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Full text of "Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon"

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tsohcs   Adels-Lexi 

im  Vereine  mit  mßhreren  Historikern 

herausgegeben 

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Pr«f.  Dr.  KrHHt  Heinrich  Kuescbkc 

Sechstel'  Band, 
Leipzig, 

Ffiedritb  Voigt*»  Bnchfa  andlutig 

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Loeweiithal,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Silber  ein 
schrügrechter.  mit  drei  sechsstrahligen  Sternen  belegter,  blauer  Balken, 
bei^Ioitot  üben  und  iinton  von  einer  schräglinks  gelegten,  blauen  Lilie  u. 
2  und  ){  in  Kotli  (»in  einwilrtsgekelirter,  doppelt  geschweifter,  goldener 
Lüwo  weli'hor  in  den  Vordorpranken  einen  goldenen  Stern  hält),  Kur- 
ptülzischor  Freihorrnstand.  Diplom  vom  11.  Apr.  1785  für  Felix  Adam 
V.  l.imentbal .  kurijfälz.  (ich.-Kath,  Kegier.-Canzlcr  und  Lehenpropst 
zu  Amberg.  Derselbe,  spater  als  k.  bayer.  w.  Geh,  Rath  und  Geh.  Re- 
ferendar und  Herr  auf  Dcining  und  Leutenbach  in  die  Freihermclasse 
der  Adolsmatrikel  iles  Kfi:r.  Bayern  eingetragen,  stammte  aus  einem 
Adelsgoschlechte  Bayenus  und  der  Oberpfalz.  Der  Adel  war  in  das- 
selbe lti2<;  in  der  Pei'son  des  Albrecht  Sigmund  Loeweuthal  gekommen 
und  zwar  wegen  seiner  Verdienste  um  das  Münzwesen  in  Prag  und 
wegen  bediMitender  Vorschüsse  im  böhmischen  Kriege ,  weshalb  auch 
lß.54  das  Wappen  verbessert  und  mit  einem  zweiten  Helme  vermehrt 
wurde. 

9.  LuHu,  H.  Hl.  ~  SiehinacMer,  III.  IM:  da«  Termehrte  Wappen  von  16i4  und  V.  8t: 
Stamm wn|ip«>ii.  -  W  M.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  54  und  9.  WClckerti,  Abth.  S.  R.  149  und  l&O. 
—  r.  Hrfn^r,  Iiayrr.  Allel.  Tab.  4.S  und  S.  46.   -   Kmnackkt,  11.  8.  «81  und  82. 

Loewenthal, Kitter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  2 9.  Apr. 
1694  für  Johann  Baptist  und  Martin  Allio  Loewenthal. 

V.  IhUhach,  II.  H.  67. 

Loewenthal,  s.  Hayn,  Heino  v.  Loewenthal,  Hayn  und 
Loewenthal ,  Bd.  TV.  S.  260. 

Loewenthnm,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1704  für  Friedrich  Le()i)old  v.  Loewenthum,  nieder -österr.  Regi- 
mentsratb,  wegen  40jahriger  Dienstleistung. 

Mfgpritt  r.  MÜht/Hd,  S.  67. 

Loewenwalde,  Löwenwolde,  auch  Grafen.  Altes,  liefländisches, 
in  den  schwedischen  Grafenstand  erhobenes  Geschlecht,  aus  welchem 
ein  Sprosse  des  zu  Rud .  Augas  etc.  begüterten  Stammes ,  nachdem  er 
mit  mehreren  Liefländischen  vom  Adel  auf  Seite  der  Krone  Polen  ge- 
treten und  dadurch  mehrere  Güter  verloren,  sich  nach  Kursachsen  mit 
seinen  drei  Söhnen  wendete  und  vom  Könige  August  IL  in  Polen  zum 
Geh.  Kriegsrathe  und  zum  Gouverneur  des  unmündigen  Erbprinzen  zu 
Sachsen-Merseburg  Moritz  Wilhelm  ernannt  wurde.  Als  im  Sept.  1706 
die  schwedische  Armee  in  Sachsen  einfiel,  glaubte  er  sich  in  Merseburg 
nicht  sicher  und  begab  sich  daher  mit  dem  Erbprinzen  in  das  Mark- 

JTiwmJU      DeatMih.  Adflü-Lez.    VI.  1 


—      2     — 

grafenthum  Bayreuth,  und  später  nach  Dresden,  worüber  Gauhe  Wei- 
teres mittheilt.  Nach  der  Schlacht  bei  Pultawa,  1709 ,  änderte  sich  in 
Liefland  alles  wieder  und  so  zog  denn  der  Graf  v.  L.  mit  seinen  drei 
Söhnen,  welche  sich  an  den  herz,  curländ.-  und  nachher  an  den  k.  rus- 
sisch. Hof  begaben,  wieder  nach  Liefland.  Die  genannten  Söhne  kamen 
sämmtlich  zu  hohen  Ehrenstellcn ,  doch  tiel  der  Aeltere,  um  1738  k. 
russ.  Ober- Hof- Marschall,  Ober-Inspector  des  Salz-Wesens  1743  bei 
der  Czarin  in  Ungnade;  Graf  Friedrich  war  1733  k.  russ.  Gesandter 
am  k.  polnischen  Hofe,  trat  im  folgenden  Jahre  in  k.  k.  Dienste,  wurde 
bald  Generalmajor  und  1741  General  -  Feldzeugmeister  und  Graf  Carl 
Gustav,  1732  k.  russ.  Ober  -  Stallmeister  und  Generallieutenant,  wurde 
dann  mit  Gesandtschaften  an  den  k.  k.-  und  an  den  polnischen  Hof  be- 
traut, starb  aber  schon  1735  in  Liefland  auf  seinen  Gütern. 

Gauhe»  IL  8.  649-652. 

Loewitz.  Altes ,  schon  längst  ausgestorbenes ,  meklenburgisches 
Adelsgeschlecht ,  welches  nur  dem  Namen  und  dem  Wappen  nach  be- 
kannt ist. 

9.  Medingj  II.  8.  351:  nach  dem  MS.  abK^gangoncr  incklenb.  FainiHen. 

Logaa,  auch  Freiherren  und  Grafen  (Stammwappen :  Schild  von 
Blau  und  Silber  gerautet  und  von  einem  schrägrechten ,  rothen  Balken 
durchzogen).  Böhmischer  Freiherm-  und  Grafenstaud.  Freihernidi- 
plom  vom  31.Dec.  1687  für  Balthasar  Friedrich  v.  Logau  u.  Altendorf, 
des  Ftirstenthums  Brieg  Abgeordneten  bei  den  allgemeinen  Landescon- 
venten  etc.  und  Grafendiplom  vom  30.  Dec.  1733  für  Heinrich  Frie- 
drich Freih.  v.  Logau.  —  Eins  der  ältesten  und  angesehensten,  schle- 
sischen  Adelsgeschlechter ,  welches  zu  bedeutendem  Grundbesitz  kam 
und  sehr  gliederreich  wurde.  Die  adeligen  Zweige  waren  früher  na- 
mentlich im  Briegischen  und  die  freiherrlichen ,  später  gräflichen  im 
Liegnitzischen  angesessen.  Als  Stammhäuser  werden  Altendorf  (das 
heutige  Mellendorf  bei  Reich enbach) ,  Schlaupitz,  welches  schon  1252 
in  der  Hand  der  Familie  war  und  Jentschwitz  genannt  und  Rosenthal 
und  Kinsberg  bei  Waidenburg,  Krain  beiStrehlen,  Ullersdorf  bei  Glatz, 
Dirsdorf  bei  Nimptsch.  Samitzund  Ober-Bielau  unweit  Liegnitz,  Olbers- 
dorf  bei  Frankenstein,  das  Städtchen  Miesko  bei  Teschen  etc.  standen 
dem  Geschlechte  zu  —  Heinrich  Logau,  Ritter,  dessen  Burg  im  Schweid- 
nitzischen  lag,  lebte  um  1341.  Hans  v.  L.,  1342  Burggraf  zu  Hayn  u. 
Hofrichter  zu  Jauer,  tritt  urkundlich  1367  in  einem  der  Stadt  Guben 
vom  Herzoge  Bolco  verliehenen  Privilegium  auf;  Nicol  v.  L.  war  1424 
Landeshauptmaim  der  Standesherrschaft  Wartenberg  und  Wenzel  v.  L. 
1503  herz,  münsterbergischer  Marschall.  Matthaeus  der  Aeltere  wurde 
1542  Landeshauptmann  der  Fürstenthümer  Schweidnitz  und  Jauer  u. 
Georg,  königl.  Rath,  Canonicus  zu  St.  Johann  und  Propst  zum  heiligen 
Kreuze  in  Breslau ,  welcher ,  zu  seiner  Zeit  als  Gelehrter  und  Dichter 
bekannt,  die  Kirchenhistorien  des  Nicephorus  aus  dem  Griechischen  in 
das  Lateinische  übersetzte,  starb  1553.  Caspar  V.L.,  gest.  1574,  wurde 
1662  Bischof  zu  Breslau.  Friedrich  v.  L.,  geb.  1604  und  gest.  1655, 
Regierungsrath  des  Herz.  Ludwig  zu  Liegnitz  und  Brieg ,  gehörte  zur 
ersten  schlesischen  Dichterschule,  erwies  sich  als  würdigen  Nachfolger 


—     8     — 

von  Opitz  nnd  gab  unter  dem  Namen:  Salomon  v.  Golan  die  einst  so 
bekannten  deutschen  Sinngedichte  (Erstes  und  anderes  Hundert  deut- 
scher Reimsprflche,  Breslau,  1638  u.  deutsche  Sinngedichte  drei  Tau- 
send, Breslau,  1654  und  Auswahl  von  Ramler,  Leipzig,  1759)  hemnt. 
Der  Sohn  desselben,  Balthasar  Friedrich  v.  L.,  s.  oben,  erhielt  deA 
Freiherrnstand  mit  iler  Angabe  erneuert,  dass  schon  Bartholomaeus  u. 
Matthaeus  v.  L.  ihn  von  den  K.  ( 'arl  V.  u.  Ferdinand  I.  erhalten  hätten. 
Freih.  Balthasar  Friedrich  war  viermal  vermählt,  doch  ist  nurbekannt, 
dass  er  aus  der  vierten  Ehe  mit  einer  Grf.  v.  Redem  einen  Sohn  hatte, 
von  welchem  aber  Sinapius  Näheres  nicht  angegeben  hat.  Wahrschein- 
lich ist  dieser  Sohn  Graf  Heinrich  Friedrich ,  s.  oben.  Die  gräfliche 
Linie  hat  fortgeblüht  und  mehrere  Glieder  derselben  standen  in  der  k. 
preuss.  Armee.  Ein  Graf  v.  Logau.  früher  im  Dragoner -Regimente 
V.  Katte,  blieb  1813  als  Rittmeister  im  7.  schlesischen  Landwehrre- 
gim. ;  ein  anderer  Graf  v.  L.,  Officier  im  Regimente  K.  Alexander  Gre- 
nad.,  fiel  1819  in  einem  Zweikampfe;  ein  dritter  Gr.  v.  L. ,  früher  im 
Dragoner-Uegimente  v.  Irwiug,  trat  1818  als  Rittmeister  im  1.  Cuiras- 
sier-Regim.  aus  dem  activen  Dienste  etc.  In  neuester  Zeit  wird  als  zur 
gräflichen  Linie  gehörig  einzig  nur  aufgeführt:  August  Leopold  Graf 
Logau  und  Altendorff,  geb.  1797  —  Sohn  des  1796  verstorbenen  Gra- 
fen Carl  Christian  Heinrich ,  Herrn  auf  Reuthau  im  Kr.  Sprottau  etc., 
k.  preuss.  Präsidenten  der  neumärkischen  Kriegs-  und  Domainen-Kam- 
mer  zu  Cüstrin  —  Herr  auf  Reuthau,  k.  pr.  Major  a.  D.,  Landes-Adt- 
tester  des  Kr.  Sprottau,  Mitgl.  d.  k.  pr.  Herrenhauses  etc.,  verm.  1836 
mit  Ottilie  Fechner,  gest.  1839,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  lebt, 
Grf.  Melanie,  geb.  1837.  —  Die  adeligen  Zweige  des  Geschlechts  gin- 
gen im  18.  Jahrb.  immer  mehr  aus  und  waren  im  19.  Jahrb.,  während 
der  gräfliche  Zweig,  ausser  Reuthen,  auch  noch  zu  Tamau  und  BaAsMi 
sass,  nur  noch  1804  zu  Schwunsen  im  Kr.  Glogau  n.  zu  Tschwirtschen 
im  Kr.  Guhrau,  so  wie  noch  1840  zu  Broslawitz  bei  Beuthen  begütert. 
Dagegen  hat  ein  nach  Sachsen  gekommener  Zweig  der  Familie  v.  Lo- 
gau fortgeblüht.  Aus  demselben  stammte  die  Mutter  des  jeteigen  k. 
sächsischen  Generalm£goi*s  v.  Reitzenstein ,  deren  Bruder  in  neuer  Zeit 
als  k.  Sachs.  Hauptmann  a.  D.  starb.  Georg  Robert  v.  Logau  ist  köil. 
Sachs.  Major  u.  Wirthschaftschef  der  1.  Inf. -Brigade  und  ein  v.  L.  steht 
in  k.  Sachs.  Civildiensten. 

ainajHu»,  I.  S.  607—11  and  II.  8.  371.  —  Oauhe ,  I.  8  126S— 05.  —  Zedltr,  XVm. 
8.  955.  —  Freih.  v.  Krohne,  II.  8.  287-89.  —  N.  Geueal.  Uaadbuch,  1777.  8.  S96  and  97. 
—  MtgerU  r.  Mihlfeld,  Erg.-Rd.  8.  21.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  994—96  and  Y.  8.  915.  — 
Deutsche  Graftfiih.  der  Oegvnw.  II.  8.  .S5-&7.  —  fVeihtrr  «.  Ledebur,  U.  8.  48.  -  Q«b««I. 
Taiehenb.  d.  gr&fl.  Häuser,  1853.  interessant  wegeu  Angabe  des  Tennehrten  Wappens,  1864. 
8.  505  und  histnr.  Handb.  cu  denselben,  8.  534.  —  Siebtnaeher,  I.  62  nnd  V.  71.  —  DntreM. 
Welt.  ni.  Tab.  241.  -  W.-B.  d.  üesterr.  Monarch.  IV.  65. 

Logau,  Magirus  v.  Logau  (Schild  geviert:  1  in  Blau  ein  weisser 
Schwan ;  2  u.  3  in  Roth  ein  schwarzer  Grapen,  aus  welchem  Flammen 
herausschlagen  und  4  in  Blau  ein  schwarzes ,  geschlossenes  Buch  mit 
rothem  Schnitte).  Reichsadelsstand,  anerkannt  in  Kurbrandenbttrg. 
Adelsdiplome  vom  29.  Dec.  1653  für  Michael  Magirus  auf  Logau  bei 
Grossen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Logau  und  vom  15.  Jan.  1684  fAr  lÜ- 
ehad  Magirus  den  Jüngeren ,  mit  demselben  Prädicate  und  Anerkea- 

1* 


—     4     — 

nungsdiplom  vom  3.  März  1684.  —  Der  Stamm  blülite  durch  die  ersten 
Jahrzehnte  des  18.  Jahrh.  fort  und  von  zwei  Gebrüdem  v.  Magir  und 
Logau  war  Hans  Samuel  M.  v.  L.,  gest.  1741,  Herr  auf  Hönigem  und 
k.  pr.  Oberst  und  der  andere  Herr  auf  Gollkowe  im  Militzschen.  Spä- 
ter ist  das  Geschlecht  erloschen. 

Sinapitu,  II.  8.  798.  —  Gauke,  I.  S.  1265.  -  Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  49.  —  W.-B.  d. 
PreuiiB.  Monarch.,  fll.  93. 

Logdmann  v.  Auen,  Ritter.  Böhmischer,  alter  Ritterstand.  Di- 
plom vom  29.  Dec.  1734  für  Franz  Wilhelm  Logdmann  v.  Auen,Wirth- 
Bchaftshauptmann  zu  Podiebrad  und  Kolin  in  Böhmen.  Ein  Nachkomme 
desselben,  Johann  Georg  Logdmann  Ritter  v.  Auen,  k.  k.  pens.  Oberst 
erhielt  1820  den  erbländ.-österr.  Freihermstand.  Alois  Ritter  L.  v.  A. 
war  in  neuester  ZeitLieut.  im  k.  k.  36.  Inf. -Reg.  u.  Carl  Ritter  L.  v.A. 
Beamter  bei  der  k.  k.  Militair-Rechnungs-Branche. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  S.  67  und  Ergänz. -Bd.  S.  172.  —  Hilitair-SchemAt.  d.  Oi-8terr.  Kai- 
•crth.  —  Kntichke,  IV.  8.  266  und  66. 

Logothetty,  Grafen.  Alter ,  im  K.  Oesterreich  anerkannter  Gra- 
fenstand. Anerkennungs-  und  Bestätigungsdiplom  von  1848  für  Hugo 
Ghrafen  Logothetty  u.  für  die  gesammte  Familie.  —  Altes  Bojarenge- 
schlecht der  jonischen  Inseln,  welches  aus  Corfu  stammt  und  Logofetty 
ausgesprochen  wird.  Sprossen  desselben  kamen  1763  in  das  jetzige 
Oatizien,  nach  der  damals  noch  unter  türkischer  Hoheit  stehenden  Bu- 
kovrina,  kauften  in  derselben  bedeutende  Güter  und  gelangten  nach 
üebergabe  der  Bukowina ,  wie  alle  übrigen  Bojaren ,  in  den  k.  öster- 
reichischen Staatenverband.  Das  polnische  Indigenat  hatte  unter  dem 
Könige  Sigismund  IH.  20.  Mai  1607  Mauraty  Logothetty  erworben.  — 
Haupt  der  Familie  ist  jetzt:  Graf  Wladimir,  geb.  1822  —  Sohn  des 
1861  verstorbenen  Grafen  Hugo,  Herrn  auf  Bilowitz  und  Brzozolup  in 
Mfthren  etc.  aus  der  Ehe  mit  Pauline  Freiin  v.  Bartenstein .  Besitzerin 
des  A.  G.  Deutsch-Bielau  im  Kr.  Chrudim  in  Böhmen,  geb.  1800  und 
▼erm.  1821  ^ —  Herr  des  AU.-Gutes  Brzezolup  und  des  Lehenguts  Bilo- 
witz im  Kr.  Hradisch  in  Mähren,  k.  k.  Oberstlieutenant  in  d.  A.,  verm. 
1851  mit  Caroline  Grf.  Nemcs  v.  Hidv6g,  geb.  1827 ,  aus  welcher  Ehe 
Ewei  Söhne:  Hugo,  geb.  1852  und  Alfred,  geb.  1853  und  zwei  Töchter: 
Rosalie,  geb.  1856  und  Maria,  geb.  1859,  stammen.  Die  Geschwister 
des  Grafen  Wladimir  sind:  Grf.  Hedwig,  geb.  1824  und  Gr.  Zdenko, 
geb.  1835,  k.  k.  Rittm.  im  Uhlanen-Regimente  Nr.  13.  —  Des  Gross- 
vaters Bruders-Sohn,  Graf  Vincenz,  geb.  1824,  k.  k.  Hauptmann  in  d.A., 
verm.  sich  1857  mit  Anastasia  Freiin  Duka  de  Kilddr,  geb.  1830,  aus 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Adrienne,  geb.  1860,  zwei  Söhne 
entsprossten:  Hugo,  geb.  1858  und  Eugen,  geb.  1861. 

Deutsche  Grafenh.  d.  Gegenw.  II f.  8.  230  und  Sl.   —  Getieal.  Taschenb.  der   gr&a.  Hau- 
••r,  1864.  8.  50«  a.  histor.  Haiidb.  au  demselben,  8.  5.16. 

Loh,  Lohe,  Loo,  Lo.  Altes,  bereits  im  13.  u.  14.  Jahrh.  in  Mek- 
lenburg  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  später  auch  in  der 
Grafschaft  Ruppin  begtttert  wurde.  In  Meklenburg  ging  der  Stamm  mit 
Anna  v.  Loh,  Erbtochter  und  1543  Cords  v.  Bülow  auf  Plüsckow  im 
Meklenburgischen  Gemahlin,  aus,  in  der  Grafschaft  Ruppin  aber,  wo 
die  Familie  mehrere  Güter  erworben  hatte  und  noch  1644  zu  Brauns- 


—     5     — 

berg,  Buchholz,  Schwanoch  und  Zerlang  und  1696  zu  Wustrau  sass, 
erlosch  im  letztgenannten  Jahre  dieselbe  ganz. 

Fr^ihPrr  9.  L^dtbur,  FI.  8.  49.  —  0.    Mtiding,  I.  8.  343  und  44  :    nach    (1«ni     M.  8.  Uell- 
leob.  abK«iS*  Familien. 

Lohenstein.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  17.  Juli  1660 
für  Johann  Caspar  Lohenstein  auf  Kittelau  etc.  Derselbe,  welcher  1633 
mit  Gefahr  seines  Lebens  und  Vermögens  die  Stadt  Nimptsch  mehrere 
Male  von  Plünderung  befreite  und  dadurch  die  kaiserlichen  Gassen  ret- 
tete und  deshalb  eine  kaiserliche  goldene  Gnadenkette ,  so  wie  1642 
ein  Wappen  bekommen,  war  der  nähere  Stammvater  eines  Geschlechts, 
welches  sich  in  Schlesien,  in  der  Mark  Brandenburg  und  in  Pommern 
verbreitete  und  den  Namen  von  dem  Flusse  Loh  oder  J^ohe,  einem  klei- 
nen Seitenstrome  der  Oder,  u.  von  einem  hohlen  Steine,  durch  welchen 
dieses  Flüsschen  bei  einem  Gute  in  der  Nähe  von  Nimptsch  floss ,  er- 
halten hatte.  Hans  (Johann)  Caspar  v.  L.  hinterliess  zwei  Söhne:  Da- 
niel Caspar  und  Johann  Caspar  v.  L.  Daniel  Caspar  v.  L.,  geb.  1685 
und  gest.  1683,  Herr  auf  Kittelau,  Reisan  undRoskowitz  im  Nimptisch- 
Briegischen,  seit  1668  fürstl.  ölsischer  Regierungsrath  und  später  kai- 
serlicher Rath  und  Ober-Syndicus  der  Stadt  Breslau,  zählte,  nachdem 
er  schon  im  15.  Lebensjahre  drei  Trauerspiele  geschrieben,  zu  den  Ko- 
ryphäen der  zweiten  schlesischen  Dichterschule  und  kam ,  wie  sein  von 
ihm  übcrtroffenes  Vorbild  s  Hoffmannswaldau ,  zu  hohem  Ruhme.  Der 
Heldenroman  desselben :  Arminius  und  Thusnelda  ist  wohl  das  bedeu- 
tendste Werk  dieser  Art  im  17.  Jahrh.  Seine  lyrischen  Gedichte,  welche 
seiner  Prosa  nachstehen,  sind  gesammelt  Leipzig,  1733,  herausgekom- 
men. Von  ihm  stammte,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn.  Von  den 
Töchtern  war  die  Eine  mit  Johann  Magnus  v.  Goldfuss,  k.  pr.  Rath  a. 
später  Herrn  auf  Kittclau  und  Reisau,  die  Andere  aber  mit  Heinrich 
v.  Gloger  auf  Zeititz  und  Sk\Ten  vermählt.  Der  Sohn ,  Daniel  v.  L., 
kurbrandenb.  Amtshauptmann  der  Commende  Lagow  in  der  Mark,  hatte 
nur  Töchter,  von  denen  die  Eine,  Helene  v.  L.,  mit  Timotheus  v.Schmet- 
tau,  Herrn  auf  Arnsdorf  und  k.  ))r.  Hof-  und  neumärkischen  Amtsrath, 
vermählt  war,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  entspross,  die  sich  mit  dem 
k.  pr.  Oberstlieutenant  v.  d.Groebcn  vermählte.  -  -  Johann  Caspar  v.L.» 
s.  oben,  geb.  1640,  Herr  auf  Klein  - EUguth ,  Mittel-Peilau  und  Klein- 
Belmsdorf,  lebte  den  Wissenschaften  und  Künsten  u.  hatte  sechs  Söhne 
und  zwei  Töchter,  von  denen  die  Töchter  und  zwei  Söhne  vor  ihm  star- 
ben, die  vier  anderen  Söhne  aber  den  Stamm  in  und  ausser  Schlesien 
fortsetzten.  Diese  vier  Söhne  waren  folgende:  Hans  Sigismund  v.  L.  auf 
Gross  -  Silber  in  Pommern ,  verm.  in  erster  Ehe  mit  einer  Tochter  des 
Generals  v.  Peickolt,  welche  eine  Tochter  gebar  u.  in  zweiter  mit  einer 
V.  Bünau,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  und  zwei  Söhne  stammten; 
Hans  Christian  v.  L.  auf  Klein -EUguth  und  Neudorf,  Land-Commis- 
sarius  bei  dem  nimptischcn  Weichbilde ,  verm.  mit  Eleonore  Therese 
V.  Gellhom  und  Petersdorf,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter:  Johanna 
Sophia  und  Charlotte  Sophia  und  zwei  Söhne  entsprossten :  Carl  Gustav 
und  Christian  Philipp;  Johann  Ernst  v.  L.  auf  Merzdorf  im  Münster- 
bergischen, kursächs.  Capitain,  verm.  mit  einer  v.  Seidlitz  a.  d.  Hause 


—    e   — 

Ober-Bögendorf  im  Schweidnitziscbcn,  welcher  nur  eine  Tochter  hatte 
und  Johann  Gottlieb  v.  L.  auf  Ober-Arnsdorf,  k.  k.  Hauptmann  im  Inf.- 
Reg.  Freih.  d'Arnant,  verm.  mit  einer  v.  Zedlitz  a.  d.  H.  Kleppelsdorf. 
—  Der  Stamm  blühte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des  18.  Jahrb.  hinein, 
ist  aber  dann  erloschen. 


U.  8.  7S7.  —  Ganhe,  11.  8.  652  und  53.   —  Zedier,  XVIII.    8.  280  und  81.  — 
Pr.  A.-L.  III.  8.  S96  and  97.  —  f^eih.    v.  Ledebur,  II.  S.    49.    —   Dm    richtige  Wappen 
wtttn  iM  Titelkapfer  ca  D.  C.  ▼.  Lohensteia  geistl.  und   weltl.  Gedichten. 

Lobmayr.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  8.  August 
1817  flir  Anton  Lohmayr,  k.  bayer.  Salz- Verwalter  zu  Memmingen. 

V.  Lang,  Supplem.  8.  120.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VI.  98. 

Lohmen,  Lohraa.  Altes,  ehedem  imMeissenschen  begütertes  Her- 
rengescblecht,  welches  aus  Böhmen  stammte  und  daselbst  mit  dem  Na- 
men der  Herren  von  Clomen,  Chlumen,  oder  Lohmen  vorkommt.  Das- 
selbe gab  wohl  dem  Schlosse  und  Flecken  Lohmen ,  eine  Stunde  von 
Plrsa,  welche  Besitzung  mit  grossem  Zubehör  es  inne  hatte,  den  Namen. 
Dia  Herren  v.  Clomen  standen  als  Freunde  der  Hussiten  mit  den 
BtaohOfen  von  Meissen  in  steter  Fehde  u.  wurden  von  dem  Markgrafen 
TPnUielm  dem  Einäugigen  vertrieben,  worauf  Nickel  v.  Köckeritz,  wel- 
cher nach  Anfange  des  15.  Jahrb.  nur  Lohmen  mit  einzelnen  Theilen 
der  Herrschaft  Wehlen  besass,  1417  die  ganze  Herrschaft  Wehlen  von 
Haofl  Y.  Qnmen  kaufte.  Wie  angenommen  wird ,  begab  sich  das  aus 
Meifuen  vertriebene  Geschlecht,  den  Herrenstand  ablegend,  nach  Ues- 
8eii  und  man  rechnet  zu  demsdbcn  die  in  der  meissenschen  Geschichte 
geaaanten  Hans  Heinrich  v.  Lohma,  landgr.  hessen-homburg.  Eainmcr- 
junker  n.  Addph  Heinrich  v.  Lohma,  fürstl.  hess.-butzbachischen  Stall- 
meitter,  welche  Beide  nach  MttUer,  AnnaL  Saxon.  S.  298,  im  Gomitate 
ihrer  Fflrsten  sich  1614  auf  dem  vom  Kurfürsten  Johann  Georg  I.  we- 
gen der  jülichschen  Erbfolge-Streitigkeit  zusammen  boinifenen  Convente 
befanden.  —  Lohmen  ist  jetzt  ein  königliches  Kammergut. 

Mnmutk,  8.  212  und  IS.  —   Qauhe,  U.  8.  653  and  &4.  —  Da«  Vaterland  der  Sacbnen,  Drea- 
d«a,  1840.  1.  S.  15  und  16  ond  17.  ' 

Lohr,  Edle,  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1819  für  Jo- 
seph Lohr,  k.  k.  pens.  Capitain-Lieutenant  von  der  Artillerie ,  mit  dem 
iMdicate :  Edler  v. 

JUgerle  v.  Uühlfeld,  Rrg.-Bd.  8.  864. 

Lohr«  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  K.  Ferdinand  UI. 
^a  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes  Geschlecht ,  welches 
im  Liegnitzischen  und  Breslauischcn  begütert  war.  Johann  v.  Lohr 
rterb  1653  als  Dechant  von  St.  Johann  zu  Breslau  und  Johann  Georg 
▼•  Lohr  war  1718  Herr  auf  Bittendorf  unweit  Grottkau. 

Otnelf  Sile«.  renov.  c.  7.  8.  806.  ~  Sinapius,  II.  8.  789.  —  Freih.  v.  Ledebur,  11.  8.49. 

Lohr  ▼.  Haansperg.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1712  fürGe- 
oq^  Lohr,  inneren  Rath  zu  Hallein,  mit  dem  Prädicate:  v.  Haunsperg. 

Mtptrie  0.  M/mü{/9ld,  Krg&ni.-Bd.  8.  364. 

Lobse,  Lohs  (Schild  schrfiglinks  getheilt ,  rechts ,  oben ,  in  Silber 
der  Kopf  und  Hals  eines  Pferdes,  aus  der  Theilungslinie  aufwachsend  u. 
links,  unten,  in  Schwarz  eine  Pflugschaar,  der  Theilungslinie  nahe 


—     7     — 

schräglinks  gelegt.  Auf  dem  Holme  drei  gekreuzte  Schlttssel).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  vom  3.  Oct.  1733  für  Wilhelm  Lohse,  Stift-Nftura- 
bürg.  Kammerrath  und  Johann  Christoph  Lohse ,  k.  preuss.  Kriegs*  u. 
Domainenrath  zu  Magdeburg  u.  Ober-  Amtmann  zu  Summerschenbnrg, 
Vettern.  Die  Notiücatiou  dieser  Erhebung  erfolgte  in  Kur -Sachsen 
20.  Nov.  1733.  —  Johann  Christoph  v.  Lohse  —  ein  Sohn  des  k.  pr. 
Kammerraths  und  Ober-Amtmanns  Daniel  Lohse  zu  Giebichenstein  -^ 
starb  1759  zu  Groitzsch  bei  Piilenburg.  Derselbe  war  Herr  der  Güter 
Markkleebcrg  bei  Leipzig,  Trebra  bei  Nordhausen»  Schafstedt  bei  Me^* 
seburg  u.  eine  Tochter  desselben  aus  der  Ehe  mit  einer  Freün  v.  Fritsck : 
Antonette  Wilhelmine,  gest.  17.  Sept.  1792,  war  vermählt  mit  Ferdi- 
nand Wilhelm  v.  Funcke,  Herrn  auf  Burgwerben,  Goddula  n.  TeacherA, 
kursächs.  Landkammorrath ,  Ober  -  Aufseher  des  thüringischen  Laiidci 
u.  Fürstenth.  Querfürt  etc.  —  Der  Stamm  ist  erloschen. 

Haudschrtftl.  NotlMii.  -  •.  Ueehtrit»,  dlpl.  Nachr.  V.  8.  35.  —    fVtft'A.   f.  L§ätbw,  0. 
S.  49. 

Lojan  Y.  Aspemfeld.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Dipk>m  von  191-ft 
für  Martin  Lojan,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Frftdicate :  v.  A^emftkl. 

M9gtrU  V.  Mmhl/etd,  Brg.-Bd.  S.  864. 

Lqjow,  hogow.  Ein  früher  zu  dem  pommemschen  Adel  gehörau- 
des  Geschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Stolpeschen,  wel- 
ches als  eine  Abzweigung  der  Familie  v.  Puttkammer  angenommen  wM. 
Jürgen  Logow  auf  Loggow  wurde  1523  belehnt.  Jttrge  Friedrich  V.L. 
war  k.  schwed.  Rittmeister  und  ein  Enkel  desselben  Paris  Frledrioh 
V.  L.  Claus  Dietrich  v.  Logow  starb  1716  und  binterliess  drei  Brüder 
und  zwei  Schwestern.  Die  Familie  war  noch  1749  zu  Vargow  bei  Stolp 
angesessen  und  ist  dann  erloschen. 

M.  Pr.  A.-L.  V.  8.  315    —  Fireih.  f.  Ltdibur,  D.  8.  4!^. 

Lom.  Altes,  geldemschos  Adelsgeschlecht,  welches  namentlich  im 
Lande  Kessel  das  Haus  Westering  und  im  Amte  Geldern  das  HaosBArs- 
donk,  das  Haus  Semond,  ünterthöniiisberg  und  den  Bertelscatels -Zoll, 
so  wie  auch  Güter  im  Jülichschen  und  Lüttichschen  erwarb.  Sprossen 
des  Stammes  traten  in  die  k.  preuss.  Armee.  Zwei  Gebrüder  v.  Lom 
standen  1806  imInf.-Reg.  v.  Hagken;  der  Ältere  starb  1825  als  Capi- 
tain  im  2.  Bataill.  des  25.  Landwehr-Regiments  und  der  jüngere  schied 
1820  als  Obcrstlieutenant  u.  Bataillons-Commandant  des  2.  Landwehr« 
Regiments  aus  dem  activcn  Dienste.  —  Bei  Anlegung  der  Adelsmatri- 
kel der  Preuss.  Rheinprovinz  wurden,  laut  Eingabe  d.  d.  Geldern, 
25.  Juni  und  Nieukerk,  4.  Jul.  1829,  Bemliard  Philipp  v.  Lom  und 
Hermann  Bernhard  v.  Lom  unter  Nr.  35  und  101  der  Gasse  der  Edel- 
leute  einverleibt. 

N.  Pr.  A.-L.  II.  8.  41  und  42  und  III.  8.  397  und  98.  -  Fr«ik,   9.  Ud$hur ,  U.  ft.    $1^ 
—  W.-B.  der  PreuM.  Rheinprov.  I.  Tab.  76.  Rr.  151  und  S.  73. 

Lombeck,  s.  v.  d.  Yorst,  genannt  Lombeok-Oudena«, 
Freiherren. 

Lomboy,  Freiherren.  Böhmischer  Freihermstand.  Diplom  vom 
31.  März  1637  für  Georg  Lomboy. 

«.  Betlöoek,  U.  8.  09. 


—     8     — 

Lommersam.  Altes,  cölnisches  Patriciergeschlecht ,  welches  im 
17.  Jahrh.  erloschen  ist.  —  Goswin  v.  Lommersum  war  von  1542  bis 
1556  Bürgermeister  zuCöln. 

Fakne,  T.  8.  MO.  —  Frtiherr    9,  Ledebur,  11.  8.  SO. 

LommesBen,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  im  kur- 
ptUzischen  Reichs- Vicariate  vom  4.  Juli  1792.  —  Ein  zu  dem  rhein- 
UndischenAdel  gehörendes  Geschlecht,  welches  bei  Anlegung  der  Adels- 
mätrikel  der  preussischen  Rheinprovinz  in  der  Person  des  Johann 
Wflhelm  Joseph  Freih.  v.  Lommessen,  laut  Eingabe  d.  d.  Aachen, 
17.  Juli  1829 ,  in  die  Classe  der  Freiherren  unter  Nr.  16  eingetragen 
wurde.  Später,  1839,  wohnten  Peter  Wilhelm  Joseph  Freih.  v.  L.  zu 
Streithagen  und« Maria  Elisabeth  Freifrau  v.  L.  zu  Haaren  im  Reg.-Bez. 
Aachen. 

N.  Pr.A.-L.  V.  8.  816.  —  fVctA.  e.  Ledthw,  II,  S.  50.  —  Suppl.  su  Siebm.  W.-H  VIII 
SO:  V.  lionmelseii.  ~  W.*B.  der  Preuss.  Rbeinprov.  I.  Tab.  76.  Nr.  159  und  H.  74. 

Lonutorff,  Persins  v.  Lonsdorf ,  Freüierren.  Reichsfrei herm- 
sland.  Diplom  von  1702  und  Bestätigungsdiplom  des,  der  Familie  er- 
thäiten  Freiherrnstandes  vom  1.  Sept.  1706,  mit  Venuehrung  des 
alten  adeligen  Wappens.  —  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  im 
Hesaen-Darmstädtschen  und  im  Holsteinschen  vorgekommenes,  freiherr- 
Uehes  Geschlecht.  —  Ferdinand  Leopold  Freih.  Persius  v.  Lomstorff, 
ftanrtl.  heBsen-darmst  Geh.-Rath,  Regierungs-  u.  Consistorial-Präsident, 
Hofrichter  zu  Marburg  und  Ober- Amtmann  zu  Giessen,  starb  1721  und 
Franz  Freih.  P.  v.  L.,  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  herz,  holsteinst.-got- 
\ßtp,  Agent  am  k.  k.  Hofe  und  dann  Kammerj.,  wurde  um  1709Schk)ss- 
]unq»tmaiin.  Später,  1737,  zeichnete  sich  ein  k.  russ.  Oberstlieuteuant 
▼.  Lomstorff  im  Kriege  gegen  die  Türken  aus.  —  Die  hier  in  Rede 
stehende  Familie  war  ein  ganz  anderes  Geschlecht,  als  das  alte  vor  sehr 
langer  Zeit  schon  erloschene,  bayerische  Geschlecht  dieses  Namens,  aus 
welchem  Otto  v.  Lomstorff  von  1254  —  1265,  s.  Hübner,  Hist.  Pol. 
P.  Vlll.,  Bischof  zu  Passau  war. 

Bßuhtt  II.  8.  654  und  55.  —  9.  ifellbaeh,  U.  6.  69  und  70;  besatiH  in  beiiien  Sammlungen 
dM  Beftitignundiplom  von  1706  im  Originale  und  schreibt  dit*  Fnniilic  Persins  v.  Lonsdorf. 
—  ai€bmmeh€r,  HL  68. 

Lonerstadt.  Ein  früher  zu  dem  fränkischen  Adel  gehörendes, 
qiiter  erloschenes  Adelsgesohlecht ,  welches  durch  seine  Besitzungen 
dem  reichsfreien  fränkischen  Rittercanton  Steigerwald  einverleibt  war. 

Biedermann,  Cautou  Steigerwald,  Tab.  233. 

Longo,  Longo  v.  Liebenstein,  Freiherren.  Erbl. - österr.  Frei- 
hermstand.  Diplom  vom  11.  Nov.  1803  für  Felix  Anton  Reichsritter 
▼.  Longo  oder  v.  Lang -Liebenstein,  inner-  und  ober-österr.  Appella- 
tionsrath,  mit  dem  Prädicate:  auf  Wellenburg  und  Langenstein  u.  von 
1808  för  Peter  Alcantara  v.  Longo,  k,  k.  Truchsess  und  nieder-österr. 
Landrath  Dieselben  stammten  aus  einem  alten,  tiroler  Adelsgeschlechte, 
dessen  Adel  schon  von  dem  Erzherzoge  Ferdinand  Carl  zu  Innsbruck 
bestätigt  worden  war.  Die  bekannt  gewordene  Stammreilie  der  Familie 
ist  folgende :  Thomas  Anton  v.  Longo  -  Liebenstein :  Juliana  Theresia 
Logg  V.  Spiesshof ;  —  Felix  Anton  (I.) :  Catharina  Antonia  Lanser  zu 
Hoch-Eppan;  Thomas  Bemard:  Anna  Clara  Savioli;  —  Johann  Ferdi- 


—     9     — 

nand  :  Magdalena  Freu«  v.  Monikor  v.  Casez  zu  Freyegg ;  —  Christian 
Felix :  Susanna  Fieger  v.  Friedberg ;  —  Bernhard  Joseph :  Anna  The- 
resia V.  Conzin  v.  Ritschenegg;  —  Philipp  August:  Maria  Salome 
V.  Möri  zu,  Pfalzen  und  Sichelburg;  —  Jobann  Christian:  Maria  Ur- 
sula Grf.  V.  Spanr  zu  Pflaum ;  —  Pöter  Emanuel :  Maria  Ursula  v.  Fran- 
kenberg; —  Freih.  Felix  Anton  (Tl.):  Pacifica  Anna  v.  Sardagna  zu 
Meapsberg  und  Hohenstein ;  —  Freih.  Johann  Peter  Anton ,  Landge- 
richts-Präsident zu  Goertz:  N.  Freiin  Todeschi  v.  Eschfeld.  —  Ueber 
das  Fortblfthen  des  Geschlechts  fehlen  nähere  Nachrichten. 

Megtrl^  f.   Mühlfeld,  S.  67  u.  68.  —  Qeneal.  Taschenb.  der  freih.  Hiuser,  1848.  8.  449. 

I  Longneval,    Freiherren.    Böhmischer  Freiherrnstand.     Diplom 

für  Franz  v.  L.,  k.  k.  Obersten  u.  von  1739  för  die  Gebrüder  Leopold, 
Ferdinand  und  Joseph  v.  Longueval.  —  Dieselben  stammten  aus  einem 
Lothringen  und  dem  Artois  angehörenden  Adelsgeschlechte ,  dessen 
gräflicher  Zweig  unter  dem  Namen  v.  Bucquoy  in  Deutschland  bekannt 
wurde.  -—  Freih.  Franz  starb  1719  als  Commandant  zu  Brieg. 

Mtgerle  v.  Müklfeld,  Erg.-Bd.  ».  76.  —  Freik.  p.  L€d«bur,  II.  S.  50. 

I  Lonicer.   Adelsstand  des  Kgr.  Prenssen.    Diplom  vom  14.  Januar 

1721  für  Friedrich  Wendftlin  Lonicer,  k.  preuss.  Major  im  Regimente 
V.  Grumbckow.  Derselbe  starb  29.  Febr.  1732.  Die  Familie  sass 
noch  1736  in  Ponunern  zu  Misdow  unweit  Schlawe,  ist  aber  dann  er- 
loschen. 

r.  Hellbach,  U.  8.  69.  -    N.  Preuss.  A.-L.  I.  8.  38.  III.  8.  298  und  V.    8.  816.—  Fr€ik. 
9.  Ledebur,  11.  S.  50.  —  W.-B.  der  Preuss.  Mon.  DI.  89. 

Lontzen,  HfipB  t.  Lontzen.  Ein  zu  dem  rheinländischen  Adel 
gehörendes  Geschlecht,  welches  1600  und  noch  1719  zu  Krickelhausen 
und  1670  und  noch  1747  zu  Lontzen  unweit  Eupen  angesessen  war. 
Johann  Wilhelm  Carl  Adolph  Baron  v.  Hüps,  wie  sich  derselbe  nannte, 
starb  1805  zu  Cöln. 

Fahne,  I.  8.  260.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  IT.  8.  60. 

\  Loos,  Looss,  Los,  auch  Freiherren  (in  Gold  ein  vorwärts  gekehr- 

ter schwarzer  Büffelkopf).  Freiherrnstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  6.  Sept.  1746  für  Georg  Wilhelm  v.  Loos  (Looss),  k.  pr.  Kam- 
merherm.  —  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht ,  welches  bereits  im 
15.  Jahrb.  und  später  in  Schlesien  ansehnlich  begütert  war  u.  welches, 
wie  Freih.  v.  Ledebur  annimmt,  trotz  der  Wappen -Verschiedenheit, 
wohl  eines  Stammes  mit  der  alten  meissenschen  Familie  v.  Loss,  oder 
vom  Loss,  s.  den  betreffenden  Artikel,  wai*.  —  Daniel  v.  Looss,  Herr 
auf  Hainbach,  war  um  1505  Landesältester  u.  Deputirter  des  Fürsten- 
thums  Glogau  und  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  kommen  Bern- 
hard V.  L.  und  Toppendorff,  Herr  auf  Wilckau,  als  der  Herren  Fürsten 
und  Stände  in  Schlesien  Rittmeister  und  Johann  v.  L.,  Herr  auf  Gram- 
schotz,  als  kaiserl.  Hof-  und  Landgerichtsbeisitzer  im  glogauischen  Fttr- 
stenthuine  vor.  —  Die  freiherrliche  Linie  bestand  nicht  lange,  denn 
schon  1780  ging  mit  der  verw.  Freifrau  Sophie  Therese  v.  Loos,  geb. 
V.  Gutsmuth,  der  Name  derselben  aus  und  das  Rittergut  Jackschenau 
bei  Domslau  in  Schlesien,  auf  welchem  sie  gesessen,  ging  auf  den  Sohn 
der  Schwester  der  Letzten  des  Stammes,  Georg  Friedrich  Freih.  v.  Ca- 


—     10     — 

nitz,  über,  welcher  28.  Oct.  1780  die  königliche  Erlaubniss  erhielt,  mit 
seinem  angestammten  Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  Wap- 
pen der  erloschenen  Familie  v.  Loos  zu  verbinden,  s.  Bd.  11.  S.  211 : 
Canitz  u.  Loos,  Freiherren,  doch  10.  Aug.  1823  ohne  männliche  Nach- 
kommen starb. 

Sinapius,  I.  8.  $11->18  und  11.  8.  789-91.  -  Gauhe,  I.  8.  1366-68.  —  N.  Pr.  A.-L.I. 
8.  41  und  in.  8.  809.  —  Frtih.  v.  Udtbur ,  U.  8.  58  und  53.  —  Sitbrnackn- ,  I.  69:  Die 
Losen,  Schlesisch.  ~  W.-B.  d.  Prenss.  Monarch..  H.  47:  Freih.  v.  Loos. 

Loos  (Schild  silbern  und  durch  eine  aufsteigende  Spitze  in  drei 
Felder  getheilt:  1  u.  2,  oben  rechts  und  links,  ein  goldener  Halbmond 
und  3,  unten,  ein  aufspringender ,  in  den  Pranken  ein  Schwert  halten- 
der, goldener  Löwe).  Ein  aus  Schweden  stammendes,  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  aus  Schwedisch-Pommern  nach  Preussen  gekom- 
menes Adelsgeschlecht ,  nicht  zu  verwechseln  mit  den  schlesischen  und 
sächsischen  Familien  v.  Loss,  Loos  oder  Los,  s.  die  betreffenden  Arti- 
kel. —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes  traten  in  die  k.  preuss.  Armee. 
Ein  V.  Loos,  k.  preuss.  Hauptmann  im  Reg.  v.  MöUendorf,  starb  1774 
und  zwei  Söhne  desselben  dienten  in  der  Armee.  Der  ältere,  war  zu- 
letzt zweiter  Director  der  Artillerie  -  und  Ingenieurschule  zu  Berlin, 
starb  1836  als  pens.  Oberstlieutenant  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit 
einer  v.  Liebermann  aus  d.  H.  Wettschütz  in  Schlesien  mehrere  Töch- 
ter und  Söhne,  von  welchen  einer  Lieutenant  im  2.  Garde  - Regimente 
wurde.  Der  jüngere  Sohn  des  Hauptmanns  u.  Bruder  des  Oberstlieut. 
V.  L.  lebte  später  als  pensionirter  Major  in  Berlin  und  die  Schwester 
dieser  beiden  Brüder  war  die  Wittwe  des  Letzten  v.  Ahlimb,  Majorats- 
herm  auf  Ringenwalde.  Früher,  1818,  war  ein  Mjyor  a.  D.  v.  L., 
welcher  die  Invaliden-Compagnie  des  Regiments  v.  Arnim  commandirte, 
gestorben.  —  Die  Familie  war  1812  in  Pommern  zu  Mittelfelde  im  Kr. 
Dramburg  angesessen  und  Louis  Feodor  v.  Loos  wurde  in  neuester  Zeit 
in  Schlesien  als  Herr  auf  Mittel -Stradam  im  Kr.  Wartenberg  aufge- 
führt. 

N.  Pr.  A.-L.  ill.  8.  898.  —  Freih.  v.  Ledebur,  (I.  8.  50  und  51. 

Lodz -Corawaarem,  Herzoge,  früher  Grafen.  Das  Haus  Looz 
ftlbrt  seinen  Stammbaum  bis  auf  die  alten  Grafen  v.  Hennegau  u.  Has- 
baye  zurück.  —  Gilbert  Graf  v.Looz  tritt  urkundlich  bereits  1016  und 
1084  auf  und  besass  schon  die  Herrschaft  Corswaarem.  Arnold  I.  Graf 
V.  Looz,  ein  Sohn  des  Grafen  Rudolph,  wird  in  Urkunden  von  1092  u. 
1107  genannt.  Der  älteste  Sohn  desselben,  Arnold  Tl.,  stiftete  die  äl- 
tere Linie  der  Grafen  v.  Looz,  welche  aber  mit  dem  Grafen  Dietrich  II. 
von  Looz  1367  wieder  erlosch,  worauf  das  Hochstift  Lttttich  die  Graf- 
schaft als  eröffnetes  Lehn  einzog.  Johann,  der  zweite  Sohn  des  Grafen 
Arnolds  des  Aelteren  v.  Looz,  erhielt  von  den  väterlichen  Besitzungen 
die  Herrschaft  Corswaarem,  war  Herr  von  Ghoer ,  Nandrin ,  Fresin  u. 
Corswaarem  und  hatte  dauernde  Nachkommenschaft.  —  Um  die  Mitte 
des  13.  Jahrh.  war  auch  in  Folge  der  Vermählung  der  Erbtochter  des 
letzten  Herzogs  v.  Nyel  die  Grafschaft  Nyel  unweit  Mastricht  an  die 
Familie  gekommen.  —  Durch  Diplom  vom  24.  Dec.  1734  wurden  die 
Gebrüder  Ludwig  und  Joseph  Grafen  v.  Looz  vom  K.  Carl  VI.  in  seiner 
niederländisch-erbländisdion  Eigenschaft  in  den  Herzogsstand,  mitVer- 


—    11    — 

erbung  dieses  Titels  von  Sohn  auf  Sohn  nach  dem  Rechte  der  Erstge- 
burt, und  in  Ermangelung  männlicher  Nachkommen  auf  eine  der  Töch- 
ter, erhoben.  Joseph  starb  kinderlos ,  Ludwig  aber  hinteriiess  einen 
SohK,  Carl  August  Aloiander,  welcher,  da  er  eigene  Nachkommen  nicht 
hatte,  bei  seinem  1790  erfolgten  Tode  durch  Testament  vom  23.  Aug. 
1785  den  Grafen  Wilhelm  Joseph  v.  Looz  —  einen  Urenkel  des  Grafen 
Franz  n.,  des  Bruders  seines  Urgrossvaters  Hubert  — welchem  K.Ma- 
ria Theresia  in  ihrer  niederländischen  Regenteneigenschaft  durch  Wap- 
penbrief vom  22.  Dec.  1778  das  Recht  ertheilt  hatte,  sein  gräfliches 
W^>pen  mit  dem  Herzogshute  zu  bedecken ,  zum  Nachfolger  in  der 
Herzogswürde  und  in  den  dazu  gehörigen  Besitzungen  ernannte.  Her- 
zog Wilhelm  Joseph,  gest.  1803 ,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Rosalie  Grf. 
Byland  zwei  Söhne:  Carl  (I.)  und  Joseph  Arnold,  von  welchen  Letzte- 
rer, in  Folge  väterlieben  Testaments,  durch  welches  ein  langer  Process 
entstand,  unter  Widerspruch  desErsteren,  succedirte,  aber  ohne  mann- 
lieke  Nachkommenschaft  1827  starb,  während  die  des  Grafen  Carl  I. 
m  vielen  Sprossen  fortgeblüht  hat.  —  Was  den  Besitz  des  Hauses  Looz 
anlangt,  so  wurde  die  oben  erwähnte  Grafschaft  Nyel  unweit  St.  Trond 
und  Tongern  bei  Mastricht  seit  Erobening  der  Niederlande  und  des 
Bisthmns  Lttttich  durch  Frankreich  von  1794  von  Frankreich  seques- 
trirt  und  im  Iflneviller  Frieden  1801  an  Frankreich  abgetreten.  Die 
Grafschaft  Nyel  war  freies  Eigenthum ,  doch  nicht  reichsständisch ,  im 
Reichs-Deputations-Hauptschlnsse  von  1803  erhielt  aber  das  Haus  Looz 
einen  Tbeil  der  münsterschen  Aemter  Bevergem  und  Wolbeck,  das 
Fürstenthum  Rheina- Wolbeck  genannt ,  mit  der  Zusicherung  einer  Vi- 
rilstünme  im  ReichsfÜrstenrathe.  In  der  rheinischen  Bundesaote  wurde 
später  Rheina- Wolbeck  dem  Grossherzoge  von  Berg  standosmässig  un- 
tergeordnet und  dann  durch  einen  französischen  Senats-Consult  vom 
13.  Dec.  1810  dem  französischen  Kaiserreiche  mit  Verlust  der  Stau- 
desherrlichkeit einverleibt,  durch  die  Wiener -CJongressacte  von  1816 
der  preussischen  und  hannoverschen  Staatshoheit  als  Standesherrschaft 
untergeordnet.  Durch  Uebereinkunft  mit  Preussen  von  1824  wurden 
die  Ausübung  der  Gerichtsbarkeit  und  die  standesherrlichen  Verwal* 
tnngsrechte  an  Preussen  abgetreten  u.  dasselbe  geschah  1826  in  einem 
Vertrage  mit  Hannover.  Die  unmittelbaren  Besitzungen  des  Hauses 
Looz  m  den  Niederlanden  sind  sehr  bedeutend.  —  Haupt  des  Hauses 
ist:  Herzog  Carl  (H.),  geb.  1804  —  Sohn  des  1822  verstorb^  Herzogs 
Carl  (L)  —  verm.  1829  mit  Herzogin  Mina,  geb.  1802,  des  Chev.  van 
Lockhorst,  Herrn  der  Herrsch.  ToU-Veenhuyzen  und  der  Baronie  Bon- 
lez ,  Tochter  u*  Wittwe  von  F.  W.  Heeckeren  de  Nettelhorst ,  aus  wel- 
cher Ehe  zwei  Töchter:  Pr.  Mina,  geb.  1830,  verm.  Grf.  duVal  deBe- 
aolieu  und  Pr.  Hermine,  geb.  1833  und  zwei  Söhne  stammen  :  Herzog 
Carl  (in.),  geb.  1832  und  Pr.  Ernst,  geb.  1831 ,  verm.  1859  mit  Pr. 
Marie  Luise,  geb.  Pr.  Godoy  de  Bassano.  —  lieber  die  Geschwister  des 
Herzogs  Carl  (H.),  so  wie  über  die  Familie  des  Prinzen  Wilhelm  giebt 
das  goth.  geneal.  Taschenb.  nähere  Auskunft. 

Gtmkgt  L  8.  9C4  nnd  65:  Cowanm,  Corswarem,  nach  :  L'erMiion  de  toutea  les  Mrres  du 
Brataat.  —  Allgen.  geaeal.  mnd  Staata-Handbuoli,  I.  8.  338  u.  39.  —  Gen.  hist.-8Ut.  Alma- 
aaeb,  Weimar,   t8SS.  8.  854—56.  -  N.  Pr.  A.-L.  Hl.  8.  198-301.  —  Freih.  v.  d.  Xnetebiek, 


—      12     — 

e.  9  und  10.  -  Goth.  geoeal.  Hofcal.  1S4S.  8.  162  und  1862.  8.  164  u.  65.  ~  Tyrog^  U.  iOL 
—  W.-B.  d.  PreuM.  Monarch.  I.  —  W.-B.  de«  Kgr.  Hannover,  Tab.  VII.  und  8.  8.  — 
V,  Hffntr^  haunov.  Adel,  Tab.  21. 

Loppenow.  Altes,  in  Pommern  und  in  der  Uckermark  begütert 
gewesenes  Adelsgeschlecbt ,  welches  schon  im  15.  Jahrh.  in  Pommern 
das  Rittergut  Loppenow  bei  Greiffenberg  als  Afterlehn  der  v.  d.  Osten 
und  V.  Blücher  besass.  Joachim  v.  L.  hatte  bereits  1463  Loppenow 
inne.  Ein  Nachkomme  desselben,  Jacob  v.  L. ,  errichtete  1665  einen 
Vergleich  mit  den  v.  d.  Osten  und  v.  Blücher,  worauf,  laut  eines  Briefes 
vom  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg  vom  21.  Novemb. 
1666  die  v.  Loppenow  das  gleichnamige  Stammgut  als  ein  Immediat- 
lehn  erhielten,  doch  mit  der  Bedingung,  dass,  nach  Erlöschen  des  Stam- 
mes ,  das  Anwartsschafts  -  u.  Lehnseröffnungsrecht ,  nach  wie  vor,  den 
V.  d.  Osten  verbleibe.  Der  Stamm  blühte  noch  in  die  ersten  Jahi*zehnte 
des  19.  Jahrb.-  hinein  und  die  Letzten  des  Geschlechts  waren  Adam 
Beruhard  v.  Loppenow,  gest.  1726  ohne  Söhne,  Herr  auf  Loppenow, 
so  wie  auf  Baumgarten  und  Sclienckenberg  unweit  Prenzlow  in  der 
Uckermark,  k.  pr.  Regier.-Rath  zu  Stettin  und  Johann  Carl  v.  Lop- 
penow, k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D.  u.  Landrath  des  randowschen 
Kreises,  welcher  5.  März  1729  den  Mannsstamm  schloss.  —  Das  Gut 
Loppenow  erhielt  vom  K.  Friedrich  Wilhelm  I.  von  Preussen  1729  der 
damalige  Major  im  Reg.  v.  Grumbckow  u.  nachmalige  Oberstlieutenant 
und  Commandant  von  Friedrichstadt  Hans  Gebhard  Edler  v.  Plotho. 

ßrüggmusnn,  II.  1.  S.  438.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  301.  —  F^eih.  p.  Ledebur,  II.  8.  61. 

Lorber.  Kurbayerischer  Adelsstand.  Diplom  vom  1.  Sept.  1571 
für  Erasmus  Lorber.  Derselbe  war  ein  Nachkomme  des  1394  als 
Küchenmeister  des  Fürstbischofs  Lambrecht  nach  Bamberg  gekomme- 
nen Nicolaus  Lorber  ^.  dessen  Geschlecht  seit  dieser  Zeit  in  bambergi- 
schen Diensten  verblieb.  —  Nach  Anlegung  def  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  wurde  in  dieselbe  eingetragen:  Ignaz  Nepomuck  v.  Lorber 
(geb.  1788),  k.  bayer.  Lieutenant.  —  Nach  allem  gehörte  zu  diesem 
Stamme  der  bekannte  Publicist  und  Feudalist  und  Rechtslehrer  Ignaz 
Christoph  Lorber  v.  Störchen,  welcher  als  w.  Geh.  Rath  etc.  1797  zu 
Bamberg  starb  und  sich ,  wie  angegeben ,  nach  einer  ihm  zustehenden 
Besitzung  schrieb. 

V.  Lang,  8.  485.  —  v.  mubach,  H.  8.  70.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayera,  VI.  99. 

Lorber  V.  Lorberau.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1741  für  Johann  Niclas  Lorber,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lorberau.  — 
Der  Stamm  ist  dauernd  fortgesetzt  worden.  Noch  in  neuester  Zeit  stand 
Carl  Lorber  v.  Lorberau  als  Lieutenant  im  k.  k.  26.  Infanterie-Reg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  fi.  364.  —  MiHt-Schemat.  des  Oesterr.  Kaiserthums. 

Lorch.  Ein  aus  Galizien  stammendes,  nach  Preussen  gekommenes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  die  k.  preuss.  Ar- 
mee traten.  —  Johann  Philipp  v.  Lorch .  Ingenieur  der  Veste  Peitz, 
hatte  einen  gleichnamigen  Sohn  und  später,  1788,  war  Carl  Wilhelm 
V.  Lorch  Lieutenant  im  Regimente  v.  Schölten.  1806  standen  zwei  Ge- 
brüder V.  Lorch  in  der  Armee,  der  ältere  als  Major  im  Regim.  v.  Rüts, 
der  jüngere  als  Hauptmann  im  Reg.  Kurfürst  von  Hessen.  Ersterer 
starb  1827  als  pens.  Oberst  und  Letzterer  1822  als  pens,  Msgor.  — 


—     13     — 

Die  Faaiilie  wurde  in  der  Rheinprovini  und  in  der  Prt>\ini  Snohüen  h<^ 
gttttt.  In  neoester  Zeit  werden  Anton  V.  l^n*h  «Is  IV^tier  von  KI- 
psssor-Hof  im  Kr.  Cleye  nnd  ein  anderer  Anton  v.  l^m^h,  k.  pr,  latent« 
a.  D.,  mls  Herr  auf  SchOnstedt  im  Kr.  Weisseuseo  auf|ie<hhrt. 

■.Pr.  A.-L.  V.  8.  SIC.  -   FrttAtrr  w.  Uiltbmr,  II.  .s,  M. 

Lorek.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen,  Diplom  vom  7.  l>0i\l8(U 
fllr  Carl  Emil  Lorck,  k.  prenss.  Lieutenant  im  Garde -Hu»t\ivn-Kogt- 
mente.  Derselbe  vermählte  sich  mit  einer  Freiiu  v.  Kstorff  und  hat  Am 
Stamm  fortgeflanzt. 

Handteiiriftl.  Modt. 

Lorengo  v.  Salzberg,  auch  Ritter.  Krblflnd.-Astorr.  Adt^U-  und 
Bitterstand.  Adelsdiplom  von  1715  für  Dominik  LoreuKo«  CaiHUiiouM 
im  Stifte  St.  Stephan  zu  Wien  und  für  den  Bruder  deHMeliuMi ,  l'Vaii« 
Anton  Lorengo,  so  wie  für  die  Agnaten  dorscllKMi,  Johann  Huptint  und 
Hieronjmus  Lorengo,  mit  dem  PdUücatc:  v-Sulxborg  und  lUHrrdlploin 
von  1729  für  Johann  Baptist  Lorengo  v.  Sulzborg,  kurpfal/lHch.  I|c»f- 
Rath.  — 

Mtgn-U  V.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  173  und  865. 

Lorl,  Ritter.  Reichsadels-  und  Rittorstand.  Diplom  im  kiirpfftl- 
zischen  Reichsvicariate  vom  6.  Juli  1792  für  JoHoph  Lori.  DorHclbi«, 
geb.  1748,  ans  einer,  aus  Italien  stammenden  Familie,  welche  urNprüiiK« 
lieh  de  Loro  hiess,  entsprossen,  wurde  als  k.  bayer.  w.  Geh.  Hecretair 
and  Registrator  des  Ministeriums  des  Innnern  in  die  AdelHinatriknl  di)« 
Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9.  L»ng,  8.  435.  -  W.-B.    dM  KOniisr    H«y«ro,  VI.  »9. 

Loreax,  Freiherren.  Reichsfreihermstand.  Diplom  im  kurnileb* 
sischen  Reicbsvicariate  vom  7. Aug.  1790  für  Johann  Oottfrii«.d  \4irmt^ 
kvsidtt.  Kammerrath  nnd  Fabrikbesitzer  za  Mfttweyde,  llf?rrn  auf 
Podelwitz,  Borkardtshain  etc.  und  für  die  Kindifr  deiMM$lb«;n :  Joh/irinu 
Aagoste  vennählte  v.  d.  Gablentz,  Johann  Christian  l*,,  kurNtti:hii,  LiifU* 
und  Friedrich  L.  —  Die  Familie  blühte  fort  und  erwarb  Ober" 
üoleniitzschka,  Collmen  nnd  Antheile  von  hifuMrU/.,  J^rvtriii/  iiimI 
—  Ernst  Gottfried  August  Freih.  v.  I/zrenz  ward«:  IHrf'A  \X' 
im  k.  sichs.  3.  Reiter-Regiment«.  —  Die  ystmilUr  WMfdi?  I  H'4Ü 
aaefc  ia  ScUesiefi  und  zwar  zn  Warl>en  im  Kr.  Gn/tkau  Utf/fiu^  n,  AhT 
dortige  Beatz  stand  in  neuester  Zdt  den  (jisfichmnUsm :  \i*tAm'%^  KP 
frMe.  Friedridi  Osear,  Motha  Aogast«,  hlfrihdf:  Fri#rd«rik^  u.  fl//l#«rl 

it    ♦   u.  - 

nadi  Einigen:  finB/ith  ^u  nnt  afkso  vi^F4*)^^i  sum^ 
refUrDt^.  wrtwT  Yr^^tJu^  «mr^/^  mit  *iimm 

ia  Bba  ein  «illwTxt^  llJBin%^ .  «rjt  4^  H/AStm  «i«Hb 
•4  Kt  drei  kksK*.  fol4«&n  Kf«9i»»«  luvMiiifrlMi«  b^ 

i  Sifcft  JiMiai«.  JlMflz  L.  «Md  ^wi  ^.  i«u;  17^  to^  4b«  tfj*' 


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bflfce  Sk4u    -  V.  Pr    A  >L    r    k    »H,  -^  />#*A.    v.   U4ß^**f 

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—     14     — 

brOder  Joseph  Lds,  Castelbui  von  Biecz.  Michas,  Franz  und  Felix  Lös, 
letzteres  Diplom  mit  Ansdehifung  auf  die  k.  k.  £rblandc.  —  Die  Gra- 
fen V.  Lös  sind,  wie  Einige  angeben,  eines  Stammes  und  Wappens  mit 
der  schlesisch-meissenschen  Familie  vom  Loss,  doch  wird  Genaues  ttber 
ihre  Abzweigung  nicht  mitgctheilt  u.  es  wird  nur  angenommen,  dass  die 
Familie  auch  nach  Böhmen  und  Polen  gekommen  sei,  Andere  erwähnen 
die  Familie  nur  als  ein  polnisches,  zu  dem  Stamme  Dombrowa  zählen- 
des Adelsgeschlecht.  —  Heinrich  Otto  y.  Loss,  Herr  auf  Koenarow,  war 
um  1618  Landrattf,  Burggraf  zu  Carlstein,  Unter-Kämmerer  u.Director 
der  Landstilnde  in  Böhmen,  scheint  aber  Nachkommen  nicht  gehabt  zu 
haben.  Adalbert  Lös  kommt  1648  als  Landfahnrich  vonCulm  vor  und 
der  Sohn  desselben,  Wratislaus,  Wojwode  von  Marienburg,  als  sehr 
reich  bekannt,  starb  1694;  Ludwig  Alexander  L.  war  1690  Abt  des 
Cistercienser-Elosters  zu  Pelplin  und  Albrecht  v.  Löss  kommt  1712  als 
Truchsess  und  Deputirter  von  Lemberg  vor.  Seit  dieser  Zeit  ist  das 
Geschlecht  in  Galizien  zu  grossem  Ansehen  gekommen  u.  Sprossen  des- 
selben gelangten  zu  hohen  Ehrenstellen.  —  Haupt  der  Familie  ist  jetzt: 
Wladimir  Graf  v.  Lös-Grodköw,  geb.  1825  —  Sohn  des  1859  verst. 
Grafen  Tliaddaeus,  Herrn  auf  Narol,  aus  der  Ehe  mit  Angelica  v.  Kow- 
nacka,  geb.  1805  und  verm.  1824  u.  Enkel  des  Palatins  von  Betz  Gra- 
fen Lös  —  Herr  auf  Dolzanska,  Janow  und  Globudka,  verm.  1853  mit 
Pauline  Grf.  Baworowska,  geb.  1831,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt: 
Zdzislaus,  geb.  1860.  —  Von  den  Brüdern  des  Grafen  Thaddaeus  lebt 
noch  Graf  Justin,  geb.  1796,  Herr  auf  Boriköw  und  Sknikow.  Die  drei 
anderen  Brüder,  die  Grafen:  Sigismund  ,  Carl  und  Ignaz  sind  mit  Hin- 
terlassung von  Nachkommenschaft  gestorben,  über  welche  die  geneal. 
Taschenbb.  der  gräfl.  Häuser  Näheres  ergeben. 

Meperle  t.  Mühlftld,  Krg.^Bd.  8.  t\.  ~  Deutsche  Grafenb.  der  Gegenw.  TU.  8.  SSf— 34. 
—  FrHherr  «.  Ledebur»  II.  6.  &1 :  Los,  Loseb.  —  Geneal.  Tuchenb.  der  grill.  H&neer,  1864. 
8.  50<{— S  and  histor.  Handb.  tu  Demselben,  8.  537. 

Losch,  Los.  Ein  in  Ostpreussen  schon  1671  zu  Strengein  und 
später  zu  Krummenort,Aweyden,  Dohlen,  Faulnoeden  etc.  begütert  ge- 
wordenes Adelsgeschlecht,  nach  Freih.  v.  Ledebur  eines  Stammes  und 
Wappens  mit  den  zu  dem  polnischen  Stamme  Dombrowa  zählenden 
Grafen  Lös.  —  Ein  v.  Losch  war  1806  in  Tilsit  Landesdirector  und 
Landrath  des  Kr.  Insterburg  und  mehrere  Glieder  der  Familie  standen 
in  der  k.  preuss.  Armee.  Ein  v.  L.  war  1828  Capitain  in  der  ersten 
Invaliden-CJompagnie  und  1837  war  ein  v.  L.  aggregirter  Major  im 
1.  Dragoner -Regim.  und  Präses  der  Remonte-Ankaufs-Commission  in 
Preussen. 

N.  Pr.  A.-L.  TU.  8.  302.   —  fVt«A#rr  ».  Ledebur,  II.  8.  51. 

Losenstein,  GraHea.  Altes,  steiermärkisches,  von  den  alten  Mark- 
grafen oder  Grafen  v.  Steyer  stammendes  Herrenstands  -  Gesohlecht, 
eines  Stammes  mit  dem  Hause  Starhemberg ,  welches  das  Erblandmar- 
schall-Amt in  Oesterreich  unter  der  Enns  bcsass  und  nach  Erlangung 
der  Herrschaft  Schallaburg  zu  dem  Stammwappen:  (in Schwarz  ein  gol- 
dener Panther,  oder  Greif  ohne  Flügel,  mit  schwarzen  als  Boffelshömer 
aasgebogenen  Hörnern ,  aus  dessen  Rachen  und  Ohren  Feuerflammen 
hervorkommen)  das  Wappen  dieser  Herrschaft:  (in Roth  ein  gekrönter, 


—     16     — 

schrägrechts  von  Gold  und  Blau  getbeilter  Löwe)  im  gevierten  Schilde 
setzte.  —  Der  Stamm  blühte  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jahrb. 
tief -hinein  und  erlosch  im  Mannsstamme  1692,  worauf  der  Sohn  der 
Schwester  des  letzten  Grafen  v.  Losenstein:  Franz  Carl  Fürst  v.  Auers- 
perg,  die  hinterlassenen  gräflich  loseusteinscben  Stammgüter  in  Oester- 
reich,  mittelst  Herauszahlung  der  gräflich  losensteinschen  Töchter  und 
Mit-£rben,  1704  an  seine  Familie  brachte. 

LoMius,  de  migrai.  gtat.,  Lib.  6.  8.  177.  —  Spenär,  6.  2S8  und  Tab.  9.  —  Qr.  v.  TfunH- 
Ifritnd,  8.  237  lu  addendis.  —  Sinapiuiy  II.  8.  789.  —  Hübner,  III.  Tab.  734— S6.  —  Sieb- 
mmcker,    I.  9t :  v.  LoMfisMin,  Freih.  —  v.  Meding ,   n.  8.  349—51. 

Loscani,  auch  Ritter  und  Edle.  Erbl&nd.-österr.  Adelss-  n.  Rit- 
terstand. Adelsdiplom  von  1744  für  Otto  Ludwig  Loscani,  k.  k.  Hof- 
agenten und  Ritterdiplom  ?on  174^  für  Denselben  als  k.  k.  Rath  und 
Assessor  bei  der  ob  der  ennsischen  Deputation,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

Megerle  f.  Mühlfeld,  8.  198  und  Brg.-Bd.  8.  365. 

lioss,  vom  Losg,  Grafen  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde.  Im 
rothen  Mittelschilde  ein  mit  den  Füssen  ausgestreckter,  schrägrechts 
gestellter,  mit  einem  grünen  Lorbeerkranze  umgebener,  grüner  Frosch: 
Stammwappen.  1  u.  4  in  Silber  ein  rechtssehender,  gekrönter,  schwar- 
zer Adler  und  2  und  3  in  Blau  ein  rechtsgekehrter ,  goldener  Löwe). 
Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  4.  (28.)  Febr.  1741  für  die  Gebrüder 
Christian  und  Johann  Adolph  I.  vom  Loss,  Beide  kursächs.  w.  Oeheime 
Räthe.  DieNotification  dieser  Erhebung  erfolgte  in  Eursachsen  10.  Mai 
1742.  —  Altes,  meissensches,  seit  der  Mitte  des  16.  Jahrb.  bekannteB 
Adelsgeschlecht,  welches  zu  Pillnitz,  Schleinitz,  Stösswitz,  Petschwitt, 
Borten,  Sacka,  Kraupa,  Medingen  etc.  begütert  wurde.  Dasselbe  soll, 
nach  Sinapius  mit  der  Familie  v.  Loos ,  s.  S.  9  —  eines  Stammes  ge- 
wesen sein,  wenn  auch  die  Wappen  verschieden  waren.  Der  Ursprung 
des  Geschlechts  dtlrfte  nach  Gauhe  in  ^er  Oberlausitz ,  in  welcher  das- 
selbe früher  begütert  war ,  zu  suchen  sein  und  Gauhe  nennt  ein  Doif 
Lohss  oder  Lohse  in  der  Oberlausitz,  welches  der  Redaction  nicht  be- 
kannt ist,  wohl  aber  liegt  in  der  Niedcrlausitz  unweit  Sorau  ein  Dorf 
Lobs,  auch  finden  sich  um  Meissen  zwei  Oerter  Lossen.  —  Christiaü 
Joachim  v.  L.  war  1564  Amtshauptmann  zu  Senftenberg;  Christoph 
V.L.,  gest.  1609  u.  der  gleichnamige  Sohn  desselben,  gest.  1620, kom- 
men als  Reichspfennigmeister  und  kursächs.  Geh.-Räthe  vor ;  Christian 
V.  L. ,  Herr  auf  Piltoitz,  gest.  1620,  war  Hofinarschall  am  kursächs. 
Hofe  und  der  Sohn  desselben,  Christian  v.  Loss,  Herr  auf  Berthen, 
Trebitz,  Krebs  und  Schnellin,  früher  kursächs.  Hof-  u.  Justitien-,  wie 
auch  Appellations-Rath,  wurde  um  1650  Geh. -Rath.  Mit  Letzterem 
beginnt  die  Stammtafel  der  Grafen  vom  Loss,  welche  folgende  ist: 
Christian  v.  L.:  Catharina  v.  Kannewurf  a.  d.  H.  Oleina;  —  Johann 
Caspar  v.  L.,  gest,  1711,  Herr  auf  Röhrsdorf,  Berthen  und  Wittgens- 
dorf, kursächs.  Geh.-  und  Appell.-Rath,  Ober-Steuer-Einnehmer,  auch 
herz.  Sachs.- weissenf.  Premier-Minister,  Oberhofmarschall,  Consistorial- 
Director  u.  Ober-Hauptmann  des  Fürstenth.  Querftirt:  Magdalena  So- 
phie V.  Ende  a.  d.  H.  Ehrenberg,  gest.  1739;  —  Graf  Christian, 
s.  oben,  geb.  1697  u.  gest.  1770  als  kursächs.  Cabinets-  n.  CmUtmt^ 


—     16     — 

Minister  etc.:  Helene  Henriette  v.  Penzig,  gest.  1750;  —  Graf  Johann 
Adolph  n.,  geb.  1731  u.  gest.  nach  1800,  Herr  auf  Olbernhau,  Hirsch- 
stein and  Wunitz ,  korsfichs.  Cabinets  -  Minister  nnd  Staats- Secretair, 
früher  der  inländischen,  seit  1790  der  ausländischen  Angelegenheiten 
etc. :  erste  Gemahlin :  Johanna  Caroline  Tugendreich  v.  Metzradt ,  Er- 
bin von  Olbernhau  etc.,  gestorb.  1766  und  zweite  Gemahlin:  Auguste 
Amalie  Grf.  v.  Loeser,  verm.  1767 ;  —  Graf  Johann  Adolph  III. ,  geb. 
1768  und  gest.  7.  März  1852,  Maioratsherr  auf  Olbernhau,  Hirschstein 
und  Wunitz,  k.  sächs.  w.  Geh.  Rath  und  Hausmarschall :  Isidore  Mar- 
garethe  Grf.  Knuth  zu  Gyldenstein,  geb.  1774,  verm.  1796  und  gest. 
1845.  Aus  der  Ehe  des  IjCtzteren  entsprossten ,  neben  einem  Sohne. 
Gustav,  geb.  1798,  welcher  jung  starb,  drei  Töchter:  Grf.  Auguste, 
geb.  1797,  Grf.  Mathüde,  geb.  1804  und  Grf.  Amelie,  geb.  1807.  — 
Der  Mit-EmpfUnger  des  Grafendipl^ms,  Graf  Johann  Adolph  I.,  s.  oben, 
Herr  auf  Hii*schstein ,  kursächs.  Kammerh. ,  erst  Hofmarschall ,  dann 
Ober-Stallmeister,  1725  w.  Geh.  Rath  und  später  Gesandter  am  kön. 
grossbritann.  Hofe,  setzte,  so  viel  bekannt,  seine  Linie  nicht  fort  und  so 
erlosch  denn  mit  dem  Grafen  Johann  Adolph  111.1852.  wie  augegeben, 
der  Mannsstamm  des  alten  Geschlechts.  Von  den  drei  Erbtöchteni 
hatte  sich  die  ältere,  Grf.  Auguste,  gest.  1828.  mit  Wilhelm  Bogislav, 
▼.  Kleist,  k.  preuss.  erstem  HoQägermeister  und  Major  in  d.  A.,  verm., 
welcher  in  Folge  königlicher  Erlaubniss  vom  21.  Jan.  1823 ,  s.  Bd.  V. 
S.  125,  unter  Annahme  des  Namens:  Graf  Kleist  vom  Loss,  nach  dem 
Rechte  der  Erstgeburt,  mit  seinem  angestammten  Wappen  das  W^appen 
der  Grafen  v.  Loss  in  einem  sechsfeldrigen  Schilde  vereinigte.  Die 
zweite  Tochter  des  Grafen  Johann  Adolph  IlL,  Grf.  Mathilde,  starb  als 
Wittwe  des  1846  verstorbenen  Carl  Grafen  v.  Zedlitz-Leipe,  Herrn  der 
rosenthaler  und  bankwitzer  Güter  in  Nieder- Schlesien  und  die  dritte: 
Ghrf.  Amalie,  vermählte  sich  1828  mit  Eckard  v.  Stammer.  gest.  1863. 
Herrn  auf  Görlsdorf,  Garrenchen  etc.  in  der  Niederlausitz,  k.  preuss. 
Kammerh.  u.  Mitgl.  d.  Herrenhauses. 

Knautk,  8.  5S9  und  30.  —  Oauht ,  \.  8.  1268—70.  —  Lauüiucr  Mngasin  ,  1770.  8.  26» 
llafeliricht«D  von  Christian  Gr.  v.  Lass.  —  Jatobi,  ISOO,  IT.  8.  271.  —  MIg.  guneal.  u.  Staats 
Handb.  1824.  I.  8.  67l  und  78.  —  N.  Preus.  A.-L.  III.  8.  302  und  303.  —  Deutsche  Grafen 
hiiia.  d<»r  G«g«nw.  III.  8.  332  und  33:  im  Artiicel:  Qr.  t.  Lös.  —  Freih.  p.  L^dehut  ,  11 
8.  ft2  nnd  53.  —  0«neal.  Taschenb.  der  grfl.  HfiuMr,  1864.  8.  S08  und  histor.  Handbuch  im 
Demselben,  8.  S38.  —  Sieömaohtr.  I.  162:  v.  tos«,  llelflHnisch.  —  Titroff  II.  70:  (It.  v.  L 
—  W.-B.  d.  8lich8.  8taat<>n,  I.  41 :  Gr    t.  L. 

Lossa,  Ritter  n.  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  vom  21.  Aug. 
1731  ftür  Johann  Christian  Lossa.  Herrn  auf  Ehersbach  bei  Görlitz  u. 
kursächs.  Commissionsrath ,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Die  Notiti- 
cation  dieser  Erhebung  erfolgte  in  Kursachsen  2.  März  1733.  —  Der 
Erhobene  —  ein  Sohn  des  1 705  in  die  Kaufmanns  -  Societät  zu  Zittau 
bei  Stiftung  derselben  aufgenommenen  Kauf-  und  Handelsherrn  Samuel 
Lossa  aus  Mitweide  in  Sachsen  aus  der  Ehe  mit  Anna  Martha  v.  Kess- 
ler, genannt  Sprengeisen  —  wurde  1713  Mitglied  der  Kaufmanns  -  So - 
flietät  in  Zittau,  erbte  von  seiner  1719  verstorbenen  Mutter,  welche 
fläch  1711  in  zweiter  Ehe  mit  dem  kursächs.  Obersten  Friedrich  Ludwig 
V.  Hund  und  Altengrottkau ,  Herra  auf  Ebersbach  etc.  vermählt  hatte, 
das  Gut  Ebersbach  mit  mehreren  anderen  Gütern  in  der  Oberlausitz, 


^ 


v*:^ 


■•'■■  _     17     - 

war  in  zweiter  Ehe  mit  Johanna  Elisabeth  v.  Dressier  vermählt  u.  starb 
7.  Mai  1754  als  korsächs.  Kammer-  und  Bergrath  in  Freiberg.  — 
y.  Hellbach  schreibt  den  Namen  der  Familie:  Losa  und  giebt  an,  dass 
Johann  Christian  Losa  1726  in  den  böhmischen  Ritterstand  erhoben 
worden,  was  wohl  der  Fall  vor  Erlangung  des  Reichsritterstandes  ge- 
wesen sein  könnte,  doch  ist  bei  Notification  des  Reichsritterstandes  in 
Kursachsen  eine  frühere  Erhebung  des  Diploms  -  Empfängers  nicht  an- 
geführt, sondern  derselbe  nur:  kursächs.  Commissiousrath  Lossa  ge- 
nannt Freih.  v.  Ledebur  sagt :  Johann  Christian  Loos  sei  unter  dem 
Namen  v.  Lossa  1726  in  den  böhmischen  Ritterstand  erhoben  worden, 
doch  findet  sich  der  Name  seines  Vaters  in  Zittauer  Schriften  nur :  Sa- 
muel Lossa  geschrieben.  —  Aus  der  zweiten  Ehe  des  Johann  Christian 
Edlen  v.  Lossa  stammte  eine  Tochter ,  Sophia  Edle  v.  Lossa ,  welche 
sich  mit  dem  k.  poln.  nnd  kursächs.  Kammer-  und  Accisrathe  Ulrich 
Conrad  v.  Broizem  vermählte,  durch  welche  Vermählung  die  Güter 
Ebersbach,  Gross-Krausche,  Siebenhufen  etc.  an  die  P'amilie  v.  Broizem 
gelangten:  der  Mannsstamm  der  Familie  der  Edlen  v.  Lossa  ist  somit 
nicht  fortgesetzt  worden. 

Ob«rUuflite.  Ilouatsschr.  1807,  October,  8.  551—5.3.  —  Dr.  Chr.  Ä.  Ptsoheek,  Handb.  d. 
Gesch.  von  ZitUa,  1834,  I.  S.  749  uod  48.  —  r  B>'ilhach,  II.  8.  7t.  -  Freih,  r.  Ltdebur,  II. 
S.  &S  —  IfSitcA,  W.-B.  Zittauisrher  Familien  (US  auf  d.  Stadtbibliotli.  zu  Zittau)  Tab  S8. 
-   Kn^ackkt,  IV.  S.  267—69. 

Lossberg,  auch  Freiherren  n.  Grafen.  Böhmischer  Grafenstand. 
Diplom  vom  8.  Octob.  1655  für  Johann  Anton  Freih.  v.  Lossberg.  — 
Altes ,  aus  dem  Herzogthume  Krain  stammendes  Adelsgeschlecht ,  in 
welches  der  Freiheim-  und  Grafenstand  kam.  Die  Familie  schied  sich 
in  zwei  Linien ,  eine  ältere  und  jüngere.  Erstere ,  welche  den  Namen 
Phaendler  v.  Lossberg  ftlhrte,  war  noch  in  neuer  Zeit  in  Krain  begütert. 
Letztere  kam  in  das  Lippesche  und  breitete  sich  daselbst  weiter  aus. 
Soviel  bekannt  ist,  gehört  zu  dieser  Linie  die  jetzt  in  Kurhessen  blü- 
hende Familie  v.  Lossberg,  aus  welcher  Sprossen  in  dvv  kurhessischen 
Armee  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangten.  K.  W.  J.  v.  Lossberg ,  Gene- 
ralmajor, ist  Gener.-Adjut.  Sr.  K.  H.  des  Kurfürsten  u.  Bernhard  v.  L., 
Generalmajor,  Oommandeur  der  1.  Infant.-Brigade. 

UandsehHftl.  Rotix.  -  M.  geneal.  Handb  ,  1778.  Zweiter  Nachtr.  8.  15  u.  16.  -  v.  Hell- 
back,  n.  8.  71. 

Lossow,  Lossaw,  Lossan  (im  von  Silber  und  Roth  schräglinks 
getheilten  Schilde  ein  gefleckter,  springender  Panther).  Altes,  märki- 
sches und  schlcsisches  Adelsgeschlecht ,  welches  in  der  Mark  Branden- 
burg, wo  dasselbe  bereits  1305  zu  Lossow  unweit  Frankfurt  a.  der  0. 
sass,  in  Schlesien  und  im  Magdeburgischen  ansehnlieh  begütert  wurde 
u.  später,  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.,  auch  im  Reussischen  u. 
Coburgischen,  so  wie  in  Ostpreussen,  wo  die  Familie  schon  im  15.Jahrh. 
vorkam ,  und  im  Posenschen  Grundbesitz  erwarb.  —  Otto  de  Lossow, 
einer  der  vornehmsten  Räthe  des  Herzogs  Conrad  zu  Gels ,  lebte  um 
1320;  Tasso  v.  L.,  wohl  der  Sohn  des  Vorigen,  leistete  dem  genannten 
Herzoge  Conrad  wichtige  Dienste  und  starb  um  1354;  Johann  v.  L., 
Herr  auf  Lackeln  und  Bresa,  um  1578  des  teutschen  Ordens  Comthur 
zu  Bazow  im  Anhaltschen,  starb  später,  1605,  als  Landcomthur  und 

XneiCkke,  Deutach.  ^dals-I^z.    VI.  2 


—      18      —  ^.:» 

Statthalter  der  Bailei  Sachsen ;  Petrus  Lossovius  v.  Lossaa.  gest.  1616, 
war  des  Domstifts  St.  Johannis  zu  Breslau Prillat  und  Domherr;  Caspar 
V.  L.,  der  schlesischen  Fürsten  und  Stände  Hauptmann ,  zeichnete  sich 
1623  in  einem  Treffen  gegen  die  Polen  unter  dem  Obersten  Stroinowski 
aus  und  Bernhard  v.  L.  war  nach  Anfange  des  18.  Jahrh.  Herr  auf 
Ijudwigsdoi-f  bei  Kreutzburg  und  pflanzte  seine  Linie  durch  vier  Söhne 
und  zwei  Töchter  fort.  Von  den  Söhnen  machte  sich  Caspar  Heinrich 
V.  L.  in  der  Standesherrschaft  Pless  ansilssig.  Derselbe  war  mit  Maria 
V.  Larisch  u.  Ellguth  vermählt,  aus  welcher  Ehe  Georg  Wilhelm  v.  L., 
k.  k.  Hauptmann,  stammte.  —  Johann  Georg  v.  L.  war  k.  poln.  Oberst- 
lieutenant und  k.  preuss.  Verweser  des  Amtes  Oletzko.  Aus  seiner  Ehe 
mit  Johanna  Constanze  v.  Zastrow  a.  d.  H.  Baiikau  entspross  Matthias 
Ludwig  V.  L.,  geb.  1717,  welcher  unvermählt  blieb,  allen  Feldzttgen 
Friedrichs  II.  beiwohnte,  von  Ehrenstufe  zu  Ehrenstufe  stieg,  1782  als 
Generallieutenant  pensionirt  wurde  und  1783  starb.  —  Daniel  Frie- 
drich V.  Lossow  a.  d.  H.  Niedewitz  stieg  in  der  k.  preuss.  Armee,  vom 
K.  Friedrich  H.  sehr  geschätzt,  1781  zum  Generallieutenant,  nahm 
dann  den  Abschied  und  starb  ebenfalls  1783.  Da  seine  Ehe  mit  Sophie 
Eleonore  v.  Zedmar  kinderlos  blieb ,  nalun  er  den  Premierlieut^nant 
vom  Bosniakencorps:  Johann  Christoph  Köhler  an  Sohnes  Statt  an  und 
Letzterer  erhielt  durch  Diplom  vom  6.  Mai  1777,  unter  Anerkennung 
dieser  Adoption,  den  Adelsstand  des  Kgr.  Preusscn  mit  dem  Namen: 
Köhler  v.  Lossow  und  mit  dem  v.  Lossowschen  W^appen,  in  welchem 
jedoch  hinter  dem  Luchse  rechts  gewendet  noch  eine  Lanze  aufgerich- 
tet ist.  —  Friedrich  Constantin  v.  L.  wurde  1825  Commandeur  der 
2.  Division  u.  erster  Commandant  zuDauzig,  trat  1834  aus  dem  activen 
Dienste,  lebte  in  Berlin  u.  begann  1835  ein  grosses  militairischesWerk 
über  die  Systeme  der  Kriegsfahrung  der  berühmtesten  Feldherren  älte- 
rer und  neuerer  Zeit.  Nächstdem  haben  zalilreiche  andere  Sprossen  des 
Stammes  als  Stabs-  und  Subaltern -Officiere  in  der  k.  preuss.  Armee 
wie  früher,  so  auch  bis  auf  die  Gegenwart  gestanden,  auch  kam 
durch  Diplom  vom  2.  Oct.  1823  in  die  Familie  eine  Erhebung  in 
den  preuss.  Adelsstand  mit  dem  Namen  Kopka  v.  Lossow  und  mit  Er- 
theilung  des  v.  Lossowschen  Wappens,  in  welchem  hinter  dem  Wappen- 
bilde, dem  Luchse,  vorwärts  gewendet,  eine  Lanze  aufgerichtet  ist. 
Ein  Lieutenant  Kopka  v,  Lossow  diente  1837  im  k.  preuss.  3.  Cuiras- 
sier-Rogimente.  —  Apollinar  v.  Lossow  war  1857  Herr  auf  Gryzyn  im 
Kr,  Kosten,  Prov.  Posen.  —  Zu  dem  in  neuer  Zeit  in  das  Kgr.  Sach- 
sen gekommenen  Zweige  des  Geschlechts  gehört  der  Abgeordnete  in 
der  2,  Kammer  der  k.  sächs.  h.  StUudeversammlung  v.  L.  in  Würzen. 

Sinapius,  T.  8  618  u.  II.  S.  791.  —  Gauhe.  F.  8.  1270  u.  71.  —  Zedier,  XVIII.  8.  481. 
—  N.  Pr.  A.  L.  I.  H.  47  und  UI.  8.  303—5.  —  Freih.  r.  Ledfbur,  U.  8.  53  und  54.  —  Sieb- 
macker»  I  174:  t.  Lo8!«aw.  Märkisch.  —  v.Meding,  II.  8.  351.  -  W.-B.  d.  Preuss.  Mon.  III. 
89  :  Köhlor  v.  L.  —  W.-B.  der  Sächsischen  Staaten,  V.  66. 

Lo8tanges,  Grafen.  Französisches,  in  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jalirh.,  in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten,  in  das  Brandenburgi- 
sche gekommenes  (irafengeschlecht.  —  Carl  Graf  v.  Lostanges  trat, 
nachdem  er  wohl  ^chon  in  der  k.  franz.  Armee  gedient,  als  Oberst  in 
kurbrandenburgische  Dienste,  erhielt  ein  eigenes  Regiment  zu  Pferde 


—     19 


(zuletzt  Regiment  v.  Qoitzow)  und  starb  1703.  Derselbe  set-zte  in  der 
Ehe  mit  Maria  Ohariotte  v.  Derschau  den  Stamm  fort.  —  Ein  v.  Lo- 
stanges wurde  1796  k.  preuss.  Kammerherr  und  lebte  noch  1841  in 
Paris. 

N.  Pr.  A.-L.  Ifl.  6.  305.  -  Freik.  9.  Ledebur,  II.  S.  &4. 

*  LoBtin,  LoBthin.   Altes,  pommemsches,  früher  Loske,  Lostke  u. 

Lasike  geschriebenes ,  nach  Brüggemann  im  Lauenburgischen  begüter- 
tes Adelsgeschlecht,  welches  dem  polnischen  Stamme  Leliwa  einverleibt 
wurde  und  schon  1575  und  noch  1803  zu  Vargow  unweit  Stolpe  sass. 

—  Michael  Heinrich  v.  Lostin  nahm  1815  als  k.  preuss.  Generallieute- 
nant  den  Abschied  und  starb,  so  viel  bekannt,  unvermählt,  1839.  Ein 
jüngerer  Bruder  desselben ,  früher  Capitain  im  Regimente  v.  Müffling, 
starb  1826  und  ein  dritter  v.  Lostin,  k.  preuss.  Major,  zuletzt  im 
32.  Garnison-Bataillon,  starb  1820. 

N.   Pr.  A..L.  III.  A.  305  and  6.  —  Frtih.   v.  Ledebur,  II.  8.  64.  -    SUbmaeker.  V.  170. 

-  Pommer.  W.-B.  IV.  T»b.  23. 

Losy  V.  Losenau,  Ritter.  Böhmischer  alter  Ritterstand.  Diplom 
von  1728  für  Sebastian  Matthias  Losy  v.  Losenau,  Hen*n  auf  Rabiscb 
und  k.  böhm.  Kammer-Rath.  Derselbe  lebte  noch  1740  und  hatte  zwei 
Söhne:  Sebastian  Gregor  L.  v.  L. ,  k.  Appellat. - Rath  auf  dem  Prager 
Schlosse  und  Johann  Liborius  L.  v.  L.  —  Die  Familie  war  nach  An- 
nahme Einiger  eines  Stammes  mit  dem  im  nachstehenden  Artikel  be- 
sprochenen Geschlechte. 

aaukt,    II.  8.  6«1.  —  Megerle  t.  MüAtfeld,  Erg.-Bd     8.  173. 

Losy  y.  LoBsrmthal,  Losi  v.  Losinthal,  Freiherren  und  Grafen. 
Böhmischer  Freiherrn-  und  Reichsgrafenstand.  Freiherrndiplom  vom 
14.  Dec.  1648  für  Anton  L.  v.  L.  u.  Grafendiplom  vom  K.  Leopold  I. 
für  das  ganze  Geschlecht.  —  Ein  im  17.  Jahrb.  aus  Italien  nach  Böh- 
men gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  Einige  für  gleichstammig 
mit  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie  halten  Dasselbe 
erwarb  in  Böhmen  bedeutenden  Grundbesitz.  Philipp  liOBy ,  R.-Graf 
V.  Losymthal  war  1736  Herr  der  Herrschaft  Tachau  im  Pilsner  Kreise, 
so  wie  Herr  auf  Purschau,  Aschau,  Wintritz,  Schossenrieth  etc. ,  k.  k. 
w.  Kämm,  und  k.  böhmischer  Hofrath  u.  1745  zeichnete  sich  ein  k.  k. 
u.  Ungar.  General  R.  -  Graf  L.  v.  L. ,  Herr  auf  Tachau  etc.  durch  seine 
Tapferkeit  gegen  die  Franzosen  am  Rheine  sehr  ans.  Später  ist  nach 
Allem  der  Stamm  erloschen. 

Ottuke,ll.  8.  661.  -  Me$€ri€  v.  Müklfeld,  Erg.-Bd.  8.  173.  —  v.  IhUbaeh,  II.  8.  71.    - 
Ruppl.  zo  Siebm.  W.-B.  VI.  6. 

Loth,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1793  für 
Johann  Jacob  Loth,  Director  der  Kloster-Neuburger  Zuckerfabrik,  mit 
dem  Prädicate:  Edler  v. 

MegtrU  «.  Mükl/eld,  8.  222. 

Lotter  y.  Konstanz.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1801 
fOr  Adrian  Lotter ,  Unterlieutenant  bei  dem  k.  k.  Oguliner  Regimente, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Konstanz. 

Megtris  9,  Mükl/€ld,  Brg.-Bd.  8.  S65. 

Lotterbeek,  Loterbeek.    Altes,  in  der  früheren  Geschichte  der 

2* 


—     20     — 

Mark  Brandenburg  oft  genanntes  Rittergeschlecht ,  welches  urkundlich 
auch  Loterpeck ,  Luterbach .  Luterbeck  und  Luterpeck  geschrieben 
wurde.  Der  Stammvater  desselben  war  der  reiche,  mit  dem  Markgrafen 
Ludwig  dem  Aelteren  um  1340  in  die  Mark  gekommene  bayerische 
Ritter  Marquard  Loterbeck,  welcher  dem  Markgrafen,  besonders  bei 
Gränzberichtigungen,  sehr  wesentliche  Dienste  leistete.  Derselbe  wurde 
1346  Vogt  zu  Spandau  und  1352  markgr.  Marschall.  Er  unterstützte 
den  Markgrafen  durch  seine  Tapferkeit,  seine  Erfahrung  u.  seine  gros- 
sen Geldmittel  und  war  in  die  Händel  jener  Zeit  und  die  Geschichte 
derselben  vielfach  verflochten.  Der  Markgraf  verlieh  ihm,  um  einen 
Theil  seiner  Darlehne  zurückzuerstatten ,  das  Schloss  Kremmen ,  doch 
bestimmte  ein  Streit  mit  den  Bürgern  des  Städtchen  Kremmen,  den  Rit- 
ter, sein  Schloss  an  Koppekin  Bredow,  Ritter,  1355  zn  verkaufen. 

Oercktn,  Cod.  dipl.  V    8.  «3  uud  VI.  S.  444  und  53l.    —    N.  Pr.    A.-L.    V.    S.    317.  — 
8appl.  XU  Siebn.  W.-B     HI.  15. 

Lottersberg ,  Freiherren.  Freiherrnstand  des  Kgr.  Bayern.  Di- 
plom vom  11.  Dec.  1826  für  Carl  Lottersberg,  k.  bayerischen  Ober- 
Ueutenant. 

W.-B.  d.  Kgr.Baycrn.X.  &9.  —v.Hffner,  bayer.Adel,  Tab.  45  u.  8.  66.  -KnachU,  IV. 
8.  369. 

Lottieri  v.  Lottiersdorff,  Freiherren.  Erbl.  -  österr.  Freiherm- 
stand. Diplom  von  1726  für  die  Gebrüder  Carl,  Sertorius  und  Roman 
Lottieri  mit  dem  Prädicate:  v.  Lottiersdorff. 

MtgTlt  p.  Mühlfeld,  Bric.Bd.  8.  76. 

Lottnm,  Wylich  und  Lottnm,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Di- 
plom vom  20.  Jan,  1701  für  Carl  Philipp  Freiherrn  v.  Wylich  u.  Lot- 
tnm, k.  preuss.  General-Feldmarschall  etc.  und  Bestätigungsdiplom  im 
Kgr.  Preussen  vom  14.  Juni  1701.  —  Altes,  niedersächsisches  Adels- 
geschlecht, dessen  Ursprung  urkundlich  bis  1158  zurückzuführen  ist. 
Dasselbe  leitet  seinen  Urspnmg  von  Gottfried  v.  Steenhuys,  verm.  mit 
Ottilie  V.  Schellard,  her.  Von  den  Nachkommen  vermählte  sich  Adolph 
V.  Steenhuys  1317  mit  Bata  (Beatrix)  v.  Wylacken  und  nahm  den  Na- 
men derselben  an.  welcher  später:  Wylich  geschrieben  wurde.  —  Als 
nächster  Stammvater  wird  Peter  v.  und  zu  Wylich  angegeben ,  welcher 
1446  Erbland-Hoftneister  des  Herzogthums  Cleve  war.  Derselbe  ver- 
mählte sich  mit  Hille  v.  Hessen ,  einer  Tochter  des  Landhofmeisters 
Arnold  v.  Hessen  und  brachte  durch  diese  Vermählung  jene  Würde  an 
seine  Familie.  —  Der  älteste  Sitz  des  Geschlechts  war  Dirsfort,  später 
aber  erwarb  dasselbe  bedeutende  Güter  und  Herrschaften  und  breitete 
sich  in  mehreren  Linien  aus ,  welche  von  diesen  Besitzungen  den  Na- 
men führten.  Peters  Enkel,  Otto,  verm.  mit  Liefferta  Schenkin  v.  Nie- 
degg,  stiftete  die  Linie  zu  Huet  und  sein  Sohn,  Otto  H.  vermählte  sich 
mit  Elisabeth  v.  ßüderich ,  Erbtochter  von  Gronstein.  Der  Sohn  des 
Letzteren,  Otto  Christoph  zu  Huet,  Gronstein  und  Gribbenfort,  erwarb 
im  16.  Jahrb.  die  Herrlichkeit  Lottum  in  dem  ehemaligen,  zum  Her- 
zogthnrae  Geldorn  gehörigen  Amte  Kessel  und  später,  1 608.  wurde  Jo- 
hann Christoph  vom  Erzherzoge  Albert  v.  Oesterreich  unter  dem  Na- 
men :  Wylich  und  Lottum  in  den  Freihermstand  erhoben.  Der  eigent- 


—     21     — 

Hche  Stammname  des  Geschlechts  ist  jetzt,  doch  nur  scheinhar,  verdrängt, 
da  noch  in  allen  wichtigen  Fällen  der  Doppelname :  Wylich  u.  Lottom 
gebraucht  wird.  —  Durch  die  Nachkommen  des  Freiherren  Johann 
Christoph  entstanden  zwei  Linien :  eine  ältere  und  jttngere.  Die  ältere 
ferblieb  im  Freiherrnstande  und  ist  in  diesem  Jahrhunderte  ausgegan- 
gen, die  jüngere  aber  hat  dauernd  fortgeblttht  und  in  dieselbe  ist  durch 
Carl  Philipp,  s.  oben,  der  Grafenstand  gekommen.  —  Die  absteigende 
Stammreihe  des  gräflichen  Hauses  ist  folgende :  Graf  Carl  Philipp,  geb. 
1650  und  gest.  1719,  k.  preuss.  Feldmarschall  etc.:  erste  Gemahlin: 
Maria  Dorothea  Freiin  y.  Schwerin  und  zweite  Gemahlin :  Albertine 
Charlotte  Freiin  v.  Quadt- Wickerad;  —  Gr.  Johann  Christoph  ,  Sohn 
des  Grafen  Carl  Philipp  aus  erster  Ehe,  geb.  1681  und  gestorb.  1727, 
k.  preuss.  Generalmajor  und  Regiments -Chef:  Hermine  Alexandrine 
Freiin  V.  Wittenhorst-Sonsfeld ,  gest.  1745;  —  Graf  Friedrich  Wil- 
helm, geb.  1716,  gest.  1774,  k.  preuss.  Generalmajor,  Regimentschef 
etc.:  Anna  Dorothea  Scherf  (Sehens),  (in  zweiter  Ehe  vermählte  v.  Lam- 
precht), gest.  1796 ;  — -  Graf  Carl  Friedrich  Heinrich,  geb.  1767,  gest. 
1841,  k.  preuss.  General,  w.  Geh.  Staats-  und  Schatz  -  Minister  etc.: 
Sophie  Luise  Friederike  y.  Lambrccht,  gest.  1841 ;  —  Graf  Hermann 
Friedrich,  geb.  1796,  gest.  1847,  k.  pr.  Geh.  Rath,  Gesandter  etc.: 
Qotilde  Grf.  und  Herrin  zu  Putbus,  geb.  1809;  —  Graf  Moritz,  geb. 
1829,  Majoratsherr  des  freien  Burglehens  Lissa  bei  Breslau.  Der  Bru- 
der des  Grafen  Moritz  ist:  Wilhelm  Malte  Fürst  und  Herr  zu  Putbus^ 
geb.  1836,  succedirt  nach  einer  Bestimmung  seines  Grossvaters,  des 
Forsten  Malte Wilh.  zu  Putbus,  seiner  Grossmutter,  der  Fürstin  Luise, 
lebenslänglicher  Nutzniesserin  des  Fidei-Commisses,  am  27.  Sep.  1860, 
yerm.  1857  mit  Fürstin  Wanda,  geb.  Freiin  v.  Veltheim-Bartensleben, 
geb.  1838.  —  Die  Schwester  des  Grafen  Moritz  und  des  Fürsten  Malte 
zu  Putbus.  Grf.  Agnes,  geb.  1830,  vermählte  sich  1849  mit  Carl  Grafen 
V.  Pourtales,  k.  pr.  Kammerh.  und  Ceremonienmeister. 

Bübner,  II.  Tab.  403  und  III.  T«b.  955.  -  Gaukt ,  I.  8.  1272  a.  73.  —  Zedier,  XVIIT. 
«.  574.  —  Dithmar,  R.  Vi.  Nr.  84.  —  IHtnemann,  8.  S38.  Nr.  98  u.  8.  376.  —  v.  Steinen,  1. 
S.  691—96  a.  Tab.  2.  Nr.  1.  —  Biograph.  Lexicoii  aller  Heldeu  etc.  II.  8.  434  uod  35.  ~ 
^KoM,  l.^OO.  II.  8.  272.  -  Rohem,  Niederrhcin.  Adel,  II.  S.  292—309.  —  Allgem.  Geneal.  u. 
SUatshandb.  is<;4,  I.  8.  672  u.  73.  —  N.  Preuss.  A.-L.  III.  8  306—10.  -  D«>atsche  Orafenh. 
ö*T  6e«(enw  II.  8.  68—60.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  II.  8.  54.  —  Geoeal.  Tascheab  d.  grafl. 
Ilia»er,  1^64.  8.  508  n.  9.  uod  hlstor.  Handbuch  xu  Dereaelben,  8.  540.  —  Siebmacher,  II. 
114:  *.  Wllich,  Rheiul&ndisch.  —  r.  Mediny,  III.  8.  769—72:  v.  Wylich  und  Wylich  u.  Lot- 
ton,  Freih.  u.  Grafen,  -  Suppl.  zu  8lebm.  W.  B  I.  7:  Gr.  ▼.  L.  —  W.B.  der  Preuss.  Mo- 
•irfh.  I.  68:  Gr.  v.  L. 

Lot«  T.  Stembanm.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1794  far  Franz  Lotz,  k.  k.  Bancal-Wassermauth-Einnehmer,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Sternbaum. 

Megerle  9.  Mühlf^ld,  8.  292. 

^  Lotsbeck,  Lotzbeck  auf  Weyhem,  Freiherren.     Freihermstand 

des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  3.  Jan.  1815  für  Carl  Ludwig  Lotzbeck 
den  Aelteren ,  Grosshändler  und  Gutsbesitzer  zu  Lahr  im  Grossh.  Ba- 
den und  Anerkennungs-  und  Bestätigungsdiplom  des  der  Familie  ver- 
liehenen bayerischen  Freiherrnstandes  von  Grossh.  Badischer  Seite  vom 
29.  Mai  1815.  —  Ein  aus  Weissenburg  im  Nordgau  Bayerns  stam- 
mendes Geschlecht,  welches  zu  den  alten  Stadt -Familien  gehörte  und 


*. 


—     22     — 

dessen  Sprossen  wie  in  Weissenburg ,  so  anch  in  dem  benachbarten 
Hochstifte  und  Capitel  Eichstaedt  Aemter  und  Ehrenstellen  bekleidete. 

—  Sebastian  Lotzbeck ,  im  Rathe  zu  Weissenburg  gesessen ,  erhielt 
deroh  kaiserl.  Wappenbrief  von  1559  mit  dem  ehrbaren  Geschlechte 
der  Weisshaupten  ein  gemeinsames  Wappen.  —  Von  den  Nachkom- 
men siedelte  Christian  Samuel  Lotzbeck  1706  nach  Baden  über,  von 
wo  sein  Urenkel,  Freiherr  Carl  Ludwig,  s.  oben,  nach  Bayern  zurück- 
kehrte, daselbst  aus  den  Rittergütern  Weyhem,  Eisolzried,  Nanhofen, 
Hard  etc.  ein  Familien-Fideicommiss  stiftete  und  die  erbliche  Reichs- 
ratiis- Würde  des  Kgr.  Bayern  erlangte.  Derselbe,  geb.  1754,  badischer 
Grundherr  auf  Ottenweiher  etc.,  starb  1826  und  ihm  folgte  sein  älterer 
Sohn:  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  Willig  Freih.  Carl  Ludwig  IT.,  geb. 
1786,  badischer  Grundherr  auf  Ottenweiher,  k.  bayer.  Kämm.,  erblicher 
Beichsrath  bis  1848,  wo  er  zu  Gunsten  seines  älteren  Sohnes  freiwillig 
auf  diese  Würde  Verzicht  leistete,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Henriette 
Sautier,  gest.  1841  und  in  zweiter  mit  Antonie  Hill,  geb.  1819.  Aus 
der  ersten  Ehe  stammen  zwei  Töchter:  Freiin  Mathilde,  verw.  Freifrau 
y.  Weiden,  geb.  1814  und  Freiin  Ida,  verm.  Baronin  de  Bourgoing, 
geb.  1817  und  ein  Sohn:  Freih.  Alfred,  geb.  1819,  k.  bayer.  Kämm. 
und  (durch  Verzichtieistung  des  Vaters)  erbl.  Beichsrath  der  Krone 
Bayern,  verm.  mit  Henriette  de  Hallet,  gest.  1853,  aus  welcher  Ehe 
eine  Tochter,  Laura,  geb.  1852,  entspross.  Aus  der  zweiten  Ehe  des 
Freiherrn  Carl  Ludwig  n.  stammt  ein  Sohn:  Freih.  Eugen,  geb.  1845. 

—  Von  den  Geschwistern  des  Freih.  Carl  Ludwig  II.  vermählte  sich 
Freiin  Octavie,  geb.  1811,  1829  mit  Carl  Freih.  v.  Botberg,  grossh. 
bad.  Generalmajor  a.  D.  u.  Freih.  Ferdinand,  geb.  1792,  k.  bayerisch. 
und  grossh.  bad.  Kammerh.,  in  erster  Ehe  mit  Luise  Freiin  v.  Ober- 
kirch, gest.  1828  und  in  zweiter  mit  Stephanie  Freiin  v.  Fahnenberg, 
gest.  1839,  aus  welcher  letzteren  Ehe  eine  Tochter  entspross:  Freiin 
Caecilie,  geb.  1830,  verm.  1847  mit  Christian  Freih.  Gayling  v.  Alt- 
heim, k.  k.  Kämm.,  Wittwe  seit  1859. 

r.  Lang,  8.  181.  —  Ctut,  Adelsb.  d.  Oro«)th.  B«dfii,  Abth,  2.  —  Geneal.  Taschenb.  der 
fr«ih.  Hitiser,  1856.  8.  414-16.  n.  1864.  8.  4^6  iiud  86.  ~  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  54  u. 
9.  Wötek^rn,  Abth.  8.  8.  150— &2.  —  ».  Brfntr,  bayer.  Adel,  Tab.  45  u.  8.  46.  —  Knetchke, 
I.  8.  281  0.  8). 

Loucey ,  Grafen.  Französisches  Grafengeschlecht,  aus  welchem 
Peter  Franz  Gr.  v.  Loucey  1784  in  die  k.  preuss.  Armee  trat.  Der- 
selbe wurde  1804  Msgor  im  Husaren  -  Regimente  v.  Pletz,  war  1815 
Commandant  des  Hauptquartiers  u.  Ober-Kriegs-Polizei-Director,  wurde 
1818  als  Generalmajor  pensionirt  und  lebte  später  in  Schlesien. 

N.  Pr.  A.-L.  HI.  8.  810.  —  Freih.   v.  ledebur,  II.    8.  hi. 

Low  (in  Silber  drei,  2  u.  1,  grüne  Blätter  u.  auf  dem  Helme  zwi- 
schen zwei,  einen  offenen  Kranz  bildenden,  grünen  Zweigen  ein  grünes 
Blatt).  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  u.  in  den  ersten  Jahrzehnten 
des  19.  Jahrh.  in  Kur-  und  im  Kgr.  Sachsen  yorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Wilhelm  v.  Low  1795  Generalmajor  der  Infan- 
terie und  General-Inspector  der  Infanterie  wurde.  Derselbe  war  später 
Chef  eines  Infieuiterie-Regiments.  lieber  seine  Abstammung  sind  genaue 
Nachrichten  nicht  au&ufinden. 

HaadtohrlfUk  Noliiu 


—     23     — 

Lowe].  Adelsstand  dos  Kj<r.  Bayern.  Diplom  vom  25.  Apr.  1817 
für  Johann  Georg  Lowel,  Rechts-Candidaten,  im  Mainkreise  lebend. 

9.   Lang,  8uppl.  8.  121  :  v.  I,oweI.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  97:  v.  Lowel. 

Lowtzow,  Lowzow.  Altes,  meklenburg.  Adelsgeschlecht,  welche^ 
auch  Loutzow,  Lauzow  und  Louzow  geschrieben  wurde  u.  aus  welchem 
Hans  Lntzove  bereits  1888  urkundlich  vorkommt.  Dasselbe  unter- 
schrieb 1523  die  Union  der  mcklcnburgischen  Ritterschaft  und  wurde 
zu  Rensow,  Bftt^ien ,  LlUken ,  Lowetzow  etc.  gesessen.  —  Sprossen  des 
Geschlechts,  welches  auch  nadi  Dänemark  gekommen  war,  standen  auch 
in  der  k.  preuss.  Armee.  Peter  v.  Lowtzow  war  1787  Stabs  -  Capitain 
im  Regim.  Markgr.  zu  Hessen  -  Cassel  und  der  Bruder  desselben ,  Frie- 
drich v.  L.,  nahm  1784  als  Rittmeister  im  Husaren  -  Regimente  t.  Bel- 
ling  den  Abschied.  —  Der  alte  Stamm  hat  in  Meklenburg  fortgeblüht 
und  in  neuer  Zeit  standen  demselben  noch  die  Güter  Rensow ,  Klaber 
etc.  zu. 

9.  PHItbtter,  Nr.  87.  —  v.  Sehr.  K.-M  ,  S.  1627.  —  Vers.  d.  in  Mekleub.  aorir.  Faml- 
Üeu,  Schwerlu,  1776.  8.  4.  —  Lexicon  over  ad«l.  Famil.  i  Danmnrk  ,  1.  8.  S41  und  Tab.  &« 
Nr.  104.  —  Frei/f.  9.  d.  Ktfuebeck,  S.  196.  -  Freih.  ».  Ledebur,  II.  8,  57.  —  SUbmachmr, 
V.  154  :  ▼.  LonUou.  Meklenl..  -  r.  Wettphalen,  Ifonum.  ined.  IV.  Tab.  19.  Nr.  61.  ~  «.Jf«- 
dimg.  I.  8.  347.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  32.  Nr.  117  und  8.  3  and  27.  —  v.  Hefntr,  haaDOY. 
Adel.  Tab.  21. 

Loy,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freihermstand.  Diplom  von  1806 
ftlr  Matthias  v.  Loy,  k.  k.  Rittmeister  im  Dragoner-Regimente  Erzher- 
zog Johann.  —  Eine  adelige  Familie  v.  Loy  führt  das  Prädicat:  Edle 
▼.  Leichcnfeld  und  aus  derselben  war  in  neuer  Zeit  Joseph  Loy  Edler 
▼.  Leichenfeld  Platz-Hauptmann  1 .  Cl.  zu  Mantua. 

Magerte  9.  ßfüht/rldf  Erg.-Hrf.  8.  76.  —  Milit.-Achemat.  des  5sterr.  Kalterthums. 

Loysi,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  16.  Juli 
1 647  fftr  Johann  Anton  Loysi. 

9.  Hellbach.  II.  .s.  Vi. 

Lnbath.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  13.  Januar 
1716  für  Johann  Lubath,  k.  preuss.  Oberlieutenant  im  Regimente  Graf 
v.  Wartensleben.  Der  Sohn  desselben,  Carl  Acmil  v.  L.,  trat  1727  in 
die  Armee  und  starb  1762  als  Oberstlieutenant  und  der  Sohn  des  Letz- 
teren. Friedrich  Wilhelm  v.  L.,  1806  Major  im  Regimente  v.  Rüchel, 
wurde  1810  als  Oberstlieutenant  pensionirt. 

r.  HfUbaek.  II.  S.  72.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  S.  38  und  III.  8.  ,310  ».  II.  -  FretA.  r.  Lt- 
dffiur.  II.  «.  57.  —  W.-B.  der  Pr.  Monarch.  III.  90. 

Luben  y.  WuliTen,  Lnben  v.  Wolffen,  auch  Freiherren.    Ein  in 

der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  in  Kur -Brandenburg  und  in  der 
ersten  Hälfte  des  19.  Jahrh.  im  Kgr.  Preussen  und  in  Kur- Sachsen 
vorgekommenes  und  dann  ausgegangenes  Adelsgeschlecht,  —  Der  kur- 
brandenb.  Geh.  Kainmen-atb  Luben  v.  Wulffen  machte  sich  unter  dem 
Könige  Friedrich  I.  von  Preussen  durch  die  Einführung  der  Erbpachte 
bekannt,  wurde  geadelt,  doch  ist  Nflheres  über  das  Diplom  nicht  aufzu- 
finden und  starb  1725.  Der  Sohn  desselben.  Friedrich  Casimir  L.  v.W., 
k.  poln.  und  kursächs.  Hofrath,  starb  5.  Apr.  1727  und  Sophie  Luise 
Charlotte  v.  Haugwitz,  geb.  Freiin  Luben  v.Wolifen,  1742  zu  Chemnitz. 

Freiherr  c.  Ledebur,  II.  s.  hl.  -    r.  M^-ding,  III.  S.  411  :  Freih.  L.  v.  W. 

Lubienski,  Grafen.   Grafen  stand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 


4*' 


24     — 

15.  Juni  1798  für  Felix  Wladislaus  v.  Lubienski,  k.  prenss.  Eammer- 
herrn,  Starost  von  Nakel  etc.  —  Altes,  polnisches,  zu  dem  bekannten 
Stamme  Pomian  zählendes  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  in  der  Mitte 
des  18-.  Jahrh.  Florian  v.  Lubienski,  gest.  1760,  Wojwode  von  Posen, 
xa  hohem  Ansehen  gelangte.  Ein  Enkel  desselben  war  der  genannte 
Graf  Felix  Wladislaus ,  bei  dessen  Erhebung  in  den  Grafenstand  das 
Stammwappen :  (in  Gold  ein  vorwärts  gekehrter,  schwarzer  BdiTelskopf, 
welcher  von  dem  rechten  Hom  nach  unten  mit  einem  blanken  Schwerte 
durchbohrt  ist)  mit  den  Wappen  der  verwandten  Stämme  Jnnosza  (Bie- 
linski),  Sangtiszko  und  Szembeck  vermehrt  wurde.  Derselbe,  gest.  1842 
als  k.  poln.  Staatsminister  a.  D.,  hintcrliess  aus  der  Ehe  mit  Thecla 
V.  Bielinska,  einer  Tochter  des  polnischen  Kron-Grossschreibers  Peter 
V.  Bielinski  und  der  Fürstin  Christine  Sanguszko,  zehn  Kinder:  drei 
Töchter  und  sieben  Söhne,  die  Grafen :  Franz,  Thomas,  Peter,  Johann, 
Heinrich,  Thaddaeus  und  Joseph.  —  Graf  Franz  v.  Lubnia-Lubi^nski, 
in  erster  Ehe  mit  einer  v.  Milkowska  und  in  zweiter  mit  Pauline  Grf. 
V.  Potocka  vermählt ,  hinterliess  aus  der  ersten  Ehe  einen  Sohn ,  Graf 
Casimir,  verm.  mit  Maria  Grf.  v.  Krasinska  und  aus  der  zweiten  eben- 
falls einen  Sohn,  Gr.  Severin,  verm.  mit  einer  Grf.  v.  Jezierska.  —  Gr. 
Thomas,  k.  poln.  Greneral  a.  D.  und  Senator -Castellan  des  Kgr.  Polen, 
vermählte  sich  mit  Gonstantia  Grf.  v.  Ossolinska,  aus  welcher  Ehe  Graf 
Leon  entspross.  Gr.  Peter,  Präsident  des  k.  poln.  Credit- Vereins, 
wurde  in  der  Ehe  mit  Barbara  v.  Szymanowska  'Vater  dreier  Söhne, 
der  Grafen:  Felix,  verm.  mit  einer  v.  Dzierzbicka,  Eustachins  u.  Paul. 
Graf  Johann  vermählte  sich  mit  Anna  v.  Klicka,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Söhne  entsprossten,  die  Grafen  Stanislaus  und  Wladislaus.  Graf  Hein- 
rich, k.  poln.  Staatsrath  und  Vice-Präsident  der  polnischen  Bank,  hatte 
aus  der  Ehe  mit  Irene  Grf.  Potocka  vier  Söhne,  die  Grafen:  Eduard, 
Thomas,  Constantin  n.  Julius.  Gr.  Thaddaeus  wurde  Prälat  des  päpstl. 
Stuhls  u.  Gr. Joseph,  Herr  auf  Pudliszki,  General-Landschaftsrath  a.D., 
vermählte  sich  mit  Josepha  v.  Pruska.  —  Unter  den  in  der  Provinz 
Posen  Begüterten  wurde  1857  aufgeführt:  Julius  Gr.  Lubienski  auf 
Slakowo  im  Kr.  Kröben.  Aus  dem  nicht  gräflichen  Zweige,  aus  welchem 
Michael  v.  Lubienski,  Herr  auf  (iozow,  ehemaliger  Justiz-Minister  im 
Kgr.  Polen,  1796  k.  preuss.  Kammerherr  wurde,  war  Anton  v.  L.  1832 
Herr  auf  Wiewierzyn  im  Kr.  Mogilno  und  Joseph  v.  L.  1837  Herr  auf 
Budziszewo  im  Kr.  Obornik.  Später,  1857,  wurde  als  begütert  aufge- 
führt: Stanislaus  v.  L.  auf  Pozrzanowo  im  Kr.  Obornik,  Boguslav  v.  L. 
auf  Kiaczyn  im  Kreise  Samter  und  Anton  v.  Lubienski  auf  Wiewierzyn, 
8.  oben. 

f.  HeUbaek,  II.  8.  73.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  5  a.  8.  311.  —  DenUche  Orafenh.  d.  Oe- 
nnw.  II.  8,  60  a.  61.  —  Freihtrr  v.  Ledebur^  II.  8.  57.  —  Geneal.  Tasrhenb.  der  griflich. 
Rioaer.  1964  anter  Bernfnng  auf  1RN7  8.  471  und  histor.  Handbuch  zu  demselben,  8.  542.  — 
Rauer,  Adrcssb.  I8.S7.  8.  136.  -   W.-B.  d.  preusi».  Monarch.  I.  69. 

Lnbnan  v.  Lilienklaa.  Ein  in  Ostpreussen  zu  Borchersdorf  im  Kr. 
Pr.  Eylau ,  zu  Rothgörken  im  Kr.  Friedland ,  zu  Weissenstein  im  Kr. 
Königsberg  etc.  begütert  gewordenes  Adelsgeschlecht. 

Freih.  9.  Ledtbur,  Ol.  8.  .HO». 

^  Lnbowski.  Ein  im  17.  Jahrh.  zu  dem  schlesischenAdel  zählendes 


%*-     25     — 

Geschlecht,  welches  im  Teschenschen  zu  Dombrowka,  Sackrau  u.Widow 
gesessen  war. 

Sinapitu,  I.  8.  619  und  II.  8.  798.    -    Frdh.   v.   Ledebur,  II.  R.  5B.    —    Siebmaeher ,  I. 
71     Die  Lühowsker,  Schlesisch. 

Lnbrecht  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1745  fQr  Johann 
Cbristx>ph  v.  Lubrecht,  k.  k.  Cavallerie-Lieutenant.  —  Christian  Lud- 
wig Lubrecht  war  1730  Rittmeister  im  k.  preuss.  Regim.  v.  Egel.  Mo- 
ritz Johann  v.  L.,  Rittmeister,  war  1774  in  Pommern  Herr  auf  Bütow 
and  Ziegelwerder  unweit  Naugard.  Das  Geschlecht  erwarb  später  noch 
andere  Güter  in  Pommern  und  ist  mit  dem  Kreis-Deputirten  Carl  Leo- 
pold Theodor  v.  Lubrecht,  —  einem  Sohne  des  genannten  Johann 
Christoph  Ritter  v.  Lubrecht  —  Herrn  auf  Glashagen  und  Langenha- 
gen  unweit  Saatzig,  Steinhöffel  bei  Naugard  etc.  29.  Novemb.  1803  er- 
loschen. 

Megerte  9.  Mühlfeld,  KrR.-Bd.  8.   !73.    -    N.  Pr.  A.  L.  V.  P.  SIT.  —    Freiherr   9.    Lede- 
tar.  II.  8.  58. 

LJiucadoii.  Ein  aus  der  Schweiz  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Ludwig  Friedrich  v.  Lucadon,  geb.  1741,  in  die  k.  pr.  Armee 
trat  und  zum  Obersten  und  Commandanten  der  Festung  Colberg  stieg. 
Derselbe  wurde,  nachdem  er  in  diesem  Commando  im  Winter  1806—7 
▼on  dem  damaligen  Major  v.  Gneisenau  abgelöst  worden  war,  1807  als 
Cleneralmajor  pensionirt  u.  starb  1812.  —  Der  Sohn  desselben,  Franz 
Jobann  Paul  v.  Lucadon,  wurde  1835  Generalmajor  u.  später  General- 
fientenant 

N.  Pr.  A.-L.    III.  8.  Sit.  —  Freih.  9.  Ledebwr,  U.  8.  58  nnd  HI.  8.  304. 

Lncam,  Ritter  und  Edle.  Reichsrittertand.  Diplom  von  1749  für 
August  Zacharias  Ferdinand  Lucam,  k.  k.  Reichshofhiths- Agenten,  mit 
dem  Prädicate:  Edler  v. 

Megerle  t. Mühlfeld,  Brg.Bd.  8    173.  -  8uppl.  su  8iebro.  W.-B.  IX.  90. 

^  ,  Lneantschitz  v.  Hertenfels.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Herzog- 
tbume  Krain  zählendes  Geschlecht,  dessen  Stammreihe  Seifert  mit  Lu- 
cas Lneantschitz,  welcher  um  1471  sicJi  gegen  die  Türken  an  der  cro- 
atischen  Gränze  tapfer  verhielt,  beginnt.  Der  Enkel  desselben,  Petrus 
L.,  wurde  nach  langen  Kriegsdiensten  1555  Amtmann  zu  Stain  u. kaufte 
Eisen-Bergwerke  und  andere  Güter  in  Ober  -  Krain ,  welche  die  Nach- 
kommen noch  besessen.  Sein  Sohn  Gregor  war  anfangs  Kriegs  -  Com- 
niasar  des  K.  Ferdinand  U.  u.  setzte  später  den  Stamm  fort.  Ein  En- 
kel des  Letzteren,  Gabriel  Lneantschitz  zu  Alten-Lack  nahm  zuerst  den 
Beinamen:  v.  Hertenfels  an.  Derselbe,  gest.  1683  als  kaiserl.  Rath, 
Comes  Palatinus,  der  Landes  -  u.  Hof-Rechte  im  Herz.  Krain  Beisitzer 
Bnd  Landschreiber,  hinterliess  einen  Sohn,  Johann  Gotthard  Lucant- 
lehitz  V.  Hertenfels,  Herrn  zu  Alten-  und  Klein -Lack,  kaiserl.  Rath, 
Yicedom  des  Herz.  Krain,  wie  auch  der  Landes-  und  Hof -Rechte  Bei- 
sitzer, welcher  den  Stamm  durch  einige  Söhne,  über  welche  nähere 
Nachrichten  fehlen,  fortsetzte. 

SeiferU  AhnenUfel,  Bd.  I.  ~  Oauhe ,   I.  8.  l.'TS.  —  Zedier,  XVIII.  8.  6S9. 

'  Lncamifl,  Lucanas  v.  Rauschenberg.   Adelsstand  desKgr.  Preus- 

len.  Diplom  vom  15.  Oct  1786  far  Johann  Simon  Lucanus,  k.  preuss. 


Rath  bei  der  Oberamts-Regiernng  u.  bei  dem  Consistoritim  zu  Glogau, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Rauschenberg. 

V.  Hellhaeh,  Ü.  8.  73.  -  N.  Pr.  A.-L    IFT    8.  2  und  311.  -  Freih.  v.  Ledebur,  11.8.58. 
—  W.-B.  d.  Preus».  Monarch.  111.  90.  —  Km'schk«,  IV.  8.  269  und  70. 

Lnchaw,  Grafen.  Altes,  lüneburgisches  Grafengeschlecht,  welches 
schon  1151  mit  dem  Grafen  Burkhart  Luchaw  ausstarb,  worauf  die 
Schwäger  desselben,  die  Grafen  v.  Oldenburg  und  Hallermund,  die  Be- 
sitzungen des  Stammes  erhielten. 

tioppenrod,  8.  56  und  57. 

Lucchesini,  Grafen  (in  Blau  ein  rechtsgewendeter,  goldener  Löwe). 
Altes  Patriciergeschlecht  in  Lucca,  aus  welchem  Girolaroo  Marquis 
V.  Lucchesini,  geb.  1752  und  gest.  1825,  zuerst  nach  Preussen  kam,  u. 
1780  k.  preuss.  Kammerherr  und  später  mit  Gesandtschaften  an  meh- 
rere Höfe  betraut  wurde.  -  Haupt  der  Familie  ist:  Franz  Marquis  v.  Luc- 
chesini, k.  preuss.  Karamerherr,  w.  Geh.  Rath  und  Hofmarschall  Sr.  K. 
H.  des  Prinzen  Carl  v.  Preussen.  Von  demselben  stammen,  neben  zwei 
Töchtern,  Grf.  Mathilde  und  Grf.  Gaecilie,  verm.  1863  mit  Clemens 
Grafen  v.  Westphalen  zu  Fürstenberg,  zwei  Söhne :  Gr.  Hugo,  k.  preuss. 
Lieutenant  im  Öuirassier-Reg.  Nr.  6  und  Gr.  Franz,  k.  preuss.  Lieute- 
nant a.  D. 

Freih.  v.  Led*bur,  U.  8.  58  und  III.  S.  304.   —  Geneal.  Taacbenb.    der  gr&dich.  Hiuter, 
lft64.  8.  &09  and  510. 

Luchs  y.  Lnchsheim.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1793  für  Joseph  Johann  Luchs,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant. -Regimente 
Freih.  v.  Schröder,  mit  dem  Prädicate:  v.  Luchsheim. 

Mtgfrle  v.  Muhtfeld,  Erg.. -Bd.   8.  S65. 

Luchs  y.  Lnchsenfeld,  Ritter  und  Edle.  Erbl.  -  österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1755  für  Johann  Paul  Luchs  v.  Luchsenfeid,  k.  k. 
Hofrath  und  Johann  Horatius  L.  v.  L. ,  k.  k.  Hofkriegsbuchhaltungs- 
rechnungsrath,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

iitgtrl«  V.  Mühlfeld,  8.  128. 

Lnchsenstein,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1734 
für  Anton  Franz  v.  Luchsenstein. 

V.  Hellbach,  n.  .<».  73. 

Luck ,  Lücke  (in  Roth  ein  silbernes,  rechtes  Büffelshom  und  die 
linke  Stange  eines  silbernen  Hirschgeweihes  neben  einander  gestellt). 
Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht  nach  den  gewöhnlichen  Angaben 
polnischer  Herkunft;  und  zu  dem  Stamme  Rogala  gehörig,  nach  Alber- 
tus Kranz  aber  von  einem  Grafen  zu  Dittmarsen  stammend,  welches  in 
Schlesien  und  im  Brandenburgischen  vom  16.  Jahrb.  an  ansehnlich  be- 
gütert wurde  und  sich  namentlich  in  Schlesien  aus  den  Häusern  Mechau, 
Salisch,  Merzdorf  u.  Klein -Kloden  weit  ausbreitete.  Das  Haus  Mechau 
trieb  besonders  mehrere  Zweige ,  welche  zu  Witten,  Mötschen.  Gucke- 
litz,  Paulwitz ,  Mlietsch,  Zweckfronze,  Gr.  Tschuder  etc.  ansässig  wur- 
den, auch  entstanden  in  den  Marken  die  Häuser  Plan  bei  Crossen, 
Kriewen  in  der  Uckermark  etc.  In  neuer  Zeit  machte  sich  die  Familie 
auch  in  Pommern  und  im  Posenschen  begütert.  —  In  Schlesien  kommt 
der  Name  des  GeseUechts  schon  zu  Ende  des  13.  Jahrh.  vor,  wo  ein 


'K-    37     —  W 

Ritter  Lacke  Gflnstling  des  Herzogs  Conrad  zu  Glogan  war  und  die 
Familie  in  der  Umgegend  des  Klostere  Trebnitz  sass;  Opetzke  oder 
Opitz  Luck  erwarb  1337  das  Gut  Peterwitz  bei  Trebnitz;  Peter  v.  L. 
war  1402  Landeshauptmann  des  guhrauischen  Kreises  und  dieselbe 
Wttrde  bekleidete  1588  Johann  v.  L.  auf  Klein-  Kloden ;  Caspar  v.  L. 
war  1607  Rath  und  Hauptmann  des  Klosters  Trebnitz;  Maria  v.  L., 
Aebtissin  zn  Trebnitz,  verliess  1610  das  Kloster  und  nahm  die  luthe^ 
rieche  Lehre  Mi;  1618  wird  Wilhelm  v.  L.  u.  Witten  auf  Paulsdorf  als 
Hauptmann  des  fürstlich.  Stifts  Trebnitz  genannt;  Heinrich  v.  L.  auf 
Mlietsch  war  1656  Landes-A  ehester  des  Fürst  entbums  Liegnitz  u.  ein 
anderer  Heinrich  v.  L.  1685  im  wohlauischen  Fürstenthume;  Hans 
Cairistoph  V.  L.  auf  Klein  Klöden  starb  1714  als  des  glogauischen  Fttr- 
stenthams  Landesältester  u.  Landrichter  des  guhrauischen  Kreises  etc. 
—  In  Pommern  sass  das  Geschlecht  1798  zu  Neetzow  u.  1803  auch  zu 
Gramzow,  beide  Güter  unweit  Anclam,  1809  zu  Schwetzkow  im  Kreise 
Stolpe  und  1847  und  später  zu  Borrentin  im  Kr.  Demmin  u.  war  auch 
im  Posenschen  im  Kr.  Fraustadt  zu  Dembowalenka  und  Geiersdorf  an- 
sässig geworden.  —  Zahhreiche  Glieder  der  Familie  standen  in  der  k. 
preuss.  Armee.  Christoph  Georg  v.  Luck,  im  Crossenschen  geboren, 
wurde  1754  Oberst  und  Chef  des  erledigten  v.  THopitalschen  Garnison- 
bataülons,  nahm  1757  den  Abschied  und  starb  1766;  Caspar  Fabian 
Gottlieb  V.  L.  a.  d.  H.  Topper  —  ein  Sohn  des  Friedrich  Wilhelm  v.L. 
aus  der  Ehe  mit  Ursula  Beata  v.  Knobeisdorf  —  Generalmajor  u.  Chef 
eines  Füselierregiments,  Amtshauptmann  zu  Ruppin  etc.,  vermählt  mit 
Emestine  v.  Luck,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten ,  wurde 
1780  pensionirt  und  starb  einige  Jahre  nachher;  ein  v.  li.,  k.  preuss. 
GeaeraUmgor  a.D.,  früher  Oberst  im  Dragoner  -  Regim.  v.  Prittwitz, 
starb  um  1832;  1837  lebte  in  Berlin  der  Generallieut.  u.  General-In- 
specteur  desMilitair-ünterrichts-u.  Erziehungswesen  v.IiUcketc.  —  Von 
neueren  Sprossen  des  Geschlechts  war  nächstdem  Adam  Sigismund  Ernst 
T.  Lacke  1806  Herr  auf  Bansau  und  Kreisdeputirter  und  Marschcom- 
missMiits  des  glogauer  Kreises  und  1857  wurden  als  im  Kgr.  Preussen 
begütert  aufgeführt;  August  v.  Luck,  Herr  auf  Borrenthin  im  Kr.  Dem- 
min, die  verw.  Frau  v.  Luck  auf  Alt-Strunz  im  Kr.  Glogau  und  Arthur 
Alexander  Sigismund  Benjamin  v.  Lücke ,  Herr  auf  Ulbersdorf  im  Kr. 
Fraostadt. 

Smapiui,  I.  8.  619-23  and  II.  8.  79.1  und  ff.  -  Oauh« ,  \.  8.  1273  n.  74.  -  Freiherr 
:  JCrokne,  II.  8.  990— i)5.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  312  und  18.  -  Früh,  p.  Lfdebur ,  II. 
8.  S8  und  59  and  IIT.  8  IW*.  —  Siebmachtfr,  l.  69 :  v.  Lacke,  Schlesisch.  -  9.  Mtding,  \\, 
8.  aS2  nnd  &3.  —  Sehletiscbe«)  W.-B.  Nr.  387. 

Luck,  Lücken  (in  Silber  der  Kopf  und  Hals  eines  rechtssehenden, 
schwarzen  Adlers).  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom 
22.  Juni  1707  für  Daniel  Luck,  königlichen  Kammerdiener.  Derselbe 
wurde  später  Hofrath  und  Geh.  Kämmerer  Kcinig  Friedrichs  I.  —  Die 
Familie  wurde  in  der  Uckermark  begütert  und  sass  1709  u.noch  1750 
ZD  Griewen  und  1752  zu  Zützen  unweit  Angermünde. 

».  ffeUback,  II.  8.  73  and  74.  -  N.  l*r.  A.-L  I.  8.  87,  III.  8.  313  nnd  V.  8.  317.  — 
iWM.  ß.  L^debur,  IL  8.  A9.  —  W.-K.  d.  Prenss.  Monareh  ,  ID.  96. 

Luck«  Lnck  y.  Bog:ii8]awitz  (in  Gold  zwischen  zwei  schrägrech- 
tea,  roiheii  Balken  ein  nach  oben  laufender  Luchs).  jBn  au9  einer  au- 


I.^E 


gesehenen  Bfirgerfamilie  in  Oels  stammendes,  Mher  zu  dem  schlesischen 
Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  in  der  zweiten  Hälfte  des  1 7.  Jahrh. 
den  böhmischen  Adelsstand  mit  dem  Prädicate :  v.  Boguslawitz,  einem 
Sitze  im  Breslauischen ,  erhalten  hatte.  Nach  einem  Epitaphium  zu 
Friedland  in  Böhmen  starb  1599  ,, Magdalena  Weintritin  in  Palwitz" 
als  Braut  des  Caspar  Luck  v.  Boguslawitz ,  Doctor  beider  Rechte. 
Letzterer,  welcher  auch  unter  dem  Namen :  Caspar  v.  L.  auf  Uslowitz 
vorkommt,  lebte  zu  Prag  als  kaiserlicher  Rath  und  starb  1655.  £in 
Sohn  desselben,  Johann  Lorenz  v.  L.,  k.  schwed.  Oberstlieutenant,  be- 
sass  das  Gut  Waldau  bei  Bernburg.  —  Die  Familie  hatte  noch  1700 
im  Breslauischen  die  Güter  Boguslawitz,  Kammelwitz  u.  Sirdenig  inne. 
—  Ein  anscheinend  um  diese  Zeit  gestochenes ,  die  Farben  des  Wap- 
pens angebendes  Petschaft,  während  ein  anderes,  kleineres  aus  früherer 
Zeit  diese  nicht  angiebt,  trägt  die  Buchstaben :  G.  S.  Y .  L. 

SinapiM,  I.  8.  623.  —  Oauhe,  I.  8    1274.  —  Zedier,  XVIII.  8.  7S8.    —  N.  Pr.  A.-L.  III. 
8.  812    —   Freih.  v.   Ledehur,  II.  3.  9  und  IIT.    8.  306.  ^  o.  Meding,  H.  8.  353. 

Lucka  (in  Blau  drei  aus  dem  Boden  des  Schildes  an  Stengeln 
neben  einander  hervorkommende  Rosen ,  über  welchen  ein  gestürzter 
Mond  und  über  demselben  ein  Stern  schwebt).  Ein  früher  zu  dem 
meklenburgischen  Adel  gehörendes  Geschlecht ,  dessen  Stammvater  Jo- 
hann Richter,  Licentiat  der  Rechte,  war,  welcher  sich  in  Meklenburg 
ansässig  machte  und  den  Reichsadel  mit  dem  Namen  :  v.  Lucka  erhielt. 
Der  Enkel  desselben,  Adam  v.  Lucka,  starb  vor  1610  und  war  der 
Letzte  des  Stammes. 

0.  Meding,  I.  8.  347  and  48. 

Lnckner,  Grafen.  Dänischer  Grafenstand.  Diplom  vom  31.  März 
1784  für  Nicolaus  Baron  v.Luckner,  k.  französ.  Generallieutenant  und 
Grundbesitzer  in  Holstein.  Derselbe,  geb.  1722  zu  Campen  in  Bayern 
und  als  General  und  Marschall  von  Frankreich  4.  Januar  1794  in  Folge 
der  Revolutionsstürme,  als  Opfer  gefallen  unter  der  Guillotine,  trat  jung 
in  k.  preuss.  Dienste,  wurde  schon  1759  Husarenoberst,  hatte  sich  na- 
mentlich 1757  bei  Rossbach  ausgezeichnet  und  überfiel,  als  Parteigän- 
ger sehr  bekannt,  24.  Mai  1760  als  Commandeur  eines  leichten  Corps 
von  Infanterie  und  Cavalerie  ganz  unerwartet  die  Franzosen  bei  Butz- 
bach und  schlug  dieselben  entscheidend.  Nach  dem  Frieden  vmrden 
ihm  viele  sehr  vortheilhafte  Anerbietungen  gemacht,  von  welchen  er  die 
als  Generallieutenant  in  der  k.  franz.  Armee  annahm.  Nachdem  er  in 
Holstein  bedeutende  Besitzungen  an  sich  gebracht,  erlangte  er  als  „Ni- 
colaus Baron  v.  Luckner,  aus  deutscher  Familie  stammend''  22.  April 
1778,  mit  dem  dänischen  Incolate,  die  Aufnahme  unter  den  dänischen 
Adel  und  später,  wie  angegeben,  den  dänischen  Grafenstand.  Graf  Ni- 
colaus, welcher  in  Holstein  1763  die  Fidei-Commissstiftungen  zu  Blu- 
mendorff  und  Schulenburg  und  1783  zu  Depenau  und  Löhndorff  fi\r 
seine  Nachkommen  gemacht,  hatte,  so  viel  bekannt  ist,  zwei  Söhne,  die 
Grafen  Nicolaus  II.  u.  Ferdinand  I.  Graf  Nicolaus  H. ,  k.  dän.  Geh. 
Conferenzrath,  vermählte  sich  mit  Adamine  Grf.  v.  Wedell-Wedellburg 
und  aus  dieser  Ehe  entspross  Graf  Ferdinand  H.,  gest.  1837 ,  verm.  in 
erster  Ehe  mitJ|athilde  Grf.  v.  Stolberg,  gest.  1830  und  in  zweiter 


ftiljjfcthü 

9 


—     29     — 

mit  Sophie  de  Chanfpi^.  Aas  der  ersten  Ehe  stammt  das  jetzige^  Haupt 
der  Familie:  Graf  Nicoiaus  III.,  geb.  1820,  Erbherr  auf  Schulenburg,- 
Yormaliger  Premierlieut.  u.  Acyatant  der  schleswig-holsteinschenCaval- 
lerie-Brigade,  verm.  1847  mit  Bianca  Grf.  v.  Baudissin,  geb.  1827,  aus 
welcher  Ehe  neben  vier  Töchtern,  ein  Sohn,  Ferdinand  HI.,  geb.  1854, 
lebt.  Der  Brader  des  Gr.  Nicolaus  ÜI,  ist:  Gr.  Alexander,  geb.  1830, 
gewesener  Premierlieutenant  im  schlesw.-holst.  6.  Inf.-Bataill.,  vermählt 
in  erster  Ehe  mit  Charlotte  v.  Moltke,  gest.  1853  und  in  z^^eiter  1856 
mjt  Adelgunde  Tutein,  geb.  1835,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Toch- 
ter, ein  Sohn,  Peter,  geb.  1858,  entspross.  Der  Halbbruder  der  Grafen 
Nicolaus  in.  und  Alexander  aus  des  Vaters,  des  Gr.  Ferdinand  ü., 
zweiter  Ehe:  Graf  Heinrich,  geb.  1833,  vermählte  sich  1857mitBlanda 
Grf.  V.  Holmer,  geb.  1829.  aus  welcher  Ehe ,  neben  drei  Töchtern, 
zwei  Söhne  leben:  Nicolaus  lY.,  geb.  1859  und  Edgar,  geb.  1863.  — 
Vom  Grafen  Ferdinand,  Herrn  auf  Deppenau  —  zweitem  Sohne  des 
Grafen  Nicolaus  I.  —  s.  oben ,  k.  dän.  Gesandten  im  Haag ,  stammen 
ans  der  Ehe  mit  Hedwig  v.Brömsen  zwei  Söhne.  Graf  Adam,  geb.  1803, 
Herr  der  ostpreuss.  Gflter  Neuhausen,  Elein-Heide,  Schmeckenkrug  u. 
Trausitten  im  Kr.  Königsberg,  verm.  1827  mit  MoUy  Meyer ,  aus  wel- 
cher Ehe  zwei  vermählte  Töchter  entsprossten  und  Graf  Wilhelm,  geb. 
1805,  k.  dän.  Kammerh.  und  Ho^ägermeister,  verm.  mit  Minna  Gräfin 
V.  Reichenbach-Lessonitz,  gest.  1858,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne 
stammen:  Graf  Alfred,  geb.  1838,  verm.  1862  mit  Elisabeth  Hoeck  u. 
Graf  Felix,  geb.  1849. 

Lexie.  over  adel.  Famil.  i  Daamark,  I.  8.  341.  —  Deutsche  Qrafenh.  der  Qeg^tiw.  IT. 
0.  6S  Qod  63.  —  Freih.  9.  Ltdebw,  U.  8.  6'i  und  63  n.  III.  8.  806.  —  Oeneal.  Tascbenb.  d. 
grifl.  Hids«r,  1859.  8.  510—13.1864,  8.  510  uud  511  u.  biator.  ilandb.  cn  demselbeo,  8.  542. 
—  8«hlMlseh.  W.B.  III.  Mr.  178. 

Luckowien.  Altes ,  ursprünglich  mark-brandenburgisches  Adels- 
geschlecht, in  alten  Urkunden  Lockowien ,  Luckoween ,  Luckowien  und 
Lukkowenn  geschrieben,  welches  schon  1500  zu  Gross-Schauen  unweit 
Teltow  sass  und  ans  diesem  Sitze  gegen  Ende  des  16.  Jahrb.  sich  nach 
Kur-Sachsen  wendete.  Zu  Knauths  Zeiten  (1692)  hatte  die  Familie  im 
Meissenschen  die  Güter  Miltitz,  Döbernitz,  Roitsch  etc.  in  meissnischer 
und  delitzscher  Pflege  inne  und  sollte  früher  auch  Gallschütz,  Rausslitz, 
Ottenbach,  Ilckendorf  etc.  besessen  haben,  doch  waren  dieseGüter  noch 
1700  in  der  Hand  der.  Familie,  welcher  auch  noch  1717  Hohen -Roda 
unweit  Delitzsch  zustand.  Gauhe  (1740)  sagt,  dass  das  Geschlecht 
Schloss  u.  Rittergut  Goerlsdorff  bei  Luckau  besitze,  was  nur  vom  weib- 
lichen Stamme  gelten  konnte.  —  Den  obengenannten  Sitz  Gross- 
Schanen  besass  um  die  Mitte  des  16.  Jahrb.  Hans  Heinrich  v.  Lucko- 
wien, von  welchem  Georg  I.,  gest.  1595,  entspross,  welcher,  früher  k. 
französ.  Rittmeister,  sich  später  in  das  Meissnische  begab  und  Döber- 
nitz kaufte.  Von  dem  zweiten  Sohne  desselben,  Georg  IL,  gest.  1624, 
Herrn  auf  Doebemitz  und  Miltitz,  kursächs.  Rathe  und  Hofineister  und 
Amts  -  Hauptmann  zu  Rochlitz,  stammte  Heinrich  Adam  und  von  den 
drei  Söhnen  desselben,  Cornei,  Georg  Heinrich  und  Nico!  Ernst,  war 
der  mittlere,  Georg  Heinrich,  Herr  auf  Göhlitzscli,  Rausslitz  uud  Otten- 
bach, zuerst  der  Prinzen  von  Sachsen-Merseburg  Hofmeister,  dann 


—     30     — 

'<:  knrsächs.  Appollationsrath,  ftirstl.  sachs.-merseburg.  Oeh.-Bath  and 
■%■  Eamnier-Dircctor  und  zuletzt,  seit  1690,  fttrstl.  anhält.  Geh.-Rath  aso 
Zerbst.  Derselbe  war  zweimal  vermählt,  starb  aber  1700  ohne  Ktch- 
kommen.  Nicol  Ernst,  jüngerer  Sohn  Heinrich  Abraham*8,  hatte  nnr 
zwei  Töchter,  von  denen  Johanna  Sibylla  sich  mit  Friedrich  Ghristiaii 
V.  Heynitz  vermählte.  Hans  Abraham's  älterer  Sohn,  Ck)mel  v.  L., 
Herr  auf  Goerlsdorff,  Döbemitjs  u.  Hohen-Roda,  kursächs:  Oberstener^ 
Einnehmer  und  Landeshauptmann  in  der  Niederlansitz ,  war  mit  Maria 
Sibylla  v.  Miltitz  vermählt,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  von 
denen  die  eine  jung  starb  und  die  andere,  Anna  Juliane,  gest.  1708, 
zuerst  mit  Christoph  llaubold  v.  Houwald  und  später  mit  Johann  D»- 
vid  V.  Koseritz  vermählt  war,  ein  Sohn,  Georg  Dietrich,  stammte,  wel- 
cher schon  1694  auf  der  Universität  Halle  starb.  So  starb  denn  q»ft- 
ter,  1717,  mit  Gomel  v.  Luckowien  der  Stamm  des  alten  Geschleehts 
aus.  — 

SinapiNM,  II.  8.  795.  ~  Val.  König,  II.  R.  (;54-6l.  -  Oauke,  I.  8.  1376  o.  76.  -  IM- 
Iff,  XVIJI.  8.  743.  -  IVeinari,  Vcrtiuch  «iiii-r  Literatur  <1.  sich«.  Geschichte  u.  Suutakuille, 
11.  H.  ÄSl.  -  Freiherr r.  Lrdebi/r,  II.  8.  ft«.  -  Si^hmachtr,  I.  163:  v.  Luckowln,  M«Im. 
nl.%ch.  —  Kn^nehke,  IV.  s.  270  u.  71. 

^  Lndewig  (Schild  der  Länge  nach  und  in  der  linken  Hallte  quer- 

getheilt;  dreifeldrig.  1,  rechts,  in  Blau  ein  Springbrunnen,  dessen 
Becken  golden  ist  und  welcher  oben,  durch  die  Stärke  des  au&teigendmi 
und  wieder  in  das  Becken  hinabfallenden  Wassers,  eine  goldene  Kugel 
hebt,  oder,  nach  dem  Wortlaute  des  Diploms  mit  derselben  spielt ;  2, 
links  oben ,  in  Grün  drei  schräglinks  über  einander  gelegte  und  zwar 
mit  den  unteren  Tlieile  nach  rechts  gekehrte,  silberne,  schon  eingetunkt 
gewesene,  doch  die  völlige  Befiederung  noch  habende  Schreibfedem 
von  Schwanenkielen  und  3,  links  unten,  in  Roth  ein  mit  der  Spitze  in 
die  Höhe  gekehrter,  ausgebrochener,  goldener  Triangel).  Reichsadels- 
stand, im  Kgr.  Preussen  anerkannt.  Adelsdiplom  vom  11.  Apr.  1719 
för  D.  Johann  Peter  Ludewig,  k.  preuss.  Geh.  Rath,  o.  o.  Professor  der 
Rechte  au  der  Universität  zu  Halle  etc.  und  Anerkennungsdiplom  des 
verliehenen  Adels  vom  27.  Apr.  1720  fttr  Denselben.  Der  Empftnger 
dieser  Diplome,  zu  seiner  Zeit  als  Jurist  sehr  berühmt,  starb  als  Kanz- 
ler der  Unrversität  Halle  6.  Sept.  1743,  ohne  männliche  Kachkommen 
zu  hinterlassen. 

N.Freus!..A.  L.  III.  S.  .H13  u.  814  —  Frfih.  r.  Lfdebur,  II.  8.  «0.  -  ».  Dre^kaupt,  11. 
Tut).  28.  Nr.  3.  —  v.  iltahnff.  If.  8.  .164— SG ;  Angaben  mich  dem  Diplome.  —  W.B.  d.  Pr. 
Monarch.  II T.  V)n    —  Knrnehke,  IV.  8.  ^71  und  72. 

^  Lndewig,  Lndv^ig  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Blau  ein  schrägrechts 

gelegter,  goldener  kleestengel  mit  drei  goldenen  Blättern  und  2  and  3 
in  Roth  ein  rechtsgekchrter,  silberner  Kranich,  welcher  in  der  erhobe- 
nen, rechten  Kralle  einen  goldenen  Stein  hält).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  18.  Juli  1791  ftlr  Andreas  Ludewig,  Amtsverwaltcr  u.  Henu 
der  oberlausitzischen  Güter  Döbra,  Liebegast,  Lieske,  Milstrich,  Ossling 
u.  Schlauroth.  Die  Familie  war  1830  auch  zu  Skaske  und  Trade  begü- 
tert und  sass  noch  1846  zu  Schlauroth  unweit  Görlitz.  Zu  derselben 
gehörte  in  letzterer  Zeit  der  im  6.  Landwehr-Regimente  stehende  Haupt- 
mann V.  Ludwig. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  314.  —  Frtih.  t.  Ledebur,  II.  S.  61.  ~  Dornt,  Allgem.  W.-B.  II. 
8.  96  und  Nr.  VU.  -  Xnttekke,  I.  R.  289. 


—     31     — 

Ludewig,  Ludwig,  Romanus  v.  Lndewig.  Schlesisches,  in  der 
zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  iro  Glogauischen  begütertes  Adels- 
geschlecht, zu  welchem  Romanus  v.  Ludewig  gehört«.  Derselbe,  zu 
seiner  Zeit  als  Dichter  bekannt  u.  kaiserl.  gekrönter  Poet,  lebte  noch 
1696. 

Sinapim,  U.  8.  795.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  314.    -   Fr^ih^rt  ».   Ledebur,  H.  8.  60. 

Lüdinghausen,  Freiherren,  s.  Wolff,  Lttdinghausen,  ge- 
nannt Wolff,  Freiherren. 

Ludolf,  Ludolph,  Ludolph,  genannt  Lentholf,  auch  Grafen  (in 
Roth  ein  schrägrechter,  goldener  Balken,  unten  und  oben  begleitet  je 
?on  einem  Kleeblatte  an  langem  Stiele,  welches  bald  schrägrcchts  ge- 
legt, bald  aufrecht  gestellt  ist).  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahr- 
hunderts nach  den  Supplementen  zu  Siebmachers  Wappenbuche  mit 
dem  Namen :  v.  Ludolph,  genannt  Lentholf  vorgekommenes,  der  Re- 
daction  aber  näher  nicht  bekanntes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  hat  den 
Grafenstand  erhalten  und  Sprossen  der  gräflichen  Familie  standen  und 
stehen  in  der  k.  k.  Armee.  Carl  Graf  Ludolf  war  1857  Hauptmann 
1.  Q.  im  8.  Infant.-Regim.  und  Heinrich  Graf  Ludolf  Hauptmann  im 
16.  Inf.-Regimente.  —  In  grösseren  Wappensammlungen  kommt,  dem 
.  Stiebe  nach  aus  neuer  Zeit,  ein  Allianzwappen,  links  mit  dem  Wappen 
der  freiherrl.  Familie  v.  Closen,  u.  mit  der  Angabe  vor,  dass  die  Grafen 
V.  Ludolf  dem  Rheinlande  angehörten.  —  Das  geneal.  Tascheub.  d. 
gräfl.  Hänser  hat  das  Geschlecht  noch  nicht  erwähnt 

Handschriftl.  NotU.  —  Milit.-RcbematUm.  d.  osterr.  Kaiiierth.  —  Suppl.  xu  Si<>bin.  W.-B. 
I.  28:  Ludolph,  genannt  Lentholf. 

Ludolphshausen.  Altes,  niedersächsisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  schon  1009  Rudolph  v.  Ludolphshausen  in  Grubenhagenschen 
Urkunden  vorkommt.  Das  Geschlecht,  welches  in  der  Nähe  von  Göt- 
tingen lebte,  trug  von  den  edlen  Herren  von  Plcsse  Ludolphshausen 
znm  Afterlehn  und  blähte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des  15.  Jahrb. 
hinein,  in  welcher  es  1459  mit  Dieterich  v.  Ludolphshausen  erlosch. 

JV#i«r.  Origiu.  et  Antiqoit.  Pifssenses,  8.  3:i7.  --  «.  Mpding,  III.    8.  412  ii.  13  n.  8.  «^te. 

Ludowig  (in  Silber  drei,  2  n.  1,  rothe  Rosen).  Reichsadelsstand. 
Diplom  vom  27.  März  1786  für  Friedrich  Lorenz  Ludowig,  k.  gross- 
brit.  und  kur-braunschw.-lüneburg.  zum  Herzogthume  Bremen  verord- 
neten Landrath  nud  Bflrgermeister  der  Stadt  Buxtehude,  mit  Bestil- 
tigODg  des  bisher  geführten  Wappens  als  adeliges  Wappen.  Die  Er- 
hebung der  Familie  in  den  Adelsstand  wurde  in  Hannover  25.  Nov. 
1786  amtlich  bekannt  gemacht.  —  Von  den  Nachkommen  stieg  Wil- 
helm T.  Ludowig  in  der  k.  hannov.  Armee  zum  Generalmajor  und  Bri- 
gadier der  2.  Infant. -Brigade.  Weitere  Nachkommen  leben  im  Hanno- 
verschen. 

Frmik.  V.  d.  Kn€»9b*ck,  H.  19<>.  —  «.  Meding,  II.  8.  356  and  57  :  nach  ciu'>r  Abschrifl 
den  AdeUbriefes.  —  Tprof,  II.  8.  197.  —  Snppl.  »u  8iebni.  W.-B.  XI.  25:  v.  Ludwig.  - 
W.-B.  d.  Kgr.  Uannov.  F.  4.  u.  8.  10:  v.  Ludowieg.  —  Kn«iehk€.  fl.  H.  28S.  -  v.  He/n^r, 
bannov.  Adel,  Tab.  21. 

Lndwig,  Freiherren  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Blau  eine  goldene 
Korngarbe  nnd  2  u.  3  in  Rotli  eine  silberne  Lilie).  FreiheiTnstand  des 
Kgr.  Württemberg.  Diplom  vom  18.  (28.)  Mai  1837  für  Gart  Ferdi- 


nand  Heinrich  v.  Ludwig,  Doctor  der  Medicin  und  Philosophie, 
Ritter  etc.  —  Derselbe,  aus  Sulz  am  Neckar  gebürtig,  Hess  sich  auf 
dem  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung  nieder,  von  wo  er  1837  besuchs- 
weise in  sein  Vaterland  zurückkehrte,  um  das  königl.  Naturalien-Ga- 
binet  in  Stuttgart  mit  einer  reichen  Sammlung  naturhistorischer  Schfttze 
zu  bereichem. 

Adelsbuch  des  Kgr.  WQitMmberg,  K.  440.  —  W.-B.    des  Kgr.  WäUemberg,    Nr.  136  uad 
8.  38.  —  Kne$ehU,  U.  8.  383  and  84. 

Ludwig  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Roth  drei  aus  einem  Korne 
hervorwachsende,  goldene  Aehren  u.  2  u.  3  in  Blau  drei,  1  u.  2,  goldene 
Sterne).  Reichsadelsstand,  in  Kur-Brandenburg  anerkannt.  Adelsdiplom 
vom  24.  Apr.  1556  für  Clemens  Ludwig,  später  Amtshauptmann  der 
Herrschaften  Storkow  und  Beeskow;  Adels -Emeuerungsdiplom  vom 
29.  Aug.  1661  für  Peter  Ludwig  —  einem  Urenkel  des  Bruders  des 
Clemens  v.  Ludwig  —  kurbrandenb.  neumärkischen  Amts-Kammerrath 
und  Bestätigungsdiplom  vom  3.  Sept.  1662  für  den  genannten  Peter 
V.  Ludwig.  — DieFamilie  erwarb  mehrere  Güter  im  Brandenburgischen 
und  sass  auch  1700  in  Schlesien  zu  Walddorf  bei  Sprottau.  Im  Bran- 
denburgischen war  dieselbe  noch  1783  zu  Giesensdorf  und  Lichterfelde 
unweit  Teltow  und  1798  zu  Klein-Lübbichow  u.  Kohlow  im  Kr.  Frank- 
furt begütert. 

N.   Pr.  Ä.-L.  Ilf.  8.  314  uud  V.  8.  317  aud  18.  -  Fr*ih.  9.  Ltdehur,  ü.  8.  61.  —  W.-B. 
d.  Pr.  Monarch.  III.  91. 

Ludwig  y.  Blumencron ,  Ritter,  s.  Blumencron,  Blumen- 
kron,  Ritter,  Bd.  L  S.  482. 

Ludwig  y.  Liebeneck.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1725  für  Johann  Adam  Ludwig,  Arzt  zu  Eger,  mit  dem  Ftädicate: 
V.  Liebeneck. 

Megtrle  o.  Mühlfeld,  Brg.-BU.  8.  365. 

Ludwig  y.  Loewenhelm.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  ftir  Georg  Ludwig,  k.  k.  Oberlieutenant  und  Besitzer  des  Gutes 
Brzdickau  in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Löwenhelm.  —  Der 
Stamm  wurde  fortgesetzt.  In  neuer  Zeit  war  Fortunat  Ludwig  v.  Loe- 
wenhelm Hauptm.  1.  Cl.  im  k.  k.  35.  Inf.-Regim. 

Megerle  9.  MüMfeld,  8.  222.  —  Milit.-8chemat.  d.  öst«rr.  Kaiserthunis. 

Ludwig  y.  Reschenbach.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  für 
Gottfried  Ludwig,  k.  k.  FeldmarschalUieut.  etc.  mit  dem  Prädicate: 
v.  Reschenbach. 

Uandfchrifll.  Notis. 

Ludwiger  (in  Blau  eine  strahlende,  goldene  Sonne).  Reichsadels- 
stand, in  Kur-Brandenburg  anerkannt.  —  Diplom  von  1597  für  Jonas 
Ludwigor,  der  Rechte  Doctor,  Senior  des  Schöppenstuhls  zu  Halle  etc. 
und  für  die  Söhne  seines  Bruders,  unter  Bestätigung  und  Verbesserung 
des,  der  Familie  durch  kaiserlichen  Wappenbrief  früher  ertheilten 
Wappens  und  Adels- Anerkennuugsdiplom  vom  4.  Juli  1696  fttr  Johann 
Caspar  v.  Ludwiger.  —  Angesehenes,  zur  Pfännerschaft  in  Halle  ge- 
hörendes Geschlecht,  welches  im  17.  und  18.  Jahrh.  im  jetzigen  Saal- 
kreise, so  wie  um  Bitterfeld  u.  Delitzsch  mehrere  Güter  erwarb,  später 


—    33    — 

aach  mit  Auligk  unteren  Theils  bei  Pegaa  begütert  wurde  u.  1855  auch 
in  Ostpreossen  zu  Lauth  im  Er.  Königsberg  sass.  —  Von  den  Sprossen 
des  Stammes  waren  mehrere  in  Preussen  und  Sachsen  bedienstet ,  auch 
gelangte  die  Familie  nach  Oesterreich.  Ein  y.  Ludwiger  war  1837  As- 
sessor bei  dem  samländischen  Landgerichte  zu  Königsberg ;  Gottlob 
Moritz  V.  L.  Oberstlieutenant  im  k.  Sachs.  1.  Reiterregimente ,  trat 
1844  aus  dem  activen  Dienste;  Gottlob  Otto  v.  L.  wurde  1853  Ritt- 
meister im  3.  k.  Sachs.  Reiter-Regimente ;  Gottlob  Friedrich  Gustav 
T.  L.,  Kreisdeputirter,  war  1857  Herr  auf  Reuden  (alter  Besitz)  im  Kr. 
Bitterfeld  tund  Guido  v.  L.  stand  um  dieselbe  Zeit  als  Rittmeister  im 
k.  k.  12.  Uhlanen-Regimente. 

9.  Drtykaupt,  II.  B«il.  B.  8.  88  and  Tab.  98.  —  N.  Freust.  A.-L.  lU.  8.  314.  —  Fr«ih, 
9.  Led€bur,  O.  8.  62  u.  111.  8.  SOS.  —  v.  Meding,  II.  8.  3&7.  —  T^rof,  II.  197.  -  W.-B. 
der  PreiiM.  Mon.  III.  91.  —  W.-B.    d.  Sieh«.  StMteu,  XI.  61.  —  Kntsehkt,  III.  8.  805. 

Ludwigsdorf,  Freiherren.  Ungarischer-  u.  erbländ.-österr.  Frei- 
Jierrnstand.  Ungar.  Freihermdiplom  vom  16.  Jan.  1703  fQr  Johann 
Rudolph  V.  Ludwigsdorf  und  erbl.-österr.  Freiherrndiplom  vom  28.  Juni 
1710  f&r  Denselben  und  seine  Nachkommen,  mit  dem  Prädicate:  Frei- 
herren V.  Goldlamp,  Herren  zu  Deutsch-Altenburg,  Wankheim,  Steina- 
brunn  und  Prellenkirchen.  —  Wie  angegeben,  werden  die  Diplome  im 
geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häuser  aufgeführt,  dagegen  aber  sagt  Me- 
gerle  v.  Mühlfeld:  „Kaczy  Edler  v.  Ludwigstorff,  Johann  Rudolph,  k. 
k.  Rath  und  nieder  -  österr.  Regimentsrath ,  im  Jahre  1744  mit:  Edler 
Herr  v.  Ludwigstorff,  Freih.  v.  Goldlamb."  — Ein  ursprünglich  aus  Un- 
garn stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  früher:  Khätzy  hiess.  K. 
Rudolph  n.  erhob  den  Doctor  der  Medicin  Johann  Khätzy,  oder  Khae- 
tius  in  den  erbländisch-österr.  Adelsstand  und  verbesserte  sein  bisher 
gef&hrtes  Wappen  und  der  Sohn  desselben ,  Rudolph  Khaetzky ,  gewe- 
sener Stadt-Oberkämmerer  und  Viertelshauptmann  zu  Wien ,  erlangte 
durch  kaiserliches  Diplom  vom  19.  Juli  1632  eine  Bestätigung  des 
Adels  und  eine  Vermehrung  des  Wappens.  Ein  Enkel  des  Rudolph 
Khätzy,  Johann  Rudolph  K.,  wurde  15.  Jan.  1697  mit  dem  von  seiner 
Gemahlin,  der  Letzten  ihres  Stammes,  angeerbten  Prädicate:  v.  Lud- 
wigsdorf in  den  erbländ.-österr.  Ritterstand  versetzt  und  erhielt  später, 
wie  oben  angegeben,  den  Freihermstand.  Von  ihm  entspross  Freiherr 
Johann  Joseph,  welcher  1740  dem  Consortium  des  niederösterr.  Her- 
renstandes einverleibt  wurde  und  mit  Theresia  v.  Hahn  vermählt  war, 
ans  welcher  Ehe  Freih.  Leopold  stammte.  Derselbe ,  k.  k.  General- 
Feldwachtmeister,  Herr  der  Herrschaften  Deutsch- Altenburg  und  Gun- 
tersdorf in  Nieder-Oesterreich,  hatte  sich  1813  mit  Caroline  Freiin 
T.  Walterskirchen  (in  zweiter  Ehe  vermählte  Grf.  Cziraky)  vermählt  u. 
hinterliess  bei  seinem,  1835  erfolgten  Tode  zwei  Söhne:  die  Freiher- 
ren Carl  und  Wilhehn,  von  welchen  Ersterer,  k.  k.  Kämm.  n.  Rittm.  in 
d.  A.,  verm.  1841  mit  Ghisella  Grf.  Festetics,  Herr  auf  Guntersdorf  u. 
der  Andere,  ebenfalls  vermählt,  Herr  der  Herrschaft  Deutsch -Alten- 
burg wurde.  Noch  in  neuester  Zeit  wurde  Wilhelm  Freih.  v.  Ludwigs- 
dorf als  k.k.  Hauptmann  im  Armee-Stande  aufgeführt.  —  Nach  v.  Hell- 
bach, n.,  S.  75,  wurde,  unter  Berufung  auf  Seifert,  Geneal.  adel. 
Adtem  und  Kinder,  Peter  Phiüpp  Stephan  v.  Ludwigsdorf  28.  Febr, 

MM€99kk§,  Deotaeh.  AdeU-Lex.  VI.  3 


—   a4  — 

1703   nobilitirt,  dach  ist  Näheres  fiber  dieses  Diplom  nicht  att&a- 
finden. 

MegtrU  t.  Mnkl/eld,  6.  61  un4  6S.  —  Oen««U  Tasebeab.  d.  freih.  HSater,  184S.  8.  449 
und  43.  —  Suppl.  su  Hiebm.  W.-B.   III.  9. 

Lübbe.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  Nov.  1803.  —  Ein 
zu  dem  Adel  im  Grossh.  Meklenburg-Schwerin  gehörendes  Oeschlecht, 
welches  das  Gut  Zapel  im  Amte  Criyitz  an  sich  brachte  nnd  daselbst 
noch  in  neuester  Zeit  sass. 

Ma$ch,  meklenburg«r  Adel.  Von  0.  T.  v.  Htfntr.  Schwerin,  18&8.  8.  18.  —  Mekleab. 
W.-B.  Tab.    82.  Nr.  118  u.  8.  28. 

Lübbers.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1786  für  Georg  Nico- 
laus Lübbers,  Herrn  auf  Stackeisdorf.  —  Ein  ursprünglich  aus  Däne- 
mark stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Preussen  kam  und  in 
Schlesien  unweit  Trebnitz  das  Gut  Michelwitz  erwarb.  S.  D.  v.  Lflb- 
bcrs,  k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.D.,  Herr  auf  Michelwitz,  starb  1843 
im  8ä.  Lebensjahre.  Um  dieselbe  Zeit  stand  sein  Sohn  als  Major  im 
k.  preuss.  4.  Uhlanen-Regim.  und  1854  diente  ein  Lieutenant  v.  L.  im 
5.  Artill.-Regim.  Das  Gut  Michelwitz  kam  1848  in  der  Hand  eines 
Herrn  v.  Radonitz. 

N.  Pr  A.U  III.  8.  314.  -  Fr^iktrr  v.  Ledebur,  II.  8.  57  and  UI.  8.  304.  —  Snppl.  tu 
•lebm.  W.-B.  XI.  25.  —  W.-B.  d.  Preoss.  Monarch.  VII.  75.  ~  Dort! ,  Allgen.  W.-B.  II. 
8.  US  ond  Nr.  224.  -  Knetehk«,  I.  8.  2^2  und  81. 

Lilbberstorffl  Altes,  meklenburgisches  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
<2hem  Wiloke  Lübberstorff  schon  1288  vorkommt.  Dasselbe,  in  Mek- 
knburg - Strelitz  zu  Lfibberstorff  und  Jatzike  gesessen,  ist  mit  Lode- 
wig  Christoph  v.  Lfibberstorff,  k.  dänisch.  Landrath  zu  Olttckstwlt, 
15.  Sept.  1759  erloschen. 

V.  Meäing^  I.  8.  347:  nach  dem  M8.  abgegang.  meklenb.  Familien. 

Lübeck  (in  Gold  ein  schrägrechter,  schwarzer  Balken,  aof  welchem 
ein  goldener  I^Awe  nach  der  rechten  Seite  schreitet.  Derselbe  hält  in 
der  rechten  Pranke  eine  schwarze ,  über  seinen  Rücken  gelegte  Fahhe 
«a  einem  goldenen  Stocke  und  im  oberen  linken,  so  wie  im  nntefm 
rechten  Winkel  des  Schildes  steht  eine  schwarze,  franz^Vsisobe  Lilie). 
Im  Kgr.  Preussen  erneuerter  Adelsstand.  Emeuerungsdiplom  vom 
17.  Jan.  1816  für  den  Post-Inspector  v.  Lübeck.  —  Ein  je»  dem  Adel 
im  Königr.  Preussen  und  im  Herzogthume  Braunschweig  gehf^rendes 
Adelsgeschlecht,  welches  in  Ostprenssen  1820  zu  Fürstenwalde  im  Kr. 
Königsberg  und  zu  Pabsten  im  Kr.  Labiau,  so  wie  in  Litthanen  1855 
zu  Lolidimmen  im  Kr.  Darkehmen  begütert  war.  —  Ein  v.  Lübeck 
Bland  1806  als  Lieutenant  in  der  preussischen  Artillerie,  erhielt  1809 
die  Erlanbniss,  in  fremde  Dienste  zu  gehen  und  war  1828  herz,  braun- 
sehw.  Migor  und  Chef  der  herz.  Artillerie.  Wilhelm  y.  Lübeck ,  wohl 
der  eben  Genannte,  herz,  braunschw.  Genendmajor  und  Kammerherr, 
Ober-Hoftnarschall  am  herzogl.  Hofe,  stfl^b  24.  Juni  1863  zu  Braun- 
schweig  im  88.  Leben^ahre  und  ein  y.  L.  stand  1854  als  Lieutenant 
im  k.  preuss.  1.  Dragoner^Regimente. 

•.  iMlbaeh,  II.  K.  75.  ~  N.  Pr.  A.-L.  IH.  8.  7  u.  y.  8.  818.  —  n-eiktrr  9,Ltd§bur,  ü. 
8,  &7  und  III.  8.  804.  -  W.-B.  d.  Preass.  Monarch..  HC.  91. 

Lttbeok.  Altes,  niedersächsisches  Adelsgeschlecht,  welches  be- 


# 


sonders  in  d^  Gegend  des  Stifts  Bardowick  vorkam.  Urkundlich  treten 
anf  in  Briefen  des  genannten  Stifts  und  der  Stadt  Hannover :  Jobann 
V.  Lttbeck  1273  ,  Eimecke  v.  L.  1275,  Heinrich  v.  L.  1315,  Gerlach 
V.  L.  und  seine  Söhne :  Heinrich  und  Friedrich,  so  wie  Boldewin  y.  L., 
Miles,  mit  seinem  Sohne  Gerlach,  1339  und  Gise  und  Heinrich  Gebrü- 
der ▼.  Lübecke  1342.  In  späteren  Urkunden  des  Stiftes  Bardowick 
findet  sidi  der  Name  des  Geschlechts  nicht  mehr.  Ob  vielleicht  von 
diesem  Stamme  die  im  vorstehenden  Artikel  besprochene  Familie 
ihren  Adel  bei  Erneuerung  desselben  hergeleitet,  muss  dahin  gestellt 
bleiben. 

StkiSpUy  UUtorfo  d«t  StifU  Bardowtckt  R.  240,  268  und  175.  -.  Qrup$  .  Blstorie  d«r 
Sudt  HaaDov«r,  8.  SS.  —  aauk§,  II.  8.  669  and  63. 

Lttbeck.  Ein  früher  2u  dem  schlesischen  Adel  zählendes  Ge- 
sdüecht,  welches  zu  Grachau  und  Riegersdorf  unweit  Frankenstein  sass 
Hnd  von  Sinapius  nur  als  im  Mttnsterbergischen  begütert  gewesen  atf- 
gefäbrt  wird. 

OauU,  II.  8.  661.  —  F^rtihmrt,  Ud€bur,  U.  8.  57. 

Lfibeticb  ▼•  Capellet,  Freiherren.  Böhmischer  alter  Herrenstand. 
Dipldm  vom  2.  M&rz  1676  für  Matthias  Franz  Freih.  Lübetich  v.  Oa- 
pellet. 

9.  BM^aek,  H.  8.  75. 

Lttbtow.  Altes,  in  Hinter-Pommern  ansehnlich  begütert  geworde- 
nes Adelsgeschlecht ,  welches  früher  auch  Lubetow  und  Lübetow  ge- 
schrieben wurde.  Das  Stammhaus  desselben  war  das  Dorf  Lübtow  mit 
drei  Rittergütern,  welches  nahe  an  der  Ostsee  imLauenburgischeü  liegt 
tmd  d^  ente  bekannte  Lehnbrief  ist  von  1493,  in  weldiem  Jahre  Mat- 
thias, Matdte  und  Hans,  Brüder  und  Vettern  die  Lubetowen,  vom  Her- 
zoge Bogislav  X.  in  Pommern  mit  dem  altväterlichen  Lehngute  Lube- 
tow belehnt  worden.  —  Die  meisten  Besitzungen  der  Familie  waren  im 
LaaeBburgiscfa-Bütowschen  gelegen,  doch  wurde  dieselbe  auch  in  ande- 
ren Kreisen  Pommerns,  so  wie  später  in  Ost-  u.  Westpreussen  begütert 
und  aasB  1778  zu  Ober-  und  Nieder -Buschkau  im  Er.  Earthaus,  1805 
im  Kr.  PflfttJlen  zu  Doristhal ,  Kömgsbruch  und  Yielmühe  und  spftter 
mneh  zu  Pobibels  im  Kr.  Rastenbnrg.  —  Von  den  Sprossen  des  Stam- 
mes tratto  mehrere  in  die  k.  preoss.  Armee  und  wurden  später  Stabs- 
ottoiere.  Andere  aber  sassen  anf  ihren  Gütern.  Eduard  v.L.  warl8$7 
Harr  auf  Labuhn,  Franz  Matthias  v.  L.  hatte  einen  Antheil  von  Gross- 
liftbtow  und  ein  anderer  v.  L.  einen  Antheil  von  Klein-Lübtow  inne  u. 
fidoud  Ernst  Albert  Jacob  v.  L.  besass  das  Gut  Sterbenin.  Später, 
1867,  irar  der  Oeneral-Landsehafts-Rath  u.  Lieut.  a.D.  v.  Lübtow  Herr 
anf  Poiifbete  und  ein  v.  Lübtow  Heir  auf  Bochowke  im  Kr.  Stolp. 

JMarMl,  VL  e.  Ml.  —  Bruggwtmm,  T.  0.  lüi.  —  N.  Prenss.  A.-L.  Uf.  S.  815.  —  JV«A. 
«.  J^ääOmr,  IL  8.  M  and  III.  8.  S04.  —  Pomm.  W.-B.  DI.  Tftb.  43  a.  S.  IM.  —  JDmmU«, 
L  %.  SSS. 

I/ftekew ,  Ltteban  (in  Blau  ein  nlbemer  Pfahl ,  oder  auch  in  Sil- 
ber ein  Mauer  PfiM).  Altes,  fr&nkisches  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  ver^ 
weehsebi  mit  anderen ,  fast  gleichlautende  Namen  führenden  Familien, 
wetebee  dae  Erbkämmereramt  des  Fürstenthums  Culmbach -Bayreuth 
bddeldele,  ni  der  reichirfMai  Ritterschaft  des  Cantons  Gebürg  gehörte 


und  firüher  auch  in  Nürnberg  angesessen  war.  Dasselbe  ist  im  18.  Jahrfa. 
erloschen. 

».  Haustein,  II.  S.  203— &.  —  Biedermann,  Cauton  Oebürg,  T«b*  167—174.  —  Bäeekin§, 
Krdbeichr.  fll.  8.  595  a.  8.  1861  der  5.  Ausgabe.  —  8fru9e,  hiator.-polit.  Archiv,  I.  8.  ÜM. 

—  Salwer,  8.  »91.  —  Sietmacker,  I.  106:  f.  Luchaw,  FräoklacJi.    —    9.  Jtedfng  ,  11.  8.  tftt. 

—  .suppl.   XU  Siebm.  W.-B.  lY.  17. 

Lücken,  Lacke,  Lücke  (Schild  der  Länge  nach  getbeilt,  durch 
einen  schmalen,  grünen  Pfahl,  an  welchem  rechts  drei  rothe  Rosen  und 
links  drei  weisse  Tulipanen  über  einander  an  ihren  Stielen  hängen). 
Altes,  meklenburgisches ,  zu  dem  eingeborenen  Adel  gehörendes  (Ge- 
schlecht, welches  bereits  1602  zu  Massow  im  Amte  Wredenhagen  und 
zu  Gültzow  im  Amte  Bützow  sass  und  schon  im  15.  Jahrh.  nach  Däne- 
mark kam,  wo  dasselbe  zu  grossem  Ansehen  und  Reichthume  gelangte. 
Namentlich  wurde  unter  König  Friedrich  III.  Key  Lücken,  der  Reiche 
genannt,  bekannt.  —  Aus  dem  meklenburgischen  Stamme  befand  sich 
Heinrich  v.  Lücke  1495  im  Gefolge  des  Herzogs  von  Meklenborg,  als 
K.  Maximilian  I.  in  Worms  eingeholt  wurde.  Das  Geschlecht  hat  dau- 
ernd, doch,  wie  es  scheint,  nicht  in  vielen  Sprossen  fortgeblflht,  von 
denen  einige  in  der  k.  preuss.  Armee  standen.  Dasselbe  wurde  auch 
in  der  Priegnitz  begütert  und  sass  1803  zu  Wamsdorf  und  1817  ra 
Eichenfelde.  In  Meklenburg  kommt  1837  ein  v.  Lücken  als  Herr  auf 
Grabenltz  vor  und  noch  1854  stand  der  Familie  der  Rittersitz  Mas- 
sow zu. 

9,  PrUMhuer,  Nr.  89.  —  Oauh« ,  I.  8.  1274  und  75.  —  v.  ßekr,  K.  M.  8.  1631.  —  IV«#A. 
».  Krohne,  II.  8.  295.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  318.  —  Freih.  •.  ledfbur,  H.  8.  59.  -  ».  Me- 
ding,  II.  8.  353 :  nach  dorn  mekleiib.  Uauuter.  —  lleklenb.  W.-B.  Tab.  Si.  Nr.  119  a.  8.  IS 
uod  98. 

Lüde,  auch  Freiherren  (in  Roth  ein  silberner,  mit  drei  neben 
einander  stehenden,  vorwärts  sehenden,  schwarzen  Stierköpfen  bel^ter 
Querbalken.  Auf  dem  gekrönten  Helme  stehen  zwei  von  Roth  und  Sil- 
ber mit  gewechselten  Farben  quergetheilte  Büffelshömer,  zwischen  wel- 
chen ein  Stierkopf,  wie  die  im  Schilde,  schwebt).  Reichsadelsstand. 
Bestätigungs-  und  Crneuerungsdiplom  des  der  Familie  zustehenden 
alten  Adels  vom  4.  April  1764  für  die  Gebrüder  Johann  August  nod 
Conrad  Christian  v.  Lüde  und  für  deir  Vetter  derselben ,  Carl  August 
V.  Lüde,  und  zwar  auf  Grund  der  in  dem  Werke:  Origines  Pynnon- 
tanae  et  Guelficae''  und  in  einem  beglaubigten  Copiar.  des  Klosters 
Marienmünster  vorkommenden  Urkunden,  so  wie  anderer  Familien- 
documente.  —  Altes ,  ursprünglich  aus  der  Grafschaft  Pyrmont  stam- 
mendes, schon  im  13.  Jahrhunderte  bekanntes  Adelsgeschlecht,  weldies 
urkundlich  Lude,  Lucde,  Lüthe,  Lüdhe,  Lueyde,  Lflyde,  Lüden  u.  Lüde 
geschrieben  wurde.  Die  den  Titel  ,,Domini  et  Milites^'  führenden  Spros- 
sen des  Stammes  befanden  sich  im  13.  und  in  der  ersten  Hälfte  des 
14.  Jahrhunderts  in  u.  um  Lüde,  wo  die  Burg  der  Grafen  v.  Perremont 
stand  und  zwar  im  Gefolge  der  alten  Grafen  dieses  Namens  und  ver- 
schwinden mit  Aussterben  derselben,  1353,  aus  dieser  Gegend.  Ur- 
kundlich werden  namentlich  genannt:  Hermanus  de  Lüdhe,  Miles,1239, 
u.  zwar  mit  den  alten  Geschlechtem ;  Grisme,  Kanne,  Riede  und  Oders- 
torp  (Charta  Godescalci  de  Perremunt  ann.  1239);  Dominus  Wilhelmus 
de  Lüdhe  et  Dominus  Bemhardus,  socius  suus  etc.,  milites  et  Bernhar- 


—    8T    — 

dos  judex  de  Lüde,  dictus  de  Ottersen,  1265  (Copiar.  des  1128  vom 
Grafen  Wittekind  v.  Pyrmont  gestifteten  Klosters  MarienmOnster, 
S.  62);  Wilhelmus  de  Lflden,  1268  (im  genannten  Copiar.  S.  65)  nnd 
1298  (Charta  Hermanni ,  Conradi  et  Hilleboldi  comitum  de  Peremnnt 
ann.  1298).  —  Später,  in  der  ersten  Hälfte  des  14.  Jahrh. ,  tritt  der 
Stamm  in  den  hannoverschen  Landen  auf  und  nach  dem  Chronisten 
Berkhusen  war  „Conradus  de  Lüde,  scilicet  natus  de  Peremunt'*  (geb. 
1296  und  gest.  1353,  der  erste  Ankömmling  in  den  hannoverschen 
Landen.  Det  genannte  „Dominus  Conradus  de  Lflde'^  empfing  1341 
von  Johannes  Dominus  de  Wettberge  und  1350  vom  Grafen  Ludolf 
V.  Hidremund  (Hallermund)  Lehne  zu  Bodensen;  Martin  v.Lüde  kaufte 
1^92  die  Güter  Bomum  und  Lochthausen;  Johann  v.Lüde  wurde  1422 
voD  Wulbrandt  Bischof  von  Minden  zu  Velstede  belehnt  und  Erasmus 
Y.  Lüde  erhielt  1441  von  Wilhelm  Herzog  zu  Braunsch<veig- Lüneburg 
Lehne.  Es  folgten  im  Laufe  der  Zeit  nun  mehrere  Belehnungen  von 
Seiten  der  Landesherrschaft  und  die  Familie  erwarb  in  und  um  Han- 
nover grossen,  in  ihrer  Hand  verbliebenen  Grundbesitz.  —  Jasper  v.  L. 
kämpfte  1553  in  der  Schlacht  bei  Sievershausen  und  wird  auf  seinem 
Leichensteine:  Jasper  der  fromme,  gottesfürchtige  Held  genannt;  TOn- 
nies  V.  Lüde  starb  1566  als  General -Gouverneur  von  Oesel  in  Liefland 
etc.  —  lieber  einen  in  Familien-Papieren  erwähnten,  nach  Frankreich 
in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  unter  dem  Könige  Ludwig  XI.  ge- 
kommenen Zweig  fehlen  weitere  Nachrichten :  bekannt  ist  nur  dass  zur 
Zeit  des  Königs  Ludwig  XIY.  ein  Graf  v.  Lüde  lebte  und  eineHcrzogin 
V.  Lüde  Ehrendame  der  Prinzessin  v.  Savoyen  war.  —  Als  näherer 
Stammvater  der  späteren  Sprossen  des  Geschlechts  tritt  Ludolph  v.  L. 
auf,  welcher  1552  Familien-Nachrichten  aufsetzte  u.  noch  im  folgenden 
Jahre  mit  seiner  Gemahlin,  Anna  v.  Änderten,  lebte.  —  Mit  Caspar  v.  L. 
kam  1615  unter  Herzog  Wilhelm  v.  Curland  die  Familie  nach  Curland 
und  dann  nach  Russland,  wo  dieselbe  im  Gouvernemente  Pleskow  be- 
gütert wurde.  Als  nun  in  der  Mitte  des  18.  Jahrh.  die  Familie  wegen 
Aufiiahme  in  die  dortige  Adelsmatrikel  den  ihr  zustehenden  Adel  nach- 
weisen sollte  u. ,  wie  bekannt ,  die  Behörden  zunächst  auf  ein  Adelsdi- 
plom Gewicht  legen,  wurde  die  oben  angegebene  kaiserliche  Bestätigung 
und  Erneuerung  des  alten  Adels  des  Geschlechts  nachgesucht  und  er- 
theilt  und  zwar  unter  Belassung  und  ohne  Aenderung  des  von  Alters 
her  gefährten  Wippens,  so  wie  mit  der  Befugniss,  von  allen  ihren  der- 
nalen  mit  rechtmässigem  Titel  besitzenden  oder  künftig  noch  überkom- 
menden GüteiQ  sibh  nennen  und  schreiben  zu  dürfen.  —  Die  Familie 
blldit  noch  jetzt  in  zwei  Linien,  von  denen  die  eine  durch  den  Senior 
der  Familie,  Carl  August  Johann  Daniel  v.  L.,  k.  hannov.  Oberstlieute- 
naot  in  d.  A.  und  Herrn  von  und  auf  Mohrberg  bei  Eckernförde  im 
Herz.  Schleswig,  die  andere  durch  Wassily  Feodorowitsch  v.  L.,  Herrn 
anf  Bruchnowa  und  Feodorowskoö  im  Gouvernemente  Pleskow  vertre- 
toi  wird.  Yon  dem  Haupte  der  ersten  Linie,  stammt,  neben  drei 
Sdiwestem,  C.  Baron  v.  Lüde-Mohrberg. 

BaadMiififtlicb«  Notis.  -  F^Hh.  9.  d.  Kn€s§b€ok,  8.  196.  -  Sappl.  bu  Siebm.  W.-B.  XI. 
U.  _  W.-B.  dM  Kfr.  Hrannv.  D.  8  aii<l  8.  10.  ->  Kn^ckkt,  H.  8.  7»i,  -  v.  m/ner .  haq- 
Mv.  AM,  Tab.  flt. 


—    88    — 

Lttdeeke  (in  Both,  nach  Siegeln  in  Silber,  ein  im  Neste  seine  drei 
Jungen  nährender ,  rechtsgekehrter  Pelican).  Adelsstand  des  Eönigr. 
Prenssen.  Diplom  von  1704  für  Urban  Dietrich  Lodecke,  herz,  brann- 
sdhw.  Geh.-Rath  and  Canzler.  Derselbe,  geb.  1655  and  gest.  1729,  aas 
einem  halleschen  Pfilnnergeschlechte  stammend,  war  znerst  Assessor  im 
Schöppenstahle  zn  Halle,  später  gegen  Ende  des  17.  Jahrh.  Geh.-Rath 
and  Director  des  Hofgerichts  and  Gkmsistoriams  za  Braanachweig,  so 
wie  1704  k.  preass.  Geh.  Bath  and  Acdse  -  Director  za  Qaedlinbarg, 
seit  1718  Begierangscanzier  za  Wolfenbflttel  and  Herr  des  adeligen 
Gates  Nieder-Sichte  im  Brannschweigischen ,  so  wie  der  Güter  Hohen- 
thnrm  nnd  Bosenfeld  bei  Halle.  Im  Adress-Galender  yon  Brannschweig 
and  Wolfenbüttel  für  d.  J.  1721,  S.  25,  ist  derselbe,  wie  folgt,  aafg^ 
führt:  Hr.  Urban  Dietrich  v.  Lüdecke,  Geh.-Rath,  Präses  der  fürstl. 
Canzlei,  des  Consistorii  and  des  braanschw.  Commissions-Collegii,  Di- 
rector der  aaswärtigen  Staats-  and  Academie- Geschäfte,  Herr  zu 
Nieder-Sickte  etc.  and  S.  27  kommt  sein  Sohn,  Johann  Jacob  y.  Lü- 
decke,  als  herz,  braanschw.  Hofrath  and  Geh.  Staats-Secretair  vor.  — 
Die  Familie  sass  noch  1750  za  Hohenthnrm  and  Bosenfeld  an  der  Saale 
and  hatte  ersteres  Ghit  auch  1780,  so  wieNen-Dietendorf  anweit  Grotha 
and  in  der  Oberlaasitz  die  Güter  Spreehammer,  Stannewisch  n.  Trebos, 
sämmüich  bei  Bothenbarg ,  noch  1788  inne.  Ein  am  letztere  Zeit  ge* 
stochenes  Petschaft  hat  die  Umschrift:  S.  E.  v.  L. 

HuMltohrllU.  Notis.  —  Name€Jt€y  Biograph.  0k  Iura  Ton  dm  Cantlern  dtr  Henöge  m 
BruiDtchwelc,  8.  34.  —  N.  Preass.  A.-L.  III.  8.  8t&.  —  F^Hkmr  9.  Udtbur^  IL  8.  S9  aad 
dO.  *  Stpplea.  sa  diebm.  W.*B.  IV.  17. 

Lfldel  ▼.  LUdelsheim.  Erbl.-  Gsterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1717  für  Johann  Lüdel,  Verwalter  za  Wildenstein  and  Gränzmaath- 
Einnehmer  za  Ischl,  mit  dem  Prädicate :  v.  Lüdelsheimb. 

MtgerU  «.  Mfmkt/eld,  Brg.-Bd.  8.  SdS. 

Lfldemann  (in  Gold  ein  in  seinem  frei  schwebenden  Neste  ste- 
hender, rechtsgekehrter,  blaner  Pelican,  welcher  seine  drei  Jangen 
nährt).  Adelsstand  des  Egr.  Prenssen.  Diplom  vom  6.  Jnli  1798  für 
den  k.  preass.  Kriegs-  and  Domainenrath  Lfldemann  zn  Cüstrin.  Der- 
selbe, später  Eammerdirector,  setzte  den  Stamm  fort  and  ein  Sohn, 
Georg  Wilhelm  v.  L. ,  geb.  1798,  ist  später  als  Schriftsteller  bekannt 
geworden. 

•.  BtUbaeh,  II.  8.  75.  —  M.  Preass.  A.-L.  III.  8.  5  a.  815  o.  ▼.  8.  818.  —  ^«M.  •.  U- 
d^tmr,  n.  8.  60.  —  W.-B.  d.  PrwiSB   Monneii.  UL  91.  —  ÄMtohkt,  IV.  8.  »78. 

Lflder  (in  Silber  ein  Stamm  mit  zwei  abgekappten  Zweigen,  wie 
dne  Gabel,  begleitet  Ton  drei,  1  and  2,  goldenen  Stemen)i  Adelsstand 
des  Kgr.  Prenssen.  Diplom  vom  13.  März  1787  für  Johann  Wilhelm 
Lflder,  Stiefsohn  des  k.  pr.  (}eh.-Baths  and  Canzlers  der  Universität 
Halle  V.  Hoffimann  nnd  Herrn  des  Gates  DöMg  im  StifbeMersebarg  etc. 
Von  den  Sprossen  des  Stammes  traten  Mehrere  in  die  k  preass.  Armee. 
Ein  y.  Lflder  stand  1806  als  Premier-Lieatenant  im  Begim.  ▼.  Tscham- 
mer (gest.  1815)  n.  zwei  Brüder  im  Begimente  Prinz  zaBraonschweig- 
Oels.  Der  ältere  ging  1809  in  englische  Dieoste,  der  jQngere  aber 
starb  1824  als  aggreg.  Capitain  im  5.  Inf.-Beg.  Die  Wittwe  des  Letz- 
teren, eine  y.  Bayen,  starb  2.  Feb.  1838  zn  Prenzlaa.    Dieselbe  hatte 


—    M     — 

nnr  eine  Tochter,  Beriha  v.  Lüder,  welche  sich  mit  Otto  v.  Raven  ver- 
mählte. —  Ueber  eine  andere  Familie  dieses  Namens,  deren  Güter  in 
der  jetzigen  Provinz  Sachsen  lagen  nnd  zu  welcher  Hans  Paul  v.  Lüder, 
k.  preuBs.  Hauptmann  und  1750  Herr  aufHergisdorf  im  Mansfeldischen 
so  wie  ein  k.  pr.  Oberstlieut.  a.  D.  v.  L.,  welcher  1783  u.  noch  1803  Herr 
auf  Meseberg  is  Kr.  Osterburg  war,  gehörten,  fehlen  genaue  Angaben. 

9.  mUbaek,  U.  8.  75.  —  N.  Vr.  A.-L.  III.  8.  3  und  V.  8.  318  und  19.   -    FreiA.  v.  1«. 
d€btir,  II.  8.  60.  —  W.-B.  d.  Preus«.  Monarch.  HL  92. 

Lftderits.  Eins  der  ältesten  Addsgeschlechter  der  Mark  Bran- 
denburg, dessen  gleichnamiger,  unweit  Stendal  gelegener  Stammsitz 
schon  1247  vorkommt.  Dasselbe  erwarb,  namentlich  in  der  Altmark, 
mehrere  und  ansehnliche  Güter  und  wurde  in  späterer  Zeit  auch  im 
Lüneburgischen  und  Anhaltschen ,  in  Pommern  und  Ostprcussen  ange- 
sessen. Alte  Besitzungen  der  Familie  waren,  neben  Lüderitz,  Witten- 
moor,  Einwinkel,  Klein -Mantel,  Schönwolke,  Ottersburg  etc.  in  der 
Priegnitz  Nackel  und  Segeletz ,  im  Lande  Sternberg  Frauendorf,  im 
Lüneburgischen  Hohne,  im  Anhaltschen  Edderitz,  in  Pommern  Jagow, 
Kunow  etc.  in  Ostpreussen  KL  Geruten ,  Friedricbshofen ,  Dothen  etc. 

—  Conrad  v.  Lüderitz  war  1388  Abt  zu  Nienburg  im  Anhaltschen  und 
Gnno  V.L.  1424 Landes-Hauptmann  in  der  Altmark;  Amd  v.  L.  kommt 
1469  als  Zeuge  im  Stiftungsbriefe  des  Klosters  zum  heiligen  Geist  in 
Stendal  vor  und  Andreas  v.  L.,  Abt  zu  Erfart,  starb  1598.  Ein  v.  Lü- 
deritz war  1716  fürstl.  hessen-casselscher  Gesandter  am  k.  preussisch. 
Hofe  und  Samuel  Ludwig  v.  L.,  k.  preuss.  w.  Geh.  Rath  und  früher  Ge- 
sandter am  k.  schwedischen  Hofe,  wurde  1736  Präsident  der  halber- 
städtachen  Regierung.  —  Zahlreiche  Sprossen  des  Geschlechts  kamen 
zu  hohen  Ehrenstellen  in  der  kurbrandenb.  u.  k.  preuss.  Armee.  Frie- 
drich Wilhelm  v.  L.  wurde  in  kur-brandenb.  Diensten  1689  General- 
migor  und  1690  Commandant  von  Cüstrin;  Carl  v.  L.  fiel  1707  als  k. 
preuss.  Oberst  in  einem  Treffen  in  Brabant;  Hans  Erdmann  v.  L.,  Herr 
auf  Wittenmoor  und  Einwinkel.  starb  1732  als  k.  preuss.  Generalmsgor 
a.  D.;  David  Hans  Christoph  v,  L.  a.  d.  H.  Nackel  blieb  1766  als  Ge- 
neralmigor  in  der  Schlacht  bei  Lowositz ;  Carl  Ludwig  v.  L. ,  ebenfalls 
a.  d.  H.  Nackel,  wurde  1747  Oberst  und  Chef  des  berliner  Land-Regi- 
ments und  starb  später,  1762,  auf  seinem  Gute  Nackel  und  ein  anderer 
Carl  Ludwig  v.  L.,  Sohn  des  1751  verstorbenen  k.  preuss.  Ober-Forst- 
meisters des  H.  Magdeburg  und  F.  Halberstadt  v.  li.,  wurde  1770  Chef 
des  2.  ArtiU.-Regiments.  Später  ist  bis  auf  die  neueste  Zeit  der  Name 
des  Geschlechts  mehrfach  in  den  Listen  der  k.  preuss.  Armee  vorge- 
kommen. Als  begütert  im  Kgr.  Preussen  wurden  noch  in  neuester  Zeit 
anlgefQhrt:  die  Gebrüder  v.  Lüderitz:  Friedrich  Wilhelm  Hermann 
Alexander,  Rittm.  a.  D.  und  Ludolph  Werner  Leopold  auf  Lüderitz 
unweit  ^;endal;  ein  v.  Lüderitz  auf  Kunzendorf  im  Kr.  Glogau  und  ein 
Lieutenant  v.  L.  auf  Kuhnow  im  Kr.  Crossen. 

AmgfU,  Asnal.  Uwk.  S.  148.  —  Oamhe,  I.  8    1377  o.  78.  -  Zedier,  XVIII.  8.  1071.  - 
BUtumenm,  S.  185.  Hr.  11.  —  £«iu,  berliner  wCebenU.  Naobr.  Jahrg.  1764.  Stck.  110  u.  18. 

—  Mrügmtmmn,  I.  Hptot.  8.  —  Panllieo»  d.  prtUM.  Baeres ,  I.  8.  864.  —  Gercken ,  Diiüo- 
aiatariBB,  I.  S.  186.  840.  874  und  805.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  315-17  und  V.  8.  819.  — 
^Hk,  •.  Udü^mr,  U.  8.  60  und  61  a.  lU.  8.  805.  —  Sfebmachtr.  I.  179:   mit  dam  niutok- 

llHitft:   CodtriCi,   Sftohaiaeh  nad  HI.  141:   ▼.  Lyderiuan ,  llarkBraodanb.  —  a.  if#- 
,  U{i8.1|M.  —  Tfrtf,  h  IM. 


^■^y     , 


—     40     — 

Lüdicke  (in  Silber  ein  breiter,  schrägrechter,  in  der  Mitte  nach 
der  rechten  Seite  gebrochener,  blauer  Balken).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  2.  Nov.  1804  für  Joachim  Friedrich  Lfldicke.  Die  Familie, 
welche  nicht  mit  der  v.  Lüdecke ,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  zu 
verwechseln  ist,  gehörte  damals  zu  dem  Adel  in  Rursachsen,  doch  sind 
über  dieselbe  und  ihr  Fortblühen  nähere  Nachrichten  nicht  aa^- 
finden. 

Handsohriftl.  Notls.  —  W.-B.  d.  Siebs.  Staaten,  Vin.  9. 

Lüdinghansen ,  genannt  Wolff,  Freiherren,  s.  Wolff,  Lü- 
dinghausen, genannt  Wolff,  Freiherren. 

Lügel,  Lngeln  (in  Blau  die  linke ,  fünfendige  Stange  eines  golde- 
nen Hirschgeweihes).  Altes,  hessisches,  1487  erloschenes  Adelsge- 
schlecht. 

r.  Hellbacht  II.  6.  76.  —  Shbmacher   I.  142:  ▼.  Lugeln,  Hessisch. 

Luhe,  V.  der  Luhe  (in  Silber  eine  schrägrecUte,  oben  viermal  ge- 
zinnte  Mauer  von  vier  Steinen ,  oder  ein  vorwärts  gekehrtes ,  freiste- 
hendes, blaues  Gemäuer,  mit  einem  hohen  Thurme,  bald  ohne,  bald 
mit  an  beiden  Seiten  gezinntem  Dache).  Altes,  meklenburgisches Adels- 
geschlecht, welches  schon  im  Anfange  des  14.  Jahrhunderts  bekannt 
war  und  1523  auch  die  Union  der  meklenburgischen Ritterschaft  unter- 
zeichnete. Dasselbe,  nicht,  wie  oft  geschehen  ist,  mit  der  von  ihm  ganz 
verschiedenen,  alten,  bremenschen  Familie  Schulte  v.  der  Lüh  zu  ver- 
wechseln, erwarb  in  Meklenburg  mehrere  sehr  ansehnliche  Güter,  sass 
bereits  1339  zu  Eoltzow,  1433  zu  Pantzow,1450  zu  Marlow  u.  Suiten 
etc.,  kam  im  16.  Jahrh.  in  das  Braunschweigische,  blühte  in  Meklen- 
burg begütert  fort  und  wurde  im  jetzigen  Jahrhunderte  auch  in  Pom- 
mern zu  Stowen,  Marsow,  Hechthausen,  Sellnow,  Sorge,  Zamefanz, 
Birkholz,  Grüneberg,  Kanzig  etc.  begütert.  —  Heidenricus  und  Otto 
de  Lü  lebten  schon  1301 ;  Georg  v.  d.  Luhe  begleitete  1530  den  Her- 
zog zu  Braunschweig  auf  dem  Reichstage  zu  Augsburg;  Heinrich  v.  d.  L.,  - 
h.  braunschweig.  Rath,  wurde  1570  von  dem  h.  braunschw.  Hofe,  der 
Concordien-Formel  wegen,  an  den  Kurfürsten  August  zu  Sachsen  ge- 
sendet; Joachim  v.  d.  L.,  erst  h.  meklenb.  Oberst  und  dann  Hofmar- 
schall und  Geh.  Rath,  starb  1588  unvermählt,  Heinrich  v.  d,  L.,  Stifts- 
hauptmann zu  Halberstadt,  1591,  Paschius  v.  d.  L.,  Präsident  des 
Landgerichts  zu  Stemberg  und  Hauptmann  des  Klosters  DobberÜn, 
ohne  Kinder  1653  und  Dietrich  v.  d.  L.,  erst  herz,  güstrowscher  Prin- 
zen-Hofineister  und  später  Gcheim-Rath  und  Präsident  aller  Collegien, 
1673.  Letzterer  hinterliess  aus  zwei  Ehen  vier  Söhne,  von  welchen  der 
Eine  k.  dän.  Ober-Land-Drost  wurde,  ein  Anderer  aber,  Jacob  Frie- 
drich V.  d.  Luhe,  k.  dän.  General-Lieutenant,  1730  das  Leib-Regiment 
der  Königin  commandirte.  Gurt  Heinrich  v.  d.  L. ,  kurbraunschweig. 
Ober-Appellations-Rath,  wurde  1738  fttrstl.  ost-firiesischer  Geh. -Rath 
und  um  dieselbe  Zeit  war  Hartnack  Otto  v.  d.  Luhe  Amtmann  zu  Hu- 
sum u.  k.  dän.  Landrath  in  Schleswig- Holstein.  —  Zu  den  in  die  kön. 
preuss.  Armee  getretenen  Sprossen  des  Geschlechts  gehörten  unter  An- 
deren: Friedrich  Matthias  v.  d.  L.,  gest.  1792,  Rittmeister,  Eckard 
Vr  d.  L. ,  gest  1843 ,  Hauptmann  a.  D.  u.  der  gleichnamige  Sohn  des 


—     41     — 

Letzteren,  welcher  Lieutenant  im  21.  Inf.-Regim.  war.  —  In  Meklen- 
burg  waren  1837  begütert:  Major  v.  d.  L.  auf  Redderstorf  und  Hr. 
V.  d.  L.  auf  Scbabow  und  in  Pommern,  wo  1857  der  Familie  die  Güter 
Naffin  und  Zarnefanz  im  Kr.  ßelgard  und  Grochow  im  Kr.  Sternberg 
zustanden,  war  Friedrich  Carl  Johann  v.  d.  L.  Herr  auf  Stowen  im  Kr. 
Dramburg. 

Johann  Castliu»^  Luhiad«s,  8-  laiidntio  Joachiroi  et  Henrici  Liihinr.  eqnit.  MogapolUan. 
iu  PiMorit  Amoenit.  h<8tor.  jurld.  Th.  «7.  Sr.  5  u.  «.  —  r.  Pritabuer ,  Nr.  85.  —  Qmtkt,  f. 
8.  1978  und  79.  -  Ztdler  ,  XVIII.  8.  10M8.  —  r.  Bphr ,  8.  16.11.  —  I.exic.  ov.  nd««l.  Famil. 
i  Haunuirk.  I.  8.  344  und  Tab.  5^  Nr.  117.  —  Nachr.  v.  d.  Getfrhl.  der  v.  8<*hlieffen  oder 
KrhIMien.  «.  IM.  -  N.  Pr.  A.-L.  V  S.  Sl9.  -  Fr^ih.  r.  Ledfbur.  II.  8.  C*i  und  111.  8.  SOi. 
—  Siehmacher,  I.  169:  v.  d.  Luhe,  8&rhi.  und  V.  153:  v.  rt.  L.  M«'klenburgi.sth.  —  ^jp^iwr» 
I.  Tnl>.  'J2.  —  9.  Mfding,  1.  8.  348  und  49.  —  Mcklonb.  W.-B.  Tab.  .12.  Nr.  120  und  8.  4  «. 
2«*.  -  Pomm.  W.-B.  V.  SO.  -   W.B.  d.  8achii.  st«.ih  .i.  VIII.  10. 

Lfidl,  Lnidl,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1716 
für  Jobann  Joseph  Luidl,  k.  k.  Hofrath  u.  Geh.  Referend  in  Inneröster- 
reich  und  für  den  Bruder  desselben,  Sebastian  L. ,  kurmainz.  Hofrath, 
mit  dem  Prädicate:  Edle  v.  —  Die  Familie  kam  aus  Bayern  na<A 
Steiermark. 

Megerlt  ».  Mühlftld,  F.rg.-Bd.  8.  IT.-^.  -  Schmutz.   II.  8.  4*;7. 

Lül8.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1717  für  Abraham 
Luis,  k.  k.  Postmeister  zu  Heidelberg  und  kiirpfälz.  Regienmgs  -  Rath. 

MegtrU  r.  ßfükl/^ld,  Erg.-Bd.  8.  MS. 

Lfilsdorf  (in  Silber  ein  rother,  oben  und  unten  gezinnter  Quer- 
balken). Altes,  schon  in  dor  ersten  Hälfte  des  13.  Jahrh.  bekanntes, 
niederrheinisches  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes  mit  den  v.  Nesselrode, 
welches  von  dem  auf  der  rechten  Rheinseite  zwischen  Cöln  und  Bonn, 
gerade  dem  Dorfe  Wesseling  gegenttberliependen,  jetzt  landtagsfähigen 
Rittersitze  Lülsdorf  mit  einem  c:leichnamigen  Schlosse  den  Namen  führte. 
Urkundlich  treten  auf:  liudwig  v.  LttlsdorflF  1214,  Ludwig  v.  L.,  Cano- 
nicus  bei  St.  Georg  in  Cöln  1229.  1231  ,  1238  etc.,  Ludwig  Vogt 
v.  Lülsdorff,  Ritter,  1256  u.  1264;  Herbert  v.  Lülsdorff ,  Abt  zu  Cor- 
neli-Münst«r,  1466;  Ludwig,  Herr  zu  Hahn  und  Lülsdorff,  Schöffe  zu 
Siegburg,  Ober- Amtmann  und  Schulthcis8l466;  Alexander  v.  Lülsdorff, 
Abt  zu  Deutz,  1480  etc.  etc.  Bernhard  v.  Lülsdorff  war  der  19.  Abt 
und  Wilhelm  TL.  v.  LtÜsdorff  der  27.  Abt  des  Klosters  zu  Siegburg. 
Heinrich  v.  L. ,  Herr  zu  Niederzier ,  Cr  edenzier  von  Jülich ,  war  1 586 
auf  der  jülichschen  Hochzeit  und  1592  Befehlshaber  der  bergiscben 
Reiterei  bei  dem  Begräbnisse  des  Herzogs  Wilhelm.  Auf  der  eben  er- 
wähnten Hochzeit  des  Herzogs  Johann  Wilhelm  mit  Jacobe  von  Baden 
erwarb  Heinrich  v.  L.  auf  dem  Turniere  zu  Porapelfort  zwei  Preise. 
Jeder  der  Theilnehmer  am  Turniere  oder  Stechen  musste  acht  Ahnen, 
vier  vom  Vater  und  vier  von  der  Mutter,  angeben.  Die  von  Heinrich 
V.  L.  angegebenen  acht  Ahnen  waren:  Lülsdorff,  Meiler,  Huldrup, 
Schlender,  Flatten,  Bodcrich,  Bremt  und  Rücken.  Arnold  v.  L. ,  Mal- 
theser  Ritter,  kam  1692  von  seinen  Zügen  gegen  dio  Türken  zurück  u. 
zwar  mit  dem  Patente  als  Comthur  zu  Burg  und  zu  Herrnstrunden  bei 
Bensberg  und  starb  1622  und  Ludwig  v.  L.  zu  Hahn,  kiircöln.  Kämm., 
Amtmann  zu  Linn  und  Uerdingen,  seit  1599  Herr  zu  Dalhausen,  ver- 
mählte sich  4.  Febr.  1625  mit  Agnes  Grf.  v.  Quadt-Buschfeld,  Tochter 
des  WiQielm  Gr.  v.  Qaadt-Buschfeld  aus  der  Ehe  mit  Maria  v.  Paland. 


—     42     — 

Mit  demselben  boren  die  Nacbrichten  Aber  den  alten  adeligen  Stamm 
auf.  —  Im  Regierungs-Bezirke  Düsseldoff  befinden  sieh  noch  jetzt  Fa- 
milien  dieses  Namens,  ohne  das  adelige  Prädicat  zu  fthren.  Zu  der 
Einen  derselben  gehört  namentlich  der  k.  prenss.  Steuer-  Einnehmer 
Lülßdorff  zu  Duisburg,  welcher  ein  sehr  genauer  Kenner  der  Geschichte 
des  alten,  ritterlichen  Stammes  v.  L.  ist. 

W!»««l'J*"hrifHlche  Wotiieo,  -  Fahne,  I.  S.  2«2.  -  Freih.  o.  Ledtbur,    II.  8.  6«. 

Lttnden,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1791  für  Joseph  Heinrich  v.  Lünden,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  Infant.- 
RejBpim.  Gr.  Clairfait. 

■'    Wfg^le  V.  Mühlffld,  Krg.<Bd.  8.  76. 

Lfineberge  (Schild  von  Silber  und  Roth  quergetheilt  und  ledig, 
mit  einem  schwarzen,  ringsumher  mit  vierzehn  silbernen  Pfennigen  be- 
legten Schildesrande).  Altes,  bremensches  Adelsgeschlecht,  weljches 
sich  auch  Bicker,  v.  Elme,  v.  Wedels  und  v.  Bockhorst ,  doch  mit  ver- 
schiedenen Wappen,  nannte ,  bis  1566  das  Erbkämmerer-Amt  im  Bre- 
mischen besass  und  später,  nach  1616,  ausgestorben  ist. 

Mntfiard ,  8    374.    -  Köhler,    von  KrbUadhof-Aemtern.   8.  P5  und  66.  —  0.  ßfeding ,  II. 
8.  357     -    «uppl.  III  ßiebni.  W.-B.  V.  18. 

Lüneburg  (Schild  quer  getheilt :  oben  in  mit  rothen  Herzen  be- 
streutem Silber  ein  aufwachsender,  rechtsgekehrter,  doppelt  geschweif- 
ter, blauer  Löwe  und  unten  Roth  ohne  Bild).  Reichsadelsstand.  Diplom 
vom  9.  Juli  1625  für  Use  Schmiedichen  —  Tochter  des  Amtmanns  Jo- 
hann Schmiodichen  zu  Ebstorf  —  und  fttr  die  vom  Herzoge  August  zu 
Braunschweig  und  Lüneburg  mit  ihr  erzeugten  Söhne  und  Töchter: 
Ernst,  Georg  und  Friedrich  und  Catharina  Elisabeth,  Dorothea  Sophie, 
Anna  Maria,  Clara  Agnes,  Ilse  Lucio  und  Margaretha  Sibylle,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Lüneburg.  —  Den  Mannsstamm  pflanzte,  so  viel  bekannt 
ist,  Friedrich  v.  Lüneburg,  vermählt mitGertrude  Anna v.  Feuerschutz, 
fort.  Von  demselben  entsprossten  Christian  Friedrich  v.  L. ,  Herr  auf 
üetze,  kurbraunschw.  Amtsvogt  und  Werner  v.  L.,  Herr  auf  Wathlin- 
gen,  gest.  1722,  von  welchem  Letzteren  Joachim  Friedrich  v.  L.,  kur- 
braunschw. Landrath  und  Drost  zu  Bardorf,  stammte.  —  Zu  den,  der 
Familie,  welche  dauernd  fortgeblüht  hat  u.  aus  welcher  mehrere  Spros- 
sen in  die  k.  hannov.  Armee  traten,  von  dem  Herzoge  August  zu 
Braunschweig  und  Lüneburg  (gest.  1636)  verliehenen  Gütern :  Wathlin- 
gen  und  Uetze,  erwarb  dieselbe  noch  Masendorf  und  Essenrode  u.  ge- 
hört jetzt  im  Kgr.  Hannover  durch  den  Besitz  dreier  Güter  in  Waiblin- 
gen, Uetze,  Masendorf  und  Essenrode  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel 
der  lüneburgischen  Landschaft.  —  Das  biet  in  Rede  stehende  Geschlecht 
ist  nicht  mit  den  gleichnamigen  adeligen  Patricier- Familien  in  Lübeck 
(Siebmacher,  HI.  195)  und  in  Hamburg  (Siebmacher,  V.  294)  zu  ver- 
wechseln. Erstere  Familie  soll  nach  Piaun ,  adel.  Europa,  S.  57,  mit 
Alexander  v.  Lüneburg  1260  aus  Liefland  nach  Lübeck  gekommen  sein. 
Derselbe  wurde  daselbst  Bürgermeister,  welche  Würde  auch  der  Enkel 
und  Urenkel  bekleidete.  Heinrich  v.  Lüneburg  war  um  1670  Herr  auf 
Eckhorst  und  Alexander  v.  L.  Herr  auf  Mory,  Yrberpellstross,  Missung, 
Trempeldorff  etc. 

WiUieh;  LeiolMopred.  Mf  Ilse  SehtiledlehM.  >  P/f/*notr,  II.  8.  669.  ^  ImkoA  LIb.  IV. 
c.  4.  §.  t9.  8.  318.  —  Rethmtimr»  br.-lfiBeb.  Chroo.  8.  164«.  —  &auk§,   I.  8.   1179.  --   ZtO- 


—     43     — 

Ur,  XVIII.  S.  IIOO.  —  MoMtr ,  br.-Inneb.  SUator.  8.  «8.  —  Seheidf,  Anmerk.  so  Moser's 
8uuittr.  8.  «6,  511,  ftl5,  iS24  u.  582.  -  d«  Redfn,  Tableaiix  geneal.  et  hUtor.  de  TEmpire  Bri- 
Unniqne,  HanoTr«,  1«80,  Tabl.  18.  —  Fr^ih.  «.  d.  Kn^sebfck,  8.  197.  —  •.  Meding.  f.  8.34» 
and  II.  8.  7.tO.  ^Tvrof,  I.  86  —  W.-B.  d.  Kjir.  Hannov.  C.  1  a.  8.  10.  —  Knesefike  ,  U. 
8.  884- 8fi.  —  r.    H^/n^,  hiinnov.  Adel.  Tfll».  21. 

Lüneschloss.  Reichsadel.  BestÄtigungsdiplom  vom  4.  Mai  1696 
fbr  Johann  Lünescbloss.  Professor  an  der  Universität  Heidelberg.  Der 
Stamm  hat  fortgeblüht  nnd  ein  Urenkel  des  Johann  v.  L. :  Friedrich 
Jacob  V.  L.,  geb.  1746,  k.  bayer.  Major  und  Commandant  der  Gami- 
8on8-Station  in  Donauwörth,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  d,  Kgr.  Bayero 
aufgenommen. 

r.   Lamff^  Bupplem.  8.   121.  —  W.-R.  des  K)cr. Bayern,  Vf.  100. 

'  Lüning,  Lfininck,  Lnninck,  auch  Freiherren  (in  Silber  ein  nach 

der  rechten  Seite  schreitender,  schwarzer  Sperling  oder  Lüning).  Im 
Kgr.  Preussen  anerkannter  Freiherrnstand.  Anerkennungsdiplom  vom 
6.  Febr.  1845  für  die  gesammte  Familie.  —  Altes,  ursprünglich  nieder- 
rheinisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  18.  Jahrhunderte  nach  Wesi- 
phalen  übersiedelte ,  nachdem  es  daselbst  schon  fisüher  vorgekommen 
war.  Die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt  mit  Menfried  v.  L.,  welcher 
um  1316  lebte.  Diedrich  v.  L.  zu  Eigel««tob  und  Slebnsch ,  verm.  mit 
Anna  v.  Bellinghausen  und  Alten-Bemsauw,  war  1474  herz,  jülichischer 
Ganzler  und  schon  1530  sass  die  Familie  zu  Wittenstein,  1550  zu  Nie- 
derpleiss,  1662  zu  Cappeln  und  1580  zu  Honrath,  hatte  dann  zeitweise 
mehrere  andere  Güter  inne  und  blühte  dauernd  fort.  —  Johann  v.  L. 
zu  Niederpleis  unterschrieb  auf  dem  Landtage  zu  Düsseldorf  1 628  die 
Protestation  der  Ritterschaften  zu  Jülich  und  Berg  zur  Aufi'echthaltung 
ihrer  Gerechtsame ;  Wilhelm  Bertram  v.  L.  zu  Niederpleis ,  kurpfälz. 
Kammerherr,  schwor  1666  bei  der  bergischen  Ritterschaft  auf  u.  spä- 
ter, 1787,  wurden  unter  den  im  Herzogthume  Westphalen  aufgeschwo- 
renen Freiherren  nach  der  Ordnung  der  Aufschwörung  genannt:  Freih. 
Ferdinand  zu  Borg  auf  Borg,  Freih.  Johann  Theodor  auf  Ostwigt  und 
Freih.  Franz  auf  Valbert.  —  Die  Stammreihe  der  jetzigen  Sprossen  des 
Stammes  ist  folgende :  Johann  Walraff  v.  L.  zu  Niederpleis:  Maria  Mag- 
dalena Freiin  v.  Rottkirchen  a.  d.  H.  Isenburg:  —  Johann  Wilhelm 
V.  L.  zu  Niederpleis  und  Isenburg :  Maria  Ottilie  Freiin  v.  Gaugreben 
a.  d.  H.  Ober-Almen ;  —  Johann  Theodor  Franz  Freih.  v.  L.,  geboren 
1749  und  gest.  1814,  Herr  auf  Ostwigt,  Borg  und  Meineringhausen, 
knrcöb.  Kammerh,  und  k.  span.  Oberst- Lieutenant:  Maria  Josephine 
Freün  v.  Schade-Andtfeld,  verm.  1792  (von  den  Brüdern  desFreiherm 
Johann  Theodor  Franz  hatte  Paul  Franz  Bernhard,  geb.  1754  u.  gest. 
1816,  k.  prenss.  Oberst,  den  Grafenstand  erlangt  und  Ferdinand  Her- 
mann Maria,  geb.  1755,  wurde  1795  Fürstbischof  und  Abt  zu  Cor- 
vcy,  war  als  solcher  der  65.  und  letzte  Fürstbischof  zu  Corvey ,  wurde 
später  Bischof  zu  Münster  u.  starb  1825) ;  —  Carl  Theodor  Freih.  V.L., 
geb.  1794,  Herr  auf  Ostwigt,  Borg  und  Meineringhausen,  k.  pr.  Miy'or 
a.  D.,  verm.  in  erster  Ehe  1817  mit  Philippine  Freiin  v.  Schade-Ahau- 
sen,  gest.  1840  und  in  zweiter  1842  mit  Maria  Anna  Freiin  v.  Wolff- 
Mettemich  zu  Wehrden,  geb.  1805.  Aus  beiden  Ehen  entsprossten 
Kinder :  aus  der  ersten  zwei  Söhne  und  zwei  Töchter  und  aus  der  zwei- 
ten swei  TOehter.  Ton  den  Söhnen,  den  Freiherren :  Ferdinand  Theodor, 


—     44     — 

geb.  1818  und  Gottfried  Maximilian,  geb.  1820,  yennählte  sich  Erste- 
rer  1853  mit  Maria  Grf.  v.  Wiscr-Siegelsbach,  geb.  1836,  aus  welcher 
El.e  ein  Sohn  stammt:  Franz  Carl  Joseph,  geb.  1856.  —  Von  den 
Brüdern  des  Freih.  Carl  Theodor  wurde  Freih.  Joseph  Constantinl801 
geboren  und  Freih.  Engelbert,  geb.  1803,  k.  pr.  Major  a.  D.,  ver- 
mählte sich  1847  mit  Clara  Eugenie  v.  Heinsberg,  geb.  1824. 

