieser  Phase  bleiben  die  Chondriokonten  bestehen, 
ihre  Verminderung  ist  nur  eine  scheinbare.  Im  Beginne  der  Gravidität  bleiben 
die  Luteinzellen  und  ihre  Lipoide  unverändert.  Im  zweiten  Teil  der  Gravidität 
werden  die  Luteinzellen  kleiner,  die  Chondriokonten  leichter  sichtbar.  Zum 
Schlüsse  treten  proteine  Granulationen  auf.  Die  Chondriome  der  Thecazellen 
bestehen  aus  kürzeren  und  dickeren  Fäden,  als  die  der  Granulosa.  Beim  Be- 
ginn der  FoUikelatresie  werden  die  Chondriokonten  zunächst  zahlreicher,  später 
hört  ihre  Vermehrung  auf.  Zur  Mitose  verhalten  sich  die  Chondriokonten  der 
Thecazellen  wie  die  der  Follikelzellen.  Chondriokonten  bleiben  während  der 
Verwandlung  der  Thecazellen  in  interstitielle  Zellen  zunächst  bestehen,  erleiden 


II.  Organogenie  und  Anatomie.     L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.  545 

aber  dann  eine  Reihe  von  Veränderungen,  die  sich  bei  ihnen  immer  bedeutend 
schneller  abspielen  als  der  analoge  Vorgang  in  der  Granulosa. 

Nach  Monterosso(i)  bildet  die  Granulosa  des  Eifollikels  von  Sus  ein 
einschichtiges  Cylin  der  epithel  mit  sowohl  resorbierender,  als  auch  secernierender 
Tätigkeit,  die  sich  namentlich  in  morphologischen  und  mikrochemischen  Ver- 
änderungen der  Zellen  und  Kerne  ausspricht.  Call-Exnersche  Körperchen 
sind  spärlich  vertreten.  Sie  entstehen  in  jungen  Follikeln  durch  Anhäufung 
mehrerer  Granulazellen  um  eine  zentrale,  die  später  zugrunde  geht.  Der  Liquor 
folliculi  ist  das  Sekretionsprodukt  der  Follikelzellen  und  dient  der  Ernährung 
des  Eies.  [Groß.] 

Regaud  &  Lacassagne('^j  bestrahlten  die  Ovarien  YouLepus  mit  Röntgen- 
strahlen. Bei  Primärfollikeln  wird  zuerst  die  Ovocyte  geschädigt  und  ver- 
flüssigt, später  degenerieren  die  Follikelzellen;  die  Schädigungen  treten  nach 
verschieden  langer  Latenz  auf;  jene  Follikel,  die  sich  nicht  im  Laufe  einer 
Woche  verändern,  bleiben  erhalten.  Ähnlich  verhalten  sich  die  Anfangsstadien 
cler  wachsenden  Follikel.  Je  älter  die  Follikel,  desto  länger  dauert  die  Ver- 
fltissigung.  Die  Membrana  pellucida  bleibt  mitunter  überhaupt  erhalten.  Bei 
reifen  Follikeln  setzt  die  Ovocyte  zunächst  nach  der  Bestrahlung  noch  Teilungen 
fort,  die  Follikelzellen  beteiligen  sich  nicht  an  der  Verflüssigung  der  Ovocyte, 
die  daher  lange  erhalten  bleibt.  Die  rasche  Degeneration  der  Follikelzellen  ist 
mit  frühzeitiger  Resorption  des  Liquor  folliculi  und  intrafollikulären  Blutungen 
verbunden. 

Hierher  auch  Regaud  &  Lacassagne(  V)  ^^^  Regaud. 

Jg.  Schiller  unterband  an  Q  von  Mus  die  hintere  Extremität,  um  den  Einfluß 
von  somatischen  Reizen  auf  die  Keimdrüsen  zu  beobachten.  Makro- 
skopisch zeigen  die  Ovarien  der  operierten  Tiere  keinen  Unterschied  gegenüber 
den  Kontrolltieren,  mikroskopisch  sind  bei  letzteren  deutliche  Degenerations- 
erscheinungen der  Keimprodukte  wahrnehmbar.  Da  bei  analogen  Versuchen 
an  Ra7ia  temporaria  Degenerationserscheinungen  auch  nur  an  den  Keimprodukten 
auftraten,  handelt  es  sich  bei  dieser  Amputation  wohl  um  Zerfallsprodukte  toxi- 
scher Natur,  die  eine  besondere  Affinität  zu  den  Keimzellen  haben  und  von 
diesen  fixiert  werden,  ähnlich  wie  das  Tetanustoxin  bei  Qallus  außer  von  den 
Lencocyten  nur  von  den  Geschlechtzellen  fixiert  wird  und  unschädlich  gemacht 
werden  kann. 

Einem  historischen  Überblick  über  die  Literatur  über  die  Geschlechtsorgane 
der  Teleosteer  schließt  Lickteig  eine  Beschreibung  der  Abdominalporen  an. 
Petromyzon  fluviatilis  und  Torpedo  marniorata  haben  einen  echten  Porus  ab- 
dominalis, die  Salmoniden  nur  functionslose  Rudimente.  Bei  P.  f.  stellen  die 
Abdominalporen  die  Mündung  der  Leibeshöhle  in  den  Urogenitalsinus  dar  und 
dienen  beiden  Geschlechtern  als  Ausfuhrwege  für  die  Geschlechtsprodukte.  Die 
S.  besitzen  außer  den  Poren  einen  zwischen  der  hinteren  Afterwand  und  der 
vorderen  Fläche  der  Harnblasenmündung  durchbrochenen  Genitalporus.  Dieser 
kommt  auch  bei  den  anderen  weiblichen  Teleosteern  mit  Ausnahme  der  Murä- 
noiden  vor  und  ist  eine  Neuerwerbung,  die  durch  Abkammerung  eines  Cölom- 
abschnittes,  der  zum  Ausführungsgang  des  Geschlechtsapparates  wird,  entsteht. 
Bei  den  S.  bleibt  dieser  Abschnitt  als  offener  Genitaltrichter  mit  dem  Cölom 
in  dauernder  Verbindung,  während  er  bei  den  übrigen  Teleosteern  sich  als  weite 
Ovarialhöhle  von  der  allgemeinen  Leibeshöhle  abschließt.  Genitaltrichter  und 
Ovarialhöhle  sind  also  einander  homolog.  Bei  keinem  Teleosteer  fanden  sich 
selbständige,  von  den  Keimdrüsen  unabhängige  Oviductanlagen.  Die  als  Ei- 
leiter dienenden  distalen  Strecken  der  Ovarialsäcke  sind  Teile  der  nach  hinten 
auswachsenden  Ovarialhöhle.  Der  gemeinsame  weite  Ausführungsgang  ist  aus 
Zool.  Jahresbericht.  1913.  II.  Referate.  11.  Vertebrata.  36 


546  II-  Referate.    11.  Vertebrata. 

der  Verschmelzung  der  beiderseitigen  Ovarialhöhlen  hervorgegangen.    Den  Tele- 
osteern  fehlt  daher  jegliche  direkte  Beziehung  zu  einem  echten  MüUerschen  Gang. 

S.  Wichmann  bezeichnet  als  Müllersches  Epithel  ein  flächenhaft  ausge- 
breitetes epitheliales  Blastem  auf  der  hinteren  Urnierenwulstfläche  von  Föten 
von  Homo.  Er  ist  aus  dem  Nephrostomalepithel  der  Ergänzungskanälchen  der 
Vorniere  abzuleiten.  Aus  dem  Blastem  gehen  bei  den  Mammaliern  ebenso  wie 
bei  Amphibien  und  Reptilien  die  MüUerschen  Gänge  hervor;  aber  auch  sämt- 
liche Anhangsgebilde  der  vorderen  Ligamentfläche  entstehen  aus  dem  Blastem, 
und  zwar  aus  seinem  caudalen  Teile. 

Surface(^)  studierte  die  Histologie  des  Oviductes  von  Gallus.  Im  allge- 
meinen lassen  sich  am  Oviducte  7  Schichten  unterscheiden:  1)  Außen  die  Peri- 
tonealmembran,  2)  longitudinale  Muskelfasern,  3)  eine  Bindegewebsschicht  mit 
großen  Blutgefäßen,  4)  circuläre  Muskelfasern,  5)  eine  Bindegewebsschicht, 
6)  tubulöse  Drüsen,  7)  Epithel;  doch  sind  in  keinem  der  5  Abschnitte  alle 
Schichten  vorhanden,  in  manchem  Abschnitte  ist  eine  Schicht  besonders  entwickelt, 
so  z.  B.  im  Albumen  secernierenden  Teil  die  tubulösen  Drüsen.  Es  gibt  3  Typen 
von  Drüsen:  1)  Unicelluläre  epitheliale  Drüsen  —  in  allen  Teilen  des  Oviductes, 
bis  auf  den  vorderen  Teil  des  Infundibulum,  2)  Anhäufungen  von  Drüsen- 
zellen am  Boden  von  Gruben  im  infundibulären  Anteil,  3)  Tubulöse  Drüsen  in 
allen  Abschnitten  mit  Ausnahme  der  Vagina,  sie  bestehen  aus  langen,  gewun- 
denen, verzweigten  Tubuli.  Während  die  Zellen  dieser  Drüsen  in  anderen  An- 
teilen einen  unregelmäßig  geformten,  nahe  der  Zellbasis  liegenden  Kern  und 
Granula  besitzen,  zeigen  die  Drüsenzellen  im  Uterus  einen  regelmäßig  begrenzten 
zentralen  Kern  und  feine  Granula.  Hieran  knüpft  S.  noch  einige  Betrach- 
tungen über  die  vermutlichen  Functionen  dieser  verschiedenartigen  Drüsen.  — 
Hierher  auch  Surface(2). 

Pearl  (^)  weist  nach,  daß  das  Ei  von  Gallus  auf  folgende  Weise  seine  schützen- 
den und  nährenden  Hüllen  erwirbt.  Während  seines  3  stündigen  Aufenthaltes 
in  dem  Albumen  secernierenden  Anteile  bekommt  das  Ei  40—50%  seines  Al- 
bumengehaltes, nämlich  die  chalazifere  Schicht  und  die  dicke  Eiweißschicht. 
Während  1  Stunde  im  Isthmus  wird  die  Schalenmembran  gebildet,  durch  diese 
gelangt  durch  Osmose  während  des  5—7  stündigen  Aufenthaltes  im  Uterus  das 
dünne  Eiweiß,  das  die  äußere  Albumenschicht  bildet,  zum  Eie.  Schließlich 
wird  im  Uterus  auch  die  Schale  vervollständigt. 

Moreaux  untersuchte  das  Verhalten  des  Tubenepithels  von  Lejms.  Es 
besteht  aus  Cylinderzellen,  die  eine  Reihe  von  Verwandlungen  durchmachen. 
Nach  einer  Periode,  in  der  die  Zellen  Cilien  tragen,  bilden  sich  in  ihnen  muci- 
gene  Körnchen,  die  sich  dann  in  wirklichen  Schleim  verwandeln.  Die  Cilien 
gehen  zugrunde,  nur  ihre  Basalkörnchen  bleiben  zunächst  bestehen.  An  der 
basalen  Zone  der  Zellen  erscheint  ein  Diplosom,  das  gegen  die  Peripherie  rückt. 
Wenn  dann  die  Zellen  ihren  ganzen  Inhalt  mit  den  Basalkörnern  entleeren, 
bleibt  das  Diplosom  bestehen,  wandert  an  die  Oberfläche  der  Zelle  und  bildet 
durch  zahlreiche  Teilungen  neue  Basalkörnchen,  aus  welchen  wiederum  die  Cilien 
hervorgehen.  Diese  Vorgänge  stehen  mit  dem  Zustande  des  Ovariums  im  Zu- 
sammenhang. Bei  neugeborenen  Tieren  (auch  bei  Homo)  und  Föten  wird  die 
Tube  von  kubischen  flimmerlosen  Epithelzellen  ausgekleidet,  vor  der  Pubertät 
besitzt  die  ganze  Tube  flimmerndes  Cylinderepithel,  während  der  Brunst  be- 
ginnen sämtliche  Epithelzellen  ihre  secretorische  Tätigkeit  und  erzeugen  Mucin; 
in  dieser  Zeit  zeigt  das  Ovarium  reife  Follikel;  nach  dem  Follikelsprung  (also 
bei  Ausbildung  des  Corpus  luteum)  beginnt  der  Austritt  des  Secretes  aus  dem 
Tubenepithel  in  das  Lumen  der  Tube;  nach  der  Excretion  regenerieren  sich 
die  Zellen  wieder,  erhalten  aufs  neue  ihre  Cilien;  bleibt  das  Tier  jetzt  in  sexu- 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.         547 

ellem  Ruhezustand,  so  bleiben  die  Zellen  unverändert,  reifen  neue  Follikel,  so 
werden  die  Zellen  wieder  glandulär.  Es  ist  also  die  Bereitung  des  Secretes 
an  die  Anwesenheit  von  reifen  Follikeln,  speziell  ihrer  Theca  interna  gebunden, 
die  Excretion  an  die  Gegenwart  eines  Corpus  luteum.  Das  Secretionsprodukt 
des  Tubenepithels  dient  zur  Einhüllung  des  Eies  mit  einer  dicken  Schleimschicht. 
Da  gerade  zur  Zeit,  in  der  das  Ei  die  Tube  passiert,  keine  Flimmerhaare  vor- 
handen sind,  kann  die  Function  der  Cilien  nicht  in  der  Propulsion  des  befruch- 
teten Eies  bestehen. 

Lo  Cascio  beschreibt  den  Aufbau  des  Endometriums  von  Canis,  Lepus  und 
Cavia.  Er  fand  in  der  Mucosa  uteri  im  Zustand  absoluter  sexueller  Ruhe  lipoide 
Substanzen,  und  zwar  teils  im  Epithel  der  Mucosa  selbst,  teils  in  den  Drüsen- 
schläuchen. Diese  Substanzen  sind  zur  Ausstoßung  bestimmte  Zellprodukte.  Die 
Zellen  entledigen  sich  ihres  lipoiden  Inhaltes,  ohne  sich  aufzulösen  (merocrine 
Secretion).  Ob  der  Mitochondrienapparat  im  Deckepithel  der  Schleimhaut  und 
im  Drüsenepithel  an  den  Secretionsprozessen  teilnimmt,  ließ  sich  nicht  fest- 
stellen. 

Cuenot,  Bruntz  &  IVIercier('^)  bemerken,  daß  die  Nephrocyten  im  Mammalier- 
uterus  mit  den  Nephrocyten  vieler  Mollusken  gemeinsame  Eigenschaften  besitzen. 
Sie  können  ebenso  wie  diese  aus  den  umgebenden  Flüssigkeiten  den  Farbstoff 
aufnehmen  und  reagieren  ebenso  stark  sauer;  man  kann  also  annehmen,  daß 
die  Nephrophagocyten  der  Vertebraten  mit  jenen  der  Mollusken,  Crustaceen  usw. 
analog  sind  und  wie  diese  bei  der  Eliminierung  der  Abfallsprodukte  des  Orga- 
nismus eine  Rolle  spielen. 

Hierher  auch  Bruntz,  Cuenotp),  Cuenot,  Bruntz  &  Mercier(ij,  Ancel  &  Bouin  (i"  3), 
Bouin  &  Ance!(S2)  und  IVIercier(^). 

6eist(^)  untersuchte  die  Uterusschleimhaut  von  Homo.  Das  Epithel  zeigt 
hauptsächlich  2  Zellarten.  Die  secretorischen  Zellen  sind  cylindrisch  mit 
ovalen,  chromatinreicben  Kernen  und  einem  deutlichen  Schlußleistennetz.  Der 
obere  Zellrand  ist  entweder  gerade  und  scharf  oder  zeigt  einen  knopfförmigen 
Plasmavorsprang,  der  im  Spätintervall  und  prämenstruell  am  besten  ausgebildet 
ist  und  mit  der  Masse  und  Art  des  Secretes  zusammenhängt.  Im  postmen- 
struellen Stadium  und  dem  Frühintervall  findet  man  Zellen  mit  geradem  oberen 
Rand  ohne  Secret.  Die  Flimmerzellen,  von  verschiedener  Gestalt,  haben 
ovalen  großen  Kern  und  homogenes  Protoplasma.  Das  obere  Ende  wird  von 
den  Basalstäbchen  eingenommen,  deren  jedes  eine  gerade,  lange  Cilie  besitzt. 
Flimmerzellen  sind  an  der  Oberfläche  reichlicher  als  in  den  Drüsen.  Sie  finden 
sich  in  allen  Phasen,  am  wenigsten  während  der  Menstruation.  Die  besonders 
während  des  Spätintervalles  sichtbaren  sogenannten  Stift chenzellen  sind  wahr- 
scheinlich zugrunde  gegangene  Secretionszellen.  Die  Zellen  mit  pyknotischen 
Kernen  sind  wahrscheinlich  Kunstprodukte.  Ferner  kommen  noch  durchwan- 
dernde Lymphocyten  vor.  Das  zugrunde  gehende  Oberflächenepithel  wird  haupt- 
sächlich durch  Vermehrung  der  Drüsenzellen,  in  welchen  man  häufig  Mitosen 
beobachten  kann,  ersetzt.  Umwandlung  von  secretorischen  Zellen  in  Flimmer- 
zellen und  umgekehrt  kommt  nicht  vor.  Im  Uterusstroma  sind  außer  den  Binde- 
gewebszellen in  allen  Stadien  auch  lymphocytäre  Elemente,  die  mitunter  als 
scharf  begrenzte  Anhäufungen  in  der  Nähe  der  Drüsen  und  Blutgefäße  liegen, 
vorhanden.  Neutrophile  Leucocyten  fanden  sich  nur  in  wenigen  Fällen,  Plasma- 
zellen vielleicht  als  Rest  einer  leichten  Entzündung.  Während  des  menstruellen 
und  postmenstruellen  Stadiums  waren  in  10  Fällen  auch  Mastzellen  zu  sehen. 
Bis  zur  5.-7.  Woche  der  Gravidität  bietet  die  Uterusschleimhaut  ein  ähnliches 
Bild  wie  im  prämenstruellen  Stadium. 

Über  senile  Involution  des  Oviductes  von  Homo  s.  Geist (-). 

35* 


548  ■^-  Referate.    11.  Vertebrata. 

Über  die  Nomenklatur  der  äußeren  weiblichen  Genitalien  von  Homo  s.  Jones (2). 

Über  das  Gewicht  der  Hoden  von  Lapis  s.  Iscovesco('),  über  einen  schein- 
baren 3.  Hoden  bei  Homo  Sneath. 

Chanipy(^)  fand  imTestikel  der  Urodelen  Drüsengewebe  mit  eigenartiger 
Entwicklung.  Es  entsteht  um  die  spermatozoidenhaltigen  Cysten  zu  jener  Zeit, 
in  welcher  die  Geschlechtszellen  ausgestoßen  werden.  Die  Drüsen  bestehen 
nur  temporär  ungefähr  in  der  Zeit  vom  Mai  bis  Ende  Juni  und  bilden  sich 
zurück,  wenn  die  Spermatogenese  vorüber  ist.  Die  Drüse  bildet  sich  aus  binde- 
gewebigen Elementen,  bei  manchen  Species  sollen  sich,  ähnlich  wie  beim  Corpus 
luteum,  auch  die  generativen  Elemente  beteiligen.  In  den  großen  Zellen  sind 
verschiedene  Einschlüsse  zu  finden.,  besonders  in  der  Umgebung  des  Centro- 
soms.  Die  Secretionsprodukte  werden  in  die  Gefäße  ergossen.  Verf.  hält  diese 
drüsigen  Gebilde  für  Corpora  lutea  des  Testikels,  die  allerdings  auf  die  sekun- 
dären Geschlechtscharaktere  keinen  großen  Einfluß  ausüben  können,  da  sie  erst 
nach  Ausbildung  derselben  entstehen. 

Mobilio  &  Campus  vergleichen  die  Vasa  efferentia,  die  Epididymis  und 
die  Rudimente  im  Testikel  bei  einzelnen  Species  von  Perissodactylen,  Artio- 
dactyleu,  Carnivoren  und  Rodentiern.  Die  Zahl  der  Vasa  efiferentia  in  einem 
Testikel  schwankt  zwischen  6  {Lepus)  und  23  (Perissodactyler),  die  Art  ihrer 
Vereinigung  zur  Bildung  der  Epididymis  ist  bei  den  verschiedenen  Species  sehr 
verschieden,  so  zieht  z.  B.  bei  Canis  und  den  Ruminantiern  je  ein  Vas  efferens 
selbständig  zur  Epididymis,  während  sich  bei  den  Perissodactylern  2-5  Tubuli 
vereinigen.  Die  Paradidymis  ist  am  stärksten  bei  kleinen  Ruminantiern  ent- 
wickelt; sehr  klein  ist  sie  bei  den  Equiden.  Bei  C,  Felis  und  L.  ist  sie  bei 
jungen  Tieren  immer,  bei  älteren  häufig  vorhanden.  Die  Paradidymis  liegt  bei 
den  Equiden  an  der  Seite  des  Kopfes  des  Nebenhodens,  bei  den  Ruminantiern 
neben  dem  Corpus  epididymidis,  bei  den  Carnivoren  und  L.  auf  dem  Kopfe 
des  Nebenhodens.  Sie  besteht  aus  einem  oder  mehreren  Körperchen  und  setzt 
sich  aus  einer  bindegewebigen  Kapsel,  Kanälchen  mit  geschlossenen  und  auf- 
getriebenen Enden,  und  isolierten  Bläschen  zusammen.  Ein  Vas  aberrans  Halleri 
war  nur  bei  Equus  zu  finden.  Vasa  aberrantia  des  Kopfteiles  des  Nebenhoden- 
kanales  haben  die  Equiden,  Bos,  C.  fam.  und  L.  Vasa  aberrantia  an  den  Vasa 
efferentia  kommen  bei  allen  untersuchten  Tieren  vor.  Mit  Ausnahme  der  Ru- 
minantier  waren  stets  1—3  Vasa  aberrantia  des  Rete  testis  vorhanden.  Gestielte 
Hyatiden  (Morgagni)  fanden  sich  nur  je  1  mal  bei  E.  und  L.  cun. ;  ungestielte 
Hyatiden  kommen  konstant  bei  den  Equiden,  häufig  bei  Sus  und  L.,  ausnahms- 
weise bei  C.  vor;  sie  fehlen  bei  den  Ruminantiern  und  bei  F. 

Über  den  Bau  der  Samenblase  von  Homo  s.  Seifert  und  Picker,  über  den 
Einfluß  des  Hungers  auf  die  Spermabildung  PoYarl(OV,  über  einen  abnormen 
Utriculus  prostaticus  bei  Equus  Mobilio(^). 

Barrington  untersucht  den  Mucingehalt  der  Glandulae  bulbo-urethrales 
von  Felis^  Gavia  und  Mus.  Bei  F.  enthalten  die  Drüsenzellen  der  Bartholin- 
schen  Drüsen  besonders  reichlich  Mucin  knapp  vor  der  Brunst  und  verlieren  es 
zur  Zeit  derselben  oder  knapp  nachher.  In  der  ersten  Hälfte  der  Schwanger- 
schaft nimmt  der  Mucingehalt  ebenfalls  zu,  erreicht  das  Maximum  am  Beginn 
der  zweiten  Hälfte,  bleibt  dann  stationär  bis  zu  den  ersten  Tagen  nach  der 
Geburt  und  nimmt  dann  ziemlich  rasch  ab.  An  den  Cowperschen  Drüsen  der 
untersuchten  Species  ist  eine  solche  Variabilität  an  Mucingehalt  nicht  zu  beob- 
achten. Die  Secretionsnerven  der  Bartholinschen  Drüsen  stammen  vom  Nervus 
hypogastricus  und  pelvicus,  der  N.  pudendus  enthält  nur  Fasern  für  die  muskulöse 
Kapsel.    Die  Secretion  von  Mucin  wird  hauptsächlich  vom  N.  h.  angeregt,  und 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.         549 

durch  Reizung  und  Erschöpfung  desselben  der  Mucingehalt  der  Cowperschen 
Drüsen  verhindert.  Hodenexstirpation  hat  beim  erwachsenen  C.  fast  keinen  Ein- 
fluß auf  das  Mucin,  bei  M.  und  F.  bewirkt  sie  eine  Reduction  desselben.  Beider- 
seitige Ovariotomie  führt  zum  Verschwinden  des  Mucins  in  den  Glandulae  bulbo- 
urethralis,  einseitige  ist  wirkungslos.  Die  Entfernung  der  Cowperschen  Drüsen 
hat  keinen  Einfluß  auf  die  Zeugungsfähigkeit  und  führt  auch  nicht  zur  kom- 
pensatorischen Hypertrophie  der  Prostata  oder  der  Samenblase. 

Kazzander  schildert  den  Bau  des  Penis  von  Erinaceus  europaeus.  Die  Glans 
penis  ist  durch  den  Ansatz  der  Vorhaut  und  durch  eine  Furche  vom  Penisschaft 
abgegrenzt.  Sie  trägt  einige  stumpf  endende  Hornstacheln.  Ein  Penisknochen 
fehlt.  Das  Corpus  cavernosum  hat  kein  Septum  und  nimmt  an  Größe  distal- 
wärts  ab.  Von  der  Tunica  albuginea  dringen  Fortsätze  in  das  Corpus  caver- 
nosum ein,  zwischen  welchen  dann  die  Muskelbalken  und  Gefäße  des  Schwell- 
körpers liegen.  In  der  ganzen  Länge  des  Penis  ist  ein  accessorischer  Schwell- 
körper vorhanden.  Am  Penisschaft  bilden  seine  Muskelfasern  stellenweise 
mächtige  symmetrisch  gelagerte  Platten.  Die  großen  venösen  Bluträume  liegen 
in  der  Medianlinie.  Distalwärts  nimmt  das  accessorische  Schwellgewebe  zu  und 
bildet  in  der  Glans  um  die  Harnröhre  und  das  Corpus  cavernosum  zuerst  einen 
aus  sehr  gefäßreichen,  unregelmäßig  angeordneten  Muskelfasern  bestehenden 
King.  Am  distalen  Ende  der  Glans  konzentriert  sich  der  ganze  Schwellkörper 
auf  eine  ventral  von  der  Harnröhre  gelegene  aus  großen  venösen  Bluträumen 
und  wenigen  Muskelbündeln  bestehende  Masse,  von  welcher  Ausläufer  in  die 
lappigen  Teile  der  Glans  einstrahlen. 

Über  den  Penis  von   Talpa  s.   Kaudern. 

Retterer  &  Neuville(^)  fanden  sowohl  im  Penis  wie  in  der  Clitoris  von 
Felis  leo,  serval  und  dornest ica  einen  Knochen,  der  allerdings  beim  Q  nur 
mikroskopisch  sichtbar  ist.  Das  Skelet  von  Glans  penis  und  clitoridis  wird  ur- 
sprünglich durch  eine  bindegewebige  Fortsetzung  der  Corpora  cavernosa  dar- 
gestellt, in  welche  sich  dann  später  Knochen  einlagern  können.  Bei  den  Fe- 
hden sind  Urethra  und  Vagina  nur  im  proximalen  Anteile  geschieden,  distal 
gibt  es  ein  gemeinsames  Vestibulum  urogenitale.  Auch  das  Verhalten  der  Glans 
clitoridis  zeigt  Persistenz  eines  embryonalen  Zustandes  in  der  Entwicklung  des 
Tuberculum  genitale  femininum. 

Trotz  ihrer  abweichenden  Form  ist  nach  Retterer  &  Neuville(-)  die  Glans 
penis  der  Feliden  mit  jener  von  ^o wo  und  Canis  homolog.  Sie  besteht  im 
wesentlichen  aus  der  Verlängerung  der  Corpora  cavernosa.  Stets  ist  das  Ende 
des  freien  Anteiles  des  Penis  knöchern.  Die  Mucosa  besitzt  Papillen,  die  an 
der  Basis  der  Glans  mit  einer  Hülle  umgeben  sind,  und  Organe  der  sexuellen 
Reizung  sind. 

Nach  Retterer  &  Neuville (^)  haben  die  Hyaeniden  und  einige  Viverriden  ein 
fibröses  Skelet  der  Glans,  während  andere  V.,  z.  B.  Herpestes  einen  Penis- 
knochen besitzen;  Nandinia  nimmt  eine  Mittelstellung  zwischen  den  Feliden  und 
H.  ein,  sie  besitzt  einen  Penisknochen,  aber  keine  Odontoiden  der  Glans.  Bei 
den  meisten  V.  und  H.  ist  die  Glans  mit  Stacheln  versehen. 

Unter  den  Musteliden  beobachteten  Retterer  &  Neuville  (^)  bei  Mephitis  ein unpaares 
Os  penis,  das  sich  noch  einige  Millimeter  hinter  die  Glans  erstreckt,  ebenso  bei 
Mustela  vulgaris;  hier  teilt  es  sich  an  seinem  distalen  Ende  in  2  knöcherne,  durch 
Bindegewebe  verbundene  Lamellen.  Ähnlich  verhält  es  sich  auch  hei  Lutra  vulgaris, 
Meles  taxus  und  Mu.  foina.  Bei  Jungen  setzt  sich  jeder  Knochen  bindegewebig  nach 
vorn  fort  und  vereinigt  sich  an  der  Spitze  der  Glans  durch  eine  Bindegewebs- 
masse  mit  dem  entsprechenden  Gebilde  der  anderen  Seite.    Beim  Erwachsenen 


550  II-  Referate.     11.  Vertebrata. 

verknöchert  das  Bindegewebe,  so  daß  die  Knochen  nur  eine  kurze  Strecke  weit 
voneinander  getrennt  sind. 

Retterer  &.  Neuville(^)  beschreiben  die  Glans  penis  von  Sciurus  vulgaris, 
Arctomys  marynotta,  Orioetus  frumetitarius  und  Dipus  aegyptius.  Bei  allen  ist 
ein  Os  penis  vorhanden,  bei  S.v.  verbreitert  sich  dessen  vorderes,  der 
Glans  zugehöriges  Stück  löflfelartig,  während  es  bei  Ä.  m.  mit  der  Glans  conisch 
zugespitzt  ist,  sich  bei  C.  f.  in  3  knorpelige  Äste  aufteilt,  und  bei  D.  a.  einfach 
abgeflacht  ist.  Bei  den  beiden  letzteren  ist  die  Glans  mit  Odontoiden  bedeckt, 
deren  Stacheln  im  Zustand  der  Ruhe  in  Falten  verborgen  sind,  bei  der  Erection 
aber  hervortreten.  Sie  dienen  durch  Vergrößerung  des  Reizes,  ebenso  wie  das 
Glansskelett  auf  mechanische  Weise,  zur  Erleichterung  der  Copulation. 

Bei  den  Chiropteren  fanden  Retterer  &  Neuville (^)  die  Glans  penis  mit  einem 
geschichteten,  nicht  verhornten  Pflasterepithel  bedeckt  und  vom  Präputium  um- 
geben. Der  herabhängende  Penis  und  die  Außenseite  des  Präputiums  sind  mit 
Haaren  bedeckt.  Das  erectile  Gewebe  ist  besonders  reichlich  entwickelt.  Ein 
Os  penis  ist  bei  allen  vorhanden,  und  bei  Rldnolophus  und  Pteropus  auf  die 
(Uans  beschränkt,  während  es  sich  bei  Vesjyerugo  auch  noch  hinter  deren  Basis 
erstreckt. 