Vetter,  berghohe  Kittervchafl.  8.  47.  —  N.  Preus.  A.-L.  V.   8.  SI9.  —  Fahnt,    I.    8.  283.  ' 
—  Ffriherr  r.  Ledebur,  11.  8.  63  und  III.  8.  305.   -  8t>tnnach€r,  I.  189:  Die  Lenick,  Waat- 
philis'h    -  Robfiu,  Eieni.  Werk.  II.  63.  -  W.B.  d.  Preast.  Rheinpror.  II.    Tab.  32,  Nr.  «4 
11.  S.  141.  -  Geneal.  Tasohenb.  d«r  freih.  HSiiser,  18Ä<<.   8.  405—7  u.  |8«.1.  8.  579. 

Lürwald.  Altes .  westphälisches  Adelsgeschlecht ,  welches  schon 
1366  und  noch  1681  zu  Süttorp  unweit  Lippstadt  begütert  war,  dann 
aber  ausgegangen  ist. 

Freiherr  9.  Ledebur,  11.  8.  63.  —  v.  Steinen,  we^tph.  Gesch.,  Tab.  46. 

%  Lüschwitz ,  Lübschwitz  (in  Roth  ein  auf  den  Hinterläuften  ste- 

hender, mit  erhobenem  Schweife  zum  Angriff  sich  fertig  gemachter 
Wolf).  Altes  sächsisches ,  zum  Adel  im  Altenburgischen  gehörendes 
Geschlecht  aus  dem  unweit  Ronneburg  gelegenen  Stammhause  Lüsch- 
witz, welches  bereits  1237  Gerhard  v.  Lübischwitz  in  Besitz  hatte.  Das- 
selbe wurde  früher  auch  Lusswitz,  Lobschytz,  Lucewitz  etc.  geschrieben 
und  hatte  auch  zu  Ronneburg  im  vorderen  Schlosse  den  s.  g.  Burgsitz 
mit  Zubehör  einige  Jahrhunderte  inne.  —  Valent.  König  fängt  die 
Stammreihe  der  Familie  mit  Echard  v.  Lusewitz  um  1541  an,  von  des- 
sen Söhnen  Wolff  Gerhard  v.  L. ,  kursächs.  Rath,  noch  1573  den  ge- 
nannten Burgsitz  bewohnte.  Von  demselben  entspross  Gerhard  v.  L. 
auf  Glashütte,  fürstl.  bamberg.  Rath,  Amtmann  zu  Kupferberg  u.  Hof- 
marschall zu  Würzburg,  von  dessen  Söhnen  Gerhard  Siegmund,  Herr 
auf  Glashütte,  1620  fürstl.  ansbach.  Geh.-Rath  und  Hofraths-Director 
war.  Von  Letzterem  stammte  Hans  Reinhard,  welcher  1648  als  Oberst- 
lieutenant starb.  Später,  zu  Gauhe's  Zeit,  kam  Christian  Adam  v.  Lüsch- 
witz als  fürstl.  bayreuth. Kammerjunker  vor.  Derselbe  hatte  den  Stamm 
durch  einen  Sohn,  Georg  Adam,  fortgesetzt.  So  viel  bekannt  ist ,  ging 
um  die  Mitte  des  18.  Jahrb.  das  Geschlecht  aus. 

Dr.  Löher,  Historie  von  Koiiiieburg,  8.  59.  —  Seifert,  ßeneal.  adcL  Ell.  n.  K.  8.  S4«.  — 
I».  Oleiehenntein,  Nr  58.  —  Val.  König,  11 T.  8.  740— «7.  —  Oauhe.  I.  8.  1279  n.  80.  —  Zed- 
ier, XV IM    S.  II03-«    -  8iii>pl.  zu  Hiebm.  W.-H.  V.  23:    t.  LuohwIU. 

>  Ltiskow,  früher  Lübsow,  Ltischow,   Altes,  pommemsches  Adels- 

geschlecht, dessen  Namen  ein  bereits  1344  vorkommender  Sitz  unweit 
Anclam  führt.  Dasselbe  wurde  zu  Bülow,  Butzow,  Blesowitz,  Bolode- 
kow  etc.  gesessen  und  erwarb  auch  im  Laufe  der  Zeit  andere  Güter  in 
Pommern,  war  auch  schon  1375  in  der  Uckermark  zu  Blankensee  und 
Potzlow  ansässig.  —  Der  Stamm  blühte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des 
18.  Jahrb.  hinein,  in  welcher  derselbe  1770  im  Mannsstamme  mit  Jacob 
Albrecht  v.  Lüskow,  Herrn  auf  Blesswitz  bei  Anclam  etc.  und  k.  preuss. 
Hauptmann,  erlosch.  Dei*selbe  hinterliess  vier  Töchter.  Die  Güter  ka- 
men 1773  durch  Kauf  an  die  v.  Schwerin. 

N.  Pr.  A.L.  III.  8.  317.  -Freiherr  t.  Ledebur,  11.  S.  63  ii.  III.  8.  305.  -  8i0bm€teker, 
V.  170.  -  Pommern^ch.  W.-B.  11.  T^b.  14  und  17. 

Ltitke,  V.  d.  Lütke  (im  Schilde  ein  Kranich).  Reichsadelsstand. 
Diplom  vom  K.  Ferdinand  HI.  für  Marcus  v,  d.  Lütke.  Derselbe  starb 


—     46     — 

1687  als  kurbrandenb.  General -Wachtmeister  und  von  seinen  Nach- 
kommen starb  Louis  Gustav  Adolph  v.  d.  L.  als  k.  preuss.  Premierlieu- 
ten.  3.  Dec.  1742.  —  Die  Familie  war  im  Brandenburgischen  schon  in 
den  letzten  Jahrzehnten  des  17.  Jahrh.  zu  Cremmen,  Gr.  u.  Kl.  Zieten 
etc.  80  wie  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  zu  Grünefeld,  Schlaben- 
dorf,  Tomow  und  Tietzow  und  noch  1752  zu  Flatow.  Grünefeld.  Vei- 
ten, 1754  zu  Schiabendorf,  1767  zu  Sotzker  und  1768  zu  Tielzow  und 
Zieten  gesessen. 

FrtfiA.  9,  Ledebur.  If.  8.  63  und  B4.  —  Siehmacher,  V.  -.'93:  Die  Lutkeii.Lritkeu.  iiKm- 
barg.  adel.  Ocikehh'cbt. 

Lüteken,  Lütken  (Schild  der  Lüiige  nach  von  Silber  u.  Blau  ge- 
theilt,  mit  zwei  einwärtsgekehrten  Hähnen  von  gewechselten  Farben). 
Altes ,  bremensches  Adelsgeschiecht ,  als  dessen  Stammvater  Hermann 
Lfltken,  welcher  um  die  Mitte  des  15.  Jahrh.  vorkommt,  genannt  wird. 
Christoph  Gttrge  Lüttken  war  1716  k.  schwed.  Landrath  und  Detlev 
V.  L.  k.  dän.  Oberst  und  Commandant  zu  Oldenburg  und  Delmenhorst. 
Die  Familie  hat  fortgeblüht  und  gehört  durch  Besitz  der  Güter  Holle- 
wisch und  Stellenfleth  im  Bremischen  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der 
bremenschen  Landschaft. 

Muskard,  8.  380  -  Gauf,e,  I.  8.  1282.  —  Zedier,  XVIK.  8.  1113 -IS.  —  Freih.  9.  d*m 
EmMehftk,  8.  198.  -  Freiherr  r.  Ledebur,  II.  8.  64.  —  Siippl.  xu  Siebm.  W.-B.  V.  l«.  - 
W.-B.  d.  Kgr.  HaunoT.  C.  34  uud  S.  10.  —  Knenehke,  I.  8.  26Ü  und  84.  —  9,  Hefner,  >>•»- 
»ov.  Ad0l,  Tab.  »t. 

Lfitter,  y.  n.  zu  Lütter  und  Losshausen  (in  Roth  ein  rechtsge> 
kehrtes,  aufrecht  gestelltes,  silbernes  Rebenmesser,  Heppe  oder  Kneip, 
mit  goldenem  Stiele).  Altes,  hessisches  Adelsgeschlecht,  welches  am 
Schwalmfinsse  und  im  Hochstifte  Fulda  begütert  war.  —  Heintze  v.  L. 
war  unter  dem  Landgrafen  von  Hessen  Philipp  dem  Grossmüthigen  um 
1533  Verweser  des  adeligen  Klosters  zu  Peine;  Hans  Reinhard  (Hannss 
Reynnhardt)  v.  L.  wurde  zu  Ende  des  16.  Jahrhunderts  genannt  u.  ein 
?.  L.  war  1647  Commandant  der  Festung  Peine  und  gegen  die  Mitte 
dss  18.  Jahrh.  lebte  noch  als  Letzter  des  Stammes  Erhard  Georg  v.  u. 
zu  Lfltter  und  Losshausen.  Derselbe  war  bereits  16.  Juni  1716  als 
ßurgmann  zu  Friedberg  aufgenommen  worden. 

Sekammea,  8.  .122.  —  Oauhe ,  I.  8.  112:  mit  dem  oiirichiii(uii  Naraaii  Luder  v.  L.  — 
m.  Hottetein,  III.  H.  827—29.  —  Eator,  Ahnenprohe,  8.  ll'i  und  ff.  u.  TnIi  2.  —  Siebmaektr. 
I.  139:  ▼.  L6der,  Heeetsch.  —  9.  Mediitg ,  1.  8.  360  und  51.  —  Supplem  xii  Siebm.  W.-B. 
VII.  27. 

Lfittich.  Ein  in  Pommern  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
welches  1^34  und  noch  1746  zu  Gross-Nossin  im  Kr.  Stolp  ansässig 
war.  — 

Freih.  9,  Udebur,  U.  8.  «4. 

Lfittichaii,  anch  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  5.  Aug. 
1769  fftr  Ludwig  Gottlob  v.  Lüttichau  a.  d.  H.  Kmehlen,  Herrn  auf 
Weissig,  Doberschütz  und  Brinsing,  kursächs.  Kammerherrn  u.  Landes- 
hauptmann des  Markgrafenthums  Ober-Lausitz  und  vom  23.  Nov.  1791 
fÄr  Christian  Friedrich  Tonne  v.  Lüttichau,  ebenfalls  a.  d.  H.  Kmehlen, 
k.  preuss;  bevollmächtigten  Gesandten  im  niedersächs.  Kreise  etc.  — 
Altes ,  sächsisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze 
bei  KOnigabrflck,  welches  im  Meissenschen  nach  Ejiauth  die  Güter  Gr. 


—     46     — 

und  Kl.  Emehlen,  Crausoitz,  Martiuskirch,  Bernstein,  Falckenhajn, 
Ober-  u.  Nieder-Ulbersdorf,  Voigthayn,  Zschorna,  Noskowitz,  Strauch- 
itz,  Baselitz  etc.  an  sich  gebracht  hatte  und  später  in  Schlesien  Schrei- 
bendorf und  Fauljuppe,  in  der  Oberlansitz  Ober-Erdmannsdorf  (Oert- 
mannsdorf)  bei  Lauban ,  in  der  Niederlaositz  Wormlage  nnd  Buchwald 
bei  Senftenberg  unweit  Calau  und  Drösigk  bei  Lackau ,  in  Dänemark 
Winge,  Stougaard,  Thiele,  Lerchenfeld,  Mölgaard,  Nicoer,  Skewügaard 
u.  Haraldskiar  u.  in  Meklenburg  Pohnsdorff  erwarb.  —  Die  Geschichte 
der  Familie ,  welche  früher :  Lütig ,  Lüttich ,  Lütiche,  Litigau  and  Lüt- 
chau  geschrieben  wurde,  geht  bis  in  die  Zeit  der  Sage  zurück.  Als 
Stammvater  wird  nach  derselben  ein  Junker  Hannibal  mit  dem  Beina- 
men :  „der  schwarze  Hahn"  genannt,  welcher  in  einer  Schlacht  bei  Lflt- 
tich  durch  Tapferkeit  Namen  und  Wappen  erhalten  haben  soll.  — Um 
1300  blühten  zwei  Linien  des  Stammes,  die  eine  zu  Ober-Romstedt  bei 
Jena,  zu  welcher  Petrus  genannt  v.  Lüttichawe  gehörte  und  die  andere 
im  Meissenschen.  Erstere  ging  bald  wieder  aus,  während  die  Meissen- 
sche,  aus  welcher  Heinrich  w\  Lutchaw  auf  Kmehlen  (unweit  Lieb^i- 
werda)  um  1380  lebte,  dauernd  fortgeblüht  hat.  Mit  dem  genannten 
Heinrich  fängt  die  ununterbrochene  Stammreihe  der  Familie  an.  Der- 
selbe kaufte  zu  Kmehlen  andere  Ländereien  und  hinterliess  vier  Söhne : 
Nicol,  Seiffart,  Georg  und  Friedrich,  welche  1401,  wohl  in  Folge  einer 
Fehde,  die  Ritter  Conrad  v.  Köckeritz  u.  Caspar  v.  Schönberg  gefiEuigen 
nahmen.  Friedrich  erbte  Kmehlen,  wurde  Rath  des  Mark-  und  Land- 
grafen Friedrich  des  Streitbaren  von  Meissen  u.  Thüringen,  welcher  ihm 
1425  Stadt  u.  Schloss  Ortrand  verpföndete  u.  starb  1442  mit  Hinterlts- 
snng  eines  Sohnes,  Sifried  auf  Kmehlen  (auch  Seyffart  Lüttich  genannt). 
Letzterer,  verm.  mit  Catharina  v.  Miltitz,  hatte  zwei  Söhne,  Seifried  und 
Heinrich ,  Beide  zu  Kmehlen ,  welche  die  Stifter  zweier  Linien  wurden. 
Seifried,  auch  Su£&id  auf  Kmehlen.  h.  sächs.  Rath,  hinterliess  aus  der  Ehe 
mit  Hediivlg  v.  Miltitz  a.  d.  H.  Scharfenberg  einen  Sohn,  Hans,  dessen 
Urenkel.  Hans  Friedrich  Siegfried,  mit  dem  Herzoge  Johann  y.  Holstein 
1630  grosse  Reisen  machte  u.  1645  alskön.  dän.  Ober-Berghauptmann 
und  Geh.  Rath  in  Norwegen  starb.  Mit  dem  Grossneffen,  Hans  Frie- 
drich Siegfried,  ging  diese  Linie  zu  Ende  des  17.  Jahrh.  wieder  aus. 
Heinrich ,  ebenfalls  auf  Kmehlen ,  so  wie  auch  h.  sächs.  Rath  u.  Amts- 
hauptmann zu  Ortrand,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Barbara  v.  Pflug  einen 
Sohn,  Wolff  auf  Kmehlen  u.  Gotha,  geb.  1498  und  gest.  1568,  Doctor 
Jur.  utr.,  kursächs.  Rath,  Consistorial-Assessor  zu  Meissen  Qtc. ,  veorm. 
mit  Catharina  v.  Polentz ,  aus  welcher  Ehe  eine  zahlreiche  Nachkom- 
menschaft entspross.  Von  den  Söhnen  desselben  wurde  Friedrich  Stamm- 
vater der  dänischen ,  später  preussischen  -  und  Seyffert  Stammvmter  der 
sächsischen  Linie.  Friedrich,  gest.  1609,  Herr  auf  Kobershayn,  hatte 
aus  der  Ehe  mit  Emilie  v.  Auerswalde  einen  Sohn ,  Wolff  Caspar  auf 
Kobershayn  und  Dieben ,  welcher  mit  Elisabeth  v.  Zaschnitz  vermählt 
war,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Friedrich  Apel  und  Wolf  Caspar, 
stammten.  Friedrich  Apel  auf  Morl,  Emmern  und  Zscharlippe,  war  h. 
Sachs.  Reisestallmeister  und  Amtshauptmann  zu  Sangerhausen  und  die 
YOn  ihm  absteigende  Linie  starb  um  die  Mitte  des  18,  Jahrh.  aus. 


—     47     — 

Wolff  Ctepar  —  Vater  des  Hans  Hellmuth,  s.  unten  —  auf  Dieben  etc. 
war  zweimal  vermählt,  zuerst  mit  Sophie  Marie  v.  d.  Marwitz  und  spä- 
ter mit  Eva  Maria  v.  Oertzen  —  Mutter  des  Hans  Helmuth  v..L., 
s.  unten  —  kam  an  den  Hof  nach  Güstrow  und  wurde  Hofmeister  der 
Herzogin.  —  Seyffert  auf  Kmehien,  s.  oben,  gest.  1603,  seit  1582  Hof- 
meister der  Kurfärstin  Anna  zu  Sachsen,  Ober -Steuereinnehmer  zu 
Meissoi  und  Amtshauptmann  zu  Senftenberg,  verm.  mit  Margaretha 
Marschall  v.  Bieberstein,  gest.  1598,  hatte  drei  Söhne:  Wolff,  Nicolaus 
und  August.  Wolff  auf  Kmehien ,  geb.  1587  und  gest.  1639 ,  Canzler 
von  Sachsen,  kursächs.  Geh.  Rath  auch  k.  k.  Rath  und  Reichs-Pfennig- 
meister  des  ober-  und  niedersächs.  Kreises,  starb  ohne  Nachkommen. 
Der  Bruder  desselben,  Nicolaus,  geb.  1587  und  gest.  1632,  Herr  auf 
Kmehien,  Königswartlia  und  Krausnitz,  setzte  die  Linie  zu  Kmehien 
fort.  Ans  seiner  zweiten  Ehe  mit  Catharina  v.  Krakau  entsprossten 
mehrere  Söhne,  von  denen  Siegfried  die  Linie  zu  Gross-Kmehlen,  Chri-r» 
stian  die  zu  Klein-Kmehlen  und  Wolf  Heinrich  die  zu  Krausnitz  (später 
zu  Ober-Oertmannsdorf)  stiftete.  Aus  der  Linie  zu  Gross-Kmehlen  ging 
q^ater  durch  Siegfried's  Enkel,  Magnus  Heinrich,  die  Linie  zu  Potscha- 
pel  hervor.  In  die  Linie  Gross-Kmehlen  kam  durch  Ludwig  Gottlob, 
s.  oben,  der  Reichs- Grafenstand.  Die  Linien  zu  Oertmannsdorf  und 
Klein-Kmehlen  erlosdien  zu  Ende  des  18.  Jahrb.,  während  aus  der 
Linie  zu  Potschapd  Rudolph  Freih.  v.  Lüttichau-Erdmann,  k.  k.  Kämm., 
Oberstlieutepant  und  Garde- Prem.  -Wachtmeister  der  k.  k.  ersten  Ar- 
cieren* Leibgarde,  noch  lebt.  Seyfferts  dritter,  obengenannter  Sohn, 
August,  Herr  auf  Falkenhagen,  gründete  die  Linie  za  Falkenhagen, 
welche  durch  den  jQngsten,  gleichliamigen  Sohn  fortgesetzt  wurde,  doch 
jetzt  nur  noch  in  der  Person  des  Carl  Georg  v.  L.,  k.  preuss.  Lieut  in 
der  brandenb.  Artillerie-Brigade  Nr.  3,  blüht.  Aus  dieser  Linie  erhielt 
Georg  EIhrenfried  v.  L.  bereits  zu  Ende  des  17.  Jahrb.  den  Reichsgra- 
fenstand ,  wenigstens  wird  er  in  Urkunden  aus  dieser  Zeit  als  Graf  auf- 
geführt. Eine  Seitenlinie,  die  zu  Noschkowitz-Staupitz,  starb  zu  Ende 
des  18.  Jahrb.  aus.  Der  älteste  Sohn  August's  auf  Falkenhagen  s.  oben : 
Siegfiried,  wurde  der  Stifter  der  ebenfalls  noch  blühenden  Linie  zu  01- 
bersdorf,  ^eren  Haupt  in  neuester  Zeit  Wolf  Adolph  August  v.  L.  war, 
welcher  als  k.  sächs.  w.  Geh.  Rath,  Kammerh.  und  vormaliger  General- 
Director  der  k.  musicalischen  Kapelle  und  des  Hoftheaters  mit  BSnter- 
lassung  von  Nachkommen  16.  Febr.  1863  starb.  Der  zweite  Sobn 
Augusts  auf  Falkenhagen:  Wolff  Siegfiried,  geb.  1610  u.  gest  1671, 
kursächs.  w.  Geh.  Rath,  Canzler  u.  Reichs-Pfennigmeister  des  ober-  u. 
niedersächs.  Kreises,  stiftete  die  Linie  zu  Zschoma,  welche  aber  schon 
mit  seinem  Sohne  wieder  erlosch.  —  Was,  die  Grafen  v.  L.  anlangt,  so 
war  Graf  Ludwig  Gottlob,  geb.  1736,  s.  oben  —  ein  Enkel  des  1699 
verstorbenen  Georg  v.  L.,  Herrn  auf  Kmehien  und  Plochwitz,  kursächs. 
Obersten,  aus  zweiter  Ehe  mit  Johanna  Eleonore  v.  Bork  und  ein  Sohn 
Carl  Gottlob's  v.  L.,  gest.  1749,  Herrn  auf  Gross-Kmehlen,  verm.  mit 
Friederike  Auguste  v.  Werthem.  gest.  1748  —  in  erster  Ehe  vermählt 
mit  Helena  Renate  Grf.  v.  Hoym-Droyssig,  gest.  1787  und  in  zweiter 
1793  mit  Friederike  Auguste  v.  Schlieben,  geb.  1754,  doch  ist  derselbe 


—     48     — 

im  Anfange  des  19.  Jahrb.  ohne  Nachkommen  gestorben  und  diese 
gräfliche  Linie,  welche  als  die  lausitzische  aufgeführt  wird,  ist  mit  seiner 
Nichte  und  Erbin,  Juliane  Eleonore  Auguste  v.  Lüttichau  ,  vermählter 
Grf.  V.  Schönbnrg- Wechselburg,  später  erloschen.  —  Graf  Christian 
Friedrich  Tonne,  s.  oben,  geb.  1748,  früher  k.  dän.  Kammerh.  und  h. 
braunschw.  Geh.  Etatsrath,  später,  wie  angegeben,  in  k.  preuss.  Staats- 
diensten, war  in  erster  Ehe  vermählt  mit  Anna  v.  Losson,  gest.  1786  u« 
in  zweiter  mit  Catharine  v.  Benzon,  (Lönzonj  geb.  1765.  Die  von  ihm 
gestiftete  gräfliche  Linie  wurde  früher ,  im  Gegensatze  zu  der  lansit^i: 
schon,  als  dänische,  später  preussiscbe  Linie  aufgeführt  u.  hat  dauernd 
fortgeblüht.  Der  Vater  des  Grafen  Christian  Friedrich  Tötme  war  Hans 
Helmuth  v.  L.  —  ein  Vater  Wolf  Caspars,  s.  oben,  Herrn  auf  Kmehlen 
und  Dieben,  aus  zweiter  Ehe  mit  Eva  Maria  v.  Oertzeu  —  geb.  1670 
und  gest.  1732.  Derselbe  kam  1682  als  Page  an  den  k.  dän.  Hof,  trat 
später  in  die  k.  dänische  Armee  und  stieg  bis  zum  Generallieutenant. 
Aus  der  Ehe  mit  Catharina  de  Lezcnne  a.^  d.  H.  Feralle  in  Spanien, 
geb.  1671  und  vorm.  1693,  stammte  der  Vater  des  Grafen  Christian 
Friedrich  Tonne:  Christian  Detlef  v.  L.,  geb.  1694  und  gest.  1766, 
Herr  auf  Thiele,  Winge  und  Randerup,  k.  dän.  Generalmtgor,  vermählt 
1728  mit  Helle  Trolle  v.  Urne,  geb.  1709  u.  gest.  1764.  —  Aus  der 
ersten  Ehe  des  Grafen  Christian  Friedrich  Tonne  entspross  Graf  Bene- 
dictus  Antonius  und  aus  der  zweiten  stammten  die  Grafen  August ,  Jo- 
hann Baptist,  Theodor,  Albert  und  Ferdinand.  Graf  Benedictus  Anto- 
nius, geb.  1778  und  gest.  1850,  Herr  auf  Lucien  und  Gosno  im  Kgr. 
Polen  und  Lubosin  im  Grossh.  Posen,  k.  preuss.  Major  a.D.,  vermälilte 
sich  1810  mit  Anna  v.  Treskow  a.  d!  H.  Owinsk,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Söhne,  die  Grafen  Gustav  Otto  und  Wilhelm  Anton  stammen.  Graf 
Gustav  Otto,  geb.  1811,  Herr  der  Herrschaften  Lucien-Gosno  u.Korzen 
im  Kgr.  Polen,  k.  pr.  Kammerh.,  vermählte  sich  1843  mit  Anna  Ham- 
pel ,  geb.  1824 ,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn  lebt, 
Graf  Gustav,  geb.  1844,  k.  pr.  Lieut.  Vom  Grafen  Wilhelm  Anton, 
geb.  1816,  k.  preuss.  Lieut.  a.  D..  stammen  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth 
V.  Treskow  a.  d.  H.  Friedrichsfeide,  (gesch.)  Besitzerin  auf  Rze^owoim 
Kgr.  Polen,  vier  Söhne,  die  Grafen:  Hans  Benedictus,  geb.  1847,  Hel- 
muth, geb.  1850,  Georg,  geb.  1852  und  Julius,  geb.  1855.  —  lieber 
die  Brüder  des  Grafi'n  Benedictus  Antonius,  die  Grafen:  August,  gest. 
1848,  k.  pr.  Oberst,  Johann  Baptist,  gest.  1858,  Herrn  auf  Prausnitz 
und  Laasing  mit  Couradsberg,  k.  pr.  Oberst  a.D.,  Theodor,  geb.  1795, 
k.  pr.  Generallieut.  a.  D.,  Albert,  gest.  1854,  Herrn  auf  Wangden  und 
k.  pr.  Lieut.  a.  D.  und  Ferdinand,  geb.  1801.  k.  preuss.  Major  a.  JD.  u. 
über  die  Familien  derselben  giebt  das  geneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häu- 
ser genaue  Auskunft.  —  Der  adelige  Stamm  blühte,  ansehnlich  begü- 
tert, namentlich  in  Sachsen  fort,  wo  die  Güter  Bärenstein  etc. ,  Bären- 
fels, Gamig  mit  Meuscha,  Mutzschen  mit  Fremdiswalde  etc.,  (!)annewitz 
u.  Ulbersdorf  (seit  1678)  in  die  Hand  der  Familie  gelangten.  In  neu- 
ester Zeit  lebten  in  Dresden  Hans  Friedrich  Curt  v.  L.,  k.  sächs.  Kam- 
merh. u.  Rittmeister  a.  D.,  Hannibal  Siegfried  Curt  v.  L. ,  k.  sächsisch. 
M^jor  und  Lothar  Eugen  v.  L.  —  Im  Kgr.  Preussen  waren  1857  be- 


—     49     — 

gOtert.  Antoinette  Grf.  v.  Lüttichau,  geb.  Freiin  v.  Hohberg  auf  Ober- 
Pransnitz  (alter  Besitz)  bei  Jauer  und  Carl  v.  L. ,  Inhaber  des  Fidei- 
Commisses  Sellin  im  Kr.  Königsberg.  Aoch  hat  der  Stamm  im  Königr. 
Dänemark,  wo  1731  ein  v.  L.  als  General -Lieutenant  starb  und  Adam 
Magnus  v.  L.,  Kammerherr,  nach  1800  Zoll -Kämmerer  bei  der  Oere- 
sund-Zollkammer  war,  fortgeblttht  und  in  der  neuesten  Kriegsgeschichte 
ist  mehrfach  der  Name  des  k.  dän.  Generals  v.  L.  genannt  worden. 

PteUmstein,  Th««tr.  Sazon.  P.  l.  C.  10.  109.  —  Bue§lini,  I.  8.  164.  -  Kuauih .  8.  MO 
and  Oxigin.  BeieJkting.  8.  43.  -  Sinapitu,  f.  8  623  und  24  und  ir.  8.  796.  —  Ta/.  Konia,  T. 
S.  898— S9.  -  Oauh0,  I.  8.  1281  u.  82.  —  Ztdltr ,  XVII  r.  8.  1380—32.  -  F^tik,  9,MrolUn, 
11  8.  29.S— 98  n.  441.  —  Lexir.  orer  «del.  Faroil.  i  Daiiinark  ,  s.  S47.  ~  Jaeobi,  18U0,  U. 
8.  üTS  lind  74.  —  Allg.  ireneal.  und  Stants-Handb.  I8'i4.  I.  S.  674  —  N.  Preuss.  A.-L.  III. 
M.  317.  —  Frei/,.  «.  Ledebur,  II.  8.  64  u.  lil.  8.  305.  -  Oeueai.  Tascbeiib.  d.  gräd.  Hiuser, 
1864  8.  512—16  u.  histor.  Handb.  su  demselben,  8.  546.  —Siebmacher,  I  154:  v.  Liticbaw, 
Mei!t.«niseb.  —  r.  Meding,  III.  8.  4l:t->14  :  v.  L.  q.  6r.  v.  L.  -^  8uppi.  su  Hiebm.  W.-B.  IX. 
3  :  Gr.   T.  L.  -  W.-B.  d.  6acbs.  Staat.  I.  43:  6r.  v.  L.  und  VII.  9?:  v     L. 

,  LttttitE,  Lnttitz,  Lottitz  und  v.  Lfittitz,  genannt  Heinze,  Frei- 

herren. Freihermstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  31.  März  1821 
ftür  Friedrich  August  Heinze,  Rittergutsbesitzer  —  Schwiegersohn  des 
Hans  Friedrich  Benno  Freih.  v.  Lüttitz  —  mit  dem  Namen :  Heinze, 
Freiherr  v.  Lattitz.  s.  Bd.  lY.  S.  284.  —  Altes  Adelsgeschlecht  der 
Ober -Lausitz,  welches  Grosser  von  den  sorbischen  Lutitiis  herleitet. 
Dasselbe  sass  1650  zu  Baslitz.  Ossling.  Millstrich  u.  Piskowitz,  1666  zu 
Lisskau  und  später  auch  zu  Khöna,  Rackelwitz,  Ober-  und  Nieder-Ren- 
nersdorf,  Schönau  etc.  u.  wurde  auch  zu  Werchau  unweit  Schweinitz  an 
der  Elster,  zu  Petersdorf  bei  Sagan  etc.  begütert.  —  Johann  v.  Lottitz, 
Plebanus,  errichtete  1386  mit  dem  oberlausitzischen  Landvogte  Be- 
nisso  V.  Dnba  einen  Recess;  Christoph  war  1521  Landeshauptmann  des 
FOrstenÜmms  Görlitz ;  Hans  befehligte  1596  in  Ungarn  dreihundert 
Mann,  welche  die  oberlausitzischen  Stände  dem  Kaiser  zu  Httlfe  gegen 
die  Türken  schickten ;  Hans  v.  Lottite  auf  Lutzschen  und  Wartha  und 
Melchior  v.  L.  auf  Schreyswalde  commandirten  1611  die  Infanterie, 
welche  die  oberlausitzischen  Stände  dem  Könige  Matthias  in  Böhmen 
zusenden  wollten,  um  die  passauischen  Truppen  aus  Budweis  zu  entfer- 
nen; Joachim  Ernst  v.  L.  fahrte  das  ProtocoU,  als  1648  das  Ritter- 
recht wegen  einer  Injurien -Klage  zwischen  Zweien  vom  Adel  gehegt 
wurde;  ein  v.  L.,  k.  k.  Oberst,  zeichnete  sich  1737  in  Ungarn  gegen 
die  Türken  aus  etc.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und  mehrere  Sprossen 
desselben  traten  in  die  k.  preuss.  Armee.  Hans  Ludolph  v.  Luttitz ,  k. 
pr.  Major,  war  Herr  auf  Petersdorf  u.  ein  Major  v.  Ji.  war  1815  Ober- 
Ck)mmandant  des  3.  Haupt-Feld-Lazareths.  Derselbe  starb  um  1835  u. 
zwei  Söhne  desselben  standen  nach  dieser  Zeit  noch  als  Officiere  in  der 
k.  pr.  Armee.  —  Ein  Freih.  v.  Lüttitz ,  genannt  Heinze  wurde  noch 
1857  als  Herr  auf  Jocksdorf  und  Tschemitz  im  Kr.  Sorau  aufgeführt. 

Oroeaer,  Laatiu.  Herkwiird.  III.  8.  43  und  55.  —  Sinapius,  I.  8.  634  und  II.  8.  796.  — 

Gauke,  I.  8.  1271  and  72.  —  N.  Pr.  A.-L    V.  8.  830.  —  Freih.  v.  Ledebur ,  Tl.  8.  64  u.  IH. 

8.  805.  —  Siebmaeher,  f.  70 :  v.  I.fittira,  Schletlsch,  -  ScblesiMh.  W.-B.  Nr.  420.   -  W.-B. 

d.  aAetis.  Staat.  D.  26.  Freih.  t.  L. 

Lfittwltz,  auch  Freiherren.  Freiherrnstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diptome  vom  6.  Nov.1741  fUr  Balthasar  Friedrich  v.  Lüttwitz  und  vom 
20.  Febr.  1788  für  den  Neffen  desselben,  Hans  Wolf  v.  L.,  Land- 
schafts-Repräsentanten, so  wie  Bestätigungadiplom  des  Freiherrn^andes 

JDmioU«,  DeatMh.  AdeU-Lez.    Vb  \  .  4 


—     50     — 

vom  14,  Dec.  1845  ftir  Radolpb  v.  L.,  Herrn  auf  Simmenau  beiKreatz- 
bürg.  —  Eins  der  ältesten  und  ansehnlichsten  schlesischen  Adelsge- 
schlechter, welches  auch  Littwitz  geschrieben  wurde  und  schon  im 
14.  Jahrb.  genannt  wird.  Dasselbe  breitet«»  sich  nach  Sinapius  nament- 
lich aus  den  Hausem  Reutbau.  Heinersdorf  und  Colschwitz  im  Glogaa- 
ischen  und  Militzscb  im  Wohlauischen  st»hr  aus ,  gelangte  zu  grossem 
Grundbesitz  und  ist  jetzt  in  Schlesien  zu  Dockern ,  Losscn  und  Kmm- 
pacli  bei  Trebnitz,  Bartsch  bei  Steinau,  Gorkau  bei  Zobten  u.  Hartiieb 
bei  Breslau,  so  wie  mit  den  Herrschaften  Simmenau  bei  Constatt  und 
Mittelsteine  bei  (xlatz,  in  Galizien  mit  den  Herrscliafton  Lodygowitz  u. 
Wilkowitz  bei  Biala  und  in  Westpreussen  mit  den  Herrschaften  Sknld- 
zewo  und  Gniasdowo  im  Kr.  Thorn  angososseii.  Die  Familie  kam,  so- 
viel bekannt  ist,  aus  Böhmen  nach  Schlesien  und  man  nimmt  an ,  dass 
die  beiden  Ritter  Hinco  und  Schmilo  v.  Lettewitz ,  welche  um  1342  am 
Hofe  des  Herzogs  Wenzel  I.  zu  Liegnitz  lebten ,  zuerst  nach  Schlesieo 
kamen.  Hans  v.  L.  auf  Lentschen  bei  Sagan  war  1498  Marschall  des 
Herzogs  Hans  zu  Glogau  und  Wohlau ;  Nicol  Littwitz  zu  Bischwitz  starb 
1539  als  Abt  z\i  U.  L.  F.  in  Breslau,  Bai'bara  v.  Lüttwitz  1546  als 
Aebtissin  des  fftrstl.  Stifts  zu  Trebnitz,  Christoph  v.  L.  1568  als  der 
schlesischen  Ftirsten  und  Stande  General-Steuereinnehmer  u.  Melchior 
V.  L.  auf  Laeswitz,  Littwitz  und  Mittf*1-Dammer  1684  als  wohlauischer 
Landes  -  Aeltester  und  königl.  Hofrichter.  Georg  Wilhelm  v.  L. ,  kur- 
brandenb.  Generalmajor,  wurde  1696  Amts-Hauptmann  zu  Preuss.  Hol- 
land. Zu  Ganhe's  Zeiten  lohten  aus  dem  Hause  Reuthau  u.  Heinersdorf 
Valentin  Leonhard  v.  L.  als  des  sprottauischen  Kreises  und  Balthasar 
Friedrich  v.  L.  als  des  freistadtschen  Kreises  Landes- Aeltester,  aus  der 
milititzischen  Linie  aber  Balthasar  Siegmund  v.  L.  auf  Mittel-Dammer 
als  Landes -Depntirter  des  wohlauschen  Fflrstenthums,  auch  zeichnete 
sich  1737  ein  k.  k.  Oberstlieutenaiit  in  Ungarn  gegen  die  Türken  sehr 
aus.  —  Der  Stamm  blühte  in  zahlreichen  Sprossen  fort,  von  denen  meh- 
rere in  k.  preuss.  Militair-  und  Staat«ilienste  traten.  Ein  Oberst  v.  L„ 
früher  im  Regim.  Königin  Dragoner,  wurde  1814  pensioniit;  ein  Major 
v.  L.,  früher  im  Regimente  zu  Warschau,  starb  1816  im  Pensionsstande 
und  ein  M^or  v.  L.  im  Husaren -Regini.  v.  Gettkandt  1814  etc.  Im 
Staatsdienste  kam  besonders  Hans  Kmst  Freih.  v.  L.,  gest.  1837,  Re- 
giorungs-Prftsident  zu  Reichenbach  in  Schlesien,  Herr  auf  Gorkau  und 
Naselwitz  bei  Zobten,  zu  hohem  Ansehen.  —  Die  Linie  Lüttwitz-Fran- 
kenberg oder  Frankenberg-Lüttwitz,  s.  Bd.  ID.  S.  319,  ist  durch  Adop- 
tion entstanden:  es  erbte  nftmlich  der  1818  aus  dem  Regimente  Garde 
flu  Corps  ausgeschiedene  Major  v.  Lflttwitz  das  Fideicommiss  Bielwiese 
Im  Kr.  Steinau  und  nahm  den  Namen:  Frankenberg-Lüttwitz  an.  Von 
tlt^niHolben  stammten  zwei  Söhne  Balthasar  und  Otto  v.  F.-L.  —  Der 
frt^iherrllche  Stamm  blüht  jetzt  in  zwei  Linien,  von  denen  die  erste  den 
tVoUierrllchen  Titel  in  Folge  der  Diplome  von  1741  und  1788,  die  an- 
dt»rt*  nach  dem  Diplome  von  1845  führt.  Die  erste  Linie  umfasst  die 
Nnohkonunenschaft  des  1776  geborenen,  1837  verstorbenen  Regier.- 
I^Mdmiten  Hans  Kmst  Freih.  v.  L.,  s.  oben,  aus  der  Ehe  mit  Rosalie 
WMdirrr,  geb.  1778  u.  vena.  1799  o.  das  Haupt  dieser  Linie  ist  JaUm 


—    61     — 

Freih.  y.  L.,  geb.  1800,  Herr  auf  Bartsch  u.  Culm  im  Kr.  Steinau, 
verm.  1833  mit  Henriette  Freiin  v.  Schuckmann,  gest.  1862,  auswelcher 
Ehe  eine  Tochter.  Freiin  Eleonore,  geb.  1835,  stammt.  —  Die  vier 
Brflder  des  Freih.  Julins  sind,  neben  einer  Schwester.  Freiin  Ida,  geb. 
1812,  die  Freiherren :  Adolph  (T.),  Ferdinand,  Wilhelm  u.  Ernst.  Freib. 
Adolph  (I.),  gest.  1852,  Herr  anf  Naselwitz,  war  vermählt  seit  1829 
mit  Luise  v.  Wiersbitzky,  geb.  1810,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei 
Töchtern,  .vier  Söhne  entsprossten.  Von  Ersteren  vermählte  sich  Freiin 
Rosalie,  geb.  1830,  1854  mit  Benno  v.  Niebelschütz.  k.  pr.  Regierungs- 
Assessor  und  von  Letzteren  steht  Freih.  Adolph  (II.)  geb.  1833  als 
Lieutenant  in  der  k.  k.  und  Freih.  Gustav,  geb.  1835,  in  der  k.  preuss. 
Armee.  Freiherr  Ferdinand,  geb.  1807,  ist  k.  pr.  Prem.-Lieut.  a.  D. 
Freih.  Wilhelm,  geb.  1809,  Herr  auf  Gorkau  im  Kr.  Schweidnitz,  ver- 
mählte sich  1815  mit  Franzisca  Stephani,  geb.  1815.  aus  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  leben,  von  welchen  der  ältere,  Freih, 
Ernst,  geb.  1841,  als  Lieutenant  im  k.  pr.  11.  Landwehr-Regim.  steht. 
Freih.  Ernst,  geb.  1823,  k.  pr.  Oberförster  zu  Nimkau,  vermählte  sich 
1854  mit  Caecilie  Grf.  v.  Strachwitz,  geb.  1834,  aus  welcher  Ehe  drei 
Söhne  entsprossten.  —  Von  dem  Bruder  des  Freihenn  Hans  Ernst, 
dem  Freiherm  Carl  Valentin,  geb.  1779,  Herrn  auf  Hartlieb  u.  Dockern, 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Luise  v.  Dioeszegky,  gesch.  u.  in  zweiter  mit 
Marianne  Freiin  v.  Schuckmann,  verw.  v.  Pannwitz,  gest.  1857,  stam- 
men aus  der  ersten  Ehe  zwei  Söhne,  die  Freiherren  Hans  Wolf  u.  Ernst 
und  aus  der  zweiten  zwei  Töchter:  Freiin  Marie,  geb.  1824,  vermählte 
Frau  V.  Seydlitz-Ludwigsdorf  u.  Freiin  Henriette,  geb.1826,  vermählte 
Frau  V.  Ziemietzky.  Freih.  Hans  Wolf,  geb.  1812,  Herr  auf  Lossen, 
k.  pr.  Lieut.  a.  D.,  vermählte  sich  1849  mit  Elisabeth  v.  Thielau,  geb. 
1828  und  Freih.  Ernst,  geb.  1813.  Herr  auf  Krumpach,  1847  in  erster 
Ehe  mit  Stephanie  v.  Köckritz,  gest.  1855  und  1860  in  zweiter  mit 
Therese  v.  Köckritz,  Schwester  der  Vorigen.  Aus  der  ersten  Ehe  ent- 
sprossten, neben  zwei  Töchtern  drei  Söhne :  Hanswolf,  Georg  und  Max. 
—  Die  zweite  Linie,  welche  den  freiherrlichen  Titel  in  Folge  des  Be- 
stätigungsdiploms von  1 845  führt,  umfasst  die  Nachkommenschaft  des 
1821  verstorbenen  Freiherrn  Ferdinand  Sigismund,  k.  pr.  Rittmeisters 
a.  D.  u.  das  Haupt  derselben  ist:  Freih.  Rudolph,  geb.  1793,  Mitglied 
der  Acad^mie  nationale  in  Paris,  verm.  1827  mit  Liddy  Grf.  v.  Lynar, 
gest.  1836,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  leben:  Freih.  Arthur,  geb. 
1829,  Herr  auf  Lodygowitz  undWilkowitz;  Freih.  Rudolph,  geb.  1831, 
Herr  auf  Simmenau,  k.  pr.  Lieut.  a.  D.  verm.  1859  mit  Charlotte,  geb. 
1839,  des  1852  zu  Melbourne  verstorbenen  Gutsbesitzers  Sir  Donneid 
Campbell -Simson,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  entsprossten  und 
Freih,  Max ,  geb.  1835  ,  Doctor  jur.  utr.  —  Der  Bruder  des  Freiherm 
Rudolph,  neben  zwei  verwittweten  Schwestern,  Wilhelmine  v.Tschirschky 
und  Adele  v.  Pannwitz,  ist:  Freih.  Theodor,  geb.  1798,  Herr  auf  Mit- 
telsteine in  der  Grafschaft  Glatz,  verm.  1826  mit  Isabella  Grf.  v.  Lynar, 
geb.  1808,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  von  welchen  die  äl- 
teste. Freiin  Isabella,  geb.  1829,  sich  1863  mit  Balthasar  v.  Franken- 
berg -  Lflttwitz ,  Majoratsherm  auf  Bielwieae,  vermählte,  drei  Söhne 

4* 


—     52     — 

stammen,  die  Freiherren:  Lonis,  geboren  1831 ,  k.  k.  Lieutenant  in 
d.  Ä.,  Ernst,  geb.  1837,  k.  preuss.  Lieutenant,  und  Ferdinand,  geb. 
1840.  — 

■  mnajHu»^  I.  8.  624  Q.  II.  8.  784.  -  tfauA«,  I.  8.  1383.  -  FrWA.  «.JTroAiitf»  n.8.298— SOI. 
««  N.  Pr.  A.-L.  lil.  8.  318  aod  19.  —  Freih.  9.  Ledehur,  U.  8.  ft4  und  65  u.  III.  8.  805.  ~ 
6*a«ü.  Taacheob.  der  freih.  H&aser,  1860.  8.  510  u.  IHfSi.  S.  4S9-91.  —  Siebmaeher,  I.  5<: 
i&M«fttvlte,  Schieüisch.  -  W.-B.  d.  Prents.  Monarch.  .  II.  47  :  Freih.  t.  L.  —  Schlesischet 
W.-B.  Nr.  75. 

Ltttzel.     Ein  früher  zu  dem  Adel  in  der  Uckermark  gehörendes 
Geschlecht. 

Orundmann,  uekerm&rk.  AdeUhistorie,  8.  46. 

Lfitzelburg,  Freiherren  (in  Gold  ein  blauer,  doppelt  geschwfiifter, 
gekrönter,  rechtsaufspringender  Löwe).  Reichsfreiherriistand.  Diplom 
vom  1.  Dec.  1665  für  Weigand  v.  Lützelburg,  kaiserlichen  Oberstcjn  im 
spanischen  Dienste  und  für  den  Vetter  desselben.  Friedrich  Wilhelm 
V.  L.  —  Altes,  Stifts-  u.  ritterbürtiges,  fast  bei  allen  Hochstiften  u.  im 
deutschen  Ritterorden  aufgeschworenes  Adelsgeschlecht,  welches,  ur- 
sprünglich aus  LoUiringen  stammend ,  sich  im  Elsass  und  Breisgau ,  in 
Sachsen  u.  in  der  Ijausitz  in  mehreren  Linien  ausbreitete.  Dasselbe  soll 
schon  im  13.  u.  14.  Jahrb.  geblüht  haben,  doch  beginnt  die  sichere  u. 
fortlaufende  Stammreihe  erst  mit  Eginolf  v.  Lützelburg,  welcher  1350 
zu  Imlingen  in  Lothringen  sass,  Elsen  v.  Heringen  zur  Hausfrau  hatte 
ü.  1371  starb.  —  Von  den  Nachkommen  desselben  war  in  der  fünften 
Generation  Heinrich  v.  Lützelburg  1520  herz,  lothring.  Statthalter  zu 
Saarburg  und  der  Sohn  desselben ,  Friedrich ,  Hen*  auf  Imlingen  und 
Sareck,  fürstl.  strassburgischer  Landeshofmeister.  Durch  drei  Enkel 
des  Letzteren,  Ernst  Christoph,  Friedrich  Wilhelm  u.  Johann  Weigand 
—  Söhne  des  h.  sächs.  Statthalters  zu  Weimar  Anton  v.  L,,  aus  der 
Ehe  mit  Maria  Catharina  v.  Harstall  —  entstanden  drei  Hauptlinien, 
die  sich  in  viele  Seitenlinien  schieden  u.  alle  wieder  erloschen  sind ,  bis 
auf  die  Nachkommen  des  Friedrich  Wilhelm  I.,  welcher  k,  franz.  Oberst 
und  mit  Ursula  v.  Landsperg  vermählt  war.  —  Die  Familie  sass  am 
Oberrhein,  ausser  zu  Imlingen  und  Sareck,  auch  zu  Imolkam,  Oberkirch, 
Rameting,  Sunzig  u.  Unter-Rixingen  u.  war  im  17.  Jahrb.  in  der  Ober- 
lausitz zu  Doberschütz,  Dubra,  Gaberin,  Nieder-Gurig,  Preititz,  Qualitz 
und  Tscheckwitz  begütert.  —  Von  dem  genannten  Friedrich  Wilhelm  L 
?.  E.  stieg  die  Staramreihe,  wie  folgt,  herab :  Anton  Reichard  v.  L.,  des 
Erzh.  Leopold  von  Oesterreich,  Fürst- Bischofs  zu  Strassburg  u.  Passau, 
Kämm.  u.  Oberst-Falkenmeister:  Maria  Johanna  Keinpf  v.  Angreit;  — 
Freih.  Friedrich  Wilhelm  ü.,  s.  oben,  k.  k.  General  der  CavalL  u.  des 
Erzh.  Leopold  Wilhelm  v.  OesteiTeich  Rath  und  Pfleger  der  Herrsch. 
Obemberg:  Maria  Anna  Nothaft  v.  Weniberg;  —  Freih.  Johann  Wil- 
helm zu  Sunzig,  Imolkam  und  Rameting,  kurbayer.  Kämmer.,  Oberst 
der  Infanterie  und  Pfleger  und  Kastner  zu  Schärding :  Anna  Maria  Jo- 
sepha  Freün  Puechleitner  v.  Sunzing;  —  Freih.  Adam  Wilhelm,  geb. 
1701,  Herr  auf  Sunzing,  Rametnig  etc.,  kurbayer.  Kämm,  und  Hofrath, 
fttrstbisch.  freising.  u.  regensb.  Oberst-Silber-Kämnu :  dritte  Gemahlin: 
Maria  Maximiliana  Freiin  v.  Etadorf,  gest.  1765;  —  Freiherr  Joseph 
Adam  Johann,  geb.  1762  u.  gestorb.  1836,  Herr  auf  Sunzig,  Rameting 
etc.:  Maria  Anna  Franzisca  Freiin  v.  Reigersberg,  gest.  1816;  — 


—     53     — 

Freih.  Ernst  Ignaz  Coloman,  geb.  1799,  Herr  auf  Sunzing,  Imoikam  n. 
RameUng,  k.  bayer.  Hauptmann  in  Pension,  verm.  1836  mit  Magdalena 
V.  Forster,  geb.  1804.  Die  Schwester  des  Freiherm  Ernst  Ignaz  Colo- 
man: Freiin  Anna  Maria,  geb.  1797,  verw.  Freifrau  v.  Grimming,  ver- 
mählte sich  in  zweiter  Ehe  mit  dem  1836  verst.  k.  bayerisch.  Obersten 
V.  Sieber  und  von  dem  Bruder,  dem  Freiherm  Ferdinand,  geb.  1798, 
k.  bayer.  Postverwalter  zu  Straubing,  verm.  1829  mit  Caroline  Mayer, 
aus  welcher  Ehe  vier  Töchter,  die  Freiinnen:  Crescentia,  geb.  1830, 
Catharina,  geb.  1837,  Anna,  geb.  1842  und  Margaretha,  geb.  1847  u. 
drei  Söhne,  die  Freiherren:  Wilhelm,  geb.  1832,  Philipp,  geb.  1839, 
k.. bayer.  Lieutenant  und  Ernst,  geb.  1844,  stammen.  —  üeber  ein  in 
die  Familie  früher  gelangtes  Grafendiplom  fehlen  nähere ,  genaue  An- 
gaben. 

Anff^Uu,    Aimal     Rrandenb.    LIb.    If.   Nr.    11.    -    Growr ,    LauKlts.  Merkwördigk.    III. 
S.  4«t.  —  Oauh^.  I.  8.  I2W~W.  -  r.  Hattttein,  II.  8.  207—10.    -  Z^dUr,   XVHT.  8.    11.15. 

—  9.  Lang,  ö  1«2.  -  Freiherr  r.  Ledebur,  II.  8.  «5.  —  Oeneal.  Tascbenb.  der  freih.  Hia- 
•er,  IS48.  8.  S3(;— .1<)  niid  1864.  8.  492.  —  SUhmacher,  I.  128:  t.  LücielburR.  Rbeinl&ndtsflh . 

-  8uppl.  so  Sieben.  W.-B.  V.  23  :  v.  L.  n.  IX.  3 :  Gr.  v.  L.  —  W.-B.  den  Kgr.  Bayern,  lO. 
M  a.  ».    WSickern,  Abtb.  S. 

Lfitselstein ,  Grafen.  Altes  Grafengeschlecht  im  Elsass  aus  dem 
gleichnamigen,  auf  einem  hohen,  die  Altenburg  genannten  Berge,  sechs 
Meilen  von  Strassburg  nach  Lothringen  zu  gelegenen  Stammschlosse, 
zu  welchem  eine  ansehnliche  Grafschaft  gehörte.  Der  Stamm  ist  mit 
den  Söhnen  des  Grafen  Burchardus  erloschen.  Derselbe  wurde  189JB 
zum  Bischof  von  Strassburg  erwählt,  musste  aber  dem,  vom  Papste  Bö- 
nifaz  IX.  bestätigten  Wilhelm  Grafen  v.  Diest  weichen ,  Hess  sich  mit 
den  beiden  Stifts- Aemtem  RufTach  u.  Mundat  auf  liCbenszeit  abfinden, 
und  vermählte  sich  später  noch,  um  das  Geschlecht  fortzusetzen,  zeugte 
auch  zwei  Söhne ,  welche  aber  Nachkommen  nicht  hatten ,  worauf  die 
Gra^haft  an  die  Pfalzgrafen  am  Rhein  gelangte ,  von  denen  die  Linie 
zu  Lautreck  ihren  Sitz  auf  dem  Schlosse  Lützelstein  nahm. 

RSbn^r.   Hisinr.  Folit.  P.  VII.  8.  314.   -    Gauhf ,    II.    8.  «6.1    und  «4.  —  G.  Chr.  OroU, 
Westrirher  Abhandinngen,  1.  8t.  von  dm  Grafen  v.  Lutaelstein,  Zweibr.  1771. 

Lützendorf,  Lnesendorf,  Sehenek  v.  Lütsendorf.  Altes  Adelsge- 
^hlecht  der  Mark  Brandenburg,  welches  mit  dem  Erbschenken -Amte 
derselben  bekleidet  war.  Die  Familie  war  im  Brandenburgischen  be- 
reits 1375  zu  Fahrland,  Niebede  und  Rudow  und  in  der  Altmark  zu 
Klein  -Schwechten  und  später  auch  zu  Billberge  gesessen  und  behielr" 
die  letzteren  Güter  bis  zu  dem  Erlöschen  des  Stammes,  welches  mit  dem 
Erbschenken  Daniel  v.  Lützendorf  um  1616  erfolgte. 

#V-«/A.  9.  L§dehur,  11.  8.  65.  —  fUehmacher,  I.  170:  v.  LuoBendorf,  Sftrhsitch. 

Ltitcerode,  Lütsenrod,  Ltttsenrath,  auch  Freiherren  (in  Roth 

drei  Schrägrechts  aneinander  stossende ,  silberne  Rauten).  Altes,  nie- 
derrheinisch -  westphälisches  Adelsgeschlecht ,  welches  Fahne  als  jülich- 
bergisches  Rittergeschlecht  aufführt.  Dasselbe,  eines  Stammes  mit  den 
V.  Gevertshagen ,  si  Bd.  ÜT.  S  505 ,  und  früher  auch  liütgenroide  ge- 
schrieben, sass  bereits  1496  zu  Hardenberg  und  ^1500  zu  Gl3rff  unweit 
Bochum,  1528  zu  Forst  bei  Cöln  und  zu  Klarenbeck  bei  Lennep  und 
ierwarb  spater  noch  mehrere  andere  Güter.  —  Nach  Fahne  kaufte 
Bertram  v.  Oevertzhagen ,  genannt  Lütgenroide,  Marschall  von  Berg, 


—     52     — 


stammen,  die  Freiherren:  Louis,  geboren  18: 
d.  A.,  Ernst,  geb.  1837,  k.  preuss.  Lienten:i' 
1840.  — 

Sinapiu»,  I.  R.  6S4  u.  II.  8.  784.  -  Qauh«,  I.  8.  I v 
-  N.  Pr.  A.L.  III.  S.  3lS  und  19.  -  Freih.  9.   L*'f' 
Oeneal.  Tii^chcph.  der  frelh.  Hauser,  1860.  8.  hlO  n     • 
V.  Lutwiti,  Hchledijtch.  —  W.-B.  d.    PreuM.  Moiiai< . 
W.-B.  Nr.  7;i. 

LUtzel.     Ein  früher  zu  dem  Ai' 
Geschlecht. 

Ürundmunn,  uckeniiirk.  Adel<(hi«torie.  s 

Liitzelbiirg,  Freiherren  (in  ( i 

gekrönter,  rechtsaufspringeudor  l 
vom  1.  Dec.  1665  für  Weigiuul 
spanischen  Dienste  und  für  «1»  * 
V.  L.  —  Altes.  Stifts-  u.  rittrr» 
deutschen  Ritterorden  aufi»«'- 
sprünglich  aus  Lothringen    ' 
Sachsen  u.  in  der  Lausitz 
schon  im  13.  u.  14.  Juln 
fortlaufende  Stannnreil«  • 
zu  Imlingen  in  Lothrii< 


u.  1371  starb.  —  Vn 
Generation  lleinrifli 
Saarburg  und  der  " 
Sareck.  fürstl.  st« 
des  Letzteren.  I 
—  Söhne  de> 
Ehe  mit  Muri 
die  sich  in  \' 
auf  dii«  N.r.  •■ 
und  üil!  ' 


Ailll€*lxx-i 
n  dit*     .A,^ 

■M'h.  

Johsxii     V.  . 

/u  Bhi  11  Keilt 

.  im .  .Vintiiiaiin 

.    Maxiniiliiiii     H. 

-  Johann   \P\'n.\\'i.\ 

»   und  Windeelc  r    1 

:  —  Johann   l-'ri-  ^< 

•s  ^fargarelha    I^   ^ 

Weilerswist :  M  a  rfC^^' 

rr-MM  Friedrich    zu       -^ 

K.iinmerer.  aiif^escrl^  -^ 

.  .r^choid  zu  IJttlleshoinu    ^^ 

.  M  »ria  Joseph  zu  Ratli.  . 

•mh/.  knrptiilz.  K}liiimore=!^  "" 

i.uüi  Anna  Grf.  v.  Bauings-  "^^ 

-  Ml.  1772  u.  Freih.  Johann    ^^  . 

•i«:,  r.  _  Im  Anfange  des  19.        »^ 

.  vsi  !»<en  und  blühte  spjlter  inu      4^ 

Lit/onrode,  geb.  1794  zu     ^o/j 

.,  .'tiiMaus  zu  Dresden,  wurde     -^^o 

x.:*  i^beiNt.  commandirtc  dann    dm: 

y  ;iigl.  General-Adjutant,  trat  184^?  a^ 

•».j^re.  starb  im  Anfange  Mürzl  Sf?4  i— 

>i'  i!u  in  Holstein  begraben.    Ein  Sah  ^ 

.i;'4'it  Freih.  v.  Lützero<k\  wurde  Liei* 

«iiu'ute  n.  sj);iter  Rittmeister. 


>»  u.  n.  N.  HO. 

.i'i    H.insiT,  W\:i. 
>•.!.  V.  17. 


Frt'U,. 


Sh'h,nac/.r, .  l\.    1/«  » 


V.   ..•  »»»MJrHfeii.    Reichsfreiherrn -  und  Reich.s^ 
.•  •.!'  Nt.ind.    Freihernidiplome  v<»n  1643  füi* 
,  ..  -vio  rath  um!  von  1 7S6  l'ür  Siejxminid  v.  L.  - 
•'  iv-lssj^'i-arpudiplom  vom  13.  Febr.  1692  f\\r 
s.     .ix.!ior  Linie  und  böhmisehe  Grafeiidiplomp 
;      . ;   .  iHMigen.ninten  (lottlried  Grafen  v.  Lüt/ow 
»..V.    Hin-M'hjiften  Tnppau  und  Saehsengrtin  und 
.,v    ■  «iuiN  Freih.  v.  Lülzuw.  -    Altes,  ursprünplich 
x^witUvlil.  welehes  den  Freiherrn-  und  (Jrafen- 
H.  ivU'ulMir«.  ih»>terreieh.  Dänemark.  Preussen  etc. 
♦  ».  :•  iu>l»reitett\  ansehnliche  Güter  erwarb,  zu  hohen 
\\  ü.K-M   U.iui  und    reiebbegütei-t  wurde.    Nach  Ru- 
,.'.•  s.'ii  den  bekannten  Scaligern  in  Verona  stammen 
.  lOuh^Htliche  Denl.sehland,  besonders  nach  Meklen 


—     56     — 

Jalius  ,  k.  k.  Kämm. ,  welcher  sich  mit  Maria  Theresia  Grf.  v.  Globen, 
vcrw-  Grf.  v.  Hartig  vermählte.    Aus  dieser  Ehe  entspross  Graf  Johann 
Nepomuk  Gottfried,  gest.  1822,  k.  k.  Kämm,  und  Generalmajor,  in 
erster  Ehe  verm.  mit  Caroline  Grf.  t.  Stemberg  und  in  zweiter  mit 
Antonie  Grf.  v.  Czernin.  Aus  der  zweiten  Ehe  entsprossten  zwei  Söhne. 
die  Grafen:  Hieronymus  und  Rudolph  I.  Graf  Hieronymus,  geb.  1776 
und  gest.  1861,  Herr  der  AUodialherrschaft  Lochowitz  in  Böhmen,  k.k. 
Kftmm.  u.  Geh.-Rath,  war  mit  Caroline  Grf.  v.  Kolowrat-Liebsteinsky, 
gest.  1826,  vermahlt  und  Graf  Rudolph  I.,  geb.  1780  und  gest.  1858, 
k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  bis  1848  Gesandter  am  päpstl.  Stuhle,  seit 
1824  mit  Maria  Ignatia  Freiin  v.  St.  Juste,  verw.  Marquise  v.  St.  Lau- 
rent.   Beide  Brüder  haben  den  Stamm  fortgesetzt.  —  Haupt  der  gräf- 
lichen Familie  ist  jetzt :  Rudolph  H  Graf  v.  Lützow  zu  Drei-Lützow  u. 
Qeedorf,  geb.  1813  —  Sohn  des  1861  verstorbenen  Grafen  Hieronymus 
k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1845  mit  Bemhardine  Gräfin 
T.  Eltz.  geb.  1815.  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Maria, 
geb.  1847,  ein  Sohn,  Gr.  Cari  ,  geb.  1849,  lebt.    Der  Bruder  des  Gra- 
fen Rudolph  IL  ist :  Gr.  Franz,  geb.  1814,  Herr  der  Güter  Borohradeck 
und  Wamberg  in  Böhmen .  k.  k.  Kämm. ,  a.  o.  Gesandter  und  bevollm. 
Minister  bei  dem  grossh.  hessischen  u.  h.  nassau.  Hofe,  verm.  1848  mit 
Henriette  Miss  Seymour.  aus  welcher  Ehe ,  neben  zwei  Töchtern ,  zwei 
Söhne  stammen:  Franz,  geb.  1849  und  Heinrich,  geb.  1852.    Die 
Schwester  der  Freiherren  Rudolph  IL  und  Franz:  Freiin  Rosa,  geh 
1^16,  Besitzerin  der,  von  ihrem  Oheime,   dem  am  4.  Apr.  1861  ver- 
storbenen Franz  Gr.  v.  Kolowrat-Liebsteinsky,  ererbten  Herrschaft  Eb- 
reichsdorf  in  Niederösterreich,  ist  seit  1844  mit  dem  k.  k.  Kämm.  Fer- 
dinand Grafen  Spiegel  zum  Diesenberg-Hanxleden  vermählt.  —  Vom 
Grafen  Rudolph  I.  stammen,  neben  einer  Tochter :  Henriette  vermählte 
Grf.  V.  Cardelli,  geb.  1828,  zwei  Söhne:  Gr.  Carl,  geb.  1831,  vermählt 
1858  mit  Caroline  Grf.  Chotek  v.  Chotkowa  und  Wognin,  geb.  1837 
und  Gr.  Victor,  geb.  1834,  k.  k.  Lieut.  in  d.  A.  —  Die  in  neuer  Zeit 
in  Preussen  vorgekommenen  Freiherren  v.  Lützow  stammen  aus  dem 
Hause  Pritzier-Schwechow.   Adam  Friedrich  v.  L.  war  noch  Herr  auf 
Pritzier.   Von  dem  Sohne  desselben,  Marquard  Georg,  gestorb.  1752, 
Herrn  auf  Schwechow  und  Gehsau,  h.  sachs.  wcissenf.  Obermundschenk, 
stammten  aus  der  Ehe  mit  Anna  Dorothea  v.  Taubenheim  vier  Söhne, 
welche  in  die  k.  preuss.  Armee  traten,  und  von  denen  der  jüngste,  Jo- 
hann Adolph,  den  Stamm  fortsetzte.   Derselbe,' geb.  1 748  u.  gest.  1819 
ab  k.  pr.  Generalmajor  a.  D.,  hatte  sich  1779  vermählt  mit  Wilhelmine 
T,  Zastrow  a.  d.  H.  Wusterhausen,  gest.  1815,  aus  welcher  Ehe,  neben 
,^*eiiier  Tochter,  Wilhelmine,  geb.  1784,  welche  sich  1812  mit  Heinrich 
''tirafen  und  Burggrafen  zu  Dohna  Wundlacken  a.  d.  H.  Lauck ,  Ober- 
MarBchall  d.  Kgr.  Preussen  und  Präsidenten  der  Regierung  zu  Königs- 
..berg,  vermählte,  vier  Söhne  entsprossten,  dieFreiherren  August,  Adolph, 
Leopold  und  Wilhelm.   Freih.  August,  geb.  1780  und  gest.  1828,  k. 
!»►  Ober-Regierungsrath  zu  Potsdam,  vermählte  sich  1811  mit  Emes- 
tino  V.  Graevenitz  a.  d.  H.  Frehne,  geb.  1811.    Freih.  Adolph,  geb. 
1782  und  gest.  1834,  k.  preuss.  Generalmajor,  im  Kriege  von  1813  u. 


—     57     — 

1814  Chef  des  bekannten  ,Xützowschen  Freicorps",  aus  welcheml8l5 
das  k.  pr.  25.  Inf. -Reg.  und  das  6.  Uhlanen - Regim.  errichtet  wurden, 
vermählte  sich  in  erster  Ehe  1810  mit  Elisabeth  Grf.  v.  Ahlefei dt-Iiaur- 
wig,  gesch.  1824  und  in  zweiter  1829  mit  Auguste  Uebel ,  Wittwc  sei- 
nes früher  verst.  jüngeren  Bruders  Wilhelm,  s.  unten.  Freih.  Leopold, 
geb.  1786  und  gest.  1844.  k.  prenss.  Geuerallieutenant  und  Comman- 
dant  von  Berlin,  war  zweimal  vermählt:  in  erster  Ehe  1816  mit  Bertha 
V.  La  Roche,  gest.  1830  u.  in  zweiter  1835  mit Therese  Freiin  v.  Richt- 
hofen  a.  d.  H.  Brecheishof.  Aus  der  ersten  Ehe  stammt  Leo  Adolph 
Marquard  Freih.  v.  L. ,  geb.  1817,  k.  preuss.  Kreisgerichtsrath ,  verm. 
1847  mit  Maria  v.  Orville,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Ma- 
ria, geb.  1849,  ein  Sohn  lebt:  Leo  Marquard,  geb.  1856.  Die  Halb- 
brüder des  Freiherrn  I,eo  aus  des  Vaters  zweiter  Ehe  sind :  Freiherr 
Kurd,  geh  1836,  k.  preuss.  Lieuten.  u.  Freih.  Carl.  geb.  1839.  Freih. 
Wilhelm,  geb.  1795  u.  gest.  1827,  k.  preuss.  Rittmeister,  hatte  sich 
1821  mit  Auguste  Uebel  vermählt,  welche  sich  in  zweiter  Ehe  mit 
ihrem  Schwager,  dem  Freih.  Adolph  und  nach  dessen  Tode  in  dritter 
Ehe  mit  dem  k.  pr.  Major  a.  D.  v.  Vaerst  auf  Herrendorf  bei  Soldin 
vermählte.  Aus  der  ersten  Ehe  lebt  Freiin  Elisabeth,  geb.  1825.  — 
Die  Zahl  der  Familienglieder,  welche  in  Meklenburg,  Dänemark, 
Schweden  und  in  melireren  anderen  Ländern  zu  hohen  Ehrenstellen 
und  Würden  gelangt  sind,  ist  zu  gross,  als  dass  dieselben,  wenn  auch 
nur  der  Mehrzahl  nach ,  hier  aufgeführt  werden  könnten.  Es  mögen 
daher  nur  folgende  Angaben  gonügen.  In  Meklenburg  war  zu  Anfange 
des  19.  Jahrb.  Valentin  Detlev  August  v.  L.  aul  Eickhoff,  früher  kur- 
hessischer Generalmajor ,  liandn^arschall ,  in  welcher  Würde  ihm  sein 
Sohn,  August  Friedrich  Hartwig  v.  L.,  Herr  auf  Eickhoff  und  Eichel- 
berg, folgte,  dessen  ältester  Sohn,  August  Friedrich  Ulrich  v.  L.  nach 
ihm  Landmarschall  wurde.  Conrad  Ignaz  Franz  Wilhelm  v.  L.  a.  d.  H. 
Goldenbau,  geb.  1738  und  gest.  1823,  als  grossh.  meklenb.  schwer. 
Obermarschall  u.  Oberkammerherr,  war  vermählt  mit  Margaretha  Ber- 
nardine  Freiin  v.  Kurzrock  und  hatte  aus  dieser  Ehe  drei  Söhne.  Jo- 
hann Joachim  v.  L.  a.  d.  H.  Drei-Lützow,  verm.  mit  L.  L.  v.  Drieberg, 
starb  1792  als  h.  schwer.  Geh.-Rath,  Ober-MarschaU  und  Gesandter 
am  k.  pr.  Hofe :  Rudolph  Friedrich  August  v.  L.  a.  d.  H.  Salitz ,  geb. 
1757,  über  40  Jahre  Gesandter  am  k.  preuss.  Hofe,  verm.  mit  Sophie 
V.  Malzahn  a.  d.  H.  Rottmannshagen,  grossh.  mekl.  schwer.  Ober-Hof- 
meister, starb  1835  und  sein  ältester  Sohn  Ludwig  v.  L.,  verm.  mit 
Luise  V.  Brandenstein,  wurde  erst  grossh.  meklenb.  schwer.  Regierungs- 
rath  und  später  Regierungs-Präsident  und  Staatsminister.  —  Von  dem 
ältesten  Bruder  des  Ober  -  Hofmeisters  v.  L.,  von  dem  grossh.  schwer. 
Geh.  Kammerrathe  und  Kammerherrn  liUdwig  Carl  Friedrich  v.  L.  auf 
Salitz  und  Tessin  entspross  August  Friedrich  Ulrich  v.  L. ,  um  1840 
Herr  auf  Salitz  und  Tessin,  von  dem  jüngeren  Bnider,  dem  h.  Schwerin. 
Obersten  und  Kammerherm  Hans  Friedrich  Wilhelm  v.  I-..,  stammte 
Friedrich  Lndwig  Eduard  v.  L. ,  verm.  mit  Caroline  Grf.  v.  Normann- 
Ehrenfels,  k.  württemb.  Oberst  und  Regiments- Commandeur  und  von 
dem  jüngsten  Bmder,  dem  h.  schwer.  Ober-Forstmeister  Christian  Frie- 


—     58     — 

drich  Hartwig  v.  L.  entsprossten  zwei  Söhne ,  Carl  und  Christian  v.  L., 
grossh.  Schwerin.  Kammerherren,  von  denen  der  Aeltere  Verfasser  des 
Werkes  ,. Geschichte  von  Meklenburg"  ist.  —  In  Dänemark  war  im 
17.  Jahrhunderte  Haaüg  v.  L.  a.  d.  H.  Thurow  k.  dänisch.  Obermar- 
schall, im  Anfange  des  18.  Jahrh.  Hennig  Ulrich  a.  d.  H.  Hülseburg 
k.  dän.  Staatsminister  mid  Barthold  Heinrich  a.  d.  H.  Perlin  k.  dän. 
Generallieutenant  und  commandireoder  General  in  Norwegen.  Der 
Sohn  des  Letzteren,  Hans  Ernst,  starb  1762  als  k.  dän.  Generalmajor. 
Magnus  a.  d.  H.  Duzow  war  k.  dän.  Commandant  auf  Tranquebar  und 
Christian  Friedrich  aus  demselben  Hause  starb  im  Anfange  des  1 9.  Jahrh. 
als  k.  dän.  Admiral.  Später,  1809,  starb  Christoph  Marquard  als  k. 
däii.  Generallieutenant,  Chef  des  schleswigschen  Infant.-Regiments  und 
Commandant  von  Fridericia.  —  Claus  Christoph  v.  L  a.  d.  H.  Eickhoff 
war  Hofmarschall  der  Königin  Christine  von  Schweden;  der  k.  k.  Feld- 
marschall-Lieut.  Freih.  v.  Lützow  blieb  1757  bei  CoUin ;  Friedrich 
V.  L.  a.  d.  H.  Drei-Ltltzow,  k.  wörttemb.  Ober -Jägermeister  und  verm. 
mit  Charlotte  v.  Franchemont ,  starb  1818,  Balthasar  Friedrich  Wil- 
helm a.  d.  H.  Perlin  1822  als  k.  niederländ.  Generalmsgor  in  Batavia 
und  Carl  Ferdinand  v.  L.  geb.  1750  in  Braunschweig,  in  erster  Ehe  mit 
einer  Freiin  v.  Driesen  und  in  zweiter  mit  Charlotte  v.  d.  Mark  ver- 
mählt, 1830  ohne  Nachkommen  als  k.  prenss.  Generalmajor  a.  D.  — 
Als  begütert  im  Kgr.  Preussen  wurde  in  neuester  Zeit  nur  aufgeführt : 
Adam  Barthold  Ludwig  v.  Lützow,  Herr  auf  Nicder-Gii'bigsdorf  im  Kr. 
Lauban. 

Bucelini,  lir.  C.  4.  —  Pritzbu^  8.  84.  —  (/ouA«,  I.  8.  12S3~t<&  t  LuU«u.  -  'd*.dter, 
XIII.  8.  1181  und  32.  ~  v.  Behr,  R.  II.  8.  1633.  —  Lexicon  over  adel.  Pamil.  1  Danmark.  I. 
S.  347  tiiid  Tab.  m.  Nr.  UO.  -  t.  Lang,  8.  48.  ~  N.  Pr.  A.-L.  lU.  8.  3I9--21  «i.  8.  499— 
503:  interessante  Artikel.  —  Deutsclie  Grafenh.  d.*Gegenw.  II.  8.  6S— <{8.  ~  Frtih.  v.  L^dt- 
bttr,  n.  8.  6S  und  66  nnd  III.  8.  305  und  6.  —  Oeneal.  Taschenb.  d.  gräflich.  HHuier.  1864. 
8.  516—18  und  histor.  Handb.  sa  Demselben«  8.  548.  —  Geneal.  Taschenb.  det  freih.  Hftuser, 
1860.  8.  .^15  und  186$,  8.  583.  -  Spener,  I.  Tab.  20.  —  9  Wentphalen,  IV.  Tab.  19.  Nr.  57: 
8.  Lnderi  Lut/ove  von  1367.  —  v.  Meding ,  I.  8.  351  und  52.  —  Steerigtw  W. -B.  Adeln. 
Tab.  71  Nr.  6.^1  nnd  Tab.  80.  Nr.  713.  —  Durchlaucht.  Welt,  W.-B.  III.  245:  Gr.  v.  L.  - 
Huppl.  SU  SIebro.  W.-B.  V.  27:  v.  LfltKan  und  VI^  6:  v.  LötBou.  —  Tgrof,  IL  99:  t.  L.  - 
W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  I.  73  u.  v.  Wölcktrn,  Abth.  1.  8.  149.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  SS. 
Hr.  121:  V.  L.  u.  Nr.  122:  Freih.  v.  L.  nnd  8.  4  und  8.  28.  —  Mcuck  ,  Meklenb.  Adel  von 
0.  T.  V.  Hefntr,  Schwerin,  1858.  8.  18. 

Liiisch.  Erloschenes,  cölnisches,  adeliges  Patricdergeschlecht,  ans 
welchem  noch  1^91  Wilhelm  v.  Luisch  mit  dem  Hause  uud  Hofe  zu 
Luisch  belehnt  wurde. 

Fahne,  i.  8.  2«*».  -  Freih.  v  Ledfhur,  II.  8.  62. 

Lnitjens  (Schild  geviert.  1  in  Gold  ein  blauer  Löwe  u.  2  in  Blau 
drei,  2  u.  1 ,  sechseckige,  goldene  Sterne :  bei  Erhebung  in  den  Adels- 
stand verliehen;  3  ebenfalls  in  Blau  ein  doppelt  gekrümmtes,  silbernes 
Jagdhorn  und  4  wieder  in  Gold  ein  nnch  rechts  aufwärts  fliegender, 
schwarzer  Pfeil:  wegen  des  Gutes  Fremersberg).  Adelsstand  des  Her- 
zogthums  ßraunschweig.  Diplom  vom  21.  Apr.  1856  vom  Herzoge 
Wilhelm  zu  Braunschweig  fCLr  den  Gutsbesitzer  Hermann  Franz  Luitjens 
auf  Fremersberg  im  Grossh.  Baden  „am  demselben  einen  besonderen 
Beweis  landesherrlicher  Gewogenheit  zu  geben.^'  Der  Empf&nger  des 
Diploms,  ein  Sohn  des  Chefs  des  früher  in  Braunschweig  in  grossem  An- 
sehen gestandenen  Handelshauses  Franz  Luitjens  und  Comp.,  vermfthlte 
sich  mit  der  Wittwe  des  k.  russ.  Kammerherrn  und  Generals  Iwan  de 


—     59     — 

Miatleff,  Tochter  des  k.  russ.  Gesandten  und  bev.  Minister  am  k.  bra- 
silischen Hofe  V.  Balk-Toleff  und  dessen  Gemahlin  geb.  Fürstin  Barbe- 
Soltikow. 

Haiidicbriltl.  Notii.  —  Knetehkf  ,  IV.  S.  273  u.  74. 

Lamami.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1763  für  Franz  Anton 
Lnmann,  k.  k.  Geh.  Reichshofcanzlisten. 

M^y0!rUr  V.  Mühl/etd,  Rrg.-Bd.  S.  HAS  und  fiB.  .  Snppl.    sn  Sielini.  W.-R.  XI.  13. 

Land ,  Kellermeister  v.  der  Land ,  Freiherren.  Ein  zu  dem  Adel 
im  Kgr.  Preussen  55ählendes  Geschlecht ,  dessen  Name  mehrfach  in  den 
IJsten  der  k.  preuss.  Armee  vorkam.  —  Friedrich  Wilhelm  Baron  Kel- 
lenncister  v.  derLund,  zweiter  Coramandant  von  Cöln,  wurde  1836 
Generalmsgor  und  1844  Generallieutenant.  Zwei  Söhne  desselben  tra- 
ten in  die  k.  preuss.  Armee. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  322  iiii«!  23  und  V.  S.  8?0.    -   Freih.    c.  Ledebur  ,  TT.  8    62  und  63. 

Landt,  Goch  v.Londt,  Roch  v.  Landt.  Ein  bereits  Bd.  Y.  S.  176 
erwähntes  Adelsgeschlecht.  Heinrich  Goch  v,  Lundt ,  k.  preuss.  Hof- 
rath  u.  Geh.  Registratur,  starb  20.  Nov.  1720  und  ein  Sohn  des  1728 
verst.  k.  pr.  Regierungsratlis  Peter  Gottlieb  C.  v.  L.,  s.  a.  a.  0.:  Ru- 
dolph Otto  Goch  V.  Lundt  stand  1729  im  Roiter-Regimente  Markgraf 
Carl  zu  Brandenburg  -  Culmbach  und  lebte  noch  1750. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  320.  -   Freih.  v.  Ledehur,    II.  8.  63. 

Lnndblatt,  Landblad  (in  Gold  ein  blauer  SpaiTen  mit  drei  silber- 
nen Sternen  belegt  und  oben  von  drei  rothen  Kugeln  und  unten  von 
einem  grtlneu  Blatte  begleitet).  Adelsstand  des  Kgr.  Schweden.  Di- 
plom vom  10.  Oct.  1719  für  Lorenz  Lundblatt.  Ein  v.  L.  war  1850 
k.  pr.  Regierungs- Assessor  u.  ein  v.  L.  stand  1854  als  Lieutenant  im  k. 
pr.  2.  Inf.-Regim. 

Freiherr  ».   Ledebur,  11.  8.  63. 

Loadi,  de  Londy,  Freiherren.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17. 
u.  in  der  ersten  des  18.  Jahrb.  in  Schlesien  begütert  gewesenes,  frei- 
herrliches  Geschlecht,  dessen  Ursprung  Sinapius  von  dem  Könige  Wil- 
helm dem  Löwen  in  Schottland  hergeleitet  hat.  Als  Ahnherr  des  Stam- 
mes wird  Robert  Lundi,  ein  Sohn  des  genannten  Königs  Wilhelm, 
welcher  um  1165  lebte,  aufgeführt.  Von  demselben  stammte  nach  dem 
von  Sinapius  eingesehenen  Stammbaume  im  16.  Grade  Jacob  Freiherr 
V.  Lundi.  welcher  im  30jähr.  Kriege  schwedische  Dienste  nahm ,  zum 
Oberstlieutenant  stieg ,  sich  später  mit  Anna  Elisabeth  v.  Eicke  auf 
Gross  -  Pohlwitz  im  Liegnitzischen  vermählte  und  als  Commandant  der 
Festung  Bremervörde  1659  mit  Hinterlassung  einer  einzigen  Tochter, 
welche  sich  an  einen  P'reiherrn  v.  Zedlitz  vermählte .  starb.  Seine  hin- 
terUssene  Wittwe,  zu  ihrer  Zeit  als  gelehrte  Dame  bekannt,  vermählte 
sich  in  zweiter  Ehe  mit  dem  k.  k.  General -Wachtmeister  Freiherrn 
V.  Schlepusch  (Schleebusch)  u.  starb  1706  im  81.  Leben^ahre. 

Sinaptm^    II.  8.  374.  —  Jöcher,  Compend.  Gelehrt.  Lexir.,  Aosr.    von  1736,    II.  .8.  957. 
~  eaukg,  II.  8.  664  und  65. 

Loneberg,  Lnneberge,  3.  Lüneberg,  S.  42. 
Liment  Llnen,  s.  Mohr  v.  Lflnen. 


—     60     — 

LniiB  T.  LiBdenbrand.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1822  für  Wenzel  Lunz,  k.  k.  Oberlieatenant  bei  der  gräzer  Garnison- 
Artillerie,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lindenbrand. 

M'if^tU  r.   Vmkl/eld,  Erg.-Bd.  8.  86«. 

Lupfen,  Grafen.  Altes,  scbwäbiscbes  Grafengescblecht  ans  dem 
Stun  mscblosse  Lupfenberg  am  Scbwarzwalde,  welcbes  scbon  in  alter  Zeit 
von  den  Grafen  zu  Rottweil  zerstört  worden  war.  —  Der  Stamm  batte 
nm  1^70  einen  Ursprung  mit  dem  Markgrafen  von  Montferrnt  und  sass 
luletzt  im  Städtchen  und  auf  dem  Schlösse  Engen  im  Hegau,  zwei  Mei- 
len von  Schaffhausen.  Die  Sprossen  des  Heschlechts  schrieben  sich  auch 
Herren  v.  Hohenhöven  und  Rosneck,  nachdem  sie  nach  Aussterben  der 
Freiherren  dieses  Namens  mit  Arbogast  Baron  v.  Hoeven  1570  diese 
Herrschaft  erbten  und  besassen  auch  die  Landgrafschaft  Stühlingen. 
—  Johann  PYeih.  v.  Lupfen  war  1289  Gross-Prior  des  Maltheser-Or- 
dens  in  Deutschland ;  Johann  IV.  Gr.  V.L.,  von  1532  bis  1537  Bischof 
lu  Costnitz,  gab  aus  Verdruss  das  Bisthum  freiwillig  auf  und  mit  des 
\i\ivYs  Bruders  Sohne,  dem  Grafen  Henricus,  erlosch  1582  derManns- 
«tiuum  der  Grafen  v.  Lupfen,  worauf  die  Besitzungen  erst  an  die  Grafen 
V,  Pappenheim  und  später  an  die  v.  Ftlrstenberg  kamen.  In  der  den 
Grafen  v.  Lupfen  zustehenden  Grafschaft  fing  übrigens  im  Oct.  1525 
der  grosse  Bauernkrieg  zuerst  an. 

Joe    JilamUi   Chronic.  Cont'ant.   H.    ß97    und   98.    -    Sp^ingr,   Histor.  Iiisign.   8.   684.  — 
iiKU«>.  i»r«(t>n^aiil,  8.   1048—49.   —   Gauhf,  II    8.  66.5  und  66. 

Liipin  ,  auch  Freiherren  (im  von  Schwarz  und  Silber  der  Länge 
nach  getheilteu  Schilde  ein  schreitender  Wolf  von  gewechselten  Farben) 
Freiherrnstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  24.  Oct.  1829  ftlr  Frie- 
drich v.  Lupin,  k.  bayer.  Ober-Bergrath,  Mitglied  der  k.  bayer.  Aca- 
deniie  der  Wissenschaften  etc.  —  Ein ,  nach  einer  vierhundertj&hrigen 
Familiensage  aus  Rom  stammendes  Rittergeschlecht,  welches  im  9.«lahrh. 
aus  Rom  nach  Deutschland  eingewandert  und  sich  am  Scbwarzwalde 
iriedergelassen  haben  soll.  Die  Ruinen  des  Stammschlosses  Lupodunum 
sind  noch  jetzt  in  der  Nähe  der  württemb.  Stadt  Tuttlingen  zu  sehen. 
Christian  Lupin,  Ritter,  wird  1251  als  schwäbischer  Minnesänger  ge- 
nannt und  im  14.  Jahrb.  machte  sich  ein  Zweig  des  alten  Stammes  wei- 
ter unten  an  der  Donau  ansässig ,  indem  er  die  Heri'schaft  Achstetten 
und  Weiler  bei  Ulm  an  sich  brachte.  —  Vom  Junker  Hans  Lupin  an, 
welcher  1435  lebte,  besitzt  die  Familie  nebst  anderen  Familiengegen- 
ständen  die  Bildnisse  sämmtlicher  Stammhalter  und  vieler  anderen 
Glieder  des  Geschlechts.  Die  landsässige  Familie  begab  sich  kurz  vor 
der  Reformation  in  den  Schutz  der  Reichsstadt  Ulm,  trat  in  das  dortige 
Patriclat  und  ging  später  daselbst  zur  evangelischen  Religion  über.  Aus 
rtiU'  ei'Hten  Zeit  ihres  Aufenthalts  in  Ulm  ist  namentlich  der  kunstlie- 
ImmuIo  Matthias  Lupin  zu  nennen,  welcher,  nach  seinem  Grabsteine  im 
Mtti^»*tor  m  Ulm,  1507  im  90.  Leben^ahre  starb.  Der  Enkel  desselben, 
NV^If  IMetrich  zu  Achstetten  und  Weiler,  erhielt  durch  kaiserliches  Di- 

I\\Km  >on\  'J9.  März  1563  „sein  uralt  adelich  Herkonmien  u.  Wappen'' 
H^MtlMt  Her  Älteste  Sohn  des  Letzteren,  Sebald  Lupin,  wendete  sich 
^H^  V\\\\  \\\  iiio  Reichsstadt  Memmingen,  in  welcher  die  Familie  verblieb 


—     61     — 

und  bis  zur  Auflösung  des  h.  r.  Reichs  im  Stadtregimente  die  ersten 
Stellen  bekleidete.  Johann  Sigmund  t.  Lnpin,  geb.  1742  und  gestorb. 
1808,  Canzler  der  Stadt  Memmingen,  gründete  1784  durch  Kauf  fürstl. 
¥rurzacbischer  Grundstöcke  und  nach  Erwerbung  eigener  Gerichtsbar- 
keit das  Gut  Blerfeld  nahe  bei  Memmingen,  welches  noch  jetzt  der  Fa- 
miliensitz ist.  Als  einziger  Sohn  stammte  von  demselben  der  obenge- 
nannte Freiherr  Friedrich,  geb.  1771  u.  gest.  1845,  verm.  in  ei'ster 
Ehe  mit  Maria  v.  Hartlieb -Walsporn,  gest.  1807  und  in  zweiter  mit 
Juliane  v.  Wächter,  gest.  1857.  Aus  der  ersten  Ehe  etitspross,  neben 
zwei  Töchtern:  Laura  verw.  Freifrau  v.  Poissl,  geb.  1797. und  Freiin 
Eleonore,  geb.  1806,  Stiftsdame  zu  Ebersdorf,  ein  Sohn:  Freih.  Ulys- 
ses, geb.  1800,  k.  bayer.  Ober-Appellat-Gerichtsrath  zu  München, 
verm.  1836  mit  Aline  Freiin  Seefried  v.  Buttenheim,  geb.  1815,  aus 
welcher  Ehe ,  neben  zwei  Töchtern ,  Aline  und  Eugenie ,  zwei  Söhne 
leben,  die  Freiherren:  Friedrich,  geb.  1837  und  Albert,  geh,  1848. 
Aus  der  zweiten  Ehe  des  Ober-Bergraths  Freih.  Friedrich  entsprossten 
drei  Töchter:  Freiin  Luise,  geb.  1815,  Stiftsdame  des  k.  bayer.  The- 
fesien-Ordens,  Bertha  Freifrau  Seefried  v.  Buttenheim,  geb.  1822  und 
Henriette  Frau  v.  Renner,  geb.  1832,  und  fünf  Söhne,  die  Freiherren. 
Adolph,  Julius,  Friedrich,  Georg,  Hugo  und  Agathon.  Freiherr  Adolph, 
geb.  1811,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Ober-Appell. -Ger. -Kath  in  München, 
vermählte  sich  1843  mit  Magdaleiie  v.  Niethammer,  geb.  1826,  aus 
welcher  Ehe  drei  Söhne  und  drei  Töchter  leben ;  Freih.  Julius ,  geb. 
1818,  k.  bayer.  Bezirksger.-Rath  zu  Passau,  vermählte  sich  1858  mit 
Leopoldine  Graf,  geb.  1838,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  und  zwei 
Söhne  stammen;  Freiherr  Friedrich  Georg,  geb.  1825  ,  ist  Besitzer  des 
Familien-Fidei-Commiss-Gutes  Blerfeld;  Freih.  Hugo,  geb.  1829,  k. 
wfirttemb.  Oberlieut.  und  Schützen -Officier  im  3.  Inf.-Regim.,  hat  aus 
der  Ehe  mit  Caroline  Veiel,  geb.  1841,  einen  Sohn,  Arthur,  geb.  1861 
und  Freih.  Agathon,  geb.  1831  ,  ist  k.  bayer.  Bezirksgerichts -Assessor 
zu  Landshut 

9.  Lang,  8.  438  nod  84:  v.  L.  ->  G«ne«l.  Tascheub.  d.  freih.  H&user,  tSHl.  S.  452-.'>5 
and  1864.  S.  487  a.  88..—  W.-B.  des  Kftnigr.  Bayeru,  VI.  1U0  :  v  L.  u.  X.  59:  Freih.  v.  L. 
—  «.  H0fn€r,  baymriteh.  Adel,  Tab.  45  und  8.  46:  Freih.  v.  L.  uud  Tab.  11*4  o.  8.  95.  ~ 
ICiuackkt,  IV.  8.  374  ood  75. 

Lnpis  ▼.  Margan.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1721 
für  Franz  Lupis  aus  Trient,  mit  dem  Prädicate :  v.  Margan. 

MtgtrU  w.  Muhlfetd.  Brg.Bd.  8.  SM. 

LnppnitE.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher 
auf  Lubenze  geschrieben  wurde  und  im  Gothaischen  von  1231 — 53 
vorkam. 

Brückner,  Kirch.-  und  Sehol-St.  d.  H.  Gotha,  I.  St.  3.  8.  226.  —  Oalletti,  Beschreib,  u. 
OeMliiehte  von  Uotha,  HI.  8.  116. 

Liippnrg,  Grafen.  Altes  Grafengeschlecht  auf  dem  Nordgau, 
welches  die  Herrschaft  Luppurg  an  der  Laber  besass  und  von  derselben 
den  gräflichen  Titel  führte.  Ck)nrad  v.  Luppurg  wurde  1206  zum  Abt 
in  Scheoem  erwählt ;  der  gleichnamige  Bruders  Sohn  war  1231  bei  dem 
Leiehen-Begängniss  des  Herzogs  Ludwig  in  Bayern;  von  einem  Anderen 
gtoichenNameiis  kaufte  Heinrich  Herzog  zu  Bayern  1260da8ScUoss  Gera 


—     62     -^ 

nnd  der  Letzte  des  Stammes,  Conrad,  Bischof  zu  ttegensbnrg,  starb 
1313,  nachdem  er  seinem  Stifte  Schloss  und  Herrschaft.  Luppurg  Aber- 
geben  hatte.  Dei*selbe,  so  wie  sein  Bruder,  welcher  mit  Hedwig ,  Toch- 
ter des  Landgrafen  Friedrich  zu  Leuchtenberg  vermählt  war,  wurde  im 
Dome  zu  Regensbnrg  begraben. 

Wig.  Ifnnd,    I.  S.   266   und   67.    —    Gauhe ,    II.  8.  666:  nach  v.  Falckenstein.  AuUqaii. 
Nordgav. 

Luptitz.  Altes,  sächsisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  der  Gegend 
um  Halle  1430  noch  im  gleichnamigen  Stammsitze,  1462  zu  Bischdorf, 
1500  zu  L^chau  und  Keideburg  und  1508  zu  Glauchau  angesesessen 
war.  1555  lebten  aus  demselben  noch  begütert  Georg  und  Moritz 
y.  Luptitz  und  zwar  jeder  mit  einem  Sohne.  Später  ist  der  Stamm  er- 
loschen. 

Freiherr  v  Ledebur,  l\.  8. -68. 

Lnrz,  Freiherren.  Freihermstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  Tom 
20.  Aug.  1808  fQr  Johann  Baptist  Lurz,  grossh.  wttrzburgischen  Hof- 
rath  und  Director  des  Universitäts-Receptorats.  Derselbe,  geb.  1753, 
wurde  später  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  aufgenommen. 

«.   Lang,  8.  182.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  111.  55  u.  r.  Wolckem,  Abth.  8. 

Larzer  v.  Zehenthal.  Ein  aus  Rastatt  stammendes  Adelsge- 
schlecht, welches  1506  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  erhalten  hatte 
und  in  welches  durch  Diplom  vom  1.  Juli  1671  fttr  Balthasar  Lurzer, 
salzburgischen  Pflegsverwalter  zu  Httttenstein,  welcher  bereits  im  Be- 
sitze eines  Familien-Fidei-Commisses  in  Steiermark  war,  der  erbländ.- 
Osterr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate :  v.  Zehenthal  kam.  -  Der  Stamm 
blühte  fort  und  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern 
wurde  in  dieselbe  eingetragen:  Cajetan Johann  Nepomuck  Lutzer  v. Ze- 
henthal, geb.  1739  —  Enkel  des  Balthasar  L.  v.  Z.  —  und  zwar  mit 
den  drei  Söhnen  seines  verstorbenen  Bruders,  des  salzburgischen  Berg- 
hauptmanns Judas  Thaddaeus  Anselm  L.  v.  Z. :  Felix  Anton  Matthias 
L.  V.  Z.,  geb.  1763,  k.  bayer.  provisor,  Verweser  in  Rauris;  Wenzel 
Leopold  Maria  (geb.  1766,  k.  bayer.  provis.  Bergschreiber  bei  der 
Bergwerke-Gefälle  und  Froducten-Yerschleiss-Factorie  in  Salzburg  und 
Michael  Johann  Baptist  Franz  L.  v.  Z. ,  geb.  1 768 ,  k.  bayer.  Salinen- 
Oassier  zu  Hallein. 

r».   Lang.  S.  436  und  :i7.   -    W  -B.  d    Kpr.  Bayern,  VH.  l. 

Lusi ,  Grafen  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Blau  ein 
silberner,  sechsstrahliger  Stern  und  links  in  Silber  ein  einwärts  gekehr- 
ter, gekrönter,  blauer  Löwe).  Im  Kgr.  Preussen  anerkannter  Grafen- 
stand. Anerkennungsdiplom  von  1772  für  Spiridion  Grafen  v.  Lusi.  — 
Ein  schon  im  13.  Jahrb.  in  Griechenland  und  Albanien  vorgekommenes 
Geschlecht ,  aus  welchem  sich  später  ein  Zweig  auf  Cephalonia ,  einer 
der  jetzt  unter  dem  Schutze  Grossbritanniens  stehenden  jonischen  In- 
seln, niederliess  und  daselbst  das  feste,  noch  jetzt  stehende  Schloss  Lusi 
erbaute.  Aus  diesem  cephalonischen  Zweige  kam  1772  Spiridion  Graf 
V.  Lusi  nach  Preussen  und  wurde  als  Ofiicier  in  einem  Freicorps  ange- 
stellt. Nachdem  Letzteres  aufgelöst  worden  war,  wurde  ders^be  a.  o. 
G^andter  am  k.  grossbritann.  Hofe^  verschafte  in  diefer  Stdlong  dem 


—     63    — 

prenssischen  Handel  mehrfache  Vortheile  and  setzte  mit  grosser  Thätig- 
keit  darch ,  was  seine  Vorgänger  nicht  erlangen  konnten ,  rechtfertigte 
aach  ganz  aaf  einer  späteren  Gesandtschaft  an  den  k.  russischen  Hof 
das  von  dem  Könige  Friedrich  H.  in  ihn  gesetzte  Vertrauen.  Im  activen 
Militairdienste  lange  yerbliehen,  starb  er  1815  als  General-Lieatenant 
a.  D.  Der  Sohn  desselben,  Graf  Friedrich  Ludwig  August ,  gest.  1847, 
k.  pr.  Major  a.  D.  und  von  1834  —37  Minister-Resident  am  k.  griechi- 
schen Hofe,  hatte  sich  1818  mit  Maria  Ladj  Gifford,  geb.  1798,  ver- 
mählt, aas  welcher  Ehe,  neben  fünf  Töchtern ,  den  Gräfinnen:  Marie, 
Henriette,  Julia,  Eliza  u.  Adelaide,  oin  Sohn  entspross:  Gnif  Friedrich, 
geb.  1820.  grossh.  sächs.  Kammerherr,  Migor  und  Flügcla^jutant.  Der- 
selbe vermählte  sich  1849  mit  Bianca  Geissler,  gest.  1854,  aus  welcher 
Ehe  ein  Sohn  stammt:  Spiridion,  geb.  1850. 

N.  Pr.  A.-L.  Ur.  8.  323.  —  Freih.  v.  Ledebur,  U.  8.  K.{.  -  Dciitsohe  Gr«f«uh.  der  Qt- 
genw.  n.  9.  6ri  und  69.  —  Geiieal.  Taschenb.  der  grill.  U&user,  tS64.  8.  51^  unter  Berufung 
nf  1863.  8.  518  and  19  und  hlslor.Handb.   su  DemMlbeo,  8.  M5. 

'  Litfll,  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  29.  Nov.  1819 
ftlr  die  Geschwister  Friedrich  Adolph  Carl  und  Caroline  Caecilie  Lusi, 
natOrliche  Kinder  des  damaligen  k.  preuss.  Capitains,  aggregirt  dem 
1.  Garde -Regim.  zu  Fuss  Friedrich  Wilhelm  Ludwig  August  Grafen 
V.  Lusi,  mit  Ertheilung  und  Bestätigung  des  väterlichen  Wappens  und 
Namens.  Das  erwähnte  Adelsdiplom  war  auch  auf  die  Mutter  der  Ge- 
nannten, geb.  Wichmann,  ausgedehnt. 

Hauduehriftl.  Notis.  —  M.  Pr.  A.-h.  V.  8.  H2n.  —  W.-B.    d.  I'reusü.  Monarch.,  III.  92 

Lnssy.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Schweiz,  dessen  fortlaufende 
Stammreihe  Bncelini  mit  Johann  v.  Lussy,  welcher  um  1315  lebte  an* 
fängt.  Yen  den  Nachkommen  waren  Mehrere  Landammänner  und  Haupt- 
leateim  engelberger  Thale.  Mechior  v.  Lussy,  erster  General,  Capitain 
der  Unterwaldner,  Schultheiss  und  Commissarius  zu  Bellenz  und  Lu- 
gano, päpstl.  und  venetian.  Oberst,  wie  auch  der  catholischen Schweizer 
Gesandter  zu  Rom,  Paris  u.  Madrid,  starb  1606,  nachdem  er  das  erste 
Kloster  zu  Stanz  im  Canton  Unterwaiden  gestiftet  und  den  Capuziner- 
Orden  in  die  Schweiz  gebracht  hatte.  Seine,  so  wie  seines  Bruders,  Jo- 
hann V.  Lussy,  Landeshauptmanns  zu  Lugano,  Nachkommen  standen  in 
der  Schweiz  noch  im  18.  Jahrh.  in  Ansehen. 

Gtmkt,  I    8.  lT(t9  a.  90:  nach  BuCfUni  P.  IV. 

Lnth.  Erbl.-österr,  Adelsstand.  Diplom  von  1765  für  Caspar 
Luth,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  tiroler  Land-  u.  Feldregimente. 

MtgerU  9.  Muhlfßld,  Brg.-Bd.  8.  866. 

Lntinbach,  ^nannt  Buchen.  Altes,  hessisclies  Adolsgeschlecht, 
aus  welchem  Balthasar  Lutinbach  1473  zu  Fulda  beliehen  wurde. 

Sekanmat»  8.  199.  —  v.  Meding,  III.  8.  419. 

Lütter,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1749  für 
Anton  Lutter,  mährischen  Repräsentations-  und  Kammerrath. 

MegerU  «.  Müklf^ld,  Rrg.-Bd.  8.  173. 

Lvtterberg,  Lnterberg,  Laaterbarg,  Grafen.  Altes,  niedersäch- 
siflGhes,  schon  1143  mit  dem  Grafen  Carl  erloschenes  Grafengeschlecht , 


—     64     — 

welches,  neben  anderem  Besitz,  von  den  alten  Herzögen  zu  Sachsen  auch 
Osterode  im  Fürstenthum  Grubenhageu  zu  Lehn  empfing.  —  Ein 
1397  ausgegangenes  Adelsgeschlecht  dieses  Namens  hatte  wohl  zu  den 
Ministerialen  der  genannten  Grafen  gehört. 

Zedier.  XVIII.  S,   13.1 1.  —    Rehren»,  BeHchreil).  der  Herren  v.  St-inherg,  Nr.  80. 

Lntterotti  v.  Langthall.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1737  für  Johann  Andreas  Lutterotti,  Pfleger  und  Gerichtsverwalter  zu 
Salum,  mit  dem  Prädicate :  v.  Langthall. 

^  Meyerle  tf.   Mühlfeld.  Krg.-Bd.  S.  .".«6. 

Lutz .  genannt  Lucius  (in  Roth  auf  einem  grünen  Dreiberge  ein 
aufgespannter,  oben  von  zwei  Sternen  beseiteter,  goldener  Zirkel). 
Reichsadelsstand.  Diplom  von  1806  für  Johann  Lutz,  Rittergutsbe- 
sitzer in  der  Oberlausitz  zu  Keppitz,  mit  dem  Zusätze  :  v.  Lucius.  Die 
Familie  sass  später  auch  zu  Haehnichen  unweit  Rothenburg. 

Haiidschriftl.  Notix.  —   Freih    v.  Ledebur,  II.  8.  66  und  HI.  ».  H05. 

Lutz  T.  Stahlenberg ,  auch  Ritter.  Erbl.  -  österr.  Adels-  u.  Rit- 
terstaud.  Adelsdiplom  vou  1773  für  Georg  Felix  Lutz,  Gutsbesitzer  in 
Böhmen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Stahlenberg  u.  Ritterdiplom  noch  vom 
genannten  Jahre  für  Denselben. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  173  und  366. 

Lutzenberg,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1793 
für  Johann  Michael  Lutzenberg,  Doctor  der  Medicin  u.  Professor  der 
Physiologie  zu  Insbruek,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Meyerle  c.   Mühlfeld,  Erg.- Bd.  8    366. 

Lnxbnrg,  Freiherren  und  Grafen.  Reichsfreiherm-  und  Reichs- 
grafenstand. Freiherrndiplom  von  1769  für  den  h.  zweibrückschen, 
aus  dem  schweizerischen  Cantone  Solothum  stammenden  Geh.  -  Rath 
Girtanner ,  unter  Veränderung  des  Namens  nach  dem ,  demselben  za- 
stchendeu  Schlosse  Luxburg  am  Bodensee  und  Grafendiplom  im  kur- 
pfälzischen Reichsvicariate  vom  24.  Sept.  1790  für  den  Sohn  des  eben- 
genannten Freih.  v.  Luxburg,  Johann  Gottfried  Freih.  v.  Luxburg,  herz, 
zweibrückschen  und  markgr.  hessen-darmstädtschen  Geh.  Rath  und 
Oberschenken.  Letzterer,  vermählt  mit  einer  Freiin  Vogt  v.  Hunolstein, 
starb  mit  Hinterlassung  zweier  Söhne,  der  Grafen :  Carl  August  u.  Frie- 
drich Cliristian  Johann.  Graf  Carl  August,  geb.  1782,  k.  bayer.Migor 
k  la  suite,  venu,  mit  Eleonore  de  la  Plaigne,  starb  1849  ohne  männ- 
liche Nachkommen,  Graf  Friedrich  Christian  Johann  aber  setzte  den 
Stamm  fort.  Derselbe,  gest.  1856,  k.  bayer.  Kämm.,  Staatsrath  etc. 
war  vermählt  mit  Maria  Anna  Freiin  v.  Gumppenberg,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern:  Caroline  verm.  Freifrau  v.  Getto,  geb.  1820 
und  Gr..  Maria,  geb.  1821,  zwei  Söhne  ent«prossten,  die  Grafen:  Maxi- 
milian und  Friedrich.  Graf  Maximilian,  geb.  1823,  k.  bayer.  Kämm., 
vermählte  sich  1852  mit  Clementine  v.  Gasscr,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Töchter,  Helene,  geb.  1858  und  Marie,  geb.  1860  und  zwei  Söhne 
stammen:  Nicolaus,  geb.  1853  und  Heinrich,  geb.  1851.  —  Graf  Frie- 
drich, geb.  1829,  k.  bayer.  Kämmerer,  ist  Landrichter  und  Bade-Com- 
missair  in  Kissingen. 

e.  Lang,  8.  48  u.  49.  —  Deutsche  Orafenh.  d.  Qrgenw.  11.  8.  69  u.  70.  —  Omiealogisch. 
TMchenb.  d.  gräfl.  Hau«.  1864.  S.  SisJ  und  histor.  Hiuidb.  xu  Demselben.  8.  5.S9.  —  W.-B.  d. 
Kgr.  Bayern,  I.  74  und  v.  Wolekem,  Abtb.  1. 


—     65     — 

^  Luxen  (in  Blau  ein  aufgerichteter,  streitender  Luchs).  Ein  firüher 
zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes  Geschlecht ,  nicht  zu  verwechseln 
mit  der  Familie  v.  Luck. 

Sinapiu»,  I.  8.  ß24.  —  Siebmacher,  I.  60:     Die  Luxen,  Schleaisch.    —    v.  Meding .    ü. 
8.  35«.  ^  * 

Luxensteln,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1740 
für  Cajetan  Luxenstein  u.  fQr  den  Bruder  desselben,  Joseph  Luxenstein, 
k.  k.  Sattelknecht. 

Magerte  «.  Mükl/eld,  Erg.-Bd.  S.  173  n.  74. 

Luxer,  Edle  v.  Mohrfeld.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.   Diplom  vom 
3.  Aug.  1842  für  Peter  Luxer,  k.  k.  pens.  Obersten,  mit  dem  Prädi-- 
cate :  Edler  v.  Mohrfeld.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  u.  in  neuester 
Zeit  steht  Wilhelm  Luxer  Edler  v.  Mohrfeld  als  Lieutenant  in  der  k.  k. 
Armee. 

Handschriftl.  NoUs.  —  Miliar-Sehemat.  d.  Ssterr.  Kaiserth. 

Lnxetich  v.  Liehtenfeld,  Ritter  und  Edle.  Erbl.-Österr.  Ritter- 
Btand.  Diplom  von  1762  fftr  Franz  Anton  Lnxetich,  Doctor  der  Rechte 
zu  Mitterburg  in  Krain,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Liehtenfeld.  — 
Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  Rudolph,  Carl  u.  Anton  Lnxetich  v.  Lieh- 
tenfeld standen  in  neuester  Zeit  in  der  k.  k.  Armee. 

Megetle  v.  Mühl/eld ,    S.  129.  —  MilitSr-SohemAt.  d.  osterr.  Kaiserth.   —   Kneichke,  lU. 
8.  307. 

Luc  ZU  Gwelffensteln.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1738  für  Johann  Baptist  Lux,  fürstl.  brixnerischen  Hofrath,  mit  dem 
Prädicate :  zu  Gwelffenstein. 

Megerle  w.  Mühlfeld,  Erg.- Od    8.  36«. 

Luz  V.  Lntzenkirchen  zu  Grub.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1742  fttr  Balthasar  Luz,  Gerichtsschreiber  zu  Kizbichl  in  Ti- 
rol, mit  dem  Prädicate:  y.  Luzenkirchen  zu  Grub. 

Megerle  «.   Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  366 

Lnze.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  7.  Nov.  1777 
(nach  sonst  genauen  handschriftl.  Angaben  von  1772)  für  Jean  Jaques 
de  Luze,  Rath  und  Banneret  zu  Neufchatel. 

HeUbach,    11.   S.  81.   —  N.    Pr.    A.-L.  I.  S.  47.    in.  8.  323  und  34  und  V.  8.  320.  — 
Freiherr  e.  Ledebur,  IL  8.  66.  -  W.-B.  der  Pronss.  Monarch.  III.  92. 

Luzenberger.  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kurpfälzischen Reichs- 
vicariate  vom  8.  Juni  1792  fftr  Matthias  Eustach  Luzenberger,  gräfl. 
thQrheimischen  und  kaisersheimischen  Pflegbeamten  zu  Bieberachzell. 
Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  Nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  wurden  in  dieselbe  eingetragen,  die  Gebrüder:  Carl  Maria 
V.  L.,  geb.  1772,  k.  bayer.  Polizei -Commissar  in  Ansbach,  Matthias 
Eustach  V.  L.,  geb.  1775,  k.  bayer.  Polizei-Commissar  zu  Bayreuth  und 
Matthaeus  v.  L.  zu  Dillingcn,  geb.  1794. 

».  Lang,  8.  437.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern«  VII.  2  :  Kdle  v.  L. 

Luzenberger  y.  Müllersheim.  Reichsadelsstand.  Bestätigungs- 
Diplom  von  1751  für  Joseph  Luzenberger  v.  Müllersheim. 

MegerU  «.  Mühlfeld,  Rrg.-Bd.  8.  366. 

Luzinski,  Walden-Luzinski  (in  Blau  ein  senkrecht  gestellter,  gol- 
dener Baumstamm  mit  drei  Wurzeln,  welcher  oben  abgehauen  ist  und 

MMMwekke^  Deuuch.  Adelt-Lez.   VI.  5 


—     66     — 

aas  welchem  dort  ein  grüner  Zweig  mit  drei  Blättern  hervortreibt). 
Altes,  preussisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher  in  Pommerellen  das 
Gut  Luzino  im  Kr.  Neustadt  besass. 

Freiherr  v.  LeHfbur,  II.  8.  6(i. 

Lynar,  Grafen  und  Fürsten.  Alter,  italienischer  Grafen-  u.  Für- 
stenstand der  österrMcbischen  Monarchie.  Bestätigungsdiplom  des  der 
Familie  zustehenden,  alten  Grafenstandes  und  Fürstcndiplom  für  Moritz 
Ludwig  Ernst  Grafen  zu  Lynar ,  jüngerer  Linie  zu  Drehna ,  nach  dem 
Rechte  der  Erstgeburt.  —  Altes,  ursprünglich  aus  Italien  stammendes 
und  daselbst  unter  dem  Namen  Linari  schon  11 68  vorgekommenes  Ge- 
*  schlecht,  aus  welchem  im  genannten  Jahre ,  nach  Savioli,  Giovanni  Li- 
nari zu  einer  Convention  zwischen  den  Republiken  Bologna  und  Faenza 
gezogen  wurde.  Bei*toldo  Graf  v.  Linari  hatte  die  an  der  bolognesischen 
Gränze  bei  Faenza  gelegene  unmittelbare  Grafschaft  Linari  in  der  Lu- 
nigiana  mit  dem  festen  Schlosse  innc  und  wurde  1207  nach  langem 
Kriege  mit  dem  Grafen  Ranglo  de  Monte  Feltro  zum  Frieden  genöthigt. 
Miglior  di  Linari  brachte  das  Castell  1330  wieder  an  sich  u.  befestigte 
dasselbe  von  Neuem.  Derselbe  hinterliess  von  seiner ,  aus  dem  herzog- 
lichen Geschlechte  Forlimpopoli  stammenden  Gemahlin  den  Grafen  Jo- 
hann Linari ,  welcher ,  weil  er  Faenza  beigestanden,  von  den  Florenti- 
nern in  seinem  Schlosse  belagert  wurde.  Das  Castell  fiel  durch  Ver- 
rätherei,  wurde  geschleift  und  liegt  seit  1360  wüste.  Von  dem  Grafen 
Johann  stammte  Gr.  Benedict  und  von  diesem  Gr.  Baptista  Guerrino 
(Guerini),  verm.  mit  einer  Grf.  Bentivogli  u.  gest.  1416.  —  Die  Nach- 
kommen des  Letzteren  nannten  sich  nach  seinem  Tanfiiamen  Guerrino, 
entsagten  während  der  repnblicanischcn  Stürme  der  Grafenwürde  und 
dem  Geschlechtsnamen,  behielten  aber  das  Wappen  bei.  Später.  1535, 
nahm  Rochus  Guerrino  ~  Sohn  des  Johann  Baptista  G.,  Enkel  des  Ga- 
briel G.  u.  Urenkel  des  Baptista  G.  —  k.  französ.  General,  den  eigent- 
lichen Familiennamen  wieder  an  und  nannte  und  schrieb  sich  Rochus 
Graf  zu  Lynar.  Derselbe.  General-Inspector  aller  ft*anzösischen  Festun- 
gen, verliess ,  der  protestantischen  Religion  wegen,  Frankreich,  ging 
nach  Deutschland,  trat  erst  in  kursächsische  und  später  in  kurbrandenb. 
Dienste  u.  erhielt  laut  Urkunde  d.  d.Pisa,  19.  Mai  1564,  vom  Herzoge 
Cosmo  de  Medicis  die  Bekräftigung  der  im  Vorstehenden  erwähnten 
Abstammung  seiner  Familie.  Bei  seinem  Tode,  1596,  hinterliess  er  aus 
der  Ehe  mit  Anna  v.  Montor  einen  Sohn ,  Johann  Casimir  Gr.  zu  L., 
dessen  Wittwe,  Elisabeth  v.  Diestelmaier ,  1721  die  Herrschaft  Lübbe- 
nau in  der  Nieder-Lausitz  und  für  ihren  Sohn ,  Johann  Sigismund  Graf 
z.  L.,  die  Herrschaft  Glienick  unweit  liübben  kaufte.  Letzterer  wurde 
als  kursächs.  Gesandter  an  den  k.  k.  Hof  geschickt  und  kämpfte  dann 
sehr  tapfer  in  der  kaiserl.  Armee.  Von  seinen  Söhnen,  Friedrich  Casi- 
mir und  August,  wurde  Letzterer  1711  bei  der  Kaiserkrönung  zum 
Ritter  des  Reichs  geschlagen.  Vom  Grafen  Friedrich  Casimir  stammte 
Graf  Rochus  Friedrich  und  durch  zwei  Söhne  des  Letzteren  schied  sich 
das  Haus  in  zwei  Linien :  es  gründete  nämlich  Christian  Ernst  die  äl- 
tere, gräfliche  Linie  zu  Lübbenau  und  Moritz  Ludwig  Ernst  die  jüngere 
zu  Drehna.  Letzterer  wurde,  nachdem  er  1793  die  freie  Standesherr- 


—     67     — 

Schaft  Drehna  und  die  Stadt  Vetschau  in  der  Nieder  -  Lausitz ,  so  wie 
1806  die  Herrschaft  Brandeis  am  Adlerflusse  in  Böhmen  erkauft  und 
letztere  als  Fideicommiss  u.  Majorat  für  seine  männliche  Nachkommen 
nach  dem  Rechte  der  Erstgehurt  bestimmt  hatte ,  vom  K.  Franz  I.  von 
Oesterreich,  wie  ohen  angegeben,  in  den  Fürstenstand  erhoben.  —  Der 
Stamm  blüht  noch  in  beiden  Linien,  welche,  wie  folgt,  herabstiegen: 
Jüngere  Linie,  Haus  Drehna,  später  fürstliche  Linie :   Graf  Friedrich 
Casimir  —  Sohn  des  Grafen  Johann  Siegmund,  s.  oben  —  geb.  1673 
und  gest.  1716:  Eva  Elisabeth  Grf.  v.  Windischgraetz ,  geb.  1672  und 
gest.  1745;  —  Graf  Rochus  Friedrich,  geb.  1708  und  gest.  1781, Herr 
zu  Lübbenau,  k.  dän.  Conferenz-Ministcretc.:  Maria  Sophia  Helena  Grf. 
Reuss  zu  Köstritz,  geb.  1712  und  gest.  1780;  —  Fürst  Moritz  Ludwig 
Ernst,  s.  oben,  geb.  1754  und  gest.  1781,  k.  sächs.  Geh.-Rath,  Landes- 
hauptmann des  Markgrafenthums  Nieder-Lausitz,  Herr  der  freien  Standes- 
faerrschaft  Drehna  etc. :  Friederike  Juliane  Grf.  v.  Rantzau-Brahcsburg, 
geb.  1755  und  gest.  1838;  —  Fürst  Rochus  Otto  Mandcnip  Heinrich, 
geb.  1793  und  gest.  1860,  k.  k.  Kämm.,  Herr  der  StandesheiTschaft 
Drehna  etc.:  Eleonore  Grf.  v.  Böse,  geb.  1797  und  gest.  1831.   Laut 
Testaments  desselben  vom  9.  Novemb.  1860  fiel  die  Standesherrschaft 
Drehna  der  in  morganatischer  Ehe  mit  dessen  Sohne,  dem  1859  ver- 
storbenen Grafen  Alfred,  vermählt  gewesenen  Frau  Amalie  v.  Gollwitz, 
geb.  Senger  zu ,  welche  Drehna  an  ihren  nachherigen  Gemahl,  Ernst 
Freiherm  v.  Eckardstein,  verkaufte.    In  der  fürstlichen  Würde  folgte 
dem  Fürsten  Rochus  Otto  Manderup  Heinrich  der  Bruder  desselben: 
Fürsl  Rochus  Ernst,  geb.  1797,  Herr  auf  Lindenau  bei  Ortrand  etc.  k. 
preoss.  Oberstlieut.  in  d.  A.,  verm.  1833  mit  Fürstin  Luise,  geb.  Freiin 
V.  Löbenstein,  geb.  1812,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf. 
Margaretha,  geb.  1839.  ein  Sohn  stammt:  Graf  Alexaiuier,  geb.  1834. 
—  Aeltcre,  gräfliche  Linie,  Haus  Lübbenau:  Graf  Rochus  —  Sohn  des 
Grafen  Friedrich  Casimir,    s.  die  vorstehenden  Ahinn  der  jüngeren 
Linie;  —  Graf  Christian  Erast,  geb.  1742  und  gest.  1784,  kursächs. 
Kammerherr,  Herr  der  Standesherrschaft  Lübbenau  etc.:  Auguste  Ca- 
roline Luise  Grf.  v.  Pückler ,  geb.  175i) ,  gesch.  1783;  --  Graf  Rochus 
August,  geb.  1773  und  gest.  1800.  Herr  der  Standesherrsch.  Lübbe- 
nau etc.:  Auguste  Charlotte  v.  Schönberg,  geb.  1777  (verm.  in  zweiter 
Ehe  mit  Ferdinand  Ludolph  Gr.  v.  Kielmansegge) ;  —  Graf  Hermann 
Rochus,  geb.  1797,  Herr  der  freien  Standesherrschaft  Lübbenau  u.  der 
Rittergüter  Oross-Beucha,  Dubrau,  Kalkwitz,  Gross -Lübbenau,  Mlode 
und  Seese  im  Kr.  Kalau,  k.  preuss.  Kammerh.,  Rittm.  a.  D.,  erblich. 
Mitglied  des  k.  pr.  Herrenhauses  etc.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Mathilde 
Qrf.  V.  Voss,  gest.  1838  und  in  zweiter  mit  Maria  v.  d.  Marwitz,  geb. 
1821.   Aus  der  ersten  Ehe  stammen,  neben  zwei  Töchtern:  Grf.  Anna, 
geb.  1822  und  Grf.  Maria,  verm.  Grf.  v.  d.  Goltz,  geb.  1835,   drei 
SObne,  die  Grafen  Maximilian,  Albert  und  Gustav.    Gr.  Maximilian, 
geb.  1825,  k.  pr.  Rittm.  im  1.  Garde -Landw.-Cav.-Regim.,  vermählte 
sich  1853  mit  Bertha  Gräfin  zu  Solms-Baruth ,  geb.  1832,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  Mathilde,  geb.  1855 ,  zwei  Söhne  entspross- 
ten:  Rochus,  geb.  1857  und  Johannes,  geb.  1859.    Gr.  Albert,  geb. 

5* 


—     68     — 

1827,  ist  k.  pr.  Rittm.  u.  Escadronschef  u.  Gr.  Gustav,  geb.  1831 ,  k. 
pr.  Lieut.  a.  D.  —  Aus  der  Ehe  des  Bruders  des  Grafen  Rochus  Ernst, 
des  Grafen  Heinrich  Ludwig,  geb.  1779,  mit  Ernestine  v.  Knoch,  stam- 
men sechs  Töchter,  die  Gräfinnen :  Rosalie,  Isabelle,  Leontine,  Isidore, 
Julie  und  Amalie,  welche  durch  Vermählung  in  die  Familien :  v.  Roe- 
der,  Freih.  v.  Lüttwitz,  v.  Zabeltiz,  v.  Pannwitz,  v.  Witzleben  und 
V.  Sommerföld  gekommen  sind. 

Hübner,  III.  Tab.  988.  —  Oauhe.  I.  P.  1290— Si.  ~  Zedier,  XVin.  8.  1521—38.  —  Lau- 
sitz.. MagAEtii,  1768.  S.  327.  :i40  und  369  :  Hhtor.  geiieal.  Nachrichten  über  die  6r.  v.  L.  - 
Lexicon  over  adel.  Faroil.  i  Daninark,  I.  8.  845.  —  Jacohi,  1800,  ||.  8.  275  nnd  76.  —  Me- 
.gerle  v.  Mühlf^ld,  Kr^i.-Bd.  8.  4.  -  Alldem,  geiieal.-  nud  »Uatü-Haudb.  1824.  I.  8.  34*>->44 
und  S.  37.'»  und  76.  —  Ma»ch,  f<.  94.  —  Oeneal.-histor.  «tatist.Alinaiiach,  Weimar,  1682.  S.  4ftO 
und  51.  —  N.  Pr.  A.-L.  111.  S.  324-30.  —  Deutsche  Hrafenh.  d.  Gegenw.  11.  8.  71-76.  — 
Freiherr  r.  Ledebur,  11.  8.  66.  —  c.oth.  geueal.  Hof-Calend.  Xi^W.  8.  168  u.  1848.  8.  166  u. 
«en.  Taschenb.  1862.  8.  168  u.  169.  —  Gen.  Ta^chenh.  der  gräfl.  Häuser»  1864.  8.  519-90 
und  bistor.  Taschenb.  zu  demselben,  .S.  fi50.  —  Stebinaeher.  I.  18:  Leynar,  Graf-}u.  —  Tg- 
rof.  II.  48.  -   W.-ß.  d.  Sachs.  Staat.  I.  48:  Gr.  v.  L.  und  IIJ.  1:  Fur^tf-n  v.    L. 

Lyncker,  Lyncker  nnd  Lützenwick,    Freiherren  und  Grafen, 

8.  Linker,  Linker-Ltitzenwick,  Freiherren  und  Grafen, 
Bd.  V.  S.  566—70. 

Lyro,  Ritter.  Galizischer  Ritterstand.  Diplom  von  1784  für  Ru- 
dolph Franz  Lyro,  RathsprotocoUisten  des  galizischen  Landrechts.   — 

Megerle  r.  Mühlfeld,  ErK.-Bd.  8.  174. 

Lys,  du  Lys  (in  Blau  ein ,  mit  einer  goldenen  Krone  bedecktes, 
silbernes  Schwert,  pfahlweise  mit  der  Spitze  aufgerichtet  und  begleitet 
von  zwei  goldenen  Sternen).  Ein  ursprtlnglich  lothringisches,  noch  in 
dem  3.  Jahrzehnt  des  18.  Jahrh.  zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes 
Geschlecht,  als  dessen  Ahnheri'n  die  Sage  den  Bruder  der  Jungfrau 
V.  Orleans,  Johanna  d'Arc,  nennt.  —  Der  Letzte  des  Stammes,  Isaac 
Francois  du  Lys,  Mitglied  der  k.  preuss.  Academie  der  Wissenschaften 
und  Künste,  lebte  noch  1724  zu  Licgnitz. 

Sinapiue,  II.  8.  796  und  97.  —  Freiherr  •.  Ledebur,  II.  8.  66  und  67.  —  Spcner,  Hlstor. 
Instgn.  II.  8. 

Lyskowski,  v.  Steppbolz-Lyskowski  (in  Blau  ein  schrägrechter, 
silberner,  mit  fünf  rothen  Rosen  belegter  Balken).  Altes,  preussisches 
Landesritter-Geschlecht,  welches  in  Westpreussen  in  den  Kreisen Stuhm, 
Culm  und  Strassburg  noch  ansehnlich  begütert  ist.  Xaver  v.  L.,  Laiid- 
rath,  war  1820  Herr  auf  Choiten  und  Ludwig  v.  L. ,  Landscbaftsrath, 
1838  Herr  auf  Altendorf;  Hyacinth  v.  L.  besass  in  neuer  Zeit  Wilczewo, 
Matthias  v.  L.  Bruch  und  Thomas  v.  L.  Obory. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  320.  —  Freiherr  ».  Ledebur,  II.  8.  67. 

Lysur,  Liser  (in  Roth  ein  blauer,  mit  goldenen  Bändern  ge- 
schmückter Arm ,  in  der  Hand  einen  goldenen  Ring  haltend).  Altes, 
zur  trierschen  Ritterschaft  gehörendes  Geschlecht ,  eines  Stammes  und 
Wappens  mit  den  v.  Arras,Buning,v.Crofl,  v.  Leye,  Lussenich,  v.  Neuer- 
burg, V.  Wittlich,  v.  Wrays  etc.  Dasselbe  sass  schon  1100  zu  Lieser 
bei  Berncastcl  und  1364  zu  Weiler  unweit  Merzig,  so  wie  noch  1568 
zu  Altrich,  Bausendorf,  Gillenfeld,  Hontheim,  Krinkhof,  Kynheim,  Lie- 
senich, Luxem,  Salmenror,  Weinich  und  Wittlich.  —  Hans  Ruprecht 
V.  Lysur  wurde  noch  1599  zu  der  trierschen  Ritterschaft  gezählt,  bald 
darauf  aber  erlosch  der  alte  Stamm. 

V.  EoHtheim  .    H.  Tab.  IV.  u.  III.  s.  11)2.  -  Fahne y  I.  8.  265.   —  Freiherr  r.  Ledebur, 
II.  8.  67. 


—     69      — 

LyBBan ,  Freiherren  und  Grafen.  Böhmischer  Freiherrn-  und 
Grafenstand.  Grafendiplom  von  1702  fftr  Rudolph  Joseph  Freiherrn 
V.  Lyssau,  k.  k.  Kämm,  und  Hauptmann  der  Altstadt  Prag.  —  Ein  aus 
Pommern  nach  Brandenburg  und  von  da  nach  Böhmen  gekommenes 
Geschlecht,  welches  zu  der  pommemschen  Familie  v.  Lissow,  s.  Bd.  V. 
S.  580,  gehörte.  Zu  Gauhes  Zeit  (1747)  lebte  noch  des  erwähnten 
Grafen  Rudolph  Joseph  gleichnamiger  Sohn,  welcher  in  die  Gesellschaft 
Jesu  getreten  war. 

Gamkt,  II.  S.  666-68.  ~  Jitgerl«  «.  Mühifeld,  Erg.-Bd.  8.  21. 

Lyzen,  s.  Lietzen,  Bd.  V.  S.  529.  Theodoricus  de  Lyzen  tritt 
schon  1275  in  einer  meklenb.  Urkunde  auf.  In  Meklenburg  ging  der 
Stamm  zeitig  wieder  aus. 

«.  Medinff,  I.  8.  852:  auch  nach  dem  M8.  abgegang.  meklenb.  Familien. 


M. 

MaiMbarg,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1749 
fftr  Johann  Baptist  v.  Maasburg,  k.  k.  Hofagenten. 

M€9«rl€  w,  Mühlfeld,  S.  68. 

Maase,  V.  der  Maase  (Schild  gevicrt:  1  und  4  in  Roth  ein  frei 
schwebendes  Kreuz  und  über  demselben  zwei  neben  einander  stehende 
Sterne  und  2  und  3  in  Gold  ein  gewellter,  blauer  Querbalken).  Adels- 
stand des  Königr.  Dänemark.  Diplom  von  1710  für  den  k.  dänischen 
Staatsrath  Masius ,  mit  dem  Namen :  v.  der  Maase.  Derselbe  stammte 
aus  einer  meklenburg.  Familie  und  setzte  den  Stamm,  der  noch  im  An- 
fange des  19.  Jahrh.  blühte,  fort. 

Ztdler,  XIX.  8.  9  und  10.  -  Lexicon  over  adel.  Famil.  i  Daumark,  II.  Tab.  1. 

Maass,  Maess  (im  von  Gold  und  Blau  quergetheilten  Schilde  eine 
querliegende  Lilie  von  gewechselten  Farben).  Ein  zu  dem  pommem- 
schen Adel  zählendes  Geschlecht,  in  welches  durch  Diplom  vom  4.  Juni 
1622  für  den  Hofgerichtsdirector  Joachim  Maass  der  Adel  kam.  Der- 
selbe, ein  Sohn  des  Michael  Maos,  Senators  zu  Stolp ,  war  später  Geh. 
Rath  und  zuletzt  erster  Bürgermeister  zu  Stolp.  —  Die  Familie  war  in 
Hinterpommem  1702  und  noch  1718  zh  Reselkow,  so  wie  1718  und 
1736  zu  Earvin  im  Fürstenthümer  Kreise  gesessen. 

F)reik€rr  v.  Udebur,  II.  8.  ft7. 

'  Maassen.  Adelsstand  desKgr.  Preussen.  Diplom  vom  16.  Januar 
1837  für  die  Gebrüder  Gottfried  August  und  Johann  Heinrich  Christian 
Maassen,  k.  preuss.  Regierungs- Assessoren  und  Söhne  des  verst.  k.  pr. 
Finanzministers  Maassen.  Ersterer  ist  jetzt  Geh.  Ober-Finanz-Rath  und 
Provinzial- Steuer -Dii-ector  in  Scidesien  und  hat  einen  Sohn,  welcher 


—     70     — 

als  liieutenant  im  1.  oberschlesischen  Infenterie-Regim.  Nr.  22  steht. 
Letzterer  ist  Geh.  Ober-Regier.-Rath. 

HÄud-ichriftl.   Notiz.  -     Fr^ih.  o.  L^dthur,  II.  8.  67. 

Macdonald.  Altes,  schottisches  Geschlecht,  ans  welchem  ein  Zweig 
sich  nach  Esthland  wendete  u.  später  in  der  Oberlausitz  zu  Hartmanns- 
dorf  bei  Marklissa  angesessen  war. 

Fr^ih.  «.Lotlttbur,  11.  S.  67  iiml  6»». 

Mac-Enis  v.  Atter  nnd  Iveaghe,  s.  Enis  v.  Atter,  Enis 
V.  Atter  und  Ivoagh,  Bitter  und  Freiherren,  Bd.  HI.  S.  121 
und  22. 

Macchio.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 807  far  Johann 
Baptist  Macchio,  k.  k.  Kammerdiener. 

M'-ijerIf.  r.   Mühlfcl,!,  S.  2'/8. 

Mach ,  Machow  (in  Blau  ein  querliegender ,  silberner  Halbmond 
mit  Gesicht,  über  welchem  ein  sechseckiger,  goldener  Stern  schwebt: 
V.  Mach  auf  Gross-Lttbtow  im  lauenburger  Kreise  und  in  Blau  ein  quer- 
liegender,  silberner  Halbmond  mit  Gesicht,  über  welchem  drei,  2  u.  1, 
silberne  ,  sechsstrahlige  Sterne  schweben :  t.  Mach  auf  Gaffert  im  Stol- 
per  Kreise).  Altes  pommernsches  Adelsgeschlecht,  welches  1575  vom 
Herzoge  Johann  Friedrich  mit  Schlawekow  (Schlaikow),  Schluschow, 
Lubbetow  und  Schwichow  belehnt  wurde  und  über  diese  Belehnungen 
1601  vom  Herzoge  Barnim  eine  Bestätigung  erhielt.  Von  den  genann- 
ten Gütern  war  in  neuer  Zeit  nur  noch  Lübtow  in  der  Hand  der  Familie, 
welche  aber  dafür  andere  Güter:  Gaifeii;,  Klein-Volse  im  Ejt. Hummels- 
burg  u.  Antheile  von  Klein-Perlin  an  sich  brachte.  —  Zahlreiche  Spros- 
sen des  Stammes  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee 
gestanden.  Das  Gut  Gaffert  war  1857  in  der  Hand  des  Hauptmanns 
a.  D.  V.  Mach. 

Micrafl,  VI.  s.  .«.Ol.  —  N.  Pr..  A.-L.  \\\.  s.  382  und  88.    -  Freih.  9.  I^debur,  H.  S.W. 

-  Siehnmchfr,  V.  170.  —  9.  Affdiny,  II.  fi.  858.  —  Pororaer.  W.-B.  f.  S.   II  n.  13  n. Tab.  IV. 

—  Knfsc/ike.  I.  S.  2S4  und  86. 

Mach,  Edle  v.  Palmstein.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1794  für  Joseph  Mach,  fürstl.  loewensteinschen  Justizrath  in  Böhmen, 
mit  dem  Prüdicate:  Edle  v.  Palmstein. 

MfQfrl^  t.   Mühlfeld,  Krg.-B<l.  8.  'MM. 

Machenheimer ,  Manchenheimer  y.  Zweibrücken.  Altes  rhein- 
ländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammreihe  Humbracht  um  1382 
mit  Simon  Machenheimer  v.  Zweibrücken  beginnt  und  bis  1574  fort- 
setzt.  Bald  nachher  ist  wohl  der  Stamm  ausgegangen. 

Humhrachf,  8.  219.  —  r.   Ufeding,  f.  H.  35:i. 

Machewitz,  Machwitz  (Schild  von  Roth,  Silber  und  Schwarz  quer- 
getheilt,  ohne  Bild).  Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  von  Knauih 
nicht  mehr  aufgeführt  und  nicht  zu  verwechseln  mit  den  v.  Machwitz  in 
Ost-  u.  Westpreussen,  so  wie  mit  den  v.  Maschwitz  in  Meissen  und  v. 
Maschkwitz  in  Schlesien.  —  v.  Meding  hat  das  Wappen  auch  nach  einem, 
wahrscheinlich  um  1557  in  der  Kirche  zu  Wählitz  unweit  Weissenfeis 
errichteten  Epitaphium,  wie  dasselbe  noch  1726  zu  sehen  war,  beschrie- 
ben. Nach  Valentin  König  sass  die  Familie  noch  im  17.  Jahrh.  zu  Ebers- 


—     71     — 

dorff  Q.  Lauterbach  im  Erzgebirge  und  in  grösseren  Siegelsammlungen 
finden  sich  Abdrücke  von  einem  Petschafte,  welches  nach  Grösse,  Stich 
und  Lack  wohl  in  die  Zeit  nach  Anfange  des  18.  Jahrh.  gehört. 

Val.  Xonig,  UF.  8.  705  :  in  AbnenUfeln  der  F«mlie  v.  Heerdegen.  ~  Freih.  9.  Ledebutt 
II.  8.  6S.  -  SUbmauhtr,  I.  158:  v.  MaehwiU.  Meis.<inHeh.  -  0.  Meding,  I.  8.  853:  ▼.  Ma- 
che wiu. 

MaehlHed.  Ein  im  17.  Jahrh.  zu  dem  schlesischen  Adel  gehören-   . 
des  Tjeschlecht.  Ehrenfried  Ferdinand  y.  Machfried,  kais.,  königl.  Rath, 
kommt  1653  als  Mann-Gerichts-Assessor  in  den  I<Mrstenthümem  Schweid- 
nitz  und  Jauer  vor  und  hatte  nach  Allem  den  böhmischen  Adelsstand 
erbalten.  Dass  der  Stamm  fortgeblüht  habe,  ist  nicht  bekannt. 

Sinapfu»,  II.  s.  797.  —  «.  ffeUbach,  II.  8.  83.  —  Freih.  v.  Lfdebnr,  II.  8.  69. 

Machui,  Machoi,  Machny.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
und  Incolat  vom  15.  Apr.  1744  für  Anton  Aloysius  Machui,  fürst- 
bischöfl.  Rath  zu  Breslau,  Consistorial-  u.  Hofrath  und  Amtskanzler. 
Derselbe,  aus  einem  angesehenen  irländischen  Geschlechte  stammend, 
erwarb  in  Schlesien  das  Gut  Ocklitz  im  Kr.  Neumarkt,  welches  in  der 
Hand  der  Familie  geblieben  ist.  Ein  Enkel  des  Diploms-Empfängers, 
der  Premieur-Lieutenant  v.  M.,  war  1837  Controleur  bei  dem  Train- 
Bataillon  zu  Ehrcnbrcitstein  und  das  Gut  Ocklitz  stand  in  neuester  Zeit 
dem  k.  pr.  Rittmeister  a.  D.  Carl  v.  Machuy  zu. 

Handschriftl.  Notiz.  -  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  41  und  III.  8.  .133.  —  Fr€ih.  v.  Ledebur,  II. 
8.  6».  und  III.  8.  .103.  -  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.,  III.  93.  —  Schlesisches  W.-B.  Nr.  4». 
—  jriM#cA*«,  iV.  8.  27&. 

Machwitz  (in  Roth  drei  pfahlweise  übereinander  stehende,  weisse 
Rosen).  Ein  früher  zu  dem  in  Ostpreussen  begüterten  Adel  gehörendes 
Geschlecht,  welches,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  von  der  alten  Fa- 
milie T.  Machewitz  in  Mcissen  ganz  verschieden  war.  Dasselbe  sass  zu 
Dosmitten,  Galinden,  Gallwunen,  Kirpehnen,  Neumark,  Reinswein, 
Thomsdorf,  Tippeln  etc.  und  ist  schon  erloschen. 

F^eih.  V,  Lfd0hur,  II.  8.  68  und  III.  8.  3iii>. 

Machwitz  (in  Gold  ein  grün  gekleideter,  vorwärts  gekehrter  Mohr, 
welcher  in  der  Rechten  einen  Bogen  und  in  der  Linken  einen  Köcher 
mit  drei  Pfeilen  hält).  Altes,  in  Westpreussen  begütert  gewesenes  Adels- 
geschlecht, welches  von  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Fa- 
milie dieses  Namens  in  Ostpreussen  ganz  verschieden  ist  —  Johann 
Machwitz,  Ritter,  erhielt  1401  von  dem  Bischöfe  Johann  v.  Pomesanien 
das  Vorwerk  Orkusch  unweit  Rosenberg  verschrieben ;  Otto  v.  M.  starb 
1477  als  Woiwode  von  Pommerellen  und  Samuel  v.  M.  lebte  noch 
um  1636. 

N.  Pr.  A.'L.  V.  8.  821.  -  Frtih.  v.  Ledebur,  II.  8.  68. 

Mack,  Ritter  und  Edle.  Erbl.  -  österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1791  für  Franz  Mack,  k.  k.  Hof-  und  Kammer-Juwelier,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v. 

M«gi>rtt  9.  Mühlfeld,  8.  129. 

Mack  V.  Leiberich,  Freiherren.  Erbl.  -  österr.  Freihermstand. 
Diplom  von  1791  für  Carl  v.  Mack,  k.  k.  Obersten,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Lmberich. 

iffftfrl«  ••  MHiAf/$l^  Brg.-Bd.  8.  76. 


—     72     — 

Mackrodt,  Mackerodt,  Kopp  v.  Mackerodt.  Adelsstand  des  Egr. 
Preussen.  Diplom  vom  1.  März  1738  flir  Georg  Heimbert  Mackrodt, 
k.  pr.  Major  im  Regim.  Husaren.  Derselbe,  aus  dem  Schwarzbargischen 
stammend  und  früher  in  kursächs.  Diensten,  starb  1742  als  Oberstlieute- 
nant und  Commandeur  eines  neu  errichteten  Husaren  -  Regiments,  mit 
Hinterlassung  von  fünf  Kindern.  —  Ein  Premierlieutenant  y.  Mackrodt 
stand  1806  im  Dragoner-Regimente  v.  Esebeck  und  wurde  später  Ritt- 
meister bei  der  Land-Gensdarmerie  u.  ein  Rittmeister  a.  D.  v.  M.  wurde 
Postmeister  zu  Rastenburg  und  starb  1843.  —  Die  Familie  war  1750 
in  Ostpreussen  zu  Plauschwarzen,  SchiUeningken,  Retzken  und  Milcb- 
bude  gesessen. 

N.  Fr.  A.L.  in.  R.  331  u.  34.   —  Freih.  w.  Ledebur*,  U.  8.  69.    —   W.-B.  der    preass. 
Monarch.  III.  93. 

Mackyhail.  In  Kur -Braunschweig -Lüneburg  anerkannter  Adels- 
stand. Anerkennungsdiplom  vom  Januar  1773  ftlr  den  Ober-Gommiissair 
V.  Mackyhail  auf  Grund  eines,  seinem  verstorbenen  Vater,  Alexander  Wil- 
helm T.  Mackyhail,  über  seine  Abkunft  aus  einem  alten  adeligen  Ge- 
schlechte Schottlands  unter  dem  23.  Januar  1705  von  dem  schottischen 
Parlamente  ertheilten  Documenti  Prosapiae.  —  Der  Stamm  ist  erloschen. 

Freih.  9.  d.  Knetebeck,   «.  199. 

Macmachon,  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1758 
fftr  Cornelius  Macmachon,  wegen  neunjähriger  Militairdienste. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  8.  129. 

Mac-Neven,  O -Kelly  ab  Aghrim,  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1755  für  Wilhelm  Mac-Neven,  Doctor  der  Philo- 
sophie und  Mediciu,  Professor  und  Rector  des  medicinischen  Studiums 
an  der  Universität  Prag,  als  Adoptiv-Sohn  des  Wilhelm  0- Kelly  ab 
Aghrim,  mit  dem  Prädicate:  0-Kelly  ab  Aghrim. 

Megerle  r.  Mühl/eld,  6.  129. 

Macqnier,  Macqnire,  Freiherren  und  Grafen.  Altes,  irländisches, 
aus  der  Stadt  Iniskeling  (Inischkilin)  in  der  Provinz  Ulster  stammendes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Cornelius  Macquier,  Freih.  v.  Inischkilin, 
k.  k.  Oberstlieutenant.  22.  Apr.  1722  das  Incolat  von  Schlesien  erhielt. 
Joseph  Sigismund  Graf  v.  Macquier  war  1747  k.  k.  General-Feldwacht- 
meister und  erhielt  das  Gränz-Regiment  No.  5  und  1751  das  schöne,  in 
der  Geschichte  des  siebenjährigen  Krieges  oft  genannte  tiroler  Feld- 
jäger-Regiment. Von  1763  bis  1767  commandirte  derselbe  nach  dem 
M^tair-Schematismus  des  österr.  Kaiserthums  das  35.  Infant. -Regiment. 

Sinapiue,  U    8.  87«.  -  N.  Pr.  A.L.  III.  S.  334.  —  Freih.  ».  Ledebur.  II.  8.  69. 

Macula  v.  Salfeld,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1821  for  Joseph  Macula,  k.  k.  Unterlieutenant,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Salfeld. 

Megerle  r.   Mühl/eld,  Brg.-Bd.  367, 

Maczak  v.  Ottenbnrg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Bestätigungsdi- 
plom desselben  von  1763  für  die  Gebrüder  Franz  und  Joseph  Maczak 
mit  dem  Prädicate :  v.  Ottenbnrg. 

Megerle  9.  Mühl/eldy  Brg.-Bd.  8.  367. 

Madai.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  14.  Januar  1766  für  D. 
David  Samuel  Madai,  fürstl.  anlialt-cöthenschen  Leibmedicus,  Hofrath, 


—      73      — 

Arzt  und  Vorsteher  des  Laboratoriums  am  Waisenhause  zu  Halle.  Der- 
selbe, geb.  1709  zu  Schemnitz  in  Ungarn  und  aus  einer  alten  ungari- 
schen Adelsfamilie  stammend,  starb  1781.  Das  ermähnte  Laboratorium, 
in  welchem  die  einst  so  bekannte,  von  Vielen  mit  grossem  Vertrauen 
beehrte  halleschc  Medicin  bereitet  wird  u.  welches  zu  den  Stiftungen  des 
edlen  Franke  gehört,  oder  das  Directorium  der  Medicamenten-Expedi- 
tlon  war  ein  in  der  Familie  v.  Madai  vom  Vater  auf  den  Sohn  fortge- 
erbtes Figenthnm.  Von  dem  Sohne  des  Daniel  Samuel  v.  M.,  dem  Dr. 
med.  Carl  August  v.  M.,  stammte  Carl  v.  M.,  gest.  1851,  ebenfalls  Dr. 
med.  und  Director  der  Medicamenten-Expedition  am  Waisenhause  zu 
Halle,  welcher  sich  mit  einer  Tochter  des  verst.  Generals  v.  Schubert, 
früher  vermählten  Baronin  v.  La  Motte  Fouqu6  vermählte,  aus  welcher 
Ehe  die  Söhne;  Guido  v.  M.,  Landrath  und  Max  v.  M.,  (1857)  Rittm. 
im  k.  preuss.  7.  Cürassicr-Regim. ,  entsprossten.  Von  den  Bindern  des 
Dr.  Carl  v.  M.  starb  der  Eine,  verm.  mit  einer  v.  Uckermann,  als  k.  pr. 
Regierungsrath  zu  Merseburg  und  ein  Anderer,  August  v.  M.,  1828  als 
Steuerrath  zu  Potsdam.  Letzterer  war  mit  Henriette  Charlotte  v.  Schlegel 
vermählt  und  ein  Sohn  aus  dieser  Ehe  wurde  Professor  der  Rechte  an 
der  Universität  Halle,  später  k.  russ.  Hofratli  und  Professor  zu  Dorpat. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  S34  und  V.  .S.  .321.  -  Freih.  o.  Ledfbiir ,  II.  8.  69.  -  Siipplem. 
coSiebra.    W.-B.  IM.  1.1  und  IX    21. 

Madak.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1787  für  Johann 
Madak,  k.  k.  Oberlieutenant  im  Husaren-Regimente  Gr.  Esterhdzy. 

MegerU  r.  Mühlfehi,  Erg.. -Bd.   8.  36  7.  ^ 

Madelnngeii.  Altes,  aus  dem  Braunschweigischen  stammendes, 
firtther  zu  dem  Adel  in  Ostpreussen  gehörendes,  später  erloschenes  Adels- 
geschlecht, welches  zu  Alkehnen  u.  Tronk  unweit  Fischhausen  und  zu 
Wandlacken  bei  Gerdaunen  gesessen  war. 

Fteih.  9.  Ledtbur,  II.  8.  69. 

Mader  (in  Blau  ein  rechts  u.  links  von  einer  goldenen  Lilie  besei- 
teter, goldener,  schrägrechter  Balken,  in  welchem  ein  Marder  von  natür- 
licher Farbe  nach  oben  läuft).  Reichsadelsstund.  Diplom  vom  5.  Febr. 
1765  iflr  Johann  Caspar  Mader,  Reichsstifbs -kaisersheimischer  Rath 
u.  Pfleger  ^  Nördlingen.  Derselbe  war  ein  Sohn  des,  aus  einer  alten 
Rathsfamilie  der  ehemaligen  Reichsstadt  üeberlingen  am  Bodensee  stam- 
menden Rechtsconsulenten  zu  PhuU endo rf  Johann  Caspar  Mader.  —  Von 
den  Nachkommen  wurde  Johann  Max  v.  Mader,  geb.  1770.  k.  bayer. 
Landrichter  zu  Mindelheim,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  ein- 
getragen. 

9.  Lang,  8.  4lif.  —  Biippl.  zu  Hlebtn.  W.-B.  XI.  25  :  ein  sehr  abweichendes  Wappen.  — 
\V..B.  d.  Kgr.  Bayern,  VII.  3.  —  v.  Uefntr,  bayer.  Adel,  Tab.  US.  -  KnMChU  ^  I.  8.  S8& 
n    b6. 

Mader  v.  Madersbnrg  (Schild  blau  und  durch  einen  schrägrechten, 
goldenen  Balken  getheilt:  rechts,  unten,  ein  gegen  die  rechte  Seite  lau- 
fender Marder  und  links,  oben,  eine  goldene  Lilie).  Adelsstand  in  Kraft 
der  grossen  Comitive.  Diplom  vom  6.  Mai  1791  vom  Pfalzgrafen  Jo- 
seph- Fürsten  von  Fürstenberg  für  Franz  Joseph  Ulrich  Mader,  Alter- 
and Waisenbflrgermeister  zu  Üeberlingen  mit  seinen  männlichen  Leibes- 
erben: Franz  Nicolaus,  Joseph  Alois,  Johann  Nepomuk,  Joseph  Anton 


—     74     — 

und  Franz  Conrad  Mader,  mit  dem  Prädicate:  v.  Madersburg.  —  Die- 
selben gehörten  zu  der  im  vorstehenden  Artikel  aufgeführten  üeberlinger 
Rathsfamilie. 

C<ut,  A<lel9b.  d.  Oro98h.  Baden,  8.  284.  —  Knetchke,  I.  8.  285  u.  86. 

Mademini  v.  Tanbenberg.  Reichsadelsstand.  IMplom  von  1786 
für  die  Gebrüder  und  Doctoren  der  Rechte  Joseph  Albert  und  Franz 
Anton  Madernini,  mit  dem  Prddicate:  v.  Taubenberg. 

M«g^rU  9   MühlfHd,  Brg.-Bd.'S.  S67.     —  8app.  «u  8i«»bni.  W.-B.  XI.  »5 

Maderny,  Freiherren.  Freiherrnstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  25.  Jan.  1808  für  Ferdinand  Franz  Anton  v.  Maderny,  geb.  1768 
zu  München.  Derselbe  stammte  aus  einem  ansehnlichen  Geschlechte  ans 
Capo  di  Lago  in  der  italienischen  Schweiz,  aus  welchem  Sprossen  seit 
15^6  in  Knogsdiensten  sich  ausgezeiclmet  hatten. 

r.  Lang,  S.  1S2  und  Aiihaiip,  S.  6.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  &6  und  9.  Wolcktrn^ 
Abth.  3.  8.  165  und  'iC.  —  v.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  46  u.  8.  46.  —  KneiChkß,  111.  8.  S07 
und  8. 

Maderoux.  Ein  in  der  Person  des  Ludwig  Joseph  Heinrich  v.  Ma- 
deroux ,  k.  bayer.  Rittmeisters ,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragenes  Adelsgeschlecht.  Derselbe,  geb.  1784,  stammte  aus  Ve- 
soul  in  der  Franche  Qomih  und  der  Adel  des  Geschlechts  wurde  bis 
auf  1695  zurück  bewiesen. 

».  Lang,  S.  48B.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VII.  4  :  Nubles  de  Madroux. 

Maderspach ,  Edle  T.  Katiburg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom vom  2p.  Dec.  1844  für  Franz  Maderspach,  k.  k.  Hauptmann  im 
Infant.-Regim.  Freih.  v.  Wacquant-Geozelles,  Nr.  62,  mit  dem  Prftdicate: 
Edler  v.  Katiburg. 

Handiichriftl.  Notix. 

Madeweiss.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  2.  Octob. 
1786  für  Johann  Georg  M'adeweiss,  k.  pr.  Geh.  Legationsrath  und  be- 
vollmächtigten Minister  bei  dem  schwäbischen  Kreise  und  fttr  den  Bru- 
der desselben,  Matthias  Wilhelm  Madeweiss.  k.  preuss.  Kriegsrath. 
Letzterer  wurde  später  Geh.  Rath,  Postdirector  nndRendant  des  Intel- 
ligenz- und  Adress  -  Comptoirs  zu  Halle  und  ein  Sohn  desselben  war 
1887  k.  preuss.  Major  und  Adjutant  bei  dem  Commandeur  der  1.  Di- 
vision. 

N.  Pr.  A  -L.  III.  8.  834.  —  Freih.  t.  Udfhvr.  II.  8.  «9,  -  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch, 
in.  98. 

Madeysky.  Schlesisches,  zu  dem  polnischen  Stamme  Poray  gehö- 
rendes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  der  Landes -Aelteste  v.  Madeyski 
noch  1854  Herr  auf  Gieraltowitz  im  Kr.  Tost-Gleiwitz  war. 

Freih.  ».    Lettehur.  II.  8.  «9  ii.  III.  S.  .106.  —  SrhIesIseh.  W.-B.  III.  I7fi. 

Madritzky,  Madritasky,  gen.  Schütz.  Schlesisches,  noch  im  An- 
fange des  18.  Jahrh.  blühendes  Adelsgeschlecht.  Martin  Madritzky 
sonst  Schütz  genannt,  kommt  1 703  vor. 

Sinapiu»,  II.  8.  798.  —  N.  Pr.A.-L.  HI.  8.  38».    -  Frtih,  v.  Ledebur,  II.   S.  €9. 

Madrowsky,  Freiherren.  Erbländ.-östcrr.  Freihermstand.  Di- 
plom von  1768  für  Johann  Joseph  Madrowski,  k.  k.  Officier  a.  D. 

Mtgerle  9,  Müklfüd,  Brg.-Bd.  8.  76. 


—     76     — 

Madrnta,  Freiherren.  Altes,  tiroler  Adelsgeschlecht,  welchei;^ 
namentlich  um  die  Mitte  des  16.  Jahrh.  durch  drei  Brüder  hekabni 
wurde.  Hildebrand  Freih.  v.  Madrutz  starb  1547  als  kaiserl.  General 
zu  Uhn;  Christoph  Freih.  v.  M. ,  gest.  1578,  der  römischen  Kirche 
Cardinal,  so  wie  Bischof  zu  Trient  und  Brixen,  verwaltete  39  Jahre  das 
Bisthum  Trient  u.  Nicolaus  Freih.  v.  M.,  gest.  um  1570,  zeichnete  sich 
erst  im  Schmalkaldischen  und  dann  im  Sieneser-Kriege  aus ,  war  dann 
einige  Jahre  Gouverneur  von  Pavia  und  focht  zuletzt  auch  in  Croatien 
gegen  die  Türken,  Von  ihm  stammten  drei  Söhne:  Ludwig  Freih.  v.M., 
welcher  seinem  Oheim,  Christoph,  in  den  Bisthümern  Trient  und  Biixen 
folgte  und  1600  starb;  Johann  Friedrich  Freih.  v.  M.,  erst  kaiserlicher 
Oberst,  später  Ambassadeur  in  Rom  u.  Fortunatus Freih.  v.M.,  welcher 
sich  als  kais.  Oberst  im  Sieneser  Kriege  sehr  auszeichnete.  Vom  Frei- 
herm  Johann  Friedrich  stammten  zwei  Söhne:  Carl  Gaudenz  ,  gestorb. 
1629  als  Cardinal  und  Bischof  zu  Brixen  und  RenatusEmanuel,  dessen 
Sohn.  Carl  Emanuel,  1659  als  Bischof  zu  Trient  starb,  vom  Freiherrn 
Fortunatus  aber  entspross  Johann  Gaudenz,  welcher  bei  der  Belagerung 
der  Festung  Canischa  ein  Corps  von  sechstausend  deutschen  Völkern 
befehligte. 

Oauk0,  IT.  8.  167S  und  7(> :  nach  Schr^nck^  grosses  Heidenbuch. 

Maeck,  Meck,  Maeck  v.  Nordenfliet  (Schild  quergetheilt:  oben  in 
Roth  eine  silberne  Rose  und  unten  von  Schwarz  und  Silber  geschacht). 
Im  Königr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand.  Diplom  vom  6.  Juli  1798 
für  David  August  Maeck,  k.  preuss.  Capitain  im  Infant.-Regim.  v.  Gräve- 
nitz.  —  Ein  zu  dem  schwedischen  und  liefländischen  Adel  zählendes, 
das  Prädicat:  v.  Nordenfliet  filhrendos  Geschlecht,  nicht  zu  verwechseln 
mit  den  österreichischen  Familien  v.  Mack.  — Von  Georg  v.  Maeck-Nor- 
denfliet,  einem  lieflündischen  Edelmanne,  stammte  Otto  v.  M.-N.,  welcher 
Herr  einiger  Güter  wurde.  Der  Pinkel  des  Letzteren,  Hans  v.  M.,  war 
k.  schwed.  Oberst  und  wurde  1656  Reichsrath.  Jacob  v.  M.  war  im 
18.  Jahrh.  Castellan  von  Wenden  und  besass  den  Rittersitz  Gunzel,  wel- 
ches in  der  Mitte  des  18.  Jahrh.  noch  dem  k.  schwed.  Rittmeister 
Gustav  V.  M.  zustand.  Erich  Johann  v.  M.,  der  lief-  und  esthländ.  Rit- 
terschaft-Secretair,  schrieb  1772  die  gekrönte  Preisschrift:  die  eigen- 
thümliehen  Besitzer  der  Bauern.  Riga,  1772.  —  Der  obengenannte  Da- 
vid August  V.  Maeck  trat  1810  als  k.  pr.  Major  aus  der  activen  Armee. 
Derselbe  war  mit  einer  v.  Ponikau  auf  Ketschdorf  im  Kr.  Schönau  und 
nach  dem  Tode  derselben  mit  der  Schwester  vermählt  und  wurde  noch 
1837,  und  zwar  in  dritter  Ehe  vermählt,  als  Herr  auf  Ketschdorf  aufge- 
führt. Später,  1849,  stand  das  Gut  Ketschdorf  dem  k.  preuss.  Lieute- 
nant Thamm  zu. 

Handschriftl    Notix.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  885.  -   Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  ßs  und  69. 

Maederer  v.  Ehrenreichscron,  Maederer,  Edle  Herren  v.  Ehren- 
reichscron,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1709  für  die  Ge- 
brüder Maederer :  Johann  Jacob,  Johann  Ignaz,  Ferdinand  Sebastian, 
Matthaeus  Joseph,  Johann  Friedrich  und  Johann  Matthias  und  von 
1733  für  Johann  Jacob  Maederer  Ritter  v;  Eichenreichscron,  k.  k» 
Rath  und  Canzlei-Director  der  ob  der  ennsischen  Landschaft  und  für 


—     76     — 

Johann  Friedrich  M.  Ritter  v.  E.,  mit  dem  Prädicate :  Edle  Herren 
▼.  Ehrenreichscron. 

Heger le  r.  MÜht/eld,  6.  129. 

Maemmin^n ,  Mammingen ,  Mamming,  Freiherren  und  Grafen, 

Altes ,  ursprünglich  böhmisches ,  zeitig  nach  Tirol  und  Oesterreich  und 
später  nach  Bayern  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  1564  den 
Reichsritter-,  1672  denFreiherm-  und  1695  den  Reicbsgrafenstand 
erhielt.  —  Ulrich  M.,  Canonicus  zu  Passan,  kommt  nach  Gr.  v.  Wurm- 
brand zuerst  1232  urkundlich  vor;  Berchtold  M.  vermählte  sich  1300 
zu  Meran  und  Hans  M.  —  Sohn  Ulrichs  H.  —  bekam  durch  kaiserl. 
Diplom  von  1458  sein  angestammtes  Wappen:  in  Gold  der  Kopf  und 
Hals  eines  schwarzen  Steinbocks,  erneuert  —  Die  fortlaufende  Stamm- 
reihe beginnt  Seifert  mit  dem  Sohne  Leonhards  M.:  Andreas  M.  in 
Circknitz.  Von  demselben  entspross:  Georg,  gestorben  1570,  Land- 
marschall in  Unter -Oesterreich,  kaiserlicher  Rath,  Erzh.  Carls  Geh.- 
Rath,  Kämmerer  und  Oberst-Hofmeister,  wie  auch  Landeshauptmann  in 
Ober-Oesterreich,  dessen  Sohn,  Leonhard  II.,  Herr  in  Raczenhofen  und 
Gadelberg,  sich  zuerst  nach  Bayern  begab  und  am  fflrstlichen  Hofe  die 
Oberhofmarschalls-Stelle  erhielt.  Derselbe  hatte  zwei  Söhne :  Wilhelm 
Eustachius  und  Johann  Albert.  Wilhelm  Eustachius  blieb  in  Oesterreich 
und  von  ihm  stammte  Christoph,  welcher  1677  Niederösterr.-Regier- 
ungs-Rath  war  und  nach  Allem  zu  der  Linie  zu  NusdorfT  gehörte,  welche 
noch  zu  Gauhes  Zeiten  geblüht  haben  soll.  Johann  Albert  setzte  den 
Stamm  in  Bayern  fort.  Von  dem  Sohne  desselben,  Johann  Adam,  gest. 
1686  als  kurcöUnischer  und  kurbayer.  Kämmerer,  entspross  Franz  Ig- 
naz,  kurcöln.  Kämmei'er,  welcher  vier  Söhne  hatte,  von  welchen  der 
Aelteste,  Johann  Anton  Emanuel  auf  Raczenhofen,  Güldersdorff,  Kirch- 
berg, Sadelberg  etc.  1 697  ein  Canonicat  zu  Regensburg  erhielt  —  Ueber 
das  FortblOhen  des  Stammes  im  18.  Jahrh.  fehlen  Nachrichten:  aus 
neuer  Zeit  ist  nur  die  Njichkommenschaft  des  Grafen  Ferdinand,  geb. 
1779  und  gest  1845,  k.  bayer.  Majors  i\  la  suite,  aus  der  Ehe  mit  Jo- 
hanns^ Freiin  de  Mont,  geb.  1799,  verm.  1816  u.  gest.  1842,  bekannt 
Haupt  der  Familie  ist  jetzt:  Graf  Rudolph,  geb.  1818  —  ältester  Sohn 
des  Grafen  Ferdinand  —  k.  k..Kreis-Comniissair  in  Pension,  vermählt 
1851  mit  Emma  Grf.  v.  Spaur,  gest.  1853  und  in  zweiter  1856  mit  Ga- 
briele Grf.  v.  Terlago,  vorw.  Grf.  v.  Sarnthein.  geb.  1825,  aus  welcher 
zweiten  Ehe  ein  Sohn  stammt:  Joseph,  geb.  1863.  —  Die  beiden  Brü- 
der des  Grafen  Rudolph  sind:  Graf  Carl,  geb.  1819,  k.  k.  Steuerbe- 
amter in  Pension,  verm.  1858  mit  Maria  Adelaide  Bachmaier,  geb. 
1830  und  Graf  Johann,  geb.  1822,  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.,  vermählt 
1851  mit  Maria  Ottilie  v.  Preschern,  geb.  1833,  aus  welcher  Ehe  ein 
Sohn  entspross:  Otto  Rudolph,  geb.  1852. 

Oaufit ,  I.  8.  1296  niid  97.  —  Dciitache  Orafenb.  der  Gegenw.  11.  8.  S2  iinil  88.  —  Gen. 
TMchenb.  der  gr&llirh<  H&usor.  IH64.  8.  526  und  hislor.  Haiidb.  su  Demselben,  8.  .^6S.  » 
8i«hmachet.  I.  21:  F.  H.  v.  MHiiiiniiig  und  PrStiug.  ~  Suppl.  su  Siebro.  W.-B.  VI.  34  : 
Y.  Mitnmioiceii. 

Maendel,  Mendel  v.  Steinfels.  Altes,  bayemsches  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammreihe  Bucelini  mit  Johann  Mandel  um  1415  beginnt,  wel- 
cher das  Schloss  Steinfels  kaufte  und  sich  nach  demselben  nannte.  Von 


—     77     — 

ihm  stammten  zwei  Söhne:  Conrad  und  Erhard.  Conrad,  insgemein 
Cnntz  y.  Hütten  genannt,  verkaufte  das  ihm  zustehende  Schloss  Htltten 
und  starb  1435,  Erhard  aber  setzte  durch  mehrere  Söhne  den  Stamm 
fort.  Von  denselben  war  Christoph,  Dr.  der  Theologie,  zuerst  Canzler 
zu  Salzburg,  später  aber,  seit  1502  Bischof  zu  Chiemse.  Von  seinen 
Brüdern  pflanzte  namentlich  Friedrich  das  Geschlecht  fort  und  Nach- 
kommen desselben  lebten  noch  1739. 

tfavA«,    I.  8.  1297.  —  Siebmaeher,  I.  96:  Die  Mendel  v.  Steiufels,  Bayerisch. 

Mäendl  v.  Ankerbnsch.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1793  für  Michael  Maendl,  k.  k.  Hauptmann  im  Infanterie-Regimente 
Ulrich  Graf  Kinsky,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ankerbnsch. 

Mtgerlt  e.  Mühlfeld,  Erg.- Bd.   8.  370. 

Maennich,  Mennich,  Mönnich,  Maennicht,  auch  Freiherren.  Ein 

im  17.  u.  18.  Jahrb.  in  Schlesien,  theils  im  Adels-,  theils  im  Freiherm- 
stande vorgekommenes  Geschlecht,  in  welches  zuerst  der  böhmische 
Adels-  Q.  später  der  böhmische  Freiherrnstand  gelangt  war.  Letzteren 
erhielt  Caspar  Alexander  v.  Männich,  Herr  auf  Gross-Mohnan  etc.  an- 
fangs h.  württemb.-ölsischer,  dann  fürstl.  liechtensteinscber  Rath,  später 
Landesbestallter  der  Fürsten  und  Stände  in  Schlesien  und  des  fürstl. 
Stifts  Matthiae  zu  Breslau  und  zuletzt  seit  1684  königl.  Oberamtsrath 
in  Schlesien.  Von  demselben  entspross:  Freiherr  Alexander  Joseph, 
gest.  1737,  kaiserl.  ältester  Ober-Amtsrath  in  Schlesien,  der  Fürsten- 
thümer  Schweidnitz  und  Jauer  Ober-Rechts-Beisitzer,  Landesältester  und 
Präsident  bei  dem  Judicio  delegato  in  Commissions-Sachen.  Der  Bruder 
des  Freiherm  Caspar  Alexander:  Gottfried  v.  Männich,  führte  nur  das 
adelige  Prädicat,  war  königl.  Kammerrath  in  Schlesien  und  hatte  zwei 
Söhne:  Gottfried  Alexander  v.  M.  auf  Jaeschwitz.  des  Fürstenthums 
Breslau  Landes-Bestallten  und  1719  der  Fürsten  und  Stände  in  Schle- 
sien General-Steuer-Einnehmer  und  Carl  Philipp  v.  Männich  auf  Sie- 
bothscbfltz,  Kappitz  etc.  seit  1721  fürstl.  lobkowitzschen  Rath  und  des 
Fürstenthums  Sagan  deputatns  ad  publica.  Der  adelige  Stamm  ging 
später  aus,  die  freiherrliche  Linie  blühte  aber  noch  bis  in  das  letzte 
Jahrzehnt  des  18.  Jahrb.  und  erlosch  im  Mannsstamme  mit  dem  Frei- 
herm Johann  Wenzel.  Die  Erbtochter  desselben,  Freiin  Anna,  gest. 
1829,  vermählte  sich  1790  mit  Johann  Grafen  v.  Larisch,  Freiherm 
V.  Ellguth  und  Earwin,  gest.  1820.  Landeshauptmann  des  Fürstenthums 
Teschen,  k.  k.  Kämm.  u.  Geh.-Rath,  welcher  mit  kaiserl.  Erlaubniss 
vom  24.  Jan.  1791,  nach  dem  Tode  seines  Schwiegervaters,  mit  seinem 
angestammten  Namen  u.  Wappen,  den  Namen  und  das  Wappen  des 
Geschlechts  v.  Männich  verband,  s.  Bd.  V.  S.  400.  Das  Männichsche 
Wappen:  Schild  von  Gold  und  Silber  geviert,  ohne  Bild,  nimmt  jetzt  den 
Mittelschild  des  Wappens  der  Grafen  v.  Larisch  ein. 

Sinmpiu»,  II.  8.  376—79.  —  Gauhe.  I.  S.  1436  und  37  am  Schliisae  de»  Artikels    Munch- 
hMseii.  —  Freik.  e.  Ledtbur ,  II.  8.  76. 

Maentiiaeii.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1716  für  Franz 
Maentuaen. 

Mtg^rit  9.  Mükl/eld,  Brie.-Bd.  8.  371. 

Maercken  2a  Geeradt,  Freiherren  (in  Silber  fünf,  1.  3  u.  1,  gol- 


.*^; 


—     78     — 

dene  Kokarden  (Ringe),  roth,  blau,  roth ).  Keichsfreiherrnstand.  Diplom 
d.  d.  Frankfurt,  10.  Apr.  1742  f&r  Daniel  v.  Maercken  zu  Geeradt,  kur- 
pfalzbayer.  Grenailier- Hauptmann  und  kurftlrstlicben  Trucbsessen. — 
Altes,  ursprnn^licb  böbmisches  Adelsgescblecbt^  dessen  Sprossen  in 
frühester  Zeit  sich  namentlich  dem  Kriegsdienste  widmeten,  doch  auch 
hohe  Civil- Aemter  bekleideten.  Dasselbe  soll  in  der  zweiten  Hälfte  des 
vierzehnten  Jahrhunderts  unter  Carl  v.  Luxemburg,  Könige  Ton  Böhmen, 
nachmaligem  K.  Carl  IT.  aus  Böhmen  an  den  Niederrhein  gekommen 
sein.  Hier  treten  zuerst  um  1416  Werner  v.  Maercken  zu  Geeradt  als 
Amtmann  und  Waldherr  von  Düren  und  1470  Erasmus  Lndovicus  ▼.  M. 
zu  G.  auf.  Letzterer  zeichnete  sich  der  Sage  nach  bei  der  Belagerung 
von  Moers  (Meors)  als  Führer  mehrerer  Fahnlein  gegen  Carl  den 
Kühnen,  durch  grosse  Tapferkeit  aus.  Friedrich  v.  M.  zu  G.  blieb  1553 
in  einer  Fehde  unter  dem  Markgrafen  Albrecht  von  Brandenburg,  welche 
Letzterer  gegen  den  Kurfteten  Moritz  zu  Sachsen  führte.  Friedrich 
Arnold  v.  M.  zu  G.  war  zu  Ende  des  16.  Jahrb.  kais.  Bath  und  Kammer- 
director  der  Ffirstenthümer  Jülich  und  Berg.  Aus  der  Ehe  desselben 
mit  Anna  t.  Loewenich  stammten  zwei  Söhne :  Johann  Peter  v.  M.  zu 
G.,  jfilich-bergischer  Kammerrath,  verm.  mit  Elisabeth  t.  Schallenbroich 
und  Stephan  v.  M.  zu  G.,  welche  1640  die  kaiserliche  Bestätigung  des 
ihnen  zustehenden  Adels  erhielten.  Später,  1717,  zeichnete  sich  Rüdger 
T.  Märcken  zu  Geeradt  als  Oberst  im  Hülfscorps  unter  dem  Prinzen 
Carl  Albrecht  aus,  welches  dessen  Vater,  Kurfürst  Max  Emanuel  von 
Bayern,  gegen  die  Türken  schickte.  —  Die  Stammreihe  der  jetzigen 
Familienglieder  stieg,  wie  folgt,  herab :  Ignatius  Joseph  y.  Maecken  zu 
Geeradt,  Herr  auf  Hofe  und  Steinbügel:  Helena  Freiin  v.  Petersem  zu 
Printhagen;  -—  Freih.  Daniel,  s.  oben,  geb.  1716  u.  gest  1796,  kur- 
pfalz  -  bayerischer  Generalm^or  und  knrfOrstl.  Truchsess:  Anna  v. 
Schmitz -Helling:  —  Freih.  Carl  August  Hubert,  geb.  1765  und  gest. 
1810,  Herr  zu  Hugenpoet,  Hose  und  Muntenbroich,  grossh.  berg.  Lan- 
des-Director :  Auguste  Freiin  v.  Nesselrode,  gest.  1828;  —  Freih.  Carl 
August  Hubert,  geb.  1801,  jetziges  Haupt  der  Familie,  venu.  1828  mit 
Anna  Elise  Bongard  v.  Horst,  aus  welcher  Eh^,  neben  zwei  Töchtern : 
Auguste  verw.  Frau  v.  Bülow,  geb.  1829  und  Erwine  Freifrau  Raitz 
V.  Frentz,  geb.  1832,  ein  Sohn  stammt:  Freih.  Egolf,  geb.  1830,  k. 
prenss.  Premierlieutenant  im  2.  pomm.  Uhlanen-Regimente  (Nr.  9), 
verm.  1860  mit  Isabella  Freün  v.  Solemacher.  —  Die  beiden  Brüder 
des  Freih.  Carl  August  Hubert  sind:  Freih.  Friedrich  Ferdinand  Hubert, 
geb.  1804,  k.  bayer.  Rittmeister  a.  D.  und  Freih.  Gottfried  Maximilian 
Hubert,  geb.  1808,  k.  pr.  Kamraerh.,  dienstthuend  bei  Sr.  H.  dem  Für- 
sten Carl  Anton  v.  Hohcnzollem,  auch  Major  im  2.  Garde-Grenad.- 
Landw.-Regimcnte,  verm.  1844  mit  Josephine  v.  Rummel,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern:  Clara,  geb.  1848  u.  Mario,  geb.  1851,  zwei 
Söhne  leben:  August,  geb.  1845  u.  Leo,  geb.  1849. 

Gencal.    Tafchenb.  der    freih.  Hiaser,  lS«Äi>.  8.  419-31  u.  |J*ß4.  8.    4%  n.  91. 

Maerz  v.  MärzthaL  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1812 
für  Anton  März,  k.  k.  Hauptmann  im  Infanter. -Regim.  Marquis  Lu- 
signan,  mit  dem  Prädicatc :  v.  MärzthaL 

MtgerU  9.  Mühlfeld,  8.  S2S. 


>*^ 


-V 


—     79     — 

Maes,  V.  der  Maesen  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Gold  ein 
schwarzer,  wachsender  Löwe  u.  unten  in  Roth  ein  schwarzes  Andreas- 
kreuz). Altes,  cölnisches  Patriciergeschlecht,  welches  bereits  1448  zu 
Klein- Vemich  unweit  Lechenich  sass.  Dasselbe  erlosch  in  der  einen 
Linie  12.  März  1688  mit  Johannes  Maes  und  in  der  anderen  um  die 
Mitte  des  18.  Jahrhunderts. 

Fahn«,  I.  8.  265,  —  Freih.  o.  Ledebur,  II.  8.  61*.  •  -    j 

Maesen,  v.  der  Maesen  (in  Gold  ein  schwarzes  MOhleben  and  QiMn»  ^V;^ 
demselben  ein  gestürzter,  blauer  Reichsapfel  mit  goldenein  Binge  lb    ''" 
Kreuze).    Rheinländisches,  von  der  im  vorstehenden  Artikel  bespror 
ebenen  Familie,  wie  schon  das  Wappen  ergieM^gant  ▼ersebiedeaes 
Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1729  zu  Wankutn  lUtweit  Geldern  saas.^ 
Dasselbe  wurde  bei  Anlegung  der  Adelsmatrikel  der  prenss.  Rheintirö-  V.. 
vipz  in  der  Person  des  B.  M.  v.  der  Maesen,  laut  Eiagabe,  Wankum  im  >.  ? 
Regier.-Bezirke  Düsseldorf,  17.  Nov.  1829,  in  die  Clwe  der  EdeUeoto     « 
unter  Nr.  155  eingetragen. 

Freiherr  w.  Ledebur,  11.  8.  69.  -  Suppl.  su  Siebm.  W.-B.  fi  fl.  —  W.-B.  ü-r  l*tvn*'^  .^ 

Bbeinprov.  I.  T«b.  77,  Nr.  154  und  8.  74  und  75.  ^  J*'4J 

Maessenhansen.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  D^lom  vom  29.  Apfr,    .    1 1{ 
1816  für  Joseph  Maessenhansen,  k.  bayer.  Truchsessen.    ,  •     i         ■' 

e.  Lang,  8uppl.  8.  131.  -  W.B.    des  Kgr.  Bayern.  VII.  4.  .  -.    ,:  V 

Maetsch,  Metsch,  Grafen.  Altes  Grafengeschlecht  in  GraubQndlen, 
dessen  Sprossen  unter  die  vier  Jäger  des  h.  r.  Reichs  gerechnet  wurden, 
im  Stifte  Chur  das  Erbtruchsessen-Amt  besassen  und  erbliche  Beisitzer 
des  ehemaligen  freien  kaiserlichen  Landes-Gerichts  zu  Rangkwyl  waren. 
—  Carl  Maetsch  soll  933  in  der  Schlacht  bei  Merseburg  mit  den  Hun- 
nen gewesen  sein ;  Andreas  Graf  v.  Matsch  lebte  in  der  zweiten  Hälfte 
des  12.  Jahrb.  und  Arnold  war  1210  Bischof  zu  Chur.  Um  diese  Zeit 
liess  sich  das  Geschlecht  auch  in  Tirol  nieder  und  baute  im  Vinschgaue 
die  Herrschaft  Matsch  (Amasia)  an,  nach  welcher  es  sich  Vögte  nann* 
ten,  welchen  Titel  zuerst  ülricus  M.  1210  führte.  Später  verwalteten 
lÄnf  dieses  Geschlechts  die  Landes-Hauptmannsschaft  in  Tirol,  bis  die- 
ses mit  vielen  fürstlichen  Häusern  vei'wandte  Geschlecht  1504  erlosch. 

GiMuhe,  r.  8.  135«  und  »6:  nach  (Jr.  v.  Bramlis.  Tirol.  Khr«nlir. 

Maffay  y.  Giattford,  Ritter  und  Edle.  Erb].- österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1761  für  Christoph  Fabian  v.  Maffey,  landschaftlichen  Se- 
cretair  zu  Graetz,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Glattfort. 

Mefftrte  v.  Mükl/eld^  8.  129  u.  130. 

Maffei,  Ritter.  Reichsritter-  und  erblicher  Pfalzgrafenstand.  Di- 
plom vom  K.  Ferdinand  HI.  für  Anton  Matthaeus  M.,  aus  Tirol  gebür- 
tig, des  Erzherzogs  Ferdinand  Rath  und  für  den  Bruder  desselben ,  Jo- 
hann Jacob  M.,  kurbayerischen  Leibmedicus,  (welcher  vermuthlich  mit 
der  Kurftkrstin  Maria  an  den  Hof  gekommen  war).  Der  Stamm  blühte 
fort  und  ein  Ur-Ur-Enkel  des  Anton  Matthaeus:  Joseph  Philipp  Ritter 
V.  M.,  geb.  1775,  k.  k.  Lyceal  -  Professor  in  Salzburg,  o.  Mitglied  der 
k.  k.  italienischen  Academie  der  schönen  Künste  und  Wissenschaften, 
wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

•.  Lang,  8.  438.  —  W.-B.  4.  Kgr.  BKy«rn,Vn.  &. 


l 


—     80     — 

Maffei,  Ritter.  Adels-  und  Ritterstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  31.  Aug.  1808  filr  Peter  Paul  Maffei,  Grosshändlei*  und  Tabacks- 
fabrik-Inhaber.   Derselbe  stammte  aus  Friaul. 

r.  Lang,  8.  439.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayero,  VII.  5. 

Mafficioli,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1768  für 
Fraigz  Mafßcioli,  Apotbeker  in  Wien,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

,  .,    -  M§gwU  9,  MiMl/eld,  8.  V23. 

^  Magall  OD.  Franzüslaches  Adelsgescblecbt,  aus  welchem  mehrere 
Sprossen  im  Anfange*  dieses  Jahrhunderts  in  der  k.  preuss.  Armee  stan- 
den.   Dieselben  kebrteu  in  thm  Jahren  1806  u.  1807  sänmitlich  in  ihr 

Vaterland  zurück. 

W.  Pr.  A -L.  m.  8.  33Ä.  --   »fiA.  e,  Ledebur,  U.  8.  69. 

Magauer  v.  GreifTenberg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1796  für  Matthias  Magauer,  k,  k.  pensionirten  Major,  mit  dem  Prädi- 
cate *  V,  Greiffenberg. 

Mrfftrlt  V.  MihiMd  ,  Bf|£.-Bd.  ».  Ml.    —    Suppl.  tu  Siebm.    W.-B.    II.    20    und  IX.  >l  : 
V.  Il»cciiii4.'r. 

Magdeburg.  Altos,  irn  Saalkreise  und  im  Halberstädtscben  vor- 
gekommenes Adeligeschlecht,  welches  wohl  schon  vor  Jahrhunderten 
^    erloschen  ist. 

N,  l*r.  A.-L,   V.  S.  321, 

\  Magdeburg,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  11.  Oct. 

1845  fttr  Carl  Friedrich  Magdeburg,  k.  k.  pens.  Obersten,  mit  dem  Prft- 
dicat:  Edler  von.  Der  gleichnamige  Sohn  des  Diplomsempfängers  wurde 
M^jor  im  k.  k.  Pionnier-Corps  und  die  Familie  blüht  jetzt  im  Frei- 
hermstande. 

Handschriftl.  Notis.  —  Gene«!.  Tascheiib.  d.  frcih.  H&user,  1863.  8.  588. 

Magdich  v.  Magdenan.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1778 
filr  Anton  Magdich,  k.  k.  Oberlieutenant  des  carlstädter  oguliner  Infan- 
terie-Regiments, mit  dem  Prädicate :  v.  Magdenan.  Der  Stamm  hat  fort- 
geblflht.  Franz  Magdich  v.  Magdenan  lebte  in  neuer  Zeit  als  k.  k. 
Generalmajor  a.  D.  zu  Mödling  bei  Wien,  Ferdinand  M.  v.  M.  stand  als 
Hauptmann  im  29.  Infant.-Reg.  und  Franz  M.  v.  M.  wurde  k.  k.  Lieu- 
tenant. 

Megerle  r.  ifühl/eld,  Krg.-Bd.  8.  368.  —  Milit-Sehcmatisin.  des  SstPCr.  Knitertham». 

Magert,  Mdgerln,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom 
12.  Juni  1708  für  die  beiden  Brüder  Franz  Heinrich  Mägerl  v.  Weg- 
leithen  auf  Wiesenfelden  und  Haag,  kurbayer.  Regier. -Rath  in  Burg- 
hausen und  Ferdinand  Joseph  M.  v.  W.,  k.  k.  Rath  und  Landstand  in 
Nieder-Oesterreich.  —  Altes  Adelsgeschlecht,  dessen  ältester  bekannter 
Stammvater,  Carl  Mägerl,  1369  adeliger  Dienstmann  der  Grafen  v.  Cilii 
war.  Die  Nachkommen  waren  in  Kärnten  und  Salzburg  adelige  Land- 
nänner  und  kamen  von  da  nach  Bayern,  wo  sie  sich  im  Innviertel,  in 
dem  s.  g.  bayerischen  Walde  niederliessen.  Hier,  in  der  neuen  Heimath, 
kommt  zuerst  Wolfgang  M.  vor,  welcher  den  adeligen  Sitz  Wegleithen 
im  Gerichte  Ried  an  sich  brachte  und  in  der  Pfarrkirche  zu  Ried  eine 
Orabcapelle  für  sein  Geschlecht  erbaute.  Derselbe  war  mit  Maria  Kheutzl 


—     81     — 

y.  Weilhart  aus  einer  alten  salzbnrger  Adelsfamilie  vermählt.   Der  ans 
dieser  Ehe  stammende,  gleichnamige  Sohn  erhielt  1539  von  den  Her- 
zögen Ludwig  und  Wilhelm  in  Bayern  auf  seine  Güter  die  Edelmanns- 
fireiheit,  stand  in  kaiserlichen  Kriegsdiensten  und  bei  seinem  Landes- 
ftlrsten  in  grossem  Ansehen  und  wurde  in  den  Ritterstand  des  h.  rOm. 
Reichs  erhoben.   Derselbe  hatte  sich  1522  mit  einer  Gutrath  v.  Puch- 
stein  ans  einem  der  ältesten  salzburgischen  Geschlechter  vermählt  und 
wurde  durch  seine  Söhne  und  Enkel  und  deren  Frauen  aus  den  alten 
Adelsfamilien  der  Lasser  v.  Marzoll,  Freyer  zu  Grienau  v.  Schönprann, 
Fuchs  V.  Ebenhoven  und  v.  Prugglach,  der  vierte  Grossvater  der  oben- 
genannten Brüder,  der  Freiherren :  Franz  Heinrich  und  Ferdinand  Jo- 
seph M.  V.  W.   Freih.  Franz  Heinrich  war  vermählt  mit  einer  Pembler 
V.  Stepperg,  Freiin  v.  Leitstetteu,  welche  1713  starb,  worauf  er  in  den 
geistlichen  Stand  trat.  Der  Sohn  desselben,  Freih.  Friedrich,  kurbayer. 
und  kurcöln.  Kämmerer,  Hofrath  und  Hofcavalier  in  Freising,  war  mit 
einer  Freiin  Mamming  v.  Ratzenhofen  vermählt  und  setzte  den  Stamm 
fort  —  Die  FamiMe  blüht  jetzt  in  zwei  Linien,  der  älteren  zu  Wiesen- 
felden  und  der  jüngeren  zu  Saalburg.    Haupt  der  älteren  Linie  war  in 
neuester  Zeit  Freih.  Franz  Xaver  U.,  gtb.  1783  —  Sohn  des  1826  ver- 
storbenen Freiherm  Franz  Xaver  I.,  k.  bayer.  Kämm,  und  ehemaUgeii 
Landstenrers  der  Landschaft  im  Rentamte  Straubing  aus  der  Ehe  mit 
Bemhardine  v.  Kommann,  gest.  1813.  Enkel  des  Freih.  Franz  Paula 
und  Urenkel  des  Freih.  Franz  Heinrich,  s.  oben  —  Herr  auf  Wiesen- 
felden,  k.  bayer.  Kämmerer.  General-Lieutenant  und  Premierlieut.  )|K> 
deor  Hartschier-Leibgarde,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Theresia  Freü^^ 
Magerl,  gest.  1819  und  in  zweiter  mit  Gabriele  Grf.  Waldkirch,  f^ 
1791.   Aus  der  ersten  Ehe  stammt  eine  Tochter:  Freiin  Mathilde,  |j^ 
1815,  verm.  1837  mit  Clemens  Grafen  v.  Waldkirch,  k.  bayer.  K&jpial 
Staats-  u.  Reichsrath  etc.,  Wittwe  seit  1858.  —  Die  jüngere  Lii|.il      ^ 
Saalburg  stammt  von  dem  1808  verstorbenen  Freiherrn  Joseph  Ä^^ 
Xaver,  —  Bruder  des  obengenannten  Freih.  Franz  Xaver  I.  — jopr 
bayer.  Grenadier-Hauptmann,  verm.   mit  Maria  Adelheid  Matem^Sie 
Septfontaines,  Erbin  von  Saulburg.    Aus  dieser  Ehe  entspross  FreihOTT 
Albert  I.,  gest.  1858,  Herr  auf  Saulburg,  k.  bayer.  Oberlieutenant  44a 
suite,  verm.  mit  Mauritia  Freiin  v.  Limpöck,  gest.  1842.  Der  Sohn  des 
Letzteren  ist:  Freih.  Albert  H.,  Herr  auf  Saulburg,  geb.  1816,  k.  bayer. 
Oberlientenant  im  2.  Cürass.-Regim.  —  Von  dem  Bruder  des  Freiherm 
Albert  I.,  dem  Freiherrn  Friedrich,  geb.  1785,  k.  bayer.  Kämm,  und 
General-Lieutenant  in  Pension,  vermählt  in  erster  Ehe  mit  Eleoriiire 
v.  Danner,  gest.  1823,  in  zweiter  mit  Charlotte  v.  Bienenthal,  gest, 
1831  und  in  dritter  mit  Emilie  Grosch,  stammt  aus  erster  Eher  Freih. 
Otto,  geb.  1819,  k.  bayer.  Kammerjunker  und  Rittmeister  im  1.  Cuiras- 
sier-Regimente,  verm.  mit  Adelheid  Grf.  v.  Yrsch,  geb.  I83r),  aus  wel- 
.cher  Ehe  eine  Tochter,  Eleonore,  geb.  1855,  lebt  u.  au^  der  dritten  Ehe 
entsprossten  die  Freiinnen:  Emilie,  geb.  1838   u.  Matliildc.  geb.  )84S. 

9.  Lang,  8.  IM  nnd  188.  —  Megerle  0.  Mähl/^td.  8.  68.  —  Gene«!  Taschenb  d.  frelb. 
HisMr.  18M.  S.  S^4  u.  ib.  1862.  S.  48«  u.  87  und  18i>8.  8.  &H9.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Uaycrn, 
lU.  M  and  r.  Wolekern  ,  Abth.  3.  8.  156  nnd  57.  -  9.  Hf/ner  ,  bayer.  Adel ,  Tab.  46  and 
8.  46.  ~  Mnetekkät  ni.  8.  308  und  309. 

Mn0tcAk§,  Dratoeh.  Ad«U-L«x.  VI.  6 


4 


^^    82     — 


Mngg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1761  för  Franz 
Äloys  Magg ,  Doetor  der  Medieiii  in  MäLren. 

Ma^c^oni.  ErljL-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1775  für  Fram! 
Maggioni-,  r*IutJKhauptraann  zu  Mantua. 

Magir,  MagirnsT  s.  Logaa,  Magirus  v.  Logau^  8.  3. 

Magills.  Reich sad eisstand.  Diplom  von  1803  ftlr  ^eu  Legations- 
riit.h  Ernst  AI  brecht  Magins  zu  Lübeck.  Der  Sohn  desselben  .  Ernst 
August  \\  Magius.  trat  in  baiinovrrsehe  Militainlienste  und  in  neuester 
Zeit  stellt  Julius  v.  Magius  als  Lieutenant  in  der  k.  k.  Annee. 

Magne.  ReichsadolBstand.  Diplom  von  1705  für  Benedict  Magne, 
Agenten  der  Annada  in  Piemont  und  der  Lombardei, 

Maquis,  Ma^ni,  Grafen.  Böhmischer  n.  Reichsgrafeustand.  Böh- 
misches Orafendiidom  vom  8.  Nov.  li)20  i'ür  Franz  v,  Magnis.  k.  k. 
Obersten,  auf  Zieh,  Moschtienitz,  Morawetz,  Mittrow  und  Strassaitz  in 
Mähren»  mit  dem  rrildieate:  v,  Strassnitz  und  Reichsgrulendiplom  von 
162^  far  denselben  und  für  seinen  Bruder.  Philipp  v.  Magnis,  Beide 
k,  k.  Feldmai'Bch.-Lieuten.,  in  Anerkennung  ihrer  Hi20  in  der  Schlacht 
am  weissen  Berge  bewiesenen  grnssen  Tiipferkeit.  —  Altes,  ursprüng- 
lich schwedische«?,  ausGuthland  stammenrhsAdelsgescblecbt.  I>er  Name: 
Magni,  ^lagnis,  Magnus  bedeutet  in  der  scantiinavischen  Sprache  soviel, 
als:  Macht,  Vermögen,  In  Schweden  bekleideten  die  Sprossen  des  Ge- 
schlechts hohe  EbrensteÜen  und  standen,  ansehnlich  begütert,  in  grossem 
Ansehen.  Später  wendeten  sieh  Einige  derselben  nach  Müliren,  kauften 
sich  mit  mehreren  (flUern  an  und  erwarben  anclj  Besitzungen  in  Schle- 
sien und  zwar  in  der  (irafsrhaft  (rbvtz.  —  Johannes  Magni,  geb.  1488, 
Erzbischof  zu  [Ipsala,  widersetzte  sich  mit  Eifer  den  Religiousveriln- 
deningeu  des  Königs  (iustav  Wasa.  begab  sich,  ans  Schweden  vertrie- 
ben, nach  Rom,  erhielt  vom  Papste  das  Bisthum  zu  Mantua  und  starb 
1641.  Zwei  Neflcn  desselben,  welche  iliu  nach  Rom  begleitet  hatten, 
stifteten  zwei  Linien  der  Familie,  der  Eine  die  Linie  in  Italien,  welche 
um  1710  erloschen  ist  und  der  Andere,  Lazarus  M.,  die  Linie  in  Mäh- 
ren. Von  dem  Sohne  des  Letzteren,  Constantin,  verni.  mit  f)ctaviii  Car- 
casolla,  stammten,  neben  Valerian  M.,  dem  bekannten  Capneiner  und 
Schriftsteller,  gest.  166  L  die  beiden  übcngenainiten  (rrafen  Franz  und 
Philipp.  Graf  Franz,  verm.  mit  eimr  Pergerin  v.  Pcrg,  gest.  1654, 
stiftete,  neben  dem  brünncr  adeligen  Fräulein  stifte  und  mehreren  Klö- 
stern and  Schulen,  das  Majorat  Strassnitz,  welches,  da  derselbe  Nach- 
kommen nicht  hatte,  an  seinen  Bruder,  den  Grafen  Philipp,  kam.  Von 
dem  Sohne  des  Letzteren,  dem  Grafen  Ferdinand,  Herrn  auf  Przeztawik, 

Mite  aus  der  Ehe  mit  Maria  Angelica  Grf.  v.  Braichi :  Graf  Maximi- 
!  I  welcher  das,  einige  Zeit  der  liechtensteinschen  Familie  zugehörige 
Mtyorat  Strassnitz  wieder  an  sein  Geschlecht  brachte.  Der  Sohn  des 
Grafen  Maximilian,  Graf  Jobann  Fran^,  gest.  175C,  vermahlte  sich  mit 


—     88     — 

Ilaria  Angelica  Grf.  y.  Götzen,  gest.  1780  und  erlangte  durch  diese 
Yermählong  für  seine  Nachkommen  die  Erbfolge  in  den  gräflicli  g(')t/on- 
schen  Gütern.  Als  nämlich  der  Mannsstamm  der  Grafen  v.  Götzen,  böh- 
misch-galizischer  Linie,  1771  ausstarb,  gelangten  durch  Testament  die 
sämmUichen  Allodialgüter  $tn  Maria  Angelica  Grf.  v.  Magni  und  an  die 
beiden  Schwestern  derselben  und  zwar  mit  Substitution  des  zweiten 
Sohnes  der  Ersteren,  des  Grafen  Anton  Alexander  v.  Magni,  welchem 
die  Erbinnen  1780  ihre  Rechte  an  diese  Besitzungen  abtraten.  Der 
ältere  Sohn  des  Grafen  Johann  Franz:  Graf  Franz  Joseph  Anton,  gest. 
1776,  venu,  mit  einer  Grf.  Ser6nyi,  hinterliess  das  Majorat  Strassnitz 
seinem  Sohne,  dem  Grafen  Franz  Anton,  von  welchem,  als  er  ohne  Nach- 
kommen starb,  dasselbe  an  den  jetzigen  Besitzer  kam.  —  Graf  Anton 
Alexander,  gest.  1817,  welcher  als  ausgezeichneter  Landwirth  die 
grossen  Besitzungen  in  Mähren  und  Schlesien  noch  sehr  erweiterte,  ver- 
mählte sich  1785  mit  Luise  Grf.  v.  Goetzen,  brandenburgischer  Linie, 
geb.  1764  und  aus  dieser  Ehe  entsprossten  die  Grafen  Friedrich  Wil- 
helm Anton  und  Wilhelm  Alexander  Maximilian.  Graf  Friedricli  Wil- 
helm Anton,  gest.  1861,  Herr  der  Herrschaften  Neurode,  Eckersdorf, 
Gabersdorf  und  Volpersdorf,  so  wie  des  Ritterguts  Niedersteine  in  der 
Gra&cbaft  Glatz,  k.  preuss.  Major  a.  I).,  war  vermählt  mit  Sophie  Grf. 
T.  Stadion- Warthausen-Thannhausen,  geb.  1802.  Aus  dieser  Ehe  stammt 
das  jetzige  Haupt  der  gräflichen  Familie:  Anton  R.-Graf  Maguis,  Graf 
y.  Strassnitz,  geb.  1823,  Majoratsherr  der  Herrschaft  Strassnitz  und 
Welka,  Herr  der  AUodialherrschaften  Prerau  in  Mähren,  Ullersdorf, 
Ober-Haasdorf  und  Kieslingswaldau  in  Schlesien,  k.  preuss.  Kammer- 
herr und  Kreis-Deputirter  des  Kreises  Qlatz.  Von  den  beiden  Brüdern 
des  Grafen  Anton,  neben  einer  Schwester,  Grf.  Sophie,  geb.  1835,  verm. 
1856  mit  Carl  Grafen  v.  Oppersdorf  auf  Ober-  und  Nieder-Lassoth  etc. 
hat  Graf  Philipp,  geb.  1822  u.  gest.  1857,  Majoratsherr  der  Herrschaft 
Strassnitz  mit  dem  Gute  Welka,  k.  k.  Kämm,  aus  der  Khe  mit  Octavia 
Grf.  V.  Leutrum-Ertingen,  geb.  1829  u.  verm.  1849,  drei  Töchter: 
Alma,  geb.  1850,  Sophie,  geb.  1854  u.  Agnes,  geb.  1856,  hinterlassen, 
Graf  Wilhelm  aber,  geb.  1828,  Herr  der  Herrschaften  Eckerdorf,  Neu- 
rode, Albendorf,  Volpersdorf  u.  Gabersdorf  und  der  Rittergüter  Nie- 
dersteine und  Seiffersdorf  im  Glatzischen,  vermählte  sich  1 859  mit  Ga- 
briele Grf.  Deym,  Freiin  v.  Stritez  a.  d.  H.  Arnau,  gob.  1839,  aus  wel- 
cher Ehe  eine  Tochter,  Ludmilla,  geb.  1860  u.  ein  Sohn,  Anton,  geb. 
1862,  leben.  —  Graf  Wilhelm  Alexander  Maximilian,  geb.  1787.  Lan- 
desältester u.  Herr  der  Herrschaften  Prerau  in  Mähren  und  Oborhans- 
dorf  a.  Schnallenstein,  sowie  der  Güter  Ullersdorf,  Kieslingswaldau  und 
Weissbrod  in  der  Grafschaft  Glatz,  starb  nach  1853  und  wurde  von 
seinem  Bruder  beerbt. 

H.  Pr.  A.-L.  III.  8.  SU  nnU  37.  —  Deutscho  Grafeiih.  d«r  Gckciiw.  ir.  8.  74  and  75.  — 
Freik,  9.  Ledtbun  U.  9.  70  and  III.  S.  306.  —  Geneal.  Tasrhenb  der  grifl.  H&iiser,  1-64. 
8  5S1  8.  Sl  nnd  hlttor.  Handboeh  so  d«inaeihen,  8.  552.  —  Tyrof,  II.  l'iS.  —  Kchlesisohet 
W..B.  Nr.  68. 

Magnns  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Blau  ein  goldener  Stern  und 
outen  in  Schwarz  yier  silberne  Pfähle).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  Yom  2.  März  1853  fflr  Friedrich  Martin  Magnus,  Banquier  zu 

6* 


—     84     — 

Berlin  und  Herrn  auf  Thielitz  mit  Kohna  und  auf  Wendiscb-Osfdg  im 
Kr.  GörUtz. 

Freiherr  9.  Ledebur,  H.  8.  70. 

Magnus,  s.  Axleben,  Magnus  genannt  (in  Silber  drei  scbrftg- 
rechts  übereinander  gestellte  Sägen  [„Segeisen",  wie  die  Siebmacber- 
sche  Declaration  sagt]  oder  Kesselhaken),  Bd.  I.  S.  155. 

%  Magnsch.   Reicbsadels-  n.  böhmischer  Kitterstand.   Adelsdiplom 

von  1722  fQr  Caspar  Magusch,  Arendator  zu  Medzibor  in  Schlesien  und 
Ritterdiplom  für  Denselben  von  1729.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und 
zu  den  Nachkommen  gehörte:  Ernst  Julius  v.  Magusch,  welcher  1809 
k.  preuss.  General-Mjgor  wurde  und  1815  im  Pensionsstande  starb. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  174  uod  368.  —  N.  Preui«.  A.L.  III.  6.  337  und  38.  - 
r^eih.  9.  Ledebur,  II.  8.  70. 

\  Mahlen.  Ein  im  18.  Jahrh.  zu  dem  ostpreussischen  Adel  gehören- 

des Geschlecht,  aus  welchem  nur  Johann  Christoph  v.  Mahlen  mehrfach 
in  der  Geschichte  der  k.  preuss.  Armee  genannt  wird.  Derselbe,  geb. 
1720,  trat  1738  in  preussische  Kriegsdienste,  wurde,  nachdem  er 
10  Hauptschlachten,  18  Treffen  und  Gefechten  und  5  Belagerungen 
beigewohnt,  1781  Chef  des  Dragoner-Regiments  Prinz  v.  Württemberg 
und  1782  Generalmajor  und  starb  11.  Nov.  1789.  Seine  Gemahlin, 
Sophie  Christiane  Tugendreich  v.  d.  Marwitz  war  schon  vor  ihm,  1782 
gestorben.   Dass  er  Nachkommen  gehabt,  ist  nicht  bekannt. 

N.  Pr.  A.-L.  m.  8.  33S.  -  Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  70. 

Mahler.  Rcichsadelsstand.  Diplom  von  1723  für  Anton  Mahler, 
k.  k.  Hofkriegscanzlei-Registrator. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  368. 

Maklern  y.  Malenstein.  Erbl. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1807  für  Sigmund  Mahlern,  k.  k.  Honorar -Msgor ,  mit  dem  Prädicate: 
Y.  Mahlenstein. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  H.  368. 

Mahlenberg.  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Vorkommen  von  1199  bis  1384  bekannt  ist. 

Sehmut»,  11.8.  479. 

Mahrenholz,  auch  Freiherren,  s.  Marenholz,  Freiherren. 

Maier  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Blau  eine  silberne  Sichel  mit 
braunem  Stiele  u.  2  und  3  in  Silber  zwei  über  einander  gelegte,  grüne 
Zweige).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  19.  Sept.  1786 
fttr  Daniel  Wilhelm  Maier,  k.  pr.  Kriegsrath.  —  Ueber  das  Fortblühen 
des  Geschlechts  fehlen  genaue  Nachweise. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  338  und  39.  —  Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  7U. 

Mairhofen  v.  Anlenbach,  Mairhofen  anf  ELlingenberg,  Freiher- 
ren. Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  15.  März  1696  fCtr  August 
Maximilian  v.  Mairhofen,  k.  k.  Geh.-Rath  und  Gesandten  am  kurmainz. 
Hofe  und  zu  Mergentheim ,  kurbajer.  Kämm,  und  Oberamtmann.  — 
Altes,  aus  dem  Innthale  unweit  Innsbruck  stammendes  Adelsgeschlecht, 
welches  auch  nach  Schlesien  kam ,  ohne  daselbst  begütert  zu  werden. 


—     85     — 

Dasselbe  kommt  schon  um  1400  als  altes  Adelsgeschlecht  vor.  Die 
Vorfahren  der  späteren  Sprossen  des  Stammes  waren  Ministerialen  des 
Erzhanses  Oesterreich  und  wurden  als  solche  1600  mit  der  Bestimmung 
bestätigt,  dass  sie  immer  sich  „Erbdiener  des  Hauses  Oesterreich*'  nen- 
nen und  schreiben  dürften.  Zur  Zeit  des  Bauernkrieges  war  die  Familie 
in  Schwaben  angesessen,  gehörte  zur  dortigen  Ritterschaft  u.  zeichnete 
rieh  unter  Georg  v.  Waldburg  aus.  Nach  Verwüstung  ihrer  Güter  in 
den  damaligen  Kriegen  erlangte  dieselbe  f)lr  ihre  Tapferkeit  Ansprüche 
auf  das  erste  eröffnete  Reichslehen.  Da  nun  gerade  das  Geschlecht 
Kottwitz  V.  Aulenbach  ,  s.  Bd.  V.  S.  251 ,  mit  welchem  die  Mairhofen 
▼erwandt  waren,  dem  Erlöschen  zueilte,  so  traten  die  Kottwitz  v.  Aulen- 
bach noch,  als  sie  bestanden,  1570  denselben  das  Lehen  zu  Klingen- 
berg gegen  Entschädigung  ab  und  nach  Aussterben  jenes  Geschlechts 
wurden  zu  Ende  des  17.  Jahrb.  die  Mairhofen  mit  den  gesammten, 
heimgefallenen  Lehen  der  Kottwitze  belehnt.  Der  erste  Lehenträger  u. 
Burgmann  zu  Klingenberg  war  Eustachius  v.  Mairhofen ,  dessen  Sohn 
aas  der  Ehe  mit  Maria  v.  Scheichen,  der  obengenannte  Freiherr  August 
Maximilian,  der  Familie  neuen  Glanz  brachte.  Derselbe  hatte  von  sei- 
ner Hausfrau,  Eva  v.  Demroth,  drei  Söhne  und  drei  Töchter,  welche 
Letztere  durch  Vermählung  in  die  Familien  v.  Malsburg,  v.  Langen  u. 
V.  Langenschwarz  kamen.  Der  zweite  Sohn,  Johann  Caspar,  war  Oberst- 
Wachtmeister  und  Stadt-Conunandant  zu  Aschaffenburg  und  der  dritte 
Domherr  zu  Trier,  der  älteste  aber,  Franz  Wilhehn,  kurmainz.  Käm- 
merer y  Regierungsrath  und  Oberamtmann ,  setzte ,  verm.  mit  Franzisca 
Amalie  ▼.  Buseck  zu  Buseck,  den  Stamm  fort.  Der  jüngere  Sohn  des- 
selben,  Christoph ,  gest.  1788,  Geh.- Rath  und  Vicecanzler  zu  Fulda, 
hatte  einen  einzigen  Sohn,  Damian,  grfl.  waldeckschenCapitain,  welcher 
1810  bei  Medina  in  Catalonien  fiel ,  während  der  ältere  Sohn  Franz 
Wilhelms:  Franz  Lothar,  gest.  1794,  kurmainz.  Kämmerer,  Regierungs- 
rath, Ober-Amtmann  und  Burgmann  zu  Klingenberg,  verm.  mit  Maria 
V.  Hettersdorf,  der  weitere  Stammhalter  wurde.  Von  demselben  ent- 
spross  Freih.  Friedrich,  geb.  1774  u.  gest.  1822,  kurhess.  Kammer- 
herr, in  erster  Ehe  verm.  mit  Luise  Freiin  v.  Fechenbach-Sommerau  u. 
in  zweiter  mit  Maria  Agnes  v.  Petteneck  von  Mergentheim  und  aus  der 
ersten  Ehe  stammt:  Franz  Freih.  Mairhofen  v.  Aulenbach,  Burgmann 
zu  Klingenberg  im  bayer.  Untermain-Kreise,  k.  bayer.  Känmierer,  verm. 
1855  mit  Maria  Freiin  v.  Geyso,  geb.  1827,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn 
lebt,  Hugo,  geb.  1857.  Die  Schwestern  des  Freih.  Franz  sind:  Maria 
Anna,  verw.  Frau  v.  Hörmann  auf  Hörbach  und  Caroline  verw.  Freifrau 
▼.  Fechenbach. 

9.  Lang,  Nachtrag,  8.  »6.  —  Freiherr  •  Ledebur,  O.  8.  70.  —  SUhmaehmr,  II.  85  *  *: 
Sehvibiaehe  Preiberreo :  daa  Wappen  mit  der  Ueberschrift:  Bdle  v.  Mairhofen,  d.  h.  r.  R. 
RittOT  a.  V.  93.  b:  Freih.  v.  M.  au  A.  ~  Suppl.  su  Hiebm.  W.-B.  VII.  5.  IX.  5  n.  99.  — 
W.-B.  d.  Kgr.  Bajern.  III.  &7  u.  r.  W6lckern^  Abth.  8.  8.  157  and  58.  ->  *.  Hefner  ,  bayer. 
Adel,  Tab.  46  und  8.  46.  ~    Kn»»ehke ,  HI.  8.  »3»— 41. 

Mailäth  v.  Sz^khely,  Grafen.  Erbl.>österr.  Orafenstand.  Diplom 
von  1783  für  Joseph  v.  Mailath  und  für  die  Nachkonmaenschaft  dessel- 
ben. —  Altes,  ungarisches  Adelsgeschlecht,  welches,  weit  ausgebreitet, 
zu  grossem  Grundbesitz  und  Ansehen  gelangte.  —  Die  absteigende 
Stammreihe  der  späteren  Familienglieder  ist  folgende:  Nicolaus  v.  Mai- 


—     86     — 

lath  de  Szeckhely  (Szekhely):  Maria  Justine  v.  Eröss;  —  Balthasar: 
Susanna  Ordödy  de  Kalczfalva;  —  Joseph:  Catharina  v.  Törinczy  de 
Terickfalva;  —  Joseph,  erater  Graf  v.  Mail4th  de  Sz6ckhely.  —  Graf 
Joseph  (I.).  geb.  1735  und  gest.  1810,  hatte  aus  zwei  Ehen  viele  Nach- 
kommen :  aus  erster  Ehe  mit  Maria  v.  Bossänyi  stammten  dreizehn,  aus 
zweiter  mit  Anna  Grf.  Sandor  fünf  Kinder.  Drei  seiner  Söhne  pflanzten 
den  Stamm  fort.  Von  dem  älteren  Sohne,  Graf  Joseph  (11.),  geb.  1760, 
gest.  1825,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Grf.  Serenp,  gest.  1819:  Graf 
Joseph  Simon,  geb.  1796,  Herr  der  Herrschaft  Perreny^k  im  Zembliner 
Comitate  Ungarns.  Der  Bruder  desselben  ist :  Graf  Anton  Joseph,  geb. 
1801,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Staatsminister  a.  D.  —  Von  den 
beiden  Brüdern  des  Grafen  Joseph  (H.),  neben  einer  Schwester,  Elise, 
geb.  1794,  verm.  Grf.  Batthyäny,  pinkafelder  Linie,  hinterliess  Graf 
Carl,  geb.  1858,  k.  k.  Kämm.  u.  jubil.  k.  ungar.  Hofkammerrath,  aas 
der  Ehe  mit  Judith  Reviczky  v.  Revisnye,  gest.  1856,  eine  Tochter: 
Maria,  geb.  1821,  verw.  Freifrau  Medniansky  de  Medgyes  und  vom 
Grafen  Johann,  geb.  1786,  dem  bekannten  u.  berühmten  G^chichts- 
schreiber  Ungarns,  k.  k.  Kämm.  u.  Mitgliede  der  k.  bayer.  Academie 
der  Wissenschaften,  welcher  mit  seiner  Tochter,  Grf.  Henriette,  geb. 
1811,  im  stamberger  See  3.  Jan.  1855  den  Tod  fand,  stammt  ein  Sohn: 
Graf  Kolomann,  geb.  1815. 

r.  Schönfald,  Adclt-8chemat.  I.  8.  %19.  —  Deutsche  Onfenh.  d.  Oeg^nw.  Ilf.  8.  tlii  o. 
85.  —  Geiipal.  Taschenb.  der  griilioh.  H&nser,  1864,  8.  539  und  histor.  Handboeb  sa  Dein- 
aelben,  8.  Shft. -Tyrof,  H    37. 

Maillot  de  la  Treille,  auch  Freiherren.  Reichsadelsstand  und 
Freiherrnstand  des  Kgr.  Bayern.  Freihermdiplom  vom  8.  Jan.  1830 
für  Nicolaus  Hubert  MaiUot  de  la  Treille,  k.  bayer.  Brigade-General 
und  Kriegsminister.  —  Altes,  früher  in  Frankreich  auf  dem  Schlosse 
Vatronville  in  Virtunoir  gesessenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Nicola 
und  Joseph  Maillot  de  la  Treille  1755  in  kurpßllz.  Dienste  traten,  Er- 
sterer,  Nicola,  zugleich  infulirter  päpstlicher  Prälat,  wjarde  Geh.-Rath 
und  erster  Bibliothekar  der  kurfürstl.  Bibliothek,  Joseph  aber,  gest. 
1804,  welcher  bis  zum  Oberstlieutenant  gestiegen,  erhielt  1.  Juni  1790, 
unter  Anerkennung  des  althergebrachten  Adels  u.  Wappens,  den  Reichs- 
adelsstand. Aus  der  Ehe  des  Letzteren  mit  Emerence  van  Dowe  ent- 
spross  nur  ein  Sohn:  Freih.  Nicolaus  Hubert,  s.  oben,  gest.  1834,  k. 
bayer.  Kämm.  u.  Kriegsminister  etc.,  welcher,  neben  einer  Tochter, 
Amalie  verw.  Dr.  Bruch,  geb.  1807.  drei  Söhne  hinterliess,  die  Frei- 
herren August.  Max  und  Eduard.  Freih.  August,  geb.  1803,  jetziges 
Haupt  der  Familie  lebt  in  München;  Freih.  Max,  geb.  1809,  k,  bayer. 
Kämm.  u.  Regier.-Rath  zu  Speier,  vermählte  sich  1839  mit  Adelheid 
Freiin  v.  Leerodt  zu  Leerodt  (aus  altem,  im  Mannsstamme  erloschenen 
Geschlochte  der  ehemaligen  jülich'schen  Ritterschaft),  aus  welcher  Ehe 
vier  Söhne  stammen,  die  Freiherren:  Ferdinand,  geb.  1841,  k.  bayer. 
Lieut.,  Georg,  geb.  1843,  Emil,  geb.  1845  u.  Adolph,  geb.  1850  — 
und  Freih.  PMuard,  geb.  1811,  k.  bayer.  Rittm.  in  Pension,  lebt  eben- 
falls in  München. 

(^eneal.  Tascheub.  d.  freih.  Hfiuser.  1858.  S.  4(M— 10  und  1868,  8.  588.  —  W.-B.  d.  Kgr. 
Bayern,  V[I.  6:  v.  M.  de  la  T.  uod  11.  60:  Freih.  v.  M.  de  la  T.  —  v.  Hefntr ,  bayerisch. 
Adel,  Tab.  46  u.  8.  47.  —  Kfunkk«,  IV.    8.  276  und  77. 


—     87     — 

Mainan.  Ein  zn  dem  Adel  im  Grossherzogth.  Baden  zählendes,  im 
A.-B.  Radolphzell  ansässiges  Geschlecht.  Ob  dasselbe  mit  dem  am  Bo- 
densee reich  begütert  gewesenen  altfrei  herrlichen  Geschlechte  v.  M<^<Hi[ 
in  verwandtschaftlicher  Beziehung  steht,  Iftsst  sich  nicht  genau  be^ 
alimmen. 

Ca$i,  Adelabuch  d    Qrossh.  Baden«  Abth.  3. 

Mainoni.  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  23.  Avg 
1848  (Ar  Dominik  Mainoni,  k.  k.  Major  im  2.  Feld-Artillerie-Regi- 
mente,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und  in 
neuester  Zeit  standen  in  der  k.  k.  Armee  drei  Sprossen  des  Geschlechts, 
die  Hauptleute  Arthur  u.  Philipp  Edle  v.  M.  und  der  Rittmeister  Do- 
minik Edler  v.  M. 

Haodtohriftlfch«  Notls.  —  Unitair-Rehematismus  des  Ssterr.  Kalterthams. 

Mainoni  V.  Inti^ano.  Erbl.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  für  Stephan  Mainoni,  k.  k.  Rath  und  Director  der  Tabaksfabrik 
in  Mailand,  mit  dem  Prädicate :  v.  Intighano. 

MegerU  «.  Mühl/etd,  8.  393. 

Mafr  y.  Rindberg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1760 
fllr  Anton  Longin  Mair,  k.  k.  Oberstwachtmeister  bei  dem  Feld  -  Artil- 
lerie-Corps, mit  dem  Prädicate:  v.  Rindberg. 

Me9frl4  9.  Mühlfeld,  8.  ISO. 

Mairhauser  v.  Spermannsfeld.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1804  für  Johann  Mairhauser,  Landesschützen-Hauptmann  zu  Botzen, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Spermannsfeld. 

BUgtrlt  y.  Mühlfeld,  Vrg.-Bd.  8.  368. 

Maiflon  v.  Lobenstein.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1817 
für  Johann  Maison,  k.  k.  Hofkriegs- Yicebuchhalter,  wegen  39jähriger 
Dienstleistung  mit  dem  Prädicate :  v.  Lobenstein. 

MtgerU  9,  Mühlfeld  8.  238. 

Maiflter.  Eine,  von  Schmutz  zn  den  steiermärkischen  Ritterge- 
schlechtem  gezählte  Familie. 

Maistrelli  v.  Sonnenhof.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1805  für  Franz  Vigil  Maistrelli,  fftrstl.  trientischen  Hofirath,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Sonnenhof. 

Mpperle  t.  Muhlfeld,  Brg.-Bd.  8.  3(^8  u.  69. 

Majti.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1702  für  die  Ge- 
brüder Johann  Friedrich  und  Franz  Xaver  Majti.  In  neuester  Zeit  steht 
als  Hauptmann  in  der  k.  k.  Armee  Alois  Maiti  Edler  v.  Sella. 

MegerU  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  869.  —  Militair-Schemat.  d.  Saterr.  Kaiaerthnms. 

MiHini^^  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1760  für  Anton 
Majunka,  k.  k.  Rittmeister  im  Guirassier-Regiment«  Carl  Graf  Pällfy 

MegerU  t.  Mühlfeld,  8.  223. 

Maiaeroi,  Maiaeroy.  Französisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
zwei  Sprossen  1806  in  der  k.  pr.  Armee  standen.  Der  Eine  wair  Stabs- 
capitain  imR^mente  v.  Strachwitz,  nahm  1811  den  Abschied  u.  lebte 


—     88     — 

Aoch  1824  in  Liegnitz,  der  Andere  war  Stabscapitain  im  Regim.  Prinz 
Louis  Ferdinand  und  erhielt  1808  Erlaubniss  in  fremde  Dienste  zu 
g^en. 

N.  I'r.  A.-L.  UI.  8.  839.  -  Freih.  9.  Ledtbur,  D.  8.  70. 

Malachowski,  Grafen  (Stammwappen,  in  Roth  eine  silberne,  nmd- 
gelegte  Kopf-  oder  Halsbinde,  deren  Enden  unten  in  einen  Knoten  zu- 
sammengezogen sind:  Nalencz.  Das  gräfliche  Wappen  hat  flberdiess 
zwölf  Federn  in  vier  Reihen).  Galizischer  Grafenstand.  Diplom  von 
1800  fQr  Hyacintb  Edlen  v.  Malachowski,  ehemaligen  polnischen  Gfross- 
canzler  und  Präsidenten  der  Assessorial- Gerichte,  wegen  uraltadeligen 
Geschlechtes  und  von  1804  für  Stanislaus  Edlen  v.  Malachowski.  — 
Eins  der  ältesten  und  angesehensten  polnischen  Adelsgeschlechter,  dem 
Stamme  Nalencz  einverleibt.  —  Peter  M.  war  1384  Wojwode-Palatin 
von  Brest  und  Ciyavien  und  Nicolaus  M.  1572  k.  poln.  Krön- 
Gross -Secretair.  Der  Enkel  desselben,  Alexander  Theodor  M.  hatte 
zwei  Söhne:  von  denselben  trat  der  ältere  Johann  M.,  General-Feld- 
wachtmeister ,  nach  dem  Tode  seiner  Gemahlin ,  einer  Grf.  Schembeck, 
in  den  geistlichen  Stand ,  wurde  Bischof  von  Ghelm  und  später  Erz- 
bischof von  Krakau ,  Cardinal  und  Grosscanzier ,  nahm ,  als  Diplomat 
ausgezeichnet,  an  allen  wichtigen  Begebenheiten  Polens  Theil  u.  starb 
1697  über  neunzig  Jahre  alt,  der  jüngere  Sohn  aber.  Franz  M. ,  gest 
1674,  Wojwode  von  Siradien,  vrurde  der  nähere  Stammvater  aller 
jetzigen  Grafen  v.  Malachowski.  Von  seinen  Söhnen  war  der  jüngste, 
Stanislaus  M. ,  gest.  1699,  Wojwode  von  Kaiisch  und  Posen  und  einer 
der  reichsten ,  angesehensten  und  beliebtesten  Magnaten  Polens.  Ans 
der  Ehe  desselben  mit  Anna  Fürstin  Lubomirska,  verw.  Marquise 
V.  Wielepolska  stammte  Johann  M. ,  polnischer  Krön  -  Grosseanzler, 
welcher  mit  seiner  Gemahlin,  einer  v.  Gumeczka,  vier  Söhne  erzeugte, 
von  denen  der  Aeltere,  Nicolaus  v.  M. ,  Wojwode  von  Siradien,  eine 
zahlreiche  Nachkommenschaft  hatte.  Der  zweite  Sohn  Johanns,  Stanis- 
laus, geb.  1736  und  gest.  1809,  verm.  in  kinderloser  Ehe  mit  Ursula 
Grf.  Czapska,  war  unter  dem  Könige  Stanislaus  Poniatowsky  seit  1788 
Reichstags-  und  Kron-Conföderats-Marschall  und  Kron-Gross-Referen- 
darius  und  zuletzt  Präsident  des  Senats  des  Grossh.  Warschau.  Der 
dritte  Sohn  Johanns,  Graf  Hyacintb ,  s.  oben,  seit  1787  poln.  Kron- 
Grosscanzler ,  Wojwode  von  Krakau,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Antoinette 
Grf.  Rzewuska  mehrere  Söhne,  von  denen  derAelteste,  Graf  Stanislaus, 
8.  oben,  Wojwode  von  Siradien  u.  später  Senator  Wojwode  des  Grossh. 
Warschau  ebenso,  wie  der  vierte  Sohn  Johanns,  Anton,  Wojwode  von 
Masovien  und  Krön -Gross -Secretair,  verm.  mit  einer  Grf.  Dzialynska, 
den  Stamm  fortsetzte.  —  Das  Haupt  der  gräflichen  Familie  ist  jetzt: 
Heinrich  Graf  v.  Malachowsky,  geb.  1796  —  Sohn  des  1849  verstor- 
benen Grafen  Stanislaus ,  Besitzers  der  koöskie'schen  Güter ,  Wojwoden 
von  Siradien  etc.  aus  der  Ehe  mit  Anna  Grf.  v.  Stadnicka  —  Besitzer 
der  grossen  koüskie'schen  Güter  nebst  Salzwerken  im  radomschen  Gon- 
vemopienfe  im  Kgr.  Polen,  gew.  k.  poln.Officier  in  den  Freiheitskriegen, 
▼erm.  1624  mit  Helene  Freiin  v.  Wintzingerode  a.  d.  H.  Ohmfeld,  geb. 
1806 ,  auft  wdcher  Ehe  vier  Söhne  stammen ,  die  Grafen:  Gustav,  geb. 


—     89     — 

1827,  Woldemar,  geb.  1830,  Georg,  geb.  1839  und  Stanislaus,  geb- 
1840.  —  Die  Schwester  des  Grrafen  Heinrich,  Grf.  Helene,  geb.  1803, 
vermählte  sich  1822  mit  Thaddaeus  Grafen  v.  Tarnowski. 

Mtgtrie  9.  Mükl/eld,  B.  24  u.  Erg.-Bd.  8.  91.  —  Oeueal.  Taschenb.    d     griflieh.    HSusm, 
1969.  S    527-99;  1S63,  S.  530  u.  1804,  8.    529  und  23. 

Malachowski,  auch  Grafen  (Stammwappen:  in  Roth  ein  silberner, 
goldenbewehrter  Greif:  Gryf).  Altes,  polnisches,  zum  Stamme  Gryf 
zählendes  Adelsgeschlecht ,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  verschieden 
von  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie.  Dasselbe  er- 
scheint zum  Theil  mit  gräflichem  Prädicate  1773  und  1786  und  wurde 
im  Netz-Districte,  vomärolich  im  wirsitzer  Kreise  begtltert  und  zwar 
zu  Chrostowo ,  Dronzno ,  Drzewianowo ,  Gliszcz,  Kokowek  etc.  Zahl- 
reiche Glieder  der  Familie  traten  in  die  k.  preuss.  Armee.  Paul  Jo- 
seph Malachow  v.  Malachowski  kam  aus  kursächsischen  Diensten  1742 
als  Rittmeister  in  das  Husaren-Rediment  v.  Natzmer.  stieg  bis  zum  Ge- 
nerallientenant  und  starb  1775  mit  Hinterlassung  mehrerer  Kinder  aus 
seiner  Ehe  mit  Sophia  Junge  v.  Jungenfels.  Der  ältere  Bruder  dessel- 
ben, Hyacinth  Malachow  v.  Malachowski,  sta^b  als  Oberst  u.  Chef  eines 
Husaren-Regiments  1745  an  einer  im  Gefechte  bei  Gross -Strelitz  er- 
haltenen Wunde.  Ein  anderer  v.  M.  trat  1741  aus  französischen  Dien- 
sten in  Preussische  und  war  1794  Oberst  u.  Commandeur  des  Husaren- 
Regiments  V.  Eben.  Ein  Sohn  des  Generallieutenants  v.  M.  war  1806 
M%jor  im  Regimente  seines  Vaters  und  starb  1818  im  Pensionsstande 
und  ein  Enkel,  Carl  Friedrich  Adolph  v.  Malachowski  u.  Griffa,  früher 
Commandeur  der  8.  Cavallerie-Brigade,  Flügeladjutant  Sr.  M.  des  Kö- 
nigs etc.,  wurde  General-Lieutenant  und  starb  18.  Sept.  1844  als  Com- 
mandant  v.  Glatz. 

N.  Pr.  A.L.  111.  8.  839    —  Freih.    9.  Ledebur ,  II.  K    70  und  IIT.  8.  306. 

Malaise.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  zu  dem  schle- 
sischen  Adel  zählendes  Geschlecht.  —  Nicolaus  Caspar  v.  Malaise  war 
1723  k.  k.  Kammerrath  in  Schlesien  u.  Johann  Christian  v.  M.  starb 
1739  als  Rath  und  Secretair  der  Regierung  zu  Brieg.  Ein  Vetter  des 
Letzteren,  oder  nach  einer  anderen  Angabe  der  Sohn  desselben,  Joseph 
V.  M.  lebte  noch  1754  als  k.  k.  Hauptmann. 

Sint^ui,  II.  8    19$.  -  N.  Pr.  A.L.  V.  8.  823  untor  dem  Namen:  MaUir«    -  FreihfT 
9.  Udehtw,  II.  8.  71. 

Malanotte,  Malanotti  v.  Cald^s,  Ritter.  Böhmischer  alter,  u.  böh- 
miseher  Ritterstand.  Diplom  von  1702  für  Carl  Malanotte,  k.  Rath  der 
Appellationskammer  in  Böhmen  und  für  die  ztvei  Brüder  desselben,  An- 
ton und  Leopold  Malanotte,  als  böhmische  alte  Ritter,  mit  dem  Prädi- 
cate: V.  Cald6s  und  von  1729  für  Georg  Malanotte,  k.  Rath  des  Oberat- 
burggrafenamts  zu  Prag,  Sebastian  M.,  k.  k.  Capitain>Lieutenant  und 
Franz  M.  als  böhmische  Ritter  mit  dem  Prädicate :  v.  Cald^s. 

MtgerU  9.  Müklffld,  Erg.-Rd.  8.  174. 

Malanotti  v.  Cald^s.  Reichsadelsstand.  Bestätigungsdiplom  des, 
der  Familie  1612  ertheilten  Reichsadelsstaudes  von  1765  fÜrOürl  An- 
ton Bemardin  Malanotti  v.  Cald6s,  Doctor  der  Rechte. 

Mflytrft  9.  Mmklfeld,  Brg.-Bd.  8.  389.  -  Sapplero.  sn  Siebm.  W.-B.  IX.  21. 


—     90     — 

Malapert,  genannt  Nenfville,  Freiherren.  Reichsfreiherrfistand. 
Diplom  im  kurpfillzischen  Reich svicariate  vom  11.  Apr.  1792  für  Frie- 
drich Wilhelm  v.  Malapert,  genannt  v.  Neufville,  k.  preuss.  Kammer- 
herm.  Die  Familie  dieses  Namens  ist  aus  dem  Geschlechte  v.  Neuf- 
ville, 8.  den  betreffenden  Artikel,  entsprossen  und  der  Name:  v.  Mala- 
pert durch  Vermählung  hinzugekommen.  Die  Familie  v.  Neufville  ist 
ein  altes,  in  Folge  der  Religions-Unruhen  aus  Antorf  in  den  Nieder- 
landen 1580  nach  Frankfurt  a.  M.  gekommenes  Geschlecht,  welches 
sich  früher :  de  Neufville  schrieb  und  aus  welchem  der  Bankherr  Jo- 
hann Daniel  v.  Neufville  durch  kaiserliches  Diplom  von  1753  eine  An- 
erkennung des  ihm  zustehenden  Adels  erhielt.  Der  Sohn  des  Letzteren, 
ans  der  Ehe  mit  Caroline  Gertraude  Gontard :  Peter  Friedrich  v.  Neuf- 
ville, geb.  1726  u.  gest.  1762,  k.  pr.  Hofrath,  vermählte  sich  mit  Maria 
Madalaine  v.  Malapert,  geb.  1736  u.  gest.  1768.  der  Letzten  ihres  alten, 
ebenfalls  aus  den  Niederlanden  nach  Frankfurt  a.  M.  eingewanderten 
Geschlechts  und  der  aus  dieser  Ehe  stammende  Sohn :  Friedrich  Wil- 
helm V.  Neufville,  geb.  1755  und  gest.  1818,  verband,  in.  Folge  testa- 
mentarischer Bestimmung  seines  Grossvaters  mütterlicher  Seite,  1766 
Namen  und  Wappen  mit  seinem  angestammten  Namen  und  Wappen  und 
wurde  später,  s.  oben,  in  den  Reichsfreihermstand  erhoben.  Die  Fa- 
milie blühte  fort,  ist  .im  Herzogthume  Nassau  bei  Wiesbaden  landsässig, 
besass  bis  1848  Wahlfähigkeit  zur  Herrenbank  und  gehört  seit  1807 
zur  altadeligen  Gesellschaft  Frauenstein  zu  Frankfurt  a.  M.  —  Senior 
der  Familie  war  in  neuester  Zeit :  Gustav  Adolph  Freih.  v.  Malapert, 
gen.  NeuMlle,  geb.  1787  —  Sohn  des  Freiherrn  Friedrich  Wilhelm, 
8.  oben  —  herz,  nassau.  Kammerh.  und  erster  Director  der  Landes- 
regierung a.  D.,  verm.  1831  mit  Antoinette  Schlinck,  aus  welcher  Ehe, 
neben  drei  Töchtern,  vier  Söhne  entsprossten.  die  Freiherren:  Philipp 
Anton  Felix,  geb.  1834,  Friedrich  Carl  Reinhold,  geb.  1839,  Johann 
Friedrich  Wilhelm,  geb.  1842  und  Ludwig  Gustav  Robert,  geb.  1846. 
—  Von  dem  Bnider  des  Freih.  Gustav  Adolph,  dem  Freih.  Julius  Carl 
Constantin,  geb.  1788,  h.  nassau.  Kammerh.  u.  Major,  stammen  aus  der 
Ehe  mit  Christiane  Luise  Caroline  v.  Hey  den,  geb.  1804  u.  verm.  1824, 
neben  drei  Töchtern,  zwei  Söhne:  Freih.  Philipp  Friedrich  Carl,  geb. 
1826,  h.  nass.  Kammerii.  u.  Hauptmann,  verm.  1854  mit  Mathilde 
Freiin  v.  Bock-Hermsdorf,  geb.  1831,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Frie- 
drich Constantin  Carl,  geb.  1855,  entspross  und  Freih.  Adolph,  geb. 
1828,  Officier  im  fi*ankfurter  Linien -Bataillon.  Weitere  Nachrichten 
über  die  Familie  ergeben  die  geneal.  Taschenbb.  d.  freih.  Häuser. 

Haiidschriftl.  Notix.  —  Geneal.  Tasehenb.  dor  fr«iherrl.  Hiiiser ,  1856.  8.  422— 2ft,  1857. 
8.  460— 1)2  uud  1863.  8.  591.  —  v.  He/ner,  Adel  d.  Henogth.  Nasnan ,  Tab.  8  und  8.  7.  — 
KneKhkf,  III.  8.  .111  n.  12. 

Malaschke.  Ein  im  17.  Jahrb.  in  Schlesien  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Georg  Malaschke  von  Reudischen  (Reudchen 
im  Kr.  Wohlau)  des  Herzogs  Carl  Friedrich  zu  Münsterberg  und  Oels 
Hoöunker  war. 

Sinaphis,  II.  8.  798.  —  Freih.  r.   Ledfhur,  £1.  8.  71. 

Malchns,  Freiherren  und  Grafen  (in  Blau  eine  goldene,  fünfzinkige 
Krone).  Freiherren-  und  Grafenstand  des  Kgr.  Westphalen.  Freiherm- 


—     91     — 

diplom  vom  15.  Aug.  1810  fQr  Carl  Augast  v.  Malchus,  k.  westphäl. 
Staatsrath  etc.  and  Grafendiplom  vom  9.  Jani  1813  für  Denselben  als 
k.  westphälischen  Minister  des  Innern,  mit  dem  Prädicate:  Graf  v.  Ma- 
rienrode.  Derselbe,  geb.  1770  zu  Mannheim,  wo  sein  Vater  herz,  zwei- 
brückenscher  Burgvoigt  war.  stamvnte,  nach  Gast,  aus  einer  adeligen 
hannoverschen  und  in  Hannover  begüterten  Familie.  Nach  Auflösung 
des  Königreichs  Westphalen  verzichtete  Graf  v.  Malchus  freiwillig  auf 
den  Grafentitei  und  behielt  nur  den  Freihermtitel  bei,  welcher,  nach 
seinem  Eintritte  in  den  k.  Württemberg.  Staatsdienst  als  k.  württemb. 
Finanz-Prüsident,  durch  königliche  Entschliessung  vom  26.  Febr.  1818 
anerkannt  wurde.  Schon  nach  einem  halben  Jahre  zog  sich  aber  Frei- 
herr Carl  August  wieder  aus  dem  k.  württemb.  Staatsdienste  zurück  und 
benutzte  in  Heidelberg  seine  Muse  zu  gelehrten  Arbeiten  und  staats- 
wissenschaftlichen Schriften.  Aus  seiner  Ehe  mit  Antonie  Osthaus,  geb. 
1775,  entsprossten,  neben  einer  Tochter.  Freiin  Therese,  geb.  1803, 
drei  Söhne,  die  Freiherren :  Ferdinand,  geb.  1 800,  Clemens  und  Carl, 
geb.  1806,  welche  sämmtlich  in  die  k.  württemb.  Armee  traten. 

Caat^  Adelsb.  den  Kgr.  Württemberg,  8.  441  und  42.  -  W.-B.  d.  Kgr.WSrttemb.  Nr.  116 
aad^.  38  u.  S4.  -    Kne$chkt,  I.  8.  286  und  87. 

Maideghem,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  25.  Apr. 
1685  für  Eugen  Ambrosius  Freiherm  v.  Maldeghem,  k.  spanischen  Feld- 
marschall, Herrn  der  Herrschaften  Leyschott,  Henuffel  etc.  und  Erneu- 
emngsdiplom  vom  21.  Sept.  1799  för  die  gesammte  Familie,  unter  Ver- 
leihung des  Indigenats  im  Kgr.  Böhmen,  wegen  der  vielfachen  Verdienste 
der  Vorfahren,  namentlich  des  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenants.  Staats- 
raths  und  Gouverneurs  von  Vilvorden  Johann  Dominik  Grafen  v.  Mal- 
deghem. —  Altes,  reichsbegütertes,  flandernsches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  nach  mehreren  niederländischen  Historikern  Glieder  schon 
971,  als  Gent  belagert  wurde,  mitgekämpft  haben  sollen.  Salomon  M. 
nahm  1096  an  dorn  ersten  Kreuzzuge  Theil  und  wirkte  1099  bei  der 
Eroberung  von  Jerusalem  mit.  Im  Kriege  des  Königs  Philipp  des 
Schönen  segen  die  Grafen  v.  Flandern  i.  J.  1297  zeichneten  sich  meh- 
rere Sprdlben  des  Geschlechts  aus  und  Philipp  III.  v.  Maldeghem,  Ritter, 
sählte  zu  den  Tapfersten  in  diesem  Kriege  und  erhielt  von  Robert  de 
Betheme,  Grafen  v.  Flandern,  den  Beinamen:  le  Loyal,  welcher,  auf 
die  Nachkonunen  fortgeerbt,  jetzt  als  Devise  des  Wappens  geführt  wird. 
— -  Von  den  Nachkommen  wurden  namentlich  die  Grafen  Eugen  Ambro- 
sius und  Johann  Dominic,  s.  oben,  sehr  bekannt  —  Das  jetzige  Haupt 
der  JamiUe:  Graf  Carl  Leopold  Ludwig,  geb.  1797  —  Sohn  des  1809 
verstorbenen  Grafen  Joseph  Alexander,  k.  k.  Kämmerers,  aus  der  Ehe 
mit  Maria  Anna  Ghislaine  Gri.  v.  Argenteaa,  Enkel  des  Grafen  Joseph, 
verm.  mit  Maria  Phihppine,  Erbtochter  des  Carl  Leopold  Grafen  v.  Stein 
und  Urenkel  des  genannten  Grafen  Johann  Dominic  —  erwarb  theils 
durch  Erbschaft  von  seinen  Grossältern,  tlieils  durch  Kauf  die  fiinf  vor- 
mals reichsunmittelbaren,  in  den  Oberamts- Bezirken  Ulm  und  Heiden- 
heim gelegenen,  später  zu  einem  Familien-Fideicommiss  bestimmten  Rit- 
tergüter Nieder  -  Stotzingen,  Bergenw^ciler,  Stetten  im  Lonthal,  Kalten- 
burg  und  Ober-Stotzingen,  wodurch  er  für  sich  und  seine  Familie  Auf- 


—     92     — 

nähme  unter  die  württembergische  Kitterschaft  erlangt«.  Auch  ist  das 
Geschlecht  in  der  ständischen  Matrikel  des  Kgr.  Bayern  22.  Nov.  1820 
der  Grafenclasse  einverleibt  worden.  Dasselbe  brachte  in  Bayern  das 
Gut  Riedhausen  im  Moos  im  Landgerichte  Günzburg,  so  wie  in  Belgien 
das  Gut  Wacken  und  in  Frankreich  im  Departem.  des  Ardennes  das 
Gut  Haybes  an  sich.  —  Graf  Carl  Leopold  Ludwig,  Herr  auf  Nieder- 
Stotzingen  etc.,  von  1811  bis  1814  Page  des  K.  Napoleon  I.,  k.  nieder- 
länd.  Kammerherr,  erblicher  Reichsrath  der  Krone  Bayern  etc.  ver- 
mählte sich  1823  mit  Maria  Grf.  v.  Waldburg-Zeil-Wurzach,  gest.  1856, 
aus  welcher  Ehe  sechs  Söhne  entsprossten :  Graf  Ottomar,  gest.  1860, 
k.  württ.  Kammerh.,  verm.  1857  mit  Therese  Grf.  v.  Fugger-Glött,  geb. 
1829,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  lebt:  Edmund,  geb.  1858;  Graf  Carl, 
geb.  1829,  k.  bayer.  Kämm.,  verm.  1861  mit  Maria  Gräfin  Andrdssy. 
geb.  1834 ;  Graf  Edmund,  geb.  1831.  k.  k.  Kämm.  u.  Rittmeister;  Graf 
Camill,  geb.  1832;  Graf  Arthur,  k.  k.  Oberlieutenant  im  9.  Uhlanen- 
Regimente  und  Graf  Heinrich,  geb.  1840,  k.  k.  Lieutenant.  —  Die 
Schwester  des  Grafen  Carl  Leopold  Ludwig:  Grf.  Henriette,  geb.  1788, 
verw.  Grf.  v.  lialaing,  lebt  in  Brüssel. 

L'erortion  de  toates  les  terres  du  Brahant,  8.  100.  —  Oauhe,  T.  A.  1298.  —  Coit,  AdHsb. 
d.  Kgr.  WQrttemb.  8.  268  und  69.  —  Deutsche  Orafenh.  d  Gegenw.  IT.  8.  76  n.  77.  —  Oen. 
Taschcnb.  d.  grafl.  HfiuA.  1864.  8.  53.3  and  24  u.  hiator/ Hiuidb.  za  Demaelbea,  H.  556.  ~W.- 
B.  d.Kgr.  Bayorii  u.  Württemberg:  Or    v.  M. 

Malecki,  Malek.  Ein,  früher  zu  dem  Adel  im  Lauenburgischen 
und  in  Pomerellen  zählendes  Geschlecht,  aus  welchem  Sprossen  in  die 
k.  preuss.  Armee  traten.  Dassefbe  war  vor  1777  im  Lauenburgischen 
begütert  und  führte  auch  die  Beinamen:  Malek-Chosnicki  und  Malek- 
Podjaski.  In  Pommerellen  sass  dasselbe  zu  Podiass  unweit  Carthaus. 

Freih.    9.    Ledehur.  11.  8.  71. 

Malfatti,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1736  fllr 
Valerian  v.  Malfatti. 

MegerU  v.  Mühl/^ld,  Rrg.-Bd.  8    76. 

Malfatti  v.  Rohrenbach  zu  Dezza.  Erbl.-österr.  Adels-  und  Rit- 
terstand. Adelsdiplom  von  1785  für  Johann  Baptist  Malfattf,  General- 
Director  der  vorderösterreichischen  Lottokammer  und  für  den  Bmder 
desselben,  Franz  Malfatti,  Director  des  smitmerischen  Wechselhausea, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Rohrenbach  (Rohrbach)  zu  Dezza  und  Ritter- 
diplom von  1806  für  Jacob  Friedrich  Malfatti  v.  Rohrbach  zu  Dezza, 
Grosshändler  in  Wien.  —  In  den  letzten  Jahren  kommt  in  der  k.  k. 
Armee  vor  D.  Leopold  Malfatti  de  Rohrenbach  ad  Dezza,  Regiments- 
Feldarzt  I.  Classe. 

Megerle  p.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  174  und  369.  —  Militair-Scbematism.  d.  fistarr.  Kaiaar^ 
thnms. 

Maifattis,  Herren  v.  Kriegs-  oder  TMesfeld  und  SÜegenberg, 
Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1716  für  Ludwig  v.  Mai- 
fattis, mit  dem  Prädicate :  Herr  von  Gampo  Martio  et  Scalae  Monte 
(v.  Kriegs-  oder  Thiesfeld  und  Stiegenberg). 

Megerlt(  v.  Mühlfeld,  Rrg.-Bd.  8.  174. 

Malgedein.   Ostpreussisches,  zu  Albrechtsdorf,  Bandeis,  Condeh- 


—     93     — 

nen,  Regitten,  Tappelkeim  etc.  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
welches  1750  und  noch  1780  zu  Porschein  unweit  Pr.  Eylau  sass. 

Fr€ik,  9.  Udebur,  II.  8.  71. 

Malkog,  Malcoz,  Malkas.  Altes,  hessisches  und  fränkisches  Adels- 
geschlecht aus  dem  im  Fuldaischen  gelegenen  Stammsitze  Malcoz,  wel- 
ches längst  erloschen  ist,  ohne  dass  die  Zeit  des  Aussterbens  und  der 
Name  Mes  Letzten  des  Stammes  bekannt  sind.  Die  bekannten  Beleh- 
nongen  des  Geschlechts  gehen  nur  bis  1362,  doch  lebte  Nicolaus  v.  Mal- 
kos, Domdechant  zu  Würzburg,  noch  1392.     ^ 

SekantuU,  8    i:^.  —  Salver ^   8.  245,  2(>5  uod  388.  —  Siebmacher,    U\    74:    v.    Malkas, 
Prinkifch.  -  v.  Meding,  III.  8    414  und  l.S. 

Malkovsky,  Edle  v.  Dammwalden.  £rbl.  -  österr.  Adelsstand. 
Diplom  ¥on  1818  für  den  k.  k.  Hauptmann  Malkovsky,  mit  dem  Prädi- 
cate :  Edler  v.  Dammwaiden.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  Robert 
IfalkoTsky  Edler  y.  Dammwaiden  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Lieutenant« 

Mtgtrle  9.  Müklfeld,  8.  223.  —  llilit.-Achemat.  d.  österr.  Kaiserth. 

Maliaesce  de  Fidelitate.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1718  ftr  die  Gebrüder  Uladislaus  und  Ck)nstantin  Maliaesce,  mit  dem 
Prädicate:  de  Fidelitate. 

MegerU  v.  Oüklfetd,  Brg.-Bd.  8.  369. 

Mallentheim,  Grafen,  s.  v.  Yeterani-Mallentheim,  Grafen. 

Mallinarich  (MaUinaric)  v.  Silbergrand.  Erbl.-Österr.  Adelsstand. 
Diplom  Yon  1793  für  Gregor  Mallinarich,  wegen  45jähr.  Dienstleistung, 
mit  dem  Prädicate :  y.  Silbergrund.  Der  Stamm  blühte  fort.  In  neuester 
Zeit  war  Anton  Mallinaric  v.  Silbergrund,  k.  k.  Oberst,  Bau-Director  in 
der  croatisch-sclavonischen  Militairgränze  und  näcbstdem  standen  Jo- 
hann, Heinrich  und  Emil  M.  v.  S.  in  der  k.  k.  Armee. 

MegerU  9.  Müh{/eld,  8.  223.  —  Militair-Scbemalism.  d.  östsrr.  Kaiserth. 

"  Mallinekrodt,  Mallinkrodt  (in  Gold,  oder  auch  in  Silber  drei 

schwarze  Federn,  oder  auch  spitzige  Blätter,  in  der  Mitte  des  Schildes 
durch  eine  rothe  Engel  mit  einander  vereinigt).  Altes  Adelsgeschlecht 
der  Grafschaft  Marck  aus  dem  gleichnamigen  Stammschlosse ,  welches 
der  Familie  schon  1346  zustand.  Dasselbe,  wohl  eines  Stammes  mit 
den  Y.  Romberg,  hatte  später  auch  ein  Gut  zu  Herdicke  und  sass  1520 
zu  Küchen  u.  zu  Lütke-Dortmund.  —  Bernhard  y.  Mallinckrodt,  Dom- 
herr zu  Minden  und  Domdechant  zu  Münster,  trat  1650  als  Gegner 
seines  Vetters,  des  1650  zum  Bischöfe  Yon  Münster  erwählten  Christoph 
Bernhard  y.  Galen,  auf.  Freih.  y.  Ledebur  nennt  den  Domherren  Bern- 
hard Y.  M.  einen  der  letzten  Sprossen  des  Geschlechts ,  doch  hatte  die 
FamiHe  noch  1619  den  Stammsitz  Mallinckrodt  inne  und  kam  noch 
weit  später,  wie  die  Yon  y.  Meding  erwähnte  hildesheimische  Sedisva- 
canzmedaille  Yon  1761  ergiebt,  im  Hochstifte  Hildesheim  Yor.  —lieber 
eine  Linie  desStammes,  die  den  Grafenstand  erhalten  haben  soll,  fehlen 
nähere  Nachrichten. 

aüb»4rt  Histor.  Pol.  YU.  8.  i)40.  —  Jocher,  Compend.  Qelehrten-Lexicon  .  11.  H.  32.  -^ 
Oauke,  I.  8  1399  und  noO.  -  N  Pr.  A.-L.  III.  8.  340.  -  Fahne,  I.  8.  267.  -  Freiherr 
V.  L9debur,  U.  8.  71  and  Ti.  —  Siebmacher,  I.  189:  v.  Mallinckrodt,  Westphäliseh.  — 
V.  MMiUß,  Hl.  8.  4tS. 


—     94     — 

MaUinekrodt  (in  Gold  ein  grünes  Kleeblatt).  Adelsstand  desKgr. 
Preussen.  Diplom  vom  10.  Febr.  1835  für  Detmar  Christian  Carl 
Mallinckrodt ,  k.  preuss.  Regierungs-Chef- Präsidenten  zu  Aachen. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  322.  —  f^€Ut.  ».  Ledebur,  11.  ft.  72.  —  W.-B.  d.  PreiMs.  Mouarcb. 
Iir.  93. 

Mallordi  v.  Beasenye ,  auch  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Adels- 
und  Freiherrenstand.  Adclsdiplora  von  1773  für  Johann  Joseph  Mal- 
lordi ,  k.  k.  Obersten  und  Comraandanten  des  warasdiner  St.  Georger- 
Regiraents ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Bessenye  und  Freiherrndiplom  von 
1785  für  Heinrich  Ludwig  Mallordi  v.  Bessenye,  k.  k.  Hauptmann  des 
warasdiner  St.  Georger  Infant. -Regiments. 

Megerlf  v.  Mühlfeld.  Brg.-Bd.  S.  76  und  »69. 

Malortie  (in  Blau  zwei  über  einanderstehende,  goldene  Sparren, 
von  drei,  2  und  1,  gestürzten  silbernen  Lanzenspitzen  begleitet).  Altes, 
ursprünglich  aus  der  Normandie  stammendes  Adelsgeschlecht.  Richard 
Benel  Candot  de  Malortie  kommt  1453  unter  dem  Könige  CarlYII.  von 
Frankreich  in  den  Kriegen  gegen  die  Engländer  als  Ecuyer  vor.  Von 
den  vier  Söhnen  desselben  wurde  Jean  de  Malortie  Stammvater  der 
Linie  Bouteville,  von  welcher  jetzt  die  in*  Hannover  blühende  Familie 
V.  M.  abstammt ;  die  Linie  Manneville  blieb  in  Frankreich.  —  Die  Ge- 
brüder Jacques  und  Louis  de  Malortie  traten,  nach  Aufhebung  des 
Edicts  von  Nantes,  1 685  in  h.  braunschw.-lüneburgische  Dienste.  Er- 
sterer  starb  als  Generalmajor  und  Oberhauptmann  zu  Harburg,  Letz- 
terer als  Oberstlieutenant  zu  Lüneburg.  Von  den  Söhnen  des  Ersteren 
gingen  zwei  wieder  nach  Frankreich  zurück  und  der  ältere  derselbem 
starb  später  als  k.  französ.  General.  Der  in  Deutschland  gebliebene  Bm- 
der,  Wilhelm  August  v.  M.,  starb  als  hannov.  Oberst  und  der  Sohn  dee- 
se%eD,  Georg  Wilhelm  y.  M  ,  als  hannov.  Oberstlieut^nant.  Von  Letz- 
terem entspross  Carl  Gabriel  Heinrich  v.  M.,  hannov.  (renerallieutenant, 
dessen  Nachkommen  noch  in  Hannover  leben.  Zu  denselben  gehört: 
E.  V.  Malortie,  k.  bann.  Geh.-Rath  und  Kanunerh.  und  Ober-Hof- 
marschall. 

Viton  de  Safnt-AUais ,  Nobil.  naiv,  de  France.  —  Freih.  v.  d.  Knet^htek^  8.  199-901  a. 
S.  439.  -  W.-B.  des  Rgr.  HaonoT.  0.  9  und  8.  10.  —  Kne.nchht ,  I.  8.  387.  ~  9.  Befner , 
bAiiiioT.  Adel,  Tab.  21. 

Malotki,  Malotki-Trzebiatowski,  Malotka  (in  Silber  drei  schwarze 
Hammer,  mit  den  goldenen  Stielen  unten  fächerartig  zusammengestellt). 
Altes,  zu  dem  Adel  im  Lauenburg-Bütowschen,  in  Westprenssen  und 
im  Posenschen  gehörendes  Greschlecht,  welches  auch  Malottke,  Mlotke 
und  Mlotek  geschrieben  wurde.  Dasselbe  erwarb  im  Lauenburg-Bütow- 
schen die  Güter  Trzebiatow,  Gross-Gustkow  und  Gross-Massow,  in  West- 
preussen  Lenzitz,  Lissau  und  Wysiecin  im  Kr.  Neustadt  und  im  Posen- 
schen Witoldowo  unweit  Bromberg.  —  Mehrere  Sprossen  des  Stammes 
dienten  in  der  k.  preuss.  Armee  und  einige  derselben  wurden  Stabs- 
officiere.  Ein  Major  a.  D.  Malotki  v.  Trzebiatowski  war  1837  Land- 
rath  dc^  Kreises  Wiedenbrück  im  Reg.-Bezirke  Minden  und  1857  sassen 
im  Bütowschen  die  Erben  des  Friedrich  v.  M.  zu  Gross-Gustow  a, 
August  V.  M.  zu  Trzebiatkow  g ,  Karolin  v.  M.  zu  Trzebiatkow  h  und 
Jacob  V.  M.  zu  Trzebiatkow  m. 

19.  Pr.  A.-L.  ril.  8.  340.  —  F^$ih.  p.  Ltdtbur ,  O.  8.  19. 


—     95     — 

Malowets  v.  Malowitz,  Freiherren.  Erbl.-österr.  n.  böhmischer 
Freiherrnstand.  Diplom  vom  14.  Febr.  1781  für  Johann  Joseph  Kos- 
gorz  Malowez  v.  Malowitz  auf  Zwiestow.  —  Eins  der  ältesten  böhmi- 
schen Rittergeschlechter,  welches,  seit  frühester  Zeit  in  viele  Linien, 
Aeste  und  Zweige  verbreitet,  sich  durch  Beinamen  von  ihren  Schlössern 
und  Gütern :  Pardubiz,  Paczow,  Cheynow,  Kossorz,  Winterberg,  Kamen, 
Hradeck,  Prosecz  etc.  von  einander  unterschied,  jetzt  aber  nur  noch  in 
dem  Hause  Kossorz  blüht.  —  Der  Stamm  ist  schon  mit  den  ersten  cze- 
chlschen  Fürsten  aus  Croatien  nach  Böhmen  gekommen  und  Pardubiz, 
jetzt  die  grösste  Herrschaft  im  chrudimer  Kreise,  war  der  erste  Besitz 
und  wurde  wohl  von  dem  Geschlechte  erbaut.  Gessko  v.  Malowez,  der 
von  dem  jetzt  zur  Herrschaft  Libiezig  im  prachiner  Kreise  gehörigen 
Dorfe  Malowez  den  Titel  annahm,  welcher  später  den  Nachkommen  als 
Familienname  verblieb,  war  mit  K.  Friedrich  dem  Rothbart  und  König 
Wiadislaus  von  Böhmen  bei  dem  Zuge  nach  Mailand.  Demselben  wurde 
um  1159  bei  der  Belagerung  Mailands  in  einem  ^Ausfalle  der  Vorder- 
theil  seines  Bosses  mit  Hals  und  Kopf  durch  das  herabgelassuue  Fall- 
gitter des  Thores  abgeschlagen,  weshalb  ihm  der  Kaiser,  statt  des  alten, 
einen  Mühlstein  zeigenden  Wappens  der  Familie,  den  blutig  abgeschla- 
genen Vordertheil  eines  rothgezäumten  Bosses  als  Wappenbild  gab.  — 
Amestus  Malowez,  oder  von  Pardubiz,  ein  Sohn  des  glatzer  Landes- 
hauptmanns Ernst  Malowez  —  war  1343  der  erste  Erzbischof  zu  Prag; 
Bohnss  Malowez  von  Paczow  war  1384  Feldhauptmann  des  K.  Wenzel; 
Conrad  v.  Malowez  vertheidigte  1429  Zdickow  tapfer  gegen  die  Hus- 
sitten;  Johann  v.  M.  auf  Kamen  sass  1437  im  Landrechte  zu  Prag  und 
wnrde  1450  Bnrggral  zu  Karlstein;  Johann  Malowez  von  Paczow  unt-er- 
schrieb  den  Wahlbrief  des  Georg  Podiebrad  zum  Könige  von  Böhmen 
und  bekam  von  ihm  Winterberg  und  Cheynow  zu  Lehn  etc.  —  Nach- 
dem die  Malowez  zu  Pardubiz,  Paczow,  Kamen  etc.  nach  und  nach  er< 
loschen  waren,  blieben  nur  noch  die  Linien  zu  Kossorz,  einem  Schlosse 
und  Dorfe  jetzt  dem  wischerader  Domcapitel  im  rakonitzer  Kreise  zu- 
stehend und  die  zu  Cheynow  und  Winterberg,  Güter  im  prachiner  Kreise, 
doch  schon  lange  in  &*emder  Hand,  übrig.  Beide  Linien  waren,  ohne 
daas  die  gemeinschaftliche  Abstammung  von  einem  Ahnherrn  nachge- 
wiesen werden  konnte,  nur  durch  Namen  und  Wappen  Sprossen  eines 
und  desselben  Stammes.  Beide  führten  und  führen  das  halbe,  abge- 
schlagene Boss  in  Blau,  jene  golden,  diese  silbem.  —  Die  bekannte 
Stammreihe  der  Kossorz  Malowez  v.  Malowiz  beginnt  mit  Johann  Kos- 
sorz M.  V.  M.  auf  Kamen  und  Prossecz,  verm.  mit  Anna  Wlczkowsky 
V.  Wlczkow  und  mit  dem  Sohne  desselben  Johann  M.  v.  M.,  verm.  mit 
Margaretha  Bellina  Woracziczky  v.  Pabienitz.  Der  Enkel  des  Letzteren, 
Johann  Christoph  M.  v.  M..  gest.  1677,  k.  Hauptmann  der  Hauptstadt 
Prag,  war  verm.  mit  Maria  Yeronica  Svihovsky  v.  Riesenberg.  Durch 
die  S6hne  desselben:  Johann  Christoph,  gest.  1726,  verm.  mit  Maria 
Polyxena  Woracziczky  v.  Pabieiüz  und  Johann  P>anz  M.  v.  M.,  gest. 
1730,  Herrn  auf  Knieschiz,  Tetrowiz  und  Sudowiz,  verm.  mit  Renata 
Agnes  Wratislaw  v.  Mitrowiz,  bildeten  sich  zwei  Linien,  nämlich  die 
Ton  Ersteremabateigende  ältere,  ritterliche  Linie,  deren  letzter  Sprosse 


—  96   —   ; 

der  k.  k.  Major  Johann  Baptist  Kossorz  M.  y.  M.,  gest.  1861,  war, 
welcher  nach  Erlöschen  der  cheynower  Linie  die  Güter  Alt-  u.  Nen- 
Skaliz  u.  Bohumieliz  erhte  und  in  kinderloser  Ehe  mit  Antonia  Fischer 
V.  Adlerswerth  lebte  und  die  von  Johann  Franz  absteigende  jfingere, 
freih^rrliche  Linie,  aus  welcher  des  Stifters  Enkel.  Johann  Joseph  Kos- 
sorz M.  V.  M.,  s.  oben  —  Sohn  des  Wenzel  Romed  M.  v.  M.  aus  dar 
Ehe  mit  Maria  Barbara  Muk  v.  Mukenberg,  gest.  1798  —  den  Frei* 
hermstand  erlangte.  Die  Nachkommenschaft  desselben  s.  unten.  —  Aus 
den  Häusern  Malowez  v.  Cheynow  und  Winterberg  erlangten  dordi 
Diplom  vom  26.  Octob.  1638  Georg  M.  v.  Ch.  u.  W.,  Herr  auf  Liboeh 
und  Czitow,  k.  Landrechts-Beisitzer  zu  Prag  und  Burggraf  zu  Eönigs- 
graetz,  durch  Diplom  vom  30.  April  1639  Peter  Paul  M.  v.  Ch.  u.  W. 
und  vom  13.  Sept.  1760  die  Gebrüder  Ernst  Wilhelm  und  Ferdinand 
Ignaz  —  Söhne  des  1664  verstorbenen  Ernst  M.  v.  Ch.  u.  W.  und  der 
Maria  Theresia  v.  Raczin  u.  Enkel  des  Paul  M.  v.  Ch.  u.  W.  und  der 
Magdalena  Hloczek  v.  Zampach  —  den  böhmischen  Freihermstand. 
Durch  die  Nachkommenschaft  der  Letzteren  entstanden  zwei  neue  Li- 
nien :  die  von  Ernst  Wilhelm  u.  seiner  Gemahlin,  Caroline  Freiin  v.  Salsa 
absteigende  Linie  zu  Zdikan  und  die  von  Ferdinand  Ignaz  mit  Barbara 
Janowsky  v.  Janowiz  gestiftete  Linie  zu  Bohumieliz,  doch  sind  beide  im 
Mannsstamme  wieder  erloschen  und  der  Letzte  dieser  Häuser  war  Frani 
Freih.  Malowez  v.  Cheynow  und  Winterberg,  gest.  13.  Juni  1842,  H«rr 
auf  Alt-  und  Neu-Skalitz  und  Bohumieliz,  verm.  mit  Therese  Grf.  v.  G(N^ 
cey.  —  Was  nun  die  neuere  Stammreihe  der  Kossorz  Malowez  y.  Ma- 
lowiz  anlangt,  so  schliesst  sich  an  die  oben  Angeführte  folgende:  Freih. 
Johann  Joseph,  Herr  auf  Zwiestow,  k.  k.  Kämmerer.  Josepha  Freün 
V.  Forgatsch,  gest.  1826;  —  Freih.  Ernst  Joseph,  geb.  1774  und  geat 
1840,  Herr  auf  Waldheim,  k.  k.  Kämm. :  Maria  Anna  Freiin  y.  Mylius, 
geb.  1784,  verm.  1805  u.  gest.  1842;  —  Freih.  Ernst  Anton  Joseph, 
geb.  1807,  Besitzer  der  Domaine  Waldheim  in  Böhmen  im  Kr.  Pilsen, 
k.  k.  Kämm,  und  Landtags-Abgeordneter,  verm.  1843  mit  Elvira  Grf. 
V.  Stomm,  geb.  1818,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Rosa,  geb.  1847 
und  Elvira,  geb.  1850  und  ein  Sohn:  Ernst  Michel,  geb.  1853,  stammen. 
Die  beiden  Brüder  des  Freiherrn  Ernst  Anton  Joseph  sind,  neben  zwei 
Schwestern:  Rosa,  verw.  Freifrau  v.  Mylius,  geb.  1816  und  Maria  Amia 
verm.  Grf.  v.  Straasoldo,  geb.  1821,  Freih.  Leopold,  geb.  1812,  k.  k. 
Kämm.,  Generalmajor  und  Brigadier,  verm.  1855  mit  Mathilde  Grf. 
v.  Attems,  gest.  1856,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  lebt:  Leopoldine, 
geb.  1856  und  Freih.  Zdcnko,  geb.  1820,  k.  k.  Kämm,  und  Landesge- 
richts-Rath  zu  Prag,  verm.  1845  mit  Octavia  Grf.  y.  Attems,  geh*  1818, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Eme^tine,  geb.  1852,  zwei  Söhne 
entsprossten :  Anton,  geb.  1846  und  Ottocar,  geb.  1858.  —  Von  dem 
Bruder  des  Freiherrn  Ernst  Joseph,  dem  1823  verstorbenen  Freih. 
Emanuel,  k.  k.  Kämm,  und  Major,  stammen  ans  der  Ehe  mit  Josepha 
Freiin  v.  Mensshagen,  geb.  1790,  zwei  Töchter,  Freiin  Julie,  geb.  1820, 
Stiftsdame  zu  Brunn  und  Freiin  Bertha,  verm.  Frau  v.  Herget,  geb. 
1821  und  ein  Sohn:  Freih.  Ludwig,  geb.  1822,  k.  k.  Kämm,  und  Statt- 
halterei-Rath  zu  Prag,  verm.  1861  mit  Caroline  Freün  v.  Mensshagen, 


—     97     — 

geb.  1836.  —  Die  altere  Linie  ist,  wie  oben  erwäbnt,  1.  Apr.  1861  mit 
Johann  Freih.  K.-M.  v.  M.,  Inhaber  des  schon  1582  errichteten  Fami- 
lie Seniorats,  bestehend  aas  den  Besitzungen  Alt-  n.  Neu-Skalitz  mit 
Bohnmielitz  und  dem  Geld-Aeqoivalente  der  Domaine  Gross -Dikan. 
k.  k.  Migor  in  Pension,  im  Mannsstamme  erloschen  and  es  lebt  nur 
noch  dessen  Wittwe:  Antonie  Fischer  v.  Adelswerth. 

Gauht,  I.  8.  1300  u.  II.  8.  667.  -  Zedier,  XIX.  8  7i-.4.  —  üpgerl«  v.  Müht/^Ut,  8.  fi8: 
Dipl.  von  17fiO  u.  Rr^.-Bd.  8.  71 :  Dipl.  von  1781  f&r  Joseph  Kosorx  v.  MaloweU  —  Qe- 
MMl.  Tasobeub.  der  freih.  H&user,  1S4H.  H.  -.'Kl— KA  u  1864.  S.  497—99.  -  8iip|.I«m.  su 
Metna.  W.-B.   VI.  24    —  Tyrof ,  II.  273:  F.   H.  M.    v.    M     und  F.  H.  U    v.  Ch.  und  W. 

Malsburg,  v.  der  Malsburg,  i^uch  Freiherren.  Altes,  zur  hessi- 
sdien  Bitterschaft  gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Niederhessen, 
namentlich  an  dem,  der  Dierael  zuströmenden  Flttsschen  Warme,  an- 
sehnlich begütert  wurde,  das  Erbschenken-Amt  des  Stiftes  Corvey  be- 
kleidete and  im  17.  Jahrb.  auch  Salzgüter  zu  Salzkotten  unweit  Büren 
an  sich  brachte.  —  Nach  Letzner  soll  der  Stammvater,  Otto,  im  8.  Jahrh. 
mit  Carl  d.  G.  aus  Frankreich  gekommen  sein  und  das  vier  Meilen  von 
Cassel  an  der  Werra  gelegene ,  längst  in  Buincn  liegende  Schloss  Mals- 
burg erbaut  haben,  welches,  wie  feststeht,  schon  1120  in  der  Hand  der 
Familie  war  und  in  derselben  als  Landgut  mit  Umgegend  sich  noch  be- 
findet. Die  Nachkommen  Otto's  errichteten  unter  sich  einen  Burg-Frie- 
den und  ein  Gan-Erben-Recht.  Stephan  und  Geriach  v.  d.  M.  werden 
von  Spangenberg  zu  den  Kriegsheldeu  unter  K.  Carl  IV.  gerechnet ; 
Arnold  v.  d.  M.  war  von  1446  bis  1452  Abt  zu  Corvey;  von  Otto 
▼.  d.  M.,  um  1474  fürstl.  hess.  Rath  und  Landvogt  zu  Erfurt,  stammte 
Hermann  v.  d.  M.,  gest.  1557,  welcher  von  den  Häusern  Hessen  und 
Braunschweig  mit  wichtigen  Gesandtschaften  betraut  wurde  und  1516 
gegen  Franz  v.  Sickingen,  1525  gegen  die  aufrührerischen  Bauern  und 
1525  gegen  die  Wiedertäufer  in  Münster  etc.  als  Feldoberst  kämpfte; 
ein  Anderer  dieses  Namens  war  um  1519  Marschall  dos  Erzstifts  Bre- 
men und  Eckbrecht  v.  d.  M.  1571  hessisch.  Land-Drost  zu  Plesse;  Otto 
?.  d.  M.  kommt  um  1637  als  kais.  General-Kriegs-Commissar  vor;  Cas- 
par Friedrich  v.  d.  M.  wohnte  1661  dem  casselschen  Colloquium  als 
Deputirter  bei;  Otto  v.  d.  M.  war  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  Domherr 
zu  Mainz,  Dechant  des  Ritterstifts  Bleidenstadt,  kurmainzischer  Kam- 
merh.  und  des  Stadtgerichts  Präsident  und  um  dieselbe  Zeit  lebte  Raban 
Wühelm  als  Domherr  zu  Hildesheim.  Der  Bruder  des  Letzteren,  Adam 
Eckbrecht  v.  d.  M.,  Herr  auf  Nieder-Etzungen,  Elmarshausen,  Ober- 
Meiser  und  Oedinghausen,  hess.-cassel.  Geh. -Rath,  Hofmarschall  und 
Regiments-Rath  des  gesammten  färstl.  Hofgerichts  zu  Marburg.  Präsi- 
dent u.  bevollm.  Gesandter  zu  Regensburg,  starb  1 708  und  hinterliess 
zwei  Söhne :  Carl,  Herrn  auf  Gieselwcrder,  welcher  Dccan  u.  Domherr 
zu  Hfldeaheim  wurde  und  Ludwig  Friedrich  Johann  v.  d.  M.  Später, 
1734,  starb  Curt  Hilmar  v.  d.  M.,  fürstl.  hessischer  bevollm.  Gesandter 
zu  R^ensburg.  —  Der  alte  Stamm,  zu  welchem  in  neuer  Zeit  auch  Chri- 
stian Carl  Freih.  v.  M.,  k.  preuss.  Oberst  a.  D.,  gest.  1849  im  93.  Le- 
ben^ahre,  gehörte,  hat  in  seiner  Heimath,  in  Kurhessen,  in  grossem  An- 
sehen und  reich  begütert,  dauernd  fortgeblüht. 

Ltitntr ,  corbeyisebe  Chronik,  R.  120  und  desselheo  SUmtnbaum   des  Qeschlechfcs  Mühl- 
iMSMo,  IMT.  —  Seifert,  OmmI.  adel.  Aeltern  und  Kinder ,   Tab.  28    und  DeMeiben  Ahn^n- 
Devttch.  AdHs-L«z.    VI.  7 


—     98     — 

tafeln,  Bd.  I.  —  Gauhe.  I.  8.  1300—9.  —  Ztdifr,  XIX.  8.  768.  —  AttteAiny.Erdbescbnibottg, 
5.  Aufl.  IIl.  l.S.  813  —  N.  Pr.  A.-L.  IIT.  8.  340.  -  FreU>.t.d.  Kneseherk,  S.201.  —  FrWA.  r.  X#- 
d^bur,  0.  8.  7lf.    —  Si^hmacher,  I.  134:  v.  Malsburg,  Hessisch.  —  r.  iffding,  1.8.  3SS  n.M. 

Malschitzki,  Malszycki,  auch  Kokoske.  Altes,  ursprünglich  pol- 
nisches, zu  dem  Stamme  Leliwa  gehörendes  Adelsgeschlecht ,  welches  in 
Hinteri)ommern  und  in  Westpreussen  begütert  wurde.  Dasselbe  sass  in 
Hinterpominern  u  zwar  im  Laueuburgischen  bereits  1575  zu  Vargow, 
erwarb  später  auch  Aalbeck  und  Damerkow,  war  noch  1 784  zu  Vargow 
und  1786  zu  Nossin  angesessen  und  hatte  auch  in  Westpreussen  1782 
das  Gut  Darsau  unweit  Schlochau  inne.  Von  den  Sprossen  des  Gre- 
schlechts  haben  Mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  und  sind  zu 
hohen  Ehrenstellen  gelangt.  Peter  Ewald  v.  M.,  1798  Generalmajor  u. 
Chef  eines  Cuirassier-Regiments,  starb  1800,  und  Johann  v.  M.,  1800 
Generalmajor  und  Chef  eines  Infanterie-Regiments,  starb  1814.  Chri- 
stian Ernst  V.  M.  —  ein  Sohn  des  Franar  Matthias  v.  M.  —  schon  be- 
kannt aus  seiner  Jugend  als  der  über  einem,  seine  kleinen  Ersparnisse 
enthaltenden  Briefe  an  seine  nicht  reiche  Mutter  im  Vorzimmer  des 
Königs  Friedrich  II.  eingeschlafcne,  vom  Könige  überraschte  und  mit 
einer  Goldrolle  für  die  Mutter  beschenkte  Page,  stieg  zum  Obersten  und 
Director  der  geh.  Kriegscauzlei  und  starb  1835  im  76.  Lebensjahre. 
Letzterer  hinterliess  eine  Tochter,  welche  sich  mit  dem  k.  pr.  Mtgor 
V.  Röhl  vermählte. 

Micrael,    S.  501.  —  N.  l»r.  A.-L.  III.  8.  3U.    —    Frtih.    v,  Ledebur ,  II.  8.  7i.  —  Sieb- 
maehtr.  V.  170:  v.  M.,  l»oroineri.soh.  —    r.  Mrding,  Ul.  8.  415. 

Malsen,  Malzen,  Freiherren  v.  Tilborch  (Barone  de  Tilborch). 

Altes,  aus  den  Niederlanden,  von  Malsuni  in  Geldern,  dem  ältesten  Be- 
sitzthume  der  Familie,  stammendes  Adelsgeschlecht.  Roger  de  Malsen 
tritt  schon  1099  unter  den  Angesehensten  des  geldcrnschen  Adels  auf 
und  Wilhelm  u.  Egbert  v.  M.  kommen  1203  als  Zeugen  bei  einem  Ver- 
trage zwischen  dem  Herzoge  Heinrich  von  Brabant  und  dem  Grafen 
v.  Geldeni  vor.  Die  Nachkommen  derselben  breiteten  sich  weit  aus,  be- 
sasscn  mit  dem  Titel:  Barone  v.  Tilborch  ununterbrochen  die  bei  Her- 
zogenbusch gelegene  Baronin  dieses  Namens  und  theilten  sich  in  meh- 
rere Linien  u.  Zweige,  deren  Sprossen  mit  Geschlechtern  des  alten 
Adels  in  Lothringen  u.  den  Niederlanden  verschwägert  waren  und  bei 
dem  deutschen  und  Johauniter-Ordcn  mehrfach  aufgeschworen  hatten. 
—  Die  absteigende  Stammreihe  der  jetzt  in  Bayern  blühenden  Linie  der 
Freiherren  Malsen  de  Tilborch  ist  folgende:  Adrian  de  Malsen  Baron 
de  Tilborch,  kais.  Obei-st  eines  Reiterregiments:  Gosina  Blachsveld 
V.  Vogelsang;  —  Otto  v.  M.  Baron  de  T.:  Margarctha  de  Camp  von  Rüh- 
ren ;  —  Johann  Adolph :  Barbara  Agnes  v.  Blanck  zu  Gillrath  und  Nie- 
derleick  an  der  Ruhr;  —  Johann  Lambert.  Der  Stamm  blühte  fort  und 
das  Haupt  desselben  ist  der  Urenkel  des  Johann  Lambert:  Johann  Theo- 
bald  Freih.  Malsen  de  Tilborch,  geb.  1785,  —  Sohn  des  1826  verstor- 
benen Freiherrn  Johann  Conrad  —  gewesener  Hofmarschall  des  Her- 
zogs Pius  in  Bayern,  venu.  1835  mit  Caroline  v.  Schallern,  geb.  1807, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt:  Freiherr  Wilhelm  Conrad  Adalbert, 
geb.  1840.  —  Die  beiden  Brüder  des  Freih.  Johann  Theobald  sind  die 
Freiherren  Erasmus  und  Conrad.  Freih.  Erasmus,  geb.  1 790,  Herr  auf 
MarzoU  in  Ober-Bayern,  k.  bayer.  Kämm.,  vermählte  sich  1827  mit 


—     99     — 

Therese  Freiin  v.  Ruffin,  verw.  Grf.  v.  Uiberacker,  geb.  1799  und  gest. 
1860,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Matliilde,  geb. 
1836,  sechs  Söhne  entsprossten,  die  Freihen-en:  Theobald,  geb.  1828, 
k.  bayer.  Kammerj.  und  Lieutenant  ä  la  suite ;  CJonrad,  geb.  1829,  k. 
bayer.  Kammerj.;  Albert,  geb.  1832,  k.  bayer.  Kammeij.  u.  Lieutenant; 
Bernhard,  geb.  1834,  k.  bayer.  Oberlieutenant,  verm.  1857  mit  Emma 
Freün  Truchsess  v.  u.  zu- Wetzhausen,  geb.  1826,  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter,  Therese,  geb.  1861  und  ein  Sohn.  Richard,  geb.  1858,  stam- 
men; Oscar,  geb.  1835  u.  Hermann,  geb.  1837,  k.  k.  Oberlieutenant.  — 
Freih.  Conrad,  geb.  1792,  k.  bayer.  Kämm.  u.  a.  o.  Gesandter  und  be- 
YoUm.  Minister  am  grossh.  badischen  Hofe,  vermählte  sich  in  erster  Ehe 
1827  mit  Caroline  Fpeiin  Mandl  v.  Deutenhofen,  gest.  1828  und  in 
zweiter  1«29  mit  Caroline  Freiin  v.  Peckenzell  geb.  1808  u.  gest.  1849. 
Aus  der  ersten  Ehe  entspross:  Freiherr  Ludwig,  geb.  1828,  Doctor 
der  Rechte,  k.  bayer.  Kämm,  und  Legations-Secretair  bei  der  k.  bayer. 
Gesandtschaft  zu  Paris  und  aus  der  zweiten  Ehe  lebt:  Freiin  Caroline, 
geb.  1833,  Stiftsdame  zu  St.  Anna. 

9,  Lang,  8.  183.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  341.  -  Fahne,  1.  8.  267.  -  Freih.  9.  Ledebur, 
a.  8.  TJ.  -  Oenea).  Taschenb.  d.  froib.  Hiu^er,  1^54.  8.  .^27— '29  ii.  18(>4.  8.  499  u.  500.  — 
SUbmaeker,  V.  303.  —  WapfMn-Calender  de»  k.  b.iyer.  Haus -Rtttcrorden«  ▼om  hoU.  IJeorg. 
~  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  hl  und  v.Woleke.rn,  Abth.  3.  8.  15i).  —  0.  Hefner,  bayerisch. 
Adel,  Tab.  46  a.  s.  47.  -   Kn«»ehkt,  \.  8.  :)88. 

MftlBleben.  Altes,  thüringisches  Rittergeschlecht,  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  der  alten,  im  Magdeburgischen  vorgekommenen  Familie 
▼.  Marsleben,  oderMarsleven.  —  Sagittarius,  Olearius  und  andere  thü- 
ringische Historiker  führen  in  alten  Briefen  und  landesfürstlichen  Di- 
plomen aus  dem  12.,  13.  u.  14.  Jahrh.  mehrere  Sprossen  des  Stammes, 
mit  dem  Beisätze :  Miles  oder  Ritter,  als  Zeugen  auf.  In  den  folgenden 
Jahrhunderten  kommt  der  Name  des  Geschlechts  nicht  mehr  vor  und 
so  ist  dasselbe  wohl  im  15.  Jahrhunderte  erloschen. 

Gauh€,  II.  8.  IßT«;. 

Malter,  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  7.  Sept. 
1843  ftr  Joseph  Malter,  k.  k.  Generalmajor.  Derselbe  lebte  später  im 
Pensionsstande  zu  (iratz. 

HMidMhrifU.  Notix. 

'  Maltits.  Altes,  vom  13.  Jahrh.  an  im  Altenburgischen  und  in  der 

Umgegend  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  schon  1217  zu 
Lichtenstein  im  Schönburgischen,  1354  zu  Zttrchau,  1445  zu  Klein-Stöb- 
nitz,  1500  zuMaltiss  oder  Maltitz,  1530  zu  Taubadel  und  noch  1554 
zu  Kaufangen  bei  Penig,  Klein-Stöbnitz,  Zürchau  etc.  sass.  Gegen  Mitte 
des  -16.  Jahrh.  scheint  die  Familie  in  den  genannten  Gegenden  ausge- 
gangen zu  sein  und  Freih.  v.  Ledebur  meint,  dass  dieselbe  allem  An- 
schein nach  von  dem  im  nachstehenden  Artikel  besprochenen,  alten, 
meissenschen  Geschlechte  dieses  Namens  verschieden  sein  dürfte.  Doch 
ist  das  Wappen,  welches  die  Familie  geführt,  nicht  bekannt  und  so  muss 
es  denn  in  Frage  bleiben,  ob  diese  Verschiedenheit  wirklich  begründet 
ist,  oder  ob  sich  an  dieses  Geschlecht  die  Freiherren  v.  Maltitz  an- 
knüpfen, welche  noch  jetzt  in  Curland  blühen  und  deren  Wappenschild 
nach  Schabert's  Wappenbuche  des  curlandischen  Adels  in  Gold  den 
Kopf  und  Hals  eines  aufgezäumten,  schwarzen  Pferdes  zeigt.   Bedenkt 

7* 


-.     100     — 

man  übrigens,  dass  schon  im  13.,  14.  etc.  Jahrhunderte  die  meissensdie 
Familie  y.  Maltitzin,  dem  Altenburgischen  gar  nicht  fernen,  Pflegen  aa- 
sehnlich  begütert  war,  so  Hesse  sich  wohl  auch  leicht  vermuthen,  dass 
beide  Geschlechter  gemeinschaftlichen  Stammes  waren. 

Freih,  t.  Ledebur,  11.  8.    U. 

Maltitz,  auch  Freiherren  (Schild  von  Schwarz  und  Silber  achtmid 
quergestreift.  Auf  dem  gewulsteten  Helme  ein  von  Schwarz  und  Silber 
der  Länge  nach  gestreifter .  oben  mit  breiter ,  rother  Einfassung  ver- 
zierter Köcher ,  aus  welchem  acht  schwarze  Hahnenfedern  herauswach- 
sen). Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  nach  der  Aehnlichkeit  des 
Namens  und  Wappens  wohl  gleichen  Stammes  mit  den  v.  Miltitz.  Als 
Stammhaus  der  Familie,  welche  man  gewöhnlich  von  den  Sorben- Wen- 
den herleitet,  wird  das  derselben  bereits  1250  zugestandene  Gut  Mal- 
titz unweit  Meissen  und  Döbeln  genannt  und  die  Dörfer  dieses  Ni»nens 
bei  Pegau  und  Weissenberg  wurden  nach  Allem  von  dem  Geschlechte 
angelegt.  Dasselbe  war  schon  im  14.  Jahrb.  im  Meissenschen  reich  be- 
gütert, kam  zeitig  nach  Böhmen  u.  Schlesien,  ins  Brandenburgische  etc. 
und  spclter  auch  in  die  Ober-  und  Niederlausitz  und  nach  Ostpreussen. 
Was  den  Besitz  im  Meissenschen  anlangt,  so  sagt  Knauth  (1691): 
„weiland  auf  Dippoldiswalda,  Reichstaedt,  Berreuth  (Beereuth),  Hoyers- 
werda, Werda,  Elster,  Wendischbohra  etc.  und  noch  zu  Krauschütz, 
Kutschka  (Kotschka).  Grimmersdorf  und  dem  halben  Städtlein  Elster- 
werda,  in  haynischer  Pflege  gesessen."  Im  Brandenburgischen  war  schon 
1337  Giesendorf  in  der  Hand  der  Familie.  —  Elisabeth  v.  Maltitz,  einea 
Landesherm  auf  Lichtenstein  Tochter,  wurde  1270  die  dritte  Gemablki 
des  Markgrafen  Heinrich  des  Erlauchten  in  Meissen ;  nach  Baibin  zählte 
Hermann  v.  M.  bereits  1289  zu  den  böhmischen  Freiherren,  beaass 
mehrere  freie  Herrschaften  und  unterschrieb  mit  dem  Reichsgrafen  die 
Reichsabschiede;  Caspar  v.  M.  vertheidigto  1290  die  Stadt Grossenhayn 
als  Gommandant  so  gut.  dass  dieMärcker  wieder  abzogen;  Otto  de  Mal- 
titz lebte  1342,  Alberus  war  1347  markgr.  meissenscher  Hof -Richter 
und  Heinrich  1362  Abt  zu  Zelle;  Johann  Heinrich  und  Friedrich  Chri- 
stophs v.  M.  Söhne  wurden  1413  von  dem  Statthalter  der  Mark  Bran- 
denburg in  ihrem  Schlosse  Trebbin  bet  Teltow  belagert  und  Hans  v.M., 
später  des  Herzogs  Wilhelm  zu  Sachsen  Ober-Hofmarschall,  befand  sich 
unter  den  vom  Adel,  welchen  Kurfürst  Friedrich  II.  zu  Sachsen  in  sei- 
nem Testamente  die  Vormundschaft  über  seine  Prinzen  auftrug.  Im 
16.  Jahrh.  starb  1549  Johannes  v.  M.  als  Bischof  zu  Meissen,  auch 
lebten  Georg  v.  M.  Statthalter  zu  Ingolstadt  und  der  Sohn  desselben, 
Christoph,  Statthalter  zu  Merseburg.  Von  dem  Sohne  des  Letzteren, 
Haubold  auf  Elsterwerda,  kursächsischem  Oberhofmarschall ,  stammten 
Sigismund  v.  M.,  kursächs.  Ober-Forstmeister  des  erzgebirgischen  Krei- 
ses u.  Haubold,  von  dessen  Urenkeln  um  1720  Erasmus  v.  Maltitz,  f. 
Sachs.  Zeitz.  Geh.-Rath,  Ober -Stallmeister  und  Oberhauptmann  des 
neustaedtschen  Kreises,  mit  einigen  Söhnen  lebte.  Wilhelm  Friedrich 
V.  M.  war  1712  und  später  h.  nassauischer  Hofmeister  und  setzte 
seine  Linie,  welche  im  Nassauischen  begütert  wurde,  fort.  Johaim 
Albrecht  v.  M.  wurde  1718  Landes -Hauptmann  in  der  Nieder -Lausitz 


—     101     — 

etc.  —  In  Schlesien  wohnte  Sijrismund  v.  M.  und  Dippoldiswalde  1629 
im  Fürstenthunie  Neisse  und  Friedrich  Ferdinand  v.  M.  und  Dippoldis- 
walde war  1730  Herr  auf  Girschdorf,  Kohldorff,  Damsdorf  etc.  und 
Landesältester  des  ottmachauschen  Kreises,  auch  sass  um  diese  Zeit 
die  Familie  in  Schlesien  zu  Kattersdorf.  Wildschüte ,  Niederwald,  Biltz- 
berg  etc.  —  Im  18.  Jahrh.  war  die  Familie  noch  mehrfach  begütert, 
«nd  sass  noch  1792  zu  Stassfurth,  1798  zuKummerow  unweit  Beeskow, 
so  wie  1802  zu  Friedrichswalde  im  Kr.  Gerdauen,  1805  zu  Briesnigk 
im  Kr.  Sorau,  1814  zu  Puschkow  im  Kr.  Lübben  und  1849  zu  Pforten 
im  Kr.  Sorau.  —  In  Kursachsen  blühte  die  Nachkommenschaft  des 
obengenannten  Erasmns  v.  M.  lange  fort,  doch  ist  nicht  bekannt,  dass 
spftter  im  Kgr.  Sachsen  diese  NachkommenschaH  fortgesetzt  worden  sei. 
—  Der  als  dramatischer  Dichter,  Schriftsteller  etc.  bekannt  gewordene 
Gotthilf  August  Freih.  v.  Maltitz ,  welcher  sich  zuerst  dem  Forstwesen 
gewidmet  und  1821  auch  in  Preussen  eine  Oberförster-Stelle  erhalten 
hatte,  spfiter  aber  in  Berlin,  Hamburg  und  Paris  u.  seit  1833  in  Dres- 
den lebte,  war  bei  Königsberg  i.  Pr.  1794  geboren.  —  Als  begütert  im 
Kgr.  Preussen  wurden  in  neuer  Zeit  nur  aufgeführt:  Ulrich  v.  M., 
Hauptmann  a.  D.  auf  Würgs-Halbendorf  mit  Neu-Würgsdorf  im  Kreise 
Bolkenhayn,  Pr.  Schlesien  und  Friederike  Freifrau  v.  M. ,  geb.  v.  Ko- 
schützki,  Besitzerin  von  Alt-Rosenberg  im  Kr.  Rosenberg,  Reg.-Bez. 
Oppeln. 

BaibiuMM,  Miscell.  Bohem.  Üb.  3.  8.  8.  —  Albinu»,  Wertherasehe  Histor.,  8.  66.—  8ehl€' 
gH,  de  Cella  ?eteri,  8.  74  u.  77  —  Knauth .  S.  SliO  uud  31.  —  Seifert,  Geneal.  »del.  Eltern 
«.  Kinder,  8.  SäI.  -  Sinapiun.  I.  S.  627  o.  IT.  8.  79».  -  Vol.  König,  11.  8.  663-78.  — 
fc«Ae,  I.  8.  1302  und  3.  —  Zedier,  XIX.  8.  780.  —  DreyhaupU  H.  8.  91.  ,—  N.  QeneAl. 
Bandbacb,  1777.  8.  197  u.  98  u.  1778.  8.  343.  -  Freih.  v.Ledehur,  11.  8.73.  —  Siebmaeher, 
t    Ihi:  V.  Maltfta.  MeiMniseh.  —  p.  Meding ,  I.  8.  .156.  —  W.-B.  d.  SSehs.  Staaten,  XT.  18. 

^  Maltcan,  Maltzahn,  Moltsan,  Maltzan  sn  Wartenberg  n.  Penz- 

lin  und  Maltxahii  eu  Cummerow  u.  Sarow,  Maltsahn,  Gr.  v.  Plessen 
md  Gr.  ▼.  Maltzaii  n.  v.  Wedel,  Freiherren  n.  Grafen.  Reichsfrei- 
herm  und  böhmischer  und  Reichsgrafenstand.  Reichsfreiherrndiplom 
vom  2.  Aug.  1530  fttr  Joachim  (II.)  v.  M.,  kais.  Feldmarschall  u.  fftr 
den  Bruder  desselben,  Georg  v.  M.,  h.  pomm.  Geh.-Rath,  mit  dem  Prä- 
dicate:  zu  Wartenberg  und  Penzlin:  böhmisches  Grafendiplom  vom 
10.  Febr.  1694  fQr  Nicolaus  Andreas  Freih.  v.  M.  und  für  den  Bruder 
desselben,  Joachim  Wilhelm  Freih.  v.  M.  u.  Reichsgrafendiplom  vom 
17.  Jan.  1728  fftr  die  beiden  Letztgenannten.  Die  Nachkommen  der- 
selben, am  18.  März  1559  mit  den  Rechten  des  schlesischen  Für- 
sten-und  Herrenstandes  begnadigt,  wurden  5.  Dec.  1590  freie  Stan- 
desherren von  Militsch,  eriiielten  1.  Mai  1774  das  Erbland-Kämmerer- 
Amt  von  Schlesien  und  bekamen  27.  März  1824  eine  Curiatstimme  in 
dem  Stande  der  Fürsten  und  Herren  auf  dem  schlesischen  Provinzial- 
Landtage.  Nftchstdem  vereinigte  durch  königl.  preuss.  Diplom  vom 
2.  Juni  1766,  sowie  durch  kaiserliches  Diplom  vom  25.  Sept.  1766 
Helmuth  Burchard  Hartwig  Freih.  v.  M.,  k.  preuss.  Legationsrath,  als 
im  Testamente  seines  Oheims,  Helmuth  Reichsgrafen  v.  Plessen,  vom 
6.  März  1761  eingesetzter  Erbe  des  Majorats  Ivenack,  fftr  sich  u.  seine 
Nachkommen,  nach  dem  Rechte  der  Erstgebur{  mit  seinem  angestamm- 
ten Namen  und  Wippen,  Namen  und  Wappen  der  R.-Grafen  y.  Plessen 


—     102     — 

und  durch  k.  preuss.  Diplom  vom  23.  Febr.  1833  setzte  Joachim  Carl 
Friedrich  Leopold  Ludwig  Alfred  Gr.  v.  Maltzan  auf  Bresa,  als  Adop- 
tivsohn des  k.  pr.  Kamnierherrn  Eugen  Anton  Leopold  Gr.  v.  Wedel,  m 
seinem  angeborenen  Namen  u.  Wappen  der  u.  das  der  Grafen  v.  Wedel, 
doch  ist  seine  Linie  mit  ihm  selbst  26.  Jan.  1858  wieder  erloschen.  — 
Die  Familie  Maltzan  oder  Maltzahn  ^s>r  immer  die  bedeutendste  di^ 
meklenburgischen  Lande  und  zählt  zu  den  ältesten  Adelsgeschlechtem 
des  nördlichen  Deutschlands.  Dieselbe  besitzt  eine  grosse  und  reiche 
urkundliche  Geschichte,  welche  Lisch  in  neuer  Zeit  aufgeschlossen  hat 
Nach  den  Angaben  desselben  erscheint  der  Stammvater  der  Familie, 
Bernhard  oder  Behrend,  mit  dem  christlichen  Familiennamen  Maltzan, 
zuerst  im  Bisthume  Ratzeburg  1194,  also  während  der  Germanisimng 
der  wendischen  Länder  u.  zwar  als  einer  der  vornehmsten  Zeugen  in 
einer  Urkunde  des  Bischofs  von  Ratzeburg.  Die  Familie  war  zuerst  im. 
Bisthume  Ratzeburg  begütert,  zog  aber  von  hier  immer  weiter  gegen 
Osten,  zuerst  in  die  Grafschaft  und  das  Bisthum  Schwerin,  von  da  schon 
in  der  ersten  Hälfte  des  13.  Jahrb.,  während  der  Kriege  der  meklen- 
burgischen Fürsten  mit  den  Herzogen  in  Pommern,  nach  Pommern  und 
von  dort  sehr  bald  in  das  Land  Werle,  wo  sie,  seit  dem  1 4.  Jahrb.  mit 
dem  Erbmarschall-Amte  des  Herzogthums  Pommern-Stettin  und  des 
Fürstenthums  Werle  bekleidet,  mit  zahlreichen  Gütern  angesessen  war. 
Die  ältesten  Sprossen  des  Stammes  erscheinen  jedoch  nur  im  Ratzebitr- 
gischen,  wo  dieselben  in  der  Pfarre  Schlagsdorf  Besitzungen  hatten.  In 
dieser  Pfarre  liegt  ein  Gut  Moltzahn,  früher  Multsan,  welches  wohl  von 
der  Familie  den  Namen  fahrt,  auch  findet  sich  in  Pommern  in  der 
Voigtei  Cummerow,  der  ältesten  Besitzung  der  Familie  in  diesem  Lande, 
ein  Gut  Moltzahn.  Nach  der  Trübsten  Form  des  Ortnamens  treten  auch 
die  ältesten  bekannten  Familienglieder  urkundlich  bis  1250  als:  Bem- 
hardus  und  Johannes  de  Mulsan,  Mulzian  und  Multsan  auf.  Es  ist  da- 
her wahrscheinlich,  dass  die  Familie  von  dem  Lehngute  Maltzan  den 
Namen  annahm,  da  die  Bezeichnung :  „v.,  de "  in  alter  Zeit  immer  an- 
deutet, dass  die  Familie  von  dem  ersten  Lehn  den  Namen  trägt,  wobei  es 
aber  immer  wahrscheinlich  bleiben  wird,  dass  ursprünglich  das  Gut  Ton 
dem  Stammvater  der  Familie  den  Namen  erhalten  hatte.  Seit  Mitte  des 
13.  Jahrb.,  in  welcher  der  urkundlich  und  verbürgte  Stammhalter,  Lu- 
dolph,  auftritt,  nennt  sich  die  Familie  bis  auf  die  neuere  Zeit  stets: 
Moltzan  und  zwar  immer  ohne:  von  oder  de,  was  wohl  nur  in  der  Be- 
deutung des  Namens  zu  suchen  ist.  Letzterer  ist  zweifelsohne  wendi- 
schen Ursprungs.  Der  Ton  lag  früher  auf  der  letzten  Sylbe  und  so 
schrieb  man  denn  im  17.  u.  18.  Jahrb.  meist  Moltzahn.  Die  Form: 
Maltzan,  bei  deren  Aussprache  der  Ton  sich  auf  die  erste  Sylbe  neigt, 
ist  hochdeutsch  und  hat  die  alte,  wendische  Form  jetzt  ganz  verdrängt. 
Dieselbe  erscheint  zuerst  in  Schriften  und  Urkunden  des  ersten  Frei- 
herm  Joachim  (H.).  Einzelne  Glieder  der  freiherrlichen  Linien  schrieben 
sich  bis  vor  Kurzem  noch :  Maltzahn,  jetzt  aber  schreiben  sich  die  Meli- 
sten:  Maltzan,  wie  von  der  gräflichen  Linie  immer  geschehen  ist.  Was 
übrigens  den  Namen  anlangt,  so  ist  derselbe  ein  Personalname,  welcher 
einen  Gotteeverehrer,  oder  Bewohner  eines  Tempelortes  und  der  Orts- 


.^: 


—     103     — 

name:  Moltzan  einen  Ort  bezeichnet,  wo  dieser  Gottesverchrer  wohnt. 
Zweifelsohne  stammt  der  Name  aus  der  wendischen  Heidenzeit,  wo  jeder 
nur  einen  Namen  trug,  der  kein  Familienname  war  und  der  Stammvater 
der  Familie  Maltzan  behielt  bei  der  Christianisirung  seinen  Namen  im 
frommen  Sinne  als  Familiennamen  l)ei.  In  diesem  Sinne  wählte  er  wohl 
aach  als  Zeichen  seiner  Bekehrung  und  seines  christlichen  Glaubens  das 
ursprüngliche  Stammwappen  der  Familie,  in  Gold  den  Weinstock,  mit 
dem  sich  Christus  vergleicht  und  welcher  schon  das  ganze  Mittelalter 
hindurch  ein  ungewöhnlich  lebendiges  Bild  des  Herrn  war.  Die  jetzt  in 
der  rechten  blauen  Schildeshälfte  stehenden  zwei  Hasenköpfe  kamen 
erst  gegen  Ende  des  13.  Jahrh.  hinzu  und  deuten  auf  ein  Allianzver- 
bältniss  mit  der  1494  ausgestorbenen  Familie  Hasenkop,  welches  Ver- 
hältniss  aber  bis  jetzt  noch  nicht  ergründet  ist.  —  Von  den  Nachkommen 
des  obengenannten  Bohrend  oder  Bernhard  Mulsan  war  Ludolph  Maltzan 
1277  Vormund  der  jungen  Fürsten  von  Meklenburg.  Der  jüngste  Sohn 
desselben  bestieg  1314  unter  dem  Namen:  Hermann  II.  den  bischöf- 
lichen Stuhl  von  Schwerin  und  hatte  denselben  bis  1322  inne.  Als  im 
14,  Jahrh.  die  Erbämter  gestiftet  wurden,  erhielten,  s.  oben,  die  v.  M. 
in  den  Fürstenthümern  Pommern  und  Wenden  das  wichtige  Amt  der 
Erbmarschälle.  Später,  1487,  theilte  sich  mit  zwei  Brüdern,  Behrend 
und  Lüdeke,  der  Stamm  in  zwei  grosse  Zweige.  Es  kaufte  nämlich  Beh- 
rend M.  auf  Wolde  die  böhmischen  Herrschaften  Graupen  und  Teplitz, 
wurde  1501  mit  der  Baronin  Penzlin  belehnt  und  ist  der  nähere  Stamm- 
vater der  noch  blühenden  reichsgräflichen  und  reichsfreiherrlichen  Linie 
zu  Wartenberg  u.  Penzlin.  Von  Lüdeke  M.  aber,  Herrn  auf  Sarow  und 
Osten,  h.  pomm.  Erblandmarschall,  stammen  die  v.  Maltzan,  welche  in 
Pommern  und  Meklenburg  im  Besitze  zahlreicher  Rittergüter,  so  wie 
der  Erbmarschall- Würde  von  Pommern  sind.  Einer  SeitenBnie  dieses 
Stammes  steht  die  Majorats-Herrschaft  Ivenack  zu,  deren  jeweiliger  In- 
haber nach  dem  Obenerwähnten  Namen  und  Wappen  eines  Grafen 
V.  Flessen  mit  dem  seinigen  führt.  Sonach  blüht  neben  der  freiherr- 
lichen Linie  zu  Wartenberg  und  Penzlin  noch  eine  zweite  freih.  Linie, 
n&mlich  die  zu  Cummerow  und  Sarow,  s.  unten.  —  lieber  die  Vorfahren 
des  obengenannten  Behrend  M.  auf  Wolde  ergeben  ältere  Schriftsteller, 
welchen  Gauhe  u.  A.  gefolgt  sind.  Nachstehendes:  in  Pommern  soll  zu- 
erst um  1060  —  ein  Jahr,  welches,  nach  den  Ergebnissen  neuer  und 
genauer  Forschungen  über  das  Vorkommen  der  Familie  in  Meklenburg, 
nicht  gewiss  ist  —  Ludert  oder  Lüden  Moltzan  auftreten  und  als  einer 
der*ersten  Ritter,  die  sich  in  Pommern  zu  dem  christlichen  Glauben  be- 
kannten, Schloss  imd  Kirche  zu  Engelmünster  erbaut  haben.  Aus  seiner 
Ehe  mit  Gisela  entspross  Bolco  M.,  welcher  den  Stamm  weiter  fort- 
pflanzte. Von  seinen  Nachkommen  erwarb  Georg  M.  —  Sohn  Heinrichs 
M.  u.  einer  v.  Ahnen  —  durch  Vermahlung  mit  einer  v.  Königsmark 
ansehnliche  Güter  in  der  Mark  Brandenburg.  Der  Urenkel  desselben, 
Heinrich  (II.)  vermählte  sich  1360  mit  einer  meklenburgischen  Prin- 
zessin, der  Enkelin  Johanns  IH.  Fürsten  der  Wenden  zu  Güstrow,  er- 
hielt dadurch  die  meklenburgische  Herrschaft  Penzlin  und  brachte  auch 
die  Erbmarschall- Würde  in  den  Herzogthümem  Pommern  und  Cassuben 


—     104     — 

an  die  von  ihm  gegründete'  penzliner  Unie.  Der  Sohn  desselben,  Joa- 
chim (I.)  stand  bei  dem  Markgrafen  Joachim  v.  Brandenbarg  in  beson- 
derer Gunst  und  von  demselben  stammte  Bernhard  oder  Bebrend,  s. 
oben,  Herr  der  Herrschaften  Granpen  nnd  Teplitz,  welcher  mit  Gande- 
lina  V.  Alvensleben  vermählt  war.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Frdberm 
Joachim  H.,  s.  oben,  verkaufte  die  genannten  Herrschaften  wieder, 
machte  sich  in  Schlesien  mit  den  Herrschaften  Wartenberg  und  Bralin 
ansässig  und  erhielt  mit  seinem  Bruder,  wie  erwähnt,  den  Reichsfirei- 
hermstand.  Von  dem  älteren  Sohne  des  Freiherrn  Joachim  (11.) :  Jo- 
hann Bernhard,  kaiserl.  Rath  und  Landeshauptmann  der  Fttrstenthttmer 
Oppeln  und  Ratibor,  ent^pross  Joachim  (HL),  kais.  w.  Rath,  welcher 
durch  Vermählung  mit  Eva  Freiin  v.  Lobkowitz,  deren  Mutter,  Anna 
Freiin  v.  Kurtzbach,  Erbin  von  Militsch  geworden  war,  die  Herrschaft 
Militsch  erhielt  und  in  Böhmen  die  Herrschaften  Ronow,  Helffenberg 
und  Stoliki  kaufte.  Durch  seine  Grossmutter,  Anna  Bernhardine  Freiin 
Y.  Waldstein,  seine  Mutter,  Elisabeth  Freiin  v.  Lomritz  und  seine  schon 
genannte  Gemahlin  wurde  die  Familie  mit  dem  plastischen,  podiebrad- 
schen  und  kurbrandenburgischen  Hause,  so  wie  mit  den  angesehensten 
Geschlechtem  des  böhmischen  Herrenstandes  verwandt.  Nach  seinem 
Tode  erbte  1625  der  Sohn,  Joachim  (IV.),  gest.  1664,  als  Gelehrter  be- 
kannt und  Rector  der  Universität  zu  Frankftirt  a.  d.  0.,  verm.  mit  Anna 
Freiin  v.  Kochtitzki,  die  Herrschaft  Militsch.  Der  zweite  Sohn  dessel- 
ben, Joachim  Andreas,  gest.  1693,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Anna  Ju- 
dith Freiin  v.  Boreck  und  in  zweiter  mit  Maria  Elisabeth  Freiin  v.  San* 
erma,  setzten  den  Stamm  fort  und  seine  beiden  Söhne :  Joachim  Wil- 
helm u.  Nicolaus  Andreas,  s.  oben,  brachten  den  Grafenstand  in  die  Fa- 
milie. Ersterer  starb  1728  ohne  Nachkommen,  vom  Grafen  Joachim 
Andreas  aber  stieg  der  gräfliche  Stamm,  wie  folgt,  herab :  Graf  Nico- 
laus Andreas  —  jüngerer  Sohn  des  Joachim  Andreas  —  geb.  1670 
und  gest.  1718:  Maria  Theresia  Grf.  v.  Althann,  vermählt  1696  and 
gest.  1743;  —  Joachim  Andreas  (H.),  geb.  1706,  gest.  1786,  folgte 
seinem  Oheim,  Joachim  Wilhelm,  1728  als  freier  Standesherr  zu  Mi- 
litsch, k.  preuss  w.  geh.  Staats-  u.  Cabinetsminister  des  Herzogthums 
Schlesien,  Ober-Erb-Kämmerer  seit  1774  etc.:  Friederike  Luise  Grf. 
V.  Platen,  geb.  1713,  verm.  1731  u.  gest.  1799;  —  Joachim  Carl,  geb. 
1733  u.  gest.  nach  1800,  Standesherr  auf  Militsch,  Obererblandkäm- 
merer in  Schlesien,  k.  preuss.  Kammerh. :  erste  Gemahlin :  Antonie  Grf, 
v.Hoym,  geb.  1768,  verm.  1786  u.  gest.  1799;  —  Joachim  Carl  Lud- 
wig Mortimer,  geb.  1793  u.  gest.  1843,  k.  preuss.  Kammerh.,  w.  Cteh.- 
Rath,  Staatsminister  etc.:  Auguste  Grf.  v.  d.  Goltz,  gest.  1837,  Erbfiraa 
der  Herrschaft  Würben  in  Schlesien ;  —  August  Mortimer  Joachim  Gr. 
Maltzan,  Frcih.  v.  Wartenberg  und  Penzlin,  geb.  1833,  freier  Standes- 
herr auf  Mielitsch,  Herr  der  Fidei-Commiss-Rittergöter  Breslawitz,  Gont- 
kowitz,  Gugelwitz,  Liatkawe  und  Walkawe,  so  wie  des  AUod. -Ritter- 
gutes GrebUne  in  Schlesien,  Ober-Erblandkämm.  in  Schlesien,  Landes- 
ältester, erbl.  Mitglied  des  preuss.  Herrenhauses,  verm.  1862  mit  Alma 
v.  Veitheim  a.  d.  H.  Bartensieben,  geb.  1843,  aus  welcher  Ehe  ein  1868 
geborener  Sohn  entspross.   Der  Bmder  des  Grafen  August  Mortimer 


—     105    — 

Joachim,  neben  n^ei  Schwestern,  Grf.  Alexandrine,  geb.  1818,  verw. 
Lady  Beauvale,  Viscount.  Melbourne  u.  wiedervermählte  Baronesse 
Forester  und  Grf.  Antoinette,  geb.  1826,  verm.  Grf.  v.  Perponcher-Sedl- 
nitzky,  ist:  Gr.  Mortimer,  geb.  1832,  k.  preuss.  Lieut.  im  Cuirassier- 
Regimente  Nr.  5.  —  Von  dem  Bruder  des  Grafen  Joachim  Alexander 
Gadmir,  dem  1845  verstorbenen  Grafen  Joachim  Caesar  Eugen  —  Bru- 
der des  Grossvaters  des  Grafen  August  Mortimer  Joachim  —  k.  preuss. 
Kammerh.,  Legations-  u.  Ratho  etc.  stammte  aus  zweiter  Ehe  mit  Frie- 
derike Seelmann,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn,  Graf  Eugen,  geb.  1825 
TL,  gest.  1864  nach  bei  der  Erstürmung  der  Insel  Alsen  erhaltenen  tödt- 
Hchen  Wunden,  verm.  1854  mit  Emma  v.  Podewils,  aus  welcher  Ehe  ein 
Sohn,  Joachim,  geb.  1858,  lebt.  —  Die  freiherrliche  Lipie  zu  Warten- 
berg und  Penzlin  stammt  von  dem  Freiherrn  Johann  Bernhard  —  jün- 
gerem Sohne  des  Freiherrn  Joachim  111.  u.  jüngerem  Bruder  des  Freih. 
Joachim  IV.  -  und  dessen  Gemahlin,  Ursula  Grf.  v.  Hohenzollern.  Nach 
Verkaufe  der  Herrschaft  Neuschloss,  welche  diese  Linie  anfangs  besass 
«od  von  welcher  sie  den  Namen  fahrte,  erwarb*  Freih.  Hans  Heinrich 
1702  von  seinen  Vettern  die  Herrschaft  u.  Baronie  Penzlin.  Penzlin  ist 
mit  mehreren  anderen  Gütern  seit  1828  Fidei-Commiss  und  mit  dem- 
selben ist  das  Erb-Iiandmarschall-Amt  zu  Wenden  vereinigt.  Der  Stifter 
dieses  Fidei-Commisses,  Freiherr  Ferdinand  Friedrich  Georg,  geb.  1778 
und  gest.  1849,  Erbmarschall,  Herr  auf  Penzlin,  Neuhof,  Bauhof,  Lub- 
kow,  Siehdeiim,  Werder  u.  Wustrow,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Sophie 
Grf.  V.  Moltke,  gest.  1834  und  in  zweiter  mit  Luise  v.  d.  Tranken .  geb. 
1806,  ernannte,  da  nach  früherer  Bestimmung  keineswegs  die  Erstge- 
burt allein  das  Snccessions-Recht  im  Fidei-Commisse  bestimmen  sollte, 
za  seinem  Nachfolger  in  demselben  den  jüngsten  Sohn  zweiter  Ehe,  den 
Freih.  Johannes,  später  aber  ist  erbrechtlich  festgesetzt  worden,  dass 
jedesmal  nach  dem  Tode  des  Fidei-Oommiss-Besitzers  seine  nächsten 
Agnaten  um  die  Nachfolge  loosen  sollen.  Die  freiherrliche  Linie  Malt- 
zan  zu  Wartenberg  und  Penzlin  besitzt  jetzt  in  Meklenburg:  Stadt, 
Sdiloss  und  Vogtei  Penzlin  u.  die  Güter  Nenhof,  Bauhof,  Lübkow,  Sieh- 
deüm.  Werder,  Wustrow.  Krukow,  Rothenmoor,  Dahmen,  Sagel,  Molt- 
zow,  Ilkensee,  Rambow,  Peccatel,  Jennyhof,  Brustorf,  Peutsch,  Gross- 
u.  Klein-Luckow  und  Langhageu,  so  wie  in  Polen :  Duchnow,  Golike, 
Penzlin,  Malzanow.  Rudeck  und  Zanecyn.  Inhaber  des  Fideicommisses 
Penzlin  und  Erbmarschall  zu  Wenden  ist ;  Johannes  v.  M.  Freih.  zu  W. 
und  P,,  geb.  1845  —  wie  oben  erwähnt,  jüngster  Sohn  des  Freiherm 
Ferdinand  Friedrich  Georg.  —  lieber  die  Brüder  des  Freiherrn  Jo- 
hannes, die  Freiherren  Friedrich,  geb.  1804,  grossh.  meklenb.-schwer. 
geh.  Kanunerrath,  Adolph,  gest.  1834  u.  Ferdinand,  geb.  1806,  die  Fa- 
milien derselben  und  die  Schwestern,  so  wie  über  die  Brüder  des  Frei- 
herm Ferdinand  Friedrich  Georg,  die  Freiherren :  Heinrich,  gest.  1793, 
Herrn  auf  Tamow,  Friedrich  Rudolph  Nicolans,  geb.  1783,  Herrn  auf 
Rothenmoor,  Dahmen,  Sagel  und  Federow,  meklenb.  Landrath  und 
Adolph  Christian  August,  geb.  1785,  auf  Eschdorf  bei  Pirna  und  über 
die  sehr  zahlreiche  Nachkommenschaft  der  beiden  Ersteren  ergeben  die 
geneal.  Handbb.  d.  freih.  Häuser  die  genauesten  Nachweise,  wie  sich 


—     106     — 

denn  auch  in  denselben  sorgföltige  geschieh tliche  Nachrichten  und  Stamm- 
tafeln in  Bezug  auf  die  Freihorru  v.  MaUzahn  zu  Cummerow  und  Sarow 
finden,  auf  welche  hier  bei  dem  grossen  Umfange  dieser  Angaben  ver- 
wiesen werden  rauss.  Die  cumraerower  Linie,  schlossgesessen  auf  Wolde 
und  Cummerow,  deren  Reichsfreiherrnstand  im  Kgr.  Preussen  anerkannt 
ist,  wnrde  sammt  den  Schlossgesessen en  zu  Sarow,  1534  mit  der  Erb- 
Landmarschall  würde  in  Alt -Vorpommern  belehnt  und  die  Haupt-  und 
ältesten  Besitzungen  sind  Lehen  in  Alt-Vorpommern.  Die  zahlreichen 
Sprossen  der  cummerower  Linie  werden  jetzt,  in  zwei  Aestc  geschieden, 
den  alteren  oder  die  Häuser  Vanselow  und  ützedel  und  den  jüngeren 
Ast.  oder  das  Haus  ruinmerow,  aufgeführt  und  der  jüngere  Ast  blüht 
jetzt  in  drei  Zweigen,  von  welchen  der  älteste  Zweig  durch  Testament 
des  kursäclis.  Geh.-Raths  Gr.  v.  Plessen  vom  6.  März  1761  u.  in  Ge- 
mässheit  der  Stift ungsurkunde  von  demselben  Tage  in  den  erblichen 
Besitz  der  Majoratsherrschaft  Ivenack  im  Grossh.  Meklenburg-Schwerin 
gelangt  ist.  Der  jeweilige  Besitzer  fiihrt  den  vereinigten  Namen:  Frei- 
herr V.  Maltzahn,  Graf'v.  Plessen,  s.  unten  den  Artikel:  Plessen,  Gra- 
fen. —  Die  sarower  lanie  blüht  ebenfalls  in  drei  Zweigen  mit  vielen 
Sprossen. 

J/»crrt-/,  8.  507(361).  —  ßuc^lini,  II l.  S.  287.  ~  r.  Pritzhutr  ,  Nr.  95.  —  Sinapitu,  I. 
8.  .S6-»;-.'  lind  II.  S,  M4.  —  r.  Summer ^hcry.  Script,  rcr.  SJle».  III.  8.  24?».  —  Hülmer  .  Hl. 
8.  92.1—26.  —  Grtuh^.  I.  8.  U99-1I04.  —  Zt^dter .  XIX.  S.  79H-97  -  •.  B^hr,  ft.-U, 
8.  IßSy.  —  Brvgyniinnn.  I.  N  HiS.  -  Freih.  c  Krohnf  ^  li.  8.  H0l-30fi  und  441.  —  Lexio. 
over  nd«I.  FiinU.  i  D.unnark  II.  8.  22  und  Tnb.  :.'.  Nr.  CO.  —  Jacohf,  t-soo.  II  8.  277.  —  W. 
Pr.  A.-L.  III  S.  341— 4.S.  —  Deiiisclit!  (irafcnh.  d.  «ifgoiiw.  H.  8.  77— Sl.  —  &.  C.  F,  LiicU, 
V.  MHU/.tnisrh«'  Urkuiiri>'iiH.-iinmluu^,  Md.  I  —  V.  und  dcrsiJho  :  Ucb^r  Namt-n  und  W*«p|»«'n  d«T 
Fftitiilic  V  Maltxnn.  Hcrnld.  Atiliaudliinit  zum  Gfdäclitii.  der  2.^Jahr.  Amtsjubclfeior  des  Pft- 
»tors  O.  M,  C.  Manch  ew.  Scliwcrin.  IH.«)!.  —  Fr^ih.  r.  Lfiifbur ,  fl.  8.  73— 7.^  und  Hl. 
8.  306  und  7.  —  (;riical.  Taiir.lionb.  der  Kräfl.  Häuser.  1XH4  8.  ■i24  und  25  und  hiator.  Hftndb. 
XU  Dem.selbon,  8.  5.'i7.  (itMual.  raschonb  .  d'T  freih.  IlSuser,  1S54.  H.  329—38.  1855.  8.86«. 
1858.  8.  41«  u.  1"*ß4.  8.  .SOO-.'.IH.  -  Siebmacher,  I.  V9 ;  Malt7.au.  Frcih.  u.  16«:  v.  Moltian, 
8ichMi.scb  II.  V.  15:{.  r.  Wntphalen,  Mouitm.  invdita,  III.  Tab.  h.  --  r.  Mttding.  I.  8.  401 
und  2.  —  hurrhl.  VV.lt.  III.  l'ftO.  -  Suppl  r.u  Siehra.  W.-B.  IX.  I  :  M.  Ut.  v.  Plesson.  — 
W.-B.  d.  l'rcMiss.  Monarcb.  ,  I  7«5 :  M.  «r.  v.  V.  —  M.'klPiib.  W.-R.  T»b.  .^8.  Nr.  128:  v.M. 
Nr.  124:  V.  M.  Fr-ih.  ku  I'.  u.  W.  und  Tab.  39.  Nr.  145:  F.  H.  v.  M.  ,  (Jr.  r.  P.  und  8.  « 
u.  28.  —  Pomni.  W.-B.  II.  20:  Gr.  v.  M.  u.  v.  W.  u.  V.  V.J  u  24:  v.  M.  etc.  u.  26  n.  28: 
«Ite  Siegel.   —   Mnsch    Mekh-nb    Adel   von    0.   T.  t.   H^fn^r.  Srbweriu,  1858.  8.  18. 

Maltzoif  (in  Blau  drei  quergezogene  Bäche  und  über  jedem  ein 
blühendes  Vergissmeinnicht).  N*1her  nicht  bekanntes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  1857  ein  Fräulein  v.  Maltzoff  in  Berjin  lebte. 

Freiherr  r.   Lfdrbui .   III.  8.  307. 

Malzik.  Piiii  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gerechnetes  Ge- 
schlecht. 

SinapiUM.  M.  8.  799.  -    N.  Pr  A.-L.   II.  8.  34. 

Mameli.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1738  für  Franx 
Anton  Mameli. 

Magerte  v.  MühlfHd,  Krg.-Bd.  8.  3<;9. 

Mamming,  Grafen,  s.  Maemmingen,  M  am  min  gen,  Mam« 
ming,  Freiherren  u.  Grafen,  S.  76. 

Mampe.  Ein  vor  1777  im  Lauenburgischen  begütert  gewesenes 
Adelsgeschlecht. 

Freih.  r.   Ledebur,  II.  8.  75. 

Mamuea  della  Torre,  Turri  oder  v.  Thnm,  Grafen.  Reichsgra- 
fenstand.    Diplom  von  1701  für  Marcus  Antonius  Mamaca  de  Torre, 


—     107     — 

kaiserl.  Hof-Kriegs-Rath.  —  Altes,  arsprftnglich  italienisches  Adelsge- 
schlecht ,  doch  in  koiner  Verwandtschaft  mit  den  eben  daher  stammen- 
den Grafen  Thum  oder  de  la  Torre  u.  Taxis  stehend.  Dasselbe  wurde 
schon  1346  unter  die  genuesischen  adeligen  Patricier  aufgenommen  und 
Oanhe  theilt  über  die  früheren  und  späteren  genealogischen  Verhält- 
nisse der  Familie  Mehreres  mit.  —  Graf  Marcus  Antonius,  —  ein  Sohn 
des  Pantaleon  M.  ans  der  Ehe  mit  einer  Grf.  Borisi  v.  Fontane  u.  En- 
kel des  Michael  M.  de  la  Torre ,  deputirten  Regenten  von  Scio  —  war 
vermählt  mit  Justina  Grf.  v.  Tarsia  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Graf 
Christoph,  Magnat  in  Ungarn,  welcher,  verm  mit  Juditha  Grf.  Khuen, 
Freiin  v.  Bellasi,  den  Stamm  durch  zwei  Söhne :  Johann  Michael  IL  u. 
Johann  III.,  gest.  1743,  fortpflanzte. 

Hühner,  8uppl.  von  1740.  S.  348-51   nnrh   Narhrirhten  au«  der  Familif.   -    Bud*i«fUH,  hi- 
BtOT.  LMicon,  Forturtziiiig.  .<<.   I4lf>.   —   Gaulif .    II.    M.  (iäH  — 70. 

Mamula,  Freiherren  (Schild  quergetheilt:  obere  Hälfte  wieder 
qnergetheilt :  oben  Gold,  ohne  Bild  und  unten  in  Roth  neben  einander 
drei  silberne  Sterne;  die  untere  Schildcshnifle  zeigt  das  Bild  der  Fe- 
stang Peterwardein).  Erbländ.-östeiT.  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
9.  Jan.  1851  fftr  Lazarus  Mamula,  k.  k.  Generalmajor  im  Ingenieur- 
Corps.  Derselbe,  geb.  1795  zu  Gomirje  im  oguliuer  Gränz-Regiraents- 
Bezirkctrat  1815  als  Cadet  in  das  k.  k.  Ingonieur-Corps,  stieg  in  dem- 
selben von  Stufe  zu  Stufe  immer  höher,  zeichnete  sich  namentlich  1849 
bei  Kamenitz  und  Petei*wardein  aus  und  ist  jetzt  k.  k.  Geh.-Rath  und 
Feld-Marsch. -Lieut.  im  Ingenieur-Corps,  Gouverneur  und  commandiren- 
dcr  General  in  Dalmatien,  Regiments-Inhaber  etc. 

Geneal.  TMcheiih.  rt.  frcih.  H&us'^r,  1%4.  «.  513.   -    Milit.-Scheraat.   d     önurr.  Kalserth. 

Mamnla  y.  Trinkenfeld.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1790  fftr  Maximilian  Mamula,  k.  k.  Hauptmann  des  Carlstädter  -  Oguli- 
ner-Regiments,  mit  dem  Prädicate :  v.  Trinkenfeld. 

Meg^rie  ».  Mühl/Hd.  RrR.-Hd.  8.  3»i9. 

Managetta  nnd  Lerchenan,  Ritter  nnd  Freiherren.  Reichsritter- 
und  erbländ. -österr.  Freiherrnstand.  Freiherrndiplom  von  1753  für 
Johann  Joseph  Martin  Reichsritter  v.  Managetta  und  Lerchenau,  Di- 
rectorial-HoÄ'ath  und  Vice-Präsidentcn  der  nieder-österr.  Repräsentation 
nnd  Kammer,  aus  Allerhöchst  eigenem  Antriebe.  —  Ob  die  freiherr- 
liche Linie  fortgeblüht,  muss  dahin  gestellt  bleiben:  der  ritterliche 
Stamm  blühte  fort  und  in  neuester  Zeit  lebte  Anton  Rilter  v.  Managetta 
und  Lerchenau  als  k.  k.  Oberst  in  d.  A.  zu  Gratz. 

Mtgerlt  9.  Mukt/ehl,  5t.  f>8  und  69.  —   Miltt.Srh^mnt.  d    önterr.  Kai.iPrtli. 

Manakovich  v.  Heldenfeld.  .  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1801  fftr  Joseph  Manakovich,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Peterwar- 
deiner Regimente,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hcldonfeld. 

Manckschitz  (in  Silber  ein  vorwärtsgekekrter ,  schwarzer  Btiffels- 
kopf  mit  goldenen  Hörnern  und  durch  die  Nase  gezogenem ,  goldenen 
Ringe).  Altes,  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes,  vor  Anfange 
des  17.  Jahrh.  ausgegangenes  Geschlecht,  eines  Stammes  mit  den  v.  Ko- 
lazkowsky  u.  v.  Tschirschky. 

Henel,  Rileogr.  reiiov.  Cap.  8.  .S.  701.  —    Siiutpim,  I.  8.  628  und   1000.   -    ifiehmacher,  I. 
i9:  V.  M.,  Schleahteh.  -  H.  Meding,  U.  S.  258. 


—     108     — 

Mandel  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  ein  grü- 
ner Palmbaum  und  links  geviert:  1  u.  4  in  Gold  ein  grflner  Lorbeer- 
kranz n.  2  und  3  in  Schwarz  ein,  seine  Jungen  fütternder  Pelican). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplome  vom  31.  März  1804  für  Hans 
August  Mandel  und  vom  23.  Nov.  1804  für  August  Mandel.  —  Die  Fa- 
milie war  in  Schlesien  am  Fusse  desZobtenberges  mitMohnau,  Protseb^ 
kenhain  und  Wernersdorf  im  Kr.  Schweidnitz  begütert.  Eine  verwittw. 
Frau  V.  M.  besass  um  1830  das  Gut  Wernersdorf;  später  lebte  Doro- 
thea verw.  V.  M. ,  in  zweiter  Ehe  mit  einem  Grafen  v.  Matuschka  ver^ 
mahlt  und  ein  v.  Mandel  stand  1837  im  k.  preuss.  10.  Infant.  -  Regi- 
mente.  — 

Handsehrim.  Notix.  ~   N.  Fr.  A.-L.  III.    S    345  und  V.  8.  322.  -  Frtihtr  9.  L^debm; 
n.  S.  7ft.  —  W.-B.  d.   Preuss.  Monarch..  III.  94. 

Mandel,  Edle  v.  Mandelstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1796  für  Joseph  Mandel,  Inhaber  des  mandlischen  Freihofes 
und  der  kerschdorfer  Maierschaft  in  Steiermark,  mit  dem  Prftdicate: 
Edler  v.  Mandelstein. 

Megerlf  r.   Mühlfeld,  Krg.-Od    S.  3«)9  und  70. 

Mandell.  Ein  am  4.  Apr.  1811  in  die  steierische  Landmannschaft 
aufgenommenes,  freiherrliches  Geschlecht,  welches  wohl  zu  der  im  Yor- 
stehenden  Artikel  erwähnten  Familie  gehört. 

Schmutz,  II.  S.  4SI  und  85. 

Mandel,  Mandl  v.  Deutenhofen,  Freiherren  (Schild  geviert :  1  n. 
4  in  Gold  ein  nach  der  rechten  Seite  aufspringender,  schwarzer  Stein- 
bock und  2  und  3  in  Schwarz  ein  goldener  Pfahl).  Reichsfreiherm- 
stand.  Diplom  vom  12.  Sept.  1653  für  Johann  v.  Mandl,  kurbayer. 
Geh.-Rath,  Kammer-Präsidenten  und  obersten  Lehenspropsten,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Deutenhofen,  dem  Stamingute  Familie.  —  Altes,  ursprflng» 
lieh  schwäbisches  Adelsgeschlecht ,  welches  mit  dem  obengenannten 
Freiherm  Johann  nach  Bayern  kam,  ansehnliche  (iüter  erwarb  und  im 
Staats-  u.  Kirchendienste  zu  grossem  Ansehen  gelangte.  —  Freiherr 
Johann,  geb.  1588  zu  Günzburg,  wo  sein  Vater  vorderösterreichischer 
Pfleger  war  und  gest.  1666 ,  diente  fast  fünfzig  Jahre  mit  grosser  Aus- 
zeichnung dem  Kurfürsten  Maximilian  I.  von  Bayern,  wurde  im  SOjähri- 
gen  Kriege  mit  den  wichtigsten  Sendungen  und  Unterhandlungen  be- 
traut und  genoss  überhaupt  das  unumschränkte  Vertrauen  des  KurflUv 
sten.  Derselbe  besass,  ausser  Deutenhofen ,  auch  die  Güter  Müncha* 
dorf,  Wolfeck,  Tandern,  Huebenst^in,  Wörth,  Hohenzuechbach,  Ste^ 
etc.,  welche  jetzt  meist  zu  einem  Fideicommiss  umgeschaffen  u.  mit  dem 
grossen  Gute  Tüssling,  dem  gegenwärtigen  Familiensitze ,  verbunden 
wurden.  Freih.  Johann  starb  1666  zu  München  und  liegt  in  der  U.  L. 
Frauenkirche  begraben  und  zwar  in  der  Capelle  Mariae- Verkündigung, 
welche  er  neu  erbaut  und  mit  einem  Beneficium  und  Jahrestage  dotirt 
hatte.  Von  seinen  Sölinen  und  Nachkommen  wurden  mehrere  Linien 
gegründet,  welche  aber,  bis  auf  die  münchsdorfer  liinie,  sämmtlich  wie* 
der  ausgegangen  sind.  Im  Fürstbisthume  Passau  bekleidete  die  Familie 
das  Erbtruchsessen-Amt.  —  Die  Stammreihe  der  jetzigen  Glieder  der 
Familie  steigt,  wie  folgt,  herab:  Freiherr  Johann  Franz  Joseph,  Herr 


—     109     — 

auf  Mfinchsdorf  etc.  —  ür  -  Urenkel  des  Freih.  Johann ,  Erwerber  des 
Freihermstandes,  s.  oben  —  kurbayer.  Kämmerer:  Maria  Josepha 
Walbnrga  Freiin  v.Pelkhoven;  ~  Freiherr  Johann  Baptist  Anton,  geb. 
1760  und  gest.  1845,  Herr  der  F. -C- Herrsch.  Tttssling,  Münchsdorf 
ete.,  k.  bayer.  Kämm,  und  Reichsrath  der  Krone  Bayern ,  letzter  Erb- 
truchsess  des  Fürstbisthuras  Passau :  Caroline  Grf.  Arz  v.  Wasegg,  geb. 
1772,  verm.  1788,  gest.  1849;  —  Freih.  Johann  Nepomuk,  geb.  1792, 
Herr  der  F.-C.-Herrschaft  Tüssling  etc.,  k.  bayer.  Kämm.,  verm.  1821 
mit  Luise  Grf.  v.  Deroy,  gest.  1842,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töch- 
tern: Josepbine  verm.  Freifrau  v.  Peckenzell,  geb.  1827,  Christine  verm. 
Freifrau  v.  Gise  u.  Freiin  Luise, geb.  1840,  zwei  Söhne  stammen:  Freih. 
Ludwig,  geb.  1824,  k.  bayer.  Kämm.,  vermählt  1852  mit  Maria  Freiin 
V.  Grainger -Tywysog,  geb.  1829  und  Freiherr  Franz,  geb.  1830,  k. 
bayer,  Oberlieut .  k  la  suite,  verm.  1861  mit  Anna  Grf.  Deym,  Freiin 
V.  Stritez.  geb.  1841. 

r.  Lang,  S.  183  u.  84.  -  Oeiical.  TaHcheub.  dvr  freih.  Häiiütr,  1S51.  8.  334  und  .16,  1855. 
8.  S«7  Hud  1864.  8.  5l4.  ~  Si^bnutcher.  IV.  10  u  Snpplem.  fu  Demselben,  VII.  6.  —  W.-B. 
<l«s  Kgr.  Bayern.  UI.  58  a.  t.  Woleketn,  Abth.  A.  8.  160.  —  0.  He/n^r.  bayer.  Adel.  Tab.  46 
und  8.  47.  —  Knetckk«,  I.  8.  288  und  Hi). 

Mandelli  y.  Löweneichen.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  för  Joseph  Mandelli,  niederösterr.  Salzverwalter,  mit  dem  Prädi- 
cate :  v.  Löweneichen. 

MeggrU  e.  MüSlftld,  Krg.-Bd.  8.  »70. 

'  Mandelsloh,  Mandelslohe,  auch  Grafen.    Grafenstand  des  Kgr. 

Württemberg  und  im  Kgr.  Hannover  anerkannt.  Grafendiplom  vom 
17.  März  (8.  Juni)  1808  für  Ulrich  Leberecht  v.  Mandelsloh,  k.  würt- 
temb.  Staats-  und  Finanz-Minister  etc..  welches  Diplom  von  der  k.  hau- 
HOT.  Regierung,  in  Folge  der  Besitzungen  der  Familie  in  Hannover  an- 
erkannt und  ausgedehnt  wurde.  —  Altes,  hannoversches  Adelsgeschlecht, 
welches  zeitig  in  das  Bremensche,  nach  Westphalen,  Meklenburg  und 
die  Lausitzen,  später  in  das  Brandenburgische  und  Magdeburgischo,  nach 
ThOringen,  Württemberg,  Sachsen,  Preussen  etc.  kam.  Als  Stammhaus 
wird  das  jetzige  Pfarrdorf  Mandelsloh  an  der  Wieck  im  Amte  Neustadt 
am  Rübenberge,  Kgr.  Hannover,  genannt,  welches  schon  1167  vor- 
kommt und  dauernd  in  der  Hand  der  Familie  geblieben  ist.  Dieselbe 
tritt  in  Urkunden  von  1196,  1238,  1245  etc.  auf,  sass  schon  1270  zu 
Neubaus  beiLiebenau,  1273  zu  Abbenhusen  und  1296  zu  Bunte,  brachte 
^äter  mehrere  andere  Güter  an  sich  und  gehört  noch  jetzt  im  Kgr. 
Hannover  durch  die  Güter  Ribbesbüttel,  Hilperdingcn  und  ein  Burglehn 
ztt  Gifhom  im  Lüneburgischen  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  lüne- 
bargischen  Landschaft.  Bereits  im  12.  Jahrb.  breitete  sich  das  Ge- 
schlecht in  dem  damaligen  Erzstifbe  Bremen  aus,  ging  aber  daselbst 
später  wieder  aus,  gehörte  in  Westphalen  von  altersher  zu  den  minden- 
schen  Vasallen  u.  hatte  auch  im  Schaumburgischen  Besitz  erlangt,  sass 
ZQ  Ende  des  16.  Jahrh.  zu  Neuhaus  und  Gohsden  in  der  Niederlausitz, 
90  wie  1692  in  Meklenburg  zu  Teutenwinkel  im  wendenschen  Kreise  u. 
wurde  gegen  Ende  des  16.  u.  im  17.  Jahrh.  im  Magdeburgischen  zu 
liesten,  Loburg,  Schweinitz  etc.  und  im  17.  Jahrh.  in  Thüringen  zu 
BlankenhayD,  Ballstedt,  Eckstedt,  Mark-Vippach  etc.  begütert.  —  Nach 
Spangenberg  soll  Ehrenfried  v.  Mandelsloh  schon  840  als  Kriegsheld 


—      110     — 

bekannt  gewesen  sein;  Hoyer  v.  M.  wohnte  nach  Praun,  adelig.  Europa, 
S.  676,  1272  dem  Landtage  zu  Braunschweig  bei;  Elisabeth  v.  M.  WÄI* 
die  56.  Aebtissin  des  ft-eien  Stifts  Essen  und  Nicolaus  1477  Senior  des 
Domcapitels  zu  Verden;  Dietrich  unterschrieb  1530  im  Namen  der  Stadt 
Braunschweig  den  schmalkaldischen  Bund;  Heino,  Anton,  Conrad  und 
Michael  v.  M.  kommen  1534  als  Domherren  und  Ersterer  als  Dom- 
Dechant  zu  Verden  vor,  welche  letztere  Würde  Andreas  v.  M.  1578 
im  Hochstifle  Lübeck  besass;  Barthold,  gest.  1588  als  Amtshauptmann 
zu  Cottbus,  kurbrandeftb.  Rath,  wohnte  1552  als  Abgeordneter  dein 
passauischen  Vertrage  bei;  Ernst  v.  M.,  gest.  1602,  war  Feldoberst  des 
Markgrafen  Albrecht  zu  Brandenburg,  half  1563  die  Stadt  Würzburg 
einnehmen,  führte  1572  dem  Prinzen  von  Oranien  ein  Regiment  zu,  be- 
setzte Mecheln,  brandschatzte  Loewen,  entsetzte  Mons  im  Hennegan 
und  wurde  zuletzt  wegen  der  Grumbach 'sehen  Händel  in  die  Acht  er- 
klärt; Johann  v.  M.  diente  gegen  Ende  des  16.  Jahrh.  der  Krone 
Frankreich;  von  Michael  v.  M.  auf  Morungen,  h.  braunschw.-lüneb. 
Drost  zu  Gifhorn,  stammte  Georg,  fürstl.  sächs.  weim.  Jägermeister  und 
von  Letzterem  Jost  v.  M.  auf  Eckstedt,  Marck-Vippach  und  Pfandsin- 
haber der  Herrschaft  Blanckenheim,  welcher  um  1661  als  fürstl.  sach- 
son-weimar.  Ober-Jägermeister  mit  Hinterlassung  zweier  Söhne:  Frie- 
drich Ludwig  und  Friedrich  Anton,  fürstl.  s.-weimar.  Kammerdirector, 
starb ;  Johann  Albrecht  v.  M.,  meklenb.  Linie,  h.  holst,  gottorp.  Kam- 
merj.  und  zuletzt  k.  franz.  Rittmeister,  gest.  1644,  unternahm  1636 
eine  grosse  Reise  nach  Persien  und  Indien,  deren  Beschreibung,  welche 
bis  auf  neue  Zeit  eine  Hauptquelle  für  Ostindien  darbot,  Adam  Olearins 
im  2.  Theile  seiner  „moskow.-  u.  persianische  Reisebeschreibung**  nach 
1639  mittheilte;  Hermann  Albrecht,  im  30jähr.  Kriege  oft  genannt, 
war  1646  Commandant  zu  Höchst  und  Johann  v.  M.  starb  1656  als 
kursächs.  Trabanten- Hauptmann.  —  Der  Stanmi  blühte  in  Hannover 
und  anderen  Ländern  das  18.  Jahrh.  hindurch  und  kam  namentlich  in 
Württemberg  zu  hohem  Ansehen  durch  den  obengenannten  Grafen  Ul- 
rich Lebrecht.  Derselbe,  aus  dem  Hannoverschen  jung  nach  Württem- 
berg gekommen  und  im  Staatsdienste  immer  höher  gestiegen,  war  mit 
Caroline  Philippine  Freiin  v.  Cramm,  Tochter  des  h.  braunschw.  Staats- 
ministers Freih.  v.  Gramm,  vermählt  und  starb  1827.  Aus  seiner  Ehe 
entsprossten  zwei  Söhne,  die  Grafen:  Carl  August  und  Friedrich.  Graf 
Carl  August,  geb.  1788  u.  gest.  1852,  Mitbesitzer  des  Rittergutes  Rib- 
besbüttel,  k.  württ.  Kammerh.  und  Staatsrath  a.  D.,  vormaliger  Ge- 
sandter u.  Minister-Resident  zu  St.  Petersburg,  London  und  Wien,  ver- 
mählte sich  1821  mit  Ellen  Sarah  Miss  Jackson  v.  Lincolshire,  gest. 
1857,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  stammt:  Gri.  Lucy,  geb.  1822, 
verm.  mit  Richard  Gardner  Esq.  auf  Chasely  Hall  in  der  Grafsch.  Lan- 
caster,  Parlaments-Mitglied,  Wittwe  seit  1854.  —  Graf  Friedrich,  geb. 
1795,  Herr  des  Rittergutes  Ribbesbüttel  und  des  Burglehens  zu  Gif- 
horn in  Hannover,  k.  württ.  Forstrath  a.  D.,  vermählte  sich  1823  mit 
Josephine  Grf.  v.  Degenfeld-Schonburg,  geb.  1800,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Söhne  leben,  die  Grafen:  Gustav  und  Albrecht.  Graf  Gustav,  geb. 
1825,  vermählte  sich  1857  mit  Luise  Grf.  Sayu-Wittgenstein-ß^rleburg, 


—    111    -^ 

geb.  1833,  aas  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Elisabeth,  geb.  1859  und 
Ewei  Söhne:  Otto  Asche,  geb.  1800  und  Johann  Albrecht,  geb.  1861, 
entsprossten.  —  Gr.  Albrecht,  geb.  1 830  stand  in  der  k.  k.  Armee  und 
ist  Oberlieutenant  in  d.  A.  —  Die  Zahl  der  in  neuester  Zeit  vorgekom- 
menen Sprossen  der  adeligen  Linien,  aus  welchen  auch  mehrere  in  die 
k.  preass.  Armee  traten  ,  ist  gross :  so  geniige  es  denn  folgende  hier  an- 
niffthren.  Friedrich  Maximilian  v.  M.,  Commandeur  der  k.  sächs.  2.  In- 
fiuit.-Brigade  und  Generalmajor,  trat  1846  aus  dem  activen  Dienste. 
lebt  in  Dresden  und  ein  Sohn  desselben,  Carl  Wolfgang  v.  M.  ist  k. 
Sachs.  Hauptmann;  Christian  Friedricli  Carl  v.  M.  stieg  in  neuester  Zeit 
im  grossh.  s.-weimar.  Staatsdienste  zum  Appellationsgerichts-Präsi- 
denten  zu  Eisenach  und  als  begütert  im  Kgr.  Preussen  wurde  IJ^ÖT  auf- 
gefahrt:  Premierlieut.  v.  M.,  Herr  zu  Brödienen  im  Kr.  Sensburg  und 
Rittm.  V.  M.  zu  Langensalza  Herr  auf  Ottendorf  im  Kr.  Bunzlau. 

Hagittar,  Gleich.  HUtor.  8.  3«0.  -  P/fffinge,  ,  I.  S.  jtiö— 7b.  —  Muthard  .  S.  :<87.  - 
Uüllrr,  Aiiual  Sax  8.  116  und  17.  —  Val.  König  ^  lli.  S.  74m— 5i).  —  Treuer.  Mniiolihaus . 
»««rklerhlshiMt.,  65ttingen.  1740  a.  m.  O.  —  Gauhe,  I  8.  1:{04-B.  —  Zedier,  XIX.  8.  910 
— 13.  —  I/Örtckelmanm.  geu«al.  AdeNhiMturie,  1.  S.  71 — 8()  ii.  dt'HscIlifnSaiumhiiig  vnii  StAmm- 
und  Ahneatarclo,  8.  50  und  Sl.  -  N.  Goiical  llandh.  1777.  K.  2Uh  und  Sm  u.  1  ('7s.  s.  344.  — 
Wo^'bruvehr.  fir  die  Noblesse.  Kisoiiach,  17Hti.  St.  4.  8.  349-52  u.  Stück  5.  S.  öh—7-2.  — 
r  üeeMritz,  Qetchif;cht«-Er%&hl  ,  I.  Tab.  4S.  -  Schuudt,  Beitr.  zur  (ieschirlit.-  av-i  dvuiseUeu 
Adel«,  Bd.  l.  Branntichw.  1794.  K.  180  und  Sl  u  Kd.  II.,  Leipzig.  1796.  8.  H».1  und  .t4.  - 
M.  Pr.  A.'L.  Ul.  8.  345  u.  4ti.  -  Frei/*,  r.  d,  Knetebeck,  8.  201  und  1.  —  Oa.it,  Adelsb.  d. 
Igr.  Württemb.  8.  442-44.  —  Dcut.tchc  «rafonh.  d.  Gej^ouw.  II.  8.  H  u.  Sb. —Kreih.  9.  Le- 
detmr,  II.  8.  75.  ~  Qvneai.  Handb.  d.  gräfl.  H&u.ser.  n6l.  S.  515.  1864.  8.  526  u.  27  u.  bist. 
Haodb  so  Demaclben ,  8.  56.1.  —  Siehmacher,  I.  1^1:  v.  Maudeslo  ,  RraunschweigiTtrh.  — 
t.  WettpkaUn,  Monum.  iuid.  Tom  IV.  Tab.  JO.  Nr.  75:  8.  CbriHtopb.  M.  von  1436.  -  Ha- 
renherg^  Hlstor.  Dipl.  Gandersh.  Tab  33.  Nr.  2.  —  r.  Mediny ,  I.  8.  356—58.  —  Tyrof ,  X. 
M:  U.  K.  V.  M.  aufErksadt.  -  W.-B.  d.  Kgr.  wrirttcinb. :  Gr.  v.  M.  —  W.-B.  d.  Konlgr. 
Hanaov.  A.  12:  Gr.  v.  M.,  Weimer  Linie.C.  46  v.  M.,  8rhwarx(>r  Linie  u.  8.  10.  —  W.-H. 
d.  8irbt.  8uaten,  VUI.  II:  v.  M.  -  r.   llefner,  hannov.  Ad-I.  Tab.  22. 

V  Manderscheid ,  Grafen.     Altes,  zur  westphälischen  Grafenbank 

zählendes  Haus,  welches,  der  Sage  nach,  in  früher  Zeit  von  einem  Gra- 
fen "Wilhelm  hergeleitet  wurde ,  welcher  ein  Sohn  des  Schwentisbold, 
letzten  Königs  von  Austrasien,  gewesen  u.  die  Herrschaft  Manderscheid 
als  Apanage  erhalten  haben  soll.  Der  Sohn  desselben,  Wilhelm  H.,  zur 
gräflichen  Würde  erhoben,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Cunigunde  (irf.  v.  Ha- 
nau zwei  Söhne,  die  Grafen  Wilhelm  Hl.  u.  Richard,  von  welchen  Letz- 
terer, gest.  1133,  der  gemeinsame  Sttimmvater  aller  späteren  Grafen 
V.  Manderscheid  wurde.  Von  ihm  stammte  in  der  L4.  Generation  Die- 
trich HI.,  welcher  1450  die  kaiserliche  Erlaubniss  erhielt,  den  von  sei- 
nen Vorfahren  nach  und  nach  abgelegten  grüHichen  Titel  wieder  anzu- 
nehmen and  zu  fahren.  Derselbe  hinterliess  aus  seiner  Ehe  mit  Elisa- 
beth Freiin  v.  Schieiden  drei  Söhne:  Cuno,  Johann  u.  Wilhelm,  welche 
die  Stifter  der  vier  Linien  wurden,  in  denen  der  Stamm  später  blühte. 
Es  gründete  nämlich  Cnno  die  schleidensche ,  oder  virneburgische  Linie, 
Johann  durch  einen  seiner  Söhne,  Gerhard,  die  geroldsteinsche  u.  durch 
den  andern,  Arnold ,  die  blanekenheimsche  und  endlich  Wilhelm  die 
kaylische  oder  falckensteinschc  Linie.  Das  Haus  Mandcrscheid-Schlei- 
den  oder  Vimeburg  ging  nut  den  Urenkeln  des  Stifters  Cuno,  Joachim 
n.  Dietrich  VI.,  gest.  1593,  im  Maniisstamme  gegen  Ende  des  16.  Jahr- 
hunderts aus  und  die  Herrschaften  desselben  kamen  durcli  die  Erbtöch- 
ter meist  an  auswärtige  Häuser,  zum  Theil  aber  auch  an  die  blancken- 
heimische  und  kaylische  Linien.    Das  Haus  M.- Geroldstein  erlosch  in 


—     112     — 

der  Person  des  cölnischen  Capitulars  Caspar  Carl,  welcher  1710  Dodi 
lebte  und  die  Grafischaflen  Geroldsteiu  und  Ronssy,  so  wie  die  Hert^ 
Schäften  Eronenburg  und  Bettingen  besass,  welche  an  die  anderen  Li- 
nien gelangten.  Das  Haus  Manderscheid-Kayl  oder  Falckenstein  starb 
1742  ganz  aus  und  die  Graf-  und  Herrschaften  dieses  Hauses  fielen  an 
das  Haus  M.-Blanckenheim.  Dieses  letztere  Haus  und  das  ganze  Ge- 
schlecht schloss  im  Mannsstamme  6.  Dec.  1780  Franz  Joseph  Graf 
V.  Manderscheid-Blanckenheim,  geb.  1713,  kurcöln.  Oberstlandhcrf- 
meister  u.  vorher  Dorocapitular  zu  Cöln  und  Strassburg,  welcher  aitt 
seiner  Ehe  mit  Maria  Franzisca  Grf.  v.  Fugger-Dietenheim,  geb.  1749 
und  verm.  1773,  Nachkommen  nicht  hinterliess.  Derselbe  trat  1778 
die  Regierung  der  Grafschaft  Manderscheid-Blankenheim  an,  nachdem 
sein  Bruder,  Graf  Johann  Wilhelm,  geb.  1708  kur-pfälz.  Generallieate- 
nant  d.  Cav.,  verm.  in  zweiter  Ehe  mit  Ludovice  Franzisca  Anselmine 
Prinz,  v.  Salm-Salm,  gest.  1764  und  in  dritter  mit  Johanna  Franzisca 
Maximiliane  Ludovice  Grf.  v.  Limpurg-Bronchorst  in  Styrum,  gest 
1772,  ebenfalls  1772  gestorben  war.  Aus  der  ersten  Ehe  desLetzter^i 
stammten  zwei  Töchter,  Grf.  Auguste,  geb.  1744,  verm.  1762  mit  Phi- 
lipp Christian  Grafen  v.  Sternberg  und  Grf.  Felicitas  Johanna  Maria 
Charlotte,  geb.  1753,  verm.  1777  mit  Johann  Franz  Joseph,  reg.  Grafea 
zu  Nesselrode-Reichenstein,  aus  der  zweiten  Ehe  aber  vier  Töchter: 
Grf.  Maria  Christine  Josephe,  geb.  1767  u.  verm.  1783  mit  Ernst,  reg. 
Grafen  zu  Königseck- Aulendorf ;  Grf.  Caroline  Engelberte  Felicitas,  geb. 
1768,  verm.  1783  mit  Aloysius,  reg.  Fürsten  von  Liechtenstein;  Grf. 
Franzisca  Wilhelmine  Auguste,  geb.  1770,  verm.  1786  mit  Ludwig 
Aloys  Fürsten  v.  Hohenlohe-Bartenstein  u.  gest.  1789  und  Grf.  Luise 
Henriette,  geb.  1771,  Canon,  zu  Essen  (und  zu  Verden  im  Hochstifte 
Münster.  Nach  dem  Tode  des  Grafen  Franz  Joseph  wurde  die  älteste 
Erbtochter  des  Grafen  Johann  Wilhelm :  Auguste  verm.  Grf.  v.  Stem- 
berg,  regierende  Grf.  Manderscheid  und  der  Gemahl  derselben  nahm 
den  Namen:  Sternberg-Manderscheid  an.  Doch  hinterliess  derselbe  bei 
seinem  8.  Apr.  1830  erfolgten  Tode  nur  eine  Tochter:  Gr.  Leopoldi&e, 
geb.  1791,  welche  sich  1811  mit  Franz  Grafen  Sylva-Tarouca,  k.  k. 
Kämm.  u.  Major,  vermählte  und  1835  Wittwe  wurde. 

SpfHtir,  Ui«tor.  Iiisi^n.  vS.  14-i-4&  u.  Tab.  10.  Nr.  3  uud  4.  —  Durehlaucht.  Welt,  A««f . 
V.  1710.  II.  8.  668-81.  —  Hübn^r,  11.  Tab.  377-Ml.  —  Zedier,  XIX.  8.  1U5-3«.  —  Jacobi, 
1800,  II.  S.  109.  —  N.  Prcu.H9.  A.-L.  IJI  8.  847  u.  48.  —  Siebmacher,  I.  17:  MandeMcheidk, 
CirAfen  u.  VI.  14.  Nr.  4,  ä  u.  6.  -  Trier,  Kinl.  in  die  W.  K.  8.  5r.9— 7<  u.  Tab.  100.  — 
Ztchackwitz,  Wappen-Kunst.  Leipzig,   1735.   8.  2.>5  u.  Fig.  a.3.  —  r.   hIeding,  III.  8.  416—83. 

Mandilli  v.  Herzstadt,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1783  fOr  Johann  Mandilli,  Rechnungsführer  der  Lottokammer  za 
Botzen,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Herzstadt. 

Megerle  v.   Mühlfrld,  Krg.-Bd.  S.  370. 

Mandl  v.  u.  zn  Dentenhofen,  s.  Mandel  v.  Deutenhofen, 
Freiherren,  S.  108. 

Mandnch  v.  Sziecsing.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1769 
für  Johann  Joseph  Manduch,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant. -Regim.  Leo- 
pold Graf  Pdlffy,  mit  dem  Prädicate :  v.  Sziecsing. 

XtfferU  r.  Mühl/eld,  Kig.-Bd.  6.  370. 


—     113     — 

Manfroni  v.  Montfort.  Reichsadelsstand.  Bestütigungsdiplom  von 
1766  Ar  Anton  Manfiponi  v.  Montfort,  aus  Trient,  mit  dem  Prädicate  : 
V.  Montfort  —  Der  Stamm  blühte  fort  and  in  neuester  Zeit  war  Moritz 
Manfroni  v.  Montfort  k.  k.  Fregatten-Lieutenant. 

iUffßrU  9.  Mühlftld,  Erg.-Bd.  8.  370.  —  Uilit.-8chematiiitn.  d.  osterr.  KaMcrthums. 

Manfironi  y.  Sonnenthal.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1739  für  Joseph  Bemardin  Manfroni,  Pfleger  zu  Trämin  in  Tirol, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Sonnenthal. 

M^4rl0  9.  Müklftld,  Brg.-Bd.  K.  370. 

Man^lmann  (in  Schwarz  ein  silbernes,  gemeines  Kreuz).  Ein 
froher  zu  dem,  im  Jtilichschen  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht, 
weldies  1612  zu  Lürick  sass.  —  Von  den  Gebrüdern  Jacob  und  Hans 
Wilhelm  Mangelmann,  ritterlichen  Standes,  war  Ersterer  1628  kur- 
brandenb.  Capitain  und  Gommandant  zu  Soest  und  bat  1641  als  Amt- 
mann zu  Bayensberg  um  die  Erlaubniss,  das  bei  dem  Ravensberge  gele- 
gene Rittergut  Kaltenhove  kaufen  zu  dürfen.  Derselbe  hatte  aus  seiner 
Ehe  mit  Anna  Catharina  v.  Bernsau  einen  Sohn,  Wilhelm  Wirich  v.  M. 
—  Später  ist  das  Geschlecht  erloschen. 

FrHk.  f.  Udefmr,  U.  8.  75. 

Mangeot.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1768  fllr 
Heiiirich  Hubert  Mangeot,  k.  k.  Oberstwachtmeister. 

Mtfcrit  9.  MüklMd,  Krg&iis.  Bd.  8.  370. 

^  Hanger  (in  Schwarz  zwei  schrägrechte,  silberne  Ballten.)  Reichs- 
adelsstand und  im  Kgr.  Preussen  bestätigt.  Adelsdiplom  vom  24.  Aug. 
1787  Ibr  Johann  Georg  Manger,  fürstl.  hessischen  Regierungsrath  und 
vom  i.  Sept.  1787  für  die  Brüder  desselben:  Johann  Jacob,  Johann 
Philipp  und  Johann  Gottfried  Manger  und  Bestätigungsdiplom  vom 
26.  Apr.  1789  für  die  Letztgenannten.  Dieselben  stammten  aus  einer 
angesehenen  Familie,  welche  im  30jährigen  Kriege  ihre,  im  Hessischen 
uid  Nassanischen  gelegenen  Güter  verlor.  Als  näherer  Stammvater  wijrd 
Johann  Gottfried  Manger,  Herr  auf  Bellinghofcn  im  Clevischen,  genannt. 
Derselbe,  früher  Prediger  und  einer  sehr  reichen  Familie  angehörend, 
war  mit  Dorothea  Elisabeth  Dreihaupt,  Tochter  des  holländischen  Statt- 
halters auf  Ceylon  D.  vermählt  und  setzte  den  Stamm  durch  mehrere 
Söhne  fort.  —  Die  Familie  wurde  in  der  Person  des  Heinrich  Georg 
?.  Manger,  laut  Eingabe  d.  d.  Haus  Averfort  bei  Wesel,  16.  Aug.  1829, 
m  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  149  der  Clasie 
der  Edelleute  eingetragen  und  um  1839  lebte  Matthias  v.  M.  zu  Her- 
ford and  Georg  v.  M.  zu  Münster. 

W.  Pr.  A.-L.  V.  8.  8M  n.  2».  —  Frfih.  v.   Udebur,  H.  S.  7!>  u    7ß.    -  W.-B.  d    PreuM. 
lU.  94.  —  W.-B.  d.  PretiM.  Rheinprov.  I.  Tab.  78.  Nr.  155  und  8.  75. 


Manicer,  Rosynski-Manger  (in  Roth  ein  halber,  silberner  Bing, 
auf  dessen JBogen  oben,  aufwärts  gekehrt,  eine  silberne  Pfeilspitze  steht: 
Stamm  Ogonczyck).  Im  Kgr.  Preussen  bestätigter  Adelsstand.  Diplom 
Tom  9.  Febr.  1842  für  Hermann  Maximilian  Bernhard  Manger,  Lieute- 
luuit  in  der  k.  pr.  6.  Artillerie-Brigade,  mit  dem  Namen :  v.  Rozynski- 
Manger.  Derselbe  war  später  Hauptmann  in  der  k.  preuss.  5.  Artillerie- 
Brigade. 

tirMk,  9.  Led^ur,  U.  8.  76  und  821 :  Eosynski. 

A#mU<,  DMtMh.  Ad«l»-L«ju    VI.  8 


—     114     — 

Manger  t.  Kirchsberg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1811 
für  Andreas  Männer,  k.  k.  pension.  Hauptmann,  mit  d^n  Prftdicafte: 
V.  KircLsberg.  —  Der  Stamm  blühte  in  mehreren  Sprossen  fort  Frans 
M.  Y.  K.  war  1858  Platzhauptmann  1.  Classe  zn  Zara  n.  qiäter  Cari 
M.  V.  K.  Oberstlieutenant  im  k.  k.  21.  Inf.-Reg.  und  Jolias  M.  y.  K. 
Major  im  k.  k.  Genie-Stabe. 

Mfgerle  r.  Mühlfeld,  8.  228.  —  MiliUir-Schemfttisni.  d.  österr.  RaiserthuiM. 

Mangoldt,  Mangold.  Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  als  dflSr 
sen  späteres  Stammhaus  das  Dorf  Ober-  u.  Nieder-Reinhardsgrimma  bei 
Dippoldiswalde  genannt  wird ,  aus  welchem  Sitze  sich  im  Anfange  des 
16.  Jahrh.  die  Familie  in  das  Vogtland  wendete  u.  später  in  einer  linie 
auch  nach  Westphalen  kam.  —  Urkundlich  soll  schon  1089  Mangoldufl, 
Nobilis,  vorkommen  u.  im  13.  Jahrh.  war  Einer  dieses  Namens  Bischaf 
zu  Wdrzburg.  —  So  l>ekannt  und  berühmt  auch  die  Familie,  welche  die 
Güter  Ltittewitz  undMöbertitz  bei  Döbeln  an  sich  brachte,  in  neuer  Zeit 
durch  mehrere  Sprossen  geworden  ist,  welche  in  k.  Sachs.  Milltair-  unä 
Staatsdiensten  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt  sind,  so  ist  doch  über  die 
Familie  nur  Einiges  durch  v.  üechtritz's  Fleiss  bekannt  und  Nachrich- 
ten über  die  genealogischen  Verhältnisse  des  Geschlechts  aus  Familien- 
Papieren  würden  in  der  betreffenden  Literatur  eine  Lücke  aagfUlen, 
welche  bei  dem  jetzigen  Ansehen  des  Stammes  doch  ausgefüllt  sein  sollte« 
—  Ein  V.  Mangoldt,  k.  sächs.  Generallieutenant,  starb  1819  und  spfti^ 
der  k.  sächs.  Oberforstmeister  v.  M.,  so  wie  der  Präsident  v.  M. ;  Cari 
Ernst  Adolph  v.  M. ,  k.  sächs.  Major  der  Reiterei  trat  1846  ans  dem 
activen  Dienste  und  wurde  Landstallmeister  in  Moritzburg  ;  Hans  Joüns 
August  y.  M.,  seit  1854  k.  sächs.  Generallieut.  a.  D.  lebt  jetzt  in  Dres- 
den, Gustav  Traugott  v.  M.  ist  k.  sächs.  Geh.  Regier.-Rath  im  k.  Mini- 
sterium des  Innern  und  ein  v.  M.  ist  Präsident  des  AppellationsgerichtB 
zu  Zwickau. 

Xnauth,  S.  531.  —  r.  Uechtrifi,  Oe<)chlecht8-ErxShl.  l.  Taf.  8B.  —  Dresdner  Oal.  s.  O«» 
braneh  f.  d.  Kcsldeni.  1847.  .s  171  und  1849.  8.  158.  —  Tyrof,  U.  183.  —  W.-B.  d.  Sftoht. 
äUaten,  VIII.  12.  —  Kneschke.  I.  8.  289  und  90. 

Mangst^ ,  Ritter.  Reichsadels  -  und  Ritterstand.  Diplom  im  knr- 
pfälz.  ReichsWcariate  vom  28.  April  1792  für  Joseph  Sebastian  Mang^ 
ste,  vormals  Steuer-Revisor  und  Landschafts-Secretair.  Der  Sohn  des- 
selben, Carl  Franz  Xaver  Sebastian  v.  Mangste,  geb.  1781,  Tabellator 
am  k.  bayer.  obersten  Rechnungshofe,  .wurde  nach  Anlegung  derAdela- 
matrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

V.  Lang,  Snppl.  S.  lii.  -  W.B.  des  K^r.  Bayern,  VH.  7:    Edle  v.  Maugst,  Bitter. 

Manhard  v.  Mannstein ,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1815  für  Joseph  Manhardt,  niederösterr.-ständischen  Ober-Einneh- 
mer, mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Mannstein.  Der  Stamm  wurde  fort- 
gesetzt: Ludwig  M.  V.  M.  war  in  neuester  Zeit  k,  k.  Lieutenant 

Meg^rle  9.  Mühlfeld,  8.  824.    —  Miliuir-Schemat.  d.  öaterr.  Kaiserthams, 

Mann,  Mann,  genannt  v.  Tiechler,  Ritter.  In  Kur-Pfalz  erneu- 
ertor  Ritterstand.  Diplom  vom  9.  Aug.  1788  für  die  Gebrüder:  Casp^ 
Heinrich  v.  M. ,  genannt  T. ,  kurpfälz.  Oberstlieutenant  des  Regiments 
Gr.  V.  Preysing  und  Wenzel  v.  M. ,  genannt  T.  —  Ein  1618  geadeltes, 


—     115     — 

Mt  dem  Borger-  und  Handelsstande  in  Steyer  stammendes  Geschlecht, 
nelches  sich  früher  y.  Tiechler  nannte  und  schrieb  und  aus  welchem 
gyiWor  Johann  v.  T.  den  Namen :  ^nn  annahm.  Die  Sprossen  des  Ge- 
adiieohts  standen  meist  als  Officiere  in  der  k.  k,  Armee,  bis  Anton  Mann 
W&L  seiner  Matter  nach  Neaburg  in  Bayern  kam.  Derselbe,  gest.  1760 
da  Hauptmann,  war  der  Vater  der  oben  genannten  Brüder:  Caspar 
Heinrich  »ad  Wenzel  v.Mann,  genannt  v.  Tiechler,  deren  Nachkommen 
In  die  Adelsmatrikel  des  Egr.  Bayern  eingetragen  wurden  und  zwar  die 
dm  Gebrüder:  Christian  Joseph  Edler  v.  Tiechler  auf  Langenbruck, 
geb.  1771,  k.  bayer.  Geh.  Justiz -Referendar,  Carl  Wenzeslaus,  gebor. 
1773;,  k.  bayer.  Legions-Chef  der  Gensd'armerie  u.  Oberstlieutenant  u. 
Johann  Joseph  Alois,  geb.  1775,  k.  bayer.  Ober-Appell.-Ger.-Rath  in 
München,  so  wie  der  Vetter  derselben:  Friedrich  y.  M.,  gen.  v.  T.,  k. 
bayer.  Hauptmann  der  Gensd'armerie. 

•.  Lang,  8,  489  ■.  40.  ~  W.<R.  d.  Kgr.  Bayern,  VII.  8.  , 

Mann  ▼•  Mannsbach.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1769 
flir  Johann  Anton  Mann,  k.  k.  Oberlieutenant  im  Husaren- Regimente 
T.  Luanda ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Mannsbach. 

m§g4rl9  9.  Mühlfeld,  Erg.- Bd.  S.  370. 

Manner,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  vom  3.  Aug. 

1782  Dir  Raymund  Wolfgang  v.  Manner ,  k.  k.  Rath  und  Registrator 
der  lateinischen  Expeditionen  der  k.  k.  Reichshofcanzlei,  mit  dem  Prä- 
dleate:  Edler  v.  Derselbe  hatte  12,  Jan.  1756  ,  als  k.  k.  Reichs-Hof- 
eanadeiconcipist,  den  Reichsadel  erhalten  und  stammte  im  vierten  Gliede 
▼on  Wilibald  Manner,  welcher  22.  Mai  1627  in  den  erbl. - österr.  und 
15.  Sept.  1636,  unter  Ertheilung  des  Incolats,  in  den  rittermässigen 
Adelsstand  erhoben  worden  war.  —  Der  Bruder  des  R.- Ritters  Ray- 
mond Wolfgang  Edlen  v.  M. :  Franz  Carl  v.M.,  setzte  durch  drei  Söhne 
den  adeligen  Stamm  fort,  Raymund  Wolfgang  aber,  gest.  1786.  hatte 

1783  die  Herrschaft  Rohdalitz  mit  dem  Freihofe  Herotitz  in  Mähren 
erkauft,  erlangte  24.  Sept.  1784  das  böhmische  und  mährische  Incolat 
and  hinterliess  aus  zweiter  Ehe  mit  Maria  Anna  v.  Eberl  verw.  v.Dom- 
föld,  Tier  Söhne. 

Uupdd,  l.  3.  8.  48a->8€.  ~  Megerle  0.  Müh\feld,  8.  9*24.  —  Suppl.  xu  8lebni.  W.-B.  IX. 
n.  —  Knnckk»,  II.  8.  286  u.  87. 

Mamieth  v.  Festenbnrg,  Ritter  und  Edle.  Erbl.  -  österr.  Ritter- 
atand.  Diplom  von  1790  fär  Johann  Manneth,  k.  k.  Militair  -  Wirth- 
sdiafts-Yerwalter,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Festenburg. 

Meg9rl9  v.  Mfükl/ekl ,  Brg.-Bd.  S.  175. 

\  Maanebaeh,  Mansbach,  Freiherren  (Schild  von  Silber  und  Roth 
gntftndert).  Im  Kgr.  Sachsen,  so  wie  in  den  sächsischen  Staaten  Eme- 
stiBiadier  Linie  anerkannter  Freiherrnstand).  Altes,  reichsritterschaft- 
Hches  Geschlecht  des  ehemaligen  fränkischen  Cantons  Rhön-Werra, 
baduBchen  Quartiers,  aus  dem  jetzt  dem  Grossh.  Fulda  einverleibten 
flUinmaitse  Mannsbach  (Mansbach) ,  welches  von  dem  um  1079  leben- 
ten,  unter  den  „Liberi^*  des  buchischen  Adels  genannten  Heinrich  v.  n. 
m  Maansbach  (Heinricns  de  Mansbach) ,  die  ununterbrochene  Stamm* 
reihe  bis  anf  die  Gegenwart  urkundlich  nachweisen  kann.    Heinrich'a 

8* 


—     116     — 

Sohn,  Ludeger  (Lothar),  verm.  mit  Gesa  (Gisela)  de  Slittsee,  Schwester 
des  Abts  Berthous  zu  Fulda,  erscheint  1096  u.  in  späteren  faldaischen 
»Urkunden  kommen  mit  den  GeschlQphtsnamen  vor:  Marquardos,  mSes, 
1238,  1240  u.  1259  ,  Ludegerus  1238,  Rupertus  1239  und  1240  und 
Ruggerus  ebenfalls  1240.  Georg,  Ritter,  lebte  um  1270.  Ludwig  starb 
1342  als  Fürst-Abt  zu  Hersfeld  u.  die  Söhne  seines  Bruders,  Friedridi: 
Heinrich,  Ritter,  Marschall  des  Stifts  und  Amtmann  zu  Landeck,  venft. 
mit  Agnes  v.  Rumrodt  und  Berthold,  Ritter,  errichteten  1359  mit  ihrem 
Vetter,  Hermann,  Sohn  ihres  verstorbenen  Oheims  Ludwig,  einen  Burg- 
frieden u.  1362  söhnten  sich  dieselben  mit  dem  Graf en  Gottfried  ▼.  Se- 
genhain wegen  dessen  und  seiner  Vorfahren  Uebergriffe  und  des  für  sie 
daraus  erwachsenen  Schadens  aus.  Erst  nach  dieser  Zeit  trug  die  Fär 
milie  das  Schloss  Manusbach  mit  Zubehör  der  fuldaischen  Kirche  2a 
Lehen  auf  u.  erhielt  1446  dasselbe  wieder  als  Erblehn:  bis  dahin  hatte 
das  Geschlecht  sich  das  freie  P]igenthum  erhalten,  so  wie  die  angeborene 
persönliche  Freiheit  bewahrt.  Conrad,  Marschall  des  Stifts,  und  die 
Brüder  desselben,  Johann  und  Heinrich,  versetzten  1454  einen  Thell 
des  Schlosses  Mannsbach  an  den  Abt  Reinhard  zu  Fulda.  Der  Nach- 
folger des  Letzteren  ,  Abt  Johann,  gab  1487  das  Pfand,  wegen  vieler 
von  dem  Geschlechte  treu  geleisteten,  aber  unbelohnt  gebliebenen  Dienste» 
ohne  Entgelt  zurück,  behielt  aber  dem  Stifte  die  Oeffnung  des  Schlossee 
vor,  die  erst  nach  zwanzig  Jahren  gegen  dreihundert  Gülden  ablösbar 
sein  sollte.  Nach  dem  Tode  des  Landgrafen  Ludwig  von  Hessen  machte 
dessen  Sohn  und  Nachfolger :  Wilhelm  IL ,  Lehensansprüche  auf  einen 
Theil  des  Schlosses  Mannsbach  und  verlangte  die  Muthung,  als  aiidi 
aber  urkundlich  ergab,  dass  seit  zwei  Generationen  keine  Muthung  er- 
folgt und  auch  kein  Lehnbrief  gegeben  worden  war ,  so  begnügte  uch 
der  Landgraf  1490  mit  der  zugestandenen  Oeffnung  des  Schlosses,  auch 
wurde  in  demselben  Jahre  der  Burgfriede  enieuert.  Um  1500  war  Lu- 
deger III.  noch  der  Einzige  des  Mannsstammes.  Aus  seiner  Ehe  mit 
Margaretha  v.  Ebersteiu,  Erbin  von  Poppenhausen,  stammten  acht  Söhne 
und  vier  Töchter:  von  den  beiden  Brüdern  war  Philipp  Capitularherr 
zu  Hcrsfeld,  Propst  zu  Htthnefold  und  Canonicus  zu  Fritzlar  und  Mel- 
chior Ritter  des  deutschen  Ordens  gewesen.  Von  den  acht  Söhnen  Lu- 
degers III.  stifteten  Bernhard ,  Carl  I.  und  Wilhelm  drei  Linien.  Die 
Wilhehnische  Linie ,  welche  ihren  Antheil  an  dem  Schlosse  Mannsbach 
1652  an  den  hessischen  Generallieutenant  v.Geyso  verkauft  hatte,  staarb 
zu  Ende  des  17.  Jahrh.  wieder  aus,  die  bemhardische  Linie  war  schon 
früher  erloschen  und  so  blühte  nur  noch  die  Nachkommenschaft  Carl  I. 
fort.  Die  übrigen  fünf  Söhne  Ludegers  III.  waren :  Daniel  und  Georg, 
Beide  Ritter  und  geblieben  1543  und  1544  im  Kriege  gegen  die  Tflr^ 
ken  in  Ungarn,  Haitmann,  Capitularherr  zu  Fulda  und  Philipp  und  Jo- 
hann ,  Beide  unvermählt  gestorben.  Was  den  genannten  Carl  L ,  dee 
näheren  Stammvater  aller  späteren  Freiherren  v.  Mannsbach  anlangt, 
so  war  derselbe,  geb.  1521  u.  gest.  1599,  fuldaischer  Rath  und  Amt- 
mann zu  Rockenstuhl  und  hinterliess  aus  seiner  Ehe  mit  Anna  v.  Boine- 
burg  zu  Gerstungen  mehrere  Söhne,  von  welchen  Georg  Daniel,  geb. 
J554  und  gest,  1621,  fuldaischer  Marschall,  der  Vater  Eberhard  Frie- 


—     117     — 

diichs,  geb.  1697,  wurde,  welcher,  zuerst  mit  Anna  Piederet  zu  Eisen- 
bach und  später  mit  Elisabeth  v.  Cramm  vermählt ,  siebenzcbn  Kinder 
hatte,  von  denen  vier  Söhne:  Daniel,  Otto  Heinridh  Carl II.  u.' Ludwig, 
das  Geschlecht  fortsetzten.  Bei  der  Theilung  des  väterlichen  Erbes  er- 
hielt Carl  n.,  geb.  1634  und  gest.  1721 .  fuldaischer  Oberamtmann  zu 
Rockenstuhl  und  Ritter -Rath  des  Cantons  Rhön-Werra  das  Schloss 
Mannsbach.  "Von  seinen  Enkeln  wurde  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1711 
u.  gest.  1785,  der  Stammvater  des  noch  blühenden  Astes  auf  dem  Un- 
terhof zu  Mannsbach  in  Kurhessen;  er  hatte  die  brüderlichen  Antheile 
eriEanft  und  war  Ritterrath  des  Cantons  Mittelrhein.  Der  Bruder  des- 
selben, Eberhard  Friedrich,  geb.  1720  und  gest.  1779,  verm.  mit  einer 
T.  Beitzenstein,  kaufte  von  der  Schwester  seiner  Gemahlin  die  Rittergü- 
ter Teichwolframsdorf  im  Weimarschen  und  Frankenhausen  und  Trün- 
zig  im  Kgr.  Sachsen  und  gründete  den  daselbst  noch  blühenden  zweiten 
Ast.  —  Ludwig,  geb.  1643  u.  gest.  1699  —  jüngster  Bruder  Carl  II. 
—  knrhessischer  Kriegsrath  und  Oberst,  verm.  mit  Christiane  v.  der 
Tänn,  erhielt  theils  durch  diese  Vermählung,  theils  durch  Kauf  von  sei- 
nen Schwägern  das  Rittergut  Utrichshausen  in  der  Wetterau ,  welches 
Out  aber  die  Nachkommen  wieder  verkauften ,  als  sie  1741  nach  Er- 
Utachen  der  Nachkommenschaft  des  obengenannten  Otto  Heinrich  den 
Antheil  desselben  an  dem  Schlosse  Mannsbach  mit  Zubehör  erbten,  wo- 
durch die  ebenfalls  noch  blühende  Linie  auf  dem  Oberhof  zu  Mannsbach 
entstand ,  welche  zugleich  den  jüngeren  Hauptstamm  des  Geschlechts 
lasmacht.  —  Von  dem  ältesten  Bruder  Carls  II. ,  Daniel,  stammte  die 
nn  Mannsstamme  im  Febr.  1858  mit  Hans  Heinrich DanielFreih.  v.  M., 
Herrn  auf  Sorgaim  Meiningenschen,  k.  pr.  Lieut.  a.  D.,  erloschene  sor- 
gasche  Linie,  welche  den  ältesten  Hauptstamm  des  Geschlechts  bildete. 
Das  Lehen  Sorga  fiel  an  Sachsen  -  Meiningen  zurück.  —  In  Bezug  auf 
die  Stammgflter  zu  Mannsbach,  von  denen  das  eine  der  drei  Schlösser, 
ine  erwähnt  der  Familie  v.  Geyso  zusteht,  befindet  sich  das  Geschlecht 
m  einem  gemeinsamen  Lehnsverbande  u.  der  jeweilig^  Senior  des  Hau- 
ses regnlirt  die  Einkünfte ,  wofür  derselbe  besondere  Senioratsgelder 
bezieht.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  haben  Viele  seit  länger 
sIs  150  Jahren  in  hessischen  Kriegsdiensten  gestanden,  sind  zu  hohen 
Ehrenstellen  gelangt  und  haben  sich  in  den  Kriegen  ihrer  Zeit  rühm- 
lichst aasgezeichnet.  Heinrich,  —  ein  Sohn  des  obenerwähnten,  1699' 
▼erstorbenen  kurhess.  Kriegsraths  und  Obersten  Ludwig  —  starb  1768 
als  Generallieutenant  u.  Gouverneur  der  Festung  Rheinfels,  Carl  IV., 
Oberst,  1730,  Carl  Ludwig,  Oberst.  1762,  Friedrich  Wilhelm, 
Oberst,  1774  und  Carl  V. ,  Oberst,  1830.  Früher  hatte  sich  ein  Lud- 
wig y.  M. ,  gest  1726,  kurhannov.  Major,  in  der  Schlacht  bei  Mal- 
pbtquet  unter  Marlborough  sehr  ausgezeichnet.  —  Die  Glieder  der  Fa- 
milie werden  jetzt  in  zwei  Hauptstämmen,  dem  älteren  u.  dem  jüngeren, 
zu  Mannsbach  (Oberhof)  aufgeführt.  Der  ältere  Hauptstamm  zerfällt  in 
zwei  Aeste :  den  Ast  zu  Mannsbach  (Unterhof)  und  den  Ast  zu  Teich- 
wolframsdorf, welcher  in  zwei  Speciallinien  geschieden  ist.  — Die  jetzi- 
gen, zahlreichen  Sprossen  des  freiherrlichen  Hauses  sind  sehr  gena"  '" 
den  geneal.  Taschenbb.  d.  freih.  Häuser  angegeben  und  so  mögen  cl 


—     118     — 

hier  nur  folgende  Angahen  genügen :  Aelterer  Hauptstamm :  Erster  Ast 
zu  Mannsbach  (ünterhof) :  Freih.  Carl,  geb.  1789  —  Sohn  des  1808 
verstorbenen  Freih.  Johann  Friedrich,  k.  schwed.  General -Lientenanti 
u.  command.  Generals  in  Norwegen  —  Besitzer  des  unteren  Hofes  ca 
Mannsbach,  k.  schwed.  Generallieut.  u.  gewesener  Gouverneur  der  Fe- 
stung Friedrichsteen  in  Norwegen,  so  wie  Gesandter  am  k.  preuss.Hcrfe, 
verra.  mit  Anna  v.  Anker,  gest.  1860,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Töchtern:  Eugenie  vermählte  v.  Anker,  geb.  1818  und  Eleonore  ver^ 
mahlte  v.  Lövenskjold,  ein  Sohn  entspross:  Freih.  Adalbert,  geb.  1820, 
k.  schwed.-norw.  Eammerh,  u.  Minister-Resident  am  k.  belg.  u.  h.  nae- 
sau.  Hofe  u.  am  deutschen  Bundestage,  venu,  mit  Helene  v.  Motz ,  geb. 
1825,  ans  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Marie  und  Eugenie,  ein 
Sohn  stammt:  Carl,  geb.  1850.  —  Zweiter  Ast,  zu  Teichwolframsdorf. 
Haupt  der  ersten  Speciallinie  war  in  letzter  Zeit:  Freih.  Ehrhardt,  geb. 
1789  und  gest.  28.  Sept.  1862,  —  Sohn  des  1815  verstorbenen  Frei- 
herrn Ehrhardt  Friedrich,  k.  sächs.  Ereishauptmänns  und  Ober-Steuer- 
einnehmers aus  der  Ehe  mit  Caroline  v.  Reitzenstein  —  Besitzer  von 
Teichwolframsdorf  1.  u.  2.  Antheils,  grossh.  sächs.  Eamraerh.  ondLaa- 
desdirectionsrath  a.  D.,  Dompropst  des  HochstiftsNanmburg  etc.,  vem. 
in  erster  Ehe  mit  Henriette  v.  Metzsch,  gest.  1833  und  in  zweiter  mit 
Sophie  Treusch  v.  Buttlar.  Aus  erster  Ehe  stammt ,  neben  zwei  TOdi- 
tem,  Qotilde  und  Luise  vermählte  v.  Wulffen,  ein  Sohn,  Freih.  Oscar, 
geb.  1822  u.  aus  der  zweiten  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn,  Ar- 
wed,  geb.  1842,  k.  sächs.  Cavall.-Lieut.  —  Von  den  Geschwistern  des 
Freih.  Ehrhardt  ist :  Freih.  Ludwig,  geb.  1794,  Besitzer  von  Wolframs- 
dorf, fQrstl.  reuss.-greiz.  Präsident  und  Kanzler  a.  D.,  Domherr  und  8e-' 
nior  des  Hochstifts  Naumburg,  verm.  in  erster  Ehe  mitCharlotte  v.Grttn, 
gesch.  und  in  zweiter  mit  Pauline  Henning  v.  Schönhoi,  geb.  1804  — 
und  Freih.  Heinrich,  geb.  1796,  Besitzer  von  Frankenhausen  undTrQn» 
zig ,  grossh.  sächs.  Landkammerrath  a.  D. ,  verm.  mit  Rosalie  Hennig. 
gest.  1860,  aus  welcher  Ehe,  neben  fünf  Töchtern,  ein  Sohn  entspross: 
Heinrich,  geb.  1835.  —  Haupt  der  zweiten  Speciallinie  ist:  Freih.  Lud- 
wig, geb.  1793  -  Sohn  des  1813  verstorbenen  Freih.  Carl  Ludwig» 
Bruders  des  obengenannten  Freiherm  Ehrhardt,  aus  der  Ehe  mit  Frie- 
derike V.  Tiedemann,  k.  preuss.  Migors  a.  D.  —  k.  preuss.  Mi^r  war 
Dispos.,  verm.  mit  Caroline  v.  Tiedemann,  gestorben,  aus  weldier  Ehe, 
neben  fQnf  Töchtern,  ein  Sohn  lebt:  Freih.  Ludwig,  geb.  1825,  schlea- 
wig-holst.  Lieut  a.  D.  Der  Bruder  des  Freih.  Ludwig  ist:  Freih.  Gu- 
stav, geb.  1796,  k.  pr.  Oberstlieut.  a.D.  in  Berlin,  verm.  mit  Julie  Freiin 
V.  Mannsbach  aus  der  1.  Speciallinie.  Haupt  des  jüngeren  Hauptatam- 
mes  zu  Mannsbach  (Oberhof)  ist  Freih.  August,  geb.  1798  —  Sohn  dee 
1773  geborenen  Freih.  Friedrich,  h.  sachs.-meining.  Eammerh.,  Ober- 
Jägermeisters,  Oberst-Forstdirectors  etc.  aus  der  Ehe  mit  Caroline  Freün 
V.  u.  zu  der  Tann  vom  blauen  Schlosse  —  Mitbesitzer  des  Ober -Hofes 
zu  Mannsbach,  kurhess.  Lieut.  a.  D.  Der  Bruder  des  Freiherm  August, 
neben  fünf  Schwestern,  ist :  Freih.  Hermann,  geb.  1804,  Mitbesitzer  den 
Ober-Hofes  zu  Mannsbach,  h.  sachs.-mein.  Kammerherr  und  Ober-Aml- 
maim,  verm.  in  erster  Eiie  mit  Heloise  Freiin  v.  Mflller  zn  Lengsfeld  i. 


—     119     — 

1845  mit  Anna  Freiin  v.  n.  zn  EgloiTstcin,  goh.   181 6  ,  aus 
'  letzteren  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  zwei  Söhne  stammten: Leon- 
kvd,  geb.  1846  n.  Carl,  geb.  1848. 

tckmmalt  8.  Itf .  ^  Oauk§ .  1.  R.  1306  :  nacli  BucoHiii .  Uvtiu.  Snera.  —  RifdtrtHann, 
■hia-Wmm,  I.  ▼«ncSehnisa.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  .14S.  .  Fr^'ih.  o.  Lfd^bur.  II  S.  7(>.  - 
SmoI.  TMeheab.  der  freih.  Hias«r,  1S54.  8.  Uü-aio.  iSfi*.».  8.  504-11  u.  l^r.4.  S.  .tl.s--lti. 
—  ffgil ■TlffT  I.  143:  T.  Maosbarh.  Hfsnisch.  —  Kxtor ,  Ahnen-Prubc,  Tal>.  8.  —  r.  yc- 
«if,  L  a.  SM.  -~  W..B.  d.  Bichfl.  SUaten,  III.  .17:  F    11.  v.  M. 

»         Xunaberg.  Altes,  erloschenes,  von  1108  bis  1322  vorgekomme- 
nes, stdermflrkisehes  Rittergeschlecht. 

■il— fl.  II.  8.  «87. 

XaaBsberg,  Mansberg  (in  Schwarz  zwei  goldene  sohrügreehto 
Balken  n.  in  der  Mitte  des  Schihles  ein  sechsstrahliger,  silberner  Stern). 
Räehsadelsstand.  Diplom  vom  14.  Jan.  1694  für  Johann  Michohnann 
nr  Forst«  filrstl.  wolfenbfltteischen  Kriegsrath  und  Ober-C'ommissair, 
■it  dem  Namen:  y.  Mansberg.  —  Der  Stamm  blühte  fort,  erwarb  im 
Weaerthale  zu  Lfltmarsen  im  Er.  Höxter,  zn  Meinbrexen  etc.  (rrundbo- 
liti  «od  gehört  jetzt  im  Kgr.  Hannover,  mit  dem  Gute  Sohlingon  im 
Göttingisehen  angesessen,  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  cUt  calonberg- 
gMtfogen-gnibenhagenscben  Landschaft.  Der  älteste  calenbergischo 
Lehenbrief  der  Familie  ist  von  1694.  —  In  neuester  Zeit  war  August 
T.  Manasberg  k.  k.  Major  d.  Cav. 

tMk.  V.  d.  Kn»$9b*ck,  8.  SM.  —  Freik,  ».  Ledebur ,  II.  A.  7t>  uimI  III.  R.  MT.  >^  W.- 
B.  d.  Kgr.  Baanover,  B.  4  u  8.  10.  —  Kntnekke,  I.  S.  L'üO.  —  v.  Hf/aer  ,  hannov.  Ad«l. 
TU  tS. 

,  MaBBsberg,  Manssperg,  Mansberg  (Schild  von  Silber  u.  Scliwan 

gesehacht).   Altes ,  schwäbisches  Rittergeschleclit,  aus  welcliem  ßurkort 
T.  Mannssperg  dem  costnitzer  Goncil  beiwohnte. 

mrkmuektr,  n.  100:  t.  Mansberg.  Rchwil.Uch.  —  r.  MMing ,  111.  H.  43.1  ■.  Sl  :  aueh 
■ack  tum  Wappenbaeh«  de«  enütniuer  Couril«. 

Mannadorf ,  Mansdorf  v.  Oberreich.  Altes,  um  die  Mitte  des 
16.  Jahrh.  erloschenes,  steiermärkisches  Adelsgesc.hlecht,  dessen  Unter 
ond  Wappen :  (Schild  quer  getheilt :  oben  schwarz,  olim*  Bild  und  unten 
von  Gold  nnd  Schwarz  gesehacht  und  die  golch^nen  F(*lder  mit  einem 
schwarzen  Stern  belegt)  an  die  v.  Khevenhüller  kamen.  Das  inansdorf- 
sehe Wappen  zeigt  jetzt  die  linke  Hälfte  des  Wappens  der  (irafiMi  v.  Klie- 
venkflUer. 

8dmMtM,  U.  8.  487. 

Manowarda  Edle  y.  Jana.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1788  flir  Anastas  Manowarda,  Btlrger  zu  Lemberg,  mit  dem  Frädicate: 
Edier  y.  Jana. 

M*9€rU  «.  Mkifeid,  Erg.-Bd.  8.  371. 

Manquet,  Edle.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1794  fQr 
Fknian  Manqnet,  Advocaten  n.  fQrstl.  regensburgischcn  11  oclistifts- An- 
walt, wegen  geleisteter  O)rrepetitors-Dien8te  in  der  savoyischon  llitter- 
Academie  nnd  wegen  Vertretung  der  milden  Stiftungen,  mit  dem  Prädi- 
eate:  Edler  v. 

Jfcycrl«  «.  MÜMl/tld,  8.  S24. 

Kans,  Schomansen.  Altes,  bereits  im  Anfange  des  15.  Jahrh.  vor- 
gricommenes,  elsassisches  Adelsgeschlecht. 

Ul.  t-M:  T.  Srhoninaiiseti,  BUaMii^ch.   —  v.  Mtding  ^  III.  R.  423,  auch  nach 
I  «H  ooataStaar  Concllf :  t.  Hana. 


'^^- 

'^ 


—     120     — 

Mansfeld,  Mannsfeld,  Grafen  nnd  Fürsten.  Alter  Grafen-  nnd 
Reichsfttrstenstand.  Besültigungsdiplom  des  1691  erlangten  Reichs- 
Fflrstenstandes  von  1709  für  Heinrich  Franz  Fürsten  v.  Mansfeld,  mit 
dem  Uebergange  dieser  Würde  auf  seines  Bruders  Sohn,  Carl  Fran^ 
Grafen  und  Herren  zu  Mansfeld  und  auf  den  Erstgeborenen  desselben. 

—  Altes ,  thüringisches  Herren  -  und  Grafengeschlecht  aus  dem  weib- 
lichen Stamme  der  alten  vom  9.  bis  in  das  13.  Jahrb.  vorgekommenen 
Grafen  v.  Mansfeld,  welches  sich  ursprünglich:  Edle  Herren  v.Querfort 
schrieb  und  zu  den  Reichsgrafen  des  wetterauischen  CoUegiums  gehörte. 

—  Die  Besitzungen  des  Hauses  waren  früher  reichsunroittelbar  und  die 
Familie  wurde  zuletzt  1437  vom  K.  Sigmund  mit  denselben  belehnt. 
Doch  ging  diese  Reichsunmittelbarkeit  dem  gräflichen  Hause  nach  nnd 
nach  verloren  und  mit  Genehmigung  des  K.  Friedrich  HI.  wurde  1466 
der  grösste  Tlieil  der  Besitzungen  Lehne  von  Eursachsen ,  Magdeburg 
und  Halberstadt.  Diese  neuen  Lehnsherren,  namentlich  Eursachsen  a. 
Magdeburg ,  erweiterten  ihre  Lehnsherrschaft  von  Zeit  zu  Zeit  durch 
die  mit  dem  Domcapitel  zu  Halberstadt  1573  und  1579  zu  Eisleben  ge- 
schlossenen Verträge,  welche  den  Namen  des  magdeburgischen  Permii* 
tations-Recesses  erhielten.  Durch  den  ersten  Vertrag  bekam  Halber- 
stadt gegen  Abtretung  der  Lehne  von  Eisleben,  Hettstedt,  PoUeben, 
Wimmelburg  etc.  in  Eurschsen  die  Lehnsherrschaft  über  die  Herrscbafk 
Lohra  mit  Zubehör,  durch  den  letzten  aber  Sachsen  verschiedene  mag- 
debnrgisGhe  Lehne.  —  Im  16.  u.  17.  Jahrh.  war  der  Stamm  an  Sprossen 
sehr  reich  und  blühte  in  mehreren,  im  Laufe  der  Zeit  wieder  erlosche- 
nen Linien,  in  welche  sich  der  ehemalige  so  grosse  Besitz  des  Haases 
yertheilte.  Zu  diesem  Zwecke  war  1533  die  Grafschaft  in  fftnf  Theile 
getheilt  worden,  von  welchen  die  ältere  Hauptlinie,  die  s.  g.  vorderorl- 
flche,  drei  Fünftheile  erhielt,  das  vierte  Fünftheil  stand  der  mittelort- 
sehen  oder  mittleren  Linie  und  das  fünfte  Fünftheil  der  hinterortschen, 
oder  jüngeren  Linie  zu.  Neben  der  starken  Vermehrung  der  Familie  n. 
dem  Verluste  der  Reichsunmittelbarkeit  drückten  noch  sehr  grosse 
Sfdmlden  das  Geschlecht ,  welche  1569  allein  bei  der  vorderortschen 
Linie  über  zwei  Millionen  meissnische  Gulden  betrugen.  Die  Lehnsher- 
ren hielten  sich  daher  für  berechtigt ,  über  die  drei  Fünflheile  der  vor- 
derortschen Linie  die  Sequestration  zu  verfftgen  und  zu  führen.  Die 
dreiFOnftheile  bestanden  damals  aus  der  Stadt  Eisleben,  mit  dem  Schlosse 
^jwd  der  freien  Strasse,  der  Stadt  und  dem  Schlosse  Hettstedt,  der  Stadt 
und  dem  Amte  Artern,  den  Schlössern  u.  Aemtern  Arnstadt,  Vogtstadt, 
Arastein  mit  Endoi*f,  Heldruugen,  Leinungen,  den  Klöstern  Wieder- 
staedt,  Walbeck,  Helfta,  Gerbstädt  u.  Polleben,  dem  Amte  Leimbach  u* 
Friedeburg  und  der  Stadt  und  dem  Amte  Mansfeld.  1598  wurde  das 
hinterortsche  Fünftheil  Schulden  halber  ebenfalls  zur  Sequestration  ge- 
zogen und  bald  darauf  auch  das  mittelortsche  Fünftheil.  Diese  Seque- 
stration  wurde  theilwcise  1716,  zum  Theil  aber  erst  1780  bei  dem  Er- 
löschen des  Stammes  aufgehoben.  Dieses  Erlöschen  erfolgte  31.  März 
1780  mit  Joseph  Johann  Wenzel  Nepomuk  Fürsten  v.  Fondi  u.  Grafen 
V.  Mansfeld,  k.  k.  Eämm.,  Commerzienrath  u.  Polizei-Assessor  in  BSk*'i? 
men.   Die  kursächsischen  und  preussischen  Antheile  fielen  andiebc 


—     121     — 

^^enden  beiden  Kronen,  die  AUodialbesitznngen  aber ,  die  Herrschaf- 
ten Dobrzisch,  Sachsdol,  Heiligfeld  u.  Nussel  in  Böhmen ,  an  die  filtere 
Halbschwester  des  ebengenannten  letzten  Fürsten ,  Grf.  Maria  Isabelle 

—  Tochter  des  15.  Febr.  1780  verstorbenen  Fürsten  Heinrich  aus 
zweiter  Ehe  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Czemin  und  Chndenitz  —  welche 
aicfa  1771  mit  dem  nachmaligen  Franz  Gundaccar  Fürsten  v.  Golloredo 
▼ermählte,  worauf  derselbe  1 780  mit  seinem  angestammten  Namen  und 
Wappen  den  Namen  und  das  Wappen  der  Grafen  und  Fürsten  v.  Mans- 
feld  vereinigte.  S.  Bd.  II.  S.  312.  —  Zu  den  berühmtesten  Sprossen 
dieses  alten  Hftuses  gehörten  namentlich :  Graf  Philipp  —  Sohn  des  1644 
als  k.  k.  Oberst-Stallmeister  verstorbenen  Grafen  Bruno  — -  gest.  1657 
als  k.  k.  Rath,  General-Feldmarschall  und  Gouverneur  zu  Raab,  so  wie 
der  Bruder  desselben,  der  oben  genannte  Fürst  Heinrich  Franz.  Letz- 
terer, gest.  1715,  früher  bis  1698,  k.  k.  Hof-Kriegsraths-Prfisident  u. 
General-Feld-Zeugmeister«  später  k.  k.  Oberst-Kftmmerer,  w.  Geh.-Rath 
und  Conferenz-Minister,  hatte  1686  von  dem  Könige  CarlH.  in  Spanien, 
als  er  demselben  seine  Braut,  Maria  Anna  Kur-Prinzessin  von  der  Pfalz, 
glücklich  nach  Madrid  geleitet,  das  Fürstenthum  Fondi  im  Königreiche 
Neapel  ab  Creschenk  erhalten.  Nach  seinem  Tode  folgte  ihm  der  Sohn 
seines  Bruders  Franz  Maximilian:  Carl  Franz.  gost.  1717  und  von  die- 
sem stammte  Fürst  Heinrich,  s.  oben,  welcher  1751  seine  Rechte  auf 
das  Fürstenthum  Fondi  an  das  neapolitanische  Haus  Sangro  verkaufte. 

—  Der  Vater  der  genannten  Biüder  Philipp  u.  Heinrich  Franz :  Graf 
Bruno,  war  übrigens  zu  der  catholischen  Kirche  übergetreten  und  seine 
Nachkommenschaft  blühte  noch  unter  dem  Namen  der  catholischen  Li- 
nie fort,  wfihrend  die  protestantische  oder  eislebener  Linie ,  ebenfalls 
dn  Zweig  der  älteren  oder  vorderortschen  liinie,  1710  mit  dem  Grafen 
Johann  Georg  HI.  zu  Artem  ausstarb. 

ImUtof.  LIb.  V.  c.  10.  13.  —  J.  O.  Zeidtfr.  aehthandrr^&hriKer  RUmmbaon  der  6r.  ▼. 
MaMfeld,  170S  «od  spfiier  anter  dem  Titel:  SUat  too  Mansfrld,  wieder  audgelegt.  —  Duroh- 
liMht.  Welt,  Ausg.  von  1710  IT.  H.  79-93.  —  Oott/r.  Hofmann,  Ehre  des  (OrsU.  u.  grU. 
BaaM«  T.  Manosfeld,  Lelpsig  1711  und  1718  mit  vielen  geneal.  Tabellen.  —  Hübner,  U. 
Tak.  SM— 46.  —  Etueb.  ChrUt.  Franke,  genaue  'u.  ansfiihrl.  gen<-al.  histor.  Besehreib,  dtr 
■autfeld.  Giafrn  ■.  Herren,  Leips.  17-^3.  -  Oauht,  II.  S.  670-9C  —  Ztdltr^  XIX.  8.  I0ft4 
-n.  —  Jmeobi,  1800,  I.  6.  44A  a.  4ß.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  84d~ftO.  »  RttbnuMhtr,  L  14; 
MaMfeldt.  Grafen.  —  Trier,  8.  487— i»9  and  Tab.  »7.  —  ZtehaekwU»,  Wappenkunst,  8.  247 
■.  4t  nnd  Fig.  90.  ~  8npp.  tu  8iebai.  W.-B.  VI.  1 :  Fst.  t.  M. 

^  Maastein  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Gold  ein  aufwachsender, 
schwarzer  Hund  mit  silbernem  Halsbande  und  unten  von  Roth  u.  Silber 
m  drei  Reihen  geschacht).  Ostpreussisches  Adelsgeschlecht ,  welches 
bereits  1700  zu  Juckstein  im  Kr.  Ragnit,  1727  zu  Kaukem  im  Kr.  In- 
Bterburg  u.  zu  Thomsdorf  im  Kr.  Preuss.  Eylau  begütert  war,  im  Laufe 
der  Zeit  wechselnd  mehrere  andere  Güt^r  in  Ostpreussen  inne  hatte  n. 
1747  in  Esthland  zu  Laack,  1781  im  Brandenburgischen  zu  Eichstedt 
hn  Kr.  Ost-Havelland,  so  wie  in  Schlesien  zu  Fuchswinkel  bei  Neisse  u. 
zu  Kaschewen  bei  Wohlau,  in  neuester  Zeit  aber  auch  im  Posenschen 
im  Er.  Kröben  zu  Pudliszki  sass.  —  Die  zahlreichen  Sprossen  des  Stam- 
lies  traten  meist  in  die  k.  preuss.  Armee  und  stiegen  in  derselben  zu 
hohen  Ehrenstellen  und  zwar  namentlich :  Christoph  Hermann  v.  M., 
geb.  1711  in  St.  Petersburg  —  Sohn  des  1747  verstorbenen  k.  russ. 
fleneral-Lieiiteniuits  und  Gouverneurs  von  Reval  Ernst  Sebastian  v.  M. 


—     124     — 

k.  rUBS.  Officier  im  grodno'schen  Husaren-Regim.,  verm.  1854  mit  8oh 
phic  V.  Stryck,  geb.  1834.  —  Graf  Gotthardt  Johann  (I.),  gest.  1768, 
verm.  mit  Catiiarina  Helene  y.  Tarsas,  hinterliess  den  Grafen  Gotthardt 
Johann  (IT.).  gest.  1820,  Herrn  auf  Alt-  und  Neu-Parmel,  ans  dessen 
Ehe  mit  Juliane  Wilhelmine  v.  Essen,  neben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne 
entsprossten ,  die  Grafen:  Eduard  ,  Ferdinand  und  Carl.  Graf  Eduard, 
gest.  1850,  k.  mss.  Garde -Capitain  a.  D.,  hinterliess  ans  der  Ehe  mit 
Natalie  Freiin  v.  Stackeiberg  a.  d.  H.  Riesenberg  zwei  Töchter  u.  einen 
Sohn,  Gotthardt.  Graf- Ferdinand,  k.  russ.  Garde-Oberst  a.  D.,  blieb  nn- 
vermählt  und  vom  Grafen  Carl  k.  mss.  Garde-Lieut.  a.  D.  stanmit  ans 
der  Ehe  mit  Caroline  Grf.  v.  Rehbinder  a.  d.  H.  üddrich  (gesch.)  ein 
Sohn,  Graf  Carl  Johann,  verm.  mit  Maria  Freiin  v.  Clodt-Jflrgensbnrg. 
—  Graf  Carl  Reinhold,  gest.  1782,  vermählte  sich  mit  Helene  Freiin  v. 
Uexküll  a.  d.  H.  Menger  und  Sara  in  Liefland  und  hinterliess  die  von 
ihm  gekauften  Guter  Mex  u.  Palfer  seinem  einzigen  Sohne,  dem  Grafen 
Peter,  gest.  1842,  verm.  mit  Helene  Luise  Freiin  v.  UexkflU-Gyllenband, 
gest.  1850.  Der  aus  dieser  Ehe  stammende  Sohn,  Graf  Carl  Lndwig, 
starb  1849  und  so  kamen  die  Güter  Mex,  Sommerhoff  und  Palfer  an 
die  Tochter,  Grf.  Marie,  geb.  1818,  verm.  mit  Paul  v.  Kotzebne,  k.  russ. 
Generalmigor.  —  Graf  Ludwig  Wilhelm,  gest.  1793,  liefländ.  Landrath 
nnd  k.  russ.  w.  Staatsrath ,  Herr  auf  MetzküU  und  Berschu ,  verm.  mit 
Juliane  Eleonore  Grf.  v.  Münnich,  hinterliess  drei  Söhne,  von  welchen 
sich  nur  Graf  Gottlieb  Johann,  geblieben  1813  als  k.  russ.  General  in 
der  Schlacht  bei  Leipzig,  mit  Catharina  Selesca,  später  vermählten  GrL 
Gudowitsch,  vermählte,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  stammten:  Ort 
Emestine,  verm.  mit  dem  k.  russ.  Garde-Obersten  a.  D.  Doctorow  nnd 
Grf.  Lucio,  verm.  1838  mit  Eduard  Grafen  v.  Tiefenhausen,  k.  mss. 
Obersten.  —  Die  adeligen  Linien  des  Geschlechts  haben  in  Pommern  in 
mehreren  Häusern  fortgeblüht  u.  1857  waren  im  Kr.  Beigard  begütert: 
Johann  Georg  Kurt  v.  M.  zu  Polzin,  Herr  auf  Buslar  A.,  Heinrich  v.M. 
auf  Collatz,  Friedrich  v.  M.,  Major  a.  D.,  auf  Hohen-Wardin,  Frau  Ma- 
jorin V.  M.,  geb.  V.  Zastrow,  auf  Dewsberg  A.  und  Arthur  v.  M. ,  Ritt- 
meister a.  D.,  auf  Gross- Wardin  und  Redel.  Ueberdiess  waren  in  der 
Hand  der  Familie  im  Kreise  Fürstenthum  Camin :  Lestin  A.  n.  B.  nnd 
Stemin,  im  Kr.  Neu-Stettin:  Zechendorf  und  im  Kr.  Schlochan  das  Out 
Elsenan. 

MierMl,  S.  .SOI.  —  Sehwar»,  Pomm.  Lchnhistor.  S.  410  und  deaMiben  L#ipt. LftndehToa. 
8.  155.  '  Sinapiu»  ,  I.  8.  154  nnd  II.  8.  145—47.  —  ffubner ,  geneal.  Lezie.  8.  S24.  — 
Gmtie,  1.  8.  1.106-10.  —  Zedier,  XIX.  8.  1103-13.  -  Freih.  v.  Krohne,  n.  8.  S06— 17  «ad 
441  u.  42.  -  R.  geneal.  Handb.  1777.  8.  299  u.  300  u.  1778.  S.  346.  -  N.  Pr..  A.-L.  UI.  8.  SM 
—54.  —  Dentsehe  Grafenh.  der  Oegenw.  H.  8.  86—88.  —  Fireih,  9.  Ledebw,  H.  8.  77  ood  T8 
lt.  111.  8.  307.  —  Geneal.  Tasehenb.  der  gr&flieh.  Hiaser.  1864.  8.  527  unter  Beruftin|  Mif 
1859.  8.  523  n.  24  und  hiator.  Tasehenb.  au  Demselben,  8.«  523.  —  Sithmaehtr,  \\\,  166:  t. 
M.,  Pomoieriseh.  —  p.  Medinu,  II.  8.  859.  —  Suppl.  xu  Siebm.  W.-B.  X.  2:  Gr.  t.  Maat««- 
feI-Z6ge.  —  Tyrof,  U.  121 :  Gr.  ▼.  II.  -  Pommer.  W.-B.  T.  Tab.  55.  Nr.  1  n.  2 :  v.  M.  od4 
Gr.  T.  M. 

Mantenife],Mantenfel  auf  Proitz  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde.- 
Im  silbernen  Mittelschilde  ein  schrägrechter,  blauer  Balken,  belegt  mit 
drei  goldenen  Sternen.  1  u.  4  in  Silber  ein  rother  Querbalken :  Stamm- 
wappen und  2  und  3  in  Gold  ein  schwarzer ,  einwärtsgekehrter  Adler). 
Reichsgrafenstand.  Diplom  im  kurpfälzischen  Reichsvicariate  vom 
25.  Aug.  1790  für  Oottlieb  Joseph  v.  Mannteufel  auf  Proitz,  knrpüalz- 


—     126     — 

bayer.  Kämmerer  etc.  Derselbe,  geb.  1736 ,  and  wie  das  Wappen  er- 
giebt,  zu  der  alten,  pommerschen  Familie  v.  Manteuffel,  ohne  dass  Nähe- 
res aber  die  Abstammung  bekannt  ist,  gehörig,  wurde  nach  Anlegung 
der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern ,  als  k.  bayer.  Kämmerer  und  quit- 
tirter  Oberstlieutenant  zu  Brandstetten «  in  die  Grafenclasse  derselben 
eingetragen  und  lebte  noch  1815.  Nach  dieser  Zeit  kommt  der  Name 
desselben  nicht  mehr  vor. 

«.  Lang,  8.  49.    —  Deutsche  Qrafoiih:  d.  Gegenw.  U.  S.  86  u.  87.    —  W«-B.    d.  Köuigr. 
Bayern,  I.  75  Hod  ».    Woiekern,  Abtheil.  1. 

>>  Mantenffel,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein  rother 

Querbalken :  Manteuffcl  und  2  u.  3  in  Silber  drei,  2  u.  1,  rothe Rosen: 
Hoggen.  Aeltere  Petschafte  zeigen  damascirtes  Silber).  Reichsfrei- 
hermstand.  Diplom  im  kursächsischen  Reichsvicariate  vom  12.  Jan. 
1742  für  Christoph  Friedrich  v.  Mihlendorff ,  Fähnrich  in  der  kursäch- 
stachen  Garde  und  zwar  auf  Verwenden  seines  Vormundes  und  Adoptiv- 
vaters, des  kursächs.  Cabinets- Ministers  u.  w.  Geh.  Raths  Ernst  Chri- 
stoph Grafen  v.  Manteuffel,  mit  Beilegung  des  Namens :  Freih.  v.  Man- 
tenffel. Derselbe,  geb.  12.  Febr.  1727  zu  Warschau,  stammte  aus  dem 
alten  märkischen  Adelsgeschlechte :  v.  Möllendorf  —  in  Roth  vier  sil- 
berne, rechte  Spitzen  —  welches  auch  Mihlendorff,  Mtthlendorff  u.  MOl- 
lendorf  geschrieben  wurde.  Der  Vorname  des  Vaters  ist  sicher  nicht  an- 
zogeben, höchst  wahrscheinlich  aber  ist  die  Annahme,  dass  derselbe 
Wolff  V.  Mihlendorff,  welcher  1712  als  k.  poln.  u.  kursächsischer  Kam- 
merherr vorkommt,  gewesen  sei.  Die  Mutter  war:  Friederike  Charlotte 
V.  Moggen ,  welche  sich  unter  diesem  Namen  eigenhändig  als  verw.  v. 
Mihlendorff  auf  einer  Pensionsquittung  unterzeichnete.  Das  beigedruckte 
Allianzwappen  zeigt  rechts  das  v.  MöUendorffsche  Wappen:  in  Roth  vier 
rechte  silberne  Spitzen,  links  v.  Moggen:  in  Grold  drei,  2  u.  1,  rothe 
Rosen.  Der  Helm  trägt  zwei  goldene  Bttffelshörner ,  zwischen  welchen 
eine  Rose  schwebt.  So  ergiebt  auch  ein  Separat- Abdruck  das  v.  Mog- 
gensche  Wappen  und  es  ist  demnach  in  Bezug  auf  das  Wappen  der  Frei- 
herren V.  Manteuffel  die  Angabe  des  geneal,  Taschenb.  d.  freih.Häuser, 
1857.  S.  472:  „2  und  3  in  Silber  drei  rothe  Kugeln  (Mühlendorff)," 
ganz  unrichtig,  wie  denn  auch  die  Annahme  im  Jahrg.  1859,  S.  496 
falsch  ist,  dass  Freih.  ChristophJPriedrich  der  Schwestersohn  des  Ernst 
Christoph  Grafen  v.  Manteuffel  gewesen  sei.  —  Freiherr  Christoph 
Friedrich,  gest.  28.  März  1803  zu  Waldheim  als  kursächs.  Major  und 
Commandant  der  Invaliden-Compagnie,  vermählte  sich  1762  mit  Chri- 
stiane Margaretha  Elisabeth  v.  Hartig  a.  d.  H.  Alt-Hörnitz  bei  Zittau, 
8.  Bd.  rV.  S.  217,  geb.  1736  u.  gest.  1812.  Aus  dieser  Ehe  stammten, 
neben  einer  Tochter,  Freiin  Johanne  Caroline  Amalie,  gest.  1848,  verw. 
Freifirau  v.  Wagner,  fünf  Söhne,  die  Freiherren:  Ernst  Friedrich  Adam, 
Georg  August  Ernst,  Hans  Ernst  Wilhelm,  Hans  Carl  Erdmann  u.  Frie- 
drich Otto  Gottlob.  —  Freiherr  Ernst  Friedrich  Adam,  geb.  1762  und 
gest.  1822,  k.  sächs.  Hof-  und  Justizrath,  vermählte  sich  in  erster  Ehe 
1792  mit  Johanna  Freün  v.  Wagner,  gest.  1802  und  in  zweiter  1804 
mit  Caroline  v.  Gössnitz,  gest.  1841.  —  Freih.  Georg  August,  geboren 
1765  und  gest.  1842,  k.  sächs,  w.  Geh.  -  Rath ,  Conferenz-Minister  uncl 


—    1*8    — 

pen  sprickt,  eines  Stammes  mit  den  alten  berfordschen  J^ynsa^bm  y.Qae- 
ren,  Qnerne  u.  Quernheim  in  der  Grafschaft  Ravensberg  war.  Von  Pom- 
mern aus,  wo  die  Familie  sehr  begfltert  wnrde  u.  noch  jetzt,  namentlich 
im  belgarder  Kreise,  begfltert  ist.  kam  die  Familie  nach  Polen,  der  Marie, 
Meklenborg,  Preussen,  Sachsen,  Schweden  und'  Cor-,  Lief-  n.  Esthland. 
In  den  liefländischen  Ordensländern  kam  das  Geschlecht,  welches  in  äl- 
terer Zeit  sich  auch  v.  Manlenffel ,  genannt  Queme  schrieb ,  meist  mit 
dem  Zunamen:  Zöge,  schon  sehr  frflh  vor  und  dasselbe  ist  wohl  1226 
mit  dem  Herzoge  Barnim  von  Pommern,  oder  später  mit  dem  dänischen 
Könige  Waldemar  n.,  welcher  einige  Zeit  in  Pommern  regierte,  ^in  die 
dortigen  Gegenden  gelangt.  —  Georg  v.  Manteuffel,  Ritter,  a.  dem  H. 
Poltzin  und  Amhausen  unweit  Beigard,  wurde  der  Ahnherr  der  Frei- 
herren Y.  Manteuffel,  welche  auf  dem  Migorate  KatzdangQp  in  Curland 
blähen  und  von  denen  Eberhard,  verm.  mit  Anna  Grf.  v.  HohenzoUom, 
als  kaiserl.  Oberst  unter  Tilly  vor  Magdeburg  kämpfte.  Eben  so  brachte 
auch  die  Familie  in  Lief-  und  Esthland  grossen  Grundbesitz  an  sich  u. 
der  Landrath  Gotthardt  Johann  ,  s.  oben ,  stiftete  vor  seiner  Erhebung 
in  den  Grafen$tand,  1756,  ein  grosses  Fidei-Commiss.  —  Die  von  dem 
Grafen  Ernst  Christoph ,  s.  oben ,  gegrflndete  reichsgräfliche  Linie  ist 
nicht  fortgesetzt  worden.  Dw^elbe,  geb.  1676  —  ein  Sohn  des  Arnold 
oder  Anton  v.M.,  Herrn  auf  Kerstin,  Kruckenbeck,  Gandelin  u.Krflhne, 
k.  pr.  Landraths  des  Fflrstenthums  Camin  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth 
Gaara  v.  Bonin  —  wurde  10.  März  1709  in  den  Reichsfreihermstand 
erhoben,  welche  Erhebung  im  Kgr.  Preussen  24.  Juli  1713  anerkannt 
wurde,  vermählte  sich  1712  in  erster  Ehe  mit  einer  Freiin  v.Chalkowska, 
welche  schon  im  folgenden  Jahre  starb  und  in  zweiter  Ehe  mit  einer 
Freiin  v.  Bludowska ,  verw.  Freifrau  v.  Trach ,  hinterliess  aber  Nach- 
kommen nicht.  Ein  Adoptivsohn  desselben,  Christian  Friedrich  v.Mih- 
lendorff  wurde  der  Stammvater  der  Freiherren  v.  Manteuffel  in  Sachsen 
und  Preussen,  s.  unten  den  betreffenden  Artikel.  -:-  Die  Nachkommen- 
aehaft  des  Grafen  Gotthardt  Johann  blüht  reichbegütert  in  Lief-  u.Estli- 
land.  Derselbe  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Margaretha  Elisabeth  v.Gfta- 
(ersberg  vier  Söhne,  welche  den  Stamm  fortsetzten,  dieGrafen:  Andreas, 
Gotthardt  Johann  (L).  Carl  Reinhold  und  Ludwig  Wilhehn.  Graf  An- 
dreas, gest.  1768  als  k.  russ.  Generallieutenant  a.  D.,  war  verm.  m^ 
Sophie  Friederike  v.  Stackeiberg  a.  d.  H.  Kollitz.  Aus  dieser  Ehe  e^ 
qpross  Graf  Gotthardt  Andreas,  gest.  1832,  Majoratsherr  auf  Talkhoff 
und  Herr  auf  Schloss  Ringen,  k.  russ.  Geh.  Rath  u.  Senator,  verm.  mit 
Charlotte  Sophie  v.  Bock  a.  d.  H.  Sarenhoff,  gest.  1830  und  von  ihm 
stammt:  Graf  Ernst  Gotthardt,  geb.  1801,  Herr  auf  Tellerhof,  Hallick 
u.  Kudding  u.  nach  dem  Tode  seines  1849  verstorbenen  älteren  Bruders, 
des  Grafen  Gotthardt  Johann  (Ul.),  Majoratsherr  auf  Talkhoff,  k.  russ. 
Garde-Rittm.  a.  D. ,  verm.  mit  Mathilde  v.  Brevem  ,  ans  weldier  Ehe, 
oebon  vier  Töchtern,  ein  Sohn :  Graf  Ernst,  geb.  1844,  entspross.  — 
Von  <iem  1830  verstorbenen  Bruder  der  Grafen  Gotthardt  Johann  (UL.) 
und  Ernst  Gotthardt,  dem  Grafen  Camill,  Herrn  auf  Schloss  Ringen, 
stammen  aus  der  Ehe  mit  Henriette  Grf.  v.  Igelström,  neben  einer  Toch- 
ter, SBfm  Söhne,  Graf  Ootdiacdt,  geb.  1827  a.  Graf  Victor,  ^eb.  ISSESI« 


^-fS 


—     124     — 

k.  niHs.  Oft'uMor  im  grodno'srlion  llnsaren-Rogim.,  verm.  1854  mit  So- 
Y\\\v  V.  Stryrk,  »?**'»•  l^-^4.  -  Graf  Oottlmrdt  Johann  (L),  gest.  1763, 
vorm.  mit  Catluirinu  llolone  v.  Tarsus,  hintorlicss  den  Grafen  Ootthardt 
.lohiinn  (II,).  Kost.  IS20,  llorm  auf  Alt-  und  Neu-Parmel,  aus  dessen 
Kl»r  mit  .liiliano  Williolmino  v.  Ksson,  neben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne 
iMitv|irosHtou,  \\\v  (irutVn:  Fduurd  ,  Ferdinand  und  Carl.  Graf  Eduard, 
Ke^i  ls:»o,  k.  r»*i,  iiurde-Ciipitain  a.  I>.,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit 
Nrtlulio  Kn^iin  v.  Staokolbenr  a.  d.  H.  Riesenberg  zwei  Töchter  u.  einen 
Sob»».  Tiottbanlt.  Graf  Foniiuaud»  k.  russ.  Garde-Oberst  a.  D.,  blieb  nn- 
xrrtnäblt  und  votn  GnUon  Curl.  k.  ru!?s.  Garde-Lieut.  a.  D.  stammt  aus 
dor  Kho  nni  TaroUno  Grf.  \\  Kehbindor  a.  d.  H.  Uddrich  <gesch.)  ein 
S»ltn.  i^raf  i^irl  Johann,  ^enu.  mit  Maria  Freiin  v.  Clodt-Jargensbnrg. 
r.v;U  i'jiri  R^*i"bold.  j^'st.  ITS2,  vermählte  sich  mit  Helene  Freün  v. 
roxknU  ;i.  il,  \\  MonjcvT  und  Sara  in  Lietiand  und  hinterliess  die  von 
iliHi  «vkautti'u  lirtior  Mo\  u.  Palter  seinem  einzigen  Sohne,  dem  Grafen 
IVtor.  <\»st.  isrj.  wmi.  mit  Holenel.nise  Freiin  v.  UexköU-Gyllenband, 
!Cx**t.  ls>o.  IVr  aas  viii»<^.T  Fhe  stammende  Sohn.  Graf  Carl  Ludwig. 
M.%rl*  iSi^  uv,i  so  kAnu'ft  die  Güter  Mex,  Si^mmerhoff  und  Patferan 
du*  l\v\;;'r,  Gr?*  Vinv.  ceb.  l'^'S.  ^«rai.  mi:  Paul  T.Koczebae,  k.  rm. 
ru'Tvr:«:-t.,^v-  ^;^.  I:^^«\3:  W:">-^l!E.  «e«.lT9$.  liedin»L  Landntk 
H»d  X  rii>8s.  «  S^AAsN^THri .  H::t  «f  M-ciklll  xsd  BerschTi.  verm.  «ü 
.':t*  .<v  y  .v-,\->- r-'  X  v-;.rvi.  ü^wrfies?  drei  Söhse.  T..>n  weWi« 
vN>  -  ;r  iN^.  ^;.,^r>v>  J.*>-a:3 .  co^üe^^=  1^13  als  k-  ras«.  General  m 
*v  S>:cK>:  Ni  I  cijOic.  !Bxi  Caibari^  Sclesca.  später  Termihlten  Grt 
.^^««^^^'»trs^-h.  vortcihhe.  ans  welcher  Ehe  zwei  Töchter  stammten:  Grt 
»-v<':^.  verm,  mit  dem  k.  niss.  Ganle-Ober«ten  a.  D.  Doctorow  nnd 
*"-  t  toie.  verm.  IS3?  mit  Eduard  Grafen  v.  Tiefenhausen,  k.  mss. 
>lv^-v^v«.  —  i>i^  adeligen  Linien  des  Geschlecht?  haben  in  Pommern  in 
«*nV^h-vi^  Hinsem  forigebiaht  u.  1*57  waren  im  Kr.  Beigard  begütert: 
T^>w*>r  t;eoffi|{  Kurt  v.  M.  zu  Polzin,  Herr  auf  BuslarA..  Heinrich  v.M. 
«•  i*^ -*»«*.  Friedrich  t.  M.,  Major  a.  D..  auf  Hohen- Wardin.  FranXa- 
*^^  '  *..  «eb.  V.  Zastrow,  auf  Dewsberjf  A.  und  Arthur  v.  M. ,  Ritt- 
***?^:^  %.  I^^  aaf  Groffs-Wardin  und  Redel.  Ueberdiess  waren  in  der 
JJMu^j^V^OHlie  im  Krei«p  Fflrstenthum  Camin:  Lestin  A.  u.  B.  and 
*  Sr-  Xen-StctUn:  Zechendorf  und  im  Kr.  Schlochau  das  Gut 


t  JT  ^rVi  ^'  ^  ^eAarcTJ,  fon«.  l^hnM%v,t.  H.  410  und  dc«««Ibeii  L^hw.  LaadcknM. 
ILu'i  1.  niSnU  '  *•  ***  ""^  "•  *•  «<''^-*'.  -  Hühner,  fc«neal.  L€«ie.  ».  3»4.  — 
Ä*  ««  -  m.  mJ.:,  ""..*"""'•  *'*•  "•  t«M~lJ.  -  Frrik.  r.  AV'^AiM,  II.  «.  306—17  »od 
^W  r    'Tlia,.   J?r--     "•"*>•»'  I'"    «    iWq.ViÖu  1779.  8.  346.   -  N.  Pr..  A.-L    III.  8.  SM 

«l,IU  *,-5W.  ^  Cjll  ."*••  ***'  «*K«iiw.  11.  8.  ««—»*.  -  Frtik.  r.  Udebur,  II.  8.  77  uDd  W 
ima..>.^9^  %  94  M.I!r*;  T«*«»!-«»».  d^r  «riAkh.  Hiuver.  1964.  8  5?7  unter  Berafuag  nf 
f%^^S^M«a^   ../^''    ni«for.  TnirlKtnli.    xu  Drnselhcn .  8..  523.  -  Sifhmack*r,  111.166:  t. 


>V«^#     7;   ^"«'/■V,  II.  K.  %'.H.  —  Hnppl.  7U  8i*bin.    W.-B.    X.  »:  Gr. 
^^^^         •'•    •!.   13].  {y^    y    II    _  F„inni-:r.  W.-B.  \.  Tab.    5S.  Nr.  1  a.  i:  ▼.  M.  aad 

^MÜ^eniQ,,  ^■•^antenfRl  anfProitz  (Schild  ge\iert.  mit  Mittelschilde. 
j*^  >Pldeii#»|^  ^^^^<^hih^^*  <•»"  Hchrügrechter,  blauer  Balken,  belegt  mit 
jJJJJ^u  Und  2  ^'^®"'  *  "•  ^  '"  Silber  ein  rother  Querbalken:  Stamm- 
JJ^^grafenstJ*'"*^  ^  ^"  ^'^^**  ^*"  schwarzer .  einwärt.sgckehrter  Adler). 
'  "^^g.  l79o  ?^'  Diplom  im  kurpfälzischen  Rcichsvicariate  vom 
*ür  Gottlieb  Joseph  v.  Mannteufel  auf  Proitz,  kurpüalz- 


—     126     — 

bayer.  Kämmerer  etc.  Derselbe,  geb.  1736 ,  und  wie  das  Wappen  er- 
giebt,  zu  der  alten,  pommerschen  Familie  y.  Manteuffel,  ohne  dass  Nähe- 
res aber  die  Abstammung  bekannt  ist,  gehörig,  wurde  nach  Anlegung 
der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern ,  als  k.  bayer.  Kämmerer  und  quit- 
tirter  Oberstlieutenant  zu  Brandstetten ,  in  die  Grafenclasse  derselben 
eingetragen  und  lebte  noch  1815.  Nach  dieser  Zeit  kommt  der  Name 
desselben  nicht  mehr  vor. 

9.  Lang,  S.  49.    —  Deatache  Orafeiih;  d.  Gegeaw.  U.  8.  86  q.  87.    ~  W«-B.    d.  Köaigr. 
Bayern.  I.  75  und  ».    WCickern,  Abtheil.  1. 

»  Mantenffel,  Freiherren  (Schild  gegiert:  1  u.  4  in  Silber  ein  rother 
Querbalken :  Manteuffel  und  2  u.  3  in  Silber  drei,  2  u.  1,  rothe  Rosen : 
Moggen.  Aeltere  Petschafte  zeigen  damascirtes  Silber).  Reichsfrei- 
herrnstand.  Diplom  im  kursächsischen  Reichsvicariate  vom  12.  Jan. 
1742  für  Christoph  Friedrich  v.  Mihlendorff ,  Fähnrich  in  der  kursäch- 
sischen  Garde  und  zwar  auf  Verwenden  seines  Vormundes  und  Adoptiv- 
valers,  des  kursächs.  Cabinets- Ministers  u.  w.  Geh.  Raths  Ernst  Chri- 
afec^h  Grafen  v.  Manteuffel,  mit  Beileguug  des  Namens :  Freih.  v.  Man- 
teuffel. Derselbe,  geb.  12.  Febr.  1727  zu  Warschau,  stammte  aus  dem 
alten  märkischen  Adelsgeschlechte :  v.  MöUendorf  —  in  Roth  vier  sil- 
berne, rechte  Spitzen  —  welches  auch  Mihlendorff,  Mtthlendorff  u.  Mol- 
kodorf  geschrieben  wurde.  Der  Vorname  des  Vaters  ist  sicher  nicht  an- 
zugeben, höchst  wahrscheinlich  aber  ist  die  Annahme,  dass  derselbe 
Wolff  y.  Mihlendorff,  welcher  1712  als  k.  poln.  u.  kursächsischer  Kam- 
merherr  vorkommt,  gewesen  sei.  Die  Mutter  war:  Friederike  Charlotte 
V.  Moggen,  welche  sich  unter  diesem  Namen  eigenhändig  als  verw.  v. 
Mihlendorff  auf  einer  Pensionsquittung  unterzeichnete.  Das  beigedruckte 
Allianzwappen  zeigt  rechts  das  v.  Möllendorffische  Wappen:  in  Roth  vier 
rechte  silberne  Spitzen,  links  v.  Moggen:  in  Grold  drei,  2  u.  1,  rothe 
Rosen.  Der  Helm  trägt  zwei  goldene  Büffelshömer ,  zwischen  welchen 
eine  Rose  schwebt.  So  ergiebt  auch  ein  Separat- Abdruck  das  v.  Mog- 
gensche  Wappen  und  es  ist  demnach  in  Bezug  auf  das  Wappen  der  Frei- 
herren V.  Manteuffel  die  Angabe  des  geneal,  Taschenb.  d.  freih.Häuser, 
1857.  S.  472:  „2  und  3  in  Silber  drei  rothe  Kugeln  (Mühlendorff)," 
ganz  unrichtig,  wie  denn  auch  die  Annahme  im  Jahrg.  1859,  S.  496 
falsch  ist,  dass  Freih.  ChristophJFriedrich  der  Schwestersohn  des  Ernst 
Christoph  Grafen  v.  Manteuffel  gewesen  sei.  —  Freiherr  Christoph 
Friedrich,  gest.  28.  März  1803  zu  Waldheim  als  kursächs.  Major  und 
Commandant  der  Invaliden-Compagnie,  vermählte  sich  1762  mit  Chri- 
stiane Margaretha  Elisabeth  v.  Hartig  a.  d.  H.  Alt-Hörnitz  bei  Zittau, 
B.  Bd.  rv.  S.  217,  geb.  1736  u.  gest.  1812.  Aus  dieser  Ehe  stammten, 
neben  einer  Tochter,  Freiin  Johanne  Caroline  Amalie,  gest.  1848,  verw. 
Freifrau  v.  Wagner,  fünf  Söhne,  die  Freiherren:  Ernst  Friedrich  Adam, 
Georg  August  Ernst,  Hans  Ernst  Wilhelm,  Hans  Carl  Erdmann  u.  Frie- 
drich Otto  Gottlob.  —  Freiherr  Ernst  Friedrich  Adam,  geb.  1762  und 
gest.  1822,  k.  sächs.  Hof-  und  Justizrath,  vermählte  sich  in  erster  Ehe 
1792  mit  Johanna  Freiin  v.  Wagner,  gest.  1802  und  in  zweiter  1804 
mit  Caroline  v.  Gössnitz,  gest.  1841.  —  Freih.  Georg  August,  geboren 
1765  und  gest.  1842,  k.  sächs,  w.  Geh.  -  Rath ,  Conferenz-Minister  uncl 


—     126     — 

Gesandter  am  Bundestage,  verm.  in  erster  Ehe  1813  mit  Therese  Acier, 
verw.  Capellmeister  Schuster,  gest.  wenige  Tage  nach  ihrer  Venn&hlnng 
und  in  zweiter  1831  mit  Johanna  Freiin  v.  Wagner;  —  Freiherr  Hans 
Ernst  Wilhelm,  geb.  1767,  k.  preuss.  Landrath  in  Gaben,  vermählt  in 
erster  Ehe  1796  mit  Caroline  v.  Ziegier  nnd  Klipphaosen,  gest.  1848; 
Freih.  Hans  Carl  Erdmann,  geb.  1773  u.  gest.  1840;  k.  pr.  w.  6eh.- 
Rath  und  Chef-Präsident  desOber-Landesgeiichts  zn  Magdeburg,  Term. 
1806  mit  IsabeUe  Johanne  Wilhelmine  Grf.  zu  Lynar,  verw.  Grf.  v.  War- 
tensleben, gest.  1849  —  und  Freih.  Friedrich  Otto  Gottlob,  geb.  1777 
und  gest.  1812,  Präsident  der  k.  sächs.  Ober-Amts-Regierung  und  des 
Consistoriums  zu  Lflbben,  verm.  1803  mit  August«  Freiin  v.  Thermo, 
gest.  1810.  —  Von  diesen  fünf  Söhnen  des  Freiherren  Christoph  Frie- 
drich haben,  ausser  dem  Freiherm  GeorgAngust  Ernst,  sämmtliche  den 
Stamm  fortgesetzt  nnd  die  Nachkommenschaft  derselben  blttht  in  sehr 
zahlreichen  Gliedern,  über  welche  die  geneal.  Taschenbb.  der  freih.  Häu- 
ser genaue  Nachweise  ergeben.  Erwähnt  sei  hier  nur ,  dass  von  dem 
Freiherm  Hans  Carl  Erdmann  ein  Sohn  ontspross ,  Freih.  Edwin ,  geb. 
1809,  k.  pr.  Generalmajor  ä  la  suite,  Flflgel-Adjutant  Sr.  Mig.  des  Kö- 
nigs u.  Chef  der  Abtheilung  für  die  persönl.  Angelegenheiten  im  Kriegs- 
Ministerium,  verm.  1844  mit  Hertha  t.  Witzleben,  ans  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter,  drei  Söhne  leben  und  dass  von  dem  Freih.  Frie- 
drich Otto  Gottlob  zwei  Söhne  stammen:  Freih.  Otto,  geb.  1805  zn 
Lflbben,  Herr  auf  Antheil  Dransdorf,  auf  Crossen  u.  Fdkenhain  im  Kr. 
Luckau,  k.  pr.  Minister-Präsid.,  Minister  der  auswärt.  Angelegenheiten 
etc.  a.  D.,  yerm.  1841  mit  Hertha  v.  Stammer  a.  d.  H.  Oörlsdorf,  geb. 
1807,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross:  Freih.  Otto,  geb.  1844  — 
nnd  Freih.  C&rl,  geb.  1806,  Herr  auf  Antheil  Drahnsdorf,  k.  preuss.  w. 
Oeh.-Kath,  Staatsmimster  u.  Chef  des  Minist,  fflr  die  ländwirthschaftl. 
Angelegenheiten  a.  B. 

HftjKlschrifll.  NotlK.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  SM.  —  Fi^eih.  9.  Ledebur,  n.  S.  77  and  10. 
8.  307.  —  Gen.  Taaoheab.  der  freih.  Häuser,  1S&6.  8.  4S&>-S7.  1857.  8.  472-75.  Ibi9  6.  494 
-96  n.  1863.  8.  606.  —  Tyroff,  II.  75:  Freih.  v.  Mihlendorff.  -  W.-B.  der  «»Seht.  Staate«, 
IV.  16 :  F.  H.  T.  Manteaffel. 

Mantenffel,  Manteuffel,  gen..Szöge  (Szögen,  Zöge),  anch  Frei- 
herren (in  Silber  zwei  rothe  Querbalken,  über  welchen  ein  einwärts  ge- 
kehrter, schwarzer  Adler  mit  ausgebreiteten  Flttgeln  schwebt,  oder  nadi 
Schabert,  Curlftnd;  W.-B. :  Schild  quer  gctheilt:  oben-  in  Silber  ein 
schwarzer  Adler  und  unten  von  Blau,  Silber,  Gold  und  Silber  quer  ge-' 
streift).  —  Altes,  cur-  und  liefländisches  Adelsgeschlecht,  welches  nnt 
dem  deutschen  Onlen  im  14.  Jahrb.  nach  Curland  gekommen  ist,  1520 
mit  der  jetzigen  Majoratsherrschaft  Katzdangen,  mit  Kickum- Drogen, 
Blindinen  etc.  im  piltenschen  Districte  belehnt  wurde,  welche  Besitzun- 
gen noch  jetzt  in  den  Händen  der  Familie  sich  befinden  und  den  Reichs- 
fireihermstand  vom  K.  Rudolph  H.  13.  Mai  1609  erhalten  hat  Das- 
selbe nimmt  mit  der  pommerschen  Familie  v.  Manteuffel  einen  gemein- 
schaftlichen Ursprung  an  und  rechnet  sich  zu  der  älteren  Linie  des  Ge- 
schlechts, welche  in  Deutschland  mit  dem  kursächs.  Cabinets- Minister 
Ernst  Christoph  Grafen  v.  Manteuffel  1762  erloschen  ist.  —  In  den 
Ostsee- Provinzen  schreibt  das  Geschlecht  sich:  „Manteuffel,  genannt 


—     127      — 

SeOge'^  Der  Beiname  soll  dadurch  angenoimnen  worden  sein,  dass  man, 
da  in  Esthland,  wohin  die  Familie  zuerst  gekommen,  der  deutsche  Name 
nicht  ausgesprochen  werden  konnte,  dem  Geschlechte  den  Namen: 
„Szöge",  d.  i.  ,,Teufel"heilegte.  Was  das  Wappen  anlangt,  so  soll  George 
Manteuffel,  gen.  Szöge,  dieses  Wappen  zuerst  geführt  haben.  Derselbe, 
Yon  dem  Orden  an  den  kaiserlichen  Hof  geschickt,  soll,  seiner  Tugend  u. 
Oesdiicklichkeit  halber  zum  Ritter  geschlagen,  zum  ewigen  Gedftchtniss 
mit  dem  Adler  im  Wappen  und  mit  verbessertem  Stammwappen  begna- 
digt worden  sein.  Derselbe  George  M.  gen.  Szöge  trat  ^[>äter  ans  dem 
Orden,  nahm  eine  v.  Francken  zur  Hausfrau  u.  wurde  der  Stammvater 
aller  späteren  v.  M.,  gen.  Sz.  in  Lief-  u.  Curland.  Auch  der  S.  122  er« 
wähnte  Gotthardt  Johann  Graf  v.  Manteuffel  kommt  unter  dem  Namen: 
Manteuffel ,  gen.  Szöge  vor ,  doch  führte  derselbe,  so  viel  bekannt ,  nur 
das  einfache  Stammwappen.  —  Die  freih.  Familie  blühte  in  neuester 
Zeit  noch  in  drei  Häusern :  in  dem  Hause  zu  Katzdangen  und  Zieraa 
mit  Dserweuscben  in  Curland,  in  dem  im  Mannstamme  1813  mit  Freih. 
Alfred  erloschenem  Hause  zu  Piatonen  in  Curland  und  in  dem  Hause  in 
Liefland  und  die  Glieder  dieser  drei  Häuser  sind  in  dem  geneal.  Ta- 
schenb.  d.  freih.  Haus,  aufgeführt.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts^ 
welche  nur  das  adelige  PrädicatHihrten,  standen  im  vorigen  Jahrh.  u.  noch 
später  Mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee.  Georg  Dietrich  v.  M. ,  ge- 
nannt Szöge,  starb  1794  als  M^jor  und  Commandant  des  Magdeburger- 
Landwehr-Regiments;  Christian  Friedrich  v.  M.,  gen.  S2.,  stand  erst  im 
Regimente  Prinz  Friedrich  und  war  später  Forstrath  zu  Stettin;  ein  v. 
M.  gen.  Sz.  starb  1813  als  Capitain  bei  den  Gensd*armen  n.  ein  v.  Zö- 
gen (Szögen)  commandirte  noch  1838  das  3.  Bataill.  des  6.  Landwehr- 
Regiments. 

N.    Pr.    A.-L.  III.  8.  354.  —  Freiherr  v.  Ledebur.  FI.  8.  78  und  Uli. 8.  ItfL    —  Q«nMk 

Taschciib.  d.  freih.  Hiiütir,  1H59.  8.  496— .S03. 

Mant  V.  Limbach.  Altes,  niederrheinisches  Adelsgeschlecht,  des- 
sen Stammreihe  Hurabracht  mit  Friedrich  y.  Limbach  begimit,  welcher 
1377  bereits  gestorben  war.  Bei  dem  Sohne  desselben,  Hermann  v.  Lim- 
bach setzt  Humbracbt  hinzu :  „genannt  Herr  Mant'*  und  nennt  nun  sXLe 
Nachkommen :  Mant  v.  Limbach.  Vermuthlich  kommt  dieser  Zusatz  des 
Geschlechtsnamen  von  jenem  Taufnamen  her.  Ohne  den  Abgang  des 
Stammes  anzugeben,  hört  die  Geschlechtsfolge  mit  Thomas  Mant  ▼. Lim- 
bach 1557  auf. 

Humbraekt,  Tab.  240.  -  *.  Ateding,  I.  S.  3S9. 

Mantz  V.  Mariensee.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1786 
für  Franz  Anton  Mantz ,  k.  k.  Hauptmann ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ma- 
riensee. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Brg.Bd.  8.  371. 

Maphai,  Ritter.   Reichsritterstand  von  1706  Air  Julius  Maphai. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  175. 

Marburg.  Altes,  steierisches  Rittergeschlecht,  welches  von  1120 
bis  1365  und  im  letzteren  Jahre  auch  mit  dem^grfilflich0ll  Titel  vor* 
kommt.  —  Ein  neueres  Geschlecht  dieses  Namens  blüht  in  Oesterreich 
im  freiherrlichen  Stande  und  zu  demselben  gehört :  Friedrich  Freiherr 
V.  Marburg,  k.  k.  Oberst-Lieutenant. 

Schmuttt  II.  8.  491.  —  Iintt.-8cliemati9iii.  des  osterr.  K«iMrthainft. 


—     128     — 

Mar»,  a  Marea.  Altes  giaobflndtisches  Adelsgeschlecht,  ans 
welchem  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  In  die  Adela- 
classe  derselben  eingetragen  wurde:  Udalricb  Maria  Egidius  a  Marca, 
geb.  1767,  fOrstl.  bohenlohe-nenensteinscher  Hofkammerrath  u.  fOrstL 
taxischer  Hofbanquier  in  Begensburg. 

9.  Lang,  6.  440.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VU.  9. 

Marcant  y.  Blanckenaehwerdt,  Ritter  ud  Freiherrea.  Böhmi- 
scher- und  erblftnd.-ö8terr.  Freihermstand.  Ritterdiplom  von  1743  Ar 
Sttsanna  ?.  Marcant,  geb.  Nigroni  v.  Riesenbach.  Wittwe  des  k.  k.  Ober- 
sten V.  Marcant  und  fOr  die  Kinder  derselben,  mit  dem  Prftdicate:  v. 
Blanckenschwerdt  und  Freihermdiplom  von  1805  für  Michad  Ritter 
Marcant  v.  Blanckenschwerdt ,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  Infant.-Regi- 
mente  Jellachich  de  Buxim.  —  Der  freih.  Stamm  hat  fortgeblüht  u.  in 
neuester  Zeit  lebt  Franz  Freih.  v.  Marcant  als  k.  k.  Oberstlieutenant  in 
Pension. 

MegerU  p.  Mühlftld,  8.  69  u.  Erg   Bd.   8.  175.  —  Ililii.-Schfinat.  d.  österr.  Kai««rtk. 

Marayiglia-Crivelli, Grafen,  s.  Meraviglia-Crivelli. 

Marcantelly  Edle  v.  SarravaOe.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1808  f&r  Bemhard  Marcantelly,  k.  k.  Hauptmann  imln&nt- 
Regim.  Joseph  Graf  CoUoredo,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Sarra- 
vallc.  — 

MtgerU  9.  Müklfeld,  8.  224. 

Maroekich  y.  Lövenfeld.  Erbl. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1775  für  Theodor  Marcekich,  k.  k.  Oberlieutenant  des  sdavonischen 
Husaren-Regiments,  mit  dem  Prädlcate:  v.  Lövenfeld. 

MßgtrU  9,  ßiükl/9td,  Brg.-Bd.  8.  371. 

MarclL  Ein  im  17.  Jahrhunderte  zu  dem  schlesischen  Adel  ge- 
hörendes Geschlecht. 

Stnapiu».  II.  8.  800. 

Marcher.  Erbländ. -österr.  Adels- und  Ritterstand.  Adelsdiplom 
von  1790  fOr  Franz  Marcher,  inner-österreichischen  Gubemialrath  und 
Ritterdiplom  von  1812  fOr  Franz  Anton  v.  Marcher,  innerösterr.  6a- 
bernialrath  und  Oberbergamts-Director. 

MtgtrU  9.  Miklf^td,  8.  224  n.  Brg.-Bd.  8.  175. 

Marchin,  auch  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1658  flkr 
Johann  Caspar  Ferdinand  v.  M.,  Herrn  der  Herrschaft  Modave.  Altes, 
niederländisches,  ans  dem  Stifte  Lüttich  entsprossenes  Adelsgeschlecht,  ans 
welchem  zuerst  Renebond  v.  Marchin,  welcher  in  der  zweiten  Hfilfte  des 
15.  Jahrh.  lebte,  genannt  wird.  Von  ihm  an  giebt  Gauhe  die  Stamm- 
reihe des  Geschlechts.  Von  den  Nachkommen  in  der  4.  Generation  er- 
warb Johannes  v.  M.,  Herr  auf  Chanteraine,  1642  die  Herrschaft  Mo- 
dave u.  von  demselben  entspross:  Graf  Johann  Ferdinand,  dessen  Sohn, 
Carl  Graf  v.  Marchin,  Marschall  von  Frankreich.  1706  in  der  Schlacht 
bei  Turin  tödlich  verwundet  wurde  und  Tags  darauf  starb. 

Oaukg,  II.  8.  693  und  94  ond  8.  1677  und  78:   nach  Anäelme  Hist.  Geoeal.    VIL  8.  CT», 
Ba»nag9t  Annal.  11.  Hamburg.  Histor.  Kenarqn«*!  von  1703   und   Baropiisehe  Fama,  Bd.  V. 

Marchiori  v.  Terlaghoff.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1737 
fbr  Caspar  Marchiori  u.  den  Bruder  desselben ,  Johann  Peter  Machiori 


—      129     — 

vnd  den  Bruder  desselben,  Johann  Peter  Marchiori  aus  Trient,  mit  dem 
Prtdicate:  y.  Terlaghoff. 

Mäftrie  9.  Mmkl/ald,  Rrg.-Bd.  S.  371.  —  Suppl.  tu  Siebm.  W.-B.  II.  27. 

'  Marehtlialer.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  3.  März  1599  für 
Veit  Marchthaler,  reichstädt.  ulmischen  Geh.-  und  Kriegsrath  und  für 
die  drei  Brflder  desselben:  Hans  Bartholomaeus,  Hans  Sigmund  u.  Mat- 
Oaens  Marchthaler.  —  Ein ,  jetzt  im  Königr.  Württemberg  blühendes 
Adelsgeschlecht,  welches  aus  dem  Dorfe  Ermingen  auf  dem  Höchsträss 
nach  Ulm  n.  Esslingen  kam,  wo  mehrere  Glieder  der  Familie  die  ersten 
Hagistratischen  Würden  bekleideten.  —  Von  einem  Nachkommen  desVeit 
▼.  Marchthaler  im  6.  Gliede,  nämlich  von  Armand  Erbard I.  v.M.,  wel- 
cher 1805  als  Senator  zu  Esslingen  sUirb,  stammten  zwei  Söhne,  Amand 
Erhard  H.  und  Hans.  Von  Amand  Erhard  U,  v.  M.,  geb.  1774,  land- 
grftfl.  hessen-homburg.  Hofrath,  Oberamtsgerichts- Assessor  und  Polizei- 
Gommissar  zu  Esslingen,  stammten,  neben  einer  Tociiter,  Marie  Luise 
Henriette  verm.  Oberjustiz-Räthin  Dr.  Hänlein  in  Esslingen,  zwei  Söhne : 
Amand  Erhard  HI.,  geb.  1802  und  Eduard  Heinrich  Adolph  Friedrich, 
geb.  1808  —  Hans,  geb.  1786,  k.  wOrtt.  Major  a.  D.,  vermählte  sich 
1814  mit  einer  v.  Handel. 

Gm«.  AdeUb.  d.  Kgr.  Wfirttitrab.  .S    444    —  tUfhmacher,  V.  122:  r>ie  Mnrchthnler.  rfgens- 
barfiiche  PaUici«r.  —  W.-B.  d.  K^t.  Württemb.  Nr.  .'üi)  ii.  8.  &0.    —  Kaeachkit ,    I.  8.  8tfl. 

Marck,  v.  der  Marck  (in  Gold  ein  von  Roth  und  Silber  in  drei 
Reihen  geschachter  Querbalken).  Altes  Adclsgeschlecht  der  Grafschaft 
Marck  aus  dem  der  Familie  bereits  1252  zustehenden  Stammsitze 
Marck.  Dasselbe  sass  1460  zu  Schwarzenberg,  1468  zu  Villigste,  1579 
zu  Wollen  und  1599  zu  Nordhof,  erwarb  später  auch  andere  Güter  und 
war  noch  1812  zu  Rulir  u.  Villigste  gesessen.  —  Von  den  Gliedern  der 
Familie  standen  mehrere  in  k.  preuss.  Militair-  und  Civildiensten.  Ein 
Major  V.  d.  Marck,  Major  in  der  nicderschlcsisclien  Füsilierbrigade, 
zeichnete  sich  1807  bei  der  Belagerung  von  Danzi^  aus  und  war  später 
Salzfiactor  in  Bunzlau  und  1837  war  ein  v.  d.  Marck  Landrentmeister 
bei  der  Regierung  zu  Arnsberg  u.  ein  Anderer  Inten danturrath  bei  dem 
k.  preuss.  8.  Armeecorps. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S    Voh     —    Frfih.    v.   Ledthur,  II      S.   7s.  -   Sieömacfier ,   11.  121.  — 
r.  »giutn,  I.  Tab.  14.  Nr.  2.    -   r.   Mfdiny  .  I    S.  SS« 

*  Marck,  Mark,  Margk,   Marck  -  ModrzewBki  (Schild  der  Länge 

nach  getheilt:  reclits  in  Blau  eine  weisse  Rose  an  ihrem  Stiele  u.  links 
in  Roth  drei  übereinander  stehende ,  goldene  StiTne).  Ein  frtlher  zu 
dem  begüterten  Adel  in  Pommern  u.  Ostpreussen  zählendes  Geschlecht, 
welches  in  Pommern  bereits  1724  zu  Moddrow,'Jellentscli  und  Schim- 
merwits,  1770  zu  Saviat  und  1784  zu  Klein-Gustkow  und  Reckow  u.  in 
Os^ireoBsen  1775  zu  Alt-  u.  Neu-Jucka  unweit  Lyck  gesessen  war.  Zu 
demaelben  gehörte  der  1793  zu  Alt-SchoHland  bei  Danzig  verstorbene 
k.  preuss.  ObersUieutenant  Ernst  Ludwig  v.  Marck  und  noch  in  den 
ersten  Jahrzehnten  des  19.  Jahrb.  war  Ludwig  Wilhelm  v.  M.  im  Be- 
sitze des  Gutes  Moddrow  im  Bütowschen. 