Fuhrmann (2)  teilt  (mit  Stephan)  die  von  ihm  gefundenen  Fälle  von  Herm- 
aphroditismus bei  (J'  von  Bufo  vulgaris  —  40  Hermaphroditen  unter  173  unter- 
suchten Fällen  —  folgendermaßen  ein:  1)  rudimentärer  Hermaphroditismus:  dieser 
kann  sein  a)  glandulär.  Das  Ovarium  ist  verschieden  groß  und  liegt  dorsal  vom 
Bidderschen  Organ  (6  Fälle),  b)  tubulär.  Es  sind  ganz  kleine  Rudimente  von 
Müllerschen  Gängen  vorhanden  (3  Fälle).  Am  häufigsten  (23  Fälle)  fand  sich 
c)  glandulärer  und  tubulärer  Hermaphroditismus.  Das  Ovarium  kann  bis  zu 
17  mm  lang  und  gelappt  werden,  das  Biddersche  Organ  ist  normal,  die  Corpora 
adiposa  meist  stark  entwickelt,  der  Testikel  kann  etwas  verkleinert  sein,  die 
Oviducte  sind  meist  sehr  klein.  2)  Potentieller  Hermaphroditismus.  Nur  2  Fälle, 
die  einander  sehr  ähnlich  sind,  wurden  beobachtet:  gut  entwickelte  Oviducte, 
die  Ovarien,  besonders  die  linken  sind  groß,  die  Testikeln,  besonders  die  linken, 
verkleinert,  die  Bidderschen  Organe  sind  normal.  3)  Effektiver  Hermaphroditismus. 
Die  Ovarien  sind  vollkommen  entwickelt  und  enthalten  normale  Eiei",  die  Oviducte 
sind  mächtig,  die  Bidderschen  Organe  stark  reduziert.  F.  hält  das  Biddersche 
Organ  für  ein  rudimentäres  Ovarium  und  B.  v.  für  ein  Tier  mit  rudimentärem 
Hermaphroditismus. 

Über  einen  pseudohermaphroditischen  Elch  s.  Lönnberg(^). 

Whitehead  beschreibt  einen  aus  den  Labia  majora  eines  dem  äußeren  Genitale 
und  den  sekundären  Geschlechtscharakteren  nach  Q  Homo  entfernten  Hoden. 
Er  ist  etwas  kleiner  als  ein  normaler.  Die  Samenkanälchen  sind  von  geringer 
Größe,  ihre  Wände  bedeutend  verdickt,  ihr  Lumen  ist  mit  Sertolischen  Zellen 
erfüllt.  Entwickelte  Spermien  fehlen,  die  interstitiellen  Zellen  sind  besser  ent- 
wickelt als  in  normalen  Hoden.  Körper  und  Schwanz  der  Epididymis  sind  klein, 
der  Kopf  ist  vergrößert  durch  Einlagerung  eines  Knötchens  in  seine  laterale  Wand. 
Das  Bindegewebe  dieses  Körpers  hängt  direkt  mit  dem  der  Epididymis  zusammen 
und  umgibt  in  einigen  dichten  Lagen  verschieden  angeordnete  Zellmassen  epi- 
thelialer Natur.  Gefäße  sind  in  besonders  großer  Zahl  vorhanden.  Es  ist  nicht 
zu  entscheiden,  ob  dieser  Knoten  das  Rudiment  eines  Ovariums,  einer  Neben- 
niere oder  eines  Wolffschen  Körpers  darstelle.  Auffallend  ist,  daß  trotz  der 
reichlichen  Hodenzwischensubstanz  die  sekundären  Geschlechtscharaktere  typisch 
weibliche  sind. 

Peterfi(^)  untersuchte  bei  Gallus  das  FibriUennetz  des  Amnion  und  schließt 
aus  den  färberischen  Eigenschaften  der  Fibrillen,  daß  sie  embryonales  Stützgewebe 


II.  Organogenie  und  Anatomie.    L.  Harn-  und  Geschlechtswerkzeuge.  551 

sein  müssen.  Das  Fibrillennetz  geht  aus  den  Amnionepithelzellen  hervor  durch 
Diflerenzierung  der  haptogen  -  membranartigen  Grenzschicht  um  die  Vacuolen. 
Obwohl  es  in  reichen  Anastomosen  das  ganze  Amnion  durchzieht,  sind  doch  die 
Zellgrenzen  als  stärkere,  mit  dem  zarter  gefärbten  Netz  zusammenhängende  Fibrillen 
zu  unterscheiden.  Die  Zellstruktur  ist  eine  Oberflächenerscheinung  an  der  Grenze 
zwischen  einer  Flüssigkeit  (Vacuole)  und  einem  hydrophilen  Kolloid  (Protoplasma). 
Durch  Absorption  wird  die  Oberfläche  des  letzteren  immer  konzentrierter,  bis  eine 
häutchenartige  Grenzschicht  entsteht,  die  mit  der  Zunahme  der  Vacuolen  durch 
weitere  Absorption  immer  stärker  und  differenzierter  wird.  Vielleicht  kommen 
auch  die  Grenzfibrillen  durch  Absorptionserscbeinungen  an  der  Zelloberfläche  auf 
ähnliche  Weise  zustande. 

Retterer  &  Lelievre(^)  setzen  ihre  Untersuchungen  über  die  Bursa  Fabricii 
fort  und  stellen  2  Typen  fest:  Zur  1.  gehören  Alca  tor da  und  Phalacrocorax  carho 
und  die  meisten  anderen  Vögel.  Bei  ihnen  entstehen  die  »follicules  clos«  durch 
epitheliale  Einstülpungen,  die  Basalschicht  des  Epithels  entwickelt  ein  Syncytium 
aus  Bindegewebe  —  Cortex  des  Follikels.  Zum  2.  Typus  gehören  die  Carnivoren 
und  Pandion  haliaetos.  Hier  kommen  die  »follicules  clos«  durch  Ausstülpung 
des  Epithels  zustande,  aus  der  Basalschicht  entsteht  das  Zentrum  des  Follikels. 
Im  weiteren  Verlauf  ist  die  Entwicklung  der  beiden  Typen  eine  gleiche.  Die 
mittlere  Schicht  der  ein-  oder  ausgestülpten  Epithelzellen  wandelt  sich  in  ein 
Netzwerk  um.  Die  Bursa  Fabricii  geht  beim  erwachsenen  Tier  zugrunde.  Aus 
seinen  Elementen  werden  Lymphocyten  und  rote  Blutkörperchen. 

Über  die  Einwirkung  von  Röntgenstrahlen  auf  die  Bursa  Fabricii  s.  Jolly(^). 


Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre. 

(Referent:  Dr.  J.  Groß  in  Neapel.) 

Hierher  Diamare(2),  IVIehely(i)  und  Saint-Hilaire. 

ÜberNomenklatarfragen:IVIatthew(^),  Peale,Stiles,0rtmann(2),Casey,ZiegIer(2) 
und  Poche (2). 

F.Auerbach  macht  darauf  aufmerksam,  daß  die  in  derVariationsstatistik 
fast  ausschließlich  benutzte  Queteletsche  oder  Binominalkurve,  wie  alle  symme- 
trischen Kurven,  nur  auf  Fälle  angewandt  werden  darf,  wo  die  möglichen  Werte 
der  betreflfenden,  statistisch  zu  erfassenden  Größe  einen  Bereich  umspannen,  der 
sich  von  minus  unendlich  bis  plus  endlich  erstreckt.  Das  ist  aber  bei  biologischen 
Untersuchungen  nie  der  Fall.  Denn  bei  diesen  handelt  es  sich  immer  um  positive 
Größen,  deren  Variation  nach  unten  nur  bis  zum  Nullwert  gehen  kann.  Als 
theoretische  Wahrscheinlichkeitskurve  für  variationsstatistische  Untersuchungen 
ist  also  eine  asymmetrische  Kurve,   etwa  die  Maxwellsche,  zu  wählen. 

Handiirsch  zeigt  an  2  Beispielen,  daß  die  Lösung  phylogenetischer  und 
biologischer  Fragen  auf  statistischem  Wege  möglich  sei.  Die  Holo- 
metabolie  der  Insecten  ist  polyphyletisch  während  der  permischen  Eiszeit 
entstanden.  Aus  statistischen  Tabellen  der  bekannten  Species  geht  nun  hervor, 
daß  alle  ursprünglichen  tiefstehenden  Heterometabolen  ausgesprochen  thermophil 
sind,  und  daß  sich  nur  einige  jüngere  hochspezialisierte  Zweige  dem  kälteren 
Klima  angepaßt  haben.  Bei  den  Holometabolen  sind  umgekehrt  in  jeder  Reihe 
nur  hoch  spezialisierte  Endglieder  thermophil,  die  ursprünglichen  Formen  dagegen 
nicht.  Die  Holometabolie  entstand,  indem  zunächst  durch  Einwirkung  der  Kälte  in 
einem  Stadium,  auf  dem  die  Keime  der  nächsten  Generation  zur  Anlage  gelangen. 
Retardierung  in  der  Entwicklung  der  Flügel  und  anderer  Organe  eintrat,  und 
so  die  betreffenden  Organe  erst  in  einer  ebenfalls  durch  die  Kälte  herbeigeführten 
Ruheperiode  (Überwinterung)  entstanden.  Unter  Mitwh-kung  der  Selection  stabilisierte 
sich  die  aufgezwungene  Entwicklungsart.  Die  so  entstehenden  flügellosen,  kurz- 
beinigen, auch  sonst  vereinfachten  Holometabolenlarven  waren  denen  der  Hetero- 
metabolen überlegen,  weil  viel  anpassungsfähiger.  Für  die  Verbreitungswege 
der  känozoischen  Landtiere  ergibt  die  statistische  Methode  folgendes: 
Aus  dem  Verhältnis  der  endemischen  Insectengenera  zu  den  weiter  verbreiteten 
ergibt  sich,  daß  von  den  Wallaceschen  Regionen  die  neotropische  die  am  besten 
begründete  ist  (Verhältnis  1:0,63),  dann  folgen  die  äthiopische  (1:0,76),  au- 
stralische (1:1,21),  orientalische  (1:1,52),  paläarktische  (1:1,67)  und  neark- 
tische  (1:3,35).  Für  die  Existenz  einer  tertiären  Archelenis  sprechen  von 
1257  Genera  nur  14,  also  nur  etwas  über  1%.  Ähnlich  verhält  es  sich  mit 
den  als  Pacila,  Archigalenis,  Archinotis  und  Atlantik  bezeichneten  hypothetischen 
Landbrücken.  Dagegen  erweist  sich  Madagaskar  als  Rest  einer  von  Indien  nach 
Afrika  reichenden  Landverbindung  und  Neu- Guinea  muß  früher  mit  Eurasien 
und  Australien  landfest  verbunden  gewesen  sein.  Für  die  Beziehungen  des  antark- 
tischen Kontinents  zu  Südamerika  genügt  die  Annahme  einer  ehemaligen  zwischen 


554  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre. 

Patagonien  und  Grahamsland  sich  hinziehenden  Inselreihe.  Von  im  Känozoiciim 
anzunehmenden  Landbrücken  bleiben,  außer  den  2  bereits  erwähnten,  als  wohl- 
begründet nur  eine  zwischen  Nordeuropa  über  Island  und  Grönland  nach  Nord- 
amerika, eine  gleichfalls  boreale  zwischen  Asien  und  Nordamerika,  eine  zwischen 
den  beiden  Hälften  des  amerikanischen  Kontinents.  Dasselbe  Resultat  ergibt 
die  Untersuchung  der  Vertebraten,  Mollusken  usw.,  auch  der  marinen  Faunen. 
Die  Wallaceschen  Regionen  bestehen  im  großen  und  ganzen  noch  heute  zu  recht. 
Die  zufällige  Verschleppung  auf  große  Entfernungen  spielt  in  der  Tierverbreitung 
eine  sehr  geringe  Rolle.  Dagegen  sind  klimatische,  ökologische  und  physiolo- 
gische Momente  sehr  wichtig.  Die  Ausbreitung  vollzieht  sich  in  der  Regel 
schrittweise  und  unmerklich.  Nicht  geographisch  oder  ökologisch  isolierte  und 
doch  auf  ein  kleines  Gebiet  beschränkte  Gruppen  sind  entweder  ganz  jung  oder 
Relikte.  Diskontinuierliche  Verbreitung  zeigen  nur  im  Rückgang  begriffene 
Gruppen.  Ein  einheitliches  Entwicklungszentrum  aller  Landtiere  ist  höchst  un- 
wahrscheinlich. In  vielen  Gruppen  leben  die  überlebenden  ältesten  Formen  heute 
auf  Inseln  oder  an  den  Südenden  von  Kontinenten.  Das  heutige  Verbreitungs- 
gebiet einer  Gruppe  deckt  sich  in  vielen  Fällen  nicht  mit  dem  Entstehungsgebiet. 
Formenarme  diskontinuierlich  verbreitete  Gruppen  sind  relativ  alt,  formenreiche 
mit  beschränkter  Verbreitung  jung.  Das  »Splittern«  in  eine  große  Zahl  unter  ganz 
gleichen  Bedingungen  lebender  Formen  findet  sich  häufig  auf  isolierten  Inseln. 

Hentschel(^)  bezeichnet  als  »Merkmalsgruppe«  die  Gesamtheit  der  zusammen- 
gehörigen, durch  gemeinsame  Bedingungen  hervorgerufenen  Merkmale  verwandter 
Species,  als  »Merkmalswerte«  die  einzelnen  Merkmale  einer  Gruppe,  z.  B.  die 
Gliederzahlen  an  Insectenfühlern,  und  als  »Merkmalsschema«  den  »allgemeinen 
Begriff,  der  gewissermaßen  die  leere  Form  für  die  Aufnahme  der  einzelnen 
Merkmals  werte  ist«,  z.  B.  die  Fühlergliederzahl  im  allgemeinen.  Das  Merkmal, 
als  innerhalb  der  Gattung  Veränderliches,  ist  als  Function  seiner  Entstehungs- 
bedingungen zu  betrachten.  Da  nun  die  Merkmale  Functionen  von  den  gleichen 
Veränderlichen  sind,  so  müssen  sie  sich  auch  als  Functionen  voneinander  be- 
trachten lassen,   die  in  jeder  Species  einander  zugeordnete  Werte  annehmen. 

Kholodkowsky  zeigt  an  mehreren  Beispielen,  daß  für  die  Unterscheidung 
von  Species  nicht  nur  morphologische,  sondern  auch  biologische  Merkmale 
maßgebend  sein  können.  Manche  Arten  von  Ghermes  unterscheiden  sich  mor- 
phologisch kaum,  sehr  stark  aber  durch  ihren  Generationszyklus.  Cecidomyia 
disünctor  und  avenae  gleichen  sich  fast  vollkommen;  jene  lebt  aber  nur  auf 
Weizen,  diese  nur  auf  Hafer.  Musca  corvipara  läßt  sich  äußerlich  von  der 
Oviparen  M.  corvinat  kaum  unterscheiden,  ist  aber  vivipar.  Die  biologischen 
Unterschiede  beruhen  auf  Differenzen  des  Keimplasmas,  die  am  Soma  nicht 
manifest  zu  sein  brauchen,  wie  z.  B.  Äscaris  megalocephala  hivalens  und  univalens 
sich  äußerlich  auch  nicht  unterscheiden.  Es  scheint,  daß  auch  C.  abietis  und 
viridis  sich  durch  die  Zahl  der  Chromosomen  und  den  Reductionsmodus  unter- 
scheiden. 

Mac  Bride(^)  bemerkt  zunächst,  daß  Drieschs  Entelechielehre  für  die  zoo- 
logische Forschung  belanglos  sei,  und  wendet  dann  gegen  sie  die  Existenz  organ- 
bildender Substanz  im  Ei  von  Cyntlda  und  andere  Tatsachen  ein,  die  zeigen,  daß 
die  Anwendung  der  E.  als  Erklärungsprinzip  im  günstigsten  Falle  eine  eng 
begrenzte  ist. 

Driesch  gibt  das  zu,  meint  aber,  daß  ein  einziges  aequipotentiell-harmo- 
nisches  System  genügt,  die  Berechtigung  des  Vitalismus  darzutun. 

Mac  Bride  (^)  wendet  dagegen  ein,  daß  selbst  im  Seeigelkeim  nur  die  Anfangs- 
stadien äquipotentiell- harmonisch   seien.     Auch   ist   die  Annahme  erlaubt,  daß 


Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  555 

die  Zulegung  des  Keimes  in  die  einzelnen  Blastomeren  in  diesen  eine  Umord- 
nung  der  organbildenden  Substanzen  bewirkt. 

Über  den  Monismus  s.  H.  Jordan (^),  über  Loeb's  Mechanismus  Mast,  über 
Zweckmäßigkeit  SecerOV(2). 

Stempeil  (2)  stellt  durch  Mikrophotographie  bei  ultraviolettem  Licht  fest,  daß 
der  Polfaden  von  Nosema  homhycis  einen  Durchmesser  von  0,1,  der  von  Glugea 
stempeln  einen  solchen  von  0,017  Mikra  hat.  Da  die  Polfäden  hohle  Schläuche 
sind,  kann  ihre  Wanddicke  beiiV.  &.  höchstens  0,05,  bei  G.s.  höchstens  0,008 
Mikra  betragen.  Verfasser  zieht  daraus  Schlüsse  auf  Größe  und  Molekulargewicht 
des  Eiweißmoleküls.  Ferner  hält  er  dadurch  die  Möglichkeit  der  Existenz 
von  ultramikroskopischen  Organismen  für  bewiesen. 

Über  die  lebende  Substanz  s.  Fano,  über  das  Leben  Schäfer,  den  Tod  Verworn(^). 

H.  F.  Osborn(^)  führt  seine  Lehre  von  der  Tetraplasie  oder  dem  Zusammen- 
wirken 4  untrennbarer  Faktoren  (08  Biol.  16)  bei  der  Evolution  weiter  aus, 
kritisiert  die  Ansichten  zahlreicher  Deszendenztheoretiker,  erörtert  die  Wirkungs- 
weise der  einzelnen  Faktoren,  stellt  Forschungsprogramme  auf  und  zeigt  zum 
Schluß,  daß  zwar  immer  alle  4  Faktoren  wirksam  sind,  aber  in  vielen  Fällen 
doch  einer  oder  2  die  Oberhand  über  die  anderen  gewinnen  können. 

Über  Hologenesis  s.   Rosa. 

Nach  Sinnot  wird  die  Entwicklung  des  Tier-  und  Pflanzenreiches 
durch  2  große  Prinzipien  geregelt.  Die  progressive  Fixation  strebt  danach, 
alle  Merkmale  zu  dauernden  zu  machen,  ist  also  ein  konservatives  Prinzip.  Die 
natürliche  Zuchtwahl  dagegen  erhält  und  steigert  die  Variabilität,  indem  sie 
Merkmale,  die  zu  fix  geworden  sind  und  keine  Anpassungsfähigkeit  mehr  be- 
sitzen, ausmerzt.  Merkmale  ohne  Selectionswert  sind  daher  am  konservativsten 
und  für  die  Klassifikation  am  wichtigsten.  Verf.  belegt  seine  Ausführungen  mit 
zahlreichen  Beispielen. 

Über  Anpassung  in  der  anorganischen  Natur  a.  Livingston,  über  Selection 
bei  Homo  Snow,  über  Vorgänger  Darwins  Gadow(^)  und  Dendy(^). 

M.  Metcalf  diskutiert  das  Verhältnis  von  Selection  und  Orthogenesis  au 
der  Hand  zahlreicher,  namentlich  paläontologischer  Beispiele.  Die  wichtigeren 
Eigenschaften  der  Organismen  sind  adaptiv.  Die  Mutationen  sind  bestimmt  ge- 
richtet. Anfangs  indifferente  Eigenschaften  werden  auch  bei  rein  orthogenetischer 
Fortbildung  allmählich  entweder  nützlich  oder  schädlich  und  unterliegen  dann 
der  Selection.  So  ist  die  Orthogenesis  nur  der  Handlanger  der  Selection  und 
diese  die  wichtigste  Ursache  der  Anpassung. 

Über  functionelle  Anpassung  s.  0.  Levy. 

Karsten  weist  nach,  daß  Pauly  (05  Biol.  15)  kein  Recht  hat,  der  Selections- 
theorie  vorzuwerfen,  sie  räume  dem  Zufall  eine  zu  große  Rolle  ein,  denn  auch 
seine  psychophysische  Entwicklungstheorie  kommt  ohne  ihn  nicht  aus.  Denn 
das  Mittel  zur  Befriedigung  eines  Bedürfnisses  wird  nicht  von  dem  bedürftigen 
Organismus  geschaffen,  sondern  sein  Vorhandensein  »koninzidiert«  zufällig  mit 
dem  Auftreten  des  Bedürfnisses.  Überhaupt  ist  der  Zufall  seinem  ganzen  Be- 
griffe nach  bei  Pauly  kein  anderer  als  bei  Darwin. 

Kingsbliry(^)  erläutert,  daß  zwecklose  oder  schädliche  Organe  sich  auf  zweierlei 
Weise  erklären  lassen.  Entweder  sind  sie  Rudimente  lebenswichtiger  Organe 
der  Vorfahren  (z.  B.  die  Tonsillen,  Mesonephros  der  Mammalia)  oder  aber  Reste 
von  Organen,  die  während  des  embryonalen  Lebens  functionierten  (z.  B.  Kiemen- 
reste der  Anuren,  Ligamente  als  Reste  von  Embryonalhüllen). 

Über  Functionswechsel  s.  Blunck(^). 

Lugaro  macht  anknüpfend  an  das  Problem  der  denkenden  Pferde  auf  einen 
bisher   übersehenen,    für    die   Evolution    sehr   wächtigen   Umstand    aufmerksam. 


556  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre. 

Jede  Eigenschaft  von  Selectionswert  ist  mit  indifferenten  verbunden.  "Wird  jene 
durch  Selection  gesteigert,  so  erfahren  auch  diese  eine  Zunahme  und  können  so 
mit  der  Zeit  selbst  Selectionswert  erhalten. 

Hierher  auch  Franz  (^j  und  Buttel-Reepeti. 

6.  Parker(^)  führt  aus,  daß  es  in  der  Tierwelt  wohl  adaptive  Reactionen  gebe, 
doch  sei  es  falsch  sie  als  abhängig  von  »something  like  intelligence«  zu  betrachten; 
denn  Intelligenz  sei  nur  ein  Name  für  die  hauptsächlichsten  unserer  eignen  An- 
passungen, 

6adow(*)  bemerkt  zunächst,  daß  die  Ähnlichkeit  harmloser  Schlangen  mit 
Elaps  nicht  auf  Mimicry  beruht,  und  daß  in  Mexiko  ein  Typhlops  vorkommt, 
der  vollkommen  T.  hrayninus  gleicht  und  doch  nicht  identisch  mit  ihm  sein  kann, 
knüpft  daran  eine  Kritik  der  gebräuchlichen  Methoden  der  vergleichenden  Ana- 
tomie, besonders  der  Begriffe  Convergenz  und  Parallelismus,  und  führt 
einige  neue  ein.  Homogenie:  eine  Struktureigentümlichkeit  ist  einmal  entstanden 
und  auf  die  Nachkommen  übertragen,  bei  denen  sie  durch  Mutation  oder  Diver- 
genz abändern  kann.  Homoplasie:  eine  Struktureigentumlichkeit  ist  mehrmals 
unabhängig  entstanden.  Es  gibt  3  Kategorien  von  Homoplasien.  Isotelie:  Der 
mehrfach  entstandene  Charakter  hat  sich  von  homologem  Material  entwickelt 
und  in  allen  Fällen  die  gleichen  Stadien  durchlaufen.  Findet  sich  innerhalb  nah 
verwandter  Tiergruppen  und  führt  zu  fast  vollkommener  Ähnlichkeit.  Homoeotelie: 
Die  Entwicklung  geht  ebenfalls  von  homologem  Material  aus,  durchläuft  aber 
in  den  einzelnen  Fällen  verschiedene  Stadien,  und  die  Übereinstimmung  der 
Endformen  ist  weniger  groß,  als  bei  der  Isotelie.  Paratelie:  Die  Entwicklung 
geht  von  verschiedenem  Material  aus  und  die  Ähnlichkeit  der  Endformen  ist 
eine  nur  oberflächliche.  Alle  4  Kategorien  belegt  Verf.  mit  Beispielen  aus 
verschiedenen  Tierstämmen. 

Über  Kontinuität  des  Keimplasmas  s.  Stockberger,  über  den  Daseinskampf 
zwischen  Varietäten  und  Species  s.  Harris. 

Cavazza(^)  studierte  die  Variabilität  von  Sciurus  vulgaris  in  Italien. 
Alle  beobachteten  Variationen  sind  Fluctuationen.  Die  cf  cT  variieren  stärker 
als  die  QQ.  Am  wenigsten  ändern  die  Dimensionen  des  Schädels :  Irgend- 
ein Zusammenhang  zwischen  Lebensbedingungen  und  Variabilität  war  nicht  zu 
finden.  Die  Körperlänge  nimmt  von  Norden  nach  Süden  zu,  ebenso  die  Länge 
der  Vorderfüße,  des  Schädels  und  die  Höhe  der  Schädelkapsel,  während  Schwanz- 
länge und  Schädelbreite  im  Süden  dieselben  sind  wie  im  Norden;  es  nimmt 
also  die  Dolichocephalie  von  den  Alpen  bis  Neapel  zu.  Dagegen  sind  die 
calabresischen  S.  c.  brachycephaler  als  selbst  die  alpinen.  Die  Körperfarbe 
variiert  im  größten  Teil  von  Italien  stark  und  unregelmäßig.  Calabrien  hat 
dagegen  ausschließlich  einfarbig  schwarze  Stücke,  für  die  Verf.  die  Rasse  S.  c. 
meridoinalis  aufstellt. 

Über  Systematik  und  Phylogenie  von  Sjmlax  s.  Mehely(3). 

Jennings(2)  zieht  aus  seinen  und  anderer  Forscher  Untersuchungen  den  Schluß, 
daß  die  Conjugation  der  Infusorien  direkt  nur  Erhöhung  der  Variabilität 
bewirkt;  dadurch  kann  sie  in  normalen  Stämmen  Degeneration  und  Aussterben 
einiger  Linien  herbeiführen,  andererseits  aber  auch  in  deprimierten  Stämmen 
Verjüngung  einiger  Linien,  und  damit  Rettung  des  ganzen  Stammes.  Bei  höheren 
Tieren  bewirkt  die  Begattung  direkt  sowohl  Erhöhung  der  Variabilität,  als  auch 
Entwicklungserregung,  die  künstliche  Parthenogenese  nur  letztere.  Die  Infusorien 
und  ähnliche  Organismen  besitzen  potentielle  Unsterblichkeit.  Die  Metazoeu 
mußten  sie  verlieren,  um  zu  höherer  Differenzierung  zu  gelangen. 

Ghigi(^)  erörtert  an  der  Hand  von  Untersuchungen  über  verschiedene  Gallinacea 
die  Rolle  der  Kreuzung  in  der  Artbildung.    Unter  den  über  30  Species 


Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  557 

von  Gennaeus  lassen  sich  3  Hauptformen  feststellen,  zwischen  denen  die  anderen 
eine  Skala  von  Übergängen  bilden;  und  zwar  finden  die  intermediären  Formen 
sich  in  den  Grenzgebieten  der  Wohnorte  der  Hauptformen.  Ähnlich  verhalten 
sich  die  Species  von  Pliasianus.  Nur  lassen  sich  hier  die  intermediären  Formen 
auch  direkt  in  geographische  Reihen  bringen,  an  deren  äußersten  Enden  jedes- 
mal die  abweichendsten  Formen  stehen.  Auch  von  Guttera  und  Numida  leben 
die  distinktesten  Species  weit  voneinander  entfernt  und  die  zwischenliegenden 
Gebiete  werden  von  intermediären  Formen  bewohnt.  Offenbar  sind  die  Species 
der  4  Genera  nur  z.  T.  gute  Arten.  Das  geht  auch  aus  Kreuzungsversuchen 
des  Verf.  hervor.  Auch  die  extremsten  Species  von  G.,  nämlich  horsfieldi, 
lineatus  und  argenlatus,  geben  miteinander  fruchtbare  Hybride.  Die  Charaktere 
von  G,  l.  prävalieren  über  die  der  anderen  Formen,  besonders  wenn  er  als  (^ 
benutzt  wird.  Auch  der  Hybride  G.  h.  X  G.  niuthwa  ähnelt  G.  l.  Die  Charaktere 
der  verschiedenen  Formen  lassen  sich  in  verschiedener  Weise  verbinden,  können 
auch  durch  2  Generationen  latent  bleiben  und  dann  wieder  manifest  werden. 
Der  Hybrid  G.  a.  X  G.  h.  ähnelt  sehr  G.  witeheadi.  Aus  der  Kreuzung  ver- 
schiedener Species  von  P.  erhielt  Verf.  Hybride,  die  auffallend  gewissen  dritten 
Species  gleichen.  Ähnlich  verhielten  sich  die  Hybride  verschiedener  Species 
von  N.  Formen,  die  morphologisch  sehr  verschieden  aber  ethologisch  (Stimme, 
Werbetänze  usw.)  ähnlich  sind,  geben  fast  immer  fruchtbare  Nachkommen. 
Sterile  Bastarde  unterscheiden  sich  von  den  elterlichen  Formen  gewöhnlich  durch 
atavistische  Charaktere.  Die  Hybride  1.  Generation  zeigen  in  der  Regel  eine 
Mischung  intermediärer  und  reiner  elterlicher  Charaktere.  Die  durch  Kreuzung 
erzielte  Neukombination  von  Merkmalen  erhält  sich  bei  Weiterzucht  absolut 
konstant.  Viele  scheinbar  gute  Species  sind  wahrscheinlich  durch  Kreuzung  ent- 
standen. Viele  von  ihnen  zeigen  stark  fluktuierende  Variabilität.  Denn  bei  kom- 
plizierten Kreuzungen  kann  nur  rigorose  Zuchtwahl  die  Charaktere  der  Hybride 
fixieren.  Durch  Neukombination  von  Charakteren  kann  Kreuzung  auch  Muta- 
tionen hervorrufen.  So  sind  vielleicht  viele  Rassen  des  Haushuhnes  entstanden. 
Dieses  vereinigt  in  sich  wie  Verf.  durch  Kreuzungen  festgestellt  hat,  3  Ahnen- 
formen, Gallus  hankiva,  sonnerati  und  varius.  Die  Charaktere  der  beiden 
letzteren  sind  zwar  in  der  Regel  völlig  latent,  sie  könnten  aber  bei  der  Ent- 
stehung von  manchen  Mutationen  mitgewirkt  haben.  In  der  Natur  geht  die  Art- 
bildung wahrscheinlich  folgendermaßen  vor  sich.  Eine  primitive  Species  bildet 
durch  Mutation  Lokalrassen  oder  elementare  Arten,  diese  ihrerseits  durch  Erwerb 
oder  Verlust  eines  einzigen  Merkmales  retrogressive  oder  progressive  Varietäten. 
Wo  elementare  Arten  in  Kontakt  kommen,  bilden  sich  durch  Kreuzung  teils 
konstante,  teils  variable  hybride  Rassen,  zu  denen  vielleicht  die  Hälfte  aller 
sog.  guten  Species  gehört. 

Glacosa  bemerkt,  daß  unsere  Vorstellungen  vom  Urorganismus  zu  morpho- 
logisch gefärbt  sind.  Außer  der  primitiven  Struktur  einer  einfachen  Zelle  mußte 
er  auch  die  Fähigkeit  besitzen,  sein  ganzes  Energiebedürfnis  aus  rein  anorga- 
nischem Material  zu  decken,  wie  das  manche  Bakterien  noch  jetzt  können. 
Das  Wort  Cellula  sollte  nur  in  rein  morphologischem  Sinne  gebraucht  werden. 
Für  den  physiologischen  Elementarorganismus  schlägt  Verf.  den  Ausdruck 
»Faber«  vor. 

Über  Urzeugung  s.  auch  L.  Henderson. 