H.  Pr.  A.-L.  ni.  8    354.    -  Fr^i/,rrr  v.  Led^httr,  II.  S.  7S. 

^  Marcklowski,  Marklowsky  v.  Zebratsch,  v.  Bernstein -Mark- 

lowaky ,  auch  Freiherren.    Böhmischer  Freiherrustand.    Diplom  voii 

Ennekkt^  Deutsch.  Adels-Lez.    VI.  9 


V 


—     130     — 

1716  für  die  Gebrüder  Joachim  Christoph  and  Bemard  Marklowsky  v. 
Zebratsch.  — -  Altes,  schlesisches ,  dem  polnischen  Stamme  Wieniswa 
einverleibtes  Adelsgeschlecht,  welches  aus  Böhmen  u.  Mähren  Yon  den 
Herren  Perszlin  oder  Pernstein  (Bernstein)  hergeleitet  wird.  Johann 
T.  Pernstein  war  1528  Administrator  des  Herzogs  Wenceshms  zn  Ta- 
schen und  Thomas  v.  Pernstein,  welcher  früher  in  Galizien  im  Fürsten» 
thnme  Auschwitz  gewohnt,  nahm  1563  im  Teschenschen  auf  demScUoflsa 
Marcklowski  seinen  Sitz  und  nannte  sich  nach  demselben.  Da  fibrigeos 
die  Vorfahren  in  Böhmen  auch  den  Beinamen :  v.  Zebracz  (Zebratadi) 
geführt  hatten,  nannten  sich  die  Nachkommen  der  freiherrlichen  Unien 
auch  :  Marcklowsky  v.  Zebracz  und  Pernstein.  —  Joachim  t.-M.  n.  Z. 
auf  Grodetz ,  Hemnanitz  etc. ,  k.  k.  Rittm. ,  wurde  gegen  Ende  des 
17.  Jahrh.  von  einer  Rotte  Räuber  ermordet  und  von  seinem  Sohne, 
Adam ,  stammten  zwei  Söhne ,  Christoph  Joachim  und  Adam.  -^  Die 
oben  angeführte  Erhebung  der  Gebrüder  Joachim  Christoph  und  Bern* 
hard  M.  y.  Z.  u.  P.  in  den  Herrenstand  wurde  von  dem  königl.  Ober- 
amte in  Schlesien  zu  Breslau  4.  Febr.  1717  öffentlich  bekannt  gemacht. 
Später  kamen  neben  den  Genannten  im  Fürstenthume  Teschen  nodi 
Franz  Ludwig  Freih.  v.  M.  u.  P.  auf  Bludovicz  und  Grodischicz  nnd 
Caspar  v.  M.  auf  Bludowitz,  welcher  1726  nur  das  adelige  Prädicat 
führte,  so  wie  Petrus  M.  v.  Z.  auf  Ober-  und  Nieder-Zastrzab  in  der  te- 
schenschen freien  Herrschaft  Leslau  vor.  —  Der  Stamm  blühte  fort  n. 
war  in  Oberscblesien  noch  1818  zu  Petersdorf  im  Kr.  Nimptsch  u.  1831 
zu  Golasso¥ntz  und  Nieder  -  Goldmannsdorf  im  Kr.  Pless  gesessen.  — 
Bucelini  nannte  übrigens  das  Geschlecht:  Marko wsker,  Lucae:  Marows- 
ker  u.  Siebmacher ;  Marckowsker,  Otto  genannt. 

Spener,  Hiitor.  InRign.  8.  249  —  Sinapitu,  I.  8.  fiSS  und  II.  8.  377-81.  —  Cfauk» ,  I. 
8.  ISI3.  —  N.  Pr.A.-L.  V.  8.  324.  -P^eih.  ».  Ledehur,  H.  8.80.  —  8i$tnimek€r,  I.  T»t  DI« 
HATckowtker,  Quo  gen.,  Sclilcsisoh.  —  v.  Meding,  II.  l>.  359.  —  Sehlei.  W.-B.  Nr.  493. 

Marckwart  v.  Hradeck',  s.  Marquart. 

Marco  v.  Marchi,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1796  für  Franz  Marco,  Postmeister  zu  Cilly,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

MegerU  9.  Mühl/^ld.  8.  294. 

Marconnay, 'Freiherren,  s.  Beaulieu-Marconnay,  Frei- 
herren, Bd.  I.  S.  244—46. 

Mardefeld,  Freiherren.  Adels-  und  Freihermstand  des  KOnigr. 
Schweden ,  in  den  Kgr.  Preussen  und  Bayern  anerkannt.  Adebdiplom 
vom  20.  Jan.  1646  für  Conrad  Maasberg,  k.  schwedischen  Oberstee, 
mit  dem  Namen :  v.  Mardefeld;  Freihermdiplom  vom  9.  Juni  1677  fkr 
Denselben  als  k.  schwedischen  General-Feldmarschall  u.  Yice-Oonver- 
neur  von  Pommern  und  Anerkennungsdiplom  des,  der  Familie  snat»* 
henden  Freiherrnstandes  im  Kgr.  Preussen  vom  15.  Dec.  1712  flEbr  G«^ 
stav  Freih.  v.  Mardefeld,  k.  preuss.  Kammerh.  und  a.  o.  Gtesandten  $m 
kais.  mssischen  Hofe.  --  Freiherr  Conrad,  später  Herr  auf  Yanselow, 
Plötz  und  Siedenbüssow  in  Pommern,  trat  1628  in  k.  schwed.  Dienste, 
kam  1630  als  Ingenieur  mit  dem  Könige  Gustav  Adolph  nach  Deutsch- 
land, bereiste  1634  Preussen,  Lief-  u.  Finnland,  so  wie  Ingermanland^ 


—     131     — 

m  allenthalbeii  genaue  Abrisse  der  Festungen.  Sclilösscr  und  Schanzen 
n  madien ,  wurde  dann  General  •  Quartiermeistcr  und  Oberst  eines  Re- 
gfanents  dentscber  Truppen,  erhielt  1657  im  dünischen  Kriege  das  Gou- 
«enement  von  Wismar,  eroberte  1660  die  Insel  Femern  mit  einer  sehr 
groBBen  Beate  an  Proviant,  wurde  1668  Vice -Gouverneur  in  Pommern 
md  1675  Feldmarschall,  erlangte,  wie  angegeben  den  Freiherrnstand 
1*  iwar  mit  Vorbehalt  der  ihm  auszumittelnden  eigenen  Freiherrschaft. 
«mde  1678  auf  dem  Reichstage  eingeführt  und  starb  später  im  76.  Le- 
ben^jakre.  Von  seinen  Söhnen  war  Freih.  Axel  Arwed,  gest.  1708,  k. 
idiwediBch.  General.  Freih.  Gustav,  s.  oben,  geb.  1604  und  gcstl728, 
wohl  anch  ein  Sohn  des  Freiherrn  Conrad,  war  anfangs  landgr.  hessen- 
eaasel.  Geh.-Rath,  trat  aber  1711  in  k.  prouss.  Dienste,  wurde  Kam- 
merberr  und  Gesandter  in  St.  Petersburg  und  1720  w.  Geh.  Staats- 
Kriegs-  und  Cabinetsminister  u.  Präsident  der  Kammer  in  Magdeburg, 
4b>di  verzögerte  sich  die  Ablösung  von  dorn  Gesaiidtschaftsposten  bis 
1724,  in  welchem  Jahre  ihn  sein  Neffe,  Axel  Freih.  v.  Mardefeld,  er- 
•etite.  Letzterer,  gest.  1748.  wurde  1742  w.  (ich.  Staatsrath  u.  1747 
aaf  wiederholtes  Ansuchen  von  seiner  Gesandten -Stelle  zurückberufen 
md  in  das  Gabinetsministerium  gesetzt.  Später  ist  der  Name  des  Ge- 
nhlechts,  welches  noch  1720  in  Pommern  zu  Ponsin  und  Quitzerow  ge- 
war,  in  Preussen  nicht  mehr  vorgekommen.  —  Ein  Sprosse  des 
aes,  welchem  auch  der  gräfliche  Titel  beigelegt  wird,  wurde  1737 
Ober-Gammerj.  des  Erbprinzen  Carl  Peter  Ulrich  zu  Holstein  -  Gottorp 
md  1743  Ober-Schenk  am  gottorpischen  Hofe  und  a.  o.  Gesandter  am 
k.  groasbritann.  Hofe.  —  In  neuerer  Zeit  hat  die  Familie  noch  im  Kgr. 
Bayern  jfortgeblüht  und  zwei  Urenkel  des  Freiherrn  Conrad,  die  Gebrü- 
der: Wilhelm  Johann  Freih.  v.M.,  geb.  1761,  k.  bayer.Kämm.  u.  Land- 
itaUmeister  und  Carl  Friedrich  Ernst  Freih.  v.  M.,  geb.  1767,  k.  bayer. 
pens.  Rittmeister,  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Königr. 
Bayern  in  die  Freiherrnclasse  derselben  eingetragen. 

Ommki,  II.  8.  69»;  u.  f»7.  -  r.  Lang,  8.  184  u.  .<<:>.  -  N.  Pr.  ^.-L.  TU.  R.  365  und  56.  — 
JVrtt.  f.  LtdtbMf,  11.  8.  79  u.  III.  s.  »07.  -  Schw.«i.  VV.-H.  F.  H.  v.  M.  Tab.  12.  -  VV.- 
B.  d.  Pf««««.  Monarch..   II    4»*.     —  W.-B.  d.  Kgr.  Rayrn,  MI.  h^  n.  p.    WÜlnkem,  Abth.  3. 

Mardschleger,  Edle  V.  Nenthal.  Erbl. - österr.  Adelsstand.  Di- 
plom Ton  1754  für  Franz  Ignaz  Mardschleger,  k.  k.  Hofkriegsbuchhal- 
tongs-Raitrath,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Neuthal. 

MfftrU  9.  MüMI/fU,  Bn'.Bd.    S.  371.  -    Tyro/,  II.  «.n :  M«rtschlä}««T  v.  N. 

Maries,  de  Maries  (im  Schilde  auf  Wellen  eine  Seejungfer,  welche 
in  der  Hand  einen  Spiegel  hält).  Ein  ursprünglich  aus  Frankreich 
itamiiiendeB  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Deutschland  gekommen  war 
and  ans  welchem  im  19.  Jahrb.  auch  mehrere  Sprossen  in  k.  preusB. 
IHBtair- und  Civildiensten  standen.  Ein  deMarees,  Sohn  des  1846 
nntorbenen  h.  anhält- dessauischen  Kammerpräsidenten  a.  D.  Carl 
Wnbelm  V.  M.  —  wohl  ein  Bruder  des  1833  verstorbenen  h.  anhalt- 
denan.  Cabinetsraths  v.  M.  —  war  in  neuer  Zeit  Landgerichtsrath  in 
Elberfeld  u.  in  neuester  Zeit  war  die  Familie  in  Ostpreussen  im  Kreise 
WAlsa  zu  Genslacken  und  Oberwalde  begütert. 

a.  PnoM.  A.-L.  UI.  8.  856  a.  IV.  8.  460.  —  Freih.  v.  Lf.dtbur,  H. 

Kank  ▼.  Marchthal.   Erbländ. -österr.  Adelsstand.    Diplom  voQ 

9* 


—     132     — 

<;*    'ir  Vr^iu  \.-ivk,  Rittmeister  im  Chcy.  legers  Regimente  Kaiser 
•n»ac    -    ui«  iiiü  IVadicate:  v.  Marchthal. 

.»..       ,     .    >*j..v»a.   ISrK.-B<l.  8.  371. 

^'^'^albrli .  MaKrenholtz ,  Mahrenholt ,  Freiherren.   Reichsfrei* 

»%.tKii£s.;Miä.    iu    Kurbrandonburg   bestätigt.      Freiherrndiplom   vom 

>,    uui  ^ini"  für  Conrad  Ascan  v.  Marenholz,  kurbrandenburgischen 

v^v^x!^  täieu  auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg,  ausgedehnt  nach  Er- 

^.»v.Ku  .Wr  innh.  Linie,  2.  Nov.  1682,  auf  Asche  Christoph  v.  Maren- 

v.>'..  kiaiK>^.  Cioh.  Rath  und  auf  die  Nachkommenschaft  desselben  und 

<*4i.>icUKWuburg.  Rostätii^ungsdiplom  des  in  die  Familie  gekommenen 

>^vihorrustundos  vom  17.  März  1068  für  Curt  Asche  v.  Marenholz.  — 

VacN .  UKtUu-sächsisdios  Adelsgcschlccht  aus  dem  gleichnamigen ,  noch 

vwi  mi  IWiütze  dor  Familie  befindlichen  Stammsitze  im  Ltineburgischen, 

^^^vhcs^  viio  l>.  Hehr  im  Anhange  zu  der  v.  Steinbergsclien  Genealogie 

^u^iob(.  schon  im  10.,  H.  u.  12.Jahrh.  vorgekommen  sein  soll.  Conrad 

\.  M.  iritt  UÄoh  l*f(?ftinger  1821   urkundlich  als  Zeuge  auf,  auch  findet 

\Kh  vlor  Name  des  Geschlechts  in  Urkunden  von  1350,  1382  etc.   Der 

.Ulv«4o  U^kannte  lüneburgische  Lehnbrief  für  die  Familie  ist  von  1485. 

Kal^i>l^iu  V.  M.  «tnrb  IT) 31  als  Abt  zu  St.  Michael  in  Lüneburg,  Levin 

\.  M.  war  um  IftHO  h.  braunschw.  Ilofmarschall  u.  der  Sohn  desselben, 

^k^iUA  V,  M..  fürstl.  ostfrieslilnd.  erster  Rath.   Im  Laufe  der  Zeit  brei- 

lvK>  ^oh  die  Familie  inAiüneburgischen  and  Braunschweigischen,  im 

lUÄ^'WtÄdtschen,  Magdeburgischen  und  im  Mansfeldischen  weiter  ans 

^MiA  ^^*h^\rt  jet/t  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  der  Güter  Ankersen, 

\^\vt^i»u  Sehwülper,  Warksbüttel .  Dieckhorst,  Flettmar,  Gerstenbttttel 

^Wsl  MaiH^nhol/  im  Lünebur^'ischen  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der 

^^^\^ur|{iHohen  Landscliaft:  —  Die  jetzigen  Freiherren  v.  M.  sind  Nach- 

K\VM^wou  dos  obengenannten  Freiherrn  Asche  Christoph  und  der  Stamm 

M^hl  i«  *>>ei  Iilnien,  die  eine  auf  Dieckhorst  und  die  andere  auf  Grosa- 

5^*h\>rtlper.    Haupt  der  Linie  auf  Dieckhorst  ist:  Freih.  Moritz,  Herr 

ahI  l^uvKhorst ,  Flettmar,  Gerstenbüttcl  und  Marenholz.    Der  Bruder 

^"^  V^n^lherrn  Moritz,  Freih.  Carl,  lebt  als  pons.  k.  k.  Hauptmann  und 

^^  S^\ÄiOHtor,  Freiin  Charlotte,  ist  Kl  oster  fräuleiu  zu  Lüne  im  Lünebur- 

g(l^>tK'^^    Von  den  Brüdena  des  Vaters  ist  Freiherr  Theodor  k.  hannov. 

\^^r*UWutonant  und  Oberforstmeister  a.  D.  und  Freih.  Friedrich  kön. 

Kamm^^n.  t^berst  a.  D. ,  die  Schwester  aber,  Freiin  Auguste  ,  ist  mit  dem 

V.  Mwwov»  <>ber-Appellations-Gerichts-Präsidenten  v.  d.  Osten  zu  Celle 

YMlMA^tl«  --    Das  Haupt  der  Linie  auf  Gross-Schwülper,  Freih.  N.,  geb. 

U?i*x  Sw^iur  der  Familie,  Herr  auf  Gross-Schwülper,  Warmbüttel  und 

»tk^vinMUi"!  im  Lüneburgischen  und  auf  Sylda  im  mansfelder  Gebirgs^ 

KlhMM^  k.  hiumov.  Geh.-Rath,  war  dreimal  vermählt  und  zwar  in  erster 

Kkf  \\\\\  S^i)»)ilo  V.  Gustedt,  in  zweiter  mit  Caroline  v.  Hanstein  und  in 

^IHIh^r^  Ix^JtO»  mit  Hertha  Freiin  v.  Bülow-Wendhausen,  geb.  1810  (ge- 

i^^.V  %\iw  d<^r  orsten  Ehe  entsprossten  zwei  Sohne,  die  Freiherren  Wil- 

MiM  um!  ti^bliard.    Aus  der  Ehe  des  1862  verstorbenen  Freih.  Wil- 

Mw.  k.  hMimov.  Lieuten.  a.  D.,  mit  Marie  v.  Bornstedt,  verm.  1866,. 

W>^  oiuo  Toolitor,  Marie,  geb.  1858  und  ein  Sohn,  Gebhard  (IL),  geb. 

l^^liJ),  Krvib.  Gebhard  aber,  k.  hannov.  Forstrath,  vermählte  sich  1856 


—     133     — 

Bit  Gertrad  Freiin  v.  Hammei*stein-Equord ,  gob.  1838  und  aus  dieser 
Ehe  stammen,  neben  einer  Tochter.  Adelheid,  geb.  185H,  zwei  Söhne, 
Wilhelm,  geb.  1860  und  Albrecht,  geb.  1803. 

D.  BekTt  Appendix  der  8teinb(*rK<4rhi-n  Gviienlogio.  —  (hiuhf,  I.  8.  1295  ii.  96:  Mahlen- 
WIlB.  —  .^MfoTp  XIX.  8.  lf>23.  —  Schmidt  R-iti.  x.  (i.Mrh.  d.  Adels,  I.  8.  li«4  u.  11.8.  H34 
■.  »S.  — H.  Pr.  A.-L.  tu.  8.  3S8.  —  Fr^ih.  r.  #/.  Kn-tfUrk,  s.iOä  ii.  M.  —  Fr^ih.  r.  Ledehur,  II. 
•.  ?f  «.  nr.  8.  807.  —  Oencat.  Ttschi-iib.  dor  freili.  Hrmstr.  ISS«.  8.  4'J7  u.  isr»4.  «  519—21. 
JiictaiacArr,  1.  189:  ▼.  Ilarenholt,  ^ä^hsisrh.  —  r.  M^din-i,  I.  s.  3:i9  ii.  3»J0.  —  Suppleiu.  zu 
tlika.  W.-B.  IV.  18.  —  W.-B.  d.  K«r.  Hannov    H.  -j  u. 's.   in.    -   Knrscfik«,    II.  8.  287—89. 

—  9,  S4/»er.  bauBOT.  Adel,  Tab    2.'. 

JfareiUBl  v.  Marenzfeld  und  Schöueck,  Freiheri*en.  Reichsfrei- 
hermstand.  Diplom  vom  15.  Sei»t.  li)54  für  die  gesammte  Familie. 
Altes,  ursprünglich  aus  der  Lombardei  stainiiiendes  (leschlccht,  dessen 
Yor&liren  vomK.  Conrad  IL,  dem  Salier.  1024  zu  Marchiones  u.  Co- 
■ites  mit  Gerichtsbarkeit  der  Clrafscliaft  Valcaiiionica  in  der  Lombardei 
•nd  1440  vom  Herzoge  Philipp  Maria  von  Mailand  zu  Grafen  v.Tagliuni  e 
Telgate,  ebenfalls  in  der  Lombardei,  erlioben  wurden.  —  Ludwig  v.  Ma- 
renzi  lieh  der  städtischen  Kasse  zu  Laihach  viertausend  Gulden  auf  drei 
Jahre  ohne  Interessen  und  wurde  dafür  1()31  zum  Landmann  in  Krain 
ao^genommen.  Später,  1707,  wurden  die  Freiherren  v.  Marenzi  Görzer 
Landleute  und  1811  erlangten  dieselben  die  steierische  Landmannschaft. 

—  Haupt  der  Familie  ist  jetzt:  Franz  Freih.  Marenzi  v.  Marenzfeld  u. 
Schöneck,  k.  k.  pens.  Feldmarsch. -Lieutenant,  venu,  mit  Virginie  Put- 
»r  Edlen  v.  Reibigg,  geb.  1825,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töch- 
tern, Marie,  geb.  1853  und  Isabella,  geb.  1855 ,  vier  Söhne  stammen; 
Friedrich,  geb.  1851,  Ludwig,  geb.  1854,  Carl,  geb.  1859  und  Gabriel, 
geb.  1861. 

's,  II.  S.  499.  —  Goneal.  TasrliHub  ih'T  fnili.  H.aiiHer,  l«<ß2    8.  )12  und  13  u.  1863. 


MaresGh  v.  Marsfeld.  Erbl.-Ostcrr.  Adelsstand.  Diplom  von  1760 
ÜBT  Carl  Maresch,  k.  k.  Feld-Artillorie-Stück-Hauptmann  mit  dem  Prä- 
dieate:  v.  Marsfeld. 

Mfgerlt  9.  Mühlfeld,  S.  221. 

Mareschal.  Erbl.  -  östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von  1783  ftlr  Jo- 
hann Carl  Joseph  Mareschal ,  k.  k.  Legations-Secretair  in  der  Schweiz. 

Megtrle  ».  Müklfeld,  Krg.-Ud.  371. 

MarescottL  Altes ,  italienisches .  aus  Bologna  stammendes  Adels- 
geschlecht, ans  welchem  1806  ein  Sprosse  unter  den  Titulatur-Officieren 
der  k.  preuss.  Armee  als  Major  aufgeführt  wurde.  Derselbe  lebte  noch 
1827  in  Bologna. 

Tmomi,  Teatro  Arald.  lul.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  356.    —  F^eih,   ».  Udebur,  H.  8.  79 
Mi  1X1.   8.  107. 

Maretieh,  Maretlch  t.  Riv-Alpon.  Erbländ.-Österr.  Adels-  und 
Frdhermstand.  Adelsdiplom  von  1791  fllr  Jacob  Maretieh,  k.  k.  Haupt- 
mann bei  dem  Warasdiner  St.  Georger  Infanterie-Regimente  und  Frei- 
herrndiplom von  1822  für  Ernst  Gideon  v.  Maretieh,  k.  k.  Oberstlieu- 
tenant des  General-Quartiernieister-Stabes,  mit  dem  Prädicate :  v,  Riv- 
Alpon.  —  In  neuer  Zeit  war  Eduard  Freih.  Maretieh  v.  Riv-Alpon 
Oberst  im  k.  k.  Geniestabc. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  s.  77  u.  372.  —  Militar-Schemat.  d.  6»Urr.  Kaiserth. 


—     134     — 

Margareten,  v.  d.  Margaritten,  v.  d.  Marthen.  Altes,  thüringi- 
sches Adelsgesclilccht ,  welclies  namentlich  in  Mühlhauscn  und  Erfurt 
blühte.  Als  Stammvater  wird  Damian  v.  M.  genannt,  welcher  1295  starb 
und  drei  Söhne,  Hermann,  Friedrich  und  Gerlach,  hinterliess.  Schon 
vorher  hatte  die  Familie  die  Vorstadt  Margarethen  von  Mühlhausen  be- 
sessen und  von  derselben  erblich  den  Namen  angenommen.  Im  Jahre 
1321  wurde  dieselbe  Pfandinhaber  der  mainzisch-sftchsischeu-  u.  hessi- 
schen gemeinschaftlichen  Voigtei  zu  Mühlhausen,  besass  das  dortige 
Patriciat  u.  hatte  in  der  St.  Nicolai-Kirche  ein  Erbbegrftbniss.  Mit  den 
Orafen  v.  Gleichen  kamen  die  v.  d.  M.  als  Hofjunker  derselben  nach  Er- 
furt,  wo  Hermann  v.  d.  M.  1404  das  Bürgerrecht  erwarb.  Von  deü 
zwei  Söhnen  des  Letzteren,  Herbord  und  Hermann  d.  Jüngeren,  stiftete 
Herbord,  kaiserl.  Rath,  die  lauenburger  Linie ,  welche  in  dem  einen 
Zweige,  der  Linie  der  v.  d.  Margarethen-Kesselborn,  mit  Gerlach,  kur- 
mainz.  Rath  und  Vitzthum  zu  Erfurt,  welcher  1493  seinen  Antheil  an 
dem  Dorfe  Eschenberg  an  die  Grafen  v.  Gleichen  verkauft  und  durch 
kaiserliches  Diplom  von  1510  eine  Vermehrung  des  VlTappens  mit  dem 
Prädicate:  v.  Lauen-  oder  Löwenbnrg  erhalten  hatte,  1510  erlosch, 
während  der  Hauptzweig  dieser  Linie  erst  später,  gegen  Mitte  des 
17.  Jahrb.,  mit  Melchior  Friedrich  v.  d.  M. ,  gräfl.  schwarzburg.  Amt- 
mann zu  Arnstadt,  ausging.  Die  andere,  von  Hermann  d.  Jüngeren  ge- 
gründete, seinen  Namen  fahrende  Linie  u.  mit  ihr  das  ganze  Geschlecht 
starb  22.  März  1662  mit  Henning  v.  d.  Margarethen,  Polizei-Aeltesten 
n  obersten  Rathsmeister  der  freien  Stadt  Erfurt,  aus.  Letzterer  wurde 
mit  Schild  und  Helm  in  der  barfttsser  Kirche  zu  Erfurt  begraben. 

Spangtnberg,  Buch  7.  S.  121.  —  v.  OUieh^mMn,  Nr.  &5.  —  Weinrieh,  Nachriehteo  von 
Brfnrt,  8.  221-23.  —  r.  Hellbach,  JI.  S.  94.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  SW.  —  Freih.  •.  L0d9' 
hur,  II.  6.  79.  —  Siebmacher,  V.  299:  v.  der  Marthen  und  v.  d.  Margaretan,  Erfurt,  adeiige 
Patricier. 

Margelik,  Freiherren.  Erbl&nd.-österr.  Freihermstaud.  Diplom 
von  1785  für  Johann  Wenzel  v.  Margelik,  k.  k.  Hoirath  der  vereinigten 
Hofcanzlei. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  8.  69.  —  Tyrog,  11.  Tab.  «78. 

Margntti,  Ritter  u.  Edle.  Reichs-  und  erbl.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1733  für  Jacob  Margutti,  k.  k.  Raitrath  und  für  den  Bru- 
der desselben,  Anton  Margutti,  mit  dem  Prädicate:  Edle  v. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  8.  180. 

Marhülaen,  Marhüls.  Altes,  westphälisch -rheinisches  Adelsge- 
schlecht, dessen  Name :  v.  u.  zu  Marhülsen  u.  Wappen  in  den  Wappen- 
büchem  des  osnabrückschen  Domcapitels  vorkommt.  Hennann  v.  M. 
wird  1446  und  1466  als  Mitglied  der  münsterschen  Ritterschaft  aufge- 
ffthrt;  Johann  v.  M.  wohnte  1592  als  Küchenmeister  des  Ftkrsten  Jo- 
hann Wilhelm  von  Jülich  dem  Leichenbegängnisse  desselben  bei  und 
noch  um  1737  sass  die  Famile  im  Cleveschen  diesseits  des  Rheins  sa 
Overberg. 

•^«  ^®'*i?f "'**'?? 'o°*>5:  ''^-  -  ^'»<«»'V*r,  Mönsteracha  Beiträge,    1.  ».  Abth,  8.  ttS  ud 
Ut.  -  FeUine,  II.  8.  282.  -  Fi-tih.  r.  Ledebur,  II.  8.  79 

Mariacher,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  23.  Aug. 
1848  für  Maria  Mariacher,  Obern  des  Instituts  der  englischen  Fräuleins 
zu  Roveredo,  mit  dem  Prädicate:  Edle  v. 

Hudaoluiftl.  Notii. 


—     135     — 

lUrifiB  de  Fremery.  Altes,  lothringisches  Adelsgeschlecht,  in 
i  der  Adel  Yom  Herzoge  Carl  v.  Lotliringen  10.  Jan.  1569  kam. 
Der  Stamm  hatte  fortgebiaht  und  aas  demselben  wurde  Carl  Theodor 
Marien  de  Fremery  (geb.  1791),  Hauptmann  im  k.  bayer.  3.  Linien- 
bfimterie-Begimeiite,  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  einge- 


«.  JUMf,  Sttpplem.  8.  132.  -   W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  VII.  10. 

Marillac.  Altes ,  ans  der  Auvergne  stammendes  Adelsgeschlecht, 
«dcto  seit  der  Mitte  deslS.  Jahrh.  den  Grafentitel  mit  dem  Beinamen: 
deSt  Jnlien,  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt,  führt.  Dem  zweiten  Sohne 
lieht  der  Utel:  Vicomte  zu  und  den  übrigen  Söhnen  der  Adel.  —  Ein 
Ast  des  Geschlechts  ist  im  Hcrzogthume  Nassau  bedienstet. 

m.  Etfittr,  BUMHiMher  Adel,  Tab.  13  u.  8.  Vi.  —  Knenchk« ,    III.   S.  312  a.  13. 

Ifarinelli,  Marinelli,  Edle,  auf  und  zu  Mertahoffen ,  Ritter. 
Baiehsritterstuid.  Diplom  von  1702  fOr  Franz  Leopold  Marinelli,  k.  k. 
Ober-Amts-Gegenhändler  zu  Laibach,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Ma- 
rindfi  auf  und  zu  Mertzhoffen. 

MtferU  9,  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  176. 

Marinelli,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1801  für 
Otfl  Marinelli ,  Schauspielunternehmer  zu  Wien  in  der  Vorstadt  Leo- 
poMstadt,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Maringh,  de  Maringh.  Ein  in  der  preuss.  Rheinprovinz  blühendes 
Adetegeacblecht ,  welches  der  Adelsmatrikel  der  genannten  Provinz  in 
der  Person  des  Simeon  Heinrich  de  Maringh,  laut  Eingabe  d.  d.Schloss 
BQbingen  im  Reg.-Bez.  Trier,  4.  Juli  1829,  unter  Nr.  69  der  Classe  der 
Edellente  einverleibt  ist. 

JVtftt.  9.  Udebur,  U.  6.  79.    -   W.-B.  der  PreusM.  UheinproT.,  T.  Tab.  79,  Nr.  157  and 

e.  IS. 

Marinoni.  Reichsadelsstand,  Diplom  von  1727  für  Johann  Jacob 
Marinoni,  Professor  der  Mathematik  und  Director  der  Militair- 
Acadende. 

m^fle  #.  Mük\ftld,  8.  236. 

Maiiseliler  Edle  y.  Rotterheim.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom 
Ton  1791  für  Franz  Marischier,  k.  k.  Landrechts-Secretair  zu  Ternow, 
■dt  dem  Prädicate:  Edler  v.  Rotterheim. 

jr<^f«rl«  9.  M&kifäld,  Srg..Bd.  8    372. 

I  Marie,  T.  d.  Mark,  Grafen  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts 

in  Silber  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  preussischer 
Adler  mit  Krone  und  Eleestengel  und  links  in  Blau  der  pfahlweise  auf- 
geteilte brandenburgische  Kur-Zepter).  Grafenstand  des  Königr.  Preus- 
Mi.  Diplom  vom  25.  Jan.  1786  für  die  von  dem  nachmaligen  Könige 
Friedrich  Wilhelm  H.  von  Preussen  mit  Friederike  Ritz,  geborener 
Encke  (1794  zur  Gräfin  v.  Lichtenau  erhoben)  erzeugten  Kinder :  Frie- 
drich Wilhelm  Moritz  Alexander  und  Mariane  Dieterike,  mit  dem  Na- 
men: Graf  und  Grf.  v.  d.  Mark.  GrafFriedrich  Wilhelm  Moritz  Alexan- 
der, geb.  1779,  starb  schon  1787  und  Grf.  Mariane  Dieteterike,  geb. 


—     136     — 

1770,  vermählte  sich  zuerst  1797  mit  Friedrich  Erbgrafen  m  Stolberg- 
Stolberg  (gest.  1805),  wurde  aber  geschieden  und  war  in  zweiter  Ehe 
mit  einem  Herrn  v.  Miaskowski  u.  in  dritter  mit  einem  Herrn  de  Thiery 
in  Paris  vennählt.  Aus  der  zweiten  Ehe  stammte  ein  Sohn :  Carl  Adolph 
V.  Miaskowski,  gest.  1838,  Herr  auf  Yollenschier  bei  Stendal,  die  Nach- 
kommen aus  der  dritten  Ehe  aber  föhren  den  Namen :  Thiery  de  la 
Marck. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  iU.   -    Freih.  p.  Lrd^hur .  II.  8.  SO  a.  lU.  8.  307.    —  W.-B.  der  Pr 
Monnrch.,  I.  69. 

Mark,  v.  der  Marck,  Grafen  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Gold  ein 
aus  drei  rothen  und  silbernen  Schach-Reihen  bestehender  Querbalken : 
gräfliches  Haus  Marck  und  2  und  3  in  ßlau  ein  aufgerichteter,  silberner 
Leopard :  Grafschalt  Schieiden).  Altes,  zu  den  ehemaligen  Reichsgra- 
fen-Collegium  der  wetterauischen  Bank  gehörendes  Geschlecht ,  welches 
von  den  alten  Grafen  y.  Altena  hergeleitet  wurde.  Als  der  bekannte  äl- 
teste Stammvater  wird  Adolph  1.  genannt,  dessen  Nachkomme  in 
der  sechsten  Generation,  Engelbert.,  zuerst  den  Namenjv.  d.  Marck  nach 
der,  von  seinem  Vater,  Adolph  IV..  gekauften  Grafschaft  dieses  Namens 
annahm.  Der  gleichnamige  Enkel  Engelberts ,  welcher  von  seiner  Ge- 
mahlin Mechtildis,  Erbin  der  Herrschaft  Aremberg,  diese  Herrschaft 
bekommen  hatte,  hinterliess  zwei  Söhne.  Adolph  n.  Eberhard  I.,  welche 
die  Stifter  zweier  Linien,  der  Märkischen  u.  der  Arembergischen  wurden. 
Aus  der  ersten  Linie  gingen  die  Herzöge  von  Jülich ,  Berg  und  Cleve 
hervor,  welche  1609  wieder  erloschen.  Die  arembergische  Linie  schied 
sich  durch  die  drei  Söhne  des  Johann  v.  Aremberg  —  Enkel  Eber- 
hards I.  —  :  Eberhard  H.,  Robert  H.  u.  Wilhelm,  in  drei  Neben- Aeste, 
den  Arembergischen,  Sedanischen  und  Lumainischen.  Der  Arembergi- 
sche Ast  starb  im  Mannsstamme  mit  Eberhards  II.  Nachkommen :  Ro- 
bert in. ,  aus  und  die  Grafschaft  Aremberg  kam  an  die  Schwester  des- 
selben, Margaretha,  Gemahlin  des  Johann  Grafen  v.  Ligne,  Herrn  zu 
Barbason.  —  Der  Gründer  des  sedanischcs  Asts,  Robert  ü.,  —  zweiter 
Sohn  Johanns  —  wurde  zugleich  Herzog  zu  Bouillon.  Von  den  Nach- 
kommen desselben  starb  Heinrich  Robert  1652,  nachdem  er  den  älte- 
sten Sohn  seiner  Tochter,  Luise,  verm.  mit  Maximilian  Eschallard  Mar- 
quis de  la  BouUaye,  Heinrich  Robert,  an  Kindesstatt  angenommen  und 
zum  Erben  eingesetzt  hatte,  worauf  derselbe  den  väterlichen  Namen 
mit  dem  marckischen  vertauschte.  Derselbe  blieb  1675  bei  Gontzer- 
brfick  und  hinterliess  seinem  Bruder  und  dessen  Nachkommen  die 
Nachfolge  in  seinen  Besitzungen,  welche  später  aus  dem  Reichsverbande 
kamen.  —  Der  Stifter  des  lumainischen  Astes,  Wflhelm,  erhielt  wegen 
Grausamkeit,  den  Namen :  le  Sanglier  d'Ardennes  und  iiel  1485  dem 
Spruche  des  Rechts.  Von  demselben  stammte  in  der  5.  Generation 
Franz  Anton,  welcher,  verm.  mit  einer  Grf.  v.  Wallcnrod,  1680  staSrb 
und  zwei  Söhne  hinterliess,  Ludwig  Peter  und  Julius  August.  Ersterer, 
geb.  1674,  verliess  den  geistlichen  Stamm,  vermählte  sich  und  hatte 
einen  einzigen  Sohn,  Ludwig  Engelbert,  gest.  6.  Octob.  1773,  k.  franz. 
Obersten,  welcher  vermählt  in  zweiter  kinderloser  Ehe  mit  Maria  Anna 
Franzisca ,  Tochter  des  Adrian  Moritz  Herzogs  v.  NoaiDes ,  Marschalls 


f 


—     137     — 

von  Frankreich,  venn.  1744,  den  Mannsstamm  seines  alten  Geschlechts 
Bchloss.  Ans  der  ersten  Ehe  desselben  mit  Ilyacintha  Maria  Anna  Grf. 
▼.  Bienassis  entspross  Grf.  Luise  Margarcthe,  geb.  1730,  welche  sich 
1748  mit  Carl  Herzog  v.  Aremberg.  gest.  1778,  vermählte  u.  die  vÄ- 
terlichen  Besitzungen  erbte. 

/mAo/,  Lih.  IX.,  o.  55.  --  Durrlilaiicht.  W«-It,  Aung.  von  1710,  Tl.  8.  681-87.  -  Hübner, 
n  Tab.  435  u.  43S-40.  —  Oauhg.  I.  8.  1311—13.  -  Ze,tUr .  XIX.  8.  1256—63.  —  Jacobi, 
IMO.  II.  8.  109.  -   Trier,  Wappen Unnst,  8.  572  u.  73  und  Tab.  101. 

Markart  (im  Schilde  ein  nmder  Tischfuss  nach  alter  Art).  Altes, 
früher  zu  dem  fuldaischen  Lehnshofe  geliörendes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Hermann  und  Gozo  Markart  1361  lebten. 

Sckannat,  8.  12;).  —  r.  Mediny.  11.  S.  359. 

Markgraf.  Altes,  Itlngst  crlosclienes,  adeliges  Patriciergeschlecht 
der  Stadt  Erfurt.  Dasselbe  bosass  zu  Erfurt  einen  adeligen  Hof,  von 
welchem  noch  jetzt  die  Markgrafengasse  den  Namen  trftgt.  Johann  der 
Markgraf  wurde  am  Mittwoch  vor  Palmamm  1438nebst  anderen  Edlen 
u.  Patriciem  mit  den  Gerichten,  Zinsen  u.  anderen  adeligen  Herrschafts- 
rechten zu  Gisperslcben-Kiliani  von  dem  (Jrafen  Adolph  v.  Gleichen  be- 
liehen.  Der  Abgang  des  Geschlechts  ist  nicht  bekannt. 

S.  Prva^s.  A.-L.  V.  H.  324. 

MarkmfiUer,  Edle.  Erbl.-ftsterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1779 
ftr  Joseph  Anton  Markmüller.  Doctor  der  Medicin  u.  Leibarzt,  wegen 
seiner  Spitalsdienstleistnng,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Magerte  v   Mihl/eU,  8.  22.S. 

Markowitsch ,  Ritter  v.  Regenthal.  Steiermärkisches  Adelsge- 
schlecht, welches  die  steierische  Landmannschaft  1616  erhielt. 

Sckmut»,  II.  8.  510. 

Marktmeister.  Altes,  längst  erloschenes,  adeliges  Patricierge- 
schlecht der  Stadt  Erfurt,  welches  den  Namen  von  seinem  Amte,  dem 
ehemaligen  erzbischöflich- niainzisclien  Marktmeister- Amte,  erhalten 
hatte.  —  Gottschalk  M.  —  Sohn  Eberhardts  M.  —  kaufte  1291  von 
Albert  Grafen  v.  Gleichen  die  Gerichte,  Voigtei  und  30  Hufen  Landes 
zu  Gisperslcben-Kiliani  und  (iottschalk  und  Reichmar  Marktmeister 
waren  1306RathsmeLster  zu  Erfurt. 

W.  Pr  A.-L.  V.  S.  .r^4. 

Marie.  Clevesches  n.  geldemsches  Adelsgeschlecht,  welches  1720. 
zn  Diersfort  im  Kr.  Rees  und  noch  1782  zu  Hagelemgs  unter  CapeUen 
im  Kr.  Geldern  sass. 

Freiherr  v.  L^debur ,  U.  8.  80. 

Manuels.  Altes,  graubttndtensches  Adelsgeschlecht,  welches  im 
Hochstifte  Chur  das  Erbmarschall -Amt  besass.  Die  Stammreihe  des- 
selben beginnt  Bucelini  mit  Andreas  M.,  welcher  um  1190  lebte.  Die 
Nachkommen  des  Andreas  M.  schieden  sich  ihrem  Wappen  nach  in  die 
weissen  und  schwarzen  ^larmels,  von  welchen  die  weissen  1596  aus- 
starben. Die  schwarzen  Manuels  blühten  noch  in  das  18,  Jahrhundert 
hinein.  Nicolaus  M.  war  1440  Abt  zu  Pfeffers  und  Catharina  M.  1550 
Aebtissin  des  Klosters  Katz,  zu  welcher  Zeit  auch  der  Bruder  derselben, 


—     138     — 


Johann  v,  "M".,  in  Graubiindten  in  grossem  Ansehen  stand,  Johann  Ge- 
orge V.  M.  war  1680  kaiserh  Rath  und  Hauptmann  zu  Caffels  u.  gegen 
Ende  des  17.  Jalirh.  machten  sich  Jacob  nnti  Rudolph  v.  M.  durch  Ge- 
sandtschaften an  den  k.  französ.  Hof  um  ihr  Vaterland  verdient. 

Bucelini.  K,  IV.  —    Gauhtt,  i.  S.    1.^14. 


Altes  ^  französisch  es,  in  die  Rhein- 
weiches  1620  zu  Rüdingen  unweit 


Marnix,  Marnix  v*  Tonlonse, 
lande  gekommenes  Adehgeschlccht 
Mertzig  sass, 

Maren.  Erbl.  -  (istern  Adelsstand.  Diplom  von  17T2  für  Anton 
Maron .  Maler  in  Wien ,  wegen  Portraitirung  der  kaiserlichen  Farailiöj 
aus  Htich steigen em  Antriebe. 

MtgerU  v,  MüH/Hd.  S,  n^. 

3faros8y  v.  Keminy-He^y.  Erbl,-österr.  Adelsstand.  Diplom  Ton 
1804  für  Georg Marossy,  k*  k.  Ober-Lientenant  im  Hnsaren-Regimente 
Freih.  v.  Kienmajer,  mit  dem  Prädicate :  v.  Keminy-Hegy. 

Marotti,  Freiherren.  Erbl.*österr.  Frei herrn stand.  Diplom  von 
1770  für  Joseph  Vincenz  v.  Marotti  aus  G()rz.  wegen  der  Verdienste 
seiner  Vorältern. 

Marqnard.  Reichsadelsstiind.  Diplom  von  1701  filr  D,  Gotthard 
Johann  Marquard.  kaiserl,  u.  Reicbs-Kanimergericbta  Procurator.  Der 
Sohn  desselben,  Georg  Friedlich  w  Marquard,  wurde  1711  kur  braun - 
schw.  lüneburg.  Ober- Appellationsrath  zu  Zelle  und  1732  Vice- Präsi- 
dent. —  Später  ist  das  Geschlecht  erloschen. 

Z#(if^,  XfX.  8.   J«(14  u.  ^S    —  Freih.   9.  d,  Knetphrck,  8.  508. 

Marquard  (Schild  genert :  1  und  4  in  Blau  der  Marcus-Löwe ;  2 
in  Roth  ein  aus  einer  goldenen  Krone  hervorspringendes,  silbeniea 
Pferd  und  3  in  Gold  ein >  einen  Stab  haltender,  schwarzer  Bär).  Ein 
zu  dem  adeligen  Patriciate  der  Stadt  Ltibeck  gehörendes  Geschlecht, 
ans  welchem  Johann  v.  Marquard,  Bürgermeister  zu  Ltibeck,  vom  K. 
Leopold  I.  eine  Wappen-Vermehrung  erhielt.  Derselbe,  gest  IL  Aug. 
1668,  war  zu  seiner  Zeit  als  gelehrter  Jurist  bekannt  und  hatte  auch 
den  venetianischen  Marcus-Orden  erhalten.  Wahrsclieinlich  hat  die  im 
vorstehenden,  so  wie  im  nachstehenden  Artikel  aufgeführte  Familie  die- 
ses Namens  mit  dem  lübecker  Geschlechte  in  verwandtschaftlicher  Ver- 
bindung gestanden,  doch  sind  genaue  nähere  Nachweise  Ober  diese  Ver- 
bindung, welche  auch  v.  Medhig  annimmt,  nicht  aufzufinden, 

Jöch^r,  Comp.  Gelehrt 'Lexk.  2    Aufg.  l\    S    67  u.  68.    —    N.    Pf.  A.-L.   III,  S.  U%.  — 
Fr$ih,  9.  ledebur,  U    8.  80,  —  9.  M^din^,  Tl.  S.  3ii(>, 

Marqnardt,  Marqnart  (in  Roth  ein,  aus  einer  goldenen  Krone 
hervorwachsendes ,  silhenies  Pferd),  Scblesischea  u.  böhmisches  Adels- 
geschlecht,  welches  im  Neisse'schen  und  Strigauischen  beglitert  war  und 
noch  1700  einen  Antheil  von  Preilsdorf  unweit  Siriegan  besass.  Spä- 
ter blühte  noch  eine  Linie  in  Böhmen» 

aimapiui,  L  8.  638  u.  U.  Q.  mi,  -  N.    Fr.  A.-L.  DI.    6.  3&e,  -  Freih,  v.  Ltdäbur,  U. 
B,  SO.  -  Sitbmach^t  1.  M  :  Di«  Mu-qtmri,  8ebJe«lJcti.  —  f,  M§d^,  11*  B,  MO, 


—     ISO 


Marqnart,  Marqnard  (im  SchiMe  ein  abgekürztes  Pferd).  Altes, 
n  dem  in  Ostpreusscn  ansässigen  Adel  geh^Jrendes  Geschleckt,  welches^ 
sehofi  1540  zu  Rosenberg  unweit  Heiligenlieil  nnd  KiOT  «u  Kosacken 
und  Blandow  bei  Goldapp  sass,  spflter  mehrere  andere  (tfiter  an  sich 
brachte  und  noch  in  neuester  Zeit  ;!u  Wölken  (alter  Besitz)  im  Kreise 
Braunsberg  und  zu  Potritten  im  Kr.  Rössel  gesessen  war» 

Marqnet,  Edle.  Erhlflnd.-Österr.  Adelsstand.  Biplom  von  1794 
filr  Joseph  Marquet,  k.  k.  nnherni.il -Secretair  in  Grätz,  mit  dem  Prä- 
dicaie:  Edler  v.  —  Der  Stamm  wnrdi-  fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  war 
Joseph  Edler  v.  Mar<[uet  U.  k,  Hittm.  n.  Äuditeur  L  V\.,  Franz  Edler 
T.  M.,  k.  k.  Feldkriej.fs-Conimissariats-Adjunct  L  Ol.  und  Franz  Edler 
T<  M.  k.  k,  Gensdarm ene-Rittmeister. 

Marschal-Perelat,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1819  für  Pctcr  v.  Marschal  -  Perelat.  k.  k.  Feldmarsdmll-U- 
eotenant. 

MtifftU  r   MühlffM,  BrK  -ßft    H,  77. 

Marscbalck,  auch  Freiherren  (in  Silher  drei  aus  dem  Schildes- 
fasse  neben  einander  aufsteigende,  hlaue  Spitzen).  Freiherrnstand  des 
Kgr.  Schweden.  Diplom  vom  11.  Nov.  1711  fflr  Carl  Gustav  v,  Mar- 
Jck,  k.  schwed,  General-Lieutenant  u.  zwar  wegen  ruhmvoller Theil- 
ne  an  einem  Gefechte  bei  Lissa  in  Polen.  —Altes,  urkundlich  schon 
f42,  1169  und  119(1  vorkommendes  Adelsgeschlecht,  welches  im  Her- 
zogthome  Bremen  seit  1186  mit  dem  Erhmarschall-Amtc  beliehen  istuJ 
TO»  diesem  Erb-Amtc  far  den  ursprünglichen  Namen :  v.  Bachtenhrook,  ( 
t,  S.  142,  den  Namen  :  v.  MarscliaSck  angenommen  hat.  Dasselbe  erwarb 
im  Bremenschen  die  GtUer  Bockel ,  Ritterhude .  LaumQhlen  ,  OvelgÖnne, 
Klint^  Nindorf,  Hutloh.  Geesthof  u.  Aschhorn  und  gehört  im  Kgr.  Han- 
Dover  durch  diese  Besitzungen  zu  dem  rittersehaftlichen  Adel  der  Bre- 
menseben Landschaft,  —  Voq  den  Sprossen  des  Geschlechts  traten 
Mehrere  in  k.  hamiov.  Staats-  u.  Militairdlenste.  In  neuer  Zeit  wurden 
genannt:  Freih.  Carl  auf  Geesthof  bei  Stade,  k.  hannov.  Oberst  a.  D., 
Frcih.  Otto  Alexander,  k.  hannov.  Landdrost  zu  Osnabrflck,  Freiherr 
Carl  Detlev,  k.  hannov.  Lauddrost  zu  Aurich  in  Ostfriesland  u.  A.  u.  in 
oeiiefiter  Zeit  werden  noch  aufgei'ahrt:  Freiherr  Carl  Detlev,  Herr  auf 
Ascbhom  und  Bockel  in  der  Provinz  Bremen ,  k.  hannov.  Landdrost  in 
Pension ,  venu,  mit  Uildtir  Freün  v*  Wedel -Jarlsherg ,  aus  welcher  Ehe 
eine  Tochter  stammt:  Freiin  Ingeborg,  geb.  1845  u,  verm.  1863  mit 
Emil  Freih.  v.  Hammerstern-Gesmold,  k.  hannov.  Rittm,  im  General- 
stabe; Freiherr  Gustav,  k.  hannov.  Lieutenant  im  Garde -Regimeute, 
Sohn  des  verstorbenen  k.  hannov.  Generallieutenants  Gustav  Freiherr 
V.  Marschalck.  Herrn  auf  Hutloh  u.  Freih.  Carl  Otto  Theodor,  Herrauf 
Klint  im  Amte  Himmelpforten,  K.  hannov.  Lieutenant  a.  D, 

MuMhard,  S,  3;««  u.  H9.  -  Pft'fßngtr  ^  Tl.  fl.  913  und  H.  -  L^ihnis,  flS.  RR-  BTimiTlc. 
O,  «.  tK*,  —  flBkUr,  EfbUndhufSmier,  «.  Tu  und  7(.  —  Freih,  e.  AVoAn*.  II.  8.  3S4  M.  34. 
^  PnfJ*.  Alt,  u,  W<'UM  i,  d.  H.  Bremen.  IX  «.  135  m,  9*i*  —  Schmidt,  Reltr,  «ur  (3#f<*h.  d. 
Ad«li,  t.  S  170  u.  7t  u,  l\.  Ä,  3:iS,  —  Freif,  w.  d.  A'n*if*^c*.  8.  W4,  -  G#n«»»t.  T»»fheab. 
4.  h*ih.  HÄusiT.  ISiUV,  S.  418  ui»d  l«ß4.  fl.  ."i2l  ii  »3.  -  Sifbmachtr,  L  t&4:  Die  M»rich«)ok, 
Bftoflscbwr  1(^1  seh.  -  «.  Mtdinij.  I.  8.  3Gö  iiad  «1.  —  W.^B.  d««  Könlgr,  HaiinoT.  B.  *  und 
«.  10.  -  W,-B,  d.  Sli-h*.  8tB*teiK  UI.  83.  -  Kmtichkt,  I.  H.  2n  und  9».  *-  t,  Hi/iifTt  b«»- 
mw,  A4«l,  Till.  92, 


—     140     — 

Mar^clialelc ,  Rittets  Erblilnd. -Asterr.  Rilterstand.  Diplom  von 
1R05  für  .Tosoph  Nardss  Mai'scbalek,  Domdecliaiiten  des  wiscbcradcr 
Donicapitcls. 

Maf^challf  Edle.  ErblämL-östeiT.  Adelsstmid.  Diplom  von  1750 
'für  Jobäim  Josei>b  Marschall.  Doctor  der  Medicin  zq  Raab,  mit  dem 
tprädicate :  Edler  v. 

Marscliall,  Mafschull  v.  Cblotbodcn-icb  (in  Silber  ein  bfaues  An- 
drefiskrciiz,  begleitet  nnit'ii  und  /u  heidiii  SeitLii  von  t-incm  griluem 
Blatte)-  Im  Kgr.  Preussen  anerkainiter  Adels^^iaiul.  Anerkeniuiii^di- 
]dom  dos  der  Farn ilit  zusteb enden,  alten  Adels  vom  1(>.  Dec.  1717  fiir 
Sainuol  \\  Marseboll .  uadHiialigeii  k.  preuss.  Geb.  Stajitsniinister.  — 
Die  aus  Schutt  bind  stanmiende  Faiidlie  wurde  im  Brandenbiirgischeii  u. 
zwar  in  den  beiden  l>arnimsehen  Kreisen  angesessen,  sr>  wie  auch  in 
Pommern  im  Kr.  Randow  liegüterL  Im  Rraiuleiiburfiiscbea  sass  die- 
selbe injch  IH17  zu  Alt-Pvantt,  Rergtlial ,  Biesdorf,  Ili^ideniUble,  IIop- 
pengarteii,  Kiekeraahl,  Lüdersdnrf,  Mtnn^hebofe^  Rabnsdorf  u,  Tasdorf, 
so  wie  1832  ;^ti  Dahlewitz  und  1830  noch  zu  Alt*  Ranft  und  in  Pom- 
mern waren  1803  die  Gtiter  Damizow,  Keesnw  u.  ScbÖnftdd  in  der  Hand 

[  de&  Ge?5chlecbts.  —  In  neuer  Zeit  hat  Raaer  die   Familie  in  sciucm 

^  Adressbuche  nicht  laebr  aufgeführt. 

N.  IV    A.-L.   V,   N    3'J»  u,  ib.  —  Frfthfrr   t.  LfiUbur  .  U.  8.  81   u.  8J.  -    W  -B.  der  Pr- 

Marschall- Alt^ngottern,   Marschall    v,   GdtniauMhani^eu  ^   auch 

Freiherren  (in  Silber  zwei  mit  den  Spitzen  anfreibt  neben  einanderge- 
stellte  ,  rotbe  Pferdeseheeren).  Im  Könij^T.  Bayorn  anerkannter,  in  die 
Freiherrenclasse  der  Adelsmatrikel  unter  Nr.  ItliM  ringetragenor  Frei- 
herrnstaud.  Anerkenn iingsdiploui  vom  17,  März  18:^4,  auf  Grand  der 
Vorlage  glaabwürdig^T  Urkunden,  för  Adam  FriLHlricli  Franz  Freiberm 
Marschall  v.  Altcjtguttern  zu  Neustadt  um  Oilm ,  Besitzer  des  Rittergu- 
tes Uesselbach  im  Laiulgerichte  Kronach  in  Ober-Franken  und  k.  bayer. 
Forstmeister.  —  Eins  der  Ühesten  und  angesehensten  thüringischen 
Adelsgcscblechter,  welches  schon  seit  113t)  mit  den  jetzigen  Grafen  v, 
Marschall  auf  Burgholzhausen,  mit  welchen]  die  Familie  eines  Ursprungs 
und  Wappens  ist,  clie  Krbmarschall -Würde  in  der  Landgrafsehaft  Thü- 
ringen, welche  der  jeweilige  Gcschlechts-Aelteate  vertritt,  besitzt  (Lchen- 
brief  des  Kurfürsten  Johann  George  zu  Sachsen  von  1656).  —  Als 
Stammvater  beider  Linien  wir^l  Rmlnlph  Marschall  auf  Burgholzhausen, 
Ritter,  welcher  um  1436  lebte,  genannt.  Von  den  Nachkommen  des- 
Hclben  erhielt  Rudolph  Levin  ,  kursäclis.  Kaminerherr  n.  Erbmarsciiall 
in  Tbiiringen.  1632  durch  Vermahlung  mit  Anna  Gertrud  v.  Hagen  — 
Erbtochter  des  Georg  v.  Hagen ,  Herrn  auf  Altengottern  bei  Langen- 
salza und  auf  Strausfurt.  bei  Weisseusee ,  des  Letzten  seiner  Linie  — 
die  ebengenannten  Gtiter  und  nahm  von  dem  Ersteren  den  Beinamen: 
Altongottern  an.  — Nach  den  meisten  thünngiscken  ('broinsten  leitet  das 
Gcschleeht  der  Ei'marschäUe  in  Tbüringen  seinen  Namen  von  dem  Offi- 
cium palatinnm  her,  weichea  dasselbe  gegen  Ende  des  12.  Jalirh.  unter 


I 


—     141      — 

den  Lfandgrafcn  za  bekleiden  aiifing.  Der  nrsprüngliche  Nomo  war  wobl : 
MarscbilUe  t.  Ebersberg .  uacb  einem  Scblosse  am  Harze ,  welcbcs  zu 
der  gleicbnaroigen  Grafscbaft  gcbr)rte.  Schon  im  13.  Jabrh.  Yci'scbwin- 
det  der  Name :  v.  £l)ersberg  und  während  man  in  dieser  Zeit  noch  zu- 
weilen urkundlich  findet:  „Heinrich,  Marschalk  y.  £bersborg*^  oder 
.«Heinrieb  v.  Ebersberg«  Marschalk''  wurde  nun  die  in  dem  letzteren 
Namen  ausgedrückte  Würde  zum  alleinigen  Geschicchtsnamcn ,  und  so 
treten  denn  in  alten  Briefen  Namen,  wie  Heinrich,  Rudolph,  Albert,  die 
Marschillle,  auf.  —  Der  ganze  Stamm  scliied  sich  im  14.  Jahrb.  in  zwei 
Hauptlinien ,  in  die  ältere  zu  Herren  Gosserstfldt  und  die  jüngere  zu 
Burgholzhausen,  oder  Hol/hausen,  welche  sich  schon  seit  Jahrhundeii;en 
wieder  getrennt  haben.  Die  genannten  beiden  Sitze  liegen  im  Kreise 
Eckartsberga.  doch  steht  Herrengossorstaodt  nicht  mehr  dem  Geschlechte 
zu,  sondern  gehOrt  der  Familie  v.  Münchhausen.  —  Die  einzelnen  Spe- 
ciallinien nahmen  die  Namen  ihrer  Güter  an.  —  Die  Linie  zuAltengot- 
tem  ging  aus  der  herrengosserstüdtschen  Hauptlinie,  zu  welcher  nament- 
lich auch  die  Marschälle  v.  Gotmansliaasen(Guthmann8hausen),  s.  unten, 
gehörten,  hervor  und  die  wichtigsten  genealogischen  YerhUltnissc  der- 
selben sind  folgende :  Wolf,  M.  auf  Herrengosserstädt,  Bitter,  war  gegen 
die  Mitte  des  16.  Jahrb.  des  Kurfürsten  Moritz  zu  Sachsen  Landrath  u. 
Hofrittmeister.  Der  Sohn  desselben,  Rudolph,  starb  als  des  K.  Ru- 
dolph II.  Kriegsrath  und  Oberst  über  ein  deutsches  Regiment  zu  Ross  n. 
hinterliess  zwei  Söhne:  Wolf  und  Ludwig  Fernst.  Der  filtere,  Wolf  auf 
Herrengosserstädt  etc.,  war  kursächs.  Oberst  zu  Boas  undHauptman  der 
Aeniter  Langensalza  und  Weissensee,  der  jüngere  aber,  Ludwig  Ernst, 
wurde  StattbalttT  der  gefürsteten  Grafschaft  Henneberg,  brachte  Schwarz- 
bach und  Brattendorf  an  sein  Haus  und  wurde  Stifter  einer  herrengos- 
serstädter  Speeiallinie.  welche  1770  mit  dem  h.  sach8.-liildburgh.  Geh.- 
Ratlio  u.  Landschafts-Director  Christian  Friedrich  v.  M.  ausstarb.  Von 
Wolf  V.  M.  stammte  der  obengenannte  Rudolph  liCvin,  welcher  Herr 
auf  Altengottern  wurde.  Der  älteste  Sohn  desselben,  Wolf  .\dolph, 
wurde  durch  Vermählung  mit  der  Erbtochter  (Jeorg  Adams  v.  Brand, 
Stifter  der  Speciallinie  zu  Brand  und  Ilesselbach  im  Voigtlande ,  war 
Ritterhauptmann  im  Fürstenthnme  Bayreuth  und  seine  Nachkommen 
nahmen  als  Besitzer  reiehsritterschaftlicher  Güter  den  Freiherrntitel  an, 
ein  anderer  Sohn  des  Rudolph  Levin  aber,  Levin  Adolph  auf  Altengot- 
tem  und  Schönstedt,  stiftete  sehr  ansehnliche  Stipendien  für  arme  Stu- 
dirende  auf  der  Universität  Wittenberg.  —  Später,  1758,  starb  Frie- 
drich August  V.  M.  a.  d.  H.  Altengottern  als  Gouverneur  auf  der  Insel 
Ceylon  u.  August  Ludwig  Ernst  v,  M.,  geb.  1759,  aus  einer  schon  seit 
Jahrhunderten  von  der  herrengosserstädter  abgezweigten  u.  mit  Dann- 
heim im  Schwarzburgischen  angesessen  gewesenen,  später  aber  in  Kur- 
hessen begüterten  Linie ,  war  kurhess.  General  -  Lieutenant  und  Oom- 
mandant  von  Cassel.  —  Der  freiherrl.  Stamm  blühte  fort  und  aus  dem 
neuesten  Personalbestande  der  Familie  sei  folgendes  hier  angeführt: 
Haupt  des  freiherrl.  Hauses  ist:  Freih.  Julius  August,  geb.  1799,  kön. 
preuss.  Kammerh.,  Herr  auf  Altengottern  I.  u.  11.  im  Kr.  Langensalza, 
nächster  Anwärter  zu  dem  Erbmarschall -Amte  in  Thüringen,  vermfibli 


—     143     — 


"^  ^    QAseL    Altos,  schweizerisches  Adelsgesehlecht^ ^iü 
öasel  die  Marschall  würde  bekleidete  und  nach  dieser 
.    Dasselbe  war  dues  StHnimes  u.  Wappens  mit  dem 
iCittergcschlecUte:  v,  MarschaO,  genannt  Spendre. 

ill  \',  Biberbach  und  KaehlenthaJ  iim  Schilde  drei  Biber 

mii  ausstehendem  Zahn).    Altes,  scliwiibisches,  aus  dem 

StJunTiie  der  Marschälle  v.  Calatin  ijiitsprossenes  Rit- 

'  Herrs^-haft  Biberbach  in  Schwaben  hatte  in  früher 

1,  als  aber  dieser  Stamm  im  13.  Jahrh.  erlosch,  kam 

r  .Uurschälle  v.  Calatin,  to»  welchen  eine  Linie  den  Na- 

f>acli  aiiuahm.   Eine  Staininreihe  dersdben  giebt  Bucelini. 

I.  8,   UM  u.  1A. 

M  ^    ßiebei-«tein,  Marschall  v*  Biberstefn,  aacb  Prei1ier> 

Mi  und  mit  einem  engen,  rotlicn  Gitter  überzogen).   Im 
iiime  Baden   und   im   Herzogtimme   Nassau   anerkanuter 
!il.  —  Eins  der  ältesten  nnd  angesehensten  meissenschen 
liter,  welches  bei  den  alten  Markgrafen  von  Meissen  das 
Amt  bekleidete  u.  den  Beinamen  von  dem  zwischen  Frä- 
ri\,  unweit  Nosseu  liegenden  Sclilosae  u.  Dorfe  Biebersteia 
I  Unnricb  Marschall  wohnte  nach  Weck  1198  einem  mark- 
'  nschen  Landtage  auf  dem  ColmbeTge  bei  Osclmtz  bei  m 
ki^iti  in  einem  Kaufbriefe  des  Abta  zü  Alteo- Zelle  urkundlich  auf, 
r&cheiut  in  einem  Briefe  des  eben  genannten   Klosters  Anselm 
(hall  zu  Justrin  1223  als  Zeuge,  s.  Schlegel,  Tr,  de  Cell,  vet, 
46.  —  Gegen  Ende  des  13.  Jabrh.  und  im  14,  Jahrb.  lebte 
[ie  in  Freiberg  und  sass  im  Rathsstnhle.  Conrad  Marscball 
flttÄcb  D.  Möller,  Theatrum  Freyb.  S.  345  und  362,  1294  Ratbs- 
^UimI  1312  Bürgermeister  zu  Freiberg  u.  Nicol  Marschall,  ebenfalb 
lierr  zu  Freiberg,  wurde  1368  mit  seinen  drei  älteren  Brüdern, 
ch,  Reinhard  und  Friedrich  M.,  von  dem  Markgrafen  Wilhelm  tu 
i  mit  dem  Ritterguts  Mockritz  bei  Dresden  belehnt,  sass  anlanga 
em  Gute,  brachte  dann  aber  das  Schloss  Bieber stein  an  sich  XL 
1  sich  nach  demselben.  —  Die  fortlaufende  Stammreihe  wird,  nach 
diplomatica,  mit  Heinrich  Marschall  v.  nnd  zu  Bieberstein  ange- 
le nvelcher  um  1498  lobte.    Der  Sohn  desselben,  Nicol,  oder  nach 
Hans,  Herr  auf  Hermsdorf  und  DoschOtz,  nahm  Atma  Luther, 
des  Paul  Luther  und  Enkelin  des  D.  Martin  Luther,  zur  Haua- 
tid  war  der  letzte  Besitzer  des  Schlosses  Bieberstein ^  welchefi  zu- 
die  V.  Schönberg  und  in  neuer  Zeit  an  die  v.  Schroeter  kam, 
^Kicols  Sohne,  Georg  auf  Otzdorf,  Hayda  u.  Ebersbach,  Hofmeister 
)]\  Anna  zu  Sachsen,   stammte  Htob,  Herr  auf  Kohren.  k. 
in  und  von  diesem  Alexander,  Herr  auf  Hermsdorf,  Kobren 

Maltitz,  kursüohs.  Ober  -  Steuereinnehmer ,  welcher  1668,  sieben 
ohne:  Johann  Wilhelm,  Alexander  Hanbold  auf  Reissen,  Julius  Hein- 
cb»  Leonhard,  Hans  Dietrich,  Moritz  Dumme  auf  Hermsdorf,  Kobels- 
'  etc.  a,  Georg  Hiob  auf  Hedersleben,  hinterlassend,  starb.  Näheret 


! 


1 


144     — 


•flber  diese  sieben  Sahne  und  ihre  Naclikoninjensdiaft,  von  welcher  noch 
in  neuester  Zeit  Sprossen  im  Kgr.  Sachsen  lebten,  geben  Yaleiitin  Kö- 
nig urul  Gaulle  an  und  es  sei  hier  nur  crwilhnt,  düss  ein  Si>hn  des  Mo- 
ritü  Damrae;  Johann  August  M.  w  B, ,  gest.  1736,  k*  pr.  Geh.  Etats- 
Minister  und  Ober-IIerolds-Präsideiit  etc.  wurde.  —  Von  Heinrieh  M. 
'  V.  imd  zu  Bieberstein,  s.  oheni  sfciinimte  in  der  siebenten  Generation 
Otto  Julius»  welclier  sich  im  Anf;nige  des  18.  Jahrb.  nach  Schwaben 
wandte,  bei  dem  Herzoge  Eherluird  Ludwig  zu  Wiirtteinherg  Militair- 
dienste  nahm  und  i7l>0  als  Oborstliontenant  und  Connnondant  zu  Ho- 
henasperg  starb.  Aus  seiner  Ehe  mit  Luise  v.  Canjpoy  enlspross  ein 
Sühn,  Conrad  Otto  Christoph,  welcher  zuerst  bis  1767  in  h.  warttemb. 
Mihtiiir-  später  aber  in  flirstl.  öttiugen -wallersteinselien  Hofdiensten 
stand  und  1774  als  Ober-Aintiuatm  zu  AOersheirn  starb.  Derselbe  hatte 
aus  der  Ehe  mit  Theresc  v.  Wolif  niulirere  Kindrr  und  namentlich  drei 
Söhne:  Carl  Wilhelm^  Friedrich  August  und  Ernst  Franz  Ludwig.  Carl 
Wilhelm,  geb.  17G4,  trat  17^*2  in  die  Uienste  dis  Markgrafen  Carl 
Friedrich  von  Baden,  wurde  18(»0  rrlisident  des  nofraths-Collej^ium, 
1806  w.  Geh.  Ratli  und  1^09  Minister  des  Innern,  Von  1811  bis  1817 
war  er  Gesandter  am  k.  wlirlteml),  Hofe,  wurde  dann  in  drus  badiscbe 
Staatsmiiästeriuui  zmUckgerufen  und  starb  1817.  Von  ihm,  verm.  mit 
Wiüielmiiie  v.  Keck^  stammt  die  jetzt  in  Baden  ansässige  Linie  ab.  — 
Friedrich  August  wandte  sieh  nach  Russhnd  und  starb  182(>  zu  Char- 
kow als  k.  russ*  Staatsrath.  Derselbe  wurde  durch  Beschreibung  der 
Länder  zwischen  den  Flüssen  Terek  und  Kuma  am  caspischen  Meere, 
so  wie  durch  sein  Werk :  Flora  taurico  -  caucasica .  in  weiteren  Kreisen 
bekannt.  —  Ernst  Franz  Ludwig,  geb.  1770,  und  gest.  1834,  vermählt 
mit  Caroline  Freiin  v.  Veitheim -Destedt,  gest.  1840,  stieg  im  h.  nas 
sauischen  Staatsdienste  zum  dirigirenden  Staiitsminister  und  erhielt  vom 
Herzoge  Wilhelm  für  seine,  ilem  Ilerzngthume  Nas^iau  m  erspriessliehen, 
treuen  und  sorgsamen  Dienste  das  tJut  llaknstfklten  an  der  Lahn,  wel- 
ches als  Majorat  in  der  Familie  forterbt.  —  Der  freiherrliche  Stamm 
bltlht  jetzt  in  zwei  Linien,  in  der  Linie  im  Grossh.  Baden  und  in  der 
Linie  im  Herzogthume  Nassau.  Haupt  der  hadenschen  Linie  ist :  Freih. 
August,  geb.  1804  —  Sobn  des  obengenannten  Freilierrn  Carl  Wilhelm 
—  Gruiidlierr  zu  Nt-uenihaustMi,  grossh.  bad.  w.  Oeh.-Rath  u.  Priisident 
des  Ober- Hofgerichts  zu  Mannheim,  venu,  in  erster  Ehe  1839  mit  Ida 
Freiin  v.  Falkenstein,  gest.  1857  und  in  zweiter  iBfiO  mit  Adelheid 
Freiin  v.  Falkenstein,  geh,  1814.  Schwester  der  ersten  Gemahlin.  Aus 
der  ersten  Ehe  stammen  zwei  S<ihne:  Freih.  Otto,  gt-b.  1841,  grossh. 
bad.  Dragoner-Lieut.  u.  Freih.  Adolph  IL.  geh,  1842.  Diebeiden  Brü- 
der des  Frciherm  August  sind  die  Freiherren  Adolph  L  u.  CarL  Freih. 
Adolph  L,  geb.  1806,  grossh.  badenseher  Staatsrath.  a.  o.  Gesandter  u. 
bevollm.  Mimster  an  den  konigL  Höfen  zu  Berlin,  Hannover  u,  Dresden, 
vermählte  sich  1846  mit  Marie  Freiin  MarBehall  v.  Biebei-stein,  nassau- 
ischer Linie,  geb.  1819,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Panline,  geb. 
1849  und  zwei  Söhne,  Adolph,  geb.  1848  uml  Ernst,  geb.  1850,  stam- 
men. —  Freiherr  Cari,  geh,  1810,  grossh.  bad.  Haui>tmann  k  la  suite, 
fermühlte  sich  1855  mit  Elisabeth  Weslphal,  geb.  18^2,  aus  welcher 


i 
* 


—     146     — 

B,  neben  einer  Tochter,  Au^ste,  geb.  1859,  zwei  Söhne  cntsprossten: 
Iffilhelm,  geb.  1856  and  Carl,  geb.  1862.  —  Haupt  der  zweiten  Linie, 
der  Linie  im  Herzogthame  Nassau,  ist:  Freih.  Friedrich,  geb.  1806  — 
iltester  Sohn  des  oben  angeführten  Freih.  Ernst  Franz  Ludwig ,  Herrn 
auf  Hanstädten,  herz,  nassau.  Kammerherm,  verm.  1 834  mit  Marie  Freiin 
T.  Dungem,  gest.  1858,  ans  welcher  Ehe  drei  Töchter,  Bertha,  Luise  u. 
Muy  und  drei  Söhne  leben,  die  Freiherren:  Ernst,  geb.  1837,  k.  pr. 
Lieat.,  Rndolph ,  geb.  1840 ,  ebenfalls  k.  preuss.  Lieutenant  u.  August, 
geb.  1842,  h.  nass.  Jager-Lieutenant.  —  Die  beiden  Brüder  des  Frei- 
herm  Friedrich  sind,  neben  fQnf  Schwestern :  Adolphine  verw.  Freifrau 
T.  Rettberg,  Luise  venu.  Freifrau  v.Wintzingerode,  Auguste  verw.Frei- 
fraa  ▼.  u.  zu  Gilsa,  Dorothea  verw.  Freifrau  v.  Dungern  u.  Marie  verm. 
Freifran  Marschall  v.  Bieberstein,  Freih.  Otto,  geb.  1813,  k.  k.  Major 
in  d.  A.  und  Freih.  Wilhelm,  geb.  1822,  Gutsbesitzer  in  Texas.  — 
Stamm  -  u.  Namensvettern  des  Geschlechts  wurden  übrigens  in  Schle- 
sieD,  im  Brandenburgischen,  in  Württemberg,  Pommern  u.  Ostpreussen 
begütert  und  kommen  noch  jetzt  in  verschiedenen  Gegenden  Deutsch- 
lands vor. 

Mnmutk,  8.  5S1.  —  Sinapiut,  I.  8.  689:  mit  dem  UDriehtigen  Namon  M.  v.  Bt*rbisdorff  u- 
n.  8.  MM.  —  Fol.  KSnfg,  II.  8.  674—302.  -  Gauhe,  1.  S.  131"— 21.  -  Freiherr  e.  Krohne, 
L  t.  S.  SM-S5  n.  442—44.  —  N.  Geneal.  Handbuch.  1777.  8.  300  a.  1778.  8.  347.  —  r.  Uech- 
trUs,  diplom.  Naehr.,  V.  8.  110-15:  Rachr  aus  merieb.  Kirobenb&rherii.  —  N.  Pr.  A.-L.  UI. 
•.  859  n.  eo.  -  Freiherr  v.  Ledebur ,  U.  6.  Hl.  —  OeneaJ.  Tat«henb.  d.  freih.  Häuser,  1855. 
8.  sn-474.  1866.  8.  43S  u.  1861.  8.  522  u.  23.  —  Siebmacker,  I.  155:  Dl«  Marschalk  v.  Bi- 
Wntcin,  Meiainitch.  —  Spentr,  Theor.  Insign.,  8.  194.  not.  d  —  Halberitldtacher  Htiftsna- 
Itader.  —  v.  Mtding,  I.  6.  362  u.  63.  —  Pomm.  W.-B.  III.  Tab.  SS.  —  v.  Htfner,  naaaau. 
Md.  Tab.  8.  n.  8.  8. 

Marschall  auf  Bnrgholahansen,  Grafen  (Stammwappen :  in  Silber 
iwei,  mit  den  Spitzen  gerade  in  die  Höhe  gekehrte,  rothe  Stall-  oder 
Pferde-,  nach  Anderen,  auch  nach  Sicbmachers-Declaration,  Tuch-Schee- 
ren).  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  15.  Juli  1760  für  Ernst  Die- 
trich V.  Marschall,  aus  dem  alten  Geschlechte  der  Erbmarschälle  in  Thü- 
ringen, k.  k.  Feldmarschall,  zur  Belohnung  für  die  glänzende  Yertheidi- 
gong  der  Festung  Ollmütz  im  Jahre  1758  gegen  das  vom  Könige 
Friedrich  ü.  von  Preusscn  in  Person  commandirte  Belagerungs- Corps. 
—  Altes,  die  jüngere  Linie  des  berühmten  Stammes  der  Erbmarschälle 
von  Thüringen,  s.  den  Artikel:  Marschall -Altengottern,  bildendes  Ge- 
schlecht, welches  als  Linie  auf  Burgholzhausen  mit  der  älteren  Linie  zu 
Herrengosserstedt  gemeinschaftlich  an  den  Erbmarschallamte  die  ge- 
sammte  Hand  -  und  Mitbelehnschafb  hat.  —  Von  Heinrich  Marschall 
V.  Ebersberg,  s.  den  Artikel:  Marschall-Altengottern,  S.  140,  stammte 
im  9.  Gliede  und  zwar  in  den  letzten  fünf  Gliedern  durch  Rudolph  I., 
Wolff,  Rudolph  H.,  Ludwig  Ernst  und  Johann  Georg  M.:  Georg  M., 
welcher  zuerst  als  Herr  auf  Burgholzhausen ,  welche  Besitzung  der  Fa- 
milie bereits  um  1321  zugestanden  hatte,  in  den  Ahnentafeln  des  Ge- 
scblechts  aufgeführt  wird.  Georges  Sohn,  Wolf  Dietrich  Marschall  auf 
Bnrgholzhausen,  gest.  1675,  war  Mitglied  des  Palmenordens  oder  der 
firachtbringenden  Gesellschaft  und  von  dem  Sohne  desselben,  Georg  Cas- 
par, entspross  der  obengenannte  Graf  Ernst  Dietrich,  dessen  Nachkom- 
menschaft dauernd  fortgeblüht  hat.  —  Die  absteigende  Stammreihe  der 
jetzigen  Grafen  v.  Marschall  auf  Burgholzhausen  ist  folgende;  Georg 

Mmnekkt,  Deatteh.  AddaLex.  VI.  10 


-•     146     — 

Caspar  v.  M.  auf  B.,  geb.  1653  und  gest.  1694,  —  Sohn  Wolf  Die- 
triclis  aus  zweiter  Ehe  mit  Amalie  v.  Goldacker  —  Erbmarschall  in 
Thüringen:  Elisabeth  Friederike  v.  Werthern  -  Beichlingen ,  geb.  1662 
und  gest.  1739;  —  Graf  Ernst  Dietrich,  geb.  1692  und  gest.  1771, 
Herr  auf  Prausche  etc.,  k.  k.  w.  Geh.  Rath  und  Generalfeldmarschall: 
Henriette  Sophie  v.  Schönberg-Purschenstein,  geb.  1719  u.  gest.  1779; 
—  Gr.  Friedrich  Ernst,  geb.  1748  und  gest.  1832,  Herr  auf  Burgholz- 
hausen, Tromsdorf  u.  Rattwitz,  Erbmarschall  in  Thüringen  und  k.k.w. 
Kämm.:  Elisabeth  Freiin  v,  Reischach,  geb.  1766  und  verm.  1798;  — 
Graf  August,  geb.  1804,  Mitbesitzer  der  Mannlehen -Rittergüter  Burg- 
holzhausen und  Tromsdorf  in  der  prenss.  Prov.  Sachsen ,  k.  k.  Kämm, 
und  Archivsvorstand  derk.  k.  geologischen  Reichs-Anstalt,  verm.  1838 
mit  Bertha  Freiin  Henrichs  zu  Wolffswarffen,  geb.  1819,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Albertine,  geb.  1846,  ein  Sohn  lebt: 
Gr.  Friedrich,  geb.  1842,  k.  k.  Uhlanen-Lieutenant.  —  Von  dem  1824 
verstorbenen  Grafen  August  Dietrich  —  Bruder  des  Grafen  Friedrich 
Ernst,  8.  oben  —  stammt  aus  der  Ehe  mit  Hortensie  Freiin  Waldner  v. 
Freundstein,  gest.  1800,  ein  Sohn:  Graf  Theodor.  Derselbe,  geb.1791, 
Mitbesitzer  der  Mannlehen-Rittergüter  Burgholzhausen  und  Tromsdorf, 
k.  preuss.  Erbmarschall  in  Thüringen,  k.  sächs.  Kamraerh.  und  Ober- 
Forstmeister  in  Dresden,  vermählte  sich  1825  mit  Amalie,  des  k.  pr. 
Kammerherrn  Joseph  Charles  Mellish  Esq. ,  vorm.  k.  grossbritann.  Ge- 
schäftsträgers und  General-Consuls  bei  dem  niedersächs.  Kreise,  Toch- 
ter, aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross:  Graf  Maximilian ,  geb.  1830, 
k.  k.  Rittmeister.  Letzterer  hat  aus  der  Ehe  mit  Anna  Freiin  v.  Wid- 
mann, geb.  1837  und  verm.  1855,  zwei  Söhne:  Maximilian,  geb.  1856 
u.  Anton,  geb.  1857. 

KnautK  8.  531.  —  Qauke,  T.  8.  1317  und  18.  -  Zedier  ,  XIX.  8.  1749.  —  Jacobi,  1800. 
U.  8.  278.  —  N.Pr.  A.-L.  lU.  S.  357  und  58.  —  Deutsche  Grafenh.  d.  Qegenvr.  II.  8.  89  u. 
90.  —  Oeneal.  Taschenb.  d.  gr&llicb.  Hioser,  1864.  8.  527  und  28  u.  histor.  Handb.  tu  Den- 
nelben,  8.  567.  —  v.  Mtding.  I.  8.  365  u.  866.  —  Suppl.  sa  Siebm.  W.-B.  X.  2.  —  Tyrofy  U. 
196.  -  W.B.  d.  Sieht.  8Uat.  III.  2. 

Marschall  v.  Calatin,  s.  Marschall  v.  Pappenheim  u.  Pap- 
penheim, Grafen. 

Marschall  y.  Cronenberg,  s.  Marschall  v.  Bachtenbruch, 
S.  142. 

Marschall  y.  Dahlwitz,  Dahlewitz,  S.Marschall,  Marschall 
V.  Clothoderich,  S.  140.  — Die  .auf  genannter  Seite  schon  be- 
sprochene Familie  v.  Marschall  schrieb  sich  nach  dem  ihr  zustehenden, 
im  nieder -barnimschen  Kreise  liegenden  Rittersitze  Dahlwitz,  welcher 
jetzt  der  Familie  v.  Treskow  gehört.  —  Dem  S.  140  erwähnten  Adels- 
Anerkennungsdiplome  von  1717  für  Samuel  V.Marschall  lag  ein  offenes 
Patent  der  schottländischen  Heroldskammer  von  1709  mit  Ahnentafeln 
etc.  zu  Grunde.  Nach  diesem  Patente  sollten  die  v.  Marschall  von  den 
schottländischen  Marshall  v.  Keith,  —  s.  Bd.  V.  S.  53  und  54,  abstam- 
men und  mit  dem  königl.  stuartschen  Hause  in  doppelter  Verwandtschaft 
stehen.  Eine  Linie  des  Stammes  hatte  sich  im  17.  Jahrb.  in  Königsberg 
in  Preussen  niedergelassen  und  in  dieser  Stadt  wurde  Samuel  v.  M.  ge- 
boren. Derselbe  war  anfangs  k.  preuss.  Geh.  Oabinets-Secretair  und 


—     147     — 

Ober-Finanz-Bath,  wurde  1717  w.  Geh.  -Rath,  kommt  später  als  Geh. 
Staats-  nnd  Kriegsrath,  Domdccliant  zn  Havclbcrg,  Landschafts -Direc- 
tor,  Landrath  des  niederbarnimschen  Kreises  etc.  vor,  hatte  männliche 
Vadikommen  und  lebte  noch  1740. 

J.Otr,  DUkmmr,  knnnirkiacbe  AdeUhisioric,  I.  St.  1.  Prankf.  a  d.  O.  1737:  Von  dem 
adcHgen  GMchUchto  t.  Marachall.  Eine  i»  Bogen  »Urko  Abhandlung  in  vier  Capiteln,  welche 
Ib  alte  den  MaiMa  Marachall  fahrende  Oeachiccbter  wichtig  iat.  —  Oauke ,  I.  S.  1S21.  — 
JV«£A.  9.  Mrokn4.  I.  2.  8.  322.  —  9.  IleUbaoh,  IL  8.  96  u.  97. 

Marschall  v.  Dersebney.  Ein  in  Scliwaben  vorgekommenes  Adels- 
gescblecht,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  der  thüringischen  Familie 
Marschall  v.  Gotmannshauscn,  Guthmannshausen. 

eauke,  I.  A.  1315.  -  ZetHer,  XIX.  R.  1740. 

Marschall  v.  Domsperg  (im  Schilde  vier  Querbalken ,  der  obere 
?iermal ,  die  beiden  mittleren  dreimal  und  der  unterste  zweimal ,  alle 
aber  nur  oben  gezinnt).  Altes  mit  dem  Erbmarschall -Amte  des  Hoch- 
stifts Augsburg  bekleidet  gewesenes  Adelsgeschlecht.  —  Sigfrid  Graf 
▼.  Domsperg  wurde  1077  Bischof  zu  Augsburg.  Derselbe  stammte  von 
den  Calatinis  u.  Marescalcis  (v.  Pappenheim)  ab.  —  Der  Stamm  blühte 
noch  in  die  zweite  Hälfte  des  16.  Jahrh.  hinein.  Veronica  v.  Dorns- 
perg,  verm.  mit  Achatius  Marschall  v.  Pappenheim,  starb  22.  Scptemb. 
1538  u.  der  Letzte  des  ganzen  Stammes,  Wolfgang  Marschall  v.  Doms- 
perg, lebte  noch  1554. 

Matth.  a  BappftnAaim,  Cap.  39  n.  58.  —  Spentr,  S.  731.  —  v.  Meding,  I.  S.  363. 

Marschall  v.  Ebnet,  Ebenet  (Schild  von  Silber  und  Blau  achtmal 
quergestreift  u.  mit  einem  schräglinken,  wellenweise  gezogenen  ,  rothen 
Balken  überdeckt).   Altes ,  fränkisches  Adelsgeschlecht ,  eines  Stammes 

0.  Wappens  mit  der  Familie  v.  Redwitz ,  welches  an  Statt  Kursachsens 
das  Erbmarschall -Amt  im  Hochstifte  Bamberg  bekleidete.  Dasselbe 
ftlbrte  auch  zum  Theil  den  Namen:  Marschälle  v.  Ravenock.  —  Georg 
Marschall  v.  Ebenet,  Ebeneth,  starb  1505  als  Bischof  zu  Bamberg. 
Der  Stamm  blühte  noch  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrhunderts. 
Friedrich  Christian  M.  v.  E.  war  k.  preuss.  Kammerherr  und  Georg 
Christoph  Marschall  v.  u.  zu  Ebeneth  auf  Frensdorff  und  Weingartsge- 
reuth,  markgr.  ansbachischer  erster  Geh. -Rath  und  Ober -Stallmeister, 
wie  auch  Oberamtmann  zu  Crailsheim,  der  Letzte  seines  alten  Stammes, 
lebte  noch  1723.   Nach  v.  Meding  ist  das  Geschlecht  1728  erloschen. 

Hom  ,  kuriächa.  Uandbibl.  I.  M.  146  nnd  47.  —  Qauhe  ,  I.  8.  1315.  —  r.  Hattttein ,  II. 
S.  SU  n.  12.  —  Zedier,  XIX.  8.  1740.  —  Biedermann,  Canton Üehürg.  Tab. 329— .^3.  ^Freih. 
9.  Krokne,  I.  2.  8.  3äl.  —  Bütehing,  Krdheachreib.,  5.  Ausg.  III.  2.  8.  1820.    —   Siehmacher. 

1.  103:  Die  Marschalk  v.  Ebnet,  Fränkisch.  —  Spener,  8.  155  u.  164  —  t.Meding,  I.  8  363 
a.  64.  -    Tproff,   I.  60:  F.  H.  Marschall  v.  Ebenet. 

Marschall  v.  Eborsberg.  Stammname  des  Geschlechts  der  Erb- 
marschälle in  Thüringen,  s.  den  Artikel:  Marschall-Altengottern, 
S.  140. 

f.  FaUsktnttein,  thöring.  Chronik,  n.  P.  U.  8.  545  und  8.  1343—54.  —  (Jauhe,  U.  8.698. 

Marschall  y.  Eckertsberge,  Eckardtsberge ,  zum  Stamme  der 
Marschälle  v. Gosserstedt,  Herrengosserstedt ,  gehörig,  s.  den  Artikel: 
Marschall- Altengottern. 

Gauhe,  1.  8.   1317.  -  Zedier,  XIX.  8.  1744. 

Marschall  y.  Erlebach  nnd  Einödt,  zum  Stamme  der  Marschälle, 
genannt  Greiff ,  gehörig,  s.  den  betreffenden  Artikel. 

9.  Gleiehemt^in  (Gotha  diplomatiea),  Nr.  54.  —  Johann  Bwtiliu*  Bdier  o.  OUieken^tein 
aotlähri.  Traeut  fib«r  dl«  Marsch&U«  r.  Greiff,  1727. 

10* 


—     148     — 

Marschall  v.  Goldbach  im  Gothaischen,  zu  dem  Stamme  der  Mar- 
schälle V.  Gosserstedt,  Herrengosserstedt,  gehörig,  s.  den  Artikel:  Mar- 
schall-Altengottern,  S.  140. 

Marschall,  genannt  Greiff,  Marschall -Greiff  zu  Erlebach  ,  auch 
Freiherren  (Schild  von  Silber  und  Roth  dreimal  quergetheilt  mit  ge- 
wechselten Tincturen  u.  ohne  Bild  oder  nach  anderen  Angaben :  Schild 
von  Schwarz  und  Silber  einmal  der  Länge  nach  und  zweimal  querge- 
theilt, mit  gewechselten  Farben  (sechs  Plätze),  ohne  Bild).  Altes,  frän- 
kisches ,  in  dem  früher  reichsunmittelbaren  Ritterorte  Baunach  angeses- 
senes Adelsgeschlecht,  welches  bei  mehreren  Hochstiften  mit  zwei-  und 
dreissig  und  sechszehn  Ahnen  aufgeschworen  hatte.  —  Urkundlich  tritt 
zuerst  1127  Heinrich  Greiff,  Marschall  von  Henneberg,  auf,  welcher, 
nachdem  er  seine  Güter  im  Elsass  verkauft,  in  Franken  und  im  Henne- 
bergischen mehrere  Rittergüter  an  sich  brachte,  von  denen  der  alte 
Stammsitz  Erlebach  noch  jetzt  der  Familie  zusteht.  Von  seinen  Nach- 
kommen lebte  Bartl  G.  1149,  Wilhelm  G.  wohnte  der  Belagerung  Mai- 
lands unter  dem  K.  Friedrich  L,  dem  Rothbarte,  bei  und  Heinrich  G. 
kommt  als  Marschall  des  Markgrafen  Hermann  in  Thüringen  1204  vor. 
Von  dieser  Zeit  an  trugen  die  Aeltesten  des  Geschlechts  das  Erbmar- 
schall-Amt auf  dem  Schlosse  Straüf  von  den  Grafen  von  Henneberg  erb- 
lich zu  Lehen.  Der  Titel  dieses  Erbamtes  wurde  aber  allgemein  erst  im 
Anfange  des  16.  Jahrb.  dem  Geschlechtsnamen  „Greiff"^  zugesetzt.  Ru- 
dolph G.  u.  der  Bruder  desselben,  Heino  G.,  Abt  zu  Königsberg,  lebten 
1304.  Hans  Marschall -Greiff  zu  Erlebach,  verm.  mit  Ursula  v.  Stem- 
berg,  lebte  1365,  Heinrich  G.  1384  und  Ulrich  G.,  verm.  mit  Mechtild 
V.  Biegenburg,  1395.  — Die  ordentliche  Stammreihe  des  Geschlechts 
beginnt  mit  Heinz  Marschall,  genannt  Greiff  zu  Erlebach,  verm.  mit  Ur- 
sula V.  Rothenhan.  In  gerader  Absteigung  tritt  in  der  10.  Generation 
Gabriel  Marschall  auf,  verm.  mit  einer  Metz  Voigt  v.  Rieneck  und  von 
demselben  steigt  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab:  Chiistoph, Comman- 
dant  der  Veste  Coburg:  Ursula  v.  Wallenfels  zu  Lindenberg;  — 
Jobst  Gabriel ,  Commandant  der  Veste  Coburg :  Amalie  v.  Heldritt ; 
—  Veit  Ulrich,  gestorben  1636,  Kriegsrath  und  Landeshauptmann 
der  Pflege  Coburg:  I.  Amalia  Sibylla  v.  Stein  zum  Altenstein  und 
H.  Barbara  v.  Hessberg:  —  Hans  Christoph,  gestorben  1686:  Ca- 
tharina  v.  Buttlar,  vermählt  1660;  —  Friedrich  Gotthilf  Freiherr 
Marschall,  genannt  Greiff,  gestorb.  1740,  herz,  sachs.  weim.  Geh.-Rath 
und  Ober-Marschall  auf  Erlebach ,  Einöd ,  Osmannstädt,  Ilmsdorf  und 
Beulbra:  I.  Sophie  v.  Schwarzenfels,  verm.  1707  u.  II.  Bibiana  verw. 
V.  Breitenbauch,  geb.  v.  Böse;  —  Freih.  Friedrich  Gottlob,  h.  sachs.- 
hildburg.  Kammer-Director :  Sophia  v.  Wurmb;  —  Freih.  Ludwig  Frie- 
drich Carl  Gotthold,  gest.  1801 ,  h.  sachs.-coburg.  Geh.-Rath  u.  Land- 
Jägerm.:  Friederike  v.  Heldburg,  gest.  1839;  —  Carl  Freiherr  Mar- 
schall-Greiff  zu  Erlebach,  geb.  1795,  jetziges  Haupt  der  Familie,  grossb. 
bad.  Kammerh. ,  verm.  1820  mit  Christiane  Freiin  v.  Thüngen,  gest. 
1854,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross:  Freih.  Rudolph,  geb.1822, 
k.  k.  Oberlieutenant.  Derselbe  vermählte  sieh  1848  mit  Helene  v.  The- 
walt- Gürtler,  geb.  1828,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Ida, 


—     149     — 

geb.  1849,  zwei  Söhne  leben,  Rudolph,  geb.  1851  u.  Veit  Ulrich  Gustav 
Gotthold,  geb.  1863. 

Bfin9  8.  Coburg.  CbroDik.  II.  8.  A3.  -  9.  Gltichenttein  (Ootha  diplnmaticu),  Nr.  S\.  — 
Jm  B.  S4l«c  d§  OMoA^mttin,  Cominent.  hist.-K4Deal.  de  p«rantiqua  stirpe  domin.  Marsch,  de 
QnAU  Jmi.  ITtt  auch  in:  Mlacell.  polit.-haman.,  Jenae  1738.  I.  8.  1.  —  Gauhe,  l.  N.  1315  u. 
i«.  —  V.  HattaUin,  11.  Soppl.  M  4S  n.  4H.  -  Zedier,  XIX.  8.  1748.  —  Geuoal.  TaAchcnb.  d. 
flrelk.  bliu.,  1854.  H.  840—42.  185.^.  8.  .174  und  75  u.  18H4.  8.  524.  —  Siehinacher,  V.  139.  — 
9.  Mtäinm,  I.  8.  367.  —  8uppl  xu  8iebm.  W.-B.  IV.  18:  F.  U.  M.  gen.  G.  —  W.-B.  der 
Mehs.  SUaleo,  IV.  61 :  v.  M.-G. 

Marschall y.Gattmannshauseii,  3.  Marschall-Altengottern, 
S.  140. 

Marschall  v,  Herren  -  Gosserstädt ,  s.  Mar  schall- Altengot- 
tern, 8.  S.  140. 

Marschall  v.  Holzhansen,  s.  Marschall  auf  Bnrgholzhau- 
sen,  Grafen,  S.  145. 

Marschall  y.  Kählenthal,  zu  dem  Stamme  der  Marschälle  v.  Bi- 
berhach  gehörig,  s.  den  betreffenden  Artikel,  S.  143. 

Marschall  y.  Keith,  s.  Keith,  Freiherren  u.  Grafen,  Bd.  V. 
S.  53  n.  54. 

Marschall  y.  Knnstadt,  zu  dem  Stamme  Marschall  v.  Ostheim  ge- 
hörig, s.  unten  den  betreffenden  Artikel. 

Marschall  y.  Lochwart  zählen  zu  dem  Stamme  der  schottländi- 
schen  Marschälle  v.  Keith,  s*  Bd.  V.  S.  53. 

Marschall  v.  Obemdorf  in  Schwaben,  aus  dem  Stamme  der  Mar- 
schälle V.  Guthmannshausen  entsprossen,  s.  Marschall-Altengot- 
tern, S.  140. 

Marschall  y.  Ostheim  (in  Silber  ein  schwarzer  Tischfuss  (Tischge- 
stelle) nach  alter  Art,  oben,  damit  das  Tischblatt  hinein  gepasst  werden 
kann,  zweimal  eingeschnitten,  in  der  Mitte ,  wo  er  schmaler  und  runder 
wird ,  viereckig  durchgebrochen  und  unten ,  um  desto  fester  stehen  zu 
können,  zu  beiden  Seiten  sehnig  auseinander  gehend; .  Altes,  fränki- 
sches und  niederrheinisches  Adelsgeschlecht,  welches  das  Unter  -  Mar- 
schall-Amt der  Ober-Marschälle  von  Bamberg  bekleidete.  Als  Stamm- 
haus wird  gewöhnlich  die  Stadt  Ostheira  vor  der  Rhön  an  der  Streu  im 
jetzigen  Grossh.  Sachsen-Weimar  angenommen,  welche  schon  im  9.  Jahrb. 
genannt  wird  und  aus  neun  adeligen  Burgen  entstand.  Später  breitete 
sich  die  Familie  namentlich  aus  dem  Sitze  Schottenstein  im  Coburgi- 
schen aus.  —  Urkundlich  kommen  zuerst  Mangoldus  u.  Thanio  v.  Ost- 
heim 1260  als  Zeugen  in  hennebergischen  Urkunden  vor.  Das  Stamm- 
register des  Geschlechts  fängt  nach  Gotha  diplomatica  um  1309  mit 
Curt  V.  Marschall  an.  Gideon  v.  Ostheim  wird  von  Spangenberg  unter 
die  Gelehrten  vom  Adel  zu  Endo  des  16.  Jahrb.  gerechnet;  im  zweiten 
Jahrzehnt  des  18.  Jahrb.  war  Christoph  M.  V.O.,  Herr  auf  Trabeisdorf, 
als  kurmainz.  Ober-Jägermeister,  Kammerherr,  Ober-Forstmeister  und 
als  färstl.  bambergischer  Geh.  Rath  u.  Oberster  -  Pfleger  zu  Pottenstein 
bekannt  u.  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  lebte  Heinrich  August 
M.  V.  0.,  Commandant  von  Bamberg  und  Forchheim,  k.  k.  Generalma- 
jor und  deutscher  Ordens-Comthur.  Derselbe  hatte,  nach  v.  Lang,  mit 
meiner  Nichte  einen  natürlichen  Sohn,  Franz  Friedrich,  wurde  vom 


—     160     — 

Papste  sowohl  wegen  der  nahen  Verwandtschaft,  als  der  Ordensgeltibde 
dispensirt,  erhielt  die  Erlaubniss  zur  Trauung  und  der  also  legitimirte 
Sohn  und  Erbe  wurde  später  von  den  königlichen  Gerichten  gegen  den 
Fiscus  im  Besitze^  der  Lehengüter  erhalten  u.  als  Franz  Friedrich  Mar- 
schall V.  Ostheim,  h.  Sachs.  Coburg.  Hauptmann  h  la  suite  und  Besitzer 
der  im  Kgr.  Bayern  liegenden  Güter  Trabeisdorf  u.  Waltershofen  in  die 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.    • 

Spangenbifrg,  II.  8.  197.  —  Hoens,  coburt;.  Chronik.  11.  8.  22.  —  Schannat ,  8.  129.  — 
Oauhti,  I.  8.  »31«.  —  r.  IlatMein,  III.  8.  213  und  214.  —  Z^dttfr,  XIX.  8.  1749  —  Bieder- 
mann, Ctntoii  Rhoii-Werr«,  Tab.  3."t4— 840  u.  Cnntou  Steigerwald,  I.  Verz.  —  FrfiA.  ».  JSTroAj»«, 
I.  2.  S.  321.  —  p.  Lang,  8.  440  n.  41.  —  8i«hmaeh«r,  I.  101:  Die  Marschalgk  v.  Ostheim. 
Fränkisch.  -  v,  Meding,  I.  8.  3«J8.  -  Supplem.  xu  8iebm.  W.-B.  II.  18:  F.  H.  M.  v.  O.  — 
W.-B.    d.  Kgr.  Bayern,  VII.  10:  M.  v.  O. 

Marschall  v.  Pappenbeim ,  Grafen,  s.  Pappen  heim,  Mar- 
schall v.  Pappen  heim,  Grafen. 

Marschall  y.  Raven^ck,  s.  Marschall  y.  Ebnet,  s.  S.  147. 

Marschall  y.  Rechberg,  s.  Rechberg,  Rechberg u.  Rothen- 
lö  wen,  Grafen. 

Marschall  y.  Scherneck ,  s.  Gumppenberg,  Gnmpenberg, 
Freiherren,  Bd.  IV.  S.  101. 

Marschall  y.  Spendre,  s.  Marschall  y.  Basel,  S.  143. 

Marschall  y.  Stmntzberg.  Altes  bayerisches,  nur  dem  Namen 
nach  bekanntes  Adelsgeschlecht. 

Spener,  8.  169.  —  Gauhe,  I.  8.  1315.  -   Zedier,  XIX.  8.  1749.   -    F^eih.   f.  Krohne,  I. 
2.  8.  3*20. 

Marschall  y.  Snlicki  (in  Roth  ein  Mohrenkopf  mit  silberner  Stirn- 
binde).  Ein  in  Westpreussen  begütert  gewordenes,  dem  polnischen 
Stamme  Mora  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  welches  1825  zu  Demmin 
im  Kr.  Schlochau  angesessen  war. 

Freih.  9.  Ledehur,  III.  8.  3ti7. 

Marschall  y.  Thomasbrtick,  Thamsbrttck  n.  Marschall  y.  Troe- 
ber,  Trebra,  zur  Familie  der  Marschälle  y.  Herrengosserstaedt  gehörig, 
s.  Marschall-Altengottern,  S.  140. 

Marschand  y.  Piqneseiche  le  Marchand.  Erbländ.-österr.  Adels- 
stand. Diplom  von  1768  fftr  Johann  Marchand,  Oberschreibers-Adjunc- 
ton  bei  dem  Burggrafenrechte  zu  Prag ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Piques- 
eiche le  Marchand. 

Megerle  p.   Mufil/eld,  Erg.-Bd.  8.  372. 

Marschnitz.  Ein  früher  in  der  Oberlausitz  begüterte  Adelsge- 
schlecht, welches  zu  Dttrrbach  u.  Kringelsdorf  unweit  Rothenburg  sass. 

Freiherr  r.  Ledebur,  H.  8.  82. 

Marsewitz,  Marsowitz,  Marschowitz.  Ein  in  Schlesien,  Böhmen 
und  der  Oberlausitz  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Johann  Friedrich 
Y.  Marsewitz ,  ür.  der  Medicin  u.  Herr  auf  Obcr-£eerberg  bei  Lauban, 
starb  1763  u.  hinterliess,  neben  einer  Tochter,  einen  Sohn,  Carl  August 
Friedrich  v.  M.  —  Die  Familie  sass  auch  zu  Gersdorf  bei  Lauban. 

Sinapiu»,  I.  8.  680.  ->  Freih,  9.  Udehur,  11.  8.  89. 


—     151     — 

Marsigli ,  Grafen.  Altes  Patriciergeschlecht  der  Stadt  Bologna, 
welches  später  den  Grafentitel  erhielt.  Dasselbe  wurde  in  der  Person 
des  Ippolit  Grafen  Marsigli  (geb.  1761),  k.  bayer.  Kämnierers  und  Ge- 
nenümi^rs,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  die 
Grafenclasse  derselben  eingetragen.  —  In  neuer  Zeit  lebte  in  Stolp  in 
Pommern  eine  Frau  v.  Marsigli  mit  zwei  Töchtern. 

«.  Long,  8.  49.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  III.  8.  807.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  I.  76  u. 
IX.  87  und  9.    Wölekern  ,  Abth.  t. 

^  Marsleben,  Marsleven.   Altes,  zum  nttcrbürtigen  Adel  im  Her- 

sogthume  Magdeburg  gehörendes  Geschlecht  aus  dem  Stammsitze  Mars 
leven,  dessen  Namen  mehrfach  in  alten  Briefen  aus  dem  12.,  13.  und 
14  Jahrb.  vorkommt.  —  Von  Dietrich  v.  Marsleven  stammte  Conrad  v. 
M.  und  von  diesem  entsprossten  drei  Söhne :  Adalbert ,  welcher  sich 
Termählte,  bald  aber  ermordet  wurde ,  Conrad  ü. ,  erst  Domherr  zu  St. 
Mauritii  in  Magdeburg  später  Patriarch  zu  Aquileja  und  Suidgerus,  zu- 
erst Domherr  zu  St.  Stephani  in  Halberstadt  und-  Canzler  des  K.  Ilein- 
rich  in.  und  1042  Bischof  zu  Bamberg.  Derselbe  wurde  von  dem  ge- 
nannten Kaiser  1046  auf  dem  päpstlichen  Stuhl  erhoben,  kehrte  aber, 
da  ihm  die  Verhältnisse  in  Rom  nicht  gefielen,  schon  nach  einigen  Mo- 
naten nach  Deutschland  zurück,  weshalb  er  auch  nicht  unter  den  Päpsten 
genannt  wird,  u.  starb  schon  1047. 

Hühner,  Hiitt.  polit.  VH.  S.  131.  —  Gauhe,  II.  S.  1676  ii.  77,  unter  Berufung  auf  Kett- 
oer,  Antiquit.  Quedlinli.  und  Heineccius,  Autiquft.  GotUriens.  —  N.  Pr.  A.-L.  lU.  8.  .^60.  — 
Ab€i,  «ichsisehe  Aiterthümer,  II.  c.  1.  §.  19.  8.  191.  —  Zedier,  XIX.  8.  1778. 

Marssel ,  Merzele ,  sonst  v.  Kädingen.  Altes ,  in  der  zweiten 
Hälfte  des  15.  Jahrb.  ausgestorbenes,  bremisches  Adelsgeschlecht.  — 
Hermann  v.  Merzele  und  die  Söhne  desselben ,  Johann  und  Ludolph 
▼.  Mersscle,  lebten  1415  u.  Conrad  v.  Kedingen  kommt  noch  1457  vor 
nnd  zwar  als  Letzter,  welchen  Mushard  nennt. 

Mushard,  8.  400  u.  401.  —  9.   Meding,  II.  8.  360  u.  61. 

Martdorf.  Hessisches,  zum  fuldaischen  Lehnshofe  gehörendes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  nur  allein  Conrad  v.  Martdorf  1397  und 
1429  als  fuldaischer  Lehnmann  aufgeführt  wird. 

Schannat,  S.  1*29.   -  9.  Medfng,  III.  8.  4'J4. 

^  Martels,  Freiherren.  Reichsfreihermstand.  Diplom  von  1710 
ffiT  Bernhard  v.  Martels,  kais.  schlesischen  Cammerrath.  Derselbe 
stammte  aus  Westphalen  und  hatte  einen  Sohn .  Carl  Heinrich  Frei- 
herr V.  M. 

Sinapiun,  II.  8.  801.  -  Zedier,  XIX.  8.  17M.  -  M4g4rle  9.  Müklfeld,  8.  69.  —  Freih. 
9.  d.  Kne»ebeck,  8.  201.  —  Freih.  e.  Ledebur,  II.  8.  8*i. 

*  Martens,  auch   Freiherren.    Reichsadels-  und  Freiherrnstand. 

Adelsdiplom  vom  30.  Juli  1 783  für  Dr.  Georg  Friedrich  Martens,  Pro- 
fessor zu  Göttingen  und  für  den  Bruder  desselben,  Carl  Wilhelm  Mar- 
tens, kursächs.  Legationsrath  und  Charg6  d'Affaires  im  Haag  (in  Kur- 
sachsen 22.  Mai  1786  u.  in  Hannover  amtlich  bekannt  gemacht  14.  Apr. 
1789)  und  Freiherrndiplom  vom  31.  Jul.  1700  für  Letzteren  als  kur- 
sächs. Residenten  am  k.  k.  Hofe.  —  Georg  Friedrich  v.  Martens,  wel- 
cher vom  Könige  Jerome  v.  Westphalen  als  Staatsrath  zum  Baron  des 
Königreichs  Westphalen  ernannt  worden  war,  starb  1821  alsk.  hannov. 


—     162     — 

Bundestagsgesandt^r  und  Geh.  Cabinetsrath  zn  Frankfurt  a.  M.  ohne 
Nachkommen ,  nachdem  er  zwei  Söhne  seines  Bruders  adoptirt  hatte. 
Der  ältere  derselben  wurde  k.  preuss.  a.  o.  Gesandter  in  Constantino- 
pel  und  der  jüngere,  Carl  Freih.  v.  M.,  grossh  sachs.  weimar.  Minister- 
Resident  am  k.  preuss.  Hofe. 

Handsehrifll.  Notix.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  83A.  —  Freih.  v.  d.  Knexeheek  ,  8.  305.  ~ 
Freih.  v.  Ledebur,  II.  8  82.  —  Tj/roff.  I.  235.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Haniiov.  B.  7  und  8.  10. 
—  W.-B.  d.  Sichi.  Staat.  III.  39.  —  Knesehke ,  l.  S.  29'i  a.  93.  —  v.  ffe/ner,  hannov.  Adel, 
Tab.  22. 

Marti.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1760  für  Ludwig 
Marti,  Oberstlieutenant  bei  der  k.  k.  Cavallerie,  wegen  57 jähriger 
Dienstleistung. 

Meg^rlf  v.  Mühlfeld,  8.  225. 

Martial ,  Freiherren.  Rheinländisches  Adelsgeschlecht ,  aus  wel- 
chem Johann  Anton  Freih.  v.  Martial  1794  Herr  auf  Peppenhoven  im 
Kr.  Rheinbach,  Regier.-Bez.  Cöln,  war. 

Fahne,  H.  8.  90.  -  Freih.  9.  Ledebur,    H.  8.  82. 

Martin,  St.  Martin,  Freiherren.  Erbländ.-Österr.  Freihermstand. 
Diplom  von  1758  ftlr  Maximilian  Anton  St.  Martin,  Oberstlieutenant 
bei  der  k.  k.  Feld-Artillerie,  wegen  37jähriger  Militairdienste. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  69. 

Martin,  St.  Martin.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1764  fQr  Pe- 
ter St.  Martin,  k.  k.  Kammerdiener. 

Megerle  v.  Mühlffld,  Erg  -Bd.  8.  37».  ^ 

Martin.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1777  für  Joseph 
Franz  Martin  ,  k.  k.  Ober -Lieutenant  im  Regimente  Kaiser  Joseph  ü. 
Infanterie. 

Megerle  t.  Mühlf^ld,  Krf:.-Bd.  8.  372. 

Martin,  s.  Debitz,  Martin  v.  Debitz,  Bd.  L  S.  430. 

Martin  v.  Greifenbnrg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  für  Joseph  Martin,  k.  k.  Pfleger  u.  Gerichtsschreiber  zu  Wangen 
in  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  v.  Greifenburg. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Erg.- Bd.  8.  87». 

Martin  v.  Martinsberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1725  für  Gottfried  Joseph  Martin,  k.  k.  Kricgssecretair  zu  Prag,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Martinsberg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  372. 

Martine»,  Martines-Crissier.  Altes,  waadtländisches  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  zuerst  Michael  Martines,  um  1440  Schloss-  und 
Amtshauptmann  von  Aubonne,  vorkommt.  —  Wegen  der  Herrschaft 
Crissier  und  anderer  Güter  und  Herrschaftsrechte  huldigte  1692  die 
Edle  HeiTin  Louin  v.  Crousay  v.  Crissier,  "V^ittwe  des  Edlen  Johann 
Franz  v.  Martines  mit  ihrem  Schwiegersohne,  Jacquet  Nicolaus  v.  Mar- 
tines, Sohne  des  verstorbenen  Jacques  v.  Martines,  Herrn  von  Sergis, 
der  regierenden  Stadt  Bern  lehnsgemäss;  ein  anderer  Martines  war  um 
1767  Castellan  zu  Morges;  Jacquet  Imbert  v.  M.,  gest.  1776 ,  Herr  zu 
Revcrollcs,  wurde  1772  in  holländischen  Diensten  Generalmigor ;  Jo- 
bann Ludwig  V.  M, ,  ebenfalls  Generalmajor  in  holländischen  Diensten 


-^ 


—     153     — 

und  Herr  zu  Bonrgeand,  starb  1784;  Franz  Peter  v.  M.,  gest.  1790, 
war  k.  franz.  Brigade -General  und  ein  v.  Martines-Crissier  war  1793 
Hauptmann  im  k.  pr.  Bataillon  v.  Troschke. 

H.  Pr.  A.-L.  III.  8.  360.  -  Freiherr  v.   Ledebur,  II.  8.  82. 

^  Martines ,  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1774 
fftr  Joseph  Martines,  k.  k.  Rath  and  Hof-Bibliotheks-Gustos  u.  für  die 
drei  Brüder  desselben:  Dionysius  M.,  k.  k. Oberberg- Verwalter  zu Przi- 
bram,  Johann  Baptist  M.,  k.  k.  Oberlieuten.  bei  Anton  Gr.  Colloredo- 
Walsee  und  Carl  M. ,  Concipisten  der  böhmisch  -  österreichischen  Hof- 
canzlei. 

MegerU  9.  Mühlftld,  Brg.-Bd.  8.   130. 

Martini,  Martini  v.  Nosedo,  Freiherren  (in  Blan  auf  grünem  Ra- 
sen ein  vorwärtssehender ,  geharnischter  Ritter  in  silberner,  mit  golde- 
nen Spangen  gezierter  Rüstung  und  den  Helm  mit  rotheii  Straussen- 
fedem  besteckt,  welcher  am  linken  Arme  einen  runden,. silbernen  Schild 
trftgt  und  mit  geschlossenem  Yisire  auf  einem  schwarz  gezäumten ,  mit 
rother  Satteldecke  behangenen,  weissen  Pforde  nach  rechts  sprengt). 
Reichs-  u.  erbl.-österr.  Adels-  und  erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Adels- 
Diplom  von  1804  für  Joseph  Martini,  k.  k.  Generalmajor  u.  Festungs- 
eonimandanten  zu  Temeswar  und  Freiherrndiplom  von  1850  für  den 
Enkel  desselben:  Joseph  v.  Martini,  Oberstlieutenant  im  k.  k.  88.  Inf.- 
Regim.  Graf  v.  Haugwitz.  mit  dem  Prädicatc:  v.  Nosedo  und  zwar  in 
Folge  einer  4.  Aug.  1848  im  Gefechte  von  Nosedo  vor  Mailand  voll- 
fiüirten,  besonders  tapfern  u.  klugen  Waffenthat.  —  Die  Familie  stammt 
nach  Traditionen  aus  einem  alten,  italienischen  Adelsgeschlechte,  dessen 
Sprossen  seit  dem  16.  Jahrh.  in  kaiserlichen  Kriegs-  u.  Staatsdiensten 
standen.  —  Von  den  Söhnen  des  Joseph  v.  Martini  war  Anton  Ritter 
V.  Martini,  geb.  1792,  k.  k.  Feldmarschall- Lieut.  u.  Geh.  -Rath  noch 
1859  a.  0.  Gesandter  am  k.  Hofe  zu  Neapel.  —  Joseph  Freiherr  Mar- 
tini V.  Nosedo,  geb.  1806,  jetzt  k.  k.  Feldmarschalllieutenant  u.  Inhaber 
des  30.  Infant.-Regim.,  vermählte  sich  1850  mit  Elisabeth,  Tochter  des 
Peter  Henry  Barker  Esq.  in  der  Grafschaft  Norfolk. 

Magerte  9.  Mühlffld,  S.  22ü.  —  ßenoal.  Taschnnb.  der  freiherrl.  HSiiser,  1«57.  S.  4S0  und 
Sl.  19&K  A.  4.1rt.  und   1864.  S.  bU.  —  Tyrof,  II.  249:  t.  Martini. 

Martini,  Freiherren  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde.  In  Roth 
die  silberne  Ziffer  5.  1  und  4  in  Blau  ein  nach  der  rechten  Seite  ga- 
loppirendes,  weisses  Pferd  u.  2  u.  3  in  Gold  eine  silberne  Lilie).  Erbl.- 
Osterr.  Freihermstand.  Diplom  von  1780  fttr  Carl  Anton  v.  Martini,  k. 
k.  Hofrath  der  obersten  Jnstizstelle ,  wegen  seiner  Verdienste  als 
Professor  an  der  Universität  Wien  u.  bei  dem  allerhöchsten  Hofe ,  aus 
Allerhöchst  eigener  Bewegung. 

Meg^rU  v.  Mü'hlMd,  8.  69.  —  Tgrof,  II.  130. 

Martini.  Edle  v.  Wasserberg,  Ritter  (Schild  geviert:  1  u.  4  in 
Blau  ein  weisses,  rechts  galoppirendes  Pferd  u.  2  und  3  in  Silber  eine 
rothe  Lilie).  Reichsritterstand.  Diplom  von  1765  fttr  Carl  Ferdinand 
V.  Martini,  Hofrath  der  k.  k.  obersten  Justizstelle ,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  zu  Wasserberg.  —  Die  Aehnlichkeit  des  Wappens  mit  demWap-  ' 
pen  der  im  vorstehenden  Artikel  aufgeführten  Familie  Iflsst  wohl  Oleich-  . . 
heit  des  Stammes  annehmen. 

M«g€rle  9.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  176.  —  Suppl.  sa  Siebm.  W.-B.  I^-  Sl, 


—     154     — 

Martini.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  März  1793 
für  den  k.  preuss.  Major  und  Chef  eines  Füselier'-  Bataillons  Martini. 
Derselbe  wurde  1795  als  Oberstlieutenant  pensionirt. 

llandschr.  NdtiK. 

Martinieh  v.  Martincj^^,  Freiherr.  Erbländisch-österr.  Adels-  u. 
Freihermstand.  Adelsdiplom  vom  15.  Mai  1845  für  Franz  Martinich, 
k.  k.  Major,  wej^en  mit  Auszeichnung  zurückgelegter  zwei  und  dreissig- 
jnln'iger  Dienstzeit,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Martinegg  und  Frei- 
hernidiplom  vom  14.  Jan.  1850  filr  Denselben  in  Folge  einer  im  ita- 
lionischen  Feldzuge  29.  Mai  1848  bei  Montauara  nächst  Mantua  ver- 
richteten, glünzcndenWaffenthat.  —  Franz  Freiherr  Martinich  v.  Mar- 
tinf'^'g,  geb.  1795  zu  Galignana  inistrien  —  ein  Sohn  des  Gutsbesitzers 
Scrvolo  Martinieh  aus  der  Ehe  mit  Franzisca  Edlen  v.  Rapicio  —  k.  k. 
Feltlmarschalllieutenant  ad  honores,  vermählte  sich  1837  mit  Barbara 
Frjuizisca  Edleii  v.  Herz,  doch  ist  die  Ehe  kinderlos  gebliehen. 

G^ncal.  Taschciib.  dor  freih.  H&user.  1S57.  8.  481  u.  82  u.  1864.  8.  .Vi4  onter  Berufung  auf 
isr,:».  8.  Hl3. 

Martinicz,  Martinitz,  Grafen.  Böhmischer  Grafenstand.  Diplom 
von  1621  für  Jaroslaus  lY.  BorzitÄ  Freih.  v.  Martinicz,  k.  k.  Geh.- 
Rath,  Oberstburggraf  zu  Prag  und  Statthalter  in  Böhmen.  —  Eins  der 
ältesten,  angesehensten  und  begtltertsten  Herrengeschlechter  Böhmens, 
eines  Stammes  und  Wappens:  (in  Roth  zwei  silberne,  aus  gemeinschaft- 
licher "Wurzel  an  langen  Stielen  emporgewachsene  und  einwärts  ge- 
kehrte Seeblumenblätter  und  zwischen  diesen  einen  goldenen  achtecki- 
gen Stern)  mit  den  Herren  und  Grafen  v.  Kaunitz.  Dasselbe  nannte 
sich  von  dem  Schlosse  Smeczna.  fünf  Meilen  von  Prag,  erst  Smesanski, 
später  aber  Bomta  und  dann  Borzita,  bis  es  den  Namen  Martinicz  voa 
dem  ihm  zustehenden  Schlosse  und  der  Herrschaft  dieses  Namens  an- 
nahm ,  doch  dabei  auch  den  Namen  Borzita  beibehielt.  —  Die  ordent- 
liche Stammreihe  wird  von  Nicol  Rittershus  mit  Bohuslans  Borzita  v. 
Martinicz,  einem  Sohne  Johanns,  Castellans  zu  Lentmeritz,  angefangen, 
welcher  um  1261  lebte  und  das  Schloss  Schmeczna  besass.  Der  Sohn 
desselben,  Jaroslaus  I.  Borzita,  soll  die  Herrschaft  Martinicz  gegen  die 
Herrschaften  Nagicz  und  Oticz  vertauscht  haben  und  als  Burggraf  zu 
Prag  1322  verstorben  sein.  —  Von  den  Nachkommen,  deren  Mehrere 
Gauhe  nennt,  brachte,  wie  angegeben,  Jaroslaus  IV.  —  ein  Sohn  des 
Jaroslaus  HL,  welcher  1581  als  kais.  Kammerh.  u.  Rath  starb  —  den 
Grafenstand  in  die  Familie.  Derselbe  hatte  vier  Söhne:  Ferdinand  Le- 
opold Benno,  Propst  zu  Wissebrad,Domh.  zu  Halberstadt,  Paasau,  Regens- 
burg, Brix,  Prag,  Olbnütz  U.Salzburg,  Adam  Georg,  gest.  kinderlos  1651 
als  k.  k.  w.  Geh.  Rath  u.  Oberster  Canzler  in  Böhmen,  Bernhard Ignaz,  k. 
k.  Geh.  Rath  u.  Oberster  Burggraf  in  Böhmen,  welcher  ebenfeUs  Nach- 
kommen nicht  hatte  und  Maximilian  Valentin,  welcher  als  Oberster 
Unrir^raf  in  Böhmen  und  Herr  auf  Brunnersdorff  u.  Hagensdorff  1680 
starb  uikI  drei  Söhne  hinterliess,  die  Grafen  Bernhard,  Georg  Adam 
Itrnai?  und  Guidobald  Maximilian.  Graf  Bernhard,  Herr  in  Hagensdorff, 
Bistra  etc.  hatte  zwei  Söhne,  Adolph  Bernhard  u.  Franz  Michael.  Er- 
sterer,  k.  k.  Geh.-Bath,  Statthalter  in  Böhmen,  später  kais.  Obersthof- 


—     165    — 

■inchall,  wnrde  1735  Oberst -TTofmoister,  starb  aber  nocb  in  dem- 
selben Jahre  ohne  Nachkommen,  worauf  die  Maj(»ratsprtUor  an  seinen 
Halbbrüder,  Franz  Michael  (Franz  Anton),  kais.  könijrl.  Känmieror  und 
böhmischen  Cammerrath ,  fielen ,  welcher  ebenfalls  Nachkommen 
nicht  hiotcrliess.  Graf  Ooorg  Adam  Tj^naz,  «estorben  1714,  kaiserlich 
kftn.  Oberhofinarscball  und  gewesener  Vicekönig  von  Neapel,  Herr  nuf 
Smeezna  etc.  war  mit  einer  Grf.  v  Spanr,  vermählt,  aus  welcher  Ehe 
dn  Sohn,  Michael  Franz,  stammte.  Derselbe,  pest.  1773,  Majorats- 
herr zu  Smcczna  etc.  k.  k.  w.  Goh.-Ratli  und  der  Erzherzogin  Maria 
Magdalena  Obersthofmeistcr ,  hinterliess  nur  aus  erster  Ehe  mit  Maria 
Sasaniia  Juliane  Grf.  v.  Nostiz  eine  Tochter,  Maria  Anna,  welche  sich 
1760  mit  Michael  Otto  Gr.  v.  Althann  vermählte.  Vom  Grafen  Gnido- 
bald  Maximilian,  gest.  1733,  Herrn  in  Hagensdorff  etc.,  k.  k.  w.  Geh  - 
Rath,  Oberhofmeister  der  Kaiserin  Eleonore  etc.,  stammte  nus  dorEhe 
mit  einer  Gräfin  v.  Althann  Graf  Carl  Josejdi,  gest.  1780,  des  grossem 
Landrechts  in  Böhmen  Beisitzer,  verm.  mit  Philippine  Grf.  v.  Clary  u. 
Aidlingen,  gest.  1758.  Aus  diesei'Ehe  entspross.  neben  einer  Tochter, 
Johanne  Nepomucene  Philippine,  verw.  Grf.  v.  Bolza  u.  wieder\Trmählte 
Grf.  ▼.  Mirbach,  ein  Sohn,  Graf  Franz  Carl.  geb.  1733,  Majoratsherr 
auf  Hagensdorif,  Planitz  und  seit  1773  auch  zu  Smeezna,  k.  k.  Käm- 
merer, verm.  in  erster  Ehe  mit  Maria  Walpurge  v.  Buquoy,  gest.  176.') 
und  in  zweiter  mit  Josephe  Grf.  v.  Sternberg,  verm.  1766.  Derselbe, 
gC8t  29.  Nov.  17ft9,  schloss  den  Mannsstamm  seines  alten  Geschlechts. 
Die  Tochter  aus  zweiter  Ehe,  Grf.  Maria  Anna,  geb.  1768,  durch  Erb- 
Tergleich  Besitzerin  der  ehemaligen  Majoratsherrschaften  Smeezna  und 
8chlan,  vermählte  sich  1791  mit  Carl  Joseph  Gr.  v.  Clam,  Herrn  der 
Herrschaft  Knndraticz  etc.  k.  k.  Kämmerer,  welcher  nach  erfolgter 
Vermählung  mit  seinem  angestammten  Namen  und  Wappen  den  Namen 
und  das  Wappen  des  Hauses  Martinitz  verband,  s.  Bd.  II.  S.  280 
und  81. 

RmrrthHt,  Spicil^iKia,  P.  II.  —  Baihin,  Tab.  Stomm.  T.  I.  —  Tmhof,  In  MnntN^a.  -  Oe- 
••■1.  Archivar,  VFI.  S.  264.  —  JTühn^r ,  11  F.  Tab.  673  und  74.  -  Oauh^ ,  I.  H.  13^3-29.  - 
Jmc*if.i,  l«0«.  ir.  R.  279.—  Snppl.  xu  Sl«bm.  W.-B.  I.  ISrOr.  v.  Maninil.  —  Tyroff,  l\.  238: 
Cr.  V.  ClaiD-Martinits. 

Martinkowski.  Altes,  in  Schlesien  und  Mähren  frtlher  vorgekom- 
menes Adelsgeschlecht,  welches  in  Mähren  zu  Rosecc  sass. 

SinapiuH,  1.  S.  930.  —  9.  M^ding,  111.  S.  4'J4. 

^  Martitz,  Martiz.   Reichsadelsstand,  in  Kur  -  Brandenburg  aner- 

kannt. Adelsdiplom  vom  24.  Febr.  1694  far  Johann  Martitz  und  An- 
erkennungsdiplom vom  9.  Sept.  1698  (4.  Aug.  K)99).  —  Die  Familie 
wnrde  in  Pommern,  Schlesien  und  Ostpreussen  angesessen.  In  Pommern 
war  dieselbe  schon  1730  unweit  Saatzig  zu  Butow,  Rabnwerder  u.  Klein- 
Spiegel  beglitert,  brachte  dann  noch  andere  Güter  an  sich  u.  sass  noch 
1784  zu  Lustebuhr  unweit  Camin.  In  Schlesien  war  Ober-  und  Nieder- 
Kunem  bei  Wohlau  1767  und  noch  1790  I.eonhardwitz  bei  Neumarkt 
in  der  Hand  der  Familie.  In  Ostpreussen  hntte  dieselbe  Bailethen  un- 
weit Darkehmen  erworben.  —  Ein  Oberstlieutenant  v.  Martitz  stand 
1806  im  k.  preuss.  Husaren-Begimentc  v.  Usedom. 

V.  Preuss.  A.-L.  IIF.  8.  361  n.  V.  S.  32S.  —  FretA.  9.  Lfdebur,  II.  8.  88  u.  111.8.307.-- 
W.-B.  d.  Preuts.  Mormreh.  III.  94. 


—     156     — 

Martonitz,  Freiherren.  ErbL-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1 808  für  Andreas  Martonitz,  Obersten  im  k.  k.  Geniecorps. 

Mti/erlt  V.  MühlfeM,  Erg.-Hd.  8.  77. 

Martschlaeger,  Edle.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1792  für  Matthias  Ferdinand  Martschlaeger ,  jubilirten  niederösterr. 
Regierungsrath ,  wegen  5 4jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

MegtrU  V.  Afüfil/eld,  8.  325.  —  Tf/rof,  II.  60 :  Hartsuhlaeger  t.  Neiithal. 

Mamnde.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh,  im  Branden- 
burgischen begütertes  Adelsgeschlecht  —  Carl  Gottfried  v.  Marunde, 
gest.  1770,  war  Capitain  im  k.  preuss.  Infant. -Regim.  v.  Plötz  und  be- 
sass  die  Güter  Rissen  und  Schönborn  im  Er.  Züllichau-Schwiebus. 

Freih.   v.  LeJebur,  U.  8.  82. 

Marval.  Altes  Adelsgeschlecht  in  der  Stadt  u.  dem  Fflrstenthume 
und  Canton  Neuschätel,  welches  aus  Genf  stammt.  Mermet  M.  war 
1404  Syndicus  der  Stadt  Genf  und4Peter  I.  M.  besass  mehrere  bischöf- 
liche Lehne.  Von  Letzterem  stammten  drei  Söhne:  Peter  U.  Domherr 
zu  Genf,  Andreas,  um  1473  bischöflicher  Vicar  und  Petermann,  1496 
Rathshcrr  zu  Genf.  Von  dem  Sohne  desselben:  Nicolans,  welcher  eben- 
falls im  Rathc  zu  Genf  sass,  entspross  Franz  I.,  gest.  1573  als  pensi- 
onirter  Hauptmann,  dessen  Sohn.  Johann,  1590  nach  Neufch&tel  über- 
siedelte. Von  ihm  stammte  Franz  11.,  erst  Hauptmann  in  savoyschen 
Diensten,  welcher  1648  vom  Herzoge  v.  Longueville,  Fürsten  v.  Neuf- 
chätel  die  Bestätigung  des  ihm  zustehenden  Adels  und  die  Castellan- 
stelle  von  Bondry  erhielt,  dann  Staatsrath  u.  1656  Schatzmeister  wurde. 
Der  eine  Sohn  desselben,  Ludwig  v.  M.,  trat  1640  in  k.  französ.  Dienste, 
wurde  1652  Gardchauptmann  und  blieb  1654  in  einem  Zweikampfe  zu 
Rheims,  die  Gardecompagnie  aber  blieb  erblich  in  der  Familie,  bis  sie 
1668  abgedankt  wurde.  Der  Bruder  Ludwigs,  Saniuel,  wurde  1694 
Staatsrath  und  Mayer  der  Stadt  Neufchätel,  war  1707  Beisitzer  des 
souverainen  Gerichts  der  drei  Stände  bei  der  Wahl  des  Königs  Frie- 
drich I.  von  Preussen  und  starb  1733  als  ältester  Staatsrath.  Von  ihm 
stammten  zwei  Söhne:  Ludwig  II.  und  Franz  HI.  Von  Ludwig  H.  ent- 
spross Samuel  IL,  welcher  1733  Mayer  von  Cortuillod  u.  1740  Staate- 
rath  wurde,  Franz  HI.  aber.  geb.  1692,  starb  1773  als  k.  französ.  Bri- 
gade-General. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  861  und  V.  R.  895.  —  F^tik.  9.  Ledehur,  11.  8.  82. 

Marwitz,  v.  der  Marwits.  Eins  der  ältesten  und  angesehensten 
märkischen  Adelsgeschlecliter ,  welches  in  den  Marken ,  namentlich  in 
der  Neumark ,  zu  sehr  ansehnlichem  Grundbesitz  gelangte  und  später 
auch  in  Pommern,  Schlesien  und  Ost-  u.  Westpreussen  begfltert  wurde. 
—  Nach  einer  Familiensage  soll,  doch  ist  die  Zeit,  in  welcher  es  ge- 
schehen ,  nicht  bekannt ,  von  dem  ganzen  Geschlechte  nur  noch  eine 
Jungfrau  übrig  geblieben  sein.  Nachdem  sie  mannbar  geworden  und 
auch  einen  Brautwerber  gefunden,  habe  es  sie  mit  grossem  Kummer  er- 
füllt, dass  ihr  Name  und  ihr  Geschlecht  aussterben  werde.  Sie  habe 
sich  deshalb  an  den  Hof  des  Kaisers  begeben,  ihren  Gram  vorgestellt  u. 


—     157     — 

fAeten,  dass,  wenn  ihre  £)hc  mit  Kindeni  gesegnet  würde,  diese  den 
fameii  und  das  Wappen  der  v.  Marwitz  fortführen  dürften.  Der  Kui8(>r 
Uie  ihre  Bitte  gewährt  nnd  ols  sie  später  wirklich  Söhne  hekommon, 
U»e  er  befohlen ,  dass  dieselben  v.  der  Marwitz  heissen  und  das  alte 
Wappen :  in  Blan  einen  goldenen  ßanmstamm ,  dergestallt  vermehrt 
MÜireii  sollten,  dass  dieser  Stamm  neue  Sprossen  treibe.  —  Als 
Mnunliaiia  der  Familie  wird  Marwitz  bei  Landsberg  an  der  Warthe, 
idebe  B<»sitziuig  schon  1289  derselben  znstand,  angenommen.  Ob  Mar- 
liti  in  Havellande,  unweit  Kremmen,  Marwitz  in  Pommern  an  der  Oder, 
Girti  gegenflber ,  Gross-  und  Klein-Marwitz  in  Ostpreussen ,  bei  Preiis- 
Mi-Holland,  Marwitz  bei  Brannschweig  und  Marwitz  in  Böhmen  bei 
nrndim  von  den  Marwitzen  erbaut  worden,  oder  woher  sonst  der  Name 
koHme,  ist  nicht  bekannt.  —  Urkundlich  treten  zuerst  in  dem  Stiftungs- 
Wde  des  Doms  zu  Soldin  vom  Markgrafen  Albrecht  Y.  aus  dem  An- 
fc"»tfi^^"  Hause  vom  30.  Mai  1298  Zabellus  et  Ilenningius  de  Marwitz 
dl  Zeugen  auf.  Ueber  die  directen  Nachkommen  beider  fehlen  genaue 
iapd>en«  —  Conrad  v.  d.  M.  legte  1403,  als  der  nachherige  K.  Sigis- 

die  Neumark  dem  deutschen  Orden  und  dem  Hochmeister  des- 
Ck>nrad  v.  Jungingen,  verpfändete,  mit  Anderen  von  der  Ritter- 

das  Zeugniss  ab,  dass  die  ganze  Neumark  dem  deutschen  Orden 
idkuldigt  habe ;  Alexander  oder  Zander  v.  M.  war  Landvogt  der  Neu- 

für  den  Orden  u.  bestätigte  als  solcher  1420  denen  v.  Sydow  ihr 

flfoer  Fflrstenfclde  u.  Otto  v.  d.  M.  war  1466  unter  denen,  die 
im  soldinschen  Vertrag  unterschrieben  und  Kurfürst  Friedrich  II.  be- 
tfUgte  ihm  das  Dorf  Sellin  zum  Leibgedinge  seiner  dritten  Tochter. 
IcÜdem  ist  dieses  Gut  über  dreihundei*t  Jahre  in  der  Hand  der  Familie 
gewesen.  —  Zu  Anfange  des  16.  Jahrb.  lebte  Peter  v.  d.  M.  auf  Grün- 
ade, Bftrfelde  und  Sellin.  Derselbe  trat  zur  lutherischen  Coufession 
ftcr  B.  hatte  schon  1529  einen  eigenen  lutherischen  Hauscaplan.  Von 
hs  stammten  die  vier  Linien  von  Friedersdorf,  Sellin,  Beerfelde  und 
üD  Leine  in  Pommern,  welches  letztere  Gut  wohl  von  seinem  Sohne, 
■oritZt  erworben  wurde  nnd  welches  über  zweihundert  Jahre  den  Nach- 
koamen  desselben  zustand.  —  Nur  die  Linie  zu  Marwitz  stammte  nicht 
iw  Peter  v.  d.  M.,  sondern  von  Wulff  Joachim  Asmus  v.  d.  M.  auf 
Ibrwitz  and  Grabow  und  ist  später  erloschen.  Die  Nachkommen- 
idkaft  Peter's  schied  sich,  wie  angegeben,  in  vier  Häuser.  Das  Haus 
Friederedorf  gründete  Georg  v.  d.  M.,  gest.  1678,  Herr  auf  Dölzig  u. 
kirhrandenb.  Oberst.  Der  Sohn  desselben ,  Hans  Georg,  gest.  1704, 
ar  h.  anhalt.-zerbster  Geh.-Uath.  Kammerpräsident  und  Hofmarschall, 
ü  wie  Herr  auf  Gross  -  u.  Klein-Rietz ,  Friedersdorf,  Kienitz,  Birkholz 
L  Baasmannsdorf.  Ein  Enkel  desselben,  Berndt  Friedrich  August,  llof- 
anichaJl  des  Königs  Friedrich  Wilhelm  U.  von  Preussen ,  Herr  auf 
Friedersdorf  etc.  starb  1793  und  der  Sohn  desselben  war  Friedrich 
Aignst  Ludwig,  Herr  auf  Friedersdorf  etc. ,  k.  preuss.  Generallieute- 
üBt  a.  D.,  8.  unten.  —  Das  Haus  Sellin  gründete  Balzer  v.  d.  M.,  kur- 
kandenb.  Oberst.  Von  ihm  stammte  Gurt  Hildebrand  v.  d.  M. ,  kur- 
^andenb.  Generjilliuutünani,  s.  unten.  Der  letzte  Besitzer  der  selliner 
itter  war  Georg  Friedrich  v.  d.  M. ,  k.  preuss.  Hauptmann.   Von  sei- 


—     158     — 

nen  Söhnen  lebte  später  Johann  liUdwig  v.  d.  M.  als  Major  in  d.  A.  u. 
Georg  Adolph  Casimir,  Oberst  und  Commandeur  des  Regiments  v.  Ru- 
dorf  Leib-Husaren,  starb  1823.  —  Das  Haus  Bärfelde  fing  Christian  v. 
d.  M.  an  und  der  Urenkel  desselben,  Otto  Friedrich  Ludwig,  war  der 
letzte  Besitzer  von  Bärfelde.  — -  Das  Haus  Leine  in  Pommern  beginnt 
mit  Christian  v.  d.  M.  und  der  Enkel  desselben ,  David  Bemdt  Frie- 
drich V.  der  M.,  war  der  letzte  Besitzer  des  Gutes  Leine.  —  Die  Zahl 
der  Sprossen  des  Geschlechts,  welche  in  die  kurbrandenb.  u.  k.  preuss. 
Armee  traten  —  im  Jahre  1806  standen  siebenzehn  v.  d.  M.  im  Dienste 
—  und  in  derselben  zu  hohen  Ehrenstellen  und  Würden  gelangten,  ist 
sehr  gross  und  so  können  hier  nur  Einige  kurz  genannt  werden ,  über 
welche  das  N.  Pr.  Adels-Lexicon  nähere  Auskunft  in  einem  für  die  Ge- 
schichte der  Familie  wichtigen  Artikel  ertheilt.  —  Curt  Hildebrand  v. 
d.  M.  a.  dem  Hause  Seilin  —  ein  Sohn  des  kurbrandenb.  Oberstlieute- 
nants u.  Commandanten  von  Cüstrin  Balthasar  v.  d.  M.  —  stieg  1 689 
zum  Generallieutenant  und  wurde  1690  Gouverneur  von  Cüstrin.  Der- 
selbe, auch  Amts -Hauptmann  zu  Marienwalde  und  Reetz,  war  mit  Be- 
ate Luise,  einer  Tochter  des  Generalfeldmarschalls  Freih.  v.  Derfflinger 
vermählt,  aus  welcher  Ehe  vier  Söhne  und  zwei  Töchter  entsprossten. 
Von  den  Söhnen  starb  Heinrich  Carl  v.  d.  M.,  verm.  mitAlbertine  Ele- 
onore V.  Wittenhorst-Sonsfeld,  1744  als  General  der  Infanterie;  Frie- 
drich Wilhelm  v.  d.  M.,  gest.  1716  —  ein  Sohn  des  Hans  George  v.  d. 
M.,  Herrn  auf  Lüssow  und  Bischofssee  —  wurde  1705  Generalmajor; 
Johann  Friedrich  Adolph  v.  d.  M.  a.  d.  H.  Friedersdorf  —  ein  Sohn 
des  August  Gebhard  v.  d.  M.  —  gest.  1779  unvermählt,  war  1778  und 
1779  General-Intendant  u.  Chef  des  Feldkriegs-Commissariats  bei  der 
zweiten  Armee  mit  Generalmajors-Character ;  Friedrich  Wilhelm  Sieg- 
mund V.  d.  M.  —  ein  Sohn  des  gewesenen  Hauptmanns  Magnus  Curt  v. 
d.  M.,  Herrn  auf  Grabow  —  verm.  mit  einer  v.  Woldeck,  wurde  1787 
Generalmajor  und  Chef  des  Infant-Reg.  v.  Stwolinskj  und  starb  1788 ; 
Gustav  Ludwig V. d.M. — ein  jüngerer  Bruder  des  erwähnten  Generalma- 
jors Johann  iYiedrich  Adolph  v.  d.  M,  —  verm.  mit  Caroline  Emestine 
v.d.Golz,  wurde  1779  Generallieutenant  und  Chef  des  v.  Backhofechen 
Ktirassierregiments,  trat  1784  aus  dem  activen Dienste  und  starbl797; 
Otto  Siegfried  Albrecht  Alexander  v.  d.  M.  —  ein  Bruder  des  obenge- 
nannten Generalmajors  Friedrich*  Wilhelm  Sigismund  v.  d.  M.  —  wurde 
1803  Generalmajor  und  Commandant  von  Glogau  und  starb  1807;  Ge- 
org Adolph  Casimir  v.  d.  M..  gest.  1823,  war  Oberst  und  Commandeur 
des  Regiments  v.  Rudorf-Leibhusaren  und  Friedrich  August  Ludwig  t. 
d.  M.,  seit  1827  k.  preuss.  Generallieutenant  a.  D.,  Mitglied  d.  Staats- 
raths  etc.  war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Caroline  Francisca  Grf.  v.  Brühl, 
gest.  1804  and  in  zweiter  mit  Charlotte  Gii,  v.  Moltke.  —  Wie  übri- 
gens iii ;  ;nit  x\uj  nciinste  Zeit  nitihrere  Sprossen  des  in  vielen  Gliedern 
"lilülirtMirtj  >üimiut*A  in  d^^r  k,  preuss.  Armee  standen^  so  befanden  sich 
iuicl)  IVft'hrei'o  in  k,  preiiss..  Staatscliensten,  —  Was  den  Güterbesitz  der 
waren  noch  m  neuester  Zeit  in  der  Hand  derselben 
greifte II borg:  die  Güter  Wendisch-Pribbernow  und 
,^£l@ia-NosijL  und  Wundickow  and  im  Kr. 


—     169     — 

:-i?nelsbiirg:  Schwesin,  in  der  Noumark  im  Kr.  Arnswaldc:  Borkon- 
i-'i^e  und  Kölpin  und  im  Kr.  Lcbus:  Friedersdorf  (Fideicomniiss),  in 

vjicaien  im  Kr.  Neumarkt:  Frankentlial  und  in  Westpreussen  im  Kr. 

^hwetz:  Mzanno. 

NieoL  Jumticomii  Liheiluii  de  Anti<|uo  et  novo  gfnrre  Marwitforum  ,  Pranrof.  IGU).  — 
&r««l,  Lib.  VI.  ».  M>3.  —  Sinapiiui.  I.  8.  H.10  n.  II.  8.  8<>1.  —  IHthtnar,  S.  HO.  Nr.  VK  — 
knewtanm,  8.  »43  und  3Ü9.  -  t^utte.  I  8.  llf.lO  u  31.  N.  I'r.  A.  •  I..  111.  S  3(;i—  7. - 
Ürmk.  9,  L4d€hmr,  II.  P.  8*  u.  t^S  und  III.  8  307.  —  Siehmac/nfr.  I.  17H:  t.  Marwitz,  Mnr 
ÜKkumdy.  110:  ▼.  Marviti,  Poromerisch.  —  0.  Mfdin'j,  I.  8.  373  u.  74.  —  Pommor.  W.-li. 
L  Tab.  44. 

Xarsani.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1723  fQr  Joseph  M  ir- 
bdL  k.  k.  Hofkammercanzlei  -  und  Buclihaltungs  -  Rogistrator  und  Ex- 
pedxtor. 

MegerU  •.  Mmktfflä.  Brg.-Bd.  8.  373.  -  8upp.  au  Kiehm.  W.-B.  IX.  »t. 

Marsani  y.  Stainhoff.  Reichsadelsstund.  Diplom  von  17G9  für 
Lurenz  and  Johann  Marzani.  Geschwisterkinder,  mit  dem  Pradicate :  v. 
SuinhofT. 

MegtrU  9.  MüMl/tld,  Rrg.-Bd.  R,  373. 

Marziani  v.  Sacile,  auch  Ritter.  Erbländ. -österr.  Adels-  u.  Kit- 
terstand.  Adelsdiplom  von  1812  ftlr  Franz  Marziani,  k.  k.  Fcldmar- 
sehali- Lieutenant,  mit  dem  Pradicate:  v.  Sacile  und  Ritterdiplom  für 
Denselben  von  1818.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  u.  in  neuer  Zeit 
«ir  Georg  Ritter  Marziani  v.  Salice,  k.  k.  Generalmigor,  Divisionilr 
bei  dem  serbisch-banatischen  Armee-Corps. 

Magerte  9.  Uükl/elJ,  8.  i^iS  u.  Krg.-nu.  8.  175.  —  Militär  -  Scbemat.   d.  ötterr.  Kaine^rrh. 

Marzick  y.  Flammenfeld.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1765  fUr  Johann  Wenzel  Marzick,  k.  k.  Artilleric-StOckhauptmann,  mit 
dem  Pradicate :  v.  Flammeiifeld. 

MegerU  9.  Mühlftld,  Krg.-Bd.  8.  373. 

*  Masche.    Ein  früher  unter  dem  schlesischen  Adel  aufgeführtes 

Geschlecht 

Sinapiu;  I.  S.  631. 

Mascherei.  Altes,  niederrhcinisch-westphälisches  Adelsgcschlccht, 
welches  schon  1400  zu  Winandsrath,  1516  zu  ßellegoy  und  Pfaffendorf 
mweit  Bergheim,  1600  zu  Novion  im  Luxemburgischen  und  zu  Opinen 
mid  noch  1694  zu  Grimminghauscn  unweit  Altena  gesessen  war,  später 
aber  erloschen  ist. 

Freik.  9.  L^dtbur,  11.  8.  3S.  —  Siebmacher,  II.  117:  ▼.  M  ,  Nicdcrrheiniüch.    —  9.  Stti- 
■^  Tab.  33. 

^  Maschkow,  Maschko,  Mascow,  Mascon  (Schild  der  Länge  nach 

getheilt:  rechts  in  Silber  drei  übereinder  stehende,  rothe  Rosen  u.  links 
in  Gold  eine  Weinrebe  mit  zwei  Trauben  und  drei  Blättern,  odor  auch 
rechts  dieWeinrebe  u.  links  die  Rosen).  Reichs-  u.  schwedischer  Adels- 
stand, im  Kgr.  Preusscn  anerkannt.  Reichsadelsdiplom  vom  22.  S(>])t. 
1553  nir  die  Gebrüder  Christian  Hennig  Joachim,  Bartholomäus  Georg 
ond  Nicolaus  Masskhauen;  schwedisches  Adelsdiplom  vom  10.  Juli  1888 
fÄr  Peter  v.  M.,  —  einen  Nachkommen  des  genannten  Nicolaus  v.  M. — 
t  schwed.  pommersch .  Consistorial  -  Director  und  Professor  zu  Greifs- 
wald (geb.  1634  und  gest!  1720)  u.  preuss.  Anerkennungsdiplom  vom 


—     160     — 

24.  Juli  1710  fftr  Denselben.  —  Ein  v.  Maschkow  stand  1806  als  k. 
preuss.  Oberst  u.  Commandeur  des  Muskctier-BataillonavomRegimente 
V.  Ploetz  in  Czenstochau,  Derselbe,  gest.  1808,  war  ans  Dessau  ge- 
bürtig. 

N.  Vr.  K.L.  irr.  S.  367  und  68  and  V.  S.  Sih.  -  Freih.  t.  Ledebur ,  II.  8.  83  and 
84.  -  Siebmacher,  I.  41  :  Die  MMchko,  Ocsterreichisch.  —  Schwed.  W.-B.  Tab.  37.  —  W.-B. 
der  Pr.  Moiiarrh  ,  III.  »5. 

*"  Maschkwitz  (Schild  von  Blau ,  Roth  und  Silber  schräglinks  ge- 

thcilt  nnd  im  Rothen  mit  einer  silbernen  Rose  belegt).  Ein  früher  zu 
dem  schlcsischen  Adel  zählendes  Geschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit 
den  Familien  v.  Machewitz  und  Maschwitz. 

Sinapius  ,   I.  8.  G30.   —  Stebmacher  ,  I.   72:    v.  Maschwits,  Schlosisch.  —    e.  Meding ,  1. 
8.  374. 

Maschwitz  (in  Gold  drei  schwarze  Querbalken  mit  einem  schräg- 
linken ,  ausgebogenen ,  grünen  Rantenkranze  überzogen).  Altes ,  meis- 
sensches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  von  Knauth  nicht  mehr  ange- 
führt wird.  Dasselbe  besass  1425  und  noch  1473  Salzgüter  in  Halle  u. 
Friedrich  v.  Maschwitz  war  1630  kaiserlicher  Oberstlieutenant.  — Das 
Wappen  findet  sich  am  Grabmaale  des  Wolfgang  Otto  v.  Schick  von 
1637  in  der  Domkirche  zu  Meissen,  S,  213. 

ürsinuM,  Geschichte    der  Domkirrhe   io  Meiaseo.  —  Freiherr  v.  Ledebur ,   II.    8.  83.  — 
Siebmaeher,  I.  154:  t.  Maschwitc,  Meiaaoiseh.  —  r.  Meding,  I.   8.  375. 

\  Maslaw,  Maslowsky,  Maslowesky.   Ein  früher  in  Schlesien,  spä- 

ter im  Posenschen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  dem  polni- 
schen Stamme  Samson  einverleibt  war.  —  Lucas  v.  Maslowski  besass 
1772  unweit  Gnesen-das  Gut  Stryzewo. 

Sinapiu»,  I.  8.  631  u.  II.  8.  802.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  U.  8.  84. 

Masotti.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1717  für  Jo- 
hann Franz  Masotti. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  373. 

^  Massa,  Edle  und  Ritter.     Reichsritterstand.     Diplom  von  1710 

für  Anton  v.  Massa,  schlesischen  Kammcrrath  und  Salz -Administrator, 
mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

^  Sinapiu»,  H.  8.  802.    —  Meyerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  176.  —  Freih.  9.  Ledebur,  U. 

«.84. 

j^.»  Maesart  v.  Montenville.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 

*ty^..   1773  für  Alexander  Franz  Joseph  Massart,  k.  k.  Stückhauptmann,  mit 
*i'^*V  '  &^  Prädicate:  v.  Montenville. 

Megerle  9.  Uühtfeld ,  Krg.-Bd.  8.  373. 

Massbach,  Maspach,  Masbach,  Mospach  (Schild  von  Silber  und 
Roth  der  Länge  nach  getheilt  mit  einer  eingebogenen  Spitze  nach  des 
Feldes  abwechselnden  Tincturen).  Altes,  fränkisches,  Stifts-  und  ritter- 
mässiges ,  reichsunmittelbares ,  zum  fuldaischen  Lehnshofe  gehöriges  u. 
dem  Rittercanton  Baunach  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  der  rheinländischen,  ebenfalls  erloschenen  Familie  v.  Mos- 
bach. —  Wilhelm  v.  Maspach  wurde  noch  vor  1381  zu  Fulda  beliehen; 
Richardus  de  Maspach  war  1480  Domdechant  zu  Würzburg  und  Philipp 
Adam  v.  Maspach,  der  Letzte  seines  Stammes,  starb  im  Anfange  des 
17.  Jahrhunderts. 

Sckannat,  8.  129.  -   Biedermann,  Cantoii  Baunach,  T«b.  Mlft-39.  -  Satter,  8.  Il6,  230, 
284,  856,333,  884,   354   und  Tab.  9.  Nr.    24  und  Tab.  th  Vf.  U,  —  9.  Meding,  III.  8.  42S 


—     161     — 

,  Maassen.  Ein  früher  zn  dem  ostpronssischon  Adel  zäh- 
kodes  Geschlecht,  welches  im  Er.  Lötzen  zn  Klein -Gablicken,  im  Kr. 
Lfck  za  Jacha  and  im  Kr.  Oletzko  zn  Maseryath  und  Wessolowen  ge- 

r^HA.  «.  lede^wr,  II.  8.  84. 

»        KaaaeBbach,  auch  Freiherren  (in  Blau  zwei  goldene  Querbalken). 
Altes,  ursprQnglich  schwäbisches  und  rheinländisches  Adelsgeschleclit, 
ladi  Allem  ein  Zweig  des  alten,  berühmten  Geschlechts  v.  Gemmingen, 
«elcher  den  ursprünglichen  Namen  verliess  und  sich  seit  der  Mitte  des 
11.  Jahrhunderts,  unter  Beibehaltung  des  Stammwappens,  nach  dem  im 
formaligen   Ritter -Canton   Craichgau  unweit   Gemmingen   gelegenen 
Schlosse  und  nach  der  Herrschaft  gleichen  Namens  ,, Massenbach'' nannte 
a.  sdirieh.  — Urkundlich  erscheint  zuerst  in  einem  Diplome  des  Klosters 
ffirschan  im  zweiten  Zehnt  des  12.  Jahrb.  Warmund  v.  Massenbach 
imd  seit  dem  kommt  der  Name   des  Geschlechts  als  altes  Ritterge- 
s^echt  auf  Turnieren,  in  Stiften  etc.  vor,  auch  waren  später  oft  meh- 
rere Glieder  der  Familie  Rittenäthe  und  Mitglieder  des  grossen  Ans- 
tdinsses  der  reichsfreien  schAvflbischen  Ritterschaft  des  Cantons  Craich- 
gau, zu  welcher  das  Geschlecht  vermöge  seiner  Besitzungen  seit  dem 
Beginne  dieses  Verbandes  ununterbrochen  gehörte.  —  Um  die  Mitte  des 
16.  Jahrh.  schied  sich  durch  zwei  Brüder,  Wilhelm  und  Bechtold  v.  M., 
die  Familie  in  zwei  Hauptlinien,  die  schwabische  u.  preussische.  Bech- 
told, Ritter  des  deutschen  Ordens ,  kam  in  die  östlichen  Länder  u.  der 
Enkel  desselben.  Berthold,  erhielt  von  dem  genannten  Orden  mehrere 
Lehne,  welche,  durch  spätere  Erwerbungen  vermehrt,  seinen  Nachkom- 
men verblieben.  Die  von  Wilhelm  v.  M. ,  einem  der  verdienstvollsten 
Räthe  des  Herzogs  Ulrich  v.  Württemberg,  Gommandanten  der  Festung 
Hohenasperg  etc. ,  gegründete  llauptlinie  erlosch  im  Urstamme  schon 
hn  dritten  Gliede,  wurde  aber  von  Sprossen  der  preussischen  Linie 
welche  sich  das  Erbfolgerecht  in  den  Stammgütern  vorbehalten  hatte, 
als  schwäbische  Linie  wieder  fortgesetzt.    Dieselbe  schied  sich  später 
wieder  in  die  schwäbische  und  in  die  preussische  Hauptlinie  u.  Ersterc 
m  die  katholische  und  in  die  evangelische  Linie.   Die  katholische  Linie 
hlflht  in  Bayern,  schreibt  sich :  Gemmingen  v.  Massenbach  u.  ist  in  die 
Freihermclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  1812  eingetragen 
worden ,  die  evangelische  Linie  blüht  in  Preussen ,  Nassau  und  Würt- 
temberg und  schreibt  sich  einfach :  Massenbach.   Dieselbe ,  die  eigent- 
liche Stammlinie,  sonderte  sich  später  in  die  beiden  Linien  des  oberen 
und  des  unteren  Schlosses,  von  denen  aber  letztere  mit  Christoph 
Julius  V.  und  zu  M.,  k.  wtlrttemb.  Major,  19.  März  1835  erloschen  ist. 
Ihre  Besitzungen  erbte  hierauf  die  Linie  des  oberen  Schlosses,  welche 
den  Hauptstamm  des  Hauses  bildet.    Die  Mitglieder  derselben  besitzen 
unter  k.  wttrttemb.  Landeshoheit  das  Rittergut  Massenbach  im  Ober- 
amte Brakenheim  in  ungetheilter  Gemeinschaft.  —  Die  von  der  katho- 
lischen Linie  bekannte  absteigende  Stammreihe  ist  folgende :  Georg 
Bernhard,  kurbayer.  Oberstlieutenant;  —  Nicolaus  Joseph:   N.  Freiin 
Pembler  v.  Stepperg  u.  Leutstetten ;  —  Johann  Friedrich  Freih.  Gem- 
mingen V.  Massenbach,  gest.  1736  :  Maria  Theresia  Freiin  v.  Donners- 

KntiChk«,  Deataeh.  Adtit-Ltx.   VI.  1 1 


—     162     — 

perg  zu  Igling ;  —  Johann  Adam  Joseph  L,  kurpfUz.  Hauptmann :  Bar- 
hara  Wilhelmine  Freün  v.  Linden ;  —  August  Ferdinand  Franz ,  gest 
1815  :  I.  Maria  Anna  Latrin  de  Feignies  und  IL  Josepha  Freiin  Gem- 
mingen V.  Massenbach;  —  Johann  Adam  Joseph  (11.)  und  Carl  Anton 
Friedrich,  geb.  1796,  Gebrüder.  lieber  die  vier  Söhne  des  Bruders 
des  Freih.  Johann  Adam  Joseph  L:  des  1789  verstorbenen  Freih.  Carl 
Joseph  Thaddäus ,  pfalzneuburg.  Forstmeisters,  a,us  der  Ehe  mit  Maria 
Juliana  Josepha  v,  Wirsching,  die  Freiherren :  Carl  Theodor ,  k.  bayer. 
Kämm,  und  Generalmajor ,  verm.  mit  Wilhelmine  Grf.  v.  Pestalozxa, 
Franz  Friedrich  Anton,  gest.  1843,  k.  bajer.  Regier.-Director  zu  Bay- 
reuth ,  verm.  mit  Walpurga  Grf.  Czeyka  v.  Obramovicz ,  Carl  Auguat 
Joseph,  gest.  1858,  k.  bayer.  Forstmeister  zu  Neuburg,  verm.  mit  Ca- 
jetana  Grf.  Czeyka  v.  Obramovicz  und  Wilhelm,  gest.  1852,  k.  bayer. 
Oberstlieutenant ,  verm.  mit  Eva  Maria  v.  Spanmann ,  gest.  1842  und 
über  die  Nachkommen  derselben  giebt  das  geneal.  Tasöhenb.  d.  h'eih. 
Häuser  genaue  Auskunft.  —  Die  preussische  Linie  umfasst  die  Nach- 
kommenschaft des  oben  genannten  Bechtold  v.  u.  zu  M. ,  Deutach -Or- 
dens-Ritter unter  dem  Heermeister  Hermann  v.  Salza,  welcher,  wie  aa- 
gegebeu;  auch  der  entferntere  Stammvater  der  erneuerten  schwäbischen 
Linie  war.  Der  Enkel  desselben,  Bertold,  leistete  dem  Orden  unter 
dem  Ordenshofmeister  Hans  Truchsess  zu  Wetzhausen  wichtige  Dienste 
und  wurde  für  diese  mit  den  Gütern  Stuttehnen,  Cordommen  und  Pap- 
laucken  unweit  Heiligenbeil  belehnt,  zu  welchen  die  Familie  spä,ter  noch 
Rodmannsböfen  bei  Königsberg  brachte,  welche  bis  in  neue  Zeit  der 
Familie  verblieben.  — Aus  dem  Hause  Rodmannsböfen  traten  um  1660 
fünf  Brüder  in  holländ.  Dienste.  Vier  derselben  fielen  auf  dem  Felde 
der  Ehre,  und  nur  Einer,  Wilhelm  Albrecht  v.  M.,  erlebte  den  Ausgang 
der  Feldzüge.  Als  Chef  eines  Dragoner  -  Regiments  ging  derselbe  mit 
dem  Könige  Wilhelm  HI.  nach  England.  Aus  diesem  Regimente  wurde 
später  die  s.  g.  blaue  Garde  errichtet  und  der  Conunandeur  kam  nach 
einem  vielbewegten  Leben  nach  Preussen  zurück  und  setzte  das  Ge* 
schlecht  fort  Ein  Enkel  desselben,  Carl  Wilhelm  (H.)  —  Sehn  dea 
Carl  Wilhelm  (L),  k.  preuss.  Landraths  und  Herrn  auf  Rodmannsböfen 
—  starb  1821  als  k.  preuss.  Generalna^jor  a.  D.  und  hinterlless  eisoea 
Sohn,  welcher  später  Major  im  1.  Garderegimente  war.  Eberhard  Frie^ 
drich Fabian  v.M.,  von  der  preuss. Linie,  trat  1815  mit  dem  Characteir 
eines  Generals  der  Cavallerie  in  den  Ruhestand  und  starb  1819  auf 
seinem  Gute  Johrengen  bei  Bartenstein  und  Christian  Carl  August  liUd- 
wig  Freih.  v.  und  zu  M.,  aus  der  jüngeren  württemb.  Linie,  trat  in  der 
letzten  Leben^ahren  des  Königs  Friedrich  H.  in  den  preuss.  General- 
stab, erhielt  1794  vom  Könige  Friedrich  Wilhelm  IL  von  Preussen  als 
Geschenk  das  Gut  Bialokosz  im  Kr.  Birnbaum,  war  1806  Oberst  und 
General-Quartiermeister  im  hohenloheschen  Corps ,  kam  wegen  der  Ca- 
pitulation  bei  Prenzlau  etc.  in  Untersuchung  und  starb  nach  einem  viel- 
fach bewegten  Leben  1827  auf  seinem  Gute.  Nächstdem  haben  mehrere 
andere  Glieder  der  Familie  in  der  k.  preuss.  Armee,  so  wie  auch  impr« 
Civildienste  gestanden.  Ein  v.  M.  war  1806  Geh.  Ober-Kriegs-  m.  Do- 
mamen-Rechnungsrath  u.  ein  Anderer  Tribonalrath  zu  Königsberg  and 


—     168     — 

1837  irtr  ein  Geb.  Regier.-Rath  v.  M.  k.  preuss.  Commissariiis  bei  der 
ZollidiBinistration  in  Carlsnihe,  doch  fehlen  noch  fortlaufende  Stamin- 
teüieii  derpreagsischenHanptlinie.  —  Nach  Hauer  war  1 857  Georg  Freih. 
T.  MASsenbach  im  Posenschen  Herr  auf  ßialokosz  im  Kr.  Birnbaum  u. 
Jiknbowe  im  Kr.  Samter ,  der  k.  preuss.  Major  v.  M.  Herr  auf  Konin 
«ul  Dorf  Pinne  im  Kr.  Samter  und  Edmund  v.  M.  Herr  auf  Salescben 
M  Kr.  Ortclsburg,  Prov.  Ostpreussen.  —  lieber  die  Sprossen  der  evan- 
Linio  im  Kgr.  Württemberg  und  im  Herzogth.  Nassau  liegen 
Angaben  vor.  In  neuer  Zeit  lebten  drei  Brüder,  die  Freiher- 
Friedrich  Ferdinand  Eberhard ,  Friedrich  Reinhard  Wilhelm  und 
Ckrittian  Carl  August  Ludwig.  —  Freih.  Friedrich  Ferdinand  Eberhard, 
gMt  1825,  k.  württemb.  Staatsrat!!  u.  erster  IMrector  der  Ober-Uech- 
a^gskammer,  war  mit  Caroline  Freiin  y.  SeckendoriT  vermühlt  u.  hin- 
terlleea  einen  Sohn:  Freih.  Hermann,  gest.  1847,  k.  ^^ürttcmb.  Obcrst- 
Meatenant  und  Adjutanten  des  Königs .  aus  dessen  Ehe  mit  Evclino  v. 
Jakobs,  geb.  1806,'  zwei  Töchter  leben:  Freiin  Eveline,  geb.  IftSO.Hof- 
feftnldii  1.  MaJ.  der  Königin  von  Württemberg  und  Freiin  Pauline,  geb. 
18M,  Term.  1860  mit  Benedict ,  genannt  Benno  Freih.  v.  Hermann. 
Baritser  der  Fidcicommiss-Herrschaft  Wain  etc  —  Freiherr  Friedricli 
Beinbard  Wilhelm,  gest.  ISlS,  Oberst  derk.  württ.  Oavallerie  u.  Ober- 
iatendant  a.  D.  war  vermülilt  mit  Dorotliee  v.  Bescheffer  und  aus  dieser 
Bie  entapross:  Freih.  Georg,  gest.  1845,  h.  nassau.  Kammerherr,  Ober- 
Ibrstraeiater  und  Referent  bei  der  liandesregierung ,  welcher  sich  mit 
Sophie  Henriette  Freiin  v.  Münchhauscn,  geb.  1792  vermahlte,  aus 
wdcher  Ehe,  neben  vier  Töchtern,  zwei  Söhne  stammen:  Fxliuird  Freih. 
T.  n.  zu  M.,  geb.  1816,  h.  miss.  Hofrath  und  Moritz  Freih,  v.  u.  zu  M., 
§eb.  1825,  h.  nass.  Jagdjunker  u.  Ober-Förster  zu  Wiod-Selters,  verm. 
1857  mit  Henriette  Freiin  v.  Reden  a.  d.  Hause  Franzensburg.  —  Von 
dem  Freih.  Christian  Carl  August  Ludwig,  s.  oben,  stammt  aus  der  Elie 
«Jt  AmaHe  v.  Gualtieri,  neben  einer  Tochter,  Adelheid,  verw.  Freifrau  v. 
Rippard,  ein  Sohn:  Freih.  Georg,  geb.  1799,  k.  preuss.  Major  a.  D.  u. 
BeiT  auf  Bialokosz,  s.  oben.  Derselbe  vermählte  sich  1829  mit  Sophie 
Freiin  y.  Gemmingen-Steinegg,  geb.  1810  und  hat  neben  acht  Töchtern, 
jRbrf  Söhne:  Hennann,  Christian,  Georg,  Carl  und  Wilhelm. 

9.  BaiUMn,  U.  ft.  116  u.  T»b.  8.  —  ».  La»9,  8.  195  und  SÜ.  *-  N.  Pr.  A.-L.  Ol.  8.  3C8 
^  «9,  —  Ca»t.  Adtflsb.  ü  Kgr.  Wiirtu-mlKfrg.  8.  270—74.  -  /-W/A.  r.  L^d-bur.  II.  8.  ^4.  — 
Oeo«al.  Tftschcnb.  der  frHIi.  Iliiifffr.  ih53.  8.  2SI-M  and  1863.  8.  517-lM.  —  Siebinachcr, 
I  lU:  r.  Massenbarh,  8rhwibisch.  —  p.  Mfdiny^  I.  8.  376  a.  7t>.  —  «uppl.  nt  Siobm.  W.-B. 
IV.  1«.  —  Tyrof,  I.  lOS  -  W.-B.  d.  Künii;r.  Baymi,  XIV.  54.  —  W.-B.  d.  IM-mihh.  Uheiu- 
prvT.  11.  T«b.  3i.  Nt.  G4.  —  W.-B.  d.  K«r.  Württemb.  Nr.  117  und  8.  U.  -  Kn:%chke  ,  li. 
».  299  u.  90.  -    ».  llfjner ,  nassau.  Adel ,  Tab.  f>  u.  8.  8. 

MaBsenberg.  Stei ermärkisches  Adelsgcschlecht ,  welches  frtther 
die  Herrschaft  Massenberg  in  Steiermark  besass. 

ürAfiwI«.  II.  8.  &19. 

Ma8»on,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1712 
ftlr  Victor  Amadeus  Masson,  k.  k.  Feldstallmeister,  mit  dem  Pradicate : 
Edler  ▼. 

MegtrU  t.  MüMfeUi .  Erg.-Bd.  8.  176. 

*  Massow  (in  Silber  »wei  rothe  Querbalken).   Eins  der  ältesten,  an- 

gciekeBiten  and  begtUertateaAdelsgeschlecfater  Pommerns,  wekhes  leit 

11* 


—     164     — 

dem  16.  Jahrhunderte ,  nachdem  die  v.  Barvoth  in  Pommern  erloschen 
waren,  die  Präsidenten-Stelle  im  Schöppenstuhle  zu  Stettin  erblich  be- 
kleidete, später  zu  dem  reichen  Grundbesitz  in  Pommern  auch  Güter  im 
Brandenburgischen ,  in  Schlesien  und  in  Ostpreussen  erwarb  und  noch 
jetzt,  in  zahlreichen  Sprossen  blühend,  viele  ansehnliche  Güter  besitzt. 
—  Den  Ursprung  desselben  leitet  Micrael  aus  Massovien  her  und  giebt 
an,  dass  der  erste  Ritter  aus  diesem  Geschlechte  in  Pommern  Hofcava- 
Her  bei  der  Tochter  des  Herzogs  Semovitus  von  Massovien,  welche  sich 
mit  dem  Herzoge  Wratislaus  lU.  in  Pommern  vermählte,  gewesen  sei. 
Herzog  Wratislaus  IH.  hatte  kurz  vor  seinem  um  1264  erfolgten  Tode 
diesem  Ritter  den  District  zu  Lehn  gegeben ,  in  welchem  die  heutige 
Stadt  Massow  liegt,  die,  von  den  v.Massow  angelegt,  — Conrad  v.Mas- 
sow  wird  1269  und  Gerhard  v.  M.,  beide  herz.  pomm.  Räthe,  1299 
genannt  —  bald  darauf  aber  mit  den  dazu  gehörigen,  später  eine  Herr- 
schaft bildenden  Ländereien  an  den  Bischof  Hermann  von  Camin ,  aus 
dem  gräflichen  Hause  Gleichen ,  überlassen  wurde.'  Dieses  Besitzthum 
ging  1523  an  die  Grafen  v.  Eberstein  über  und  wurde  mit  der  Graf- 
schaft Naugardt  vereinigt ,  welche  jetzt  ein  königliches  Domainenamt 
bildet.  Dafür  erwarben  die  v.  Massow  im  Laufe  der  Zeit  zahlreiche 
andere  Güter  in  Pommern  und  breiteten  sich  aus  vielen  Häusern ,  na- 
mentlich aus  den  Häusern  Rohr,  Bartin,  Woblanse  u.  Seelitz  oder  Der- 
selitz  aus.  Die  Stadt  Rummelsburg ,  die  Güter  Zezenow ,  Dargeröse, 
Mahnwitz,  Gross-Podel,  Grumbkow,  Zirchow  und  Somzkow,  sämmtlich 
im  Kr.  Stolp ,  Thürzig ,  Wussecken  im  Kr.  Schlawe ,  Bartin,  Woblanse, 
Brünnow,  Heinrichsdorf,  Kamnitz,  Falkenhagen,  Reinfeld,  Rohr,  Gr.- 
Schwirsen,  Turzig,  Treblin,  Gr.-Volz,  Woldow  und  Lodder  im  Kr.  Rum- 
melsburg und  Dobberpfuhl  im  Kreise  Pyritz  waren  alte  v.  Massowsche 
Lehne.  —  Die  Stadt  Rummelsburg  war  seit  langer  Zeit  ein  Besitz  der 
V.  Massow  aus  den  Häusern  Rohr,  Woblanse  und  Seelitz,  welche  sämmt- 
lich Antheile  daran  hatten.  Woblanse,  eins  der  ältesten  Lehne  der  Fa- 
milie, liegt  zwei  jind  eine  halbe  Meile  von  Schlawe.  Diesen  Rittersitz 
mit  dem  Gute  Seelitz  und  einem  Antheile  an  der  Stadt  Rummelsburg 
kaufte  1516  Ewald  v.  M.,  Landvoigt  zu  Stolp  und  Hauptmann  zu  Bü- 
tow,  von  seinem  Vetter,  Mikes  v.  Massow,  Herrn  auf  Wussekken.  Diese 
Güter  kamen  später  von  dem  Landrathe  Caspar  Ewald  v.  M.  an  den 
Sohn  desselben ,  den  Rittmeister  Hans  Wedig  V.  M.  Nach  dem  Tode 
desselben  fiel  1753  bei  der  Theilung  des  Erbes  Woblanse  an  den  älte- 
sten Sohn,  den  Hauptmann  Caspar  Otto  v.  M.,  und  Seelitz  an  den  jüng- 
sten Sohn ,  den  Hauptmann  Carl  August  v.  M. ,  welcher  nach  dem  Tode 
des  Ersteren,  nach  mit  seinem  anderen  Bruder,  dem  Obersten  Friedrich 
Eugen  V.  M. ,  1759  und  1764  abgeschlossenem  Vergleiche,  nicht  nur 
Seelitz  behielt,  sondern  auch  Woblanse  bekam  und  nach  seinem  1778 
erfolgten  Tode  beide  Güter  seiner  Wittwe  und  drei  Söhnen:  Valentin 
Wedig  Ewald,  Carl  Friedrich  Heinrich  u,  Ernst  August  Wilhelm  v.  M., 
hinterliess.  —  Bartin  ist  ein  zwei  Meilen  von  Schlawe  gelegener  Ritter- 
sitz. Mit  diesem  Sitze,  so  wie  mit  Barvin,  Treten ,  Runmielsburg,  Lan- 
tow,  Suckow,  Quesdow,  Quatzow,  Runow,  Reblin,  Kunsow,  Suchersin, 
Mahnwitz,  Warbelow,  Reinfeld  und  Falkenhagen  wurden  H^uüng  v.  M., 


—     165     — 

dessen  Bradcr,  Mikes,  und  dessen  Tettern :  Ewald,  Thomas  und  Clans 
T.  M-  zu  Bartio,  nach  dem  zn  Garz  1478  gegebenen  Lehnbriefe  von  dem 
Herzoge    Bogislaos   belehnt.     Diese  Güter    waren   zu   Anfange   des 
18.  Jahrfa.  in  der  fland  des  Oberstlientenants  Ewald  v.  M. ,  welcher 
aliiiiHcbe  Nachkommen  nicht  hatte.   Der  Schwiegersohn  desselben,  der 
Oberstlieatenaot  und  nachmalige  Geh.  Staatsroinister  Joachim  Kwald  v. 
Massow,  nahm  diese  Goter  an  and  verglich  sich  1742  mit  dem  Lehns- 
Iblger,  dem  Rittmeister  Hans  Wedig  v.  M.  Joachim  Ewald  v.  M.,  besass 
übrigens  anch  die  Ton  seinem  Vater  ererbten  Goter  Zezenow  und  Dar- 
geröse  im  Kr.Stolp,  trat  aber  noch  bei  Lebzeiten  sämmtliche  Güter,  mit 
Elmrilligang  seiner  Gemahlin.  Elisabeth  Sophie  v.  Massow.  1768  seinen 
beiden  Söhnen,  nftmlich  dem  Msgor  a.  D.  v.  M.  die  Güter  Bartin,  Bar- 
tId  ,  Treten ,  den  Antheil  an  Rummelsburg  etc. ,  dem  jüngeren  Solme 
aber,  dem  Hanptmanne  und  sjtäteren  Landrathe  Carl  v.  M.,  die  Güter 
Zezenow  und  Dargeröse  ab.  welcher  dieselben  nach  einem  Vergleiche 
Ton  1777  an  Moritz  Heinrich  v.  Weyher  verkaufte.  —  Später.  1837, 
besassen  die  v.  Massow  in  Pommern  noch  die  Stadt  Rnmmelsburg ,  die 
Guter  Loist  im  Kreise  Pyritz .  Gross-Meilen  im  Kr.  Saatzig .  und  Rohr, 
Scbwessin,  Falkenhagen,  Reinfeld,  Woblanse,  Gr.  Schwirsen  und  Gross 
Volz  im  Kr.  Rnmmelsburg.   In  Schlesien  besass  Ewald  Georg  v.  M ,  s. 
«Uten,  die  Güter  Nenguth  bei  Lüben,  Gross -Heinzendorf,  Heinzenberg 
etc.  und  Carl  Ludwig  Ewald  v.  M.,  kön.  Landrath,  1806  Globitschen 
bei  Gnhrau  etc.,  so  wie  der  Obermarschall  Valentin  v.  M.  in  den  T^Iar- 
ken  Steinhöfel  bei  Lebns  etc.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  ist  eine 
lange  Reihe  im  Kgr.  Preussen  zn  hohen  Ehrenstellen  und  Würden  ge- 
langt.  Zn  diesen  gehören:  Caspar  Otto  v.  M.,  gest.  1736,  k.  preuss.  w. 
Geh.  Staats-  und  Kriegsminister,  Ober -Präsident  in  Pommern,  Amts- 
bauptmann  zu  Rügenwalde,  Prälat  des  Stifts  zu  Camin,  Schloss-  u.  Burg- 
gesessener zn  Rnmmelsburg ,  Herr  auf  Bartin ,  Dobberpfuhl  etc. ;  Hans 
Jorge  Detlev  v.  M.,  gest.  1761,  —  ein  Sohn  des  Hans  v.  M.  auf  Brün- 
now  —  seit  1750  k.  preuss.  Generallieutenant;  Joachim  Ewald  v.  M., 
gest.  1769,  —  ein  Sohn  des  Caspar  Otto  v.  M.  —  früher  Oberstlieute- 
nant,  später  Kammer-Präsident  zu  Königsberg  u.  zuletzt  w.  Geh.  Staats- 
a.  Kriegsrath,  Chel-Präsident  der  schlesischen  Kammer  u.  dirigirender 
Hinister  in  Schlesien  etc.;  Valentin  v.  M.,  gest.  1775,  zuerst  Präsident 
bei  der  Kriegs-  und  Domainenkammer  zu  Minden,  seit  1763  w.  Geh. 
Staats-  und  Kriegsrath,  Vice-Präsident  u.  dirigirender  Minister  bei  dem 
Generaldircctorium ,  Chef  des  zweiten  Departements  von  der  Kurmark 
und  Magdeburg,  so  wie  später  von  Preussen  und  Litthauen  etc. ;  Eber- 
hard Julius  Wilhelm  Ernst  v.  M.,  gestorb.  1816 ,  wurde  1798  w.  Geh. 
Staats-  und  Justizminister  und  erhielt  das  geistliche  und  Schuldeparte- 
ment, Bo  wie  das  Ober  -  Curatorium  der  Universitäten ;  Ewald  Georg  v. 
M.,  gest.  1820,  war  später  Oberlandeshauptmann  von  Schlesien,  Staats- 
minister etc. ;  Wedig  Carl  Gottlob  v.  M.  a.  d.  H.  Barün ,  vermählt  mit 
einer  v.  Favrat,  trat  1821  als  Generalmsgor  aus  dem  activen  Dienste  etc. 
Später,  1837,  «fanden  im  preuss.  Staatsdienste  und  in  der  Armee  na- 
mentlich die  drr-i  ROhnc  des  Ober -Hofmarschalls  v.  M.  auf  Steinhöfel: 
Valentin  v.  M.,  Oberst  u.  Flflgel- Adjutant  von  der  Cavallerie;  Ludwig 


—     166     — 

V.  M.  auf  Demritz,  später  k.  preuss.  Staats  und  Hausminister,  vermählt 
mit  Hermine  Grf.  v.  d.  Scbulenburg-Eraden,  aus  welcher  Ehe  fünf  Söhne 
lebten  und  Wilhelm  v.  M.  auf  Rummelsburg,  Geh.  Regier.-Rath,  verm. 
mit  Laura  Grf.  v.  Warten  sieben.  Aus  der  Ehe  des  Oberlandeshauptmanns 
und  Ministers  Ewald  Georg  y.  M.,  s.  oben,  lebte  damals  ein  Sohn,  Carl 
Georg  Ewald  v.  M.,  k.  Kammerherr  und  Geh.  Regier.-Rath  a.  D.,  Herr 
auf  Neuguth,  Heinzendorf  etc.,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Catharina  Grf. 
V.  Reichenbach-Zessel  mehrere  Kinder  hatte.  Ein  Bruder  des  Oberlan- 
deshauptmanns und  Ministers  war  Hans  Christlieb  v.  M. ,  Major  a.  D. 
Derselbe  war  früher  Herr  auf  Brieg  bei  Glogau  und  Rüstern  bei  Lieg- 
nitz  und  aus  seiner  Ehe  mit  einer  v.  Rade  stammte  ein  Sohn,  August  v. 
M. ,  Mgyor  a.  D.  —  Zu  der  schlesischen  Linie  gehörte  auch  der  zu  Polk- 
witz  verstorbene  Oberst  a.  D.  v.  M.  Von  den  Söhnen  desselben  lebte 
der  Eine,  Friedrich  v.  M.,  früher  Remontc-Inspecteur,  später  als  Oberst- 
lieutenant a.  D.  und  ein  anderer  Sohn  war  ebenfalls  Oberstlieutenant  a. 
D.  —  Mehrere  andere  Sprossen  des  Stammes  nennt  das  N.  Pr.  Adels- 
Lexicon.  —  Was  noch  die  in  neuer  Zeit  der  Familie  zustehenden  Be- 
sitzungen anlangt,  so  waren  nach  Rauer  1857  im  Kgr.  Preussen  begü- 
tert :  Ludwig  v.  M.,  k.  Staats-  u.  Hausminister  auf  Loest,  Gross  MöUen 
im  Kr.  Pyritz  und  Demnitz  im  Kr.  Lebus;  Valentin  v.  M.  auf  Steinhö- 
fel  im  Kr.  Lebus ;  Geh.  Ober-Regier.-Rath  v.  M.  auf  Rohr,  Brandheide 
und  Friedrichshuld  im  Kr.  Rummelsburg ;  Mc^or  v.  M.  auf  Gr.  Volz  u. 
Gr.  Schwirsen  im  Kr.  Rummelsburg ;  M^jor  v.  M.  auf  Woblanse  eben- 
falls im  Kr.  Rummolsburg ;  Regier.-Rath  v.  M.  auf  Kammelwitz  im  Kr. 
Stcinau  und  Bialutten  im  Kr.  Neidenburg ;  A.  v.  M.  auf  Bansekow,  Dre- 
sow  und  Liepen  im  Kr.  Stolp;  Gneomar  v.  M.,  k.  Kammerh.  undLieut. 
a.  D.,  auf  Bronau  im  Kr.  Guhrau  und  Feodor  v.  M.  auf  Globitschen, 
ebenfalls  im  Kr.  Guhrau. 

mcrael,  8.  603.  —  Oauh€,  I.  Ö.  1331  und  Sa.  —  Zedier,  XIX.  B.  I9«0.  ~  Ditktnar,  fl.  6. 
Nr.  11.  —  Klaproth,  der  geh.  pr.  Htaat«r«th,  8.  403.  434.  442  und  539.  —  Biograph.  Lexicoa 
«M«r  Hilden  a.  llilitÄirpers.  \\\.  R.  aT.  —  N.  Preuss.  A.-L.  III.  «.  369—78.  —  Freih.  v,  Le- 
debur,  II.  8.  H4  und  H&  u.  ill.  S.  308.  -  Sififmachtr,  I.  177;  t.  Masaot,  M&rkiaeh.  —  v.  th- 
ding  .  I.  8.  376.  —  Tyroff,  11.  82.  -  Pommer.  W.-B.  I.  Tab.  22.  —  SchlesUch.  W.-B.  11. 
Nr.  190. 

Masswand,  Freiherren  nnd  Grafen.  Steiermärkisches ,  freiherr- 
liches Geschlecht,  in  welches  durch  Diplom  vom  19.  Aug.  1689  auch 
der  Grafenstand  kam. 

Schmutz,  11.  8.  520. 

Itfatanschek  v.  Ben dorf,  Ritter.  Erbländ.  -  österr.  Ritterstand. 
Diplom  vom  3.  Aug.  1842  für  Joseph  Matauschek,  k.  k.  Obersten  und 
Platzcommandanten  in  Wien,  mit  dem  Prädicate:  v.  Bendorf.  Derselbe 
nahm  als  Feldmarschall-Lieutenaut  den  Abschied.  Der  Stamm  wurde 
fortgesetzt.  Alois  Ritter  M.  v.  B.  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Hauptmann 
und  Vincenz  Ritter  M.  v.  B.  Oberst -Lieutenant  im  tnvalidenhause  za 
Tymau. 

Handschriftliche  Notiz.  —  Ifilit.'Schemat.  d.  osterr.  Raiaerthams. 

Mateme,  Hatteme  (Schild  ge viert,  mit  Mittelschilde.  Im  silber« 
uen  Mittelschilde  ein  schwarzer  Adler.  1  u.  4  in  Silber  ein  rechts  ge- 
kehrter ,  einen  Stab  haltender ,  rother  Greif  u.   2  u.  3  in  Gold  ein  von 


—     167    — 

einer  Schanze  amgebener  Festangsthnrm).  Adelsstand  des  Kgr.  Preus- 
sen.  Diplom  vom  12.  Juni  1734  fttr  den  k.  preuss.  Hauptmann  Ma- 
terue  im  Regimente  König. 

n.  Pr.  A.-U  V.  8.  Stft:  V.  Mattem«.  —  F^eih.9.  Ledebur,  D.  8.  85.  —  W.-B.  d.  Pwoss. 
MoMrchie,  III.  95. 

Matenü ,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1 729  für 
Siprand  Matemi,  k.  k.  Rittmeister. 

Mtgn-ie  9,  Mükiftld,  Rrg.  Bd.  8.  176. 

Mathesem,  Edle  y.  Lehenshoven,  Ritter.  Erbländ.-Österr.  Rit- 
tentand. Diplom  von  1719  für  Johann  Jacob  v.  Mathesem,  nieder- 
österr.  Landmarschalls-Secretair,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Lehens- 
hoven.  —  Die  Familie  wurde  1726  in  die  Landmannschaft  des  Herzog- 
thums  Bteyermark  aufgenommen. 

M9g€rU  9,  Mühlftld,  Brg.-Bd.  8. 17«.  ■>  SehmtüM.  II.  8.  521. 

•  Mathessen,  Mathesen,  Freiherren.  Erbländ.  -  österr.  Freiherrn- 
stand. Diplom  von  1770  fttr  Johann  Andreas  v.  Mathesen,  k.  k.  Ge- 
neral-Feld-Wachtmeister. 

Migtrl«  9.  Mühlfeld,  Erg.-Rd.  8.  77. 

Mathesscn.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  6.  Juli 
1798  fttr  Carl  Mathessen,  k.  preuss.  Lieutenant  in  der  Artillerie.  Der- 
selbe nahm  1816  als  Oberst  den  Abschied  u.  starb  14.  Dec.  1833  zu 
Nieder-Popschütz  im  Kr.  Freistadt. 

Htndsehrlftl.  Notit.  —  N.  Preuss.  A.-L.  UI.  8.  873.  —  Frtih,  9.  Ledtbur,  H.  8.  85. 

Mathiassen  v.  Ehrenberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1710  fttr  Franz  Heinrich  Matthiassen,  Assessor  des  Oberamtes  zu  Laus- 
nitz,  mit  dem  Prädicate ;  v.  Ehrenberg. 

Magerte  9.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  373. 

Mathiess  v.  Rosenfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1727  fttr  Peter  Mathiess,  Landrichter  zu  Rankhwcil,  mit  dem  Prädicate : 
T.  Rosenfeld. 

MigtrU  9.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  373. 

Mathis  y.  Bmckenfeld.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1774  fttr  Johann  Mathis,  k.  k.  Feldschiffbrttcken-Oberlieutenant  zu  Es- 
segg, mit  dem  Prädicate ;  v.  Bruckenfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.. Bd.  8.  373. 

Mathis  V.  Trenstadt,  Edle.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1822  fttr  Johann  Martin  Mathis,  Advocaten  zu  Feldkirch,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v.  Treustadt. 

Megerle  9, Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  373  a.  74. 

*  Matby ,  Matthy  (in  Silber  ein  rother  Sparren ,  begleitet  von  drei, 
2  u.  1,  fttnfstrahligen  rothen  Sternen  und  einem  rothen  Windspiele  im 
Schildesfusse).  Polnischer  Adelsstand.  Diplom  vom  26.  Octob.  1775 
ftr  Ignaz  Johann  (IL)  v.  Mathy,  später  auf  Makohlen  im  Kr.  Heilsberg 
und  vom  11.  Nov.  1790  fttr  die  Gebrüder  Ludwig  v.  M.,  später,  1798, 
Weihbischof  von  Posen  u.  Hyacinth  v.  M.,  Gutsbesitzer.  —  Der  nähere 
Ahnherr  des  Geschlechts  ist  Johann  v.  Mathy,  aus  einem  ursprünglich 


—     168     — 

französischen  Adelsgescblechte  stammend,  welcher  zwei  Söhne:  Claude 
und  Ignaz  Johann  (I.)  hatte.  Claude  v.  M.  war  1721  k.  franz.  Resident 
und  Consul  bei  der  freien  Hansestadt  Danzig,  Ignaz  Johann  (1.)  aber 
FinanzVath  zu  Danzig.  Ersterer ,  verm.  mit  einer  Grf.  v.  Wrschowetz- 
Sekerka  v.  Sedczicz,  setzte  den  Stamm  durch  zwei  Söhne,  Letzterer, 
verm.  mit  der  Tochter  des  Gross  -  Schatzmeisters  v.  Grabe wski,  durch 
drei  Söhne  und  zwei  Töchter  fort.  Von  den  beiden  Söhnen  des  Claude 
V.  M.  war  der  Aeltere,  Victor,  Oberst  in  k.  französ.  Diensten  und  der 
Jüngere  Abt  zu  Lüneville  und  Domherr  zu  Frauenburg.  Von  den  Söh- 
nen des  Ignaz  Johann  (I.)  war  Ludwig,  s.  oben,  Weihbischof  von  Posen, 
Anton  Banquier  zu  Danzig  und  Hyacinth  Gutsbesitzer.  Von  den  Töch- 
tern vermählte  sich  Adelgunde  mit  dem  Obersten  der  polnischen  Kron- 
garde V.  Hirsch  und  Marie  Luise  mit  Thomas  v.  Hanmann  auf  Rodels- 
höfen und  Rosenort.  Von  Hyacinth  v.  M.  stammte  Ignaz  Stanislaus  v. 
M.,  gest.  1832  als  Bischof  von  Culm.  —  Ein  Enkel  des  Anton  v,  M.: 
Anton  (H.)  war  1837  Chef  des  Handelshauses  y.  M.  in  Danzig.  Eine 
Schwester  des  Letzteren  hatte  sich  mit  einem  Grafen  v.  I^ockow  ver- 
mählt. —  In  neuester  Zeit  stand  der  Familie  im  Ermelande  das  Gut 
Sonnenberg  zu. 

N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  373  u.  374.  —  Freih.  ».  Ledebur,  U.  8.  85  u.  86. 

Matoschek,  Edle  und  Ritter.  Erbl. - österr.  Adels-  und  Ritter- 
stand. Adelsdiplom  vom  8.  Juni  1815  für  Franz  Xaver  v.  Matoschek, 
Doctor  der  Medicin  und  Vice  -  Director  des  medicinisch- chirurgischen 
Studiums,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  und  Ritterdiplom  von  1820  für 
Denselben. 

Handschrift].  Notiz.  —  Megerle  v.  Mühlfeldy  8.  130  n.  226. 

Matschacher.  Steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  welches  den 
gleichnamigen,  bei  Graetz  liegenden  Ort  besass. 

SchmutM,  II.  8.  521. 

Matschiner  v.  Bachnerthal.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1810  für  Adalbert  Matschiner,  k.  k.  Hauptmann  im  wallach- 
isch-illyrischen Gränz-Regimente,  mit  dem  Prädicate:  v. Bachnerthal. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  374, 

Matt,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freihermstand.  Diplom  von 
1793  für  Ignaz  Matt,  niederösterr.  Regierungsrath. 

Megerle  v.  Mühlfeld.  Er>j.-Bd,   S.  77. 

Mattansch  v.  Minenfeld.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1764  für  Johann  Christian  Mattausch ,  k.  k.  Hauptmann  im  Mineur- 
Corps,  mit  dem  Prädicate :  v.  Minenfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  374. 

^  Mattencloit ,  Mattincloit ,  anch  Freiherren.   Böhmischer  Ritter- 

und Freihermstand.  Ritterdiplom  vom  5.  Mai  1689  fUr  Bartholomaeus 
Gottfried  V.  Mattencloit ,  k.  k.  Eammerrath  und  Canzlei  -  Director  in 
Schlesien ,  Herm  auf  Grüben  bei  Falkenberg  und  zwar  unter  Vereini- 
gung des  mütterlich  angeerbten  loevenichischen  Wappens :  (in  Roth  zwei 
goldene  Querbalken)  mit  seinem  angestammten  Wappen:  (im  Roth  eine 
goldene  Engel,  auf  welcher  mit  untergeschlagenen  Füssen  ein  rechtsge- 


—     169     — 

kehrtes  und  zurück  gegen  die  Linke  sehendes  Einhorn  sitzt)  und  Frei- 
hermdiplom vom  30.  Jan.  1732  für  Franz  Ludwig  v.  Mattencloit,  lieg- 
nitzischen  Regierungsrath  u.  Herrn  auf  Ober-  und  Nieder- Seibersdorf 
in  Schlesien.  — Altes,  ursprünglich  aus  dem  Herzogthume  Lüttich  stam- 
mendes ,  nach  den  Herzogthümem  Jülich  und  Berg  und  später  nach 
Oesterreich  u.  Schlesien  gekommenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Stamm- 
reihe um  1480  mit  Gabriel  v.  Mattencloit  beginnt.  Derselbe,  Rath  und 
Secretair  des  Herzogs,  von  Jülich  und  Berg,  war  mit  Anna  v.  Winkel- 
hausen vermählt  und  von  ihm  steigt  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab  : 
Joachim  v.  M.,  um  1506  herz,  jülich-berg.  Gesandter  am  Hofe  des  Kö- 
nigs Heinrich  VTH.  von  England:  Adriana  v.  Schreiner;  —  Hildegerus 
V.  M. ,  1545  kurbrandenburg.  Hofrath:  Catharina  Schopen  v.  Elsdorf; 
—  Joachim  v.  M. ,  1595  h.  jülichscher  Rath  und  Referent :  Maria  Loe- 
venich  v.  Fronhofen;  — Bartholomaeus Gottfried  Ritter  v.M.,  s.  oben: 
Maria  Clara  v.  Adolph;  —  Freih.  Franz  Ludwig,  s.  oben,  gest.  1768 
•als  k.  k.  Appellationsrath  zu  Prag:  Agnes  Freiin  v.  Ehrmanns  zum 
Schlug;  —  Freih.  Johann  Reichard,  gest.  1790,  Herr  auf  Dombrau,  Nie- 
der-Seibersdorf,  Nieder-Marklowitz  und  Nieder-Suchau  in  Schlesien :  I. 
Maria  Johanna  Freiin  v.  Osteschau,  gest.  1761  und  H.  Renata  Freiin 
V.  Beess,  gest.  1777;  —  Freih.  Johann,  geh,  1751  u.  gest.  1823,  Herr 
auf  Nieder-Toschonowiz,  k.  k.  Oberstlieutenant:  Antonie  Freiin  Sp6ns 
V.  Boden;  —  Freiherr  Joseph  Reichard,  geb.  1787,  Haupt  der  Familie, 
Herr  auf  dem  Lehen  Deutsch-Paulovitz,  k.  k.Kämm.  und  Major  ind.  A.: 
Caroline  Pogatsch  v.  Paburg,  geb.  30.  Mai  1793;  —  Freih.  Wladimir, 
geb.  1821 ,  k.  k.  Kreis  -  Commissair  zu  Wiener  -  Neustadt.  —  Von  dem 
Bruder  des  Freiherrn  Joseph  Reichard,  dem  1861  verstorbenen  Frei- 
herm  Gottfried ,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Eleonore  Hazy  de  Sakul, 
geb.  1805,  zwei  Söhne :  Freih.  Julius,  geb.  1825  u.  Freih.  Gottfried  (IL), 
geb.  1827,  k.  k.Rittm.  in  d.A.,  verm.  1858  mit  Henriette  Grf.  v.Berch- 
töld,  geb.  1836.  —  lieber  die  zahlreiche  Nachkommenschaft  der  drei 
Brüder  des  Freiherm  Johann ,  die  Freiherren:  Carl,  gest.  1814,  Herrn 
auf  Niedor-Seibersdorf,  verm.  mit  Thecla  Freiin  v.  Beess  und  Chrostin, 
gest.  1828,  Reichard,  gest.  1837,  Herrn  auf  Dombrau  u.  Mittel-Suchau, 
k.  k.  Rittm.  a.  D.,  verm.  mit  Helene  Freiin  Spens  v.  Boden,  gest.  1833 
und  Franz  Xaver,  gest.  1838,  Herrn  auf  Marklovitz  und  k.  k.  Haupt- 
mann in  d.  A. ,  verm.  mit  Josepha  Grf.  Kdlnoky  v.  Köröspatak,  gest. 
1818,  geben  die  geneal.  Taschenbb.  der  freih.  Häuser  genaue  Auskunft 

Sinapius.  II.  8.  «02.  —  Gauhe ,  II.  8.  TCO  und  701.  —  Megerl«  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd- 
8.  77.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  374.  -FrHh,  v.  Ledebur,  11.  8.  86.  —  Geiieal.  Taschenb.  der 
firelh.   Häiner.   1848.  S.  244— 4K  und   !H63.  S.  618—20    —  Ruppl.  zu  Siebm.  W,-B.  II.  II. 

Mattem,  Mattern  y.  Adlerfeld.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom, 
laut  Notification  an  die  breslauer  Amts-Regierung,  vom  21.  Nov.  1670 
für  Johann  Albrecht  Mattem,  mit  dem  Prädicate :  v.  Adlerfeld. 

Freih.  r.  Ledebur,  U.  8.  86. 

Mattern,  genannt  v.  Prenss  (in  Blau  ein  Stamm  mit  drei  Blättern, 
auf  welchem  zwei  schräggestellte  Wurfspiesse  mit  den  Spitzen  ruhen). 
Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  1.  Nov.  1833  fftr  Oscar 
Friedrich  Bogislaus  Mattem,  Lieutenant  im  Regimente  K.  Franz,  En- 
kel und  Adoptivsohn  des,  aus  einem  ursprünglich  pommemschen  Adels- 


—     170     — 

geschlechte  stammenden  k.  prenss.  Hauptmanns  ▼.  Preuss,  mit  dem  Na- 
men: Mattern.  genannt  t.  Preuss  n.  dem  Wappen  der  Familie  v.Preuss. 
—  Der  Empfänger  des  Diploms  ist  jetzt  Hauptmann  im  4.  Garde-Gre- 
nadier-Heghnente. 

Haitdschriftl.  Notit.  -^Fnih.  9.  UtUbttr,  11.  8.  86.  -  W.B.  d.  Pr«MS8.  Monarch.  IV.  24. 

Matthaens  v.  Rosenhand.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  um 
die  Mitte  des  17.  Jahrh.  von  der  Königin  Christine  für  Simon  Mat- 
thaous,  k.  schwedisch.  Etatsrath,  mit  dem  Prädicate:  v.  Rosenhand. 
Der  Erhobene  war  ein  Sohn  des  Nicolaus  Matthaens,  Rathsherrn  zu 
Stralsund. 

Fr0fh.  9.  Ledfbur,  Tl.  8.  86. 

Matthaides  v.  Zavietiz,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1709  für  Johann  Joseph  Matthaides  v.  Zavietiz,  k.  k.  Hofagenten. 

Megtrlit  ».  Mühl/Hd,  Krg.-Bd.  8.  176. 

Matthias  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Blau  auf  grü- 
nem Boden  ein  Weinstock  und  links  in  Gold  ebenfalls  auf  grünem  Bo- 
den eine  Pappel).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  Juni 
1798  für  Carl  Ludwig  Michael  Caspar  Matthias  ,  k.  preuss.  Junker  im 
Husaren-Regimente  v.  Lediwary.  Derselbe,  ein  Sohn  des  k  pr.  Ober- 
rechnungsraths  Matthias,  starb  schon  1805  als  Lieutenant  im  Dragoner- 
Regimente  Markgraf  von  Ansbach-Bayreuth. 

Uandtrhriftl.  Notis.  -    Freih,  v.  Ledfbur,  II.  6.  H«.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  Ul.  95. 

Matthias,  Matthias  v.  Berchem  (Schild  Schrägrechts  nnd  in  der 
obern  Hälfte  der  Länge  nach  getheilt,  dreifeldrig:  1,  oben  rechts,  in 
Roth  zwei  silberne  Pfähle:  v.  Berchem  (oder  richtiger  wohl  in  Silber, 
drei  rothe  Pfähle,  s.  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  II.  80.  Nr.  1.)  2,  oben 
links,  in  Gold  ein,  in  der  einen  Hand  ein  Beil,  in  der  andern  ein  Stück 
Holz  haltender ,  aufwachsender  Mann  und  3 ,  unten  rechts ,  in  Schwarz 
ein  silberner  Löwe).  Reichs adelsstand.  Erneueruhgsdiplom,  auf  Grund 
eines,  den  Gebrüdem  Matthias:  Thomas,  Georg  und  Christian  6.  Sep* 
temb.  1558  verliehenen  kaiserlichen  Wappenbriefes,  vom  18.  Jan.  1701 
für  Johann  Thomas  Matthias,  k.  preuss.  Geh.  Hof-  und  Amts-Kammer- 
rath,  auch  Hof-Rentmeister  und  Director  des  Salzwesens  und  zwar  in 
Folge  seiner  Vermählung  mit  seiner  Nichte,  Luise  v.  Berchem,  mit  dem 
Namen:  Matthias,  genannt  v.  Berchem  und  mit  Aufnahme  des  v.  Ber- 
chemschen  Wappens  in  das  angestammte  Wappen.  Letzteres  zeigte 
nach  dem  Wappenbriefe  den  Schild  schrägrechts  getheilt,  oben  den  er- 
wähnten aufwachsenden  Mann  und  unten  den  Löwen.  Der  Familie  stand 
1707  im  Brandenbnrgischen  das  Gut  Ranft  im  Kr.  Ober-Barnim  zu. 

N.    l'r.  A.L.  l    8.  ni:  im  Artik«!  Beröhem.  -~  Früh.   «.  Udebur ,  H.  8.  M.    -  W.-B. 
d.  PrcuÄ».  Monarch.  II.  fk).  Nr.  2. 

MatthiaschoTski  y.  Matthiaschovdtz.  Altes,  schon  im  15.  Jahrh. 
in  Mähren  und  Ungarn  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  —  Michael  M. 
V,  M.  lebte  um  1583  und  hatte,  neben  zwei  Töchtern,  einen  Sohn.  Zu 
dou  Naclücommen  des  Letzteren  gehörten  in  der  ersten  Hälfte  des 
18,  Jahrhunderts:  Wenzel  M.  v.  M.,  k.  ungarischer  u.  böhmischer  Ritt- 
nMklßr  im  Cuirassier-Regimentc;  Franz  Carl  M.  v.  M.,  bei  der  k.Land- 


—     ITl    — 

tafel  in  Mähren  k.  Landes -Burggraf;  Franz  Jowph  M.  v.  M.,  Herr  aaf 
Popowicz  u.  Peter  Philipp  AL  v.  M.,  1740  k.  ungar.  Lieutenant. 

Sinapiu»,  II.  S.  505.  —  Oauht^  U.  8.  700. 

Matthisson  (in  Blau  eine  geflflgelte,  goldene  Harfe  nnd  auf  dem 
gekrönten  Helme  ein  wachsender ,  goldener  Pegasns).  Adelsstand  des 
Kgr.  Württemberg.  Diplom  von  1809  ftlr  Friedrich  Matthisson,  spftter 
k.  württ^mb.  Geh.  Legationsrath  und  Oberbibliothekar.  Derselbe,  geb. 
1761  zu  Hohendodeleben  im  Magdebargischen ,  einer  der  trefflichsten 
deutschen  Lyriker,  vorisflglich  als  Schilderer  der  Natur,  studirte  Theo- 
logie ,  huldigte  aber  mit  gleichgesinnten  Freunden  immer  den  Musen, 
wurde  1781  Lehrer  am  Philanthropinum  zu  Dessau  nnd  1784  Führer 
der  beiden  jungen  Grafen  ▼.  Sievers ,  lebte  dann  zwei  Jahre  bei  Hon- 
st etten  in  Noyon  am  Gcnfersee,  war  von  1789  bis  1794  Erzieher  des 
Sohnes  des  Kaufmanns  Scherer  in  Lyon  und  erhielt ,  nach  Deutschland 
zurückgekehrt,  von  Hessen-Homburg  den  Hofrathstitel  und  1795  die 
Stelle  eines  Vorlesers  und  Reisegeschftftsftlhrers  der  reg.  Fürstin  von 
Dessau.  Nach  dem  Tode  der  Letzteren,  1811,  ging  er  in  k.  württemb. 
Dienste,  zog  in  den  letzten  Jahren  seines  Lebens  sich  nach  Wörlite  zu- 
rück u.  starb  12.  Dec.  1831.  Seine  sämmtlichen  Werke  erschienen  zn 
Zürich  1825  in  sechs  Bänden. 

Uandschriftl.  NotU.  —  Freik.  t.  Ledthur,  III.  S.  8W. 

Mattl  V.  Löwenkrenx.  Erblftnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  für  Ignaz  Joseph  Leopold  Mattl,  k.  k.Feldkriegs-Commissair,  mit 
dem  Präditjate :  v.  Löwenkreuz.  . 

hitgtrlp  r.   MüHfeld,  Kr^lnit.  Bd.  S.  .1T4. 

Matnschka,  Matnschka  ▼.  Toppoltocban,  Toppoloaan,  Freiherr, 
ren  nnd  Grafen.  Böhmischer  Freiherm-  und  Grafenstand  des  Königr 
Preusseii.  Freihermdiplom  vom  3.  Mai  1715  fQr  Ernst  Rudolph  M»« 
taschka  v.  Toppoltschan.  schlesischen  Regieningsrath  nnd  Grafendiplodi 
vom  10.  Sept.  1747  für  Friedrich  Rudolph  Freiherm  Matnschka  v.  Top- 
poltschan, k.  preuss.  Ober-Amtsrath,  Herrn  auf  Thomnswaldan  n.  Böm- 
chen ,  mit  dem  Zusätze :  Freih.  v.  Sp&ttgen  und  unter  Verbindung  dea 
freih.  spättgenschen  Wappens:  (von  Gold  und  Roth  der  Lftnge  nach  ge- 
theilt  mit  zwei  ins  Andreaskreuz  gelegten  Spaten  von  gewechselten  Tine- 
turen :  Feld  1  und  4  des  gräflichen  Wappens)  mit  dem  angestammten 
Wappen :  (in  Roth  ein  vorwftrtssehender  Ritter  in  silbemer  Rüstung  mit 
goöifnetem  Visir,  welcher  in  der  Rechten  ein  Schwert  schwingt  und  die 
Linke  in  die  Seite  stemmt :  Mittelschild  des  gräflichen  Wappens).  — 
Altes ,  böhmisches  Adelsgeschlecht ,  dessen  Name  von  dem  böhmischen 
Worte  itlr  Mathias :  ,.Matusch-'  herzuleiten  ist.  Der  Stammsitz  dessel- 
ben war  Toppolczan  in  Böhmen  nnd  K.  Sigmund  gestattete  der  Familie 
als  besondere  Auszeichnnng ,  wie  ausdrücklich  im  Freihermdiplom  von 
1715  angeitlhrt  ist,  sieh  Matnschka  v.  Toppolczan  nennen  nnd  schreibe* 
zu  dürfen.  —  Die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt  mit  Matthias  de 
Toppolczan  I.,  welcher  nm  1640  lebte  nnd  mit  Anna  Ctapnar  v.  Pod- 
mielin  vermählt  war.  Von  dem  Sohne  desselben ,  Nicolaus ,  verm.  mit 
Elisabeth  Wielspolsky  v.  Haslach ,  stammte  Matthias  H. ,  welcher  ans 
der  Ehe  mit  Eva  Kobilko  v.  Kobili  zwei  Söhne  hatte.    Der  .^eitere, 


—      1T2     — 

7f'.-    •    i.  i.  ■' •^■^•■-'^  V  ■'.-?/.  r:.i--  -.  1.1- i^hanptmann  im  Fürst  en- 

. -j   •    .  ^'      ■•nv   V.:-  'i^. v^-     iThiriüa  V.  Skerbensky,  setzte 

-:         ■      ■    '•-".■   .-■-  '"i".— LI  L-Ü'.acen  f'jrt.  der  Jflngere  aber. 

?-     -■  •-.  -'.-  r.i.:-  V.  i.     >rrrvi:]::aiei5ter.  wnrile  der  nähereStamm- 

r    ■  •.•••    -'.:-  -.     li  ..'.  •■•i.t-:-:!  Höhenden  Linie  de«  Geschlechts  ond 

-  ■     -.  j  •.:  ^- .-.^    v-.T  :.:r.  herab:  Franz  Friedrich  M.  v.T..  Herr 

li:  ;i^  --   >:     ..  '"';iv-_r:i-?.:hen  um  1670:  Barbara  v.  Sack:  —  Frei- 

1-'-  i."   '  :■  i:  .::^  i    r^z.  geb.  1669  nnd  gest.  1725,  k.  k.  Rath, 

-i-.  ."  i.\ii  'T  irr  TzrrrLihfimeT  Schweidnitz  u.  Janer.  Herr  aufBörn- 

■-'- :  IT. :  .1   '^:svzlliz:  Anna  Oara  Therese  v.  Xerlich ,  gest.   1 742 : 

—  ri.  Jr.'.  :r.  1  L:::;Iih.  ?.  oben.  geb.  1706  and  gest.  1770.  k.  pr. 
•.'..-  :n:-:".-ji  Hrrr  izi  'n;''»ma?iraldan  und  Börnchen  und  Erbauer  des 
"^- :  ---  r:  2:'-:1tZ  Jiriffha  Barbara  Freiin  v.  Spältgon.  Erbtochter 
L"  rL_-  Li;  J.>:';fi  is:  B^rce.  gest.  17?1:  —  Graf  Heinrich  Gott- 
-r:-  r-'*  1'  t  i  r-:>:,  177?.  k.  preas*.  Oboramtsrath .  erster  Gene- 
ru -Li.:  ^L^i :.-?-?. f 7 r,i5<r:Äni  vo:  M::tt!sL*hlt?ien,  Herr  auf  Salz .  Pit- 
v!-i  .--:  '>i:iii:  il?  Vfrfis>frr  dr-r  ..Flor.i  Siie>iaca'*:  Bemhardine 
i'in  -".ur::  : H  .-^s.i-.Ht:  —  Gn:  Jof^ph.  cest.  1'529.  Herr  aufZülz, 
'Kz.rT-.KTZ.  :::>:':•:=  rV.;  I.  Er::c<r:r.r  Fr::::i  v.  Straohwitz  nnd  Gross- 
Tl-  1-  i  i  H.  ?rr.>:lt*::-'  ~:.i  II.  Cr.r.tr.vl-e  Grf.  v.  Hovorden-Plen- 
/£.-  :  —  r-~v:  xt.::z  MArli  —  S.bv  .it>  0-r:»:er.  Joseph  aus  erster  Ehe, 

—  *:■:■>:.  !*-".  k.  Ij:id:^:5'>:-''  :i.  Kr;:<i{pu;:ner.  Herr  des  Majorats 
P;>.hvr.  fT.v:  AI.t?:*  ^  31:--^^-'-  5-  i  H.  B-vbau  in  Schlesien,  geb. 
]7-4:  —  Alfrt**:  »-rij:  Mi:~>*-**Ä  v.  T;i:v:o-:ar.  Fniherr  v.  Spattgen. 
Tr'r  I"^--.  Mv'^*"— "^  ••■'"  -:■*•-■■- B:::ir^.;Tts  Pirschen  am  Berge  und 
Ht-rr  ifs  R:::«rr::«**  K*.::--rrAr;*:z  r.cS:  E'.orser.hoif  bei  Neustadt  0. 
<  iVs^r::!;  Gr:  ^  \!jn-.r>s-'r&A-  C:b.  :S*2?.  Aas  der  Ehe  desLetzteren 
<ü,.7r»:T.  r*:^:"'  r*::  Tx-rtiT:..  s«vrs  Söhr.-».  von  welchen  der  älteste 
5jjs  !i*:-:>^^-  Mtrj^  '->> '  Ci-r-rf-  :>:.  IVr  Bruder  des  Grafen  Al- 
t^£.  TfSr^  r«v:  >:*'»:"^:"rr.  i\:.^v:a.  T;-rr.:5h:te  Grf  v.  Wengersky, 
^.  :>iS  1'^'  A-r;'*,  ^vrr.-  Gr.  v  Fra^/Kcr.-SiorsTorpff,  geb.  1831, 
Ä  i-v  K'f.  c^>  ">.'* .  ''^'^■^'^  *•-  HcTTsoh.'i::  Btvh.iu  bei  Neisse.  — 
tja  ti«r  V'^.'^  !^-*..*^  .*..'>  Gr.'i*;"  A-Tor.  M;iri.i  aus  der  ersten  Ehe 
^  1  üvrs  :•>  G-r^r.  •  -V-s-.v^.  >  .'N**.*.,  ist  Gra:  Vicior.  k.  k.  Oberlieu- 
-i^Htiitt  it  i  K  ^-r*  :*  :rs:.r  Fr;-  :v::  R-.rb.*»ra  v.  Woikowsky-Biedau 
^  «T  ^•:''^.-r  tr.'  ^^  *..v>v:.-  ^  lUr;-.  h.^rs:.  ISM.  tu  Breslau  gestor- 
^^  ^:i^.  •öi>rjt»  .t\'-.  ^:>    :"v  V  K   yriT.ss.  M;i\>r  u.  l.andraih  a.  D.. 

nt?  Vo  ^•*"  ^  :-,v.--. v..r"".*.k:.:.  cis:.  l>4i^.  vonnählt.  Die  bei- 
iHM  •i;*.!»!-?'.^''  ^''^  G-.<i^"  V*:.*  ■  MAra  ,^:is  d:s Vaters  zi^eiter  Ehe,  s. 
pj^-tt.  <:w  •"•«■  v*".v  c.>  '.>:>,  H-.TT  auf  Kosol  bei  Bunzlau,  k.  pr. 
^ii»iteoKv-  X    ■;  Vvv.:::^^^  .-.;>  Kr  lV.r.:iau.  vorm.  1S.S9  mit  Clara  v. 

';*i5*i'^^i-  ^^■'-  ''^•'''  ■'"■'"•  ^•~^-  ^A-'^-«*-  »^^-  ^^-'^-  ^-  preuss.  Premier- 
^.  4.  ■/.  .V'-f:  ■-  .-^:/- VS"'  r.:  V.Arie  v.  l/F^^tocq,  gest.  1S50  u.  in 
«niki  ^f-  ^""'"^  ^*-  "^**  T.vhvr  dos  Sir  Edward  CoatesEsq.ofDar- 
ii^^^i^^«.  ,..?*•  >V'-^T  X  K."*r*".N*nr  l>io  •K^sAmmto  Nachkommenschaft 
ijiJ^AUw  fo^-t  *v  x-~^v  ^^•'^•r.  G:;<tÄV.  i>tto  u,  Valerius  timiet  sich 
*  NU    kU^'-V'»    -.^s"'  cri!*:chon  HJuscT  eben  so  genau  ange- 

üf  Njk'>v.%r "r.vr,s"^iÄn  .irr  N'idon  Brüder  des  Grafen  Jo- 


—     173     — 

seph,  des  Grafen  Heinrich ,  gest.  1845,  k.  prenss.  Geh.  Ober-Justiz- 
Raths,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Josephe  Grf.  v.  Oppersdorf,  in  zweiter 
mit  Antonie  Grf.  v.  Oppersdorf,  Schwester  der  Vorigen  und  in  dritter 
mit  Rosalie  Wiesner  und  des  Grafen  Bernhard,  gest..  1820,  Mitbesitzer 
der  Herrschaft  Amsdorf  bei  Schmiedeberg  in  Schlesien ,  k.  preuss.  Ju- 
stizrath  und  Landesältestcr  des  Kr.  Hirschberg,  verm.  mit  Therese  Grf. 
V.  Lodron-Laterano  a.  d.  H.  Gmünd  in  Kärnten,  gest.  1836,  Erbfraa 
der  Herrschaft  Amsdorf. 

Baibin  t  Mi»cell.  Bobem.  Dec.  2.  Lib.  2.  —  Sinapitu ,  U.  S.  3S0  uud  81.  —  Gaukt ,  I. 
8.  1332.  —  MegerU  9.  Mühlftld,  Brg.-Bd.  8.  77.  -  N.  Pr.  A.-L.  JII.  S.  374- 77.  —  Deutsehe 
Orafenb.  der  Gegenw.  II.  8.  91—93.  —  Freik.  t.  Ltdebur,  II.  8.  86  u.  87  u.  Hl.  8.  308.  — 
Geo.  TMcheob.  der  grfitl.  Ufiuser«  1864.  8.  529—34  uad  bislor.  Uandb  su  Demselben«  8.  &69. 
—  Supplem.  cu  8iebm.  W.-B.  X.  2.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Moasrch. ,  I.  70. 

Matz  V.  Spiegifeld,  Freiherren.  Erbl&nd.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1765  ftlr  Franz  Xaver  Matz  v.  Spiegifeld,  inner-österreich. 
Kammerrath  und  gewesenen  Salz-Amtmann  zu  Aussee. 

MegerU  9.  Mühl/eld,  8.  69  u.  70.  «^ 

'  Matzdorf.   Adelsstand  des  Königr.  Preussen.   Diplom  vom  9.  Juli 

1821  fttr  Friedrich  Wilhelm  Peter  Matzdorf,  k.  preuss.  Lieutenant  im 
8.  Infanterie  -  Regimente.  Derselbe,  ein  Sohn  des  1839  verstorbenen 
Commerzien-Raths  Carl  August  Matzdorf,  war  spftter  Hauptmann  im 
12.  Landwehrrcgim.  und  hatte  mehrere  Söhne,  welche  in  die  k.  preuss. 
Armee  traten.  Einer  derselben,  Otto  v.  Matzdorf,  Lieutenant  im  38.  In- 
fant-Regim.,  starb  1852. 

HsDdachriftl.  Notis.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  r>6.  —  Freik,  v.  Ledtbttr,  II.  8.  86  a.  in. 
8.  308.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarchie,  Qi.  96. 

Manbeage  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Gold  ein  an  die  Theilungs- 
linie  angeschlossener,  halber,  gekrönter,  schwarzer  Adler  und  2  u.  3  in 
Silber  ein  gekrönter,  rother  Löwe).  Ein  jetzt  zu  dem  in  Schlesien  be- 
güterten Adel  zählendes  Geschlecht,  dessen  Stammvater,  Jacob  Heint- 
zelmann,  genannt  Polladt,  aus  Schwaben  gebürtig,  wegen  der  von  ihm 
in  der  Schlacht  bei  Maubeuge  in  den  Niederlanden  bewiesenen,  grossen 
Tapferkeit  und  wegen  der  von  ihm  ausgeführten  Gefangenuehmung  des 
französischen  Feldherm  Longuevüle,  vom  K.  Ferdinand  IL  den  Adels- 
stand mit  dem  Namen :  v.  Maubeuge  erhielt.  Derselbe  starb  als  Oberst 
und  Chef  eines  Kürassier  -  Regiments  in  Schlesien.  Der  Stamm  blühte 
in  Schlesien  fort,  besass  schon  1660  die  Güter  Jentsch  und  Tschausch- 
witz  unweit  Grottkau,  so  wie  1741  Kammerau  und  Deutsch -Wette  bei 
Neisse  u.  Trzcbitschin  bei  Rosenberg,  1752  Gr.  Lassowitz  ebeafalls  bei 
Rosenberg  u.  1774  Ornontowitz  unweit  Pless.  Die  Güter  Deutsch-Wette 
und  Kammerau  waren  nach  Anfange  des  19.  Jalirh.  in  der  Hand  des 
Landesältesten  und  k.  preuss.  Regiernngs-Raths  Philipp  v.  M. ,  dessen 
Sohn,  Franz  v.  M.,  k.  Landrath  des  Kr.  Neisse,  verm.  mit  einer  v.  Gil- 
genheimb  a.  d.  H.  Franzdorf  im  Besitze  der  genannten  Güter  folgte. 
In  das  Erbe  des  Letzteren  gehörte  noch  1857  das  Gut  Deutsch  -  Wette 
und  Richard  v.  M. ,  Doctor  der  Rechte ,  war  im  genannten  Jahre  Herr 
auf  Koritau  im  Kr.  Glatz. 

Freih.  9.  Krohne ,  U.  S.  335  u.  86  und  8.  444.  —  MöUtr  im  Rcichsanxeiger,  1823.  Nr.l9ft. 
8.  2251.  -  N.  Pr.  A.-  L.  III.  8.  377.  —  F^tih,  9.  Ltdtbur,  II.  8.  87  aud  UI.  8.  30S.  — 
Schlesisch.  W.-B.  UI.  Nr.  179. 


—   in   — 

Xiweterc.  FmUtniNL  Erbländ.-Österr.  Freiherrnstand.   Diplom 
voi!  * '  "'*   ftr  K*^tf<im*li  v.  Münebart,  k.  k.  Reichshofrath. 

#-.  4k-.'. 4a.   Vi    **.  S.  Tit. 

Hauvlieiibeiiii»  M^MMrhenheimer,  Machenheimer  v.  Zweibrticken 
:u  'loa  irM  >4ibepue  UutVisen).  Altes  Adelsgescblecht  der  Mosel-  und 
HiUilü.utai' .  ^vlchvvj  bt*reits  1382  zu  Zweibrticken  ,  1450  zu  Steinkai- 
\ttit;«<  ■  i'K'»  zii  Sufti^,  1574  zu  Wiesbaden  und  noch  1600  zu  Zwei- 
>i-iv;vu  '<t.>s»  dauu  aber  erlosch.  Humbracht  giebt  die  Stammreibe  von 
Vic^  ')i^  la  Ausi^AU^  des  16.  Jahrhunderts. 

fÄifc.N^^i.    l^.  al^.  -   (iamke,  I.  8.   1333  u.  84.  -    Fafm^,  I.  8.  S69.   —  Freih    9.   U- 

^  )lMjM^B^<i^i«i ,  genannt  Bechtolsheim,  Freiherren  (in  Schwarz 

.«%M  >ilbcnie  i^uerbalken)  s.  den  Artikel:  Bechtoltsheim,  gen. 
X AUciu'ubeiuK  auch  Mauchenheim,  gen.  Bechtoltsheim 
lioc'Hv.»Uheim),  Freiherren,  Bd.  1.  S.  250—52.  —  Am  ange- 
tfthiivii  v>rte  findet  sich  das  tiber  die  Familie  bis  1859  Bekannte  und 
»iwrhcr  V»f  hörigt\  seit  dem  aber  ist  Weiteres  und  Neueres  bekannt  ge- 
%%^v»  und  so  mag  denn  noch  Folgendes  hier  angeführt  sein :  der  neu- 
««•^^  tNTSv^nalbostand  ergiebt  von  der  älteren  Linie  zu  Helbringen  zwei 
\<f«»tv\  vW«  älteren  in  Dänemark  und  den  jüngeren  in  Bayern.  Den  äl- 
KHfvu  Vst  in  Dänemark  stiftete  Ludwig  Friedrich  v.  M.,  gen.  B.,  aus  der 
t  t>«v  iu  Helbringen.  Derselbe,  zuletzt  k.  dän.  General,  kam  1753 nach 
(VM^^mork  und  wurde  Lieutenant  in  der  k.  dän.  Armee,  erhielt  1776 
4tj^  Nuturalisations  -  Patent  uud  1777  den  Adelsstand  des  Kgr.  Däne- 
iM^ri.  nachdem  er  sich  schon  1774  mit  Auguste  Wilhelmine  v.  Keller 
>^(^iählt  hatte.  Aus  dieser  Ehe  entspross  als  ältester  Sohn  Freih.  Carl 
t\t^vu.  K*'^t.  1857,  K.  dänisch.  Generalmajor,  welcher  sich  1811  mit 
KVi^jLtiano  Jacobine  Koch  vermählte  u.,  in  Ermangelung  eigener,  männ- 
Holk^^i"  Nachkommen,  seinen  Schwiegersohn,  Hans  Eduard  Holten,  s.  un- 
h^Wv  ado|>tirte ,  welcher  mit  königl.  Erlaubniss  die  Bewilligung  erhielt, 
N^Mt^n  uud  Wappen  seines  Adoptivvaters  anzunehmen  und  zu  führen. 
V^i^it^ttT,  Hans  Eduard  v.  Holten-Mauchenheim,  gen,  Bechtolsheim,  k. 
^IHiU^^hx  Kammer),  und  später  Oberstlieutenant  und  Commandant  auf 
\H>w  Schlosse  Gottorp,  vermählte  sich  1840  mit  Auguste  Nicoline 
Tk^HMlora  Luise  Freiin  v.  Mauchenheim,  gen.  Bechtolsheim ,  geb.  1816 

-  1\whtor  dos  k.  dän.  Generalmajors  Carl  Eugen  Freih.  v.  M.  gen.  B. 