Nlathews  behandelt  die  Deszendenztheorie  vom  physiologischen  Standpunkt. 
Die  Entwicklung  beruht  auf  2  verschiedenen  Prinzipien:  der  Bildung  neuer 
Formen  (>diversification«)  und  dem  Fortschritt.  Beiden  liegt  aber  das  Prinzip 
der  Anpassung  zugrunde.  Doch  muß  man  unterscheiden  zwischen  der  Anpassung 
an  verschiedene  Milieus,  welche  die  Entstehung  verschiedener  Varietäten,  Species 


558  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre. 

und  Genera  bewirkt,  und  der  Anpassung  an  die  Wandelbarkeit  der  Umgebung, 
welche  den  Fortschritt  in  der  Tierwelt  bedingt.  Diese  beruht  auf  der  Irritabilität 
des  Protoplasmas  oder  der  Fähigkeit  aller  Organismen  ihre  inneren  und  äußeren 
Lebensbedingungen  dauernd  ins  Gleichgewicht  zu  setzen.  Durch  die  Zuchtwahl 
wird  sie  zur  Anpassungsfähigkeit  gesteigert.  Die  Möglichkeit  der  Anpassung  an 
die  verschiedensten  Milieus  verleiht  den  höheren  Tieren  schließlich  eine  weitgehende 
Unabhängigkeit  von  ihrer  Umgebung.  Verf.  belegt  seine  Ausführungen  durch 
mehrere  Beispiele  und  geht  dann  auf  die  Bedeutung  der  Korrelation  ein.  Da 
wahrscheinlich  alle  Teile  des  Organismus  in  Korrelation  stehen,  kann  keiner 
von  ihnen  variieren,  ohne  die  andere  irgendwie  zu  beeinflussen.  Es  kann  also 
keine  unabhängig  variablen  Merkmale  geben,  womit  sowohl  die  mendelistischen 
und  alle  ähnlichen  Vererbungstheorien  widerlegt  sind,  als  auch  die  Möglichkeit 
einer  sprunghaften  Entwicklung.  Denn  die  plötzliche  Abänderung  eines  Organes 
muß  seine  Functionsfähigkeit  vernichten.     Hierher  auch  Macnamara. 

Schepotieff  bespricht  auf  Grund  umfassender  Literaturstudien  die  biochemi- 
schen Grundlagen  der  Evolution.  Die  Artspezifität  läßt  sich  nicht  durch 
unmittelbare  chemische  Analysen,  nur  durch  die  Wassermannsche  Reaction, 
Präzipitinreactionen  und  Hämolysen  beweisen.  Die  Zellen  aller  Tiere  einer 
Species  haben  eine  bestimmte,  nur  ihnen  eigene  biochemische  Zusammensetzung 
oder  »biologische  Struktur«.  Diese  variiert  etwas  von  Individuum  zu  Individuum 
und  die  Summe  der  individuellen  Verschiedenheiten  bewirkt  die  Entstehung  der 
Artmodifikationen  und  Varietäten.  Auch  die  einzelnen  Gewebe  eines  Individuums 
zeigen  Differenzen  in  ihrer  biologischen  Struktur.  Die  Keimzellen  haben  keine 
besonderen,  allen  anderen  Geweben  fehlenden  Strukturen.  Die  embryonalen 
Gewebe  haben  wahrscheinlich  eine  einfachere  und  gleichmäßigere  Struktur  als 
die  adulten.  Die  Assimilation  der  Nahrung  besteht  darin,  daß  der  Organismus 
die  artfremden  Strukturen  in  elementare  zerlegt  und  aus  ihnen  Verbindungen 
aufbaut,  die  seiner  Artstruktnr  entsprechen.  Bei  der  Vermehrung  durch  ein- 
fache Querteilung  behalten  die  Tochterzellen  die  biologische  Struktur  der  Mutter- 
zelle. Das  Wesen  der  Vererbung  besteht  nicht  in  einer  materiellen  Kontinuität, 
sondern  in  der  Kontinuität  der  Fähigkeit,  die  biologische  Struktur  der  Eltern 
wieder  herzustellen.  Die  materiellen  Anlagen  oder  Keimplasmen  sind  nur  Mittel 
diese  Fähigkeit  zu  übertragen.  Wenn  innerhalb  einer  biologischen  Struktur  das 
Gleichgewicht  zwischen  den  chemischen  Affinitäten  einzelner  Molekularkomplexe 
gestört  wird,  so  tritt  eine  Veränderung  der  Struktur  ein.  So  können  äußerliche 
neue  Merkmale  zum  Vorschein  kommen,  hervorgebracht  durch  innere  Ursachen. 
Je  nach  der  Stabilität  der  Gleichgewichtsverhältnisse  ihrer  biologischen  Struktur 
verändern  sich  die  Species  leicht  oder  schwer.  So  lassen  sich  unterscheiden :  stabile 
Species,  die  während  langer  geologischer  Perioden  unverändert  bleiben,  labile, 
die  nach  kurzer  Blütezeit  aussterben  und  variierende.  Die  Ursache  des  Aus- 
sterbens ganzer  Tiergruppen  liegt  in  der  allmählichen  Abschwächung  der 
Strukturstabilität.  Die  ursprüngliche  Form  der  lebenden  Substanz  stand  dem 
Plastin  sehr  nahe.  Die  morphologische  Phylogenie  ist  die  sichtbare,  äußere 
Konsequenz  der  chemischen. 

Heider  verteidigt  das  biogenetische  Grundgesetz  gegen  0.  Hertwig.  Der 
Einwand,  daß  bei  aller  Ähnlichkeit  früher  Entwicklungsstadien  verschiedener 
Tiere  ihre  Idioplasmen  doch  schon  im  Ei  different  sein  müssen,  ruht  auf  rein 
hypothetischer  Grundlage.  Denn  »was  wissen  wir  von  der  Konstitution  des 
Idioplasmas  ? «  Es  kann  sehr  wohl  gewisse  vererbte  Züge  enthalten,  aus  denen 
sich  jene  Erscheinungen  erklären,  die  zur  Annahme  des  b.  G.  geführt  haben. 
Jedenfalls  beziehen  sich  die  Verschiedenheiten  der  Keime  auf  latente  Eigen- 
schaften.    Daß  die  früheren  Entwicklungsstadien  unter  allen  Verhältnissen  die 


Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  559 

notwendige  Vorbedingung  liefern,  unter  denen  sich  allein  die  folgende  höhere 
Stufe  der  Ontogenese  hervorbilden  kann  (Hs,  »ontogenetisches  Kausalgesetz«), 
stimmt  nicht  ganz.  Denn  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  und  Regeneration 
zeigen,  daß  der  Natur  zur  Erreichung  desselben  Endzieles  mannigfaltige  Wege  zu 
Gebote  stehen.  Auch  ist  z.  B.  die  Entwicklung  eines  Exopodits  keine  notwendige 
Vorbedingung  für  die  Ausbildung  der  definitiven  Extremität  von  Homarus^  da 
ja  in  anderen  Gruppen  von  Arthropoden  die  Extremitäten  auf  andere  Weise 
entstehen  usw.  Es  ist  fraglich,  ob  wir  von  den  auf  dem  b.  G.  aufgebauten 
Vorstellungsweisen  derzeit  absehen  können,  ohne  der  vergleichenden  Morphologie 
überhaupt  das  Fundament  zu  entziehen. 

Bresslau(2)  hält  das  von  Jensen  (93  Prot.  26)  an  Paramaecium  errechnete 
spezifische  Gewicht  des  Protoplasmas  von  1,25  für  viel  zu  hoch  und 
stellt  direkt  mit  dem  Pyknometer  das  sp.  G.  von  Planaria  luguhris  auf  1,055 
und  das  von  Mesoatonia  ehrenhergi  auf  1,02  fest.  Zwischen  beiden  Zahlen  wird 
wohl  das  des  Protoplasmas  liegen. 

Kite(*)  untersuchte,  um  tiefer  in  die  physikalisch-chemische  Natur  des 
Protoplasmas  einzudringen,  Zellen  verschiedener  Herkunft  mit  Hilfe  von 
Operation  (vermittelst  einer  Glasnadel  von  weniger  als  einem  Mikron  Dicke)  und 
Vitalfärbungen.  Das  Cytoplasma  des  Eies  von  Asterias  sp.  ist  ein  durchsichtiges, 
recht  viskoses  Gel,  in  dem  optisch  dichtere  Granula  und  Tröpfchen  suspendiert 
sind,  welch  letztere  eine  Schaumstruktur  vortäuschen  können.  Das  Caryoplasma 
ist  ein  homogenes  flüssiges  Sol,  der  Nucleolus  ein  ziemlich  festes  Gel.  Tinktoriell 
verhalten  sich  alle  genannten  Bestandtteile  des  Eies,  ebenso  Gallerthülle  und 
Dottermembran  verschieden.  Das  Ectoplasma  von  Änioeha  proteus  ist  ein 
sehr  viskoses,  das  Endoplasma  ein  viel  flüssigeres  Gel.  Beide  enthalten  Granula 
und  Tröpfchen.  Die  Wände  der  Vacuolen  sind  sehr  viskos.  Die  kontraktilen 
enthalten  kein  Eiweiß.  Die  Kernmembran  ist  sehr  dünn,  elastisch  und  viskos. 
Das  Caryoplasma  ist  ein  sehr  rigides  Gel  und  enthält  ein  etwas  flüssigeres 
Netzwerk  mit  Granula  auf  den  Knotenpunkten.  Zerschneiden  der  kontraktilen 
Vacuole,  ebenso  die  Injection  größerer  Massen  von  Wasser,  Zucker-  oder  Salz- 
lösungen zerstören  die  Amöbe  »with  explosive  violence«.  Auf  die  Pseudo- 
podienbildung  hat  die  Injection  von  Wasser  keinen  Einfluß.  Oberflächenspannung 
spielt  also  bei  der  Bewegung  von  Ä.  p.  keine  nennenswerte  Rolle.  Das  Proto- 
plasma von  Paramaecium  sp.  ist  ein  elastisches  Gel,  das  sich  in  Fäden  aus- 
ziehen läßt.  Die  äußeren  Schichten,  ebenso  die  Wände  der  zahlreichen  Vacuolen 
sind  besonders  dicht  und  viskos.  Zerschneidet  man  die  kontraktile  Vacuole,  so 
geht  das  Cytoplasma  schnell  in  den  Solzustand  über.  Von  den  sehr  kleinen 
Granulis  sind  manche  gefressene  Bakterien.  Der  Macronucleus  ist  ein  dichteres 
etwas  elastisches  Gel.  Das  Plasma  der  quergestreiften  Muskelfasern  von 
Nectiirus  sp.,  ein  sehr  viskoses  und  elastisches  Gel,  läßt  sich  zu  sehr  langen 
Fäden  ausziehen.  Die  doppelbrechende  Substanz  unterscheidet  sich  nur  durch 
stärkere  Kontraction  von  der  einfach  brechendeu.  Der  Kern  ist  ein  verhältnis- 
mäßig flüssiges  Gel  mit  einem  festeren  Netzwerk  und  Granulis.  Das  Sarcolemm 
ist  ungefähr  1  Micron  dick  und  äußerst  elastisch.  Die  Epidermiszellen  von 
N.  sind  in  ein  sehr  viskoses  und  elastisches  intracelluläres  Gel  eingebettet. 
Ihr  Cytoplasma  ist  ein  Gel,  das  das  Sarcoplasma  an  Festigkeit  übertrifft.  Es 
enthält  sehr  kleine  Granula  und  radiäre  Fibrillen.  Die  Kernmembran  ist  dünn, 
zäh  und  elastisch.  Das  Caryoplasma  ist  ein  Gel  von  höherer  Viskosität  als 
das  Cytoplasma.  Das  Kerngerüst  besteht  aus  Granulis  und  isolierten  Fäden, 
Cyto-  und  Caryoplasma  der  Spermiogonien  und  Spermiocyten  von  Anasa,  »Grass- 
hoppers  and  Crickets«  sind  ziemlich  viskose  Gele.  Die  Chromosomen  sind 
starrer  als  die  übrige  Kernsubstanz.    Die  Spindelfasern  sind  dichte  und  elastische 


560  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre. 

Fäden,  die  mit  den  Enden  des  Chrom,  zusammenzuhängen  scheinen.  Pressung 
von  Spermiocyten  in  der  Telophase  bewirkt  sofortige  Fusion  der  Tochterzellen 
und  Quellung  des  Cytoplasmas.  Die  Mitose  scheint  auf  Schrumpfung,  Quellung 
und  Änderungen  in  der  Imbibitionsfähigkeit  zu  beruhen. 

Über  Permeabilität  der  Zellen  s.  E.  Harvey,  die  Bedeutung  der  Zellmembran 
Straub,  über  die  Energetik  der  Zelle  Meyerhof. 

Kite(^)  prüft  die  Permeabilität  des  Plasmas  an  den  Eiern  von  Ästerias, 
Cicmingia,  Chaetopterus,  Nercis  und  NecUirus,  an  Amoeba,  Paramaeciiim  und  an 
quergestreiften  Muskeln  und  Epidermiszellen  von  Necturus,  und  fand  starke 
Verschiedenheiten.  Alle  protoplasmatischen  Gele  sind  für  Wasser,  Farbstoffe 
und  Kristalloide  impermeabel  oder  semipermeabel.  Und  zwar  ist  die  Permeabilität 
umgekehrt  proportional  zur  Konzentration  des  Gels.  Die  inneren  Teile  des 
Cytoplasmas  von  Seesterneiern  und  Muskelzellen  von  iV,  haben  dieselben  osmo- 
tischen Eigenschaften,  wie  die  Zelloberfläche. 

Herwerden  (2)  sucht  durch  Einwirkung  von  Nuclease  auf  fixierte  Zellen  Auf- 
schluß über  die  Natur  einiger  ihrer  Bestandteile  zu  erlangen.  Die  basophilen  Körner 
in  reifen  Eizellen  von  Echinodermen  werden  durch  Nuclease  gelöst,  bestehen  aber 
aus  einer  Nucleinsäureverbindung,  ebenso  die  Chromidien  in  den  Oocyten.  Doch 
ist  deren  strangförmige  Anordnung  in  der  Nähe  des  Kernes  wohl  nur  durch 
Störungen  osmotischer  Natur  beim  Absterben  oder  durch  Eintrocknung  des 
umgebenden  Mediums  bewirkt,  also  Kunstprodukt.  Bei  Vitalfärbung  mit  Dahlia- 
violett  sieht  man  die  intranucleären  basophilen  Körner  zuweilen  gegen  die  Kern- 
membran strömen  und  dort  plötzlich  verschwinden,  während  gleichzeitig  einige 
der  extrauucleären  Körner  peripherwärts  verlagert  werden.  Vielleicht  findet 
hier  also  eine  Diffusion  gelöster  Substanzen  aus  dem  Kern  ins  Plasma  statt.  Die 
von  Schaxel  (10  Tun.  3)  als  extranucleäres  Chromatin  beschriebenen  Körner 
im  Ei  von  Ciona  intestinalis  sind  der  Kernmembran  mit  dünnen,  sehr  wider- 
standsfähigen Stielen  angeheftet.  In  älteren  Oocyten  liegen  im  Plasma  runde 
mit  diesen  Kernanhängen  genetisch  zusammenhängende  Körner.  Beiderlei 
Elemente  färben  sich  wie  Mitochondrien  und  werden  durch  Nuclease  nicht  ge- 
löst. Sie  enthalten  also  wahrscheinlich  überhaupt  kein  Nuclein  und  entsprechen 
wohl  den  Dotterkernen  in  den  Eiern  anderer  Tiere.  Das  Chromatin  des  Ei- 
kernes  und  des  Nucleolus  wird  von  Nuclease  viel  schwerer  angegriffen,  als  die 
basophilen  Körner  im  Plasma  der  Echinodermen.  Die  Nissischen  Schollen  der 
Ganglienzellen  {Felis  catus)  verschwinden  nach  24  stündiger  Einwirkung  von 
Nuclease  vollkommen,  bestehen  also  aus  Nucleinsäureverbindungen. 

Hierher  auch  Herwerden  (*). 

Nach  Höber  &  Nast  ist  für  die  Aufnahme  der  basischen  Farbstoffe  in  die 
lebende  Zelle  ihr  Dispersionsgrad  nicht  ausschlaggebend.  Zellen,  die  überhaupt 
Säurefarbstoffe  aufnehmen  können,  sind  in  ihrem  Importvermögen  beschränkt, 
sobald  der  Dispersionsgrad  der  Farbstoffe  unter  einer  gewissen  Grenze  bleibt. 
Die  Plasmahaut  hat  gegenüber  den  Farbstoffen  nicht  bloß  die  Function  eines 
Ultrafilters. 

Prowazek (^)  beobachtet  Fluoreszenz  an  sehr  verschiedenartigen  Zellen. 
Violett  fluoreszieren  die  oberflächlichen  Schichten  von  Änioeba^  Colpidiimi, 
Vorticella,  Paramaecium,  von  Zellen  aus  dem  Schwanz  von  Kaulquappen,  von 
Epidermiszellen  des  Menschen,  das  Ectoderm  von  Hydra,  der  Spermienkopf  von 
Mus,  die  Membran  von  Euglena,  der  Reusenapparat  von  Chilodon,  die  Nessel- 
kapseln von  H.,  das  Chitin  von  Daphnia,  Cyclops  und  Chironomus -harven. 
Blaßgrüne  F.  zeigt  die  Eiweißhülle  des  Schneckenlaiches,  rötliche  alle  chloro- 
phyllhaltigen  Gewebe.    Die  F.  kann  nicht  auf  Lipoidgehalt  der  Zellen  zurück- 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  561 

geführt  werden,  da  sie  dnrch  Saponin,  Äther,  Azeton,  Benzol  nicht  vernichtet 
wird.     Auch  fixierte  Zellen  können  noch  fluoreszieren. 

Sheppard  gelangt  durch  Untersuchungen  an  Pflanzenzellen  und  solchen  des 
Hodens  von  Salamandra  und  Triton  zu  der  Ansicht,  daß  der  Zellkern  durch- 
aus homogen  gebaut  und  von  keiner  geschlossenen  Membran,  sondern  nur  von 
einem  Geflecht  von  Lininfasern  mit  aufgelagerten  Chromomeren  umhüllt  ist. 

Über  die  Morphologie  des  Zellkerns  s.  auch  Della  Valle,  über  seine  chemische 
Zusammensetzung  Sumbal. 

H.  E.  Jordan(^)  konstatiert  in  den  Flimmerzellen  der  Epididymis  von 
Mus  musculus  Amitose  der  Kerne,  der  Zellteilung  folgen  kann,  findet  dieselben 
Vorgänge  auch  in  der  E.  von  M.  deoumanus,  Equus  oaballus,  Bos  tanrus,  Cavia 
cohaya  und  Ganis  famüiaris,  in  der  Trachea  von  Felis  catus  und  den  Kiemen- 
zellen von  TTnio  sp.  und  sieht  die  Ursache  für  das  Auftreten  von  Amitose  in 
Flimmerzellen  in  der  Umbildung  der  Centriole  zu  Basalkörpern  der  Cilien. 

Nach  Meek{^)  ist  das  einzige  sichere,  was  wir  über  die  Mechanik  der  Mitose 
wissen,  daß  die  Spindelfigur  nicht  allein  durch  polare  Kräfte  hervorgerufen 
werden  kann. 

Comandon  &  Jolly  besprechen  kinematographische  Aufnahmen  der 
Mitose  junger  Erythrocyten  von  Triton  und  weisen  besonders  auf  die 
Beweglichkeit  der  Chromosomen  hin,  die  in  jeder  Phase  wurmförmige  Be- 
wegungen ausführen. 

T.  Robertson  (^)  verteidigt  seine  Ansichten  über  die  Mechanik  der  Zellteilung 
gegen  McClendon  (12  Biol.  6)  mit  Hilfe  neuer  Experimente.  Er  bringt  alkalisch 
gemachte  Leimfäden  mit  dem  Äquatorialumfang  von  Öltropfen,  die  durch  Chloro- 
formzusatz schwer  gemacht  und  in  Wasser  untergetaucht  wurden,  in  Berührung, 
worauf  Teilung  des  Tropfens  in  2  erfolgt.  Bei  der  Zellteilung,  die  ganz  analog 
verläuft,  liegt  die  Teilungsfurche  in  einer  Region  geringer  Oberflächenspannung, 
während  die  Eipole  eine  sehr  hohe  haben.  Die  Teilung  wird  also  hervor- 
gerufen durch  Verminderung  der  Spannung  am  Äquator  der  Zelle. 

McClendon  (2)  erklärt  Robertsons  Ausführungen  für  fehlerhaft  und  leitet  aus 
neuen  Versuchen  folgende  Sätze  ab,  die  auch  für  die  Theorie  der  Zellteilung 
von  Bedeutung  sind.  Wird  ein  Flüssigkeitstropfen  in  einem  flüssigen  Medium 
suspendiert,  so  strebt  jeder  Bezirk  mit  verminderter  Oberflächenspannung  nach 
Ausbreitung,  wölbt  sich  vor  und  erregt  Stromwirbel.  Bezirke  mit  vermehrter 
Oberflächenspannung  ziehen  sich  dagegen  zusammen  und  flachen  sich  ab  unter 
Veranlassung  eines  Wirbels  in  entgegengesetzter  Richtung.  Teilung  eines 
Tropfens  erfolgt,  wenn  ein  äquatorialer  Gürtel  höhere  Spannung  hat,  als  die 
übrige  Oberfläche. 

A.  Weber(^)  wendet  gegen  Gallardos  (97  Biol.  9)  elektrische  Theorie  der 
Mitose  folgende  Tatsachen  ein.  Auf  einem  gewissen  Stadium  hört  im  Neural- 
rohr  der  Embryonen  von  Baja  sp.  die  vorher  sehr  lebhafte  Zellwucherung  auf, 
und  ein  großer  Teil  der  hier  gelegenen  Zellen  verfällt  der  Degeneration.  Diese 
beginnt  am  Kern,  der  seine  Färbbarkeit  verliert  und  schließlich  nur  aus  einer 
amorphen  Masse  mit  einigen  Granulis  besteht.  Gleichzeitig  sind  Centriole  und 
Sphären  sehr  deutlich  und  ofi'enbar  ganz  normal.  Sie  teilen  sich;  zwischen 
ihnen  tritt  eine  Spindel  auf,  und  der  Kern  schnürt  sich  ein  wie  bei  einer 
Amitose.  Die  fast  amorphe  Masse  des  Kernes  kann  wohl  kaum  das  Substrat 
einer  elektrischen  Ladung  sein  (gegen  Gallardo).  Vielmehr  sind  ofi'enbar  nur 
die  Centriole  noch  aktiv  und  bewirken  allein  die  geschilderten  Vorgänge. 

Über  die  cytologische  Nomenklatur  s.   McCIung. 

JÖrgensen(i)  beschäftigt  sich  mit  dem  Problem  des  Riesenwachstums  des 
tierischen    Eies.      Eier    mit    gut    ausgebildeten    Nährvorrichtungen    besitzen 

Zool.  Jahresbericht.   1913.   II.  Referate.  12.  Allgem.  Biologie.  36 


562  li-  Referate. 

während  ihres  Wachstums  (»nutrimentäres  Eiwachstum«),  einerlei  ob  sie  von 
einer  einzigen  Nährzelle,  von  mehreren  abortiven  Eizellen  oder  von  vielen 
1000  FoUikelzellen  oder  schließlich  von  Nähr-  und  FoUikelzellen  gleichzeitig 
ernährt  werden,  fast  immer  kleine  Kerne  und  eine  kleine  Kernplasmarelation. 
Die  Kerne  der  Nähr-  und  FoUikelzellen  nehmen  dem  Keimbläschen  seine  Arbeit 
ab,  verarbeiten  die  Nährstofle  und  lassen  sie  dem  Ei  mühelos  zufließen.  Eier 
ohne  Nährvorrichtungen,  die  daher  in  sich  selbst  die  Fähigkeit  des  Plasma- 
wachstums (»solitäres  Eiwachstum«)  besitzen  müssen,  haben  dagegen  relativ 
große  Kerne,  deren  Volumen  proportional  dem  Zellwachstum  zunimmt.  In 
»kombinierten  Fällen«  (z.  B.  Amphibia)  wächst  das  Ei  anfangs  (»ooplasmatische 
Wachstumsperiode«)  rein  solitär,  später  bildet  es  einen  Follikel  aus,  der  sein 
Wachstum  durch  Secretion  von  Nährsubstanzen  unterstützt  (»deutoplasmatische 
Wachstumsperiode«).  In  den  sehr  häufigen  »Mischfällen«  wächst  das  Ei  gleich- 
zeitig sowohl  auf  Kosten  von  Nährzellen,  als  auch  mit  Hilfe  seines  stark  heran- 
gewachsenen Kernes.  Bei  solitär  wachsenden  Eiern  nimmt  die  chromosomale 
Substanz  proportional  dem  Kernwachstum  zu,  wobei  die  Chromosomen  zum 
Zweck  der  Oberflächenvergrößerung  »Lampenbürstenform«  annehmen  können. 
Nach  Schluß  der  Wachstumsperiode  werden  unbrauchbar  gewordene  chromo- 
somale Massen  wieder  abgeschmolzen  bis  auf  einen  kleinen  Bruchteil,  der  die 
Richtungsspindeltetraden  liefert.  Das  solitäre  Eiwachstum  wird  bedingt  durch 
eine  Art  von  biologischer,  zahlenmäßig  nicht  ausdrückbarer  Kernplasmaspannung 
infolge  der  exzessiven  Vergrößerung  des  Kernes  und  durch  2  ergastoplasmatische 
Substanzen.  Die  erste  von  diesen,  die  sich  nur  mit  Eisenhämatoxylin  färbt,  also 
kein  Chromatin  darstellt,  ist  zuerst  grobschollig  und  strangförmig,  zerstreut  sich 
dann  diffus  in  der  ganzen  Zelle  und  zerstäubt  schließlich  in  feinste  Körnchen, 
die  sich  bei  der  definitiven  Dotterbildung  enorm  vermehren.  Die  zweite  ergasto- 
plasmatische Substanz  färbt  sich  mit  basischen  Kernfarbstoffen  und  ist  entweder 
grobschollig  oder  aber  sie  durchtränkt,  morphologisch  nicht  isolierbar,  das  ganze 
Plasma,  so  daß  dieses  stark  chromatisch  erscheint.  Aus  dem  Kern  stammt  sie 
sicher  nicht.  Während  des  Eiwachstums  sind  die  Chromosomen  stets  rein  oxy-, 
die  nucleolären  Substanzen  stets  rein  basichromatisch:  »Gesetz  der  umgekehrten 
Reaction  der  Kernkomponenten  während  des  Eiwachstums.«  Auf  seiner  Un- 
kenntnis und  der  Verwechselung  der  oxychromatischen  Chromosomen  mit  dem 
Kernreticulum  beruht  die  Achromatinhypothese  von  Hacker  (07  Biol.  12).  Eine 
Auflösung  der  basichromatischen  Nucleolarsubstanz  in  oxychromatische  Chromo- 
somensubstanz findet  nie  statt.  Der  Giardinasche  Ring  (Ol  Arthr.  56)  und  seine 
Derivate  sind  kein  Chromatin,  sondern  Nucleolarsubstanz.  Untersuchung 
wachsender  Eier  von  mehreren  Species  von  Patella  ergaben,  daß  die  Nucleolen 
sich  oft  bei  nah  verwandten  Formen  ganz  verschieden  verhalten  können,  daß 
aber  immer  eine  Scheidung  in  basi-  und  in  oxychromatische  Nucleolarsubstanz 
vorhanden  ist.  Diese  können  getrennt  nebeneinander  bestehen  oder  zu  einem 
Amphinucleolus  verschmelzen.  Oder  neben  einem  solchen  bestehen  zahlreiche 
weitere  Nucleolen,  die  ihrer  Substanz  nach  getrennt  bleiben,  oder  sich  später 
zu  mehreren  Amphinucleolen  vereinigen.  Ein  Zusammenhang  zwischen  der  Masse 
der  Nucleolarsubstanz,  Eigröße  und  Dotterreichtum  besteht  nicht.  Allen  anderen 
untersuchten  Eiern  (Medusen,  Hirndineen,  Echiniden,  Chilopoden,  Orthopteren, 
Dipneusten,  Teleosteer)  fehlt  die  oxychromatische  Nucleolarsubstanz.  Die  Amphi- 
nucleolen sind  also  vielleicht  Anpassungen  an  bestimmte  nur  den  Mollusken 
eigene  Stoffwechselvorgänge.  Verf.  prüfte  ferner  das  Verhalten  der  verschiedenen 
Bestandteile  reifender  Eier  gegen  Pepsin  und  Trypsin.  Das  basichromatische 
E^lasma  und  Ergastoplasma  sind  unverdaulich  wie  die  Chromosomen  der  Mitosen 
und  des  Bukettstadiums,  enthalten  also  wahrscheinlich  Nucleinsäure.  Die  oxychro- 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  563 

matischen  Chromosomen  der  Wachstumsperiode  sind  dagegen  in  kürzester  Zeit 
verdaulich.  Die  basichromatischen  Nucleolarsubstanzen  sind  unverdaulich  bei 
Piscicola  und  Astaciis.  Bei  Pa.  sind  sie  zuerst  unverdaulich,  später  verdaulich. 
Die  oxychromatische  Komponente  der  Amphinucleolen  von  Pa.  wird  sehr  schnell 
verdaut.  Auf  älteren  Wachstumsstadien  enthält  der  Kern  vieler  Eier  (z.  B, 
Pa.,  Leuciscus,  Salamandra)  überhaupt  kein  Chromatin  mehr.  Der  schließliche 
Nucleinmangel  des  Eies  ist  wohl  ein  Grund  für  die  Sistierung  des  Riesenwachs- 
tums. Die  Masse  der  basichromatischen  Nucleolarsubstanzen  ist  unabhängig  von 
der  der  oxychromatischen  Chromosomensubstanz.  Die  Zahl  der  Nucleolen  und 
ihre  Masse  ist  unabhängig  vom  Wachstum  des  Kernes,  von  der  Intensität  des 
Stoffwechsels  zwischen  Kern  und  Zelle,  dem  Dotterreichtum  des  Eies,  seinem 
Wachstumstypus  und  von  der  systematischen  Stellung  der  betreffenden  Species. 
Die  Nucleolen  sind  während  des  Eiwachstums  dauernd  vorhanden  und  aktive 
Organ  eilen. 

Brammertz  iintersucht  das  Verhalten  des  Glykogens  während  Ei- 
bildung  und  Embryonalentwicklung.  Das  unbefruchtete  Ei  von  Ascaris 
megalocephala  ist  ganz  von  Glykogentröpfchen  erfüllt.  Ein  Zusammenhang  zwischen 
G.  und  Reifungsspindel  besteht  nicht  (gegen  Kemnitz  12  Verm.  53).  Nach  der 
Befruchtung  beginnt  starker  Abbau  des  G.  Doch  bleibt  dieses  im  ganzen  Ei 
gleichmäßig  verteilt  ohne  Anzeichen  von  Heteropolie.  Bei  der  Furchung  er- 
halten alle  Blastoraeren  ungefähr  gleich  viel  G.  Ein  Zusammenhang  zwischen 
Kerndiminution  und  Gehalt  an  G.  besteht  nicht.  Nach  Ablage  der  Eier  wird 
der  Verbrauch  von  G.  geringer,  und  auch  im  »fertigen  Embryo«  findet  er  sich 
noch  in  allen  Zellen.  Die  Oogonien  von  Mesostomum  chrenhergi  enthalten  nie 
G.,  die  Oocyten  erst  kurz  vor  der  Schalenbildung.  Bei  Thysanozoon  hrochi 
enthalten  dagegen  nur  die  ganz  jungen  Oocyten  G.,  das  während  der  Oogenese 
ganz  aufgebraucht  wird.  Die  »cellules  vesiculeuses«  Caullerys  im  Ovar  von 
Echinus  mierotuberculatus  (11  Ech.  12)  sind  degenerierte  Eizellen  und  keine 
Phagocyten.  G.  tritt  im  Ovar  von  Echinodermen  nur  bei  der  Degeneration  der 
zurückgebliebenen  Eier  auf.  In  den  Eiern  von  Cyclops  sp.,  Moina  reciirostris 
und  Gammarus  index  fand  sich  nie  G.  In  denen  von  Astacus  fliiviatilis  tritt 
mit  Beginn  der  Dotterbildung  in  der  das  Keimbläschen  umgebenden  Schicht 
sehr  feinkörniges  G.  auf.  Das  eben  abgelegte  Drohnenei  von  Apis  mdlifica 
enthält  gleichmäßig  verteiltes  G.,  das  während  der  Furchung  stark  verbraucht 
wird.  Doch  reichern  sich  die  an  die  Peripherie  gelangten,  das  Blastoderm 
bildenden  Furchungskerne  wieder  mit  G.  an,  ebenso  die  im  Inneren  des  Dotters 
verbleibenden  degenerierenden  Kerne.  Die  Eier  von  Bomhyx  mori  verhalten 
sich  wie  die  von  A.  m.  In  denen  von  Mcloe  proscarahaeus  wächst  Größe  und 
Zahl  der  Ablagerungen  von  G.  mit  Abnahme  der  Dottersubstanz.  Ähnlich 
scheint  sich   Cerambyx{?)  sp.  zu  verhalten. 

Über  Eibildung  s.  auch  Korschelt(i). 

RetziusC)  untersuchte  Spermien  von  Gastropoden  und  Vögeln.  Für 
die  von  Aporrhais  pes  pelecani  bestätigt  er  zunächst  die  Angaben  von  Kuschake- 
witsch  (10  Moll.  16)  und  teilt  dann  mit,  daß  die  apyrenen  im  hinteren  schmalen 
Teil  an  etwas  erweiterten  Stellen,  manchmal  auch  in  einer  besonderen  Blase 
am  Hinterende  Körner  bergen,  die  sich  mit  der  Ehrlich-Biondischen  Mischung 
grün  färben.  Vielleicht  entsprechen  sie  der  Kernsubstanz  der  eupyrenen.  Die 
Sp.  von  Garrulus  infaustus  und  Corvus  frugikgus  sind  nach  demselben  Typus 
wie  die  früher  vom  Verf.  (09  Vert.  56,  11  Vert.  55)  beschriebenen  anderer 
Corviden. 

Über  Spermien  und  Spermatogenese  s.  auch  Ballowitz(^). 

36* 


564  II-  Referate. 

Lillie  studiert  das  Verhalten  der  Spermien  von  Nereis  und  Arbacia.  Frisches 
Sperma  von  N.  gruppiert  sich  im  Seewasser  zu  kugeligen  Aggregaten,  die 
allmählich  zu  Boden  sinken  und  sich  dort  flach  ausbreiten.  Durch  Aufrühren 
des  Bodensatzes  kann  man  die  Aggregation  noch  zweimal  erzielen,  aber  jedesmal 
in  schwächerem  Maße.  Sie  ist  ein  guter  Index  für  die  Aktivität  der  Sp.  In 
den  Aggregaten  schlagen  die  Schwänze  aller  Sp.  gleichzeitig  (120  mal  in  der 
Minute).  Geschwächte  Aktivität  wird  durch  Zusatz  frischen  Seewassers  erhöht. 
Ihre  Herabsetzung  beruht  also  auf  Anhäufung  von  Stoffwechselprodukten,  wahr- 
scheinlich CO2.  Das  Temperaturoptimum  für  die  Aggregation  ist  20-23,5°. 
Bei  15°  sind  die  Bewegungen  zu  schwach,  bei  26,5°  zwar  sehr  stark,  aber 
unkoordiniert.  Die  schädigende  Wirkung  von  Schwefel-,  Salz-,  Salpeter-  und 
Essigsäure  war  recht  wechselnd.  Immer  aber  genügten  Lösungen  von  1 :  1000 
zur  vollkommenen  Lähmung  der  Sp.,  und  solche  von  1  :  10000  beeinträchtigten 
die  Aktivität  noch  nicht.  1%  CO2  lähmt  die  Sp.  völlig,  bei  0,33%  haben  sie 
normale  Beweglichkeit.  Die  Sp.  von  Loligo  und  Chaetopterus  sind  viel  weniger 
empfindlich  gegen  COo  als  die  von  N.  KOH  lähmt  letztere  schon  in  Lösungen 
von  1  :  2500,  und  erst  in  solchen  von  1  :  25000  zeigt  sich  Neigung  zur 
Aggregation.  Ähnlich  wirkt  NaOH.  5%iger  Alkohol  oder  Äther  wirken 
lähmend,  in  0,1%  ist  die  Beweglichkeit  fast  normal.  Herabsetzung  des  osmo- 
tischen Druckes  beeinflußt  die  Aktivität  der  Sp.  kaum,  Erhöhung  dagegen  wirkt 
lähmend.  Die  Sp.  von  A.  verhalten  sich  gegen  chemische  Agentien  sehr  ähnlich 
denen  von  E.  Diese  verhalten  sich  COo  gegenüber  positiv  chemotaktisch. 
Darauf  beruht  offenbar  das  Aggregationsphänomen.  Indem  jedes  Sp.  bei  seiner 
Bewegung  CO2  produziert,  bildet  es  ein  Attraktionszentrum  für  andere  Sp.  Die 
Aggregation  wird  in  manchen  Fällen  vielleicht  durch  die  nicht  unbedeutende 
Thigmotaxis  der  Sp.  unterstützt.  Die  taktischen  Reactionen  der  Sp.  von  A. 
sind  ähnlich  denen  jenen  von  X.,  nur  schwächer.  Die  Eier  von  N.  und  A. 
produzieren  eine  Substanz,  die  auf  die  Sp.  derselben  Species  agglutinierend 
und  anziehend  wirkt,  in  hoher  Konzentration  jedoch  ihre  Befruchtungsfähigkeit 
vernichtet. 

Dubreuil(')  bespricht  sehr  ausführlich  Verteilung  und  secretorische  Tätigkeit 
des  Chondrioms  in  Bindegewebs-  und  Blutzellen.  Es  findet  sich  sowohl 
in  Lympho-  als  in  Leucocyten  und  ist  am  stärksten  entwickelt  in  den  großen 
Mononucleären.  Ebenso  trifft  man  es  in  Bindegewebszellen,  besonders  den 
clasmatocytiformen,  sowie  in  allen  embryonalen.  Seine  Anwesenheit  ist  stets 
ein  Beweis  für  rege  secretorische  Tätigkeit  der  Zellen.  Bei  Umwandlung  von 
Bindegewebs-  in  Fettzellen  vermehrt  es  sich  stark.  Es  treten  Mitochondrien 
auf,  die  stark  wachsen  und  bei  Lepus  zu  Chondriokonten  werden.  Diese  ver- 
wandeln sich  darauf  zuerst  in  Lipoid-  und  dann  in  Fettbläschen.  Auch  die 
Plasmazellen  enthalten  ein  wohl  entwickeltes  Ch.  Knorpel-  u/id  Knochenzellen, 
welche  Glykogen,  Knorpelgrundsubstanz  und  Ossein  produzieren,  enthalten  ein 
Ch,  Wie  es  in  Drüsenzellen  durch  Umwandlung  das  Secret  liefert,  so  bildet 
es  im  Bindegewebe  Fett  und  Interzellularsubstanzen.  Die  Mitochondrien  sind 
Vermehrungsformen  des  Ch. 

Retzius(6)  wendet  sich  noch  einmal  gegen  die  Mitochondrienlehre,  die  zum 
großen  Teil  auf  schlechter  Fixierung  beruhe,  und  findet  in  den  Leucocyten  der 
Leber  von  Salamandra  maculosa  das  Protoplasma  als  »echten  Typus  eines 
Mitoms  mit  an  dessen  Fäden  vorhandenen  Zellmicrosomen«.  Mitochondrien- 
ähnliche  Gebilde  fanden  sich  nur  in  den  Leucocyten  einer  S.  m.,  die  lange 
gehungert  hatte,  und  deren  Leber  krankhafte  Veränderungen  zeigte.  Den 
Lymphocyten  von  Eehinus  esculentus  und  Asterias  rubens  fehlt  ein  echtes  Mitom, 
Ihr  Plasma  enthält  nur  Vacuolen   und  Körnchen.     Das  microsomale  Mitom  ist 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  565 

also  auf  »Zellkörper  höherer  Ordnung«  beschränkt.  Die  niederen  Zellformen 
enthalten  vielleicht  seine  Elemente  in  noch  undifferenzierter  Form. 

Über  Granula,  Mitochondrien,  Chondriome  usw.  s.  auch  J.  Arnold,  Comes, 
Pensa(i),  Champy(^),  Mayer  &  Schaeffer(3),  Nusbaum(2)  und  Duesberg(i). 

Stübel(^)  stellte  ultramikroskopische  Beobachtungen  an  Muskel-, 
Geißel-  und  Flimmerzellen  an,  um  festzustellen,  ob  dem  Erregungsvor- 
gange eine  Veränderung  des  coUoiden  Zustandes  der  erregbaren  Substanz  ent- 
spreche. Der  Erfolg  war  stets  negativ.  Weder  an  glatten  Muskelzellen 
(Harnblase  von  Rana^  Retractor  penis  von  Heiioc  pomatia,  Laternenmuskeln  von 
Echiniden),  noch  am  Stielmuskel  von  Yorticelliden,  noch  an  den  Geißeln  der 
Spermien  von  i?.,  Mus,  Salamandra  und  Triton^  noch  am  Flimmerepithel  des 
Gaumens  von  R.  und  der  Kiemen  von  Anodonta  ließen  sich  je  Änderungen  des 
Brechungsexponenten  der  kontraktilen  Substanz  bei  ihrer  Tätigkeit  nachweisen. 

Hierher  auch  Bethe. 

Prenant('^)  erörtert  die  morphologische  Bedeutung  der  Wimper- 
apparate. Zwischen  Cilien  und  Geißeln  gibt  es  keinen  wesentlichen  Unter- 
schied. Die  Zentralgeißelzellen  bilden  einen  Übergang  zwischen  Wimper-  und 
Geißelzellen.  Auch  die  Pseudopodien  sind  durch  Übergänge  (Filipodien,  Axo- 
podien)  mit  Geißeln  und  Cilien  verbunden.  Alle  3  sind  bewegliche  Körper- 
anhänge und  »phylogeniquement  successives«.  Verf.  nimmt  mit  Lenhossök  und 
Henneguy  an,  daß  die  Basalkörper  Centriole  und  die  Geißelwurzeln  Spindel- 
reste sind.     Hierher  auch  Prenant('^). 

Leontowitsch  wendet  gegen  die  übliche  Form  der  Zelltheorie  ein,  daß  der 
Tierkörper  in  seiner  Hauptmasse  gar  nicht  aus  einzelnen  Zellen  oder  Elementar- 
organismen besteht,  als  solche  sind  vielleicht  nur  die  Wanderzellen  des  Binde- 
gewebes und  des  Blutes  zu  betrachten.  Sonst  finden  wir  nur  Plasmodien  und 
Syncytien,  für  die  Verf.  den  gemeinsamen  Namen  » Syncellien «  vorschlägt.  Diese 
setzen  sich  aus  »Syncellozellen«  oder  »Syncellen«,  »worunter  der  Teil  des 
Syncelliums  verstanden  wird,  den  man  ungefähr  als  Zelle  betrachten  kann,  ohne 
Rücksicht  darauf,  daß  er  nicht  von  anderen  ähnlichen  Zellen  abgesondert  werden 
kann«.  Unbestrittene  Syncellien  sind  die  Riesenzellen  des  Knochenmarkes,  die 
quergestreiften  Muskelfasern  der  Vertebraten  und  das  Neuron.  In  letzterem 
sind  die  Syncellen  sehr  verschieden  differenziert  in  eine  zentrale  Gangliensyncelle 
mit  großem  bläschenförmigem  Kern  und  in  Scheidenzellen  mit  kleineren  läng- 
lichen Kernen.  Den  fibrillären  Apparat  des  Nervensyncelliums  nennt  Verf. 
»Syncellon«,  dessen  einzelne  Teile  »Syncellite«.  Schwannsche  Scheide,  Sarco- 
lemm  und  ähnliche  Gebilde  bezeichnet  er  als  »Lemnosyncellone«,  als  »Syncello- 
formite«  andere  Strukturen  des  Syncelliums,  z.  B.  »die  Ranvierschen  Schnürungen« 
und  die  Septa  zwischen  den  Syncellen  des  Herzmuskels.  In  jedem  Syncellium 
finden  sich  während  des  ganzen  Lebens  regenerierende  Teile  oder  »Syncello- 
blasten«  und  degenerierende  oder  »Syncellodegenerite«.  Nach  der  Gleich-  oder 
Verschiedenartigkeit  der  Syncellienarten  lassen  sich  unterscheiden:  »homoiomere«, 
wenn  alle  Teile  gleichmäßig  differenziert  sind,  und  »poikilomere«  mit  verschieden 
differenzierten  Teilen.  Letztere  zerfallen  wieder  in  »mono-«,  »multi-«  und 
»azentrale«.  In  seiner  Jugend  besitzt  ein  jedes  Syncellium  undifferenziertes, 
fibrillenloses  Pi'otoplasma.  Je  mehr  es  altert,  um  so  mehr  nimmt  die  Zahl  der 
Fibrillen  und  aller  seine  Function  bestimmenden  Mechanismen  zu,  während  die 
Menge  des  undifferenzierten  Protoplasmas  und  der  Kerne  abnimmt.  Homoiomere 
Syncellien  sind:  die  Riesenzellen  des  Knochenmarkes,  die  Osteoblasten,  die 
quergestreiften  Muskelfasern,  die  Syncellien  des  Gerüstes  der  Lymph-  und 
einiger  anderer  Drüsen,  das  embryonale  Bindegewebe,  das  epitheliale  und  das 
glatte  Muskelgewebe;    poikilomere:    das  Myosyncellium  des  Herzens,    die  elek- 


566  II-  Referate. 

trischen  Platten  von  Torpedo^  Knorpel,  Knochen,  Neuron.  Es  kommen  auch  syncel- 
läre  Konglomerate  vor,  die  aus  verschiedenen  Gewebsarten  zusammengesetzt  sind. 

Über  Gewebelehre  im  allgemeinen  s.  Maurer. 

Studnicka(3)  setzt  seine  Untersuchungen  über  »extracelluläres  Proto- 
plasma (12  Vert.  69)  fort.  Das  primäre  zellfreie  Mesostroma  entsteht  aus 
Cytodesmen  zwischen  den  Keimblättern  und  kann  später  durch  Eindringen  von 
Mesenchymzellen  cellularisiert  werden.  Echtes  zellfreies  Mesostroma  ist  die 
Gallerte  in  den  Glocken  der  Hydromedusen,  ferner  der  Glaskörper  im  Verte- 
bratenauge.  Anfangs  ist  es  ein  feines,  lockeres  Netz  mit  eigener  Begrenzung 
durch  die  Limitans  und  die  Linsenkapsel.  Seine  sich  stark  vermehrenden 
Trabekeln  werden  später  zu  den  Glaskörperfibrillen.  In  der  Zonula  Zinnii 
bildet  sich  aus  dem  ursprünglichen  Zeilbrückennetz  ein  fibrilläres  Bindegewebe 
mit  bestimmt  orientierten  Tonofibrillen.  Mesostroma  kann  auch  zwischen  den 
Derivaten  eines  und  desselben  Keimblattes  entstehen  aus  den  Cytodesmen 
zwischen  den  gegenüberliegenden  Teilen  einer  rasch  wachsenden  Falte  oder 
Ausstülpung.  Beispiele:  das  Gallertgewebe  im  Schwanz  der  Larve  von  Bana 
und  in  den  Kiemenblättern  jener  von  Salamandra,  die  Basalmasse  in  den 
Falten,  durch  welche  bei  Teleosteern  und  Amphibien  die  Bogengänge  vom  ge- 
meinsamen Hohlräume  des  Gehörorganes  abgeschnürt  werden.  Alle  ähnlichen 
Gallertgewebe  sind  keine  loten  Secretmassen,  sondern  verschleimtes  Protoplasma,  in 
dem  sich  vielleicht  noch  später  Fibrillen  bilden  können.  Durch  Einwanderung 
von  Mesenchymzellen  wird  ein  anfangs  »interdermales«  (zwischen  2  Keimblättern 
oder  Keimblätterfalten)  gelegenes  Mesostroma  »intercellulär« ;  und  die  Zellen, 
zwischen  denen  es  liegt,  brauchen  nicht  seine  Bildner  zu  sein.  Waren  vor  dem 
Eindringen  der  Mesenchymzellen  nur  vereinzelte  Cytodesmen,  aber  kein  inter- 
dermales Mesostroma  vorhanden,  so  ist  das  später  erscheinende  intercelluläre 
natürlich  fast  vollkommen  das  Produkt  der  Mesenchymzellen:  Mesenchym- 
Mesostroma.  Im  »reinen  Mesenchymgewebe«  hängen  die  Zellen  durch  ganz 
kurze  Cytodesmen  zusammen,  die  alle  ihre  eigenen  Produkte  und  meist  bei 
Zellteilungen  entstanden  sind.  Je  nach  der  Anzahl  und  Ausbildung  der  Fibrillen 
lassen  sich  celluläres  und  reticuläres,  und  wenn  die  Zellgrenzen  sich  verwischen 
reticuläres  und  kompaktes  symplasmatisches  Mesenchym  unterscheiden.  Durch 
starke  Zunahme  des  Gallertgewebes  ohne  entsprechende  Zellvermehrung  entsteht 
das  »sekundäre  zellfreie  Mesostroma«.  Von  dem  ursprünglichen  Trabekelnetz 
wandelt  sich  nur  ein  Teil  in  Fibrillen  um.  Ein  intercelluläres  Zellbrückennetz 
kann,  z.  B,  bei  Cestoden,  auch  ultracelluläre  Muskelfasern  enthalten,  in  dem 
bestimmte  Protoplasmapartien  zu  Muskelfasern  werden,  sich  von  den  Zellkörpern 
weit  entfernen  und  mit  ihnen  nur  mittelst  besonderer  Fortsätze  zusammenhängen. 
Auch  die  Mesoglia,  z.  B.  die  Stützlamelle  von  Hydra,  ist  wohl  eine  Plasma- 
umbildung, vielleicht  entstanden  durch  ganz  feine  interdermale  Zellbrtickennetze, 
die  sogleich  »durch  Secrete  verdeckt  werden«,  indem  Keimblätter  oder  Epithelien 
an  der  freien  äußeren  Seite,  die  natürlich  nicht  die  Außenfläche  des  Tierkörpers 
zu  sein  braucht,  feine  Fortsätze  aussenden,  die  sich  zu  externen  interdermalen 
Cytodesmen  verbinden  und  verschmelzen.  Durch  solche  sind  z.  B.  bei  Ämmo- 
coetes  die  gegenüberliegenden  Wände  des  4.  Ventrikels  und  ebenso  Retina  und 
Pigmentschicht  des  Auges  verbunden.  In  den  Parietalaugen  finden  sich  sogar 
ganze  »externe«  Zeilbrückennetze,  zwischen  denen  sich  ein  kompaktes  ziemlich 
zellfreies  Symplasma  entwickelt.  Dieselbe  Beschaffenheit  hat  der  Glaskörper 
von  Nereis,  Phyllodoce,  Vanadis  und  Haliotis.  Die  Reissnersche  Fiber  ist  ein 
Ependymsinnesorgan,  entstanden  durch  einen  von  vielen  Zellen  zusammen- 
fließenden Strom  von  extracellulärem  Protoplasma,  der  vielleicht  auch  mit 
Ependymzellen  zusammenhängt  und  von  diesen  ernährt  wird.     Alle  diese  Ge- 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  567 

bilde,  soweit  sie  nicht  nur  aus  wenigen  Cytodesmen  bestehen,  können  als 
»Exostroma«  bezeichnet  werden.  Zu  diesem  verhält  sich  die  Cuticula  wie  die 
Mesoglia  zum  Mesostroma.  Auch  Pseudopodien,  Cilien  und  Flagellen  sind  extra- 
celluläres  Protoplasma,  ebenso  die  Stiele  der  Vorticelliden.  In  einigen  von 
letzteren  haben  sich  aus  dem  frischen  Protoplasma  Myoneme  gebildet,  in  anderen 
höchstens  Stereofibrillen,  indem  solche  Stiele  »sozusagen  in  statu  nascendi  von 
einem  Verschleimungsprozeß  verändert  worden  sind«.  Auch  sonst  sind  wohl 
die  Stiele  und  Hüllen  von  Protozoen  und  Algen  Umwandlungsprodukte  des 
extracellulären  Protoplasmas.  Das  Nervensystem  aller  Tiere  hat  sich  wahr- 
scheinlich aus  Cytodesmen  entwickelt.  Deutlich  läßt  sich  das  an  den  Nerven- 
netzen in  der  Subumbrella  von  Medusen,  im  Gaumen  und  in  der  Schwanzflosse 
der  Larve  von  Rana,  am  Auerbachschen  Plexus  des  Darmkanals  usw.  verfolgen. 
Auch  bei  anderen  Nerven  läßt  sich  der  Achsencylinder  annähernd  mit  einem 
langen  Fortsatz  einer  an  Mesostromabildung  beteiligten  Zelle  vergleichen,  deren 
Körper  die  Ganglienzelle  ist.  Nur  tritt  keine  Verschleimung  des  Protoplasmas 
ein.  Die  Neuropileme  sind  extracelluläres  Protoplasma,  an  dessen  Peripherie 
die  Ganglienzellen  liegen.  Die  Neurochorde  der  Chätopoden  und  Crustaceen 
verdanken  ihre  Entstehung  einer  größeren  Anzahl  von  Zellen,  unter  denen  auch 
jene  sind,  mit  denen  sie  zeitlebens  zusammenhängen.  Sie  selbst  enthalten  keine 
Kerne,  sind  also  weder  Zellen  noch  Syncytien,  sondern  eigentümliche  Massen 
extracellulären  Protoplasmas,  welche  mit  dem  Zellplasma  vieler  Ganglienzellen 
zusammenhängen. 

Schwan  vergleicht  die  Skeletbildungen  der  Hexactinelliden  und 
Radiolarien.  Das  Skelet  von  Farrea  vosmaeri  (Vertreter  der  Dictyoninen) 
besteht  aus  dem  von  den  Hexactinen  gebildeten  viereckigen  Maschenwerk. 
Außerdem  enthält  der  Weichkörper  noch  2  Etagen  von  Pentactinen,  die  ein 
elastisches  Gitterwerk  bilden.  Innerlich  gefestigt  wird  der  Weichkörper  durch 
die  intermediären  Skeletelemente  (Amphidisken,  Sigmen,  Oxyhexaster),  die  die 
Kohäsion  oder  innere  Reibung  erhöhen.  An  der  Oberfläche  finden  sich  schließ- 
lich die  Pinnulae  und  Clavulae,  die  alle  nicht  zu  harten  Stöße  gut  abfedern. 
Das  ebenfalls  ein  viereckiges  Maschenwerk  bildende  Grundgerüst  von  Euplectella 
marshalU  (Vertreter  der  Lyssacinen)  setzt  sich  aus  großen  Tetractinen  zu- 
sammen, begleitet  von  einer  Menge  langer  dünner  Nadeln.  Aufgelagert  sind 
ihm  2  Schichten  von  Tri-,  Tetra-,  und  Pentactinen.  Der  Weichkörper  ist  nur 
durch  wenige  eingestreute  Hexactine  und  Oxyhexaster  gestützt.  Nur  die  Wülste 
zwischen  den  Wandlücken  sind  stärker  versteift,  indem  hier  zu  den  dichter 
gelagerten  Hexactinen  und  Oxyhexastern  noch  Lophocome  und  Amphidisken 
kommen.  Auf  der  Dermalseite  ist  um  jedes  Hexactin  noch  ein  Bündel  von 
Raphiden  angeordnet,  und  fast  jedem  Radialstrahl  sitzt  ein  federndes  Floricom 
auf.  Bei  den  Radiolarien  als  freischwimmenden  Organismen  sind  alle  Sttitz- 
und  Federeinrichtuugen  sehr  sparsam  angelegt,  um  das  Gewicht  nicht  zu  groß 
werden  zu  lassen.  Trotzdem  zeigen  sie  zahlreiche  Konvergenzerscheinungen 
mit  den  Hexactinelliden,  z.  B.  ähneln  die  Radialstacheln  der  Aulacanthiden 
mit  ihrer  verästelnden  Krone  sehr  den  Scapulae  von  ÄpkrocaUistes,  jene  der 
Aulosphärideu  den  Pinnulae  von  Farrea.  Bei  vielen  R.  fehlen  die  Radial- 
stacheln. Sie  haben  dafür  Ankerfädchen,  die,  radiär  gestellt  und  mit  Spathillen 
versehen,  die  Oberflächenhaut  spannen.  Das  Gegenstück  bei  den  H.  bilden  die 
Floricome  und  Discohexaster.  In  beiden  Gruppen  zeigen  die  Puff'erkonstructionen 
die  Tendenz,  durch  größere  Verästelung  der  Endkronen  eine  große  Berührungs- 
fläche zu  bilden.  Auch  die  Modifizierung  des  Bauplanes  je  nach  der  Bean- 
spruchung vollzieht  sich  in  beiden  Gruppen  in  ganz  analoger  Weise. 

Über  Stütz-  und  Skeletsubstanzen  s.  auch  W.  Biedermann  und  Hase(2). 


568  II-  Referate. 

Enriques  &  Zweibaum  studieren  das  Verhalten  des  Pigments  im  Zen- 
tralnervensystem von  Sipunculus  sp.,  Cerithium  sp.,  Trochus  turhinatus, 
Cassidaria  echinophora^  Tritonium  sp.  Junge  S.  (bis  3  cm  Länge)  enthalten  im 
ganzen  Körper  kein  Pigment,  erwachsene  im  Ganglion  nur  wenig.  Es  findet 
sich  in  großen  Syncytien  und  isolierten  Leucocyten,  nie  aber  in  den  Ganglien- 
zellen, bei  den  Prosobranchiern  dagegen  auch  in  diesen.  Bei  in  mit  CO2  ge- 
sättigtem Wasser  gehaltenen  «S.  nimmt  das  P.  im  Ganglion  zuerst  stark  zu,  um 
nach  mehreren  Stunden  ganz  zu  verschwinden.  Hoher  Sauerstoffgehalt  des 
Wassers  bewirkt  die  Konzentration  des  P.  in  nur  2  große  Syncytien  und  starke 
Abblassung.  Die  Pigmentanreicherung  im  asphiktischen  Zustande  (CO2)  geschieht 
offenbar  durch  Transport  aus  anderen  Körperregionen  vermittelst  der  Leucocyten. 
Das  P.  hat  respiratorische  Functionen. 

Holmgren(-)  setzt  seine  Untersuchungen  über  stoffliche  Veränderungen 
in  der  tätigen  Muskelfaser  (09  Arthr.  65;  10  Arthr.  47)  fort.  In  den 
Flügelmuskelfasern  von  Libellula  sp.  nehmen  während  des  fakultativen  Stadiums 
die  Querscheiben  der  Fibrillen  aus  den  Q- Körnern  eine  spezifisch  färbbare 
Substanz  auf,  die  während  des  Aktivitätsstadiums  aufgelöst  wird.  In  den 
darauffolgenden  Regenerations-  und  Postregeneratiousstadien  werden  die  inter- 
mediären Stoffwechselprodukte  eliminiert  und  die  Q-Körner  füllen  sich  wieder 
mit  spezifisch  färbbarer  Substanz.  Die  Kontractionsstreifen  bezeichnen  den 
Weg  für  den  Transport  der  färbbaren  Substanz.  Die  Grundmembranen  sind 
halbflüssig  und  dienen  dem  Import  gewisser  Substanzen  in  den  Perioden  der 
absorbierenden  Tätigkeit  der  Muskelfasern.  Die  Herzmuskelfasern  von  Ästacus 
fhwiaüUs  und  Sciurus  vulgaris  verhalten  sich  ganz  ähnlich  wie  die  Flügel- 
muskelfasern von  L.  Die  J-Körner  in  den  Skeletmuskelfaseru  der  Insecten 
[L.  sp.  und  Ergates  faber)  entsprechen  wahrscheinlich  den  Q-Körneru.  Ihre 
Ladung  mit  färbbarer  Substanz  erfolgt  in  2  Phasen,  zuerst  nur  an  den  Polen, 
dann  auch  zwischen  diesen.  Thulins  (12  Arthr.  24,  25)  Sarcosomocyten  und 
Prenants  (00  Arthr.  52)  Oenocyten  sind  Tracheenendzeilen.  Sie  geben  Körnchen 
ab,  die  in  die  Muskelfasern  eintreten  und  dort  der  Ladung  der  Q-Körner 
dienen.  In  den  Diaphragmamuskeln  von  Lepus  cuniculus  finden  sich  zwischen 
den  Maschen  des  Kapillarnetzes  große  körnige  Zellen,  die  wahrscheinlich  eine 
ähnliche  Rolle  spielen  wie  die  Sarcosomo-  und  Önocyten  der  Insecten.  — 
Hierher  auch  oben  p  322  Holmgren(^). 

Gudernatsch  unterscheidet  aktive  und  passive  Vorgänge  bei  der  Faltung 
embryonaler  Epithelien.  Erstere  entstehen  durch  Vermehrung  und  Wachs- 
tum der  Epithelzellen  selbst.  Sie  sind  immer  gegen  das  darunter  liegende 
Mesoderm  gerichtet,  also  stets  fort  von  einem  Hohlraum.  Den  Gipfel  der  Falte 
bilden  die  basalen  Pole  der  Zelle.  Die  passiven  Faltungen  entstehen  durch 
starkes  Wachstum  der  unterliegenden  Gewebe,  und  ihre  Gipfel  werden  von  den 
freien  Polen  der  Epithelzellen  gebildet.  Alle  Faltungen  im  Entoderm  folgen 
den  Richtungen  der  Gastrulation,  sind  also  nur  Fortsetzungen  der  ursprünglichen 
Invagination ;  die  ectodermalen  sind  dagegen  neue  Invaginationen.  Die  epibolischen 
Gastrulae  beweisen,  daß  die  Gastrulation  nicht  nur  durch  Wachstum  der  Macro-, 
sondern  auch  durch  Vermehrung  der  Micromeren  bedingt  wird.  Chemotaxis 
spielt  bei  der  Gastrulation  wohl  eine  wichtige  Rolle  (mit  Rhumbler  02  Biol.  6) ; 
ausschlaggebend  sind  aber  mechanische  Kräfte. 

Über  die  Metamorphose  des  Darmepithels  von  Insecten  und  Amphibien  s. 
Duesberg(^). 