-  awTi  welcher  Elie,  neben  zwei  Töchtern,  Eugenie,  geb.  1841  und  Jo- 
h«WWO  Sophie,  geb.  1849,  ein  Sohn  stammt:  Nicolai  geb.  1844.  — 
llanpf  do»  jüngeren  Asts  (der  älteren  liinie  zu  Helbringen)  in  Bayern 

-  in  dio  Freiherrnclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  25.  März 
181«  eingetragen  —  ist  jetzt:  Freih.  Gustav,  geb.  1842,  Sohn  des  1852 
vcr»torbcuon  Freiherrn  Alexander,  s.  Bd.  L  S.  252.  Der  jüngere  Bru- 
dor  dos  Kroiherrn  Gustav  ist:  Freih.  Maximilian.  —  Haupt  der  jünge- 
rou  Linie  zu  Main-Sontheim  ist  jetzt;  Freiherr  Friedrich,  geb.  1833  — 
Sohn  do8  1848  (nicht  1852)  verstorbenen  Freiherm  Philipp,  s.  Bd.  L 
8.  4r>2  —  Besitzer  des  Ritterguts  Liebergrau,  k.  bayer.  Kämm.,  verm. 
IBttO  mit  Maria  Freiin  v.  Varicourt,  geb.  1838,  aus  welcher  Ehe  ein 
Sohn,  Franz,  geb.  1862,  entspross.   Von  den  Brüdern  des  Freiherm 


—     176     — 

Friedrich,  ist  Freiherr  Anton  k.  k.  Kämm.  Ni.  Rittmeister,  Freih.  Her- 
mann k.  bayer.  Kammeijunkcr  and  Freiherr  Moritz ,  h.  nassau.  Kam- 
merh.  und  k.  bayer.  Liejit.  ä  la  suite,  verm.  1861  mit  Marie  Frcün  v. 
Schütz  zu  Holzhausen  ,  geb.  1841 ,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Ma- 
ria Caroline  Friederike,  geb.  1862,  lebt,  hat  mit  Genehmigung  Sr.  H. 
des  Herzogs  Adolph  v.  Nassau  Namen  und  Wappen  der  Freiherren  v. 
Schütz  zu  Holzhausen  angenommen  und  nennt  u.  schreibt  sich  deshalb : 
Freiherr  V.  Schätz  zu  Holzhausen,  genannt  v.  Bechtolsheim.  —  Zu  Bd.  I. 
S.  252 : 

BuctUM  Genn.  8acr.  vS.  201 :  toit  AhneutaM.  —  v.  HattMteim,  I.  8.  373—76.  —  Z^dUr, 
XIX.  S.  2144.  —  V.  Lang,  Suppl.  S  57.  —  Frei/terr  p.  Udebur.  H.  8.  87  u.  HI.  8.  308.  — 
Ovneal.  TMcheiib.  d.  fr^ih.  Häuser,  1H6i.  S.  23  und  24  und  1864,  6.  -il^'i'J,  —  Tyrof,  I.  60. 
-   Suppl.  SU  Slebm.  W.-B.  II,  15. 

Mancler,  Maaderc,  Freiherren  und  Grafen  (in  Blau  ein  goldener, 
von  drei,  2  und  1 ,  goldeAen  Kleeblättern  begleiteter  Riegel,  bestehend 
aus  einem,  an  beiden  Seiten  abgekürzten  Querbalken,  ^reichen  ein  Keil 
Yon  unten  nach  oben  in  der  Mitte  durchbohrt).  Reicbsfreiherm -  and 
französischer  Grafenstand.  Freihermdiplom  von  1782  för  Friedrich  (II.) 
V.  Maucler,  herz,  wttrttemb.  Kammerherm  und  Generalmajor  u.  Grafen* 
diplom  von  1779  für  Franz  Joseph  v.  Maucler,  katholischer  Linie,  Seig^ 
neur  d'Osse,  LesOogneys  etc.,  in  Rücksicht  des  Alters  seines  Geschlechts 
und  der  von  seinen  Ahnen  geleisteten  vorzüglichen  Dienste  nach  dem 
Rechte  der  Erstgeburt  —  Die  Stammreihe  des  Geschlechts  steigt  lu 
ununterbrochener  Reihe  von  Friedrich  Maucler,  Ritter,  herab,  welcher 
1267  zu  Lons  le  Saulnier,  in  der  vormaligen  französischen  Provinz 
Franche-Comt6 ,  starb.  Die  Nachkommen  desselben  setzten  zu  ihrem 
Namen  den  Titel :  Soigneur  de  Maupas,  nach  einer  der  Familie  zusteh* 
enden  Besitzung  in  der  dortigen  Gegend.  Nach  dem  Widerrufe  des 
Edicts  von  Nantes  begab  sich  Jeremias  v.  Maucler,  Seigneur  do  Mau- 
pas, 1685  mit  seiner,  zur  evangelischen  Lehre  sich  bekennenden  Far 
milie  in  die  Mark  Brandenburg,  wo  er  1710  starb.  Der  Sohn  desselben, 
Paul  Emil  v.  M.,  geb.  1698  und  gest.  1742,  gründete  auf  besondere 
Veranlassung  des  Köaigs  Friedrieh  II.  von  Preussen  die  s.  g.  französi- 
sche Colonie  bei  Stettin  und  hinterlieas,  dreimal  vermählt  und  zwar  zu- 
letzt mit  Margaretha  Oaedlie  v.  Rapin-Thoyras ,  eine  zahlreiche  Nach- 
kommenschaft. Der  Eine  seiner  Söhne ,  Freiherr  Friedrich  (II.)  v.  M., 
s.  oben,  geb.  1736,  stand  als  Offider  in  einem  preuss.  Cavallerie-Regi- 
mente,  welches  im  siebenjährigen  Kriege  Prinz  Friedrich  Eugen  von 
Württemberg  commandirte  und  war  zugleich  Adjutant  des  Prinzen.  Als 
Letzterer  später  als  Statthalter  seines  Bruders ,  des  regierenden  Her- 
zogs von  Württemberg,  nach  Mömpelgard  ging,  begleitete  ihn  Friedrich 
V.  M.  und  übernahm  besonders  die  Erziehung  der  Söhne  des  Prinzen : 
des  nachmaligen  Königs  Friedrich  und  dessen  Bruder.  Spfiter  folgte  er 
dem  Prinzen  Friedrich  Eugen,  als  dieser  die  Regierung  des  Landes 
Württemberg  antrat,  auch  dahin  und  starb  1796  als  h.  württemb.  Ge- 
neralmajor u.  Kamimerherr  zu  Ludwigsburg.  Aus  seiner  Ehe  mit  Luise 
Freiin  v.  Le  Fort,  verm.  1782  und  gest.  1801 ,  stammten  neben  zw/m 
Töchtern  drei  Söhne,  von  welchen  die  Freiherren  Eugen  und  Wilhelm, 
s,  unten,  den  Stamm  fortgeaeitzt  haben«  —  Die  in  Frankreich  gebliebene 


—     176     — 

andere  Linie  des  Geschlechts ,  welche  den  catholischen  Glauben  beibe- 
bddten.  brachte  im  Laufe  der  Zeit  ansehnliche  Güter  an  sich  und  aus 
derselben  erlangte  Franz  Joseph  v.  M. ,  wie  oben  angegeben,  den  Gra- 
fenstand.  doch  ist  schon  mit  seinem  Sohne,  dem  Grafen  Nicolaus  Lud- 
wig Franz.  Yerm.  mit  Anna  v.  Chalet,  welcher  1857  auf  seinem  Gute 
Oi^peTS  im  Departement  du  Doubs ,  nur  einen  Enkel  weiblicher  Linie, 
Sokn  seiner  1837  gestorbenen  Tochter,  Gemahlin  des  Louis  v.  Vaul- 
scbier  zu  Besan^on.  hinterlassend,  starb,  die  gräfliche  Linie  wieder  aus- 
gegangen. —  Von  dem  oben  erwähnten  Freiherrn  Eugen,  geb.  1783  u. 
gest.  1859,  k.  württemb.  Staatsminister  a.  D.  etc.  stammt  aus  der  Ehe 
ait  Sophie  Grf.  v.  Beroldingen,  gest.  1852,  als  ältester  Sohn:  Frei- 
herr Emil  (L),  geb.  1809,  Besitzer  des  Ritterguts  Gber-Herlingen  im 
württemb.  Donau -Kreise,  k.  württemb.  Kammerh.^  Chef  des  Geh.  Ca- 
hinets  Sr.  M.  des  Königs  und  Präsident  des  k.  Ober-Hofraths,  vermählt 
1888  mit  Francoise- Josephine -Anne,  geb.  1812,  Tochter  des  bei 
Waterlo  gebliebenen  Mar^chal  de-camp  Dufresnay  Marquis  de  Bermuy, 
ans  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Caecilie,  geb.  1845  u.  Isabelle, 
geb.  1849  ,  ein  Sohn  entspross:  Freiherr  Eugen  (II.),  geb.  1841 ,  kön. 
württemb.  Lieutenant  im  General -Quartiermeister -Stabe.  —  Der  Bru- 
der des  Freih.  Emil  (I.),  Freih.  Paul,  geb.  1829,  k.  württemb.  Major 
und  Adjutant  Sr.  M.  des  Königs,  vermählte  sich  1856  mit  Miss  Mary 
Guise  Spence,  geb.  1834,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Ma- 
rie,'gob.  1857,  ein  Sohn  stammt: Paul  Emil  Eugen,  geb.  1861.  — Von 
dem  1845  verstorbenen  Freiherrn  Wilhelm.  Sohne  des  Freih.  Frie- 
drich (II.),  s.  oben,  k.  württemb.  Generalmajor  und  Oberst-Stallmeister, 
entq>ross  aus  der  Ehe  mit  Sophie  Freiin  v.  Wächter,  gest.  1843,  ein 
Sohn:  Wilhelm  (U.),  geb.  1830,  k.  württ  OberUeutenant 

Ctitt,  Adelsbuch  des  Kgr.  Württemb.  6.  445  und  46.  —  Freiherr  9.  LtdtbuTy  H.  8.  87  u. 
Ill.fi.  308.  —  Qeneal.  Tuchenb.  d.  freih.  Häuser,  1S59.  S.  510-13  u.  1S64.  8.  52Ö  und  26.— 
W.-B.  d.  Kgr.  Württemberg.  Nr.  137  u.  8.  38.  —  Knetchke.  II.  8.  290  und  91. 

»  Maaderode.  Reichsadelsstand.  Diplom  aus  der  zweiten  Hälfte 
dea  17.  Jahrhunderts  vom  K.  Leopold  I.  fftr  Otto  Otte,  h.  braunschw.- 
Illneb.  Geh.  Kriegsrath  und  Administrator  zu  Ilfeld,  mit  dem  Namen :  v. 
Maaderode.  —  Ein  aus  der  Grafschaft  Hohenstein  in  Thüringen  stam- 
mendes Adelsgeschlecht,  welches  den  gleichnamigen  Rittersitz  noch  1737 
Inne  hatte ,  um  welche  Zeit  derselbe  an  die  Krone  Preussen  yerkauft 
wurde.  Seitdem  bildeten  die  Güter  Mauderode  und  Hochstedt  ein  kö- 
algUches  Amt,  welches  später  mit  Klcttenberg  vereinigt  wurde  u.  jetzt 
fiim  Kr.  Nordhausen  des  Regier.-Bez.  Erfurt  gehört.  Die  Familie  sass 
1747  zu  Tettenborn  und  Grosswechsuugen ,  welches  letztere  Gut  auch 
\Xk  der  Hand  der  Familie  verblieb.  —  Der  Stamm  blühte  in  mehreren 
H|Mroaaen  fort ,  von  denen  viele  in  der  k.  preuss.  Armee  standen.  Ein 
V,  Mm  gOHt.  1817  als  k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D.,  war  zuletzt  Chef 
4iM  Garnlsonsbataillons  vom  11.  Infanterie  -  Regimente  gewesen;  ein 
Hr^dor«  Stmibscapitain  im  Regimente  v.  Grawert.,  war  schon  1811  ge- 
»IwWn  und  ein  anderer  Bruder,  früher  ebenfalls  Capitain  im  Regimente 
Y.  Uw»>Äfcrt»  Btarb  1833  als  pensionirter  Major.  Von  zwei  Brüdern  v. 
ÜMHlonuto ,  wc^lche  im  Regimente  Herzog  von  Braunschweig  dienten, 
Aw  Aoltere  später  Msgor  im  18.  Infant. -Regimente  und  war  zu- 


—     177    — 

letzt  Kreissteuer-Einnehmer  in  Nordhausen  und  der  jüngere  starb  1818 
im  Pensionsstande.  Im  Infant.-Regim.  v.  Renouard  in  Halle  stand  ein 
Lient.  v.  M.,  welcher  später  Stabsofficler  im  grossh.  Sachsen -weimar. 
Contingente  wurde.  Ein  jüngerer  Bruder  desselben ,  Wilhelm  Heinrich 
Ernst  V.  M.,  lebte  in  neuester  Zeit  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D.  in 
Berlin  und  ein  anderer  Bruder,  Leopold  7.  M.,  wurde  Geh.  Rechnungs- 
rath  im  kön.  preuss.  Finanz-Ministerium.  Ernst  Bodo  Wilhelm  v.  M., 
grossh.  sachs.-weim.  Kammerh.  u.  Hauptmann  a.  D.,  erhielt  am  grossh. 
sachs.-weim.  Hofe  die  Stelle  des  Hof-Stallmeisters  u.  Bodo  Julius  Frie- 
drich V.  M.,  herz,  saclis.-meining.  Kammerherr  und  Generalmajor  a.  D., 
wurde  Schloss-Hauptmann  zu  Meiningen,  —  HeiT  auf  Gross- Wechsun- 
gen war  in  neuester  Zeit  August  Günther  v.  Mauderode. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  377  und  78.  -  Freih.  v.  d.  Knenehfck,  8.  305.  -  Freih.  t.  Lede- 
bur,  11.  8.  87.  —  Siebmacher,  III.  S.  128:  v.  Mauderode.  Fräukinch.  —  W.-B.  der  Sichf. 
Staaten,  VIII.  13. 

Manen,  genannt  Kochen.  Ein  früher  zu  dem  ostpreussischen  Adel 
gehörendes  Geschlecht ,  welches  zu  Kosacken  im  Kr.  Goldapp  gesessen 
war.  — 

Freih.  ».  Ledebur,  U.  8.  87. 

Maner.  Steiermärkisches ,  ehedem  mehrfach  begütertes  Adelsge- 
schlecht. 

Sehmutz,  II.  8.  52S. 

Manerbnrg.   Altes,  steiermärkisches,  schon  1282  vorgekommenes  ^ 
Adelsgeschlecht,  welches  früher  Maurer  (nicht  Mauer)  hiess.   Dasselbe 
wurde  1668  in  die  steierische  Landmannschaft  aufgenommen  u.  blühte 
noch  1717. 

SchmuUt  n.  8.  522  und  23. 

Manl.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1717  ftir^Georg  Ferdinand 
Maul ,  ,k.  k.  Reichsagenten. 

Megerle  0.  Uühlfeld,  Rrg.-Bd.  8.  376. 

'  Manntz  (Schild  der  Länge  nach  getheilt  mit  zwei  Sparren ,  rechts 

silbern  in  Roth  und  links  schwarz  in  Gold).  Reichsadcisstand.  Diplom 
von  1766  für  Andreas  Mauntz.  Derselbe,  aus  der  Gegend  von  Regens- 
burg stammend,  setzte  den  Stamm  fort  u.  von  seinen  Nachkommen  blieb 
17.  Oct.  1806  bei  Halle  Felix  Michael  v.  Mauntz,  Capitain  im  k.  pr. 
Regimente  Jung-Larisch,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Caroline  Orf.  v.Kro- 
ckow  zwei  Söhne  hinterliess,  von  welchen  der  ältere  Premierlieutenant, 
der  jüngere  Secondelieutenant  im  k.  preuss.  29.  Infant.-Regimcnte  war. 
In  neuer  Zeit  stand  ein  Lieutenant  v.  Mauntz  im  25.  Infant. -Regimente. 
—  Die  Familie  erwarb  in  Westpreussen  im  Kr.  Marienwerder  das  Köl- 
mer-Gut  Münsterwalde. 

N.  Pt.  A.-L.  Iir.  8.  378  und  V.  8.  326,  —  Freih,  v.  Ledebur,  II  8.  87  u.  88.  -  Suppl. 
zn  Siebm,  W.-B.  IV,  5  u.   IX.  22. 

Manr,  in  der  Manr,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freih eri*nstand. 
Diplom  von  1703  ftlr  Johann  Georg  in  der  Maur  aus  Tirol. 

Megerle  «.  Mühl/eld,  Erg.  Bd.  8.  78 

Manrer  v.  Hohenstein.  Ein  ftüher  zu  dem  Adel  in  den  öster- 
reichischen Erblanden  gehörendes  Geschlecht.  Johann  Maurer  v.  Ho- 
henstein, erst  k.  k.  Capitain,  dann  Schloss- Pfleger  zu  Linz  und  später 

Knetchke,  Deutsch.  Adelt-Lez.    VI.  12 


—     178     — 

Küchenmeister  des  Erzherzogs  Leopold,  wurde  1646  in  Ober-Oester- 
reich  als  Landniann  aufgenommen.  Derselbe  hinterliess  aus  der  Ehe 
mit  Regina  Felicitas  Fuchs  unter  Anderen  zwei  Söhne ,  Egon  Gotthard 
und  Johann  Leonhard  Egon  Gotthard  Maurer  y.  Hohenstein  kaufte 
das  Gut  Hagenberg  und  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  Ehren  traut  Kü- 
nig  V.  Cammem  sieben  Töchter  und  ebenso  viele  Söhne ,  von  welchen 
letzteren  1727  nur  noch  Joseph  M.  v.  H.,  k.  k.  Cuirassier- Lieutenant, 
lebte.  Johann  Leonhard  M.  v.  H.,  Herr  auf  Eytendorff,  starb  1693  im 
49.  Lebensjahre  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Eva  Maria  Schmidauer 
V.  Ober -Wallsee  einen  Sohn,  Johann  Carl,  welcher  das  Gut  Tambach 
kaufte  und,  vermählt  mit  Sophie  Lorber,  den  Stamm,  neben  drei  Töch- 
tern, durch  zwei  Söhne,  Johann  Carl  und  Christoph,  fortsetzte. 

Freih.  p.  Hohen^ek .  Bd.  [.  und  U.    —  Gauhe,  Tl.  8.  460  u.  701.  —  Frtih,  v.  Krohne,  I. 
i.  S.  444  u.  2.  8.  336. 

Maurer  t.  Kronegg  zu  Ungarshofen,  Freiheireii  (Schild  quer- 
getheilt :  oben  der  Länge  nach  ein-  und  unten  ebenfalls  der  Länge  nach 
zweimal  getheilt :  fünffeldrig.  1  in  Schwarz  eine  silberne  Mauer  mit 
drei  gekerbten  Zinnen,  über  welchen  eine  alte,  königliche,  goldene  Laub- 
krone schwebt:  das  1677  verbesserte  Stamm wappen;  2  in  Blau  ein  nach 
rechts  springender,  natürlicher  Hirsch;  3  in  Gold  auf  grünem  Rasen 
ein  grünbelaubter  Baum  mit  braunem  Stamm  und  reifen  Früchten ;  4  in 
Roth  zwei  silberne  Lilien  neben  einander  und  5  in  Gold  ein  aufrecht 
gestellter  grüner  Palmenzweig).  Reichs-  und  erbl. - österr.  Freiherrn- 
stand. Diplom  vom  13.  Nov.  1787  für  Aloys  Joseph  Ritter  Maurer  v. 
Kronegg  zu  Ungarshofen,  des  kaiserl.  Reichskammergerichts  -  Rath  und 
Beisitzer.  —  Altes ,  aus  Steiermark  und  Tirol  stammendes  Adelsge- 
schlecht, welches  auch  Maur,  Mauer  und  Mauerer  geschrieben  wurde  u. 
wohl  eines  Stammes  mit  der  S.  177  genannten  Familie  v.  Mauer  ist 
Dasselbe  war  schon  im  13.  Jahrb.  im  Mürzthale  in  Steiermark  begütert, 
so  wie  im  16.  u.  17.  Jahrb.  in  Tirol  und  breitete  sich  später  auch  in 
anderen  Ländern  Oesterreichs  und  in  Deutschland  aus.  Durch  kaiser- 
liches Diplom  vom  20.  Juli  1677  wurde  Matthias  Maurer  v.  Kronegg  zu 
Ungarshofen,  in  Tirol  begütert  und  zu  Botzen  sesshafb,  in  Anerkennung 
der  von  ihm  und  seinen  Yorältern  im  Kriege  und  Frieden  dem  h.  röm. 
Reiche  und  dem  Erzhause  Gestenreich  erwiesenen,  getreuen  Dienste,  in 
den  rittermässigen  Reichs-Adelsstand  mit  dem  Prädicate :  v.  Kronegg  zu 
Ungarshofen,  unter  Verbesserung  des  Stammwappens  und  Bestätigung 
des  alten  Herkommens  der  Familie,  erhoben  und  Joseph  Reichsfürst  v. 
Schwarzenberg  ertheilte  als  Comes  Palatinus  durch  Diplom  vom  22.  Nov. 
1777  den  Brüdern  Paul  Joseph  u.  Friedrich  Ignaz  v.  Maurer  zu  Kron- 
egg und  Ungarshofen  für  die  von  ihnen  dem  Erzhause  Oesterreich  ge- 
leisteten treuen  Dienste  und  in  Würdigung  der  Verdienste  ihrer  Vor- 
fahren,* den  erblichen  Reichsritterstand  mit  abermaliger  Vermehrung  des 
Wappens.  —  Matthias  Maurer  Edler  Herr  v.  Kronegg  zu  Ungarsberg, 
s.  oben,  geb.  1622  und  gest.  1686,  war  zweimal  vermählt  und  hatte  aus 
der  einen  Ehe  mit  Ursula  v.  Kugler  zahlreiche  Nachkommen.  Seine  vier 
verehelichten  Söhne  gründeten  vier  Hauptlinien  des  Stammes  und  zwar: 
Joseph,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Maria  Gatharina  Flamin  v.  ThannhAa- 


—    179    — 

sen  und  in  zweiter  mit  Ida  Theresia  Eleonora  Freiin  v.  Manikhor ,  die 
botzener  Linie;  Carl,  verro.  mit  Maria  Catharina  Sabin a  v.  Rottenberg, 
die  freiburger  Linie ;  Johann  Jacob ,  verm.  mit  Maria  Josepha  Victoria 
V.  Herkulsberg,  die  wiener,  nachher  reichsfreiherrliche  Linie  und  Fer- 
dinand, zuerst  verm.  mit  einer  Schacky  y.  Schönfeld  a.  später  mit  einer 
V.  Mauersberg,  die  regensborger  Linie.  —  Die  genauer  bekannte  ab- 
steigende Stammreihe  der  wiener,  später  freiherrliche  Linie  ist  folgende : 
Johann  Jacob  M.  v.  K.  zu  ü.  —  dritter  Sohn  des  Matthias  M.  Edlen 
Herrn  v.  K.  zu  ü.,  s.  oben  —  geb.  1674  und  gest.  1738,  Leibchirurg 
des  K.  Carl  VI.:  Maria  Josepha  Victoria  y.  Herkulsberg,  verm.  171Ö 
und  gest.  1732 ;  —  Paul  Joseph  Reichsritter  M.  y.  K.  zuU.,  geb.  1727 
u.  gest.  1781 ,  Herr  der  Herrschaft  Rammingdorf ,  k.  k.  w.  Geh.  Rath 
und  Beisitzer  bei  dem  Oberst -Hofmarschallamte  zu  Wien:  erste  Ge- 
mahlin: Regina  v.  Hillmayer,  gest.  1758;  —  Freiherr  Aloys,  s.  oben, 
gest  1805,  k.  Reichskammergerichts-Rath  und  Beisitzer:  Therese  So- 
phie Freiin  v.  Trott,  gest.  1819;  —  Freih.  Franz,  gest.  1846,  Privatier: 
Johanna  Pfeffer,  gest.  1835;  —  Freih.  Eduard,  geb.  1821  — jetziges 
Haupt  der  freiherrlichen  Linie  —  Rittergutsbesitzer  zu  Stampfen  in  Un- 
garn, k.  k.  Hauptmluin  in  d.  A. ,  verm.  1854  mit  Mathilde  v.  Troyer, 
geb.  1825,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Mathilde,  geb.  1854, 
zwei  Söhne  stammen:  Adolph,  geb.  1856  u.  Oscar,  geb.  1860.  —  Die 
beiden  Brüder  des  Freiherrn  Eduard  sind:  Freih.  Adolph,  geb.  1827, 
k.  k.  Hauptmann  und  Alfred,  geb.  1834,  k.  k.  Oberlieutenannt. 

Geoeal.  TMeheob.  der  freih.  Häuser,  Idol,  8.  486— H7  ii.    1864.  H.  4-J6— 28. 

Maurer  v.  Manrersthal,  Freiherren.  Erbl.-öst^rr.  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  31.  Jan.  1850  für  Joseph  Maurer  v.  Maurersthal ,  k.  k.  Feld- 
marschaUlieutenant  u.  Festungscommandant  zu  Zara.  Derselbe  hat  den 
Stamm  fortgesetzt  und  ein  Sohn,  Casimir  Freih.  M.  v.  M.,  wurde  Lieu- 
tenant im  k.  k.  Jäger-'Regimente. 

fluKl8«hrifU.  NoUb. 

Manrice.  Ein  in  der  Person  des  Johann  Georg  u.  Aegidius  v.  Mau- 
rice, laut  Eingabe  d.  d.  HUbririgen  im  Kr.  Merzig,  Reg. -Bez.  Trier, 
11.  Juli  1830,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preussischen  Rheinprovinz  unter 
Nr.  173  der  Classe  der  Edelleute  eingetragenes  Geschlecht. 

/>««A.  9.  Ledtbur,  U.  8.  as.  -    W.-B.    der  Preut».  Rheiiiprov.   I.  Tab.  79.   Nr.  15S  und 
8.  76. 

Manrieh  v.  Rnsbach ,  Freiherren.  Erbl.  -  österr.  Freihermstand. 
Diplom  von  1811  fftr  Franz  Maurich,  Hauptmann  im  k.  k.  Geueralquar- 
tiermeisterstabe.  mit  dem  Pr&dicate :  v.  Rusbach. 

Mfgerle  9.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  78. 

Mauritius,  Schmied  v.  Mauritius.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Angaben  über  das  Diplom  fehlen  in  allen,  über  die  preussischen  Erhe- 
bungen sich  verbreitenden  Schriften.  —  Den  Erben  eines  Oberstlieute- 
nants V.  Mauritius  gehörte  1805  das  Gut  Ranzow  unweit  Calau.  In 
neuester  Zeit  stand  Gustav  v.  M.  als  Lieutenant  in  der  k.  k.  Armee. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8    326.  -  Freiherr  9.  Ledebur  ,  U.  8.  88.   ~  W.-B.  der  Pr.  Monarchie, 
lU.  »6. 

Mauritzio,  Maurizio,  £dl6  v.  Mohi^enfeld.  Erbl.  -  österr.  Adels- 
stand.  Diplom  von  1778  für  Joseph  Mauritzio,  Kaufmann  zu  Triest, 

12* 


—     180     — 

mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Mohrenfeld.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht. 
Ignaz  Maurizio,  Edler  v.  Mohrenfeld  war  1857  k.  k.  Platz-Hauptmann 
1.  Cl.  zu  Bergamo. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  374.  —  HiHt.-Schematlsin.  d.  österr.  Kaserthums. 

Manrus,  Edle  v.  Wagbnrg.  Erbländ.  -österr. Adelsstand.  Diplom 
•von  1798  für  Joseph  Johann  Maurus,  Kaufmann  zu  Linz,  wegen  seiner 
Handels-Industrie,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Wagburg. 

Megerle  v.  Mühlfeld.  8.  2*26. 

t  Mauschwitz.   Altes  schlesisches  und  lausitzisches  Adelsgeschlecht, 

welches  sich  von  dem  lausitzischen  Stamme  Debschütz,  s.  Bd.  IT.  S.  431 
unter  Beibehaltung  des  Wappens :  (in  Silber  ein  grünes  Seeblatt,  dessen 
Stiel  sich  zur  Linken  wendet)  abzweigte.  Nach  Wendt  erhielt  ein  v. 
Debschütz  aus  dem  väterlichen  Erbe  das  eine  Meile  von  Bauzen  gele- ' 
gene  Rittergut  Malschwitz  u.  nannte  sich  nach  demselben,  aus  welchem 
Namen ,  als  er  sich  in  Schlesien  ansässig  machte ,  nach  der  schlesischen 
Mundart  der  Name :  Mauschwitz  entstanden  sein  äoII.  In  Schlesien  kam 
das  Geschlecht  vom  Anfange  des  16.  Jahrh.  an  vor,  breitete  sich  ans 
den  der  Famile  schon  damals  zustehenden  Gütern  Harpersdorf  im  Lieg- 
nitzischen,  Lederrose  im  Jauerschen  und  Armenruh  im  Goldbergischen 
weit  aus.  führte  besonders  von  dem  Sitze  Armenruh  den  Beinamen  und 
erwarb  im  Laufe  der  Zeit  mehrere  ansehnliche  Güter.  —  Christoph  v. 
Mansch witz  lebte  um  1506;  die  Gebrüder  v.  M.  verkauften  1519  einen 
Theil  von  ihrem  Gute  Oderwitz  dem  Rathe  der  Stadt  Zittau ;  Sigis- 
mund  II.  V.  M.  war  1596  Herr  auf  Alzenau  im  Goldbergischen;  Fried- 
rich V.  M.  auf  Harpersdorf  und  Armenruh  kommt  1639  als  fürstl.  lieg- 
nitzischer  Regierungs-  und  Landrath  vor  und  Maximilian  v.  M.  und 
Armenruh  1676  als  Landes- Aeltester  des  Fürstenthums  Liegnitz.  Von 
den  beiden  Söhnen  des  Letzteren  starb  der  Aeltere,  Carl  Sigismund  v. 
M.  auf  Armenruh  und  Harpersdorf,  1712  als  des  Fürstenthums  Liegnitz 
und  der  Stände  Bestallter,  der  Jüngere  aber,  Maximilian  auf  Jaenowitz 
u.  Gross-Waltersdorf,  war  damals  noch  am  Leben.  Bernhard  Friedrich 
V.  M.  u.  Leisersdorf,  gest.  1709,  der  Fürstenthümer  Jauer  n.  Schweid- 
nitzLandes-Aeltester,hinterlie8s  unter  Anderen  einen  Sohn:  Maximilian 
Leonhard,  Herrn  auf  Leisersdorf.  Joachim  Daniel  v.  M.  auf  Barzdorf 
im  Striegauischen ,  der  Fürstenthümer  Jauer  und  Schweidnitz  Landes- 
Aeltester,  starb  1710  und  Wolf  Christoph  v.  M.,  Herr  auf  Ulbersdorf, 
1721  als  Land-Hofmeister  des  Goldbergischen  Weichbildes.  —  Die  in 
der  Lausitz  gebliebene  Linie ,  welche  wohl  dem  zwischen  Weissenberg 
und  Reichenbach  gelegenen  .Gute  Mauschwitz  den  Namen  gab ,  erlosch 
um  1707  mit  Caspar  Sigmund  v.  M.  auf  Waltersdorf,  Passerin  etc.  und 
die  Güter  desselben  fielen  an  die  Söhne  seiner  Töchter ,  an  die  v.  Rex. 
—  In  Schlesien  blühte  das  Geschlecht  im  18.  Jahrh.  fort  und  Glieder 
der  Familie  kamen  zu  hohen  Ehrenstellen :  Maximilian  v.  M.  starb  1782 
als  k.  preuss.  Generalmajor  und  Chef  eines  Cuirassier  -  Regiments  und 
Carl  Maximilian  Ferdinand  v.  M. ,  gest.  1792,  wurde  1786  k.  preuss. 
w.  Geh.  Staats-Kriegs-  und  dirigirender  Minister.  Im  19.  Jahrh.  nahm 
der  Stamm  an  Sprossen  ab,  doch  stand  noch  1837  Ernst  y.  M.  als  Re- 
gierangsrath  und  zweiter  Justitiarlas  bei  der  General-  Gommission  zu 


—     181     — 

Breslau  und  im  6.  Infanterie  -  Regimente  diente  ein  Hauptmann  und  im 
5.  Cuirassier-Regimente  ein  Lieutenant  v.  Mauschwitz. 

M.  Qeorg  Wendt,  Debschützische  Genealogie,  1695.  P.  I.  6.  8.  —  Carpiog,  Analeet.  ZU- 
Uv.  11.  8.  811.  —  Sinapiu»,  I.  S.  631  und  32  und  H.  8.  802.  —  Qauhe,  I.  8.  1334  and 
85  nach  Lucae,  «chlesisch.  Chronik.  —  Zedl*r,  XIX,  8.  2239.  —  N.  Pr.  A.-L.  HI.  8.  878  u. 
79.  —  Frtih,  t.  Led4bur,  U.  6.  88.  —  Siehmaßher ^  I.  72:  Die  Mauschwitz,  Schlesiseh.  — 
V.  Medingy  U.  P.  361. 

Mauthner,  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  10.  Jan. 
1850  fttr  Ludwig  Mauthner,  Doctor  der  Medicin. 

Handschriftl.  Notis. 

Max,  Edle  v.  Maxen.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1798 
für  Matthias  Joseph  Max,  k.  k.  Kreis-Commissar  zu  Iglau,  mit  demPrft- 
dicate :  Edler  t.  Maxen. 

MegerU  •.  Müh\feld,  8.  226. 

Maxelrain  zu  Hohenwaldeck,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom 
von  1660  für  Wolfgang  Veit  Herrn  v.  Maxelrain  zu  Hohenwaldeck.  — 
Ein  früher  zu  dem  ehemaligen  schwäbischen  Reichs  -  Grafen  -CoUegium 
gehörendes  Grafengeschlecht ,  welches  aus  Bayern  und  zwar  aus  dem 
Schlosse  u.  der  Herrschaft  Maxelrain,  Maxirain,  unweit  Aibling  stammte 
und  in  alter  Zeit  auch  Machseirain,  Meychslrein,  Meichselrein  u.  Maech- 
selrain  geschrieben  wurde.  Die  Familie  kam  schon  im  12.  Jahrh.  vor: 
Heinrich  und  Sibotho,  edle  Männer  v.  Maxelrain  treten  als  ZeugenllSO 
in  der  Gründungs-Urkunde  des  Klosters  Beyharting  auf.  In  der  Mitte 
des  14.  Jahrh.  lebte  Otto  v.  M. ,  dessen  erste  Hausfrau  Anna  Grf.  v. 
Montfort ,  die  zweite  Catharina  v.  Schenna ,  tirolischen  Herkommens, 
war.  Von  Letzterer  stammten  zwei  Söhne,  Conrad  und  Wilhelm.  Wil- 
helm hatte  aus  der  Ehe  mit  Anna  Marschallin  v.  Poxberg  einige  Söhne, 
von  welchen  Ludwig  den  Stamm  fortsetzte.  Derselbe  war  mit  Anna  y. 
Riedheim  vermählt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten :  Sigis- 
mund.  der  nur  eine  Tochter  hinterliess  und  Veit,  Land-Pfleger  zu  Aib- 
ling, welcher  durch  seine  Gemahlin,  Margaretha,  Wolffgang  Herrn  von 
Waldecks  Tochter  und  zum  Theil  Erbin,  seiner  Familie  das  Recht  auf 
die  Herrschaft  Waldeck  zubrachte,  welches  auch  sein  Sohn ,  Wolfgang, 
laut  Transaction  von  1559  mit  den  Miterben  aus  den  Familien  v.  Ho- 
henrain  und  Sandizell,  sich  u.  seinen  Nachkommen  sicherte.  Nach  dem 
Tode  Wolffgangs,  welcher  zuerst  den  freiherrlichen  Titel  führte,  schie- 
den seine  Söhne,  Wolffgang  Dietrich  und  Wolffgang  Wilhelm ,  von  wel- 
chen, nach  der  väterlichen  Bestimmung,  der  Erstere  die  waldeckischen, 
der  Letztere  die  maxelrainischen  Güter  in  Besitz  genommen  hatte ,  den 
Stamm  in  zwei  Linien.  Die  Söhne  Wolffgang  Dietrichs,  welcher  in  Folge 
der  Religionsstreitigkeiten  viel  zu  leiden  hatte ,  setzten  den  Stamm  fort 
und  zwar  der  Aeltere,  Ludwig,  herz,  bayer.  Kämmerer,  in  der  Ehe  mit 
Barbara  Scholastica  v.  Sandizell  und  der  Jüngere,  Georg,  mit  Maria  v, 
Degenberg,  doch  starben  dieselben  später  in  einem  Jahre,  1608,  ohne 
noch  Nachkommen  zu  haben  und  so  erlosch  denn  die  ältere  Linie.  Der 
Stifter  der  jüngeren  Linie,  Wolffgang  Wilhekn ,  kurförstlichcr  Hofmar- 
schall und  Hauptmann  zu  Burckhausen,  pflanzte  die  maxelrainische  Li- 
nie fort.  Derselbe  vermählte  sich  mit  Johanna  Pemer  aus  einem  braun- 
schweigischen  Geschlechte,  aus  welcher  Ehe,  neben  andern  Kindern, 


—     182     — 

Ghraf  Wolffgang  Veit  (I.) ,  8.  oben ,  ÄJtspross.  Letzterer,  Venn.  mit  Jo- 
hanna Truchsessin  v.  Waldporg,  hatte  zwei  Söhne,  Heinrich  Georg  und 
Wolffgang  Veit  (II.),  welche  die  Stifter  zweier  Speciallinien  der  jüngeren 
Hauptlinie  wurden.  Von  dem  Stifter  der  älteren  Speciallinie,  Heinrich 
Georg,  gest.  1640,  verm.  mit  Maria  Elisabeth  Grf.  v.  Freys ing,  gest. 
1669,  stammte  Johann  Vitus,  kurbayerischer  Kämmerer,  verm.  in  erster 
Ehe  mit  Catharina  Constantia  Freiin  v.  Spiering  in  Fronberg  und  in 
zweiter  mit  Francisca  Clara  Grf.  v.  Lamberg,  welcher  als  Letzter  seiner 
Specialliuie  1705  ohne  Nachkommen  starb.  Von  dem  Stifter  der  jünge- 
ren Speciallinie,  Wolffgang  Veit  (Tl.),  gest.  1660,  verm.  mit  Rosina  Grf. 
Y.  Preysing,  gest.  1676,  entspross  Maximilian  Wilhelm,  verm.  mit  Ma- 
ria Theresia  Grf.  v.  Fugger-Wöllenburg,  dessen  Sohn,  Johann  Vitus  Jo- 
seph Marcus  12.  Nov.  1734  den  Mannsstamm  seines  alten  Geschlechts 
schloss,  da  derselbe  nur  sechs  Töchter  gehabt  hatte.  Die  genannten 
Stammschlösser  und  Herrschaften  fielen  an  Kur-Bayern  zurück. 

Wig.  Hund,  P.  IT.  —  Sptne'r,  8.  493  u.  Tab.  19.  —  Durchlaucht.  Welt,  Ausg.  von  1710. 
II.  8.  351—57.  —  Hübner  ,  U.  T«b.  567.  —  Oauhe ,  I.  8.  1293—95:  nach  Imhof  n.  dem  Ge- 
neal.  Uandb.  —  Zedier^  XX.  8  84-86.  -  Si^-hmaeher,  I.  19:  Meychlrain,  Herrn  n.  Freiher- 
r«ii.    —  Triery  8.  518-20  u.  Tab.  74.  —  v.  M^ding ,  II.  8.361  and  62. 

Maxen  (in  Silber  drei,  2  n.  1,  gestürzte  grüne  Blätter  an  kurzen 
Stielen).  Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  1335  zu 
Maxen  bei  Pirna  sass  und  später  'in  der  Ober-  und  Niederlausitz  an- 
sehnlich begütert  wurde.  —  Martin  v.  Maxen  war  1465  Amtshaupt- 
mann zu  Görlitz,  welche  Würde  auch  Hans  v.  M.  1557  und  ein  gleich- 
namiger Sprosse  der  Familie  a.  d.  H.  Groeditzl673  zu  Bautzen  beklei- 
dete; schon  vorher,  1502,  tritt  ein  Hans  v.  M.  als  abgesagter  Feind 
der  Sechsstädte  auf;  Siegmimd  v.  M.  kommt  als  Rath  des  Kurfürsten 
August  zu  Sachsen  vor;  Georg  v.  M.  starb  1590  als  Hauptmann  zu 
Wolffenbüttel;  Wolff  v.  M.  auf  Rattwitz  lebte  um  1602  als  Landes- Ael- 
tester  im  görlitzischen  Kreise  und  Nicol  v.  M.  auf  Bischheim,  Henners- 
dorf ,  Ohorn  etc,  kursächs.  Kammerherr  und  Ober  -  Stallmeister ,  starb 
1712.  Derselbe  hatte  mehrere  Söhne,  von  denen  Johann  George  v.  M. 
auf  Pulsnitz,  kursächs.  Kammerjunker  und  Friedrich  Gottlob  v.  M.  auf 
Bischheim  kursächs.  Kammerherr  wurde.  Bei  Lebzeiten  der  Letzteren 
war  Hans  Adolph  v.  Maxen  auf  Quitzdorf  Klostervoigt  des  Klosters 
Marienthal.  Der  Stamm  blühte  fort,  nahm  aber  um  die  Mitte  des 
18.  Jahrb.  und  in  der  zweiten  Hälfte  desselben  an  Sprossen  ab ,  sass 
aber  noch  1777  in  der  Oberlausitz  zu  Ohorn  und  Obersteina  unweit 
Pulsnitz  und  in  der  Niederlausitz  meist  um  Guben  zu  Cummeltitz,  Klein- 
Dammer,  Hohen-  und  Nieder-Jehser,  Oegeln,  Strege  und  Weltho.  Um 
oder  nach  dieser  Zeit  ist  der  Mannsstamm  erloschen.  Die  lietzte  des 
Cteschlechts  war  eine  vermählte  Frau  v.  Carlowitz,  deren  Sohn,  Maiü- 
milian  Carl  v.  Carlowitz,  gest.  1833,  Herr  auf  Colmnitz  bei  Freiberg, 
k.  Sachs.  Kammerherr  und  Ober-Steuer-Einnehmer,  mit  seinem  Kamen 
und  Wappen  Namen  und  Wappen  der  erloschenen  Familie  v.  Maxen 
vereinigte,  s.  Bd.  H.  S.  225. 

Knauth,  S.  531.  -  Sinapius,  11.  8.  804.  -  Vol.  Konig.  II.  8.  708-9.  —  Oauht,  \. 
S.  ltS5  Q.  86  auch  nach  MülUri  Ann»l.  Saxon.  ~  Ztdler,  xfX.  8.  2248.  --  Di^ntmann  .  6. 
340.  Nr.  39,  -  Freih.  9.  Udebur,  H.  s.  88.  -  Siebmacher,  I.  166:  v.  Maxen,  ftaechsweh. 
—  f.  Meding,  I.  8.  877.  —  Suppl.  au  Siebm.  W.-B.  V.  93. 


—     183     — 

May,  Mai  (Schild  geviert:  l:*ön  Roth,  Gold,  Silber  und  Schwarz 
quergetheilt;  2  in  Roth  ein  silberner  Löwe;  3  in  Gold  ein  schwarzer 
Adler  und  4  in  Blau  ein,  eine  Kugel  [auch  Schale  oder  Ring]  tragendes 
Stativ).  Ein  in  Westphalen  begütert  gewesenes  Geschlecht,  welches  1 560  u. 
noch  1630  zuStammhild  u.  im  letztgenannten  Jahre  auch  zu  Brüntrup  im 
Lippeschen  sass.  Hans  Christian  v.  May  wurde  1751  erster  Kammer- 
director  zu  Cleve  und  der  Sohn  desselben,  Hans  Franz  Friedrich  v.  M., 
früher  Rittmeister  imk.  pr.  Leib-Cuirassler-Regimente,  war  1809  Post- 
meister zu  Dessau. 

zedier,  XrX.  8.  2312.  -  N.    Pr.  A.-L.  HI.  8.  37».  —   jn-eih.  9,  Udebur ,   U.   8.  88.  — 
Sttbmaeher,  UI.  133. 

May  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  ein  Löwe  und  links 
ein  Maienbaum).  Ein  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrb.  in  Ber- 
lin ansässiges  Adelsgeschlecht.  Christoph  Ehrenreich  v.  May ,  Doctor 
der  Medicin,  war  1719  und  noch  1737  Hauseigenthtlmer  zu  Berlin. 

Freih,  v.  Ledebur,  U.  8.  88. 

May,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1716  fÄr 
Georg  Augustin  v.  May,  Reichshofrath. 

Megerlt  t.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  6.  78. 

May  V.  Klingen.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1810  fittr 
Anton  May.  Oberlieutenant  im  k.  kx  2.  Artillerie -Regimente,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Klingen. 

MegerU  v.  Mühlpid,  Erg.-Bd.  8,  874. 

May  T.  Mayenthal,  Ritter  und  Edle.  Erbl.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1729  für  Joseph  Ignaz  v.  May,  k.  k.  österreichischen  Hof- 
raths-Secretair,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v,  Mayenthal. 

Mtgtrh  9,  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  176. 

Maybnrg ,  Freiherren.  Ein  in  Steyermark  in  der  zweiten  Hälfte 
des  18.  Jahrh.  vorgekommenes,  freiherrliches  Geschlecht. 

achtmü»,  11.  8.  537. 

Maydan  v.  Dannenthal.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1781  fttr  Franz  Carl  Maydan,  k.  k.  Artillerie -Districts-Comman- 
danten  und  Oberstlieutenant,  mit  dem  Prädicate :  v.  Dannenthal. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  874. 

Maydell,  Maydel,  auch  Freiherren.  Schwedischer  Freiherren- 
stand. Diplom  vom  26.  Juni  1693  fftr  Georg  Johann  v.  Maydell,  kön. 
schwed.  Feldmarschall  und  General  der  Infanterie.  —  Altes,  lief-,  cur- 
und  esthländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  gleichnamiges,  in  Liefland 
gelegenes  Stammhaus  schon  über  dreihundert  Jahre  in  der  Hand  der 
Familie  v.  Taube  ist.  Dasselbe  sass  in  älterer  Zeit  auch  in  Ostpreussen 
zu  Deyguhnen  und  Doben  unweit  Angerburg  und  zu  Faulhoeden  und 
Grzibowen  bei  Lotzen.  —  Nach  Hartknoch  soll,  was  dahin  gestellt  blei- 
ben muss,  der  Stammvater  desselben  ein  Krieger,  Mayedo,  gewesen  sein, 
dessen  Vater,  Tirsko,  einem  tapferen  Feldherm,  die  heidnischen  Preus- 
sen  1255  die  Festung  Welau  zur  Beschützung  übergaben,  der  aber  mit 
seinem  Sohne  den  christlichen  Glauben  annahm ,  nachdem  er  glaubte, 
die  Festung  gegen  die  Kreuz-Ritter  nicht  halten  zu  können,  — Von  den 
späteren  Sprossen  des  Stammes  standen  Mehrere  in  k.  polnischen  Mili- 


—     184     — 

tair-  u.  Staats-  so  wie  in  k.  schwedischen  Militairdiensten.  Von  Einem 
V.  M.,  k.  polnischem  Obersten,  stammte  Johann  v.  M.,  k.  poln.  Oberst- 
lieutenant und  von  dem  Sohne  des  Letzteren,  Dionysius,  k.  polnischem 
Obersten  im  Kriege  gegen  die  Moscowiter,  entspross  Hermann  v.  M.,. 
um  1600  k.  poln.  Kammerherr,  Präsident  des  Kr.  Pilten  und  Starost. 
Derselbe  hatte  zwei  Söhne ,  Otto  Ernst  und  Dietrich  Hermann.  Otto 
Ernst,  Herr  auf  Rosenbock  und  Raven,  k.  poln.  Kammerherr  und  eben- 
falls Präsident  u.  Starost  des  piltenschen  Kreises,  hinterliess  zwei  Söhne, 
Friedrich  Johann  und  Dietrich,  welche  1678  k.  poln.  Kammerherren 
waren  und  von  Dietrich  Hermann,  k.  poln.  Kammcrherra  u.  Starosten, 
Herrn  auf  Riga  u.  Kleeszell,  Obersten  des  Leib-Regiments  etc.  stammte 
ein  einziger  Sohn,  Jacob  Friedrich,  k.  poln.  Kammerherr  und  Starost, 
welcher  1682  zu  Leipzig,  nach  einem  Zweikampfe,  von  seinem  Gegner 
aus  einem  Hinterhalte  ermordet  wurde.  —  Freiherr  Georg  Johann',  s. 
oben  zeichnete  sich  namentlich  im  Anfange  des  18.  Jahrh.  in  dem  da- 
maligen schwedisch-polnischen  Kriege  durch  grosse  Tapferkeit  aus  und 
1736  trat  ein  k.  poln.  Generalmajor  v.  Maydell  in  k.  russische  Dienste. 

—  Der  Stamm  blühte  in  Lief-  und  Curland  fort,  kam  auch  nach  Han- 
nover und  Meklenburg ,  wo  er  zu  Wredenhagen  angesessen  wurde  und 
brachte  in  neuer  Zeit  auch  in  der  Ost-Priegnitz  das  Gut  Seefeld  an  sich. 

Hartknoch,  Preusslsch.  Historie.  8.  287.  —  Theatr.  Europ.,  XI.  8.  131?^—  J.  U.  König, 
Besserische  Schriften  :  Lebensbeschr.  des  Hru.  v.  Besser,  Leipzig,  1732,  I.  8.  40.  —  Qauhe, 
II.  8.  701-3.  —  SiPea  Rikei  Matrik.  I.  8.  378  u.  11.  8.  1446.  -  FrHh.  9.  Kr  ohne,  H.  8.  837 
u.  38  und  444.  —    Freih.v.d.  Kneseberk,».  206.   —  Freih.  v.  L^debur,  II.  8.  88  u.  III.8.3»8. 

—  •.  Mediwj,  1.  S.  377-79:  v.  M.  u.  Frh.  v.  M.  -  Schwed.  W.-B.  Frh.  v.  M.  n.  v.  M.  — 
Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  IV.  18.  —  Neimbt  ,  Curl&nd.  W.-B.  Tab.  25.  —  9.  He/ner ,  hannov. 
Adel,  Tab.  22. 

Mayenberg ,  v.  und  zu  Mayenberg,  Ritter  und  Edle,  auch  Frei- 
herren. Reichsadels-,  reichs-  und  erbl.-österr.  Ritter-  und  erbl.-österr. 
Freihernistand.  Adelsdiplom  vom  5.  August  1687  füY*  Johann  Georg 
Schmid  (Schmidt) ,  in  Rücksicht  seiner  in  verschiedenen  Gelegenheiten 
erworbenen  ausgezeichneten  Verdienste;  Ritterdiplom  vom  18.  Mai 
1714  für  Denselben,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  u.  zu  Mayenberg, 
Mayenburg  und  Freiherrndiplom  vom  12.  Juli  1790  für  Joseph  Anton 
Edlen  v.  u.  zu  Mayenberg ,  nieder  -Österreich.  Appellationsrath .  wegen 
60jähriger  Dienstleistung.  —  Von  Johann  Georg  Edlen  v.  u.  zu  Mayen- 
berg entspross  Christoph  Friedrich  Edler  v.  und  zu  M.,  nieder- österr. 
Canzler,  welcher  die  Herrschaft  Wirmla  in  Nieder-Oesterreich  kaufte  u. 
11.  Juli  1726  unter  die  alten  Geschlechter  des  niederösterr.  Ritter- 
standes aufgenommen  wurde.  Von  Letzterem  stammte  Freih.  Joseph 
Anton,  s.  oben ,  welcher  sich  mit  Maria  Anna  v.  Mayersfeld  vermählte 
und  von  dem  Sohne  aus  dieser  Ehe,  dem  niederösterr.  Regimentsrathe 
und  Landes- Verordneten  des  Ritterstandes,  Freih.  Anton  Joseph  v.  und 
zu  M.,  vcrm.  mit  Antonie  v.  Dechan,  entspross  Joseph  Freih.  v.  und  zu 
M.,  geb.  1775,  welcher  den  Stamm  fortsetzte. 

Leupold,  I.  3.  8.  486—90.  —  Megetle  t.  Mühlfeld,  Ö.  70  und  143.  —  W.-B.  der  6iterr. 
Monarchie.  XI.  82.  —  Kneachke,  11.  S.  291  und  99. 

Mayenn,  8.  Meyenn. 

Mayer,  Ritter  und  Edle,  Mayer  y.  Mayerfels,  Ritter  und  Edle 

(Wappen  nach  dem  Diplome  von  1808:  Schild  geviert:  1.  u  4. in  Gold 
ein  einwärtsgekehrter,  gekrönter,  doppelt  geschweifter,  schwarzer  Löwe 


—     186     — 

und  2  und  3  in  Roth  ein  schrägredhter ,  silberner  Balken,  welcher  mit 
fünf  blauen,  an  einander  gereihten  Eisenhütchen  belegt  und  oben,  links, 
wie  unten,  rechts,  von  einem  sechsstrabligen,  silbernen  Sterne  begleitet 
ist  und  Wappen  nach  dem  Diplome  vom  21.  Nov.  1863:  Schild  roth, 
mit  goldenem  Schildeshaupte.  Im  goldenen  Schildeshaupte  ein  schwär* 
zer,  goldgekrönter,  nach  rechts 'schreitiender  Löwe  mit  ausgeschlagener 
Zunge  und  doppelt  über  sich  geworfenem  Schwänze.  Im  rothen  Schilde 
zwischen  zwei  sechsstrabligen,  silbernen  Sternen  ein  weisser,  mit  fünf 
blauen ,  aneinander  gereihten  Eisenhütlein  belegter ,  rechter  Zwergbal- 
ken. Am  Schilde  stehen  drei  offene,  gekrönte,  adelige  Turnierhelme  mit 
dem  Helmschmucke  der  Mayer  v.  Mayerfels,  der  Mayer  v.  Hüningen  u. 
des  Mayeramtes  Velseck  und  mit  den  althergebrachten  Wappen-Schild- 
haltern des  Geschlechts:  zwei  gold  bekleideten  weiblichen  Engel- Jung- 
frauen mit  blauen  Flügeln  und  mit  demWapi)enspniche:  Maria  hilf)!  — 
Edler-  und  Ritterstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  10.  März  1808 
für  die  Gebrüder  Alois  Johann  Mayer,  Grosshändler,  Guts-  und  Haus- 
besitzer in  der  Pfarrei  St.  Wilten  oder  Wiltau  bei  Insbruck ,  und  Carl 
Lorenz  Mayer,  k.  bayor.  Staats-Schulden-Tilgungs-Commissions- Asses- 
sor und  Wechsel-  und  Mercantil-Gerichts-Beisitzer  zweiter  u.  höchster 
'Instanz,  und  zwar  auf  Vorbitte  der  tirolischen  Stände,  wegen  des  ihrem 
Lande  zur  Zeit  der  Noth  verschafften ,  nützlichen  Credits  u.  wegen  von 
ihnen  geleisteter ,  ja  oft  mit  persönlichen  Gefahren  verbundener  Hülfe, 
so  wie  unter  Bestätigung  und  ausdrücklicher  Anerkennung  ihres  herge- 
brachten Wappens  und  mit  besonderer  Berufung  auf  den,  der  Familie 
ertheilten  pfalzgräflichen  Wappenbrief  vom  24.  Juli  1676  u.  k.  bayer» 
Anerkennungs-Bestätigungsdiplom  d.  d.  Rom,  21.  Nov.  1863,  für  die 
directe  Abstammung  des  Carl  (H.)  Heinrich  Otto  Joseph  Anton  Ritter 
und  Edlen  Mayer  v.  Mayerfels,  auf  und  zu  Schwanegg  etc.,  k.  bayer. 
Kammerjunker  und  Landwehr-Hauptmann,  Doctor  der  Philosophie  etc. 
von  den  Mayern  von  Völs  und  für  die  königliche  Ermächtigung  zur  Ein- 
tragung mit  dem  Prädicate:  „v.  Mayerfels''  nunmehr  auch  in  die  Adels- 
matrikel des  Königreichs  Bayern.  —  Bas  eben  erwähnte  Diplom  von 
1863  erkennt  an  und  bestätigt  ausdrücklich,  dass  die  Voreltern  des 
Geschlechts  von  dem  im  Hauptstamme  erloschenen,  alten,  südtirolischen 
Geschlechte  der  Mayer  abstammen ,  dessen  Mitglieder  in  ältester  Zeit 
mit  dem  erblichen  Mayeramte  der  Herrschaft  Völs,  Föls,  bei  Botzen  be- 
traut gewesen,  weshalb  sie  von  dem.  dortigen  Mayerhofe  die  Mayer  v. 
Foels  und  später  kurzweg  die  „Mayer  v.  Mayerfels"  genannt  und  dann 
auch  mit  dem  erblichen  Teutsch- Ordens  ■'Mayer -Amte  der  Commende 
Lengmoos  zu  Stein  am  Ritten  .belehnt  worden  sind,  mit  welchem  Amte 
auch  die  directen  Vorfahren  des  Diploms-Empföngers,  bis  zum  Urgross- 
vater  herab,  mehr  als  zwei  Jahrhunderte  bekleidet  gewesen  waren.  Der 
erste  und  eigentliche  Stammname  des  Geschlechts  war  übrigens :  „VeU 
(Fels)  oder  Völs"  und  im  Welschen  „de  Vels'*  und  erst  später  wurde 
der  Amtsname :  Mayer  hinzugesetzt  und  im  Laufe  der  Zeit  zum  erb- 
lichen Schreibnamen  gemacht  u.  zwar  auf  die  natürlichste  Weise,  eben 
weil  selbst  das  der  Familie  zusteheiide  Mayer -Amt  der  Grafen  v.  Bot- 
zen und  nachmaligen  Hochen-Eppaaer  aus  dem  weifischen  Stamme  auch 


—     186    — 

erblich  war.  Die  Namen:  Vols,  Völs,  Fels  und  de  Vels  sind  demnach 
—  vor  Ankunft  der  Colonna-  v.  Fels  in  Tirol  —  vollkommen  identisch 
mit  dem  Namen :  Mayer  v.  Vols,  Völs.  —  Der  Stamm  schied  sich  bald 
in  mehrere  nach  ihren  Burgen  genannte  Linien ,  welche  sich  weit  aus- 
breiteten und,  im  Besitze  ansehnlicher  Lehen,  Lands&ssigkeit  in  verschie- 
denen Gegenden  erlangten.  Von  diesen  Linien  haben  namentlich  die 
Mayer  v.  Höningen ,  welche  in  zwei  Linien  blühten ,  schon  in  ältester 
Zeit  und  zwar  zweifelsohne  ans  traditioneller  Erinnerungs-Pietät  ihres 
ersten  u.  ältesten  Herkommens,  zwei  Edelsitze  mit  dem  Namen  Mayer- 
oder auch  Mayenfels  erbaut,  deren  einer  unweit  der  Stadt  Basel  zwischen 
Muttenz  und  Prattlen  auf  einem  reizend  gelegenen  Hügel  sich  jezt  als 
eine  äusserst  elegante  Villa  erhebt,  der  andere  aber  noch  heute  in  Hü- 
ningen selbst  sich  befindet.  —  Wohl  nur  zur  Geltendmachung  der  von 
dem  Geschlechte  erlangten  Aemter  und  Würden  u.  der  damit  von  jeher 
verbundenen  Edelmannsfreiheit  auch  im  fernen  Auslande  haben  später 
mehrere,  vermuthlich  längere  Zeit  von  der  tirolischen  Heimath  in  Bayern 
abwesende  Glieder  des  Stammes  noch  einen  eigenen  pfalzgräflichen  Wap- 
pen- und  Freiheitsbrief  sich  ausstellen  zu  lassen  für  nothwendig  erach- 
tet. Derselbe  wurde  24.  Juli  1676  von  Job.  Baptista  Carl,  A.  A.  Doctor, 
des  paepstlichen  Stuhls  zu  Rom  Protonot. ,  Comes  Palatinus  u.  Dechant 
zu  Weichs  an  der  Glon  im  OberfQrstenthume  Bayern  für  Sebastian  M. 
mit  seinen  drei  Söhnen :  Veit,  Thomas  und  Matthias  im  Gerichte  Sarnt- 
hein  (im  s.  g.  Samthaie  bei  Botzen),  fftr  Georg  M.  mit  seinen  zwei  Söh- 
nen, Christian  und  Martin  im  Gerichte  Ritten  aufn  Stein  bei  Botzen  und 
für  Caspar  M.  .,so  noch  am  Leben",  wie  im  Wappenbriefe  steht,  mit 
seinen  drei  Söhnen,  Philipp,  Georg  (H.)  und  Matthaeus,  ausgestellt. 
Ein  directer  Nachkomme  eines  der  im  erwähnten  Wappenbriefe  ge- 
nannten acht  Brüdersöhne  —  welches  derselben  ist  bei  Mangelhaftigkeit 
der  Pfarrbücher  in  jenen  Gegenden  noch  nicht  ermittelt  —  war  Lorenz 
Mayer,  gest.  1767,  Pfleger  und  Gerichtsschreiber  zu  Wangen,  auch 
Amtmann  der  deutschen  Ordens-Commende  zu  Lengmoos  am  Ritten  u. 
derselbe  ist  der  gemeinsame  Stammvater  der  drei  neueren  Hauptlinien 
des  Geschlechts.  Aus  fler  Ehe  mit  Anna  Maria  Thaler  stammten  näm- 
lich, neben  einer  Tochter,  drei  Söhne:  Joseph  (I.),  Alois  Johann  (I.)  u. 
Carl  (L)  Lorenz.  Joseph  (I.),  gest.  1805,  Notarius,  Syndicus,  Stadt- u. 
Gerichtsschreiber  zu  Botzen,  gründete  die  älteste,  die  s.  g.  tirolische 
oder  botzener  Linie,  auf  welche  sich,  da  der  Stifter,  wie  erwähnt,  1805 
starb ,  das  in  die  Familie  später  gekommene  Edlen  -  und  Ritterdiplom 
nicht  beziehen  konnte.  Diese  Linie  ist  mit  dem  Sohne,  Alois  Johann  (H.), 
1853  wieder  ausgegangen.  Alois  Johann  (I.)  Ritter  u.  Edler  v.  Mayer, 
s.  oben,  gest.  1817.  verm.  mit  Maria  Anna  Cölestina  v.  Tschussi,  stif- 
tete die  bayerische  ältere,  oder  s.  g.  insbrucker  Linie,  welche  im  Manns- 
stamme nicht  fortgesetzt  worden  ist.  Von  sechs  Töchtern  starben  fünf 
jung;  die  einzig  am  Leben  gebliebene  Tochter,  Wilhelmine  Angela  Alo- 
isia,  wurde  die  erste  Gemahlin  des  Andreas  Freiherm  v.  Grossschedl,  k. 
bayer.  Hauptmanns  ä  la  suite,  starb  aber  1841  mit  Hinterlassung  einer 
Tochter  und  dreier  Söhne,  von  welchen  zwei  noch  leben.  Carl  (I.)  Lo- 
renz Edler  und  Ritter  v.  Mayef ,  gest.  1882,  welcher  1819  Guts-  und 


—     187     — 

Geri^tsberr  vieler  im  Kr«  Nieder -flAj^rn  $r«l6ftenen  ttoftiiKrUf^n  und 
Ortsschaften  Würde,  gründete  die  aliein  noch  blQhende ,  bayorisoho  jün- 
gere, oder  8.  g.  mflnchener  Linie.  Derselbe  war  in  erster  Khe  vonnflhlt 
mit  Magdalena  Schliclcer  and  aus  dieser  Ehe  (die  ssweite  blieb  kinder- 
los) stammte  ein  einziger  Sohn,  Joseph  (IT.)  Carl  LorouK  Benedict  VA* 
1er  Ritter  v.  Mayer,  geb.  1795  und  gest.  1861,  Mjjor  u.  Comnmndant 
der  k.  bayer.  Landwehr-Cavallerie-Di\i8lon  m  München,  Ronlitftton-  u. 
Fabrikbesitzer  ebendaselbst  etc.  Derselbe  verkaufte  die  vom  Vater 
1832  ererbten  umfengreichen  niederbayerischen  Güter  18B3  an  den 
damaligen  k.  bayer.  Staatsminister  Grafen  v.  Montgelas,  welcher  durch 
Erwerb  dieserBesitzungen  seiner  Familie  die  bayerische  erbliche  Uolchi- 
ratbs-Würde  wieder  verschaffte.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna  Miirlrt  Jo« 
sepha  Catharina  V.  Reichenbach,  —  einzigen  Tochter  des  bekannten 
Gelehrten  und  grossen  Mechanikers  Georg  Ritter«  v.  Reichenbaeh ,  k. 
bayer.  Directors  des  Ministerial-Banbureaus  und  Oberst-Befg-  ti.  BnU- 
nenrathes,  aus  der  Ehe  mit  Franzisca  v.  Enhuber  —  ciitspross  der 
jetzige  Stamwälteste :  Carl  (IT.)  Heinrich  Otto  Joseph  Anton  Ritter  und 
Edler  Mayer  v.  Mayerfels,  s.  oben.  Derselbe,  geb.  1825,  vermfthlte 
sich  1849  mit  Regina  Walburga  Ursula  Monges,  aus  welcher  PJhe,  da 
ein  1853  geborener  Sohn,  Carl  (ITI.)  Joseph  Lorenz,  schon  1H54  u.  c!in 
anderer  1861  geborener  Sohn,  Georg  flll),  nach  einem  halben  Jahre 
starb,  jetzt  nur  drei  Töchter  leben :  Anna  Maria  Josepha  Regina,  geb. 
1850,  Maria  Theresia  Regina,  geb.  1851  und  Ida  Sophia  Hegina,  geb. 
1855.  Eine  1852  geborene  Tochter ,  Bertha  Valentine  Regina ,  starb 
1853.  —  Dr.  Carl  (II.)  Ritter  und  Edler  Mayer  v.  Mayerfei»  ist  ein 
grosser  Kenner  und  Freund  der  Heraldik  u.  hat  als  Frucht  vieljähriger 
und  sorgsamer  Forschungen  unter  dem  Titel:  Heraldisches  ABC -Buch, 
München,  1857,  fftr  die  Wissenschaft  ein  grosses  Prachtwerk  mit  vielen 
Tafeln  in  Farbendruck  etc.  herausgegeben,  welches,  gestflt;(t  auf  die 
einstigen  Anfänge  der  Heraldik,  för  dieselbe  neue  Bahnen  eröffnen  soll, 
auch  ist  derselbe  im  Besitze  reichhaltiger  Waffen-  u.  Alterthums-Samm- 
langen,  welche  in  diesem  Jahre  in  der  von  ihm  erkauften ,  von  dem  be- 
rühmten Ludwig  Bitter  v.  Schwanthaler  erbauten  Burg  Schwanegg  qD' 
weit  München  untergebracht  und  passend  aufgestellt  worden  sind  und  / 
wurde  1863  Erbauer.  Gründer,  Stifter  und  Patronu»  Kccleflae  6er  '  ^ 
ersten  St.  Maria-Hüf-Kapelle  in  Niederprteking  bei  Star^nberg  zu  Ehre» 
der  A.  H.  Jungfrau  Maria  und  des  h.  Ritters  Georg,  als  den  beiden 
Hauptpatronen  der  gesanunten  Ritterschaft. 

Banä/trhr.  IToCisM.  -  t.  Lamf,  A.  441.  —  Wm^i^tfC*>d^  4^  tttl^«  Cmmf»^  r.  fit^m^^ 
b«rf,  ÜMairr.  to«  I4-«3.  -  Sit^macA^r.  üa^xt^h^  »«m  l*^^7  Iff.  44  W  »»  1«^',  fV.  |«  «^ 
12«  «ad  V.  I7S.  —  W-B  rt.  Kip-  Bayern.  VIJ  H  -  r  ff^/n^r .  h*j^  A^t^l  ,  T•^.  Jl4  «fMl 
».  m.  —  Jmnb  MmU,  Bmtttr  4i«i»ckl«clncr ,  1441 ,  Tab.  n.  -  ZmrW.k^  Wtpfinm  '  UMU  ttm 
Jahne  c.  1300  T*f>,  7.  3r.  I«7  Tab.  10.  »r.  238  9a4  Tab.  »  flr.  i*).  -  Xm^tcäk* .  IV. 
8.  t77-»I  —  Dr.  Cmrt  Bioer  w.  Jfoy^.  ABC-B<iel»  4^r  ll«f«Mlli  ,  IMüHM»,  t«?.  AlM«B«, 
12.  8.  414—17  u.  Tab.  44.  47.  <Sl.  <J  na*!  *4. 

Msyvr  (im  Silb€r  ein  aafgerickteler  Pantber).  AMmUaUi  d^  Kgr. 
Preuiem.  Diplom  vom  15,  Odob.  17dH  für  (^msMfh  VritMch  Jfssyer, 
k.  prews.  Xa^or.  Ein  f^hn  deffielben.  CWiatian  Friedrieh  v,  Majer 
war  1806  Premierüeiitenaiit  im  Infent.-Regim,  v,  BesiKr  n.  wurde  l>ir.T4 
als  Gemyaimajgr  ftiBiiHiit  —  Die  FaHüw  mt  m  OstpreoMai  m  Kl- 


^/ 


—     188     — 

kinehlen  im  Kr.  Darkehmen,  zu  Jürlaken  im  Kr.  Insterburg  u.  zu  Po- 
lentzhoff  im  Kr.  Niederung  angesessen. 

N.  Preuss.  A.-L.  lU.  8.  3T9.  -  Freih.  9.  Ltdebur  ,   IL  8.  89.   —  W.-B.  d.  Preua«.    Mo- 
Darcl).  Ur.  96. 

Mayer  (in  Blau  eine  weisse  Mauer  von  sieben  Schichten,  welche 
schräglinks  stufenförmig  aufsteigt.  Die  vier  unteren  Schichten  reichen 
vom  rechten  zum  linken  Schildesrande,  die  fllnfte  und  sechste,  aus  wel- 
cher letzteren  in  der  Mitte  ein  Stück  ausgebrochen  ist ,  reichen  nicht 
bis  zum  rechten  Schildesrande  und  von  der  obersten  Schichte  steht  nur 
ein  Stück  am  linken  Schildesrande ,  weshalb  auch  die  Mauer  von  Eini- 
gen als  Mauerruine  angegeben  wird).  Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Di- 
plom vom  16.  Febr.  1822  für  Dr.  CarlWilhehn  TraugottMayer,  Ober- 
amts-Advocaten  und  Justitiar  zu  Loebau.  Die  amtliche  Bekanntmach- 
ung dieser  Erhebung  erfolgte  10.  April  1822.  Der  Diploms-Empfänger, 
später  Herr  auf  Nieder-Ruppersdorf  und  Ober-Oderwitz  und  Landesbe- 
stallter der  sächsischen  Oberlausitz,  rühmlichst  bekannt  durch  grosse  u. 
erspriessliche  Thätigkeit,  so  wie  einst  als  Redner  in  der  gelten  Kam- 
mer der  sächsischen  Ständeversammlung,  ist  als  Landesbestallter  a.  D. 
und  königlicher  Friedensrichter  7.  Aug.  1864  zu  Niederruppersdorf  bei 
Herrnhut  gestorben.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Ernst  Gustav  Carl 
V.  Mayer,  geb.  1840,  wurde  1860  u.  P.  C.  E.  v.  Mayer,  geb.  1843, 
1863  als  Studirender  der  Rechte  auf  der  Universität  Leipzig  inscribirt 
und  Ersterer  erlangte  1864  die  juristische  Doctorwürde. 

Handschriffcl.  Notix.  —  Freiherr   v.  Ledebur,  II.  8.  89  und  III.  8.  308.    —    Kne»chke,  I. 
8.  293  und  94.  —  W.-B.   d.  Sachs.  Staaten,  VI.  6i. 

Mayer,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1764  für 
Johann  Adam  Mayer,  k.  k.  Hofrath  und  Geh.  Kammer-Zahlmeister  aus 
Höchsteigener  Bewegung,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  130  und  131. 

Mayer.  Erbländisch  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1786  für 
Paul  Mayer,  k.  k.  pensionirten  Oberstwachtmeister. 

Afggerle  v.  Muhlfeld,  Erg.Bd.  .8  375. 

Mayer  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  gol- 
dener Löwe  und  2  und  3  in  Gold  eine  rothe  Lilie).  Reishsadelsstand. 
Diplom  im  kurpfälzischen  Reichsvicariate  vom  6.  Juli  1793  filr  Johann 
Georg  Mayer,  kurpfölz.  Hofrath  und  Rentmeister  zu  Passau.  Derselbe, 
geb.  1749  und  aus  Eslam  in  der  obeni  Pfalz  stammend,  wurde  als  k. 
hayer.  Hofrath  u.  Stadtrichter  in  Passau  nach  Anlegutig  der  Adelsma- 
trikel des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

».  Lang,  8.  443.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VII.  14. 

Mayer.  Steiermärkisches ,  besonders  zu  Anfange  des  17.  Jahrb. 
bekanntes  Adelsgeschlecht. 

Schmutz,  11.  S.  527. 

Mayer  v.  Adlerstren.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1794  für  Johann  Anton  Mayer,  k.  k.  Salzversilberer  und  Tranksteuet- 
Einnehmer  zu  Pisek  in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Adlerstreu. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  375. 

Mayer  V.  Festenwald.   Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 


—     189     — 

6.  Dec.  1841  fttr' Johann  Mayer,  k.  k,  pens.  Major,  mit  demPrädicate: 
V.  Festenwald.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt:  Ernst  M.  v.F.  war  Ober- 
lieutenant im  13.  Grenz-Inf.-Regim.  u.  Wenzel  M.  v.  F.  Lieutenant  im 
6.  Husaren-Regimente. 

H«o<Uchriftl.  Notis.  —  MiliUir-SchemaUsm.  d.  österr.  Kaiserthuius. 

Mayer  v.  Fuchsstadt.  Altes  kärntner  Adelsgeschlecht,  welches 
mit  dem  Erhstabelmeister-Amte  in  Kärnten  belehnt  war. 

BuoHini,  8t«mmat.  III.  —  Zedier,  XX.   S.  204. 

Mayer  v.  Gravenegg,  Freiherren.  Diplom  vom  6.  März  1850  für 
Joseph  Mayer  v.  Gravenegg,  k.  k.  w.  Geh.-Rath. 

Bandschrini.  Notis. 

Mayer  T.  Hagenthal,  Ritter  u.  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1715  für  Johann  Leopold  Mayer,  Vice-Domamts-Gegenhändler  zu 
Linz,  mit  dem  Prädicate ;  Edler  v.  Hagenthal. 

Megerte  w.  Mühlfeld,  Erg.- Bd.  8.  176. 

Mayer  v.  Heldenfeld,  auch  Freiherren.  Erbl.-österr.  Adels-  und 
Freihermstand.  Adelsdiplom  von  1777  für  Johann  Mayer,  Unter- 
lieutenant im  k.  k.  Dragoner-Regimente  Herzog  zu  Sachsen-Cohurg,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Heldenfeld  und  Freiherrndiplom  von  1816  jftlr  Anton 
Mayer  v.  Heldenfeld,  k.  k.  Feldmarschalllieutenant  und  Commandanten 
zu  Mantua.  —  In  neuester  Zeit  war  Anton  Mayer  v.  Heldenfeld  k.  k. 
Feldkriegs-Commissar  zu  Klausenburg. 

Megerle  9.  Mühl/^ld,  8.  70  u.  Brg.-Bd.   8.  375.  —  llilit.-Sehemat.  d.  osterr.  Kaiiterth. 

Mayer  v.  Loewenschwerdt ,  auch  Freiherren.  Erbländ.  -österr 
Adels-  und  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  vom  10.  Apr.  1810  für  Jo- 
seph Mayer,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant. -Regimente  Graf  St.  Julien,  in 
Rücksicht  seiner  langjährigen ,  rühmlichen  Dienstzeit  und  bewiesenen 
Tapferkeit  vor  dem  Feinde ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Loewenschwcrdt  u. 
Freihermdiplom  vom  27.  Sept.  1849  für  Franz  Xaver  Joseph  Mayer  v. 
Loewenschwcrdt  in  Folge  seiner  in  der  Schlacht  bei  Gustozza  mit  be- 
sonderer Tapferkeit  und  Klugheit  ausgeführten,  entscheidenden  Waffen- 
that.  —  Joseph  M.  v.  L.,  aus  Prag  gebürtig,  starb  1817  als  Platzhaupt- 
mann zu  Olmütz.  Aus  seiner  Ehe  mit  Ludovica  v.  Stranski,  gest.  1812, 
entspross  Freiherr  Franz  Xaver  Joseph,  geb.  1794,  k.  k.  Generalmajor 
und  Commandant  der  Festung  Carlstadt.  Derselbe  vermählte  sich  1819 
mit  Barbara  Josepha  v.  Kilian  aus  Lorch  am  Rhein,  geb.  1797,  aus 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter ,  Freiin  Barbara,  geb.  1828,  zwei 
Söhne  stammen:  Freih.  Anton,  geb.  1819,  k.  k.  Oberstlieutenant  ad  la- 
tus des  Militair-Invalidenhaus-Commandanten  zu  Wien  u.  Freih.  Franz, 
geb.  1821,  k.  k.  Major  in  Pension. 

Megerle  p.  Mühlfeld,  8.  226..  —  Geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Hauser,  1857.  8.  483  u.  1864. 
8.  528. 

Mayer  t.  Mayenfeld,  Ritter  nnd  Edle.  Reichsritterstand.  Di- 
plom von  1743  ftlr  Jacob  Friedrich  Mayer,  k.  k.  Kriegs-Commissar,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Mayenfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  176. 

Mayer  V.  Mayeregg.  Erbl. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  17 10 


—     190     — 

lür  Jacob  Christoph  Mayer,  Pfleger  zu  Steinach ,  mit  dem  Prädicate :  v. 
Mayeregg. 

Megerl«  v.  Mühlfeld,  Brg.-Kd.  8.  374. 

Mayer,  Edle  v.  Mayern.  Erbländ. - österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1770  für  Johann  Mayer,  k.  k.  Kreis-Secretair  zuKaurzim,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v.  Mayem. 

M4>gprle  v.Mü/d/^ld,  RTg.-B(l.  8.  375. 

Mayer  v.  Mayersbach  (in  Blau  ein  rother  Sparren,  welcher  oben 
rechts  und  links  von  je  einem  grünen  Maiblumenstengol  mit  vier  Blumen 
beseitet  ist  und  zwischen  welchem  unten  eine  weisse  Lilie  schwebt). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  3.  April  1762  für  Johann  Friedrich 
Mayer,  fürst,  brandenb. -bayreuthischen  Hofrath  und  der  fränkischen 
Reichsritterschaft  im  Canton  Steigerwald  Directorial  -  Consulenten ,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Mayersbach.  Von  demselben  stammte  Ernst  Chri- 
stian Albrecht  v.  Mayersbach,  geb.  1779,  k.  württ.  Kanzleirath  u.  Re- 
gistrator  des  k.  evangelischen  Consistoriums  zu  Stuttgart.  Ans  seiner 
Ehe  mit  Johanne  Friederike  Caroline  v.  Franken  lebten  1844,  ausser 
einem  Sohne  aus  erster  Ehe:  Carl,  geb.  1799,  damals  k.  Württemberg. 
Hauptmann,  folgende  Kinder:  Antonie,  geb.  1816,  Ernst,  geb.  1819, 
Wilhelm,  geb.  1821  und  Elise,  geb.  1822.  Die  Familie  ist  nicht  mit 
den  beiden,  in  den  nachstehenden  Artikeln  aufgeftlhrten  österreichischen 
Familien  dieses  Namens  zu  verwechseln. 

Cast,  Adel8buch  des  Kgr.  Württemberg,  8.  446  u.  47.    —  Wurttomb.  W.-B.   Nr.    194  und 
8.  49.  -   Kneschk«,  II.  8.  292  u.  93. 

Mayer  v.  Mayersbaeh.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1744  für  Johann  Ignaz  Mayer,  k.  k.  Rath  und  Leibmedicus,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Mayersbach. 

Megerle  t.  Mühlftld,  Brg  -Bd.  S.  375. 

Mayer  v.  Mayersbach,  Ritter.  Erbl.-Österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1812  fftr  Dr.  Moritz  Mayer  v.  Mayersbach,  Arzt  in  Prag.  Der  Em- 
pfänger war  ein  Nachkomme  des  im  vorstehenden  Artikel  genannten  Jo- 
hann Ignaz  Mayer  v.  Mayersbach. 

Megtrle  t.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.    176. 

Mayer  V.  Mayersberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1 704 
für  Heinrich  Mayer,  Rathsherm  zu  Breslau,  mit  dem  Prädicate:  v. May- 
ersberg.  Derselbe  starb  schon  10.  Octob.  1704. 

Sinapius,  11.  8.  804.  -  MtgerUv.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  375.  —  Freih.  r.  Ledebur,  W.  8.  89. 

Mayer  v.  Mayersberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1736  für  Stephan  Anton  Franz  Mayer,  Ober- Amtmann  zu  Klosterwald, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Mayersberg. 

Megerl«  p.   Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  375. 

Mayer  v.  Mayersfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1759  für  Niclas  Mayer,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant-Regim.  Freiherr  v. 
Sinc^re,  mit  dem  Prädicate :  v.  Mayersfeld.  Die  Familie  ist  nicht  mit 
dem  Geschlechte  der  Ritter  und  Edlen  v.  Mayersfeld  zu  verwechseln. 

Megerle  v.   Mühlfeld.  8.  226. 

Mayer  v.  Mayersfelsen ,  Ritter  und  Edle  Herren.  Reichsritter- 
Stand.  Diplom  von  1715  ftlr  Johann  Bertrand  v.  Mayer,  niederöster- 


—     191     — 

reichisch.  Kammer-Procurator,  mit  dem  PrMicate :  Edler  Herr  v.  Mayer 
oder  Mayrsfelsen. 

M0gtrl€  V.  Muklf^ld,  8.  130. 

Mayer  zu  Peym  und  Perbnrg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1757  für  Joseph  Mayer,  Licentiaten  der  Rechte  und  Landge- 
richts-Anwalt, wegen  löjähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate  :  v. 
Mayer  zu  Peym  und  Perburg. 

MegerU  e.  Mühlfeld,  8.  226. 

Mayer  v.  Qnelleiibaeh.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1816  für  Laurenz  Mayer,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Prädicate:  y. 
Quellenbach. 

Megerl«  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  375. 

Mayer  y.  Reichheimb.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1714  für 
Franz  Gottlieb  Mayer,  Kriegscasse-Verwalter  bei  der  oberösterr.  Land- 
schaft, mit  dem  Pi^icate :  v.  Reichheimb. 

Megerlt  9.  Müh^fetd,  Erg  .-Bd.  8.  374  u.  75. 

Mayer  v.  Sonnenberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1814  für  Georg  Mayer,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate:  v.  Son- 
nenberg. —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  war  Johann 
Mayer  v.  Sonnenberg,  k.  k.  Oberst,  Commandant  des  Feld-Artül.-Regi- 
ments  Nr.  6. 

MegerU  r.  Mühlfeld,  Erg.- Bd.  8.  875.  —  Milit.-Schematiim.  des  österr.  Kaiserthum». 

Mayer  v.  Starkenthorm.  Erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem 
Prädicate :  v.  Starkenthurm.  —  In  neuester  Zeit  war  Johann  Mayer  v. 
Starkenthurm  k.  k.  Major. 

Handscbrifll.    Notis. 

Mayer  auf  Starzhansen,  Edle  (in  Roth  ein  schrägrechter,  blauer 
Balken ,  belegt  mit  drei  sechsstrahligen ,  goldenen  Sternen).  In  Kur- 
Pfalz  bestätigter  Adelsstand.  Edelndiplom  vom  Pfalzgrafen  Franz  An- 
ton Truchsess  v.  Waldburg-Zeyl  vom  25.  Aug.  1784  für  Hubert  Mayer 
auf  Starzhausen,  Landrichter  von  Aichach,  in  Kur-Pfalz  ausgeschrieben 
29.  Nov.  1784.  —  Der  Empfänger  des  Diploms,  aus  Holzdorf  im  Ge- 
richt Moosburg  gebürtig,  wurde  als  k.  bayer.  Hofrath  u.  quicsc.  Land- 
richter von  Aichach  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  desKgr.  Bayern 
in  dieselbe  eingetragen. 

0.  Lang,  8.  442.  ~  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VlI.  15. 

Mayer  v.  Stoltenberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1765  für  Georg  Friedrich  Mayer,  Carabinier  -  Rittmeister  im  k.  k.  Cui- 
rassier-Regimente  v.  Kleinhold,  mit  dem  Prädicate :  v.  Stolzenberg. 

Megerle  v,  Mühlfeld,  S.  236. 

Mayer  anf  Wandelsheim,  Edle  (Schild  mit  Schildeshaupte.  Im 
rothen  Schildeshaupte  ein  die  Hörner  rechts  kehrender  Halbmond  mit 
Gesicht,  rechts,  wie  Unks,  von  je  einem  sechsstrahligen,  goldenen  Sterne 
beseitet.  Schild  von  Gold  u.  Roth  der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem 
ausgebreiteten  Adler  von  gewechselten  Farben).  Reichs -Adelsstand. 
Edelndiplom  im  kurpfälzischen  Reichs -Vicariate  vom  10.  Sept.  1790 
für  Matthias  Mayer,  Beicbs-^Yicariata-HofgericbUh Agenten  und  Hofge- 


—     192     — 

richts-Advocaten,  mit  dem  Prädicate:  auf  Wandelsheim.  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt  und  drei  Söhne  des  Diplom-Empfängers ;  Anton  Pere- 
grin  Edler  v.  Mayer  auf  Wandelsheim,  geb.  1772,  k.  bayer.  Mauth-  u. 
Hallamts  -  Officiant  in  München,  Joseph  Dominicus  Edler  v.  M.  a.  W., 
geb.  1779,  Kauf-  und  Handelsherr  in  München  und  Franz  Xaver  Edler 
Y.  M.  a.  W.,  geb.  1807 ,  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsmati-ikel  des 
Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

r.  Lang.  8.  442.  —   W.-B.    des    Königr.  Bayern,  VII.    14. 

Mayer  v.  Wildenfels.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1810  für  Franz  Xaver  Mayer,  Rittmeister  im  k.  k.  Cuirassier-Regimente 
1  flrst  V.  Hohenzollern-Hechingen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Wildenfels. 

AlegerU  v.  Mühl/Hd,  S.  226. 

Mayer  v.  der  Winterhalde ,  Ritter.  Erbl.  -  österr.  Ritterstand. 
Diplom  mit  dem  Prädicate:  v.  der  Winterhalde.  Adolph  Ritter  Mayer 
V.  der  Winterhalde  war  1857  Oberst -Lieutenant  im  k.  k.  Adjutanten- 
Corps  und  Chef  der  1.  Section  bei  dem  Landes-General-Conmiando  zu 
Zara.  — 

Handschrifil.  Notis. 

Mayer  anf  Zaar.  Adelsstand  des  Königr.  Bayern.  Diplom  vom 
19.  Jan.  1814  für  Joseph  Mayer,  Gutsbesitzer  auf  Zaar,  mit  dem  Prä- 
dicate: auf  Zaar 

e.  Lang,  8.  443. 

Mayerberg ,  Ritter.  Erbl.  -  österr.  Ritterstand.  —  Gustav  Ritter 
V.  Mayerberg  stand  in  neuester  Zeit  als  Major  in  der  k.  k.  Armee. 

Haiidschriftl.  Notiz. 

Mayeren,  Ritter  und  Edle  Herren.  Erbländ. -österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1719  für  Melchior  Theodor  v.  Mayeren,  Bancal - Admini- 
strations-Registrator  zu  Linz,  mit  dem  Prädicate :  Edler  Herr. 

Vegerle  v.  mhlfeld.  Erg.-Bd.  8.  176. 

Mayergross  v.  Gerometti.  Böhmischer  Adelsstand,  Diplom  von 
1716  für  Franz  Mayergross,  Niederlags- Verwandten  in  Mähren,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Gerometti. 

Megt^rU  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  375. 

Mayerhofer  v.  Grünbühel ,  auch  Freiherren  (Schild  geviert  mit 
rothem  Mittelschilde  und  in  demselben  ein  doppeltes ,  silbernes  Patri- 
archenkreuz auf  drei  grünen  Hügeln  [Büheln],  1  und  4  ein  silberner 
Querbalken  und  2  u.  3  in  Schwarz  ein  schreitender,  doppelt  geschwänz- 
ter, goldener  Panther ,  welcher  in  der  einen  Pranke  einen  roth  ,  weiss 
und  blau  gestreiften,  türkischen  Turban  und  in  der  andern  ein  langes, 
türkisches  Messer  mit  goldenem  Griff  hält).  Erbl.  -  österr.  Freiherrn- 
stand. Diplom  vom  12.  Jan.  1850  für  Ferdinand  v.  Mayerhofer,  k.  k. 
Generalmajor,  in  Folge  der  2.  Januar  1849  gewonnenen  Schlacht  bei 
Pancsova.  —  Ein  aus  Tirol  stammendes  Adelsgeschlecht.  David  Mayer- 
hofer kam  1630  mit  dem  Erzherzoge  Leopold  Wilhelm,  in  dessen  Hof- 
marschall-Amte er  bedienstet  war,  aus  Tirol  nach  Ober-Oesterreich  und 
erhielt  vom  K.  Ferdinand  H.  1636  für  treue  Dienstleistungen  im  30jäh- 
rigen  Kriege  als  Wappenvermehrung  den  oben  beschriebenen  Panther. 


—    MB    — 

Die  beiden  Söhne  desselben,  Simon  Carl  u.  Caspar  Ulrich  Mayerhofer, 
worden  in  den  erbländ. - österr.  Adelsstand  erhoben,  Ersterer  durch 
Diplom  vom  2.  Apr.  1674,  Letzterer  durch  Diplom  vom  9.  Aug.  1696 
und  zwar  für  Verdienste  während  der  Belagerung  Wiens  durch  die  Tür- 
ken i.  J.  1683.  Durch  diese  Diplome  erhielten  Beide  den  beschriebenen 
gevierten  Schild  mit  Mittelschilde.  Seit  dieser  Zeit  standen  die  Spros- 
sen des  Stammes  meist  in  Ober-Oesterreich  bei  den  dortigen  Salinen  in 
landesfOrstlicben  Diensten.  —  Freih.  Ferdinand  errichtete  ein  bedeu- 
tendes Corps  aus  slavonischen  u.  banatischen  Grenztruppen ,  so  wie  aus 
der  serbischen  Bevölkerung  diesseits  und  jenseits  der  Grenze  u.  schlug 
mit  diesem  Corps  die  erwähnte  Schlacht.  Derselbe,  geb.  1798,  k.  k. 
Feldmarschalllieutenant  in  d.  A.,  vermählte  sich  1832  mit  Anna  Honig, 
geb.  1804,  aus  welcher  Ehe  Freün  Maria,  geb.  1835  und  Freih.  Emil, 
geb.  1841,  stanmien.  — Die  das  adelige  Prädicat  fährendenGeschwister 
des  Freih.  Ferdinand  waren  1856:  Barbara  M.  v.  G. ,  geb.  1799,  Carl 
M.  V.  G. ,  geb.  1803,  k.  k.  Msgor  im  Pionnier- Corps,  Leopold,  geb. 
1807,  k.  k.  M^jor  und  Joseph,  geb.  1816,  k.  k.  Hauptmann. 

OeoMÜ.  TMcheob.  dar  freiherrl.  H&aser,  1854.  S.  846  and  47.  1855.  8.    379    and  80.  1856 
8.  444  and  1863.  8.  691. 

Mayerhofer  auf  Grabenstätt  u.  Niedemfels  (Schild  quergetheilt: 
oben  in  Schwarz  drei  neben  einander  stehende ,  goldene  Wecken  und 
unten  in  Silber  die  quergelegte,  fönfendige,  rothe  Stange  eines  Hirsch- 
geweihes mit  nach  oben  und  links  stehendem  Ohre).  Kur-Pf&lzischer 
Adelsstand.  Adels-  und  Legitimations -  Diplom  vom  10.  Juni  1779  fllr 
Maximilian  Joseph  Mayerhofer  ,  mit  dem  Prädicate :  auf  Grabenstätt  u. 
Niedemfels.  Derselbe,  ein  natürlicher  Sohn  des  verstorbenen  k.  bayer. 
Oberhofmeisters  Grafen  v.  Tattenbach,  wurde  in  Folge  des  Diploms  von 
1779,  und  zwar  als  ehemaliger  Landschaftscanzier,  nach  Anlegung  der 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  448.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bajern,  VH.  15. 

Mayem,  Grafen.  Böhmischer  Grafenstand.  Diplom  von  1 748  ftr 
Johann  Friedrich  Freiherm  v.  Mayem,  k.  k.  Obersten. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Erg. -Bd.  8.  82. 

Mayem,  Freiherren.  Erbl.-Österr.  Freiherrastand.  Diplom  vcm 
1795  für  Anton  Friedrich  v.  Mayem,  k.  k.  Trachsess  und  Directorial- 
Hofrath. 

Megerl«  v.  Mühl/eld,  8.  70.  —  Tffrof,  U.  847. 

Mayem  v.  Hohenberg,  s.  Meyern  v.  Hohenberg. 

Mayem  v.  Mayersberg,  s.  Mayer  v.  Mayersberg,  S.  190. 

Mayersfeld,  Mayersfeld  zuLöwenkron,  Ritter  und  Edle.  ErbL- 
österr.  Rittersfemd.  Diplom  von  1780  fOr  Franz  v.  Mayersfeld,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v. 

Megerle  9.  MüklfHd,  Brg.-Bd.  8.  177.  —  Kn€$ekk4 ,  DI.  8.  818. 

Mayersheimb.  Ein  im  Anfange  des  18.  Jahrb.  in  Schlesien  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecht.  Christian  Ludwig  v.  Mayersheimb  war 
1701  Canonicus  des  Domstifts  in  Breslau. 

Slnapim,  U.  8.  804.  —  Fireik,  •.  L4debur,  If.  8.  88. 

Kn«$cAk4,  Deatseh.  Adelt- Lex.  VI«  13 


—    lU    — 

I  Mayersthal.    Im  Egr.  Preossen  anerkannter  Adelsstand.    Aner- 

kennungsdiplom vom  8.  Aug.  1712. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  326.  —  Freiherr  9.  Ledebur  ,  H.  8.  89.  —  W.-B.  der  Pr.  Moonrehie, 

in.  %. 

Mayerswald,  Ritter.  Böhmischer,  alter  Ritterstand.  Diplom 
von  1734  für  Joseph  Anton  v.  Mayerswald,  Landrechtsbeisitzer  in 
Mähren. 

MfgerU  v.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  S.  177. 

Maykammer  v.  Mayenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1769  fdr  Joseph  Maykammer,  Rittmeister  im  k.  k.  Cuirassier - Re- 
gimente  Voghera,  mit  dem  Prädicate :  v.  Mayenfeld. 

Megerle  v.  Mühl/tfld,  Erg.-Bd.  8.  376. 

Mayr,  Freiherren  (in  Blau  ein  goldener,  mit  einer  silberneu  Lilie 
besetzter  Sparren  und  unter  demselben  ein  goldener  Löwe,  welcher  mit 
beiden  Pranken  einen ,  mit  der  Spitze  nach  oben  gekehrten  Pfeil  hält). 
Kur-Pfalz-Bayerischer  Freihermstand.  Diplom  vom  22.  Jan.  1692  für 
Marx  Christoph  v.  Mayr,  kurpfalzbayer.  Geh.-Rath  und  Conferenzrath, 
Kriegscanzlei-Director  und  Pfleger  zu  Stadtamhof.  Derselbe,  geb.  1653 
uüd  gest.  1725,  war  des  Kurfürsten  Max  Emanuel  von  Pfalzbayem  ver- 
trautester ,  dirigirender  Geschäftsmann  in  allen  militairischen  und  poli- 
tischen Angelegenheiten  und  begleitete  denselben  von  1683  an  in  allen 
Feldzügen  und  auf  allen  Reisen.  Der  Stamm  blühte  fort  u.  ein  Urenkel 
des  Freih.  Marx  Christoph:  Marcus  Anton  Freih.  v.  Majrr,  geb.  1769, 
Herr  auf  Scherneck,  wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  in  die  Freiherrnclasse  derselben  eingetragen. 

r.  Lang,  8.  186.  —  W.R.    d.   Koiiigr.   Bayern,   Ell.  59  und  v.    Wötek^rn  ,  Abtheil.  3.  ~ 
9.  Htfner,  bayer.  Adel.  Tab.  47  u.  8.  47    —  Kne^iekke,  IV.  8.  281  und  82. 

Mayr,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  goldenem  Mittelschilde,  in 
welchem  ein  weissgeflügelter  Merkurstab  schrägrechts  aufwärts  liegt.  1 
in  Gold  ein  gekrönter,  schwarzer  Doppeladler ;  2  in  Blau  ein  aufrecht 
gestellter,  silberner  Anker;  3  ebenfalls  in  Blau  auf  weiss  gewellter 
Fluth  ein  Kauffahrteischiff  mit  weissen  Segeln  und  rothen  Flaggen  und 
Wimpeln  und  4  in  Gold  eine  natürliche  Korngarbe).  Erblftnd.  -  österr. 
Freihermstand.  Diplom  vom  24.  Aug.  1825  für  Franz  Xaver  v.  Majrr, 
Besitzer  der  Güter  Pentzing  und  Rustendorf  in  Nieder-Oesterreich.  — 
Franz  Xaver  Freih.  v.  Mayr,  geb.  1756,  erhielt  als  Tuchlauben  -  Ver- 
wandter und  bürgerlicher  Tuchhändler  zu  Wien  durch  Diplom  vom 
28.  Jan.  1801 ,  nach  Ankauf  der  Güter  Pentzing,  Reindorf  u.  Rusten- 
dorf in  Niederösterreich,  den  erbl.-österreichischen  Ritterstand  und  die 
Aufnahme  in  das  ständische  Consortium,  später  aber,  wie  erwähnt,  den 
Freiherrnstand.  Derselbe  war  in  erster  Ehe  vermählt  mit  Antonia  Denck, 
gest.  1815  und  in  zweiter  mit  Josephine  Wöger.  verw.  Weigl.  Aus  der 
ersten  Ehe  stammt  das  jetzige  Haupt  der  Familie :  Freiherr  Johann, 
geb.  1805,  k.  k.  Truchsess  u.  gewesener  Hofconcipist  der  Allgemeinen 
Hofkammer,  vermählt  mit  Anna  Freiin  v.  Lattermann,  gest.  1843,  aus 
welcher  Ehe  zwei  Tochter  stammen;  Freiin  Anna,  geb.  1841,  vermählt 
1859  mit  Carl  Freih.  v.  Krauss,  k,  k.  Ministerial-Concipisten  im  Mini- 
sterium des  Innern  und  Freiin  Maria,  geb.  1842.  —  Die  vier  Schwe- 
stern des  Freiherrn  Johann  sind :  Elisabeth  verw.  Grf.  v.  Gourcy-Droi- 


—     196        — 

tanmont,  Anna  verm.  Frau  v.  Hahn,  Barbara  Yerw.  Freifrau  v.  Oervay 
und  Haria  verm.  Dr.  v.  Vering. 

MegtrU  9.  Mühlfeld,  8.  131.  —  Geneal.  TMchenb.  d.  freih.  H&us.,  1848.  8.  246  u.  47  n. 
1864.  8.  528  a.  29. 

Mayr,  Freiherren.  Erbländ.-Ö8terr.  Freihermstand.  Diplom  von 
1754  fflr Franz  Eugen  y.  Mayr,  Oberstlieutenant  im  k.  k.  Dragonerre- 
gimente  Herzog  von  Savoyen  und  für  den  Bruder  desselben,  Joseph  v. 
Mayr,  k.  k.  Bittmeister  im  Cuirassier-Begimente  Carl  Graf  P41ffy. 

MegtrU  «.  Mühl/eld,  Srg.-Bd.  8.  78. 

Mayr,  Freiherren.  Erbländ.-Österr.  Freihermstand.  Diplom  von 
1773  för  Franz  Xaver  Mayr,  nieder-österf.  Begierangsrath. 

M*gerl€  r.  MAUfeld,  Krg.-Bd.  8.  78. 

Mayr  (in  Blau  ein ,  aus  der  Mitte  der  Seitenränder  des  Schildes 
bis  an  den  oberen  Band  desselben  aufsteigender,  oben  in  der  Mitte  mit 
einer  silbernen  Lilie  belegter,  goldener  Sparren,  unter  welchem  auf 
grünem  Boden  ein  rechts  gekehrter,  doppelt  geschweifter,  goldener 
Löwe,  mit  beiden  Vorderpranken  einen  gefiederten,  goldenen  Pfeil  auf- 
recht haltend,  steht).  Ein  bereits  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahr- 
hunderts zu  dem  bayerischen  Adel  zählendes  Oeschlecht ,  aus  welchem 
Marx  Christoph  Freih.  v.  Majrr,  s.  S.  194  stammte.  Die  adelige  Linie 
pflanzte  der  Brader  des  Freiherra  Marx  Christoph :  Matthias  Albrecht 
V.  Majrr  dauemd  fort  und  von  den  Nachkommen  wurden  drei  Urenkel, 
die  Gebrüder:  Marcus  Joachim  v.  M.,  geb.  1755,  k.  bayer.  quiescirter 
Landsteurer  und  Bürgermeister  in  München ,  Johann  Nepomuk  y.  M., 
geb.  1764,  quiesc.  Hof-  u.  Wechselgerichts-Bath  in  München  u.  Franz 
Xaver  v.  M.,  geb.  1733,  k.  bayer  expedir.  Secretair  der  Lehen-  u.  Ho- 
heits-Section,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayem  in  die 
Adelsclasse  derselben  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  444.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bajern,  VII.  17.  —  ».  Btfner,  Uyer.  Adel,  Tab.  114 
a.  8.  »6.  —  KneiChke,  IV.  8.  S81  u.  82. 

Mayr.  Oberösterreichisches  Adelsgeschlecht ,  dessen  Stammvater 
Christoph  Majrr,  k.  k.  Lieutenant  war.  Von  demselben  stammte  Johann 
Christoph  v.  M. ,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  Cuirassier-Begimente  Prinz 
Eugen  V.  Savoyen,  welcher  1727  zum  Landmann  in  Oesterreich  ob  der 
Ens  angenommen  wurde.  Derselbe  starb  schon  11,  Decemb.  desselben 
Jahres  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Petronella  v.  Buchholtz 
und  Himmels -Thür,  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne :  Eugen  Ludwig 
und  Joseph. 

Freih.  v.  Hoheneek,  11.  8.  77.  —  Gauhe,  II.  8.  708. 

Mayr.  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1710  für  Johann  Mayr.  — 
Nach  Freiherm  v.  Ledebur  gehört  allem  Anscheine  nach  Joh.  v.  Mayr, 
welcher,  geb.  1.  Mai  1716  zu  Wien,  1755  als  Oberst  in  die  k.  preuss. 
Armee  trat,  1758  Generahnajor  wurde  u.  1759  starb,  zu  dieser  Familie. 

Megerlt  t.  Mük^eld,  Krg.-Bd.  8.  878.  ~  F^reih,  9.  Ledebur,  U.  8.  89. 

Mayr.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1715  iftr  Franz  Fer- 
dinand Mayr,  Syndicus  zu  Freiburg. 

M§04ra  9.  Müh^eld,  Bis.-Bd.  8.  876. 

18* 


—     108     — 

Mayr.  Erblftnd. -Itetenr.  A^lssUiid.  Diplom  wn  174S  ftkr  Chri- 
stoph Mayr  aus  Tirol. 

Mayif  y.  nnd  zu  Holzhansen  aaf  Thäning,  Ritter  (Schild  geviert: 
1  in  Blan  ein  in  seinem  Neste  sitzender,  reehtsgekehrter,  silberner  Pe- 
^ean,  welcher  seine  sieben  Jungen  nährt;  2  in  Gold  auf  grttnem  Hflgel 
ein  f^Uhbelftubterfiaum;  3  ebenfalls  in  Gold  drei  neben-  u.  aneinander 
stehende,  das  ganze  Feld  durehrfehende ,  l^ane  Weeken  wnd  4  in  BU» 
ein  rechtsgehrter,  doppelt  geschweifter,  silberner  L(ywe,  wacher  raft  der 
flpeahben  Vorder^pranke  ein  ßchwert  mit  goldeaea  Gnffb  enip«rhält). 
Kurpfälzischer  Adeh-  «.  Rittersland.  Diplom  vom  aO.  Mflrz  1T91  fQr 
Joseph  Dominions  Mayr,  kurpfalzbayerisehen  Hofkammer- Secretair, 
mit  dem  Prädieate:  v.  und  z«  Holzbausen.  Derselbe,  geb.  1743,  wurde 
^tar  alsk.  bajer«  Gemv^X-ZM-  und  Jtfautbdirections- Assessor  in  Mfto- 
4^en  nach  Anlegung  der  Adelsmalnkel  des  Kgr.  Bajem  in  dieselbe  ein- 
fgetragen. 

r.  l0ng,  a.  444.  -  W.^.  4.  Kgr.  Bayeru,  VQ.  Ki. 

M^yr  y,  Thatenlolm.  ErbläQd.-^sterr.  Adelsstand.  D^»lom  11:00 
1820  für  Siegmund  Mayr,  Haufrtjnann  im  k.  k.  Infanterie  -  Rogimente 
Eünig  WiUielm  der  I^iederlanda,  mit  dem  Prädieate  t.  Thateidobn. 

Mtver le  ».  Müh{ßtid.  Brg.B<L  iL  376. 

Mayrberg,  £dle.  Einsu  dem  Adel  in  Ober-Oesterreieh  gebörendes 
-^(^oBcblecht,  welehes  urspuQugUch  MsMrmitsch  Uess  and  174K)  uüi  dem 
;prädicate:  Edle  v.Mayrbei^  den  orbL-österr.  Ad^sstand  eHiatte»  hallte. 
-^  Frioddcb  Oswald  Edler  v.  Mayrberg  wurde  1708  k.  k.  Hof -Kmh 
juerrath  u.  anlangte  171ii  die  AufiMihme  unter  den  ober- Österreich,  fitt- 
40rsUmd. 

Freih,  9.  Hoheneek,  I.  8.  712.  —  OauAe,  II.  8.703  u.  704. 

Jtfayreckb.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1716  fOr  Jacob 
Oswald  Mayreckh,  Bürgermeister  zu  Krems  nnd  Stein. 

Hayjw,  Freihcou^n.  £rbländ.-Osterr.  Freiberrnstaud.  Difiooi  von 
1749  für  Gorl  Tbeobald  v.  Maym,  k.  k.  Hofkammer-  u.  Münz-  u.  Betrg- 
•w^eos-Directions-fiofcoUegiums-Rath,  auch  Oberalkammer -'Graf  zu 
.Sobemnitz. 

M«g*ri9  t.  MiU^/eld,  Rr«.-B4.  &  7a. 

JUaiznceek«  Rittor.  Böhmlschor  Ritterstand.  Dftplom  von  1729 
für  Anton  Paul  Mazureck,  Custos  der  Collegiatkirche  zu  Ratibor. 

Megerle  r.  MüHfeld,  Erg.-Bd.  8.  U7.  —  Freih.  9.  Ledehur,  U.  8.  89. 

Mazzetti  di  Roecf^nova,  Freiherr.  Erbl.-österr.  Freihermstand. 
Diplom  Tom  16.  Febr.  1839  für  Anton  Jacob  Mazjzetti.  Doctor  beider 
'Reijhte,  k.  k.  Geh.-Ratb  u.  Präsidenten  des  Appellations-  und  iMminal- 
•Obergericbts  zu  Mailand.  Derselbe,  geb.  1784,  war  vermählt  mSt  Lucio 
•V.  Sardagna  zu  Hohenstehi  und  Neuburg,  starb  21.  Nov.  1642  u.  hin- 
terliess  nur  drei  Töchter:  Anna,  geb.  18^18  u.  gest  1846,  verm.  1836 
-mit  Ludwig  Frcdh.  v.  Mandela  Ik.  k.  Genendmiyor  in  der  A.:;  Oaroline, 
geb.  1814,  verm.  1835  mit  Heinneb iFboiIl  t.  Handel,  k.  k.OolL-Balh, 
Feldmarschall-Lieutenant  und  Truppen  ** CkuniiiajHlantep  in  Uofarn  und 


—     W7     — 

Victoria,  geb.  1826,  vorm.  mit  Albert  Freih.  Aitenburger  v.  Markei>- 
stein  und  Freyenberg,  k.  k.  Oberlandesgericbtsrath  zu  Venedig. 

GeDeal.  Tiurhciib.  der  freih.  Hauser,  186:i.  8.  6>2. 

Mazznchelli,  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom  von 
1830  fftr  Alois  Grafen  Mazzncbelli,  Herrn  u.  Landstand  in  Steiei*mark, 
k.  k.  w.  Geb.-Rath,  Feldzeugmeister,  Inbaber  des  10.  Infant. -Regiments 
etc.  —  Alte«  Adelsgescblecht  Dalmatiens,  welches  aus  dem,  «nf  einer 
Insel  liegenden  Kreise Zara  entsprossen  ist.  Der  erste  bekannte  Stankm- 
Vater  des  Gescblechts,  Christian  Mazzucheüi,  war  1328  Feldherr  dfe» 
Herzogs  Ludwig  I.  v.  Gonzaga.  Der  Grafenstand  wurde  der  Familie 
zuerst  1511,  vom  Senate  von  Venedig  ertheilt.  Später  machte  sich  die- 
selbe in  Steiermark  ansässig.  —  Graf  Aloys,  geb.  1776,  vermählte  sich 
1800  mit  Pauline  d'Eydery  de  St.  Laurent,  gest.  1859,  aus  wekber 
Ehe ,  neben  zwei  Töchtern :  Isabella ,  vermählte  Marqaise  Sordi ,  gebu 
1815  und  Helene  verm.  Grf.  Bossi,  geb.  UB18.  ein  Sohn  entspro^s:  Qfhi 
Jobann,  geb.  1811,  Besitzer  der  f^st^rzbisch.  obnfltzer  Leben  Kosto^ 
litz  and  Ziadowitz  mit  Skelka,  fftrst-erEbisefa.  Rsth  und  Lehenfaol  -  BibI- 
sitzer,  Präsident  des  k.  k.  Landesgericfats  zu  BrOnn  etc.^  vermählt  1841 
mit  Maria  Freiin  Hentschel  v.  Gutschdorf,  geb.  1822,  avs  welcher  Ehü^ 
neben  vier  Töchtern,  Pauline,  Johanna,  CaeclUa  a.  Antonia,  ein  Sohn, 
Pius,  geb.  1849,  lebt. 

Deutsche  (irafeiih.  d.  Gegeiiw.  in.  S.  237  u.  3S.    —  Geiienl.  Taschenb.    (t.    grät.  tttuMr«. 
Itt53.  8.  4&0,  18«4.  8.  .S84  und  X*»  u.  hifttor.  Handbuch  su  Denselben,  8.  S71. 

Mean  und  Beaurienx,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom 
K.  Leopold  I.  für  die  gesammte  Familie.  —  Altes ,  ans  dem  Hochstifte 
Lflttich  stammendes  Adelsgescblecht ,  in  welches  durch  Johann  PenÄ- 
nand  v.  M.  der  Freiherrnstand  und  bald  nachher  auch  der  GrafenstanS 
kam.  Johann  Ferdinand  v.  M.,  gest.  1709,  Herr  der  Herrschaft  Altftt 
etc.,  war  Gross -Dechant  des  Hochstifts  Lttttich,  wurde  wegen  seiner 
dem  h.  r.  Reiche  bewiesenen  Treue  von  den  Franzosen  gefangen  und 
nach  Namur  gebracht,  später  aber  gegen  den  Bischof  zu  Quebeck  in 
Ganada  wieder  ausgewechselt.  Zu  seiner  Zeit  u.  um  1690  waren  atidh 
Laurentius  und  Wilhelm  v.  Mean  Domherren  zu  Lüttich.  —  Peter  Graf 
V.  Mean  und  Beattrieux ,  geb.  1691  und  gest.  1757,  Herr  der  Herr-» 
schaden  Beaurieux ,  Atrin ,  Commissaire  Deciseur  zu  Mastricht ,  fiMA. 
lüttich.  w.  Geb.-Rath,  vermählte  skh  1T18  mit  Helena  Joliaima  CMh»- 
rina,  Tochter  des  Johann  Carl  Freih.  v.  Waha,  Herrn  v.  Loen,  gest. 
1788.  Der  SoHn  aus  dieser  Ehe  war  Graf  Fra&iz  Anton,  gest.  1788, 
Herr  der  Herrschaft  Atrin  etc.,  fürstl.  Ifllticbscher  w.Geh.-Rath  u.  k»f* 
cölnisch.  Kämmerer,  rerm.  1752  mit  Anna  Franzisca  Elisabeth  GrI.  v« 
Hoensbröch  d'Ost,  gest.  1782,  ans  welcher  Ehe  drei  Söhne  entsfmM» 
ten:  Graf  Peter  Franz,  Graf  Fraoa  Anton  Maria  Constanze  welcher 
1792  Fürst-Biachof  von  Lfittick  wurde  uad  Graf  Caesar  Constanaa  Ma- 
ria, Domherr  zu  Lflttich  u.  Propst  zu  Tongern.  Graf  Peter  Carl  FraiÄ 
setzte  den  Stamm  fort.  Derselbe,  geb.  1753  und  gestorben  1802,  k.k. 
Kämmereri  fftrstl.  lüttich.  w.  Geb.-Rath  und  Grand-Mayeur  zu  Lüttlcli, 
Herr  der  Herrschaften  Atrin,  Gorsoncourt,  Landen  ^tc.,  vermählte  sirih 
1784  mit  Maria  Aloysia  Grf.  v.  "Wrbna,  aus  welcher  Ehe,  neben  etoer 


—     198     — 

Tochter,  Grf.  Franzisca  Aloise,  geb.  1792  nnd  verm.  1810  mit  Con- 
stÄntin  Freih.  v.  Cöpis,  k.  niederl.  Kammerbeim,  ein  Sohn  stammte: 
Graf  Franz  Eugen,  geb.  1789. 

Imhoft  8.  126.  -  Qauhe,  I.  8.  13?7  und  88.  —  Deutsche  Grafenhaos.  der  Oegenw.  IH. 
8.  SS8  und  89.  -  Oeneal.  Tuchenb.  d.  gr&fl.  U&user,  1863.  8.  450«  1856.  8.  466,  1864.  8.  525: 
QUier  Berufung  auf  1856  uod  hiitorisches  Handb.  su  Demselben,  8.  579. 

Mechelen,  Mechle  (im  Schilde  ein  schrägrechter  Balken  mit  Schil- 
deshaupte, oder  Turnierkragen).  Altes  münstersches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  Stammsitze  Mechelen  im  Kirchspiele  Alen ,  welches  schon  im 
15.  Jahrb.  erloschen  ist. 

Freih.  v.  Udebur ,   II.  8.  89.  ^  «.  Steinen,  Tab.  67.  Nr.  13. 

• 

Mechelen,  Mecheln,  Mechle  (in  Roth  drei,  2  u.  1,  weisse  Bracken 
mit  goldenen  Halsbändern).  Altes,  gegen  Ende  des  16.  oder  im  An- 
fange des  17.  Jahrb.  erloschenes  Adelsgeschlecht  des  Münsterlandes, 
wie  auch  das  Wappen  ergiebig  ganz  verschieden  von  dem  im  vorstehen- 
den Artikel  aufgefabrten  Stamme.  Das  Geschlecht  sass  1483  und  noch 
1651  und  später  zu  Santfort  unweit  Lüdinghausen,  1489  zu  Elmeking 
und  Gerkendorp  im  Kirchspiele  Ascheberg  und  1511  zu  Nettebrock  im 
Kirchspiele  Walstede.  —  Jobst,  Herr  zu  Santfort,  lebte  1546.  Die  äl- 
tere Tochter,  Stephana  v.  M.,  starb  1598  als  Gemahlin  Reiners  v.Raes- 
feld  u.  durch  die  jüngste  Tochter  kam  Sandfort  um  1571  an  die  v.  Frey- 
tag oder  Freidag. 

9.  Steinen,  III.  8.  14.  —  Freih.  e.  Ledebur ,  U.  8.  89.  —  Siebmaoher,  II.  120.  —  Jung, 
Hittor.  Comit.  BeDtheim,  Tab.  7.  —  r.  Meding,  III.  8.  416  u.  17. 

Mechow.  Ein  zu  dem  in  Westpreussen  begüterten  Adel  zählendes 
Geschlecht.  In  neuer  Zeit  stand  ein  Hauptmann  v.  Mechow  im  k.  preuss. 
Garde-Arüllerie-Regimente  u.  ein  Lieutenant  v.  Mechow  im  27.IiifAnt.- 
Regimente,  auch  war  Friederike  v.  Mechow  Besitzerin  des  Gutes  Gnl- 
bien  im  Kr.  Rosenberg. 

Freiherr  9.  Ledebur ,  li.  8.  89.—  Rauer,  Adreasbuch,  1857.  8.  U4. 

Mechs  ▼.  Pooc,  Mex  v.PoIl.  Altes,  liefländisches  Adelsgeschlecht 
(Schild  quergetheilt:  oben  in  Roth  eine  gefüllte,  silberne  Rose  u.  unten 
üi  Schwarz  sechs,  4  und  2,  oder  auch  acht,  4  u.  4,  silberne  Rauten). 
Der  Name :  Mechs  v.  Pooc  und  die  Angabe  von  sechs  Rauten  fand  sich 
auf  einer  Ahnentafel,  in  welche  v.  Meding  Einsicht  nehmen  konnte, 
Siebmacher  dagegen  schreibt:  Mex  v.  Pol!  u.  giebt  acht  Rauten  an. 

Siebmaeher,  III.  169,  Liefläodisch.  —  v,  Meding,  HI.  8.  427. 

Mechterstedt.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Heinrich ,  Ernst  und  Theodorich,  welche  in  Gotha  in  den  Lazaristen- 
Orden  getreten  waren ,  wahrscheinlich  den  vorher  v.  Reckrodtischen, 
später  V.  Graefendorf^hen,  jetzt  herz.  s.  gothaischen  Rittersitz  in  dem 
8  Stunden  von  Gotha  gelegenen  Dorfe  Mechterstedt  erbauten. 

Brückner,  Kirchen-  o.  Soholen-Staat  des  H.  Gotha,  II.  Stck.  2.  49.  Note.  —  «.  EeUbach, 
n.  8.  109. 

Meckbach,  Megbach.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  u.  in  der 
ersten  des  17.  Jahrb.  zu  dem  begüterten  Adel  im  Mansfeldischen  gehö- 
rendes Geschlecht.. Dr.  Wilhelm  Rudolph  v.  Meckbach,  erzbisch,  mage- 
durg.  Canzler.  besass  das  Gut  Helmsdorf  im  mansfelder  Seekreise.  Der- 
selbe ,  —  ein  Sohn  des  fürstlich  hessenschen  Amtmanns  zu  Grünberg 


—     199     — 

Johann  Megbach  aus  der  Ehe  mit  Margaretha  v.  Steuber-Ellenburg  — 
erst  fiarstl.  hess.  Hofrath  und  dann  Ganzler ,  später  herz,  sachs.  Coburg. 
Canzler  etc.,  war  1543  geboren  u.  starb  24.  Febr.  1603.  Derselbe  war 
mit  Margaretha  Schneidewin  vermählt,  aus  welcher  Ehe  er  zwei  Söhne, 
Heinrich  Wilhelm  u.  Burckard  Heinrich  v.  M. ,  welche  beide  in  Kriegs- 
diensten als  Capitains  standen,  hinterliess.  Auch  der  Bruder  desselben, 
Moritz  Wilhelm,  hatte  mehrere  Töchter  und  Söhne,  zu  welchen  wohl 
Reinhard  Wilhelm  v.  Mcckbach  (Meckenbach) ,  k.  k.  Oberstlieutenant 
und  Kämmerer,  gehörte,  welcher  1614  dem  kaiserl.  Wahltage  zu  Frank- 
furt a.  M.  beiwohnte. 

/).  Oleariu»,  Halygniph.  im  Anhange.  —  Oauh«,  IL  8.  705  u.  706    —  F^eih.  v.  Ledehur, 
n.  8.  S9. 

Meckbach.  Altes,  thüringisches  Adelsgcschlecht,  verschieden  von 
der  im '  vorstehenden  Artikel  besprochenen  hessen-mansfeldischen  Fa- 
milie dieses  Namens.  —  Wilhelm  v.  Meckbach  kommt  1571  und  1577 
als  h.  Sachs. -weim.  Rath  vor. 

MüUer,  Annal.  Saxon.  8.  159  u.  172.  -   Qauht> ,  11.  8.  704  n.  70ft. 

Mechwald.  Ein  im  17.  Jahrb.  zu  dem  schlesischen  Adel  zählendes 
(xeschlecht. 

SinapiuM,  I.  8.  633. 

Mecinski,  Grafen.  Galizischer  Grafenstand.  Diplom  von  1801 
für  Adam  Edlen  v.  Mecinski. 

Meg^rU  v.  Mühl/^ld,  Rrg.-Bd.  8.  29. 

Meckan,  Meggau,  Grafen,  s.  Meggau,  Meckau  ,  Grafen. 
»  Meckel  v.  Hemsbach  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Blau  ein  von  drei, 

2  u.  1 ,  goldenen  Sternen  begleiteter  silberner  Querbalken ;  2  von  Schwarz, 
Gold,  Schwarz  u.  Gold  u.  3  von  Gold,  Schwarz,  Gold  u.  Schwarz  pfahlweise 
gestreift).  Reichsadelsstand, im  Kgr.  Preussen  anerkannt.  Adelsdiplom  vom 
11.  Juli  1682  für  die  Familie,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hemsbach  u.  An- 
erkennungsdiplom des  dem  Geschlechte  zustehenden  Adels  vom  6.  Fe- 
bruar 1840  für  die  drei  hinterlassenen  Söhne  des  k.  preuss.  Geh.-Raths 
u.  Professor  der  Anatomie  zu  Halle  Dr.  August  Albrecht  Meckel :  Phi- 
lipp Friedrich ,  Johann  Heinrich  und  Bernhard  Albrecht  M.  mit  dem 
früher  erlangten  Prädicate:  v.  Hemsbach.  —  Johann  Ludwig  Meckel  v. 
Hemsbach  war  Oberamts -Regierungsrath,  später  Vice -Präsident  des 
Oberlandesgerichts  zu  Glogau  und  zuletzt  Oberlandesgerichts-Chef-Pra- 
sident  a.  D.  Der  Sohn  desselben,  Lieutenant  im  k.  preuss.  11.  Infant.- 
Regimente,  starb  um  1833  zu  Jauer. 

N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  380   u.  VI.  8.  67  u.  68.   —    Geneal.  Jahrb.  1.  Abtbeil.    2.  8.    108.  — 
Freik.  «.  Ledebur,  II.  8.  89.  —  Suppl.  su  8iebm.  W.-B.  Vlll.  20. 

Meckel  v.  Löwenstem,  Ritter  (Schild  der  Länge  nach  und  unten 
zweimal  quergetheilt,  sechsfeldrig :  1  [oben  rechts]  in  Roth  ein  goldenes 
Patriarchenkreuz ;  2  [oben  links]  in  Silber  ein  einwärts  aufspringendes, 
blaues  Einhorn ;  3  [in  der  Mitte  rechts]  golden  u.  4  [in  der  Mitte  links] 
schwarz,  mit  einem  auf  der  Theilungslinie  beider  Felder  stehenden,  der 
Länge  nach  mit  gewechselten  Farben  getheilten  Doppeladler ;  5  [unten 
rechts]  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  goldener  Löwe  u.  6  [unten  links] 
in  Gold  drei ,  2  u.  1 ,  sechsstrahlige ,  blaue  Sterne).  Reichsritterstand. 
Diplom  vom  K.  Franz  H.  für  Johann  Georg  Meckel,  fttrstl.  schwarzburg- 
mdelstädtschen  Geh.  Hofrath» 

^Midsehrim.  Motu, 


liifciiii.    II   I  «11111  ■■  ■    iimi«ri 


—     200     — 

Meckenheim.  Altes,  niederrheiDländisches,  ritterliches  Geschlecht 
ans  dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Kr.  Rheinhach.  Humbracht  be- 
ginnt die  Stammreihe  mit  einem  Anonymus  zu  Anfange  des  14.  Jahr- 
hunderts. Von  den  Enkeln  desselben  war  Dietrich  v.  M.  Dom-Dechant 
zu  Worms  und  Friedrich  v.  M.  setzte  den  Stamm  fort.  Von  den  Nach- 
kommen des  Letzteren  lebte  Hans  Appel  v.  Meckenheim  noch  15i7. 
Derselbe  hinterliess  nur  eine  Tochter  und  schloss,  so  viel  bekannt  ist, 
den  Mannsstamm. 

Humbracht,  Tab.  176.  —  OauA« ,  I.  8.  1338.  —  ZtdUr,  XX.  8.  39.  —  Freih,  9.  Ltd*- 
bur,  II.  8.  89.  —  Siebmacher,  II.  107.  —  v.  Meding,  II.  8.  3M  u.  64, 

Meckeren  Meckern.  Altes,  clevesches,  geldemsches  und  cölnisches 
Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1536  zu  Lehnen' um  Gennep,  später  zu 
Brummen  und  Westerbach  bei  Rees,  zu  Steuesand  und  Meinerswyk  bei 
Sevenar  und  noch  1700  zu  Opreez  sass. 

Fahne,  I.  8.  271.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  I.  8.  89  und  90.  —  Siebmacher,  V.  39. 

Mecklenburg  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein 
halber ,  gekrönter ,  schwarzer  Stierkopf  und  links  in  Silber  ein  rother 
Querbalken).  Reichsadelsstand.  Diplom  für  den  natürlichen  Sohn  des 
1610  verstorbenen  Herzogs  Carl  v.  Mecklenburg:  Albrecht,  mit  dem 
Namen:  v.  Mecklenburg.  Von  den  Nachkommen  desselben  war  Georg 
V.  M.,  gest.  1675,  Herr  auf  Kötesin  und  Teschow. 

Freih.  ».  Ledebur .  11.  8.  90. 

Mecklenburg  (in  Gold  ein  vorwärts  gekehrter,  schwarzer  Büffels- 
kopf mit  rother  Krone  und  silbernen  Hörnern,  einen  silbernen  Ring  im 
Maule  haltend).  Ein,  zu  dem  Adel  in  Meklenburg  und  Neu -Vorpom- 
mern gehörendes  Geschlecht ,  welches  von  dem  Oberstlieutenant  Carl 
Ludwig  V.  Mecklenburg,  Herrn  auf  Ziehbühl  unweit  Bützow,  —  einem 
natürlichen  Sohne  des  Herzogs  Friedrich  Wilhelm  von  Mecklenburg- 
Schwerin  —  stammt.  Dasselbe  sass  bereits  1733  zu  Boldebuck,  Gült- 
zow ,  Karchitz,  Lübzsen  und  Ziehbühl  und  wurde  in  neuer  Zeit  in  Neu- 
Vor  -Ponmiern  zu  Volksdorf,  Pantelitz,  Todenhagen,  Arenshagen  und 
Neuen -Lübke  begütert.  —  Friedrich  Wilhelm ,  Carl  Ludwig  und  Carl 
Friedrich,  Gebrüder  v.  Mecklenburg  aus  dem  Hause  Gülzow,  Herren  auf 
Gülzow  und  Boldebuck,  erhielten  1770  die  Rechte  des  eingeborenen 
meklenburgischen  Adels.  —  Ein  v.  Mecklenburg  war  1837  Herr  auf 
Wischendorf  im  Meklenburgischen  und  im  Kgr.  Preussen  besassen  nach 
Rauer  1857  die  Erben  eines  v.  Mecklenburg  im  Kr.  Franzburg  die  Gü- 
ter Ahrenshagen ,  Neuen  -  Lübke  und  Todenhagon ,  Heinrich  v.  M.  das 
Gut  Pantlitz  ebenfalls  im  Kr.  Franzburg,  Anna  Dorothea  v.  M.,  geb.  v. 
Thun  das  Gut  Volksdorf  im  Kr.  Grimmen  und  Freiin  v.  M. ,  Stiftsdame 
des  Klosters  Malchin,  das  Gut  Kollm  im  Kr.  Rothenburg. 

Kämpft,  Beitrfige  I.  S.  S77.  —  M.  Pr.  A.-L.  III*  8.  886.  —  Freih.  t.  Ledebur,  H.  8.  90 
und  III.  8.  308.  -  0.  Meding,  1.  8.  379.  —  Mekleaburg.  W.-B.  Tab.  34.  Mr.  125  u.  8.  6  «nd 
28.  —  Pommer.  W.-B.  IV.  Tab.  22. 

Mecklenburg  v.  Kleebnrg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1813  für  den  natürlichen  Sohn  des  1837  verstorbenen  Grossherzogs 
Friedrich  Franz  von  Meklenburg-Schwerin :  Friedrich  M.,  k.  k.  Ober- 
lieutenant, mit  dem  Namen:  Mecklenburg  v.  Kleeburg.  — Derselbe, 
gest.  6.  Mai  1864  als  grossh.  meklenbur^acher  .GeneraImi|j|Dr  (L  &., 


—    201     — 

firflther  in  k.  k.,  dann  in  k.  prenss.  u.  später  in  grossh.  meklenb.  Militair- 
Diensten,  war  mit  einer  Freiin  v.  Strachwitz  a.  d.  H.  Kleutsch  in  Schle- 
sien und  eine  Schwester  desselben  mit  dem  grossh.  meklenb.  Major, 
Flügel- Adüntanten  nnd  Commandanten  von  Rostock  v.  Dn-Trossel  ver- 
mählt. — 

Haadsetarifll.  Notit.  -  Mtgtrle  9.  Mühl/tld,  Er«.-Bd.  8.  377.  -  N.  Pr.  A.L.  UI    8.880. 
—  Tyrof,  III    186. 

Meddlhammer.  Niederländisches  Adelsgeschlecht,  ans  welchem 
Albin  Jobann  Baptiste  v.  M.  stAmmte.  Derselbe,  früher  Officier  in  der 
k.  k.  Armee ,  war  später  Lehrer  am  Berliner  Gymnasium ,  wurde  als 
Schriftsteller  unter  dem  Namen  August  Ellrich  und  Albini  bekannt  und 
starb  8.  Febr.  1838  mit  Hinterlassung  einer  Wittwe  u.  einer  Tochter. 

N.  Pf.  A.-L.V.  8.   3^8.  —  Freik.9.  ledehur,  H.  8.  90. 

Medem,  Freiherren  und  Grafen.  Reichsfreiherrn-  u.  Grafenstand. 
Freihermdiplom  von  1598  vom  K.  Rudolph  II.  und  Grafendiplom  vom 
16.  Nov.  1779  för  Johann  Friedrich  Freihorrn  v.  Medem,  k.  polnisch. 
Kammerherm,  Starosten  auf  Okmian  und  Herrn  der  Hen'schaften  Alt- 
Autz  und  Elley  in  Kurland.  Der  Freiherrnstand  der  im  Kgr.  Preussen. 
bediensteten  und  ansässigen  beiden  Häuser  der  Familie,  des  ersten  Hau- 
ses, firttber  zu  Dselden  in  Kurland  und  des  zweiten  Hauses ,  des  Hauses 
Wnlckau,  Wulkow,  in  der  Neumark,  ist  im  Kgr.  Preussen  anerkannt. 
--  Altes,  der  gewöhnlichen  Angabe  nach  ursprünglich  aus  Schottland 
stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  im  10.  Jahrb.  nach  Deutschland 
kam  und  sich  im  Braunschweigischen  ansässig  machte.  Wahrscheinlich 
gehörte  das  Geschlecht  zu  dem  braunschweigischen  Adel,  welcher  914 
den  Herzog  Heinrich  zu  Sachsen  gegen  die  Anmassungen  des  K.  Con- 
rad I.  von  Franken  kräftig  unterstützte.  Mit  dem  deutschen  Orden  kam 
mehrere  Ritter  aus  diesem  Geschlechte  nach  liiefland  und  der  11.  Mei- 
ster des  deutschen  Ordens,  Conrad  v.  Medem,  genannt  Mandem,  erwählt 
1 270,  gründete  mehrere  Schlösser  und  Städte  und  unter  letzteren  na- 
mentlich auch  die  Stadt  Mitau.  —  Im  Laufe  der  Zeit  breitete  sich  der 
Stamm  in  zahlreichen  Linien  in  Lief-  u.  Kurland,  in  Ostpreussen.  Sa- 
mogitien,  Russland  etc.  aus  nnd  blühte  in  denselben  fort  und  namentlich 
in  Kurland  in  den  freiherrlichen  Linien  zu  Rumbenhof,  Neu-Mooken, 
Dseld^  etc.  und  in  den  gräflichen  Linien  zu  Rempten  und  Alt- Autz  u. 
zu  Elley,  früher  zu  Blieden.  —  Was  die  beiden  gräflichen  Linien  an- 
langt, so  war  Graf  Johann  Friedrich,  s.  oben,  geb.  1722  u.  gest.  1785, 
zweimal  vermählt:  zuerst  mit  Luise  v.  Korff  und  später  mit  Luise  Char- 
lotte V.  Manteuffel-Zöge.  Aus  der  ersten  Ehe  entspross  die  an  Geist  u. 
GemOth  so  reiche  Dichterin  Elise  Freifrau  v.  d.  Recke,  geb.  1756, 
verm.  1771,  ge8ch.l776  u.  gest.  1833,  so  wie  einSohn,  Graf  Friedrich, 
welcher  unvermählt  starb ,  aus  der  zweiten  Ehe  aber  stammten ,  neben 
einer  Tochter,  Anna  Charlotte  Dorothea,  geb.  1761  und  gest.  1822, 
Gemahlin  des  letzten  Herzogs  Peter  von  Kurland,  einer  der  vorzüglich- 
sten Frauen  ihrer  Zeit,  zwei  Söhne ,  die  Grafen  Carl  Johann  Friedrich 
und  Christoph  Johann  Friedrich ,  welche  die  Stifter  zweier  Linien ,  der 
Linie  zb  Rempten  und  Alt- Autz  und  der  Linie  zu  Elley  wurden.  Graf 
Carl  Johann  Friedrich,  geb.  176ä  und  gest.  1827,  kurländ.  Landesbe- 
volbnftebtlgter,  Majoratsherr  auf  Rempten,  Cappeln  und  Wehsaten,  Herr 


—     202     — 

auf  Alt-Autz,  Dselsen,  Behren,  Gross -Autz,  Keweln  und  Weitenfeld, 
vermählte  sich  mit  Elisabeth  Grf.  v.  Browne,  gest.  1831 ,  aus  welcher 
Ehe  ein  Sohn  entspross:  Graf  Carl,  geb.  1801  und  gest.  1860,  Majo- 
ratsherr auf  Kempten  etc.,  verm.  mit  Elisabeth  Freiin  v.  Fircks  a.  d.  H. 
Wandsen  in  Kurland,  geb.  1804.  Von  Letzterem  stammt  das  jetzige 
Haupt  der  gräfl.  Linie  zu  Kempten :  Graf  Friedrich ,  geb.  1828,  M^o- 
ratsherr  auf  Kempten  und  Wehsahten,  Herr  auf  Alt-Autz  und  Szagar- 
ren,  verm.  1851  mit  Alice  Freiin  v.  Oelsen  a.  d.  H.  Gemauerthof  in 
Kurland,  geb.  1837,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Elisabeth, 
geb.  1857,  drei  Söhne  leben:  Conrad,  geb.  1856,  Friedrich,  geb.  1859 
und  Carl,  geb.  1860.  —  Die  Schwester  des  Grafen  Friedrich:  Grf.  Eli- 
sabeth, geb.  1842,  vermählte  sich  1861  mit  Conrad  Grafen  v.  Kleist, 
Herrn  der  Herrschaft  Gross-Autz  mit  Sirmeln  in  Kurland.  —  Graf  Chri- 
stoph Johann  Friedrich,  s.  oben,  geb.  1763  und  gest.  1838,  k.  ruas.  w. 
Kammerherr ,  Herr  der  Herrschaften  Elley ,  Blieden ,  Dürben ,  Sehmen, 
Abgunst,  Grünfeldt,  Abgulden  ,  Duhren  und  Jordanitz,  vermählte  sich 
mit  Maria  Luise  Grf.  v.  d.  Pahlen ,  Freiin  v.  Astrau ,  gest.  1831.  Aus 
dieser  Ehe  entspross  das  jetzige  Haupt  der  gräflichen  Linie  zu  Elley : 
Graf  Peter,  geb.  1801  ,  Majoratsherr  der  Herrschaft  Elley,  kais.  russ. 
Kainmerherr  und  w.  Staatsrath,  vormaliger  Landesbevollmächtigter  von 
Kurland,  verm.  1825  mit  Julie  Freiin  v.  Behr  a.  d.  H.  Sutten  in  Kur- 
land, gest.  1863,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Luise  verm. 
Freifrau  v.  Korff,  geb.  1829,  zwei  Söhne  stammen,  die  Grafen:  Johann 
und  Theodor.  Graf  Johann,  geb.  1826,  ist  k.  russ.  Rittmeister  im  Leib- 
Husaren-Regimente  und  Graf  Theodor,  geb.  1827,  k.  russ.  Rittmeister 
a.  D. ,  vermählte  sich  1856  mit  Johanna  Freiin  v.  Offenberg  a.  d.  H. 
Strecken  in  Kurland,  geb.  1827.  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Paul,  geb. 
1860  und  zwei  Töchter,  Julie,  geb.  1857  und  Meta,  geb.  1862 ,  leben. 
—  Die  drei  Brüder  des  Grafen  Peter  sind  die  Grafen :  Theodor,  Lud- 
wig und  Julius.  Graf  Theodor,  geb.  1805,  ist  k.  russ.  Garde-Rittmei- 
ster a.  D.;  Graf  Ludwig,  geb.  1814,  k.  russ.  Garde -Rittmeister  a.  D., 
vermählte  sich  1843  mit  Sophie  v.  Löwenstem  a.  d.  H.  Wollmarshof  in 
Liefland,  geb.  1823,  Herrin  auf  Stockmanshof  und  Grütershof,  aus  wel- 
cher Ehe,  neben  einer  Tochter,  Anna,  geb.  1848,  drei  Söhne  stammen: 
Arthur,  geb.  1844,  Otto,  geb.  1846  und  Theodor,  geb.  1853  und  Graf 
Julius,  geb.  1814,  Zwillingsbnider  des  Grafen  Ludwig,  ist  k.russ.  Garde- 
Rittmeister  a.  D.  —  Von  den  beiden,  oben  genannten  in  Preussen  blü- 
henden fi'eiherrlichen  Häusern,  dem  ersten  Hause,  früher  zu  Dselden  in 
Kurland  und  dem  zweiten  Hause  zu  Wulckau  in  der  Neumark ,  liegen 
genaue  Stammreihen  vor.  Die  absteigende  Stammreihe  des  ersten  Hau- 
ses ist  folgende:  Alexander  Friedrich  Freih.  v.  Medem  a.  d.  H.  Gross- 
und Klein-Bersen,  Stifter  des  Hauses  Dselden :  Helene  v.  Haudring;  — 
Freih.  Johann,  gest.  vor  1737,  Herr  auf  Dselden:  Ursula  Emerentia  v. 
Dorthefen  a.  d.  H.  Dselden,  Erbfrau  auf  Dselden  und  Dsellsgallen,  ver- 
mählt 1718;  —  Freih.  Otto  (L),  geb.  1721,  Herr  auf  Dselden  u. Dsells- 
gallen, welche  Güter  er  an  seinen  Schwager,  Georg  Christoph  Freih.  v. 
Mirbach,  verkaufte  :  Friederike  Freiin  v.  Vittinghoff,  genannt  Schell  v. 
Schellenberg;  —  Freih.  Alexander,  gest,  1789,  k.  preosa. Haaptmiom : 


—     208     — 

Friederike  Lasig  ans  Rheinsberg,  gest.  1808;  —  Freih.  Otto  (IT.),  gest. 

1835,  k.  preuss.  Major:  Ida  y.  Denstädt,  geb.  1798  und  verm.  1826; 

—  Freib.  Otto  (III.),  geb.  1827,  —  jetziges  Hanpt  des  ersten  Hauses 

—  k.  preuss.  Hauptmann  und  Compagniechef ,  verm.  mit  Ida  v.  Ku- 
rowsky  a.  d.  H.  Bischdorf.  Die  beiden  Brttder  des  Freib.  Otto  (III.) 
sind:  Freih.  Ferdinand,  geb.  1829  und  Freih.  Bernhard,  geb.  1833.  — 
Die  Stammreihe  des  zweiten  Hauses,  des  zu  Wulckau  in  der  Neumark, 
steigt,  me  folgt  herab:  Eberhard  Freih.  v.  Medem,  geb.  1631  u.  gest. 
1672,  Herr  auf  Rudbahren  in  Kurland:  Maria  Elisabeth  Freiin  v. Wran- 
gel  a.  d.  H.  Krohnen  und  Abellen  in  Kurland ;  —  Freih.  Otto ,  geb. 
1655  u.  gest.  1725,  Herr  auf  Rudbahren:  Luise  v.  Rummel  a.  d.H.  II- 
magen;  —  Freih.  Eberhard  Christoph,  geb.  1686  und  gest.  1761,  Herr 
auf  Paddern,  Silnehken,  Altmocken  und  Lipon  in  Kurland,  piltenscher 
Landrath:  Sophia  v.  Tiepelskirch  a.  d.  H.  Feldhoff,  gest.  1748;  — 
Freih.  Friedrich  Georg,  geb.  1725  und  gest.  1795,  k.  preuss.  Kammer- 
h_err,  Hofinarschall  des  Prinzen  Ferdinand  von  Prcussen  .  Stifts- Ober- 
Hofmeister  u.  Kammer-Präsident,  Herr  auf  Wulkau,  Leichholz  u.  Zier- 
metzel  in  der  Neumark:  zweite  Gemahlin:  Charlotte  v.  d.  Groben  a.  d. 
H.  Treppein,  gest.  1833;  —  Freih.  Heinrich  Philipp,  geb.  1777  und 
gest.  1863,  Herr  auf  Wulckau  und  Werben,  Quästor  der  k.  Friedrich- 
Wilhelms-Üniversität  zu  Berlin :  Aloyse  Winenko  v.  Werthenstein,  Letzte 
ihres,  im  Mannsstamme  mit  dem  Vater,  Friedrich  Adam  W.  v.  W.,  1823 
erloschenen  Geschlechts,  gest.  um  1860.  —  Freih.  Alexander,  geboren 
1814,  —  jetziges  Haupt  des  Hauses  Wnlkau  —  k.  preuss.  Oberstlieu- 
tenant, verm.  1839  mit  Agnes  v.  Puttkammer,  geb.  1821 ,  aus  welcher 
Ehe  drei  Söhne  stammen,  die  Freiherren:  Oscar,  geb.  1843,  k.  preuss. 
Lieutenant,  Friedrich,  geh,  1847  und  Heinrich,  geb.  1850.  —  Von  den 
sieben  Schwestern  des  Freiherm  Alexander  sind  sechs  durch  Vermählung 
in  die  Familien  der  Freih.  v.  le  Fort,  der  v.  Röder,  v.  Raumer,  v.  Flo- 
tow,  V.  Stemann  u.  v.  Kirchbach  gekommen.  —  Von  den  curländischen, 
oben  erwähnten  Linien  zu  Rumbenhof  und  Neu-Mooken  sind  nur  Nach- 
richten aus  neuester  Zeit  bekannt.  Haupt  der  Linie  zu  Rumbenhof  ist : 
Freih.  Alexander,  geb.  1811,  Majoratsherrn  auf  Rumbenhof,  kais.  russ. 
Lieut.  a.  D.,  verm.  1850  mit  Angelica  Grf.  Beizig  v.  Kreutz,  geb.  1823. 
Die  Schwester  desselben ,  Freiin  Angelica,  ist  1 808  geboren.  Von  den 
Brüdern  des  Vaters,  dem  Freiherm  Peter,  geb.  1783,  Landmarschall, 
in  erster  Ehe  verm.  mit  Dorothea  Freiin  v.  Medem  a.  d.  H.  Wilzen  u. 
in  zweiter  mit  Anna  Freiin  v.  Heyking,  gest.  1836,  und  dem  Freiherm 
Friedrich,  gest.  1 824,  verm.  mit  Elisabeth  v.  VietinghofT,  gen.  Scheele, 
leben  mehrere  im  geneal.  Taschenb.  der  freih.  Häuser  genannte  Nach- 
kommen. Aus  der  ersten  Ehe  des  Freih.  Peter  stammt  unter  Anderen : 
Freih.  Robert,  geb.  1807,  k.  mss.  Oberst.  —  Haupt  der  Linie  zu  Neu- 
Mooken  ist:  Freih.  Carl,  geb.  1781 ,  Majoratsherr  auf  Neu-Mooken, 
verm.  mit  Elisabeth  v.  Albedyll,  gest.  1845.  Aus  dieser  Ehe  entspross, 
neben  vier  Töchtern:  Freih.  Georg,  geb.  1802,  k.  mss.  Oberförster, 
verm.  1828  mit  Maria  Freiin  v.  Buckenvörde,  genannt  Stempel  a.  d.  H. 
Santen,  geb.  1807,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Marie,  geb. 

1836,  zwei  Söhne  leben:  Freih.  Carl,  geb.  1829  u,  Freih.  Georg,  geb. 


—     264     — 

1830,  k.  ru88.  Assessor.  —  Von  den  Brüdern  des  Freih.  G&fl  v^rmfthHe 
sieb  Freih.  Georg,  geb..l791,  k.  russ.  Major  a.  D.,  mit  Annette  ¥.  Schmidt, 
geb.  1802,  ohne  Nachkommen  zu  haben,  vom  Freih.  JohaoB  aber«  gest 
1840,  stammte  aus  der  Ehe  mit  Dorothea  Freiin  v.  Kleist  a.  d.  Hause 
Susten,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn,  Freih.  Johann  Carl,  geb.  1816, 
verm.  1847  mit  Caroline  y.  Peucker,  geb.  1816,  aus  deren  Ehe,  neben 
drei  Töchtern,  zwei  Söhne  leben:  Nicolaus,  geb.  1852  und  Carl,  geb. 
1856.  —  Von  dem  Bruder  des  Vaters  der  Freiherren  Cari,  Johann  u, 
Georg,  dem  1814  verstorbenen  Freiherrn  Carl  Peter  Friedrich,  k.  pr. 
Kammerherm ,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Henriette  Grf.  v.  Wallwitz, 
gest.  1847,  zwei  Söhne,  Freih.  Friedrich,  geb.  1801,  verm.  mit  Miraia 
Freirn  v.  Meysenbug,  gesch.  und  Freih.  Friedrich,  geb.  1806,  Herr  auf 
Polnisch-Grösen  in  Kurland,  Kronförster  zu  Kursiten,  veno.  1845  mit 
Julie  Freiin  v.  d.  Ropp,  geb.  1819,  aus  welcher  Ehe  »wei  Töchter, 
Theophile,  geb.  1851  und  Henriette,  geb.  1857  und  zwei  Söhne,  Hein- 
rich, geb.  1847  u.  Theodor,  geb.  1850,  entsprossten. 

Gauhe,   I.    S.  1339:  im  Artikel:  v.  Medlni;.  —  Zedttr,  XX    R.  t&7.   -/>i>n0iiMiit*.  8.2&9. 
Nr.  47  und  8.  3Ä5.  Nr.  15.  —  N.  Pr.  A.-L.  fll.  8.  .1S0-d2.   -  Deat!»che  Grafenh.    d.  Qegenw. 

II.  8.  94  a.  95.  —  Freih.  9.  Ledehur,  U.  8.  90.  —  Oeneal.  Taschenb.  d.  grM.  Uiiisor.  18«4. 
8.  535-37  u.  liislor.  Haiidb.  su  Demselben.  8.  673.  —  Oeneal.  TMchenb.  d.  freiherrl.  Hftaser, 
1R58.  8.  440-43.  1839  8.  514-16.  1363.  S.  622—27  u.  1864.  8.  529—31.  —  Sitbmaeher »  V. 
I5&.  —  9.  ßf0ding.  II.  8.  364.  —  Neimbt.  Rurtind.  W.-B. :    t.  H.  «.  Gr.  ▼.  H. 

Meder,  Medem  (in  Blau  ein  schrägrechter,  oben  und  unten  mit 
drei  Zinnen  versehener ,  goldener  Balken ,  rechts  oben  und  links  unten 
von  je  einem  goldenen  Sterne  begleitet).  Adelsstand  des  Kgr.  Preus- 
sen  und  Reichsadelsstand.  Prcusfeisches  Adelsdiplom  vom  18,  Jan.  1701 
fiJr  Wilhelm  Gk)ttfried  Meder,  Medem  u.  Reichsadelsdiplom  vom  20.  Ja- 
nuar 1701  för  Denselben. 

N.   Hr.  A.L.  V.  8.  327.  -  /Ve/A.  9.  Ledebur,  H.  8.  90.    -  W.-D.  d.  Pi«uM.  Moaarblil«« 

III.  96.  » 

Meder,  Meder  V.  Medem.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1725  für  Johann  Michael  Meder,  Postverwalter  zu  Neisse  und  fftr  den 
Bruder  desselben,  Johann  Georg  Meder,  EUitolficier  der  k.  k.  Hofkam- 
mer-Buchhaltung, mit  demPridicate:  v.  Medem. 

Mfgertt  V.  Uühl/eld,  Brg.-Bd.  8.  376.  —  N.  Preuss.  A.-L.  V.   8.  S27.   —  A*«fA.  tf.    Lt- 
d9bur,  II.  8.  90. 

Meder  (in  Silber  auf  grOnein  Boden  ein  rechtsgekehrter ,  schwars 
gekleideter  Mdher  mit  ttber  die  rechte  Schulter  gelegter  Sense  ,  links 
oben  begleitet  von  einem  goldenen  Sterne).  Adelsstand  des  Kgr.  Sach- 
sen. Diplom  vom  8.  Aug.  1812  für  Adam  Wilhem  Meder,  Besitzer  des 
Rittergutes  Skasske  bei  Pulsnitz  in  der  Oberlausitz.  Derselbe  war  fr<^ 
her  bis  1805  Apotheker  in  Eilenburg  gewesen.  Dass  der  Stamm  noch 
blähe,  ist  nicht  bekannt. 

HaadsrhriAI.  Notta.   -   Fr^ih.  9.  Udthmr ,  III.  8.  306.  —  W.-B.  d.  SicU«.  SMattn,  IV.  «'2. 

Mederer  und  Wutliwehr,  Med«rer  v.  Moderer  mtd  üVnthwelir. 

£rbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1789  für  Matthaeus  Mederer, 
Doctor  der  Medicln  und  Chirurgie  und  Professor  zu  Freiburg,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Mederer  und  Wnthwehr.  Derselbe,  geb.  1740  and  gest 
1805,  namentlich  bekaant  durch  sein«  Sdirift:  Synta^i^a  de  rabie  Ca- 
jtfna,  Froiburg,  1783  «.  a.  d.  LatoUi.  mit  AimerJc.  u.  eisern  Anhange, 


—   aoi    — 

Ntrnfeerg,  1809  und  als  Practiker  and  Schriftsteller  m  seiner  Zeit  in 
grossem  ÄBsehen  stehend,  hat  seinen  Stamm  fortgesetzt.  Zwei  seiner 
Nachkommen,  Joseph  and  Conrad  Mederer  y.  Mederer  und  Wathwehr, 
standen  in  neuester  Zeit  als  Staabsoffidere  in  der  k.  k.  Armee. 

H«ii««ehHftl.  NotU.  —  Mt^€rU  9.  Müh\fel4,  Erg.-Bd.  8.  376.    —  MülUir-ScbemaÜdm.  d. 
ötterr.  |Laif«rtliuffis. 

IMevorti  Mefltrt,  Mev^rden  (in  Blau  zwei  silberne  Flügel).  Altes, 
münstersohes  Erbmänner-Geschlecht,  welches  im  16.  und  17.  Jahrb.  iia 
MftnsterUuode  ansehnliicb  b^tert  war.  Dasselbe  sass  1529  zu  Stövem 
bei  Q^cher,  1550  za  Pehnekamp  bei  AQbolt,  1579  zu  Alberting  bei 
Nieoberge  uiid  zu  Weidenabrokskotte  bei  Nordwalde,  1620  zu  Berge 
UQweit  Münster  und  1630  zu  Herzbaus  bei  Nordwalde.  —  Margaretha 
V.  Hedevort  war  1609  Aebtissin  zu  Bersenhrück  im  Osnabrückschei». 
Später,  in  dar  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts,  ist  das  Oeschlecbt 
erloschen. 

Fr^h.  9.  Le44hur,  III.  8.  99. 

Medli^,  Mehdiger.  Eine  vonLucae  zu  den  ältesten  und  ansehn- 
lichsten schlesischen  Adelsgeschlechtern  gezählte  Familie ,  welche  nach 
Sinapius  früher  Medegan  hiess.  Nicolaus  Medegaw,  welcher  1411  lebte, 
wird  1412  Nic(^us  Medigen  und  1420  Niclos  Medegaw  genannt.  Das 
Geschlecht  sass  bereits  1400  zu  Eömitz  im  Militschen,  zu  Anfange  des 
17.  Jahrb.  zu  Laserwitz  im  Wohlauischen,  1636  zu  Norrigawe  ebenda- 
selbst und  noch  1700  zu  Ober-Baesau  im  Freistädtschen.  —  Hans  t. 
Mediger  war  1609  Herr  auf  Laserwitz  u.  von  demselben  stammte  Hans 
Christoph  Y.  M.,  Herr  aaf  Gaserwitz  und  1696  des  ölsniacben'Fürsten- 
thums  Landes -Aeltester.  Zu  Gauhes  Zeiten  war  noch  ein  Sprosse  des 
Geschlechts  gräflich  schönaichischer  Stallmeister  zu  Carolath,  dann  alter 
ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapim,  r.  S.  «SS  n.  II.  8.  «K.  —  Gtmk;  I.  8.  1S88.  -  Si^imMcher .  f.  kO     Die  Me- 
diger.  8ctil«8iach.  —  v.  Meding,  II.  S.  a65. 

Meding.  Eins  der  ältestesten  und  angesehenstenAdelsgeschlechter 
des  Fürstenthums  Lüneburg,  welches  bereits  1162,  1200, 1230  etc.  ur- 
kundlich auftritt  und  seit  1200  mit  dem  Erbmarschall- Amte  des  Für- 
stenthums  Lüneburg  belehnt  ist.  Dasselbe  breitete  sich  um  1253  auch 
im  Erzstifte  Bremen  aus  und  die  alte,  schon  im  15.  Jahrb.  erloschene, 
lünebnrgiscbe  Familie  v.  Lobecke  ging  aus  dem  v.  Medingschen  Ge- 
schlechte hervor:  es  hatte  nämlich  um  1294  Johann  y.  Meding,  wohl 
von  dem  Orte  seines  Aufenthalts,  den  Namen  Lobecke  angenommen.  -^ 
Conrad  v.  M.  war  von  1241 — 1261  Propst  des  adeligen  Jungfrauen- 
Kiostars  J^ne:  eine  Würde,  welche  1272  auch  an  Werner  v.  M.  ge- 
langte und  Gevehard  und  Werner  v.  M.  gründeten  1261  aus  eigene 
Mitteln  das  adelige  Jungfrauen -Kloster  zu  Medingen.  —  Die  Familie 
erwarb  im  Lüneburgischen  Güter  zu  Amelinghausen,  Barom,  Havighorst 
and  Schoellenberg,  kam  zeitig  in  die  Altmark,  wo  bereits  1226  dem  Ge- 
aohledite  das  Gut  Reddigau  zostaad  and  wurde  in  neuer  Zeit  auch  in 
Meklenburg,  in  Pommern  und  Westpreussen  angesessen.  —  Die  späte- 
ren Glieder  der  Famiue  waren  Nachkommen  des  kurhannov.  Landraths 
riuid  Yorsitehera  des  Kioaters  za  St.  Michael  in  Lüneburg  Werner  Aoguat 


y.  Meding,  welcher  den  Stamm  durch  drei  Söhne,  Christoph  Ernst,  seit 
1706  k.  preuss.  Karamerherr,  Joachim  Friedrich  und  August  v.  M., 
fortsetzte.  —  Die  Sprossen  des  Geschlechts  gelangten  namentlich  im 
Lüneburgischen  zu  hohen  Ehrenstellen  und  Würden ,  kamen  aber  auch 
in  anderen  Ländern  zu  grossem  Ansehen.  August  Friedrich  Wilhelm 
Werner  v.  M.,  Herr  auf  Klemzow  im  Kr.  Schivelbein,  stieg  im  k.  preuss. 
Staatsdienste  zum  Geh.  Rathe  und  Ober-Präadenten  der  Provinz  Bran- 
denburg, Carl  Wilhelm  Hans  y.  M.  ,  Herr  auf  Sackwitz  erlangte  1821 
durch  Aufnahme  in  die  meklenb.  Ritterschaft  die  Rechte  des  eingebo- 
renen meklenburg.  Adels ,  Franz  Freiherr  v.  M.  war  in  neuester  Zeit 
Stabsofficier  in  der  k.  k.  Reiterei  ete.  etc.  Vor  Allen  aber  sei  hier  ge- 
nannt: Christian  Friedrich  August  v.  Meding,  Herr  auf  Schnellenberg, 
Dom  -  Capitular  zu  Naumburg  u.  k.  grossbrittann.  und  kurbraunschw.- 
lüneburg.  Land-Commissar,  welcher  durch  sein  treffliches  Werk:  „Nach- 
richten von  adeligen  Wappen,  Bd.  I — III.,  Hamburg,  Weissenfeis  und 
Leipzig,  1786 — 9V'  allen  Hcraldikern  hinreichend  bekannt  ist  und  in 
der  Wissenschaft  immer  einen  der  ersten  Ehrenplätze  behaupten  wird. 

—  Im  Kgr.  Hannover  gehört  die  Familie  durch  Besitz  der  Güter  Ame- 
linghausen,  Barum,  Havighorff  und  zweier  Güter  zu  Schnellenberg  zu 
dem  ritterschaftlichen  Adel  der  lüneburgischen  Landschaft. 

F/t/ßnger,  I.  8.  6öl  n.  ff.  —  Oauhe ,  1.  8.  1838  uud  39.  —  Zedier,  3LX.  8.  1211—28.  — 
Köhler,  Erblandhoßmier,  8.  29  u.  30.  —  Schmidt,  Beiträge  tur  Gesch.  d.  Adels,  I.  8.  166  u. 
U.  8.  335  und  36.  -  Ä.  Pr..  A.-L.  HI.  8.  882.  —  Freih.  v.  d.  Kne»ebeck,  8.  «06.  —Freiherr 
9.  Ledebur.  U.  8.  90  u.  91.  —  v.  Meding,  I.  8.  879-84.  —  Mekleob.  W.-B.  Tab.  S4.  Nr.  197 
u.  8.  8  u.  29.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Hannover,  C.  33  und  8.  10.  —  Kneichke  ,  II.  fl.  293—96.  — 
9.  Hefner ,  taannov.  Adel,  Tab.  22. 

Medling.  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes  mit 
den  V.  Frontenhausen  und  Teyspach,  welches  das  nahe  bei  Au  gelegene 
Schloss  Medling  besass. 

Wig.   Hund,  I.  8.  68-70. 

Medniansky  v.  Medgyes,  Freiherren.  Ungarischer  Freiherm- 
stand.  Diplom  vom  24.  Octob.  1 750  für  Anton  Medniansky  de  Medgyes. 

—  Altes  Szekler-Geschlecht,  aus  welchem  Johann  von  Medgyes  in  Sie- 
benbürgen, dem- Aufgebote  des  Königs  Ludwig  I.  zum  Zuge  nach  Neapel 
folgend,  die  Heimath  verliessund  1366  bei  seiner  Rückehr  für  ausser- 
ordentliche Dienste  den  Adel  und  ein  Freigut  in  der  szathmarer  Ge- 
spanschaft erhielt.  Von  den  Nachkommen  war  Johann  Medniansky  de 
Medgyes,  Feldhauptmann  und  Befehlshaber  von  Palota ,  ein  treuer  An- 
hänger des  K.  Ferdinand  I.  gegen  Zapolya  und  erhielt  für  seine  treuen 
Dienste  durch  Diplom  vom  20.  Jan.  1561,  nebstBestätigung  seines  alten 
Adels,  ein  vermehrtes  Wappen.  Niclas  M.  v.  M.,  Ober-Notar  des  trent- 
schiner  Comitats,  leistete  wichtige  Dienste  im  Kriege  gegen  die  Türken 
und  in  den  paskayschen  und  bethlen'schen  Unruhen  und  wurde  durch 
Diplom  vom  26.  Aug.  1593  mit  einem  Theile  der  Besitzungen  des  aus- 
gestorbenen Geschlechts  Zenthpetery  belehnt.  Durch  seine  Söhne  ans 
der  Ehe  mit  Catharina  Petron :  Johann  u.  Jonas,  schied  sich  der  Stamm 
in  zwei  Linien.  Die  ältere,  von  Johann  M.  v.  M.,  verm.  mit  Judith  Lasz- 
lefliy  de  Tbard,  stammende  Linie,  aus  welcher  4er  Sohn,  Paul ,  k.  un- 
garischer Hof-Karamerrath,  durch  Diplom  vom  26.  Aug.  1688  das  un- 
garische Baronat  erhielt,  erlosch  mit  dem  Urenkel  desselben,  Johann 


—     207     — . 

Freih.  M.  v.  M.,  k.  k.  Geh.-Rath  und  Kämm. ,  um  1820.  Aus  der  jün- 
geren von  Jonas,  verm.  mit  Judith  Posgay ,  gegründeten  Linie  wurde 
der  ür-ürenkel  des  Stiflei*8,  Anton,  s.  oben,  —  Sohn  des  Stephan  M. 
V.  M.  und  der  Rosalie  Meczlenyi  de  eadem ,  Enkel  des  Caspar  und  der 
Marie  Dubritzky  de  Nemes-Eosocz  und  Urenkel  des  Stephan  und  der 
Susanna  Haszar  de  Regetz  —  geb.  1702  und  gest.  1796,  vermählt  mit 
Rosa  Freiin  Revaj ,  in  den  Freihermstand  erhoben.  Von  dem  Sohne 
desselben,  dem  Freiherm  Ladislaus,  entspross:  Freih.  Alois,  gestorben 
1844,  Herr  auf  Betzko  und  Czeithe,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  u.  k.  Un- 
gar. Hofkammer-Präsident  u.  Oberge^an  des  neutraer  Comitats,  verm. 
in  erster  Ehe  1805  mit  Antonia  Grf.  v.  Bolza,  gpst.  1810  u.  in  zweiter 
1820  mit  Agnes  Grf.  v.  Maildth  de  Sz6khely,  geb.  1798.  Aus  der  zwei- 
ten Ehe  entsprossten,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Hedwig,  geb.  1827, 
verm.  1853  mit  Moritz  Freih.  v.  Lederer,  k.  k.  Geh.  Rath  und  Feld- 
marschall-Lieutenant a.  D.,  zwei  Söhne,  die  Freiherren:  Gejza  und  Di- 
onys.  Freih.  Gejza ,  geb.  1823 ,  Herr  auf  Beczko  und  Csejthe,  k.  kön. 
Kämmerer,  starb  1861  als  Hofrath  bei  der  ungarischen  Statthalterei  zu 
Ofen.  Freih.  Dionys,  geb.  1830,  —  jetziges  Haupt  der  Familie  —  k.  k. 
Kämm.,  Herr  auf  Beczko  und  Csejthe,  vermählte  sich  1820  mit  Agathe 
Ghyczy  v.  Ghioz,  geb.  1841,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  lebt:  Paul  Em- 
merich, geb.  1861.  —  Der  Bruder  des  Freih.  Alois:  Freih.  Joseph, 
geb.  1789,  k.  k.Kämm.  u.  Oberlieut.  in  d.  A.,  verm.  sich  1818  mit  Ele- 
onore Richert,  geb.  1798,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter :  Freiin 
GizeUa,  verm.  1856  mit  Ludwig  Bezeredy  v.  BezerM,  zwei  Söhne  ent- 
sprossten, die  Freiherren  Ladislaus  und  Eduard.  Freih.  Ladislaus,  ge- 
boren 1819  u.  gest.  1849,  hat  aus  der  Ehe  mit  Maria  Mail^th  v.  Szek- 
hely  einen  Sohn:  Arpad,  geb.  1848,  hinterlassen,  Freih.  Eduard  aber, 
geb.  1823,  verm.  1851  mit  Maria-Anna  Grf.  v.  Szirmay,  hat,  neben 
einer  Tochter,  Margit,  geb.  1858,  einen  Sohn:  Laszis,  geb.  1852. 

9.  Sehonfeldt  Adels-Schematismut,  I.  8.  240.  —  Qeneal.  Taschenb.  d.  freih.  H&user,  1853. 
8.  290—292.  1S57.  8.  485  u.  1864.  8.  531  u.  82. 

^  Medrzecki.   Polnischer  Adelsstand.   Diplom  vom  4.  Juni  1788  fflr 

Gasinfiir  Medrzecki.  Das  Geschlecht  wurde  dem  polnischen  Stamme  Pi- 
oroslaw  einverleibt  und  der  Adel  der  Familie  im  Kgr.Preussen  17.  Juni 
1798  fär  Adam  Nicolaus  v.  M.  anerkannt. 

FrtiU.  9,  Udebur,    II.  8.  91  u.  III.  8.  308.  —  W.-B  d.  Pnuss.  Monarchie,  Ul.  98. 

Medzebor.  Schlesisches,  noch  im  17.  Jahrb.  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht. 

Sinafim,  I.  8.  634. 

Meelbeck.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Jan. 
1746  für  Johann  Meelbeck,  k.  preuss.  Major  im  Infanterie -Regim.  v. 
Stosch. 

N.  Pr.  A.-L.  1.  8.  41  n.  ni.  8.  382.  •  Frtik.    9.  Ledtbur,  II.  8.  91.  —  W.-B.  d.  Freust. 
Monarch.  III.  97.  —  Kn«aehk4,  IV.  8.  282  n.  83. 

Meen,  de  Meen.  Ein  aus  Frankreich  stammendes,  noch  im  An- 
fange des  18.  Jahrb.  in  Preussen  blühendes  Adelsgeschlecht.  —  Anton 
Günther  de  Meen  starb  25.  Mai  1704  als  k.  preuss.  Oberstlieutenant  zu 
Colberg. 

f\rHk,  9,  Udtbur,  U.  8.  91. 


—    208     — 

Meenhaosen.  Altes,  um  1317  im  Hennebergischen  und  Coburgi- 
schen  gesessenes  Adelsgeschlecht. 

SehuUess ,  Heonoberg.  Uescbichte ,  Urkundeubuch,  9*.  —  Oruf%€r ,  Besebr.    tob  Coburg, 
HI.  S.  60.  —  0.  HeUbach,  11.  8.  110. 

Meerheün,  Meerheimb,  Merheim,  Freiherren  (Schild  geviert:  I 
a.  4  in  Gold  ein  golden  gekrönter  n.  bewehrter,  linkssehender,  schwar- 
zer Adler :  nach  Annahme  Einiger  bei  Erhebung  in  den  Freihermstand 
hinzugekommen  u.  2  u.  3  in  Blau  ein  rechtsgekehrter,  silberner Strauas, 
welcher  im  Schnabel  ein  Hufeisen  hält:  Stammwappen).    Böhmischer 
Freihermstand.   Diplom  vom  10.  Aug.  1661  für  Hans  Wilhelm  v.Meer- 
heimb,  k.  k.  Obersten,  und  zwar  wegen  seiner  Thaten  im  deutschen 
Kriege.  —  Altes,  niederrheinisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stanmisitze 
Merheim  unweitMühlheim,  im  Regier.-Bez.  Göln,  wohl  zu  unterscheiden 
von  zwei  gleichnamigen  cölnischen  Geschlechtern  dieses  Namens,  nftm- 
lieh  von  der  cölnischen  Scheffenfamilie  Meerheim,  aus  welcher  die  jetzt 
|m  Kgr.  Sachsen  blühende  Familie  t.  M.,  s.  den  nachstehenden  Artikel, 
entstanden  ist  und  von  einer  anderen  gleichnamigen  Familie,  welche 
ursprünglich  ein  Djnastengeschlecht  mit  zwei  Stämmen  war,  von  denen 
der  Jüngste  aus  dem  Geschlechte  Loewenberg ,  Löwenburg ,  stammte  u. 
folgendes  Wappen  führte :  Schild  von  Silber  u.  Schwarz  in  fünf  Reihen, 
jede  zu  vier  Feldern,  geschacht,  und  zwar  zur  Unterscheidung  von  der 
älteren  Linie,  mit  einer  Vierung  im  rechten  Oberwinkel,  in  welcher  aus 
dem  linken  Rande  ein  rechtsgekehrter,  nach  unten  gekrümmter  Arm,  in 
der  Hand  einen  Ring  aufwärts  haltend,  hervorging.  —  Heinrich  v.  Mer- 
heim lebte  um  1409  und  führte,  wie  Fahne  augiebt,  im  Schilde  einen 
Adler,  was  nicht  zu  übersehen  ist,  da  Einige,  wie  erwähnt,  den  Adler 
nicht  für  das  Stammwappen  halten.  In  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrb. 
kam  in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten  die  Familie  nach  Sachsen,  wo 
Heinrich  v.  M. ,  verm.  mit  Anna  v.  Winkelholz  (Winkelhofea)  Kriegs- 
dienste nahm  und  später  auch  an  dem^Feldzuge  gegen  die  Türken  sich 
betheiligte.  Von  seinen  zwei  Söhnen  u.  zwei  Töchtern  überlebte  ihn  nur 
ein  Sohn:  Hans  Wilhelm,  welcher  der  Stammvater  der  meklenburgi- 
achen,  fireiherrlichen  Linie  wurde«   Derselbe,  geb.  1620  zu  Altenburg  u. 
gest.  1688  auf  seinem  Gute  Gnemem  im  Meklenburgischen ,  war  erst 
kursächs.,  später  k.  k.  CavaUerie-Officier,  vermählte  sich  mit  Dorothea 
V.  Oertzen  a.  d.  H.  Roggow  und  nahm  dann  seinen  Abschied ,  nachdem 
er  aber  längere  Zeit  auf  den  von  ihm  erkauften  Gütern  Gneraern  u.  Gi- 
schow  als  Privatmann  gelebt  hatte,  trat  er  1675  auf  Wunsch  des  Kö- 
nigs Christian  V.  von  Dänemark  als  Generalmajor  in  dänische  Dienste, 
stieg  zum  Generallieutenant,  zeichnete  sich  im  Kriege  gegen  die  Schwe- 
den sehr  aus  und  wurde  nach  dem  Frieden  Gouverneur  mehrerer  Inseln. 
Derselbe  hinterliess  drei  Töchter  und  sechs  Söhne ,  doch  setzte  nur  der 
Eine,  Freih.  Helmuth  Joachim,  geb.  1671  und  gest.  1729,  Herr  auf 
Wokrent,  Gross-Belitz  etc. ,  Major  in  dänischen  Diensten  und  Adjutant 
des  Königs,  in  der  Ehe  mit  Dorothea  v.  Zülow  a.  d.  H.  Stielen  den 
Stamm  fort.    Der  Sohn  desselben,  Freih.  Jasper  Friedrich,  geb.  1715 
und  gest.  1797,  verm.  mit  Elisabeth  v.  Moltzan  a.  d.  H.  Grubenhagen, 
stiftete  aus  seinen  Besitzungen:  Gnemern,  Wekrent,  Gross-Belitz,  Gr.- 


—     209     — 

Gischow  und  Reinsdorf  drei  Fidei  -  Commisse ,  welche  er  seinen  drei 
Söhnen  hinterliess.  Da  aber  die  beiden  älteren  Söhne:  Freih.  Levin  Jo- 
achim auf  Gnemern ,  Landrath  u.  Freih.  Hans  Helmuth  auf  Wokrent, 
Major,  ohne  männliche  Nachkommen  starben,  vereinigte  der  jüngste 
Sohn,  Freih.  Ferdinand  Volrath  Friedrich,  geb.  1760  und  gest.  1836, 
die  sämmtlichen  Fidei-Commisse  in  seiner  Hand.  Derselbe ,  grossherz. 
Sachs.  Kammerherr,  war  mit  Auguste  v.  Hugo  a.  d.  H.  Liethe  bei  Han- 
nover, gest.  1838,  vermählt  und  hinterliess  drei  Söhne,  die  Freiherren: 
Friedrich,  Wilhelm  und  Ludwig.  Freih.  Friedrich,  geb.  1785,  Herr 
auf  Gnemern  etc.  und  k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D. ,  vermählte  sich 
1818  mit  Emilie  v.  Kleist  a.  d.  H.  Stavenow,  geb.  1800,  aus  welcher 
Ehe,  neben  vier  Töchtern,  Auguste,  Elisabeth  verm.  v.läebeherr,  Anna 
verm.  v.  liücken  und  Marie,  drei  Söhne  entsprossten ,  die  Freiherren: 
Wilhelm,  Ferdinand  und  Jasper.  Freih.  Wilhelm,  gest.  1858,  hat  aus 
der  Ehe  mit  Elisabeth  v.  Bassewitz  a.  d.H.  Schönhof,  geb.  1830,  neben 
einer  Tochter,  zwei  Söhne  hinterlassen.  Freih.  Ferdinand,  geb.  1823, 
k.  preuss.  Hauptmann  und  Compagniechef,  vermählte  sich  mit  ßrunhilde 
V.  Ramin  a.  d.  H.  Schmagerow  in  Pommern,  geb.  1830,  aus  welcher 
Ehe  drei  Töchter  leben  und  Freih.  Jasper,  geb.  1824,  HeiT  zu  Heid- 
bergshof  bei  Lübeck,  k.  preuss.  Lieut.  a.  D. ,  hat  aus  der  Ehe  mit  Ida 
V.  Lücken  a.  d.  H.  Zahrenstorff,  geb.  1828,  zwei  Söhne,  Hans,  geboren 
1856  und  Emil,  geb.  1858.  —  Freih.  Wilhelm,  geb.  1790,  s.  oben, 
Herr  anf  Wokrent  und  Gross- Belitz,  grossh.  mekl.  -  schwer.  Kanimer- 
Director  a.  D. ,  vermählte  sich  1819  mit  Catharina  v.  Bülow  a.  d.  H. 
Cammin,  geb.  1801  u.  Freih.  Ludwig,  geb.  1796,  Drost,  ist  Herr  auf 
Gr.  Gischow  und  Reinsdorf. 

9.  n^hr,  K.-M.,  8.  1684.  —  Loxic.  over  «dol-  Famil.  t  Daum.,  U.  Tab.  V.  Nr.  123  ii.  8.  14. 
-  N.  Pr.  A.-L.  111.  8.  383-8.S.  —  Fahn*.  I.  8.  278.  -  Frttih.  o.  Letlebur  ,  II.  8.  91.  - 
V.  M.'ding,  I.  8.  38.<i  und  HH.  -  T^roff,  \\.  127.  —  Moklenb.  W.-B.  Tab.  34.  Mr.  Tili  n.  8  5 
uud  28.  —  KiUKhkt,  II.  8.  396 -9S. 

»  Meerheim  (in  Blau  drei  von  unten  bis  in  die  Mitte  reichende,  gol- 

dene Pfähle,  welche  oben  durch  einen  goldenen  Querbalken  verbunden 
sind ,  welcher  Letztere  jedoch  auf  der  rechten  Seite  über  den  ersten 
Pfahl  nicht  hervorsteht,  also  den  Rand  des  Schildes  nicht  berührt). 
Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  4.  Jan.  1845  für  Franz  Lud- 
wig August  Meerheim,  k.  sächs.  Obersten  von  der  Cavallerie,  unter  Be- 
stätigung des  altadeligen  Herkommens  der  Familie.  Derselbe,  geb. 
1785  zu  Wittenberg  —  ein  Sohn  des  dortigen  Professors  Dr.  Meer- 
heim —  stand  bis  zum  1.  Dec.  1842  im  k.  sächs.  Garde-Reiter-Regl- 
mente  als  Oberstlieutenant  im  activen  Dienste ,  wurde  dann  pensionirt, 
lebte  in  Dresden,  starb  1858  und  hatte  den  Stamm  fortgesetzt.  — Altes, 
cölnisches  Patricier-  und  Scheffen- Geschlecht,  aus  welchem  Thomas 
Meerheim,  Kirchmeister  zu  Brigid,  20. Apr.  1554  starb.  In  Folge  der 
Religionssü'eitigkeitcn  wurden  1592  vier  Gebrüder  Meerheim  als  Pro- 
testanten in  Cöln  ausgeplündert  u.  aus  der  Stadt  vertrieben,  wanderten 
nach  Halle,  kauften  sich  mit  dem  Reste  ihres  Vermögens  in  den  Salz-~ 
werken  ein  u.  wurden  Mitbesitzer.  Pfilnner.  Ein  späterer  Nachkomme 
des  Einen  dieser  Brüder  war  der  obengenannte  wittenberg'sche  Pro- 
fessor Meerheim.  —  Zwei  Söhne  des  Obersten  v.  M.  traten  in  die  kön, 

Km9Ckkt,  Deutsch.  Adelt-L«x.    VI.  14 


—     210     — 

Sachs.  Armee.  Adalbert  Ludwig  v.  M.  wurde  1849  Artillerie -Haupt- 
mann und  Richard  Albert  v.  M.  ist  Hauptmann  im  4.  k.  sächs.  Infante- 
rie -Bataillon.  Derselbe  hat  sich  auch  als  lyrischer  Dichter  mehrfach 
bekannt  gemacht. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  3^3.  —  Fahnr.  I.  8.  273.  -  FrfiA.  r.  Ledebur ,  11.  8.91.  —  r.  Dr^^- 
haupt.  Tnb.  30.  —  Dortt,  All^.  W.-B.  II.  S.  2?.  n.  Nr.  |R4.  —  W.-B.  der  Sachs.  SUateu,  \\. 
n.  —   Knetchkf,  r.  «.  294    u.  95. 

Meerher,  Meerherren  und  Mehrheersheim.  Erbländisch-österr. 
Adelsstand.  Diplom  von  1703  für  Michael  Meerher,  Anwalt  zu  Sittich, 
mit  dem  Namen  und  Prädicate :  v.  Meerherren  u.  Mehrheersheim. 

Meg^rU  v.  ifühlf^ld.  Erg.  Bd.  S.  37t> 

\  Meerkatz,  Merkatz  (in  Silber  ein  auf  einer  blauen  Laft^tte  ruhen- 

der ,  goldener  Mörser).  Adelsstand  des  Kgi\  Preussen.  Diplom  vom 
28.  Sept.  1737  für  Johann  Friedrich  Meerkatz.  Major  bei  dem  k.  preuss. 
Artilleriecorps  zu  Pillau.  Derselbe  —  ein  Sohn  des  1719  zu  Wesel 
verstorbenen  kön.  preuss.  Artillerie -Oberst -Lieutenants  Meerkatz  — 
stammte,  eben  so  wie  die  im  nachstehenden  Artikel  aufgeführte  Familie 
dieses  Namens,  aus  einem  alten  Lqhn-Vasallen-Geschlecht«  der  Grafen 
v.  Ruppin,  welches  bereits  1463  im  Ruppinschen  zu  Daberkotz,  Lietze, 
Nietwerder,  so  wie  1534  zu  Cöpernitz  und  Wittwen  begütert  war  und 
diese  Lehne  noch  um  die  Mitte  des  17.  Jahrh.  besass.  —  Johann  Frie- 
drich V.  Meerkatz  zeichnete  sich  im  7jährigen  Kriege  rühmlichst  aus  u. 
starb  später  als  Oberst  und  Chef  des  sclilesischen  Artillerie-Corps. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  3S.S.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  3-'7.  -  Freih,  9.  Ledebur,  II.  8.  9G  - 
W.-B.  d.  Preu««.  Mmiarch.  III.  99. 

*  Meerkatz  (in  Silber  eine,  auf  grünem  Boden  sitzende,  angekettete, 

einen  Apfel  emporhaltende  Meerkatze).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  9.  Nov.  1770  für  Johann  Wilhelm  Meerkatz,  k.  preuss. 
Artillerie  -  Major  und  fiir  den  Neffen  desselben  ,  Johann  Friedrich  M. 
Ersterer  starb  1780  als  k.  preuss.  Oberst  und  Herr  auf  Schönhausen, 
Letzterer  1815  als  Generallieutenant  von  der  Artillerie,  auch  gehörte 
zu  dieser  Familie  Carl  Wilhelm  v.  M.,  welcher  früher  in  der  k.  preuss. 
Artillorie  stand  und  1831  als  Generalmajor  a.  D.  starb.  Der  Stamm 
blühte  fort  u.  noch  in  neuester  Zeit  war  Friedrich  Eduard  v.  Meerkatz, 
k.  preuss.  Major  a.  D.,  Herr  auf  Dürr- Arnsdorf  im  Kr.  Neisse  u.  eine 
verw.  Frau  v.  Meerkatz  besass  die  Güter  Klein -Kauer  und  Golschwitz 
im  Kr.  Glogau.  —  Die  Familie  ist,  wenn  auch  nicht  eines  Wappens, 
doch  eines  Stammes  mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  genannten  Ge- 
schlechte. 

N.  Pr.  A.-L.  T.  8.  -IG:  mit  dem  uiiriclitigon  Nnracn  :  Malckatz  ,  111.  8.  385  a.  V.  8.  397. 
—   Freih.  v.  Ledebur,  II.  f*.  96.-  W.-B.  d.  Preuss».  Monarch.  III.  100. 

Meerre.ttig,  Merrettig.  Ein  in  der  Grafschaft  Hoya  früher  begü- 
tertes Geschlecht,  welches  noch  1644  zu  Drackenburg  sass  und  auch 
nach  Ostpreussen  in  das  Insterburgische  gekommen  war. 

Freih.  v.  Ledebur,  11.  .s.  91.  -  Siebmacher,  I.  ISO:  Die  Meerethig,  Thüringisch. 

Meerscheidt,  Merscheid.  Altes  rheinländisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  g]eichnnmi.i?en  Stammsitze  im  Jülichschen  unweit  Solingen.  — 
Heyiificus  de  Meerenscheyde ,  Scabinus  in  Molenhem  (Mühlheim  a.  der 


—     211     — 

Ruhr)  kommt  urkundlich  1320  vor  und  Peter  v.  Merenscheid,  Bürger 
zu  Emmerich,  besass  mit  seiner  Hausfrau  Adelheid  1521  ein  Gut  zu 
Vulram  im  Kirchspiele  Mühlheim.  —  Ein  Zweig  der  Familie  hatte  1440 
von  dem  Schlosse  Hillesheim  den  Beinamen  erhalten ,  welcher  später  in 
HtiUessem  verändert  wurde.  Derselbe  blühte  in  Kurland  fort ,  s.  den 
Artikel:  Hüllessem,  Meerscheidt,  genannt  v.  Hüllessem, 
Freiherren,  Bd.  IV.  S.  510  und  11. 

Muller,  Qiiterwescn,  8.  79  n.  399.  —  Freiherr    v.  Ledebur ,  11.  8.  91. 

*  Meerstädt.    Hessisches,    nach    Preussen    gekommenes   Adelsge- 

schlecht. —  Georg  Ernst  v.  Meerstaedt ,  gebürtig  aus  Rotheim  in  der 
Grafschaft  Hanau,  war  k.  preuss.  Rittmeister  und  der  Sohn  desselben, 
Ernst  Friedrich  Theodor  v.  M,  st^nd  im  Regimente  v.  Lossow\  Ein 
Fräulein  v.  Meerstädt  war  noch  1845  Conventualin  des  Stifts  zum  hei- 
ligen Grabe  in  der  Ost-Priegnitz. 

N,    Pr.  A.-L.  in.  S.  3S5.  —    FreiA.    v.  Ledebur,    II.    8.  91. 

Meerveldt,  Merveldt,  Merfeld ,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Di- 
plom vom  20.  Dec.  1726  für  Dietrich  Burkhard  v.  Meerveldt,  kurköln. 
Geh.-Rath  und  münsterschen  Obermarschall.  —  Altes,  westphälisches, 
später  dem  Rheinlande  und  dem  Hochstifte  Münster  angehörendes,  mit 
dem  Erbmarschall-Amte  des  Fürstenthums  Münster  belehntes  Adelsge- 
schlecht, welches  von  der  alten  Frei-,  Graf-  und  Herrschaft  Mervelde 
unweit  Dülmen  in  Westphalen ,  deren  Besitzer  früher  Dynasten  waren, 
die  aber  zu  Ende  des  17.  Jahrhunderts  dem  Herzoge  Wilhelm  v.  Berg 
zu  Lehen  aufgetragen  wurde,  den  Namen  führt.  —  Bernd  u.  Hermann 
M..  Burgmänner  auf  dem  Schlosse  Dülmen,  treten  urkundlich  1251  un- 
ter dem  Bischöfe  Ludolph  zu  Münster  auf  und  Hennann  und  Heinrich 
waren  1292  Burginänner  zu  Stromberg.  Hermann  v.  M. ,  welcher  in 
holländischen  und  friesischen  Chroniken  „Capitaneus"  genannt  wird, 
lebte  um  1355  und  fängt  die  ordentliche  Stammreihe  des  Geschlechts 
an,  aus  welchem  viele  Sprossen  in  den  Capiteln  zu  Osnabrück,  Worms 
und  anderen  adeligen  Stiften  aufgeschworen  haben.  Gerard  v.  M.  hin- 
terliess  um  1415  fünf  Söhne:  Hermann,  Domherrn  zu  Münster,  Johann, 
•Deutsch-Ordens  Ritter,  Heinrich,  Domherrn  zu  Worms,  Bernd  u.  Adolph. 
Von  Letzteren  gründete  Bernd  die  bernhardinische  Linie ,  welche  mit 
Johann  v.  M.  schon  im  16.  Jahrb.  wieder  erlosch,  Adolph  aber  die 
adolphinische,  noch  jetzt  blühende  Linie.  Aus  dieser  Linie  machte  sich 
Dietrich  Hermann,  gest.  1658  —  Grossvater  des  Goswin  Hermann 
Otto  V.  M.,  geb.  1661  und  gest.  1727,  welcher  1721  zum  Grossmeister 
des  Johanniter-Ordens  in  Deutschland  und  zum  Fürsten  v.  Heidersheim 
erwählt  wurde  — kurcöln.- münsterscher  Ober -Hofmarschall,  als  Ge- 
sandter auf  den  Reichstagen  bekannt  und  Goswin  Hermann  Otto's  älte- 
rer Bruder:  Dietrich  Burkhard,  brachte,  wie  angegeben,  den  Rcichs- 
grafenstand  in  die  Familie.  Von  Letztereih  stammte  aus  der  Ehe  mit 
einer  Freiin  v.  Westerholdt-Lembeck :  Graf  Ferdinand  Dietrich,  geb. 
1681  u.  gest.  1765,  kurcöln.  Geh.-Rath  und  münsterscher  Obermar-v 
schall  und  von  diesem  entspross:  Graf  Clemens,  kurcöln.  Geh.-Rath  u. 
Oberstjägermeister,  dessen  Sohn:  Graf  Ferdinand  August,  geb.  1759 

14* 


—     212     — 

gest.  1834,  den  Stamm  fortsetzte.  Aus  der  ersten  Ehe  des  Letzteren 
mit  Therese  Grf.  v.  Pergen  stammten  drei  Söhne ,  die  Grafen :  Ferdi- 
nand iL).  Carl  und  Maximilian,  aus  der  zweiten  aber  mit  Antonia Freiin 
V.  Twickel  zu  Ilavixbeck,  gest.  1842,  zwei  Söhne,  die  Grafen:  Clemens 
und  Dietrich.  Graf  Ferdinand,  geb.  1788  und  gest.  1853,  Herr  auf 
Lombcck  etc. ,  Erbmarschall  des  Fürstenthums  Münster,  kön.  preuss. 
Kammorh.,  hatte  sich  1820  verm.  mit  Maria  Freiin  v.  Kettler  zu  Har- 
kotten,  geb.  1802,  doch  blieb  die  Ehe  kinderlos.  — Graf  Carl,  geboren 
1790  u.  gest.  1859,  k.  preuss.  Major  und  Landrath  a.  D.,  Besitzer  der 
Fideicommiss-  u.  Allodialgüter  der  Familie,  war  in  erster  Ehe  vermählt 
mit  Therese  Freiin  v.  Nagel-Doornick,  gest.  1828,  in  zweiter  mit  Ma- 
ria Freiin  v.  Nagel-Doornick,  gest.  1833  u.  in  dritter  1836  mit  Maria 
Freiin  v.  Vittinghof,  genannt  Schell,  geb.  1819.  Aus  der  dritten  Ehe 
desselben  stammt:  Graf  Ferdinand  (II.)  geboren  1840,  Besitzer  der  in 
Preussisch-Westphalen  gelegenen  Rittergüter:  Lembeck  u.  Hagenbeck 
(seit  1717  Fideicommiss)  im  Kr.  Recklinghausen.  Geinege,  Werne  und 
Westerwinkel  im  Kr.  Lüdinghausen,  Wolbeck  im  Kr.  Münster,  Huxdieck 
und  Seppenhagen  im  Kr.  Beckum,  Freckeuhorst  im  Kr.  Warendorf  und 
Empte  und  Ostendori  im  Kr.  Coesfeld,  Erbmarschall  des  Fürstenthums 
Münster,  verm.  1862  mit  Mathilde  Grf.  v.  Wolff-Mettemich  zu  Gyra- 
nich',  geb.  1843.  Der  Bruder  des  Grafen  Ferdinand  (II.),  neben  drei 
Schwestern:  Theresia,  geb.  1837,  Paulina,  geb.  1838  und  Sophia,  geb. 
1849,  ist:  Graf  Friedericus,  geb.  1843,  k.  preussischer  Lieutenant  im 

4.  schweren  Landwehr-Reiter-Regimente.  —  Graf  Maximilian,  s.  oben, 
geb.  1797  und  gest.  1849,  k  k.  Kämm.,  Geh.-Rath.  Generalmajor  und 
Oberst  -  Hofmeister  bei  dem  Erzh.  Franz  Carl,  war  seit  1837  vermälilt 
mit  Octavia  Grf.  Czernin  v.  Chudenitz,  geb.  1802,  aus  welcher  Ehe,  ne- 
ben einer  Tochter,  Antonie,  geb.  1840,  zwei  Söhne  entsprossten :  Graf 
Paul,  geb.  1830,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberlieutenant  und  Graf  Franz,  geb. 
1844.  —  Graf  Clemens,  s.  oben,  geb.  1815.  ist  k.  preuss.  Rittmeister 
bei  der  Landwehr-Cavallerie  a.  1).  und  Graf  Dietrich,  geb.  1820,  k.  k. 
Lieut.  in  d.  A.,  war  vermählt  mit  Bertha  v.  Bismarck-Schonhausen, 
gest.  1860.  —  Von  den  früheren  Sprossen  des  Geschlechts  ist  beson- 
ders noch  zu  nennen:  Maximilian  Graf  v.  Merveldt,  geb.  1764  u.  gest.» 
1815,  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant  u  Regimentinhaber,  später  k.  k. 
Botscliafter  am  k.  grossbritann.  Hofe. 

Oauhe.  I.  S.  i:J39  h.  40.  -  Zedier,  XX.  S.  107»;:  iiacli  unuedruckteii  Nochrlclit-n  Faml- 
lipiigliediT  \on  HfiO— 17.*7  —  linh^n*.  nierterrli-in.  Adel,  II.  S.  322.  —  N.  Pr-iiis»  A  -L  llf. 
«.  3S5--S7  11  V.  S.  «>J*.  —  Douiaolie  «rnfiiih.  d.  U^njeiiw.  II  S.  11^  — lU.  —  Fiftih.  v.  Lfd»" 
hur,  II.  8.  98.  —  Geiieal.  Tascl.eiili.  der  grafl.  HJiin«*r,  1><Ü4.  S.  545  u.  46  ii.  hisior.  Haiidb. 
Bu  Demselben,  8.  693.  —  f!tebmacher .  I.  18V:  v.  Mcrfcldt,  ßraiiiiHrliweigisch.  —  Durchl. 
Welt,  ni.  Tab.  2»)2.  —  Miinsiersclicr  Slifwralcndev  ,  von  1784.  —  r.  Meding  ,  11.  S.  369.  — 
Vefter.  Bt^iIscIjc  Kittorsriiafi.  Tab.  50.  —  W.-B.  der   Pr.  Klielnprov.   M.  Tab.  33  Nr.  65  und 

5.  141.  -    /Jnntt,    All-.    WH.    I.  Tab.    *.'«  n.  S.  U  und  M5. 

Meeseberg,  Meseberg.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Altmark,  dessen 
Stammsitz  gleichen  Namens  unweit  Wolmirstädt  schon  1162  vorkommt 
und  welches  seinen  Namen  auch  einem  Sitze  im  Ruppinschen  gab.  Die 
Familie  sass  im  Ruppinschen  1564  zu  Barsikow  u.  Wildberg  und  1600 
zu  Rohrlack,  so  wie  in  der  jetzigen  Provinz  Sachsen  1580  zu  Herz- 
felde unweit  Osterburg,  1660  zu  Burg  und  1726  zu  Altenrode  unweit 
Osterwicck.   —  Nach  den  „märkischen  Forschungen"  starb  Samuel 


—     213     — 

Christoph  V.  u.  zu  Meseber^in  der  Altmark,  geb.  1703,  —  Sohu  des 
Caspar  Heinrich  v.  M.  —  als  der  in  der  Mark  Brandenburg  einzig  übrig 
gebliebene,  männliche  Sprosse  seines  über  den  Stammsitz  hinaus  nie 
weit  ausgebreitet  gewesenen  Geschlechts  20.  Jan.  1781  als  k.  preuss. 
Oberst  und  Commandeur  des  3.  Bataillons  Garde.  Der  jüngere  Bnider 
desselben,  Erdmann  Andreas  v.  M.  war  als  k.  preuss.  Capitain  8.  April 
1745  in  einem  Gefechte  bei  Rosenberg  unweit  Cosel  geblieben  u.  dessen 
Sohn,  Christoph  Adolph  v.  M.,  k.  preuss.  Major,  starb  1770  u.  hinter- 
liess  nur  zwei  Töchter.  Eine  nach  Pommern  gekommene  Linie,  welche 
1816  zu  Schwojow  und  Schwetzkow  im  Kr.Stolp  sass,  blühte  noch  fort. 

N.  Vr.  \.-L.  V.  8  H'i?.  —  Markisrhe  Forscliiingeii,  II.:  in  dem  80  wichti^xen  Au/<«atztt 
vom  Frfikerrn  v.  Ledebuf  über  crlosrheiie  mürkUrhe  «JeMt'lilorhtei  S.  :<74— 88.  —  Freih^r 
t>.  Lfdehur  ,  II.  8.  08  u.  Hl.  S.  309.  —  Siehmacfi^r  ,  III.  IM).  —  W.-B.  cl.  l>r.  Monarchie, 
III.  197. 

Meess,  Mees.  Ein  in  der  Person  des  Damian  Hart^rd  v.  Meess, 
laut  Eingabe  d.  d.  Ehrenbreitstein,  30.  Dec.  1829,  in  die  Adelsmatrikel 
der  preussischen  Rheinprovinz  unter  Nr.  166  der  Classe  der  Edelleutc 
eingetragenes  Adelsgeschlecht.  —  Ein  Forst-Inspector  v.  Meess  lebte 
1845  zu  Preuss.  Stargardt  und  ein  Regier. -Rath  v.  M.  zu  Arnsberg, 
auch  stand  1855  ein  v.  M.  als  Rittmeister  im  k.  preuss.  7.  Ulanen -Re- 
gimente. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  387.  -  Freift.  v.  Udebur,  ir.  8.  91.  -  W.  B.  d.  Preiis.H.  Rheinprov. 
I.  Tab.  m.  Nr.   ISJ)  iiiid  8.  76. 

Megede,  zur  Megede,  ter  Megede  (in  Blau  drei  in  einander  grei- 
fende, quergelegte,  silberne  Ringe).  Altes,  seit  dem  14.  Jahrhundertc 
in  Iserlohn  blühendes  Patriciergeschlecht ,  welches  in  dortiger  Gegend 
1680  zu  Schieddenhof  und  1720  zu  Deilinghoven  sass,  später  auch  in 
Westpreussen  zu  Hintersee  im  Kr.  Schwetz begütert  wurde  u.  noch  1824 
in  Pommern  das  Gut  Juchow  im  Kr.  Neu-Stettin  inne  hatte.  Die  Fami- 
lie ist  nicht  mit  dem  westphälischen Geschlechte  v.Mengede,  Mengeden: 
(in  Silber  zwei  schwarze  Querbalken)  zu  verwechseln. 

V.   steinen,  I.  S,  924  und  Tnb.   19.  Nr.  6.  —   Freiherr  v.   Ledrbur,    H.  8.  IM. 

Megeün  v.  Wiesenfeld.  Kurbrandenburgischer  Adelsstand.  Di- 
plom vom  12.  (22.)  Octob.  1672  für  Joachim  Friedrich  Megclin,  k.  pol- 
nischen Oberstlieutenant  in  der  Leibgarde,  mit  dem  Prädicate :  v.  Wie- 
seufeld.  Derselbe  war  ans  der  Kurroark  gebürtig  und  der  Stamm  hat 
wohl  nicht  lange  geblüht. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  327.  —  Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  «l  n.  93.  -  W.-B.  d.  Prousn.  Mo- 
narch. 111.  97.  —  Knescf'ke.  IV.  8.  28.'?. 

Mfegerle  V.  Mtihlfeld.  Erbländ.  - österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1803  für  Johann  Baptist  Megerle,  Directors-Adjuncten  des  k.  k.  Natu- 
ralien-Cabinets,  wegen  45jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  v. 
Mühlfeld.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Ein  Sohn  des  Diploms-Em- 
pfängers, Johann  Georg  Megerle  v.  Mühlfeld,  wurde  k.  k.  Rath  u.  Ar- 
chivs-Director  der  k.  k.  allgemeinen  Ilofkainmer  und  hat  das  so  oft  in 
diesem  Adels-Lexicon  benutzte  Werk:  „Oesterreichisches  Adels-Lexicon 
des  18.  u.  19.  Jahrhunderts,  Wien,  1822  u.  Ergänz.-Bd.,1824"  heraus- 
gegiBben. 

MefferU  9,  Uühlfeld,  8.  327, 


—     214     — 

Me/3:;^aa,  Meckau,  Mecka,  Grafen  (ift  Roth  drei,  2  u.  1,  goldene 
Wurf-  oder  Grabschaufeln).  Reichsfreiherrn-  und  Grafenstand.  Frei- 
herrndiplom  vom  K.  Rudolph  II.  für  Ferdinand  Helfried  v.  Meggau,  k.  k. 
Kämm.  u.  Geh. -Rath,  mit  dem  Prädicate:  v.  Creutzen  (Creutzing)  und 
Grafeudiplom  von  K.  Ferdinand  II.  um  1626  fttr  Leonhard  Helfried 
Freih.  v.  Meggau,  k.  k.  Geh. -Rath  etc.  unter  Verleihung  des  früher  von 
den  Freiherren  v.  Jörger  inne  gehabten  Erblandhofmeister -Amtes  in 
OesteiTeich  ob  der  Ens.  —  Altes ,  ursprünglich  meissensches  Adelsge- 
schlecht ,  welches  die  Güter  Limbach ,  Schweta .  Rausslitz  etc.  besass, 
später  aber  nach  Oesterreich  und  Steiermark  kam.  Johann  v.  Mecka 
war  um  1470  Abt  zu  Altcnzella  und  Dietrich  v.  Meggau  starb  1538  als 
der  Letzte  seines  Stammes  im  Meissenschen ,  nachdem  eine  Linie  des 
Geschlechts  sich  mit  Mi'lchior  v.  Meggau  iu  0(^sterreicli  nied(Mgelassen 
hatte.  Von  Letzterem  stammten  aus  der  Ehe  mit  Clara  v.  Haunsperg  a. 
d.H.Schweta  zwei  Söhne.  Melchior  (IL)  u.  Caspar  v.  M.  —  Melchior  (IL) 
V.  M.,  gest.  1510  zu  Rom,  anfangsDompropst  in  Meissen,  1489  Bischof 
zu  Brixen  und  1503  Cardinal  -  Priester  mit  dem  Titel  St.  Stephani  in 
Monte  Codi ,  bestimmte  seinen  Vater ,  die  Güter  im  Meissenschen  zu 
verkaufen  und  sich  in  Oesterreich  niederzulassen.  Caspar  v.  M.,  k.  k. 
Kämmerer,  kaufte  die  gräflich  Hardegg'sche  Herrschalt  Creutzen,  Creut- 
zing und  setzte  das  Geschlecht  in  Oesterreich  fort.  Der  Sohn  desselben 
aus  der  P'.ho  mit  Anna  Beck,  Helfried  v.  Meggau  zum  Creutzen,  Ritter, 
war  von  1533 — 1539  Landes-Hauptmann  in  Oesterreich  ob  der  Ens  u. 
hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Veronica  Herrin  v.  Maynburg  einen  Sohn, 
Ferdinand  Helfried  Herrn  v.  Meggau,  k.  k.  Geh. -Rath,  welcher  von 
1682 — 1590  ebenfalls  Landes-Hauptmann  in  Oesterreich  ob  der  Ens 
war  und  von  welchem  unter  anderen  Kindern  Graf  Leonhard  Helfried, 
8.  oben,  stammte.  Derselbe  war  zweimal  vermählt  und  zwar  zuerst  mit 
Anna  Khüen  Freiin  v.  Belasi  und  si)äter  mit  Polyxene  Grf.  v.  Leiningen. 
Aus  der  ersten  Ehe  stammten  fünf  Töchter  nnd  aus  der  zweiten  zwei 
Söhne,  welche  aber  jung  starben  und  so  schloss  denn  derselbe  bei  sei- 
nem um  1643  erfolgten  Tode  denMannsstamm  seines  alten  Geschlechts. 

Burelini,  III.  8.  1.H2.  -  Graf  p.  Wurmhraml.  Collocl.  histor.  -  «♦•neal.  8.  276.  -  Oauhe^ 
I.  8.  1340-^4:  nach:  ßnct'lini ,  KhetenhüUer ,  Wurmbrand  und  Budd''Uit.  —  Sc/ inut»  ,  11. 
«.  532.  —  Sirhinncher,  l.  dl:  K.  H.  v.  Megjjaw.  —  Joh.  Joe.  ChiffMius  in  Insign  Kq.  A.  V. 
Nr.  «ly.  —   Sperifr.  S    41)4  ii.  Tali.   19.   --   r.   Mfding ,  fl.  8.  3'..1.     -    Suppl.    -cii    SUl.in.  W.-B. 

Meghem,  Graten.  Altes,  niederländisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
ursprünglicher  Name:  v.  Briineu  war.  Guido  v.  Brimeu  brachte  14f>9 
Schloss ,  Stadt  und  Grafschaft  Meghem  oder  Megme  im  holländischen 
Brabant  an  der  Maas  durch  Kauf  an  sich,  besass  diese  Besitzung'bis  zu 
Ende  des  15.  Jahrh.  und  nannte  sich  nach  derselben.  Von  den  Nach- 
kommen desselben  war  Eustach  v.  Brimeu,  Graf  v.  Meghem ,  Herr  von 
Humbercourt,  Wesemale  etc.  Marschall  von  Brabant.  Derselbe,  gest. 
1545,  war  mit  Barbara  v.  Hillem,  Grf.  v.  Thaure  vermählt  u.  aus  dieser 
Ehe  entspross  Carolus  v.  Brimeu,  Graf  von  Meghem ,  welcher .  früher 
Statthalter  in  Zütphen  und  dann  in  Geldern,  1558  Statthalter  in  West- 
Friesland  wurde  und  1571  starb.  Das  Leben  desselben  hat  Gauhe  be- 
schrieben. 

Butkens  Troph    Ue  Brabant,  II.  8.  128  und  Suppl.  I.  8.  34i.  —  Gauhe,  I,  8,  706—8, 


—     215     — 

Mehden,  v.  der  Meliden  (in  Blau  ein  aufrecht  gestellter  silberner 
Feuerwedel  mit  goldenem  Handgriff).  Altes ,  früher  im  Herzogthume 
Bremen  und  zwar  im  kelidinger  Lande  ansässiges  Adelsgeschlecht ,  aus 
welchem  schon  885  ein  Sprosse  sich  den  Numen  eines  Herzogs  von 
Friesland  erworben  haben  soll.  Mushard  leitet*  dasselbe  aus  Kurland 
her  und  dachte  wohl  an  die  Familie  v.  Medem,  welche  bisweilen  auch 
Meden  geschrieben  wurde.  Doch  ergiebt  das  Wappen ,  dass  die  v.  der 
Mehden  von  den  v.  Medem  ganz  verschieden  sind.  Lackabdrücke  von, 
vor  der  Mitte  des  17.  Jahrb.  gestochenen  Petschaften  finden  sich  noch 
in  grösseren  Siegelsammlungen,  namentlich  von  1640  mit  der  Umschrift: 
F.  V.  d.  M. 

Mushard,  8.  402.  —   (iauh^,  1.  S.   I:{;t9:  ai«  Schliisso  des   Artikels:  v.  Medin«.    --  p.   Me- 
ding,  I.  8.  3H.  —  Suppl     sa  Siebm.  W.-B.   V.  IS, 

Mehemet  v.  Königstreu.  Ein  im  18.  Jahrb.  in  Hannover  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht.  Georg  Ludewig  Mehemet  v.  Königstreu  — 
Sohn  eines  Türken ,  welcher  als  erster  Kammerdiener  des  Königs  Ge- 
org I.  von  Grossbritannien  mit  demPrädicate:  v.  Königstreu  im  Anfange 
des  18.  Jahrb.  den  Adel  erhalten  hatte  —  starb  als  hannoverscher  Ritt- 
meister u.  schloss.  so  viel  bekannt,  sein  Geschlecht. 

Freih.    v.  d.   Knfnebeck  ,  8.  206  und  .'07. 

Mehl  V.  Strelitz ,  Strehlitz  (Schild  von  Roth  und  Silber  geviert 
mit  eiwem  blauen  Querbalken ,  belegt  mit  drei  silbernen  Lilien).  Bres- 
lauisches, im  16.  Jahrb.  in  den  böhmischen  Adelsstand  mit  dem  Prädi- 
cate:  v.  Strelitz  erhobenes  Geschlecht,  welches  noch  zu  Anfange  de« 
17.  Jahrhunderts  blühte.  Dasselbe  sass  1577  zu  Althof  im  Breslauischen 
und  zu  Siegersdorf  im  Bunzlauischen,  hatte  auch  1589  ein  Burglehn  «u 
Bunzlau  und  1577  und  noch  1589  in  Böhmen  an  der  lausitzer  Grenze 
Schloss  und  Herrschaft  Grafenstein  unweit  Zittau  inne. 

Freih.  r.  Udtibur,  W.  8.  9'i  und  HI.  8.  .308. 

Mehl  V.  Schönfeld.  Ein  in  neuer  Zeit  im  Kgr.  Preussen  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht.  Antonius  Mehl  v.  Schönfeld,  k.  pr.  Steuer- 
Rath  a.  ü.,  starb  13.  Mai  1836  zu  Charlottenburg. 

N.  Prpins.  A.-L.  V.  8.  337.    -  Freih.  v.   L^debur,   II.  8.  9  J. 

Mehlbeck.  Ein  in  Ost -Preussen  früher  angesessenes  Adelsge- 
schlecht. 

Freih.  v.   Ledebur,  II.  8.  9.'. 

Mehlfiihrer  V.  Mühlhausen.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1815  für  Georg  Mehlfllhrer,  k.  k.  Hauptmann  im  Regimente 
Deutschmeister  Infanterie.  Ein  Sohn  desselben,  Carl  Mehlführer  v. 
Mühlhausen,  k.  k.  Oberlieutenant,  gehörte  in  neuer  Zeit  zu  den  Instituts- 
Officieren  des  Invaliden hauses  zu  Padua. 

Uegerle  v.  Mühl/etd  ,  8.  227.  -   MilltÄr- Schemat.   d.  österr.  Irtlserth. 

Mehlhosen.  Altes  ,  in  Schlesien  und  in  den  Lausitzen  begütert  ge- 
wesenes Adelsgeschlecht,  welches  in  Schlesien  1500  zu  Hartmannsdorf 
im  Saganschen  und  1520  zu  Oppeln  im  Oelsischen  sass.  Nach  ersterem 
Gute  schrieb  die  P'amilie  sich  Mehlhosen  v.  Hartmannsdorf.  Ein  v.  M., 
Bitter,  war  1500  mit  einer  v.  Metzradt  a.  d.  H.  Reichwalde  vermählt, 


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—     216     — 

ans  welcher  Ehe  nur  eine  Tochter  entspross ,  welche  sich  mit  einem 
V.  Walch  und  Ulbersdorf  vermählte.  Nach  dem  N.  Prenss.  Adels-Lezi- 
con  erlosch  wahrscheinlich  das  Geschlecht  mit  derselben,  d.  h.  in  Schle- 
sien, denn  in  den  beiden  Lausitzen  sass  die  Familie  noch  1615  zuRiet- 
schcm  unweit  Rothenburg  und  1669  zu  Nieder  -  ülrichsdorf  bei  Sorau. 
Nach  dieser  Zeit  kommt  der  Name  des  Geschlechts  nicht  mehr  vor. 

Spötter,  Theor  Insigii.,  8.  263.  -  Sinapiiu,  I.  8.634.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  S27  a.  ü. 
—  Fr^ih  9.  Lßdebur,  II.  S.  9'>.  —  Sifbmacktrt  I.  7*2:  Die  Mfhihosen,  Sebloalsch.  —  9.  Un- 
ding, I.  R.  384  u.  8A. 

Mehling,  Meling  (Schild  quergetheilt :  oben  ein  aufwachsender 
Hirsch  und  unten  fünf,  3  u.  2,  Kugeln :  nach  ohne  Tincturen  gestoche- 
nen Petschaften).  Ein  in  Pommern .  Westpreussen  und  in  der  Mark 
Brandenburg  ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  sass  in 
Pommern  zu  Jacobsdorff,  NeuhofF  und  Schön walde  im  Kr.  Regenwalde 
1778  und  noch  1803,  in  Westpreussen  zu  Pottlitz  im  Kr.  Flatow  1779 
und  noch  1803,  so  wie  zu  Ruthenberg  im  Kr.  Schlochau  1796  und  in 
der  Mark  Brandenburg  1 800  zu  Beelitz  im  Kr.  Stemberg.  —  Aus  die- 
sem Geschlechte  stammte  die  erste  Gemahlin  des  späteren  kön.  preuss. 
General-Feldmarschalls  Leberecht  Fürsten  v.  Blücher- Wahlstatt,  Toch- 
ter des  General-Pächters  v.  Mehling  in  Polen. 

Handschr.  Notit.  ^  Freik.  e.   Ledebur,  II.  8.  99. 

Mehofer,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1796  fttr 
Ignaz  Mehofer,  Oberaufseher  des  k.  k.  Normalschulwesens,  mit  dem  Prä- 
djcate :  Edler  v. 

M«gerl€  r.  Mühlfeld,  8.  237. 

.     Mehwald,  s.  Meywald. 

Meibom.  Reichsadelsstand.  Erneuerungs-  und  Bestätigungsdiplom 
des  der  Familie  zustehenden  Adels  vom  3.  Juni  1755  för  Johann  Hein- 
rich V.  Meibom,  herz,  braunschw.-lttneburg.  Hofrath  und  Domherrn  des 
Stifts  Set.  Blasii  zu  Braunschweig,  dessen  Ober  -  Aeltervater ,  Heinrich 
Meibom,  Professor  zu  Helmstedt  und  Abgesandter  zu  Prag,  1590  den 
Adel  für  sich  und  seine  Nachkommen  erhalten  hatte.  —  Der  Stamm 
blühte  fort  und  Sprossen  desselben  sind  auch  nach  Meklenburg,  Preus- 
sen  und  Hessen  gekommen.  Mehrere  derselben  traten  in  die  hannov. 
Armee.  In  neuer  Zeit  war  Eduard  v.  Meibom  k.  k.  Rittmeister  u.  ein 
V.  Meibom  wurde  Herr  auf  Falkenberg  im  Kr.  Osterburg ,  Prov.  Sach- 
sen, Reg.-Bez.  Magdeburg. 

V.  Ifellhach,  11.  8.  l-'2:  ».  Meybom.  —  /-VWA  9.  d.  Kne^fbeck,  8.  '-'07.  —  F/'fif,.  9.  Lf- 
d^bur,  II.  8.  92.  -  Suppl.  sn  Siebra.  W.-B.  X.  31.  -  Mekleiih.  W.-B.  T«b.  34.  Nr.  12«  und 
8.  29.  ^  W.-U.  d.  Ktcr.  lUnuover,  F.  6  u.  8.  10.  —  Kn^sehkf  ,  II.  M.  '.'SS  11.  99.  -  9.  lief- 
ner ,  nkchti.  Adel,  Tab.  4:i  11.  hnnnov.  .\del,  Tab.  2'i.  —  Hasch,  Mcklenb.  Adel  ron  9.  Hefntr. 
H.  18. 

Meichsner.  Altes ,  nümbergisches ,  angesehenes  Geschlecht ,  aus 
welchem  F.  v.  Meidisner  1855  k.  preuss.  w.  Geh.  Kriegsrath  im  Kriegs- 
ministerium war. 

Frtih.  9.  Udebur,  II.  S.  92.  —  Sfebmaoher,  I.  212:  Die  Meichsner  ,  NQrnberg.  ehrbares 
Gr»chl.  u.  IV.   126. 

Meidinger,  auch  Freiherren.  Reichsadels-  u.  erbländ. -Österreich. 
Freibermstand.    Adelsdiplom  von  1767  für  Johann  Friedrich  Heidin- 


—     217      — 

ger ,  k.  k.  Hofrath  und  Münzamts  -  Director  und  Freihcrrndiplom  fiU- 
Denselben  von  .1774. 

Megtrle  9,  Mühlfeld,  8.  78  u.  376.   -  Supplpm.  zu  Siebm.  W.-B.  Vri.  12:  F.  H.  v.  M.  a. 
IX.  M.  V.  M. 

Meidl,  Edle  und  Ritter.  Erbländ.  -  österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1794  für  Anton  Meidl,  Landgerichts- Verwalter,  mit  dem  Prädicate : 
Edler  v. 

MegfrU  9.  Mühl/eld,  8.  131. 

Meien.  Ein  zu  dem  preussischen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  aus 
welchem  ein  Sprosse  1864  Hauptmaim  im  k.  preuss.  7.  Artillerie-Rcgi- 
mente  war. 

Freih.  9.  Udebur,  II.  8.  92. 

Meier  (in  Blau  ein  die  llörner  nach  oben  kehrender  Halbmond, 
über  welchem  ein  silberner,  von  zwei  silbernen  Sternen  begleiteter  Pfeil 
aufgerichtet  ist).  Ein  aus  Meklenburg  stammendes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Iwan  Alexander  v.  Meier,  k.  preuss.  Landrath  a.  D.,  Lan- 
des-Aeltester  und  Stiftspropst  zu  Barschau  im  Kr.  Steinau,  11.  April 
1847  starb.  Ein  Premierlieutenant  v.  Meier  stand  1854  im  k.  preuss. 
24.  Infant.-Regim. 

N.  Pr.  A.  L.  III.  8.  M«7.  —  Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  9>  o.  III.  8.  SO». 

Mejer  (in  Roth  ein  aufgerichteter,  silberner  Pfeil  und  über  dem- 
selben ein,  die  Stollen  unterwärts  kehrendes  Hufeisen,  somit  ähnlich  dem 
Wappen  des  polnischen  StÄinmes  Rudnica).  Ein  in  den  Listen  der  k. 
preuss.  Armee  vorkommendes  Adelsgeschlecht.  Ein  Seconde-Lieutenant 
v.  Mejer  stand  1854  im  22.  Landwehr-Regiraente. 

Freih.  9.  Ledebur,  11.  8.  68. 

Meihers.  Westphälisches  Adelsgeschlecht ,  welches ,  in  der  Graf- 
schaft Tecklenburg  zu  Hülshof,  Ladbergen  und  Velpe  gesessen ,  1706 
erloschen  ist. 

Abel,  Preuss.  Rittersaal,  8.  74.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  387.    —  Freiherr    9.  Ledehur,  II. 
8.  9>. 

Meileg;^,  Freiherren.  Ein  früher  zu  den  freiherrlichen  Familien 
Steiermarks  zählendes  Geschlecht. 

Schmuti.  II.  8.  5.32. 

Meilgraben.    Steiermärkisches  Adelsgeschlecht.    . 

Schmutz,  II.  8.  .'».33. 

Meiller.  Erbl.  -  österr  Adelsstand.  Diplom  von  1797  für  Philipp 
Franz  Meiller ,  k.  k.  Bergwerks-Producten-Verschleiss-Cassier  und  ftir 
den  Bruder  desselben,  Johann  Georg  Meiller,  jubilirten  Kreis -Cassever- 
walter  zu  Prag.  —  Das  Geschlecht  hat  fortgeblüht.  In  neuer  Zeit  war 
Ignaz  V.  Meiller  k.  k*  Armee-Registrator-Official. 

Meg^le  9.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  877.  —  Mlllt-SchPinatUin.  d.  6st«»rr.  Kai^ertbums. 

Meinan  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Blau  ein  goldener,  gekrönter 
Löwe  mit  rother  Halsbinde  und  unten  Gold  ohne  Bild).  Altes ,  mark- 
brandenburgisches -  u.  frankfurter  Stadtgeschlecht,  welches  1562  zu 
Cliestow  unweit  Crossen  und  1573  zu  Bärfelde  und  Trebus  bei  Lebus 
sass.  Zu  Cliestow  war  dasselbe  noch  1571  und  zu  Bärfeld  und  Trebus 
noch  1599  begütert. 

J^-eih.  9.  f,ed€bmr^  U,  8.  ^, 


—     218     — 

Meinan ,  Mainan.  Eine  zu  dem  Adel  im  Grosskerz.  Baden  zäh- 
lende Familie,  welche  im  Amts -Bezirke  Radolpbzell  begütert  ist.  Ob 
dieselbe  mit  dwn  am  Bodensee  reich  bej^ütert  gewesenen  altfreiherrlichen 
Geschlechte  v.  Mainau  in  verwandtschaftlicher  Beziehung  steht,  ist  noch 
nicht  genau  ermittelt. 

Caxt,  AdeUbiirh  ries  fJrosHh.   Baden,  AbtlifU.  '.'. 

Meinbrechteshusen.  Altes  Rittergeschlecht  im  Corbeyschen  und 
Dasselschen.  Nach  Fontanus  und  Letzner  soll  Cnno  v.  Meinbrechtes- 
husen, wegen  eines  begangenen  Mordes,  1109  um  Titel,  Namen,  Schild 
und  Helm  (im  Schilde  und  auf  dem  Helme  ein  Sparren  und  unter  dem- 
selben ein  achteckiger  Stern)  gekommen  sein.  Cuno's  Sohn,  Meinbrecht 
vom  Hagen,  Ritter,  welcher  um  1170  lebte,  fing  die  Stammreihe  des 
Geschlechts  vom  Hagen,  s.  Bd.IV.  S.  144,  an.  Von  Meinbrecht  stammte 
Ernst  vom  Hagen,  welcher  1209  auf  dem  Turniere  zu  Worms  war. 

Iftzner ,  Corlieyschc  Chronik,  S.  VVi  und  Desselben  Dassetscho  Chronik,  S.  179b.  — 
r.    M'diny,  l.   S.  386  und  87. 

Meinders.  Reichsadelsstand,  in  Kur-Brandenburg  bestätigt.  Adels- 
Diplom  von  1682  für  Franz  Meinders,  kurbrandenb.  w.  Geh.-Rath  und 
ravensbergischen  Appellations- Gerichts -Präsidenten  und  Bestätigungs- 
dii)lom  vom  31.  Aug.  1682  für  Denselben.  Der  Empfänger  dieser  Di- 
plome, gest.  22.  Apr.  1695,  stammte  aus  einem  angesehenen  ravensber- 
'  tischen  Geschlechte,  welches  in  der  Stadt  Bielefeld  einen  Freihof  besass. 

—  Zwei  spätere  Glieder  der  Familie ,  die  Gebrtlder  Clamor  Hermann 
Meinders,  k.  k.  Gesandtschafts-Secretair  und  Arnold  Heinrich  Meinders, 
erhielten,  nach  Megerle  v.  Mtihlfeld ,  1704  ebenfalls  den  Reichsadels- 
stiind,  nachdem  der  genannte  Arnold  Heinrich  Meinders  schon  vorher; 
2.  Mai  1703  den  preussischen  Adelsstand  erhalten  hatte.  —  Die  Fami- 
lie erwarb  im  Brandenburgischen  die  Güter  Behlendorf  und  Heinersdorf 
im  Kr.  Lebus,  Hackenow  im  Kr.  Cüstrin  u.  Tasdoi f  im  Kr.  Nieder-Bar- 
nim,  ist  aber  1760  mit  Daniel  Clamor  Ernst  v.  Meinders,  kön.  preuss. 
Geh.  Kriegsrathe,  erloschen. 

r.  0.  Lonicrri  ero.Nphoncrun  gKitulatorinin  ad  tnatbematicam  amui*iim  furroatum  Prane. 
n  M«>indori(  (|uum  oh  virUitum  el.iritHtoin  iiohilttati<t  iaiigniliUH  S.  C-  M.  iuduitu  eü-^i  digni- 
tatnsi  Berolini,  16^2.  -  Oaufie,  II  S.  709  :  im  Artikel  M<?iuvrfjen.  -  Megerle  v.  Mihl/eUf. 
KrK-Bd.  S.  377.  —  N.  Vr.  A.-L.  III.  8  387  -  Ffeih.  v.  Ledebur.  II.  8.  M.  —  W.-B.  der 
ertiiss.  Monarch.  III.  97  —Knfuc'.ke,  IV.  S.   *."<3  u.  84. 

Meinecke,  Meiheki  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in 
Silber  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  golden  gekrönter  und 
bewehrter,  halber,  schwarzer  Adler  und  links  unter  einem  grünen  Fel- 
deshaupte in  Roth  zwei  silberne  Querbalken).  Adelsstand  des  Königr. 
Preussen.  Diplom  vom  3.  Sept.  1704  für  Johann  Moritz  Meinecke,  k. 
preuss.  Hauptmann.  Derselbe,  Herr  auf  Cunow  im  Kr.Saatzig  in  Pom- 
mern, welches  Gut  Joachim  Meinecko  1642  vom  Magistrate  zu  Star- 
gard  gekauft  hatte,  starb  1724  ohne  Nachkommen,  nachdem  er  die  ge- 
nannte Besitzung  der  Famihe  v.  Wenden  testamentarisch  verkauft  hatte. 

—  Zu  einer  andern  Familie  dieses  Namens  gehörte  Peter  v.  Meinecke, 
welcher  als  kön.  preuss.  Generalmsyor  und  Chef  eines  Dragoner-Regi- 
ments a.  D.  1775  zu  Ilsenburg  in  der  Grafschaft  Wemingerode  starb. 
Derselbe  war  der  Sohn  eines  bürgerlichen  Rathsmanns  zu  Rathenow  im 


—     219     — 

Brandenburgischen,  wurde  aber  als  Edelmann  aufgeführt.  Uebor  ein 
Diplom  desselben  ist  nichts  aufzufinden. 

N.  I'r.  A.-L.  in.  S.  3S8.  —  Freih.  §.  Leti^hur,  If.  S.  92  u  X\.  —  W.-B.  d.  Hrouss.  Mo- 
narch. .   III.  DS.  —  Kneschkf.   IV.  S.  -.'84  und  s  . 

Meinersen,  Meinersheim ,  Edle  Herren,  Altes,  braunschwoigi- 
sches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze  Meinersheim ,  Schloss  und 
Herrschaft  zwischen  Zelle  und  Braunschweig.  Auf  diesem  Schlosse 
lebten  1133  Theodorus  und  Rudolphus  Gebrüder  v.  Meinersheim.  Her- 
mann V.  M.  kommt  1220  vor.  Von  demselben  stammton  Burchardus  u. 
Luitgardus  M.,  welche  um  1273.  wie  ihre  Verwandten:  Friedrich, Wal- 
ther und  Bernhard  M.,  Demiherren  zu  llildesheim .  genannt  werden. 
Burchard  und  Otto  treten  gegen  die  Mitte  des  13.  Jahrb.  als  Edle  Her- 
ren V.  Meinersheim,  oder  Meinorson  auf.  (rcrtrud  v.  Mcindersheimwar 
1353  Canonissin  des  fürstl.  Stifts  Quedlinburg  und  die  Schwester  des- 
selben, Irmgard  v.  M. ,  1360  Decanis.sin.  Der  Mannsstamm  des  .Ge- 
schlechts war  schon  vorher,  nach  Anfange  des  14.  Jahrb..  erloschen. 