Meisenheimerf^)  gibt  eine  zusammenfassende  Darstellung  des  Verhaltens 
der  sekundären  Geschlechtsmerkmale  zum  Gesamtorganismus,  stellt 
die  Gegensätze  fest,  die  in  dieser  Hinsicht  bei  verschiedenen  Tiergruppen  (z.  B. 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  569 

Vertebrata  und  Lepidoptera)  herrschen  und  versucht  sie  zu  versöhnen.  Die 
sekundären  Geschlechtsmerkmale  sind  ursprünglich  entstanden  durch  Umbildung 
älterer  indifferenter  Merkmale  unter  dem  Einfluß  der  von  den  Gonaden  aus- 
gehenden formativen  Reize.  Allmählich  wird  dann  die  Bindung  der  Deter- 
minantenkomplexe von  sekundären  Geschlechtsmerkmalen  und  Gonade  derart 
fixiert,  daß  eine  Reizauslösung  von  selten  letzterer  nicht  mehr  nötig  ist,  sondern 
die  sekundären  Geschlechtsorgane  sich  auch  losgelöst  von  den  Gonaden  in  den 
ihnen  bei  der  allgemeinen  geschlechtlichen  Bestimmung  der  Eier  zugewiesenen 
Bahnen  weiter  entwickeln.  Je  geringer  das  phyletische  Alter  eines  Geschlechts- 
merkmales ist,  um  so  abhängiger  ist  es  von  der  Gonade.  Da  die  Anlagen  für 
die  Merkmale  des  einen  Geschlechts  latent  auch  im  Organismus  der  Vertreter 
des  anderen  vorhanden  zu  sein  pflegen,  so  können  diese  unter  bestimmten  Be- 
dingungen manifest  werden;  so  erklärt  sich  die  in  vielen  Fällen  beobachtete 
Übertragung   eines  Geschlechtsmerkmales   auf   das  entgegengesetzte  Geschlecht. 

Über  Geschlechtsorgane  s.  Gerhardt(^). 

Alexandrowicz(^)  macht  Mitteilungen  über  das  sympathische  Nerven- 
system von  Mollusken,  Crustaceen,  Tunicaten.  Am  Darm  von  Helix  poviatia 
lassen  sich  3  Gruppen  von  Ganglienzellen  unterscheiden,  große  meist  unipolare, 
kugelige  oder  birnförmige,  kleinere  mannigfaltig  gestaltete  uni-  bis  multipolare 
und  spindelförmige  bipolare,  wahrscheinlich  sensible.  An  den  Geschlechts- 
organen, deren  Versorgung  mit  Nerven  ebenso  reich  ist,  wie  die  des  Darmes, 
scheinen  alle  Ganglienz.  bipolar  zu  sein.  Am  Herzen  und  Kiemenherzen  von 
Odopus  vulgaris  kommen  nur  unipolare,  am  Darm  auch  bipolare  Ganglienz.  vor. 
Die  Dogielschen  Zellen  am  Herzen  von  Palinurus  vulgaris  und  Carcinus  maenas 
sind  große  uni-  bis  multipolare  Ganglienz.  An  der  Aorta  abdominalis  von 
P.  V.  und  Homarus  vulgaris  entlang  ziehen  mehrere  Nerven,  die  in  jedem 
Segment  an  der  Austrittsstelle  der  kleineren  Gefäße  Anastomosen  bilden.  Ganglienz. 
fehlen  den  Blutgefäßen.  Im  Darmplexus  von  Ligia  oceanica  hat  Verf.  die  früher 
(09  Arthr.  28)  bei  Landisopoden  dort  vermißten  Ganglienz.  —  kleine  bipolare 
Zellen  —  festgestellt.  Bei  Cio)ui  intestinalis  verläuft  längs  der  Umschlagsstelle 
des  Pericards  ein  aus  sehr  feinen  Fasern  bestehender  Nerv,  der  viele  Äste  zur 
Muskulatur  entsendet.  Sonst  ließ  sich  an  Tunicaten  nichts  mit  Sicherheit 
feststellen. 

Über  das  Skelet  s.  Hase('),  über  Respirationsorgane  Harms(-),  über  Sinnes- 
organe Hesse(2),  über  Excretionsorgane  Meisenheimer(^). 

Abel(^)  erörtert  die  von  der  Paläontologie  anzuwendenden  Methoden  phylo- 
genetischer Forschung.  Daß  Tierformen  sich  in  eine  Reihe  ordnen  lassen, 
ist  noch  kein  Beweis  für  phylogenetischen  Zusammenhang  unter  ihnen.  Es 
können  reine  »Anpassungsreihen«  sein.  Folgen  die  in  einer  solchen  enthaltenen 
Genera  auch  zeitlich  aufeinander,  so  entsteht  eine  > Stufenreihe«.  Eine  »Ahnen- 
reihe« kann  nur  durch  die  Übereinstimmung  einer  ganzen  Anzahl  von  Organen 
gewonnen  werden  mit  Hilfe  folgenden  Prinzips.  Laufen  innerhalb  einer  Gruppe 
von  Arten  alle  Stufenreihen  der  untersuchten  Organe  parallel,  so  ist  jede  von 
ihnen  gleichzeitig  die  Ahnenreihe.  Wenn  aber  die  Stufenreihe  auch  nur  eines 
der  untersuchten  Organe  von  den  übrigen  abweicht,  so  können  diese  Formen 
nicht  als  eine  direkte  Ahnenreihe  angesehen  werden. 

Über  die  paläontologische  Nomenklatur  s.  Matthew  (•^'^)  und  Peale.  Über  die 
Silurformation  s.  F.  Hermann,  über  die  Tertiärformation  A.  Steuer,  über  Fossilien 
ferner  F.  Chapman(2). 

Maury  beschreibt  eocäne  und  oligocäne  Lamellibranchiata,  Gastro- 
poda,  Cephalopoda,  Brachiopoda,  Annelides,  Crustacea  und  Echino- 
dermata  von  Trinidad    und  konstatiert,    daß  die  westindische  Tertiärfauna 


570  II-  Referate. 

viel  mehi-  Beziehungen  zu  Nordamerika  hat,  als  zur  alten  Welt.  Die  in  Europa 
gefundenen  den  Avestindischen  ähnlichen  Formen  beruhen  entweder  auf  ehemaligen 
Meeresströmungen,  ähnlich  dem  Golfstrom,  oder  auf  paralleler  Entwicklung. 

Barbour  zieht  aus  dem  Studium  der  geographischen  Verbreitung  haupt- 
sächlich der  Amphibien  und  Reptilien  des  Malayischen  Archipels 
folgende  Schlüsse.  Die  Fauna  der  großen  Sundainseln  stammt  ausschließlich 
von  der  Malayischen  Halbinsel,  von  der  die  westlich  von  Sumatra  gelegenen 
Inseln  früher  einen  Teil  bildeten.  Celebes  ist  mit  den  Molukken  früher  durch 
2  Landbrücken  verbunden  gewesen.  Die  Reptilien  von  Mysol  zeigen  Beziehungen 
zu  den  Molukken,  seine  Sängetier-  und  Vogelfauna  ist  rein  papuasisch.  Ceram 
war  einmal  mit  Neu-Guinea  landfest  verbunden,  wahrscheinlich  über  die  Kei- 
inseln.  Letztere  haben  auch  Beziehungen  zu  den  Molukken,  die  den  rein 
papuasischen  Arninseln  fehlen.  Die  Osthälfte  von  Neu-Guinea  war  einmal  von 
der  westlichen  getrennt  und  gleichzeitig  mit  Queensland  landfest  verbunden. 
Australien  hat  sowohl  südamerikanische  als  auch  asiatische  Formen.  Die  Be- 
völkerung einer  Insel  steht  in  direkter  Beziehung  zu  ihrer  Größe.  Timor  und 
die  Sandelholzinsel  sind  Reste  einer  Landverbindung  zwischen  Australien  und 
Asien.     Die  Wallacesche  Linie  bildet  keine  scharfe  Faunengrenze. 

Hatta  bespricht  die  zoogeographischen  Verhältnisse  der  Insel 
Hokkaido  (Yesso).  Indigene  Formen  hat  sie  weder  unter  den  Mammalien 
noch  unter  den  Reptilien  und  Amphibien.  Die  Tsugarustraße  ist  keine  scharfe 
Grenzlinie  (gegen  Blakiston),  wohl  aber  die  Soyastraße. 

Petersen  versucht  mit  Hilfe  von  Dredgen  und  besonderen  Apparaten  zur 
Entnahme  von  Bodenproben  eine  quantitative  Analyse  der  Bodenfauna 
dänischer  Küstengewässer  und  kommt  dabei  zu  allgemeinen  Schlüssen  über  die 
marine  Tiergeographie.  Man  muß  unterscheiden  zwischen  der  eigentlichen  Boden- 
und  der  auf  Steinen,  Pflanzen  und  ähnlichen  Objekten  lebenden  Epifauna«,  die 
besonders  reich  unter  Strömungen  und  in  flachem  Wasser  mannigfaltiger  ist, 
als  in  tiefem.  Für  die  Verbreitung  der  Tiere  sind  außer  den  hydrographischen 
auch  biologische  Faktoren  maßgebend,  z.  B.  die  Beziehungen  der  einzelnen 
Species  zueinander  und  die  Biocoenosen. 

Ad.  Steuer(2)  behandelt  die  Fauna  des  Mittelmeeres,  speziell  der  Adria. 
Sie  zeigt  manche  Ähnlichkeit  mit  der  der  Sargassosee  und  ist  im  allgemeinen 
eine  typische  Warmwasserfauna  mit  nordischem  Einschlag  und  erhält  ihre  Ein- 
wanderer fast  ausschließlich  vom  atlantischen  Ozean.  Von  den  littoralen 
Planctonten  sind  einige  endemisch,  andere  haben  wenigstens  besondere  Rassen 
gebildet.  Die  Adria  besteht  aus  einem  seichteren,  kühleren,  salzärmeren  und 
planctonreichen  Nord-  und  einem  Südbecken.  Das  Nannoplaucton  (häufigste 
Komponenten  die  Coccolithophoriden)  ist  in  der  Hochsee  ebenso  spärlich  wie 
das  >Netzplancton«.  EugrauUs,  Stomatopoden  und  Cladoceren  machen  ihre 
Entwicklung  im  Littoral  durch.  Von  letzteren  hat  jede  eine  bestimmte  Schwärm- 
zeit. Die  Halocypriden  sind  streng  pelagisch.  Zum  Knephoplancton  gehören 
die  Eier  von  Macrurus.  Das  Skotoplancton  ist  charakterisiert  durch  Radiolarien, 
Medusen,  Crustaceen,  Teleosteer.  In  der  nördlichen  Adria  finden  sich  boreale 
Copepoden  (Glazialrelikte). 

Ad.  Steuer(i)  teilt  die  Ergebnisse  einer  Terminfahrt  in  der  Adria  mit  (August 
bis  September  1912).  Echte  Hochseeformen  werden  oft  in  gewaltigen  Mengen 
in  die  Kanäle  der  dalmatinischen  Küste  entführt,  während  andererseits  typisch 
neritische  Planctonten  weit  auf  die  Hochsee  hinausgelangen.  Für  koloniebildende 
Radiolarien  und  Halocypriden  bildet  die  Isohaline  von  37 %o  ei^^e  scharfe  Grenze. 
Q  5  und  Jugendstadien  von  Copilia  gehen  bis  an  die  Isohaline  von  35%o, 
die  cTcf  halten  sich  im  Bereich  jener  von  37%o-    Evadne  ist  über  die  ganze 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  571 

Adria  verbreitet,  fehlt  aber  an  manchen  Stellen,  vielleicht  wegen  zu  hohen 
Salzgehaltes.  E.  mit  Dauereiern  fanden  sich  fast  nur  in  der  Nähe  der  Küsten. 
Weit  verbreitet  sind  ferner  Atlantidae  und  Crescis;  Clio  ist  dagegen  auf  den 
zentralen  Teil  des  südlichen  Beckens  beschränkt. 

Lohmann(^)  behandelt  das  Tierleben  des  tropischen  Atlantischen 
Ozeans.  Den  Grandstock  des  Microplanctons  bilden  Coccolithophoriden  und 
Peridineen,  doch  sind  auch  sie  auf  die  Hälfte  ihrer  Volkszahl  in  kühlen  Meeren 
reduziert.  Pontosphaera  Jmxleyi  ist  auch  im  Warmwassergebiet  die  häufigste  C. 
Nur  im  Guineastrom  tritt  sie  gegenüber  der  linsenförmigen  Dämmerungsform 
Deutschkmdia  antlios  zurück.  Vieles  deutet  darauf  hin,  daß  das  nördliche  und 
südliche  Stromsystem  des  Atlantischen  Ozeans  eine  verschiedene  Zusammen- 
setzung des  Planctons  haben.  Vielleicht  findet  auch  eine  indirekte  jahreszeit- 
liche Beeinflussung  beider  Stromgebiete  statt,  indem  jeder  Stromkreis  im  Winter 
eine  Beimengung  kalten  polaren  Wassers  erhält:  im  Norden  durch  den  Labrador- 
strom, im  Süden  durch  den  Falkland-  und  Benguelastrom.  Gut  charakterisierte 
Gebiete  sind  die  Sargassosee,  der  Nordäquatorial-,  der  Guinea-,  der  Südäqua- 
torial- und  der  Brasilstrom.  In  den  Tropen  ist  die  Bevölkerungsdichte  der 
Oberfläche  nicht  viel  größer,  als  die  tieferer  Schichten.  Hier  kann  das  Maximum 
sogar  in  der  Tiefe  liegen.  Das  eigentliche  Weide-  und  Nährgebiet  des  ganzen 
Planctons  ist  in  den  den  Triftströmungen  unterworfenen  und  von  ihnen  um- 
kreisten Gebieten  gelegen.  Die  wichtigsten  Schwebeanpassungen  der  Schale  der 
C.  sind  Vergrößerung  über  ihre  Zelle  hinaus:  hohle  Skeletfortsätze,  Umbildung 
der  Coccolithen  zu  Schwebebechern  und  Aneinanderreihung  mehrerer  Coccolithen 
zu  borstenförmigen  Fortsätzen.  Auch  das  Macroplancton  und  die  Vertebraten 
waren  in  den  Tropen  spärlicher  vertreten  als  in  den  kühlen  Meeresteilen. 
Exocoetus  ist  streng  an  die  Tropen  gebunden.  Sehr  spärlich  ist  er  in  der 
Sargassosee  vertreten.  Das  Macroplancton  war  auffallend  schwach  im  Brasil- 
strom, reicher  im  Guineastrom  und  überhaupt  im  nördlichen  Stromgebiet.  Be- 
sonders häufig  im  Guineastrom  ist  Halohates.  Die  Medusen  [Pelagia  und  Aurelia) 
sind  auf  das  Übergangsgebiet  bei  den  Azoren  beschränkt,  die  Salpen  auf  dieses 
und  den  Guineastrom. 

Zur  Tiergeographie  und  Faunistik  s.  ferner  L.  Müller,  Schubotz,  Ghigi(2), 
Crampton,  Grieg,  Thomson,  Boetticher,  Walton('),  Storrow(-'^'^),  Herdman(*), 
Hesse(i),  Gadow(i),  Lamy(i),  IVIonaco(' -j,  Stafford('-^),  Fiirbrlnger  und 
Zeiarovich. 

R.  Flichs(2)  bringt  eine  neue  Theorie  der  biologischen  Bedeutung  des 
Farbenwechsels.  Um  Schutzfärbung  kann  es  sich  nicht  handeln,  denn  wir 
finden  den  Farbenwechsel  hauptsächlich  bei  Wassertieren,  und  für  Fische  und 
Wirbellose  hat  Hess  (10  Vert.  197;  12  Vert.  186)  das  Fehlen  des  Farbensinnes 
nachgewiesen.  Die  Einwände  von  Bauer  (10  Vert.  197)  und  Frisch  (11  Vert.  204; 
12  Vert.  186)  hingegen  sind  nicht  stichhaltig.  Ersterer  hat  bei  seinen  Experi- 
menten die  Wärmestrahlen,  letzterer  die  chemisch  wirksamen  Strahlen  nicht 
ausgeschaltet.  Ein  ausgesprochener  Farbenwechsel  durch  Chromatophoren  findet 
sich  nur  bei  wasserlebenden  poikilothermen  Tieren.  Solchen  fehlt  aber  sowohl 
der  Mechanismus  zur  chemischen  Wärmeregulation  und  die  physikalische  durch 
Verdampfung  ist  im  Wasser  ebenfalls  unmöglich.  Dagegen  ist  das  Chromato- 
phorensystem  imstande,  eine  gewisse  Wärmeregulation  zu  vermitteln,  indem  sich 
beim  Farbenwechsel  auch  Wärmeabsorptions-  und  Strahlungsvermögen  der  Tiere 
ändert.  Der  Farbwechsel  von  Landbewohnern  (Chamäleon,  Batrachier)  beruht 
auf  besonderen  Bedingungen.  Die  Reptilien  haben  infolge  ihrer  Beschuppung 
keine  Möglichkeit  einer  physikalischen  Wärmeregulation  durch  Wasserver- 
dampfung;   und   die  Amphibien  leben  als  Larven   im  Wasser  und  später  auch 


572  n.  Referate. 

in  feuchter  Atmosphäre,  wo  die  Wasserverdampfung  nur  sehr  gering  ist.  Für 
die  Deutung  der  Chromatophoren  als  Organe  der  Wärmeregulation  spricht  auch, 
daß  sie  genau  so  innerviert  werden  wie  die  Hauptgefäße  und  Arrectores  pilorum 
homoothermer  Tiere.  Die  Hochzeits färben  erklären  sich  dadurch,  daß  während 
der  Sexualperiode  Gesamtstoffwechsel  und  Tätigkeit  der  Geschlechtsorgane 
enorm  gesteigert  ist,  die  Tiere  also  dann  eine  möglichst  gut  functionierende 
Wärmeregulation  brauchen. 

Hierher  auch  R.  Fuchs  (^). 

Thayer  verteidigt  seine  Ansichten  über  Schutzfärbung  (02  Vert.  95; 
03  Arthr.  72)  gegen  Roosevelt  (12  Vert.  85).  Bei  der  Beurteilung  der  schützenden 
Wirkung  einer  Farbe  oder  Zeichnung  müssen  berücksichtigt  werden  die  Niveau- 
verhältnisse von  Verfolger  und  Beute  und  der  Hintergrund.  Ist  letzterer  der 
Himmel,  so  kann  Weiß  als  Schutzfarbe  wirken.  Durch  Versuche  ergibt  sich, 
daß  für  einen  Beschauer,  dessen  Augen  in  der  Schulterhöhe  des  beobachteten 
Tieres  liegen,  ein  einfarbig  dunkles  Tier  (Esel)  viel  sichtbarer  ist  als  ein  Zebra. 
Umgekehrt  liegen  die  Verhältnisse  aber  für  einen  sich  in  geduckter  Stellung 
nähernden  Feind  (Löwe),  der  das  Zebra  gegen  den  Himmel  sieht.  Ihm  ver- 
schwinden die  weißen  Streifen  und  damit  die  Umrisse  des  Tieres.  Ein  weißer 
Bauch  verschwindet  in  einem  dichten  Wald,  wo  es  nur  von  oben  kommendes 
Licht  gibt,  vollkommen.  Im  allgemeinen  hängt  die  Wirkung  der  Schutzfarben 
vom  Hintergrund  ab.  Dieser  fällt  nur  bei  Tieren,  deren  Feinde  sie  von  oben 
erspähen,  mit  dem  Untergrund  zusammen. 

Hierher  auch  McAtee. 

Yakowleff  zeigt,  daß  die  Anheftung  und  die  damit  verbundene  Unmöglichkeit, 
den  Wohnsitz  je  nach  den  passendsten  Lebensbedingungen  zu  wählen,  eine  auf- 
fallende vegetative  Variabilität  bei  Madreporarien  und  Brachiopoden 
hervorgerufen  hat.  In  stark  bewegtem  W^asser  bilden  die  M.  kugelige  Stöcke  mit 
verkürzten  Zweigen,  da  solche  dem  Wellenschlage  am  besten  standhalten.  In 
stillem  Wasser  haben  sie  dagegen  starke  und  feine  Verzweigung.  Überfluß  an 
Sedimenten  tötet  unvorteilhaft  gelagerte  Zooide,  bewirkt  Abplattung  der  Stöcke 
und  läßt  die  Polypen  kleiner,  aber  höher  werden.  Räumliche  Veränderungen 
der  Bedingungen  können  schon  bei  kleinen  Entfernungen  fühlbar  sein,  zeitliche 
während  der  Lebensperiode  einer  Kolonie.  Bei  den  B.  dehnt  sich  infolge  von 
Sedimentenüberfluß  die  ventrale  Schale  aus,  um  nicht  verschüttet  zu  werden. 
Dabei  verlängern  sich  Area  und  Stielöffnung,  was  wieder  durch  Bildung  eines 
Pseudodeltidiums  kompensiert  wird.  Auch  die  Ausbildung  eines  Spondylium 
und  Übertragung  der  Anheftungsstellen  der  Muskeln  auf  dieses  ist  durch  Stand- 
ortsbedingungen veranlaßt. 

Lohmann(^)  definiert  als  Fangapparate  solche  Vorrichtungen,  die  erst  nach 
ihrer  Loslösung  vom  Körper  des  Tieres  in  Tätigkeit  treten,  und  bespricht  dann 
die  aus  Secretfäden  gebildeten.  Die  einfachsten  sind  die  »Schleuderfäden«, 
die,  auf  das  Opfer  zugeschleudert,  dieses  am  Entfliehen  hindern.  Sie  werden 
entweder  erst  nach  der  Loslösung  eines  schleimigen  Secretes  vom  Körper  ge- 
formt (Turbellarien),  oder  sie  erstarren  sogleich  beim  Austritt  aus  der  Drüsen- 
öffnung (Spinnfäden  von  Ameisen)  oder  endlich  sie  werden  schon  in  der  Drüse 
vor  ihrer  Entleerung  vorgebildet  (Cnidocile  der  Cölenteraten).  Die  > Fallstrick- 
netze« werden  im  Jagdgebiet  des  Tieres  (Arachnoideen  und  Phryganidenlarven) 
so  ausgespannt,  daß  die  Beutetiere  sich  darin  verstricken.  Sie  bestehen  entweder 
einfach  aus  einem  Filzwerk  feinster  Fäden  oder  sind  kunstvolle  Radnetze.  Die 
»Standseihnetze«  (Phryganidenlarven)  sind  beuteiförmig  und  dem  Strome  ent- 
gegengestellt, so  daß,  entsprechend  der  Maschengröße,  alle  Körper  von  einer 
bestimmten    Größenordnung    ab    zurückgehalten    werden,    während    das   Wasser 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  573 

hindurchfiltriert.  Die  nur  den  Appeudicularien  zukommenden  »Wanderseihnetze« 
bestehen  aus  Fäden  und  Membranen,  welche  die  Fangfäden  zwischen  sich  fassen, 
nach  außen  abschließen  und  einen  Raum  schaffen,  durch  welchen  das  zu  filtrierende 
Wasser  hindurchgetrieben  wird.  Den  hierfür  nötigen  Strom  erzeugt  das  Tier 
selbst  durch  Schläge  des  Ruderschwanzes.  Der  im  Gehäuse  befestigte  Apparat 
macht  alle  Wanderungen  des  Tieres  mit.  Da  er  sich  allmählich  verstopft,  wird 
schon  während  seines  Gebrauches  von  den  Epithelzellen  der  Oikoplastenzone 
ein  neuer  gebildet  und  nach  Abwurf  des  alten  entfaltet.  Die  Fangapparate  sind 
wohl  aus  der  Umbildung  von  Schutz-  und  Verteidigungsmitteln  in  Form  un- 
geformter  und  geformter  Secrete  hervorgegangen.  Einen  so  komplizierten 
cuticularen  Apparat,  wie  die  Netze  der  Append.  herzustellen,  sind  nur  Tiere 
von  hoher  Konstanz  der  Zellen  (Eutelie)  imstande,  bei  denen  jede  Zelle  ihre 
ganz  bestimmte  Aufgabe  hat. 

A.  Clark (')  behandelt,  gestützt  hauptsächlich  auf  seine  Untersuchungen  an 
gestielten  Crinoideen,  die  Tiefsee-  und  ähnliche  Faunen.  Die  Hauptmerk- 
male der  Tiefsee  sind  Einförmigkeit  der  Lebensbedingungen,  niedere  Temperatur, 
hoher  Druck,  Planctonarmut  und  Lichtmangel.  Sie  teilt  manche  von  ihnen  mit 
anderen  Facies,  was  manche  Irrtümer  bei  der  Beurteilung  fossiler  Faunen  ver- 
anlaßt hat.  So  hat  man  Sedimente  als  abyssal  angesprochen,  die  nur  in  kalten 
oder  in  küstenfernen  und  daher  planctonarmen  Meeren  abgelagert  usw.  Die 
Nahrung  der  Tiefseetiere  (Kadaver,  Tiere  mit  sehr  wasserreichen  Körpern, 
Schlamm)  enthält  nur  spärlich  verdauliches  Material.  Ihre  Organe  zur  Nahrungs- 
aufnahme müssen  daher  sehr  stark  entwickelt  sein.  Die  Tiefseecrinoideen 
haben  daher  auch  sehr  breite  Ambulacra  und  einen  sehr  großen  Mund.  Je 
höher  die  Ausbreituugsfähigkeit  einer  Tiergruppe  ist,  um  so  mehr  Entwick- 
lungszentren hat  sie.  Die  Crinoideen  haben  in  der  Gegenwart  nur  eines,  den 
Indischen  Ozean,  der  auch  für  andere  Gruppen  ein  wichtiges  Entwicklungszentrum 
ist.  Die  Crinoideen  der  Polarmeere  stammen  aus  der  tropischen  Tiefsee. 
Species,  Genera,  Familien  usw.  haben  einen  begrenzten  Lebenscyclus,  ebenso 
wie  die  Individuen.  Junge  Formen  sind  kräftig,  aggressiv,  anpassungsfähig  und 
überwinden  alle  Hindernisse,  die  sich  ihrer  Ausbreitung  entgegenstellen.  Jugend- 
liche (»adolescents«)  sind  stabiler,  aber  sehr  kräftig.  Reife  sind  noch  weniger 
variabel.  Alte  endlich  sind  »in  a  very  delicately  balanced  condition«  und 
werden  von  jüngeren  leicht  verdrängt.  Die  Tiefseetiere  sind  nicht  durch  jüngere 
Formen  vom  Littoral  in  die  Tiefsee  gedrängt,  denn  >alte«  Formen  können  sich 
an  neue  Lebensbedingungen  nicht  anpassen,  sondern  haben  nur  ihre  Ausdehnung, 
die  früher  auch  das  Littoral  umfaßte,  auf  das  Abyssal  beschränkt.  Tiefsee- 
faunen  gab  es  in  allen  geologischen  Perioden,  doch  waren  sie  anfangs  wenig 
verschieden  von  den  littoralen.  Die  Tiefseefauna  besteht  aus  Relikten  aller 
ausgestorbenen  Littoralfaunen,  ist  also  sehr  heterogen.  Im  Paläozoikum  hatte 
der  Ozean  überall  die  gleiche  warme  Temperatur  und  den  gleichen  mäßig 
hohen  Salzgehalt,  also  auch  eine  einheitliche  Tierwelt,  die  erst  später  in  ver- 
schiedene Faunen  zerfiel.  Verf.  schließt  mit  Bemerkungen  über  geographische 
Verbreitung  und  Paläontologie  der  Crinoideen  und  einer  Besprechung  der  cam- 
brischen  Holothurien. 

Über  Tiefseefauna  s.  auch  iVleisenheimer(^). 

Ostwald  stellt  in  einer  Arbeit  über  Schwarmbildung  beim  Plancton 
gegen  Hensen  den  Satz  auf:  die  wahrscheinlichste  Verbreitung  des  Planctons 
ist  eine  ungleichförmige.  Das  beweist  die  Wahrscheinlichkeitsrechnung.  Bei 
der  überaus  großen  Zahl  der  Faktoren,  die  die  Verbreitung  des  Planctons  be- 
einflussen, ist  die  Wahrscheinlichkeit  der  Annahme  einer  gleichmäßigen  Ver- 
teilung  unendlich   klein    gegenüber    der   Zahl    der   möglichen    ungleichmäßigen 


574  li-  Referate. 

VerteiluDgsarten.  Die  in  einigen  Fällen  gefundene  gleichmäßige  Verteilung  ist 
eine  völlig  willkürliche  Größe.  Die  Bildung  von  Schwärmen,  Bänken  oder 
Schichten  im  P.  erklärt  sich  einfach  mechanisch  dadurch,  daß  aus  einem  völlig 
unregelmäßig  gemischten  Anfangskomplex  von  Teilchen  verschiedener  aber 
gleichbleibender  Beweglichkeit  bei  gleichsinniger  Bewegung  im  Raum  zwang- 
läufig Perioden  größerer  und  kleinerer  Verdichtung  entstehen  müssen.  Und 
zwar  entstehen  als  1.  Phase  homogene  Schwärme,  d.  h.  Ansammlungen  von 
Teilchen  desselben  Beweglichkeitstypus.  Beim  Zusammentreffen  mehrerer  in 
homogener  Schwarmbildung  begriffener  Komplexe  entstehen  als  2.  Phase  hetero- 
gene Schwärme,  d.  h.  Ansammlungen  von  Teilchen  verschiedener  Beweglichkeit. 
Diese  entmischen  sich  in  der  3.  Phase  wieder  zu  homogener,  aber  verbreiterter 
Schwarmbildung.  Die  Breite  homogener  Schwärme  ist  proportional  der  Größe 
des  Ausgangskomplexes.  Die  Breite  der  Abstände  ist  proportional  der  Be- 
wegungszeit. Die  Anzahl  der  beim  Zusammentreffen  homogener  Schwärme  ent- 
stehenden heterogenen  ist  proportional  der  Anzahl  der  vorgebildeten  homogenen 
und  der  Bewegungsdauer,  ihre  Breite  der  Breite  des  Ausgangskomplexes,  der 
Zahl  der  Teilchenarten  und  der  Größe  des  Unterschiedes  der  Bewegungsarten. 
Die  Schwarmbildung  ist  in  Gebieten  mit  dauernden  und  intensiven  Strömungen 
stärker  als  in  stillen  Regionen.  Die  bei  verschiedener  Beweglichkeit  der 
Planctonten  in  einer  Strömung  eintretenden  Schichtungen  führen  in  völlig  mecha- 
nischer Weise  den  nicht  oder  schwach  eigenbeweglichen  Organismen  Nahrung 
zu.  Bewegt  sich  das  fressende  Tier  schneller  als  seine  Beute,  so  muss  sein 
Mund  im  Sinne  der  Bewegungsrichtung,  im  entgegengesetzten  Falle  von  ihr 
abgekehrt  liegen.  Durch  die  Schwarmbildung  wird  auch  das  Zusammentreffen 
von  Geschlechtsindividuen  und  -Zellen  begünstigt.  Hierdurch  erklärt  sich  auch 
die  Planctonarmut  stiller  Meeresgebiete,  z.  B.  der  Sargassosee. 

Über  Plancton  s.  auch  Stiasny(2). 

Wiliey  teilt  Beobachtungen  über  das  Plancton  an  der  Mündung  des  St. 
Croix  River  (Canada)  mit.  Eine  Brachiolaria,  wahrscheinlich  von  Aster acanthioti 
paUidus,  setzt  sich  mit  3  Fortsätzen  fest,  die  Hydrocöldivertikel  erhalten  und 
auffallend  an  die  Fortsätze  der  Ascidienlarven  erinnern.  Die  Tentakelebene 
von  Bolina  entspricht  der  Transversalebene  der  Bilaterien.  Verf.  konstatiert 
ferner  das  Vorkommen  von  Fritillaria  borealis,  Calanus  finmarcJdcus  und 
Actinoirocha  broivnei  und  macht  andere  faunistische  Bemerkungen. 

Über  die  Fauna  an  der  Mündung  der  Rhone  s.  Caillol  &  Vayssiere. 

Delsman(3)  bespricht  den  Einfluß  des  warmen  Sommers  von  1911  auf 
das  Plancton  an  der  holländischen  Küste.  Während  sonst  Ceratium  fusus 
die  häufigste  Peridinee  ist,  überwog  1911  C.  furca  alle  anderen.  Copepoden- 
nauplien  fanden  sich  fast  10  mal  mehr  als  im  Jahre  vorher.  Auch  Noctiluca 
miliaris  war  auffallend  zahlreich.  Endlich  traten  große  Schwärme  des  in  der 
Nordsee  noch  nie  beobachteten  Doliolum  natiolis  auf. 

Issel  studierte  das  Benthos  der  Posidoniawiesen  von  Portofino  Ligure. 
Während  der  warmen  Jahreszeit  sind  die  Blattspitzen  der  P.  mit  einem  bis  zu 
1  cm  dicken  braunen  Filz  epiphytischer  Algen  besetzt.  In  diesem  leben  lauter 
sehr  kleine  Tiere:  Rhizopoden,  Ciliaten,  Rotatorien,  Tricladen,  Nematoden, 
Ostracoden,  Copepoden,  Amphipoden,  Acarinen,  Insecten  und  Eissoa  variabilis. 
Die  epiphytenfreien  grünen  Teile  der  Blätter  haben  dagegen  eine  das  ganze 
Jahr  ausdauernde  Bevölkerung  von  Hydroiden,  Annelliden,  Bryozoen,  Isopoden 
und  Mollusken.  Der  Epiphytenfilz  gewährt  seinen  Bewohnern  reichliche  Nahrung 
durch  seinen  Reichtum  an  Diatomeen  und  Peridineen,  Schlupfwinkel  und  Schutz 
gegen  den  Wellenschlag.  Seine  Fauna  ist  an  allen  Fundorten  die  gleiche  und 
greift  auf  die  epiphytenfreien  Teile  der  P.  fast  gar  nicht  über  und  ist  auf  die 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  575 

oberflächlichsten  Wasserschichten  beschränkt.  Mit  dem  Abfallen  der  alten  Blätter 
im  Herbst  verschwindet  auch  der  Epiphytenfilz  und  seine  Fauna.  Das  sessile 
Benthos  der  epiphytenfreien  Teile  der  P.  ist  in  Perioden  ruhigen  Wassers  auf 
beiden  Seiten  der  Blätter  gleichmäßig  entwickelt,  in  solchen  andauernder  Stürme 
und  Regengüsse  bevorzugt  es  die  untere  konkave  Seite.  Immer  reicht  die  Be- 
siedelung  der  Blätter  auf  der  Unterseite  viel  weiter  gegen  die  Blattspitze  bin, 
als  auf  der  stärker  belichteten  Oberseite.  Zenobiana  jjrismatica  lebt  in  einem 
Stück  Pflanzenstengel,  in  das  es  sich  bei  Gefahr  zurückzieht.  Idothea  hectica 
schmiegt  sich  eng  an  Blätter  von  der  gleichen  Farbe  wie  sein  Körper  an  und 
färbt  sich  im  Schatten  durch  Chromatophorenextension  bräunlich.  Ähnlich  ver- 
hält sich  Stenosoma  acicminatum.  Auch  Lcpadogaster  bimaculatus  hat  wenigstens 
in  der  Jugend  Schutzfärbung.  Manche  auf  P.  lebende  Foraminiferen  pflanzen 
sich,  ofi'enbar  infolge  der  hohen  Temperatur,  schon  bei  sehr  geringer  Größe 
(320  Micra)  fort.  Die  Blätter  von  P.  dienen  vielen  Tieren  als  »Leitern«  bei 
ihren  nächtlichen  Wanderungen  an  die  Oberfläche. 

Brunelli(^)  setzt  seine  Untersuchungen  über  die  Symbiose  von  Paguriden 
und  Actinien  (10  Arthr.  36)  fort.  Um  Adamsia  rondeleüi  von  ihrer  Unter- 
lage zu  lösen,  reizt  Pagurus  arrosor  sie  mit  den  Beinen  an  der  Körpermitte. 
Nachher  veranlaßt  er  sie  durch  weitere  Stimuli  in  der  Fußgegend  sich  zu 
krümmen  und  erst  dann  lädt  er  sie  sich  auf.  Spontane  Ansiedlung  der  Ad.  r. 
ist  wohl  selten.  Dagegen  setzt  sich  Adinia  eqiiina  regelmäßig  spontan  auf 
Pag.  fest,  die  ihrer  Ad.  beraubt  sind.  Entstanden  ist  die  Symbiose  von  P. 
und  Act.  durch  zufälliges  Zusammentreffen  des  Maskierungsinstinktes  jener  und 
der  Reizbarkeit  der  Fußscheibe  dieser.  Anfangs  fungierten  dabei  die  A.  als 
einfache  Raumparasiten.  Da  sie  aber  den  P.  durch  ihre  Nesselorgane  nützlich 
wurden,  bildete  sich  bei  diesen  eine  amicale  Auswahl.  Die  komplizierte  Tätig- 
keit, die  die  P.  beim  Aufladen  der  A.  entwickeln,  beweist,  daß  sie  außer 
Instinkten  auch  assoziatives  Gedächtnis  haben. 

Über  Symbiose  s.  auch  Reichensperger(-). 

Beauchamp(^)  gibt  eine  Liste  der  von  ihm  in  Brackwassertflmpeln  bei 
Socoa  (Basses-Pyrenees)  beobachteten  Fauna  und  berichtet  über  mit 
ihr  angestellte  Experimente.  Die  mit  Algenmassen  gesammelten  Tiere  wurden 
auf  3  Zuchtgefäße  mit  Süßwasser  (1),  mit  einer  Mischung  1/3  See-  und  ^/j  Süß- 
wassers (2)  und  einer  mit  dem  umgekehrten  Verhältnis  (3)  verteilt  und  kultiviert. 
Die  rein  limnetischen  F'ormen  Nais  und  Hydra  starben  auch  im  1.  aus.  Die 
euryhyalinen  Gayyimarus,  Älacrostomum,  Colurella  usw.  gediehen  in  allen  drei 
Gefäßen  sehr  gut.  Nereis,  Sphaeronia,  Socorria  und  Monooj)Jiorum  lebten  im 
1.  bis  14  Tage.  In  reinem  Seewasser  vermögen  sie  wahrscheinlich  nicht  zu  leben. 
Andererseits  sterben  echte  Seetiere  in  den  Lagunentümpeln  in  wenigen  Tagen  ab. 

Thienemann(^)  bespricht  die  Salzwasserfauna  Westfalens.  Von  den 
120  Species  entfällt  mehr  als  die  Hälfte  auf  Dipteren  und  Coleopteren.  Daneben 
finden  sich  noch  Gastropoden,  Cladoceren,  Trichopteren  und  Protozoen.  Echte 
Halobien  sind  darunter  3  Species  von  Ephydra,  ferner  Philydrus  hicolor,  Ocldhehius 
marinuSj  Paracynius  ae?icus,  Urolepis  maritima^  Nitocra  siniplex,  Brachioniis 
mülleri.  Aus  dem  Meere  stammt  höchstens  B.  m.  E.  kommt  noch  bei  20% 
NaCl  vor.  Große  Ähnlichkeit  hat  die  westfälische  Salzwasserfauna  mit  der 
dalmatinischen.    Doch  fehlt  ihr,  wie  in  Deutschland  überhaupt,  Artemia  salina. 

Yung(^)  berichtet  über  vertikale  Verteilung  des  Planctons  im  Genfer 
See  nach  Beobachtungen  an  2  Stationen.  An  der  1.  (70  m  Tiefe)  war  das 
P.  in  allen  Tiefen  das  ganze  Jahr  hindurch  reichlich  mit  einem  Maximum  im 
Mai  und  Juni,  einem  Minimum  im  Dezember  und  Januar.  In  50-40  m  prä- 
valierten  die  Copepoden,  in  40—20  m  die  Cladoceren,  in  20  m  bis  zur  Oberfläche 


576  II-  Referate. 

Rotatorien  und  Flagellaten.  An  der  2.  Station  (305  m  Tiefe)  ging  das  P. 
ebenfalls  das  ganze  Jahr  durch  alle  Schichten  bis  zum  Grunde,  wurde  jedoch 
unter  150  m  sehr  spärlich.  Zwischen  305  und  290  m  fanden  sich  noch  Mollusken- 
eier, Byotreplies  longiniana,  Sida  Umnetica  und  am  häufigsten  Cyclops  strenuus 
ahyssorum.  Die  Zone  von  300-250  m  enthält  nur  spärliche  Cyclops  und 
Diaptomus.  Zwischen  250  und  150  m  fanden  sich  nur  ganz  wenige  Copepoden 
und  Cladoceren.  vielleicht  nur  als  »individus  de  passage«.  In  150-100  m 
überwiegen  die  Copepoden,  im  Herbst  auch  S.  1.  Die  Zone  von  100-50  m  ist 
durch  Reichtum  an  Cladoceren  charakterisiert.  In  der  obersten  Zone  prävalieren 
Eotatorien,  Flagellaten  und  Pflanzen. 

Über  die  Tiefenfauna  von  Landseen  s.  Thieneniann(2). 

Dakin  &  Latarche  untersuchten  das  Plancton  des  Longh  Neagh.  Ceratium 
hirundineUa  fehlt  im  Januar  und  Februar  bis  auf  wenige  Cysten,  Peridinium 
kommt  nur  im  Sommer  vor  und  hat  seinen  Höhepunkt  im  August.  Eudorina 
elegans  findet  sich  von  Juli  bis  Dezember.  Von  Rotatorien  sind  Änurea  cochlearis 
und  aculeata,  Pohjarthra  platyptera  und  Triartlira  longista  Sommerformen,  während 
Notholca  striata  nur  im  Winter  gefanden  wird.  X.  longispina  fehlt  in  keinem 
Monat  ganz.  Mastigocera  capucina  kommt  nur  im  August  und  September  vor. 
Cyclops  sfrenmis  und  Diaptomus  graciUs  finden  sich  das  ganze  Jahr  mit  einem 
Maximum  im  März  und  einem  im  Oktober.  Bosmina  obtusirostris  und  longi- 
rostris  erscheinen  im  Februar,  erreichen  ihr  Maximum  im  Mai  und  verschwinden 
im  September.  Für  Ostwalds  Theorie  der  inneren  Reibung  (03  Biol.  14)  bietet 
das  Plancton  des  L.  N.  keine  Stütze.  C.  z.  B.  ist  im  April  am  größten  und 
wird  ständig  kleiner,  unabhängig  von  Temperatur  und  Viskosität  des  Wassers. 
A.  wird  zwar  vom  April  an  kleiner  und  vom  September  au  größer,  was  der 
Theorie  entspricht;  die  Größenzunahme  dauert  aber,  unabhängig  von  der  Wasser- 
temperatur bis  zum  April.  Der  Individuenreichtum  des  Planctons  im  L.  N.  ist 
das  ganze  Jahr  hindurch  annähernd  gleich,  nur  die  spezifische  Zusammensetzung 
schwankt.  Immer  ist  das  Phytoplancton  viel  massenhafter  als  das  Zooplancton, 
was  gegen  Pütters  Theorie  von  der  Ernährung  der  Wassertiere  (07  Biol.  10) 
spricht.  Das  Zooplancton  enthält  außer  Kosmopoliten  hauptsächlich  nordische 
und  zentraleuropäische  Formen,  am  meisten  gleicht  es  dem  der  dänischen  Seen. 
Charakteristisch  für  den  L.  N.  ist  die  große  Individuenzahl  aller  Planctonten 
und  die  Massenhaftigkeit  von  Mysis  relieta^  die  jedoch  nur  nachts  an  die  Ober- 
fläche kommt.  Ihr  Vorkommen  erklärt  sich  dadurch,  daß  der  L.  N.  früher  ein 
Meeresarm  war.  Zusammen  mit  Aselliis,  Daphniden,  Mollusken  und  Insecten- 
larven  bildet  M.  r.  die  Hauptnahrung  von  Coregonus  pollan.  Dieser  wandert 
Ende  November  an  die  Küste  und  deponiert  seine  Eier  hier  auf  steinigem  Boden, 
zieht  sich  im  Januar  in  die  Tiefe  zurück,  nähert  sich  im  Sommer  wieder  mehr 
der  Küste,  geht  aber  vor  der  Laichzeit  noch  einmal  in  die  Tiefe. 

Bornhauser  bespricht  die  Fauna  der  Quellen  in  der  weiteren  Umgebung  von 
Basel.  Es  lassen  sich  unterscheiden  »Rheokrenen«  oder  Sturzquellen,  bei  denen 
das  Wasser  seitlich  ausfließt  und  sofort  zu  Tal  eilt,  und  »Limnokrenen«  oder 
Tümpelquellen,  bei  denen  das  Wasser  ein  deutliches  »Weiherchen«  bildet.  Die 
Rhizopodenfauna  der  Quellen  setzt  sich  zusammen  aus  Kosmopoliten,  Sphagnum- 
formen  und  Tiefenbewohnern.  In  den  steinigen  Rh.  finden  sich  nur  eine  kümmer- 
liche Kosmopolitenfauna,  gewöhnlich  Difflugia  und  Amoeba.  Die  beiden  anderen 
Gruppen  sind  auf  die  Li.  beschränkt  und  ihr  Auftreten  in  diesen  erklärt  sich 
durch  die  niedere  Temperatur  der  Quellen.  Hydra  findet  sich  auch  im  reißenden 
Wasser  mancher  Rh.  Die  Rotatorien  bevorzugen  die  schlammigen  Li.  Die 
Planarienfauna  besteht  aus  kosmopolitischen  echten  Bachformen,  unter  denen 
sich  werdende  und  wirkliche  Dunkeltiere  finden.    Manche  Species  schließen  sich 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  577 

gegenseitig  ans.  Für  ihre  Verbreitung  ist  anßer  der  Temperatur  der  Kalkgehalt 
des  Wassers  entscheidend.  Oligochäten  finden  sich  gleichermaßen  in  Rh.  und 
Li.,  sobald  nur  schlammiger  Untergrund  vorhanden  ist.  Die  Hirudineen  sind 
als  wärmeliebende  Tiere  nur  erratische  Erscheinungen  in  Quellen.  Die  Cope- 
poden  bevorzugen  die  Li.  Einen  Fortpfiauzungscyclus  haben  sie  in  Quellen 
nicht.  Von  Cladoceren  fand  sich  nur  Daphnia  pulex  in  einer  Quelle.  Die 
Ostracoden  meiden  Rh.  mit  starkem  Gefälle  und  bevorzugen  kalkarmes  Wasser. 
Gamt)iarus  pulex,  der  häufigste  aller  Quellenbewohner,  findet  sich  besonders  im 
Kalkgebiet.  Der  ebenfalls  sehr  häufige  Niphargiis  puteanus  ist  fast  nur  in  Li. 
zu  finden,  und  sucht  die  dunkelsten  Stellen  auf.  Im  Lößgebiet  ist  er  gelb- 
bräunlich pigmentiert,  im  Jura  und  im  Urgebirge  rein  weiß.  Stenotherm  ist 
er  nicht  und  laicht  in  jeder  Jahreszeit  (gegen  Thienemann  09  Verm.  18). 
Asellus  aquaticus  fand  sich  nur  in  einem  kleinen  Bezirk.  Reife  Tiere  und 
Jugendformen  waren  in  jedem  Fang  vorhanden.  A.  cavaticiis,  eine  steuotherme 
Kaltwasserform,  wurde  an  7  Fundorten,  meist  in  Rh.  nachgewiesen.  Odonaten- 
larven fanden  sich  nur  in  einigen  Li.  Plecopterenlarven  treten  dagegen  in 
beiden  Gruppen  von  Quellen  auf,  Ephemeriden  nur  in  Rh.  Larven  von  Sialis 
flavilatera  wurden  im  tiefen  Schlamm  einer  Li.  erbeutet.  Die  zahlreichen  Species 
von  Trichopterenlarven  finden  sich  sowohl  in  Rh.  als  auch  in  Li.,  immer  aber 
nur  in  kaltem  Wasser.  Relativ  selten  waren  Puppen.  Vielleicht  wandern  diese 
in  ruhigeres  Wasser.  Die  Coleopterenfauna  der  Quellen  stimmt  ziemlich  genau 
mit  der  der  Gebirgsbäche  überein.  Dipterenlarven  sind  in  der  Fauna  sowohl 
der  Rh.  als  auch  der  Li.  gut  vertreten.  Von  Rhynchoten  war  Velia  currens 
mit  ihren  Jugendformen  das  einzige  regelmäßige  Vorkommnis.  Die  21  Species 
von  Hydracarinen  sind  fast  ausschließliche  Bewohner  von  Rh.  und  größtenteils 
Kaltwasserformen  ohne  Fortpflanzungscyclen.  Tardigraden  fanden  sich  nur 
sporadisch.  Die  Lamellibranchier  bevorzugen  als  Schlammbewohner  Li.  Von 
den  18  Gastropodenarten  der  Quellen  sind  9  gemeine  Kosmopoliten.  Am 
häufigsten  ist  Limnaea  truneatula.  BytJiinella  findet  sich  hauptsächlich  im  Ur- 
gebirge, Lartetia  im  Kalkgebiete.  Die  anhangsweise  behandelten  warmen  Quellen 
des  Kaiserstuhls  enthalten  keine  charakteristische  Fauna,  sondern  nur  eurytherme 
Formen.  Im  allgemeinen  fehlen  den  Quellen  infolge  ihrer  geringen  Dimensionen 
alle  eupelagischen  Formen,  sowie  die  für  große  Flüsse  charakteristischen.  Das 
beste  Milieu  für  die  Quellenfauna  ist  schlammiger  Untergrund,  das  schlechteste 
hartlehmiger.  Die  Li.  zeigen  eine  typische  Mischfauna,  die  Rh.  eine  biologisch 
einheitliche.  Die  Höhenlage  hat  keinen  erkennbaren  Einfluß  auf  die  Zusammen- 
setzung der  Quellenfauna.  Vermöge  der  konstant  tiefen  Temperatur  fehlt  in 
den  Quellen  jeglicher  Einfluß  der  Jahreszeit  auf  das  Tierleben.  Die  Quellenfauna 
setzt  sich  zusammen  aus  krenoxenen  oder  quellfremden,  nur  sporadisch  auf- 
tretenden Formen,  aus  Ubiquisten,  fluviatilen,  alpinen,  profunden  und  borealen 
Formen  und  aus  echten  Krenobien,  zu  denen  nur  ganz  wenige  Species  gehören. 
Dazu  kommen  noch  subterrane,  in  die  Quellen  aufsteigende  Tiere.  Endlich 
sind  die  Quellen  Refugien  für  die  stenothermen  Überreste  der  ehemaligen 
Glazialfauna. 

W.  Scott(^)  studierte  die  Fauna  eines  flachen  (1  m)  Teiches,  dessen 
Wasser  den  unterirdischen  Strom  einer  Höhle  in  Indiana  speist.  Die  Fauna 
besteht  aus  Rhizopoda,  Flagellata,  Ciliata,  Trematoda,  Rotatoria,  Oligochaeta, 
Crustacea,  Tardigrada,  Insecta,  Gastropoda,  Amphibia.  Für  das  sehr  arme 
Winterplancton  ist  Euglena  charakteristisch.  Die  Rot.  werden  erst  im  April 
häufiger.  Difflugia  ist  vom  Februar  bis  August  häufig,  Aetinophrys  am  zahl- 
reichsten im  Mai.  Cyclops  hat  2  Maxima,  im  April  und  im  August.  Für  die 
Besiedeluug  des  Teiches  mit  passiv  wandernden  Tieren  kommen  hauptsächlich 

Zool.  Jahresbericht.   1913.  II.  Referate.  12.  Allgem.  Biologie.  37 


578  II-  Referate. 

die  24  an  ihm  beobacliteten  Species  von  Zugvögeln  in  Betracht,  doch  auch 
Insecten,  namentlich  Wasserkäfer,  die  oft  mit  Vorticellen  bewachsen  sind.  Nach 
Versuchen  des  Verf.  kann  Epistylis  außerhalb  des  Wassers  in  feuchter  Um- 
gebung bis  15  Stunden  ohne  Schädigung  leben.  Durch  den  Wind  werden  wohl 
nur  winzig  kleine  Sporen,  z.  B.  von  Amoeha^  transportiert.  Durch  Austrocknen 
wird  die  Fauna  des  Teiches  periodisch  sehr  reduziert.  Nach  Ablauf  von  Trocken- 
perioden ruft  der  Reichtum  des  Teiches  an  Kadavern  eine  enorme  Entwicklung 
von  Flagellaten  hervor,  und  damit  steigt  die  Zahl  der  Crustaceen,  namentlich 
von  Cypridopsis  und  Simocejjhalus.  Die  Temperatur  hat  auf  die  Fauna  des 
Teiches  nicht  viel  Einfluß.  Die  geringe  Aktivität  der  Insecten  und  Amphibien- 
larven unter  dem  Eise  beruht  wohl  auf  Sauerstoffmangel.  Phototaxis  kann  für 
manche  Teichbewohner,  z.  B.  Gydops^  verhängnisvoll  werden,  indem  sie  sich  au 
offenen  Stellen  der  Eisdecke  ansammeln  und  dort  bei  Erniedrigung  der  Tem- 
peratur zugrunde  gehen. 

Über  Süßwasserfauna  s.  auch  Lauterborn  ('). 

Picado  untersucht  die  Fauna  in  den  Blattrosetten  der  Bromeliaceen 
von  Costa  Rica.  Die  äußeren  abgestorbenen  Teile,  die  nie  Wasser  enthalten, 
bilden  ein  »Terrarium«,  die  inneren  ein  in  mehrere  Kompartimente  geteiltes 
»Aquarium«.  Das  Wasser  in  diesem,  teils  Regenwasser,  teils  Tau,  ist  sehr  rein, 
da  ein  Teil  des  Detritus  von  der  Pflanze  resorbiert  wird  und  ihre  Verwesung 
zudem  durch  P"'ermentation  verhindert  wird.  Der  Boden  ist  von  einer  Art  Torf 
bedeckt.  Der  gesamte  Inhalt  eiaes  Aquariums  kann  bis  20  Liter  Wasser  be- 
tragen. Die  B.  ersetzen  die  in  ihrer  Heimat  fast  ganz  fehlenden  Sümpfe  und  Tümpel 
und  ermöglichen  die  Existenz  zahlreicher  Wassertiere  und  Larven  von  Land- 
tieren. Da  die  Aquarien  der  B.  das  ganze  Jahr  gefüllt  sind,  haben  die  auf 
sie  angewiesenen  Tiere  keine  fixe  Laichperiode,  und  man  findet  stets  gleich- 
zeitig Larven  aller  Altersstadien.  Manche  bromelicole  Tiere  (Ostracoden, 
Planarien)  sind  von  der  schwimmenden  zur  kriechenden  Lebensweise  über- 
gegangen. Der  starke  Kannibalismus  der  Larven  von  Megarhinus  superbus 
bewirkt,  daß  sich  in  einer  Abteilung  des  Aquariums  nie  mehr  als  eine  solche 
findet.  Da  die  Aquarien  oder  einzelne  Teile  von  ihnen  oft  durch  Windstöße 
oder  Tierfraß  entleert  werden,  haben  ihre  Bewohner  die  Fähigkeit  erworben, 
kurze  Trockenperioden  zu  überstehen.  Viele  von  ihnen  haben  Saugnäpfe  und 
andere  Haftapparate,  die  es  verhindern,  daß  sie  durch  Wind  herausgeschleudert 
werden.  Die  Terrarien  der  B.  bilden  feuchte  Kammern,  die  namentlich  Land- 
planarien beherbergen.  Auch  werden  sie  von  dunkelliebenden  Tieren  aufgesucht: 
Peripatus  biolleyi,  eine  Kröte  Gastrotheca  coronata,  Isopoden,  Insectenlarven. 
Das  Gros  der  bromelicolen  Fauna  ist  streng  an  dieses  Milieu  gebunden,  manche 
Species  finden  sich  fast  in  jedem  Exemplar.  Die  ursprüngliche  Besiedelung  der 
B.  geschah  wohl  mit  Hilfe  der  in  der  Regenzeit  entstehenden  Urwaldströme, 
die  stets  Massen  von  Erdreich  und  Pflanzen  mit  sich  führen  und  auf  mit  B. 
bewachsenen  Bäumen  abladen.  Die  weitere  Ausbreitung  geschah  teils  durch 
aktive  Wanderung  von  B.  zu  B.,  teils  durch  passive  mit  Hilfe  stürzender  Bäume, 
von  Stamm  zu  Stamm  sich  rankender  Lianen  und  der  ungeschlechtlichen  Fort- 
pflanzung der  B.  Von  vielen  werden  auch  die  Eier  oder  andere  Ruheformen 
durch  Winde  und  fliegende  Tiere  verfrachtet.  Verf.  macht  ferner  Angaben  über 
Biologie  und  Morphologie  der  Culiciden  Isoplastus  costaricensis  n.,  Metrioenemus 
abdomino-flavatus  n.,  Chirocladncsn.  pedipalpusn.,  Chironomus  sip.,  Megarhinus 
superbus^  einer  Ceratopogoninenlarve,  der  Hemiptere  Leptostyla  gibbifera  n.,  des 
Käfers  Scirtes  chamjnoni  und  der  Oligochäte  Andiodrilus  bioUeyi,  und  gibt 
dann  eine  Liste  aller  bekannten  Bromelicolen  (Rotatorien,  Oligochäten,  Hiru- 
dineen,  Planarien,  Ostracoden,  Copepoden,  Isopoden,  Onychophoren,  Myriapoden, 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungsielire.  579 

Acarinen,  Phalangiden,  Pseudoscorpioniden,  Scoi-pioniden,  Gastropodeu,  Amphi- 
bien, Thysanopteren,  Thysanuren,  Orthopteren,  Dermapteren,  Plecopteren,  Odo- 
naten, Hemipteren,  Lepidopteren,  Hymenopteren,  Coleopteren,  Dipteren). 

Pelseneer  findet  zwischen  den  Byssusfäden  von  Mytilus  ediilis  die  radulalose 
Odostomia  rissoides,  die  von  Zeit  zu  Zeit  ihren  Rüssel  zwischen  die  Schalen  der 
M.  e.  einschiebt  und  für  längere  Zeit  auf  der  inneren  Mantelfläche  anhaftet.  In 
der  Mantelhöhle  von  0.  r.  lebt  Monsirilla  helgolandica,  welche  das  1.  und  3.  Bein- 
paar tief  in  den  Körper  des  Wirtes  einsenkt.  Nach  Erlangung  der  Geschlechts- 
reife wandert  die  M.  h.  aus  und  wirft  dabei  1.  und  3.  Beinpaar  ab. 

Über  Parasitismus  s.  Galli-Valerlo  und  Saul,  über  Pathologisches  Williamson  {^). 

Erharde^)  behandelt,  wesentlich  referierend,  den  Flug  der  Tiere.  Für  ihn 
kommen  nur  die  Prinzipien  der  Ärodynamik  (schwerer  als  Luft)  in  Betracht. 
Bei  den  fliegenden  Säugetieren  (abgesehen  von  den  Chiropteren),  Reptilien  und 
Amphibien  wirkt  die  Flughaut  nur  als  Fallschirm.  Einen  typischen  Gleitflug 
vollführen  die  fliegenden  Fische.  Flatterflieger  sind  Chiropteren,  die  fossilen 
Flugsaurier  und  viele  Insecten.  Unter  letzteren  finden  sich  aber  auch  Schwirr- 
flieger, z.  B.  Dipteren.  Beim  Segelflug  der  Vögel  sind  3  Möglichkeiten  gegeben. 
Bei  ruhender  oder  absteigender  Luft  sinkt  der  Vogel  in  einer  Spirale.  Bei 
horizontalem  Wind  wird  er  abgetrieben.  Nur  bei  aufsteigender  Luft  kann  er 
ohne  aktiven  Flügelschlag  in  die  Höhe  kreisen.  Der  Wellenflug,  bei  dem 
nach  einigen  Flügelschlägen  jeweils  ein  schlagloses,  bolzenartiges  Dahinschießen 
folgt,  kommt  dadurch  zustande,  daß  bei  der  Ruhe  die  Flügel  nicht  ausgespannt 
gehalten,  sondern  nach  rückwärts  gelegt  dem  Körper  genähert  werden.  Beim 
Stillstehen  in  der  Luft  machen  die  Raubvögel  nicht  schwirrende  Bewegungen 
(gegen  Exner  06  Vert.  101 ;  07  Vert.  103),  sondern  rüttelnde. 

Shelford  prüfte  die  Widerstandsfähigkeit  verschiedener  Tiere  (Myrio- 
poden,  Araneinen,  Coleopteren,  Hymenopteren,  Gastropoden  und  Amphibien) 
gegen  Verdunstung.  In  absolut  trockener  Luft  starben  die  nackten  Amphibien 
viel  schneller  als  die  gepanzerten  Arthropoden.  Von  Tieren  mit  ähnlichem 
Integument  vertragen  die  von  trockenen  Wohnorten  (Sanddünen)  die  Verdunstung 
besser,  als  solche  von  feuchten  (Waldboden  unter  Blättern).  Die  Wirkung  der 
Verdunstung  beginnt  mit  der  Erhöhung  der  Aktivität  und  Sensibilität,  auf  die 
aber  bald  eine  Depression  folgt.  Für  die  Biologie  hat  die  Temperatur  vielleicht 
keine  größere  Bedeutung  als  Feuchtigkeit,  Insolation  und  Wind. 

Über  Tierstöcke  s.   Korscheli(4),  über  Tierstaaten  Ziegler(i). 

W.  Ewald (^)  hält  seine  Ansicht  vom  Phototropismus  (12  Arthr.  9)  gegen 
Hess  (s.  09  Arthr.  32)  aufrecht  und  stützt  sie  durch  neue  Versuche.  In  einem, 
gegen  zerstreutes  Licht  geschützten  Aquarium  sammelten  Nauplien  von  Baianus 
eburneus  sich  im  Grünen  und  Grüngelben,  als  dem  hellsten  Teile  des  Spektrums, 
an.  Wurde  das  Aquarium  so  verschoben,  daß  seine  Vorderwand  mit  den 
Strahlen  einen  stumpfen  Winkel  bildete,  und  der  im  Rot  befindliche  Teil  der 
Lichtquelle  genähert  war,  so  schwammen  die  N.  alle  in  das  äußerste  Rot,  an 
die  Grenze  des  sichtbaren  Lichtes.  Wurde  das  Aquarium  so  gedreht,  daß  das 
violette  Ende  der  Lichtquelle  am  nächsten  war,  so  sammelten  sich  alle  N.  im 
Violett.  >Die  stark  positiven  N.  gehen  also  ohne  weiteres  ins  Dunkle.«  Sie 
sind  also  gezwungen,  stets  in  der  Richtung  der  Lichtstrahlen  vorwärts  zu  streben. 
Bei  einem  weiteren  Versuche  wurde  das  Aquarium  so  aufgestellt,  daß  die  Grenze 
von  Gelbgrün  und  Grün  etwa  auf  seine  Mitte  fiel,  und  über  das  Rot  hinaus  ein 
Teil  im  Dunkeln  lag,  während  das  Violett  bis  ans  Ende  des  Aquariums  reichte. 
Es  zeigte  sich,  daß  N.  vom  roten  Ende  8  mal  so  schnell  ins  Grün  gelangten, 
als  vom  violetten.  Die  Richtung  des  Kurses  wurde  bestimmt  durch  das  Inten- 
sitätsverhältnis des  direkten  spektralen  und  des  gleichzeitig  wirkenden  zerstreuten 

37* 


580  II-  Referate. 

Lichtes.  Die  Orientierung  erfolgt  also  doch  nach  dem  Gesetz  vom  Parallelo- 
gramm der  Kräfte  (gegen  Hess). 

Hierher  auch  W.  Ewald (-). 