Kettneri  Aniiquit.  Qiiedliiib.  S.  3.Sf*.  —  MethovtU  (',n..iii.-.  I{jdd»ushu»,  S.  M>i.  -  //"- 
tn^lmann,  d<«  famll.  emort    L    2.  8,   13.').  —   Oauff.  II     s    Tfi>  n.  70'.». 

Meinertshagen ,  Meinertzhagen ,  Kitter  und  Edle,  auch  (Jrälin. 

Reichsritter-  und  Grafenstand.  Ritterdiplom  vom  24.  Juli  1748  für 
Gerhard  v.  Meinert^hagen,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. ;  k.  preuss.  Be- 
stätigungsdiplom des  der  Familie  zustehenden  Ritterstandes  vom  28.  Ja- 
nuar 1764  für  Abraham  Edlen  v.  M.  und  Grafendijjlom  vom  27.  Dec. 

1769  für  Elisabeth  Johanna  v.  Meinertshagen.  —  Altes  cölnisches  Pa- 
triciergeschlecht ,  welches  seinen  Namen  und  Ursprung  der  Stadt  Mei- 
nertshagen im  Kr.  Altena  verdankt  u.  aus  welchem  Herbord  v.  M.  von 
1460—70  Propst  zu  Weddinghausen  bei  Arnsberg  war.  —  Die  Fami- 
lie war  im  Rheinlande  1629  zu  Commeren  im  Kr.  Lechenich ,  1689  zu 
Fliesteden  im  Kr.  Bergheim  und  zu  Heimersheim  im  Kr.  Rheinbach  n. 
auf  letzterem  Gute  noch  1720,  so  wie  1721  noch  zu  Commeren  ^^e- 
sessen.   —  Die  oben  genannte  Grf.  Elisabeth  Johanna   vermählte  sich 

1770  mit  Friedrich  Wilhelm  Reichsgrafen  und  Edjen  Herrn  zu  Lippe- 
Detmold-Biesterfeld. 

Freih.  r.  KrohnP  ,  H.  H.  3.39—41?.  -  N.  Pr.  .\.-L.  III.  .*<  8^8.  —  Fahnr  ,  11.  S.  91.  — 
Fr^iA.  ff.  L^dehur,  11.  S.  93.  —  Supplftm.  »u  Siebm.  W.-B.  IX.  .3:  (ir.  v.  M.  und  23:  v.  M 
-   W.-H.  d.  Freu.-!«.    Moiinrchio,  HI.  98:   Kdle   v.  M. 

Meirich.    Böhmischer  Adelsstand.    Wappen-  und  Adelsbrief  vom 

7.  Mai  1581  vom  K.  Rudolph  II.  für  Andreas  Meirich  und  für  den  Sohn 
desselben,  Christoph  Meirich.  —  Die  Familie  war  in  der  Oberlausitz 
angesessen. 

Fr^ih.  p.    Udebur,  II.  8.  93. 

Meisan.  Altes,  Österreich.  Adelsgeschlecht,  welches,  mit  der  Erb- 
marschall- und  Erbschenken- Würde  bekleidet,  mehrere  Klöster  stiftete . 

ff.   fffltbach.   U.  8.    112:  nach  den  Hai-tmann' sehen  S  nnmliinnon  ,    wtlch»!    d«Tselbe  Bd.    I. 

8.  \'l  erwäbiit. 

Meisebng ,  Meisenbng ,  s.  M  e  y  s  e  n  b  u  g. 
'  Meissau,  Grafen.   Oesterreich.  Grafengeschlecht,  welches  zu  dem 

gräflichen  Hause  Abensperg-Traun,  s.  Bd.  1.  S.  4.  gehört. 

Zedier,  XX.  8.  374. 


—     220     — 

Mei^sau.  Altes,  Österreich.  Adelsgesclilecht,  welches  anch  Meissaw 
nnd  Meissowe  geschrieben  wurde  und  welches  Erzherzog  Albrecht  von 
Oesterreich  mit  dein  Erbschenken-Amte  belehnt  hatte. 

/ritler,    XX.  8.  375. 

Meissel.  Schwedisches,  nach  Ostprenssen  gekommenes  Adelsge- 
schlecht. Ernst  Adolph  v.  Meissel  war  der  Königin  Christine  v.  Schwe- 
den Oberst  u.  Kammerherr.  Von  den  Nachkommen  desselben  war  Jo- 
hann Christoph  V.  M.  k.  preuss.  Kriegsrath  und  Herr  auf  Dinglaken  un- 
weit Tilsit.  Derselbe  tiberliess  das  genannte  Gut  dem  Könige  Friedrich 
Wilhelm  I.  von  Preussen. 

FrHh.  r.   L^fltibur,  If.  8.    9.1. 

Meissen,  Bnr/Brgrafen.  Altes  Dynasten-Geschlecht,  eines  Stammes 
mit  den  Herren  und  Grafen  Reuss ,  welches ,  belehnt  mit  dem  Reicbs- 
Rurg  -  Grafenthume  Meissen,  mit  den  Markgrafen  und  Bischöfen  von 
Meissen  gemeinschaftlich  zu  Meissen  residirte.  Das  Burggrafentbom 
Meissen  kam  1436  (1445)  an  die  Landesherrschaft  unter  dem  Kurför- 
sten  Friedrich  dem  Sanftmüthigen  zu  Sachsen  und  später  erlosch  1572 
mit  dem  siebenten  Burggrafen  zu  Meissen ,  Heinrich,  der  burggräflicbe 
Stamm. 

Knauth,  8.  467  a    6^,  —   Sptner,  Histor.  In9ign.  8.  319  u.  32*:  u.  Ttb.  13.  —  Si«bmack€r, 
li.  Vi.  Nr.  6:  Biirtrgr.  Ufjnen    —  9.  M«difig,  T.  8.  387  n.  8f). 

Meissl,  Ritter.  Erblflnd.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1807 
für  Leoi)old  Meissl,  Eigenthümer  des  Gutes  Fr  eyenthurm  zuMannswörth 
in  Nieder-Oesterreich,  wegen  Beförderung  der  Landescultur. 

Meg^rU  r.   Mühl/fUI,  8.  1.11. 

Meissner.  Ein  früher  zu  dem  in  Ostpreussen  begüterten  Adel 
zählendes  Geschlecht,  welches  zu  Crummteich  unweit  Königsberg  u.  im 
Tapiauschen  sass. 

Fr^ih.  9.   Ledebur,  11.  S.  93. 

Meister,  Ritter  u.  Edle.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1718  für  Georg  Martin  Meister,  LandschaPts - Syndicus  in  Steiermark, 
mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Meyfrle  r.   Mühlfttld,  Krg.-Bd.  S.  177. 

Meldzynski,  v.  Stangen-Meldzynski.  Altes,  mit  dem  deutscheu 
Orden  nach  Preussen  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  früher  in 
Westpreussen  zu  Meldno  -  Melno  im  Kr.  Graudenz  u.  zu  Plonchow  im 
Kr.  Culm  sass  u.  aus  welchem  Sebastian  v.  Meldzynski,  Castellan  von 
Rypin,  1730  Marschall  des  preussischen  General-Landtags  war. 

Freih.  r.   Ltdebur,  II.  N    9.1. 

Melitz ,  Militz.  Ein  in  Ost  -  und  Westpreussen  ansässig  geworde- 
nes Adelsgeschlecht,  welches  schon  1775  zu  Legionen  im  Kr.  Roessel» 
1784  zu  Leussen,  Maraunen  und  Penglitten  im  Kr.  Alienstein,  so  wie 
zu  Schweden  im  Kr.  Heilsberg,  1806  zu  Kranz  u.  Hermsdorf  im  Kreise 
Allonstein  und  noch  1820  zu  Legionen,  Leussen  und  Schweden  begü- 
tert war.  —  Ein  Lieutenant  v.  Melitz,  ißrüher  im  Regimente  v.  Diericke, 
starb  an  1813  empfangenen  Wunden  u.  ein  Major  v.  M.,  1810  Oberst- 
Lieuten.  im  4.  k.  preuss.  Dragoner-Regimente,  1827  im  Pensionsstande. 

K.  l*r.  A.-L.  III.  8.  3M.  -  Fttih.  9.  Ltdtbur,  U.  8.  93. 


-.     221     — 

Meitinger  (Schild  geviert,  mit  goldenem,  einen  recfatsgekebrten, 
halben,  schwarzen  Bracken  mit  goldenem  Halsbande  zeigenden  Mittel- 
schilde. 1  und  4  in  ßlaa  ein  linkssehender,  aasgebreiteter,  schwarzer 
Adler  und  2  u.  3  in  Roth  ein  silberner .  mit  drei  goldenen  Sternen  be- 
legter Querbalken).  Im  Kgr.  Bayern  bestätigter  Adelsstand.  Bestjiti- 
gungsdiplom  vom  8.  Juni  1814  für  Josepl;  Aloys  Meitinger,  vormaligen 
förstl.  ötting-spielbergischen  Hofrath ,  später  Justiz-Amtmann  bei  dem 
Landamte  Oettingen  jenseits  der  Wörnitz  (geb.  1764).  Der  Vater  des- 
selben, Johann  Caspar  Meitinger,  fürstl.  ötting-spielberg.  Hof-  und  Re- 
giemngsrath ,  hatte  von  Franz.  Xaver  Grafen  v.  Etzdorf  kraft  des  ihm 
zustehenden  grossen  Comitivs  26.  Juli  1798  ein  Adelsdiplom  erhalten. 

9.    Lang.  8.  443.   -   W.-B.  d.   Kgr.  Hayern,  VII.   IS. 

Meitinger  v.  Englsheimb,  Engelsheimb.  Erbländ.-österr.  Adels- 
stand. Bestätigungsdiplom  von  1725  für  Johann  Christoph  Meitinger, 
oberösterr.  Hofkammer-Sccretair  und  ftlr  die  Vettern  desselben ,  Franz 
Carl,  Johann  Joseph  Cliristoph,  Johann  Jacob  und  Joachim  Georg  Mei- 
tinger, mit  dem  Prädicate:  v.  Englsheimb. 

M^t/frU  V.   Alühl/elH,  Krg.-Bd.  8.  377.  —  .Suppl.  zu  Siebin.  W.-B.  I.  9  ii.  II.  11). 

Meitse.  Ein  früher  im  Lüneburgischen  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht. 

r.   lUUbach,  II.  H.  113:  unrti  Liulcrseii«  Rammliiiigen. 

Mekarski  y.  Menk.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1821  für  Peter  Cölestin  Mekarski,  Hofconcipisten  bei  der  k.  k.  Staats- 
Canzlei,  mit  dem  Prädicate :  v.  Menk. 

U^yerU  e.   MihlfeM,  Kr«  -Bil.  8.  377. 

Melbeck,  Melbeeke.  Altes,  längst  erloschenes,  lüneburgisches 
Adelsgeschlecht,  dessen  glsichnamiges  Stammschloss  eine  Stunde  von 
Lüneburg  liegt.  Siegel  der  Familie  von  1337  u.  1362  haben  sich  noch 
im  Archive  des  Klosters  St.  Michaelis  zu  Lüneburg  erhalten. 

p.   MediHfj,  m.  S.  428. 

Melcher  v.  Reuterburg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1794  für  Romuald  Melcher,  k.  k.  Gestüts-Controleur  zu  Prestnan^g  in 
Krain,  mit  dem  Prädicate:  v.  Reuterburg. 

M^ffrrU  r.  Mühlftld.  Krg.-Hd.  8.  377. 

Melchiori.  Freiherren  und  Grafen.  Reichsfreiherm-  und  Grafen- 
stand. Freihenmdiplom  vom  3.  Juni  1719  für  Girolamo  (Hieronymus) 
V.  Melchiori  u.  Grafendiplom  vom  25.  Jan.  1738  für  Georg  Sigismund 
Freih.  v.  Melchiori  und  für  den  Bruder  desselben,  Joseph  Anton  Froih. 
V.  M.  —  Altes,  in  Südtirol  gesessenes  Adelsgeschlecht ,  in  welches  die 
angegebenen  Diplome  kamen  und  dessen  absteigende ,  neuere  Stamm- 
reihe  folgende  ist :  Giralomo  Freih.  v.  M. ,  s.  oben :  Cathainna  Ccschi 
di  Santa  Croce ;  —  Georg  Sigismund  Graf  v.  M. ,  s.  oben :  Pulcheria 
Grf.  V.  Arco;  —  Graf  Joseph  Anton:  Johanna  Baronin  Bessol,  Erbin 
ihres  Hauses  in  Lavis ;  — Gr.  Carl,  geb.  1767u.gest.  1833 :  Ursula  Froiin 
Todeschi  v.  Eschfeld  aus  Roveredo,  verm.  1790;  —  Graf  Johann  Bap- 
tist, geb.  1794  und  gest.  1863,  vermählt  in  erster  Ehe  1825  mit  The- 
rese  Riccabona  v.  Reichenfels,  geb.  1800  u.  gest.  1833  und  in  zweiter 


—     222      — 

1836  mit  Rosa  v.  Schulthaus  zu  Moos  und  Nevisburg.  Aus  der  ersten 
Ehe  entspi'osstoii ,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Fanny,  geb.  1828  u.  ver- 
mählt 1851  mit  Joseph  v.  Hofmann,  zwei  Söhne:  Graf  Joseph,  geboren 
182(),  Gufoibesitzer  zu  Margreid  in  Tirol,  k.  k.  Oberlandesgerichts-Se- 
cretair  in  Disponibil.  und  Graf  Ernst  Rochus,  geb.  1827,  ebenfalls 
Gutsbesitzer  zu  Margreid.  aus  der  zweiten  Ehe  des  Grafen  Johann  Bap- 
tist aber  leben,  neben  drei  Töchtern,  fünf  Söhne,  von  welchen  der  ältere, 
Graf  Emanuel,  k.  k.  Jügerlieutenant  ist.  \ 

Gen.al.  THseheiih.    der    gräfl.  Häuser,    IS6I.  8.    5'38,    1862.  S.  545-47    a.  1864.  8.  W7.  — 
Suppl.  XII   Sicbni.  W.-B.  VIII.    i»  .  v.   M. 

Meldiu;^eu.  Altes,  oborsrichsisches  Adelsgeschlecht,  welches  des 
h.  r.  Reichs  Erb-Ritterstand  bosass.  welcher  nach  Erlöschen  des  Stam- 
mes unter  K.  Maximilian  1.  gegen  Ende  des  15.  oder  im  Anfange  des 
16.  Jahrb.  an  die  v.  AVeissbach  (Weissenbach)  gelangte.  —  Conrad  v. 
Meldingen  tritt  in  einem  Dotationsbriefe  des  Klosters  Längheim  von 
1180  als  Zeuge  auf;  Witigo  v.  M.  war  von  1326  bis  1347  Bischof  zu 
Naumburg  und  Rudolph  v.  M.  kommt  in  einem  Diplome  des  Landgra- 
fen Friedrich  in  Thüringen  von  1422  als  der  fürstlichen  Wittwe  Hof- 
meister vor.  —  Zur  Zeit  des  K.  Maximilian  l.  (1.493  — 1519)  erlosch 
nach  Obigem  das  Geschlecht. 

Hüna.  (Coburg.  Chronik,  f.   S.   111.  —   //übner ,    Hist.   eolit.  VIII.  S.  7«>4.    —   iiauhe  ,  U. 
S.  I»i78  II.  7'.*.     -   At^mann,  Kirchl>ergHclic  Historie. 

Melin.  Altes  Adelsgeschlecht  im  vormaligen  österreichischen  Bra- 
bant,  ganz  verschieden  von  dem  alten  pommernschen  Geschlechte  v. 
Meilin.  Das  Stanimschloss  Melin  unweit  Nivelle  gelangte  zeitig  an  an- 
dere Familien  und  in  der  Mitte  des  17.  Jahrb.  an  die  de  Soto-Major, 
welche  dasselbe  als  Marquisat  besassen.  — Tilemann  v. Melin  war  1445 
Abt  zu  St.  Lamljcrtsthal  in  Lüttich  und  Johann  Wilhelm  v.  Melin  noch 
1659  Drossart  der  Grafschaft  Lootz  und  churcöln.  Kammerherr.    . 

l/er«rt.  ae  t..ut.  It-s  tTr.  du   Brah.  S.  4.s.  —    Hutkfns  Treph.  de  Br«b.  I.  8.  ."(Ol.  - /jouA«. 

IF.  S.   7lt». 

Melle,  Meilen.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  Lübeck  zählendes  Ge- 
schlecht, aus  welchem  zu  Anfange  des  18.  Jahrb.  Jacob  v.  Meilen  Pastor 
zu  St.  Marien  in  Lübeck  war.  — 

Jac.  d-   Meilen,   Notitia  Majonim  ,  Lifjs.  1707    (gülit    nucli  von  andern  lubeckschon  Adda- 
Familien   Nnchriclitt-n.  —    r.  /fellb/ich.   II.  S.   IIH. 

Mcllenthin,  Mellentin.  Altes,  pommersches  Adelsgeschlecht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammhause  im  Kr.  Usedom-Wollin,  dessen  Namen 
auch  in  der  Neumark  ein  Sitz  führt,  welcher  der  Familie  schon  1337 
zustand.  Dasselbe  erwarb  im  Laufe  der  Zeit  in  mehreren  Theilen  von 
Pommern ,  so  wie  in  neuer  Zeit  auch  in  der  Neumark  und  zwar  im  Kr. 
Soldiu  und  in  Schlesien  ansehnliche  Besitzungen.  —  Jochim  v.  Mellen- 
thin  war  1461  herzogl.  pommerischer  Canzler  und  in  den  ersten  Jahr- 
zehnten des  18.  Jahrb.  hatte  ein  v.  Mellenthin,  k.  schwed.  Rittmeister 
und  Land-Commissar,  das  Gut  Zansebur,  einen  alten  Besitz  der  Familie 
unweit  Franzburg,  inne,  während  den  Kindern  seines  Bruders  als  eben- 
falls alter  Besitz  Duvendick  in  demselben  Kreise  zustand.  Zu  den  von 
dem  Geschlechte  schon  im  Anfange  des  16.  Jahrb.  besessenen  Gütern  ge- 
hörten unter  Anderen  Loist  im  Kr.  Pyritz  u.  Woitersdorf  im  Kr.  Saat^ig. 


—     223     — 

Einen  Theil  des  Dorfes  Loist,  auf  welchen  1737  der  Gen eralfeldm ar- 
schall V.  Grumbkow  die  Anwartschaft  und  gesammte  Hand  erhalten 
hatte,  kaufte  Letzterer  nocli  in  demselben  Jahre  von  Joachim  Sigisnmnd 
V.  Mellenthin  und  Woltersdnrf  gehörte  noch  in  der  letzten  Hälfte  des 
18.  Jahrh.  dem  Landrathe  Caspar  Heinrich  v.  M. ,  welcher  dieses  Gut 
seinem  Sohne ,  dem"  k.  preuss.  Uauptraanne  Caspar  Heinrich  P>iedri<  h 
V.  M.,  überliess.  In  Schlesien  erwarb  naqji  Anfange  des  19.  Jahrb.  do.v 
k.  preuss.  Major  v.  M.  das  Gut  Gassendorf  unweit  liiegnitz  u.  von  sei- 
nen Nachkommen  traten  Einige  in  die  k.  preuss.  Armee,  in  welcher  bis 
auf  die  neuere  Zeit  mehrere  Sprossen  des  Geschlechts  standen  u.  auch 
zu  StAbsofficieren  stiegen.  Nach  Rauer  waren  im  Kgr.  Preussen  1857 
folgende  Glieder  der  Familie  begütert:  Regierungsrath  a.  D.  v.  M.  und 
Oberst  a.  D.  v.  M.  auf  Antheil  Langenhagen  und  Klein-Lienchen  im  Kr. 
Saatzig;  v.  M.  auf  Ger8<lorf,  Gross  -  Spiegel ,  Schloss  Falkenburg  und 
Springe  im  Kr.  Dramburg  und  Friederike  verw.  Majorin  v.  M.,  geb.  v. 
Wenzky  auf  Gassendorf  im  Kr.  Liegnitz  u.  Nieder-Lobendau  im  Kreise 
Goldberg-Hainau. 

Micrael,  Lib.  VF.  S.  604.  —  Oaith^,  I.  S.  1.14.').  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  :{89.  -  Freiherr 
V.  Lefifbut,\l.  S.  Mu.  94  ii.  III  S  :i()^  und  309.  —  Si^bina'^.her  .  V.  166.  —  v.  hfeiiinrj  ,  11. 
«.  S6.^  u.  66.  —  Poramor.  W.-B.   II.    Tnl»    29.   —   Knfichk*',  III.   S.  .11»- .n:». 

Mellerio,  Grafen.  Erbl.  -  österr.  Grafenstand.  Diplom  von  1817 
fftr  Jacob  v.  MeUerio,Vice-Präsidenten  des  Mailänder-Guberniums,  k.  k. 
Geh.-Rath  etc. 

M*-gfrU  V.   Mühl/eM,  Krg.-Bd.  S.  2'-?. 

^  Mellerski.    Ein  zu  dem  Adel   in  Westpreussen  gehörendes  Ge- 

schlecht ,  welches  das  Gut  Kaltfliess  im  Kr.  Schlochau  an  sich  brachte 
und  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  diesem  Jahrhunderte  in  der  k. 
preuss.  Armee  stanilen. 

N.   Pr.   A.-L    Iir.S.  3.S9.   -  Freih.  ».   Ledehur,  II.  .S.  94. 

^  Mellet.  Waatländisches  Adelsgeschlecht,  welches  das  Bürgerrocht 

zu  Vevay  und  zu  Latour  de  Peilz  im  Canton  Waadt  besitzt.  —  Aynion 
v.  Mellet,  Bürger  zu  laTourde  Peilz,  tritt  urkundlich  als  Zeuge  bei  einer 
Eidesleistung  in  der  Stadt  Vevay  auf  und  Judith  v.  M.  —  Tochter  Jo- 
hanns V.  M.  und  der  Edlen  Johanna  Loys  —  war  in  der  Mitte  des 
17.  Jahrh.  Gemahlin  des  Edlen  Franz  Crousaz-Chexbres,  Schloss-  und 
Amtshauptmanns  zu  Glerolles.  —  Noch  in  neuer  Zeit,  1836,  stand  ein 
V.  Mallet  als  Lieutenant  im  Neufchateler  Schützenbataillon. 

N.   Pr    A.-L.   UI.  S.8>9  u.  yO.    -  F,eU,.  v.  Leiifh»t\  11.8.  94. 

Mellier.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom  3').  Nov. 
1786  für  Johann  Jacob  Mellier,  Oberstlieutenant  dev  k.  franz.  Schwei- 
zergarde zu  Paris. 

9.  HeUbach,  II.  8.  U3  u.  114.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  8  u.  390.  —  Freih.  r.  L*ulrh„i  ,  II. 
8.  94. 

Mellin ,  früher  Mallin ,  auch  Grafen  (Stammwappen :  in  Gold  ein 
von  Blau  und  Silber  schräggeschachter  Sparren).  Schwedisrhor  Froi- 
herrn-  u.  Reichsgrafenstand,  im  Kgr.  Schweden  anerkannt.  Frcihorrn- 
diplom  vom  18.  (28.)  Apr.  1691,  so  wie  Grafendiplom  vom  6.  Auki^^»^ 
1696  für  Jürgen  Freih.  v.  Mellin ,  k.  schwed.  General-Feld-Marschall, 


—     224     — 

Reicksrath,  General-Statthalter  von  Pommern,  Bremen,  Verden  u.  "Wis- 
mar etc.  und  für  die  Brüder  desselben  mit  ihren  Sühnen  und  Anerken- 
nungsdiplom  des  Reichsgrafenstandes  vom  22.  Aug.  1696.  —  Altes, 
ursprünglich  italienisches  Adelsgeschlecht,  welches  Mellini,  Mellin,  Mal- 
iin und  Mallini  geschrieben  wurde.  Der  Ursprung  desselben  verliert 
sich  in  eine  frühe  Zeit:  Johannes  Meilini  leistete  bereits  1013  dem 
Papste  Benedict  VIII.  wichtige  Dienste.  Der  jüngere  Sohn  desselben, 
Julius  M.,  vermählt  mit  Clara  (jollalto,  Hess  sich  1098  in  Deutschland 
nieder ,  der  älteer  aber ,  Marcus ,  blieb  in  der  Ueimath  und  wurde  der 
Stammvater  einer  Nachkommenschaft,  die  zu  hohen  Ansehen  kam  a.  zu 
welcher  noch  der  1762  gestorbene  Cardinal  Mellini  gehörte.  Von  der 
deutschen  Linie  der  Mellini  tritt  Uelmond  Mellin  1372  urkundlich  in 
Pommern  auf  und  einige  fünfzig  Jahre  nachher  erscheint  die  Familie 
auch  schon  in  Lietiand.  Als  gemeinschaftlicher  Stammvater  aller  Glie- 
der der  Familie  in  Pommern,  Lief-EsUi-Finnland  u.  Schweden  wird  Doa- 
bislaus  Mellin,  Herzogs  Erich  von  Stettin  Geh.-Rath,  welcher  um  1475 
lebte  und  die  Güter  Triglaf,  Vanerow,  Snatow,  Gardes  u.  Plastkow  als 
alte  Lehne  seiner  Vorfahren  besass,  genannt.  Derselbe,  verm.  mit  Anna 
V.  Loppemow,  liiuterliess  drei  Söhne,  Reimar,  Hans  und  Paul.  Reimar 
ging  nach  Polen,  über  seine  etwaigen  Nachkommen  aber  fehlen  alle  Nach- 
richten, von  Hans  stammt  die  schwedische  Linie  und  von  Paul  die  pom- 
mersche  Linie,  die  im  Besitze  der  alten  Lehne  der  Familie  blieb.  Aus 
der  schwedischen  Linie  standen  schon  der  Sohn  u.  der  Enkel  des  Hans 
V.  M. :  Christoph  1.  u.  Christoph  IL,  in  de^t  k.  schwed.  Armee  u.  wurden 
mit  Urpula  u.  Kaesala  in  Finnland  belehnt.  Berend  v.  M.,  gest.  1690, 
—  Sohn  Christophs  IL  v.  M.  —  k.  schwed,  Oberst,  zeichnete  sich  bei 
der  Belagerung  von  Riga  und  später  als  Landes-Höfding  über  Kerholms 
Lehen  sehr  aus,  löste  die  pommeruschen  Güter  wieder  ein  und  wurde  in 
Schweden  12.  Aug.  1688  naturalisirt.  Aus  seiner  Ehe  mit  Margaretha 
V.  Payküll  entsprossten  vier  Söhne :  Jürgen,  Hermann,  Gustav  und  Be- 
rend ,  von  welchen  Hermann  und  Gustav  ohne  Nachkommen  starben. 
Berends  Söhne ,  auf  welche  die  Güter  der  schwedischen  Melline  fielen, 
sind  die  Ahnherren  der  noch  in  Schweden  blühenden  Freiherren  v.  Mel- 
lin, Jürgen  aber,  erst  FreiheiT  und  dann  Graf,  s.  oben,  geb.  1633  und 
gest.  1713,  machte  sein  Geschlecht  sehr  berühmt.  Auf  seine  Veranlas- 
sung u.  unter  seiner  Führung  ging  die  ganze  Armee  des  Königs  Carl  X. 
von  Schweden  über  den  gefrorenen  Belt  nach  Fühnen  u.  setzte  Copen- 
liagen  in  grosse  Gefahr  und  zur  Erinnerung  an  diesen  Uebergang  kam 
in  das  gräfliche  Wappen  in  das  1.  u.  6.,  von  Roth  und  Blau  schräglmks 
getheilte  Feld  ein  dui'ch  einen  schräglinks  strömenden ,  silbernen  Fluss 
nach  rechts  schreitender,  doppeltgeschweifter,  goldener  Löwe.  Aus  der 
ersten  Ehe  des  Grafen  Jürgen  mit  Anna  v.Loewen  stammten  drei  Söhne, 
Berend  Johann,  Jürgen  Dietrich  und  Carl  Dietrich.  Die  Nachkommen- 
schaft der  beiden  Letzteren ,  welche  in  der  k.  schwedischen  Armee  zu 
hohen  Würden  kamen  und  durch  Vermählung  mit  Erbtöchtem  schwe- 
discher Familien  ihr  Vermögen  sehr  vermehrten ,  ging  schon  in  der 
ersten  Generation  aus,  Berend  Johann  aber,  Landrath  in  Liefland,  wel- 
cher, neben  dem  Erbe  von  seinen  Brüdern,  auch  die  Güter  Toal,Lappier 


—     225     — 

und  Carlsberg  an  sich  brachte,  setzte  den  Stamm  dnrch  drei  Sölme  fort. 
Ans  erster  Ehe  mit  Anna  v.  Wrangel  entsprossten  Georg  Bernhard  nnd 
Carl  Johann ,  ans  der  zweiten  aber  mit  Cnnigunde  v.  Stryck  stammte 
Peter  Alexander.  Georg  Bernhard,  geb.  1704  n.  gest.  1785,  Herr  der 
Damizowschen  Gfiter,  k.  preuss.  Generalmajor,  war  mit  Anna  Ulrike 
Eleonore  Grf.  v.  MeÜin  verm&hlt,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  August 
Wilhelm,  geb.  1746  a.  gest.  1836,  k.  prenss.  Kammerherr,  stammte, 
welcher  1795  die  damizowschen  Gfiter  verkaufte  u.  für  dieselben  1800 
die  Freiherrschaft  Naumburg  am  Bober  im  Herzogthnm  Sagan  erwarb 
und  diese  Herrschaft,  nach  dem  Tode  seines  einzigen  Sohnes  aus  der 
Ehe  mit  Wilhelmine  v.  Kahlden :  Friedrich  Wilhelm  Emil ,  seinen  zwei 
vermählten  Töchtern ,  den  Letzten  ihres  Stammes  in  Pommern .  hinter- 
Hess.  Carl  Johann  vermählte  sich  mit  Anna  v.  Staöl  und  die  Nachkom- 
men desselben  behaupteten  den  Erbsitz  Toal  und  gelangten  in  k.  russ. 
Militcdr-  u.  Civildiensten  zu  hohen  Ehrenstellen.  Peter  Alexander  ver- 
mählte sich  mit  Juliane  v.  Stryck  und  kaufte  mehrere  Gfiter  in  Liefland, 
von  welchen  die  Nachkommen ,  welche  mit  Auszeichnung  in  der  k.  rus- 
sischen Armee  dienten ,  die  für  frühere  Besitzungen  erkauftien  Gfiter 
Korps  und  Korcks  im  Besitz  behielten.  Nach  diesen  Gfltem  schied  sich 
in  neuer  Zeit  die  gräfliche  Tiinie  in  das  Haus  Toal  u.  in  das  Haus  Korps 
und  Korcks.  Die  absteigende  Stammreihe  beider  Häuser  ist  folgende: 
Hans  Toal:  Graf  Berend  Johann,  Stifter  des  Hauses  ToaU —  Sohn  des 
Grafen  Jfirgen,  s.  oben  —  geb.  1659  und  gest.  1733,  k.  schwed.  Ge- 
neralmsgor,  Regimentschef  etc. :  erste  Gemahlin:  Anna  Regina  v.  Wran- 
gel; —  Gr.  Carl  Johann,  geb.  1707  u.  gest.  1775:  Anna  Gertrude  v. 
Stati,  geb.  1725  u.  gest.  1763;  —  Gr.  Georg  Johann,  geb.  1746  u.  gest. 
1816,  Herr  zu  Toal,  Lappier,  Carlsberg  etc. :  Caroline  Philippine  Freiin 
V.  Mengden,  Erbin  von  Lappier,  geb.  1757  und  verm.  1777;  —  Graf 
Carl  Georg!,  geb.  1778,  Herr  auf  liappier  und  Carlsberg;  Graf  Georg 
Bernhard  ,  geb.  1781 ,  Herr  auf  Exkfill,  liefländischer  Assessor,  verm. 
mit  Amalia  Elisabeth  v.  Oettingen,  Erbin  auf  Böcklershof  u.  GrafEmst 
Ferdinand,  geb.  1795,  Herr  auf  Toal,  .verm.  mit  Anna  Beata  Grf.  v. 
Mellin  a.  d.  H.  Kersel,  geb.  1807,  Gebrüder.  -  Haus  Korps  u.  Kurcks: 
Gr.  Berend  Johann,  s.  die  Stanimreihe  des  Hauses  Toal:  zweite  Gemah- 
lin: Cnnigunde  Gertrude  v.  Stryck,  verw.  Oberstiu  v.  Buddenbrook;  — 
Gr.  Peter  Alexander,  geb.  1715:  erste  Gemahlin:  Juliane  v.  Stryck. 
verm.  1739  u.  gest.  1755;  —  Gr.  Georg  Johann  ,  geb.  1740  und  gest. 
1810,  k.  russ.  Oberst:  Natalie  v.  Leparska;  verm.  1780;  —  Gr.  Jo- 
seph, geb.  1785,  k.  russ.  Capitain  a.  D.,  Herr  auf  Korps  und  Kurcks  in 
Liefland  und  Besitzer  der  scherkyschen  Gfiter  im  Gouvememeni  Mohi- 
lew,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Maria  v.  Fromendier  und  in  zweiter  mit 
Elisabeth  v.  Hanikow.  Der  Bruder  des  Grafen  Georg  Johann :  Gr.  Carl 
Gustav,  geb.  1779,  k.  russ.  Garde-Rittmeister  a.  D.,  Herr  auf  Kersel  u. 
Pachjack,  vermählte  sich  mit  Anna  Freiin  v.  Fersen  a.  d.  H.  Laupa  u. 
ans  dieser  Ehe  entspross:  Gr.  Carl  Hans,  geb.  1806.  Seit  1857  fehlen 
genaue  Nachrichten  fiber  beide  gräfliche  Häuser  und  es  ist  wohl  anzu- 
nehmen ,  dass  die  meisten  der  zuletzt  genannten  Familienglieder  ver- 
storben  sind.  — -  In  Bezug  auf  das  sehr  zusammengesetzte  gräfliche 

JTiMMAltf,  Deouich.  Adele- L«x.  VI.  15 


—     226     — 

Wappen  sei  hier  noch  erwähnt,  dass  dasselbe  aus  einem  sechsfeldrigen 
Schilde  mit  Mittelschilde  u.  mit  vier  Helmen  besteht.  Der  MittelschiU 
ist  der  Lange  nach  getheilt :  rechts  das  oben  beschriebene  mellinsche 
Stammwappen  und  links :  in  Blau  ein  schrägrechter,  silberner,  mit  drei 
rothen  Rosen  belegter  Balken :  ausgestorbene ,  rflgensche  Familie  dar 
Freiherren  v.  Rothermund.  Es  hatte  sich  nämlich  Graf  Jttrgen  mit  ia 
Erbtochter  des  letzten  Frcih.  v.  Rothermund  vermählt  und  dadurch  .die 
bedeutenden  Rothermundschen  Güter  auf  Rügen  au  sein  Haas  gebracht 

—  Ueber  die  adeligen  Linien  der  Familie  finden  sich  nur  vereinselte 
Nachweise  vor.  Garz  und  Plastichow  im  Er.  Cammin ,  alte  mellinsche 
Lehne,  trat  Joachim  Dubislav  v.Mellin  noch  beiLebzeiten  1740  seinem 
zweiten  Sohne,  dem  Hofgcrichtsrathe  Wilhelm  Heinrich  v.  M.,  ab,  nach 
dessen  Tode  dieselben  seiner  Schwester ,  dem  Fräulein  Anna  Dorothea 
Luise  v.  M. ,  zufielen.  Später  kamen  die  Besitzungen  in  die  Hand  des 
Joachim  Wilhelm  v.  M.  —  Das  Gut  Trieglaff  im  Kr.  Greiffenberg  h^ 
sass  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  Georg  v.  M.  Der  Sohn  dessel- 
ben, Henning  Christian  v.  M.,  k.  preuss.  Oberst  u.  seit  1760  Chef  eines 
Garnison  -  Regiments ,  venu,  mit  Henriette  v.  Eauderbach,  aas  welcher 
Ehe  ein  Sohn  entspross.  starb  1769  zu  Heiligenbeil.  —  In  neuer  Zdt, 
1857,  war  nur  ein  v.  Mellin  Herr  auf  Orlowo  im  Kr.  Kuhn. 

Mieräl,  8.  50«.  —  Oaukf,  1.  8.  1345  u.  46.  —  Allgeu.    geneal.-   u.  Staatshandb.  1S24.  I . 
S.  681-85    —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  390-92.  —  Deatnche  Orafenh.  d.  Qegeuw.  Tl.  H.    96--t». 

—  F^eih.  9.  Lede^ur,  U.  s.  M  und  III.  8.  309.  -  Oeneal.  Taschenb.  d.  gr&il.  H&aaer,  1884. 

8.  538  :  unter  Berufung  auf  1857.  8.  495  u.  histor.  Handb.  su  Demselben,  8.  547.  —  AI«»-. 
macher ,  V.  16o.  —  o.  Unding,  II.  8.  366.  —  Tyrof,  fl  87 :  Gr.  ▼.  M.  —  Pomm .  W.-B.  I. 
Tab.  56  :  v.  II.  u.  57 :  Or.  ▼.  11. 

Mellin  (in  Schwarz  ein,  mit  drei  schwarzen  Salzpfannen  belegter, 
goldener  Querbalken,  unter  welchem  ein  goldener  Stern  schwebt).  Altes, 
P>bsälzer-Qeschlecht  in  Werl,  dessen  Adel  15.  Apr.  1708  vom  K.  Leo- 
pold I.  anerkannt  wurde.  Die  Familie  war  noch  1737  zu  U£feln  unweit 
Soest  angesessen. 

Freih.  9.  Ladebur,  U.  8.  94.  -  Suppl.  su  Sicbon.  W.-B.  IV.  1.  ▼.  M.  zu  Ufelea. 

Mellish.  Altes,  aus  England  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem Joseph  Carl  Mellish,  Esq.  in  Weimar  lebte  und  1798  zum  k.  pr, 
Kammerherm  ernannt  wurde.  Ein  Sohn  desselben,  Carl  R.  Mellish, 
Esq.,  in  England,  wurde  1839  von  dem  grossh.  sachs.  weimar.  Hofede- 
corirt.  Nach  einem  Allianzsiegel  vermählte  sich  derselbe  mit  dner 
Freiin  v.  Stein  zu  Nord-  und  Ostheim. 

Uaodfchriftl.  Notis.  —  N.  Preuss.  A.-L.  III.    8.  892.   —    P^gih.  9.  Ledtbiw,  O.  8.  94. 

Mels,  Mela  und  Albana,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom 

9.  Juli  1707  mit  Bestätigung  der  Wappen  Walsee  und  Mels.  Altes,  in 
der  Grafschaft  Görz  im  Friaulschen  angesessenes  Herren -Geschlecht, 
welches  durch  Diplom  vom  22.  Juli  1626  den  Reichsfireihermstand  er- 
halten hatte.  Dasselbe ,  eines  Stammes  mit  den  Grafen  und  Forsten  v. 
Colloredo,  s.  Bd.  H.  S.  310—13,  wurde  um  1210  gegründet  von  Hein- 
rich Mels  und  Albana ,  einem  Sohne  Düring's  H.  von  Yenzone ,  Mels, 
Sattinberg  und  Monteforte.  —  Die  absteigende  Stammreihe  der  jetzt 
bekannten  Sprossen  der  Familie,  welche  sich  Grafen  v.Mels  und  Albana 
nennen  und  schreiben,  ist  folgende :  Georg,  Herr  v.  Mels:  Barbara  Grf, 
V.  Strassoldo ;  —  Jacob  Graf  v.  Mels  und  Albana ;  Beatrix  Grf.  v.  Stras- 


—     227     — 

soldo;  —  Graf  Regioald:  Catbarina  Orf.  v.  lAmberg;  —  Graf  Ja- 
cob (II.):  FraiuBisca  Grf.  v,  Lantbieri;  —  Graf  Ferdinand,  geb.  1772 
und  gest  1838:  Laura  Grf.  v.  GoJloredo  aus  der  Linie  der  Marcbeai  di 
Santa  Sophia  nnd  Recanati  in  Frianl,  geb.  1780  und  verm.  1806;  — 
Jacob  (ni.)  Graf  v.  Mels  und  Albana,  geb.  1807  —  jetziges  Haupt'der 
Familie,  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.  u.  Podesta  in  Görz,  verm.  1847  mit 
Eiisabetb  Edlen  v.  Mayer,  geb.  1827  ,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne 
stammen,  die  Grafen :  Ferdinand,  Ueliobordus  und  Joseph.  Die  beiden 
Brflder  des  Grafen  Jacob  (III.)  sind,  neben  zwei  Schwestern.  Franzisca, 
verm.  Grf.  v.  Mangili  und  Antonia  verw.  Nobile  Zamagna,  Graf  Glizzojo, 
geb.  1819,  k.  k.  Oberlieut.  in  d.  A. ,  verm.  1848  mit  Eleonore  v.  Phi- 
lippsbom,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Livia  u.  I^aura,  stammen  und 
Graf  Nicolaus,  geb.  1827,  verm.  mit  einer  v.  Picioui.  —  lieber  die  an- 
dere liüiie  der  Familie,  welche  sich  Gr.  v.  Mels-CoUoredo ,  oder  CoUo- 
redo  Mels ,  Marchesi  di  Santa  Sophia  und  Recanati  in  Friaul ,  schreibt, 
fehlen  seit  1856  alle  nähere  Nachrichten.  Das  Geschichtliche  dieser 
Linie  findet  sich  in  den  unten  angegebenen  Schriften. 

I>««Uehe  GraÜBoblus,  d«r  Gegenw.  II.  8.  99—101.  —  Qeneal.  Tasrhviili.  d.  grüR.  Häuser, 
tue  8.  470,  1864.  8.  538  und  biitoriaohes  Handb.  su  Demselben ,  8.  A78.  —  W.-n.  d.  önterr. 
Moiurehie,  XVH.  9. 

Melschede.  Altes,  wistphälisches  Adelsgeschlecht,  welches  bereits 
1341  auf  dem  gleichnamigen  Stammsitze  unweit  Arnsberg  vorkommt. 
Dasselbe  erwarb  später  die  Güter  Garbeck  und  Balve  bei  Iserlohn, 
Brenschede  bei  Bochum,  Märten  unweit  Dortmund  etc.  und  ist  mit 
Johann  David  v.  Melschede,  Herrn  auf  Brenschede,  1789  ausge- 
storben. 

Freiherr  9.  Ledebur  ,  II.  8.  U4.  —  r.  Steinen.  Tnb.  W.  Nr.  '.♦. 

Meltzer,  Meiser,  genannt  Eschlaner  oder  E»chenloher  (in  Gold 
eine  schwarze  Tartarenmtttze  mit  rothem  IJeberschlage).  Böhmischer 
Adelsstand.  Diplom  vom  13.  Apr.  1534  für  Franziscus,  ürban,  Alexius 
(Secretair  des  Herzogs  zu  Münsterberg  und  Oels)  und  Martin  die  Melt- 
zer,  alle  Gebrüder,  mit  der  Bewilligung,  ,.sicli  von  nun  des  Namens  u. 
des  Wappens  der  abgestorbenen  Familie  Eschlauer  —  von  welcher  sie 
abstammten  —  annehmen  u.  sich  fttrder  schreiben  zu  dürfen :  v.  Melt- 
zer,  genannt  Eschlauer."  —  Die  Eschlauer  oder  Eschenloher  gehörten 
zu  einer  alten  Patrizier -Familie  zu  Nürnberg  und  kamen  mit  Peter 
Eschenloher  im  15.  Jahrh.  nach  Schlesien.  Derselbe  war  Stadtschrei- 
ber des  Raths  zu  Breslau  und  hat  sich  durch  seine  „Annalen  von  Bres- 
lau" um  die  Geschichte  dieser  Stadt  sehr  verdient  gemacht. 

Doret,  Allg.  W.-B.  II.  8.  79  u.  80  u.  Tab.  199.  -  Freih.  p.  Ledebiir,  11.  S.  94.  -  Sieb- 
wuieher,  II.  15&. 

Meltzer,  Mebser  v.  Friedeberg,  Ritter  u.  Freiherren,  s.  Frie- 
deberg, Ritter  u.  Freiherren,  Bd.  HI.  S.  354. 

Melverode.  Altes ,  früher  zu  dem  adeligen  Patriciate  der  Stadt 
Braunschweig  zählendes  Geschlecht.  Dasselbe  stammte  vielleicht  von 
den  Herren  der  in  Braunschweig  gelegenen  Herrschaft  dieses  Namens 
ab,  welche  Nachkommen  ^ies  K.  Otto  d.  G.  waren. 

9.  SeMaeh,  U.  8.  114:  nach  Boppenrod,  Stammb. 

15* 


—     228     — 
Mellwill.  Altes,  längst  erloschenes,  IdneburgischesAdelsgeschledit. 

V.  Hetlbach.  U.  8.  111:  näch^ Lüderteiu  Sammlungen. 

Meltzing,  Melzing.  Altes,  lünebargisches  Adelsgeschlecht,  welches 
schon  1200  im  gleichnamigen  Stammhanse,  unweit  des  Stifts  Ebstoifi 
blflhte  und  welches  urkundlich  1300  und  1324  auftritt.  Rudolph  t.  M. 
auf  Emmendorf  kommt  1600  als  Domherr  und  Senior  zu  Magdeburg 
vor  und  von  dem  Sohne  desselben,  Lorenz  Heinrich  v.  M.  auf  Emnen- 
dorf,  Lützow  etc.  stammten  zwei  Söhne.  Georg  Ernst,  h.  Landratliftiif 
Emmendorf  und  Rudolph  Johann  auf  Lfltzow,  welche  den  Stamm  fort- 
pflanzten. Die  Fainilie  blühte  fort  und  gehört  im  Kgr.  Hannover  dardi 
Besitz  des  Gutes  IJmmendorf  im  Lüneburgischen  zu  dem  rittersebaft- 
lichen  Adel  (Ur  lüneburgischen  Landschaft,  auch  war  das  Geschlecht 
vorübergehord  in  der  Altmark  begütert. 

Ff^/ßng^'  1.  S.  »96—403.  —  Gauh^f ,  I.  A.  184«  a.  47.  —  Zedier,  XX.  S.  574.  —  F^rwtk, 
V.  d.  KnfH^-.'-/.,n,  207.  -Freih.  v.  Ledebur ,  11.  8.  94  u.  95.  -  SUbmacker^  1.181:  v.  Mili- 
kiiig,  Braiiti.rl.vreiKisch.  —  v.  Meding,  I.  8.  88^  a.  89.  —  Suppl.  tu  .Slebm.  W.*B.  II.  fft.  «> 
W.-B.  d.  K   r.  Hannover.    C.  47  und  S.  10.  —  Knesckk« ,  III.  6.  315  u.  16.  —  t.  Itf/ner,  harn- 

uov.  Adel,    lab    22. 

Molzl,  Edle.  Kui*pfälzischer  Adelsstand.  Edelndiplom  vom  26.0et 
1795  für  Maximilian  Martin  Melzl,  Oontroleur  der  Schuldenwerkscasse. 
Derselbe,  geb.  1768,  wurde  als  k.  bayer.  Rath  und  Geh.  Secretair  des 
Ministeriums  der  Finanzen  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

».  Lang,  8.  445.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VII.  17. 

Memmelsdorf.  Altes,  fränkisches,  dem  Reichs-Ritter-Canton  Ban- 
nach  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht. 

Biedermann,  Clinton  Baunacli,  Tab.  240. 

Memmerty.  Ein  ursprünglich  ungarisches  Adelsgeschlecht  welches 
um  1617  in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten  nach  Deutschland  kam  u. 
aus  welchem  später  mehrere  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  standen. 
—  Helmuth  y.  Memmerty,  gest.  1851  als  k.  preuss.  Hauptmaim  a.  D. 
im  74.  Lebensjahre,  erwarb  in  Pommern  1818  im  Kr.  Bütow  das  Out 
Damerkow.  Von  den  beiden  Söhnen  desselben  trat  der  ältere,  Hans  v.  M., 
als  Hauptmann  aus  dem  activen  Dienste  und  der  zweite  Sohn ,  Albert 
V.  M.,  wurde  Hauptmann  im  4.  Infanterie-Regimente.  Nach  Bauer  war 
Ersterer  1857  Herr  auf  Klein-Klonia  im  Kr,  Conitz. 

Freih.  9.  Ledebur.  II.  S.  95.  -  Pomm.  W.-B.  If.  Tab.  2  a.  8.  6.  -  KmeiChke.l.  8.  29ft. 

Mende  y.  Mensfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  Ton 
1822  für  Johann  Mende,  k.  k  Major,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mensfdd. 

Afegerl«  v.  Mühl/etd,  Krg.-Bd.  8.  377. 

Mendel,  Mendl  v.  Steinfels ,  Ritter  und  Edle.  Reiehsritterstand. 
Diplom  im  kurpfölzischen  Reichsvicariate  vom  8.  Juli  1792  fdr  die  Ge- 
brüder: Lorenz  Ferdinand  Maria  Mendl  v.  Steinfels,  der  Rechte  Licen- 
tiaten  und  geschworenen  kaiserl.  Notar,  Johann  Nepomuk  Benedict  M. 
V.  St.,  freiherrl.  Schneid'schen  Güter-Administrator  zu  Carlstein  n.  Ma- 
ria Nepomuk  Carl  M.  v.  St.,  mit  dem  Prädicate:  Edle.  Dieselben  ge- 
hörten zu  einem  alten  bayerischen  Adelsgeschlechte  und  von  den  Ge- 
nannten wurde  Ersterer,  geb.  1757,  als  vormaliger  kais.  Notar,  der. 
Zweite,  geb.  1764,  als  fürsU.  thum  und  taxischer  Hofrath  u.  der  Dritte, 


—     229     — 

geb.  1770,  als  k.  bayer.  Hoftheater-Cassier,  in  die  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.  Lamg,  Snpplem.  8.  IW  u.  123.  -   SUhmacher,  I.  96:    Die  Mendel  v.  Ktelnfela  ,  Baye- 
risch. -    r.  Mtding,  II.  8.  36r.  und  «7.  —  Tprof,  I.  11«.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VU    19. 

Menden,  Menden,  genannt  v.  der  Briiggen  (Schild  von  Silber  u. 
Blau  geschacht).  Altes,  niederrheinisches  Adelsgeschlecht,  welches 
schon  1189  zu  Menden  unweit  Siegbarg  u.  1487  zu  Brüggen  bei  Berg- 
heim sass.  Dasselbe  ist  1674  mit  dem  Johanniter-Ordens-Comthur  Jo- 
hann Bernhard  v.  Menden,  genannt  v.  d.  BrOggen,  erloschen. 

Fakme,  II.  8.  99.  -  Fr^ik.  e.  L*!d*tbur,  II..  8.  95. 

Mender,  Edle.  Reichsadelsstand.  Edelndiplom  im  kurpfälzischen 
Reichsvicariate  vom  4.  Juli  1792  für  Joseph  Mender,  kurpfaiz.  Hof- 
kammerrath  und  Director  der  leonischen  Drahtfabrik  zu  Allersberg 
(welche  1792  täglich  tausend  Menschen  beschäftigte),  mit  dem  Prädi- 
cate:  Edler  v.  Derselbe,  geb.  1748,  wurde  als  k.  bayerischer  Hofkam- 
merrath  etc.  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  445.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VII.  19. 

Meng  V.  Rcnnfeld,  Freiherren.  Böhmischer  Freihermstand.  Di- 
plom von  1748  fdr  Franz  Joseph  Meng  v.  Rennfeld,  k.  k.  Obersten. 

MfgtrU  9.  Mükl/tld,  Erg.- Bd.  8.  7S. 

Mengden,  Mengeden,  Mengede,  Menghede,  Freiherren  n.  Grafen 

( Stamm  Wappen :  in  Silber  zwei  schwarze  Querbalken).  Schwedischer 
Freiherm-  und  Reichsgrafenstand.  Freiherrndiplom  vom  12.  Juli  1753 
für  Otto  V.  Mengden  ,  k.  russ.  Obersten  und  Herrn  auf  Idsel ,  Lappier, 
Sinolen  und  Küssen,  mit  dem  Pradicate :  Freiherr  v.  Altenwoga  u.  Gra- 
fendiplome vom  22.  Juni  1774  für  Ernst  Reinhold  Frcih.  v.  Mengden, 
Herrn  auf  Zarnickow ,  k.  russ.  Eammerh.  und  w.^Staatsrath  und  vom 
27.  Juli  1779  für  Ernst  Burckardt  Freih.  v.  M.,  Herrn  auf  Kaugers- 
hoff  und  Mojahn,  k.  russ.  Geh.-Rath  und  liefländ.  Civil-Gouverneur.  — 
Altes,  nrsprflnglich  westphälisches  Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1247 
das  adelige  Freigericht  Megede  oder  Mengden  unweit  Dortmund  in  der 
Grafischaft  Mark  besass.  Gisebert  u.  Hermann  M.  unterschrieben  1419 
und  1426  die  Verträge  der  Ritterschaft  der  Grafischaft  Mark;  Ernst  v. 
M.  war  1449  Comthur  zu  Reval  u.  Johann  v.  M.,  genannt  Osthof,  1450 
Heermeister  des  deutschen  Ordens  in  Liefland.  Letzterer  brachte  den 
Frieden  mit  dem  Erzbischofe  Sylvester  zu  Riga  zu  Stande  u.  der  Hoch- 
meister Ludwig  V.  Erlinghausen  ertheilte  dem  Orden  und  ihm  als  Lohn 
ftlr  bewiesene  Treue  und  Umsicht  die  oberherrliche  Gewalt  über  ganz 
Esthland.  Johanns  Vetter,  Engelbrecht  v.  M. ,  begab  sich  1475  nach 
Liefland,  gründete  hier ,  neben  der  westphälischen  Linie,  welche  sich 
meist  Megede  schrieb ,  die  liefländische ,  die  sich  gewöhnlich  Mengden 
nannte,  kaufte  1490  das  Gut  Altenwoga  und  wurde  der  Ahnherr  des 
Freiherrn  Otto,  s.  oben.  Von  seinen  Urenkeln  brachten  zwei,  Ernst 
Reinhold  und  Ernst  Burchardt,  wie  oben  angegeben,  den  Grafenstand 
in  die  Familie.  Von  dem  Grafen  Ernst  Reinhold,  geb.  1725  und  gest. 
1798,  entspross  aus  der  Ehe  mit  Auguste  Julie  Grf.  v.  Manteuffel-Falk- 
boif :  Graf  Gotthard  Johann,  k.  poln.  Generalmajor  u.  Generaladjutant, 
welcher  28.  October  1786,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlassen,  starb. 


—     230     — 

Von  dorn  Grafen  Ernst  Burchardt,  geb.  1738  und  gest.  1798  —  dem 
So)mo  dos  Grafen  Joseph  Heinrich,  Pnisidenten  des  liefländiachen  Hof- 
gt^ichts  und  Schwiegersohnes  des  in  der  russischen  Geschichte  so  be- 
kannten Grafen  v.  Münnich  —  stammten  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth 
Tonstantia  Sophia  Grf.  zu  Sohns-Tecklenburg  zwei  Söhne,  die  Grafen : 
GtH^rg  Heinrich  Ludwig  und  Carl  Ernst  Wilhelm  Otto.  Graf  Georg 
Heinrich  Ludwig,  geb.  1768  und  gest.  1812,  k.  russ.  Garde-Rittmeister 
a,  D.  u.  Herr  auf  Kaugersdorff,  hatte  sich  mit  Elisabeth  Dorothea  t. 
Gorsdorff  a.  d.  H.  Assuma,  geb.  1775  u.  gest.  1829,  vermählt  und  hin- 
terliess  zwei  Söhne:  den  Grafen  Alexander,  geb.  1802,  Herrn  auf  Kau- 
gersdorff  in  Liefland  und  Herrn  der  Burg  Kloi)p  bei  Bingen  am  Rhein, 
k.  russ.  Garde-Lieutenant  a.  D.,  vorm.  mit  Nadeschda  v.  Platannow  n. 
den  Grafen  Friedrich  Moritz,  geb.  1804,  Schlossherrn  zu  Mojahn  in 
liiofland,  k.  mss.  Garde -Rittm.  a.  D.,  verm.  mit  Zenelde  v.  Butrinow, 
aus  welclier  Ehe  ein  Sohn ,  Graf  Georg,  geb.  1836  entspross.  —  Vom 
Grafen  Carl  Ernst  Wilhelm  Otto,  s.  oben,  gest.  1813,  k.  russ.  G^arde- 
lieutenant,  stammte  aus  der  Ehe  mit  Henriette  v.  Meck  a.  d.  H.  Pemi- 
gell,  geb.  1777  und  gest.  1802,  ein  Sohn,  Graf  Friedrich  Georg  Burch- 
ardt, gest.  1847.  Herr  auf  Teilitz  und  UnniküU,  k.  russisch.  Artillerie- 
Hauptmann  a.  D.,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Anna  Maria  Constantia  v. 
Gorsdorif ,  geb.  1798,  drei  Söhne  hinterliess,  die  Grafen:  Moritz,  geb. 
1820,  k.  russ.  Garde  -  Officier ,  Oscar  und  Alexander.  —  Von  dem  im 
FreiheiTustande  verbliebenen  Linien  des  Geschlechts  bltlhten  mehrere, 
namentlich  in  Liefland ,  fort.  Zu  dem  einen  derselben  gehört«  Carl 
Freih.  v.  Mengden.  welcher  1796  als  k.  preuss.  Genoralmsgor  u.  Chef 
eines  Kuirassier-Regiments  starb  u.  aus  der  curländischen  Linie  wurde 
ein  Freiherr  v.  M.  1793  k.  preuss.  Kammerherr.  —  Die  westphälische 
liinie  soll,  nach  Hupel,  in  der  letzten  Häffte  des  18.  Jahrh.  mit  Sieg- 
mund V.  Mengden,  Kammerpräsidenten  in  Corvey,  erloschen  sein,  doch 
trat  aus  dieser  Linie,  wie  das  N.  preuss.  Adels-Lex.  annimmt,  noch  1816 
ein  Freih.  v.  Mengden  als  kön.  preuss.  Hauptmann  aus  dem  activen 
Dienste.  —  Das  in  OesteiTeich  1723  in  den  Freihermstand  erhobene 
Geschlecht  Mengen  v.  Horde  ist  von  der  Familie  Mengden,  wenn  es 
auch  oft  bei  derselben  erwähnt  wird,  ganz  verschieden. 

Uauhe,   II.    8.  711—16.   —  Leben    und   Tbatoa    des   Grafen  v.    MfinDioh,   Aaiig.  1.  174S, 

8.  115:  giobt  eine  Stammtafel  der  Familie  e.  Mengden.  —  Zedier,  XX.   8.   688.   —   Freiherr 

9.  Krohne,  U.  8.  342.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  394.  —  Deutache  Orafieiih.  d.  Qegftaw.  H. 
8.  101—103.  —  Fr^ih.9.  Ledebur,  li.  8.  9h.  —  Oeneal.  Taschenb.  d.  grifl.  Hlas«r,18S4.  8. 
53^  ;  anter  Bernfang  auf  1457.  M.  496  u.  hiator.  Handbuch  au  Demselben,  8.  580.  —9.8t€in9n, 
Tab.  63.  -  Tyroß,  II.  174  :  v.  M.  -  Rchwed.  W.-R.  Tab.  92:  Frh.  v.  M.  —  Sekab^ri,  Kv- 
ISnd.  W.-B.:  Gr.  v.  M. 

Mengen  v.  Horde,  Freiherren.  Reichs-  und  erbl. - österr.  Frei- 
herrnstand. Diplom  von  1723  für  Carl  Mengen  v.  Horde,  k.  k.  Ober- 
sten und  Commandanten  des  CuirassierjRegiments  Adam  Comte  deGon- 
drecourt,  wegen  alt  adeligen  und  ritterliehen  Herkommens  und  langjäh- 
rig(T  Dienstleistung.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  aus  demselben 
gelangten  die  Brüder :  Carl ,  Wilhelm  und  Adolph  Freiherren  v.  Men- 
gon  zu  höheren  Stellen  in  der  k.  k.  Armee.  Freih.  Carl  starb  1737  als 
k.  k.  Foldmarschall-Lieutenant.  —  Ob  diese  Familie  in  verwandtschaft- 
licher Vorbindung  mit  dem  im  nachstehenden  Artikel  genannten  west- 


—     231    -^ 

phälischen  Geschlechte  dieses  Namens  steht  u.  ob  zu  derselben  Adolph 
V.  Mengen,  1857  Major  im  3.  u.  Ferdinand  v.  Mengen,  Major  im  4.  k. 
k.  Cuirassier-Regimente,  gehören,  muss  dahin  gestellt  bleiben:  zu  der^ 
Familie  v.  Mengden  ist  dieselbe  nach  Allem  nicht  zu  rechnen. 

Gauht ,  II.  8.  7tO.  -  Mtgerlt  ».  Mühlfeld,  «.  70.  ~  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  SM  und  V. 
8.  328.  —  rr«ih.  ».  Lfd€bur,  U.  8.  »5. 

Mengen,  Menge  (Schild  von  Silber  und  Blau  einmal  schrägrechts 
and  dreimal  schräglinks  getbeilt).  Altes,  westphälisches,  früher  zu  dem 
Adel  in  der  Grafschaft  Mark  zählendes  Geschlecht.  Johann  Wilhelm  y. 
Menge  war  1724  vermählt  mit  Johanna  Margaretha  Elisabeth  v.  Kiep- 
ping.  — 

FirHh.  0.  Ltdebur,  II.  8.  9.^  u.  HI.  6.  809.  -  8uppl.  su  8i«bm.  W.-B.  IV.  3  :  y.  Menge 
in  der  Mark 

Mengen  (in  Blau  drei,  2  und  1,  goldene  Sterne).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Jan.  1771  fttr  Otto  Carl  Anton  Men- 
gen, h.  braunschweig.  Major,  wegen  rühmlicher  Begleitung  des  in  Polen 
verstorbenen  Prinzen  Wilh.  von  Braunschweig.  Derselbe  starb  18.  Mai 
1797  als  Oberst  in  Lüneburg. 

M.  Pr.  A.-L.  I.  8.  46.  —  F^tih.  v.  d.  Xnesebeck,  8.  a07  u.  20«.  -  N.  Pr.  A.>L.  V.  S.S)8. 
—  Fireik.   p.  Led^bur,  II.  8.  95.'.—  W.-B.  d.  Hreoas.  Monarch.  III.  99. 

Mengeot ,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freihermstand.  Diplom 
von  1768  für  Joseph  Wenzel  Mengeot,  k.  k.  Oberstlieutenant  bei  der 
Wallachischen  Infanterie. 

MegtrU  9.  ilüAt/tld,  6.  78. 

Mengering.  Altes,  braunschweigisches  Patriciergeschlecht  'Jo- 
hann Anton  V.  Mengering  starb  5.  Febr.  1801  als  hinterpommerscher 
Forstmeister  zu  Gollnow.  Die  Tochter  desselben,  Juliane,  war  mit  einem 
k.  preuss.  M«gor  v.  Forestier  vermählt. 

9.  BtUbach.  II.  S.  116:  nach  Lfider*ens  Saaml.  —     Frtik.  9.  Ledtbur,  II.  8.  96. 

Mengersdorff.  Altes ,  stiflsmässiges ,  fränkisches  Adelsgescblecht, 
welches  dem  reichsfreien  Rittercanton  Gebürg  einverleibt  war.  —  Ernst 
V.  Mengersdorf,  Bischof  zu  Bamberg  und  Domherr  zu  Würzburg,  starb 
21.  Octob.  1591. 

9.  HatUMn,  III.  Nuppl.  8.  99-102.  —  Bted^rmann,  Cmitou  Qeb&rg.  8.  8S4  a.  S5.  —  8al- 
99r,  8.  146.  Tab.  15.  Nr.  13  u.  8.  467,  A25  u.  »37.  ~  Siebmacher,  1.  106:  v.  Mengeradorf, 
Frinkisch.  -  9.  Meding.  III.  8.  429. 

Mengershansen,  Mengenahansen.  Altes,  braunschweigisch-lüne- 
burgisches  Adels-  und  frankfurter  Patriciergeschlecht.  —  Die  Gebrüder 
Hans  und  Helmbrecht,  „gebeten  de  Mengershusen,  Radmanne  to  Mün- 
den", erhielten  vom  Herzoge  Wilhelm  dem  Aelteren  zu  Braunschweig 
und  Lüneburg  1.  Nov.  1469  einen  Dienst-  und  Wappenbrief,  welchen 
später,  20.  Jan  1599,  Herzog  Heinrich  Julius  zu  Braunschweig  u.  Lü- 
neburg bestätigte.  Dieser  Dienst-  und  Wappenbriof  spricht,  da  er  schon 
vor  der  Zeit  des  K.  Maximilian  I.  ausgestellt  ist.  wohl  hinreichend  für 
den  alten  Adel  dos  Geschlechts .  doch  fehlt  es  auch  nicht  an  anderen 
Beweisen  der  Rittermässigkeit  und  des  Adels  der  Familie.  Mehrfach 
kommt  nämlich  in  Urkunden  des  13.  Jahrb.  der  Name  der  Familie  vor. 
Urkundlich  tritt  1250  Regenbendo  v.  Mengershausen ,  Ritter,  auf  und 
1265  erscheinen  die  drei  Gebrüder:   Ritter  Hartwig,  im  Gefolge  der 


—     232     — 

Grafen  v.  Eberstein  und  wahrscheinlich  der  Stammvater  der  noch  blü- 
henden Herren  und  Grafen  v.  Mengerson ,  Ritter  Conrad ,  Stammvater 
der  im  Göttingenschensessbaren  Familie,  als  deren  Stammsitz  der  gleicb- 
*  namige  anderthalb  Stunden  von  Göttingen  im  Amt-c  Münden  gelegene 
Ort  angenommen  wird  u.  Werner  v.  Mengershuusen,  Canonicus  im  St. 
Petersstifte  zu  Nörthen.  —  Conrad's  Nachkommen  waren  bis  in  die 
Mitte  des  14.  Jahrhunderts  Burgmänner  auf  der  Burg  Friedland,  so  wie 
Pröpste  in  den  benachbarten  Stiften  u.  Klöstern  und  hatten  ihre  Haupt- 
Besitzungen  im  Göttingenschen.  Seit  dem  15.  Jahrb.  kommen  dieselben 
als  Erbgesessene  auf  Mielenbausen  bei  Mttnden  und  dem  Junkerhofe  zu 
Lemshausen  bei  Mengershausen,  so  wie  als  Lehnsmänner  u.  Patronats- 
herren  zu  Nieder -Jesa  bei  Göttingen  vor  und  haben  diesen,  so  wie  an- 
deren Besitz  bis  in  die  Neuzeit  erhalten.  Von  diesen  Nachkommen  ge- 
langten Mehrere  zu  grossem  Ansehen :  Hans  v.  Mengershausen  war  um 
1430  —  1440  von  den  Landständen  erwählter  Mitregent  des  Landes 
Göttingen  und  Christoph  v.  M.  1540  Beförderer  der  Reformation  and 
Hofrichter  bei  der  Herzogin  Elisabeth  von  Braunschweig  zu  Münden. 
—  Zu  Ende  des  15.  Jahrh.  schied  sich  durch  die  oben  genannten  Brü- 
der Hans  u.  Helmbrecht  v.  M.  die  Familie  in  zwei  Linien,  welche  beide 
fortblühten.  Von  den  Nachkommen  des  Hans  v.  M.  war  Ernst  Friedrich 
V.  Mengershausen  1837  Herr  auf  Mielenhansen  und  hatte  zwei  Söhne, 
Hermann  und  Carl.  Heinrich  Hermann  v.  M.  vermählte  sich  mit  Elisa- 
beth V.  Voigt  aus  Loucnburg,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Hermann  Bodo 
Ludwig,  entspross,  welcher  in  k.  preuss.  Staatsdienste  trat  und  damals 
Ober-Landesgerichts- Assessor  war.  während  Carl  Heinrich  v.  M.  in  ge- 
nannter Zeit  als  Amts  -  Assessor  in  k.  hannov.  Diensten  stand.  —  Die 
Nachkommen  des  Helmbrecht  v.  M.  behielten  zwar  ihren  Theil  an  dem 
Grundbesitze  der  Familie  im  Hannoverschen,  lebten  aber  nur  zeitweise 
auf  ihren  Gütern,  da  dieselben  bereits  im  Anfange  des  16.  Jahrh.  Mit- 
glieder der  Ganerbschaft  des  Hauses  Alten-Limpurg  zu  Frankfurt  a.  M. 
wurden  und  au  dem  Patriciate  u.  der  Regierung  der  freien  Reichsstadt 
Frankfurt  a.  M.  Theil  nahmen.  Unter  denselben  machte  sich  besonders 
Georg  V.  M.,  um  1580 —  1582  Bürgermeister  zu  Frankfurt  a.  M.,  in 
weiten  Kreisen  bekannt.  Vom  Ende  des  17.  Jahrh.  an  nahmen  Spros- 
sen der  Hehnbrechtschen  Linie  auch  Kriegsdienste.  Um  1887  lebte 
nur  noch  Carl  Adalbert  v.  M.  —  ein  Sohn  des  ehemaligen  k.  preoss. 
Majors  Friedrich  v.  M.  aus  der  Ehe  mit  Eleonore  Christiane  Auguste 
V.  Harstall  —  auf  seinem  Gute  Hönningen  unweit  Linz  am  Rheine. 
Derselbe  war  mit  Sophie  Antonie  Leopoldine  v.  Wittgenstein  a.  d.  H. 
Steeg  im  Cleveschen  vermählt,  aus  welcher  Ehe  mehrere  Söhne  ent- 
sprossten.  —  Die  Familie  zählt  im  Kgr.  Hannover  zu  dem  ritterschaft- 
lichen Adel  der  Calenberg-Göttingen-Grubenhagenschen  Landschaft  u, 
zwar  durch  Besitz  der  Güter  Mielenbausen  und  Bruchhof  im  Göttin- 
genschen. 

Mtffer,  AntiqaiUt.  Pleaiens,  H.  850.  §.  3.  —  8.  W.  Oett«r,  Wappen  belästig..  8t.  IV.S.  90 
?;«5*\.^-  ?;  *^*  »"<*  "«  —  J'  l^-  Kunde.  BeitT.  »ur  Krllut.  rechll.  Gegenüt.  T.  Gdttlngen, 
I7W,  8.  4M.  -  Vaterilnd.  Archiv,  1831.  I.  8.  146  uod  47.  -  N.  Prenas.  A.-L.  DI.  a  898  u 
?*-."  '"''•'i-  •  ä.  KmMbeek,  8.  208  a.  20».  -  Freih.  9.  L^dehur,  II.  8.  95.  -  Sitbmaeh^r, 
I.  211:  r.  Ifengershaaseo,  Frankf.  «.  M.  adel.  Patricier.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Hannov.  C.  57  amd 
8.  10.  -  KnuckU,  IV.  8.  «8*^87.  -  e.  H*fn4r,  hannov.  Adel,  Tab.  23. 


—     288     — 

Men^nreiith.   Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  der 
reichsanmittelbareD  Ritterschaft  des  Cantons  Gebürg  gehörte. 

Bi0derma$m,  Cantou  Qebitric.  Tab.  33((. 

*  Mengensen ,  Mengersen  ,  Freiherren  und  Grafen.   Grafenstand 

des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  17.  Jan.  1816  für  Friedrich  Wilhelm 
Bmno  Freih.  v.  Mengerssen,  k.  preuss.  Knmmerherm,  Herrn  auf  Rheder 
etc.  —  Altes,  westphälisches  Adelsgeschlccht,  welches  das  Erbthflrhüter- 
Amt  des  FOrstenthums  Paderborn  erhielt  und  später  in  Hannover ,  im 
Lippeschen  n.  im  Kgr.  Preussen  ansässig  wnrde.  Als  Stamofibaus  wird 
das  Dorf  Rheder  bei  Paderborn  angenommen,  welches  urkundlich  schon 
im  13.  Jahrhunderte  in  der  Hand  der  Familie  war  und  um  dieselbe  Zeit 
kam  das  Geschlecht  auch  bereits  als  burggesessen  zu  Borgholz  unweit 
Warburg  vor.  Eberhard  v.  M. ,  tritt  schon  im  12.  Jalurh.  bei  einem 
Vergleiche,  welchen  Heinrich  der  Löwe  mit  dem  Stifte  Paderborn  schloss, 
als  Zeuge  auf  und  Hermin  v.  M.  hatte  schon,  wie  angegeben,  im 
13.  Jahrh.  das  Stammhaus  Rheder  und  den  Burgsitz  Borgholz  innc. 
welche  Güter  auch  im  Besitze  der  Famile  geblieben  sind.  Mit  dem 
deutschen  Orden  kamen  mehrere  Sprossen  in  die  östlichen  Länder  und 
seitdem  bestand  eine  Linie  auch  in  Liefland.  Hermann  (I.)  v.  M.  focht 
im  16.  Jahrh.  in  der  kaiserlichen  Armee  gegen  die  Türken  und  153.5 
unter  den  Verbündeten  gegen  den  Wiedertäufer  Johann  y.  Leyden  zu 
Münster.  Philipp  (T.)  v.  M.  war  um  dieselbe  Zeit  Herr  auf  Hülsedo  im 
Osnabrückschen.  Von  dem  Enkel  desselben,  Philipp  IL,  Herrn  auf  Hül- 
sede.  stammte  im  zweiten  Gliede  Jobst,  Herr  auf  Ilülsede,  welcher  um 
1650  als  gräflich  schaumburgischer  Ratli  und  Land-Drost  lebte;  Her- 
mann (IL)  V.  M.  wurde  1659  in  die  fruchtbringende  (Gesellschaft  auf- 
genommen :  Joseph  Moritz  v.  M.  zeichnete  sich  als  kaiserlicher  Genoral 
im  17.  Jahrh.  in  Ungarn  u.  gegen  die  Türken  aus.  Ferdinand  Moritz 
V.  M.  war  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  des  deutschen  Ordens 
Landcomthur  der  Bailei  Westphalen  u.  Conferenz-Mi nister  des  Deutsch- 
meisters .  des  Prinzen  Carl  Alexander  v.  Lothringen.  Ein  Bruder  des 
Ferdinand  Moritz  y.  M.,  Clemens  August  Freih.  v.  M..  Domcapitular  u. 
Kammer-Präsident  zu  Paderborn,  Dom-Custos  zu  Hildesheim  etc.,  wel- 
cher im  Anfange  des  19.  Jahrh.  noch  lebte,  stiftete  nicht  nur  ftlr  sein 
Geschlecht  ein  bedeutendes  Fideicommiss ,  sondern  machte  sich  auch 
dnrch  reiche  Dotation  des  Seminariums  zu  Paderborn  sehr  verdient.  — 
Graf  Friedrich  Wilhelm  Bruno ,  s.  oben.  geb.  1777  und  gest.  1836, 
vermählte  sich  1802  mit  Therese  Freiin  v.  Bender  und  Loitha,  gest. 
1844,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern:  Marie  vermählte  Grf.  zur 
Lippe, geb.  1809,  Ferdinandine  verm.  Frau  v.  Leonhardi,  geb.  1817 
und  Victorie  verm.  Freifrau  v.  Zehmen,  geb.  1818,  drei  Söhne  ent- 
sprossten,  die  Grafen  Joseph,  Clemens  und  Carl.  Graf  Joseph,  geboren 
1804,  Herr  der  Rittergüter  Rheder,  Himmighausen  und  Erpentrup,  ver- 
mählte sich  1835  mit  Charlotte  Grf.  zu  Münster- Ledenburg,  Freiin  v. 
Grotthaus,  geb.  1816,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  stammen:  Grf. 
Agnes,  geb.  1837,  Ida  vermählte  Grf.  Holnstein  aus  Bayern,  geb.  1838 
nnd  Grf.  Maria,  geb.  1844.  —  Graf  Clemens,  geb.  1806  u.  gest.  1859, 
Herr  auf  Zschepplin  beiDelitzsch,  Prov.  Sachsen,  so  wie  auf  Tseherbenej 


—     234     — 

mit  Bad  Gudowa  in  der  Grafschaft  Glatz  u.  auf  Branko  im  Kr.  Calau, 
war  vermählt  mit  Rosalie  Froiiii  v.  Wietersheim ,  aus  welcher  Ehe  ein 
Sohn  lebt:  Graf  Friedrich  ,  geb.  1834,  Herr  auf  Zschepplin ,  vermählt 
1859  mit  Clotilde  Grf.  v.  Mengerssen ,  gest.  1862.  —  Graf  Carl,  geb. 
1820,  blieb  als  k.  k.  Rittmeister  in  der  Schlacht  bei  Magenta.  —  Im 
Kgr.  Hannover  gehört,  die  Familie  durch  Besitz  der  Gtlter  Heipensen, 
Hfllsede  und  Schmarrie  im  Calenbergischen  zu  dem  ritterschaftlichen 
Adel  der  calenbergischen  Landschaft  u.  von  den  Sprossen  der  adeligen 
und  freiherrlichen  Linie  standen  Mehrere  in  der  k.  preuss.  u.  k.  k.  Ar- 
mee. Ein  V.  M.  sturb  1810  als  k.  preuss.  Capitain  und  der  jüngere 
Bruder  desselben  trat  1817  als  k.  preuss  Major  aus  dem  activen  Dienste. 
In  der  k.  k.  Armee  aber  dienten  in  neuester  Zeit  die  Freiherren  Her- 
mann, Cnrl  und  August  v.  M. 

Gauhft  I.  8.  1847,  —  9,  ttatMeitit  I.  8.  877  und  78.  —  ZecUtr ,  XX.  8.  «91.  —  PiderH, 
Lippeüche  Chronik.  H.  334.  —  N.  geneal.  Handb.  1778,  II.  Nachtr.  8.  16  u.  17.  —  N.  ProoM. 
A.-L.  III.  8.  .^ys  n.  99  u.  IV.  8.  414  u.  15.  -  nentsche  Qrafenh.  d.  Gegenw.  II.  8.  10.1  und 
104.  —  yrfih.  V.  Letiebur,  II.  8.  96  u  lU.  8.  30«.  —  Genetl.Taschenh.  der  graflich.  Häuaer, 
1A64.  8.  .V3S  u.  .19  u  h{8tor.  Handb.  zu  Demselben,  8.  681.  —  r.  Meding  ^  I.  8.  189  und  90. 
—  Fuldaischer  8tift4cal^nder.  ^Rohtn*,  KlemenUr-Werlcehen,  II.  Tab.  93.  —äuppi.  in  8iebai. 
W.-B.  IV.  18.  —  Tyroff.  I.  152.  -  W.-B.  d.  Pr.  Monarchie,  I.  70.  —  W.-B.  d.  Pren.isisehe« 
Rhelnprov.  II.  Tab.  83.  Nr.  R6  u.  8.  141.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Hannorer,  C.  40  und  8.  10.  — 
Schlesiseh.  W.-B.  Nr.  4^2.  —  9.  Ilefner ^  hannov.  Adel.  Tab.  93. 

Menghin ,  Menghin  v.  Bronnenthal  und  Menghin  v.  Brezborg, 
Ritter  und  Freiherren.  Erbl-Osterr.  Adels-,  Ritter-  und  Freiherrn- 
stnnd.  Adelsbestütigungsdiplom  von  1769  für  Johann  Michael  v.  Meng- 
hin, Arzt  und  Professor  zu  Insbruck;  Ritterdiplome  von  1777  für  Den- 
selben als  Gubernialrath  und  Protomedicus  in  Tirol  mit  dem  Prädicate : 
V.  Brunnenthal  und  vom  7.  Juli  1838  fftr  Joseph  v.  Menghin,  Ehren- 
Doctor  der  Rechte,  k.  k.  Tribunals  -  Präsidenten  zu  Padua,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Brezbursr  und  Freiherrndiplom  vom  14.  Apr.  1857  fÄr 
Letztgenannten  als  k.  k.  Tribunals -Präsidenten  a.  D.  —  Die  Empßln- 
ger  dieser  Diplome  gehörten  zu  einer  aus  demDorfeBrez  am  Nonsberge 
im  Gerichtsbezirke  Cles  in  Sttdtirol  stammenden  Familie ,  aus  welcher 
Alexander  Menghing,  kaiscrl.  Hofcaplan,  nebst  seinen  Brüdern  u.  Vet- 
tern 12.  Juli  1559  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  erhalten  hatte. 
Freih.f  Joseph,  —  ein  Sohn  des  Dr.  jur.  Alexander  Alois  v.  Menghin  in 
Brez  und  ein  Neffe  des  obengenannten  Johann  Michael  Ritter  v.  Meng- 
hin —  gest.  1860,  hatte  sich  1812  mit  Anna  dal  Lago  v.  Sternfeld, 
geb.  1789,  vermählt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten ,  die 
Freiherren :  Achilles  und  Orestes.  Achilles  Freih.  Menghin  v  Brezburg. 
geb.  1813,  Dr.  jur. ,  k.  k.  Ober -Landesgerichts -Rath  zu  Venedig,  ver- 
mählte sich  1854  mit  Marianna  Grf.  Martini  v.  Grüngarten  und  Neu- 
hof zu  Riva,  geb.  1835,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt:  Aloys,geb. 
1.  Oct.  1835.  —  Freih.  Orestes,  geb.  1816,  Dr.  jur.  u.  k.  k.  Landes- 
gerichtsrath  zu  Venedig,  vermählte  sich  1847  mit  Amalia  v.  Ceschi  zu 
Santa  Croce,  geb.  1823  ,  aus  welcher  Ehe,  neben  vier  Töchtern,  ein 
Sohn  entspross:  Joseph,  geb.  1851. 

Magerte  r.  Mühl/^M^  ErK.-Bd.  R.  177  und  377.  -  Oeneal.  Taschenb.  der  freih.  HXiisKr, 
196«.  8.  .^J.'^— '27  und   !S6,1.  8.  630— .^2. 

Menbart,  Edle  v.  Mohmbnrg.  Erbländisch  -  österr.  Adelsand. 
Diplom  von  1796  für  Csgetan  Menbart,  Magistratsrath  in  Wien,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v.  Mohmburg. 

MtgerU  f.  Müh{f€ld,  8.  297. 


—     235      - 

Menighofer,  Ritter.  Erblitnd.-östorr.  Rittorstand.  Diplom  von 
1738  für  Franz  Joseph  Mcnighoftr. 

Mtg^rU  r.  MüHUltU  Krg.-Bd.  S    177. 

Meninger  v.  Lerchenthal.  Erbländisch  -  Österreich.  Adelsstand. 
Diplom  von  1755  fUr  Joseph  Meninger,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ler- 
chenthal. 

U^fftrle  9.  Mühl/eld,  8.  2-i7. 

Menlishoven,  Menlishofen.  Altes,  früher  zu  dem  schwäbischen 
und  schweizerischen  Adel  zahlendes  Geschlecht,  aus  welchem  Melchior 
Hilarins  v.  Meulishoven  um  1628  lebte. 

Sti'bmacfier  .    III.  118;    v,  Mciilisliofcii,  SchwRliitfch  und  18VI  :   v.    liuilishofea.    Stliweise- 
riich.  -  r.  M^dinp  ,    III.  S.  429  und  :{n. 

Mennin^er,  Edle.  Erblilnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1791 
für  Jacob  Menninger,  AVechsel-Sensal,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

ilf.jfi-l*'  V    MühlMd.   Krt;.-R»l.  8.  :J78.  « 

Menninger  v.  Menningen,  Freiherren.  Erbländ.  - österr.  Vvv\- 
bcrrnstand.  Diplom  von  1816  für  den  k.  k.  Major  v.  Menninger,  mit 
dem  Prädicate ;  v.  Menningeu. 

M^g^rle  v    »/üfd/^ttl,  Krjj.-Rd.  «.   78. 

Menins,  Mennius.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1661  für  Ju- 
haim  Heinrich  Menius,  Canzler  des  Herzogs  Montz  zu  Sachsen.  Der- 
selbe erwarb  1663  als  farstl.  sachsen-naumburg.  Geh. -Rath  u.  Canzler 
ein  Burglehn  zu  Wettin  im  Saalkreise,  liess  die  Burg  repariren  u.  ver- 
mehrte dieselbe  mit  neuen  Gebäuden,  welche  er  die  Meniusburg  naimte. 
Der  Sohn  desselben,  Hans  Justin  v.  Menius,  verkaufte  1689  das  Ritter- 
gut an  den  Kuifürsten  Johann  Georg  Ul.  zu  Sachsen. 

Freifi.  e.  /."debur,  M.  8.  95  u.  96  und  111.  S.  S(K». 

Menoth.  Adelsstand  des  Kgr.  Württemberg.  Diplom  vom  1.  Jan. 
1806  für  Johann  Heinrich  Menoth,  k.  württemb.  Geh.  Cabinets-Direc- 
tor,  Geh.-Rath  und  Director  des  Censurwesens.  Derselbe,  seit  1811  k. 
württemb.  Staatsrath.  starb  1834  mit  Hinterlassung  eines  Sohnes  und 
einer  Tocliter.  Der  Sohn,  Friedrich  v.  Menoth,  geh,  1804,  trat  in  kön. 
württ.  Militairdienste  u.  die  Tochter, Wilhelmine,  geb.  1805,  vermählte 
sich  mit  dem  k.  württemb  Oberstallmeister  Eduard  Freih.  v.Reischach 
und  starb  1860. 

Gast,  Adolsbiich  des  Kgr.  Württemb.  6.  447.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Württemb. ,    Nr.  230   uud 
8.  bb.  —  KnfMchke,  I.  8.  296. 

Menrad  y.  Vorwaltern,  Edle.  Reiohsadelsstand.  Diplom  von  1 698 
für  Johann  Philipp  Menrad  ,  Professor  der  Medicin  zu  Ingolstadt,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Vorwaltern.  Derselbe,  seit  1704  Leibmedicus  des 
Kurfürsten  Max  Emanuel  von  Bayern,  setzte  den  Stamm  fort.  Von  sei- 
nen Naciikommen  wurde  ein  Enkel,  Frniiz  Xaver  Menrad  Edler  v. Vor- 
waltern, k.  bayer.  Hofrath ,  Oeconomie-Rath  des  Oberst -Kämmerer- 
Stabamts,  Aide  des  Ceremonies  und  erster  Kammerfourier  (geb.  1735) 
nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  einge- 
tragen. 

p.  Lang.  8.  446.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bay-m,  VlI.  20. 


—     236     — 

Mensdorff-Ponilly,  Grafen  (in  Silber  ein  blauer,  roth  bewehrter, 
rechtsgekehrter  Löwe  und  auf  der  Grafenkrone  ein ,  mit  einer  Marqni- 
senkrone  gekrönter  Helm ,  welcher  einen ,  die  Jungen  im  Neste  nähren- 
den Pelican  trägt).    Französischer-  u.  erbl.-österr.  Grafenstand.   Fran- 
zösisches Grafendiplom  von  1760  fttr  Albert  Ludwig^  Ritter,  Baron  v. 
Ponilly  und  ChafTour  etc.  Mar6chal  de  Camp  des  Königs  etc.  mit  dem 
Pradicate:  Graf  v.  Roussy  (Rousoy)  und  erbländ.-österr.  Grafendiplom 
von  1818  für  Emanuel  Grafen  v.  Mensdorff-Pouilly,  k.  k.  Kämm,  und 
Generalmajor,  und  zwar  für  geleistete  gute  und  treue  Dienste  u.  mit  der 
Erlaubniss,  den  Namen  Mensdorff,  welchen  derselbe  angenommen  und 
bisher  geführt  hatte ,  s.  unten ,  beizubehalten  und  auf  seine  Nachkom- 
men zu  vererben.  —  Als  Stammvater  der  Grafen  v.  Mensdorff-Pouilly 
wird  Autbert  d'Ardenne,  der  siebente  Sohn  Gottfrieds  I.  u.  der  Bruder 
Gottfrieds  II.  u.  Gottfrieds  in.,  Herzöge  v.  Niederlothringen,  genannt. 
Derselbe  vermählte   sich  1007  mit  Mathilde  —  Tochter  des  Grafen 
Landry  v.  Nev^rs  und  der  Mathilde  v.  Burgund  —  Herrin  von  Pouilly 
an  der  Soane,  welche  die  Herrschaft  Pouilly  ihrem  Gemahle  als  Mitgift 
zubrachte  und  seit  dieser  Zeit  fuhrt  die  Familie  den  Namen:  Pouilly  u. 
das  Wappen  der  alten  Grafen  d'Ardenne-Lothringen-Bouillon.  —  Au- 
bertin  IV.  v.  Pouilly,  Ritter,  wurde  Capitain  des  Schlosses  Stenay  und 
blieb  1415  in  der  Schlacht  bei  Azincourt.  Aus  seiner  Ehe  mit  Johanna 
v.  Beruart  entspross  als  zweiter  Sohn  Aubertin  V.  v.  Pouilly,  welcher 
sÄch  1490  mit  Ermense  v.  St.  Maure  vermählte  und  die  Linie  der  Her- 
ren V.  Inor  und  Martincourt  gründete.  —  Johann  v.  Pouilly .  Ritter, 
Herr  auf  Icor,  Martincourt  und  Barion,  h.  lothringischer  Kämmerer  u. 
anter  König  Heinrich  lY.  französischer  Hauptmann,  vermählte  sich  mit 
Margaretha  v.  Strinchamps  u.  hinterliess  als  dritten  Sohn  den  Fery  oder 
Friedrich  v.  P.,  welcher  Stammvater  der  Barone  v.  Gimery  wurde.  Der- 
selbe war  h.  lothringischeroberst  und  hatte  sich  1624  mit  Lucie  v. 
Maillard,  Baronin  v.  Landres  vermählt.    Aus  dieser  Ehe  stammte  als 
zweiter  Sohn  Ludwig  v.  P.,  herz,  lothring.  Officier,  welcher,  165S  mit 
Maria  v.  Pouilly  vermählt,  als  nächster  Stammvater  der  Barone  v.  Pou- 
illy, Grafen  v.  Mensdorff  aufgeführt  wird.    Von  den  Nachkommen  des- 
selben brachte  der  obengenannte  Mar^hal  de  Camp  Albert  Ludwig, 
Ritter,  Baron  v.  Pouilly  und  Chaffour ,  Graf  v.  Roussy  in  Luxemburg, 
Herr  v.  Poura,  Quincy,  Petit -Failly,  Mantheville  etc.,  geb.  1731 ,  wie 
angegeben,  zuerst  den  Grafenstand  in  die  Familie ,  war  in  erster  Ehe 
vermählt  mit  Maria  Antoinette  Grf.  v.  Wassinghac-Imecourt  u.  in  zwei- 
ter mit  Maria  Antoinette  Grf.  v.  Ctlstine ,  begleitete  die  kön.  französi- 
schen Prinzen  bei  der  Auswanderung,  wurde  1792  als  Generallieutenant 
und  Botachafter  an  den  k.  preuss.  Hof  gesendet  und  Hess  seinen  bei- 
den, bei  ihm  befindlichen  Söhnen  aus  erster  Ehe  von  dem  Dorfe  Mens- 
dorff in  der  Grafschaft  Roussy  den  Namen  Mensdorff  annehmen ,  damit 
dieselben ,  wenn  sie  ja  in  die  Hände  der  Republikaner  fallen  sollten, 
nicht  erkannt  werden  möchten.    Der  ältere  dieser  Söhne,  Albert,  blieb 
1799  in  Italien  in  der  Schlacht  an  der  Trebia,  der  zweite  aber,  Ema- 
nuel, erhielt ,  s.  oben  ,  den  erbländisch-österreich.  Grafenstand  und  ge- 
langte in  Oes  terreich  zu  hohem  Ansehen.   Derselbe,  geb.  1777  u.  gest. 


—     237     — 

1852,  Herr  der  Herrschaft  Preitenstein ,  k.  k.  Kämm.,  Oeh.-Ruth,  Ge- 
neral der  Cavallerie,  Regiments-Inhaber  etc.,  vermflhlte  sich  1804  mit 
Herzogin  Sophie  zu  Sachsen-Saalfeld-Coburg  (später  Sachsen-Cobarg- 
Gotha)  geb.  1778  und  gest.  1835  und  hinterliess  drei  Söhne,  die  Gra- 
fen: Alphons,  Alexander  und  Arthur.  —  Graf  Alphons,  geboren  1810, 
Herr  der  Fideicommissherrschaft  Preitenstein  im  Kr.  Pilsen  mit  Wilke- 
schau  und  Zahradka,  so  wie  der  Herrschaft  Boskowitz  und  Obrowitz  u. 
der  Güter  Klein-Hradiska,  auch  Kiritein^in  Mähren,  k.  k.  Kämm,  und 
Oberst  in  d.  A.  etc.,  verm.  in  erster  Ehe  1853  mit  Therese  Grf.  v.  Die- 
trichstein-Proskau,  geb.  1823  und  gest.  1856  und  in  zweiter,  1862,  mit 
Marie  Grf.  v.  Lamberg,  Freiin  auf  Ortenegg  u.  Ottenstein,  geb.  1833. 
Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten  zwei  Töchter,  Grf.  Victoria,  geb.  1844 
und  Grf.  Sophie,  geb.  1845  u.  aus  der  zweiten  stammt  Grf.  Therese, 
geb.  1863.  —  Graf  Alexander,  geb.  1813 ,  früher  k.  k.  Kämm. ,  Gene- 
rahnajor  u.  a.  o.  Gesandter  am  k.  russ.  Hofe ,  später  Geh.-Rath ,  Feld- 
marschall-Lieut.,  Statthalter  in  Galizien  und  commandirender  General 
in  Galizien  und  der  Bukowina  u.  jetzt,  seit  Nov.  1864,  k.  k.  Staatsmi- 
nuter,  Minister  desAeussern  etc.,  vermählte  sich  1857;mit  Alexandrine 
Grf.  V.  Dietrichstein,  geb.  1824,  Erbherrin  der  Herrschaft  Nicolsburgin 
Mähren  etc.,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Marie,  geb.  1858, 
zwei  Söhne  stammen:  die  Grafen  Hugo,  geb.  1858  und  Albert,  geb. 
1861.  —  Graf  Arthur,  geb.  1817,  k.  k.  Kämm,  und  Migor  in  d.  A.,  ist 
Herr  der  Herrschaft  Einöd  in  Steiermark. 

DeuUche  Grafeubäuser  der  Gegenw.  II.  8.  105  oud  6.  —  G«iie&l.  Taschenb.  d.  grUltehea 
Biaser,  1864.  8.  539  u.  40  u.  histor.  Haiidb.  su  deinvelben.  8.  58*^.  —  AlfrtdÜrtnMr^  Armo- 
rlai  de  Lonraine,  publie  d'apres  na  Maiiaseript  du  noble  Jean  Callot.  Leipsio.  tS63,  PI.  XII., 
Mr.  10  u.  p.  15:  Poailly. 

Mensshengen,  Freiherren.  Erbländisch  -  österr.  Freihermstand. 
Diplom  vom  23.  Dee.  1806  ftlr  Ignaz  Maria  v.  Mensshengen,  k.  königl. 
Tmchsess ,  Mundschenk  und  niederösterreich.  k.  k.  Landrechts  -  Vice- 
Präsidenten.  —  Der  Stammvater  des  Geschlechts,  Franz  Martin  Menss- 
hengen ,  kaiserl.  Reichs -Referendar  der  deutschen  Expedition,  wurde 
zuerst  durch  Diplom  vom  10.  Dec.  1668  in  den  Reichs- Adelsstand  mit 
dem  Titel  eines  Edlen  Herrn  v.  Mensshengen  erhoben.  Der  Sohn  des- 
selben aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  Preissmann:  Franz  Wilhelm  Edler 
Herr  v.  Mensshengen,  war  kaiserl.  Reichs -Hofraths-Secretair,  erwarb 
das  Gut  Thernberg  in  Nieder- Gestenreich,  wurde  1706  Landmann  des 
dortigen  Ritterstandes  und  1714  als  Mitglied  in  das  Consortium  der 
unmittelbaren  Reichs  -  Ritterschaft  am  Rhein  aufgenommen.  Derselbe 
hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Franzisca  Clara  Freiin  v.  Gudenus 
einen  Sohn ,  Franz  Christoph  v.  M. ,  geb.  1692 ,  niederöstcrr.  R^er.- 
Rath  und  dieser,  verm.  mit  Eleonore  Freiin  v.  Otten,  gest.  1768  einen 
Sohn,  den  Freiherrn  Ignaz  Maria,  s.  oben,  geb.  1727  und  gest.  1810. 
Derselbe  war  in  erster  Ehe  vermählt  mit  Josepha  Freiin  v.  Waldstätten 
und  aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Franz  Xaver  (I.)  geb.  1789  und 
gest.  1804,  verm.  mit  Octavia  Freiin  v.  Sala  und  Stollberg,  geb.  1776. 
Aus  dieser  Ehe  stammt:  Freih.  Franz  Xaver  (H.),  geb.  1798,  k.  k.Hof- 
und  Ministerial-Rath  im  Ministerium  des  Aenssem  u.  des  kais.  Hauses, 
Schatzmeistor  des  Maria-Theresien-Ordens,  verm.  1826  mit  Thecla  Le 


—     288     — 

Roy  de  Lozembrune ,  welcher ,  neben  einer  Tochter ,  Caroline  renn. 
Freifrau  Kossorz-Malowetz  v.  Malowitz,  geb.  1835,  drei  Söhne  hat,  die 
Freiherren  Franz,  Joseph  und  Ferdinand.  Freih.  Franz,  geb.  1828,  k. 
k.  Statthalterei-Concipist  zu  Wien,  vermählte  sich  1856  mit  Ida  Freiin 
V.  Prandau,  geb.  1833,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Laura, 
geb.  1856,  ein  Sohn  lebt,  Arthur,  geb.  1858.  —  Freih.  Joseph,  geb. 
1830,  k.  k.  Kreis  -  Commissair ,  vermählte  sich  1856  mit  Adelheid  v. 
Merkl.  geb.  1838,  aus  welcher  Fihc,  neben  einer  Tochter.  Irene,  geb. 
1860,  ein  Sohn  stammt:  Hugo,  geb.  1862.  —  Freih.  Ferdinand,  geb. 
1834,  trat  in  die  k.  k.  Armee  und  wurde  Oberlieut.  im  2.  Drag.-Regim. 
—  Der  Bruder  des  Freih.  Franz  Xaver  (II.) :  Freih.  Ferdinand ,  geb. 
1801,  k.  k.  Kämm.,  a.  o.  Gesandter  u.  bevollm. Minister  bei  der  schwei- 
zerischen Eidgenossenschaft,^ vermählte  sich  1828  mit  Charlotte  Freiin 
V.  Syberg  zu  Summern. 

Frei/',  v.  Krokn^,  II.  S.  343  q.  44.  —  JfegerU  9.  Müfd/eld,  S.  70.  —  Geu«'«l.  Taschenb. 
d.  fr«ih.  H&us.,  1848.  8.  24K.  .SO  u.  1»64.  8.  &SS  u.  33. 

Mentzel  v.  Mentzelsberg,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Di- 
plom von  1702  für  Ernst  Wilhelm  Mentzel,  Oberamts-Secretair  in  Schle- 
sien, mit  dem  Prädicate:  V.  Mentzelsberg  und  von  1711  fttr  Leopold 
Mentzel,  Landesgerichts  -  Assessor  zu  Nimptsch,  mit  demselben  Prä- 
dicate. 

Sinapius,  II.  8.  806.  -   Zei/Ur,  XX.  S.  856.  -  i/eyerl«  r.   Mühlfeld,  Erg.-Bd.  K.  177.— 
Fireiktrr  9.  Ledebur,  ü.  8.  9«. 

Mentzingen .  Freiherren  (in  Silber  eine  schwarze ,  rechtshin  zum 
Fluge  geschickte  Krähe).  Eins  der  ältesten  Adelsgeschlechter  im  vor- 
maligen Craichgau ,  der  jetzigen  badenschen  Rheinpfalz  und  zwar  ein 
Ast  der  noch  in  mehreren  Linien  blühenden  Goeler  v.  Ravensburg,  wo- 
fOr  auch  das  gemeinsame  Wappenbild,  die  Krähe,  von  welcher  zugleich 
die  Craich  und  der  nach  derselben  genannte  Gau  den  Namen  führte, 
spricht.  Ravanus  Goeler,  ein  Edelknecht  im  Craichgau,  soll  um  930 
vom  K.  Heinrich  I.  eine  Befreiung  seiner  Güter  erlangt  und  das  nach 
ihm  benannte  Bergschloss  Ravensburg  erbaut  haben.  Der  um  965  le- 
bende Sohn  desselben,  Carl,  hatte  drei,  um  1020  das  väterliche  Erbe 
theilende  Söhne.  Heinrich  behielt  das  Stammhaus  Ravensburg  u.  wurde 
der  Stammvater  der  heutigen  Freiherren  Göler  v.  Ravensburg,  s.  Bd.  III. 
S.  592  u.  63 ;  Hugo  bekam  Meltzingcn,  welches  noch  jetzt  seinen  Nach- 
kommen zusteht  und  Ulrich  erhielt  Helmstatt  und  wurde  der  Ahnherr 
der  jetzigen  Grafen  v.  Helmstatt,  s.  Bd.  IV.  S.  299  und  300.  —  Ein 
Nachkomme  Hugo's,  Ravermo  v.  Mentzingen,  welcher  um  1257  bis 
1266  lebte,  wird  als  ältester,  eigentlicher  Stammherr  des  ganzen  Hau- 
ses angenommen.  Von  dem  Enkel  desselben ,  Albrecht ,  welcher  um 
1337  genannt  wird,  stammte  Eberhard, Ritter,  welcher  noch  zu  Anfange 
des  15.  Jahrb.  mit  Elisabeth  v.  Stein  vermählt  war.  Von  dem  Enkel  des 
Letzteren,  Ulrich  v.M.,  verm.  mit  Christine  v.  Holdorf,  welcher  1457  vor 
Vitsch  blind  geschossen  wurde,  geht  durch  vier  Generationen  die  Stamm- 
reihe bis  zum  Freih.  Bernhard,  dessen  Vater,  Peter,  gest.  1565,  bei  der 
Belagerung  Wiens  1529  zum  Ritter  geschlagen  worden  war  und  der  in 
zweiter  Ehe  mit  Margaretha  v.  Rossau  vermählt  war.  Bernliard  v.  M., 
geb.  1553  u.  gest.  1628,  in  erster  Ehe  mit  Barbara  v.  Neipperg  und 


—     239     — 

in  zweiter  mit  Helena  Gatbarina  v.  Heimstatt  vermählt,  war  Director 
der  fireien  Reichs -Bitterachaft  im  Oraichgan  and  der  Sohn  desselben, 
Johann  Bernhard,  gest.  1659 .  vermählt  in  erster  Ehe  mit  Helena  Ga- 
tharina  v.  Geymym  nnd  in  zweiter  mit  Anna  Walbarg  v.  Bellmdorf, 
war  ebenfalls  Director  des  Rittercantons  Craichgau.  Von  Letzterem 
stammte  Beiyamin  v.  M.,  geb.  1648  und  gest.  1723,  h.  württemb.Geh. 
Ratb  und  Obersthofmeister ,  verm.  mit  Sophia  Charlotte  v.  Klenke  zu 
Renkhausen.  Von  dem  Enkel  des  Letzteren,  dem  1797  verstorbenen 
Freiherm  Christian  Ernst,  stammt  das  jetzige  Haupt  der  Familie:  Einst 
Freih.  v.  n.  zu  Mentzingen,  geb.  1790,  grossh.  bad.  Kammerherr  und 
Oberst  a.  D..  verm.  1814  mit  Antonia  Freiin  v.Leutrum-Ertingen,geb. 
1794,  aus  welcher  Elic,  neben  drei  Töchtern,  Freiin -Ottilia,  geb.  1815, 
Stiftsdame  im  adeligen  Damenstifte  zu  Carlsruhe,  Freiin  Maria,  geb. 
1816,  Aebtissin  im  genannten  Damcustifbe  und  Freiin  Mathilde,  geb. 
1818,  verm.  1839  mit  Ludwig  v.  Freystett,  grossh.  bad.  Generalmajor 
und  Brigadier,  vier  Söhne  stammen,  die  Freiherren:  Hermann,  Con- 
stantin,  Ernst  u.  Wilhelm.  Freih.  Hermann,  geb.  1817,  Grundherr  zu 
Mentzingen,  vermählte  sich  1853  mit  Maria  Freiin  v.  Andlaw-Birseck, 
geh.  1830,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten :  Peter,  geb.  185 4 
und  Friedrich,  geb.  1856;  Freih.  Constantin,  geb.  1821,  k.  k.  Rittm. 
in  d.  A..  vermählte  sich  1854  mit  Marie  v.  Döry  aus  Fttnfkirchen; 
Freih.  Ernst  wurde  1825  geboren  und  Freih.  Wilhelm,  geb.  1826,  lebt 
in  Brasilien  und  hat  aus  der  Ehe  mit  Antonia  de  Santos  zwei  Söhne : 
Wühelm,  geb.  1859  und  Alfred,  geb.  1861. 

Gr.  r.  Wurmbramd,  Collect,  hist.  geucal.  8.  V76.  —  HuiuhrachU  Thh.  1.18n.  Hi».  —  dauA«, 
I.  S.  1347  u.  4S.  -  w.  NatMfin,  U.  8.  217-331.  —  Zedlfr,  XX.  n.  8r.3.  —  Bitdfrmamn, 
VoiKtl.   RIttersch.  Tab.  179.  —  S<il90r,  8.  830.  -    Ccut,  Adelsb.    d.    Ünm^h.    Baden.  Abth.  ?. 

—  Freik.  r.  Ledebur,  II.  8.  36.  -  Geneal.  Tasehenb.  rtvr  irelh.  Hausi-r.  ISA3.  8.  393—95, 
1S55.  H.  3Sä  n.  84  u.  1S64.  S.  533  d.  34.  —  Siebmaeher,  I.  I2f> :  v.  Menliiiigeo,  Uheinl&ndiHcli. 

-  r.  Meding,  I.  8.  390  u.  91. 

Menz,  Ritter  nnd  Edle.  Erbl. -Osten*,  u.  Reichsritterstand,  ßrbi.- 
österreich.  Ritter-Diplom  von  1721  für  die  Gebrüder  Johann  Peter  uud 
Georg  Anton  Mcnz  uud  Reichsritterdiplom  von  1722  für  dieselbi^n,  mit 
dem  Prädicate:  Edle  v.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  neuester  Zeit 
stand  Joseph  Ritter  v.  Menz  als  Cadet  im  k.  k.  Jäger-Rcgimente. 

Mtgerle  p.  JJü/il/ehi,  Eris.-Pil.  S.  179  ii.  l-'O.     -    Milit.-Srlx^matittu.  d    Snterr.  Kunerth. 

Men2.  Erbl.  -  österr,  Adelsstiuid.  Diplom  von  1765  für  Joseph 
Menz,  Doctor  der  Mcdicin  in  Tirol. 

Mtgerlf  p.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  227. 

Menz,  Ritter  und  Edle  (Schild  von  Blau  und  Gold  quer  getheilt, 
mit  einem  schrüglinks  gelegten,  eisenfarbigen  Anker ,  welcher  in  der 
Mitte ,  rechts  und  links ,  von  je  einem ,  von  Schwarz  und  Gold  querge- 
theilten,  sechsstrahligcn  Sterne  beseitet  ist).  In  Kur-Pfabs-Bayern  an- 
erkannter und  ausgeschriebener  Ritter-  und  Adelsstand.  Pfalzgräfliches, 
vom  Grafen  Truchsess-Zeil  ausgefertigtes  Ritter-  und  Adelsdiplom  vom 
10.  Februar  1782  für  Johann  Cajetan  Andreas  Menz,  Kastenverweser, 
Gerichts-  und  Mauthschreiber  zu  Landau  und  kurpfalz-bayer.  Anerken- 
nungsdiplom vom  4.  Jan.  1783  für  Denselben.  Der  Empfänger  der  Di- 
plome stammte  aus  Landau,  wo  sein  Vater  Stadtschreiber  gewesen  und 
war  erst  A4juuct  seines  Schwagers,  des  Kammerdirectors  v.  Pldnk.  — 


—     240     — 

Der  Stamm  blOhte  fort  und  zwei  Enkel  des  Johann  Cajetan  Andreas  ▼. 
Menz,  die  Gebrüder  Carl  Theodor  Adam  v.  M.  (geb.  1783),  k.  bayer. 
Landrichter  in  Thalgau  bei  Salzburg  und  Max  Joseph  v.  M.  (geb.  1784), 
Oberschreiber  bei  dem  k.  bayer.  Rentamte  zu  Stadtamhof,  wurden 
nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  in  dieselbe  einge- 
tragen. 

9.  Lang.  8.  44K.  ~  W.-B    d.  Kgr.  Bayern,  VII.  20. 

Mens,  Mentz  (Schild  geviert:  1  in  Silber  der  gekrOnte  Kopf  und 
Hals  eines  schwarzen  Adlers ;  2  in  Blau  ein  Weinstock  auf  grünem  Bo- 
den ;  3  in  Gold  eine  silberne  Lilie  an  grünem  Stiele  u.  auf  grünem  Bo- 
den und  4  in  Schwarz  drei ,  2  und  1 ,  goldene  Sterne).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  31.  Dec.  1800  für  Andreas  Friedrich  Menz, 
k.  preuss.  Major  in  der  Artillerie.  Derselbe  starb  1814  und  hat  den 
Stamm  fortgesetzt.  Ein  v.  Menz  war  noch  1845  Stadtrichter  zu  Rathe- 
now und  Carl  v.  Menz  lebte  1850,  in  welchem  Jahre  seine  GtemahHn, 
Bertha  geb.  Heuser,  starb  als  k.  preuss.  Premierlieut.  a.  D. 

HandiKbriftl.  Notii.  -  N.    Pr.  A.-L.  V.  8.  328  aud  2f>.  -  Freih.  t.  Ltd^bur,  U.  8.  W. 
—  W.-B.  d.  Preass.  Mouarch.  UI.  W, 

Menz  y.  Ravensberg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1820 
für  Caspar  Menz,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant. -Regimente  Erzherzog  Lud- 
wig, mit  dem  Prädicate:  v.Ravensberg.  — Der  Stamm  blühte  fort.  Cari 
Menz  V.  Ravensberg  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Major. 

MegtrU  v.  Mühlftld,  S.  2S7.  —  yiliar-Sehematbm.  des  osterr.  KaUertham». 

Mensel  y.  Mätzberg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1810  für  Joseph  Menzel,  k.  k.  Oberlieut^nant  der  Militair-Oeconomie- 
Commission  zu  Stockerau,  mit  dem  Prädicate :  v.  Mätzberg. 

M^gtrle  t,  Mühlfeld,  KrK.-Bd.  8.  378. 

Menzinger  y.  Preysentbel.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1793 
fter  Johann  Nepomuk  Menzingcr ,  Registrator  u.  Expeditor  der  galizi- 
schen  Staatsgüter- Administration  und  für  den  Bruder  desselben,  Franz 
Xaver  Menzinger,  Ingrossisten  der  niederösterr.  Provinzial-Staatsbuch- 
haltung,  mit  dem  Prädicate :  v.  Preysenthal. 

MtgerU  p.  Mühlfeld,  8.  227. 

Meran,  Grafen.  Erbländisch  -  österr.  Grafenstand.  Diplom  vom 
30.  Decemb.  1845  für  FranzTreiherm  v.  Brandhoff,  mit  dem  Namen: 
Graf  V.  Meran,  Freiherr  v.  Brandhoff.  Derselbe,  geb.  1839,  —  ein 
Sohn  des  1859  verstorbenen  Erzherzogs  Johann  v.  Oesterreich  aus 
morganatischer  Ehe  mit  Anna  geb.  Plochel,  Freifrau  v.  Brandhof  — 
geb.  1804  und  verm.  1827,  erbliches  Mitglied  des  Herrenhauses  des 
Reichsraths,  als  Herr  und  Landmann  in  Tirol  in  die  tiroler  Adelsmatri- 
kel 1850  eingetragen,  k.  k.  Major  in  d.  A. ,  vermählte  sich  1862  mit 
Theresia  Grf.  v.Lamberg,  Freiin  auf  Ortenegg  u.  Ottenstcin,  geb.  1836. 

Deutsche  Grafenh&oser  der  Oegenw.  III.  M.  239  u.  40.  —   Geneal.  Ttsrhenl».  d.  gräflich. 
HSuiier,  1864.  8.  540  und  41  u.  histor.  Handh.  tu  DcmselbeD,  H.  5M 

Meraviglia-Crivelli,  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Di- 
plom von  1761  für  Johann  Stephan  Meraviglia-Crivelli ,  k.  k.  Oberst- 
Lieutenant  und  General-Acyutanten  zu  Mailand,  und  zwar  wegen  seines 
uralten  Geschlechts  und  seiner  ausgezeichneten  Militilrdienste.  —  Altes, 


—     241     — 

itaüenisches,  ursprttnglicli  mailändisches  Adelsgescblecht,  welches  schon 
seit  mehreren  Jahrhunderten  in  Italien  mit  dem  gräflichen  Titel  vorge- 
kommen ist  und  aus  welchem  mehrere  Sprossen  sich  im  vorigen  Jahrh. 
nach  Oesterreich  wendeten  u.  in  k.  k.  Kriegsdiensten  zu  hohen  Ehren- 
stellen und  djirch  Vermählungen  mit  mehreren  alten  und  berühmten 
österreichischen  Geschlechtem  in  nahe  Verwandtschaft  gelangten.  — 
Die  bekannt  gewordene  Stammreihe  der  Familie  steigt,  wie  folgt,  herab: 
6io  Steffano  Conte  Meraviglia-Crivelli :  Anna  Theresia  de  Moltena;  — 
Pio  Antonio  Conte  Meraviglia  -  Crivelli :  Maria  Therese  de  Longo :  — 
—  Jobann  Stephan  Graf  v.  Meraviglia  -  Crivelli ,  s.  oben :  Maria  Anna 
Grf.  V.  Mollart;  —  Graf  Anton  (I.):  Eleonora  Vincentia  Grf.  v.Abens- 
perg  und  Traun,  geb.  1763  und  verm.  1781;  —  Anton  (IT.),  Joseph, 
Leopold,  Franz  Xaver,  Rudolph  u.  Ladislaus ,  Gebrüder  Grafen  v.  Me- 
raviglia-Crivelli. —  Der  neueste  Personalbestand  des  gräflichen  Hauses 
ist  nachstehender:  Graf  Adolph,  geb.  1829  —  Sohn  des  1861  verstor- 
benen Grafen  Joseph,  k.  k.  Kämmerers  und  Majors  in  d.  A.,  Enkel  des 
Grafen  Anton  IT.  und  Urenkel  des  Grafen  Johann  Stephan  —  vermählt 
1857  mit  Rosa  Klein  aus  Mainz.  Die  Schwester  desselben,  Grf.  The- 
rese, geb.  1840,  vermählte  sich  1861  mit  Carl  Freih.  v.  Heimburg  auf 
Eckerde  im  Kgr.  Hannover ,  k.  k.  Rittmeister  in  d.  A.  Von  den  fünf 
Brüdern  des  Grafen  Joseph  sind  Graf  Anton  (H.)  und  Graf  Rudolph, 
Beide  mit  Nachkommenschaft ,  verstorben ,  drei  aber  leben  noch  und 
zwar:  Graf  Leopold,  geb.  1796,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberst  in  d.  A. ;  Graf 
Franz  Xaver,  geb.  1799,  k.  k.  Kämm.  u.  Major  in  d.  A.,  verm.  1832 
mit  Theresia  Grf.  Kolowrat-Krakowsky,  geb.  1808 ,  aus  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter :  Therese  vermählte  Grf.  v.  Taufkirchen-Kleeberg, 
geb.  1838,  drei  Söhne  entsprossten:  Gr.Rudolph,  geb.  1833,  Gr.  Ernst, 
geb.  1834,  verm.  1863  mit  Amalie  Günther  zu  Mochtin  und  Gr.  Franz, 
geb.  1836,  k.  k.  Rittmeister  —  und  Graf  Ladislaus ,  geb.  1804,  k.  k. 
Kämm,  und  Hauptmann  in  d.  A.,  verm.  1831  mit  Maria  Freiin  Ubelli 
v.  Siegburg,  geb.  1810,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Gräfin 
Maria,  geb.  1838  u.  Grf.  Olga,  geb.  1843,  ein  Sohn  stammt:  Graf  Ot- 
tomar, geb.  1833,  k.  k.  Kämm,  und  Rittmeister.  —  Graf  Anton  (H.),  s. 
oben,  gest.  1844,  Hon*  der  Herrschaft  Hosting  mit  Boskowstein  im  Kr. 
Znaim,  k.  k.  Kämm. ,  Geh.-Rath ,  Generalmajor  etc.,  war  vermählt  mit 
Maria  Grf.  v.  Bissingen-Nippenburg,  gest.  1843,  aus  welcher  Ehe  vier 
Töchter  entsprossten:  Grf.  Maria,  geb.  1835,  verm.  1853  mit  Ferdi- 
nand Gr.  V.  Bissingen-Nippenburg;  Grf.  Therese,  geb.  1836,  vermählt 
1856  mit  Maximilian  Gr.  v.  Bissingen-Nippenburg,  gest.  1862;  Gräfin 
Eleonore,  Zwillingsschwester  der  Vorigen,  verm.  1857  mit  Carl  Grafen 
V.  Stürgkh  u.  Grf.  Antonie,  geb.  1840.  —  Graf  Rudolph ,  s.  oben,  ge- 
storben 1860,  k.  k.  Oberst -Lieutenant  in  d.  A.,  hatte  sich  1848  mit 
Aloysia  Grf.  v.  Heister,  gest.  1848,  vermählt,  aus  welcher  Ehe^  neben 
einer  Tochter:  Maria  vermählte  Majorin  Busetti,  geb.  1829,  zwei  Söhne 
stammen:  Gr.  Rudolph  (IL),  geb.  1833  und  Gr. Leopold,  geb.  1826, k. 
k.  Forstbeamter. 

Mfff^rte  V.  Hü/il/eld,  S.  24.  —  DeaUcbe  Grafenh.  d.  Gegenwart,  III  S.  240-42.  —  Ge- 
nMl.  Tascbenb.  d.  grafl.  HSuscr,  1864.  8.  541  und  42  und  historiscli.  Handb.  au  Demselben, 
8.  5S5.  —  Supptem.  za  Si«bm.  W.-B.  VI.  6. 

Kne9€hke,  Deutsch.  Adela-Lez.    VI.  1 6 


—     242     — 

Merbeck,  Ritter.  Böhmischer  alter  Ritterstand.  Diplom  von  1718 
für  Heinrich  v.  Merbeck,  k.  k.  Oberst -Lieutenant  bei  Marügni  -  Cni- 
rassier. 

Meg^rU  r.  Uühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  IIA. 

Merckel  (Schild  von  Gold  und  Blau  zwölfmal  geständert  and  mit 
einem  silbernen  Ringe  belegt).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  10.  Apr.  1828  für  Dr.  Friedrich  Theodor  Merckel,  k.  preuss.  w. 
Geh.-Rath  und  Ober-Präsidenten  der  Provinz  Schlesien,  Herrn  auf  Ober- 
Thomaswaldau  im  Kr.  Bunzlau  etc.  und  vom  8.  Sept.  1837  für  den  Nef- 
fen desselben:  Traugott  Wilhelm  M. ,  k.  preuss.  Ober  -  Landesgerichts- 
Assessor.  Als  Herr  auf  Ober  -  Thomaswaldau  und  Schwiebendorf  wurde 
in  neuer  Zeit  von  Rauer  aufgeführt:  v.  Merckel,  k.  Regierungsrath  a.D. 

»    Haiidsfhriftl.  Notli.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  395  a.  V.  8.  329    -  Freiherr  v.  Ltdtbur,  H. 
S.  »6  u.   III.  8.  809.  —  Schlesisch.  W.B.  I.  Nr,  74. 

Merckel  (in  Blau  ein  schrägrechts  gestellter,  goldener  Pfeil,  welcher 
einem  dergleichen  Sterne  zuüiegt).  Eine  von  der  vorigen  ganz  verschie- 
dene Familie,  aus  welcher  der  auch  als  Dichter  bekannt  gewordene  k. 
preuss.  Kammergerichtsrath  Wilhelm  v.  Merckel  stammte. 

Freih    p.   Udebur,  III.  8.  309.  —  Schlesiseh.  W.-B.  111.  Ifi«. 

Merckel  (Schild  von  Silber  und  Roth  gerautet,  mit  einem  schwar- 
zem Pfahle,  in  welchem  eine  goldene,  dreifach eWaizenähre  auf  grünem 
Boden  und  ein  Säbel  mit  rothsilbernem  Gehänge  sich  kreuzen).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  vom  25.  Nov.  1800  für  Johann  Gottlob  Merckel, 
kursächs.  Prem.-Lieut.  u.  Reg.-Qüartienudster  a.  D.,  so  wie  Herrn  auf 
Klein  -  Görschen  bei  Merseburg.  —  Von  den  Nachkommen  waren  18Ö7 
die   Gebrüder  Gustav  u.  Ferdinand  v.  M.  Herren  auf  Klein -Görschen. 

Haudsclinfll.   Notiz.  -    W.K     der  Sachn.  SUateii.   VI.  68. 

Mereker  v.  Tranenfels,  Edle.  ErbKlnd. -österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1772  für  Johann  Andreas  Mereker,  k.  k.  Landesbuchhalter 
in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Trauenfels. 

Mtgtrte  r.  Müht/etd,  Erg.-R«l.  S    78. 

Mercy,  Freiherren  u.  Grafen  (in  Gold  ein  das  ganze  Feld  durch- 
ziehendes, blaues  Kreuz).  Altes,  lothringisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Jean  de  Ville  Mercy  von  Hertzog  zu  deiyenigen^vora  Adel  ge- 
rechnet wird,  welche  1423  Hans  v.  Lützelburg  gegen  Ludwig  Herrn  v. 
Lichtenberg  beistanden.  —  Franz  (1.)  v.  Mercy  trat  mit  dem  Herzoge 
von  Lothringen-Mercoeur  in  die  Dienste  des  K.  Rudolph  IL  und  zeich- 
nete sich  gegen  die  Türken  in  Ungarn  aus.  Der  gleichnamige  Sohn 
desselben,  Franz  (H.),  begab  sich  nach  Anfange  des  3<  jährigen  Krie- 
ges unter  dem  Herzoge  Carl  von  Lothringen  ebenfalls  in  kaiserliche 
Dienste  ,  focht  1631  bei  Leipzig  als  Oberstwachtmeister  und  1633  bei 
Brisach  mit  Auszeichnung  und  nahm  1640  Hilpershausen  in  Franken, 
welches  von  den  Schweden  besetzt  war ,  ein ,  trat  aber  dann  in  kur- 
bayerische Dienste,  wurde  Generalmajor  und  nahm  bald  darauf  als  Ge- 
neral-Feldzeugmeister  Coburg  ein.  erhielt  1643  die  General -Feldmar- 
schalls -  Würde  und  blieb  1645  in  der  Schlacht  bei  Allersheim.  Der 
Bruder  desselben ,  tJaspar  Freih.  v.  Mercy,  k.  k.  Generalmajor,  wird 
ebenfalls  mehrfach  in  der  Geschichte  des  30jährigen  Krieges  genannt. 
Beide  pflanzten  den  Stamm  fort  u.  die  Nachkommen  derselben  gelangten 
zu  hohen  Ehrenstellen  in  der  kaiserlichen  Armee.     Unter  denselben 


machte  sieb  namentlich  Claudius  Florimundus  Graf  v.  Mercy,  k.  k.  Ge- 
neral -  Feldmarschall ,  berühmt,  welcher  1734  in  dem  Treffen  bei  Croi- 
setta  unweit  Parma  blieb.  Sein  Erbe  war  der  kaiserliche  Oberst  Gr.  v. 
Argenteau,  welcher  als  Adoptivsohn  seinem  Geschlechtsnamen  den  Na- 
men :  Mercy  zusetzte.  Letzterer  schlug  die  bayerische  alliirte  Armee 
1745  bei  Pfaffenhofen. 

BerUoff,  EUansiRche  Chronik.  8.  IS.  —  /fonn,  Cohuri;.  Chronik  ,  11.  8.  812  und  ns.  — 
Oauke,  I.  8.  134S  und  49  n.  II.  S.  720-25. 

Merdorf.  Ein  früher  zu  dem  braunschweigischeu  u.  lüneburgischen 
Adel  zählendes  Geschlecht. 

V.  HfUbacli,  II.  S.  117:  nach  I.nderaens  Saminlungoii. 

Merenberg ,  Grafen.  Altes ,  längst  erloschenes  Grafengeschlecht, 
dessen  gleichnamiges  Schloss  mit  Flecken  im  Nassanischen  in  der  Wet- 
terau,  eine  Meile  von  Weilburg,  gelegen  war. 

Wenk,  henshche  Laudesgosohichte,  Hl.  8.  S76-S'i7. 

Mergenbaam,  Mergenbanm  auf  Xilkheim,  Freiherren.  Freiherrn- 
stand des  Grossherzogth.  Frankfurt.  Diplom  vom  Fürsten  Primas  vom 
20.  Apr.  1 8 1 1  für  Carl  Constantin  Victor  v.  Mergenbaum  Gutsbesitzer  von 
Nilkheim  bei  Aschaffenburg  etc.  u.  zwar  mit  Beilegung  der  Wappen  der 
von  mütterlicher  Seite  verwandten  Familien  v.  Burggraven  u.  v.  Rücker. 
—  Ein  ursprünglich  geldemsches  Geschlecht,  welches  sich  der  Religion 
wegen  nach  Westphalen  und  später  nach  Frankfurt  a.  M. ,  von  da  aber 
in  das  Fürstenthum  Aschaffenburg  wendete.  Der  Empfänger  des  er- 
wähnten Diploms,  geb.  1779,  wurde  als  k.  bayer.  Major  und  Bataillons- 
Commandant  der  Landwehr  des  Landgerichts  Obernberg  und  als  Guts- 
besitzer von  Nilkheim  in  die  Adclsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieClasse 
der  Freiherren  eingetragen. 

r.   Lang,  8.   IH7  a.  Zusitze  und  Verbesser.  8.  5    —   W.B.    d.    Köni^r.    Rayerit,  111.  HO  u. 
p.    Wolckern  ,  Abthell.  3. 

Mergenthai.  Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  welches,  durch 
den  freiberger  Bergbau  zu  Ansehen  und  Vermögen  gekonmien,  zu  Dent- 
schenbohra  und  Ober-Eula,  zu  Hirschfeld ,  Frohburg  etc.  sass  und  von 
Mehreren  aus  Franken  hergeleitet  wird.  —  Hanö  v.  M.  wird  1470  als 
herz.  Sachs.  Canzler  und  von  Einigen  auch  als  Land -Rentmeister  auf- 
geftlhrt.  Derselbe  reis'te  1476  mit  dem  Herzoge  Albrecht  zu  Sachsen 
in  das  gelobte  Land  und  eine  Beschreibung  dieser  Reise  erschien  1586 
zu  liCipzig  im  Drucke.  Der  Genannte  wohnte  mit  seinem  Bruder ,  Cas- 
par V.  M.,  in  Freiberg  und  erhielt  vom  Papste  Paul  U.  1469  die  Er- 
laubniss,  in  ihren  Häusern  eigene  Altäre  zu  haben  und  Messe  halten  zu 
lassen.  Der  gleichnamige  Sohn,  Hans  (H.),  nahm  1509  das  Bürgerrecht 
in  Freiberg  an  u.  wurde  dann  Rathsherr.  Von  ihm  stammte  Wolfgang 
V.  M.  auf  Hirschfeld,  welcher  1556  als  kursächs.  Ober-Schenk  starb  u. 
^  Ur-Enkel  desselben,  Caspar  Rudolph  v.  M.  auf  Deutschenbohra  und 
Ober-Eula,  fürstl.  sachs. -merseburgischer  Ober-Aufseher  der  Herrschaften 
u.  Aemter  in  der  Nieder-Lausitz,  hatte  drei  Söhne,  von  denen  der  jüngste, 
August  Philipp  v.  Mergenthai,  Domherr  zuMeissen.  Herr  auf  Deutsch- 
bohra  etc.  17.  März  1748  den  Stamm  seines  alten  Geschlechts  schloss. 

Vol.  Köuig,  I.  8.  ß4ü— 46.  —   GauMt ,   I.  8.  1S50  u.  51.  —  r.   Itattsfein,  U.  Siippl.  8.  47 
—56.  —  Zedier f  XX .  N.  996  u.  i»7.  ~  A.  P.  p.  Mtrff^nikal,  Beschrailiuug  U.  MergenthaUcheii 

16* 


—     244     — 

Familie  voti  1470  «a,  geür.  1645.  —  Etwas  von  dem  L^beu  u.  Geschlecbte  de«  1748  itnatOT- 
beneii  Domherrn  tu  Meisseii  A.  Ph.  ».  Mergenthai,  als  des  Letzten  dieses  alten  adeligen  Ge- 
schlechts, in:  Curios.  .saxon.  1748.  Nr.  37.  8.  163—72  u.  174i».  Nr.  14.  S.  64.  ~  SiibmoeUr 
1.  l.Vi:  V.  Morgenthal.  Meiasnisch.  —  v.  Meding,  UI.  8.  4»0  u.  31. 

Merlan  (Schild  schrägrechts  getheilt :  oben,  links,  in  Blau  ein  gol- 
dener Stern  und  unten,  rechts,  in  Gold  eine  schräg  gelegte,  gerade,  sil- 
berne Angel  mit  vier  Widerhaken).  Altes,  aus  dem  ehenuüigen  Bisthume 
Basel  stammendes  Geschlecht,  aus  welchem  Theobald  Merian  1499  noch 
als  bischöflicher  Mayer  und  Castellan  von  Luttersdorf  oder  Courron  im 
jetzigen  Amte  Dilemont  lebte.  Derselbe,  dessen  Bruder  1444  in  der 
bekannten  Heldenschlacht  bei  St.  Jacob  fiel,  hinterliess  zwei  Söhne,  Jo- 
hann Peter  und  Theobald  (IL).  Ersterer  u.  sein  älterer  Sohn,  Andreas, 
waren  gleichfalls  Mayer  u.  Castellane  von  Luttersdorf,  der  jüngere  aber, 
Burkhardt,  wurde  1553  evangelisch  u.  Lobbürger  der  Stadt  Basel.  Aus 
der  Linie  des  Letzteren  gingen  mehrere,  als  Kupferstecher  und  Maler 
sehr  bekannt  gewordene  Künstler,  hervor:  Matthaeus  Merian  der  Ael- 
tere,  geb.  1593  und  gest.  1651 ,  der  zu  seiner  Zeit  berühmte  Kupfer- 
stecher und  Herausgeber  der  „Topographieeu'*:  Matthaeus  der  Jüngere, 
geb.  1644;  Johann  Matthias,  gest.  1716  —  Sohn  des  Matthaeus  des 
Jüngeren  —  kurmainz.  Kammerrath  u.  Maria  Sibylla  Merian,  vermählte 
Graff,  geb.  1647  u.  gest.  1717,  Schwester  des  Matthaeus  des  Jüngeren, 
welcher  eine  Bestätigung  und  Erneuerung  des  ihm  uud  seiner  Familie 
zustehenden  Adelsstandes  und  von  Kur-Brandenburg  u.  von  Baden  den 
Rathstitel  erhielt.  Von  seinen  Söhnen,  welche  seitdem  sich :  v.  Merian 
schrieben,  bekam  Carl  Gustav  v.  M. ,  welcher  sich  zu  Frankfurt  am  M. 
niedergelassen  hatte,  den  Titel  eines  kurbrandenb.,  nachher  kön.  preuss. 
Kammerherrn.  Theobald  (H.),  s.  oben,  wurde  1529  evangelisch  u.  Lob- 
bürger der  Stadt  Basel  u.  von  seinen  Söhnen  focht  Eberhard  mit  gros- 
ser Auszeichnung  1511  bei  Navarra.  Die  Nachkommen  Theobalds  (IT.) 
bekleideten  die  höchsten  Ehrenstellen  der  Stadt  Basel  und  mehrere 
Sprossen  derselben  standen  in  Kriegsdiensten :  Johann  Jacob  Heinrich 
trat  in  die  k.  k.  Armee  und  Emanuel  v.  M.  war  Oberstlieutenant  der 
baselscheu  Nationaltruppen ,  früher  in  k.  preuss.  -  später  in  k.  französ. 
Diensten  und  Johann  Eudolph  (U.)  v.  M.,  wohl  aus  der  peterschen  Li- 
nie der  Familie  —  ein  Sohn  des  Johann  Rudolph  (I.)  v.  M.  k.  dänisch. 
Rittmeisters  —  geb.  1713  zu  Itzehoe,  starb  1784  als  k.  preuss.  Gene- 
ralmajor von  der  Cavallerie,  von  seinem  grossen  Könige  hochgeachtet, 
auf  seinem  Gute  Grossen-Saaze  im  Magdeburgischen.  —  In  neuer  Zeit 
war  ein  Baron  v.  Merian  k.  russ.  w.  Staatsrath. 

Seifert,  Genealogie  der  Familiu    v.  Merlan,  Uegeunbarg  ,  1737.  —    Freih.  w.  Krohne  ,  II. 
8.  .344-46.  -  N.  Pr.  A-L.  III.  8.  305  und  96.  —   Freih.  o    Ledebur ,  II.  8.  96. 

Mering  (in  Roth  eine  innerhalb  eines  Schlangenringes  fliegende 
weisse  Taube).  Ein  zu  dem  niederrheinischen  Adel  zählendes  Geschlecht, 
welches  bereits  1725  zu  Andernach  im  Kr.  Mayen,  1783  zu  Herl  im 
Kr.  Essen  und  in  neuer  Zeit  zu  Niederbreysich  im  Kr.  Ahrweiler  sass. 
Aus  demselben  wurden  Caspar  Friedrich  August  v.  Mering  mit  Anna 
Julia  und  Maria  Franzisca  v.  Mering  und  Fritz  Eberhard  Freih.  v.  Me- 
ring. laut  Eingabe  d.  d.  Niederbreisich  im  Coblenzer  Regier.  -  Bezirke, 
29.  Juni  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preuss.  Rheinprovinz,  u.  zwar 


—     245     — 

unter  Nr.  98  der  Classe  der  £delleate,  eingetragen.   Die  Familie  ist 
nicht  mit  der  Familie  v.  Möhring  zu  verwechseln. 

Fakn§,  I.  8.  »74.  —    Frtih.  v.  Uä^wr,  U.  8.  96.  -^  W.B.  d.  PniiM.  HliriDprovlni ,  I. 
Tab.  80.  Nr.  160  n.  8.  76. 

Merkel  v.  Wiesenthal,  Edle  und  Ritter  (Schild  sechsfeldrig.  Die 
oberen  vier  blauen  Felder,  durch  ein  breites,  silbernes,  Kreuz  ge- 
theilt,  zeigen  in  jedem  zwei  halbe ,  aus  dem  Rande  hervorgehende ,  mit 
den  Spitzen  gegen  einander  gekehrte,  weisse  Lilien;  5  in  Roth  eine  gol- 
dene ,  königliche  Krone  und  C  in  Silber  ein  rother  Querbalken ,  oder 
auch  Schild  durch  ein  breites,  silbernes  Kreuz  geviert  u.  in  jedem  blauen 
Felde  eine  silberne  Lilie).  Reichsritterstand.  Diplom  im  kurpfillzischen 
Reichsvicariate  vom  7.  Juli  1790  für  Nicolaus  Marquard  v.  Merkel, 
Oberlieutenant  im  Pfalzbayerischen  Infanterie-Regimente  Freih.  v.  Jun- 
ker ,  unter  Bestätigung  des  Reichsadels  der  Familie  mit  dem  Namen : 
Edler  V.  Merkel,  des  H.  R.  R.  Ritter  v*  Wiesenthal  u.  mit  Vermehrung 
des  Wappens  durch  die  Felder  5  u.  6.  —  Ein  früher  in  Hessen  leben- 
des Geschlecht.  Johann  Wolfgang  Merkel  kam  sehr  jung  nach  Bayern 
und  stieg  später  bis  zum  kurbayer.  Hofkriegsrath  und  Ober-Marsch- 
Commissar,  welche  Aemter  er  49  Jahre  mit  grosser  Treue  verwaltete. 
Derselbe  erhielt  1 770  eine  Bestätigung  des  ihm  zustehenden  Adels  und 
von  ihm  stammte  ein  Sohn,  Nicolaus  Marquard,  s.  oben.  Letzterer  war 
mit  einer  Freiin  v.  Satzenhofen  vermählt.  Aus  dieser  Ehe  entspross: 
Nicolaus  Wolf«ang  Edler  v.  Merkel,  Ritter  v.  Wiesenthal,  geb.  1756, 
welcher  als  k.  bayer.  Hauptmann  in  die  Adolsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen  wurde. 

0.  Lang,  Siipplem.  H.  123    —  Tyroff .  I.  {"iO  und  Sitihenk^ea ,    I.  (SO:   nach    handsebriftl. 
Nachrichten.  ~  W.«    des  Kgr.  Baycni,  VU.  21. 

Merkelsbach,  Merkelsbacb,  genannt  Alner  (in  Schwarz  eine  weisse, 
oin  rothes  Herz  haltende  Bärentatze).  Altes,  früher  zu  dem  bergschen 
und  cöln'schen  Adel  zählendes  Geschlecht,  welches  bereits  1491  zu  Mer- 
kelsbach, ADencr  unweit  Uckerrath,  Morsbroich  und  Butgenauwel,  so 
wie  im  16.  und  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  auf  mehreren  ande- 
ren Gütern  im  Bergschen  und  Cölnischen.  so  wie  noch  1615  zu  Kott- 
hauserhof  bei  Daelen  und  1652  zu  Birlinghofen  unweit  Siegburg  sass, 
dann  aber  erloschen  ist.  Dasselbe  ist,  wie  das  Wappen  ergiebt ,  von 
zwei  anderen  rheinländischen  Familien  dieses  Namens  zu  unterscheiden, 
von  denen  das  eine  im  Schilde  ein  Kreuz :  Fahne,  I.  Tab.  3.  Nr.  109, 
das  andere  aber  einen  gezinnt^^n  Querbalken  führte:  Fahne,  H.  S.  92  u. 
Tab.  I.  Nr.eo.jAuch  kam  nach  Lüdersen's  und  Manecke's  Sammlungen, 
8.  V.  Hellbach,  II.  S.  117  unter  dem  unrichtigen  Namen:  Merbelbach 
und  Freih.  v.  dem  Knesebeck ,  S.  398,  eine  Familie  v.  Merckelbach  im 
Braunschwcigisch-Lüneburgischen  vor. 

Fahn«,  I.  8.  274.  —  Friflh.  v.  Ledebur ,  II.  8.  96. 

Merkingen.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zur  reichs- 
freien Ritterschaft  des  Cantons  Altmühl  gehörte. 

Biedermann,  Canton  Altmühl,  Tab.  226« 

Merkl,  Ritter  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Gold  ein  schwarzer, 
gekrönter  Adler  und  unten  in  Silber  fünf  schrägrechte,  rothe  Balken). 
Erbl.  -  österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  4.  Juli  1811  für  Franz  Dionys 
Merkl,  k.  k.  Gubernialrath  und  Kreis-Hauptmann  zu  Bunzlau.  Mehrere 


—     246      — 

Glieder  der  Familie  traten  in  die  k.  k.  Armee.  Carl  Ritter  v.  MerU, 
lebte  in  neuer  Zeit  als  k.  k.  Oberst  in  d.  A.  in  Prag,  Albrecht  Ritter  v. 
M.,  war  k.  k.  Oberst  und  Friedrich  Rittrr  v.  M.  k.  k.  Major. 

Mfy^.l«  9.  Afühtf'^ld,  8  i31  --  Militair-Üirheinati!«!»  d  österr.  KnisertUiin.».  —Kne»ehkt, 
III    s.  :<l'i 

Mercklichenrade .  g^enannt  v.  Loseinen  oder  Lusian.  Altea,  ost- 
preuss.  Adelsfreschlecht,  welches  in  den  Kreisen  Rössel,  Preass.  Eylaa, 
Rastenburg  .  Heiligenbeil  uud  Friedland  angesessen  war  und  den  Bei- 
namen von  dem  Gute  Loseinen  im  Kr.  Rössel  ftlhrte. 

Freih.  9.   Udetur,  II.  S.  97  u.  IIT.  8.  S09. 

Merklin,  Mercklin  v.  Schenerfeld  (in  Blau  ein  silbernes,  von  vier 
silbernen  Lilien  begleitetes  Ordenskreuz).  Ein  ursprtinglich  fränkisches 
Adelsgcschlecht,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  die  k.  preu<!««.  Armee 
traten.  Drei  Officiere  dieses  Namens  standen  1806  in  dem  zur  fränki- 
schen Inspection  gehörigen  Regimente  v.  Zw^eiffel:  ein  Msgor  v.  M., 
gest.  1825,  ein  Capitain  v.  M.,  gest.  1810  und  des  Ersteren  Sohn  als 
Fähnrich.    Letzterer  war  1827  aggreg.  Capitain  im  I6.1nf.-Regimente. 

N.   Pri-uss.  A.  L.   IM.  M.  397      -   Fr^ih.  9.    Ud.hur,    II     «.  »7. 

Merlan,  Merlaw,  Moerlan,  Merlowe  (in  Roth  ein  gekrönter  Jang- 
frau  -  Adler  mit  goldener  Brust  und  blauen  Flügeln).  Altes,  hessisches 
Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze  Mcrlau  im  jetzigen  Amte  Grttnberg 
des  Grossherz.  Hessen,  welches  auch  zur  rheinischen  Ritterschaft,  so  wie 
zu  der  des  Cautons  Rhön  -  Werra  gehörte.  —  Rudolph  v.  Merlan  soll 
nach  Spangenberg  schon  im  12.  Jahrhunderte  als  Kriegsheld  bekannt 
gewesen  sein:  Thylo  v.  Merlan  wurde  1301  zu  Fulda  belehnt;  Johann 
V.  M.  war  um  1440  Abt  zu  Fulda;  Georg  Adolph  v.  und  zu  Merlan 
kommt  1670  als  h.  Sachsen -lauenburg. ,  später  aber  als  landgräfl.  hes- 
sisch. Hofmeister  zu  Philippseck  vor;  Elisabeth  v.M.,  Tochter  des  Letz- 
teren und  bekannt  durch  ihre  geistlichen  Schriften,  vermählte  sich  1680 
mit  Dr.  Petersen  und  Albert  Otto  v.  M.  war  noch  1688  Ober-Hofmeister 
des  förstl.  CoUegiums  zu  Tübingen.  Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  er- 
loschen. 

Hckannai.  8.  129.  —  Gauhe,  I.  8.  IS.M  a.  59.  -  Amtmann  ,  Kirchbcrg.  nistorie.  S.  i4i 
n.  z70.  —  Bi€dtrmanm,  Caoton  BhÖn- Werra,  I.  Verselcbniss.  —  8iebmaeh«r ,  I.  IIS:  y.  lier- 
law.  llesRisch.  -  •.  Mtding ,  II.  6    ^(>1  u.  68. 

Merle  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Gold  ein  gekrönter  Mohren- 
kopf und  unten  in  Gold  drei  rothe  Rosen).  Ein  zum  Adel  im  Mosel- 
lande gehörendes  Geschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Kr. 
Zell,  Dasselbe  war  auch  1646  zu  Zell  gesessen  und  besass  noch  1779 
das  Gut  Driesch  bei  Lutzerath.  Den  Rcichsadel  hatte  1442  Reiner  v. 
Merle  in  die  Familie  gebracht. 

Fahnr,  U.  8    '«.i.   -    FtfiUrr  Ledebui  .    II.  S.  97. 

Mermeth.  Ein  in  Schlesien  vorgekommenes  Adclsgeschlecht.  Ge- 
org Wilhelm  v.  M.,  kaiserl.  Rittmeister,  war  in  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrb.  Herr  auf  Jacobsdorff  bei  Jauer  und  der  gleichnamige  Sohn 
desselben,  ebenfalls  kaiserl.  Hauptmann,  starb  6.  Apr.  1706. 

Sinapiu»,  n.  8.  W6.  —  Frtih.  r.  Led0bur,  II.  8.  97. 

Marode,  Freiherren  nnd  Grafen.  Reichs -Freiherrn-  und  Gra- 
fenstand,   Anerkennungs-  und  Beatätigungs-Diplom  des  alten  Frei-  n. 


—     247     — 

Pannerherrnstandes  der  Familie  von  1473  fllr  die  Gebrüder:  Johann/ 
Richard,  Arnold  und  Wilhelm  v.  M6rode  und  Grafendiplom  vom 
19.  Juni  1622  für  Johann  Freiherrn  v.  M6rode  und  für  den  Sohn  des- 
selben, Johann  (II.),  Herrn  zu  Harchies  und  v.  Waroux,  mit  der  ganzen 
Familie  des  Nanjens  und  Stammes  v.  Merode ,  sammt  den  legitimen 
Nachkommen  derselben,  wegen  vieler  geleisteter  vorzüglicher  und  neuer 
Treuste  und  ausgezeichneter  WaflPenthaten  in  Kriegen.  —  Die  Panner- 
herren  und  Grafen  v.  Marode  stammen  urkundlich  von  den  alten  Gra- 
fen V.  Barcelona  und  der  Provence  ab  und  die  Urkunden  des  Ge- 
schlechts gehen  theils  bis  auf  Bernard  Grafen  v.  Barcelona,  welcher  um 
800  lebte,  theils  auf  den  Urenkel  Bernards:  Gottfried  U.  Grafen  v. 
Barcelona,  zurück,  welcher  von  Carl  dem  Kahlen  das  neuere  Wappen- 
schild: in  Gold  vier  rot  he  Pfähle,  erhielt,  welches  auch  das  Wappen 
von  Aragonieii  wurde  und  welches  die  Familie  v.  M6rode,  als  aus  diesem 
Stamme  entsprossen,  noch  jetzt  fthrt.  Gotfrid  (Geofnodi  II.  starb  912. 
Die  Nachkommen  desselben:  Suner,  Borello,  gest.  992,  Raimund  Bo- 
rello,  gest.  992,  Raimund  Borello,  gest.  1017  und  Bercngar,  gest.  1035, 
waren  Grafen  v.  Barcelona  und  von  der  Provence.  Der  Sohn  des  Letz- 
teren, Raimund  Berengar  L,  besiegte  die  Mauren,  unterwarf  sich  die- 
selben und  starb  1058.  Von  seinen  Nachkommen  vermählte  sich  der  Ur- 
enkel, Raimund  Berengar  IV.  Graf  v.  Barcelona  und  von  der  Provence, 
1137  mit  der  Infantin  Petronella,  einzigen  Tochter  und  Erbin  des 
Königs  Ramir  v.  Aragon,  wurde  König  von  Aragon  und  starb  nach 
25jähriger  Regierung  1162  mit  Hinterlassung  von  vier  Kindern,  von 
welchen  der  jüngere  Sohn,  Peter  Berengar,  königlicher  Prinz  und  Fürst 
von  Aragon,  sich  zuerst  an  den  k.  französischen  Hof,  später  aber  in  die 
Niederlande  begab,  wo  er  sich  mit  Adelaide  v.  Rode,  einzigen  Tochter 
und  Erbin  des  Hugo,  Herrn  und  Barons  von  Rode  (Roide),  vermählte. 
Der  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Werner  I.,  Herr  und  Baron  v.  Rode,  führte 
das  väterliche  Wappen  der  Grafen  v.  Barcellonä  fort.  Derselbe  wurde 
als  Nachkomme  des  Herrn  und  Fürsten  Raimund  Berengar,  Königs  von 
Aragon  und  Grafen  v.  Barcelona,  in  einem  Diplome  vom  K.  Friedrich  I. 
von  1162  als  Prinz  von  Aragon  und  Corduba  anerkannt  und  bestätigt 
und  mit  seinen  Nachkommen  in  den  Fürstenstand  versetzt.  Der  ans 
seiner  Ehe  mit  Rilcuine  v.  Liraburg  stammende  Sohn,  Werner  II.,  Herr 
und  Baron  v.  Rode,  vermählte  sich  mit  Gertrude  v.  Arensbergh  und 
wurde,  mit  den  Grafen  von  (xeldcrn,  Jülich  und  Berg  und  den  Grafen 
V.  Katzenellenbogen.  1269  zum  erblichen  Schutzherrn  von  (-öln  er- 
wählt. Während  seiner  Lebenszeit  wurde  der  Name  Rode  durch  Zu- 
sammenziehung der  Worte:  Mein  Herr  v.  Rode  —  M'her  Rode  —  in 
Merode  umgewandelt.  Von  dem  Sohne  desselben,  Werner  HI.,  der  vor 
dem  Vater  starb,  entspross  aus  der  Ehe  mit  Mechtilde  v.  Oldenburg : 
Werner  IV.,  welcher  dem  Grossvater  in  den  Erbgütern  und  der  freien 
Baronie  Rode,  welche  nun:  Merode  hiess,  folgte.  Derselbe  war  um 
1310  mit  Elisabeth  v.  Montigni  vemiählt  und  aus  dieser  Ehe  entspross: 
Werner  V.,  welcher,  vermählt  mit  Elisabetli  v.  Leehdael,  1340  das 
Kloster  Schwartzenbruch  in  der  Herrschaft  M6rode  stiftete.  Der  Sohn 
desselben,  Richard  I.  erhielt  vom  Herzoge  Wilhelm  v.  Jülich  1361  die 


—     248     — 

Herrschaft  Frentz.  Aus  seiner  Ehe  mit  Margaretha  v.  Wesemacl 
stammte :  Richard  11.,  Herr  von  Frentz,  Westerloo,  Herfei,  Houlfant  etc., 
welcher  sich  1410  mit  Beatrix,  Tochter  a.  Erbin  Wilhelms  Freih, 
V.  Petersheim,  Herrn  von  Hilvarenbecke,  Impden  etc.  vermählte,  aus 
welcher  Ehe  die  vier  Gebrüder  entsprossten,  welche,  s.  oben,  den  Frei- 
herrnstand in  die  Familie  brachten  und  die  Stammväter  mehrerer  Li- 
nien des  Hauses  M6rode  wurden.  Von  dem  ältesten  dieser  Brüder,  Jo; 
bann  Baron  v.  Marode  und  Petersheim,  verm.  mit  Adelaide  v.  Homes, 
stammen  die  Grafen  v.  M6rode,  Freiherren  v.  Petersheim,  welche  vom 
Könige  Philipp  IV.  von  Spanien,  Regenten  der  Niederlande,  20.  Mai 
1626  in  der  Person  des  Philipp  Freih.  v.  Marode  zu  Mai-quisen  von 
Westerloo  erhoben  wurden.  Aus  dieser  Linie,  in  welche  später  noch 
andere  Standeserhöhungen  kamen,  nämlich  Grand  von  Spanien  1709, 
Fürst  V.  Rubempr^  1823  und,  durch  Bestätigung  eines  mütterlichen 
Titels,  Fürst  v.  Grimberghe  1842,  entsprossten  auch,  und  zwar  von 
dem  Bruder  des  genannten  Philipp  Marquis  v.  Westerloo :  Maximilian, 
die  Markgrafen  v.  Deynse,  welche  mit  Balthasar  Philipp  Grafen  v.  Me- 
rode  1817  wieder  ausgestorben  sind.  Der  zweite  Bruder,  Richard  Bi^ 
ron  V.  Marode  und  Houifalize ,  stiftete  die  Linie  v.  Merode-Houffalize, 
aus  welcher  durch  ein  für  Hermann  Philipp  Baron  v.  M.,  Herrn  von 
Trelon,  28.  Mai  1626  zu  Madrid  ausgestelltes  Diplom  die  Marquisen 
von  Trelon  hervorgegangen  sind.  Durch  den  zweiten  Sohn  Richards: 
Reinhold,  entstanden  die  v.  Houffalize ,  genannt  Houffalize ,  aus  welchen 
wieder  die  Herren  v.  Merode  zu  Frentz  und  Frankenberg,  die  Barone 
V.  Merode,  Grafen  v.  Ognies.  die  v.  Marode  Grafen  v.  Ypern  und  Mid- 
delburg,  die  Barone  v.  Merode,  Herren  v.  Kalkofen  etc.  entsprangen, 
welche  letztere  Linien  schon  lange  wieder  ausgegangen  sind.  —  Der 
dritte  Bruder,  Arnold,  war  Domherr  und  Dompropst  zu  Aachen.  — 
Von  dem  vierten  Bruder,  Wilhelm,  entsprossten  die  v.  Merode  zu  Rum- 
men,  aus  welchen  die  Grafen  v.  Merode  v.  Tiant,  v.  Waroux,  die  Bar 
rone  v.  Harchies  und  Ossogne  und  die  Grafen  v.  Jechay  stammten, 
welche  meist  schon  längst  erloschen  sind.  Nach  Uebereinknnft  und  An- 
ordnung der  vier  obengenannten  Gebrüder  v.  Marode,  welche  in  den 
Freihermstand  erhoben  worden  waren,  vnirde  übrigens  von  den  herz, 
jülichschen  Reichsständen  1457  u.  10.  März  1462  ein  Familien-Erb- 
scheid-  und  Theilungs-Vertrag  bestätigt,  in  Folge  dessen  für  immer  die 
Einkünfte  der  v.  M^rodeschen  Stamm  -  und  Erbgüter  geschieden  und 
getheilt  werden  sollten,  welcher  Vertrag  auch  massgebend  bei  etwaigen 
Ansprüchen  auf  Theilung  der  Einkünfte  oder  erlangte  Belehnnngen  etc. 
unter  den  verschiedenen  Linien  des  Stammes  geblieben  ist.  —  Die  Er- 
hebung in  den  Grafenstand  ist  nach  dem  Diplome,  s.  oben,  angeführt 
worden.  Was  die  früheren  genealogischen  Verhältnisse  der  Familie  an- 
langt, so  ist  nur  Nachstehendes  näher  bekannt:  die  Nachkommen  Jo- 
hanns —  ältesten  Sohnes  Richard  IL,  s.  oben  —  kommen  in  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jahrhundorts  in  zwei  Linien:  der  Florantischen  und  der 
Ferdinandischen,  vor.  Die  Florantische  fing  Florantius  Reichsgral 
v.  Marode.  Marquis  v.  Westerloo,  gest.  1630,  an.  Von  den  Söhnen  des- 
selben pflanzte  Gr.  Maximilian,  Freih.  v.  Petersheim,  k.  span.  Oberst 


—     249     — 

und  Gouverneur  von  Namur,  gest.  1675,  die  Linie  fort.  Aus  der  Ehe 
mit  Isabella  Grf.  v.  Merode  —  Tochter  seines  Bruders  Ferdinand  Phi- 
lipp —  stammte  Graf  Johann  Philipp  Eugen,  k.  k.  General-Feldmar- 
schall, welcher  1732  starb  und  zwei  Söhne  hinterliess,  die  Grafen  Jo- 
hann Philipp,  geb.  1722  und  Philipp  Maximilian,  geb.  1729,  deren 
etwaige  Nachkommenschaft  nicht  bekannt  ist.  —  Die  Ferdinandische 
Linie  stiftete  Ferdinand  Gr.  v.  Marode  und  Montfort,  Marquis  v.  Deynse 
in  Flandern  und  Freih.  v.  Düffel,  gest.  1678  und  die  drei  Söhne  des- 
selben, die  Grafen:  Maximilian  Albrecht,  Philipp  Carl  und  Carl  Flo- 
rant,  setzten  die  Linie  fort.  Graf  Maximilian  Albrecht,  gest.  1716, 
General-Lieutenant  und  Gouverneur  von  Brüssel,  hinterliess  den  Grafen 
Joachim  Maximilian,  gest.  1 690,  von  welchem  aus  erster  Ehe  mit  Jo- 
banna Philippina  Grf.  v.  Merode:  Craf  Maximilian  Joseph,  geb.  1716 
und  aus  zweiter  mit  einer  Grf.  v.  Vehlen:  Gr.  Carl  Joseph,  geb.  1719. 
entspross.  —  Graf  Philipp  Franz,  Staatsrath  im  niederländischen  Gou- 
vernement, vermählte  sich  mit  Luise  Brigitta,  Erbtochter  des  Philipp 
Fürsten  v.  Rubempre  und  Eversberghe  und  erhielt  dadurch  den  Titel : 
Fürst  V.  Rubempre  und  von  seinem  Sohne :  Maximilian  Joseph,  geb.  1^7 1 0, 
stammen  die  jetzigen  Grafen  v.  Merode,  Fürsten  v.  Rubempr6.  —  Graf 
Carl  Florant,  General-Lieutenant,  erst  in  k.  spanischen  u.  später  in  k. 
französischen  Diensten,  vermählte  sich  mit  einer  de  Salcodo  und  hinter- 
liess einen  Sohn,  den  Grafen  Adrian  Alexius,  geb.  1706,  über  dessen 
Nachkommen  Nachrichten  fehlen.  —  Was  den  neuesten  Personalbe- 
stand des  gräfi.  Hauses  Marode  anlangt,  so  ist  das  Haupt  desselben : 
Carl  Anton  Ghislain  R.-Graf  v.  Merode,  Marquis  v.  Westerloo,  Fürst 
v.  Rubempr^  und  von  Grimberge,  geb.  1824  —  Sohn  des  1847  ver- 
storbenen Grafen  Heinrich,  Senators  des  Kgr.  Belgien,  aus  der  Ehe  mit 
Luise  Vicomtesse  de  Th^san,  geb.  1787  und  Enkel  des  1830  verstor- 
benen Grafen  Wilhelm  Carl  Ghislain  —  Herr  des  Rittergutes  Merode 
im  Kr.  Düren  in  Rheinpreussen  etc.  verm.  1849  mit  Maria,  des  Prinzen 
Peter  v.  Arenberg  Tochter,  geb.  1830,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Töchtern,  Alix,  geb.  1850  und  Jeanne.  geb.  1853,  ein  Sohn  stammt: 
Heinrich,  geb.  1856.  Die  Schwester  des  Grafen  Carl,  Grf.  Marie,  geb. 
1820,  vermählte  sich  1840  mit  Adiian  Carl  Marquis  v.  Mirepoix-Levis, 
Granden  von  Spanien  I.  Cl.  Die  zahlreiche  Nachkommenschaft  der  bei- 
den Brüder  des  Grafen  Heinrichs  :*des  Grafen  Felix,  gest.  1857,  k.  bel- 
gischen Staatsministers,  verm.  in  erster  Ehe  1809  mitRosalie,  des  Mar- 
quis v.Grammont  Tochter,  gest.  1823  und  in  zweiter  1831  mit  Philippine, 
Schwester  der  ersten  Gemahlin,  gest.  1847  und  des  Grafen  Werner,  gest. 
1840,  vermählt  mit  Victoire  Grf.  Spangen  v.  Uyternesse,  gest.  1845, 
ist  in  dem  goneal.  Taschenb.  d.  gräflichen  Häuser  genau  aufgefQhrt.  — 
EJrwähnt  sei  hier,  dass  vom  Grafen  Felix  als  zweiter  Sohn  erster  Ehe : 
Graf  Friedrich  Xaver,  geb.  1820,  Kriegsminister  Sr.  Heiligkeit  des 
Papstes,  Kammer-Cleriker  und  Hausprälat,  stammt.  Von  den  Nach- 
kommen Richar<ls  —  zweiten  Sohnes  des  Freih.  Richard  H.  —  geben 
die  „deutschen  Grafenhäuser  der  Gegenwart'^  eine  genaue,  absteigende 
Stammreihe,  auf  welche  hier  zu  verweisen  ist.  Dieselbe  beginnt  mit: 
Richard  Baron  v.  Merode  und  Hüfflig  (Houffalize),  Herrn  auf  Frentz, 


—     250     — 

Rest.  1484.  verm.  mit  Mar^aretha.  Tochter  des  Rayer  d'Argenteaa  Ba- 
ron V.  Houffalize  und  geht  bis  zu:  Ferdinand  Vincenz  Baron  v.  Merode- 
Iloiffalize.  Marquis  v.  Trelon  etc.,  geb.  1803  —  Sohn  des  1775  ge- 
borenen Philipp  Johann  Evangelist  Baron  v.  M.,  Marquis  v.  Trelon  ans 
der  Ehe  mit  Catharina  v.  Sienna,  Edle  Herrin  v.  Pressburgern  and 
E])kel  des  Benedict  Anton  Baron  v.  M.,  Marquis  v.  Trelon,  geb.  1749, 
verni.  mit  Veronica  v.  Zobel  -  Indigena  v.  Ungarn,  verm.  1845  mit 
Constantia  Eleonore  Caecilia  Grf.  v.  Berchtold,  Freiin  v.  Ungarschüte, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross:  Ferdinand,  geb.  1849.  Als  Bin- 
dei-  des  Baron  Ferdinand  Vincenz  wurde  aufgefÖhi*t:  Leopold  Baron 
V.  ^ierode-Houffalize,  Marquis  v.  Tr(^lon,  geb.  1811,  Magnat  v.  Ungarn. 

—  Einer  verw.  F>au  v.  Marode,  geb.  Freiin  v.  Twickel  stand  in  neue- 
ster Zeit  das  Gut  Hamern  im  Kr.  Koesfeld,  Prov.  Westphalen,  zu. 

L'£t^ctiuii  «le  loutos  los  terres  «c.  du  Bmbant,  8.  21.  —  Hübm'r ,  IV.  T«b.  1179.  — 
Oafjhf.  I  8.  1W2— 55.  —  Z^dUr,  XX.  8.  1019- -J?.  —  Rob^ns,  niederrheiu.  Adel,  I.  8.  Sl— 
U..  -  N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  Xü7— 309.  -  Fahne,  l.  fi.  361.  —  Dcatsche  Qrafeub.  d.  .OegMW. 
II.  s.  107—111.  —  Frfi/i.  V.  Ledebur  ,  IJ.  8.  »7  und  III  S.  .809.  —  Geneal.  Tajchenb.  4«r 
v.xM.  HfiuKer.  1S64  8.  518  u.  49  u.  bhtor.  Haiidb.  tu  Dcmselheu,  8.  586.  —  Siebutack§r,  I. 
\M\:  V.  Mprndc.  Kheinliiidifich  u.  II.  114:  Merode  cu  Slosberg.  Niederrheiolnodiich.  —  Mtn* 
st-isriier  stiftscMleiider  von  1784:  P.  H.  M^rodt*  zu  lioffalix  uud  Frens.  —  SuppI  sn  Sltliai. 
W..B  IV.  18:  Frolli.  v.  M.  —  v.  httding,  II.  8.  .16':  P.  H.  ▼.  M.  -  Robfnn,  Klemrnt.Werk- 
<I»en,  I.  Tab.  54.  —  Shnon,  \rmorial,  I.  Tab.  2?.  —  W.-B.  der  Pr.  KheinproT.  11.  T^b.  M. 
Nr,  67  u.  S.   141  u.  42:  Freih.  v.  M.-Hoffallate-Freiiti. 

Meroldingen,  Moroldin^en.  Altes ,  bayerisches  Adelsgescblecht, 
dessen  Stainrareihe  Bucelini  mit  Gerhard  v.  Meroldingen  beginnt,  wel- 
cher iu  der  zweiten  Hälfte  des  12.  Jahrh.  bei  Otto  V.  Grafen  v.  Wit- 
telsbach  (Otto  dem  Grossen)  die  Stelle  eines  Hofmarschalls  bekleidete. 

—  Eine  nach  Oesterreich  gekommene  Linie  erlosch  im  16.  Jahrb.,  ans 
der  liinie  aber,  welche  in  Bayern  fortgeblüht  hatte  und  zu  Hornpach 
sass,  lebte  noch  1 640  Johann  Wilhelm  v.  Meroldingen,  von  welchen  drei 
Söhne  stammten:  Adam,  Christoph  und  Johann  Lndwig  v.  M. 

Bucelini,  8temni     I*.    1.   -    Oauh«  I.  8.  |:iS8. 

Meroidt,  Meroit  v.  Reifferscheidt.  Altes,  niederrheinisches  Adels- 
geschlecht, welches  bereits  1429  zu  Breidenbenden,  Hartzheim.  HolzheilB 
und  Reifferscheidt,  sämmtlich  unweit  Gemflind  so  wie  zu  Meyerode  bei 
St.  Vith  in  den  Ardennen  sass  uud  von  Reifferscheidt  den  Beinamen 
führte.    Dasselbe  ist  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  ausgegangen. 

Fahne,  I.  S.  275.    -    Freih.  r.   Ledebur,  IJ.  8.  97. 

Mersberg,  Grafen.  Altes ,  steiermärkisches  Grafengescblecht,  wel- 
ches ansehnliche  Herrschaften  besass.  Dasselbe  ist  um  1700  aasge- 
storben. 

Schmuft,    11.  8.  537. 

Merschitz.  Ein  früher  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht. 

Sin'ipiu»,  ri.  8.  MOr, 

Mertens,  Freiherren  (in  Blau  ein  aufrecht  gegen  die  Rechte 
schreitender,  goldener  Greif  u.  ein  über  das  Ganze  gezogener,  silberner, 
rechter  Schrägbalkeu :  Stammwappen).  Erbländ.-österreich.  Freiherrn- 
stand. Diplom  vom  8.  Aug.  1849  für  Carl  (HI.)  Ritter  v.  Mertens,  k. 
k.  Feldmarschall-Lientenant.  —  Ein  ans  den  Niederlanden  stammendes 
Geschlecht,  in  welches,  nachdem  das  alte  Wappen  der  Familie   1773 


—     261     — 

vom  K.  Joseph  ü.  bestätigt  worden  war,  in  der  Person  des  Carl  (I.)  v. 
Mertens,  Doctor  der  Medicin  1778  fMegerle  v.  Mflhlfeld  giebt  1787. 
doch  wohl  nicht  richtig^  an)  der  Reichs-  ji.  erbländ.-österr.  Ritterst^nd 
kam.  Dasselbe,  später  in  die  niederösterr.  Landinannschaft  aufgenom- 
men, darf  nicht  mit  der  meist  in  Hannover  blühenden  Familie  der  Frei- 
herren v.Martens,  s.  S.  151  u.  52,  verwechselt  werden,  welche  ein  »anz 
anderes  Wappen :  (Scliild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  schwarzen  Mit- 
telschilde ein  mit  den  Hörnern  rechts  gekehrter,  zunehmender,  silberner 
Mond.  1  u.  4  in  Silber  ein  grüner  Stengel  mit  drei  Kleeblättern  und  2 
u.  3  in  Blau  eine  silberne  Lilie)  führte.  —  Der  Empfänger  des  Ritter- 
Diploms,  Dr.  Carl  Ritter  v.  Mortcns,  !?eb.  1738  u.  gest.  1788,  war  mit 
Catharina  v.  Humburg,  gest.  1808  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stamm- 
ten, neben  sechs  Töchtern,  fünf  Sölme.  von  welchen  Carl  (11.)  Ritter  v. 
M.,  geb.  1777  u.  gest.  1824.  k.  k.  Obei-st  und  Militair- Referent  des 
Hof-Kriegsraths ,  sich  1 802  mit  Ludovica  v.  Heppinger  zu  Hoffcnsthal 
und  Thierstenberg.  gest.  1830,  vermählte,  ans  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Töchtern,  zwei  Söhne  entsprossten :  Carl  (III.)  und  Wilhelm  Ritter  v.M. 
Carl  (UI.)  s.  oben,  erhielt  den  Freihermstand.  Derselbe,  k.  k.  w.Geh. 
Rath ,  Feldmarschall-Lieutenant  und  Stellvertreter  des  Kriegsministers 
in  den  rein  militärischen  und  politischen  Geschäften ,  so  wie  in  den  Mi- 
litair-Conferenzen,  zweiter  Inhaber  des  37.  Infant. -Regiments  E.H.Jo- 
seph etc.,  vermählte  sich  1840  mit  Maria  Alcxandrine  Freiin  v.Lange- 
nau,  geb.  1811,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Zoö.  geb.  1844, 
ein  Sohn  stammt:  Freih.  Carl  (FV.);  k.  k.  Lieutenant,  geb.  1842.  — 
Der  Bruder  des  Freiherrn  Carl  (HI.):  Wilhelm  Ritter  v.  Mertens,  geb. 
1811,  k.  k.  Generalmajor,  Brigadier  etc.,  vermählte  sich  1850  mit 
Franzisca  Grf.  Forgdch,  geb.  1830. 

MtgerU  ».   UühlffUL  H.  131.  -  O^neal.  Ta^chenb.  dtr  frelh.   Hftater,  1854.  8.  351  ii.  52. 
nnd   IHüt.  H.  534  u.  35. 

•    Mertko  v.  Klodnig.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  30.  Aug. 
1649  für  Johann  und  George  Mertko,  mit  dem  Prädicate :  v.  Klodnig. 

r.  IlHlhach,  U.  8.   IIS. 

Mertwitz.  Ein  frtlher  zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht. 

Sinapiu*,  II.  R.    «iK. 

Mertz  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  auf  einem  dreihttgeligen, 
weissen  Felsen  ein  goldenes  Doppelkreuz  und  2  u.  3  in  Roth  ein  rechts- 
gekehrter, golden  gekrönter  und  doppelt  geschweifter ,  silberner  Löwe, 
welcher  mit  beiden  Vorderpranken  einen  dürren  Baumast  mit  mehreren 
Knoten  vor  sich  halt).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  28.  Jan.  1740 
ftlr  Franz  Balthasar  Mertz,  Consulenten  und  Canzlei - Director  zu  Ra- 
vensburg. -  Der  Stamm  blühte  fort  und  zwei  Enkel  des  Diploms-Em- 
pfÄngers:  die  Gebrüder  Carl  Ludwig  Napoleon  v.  Mertz,  geb.  1805  u. 
Carl  Emanucl  v.  Mertz,  geb.  1808,  —Söhne  des  verstorbenen  General- 
Commissars  v.  Mertz  —  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

9.   Lanu,  8    447.  -     }fegfr:e  9.   Mühlfeld,  Erg.  Bd.  8.  378.    -  W.-B.  d.  Kgi.  Bayern,  VII. 
tt,  -  Porit,  Allgcm.  W.-B.  I.  T»b.  7  iib4  8.  II  a.  U.  -  Knttokkt,  I.  8.  a»6  ■•  97. 


—     252     — 

Mertz  V.  Mertzenfeld  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in 
Schwarz  ein  einwärts  und  aufrecht  zum  Sprunge  auf  erdigemBoden  ge- 
stellter Hirsch  von  natürlicher.  Farbe,  mit  rothera  Geweihe  u.  links  quer 
getheilt:  oben  in  zwei  Reihen,  jede  zu  drei  Plätzen,  von  Grün  und  GoM 
geschacht  und  unten  in  Grün  zwei  über  Kreuz  gelegte,  schwarze  BSrcm- 
tatzen).  Reichsadclsstand.  Diplom  vom  22.  Juli  1646.  —  Ein  in  der 
Person  des  Joseph  Ferdinand  Albert  Maximilian  Mertz  v.  MertzenMd 
(Merzenfeld),  laut  Eingabe, Malmedy,  d.d.  28.  Sept.  1839,  in  die  Adels- 
matrikel der  preussischen  Rheinprovinz  unter  Nr.  32  der  Classe  der 
Edelleute  eingetragenes  Geschlecht. 

Freih.  r.   Lfdehur.  II.  8.  97.  —   Si*-t>macfier,  HI.  56.  —  W.-B.  d.  Preuxt.  RbeioproTiw,  T. 
Tab.  81.  Nr.  IHl  u.  8.  7ß  u.  77. 

Merveilleux.  Ein  mit  Hänsely  Wunderlich  aus  Röteln  im  Baden- 
schen  1 448  mit  dem  Markgrafen  Rudolph  nach  Neufchatel  gekommenes 
Geschlecht,  welches  seinen  Namen  in  das  Französische :  Merveilleux  ver- 
änderte. Johann  M.  bewirkte  bei  den  Eidgenossen,  dass  der  Markgit- 
fin  Johanna  v.  Hochberg  1529  das  Fürstenthum  Neufchatel  wieder  abge- 
treten wurde,  weshalb  er  von  derselben  den  fürstl.  Adelsstand  u.  mehrere 
Lehngüter,  so  wie  Zehnten  zu  Coffrance  erhielt.  Derselbe  hatte  auch 
das  Lobbürgerrecht  von  Bern  orlangt,  welches  von  seinen  Nachkommen 
und  zwar  von  Samuel  v.  M.  zu  Anfange  des  17.  Jahrh.  und  von  Wil- 
helm V.  M.  1642  wieder  erneuert  wurde.  Mit  dem  Sohne  des  Letzteren, 
Georg,  Landvoigt  zu  Eschallens,  erlosch  aber  zu  Bern  1702  die  Fami- 
lie, welche  daselbst  sich  Wunderlich  genannt  und  geschrieben  hatte,  bn 
Canton  Bern  und  in  der  damals  zu  demselben  gehörenden  Landschaft 
Waadt,  besass  das  Geschlecht  ehedem  die  Mitherrschaft  Worb  und  die 
Herrschaften  Essert-Belleveux.  Dasselbe  stand  namentlich  mit  dem 
freiherrlichen  Hause  v.  Diesbach  in  Verbindung  und  mehrere  Sprossen 
bekleideten  im  Fürstenthume  und  in  der  Stadt  Neufchatel  die  angese- 
hensten Aemtcr,  oder  kamen  auch  in  fremden  Diensten  zu  Ansehen.  #— 
Ludwig  V.  Merveilleux,  k.  preuss.  Major  a.  D.,  stand  bis  1862  alsHanpt- 
mann  im  Garde-Schützcn-Bataillon. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  899.  -    Freih.  v.  Ledebur,  II.  S.  79 

Merveldt,  s.  Meerveldt,  Grafen,  S.  211. 

Merwick,  Merwich.  Altes,  früher  zu  dem  Adel  im  Cleveschen  und 
in  der  Grafschaft  Mark  zählendes  Geschlecht,  welches  noch  im  17.  Jahrh. 
vorkommt. 

Fahne,  II.  8    84.  —  Freih.  t.  Ledfhttr,  II.  8.  98.  -     SiebmMhtir,  II.  112:  v.  M.,  Rheltt- 
findiflch. 

Merz  (Schild  durch  eine  absteigende  Spitze  in  drei  Felder  getheilt: 
1  u.  2,  rechts  und  links  oben,  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  goldener 
Halbmond  u.  3,  in  der  Spitze,  in  Roth  auf  grünem  Boden  ein  vorwärts- 
gekehrter Geharnischter ,  welcher  in  der  Rechten  eine  Partisane  hält). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  7.  Juni  1760  für  Georg  Niclas  (11.) 
Merz.  Markts-Vorsteher  iti  Nürnberg.  Derselbe ,  dessen  gleichnamiger 
Vater  ebenfalls  Markts-Vorsteher  in  Nürnberg  gewesen  war ,  hatte  den 
Stamm  fortgesetzt  und  sein  Sohn,  Christian  Sebald  v.  Merz,  geb.  1771, 
k.  bayerischer  Landrichter  zu  Lauf,  wurde  nach  Anlegung  der  Adels- 


—     258    — 

matrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen.  —  Die  Familie  ist 
nicht  mit  dem  ebenfalls  bayerischen  Gescblechte  v.  Mertz,  s.  S.  251,  zu 
verwechseln,  auch  giebt  das  Wappenbuch  des  Kgr.  Bayern,  VII.  22. 
das  Wappen  einer  1675  in  den  Reichsadelsstand  erhobenen  Familie 
Merz  V.  Quimheim,  wie  folgt,  an:  Schild  geviert:  l  der  Länge  nach  ge- 
theilt :  rechts  in  drei  Reiben,  jede  zu  zwei  Feldern ,  von  Silber  u.  Blau 
geschacht  und  links  in  Gold  ein  halber,  gekrönter,  schwarzer  Adler;  2 
in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  doppelt  geschweifter,  goldener  und  3  in 
Roth  ein  silberner  Löwe  und  4  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Gold 
ein  halber  gekrönter  Adler  u.  links  in  drei  Reihen,  jede  zu  zwei  Feldern, 
von  Blau  und  Silber  geschacht. 

•.  Lang,  8.  447.  -   Tyrof,  1.  Tab.  7.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  VII.  2:'.. 

Merzbach.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches,  im  ehe- 
maligen Reichsritter-Canton  Baunach  begütert,  längst  erloschen  ist. 

Hi>deiinann,  Caiiton  Bauuach,  Tab.  34 J. 

Merzich  v.  Lannenthal.  Erbländisch-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1790  für  Andreas  Merzich,  Hauptmann  des  wallachisch -illyrischen 
Gränz-Regiments,  mit  dem  Prädicate :  v.  Lannenthal. 

Magert«  w.  Mühlf^ld,  Erg.-Bd.  8.  378. 

Meschede,  auch  Freiherren.  Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht 
ans  dem  gleichnamigen,  schon  1248  vorkommenden  Stammsitze  unweit 
Eslohe.  Dasselbe  sass  1500  zu  Alne  und  1606  zu  Anröchte,  Brilon, 
Gesecke  u.  Ruthen.  —  Caspar  v.  M.,  kurcölnischer  Truchsess  und  Jo- 
hann Melchior  v.  M.,  kurtrierscher  Kämmerer  und  Drost  zu  Aurich, 
waren  mit  den  Kurfürsten  von  Cöln  und  Trier  1614  auf  dem  Wahltage 
des  K.  Matthias  anwesend;  Johann  v.  M..  seit  1626  Dom-Dechant  des 
Hochstifts  Osnabrück,  wurde  1648  bevollmächtigter  Gesandter  bei  den 
westphälischen  Friedens  -  Tractaten  und  Wilhelm  Ferdinand  Werner 
Freih.  v.  M.  zählte  1746  zu  den  Domherren  zu  Osnabrück.  —  Die 
Güter  Alme  unweit  Brilon  und  Anröchte  bei  Lippstadt  waren  noch  1750 
in  der  Hand  der  Familie  und  das  Wappen  derselben  findet  sich  noch 
auf  der  hildesheimischen  Sedisvacanz-Münze  von  1761.  —  Später  ist 
der  Stamm  erloschen. 

Gaukt,  U.  8.  785  ii.  26.  —  Ztdler ,  XX.  H.   U^.  -  N.  Vr,  A.-L.  IN.   S.  39«.    —Freih, 
v.Ledebur,  II.  S.  99.    -   Siehinacher ,  IV.  130.  —  ».  Meding,  II.  S.  36H. 

Meseberg.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  1.  Febr. 
1795  für  Christian  Adolph  Meseberg,  k.  preuss.  Obersten  a.  D.,  mit 
Verleihung  des  Wappens  der  märkischen  Familie  v.  Meeseberg  (Mese- 
berg), 8.  S.  212,  nämlich  in  Blau  eine  schrägrechts  gestellte,  silberne 
Leiter.  Der  Empfänger  des  Diploms,  wohl  aus  der  Familie  v.  Mese- 
berg stammend,  hatte  früher  im  k.  preuss.  Husaren- Regimen te  v.  Wolki 
gestanden. 

Handschr.  NotU.  -  W.-ß.  d.  Preuss.  Monarch.  III.  197. 

Mesenau.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  im  17.  Jahrb.  noch  zu  Harlan,  im  Schweidnitzschen, 
zu  Käntchen,  Ober-Oertmannsdorf  und  Preisdorf  im  Striegausclien  sass. 
—  Feczentz  v.  Mesenau  war  1342  Assessor  im  zu  Schwcidnitz  gehal- 


—     254     ^ 

tencn  Ritterrechte ;  Ferdinand  Sigismund  v.M.  btsass  1626  das  Ott 
Käntcheii  bei  Schweidnitz  and  der  alte  Stamm  blühte  fort,  bis  denselben 
Ferdinand  Sigismund  v.  Mesenau,  Herr  auf  Preisdorf  unweit  Bolkim- 
heim,  1708  scbloss. 

Sinapiu$,  r.  8.  63A  und  II.  8.  906.  ~  Gauhf,  I.  S.  1S55.  —  N.  PreoM.  A.-L.  V.  S-  9». 
—    Fr^ih.  9.   Ledtbur^  11.8.  95.  —  Sithmaefter,  t.  69:  v.  M«seoaw,  SchlMisch.  —  9%" 


Meseritz.  Altes,  pommemsches  und  märkisches  Adelsgeschledht 
eines  Stammes  u.  Wappens  mit  den  v.  Kleist,  welches  auch  zu  den  Af- 
terlehnsleuten der  V.  Bork  gehörte.  Dasselbe  sass  in  Pommern  bereits 
14H9  zu  Natzmersdorf  unweit  Regen walde,  1536  zu  Meseritz,  Berkenow 
und  Seinerow,  so  wie  1566  in  der  Mark  Brandenburg  zu  StorckoW  und 
erwarb  später  mehrere  andere  Gtiter  in  Pommern,  hatte  auch  Berkenow 
noch  1780  und  Meseritz  IS  10  inne.  Ein  Fräulein  v.  Meseritz  war 
1806  Conventualin  im  Kloster  zu  Marienfliess.  Nach  1810  ist  der 
Stamm  erloschen. 

Micräl,  8.  504.  -   N    l»r.  A.-L    lil.  S.  iSS  und  300.  —  Freiherr  •.  Ltd^bur  ,    II.    8.  W 
u.  IM    8.  803.  —  Sibtnaeher^  V.   l(iü.  v.  MeNPritx,  Puminerisih.    —  r.   beding.  III.  S.   43t. 

Meske,  Meeske  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold 
ein  schwarzer  Büffelskopf  mit  einem  durch  die  Nase  gezogenen  Ringe 
und  links  in  Schwarz  ein  silbern  geharnischter  Arm.  in  der  Faust  ein 
Schwert  schwingend).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
14.  Octob.  1843  für  Ludwig  Otto  Meske,  Rittmeister  im  k.  preusa. 
4.  Landwehr-Regimente  und  Laudschaftsrath,  Herrn  auf  Froedau  unweit 
Osterode.  Derselbe  ist  jetzt  k.  preuss.  Major  a.  D.  Zwei  Söhne  stan- 
den im  k.  preuss.  5.  Cürassier-Regimente.  Der  ältere  nahm  als  Pre- 
mierlieutenant den  Abschied,  war  zuletzt  Hofmarschall  des  Fürsten 
Friedrich  zu  Hoheiizollern-Hechingen  und  hat  sich  vor  Kurzem  mit  dar 
geschiedeneu  zweiten  Gemahlin  des  Letzteren,  Amalie  Gri.  v.  Rothen- 
burg, vermählt.  Der  jüngete  Sohn  ist  jetzt  Premieurlieutenanl  iqi  ge- 
nannten Regimente. 

Hiiiidschriftl.  Notizen.  -    Freih.  r.    L'-debur,  U.  N.  9R  u.  III.  8.    »09. 

Messerschmidt  v.  Arnim.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  10.  Mai  1820  ftlr  die  beiden  Adoptivsöline  des  k.  preuss.  General- 
majors Friedrich  Ferdinand  v.  Arnim  (gest.  1835):  Gebrüder  Messer- 
schmidt, mit  dem  Namen  und  Wappen  (in  Roth  zwei  silberne  Querbal- 
ken) des  Adoptivvaters.  Der  ältere,  HeiT  auf  Wittbeck  und  Wittstock 
im  Kr.  Stolp  ist  um  1856  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D.  gestorben 
und  der  jüngere  wurde  Justizrath  und  Landschafts-Syndicus  zu  Stolpe. 

U«Dd!»cbrim.  Notiz.   -  Freih,  t.  Ledebur,  II.  8.  98  u.  ni    8.  309. 

Messina,  Freiherren.  Im  Kgr.  Bayern  16.  Nov.  1808  anerkannter 
Freihermstand  und  Eintragung  der  Familie  in  die  Freihermclaase  der 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  vom  12.  März  1829.  —  Altes,  spani- 
sches, aus  Saragossa  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  urkund- 
lich zuerst  1072  Ferdinand  v.  Messina,  Drost  und  Statthalter  der  Le- 
hengtttor  der  Herrlichkeit  von  Wessenberg  zu  Burgund  und  Brabant, 
auftritt.  -  Die  spätere,  ununterbrochen  fortlaufende  Stammreihe  steigt, 
wie  folgt,  herab:  Andreas  v.  Messina,  gest.  1701,  k.  k.  Oberstüeute- 


—     255     — 

nant  im  COrassier-Reg.  Graf  v.  Hofkirchen:  Maria  Edle  v.  Reiner;  — 
Andreas  Y.  M.,  1716  commaudirender  General  en  chef  des  Prinzen 
Eugen  V.  Savoyen,  gest.  1743:  Maria  Edle  v.  Morel;  —  Dominicus 
Andreas  Edler  v.  Messina,  gest.  1772,  Carabiniers-Rittmeister :  Muia 
Elise  Edle  v.  Daniels;  —  Andreas  Friedrich  Edler  v.  M.,  gest.  1807, 
Gapitano  del  cercolo  al  confini  dltalia:  Maria  Anna  Edle  v.  Eschen- 
brogg;  —  Andreas  Dominicas  Edler  v.  M.,  gest.  1804,  Kreishaupt- 
mann  von  Tirol:  Marianne  Oonstantia  Gi'f.  v.  Spaur;  —  Carl  Vincen/ 
Freih.  v.  M.,  gest.  1829,  k.  k.  Hauptmann  im  tiroler  Jäger-Regimente : 
Caroline  Freiin  v.  Borie,  gest.  1839;  —  Severin  Freih.  v.  M.,  geh, 
1818  —  jetziges  Haupt  der  Familie  —  k.  bayer.  Rittmeister  im  6.  Chev. 
leg.-Regimente,  verm.  1843  mit  Caroline  Freiin  t.  Eyb,  geb.  1823, 
aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  stammen:  Camilla,  geb.  1845,  Marie, 
geb.  1848  u.  Adelheid,  geb.  1849.  Der  Bruder  des  Freiherrn  Severin: 
Freih.  Joseph,  geb.  1821,  k.  bayer.  Rittmeister  im  3.  Chev.-leg.-Regi- 
mente,  vermählte  sich  1853  mit  Anna  Freiin  v.  Homstein-Bussmanns- 
hausen,  geb.  1827.  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt:  Severin  (H.), 
geb.  1860. 

Geneal.  TA»cheiib.  d.  fr^ili.  Häu»(.,  1.H59.  8.  520  uud  '^1  u.  l^tii,  s.  53.S. 

Messingbauer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1725  für  Joseph 
Ferdinand  Messingbauer  (Messingbaur) ,  k.  k.  Reichshofcanzlei- Ver- 
wandten. 

Mtgerle  v.  Mühlfetd.  Erg.-Bd.  8.  378. 

Mestgehten,  Metgehten.  Altes,  früher  zu  dem  ostpreuss.  Adel 
zählendes  Geschlecht,  welches  zu  Metgehten  im  Kr.  Königsberg  und  zu 
Pamehnen  im  Kr.  Wehlau  sass. 

Freik.  r.  Ltdehyr,  II.   8   98. 

^         Mestich.   Altes,  schlesisches,  vor  dem  17.  Jahrb.  ausgestorbenes 
Adelsgeschlecht. 

Sinapitu,  I.  8.  635.    -    Sifbmach^r,  I.  69;  v.   Mestich,  8rhl«'s|»ch.  -  t.Med^ng.  11.  S.  370. 

Mesurenr.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1810  für  An- 
selm  Mesureur,  k.  k.  pens.  Oberstwachtmeister,  wegen  55jähriger 
Dienstleistung. 

Mfgeil«  9.   Mühlftld.  8.    227 

Mesz^na  v.  Hiv-Vär,  Freiherren.  Erbl.  -  österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  23.  März  1818  für  Johann  v.  Mesz^na,  k.  k.  Oborlieute- 
nant  im  Husaren  -  Regimente  König  von  Grossbritann.,  mit  dem  Prlidi- 
cate :  v.  Hiv-Var  (Treue  Burg).  Der  Empfänger  des  Diploms  stammte 
aus  einem  ungarischen  Adelsgeschlechte,- in  welches  Franz  Meszenn, 
Schlosshauptmann  in  dem  bischöflichen  Schlosse  zu  Neutra  in  Ungarn, 
wegen  ruhmvoller  Vertheidigung  dieses  Schlosses  gegen  die  Türken 
and  gegen  RÄkoczy,  durch  Diplom  vom  24.  Febr.  1656  den  ungari- 
schen Adelsstand  gebracht  hatte.  —  Freih.  Johann,  geh  1785  zu  Gran, 
k.  k.  Major  in  d.  A.,  vermählte  sich  mit  Elisabeth  v.  Zämoczky,  geb. 
1791,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten :  Freih.  Franz,  geb. 
1819,  verm.  1849  mit  Ida  v.  Odry  de  Pacs6r,  geb.  1826  u.  Freih. 
Stephan,  geb.  1825. 

Uegerle  t.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  79.  —  Geueol.  Tascheob.  d.  freih.  Häuser,  ISj^.  8.2.^5 
^■.  M  «.  1864.  8.  535  a.  S6. 


—     256     — 

Methstorff.   Altes,  bereits  im  16.  Juhrh.  ausgestorbenes,  meklen- 
burgisches  und  brandenburgisches  Adelsgeschlecht. 

Siebmacher,  111.  140:  v.  Metxntörpffen,  Brandeuburgisoh.  —  •.  MtdiKg^  It.  8.  370:  vmk 
dem  li.  S.  abgegaitgciter  mekicuburg.  Familien. 

I  Metsch,  Metzsch,  auch  Freiherren  und  Grafen  (Stammwappen: 

in  Silber  ein  blauer  Sparren).  Reichsfreiherm-  und  Grafenstand.  Frd- 
herrn-Diplom  vom  27.  Dec.  1699  für  Hans  (Johann)  Ernst  y.  Metseh, 
fttrstl.  anhaltschcn  Landrath  und  Unter-Director  des  Fürstenthoms  An- 
halt und  (iratendiplom  von  1703  für  Denselben.  —  Eins  der  ältesten 
und  angesehensten  meissenschen  und  voigtländischen  Adelsgeschlechter, 
wclclies  auch  in  die  an  Sachsen  angrenzenden  reussischen  und  anhalt- 
schen  Lande  kam  und  sich  namentlich  aus  den  Häusern  Reichenbach, 
Plohn  u.  Netschkau  im  Voigtlande,  Schönfeld  im  Reussischen  etc.  ans- 
broitete. — Die  Annahme,  dass  dasselbe  mit  den  alten  Grafen  v.  Maetach, 
Metsch,  in  Graubüiidten.  s.  S.  79.  in  irgend  einer  Stammverwandtschaft 
gestanden  habe,  ist  längst  als  unrichtig  zurückgewiesen  worden,  dass 
aber  die  Familie  schon,  ehe  genauere  Nachrichten  über  dieselbe  an- 
fangen, geblüht  habe,  leidet  keinen  Zweifel.  —  Hans  Metsch,  Amtmann 
zu  Altenburg,  erhielt  nach  Müller,  Annal.  Saxon.,  1474  von  Karsach- 
sen die  Stadt  Crimmitschau  pfandweise;  Caspar  M.  war  um  1491  fiUrstl. 
Sachs.  Hofmarschall,  später  Hauptmann  zu  Weimar  und  zuletzt  Amt- 
mann zu  Plauen;  Conrad  M.  begleitete  1493  den  Kurfürsten  Friedrich 
den  Weisen  auf  seiner  Reise  zum  heiligen  Grabe;  Hans  M.  war  um 
1521  Amtmann  zu  Haus  Breitenbach  und  um  dieselbe  Zeit  ein  Anderer 
dieses  Namens  Hauptmann  und  Landvoigt  im  Kur-Kreise,  wie  auch 
erster  Hofricliter  zu  Wittenberg ;  Conrad  M.,  des  letztgenannten  Bru- 
der, Doctor  beider  Rechte,  wurde  des  Kurfürsten  Joachim  zu  Branden- 
burg Rath  und  wohnte  als  Abgesandter  1542  dem  Reichstage  zu  Nürn- 
berg und  s])äter  als  Canzler  des  Markgrafen  Johann  zu  Brandenburg 
dem  Convente  zu  Eisenach  bei;  Joseph  Levin  M.,  fürstl.  burggräfl. 
meissenscher  Rath,  stund  1519  seiner  Gelehrsamkeit  wegen  bei  der  Uni« 
versität  Leipzig  in  grossem  Ansehen,  nahm  zuerst  aus  seinem  Geschlechte 
die  evangelische  Lehre  an,  wurde  Pastor  iuMylau  und  stand  mit  Luther 
im  Briefwechsel;  Friedrich M.  auf  Reichenbach  und  Friesen,  gest  1655, 
—  ein  Enkel  des  Joseph  Levin  M.  —  k.  k.  Geh.-Rath  und  Reichs-Pfen- 
nigmeister,  auch  kursüchs.  Geh.-Rath  und  Präsident  des  Ober-Consisto- 
riums,  war  l<i3(),  als  K.  Ferdinand  111.  zum  römischen  Könige  erwählt 
worden,  als  Einer  vom  Adel  der  Erste,  welcher  wegen  Kursachsen  das 
Votum  ablegte,  während  sonst  wenigstens  ein  Graf  dazu  bestimmt  wurde 
und  Friedrich  Heinrich  M.  war  später  Domdechant  und  Rath  zu  Merse- 
burg. Zu  Gauhe  Zeit,  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrh.  lebten 
Haus  Heinrich  v.  Metsch  —  früher  nahm  die  Familie  an,  dass  ihr  Adel 
bekannt  sei  und  Hess  daher  das  adelige  Prädicat  weg  —  als  knrsächa. 
Kammeijunker  und  Domherr  zu  Merseburg,  Carl  Heinrich  v.  M.  als 
k.  k.  Hauptmann,  Heinrich  Christoph  v.  M.  als  naumburgischer  Geh.- 
Rath,  Regier.-  u.  Consistorial-Präsident,  wie  auch  Domherr  und  Scho- 
lasticus  daselbst,  Carl  v.  M.,  Herr  auf  Reichenbach,  als  k.  poln.  u.  kur- 
sächs.  Land -Kammer-  und  Kammer  -  Assistenz-Ratb  und  ein  v.  Metsch^ 


o 


—    257    — 

1720  als  herz.  Ober-Schenk  zu  Gotha.  Carl  Sebastian  (11.)  v.  M.  — 
ein  Sohn  des  Carl  Sebastian  (I.),  Herrn  auf  >¥ildenau,  welcher  1666 
kursächs.  Kammerherr  und  Ober-Stallmeister  war  und  ein  Enkel  des 
Sebastian  v.  M.,  Herrn  auf  Kleyt  und  Reinsdorf  und  um  1604  kur- 
sächs. Ober -Küchenmeister  und  Ober-Schenk  —  starb  1733  als  des 
Cardinais  und  Herzogs  zu  Sachsen -Zeitz  gewesener  Ober -Stallmeister. 
—  Ein  in  das  FOrstenthum  Anhalt  gekommener  Zweig  blühte  in  vielen 
Oliedem  fort.  Nach  Beckmann  kam  zuerst  Johann  Rudolph  v.  M.,  Herr 
auf  Plohn,  welcher  um  1530  lebte,  nach  Anhalt.  Von  dem  Sohne  des- 
selben, Joachim  Ernst,  welcher  noch  1560  lebte,  entspross  Philipp, 
Herr  auf  Plohn  und  Polentzke,  gest.  1615  als  fürstl.  anhaltscher  Rath 
und  Hauptmann  zu  Rosla  und  von  diesem  stammte  Joachim  Christian, 
Amtshauptmann  zu  Zerbst,  Rosla  etc. ,  dessen  Sohn,  Johann  Ernst,  s. 
oben,  den  Freiherm-  u.  Grafenstand  in  die  Familie  brachte.  Letzterer 
hatte  zwei  Söhne,  die  Grafen  Johann  Adolph  und  Johann  Friedrich. 
Der  jüngere  derselben,  Graf  Johann  Friedrich,  k.  poln.  und  kursächs., 
80  wie  kurpfälzischer  Kammerherr,  starb  ohne  Nachkommen,  der  ältere 
aber,  Graf  Johann  Adolph,  k.  k.  Geh. -Rath,  Reichshofraths-Vice- 
kanzler  etc.  hinterliess  nur  Töchter  und  so  erlosch  schon  wieder  bei 
seinem  1740  erfolgten  Tode  der  Mannsstamm  der  grfLfiichen  Linie. 
Die  älteste  und  Erbtochter,  Grf.  Caroline,  geb.  1709  und  gest.  1784, 
vermählte  sich  1728  mit  Johann  Joseph  Grafen  v.  Khevenhüller,  wel- 
cher, von  seinem  Schwiegervater  adoptirt,  mit  kaiserlicher  Erlaubniss 
vom  24.  Apr.  1751  für  sich  und  seine  Nachkommen  den  Namen:  Ehe- 
venhOUer-Metsch,  s.  Bd.  Y.  S.  91,  annahm  und  mit  seinem  angestamm- 
ten Wappen  das  Wappen  der  Grafen  v.  Metsch  vereinigte.  Derselbe 
wurde  übrigens  als  k.  k.  Geh. -Rath,  Conferenzminister  etc.  30.  Dec. 
1763  in  den  Reichsfürstenstand  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt  er- 
hoben und  erhielt  1775,  nach  Erlöschen  der  Fürsten  v.  Trautson,  das 
Oberst-Erbland-Hofmeisteramt  des  Erzherzogthums  Oesterreich  unter 
der  Enns.  —  Von  den  adeligen  Linien  des  Geschlechts  haben  mehrere, 
namentlich  im  Kgr.  Sachsen,  in  zahlreichen  Gliedern  fortgeblüht,  die 
Familie  war  bis  auf  die  neueste  Zeit  zu  Stadt  Reichenbach  (seit  1460),  zu 
Friesen  (seit  1445),  Brunn  u.  Reuth  im  Voigtlande,  Ottenhain  bei  Roch- 
ütz  und  Ober-Ottenhain  bei  Loebau  gesessen  und  zahlreiche  Sprossen 
des  Stammes  haben  in  kur-  u.  königl.  sächsischen  Militair-  und  Civil- 
dienstea,  wie  früher,  so  auch  bis  in  die  Gegenwart,  mit  Auszeichnung 
gestanden.  —  Was  noch  die  gräfliche  Linie  anlangt,  so  sind  oben  die  ge- 
wöhnlichen Angaben  über  dieselbe  mitgetheilt  worden;  doch  darf  hier 
nicht  unerwähnt  bleiben,  dass  ein  der  Redaction  vorliegendes,  die  in 
Knrsachsen  erfolgten  Notiticationen  enthaltendes  Manuscript  folgende 
Angabe  enthält:  „Metsch,  Graf.  Kaiser  Carl  VI.  giebt  kurz  vor  seinem 
Ableben  dem  Könige  in  Polen  und  Kurfürsten  von  Sachsen  zu  verneh- 
men, dass  Kaiser  Leopold  I.  schon  1703' Johann  Ernst  Edlen  Panner 
und  Freih.  v.  Metsch  in  den  Reichsgrafenstand  erhoben  habe  und  er- 
sucht darum,  dass  diese  Erhebung  im  Interesse  der  Nachkommen  noti- 
ficirt  werde.  Die  Notification  geschah  zu  Dresden  1.  Febr.  1741." 
In  Folge  derselben  ist  in  Kursachsen  später  noch  der  Oraf^istand  einer 

Mn49cAk4,  D«audi.  Ad«l«-L«x.  VI.  17 


—     268     — 

Linie  der  Familie  anerkannt  gewesen,  wie  auch  Lackabdrttcke  von  einem, 
nach  allem  Anscheine  in  den  letzten  Jahrzehnten  des  vorigen  Jahrhun- 
derts gestochenen  Petschafte  mit  der  Umschrift:  Gräflich  Metsch. 
Grösseres  Gerichtssiegel  und  mit  dem  gi-äflichen  Wappen  (Schild  ge- 
vieit  mit  gekröntem,  das  Stammwappen  zeigenden  Mittelschilde.  1.  n.4 
in  Gold  der  zweiköpfige,  schwarze  Reichsadler  mit  zwischen  den  Köpfen 
schwebender  kaiserlichen  Krone  und  2  und  3  in  Roth  eine  goldene 
Krone,  aus  welcher  drei  goldene  Straussenfrdem  aufwachsen)  unzweifd- 
haft  ergeben,  doch  sind  über  diese  gräfliche  Linie  nähere  Angaben  nicht 
aufzufinden. 

Knauth,  S.  hU  ii.  3l.  —  B^ekvtaHn,  VII.  Crtp.  2.  S  iM-Aw  ii.  Tab.  B.  :  v.  M.  u.  Frdk. 
V.  M.  -  Sinapiui  ,  I.  8.  637.  —  Gauhf  ,  I.  8.  13.S6-59.  —  Avemann .  Klrcliberg.  Historie, 
8.  269.  —  Zedier,  XS.  8.  1.189  und  90.  —  Hotrachelniann,  Samml.  vuu  Wappen.  8.  58—41. 
—Megerl«  r.  Mühl/eld,  Krg.-Bd.  8.  22.  -  N.  Preusi».  A.-L.  lil.  8.  400.  -  Freih.v.  Lrdebmr, 
n.  8.  98  und  99.  —  Siebmacher ,  I.  159:  v.  Met^trh,  Mcissnisch.  —  9.  Meding,  II.  8.  371  «ad 
78;  V.  11.  u.  Frelh.  v.  M.  —  Tpr0f,  l.  60  Freib.  v.  M..  Oberat  d.  brandenb.  Üarde  da  Com 
und  11.  131:  Gr.  v.  M.  —  Suppl.  ku  Siebm.  W.-B.  I.  5:  Gr.  ▼.  U.  IV.  .10:  v.  M,  Vni.  S: 
Gr.  V.  M.  und  VIII.  5  t  P.-H.  t.  II. 

»  Metternich,  Freiherren,  Grafen,  Fürsten  etc.  (Stammwappen: 

in  Silber  drei,  2  und  1,  Seemuscheln).  Reichs-Freiherrn-,  Grafen-  und 
Füi'stenstand.  Freiherrndiplom  vom  14.  Api.  1664  für  Wolfgang  Hen- 
rich V.  Metternich  und  für  das  ganze  Geschlecht;  Grafendiplom  vom 
20.  März  1679  für  Philipp  Emmerich  Freih.  v.  Metternich,  winnebnrg- 
scher  Linie,  Ek- Kämmerer  des  Erzstifts  Mainz.  Burggraf  zu  Egw, 
k.  k.  General-Feldzeugmeister,  kurtrierschen  Geh.-Rath  etc.  und  Gra- 
fendiplom vom  28.  Mai  1696  für  Ernst  Freih.  v.  Metternich,  chnrs- 
dorfischer  Linie ;  Fürstendiplom  vom  30.  Juni  1803  nach  dem  Rechte  der 
Erstgeburt  für  Franz  Georg  Carl  Joseph  Reichsgrafen  v.  Metternich  ra 
Winneburg  und  Beilstein,  Herrn  auf  Königswarth  etc.,  des  Erzstüts 
Mainz  Erbkämm.,  k.  k.  Geh.-Rath  und  des  katholischen  Theils  des  wtft- 
phälischen  Grafen-Collegiums  Director.  Ausdehnung  des  erbl.-österreich. 
Ffirstenstandes  auf  alle  Nachkommen  des  Fürsten  Franz  Georg  Carl 
Joseph  vom  20.  Octob.  1813  und  Verleihung  des  österr.  u.  lothringi- 
schen Hauswappens  als  Gnaden-  und  Verdienstzeichen  in  das  füratl. 
Wappen  vom  Mai  1814;  neapolitanisches  Herzogsdiplom  vom  1.  Aug. 
1818  für  Clemens  Wonzeslaus  Lothar  Fürsten  v.  Metternich-Wanne- 
burg,  k.  k.  Haus-,  Hof-  und  Staats-Kanzler  und  Diplom  vom  1.  Aug. 
1818  für  Denselben  als  Herzog  v.  Portoila  in  beiden  Sicilien.  —  Altes 
Dynasten-Geschlecht  am  Rheine,  welches  im  16.  u.  17.  Jahrh.  den  erz- 
bischöflichen Stühlen  von  Mainz  und  Trier  Kurfürsten  und  den  Bisthü- 
mem  Speier  u.  Worms  Bischöfe  gab  und  im  16.  Jahrhundeite,  nach- 
dem früher  schon  einige  Linien  erloschen  waren,  noch  in  sieben  Linien 
blühte.  Diese  sieben  Linien  waren ;  die  burscheidischc  im  Lützenbnrgi- 
schen,  die  winnenburgische  und  beilsteinsche  im  Erzstifte  Trier,  die 
t^hursdorfische  in  der  Mark  Brandenburg ,  die  rodendorffische  in  Lo- 
thringen, die  müllenarckische  im  Hcrzogthume  Jülich  und  die  nieder- 
bergische  ebenfalls  im  Jülichßchen,  von  welchen  Linien  später  nur  die 
winneburgische  Linie  übrig  blieb ,  welche ,  nachdem  die  beilsteinsche 
1695  mit  Dietrich  Adolph  Freih.  v.  Metternich  erloschen  war,  die  gros- 
sen Allodialbesitzungen  der  letzteren  erbte  und  sich  dann  Metternich- 
Winnebnrg-Beilstein  nannte  nnd  schrieb.   ~  Als  Stammsitz  der  Familie 


—     269     — 

wird  Metternich  unweit  Lechenich  (Reg.-Bez.  Cöki),  u.  als  allgemeiiier 
Stammvater  Carl  y.  Metternich  genannt,  welcher  1350  Zievel,  oder  • 
Zievelerbnrg  ebenfalls  bei  Lechenich  kanfte.  Derselbe  hinterliess  zwei 
Söhne.  Die  einzige  Tochter  des  Aeltesten,  Sibylla,  vermählte  sich  vor 
1440  mit  Godart  Wolff  v.  Guttenberg  (Gudenberg)  aus  einer  hes»schen 
Familie  und  brachte  demselben  das  Gut  Metternich  zu ,  weshalb  die 
Nachkommen  sich  Wolff,  genannt  Metternich ,  zur  Gracht,  nannten,  s. 
den  nachstehenden  Artikel.  CarPs  jftngerer  Sohn,  Johann  (lY.)  zu  Zie- 
vel,  hatte,  nebst  andern,  zwei  Söhne,  Johann  (V.)  zu  Zievel  a.  Otto  zn 
Niederberg,  von  welchem  die  niederbergische  Linie  gegründet  wurde, 
indem  von  seinem  EnkeK  Otto  (II.),  Sohn  des  Otto  (L),  zwei  Söhne, 
Christoph  und  Johannes,  von  Ersterem  aber  Johann  und  von  Letzterem 
Johann  Salentin  stammten.  Durch  zwei  Söhne  Johanns  (Y.)  zu  Zievel, 
Carl  zu  Sommerberg  und  Zievel  und  Ludwig  auf  der  Broel  schied  sich 
der  Stamm  in  zwei  andere  Linien  und  durch  Ludwigs  drei  Enkel  von 
seinem  Sohne  Johann  in  drei  oder  vier  verschiedene  Aeste.  Diese  drei 
Enkel  waren :  Bertram  auf  der  Broel,  dessen  Linie  mit  dem  Enkel  wie-? 
der  erlosch ;  Friedrich  zu  Niederwig,  dessen  älterer  Sohn ,  Hans  Rein- 
hard, den  heddersdorfschen  und  der  jüngere,  Johann  Philipp,  vermählt 
mit  Margaretha  v.  Brandscheid,  den  rodenbergischen  Ast  stiftete  und 
Heinrich  zu  Ramelshoven,  Herr  auf  Mflllenarck,  welcher  den  mflUen- 
arckischen  Ast  gründete.  Der  Sohn  des  Letzteren ,  Albert,  war  mit 
Anna  v.Buracheid  vermählt.  —  Carl  zu  Sommerberg  u.  Zievel,  s.  oben, 
pflanzte  durch  seine  zwei  Söhne,  Diether  u.  Edmund,  zwei  neue  Zweige, 
Diether  zu  Burscheid  setzte  nämlich  den  burscheidschen  Ast  fort^  der 
jedoch  mit  der  zievelischen  Nebenlinie  später  wieder  erlosch.  Edmund 
aber  auf  Vettelhoven,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Ammei  Kolbe  v.Vettelr 
hoven  zwölf  Söhne  und  dreizehn  Töchter  hatte,  pflanzte  das  Geschlecht 
dauernd  fort.  Der  zweite  Sohn  desselben,  Dietrich,  Herr  zu  Sommer- 
berg, wurde  nämlich  der  Stammvater  der  chursdorffischen  Linie  und  der 
Yater  Ludwigs,  dessen  Enkel,  Ernst,  zum  k.  preuss.  Geh.-Rath,  be- 
volkn.  Prinzipal-Gesandten  anf  dem  Reichstage  zu  Regensburg  u.  Statt- 
halter des  FOrstenthuihs  Neufchatel  stieg,  Hans  oder  Johann  aber,Ed- 
mund's  ältester  Sohn ,  wurde  der  Stifter  der  winneburgischen  Linie, 
welche  allein  das  Recht  der  Reichsstandschafb  erlangte.  Yon  Johann 
stammten  nämlich  unter  Andern  drei  Söhne :  Bernhard  zo  Yettettioven, 
Hans  Dietrich  und  Lothar,  gest.  1623  als  Ghurfürst  zu  Trier,  welcher 
Letztere  die  im  westphälischen  Kreise  gelegenen  zwei  freien  unmittel- 
baren Herrschaften  Winneburg  und  Beilstein,  welche  nach  Abgang  ih- 
rer alten  Besitzer  dem  Erzstifte  Trier  zu  Anfange  des  17.  Jahrhunderts 
wieder  anheim  gefallen  waren,  seinem  Bruder,  Job.  Dietrich,  überliess, 
wodurch  derselbe  mit  seinen  Nachkommen  die  Würde  eines  Beichsstan- 
des  mit  Stimm-  u.  Sitzungs-Recht  auf  Reichs-  und  Kreistagen  erhielt 
Johann  Dietrich  hatte,  unter  anderen  Kindern,  zwei  Söhne,  Wilhelm  u. 
Lothar,  von  welchen  Letzterer  den  schon  oben  erwähnten  beilstein- 
schen  Ast  stiftete ,  Ersterer  aber  den  winneburgischen  fortsetzte  u.  der 
Yater  des  Carl  Heinrich ,  gest.  1679  als  Kurfürst  von  Mainz  und  des 
Grafen  Philipp  Emmerich,  s.  oben,  wurde.  —  Die  absteigende  Stumm 

17* 


—     260     — 

^  reihe  der  fortbltthenden  Linie  Mettemich-Winnebnrg-Beilstein  ist  nach- 
•  stehende:  Hans  Dietrich  Freih.  v.  Mettemich:  Anna  Freiin  v.Dem;  — 
Freib.  Wilhelm :  zweite  Gemahlin :  Anna  Eleonore  Brömser  y.  Rfides- 
heim,  —  Graf  Philipp  Emmerich,  gest.  1698,  s.  oben:  erste  Gemahlin: 
Maria  Elisabeth  Magdalena  Freiin  Waldpot  v.  Bassenheim;  —  Graf 
Franz  Ferdinand,  geb.  1653  und  gest.  1719,  kurtrierscher  Geh.-Rath: 
Juliane  Eleonore  Grf.  zu  Leiningen- Westerburg,  verm.  1683  und  gest 
1742;  —  Graf  Philipp  Adolph,  geb.  1686  u.  gest.  1739,  kurtrier.  Geb.- 
Rath  und  Ober-Marschall :  Maria  Franzisca  Freiin  Schenk  v.  Schmid- 
burg,  gest.  1722;  —  Graf  Johann  Hugo  Franz,  geb.  1710  u.  gestorb. 
1750,  kurmainz.  u.  trierscher  Geh.-Rath  u.  Ober-Amtmann  zu  Codiem: 
erste  Gemahlin :  Clara  Luise  Elisabeth  Freiin  v.  Kesselstadt .  vermSUt 
174Ö  und  gest.  1746;  —  Fürst  Franz  Georg  Carl  Joseph,  geb.  1746 
und  gest.  1818,  s.  oben :  Maria  Beatrix  Antonie  Aloysie  Grf.  y.  Kagon* 
egg»geb-  1755  u.  verm.  1771;  —  Fürst  Clemens  Wenzel  Lothar, 
geb.  1773  und  gest.  1859,  Herzog  v.  Portella,  k.  k.  Haus-,  Hof-  und 
Staatscanzier  etc. :  zweite  Gemahlin :  Antonie  Freiin  v.  Leykam ,  Grf. 
V.  Beilstein,  verm.  1827  u.  gest.  1829;  —  Richard  Fürst  v.  Metter- 
nich-Winneburg,  Herzog  zu  Portella,  Graf  von  Königswart,  geb.  1829, 
Grand  von  Spanien  1.  Cl.,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Botschafteram 
k.  franz.  Hofe,  verm.  1866  mit  Pauline  Grf.  v.  S4ndor,  geb.  1836,  ans 
welcher  Ehe  eine  Tochter,  Prinzessin  Sophie,  geb.  1857,  lebt.  Aus  der 
dritten  Ehe  des  Fürsten  Clemens  Wenzel  Lothar  mit  Melanie  Chrf.  v. 
Zichy-Ferraris.  verm.  1831  u.  gest.  1854,  stammen,  neben  einerTodi- 
ter,  Prinz.  Melanie,  geb.  1832  und  verm.  1853  mit  Joseph  Gr.  Zichy 
V.  Yasonykeö ,  zwei  Söhne :  Prinz  Paul ,  geb.  1834 ,  k.  k.  Rittmeister  u. 
Prinz  Lothar,  geb.  1837,  k.  k.  Statthalterei-Concipist. 

Sp4n€r,  a.  741  o.  Tab.  SS.  —  Imkof.  Lib.  9.    -   ffumbraekt ,  Tab.  25S— 55.    —    DvreU. 
W«lt«  Aasg.  von  1710.  II.  8.  708—23.  —  Bubntr,  11.  Tab.  iSh^bJ.    —  Sinapiu9,  U.  8.  147. 

-  Oauk€,  1.  8.  1S59— C6.  —  •.  Hattitein ,  I.  8.  37^-87.  -  Zedier,  XX.  S.  139^—1400.  — 
BUdirnumnf  Cantoa  Ottenwald,  Tab.  26A-71.  -  Sateer,  S.  679.  —  Jaeobif  1800.  11.  8.  110. 

-  Megerle  9.  Mük^feld,  8.6.  -  Schmutz,  II.  8.  532.  —  RobenM,  Niederrh.  Adel,  II.  8.  7--17. 
~  Allgam.  geneal.  and  Staatt-Handb.  1824.  I.  8.  344.  —  e.  Sehön/etd,  AdeltMhamatisaiat  [. 
8.  21—93.  —  Maaohf  8.  99—101.  —  (Jen.  hiNt.-stat.  Almanach.  Weimar.  1832.  8.  S54-.58.  — 
M.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  400-402.  —  Freih.  ».  Ledebur,  II.  8.  99.  —  Goth.  Hofcal.  1886,  8.  110, 
1848.  8.  168.  1850.  8.  159  u.  1862.  8.  170  u.  71.  -  Siebmachet*  I.  IK7:  v.  M.«  WastfihlMtcJi 
n.  VI.  14:  Gr.  t.  M.  —  Trier.  8.  573—75  u.  Tab.  102.  -  v.  Meding,  11.  8.  372-74.  —  Sop- 

Slem.  SU  Siebm.  W.-Il.  IV.  18  :  F.  Hrn.  v.  M.  zu  Bartchrid  und   su  Winneburg.    —  RiA§n$, 
lern.  Werk.  I.  55.  —  Tyroff,  11.  230  :  Fürst  v.   Il.-W..0oh8eiihaugen.  —  W.-B.   der  Preiias. 
Khelnprov.  Tab.  34.  Nr.  ttS  u.  S.  142:  v.  M.  —  Dornt,  Allg.  W  -B.  I.  8.  136— .19  u.  Tab.  109. 

Mettemich,  genannt  Wolff  zur  Gracht,  Wolff- Mettemich  rar 
Gracht,  Freiherren  und  Grafen  (Schild  geviert:  1  u.4  quer  getheilt: 
oben  in  Blau  ein  silberner  Tumicrkragen  von  drei  Lätzen  und  unten  in 
Silber  ein  einwärtsschreitender  Wolf  von  natürlicher  Farbe:  Stammwap- 
pen;  2  u.  3  in  Gold  eine  rothe  Lilie,  welche  oben  zu  beiden  Seiten  mit 
je  einem  linkssehendeto ,  grünen  Vogel  mit  goldenem  Halsringe  besetzt 
ist :  Elmpt).  Reichs-Freiherm-  und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  vom 
18.  Aug.  1621,  nach  Anderen  vom  21.  Jan.  1637  fttr  Johann  Adolph 
V.  Mettemich,  genannt  Wolff,  kurcöln.  Geh.-Rath ,  Land-Hofineister  u. 
Marschall,  mit  dem  Prädicate :  zur  Gracht  u.  Grafendiplom  vom  27.  Aug. 
1742  fttr  Franz  Joseph  Freiherrn  v,  Mettemich,  genannt  Wolff  zur 
Gracht,  kurcöln.  Gesandten  bei  der  Kaiserwahl  Carls  VII.  —  Altes, 
rheinlftndisches  Adelsgeschlecht,  welches  ursprünglich  ans  Hessen  stammt 


—     261     — 

und  den  Namen:  Wolff  v.  Guttenberg,  oder  Gudenberg  führte.  Die 
Stammreihe  des  Geschlechts  beginnt  Arnold  Wolff  v.  Gnttenberg ,  Rit- 
ter, Herr  zu  Jetter  in  Hessen,  dessen  Sohn,  Wilhelm,  sich  in  der  zwei- 
ten Hälfte  des  14.  Jahrh.  bei  Andornach  am  Rheine  niederliess.  Wil- 
helm's  Sohn,  Gothard,  vermählte  sich  mit  Sibylle  y.  Mettemich,  s.  den 
vorstehenden  ArtikeL  S.  259,  einer  reichen  Erbtochter  und  nahm  den 
Namen:  Wolff  v.  Metternich  an.  Ein  Enkel  des  Letzteren,  Hierony- 
mus,  vermählte  sich  mit  Catliarina  v.  Buschfeld ,  Erbin  von  Gracht  un- 
weit Lechenich  und  Forst  (Voi*st)  und  ein  Enkel  desselben,  Johann 
Adolph ,  brachte ,  wie  angegeben ,  mit  dem  erwähnten  Prädicate :  den 
Freihermstand  in  die  Familie.  Zwei  Enkel  des  Freiherm  Johann  Adolph,' 
die  Gebrüder  Johann  Adolph  (Tl.),  knrcöln.  Geh.-Rath  u.  Hieronymus 
Leopold,  stifteten  zwei  Linien,  Ersterer  die  später  gräfliche ,  Letzterer 
die  freiherrliche  zu  Wehrden  unweit  Höxter  in  Westphalen.  Aus  Jo- 
hann Adolph's  Linie  wurde  der  Sohn  desselben.  Franz  Joseph,  s.  oben> 
Reichsgraf.  Was  das  bei  Erhebung  in  den  Grafenstand  in  das  Wappen 
gekommene  v.  Elmptsche  Wappen  anlangt,  so  vermählte  sich  Daniel  v. 
Elmpt,  kurpfälzischer  Geh.-Rath,  1674  mit  Maria  Catharina  (nach  an- 
deren Angaben:  Anna  Maria)  Freiin  v.  Wolff- Mettemich  zur  Gracht, 
Schwester  des  Freiherrn  Johann  Adolph  (H.),  und  gab  derselben  seine 
sämmtlichen  Güter :  Burgau  etc.  als  Ausstattung,  mit  der  Bestimmung, 
dass,  falls  die  Ehe  kinderlos  bleiben  sollte ,  dieselben  an  die  v.  Wolff- 
Mettemich  kommen  müssten ,  doch  hätten  diese  Namen  und  Wappen 
der  V.  Elmpt  fortzuführen  und  geschähe  diess  nicht,  so  falle  die  Erb- 
schaft den  V.  Bongard  zu  Pfaffendorf  zu.  Von  Maria  Catharina  ver- 
mählten V.  Elmpt  entspross  ein  Sohn,  Hieronymus  v.  Elmpt,  doch  starb 
derselbe  ohne  Nachkommen,  worauf  die  Mutter  ihrem  Bruder,  Johann 
Adolph  (ü.)  V.  W.-M.,  die  Güter  Burgau  etc.  1704  überliess.  Später, 
1708,  vermählte  sich  die  verw.  Frau  v.  Elmpt  in  zweiter  Ehe  mit  Jo- 
hann Friedrich  v.  Schaesberg,  welcher  nach  ihrem  Tode ,  wegen  von 
ihm  gemachter  Verbessemngen,  Burgau  im  Besitz  behielt,  wodurch  ein 
Rechtsstreit  entstand,  in  welchen  sich  die  v.  Elmpt  zu  Dammerscheidt 
mengten  und  welcher  1790  so  entschieden  wurde,  dass  die  v.  WoMF- 
Mettemich  dem  General  Johann  Martin  v.  ELoopt  Burgau  heraus  geben 
mnssten.  —  Die  absteigende  Stammreihe  der  Grafen  v.  Wolff -Metter- 
nich zur  Gracht  ist  durch  Fahne's  grossen  Fleiss  genau  bekannt  und 
zwar  ist  dieselbe  folgende:  Arnold  Wolff  zu  Gnttenberg,  Ritter,  Herr 
zu  Itter  in  Hessen;  —  Wilhelm,  bei  Andernach  gesessen:  N.  v.Kotten- 
heim ;  —  Gothard  Wolff  v.  Metternich,  so  genannt  seines  Sitzes  wegen : 
SibyUa  v.  Mettemich,  Erbin  von  Metternich;  —  Peter,  geb.  1440  und 
gest.  1523,  kurcöln.  Amtmann:  Iburgis  v.  Melier,  Erbin  zn  Friffem, 
Meiler  und  Piram;  —  Heinrich  zu  Frissem,  gest.  1640,  kais.  und  kur- 
mainz.  Ober- Amtmann :  Sophie  v.  Schlickum;  —  Hieronymus,  Amtmann 
zn  Bliessem,  geb.  1513  u.  gest.  1592:  Catharina  v.  Buschfeld,  Erbin 
zu  Gracht;  —  Hermann  zu  Gracht,  geb.  1542,  kurcöln.  Hauptmann  und 
Geh.-Rath :  Maria  v.  Hochsteden,  verm.  1587 ;  —  JohannAdolph,  Frei- 
herr, kurcöln.  Geh.-Rath  u.  kurbayer.  Ober-Eämmerer  etc. :  Maria  Catha- 
rina v.  Hall,  verm.  1615 ;  —  Degenhard,  geb.  1616  und  gest.  1668:  erst^ 


—     262     — 

Gremahlin:  Philippine  Agnes  Freiin  v.  Reuschenberg,  gest.  1663;  — 
Johann  Adolph  (IT.)  kurcöln.  Geh.-Rath,  Ober-Kämmerer  n.  MarsdiaU, 
geb.  1651  n.  gest.  1722:  zweite  Gemahlin :  Anna  Maria  Therese  Tmeh- 
sess  zu  Wetzhausen ;  —  Franz  Joseph,  Graf,  genannt  v.  Elmpt  zu  Bur- 
gau :  Maria  Isabella  Theresia  Freiin  v.  und  zu  Gymnich ;  —  Graf  Jo- 
hann Ignaz :  Antoinette  Franzisca  Freiin  v.  Asseburg ;  —  Graf  Max 
Werner  Joseph  Anton,  gest.  1839:  zweite  Gemahlin:  Mathilde  Freim 
V.  Wenge:  —  Graf  Levin,  geb.  1811,  jetziges  Haupt  des  grftfl. Hauses, 
Herr  der  rheinpr.  Rittergüter:  Schloss  Gracht,  Haus  Strauweiler,  Burg 
Fichenich,  Gr.  Burg  Klein-Büllesheim,  Gr.  u.  Klein-Forsterhofu.Verken»- 
burg,  HausRaedt  u.  Haus  Lindenberg,  der  westphäl.  Rittergüter:  Beeke, 
Brabeck,  Vett^nockholt  und  Haus  Gevinghausen,  des  Ritterguts  Bispe- 
rode  im  Herz.  Braunschweig,  des  R.-Gutes  Gross-Lobke  im  Kgr.  Han- 
nover ,  des  R.  -  Gutes  Weilbach  im  Herz.  Nassau  und  der  Grundherr^ 
Schaft  Flebingen  im  Grossli.  Baden ,  Erb-Ober-Jägermeister  im  Hers. 
Jülich,  verm.  in  erster  Ehe  1835  mit  Marie  Luise  Freiin  y.Weichsintr 
Wenne,  geb.  1816  und  gest.  1838  und  in  zweiter  1841  mit  Josephine 
Grf.  V.  Hompesch-Bollheim,  geb.  1822  und  gest.  1858.  Aus  der  erstoi 
Ehe  stammt,  neben  einer  Tochter.  Grf.  Johanna,  geb.  1836,  venu.  1854 
mit  Napoleon  Freih.  v.  Loe-Imstenrath,  ein  Sohn:  Graf  Max,  geb.  1837, 
k.  preuss.  Lieut.  im  2.  rhein.  Landw.-Reg. ,  verm.  1850  mit  Hedwig 
Grf.  Droste  zu  Vischering  v.  Nesselrode-Reichenstein ,  geb.  1839,  aus 
der  zweiten  Ehe  aber  leben ,  neben  zwei  Töchtern ,  Grf.  Isäbella ,  geb. 
1842  und  Grf.  Mathilde,  geb.1846,  vier  Söhne,  die  Grafen:  Friedrieh, 
geb.  1843,  Ferdinand,  geb.  1845,  Levin,  geb.  1850  und  Paul,  gest 
1853.  —  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Levin  sind,  neben  einerSchwe- 
ster,  Grf.  Marie,  geb.  1822,  verm.  1839  mit  Joseph  Freih.  v.  Fürsten- 
berg-Herdringen zu  Mussendorf,  die  Grafen  Maximilian  und  Friedrich. 
Graf  Maximilian,  geb.  181 4,  Besitzer  der  rheinpreuss.  Rittergüter  Ojrm- 
nich,  Brüggens  und  Satzfei,  Nörvenich  und  Durboslar,  Yischel  u.  Burt- 
scfaeid.  k.  preuss.  Kammerh. ,  vermählte  sich  1840  mit  HermenegUde 
Grf.  V.  Bocholtz-Asseburg,  geb.  1819  und  Graf  Friedrich,  geb.  1817, 
Herr  zu  Vinsebeck  im  Kr.  Höxter,  1839  mit  Isabella  Freiin  v.  Rom- 
berg, gest.  1852.  Beide  haben  den  Stamm  fortgesetzt  und  zwar  Erale- 
rer  durch  vier  Töchter  und  vier  Söhne  und  Letzterer  durch  eine  Toch- 
ter u.  ebenfalls  vier  Söhne,  über  welche  sämmtlich  das  geneal.  Taschenb. 
der  gräflichen  Häuser  Näheres  ergiebt.  —  Die  freiherrliche  Linie  su 
Wehrden  in  Westphalen  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Blau  ein  silber- 
ner Turnierkragen  mit  drei  Lätzen  und  unten  in  Silber  ein  rechtsschrei- 
tender Wolf  von  natürlicher  Farbe)  stiftete  Hieronymus  Leopold  Frei- 
herr V.  Wolff-Mettemich.  s.  oben,  geb.  1661  u.  gest.  1719,  fOrstbisch.- 
paderb.  Geh.-Rath  u.  Oberst-Stallmeister,  Herr  auf  Wehrden,  Amelunkeü 
und  Drencke ,  verm.  mit  Anna  Antonie  Freiin  v.  d.  Horst  zu  Helten- 
broeck.  Von  demselben  stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab :  Freih. 
Franz  Wilhelm,  geb.  1700  und  gest.  1752,  Herr  zu  Wehrden  etc.,ktir* 
cöUi.  Geh.-Rath:  Sophia  Brigitta  Freiin  v.  der  Asseburg,  verm.  1729 
und  gest.  1770;  —  Freih.  Clemens  August,  geb.  1744  und  gest.  1818, 
Herr  auf  Wehrden  etc. ,  kurcöln.  Eammerherr:  Maria  Theresia  Freiin 


—     263     — 

V.  und  zu  Hamm,  gest,  1821;  —  Freih.  Philipp,  geb.  1770  und  geat. 
1852,  Herr  auf  Wehrden,  Amelunxen  und  Drencke,  k.  preuss.  Geh, 
Regier. -Rath  und  Landrath  a.  D. :  Dorothea  Freiin  v.  Haxthausen, 
Xerm.  1800  und  gest.  nach  1852;  —  Clemens  Freih.  v.Wolff,  genannt 
Mettemich  zu  Wehrden,  geb.  1803  —  jetziges  Haupt  des  freih.  Hau- 
ses —  Herr  auf  Wehrden ,  Amelunxen  und  Drencke ,  gewesener  Vice- 
Präsident  der  k.  pr.  Regierung  zu  Potsdam,  verm.  1838  mit  Augusta  v. 
Hartmann.  geb.  1818,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Freiin 
Anna,  geb.  1839,  verm.  1860  mit  Ludwig  Freih.  Ostmann  v.  derLeye, 
Herrn  zu  Horneburg,  ein  Sohn  lebt,  Freih.  Philipp,  geb.  1842.  —  Die 
beiden  Brüder  des  Freiherrn  Clemens  sind,  neben  fünf  Schwestern :  Freiin 
Theresia,  j}eb.  1801,  Maria  Anna.  geb.  1805,  verm.  1842  mit  Carl 
Freih.  v.  Lüninck  zu  Ostwig,  Adolphine,  geb.  1808  u.  verm.  1826  mit 
Carl  Freih.  v.  Boeselager  zu  Heessen,  Sophie,  geb.  1808,  verm.  1841 
mit  Clemens  Freih.  v.  Boeselager  auf  Nette,  gest.  1858  u.  Freiin  Adel- 
heid, geb.  1811,  die  Freiherron  Friedrich  und  Carl.  Freih,  Friedrich, 
geb.  1816,  k.  preuss.  Landrath  des  Kr.  Höxter,  vermählte  sich  1859 
mit  Maximiliane^  der  Decken  und  Freih.  Carl,  geb.  1820 ,  k.  preuss. 
Oberförster  zu  Benrath,  in  erster  Ehe  1849  mit  Anna  Maria  Freiin  v. 
Bourscheidt,  gest.  1852  u.  in  zweiter  1853  mit  Sophie  Freiin  v.Wrede- 
Melschede,  gest.  1861.  Aus  derzweiten  Ehe  lebt,  neben  einer  Toch- 
ter, Maria,  geb.  1856,  ein  SohflfFerdinand,  geb.  1855.  —  Von  dem 
Bruder  des  Freih.  Philipp,  dem  Freiherrn  Theodor  ,  geb.  1777,  k.  pr. 
Major  a.  D.,  verm.  1803  mit  Josephine  Freiin  v.  Schmising,  gen.Eers- 
senbrock,  gest.  1832,  entsprossten  zwei  Töchter,  Marie  verw.  Freifrau 
V.  Berswordt  u.  wieder  verm.  Frau  v.  Elsholtz,  geb.  1803  und  Sophie 
verm.  Freifrau  v.  Wittenhorst,  geb.  1817  und  zwei  Söhne,  die  Freiher- 
ren August  und  Friedrich.  lietzterer,  geb.  1820,  ist  k.  k.  Hauptmann, 
Freiherr  August  aber,  geb.  1808,  vermählte  sich  1834  mit  Panline  de 
Lequay ,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Marie,  geboren 
1834,  vier  Söhne  stammen,  die  Freiherren:  Carl,  geb.  1825 ,  Joseph, 
k.  k.  Hauptmann,  Georg,  geb.  1835  und  Franz,  geb.  1839. 