FranzC')    faßt    seine    Beobachtungen    über    die    Phototaxis    (09  Vert.  72, 

10  Vert.  90,  11  Vert.  72)  dahin  zusammen,  daß  sie  bei  Metazoen  hauptsächlich 
in  2  Formen  auftritt.  Die  am  Meeresgrunde  geborenen  Larven  planctonischer 
Tiere  streben  nach  dem  Licht,  um  ins  oifene  Wasser  zu  gelangen:  »Phototaxis 
als  Schwärmbewegung«.  Bei  erwachsenen  Tieren  lösen  gewöhnlich  erst  un- 
gewöhnliche Bedingungen  phototaktische  Bewegungen  aus,  durch  die  die  Tiere 
in  das  Bereich  günstigerer  Bedingungen  gelangen:  »Phototaxis  als  Flucht- 
bewegung«. 

Über  Phototaxis  s.  ferner  A.  0.  Moore. 

Hess(^)  resümiert  und  ergänzt  seine  Versuchsergebnisse  über  Licht-  und 
Farbensinn  in  der  Tierreihe  (09  Arthr.  32,  Vert.  190;  10  Arthr.  24,  Vert.  197; 

11  Arthr.  26;  12  Vert.  26),  hält  seine  Ansichten  über  die  totale  Farbenblindheit 
der  Fische  und  Evertebraten  aufrecht  (gegen  Frisch),  meint,  daß  der  Heliotro- 
pismus der  Fische  nicht  Laboriumsprodukt  oder  Fluchtbewegung  sein  könne 
(gegen  Franz,  10  Vert.  90),  und  erklärt  es  für  aussichtslos,  der  Frage  nach  dem 
Farbensinn  der  Cephalopoden  durch  das  Studium  der  bei  Belichtung  der  Netz- 
häute ausgeschnittener  Augen  wahrnehmbare  Aktionsströme  näher  zu  kommen 
(gegen  F.  Fröhlich,  s.  o.  p  354).  Bei  allen  Wassertieren,  so  verschieden  Bau  und 
Entwicklung  des  Auges  sein  mag,  zeigen  die  Lichtreactionen  das  gleiche  Ver- 
halten —  »wundervolle  Anpassung  an  die  besonderen  Bedingungen  des  Wasser- 
lebens<.  Der  Farbensinn  entstand  erst  beim  Übergang  zum  Luftleben,  aber 
auch  nur  bei  den  Vertebraten. 

Hess("*)  bringt  neue  Beiträge  zur  vergleichenden  Physiologie  des 
Lichtsinnes.  Die  bei  manchen  Süßwasserfischen  zur  Laichzeit  am  Bauche 
auftretenden  gelben  und  roten  Färbungen  können  kein  auf  das  Auge  berechnetes 
Hochzeitskleid  darstellen  (gegen  Frisch  s.  u.).  Denn  in  den  Tiefen,  in  welchen 
sie  zur  Wirkung  kommen  sollen,  können  sie  selbst  von  einem  farbentüchtigen 
Auge  nicht  als  Farben  wahrgenommen  werden.  Auf  die  Farbe  von  Phoximis 
laevis  hat  die  Farbe  des  Grundes  keinen  Einfluß  (gegen  Frisch),  und  auch 
die  Anpassung  an  die  Helligkeit  des  Grundes  ist  ganz  mangelhaft,  und  Dressur 
auf  bestimmt  gefärbe  Köder  (Attrappenversuche)  gelingt  nie  (gegen  Frisch). 
Junge  Änguilla  vulgaris  werden  beim  Aufsuchen  ihrer  Nahrung  wesentlich 
vom  Geruch  geleitet,  sind  ausgesprochen,  wenn  auch  nicht  sehr  stark  »lam- 
protrop«  (positiv  phototropisch).  In  ultraviolettem  Licht  zeigen  sie  eine  leb- 
hafte Fluoreszenz,  die  auf  der  Dorsalseite  ins  Gelbliche,  auf  der  Ventralseite 
ins  Bläuliche  spielt  und  mit  dem  Heranwachsen  schwindet.  Die  Larven  von 
Culex  nemorosus  verhielten  sich  auch  bei  neuer  Versuchsanordnung  wie  der 
total  farbenblinde  Mensch.  Sie  zeigen  ferner  2  grundverschiedene  Lichtreac- 
tionen. Bei  Beschattung  der  Wasseroberfläche  fliehen  sie  zum  Grunde,  dort 
aber  fliehen  sie  bei  Belichtung  vom  Lichte  weg.  Gleich  den  Larven  verhalten 
sich  die  Puppen,  doch  werden  vom  2.  Tage  nach  der  Verpuppung  an  ihre 
Reactionen  sehr  träge.  Ewalds  (12  Arthr.  9)  Versuch,  Loebs  Tropismentheorie 
zu  stützen,  ist  mißlungen,  da  er  von  den  aus  den  verschiedensten  Richtungen 
zu  den  Augen  gelangenden  Lichtstrahlen  nur  die  in  einer  bestimmten  Ebene 
einfallenden  berücksichtigt,  Ceriantkus  sp.  und  Bunodes  gemmaceus  zeigen  eine 
ausgesprochene  Neigung  sich  der  Lichtquelle  zuzukehren.  Auf  farbige  Lichter 
reagieren  beide  nicht. 

Frisch  (^)   macht  Einwände   gegen   die  Behauptung  von  Hess  (11  Vert.   197; 

12  Vert.   186),    daß    den    Fischen    und    Vi/irbellosen    der   Farbensinn   fehle. 


12,  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  581 

Dagegen  spricht  schon  die  Existenz  der  Schmuckfarben,  die  nicht  einfach  eine 
Begleiterscheinung  gesteigerter  Lebensenergie  sind.  Alle  Fische,  die  in  großen 
Tiefen  leben,  wo  Rot  und  Gelb  nicht  mehr  zur  Geltung  kommen,  entbehren 
eines  bunten  Hochzeitskleides,  ebenso  alle,  die  nur  nachts  laichen.  Häufig  ist 
ein  solches  Kleid  dagegen  bei  Arten,  die  tags  an  der  Oberfläche  laichen.  Auch 
manche  Schutzfärbungen  von  Fischen  [Crodlabrus^  Phoxiims)  lassen  sich  nur 
verstehen,  wenn  man  den  Tieren  Farbensinn  zuspricht.  Es  läßt  sich  auch 
direkt  experimentell  beweisen,  daß  Ph.  gelb  und  blau  unterscheidet.  Die  Fische 
verhalten  sich  in  ihrem  Helligkeitssinn  wie  ein  Farbenblinder,  haben  aber  doch 
auch  Farbensinn.  Und  ebenso  verhalten  sich  wohl  auch  die  von  Hess  unter- 
suchten Wirbellosen. 

Über  Sehen  und  Sehorgane  s.  ferner  Lasareff,  Hess('). 

Steinmann  studiert  die  Eheotaxis  bei  Tieren  des  fließenden  Wassers. 
Tiere  mit  Hafteinrichtungen  am  Vorderende  (Larven  von  Trichopteren  und 
Tendipediden,  Oligochäten,  manche  Planarien  mit  Sauggruben  am  Vorderende) 
werden  rein  passiv  in  die  Strömungsrichtung  eingestellt.  Einstellung  in  die 
Strömungsrichtung  durch  optische  und  taktische  Reize  (»unechte  Rheotaxis«)  ist 
nur  bei  stromabwärts  getriebenen  Tieren  denkbar.  Die  echte  durch  die  Strömung 
selbst  bewirkte  Rheotaxis  prüfte  Verf.  an  verschiedenen  Tieren  experimentell. 
Sehr  stark  war  sie  bei  Tricladen,  besonders  deutlich  bei  Plmiaria  alpina, 
gonocephala,  vitta,  Polycladodes  alba,  weniger  ausgesprochen  bei  Policelis  cornuta, 
nigra,  PL  lugubris,  Dendrocoelum  lacteum.  Geringe  Rh.  zeigten  Gammarus 
pulex  und  die  Larven  von  GypUon  sp.,  deutliche  dagegen  Ancylus  fluviatilis. 
Abgeschnittene  Köpfe  von  T.  reagierten  wie  ganze  Tiere.  Kopflose  oder  ihrer 
Tentakel  beraubte  Stücke  dagegen  verhielten  sich  indifferent  gegen  die  Strömungs- 
richtung. Der  Sitz  der  rheotaktischen  Reizbarkeit  ist  also  vielleicht  in  den 
Tentakeln  oder  den  seitlichen  Kopflappen  zu  suchen.  Versuche  mit  Ködern 
zeigten,  daß  PI.  für  Rh.  empfänglicher  ist  als  für  Chemotaxis  (gegen  Voigt, 
05  Verm.  27).  Die  rheotaktisch  orientierten  W^anderungen  der  Fische  sind  Brut- 
pflegeerscheinungen und  dienen  entweder  dem  Aufsuchen  geeigneter  Laichplätze 
[Salmo,  Trutta  usw.)  oder  als  Kompensation  der  verschwemmenden  Wirkung  des 
Wassers.  Die  auffallende  Häufigkeit  von  Tricl.  und  Hydrachniden  im  Quell- 
gebiet von  Bächen  beruht  außer  auf  Stenothermie  auch  auf  Rh. 

SzymanskiC-^)  prüfte  das  Verhältnis  von  Beweglichkeit  und  Bewegungs- 
form bei  Insectenlarven  und  Würmern.  Junge  Larven  von  Tenehrio  moUtor 
sind  ziemlich  beweglich,  positiv  geo-  und  negativ  phototropisch:  die  erwachsenen 
dagegen  sind  sehr  träge,  negativ  geo-  und  schwach  positiv  phototropisch.  Erstere 
bewegen  sich  ziemlich  schnell  und  gradlinig  ohne  oder  mit  sehr  wenigen  Probier- 
bewegungen fort,  letztere  langsamer  mit  mehr  Probierbewegungen.  Ähnlich 
verhielten  sich  junge  und  erwachsene  Raupen  von  Vanessa  io.  Die  Raupen  von 
Hyponomeuta  evonymella,  die  normal  unbeweglich  im  Gespinst  sitzen,  beschreiben 
in  der  Dunkelkammer,  von  oben  beleuchtet,  unregelmäßige  Schleifen  und  Kreise 
und  machen  ausgiebige  Probierbewegungen.  Reizt  man  sie  durch  Berührung  mit 
einem  Haarpinsel,  so  wird  die  Bewegung  schneller  und  gradliniger.  Die  in 
der  Freiheit  fast  unbeweglichen  Raupen  von  Biston.  stratorius  führten  in  der 
Dunkelkammer  nur  Probierbewegungen  aus.  Durch  Hunger  läßt  sich  ihnen 
ziemlich  gradlinige  Fortbewegung  aufzwingen.  Feucht  gehaltene  Aulostomimi 
gulo  kriechen  schnell  und  gradlinig,  ausgetrocknete  langsam  und  mit  vielen 
Probierbewegungen.  Frisch  ausgegrabene  Lumbricus  bewegen  sich  direkt  und 
ziemlich  schnell  von  der  Lichtquelle  fort.  Durch  lange  Gefangenschaft  ge- 
schwächte zeigen  schwankenden  Phototropismus  und  kriechen  langsam  und  mit 
vielen  Probierbewegungen.    Wahrscheinlich  beeinflußt  die  allgemeine  Beweglich- 


582  II-  ßeferate. 

keit  die  Bewegnngsart  nur  mittelbar,  indem  sie  die  Reactionsfähigkeit  der  Sinnes- 
organe steigert,  so  daß  der  richtungsbestimmende  Reiz  stärker  wirkt. 

Cleinenti(^)  zeigt,  daß  enthirnte  Triton  cristatus  und  enthauptete /«7ms  fe/res^nV 
auf  starke  tactile,  thermische  und  chemische  Hautreize  mit  einer  Drehung  des 
Körpers  um  die  Längsachse  von  der  gereizten  nach  der  ungereizten  Seite  ant- 
worten. Die  Bewegung  dauert,  bis  die  gereizte  Stelle  den  Boden  berührt.  Dieser 
vom  Kücken-  bzw.  Bauchmark  beherrschte  Reflex  dient  der  Verteidigung.  Das 
Tier  sucht  die  Reizquelle  vom  Körper  zu  entfernen.  Reize  der  3  ersten  Segmente 
bewirken  bei  /.  t.  außerdem  das  Einrollen.  Dieser  Reflex  gehört  in  dieselbe 
Kategorie  mit  dem  Totstelleu  anderer  Tiere. 

Hierher  auch  Clementi(2). 

Teudt  versucht  die  Geruchserscheinungen  durch  Elektronenschwingungen 
in  den  Molekülen  oder  Atomen  der  Riechkörperchen  zu  erklären,  die  im  um- 
gebenden Äther  periodische  Schwingungen  hervorrufen.  Diese,  an  sich  zu 
schwach,  um  wahrgenommen  zu  werden,  können  durch  Resonanz  andere  in  der 
Nähe  befindliche  Schwingungen  verstärken,  wenn  diese  in  geeigneten  Perioden 
schwingen.  Auch  in  den  Riechnerven  sind  elektrische  Schwingungen  vorhanden, 
deren  Perioden  in  den  einzelnen  Nerven  verschieden  sind.  Die  durch  einen 
Riechstoff  hervorgerufenen  Atherschwingungen  rufen  nur  bei  solchen  Riechnerven 
Resonanzwirkungen  hervor,  die  selbst  in  einer  entsprechenden  Periode  schwingen. 
Aus  den  Hunderten  in  der  Luft  verbreiteten  Gerüchen  heben  die  Geruchsnerven 
jeder  einzelnen  Tierart  die  Gerüche  heraus,  die  für  diese  von  Bedeutung  sind. 
Viele  bisher  rätselhafte  Erscheinungen  der  Geruchsphysiologie  finden  durch  die 
neue  Hypothese  ihre  Erklärung,  wie  Verf.  an  mehreren  Beispielen  zeigt. 

Über  den  Geruchssinn  s.  Zwaardemaker(^),  den  Geschmackssinn  Zwaarde- 
maker(2),  das  Gehör  Trendelenburg,  über  Sinnesorgane  im  allgemeinen  Pütterf^), 
über  Leuchtvermögen  IV!c  Dernott,  über  Stimme  und  Sprache  Grützner. 

Tashiro  findet  mit  Hilfe  eines  neuen  Apparates  (»Biometer«),  daß  ein  gereizter 
Nerv  mehr  Kohlensäure  abgibt  als  ein  ungereizter  und  sieht  in  der  Erhöhung 
des  Kohlensäurestoffwechsels  bei  Reizung  ein  Kriterium  des  Lebens. 

Bertrand  &  Agulhon  konstatieren  das  Vorkommen  von  Bor  im  Körper  von 
Säugetieren,  Vögeln,  Schildkröten,  Fröschen,  Teleosteern,  Selachiern,  Insecten, 
Crustaceen,  Cephalopoden,  Gastropoden,  Lamellibranchiern,  Hirudineen  und 
Echinodermen  und  meinen,  daß  es  in  sehr  geringen  Mengen  einen  normalen 
Bestandteil  des  Organismus  aller  Tiere  ausmacht. 

Über  das  Vorkommen  von  Mangan  s.   Bertrand  &  Medigreceanu (''-). 

H.  Przibram  untersuchte  chemisch  die  grünen  Farbstoffe  von  5aci7/M.s-/-ossw, 
Dixippus  morosus^  Psoplius  strididatorkis,  Sthenobothrus  virididus,  Locusta 
viridissima,  Orphania  cantans,  Mantis  religiosa^  Lytta  vcsicatoria,  Hyla  arborea, 
Rana  esculenta^  Bonellia  viridis.  Wirkliches  Chlorophyll  gibt  es  nur  dort  im 
Tierkörper,  wo  pflanzliches  als  Nahrung  oder  als  Produkt  symbiontischer  Algen 
hingelangen  kann.  Tierisches  Chi.  gibt  es  nicht.  Doch  könnten  die  vom  Tier- 
körper gebildeten   grünen  Pigmente   allerdings   nahe  Verwandte   des  CM.  sein. 

Nach  Orton(')  sind  die  Kiemen  von  Amphioxus,  Ascidien,  Balanoglossus, 
Ä7nmocoetes  und  Lamellibranchiern  keine  Atemorgane,  sondern  die  durch  ihre 
Wimperapparate  erregten  Strömungen  dienen  nur  der  Nahrungsaufnahme. 

Lipschütz  bespricht  kritisch  die  Literatur  über  Pütters  Theorie  der  Er- 
nährung der  Wasser tiere  und  zeigt,  daß  zwar  die  prinzipiellen  Einwände 
gegen  sie  nicht  stichhaltig  sind,  daß  aber  die  Theorie  ungenügend  fundiert  ist. 

Über  den  Stoffwechsel  s.  Schöndorff,  Rubner,  H.  Jordan (3),  Asher(i),  über 
Excretion  Burian,  über  Secretion  Asher(2),  Biedl  und  H.  Jordan  (^). 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  583 

MontuoriC)  stellt  durch  Untersuchungen  an  Cölenteraten,  Echinodermen, 
Nemertinen,  Hirudineen,  Anneliden,  Crustaceen,  Mollusken,  Tunicaten,  Acraniern, 
Selachiern  und  Teleosteern,  im  ganzen  70  Species,  die  vollständige  Un- 
abhängigkeit des  Sauerstoffverbrauches  von  der  Körpergröße  fest. 
Auch  der  Grad  der  Beweglichkeit  hat  keinen  Einfluß  auf  die  Intensität  der 
Oxydationsprozesse.  Auffallend  war  es,  daß  ein  Fragment  eines  in  mehrere 
Stücke  zerbrochenen  Cerebratulus  marginatus  relativ  doppelt  so  viel  Sauerstoff 
verbrauchte  wie  das  intakte  Tier.  Für  Wassertiere  hat  das  Gesetz,  nachdem 
der  Sauerstoffverbrauch  der  Größe  der  Körperoberfläche  proportional  sein  soll, 
offenbar  keine  Geltung. 

Über  Atmung  s.  auch  Babäk(^). 

J.  Loeb(^)  zeigt  durch  Untersuchungen  an  Erythrocyten  und  Muskeln  von 
Bana,  daß  der  Austausch  von  Wasser  zwischen  Geweben  und  Körper- 
flüssigkeiten sich  genau  nach  dem  Gesetz  von  Avogadro-van  t'  Hoff"  vollzieht. 

Nach  Mayer  &  Schaeffer(2)  ist  die  Imbibitionsfähigkeit  von  Zellen  und 
Geweben  (Erythrocyten,  Lunge,  Leber,  Niere,  Muskulatur  von  Lepus,  Canis, 
Columba,  Anguilla)  proportional  ihrem  Gehalt  an  Lipoiden. 

Über  die  Fettbildung  s.   Lafon(i). 

Beard  weist  durch  zahlreiche  Experimente  nach,  daß  die  Pancreasf  ermente 
Trypsin  und  Amylopsin  auf  »asexuelle«  Tiere  [Hydra,  Cordylopl/ora,  Trichodhia, 
Vorticella^  Carchesium,  Amoeba,  Actinosphacriuni  und  Stcntor)  tötlich  wirken, 
während  sie  »sexuelle«  (Nauplii,  Hydrachniden,  Daphnia,  Planaria,  Melicerta 
und  Nais)  nicht  alterieren,  und  schließt  daraus,  daß  jene  aus  rechtsdrehenden 
Albuminen  bestehen,  diese  aus  linksdrehenden. 

Über  Fortpflanzung  s.  Korschelt(2)  un,i  Janet,  über  Zeugung  Godlewski. 

Über  rechnende  Pferde  s.  K.  C.  Schneider,  Plate(2)  und  Schwandke,  über 
Instinkte  Szymanski('^),  über  Tierpsychologie  im  allgemeinen  Claparede  und 
Ziegler  (3). 

Über  Physiologie  ferner  Kchichkowsky,  H.  Jordan  f^)  und  Piitter(^). 

über  physiologische  Chemie  s.  auch  Delaunay,  Ancel  &  Bouin  (-''),  Cuenot, 
Bruntz  &  Wlercier(i),  Fosse,  N.  Henderson,  Steche  &  Waentig. 

Über  reziproke  Innervation  s.  Sherrington  und  Verworn(2). 

Über  bedingte  Reflexe  s.   Zelionyf^). 

J.  Loebf"*)  studiert  das  Problem  des  natürlichen  Todes  unbefruchteter 
Eier.  Bei  der  künstlichen  Parthenogenese  sind  2  Faktoren  tätig,  einer,  der  die 
Membranbildung  hervorruft  und  einer,  der  die  durch  diese  bewirkte  Desintegration 
im  Innern  des  Eies  korrigiert.  Jeder  für  sich  tötet  die  Eier  von  Strongylus 
purpuratusj  erst  das  Hinzutreten  des  anderen  rettet  ihnen  das  Leben.  Ähnlich 
verhalten  sich  die  Eier  von  Arbacia^  Asterias  und  einigen  Anneliden.  —  Hierher 
auch  J.  Loeb(i). 

Dungay  befruchtete  Eier  von  Nereis  und  Arbacia  mit  Spermien,  die  ver- 
schiedenen Schädigungen  (Hitze,  Kälte,  abnorme  Konzentration  des  Wassers, 
Überreife,  Alkohol,  Natronlauge,  Salzsäure)  ausgesetzt  waren.  Sie  entwickelten 
sich  nie  normal.  Oft  erfolgte  überhaupt  keine  Befruchtung.  Das  Ei  bildete 
keinen  Empfängnishügel  und  keinen  Dotter.  In  anderen  Fällen  trat  Polyspermie 
ein.  Auch  die  normal  befruchteten  Eier  entwickelten  sich  stets  abnorm.  Manch- 
mal unterblieb  die  Reifung.  Oft  traten  multipolare  Mitosen  auf.  Manchmal 
kam  es  nicht  einmal  zur  1.  Furchung.  Die  angewandten  Agentien  wirkten  nicht 
spezifisch.  Die  Anwesenheit  beider  Vorkerne  im  Ei  genügt  nicht  immer,  um 
die  Entwicklung  anzuregen. 

Brächet  (2)  fand,  daß  die  Eier  von  Paracentrotus  ?mc?Ms  durch  Berührung  mit 
Sperma  von  Sabellaria  alveolata  die  Fähigkeit  verlieren,    die  Befruchtungs- 


584  n.  Referate. 

membran  zu  bilden.  Trotzdem  werden  die  so  behandelten  Eier  von  Sperma 
der  eigenen  Species  normal  befruchtet,  und  auch  die  Eutwicklung  ist  anfangs 
ganz  normal.  Erst  die  Blastula  erscheint  geschädigt.  Sie  wächst  nicht.  Die 
Furchungshöhle  bleibt  klein  und  ist  so  mit  Mesenchym  erfüllt,  daß  die  Gastrulation 
stark  behindert  ist.  Die  Larven  liegen  auf  dem  Boden  des  Zuchtgefäßes  und  sterben 
meist  auf  diesem  Stadium  ab.  Verf.  deutet  diese  Erscheinungen  folgendermaßen. 
Der  Raum  zwischen  Befruchtungsmembran  und  Dotterhaut  ist  mit  der  aus  dem 
Seewasser  stammenden  perivitelliuen  Flüssigkeit  erfüllt,  die  in  die  Furchungs- 
höhle diffundiert,  die  Larve  aufbläht  und  die  osmotischen  Druckverhältnisse  in 
ihr  den  im  Seewasser  herrschenden  ähnlich  macht.  Beim  Ausschlüpfen  ist  die 
Larve  also  schon  an  das  neue  Milieu  angepaßt. 

W.  Schultz (^)  zeigt  zunächst,  daß  die  Befunde  von  Guthrie  über  Ovarial- 
transplantation  von  Hühnern  z.T.  auf  Regeneration  zurückgebliebener  Ovar- 
stücke,  z.  T.  auf  Unreinheit  des  Ausgangsmaterials  beruhen.  Die  Frage  der 
»somatischen  Vererbung<  läßt  sich  durch  Ovarialtransplantation  nur  so  lösen, 
»daß  je  ein  anderer  Vererbungskomplex  bei  dem  ^,  das  Ovarium  erhält,  ferner 
bei  dem  Q,  das  das  Ovarium  liefert,  und  auch  bei  dem  q^  angewandt  wird«. 
Verf.  stellt  ferner  ein  Programm  auf  für  das  Studium  der  Bastardunfrucht- 
barkeit mit  Hilfe  der  Transplantation.  Die  Unfruchtbarkeit  beruht  auf 
der  allgemeinen  Verschiedenheit  der  lebenden  Substanz  zweier  Species  und  deren 
gegenseitiger  Schädigung.  Die  Keimorgane  sind  überhaupt  gegen  jede  allgemeine 
Schädlichkeit  besonders  empfindlich  und  deshalb  auch  gegen  die  Vermischung 
zweier  einander  fremder  Plasmen  im  Bastard,  weil  sie  besonders  viel  Nährstofi" 
erfordern,  wegen  ihrer  eigenen  besonders  großen  Production.  Die  Transplantation 
als  Chemie  des  Lebenden  zeigt,  daß  in  allen  lebenden  Substanzen  die  Anteile 
phylogenetisch  älterer  Herkunft  eine  zentralere,  weniger  leicht  angreifbare 
Stellung  einnehmen. 

Hierher  auch  oben  p  374  W.  Schulz (S^). 

Über  Explantation  s.  Oppelf^)  und  Champy(^). 

Nach  Stotsenburg  erhöht  die  Entfernung  der  Ovarien  bei  Mus  nicht  nur  die 
Fettproduction,  sondern  auch  das  Längenwachstum.  Bei  einseitiger  Exstirpation 
bleibt  dieser  Effekt  aus,  und  das  übriggelassene  Ovar  hypertrophiert  bis  zur 
doppelten  Normalgröße. 

Über  Regeneration  s.  Korschelt(3),  über  Entwicklungsmechanik  noch  Herbst 
und  Jennings(i). 

Cook  wendet  sich,  ausgehend  von  einer  Kritik  der  Arbeit  von  Nabours 
(12  AUg.  Biol.  7)  über  die  Kreuzung  von  Bos  indicus  x  B.  taurus  gegen 
den  Mendelismus.  Die  mendelnden  Racen  sind  nur  extreme  Fälle  der  alter- 
nativen Vererbung,  welche  durchaus  nicht  immer  den  Mendelschen  Zahlen- 
gesetzen entspricht.  Die  typischen  Mendelschen  Fälle  erscheinen  gewöhnlich 
als  Resultate  vorhergehender  künstlicher  Züchtung  von  reinen  Linien.  In  der 
Regel  unterscheiden  sich  die  Nachkommen  derselben  Eltern  in  derselben  Weise 
wie  diese  und  die  entfernteren  Vorfahren.  Die  Verschiedenheit  der  natürlichen 
Species  und  die  bei  Hybriden  auftretenden  Rückschläge  beruhen  nicht  auf  alter- 
nativer Übertragung  von  Merkmalen,  sondern  auf  »alternative  expression«.  Die 
Mendelschen  Zahlen  lassen  sich  wohl  bei  der  Kreuzung  von  Defektmutationen 
mit  normalen  Varietäten  erhalten,  nicht  aber  bei  der  zwischen  normalen  Ver- 
tretern zweier  Species.  Die  Kombiniernng  der  Merkmale  verschiedener  Species 
durch  Kreuzung  ist  sehr  schwer,  wenn  nicht  unmöglich. 

Pearl (1)  studiert  das  Problem  der  Inzucht  an  Beispielen  aus  der  Haustier- 
züchtung und  macht  darauf  aufmerksam,  daß  Inzucht  an  sich  gar  nicht  den 
ihr   oft  zugeschriebenen  Effekt  haben  kann,    eine  Population  in  einzelne  reine 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  585 

Linien  aufzulösen.  Vielmehr  ist  dieser  beschränkt  auf  die  Selbstbefruchtung 
und  Inzucht  kombiniert  mit  Auslese.  Sonst  tangiert  Inzucht  die  genetische 
Zusammensetzung  einer  Population  keineswegs,  und  das  Verhältnis  von  Hetero- 
und  Homozygoten  bleibt  dasselbe  wie  beim  Ausgangsmaterial. 

Hierher  auch  Pearl  (^''^). 

Stockard(2)  prüfte  experimentell  die  erbliche  Übertragung  von  Alkohol- 
vergiftung bei   Gavia  cohaya.    Von  59  Paarungen  vergifteter  (^  mit  normalen 

2  waren  25  steril  oder  führten  zu  frühzeitigem  Abort.  Von  den  ausgetragenen 
Würfen  wurde  1/4  totgeboren.  Die  26  lebenden  Würfe  enthielten  zusammen 
54  Stück,  von  denen  21  innerhalb  4  Wochen  eingingen.  Von  den  33  über- 
lebenden waren  viele  schwächlich  und  hatten  untereinander  gepaart  eine  kränk- 
liche Nachkommenschaft.  Von  15  Paarungen  normaler  q^  mit  alkoholisierten  Q. 
waren  3  steril  oder  führten  zu  frühzeitigem  Abort.  3  weitere  Paarungen  er- 
gaben 9  totgeborene  Junge.  Die  9  übrigen  ergaben  zusammen  19  lebende  Junge, 
von  denen  9  bald  nach  der  Geburt  eingingen.  Von  29  Paarungen  alkoholisierter 
rf  mit  ebensolchen   Q.    waren  15    steril    oder    führten    zu   frühzeitigem  Abort. 

3  ergaben  je  2  totgeborene  Junge,  und  von  den  11  lebenden  Würfen  mit  zu- 
sammen 16  Jungen  blieben  nur  9  Stück  am  Leben.  Wurden  die  Nachkommen 
alkoholisierter  Tiere  mit  normalen  gepaart,  so  waren  die  Jungen  gesund,  wenn 
auch  klein.  Der  Alkohol  schädigt  die  Keimzellen  in  gleicher  Weise  wie  alle 
anderen  Zellen,  und  bewirkt  so  die  Vererbung  der  Schädigung. 

Schaxel(^)  bespricht  den  »Erwerb  vererbbarer  Eigenschaften«,  erklärt  sich 
für  ihre  Möglichkeit  und  hält  die  Parallelinduction  für  sehr  unwahrscheinlich. 
Keim-  und  Somazellen  wurden  ganz  verschieden  stark  von  den  veränderten 
BedinguDgen  betroffen,  besonders,  wenn  zur  Aufnahme  der  Einwirkuug  bestimmte 
Rezeptoren  des  Organismus  nötig  sind.  Ferner  ist  nicht  zu  erwarten,  daß 
»spezielle  Produzenten«  (Somazellen)  und  totipotente  Keimzellen  durch  eine  und 
dieselbe  Einwirkung  gleichsinnig  verändert  werden.  Endlich  nehmen  die  Keim- 
zellen an  den  endosomatischen  Vorgängen  teil. 

Haecker  versucht  die  Vererbung  somatogener  Eigenschaften  durch 
die  Annahme  wahrscheinlicher  zu  machen,  daß  die  Keimesabänderung  kein 
epigenelisch  dem  Keim  beigefügtes  Novum  ist,  sondern  »eine  im  latenten  Zu- 
stande schon  vorhandene,  der  Eltern- Abänderung  adäquate  Potenz  oder  ßeactions- 
form,  welche  durch  die  Eltern- Abänderung  oder  gleichzeitig  mit  ihr  aktiviert 
wird«  (»immanente  Pluripotenz«).  Oft  beruht  die  somatogene  Eigenschaft  auf 
einer  konstitutionellen  Schwächung  oder  Gleichgewichtsstörungen  allgemeiner 
Natur,  die  auch  die  Keimzellen  betreffen.  Betreffen  solche  Störungen  hoch- 
specialisierte  Anpassungscharaktere,  so  haben  sie  »Entdifferenzierung«  zur  Folge. 

Hierher  auch  Semon(2). 

Über  Telegonie  s.   Falz-Fein  &  Ivanov. 

Simpson  &  Castle  besprechen  die  Nachkommenschaft  einer  von  normalen 
Eltern  abstammenden  gefleckten  Negerin.  Mit  einem  normalen  Neger  verhei- 
ratet, hatte  sie  8  gefleckte  und  7  normale  Kinder.  Von  diesen  verheirateten  sich  6 
(3  normale  und  3  gefleckte)  mit  normalen  Negern.  Die  normalen  hatten  lauter 
normale  Kinder  (im  ganzen  7),  die  gefleckten  im  ganzen  9  gefleckte  und 
2  normale. 

Über  die  Vererbung  von  Linkshändigkeit  s.  Ramaley,  von  Fußanomalien 
bei  Homo  McMullan  &  Pearson. 

Little(^)  veröffentlicht  eingehende  Studien  über  die  Vererbung  von  Farbe 
und  Zeichnung  bei  Mus  musculus.  Er  unterscheidet  an  unabhängig  mendeln- 
den  Faktoren  3  »formative«  für  Färbung  schlechtweg  (Y),  für  Braun  (Br)  und 
für  Schwarz  (B).     Alle  3  Pigmente    in    der  Haut   von  M.   sind  Melanine   ver- 


586  II-  Referate. 

schiedenen  Oxydationsgrades.  Bei  Anwesenheit  von  Y  allein  sind  die  Tiere 
gelb,  bei  seinem  Fehlen  weiß,  wenn  auch  Br  und  B  vorhanden  sind ;  denn  diesen 
fehlt  dann  »the  material  on  which  to  act«.  Br  kann  durch  B  verdeckt  werden. 
Außer  den  formativen  Faktoren  enthält  die  Haut  der  Mäuse  folgende  4  »distri- 
butive«, die  die  Verteilung  der  Pigmente  regeln.  Der  Dichtigkeitsfaktor  D 
bewirkt  bei  Anwesenheit  der  3  formativen  den  Dichtigkeitsgrad  der  Wildfärbung. 
Sein  Antagonist  ist  ein  Verdünnungsfaktor  d.  Beide  zeigen  aber  starke  fluk- 
tuierende Variabilität.  Der  Faktor  P  setzt  die  Intensität  von  Br  und  B  herab, 
hat  aber  auf  Y  keinen  Einfluß.  Alle  Tiere,  die  ihn  enthalten,  haben  rötliche 
Augen  (»pink-eyed«).  Der  Faktor  A  (»Agouti«)  bewirkt  die  für  die  Wildfärbung 
der  meisten  Rodentia  charakteristische  Anordnung  der  Pigmente  und  dominiert 
über  seine  Abwesenheit.  Der  Faktor  R  hemmt  die  Oxydation  der  Pigmente, 
80  daß  nur  das  gelbe  ausgebildet  wird.  A  und  R  beeinflussen  nur  Haut  und 
Haar,  D  und  P  auch  die  Augen.  Sandfarbene  Mäuse  entstehen  durch  Schwächung 
von  R,  indem  etwas  schwarzes  Pigment  gebildet  wird.  Scheckung  wird  wahr- 
scheinlich durch  -einen  besonderen  sehr  variablen  Faktor  bedingt,  der  Y  beein- 
flußt. Bei  Kreuzung  von  japanischen  Tanzmäusen  mit  einfarbigen  Rassen  folgen 
Fl  und  Fo  wohl  den  Regeln  für  Monohybridismus,  deren  Exaktheit  jedoch  durch 
Contamination  beeinträchtigt  wird,  indem  die  Hybriden  immer  viel  weniger  stark 
gescheckt  sind  als  echte  Tanzmäuse.  Faktorenkuppelung  beobachtete  Verf.  in 
keinem  seiner  Experimente. 

Hierher  auch  Little(2)  und  Liüle  &  Phillips. 

Sturtevant(')  hält  zur  Erklärung  der  Himalayarasse  des  Kaninchens 
2  Plypothesen  für  möglich.  Entweder  ist  die  Himalayazeichnung  ein  einfacher 
recessiver  Charakter  und  der  Albinismus  ein  doppelter,  und  beide  sind  vollkommen 
gekoppelt;  oder  die  Faktoren  für  Wildzeichnung,  Himalayazeichen  und  Albinis- 
mus sind  alle  3  allelomorph  zueinander.  Verf.  entscheidet  sich  für  letztere 
Annahme  und  spricht  sich  dann  im  Anschlüsse  an  Morgan  (s.  u.)  gegen  die 
»presence-absence  theory«   aus. 

J.  Wilson(^)  glaubt  das  Verhalten  der  »agouti-blaök«  Kaninchen  bei 
Kreuzungen  erklären  zu  können  ohne  Faktorenkuppelung  durch  die  Annahme, 
daß  3  der  5  festgestellten  Faktoren  >inter-alternative'!:  sind,  d.  h.  mit  jedem 
der  beiden  anderen  ein  allelomorphes  Paar  bilden  können. 

Goodale  &  Morgan  versuchen  eine  neue  Deutung  für  den  Vererbungs- 
modus der  Dreiiarbigkeit  bei  Gavia  cohaya.  Bei  Kreuzung  von  einfarbigen 
mit  dreifarbigen  Tieren  konstatierten  sie  in  F2  Pendeln  von  Einfarbigkeit  bis  zum 
höchsten  Grad  von  Fleckung,  schließen  daraus,  daß  die  dreifarbige  Rasse  kein 
Biotypus  ist,  sondern  eine  gemischte  Population,  entstanden  durch  eine  Serie 
progressiver  Mutationen  und  lehnen  Castles  Deutung  (12  Biol.  23)  ab. 

Castle(-)  gibt  für  die  Reversion  zur  Wildfarbe  in  Zuchten  von  schwarzen 
und  roten  Gavia  cohaya  folgende  aus  zahlreichen  Experimenten  gewonnene  Er- 
klärung. Die  Wildfarbe  (Agouti)  beruht  auf  der  Anwesenheit  von  schwarzem 
und  rotem  Pigment  in  bestimmter  Anordnung.  Im  Keimplasma  finden  sich  2 
unabhängig  mendelnde  Faktoren,  einer  für  Schwarz  (B)  und  ein  die  Verteilung 
der  Pigmente  bedingender.  Nur  bei  Anwesenheit  beider  tritt  die  Wildfärbung 
auf.  Rein  züchten  nur  solche  wildfarbene  C.  c,  die  in  bezug  auf  beide  Faktoren 
homozygot  sind.  Ein  Tier,  das  in  bezug  auf  A  homo-,  auf  B  heterozygot  ist, 
liefert  nur  wildfarbene  und  rote,  aber  nie  schwarze  Nachkommen.  Im  um- 
gekehrten Falle  sind  die  Nachkommen  entweder  wildfarben  oder  schwarz.  Tiere, 
die  in  bezug  auf  beide  Paktoren  heterozygot  sind,  z.  B.  alle  aus  Kreuzung  von 
schwarzen  und  roten  hervorgegangene,  liefern  sowohl  wildfarbene  als  auch 
schwarze  und  rote  Nachkommen. 


12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre.  987 

Wentworth(3)  stellt  fest,  daß  die  Farbe  von  Equus  caballus  »durch  nur  2 
Pigmente,  ein  schwarzes  und  ein  rotes,  bewirkt  wird,  untersucht  die  Vererbung 
der  verschiedenen  Färbungsnuancen,  ermittelt  eine  Anzahl  von  Faktoren  und 
bespricht  ihr  Verhalten  zueinander.  Hierher  auch  Egioff,  Anderson,  Sturtevant(3) 
und  Wentworth(3). 

Über  die  Vererbung  der  Farbe  beim  Kurzhornvieh  s.  Wentworth(^),  bei  Gallus 
Hadley(^),  bei  Columba  Lloyd-Jones,  über  Albinismus  Stevenson-Harn ilton. 

Vilmorin  erhielt  bei  Kreuzung  normalschwänziger  Hunde  mit  kurz- 
schwänzigen  und  schwanzlosen  in  F^  beide  Gruppen  in  ungefähr  gleicher 
Anzahl  wieder.  Kreuzung  von  kurzschwänzigen  mit  schwanzlosen  ergab  2  normale 
imd  6  kurzschwänzige  Nachkommen.  Aus  Paarungen  von  schwanzlosen  unter- 
einander erhielt  Verf.  5  normalschwänzige  und  8  schwanzlose.  Wahrscheinlich 
sind  die  normalschwänzigen  Hunde  recessive  Homo-,  die  kurzschwänzigen  und 
schwanzlosen  Heterozygoten. 

Über  Dominanz  von  recessiven  Merkmalen  s.   Garrison. 

Wentworth{2)  untersucht  die  Vererbung  von  Varianten  in  Zahl  und 
Anordnung  der  Mammae  bei  Schweinen  der  Rasse  Duroc  Jersey.  90% 
der  Tiere  hatten  10,  11  oder  12  M.  Mit  ihrer  Zahl  wächst  der  Prozentsatz 
der  asymmetrischen  Varianten.  Die  Asymmetrie  zeigt  eine  beträchtliche  Ver- 
«rbuugstendenz,  kann  aber  bei  den  Nachkommen  auf  der  entgegengesetzten  Seite 
auftreten  wie  bei  den  Eltern.  Der  Besitz  eines  rudimentären  Paares  am  Ende 
der  inguinalen  Reihe  ist  ein  einfaches  geschlechtsbegrenztes  Mendelsches  Merk- 
mal. Sonst  fand  sich  kein  einziger  mendelnder  Charakter,  wenn  auch  Spaltungen 
irgendwelcher  Art  vorzukommen  scheinen.  Die  rudimentären  M.  der  i^cj' 
variieren  nicht  mehr  als  die  functionsfähigen  der  Q  Q .  Da  alle  rudimentären 
M.  sich  genau  so  vererben  wie  normale,  beruht  ihre  Verkümmerung  wohl  nur 
auf  Entwicklungshemmung. 

T.  H.  IVlorgan(^)  erörtert  auf  Grund  seiner  Zuchtversuche  mit  Drosophüa 
ampelophüa  (11  Arthr.  69;  12  Arthr.  80)  die  Schwierigkeiten  der  Fak- 
torenhypothesen, besonders  der  »presence-absence  theory«.  Um  sie  zu 
umgehen,  muß  die  Auffassung  fallen  gelassen  werden,  daß  eine  recessive  Eigen- 
schaft immer  die  Folge  eines  Verlustes  des  Keimplasmas  sein  muß.  Das  Auf- 
treten einer  neuen  Eigenschaft  beweist  nur,  daß  eine  Umordnung  im  Keimplasma 
eingetreten  ist.  Die  Faktoren  sind  labile  Aggrcijate,  die  in  Wechselwirkung 
miteinander  stehen.  Sie  können  in  2  oder  mehr  Gleichgewichtszuständen  vor- 
handen sein,  von  denen  einer  »dominant-producing«,  ein  anderer  »recessiv- 
producing«  ist.  Die  Mutationen  sind  reversible  Prozesse.  Verf.  schlägt  ferner 
eine  neue  mendelistische  Nomenklatur  vor,  bei  der  die  dominierenden  Faktoren 
durch  kleine,  die  recessiven  durch  große  Buchstaben  bezeichnet  werden.  — 
Hierher  auch  J.  Wilson (i). 

Über  Vereinfachung  der  Mendelschen  Formeln  s.  Castle (*),  Emerson  und 
T.  H.  Morgan  (2). 

Stlirievant(2)  bringt  neue  Belege  für  die  Richtigkeit  von  Morgans  Theorie 
der  Faktorenkuppelung  (11  Biol.  19)  durch  Kreuzung  zweier  Mutanten 
von  Drosopkila  ampelophüa  mit  je  3  geschlechtsbegrenzten  Faktoren  (Long 
vermilion  x  Rudimentary  red).  Indem  er  den  Prozentsatz  der  Überkreuzungen 
als  Index  für  die  Distanz  der  F.  im  Chromosom  benutzte,  gelang  es  ihm,  die 
F.  serial  zu  gruppieren;  und  die  Resiütate  der  Kreuzungen  entsprachen  im 
großen  und  ganzen  dem  Schema.  Abweichungen  von  den  errechneten  Zahlen 
erklären  sich  durch  das  Vorkommen  von  doppelten  Überkreuzungen  und  die 
geringe  Lebensfähigkeit  mancher  Kombinationen.  —  Hierher  auch 


5Ö8  II-  Referate.     12.  Allgemeine  Biologie  und  Entwicklungslehre. 

Safir  erhielt  bei  Kreuzungsversuchen  mit  Drosophila  ampelophüa  (»vermilion- 
eyed  x  red-eyed«)  eine  neue  Mutation,  ähnlich  der  Form  >vermilion  pink«, 
nur  mit  etwas  blasseren  Augen.  Bei  Kreuzung  mit  anderen  Formen  erwies  sie 
sich  als  doppelt  recessiv  mit  2  geschlechtsbegrenzten  Faktoren.  Einige  Ab- 
weichungen von  den  Mendelschen  Zahlen  erklärt  Verf.  durch  geringe  Lebens- 
fähigkeit mancher  Formen. 

Lams(^)  bespricht  kurz  die  Bedeutung  der  Heterochromosomen  für  die  Ge- 
schlechtsbestimmung, und  sucht  das  Überwiegen  des  einen  Geschlechts  in  manchen 
Familien  durch  die  Annahme  zu  erklären,  daß  manche  Männer  die  beiden  Sorten 
von  Spermien  (mit  und  ohne  Heterochromosomen)  in  abweichenden  Zahlenver- 
hältnissen produzieren. 

Morgan  &  Cattell  vervollständigen  ihre  Untersuchungen  über  geschlechts- 
begrenzte Vererbung  bei  Drosophila  (mipelojihila  (12  Arthr,  80)  durch  neue 
Experimente  und  erhalten  jetzt  die  von  der  Theorie  geforderten  Zahlen  Ver- 
hältnisse. 

Über  geschlechtsbegrenzte  Vererbung  s.  ferner  Bridges(2)  und  Cole(^),  über 
Vererbung  sekundärer  Geschlechtscharaktere  G.  Smith (2),  über  Vererbung  und 
Geschlechtsbestimmung  Correns,  Goldschmidt  und  IVIeisenheimer(2),  über  die 
Vererbung  der  Fruchtbarkeit  bei  Gallus  Pearl  (^),  über  den  Einfluß  des  Alters 
auf  die  Fruchtbarkeit  Pearl  (5). 

Griffini  (3)  diskutiert  die  Systematik  der  Zebras,  von  denen  er  3  gute  Species 
annimmt:  Equus  grevyi,  qiiagga  und  zebra,  bespricht  Zucht  und  Eigenschaften 
der  Zebroide  und  beschreibt  dann  genau  3  Hybride  E.  %.  x  E.  g.,  alle  3  von 
denselben  Eltern  stammend.  In  Farbe  und  Zeichnung  waren  sie  intermediär, 
aber  stark  matroklin.  Eine  wurde  mehrfach  von  E.  q.  gedeckt,  aber  immer 
ohne  Erfolg.     Hierher  auch  Griffini  (^). 

lvanov(3)  stellt  durch  Untersuchung  von  Ejaculaten,  Epididymis  und  Hoden 
fest,  daß  die  männlichen  Hybride  von  Bison  honasus  x  Bos  taurus  steril 
sind,  sich  also  ganz  so  verhalten  wie  die  entsprechenden  Produkte  der  Kreuzung 
Bis.  americamis  x  Bos  t. 

Über  Specieskreuzung  mit  Fhasianus  s.  J.  Phillips  und  Mudge.  Über  Ver- 
erbung s.  ferner  Abonyi(^),  Volterra,  Plate(i)  und  E.  Wilson (2). 


Druck  von  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig. 


(T 


ZOOLOGISCHER  JAHRESBERICHT 


FUE 


1913. 


HERAUSGEGEBEN 


ZOOLOGISCHEN  STATION  ZU  NEAPEL. 


KEDIGIERT 


VON 


Dr.  J.  gross 

IN  NEAPEL. 


BERLIN 


VERLAG  VON  R.  FRIEDLÄNDER  &  SOHN 
1924. 


YERLAG  von   R.  FRIEDLÄNDER  &   SOHN   in  BERLIN   NW  6 


Das  Tierreich. 

Eine  Zusammenstellung  und  Kennzeichnung  der  rezenten  Tierformen, 


Begi'ündet  ron  der  Deutschen  Zoologischen  Gesellschaft. 


Im  Auftrage  der 

Preußischen  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin 

herausgegeben  von 

Franz  Eilhard  Schulze (f),  fortgesetzt  von  W.  Kükenthal  (;)  und  K.  Heider 

Preis  für  Probelieferung  und  Lieferung  1 — 46  Mark  828.50. 


Inhalt  nnd  Einzelpreise: 

Probelieferung.  Heliozoa.     Bearbeitet  von  F.  Schau dinu    BerlinV     24  Seiten  mit 

(Protozoa.)        IQ  Abbildungen.     1896 ^//  1.50 

I.Lieferung.  Podargidae,     Caprimulgidae    und    Macropterygidae.     Bearbeitet    von 

(Ayes.)        E.  Hartert  (Tring;.     VIII  und  98  Seiten  mit  16  Abbildungen  und 

1  Beilage  (Terminologie  des  Vogelkörpers  von  A.  Reichenow.  4  Seiten 

mit  1   Abbildung).     1897 Jl  7.— 

2. Liefenmg.  Paradiseidae.     Bearbeitet    von    The    Hon.    W.    Rothschild.     VI 

(Aves.)        und  52  Seiten  mit  15  Abbildungen.     1898 Jl  3.60 

S.Lieferung.  Oribatidae.  Bearbeitet  von  A.  D.  Michael  (London).  XII  und  93  Seiten 

(Acarina.)      mit  15  Abbildungen.     189S Jl  6.80 

4. Lieferung.  Eriophyidae  (Phytoptidae).     Bearbeitet  von    A.  Nalepa  (Wien).    IX 

(Acarina.i      ^md  74  Seiten  mit  3  Abbildungen.     1898 Jl  5.— 

S.Lieferung.  Sporozoa.     Bearbeitet  von   A.  Labbe  (Paris).     XX  und  180  Seiten 

(Protozoa.)     mit  196  Abbildungen.     1899 Jl  12.— 

G.Lieferung.  Copepoda,    I.  Gymnoplea.    Bearbeitet  von  W.   Giesbrecht    (Neapel) 
.   (Crustacea.)     und   O.  Schmeil    Magdeburg).    XYI  und    169  Seiten  mit  31    Ab- 
bildungen.    1898 Jl  11.— 

T.Lieferung.  Demodicidae  und  Sarcoptidae.  Bearbeitet  von  G.  Canestrini  (Padua) 
(Acarina.)       und  P.  Kr  am  er  (Magdeburg).  XVI  und  193  Seitenmit  31  Abbildungen. 

1899 .    .   Jl  12.— 

S.Lieferung.  Scorpiones  und  Pedipalpi.  Bearbeitet  von  K.  Kraepelin  (Hamburg). 
(Arachnoidea.)  XVIII  und  265  Seiten  mit  94  Abbildungen.  1899  .  .  .  .  ^  17.— 
9.  Lieferung.  Trochilidae,    Bearbeitet  von  E.  Hartert  (Tring).  IX  und  254  Seiten 

(Aves.)         mit  34  Abbildungen.     1900 Jl  16.— 

10. Lieferung.  Oligochaeta.     Bearbeitet  von  W.  Michaelsen  (Hamburg).    XXIX 

(Yermes.)        und  575  Seiten  mit  13  Abbildungen.     1900 Jl  35. — 

11. Lieferung.  Forficulidae  imd  Hemimeridae.  Bearbeitet  von  A.  deBormans  (Turin) 
(Orthoptera.)     und  H.  Krauss  (Tübingen).    XV  u.  142  Seiten  mit  47  Abbild.  1900. 

Jl  9.— 
12. Lieferung.  Palpigradi  und  Solifugae.    Bearbeitet  von  K.  Kraepelin,  (Hamburg). 

(Arachnoidea.)    XI  und  159  Seiten  mit  118  Abbildungen.     1901 .// 10.— 

13. Lieferung.  Hydrachnidae  und  Halacaridae.     Bearbeitet  von  R.  Piersig   (Anna- 
(Acarina.)       bergl  und  H.  Lohmann  (Kiel).  XVIII  und  336  Seiten  mit  87  Ab- 

bildimgen.    1901 Jl  21.— 

14.Lieferung.  Libytheidae.      Bearbeitet     von    A.    Pagen  Stecher     (Wiesbaden). 

(Lepidoplera.)    IX  und  18  Seiten  mit  4  Abbildungen.     1901 Jl  2.— 

15. Lieferung.  Zosteropidae.  Bearbeitet  von  O.Finsch  (Leiden).  XIV  und  55  Seiten 

(Aves.)  mit  32  Abbildungen.    1901 .   Jl  4.80 

1 6.  Lieferung.  Cyclophoridae.     Bearbeitet  von  W.  Kobelt  (Schwanheim).    XXXIX 
(Mollusca.)       und    662    Seiten   mit    HO   Abbildungen    und    1    Landkarte.     1902. 

usr  42.— 
17. Lieferung.  Callidulidae.     Bearbeitet     von     A.    Pagenstecher     (Wiesbaden). 

(Lepidoptera.)     IX  und  25  Seiten  mit  19  Abbildungen.    1902 Jl  3.— 

18. Lieferung.  Paridae,  Sittidae   und   Certhiidae.     Bearbeitet  von  C.  E.  Hellmayr 
(Aves.)  (München).     XXXI' und    255    Seiten    mit    76  Abbildungen.     1903. 

Jl  16.— 

Fortsetzung  auf  der  dritten  Seite  des  Umschlags.) 


19. Lieferung.  Teiraxonia.     Bearbeitet  von  R.  v.  Lendenfeld  (Prag).     XIV  und 

(Porifera.)        166  Seiten  mit  44  Abbildungen.     1903 Jl  11.— 

20. Lieferung.  Nemertini.     Bearbeitet   von  ü.  Bürger  (Santiago).     XVII  und    151 

(Platyheiminthes.)  Seiten  mit  15  Abbildungen.     1903 Jl  9.60 

21, Lieferung.  Amphipoda   I,   Gammaridea.     Bearbeitet   von    T.   R.   R.   Stebbing. 

(Amphipoda.)      XXXIX  und  783  Seiten  mit  127  Abbildungen.    1906.    .    .    Jl  \%.— 

22. Lieferung.  Heliconiidae.   Bearbeitet  von  H.  Stichel  und  H.  Riffarth.   XV  und 

(Lepidoptera.)      290  Seiten  mit  50  Abbildungen.     1905 M  18.— 

23.  Lieferung.  Turbellaria.     I.   Acoela.     Bearbeitet  von   L.  v.  Graff  (Graz).     VIII 

(Platyheiminthes.)  und  35  Seiten  mit  8  Abbildungen.     1905 Jl  3.— 

24. Lieferung.  Cynipidae.  Bearbeitet  von  K..  W.  v.  Dalla  Torre  und  J.  J.  Kieffer. 
(Hymenoptera.)  XXXV  und  891  Seiten  mit  422  Abbildungen.  1910  .  .  .  Jl  56.— 
25.Lieferung.  Brassolidae.   Bearbeitet  von  H.  Stichel  (Berlin).   XIV  und  224  Seiten 

(Lepidoptera.)     mit  -4  6  Abbildungen.     19U9 Jl  15.— 

26. Lieferung.  Ixodidae.    Bearbeitet  von  L.  G.  Neumann  (Toulouse).    XVI  und  169 

(Acarina.)        Seiten  mit  76  Abbildungen.     1911 Jl  11.20 

27. Lieferung.  Chamaeleontidae.     Bearbeitet  von  Fr.  Werner  (Wien).     XI  und  22 

(Keptilia.)        Seiten  mit  20  Abbildungen.     1911 Jl  \.— 

28. Lieferung.  Apidae  I:  Megachilinae.    Bearbeitet  von  H.  Friese  (Schwerin).    XXVI 

(Hymenoptera.)   und  440  Seiten  mit  132  Abbildungen.     1911 JIZ2. — 

29. Lieferung.  Chaetognathi,    Bearbeitet  von  R.  von  Ritt  er- Zahony  (Berlin).    IX 

(Vermes.)         und  35  Seiten  mit  16  Abbildungen.     1911 Ji  Z. — 

30. Lieferung.  Ichneumonidea:  Evaniidae.  Bearbeitet  von  J.  J.  Kieffer  (Bitsch).  XIX 

(Hymenoptera.)    und  43 1  Seiten  mit  76  Abbildungen.     1912 Jl%\. — 

31. Lieferung.  Ostracoda.    Bearbeitet  von  G.W.  Müller  (Greifswald).    XXXIII  und 

(Crustacea.)       434  Seiten  mit  92  Abbildungen.    1912 Jl  ZI.— 

32. Lieferung.  Salpae  I:   Desmomyaria.    Bearbeitet  von  J.E.W.  Ihle  (Utrecht).    XI 

(Tunicata.)       und  67  Seiten  mit  68  Abbildungen.     1912 Jl  B.— 

33. Lieferung.  Eublepharidae,  Uroplatidae,  Pygopodidae.     Bearbeitet  von  F.Werner 

(Reptilia.)       (Wien).     X  und  33  Seiten  mit  6  Abbildungen.     1912   .    .    .    Jl  3.20 

34. Lieferung.  Amathusiidae.  Bearbeitet  von  H.  Stichel  (Berlin).  XV  und  248  Seiten 

(Lepidoptera.)     mit  42  Abbildungen.     1912 ^// 18. — 

35.Lieferung.  Turbellaria,  II:  Rhabdocoelida.  Bearbeitet  von  L.  von  Graff  (Graz). 
(Platyheiminthes.) XX  und  4S4  Seiten- mit  394  Abbildungen.  1913  .  .  .  .  ^/  38.— 
36. Lieferung.  Pteropoda.   Bearbeitet  von  J.  J.  Tesch  (Helder).   XVI  und  154  Seiten 

(Mollusca.)       mit  108  Abbildungen.     1913 ^  13.— 

37. Lieferung.  Gymnophiona  (Amphibia  apoda).   Bearbeitet  von  Fr.  Nieden  (Berlin). 

(Amphibia.)      X  und  31   Seiten  mit  2ü  Abbildungen.    1913 Jl  3.50 

38. Lieferung.  Solenogastres.     Bearbeitet  von  J.  Thiele  (Berlin).    X  und  57  Seiten 

(Mollusca.)       mit  2S  Abbildungen.     1913.    . Jl  5.20 

39. Lieferung.  Cumacea  (Sympoda'.    Bearbeitet  von   T.  R.  R.  Stebbing  (Tunbridge 

(Crustacea.)      Wells).    XVI  und  210  Seiten  mit  137  Abbildungen.    1913.    Jl  16.— 

40. Lieferung.  Salpae  II:  Cyclomyaria  et  Pyrosomida.    Bearbeitet  von  G.  Neumann 

(Tunicata.)       (Dresden).    X  und   37   Seiten   mit    19  Abbildungen.    1913.     Jl  3.60 

41. Lieferung.  Bethyiidae.      Bearbeitet    von    J.   J.   Kieffer    (Bitsch).      XXV    und 

(Hymenoptera.)    595  Seiten  mit  205  Abbildungen.    1914 Jl  47. — 

42. Lieferung.  Serphidae  (=  Proctotrupidae)  und  Calliceratidae  (Ceraphronidae). 
(Hymenoptera.)    Bearbeitet  von   J.  J.  Kieffer   (Bitsch).     XVII  und  254  Seiten  mit 

103  Abbildungen.     1914 Jl  20.— 

43. Lieferung.  Pennatularia.     Bearbeitet  von  W.  Kükenthal   (Breslau).     XV  und 

(Anthozoa.)       132  Seiten  mit  126  Abbildungen.     1915 Jl  12.— 

44.Liefervxng.  Diapriidae.       Bearbeitet   von    J.  J.  Kieffer    (Bitsch).       XXX    und 

(Hymenoptera.)    627  Seiten  mit  165  Abbildungen.     1916 ^  56. — 

45. Lieferung.  Apliodiiuae.    Bearbeitet  von  A.  Schmidt   (Berlin).     XXXVI   und 

(Coleoptera.)      614  Seiten  mit  34  Abbildungen.     1922 ^/ 40.— 

46. Lieferung.  Anura  I.     Bearbeitet    von    Fr.    Nieden    (Berlin).     XXXII    und 

(Amphibia.)      584  Seiten  mit  380  Abbildungen.    1923 ..// 38.50 

In  Vorbereitung:  Kükenthal,  Gorgonaria.  —  Kieffer,  Scelionidae.  — 
Roewer,  Opilionidae.  —  Fahrenholz,  Anoplura.  —  Friese,  Apidae  II.  — 
Nieden,  Engystomatidae.  —  Giglio-Tos,  Mantidae.    Das  Werk  wird  fortgesetzt 

Seit  1879  erscheinen: 


Naturae  Novitates 


Bibliographie  neuer  Ersclieinungen  aller  Länder  auf  dem  Gebiete  der  Naturgeschichte 
und  der  exakten  Wissenschaften 

Herausgegeben  von 

R.  Friedländer  &  Sohn,  Berlin  NW  6,  Karlstraße  11 

Abonnementspreis  jährlich  Jl  4. — 


YERLAGl  von  R.  FRIEDLÄNDER  &   SOHN  in  BERLIN  NW  6 

Fauna  und  Flora  des  Golfes  von  Neapel 

und  der  angrenzend^g^^Q^eresabschnitte 

Heran  3gf^:fe''bett';Tori\  der 

Zoologisch^  Station  |u  Neapel 

Erschienen  sind  die  Mw^gg^M^l— 35A,  1880—1923 
Preisangabe,  soweit  nocR  lieferbar,  auf  Anfrage 

Mitteilungen 
aus  der  Zoologischen  Station  in  Neapel 

zugleich  ein  Repertorium  für  Mittelmeerkunde 

Erschienen  sind  die  Bände  1—22,  1878—1921 
Preisangabe,  soweit  noch  lieferbar,  auf  Anfrage 

Zoologischer  Jahresbericht 

Herausgegeben  von  der 

Zoologischen  Station  in  Neapel 

Erschienen  sind  die  Berichte  für  1879 — 1913  und  drei  Register  für  die 

Bände  1886—1890,  1891—1900  und  1901—1910 

Preis  der  vollständigen  Reihe  Jl  950. — 

Catalogus  Mammalium  tarn  viventium 
quam  fossilium 

auctore  E.  L.  Tpouessapt 

2  Volumina  in-8.  maj.    XVI  et  1469  paginae.     1899.     M  66.—. 

Quinquennale  Supplementum  (I899H904) 

VII  et  929  pag.  in-8.  maj.     1904-1905.     Ji  44.— 
Gesamtpreis  des  Werkes  Jt  110. — 

Conspectus  Mammalium  Europae 

Faune  des  Mammiferes  d'Europe 

par  E.  L.  Trouessart 

Professeur  de  Zoologie  au  Mus(5uni  Natioaal  d'Histoire  Naturelle  de  Paris 

1  volume   de  XVII  et  266  pag.    gr.  in-8.     1910.     .//  12.— 

Dr.  Ernst  Hartert 

Die  Vögel  der  Paläarktischen  Fauna 

Systematische  Übersicht 

der  in  Europa,  Nordasien  und  der  Mittelmeerregion  vorkommenden  Vögel 

BerUn    1910—22.      gr.   8.    85  und   2328   Seiten  mit    268   Abbildungen  im  Text 

Preis:    in    20  Lieferungen   broschiert  M  100.  —  ,    in    3    soliden    Halbfranzbänden 

gebunden  Jl  110. — 
Ferner  erschien :  Nachtrag  I  (bis  Januar1923).   Berlin  1923.   gr.  8.  92  Seiten.   ^/5.— 


Druck  von  Breitkopf  &  Härte!  in  Leipzig. 


MBL  WHOI   1  IBRARY 

mim 

yH    1Ö5H