Durchl.  Welt,  I.  Abth.  8.  S.  73.  —  Uumbracht,  Tab.  132.  —  Oauh* ,  1.  S.  3926-28.  - 
ZtdUr,  XX.  8.  1892  u.  LVCII.  8.  1283-36.  -  Btedtrmann.  Fürsten,  8.  T»b.  «9.  -  v.8t«i- 
imh,  II.  8.  6S0.  —  N.  Oeneal.  Handbuch.  1777.  8.  161  und  62.  1778.  8.  410—12  n.  Nnobtrag, 
IDS  und  27.  -  Robffu,  niederrheln.  Adel.  I.  8.  378-86.  -  N.  Pr.  A.-L.  IV.  8.  SM.  —  Deut- 
tebe  Orafenhiuser  der  Oegenw.  II.  8.  lU-116.  —  Frtik.  t.  ledebur»  II.  8.  99  nad  100.  — 
Gtneal.  Tftschenb.  d.  grifl.  H&uter,  18ti4.  6.  546—48  ond  hiator.  Hif|dbnch  au  Demselben, 
S.  594.  —  Geneal.  Taschenb.  der  freih.  HSnser,  1848.  8.  405-407  aiW  1864.  8.  586  u.  37.  — 
Siibmackert  190:  Die  WölfF.  gen.  Metternlch,  Weitphilinoh.  —  v.  M^dina,  II.  K.  669-71.  — 
»,  dtr  Vorst  au  Lombeck-Gudenau,  Oruudsätae  der  Wappen-Kunst,  Cöln.  8.  ls»0.  —  W.-B. 
d.  Prenasisehen  RheinproTinx,  1.  Tab    131.  Nr.  261  und  8.  118  und  119:  Gr.  ?.  W.-M. 

Metternich  ,  Meternich  (im  von  Gold  und  Roth  achtmal  querge- 
streiften Schilde  ein  schwarzer  liöwe  mit  gedoppelter  Quaste  am  Schweife). 
Altes,  jölichsches  Adelsgeschlecht,  welches  in  der  ersten  Hälfte  des 
15.  Jahrb.  noch  blühte. 

Garf?»//t.  Codex  dlplomatlcus,  Tom,  11.  8.  1266:  Siegel  von  1429.  —  v.Meding.U.  S.SIi. 

Mettich,  Moettich,  Mettich  u.  Tschetschan,  Freiherren  n.  Grafen. 

BöhmischerFreih.-u.  Reichsgrafenstand.  Freiherrndiplom  vom  9.  Sept. 
1605  für  Balthasar  v.  Mettich,  Herrn  auf  Klizyne,  Landrechtsbeisitzer 
der  Fürstenthümer  Oppeln  und  r»atibor  u.  Grafendiplom  vom  12.  Nov. 


—     264     — 

1633  für  Johann  Joachim  Freih.  v.  Mettich,  kais.  nnd  fÜrstbischOflieh» 
breslau.  Kath  und  Kämm,  nnd  Landeshauptmann  zu  Oppeln.  —  Altes, 
schlesisches  Adelsgeschlecht ,  welches  früher  auch  Mettichen ,  Metdoht, 
Möttichen  nnd  Mütticht  geschrieben  und  von  Siebmacher  und  Sinapim 
auch  zum  sächsischen  Adel  gerechnet  wurde,  doch  ist  noch  nicht  gew!» 
festgestellt ,  dass  zu  letzterem  Adel  v.  Mettiche  gehört  haben  und  war 
diess  wirklich  der  Fall ,  so  waren  dieselben  zweifelsohne  Sprossen  des 
schlesischen  Stammes.  —  Hans  v.  Mötticht  und  Tschetschau  im  Oppd- 
schen,  Ritter  des  Johanniterordens,  Commendator  zu  Klein-Oels  u.  Wr 
ber-Kämmerer  am  Hofe  K.  Rudolph  H.,  lebte  um  1586.  Johann  Nico^ 
laus  y.  M.  nnd  Tschetschau  auf  Schräbsdorf ,  Rocksdorf  n.  Riegersdorf, 
starb  21.  Jan.  1621  u.  7.  Dec.  desselben  Jahres  verschied  plötzlich  an 
der  Tafel  des  Prälaten  von  Heinrichsau  Hanns  v.  M.  auf  Wirschbel  iL 
Antheil  Schraebsdorf ,  welcher  1 605  zum  Landeshauptmann  des  Fflr- 
stenthums  Münsterberg  und  des  frankensteinschen  Weichbildes  gewählt 
worden  war.  —  Freih.  Balthasar,  s.  oben,  hatte  sich  mit  Helena  FreÜB 
v.  Schaffgotsch  vermählt,  aus  welcher  Ehe  der  obengenannte  erste  Graf 
Johann  Joachim  entspross,  dessen  Sohn  aus  der  £h^  tnit  Eva  Benigna 
Burggräfin  zu  Dohna ,  Graf  Carl  Joachim ,  Herr  auf  Wiese ,  Dambran, 
Langenbrück  und  Buchelsdorf,  sich  mit  Anna  Maria  Freiin  v.  Proskan 
vermählte,  den  Stamm  fortsetzte  und,  das  Seniorat  Wiese  stiftete.  Von 
den  Nachkommen  desselben  lebten  lV30  drei  Grafen  v.  Mettieh  u.  der 
Familie  stand,  ausser  dem  Seniorate  Wiese,  auch  die  oppersdorfscbe 
Majorats-Herrschaft,  welche  immer  auf  den  ältesten  Sohn  des  Besitzers 
fiel,  zu.  Um  die  genannte  Zeit  war  Graf  Ferdinand ,  verm.  mit  einer 
Grf.  V.  Schrattenbach ,  Senior  der  Familie.  In  neuer  Zeit  lebten  die 
Gebrüder  Graf  Carl  und  Graf  Heinrich  und  ein  dritter  Bruder,  welcher 
bis  1806  im  k.  preuss.  Cuirassier-Regimente  v.  Bününg  stand  n.  später, 
als  Rittmeister  a.  D.  und  vermählt  mit  einer  Tochter  des  verstorbenen 
Generals  der  Cavall.  v.  Dalwig,  verw.  Grf.  v.  Dyhm,  erst  in  Dresden  n. 
zuletzt  zu  Bernstadt  in  Schlesien,  wo  er  auch  das  Bürgermeister- Amt 
angenommen,  wohnte.  Diese  drei  Brüder  waren  Söhne  des  Grafen  Franz, 
k.  k.  Kämmerers  und  Obersten  in  d.  A.  aus  der  Ehe  mit  Maria  Gräfin 
V.  Althann  a.  d.  H.  Grüssbach  in  Mähren,  geb.  1745  und  gest.  1784. 
—  Carl  R.-Graf  V.  Mettich,  Freih.  v.  Tschetschau,  geb.  1774  u.  gest 
1825,  letzter  Herr  der  Seniorats  -  Herrschaft  Wiese  bei  Neustadt  in 
Oberschlesien  (welche  nach  seinem  Tode ,  mit  Erlanbniss  der  Agnaten, 
zum  Verkaufe  kam),  Landes- Aeltester  des  Kr.  Neustadt,  vermählte  sich 
in  erster  Ehe  1795  mit  Antonie  Grf,  Carwath  a.  d.  H.  Ober -Dammer 
in  Schlesien,  geb.  1772  und  gest.  1805  und  in  zweiter  1806  mit  Anna 
Grf.  Henckel  v.  Donnersmarck  a.  d.  H.  Siemianowitz,  geb.  1775  u.  ge- 
storben 1829,  aus  welcher  zweiten  Ehe  eine  Tochter  stammt:  Grf.  Ma- 
rie, geb.  1806,  verm.  1835  mit  Joseph  Grafen  v.  Larisch,  Freiherm  y. 
Ellgoth  und  Karwin.  k.  k.  Kämm,  und  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D., 
gest.  1841.  —  Graf  Heinrich,  s.  oben,  geb.  1778  und  gest.  11.  April 
1853  als  der  Letzte  des  Mannsstammes  seines  alten  Geschlechts,  hatte 
sich  1803  vermählt  mit  Maria  Freiin  Saurma  v.  der  Jeltsch  a.  d.  H. 
Schraebsdorf,  geb.  1786  u.  gest.  1836,  Erbfrau  auf  Silbitz  u.  Strachau, 


—     265     — 

Die  Nichte  nnd  Adoptivtochter  Beider,  Caroline  R.-6rf.  v.  Mettich- 
Mohr  (dnrch  k.  Diplom  in  Folge  der  Adoption),  geb.  1816  —  Tochter 
des  1837  verstorbenen  Anton  Mohr  v.  Ehrenfeld,  k.  k.  ObersÜientenants 
in  d.  A.  u.  der  1818  versii^rbenen  Josephine  Grf. v. Mettich  a.  d. H.Wiese 

—  Erhfrau  auf  Silbitz  u.  Strachau  im  Kr.  Nimptsch ,  vermählte  sich  in 
erster  Ehe  1833  mit  Gideon  Michael  Freih.  v.Wimmersberg,  Majorats- 
herrn auf  Peterwitz  bei  Neisse  u.  k.  prenss.  Kammerherrn,  gest.  1855 
und  in  zweiter  1859  mit  Hndolph  Grafen  Stillfried  v.  Alcdntara  u.Rat- 
tonitz,  k.  preuss.  Geh.-Rath,  Oberceremonienmeister  etc. 

Sinapiu* .    l.  «.  637  u.  II.  8.  148.  —  Gauh^ .    f.    S.  I36Ä  u.  66.  —   ZedUr,  XX.  S.  1400. 

—  N.  Pr.  A.-  L.  irr.  8.  40-2  u.  4DS.  —  Dentscho  OrMffnhSu«.  d.  Qegenw.  II.  8.  116—18.  — 
Freih.  r.  Ledfbvr .  IT.  8.  100.  —  Of  nf al.  Tuschenh.  der  griflfch.  Hftuser,  1864.  S.  .M9  u.  .10 
u.  histor..  Handhuf  h  xu  Demselben,  8.  597.  —  8iehmacher  ,  I.  166 :  ▼.  Metüch,  Sachaiseli, 
n.  .SO:  V.  Tjichoisi  l.nu  MfltlcliPn,    Prlilfii^ch,  IV.  3:  Gr.  v    II.  ii.  IV.  125:  ▼.  M.    —  v.  Me- 

ding^  fir.  8.  4.31-'U.    -    norat,  AWs.  W.-H.  II.  8.  ISl   ii.  8«  U.Tab.  279. 

Mettin/^h,  Freiherren.  Reichs-Adels-  u.  Freiherrnstand.  Adels- 
Diplome  vom  31.  Juli  1744  fttr  Menco  Mettin^h.  gräfl.  sajm  -  wittgen- 
steinschen  Canzlei  -  Director  zu  Berleburg,  und  vom  18.  Juli  1776  für 
Johann  Jacob  (I.)  Mettingh,  Bürger  zu  Frankfurt  a.  M.  und  Freiherrii- 
Diplom  vom  4.  Mai  1766  für  Menco  Heinrich  Mettingh.  gräfl.  isenburg. 
und  erbach-erbach.  u.  schönberg.  Hofrath.  —  P'in  wohl  aus  Westpha- 
len  stammendes  Geschlecht ,  aus  welchem  Dr.  Johann  Jacob  Mettingh 
1726  als  Advocatus  Ordinarius  zu  Tecklenbursr  lebte.  Derselbe,  später 
gräfl.  isenburgischcr  Regierungs-Rath  und  soin  Bruder  Gerhard  Domi- 
nicus  Mettingh  in  Westphalen ,  vermälilten  sich  mit  den  Schwestern 
Margaretha  Elisabetha  und  Jacobine,  Töchtern  des  frankfurter  Syndi- 
CU9  und  Juris  Licentiatus  Johann  Jacob  Schütz  und  seiner  Gemahlin. 
Catharina  Elisabetha  Bartels,  wodurch  die  Nachkommenschaft  des  Jo- 
hann Jacob  M.  und  zwar  Menco  Heinrich  M.  1737  u.  der  Bruder  des- 
selben, Johann  Jacob  (TT.)  M.,  1757  zu  dem  Bürgerrechte  der  Stadt 
Frankfurt  a.  M.  gelangten.  Johann  Jacob  (H.)  M.  erhielt,  wie  ange- 
geben, 1776fden  Reichsadelsstand  und  zwar,  ,,da  seine  Vorfahren  sich 
den  Wissenschaften  gewidmet  und  in  fürstlichen  u.  gräflichen  Diensten 
gestanden,  weshalb  auch  seio  Bruder,  der  gräfl.  erbach-erbach  u.  schön- 
bergsche  Hofrath  Menco  Heinrich  v.M.  1766  bereits  geadelt,  auch  sein 
Schwager  Menco  v.  M.  (s.  oben)  schon  1 744  ebenfalls  geadelt  worden  a. 
er  selbst  seit  50  Jahren  das  ritterschaftliche  Gut  Lindenthal  in  der  Wet- 
teran  besitze."  —  Der  Stamm  hat  in  der  Nachkommenschaft  des  Frei- 
herm  Menco  Heinrich  dauernd  fort^jehlüht  und  die  Stammroihe  stieg 
wie  folgt,  herab:  Menco  Heinrich  Freih.  v. Mettingh,  gest.  1774.  förstl. 
isenburg.  Hofrath:  erste  Gemahlin:  Eleonore  Johannette Lucius,  verm. 
1737  und  gest.  1739:  —  Freih.  Samuel  Jacob,  geb.  1738  und  gest. 
1806,  Doctor  beider  Rechte:  zweite  Gemahlin:  Anna  Susanna  v.  Hey- 
den,  verw.  Schaaf,  verm.  1776  u.  gest.  1796;  —  Freih.  Carl,  geboren 
1791,  k.  bayer.  Kämmerer  und  Forstmeister  a.  D.,  jetziges  Haupt  des 
freih.  Hauses,  verm.  1822  mit  Clara  Freiin  v.  Mettingh,  geb.  1802  und 
verm.  1822,  (Tochter  des  1833  verstorbenen  Freih.  Peter  Friedrich, 
Stiefbruder  des  Vaters),  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Bertha 
verw.  Frau  v.  Wulffen,  geb.  1824,  zwei  Söhne  stammen  :  Freih.  Frie- 
drich, geb.  1826,  k.  bayer.  Kammeijunker  und  Bezirksgerichts -Socre- 


"^ 


—     266     — 

tair  zu  Ansbach,  verm.  1859  mit  Maria  Freiin  Löffelholz  v.  Colberg, 
geb.  1837  und  Freih.  Moritz,  geb.  1827,  k.  bayer.  Kammerjunker.  — 
Von  den  Brüdern  des  Freiberrn  Carl  haben  die  Freiherren.  Johann 
Frie^Jricb  und  Menco  Heinrich  Nachkommen  Jjlnterlassen.  Freih.  Jo- 
hann Friedrich,  geb.  1778  und  gest.  1854,  hatte  sich  1806  mit  Elisa- 
betha  Schaefer,  gest.  1855,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  entsprosstes 
drei  Töchter:  Clementine,  geb.  1^08,  verm.  1841  mit  Joseph  Ft&ül 
Stockhorner  v.  Starein.  grossh.  bad.  Kammerh.  und  Geh.  Regiemngs- 
Rath  a.  D. ;  Maria  Antonie,  geb.  1810,  verm.  1832  mit  Jacob  Eduard 
V.  Stockhausen,  grossh.  hess.  Ober-Forstrath  und  Anna,  geboren  1811, 
verm.  1839  mit  Carl  August  v.  Stockhausen,  grossh.  hess.  Oberst.  Freih. 
Menco  Heinrich,  geb.  1780  und  gest.  1850,  k.  preuss.  Geh.Legations- 
Rath,  war  vermählt  mit  Emilie  v.Pfuel  und  aus  dieser  Ehe  entsprossten 
Freiin  Ida ,  geb.  1822,  verm.  1846  mit  Ludwig  v.  Grolmann,  gi'ossb. 
hess.  Kammerh.  u.  Hofgerichtsrath  zu  Giessen,  Freiin  Anna,  geb.  1828, 
und  Freih.  Hugo,  geb.  1819,  k.  preuss.  Landrath  zu  Templin. 

V.  Lang,  S.  187.  -  N.  Pr.Ä.-L.  III.  8.  403.  —  Freih.  p.  LfAebur,  II.  S.  100 n.  111.8.109. 
'  G'^iieal.  Tascheiib.  der  treib.  Häuser,  1857.  8.  490—92  u.  1863.  8.  633—35.  —  Suppl.  sa 
Mfbii.  W.-B.  IX.  22:  v.  M.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  III.  «.  fiO  und  r.  Wölckem,  Abtb.  S. 
—  0.  N^/rmrMy^r.  Adel,  Tab.  47  ii.  8.  47  und  frankfurter  Adel,  Tab.  5  u.  8    6.  — ATn^seAit«, 

IV.  .s.  287-89. 

Mettnitz.  Altes,  steiermärkisches,  von  1165  bis  1589  vorgekom- 
meres  Rittergeschlecht. 

Schmutz,  II.  8.  541. 

Met«,  Edle.  Erblilnd. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1796  ftlr 
Josejih  Andreas  Metz.  k.  k.  Directorial-Hofconcipisten,  wegen  21  jähri- 
ger Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Der  Stamm  wurde  fort- 
gesetzt. In  neuester  Zeit  stand  Alexander  Edler  v.  Metz  als  Hauptmann 
und  Wilibald  Edler  v.  Metz  als  Lieutenant  in  der  k.  k.  Armee. 

MegfrU  r.   MühlfPlü.  8.  22«.   -    Militär  -  Srhomai.    d.  österr    Kaiserth. 

Metz,  Edle  v.  und  zu  Thalheim.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1 787  für  Christoph  Joseph  Metz ,  Ober  -Amtmaniv.zu  Rottenburg, 
mit  dem  Prädicate:  v.  und  zu  Thalheim. 

Mtgtrl«  V.  Mü'it/^ld,  Krg.-Bd    8.  878. 

Metzbnrg,  Mezbnrg,  Freiherren.  Reichs-  und  erbländ.  -  österr. 
Freihermstand.  Diplom  vom  14.  Dec.  1714  für  Carl  Joseph  Edlen  v. 
Metzburg,  k.  k.  Gesandtschafts-Attache,  wegen  seiner  bei  Abschliessong 
des  r}  swicker  Friedens  erworbenen  Verdienste  und  Bestätigungsdiplo 
des  Freiherrnstandes  der  Familie  von  1779  für  die  Enkel  desselbe 
Carl  V.  M.,  k.  k.  Gesandten  zu  Warschau  und  Franz  Leopold  v.  M.  r- 
Altes,  aus  Freiburg  im  Breisgau  stammendes  adeliges  Patricier- Ge- 
schlecht, welches  zu  Anfange  des  17.  Jahrb.  in  dievorder-östern  Ijande 
kam  und  mit  dem  Namen:  Metzger  adelige  Güter  und  andere  Lehen 
besass.  —  Die  ununterbrochene  Stammreihe  der  Familie  beginnt  mit 
mit  Johann  Georg  Metzger .  Patrizier  zu  Freiburg,  gest.  1615.  Von 
demselben  stammte  im  4.  Gliede  Johann  Georg  (IV.)  Metzger,  früher 
k.  k«  Gesandtschafbs-Cavalier,  später  Stadthauptmann  und  k.  k.  Pust- 
meister zu  Brunn,  welcher  8.  Sept.  1690  in  den  erbländisch-österr.  Bit- 
terstand mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Metzburg  versetsst  wurde.   Von 


—     267     — 

demselben  ent^pross ,  neben  vier  anderen  Söhnen ,  ans  zweiter  Ehe  mit 
Anna  v.  Mösy  der  obengenannte  Freiherr  Carl  Joseph,  welcher  schon 
1702  auch  den  böhmischen  Uitterstand  mit  dem  Iijcolate  erhalten  hatte. 
Ein  Bruder  des  Letzteren,  Johann  Georg  v.  M.,  k.  k.  Reichs-Hofraths- 
Agent,  wurde  1710  ebenfalls  böhmischer  Ritter.  —  Ton  drei  in  neuer 
Zeit  lebenden  Gebrüdem  Freiherren  v.  Metzburg:  Heinrich,  Franz  und 
Johann,  lebt  nur  noch,  neben  einer  Schwester,  Freiin  Laura,  geb.  181 7, 
Freih.  Johann,  geb.  1815,  k.  k.  Hofrath  und  Vice  -  Präsident  bei  der 
Statthalterei  in  Mähren.  Freih.  Heinrich ,  k.  k.  Rittmeister  a.  D. ,  ist 
1860  mit  Hinterlassung  einer  Wittwe,  Ottilie  Edle  v.  Colonius,  geboren 
1822  u.  verm.  1857,  gestorben  u.  Freiherr  Franz,  k.  k.  Legationsrath, 
starb  1859. 

Leupold,  I.  3.  S.  vn-^fCi.  -  M^gerU  r.  MäAl/tfUi,  8.  70  und  131  und  Erg  -Bd.  8*.  79  u. 
17M.  -  Doneal  Tasrhenb  ü.  freih.  HAuner .  1854.  8.  .351  n.  64  und  1864.  8,  537  und  3S.  — 
Kneschkit,  II.  8.  300  und  .101. 

Metzbarg.  Erbländ.- österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1737  für 
Christoph  Augustin  Metzburg,  Advocaten  zu  (4rätz.  Der  Empfiingoi' 
des  Diploms  stammte  wohl  aus  der  im  vorstehenden  Artikel  aufgeführten 
Familie. 

Meytrle  v.  Mühl/eld  .  Brg.-Bd.  8.  379. 

Metzdorif.  Altes,  in  der  Alt-  und  Mittelmark  und  in  Meklenburg 
begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  auch  Mestorff  u.  Mesdorf 
geschrieben  wurde.  Dasselbe  stammte  aus  dem  Sitze  Mestorflf  unweit 
Osterburg  in  der  Altmark,  welcher  schon  1264  vorkommt.  Später,  im 
16.  u.  17.  Jahrb.,  war  die  Familie»  welche  in  der  Mittelmark  1375  zu 
Bnchow  und  Erahne  begütert  war,  auch  zu  Möhringen  und  Yinzelberg 
gesessen  und  Jacob  Metzdorp  gehörte  in  Meklenburg  1425  zur  Ritter- 
schaft der  Voigtei  Penzlin.  Der  Stamm  ist  1659  mit  Hans  v.  Metzdorf, 
Herrn  auf  Möhringen  und  Vinzelberg,  erloschen. 

Freiherr  «.  Ledehtvr,  II.  8.  100.  —  Siebmaoher^    III.    8.  140. 

Metsen,  Metjen.  Ein  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Kheinpro- 
Yinz  in  der  Person  des  Johann  Wilhelm  Emmerich  v.  Metzen,  laut  Ein- 
gabe d.  d.  Coblenz,  19.  Jan.  1830,  unter  Nr.  160  der  Classe  derEdel- 
leute  eingetragenes  Geschlecht.  —  Ein  Lieutenant  v.  Metzen  stand 
1864  im  k.  preuss.  29.  Infanterie -Regimente. 

Freih.  V.  Ledebur,  H.  8.  100.  —  W.-B.  d.  Pr.  RheinproT.  I.  Tab.  81.  Nr.  16i  und  8.  77 
oad  78. 

^  Metzenhaasen ,  Metshaiiseii.   Altes ,  rheinländisches ,   triersches 

Adelsgeschlccht  aus  dem  schon  1197  genannten  gleichnamigen  Stamm- 
sitze unweit  Simmern.  Im  erwähnten  Jahre  lebte  Margaretha  v.  Met- 
zenhausen  und  um  1363  Matthias  v.  M.  Der  Enkel  desselben,  LTlrich, 
wurde  kurtrierscher  Ober -Kammermeister  und  Rath  und  von  den  En- 
keln desselben  war  Johann  (UI.)  v.  Metzenhausen  (Matzenhauchen)  von 
1531  bis  1540  Kurfürst  von  Trier  und  Diether  v.  M.,  Herr  zu  Linden- 
fels, Waldeck  und  Arras»  kais.  Rath  und  Statthalter  zu  Lützenburg. 
Letzterer  setzte  den  Stamm  fort  und  von  den  Nachkommen  lebte  Jo- 
hann Heinrich  v.  M.  1706  als  Land-Comthur  der  Bailei  Thüringen  und 
Comthur  zu  Trier.   DerStatmn,  welcher,  ausser  den  genannten  drei 


—     268     — 

Gtttorn  auch  Linster  im  Luxemburgischen,  Kisselbacb,  Meisenburg, 
Neef,  Peterswald  und  Rannen  an  sich  gebracht  hatte,  ist  1750  er- 
loschen. 

Humbracht,  TaIi    ^^.  —  Qauk«,   \.    K.  136f;.  —  r.   HaUstein.  I.  8.  X88  u.  89.   ~  Xtdt», 
XX.  S.  1409.  -    V.  M^ding,  U.  8.  37.'».  —  8uppl.  zu  Siebm.  W.-B.  IV.  18. 

Metzger.  Reichs -Adelsstand.  Diplom  von  1725  für  Cbristopli 
Daniel  Metzger,  Doctor  der  Medicin. 

M^gtrU  9.  JHÜhlffld,  Etg.-Bd.  8.  »78.     -    Suppl.  su  Siebm.  W.-B.  III.  20. 

Metzler.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gezähltes  Ge- 
schlecht. 

Sinapiut,  II.  8.  807.  -  Suppl.  zu  8iebrn.   W.-B.  VIII.  21. 

Metzner.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  K.  Ferdinand  Tl.  ittr 
den  lüneburger  Rechtsgelehrten  Leonhard  Metzner.  Derselbe  starb 
1629  als  holsteinischer  Rath  in  Copenhagen. 

Zedier,  XX.  8.   1411. 

Metzner  v.  Salhansen  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Roth  ein  aas 
dorn  äussern  Feldes -Rande  hereinbrechender,  halber,  schwaner 
Eber  und  neben  demselben  eine  weisse  Lilie  und  2  und  3  in  Silber  etil 
einwärtsgekehrter,  rothor  Löwe).  Bestätigter  Reichsadelsstand.  Diplom 
im  kursächs.  Reichsvicariate  vom  14.  Nov.  1741  für  den  fürstlich,  hol- 
steii:schen  Justizrath  Metzner,  mit  dem  Namen :  Metzner  v.  SalhansoB. 

H«iid».hrlftl.  Notiz.  -    Ttjrof.  If.   li'2. 

Metzradt,  Metzrad.  Eins  der  ältesten  und  angesehensten  laasiti- 
sächsischen  Adclsgeschlechter.  welches  auch  nach  Schlesien  u.  Böhmen. 
so  wie  später  in  die  Mark  kam.  Dasselbe  breitete  sich  namentlich  aa 
den  Häusern  Uhyst,  Ratzen,  Malschwitz,  Driewitz,  Lippen,  Geisillti, 
liangen-Sohland,  Glaubitz,  Colmen,  Rennersdorf  etc.  aus.  — Die  Fand» 
lie  kommt  in  der  Oberlausitz  schon  in  der  ersten  Hälfte  des  13.  Jahrii. 
vor.  Dieselbe  stiftete  nämlich  mit  Anderen  vom  Adel  1224  das  Minp- 
riten-Kloster  zu  Budissin,  so  wie  1322  die  Kirche  zu  Milckel  nnwdt 
Budissin,  an  welcher  zu  Anfange  der  Reformation  Leonhard  ▼.  M.  kl- 
therischer  Parochus  wurde.  Melchior  v.  M.  u.  Kriegelsdorff  war  1546 
Marschall  am  fürstlichen  Hofe  zu  Brieg  und  von  ihm  stammten  die  t. 
Metzradt  in  Ober- Schlesien.  Hans  v.  M.  kam  1489  als  Ober- Amtshanpt- 
mann  in  der  Oberlausitz  vor,  Hannibal  v.  M.  auf  Doberschütz  aber 
1541,  Nicol  auf  Schönbach  1547 .  Hans  auf  Techritz  1548  u.  in  dem- 
selben Jahre  Christoph  v.M.  auf  Wülckwitz  als  Landrichter  in  der  Ober- 
Lausitz.  Wilhelm  v.  M.  zeichnete  sich  um  1530  als  kaiserlicber  Obent 
gegen  die  Türken  in  Ungarn  aus;  Margaretha  v.  M.  war  1537  Aebtto- 
sin  des  Klosters  Marienstem  und  Nicolaus,  kaiserl.  Rath,  1549  Gom- 
missar,  als  Kur-Sachsen  dem  K.  Carl  V.  das  Herzogthum  Sagan  über- 
sah. Christoph  V.  M.  auf  Schnallern  befehligte  1566  die  zweibundert* 
sechszig  Reiter,  welche  die  oberlausitzisch.  Stände  d.  K.  Maximilian  11. 
gegen  die  Türken  zu  Hülfe  schickten  und  Hans  Wolff  v.  M.  auf  Colmen 
war  des  Kurfürsten  Johann  Georg  I.  zu  Sachsen  Oberschenk  u.  spAfter 
Hausmarschall.  Von  Letzterem,  welcher  zu  der  meissenscben  Linie  dea 
Geschlechts  gehörte,  stammte  wohl  Wolff  Heinrich  v.  M.,  welcher  noch 


—     269     — 

1699  als  filnü.  weissenfeisischer  Trabanten-Hauptmann  und  Oberkam- 
meijankw  lebte.  -^  Die  Linie  in  Böhmen  ging  nach  Allem  aas  dem 
Hause  Klein-Baatzen  (Budissin)  hervor.  Heinrich  y.  Metzradt  tritt  um 
1490  als  k.  böhmischer  und  ungarischer  Ober-Schenk  auf.  Von  Chri- 
stoph Y.  M.  auf  Klein -Bautzen,  welcher  um  1499  lebte,  stammten  im 
zweiten  Gliede :  Caspar,  k.  böhmischer  Hauptmann  u.  Oberforstmeister 
des  Schlosses  Pirglitz  in  Böhmen  u.  Abraham  auf  Klein-Bautzen,  Amts- 
haaptmann  der  Oberlausitz.  Letzterer  starb  1602  zu  Chemnicz  in  Böh- 
men und  hinterliess  von  18  Kindern  fQnf  Söhne:  Christoph,  gest.  IHOO, 
Domherrn  zu  Magdeburg,  von  welchem  ein  Sohn,Jo8t  Caspar,  entspross; 
Caspar  auf  Doberschütz,  kaiserl.  Rath,  Ober-Amts- Verwalter  und  Lan- 
deshauptmann in  der  Oberlausitz,  gest.  1618  ohne  Nachkommenschaft; 
Abraham,  zuerst  der  Grafen  v.  Rosenberg  in  Böhmen  Rath ,  um  1 620 
aber  Landes-Bestallter  in  der  Oberlausitz;  Johann  und  Heinrich  v.  M., 
anfangs  Landes-Aeitester  und  später  Administrator  der  Landvoigtei  iu 
der  Oberlausitz,  welche  Würden  er  Alters  wegen  1648  niederlegte  und 
später,  1662,  als  knrsächs.  Rath,  ohne  Erben  zu  haben,  starb.  —  Die 
später  in  der  Oberlausitz  fortblühende  Linie  stammte  aus  dem  Hause 
Uhyst  u.  Carpzov  beginnt  die  Stammreihe  derselben  mit  Hans  v.  M.  auf 
Eselsberg  und  Dürrenbach,  gest.  1569.  Von  dem  Enkel  desselben,  Cas- 
par auf  ühyst  und  Eselsberg,  gest.  1656  als  Landesältester  des  görlitz- 
schen  Kreises,  entspross,  unter  anderen  Söhnen,  Hans  Rudolph  auf  Uhyst, 
gest.  16B4  als  kursächs.  Rath  und  Landes-Aeitester.  Der  gleichnamige 
Soh  desselben,  Herr  auf  Uhyst,  Lippen,  Geisslitz,  Driewitz  und  Ratzen, 
k.  poln.  und  kursächs.  Rath  und  Landesältester,  lebte  noch  1718  und 
hatte  seine  Linie  durch  drei  Söhne  fortgesetzt.  —  Ein  aus  dem  Hause 
Rackelwitz  stammender  Zweig  sass  früher  zu  Milckwitz.  Carpzov  be- 
ginnt denselben  mit  Christoph  v.  M.  auf  Rackelwitz,  welcher  um  1567 
starb  und  drei  Söhne  hinterliess :  Hans  auf  Rackelwitz ,  Hennersdorf 
etc.,  von  welchem  Christoph  (IL),  Erbe  der  väterlichen  Güter,  entspross ; 
Donat  auf  Hennersdorf  und  Christoph  (III.) ,  oberlausitz.  Landricliter, 
8.  oben ,  von  welchem  Seyfried  auf  Milckwitz  stammte ,  welcher  zuerst 
Klostervoigt  des  Stifts  Marienstern  war,  1661  aber  als  kursächs.  Land- 
rath  und  Amtshauptmann  der  Herrschaft  Hoyerswerda  starb.  —  Die 
im  Laufe  der  Zeit  in  die  Hand  des  Geschlechts  gekommenen  Güter  hat 
Freih.  v.  Ledebur  möglichst  genau  angegeben.  Im  Königr.  Sachsen  war 
dasselbe  in  neuester  Zeit  mit  Zedtlitz,  Hermsdorf  mit  Mahlitzsch,  Ko- 
belsdorf  und  Nausslitz  etc.  angesessen.  —  Von  den  Sprossen  desStam- 
mes gelangten,  wie  angegeben  früher,  so  auch  später.  Mehrere  zu  hohen 
Ehrenstellen  in  der  Oberlausitz  und  Andere  standen  mit  Auszeichnung 
in  der  kur-  und  königl.  sächs.  Armee.  In  Letzterer  war  in  neuester  Zeit 
Johann  Carl  Adolph  v.  M.  Oberstlieutenant  u.  Commandant  des  2.  In- 
fant-Bataillons,  Ernst  Caspar  v.  M.  Major  im  13.  Infanterie-Bataill.  u. 
Adolph  Louis  v.  M.  Hauptmann  im  10.  Infant. -Bataillon. 

Anauth,  H.  533.  —  Carpzov,  oberUas.  Ehreotempol,  II.  8.206—33.  —  Sinapius,  I.  8.  63ti 
—44.  -  Gauhe,  I.  8.  1366-69.  —  Zedltr,  XX.  8.  1411— 14J5.  -  Joh.  Traug.  Floual,  Bei 
tragen  der  Familieugesch.  der  T.  Metzrad,  in:  oberUus.  Nachl.  1771.  M.  282  uod  1772.  8.  2S1. 
-  Frtih.  9.  Ledebur,  II.  8.  100  und  101.  —  Sitbrrtaeher,  I.  166:  v.  Metsrode,  Sächsisch. — 
0.  Meding,  II.  8.  375  aiid  76.  -  W.-B.  d.  SicUs.  Staaten.  Vlll.  14. 

Menrer,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.   Im  Silber- 


—     270     — 

neu  Mittelschilde  eine  rothe,  schwarz  aiisgefugte,  den  Schild  in  i 
ganzen  Breite  durchziehende  Zinnenmauer,  auf  welcher  oben  ein  i 
breiteter,  schwarzer  Adler  steht :  Stammwappen,  l  und  4  in  SUber  auf 
grünem  Boden  eine  natürliche  Eiche :  Krummendiek  u.  2  u.  3  in  Bfam 
ein  schrägrechter,  silberner  Baiken).  Reicbsfreihermstand.  Diplom  vom 
3.  Juli  1754  für  Heinrich  Edlen  v.  Meurer,  Keichsritter.  —  Ein  v^ 
sprünglich  aus  Oesterreich  stammendes  Geschlecht,  welches  1430,  wohl 
in  Folge  der  Hussitenkriege,  die  Heimath  verliess  und  sich  in  das  nörd- 
liche Deutschland  begab,  wo  es  namentlich  zu  Hamburg  zu  grossem  An- 
sehen kam.  —  Philipp  Wolfgang  Meurer  war  von  1597  bis  1603  fUntL 
Präsident  zu  Husum  im  11.  Schleswig  und  Johann  Christophoms  Met- 
rer wurde  1631  bei  einer  Sendung  an  den  k.  k.  Hof  zum  Comes  palati- 
ims  ernannt  und  erhielt  mit  seinen  vier  Brüdern :  Wulfgang,  Wilhetan, 
Nicolaus  und  Ilieronymus,  eine  Bestätigung  des  W^appens  der  Famifie. 
FAn  Sohn  des  Hieronymus  M.  war  der  in  der  Geschichte  Hamburgs  be- 
kannt gewordene  Heinrich  Meurer.  gest.  1690,  kaiserl.  Reichs-Hofiratti 
und  erster  Bürgermeister  der  Stadt  Hamburg.  Der  gleichnandge  Sohn 
desselben,  gest.  1744,  Domherr  und  Senior  des  Domcapitels  zu  Haai» 
bürg,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Anna  Maria  v.  SchaflFishausen  einen 
Sohn,  welcher  ebenfalls  Heinrich  hiess.  Derselbe,  geb.  1713  n.  geiA. 
1777.  Herr  auf  Krummendiek,  Campen,  Rahde.  Mehlbeck,  OTelgOnne, 
Wlntersbagen  etc.  in  Holstein,  wo  derselbe  sich  1744  angekanft  hatte, 
erhielt  als  herz,  braunschw.-lüneburg.  Geh.Legationsrath  durch  Diplom 
vom  13.  Sept.  1745  im  kursächsischen  Reichs- Vicariate  und  später,  wie 
angegeben,  den  Freiherrnstand  mit  Vermehrung  des  Wappens.  Freih. 
Heinrich  war  dreimal  vermählt,  zuerst  mit  Helene  v.  Beusche,  dann  nul 
Ursula  V.  Röpsdorff-Lehmkuhl  und  zuletzt  mit  Johanna  Maria  T.Wrede, 
verw.  Baronin  Maurice.  Ihm  folgte  sein  Sohn,  Freih.  Carl,  geb.  1746 
und  gest.  1786,  Herr  auf  Krummendiek,  Campen.  Rahde  etc.,  k.  din. 
Kammerherr  und  Major  der  Infanterie,  verm.  mit  Ida  Johanna  v.  Ba- 
molir  a.  d.  H.  Bothkamp,  gest.  1803.  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Frei- 
hen*  Carl  Joachim  Friedrich,  geb.  1785  und  gestorben  1838,  Herr  anf 
Krummendiek ,  Campen  und  Rahde .  entspross.  Derselbe  hatte  sidi 
1816  mit  Luise  v.  der  Wense,  geb.  1794,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe 
stammt  Freiherr  Adolph  August ,  geb.  1830,  Herr  auf  Krummendiek, 
Campen  und  Rahde. 

(;on«Al.  Tai(chi'i)b.  d.  fr-ih.   Iläiiüf^r,  L^/i-S.  8.  :i8(>-i<9  ti.  1H64.  8.  :i3<^.  —  Snppl.  nMelni. 
W.-U.  X.  5. 

Maurers.  Ein  in  die  Adelsmatrikel  der  preussiscbenRheinproTinz 
in  der  Person  des  Ignaz  v.  Meurers,  laut  Eingabe  d.  d.  Adenau  im  Re- 
gier.-Bez.  Coblenz,  15.  Juni  1829,  in  die  Classe  der  Edellente  unter 
Nr.  2.  eingetragenes  Adelsgeschlecht. 

Frei/,.  V.  Udebur,  U.  8.  101.   -    W.-R.    d.  Preiiss.  Rhoinpro?.    I.  Tab.    82.  Nr.  1«S  nml 

S.  78. 

Meuron,  auch  Grafen.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Adele- 
Diplom  vom  11.  Jan.  1711  filr  Stephan  Meuron  und  Bestätigungs-Di- 
plom des  der  Familie  zustehenden  Adels  vom  11.  Nov.  1763  fÄr  The- 
odor, Peter  Heinrich,  Carl  Simon  Franz  und  Felix  Heinrich  Meuron  a. 
vom  3.  Dec.  1789  für  Abraham  und  Abraham  Heinrich  Meuron,  Mit- 


* 


—     271     — 


glieder  des  grossen  Raths  in  Nenfchatel.  —  Angesehenes  Geschlecht  der 
Stadt  Neuenburg,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  bekannt  und  ausge- 
zeichnet wurden.  Ein  Generallieutenant  v.  Meuron,  früher  in  k.  gross- 
britann.  Diensten,  wurde  178J)  k.  preuss.  Kammerherr,  Sigismund  v. 
M.  1806  Staatsrath  im  Fürstentjjj^me  Neufchatel  und  Mitglied  der 
Ohambre  economique  daselbst  und  August  v.  Meuron,  Herr  zu  Bonvil- 
Ion  im  Canton  Vaud,  1808  k.  preuss.  Kammerhen*.  Später  waren  Ja- 
mes de  Meuron  Secretair  bei  dem  neuenburgischen  Departement  der 
Finanzen,  Frederic  de  M.,  Oberstlieutenant  und  Mitglied  des  Militair- 
Departements ,  Louis  de  M.,  ancien  chate  lain  de  Landoroux ,  ständi- 
scher Deputirter  für  den  District  von  Fleurier  und  Frederic  de  M.-Ter- 
risse ,  Major  zu  Neufchatel ,  Deputirter  ttir  den  District  zu  Verrieres. 
Letzterer  stand  früher  im  Infanterie-RegMpente  v.  Tschammer  und  war 
zuletzt  Commandeur  des  Garde-GarnisonÄataillon  zu  Spandau.  —  Be- 
reits 1806  standen  Grafen  und  Herren  v.  Meuron  in  der  k.  pr.  Armee. 
Ein  Graf  V.  M  diente  zuerst  im  Regiments  Fürst  v.  Hoheiilohe,  war 
1820  Major  im  Garde-Schützenbataillon  zu  Berlin  u.  wurde  1828  Kam- 
merherr und  Gesandter  am  k.  dänischen  Hofe,  starb  aber  bald  nachher. 
Die  hinterlassene  Wittwe,  geb.  v.  Willich,  wurde  Hofmeisterin  der  Prin- 
zessin Albrecht  v.  Preussen.  — -  P^in Lieutenant  v.  M.  im  24.  Infanterie- 
Reg.  starb  1814. 

Ua,  Schweis.  Lexir.  XUI.  S.  94  und  95.  -  v.  BeUbaeh,    U.  8.    \'i%.  -  N.   Pr.    A.-L. 
III.  6.  403  nnd  404.  —  Freih.  v.  LedebuP,  11.  8.  101.  —  W.  -  B.  der  Pr«ut«i.  Mou.    (II.  100. 

^  Meiirs.   Niederländisches  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  sich  ein 

Zweig  nach  Preussen  wendete.  Zu  demselben  gehörte  Friedrich  Lud- 
wig V.  Meurs,  welcher  1806  Senator  der  Stadt  Jauer  war. 

N.  Pr.A.-L.  111.  8.404. 

Meusebach,  Freiherren.  Reichsfreiherrn  stand.  Diplom  vom 
26.  Januar  1690  für  Johann  Georg  y.  Mensebach,  Reichshofrath,  Pfen- 
nigmeister  des  ober-  und  niedersächs.  Kreises.^'^kursächs.  und  kurmainz. 
Kämmerer.  —  Eins  der  ältesten  und  früher  reich  begütertsten  thürin- 
gischen Adelsgeschlechter,  welches  in  früher  Zeit  Musbach,  auch  Muss- 
pach  und  später  auch  Mcussbach  geschrieben  wurde.  Der  Name  des- 
selben geht  urkundlich  bis  in  das  zehnte  Jahrh.  zurück  und  kommt  zu- 
erst im  Voigtlande  vor.  Viele  Jahrhunderte  hindurch  war  die  Familie 
im  Lehenbesitz  eines,  die  südlichen  Thäler  von  Roda  in  einer  Ausdeh- 
nung von  einigen  Quadratmeilen  umfassenden,  Güter-  und  Wälder-Com- 
plexes  mit  dem  Stammsitze  Meusebach,  eine  Stunde  von  Trebnitz,  wel- 
cher Sitz  jetzt  ein  h.  sächs.  altenburgiscbes  Jagdschloss  ist.  Die  erste, 
bekannte  zu  Altenburg  ausgefertigte  Lehensurkunde  ist  von  1429,  der 
umfängliehe  Lehenbesitz  der  Familie  aber  schreibt  sich  wenigstens  aus 
dem  14.  Jahrh.  her  und  der  Besitz  des  Schlosses  Meusebach  schon  aus 
dem  zehnten  Jahrhunderte.  Von  1458  bis  1525  befand  sich  die  Stadt 
Buttelstädt  im  Weimarschen  und  zu  Ende  des  17.  Jahrh.  die  Stadt 
Triptis  im  meissener  Voigtlande  vom  Herzoge  Moritz  Wilhelm  von 
Sachsen  im  Pfandbesitze  des  Geschlechts ,  auch  stand  demselben  von 
früher  Zeit  her  der  Befehl  über  die  Stadt  Roda  zu.  Die  letzten  Befehl- 
faaber  von  Roda  waren  die  1540  ernannten  Haas  nnd  Ounz  v.  Meuse- 


—     272     — 

bach.  —  Der  grosse  voigtländische  Lelinbesitz  ging  der  Familie  in  der 
zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  durch  Unterlassung  der  Lehois- 
muthung  bei  einem  stattgefundenen  Wechsel  in  dienender  Hand  verlo- 
ren :  der  Lehnsherr  zog  die  Güter  ein.  Der  ganze  Ck)mplex  des  einge- 
zogenen Lehens  heisst  .,der  Meusebachsche  Anfall^'  und  umfasst  ein^b 
grossen  Theil  der  westlischen  Hälfte  des  Herzogthums  Altenborg.  — 
Aus  dem  Yoigtlande  zweigte  sich  zu  Anfange  des  17.  Jahrb.  eine  Linie 
nach  Schlesien  ab  und  sass  zu  Mogwitz  und  Zauritz  im  Neissischen. 
Dieselbe,  zu  welcher  unter  Anderen  Johann  v.  M.,  gest.  1624,  gehMe, 
ist  kurz  vor  1728  erloschen.  —  Heinrich  Christoph  aus  der  VoigtlAn- 
dischen  Linie,  geb.  1619  und  gest.  1683,  erhielt  1666  durch  Vennili- 
lung  mit  Anna  Magdalena  v.  A\  ülfrodt  das  Schloss  Yoigtstädt  bei  Ar- 
tern und  das  s.  g.  grdnthalsche  Gilt  daselbst.  Seine  Nachkommen  bil- 
deten die  thüringische  oder  Voigtstädtsche  Linie,  auf  welche  sich  jetii, 
nachdem  1753  die  im  Yoigtlande  früher  angesessenen  Lehensvettem 
ausgestorben  sind,  die  einst  so  gliederreiche  und  weit  ausgedehnte  Fa- 
milie allein  noch  beschränkt.  —  Zwischen  1390  bis  1460  lebte  HanaL 
Y.  M.  auf  Schwerstädt  und  Schloss  Meusebach,  verm.  mit  Catharina  t. 
und  aus  Etzdorf.  Herzog  Wilhelm  von  Sachsen  verschrieb  demselben 
Schloss,  Stadt  und  Amt  Buttelstedt,  s.  oben,  für  dreihundert  Mark  Sil- 
ber wieder  verkäuflich.  Mit  ihm  beginnt  der  urkundlich  nachgewiesene 
Stammbaum  des  Geschlechts  bis  zu  der  jetzigen  zwölften  Generation. 
Hans  I.  war  übrigens  auch  Yogt  zu  Plauen  u.  Amtmann  zu  ZiegenrQjck 
und  seine  Söhne  waren  Albrecht,  Hans  und  Kilian  v.  M.  —  Schon  im 
Anfange  des  17.  Jahrb.  hatte  sich  der  Besitz  der  Familie  auch  in  Fran- 
ken ausgedehnt.  Yon  Hans  I.  stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab  :Ai- 
brecht  I.  auf  Schwerstädt  u.  Oberndorf,  um  1535 :  Yeronicav.Harras;  — 
Apel  auf  Ottendorf,  Graunsdorf,  Woltersdorf  und  Lindenwitz :  Sophia  y. 
Einsiedel,  um  1553;  —  Conrad  auf  Schwerstaedt  u.  Ottendorf:  Gatiia- 
rina  v.  Ende,  um  1562;  —  Albrecht  (U.)  auf  Graunsdorf  und  Weisr 
bach:  Catharina  v.  Mosen;  —  Albreeht  (lU.):  Christina  Margaretha 
v.  Brandenstein,  gest.  1633;  —  Christoph  auf  Braunsdorf,  Götterliti, 
Sorma,  Weltwitz,  Etzdorf,  Herbisleben,  Friesnitz,  Siruth,  Niederpöl- 
nitz  und  Burkersdorf,  war  mit  seinem  Bruder,  Liebmann,  von  1620 — 
1 670  Freiherr  in  tranken  auf  Gereuth  und  Bischofsheim :  erste  Ge- 
mahlin :  Agnes  v.  Etzdorf;  —  Freiherr  Johann  Georg,  s.  oben,  gest. 
1695  :  erste  Gemahlin:  Dorothea  Sophia  v.  Güntherod,  verw.  v.  Carlo- 
witz  und  zweite  Gemahlin :  liahel  Sophia  Freiin  v.  Friesen.  Derselbe 
besass  mit  seinen  Söhnen :  Christian  und  Gottlieb,  einundzwanzig  Güter 
und  ausserdem  die  Stadt  Triptis  im  Pfandbesitze  und  Andere  des  Stam- 
mes hatten  den  grössten  Theil  der  Thäler  um  Ho  da,  so  wie  zwei 
Häuser  in  Unter-Gneus  und  Rausdorf  und  Culm  inne.  Doch  sollte  sich 
bald  Alles  anders  gestalten:  vom  Anfange  des  18.  Jahrb.  an  und  in 
den  folgenden  fünfzig  Jahren  wurde  der  Stamm  an  Sprossen  immer 
ärmer,  ein  Zweig  nach  dem  Andern  starb  aus  und  1750  lebten  nur 
noch  drei  vom  Mannsstamme:  Johann  Friedrich  v.  M.  im  Yoigtlande 
und  die  Gebrüder  Carl  Ludwig  und  Johann  Wilhelm  v.  M.  auf  Schloss 
und  Gut  Yoigtstaedt  in  ThOringen.  Johann  Friedrich  v.  M.  auf  We- 


—    278     — 

nigen-Amne,  Trebnitz,  Waltersdorf,  Weisbach,  Zedels,  Ottendorf, 
Scbwerstaedt,  Lippersdorf,  Rothen- Vorwerk,  Zedelsdorf  und  Bremnitz, 
geb.  1711,  vermählte  sich  1734  mit  Henriette  v.  Tttmpling  und  starb 
1758,  hinterliess  aber  nur  eine  Tochter,  Auguste,  und  so  erlosch  denn 
mit  ihm  die  voigtländische  Linie  im  Mannsstamme.  Die  erbberechtig- 
ten Lehensnachfolger  waren  Carl  Ludwig  und  Johann  Wilhelm  v.  M. 
auf  Schloss  and  Out  Voigtstaedt,  doch  war  von  denselben  beim  letzten 
Lehenswechsel,  wie  schon  erwähnt,  die  vorgeschriebene  Muthnng  unter- 
lassen und  das  Lehn  daher  vom  Lehnsherrn  eingezogen  worden.  Was 
nun  noch  das  Fortblflhen  der  voigtstädtchcn  Linie  anlangt,  so  stieg  die 
Stammreihe  derselben,  wie  folgt,  herab :  Heinrich  Christoph  v.  M.,  s. 
oben,  geb.  1619  u.  gest.  1683,  Herr  auf  Voigtstaedt:  Anna  Magdalena 
v.  Wülfrodt;  —  Hans  Georg,  geb.  1649  u.  gest.  1719:  Ottilie  Elisa- 
beth v.  Gehofen;  —  Carl  Ludwig,  geb.  1706  und  gest.  1774:  erste 
Gemahlin:  Maria  Sabina  v.  Geusau;  —  Christian  Carl,  geb.  1734  und 
gest.  1802,  Eammerrath  des  Fürsten  v.  Anhalt-Zerbst:  Benigna  Freiin 
V.  Nordenfycht;  —  Carl  Hartwig  Gregor,  geb.  1781  und  gest.  1847, 
Herr  auf  Schloss  und  Gut  Voigtstädt  (beide  Lehengüter  wurden  1819 
verkauft),  k.  preuss.  Geh.-Ober-Revisions-  u.  Staatsrath  a.  D. :  Erne- 
stine  V.  Witzleben,  geb.  1784  u.  verm.  1804;  — Freih.  Otfried,  geb. 
1812.  jetziges  Haupt  der  Familie,  Gutsbesitzer  auf  Comanchespring  bei 
New-Braunfels,  Senator  der  gesetzgebenden  Versammlung  zu  Texas, 
verm.  1852  mit  Agnes  Grf.  v.  Coreth  zu  Coredo,  Frei-  u.  Edle  Herrin 
zu  Starckenberg,  geb.  1853,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Antonie, 
geb.  1859  U.Agnes,  geb.  1862  und  drei  Söhne  stammen:  Otfried,  geb. 
1853,  Otto,  geb.  1855  und  Max,  geb.  1857.  Der  Bruder  des  Freih. 
Otfried,  Freih.  Carl,  geb.  1814,  k.  preuss.  Regierungsrath,  Rittmeister 
a.  D.  und  vormaliger  Minister-Resident  am  k.  brasilianischen  Hofe  zu 
Rio  de  Janeiro,  starb  1862.  —  Johann  Wilhelm  v.  M.,  Bruder  des 
Carl  Ludwig  v.  M.,  s.  oben,  geb.  1696  u.  gest.  1769,  Besitzer  von 
Yoigtstädt  (Grünthaler  Gut)  hatte  sich  mit  Melusina  Catharina  v.  Schütz 
vermählt.  Aus  dieser  Ehe  entspross  ein  Sohn,  Johann  Georg,  geb.  1722, 
verm.  mit  Johanna  Friederike  v.  Helmold  und  aus  dieser  Ehe  stammte 
wieder  ein  Sohn,  Ludwig  WilhelÄi  Carl,  welcher  1801  ohne  männliche 
Nachkommen  starb,  wodurch  das  Lehen  Voigtstädt  an  den  Besitzer 
defl  Schlosses  Voigtstaedt  zurückfiel.  Von  den  beiden  Töchtern  des 
Ludwig  Wilhelm  Carl  war  Elisabeth  mit  einem  v.  Herf  in  Darmstadt 
and  Caroline  mit  einem  v.  Rehfues  in  Bonn  vermählt. 

Kttautk,  8.  M4.  —  Albinus,  Werthernfiche  Historie,  8.  60.  —  Seifert .  adelige  Familien 
M  der  Zahl  XXIV.  S.  18S^88  n.  DesaeJbeu  Oeu«al.  adelig.  Eltern  und  Kinder,  I.  8.  373.  — 
V.  OtHcMenttein,  Stemma  famil.  Meusebachianae  und  DosAelheu  Bcsciircib.  d.  Klosters  Dur- 
relln.  8.  120.  —  Sinapiu4,  I.  8.  637  und  88  und  Olanographla,  1.  8.  €07  und  U.  8.  96.  — 
Oaukt  ,  I.  8.  1369—71.  —  Zedier,  XX.  8.  1455  u.  56.  —  Uörtchelmann,  Sammlung  von 
summ-  nnd  Ahnentafeln,  8.  52  u-  53.  —  v.  ütehtritz,  Qeschlecbts-Brx&hlungen  ,  I.  Tab.  68 
ood  ».  —  N.  Pr.  A.-L.  U(.8.  404.  —  Freih.  v.  LedeburyW,  8.  101.  -  Geural.  Taaehcnh.  d. 
frefh.  Hinter,  1861.  8.  496—509  u.  1864.  8,  538  u.  89.  —  Siebmacher.  I.  144:  t.  Meusbach, 
ThnriDglteh.  —  v.  Meding  ,  HL  8.  434. 

Mensel  (in  Blau  ein  goldener  Querbalken,  welcher  mit  drei  neben 
einander  gestellten,  rechtsgekehrten  Mäusen  von  natürlicher  Farbe  be- 
legt ist).  Adelsstand  desKgr.  Prenssen.  Diplom  vom  5.  Febr.  1770 
flir  Wilhekn  Ludwig  Musculus,  k.  prenss.  Hauptmann,  mit  dem  Kamen; 

Mmuckk€,  Deotteli.  Adtlt-L«!.  VI.  18 


—     274     — 

V.  Meusel.  Dorsollio,  dessen  Vorfahren  ihren  deutschen  Greschlechlsna- 
men  in  den  latcinisc.hen :  Musculus  vonfvandelt  hatten,  starb  sp&ter  als 
Oberst  und  Comniondeur  eines  Grcnadierbataillons  und  zwar,  wie  das 
Neue  Preuss.  Adelslexicon  angiebt,  ohne  vermilhlt  gewesen  zu  sein. 
Doch  standen  später  in  der  k.  preuss.  Armee  Officiere,  welche  sich  t. 
Meusel  schrieben  und,  so  viel  bekannt,  das  angegebene  Wappen  fl&kr- 
ten.  Zu  denselben  gehörten  namentlich  der  1804  zu  Friedland  in  Oflt- 
preussen  verstorbene  Oberstlieutenant  v.  Meusel  und  der  1850  venlor- 
bone  Obcrstlieutcuant  a.  D.  v.  M.  Ein  v.  M.  war  1837  Hauptmann  im 
2.  Infant.-Regimente. 

N.    Pr.  A.-L.  I.  8.  46  ii.  111.  K.  404  und  405.  ^  F,filt.  p.  Ledebur ,  II.  8.  101.  ~    W.- 

B.  d.  Prcns».  Moiiaithlo  III.  IIK).         Knfxchktt,  IV.  S.  'JH9. 

Mensel  v.  Rittersberg  (Schild  durch  eine  aufsteigende  Spitze  ge- 
theilt,  dreifeldrig:  1  und  2:  rechts  und  links  oben,  in  Silber  zwei 
rothc  Querbalken  und  3,  in  der  Spitze .  über  einem  grttnen  Dreihügel 
ein  goldener  Anker).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  von  1794 
für  Anton  Meusel,  Officier  in  der  k.  preuss.  Armee,  mit  dem  Namen: 
Meusol  V.  Rittersberg.  Derselbe ,  von  mütterlicher  Seite  ans  adeligem 
Geschlechte  stammend,  starb  1807  als  Hauptmann  in  der  A.  n.  Etals- 
miyor  zu  Silberberg. 

N.  Pr.  A.L.  rii.  6.  40.S.  •-   Freih.  0.  Ledebur,  U.  S.  101.  —  W.-B.   d«r  Pr.  MoBBTOkM 

IV.  44. 

MeuHgen.  Altes ,  obersächsisches  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem 
Philipp  v.  Meusgen,  Herr  auf  Heilsdropp,  um  1530  als  k.  dänischer 
Küchenmeister  vorkommt.   Von  den  Söhnen  desselben  warHieronymns 

V.  M.  Herr  auf  Hausdorff  in  Sachsen  und  ein  Enkel  des  Letzteren,  Jo- 
hann Sigismund  v.  M.,  Herr  auf  Poltitz,  welcher  1650  noch  lebte,  war 
wohl  der  Letzte  seines  Stammes. 

Gauhf,  I.  S.  1.^71. 

Mevins  (Schild  dpr  Länge  nach  getheilt:  rechts  ein  Kranz  n.  links 
eine  mit  einem  Stern  belegte  Säule,  um  welche  sich  eine  Schlange  win- 
det). Kaiserlicher  Wappenbrief  vom  17.  Nov.  1562  für  Johann  Me- 
vins, Bürgermeister  zu  Stxirgardt,  mit  der  Fähigkeit  für  sich  und  seine 
Nachkommen,  adelige  Lehne  zu  besitzen.  —  Ein  Urenkel  des  EmpfiLn- 
gers  des  Wappoubriefos ,  David  Mevius,  k.  schwed.  Gericht«rath  and 
Vice-Präsident  zu  Wismar,  gest.  1670,  war  Herr  zu  Zarrentin,  Brön- 
kow  und  Baggendorf  im  Kr.  Grimme.  Ersteres  Gut  besass  1771  and 
noch  1805  Gustav  Friedrich  v.  Mevius  und  später  war  Anton  Gusta? 
V.  Mevius.  gest.  um  1837,  Herr  auf  Zarrentin  und  Kirch  -  Baggendorf, 
auch  hatte  David  Conrad  v.  M.,  k.  dänischer  Landrath,  das  GutSchre- 
venbom  in  Holstein  erworben. 

N.    Pr.  A.-L.  V.  a.  32y.  —    Freih.    v.  Lf dehnt,    W.    A.  101  u.  102. 

Meyenberg.  Altes ,  fränkisches ,  noch  in  der  zweiten  Hälfte  des 
15.  Jahrb.  genanntes  Adelsgeschlecht. 

Gauke.  IT.  S.  Itlx  imArtIkol:  Meyeiiburg. 

Meyenbnrjir*  l^in  früher  zu  dem  Adel  in  der  Mark  Brandenburg 
gehörendes  Geschlecht,  in  welches  wohl  der  Adel  in  der  zweiten  HUfte 
des  16.  Jahrhunderts  durch  Christoph  v.  Meyenburg,  knrbrandenliarg; 


—    275     — 

Geh.-Rath  und  Minister  der  Eorfflrsten  Joachim  11.  und  Johann  Georg 
zu  Brandenburg  gekommen  war.  —  Georg  v.  M.,  kurbrandenb.  Ritt- 
meister, war  1658  Herr  auf  Büste  unweit  Stendal.  —  Der  Stamm  ist 
schon  lange  erloschen. 

Oauke,  n.  8.  726  und  37.  —  Freiherr  t.  Ledthur,  II.  102  and  III.  S.  S09. 

Meyendorff  (Schild  von  Silber  und  Roth  geviert,  ohne  Bild ,  oder 
auch  im  Schilde  drei,  2  und  1,  Rosen).  Altes,  magdeburgisches  u.  mär- 
kisches, ritterliches  Geschlecht,  welches  nach  Freih.  v.  Ledebur  zu  den, 
Wenigen  gehörte ,  welche  nie  zu  dem  Stande  der  Ministerialen,  auch 
nicht  der  Dynasten,  sondern  der  Schöppenbarfreien  gehört  haben.  Das- 
selbe wird  nach  Angabe  Einiger  aus  Holstein  hergeleitet,  wo  es  Meins- 
dorff  geheissen  haben  und  5.  Dec.  1664  mit  Christoph  t.  M.  ausgegan- 
gen sein  soll.  Der  Stammsitz  MeyendorflF,  unweit  Wanzleben ,  kommt 
schon  1163  vor  und  bereits  1311  sass  die  Familie  zu  Samswegen  bei 
Wolmirstedt  und  1376  zu  Jenchow.  Im  16.  Jahrh.  war  das  Geschlecht 
zu  Alten-Plathow,  Neindorf,  Nielebock,  Schormen,  Seedorf  u.  Ummen- 
dorf  begütert  und  hatte  noch  1667  die  Güter  Alten-Plathow,  Seedorf 
and  Ummendorf  inne,  erlosch  aber  am  1.  August  des  letztgenannten 
Jahres  mit  Andreas  v.  M.  auf  Ummendorf  etc.  —  Die  in  Liefland, 
Schweden  und  Russland  zu  hohen  Ehren  gelangte  Familie  der  Freiher- 
ren V.  Meyendorff,  s.  den  nachstehenden  Artikel ,  soll ,  wenn  das  Wap- 
pen auch  ganz  verschieden  ist,  nach  den  gewöhnlichen  Angaben  mit  der 
hier  in  Rede  stehenden  Familie  eines  Stammes  sein. 

Mareu$  Wixgner,  Beschreibung  der  ?.  Meyendorf  in  dessen  Adels-Ankunft  ete.  Magde- 
burg, 1&81.  —  Dankwerth,  Descriptio  HIesTic.  et  Holst.  6.  US.  —  Höpping^  de  Jure  insign. 
8.  434.  —  Hennigea,  Oeneal.  famil.  nobll.  In  Sazon.  S.  7—9.  —  Küsteri  Collect.  Opusc.  Hist. 
Mareh  illustr.  VII.  u.  VIll.  —  Oauht.  I.  8.  1371  u  72  —  Zedier,  XX.  8.  1479  —  81.  - 
Märkische  Forschungen,  IV.  8.  26S— 273.  —  Frtikerr  v.  Ledebur,  U.  8.  102.  —  Siebmaeher, 
1.  178:  r  Meyendorf,  Markisch:  8ehlld  geviert  n.  ledig  n.  V.  j50 :  ▼.  Meyendorff,  Holstei- 
aUeh:  drei  Kosen.  ~  r.  Meding,  II.  8.  376. 

Meyendorif,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  geviertem  Mittel- 
schilde. Mittelschild :  1  und  4  in  Gold  ein  rother,  gekrönter,  eine  sil- 
berne Hellebarte  haltender  Löwe  und  2  u.  3  in  Schwarz  zwei  ins  An- 
dreaskreuz gesetzte,  mit  einer  goldenen  Krone  belegte,  silberne  Hämmer: 
Stammwappen;  Hauptschild  ganz  silbern:  1  ein  schwarzer,  gekrönter 
Doppel- Adler ;  2  ein  nach  der  rechten  Seite  auf  einem  rotben  Rosse 
sprengender,  roth  bekleideter  fteiter  mit  einer  nach  links  abfliegenden, 
rothen  Zipfelmütze  und  ein  Schwert  haltend ;  3  ein  die  Arme  vorwärts- 
haltender,  mit  Laub  bekränzter  und  umgürteter  wilder  Mann  u.  4  zwei 
ins  Andreaskreuz  gelegte ,  die  Spitze  unterwärtskehrende  Degen :  bei 
Erhebung  in  den  Freihermstand  hinzugekommen).  Schwedischer  Frei- 
hermstand. Diplom  vom  16.  April  1679  für  Jacob  v.  Meyendorff,  k. 
schwedischen  Generallieutenant,  für  den  Bruder  desselben,  Otto  Johann 
V.  M.,  k.  schwed.  Obersten  und  für  den  Braders-Sohn  Beider:  Wolter 
Reinhold  v.  M.  Die  Einführung  in  dasRitterhaus  zu  Stockholm  erfolgte 
1680.  —  Altes,  lief-  und  esthländisches,  nach  Schweden  und^  Russland 
gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  von  dem  alten,  im  vorstehenden 
Artikel  besprochenen,  ursprünglich  holsteinischen,  später  magdeburgi- 
flehen  und  märkischen  Geschlechte  v.  Meyendorff  hergeleitet  wird ,  so 
verschieden  auch  die  Wappen  sind.    Nach  S^erman,  Matrikel  öfwer 

18* 


—     276     — 

Swea  Rikes,  Bidderskap  och  AdeK  brachte  1198  der  liefländiache 
Bischof  Albert  unter  Anderen  auch  zwei  aus  Holstein  gebfirtige  Brflder, 
Daniel  und  Conrad  v.  Meycndorff,  nach  Liefland.  Als  später  der  bi- 
schöfliche Sit2  von  Ikeskole  —  nach  Hupel:  Uexküll.  oder  nach  dem 
liefischen  Sprachgebrauche:  üeksküll  —  nach  Riga  verlegt  worden  sei, 
w(Lrc  Conrad  von  dem  Bischöfe  Albert  für  seine  treuen  and  erq[>rie88- 
lichen  Kriegsdienste  mit  den  Häusern  Lennewaden  und  UexkfiU  belehnt 
worden,  worauf  Conrads  Sohn,  Conrad  Conradson,  nach  seinemErbgate 
Uexküll  genannt  worden  sei.  —  Von  den  genannten  beiden  Bradem, 
Daniel  und  Conrad  v.  Mejendorff,  stammen,  wie  angenommen  wird,  alle 
späteren,  nnter  einander  stammverwandten  liefländischen,  schwedischen 
etc.  Herren  v.  Uexküll ,  alle  Freiherren  und  Grafen  v.  Uexküll-Gyllen- 
band  und  alle  Freiherren  v.  Meyendorff.  —  Von  den  drei  Emi^&ngen 
des  Freiherrndiploms  starben  die  Gebrüder  Jacob  und  Otto  Johann  an- 
beerbt,  Wolter  Reinhold  v.  M.  aber  setzte  den  Stamm  in  Schweden 
weiter  fort.  Von  den  Sprossen  des  Stammes  sind  Mehrere  in  Lieflaad 
und  Schweden  u.  in  neuer  Zeit  namentlich  in  Russland  zn  hohen  Eh- 
renstcllen  gelangt.  Von  der  russischen  Linie  sind  besondei'sza  nennen: 
Peter  Freih.  v.  Meyendorff,  k.  russ.  w.  Staatsrath  und  Kanunerherr, 
Ober-Hofmeister,  Chef  des  Cabinets  Sr.  Maj.  des  Kaisers ,  Reichs-Bath 
etc. ,  welcher  in  den  letzten  Jahrzehnten  a.  o.  Gesandter  und  bevoUm. 
Minister  am  k.  preuss.  Hofe  war,  so  wie  Georg  Freiherr  v.  Meyendorff, 
k.  rus^sch.  Ober-Stallmeister,  General  -  Adjutant ,  General  der  Gaval- 
lerie  etc. 

Jlupel,  Mftterinl.  su  einer  llefl&nd.  Adeltgetchichte  (der  Nord.  MUeell.  16.  Stück)  I.  178$. 
8,  a58^66a 

Meyenn.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  17.  Febr. 
1768  für  Peter  Ernst  Meyenn.  k.  preuss.  Eriegsrath  und  für  die  vier 
Söhne  desselben:  Friedrich  Ernst,  Friedrich  Wilhelm  Ernst,  Carl 
Bleichart  Ernst  und  Leopold  Heinrich  Enist  Meyenn.  Der  Vater  des 
Kriegsraths  v.  Meyenn:  Bleicher  Peter  Meyenn,  hatte  sich  1747  mit 
mehreren  Gütern  im  Usedomschen  angekauft.  —  Die  Familie  war  in 
Pommern  mit  vielen  Gütern  auf  der  Insel  Usedom  u.  im  Demminschen 
Kreise  von  1747  bis  1818  angesessen  und  erwarb  auch  in  Meklenbnrg 
ansehnliche  Güter,  von  denen  noch  1847  Gaedebehn  und  Vielist  in  der 
Hand  der  Familie  waren. 

Brüffgeinann,  I.  H.  Xdi.  —  Freih.  v.  Ledebmr,  II.  S.  IW.  —  W.-B.  der  Freust.  Monareh. 
III.  100.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  35.  Nr.  129  u.  8.  29.  -  Pommer.  W.-B.  III.  8.  71  and  7Ä. 
u.  Tab.  S2.  —  Knenchke,  I.  8.  297. 

Meyenthal,  Mayenthal.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  wd- 
ches  auch  nach  Ostpreussen  kam  nnd  zu  Tharan  unweit  Preuss.  Eylan 
begütert  wurde. 

V.  Bellbach,  II.  8.  123.  -  Freifi.  t.  Ltdtbur,  II.  8.  109.  —  Siebmacher y  II.  78:  ▼.  Mey- 
enthal, Fränkisch. 

Meyenwald,  Mejrwald,  Mehwald  (Schild  von  Silber  und  Roth 
quer  getbeilt  mit  einem  nach  der  Rechten  springenden  Hirsch  von  na- 
türlicher Farbe).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  nicht  zn  verwech- 
seln mit  Familien  von  ähnlichen  Namen.  Dasselbe  sass  zn  Lobedau  im 
Liegnitzischen,  welches  Gut  1606  an  die  v.  Axtleben  kam.   Der  Letzte 


—     277     — 

dw  Stammes  starb  um  1659  u.  bei  seiner  Beisetzung  zuLobedau  wurde 
das  Stammwappen  mit  in  die  Gruft  gelegt. 

9.  Ludwig,  Kcliq.  MhcI.,  VI.  S.  476  u,  503,  ~  Sinapiu»,  1.  8.  «:«»<.  —  Qauh;  I.  S.  137.;. 
—  Z§dUr,  XX.  8.  MSI.  —  Hi^hmachfr.  I.  RS;  v.  Mcchwaldl ,  Schleshoh.  —  v.  Stedinq,  II. 
8.  3?«  a.  77. 

Meyer  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  ein  rother  Sparren  mit 
Pfiahl,  begleitet  von  drei  goldenen  Sternen;  2  in  Silber  der  Kopf  u.  Hals 
eines  einwärtssehenden ,  gekrönten ,  schwarzen  Adlers  und  3  in  Silber 
zwei  schwarze  Flügel).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
16.  Mai  1729  ftlr  Samuel  Sebastian  Meyer,  Oberstlieutenant  im  Cuiras- 
aer-Begimente  v.  Buddenbrook.  —  Da  in  der  k.  prenss.  Armee  Meh- 
rere V.  Meyer  standen,  dieselben  aber  noch  nicht  genau  von  einander 
geschieden  worden  sind,  so  muss  dahin  gestellt  bleiben,  ob  zu  dieser 
Familie  der  1741  verstorbene  Oberst  und  Commandant  zu  Frankfurt 
a.  d.  0.  v.  Meyer  gehörte.  Gotthard  Wilhelm  v.  M. ,  welcher  1697 
Oberstlieutenaut  im  kurbrandenb.Regimente  v.Schöning  war,  zählt,  wie 
aiM  dem  genannten  Jahre  zu  ersehen  ist,  zu  einer  früher  in  den  Adels- 
stand versetzten  Familie.  —  Nach  welchem  Diplom,  ob  nach  dem  von 
1729  oder  1769  Carl  Friedrich  v.  M. ,  k.  preuss.  Generallieutenant, 
fguiL  1771  und  Johann  Christoph  v.  M.,  k.  preuss.  Maj.  a.  D.  und  Herr 
auf  Grahlow  bei  Landsberg,  gest.  1797,  den  Adel  führten,  ist  nicht  er- 
mittelt. 

N.  Pr.  A.  L.  V.  «.  5?9.  -  Frtik,  v.  Ltdebur,  II.  8.  lOi.  -  W.-B.  d.  Proiis«.  Moiiirch., 
IV.  I. 

Meyer  (in  Blau  drei,  2  und  1,  rothe  Rosen).  Adelsstand  des  Kö- 
rigr.  Preussen.  Diplom  vom  20.  Oct.  1769  für  Johann  Joachim  Meyer, 
Migor  im  Husaren-Regimente  v.  Kleist. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8  ^MK  —  Freih.  9  Lfdfhur.  II.  8.  10«.  —  W-B.  d.  Preuss.  Monarch.. 
IV.  I.     • 

Meyer  (in  Grün  zwischen  zwei  goldenen  Querbalken  drei  neben 
einander  stehende,  silberne  Sicheln).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  3.  April  1771  für  Matthias  Friedrich  Meyer,  Rittmeister 
im  Husaren-Regimente  v.  Seydlitz  a.  D.  u.  Herrn  auf  Enzow,  Lissow, 
Prebendow,  Tadden  und  Zelasen  im  Lauenburg-Bütowscheu.  Von  1799 
bis  1803  standen  der  Familie  auch  die  Güter  Trienke  und  Zauchram 
im  Kr.  Fürstenthum  Cammin  zu. 

Ä.  Pr.  .A.-L.  r.  8.  4«  n.  flf.  8.  40».  -  Frtih.  9.  Ltdebur,  II.  8.  102.  —  W.-B.  der  Pr. 
Monarch.  IV.  1. 

Meyer  (Schild  geviert:  1  n.  4  in  Blau  eine- silberne  Sichel  und 
2  n.  3  in  Silber  ein  Palm-  und  Lorbeerzweig  übers  Kreuz  gelegt). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  2.  Octbr.  1776  für  Daniel 
Wilhehn  Mayer.  Der  Empfänger  des  Diploms  starb  29.  Sept.  1805  als 
Präsident  der  südpreussischen  Regierung. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  880.  —  Freih.  v.  L*.d«bur,  II.  8.  102.  —  W.-B.  d.  Preu««.  Monarch. 
IV.  1. 

Meyer  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  ein  gol- 
dener Löwe,  welcher  ein  blankes  Schwert  hält  und  links  ebenfalls  in 
Silber  drei  pfahlweise  gestellte,  rothe  Rosen).  Adelsstand  des  Kgr. 
Preussen.   Diplom  vom  16.  Jan,  1789,  —  Weitere  Angaben  über  das 


—     278     — 

Diplom  fehlen.  Zu  diesem  Geschlechte  gehören  zwei  Gebrüder  t.  M.« 
von  denen  der  Eine  Kaufmann  zu  Königsberg  in  P.,  der  Andere  Lieute- 
nant in  der  Armee  wurde. 

N.  Pr.  A.-L.  V    8.  330.  —  Freik.  ».  Ledehur,  II.    8.   203    u.    III.    8.  809.  —  W.-B.  der 
Preus!».  MoD.  IV.  2. 

Meyer  (in  Grün  eine  silberne  Sense).  Adelsstand  des  Kgr.  Preos- 
sen.  Diplom  vom  6.  Juli  1798.  Näheres  über  das  Diplom  ist  nicht 
aufzufinden. 

K.  Pr.  A.-L.  V.  8.  330.  -  Freih.  v.  Ledtbur,  H.  8.  202.  —  W.-B.    d.  Preus«.  Moasreh. 
IV,  a. 

Meyer  (in  Silber  auf  grünem  Boden  ein  Baum,  vor  weh'hem  ein 
schwarzes  Lamm  geht).  Adelsstand  des  Kgr.  Prcussen.  Diplom  eben- 
falls vom  6.  Juli  1789. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  380.  —  Freik.  v.  Ledehur,  II.  8.  102.  -  W.-B.  d.  Preus.    VoMurali. 

IV.  2. 

Meyer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1643  für  Heinrich  Meyer, 
Bürgermeister  zu  Bremen.  Der  Sohn  desselben,  Nicolans  v.  Meyer, 
Yicekanzler  und  Hofrath  zu  Halberstadt,  starb  19.  Aug.  1703. 

Freih.  9.  Ledebur,  H.  8.  102  o.  UI.  8.  809. 

Meyer  (m  Blau  zwei  gekreuzte,  silberne  Sensen  mit  goldenen 
Stielen  und  mit  einer  rothen  Schleife  verbunden.  Aelteres  Wappen:  in 
Blau  drei,  2  u.  1,  goldene  Sensen).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom 
14.  März  1789  für  die  drei  Gebrüder:  Christian  Daniel  Meyer,  Hein- 
rich Ludolph  Gotthard  M.  u.  Johann  Anton  M.  zu  Frankfurt  a.  M.  — 
Ein  ursprünglich  aus  Lübeck  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  zu 
den  adeligen  Geschlechtern  der  Cirkelgesellschaft  zu  Lübeck  gehörte. 
Der  Stamm  hat  in  Frankfurt  a.  M.  fortgeblüht. 

Handschrifll.  Notizen.  —  Kn^$chke,lU.  8.  317.  ^  Siebmacher,  III.  195 :  Aelieres  Wappea. 

Meyer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1817  für  Chri- 
stoph Meyer,  provisorischen  Ober-Einnehmer  der  k.  k.  Centralcasae 
und  Cassier  der  Universal-Staatsschulden-Casse. 

Megerle  v.  MüklfrH,  Erg.  Bd.  8.  228. 

Meyer  v.  Jergt^^shof.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1777  für  Anton  Peter  Meyer,  mit  dem  Prädicate:  v.  Jergershof. 

Meg^rte  t.  Mühlfeld  ,  Erg.-Bd.  S.  379. 

Meyer  v.  Knonow,  Meyer  v.  Knonau  (in  Roth  ein  weisser  Hut 
mit  Hennelinaufschlage  und  herabhängendem  Bande).  Reichsadels- 
stand. Adels-Emeuerungsdiplom  vom  20.  Febr.  1747  für  Christian 
Andreas  Meyer  v.  Knonow,  Herrn  auf  Schnellpförtel  bei  Görlitz.  — 
Altes,  schweizerisches  Adelsgeschlecht  im  Canton  Zürich,  welches  seit 
1363  das  Erbbürgerrecht  der  Stadt  und  Republik  Zürich  besitzt.  Das 
Stammhaus  war  die  Burg  Knonau,  welche  jetzt  der  Sitz  des  züricbschen 
Landvoigtes  des  Ober-Amts  gleichen  Namens  ist.  Von  dieser  Burg  and 
dem  Dorfe  Knonau,  welches  eine  ehemalige  Majora  oder  Meierei  war 
und  eine  Castellania  oder  Voigtei  bildete,  wurde  das  Geschlecht  Meyer 

V.  Knonau  genannt.  —  Rudolph  M.  v.  K.  lebte  zu  Ausgange  des 
13.  Jahrb.  auf  der  Burg  Knonau  als  Erb-Meyer  und  war  Herr  zu  Mett- 

menstetten  and  Breitmatten.  Mit  demselben  beginnt  die  anuotorbro- 


—     279     — 

ebene  SUmnireihe  des  Greschlechts.  Die  Söhne  Rudolphs  erlangten, 
wie  erwähnt,  1363  das  Erbbfirgerrecht  der  Stadt  Zürich  und  von  den 
Enkeln  war  Johann  M.  ▼.  K.  1400  regierender  Bttrgermeister  der  Stadt 
a.  Republik  Zflrich.  Conrad,  Einer  der  s.  g.  tipfern  Schwertlerböcke, 
fiel,  nachdem  er  sich  in  dem  Züricher  Kriege  ausgezeichnot  liotte,  als 
Anführer  der  Stadtfahnen  von  Zürich,  in  (lern  Kampfe  bei  St.  Jacob 
bei  Basel  und  sein  Sohn,  Johann,  trug  1470  das  Stadt-Panner  bei  Gran- 
son.  Johanns  Sohn,  Gerold,  zürichschcr  Landvoigt,  Reichsvoigt,  St. 
Gallenscher  Hauptmann,  verkaufte  1512  an  die  regierende  Stadt  Zü- 
rich, mit  Vorbehalt  des  Namens :  „Meyer  v.  Knonau*'.  Burg  und  Pfarr- 
dorf Knonau  und  die  Herrschaftsrechte  tlber  Mettmenstetten,  Äugst. 
Borsikeu  und  Breimatten.  Der  Sohn  dessclhen,  Johann  (II.)  wohnte 
als  Schfltzenfahnenträger  1500  der  Schlacht  bei  Novara  bei  und  sein 
Sohn,  Gerold  (IL),  tiel  1531  bei  Cappel.  Von  den  Nachkommen  starb 
Johann  (IIL),  Meyer  in  holland.-schweiz.  Diensten,  an  seinen  bei  Mal- 
plaquet  1700  erhaltenen  Wunden.  —  Bis  1798  blieb  die  Familie  im 
Besitze  der  von  1432  an  besessenen  Herrschaftsrechte  über  Ottwyl  und 
bekleidete  auch  seit  1453  bis  zur  genannten  Zeit  als  Erbvoigte  von 
Wyningen,  die  Würde  der  Erbsessclträger  der  Fürstäbte  von  Einsie- 
deln. —  Ein  Zweig  des  Geschlechts  war  gegen  die  Mitte  des  18.  Jahrb. 
nach  der  Oberlausitz  gekommen  und  wurde  zu  Rothenburg  und  Schnell- 
pförtel  begütert.  Später  lebte  ein  M.  v.  K.  zu  Herrnhut.  In  neuer  Zeit, 
1845,  war  die  Familie  zu  Ober-Weichau  bei  Glogau  gesessen  und  ein 
Lieutenant  M.  v.  K.  stand  im  k.  preuss.  K.  Aloxander-Grenadier-Re- 
p^mente. 

W.    Pr.  A.-L.  III.  S.  405  und  40fi.  —  Freih.  9.  L«iMur ,  II.    S.  103.    —  Siehmacher,    I. 
I9S:  Die  Meyrr  ▼.  Kiionow.  Schweiserisch.  —  Suppl.  su  Siebm,  W.-R.  IX.  83. 

Meyer  v.  Meyersbach,  Edle  n.  Ritter  (Schild  ge\iert  mit  Mittel- 
schilde. Im  blauen  Mittelschilde  ein  scchsstrahliger,  goldener  Stern. 
1  n.  4  in  Blau  ein  schrflglinker,  wellenweise  gezogener,  silberner  Bal- 
ken u.  2  u.  3  in  Silber  ein  einwärtsschender,  gekrönter,  schwarzer 
Adler).  Erblftnd.-österr.  Adels-  und  Ritterstand.  Adclsdiplom  von  175G 
für  Gottfried  Joachim  Meyer,  k.  k.  Commerzicnr  ith.  mit  dem  Prädi- 
cate:  v.  Meyersbach  und  Ritterdiplom  von  17ß()  für  Denselben  als  k.  k. 
Gommerzienrath  und  ungarischen  Bergwerks -Producten- Speditions- 
iPactor,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

MfgfrU  9.  Mühl/eld,  Kr»räiix  -Bd.  M.  379.  -  Siipplcm.  tu  Siebmachor«    W.-B.  X.   21.   — 
Mm^fMckk^,  IV.  H.  25H). 

Meyer  zn  Fölling  (in  Silber  ein  gebogener,  bis  an  den  oberii 
Scbildesrand  reichender,  rother  Sparren,  begleitet  von  drei,  2  u.  1, 
rothen  Sternen).  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  23.  Mai 
1814  för  Hieronymus  Meyer  aus  Aafan  in  der  Schweiz,  Besitzer  der 
Kloster-Realitäten  von  PoUingen,  Steingaden  und  Rottenbuch,  mit  dem 
Prfldicate :  zu  Fölling. 

9.  Lang,  «.  447.     -  W.-B.  d.  K«r.  Bayern,  VII.  21.. 

Meyer  v.  Segebnric.    Schwäbisches,  reichsrittcrlichcs  (Jcschlecht. 

Frtih.  9.  Krohnt,  11.  8.    116. 

Meyer  v.  Urach  (Schild  geviert:   1  in  Silber  ein  auffliegcuder, 


—     280     — 

schwarzer  Adler;  2  von  Roth  und  Silber  und  3  von  Sflber  and  Qrtn 
der  Lange  nach  getheilt,  ohne  Bild  und  4  in  Gk)ld  ein  silberner  Halb- 
mond). Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  3.  M4rz  1791  ftr 
Ernst  Carl  Wilhelm  M.,  k.  prenss.  Lieutenant,  mit  dem  Namen:  Meyer 
V.  Urach. 

Freih,  V.  Led€hur,  II    8.  103  u.  III.  8.  309  a.  10.  —  W.-B.  d.  Preis«.  Moaareh.IY.  la 

Meyerentz,  Meyrentz.  Ein  im  18.  Jahrb.  in  Ostpreussen  vaai 
Dommelkoim,  Garbeninken,  Gutten,  Heinricbshöfen,  Janowen,  Kar- 
plauken  u.  Mickelnick  ansässig  gewesenes  Adelsgeschlecbt. 

Frfik.  9.  Ledfbur,  11.  8.  103. 

Meverfeld,  Lingen  v,  Meyerfeld,  ancb  Freiherren  nnd  Orafn. 

Schwedischer  Freiherrn-  und  Grafenstand.  Freibermdiplom  von  1706 
für  Johann  August  v.  Meyerfeld  und  Grafendiplom  vom  1.  Mftrs  1714 
für  Denselben,  so  wie  vom  18.  August  1719  fftr  den  Bruder  des  Grafen 
Johann  August :  Woldemar  v.  Meyerfeld,  k.  k.  Generalmigor.  —  Ein 
aus  Westphalen  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  früher  Lingen 
V.  Meyerfeld  hiess.  Mehrere  Zweige  desselben  folgten  dem  deutschen 
Orden  in  die  östlichen  und  nördlichen  Länder,  einer  derselben  Hess 
sich  in  Liefland  nieder  und  Sprossen  des  Stammes  traten  in  die  k. 
schwedische  Armee.  —  Dietrich  Hermann  v.  Meyerfeld,  knrcöln.  GdL* 
Eath,  war  1646  bevollm.  Gesandter  auf  dem  Friedcnscongresse  m 
Münster  und  ein  v.  Meyerfcld,  k.  schwed.  General  und  Ober-Commaa- 
dant  zu  Stettin  und  später  General-Commandant  in  Schonen,  blieb  1715 
in  einem  Treffen  mit  den  Dänen.  —  Der  oben  genannte  Jobann  Angml 
Graf  V.  Meyerfeld  starb  1750  als  k.  schwed.  General  v.  d.  Infanterie, 
Gouverneur  von  Schwedisch-Pommem  und  Rügen  und  Ganzler  der  Uni- 
versität Greifswald.  Der  Bruder  desselben,  Graf  Woldemar,  war  schon 
1739  gestorben.  Der  Stamm  blühte  fort,  wurde  auch  in  Pommern  be- 
gütert und  die  Grafen  v.  Meyerfeld  besassen  noch  vor  1843  die  Neh- 
ringer  Güter  im  Kr.  Grimmen. 

Gauhe,  II.  v<<.  737  u.  2».  -   Brügg^mann,  I.  HpUt    S  ond  9.  —  N.  Pr.  A.-L.  III,  8.  40f. 
—  Freik.  r.  Udehmr.  II.  8.  103  und  Ul.  8.  SIC.  —  99ta  Rik,  Vapeob.  Rldd.94  «.  Orefv.  10. 

Meyerhofe,  May  erhoff.  Ein  in  Schlesien  vorgekommenes  Adds- 
geschlecht.  Stanislaus  Ferdinand  Anton  v.  Meyerhofe  war  1764  Re- 
gierungs-Canzellist  in  Gross -Glogau  und  Carl  Friedrich  v.  M.  1806 
k.  preuss.  Accise-  und  Zollrath  zu  Hirschberg. 

S.  Pr.  A.-L.  III.  8.  406.  —  Freiherr  p.  Ltdfbur,    11.  8.  103. 

Meyerinck.  Ein  aus  dem  Gevcschen  stammendes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  seit  dem  17.  Jahrhunderte  Sprossen  in  knrbrandenborg. 
und  k.  preuss.  Diensten  standen.  —  Dietrich  Richard  v.  Meyerinck 
wurde  1757  Generallieuteuant  u.  starb  1775  im  Pensionsstande  uid 
Georg  Wilhelm  Ludwig  v.  Meyerinck,  k.  preuss.  w.  GelL-Rath  nnd 
Kammerherr,  früher  k.  Hofmarschall  und  Intendant  der  königL  Schlös- 
ser, wurde  später  Ober-Schlosshauptmann  und  bekleidete  diese  Wtlrde 
noch  um  18r>0.  —  Die  Familie  besass  im  Brandenburgischen  1767  n. 
noch  1S03  die  Güter  Biesow,  Brunow,  Leuenberg  nnd  Weritpfnhl  im 
Kr.  Ober-Barnim. 

Z4dinr,  XX.  8.  1503.  -  T)rHh,   ».  X«J#»Mr,  H.  6.  IW, 


—     281     — 

Meyerle.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1701  für  die 
Gebrflder  Johann  Leonbard  Meyerle  und  Peter  M.,  Kaufleute  in  Botzen, 
wegen  ihrer  ausgebreiteten  Handelsgeschäfte. 

Meyem,  Maiem  (in  mit  silbernen,  natürlichen  Wolken  geziertem 
Blau  ein  auf  grünem  Boden  stehender,  grün  bekränzter  und  umgürteter, 
wilder  Mann,  welcher  mit  der  Rechten  eine  Grassense  in  die  Höhe  hebt 
XL  die  Unke  in  die  Seite  setzt).  Ein  noch  in  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrh.  im  Lüneburgischen  yorgekommenes  Adelsgeschlecbt.  Hse 
y.  Bodenteich,  yermählte  y.  Maiern,  starb  um  1690. 

V.  Mtding,  in.  8.  485. 

Meyem,  Meyeni  y.  Hohenberg,  auch  Freiherren  (Schild  quer 
getheilt :  oben  in  Silber  ein  aufwachsender  schwarzer  Adler  und  unten 
in  Roth  ein  silberner  Sparren,  begleitet  yon  drei,  2  u.  1,  weissen  Rosen 
oder  Maiblüthenkelchen).  E.  preuss.  Erlaubniss  von  1815  sich  nach 
dem  Sitze  Hohenberg  in  der  Altmark:  „Meyem  v.  Hohenberg'*  nennen 
u.  schreiben  zu  dürfen  und  im  Herzogthume  Sachsen-Coburg-Gotha 
durch  Diplom  yom  13.  Apr.  1854  bestätigter  Freihermstand.  Wappen- 
niid  Adelsbrief  ftlr  die  Familie  vom  E.  Rudolph  IL  —  Ein  aus  dem 
bayrenthischen  Yoigtstande  stammendes  Geschlecht,  welches  die  der 
yoigüändischen  Ritterschaft  einverleibten  Rittergüter  Ramsenthai,  Erot- 
tendorf,  Filgendorf,  Meyernberg,  Rietfeld  und  Rubach  an  sich 
brachte.  —  Der  Stammvater  des  Geschlechts,  Blasius  M.,  wurde,  wegen 
seiner  Erfahmng  in  Bergwerkssachen  und  im  Münzwesen,  vom  E.  Ru- 
dolph zu  sich  berufen  und  bei  den  Bergwerken  in  Ungarn  als  Director 
angestellt,  musste  aber  1592,  vi^egen  des  Einfalls  der  Türken,  Ungarn 
verlassen  und  begab  sich  in  das  Bayreuthsche.  Von  seinen  Söhnen 
kaufte  sich  der  Eine  in  Oesterreich  an  und  zu  den  Nachkommen  ge- 
hörten der  k.  k.  Feldmarschalllieutenant  Johann  Friedrich  Graf  v.  Mey- 
ern  und  Joseph  Daniel  Graf  v.  Meyem,  Erzbischof  von  Prag,  welche 
Beide.  1748  in  den  böhmischen  Grafenstand  erhoben,  nach  der  Mitte 
des  18.  Jahrh.  starben.  Von  den  im  Bayreuthschen  angesessonen  Nach- 
kommen machte  sich  der  in  hannoverschen  Diensten  verstorbene  Geh.- 
Justizrath  Johann  Gottfried  y.  M.  durch  die  „Acta  Pacis  et  Executionis 
Westphalicae^'  und  die  „Acta  Comitialia  Ratisbonensia'^  rühmlich  be-. 
kannt.  Der  Vater  desselben,  Johann  Simon  v.  M.,  stiurb  als  Geh.-Kam- 
merrath  u.  Eammer-Director  in  Bayreuth  und  ein  anderer  gleichnamiger 
Sohn  als  Oberst  in  h.  württemb.  Diensten.  Johann  Gottfned's  Sohn: 
Jobann  Wilhelm  Felicitas  v.  Meyem,  war  hannov.  General  der  Artil- 
lerie. —  Adam  Anton  v.  M.  war  von  1738  bis  1742  markgr.  bayreuth- 
scher bevollmächt.  Minister  am  k.  k.  Hofe  und  starb  später  als  Geh. 
Staatminister  zu  Erlangen.  Johann  Gottlob  v.  M.  wurde  1763  als  bay- 
reuth.  Eammerherr,  Hof-  und  Landschaftsrath  nach  Braunschweig  be- 
rufen und  zum  Landdrosten  des  Weserdistricts  bestellt.  Derselbe  hin- 
terliess  zehn  Söhne  und  neun  Töchter,  von  welchen  später  noch  vier 
Söhne  in  braunschweig.-coburgischen  und  preussischen  Diensten  stan- 
den und  von  dem  in  der  Altmark  gelegenen  Besitze  der  Familie,  wie 
angegeben,  den  Beinamen:  „v,  Hohenberg"'  erhielten.  Diese  vier  Söhne 


—     282     — 

waren :  Ueinrich  v.  M.,  k.  preass.  Miyor,  gest.  1810 ;  Wilhelm  v.  H.-H., 
gest.  1848  als  k.  prcoss.  Generalmajor  a.  D.;  Augnst  ▼.  M.-H.,  h. 
sacbs.-coborg-gothaischer  Generalmtgor,  Herr  auf  Hohenberg,  Krose- 
mark  und  Germerslage  in  der  Altmark,  gest.  1845  mit  HinterlaMung 
einer  Tochter  und  Erbin,  ans  der  Ehe  mit  Auguste  Grf.  v.  Gört«-Wri8- 
berg:  Pauline  y.  Mayem-Hohenberg,  geb.  1820,  welche  sich  1844  mit 
Friedrich  Grafen  v.  d.  Schulenburg-Altenhausen  vermfthlte  und  Ferdi- 
nand y.  M.-H.,  welcher,  am  h.  sächs.  coburg-goth.  Hofe  Gch.-Rath  unj 
Oberhofmarschall,  den  freih.  Stamm  fortgesetzt  hat.  —  Haupt  des  frd- 
herrlichen  Hauses  ist  jetzt:  Freih.  Friedrich,  geb.  1818,  k.  grossbritan. 
Major  a.  D.,  verm.  1862  mit  Anna  v.  Knoblauch  a.  d.  H.  Osterholtt. 
geb.  1832,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  1863  geboren  wurde.  Die  bei- 
den Brüder  des  Freiherrn  Friedrich  sind,  neben  drei  Schwestern:  Freün 
Auguste,  geb.  1817,  Freiin  Luise,  geb.  1823,  verm.  mit  Nestor  ▼. 
Sclilözer,  k.  russ.  Hofrath  und  General-Consul  zu  Stettin,  und  Freiio 
Minna,  geb.  1832,  zwei  Brüder,  die  Freiherren  Gustav  und  Leopold. 
Freih.  Gustav,  geb.  1820,  h.  sachs.  coburg-gothaisch.  Hofcapell-  o. 
Theater-Intendant,  vermählte  sich  1855  mit  Clara  v.  Alvenslebeo  a.  d. 
H.  Zichtau,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Alexandrine«  geb. 
1855  und  Margaretha,  geb.  1862,  zwei  Söhne  stammen:  Gustav,  geb. 
1857  und  Hans,  geh.  1860  '-—  Freih.  Leopold,  geb.  1833,  k.  k.  Hanpi* 
mann,  vermählte  sich  1863  mit  Emma  v.  Loewenfels,  geb.  1888.  1^ 
Fräulein  Meyem  v.  Hohenberg  war  1857  in  Ostpreusseh  mit  Ekbk 
Tauersee  im  Kr.  Neidenburg  begütert. 


N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  iOa  o.  407.  ~  nriih.  v.  d.  Knftebfck,  8.  Sil.  -  1V«M.  •.  Uäß^mr, 
II.  8.  103.  -  <:eiiefü.  Taschenb.  d.  freih.  H&iiser.  1860.  8.  563  aud  1864.  8.  &S9  nnd  40.  — 
Mu|.pl  XU  8iehm.  W.-B.  I.  S:  v.  Mayern  «uf  Kudfeld  und  «tühaeh  (Ri«tf»ld  nud  Habaeli).  — 
W.-B.  der  .<i&ehi.  Suat«ii.  IX.  SH      -  W.ß.  des  Kgr.  Baferu,  VII.  %h, 

Meyers.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  Mirt 
1740  (letzte  Erhebung  von  Seiten  des  Königs  Friedrich  Wilhelm  L) 
fttr  Friedrich  Wilhelm  Meyers,  k.  preuss.  Obersten. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  3.10.  -  Fr^ih  9.  Ledebur,  11.  8.  101  und  104.  -  W.-B.  der  PrMSt. 
Mouarch.  IV.  i. 

Meysebng,  Meisenbng,  Rivalier  v.  Meysebng,  Freiherren.  Altes, 

hessisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  Frülingen,  Lichtenau,  Retterode, 
Ried,  Röhrda  u.  Zusehen  sass.  ßereits^l323  wohnten  Heinrich  o.  Her- 
mann V.  M.  auf  dem  Burgsitze  zu  Lichtenau,  auch  stand  zeitig  dem  Oe*- 
schlechte  das  Städtchen  Zusehen  mit  drei  Schlössern  und  einem  Amte 
unweit  Fritzlar  zu.  Johann  (I.)  v.  M.,  um  1430  von  Spangenberg  unter 
den  Kriegshelden  der  damaligen  Zeit  aufgezählt,  wurde  1447  zu  Fulda 
beliehen;  Philipp  v.  M.  war  1520  landgräfl.  hessisch.  Marschall,  welohc 
Würde  vor  ihm  schon  Johann  (H.  u.  IH.)  bekleidet  hatten ;  Johann  (lY.) 
kommt  um  1653  als  hessen-casselscher  Forstmeister  vor;  Clara  Elisa- 
beth v.  M.  a.  d.  Hause  Zusehen,  Tochter  des  Georg  Philipp  v.  M.  auf 
Zusehen  und  Ritterode.  vermählte  sich  mit  dem  1689  in  den  Grafen- 
stand  erhobenen  Franz  Ernst  v.  Platen,  kurbraunschw.-lüneb.  Geh.- 
Rath  u.  Premier-Minister,  HeiTn  der  Herrschaft  Linden,  und  wurde  so 
die  Stammmutter  der  Grafen  v.  Platen-Hallermund ;  ein  Freih.  v.  M. 
wai*  1683  fOrstl.  hessen-casselscher  Ober-Stallmeister;  Johann  v.  M. 


—     283     — 

kurbrandenb.  Oberst,  blieb  1695  im  Treffen  bei  St.  Trond;  ein  v.  M. 
verwaltete  nach  Anfange  des  18.  Jahrb.  das  Ober-Kämmerer- Amt  am 
bess.-ca8sel8chen  Hofe ;  Adam  GotUob  v.  M.  lebte  am  1 708  als  k.  poln. 
and  karsüchs.  Kammerherr  und  ein  Freih.  v.  M.  war  1724  k.  preuss. 
Geh.-Rath  und  Vice-Präsident  im  FOrstenthume  Halberstadt.  Der 
Stamm  bestand  in  vielen  Sprossen  fort,  gehörte  durch  seine  Besitzungen 
zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  des  Canton  Rhöii-Werra  und  hat  später 
noch  1816  geblüht,  in  welchem  Jahre  das  alte  Geschlecht,  welches  im 
goldenen  Schilde  eine  schwarze  Greifsklaue,  mit  dem  aufwärts  gebo- 
genen Fusse  nach  der  Rechten  gekehrt,  führte,  erloschen  ist.  Später, 
nach  1825,  eilhcilte  Kurfürst  Wilhelm  II.  von  Hessen  seinem  Geh.-Ca- 
binetsrathe  Rivalier  im  Departemente  des  kurfürstlichen  Hauses  und 
der  auswärtigen  Angelegenheiten  den  Adel  des  Kurfürstenthums  Hessen 
mit  dem  Namen  und  Wappen  des  alten  erloschenen  Geschlechts  v.  Mey- 
sebog  und  bald  darauf  auch  den  Freiherrnstand  und  zwar  mit  folgen- 
dem Wappen:  Schild  quer  getheilt:  oben  in  Gold  die  schwarze  meyse- 
bngsche  Greifsklaue  und  unten  in  Grün  ein  goldener  Tarnierkragen  mit 
drei  Lätzen.  Der  Stamm  blühte  fort.  Ein  Sprosse  desselben,  Freih. 
▼  Meysebug,  Dr.  der  Rechte,  wurde  Kanzlei-Rath  im  k.  preuss.  Mi- 
nisterium des  Innern  und  ein  Anderer  in  neuester  Zeit  Ministerial-Rath 
im  k.  k.  Ministerium  des  Aenssem. 

Spangenberff,  II.  —  WincMmann,  Benchrcib.  von  Hpssod,  8.  291.  -  Sehannat,  8.  12». 
—  Oauhg,  I.  8.  1344  und  45.  —  Z^dler^  XX.  8.  366.  -  Krtor,  Ahneoprobe,  Tab.  2.  —  Bie- 
dermamn,  Cmnton  Rh6n-Werra,  I.  V<>rs.  —  N.  Geneal.  Handbaeh,  1777.  8.  301  and  177A. 
8.  347.  —  /SoiwiMi.  Geschichte  von  Heesen,  U.  Anmerk.  8.  2S.'(  u.  IV.  Anmerk.  6.  494.  — 
r^Hk.  w.  d.  Kne»eheck,  8.  212.  -  Freiherr  v.  Ledebur.  11.  S.  t04  a.  UI.  8.  SlO.  —  Si^b- 
auioA«r,  I.  141:  v.  Maitenbug.  HessiBch.  —  v.  Meding,  III.  8.  427  and  98.  ~  «.  Uefner, 
haooov.  Adel,  Tab.  23:  Freih.  v.  M. 

Meyssel ,  Maysel.  Ein  trüher  zu  dem  ostpreussischen  Adel  zäh- 
lendes Geschlecht,  welches  im  Kr.f Fischhausen  zu  Germau,  Kirpehnen, 
Korgeiten,  Nopkeim  etc.  begütert  war. 

Freih.  v.  Ledebur,  II.  8    104. 

Meywaldt,  Meywald,  Mehwald  (Schild  von  Silber  und  Roth  quer- 
getheilt,  mit  einem  nach  der  rechten  Seite  springenden  Hirsche  von 
natürlicher  Farbe).  Altes ,  schlesisches  Adelsgeschlecht ,  welches  schon 
1353  zu  Maywaldau  im  Schönau8chcn,1473  zuLobendau  im  Goldberg- 
sehen  und  später  noch  zu  Harpersdorf  sass.  Der  frühere  Stammsitz  Lo- 
bendau  kam  1606  an  die  v.  Axtleben  und  der  Stamm  erlosch  1659  mit 
Christoph  Wenzel  v.  M.,  Herrn  auf  Harpersdorff  etc. 

8inapiu$.  I.  S  ß{8.  —  Gauhe .  I.  8.  1372.  -  Fr^ih.  t.  Ledfbur.  II.  8.  104.  -  Sieb- 
maeker,  I.  6<:  v.  Mechwaldt,  Sehlesisrh.    -  •.  Meding,  (f.  8.  »76  n,  77. 

Miaczynski,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Bestätigungsdiplom  von 
1731  ftlr  Ignaz  Grafen  Miaczynski. 

Megerle  r.   Mühlfeld,  F.rg.-Bd.  S.  2t?. 

Michael  auf  Frankennohe  (in  Gold  ein  blauer,  mit  drei  achtecki- 
gen, silbernen  Sternen  belegter  Querbalken ,  begleitet  oben  und  unten 
von  einem  nach  der  linken  Seite  schreitenden,  doppelt  geschweiften, 
blauen  Löwen).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  13.  Mai  1652  für  Ju- 
lius Michael,  Amtsschreiber  des  böhmischen  Grenz-Zoll-Commissariats, 
ausgeschrieben  in  Eur-Bayem  29.  Nov.  1782  für  Johann  Christoph 


—     284     — 

Leopold  V.  Michael,  adeligen  Landsassen  von  Frankennobe.  Der  Vater 
und  Grossvater  des  Diploms- Empfängers,  (geb.  1755)  waren  Gewerke 
des  böhmischen  Bergwerks  in  der  St>adt  Schönfeld  gewesen  and  die 
Familie  hatte  10.  Septemb.  1570  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  er- 
halten. 

r.  Lang,  8.  448.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  VII.  2Ä. 

«  Michaelis  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Silber  ein 

schwarzer  Adlerflügel  mit  Kloestengel  und  links  in  Blau  ein  geharnisch- 
ter Arm  mit  Degen).  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom 
3.  Dec.  1786  für  Wilhelm  Michaelis,  Hauptmann  im  k.  preuss.  Infant- 
Regim.  Graf  v.  Henckel. 

N.  Preuss.  A.-L.  V.  H.  :«0  u.  Sl.  —  Frtih.  r.   Udebur,   II.  8.  804.    -    W.-B.  d.  Pr«ii«s. 
Monmrh.   IV.  8.  -  Xneschke,  IV.  8    290  a.  91. 

I  Michaelis  (in  Blau  ein  schräglinker .  goldener  Balken,  belegt  mit 

drei  sochsstrahligen.  goldenen  Sternen).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  30.  Aug.  1787  für  Friedrich  Christian  Wilhelm  Michaelis, 
Rittmeister  im  k.  preuss.  Husaren -Regimente  v.  Wolki.  Die  Familie 
blühte  fort  und  wurde  in  Pommern  im  Kreise  Schlawe  zu  Quatzow, 
Reddichow  und  Marienthal  angesessen.  Das  Gut  Quatzow  stand  1857 
einer  Frau  v.  Michaelis  zu.  Ein  Sprosse  des  Geschlechts  steht  jetzt  als 
Lieutenant  im  k.  preuss.  Garde-Husaren-Regimente. 

Freiherr  9.  Ledebur ,  U.  8.  104.  —  W.-B    d.  Preuss.    Mouarch.    IV.   3.   —  Pomaeraciies 
W.-B.  in.  Tsb.  3.1  u.  8    112.  -   Kne»chke,  I.  8.  897  u.  98. 

Michaelis  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Mittelschild  von  Roth 
und  Silber  der  Länge  nach  getheilt ,  mit  einem  nach  der  linken  Seite 
aufspringenden,  weissen  Rosse;  1  und  4  in  Blau  ein  silbernes,  den  Bo- 
gen auf,  die  Stollen  abwartskehrendes  Hufeisen  und  2  und  3  in  Silber 
ein  rechtsgekehrter,  schwebender,  schwarzer  Adler ,  im  Schnabel  eineii 
goldenen  Ring  haltend).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
2.  Apr.  1808.  —  Die  Familie  wurde  in  Ostpreussen  zu  Auklaj^en  und 
Perschein  ün  Kr.  Preuss.  Eylau ,  so  wie  zu  liOyden  im  Kr.  Friedland 
angesessen. 

Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  101.  -  W.-B.  der  Pr«us9.  Monsrch..   IV.   9.   -  KnMChk4 ,  IV. 

S.  -ittl. 

Michalini  y.  Tranenfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1798  für  Johann  Michalini,  k.  k.  Hauptmann. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  S.  879. 

Michels  (in  Roth  ein  nach  oben  gezinnter  Querbalken).  Soester 
Patricier-  und  Salz-Imker-Geschlecht,  welches  zu  Nateln,  Sassendorf 
und  Weslarn  im  Kr.  Soest  begütert  wurde.  —  Zu  Nateln  war  1857 
Otto  v.  Michels,  k.  preuss.  Kreis-Director  zu  Soest,  angesessen. 

Frrih.  9.   Ledebur,  II    8.  104. 

Michelsdorf.  Altes ,  schlesisches  Adelsgeschlecht  eines  Stammes 
und  Wappens  mit  der  1661  erloschenen  ,  schlesischen ,  dem  polnischen 
Stamme  Swinka  einverleibt  gewesenen  Familie  v.  Danewitz ,  s.  Bd.  II. 
S.  418,  welches  sich  nach  dem  ihm  zustehenden  Rittersitze  Michelsdorff 
nannte.  —  Thomko  oder  Thocan  v,  Michelsdorff  lebte  1314.  —  Der 


—     285    — 

Nuae  des  Oeschlechts,  welcher  wohl  im  16.  Jahrh.  auBgegangen  ist, 
kam  auch  in  der  Oberkasitz  vor. 

m»tißUu,  I.  8.  MI.  ^  SMmaeJ^er,  I.  61:  ▼.  Miohdtdorf,  SchlMifoh.   -  w,  Utdittg,  1. 
S.  a»l  n.  91. 

Miehelsperg,  Michelspnrg,  auch  Freiherren  (Schild  der  Länge 
nach  TOn  Silber  nnd  Schwarz  getheilt:  Stamm wappen).  Altes,  tiroler 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  v.  Miehelsperg  dem  costnitzer 
Gondl  beiwohnte.  —  Ein  Adelsgeschlecht,  welches  sich  aber  v.  Michels- 
berg schrieb,  kam  in  früher  Zeit  im  Braunschweig-Lüneburgischen  vor. 

aiebmadker,  Ul.  33:  Preih.  v.  Miehelsperg  u.  99:  v.  Michel8purg,  Tiroliirh.    —    r.  .Ve- 
ding,  UI.  8.  4S6  und  S6. 

Miehich  v.  Freudenfeld.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1764  für  Anton  Miehich,  k.  k.  Oberlieutenant  im  sclavonischen  Broder 
Infanterie-Regimente,  wegen  31  jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädi- 
cate:  ▼.  Freudenfeld. 

M99trl€  w.  Miklftld,  8.  S38. 

Miehle  V.  Mnthfeld.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  fQr  Georg  Miehle,  k.  k.  Hauptmann  im  Infanterie -Regimente 
V.  Langlpis ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Muthfeld. 

MtgerU  9.  Mühl/eld,  Krg.ßd.  8.  379. 

'  Michna,  Michna  v.  Weitzenau,  Freiherren  u.  Grafen.   Böhmi- 

scher Freiherrn-  und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von  1632  für 
Georg  Wilhelm  v.  M.,  k.  k.  Rath  und  Oberhanptmann  aller  kaiserlichen 
Herrschaften  in  Böhmen,  später  königl.  böhmischer  Appellationsrath, 
Herr  der  Güter  Mehldem  oder  Mehlem,  Harticz  und  Johnsdorf  im 
meissnischen  Erzgebirge,  mit  dem  Prädicate :  v.  Weitzenau  (Waitzenau) 
und  Grafendiplom  von  1711  für  die  Gebrüder  Martin  Michael,  Johann 
Wenzel  und  Wenzel  Ferdinand  Freih.  Michna  v.  Weitzenau.  —  Böh- 
misches Adelsgeschlecht,  als  dessen  Stammvater  Paul  Michna  ange- 
nommen wird,  welcher  anfangs  königl.  böhmischer  Reichs-Secretair, 
später  aber  Reichsvicecanzler  war  und  in  dem  erstereu  Amte  den  be- 
kannten Majestätsbrief  K.  Rudolphs  II.  unterschreiben  musste,  später 
aber  mit  dem  Cardinal  Clesel  sehr  thätig  war.  Paul's  Sohn,  Paul  Al- 
bert, war  1621  des  K.  Ferdinand  n.  w.  Geh.-Rath  und  General-Kriegs- 
Commissar  und  soll  nach  Weingarten  und  Gauhe  den  Grafenstand  er- 
halten haben,  doch  fehlen  über  diese  Erhebung  nähere  Angaben.  Der 
Braderssohn  Pauls:  Freiherr  Georg  Wilhelm,  s.  oben,  wurde  Refor- 
mations-Gommissar,  verehrte  dem  E.  Ferdinand  II.  zur  Fortsetzung  des 
Krieges  gegen  die  Protestanten  hunderttausend  Gulden  und  erhielt  die 
obengenannten  Güter,  auf  welchen  er  und  seine  Nachkommen  wohnten, 
namentlich  sein  Sohn:  Freih.  Wilhelm  Wenzel,  welcher  um  1670  als 
k.  k.  Kämm.,  Rath  und  Kammergerichts- Assessor  in  Böhmen  vorkommt. 
Zu  seiner  Zeit  war  auch  Freih.  Wilhelm  Ernst  königl.  Hof-  und  Lehn- 
Rechts-Beisitzer  in  Böhmen  und  um  1709  Carl  Georg  Wenzel  k.  k. 
Bath,  Kämmerer  und  Hauptmann  im  ellnbogner  Kreise.  —  Die  Ab- 
stammung der  1711  in  den  böhmischen  Grafenstand  versetzten  drei 
Gebrüder  Freih.  v.  Michna,  s.  oben,  ist  genau  nicht  bekannt :  die  unten 
mitgetheilte  Ahnentafel  nennt  als  Vater  derselben  den  Freiherrn  Wil- 


—    286     — 

heim  Wenzel  Franz.  —  Graf  Martin  Michael,  Herr  der  Herrsclurft 
Johnsdorff,  starh  um  1729  ohne  Nach\ummen,  doch  ist  Ganhes  In- 
ga he,  dass  derselbe  das  Geschlecht  münnlicher  Scits  beschlossen  habe, 
jedenfalls  nur  von  seiner  Linie  zu  verstehen,  denn  die  Nacbkommen- 
scliaft  seines  Bruders,  des  Grafen  Johann  Wenzel,  hat  dauernd  fortge- 
hlüht  und  die  Stammreihe  seiner  Nachkommen  steigt,  wie  folgt,  herab: 
Wilhelm  Wenzel  P'ranz  Freih.  Michna  v.  Waitzenau :  Elisabeth  Poly- 
xene  Enis  v.  Atter  und  Iveagh;  —  Johann  Wenzel  Graf  v.  Michna: 
Maria  Caroline  Freiin  Wopping  v.  Karpheim ;  —  Graf  Ferdinand  Cari 
Joseph:  Sophie  Duhois-Desscignies  Baronne  de  la  Toumelle;  —  Graf 
Carl  Joseph :  Johanna  Grf.  Bubna  v.  Littitz;  —  Graf  Emanuel  Peter, 
geb.  1772  und  gest.  1827,  k.  k.  Kämmerer,  ordentlicher  Professor  der 
Laudwirthschaft  an  der  Universität  Prag,  k.  k.  Oberlieutenant  in  d.  A.: 
Maria  Theresia  Freiin  Wiedersperger  v.  Wiedersperg,  geb.  1771.  — 
Friedrich  Graf  Michna,  Freih.  v.  Waitzenau,  geb.  1804,  k.  k.  Kto- 
nierer  und  Kreishauptmann  zu  Königsgrätz  in  Böhmen. 

W^fngarUna  Furütenspiegel,  S.  276-291  and  373.  —  Gauhe ,  I.  8.  1372-74.  —  JAyffHf 
e.  Uähl/eUi,  Brg -Bd.  8.  id.  —  D«fukscbe  Grafenh&user  der  Gegenwart.  lU.  B.  243  a.  M. - 
Ceneiil.  Tascheiib.  der  gräfl.  Hiu^er,  IBtil.  8.  540.  1064.  8.  550  u.  hiftorisehea  Haadb.  n 
L)<-in.selb<>ii    8.  b^H.  —  SuppI    xu  Hiebm.  W.-B.  Vf.  24. 

JUichorowski,  Schmoltz-Michorowski.  Ein  früher  zu  dem  Adel 
in  Westpreussen  zählendes  Geschlecht,  welches  auf  Michorowo  im  Kr. 
Stnhr  sass. 

Freih.  o.  Ledffbur ,  II.  8.  104. 

Mickassinovich  v.  Schlangenfeld,  Freiherren«  Erblftnd.-IHiterr. 
Freiherrnstand.  Diplom  von  1760  für  Michael  v.  Mickassinoyich,  k.  k. 
Obersten  und  Commandanten  des  Warasdiner-Kreuzer-InfanL-Regi- 
ments  und  fQr  den  Bruder  desselben,  Axentius  v.  M.,  mit  dem  Piftdi- 
cate:  v.  Schlangenfeld. 

Meyerle  p  ilÜht/eM,  8.  70  u.  71. 

Mickhosch,  Freiherren.  Roichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1719 
für  Bernhard  Georg  v.  Mickhosch,  k.  k.  Geh.-  und  Finanz-  n.  Cmife* 
renzrath. 

Moij^rlf  9.  yühlfeld,  Etg.-Bd.  8.  79. 

Micrander,  Bartholdi  v.  Micrander,  Freiherren*  ReichsfreOMmi- 
stand,  in  Kur-Brandenburg  anerkannt.  Diplom  von  1682  ftr  Oeorg 
Adolph  V.  Micrander,  kurbrandenbnrgischcn  Obersten  und  kurbrandefr- 
burgisches  Anerkennungsdiplom  vom  30.  Aug.  1682  für  Denselben. — 
Freiherr  Georg  Adolph  stand  zuerst  in  k.  k.  Diensten,  trat  aber  dami 
in  die  kurbrandenb.  Armee,  wurde  1689  Generalmajor  nnd  1704  Qe- 
ncrallieutenant.  Später  wurde  er  Gouverneur  von  Golberg  a.  Uennf 
Chef  der  Ritter-Academie  in  Pommern,  legte  aber  seines  Alters  wegen 
diesen  Posten  bald  wieder  nieder,  erhielt  das  Gouvernement  der  Stadt 
Frankfurt  a.  d.  Oder  und  starb  1717  als  Herr  anf  Sandenleben  im 
Anlialtschen  und  Tammcndorf  bei  Crossen.  Seine  einzige  Tochter  an 
der  Ehe  mit  Anna  Catharina  v.  Klingsporn  a.  d.  H.  Blanstein:  Joliua 
Christiana  Catharina,  vermählte  sich  mit  dem  k.  preuss.  Geb.-Rathe  v. 
Präsidenten  der  halberstädtschen  Regierung  Friedrich  Heinrich  v.  Bir^ 


—     287    — 

tkoldi,  welcher,  von  seinem  Schwiegervater  adoptirt,  1.  Juli  1712  die 
kAnigliche  Erlanbniss  erhielt,  sich:  v.  Bartholdi,  Freih.  v.  Micrandcr 
nennen  nnd  schreiben  und  mit  seinem  Wappen  (in  Silber  drei  gekrönte, 
sehwarze.  neben  einander  gestellte  Adlersköpfe)  das  micranderscbo 
Stammwappen  (in  Roth  ein  prehamischter  Ritter)  als  Mittelschild  des 
gefierien  freiherrlich  micranderschen  Wappens  führen  zu  dürfen.  Freili. 
Friedrich  Heinrich  erwarb  später  noch  das  Gut  Plötzin  im  Kr.  Zauche- 
Beksig  nnd  starb  17^0,  ohne  den  Stamm  in  seiner  Ehe  fortgesetzt  zu 
kaben. 

AbUj  RitterMal,   cap.   I.  8.  32S.   —  N.  Pr.    A.-L.  IH.    8.  410.  -    Frtfih.  v.  Led^hur,  11. 
8.  104  und  106.  —  W.-B.  d.  Preass.  Mouaroh.,  II.  49:  Freih.  v.  U.    ii.  Freih.    v.  Kartlioldi- 


Mieska  v.  Löwenart.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1798  ftlr  Lucas  Miczka,  k.  k.  Hauptmann. 

MegerU  v.  Mükl/eld,  8.  »H. 

Middachten.  Altes,  geldemsches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  Mid- 
daditen,  Hersfeld  etc.  gesessen  war  und  auch  clevesche  Lehne:  das 
Lehngut  Mehrschlaege  1539  — 1571  besass.  Dasselbe  ist  in  der  Mitte 
des  17.  Jahrhunderts  erloschen. 

^«t'A.  V.  Ledebur,  II.  8.  105.  —  Siebmacker,  V.  Zus.  33. 

Middelburg.  Reichsaddsstand.  Diplom  von  1733  fUr  Johann  Hein- 
rich Middelburg,  kais.  Reichshofraths-Agenten. 

Meg«rle  ».  Mühlftld,  Krg.-Bd.  8.  .179. 

Mieg,  Edle  und  Ritter  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  (}old  ein 
nach  der  rechten  Seite  schreitender,  rother  Löwe  und  unten  in  Blau 
iwei  neben  einander  stehende,  achtstrahlige,  goldene  Sterne).  Reichs- 
adelsstand. Bestätigun'gsdiplom  des  in  die  Familie  1582  gekommenen 
Adels  im  kurpfälz.  Rcichsvicariate  vom  1 1.  Mai  1792  für  Benedict  Frie- 
drich Mieg,  geistlichen  Administrations-Rath  und  Cassier  zu  Heidel- 
berg. Der  Vater  des  Diploms  -  Empfängers  war  ebenfalls  geistlicher 
Administrationsrath  zu  Heidelberg  und  von  den  früheren  Gliedern  der 
Familie  machten -sich  besonders  folgende  bekannt:  Matthias  Mieg,  um 
1607  Kammergerichts-Assessor  zu  Speier;  Carl  M.,  kurpfälzischer  Re- 
sident im  Haag  und  Johann  Ludwig  M.,  kurpfälzischer  Geh.-Rath, 
Kanzler,  Reichstags-  und  1652,  1657  u.  1658  Wahlgesandter.  — 
Benedict  Friedrich  v.  Mieg  setzte  den  Stamm  fort  und  ein  Sohn  des- 
selben, Arnold  Friedrich  Anton  Joseph  v.  Mieg,  geb.  1 778,  k.  bqyer. 
Kreis-Canzlei-Director  in  Salzburg,  wurde  nach  Anlegung  der  Adels- 
oiatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen.  Später,  5.  Nov.  1818, 
wmrde  in  diese  Matrikel  auch  aufgenommen:  Benedict  Friedrich  Albert 
Bitter  und  Edler  v.  Mieg,  fürstl.  leiningenscher  Geh.-Rath  zu  Ainor- 
bach. 

9.  Lang,  8.  443  nod  Suppl.  8.  1'2S.  -   W.-B.  d.  kgr.  Btyeru,  VÜ.  26. 

Mier,  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom  von  1777  für 
Joseph  V.  Mier,  früher  Starost  v.  Bnsk,  k.  k.  Geh.-Rath  und  für  de« 
Bmder  desselben.  Johann  v.  Mier,  k.  poln.  Generalmajor  u.  Castellan 
von  Liettand.  Altes,  ursprünglich  schottisches  Adelsgeschlecht,  welches 
unter  dem  Namen :  Mier,  Baron  of  Park  nnd  Rowallan  vorkommt. 


—     288     — 

Torsten  Micr  erhielt  16.  Oct.  1680  den  schwedischen  Adelsstand  und 
Wilhchn  v.  Mier,  ein  Sohn  des  k.  poln.  Generalmajors  Johann  y.  Mier, 
(^langte  28.  Oct.  1726  anf  dem  Landtage  zu  Grodno  das  polnische  In- 
(ligonat.  Letzterer  kaufte  die  Güter  Radziechow  und  Wozuczyn  in  Gi- 
lizien  und  aus  seiner  Ehe  mit  Catharina  v.  Geschau  (Geschhaw)  eoi- 
sprosstcn  die  oben  genannten  Grafen  Joseph  und  Johann,  welche  aneh 
11.  Sept.  1782  die  Magnatenwürde  von  Galizien  erlangten.  Graf  Jo- 
seph hiuterlicss  aus  der  Ehe  mit  Anna  Fürstin  Sapieha  nur  eine  To^ 
ter:  Grf.  Anna,  geb.  18u0,  verm.  1818  mit  dem  1857  verstorbeneB 
Felix  Gr.  v.  Mier,  jüngerer  Linie.  —  Vom  Grafen  Joseph,  Stifter  der 
jüngeren  Linie,  entsprossten  aus  der  Ehe  mit  Anna  Grf.  Tamowskt 
zwei  Söhne ,  die  Grafen  Adam  und  Felix  (1.),  yon  welchen  Ersterer 
ohne  Nachkommen  starb.  Graf  Felix  (1.),  geb.  1788  und  gest.  1857, 
k.  k.  Kamm.  u.  Geh.-Rath,  vorm.  bevoUm.  Ministerund  a.  o.  Gesandter, 
Oberst-Landes-Kämmercr  in  den  vereinigten  Kgr.  Galizien  und  Lodo* 
mirien,  vermahlte  sich  1818  mit  Agnes  Grf.  v.  Mier,  geb.  1800,  an 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Caecilia,  geb.  1826,  vera. 
1 844  mit  Ladislaus  Grafen  v.  Badeni,  Herrn  auf  Lubience,  Synownd^ 
und  Surochow,  k.  k.  Kämmerer,  drei  Söhne  leben :  Graf  Felix  (IL), 
geb.  1820,  Herr  der  Herrscbaüben  Radziechow,  k.  k.  Kämm.,  yem. 
1849  mit  Felicia  Grf.  Starzenska,  geb.  1830,  aus  welcher  Ehe  drei 
Töchter  entsprossten;  Graf  Heinrich,  geb.  1829,  Herr  der  Hemchift 
Busk.  k.  k.  Kümm.  und  Gr.  Carl,  geb.  1832,  Herr  der  Hemehaft 
Kamionka-Strumikowa,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberlieutenant  in  d.  A.,  yenn. 
1857  mit  Helena  v.  Ostoja-Turkutt. 

ßf^l/f/lev.Müh{fflil,  KrK.-Rd.  S.  r^.  —  Deutic.be  Grafeohit^s.  der  Gegenw.  III.  S.  Hf  «. 
1>:»0.  -  rinieHl.  T>i»cli«nh.  d.  t^rifl.  lUuser,  l!«64.  8.  550  u.  51  u.  histor.  Handb.  s«  DMMtl- 
lull    8.  601.    -    W.-B.  der  Oesierr.  Monarch.,  IV.  ««. 

Miositscheck,  Misitscheck  y.  Wischkan,  Misitscheck  y.  THaei- 
kau,  genannt  y.  Strobschütz.  K.  preuss.  Erlaubniss  yom  24.  Dec.  1789 
fttr  Philipp  Gottlob  August  Miesit^check  v.  Wischkau  —  AdoptiyBCihn 
des  kursüchs.  Obersten  Johann  Friedrich  v.  Strobschütz  auf  Oörsdorf 
boi  Sorau  —  zu  seinem  Namen  und  Wappen  (in  Silber  der  Kopf  und 
Hals  eines  Wolfes)  Namen  und  Wappen  der  v.  Strobschütz  (in  Blin 
zwei  silberne  PPahle)  setzen  zu  dürfen.  —  Altes,  ursprünglich  böhmi- 
sches Adelsgeschlecht,  welches  vor  und  nach  der  Mitte  des  17.  Jahrit 
im  Posenschen  zu  Chlastawo  unweit  Meseritz  und  im  Brandenbnrgi- 
sehen  im  18.  Jahrb.  zu  Drehnow  bei  Crossen  und  zu  Kirschbaum  un- 
weit Sternberg  gesessen  war. 

Freih.  c.  Ifdebur,  II.  8.    105  und  IW.  —  W.-B.    der   Pr.  Monarch.  ,|  ly.   4:  v.  IC.-#^ 

K.'n.  V.  .St. 

Miessl,  Edle  y.  Zeileisen.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  tob 
1 787  für  Johann  Nepomuk  Miessl,  Oberzehntner,  auch  Oberamts-  nad 
Berggerichts-Beisitzer  zu  Joachimsthal  in  Böhmen,  wegen  SQjfthriger 
Dienstleistung,  Rettung  der  Aerarial-Cassen  und  Einführung  des  Torb« 
mit  dem  Prädicate:  v.  Zeileisen.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblflhtrin 
neuester  Zeit  stand  Wenzel  Miesel  Edler  v.  Zeileisen  als  Lieatenaiit  In 
der  k.  k.  Armee. 

MtgTU  V.  Muhtftld»  8.  898.  -  Milit.-Schemadsm.  4.  OMtcrr.  KaiMrth. 


—    28d    -* 

Mietself  Mitsei,  Mitchel.  Ein  ans  Schottland  stammendes  Adels - 
geschlecht,  ans  welchem  Joachim  Elias  Mitchel  in  der  Altmark  das  Gnt 
Hindenburg  im  Kr.  Osterburg  an  sich  brachte.  Das  genannte  Gut  be- 
sass  1736 — 1739  Andreas  Christoph  v.  Mietzel,  wie  derselbe  sich  schrieb 
nnd  dasselbe  stand  der  Familie  noch  1776  zu.  Johann  v.  Mietzel  wendete 
sieh  nach  Westpreussen ,  nahm  wieder  den  Namen  Mitschel  an ,  erhielt 
26.  Octbr.  1775  einen  k.  polnischen  Adelsbrief  und  war  noch  1789  Herr 
auf  Rheinfeld  unweit  Carthaus. 

fi-tih.  w,  Ltdebur.  II.  8.  lOG. 

Mi^azzi  y.  Wall  und  Sonnenthurm,  Grafen.  Erbländ.-Österr. 
Grafenstand.  Diplom  vom  5.  Juli  1698  für  Yinccnz  Freiherm  v.  Mi- 
gazzi,  k.  k.  Osterr.  Eegicrungsrath,  mit  dem  Prädicate:  v  Wall  und 
Sonnenthurm.  —  Altes,  früher  in  der  schweizerischen  Landschaft  Val- 
telin,  später  im  Bisthume  Trient  angesessenes  und  in  die  tiroler  Adels- 
matrikel eingetragenes  Adelsgeschlecht,  dessen  fortlaufende  Stammreihe 
nm  1251  mit  Humbert  Migazzi  anfängt.  Julian  v.  Migazzi  erhielt  durch 
kaiserliches  Diplom  vom  15.  Juni  1578  den  Reichsadelsstand  seiner 
Familie  von  Neuem  bestätigt  und  um  dieselbe  Zeit  erhielten  auch  Justi- 
nian  und  Johann  Caspar  Gebrüder  v.  Migazzi  den  Reichsadel  bestätigt. 
—  Ton  dem  Grafen  Yinceuz  stammten  aus  der  Ehe  mit  Barbara  Ca- 
tharina  Freiin  v.  Prato  und  Segonzano  die  beiden  Brüder :  Graf  Chri- 
stoph Bartholomaeus,  geb.  1714,  1757  zum  Erzbischof  von  Wien  er- 
wählt, und  Graf  Anton  Caspar  Michael,  von  welchem  die  Stammreihe, 
wie  folgt,  herabstieg:  Graf  Anton  Caspar  Michael,  geb.  1708  und  gest. 
1771,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  etc.,  erhielt  1761  das  Herrenstands-Incolat 
iB  Böhmen  und  1764  das  Incolat  im  Kgr.  Ungarn:  erste  Gemahlin: 
Maria  Franzisca  Margaretha  Grf.  v.  Trapp,  gest.  1742;  —  Gr.  Chri- 
stoph Vincenz  Johann,  geb.  1737  u.  gest.  1770,  k.  k.  Kämm.:  Maria 
Anna  Grf.  v.  Künigl,  geb.  1743  u.  verm.  1763 ;  —  Graf  Christoph  Vin- 
eeoz  Anton,  geb.  1765  u.  gest.  1831.  k.  k.  Kämmerer:  Aloyse  Antonie 
Grf.  V.  Thürheim,  gest.  1851;  —  Graf  Rudolph  Christoph  Vincenz, 
geb.  1787  und  gest.  1850,  Herr  der  Majoratsherrschaft  Aranyos-Ma- 
lölh  etc..  k.  k.  Kämm.:  Mathilde  v.  Szent  Ivänyi,  geb.  1809;  —  Wü- 
belm  (H.)  Graf  Migazzi  v.  Wall  und  Sonnenthurm,  geb.  1830,  Majo- 
ratsherr  auf  Aranyos-Maröth  in  Ungarn,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1853  mit 
Antonie  v.  Marczibanyi,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Irma  und  Eu- 
genie,  stammen.  Der  Bruder  des  Grafen  Wilhelm  (II.)  ist:  Graf  Johann, 
geb.  1833,  verm.  1856  mit  Livia  Freiin  v.  Weiss-Horsteflstein,  geb. 
1837  und  die  beiden  Brüder  des  verstorbenen  Grafen  Rudolph  Christoph 
Vincenz  sind:  Gr.  Franz,  geb.  1790,  k.  k.  Oberlieutenant  in  d.  A., 
verm.  1830  mitLudovica  Isabella  Freiin  v.  Ransonet-Villez,  gest.  1832, 
ans  welcher  Ehe  ein  Sohn  lebt:  Graf  Alexander,  geb.  1831  und  Graf 
Wilhehn  (I.),  geb.  1792,  k.  k.  Kämmerer. 

Freih,  v.  Krokn^,  I.  2.  8.  847—49.  —  Jacobi,  ISOO.  Tl.  8.  SSO.  —  Allgem.  geneal.  -  und 
Btftatohaodb  1.  N.  666.  —  Deutsche  QrafeDb.  d.  Oeg«nw.  lU.  8.  249  and  50.  —  Oeneal.  Ta- 
■cbeob.  d.  grSfl.  U&us.,  1864.  K.  551  und  52  u.  hititor.  Handb.  su  DeiDt«lben  8.  602.  —Sieb- 
mmehert  IV.  24  a.  8uppl.  11.  2:  Or.  v.  M.  n.  9  :  Ritter  t.  M.  —  Tprof,  I.  2.  104  uud  Siebtn- 
k€€9,  I.  8.  39-91.    —  W.-B.    d.  Oesterr.  Monarch.  IV    87. 

Miglio.    Ein  früher  zu  dem  in  Steiermark  begüterten  Adel  zäh- 

KnuGhk9,  Deutach.  Adels-Lez.    VI.  19 


—     290    — 

lendcs  Geschlcclit ,  welclies  1658  die  steyerische  Landmannacbaft  e^ 
langte. 

ScitnHtt,  II.  S.  hiA. 

Mikhollitsch  y.  Rosenegg.  Erblünd.-östcrr.  Adelsstand.  Dipipm 
von  1792  für  Anton  Mikhollitsch,  Postmeister  avl  Zengg«  wegen  Aijibr 
rigor  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kosenegg. 

Mfgrrte  v.    Mühl/eUL  ».  22«. 

Mikich  y.  Bojkamen.  Erbländ.-dstcrr.  Adelsstand.  Diplom  voi 
1797  für  Martin  Mikich.  k.  k.  Hauptmann  im  zweiten  Bannal-Regi- 
nientc,  mit  dem  Prädicate :  v.  Bojkamen. 

Mfytrl«  V.  MühlfeM.  Kr^-Bd.  8.  379. 

Miklich  y.  Stransgenfeld.  Erblflnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1802  für  Simon  Miklich,  pens.  Oberlieutenant  vom  Gradfscaner- 
Regimente,  mit  dem  Prädicate:  v.  Straussenfeld. 

Mtyprle  p.   Uüht/eld.  Erg.-Bd.  8.  879. 

Mikosch ,  Miknsch ,  Ritter  nnd  Grafen.  Böhmischer  Bitter-, 
Reichsfreihcrm-  u.  böhmischer  Grafenstand.  Ritterdiplom  vom  16.  Aug. 
1707  für  Johann  Ludwig  v.  Mikosch;  Freihemidiplom  von  1719  te 
Bernhard  Georg  v.  Mikosch,  Geh.  Finanz-  und  Conferenzrath  nndOn- 
fendiplom  vom  7.  Apr.  1721  für  Denselben.  Die  gräfliche  Linie  erlosd 
schon  mit  dem  Stifter  1722,  der  adelige  Stamm  aber,  welcher  imNeli- 
seschen  die  Güter  Schwartzwasser  und  Tannenberg  erwarb  und  spBUSr 
auch  andere  Güter  an  sich  brachte ,  blühte  fort  und  tnehrere  SproBsei 
desselben  standen  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee. 
Friedrich  v.  Mickusch  war  1857  Herr  auf  Lohnau  Im  Kr.  Cosel. 

Megerlf  v.   Mühlffld,  Eru.-Bd.  9.  22,  79  and  178.  —  N.  Pr.  A.-L.    III.  8.  410.  —  JM*. 
».  ledebur,  H.  8.  106.  —  Si^htmaeher.  IV.   131:  MIkhHteh  v.  BDcbh«r|{.   -  Tgm^,  D.  10. 

Miknlitsch,  Miknlits,  Ritter  nnd  Edle.  Erblfind.  -  österr.  Bitlw- 
stand.  Diplom  von  1785  für  Franz  Michael  Mikulitsch,  galiiiadiaii  Gl- 
bemialrath,  wegen  32jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  Edr 
1er  V.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  In  neuester  Zeit  lebte  VblBigt 
Ritter  v.  Mikulits  als  k.  k.  pens.  Hauptmann. 

M^frle  V.  Muhl/eM.  H.  131.  —  MUiUir-SdicmatiMm.  (i.ÖMCerr.  Ka{«orthuiM. 

Milagsheim.  Rcichsadelsstand.  Diplom  um  1680  für  Aag«8t]|B- 
lagius,  h.  anhaltschen  Geh.-Rath  und  Kanzler,  Herrn  auf  TrebbiehM 
im  Anhaltschen  und  Wegwitz  bei  Merseburg,  mit  dem  Namen:  t.  Mir 
lagsheim.  Derselbe,  gest.  1685,  hatte  den  Stamm  fortgesetzt,  wdohtf 
zu  Anfange  des  18.  Jnhrh.  die  Güter  Neu  -  Wülcknitz  bei  Desaaa  nd 
Krottendorf  bei  Weissenfeis  besass.  —  Ein  Sohn  des  August  v.  IGlag^- 
heim:  Fiiedi'ich  Aniadcus  v.  M. ,  trat  1707  in  die  k.  prems.  Annee, 
wurde  17.31  Oberst  u.  Chef  des  Cadettencorps,  erhielt  später  dieAmti« 
hauptmannschaft  von  Mühlenbeck  und  Mühlendorf  nnd  starb  1747,  fa 
viel  bekannt,  unvermählt. 

Beckmann.  Aiilinlt'urlie  HUtoiie,  VII.  R.  240  ii.  Tab.  B.  Nr.  Vi.  —  N.  PnOH.  A.-U.  BL 
8.  111.  -  Frfik.  r.   Led^hur,  II.  8.  HW.  -  r.  M«ding,  \\.  8.  377.  —   Tyro/.  U.  IW. 

Milan,  Edler  v.  Carpane.  Erbländ. -Osten*.  Adelsstand.  Di^oii 
von  1817  für  Hieron}inus  Milan,  Handelsmann  zu  Vicenza,  mit  den 
Prädicate :  Edler  v.  Carpane. 

Mfg*rl9  9,  Muh\f0ld,  Krg.-Bd.  8.  TM. 


—    291     — 

»iFOraten.  Reichsfllrsteiistand.  Diplom  von  1782  ftr  Jo- 
Iiaiiii  Domiidk  Milaito  Marchese  ä  Santo  Oeorgio,  wegen  seines  in  Ne- 
apel and  SidUen  wohl  bekannten  uralten  Oesehlechts  nud  zwar  mit  dem 
Beeilte,  Hllnsen  von  der  grösseren  Gattung  im  gehörigen  Werthe,  auf 
einer  Seite  mit  dem  kaiserlichen  Adler,  auf  der  andern  mit  dem  eigenen 
fürstlichen  Wappen  schlagen  zu  dürfen. 

MegH-lf  9,  Mih^eld,  S.  7. 

IGlbacher,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1817 
für  die  Gebrfider  Joseph,  Casimir  und  Ferdinand  v.  Milbacher. 

M^gerU  9.  Muklfeld,  Erg.- Bd.  8.  17S. 

Müehling,  y.  und  zn  Schönstatt  (in  Silber  drei  schrägrechts ,  u. 
in  Oestalt  eines  schrägrechten  Balkens,  über  einander  gesetzte,  schwarze, 
gestürzte  Herzen).  Altes,  oberhessisches,  am  Lahnstrome  und  im  Pa- 
derbomschen  begütert  gewordenesAdelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze 
Schönstädt  unweit  Marburg,  welches  mehr  unter  dem  Namen  v.  Schön- 
statt, als  unter  dem  Namen  v.  Milchling  vorkam.  Ein  Sprosse  des  Ge- 
schlechts war  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  fürstl.  hessischer 
Holii^erlchtsrath  und  Ober-Vorsteher  der  adeligen  Stifte  in  Hessen  und 
einer  seiner  £nkel  lebte  noch  1739  als  k.  poln.  u.  kursächs.  Rittmeister 
und  war  Herr  auf  Schönstädt  etc.  Mit  demselben  hören  die  Nachrich- 
ten über  die  Familie  auf. 

Muckenb§€ker,  AnalecU  Hess.,  Coli.  II.  —  Oauhe^  I.  S.  2294:  v.  Schdatitidt.  ~  Udltr, 
XXI.  8.  M».  ->  Eator,  Ahneopr.,  Tab.  X.  —  Siebmacher,  I.  135:  Die  Milchling  y.  Sohöo- 
•Ut,  Hcasiseh.  -  «.  Meding,  I.  8.  392. 

Milchling ,  Schntzbar  genannt  (in  Silber  drei  runde ,  schwarze 
Herzen,  von  denen  die  beiden  oberen  gestürzt  und  alle  drei  durch 
schwarze,  in  Form  eines  Schacherkreuzes  zusammengesetzte  Bänder  in 
der  Mitte  des  Schildes  mit  einander  vereinigt  sind).  Altes ,  ursprttng- 
lieh  hessisches  Adelsgeschlecht,  welches  aus  Hessen  nach  Franken  kam, 
von  Wolff  V.  Wilhelmsdorff ,  dem  Letzten  seines  Stammes ,  das  feste 
SchlosB  Wilhelmsdorf  in  Franken  kaufte,  dasselbe  Burg -Milchling 
nannte  und  von  diesem  Sitze  den  Namen  annahm.  —  Eberhard  Schutz- 
peer, genannt  Milchling,  lebte  1035  u.  sass  zu  Treysa  oder  Dreiss  an 
der  Lahn.  Von  den  Nachkommen  desselben  hinterlicss  Grafft ,  Burg- 
mann  zu  Friedberg  und  Gelnhausen,  um  1420  zwei  Söhne :  Hartmann 
und  Friedrich.  Hartmann  besass  die  väterliche  Würde  u.  von  den  En- 
keln desselben  starb  Wolff  1565  als  Hochmeister  des  deutschen  Or- 
dens und  gefürsteter  Propst  zu  Ellwangen  und  Hartmann  der  Jüngere 
setzte  den  Stamm  fort.  Von  Letzterem  stammten :  Adolph  Damm,  gest. 
1551  im  25.  Lebensjahre  als  Domherr  zu  Mainz,  Würzburg,  Bamberg, 
Speier,  Naumburg  u.  Merseburg,  so  wie  Propst  zu  St.  Bartholomaei  zu 
Wetzlar  und  päpstlicher  Kämmerer ;  Caspar,  fürstl.  hessisch.  Rath  und 
Amtmann  zu  Giessen;  Wolff,  gefürsteter  Abt  zu  Fulda  und  Heinrich 
Hermann,  Freiherr  zu  Burg-Milchling,  gest.  1591  alskaiserl.  Rath  und 
Oberst.  Die  Söhne  des  Letzteren  schlössen  die  crafftsche  Linie  des 
Stammes  und  so  ist  zu  erklären,  dass  v.  Meding  sagt,  das  Geschlecht 
sei  in  der  Mitte  des  17.  Jahrh.  erloschen,  was  nur  von  der  Nachkom- 
menschaft Craffts  gelten  kann.    Die  Nachkommenschaft  Friedrichs 

19* 


—     292      — 

blühte  dauernd  fort.  Von  Friedrich 's  Urenkel,  Eberhard,  Schnltheissen 
zu  Fulda,  entsprossten  unter  anderen  Söhnen:  Johann  Conrad,  des 
deutschen  Ordens  Comthur  zu  Blumenthal  und  Land-Comtbur  in  Friui- 
ken  und  Philipp,  fürstl.  fuldaischer  Rath  und  Ober  -  Schultheias.  Von 
den  Enkeln  des  Letzteren  setzten  Johann  Conrad,  Commandant  zo  Ma- 
rienberg, und  der  Bruder  desselben,  Georg  Christian  Burckhardt,  170$ 
fürstbisch,  wttrzburg.  Geh.-Rath  und  Ober-Schultheiss,  den  Stammfort, 
welcher  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  Kur-Hessen  geblüht  bat  —  In  der 
zweiten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  war  namentlich  Johann  PUQi}^ 
llartmann  Christoph  Schutzbar,  genannt  Milchling,  bekannt,  welcher 
noch  1769  T.  0.  R.,  Rathsgebietiger  der  Bailei  Franken  und  Comthur 
zu  Würzburg  war.  —  Nach  der  gewöhnlichen  Annahme  hielt  man  sonst 
die  hier  in  Rede  stehende  Familie  für  verschieden  von  dem  im  vonte- 
henden  Artikel  besprochenen  Geschlechtc,  doch  dürfte  wohl  die  Aebn- 
lichkeit  der  Wappenbilder  beider  Familien :  die  drei  schwarzen  Henoi 
in  Silber,  nicht  zufallig  sein ,  sondern  wohl  auf  Stammverwandtaduift 
hinzudeuten. 

Humbracfit,  Tal»  140-43.  -  Gauke.  I.  8.  t235.1  u.  .S4 :  Schuttbar,  gen.  M ilrhiing.  ^JPlMr. 
Ahiieiiprub^,  8.  »s2  und  Tab.  3.  —  9.  d.  Üag^n,  BMclireibung  de»  tJeüehleehU  r,  WUmtt^ 
ücirfT,  8.  A.  —  Sale^r,  .^.  44i>,  4H0,  474,  i\*S  u.  «.(6.  —  Si-bmaehef .  I.  lOi« :  Di«  8c]ialnet 
Mikhlliig  gpnaiiiit,  Hrtsisrh  und  V.  28.  —  Piildalscher  8tift<iraiend(>r  and  WappcneaicM« 
(I.  ileutHchvii  OrdcuH-KaJIei  Piankcn.  —  e.  Meding,  l.  39«  a.  93.  W.  K.  731  u.>  111.  «.  «ft. 

Milckan,  Milkan,  auch  Freiherren  and  Grafen  (Stammwaj^en: 
in  Gold  ein  doppelt  geschweifter,  gekrönter,  schwarzer  Löwe,  welcher 
mit  beiden  Vorderpranken  einen  abwärts  gekehrten,  rothen  Stab  scbriig- 
rechts  liillt).  Reichs- Freiherrn-  und  preussischer  Grafenstand.  Prei- 
hernidiplom  für  Johann  Georg  v.  Milckan  u.  Grafendiplom  für  Frie- 
drich Wilhelm  v.  M.  (gest.  1794),  k.  preass.  Kammerherm.  —  AKei, 
meissensches  Adelsgeschlecht  aus  dem,  der  Familie  bereits  1329  n- 
stehenden  Stammsitze  Gross-  u.  Klein-Milckau  bei  Rochlitz,  weklm 
im  Meissenschen  die  Güter  Gepülzig,  Merzdorf,  Nieder-Flössberg,  Mosel, 
Alten-Schönfels.  Alberode,  Thallwitz  etc.  an  sich  brachte.  Dasselbe 
wird  gewöhnlich  aus  Polen  und  zwar  aus  der  Woywodschaft  Sendonir, 
in  welcher  ein  Landgut  Milckow  lag,  hergeleitet,  soll  dann  nach  Schle- 
sien, wo  im  Beuthenschen  ein  Schloss  Milckow  sich  findet  und  an 
Schlesien  in  das  Meissensche  gekommen  sein  und  den  genannten  Stamm- 
sitz erbaut  haben.  —  Urkundlich  tritt  zuerst  1329  Hermann  y.  MilekM 
in  einem  Briefe  auf,  in  welchem  er  verspricht,  zu  bestimmter  Zeit  die 
Stadt  Zehdenick  zu  Markgraf  Friedrichs  zu  Meissen  Hftnden  wieder  ein* 
zuantworten.  —  Die  ordentliche  Stammreihe  beginnt  Valent.  König 
nach  Anfange  des  15.  Jahrh.  mit  Frnst  Siegmund  v.  M.  anf  Mückai. 
Von  den  Nachkommen  desselben  starb  Christoph.  Herr  auf  Alberode, 
1550  und  hinterliess  zwei  Söhne:  Leonhard  auf  Alten-Scbönfels,  k«r^ 
Sachs.  Geh.-Rath  und  Vicekanzler  und  Christoph  anf  Alberode.  Von 
dem  Sohne  des  Letiitei'en :  Hiob,  kursflchs.  Oberst,  stammte  Otto  B«- 
dolph,  herz,  sachs«!  Coburg.^ Oberst  und  Commandant  zn  Coburg.  Al- 
brecht v.  M.  war  KU  4  Hauptmann  zu  Querfurt  und  um  1650  lebte 
Georg  Wilhelm,  kursichs.  Oberst.  Der  Sohn  desselben,  Heinrich  Wl- 
helm  V.  M.,  Herr  anf  Trebitz  und  Sohellin  bei  Wittenberg,  k.  poln.  Ritt* 
meistor,  setzte  seinen  Ast  dnrch  einen  Sohn,  Otto  Wilhelm,  fori.    Otto 


—     298     — 

Bodolph  y.  M.  war  1687  h.  coburg.  Kricgs-Rath  und  Obcrstlioutenant : 
Hans  Wilhelm,  Herr  auf  Naundorf,  k.  poln.  niid  kursilchs.  Capitain, 
starb  1728  auf  dem  Landtage  zu  Dresden  und  Christoph  Ernst,  früher 
fllrstl.  altenburg.  Kammerjunker,  lebte  noch  1713  in  hohem  Alter  und 
hatte  vier  Söhne:  WolflF  Ernst,  ehemaligen  sachs. - gothaisch.  Oberst- 
Wachtmeister,  gest.  1724;  MoriU  Friedrich,  Herrn  auf  Lehuse,  k.  poln. 
und  kursächs.  General,  von  welchem  zwei  Söhne  stimmten :  Christoph 
Friedrich,  gest.  1739  als  Oborstwachtmeister  und  Morit7  Friedrich; 
Ernst  Friedrich,  unvermählt  gestorben  als  k.  poln.  u.  kursächs.  Oberst- 
Uentenant  und  Hans  Christoph  v.  M.,  k.  poln.  und  kursächs.  Oberst,  ge- 
storben 1735.  —  Die  Familie  war  noch  1740  in  Sachsen  zu  Knippels- 
dorf,  Korbs,  Milkan,  Schöna,  Sorgefeld,  Wioporsdorf  und  im  Rranden- 
bargischen  zu  Beerwalde,  so  wie  1704  im  oldenhurgischen  Amte  Vechte 
2U  Schwede  und  Stedingsmahle  bogütei*t,  sjiäter  aber  nahm  der  Stamm 
an  Besitz  u.  Gliedern  ab,  blühte  jedoch  dauernd  fort  und  wendete  sich 
auch  nach  Württemberg.  Genaue  Xachrichton  über  die  freiherrliche  und 
grflfliche  Linie  fehlen.  Letztere  ist,  soviel  bekannt,  nach  Russland  ge- 
kommen. Die  württembergische  Linie  gründete  Johann  August  Wilhelm 
▼.  Milkau  —  Sohn  des  1798  verstorbenen  h.  sach.-goth.  Hauptmanns 
Johann  August  v.  M.  aus  der  Ehe  mit  Elisnbetha  v.  Kuntsch  a.  d.  H. 
Langenleube  —  geb.  1782,  k.  württemb.  Oberst  und  Commandant  des 
Ehren-lnvalidcQCorps  zu  Comburg.  verm.  in  erster  Ehe  1811  mit  Caro- 
line v.  Kriegsheim.  gest.  1818  und  in  zweiter  1819  mit  Caroline  v.  Spitt- 
ler,  verw.  v.  Breuning,  geb.  1788.  Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten 
zwei  Töchter,  Emma  und  Ida,  und  zwei  Söhne  Wilhelm,  geb.  1812  und 
Adolph,  geb.  1814  und  aus  der  zweiten  Ehe  stammte  ein  Sohn:  Edwin, 
geb.  1820.  —  Im  Kgr.  Sachsen  lebt  jetzt  noch  in  Zwickau  Emil  Freih. 
V.  Ifilkaa,  Vorsitzender  des  ober-hohndorfer  Forst-Steinkohlen-Bau- 
vereins. 

IHygofti  Hin.  Pol.  |Llb.  Vf.  H.  h2\.  -  OkohUi .  Orh,  l»olon  1.  8.  II.  —  Knanik, 
ft.  U4.  —  A'naptf/«.  f.  H.  Bi'i  lind  43  u.  ri.  S.  «09.  —  Vat  Küniy.  I.  «.  «47-71.  -  (ßnukf. 
I.  H.  1874—76.  -  ZrtUfr.  XXI.  S.  Iß.S.  —  Ftfih.  v.  Krohnt;,  II.  8.  ;U9-5.S.  —  Cnnt,  Advlsh. 
tf.  Kgr.Worttemb.  M  447  u.  48.  —  Freiherr  ».  Lfd^hur  .  II.  8.  10«  und  107.  —  Siehinanker, 
I.  Ih7:  t.  Milkav.  MititiinUrh.  —  r.  Meding  ,  U.  8.  »77.  -  Tyro/,  I.  60:  F.  Hn.  ▼.  M. 
W.-B.  d.  Kxr.  Wärtt  :  v.  M.  -  W.-R.  d.  Sich«.  Sunt.  IX. 59. 

Milde,  Milda  y.  Lenckersdorfr.  Reichsadelsstaud.  Diplom  um  1566 
fllr  Joachim  Milde,  Herrn  auf  Eybau  und  TiCuckersdorf  (Nieder-Leuters- 
dorf)  Stadtrichter  zu  Zittau.  Derselbe,  geb.  1528  in  Ostpreussen,  starb 
1684  als  Bürgermeister  zu  Zittau.  Die  Tochter  desselben,  Martha 
▼.  Milde,  vermahlte  sich  mit  Nicol  v.  Lanckisch,  Herrn  auf  Hörnitz  und 
starb  1617.  In  Folge  dieser  Vermahlung  kommt  Namen  und  Wappen 
der  Familie  v.  Milde  in  den  Ahnentafeln  der  Familie  v.  Lanckisch  vor. 
—  Der  Stamm  ist,  ohne  das  adelige  Prädicat  fortgeführt  zu  haben,  fort- 
gesetzt worden,  bis  neuerlich  Fedor  v.  Milde,  grossh.  sachs.  weimar. 
HofBchauspieler,  mit  Beibehaltung  des  alten  Familienwappens,  dasselbe 
wieder  angenommen  hat. 

Freik.  9.  Ltdebur,  II.  S.  107  :  Milda  ?.  Leuckersdorf,  Milde.   —  Mönch  .   W.-B.  Zitltu- 
laehtt  Q4>schlerhter  (MS.    d^r   Sudtbihliothek   su    ZiUtn)    Tab.  5.    -  Kn^ebke .    IV.  «.  2^1 

Mildenitz.  Altes,  in  Pommern  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
welches  bereits  1594  zu  Cunow  unweit  Saatzig  sass.  Dasselbe  war  1681 


—     294     — 

m  Ribbekardt  bei  Groiffenberg  und  zu  Wangeritz  bei  Naagard  nd 
noch  1730  zu  Lenz  bei  Saatzig  und  zu  Benz  bei  Naugard  begQteil  Als 
Stammsitz  wird  Mildenitz  zwischen  Woldcck  und  Strasburg  im  Str^ti- 
schen,  oder  Milnitz  bei  Anclam  angenonunen.  Das  Geschlecht  ist  in  der 
Mitte  des  18.  Jahrh.  erloschen. 

Micrael,  8.  504.  -  Freih.  v.  Ledtbur ,  H.  8.  107  a.  Hl.  8.  80.  ~  Sitbmaeker ,   ▼.  HS. 
—  9.  Mtding,  II.  8.  377   a.  78. 

Mildner  y.  Mildenberg,  Miltner  y.  Miltenberg.  Böhmischer  Adel»- 
stand.  Diplom  yom  30.  Juni  1666  für  Georg  Mildner,  des  Raths  der 
Stadt  Breslau  Kämmerer,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mildenberg.  Derselbe 
besass  noch  1693  ein  Burglehn  zu  Auras  unweit  Wohlau. 

Frtih.  ff.  Ledtbur,  II.  S.  107. 

Mile,  Miel.  Altes,  niederrheiniscbes  Adelsgeschlecht,  welches  schon 
im  14.  Jahrh.  zu  Micl  bei  Rheinbach,  LöTenich  u.  Ludervelt  und  1477 
zu  Cuchenheim  unweit  Rheinbach  begütert  war.  Letzteres  Gut  stind 
noch  1624  der  Familie  zu.   Später  ist  dieselbe  erloschen. 

Fahne,  II.  S.  95.  —  F^eih.  9.  Ledebur,  II.  8.  107. 

Miles.  Lüneburgisches,  längst  erloschenes  Patriciergeschlecht 

9.  Hellbach,  II.  8.  187:    nach  Büttner,  Stamm-  und  Qesehlechts-Kegister     and  LSä«nm 
Sammlungen. 

Milesi,  Millesi,  Edle  nnd  Ritter.  £rbländ.-österr.  Adels-  und  Bit- 
terstand. Adclsdiplom  von  1769  für  die  Gebrüder  Matthias,  Simon  nd 
Joseph  Milesi,  mit  dem  Prädicate :  Edle  v.  und  Rittidrdiplom  Ton  1778 
für  Simon  Edlen  v.  Milesi. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  178  n.  SSO. 

Milich.  Böhmischer  Ritter- u.  preussischer  Adelsstand.  Ritterdi^om 
für  Johann  Milich,  Gutsbesitzer  im  Liegnitzischen  und  Adelsdiplom  vom 
11.  Juni  1748  für  Johann  Theophil  Milich.  —  Die  Familie  war  berdU 
1700  zu  Mittel-Bielau,  1719  zu  Ober-Steinsdorf,  1722  zu  Mittel-Bln- 
dorf  und  Ober-Schellendorf  gesessen.  Letzteres  Gut  gehörte  der  Faiaflie 
noch  1741. 

SinapiuM,   II.  8.  811.    —  MegerU  9.  'Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  178.  -  N.  Pr.  A.-L.  I.  §.  41 
und  V.  8.  331.  -  Freih.  w.Ledebur,  II.  8.  107.-W..R.  d.  Preuss.  Monarch.  IV.  4: 

Militz.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1568  für  Andreu' Miüis, 
mit  dem  Namen :  v.  Militz.  Die  Familie  gehörte  zu  dem  mecUenburgi- 
sehen  Adel  und  ist  1725  mit  Christoph  Ulrich  v.  Militz  erloMShen. '  • 

9,  Meding,  II.  8.  .176:  nach  dem  118.  abgegangener  meklenb.  FamIHM. 

MiUJevich  y.  Nengradisca.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  .Bblom 
von  1764  fOr  Johann  Milljevich,  k.  k.  Obersten  und  Comniandaiitea  da 
St.  Andreischen  gradiscancr  Infanterie-Regiments,  wegen  SSjfthriger 
Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  v.  Neugradisca. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  229. 

Millach,  Milach,  Freiherren.  Erbländ.  -  österr.  FreihertiiiMiii 
Diplom  von  1797  für  Christoph  Ernst  v.  Millach,  vormaligen  KrciB- 
hauptmann  zu  Klattau  in  Böhmen,  wegen  41  jähriger  Dienstleistung.  — 
Der  Stammvater  des  Geschlechts  war  Christoph  Milaoher»  CpntrpMr  bei 
dem  böhmischen  Grenzzoll-Amte  zu  Taoss,  welcher  dwGh.)K|d89)djc|iM 


—     295     — 

Diplom  vom  8.  Jan.  1653  den  Adel  mit  dem  Namen:  t.  Milach  erhielt. 
Der  Sohn  desselben,  Johann  Andreas  v.  M.,  erlangte  18.  Aug.  1688  den 
erblind.-08terr.  Ritterstand,  machte  sich  mit  Ametsgrfln  im  ellbogner 
Kreise  ansftssig  nnd  bekam  das  Incolat  von  Böhmen.  Von  dem  Rnkel  des 
Letzteren,  dem  oben  genannten  Freiherrn  Christoph  Ernst,  stammte  aus 
erster  Ehe  mit  Johanna  Maria  Ainia  Zesnor  v.  Spitzenberg :  Freih.  Jo- 
hann Baptist,  geb.  1770,  k.  k.  Kamm.,  Hauptmann  in  der  A.,  welcher 
sich  mit  Franzisca  Amanda  v.  Tranttenberg  vermählte,  später  aber,  ohne 
Nachkommen  zu  hinterlassen,  als  der  Letzte  seines  Stammes  starb. 

MtfjerU  9.  Müf'lfeld,  8.  71.   —  (Scneal.  Twrluiib.  d.  fnih.  lUusirr,  1849.  8.  ftU.  —   Tm- 
rog,  W.  291. 

Millaner,  Edle.  Diplom  von  1791  für  den  k.  k.  Feldkriegs-Com- 
missar  Millaner,  wegen  5 2jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate : 
Edler  v. 

Mfyerl^  9.  MÜhlfrUl.  S.  2*J«<. 

Millendonk,  Mylendonk.  Altes,  niedorrheinisches  Adelsgcschlecht 
ans  dem  Stamme  v.  Mirlair,  welcher  Name  nach  1467  mit  dem  Namen  : 
▼.  Millendonk  vertauscht  wurde.  Die  Familie  sass  zu  Mirlar  schon  1339 
and  zu  Millendonk  unweit  Gladbach  1386.  Später  erwarb  dieselbe  meh- 
rere andere  Güter  am  Niederrhoin  und  war  noch  1770  und  später  zu 
Hörstgen  nnd  Vronenbroich  oder  Frohnenburg  bei  Rheinberg  begütert. 
DieGQter  HOrstgen  u.  Frohnenburg  standen  der  Familie  noch  1796  zu, 
dann  aber  ist  dieselbe  erloschen.  Namen  und  Wappen  des  Geschlechts 
ist  an  eine  Linie  der  v.  dem  Knesebeck  gekommen,  welche  den  Namen : 
Freih.  v.  Mylondonck  v.  dem  Knesebeck  annahm,  s.  Bd.  V.  S.  156. 

Fahnf,  t.  8.  Sv^.  —  Frtih.  9.  Ltfd^bwr,  II.  8.  107.  -  Siehmacher ^  W.  108. 

Miller,  Ritter  nnd  Edle.  Reichs-Ritterstand.  Diplom  von  1707  für 
Veit  Ignaz  Miller,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

MegvrU  V.  MühlftlH.  RrK.-Kd.  H.   178.  -  8a|i|il<>in.  so  Sichm.  W.-Il.  XI.  n. 

Miller  (in  Blau  ein  silbernes  Rad  mit  acht  Zacken).  Adelsstand  des 
Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  8.  Mai  1819  für  Joseph  Müller,  k.  bayer. 
Appellat.-Gerichts-Advocaten  in  München. 

r.  Lang,  Hiipplem.  S.  124.  -  W.-R.  dc>fi  Köiiigr.    Bayern,  VII.  27. 

Miller  Y.  Aichholc  CSchild  geviert:  1  n.  4  von  Roth  und  Silber  der 
Lftnge  nach  getheilt  mit  einem  achtzackigen  Kammrade  von  geweclisel- 
ten  Farben  und  2  u.  3  in  Silber  ein  gekrönter,  einwärtsgekehrter,  rother 
Greif).  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1691  mit  dem  Prädicate:  v.  Aich- 
holz.  Die  Familie  ist  nach  1820  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen  worden. 

W..B.  d.  Kgr.  BayerD.  VN.  »7. 

Miller  v.  Altammerthal  (in  Gold  ein  vorwärts  gekehrter  Fahnen- 
träger, weiss  gekleidet  mit  rothen  Paffen,  rothen  Hosen,  Federbarett  etc., 
die  vielfarbig  quergestreifte  Fahne  über  die  rechte  Schulter  legend). 
Reichsritterstand.  Diplom  vom  2.  März  1680  für  Johann  Jacob  Miller 
V.  Altammerthal,  Regierungscanzier  in  Amberg,  mit  Beifügung  des  alten 
Wappens  der  v.  Rohr  (ein  Muttergottesbild)  auf  dem  hinzugekonmienen, 
rediten  Helme  und  mitVerleihnng  der  Pfalzgrafenwttrde.  —  Die  älteren 


—     296     — 

Vorfahren  dienten  meist  als  Kriegslonte  in  Ungarn  nnd  Spanien,  Johann 
Jacobs  Vater  aber  war  1658  Stadthauptmann  zu  Amberg  und  adeliger 
Landsasse  zu  Altammcrthal.  Von  seinen  späteren  Nachkommen  wurden, 
nach  Anlegung  der  Adclsmatrikel  des  Kgr.  Bayern,  die  Gebrüder  Oeorg 
Franz  Joseph  M.  v.  A.,  geb.  1732,  Herr  auf  Naslitz,  k.  bayer.  pens. 
Landrichter  und  Regierungsrath  und  Franz  Werner  M.  v.  A.  in  Sulzbach, 
geb.  1743,  in  dieselbe  eingetragen. 

p.  Lang,  R.  449.  ~  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  VII.  S6. 

Miller  v.  Lilienburg.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1707  illr  Veit 
Ignaz  Miller,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lilienburg. 

M^tgerl«  9.  Mühlfeld,  Kig.-Bd.  8.  380. 

Miller  v.  Michlensdorf.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1733 
für  Johann  Georg  Miller,  Licentiaten  der  Rechte  zu  Prag,  mit  dem  Prl- 
dicate:  v.  Michlensdorf. 

Meg^trle  e.  Mähl/fld,  Brg.-Bd.  8.  380. 

Millesi,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1769  für  die 
Gebrüder  Matthias,  Simon  und  Joseph  Millesi,  mit  dem  Prädicate: 
Edle  V. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  S.  380. 

Millesimo,  Grafen.  Altes,  aus  Italien  stammendes,  seit  Ende  des 
16.  Jahrh.  in  Oesterreich  vorgekommenes  und  daselbst  seit  dem  17.  Jahrk  ; 
begütertes  Grafengeschlecht  aus  dem  Hause  Caretto  der  früheren  freiea 
Markgrafen  von  Savona,  Finale,  Spigno,  Grana,  Novello,  Zuccarello, 
Glavexano  Grafen  v.  Millesimo.  Das  gräfliche  Haus  besass  die  genannten 
Graf-  und  Herrschaften  früher  einige  Jahrhunderte,  zum  Theil  als  kaiser- 
liche Reichslehen,  wurde  durch  viele  in  Staats-  und  Kriegsdiensten  be- 
rühmt gewordene  Sprossen  in  der  Geschichte  Obcr-Italicns  mehrfach  be- 
kannt und  war  eines  Ursprunges  mit  den  erloschenen  ältesten  Markgrafen, 
den  nachmaligen  Herzogen  v.  Montferrato.  —  Die  Marcheseu  v.  Sa- 
vona lassen  sich  seit  1345  und  die,  nach  dem  Städtchen  und  der  Herr- 
schaft Millesimo  im  Herzogthume  Montferrat  genannten  Grafen  v.  Mille- 
simo seit  1440  nachweisen.  —  Aus  der  Linie  der  Marchesen  v.  Grana 
wurde,  nachdem  der  kaiserliche  Oberstlieutenant  Caretto  v.  Millesimo 
den  K.  Matthias  1612  bei  dem  Einzüge  in  Prag  begleitet  und  sich  später 
als  Oberst  sehr  ausg('zeichnet  hatte,  Franz  Anton  Caretto  di  Savona  e 
Finale  etc.  k.  k.  Kämm.,  Hof-Kriegsrath  und  Feldmarschall-Lieutenänt, 
nach  1634  erkauftem  Besitze  der  Herrschaft  Schönkirchen,  1636  als  nie- 
der-österreichischer Landmann  unter  die  Geschlechter  des  Herrenstandes 
aufgenommen.  Derselbe,  später  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und  General-Feldmar- 
schall, war  1641  Botschaiter  am  k.  spanischen  Hofe  und  1648  Gesandter 
und  bevollm.  Minister  in  Polen  bei  der  Wahl  des  Königs  Johann  Cteimir. 
—  Anna  Sylvia  Catharina  Caretto  Marchesa  di  Savona,  Grf.  v.  Millesimo, 
gest.  1664,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Hermann  Werner  Gr.  v.  Czemik  und' 
in  zweiter  mit  dem  Prinzen  Leopold  Wilhelm,  Markgrafen  zu  Baden-Ba- 
den, vermachte  ihrem  Bruder,  Carl  Leopold  Gr.  v.  Millesimo,  welcher 
1657  das  Incolat  im  Kgr.  Böhmen  erlangte  und  der  Stifter  der  böhmi-' 
sehen  Linie  der  Grafen  v.  Millesimo  wurde,  durch  Testament  hundert- 


—     297     — 

taasend  Oalden  Rheinisch  als  Fideicommiss.  Dasselbe  bestand  in  der  Herr- 
schaft Wiiiraow  im  czaslauer  Kreise  und  dem  Besitzer  stand  auch  noch 
der  Gennss  eines  gräflich  v.  Schönfoldschen  Geld-Fideicommisses  von  hun- 
dert nnd  zwölftansend  Gulden  zu.  Der  letzte  Graf  v.  M.  war  Joseph  del 
Caretto,  Graf  v.  Millesimo,  Marquis  y.  Sayona.  Derselbe,  geb.  1788  — 
ein  Sohn  des  Grafen  Joseph  aus  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Froiin  Wiplar 
V.  Uscbfltz  —  Herr  der  F.-C.-Herrschaft  Wiiiraow  etc.,  verm.  in  erster 
Ehe  1808  mit  Caroline  Grf.  Sandrcczky  y.  Sandraschütz,  gest.  1810  und 
in  zweiter  1813  mit  Theresia  v.  Royss,  starb  18.  Juh  1852  und  schloss 
den  Stamm  seines  alten,  berühmten  Geschlechts. 

Omuke,  T.  8.  IS77.  —  Deutsche  Grafenh.  der  Gegenw.  n.  8.  11«-1"20  —  Qonniil.  Ta- 
echeab.  d.  «rifl.  Hiuser,  1864.  8.  052  und  historisch.  Handh.  su  DemHellieii,  S.  603.  —  Suppl. 
so  .«ticbo.  W.-R.  VI.  fi  n.  VIfl.  3. 

Millsteim.  Steiermärkisches  Rittergeschlecht,  welches  1657  die 
steierische  Landraannsschaft  erlangte. 

Sehmuts,  \\.  8.  546. 

Hllnrode.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zum  fnldai- 
schen  Lehnshofe  gehörte.  Aus  demselben  ist  nur  Eberhard  v.  Milnmde 
bekannt,  welcher  1374  Castrensis  in  Vache  war. 

8€hannai,  S.  1S9.  -    v.  Meding,  11.  8.  ^tts. 

Mflotsky,  Milotzky  v.  Gnadenthal,  auch  Ritter.  Erblünd.-östorr. 
Adels-  u.  böhmischer  Ritterstand.  Adclsdiplom  von  1 744  für  Anton  Fer- 
dinand Milotzky,  Landschafts- Secretair  in  Mähren,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Gnadenthal  und  Ritterdiplom  von  1747  für  Wenzel  Milotsky,  mit  dem- 
selben Prädicate. 

M€04rl€  9.  Mühl/eld,  Krg.-Bd.  8.  179  u.  380. 

Milow»  Mylow,  Mielow.  Altes,  in  der  Mark  Brandenburg  begütert 
gewesenes  Adelsgeschlecht  welches  bereits  1375  zu  Bollcnsdorif,  Bretsch, 
Gross-Kienitz  und  Hohen-Schönhausen.  so  wie  1408  zu  Mielow  nnweit 
Prenzlow  sass'iind  im  15.  und  16.  Jahrb.  mehrere  andere  Güter  an  sich 
brachte.  Dasselbe  hatte  noch  1614  einen  Freihof  zu  Mittenwalde  inne 
und  noch  1763  stand  ein  Fähnrich  v.  Milow  im  k.  prouss.  Regimciite 
Markgr.  v.  Bayreuth.  —  Der  Stamm  ist  erloschen:  ob  derselbe,  wie  an- 
gegeben wird,  noch  1815  zu  Stahnsdorf  im  Kr.  Teltow  begütert  war, 
bleibe  dahin  gestellt. 

fkHk.  V.  Uätbur,  II.  8.  108. 

r  XilowitB,  Melowitz.   Schlesisches,  vor  dem  17.  Jahrb.  erloschenes 

Adelsgesehlecht. 

WInapHu,  I.  8.   648. 

•  Miltitc,  auch  Freiherren  (in  Silber  drei,  auch  vier  schwarze  Quer- 

balken). Reichsfreihermstand.  Diplom  von  1678  i^r  Moritx  Heinrich 
v.  Miltitz,  Herrn  auf  BatzdorflT,  Siebeneichon  und  Wilthen,  k.  polu.  u. 
knrsachs.  Geh.-Rath.  —  Eins  der  ältesten  und  angesehensten  meissen- 
schen  Adelsgeschlechter,  welches  von  den  sorben-wendischen  Miltianen 
hergeleitet  und  als  dessen,  bereits  1296  in  der  Hand  der  Familie  ge- 
wesener Stammsitz  das  Dorf  Miltitz  bei  Meissen  angenommen  wird. 
Dasselbe  sass  schon  1392  zu  Scharfenberg  mit  Batzdorf  tind  Neustadt 
und  1553  za  Siebeneichen,  brachte  im  Meissenschen  reichen  Grundbe- 


—    298    — 

sitz  an  sich,  war  spätor  aach  vorübergehend  in  Thüringen,  in  der  Ober* 
lausitz,  in  Böhmen,  Pommern,  Ost-Preussen  und  Meklenbarg-StrelitE 
angesessen  und  gelangt«  durch  viele  Sprossen  des  Stammes  zu  hohem 
Ansehen.  Der  genannte  Stammsitz  blieb  bis  zu  Ende  des  16.  Jahrh.  in 
der  Hand  der  Familie  und  gehört  jetzt  dem  Geschlechte  v.  Heynitz.  — 
Dietrich  v.  Miltitz  kommt  urkundlich  schon  1186  und  Friedrich  y.  M. 
1 296  vor ;  Witigo  v.  M.  war  von  1 335  bis  1348  der  24.  Bischof  zu  Naum- 
burg und  demselben  folgte  in  dieser  Würde  von  1348  bis  1352  Johannes 
V.  Miltitz;  Heinrich  v.  M.,  Ritter,  wurde  1473  des  Herzogs  Albert  zu 
Sachsen,  als  derselbe  das  Herzogthum  Sagan  erhalten  hatte,  Landes- 
hauptmann ,  in  welcher  Würde  ihm  Hans  v.  Miltitz ,  sächsischer  Statt- 
halter, 1486  folgte:  Witigo  H.  v.  M.  war  1476  Abt  zu  Altenzellc; 
Dietz  V.  M.  wurde  vom  Kurfürsten  Frnst  zu  Sachsen  nebst  Anderen 
vom  Adel  als  Vormund  seiner  Prinzen  ernannt;  Carl  v.  M.,  Domherr 
zu  Mainz  und  Meissen,  Kämmerer  des  Pfipstes  Leo  X.  und  Nuntius  in 
Deutschland,  überbrachte  dem  Kurfürsten  Friedrich  dem  Weisen  zu 
Sachsen  die  geweihte  Rose,  disputirte  zu  Altenburg,  Lichtenburg  und 
liiebenwcrda  mit  liUthcr  und  ertrank  auf  der  Rtlckreise  nach  Rom  und 
der  Bruder  desselben,  Sij^mund  v.  M.  auf  Batzdorf,  erst  Rath  des  Her- 
zogs Heinrich  zu  BraunschweiR,  war  später  kursächs.  Landvogt  zu  Pirna 
und  hinterliess  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft.  Von  seinen  Söhnen 
ist  besonders  Ernst  v.  M.  zu  nennen.  Derselbe,  kursächs.  Hofinarschallf 
Kammer-  und  Bergrath  und  Ober-Hauptmann  des  meissnischen  Kreises, 
starb  1555,  nachdem  er  das  Schloss  Siebeneichen  neu  erbaut  hatte^ 
Drei  Söhne  desselben,  Alexander,  Hans  Ernst  und  Nicolaus,  setzten 
den  Stamm  fort.  Alexander  v.  M.,  Herr  auf  Oberau  u.  Schenckenberg, 
kursächs.  Amtshauptmann  zu  Delitzsch  und  Zörbig,  hatte  einen  gleich- 
namigen Sohn ,  welcher  Herr  zu  Oberau  und  Bemsdorf  und  karsäehs. 
Kreis- Steuer-Einnehmer  war.  Von  Letzterem  stammte  Haubold  v.  M. 
auf  Kreppen,  Scherau,  Scharfenbcrg  etc.,  welcher  als  kursächs.  w.Gf»h. 
Rath,  Oberhauptmann  des  meissenschen  Kreises  und  Ober- Steuer- Di- 
rector  1690  starb.  Um  dieselbe  Zeit  lebte  Alexander  v,  M.  auf  Schar- 
fenberg  und  Robschütz,  welcher  der  verw.  Kurftrstln  zu  Sachsen  Kam- 
merherr und  der  Vater  eines  gleichnamigen  Sohnes  war,  welcher  Lets- 
tere,  1711  Ober-Hofmeister  des  königl.  und  kursächs.  Prinzen,  1788 
als  k.  poln.  und  kursächs.  versitzender  Geheime  Rath  starb.  —  Hstis 
Ernst  V.  M.,  s.  oben,  Herr  auf  Oberau,  war  kursächs.  Kammerjafiker  u. 
Stallmeister.  Von  dem  Sohne  desselben,  Caspar  v.  M. ,  fürstlich  oMhk 
Kammerrath  zu  Weimar  und  der  dortigen  Landschaft  Director,  ent- 
spross  Hans  Caspar,  gest.  1670  als  fürstl.  sachsen-gothaisoher  Gonsi- 
storial-Rath  und  Assessor  Primarius  des  gesammten  Hof  *  Gerichts  ta 
Jena.  Der  Bruder  desselben,  Heinrich,  fÜrstl.  sachs.-goth.  Amt»-Haapt- 
mann  zu  Saltzungen  und  Crayenburg,  starb  1672,  nachdem  er  seine 
Linie  durch  vier  Söhne  fortgesetzt  hatte.  Zu  diesen  Söhnen  gehörten 
wohl  der  1739  am  fürstl.  dannstädtschen  Hofe  bedienstete  Obet- Hof- 
Marschall  V.  M.,  so  wie  Johann  Wilhelm  v.  M. ,  welcher  1719  als  h.. 
Sachsen -meiningischer  Geh. -Rath  und  Ober- Amtmann  zu  WaMngea 
starb.  —  meolaus  t.  M.,  b.  oben,  ooffilebenMoheB^  Steinbarg  •  uiiA; 


—     299     — 

Straussfiirth,  früher  kaiserlicher  Mundschenk,  später  knrsftch«.  Hof-  u. 
Stallmeister,  hinterliess  drei  ROhne:  Cornelins,Centnrius  und  Heinrich. 
Cornelius  v.  M.  war  Herr  auf  Stcinburj»  bei  Eckardtsborf?a  und  zu  <lon 
Nachkommen  dpssolben  gehörten  :  Nicol  Gebhard  auf  Burckersdorff  u. 
Siebeneichen,  kursflchs.  Geh.-Rath  n.  1634  Abjoresandter  bei  den  Frie- 
denstractaten  zu  Pirna  mit  dem  K.  Ferdinand  H.,  welcher  bald  dnranf, 
erst  37  Jahce  alt,  starb;  Heinrich  Gebhard  auf  BurekorsdorflT,  welcher 
noch  1682  kursächs.  Geh.-KÄth  und  Canzler  war  und  Johann  Gebhard 
«uf  Burckersdorff,  Schönbach  und  Rasswalde ,  welcher  noch  nach  An- 
fange des  18.  Jahrb.  lebte.  Centurius,  Herr  auf  Ober-  und  Nieder- Au, 
starb  1737  als  k.  poln.  und  kursÄchs.  Geh.-Rath  und  Ober-Steuer-Di- 
rector  und  von  Heinrich  v.  M.  auf  Döbernitz,  kursflchs.  Kammerherm, 
stammte  Rudolph  auf  Batzdorf,  Robscbfltz,  Dannenberg  und  Eula,  gest. 
1661  als  kursHcbs.  Geh.-Rath.  Hofmarschall  und  Ober-Steuer-Einneh- 
mer zu  Zeitz.  Der  Sohn  desselben,  Frf»iherr  Moritz  Heinrich,  s.  oben. 
war  1689  Gesandter  auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg  und  1606  zu 
Hamburg  bei  denpinnebergischenMediations-Tractaten  und  starb  1705 
mit  Hinterlassung  eines  Sohnes ,  Ernst  Haubold  Freih.  v.  M.  —  Drr 
Stumm  blühte  dauernd  fort,  verblieb  im  Besitze  der  Schlösser  u.  Güter 
Siebeneichen  und  Scharfenstcin  mit  Batzdnrf  und  Neustadt  u.  Sprossen 
des  Stammes  kamen  am  kur-  und  k.  sächs.  Hofe,  so  wie  im  Kprr.  Preus- 
sen  und  in  k.  k.  Militairdiensten  zu  hohen  Würden  und  Ehrenstellen. 
Friedrich  Siegmund  v.M.  war  in  der  zweiten  Ilülfte  des  vorigen  Jahrb. 
kursächs.  Hofmarschall  und  der  Sohn  desselben,  Carl  Boromaeus  v.  M., 
geb.  1781  und  gest.  1845,  auch  als  Dichter  und  geistreicher  Schrift- 
steller bekannt ,  k.  Sachs.  Geh.-Rath.  war  früher  bei  dem  prinzlichen 
Hofistaate  Sr.  M.  des  Königs  Johann  Oberhofineister.  Dietrich  v.  M., 
Herr  auf  Siebeneichen  etc.,  k.  preuss.  Generallieutenant  a.  D. .  war  in 
neuer  Zeit  mehrjähriges  Mitglied  der  1.  Kammer  der  H.  -  Stfindever- 
sammlnng  zu  Dresden  und  A.  v.  M.,  k.  preuss.  Kamnierherr,  vor  1840 
a.  0.  Gesandter  und  bevollm.  Minister  in  Constantinopol.  Carl  v.  M. 
lebte  in  den  letzten  Jahren  als  k.  k.  Rittmeister  a.  D.,  Bernhard  v.  M. 
war  k.  k.  Rittm.,  Bohemund  v.  M.  Hauptmann  1.  Classe  u.  Alfred  Frei- 
herr V.  M.  Fregatten-Fähnrich.  In  Sachsen  war  in  neuester  ZeitFriiul. 
Theresia  Antonie  Clementine  v.  M.  Hofdame  bei  I.  M.  der  Königin  und 
Alexander  v.  M.,  Rittergutsbesitzer,  lebte  in  Dresden. 

Spangfnbery.  AdehHpifjtul,  II.  —  Peck^rut^in,  I.  8.  «0.  —  Afhfntu,  UHtor.  der  Omfen 
T.  Werthern,  6.  67.  ~  Mieraul ,  S.  &0C.  -  Kmauth  ^  8.  .SH4-8Ö.  -^  Stfi/tt/t,  AlinoaUfel  dor 
T.  M.  1712.  —  r.  Gleicheiutein,  8.  31  n.  Nr.  h.  ~  Sinapiu:^.  X.  8.  043  und  44.  -  Guttue,  I. 
0.  1877—81.  —  Zedier,  XXI.  8.  »0— S&7.  —  N.  Hr.  A.-L.  V.  8.  S31  and  3«.  —  Frei^.  e.  Le- 
<l«4Mr.  li  8.  108.  -  Siebmacher,  I.  155:  v.  Miltitx,  llei<«9nisrli.  —  v.  Mfitin'j  ^  I.  8.  »!»  ii. 
94.  —  W.-B.  d.  Sichü.  Staston.  VITT.  16. 

Miltz ,  Mil«.  Altes ,  fränkisches  Adelsgeschlecht ,  welches  zu  dem 
Mdaischen  Lehnshofe  und  später  zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  des 
Canton  Baunach  gehörte.  Johannes  de  Miltz  war  1381  zu  Fulda  be- 
lehnt; Johann  v.  Milz  lebte  um  1411  als  Domherr  zu  Wftrzburg.  Otto 
de  Milz  kommt  als  Praepositus  der  Domkirche  zu  Wnrzburg  vor  und 
Conrad  v.  Miltz  starb  6.  Apr.  1521  als  wörzburgischer  Senior. 

Biedermann,  Canton  Baanacb,  Tnh.  S41  — 13.  —  Aruvf,  Hlstor.  polit.  ArchiT,  T.  8.  939. 
*  &ito«r,  8.  146,  »46  a.  315  «w.  n.  T«^  17.  Mr.  60  n.  6t.  ^  Sithm^km;  lU  n.j--  f-üii- 
ding,  n.  8.  379  u.  80. 


—     300     -^ 

MilntinoYich  v,  Weichselbur^,  Freiherren.  Erbl.-ößterr.  Frei- 
horrnstand.  Diplom  von  1816  ftir  Theodor Milutinovich,  k.  k.  General- 
Feld  Wachtmeister,  mit  dem  Prädicate :  v.  Weichselburg. 

M^pfrl0  r.   MüM/ttld.  S.  7|. 

^  Milwitz,  Mallwitz,  Mollowitz,  anch  Freiherren.  Altes,  erfnrter, 
adeliges  Patriciergeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  zwischen 
Kranichfeld  und  Rndolstadt,  welches  ausser  seinem  Besitjse  in  nnd  am 
Erfurt  auch  zu  Kilian -  Gispersleben  angesessen  war,  welche  letztern 
Gflter  schon  im  15.  Jahrh.  durch  Vermählung  an  die  Familie  v.  d.  Sach- 
sen u.  an  die  Reinbother  gelangten.  Die  grätlich  glcichenschen  Allo- 
dial-  nnd  Lehngüter  zu  Erfüll  kamen  durch  Vermählung  von  der  alten 
Familie  v.  Wechmar  an  die  v.  Milwitz.  —  Der  Mannsstamm  erlosch 
1736  mit  Robert  Balthasar  v.  Milwitz  und  Name  und  Wappen,  so  wie 
die  milwitzischon  Besitzungen  fielen  durch  Ictztwillige  Bestimmung  an 
den  Sohn  des  kurmainzischen  Kammerraths  Georg  Melchior  v.  Clemens, 
d(Mi  kur mainzischen  Regierungsrath  v.  Clemens,  welcher  später  als 
Roichshofrath  den  Reich sf r ei herrnstand  erhielt  und  Stammvater  der  Fa- 
milie der  Freiherren  Clemens  v.  Milwitz,  s.  Bd.  II.  S.  287,  wurde.  Die 
mihvitzsche  lOrbschaft  besteht  noch  jetzt  mit  einigen  Veränderungen  als 
Fidcicommiss. 

r.  Qle.ichf'mtein,  Nr.  ^7.  --    Hrückner,  Kirchen-  und  Bcbiitenstiiiit  d<«a    Hotz.  Gotha,  UI: 
7.  Mik.  s.  72:  uraltadel.  Miiwiiy.  (iiMiPulngic,  luit  Aninerktingen.  —   N.  l*r.  A.>L.  V.  S.  t%t. 

—  Ireih.  9.  Ledebur,  II  8.  KtS.  —  Sühntaehf./ ,  1.  145:  v.  MulwiU,  Tbüriiig  uod  V.  4t99 : 
V  M..  erf.  «dpi.  I'ntririer.  —  Tijroff ,  I.  21  :  P  H.  ?.  Molluwitc.  —  Suppl.  cn  fiiebm.  W.-B. 
Ml.  2r   F.-H.  V.  Mollowit«. 

^  Minckwitz,  Minekwitz  y.  Minckwitzbnrg,  Freiherren.  (Staaun- 

wappen:  Schild  silbern  und  vermittelst  eines  links  oben  beginnenden 
Spitzenschnittes  zwei  und  ein  halb  Mal  durch  schwarz  quer  getheilt). 
Reichsfreihernistand.  Diplom  vom  16.  Mai  1586  für  die  Gebrüder: 
Caspar  (III.)  v.  Minekwitz  auf  der  Herrschaft  Spremberg,  kaiserl.  Hof- 
kanimerrath  n.  Ehrenfried  v.  Minekwitz,  böhmischen  Gutsbesiter  und 
Reichshofraths-Vice-Prflsidenten,  mit  dem  Prädicate:  v.  Minckwitzborg 
und  Uebertragung  des  Freiherrnstandes  von  1646  auf  Hans  Friedrich 
V.  Minekwitz,  k.  Appellationsrath  in  Böhmen  u.  Herrn  der  Herrschaft 
Drehna  in  der  Niederlausitz  und  der  Herrschaft  liuckow  in  Oesterreich. 

—  Altes,  aus  dem  Ostorlande  —  dem  Landgebiete  längs  der  westlichen 
(weissen)  Elster  —  oder  den  angrenzenden  Stiften  Naumburg  und  Zeitz 
stammendes  Adelsgeschlecht,  wie  eine  Reihe  von  1168  beginnender 
und  bis  zum  15.  Jahrh.  fortlaufender  Urkunden  darthut.  Dass  das  Ge- 
schlecht, wie  mehrfach  angenommen  wird,  aus  Böhmen  stamme  und 
von  dort  in  die  Lausitz  und  aus  der  Lausitz  nach  Meissen  gekommen 
sei,  ist  nicht  nachzuweisen,  wohl  aber  lässt  sich  im  Gegentheil  behaup- 
ten, dass  dasselbe  sich  aus  den  westlicheu  Landestheilen  Sachsens  nach 
der  Lausitz  und  von  da  nach  Böhmen  und  Oesterreich  gewendet  habe. 
Sehr  unwahrscheinlich  ist  übrigens  auch,  dass  zwischen  dem  böhmi- 
schen Geschlechte  der  M^kovic  (germanisirt  Minkowitz)  und  dem  oaler- 
ländisch-meissenschen  Geschlechte  derer  ▼.  Minekwitz  verwandtschaft- 
liche Beziehungen  obgewaltet  haben,  auch  bieten  die  Stammreihen  des 
in  Oesterreich  blühenden  böhmischen  Geschlechts  der  Ritter  v.  Minek- 
witz, wenn  sie  auch  ein  ähnliches  Wappen  führen,  keinen  Anschlnss  m 


-     301     — 

diejenigen  der  osterländisch-meissenschen  Minckwitze  dar.  —  In  der  Mitte 
des  15.  Jahrh.  schied  sich  der  Stamm  durch  zwei  Brüder  in  zwei  Haupt- 
linien, in  die  Linie  zu  Falkenhain  bei  Zeitz  und  zu  Breitenhain  bei  AI- 
tenbnrg.  Während  die  falkenhainer  Linie  bis  in  die  neueste  Zeit  zwi- 
schen Zeitz  und  Leipzig  angesessen  blieb,  wendete  sich  der  Stammvater 
der  breitenhainer  Linie,  Hans  v.  Minckwit^  zu  Breitenhain,  Ritter,  Obt^r- 
Marschall  Herzog  Albrochts  des  Beherzten  zu  Sachsen,  zuerst  in  die 
Lausitz,  nachdem  ihn  der  Herzog  1481  mit  der  Herrschaft  Sonne walde 
belehnt  hatte.  Die  genannte  Herrschaft  wurde  bereits  von  seinen  Söhnen 
an  die  Grafen  zu  Solms  verkauft,  wogegen  einer  derselben,  Caspar  (L) 
V.  M.,  die  Herrschaft  Drehna  erwarb,  welche,  von  Caspar  Ehrenreich 
V.  M.  1697  verkauft,  jetzt  dem  Fürsten  zu  Lynar  zusteht.  Caspar  (I.) 
V.  M.  war  der  Jüngste  von  vier  Brüdern,  von  welchen  neben  ihm  auch 
der  Aelteste,  Hans  v.  M.,  Ritter,  den  Stamm  fortsetzte.  Letzterer  er- 
warb die  im  leipziger  Kreise  gelegenen  Güter :  Trebscn,  Ober-  und 
Unter-Nitzschke,  Sachsendorf,  Wäldchen  etc.,  allein  die  von  ihm  ge- 
stiftete Linie  erlosch  schon  wieder  mit  seinen  Söhnen:  Ober-  und  Unter- 
Nitzschke,  Sachsendorf,  Wäldchen  etc.  kamen  in  den  Besitz  eines 
Sohnes  Caspar  (I.)  zu  Drehna :  Woll  v.  Minckwitz,  Trebsen  aber  kam 
durch  Kauf  an  die  Grafen  v.  Barby.  —  Durch  die  Nachkommenschaft 
Caspars  (I.)  entstanden  nicht  allein  zahlreiche  Zweige  in  der  Nieder- 
laasitz:  zu  Drehna,  Uckro,  Briesen,  Wormlage,  Lugk,  Gross-Jehser, 
Gross-Mehsso,  Rehnsdorf  etc.  so  wie  in  der  Oberlausitz :  zu  Lindenau, 
Radibor,  Malsitz,  Lnppa  etc.  und  im  Meissenschen  zu  Ober-  u.  Nieder- 
Nitzachke,  Sachsendorf,  Wäldchen  etc..  sondern  es  sind  aus  dem  Hause 
Drehna  auch  die  ostpreussische,  die  belgische,  schlesische  und  die  böh- 
raisch'(ysterreichische,  freiherrliche  Linie  hervorgegangen.  —  Was  die 
letztere  Linie  anlangt,  so  waren  die  Freiherren  Caspar  (HL),  gest.  1586 
und  Ehrenfried,  s.  oben.  Söhne  des  Caspar  (II.)  zu  Drehna  und  Enkel 
des  Caspar  (L).  Die  directe  Nachkommenschaft  Beider  erlosch  sehr 
bald  wieder  und  so  wurde  denn,  wie  angegeben,  der  Freiherrnstand 
1646  auf  Hans  Friedrich  und  Hans  Christoph  v.  M.  —  Enkel  des  Bru- 
ders der  Freiherren  Caspar  (HI.)  und  Ehrenfried:  Friedrich  v.  M.  zu 
Drehna  —  übergetragen.  Die  freiherrl.  Linie  setzte  Freih.  Franz  Frie- 
drich, Appellationsrath  in  Böhmen,  Herr  der  Herrschaft  Drehna  und 
der  Herrschaft  Luckow  in  Mähren,  fort.  Dieselbe  ist  1842  mit  Otto 
Freiherrn  Minckwitz  v.  Minckwitzburg  —  einem  Sohne  des  Freihorrn 
Ferdinand,  k.  k.  Obersten,  aus  der  Ehe  mit  Barbara  Freiin  Malowetz 
V.  Malowitz,  verm.  1780  —  im  Mannsstiimme  erloschen.  Freih.  Otto, 
k.  k.  Hauptmann  in  d.  A..  war  mit  Maria  Antonia  Grf.  Taaffe  vermählt 
and  aus  dieser  Ehe  stammt  eine  Tochter,  Grf.  Pauline.  verm.  1847  mit 
Eduard  Grafen  Del  Mestri,  Freih.  v.  Schönberg,  k.  k.  Kämm,  und  Ritt- 
meister in  d.  A.  —  Was  die  übrigen  Linien  des  v.  minckwitzschen  Ge- 
schlechts betrifft,  so  bestehen  noch  folgende:  die  falkenhainer  Haupt- 
linie in  mehreren  Zweigen  und  von  der  breitenhainer  Hauptlinie :  das 
Haus  Ober-Nitschke,  das  Haus  Unter-Nitschke,  zwei  in  Schlesien  blü- 
hende Linien,  die  in  Belgien  blühende  Linie,  welche  daselbst  den  frei- 
herrlichen Titel  führt  und  das  Haus  Radibor.   Zu  der  falkenhainer 


—     302     — 

Ilauptlinie  gehören  zuerst  die  Nachkommen  des  1823  za  Altenbnrg 
verstorbenen  Ministers  Friedrich  August  Wilhelm  y.  Miuckwitz :  der  k. 
Sachs.  General-Lieutenant  und  Staatsminister  Johannes  v.  M.,  gest.  1857 
im  70.  Lebcu£)jahre,  mit  seinen  Söhnen:  Friedrich  August,  k.  säcbs. 
Kammerherr  und  dessen  Sohn  Hans  Friedrich;  Maximilian,  grossh. 
Sachs.  Kanunerherr ,  Hans  Rudolph ,  Oberlieut.  in  der  k.  säcbs.  Reiterei 
und  Benno ;  —  der  h.  sachs.  goth.  Kammerherr  und  Ober-Forstiueister 
Ilennann  v.  M.  mit  seinem  Sohne  August,  h.  sachs.  coburg-goth.  Kam- 
mer- u.  Jagd- Junker;  —  der  h.  sachs.-altenburg.  Oberst-Hofmeister 
Otto  V.  M.  mit  seinen  Söhnen:  Hermann,  in  h.  sachs.-altenb.  Staats- 
diensten und  Maximilian,  Lieut.  in  der  k.  sächs.  Reiterei;  —  so  wie 
auch  der  Sohn  des  1829  verstorbenen  k.  sächs.  Geh.-Raths,  Kammerb. 
und  Appellat.-Genchts-Präsidcnten  Hans  Rudolph  Wilhelm  v.  M. :  der 
k.  süchs.  Hauptmann  a.  D.  Leopold  v.  M.  und  dessen  Söhne:  Rudolph, 
k.  pr.  Premierlieutenant,  Leopold,  k.  sächs.  Oberlieuten.  a.  D.,  Benno, 
Willlehn  und  Erwin.  —  Zu  der  Hauptliuie  Breitanhain-Sonnewalde, 
Drehna  gehören:  zu  den  Speciallinien  Ober-  und  Unter-NitzschkQ  bei 
Grimma:  Nachkommen  Wolfs  v.  M.,  eines  Sohnes  Caspars  (L)  m 
Drehna:  a.  d.  H.  Ober-Nitzschke:  die  Söhne  des  1851  verst.  k.  sächs. 
w.  Geh.-Raths,  Oberhofmeisters  I.  M.  der  Königin  und  Kämmerers  Sr. 
M.  des  Königs  Gottlob  Heinrich  v.  M.  zu  Jemitz  und  Preititz :  Benno 
mit  seinem  Sohne  Felix  und  Bernhard  mit  seinem  Sohne  Hans  Hein- 
rich; die  Söhne  des  1855  verst  Hauptmanns  a.  D.  Gotthelf  v.  M.:  Hein- 
rich Ferdinand  und  Lothar  Bernhard  und  die  Söhne  des  1844  verst 
k.  pr.  Oberförsters  Carl  Caspar  Ludwig  v.  M. :  Bodo.  k.  pr.  Ober-Ban- 
rath,  Bruno,  k.  pr.  Oberförster,  nebst  seinem  Sohne  Georg  und  Benno; 
—  aus  dem  Hause  Unter-Nitzschke :  der  k.  württemb.  OberstlieoL  a.  D. 
Carl  Friedrich  Sigmund  v.  M.  in  Dessau  mit  seinen  Söhnen:  Carl,  h. 
anhält.  Oberlieutenant  und  Ernst.  Zu  der  in  Schlesien  blähenden  Linie, 
Nachkommen  des  Hieronymus  v.  M.  zu  Selingstaedt  und  Briesen,  eines 
Sohnes  Caspars  I.  zu  Drehna,  gehören:  die  Enkel  des  1796  verst.  k. 
preuss.  Generals  Georg  Wilhelm  v.  M. :  der  Sohn  des  1842  verst.  k.  pr. 
Majors  Carl  v.  M. :  Bernhard,  k.  pr.  Major;  die  Söhne  des  1844  verst. 
k.  pr.  Stabs-Rittmeisters  Fiiedrich  Ludwig  Heno  v.  M.  zu  Haltanf : 
Hugo  und  Richard ;  so  wie  Sylvius  August  v.  M.  zu  Grunewitz,  k.  pr. 
Polizei-Districts-Conimissarius  u.  Kreisdeputirter,  so  wie  dessen  Söhne : 
Sylvius  und  Paul.  Zu  den  Nachkommen  des  Esaias  v.  M.  zu  Uckro, 
Lugk,  Liepten,  Pickel,  Paserin,  Landeshauptmanns  in  der  Niederlausits, 
eines  Sohnes  Caspars  1.  zu  Drehna,  und  zwar  aus  dem  Hause  Radibor- 
Luppa  gehören :  der  k.  sächs.  Hauptmann  a.  D.  Hans  August  Carl 
v.  M.  nebst  seinem  Enkel  Hans  Carl,  dem  einzigen  männlichen  Nach- 
kommen seines  1856  verst.  Sohnes  Hermann  Friedrich  Reinhard  v.  M., 
k.  preuss.  Hauptmanns.  —  lieber  den  neuesten  Personalbestand  der  in 
Belgien  blühenden  Linie  fehlen  genaue  Angaben.  Noch  ist  ein  Zweig 
der  Familie  auch  nach  Russland  gekommen,  aus  welchem  mehrere 
rühmlich  bekannt  gewordene  Gelehrte,  so  wie  die  k.  russ.  Generäle  f 
Julius  V.  M.,  Gouverneur  von  Derbent  und  Reinhold  v.  M.  entsprossten. 

llandschriftl.  Notiseu  Mt»  der  F«inilie.  —  Sptuufenberg,  II.  S.  t>C.  —  Knauth^  S.  536.  — 
BfCkenbtrff,  IHutH.  de  NobiUt.  Mtoale.  liMr.  —    WHmgarttn,  Fftrtt«itpi«gel,  P.  D.  —  JW- 


-     308     — 

nmfima,  I.  t^  M4  «o4  II.  IL  381  u.  63.  —  Omuk«,  1.  8.  tWl  -8&.  —  itäUr,  ZXI.  8.  294- 
nx  —  Mf4f9l§^  Btblioth.  8«xoa.  8.  SSO.  —  N.  PnoM.  A.-L.  UI.  8.  4it  a,  11.  —  Frtik^rr 
«.  A«4«tar,  ■•  8.  tM— II«.  —  emML  T«Mli««b.  4er  frtib.  Hlu»ar.  tMS.  8.  449— S)  «nd 
lau.  8.  m  «.  84.  -  m^kmmBktr ,   I.  97:  PrHh.  y.  M.  a.  I.  IM:  ir.  Minckwiu.  Meitsnltrh. 

},J.  8.  394.  —  fVr*/,  II.  ?7t  t  F.  H.  Hi«ke«lta  v.  MtnkwhcbariE.    -  W.-B.  der 

.  17    ».  M. 


VIII. 

Mindorff,  Freiherren.  SteiermärkischeB  Herrenstandsgeschloclit, 
in  welches  der  Freiherrnstand  durch  Diplom  vom  22.  (>ct.  1029  kam. 
—  Der  Stamm  erlosch  13.  Jnni  1723  mit  der  Tochter  des  Johann 
Christoph  Freih.  v.  Mindorff:  Anna  Theresia,  Wittwe  des  Franz  Chri- 
stoph Grafen  v.  Wildenstein,  geh.  1646  und  venu.  1664. 

/mcoM,  IMO.  n.  ».  998.  -  SckmutM,  II.  S.  546  a.  47.  -   8l«hmaoktr,  II.  AU.    —   9.  Mt- 
«"V'  III.  H.  43s  u.  37:  auch  uach  BarUchnu  W.-R. 

MIb^  t.  Dietfart,  auch  Freilierren.  HohenzoUem-sigmaringen- 
scher  Adels-  a.  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  vom  10.  Juli  1826  für 
Andreas  Emil  Min6,  f&rstl.  salm-kyrhurgischcn  Uofrath,  mit  dem  Prä- 
dicate:  v.  Dietfurt  and  Freihermdiplom  vom  14.  Juli  1827  ftlr  Den- 
selben. 

Fr^ik.  «.  Ledebur,  III.  M.  311. 

Mineti,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1717  fQr  Jo- 
hann Baptist  Mlneti. 

MtegerU  v.  Müki/eld,  Brg.-Bd.  8.  178. 

»  Mingen,  Minge,  Mingen  v.  Lammersdorf.   B<")hmi9cher  Adels- 

stand. Diplom  vom  17.  Octbr.  1634  für  Wolfram  Abraham  Mingen, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Lammcrsd()rf.  — Christoph  Minge,  Beider  Rechte 
Doctor,  starb  1 643  als  Rath  und  Kanzler  des  Stifts  Trcbnitz  nnd  ein 
Wolfram  Abraham  v.  Mingen  auf  Flämischdorf  unweit  Neumarkt  wird 
noch  1701  zu  dem  schlesischen  Adel  gezählt.  —  Später  ist  der  Stamm 
erioschen. 

n-tik.  ».  L€d*bur,  II.  8.  110  n.  III.  8.  Sil. 

Minlghini.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1785  für  dieGe- 
hrttder  Johann  Dominik,  Franz  und  Carl  Minighini. 

Magerte  v.  Mühlf^ld,    RrK.-Bd.  R.  3n9. 

*  Minnigerode,  Mingerode.     Altes,  obersächsisches,  schon   1280 

urkundlich  vorkommendes  Adelsgeschledit,  welches  im  Eichsfelde  und 
im  Gmbenhagenschen  ansehnlich  begütert  wurde  und  in  neuer  Zeit  auch 
in  Schlesien  und  im  Halberstädtschen  angesessen  war.  Der  älteste  gni- 
henhagensche  Lohnsbrief  ist  von  1428.  —  Einer  Faniiliensage  nach  war 
der  ursprüngliche  Name :  Riemen  und  als  Stammvater  nennt  diese  Sage 
eisen  Römer,  Don  Otto  Corrigia,  welcher  in  sehr  früher  Zeit  als  LoJm 
seiner  Tapferkeit  das  im  Schwarzburgischen  gelegene,  in  der  Hand  der 
Familie  gebliebene  Gericht  Allerberge  erhalten  haben  soll.  IJcbcr  die 
Veränderung  des  Namens  wird  angegeben,  dass  Johann  Rieme  gegen  I'lnde 
dee  13.  Jahrh.  von  der  Aebtissin  zu  Quedlinburg  die  auf  dem  Elchs- 
felde  gelegenen  Dörfer  Mingerode  oder  Minnigeroda  bei  Duderstadt 
nnd  Breitenberg  als  Lehn  erhalten  und  nach  dem  Ersteren  sich  genannt 
habe,  doch  ist  der  Name  Minnigerode  schon  1289,  nebst  dem  Namen : 
Rieme,  besonders  bei  der  zweiten  Linie  des  Geschlechts,  gebräuchlich 
gewesen,  vorher  aber  war  schon  der  Name :  Rieme  in :  Bockelnhagen, 
Espelingeroda  etc.  verändert  worden.  —  Das  Geschlecht  schied  sich  in 


—     304     — 

die  Linie  zu  Silkerode  und  zu  Bockclnhagcn  und  die  letztere  Linie  wie- 
der in  die  Häuser:  vor  dem  Schulenbergc,  auf  dem  Hohenhause,  auf 
dem  Oberhofe,  auf  dem  Forstmeistershofe  und  zu  WoUershausen.  — 
Der  Stamm,  aiLs  welchem  Christian  Ernst  v.  M.  1704  zum  Johanniter- 
Kitter  geschlagen  wurde,  blühte  dauernd  fort,  mehrere  Sprossen  des- 
selben standen  in  k.  preuss.  Militair-  u.  Civil-Diensten  und  im  Kgr. 
Hannover  zählte  die  Familie  durch  Besitz  der  Rittergüter  WoUershau- 
sen und  Gieboldehausen  im  Grubenhagenschen  zu  dem  ritterschaftlich^ 
Adel  der  calenb.-goetting.-grubenhagischen  Landschaft.  —  Im  Kgr. 
Preussen  waren  nach  Rauer  1857  begütert:  die  Erben  des  Bergraths 
V.  M.  zu  Silkerode  IL  u.  Bockelnhagen  IV.  im  Kr.  Worbis;  die  Gebrü- 
der V.  M.  zu  Bockelnhagen;  August  v.  M.  in  Gieboldshausen  fU*  Weil- 
rode Vü. ;  Christian  Adolph  Ludwig  v.  M.  in  Sachsa  zu  Bockeln- 
hagen III.;  Ludwig  v.  M.  in  Wallershausen  zu  Weilrode  VI.,  Sükerodel. 
und  Bockelhagen  IL,  sümmtlich  im  Kr.  Worbis  und  Ludwig  v.  lünni- 
gerode  zu  Braunschweig,  zu  Schadeleben  im  Kr.  Aschcrsleben. 

Lftznar,  Üa<(Mcläche  Chronik,  8.  172—75.  —  l'tsielbfck.  Chronic.  Huxar  8.  93—107.  — 
l^Mck/elti,  Aiitiquit.  Poeldeu»,  H.  SO  uud  137.  —  Theod.  v.  St«inmeU :  Draprans  i«r  ISaer 
L).H<»lar:  StaiiimUfel  der  v.  M.  —  Gauhf,  II.  S,  730.  -.  Freih.  e.  Krohne  ^  II.  8.  3SS— &r.  — 
N.  (ioiK'ul.  Ilaiidb.  177H  und  1777,  8.  128,  1778.  iS.  148-51  uud  Nachtrag,  S.  78.  —  N.  W. 
A.-  L.  III.  8.  412.  -  Freih.  r  d.  Knestbxck,  8. 'J12.  —  Freih.  r.  Ltdebur ,  11.  8.  110.  - 
Siehmacher  t  I-  I7y:  v.  M.,  Brauuüchw.  II.  l-*7  iiiid  V.  Supplem.  30.  —  Harenherff,  HbUr. 
diplom.  Qaiidersl.  Tab.  33.  Nr.  3.  -  r.  Meding,  I.  8.  395-97.  -  W.-B.  des  Köoigr.  Baoaov. 
C.  44  und  8.   lü.  —  Knenchke,  11.  8.  301—803.  —  v.  He/tiir,  haoiiov.  Adel,  Tab.  if3. 

Minsinger,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstund.  Diplom  von  1790 
für  Andreas  Minsinger,  k.  k.  Stabs  -  Chirurg ,  mit  dem  Prädicate:  Ed- 
ler V.  — 

^eyerle  v.  Mühl/eld.  8.  2-ü. 

Minsleben.  Altes,  längst  erloschenes,  braunschweigisches  u.  Ittne- 
burgischos  Adelsgeschlecht,  von  welchem  nur  Name  und  Wappen: 
(Schild  quergetheilt :  oben  in  Roth  zwei  schwarze  Pfähle  und  unten  Sil- 
ber ohne  Bild)  durch  ein  Epitaphium  derer  t.  Garssenbtlttel  zu  Esse* 
rode  im  Lüneburgischen  bekannt  sind. 

r.  Meding,  11 1.  8.  4.'i7. 

Minntoli,  Menn  y.  Minntoli  (in  Roth  ein  schräglinker,  goldener 
Balken  und  vor  demselben  ein  gekrönter .  silberner  Löwe ,  an  dessen 
rechten  Hinterfusse  ein  kleiner,  goldener  Schild,  belegt  mit  einem  Hen- 
schenkopfe,  angeheftet  ist).  Schweizerisches,  aus  Genf  stammendes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  Heinrich  Menü  v.  Minutoli,  geb. 
1772  zu  Genf,  1787  in  die  k.  preuss.  Armee  trat  und  von  Stnfe  zu  Stufe 
stieg.  Derselbe  machte  als  Generalmajor  mit  mehreren  Gelehrten  eine 
Reise  nach  Aegypten,  welche  er  in  einem  selbstständigen  Werke  n.  in 
mehreren  Journal- Aufsätzen  beschrieben  hat  und  starb  1846  als  Gene- 
rallieutenant a.  D.  mit  Hinterlassung  dreier  Söhne.  Der  älteste,  Adolph 
M.  V.  M.,  h.  Sachs,  meiningenscher  Hofmarschall,  wurde  1848  ermordet, 
der  zweite,  Julius,  w.  k.  preuss.  Ober- Regier. -Rath,  war  längere  Zeit 
General-Consul  für  Spanien  und  Portugal  und  wurde  amtlich  mit  dem 
freih.  Titel  genannt  und  der  jüngste ,  Alexander,  wurde  k.  preass.  Re- 
gierungsrath. 

N.   Pr.   A.-L.  III.  S.  895.  —  fr^h.  v.  Udthmr,  U.  8.  11^ 


—     306     — 

lOiiatiyo,  Freiherren.  Erbl&ndisch  -  Osten*.  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1820  fDr  Friedrich  Minutillo,  k.  k.  Oenerolmtuor  a.  Montnrs- 
Inspeetor^  —  Ein  Sohn  desselben,  Vincenz  Freih.  v.  Minutillo,  war  in 
nener  Zeit  k.  k.  Generalmajor  und  Brigadier  bei  dem  1 .  Cavallerie-Ar- 
mee^Corps. 

M«ff«rle  9.  Mühl/tld,  8.  7t.  —  liilititr- .Sclif>mat.     d.  östcrr.  KaiMorthuraH. 

Mirbach,  Freiherren  und  Grafen  (Stammwappen :  in  Schwai'z  ein 
zehnendiges,  mit  der  Wurzel  ausgerissenes,  silbernes  Hirschgeweih). 
Böhmischer  Freiherrn-,  erbl.-österr.  Ritter-  und  Grafen-  und  preussi- 
seher  Grafenstand.  Kaiserliches  Adels-  und  Wappenbestätigungsdiplom 
von  1629:  Freiherrndiplome  vom  9.  April  1529  und  19.  Dec.  1663; 
Ritterdiplom  von  1786  für  Friedrich  Gotthard  v.  Mirbach.  kuriändischcr 
Linie ,  knrsächs.  Capitain  in  d.  A.  und  erbl.-österr  Grafendiplom  vom 
19.  August  1791  fftr  Denselben  als  Gutsbesitzer  in  Böhmen:  preussi- 
sches  Grafendiplom  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt  vom  15.  October 
1840  fftr  Johann  Wilhelm  Joseph  v.  Mirbach,  rheinischer  Lmie,  Ritter- 
haaptmann  der  Genossenschaft  des  rheinischen,  ritterbtirtigen  Adels,  k. 
preuss.  Major  a.  D.  und  königl.  Erlaubniss  zur  Annahme  des  W^appens 
nnd  Titels  eines  Grafen  v.  Mirbach  -  Harlf  für  Richard  Joseph  Hubert 
Frciherm  v.Vorst-Lombeck-Gudeiiau.  —  Altes,  rheinländisches  Rittcr- 
geschlecht  aus  dem  Stammhause :  Ruine  u.  Dorf  Mirbach,  an  der  EifeU 
im  Kr.  Dann,  Reg. -Bez.  Trier,  in  welchem  Walther  und  Heinrich  I. 
▼.  Mirbach  1095  die  Schenkungs-Urkunde  des  Herzogs  Gottfried  von 
Brabant  an  die  Kirche  zu  Ufflingen  in  der  Eifel  unterschrieben.  Theo- 
dorich v.Meirbach.  Ritter,  kommt  mit  seiner  Frau,  Judith,  und  seinem 
Bruder,  Johann,  1290  vor;  Henrich  war  1360  Bundesgenosse  der  Her- 
ren v.  Sleiden  gegen  die  Blankenheimer;  Wilhelm  besass  1398  die 
Burg  Dreibom  als  Pfand  etc.  Um  diese  Zeit  und  spüter  waren  die  Mir- 
bache  Vasallen  der  Grafen  v.  Blankenheim  und  Manderscheid  und  viel- 
fach die  Burgmänner  derselben  in  Gerolstein,  Kasselbnrg  etc.  Emme- 
rich I.  V.  M.  zog  1580  nach  Curland,  vermählte  sich  mit  Sophie  v.  Dön- 
hoff und  erwarb  die  pussenschen  Güter.  Von  dem  älteren  Sohne  des- 
selben, Emmerich  IL,  stammen  die  v.  Mirbach  in  Curland,  Ostpreussen 
nnd  Böhmen  ab,  während  der  jüngere  Sohn,  Johann.  1601  die  Güter 
seiner  Vettern  am  Rhein  erbte  und  dorthin  zui-ückging.  1634  wurde 
die  Familie  v.  M.  in  die  geschlossene,  curländische  Ritterbank  aufge- 
nommen und  in  der  Matrikel  des  liefländischen  Adels  von  1742  findet 
sich  dieselbe  noch.  Die  Niederlassung  in  Böhmen,  und  zwar  aus  Sach- 
sen, erfolgte  erst  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  —  Der  erbländ.- 
ö^rr.  Grafenstand  kam ,  s.  oben ,  in  die  Familie  in  der  Person  des 
Grafen  Friedrich  Gotthard  a.  d.  H.  Zeloden  in  Curland,  gest.  1824. 
Derselbe  vermählte  sich  1786  mit  Johanna  Nepom.  Philippine  Gräfin 
v.  Martinitz,  geb.  1747.  verw.  Grf.  Bolza,  Frau  auf  Kosmanos  und  in 
zweiter  Ehe  1805  mit  Barbara  v.  Holly,  geb.  1774.  Aus  der  zweiten 
Ehe  stammt:  Graf  Gotthard,  geb.  1806,  Herr  der  Herrschaft  Kosmanos 
im  Kr.  Bunzlau  in  Böhmen,  venu,  in  erster  Ehe  1828  mit  Mathilde 
Friederike  Grf.  Pachta,  Freiin  v.  Rayhofen,  geb.  1812,  gest.  1832,  in 
zweiter  Ehe  1834  mit  deren  Schwester,  Aloyse  Grf.  Pachta,  geb.  1808, 

KnetcAke,  DeuUtch.  AdelsLex.  VI.  20 


—     306     — 

gest.  1845  und  in  dritter  Ehe  1849  mit  Josephine  Freün  ▼.  StVincent- 
Montalin,  geb.  1805.   Ans  der  ersten  Ehe  stammt,  neben  einer  Todi- 
ter,  Grf.  Josephine,  geb.  1831,  vermählt  1851  mit  Friedrich  Grafieii 
V.  Schmising-Kerssenbrock,  k.  pr.  Regierungs-Referendar,  ein  Sohn,  Gr. 
Friedrich,  geb.  1832,  aus  der  zweiten  Ehe  aber  entsprossten,  neben  vier 
Töchtern,  von  welchen  Grf.  Natelie,  geb.  1836,  sich  1860  mitRndoIpb 
Grafen  Wratislaw  v.  Mitrovic  und  Schönfeld,  k.  k.  Gubemial-  u.  Statt- 
halterei-Rath  zu  Prag,  vermählte,  zwei  Söhne :  Graf  Hugo,  geb.  1840,  k. 
k.  Oberlieutenant  u.  Graf  Gotthard,  geb.  1845.  —  Graf  Johann  Wilhelm 
Joseph,  s.  oben,  hatte  sich  1819  mit  Antoinette  Grf.  v.  Wolff-Metter- 
nich  vermählt  und  starb  23.  Dec.  1849  ohne  Nachkommen,  nachdem 
er  den  Sohn  seiner  Schwester ,  Ottilia ,  vermählt  mit  Maximilian  Frie- 
drich Freiherrn  v.  Vorst  -  Lombeck  -  Gudenau :  Richard  Joseph  Hubert 
Freih.  v.  Vorst-Lombeck-Gudenau ,  s.  oben,  zu  seinem  Universal-  und 
Fideicommiss- Erben  bestimmt  hatte.    Letzterer  nahm  in  Folge  fidei- 
commissarischer  Anordnung,  wie  angegeben,  mitkönigl.  Erlaubniss  statt 
seines  bisherigen  Namens  Wappen  und  Titel  eines  Grafen  v.  Mirbach- 
Harff  an  und  so  entstand  die  gräfliche  Linie  Mirbach-HarfT,  welche  fol- 
gendes Wappen  führt:  Schild  geviert:  1  u.  4  das  mirbachsche  Stamm- 
wappen u.  2  u.  3  in  Silber  fünf,  1,  3  u.  1,  schwarze  Ringe  u.  auf  jedem 
äussern  Ringe  der  zweiten  Reihe  steht  einwärts  gekehrt  ein  schwarzer 
Rabe :  Vorst.   —  Die  hierher  gehörige  Linie  der  Familie  v.  Mirbach 
stieg,  wie  folgt,  herab :  Johann  v.  Mirbach :  Wilhelmine  v.  Schilling  n 
Güstorf;  —  Johann  Wilhelm  v.  M.:  Anna  Barbara  v.  Harff,  Erbin  n 
Harff;  —  Johann  Adolph  Werner,  lebte  um  1695:  Elisabeth  v.  Hocb- 
kirchen ;  —  Carl  Adolph  Joseph,  aufgeschworen  1714:  Gabriela  Godefridt 
Felicitas  v.  Schaesberg;  —  Wilhelm  Ludwig  Joseph,  aufgcschworei 
1742 :  Maria  Margaretha  v.  Buchholz;  —  Gerhard  Joseph  Wilhelm  so 
Harff:  Auguste  Grf.  v.  Velbrück-Lanquit ;  —  Ottilia  u.  Graf  Johann  Wil- 
helm Joseph,  Geschwister.  —  Graf  Richard  Joseph  Hubert,  geb.  1810 
und  gest.  1853  —  Sohn  des  1855  verstorbenen  k.  k.  KämmerersMaxi* 
milian  Freih  v.  der  Yorst-Lombeck  und  Gudenau,  Herrn  zu  Ziadlowitz 
in  Mähren,  aus  der  Ehe  mit  Ottilie  Freiin  v.  Mirbach  zu  Harff,  geat. 
1846  —  vermählte  sich  1840  mit  Julie  Grf.  Hoyos,  Grf.  v.  Guttenstein, 
Freiin  zu  Sttichsenstein.  geb.  1816,  folgte  als  Universal-  u.  Fideicom- 
miss-Erbe  seinem  1849  verstorbenen  Oheime  Grafen  Johann  Wilhelm 
Joseph  31.  Mai  1850  unter  Annahme  dessen  Namens,  Wappens  a.  Ti- 
tels und  war  k.  preuss.  Geh.-Regierungsrath.    Aus  seiner  Ehe  stammen 
zwei  Töchter,  Antonia  Freiin  v.  Mirbach-Harff,  geb.  1846  undTberese. 
Freiin  v.  M.-H.  und  zwei  Söhne:  Johann  Wilhelm  Graf  v.  Mirbach-HarC, 
geb.  1842,  Herr  zu  Harff,  Pylshof,  Enzen,  Honsdorf,  Immendorfi 
Fürth  etc.  etc.  und  Ernst  Freih.  v.  Mirbach-Harff,  geb.  1845.  —  Der 
freiherrliche  Stamm  blüht  in  zwei  Hauptlinien,  der  älteren  und  jüngeren. 
Die  ältere  Hauptlinie  zählt  vier  Speciallinien.  Die  erste  Speciallinic  hat 
drei  Aest«,  die  zweite  Speciallinie  aber  zwei  Aeste,  von  denen  der  zweite 
Ast  aus  drei  Zweigen  besteht,  der  erste  dieser  Zweige  ist  erloschen  und 
der  zweite  hat  zwei  Nebenzweige;  die  dritte  Speciallinie  ist  in  zwei 
Aeste  geschieden  und  die  vierte  ist  ongetheilt.  Von  der  jüngeren  Hanpt- 


—     307     -^ 

linie  sind  zwei  Speciallinien  erloschen.  Die  dritte  Speciallinie  hat  zwei 
Aeste  und  der  erste  Ast  zwei  Zweige.  Die  genealogischen  Verhältnisse 
beider  Hanptlinien,  so  wie  der  neueste  Personalbestand  aller  Special- 
linien, Aeste  und  Zweige  finden  sich  in  dem  genealog.  Handbuche  der 
freiberrl.  Häuser  genau  angegeben. 

MegerU  w.  Mükl/eld.  Krg.-Bd.  8.  23  u.  179.  -   Robima,  iiiederrheln.  Adel,  I.  8.301—306. 

—  N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  412—14.  -  Fahne,  I.  S.  •iH4.  -  Deutsche  Gr«fenhäus.  d.  Gegenw.  II. 
S.  120—2«.  —  Freiherr  t.  Ledtbur,  ü.  8.  110  u.  it.  —  Geoeal. Tiutehenb.  der  gr&flich.  HEu- 
•er,  I8«l.  8.  MS.  1864.  8.  5.V2-54.  u.  histor.  TMchtiib.  tn  Demselben,  S.  ßOß,  —  GeneAl. 
TMcb«nb    d.  frelh.  H&user,  \m^.  8.637-46.  —  8i*bmaeker ,   II     111.  -  r.  Steinen,  III.  7. 

—  Robeni,  ElemenUr werkeben,  I.  35.  -  Tyrof.  II.  2«8:  Gr.  v.  U.  —  W.  -  B.  der  Preuss. 
aiMinprotini,  1.  T«h.  82,  Nr.  164  und  8.  78:  Frelh.  t.  M.  sn  B.  -  Pomraer.  W.-B.  I.  417: 
V.  M..H. 

Mirendorp.  Altes,  meklenburgisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Tamme  v.  Mirendorf  noch  1 389  lebte.  —  Das  Wappen  des  Letzten  des 
Stammes  war  in  der  Kirche  zu  Rocknitz  im  Amte  Dargun,  Meklenburg- 
Schwerin,  aufgehangen. 

9.  Meding  ,  11.  8.  880  :  nach  dem  MaiiuMcripU-  abgegangener  meklenb.  Familien. 

Miretzky  v.  Mirtenfeld.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1816  für  Sebastian  Miretzky,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Prädicate: 
Y.  Idlrtenfeld. 

Megerle  9.  Mühl/eld,  Er«.  Rd.  8.  380. 

Mirmann.  Ein  in  der  Person  des  Peter  Franz  Friedrich  Stephan 
y.  Mirmann,  laut  Eingabe  d.  d.  (31eve,  23.  Juni  1829,  in  die  Adelsma- 
trikel der  preussischen  Rheinprovinz,  und  zwar  unter  Nr.  53  der  Classe 
der  Edelleute  eingetragenes  Geschlecht.  Die  Geschwister  v.  Mirmann 
waren  1857  zu  Eyll  im  Kr.  Cleve  angesessen. 

Freik.  v.  Ledebur,  11.  8.  111.  -  W.  •  B.  der  Preaiis.  Kheinprov.  I.  Tab.    83.  Nr.  165  u. 
8.  78. 

Mischtiak  v.  Scharfenfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1772  für  Johann  Mischtiak,  k.  k.  Feldartillerie-Unterlieutenant, 
mit  dem  Prädicate  :  v.  Scharfenfeld. 

Htget'U  V.  Müht/eld  ,  Erg.-Bd.  R.  3^0. 

I  Missbach.  Reichsadolsstand,  in  Kur-Brandenburg  anerkannt.  Adels- 
diplom vom  25.  Juli  1695  für  Johann  Enist  Missbach  und  Anerken- 
nungsdiplom vom  13.  Sept.  1699  für  Denselben.  —  Ein  aus  der  Neu- 
mark stammendes  Geschlecht,  welches  in  derselben  im  Kr.  Arnswalde 
bereits  1644  zu  Retz  und  1646  zu  Steinbusch  begütert  war.  Magnus 
Ewald  und  Carl  Gotthelf  Gebrüder  v.  Missbach  erbten  1769  von  ihrer 
Tante,  Eleonore  Constanzia  v.  Wedel,  in  Pommern  das  Gut  Runow  im 
Kr.  Regenwalde,  welches  später  Ernst  Sigismund  Ferdinand  v.  Miss- 
bach besass.  —  Prochnow  im  Kr.  Deutsch-Crone,  Prov.  Westpreussen, 
war  noch  1783,  Grüneberg  bei  Arnswalde  in  der  Neumark  1798  und 
Neu-Lobitz  bei  Dramburg  in  Pommern  1803  in  der  Hand  der  Familie. 
Ein  V.  Missbach,  Hauptmann  im  15.  k.  preuss.  Inf.-Regim.,  schied  1824 
aus  dem  activen  Dienste. 

N.  Pr.  A.-L.  in    8.  414.  —  Frei/V.  v.  Ledebur ,  II.  8.  111.  -  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch. 
IT.  4.  —  KneiCkke,  l.  8.  208. 

•  Mistelbach.    Altes,   erloschenes,   bayerisches  und    fränkisches 

Adelgeschlecht,  welches  von  Siebmacher  auch  zu  dem  meissenschen 


—     308     — 

Adel  gerechnet  wird,  doch  'findet  sich  in  den  bekannten  Schriften 
Aber  den  meissnischen  Adel  der  Name  Mistelbach  nicht.  In  Franken 
gehörte  die  Familie  zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  des  Cantons  Ge- 
bürg. — 

Wigul  Hund,  I.  8.  274.  —  Biedermann,  Canton  G«bärg.  Tab.  337.  —  Sutwtr,  8.  379  «. 
iid.  —  Riebntacher ,  I.  99  :  v.  Mistelbacb.  Bayerisch  n.  I.  l60 :  v.  Miatelbaeb,  MoiasiiUcb.  — 
w.  Meding,  lU.  H.  437  and  38. 

Mitdorf,  Freiherren.  SteiermSrkisches  Freih^mgeschlecht,  wel- 
ches von  dem  ausgegangenen  Geschlechte  v.  Aspach,  Bd.  1.  S.  124, 
22.  Oct.  1629  das  Wappen  (in  Gold  zwei  kreuzweise  tiber  einander  ge- 
legte, mit  Eisen  beschlagene  Dreschflegel)  erbte. 

Freik    w.  Stadt,  f  V.  8.  51ü  :  Wapp^obrief  der  Familie.  —  Sehmutz,  11.  8.  M6. 

Mitesser  ▼.  Dervent.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1813  für  Paul  Joseph  Mitesser,  k.  k.  Oberstlieutenant,  mit  dem  Prftdi- 
cate:  v.  Dervent. 

MegerU  w.  Mikl/eld,  8.  S29. 

Mithofen,  MithoiTen.  Beichsadelsstand.  Diplom  vom  7.  Novbr. 
1639  f^r  Hector  Mithobins,  Comes  Palatinus  und  Sachsen -lauenburg- 
scher  Geh.-Rath  und  Kanzler,  mit  dem  Namen :  v.  Mithoffen.  Der  Adel 
des  Geschlechts  wurde  dem  Fähnrich  v.  M.  im  Regimente  v.  Schwerin 
vom  Könige  Friedrich  11.  von  Preussen,  laut  Cabinetsordre  vom  3.  Juni 
1771,  auf  Grund  des  eingesandten  Diploms,  mit  dem  ausdrücklichen  Be- 
merken,* dass  es  einer  Erneuerung  des  Adeh  nicht  bedflrfe,  anerkannt 
—  Von  Hectors  Söhnen  war  Daniel  v.  M.  k.  schwed.  Geh.-Rath  und 
zuletzt  Sachsen  -  lauenburgscher  Kanzler,  Hector  Johann  v.  M.  aber 
Kanzler  der  Aebtissin  von  Quedlinburg.  Balthasar  Friedrich  v.  M.  war 
1736  ebenfalls  Kanzler  der  Aebtissin  des  genannten  Stifts.  Das  Ge- 
schlecht blühte  fort  und  war  nach  Anfange  des  jetzigen  Jahrb.  im  01- 
denburgschen  zu  Fickensholt  gesessen.  Friedrich  August  v.  M.  stand 
1806  als  Mcgor  im  k.  preuss.  Regimente  v.  Tschammer  und  wurde  1815 
pensionirt.  Der  gleichnamige  Sohn  und  seine  Tochter,  A.  C.  E.  v*  M., 
lebten  1855  in  Berlin. 

Fi-eih.  w.Ledebwr,  H.  8.  111. 

Mitis,  Ritter  und  Edle.  Erbländ.-Österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1780  für  Wenzel  Ignaz  Mitis,  k.  k.  Bergrath,  auch  Münz-  und  Berg- 
wesens-Ober-Inspector  zu  Nagybanien,  für  Ferdinand  Mitis,  k.  k.  Hof- 
rath  der  Hofkammer  im  Münz-  und  Bergwesen,  Bernhard  Mitis,  Rech- 
nungs-Official  bei  der  montanistischen  Hofbuchhaltung  und  Franz  de 
Paula  Mitis ,  Münzwardeins  A^juncten ,  mit  dem  Prädicate :  Edle  v.  — 
Der  Stanmi  wurde  fortgesetzt,  und  Sprossen  desselben  traten  in  die  k.  k. 
Armee.  In  neuster  Zeit  lebte  Joseph  v.  Mitis  als  Generalmajor  a.  D.  in 
Pressburg ;  Ferdinand  Ritter  v.  M.  war  Hauptmann  I.  Classe  und  Moritz 
Ritter  v.  M.  Oberlieutenant. 

MegerU  v.  Idühlfeld,  8.  131  und  32.  —  Milit.>Scbematiam.  des  Oesterr.  Raiserthaos. 

Mitleben,  Mittleben,  Mittlan.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1634 
für  Josua  Mittlau,  k.  k.  Hauptmann  und  für  die  Brüder  desselben,  Da- 
niel, Friedrich  und  Paul  Mittlau,  mit  dem  ^amen :  v.  Mittleben.    Die 


—     309     — 

Tamilie  war  in  Ostpreussen  im  Kr.  Angerburg  und  (rausenstein  gesessen. 
Der  Stamm  ist  erloschen. 

frei*.  V.  Ud*bur,  II.  8.  111  and  111.  8.  Sil. 

Mitscha,  Ritter.  Erbländ.-Osterr.  Ritterstand.  Diplom  von  1810 
fllr  Franz  Adam  Mitscha,  k.  k.  Holrath. 

Megerlä  p.  Müklfeld,  8.  i:i2. 

Mitschke- Kollande,  Mitschke - Collande.  Adelsstand  des  Kgr. 
Prenssen.  Diplom  vom  4.  Febr.  1846  fQr  Jobann  Leopold  Mitschke, 
Besitzer  yon  Bartnig,  Kollande  und  Wildbahn  im  Kr.  Militsch,  so  wie 
auf  Zindel  im  Kr.  Grottkau,  k.  polnisch.  Tribunals-Advocaten  a.  D., 
mit  dem  Namen :  v.  Mitschke-Kollande.  —  Der  Stamm  wurde  fortge- 
setzt. In  neuester  Zeit  war  August  Aloysius  Joseph  v.  M.-C,  Land- 
rath  a.  D.,  Herr  auf  Kollande,  Bartnig  u.  Wildbahn,  Alexander  v.  M.- 
C.  Herr  auf  Pomiany  im  Kr.  Schildberg  u.  Gr.  Butschkau  im  Kr. 
Namslau  u.  ein  v.  M.-C.   Herr  auf  Simsdorf  im  Kr.  Trebnitz. 

Frtih.  w.Ledebur,  U.  8    111  und  IIJ.  8    311. 

Mittelbarg.  Fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  der  reichs- 
freien Ritterschaft  des  Cantons  Altmühl  durch  seine  Besitzungen  ge- 
hörte. 

Biedtrtnann.  Canton  Altmuhl,  Tab.  237. 

Mittelstadt.  Ein  in  Pommern,  im  Brandenburgischen  und  in  Ost- 
preussen begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  sass  in  Pom- 
mern 1703  zu  Vötzkow  im  Kr.  Schievelbein ,  im  Brandenburgischen 
1751  zu  Nassenheide  im  Kr.  Nieder-Bamim  und  später  in  Ostpreussen 
zu  Meschkcn  im  Kr.  Ragnit. 

Fr€ih.  V.  Ledebur,  11.  8    111   u.  112. 

Mittenwalde.  Altes,  uckermärkisches,  auch  unter  dem  Namen : 
y.  Mittelwolde  und  Mittenwolde  vorgekommenes  Adelsgeschlecht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammhause  in  der  Uckermark.  —  Zabel  v.  Mittel- 
walde starb  1440  ohne  Nachkommen.  Mit  ihm  erlosch  der  Stamm  und 
Heinrich  v.  dem  Berge  wurde  mit  den  Gütern  desselben  belehnt. 

Orundemann,  8.  47.  —  N.    Pr.  A.-L.  V.  8.  332. 

Mittergarten.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1705  für 
Jeremias  Mittergarten,  Kammerdiener  des  Bischofs  von  Brixen  Caspar  . 
Ignatius  Gr.  Künigl. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  380. 

Mittermayr,  Edle  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold 
ein  auf  grünem  Boden  stehender,  vorwärtssehender  Mann  mit  langem, 
rothen  Rocke,  weissem  Kragen,  Aufschlägen  u.  Gürtel,  und  rother, 
weiss  aufgeschlagener,  spitziger  Mütze,  in  der  Rechten  drei  rothe  Ro- 
sen an  einem  Stiele  haltend  und  links  in  Roth  drei,  1.  u.  2,  goldene 
Sterne).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  4.  Juli  1792  für  Franz  de  Paula 
Mittermayr,  Mitglied  des  Innern  Raths  zu  München,  mit  dem  Prädi- 
cate:  Edler  v.  Der  Empfänger  des  Diploms,  ein  1766  geborener 
münchner  Bürgerssolm,  erhielt  das  erwähnte  Adelsdiplom,  welches  da- 
mals noch  zur  innem  Stadtraths- Stelle  in  München  erforderlich  war 
und  wurde  später,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern, 
als  k.  bayer.  Communal-Administrator  der  Haupt-  und  Residenzstadt 


—     310     — 

München  in  dieselbe  eingetragen.  —  Die  Familie  ist  nidit  mit  der 
schlesischen  Familie  v.  Mittmeyer  zu  verwechseln. 

9,  Lang,  8.  4&0.  -  W.-B.  d.  Rgr.  Bayern,  VII.  98. 

Mitterpaoher  ▼.  MitternbnrjBr.  Erblftnd.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1736  für  Joseph  Ignaz  Mitterpacher,  Güter-Präfect  in  Ungarn, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Mitter nburg. 

Mfgerle  v.  Mühlfeld,  Krgäiu.-Bd.  S.  381. 

Mitterstiller,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1760  für  Simon  Mitterstiller,  kursächs.  Platz-Oberstlieutenant 
za  Dresden. 

Megfrlt  v.  Mühlftld,  S.  71. 

Mittmann.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1748  ftlr  Jo- 
hann Andreas  Mittmann,  Handelsmann  zu  Krockau  und  von  1750  ftr 
Samuel  Mittmann,  Bürger  und  Kaufmann  zu  Krockau. 

JÜtgerle  v.  Mühl/fld,  Krg    Bd.  8.  391. 

Mittmann  und  Kirchberg.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb. 
in  Schlesien  blühendes  Adelsgeschlecht.  —  Johann  Anton  Valentin 
v.  Mittmann  und  Kirchberg,  k.  k.  Oberstlieutenant,  ^rb  16.  Febr.  1699. 

Frtih.  r.  Ledfbur,  U.  8.  112. 

^  Mittmeyer,  Mittmeier  ▼.  Plagotitz,  Mitmeier  (in  Blau  drei,  2  u.  1 , 

weisse  Tauben).  Ein  zu  dem  schlesisclien  Adel  zählendes,  nicht  mit  der 
bayerischen  Familie  v.  Mittermayr  zu  verwechselndes  Geschlecht,  wel- 
ches aus  Mähren  nach  Schlesien  kam  und  nach  einer  alten  Besitzung 
den  Beinamen  Plagotitz  führte.  —  Ein  Mittmeyer  v.  Plagotitz  trat  1808 
als  k.  pr.  Capitain  aus  dem  activeii  Dienste,  war  1820  Postmeister  in 
Strehlen  und  lebte  später  in  Cosel. 

SiAapius.  I    645.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  3.^3.  —  Freih.  t,  Ledebur  ,    II.  H.  31«.  —  Sitb- 
maekert  I.  75:  Die  MUmuyor,  Holilesiscb. 

Mittrowski  v.  Nomysl,  Freiherren  und  Grafen.  Böhmischer, 
alter  Freiherm-  und  erbländ.-österr.  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von* 
1705  für  Maximilian  Mittrowski  v.  Nemysl,  liandeshauptmannsschafts- 
Assessor  in  Schlesien  und  von  1716  für  Ernst  Matthias  M.  v.  N.  und 
Grafendiplom  von  1767  für  Joseph  Freih.  M.  v.  N.,  k.  k.  Oberstwacht- 
.meister  und  von  1769  für  Maximilian  Joseph  Freiherm  v.  Mittrowsky, 
k.  k.  Feldmarschall  und  Commandirenden  im  Banate  und  für  den  Bru- 
der desselben,  Johann  Baptist  Freih.  v.  M.,  k.  k.  Kämmerer,  Land- 
rechts-Beisitzer  und  Gubemialrath  in  Mähren.  —  Altes,  orsprOnglich 
böhmisches  Rittergeschlecht,  welches  urkundlich  bis  zu  Anfange  des 
13.  Jahrb.  zurückzuführen  ist.  Als  Stammhäuser  werden  Mitrowitz  im 
sonstigen  wlatis'*'  '^n  Kr' *  e  ir  d  Nemischl  bei  Bechin  im  taborer  Kreise 
angenommen  und  eine  Stammtafel  des  Geschlechts  hat  Baibin  mitge- 
theilt.  Eine  Stammverwandtschaft  mit  den  Grafen  Wratislaw  v.  Mitro- 
witz  findet  nicht  statt:  der  Beiname  der  letzteren  schreibt  sich  von 
einem  Schlosse  Mitrowitz  hör,  welches  das  Geschlecht  in  Kroatien  er- 
baut hatte.  Anq  Böl'm  »m  kam  die  Familie  nach  Mähren  und  später 
auch  nach  Schlesien.  In  Mähren  erwiesen  sich  nach  Paprocius  die  Mitt- 
rowsker  schon  1470  bei  dem  Einfalle  der  Ungarn  sehr  ritterlich  und 


/ 


—     811     — 

tapfer  und  Wenzel  Mittrowsky  v.  Nemischl  kommt  1593  als  Assessor 
des  mährischen  Landgerichts  im  ollmtttzer  Kreise  vor.  In  Schlesien  war 
nach  Sinapius  bereite  1593  die  Familie  im  Troppauschen  angesessen 
and  aus  der  schlesischen  Linie  entepross  der  obengenannte  Freiherr 
Ernst  Matthias  M.  v.  N.,  Vater  der  Grafen  Matthias  Joseph  und  Johann 
Baptist,  8.  oben.  —  Das  gräfliche  Haus  blüht  jetzt  in  zwei  Linien,  der 
älteren  und  jüngeren.  Die  Aeltere  umfasst  die  Nachkommenschaft  des 
Grafen  Maximilian  Joseph  und  die  Stammreihe  steigt,  wie  folgt,  herab : 
Peter  Mitrowsky  v.  Nemischl :  Eva  Freiin  v.  Larisch  und  Ellguth ;  — 
Carl  M.  V.  N.:  Helena  Freiin  v.  Lobeck  und  Kornitz;  —  Ernst  Mat- 
thias, Freiherr:  Maria  Theresia  Freiin  v.  Lehoteky;  —  Graf  Maximi- 
lian Joseph;  —  Graf  Johann  Nepomuk:  Antonia  Grf.  v.  Zierotin;  — 
Graf  Wilhelm,  geb.  1789  und  gest.  1857,  Herr  der  Herrschaft  Bern- 
stein, Bystritz  und  Rozinka  in  Mähren :  Josephine  Freiin  v.  Schröfft- 
Mannsberg,  verm.  1813  und  gest.  1834;  —  Wladimir  Graf  Mittrowsky, 
Freih.  v.  Nemyssl,  geb.  1814.  —  jetziges  Haupt  der  älteren  Linie  — 
Herr  der  Allodial  -Herrschaften  Pernstein  und  Bystritz  mit  dem  Gute 
Rozinka  in  Mähren  und  der  Herrschaft  Szarvds  in  Ungarn,  k.  k.  Käm- 
merer und  Major  in  d.  A.,  verm.  in  erster  Ehe  1844  mit  Antonia  Grf. 
▼.  Dietrichstein-Proskau,  geb.  1821  und  gest.  1847  und  in  zweiter  1850 
mit  Julie  Grf.  Salis-Zigers,  geb.  1832.  Aus  der  ersten  Ehe  stammen 
Äwei  Söhne:  Graf  Alphons,  geb.  1845  und  Graf  Ernst,  geb.  1847,  aus 
der  zweiten  aber  drei  Töchter:  Therese,  geb.  1851,  Josephine,  geb. 
1852  und  Emma,  geb.  1854.  —  Die  absteigende  Stammreihe  der  jün- 
geren Linie  ist  nachstehende :  Peter  Mitrowski  v.  Nemischl  bis  Ernst 
Matthias,  Freiherr,  s.  die  Stammreihe  der  älteren  Linie;  —  Johann 
Baptist,  Graf:  Josepha  Grf.  v.  Pergen  ;  —  Graf  Anton  Friedrich  (L), 
geb.  1770,  und  gest.  1842,  k.  k.  oberster  Hofcanzler:  Leopoldine  Grf. 
V.  Klebelsberg,  geb.  1773,  verm.  1797  u.  gest.  1831 ;  —  Graf  Anton 
Friedrich  (H.),  geb.  1801  —  jetziges  Haupt  der  jüngeren  Linie,  Herr 
der  Herrschaft  Myszowa  in  Galizien,  k.  k.  Kämmerer,  Geh.-Rath  und 
Oberlandesgerichts-Präsident  in  Steiermark,  Kärnten  und  Krain,  verm. 
1833  in  erster  Ehe  mit  Adelheid  Grf.  v.  Clam-Gallas,  gest.  1836  und 
1839  in  zweiter  Ehe  mit  Therese  Grf.  Wrbna  v.  Freudenthal,  geb. 
1812.  Aus  der  ersten  Ehe  stammt:  Leopoldine  vermählte  Freifrau 
y.  Simbschen,  geb.  1835  und  aus  der  zweiten  Ehe  entsprossten,  neben 
drei  Töchtern,  Marie,  geb.  1842  und  Franzisca  und  Leonie,  Zwillings- 
schwestem,  geb.  1846,  zwei  Söhne:  Graf  Anton  Friedrich  (IH.),  geb. 
1840,  k.  k.  Oberlieutenant  und  Gr.  Eugen,  geb.  1843,  k.  k.  Lieutenant. 
Der  Bruder  des  Grafen  Anton  Friedrich  (II.):  Graf  Joseph,  k.  k.  Geh.- 
Rath,  ist  Generalmajor  und  die  Schwester,  Grf.  Leopoldine,  geb.  1809, 
war  vermählt  mit  Joseph  Freih.  v.  Henrichs  auf  Wblfswarffen,  Herrn 
der  Herrschaften  Kunstadt  und  Gels  in  Mähren  etc. 

Baibin.  Miseell.  Dohem.  Der  2.  Lib.  'i.  —  Sinapius ,  l.  S.  645  u.  FI.  8.  382.  ~  Geneal. 
Archiv,  XXXVl.  8.  54».  -  Oauht.  I.  8.  1385  ano  86.  —  Zedltnr ,  XXf.  8.  553.  -  MtgtrU 
9.  Mühlftld,  S.  3.S  u.  BrK.-Bd.  8.  79.  —  v.  Schonfeld  ,  AdeUschematismns,  I.  S.  313.  —  D. 
Orafenhiuser  der  Oegenw.  11.  8.  122-24  —  Freih.  w.  Ledtbur ,  U.  8.  112  und  HI.  8.  311. 
—  Oeneal.  Taseheiib.  d.  grifl.  Hiujter.  1861.  8.  549.  1864.  8.  554—56  und  histor.  Handboch 
tu  Demselben,  8.  608.  —  Suppl.  zu  Hiebm.  W.-B.  VIII.  21.  Uerreo  M.  ?.  N.  —  Scbleaisches 
W.-B.  Nr.  160:  Freih.  t.  II. 

Mitzina,  Midtsiiii  Mistzin,  Altes,  in  Hiqterpommern  begütert  ge- 


—     312     — 

wesenes  Adelsgeschlecht,  welches  bereits    1671   angesessen  war  und 
noch  1724  zu  Moddrow  unweit  Bützow  sass. 

Fr^ih.  c.  L^debur,  II.  8.  112. 

Mitzlaff,  Mitzlaf,  Mitzlafe.  Eins  der  ältesten,  schon  im  14.  Jahrh. 
bekannten  Adelsgeschlechter  Hinter-Poinnierns,  welches  vorzugsweise 
im  stolper  Kreise  begütert  wurde  und  aus  welchem  Sprossen  auch  nach 
Schweden,  Dänemark,  Polen,  Oesterreich,  Schlesien  etc.  kamen.  — 
Georg  Mitzlaff  tritt  bereits  1389  als  gesessen  zu  Carzin  urkundlich  auf; 
Conrad  M.  zählte  schon  1463  zu  den  Bürgermeistern  der  Stadt  Stolpe, 
welches  Amt  später  im  Laufe  der  Zeit  sieben  Glieder  der  Familie  be- 
kleideten ;  Hans  v.  M.  und  die  unmündigen  Brüder  desselben,  Jürgen 
und  Carl,  wurden  vom  Herzoge  Boleslaw  in  Pommern  1490  mit  dem 
Gute  Carzin  feierlich  belehnt;  Berend  Mitzlaff  lebte  nach  einem  Urkun- 
densiegel 1574  und  nach  einem  anderen  solchen  Siegel  ungefähr  um 
dieselbe  Zeit  J.  C.  v.  Mitzlaff;  Joachim  v.  M.,  kaiserl.  Oberst,  wird  in 
der  Geschichte  des  30jährigen  Krieges  mehrfach  genannt  und  Carl 
Gustav  V.  M.,  Herr  auf  Schwuchow,  war  unter  König  Carl  XU.  von 
Schweden  Hauptmann.  Aus  seiner  Ehe  mit  Catharina  Marie  v.  Bau- 
demer  stammte  Franz  Gustav  v.  M.,  welcher  1789  als  k.  preuss.  Ge- 
neralmajor starb.  Derselbe  war  mit  einer  v.  Lauterbach  vermählt,  aus 
welcher  Ehe  mehrere  Kinder  stammten.  Das  alte  mitzlaffsche  Lehn 
Schmuchow  bei  Stolpe  hatte  er  seinem  Bruder,  Leopold  Wilhelm  v.  Mitz- 
laff überlassen,  welcher  dasselbe  1780  an  den  k.  pr.  Oberstlieutenant 
Carl  Sigismund  v.  Pirch  verkaufte.  —  Der  Stamm  hat,  mehrfach  begü- 
tert, dauernd  fortgebltiht.  In  neuester  Zeit  war  Otto  Ludwig  v.  M.  k. 
preuss.  Kammerherr,  Herr  auf  Ober-SchOttlau  im  Kr.  Guhrau  und  von 
drei  anderen  Sprossen  der  Familie  sass  der  Eine  zu  Schimmerwitz  im 
Kr.  Lauenbnrg,  der  Andere  zu  ßewersdorf  im  Kr.  Stolp  und  der  Dritte 
zu  Grossendorf  und  Dochow  ebenfalls  im  Kr.  Stolp. 

Micrael,  VI.  8.  506.  —  Oauh^  ,  I.  8.  1387  und  IT.  8.  730— a.1.  —  Rrüggemannt  I.  R.  165. 
—  N.  Fr.  A.-L.  III.  8.  415.  -^  Freih.  r.  Udehur ,  II.  8.  112.  -  Siebmacher  ,  V.  166,  - 
V.  Meding,  HI  6.  438.  -  l'ommersch.  W..ß.  II.  THh.  .^i  und  M.  8.  l:!9  •  141.  —  Kntsekkt, 
r.  8.  299. 

Mizka  V.  Loewenart.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1790  für  Lucas  Mizka,  k.  k.  Capitainlieutenant  bei  der  Artillerie,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Löwenart. 

Magerte  w.  Müf^l/t-ld.  Erg.-Bd.  8.  381. 

Mladota  v.Solopisk,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freihermstand. 
Diplom  vom  26.  Juni  1761  für  die  drei  Gebrüder  Mladota  v.  Solopisk: 
Joseph  Peter,  Verordneten  bei  der  böhmischen  Landtafcl,  Johann  Franz, 
k.  k.  Oberstwachtmeister  im  Dragoner-Regimente  Graf  Althann  und  Jo- 
hann Nepomuk,  Volontair  im  k.  k.  Regimente  Graf  Heister,  wegen  nr- 
altadeligen  und  ritterlichen  Herkommens.  —  Altes,  böhmisches,  ritter- 
liches Geschlecht,  welches  von  dem  Schlosse  Solopisk  im  czaslaner 
Kreise  den  Beinamen  führt.  Die  absteigende,  bekannt  gewordene 
Stammreihe  ist  folgende:  Georg  Rudolph  Mladota  v.  Solopisk:  Elisa- 
beth Rodowsky  v.  Hustirzan  ;  —  Georg  M.  v.  S.  auf  Skalka :  Magda- 
lena Vsensky  v  Prorubic;  —  Zdenko  M. :  Catharina  Dohalsky  v.  Do- 
haliz ;  —  Johann  Wilhelm  M. :  Maria  Magdalena  Studeneczky  v.  Passi- 
niowes;  —  Johann  Wilhelm  H.  M.:  erste  Gemahlin:  Anna  Veronica 


% 


—     313     — 

Merzin  y.  Villay;  —  Franz  Joseph  M.,  k.  Hauptmann  des  berauner 
Kreises  in  Böhmen :  Helena  v.  Golcz;  —  Joseph  Peter,  Jobann  Franz 
and  Jobann  Nepomok,  Gebrüder  und  Freiherren,  s.  oben.  —  Freib. 
Jobann  Franz  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Gertrud  Freiin  Kresel 
V.  Qnaltenberg  nur  eine  Tochter.  Maria  Anna,  welche  sich  1786  mit 
Joseph  Freib.  v.  Puteani  auf  Sautit«  vermählte;  Freih.  Johann  Nepo- 
muk  starb  1798  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Josepha 
Freiin  v.  Morawez  ebenfalls  nur  eine  Tochter,  Aloisia  Barbara,  welche 
sich  1773  mit  dem  ebengenannten  Joseph  Freih.  v.  Puteani  vermählt 
hatte  und  1782  starb,  Freiherr  Joseph  Peter  aber  setzte  den  Manns- 
stamm fort.  Derselbe  erlangte  durch  Diplom  vom  6.  Mai  1748  das 
oberste  Erbland-Thürhüter-Amt  des  Kgr.  Böhmen,  welches  nach  Er- 
löschen des  verwandten  Stammes  der  Karel  v.  Swarowa  erledigt  war, 
hatte  sich  mit  Ludovica  Freiiri  v.  Morawez  vermählt  und  aus  dieser  Ehe 
entspross:  Freih.  Franz  de  Paula,  aus  dessen  Ehe  mit  Josepha  Grf. 
Dobalsky  v.  Dohaliz  Freih.  Adalbert  stammte.  Letzterer,  geb.  1778, 
u.  gest.  1827,  Herr  auf  Marschau  u.  Oberst-Erbland-Thürhüter  in  Böh- 
men, k.  k.  Kämm.,  war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Maria  Grf.  Przichowsky 
V.  Przichowiz,  gest.  1805  und  in  zweiter  1806  mit  Franzisca  Freiin 
Scbimdinger  V.  Schimding,  geb.  1786.  Aus  der  zweiten  Ehe  stammt 
das  jetzige  Haupt  des  freiherrlichen  Hauses:  Freiherr  Adalbert  IL,  geb. 
1806,  Herr  auf  Zabrädka  und  Chlum  in  Böhmen,  Gberst-Erblandtbür- 
bflter  in  Böhmen,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1831  mit  Maria  Freiin  v.  Reitzen- 
stein  a.  d.  H.  Schönkirch,  geb.  1813,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  ent- 
sprossten:  Freih.  Zdenko,  geb.  1833,  Freih.  Franz,  geb.  1835,  k.  k. 
Kämmerer  und  Oberlieutenant  und  Freih.  Adalbert  HL,  geb.  1837, 
k.  k.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1863  mit  Maria  Fr^iin  v.  Riese-Stallburg. 
— '■  Aus  der  ersten  Ehe  des  Freih.  Adalbert  1.  stammen :  Freiin  Maria, 
geb.  1803,  Wittwe  des  1827  verstorbenen  Ernst  Grafen  v.  Thun  und 
Hohenstein  und  Freüii  Elisabeth,  geb.  1805,  verm.  1829  mit  ihrem 
Schwager  Leopold  Grafen  v.  Thun  u.  Hohenstein  zu  Ronsberg.  Die  leib- 
lichen lebenden  beiden  Brüder  des  Freiherrn  Adalbert  H.  sind,  neben 
einer  Schwester,  Freiin  Franzisca,  geb.  1809,  verm.  1837  mit  Carl 
Freih.  v.  Minutillo,  k.  k.  Rittmeister,  gest.  1842:  Freih.  Franz,  geb. 
1811,  Herr  der  Herrschaft  Amschelberg  in  Böhmen  und  Freih.  Carl 
Hugo,  geb.  1815,  Herr  auf  Graupen  und  Woleschno  in  Böhmen,  k.  k. 
Rittm.  in  d.  A.,  verm.  in  erster  Ehe  1842  mit  Helena  Grf.  Pötting  u. 
Persing,  Freiin  auf  Falkenstein,  gest.  1850  und  in  zweiter  1852  mit 
Gabriele  v.  Schönberg-Pötting. 

Meg^rln  v.  Mühlfeld,  8.  70.  -  (leneAl.  Taschenb.  d.  freih.  HSii^fr.  1M8.   f*.  250—52  imd 
IR64.  s.  540-42.   -   .-«nppl.  kii  Siebro.  W.-B.  VI.  24. 

Mleitz.  Altes,  längst  erloschenes,  schlesisches  Adelsgescblecht. 

SinapiuJi.  I.  8,  646. 

Mleschko  und  Tschelo.  Mleczko,  Mlitzko.  Altes,  schlesisches 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Henricus  Czelo  de  Czechowicz  1484 
lebte.  Dasselbe  wurde  dem  polnischen  Stamme  Kosciesza  einverleibt, 
war  1720  zu  Blazejowitz  und  Woysko  im  Kr.  Tosta-Gleiwitz  begütert 
and  sass  noch  1812  zu  Schalka  in  demselben  und  zu  Kozlowagora  im 
Kr.  Beuthen,  1816  zu  Maciejkowitz  ebenfalls  im  Kr.  BeaÜien  and  zu 


—     314     — 

Gedow  im  Er.  Tost^leiwitz,  1819  zu  Blazejowitz  und  1846  sn  Ober- 
Borüi  Im  Kr.  Pless. 

Sinapiut,  I.  R.  64S  —  #V«a.  «.  Lfdtbur,  IT.  8.  11)  tt.  II f.  8.  SU.  ~  Sit^mmelm' ,  I. 
75:  fHe  Ml»tehk«r  ndd  T«ehe1o,  SoblesUch.  ~  ».  Mtding,  II.  8.  SHO.  -  Sehlm.  W.-B.  fl. 
Nr.  105. 

Mniszecb,  Vandalin  de  Mniszech,  Grafen.  Erbländ.-Österr.  Gra- 
fenstand. Bestätigunfzsdiplom  des  schon  von  den  Yorclltern  gefflhrten 
Grafenstandes  von  1783  für  Joseph  Vandalin  Grafen  Mniszecb,  wegen 
altadeligen  Herkommens.  Der  Stamm  hat  fortgeblfiht.  Haupt  des  gräf- 
lichen Hauses  ist  jetzt:  Alexander  Graf  Mniszech  Vandalin  von  Gross- 
Konczyce,  geb.  1820 —  Sohn  des  Grafen  Stanislaus,  geb.  1774  u. 
gest.  1860,  Herrn  der  Güter  ülanöw,  Przedzel  und  Chyrow  in  Galizien, 
k.  k.  Kämmerers,  aus  der  Ehe  mit  Anna  Mathes  —  k.  k.  Stattbalterei- 
rath  in  Niederösterreich.  Der  Bruder  desselben,  Graf  Alphons,  geb. 
1828,  vermählte  sich  1857  mit  Hedwige  Grf.  v.  Dunin-Borkowska,  geb. 
1838,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  stammen.  —  Von  dem  Obeime  des 
Grafen  Stanislaus,  dem  Grafen  Michael,  gest.  1806,  Grossmarschall  von 
Polen,  entspross  aus  der  Ehe  mit  Ursula  Grf.  Zamoyska,  gest.  ebenfalls 
1806,  ein  Sohn:  Graf  Carl.  Derselbe,  geb.  1794  u.  gest.  1845,  hatte 
sieb  1820  vermählt  mit  Eleonore  Grf.  v.  Cetner,  geb.  1798  und  aus 
dieser  Ehe  leben  zwei  Söhne:  Gr.  Georg,  geb.  1822,  verm.  1847  mit 
Anna  v.  Haüska  und  Gr.  Andreas,  geb.  1823,  verm.  1849  mit  Anna 
Grf.  Potocka-Pilawa,  geb.  1827.  Der  Sohn  der  Letzteren  ist:  Leon, 
geb.  1850. 

MfgerU  V.  MühlfHd,  8.  95.  —  D.  Grafenh.  d.  Oegenw.  TTI.  N.  25X-55.  —  Oeneal.  Ta- 
•chenb.  d.  gräfl.  H&user,  1A64.  8.  556  u.  57  u.  histur.  Handbuch  sn  Demselben,  S.  <09.  — 
8applem.  xu  Siebmachor!«    W.-R.  I.  .^2. 

Mniszek,  Mniszek-Bnzenin,  Grafen.  Galizischer  Grafenstand. 
Diplom  von  1783  ftlr  Adam  Mniszek.  —  Mit  dem  Sohne  des  Diploms- 
Empfängers,  dem  Grafen  Stanislaus.  geb.  1774,  Heim  der  Herrscbäf- 
ten  Krysowice  und  Nizyniec  in  Galizien,  so  wie  der  Allodial-Herrscbaft 
Frain  mit  der  Burg  Neuhaeusel  im  Kr.  Znaim  in  Mähren,  k.  k.  Kämm., 
Geh.-Ratb  und  Oberst-Landmarschall  im  Kgr.  Galizien,  ist  der  Manns- 
stamm dieses,  mit  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie  nicht 
stammverwandten  Geschlechts  29.  Octob.  1846  wieder  erloschen.  Graf 
Stanislaus  hatte  sich  1807  mit  Helena  Fürstin  Lubomirska,  geb.  1784, 
vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammt:  Grf. Luitgarde,  geb.  1823,  verm. 
1843  mit  Eduard  Grafen  v.  Stadnicki,  k.  k.  Kämmerer  und  Erbland- 
Hofmeister  in  Galizien. 

Mfgerl«  v.  Mühlfetd.  Rrg.-Rd.  8  23.  -  D.  Qrafenh.  der  Ooxenw.  (U.  8  ttSS  a.  56.  - 
Qeneal.  Taxchenb.  d.  gr&fl.  Häuser,  1  *64.  8    557  u.  bistor.  Handb.  xu  Demselben,  8.  610. 

Mocbinger.  Altes  Patriciergeschlecbt  der  Stadt  Thom,  welches 
noch  1728  vorkam. 

FrHk.  V.   L^ft^bur,    IH.  S.  812. 

Mockel.  Altes,  cölnisches  Patriciergeschlecbt,  erloschen  im  Manns- 
stamme  23.  März  1722  mit  Philipp  Wilhelm  v.  Mockel,  Bflrgermei8t«r 
zn  Cöln  und  Herrn  zu  Arloff,  unweit  Rheinbach. 

Fahne,  I.  8.  285.  —  Frfihtrr  v.  Udtbur^  Ti.  8.  112. 

Mockershansen,  Mackersbausen,  auch  Ritter.  Böhmischer  Rit- 
terstand.  Diplom  von  1727  f^  Franz  Ladislaus  Roman  v.  Mockera- 


—     316     — 

haoseD,  Herrn  auf  Oberkauffung  (^est.  1756).  —  Ein  orsprüngHch  zu 
dem  sächsischen  Adel  zählendes  Gi'schleclit.  —  Franz  Roman  v.  Mockers- 
hausen,  geb.  1608  und  gest.  1608,  war  Herr  auf  Prauswigk,  kursächs. 
Oberhofgerichts-Assessor  und  Domherr  zu  Merseburg.  Wahrscheinlich 
brachte  derselbe  den  Adel  in  die  schon  lange  erloschene  Familie. 

Megerle  9.  Müfti/eld.  Krg.-Bd.  8.  17».    -   Freitt.  r.   Udthur.  II.  K.   112  u.  8.  123. 

Modgarben.  Ein  früher  zu  dem  ostpreussischen  Adel  zählendes 
Geschlecht,  welches  zu  Modgarben  unweit  Rastenburg  und  zu  Gross- 
Damerao  sass. 

Prtih.  V.  Led^bur,  11.  8.   113. 

Modler  v.  Bmkenstein.  Erbländ. -Osten*.  Adelsstand.  Diplom  von 
1819  ftlr  Johann  Modler.  k.  k.  Major  bei  der  Artillerie. 

M^^le  9.   Mühlf^UL  Rrg.  Bd.    .S.  lin 

*  Modrach,  Mudrach,  auch  Freiherren.  Böhmischer  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1713  für  Veit  Ferdinand  v.  Modrach,  Herrn  auf  Ratlien, 
Hermannsdorf,  Strachwitz  etc.,  des  Fürstenthums  Breslau  königl.  Mann 
und  Landes-Aeltester.  —  Schlesisches,  aus  der  Stadt  Breslau  stum- 
mendes,  schon  im  16.  Jahrh.  zu  dem  angesessenen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht, welches  im  17.  u.  18.  Jahrh.  in  Schlesien  ansehnlich  begütert 
war  und  auch  in  die  Oberlausitz  kam.  Dasselbe  sa.«s  bereits  1570  zu 
Polkwitz  im  Glogauschen  u.  1639  zu  Grüneiche  im  Breslauschen,  1690 
aber  schon  zu  Heidau,  Ober-  und  Nieder-Rathen  und  Wohnwitz  unweit 
Nenmarkt,  so  wie  zu  Hermannsdorf  im  Breslauschen ,  hatte  mehrere 
dieser  Güter  noch  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  inne  und  war 
noch  1757  zu  Lissa  unweit  Neumarkt  gesessen.  Zuerst  wird  ein  Ano- 
nymus V.  Mudrach  um  1530  genannt,  dessen  Hausfrau  eine  v.  Held 
war.  Von  dem  Enkel  desselben,  Bartholomaeus  v.  M.  auf  Grüneiche, 
des  breslauischen  Fürstenthums  und  der  zugehörigen  Weichbilder  kö- 
niglichem Mann  und  Landes- Aeltcsten,  gest.  1639,  stammte  Ferdinand 
▼.  M.,  Herr  auf  Ober-  und  Nieder-Rathon,  Heidau,  Hermannsdorf  und 
Wohnewitz,  kaiserl  Rath.  des  königl.  Burglehns  zu  Namslau  Director 
and  Präsident  des  Ratbs  zn  Breslau,  gest.  1690.  Von  Letzterem  ent- 
^ross:  Freih.  Veit  Ferdinand,  s.  obVn,  welcher  1719,  Nachkommen 
Unterlassend,  starb.  Von  seinen  Nachkommen  wurde  ein  Freiherr 
T.  Modrach  1741,  nach  der  Huldigung  des  Königs  Friedrich  II.  von 
Preussen,  General-Intendant  der  königl.  Schlösser  in  Schlesien.  —  In 
der  Oberlausitz  stand  einer  Linie  der  Familie  das  Gut  Schadewalde  bei 
Lanban  zu  und  Sprossen  derselben,  welche  das  adelige  Prädicat,  nicht 
aber  das. Wappen  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Schwarz  ein  aufwach- 
sender, goldener  Löwe  und  unten  in  Gold  zwei  schräglinke,  schwarze. 
oder  auch  blaue  Balken)  abgelegt  hatten,  lebte  noch  im  Anfange  dieses 
Jahrh.  in  Görlitz. 

Bandurhriftl.  Notii.    —    Sinapius,  fl.  8.  »84.   -  Oauhf  ,    II    fi.   750.   -     Freih. 9.  L*'debur, 

n.  8.  113. 

ModruBch,  Grafen.  Steiermärkisches  Grafengeschlecht,  welches 
bis  1390  zu  Montpreiss  sass. 

SckmutM,  11.  8.  56?. 

Modrzytzky,  Schütz  v.  Modrxytzky.    Böhmischer  Adelsstand, 


—     316     — 

Diplom  von  1702  für  Martin  Modrzytzky,  Amtsverwalter,  mit  dem  Na- 
men: Schütz  V.  Modrzytzky. 

Megerlt  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  3S1. 

Modscbidler  zn  Gera,  Motsckidler  v.  Gerau  (in  Blau  ein  gol- 
denes, das  Feld  ganz  überziehendes  Kreuz).  Altes,  fränkisches  Adelsge- 
schlocht,  welches  im  reichsunmittelbaren  Rittercanton  Gebürg  begütert 
war.  Das  Wappen  findet  sich  auch  am  Leichensteine  des  1497  verstor- 
benen wttrzburgischen  Domcapitulars  Georg  v.  Guttenberg. 

Biedermann,  Caiitoii  Gehürg.  Tab.  338   und  39.    -     Salter,    S.  2«*2l  —  Siebmachtr,  I. 
8.  lOH :  Die  ModschidlAr  xii  Gera,  Fränkisch    —  «.   M^fding,  [II.  8.  438  und  39. 

Modschidler  v.  Reinsbrann,  Mudschidler  (in  Silber  fünf  ganze, 
aus  dem  linken  Oberwinkel  hervorkommende,  schräglinks  gestürzte, 
rothe  Spitzen,  welche  schmal  und  sehr  lang  sind,  so  dass  die  mittelste 
beinahe  gegen  den  rechten  Unterwinkel  des  Schildes  stösst,  obgleich 
keine  den  Haupt-  oder  Seitenrand  berührt).  Altes,  fränkisches,  längst 
erloschenes  Adelsgeschlecht,  dem  Wappen  nach,  welches  sich  auch  am 
Denkmale  des  1511  verstorbenen  würzburgischen  Dompropstes  Albert 
V.  Bibra  findet,  ganz  verschieden  von  der  im  vorstehenden  Artikel  be- 
sprochenen Familie.  —  v.  Hattstein  hat  den  Namen  irrig :  Mond- 
schüttler und  Montschüttler  geschrieben. 

8al99r,  8.  SS4.  —    Siebmacher,  II.  75:    Mntschidler  ▼.  K.,  Frinki«ch.    -  t.  Meding,  D. 
8.  4.19  u.  40. 

Moeck.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  Jan.  1760  für  den 
Hauptmann  im  Dragoner- Regimente  der  fränkischen  Kreistruppen 
Moeck.  Der  Sohn  des  Diplomsempfängers,  dessen  Vater  ebenfalls  Haupt- 
mann unter  den  fränkischen  Kreistruppen  gewesen:  Johann  Christoph 
Wilhelm  v.  Moeck,  geb.  1764,  wurde,  nach  Anlegung  der  Adelsma- 
trikel des  Kgr.  Bayern,  in  dieselbe  aufgenommen. 

p.  Lang,  8.  450.  —   Tyroff,  I.  7.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Baiyorn,  VII.  28. 

Moehlen,  v.  der  Moehlen,  Mohlen.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Neu- 
mark, welches  namentlich  im  friedeberger  Kreise  begütert  wurde,  be- 
reits 1552  zu  Birkholz  unweit  Friedeberg  und  zu  Raakow  bei  Ams- 
walde,  so  wie  1587  zu  Hohen-Car«ig  sass,  später  mehrere  andere  Güter 
in  der  Neumark  an  sich  brachte  und  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb. 
auch  vorübergehend  in  Ostpreusson  und  Pommern  ansässig  war.  — 
Gauhe  beginnt  nach  dem  bekannten,  ihm  zur  Benutzung  überlassenen 
genealogischen  Manuscripte  die  Stammreihe  der  Familie  mit  Anshelm 
V.  Möhlen  auf  Lichtenow  und  Carzig.  Derselbe  hatte  drei  Enkel :  Wolff, 
Balthasar  v.  M.  auf  Lichtenow  und  Carzig  und  Jacob.  Dass  die  beiden 
Letzteren  Nachkommen  gehabt,  ist  nicht  bekannt,  Ersterer  abfer,  Wolff 
V.  M.,  setzte  den  Stamm  fort.  Derselbe,  kursächs.  Kammerjunker  und 
der  kurfttrstl.  Gemahlin  Hofmeister,  nahm  1625  seine  Entlassung  und 
begab  sich  auf  sein  Gut  Lichtenow,  wo  er  1646  starb.  Von  seinem 
Sohne,  Wolff  Joachim,  entspross  Georg  Wilhelm,  welcher  1712  als  kur- 
sächs. Rittmeister,  einen  Sohn,  Ernst  Wilhelm,  hinterlassend,  starb. 
Nächstdem  giebt  Gauhe  noch  an,  dass  Georg  Ehrenreich  v.  Möhlen  auf 
Hohen-Carzig  als  k.  preuss.  Oberst  1735  gelebt  habe.  Letzteren  nennt 
der,  die  Familie  besprechende  Artikel  im  neuen  preuss.  Adels-Lexicon, 


—     817     — 

Nach  diesem  Artikel  wurde  Joachim  v.  Möblen  unter  dem  Knrfarsten 
Oeorg  Wilhelm  zu  Brandenburg  1630  zum  Obersten  bestellt  und  der 
Sohn  desselben,  Ernst  Ludwig,  kommt  1671  als  Herr  der  Gttter  Carzig, 
Uchtenow  und  Wultzig  vor.  Balthasar  v.  M.  auf  Lichtenow  und  Hohen- 
Carzig,  gest.  1713,  war  mit  Cordula  v.  Wolden  vermählt.  Georg  Ehren- 
reich V.  M.,  s.  oben,  starb  1741  und  mit  dem  Enkel  desselben,  Carl 
Friedrich  v.  Möhlen,  Herrn  auf  Hohen  -  Carzig  und  Lichtenow ,  erlosch 
qiter,  28.  Juni  1779,  der  alte  Stamm.  Die  Güter  kamen  an  die 
Y.  Holtzendorff  u.  v.  Syüow  auf  Zernikow. 

-     Oauä*,  I.  S.   1397.  und  b8.  -   N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  3Sä.  —  Freih.  9.  Ltdebur,    II.  8.  U3. 

Moelk.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1774  für  Joseph 
Adam  Moelk,  Kammermaler. 

Meg*rU  w.  Mühl/tld,  Krg  -Bc:.  8.  381. 

Möllendorff  (in  Roth  vier  silberne  rechte  Spitzen).  Altes,  märki- 
sches und  magdeburgisches  Adelsgeschlecht,  dem  Stamme  und  Wappen 
nach  verschieden  von  der  im  nachstehenden  Artikel  besprochenen  Fa- 
milie, wenn  auch  der  Name  von  einem  und  demselben  Orte  in  der  Alt- 
mark herkommt.  Dasselbe,  früher  auch  Mollendorf  geschrieben,  sass 
schon  1332  zu  Mollendorf  bei  Osterburg,  1378  zu  Schönfeldt  bei  Je- 
richow,  1380  zu  Wudicke,.  1403  zu  Hohen-Göhren,  beide  ebenfalls  bei 
Jerichow,  war  noch  im  17.  und  namentlich  im  18.  Jahrh.  in  der  jetzigen 
Provinz  Sachsen  ansehnlich  begütert  und  hatte  noch  1803  Hohen- 
Göhren  und  Et'insdorf  bei  Delitzsch,  so  wie  1811  noch  Wudicke  inne. 
—  Die  Stammreihe  der  magdeburgischen  Linie  beginnt  Niclas  Möllen- 
dorff, welcher  1326  und  noch  1332  lebte  und  der  Sohn  desselben,  Nic- 
las n.,  besass  die  oben  genannten  Güter  Schönfeldt  und  Wudicke.  Die 
Linie  zu  Hohen-Göhren  fängt  mit  Mitike  v.  M.  um  1403  an.  Aus  dieser 
Linie  stammte  Christoph  v.  M.,  welcher  um  1675  als  erster  evangeli- 
sdier  Domdechant  zu  Magdeburg  starb ;  Hans  v.  M.  auf  Hohen-Göhren 
starb  1580  als  braunschweigischer  HofinÄttchall;  Wolff  Friedlich  v.  M. 
lebte  um  1712  als  k.  poln.  u.  kursächs.  KaBnoierberr  und  später  standen 
mehrere  Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  preuss.  Armee.  Friedrich 
Christoph  V.  M.  —  ein  Sohn  des  1704  verstorbenen  k.  pr.  Deichhaupt- 
manns  Johann  Friedrich  v.  M.,  Herrn  auf  Bohen-Göhren  und  Wudicke, 
ans  der  Ehe  mit  Hertha  Sophie  Auguste  T.  Bismark  —  starb  1747  als 
k.  preuss.  Generallieutenant  und  hinterlieas,  vermählt  mit  einer  v.  Re- 
der, nur  eine  Tochter.  Ein  jüngerer  Bruder  desselben,  Johann  Adolph 
^.  M.,  stieg  1745  ebenfalls  zum  Generallieutenant,  nahm  1754  seinen 
Abschied  und  stail)  1 758  auf  seinem  Outß  Wudicke.  Derselbe  hatte 
ans  der  Ehe  mit  Caroline  Auguste  Sophie  Edle  v.  d.  Planitz  a.  d.  H. 
Langenstein  zwei  Söhne.  —  Der  Stamm  blühte  noch  in  das  zweite 
Jahrzent  des  19.  Jahrhunderts  hinein,  scheint  aber  in  demselben  an 
Sprossen  sehr  abgenommen  zu  haben  und  wird  in  neuer  Zeit  unter  dem 
im  Königr.  Preussen  begüterten  Adel  nicht  mehr  aufgeführt. 

SinapiM,  l.  8.  64C  aiid  47.  —  Gauhe,  I  8.  1383  und  84.  —  Ztdler,  XXI.  8.  772-7i).  - 
9.  Drfyhattpt,  II.  8.  214»  und  Tab.  4*.  Nr.  6.  —  Frtih.  9.  Krohn* ,  II.  S.  857— .S9.  — 
SUfena,  C«aipen-lMeüfittrl«iche  Gesrhlcchubistor.  8.  111.  —  0.  Ueoktrit».  li^acMechxM-JirtAhl.. 
1.  Tab.  %H.  — »N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  415-17.  -  Freih.  9.  Ledebttr,  O.  8.  111. -SiVfrwiacAer,  I. 
175  :  ?.  Mollendorf,  Mirckisch.  -  9.  Meding,  I.  8.  897  u.  98.  -  T^of,  I.  7  :  Rd.  v.  Meol- 
ItDdorf.  —  Suppl.  tu  8iebm.  W.B.  III.  9. 


—     318     — 

MQllendorff  (in  Silber  ein  dreiarmiger.  goldener  Leuchter).  Altes, 
märkisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Name  ebenfalls,  s.  den  vorstehenden 
Artikel,  von  dem  Sitze  Möllendorf  in  der  Altmark  nnweit  Osterbnrg 
hergeleitet  wird.  Dasselbe  war  bereits  1391  zu  Pabsdorf  bei  Jericbow, 
1476  zu  Cnmlosen,  1542  zu  Gadow,  Gartz  u.  Krampfer,  so  wie  1600  zu 
Lindenberg,  sänimtlich  in  der  Priegnitz,  gesessen,  erwarb  im  17.  und 
18.  Jahrh.  in  der  Altmark  und  in  der  Priegnitz  mehrere  andere  Gflter 
und  wurde  auch  in  Pommern  mit  Elbershagen  bei  Regenwalde,  so  ide 
im  Schwerinschen  zu  Dargelitz  begütert.  —  In  Bezug  auf  die  älteren 
Sprossen  der  Familie  ist,  da  dieselben  von  denen  der  anderen  Familie 
dieses  Namens,  wie  erwähnt,  bisher  nicht  genau  geschieden  sind,  leicht 
ein  Irrthum  möglich.  Nach  Allem  gehören  zu  diesem  Stamme:  Henning 
V.  M.,  welcher  1572  vom  Kurfürsten  Johann  Georg  zu  Cöln  a.  d.  Spree 
zum  Hauptmann  über  die  Leibwache  bestellt  und  Gurt  v.  M.,  welcher 
1 620  zum  Rittmeister  über  die  priegnitzischen  und  ruppinschen  Ritter- 
dienste ernannt  wurde.  Hartwich  Friedrich  v.  M.  a.  d.  H.  Lindenberg, 
Commandeur  eines  k.  pr.  Grenadierbataillons,  blieb  1757  in  dar 
Schlacht  bei  Collin,  der  jüngere  Bruder  aber,  Wichard  Joachim  Hein- 
rich V.  M..  geb.  1724  auf  dem  väterlichen  Gute  Lindenberg,  stieg  in 
der  k.  pr.  Armee  von  Ehrenstufe  zu  Ehrenstufe,  wurde  1793  General- 
feldmarschall und  starb  a.  D.  1816.  Aus  seinen  Gütern  stiftete  er  das 
Familien-Majorat:  Läudchen  Cumlose,  mit  dem  Stammhause:  Schloss 
Gadow  in  der  Priegnitz  und  den  dazu  gehörigen  Besitzungen,  wozu  nodi 
die  in  Pommern  gelegene  Herrschaft  Elvershagen  kam.  Da  der  General- 
Feldmarschall  v.  M.  un vermählt  war,  hatte  er,  schon  mehrere  Jahre  vor 
seinem  Tode,  einen  Neffen,  den  in  seinem  Regimente  stehenden  Lieute- 
nant V.  Bonin,  zum  Erben  seiner  Güter  erklärt  und  det*8elbe  fahrte  mit 
königl.  Erlaubniss  bereits  den  Namen :  Bonin  v.  Möllendorf,  doch  blieb 
derselbe  im  Treffen  bei  Hagelsberg  1813  als  Hauptmann  der  kurmär- 
kischen Landwehr  auf  dem  Felde  der  Ehre  und  nun  adoptirte  der  Feld- 
marschall 1813  die  drei  Söhne  seiner  Gross-Nichte,  einer  Schwester 
des  erwähnten  Hauptmanns  v.  Bonin,  Ernestine  v.  Bonin,  welche  mit 
dem  k.  preuss.  Major  a.  D.  Theodor  v.  Wilamowitz  vermählt  war, 
welche  4.  Mai  1815  die  königl.  Erlaubniss  erhielten,  sich  „Wilamowitz 
V.  Möllendorf"  zu  nennen  und  das  angestimmte  Wappen  mit  dem 
V.  möllendorffschen  zu  führen,  s.  den  Artikel:  W ilamowitz-Möllendorff. 
—  Der  V.  möllendorffsche  Stamm  hat,  begütert  in  der  Priegnitz  und  im 
Ruppinschen,  fortgeblüht  und  Wichard  Ernst  Friedrich  v.  Möllendorf 
war  1857  Herr  auf  Krampffer  (Fideicommiss),  Kfcin  -  Gottschow  und 
Simonshagen  in  der  West-Priegnitz,  Horst  in  der  Ost-Priegnitz  u.  Gran- 
ser  im  Kr.  Ruppin. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  415-418  ii.  V    S.  334.  —  Fr^ih.  r.  Udehnr,  II.  8.  114  und  IIS. 

Möller  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  ein  rother 
Querbalken,  belegt  mit  einer  halben,  rothen  Rose,  an  welche  eine  halbe, 
goldene  Sonne  geschoben  ist  u.  links  in  Roth  eine  an  die  Theilungslinie 
angeschlossene,  halbe,  silberne  Lilie  mit  goldenem  Hefte  oder  Bunde). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  Mai  1541  für  Joachim  Möller  aus 
Hamburg,  fürstl.  celleschen  Ganzler,  für  sich  u.  seine  Nachkommenschaft, 


—     319     — 

nnter  Verlndening  des  bisherigen  Wappens  n.  Bestätigimgsdiplom  vom 
18.  Min  1570  ftr  die  Söhne  des  Joachim  v.  Möller:  D.  Joachim  Möl- 
ler, ftntl.  Iflneborg.  Kanzler,  mit  seinen  Brüdern :  Eberhardt  des  Baths 
zu  Hamborg,  Heinrich  and  Hanns  M.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und 
schied  sich,  begütert  im  Lüneburgischen ,  in  die  Linien  zum  Heiligen- 
thal und  zu  Rethem.  Die  Linie  zu  Rethem,  welche  1660  folgendes 
Wappen  führte:  Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Roth  eine 
goldene,  halbe  Sonne  und  links  in  Blau  ein  goldenes,  halbes  Kammrad, 
Beide  an  die  Theilnngsllnic  gcschlussen,  ist  im  18.  Jahrh.  erloschen, 
die  Linie  zum  Heiligenlhai  aber,  welche  sich  des  Wappens  nach  dem 
Diplome  von  1541  bediente,  bisweilen  jedoch  die  halbe  Rose,  mit  einem 
schwarzen  Kammrade'^elegto,  wurde  fortgesetzt  und  gehört  im  Königr. 
Hannover  durch  Besitz  der  Güter  Heiligenthal  und  Rethem  im  Lüne- 
burgischen, so  wie  Eyssel  im  Verdenschen,  zum  ritterschaftlichen  Adel 
der  lüneburgischen  und  verdenschen  Landschaft.  —  Früher  besass  die 
Familie,  ausser  den  ebengenannten  Gütern,  auch  das  Gut  Drackenburg 
im  Hoyaischen  und  hatte  sich  auch  im  Meklcnburgischen  im  AuiteNeu- 
Kalden  zu  Hohen-Mistorif,  Karnitz  und  Tcschow  ansässig  gi) macht. 

y.  MöUtr,  CimbrU  litteraU,  I.  S.  437.  -  P/^/ßHger,  I.  H.  UM.  —  Frtik.  e.  Krohn«,  U. 
8.  3S9  und  fiO  u.  44S.  -  Manecke.  BiograpA.  .SkiisHii,  S.  iti  und  19.  —  8pi«l,  VAtfrliiid.  Ar- 
chiv, 1H20.  Bd.  11.  s.  .159  und '1.1.  —  Spanp^nhfrg,  Vaterl.  Arch..  iMiS.  I.  8.  LS.  —  v.Kobhe, 
iimch.  d.  Herz(»gthuin!)  Rreiaou  u.  Verden,  (.  8.  '298.  —  Frttih.  9.  d.  Kn^nfh^ck,  S.  213.  — 
Frtih.  r.  Led^httr.  II.  8.  Il5.  -  Siehviacher,  V.  VSS  :  Die  Möller,  hamburg.  Adelsi;e9ehlecht. 
».  Mtdinr/,  1.  8  398-400.  -  Tyrof.  II.  223:  Hn.  v.  Möllern.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Haunov.  D. 
12  und  S.  10.  —  Kn^tchke,  I.  8.  »K)  u.  301. 

Möller  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Grün  drei  Füllhörner  und 
unten  der  liftnge  nach  getheilt :  rechts  in  Roth  drei  silberne  Sterne  und 
links  in  Grün  wieder  drei  goldene  Füllhörner).  Adelsstand  des  Königr. 
Preussen.  Diplom  vom  26.  Oct.  1800  für  die  Gebrüder  Möller:  Ernst 
August,  k.  preuss.  Capitain  im  Füsilier  -  Bataillon  v.  Greiffenberg  und 
Carl  Wilhelm,  k.  pr.  Lieutenant  im  Füsilier-Bataillon  v.  Holzschuher  u. 
Diplom  vom  14.  Febr.  1805  für  D.  Friedrich  Wilhelm  Möller,  k.  pr. 
Medicinal-Rath  zu  Minden. 

Haudicbrini.  Notis.  —  Frtih.  e.   Ledtbur,  II.  8.115.  -  W.-B.  d.  Preuss.  Monaioli.,  IV. 5. 

Möller.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  27.  Octob.  1814 
fÄr  Dr.  Gustav  Möller,  Hofgerichts-Präsidenten  zu  Greifswald.  Von  dem- 
selben, gest.  1844,  stammt  der  k.  preuss.  Appellations- Gerichts-Präsi- 
dent V.  Möller  zu  Breslau,  dessen  Sohn  Premierlieutenant  im  4.  k.  pr. 
Garde-Regiment  zu  Fuss  ist. 

Hand^rhriftl.  Notiz.  -   Frttih.  v.  L^debur,  H.  .S.  115. 

Möller  (in  Roth  ein  goldener  Querbalken,  oberhalb  desselben  ein 
halbes,  goldenes  Mühlrad  und  unter  demselben  drei  Kugeln).  Ein  zu 
dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  zählendes  Geschlecht,  zu  welchem  ein,  den 
freiherrlichen  Titel  führender  v.  Möller  gehörte,  welcher  1833  als  Haupt- 
mann im  4.  k.  preuss.  Infanterie-Regimente  zu  Danzig  stand. 

F^eih.    9.  Ledfbur,    II.    8.  115. 

^  Möller -Lilienstern,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  in  Blau  acht, 

3,  2  u.  3,  achtstrahlige,  goldene  Sterne ;  2  und  3  in  Silber  der  rechts- 
gekehrte Kopf  und  Hals  eines  schwarzen  Hundes  mit  goldenem  Hals- 
bande und  4  in  Blau  eine  Gartenlilie  mit  drei  Blüthen  und  vier  Blät- 


—     320     — 

tern).  Ein  nach  Meklenburg  gekommenes,  freiherrliches  Geschlecht, 
welches  das  Gut  Rothspalk  erwarb  und  wohl  schwedischen  Ursprunges 
ist.  Ein  Baron  v.  Möller-Lilienstem  kommt  1837  als  Herr  auf  Roths- 
palk vor. 

Frtih.  c.  Lfdebur,  \\.  8.    HS.  —  Moklenb.  W.-B.  T»b.  3'..  Nr.  ISO  u.  8.  29. 

Mölner,  Möllner  (in  Silber  ein  mit  drei  Wurzeln  ausgerissener  Di- 
stelstrauch mit  drei  blühenden  Distelköpfen  und  zwei  Blättern).  Lüne- 
burgisches Patricier-Geschlecht.  —  Lucas  Möllner,  aus  altem,  vorneh- 
men Geschleclite  der  Mark-Brandenburg,  bischöfl.  hildesheimischer  und 
fürstl.  pommerischer  Kanzler  und  Geh.-Rath ,  wendete  sich  nach  Lüne- 
burg und  wurde  1533  daselbst  Rathsherr.  Der  Stamm  blühte  fort,  bis 
Hartwich  Georg  v.  Möllner,  nachdem  er  die  Kriegsdienste  verlassen, 
21.  Septemb.  1720  als  Obersegger  zu  Lüneburg  starb  ui\d  den  Stamm 
schloss. 

9.  Htltback,  11.  8.  1J*2 :  n«cb  Büttner.  brAunscIiw.-luneburg.  Qeichl.    -  v.    Mtding,    Ul. 
8.  44«  u.  48. 

Moeneh.  Altes ,  früher  zu  dem  schlesischcn  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht. 

Sinapius,  I.  S.    C48.  ~   Siehtitacher  .  II.  49,  -  r.  Ueding,  II.  8.  .^1  u.  82. 

Mönchsberg.  Altes ,  schlesischcs  Adelsgcschlecht ,  aus  welchem 
Hermanus  de  Mönchsberg  bereits  1292  lebte.  Dasselbe,  von  Sieb- 
macher zum  schweizerischen  Adel  gerechnet,  ist  vor  dem  17.  Jahrh.  er- 
loschen. 

Sinapius,  I.  8.  64S.  —  Siebmacfmr,  II.  144.   -  v.  ileding,  UI.  8.  .582. 

Möns  ,  Freiherren  n.  Grafen.  Alt^s ,  niederländisches  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Henricus  und  Gerebrandus  Barone  v.  Moens  — 
Söhne  des  Bernhardinus  Moens,  Herrn  zu  Kinkerland.  Grysoort  etc.  — 
mit  ihrer  Mutter,  Maria  Magdalena  Ornia  Freifrau  v.  Uryenesse,  Sluyp- 
wyck,  Ravensberg,  Alt-  u.  Neu-Oravecoop,  Nieuwcnbröck  etc.,  26.  Dec. 
1724  vom  K.  Gart  VI.  in  den  Grafenstand  erhoben  wurden. 

Butken*  Troph    de  Brabaut,  Suppi.  II.  S.  440.  -    Gauhe,  II.  8.  1679. 

Mörder.  Altes,  pommernsches  Adelsgeschlecht,  welches  besonders 
im  Wolgastschen  begütert  und  stammverwandt  mit  den  v.  Kahlden  war. 
Nach  Einigen  kam  dasselbe  aus  Meklenburg  nach  Pommern,  nach  An- 
deren, deren  Annahme  wohl  die  richtige  ist ,  aus  Pommern  nach  Mek- 
lenburg. Ein  Dominus  Chotanus,  welcher  zuerst  1229  in  einer  Urkunde 
des  Wizlaus  I.  von  Rügen  genannt  wird,  tritt  1253  in  einer  Urkunde  des 
Jaromar  IL  mit  dem  Beinamen :  dictus  de  Mordere  auf.  Johannes  Mer- 
der  erscheint  1264  als  Zeuge,  Johann  Merder,  Ritter,  1287  in  einem 
Lehnbriefe  des  Klosters  Neuenkamp  und  Hinricus  Mordcrus  1289  in 
einem  Kaufbriefe.  Glocamus  M.  stand  um  1376  bei  dem  Herzoge  Bo- 
gislaus  VIII.  in  grossem  Ansehen  und  um  dieselbe  Zeit  lebte  auch  Go- 
tha M.,  Ritter.  —  Die  Familie  sass  bereits  1287  zu  Cordshagen,  1289 
zu  Berendhagen,  1293  zu  Alten-W'illershagen ,  1341  zu  Pantelitz  u.  zu 
Vogelsang,  sftmmtlich  unweit  Franzburg  und  erwarb  spüter  mehrere  an- 
dere Güter.  —  Achatius  M.  wurde  1606  Landrath  zuWolgast  und  die- 
selbe Würde  bekleidete  auch  Joachim  M.,  welcher  1632  starb.  Johann 
Bogislaus  V.  M.  war  1642  kais.  Oberst  und  Commandant  zu  Brieg.  — 


—     821     — 

JJm  1720  bestand  die  pommerische  Linie  der  Familie  nur  noch  ans 
Hans  Gkorg  M.  za  Mötzschan  nnd  Niepras  im  bartischen  Districte  und 
an^  dessen  einzigem  Sohne,  der  sp&ter  seine  Linie  schloss.  Die  meklen- 
bnrgische  Linie  ist  im  Mannsstamroe  1730  mit  Julias  v.  MOrder,  Herrn 
auf  Datschow  (Dassow)  erloschen. 

merael,  8.  508.  —  Oauke ,  I.  8.  I8*«9  d.  90.  —  ledUr,  XXI.  8.  7i»5.  -  N.  Pr.  f^.-L. 
III.  8  418.  —  Freih.  w.  L^d^ibur,  II.  8.  119  n.  Ilf.  8.  313.  —  Siebmaektr.  V.  166:  Die  IfSr 
a«r,  PoaiDtrltcb.  —  r.  Meding,  Ifl.  8  444.  —  Poroner.  W.-B.  II.  Tab.  38  o.  8.  104— 106  ii. 
Tab.  4-i.  Nr.  3-5:  alte  Siegel  von  li93,  1334  and  1G23.  —  KMMChke,  III.  8.  St7  uud  18. 

'  Möringen,  Momngen.  Ein  von  Knauth  unter  dem  meissefischen 
Adel  aufgezähltes  Geschlecht  thflringischer  Abkunft,  welches  zu  Obers- 
dorff  und  Sangerhausen  gesessen  war. 

Kmautk,  8.  539:  Uorangen.  —  Zedln-,  XXI.  8.  795.  —   Tyrof,  !.?:▼.  Mo«riog«n. 

Mörk  y.  Moerkenstein.  Erbländ. -Gsterr.  Adelsstand.  Diplom 
▼on  1793  för  Joseph  Moerk,  k.  k.  Forstmeister  su  Zbirow,  mit  dem 
Pr&dicate:  v.  Moerkenstein. 

MtgerU  t.  Mühlfeld,  Erg  -Bd.  8.  383. 

Mörken,  Mericke,  Mericken,  Möricke.  Zwei  in  Ostpreussen  be- 
gfttert  gewesene  Adelsgeschlechter:  das  Eine:  v.  Mcricke,  oder  Möricke 
zu  CJomieten,  Glautienen,  Kagenau,  Mitschullen,  Prowehren  (im  Kreise 
Fischhausen  1622  und  1700)  Rogehnen,  Sakautschen  (im  Kr.  Anger- 
burg 1676),  Reepothcn,  Sperlings,  Strettkeim.  Tankitten,  Wargen,  Wil- 
gaiten  und  WillkOhnen,  das  Andere  zu  Borckersdorf,  Janutzken,  Kari- 
othen,  Krikehnen  und  Stollen.  —  Ob  diese  Familien  mit  den  in  west- 
phftlischen  Urkunden  des  14.  und  15.  Jahrh.  vorkommenden  Namen: 
Moerken  und  Morcken  in  einem  Zusammenhange  standen,  muss  dahin- 
gestellt bleiben. 

N.  Preaüs.  Proviiicial-Rlau,  VIII     S.  133:  Matrikel.  -  Frtlh.  9.  Ledebur,  II.  8.  119. 

Mörklein.  Ein  1701  in  den  niedorsteyerischen  Ritterstand  aufge- 
nommenes Geschlecht. 

Sekmuts,  II.  8.  569. 

'  Mörl  V.  Pfaltzen  nnd  v.  Müllen.  Eins  der  ältesten  und  angese- 
hensten, tiroler  Adelsgeschlechter,  welches  sich  1363  nur:  v.  Ptaltzen, 
1414  aber  Mörl  t.  Pfaltzen  und  später,  nachdem  Achatius  v.  Pfalteen 
sich  mit  Dorothea  v.  Müllen ,  Tochter  des  Philipp  v.  Müllen,  vermählt 
hatte,  Mörl  v.  Pfaltzen  und  v.  Müllen  nannte  und  schrieb.  —  In  der  k. 
k.  Armee  steht  jetzt  als  Lieutenant  Joseph  Ritter  v.  Mörl  zu  Mühlen  u. 
Sichelburg. 

Graf  t.  Brandii,  II.  8.  77.  -  Oauht,  I.  8.  1390.  -  Millt  •SchcmaUim.  d.  Oeslerr.  Kml- 
sertbnma. 

«  Mörlau ,  genannt  Böhm  (Schild  quer  nnd  in  der  unteren  Hälfte 
der  Länge  nach  getheilt :  oben  Roth  ohne  Bild ;  unten :  rechts  Silber  u. 
links  Schwarz,  ebenfalls  ohne  Bild ,  die  Mitte  des  Schildes  aber  belegt 
mit  einer  goldenen  Rose).  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches auch  Mörle,  genannt  Behem  oder  Boehm,  Mörle,  Mttrle  genannt 
Böheim  und  Böheim-Möhrlin  geschrieben  wurde  u.  mit  dem  hessischen 
Adelsgeschlechte  v.  Merlaw  oder  Moerlau  nicht  zu  verwechseln  ist. 
Dasselbe  gehörte  zu  dem  fuldaischen  Lehnhofe  und  zu  der  reichsfreien 

Knuchkt»  Deuuch.  Adelt-Lez.    VI.  21 


—     822     — 

Bittonchaft  des  ;&4nki8cheii  CantOBS  Rhön-Werra  nad  hat  in  cbtf 
17.  Jahrk,  hineiDgeblOht  Balthasar  Philipp  y.  M(^le,  geaaimt  BoehiBu 
starb  1638  und  .die  Tochter  desselben^  Anna  Agatha  v.  Mörle,  gettaant 
Boehm,  Term.  zuerst  mit  Daniel  v.  Thftngen  und  später  mit  Jacob  Hari- 
mann  v.  Thüngen,  war  die  Letzte  des  ganzen  Geschlechts. 

üumbraoAt,  Tab.  291.  ~  Schannat,  8.  ri9  und  t:u.  —  Gauht! .  l.  8.  1351.  —  Zedier, 
XXI.  S.  799.  —  Estor,  Ahaeiiprobe.  8.  M.  —  Biedermann,  Canton  Uhöii-Wt'rr»,  Tab.  409.— 
5a/»^r.  S.  146,  4'.i4,  &U.  .S3i  und  Tab.  16.  Nr.  54.  —  Siebmaoher,  I.  130:  Die  Beheim,  UÖhr- 
liii  gen.  ^    t.  Meding,  III.  S    444-46. 

Mörlbach.    Fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  der  reichsnn- 
mittelbareu  Bitterschaft  des  Cantous  Steigerwald  einverleibt  war. 

Biedermann,  Canton  Steigcrwald,  Tab.  337. 

^  Mörner,  auch  Freiherren  n.  Grafen.   Schwedischer  Adels-.  Frei- 

herrn- und  Grafenstand.  Adelsdiplom  vom  24.  Dec.  1628  für  Stellan 
Mörner,  k.  schwed.  Ober-Jägermeister  u.  Landeshauptmann  tiberWester- 
botten;  Freihermdiplom  vom  30.  Juli  1652  für  Carl  v.  Mörner  zu  Tuna 
und  vom  5.  Aug.  1674  für  Hans  Georg  v.  M.  zu  Morlanda  u.  Grafen- 
diplom vom  10.  Juni  1718  für  Carl  Gustav  Freih.  v.  Mörner.  — Altes, 
in  der  Mark  Brandenburg  schon  im  14.  Jahrh.  reich  begütertes,  von 
Siebmacher  zu  dem  alten  thüringischen  Adel  gezähltes  Geschlecht,  wel- 
ches später  nach  Liefland,  Schweden  und  Dänemark  kam  und  vorüber- 
gehend auch  im  Mansfeldischen,  in  Pommern,  in  Ostpreussen  etc.  ange- 
sessen war.  -  '  Zu  den  Besitzungen ,  welche  schon  im  1 4.  Jahrh.  im 
Brandenburgischen  in  der  Hand  der  Familie  waren,  gehörten  die  Güter 
Alten kirchen ,  Baerwalde,  Beilin,  Berneuchen,  Clossow,  Gossow  ,  Jae- 
tickendorf,  Kerckow,  Gross-Mantel,  Mederwitz,  Mohrin,  Oderberg,  Orth- 
wig,  Schulzendorif,  Trebbinchen,  Voigtsdorf, Wittstock,  Woltersdorf  u. 
Zellin.  Im  Laufe  der  Zeit  änderte  sich  mehrfach  dieser  Besitz  ü.  noch 
im  18.  Jahrh.  sass  die  Familie  zu  Clossow,  Steinbach,  Tornow  u.  Zellin, 
so  wie  in  der  jetzigen  Provinz  Sachsen  noch  1729  zu  Nicgrip  im  Kreise 
Jerichow  I.  und  1774  zu  Piersdorff  im  inansfelder  Seekreise.  In  Pom- 
mern war  das  Geschlecht  1700  zu  Tantow  im  Kr.  Randow,  1730  zu 
Muscherin  im  Kr.  Pyritz  und  1 742  zu  Neuenkirchen ,  so  wie  in  Ost- 
preussen 1750  zu  Blankenau  im  Kr.  Pr.  Eylau  begütert.  —  Aus  der 
brandenburgischen  Linie  des  Geschlechts  war  um  1666  Wilhelm  Adam 
v.M.  kurbrandenb.  Oberst  -  Forstmeister  und  schon  früher,  vor  der 
Mitte  des  17.  Jahrb.,  lebte  Kreuzwend  v.  M.,  Geh.  Ordensi-ath,  Ober- 
hauptmann etc.  Ans  der  Ehe  desselben  mit  Anna  Maria  v.  Mörner  a. 
d.  H.  Clossow  entspross  Berend  Joachim  v.  M. ,  welcher  als  kurbran- 
denburgischer  Oberst  und  Chef  eines  Regiments  zu  Pferde  1675  in  der 
Schlacht  bei  Fehrbellin,  an  der  Spitze  einer  siegreichen  Abtheilung 
seiner  schweren  Reiter  vordringend,  als  Held  fiel.  Derselbe  war  zuerst 
mit  Anna  Catharina  v.  Schaplow,  gest.  1652 ,  dann  mit  Anna  Sophia 
v.  d.  Markwitz  und  zuletzt  mit  Catharina  Elisabeth  v.  Sacken  vermählt 
und  hinterliess  aus  der  ersten  und  zweiten  Ehe  Kinder.  Bernhard  Jo- 
achim V.  M.  ans  der  brandenburg.  Linie  —  wohl  ein  Sohn  des  ebenge- 
nannten Berend  Joachim  v.  M.  —  trat  in  die  k.  dänische  Armee,  stieg 
zum  Generallieutenant,  commandirte  1731  als  General  en  chef  die  da- 
nische Cavallerie  und  nahm  1738  mit  seinem  Sohne,  Jacob  Friedrich 


—     S88     — 

JErnst  ¥.  M.,  k.  däo.  CapiUio,  welcher  den  Majors -Character  erhielt, 
den  Abschied.  —  Die  Linien  der  schwedischen  Freiherren  and  Grafen 
f.  Mömer  blfihten  fort  ond  Sprossen  derselben  kamen  m  hohen  Ehren- 
steilen.  Noch  nach  Anfange  des  19.  Jahrh.  war  Carl  Stellanns  Graf 
?.  M.  I^andeshauptmann  m  Kronsbergs  -  Laeu  in  Wexio:  Gustav  Graf 
T.  M.,  k.  schwed.  Oberstlieutenant,  stand  als  Premier-Msgor  im  gothi- 
schen  Garde- Regimcnte;  Carl  Freih.  v.  Mömer  gehörte  seit  1794  als 
Secretair  zu  den  Oberbeamten  der  k.  schwed.  Orden  u.  Axel  Graf  v.  M. 
lebte  noch  1814  als  k.  schwed.  Generalmajor.  —  Ucber  das  Fortblflhen 
der  brandenb.  Linie,  deren  Name  noch  in  den  ersten  Jahrsehnten  dieses 
Jahrb.  in  den  Listen  der  k.  sachs.  Armee  vorkam,  fehlen  nähere  Nach- 
richten: unter  dem  begüterten  prensa.  Adel  wird  das  Geachlecht  in  neue- 
ster Zeit  nicht  mehr  genannt. 

F/ffimffer,  1.  3.  8.  690.  —  Sinmpiui,  I.  S.  917.  -  Oankt,  I.  8.  1390  m.   91.     —    Zedier, 
XZI.  8.  80S.  —  N.  Prevn.  A  -L.  ni.  S.  419  ■.  19.  —  F^eik.  m.  Udekmr,  U.  8.  tlt  a.  SOL  ^ 
Mieimatler.  I.  IM:  v.  Mömer«  TköringiKh.  —  ScIiwmL  W.B.:  v.  M.,  FiH.  a.  Gr.  ▼.  IL  — 
W.-B.  d.  Sirbs.  8t.  X.  57:  t.  H. 

Mdrs,  Meors,  Moears.  Altes  Herren-  und  Grafengeschlecbt  im 
Herzogthume  Cleve,  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze,  dem  Schlosse, 
der  Stadt  und  der  Grafschaft  Moers.  —  Tbeodorich  Graf  v.  Moers 
(Dietrich  v.  Moers)  starb  1463  nach  48jühriger  Regierung  als  Erz- 
biflchof  und  Kurfürst  zu  Cöln  und  Bischof  zu  Paderborn  und  Heinrich 
und  Walram  v.  Moers,  Brüder  des  Erzbischofs  Dietrich,  waren  nach 
einander  Bischöfe  zu  Münster  von  1423  bis  1458  u.  Ersterer  zugleich 
bis  1450  zu  Osnabrück.  Der  Stamm  erlosch  um  die  Mitte  des  16.  Jahrh. 
mit  dem  Grafen  Hermann.  Die  einzige  Schwester  und  Erbin  desselben, 
Amalia,  Wittwe  des  Grafen  Philipp  Montmorenci  v.  Hom.  brachte  die 
Herrschaft  Moers  durch  Vermahlung  an  .\dolph  Grafen  zu  Solms.  Statt- 
halter in  Geldern  und  General  in  den  Niederlanden.  Derselbe  starb 
1589  ohne  Erben,  worauf  die  Grafschaft  Moers  an  das  Haus  Oranien 
ind  später  aus  der  oranischen  Erbschaft  an  die  Krone  Preussen  fiel. 

FmmiamM»  StraJa.  de  Bello  Bel^co.  II.  S.    at9.    ^    Hühner,   Tal».    401.   —    Oamäe t  H- 
8.  733.  -    Zrdler,  XXI.  S.  Sil. 

Mors ,  Menrs  (I.  Schild  gcvicrt.  1  und  4  quergetheflt :  oben  in 
Gold  ein  grüner  Baum  u.  unten  zwei  quer  unter  einander  gelegte  Fische 
und  2  und  3  in  Gold  zwei  schwarze  Querbalken  und  H.  im  Schilde  drei 
Kleeblätter).  Zwei  zu  dem  preussischen  Adel  gehörende ,  den  Wappen 
nach  rerschiedene  Geschlechter.  —  Friedrich  Ludwig  t.  Menrs  war 
1806  Senator  der  Stadt  Jauer  u.  ein  Sec.-Lieut.  v.  Moers  im  20.  Land- 
wehr -  Regimente  1854  Gerichts- Assessor  zu  Berlin.  —  Zu  einem  Ab- 
drucke eines,  das  erstere  Wappen  zeigenden  Petschafts  aus  neuester  Zeit 
war  angemerkt ,  dass  die  Familie  ursprünglich  eine  cölnische  sei .  den 
Reichsadel  vom  K.  Joseph  1.  erhalten  habe  und  jetzt  in  Frankfurt  a.  M. 
blühe. 

HMdKhrifU.  Kotis.  ->   Fr  WA.  r.   Ledebur,  U.  S.  113. 

f  Mdrsperg,  Mersperg,  Moersperg  und  Beflbii,  Freiherren  asd 

Grafen.  Reichsfreiherm-  und  Grafenstand.  Freiherrodiplom  von  1488 
für  Caspar  v.  Moersperg  und  Grafendiplom  vom  K.  Ferdinand  II.  für 
das  ganze  Geschlecht.  Altes,  elsaasisches  AdeUgeschlecht  ans  dem 
SUmmtrhlosae  ud  der  Herrschaft  Hoenp^rg  im  Ober-Elsaa»,  eine 

21* 


—  afi4  — 

Meile  Ton  Pfirt  und  iiDweit  Lfltzel.  Dasselbe  entspross  aus  dem  bur- 
undischen Grafengescblecbte  y.  Roche  n.  kam  anter  dem  Namen  Moers- 
perg  schon  im  11.  Jahrh.  Tor.  Antonios  und  Walthems  de  Moersperg 
werden  bereits  1085  genannt.  —  Hfibner  beginnt  die  Stammreihe  mit 
Petras  t.  M,.  welcher  schon  als  Freiherr  anfgeftkhrt  wird,  während  nach 
Angabe  Anderer  erst  sein  Sohn  Caspar,  s.  oben,  den  Freihermstand  in 
die  Familie  brachte.  Freiherr  Caspar  hinterliess  zwei  Söhne :  Johann 
Jacob  and  Johann .  welche  die  Stifter  zweier  Linien  worden.  Johann 
Jacob  gründete  die  ältere  thflringische  Linie.  Von  seinen  Nachkommen 
vermählte  sich  der  Urenkel,  Georg  Graf  v.  Moersperg ,  mit  einer  Grä- 
fin T.  Gleichen  ond  Erbin  von  Blankenheim  und  Kranichfeld ,  darch 
welche  Yermählang  diese  frflher  gleichenschen  Besitzongen  an  seine  Li- 
nie kamen,  doch  erlosch  dieselbe  schon  1664  mit  dem  einzigen  Sohne, 
Lodwig  Friedrich,  welcher  onvermählt  starb.  Johann  stiftete  die  jün- 
gere, kämtner  oder  österreichische  Linie,  welche  Schulden  halber  schon 
im  16.  Jahrh.  ihre  Herrschaften  Moersberg  und  Beffort  an  Oesterreich 
abtreten  mosste.  Später  gelangten  diese  Herrschaften  im  mflnsterschen 
Frieden  an  Frankreich.  Von  Johanns  Urenkel,  Jolius  Neidhard  Grafen 
V.  Moersperg,  welcher  1627  das  Oberst -Erbland -Hofmeister- Amt  in 
Steiermark  aof  sein  Geschlecht  brachte ,  entspross  Graf  Johann  Ulrich, 
welcher  noch  1686  als  niederösterr.  Statthalter  lebte ,  dann  aber  den 
alten  Stamm  schloss.  —  Von  den  Sprossen  der  Familie  im  17.  Jahi^. 
hat  sich  Aogustin  Freih.  v.  Moersperg  ond  Beffort,  des  Maltheser- Or- 
dens Ritter,  dorch  die  von  ihm  beschriebenen  grossen  Reisen  dorch 
Schweden,  Dänemark,  Nonnegen  etc.  bekannt  gemacht. 

BttCflini,  TU.  —  Graf  p.    Wurmhrand .  S.  276.  —  Hühner ,  III.  Tth.  973.     —  Qamhe,  \. 
8.  1391  a.  9*.  —  ZtfdUr,  XXI.  8.   1041.  —  r.  H^back,  U.  8.  133  •.  »4. 

Mose  T.  Xollendorf.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1819  Aar  Ignaz  Moese,  k.  k.  Oberstlieotenant ,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Nollendorf.  —  Der  Stimm  worde  fortgesetzt.  In  neoer  Zeit  war 
Wilhelm  Moese  Edler  v.  Nollendorf  k.  k.  Haoptmann  I.  Classe,  Plati- 
Commandant  zo  Raab  und  Otto  M.  Edler  v.  N.,  k.  k.  Lieutenant. 

MegerU  t.  Mmkt/Hd,    Rrg.-Bd.  8.  381    —  lliliuir-Scheaativa.  d.ö«terr.  Raisertbaoi. 

Mösl  V.  Mostlial,  Ritter  ond  Edle.  Reichs-Ritterstand.  Diplom 
im  korpfälz.  Reichsvicariate  vom  21.  Mai  1792  für  die  Gebrflder  Jo- 
seph und  Franz  Thaddaeus  Mösl  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Mosthai 
und  kaiserliches  Bestätigungsdiplom  von  1798  fär  Dieselben.  Die  Em- 
pfänger dieser  Diplome  waren  Söhne  des  v.  Imhoffischen  Obervogts  Jo- 
seph Philipp  Moesl  zu  UntermeitUngen  und  gehörten  zu  einer  Familie, 
welche  schon  frflher  unter  dem  Namen :  v.  Indelfeld  adelig  gewesen  sein 
soll.  Dieselben  wurden,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Eönigr. 
Bayern ,  wie  folgt ,  in  dieselbe  eingetragen :  Joseph  Ritter  und  Edler 
Mösl  V.  Mosthai,  geb.  1760,  k.  bayer.  Hofagent  in  Wien  u.  FranzThad- 
daeus  Ritter  u.  Edler  M.  v.  M.,  geb.  1763,  Pfarrer  und  Kämmerer  zu 
Diileshausen  bei  Buchloe. 

r.  Lang,  8   452.  -  W.-B.  do«  Königr. Bayern.  VII.  29. 

MöBsle,  Edle  ond  Ritt«r.  Erbländ.-österr.  Adels-  und  Reichsrit- 
terstand.  Adelsdiplom  von  1792  für  Johann  Georg  Mössle,  Bochhänd- 


—     825     — 

1er  in  Wien,  mit  dem  Prätlicate:  Edler  v.  u.  Ritterdiplom  ebenfalls  von 
179^  für  Denselben. 

Mtgtrl«  r.  Müht/eld,  R.  139  u.  929. 

HSsting.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  unter  dem 
Könige  Christian  V.  nach  Dänemark  gekommenes  Adelsgeschlecht,  des- 
sen Sprossen  im  18.  Jahrh.  zu  hohen  Ehrenstellen  kamen.  Dasselbe 
war  eines  Stammes  und  Wappens  (in  Silber  ein  schwarzer  Greif,  dessen 
TJntertheil  in  einen  Fischschwanz  verwandelt  ist) ,  mit  der  von  Sieb- 
macher,  Sinapius  und  A.  dem  schiesischen  Adel  zugezählten  Familie  v. 
Mestich,  Möstich,  s.  S.  255,  welche  ursprünglich  aas  dem  Branden- 
bargischen  stammte  u.  namentlich  im  jetzigen  Kreise  Zttllichau-Schwie- 
bus  schon  1368  zu  Radewitsch,  Möstchen,  Krauschow  etc.  und  noch 
1651  zu  Kaltzig  sass.  —  p]in  v.  Moesting,  k.  dän.  Oberst  und  General- 
Adljutant,  wurde  1720  Staatsrath  und  Deputirter  bei  dem  Etaat-General- 
Commissariate  etc.  u.  in  demselben  Jahre  starb  ein  v.  M.  als  k.  dänisch. 
General -Major.  Alexander  Friedrich  v.  M. ,  gest.  1737  ,  war  Oberst- 
Hoftneister  der  Prinzessin  Charlotte  und  noch  im  Anfange  dieses  Jahr- 
hunderts war  Fräulein  Friederike  Luise  v.  Moesting  Kammer -Fräulein 
der  Ivx'on- Prinzessin  Marie  Sophie  Friederike  und  Fräulein  Sophie 
Charlotte  v.  M.  Kammerfräulein  der  Prinzessin  Luise  Auguste  von  Dä- 
nemark. 

GotfA«,  ri.  8.  1679.  —  Fr^ih.  9.  Ledtbur,  U.  fl    121  und  S9. 

Möthnitz.  Altes,  früher  zu  dem  steiermärkiseben  Adel  gehörendes 
Geschlecht. 

Mtding,  U.  8.  SSM:  nach  Barttchtn*  W.-B. 

%  Mohl,  MUhl,  auch  Freiherren  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Roth 
drei  neben  einander  stehende,  silberne  Rosen  und  unten  in  vier  Reihen 
von  Schwarz  und  Silber,  oder  von  Schwarz  und  (iold  geschacht).  Frei- 
hermstand des  Kgr,  Preussen.  Diplom  vom  l.  Mai  1743  für  Friedrich 
V.  Mohl,  Herrn  auf  Gross -Rosen,  Nieder -Poischwitz  etc.  —  Altes, 
schlesisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  zuerst  1437  Franciscos 
V.  Mohl  (Mol),  Hofcavalier  des  Herzogs  Bolko  zu  Münsterberg,  auftritt. 
Der  Enkel  desselben,  Balthasar  v.  M ,  war  1488  Rath  bei  dem  Herzoge 
Conrad  dem  Weisen  zu  Gels  und  sein  Sohn,  Balthasar  (II.)  v.  Mohl  oder 
Mflhl,  erwarb  das  Gut  Raedlitz  im  Liegnitzschen ,  welches  von  der  Fa- 
milie den  Namen  Mohl  -  oder  Mühl  -  Raedlitz  bekam.  Ein  Urenkel  des 
Letzteren,  Friedrich  v.  M.  auf  Mohl-Raedlitz,  erhielt  1563  durch  Ver- 
mählung mit  Ludomille  v.  Skopp  die  Güter  Dromsdorf,  Lederrose, 
Seckerwitz  etc.  Von  ihm  stammte  David  v.  M.,  welcher  1640  durch 
den  Schnss  eines  Meuchelmörders  fiel  u.  einen  Sohn ,  Nicol  v.  M.,  hin- 
terliess,  welcher  als  des  Ftirstenthums  Liegnitz  Landesältester  1699, 
ohne  Nachkommen  zu  haben,  starb.  Den  Stamm  setzte  Friedrich  (IT.), 
Nicols  Bruders  Sohn,  Herr  auf  Gross-Rosen  u.  Nieder-Poischwitz,  fort. 
Derselbe  war  mit  Isoida  v.  Frankenberg  vermählt  und  aus  dieser  Ehe 
entspross  Friedrich  Balthasar  v.  M.,  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  der 
Einzige  seines  Stammes  in  Schlesien.  Derselbe  hatte  aus  der  Ehe  mit 
einer  v.  Poser  nur  eine  Tochter,  vermählte  sich  aber  in  zweiter  Ehe  mit 
einer  v.  Loewen  auf  Klein-  Rosen  und  aus  letzterer  Ehe  überlebte  ihn 


—     326     — 

ein  Soha,  Friedrich  Freili.  v.  Mohl.  s.  oben.  Mit  dem  Sohne  des  Letz- 
teren,  dem  Freiherrn  Friedrich  IT. ,  erlosch  im  zweiten  Jahrzehnt  des 
19.  Jahrhunderts  der  Mannsstamm  des  Geschlechts,  im  weiblichen 
Stamme  erhielt  es  sich  aber  noch  bis  in  die  droissiger  Jahre  doreh  die 
einzige  Tochter  des  Freiherrn  Friedrich  11. ,  welche  mit  Julius  Frei- 
herrn V.  Galen  auf  Jacobsdorf  bei  Neumarkt  vermählt  war. 

Sinapitu,  I.  8.  647  u.  U.  8.  S13.  —  aauke  ,   I.  8.  1392  und  93.  —  ZfdUer,  XXI.  S.Sil. 

—  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  419.  -  Freik.v.  L^debur.  U.  8.  113.  —  r.  Meding,  11.  8.   380  u.  81. 

-  W.-B.  d.  Prenss.  Mouareb.  II.  51 :  Pr^lh.  ? .  U. 

Mohl,  V.  der  Mohl  (in  Roth  drei ,  2  und  1 ,  schwarze  Maulwürfe). 
Ein  zu  dem  curiftndischen  Adel  gehörendes  Geschlecht.  —  lieber  ein 
unter  dem  Namen  v.  MoliI  vorkommendes  Wappen,  welches  in  Gold 
einen  schrägrechten ,  mit  drei  Molchen  bclegUm  Balken  zeigt ,  fehlen 
nähere  Nachrichten. 

FV-WÄ.  p.  Ledebur  y    II.   8.  .113    uud  HI.  fi.  812    —  Schobert,  W.-B.  d.  cnrlÄnd.  Adelt: 
V.  d.  M. 

Mohlau  (Schild  von  Silber  uud  Schwarz  zehnmal  quer  getheilt). 
Altes,  nur  dem  Namen  und  Wappen  nach  bekanntes,  sächsisches  Adels- 
geschlecht Ein  Monument  mit  dem  Bildnisse  des  Herrn  Georgii  v.  Moh- 
lau findet  sich  in  der  Domkirche  zu  Naumburg. 

V.  Meding  ,  IL  8^  381. 

Mohr,  Grafen  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde.  Im  goldenen 
Mittelschilde  die  vorwärtsseliende  Büste  eines  Mohren  mit  rechts  ab- 
fliegender Kopfbiude.  ■,  1  und  4  in  Blau  ein  einwärts  gekehrter,  gekrön- 
ter ,  doppelt  geschweifter ,  silberner  Löwe  und  2  und  3-  in  Roth  drei 
schrilglinke,  silberne  Balken).  Reichs-  u.  erbläiid.-österr.  Grafenstand. 
Diplom  vom  15.  Juni  1650  für  Maximilian  v.  Mohr,  k.  k.  Geh. -Rath 
etc.  Altes,  j^raubündtner  u.  tiroler  Ritter-Geschlecht,  dessen  Ursprung, 
über  welchen  Buceliui  Mehreres  angegeben,  sich  in  das  Dunkel  der 
Vorzeit  und  in  das  Reich  der  Sagen  verliert.  —  Johann  Conrad  Mohr 
war  1299  Hauptmann  zu  Steiusberg  u.  von  ihm  leit^tHübner  die  ordent- 
liche Stammreihe  der  Grafen  v.  Molir  in  Tirol  her.  Von  den  Nach- 
kommen desselben  kommt  Johann,  mit  dem  Beinamen  Janell,  1428  als 
Ober -Richter  in  Engadin  vor.  Von  seineu  Urenkeln  war  Conradinus 
1467  Feld -Oberst  der  Graubündtner  und  Johann,  gest.  1529,  so  wie 
Nicolaus  M.  hatten  sich  in  Folge  der  Religiousstreitigkeiten  in  die 
österreichischen  Erblande  gewendet.  Die  Nachkommenschaft  derselben 
blühte  in  Tirol  fort.  Barthel  M.  befehligte  nach  Spangenberg  1527  bei 
Belagerung  Roms  den  ersten  Anlauf  im  Sturme  und  blieb  dabei;  Joseph 
war  von  1627  bis  1635  Bischof  zu  Chur,  Christoph  aber  1688  Propst 
daselbst  und  sein  Bruder,  Conradinus ,  ebenfalls  Propst  zu  Chur ,  starb 
1684.  Johann,  kaiserl.  General,  kam  zu  Ende  des  16.  Jahrh.  in  dem 
ungarischen  Kriege  zu  grossem  Ruhme.  Von  ihm  stammten  zwei  Söhne : 
Ferdinand,  kaiserl.  Oberst  und  Graf  Maximilian,  s.  oben,  gest.  1659. 
Des  Letzteren  ältester  Sohn,  Graf  Carl  Philipp ,  war  um  1670  Landes- 
hauptmann der  Grafschaft  Feldkirchen  und  von  seinen  drei  Söhnen 
setzte  der  jüngste,  Graf  Maximilian  Philipp  ,  welcher  die  Landschaften 
Landstein,  Liechtenegg  und  GreifTen  an  sein  Haus  brachte ,  den  Stamm 
fort.  —  Die  jetzt  lebenden  beiden  Sprossen  des  gräflichen  Hauses  sind 


—     827     — 

die  Söhoo  des  Grafen  Carl:  Joseph  R.-Graf  v.  Mohr,  Freih.  auf  Land- 
stein,  Liechtenegg  und  Greiffen,  Herr  zu  Montani  und  Neuhausen,  geb^ 
1817,  Lehenträger  zu  Dornsberg  bei  Natums  in  Tirol,  Herr  und  Land- 
mann in  Tirol  und  der  Bruder  desselben:  Graf  Carl  (IL),  geb.  1824, 
Priester  der  Gesellschaft  Jesu ,  fi-nher  k.  k.  Statthalterei  -  Secretair  zu 
Innsbruck  und  vermählt  gewesen  seit  1852  mit  Mathilde  Grf.  v.  Samt- 
heim, geb.  1834  und  gest.  1855,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  stammt : 
Marie,  geb.  1855. 

Gr.  V.  Brandts,  H.  S.  75.  —  Hiif>H^r,  HI.  Tab.  964  ii.  Üh    —  (iatke,  I.  S.  1193  and  94. 

—  ^dUr,  XXI.  8.  Ml.  -  Otsnoal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Hiuser,  1^61.  8.  Sil  and  1864.  S.  557. 

—  SupplCTD.  sa  8iebm.  W.-H.  U.  9:  P.-H.  o.  Gr.  ▼.  M. 

Mohr,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  vo^ 
Schwarz  u.  Gold  der  Länge  nach  getheilten  Mittelschilde  ein  vorwärts- 
gekehrter  Mohr,  in  der  Rechten  eine  Fackel  empor  haltend ;  1  n.  4  in 
Gold  ein  schräglinker,  schwarzer,  mit  drei  goldenen  Tannenzapfen  be- 
legter Balken  und  2  und  3  in  Schwarz  ein  rechtsapringender  Löwe, 
welcher  mit  beiden  Yorderpranken  eine  rothe,  mit  einem  silbernen 
Querbalken  belegte,  links  wehende  Fahne  hält).  Beichsfreiherrnstand. 
Diplom  vom  11.  August  1779  fnr  Carl  Christoph  Gottlob  v.  Mohr,  k. 
k.  Oberstlieutenant.  —  Derselbe  stammte  aus  einer  Familie,  in  welche 
Georg  Mohr,  Secretair  bei  dem  kaiserlichen  Reichshofrathe ,  doroh  Di- 
plom vom  2.  Sept.  1602,  und  zwar  unter  Beziehung  auf  einen  l4.Kov. 
1572  seinem  Ahn,  Hans  Mohr,  kaiserl.  Pfenningmeister ,  ausgestellten, 
kaiserlichen  Adels-  und  Wappenbrief,  den  Rcichsadel  gebracht  hatte. 
Derselbe,  geb.  1558,  später  markgräfl.  brandenb.-anspachischer  Lapd- 
schaftsrath  und  des  Fürstenthums  oberhalb  des  Gebirgs  Dcputirter,  er- 
warb Güter  zu  Schallhausen,  Bernhardswinden,  Ober-Anstädt,  Georgen- 
münd  und  KlaflTlieim  zu  Lehn  und  von  ihm  stieg  die  Stammreihe,  wie 
folgt,  herab:  Wolfgang  v.  Mohr,  geb.  1607  u.  gest.  1662,  gräfl.  lim- 
purg.  Regier.-Rath  :  Marie  Appold ;  —  Franz  Christoph  v.  M.,  geboren 
1640  und  «est.  1730,  gräfl.  limpurg.  Geh.-Rath  und  des  fränkischen 
Grafen-Collegiums  Abgesandter  am  Reichstage  zu  Rogensburg:  Rosine 
Margaretha  Teim  von  Schweinfurt;  —  Christoph  Salomon  Reichs -Rit- 
ter V.  Mohr,  markgräfl.  brandenburg-bayreuth.  Geh.-Rath  und  Lehens- 
propst, erhielt  durcli  Diplom  vom  12.  Febr.  1762  den  Reichsritterstand, 
unter  Bestätigung  seines  älteren  Adels  und  mit  Vereinigung  des  ange- 
erbten appoldischen  Wappens  mit  dem  v.  Mohrschen  Wappen :  Rosina 
Maria  v.  Jung;  —  Freiherr  Carl  Christoph  Gottlob,  s.  oben,  geb.  1729 
und  gest.  1826:  Luise  Friederike  v.  Oebschelwitz;  —  Freih.  Johann 
Friedrich,  geb.  1765  und  gest.  als  der  Letzte  des  Manns.stammes  3.  Fe- 
bruar 1847,  k.  k.  Geh.  Rath,  General  der  Caval.  a.  D.  und  2.  Inhaber 
des  5.  Dragon.-Regim.  Savoyen,  verm.  1798  mit  Sophia  Freiin  v.  Bi- 
bra-Schwebheim,  geb.  1776,  aus  welcher  Ehe  oine  Tochter  entspross: 
Freiin  Aloysia,  geb.  1799,  verm.  1825  mit  Julius  Freih.  v.  De  Fin,  k. 
k.  Kämm.  n.  Major  in  d.  A. 

Frfih.  r.  Krohn«.  lU  8.1861  iin«1  «2.  -  MegerU  r.  Vühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  79.  —  Frtih. 
9.  Lrdebur,  II.  8.  113.  —  Oeiii-«!.  T<Nchcub.  d.  frelherrl.  Hiiuaer ,  1M8.  H,  259— S4  vnd  IS63 
8.  «4.^.  -  8iippl.  ru  Hiehm.  W.-B.  VII.  18.  -  W.-B.  d.  Oesterr.  Monttcb.  XI.  88.  -  iTyrtt, 
1.  «.  114-116.   -   Kne$rhke  ,  II.  S.   303  n.  i. 

Mohr,  Edle  Herren  nnd  Bitter.    Reichsritterstand.    Diplom  von 


—     328     — 

1712  för  Jobann  Christoph  Mohr,  k.  k.  Proviant- Admodiator,  mit  dem 
-Prädicate :  Edler  Herr. 

M^g^l«  9.  Mühifeld»  Krgins.-Bd.  K.  179. 

Mohr  (in  Silber  ein  rechts  gekehrter  Mohrenkopf  mit  goldenem 
Spitzen-Kronringe).  Ein  in  der  Person  des  Wilhelm  Ernst  v.  Mohr, 
laut  Eingabe  d.  d.  Kraftsolms,  Reg.- Bez.  Coblenz  ,  10.  Apr.  1830,  in 
die  Adelsmatrikel  der  preussischen  Rhein provinz  unter  Nr.  152  der 
Classe  der  Edelleute  eingetragenes  Gschlecht. 

Freih.  v.  Ledebur,   II.  S.  U3.  —  W.  -  B.  der  Pr-us».  Rhfinprov.  I.  Tab.  83.  Nr.  166  und 
8.  78  nnd  79. 

Mohr  y.  Ehrenfest.  Erbländ. -Osten*.  Adelsstand.  Diplom  von 
1787  fQr  Joseph  Anton  Mohr,  k.  k.  Hauptmann  des  ersten  Garnison- 
Regiments  in  Galizien,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenfest.  Wie  angege- 
ben, führt  Megerle  v.  Mühlfeld  das  Prädicat  auf.  — Andere  schreiben: 
V.  Ehrenfeld,  s.  S.  265  Zeile  3  v.  o. 

ßfeff^rU  «.  Mukt/^ld,  Br(;.-Bd.  .S.  S81. 

Mohr  y.  Lflnen  (Schild  qnergetheilt  u.  golden :  oben  ein  schwar- 
zer, gehender  Löwe  mit  zurückgeworfenem,  getheiltem  Schweife  u.  un- 
ten drei  an  einander  geschobene,  schwarze  Rauten  in  einer  Reibe). 
Altes,  rbeinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  auch :  Mohren,  de  Moro, 
Lünen,  auch  de  Luna  genannt,  und  y.  Lünen,  genannt  Mohr,  geschrie- 
ben wurde.  —  Johann  Mohr  y.  Lünen ,  kurmainz.  Rath  und  Vitzthunl 
zu  Mainz,  der  Letzte  seines  alten  Stammes,  lebte  noch  1Ö12. 

Bumbrüekt ,  Tab.  %\%.  —  Oauht,  I    d.  1365.  —  Zedier,  XXf.  8.    86A.  ~  v.   MedHtg,  I. 
8.  S97; 

Mohr  y.  Mohrenhelm  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im 
schwarzen  Mittelschiide  drei ,  2  und  1 ,  sechsstrahlige ,  silberne  Sterne. 
1  und  4  in  Schwarz  ein  einwärts  gekehrter,  gekrönter  und  doppelt  ge- 
schweifter, goldener  Löwe,  welcher  in  der  linken  Vorderpranke  einen 
sechsstrahligen,  silbernen  Stern  hält  und  2  und  3  in  Gold  zwei  halb^ 
einwftrtsgekehrte  Mohrenleiber).  Reichsadelsstand.  Bestätigungsdiplom 
vom  3.  Apr.  1675  für  den,  24.  Juni  1056  von  Johann  Christian  Freih. 
V.  Boineburgk,  k.  k.  Kämmerer  und  kurmainz.  Geh.-Rathc  und  Ober- 
hofmarschalle ,  Kraft  des  ihm  zustehenden  grossen  Comitivs ,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Mohrenhelm  in  den  Adelsstand  erhobenen  Anton  Chri- 
stian Mohr,  Mitglied  des  Raths  zu  Frankfurt  a.  M.  —  Als  Stammvater 
des  Geschlechts  wird  Jost  Mohr,  beider  Rechte  Doctor  und  Notarius  zu 
Frankfurt  a.  M.  genannt,  welcher,  aus  Erfurt  gebürtig,  sich  zuerst  in 
Frankfurt  niederliess  und  1613  starb.  Der  Bruder  desselben,  Johann 
Mohr,  war  Oberrathmeister  und  Oberkämmerer  der  Stadt  Erfurt  u.  soll 
vom  Könige  Gustav  Adolph  v.  Schweden  den  Adel  erhalten  haben.  — 
Anton  Christian  v.  M.  hatte  den  Stamm  fortgesetzt,  welcher  mit  dem 
Enkel  Christian  Bonaventura  M.  v.  Mohrenhelm,  geb.  1704,  18.  Juli 
1770  erlosch.  Derselbe  gehörte  seit  1741  zu  der  altadeligeu  Gesell- 
schaft des  Hauses  Frauenstein  zu  Frankfurt  am  Main,  kam  1757  in  den 
dortigen  Rath  und  bekleidete  1766  das  jüngere  Bürgermeisteramt.  Die 
allein  ihn  überlebende  Tochter,  Maria  Magdalena  M.  v.  M.,  geb.  1741, 
vermählte  sich  1768  mit  Ernst  Friedrich  v.  Wunderer  und  starb  1803 
als  letzter  weiblicher  Sprosse  der  Familie. 

Haudsckrmiicbe  NotJxeu.  —  Prtnkfprt«'?  RMM-Calcnder   yon  174*2-70.  -  Knesokke,  IV. 


—     329     — 

Xolir,  Mohr  v.  n.  zu  Sonnegg  nnd  Mohrberg,  Mor  v.  Morberg 
ud  Sennegg  (Schild  geviert  mit  Mittelscliildc.  Im  silbernen  Mittel- 
schilde ein  mit  dem  jjoldoncn  Buchstaben  P  bezeichnetes ,  rothes  Herz. 
1  0.  4  in  Silber  die  Büste  eines  vorwilrtssehenden  Mohren  und  2  und  3 
von  Schwarz  und  Silber  scliraglinks  gethoilt,  mit  einem  rechtsgekehrten 
Greif  von  gewechselten  Farben).  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
?on  1708  Air  Joseph  Mohr,  mit  dem  Prädicate:  v.  u.  zu  Sonnegg  and 
Xohrberg.  Derselbe  stammte  aus  einer  Familie,  welche  von  dem  römi- 
schen Könige  Ferdinand,  nachmtUigcm  K.  Ferdinand  I.,  1557,  in  der 
Pereon  des  Hieronymus  Mohr  mit  einem  Wappen  und  zwar  mit  dem 
oben  beschriebenen,  doch  ohne  den  Mittelschild,  begnadigt  worden  war. 
Die  Wappen  Vermehrung,  den  Mittelschild,  erhielt  durch  kaiserliches 
Diplom  vom  3.  Sept.  ir>80  Ceorg  Mohr,  füi-stl.  brixensrher  Hofrath, 
Kimmcrmeister  und  Lehenrichter,  unter  Bestätigung  des  in  die  Familie 
gekommenen  Adels  und  das  Diplom  von  1708  behielt  das  1680  ver- 
hehene  Wappen  bei.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  traten  Mehrere 
io  die  k.  k.  Arnjee  und  noch  in  neuester  Zeit  war  Franz  Ritter  Mor  zu 
Morberg  und  Sonnegg  k.  k.  Major. 

Hmndiehriftl.  NotUfn.  -  M^n^rU  r.   Muhl/Hd,  Krjj  -B«l.  «.  I^l.  _  Kn^'^chk*.  IV.   *<.  2H. 

Mohr  de  Sylva.  Adelsstand  des  Fflrstenthums  FTohenzollem  -  He- 
chingen.  Diplom  von  1827  ftlr  Wilhelm  Mohr  de  Sylva,  Schlossguts- 
besitzer im  Kgr.  Württemberg. 

f^Hh,  9.   Ltdebur,   III.  H.  319. 

*       Mohr  V,  Wald  (Schild  quergetheilt :  oben  in  zwei  Reihen ,  jede 

liermal  von  Schwarz  und  Gobi  geschacht  und  unten  Gold ,  ohne  Bild). 

in«,  rheinlfindisches  Adelsgescblecht ,  dessen  ordentliche  Stammreihe 

.  Himbracht  um  die  Mitte  des  14.  Jahrb.  antilngt  und  aus  welchen  Herr- 

Minn  Mohr  v.  Wald   um  1301  lebte.   —  Zu  Anfange  des  17.  Jahrb. 

«labten  drei  Brflder:  Franz  Wilhelm,  um  lf)32  kaiserlicher  Oberst:  Jo- 

bion  Bernhard,  kurtrierscher  Stallmeister  und  später  Rath  und  Mar- 

•dmll  n.  Paul  Dietrich  M.  v.  W.  Von  l.et^tenMn  stammten  zwei  Söhne: 

f      Jobann  Friedrich,  gest.  1704.  des  deutschen  Ordens  Comthur  zu  Co- 

blcnz  und  Generalmajor  und  Lothar  Ferdinand,   welcher   mflnnliche 

Ifachkommen  hatte,  von  denen  Lothar  Friedrich  M.  v.  W.  1712  Doni- 

ierr  zu  Speier  und  Canonicns  zu  Bruchsal  war.    Die  Familie  sass  noch 

1738  zu  Betzdorf  im  Kr.  Altenkirchen  nnd  zu  Peterswald  im  Kr.  Zell 

ond  ist  dann  erloschen. 

H^mbnickf,  Tal».   IS«.   -  r.   Hntht^m,  I.  H.  VMi  mxl  IM.   -    Gwihf.   I.  ».   1.194  und  H5. — 
Ze4ltr,    XXI.  H.  !i6'*.  -     Frtik.  r.   Kmhnf,  II.  8.  :<6.«.         Fi^ih.  r.   Utlfhur  ,    II.  S.  »13.  — 
.    r.  Meäimg^  I.  R.  397. 

Mohrenberg,  Mohrenberg  v.  Barotto witz,   v.  Baratowits  und 

Mohreaberg  (in  Gold  auf  gi-ünera  Dreihttgel  ein  Mohr  mit  rothsilber- 
nem Turban,  welcher  in  der  rechten  Hand  einen  grünen  Kranz  empor- 
hält). Ein  aus  Schlesien  stammendes  Adels^eschlecht,  welches  in  Ost- 
preussen  mehrere  Gtlter  an  sich  brachte.  Dasselbe  sass  bereits  1613 
zn  Lockstaedt  unweit  Fischhausen,  lß29  zu  Ganten,  1693  zu  Hohen- 
dorf  und  Kallen,  später  zu  Wnndlacken  und  noch  1752  zu  Compehnen 
und  Kallen.  —  Die  beiden  letzten  Güter  besass  im  genannten  Jahre 
Sophia  Anna  v.  Mohrenberg ,  welche  dieselben  von  ihrer  Schwester, 


—    330    — 

Catharina  Elisabeth  v.  M. ,  Wittwe  des  k.  pr.  Oberstes  n'T 
erbt  hatte.   Ein  v.  M.  stand  1723  als  Major  in  der  k,.ff, 

N.  Pr.  A.-L.  V    8.  *».  ,! 

MohrenholTen  (Schild  ^In  und  dnrch  eInoB  U' 
jretlieilt:  oben  zwei  neben  einander  stehende,  seohF 
Stenic  und  unten  zwei  mit  den  Spitzen  nach  oben  r 
blanke  Schwerter  mit  >?oldenon  Griffen).    Adelsst^ 
Nassau.    Diplom  vom  21.  Juni  1830  fttr  den  he 
mann  Mohrenhoffen.   Derselbe  war  spftter  Ob 

r    l/f/n-i' ,  Adel  d.  Herxo^th.  Na««au,  Tmb.  13  a.  8.  ' 

»  Mohrenstein  (im  Schilde  die  Bttstc 

ersten  Hfilfte  dos  18.  Jahrh.  zu  dem  prr 
schlecht.    —  Johann  Heinrich  v.  Mohr 
V.  M.  aus  der  Ehe  mit  Anna  Justina  v 
war  1731  Capitain  in  der  k.  preuss. 

h.  I'r.  A.  L.  V.  s.  ;{;<s.   -    F/ttih.  r.  /."</  ''     ' 

%  Mohrentlial .  Bonis  v.  Mob  ^ '  •,    . 

ber  drei,  2  u.  1,  Mdhrenköpfe  • 
ner  Adler;.     Böhmischer  Ade' 
Bernhard  u.  Johann  Martin  ^ 
renthal.    Bernhard  Bonis  (Bu.. 
stand  früher  in  einer  Handlung  in  in. 
Wittwe  in  Ilirschbcrg,  errichtete  daselbst  iiü. 
SOS  Wechsel  -  und  Handelshaus ,  welches  mit  Hoiiui. 
auch  mit  Indien  in  Verbindung  stand,  erhielt,  wie  angegebe*.. 
kam  zu  grossem  Reich!  liuni  und  erwarb  für  sein  Haus  die  bedeut« 
peterswaldauer  Güter  bei  iieichenbach ,  doch  zogen  grosse  Verlu? 
llandel  den  Fall  der  Handlung  nach  sich  und  der  letzte  der  B 
starb  1720  zu  Jauer  im  Schuldarreste.  —  S.  auch  den  Artikel:  I 
V.  Mohrenthal,  1.  S.  557. 

N.    I'r.  A.-L.  V.  S.  »35.  —  Freih.  r.  Ledebur,  H.  8.  114. 

Mohr  Witz,  Ritter  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein  schrft^ 
ter,  blauer  Balken  und  2  und  3  in  Blau  ein  nach  der  rechten 
sprin<i(euder  Fuchs).  Erbl.  - 5st43rr.  Ritterstand.  Diplom  vom  28 
1804  für  Johann  Mohrweiser,  fürstbisch.  ollmQtzischen  Rath.  De: 
erhielt  7.  Febr.  1804  das  Incolat  in  Oesterreich. 

Ms'gerle  r.  Mühl/^td,  Krg.-Bd.  8.  179.  -  Knetckkt,  III.  8.  319. 

MojHcken,  Moylecken.  Altes,  bremensches  Adelsgeschlccht 
ches  noch  in  der  zweiten  Hftlfte  des  15.  Jahrh.  blähte.  Die  L 
des  Stammes,  Moylecke  Moylecken  and  sein  Sohn,  Otto  MoyU 
lebten  noch  1460. 

Mushard,  H.  406.  -   r.    Uedinff ,  III.  S.  440. 

Moitelle.  FIrblünd.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  177 
Franz  Joseph  Moitelle.  Hauptmann  im  k.  k.  Infanterie-Regimente 
von  Sachsen-Gotha,  wegen  49jähriger  Dienstzeit 

Mokry,£dle.   Erbl, -österr.  Adelsstand.    Diplom  von  18( 


—    330    — 

Catharina  Elisabeth  v.  M, ,  Wittwe  des  k.  pr.  Obersten  v.  Kalsow ,  ge- 
erbt hatte.   Ein  v.  M.  stand  1723  als  Major  in  der  k.  pr.  Armee. 

N.  Pr.  A.-L.  V    S.  335. 

MohrenholTen  (Schild  grftn  nnd  dnrch  einen  blauen  Querbalken 
getheilt:  oben  zwei  nebeneinander  stehende,  sechsstrahlige,  silberne 
Stonie  und  unten  zwei  mit  den  Spitzen  nach  oben  gekehrte ,  gekreuzte, 
blanke  Schwerter  mit  goldenen  Griffen).  Adelsstand  des  Herzogthums 
Nassau.  Diplom  vom  21.  Juni  1830  fflr  den  herz,  nassauischen  Haupt- 
mann Mohrenhoifen.   Derselbe  war  später  Oberstlieutenant. 

r    ü^fiif.r .  Adel  d.  Hcrxogih.  Kaisau,  Tab.  13  a.  8.  12.  —  Knfseftkt ,  ITI.  8.  318  n.  19. 

Mohrenstein  (im  Schilde  die  Büste  eines  Mohren).  Ein  in  der 
ersten  Hftlfte  des  18.  Jahrb.  zu  dem  preussischen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht. —  Johann  Heinrich  v.  Mohrenstein  —  ein  Sohn  Lebrechts 
V.  M.  aus  der  Ehe  mit  Anna  Justina  v,  Leipziger  a.  d.  H.  Baerwalde  — 
war  1731  Capitain  in  der  k.  prcuss.  Armee. 

^.  Pr.  A.  L.  V.  8.  335.   -    Freih.  r.  Ledebur ,  H.  fi.  114. 

Mohrenthal,  Bonis  v.  Mohrenthal  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Sil- 
ber drei,  2  u.  1,  Mohrenköpfe  und  2  und  3  in  Roth  ein  halber,  silber- 
ner Adler).  Böhmischer  Adelastand.  Diplom  vom  26.  Mai  1705  für 
Bernhard  u.  Johann  Martin  Bonis,  Gebrflder,  mit  dem  Namen :  y.  Moh- 
renthal. Bernhard  Bonis  (Bonit,  Bonitz,  Bonnet)  aus  Lübeck  gebürtig, 
stÄud  früher  in  einer  Handlung  in  Breslau,  heirathete  dann  eine  reiche 
Wittwe  in  Hirschberg,  errichtete  daselbst  mit.  seinem  Bruder  ein  gros- 
ses Wechsel-  und  Handelshaus,  welches  mit  Holland  und  England,  ja 
auch  mit  Indien  in  Verbindung  stand,  erhielt,  wie  angegeben,  den  Adel, 
kam  zu  grossem  Reicht Ij um  und  erwarb  für  sein  Haus  die  bedeutenden 
peterswaldauer  Güter  bei  Reichenbach ,  doch  zogen  grosse  Verluste  inf 
Handel  den  Fall  der  Handlung  nach  sich  und  der  letzte  der  Brüder' 
starb  1720  zu  Jauer  im  Schuldarreste.  —  S.  auch  den  Artikel:  Bonit« 
V.  Mohrenthal,  L  S.  557. 

N.    Pr.  A.-L.  V.  8.  335.  —  Frtih.  r.Ledebur,  H.  S.  114. 

Mohrwits,  Ritter  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein  schrägrech- 
ter, blauer  Balken  und  2  und  3  in  Blau  ein  nach  der  rechten  Seite 
springender  Fuchs).  Erbl.  -  österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  28.  Jan. 
1804  für  Johann  Mohrweiser,  fürstbisch.  oUmützischen  Rath.  Derselbe 
erhielt  7.  Febr.  1804  das  Incolat  in  Gestenreich. 

M^gtrlt  f.   Mühlffld,  ErK.-Bd.  8.  179.  -  Knetehk;  HI.  8.  319. 

MojHcken,  Moylecken.  Altes,  bremensches  Adelsgeschlccht,  wel- 
ches noch  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrb.  blühte.  Die  Letzten 
des  Stammes ,  Moylecke  Moylecken  und  sein  Sohn ,  Otto  Moylecken, 
lebten  noch  1460. 

Mwhard,  H.  406.  -  r.   M^ding ,  Hl.  S.  440. 

Moitelle.  Erbländ.- österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1770  für 
Franz  Joseph  Moitelle,  Hauptmann  im  k.  k.  Infanterie-Regimente  Prinz 
von  Sachsen- Gotha,  wegen  49jäliriger  Dienstzeit 

M«(ierl9  r.  Mükt/^d,  8.  'ii^. 

Mokry^Edlo.   Erbl. -österr.  Adelsstand.    Diplom  von  1807  für 


—    S81     — 

Andreas  Mokry,  Rittmeister  im  k.  k.  Husaren-Regimente  Johann  Fürst 
Liechtenstein,  mit  dem  Pradicate :  Edler  v. 

Mol,  Freiherren.  Spanischer  Frcilierrnstand.  Diplom  von  1658 
ftlr  Rcnatns  v.Mol,  Herrn  der  Ilcri-schaft  Ilerent  unweit Loewen,  Herrn 
za  Baien,  Assel  etc.  —  Altes,  brabantisches  Adelsgeschlecht,  welches 
die,  1658  mit  der  Herrschaft  Oestergem  zu  einer  Baronie  erhobene 
Herrschaft  Herent  an  sich  gebracht  hatte.  Nach  dem  Frciherrndiplome 
leistete  der  ürgrossvater  des  Freiherrn  Renatus:  Caspar  v.  Mol,  dem 
K.  Carl  V.  im  Kriege  und  am  Hofe  getreue  Dienste  und  der  Grossvater, 
Johann  v.  Mol,  wurde  als  Kammerjunker  dos  Königs  Philipp  H.  in  Spa- 
nien mit  wichtigen  Auftrügen  betraut.  Ein  Vetter ,  Lamoral  de  Mol, 
wohnte  der  Belagerung  von  Brüssel  bei.  —  Die  Baronie  Herent  kam 
schon  um  1687  durch  Kauf  an  Philibert  Uyterncsse  v.  Spanghem  und 
erhielt  den  Namen:  Baronie  Spanghem. 

L'erect.  d«*  toiit.  k«  torr.  ot  famill.  du    ßrabant.  S.  bh  :  dtn  FrAih^rrndiploin.   —   Butkem 
Troph.  6^  BrabAiit,  Suppl    II.  R.  m   und  HG.    -   Oaithe ,    Tl.  S.  4l7  n.  Ift  u.  R.  733  a.  34. 

Molan.  Reichsadelsstand.  Diplom  gegen  Ende  des  17.  Jahrhun- 
derts für  Jobst  Ludewig  Molan,  Kammerath  zu  Celle.  Derselbe  hinter- 
üess  keine  männliche  Nachkommenschafl. 

Freih,  v.  Krohne  ,   II.  8.  363  u.  64  und  448,  —  Fr^/A.  r    d.  Kneffbtck,  8.  2lS. 

^  Moli^re  (in  Silber  drei  von  einem  blauen  Ringe  umschlossene,  rothe 

Wecken).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  13.  Nov.  1832 
Öüf  August  Ludwig  Bernhard  Meliere,  k.  prenss.  Rittm.  im  General- 
gtabe  des  Garde -Corps.  Derselbe  —  ein  Sohn  des  Predigers  bei  der 
französischen  Colonie  zu  Berlin  C.  Moliere  —  starb  29.  Apr.  1845  zu 
jBom  als  Oberstlieutenant,  aggregirt  dem  Garde  Dragoner-Regimente  u. 

'  lAdjutant  .Sr.  K.  H.  des  Prinzen  Heinrich  v.  Preussen  und  hat  aus  der 
Ehe  mit  einer  v.  Plessen  nur  Töchter  hinterlassen.  Die  Familie  ist  nicht 
zu  verwechseln  mit  der  Familie  v.  Molliere. 

Haiidschrifll.  Notix.   -    N    Pr.  A.-L.  ITI.  8.  4'20  u.  V.  S.  335.  —  Freiherr  9.  Ltätbur,  II. 
0.   114  n.  ni.  S.  S12.  -   W.-n    »1   rnus«..  Moiiarcb.,  IV.  5. 

Molitor,  Ritter  und  Edle  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Gold  ein 
aufwachsender,  von^ärtsgekohrter,  silbern  geharnischter  Ritter  mit  ro- 
thef,  links  abfliogender  Brustbinde,  in  der  Rechte  eine  Lanze  haltend 
und  unten  in  Rotii  ein  schrägrechter,  silbenicr,  mit  zwei  unter  einander 
stehenden ,  blauen  Kugeln  belegter  Balken).  Reichs-Ritterstand.  Di- 
plom vom  10.  Mai  1778  für  die  Gebrüder:  Martin  Ignaz  v.  Molitor, 
Registrator  der  k.  k.  Hofcanzlei ,  Johann  Jacob  v.  M.,  fürstl.  passauschen 
Geh.-Rath,  Hofcanzler  und  Lehenpropst,  Johann  Peter  v.M.,  kurmainz. 
Amtskcllermeister  und  Matthias  Joseph  v.  M.,  fürstl.  passauschen  Hof- 
rath,  mit  dem  Pradicate:  Edle  v. 

MtyfrU  f.    Mühl/Hd.  Erve.  Bd.  8.   179.  —  Knftchke,  IV.  J{.  294  u.  95. 

Molitor  v.  Mühlfeldt  (Schild  gevicrt:  1  und  4  in  Gold  ein  mit 
vier  jxoldonen  Sternen  belegter,  schrägrechten  schwarzer  Balken ;  2  u. 
3  in  Schwarz  ein  goldener  Löwe  und  in  der  Mitte  des  Schildes  ein 
Mühlrad).  Reichsadelsstand,  im  Grossherzogthum  Baden  anerkannt 
Adelsdiplom  von  1650  und  Anerkennungsdiplom  des  der  Familie  m 


—     332     — 

stehenden  Adels  yon  1840  filr  den  grossh.  badenschen  Lieutenant  K. 
Molitor  y.  Mflhifeld,  so  wie  von  1847.  —  In  nener  Zelt  standen  im  k. 
prenss.  11.  Infant-Regimente  zwei  Ofßciere  dieses  Namens. 

Fireik.  9.  L«debmr,  II.  8.  114  und  TU.  8    31».  -  Sfebmaeher ,  IV.  IW, 

Moll,  Freiherren  (in  Blau  ein  aufrechter,  etwas  eingebogener, 
goldener  Sparren,  von  drei  goldenen  Sternen  begleitet).  Erbl.  -  österr. 
Freihermstand.  Diplom  vom  4.  Mai  1789  fnr  Gottfried  v.Moll,  fOrstl. 
salzburgischen  Geh.-Rath  und  Hauptpfleger  zu  Kropfsberg,  Zell  und 
Flogen  im  Zillerthal.  —  Altes ,  aus  den  spanischen  Niederlanden  nach 
Deutschland  und  von  da  nach  Tirol  gekommenes  Adelsgeschlecht,  ans 
welchem  Johann  v.  Moll  bereits  von  i520  bis  1535  Oonsole  zu  Trient 
war.  Sein  Sohn.  Wilhelm  v.  Moll ,  erhielt  durch  kaiserliches  Diplom 
vom  23.  Apr.  1555  eine  kaiserliche  Bestätigung  des  alten  Adels  seiner 
Fnmilie,  war  mit  Maria  Stiehar  v.  Buttenheim  vermählt  und  starb  1 580. 
Von  ihm  stammten  zwei  Söhne:  Wolf  u.  Friedrich  v.  M.,  welche  6.  Juli 
1583  den  Reichsritterstand  erlangten.  Wolf  Ritter  v.  M.  set^zte  in  der 
Ehe  mit  Anna  Maria  Reitmoser  v.  Deutcnhofen  den  Stamm  fort  u.  die 
Nachkommenschaft  desselben  stieg,  wie  folgt,  herab :  Johann  Friedrich 
V.  M. :  Susanna  Schreiik  v.  Notzing  und  Angerburg ;  — Wolf  Friedrich, 
ftirstbisch.  passau.  Hofrath  und  Pfleger  der  Herrschaften  Marspach, 
Thannberg  und  Wesen,  Velm  und  Partenstein  in  Ober-Oesterreich ,  wo 
er  auch  In  das  ständische  Consortinm  aufgenommen  wurde :  Catharina 
Fieger  V.  Friedberg;  —  Franz  Roman,  gest.  1729,  fürstl.  Salzburg. 
Hauptmann  zu  Nenmarkt  und  Werflfen:  Anna  Magdalena  v.  Freysing 
zu  Aichach;  —  Franz  Anton,  gest.  1752,  fdrstl.  salzb.  Hofrath:  Maria 
Anna  Strassmayer  v.  Herbstheim;  —  Freih.  Gottfried,  geb.  1727  and 
gest.  1804,  fürstl.  Salzburg.  Geh.-Rath,  Pfleger  zu  Wartenfels,  Zell  und 
Fiegen.  Absent-Pfleger  zu  Abtenau:  TiCopoldino  Freiin  Christianiv.Rall 
und  Herrnau,  geb.  1734,  verm.  1757  und  gest.  1800;  —  Freih.  Sieg- 
niund.  geb.  1758  und  gest.  1826,  Herr  zu  Nonii,  k.  k.  Kämm.,  gewes. 
obcrösterr.  Gubernial-  und  Kreis-IIaui)tmann  zu  Roveredo,  auch  Gene- 
ral-Gränz-Commissair  in  Tirol:  Anna  Grf.  v.  Gonzales  de  Rivera,  geb. 
1767,  veim.  1789  und  gest.  1826.  brachte  die  von  ihrer  Mutter  er- 
erbte grosse  Herrschaft  Nomi  in  Wälsch-Tirol  an  ihre  Familie;  — 
Freih.  Leopold,  geb.  1792  und  gest.  1860,  Herr  der  Herrschaft  Nomi, 
k.  k.  Kämm,  und  gew.  Kreis-Commissair  zu  Rovoredo :  Hippolyte  Mar- 
chese  di  Riva,  geb.  1802  und  verm.  1824;  —  Freiherr  Sigmund,  geb. 
1828,  jetziges  Haupt  des  freiherrl.  Hauses.  Der  Bruder  desselben: 
Freih.  Heinrich,  geb.  1829,  ist  k.  k.  Fregatten- Capitain.  Die  beiden 
Brüder  des  Freih.  Leopold  sind ,  neben  einer  Schwester ,  Maria  verw. 
Valentini  v.  Weinfeld,  geb.  1810  :  Freih.  Johann .  geb.  1797  ,  k.  kön. 
Kämm,  und  Feldmarschall-Lieut.  in  d.  A.  u.  Freih.  Joseph,  geb.  1807, 
k.  k.  Kämm.,  verm.  1845  mit  Clara  Grf.  v.  Albertoni,  aus  welcher  Ehe 
eine  Tochter,  Carolina,  geb.  1852  und  ein  Sohn,  Franz,  geboren  1846, 
stammen. 

Mfff^rl*  9.  Mühtfrld,  ^.  71.  —  e  S^chAn/fld  ,  Adol«  •  »ch^iimt.  r.  H.  ISO— 5-1.  —  GeneAl. 
Ta»cheiit).  d.  frt-ili.  H^iKier.  IS48.  S.  WU-AÖ  u.  IS64.  S.  542.  —  W.-ß.  des  Kgr.  BaTvrn,  flf. 
61  und  ».  Wolckfrn,  Abth.  S.  8.  ir.9  und  170.  —  W -B  d.  SstcrT.  Monarch.  XIII.  27.  -^ 
V.  Uefner,  bajer.  Adel,  Tab,  47  «.  8.  47.  -  Kneachke,  I.  8.  301  niid  aOV. 


r 


—     B38     — 

MoIlArt,  Molart,  Freiherren  u.  Grafen.  Reichs -Freiherm-  und 
Grafeostand.  Freiherrndiplom  von  1571  für  Petrus  v.  Mollart,  k.  k. 
Kftmni.  und  Grafendiplom  von  1652  für  die  heiden  Enkel  desselben, 
die  Freiherren  v.  MoUart:  Peter  Ernst  und  Franz  Ernst,  beide  nieder- 
österreichische Regierungs-Räthe.  —  Altes,  burgundisches,  zu  Anfange 
des  16.  Jahrh.  mit  Wilhelm  v.  M.  aus  der  Franche  Comt^  nach  Oester- 
reich  gekommenes  Adelsgeschlecbt,  welches  1525  in  die.  tiroler Landes- 
Matrikel  eingetragen  wurde ,  später  die  Herrschaften  Drosendorf  und 
Reineck  erwarb,  das  kuiserl.  Oberstküchenmeister- Amt  erhielt  u.  1678 
ancb  in  die  steierische  Ls^ndmaunschaft  aufgenommen  wurde.  —  Von 
den  beiden  Söhnen  des  Freiherrn  Petrus  —  Enkel  Wilhelms  v.  M.  — 
war  Jacob  kaiserl.  Hof-Kammei'-Präsidcnt  und  Hauptmann  des  Landes 
ob  der  Enns  und  Ernst,  k.  k.  Geh.-Rath,  Ober  -  Kämmerer  and  Vice- 
Hofmarschall.  Von  Letzterem  stammten  die  obengenannten  Grafen 
Petei*  Ernst  und  Franz  Ernst,  welcher  zuletzt  kaiserl.  Oberst- Kftchen- 
meister  wurde.  Graf  Franz  Maximilian ,  ein  Sohn  des  Grafen  Franz 
Ernst,  starb  1690  als  Grossmarschall  von  Oesterreich  und  k.  k.  Geh.- 
Ratb.  Von  ihm  stammte  Graf  Ferdinand  Ernst,  k.  k.  Geh.-Rath,  Kämm., 
Hof-Kammer- Vice-Präsident  und  Ober- Küchenmeister,  welcher  1716 
starb  und  einen  Solin,  den  Grafen  Joseph  Ernst,  k,  k.  Kämm,  und  seit 
1720  k.  k.  Obersten,  hinterlassen  hatte.  Der  Bruder  des  Grafen  Fer- 
dinand Emst,  Graf  Felix  Enst,  wurde  1717  kais.  Oberstküchenmeister. 
Später  ist  das  Geschlecht  erloschen,  doch  fehlen  genaue  Angaben  über 
den  Abgang  desselben. 

Spfner,  8.  494  uud  Tab.  19.  -  Hühner^  HI.  Tab.  970.  —  Gauht,  T.  S.  1391.  -  SehmuU, 
ir.  8.  5«2.  —fiiehmachn,  I.  26:Frelh.  v.  M.  ii.  V.  9:  ßr.  v.  M.  — '  v.  Mfding,  HI.  S,  440 
-42:  F.-H.  n    Gr.   v.M. 

Moller  y.  Mollerstein  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in 
Gold  ein  halber,  gekrönter,  schwarzer  Adler  und  links  in  Roth  ein 
halber ,  weisser  Mühlstein  mit  eingebautem  Mühleisen ,  Beide  an  die 
Theilungslinie  angeschlossen).  Reichsadelsstand,  im  Kgr.  Preussen  er- 
neuert. Adclsdiplom  vom  1.  Aug.  1570  für  die  Gebrüder  Ambrosius 
und  Martin  Moller  in  Görlitz,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mollerstein  und 
Emeuerungsdiplom  vom  5.  Apr.  1755  für  Ernst  Heinrich  Leopold  und 
Ferdinand  August  Gottlieb  Moller  v.  Mollerstein.  —  Ein  in  der  Ober- 
lausitz und  in  Schlesien  begütert  gewesenes  Adclsgeschlecht,  welches 
schon  1682  zu  Ober-Zodel  bei  Görlitz,  1706  zn  Mittel-  und  Nieder- 
Gohra  ebenfalls  bei  Görlitz  u.  zu  Doberschau  im  Goldbergischen,  1 707 
zu  Siegendorf  gleichfalls  im  Goldbergischen  und  1 760  zu  Malschwitz 
bei  Bautzen  sass.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  kamen  Mehrere 
zu  hohen  Stellen  im  Magistrate  der  Vaterstadt  Görlitz.  Wiegand  M. 
V.  M.  starb  1637  und  der  Enkel  desselben,  Wiegand  Gottlob,  1723  als 
Bürgermeister  zu  Görlitz.  Um  diese  Zeit  schied  sich  der  Stamm  in  zwei 
Linien.  Die  jüngere  erlosch  1781  mit  Andreas  Christian  M.  v.  M., 
Herrn  auf  Mittel-Sohra  und  die  ältere  9,  Apr.  1788  mit  Carl  Gottlob 
M.  V.  M.,  Herrn  auf  Ober-Zodel,  dem  Letzten  des  ganzen  Standes. 

LaiMitzur  MflKaziii,  Bd.  I.  M.  til  ii.  113  und  U.S.  Bd.  14.  S.  2«^,  2(>(>,  277^7^  und  Jahrg. 
1788.  S.  119.  -  N.  I'r.  A.-L.  V.  S.  334  ii  H.'.  —  Freih.  v.  Ledfbur.Al,  8.  115.  —  W.-B.  d. 
Preiüts.  Monarch.  IV.  5.   -  Dont,  Aligetn.  W  -B.  I.  8.  69—71  u.  Tab.  59. 

MoUiere  (in  Blau  oben  ein  mit  den  Hörnern  aufwärts  gekehrter, 


—     884     — 

goldener  Halbmond,-  an  jeder  Spitze  mit  einem  goldenen  Steriie  tesetzt, 
in  dar  Mitte  ein  quer  liegender,  silberner  Fiscb  nnd  nnten  ein  goldener 
Stern).  Ein  im  Posenschen  in  neuer  Zeit  vorgekommenes,  aus  Frank- 
reich stammendes  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  der  in  den 
preussischeu  Adelsstand  versetzten  Familie  v.  Moli^re,  S  331.  —  Ein 
Executor  de  Molli^re  war  1833  bei  dem  damaligen  Landgerichte  zu 
Bromberg  angestellt. 

Vreih.  v.LtftMtur,  III.  N.  »iL». 

Molltttz.  Ein  früher  zu  dem  in  Ostpreusscn  begüterten  Adel  zah- 
lendes Geschlecht.  Rigismund  v.  MollOtz  war  Herr  auf  Garschow  (wohl 
Garschen  im  Kr.  Heilsberg).  Die  Tochter  desselben,  Margaretha  y.  Mol- 
lOtz. geb.  1597  und  gest.  1666,  war  in  dritter  Ehe  verm.  1632  mit  dem 
k.  schwed.  Major  Georg  v.  Loewenburg  in  Stettin. 

Freih.  r.  LeHebur,  II.  «.  115.! 

Molnar  v.  MtiUemheim.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1792  für  Johann  Molnar,  Augenarzt  und  Lehrer  der  Augenkrank- 
heiten zu  Elausenburg,  mit  dem  Prftdicate :  v.  Mflllersheim. 

Heger If  r.   Uühlftld,  ».  *i80. 

Molne.  Altes,  meklenburgisches ,  von  1292  bis  1523  vorgekom* 
menes  Adelsgeschlecht. 

9.  3fedinff,l.  8.  400:  nach  dem  MS.  abKogaiigcner,  moklcnb.  Familien. 

Molo,  MoUo,  auch  Ritter.  Erbländ. - ftsterr.  Adels-  und  Ritter- 
stand. Adelsdiplom  von  1772  für  Philipp  Mollo,  Secretair  bei  der 
Glassen-IiOtterie  zu  Gänzburg  und  für  den  Bruder  desselben,  Anton  M., 
und  Ritterdiplom  vom  27.  Oct.  1790  für  Philipp  v.  Molo,  Commerzlen- 
Assessor  zu  Günzburg  und  füi*  den  Bruder  desselben,  Peter  v.  M.  — 
Ein  Grosshändlcr-IIaus,  welches  in  Schwaben  einen  grossen  Leinwand- 
Handel  ausserhalb  Deutschlands  begründete  u.  von  1764  an  zur  Münze 
in  Günzburg  das  Silber  lieferte.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und  nach 
Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  wurden  in  dieselbe  einge- 
tragen, die  Brüder:  Jobann  Nepomuk  Ritter  v.  Molo,  geb.  1771,  kön. 
bayer.  Landwehr-Major,  Grosshündler  und  Schul  -  Assessor  in  ünter- 
günzburg  und  Christian  Caspar  Bitter  v.M.,  geb.  1782,  k.  bayer.  Lieut. 
bei  der  Landwehr  und  Grosshftndlcr. 

Megerlf.  r.  MühlfeU,  Krg.-Bd.  S.  179  und  3S*2.  -  r.  I.ana  ,  ?*.  4^1  u.  .«i».  -  W.-B.  des 
Kgr.  Bayern,  VII.  31. 

Molsber^,  Mollisberg.  Altes,  rhcinländisches  und  hessisches 
Adelsgeschlecht,  dessen  Stammieihe  Humbracht  um  1277  mit  Diether 
Herrn  v.  Mollisbcrg  beginnt.  Von  den  Enkeln  desselben,  Johann, 
Propst  zu  Limburg  und  Henne  v.  M.,  setzte  Letzterer  den  Stamm  fort 
und  sein  Enkel,  Peter  Molsberger  v.  Molsberg,  starb  1440  als  Richter 
zu  Mainz.  Von  Leteterem  stammten :  Ulrich  v.  M.,  welcher  nebst  An- 
deren vom  Adel,  imRathe  zu  Oppenheim  sass  und  Johann  v.M.,  Licen- 
tiat  der  Rechte  u.  Richter  zu  Mainz,  dessen  Sohn,  Philipp  v.  M.,  155B 
als  Amtmann  zu  Frauenstein  starb.  Die  Nachkommen  lebten  zu  Boden- 
heim  und  zwar  noch  zu  Anfange  des  18.  Jahrhunderts. 

Humbracht,  Tab.  ls4.  —  Gauht,  I.  8.  13'J6.  —  K$tor,  Aluienprob«,  Tab.  9.  —  Freiherr 
r.  KroAne,  II.  8.  3ö4.  —  Siebmacher,  I.  143:  v.  Moluberg ,  Hessisch.  —  c.  MeJiiig ,  III. 
$.  443  und  44. 


( 


—     885     — 

Motooblebea.  Altes,  thflringisches  AdelsgescWecht  aus  dem  Stamm- 
atze, dem  jetzt  gothaischen  Dorfe  Molschlehen,  welches  von  1251  bis 
1438,  und  zwar  meist  auf  dem  Stammsitze  vorkam. 

Xeäln:  XXI.  A.  9^3.  —  Brückner,  Kirchon-  n.  Schult^ ii«taat  d.  H.  Gotha,  III.  3  ätok, 
8.  51. 

Molsdorf,  Weller  v.  Molsdorf,  Molsdorf,  genannt  Weller.  Altes, 
thttringisches  Adelsgeschlecht  aus  dorn  zwischen  Arnstadt  und  EHurt 
gelegenen  Stammsitze,  dem  Schlosse  und  Dorfe  Molsdorf,  welches  schon 
im  13.  Jahrh.  bekannt  war,  spätor  in  das  Voigtland  und  dann  in  das 
Heissensche  kam,  wo  es  zu  Frcibcrg,  Tuttendorf  und  Hals  gesessen 
war.  In  früher  Zeit  waren  die  Edlen  v.  Molsdorf  gleichonsche  Vasallen 
und  kommen  in  Urkunden  der  Grafen  v.  Gleichen  vor.  Gerwig  v.  Mols- 
dorf, Ritter,  tritt  als  Zeuge  1246  u.  ein  Anderer  dieses  Namens,  eben- 
falls Ritter,  1325,  1329,  1332  und  1338  auf.*  Im  14.  Jahrh.  kam  eine 
linie  des  Stammes  in  das  Patriciat  der  Stadt  Erfurt  n.  Heinrich  v.  M. 
sass  bereits  1306  im  Rathe  zu  Erfurt.  Später,  1430,  nahm  eine  andere 
Linie  in  Folge  einer  Erbschaft  den  Namen  Weller  als  Beinamen  an  und 
liess  im  l4anfe  der  Zeit  den  Gcschlcchtsnameu  ganz  weg.  —  D.  Hiero- 
nymos  v.  M.  lebte  zu  Luthers  Zeit  und  D.  Jacob  Weller  v.  Molsdorf, 
Herr  auf  Karsdorff,  starb  6.  Juli  1664  als  kursächs.  Oberhofprediger 
2u  Dresden.  —  Das  Geschlecht  ist  erloschen,  doch  ist  das  Jahr  des  Ab- 
gangs nicht  aufzufinden.  Nach  handschriftlichen  Notizen  soll  es  noch 
1811  geblüht  haben.  Der  Stanmisitz  kam  schon  in  früher  Zeit  an  die 
V.  Roeder  u.  an  die  Grafen  v.  Gotter,  welche  das  jetzige  schöne  Schloss 
bauten  und  den  grossen  molsdorfer  Garten  anlegten.  Von  den  Grafen 
V.  Götter  kam  der  Rittersitz  Molsdorf  an  diis  Haus  Sachsen  Gotha  und 
ist  noch  jetzt  eine  lierzogliche  Domaine. 

C.  SßHtngpnberg,  Ili^toriu  von  dem  allen,  ohrlichen,  cdlon  GcMchlechte  der  v.  Mohdorf, 
g^nnnnt  die  Weller.  Krfurt.  |.^9ü  —  Knauth,  8.  .S36  u.  37.  —  D.  ./.  Ch.  Wenttfl,  l'rogr.  de 
Wellemruin  fnmili».  Alld.  1«9K.  -  (V/r  Fr.  La^mmel,  Hivtoria  Wcltenana,  \mxm.  B^'schr. 
de«  »del.  (i<-.<4chlecbtH  und  Lel»en  de»  Theologi  //.  H'eUer$  v.  Moltdorf.  Leipzi); ,  I7<K).  — 
M.  C.  Ootttchliny,  lAbensbeschTt'ib.  vier  gelehrter  und  geschickter  Kdelleute,  im  Artik«-I".  W. 
Y.  M.  Rraudenb.  1722.  —  J.  Ch.  Koch,  von  Wappen  der  (belehrten,  M.  Ift2.  —  ZtfiUr,  XXI. 
8.  953  und  LIV.  8.  I568>72.  -  Hräckner,  Kirchen-  und  Schulonstaat  d.  H.  Gothn.  i.  K.  äl. 
—  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  33.1  n.  34.  —  Freih.  t.  Ledebur,  H.  8.  115  n.  116.  —  Sf^hmacher, 
I.  161  :  T.  MoUdorf,  Weiler  genannt. 

Moltke,  auch  Grafen.  Dänischer-,  Lehns-  und  Reichsgrafenstand. 
Dänisches  Lehns-Grafendiplom  vom  31.  März  1750  für  Adam  Gottlob 
V.  Moltke,  k.  dän.  Staats-  und  Premierminister,  unter  Belehnung  reit 
der  Grafschaft  Bregentved  und  Reichsgrafendiplom  vom  19.  October 
1776  für  Friedrich  Detlev  v.  Moltke.  —  Altes,  vornehmes,  meklenbur- 
gisches  Adclsgeschlecht,  welches  die  älteren  märkischen  Histonkor  zu 
denjenigen  Geschlechtern  rechnen,  mit  welchen  K.  Heinrich  I.  920 
Stendal  besetzte  und  welche  später  sich  in  Meklenburg  und  Pommern 
ansässig  machten.  Im  14.  Jahrh.  wendeten  sich  Sprossen  des  Stammes 
nach  Schweden  und  Dänemark  und  kamen  in  diesen  Ländern  zu  gros- 
sem Ansehen.  Aus  der  schwedischen  IJnie,  welche  der  mit  Herzog  Al- 
brecht von  Meklenburg  1363  nach  Schweden  gekommene  llcnnig  Moltke, 
später  schwedischer  Reichsrath ,  gründete  und  welche  mit  dem  Reichs- 
rathe  Niclas  v.  M.  später  wieder  ausging,  entspross  Margaretha,  Toch- 
ter Johaims  v.  MoUke,  welche  sich  um  1412  mit  Ghristiern  Nils  Wasa 


—     836     — 

vermählte  and  dadurch  eine  Ahnfrau  Gustav  Wasa's,  seit  1523  Königs 
von  Schweden,  wurde.  Ausser  dieser  Linie  haben  sich  aber  im  Laufe 
der  Zeit  auch  andere  Sprossen  des  Geschlechts  nach  Schweden  gewen- 
det, ohne  dass  der  Stamm  dauernd  fortblühte.  —  Der  meklenburgische 
Stamm  breitete  sich  nach  und  nach  immer  weiter  aus.  gelangte  zu  gros- 
sem Grundbesitz,  ¥rurdc  mit  dem  Landmarschallamte  des  Herzogthums 
Güstrow  bekleidet  und  verzweigte  sich  später  nach  Oesterreich,  Bayern, 
Württemberg,  Preussen  etc.  —  Die  Grafen  v.  Moltke  blühen  in  zwei 
Linien,  in  der  älteren  und. in  der  jüngeren.  Die  ältere,  reichsgräfliche 
Linie  stammt  von  dem  Grafen  Friedrich  Detlev,  s.  oben,  welcher  zu  der 
württ^mbergischen  Linie  gehörte,  aus  der  schon  sein  Grossvater,  Johann 
Christoph  v.  M.,  Herr  auf  Schmorsow  und  Bülow,  geb.  1688  und  gest. 
1740,  verm.  mit  einer  Fj'eiin  Schertel  v.  Bürtenbach,  als  Oberstlieut«- 
nant  in  li.  württemb.  Diensten  stand.  Graf  Friedrich  Detlev ,  geboren 
1750  u.  gest.  1825,  Herr  auf  Walde,  Casdorf,  Zwiendorf,  Schmorsow, 
Walkendorf.  Friedrichshof  und  Dorotheenwalden,  k.  preuss.  Obeijäger- 
meister,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1777  mit  Friederike  Charlotte 
Antonie  Grf.  zu  Dohna-Leistenau,  verw.  Herzogin  zu  Holstein  -  Beck, 
geb.  1758  und  gesf.  1786  und  in  zweiter  1787  mit  Charlotte  Eleonore 
V.  Prittwitz ,  Tochter  des  berühmten  k.  preuss.  Generallieutenants  Jo- 
hann Bernhard  v.  Prittwitz.  Aus  dieser  zweiten  Ehe  entspross  Graf 
Friedrich  Carl  Ludwig,  geb.  1798  und  gest.  1860,  Herr  der  Herrsch. 
Behle  u.  Lemnitz  im  Posenschen,  grossh.  meklenb.  -  strelitz.  Ober-Stall- 
meister und  k.  preussisch.  Rittm.  a.  D. ,  verm.  in  erster  Ehe  1826  mit 
Adelaide  v.  WulfTen,  geb.  1806  und  gest.  1833  und  in  zweiter  mit  Ma- 
rie V.  Boeder,  geb.  1810  und  vorm.  1834.  Aus  der  erst^^n  Ehe  stammt 
das  jetzige  Haupt  der  älteren  Linie:  Graf  Friedrich ,  geb.  1831,  k.  pr. 
Premicrlieutenant  im  k.  preuss.  Uhlanen-Regimente  Nr.  4.  —  Die  leib- 
liche Schwester  des  Grafen  Friedrich,  Grf.  Alexandrine,  geb.  1827, 
vermählte  sich  1854  mit  dem  k.  preuss.  Staatsanwälte  Georg  v.Dewitz. 
—  Aus  der  zweiten  Ehe  des  Grafen  Friedrich  Carl  Ludwig  leben,  neben 
vier  Töchtern:  Georgine  verm.  v.  Prillwitz,  geb.  1835,  Hertha  verm. 
Gi-f.  V.  Danckelman,  geb.  1838,  Wanda,  geb.  1840  und  Eugenie,  geb. 
1844,  Conventualin  zu  Dobbertin,  zwei  Söhne:  Waldemar,  geb.  1842 
und  Cuno,  geb.  1847.  —  Die  jüngere  Linie  umfasst  die  Nachkommen- 
schaft des  dfinischen  Lehnsgrafen  Adam  Gottlob ,  s.  oben ,  welche  sich 
sehr  ausgebreitet  hat.  —  Vom  Grafen  Adam  Gottlob  sind  sieben  Söhne 
bekannt,  die  Grafen  Christian  Friedrich,  Ludwig  Friedrich,  Joachim 
Gotsche.  Adam  Ferdinand/Gcbhard,  Otto  Joachim  und  CarlP^mil.  Graf 
Christian  Friedrich,  geb.  1786  und  gest.  1771,  k.  dän.  Geh.  Conferenz- 
Rath,  Oberhofmarschall  etc.,  hinterlioss  vier  Söhne,  die  Grafen :  Adam 
Gottlob  Detlev,  Joachim  Detlev.  Ferdinand  u.  Magnus.  —  Graf  Adam 
Gottlob  Detlev,  geb.  1765  und  gest.  1843,  Herr  auf  Nocr  u.  Ntttschau, 
vermählte  sich  in  erster  Ehe  mit  Auguste  v.  Wiebel.  in  zweiter  mit  der 
Schwester  derselben,  Maria  Christiana  v.  Wiebel,  gest.  1808  und  in 
dritter  mit  Carolina  Kltiber.  Aus  erster  Ehe  stammt  das  Haupt  der 
jüngeren  Linie:  Graf  Carl.  geb.  1800,  k.  dän.  Kammerh.,  Geh.  Confer. 
Bath  und  Geh.  Staatsministcr  a.  D. ,  verm.  mit  Malwina  Simons.    Der 


-     837    - 

Sohn  desselben,  neben  zwei  Töchtern:  Malwina,  geb.  1825,  verm.  1851 
mit  Friedrich  Gottschalck  Grafen  v.  Knuth  und  Anna,  geb.  1833  nnd 
vcrm.  1855  mit  Hennann  Baron  v.  Bagge  of  Boo,  ist:  Oraf Adam,  geb. 
1828,  k.  k.  Rittmeister,  verm.  1860  mit  Olga  Grf.  Cadni.  —  Von  den 
HalbbrQdem  des  Grafen  Adam  Gottlob  Detlev  starb  1860  der  Bruder 
ans  des  Vaters  zweiter  Ehe:  Graf  Magnus  Theodor,  geb.  1806,  Herr 
auf  Zalenz6  im  Kr.  Beathen  in  Ober  -  Schlesien  und  hinterliess  aus  der 
Ehe  mit  Friederike  Grf.  v.  Wedel- Jarlsberg,  neben  drei  Töchtern,  drei 
Söbne.  Der  Bruder  aus  der  dritten  Ehe  des  Vaters:  Graf  Friedrichl 
geb.  1815 ,  Amtmann  der  Aemter  Reinbeck,  Trittau  und  Tremsbtttte, 
etc. ,  vermählte  sich  1849  mit  Fanny  Grf.  v.  Rantzau,  geb.  1824,  aus 
welcher  Ehe  drei  Söhne  entsprossten.  Ueber  die  Nachkommenschaft 
der  Brüder  des  Grafen  Adam  Gottlob  Detlev,  des  1820  verstorbenen 
Grafen  Joachim,  k.  dän.  Kammerberrn  und  Obersten,  verm.  mit  Elline 
V.  Neergard  und  des  Grafen  Ferdinand ,  k.  dän.  Mijors,  verm.  mit  So- 
phie V.  Levetzau,  so  wie  über  die  fünf  Brüder  des  Grafen  Christian 
Friedrich,  s.  oben,  u.  die  Hinterbliebenen  des  Grafen  Joachim  Gotsche, 
gest.  1818,  k.  dän.  Staatsministers,  verm.  mit  Georgine  v.  Buchwaldt- 
Seedorf,  dos  Grafen  Adam  Ferdinand,  k.  dän.  Admirals,  verm.  mit  einer 
Orf.  V.  Raven,  des  Gebhard  Grafen  v.  Moltke-Hvitfeld,  gestorb.  1851, 
Herrn  von  Moltkenburg  auf  Fühnen,  k.  dän.  Geh.  Confer.-Raths,  verm. 
in  erster  Ehe  mit  Hertha  v.  Hvitfeld  und  in  zweiter  mit  Hertha  v.  Bille- 
Brahe,  des  Grafen  Otto  Joachim,  gest.  1853,  Herrn  zu  Espe  und  Bon- 
dorup ,  vormal.  k.  dän.  Staatsministers  etc. ,  verm.  in  erster  Ehe  mit 
Sophie  Baronesse  v.  Juel  und  in  zweiter  mit  Sophie  v.  Düring  und  des 
Grafen  Carl  Emil,  gest.  1858,  Herrn  zu  Aagaard  und  Nöragergaard, 
k.  dän.  Geh.  Conferenz-Raths ,  verm.  mit  Anna  Grf.  zu  Münster -Mein- 
hövel.  Freiin  zu  Schade ,  geben  die  geneal.  Taschenbb.  der  gräflichen 
Häuser  sehr  genaue  Auskunft.  —  Aus  einer  adeligen  Linie  des  Stam- 
mes wurde  Ludwig  Carl  v.  Moltke,  geb.  1788  —  ein  Sohn  desk.  west- 
phälischen  Gesandten  am  k.  bayer!  Hofe  und  w.  Oberkammerherrn  Carl 
August  V.  M.  —  k.  bayer.  Hauptmann,  nach  1815  in  die  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  eingetragen,  auch  haben  mehrere  Sprossen  der  Familie 
mit  dem  freiherrlichen  Titel  in  der  k.  k.  und  in  der  k.  preuss.  Armee 
gestanden.  In  neuer  Zeit  war  Anton  Freih.  v.  M.  k.  k.  Major  u.  Adolph 
Freih.  v.  M.  k.  k.  Hauptmann  I.  Cl.  u.  der  k.  preuss.  Generallieutenant 
Freih.  v.  Moltkc  ist  jetzt  Chef  des  Generalstabes  der  Armee.  —  Ausser 
dem  Besitze  der  älteren  gräflichen  Linie  im  Posenschen  waren  1857 
im  Kgr.  Preussen  die  Geschwister  v.  Moltke  zu  Rothenbach  im  Kr.  Hei- 
ligenstadt, Provinz  Sachsen,  begütert. 

Micratil.  S.  507.  -  r.  Pritibuer,  Nr.  M.  -  Oauhit ,  I.  R.  139« -M.  -  Ztdler ,  XXI. 
8.  965  a.  &6.  —  9.  Behr,  R.-M.  ».  1636.  ~  Fi-«ih.  «.  Xrohn« ,  II.  8.  36« -7i.  ~  t.  Lang, 
».  124.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  i'JO—ii.  -  Deutsche  OrafeDh.  der  Oegenw.  11.  8.124-18.— 
Fireik,  v.  Udebur,  II.  8.  116  u.  III.  8.  312.  —  Oeneal.  TMehenb.  d.  grifl.  Hlneer,  1864. 
8.  557—63  u.  bistor.  Handb.  .so  Demselben,  8.  610.  —  SiebmaeAer,  V.  158:  v.  M.  Meekles- 
bvrgisch.  —  «.  WestpAalen,  Monom,  inediu,  IT.  Tab.  19.  Nr.  SS  u.  Tab.  20,  Nr.78.  —  Lczic. 
over  adel.  Famil.  II.  Tab.  5.  Nr.  126:  Gr.  v.  M.  n.  Tab.  2.  Nr.  59  a.  8.  21:  ▼.  M.  —  9.  Jlt- 
ding,  I.  8.  400  u.  401.  —  Dorchl.  Wolt ,  III.  Tab.  272.  -  W.-B.  des  KSulgr.  Bayern,  VU. 
Tab.  31.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  35.  Nr.  181:  ▼.  M.  ■.  132:  Qr^  ▼.  If .  n.  8.  4  q.29.  —  Pomm. 
W.-b.  II.  Tab    10:  t.  M.   u.  11  :  Hr.  v.  M. 

Monari  v.  Neufeld.    Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.    Diplom  von 
1774  für  Jobann  Baptist  Monari,  wegen  der  bei  dem  Anstrocknnngs- 

Kne$ekk§,  DmitMh.  Ad«lt-Ltx.  VL  22 


—     338     — 

Oeschäfbe  nnd  Errichtung  des  Wassercanals  in  Aquileja  erworbenen 
Verdienste,  mit  dem  Prftdicate :  v.  Neufeld.  —  Der  Stamm  hat  dauernd 
fortgeblttht  und  noch  in  neuester  Zeit  standen  Johann  und  Adolph  Mo- 
nori  Y.  Neufeld  als  Officiere  im  k.  k.  Marine-Infantcrie-Regimente. 

Megerlt  9.  ilühl/^ld:  8.  230.  —  MiliUr  •  Sehemat.  d.  österr.  Kaiserthiims. 

Monau,  Monden.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  be- 
reits 1479  zu  Heidewilxen  und  1487  zu  Arnsdorf,  Költschen,  Euhzen- 
dorf,  Monau  und  Tunkendorf  sass  und  im  16.  Jahrh.  auch  zu  Nieder- 
Giersdorf  und  Gnichwitz  begütert  war.  —  Petrus  v.  Monden  war  1358 
Dom-Propst  zu  Breslau  und  Hans  v.  Monau  um  1479  Herr  zu  Wilpen 
im  Oelsnischen.  —  Von  den  Nachkommen  des  Letzteren  starb  Sebastian 
V.  M.  1534  als  Landes-Hauptmann  des  Fflrstenthums  Breslau.  —  Der 
Stamm  blühte  noch  in  das  17.  Jahrhundert  hinein.  Jacob  v.  Monau  (Ja- 
cobus  Monavius)  fürstl.  briegscher  Rath,  als  Jurist  und  Dichter  zu  sei- 
ner Zeit  bekannt,  starb  6.  Oct.  1603  und  hinterliess  einen  Sohn,  Frie- 
drich V.  Monau,  welcher  später,  so  viel  bekannt  ist,  den  Stamm  des  Ge- 
schlechts schloss. 

FeUtri  Monutnenta,  8.  56?.  —  Sinapius,  1.8.  64H  ond  Tl.  8.  815.  ^Joeeher,  Comp.  Ge- 
lehrt. Lexic.  II.  8.  IM).  —  Oamhe,  I  8.  1403  o.  IHM.  -  Z^dUr,  XXI.  8.  856.  —  ¥t€ikur 
9.  Ledebur,  II.  8.  116.  —  Siebmacker,  II.  49:  v.lfonaw,  Schleaiseh.  —w.Mtding,  11.8.381. 

Mondok  y.  Galamboss.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1789  für  Georg  Mondok,  Hauptmann  im  k.  k.  Infant  -  Regimente  Graf 
Nädasdy,  mit  dem  Prädicate :  t.  Galamboss. 

MegerU  9.  Mühlftld,  Rrg.-Bd.  8.  382. 

Mondtbradt,  Mnndbrad,  Mnndbrot  y.  Spiegelber^«  Altes,  früher 
zum  schwäbischen  Adel  zählendes  Gechlecht. 

9.  ilatttt^in,  III  8uppl.  8.  108.  —  8i€bmaeker,  I.  119:  Die  Ifantbrot  t.  Spi«gel^flfg.  — 
8nppi.  sa  Siebm.  W.>R.  VII.  SO. 

Monheim.  Altes,  im  17.  Jahrh.  ausgestorbenes,  cölnisches  Patri- 
ciergi'schlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  im  Er.  Opladen. 

Fahne,  I.  8.  31K).    —  Freih.   9,  Led^bur,  II«  8.  116. 

Monin.  Neufchateler ,  zu  Cressier  angesessenes  Geschlecht.  — 
Johann  Franz  Monin  warb  1690  mit  Erlaubniss  des  Königs  Ludwig  XIY. 
ein  neues  Schweizer-Regiment  von  sechs  Compagnien  für  Frankreich  u. 
der  Sohn  desselben,  Franz  M. ,  geb.  1675,  trat  1690  in  die  Colouel- 
Compagnie  seines  Vaters,  stieg  von  Stufe  zu  Stufe,  wurde  1734  k.  franz. 
Brigade-General  und  1745  Generallieutenant  und^starb  1756  mit  dem 
Nachruhme  eines  ausgezeichneten  Feldherrn.  —  Ein  v.  Monin,  1793 
Lieutenant  im  k.  preuss.  Füsilier-Bataillon  v.Enicst,  gebrauchte  zuerst 
den  Adel  durch  Führung  des  Prädicats  von  vor  seinem  Namen. 

.     N.  Pr.  A.  h.  Kl.  8.  Uh.  -   Freih.  c.  L^debur,  II.  8.  116  o.  117. 

Monjon.  Altes,  französisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Name  in  den 
Listen  der  preussischen  Armee  vorkam.  —  Johann  Wilhelm  v.  Moi^on 
kam  aus  französischen  Diensten  in  die  Dienste  Königs  Friedrich  H., 
wurde  Major  und  erhielt  ein  1758  zu  Dresden  errichtetes  Freicorps, 
nahm  aber  schon  1759  seine  Entlassung. 

Biograph.  Lexieon  aller  HelUen  etc.,  II.  8.  61.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  425.  Frtih,  9.  le- 
49hm;  11.  B.  117. 

Monreal.    Alles,   rheinlftndisehes  Adelsgeschlecht,   welches  mit 


—     389    — 

Magdalena  Margaretha  V.  Monreal  — Tochter  des  1585  verstorbenen 
Johann  Balthasar  T.  Monreal,  Herrn  zuNeanheim,  —  Gemahlin  des 
Johann  Schweickard  Vogt  v.  Hunoldstein,  1635  auch  in  weiblicher  Li- 
nie erloschen  ist. 

Humbraeht,  8.  S56.  —  t.  Hattnein,  I.  8.  S9».  ~  N.  PreuM.  A.-L.  III.  8     4)5.  -  Freih. 
f.  Ledebur,  O.  8.  117.  -  9.  Mediny,  If.  8.  382.  —  Suppl.  tu  Siebm.  W.-B.  VI.  29. 

Monroy.  Ein  zu  dem  hannoverschen  und  meklenburgischen  Adel 
dhlendes,  aus  Poitou  in  Frankreich  stammendes  Geschlecht.  —  Charles 
dn  Verger  de  Monroy,  Seigneur  de  Paisni,  Monroy,  Bess6  et  de  Rh6  in 
Poitou,  Ecuyer,  flüchtete,  nach  Aufhebung  des  Edicts  von  Nantes,  1685 
mit  seiner  Familie  nach  Uolhmd,  begab  sich  von  da  nach  Gelle ,  erhielt 
bei  Hofe  eine  Anstellung  und  starb  1718  in  Ratzeburg.  Sein  Sohn, 
Loiiis  Auguste  du  Verger  de  Monroy,  verlor  1743  in  der  Schlacht  bei 
Oettingen  ein  Bein  und  starb  noch  in  demselben  Jahre  als  hannover. 
Generallieutenant  und  Commandant  zu  Celle.  Die  Nachkommenscliaft 
desselben  blühte  fort. 

f^^a.   9.  d.  Kne$«beck,  8.  214.  -  W.-B.  d.  Kgr.  HaDiioYer.  C.  37  u.  8.   10.    —    v.  Hef- 
ntr,  hannoY.  Adel,  Tab.  23. 

Monsberg,  Monsperg,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1772  ftir  Peter  Wilhelm  v.  Monsperg.  Derselbe,  aus  einem 
steiermarkischen  Adelsgeschlechte  stammend,  wurde  1773  in  die  steie- 
rische Landmannschaft  aufgenommen. 

M^gerle  9.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  179.  -   Schmutz,  11.  8.  563. 

Monschawe,  Monschau,  Montjoie.  Ein,  in  die  Adelsmatrikel  der 
prenssischen  Rhcinpro>inz  in  der  Person  des  Franz  Rudolph  v.  Mon- 
schawe, laut  Eingabe  d.  d.  Cöln,  14.  Juni  1829,  in  dieClasse  der  Edel- 
lente  unter  Nr.  5.  eingetragenes  Geschlecht.  —  Cölnisches  Adelsge- 
schlecht, ans  welchem  zuerst  mit  dem  adeligen  Prädicate  Johann  Hein- 
rieh Joseph  Edler  v.  Monschawe,  knrcOln.  Geh. -Rath,  Amtmann  zu  Cöln 
und  Deutz,  gest.  1794,  auftritt.  Nach  Einverleibung  der  Familie  in 
^e  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  war  Peter  Joseph  v.  M. 
Landrath  des  Kr.  Kerpen  im  Reg.-Bez.  Düsseldorf,  Heinrich  v.  M.  lebte 
zu  Sinzenig,  Friedrich  v.  M.  zu  Cöln  und  Maria  Hubert  Joseph  Anton 
V.  M.  zu  Scheuern  im  Reg.-Bez.  Coblenz. 

N.  Pr.  A.-L.  V    8.  337.  —  Fttih.    r.  Lfdehur,  11.  8.  117.  —  Suppl.  lu  Siebm.  W.-B.  X. 
21.  ~  W.-B.  der  Preu<is.  Kiieiiiprovinz.  1.  Tab.  84.  Nr.  167  and  S.  79. 

Monse,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1780 
für  Joseph  Wratislaw  Monse ,  Professor  und  Director  der  juridischen 
Facultät  zu  Brunn,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

MtgerU  r.  Mihl/eld,  Krg.-Rd.  8.  382. 

Monsterberg,  Münsterberg  (in  Schwarz  auf  einem  weissen  Hügel 
sechs  neben  einander  aufgerichtete,  weisse  Stangen).  Altes,  schlesisches 
Adelsgeschlecht,  welches  schon  1504  zu  Minken  (Mflnckenau)  im  Oh- 
lauschen,  1577  zu  Schmograu,  1588  zu  Ober-  u.  Nieder- Wilkau,  sämmt- 
lich  im  Namslauschen.  1600  zu  Mechau  im  Wartenbergschen,  1710  zu 
Langendorf,  ebenfalls  im  Wartenbergschen,  1720  zu  Ellguth  im  Nams- 
lauschen und  noch  1 794  zu  Schmardt  unweit  Kreuzburg  sass  und  bis- 
weilen von  Münckenau  den  Beinamen  fübrte,  wie  sich  auch  Einige: 

22* 


—     340     — 

Wolf,  genanut  Mansterberg  auf  Mechau  im  Wartenbergschen  schrieben. 
—  Catharina  y.Mflnsterberg  n.  Mfinckenaa  vermählte  sich  im  15.  Jahrb. 
mit  einem  v.  Posadowski;  Ulrich  y.  M.  lebte  am  1430;  D.  LanrentinB 
Y.  M.  war  1452  Domherr  zu  Brcslaa  nnd  Wilhelm  y.  M.  anf  Wildce 
kommt  als  des  namslauschen  Weichbildes  Landcommissar  Yor.  Von 
Letzterem  stammte  Sylvius  Wilhelm  v.  M.,  Herr  auf  Wilcke,  um  1693 
herz.  ölsn.  Hofmarschall  und  von  diesem  cntspross  Sylvius  v.  M.  und 
Münckenau  auf  Wilcke  und  Ellguth,  welcher  1731  des  namslauischen 
Weicbbildes  königl.  Manu-Rechts-Beisitzer  u.  Landesältester  war.  Der 
Stamm  blähte  fort  ii.  aus  demselben  stammte  Friedrich  Wilhelm  v.Mttn- 
Bterberg,  welcher  1835  k.  preuss.  Gencralmsgor  und  1839  Divisions- 
Gommandeur  wurde.  —  Der  jängere  Bruder  desselben  stand  frflher  im 
k.  preuss.  Infant.-Regimcnte  v.  Gracvenitz  und  war  zuletzt  Migor  und 
Gommandant  des  ersten  Bataillons  des  T.Landwehr-Regiments.  — Noch 
sei  hier  erwähnt,  dass  der  erste  Rector  der  Universität  Leipzig,  M.  Jo- 
hann Otto,  gest.  1416 ,  welcher  mit  D.  Johann  Hofmann  aus  Schweid- 
nitz  fär  Schlesier  das  zu  der  Universität  gehörende  Frauen  -  Gollec^um 
stiftete,  mehrfach  Otto  von  Mttnsterberg  geschrieben  wird  und  daher 
leicht  zu  der  hier  in  Rede  stehenden  Familie  gezählt  werden  könnte. 
Derselbe  war  aus  der  schlesischen  Stadt  Münsterberg  an  der  Ohlau  ge- 
bflrtig  und  muss  richtig  geschrieben  werden:  M.  Johann  Otto  aus  Mfin- 
sterberg. 

Sinapius,  I.  8.  ßAH  a.  U.  8.  82».  —  Oauht,  I.  8.  1442  u.  43:  v.  Münsterberg.  —  N. 
Pr.  A.-L.  V.  8.  388.  —  A-«tA.  «.  Ledebur,  II.  8.  117.  —  Sitlmacher,  I.  &9:  t.  Moatterberg, 
SchlMlüch. 

Monaterberg,  Mttnsterberg  (Schild  von  Oold  u.  Silber  der  Länge 
nach  getheilt,  mit  einem  rechts  schwarzen  und  links  rothen,  mit  einem 
schrägrechten,  rothen  Balken  überdeckten  Adler).  Reichsadelsstand. 
Diplom  vom  K.  Friedrich  JH.  aus  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrb.  fftr 
die  natürlichen  Kinder  des  Herzogs  Heinrich  des  Jungen  v.  Monster- 
berg: Friedrich,  Johanna  Ludomilla  und  Magdalena.  —  Die  Familie 
war  im  Magdeburgischen  begütert,  hatte  noch  1686  Lehne  im  Amte 
Möckern  und  war  auch  im  Brandenburgischen  1564  zu  Mögelin  ge- 
sessen. 

Freih.  9.  Udfbur.  11.  8.  117. 

Montag.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1765  für  Jo- 
hann Paul  Montag,  Bürger  und  Montursfabrikanten  in  Prag. 

Uegerlt  ».  MüHfeld,  Krg.-Bd.  8.  .1H3. 

Montag  V.  nnd  cn  Schönaeken ,  Edle  nnd  Ritter.  Reichsritter- 
staud.  Diplom  von  1762  für  Claudius  Emmerich  Montag,  Oberlieute- 
nant im  k.  k.  Cuirassier-Regimente  Graf  O'Donell,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  n.  zu  Schönacken. 

M^gtrU  V.  Muklfeld ,  Erg.-Bd.  8.  179. 

Montanari,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1709  für  Dominik  Montanari. 

Ufyerle  9.  Uik{ftld,  Rrg.-Bd.  R.  79. 

Montanary  y.  Montebaldo.   Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplov 


—     841     — 

▼on  1820  fftr  Johann  Montanary,  k.  k.  ünterlieutenant,  mit  dem  Prä- 
dicate:  v.  Montebaldo. 

Üf^wrl«  V.  Müh\ftld,  Erg.- Bd.  6.  U%. 

Montarqnes.  Französisches,  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
in  Prenssen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Peter  v.  Montarques 
wnrde  1715  k.  preuss.  Generalmsgor  u.  Chef  des  Ingenienr-Corps,  nahm 
1729  den  Abschied  und  starb  1733. 

firHktrr  9.  Ltdebur ,  II.  M.  117. 

Montant,  Gilly  y.  Montant,  auch  Freiherren.  Freiherrnstand 
des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Sept.  1780  fftr  Eliz6e  Gilly  deMon- 
taui,  mit  Yermehrung  des  Stammwappens  der  Familie. 

N.  Pr.  A.-L.  Ur.  8.  436  o.  V.  8,  WS.  —  Freiherr  9.  Ledehur ,  U.  B.  117.  —  W.  -  B.  der 
PrcMS.  Monareh..  n.  51. 

Montbach,  Freiherren.  Erbländ.-Österr.  Freiherrenstand.  Diplom 
von  1813  fÄr  Siegfried  Ritter  v.  Montbach,  k.  k.  pens.  Obersten.  — 
Derselbe  gehörte  zu  der  Familie  der  Ritter  Bohl  v.  Montbach,  s.  Bd.  I. 
8.  531.  —  In  neuer  Zeit  war  Friedrich  Freih.  v.  Montbach  M^or  in 
der  k.  k.  Remontir- Branche.  —  Die  Erben  des  Fräulein  Antoinette 
V.  Montbach  besassen  1857  die  Güter  Glaesendorf  n.,  Klodebach  und 
Ctross-Carlowitz  im  Kr.  Beuthen,  so  wieBechau  imKr.Neisse  u.  Aloysia 
V.  Montbach,  a.  d.  H.  Bechau,  geb.  1794,  vermählte  sich  1812  mit  dem 
1860  verstorbenen  Erbherrn  des  Majorats  Pitschen  Anton  Grafen 
V.  Matuschka. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  79.  —  Milit.-8ehem«ti8m.  d«s  Oesterr.  KaUerthams.  — 
Fr9ih.  9,  Ledebur,   U.  8.  117  a.  III.  S.  313.  —  ScblesUotaes  W.-B.  Nr.  428. 

Montb^.  Altes,  aus  Frankreich  ausgewandertes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Sprossen  in  die  kur-  u.  k.  sächs.  Armee  traten.  —  Alban 
V.  Mentha  war  in  neuester  Zeit  Hauptmann  der  Infanterie  im  k.  sächs. 
Generalstabe. 

Handschriftl.  Notis.  —  W.-B.  der  8&eb8.  SuaWD,  VIII.  18. 

Monte,  de  Monte,  Mont.  Altes,  schweizerisches  Adelsgeschlecht, 
welches  das  Erb-Truchsessen-Amt  des  Hochstifts  Chur  bekleidete.  Bu- 
celini  setzt  den  Ursprung  des  Geschlechts  in  eine  sehr  frtthe  Zeit.  Spä- 
ter, um  1343.  lebte  Durischellus  de  Monte,  von  dessen  Nachkommen 
Mehrere  imValtelin  Hauptleuto  u.  Landrichter  waren.  Petrus  de  Monte 
war  der  49.  Grossmeistcr  zu  Malta  und  Ulricus,  ein  Enkel  des  Lucius, 
k.  französischen  Obersten,  starb  1692  als  Bischof  zu  Chur.  Die  Anver- 
wandten desselben,  Paulus,  Andreas,  Leonardus  und  Jacobus  de  Monte 
setzten  den  Stamm  fort,  der  später  erloschen  ist. 

BuctUnit  Ntcmmat.  P.  IV.  —  Oryphiiu,  von  Ritter-Orden,  8.  42.  —  Spener.  Histor.  In- 
•ign.  8.  601  u.  Tab.  26.  —  Gauh9,  I.  8.  HO».  —  ZtdUr ,  XXL  8.  1S7».  —  Sitbmacktr ,  I. 
304 :  V.  Mont,  Schweiserisoh.  -  9.  Mtding,  II.  8.  S83. 

Montecuccoli,  Montecaenli,  Grafen  und  Fürsten.  Reichsgrafen- 
und  Förstenstand.  Grafendiplom  vom  24.  Febr.  1530  für  die  ganze 
Familie,  mit  dem  grossen  Palatinate  und  anderen  Vorrechten  u.  Fttrsten- 
diplom  vom  12.  Mai  1651  fär  Raimund  Grafen  v.  Montecucoli  a.  d.  H. 
Polignano  in  der  Herrschaft  Montecerene,  k.  k.  Feldmarschall.  —  Altes 
und  berühmtem,  italienisches  Haus,  welches  aus  Deutschland  stammen 


—     842     — 

und  mit  den  Heerzügen  der  deutschen  Kaiser  nach  Italien  gekommen 
sein  soll.  Glieder  der  Familie  behen'schten  unabhängig  schon  um  1170 
in  den  Appeninen  die  kleine ,  später  zu  dem  Herzogthume  Modena  ge- 
hörige Provinz  Frignano  und  standen  in  grossem  Ansehen,  wie  die 
Schutz  -  und  Trutzbündnisse  ergeben ,  welche  Gerardo  di  Montecuccoli 
mit  der  damaligen  Republik  Modena  schloss.  K.  Otto  IV.  bestätigte 
1212  die  Familie  in  ihren  Besitzungen  und  1260  Uieilten  die  Söhne  des 
Buonacorsos  M. :  Matteo,  Parisello,  Guidinello  und  Corsino,  zuerst  ihre 
Güter  durch  das  Loos,  wodurch  die  ältere  Linie  des  Matteo  Montefiorino, 
Polinago,  Raneidoro ,  Medola  etc. ,  die  jüngere  des  Corsino  aber  das 
Stammschloss  Montecuccoli,  die  Herrschaften  Renne,  Sajoto.  Montece- 
rene  etc.  erlangte.  1369  hielt  sich  K.  Carl  lY.  auf  der  Rückreise  von 
Rom  mit  seinem  Gefolge  einige  Tage  in  Montefiorino  auf  und  ertheilte 
dem  Geschlechte,  dessen  Sprossen  sich  sämmtlich  daselbst  eingefunden 
hatten,  das  besondere  Vorrecht,  im  Wappen  den  kaiserlichen  Adler  zu 
führen.  1450  erhob  der  Herzog  von  Ferrara  die  Familie  in  den  Gra- 
fenstand und  später  kam,  wie  oben  angegeben ,  in  dieselbe  der  Reichs- 
grafen -  und  Fürstenstand.  Die  fürstliche  Linie  erlosch  schon  wieder 
mit  dem  Sohne  des  ersten  Fürsten ,  dem  Fürsten  Leopold  und  die  Be- 
sitzungen des  Fürsten  Raimund  gingen  laut  Testaments  auf  einen  Zweig 
der  jüngeren  Linie  über  und  zwar  die  Herrschaft  Montecerene  in  Italien 
und  die  Herrschaften  Mitterau ,  Hohenegg ,  Osterburg  und  Heindorf  in 
Nieder- Oesterreich.  —  Das  gräfliche  Haus  blüht  jetzt  in  zwei  Linien, 
der  älteren  und  jüngeren  Linie.  Die  ältere  Linie:  Montecuccoli  - La- 
derchi  in  Italien  hat  sich  in  zwei  Zweige :  Marchesi  di  Guiglia  e  Marano 
und  Montecuccoli-Laderchi  in  Oesterreich  geschieden;  die  jüngere  Li- 
nie nennt  sich :  Marchesi  de  Polinago.  Der  erste  Zweig  der  älteren 
Linie  beruht  jetzt  auf  dem  Grafen  Raimund,  geb.  1806,  Herrn  von  Mit- 
terburg etc.,  k.  k.  Kämm.,  einem  Sohne  des  1'627  verstorbenen  Grafen 
Franz,  Herrn  zu  Mitterburg  etc.,  k.  k.  Kämm.,  aus  der  Ehe. mit  Caro- 
line de  Franco,  geb.  1788  u.  verm.  1806.  —  Der  zweite  Zweig  der  äl- 
teren Linie  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  Grafen  Pellegrin .  geb. 
1760  und  gest.  1815,  k.  k.  Kämmerers,  verm.  1797  mit  Theresia  Freiin 
Loön  d*Enchede,  geb.  1772  und  gest.  1847,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einei'  Tochter,  drei  Söhne  ontsprossten,  die  Grafen  Felix ,  Franz  u.  Al- 
bert. Vom  Grafen  Felix,  geb.  1799  u.  gest.  1846,  k.  k.  Kämm.  u.  nie- 
der-österreichischen, ständischen  Verordneten,  aus  zweiter  Ehe  mit  The- 
resia Gff.  Lazansky  v.  Bukowa,  geb.  1807  u.  gest.  1851,  stammt:  Graf 
Hugo  Peregrin,  geb.  1835,  Herr  der  vereinigten  Fidei-Commiss-Güter 
Mitterau,  Hohenegg,  Osterburg  und  Haindorf  in  Nieder  -  Oesterreich, 
k.  k.  Kämm.,  verm.  1858  mit  Anna  Grf.  Forgdch  v.  Ghymes  u.  Gdcs, 
geb.  1828.  —  Der  Bruder  des  Grafen  Hugo  Peregrin  ist,  neben  zwei 
Schwestern,  Grf.  Friederike,  geb.  1834,  verm.  1856  mit  Ernst  Freih. 
Truchsess  v.  Wetzhausen  zu  Bundoi-f  und  Bettenburg  u.  Grf.  Therese, 
geb.  1837:  Graf  Maximilian,  geb.  1840,  k.  k.  Lieut.  im  Husaren-Reg. 
Fürst  zu  Liechtenstein,  Nr.  13.  —  Graf  Franz,  s.  oben,  geb.  1801, 
k.  k.  Kämm,  und  Generalmajor  in  d.  A.,  vermählte  sich  1837  mit  Ma- 
ria Freiin  v.  Tinti,  geb.  1812 ,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern, 


—     343     — 

Grf.  Natalic,  vermählte  Frau  y.  Berzeviczy  and  Grf.  Margaretha ,  geb. 
1846,  zwei  Söhne  entsprossten:  Gr.  Raimund,  geb.  1839,  k.  k.  Oberli- 
eutenant  und  Gr.  Felix,  geb.  1844,  k.  k.  Lieutenant.  —  Graf  Albert, 
s.  oben,  geb.  1802  u.  gest.  1852 ,  k.  k.  Eflnun. ,  Geb.-Rath,  Staatsmi- 
nister  u.  Chef  der  ersten  Scction  im  Ministerium  des  Innern,  war  verm. 
seit  1828  mit  Charlotte  Fürstin  v.  Oettingen- Wallerstein,  geb.  1802, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Franzisca,  geb.  1832, 
Stiftsdame  zu  Prag,  zwei  Söhne  stammen:  Gr.  Friedrich,  geb.  1830, 
k.  k.  Gomitats-Secretair  zu  Pressburg  und  Gr.  Raimund,  geb.  1833,  k. 
k.  Kfimm.  u.  Linien-Schiffs-Lieutenant,  verm.  1861  mit  Seraphine  Grf. 
Toulouse  de  Lautrec.  —  Die  jüngere  linie  des  gräflichen  Hauses :  Mar- 
chesi  di  Polignano ,  umfasst  die  Nachkommen  des  1836  gestorbenen 
Grafen  Maximilian ,  herz,  modcncsischen  Kämmerers .  aus  der  Ehe  mit 
Amadea  Markgräfin  Malaspina,  geb.  1777  u.  gest.  1847,  so  wie  die  sei- 
nes Bruders,  des  Grafen  Anton,  gest.  1829 ,  aus  der  Ehe  mit  Johanna 
de  Gasperi,  geb.  1780  u.  verm.  1801,  doch  fehlen  über  den  jetzigen 
Personalbestand  alle  Nachrichten.  Der  Personalbestand  von  1854  fin- 
det sich  in  den  deutschen  Grafenhäuseni  der  Gegenwart  und  der  von 
1857  in  dem  Taschenb.  der  gräfl.  Häuser. 

Pauti  Jovii  Historien,  II.  8.  437.  —  Raim.  Monteeueuli  Corament.  bellici,  Junoto  artls 
bliese  Systeinate  et  epitome  gestoram  et  VItae  hujus  Prioefpis,  Vlenn.  1790.  —  Oaukt ,  I. 
8.  140S~7  a.  II.  8.  734--42.  —  2€dler,  XXi.  8.  1285—90.  —  Schmut»,  11.  8.  563.  -  Deutsch. 
Qrafenh.  d.  Gegen w.  11 1.  8.  256-59.  -  Gene«I.  Taschenb.  d.  gr&fl.  Haas.,  1857.  8.  521. 
1864.  8.  564  o.  65  a.  histor.  Haodb.  la  Demselben,  8.  613.  —  W.-B.  d.  Saterr.  Monarch. :  Or. 
V.  M. 

Montennovo,  Grafen  u.  Ffirsten.  Erbl..-Österr.  Grafen- u.  Fflrsten- 
stand.  Grafendiplom  um  1 826  u.  Fürstendiplom  vom  Juli  1864fQrWilhelm 
Albrecht  Grafen  Montennovo,  k.  k.Kämm.  u.Geh.-Rath,  Feldmarschall- 
Lieutenant  etc.,  mit  der  Erlaubniss,  sein  Wappen:  (in Blau  drei,  2  n.  1, 
schwebende,  silberne  Felsgruppen)  mit  dem  Wappen  seiner  verewigten 
Mutter  zu  vereinigen.  —  Wilhelm  Albrecht  Fürst  v.  Montennovo  — 
ein  Sohn  der  1847  verstorbenen  früheren  Kaiserin  Maria  Luise,  späte- 
ren Herzogin  von  Parma,  Piacenza  und  Quastalla  u.  des  k.  k.  Kämm., 
Feldmarschall -Lieutenants,  Geh.-Raths  und  Ehren -Cavaliers  der  Erz* 
herzogin  Maria  Luise ,  Herzogin  v.  Parma  etc.  Adam  Adalbert  Grafen 
V.  Neippcrg,  gest.  1829  —  vermählte  sich  1860  mit  Juliana  Gräfin 
Batthydny-Strattmann ,  geb.  1827,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töch- 
tern, Albertinc,  geb.  1853  und  Maria  Sophia,  geboren  1859,  ein  Sohn 
stammt:  Alfred,  geb.  1854. 

Dcatsche  Grafenh.  d.  Gegenw.  HI.  H.  259.  —  CamiU  Bekr,  Geneal.  d.  Regeotenhloaer, 
Leips.  1854.  Tab.  VI.  ~  Geneal.  Taschenb.  d.  gr&fl.  Hiuser,  1853.  8.  483,  1854.  8.  514,1864. 
8.  665  u.  66  und  histur.  Handb.  su  Demselben,  8.  615. 

Monteton,  Freiherren.  Altes,  zu  dem  protestantischen ,  französi- 
scheuAdcl  in  der  Provinz  Guiennc  gehörendes  Geschlecht,  welches  sich, 
der  Religionsstreitigkeiten  wegen,  nach  Deutschland  flüchtete.  Dfgeon 
Baron  de  Monteton,  Seigneur  de  Passac  sur  la  Dordogne,  de  Monteton 
et  Saint-Serrain ,  war  1715  k.  preuss.  Oberst  in  Magdeburg.  Der  äl- 
tere Sohn,  Peter  Baron  v.  M.,  war  ebenfalls  k.  preuss.  Oberst  und  starb 
ohne  Nachkommen  1750  als  Commandant  des  FortPreussen  in  Neisse, 
ein  jüngerer  Sohn,  Johann  Jacob  Baron  v.  M.,  nahm  als  k.  pr.  Oberst 
und  Commandeur  eines  Dragoner -Bej^ments,  nachdem  er  bei  Chotu^itz 


—     344     — 

schwer  verwundet  worden  war,  1745  den  Abschied  und  starb  1775  mit 
Hinterlassung  zweier  Töchter  und  eines  Sohnes  aus  der  Ehe  mit  Gas- 
parde  Henriette  v.  Laurieux,  Baronosse  v.  Veniezobre.  Der  Sohn ,  Jo- 
hann Ludwig  Baron  v.  M.,  geb.  1772,  war  Herr  auf  Priort  im  Havel- 
lande, Rittcrschaftsrath,  Ober-Comrois<^ariu3  bei  der  General-Commis- 
sion  fftr  die  Kurmark  Brandenburg  etc.  und  setzte  in  der  Ehe  mit 
Wilhelmine  v.  Byren  a.  d.  H.  Pärchen  den  Stamm  fort  —  Herr  auf 
Priort  war  in  neuester  Zeit  Digeon  Carl  August  Friedrich  Freih.  v.Mon- 
teton,  Haupt-Bitterschafts-Director,Lande8-Oeconomie-  undRegierungs- 
Rath  a.  D.  u.  Domherr  zu  Brandenburg,  Digeon  Freih.  v.  M.,  k.preuss. 
Prem.-Lieutenant,  beaass  1857  das  Rittergut  Bertkow  im  Kr.  Osterburg 
und  das  Rittergut  Schwarzholz  im  Kr.  Osterburg  stand  dem  k.  preuss. 
Rittm.  Freih.  v.  M.  zu. 

N.  Pr.  A  -L.  V.  S.  3.18.  —  Freih.  9.  Lfdebur,  11.  8.  Ü7  u.  II f.  8.  313. 

Monteverqnes,  Freiherren.  Altes,  aus  Spanien  stammendes,  spä- 
ter im  Kirchenstaate  begtltertes  Adclsgeschleaht,  welches  auch  in  Schle- 
sien ansässig  wurde.  —  Ludwig  de  Lopis,  Freih.  v.  Mouteverques  (in 
der  Grafschaft  Avignon),  kais.  Qeneral-Feld-Wachtmeister,  Oberst  und 
von  1641 — 1650  Commandant  zu  Liegnitz  und  später  zu  Glogau,  gest. 
1668,  war  Herr  auf  Domanze  und  Hoch-Poseritz  im  Schweidnitzischen. 

Sinapiut,  ].  6.  221  u.  H.  8.  384.  -  Freih.  p.  Ledebur  ,  II.  8.  117  o.  118. 

Montfort,  Grafen.  Altes,  dem  ehemaligen  gräflichen  Reichs-Col- 
legium  der  schwäbischen  Bank  einverleibt  gewesenes  Grafengeschlecht, 
welches  von  dem  Bergschlosse  und  der  Grafschaft  Montfort  im  Rhein- 
thale  den  Namen  erhalten  hatte.  Die  Stammreihe  des  Geschlechts  be- 
ginnt um  die  Mitte  des  13.  Jahrb.  mit  Rudolph  Grafen  v.  Montfort, 
wenn  auch  Heinrich  ü.  schon  1078  und  Heinrich  V.  1251  den  bischöf- 
lichen Stuhl  zu  Chur  inne  hatte.  Vom  Grafen  Rudolph,  vermählt  mit 
Elisabeth  Pfalzgräfin  von  Tübingen,  welche  ihm  Bregenz  zubrachte, 
stammt  Graf  Hugo  I.  Derselbe,  vermählt  mit  Agnes  aus  dem  Hause 
«Helffenstein,  hatte  sechs  Söhne:  Friedrich,  Bischof  zu  Chur,  Wilhelm, 
Abt  zu  St.  Gallen,  Heinrich,  Dompropst  zu  Chur,  Hugo  H.,  Rudolph  H. 
ondUlrich.  Die  drei  Letzteren  wurden  die  Stifter  dreier  Linien:  Hugo  H. 
gründete  die  Tettnangischej  Rudolph  die  Feldkirchensche  u.  Ulrich  die 
bregenzer  Linie.  Die  Linie  des  hictzteren,  welchem  Bregenz  und  Sigma- 
ringen zustand,  schloss  schon  der  Sohn,  Hugo  IH.,  welcher  1338  starb, 
Rudolph  aber,  Herr  in  Feldkirchen  und  Tösters ,  pflanzte  durch  seine 
Söhne,  Hugo  IV.  u.  Ulrich  H. ,  —  der  dritte  Sohn,  Rudolph  H.,  starb 
1333  als  Bischof  zu  Chur  und  Costnitz  und  Abt  zu  St.  Gallen  —  zwei 
Zweige,  den  Tösterensischen  und  Feldkirchenschen.  Der  Erstere  er- 
losch mit  Hugo's  rV.  Enkel,  Friedrich,  welcher  1321  im  Rhein  ertrank 
und  der  Letztere  mit  Ulrichs  II.  Enkel,  Rudolph  HI.,  gest.  1390,  wei- 
cher aus  der  Ehe  mit  Agnes  Grf.  v.  Matsch  keine  Nachkommen  hinter- 
liess.  Rudolph  IH. ,  welcher  mit  seinen  Verwandten  nicht  in  gutem 
Vernehmen  stand,  hatte  die  UDtertluuien  zu  Feldkirchen  mit  vielen  Pri- 
vilegien begabt  und  frei  gemacht  und  die  Grafschaft  Montfort  1375  an 
Oesterreich  verkauft.  —  Hugo  H.  Graf  v.  Montfort,  Herr  in  Tettnang. 
Bre^eoz  u.  Schär,  der  Stifter  der  tettnan^schen  Linie,  hatte  drei  Söhne, 


—     345     — 

▼on  welchen  Wilhelm  den  Stamm  fortsetzte.  Ans  der  dritten  Ehe  des- 
selben mit  ürsnla  Qrf.  v.  Pfirt  «mtsprossten  zwei  Söhne,  Wilhelm  11.  u. 
Heinrich,  jener  erhielt  aus  dem  väterlichen  Erbe  Bregenz ,  dieser  Tett- 
nang  und  so  schied  sich  der  Stamm  in  die  bregenzische  nnd  tettnangi- 
sche  Linie,  aus  welcher  letzteren  durch  Ileinrich's  Enkel,  Hugo  V.  und 
Heinrich  ü.,  wieder  zwei  neue  Aeste  hervorsprossten ,  der  Tettnangen- 
sche  zu  Prätigoja  in  Graubflndten  und  der  Rotenfelsische  zu  Arga. 
Beide  sind  mit  Ulrich  m.  und  Heinrich  IH.,  Ur- Enkel  Hugo's  V.,  er- 
loschen :  Rotenfels  und  Stanffen  war  kurz  zuvor  an  die  v.  Fugger  ver- 
kauft worden,  in  den  Reichs-Lehen  aber  folgten  die  Anverwandten  der 
bregenzer  Linie.  Der  Stifter  der  Letzteren ,  Wilhelm  E. ,  hatte  zwei 
Gemahlinnen :  Ursula  Grf.  v.  Petrau  und  Margaretha  Grf.  v.  Hochberg, 
Wittwe  des  letzten  Herrn  in  Pfannenberg,  deren  zwei  Söhne,  Conrad  u. 
Hugo  VL,  die  väterlichen  Gfttor  unter  sich  theilten  u.  die  bregenzische 
Linie  am  Bodensee  und  die  Pfannenbergische  in  Steiermark  stifteten. 
Die  bregenzer  Güter  verkaufte  später,  1450,  Wilhelms  E.  Enkelin, 
Elisabeth ,  an  Oesterreich ,  Hugo  VI.  aber ,  welchem  die  pfannenbergi- 
schen  Güter  zugefallen  waren,  hatte  sich  dreimal  vermählt:  zuerst  mit 
Margaretha,  letzte  Grf.  v.  Pfannenberg,  dann  mit  dementia  Grf.  v.  To- 
ckenberg  u.  zuletzt  mit  Anna  Freiin  v.  Neuhauss.  Der  Sohn  aus  erster 
Ehe ,  Graf  Ulrich ,  welcher  noch  vor  dem  Vater  starb ,  hinterliess  von 
seiner  Gemahlin  Gueda  Freiin  v.  Stadegg  einen  Sohn,  den  Grafen  Her- 
mann, welcher  aus  der  Ehe  mit  Margaretha  Grf.  v.  Tilly  zwei  Söhne 
hatte,  Hermann  E.  und  Johann.  Graf  Hermann  E.  war  vermählt  mit 
Gaecilia  v.  Lichtenberg,  welche  ihm  fünf  Söhne  gebar,  von  welchen  der 
älteste,  Georg,  den  Stamm  fortsetzte.  Letzterer  lebte  in  Steiermark  auf 
den  pfannenbergischen  Gütern,  war  mit  Catharina,  k.  Prinzessin  in 
Polen,  vermählt,  und  hinterliess  bei  seinem  Tode,  1545,  zwei  Söhne, 
Jacob  und  Hermann  EI. ,  welche  die  tettnangenschen  Güter  wieder  an 
sich  brachtien  und  in  den  Reichslehen ,  nach  dem  Fideicommisse  der 
Vorfahren,  1577  folgten,  auch  die  veräusserten  Stücke  der  Güter  in 
Steiermark  und  Kärnten  wieder  erwarben ,  so  dass  der  Besitz  des  gräf- 
lichen Hauses  damals  auch  in  Tettnangen  zwischen  Ravensburg  u.  liin- 
dau  und  Argen  am  Bodensee  bestand ,  weshalb  dasselbe  auch  zu  dem 
schwäbischen  Kreise  gezogen  wurde  und  auf  Reichstagen  Sitz  u.  Stimme 
hatte.  Graf  Hermann  EI.,  verm.  mit  Sara  v.  Scharffenberg ,  hatte  nur 
eine  Tochter,  Anna  Maria,  welche  die  Gemahlin  des  Georg  Grafen  v. 
Losenstein  wurde,  Jacob  dagegen,  verm.  mit  Catharina  Grf.  Fugger, 
wurde  Vater  mehrerer  Söhne ,  von  welchen  sich  nur  Georg  und  Johann 
vermählten.  Georg's  Ehe  mit  Anna  Poppel  v.  Lobkowitz  blieb  kinder- 
los, Johann  aber,  verm.  mit  Sibylla  Fugger,  hatte  drei  Söhne,  Hugo  VE., 
Johann  und  Hermann  FV.  Letzterer  starb  1641  in  Italien,  Johann  1 625 
und  zwar  beide  unvermählt,  Hugo  VE.  aber,  gest.  1651  ,  setzte  in  der 
Ehe  mit  Johanna  Euphrosyna  Truchsess  v.  Waldpurg  den  Stamm  durch 
vier  Söhne  und  fünf  Töchter  fort.  Zu  letzteren  gehörte  Maria  Elisa- 
beth, Wittwe  des  Franz  Ernst  Grafen  v.  Griechingen  und  zu  den  Söh- 
nen Anton  der  Acltere  und  Johann ,  unter  den  Brüdern  der  Aelteste. 
gest.  1696  und  verm.  mit  Maria  Catharina  Grf.  v.  Sultz,  von  welchem 


—      346     — 

letzteren  Anton  TL  oder  der  Jüngere  stammte.  Derselbe,  geb.  1670, 
k.  k.  Kämm.,  vermählte  sich  1693  mit  Maria  Anna  Maximiliana  Gräfin 
V.  Thun  nnd  aus  dieser  Ehe  entspross:  Graf  Maximilian  Ernst,  geboren 
1700  und  gest.  1758,  k.  k.  Geh.-Ratb  und  des  schwäbischen  Grafen- 
Collegiums  Director,  bis  1745  Reichs -Canimer- Richter  zu  Wetzlar, 
verni.  1722  mit  Maria  Antonie  Grf.  v.Truchsess-Waldpurg-Trauchburg, 
gest.  1767.  Aus  dieser  Ehe  stammten  zwei  Söhne,  Franz  Xaver  und 
Anton  ni.  Graf  Franz  Xaver,  geb.  1722  und  gest.  1780,  k.  k.  Kämm, 
und  kurpßllz.Geh.-Rath,  war  dreimal  vermählt,  starb  aber  kinderlos  als 
letzter  regierender  Graf  v.  Montfort,  denn  das  Erzliaus  Oesterreich  er- 
warb 1780  käuflich  die  Herrschaften  Tettnang  und  Langen -Argen ,  als 
den  Rest  der  Grafschaft,  unter  der  Bedingung,  die  darauf  haftenden 
Schulden  von  sechshunderttausend  Gulden  zu  übernehmen  und  dem 
Bruder  des  Grafen  Franz  Xaver,  dem  Grafen  Anton  III.,  auf  Lebenszeit 
sechstausend  Gulden  jährliche  Pension  auszuzahlen.  Graf  Anton  III., 
geb.  1723,  des  schwäbischen  Kreises  General- Major  der  Infanterie, 
starb  3.  Dec.  1787  unvermählt  und  schloss  den  Stamm  seines  alten  be- 
rülimten  Geschlechts. 

Job,  Engerdi  Faroilla  Montfortiorum,  Ingolst.  1579.  —  Andreae  Anot  Roekt.  Jenu  Ge- 
nealoKi«  Comitum  Moutfortiornm.  Tab.  aer.  inclu.  —  Auonvmi  Qesta  Simonis  Comit.  MoDt- 
fortii  p«cul.  Chronieo  descripta.  —  HiUemhiu,  Tab.  fcenc«!.,  P.  II.  —  Spener  ,  Hiator.  !■• 
MiKii.  8.  49G  und  Tab.  19.  —  Imhof.  Lib.  7.  c    9.  —  Durohl.  W«It,  II.  8.  S&7— 65.  —  Hübrnrnr, 

11.  Tab.  49^-98.  —  Oauhe,  I.  6.  1407-8.  >-  Zedier,  XXI.  8.  1845—50.  —  Salver,  8.  HS«. 
Tab    15.  —  Jaeobi,  1800,  U.  8.  54.  —  Sekmut»,  IL  8.  563  n.  64.  ~  8ie&macker,  L  15  u.  II. 

12.  -   Trier,  8.  521  u.  Tab.  75.  —  p.  Meding,  II.  8.  389  n.  84. 

Montgelas,  Grafen.  Grafenstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom 
7.  Nov.  1809  für  Maximilian  Carl  Joseph  Franz  de  Paula  Hieronymus 
Freihorm  v.  Montgelas,  k.  bayer.  Staats-  und  Gonferenzminlster  der 
äusseren  und  inneren  Angelegenheiten  und  der  Finanzen.  —  Altes,  aus 
Savoyen  stammendes,  unter  dem  Namen  Gamerin,  Seigneur  de  la  Tuille, 
Baron  v.  Montgelas  bekannt  gewordenes  Adelsgeschlecht.  Franz  Gar- 
nerin,  Seigneur  de  la  Thuille  war  Staatsrath  und  Parlaments-Präsident 
zu  Chambery  und  erwarb  das  Gut  Montgelas.  Der  Urenkel  desselben, 
Johann  Sigmund  Ganierin,  Freih.  v.  Montgelas,  geb.  1710,  Hess  sich 
in  Bayern  nieder,  vermählte  sich  1753  mit  üi'sula"  Grf.  v.  Trauncr  und 
starb  1767  als  kurbay  erisch  er  Generalmjyor  und  Vice -Oberst- Silber- 
kämmerer. Von  ihm  stammte  der  oben  genannte  Empfönger  des  Gra- 
fendiploms. Dci-selbe,  geb.  1759  und  gest.  1838,  erblicher  Keichsrath 
des  Kgr.  Bayern  seit  1818,  etc.,  vermählte  sich  1803  mit  Emestine 
Grf.  v.  Arco,  geb.  1779  und  gest.  1820  u.  aus  dieser  Ehe  entsprossten. 
neben  drei  Töchtern,  den  Gräfinnen:  Amalia,  geb.  1810,  Hortensia, 
geb.  1811  und  Theresia,  geb.  1812,  zwei  Söhne,  die  Grafen:  Maximi- 
lian II.  und  Ludwig.  Maximilian  II.  de  Garnerin  Graf  v.  Montgelas, 
g(?b.  1807,  erblichrr  Reichsrath  des  Kgr.  Bayern,  k.  bayer.  Kämmerer, 
Director  der  bayerischen  Ilj-pothekcn-  und  Wechselbank,  vermählte 
sich  1836  mit  Elisabeth  Watts  -  Rüssel ,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  Grf.  p]rnestine,  geb.  1840,  fänf  Söhne* stammen ,  die  Grafen: 
Maximilian  III.,  geb.  1837,  Rudolph,  geb.  1843,  Hugo,  geb.  1844, 
Werner,  geb.  1850  und  Eduard,  geb.  1854.  —  Der  Bruder  des  Grafen 
Maximilian  IL:  Graf  Ludwig,  geb.  1814,  k.  bayer.  Kämm.,  a.  o.  Ge- 


—     347     — 

sandter  und  bevollm.  Minister  am  k.  preuss.  Hofe,  vennühltc  sieb  1854 
mit  Anna  Grf.  v.  Seinsheim,  geb.  1833,  ans  wclcht^r  P2he  drei  Söhne 
entsprossten,  die  Grafen:  Leopold,  geb.  1855,  Maximilian IV.,  i^eboreu 
1860  und  Theodor,  geb.  18B2.  —  Der  Familie  stehen  die  Majorats- 
Herrschaften  Eggkofen,  Aheim,  Gerzen,  Geratspoint  und  Langquart  in 
Niederbayern  zu. 

9.  iMMff,  8.  49  u  ftO.  —  DeuUrlie  nriir<>iih.  der  Ocicmw..  II.  8.  t29  o.  130.  —  ß<Mieiil. 
Tatrhrnb.  d.  grÄJI.  HSasrr,  1>M.  H.  :ui6  u.  hi$tor.  liaiidb.  zu  Demseibcu,  8.  616.  —  W.-».d. 
KSfii^r.  Riiycrn.  I.  78  o.  v.    Wölckprn,  Ahtli.  1. 

MontiiBrny,  Freiherren.  Ein,  in  die  Adcismatrikel  der  prcussischon 
Rbeinprovinz  in  der  Person  des  IT.  F.  PYeib.  v.Montijfny,  laut  Eini^ahe 
d.  d.  Bracht,  Rcg.-Bez.  Aachen,  14.  Juni  1829,  in  die  Classc  der  Frei- 
herren unter  Nr.  36  eingetragenes,  freiheiTliches  Geschlecht. 

Frfib.  9.  Led^f'ur,  Fl.  Ü.  IIH.  _  w.  -  B.  der  Pr-iH!«  Khelupn.v.  l.  Tab.  84.  Sr.  HW  u. 
8.  80. 

Mont-Leuenberg,  Freiherren.  Im  Kgr.  Bayern  anerkannter  Frei- 
hermstand.  Anerkennungsdiplom  vom  14.  Sept.  1813  für  Peter  Anton 
Moritz  Freih.  v.  Mont-Leueuberg ,  früher  Gardelieutenant  in  k.  franz. 
Diensten,  Herrn  auf  TiCuenberg  und  in  Schlöwis,  filrstbisch.-chnr.  Rent- 
beamtcr  auf  der  Domaine  Fürstenburg  in  Tirol  etc.  —  Altes,  rhätisches 
Adelsgescblecht,  urkundlich  bekannt  seit  1490  und  mit  freiherrlichen 
Privilegien  beehrt  1493,  welches  seit  etwa  1670  das  Erbtruchtressen- 
Amt  im  Bisthume  Chur  bekleidete,  lieber  die  Geschichte  der  Famili(> 
und  über  die  genealogischen  Verhältnisse  derselben  bis  auf  die  neueste 
Zeit  giebt  ein  umfangreicher  Artikel  in  dem  geneal.  Taschenb.  d.  freih. 
Häuser  v.  J.  1857  die  genauesten  Nachrichten.  —  Die  letzten  Glieder 
der  absteigenden  Stammreihe  der  Familie  sind  folgende :  Freih.  Peter 
Anton,  gestorben  1732,  k.  franz.  Hauptmann  a.  D.:  Anna  Margaretha 
V.  Florin,  gest.  1780;  —  Freiherr  Peter  Anton  IL,  Besitzer  der  Herr- 
schaft Leuenberg,  Podcsta  zuTrahona  etc.,  gest.  1800:  erste  Gemahlin : 
Anna  Maria  Dominica  de  Masella,  gest.1776  — Freih.  Peter  AntonMo- 
ritz,  gest.  1830,  k.  franz.  Gardelieutcnant,  Herr  auf  Leuenberg  und  in 
Schloewis,  fürstbisch,  churischcr  Rentbeamter  auf  der  Domaine  Fürst^Mi- 
burg  in  Tirol,  wurde,  s.  oben,  im  Kgr.  Bayern  als  Freiherr  anerkannt : 
Mana  Anna  Emilia  Freiin  v.  Rossi  v.  St.  Giuliana,  gest.  1822;  — 
Freiherr  Johann  Heinrich ,  gest.  1856,  Besitzer  der  Familiengüter  zu 
Schlöwis  und  Loncnberg  bei  Ilanz  im  Oberbund,  bis  1849  Polizei -Di- 
rector  des  Cantons  Granbündten :  Josephe  Grf.  v.  Salis-Zizers,  gestorb. 
1845;  —  Freih.  Carl  Rudolph,  geb.  1829  —  jetziges  Haupt  der  Fa- 
milie —  Besitzer  der  Familiengüter,  ehemal.  k.  k.  Lieutenant,  1862  u. 
63  Abgeordneter  des  Kr.  Ilanz  zum  grossen  Cantons -Rath  von  Gran- 
bündten. Die  drei  Schwestern  desselben  sind:  Freiin Pimilia, geb.  1822, 
verm.  1848  mit  Johann  Rudolph  v.  Toggenbnrg  zu  Laax,  Regier.-Rath 
des  Cantons  Graubündten;  Freiin  Carolina,  geb.  1824  und  Freiin  Jo- 
sephine, geb.  1831. 

Genonl.  Twchenb.  d.  freih.  Häuser,  lh57,  H.  497  ft05  u.  18«3.  S.  646.  —  W -B.  d.  Kgr. 
Ray«rn.  (II.  62  a.  9.    Wötck«m.  Abth.  S. 

Montluisant,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1812  für  Franz  Montluisant,  k.  k.  Hauptmann  der  4.  Jäger- 


—     848    — 

DiTision.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.    Bruno  Freih.  ▼.  Montloisant 
war  in  neoester  Zeit  Migor  im  k.  k.  Tiroler-Jäger-Regimente. 

M*g4rl0  ».  Müki/eld,    8.  Tt   —  MilHair-Sehematitm.  d.Ö8t«rr.  Kaiaathamt. 

Montmarin,  s.  Gorvisart-Montmarin,  s.  Bd.  n.  S.  384. 

Montmartin ,  Freiherren.  Französisches ,  mit  Louis  du  Maz  de 
Montmartin,  Seigneur  de  Puypapin,  1686  in  die  kurbrandenburgisehen 
Lande  gekommenes  Adelsgeschlecht.  Der  Stamm  blühte  fort.  Johann 
Ludwig  Emilius  Baron  v.  Montmartin,  Besitzer  von  Cummerow  im  Kr. 
Beeskow,  starb  1837.  Der  Sohn  desselben,  Carl  Freih.  v.  M.,  war  Li- 
cuten.  im  k.  preuss.  3.  Uhlanen-Regim.  u.  die  Tochter,  Albertine  Freiin 
Y.  Montmartin,  vermählte  sich  mit  einem  k.  preuss.  Hauptm.  v.  Arnim. 
—  Zu  diesem  Geschlechte  gehörte  auch  Friedrich  Samuel  du  Maz,  Ba- 
ron V.  Montmartin,  welcher  29.  Jan.  1758  den  Reichsgrafenstand  er- 
hielt, doch  erlosch  mit  ihm  1778  die  gräfliche  Linie  wieder  u.  Namen 
U.Wappen  ging  auf  die  Eckbrecht-Dürkheim-Montmartin  über,  s.Bd.II. 
S.  598  u.  99. 

N.  Prens«.  A.-L.  V.  S.  SS«.  —  Freih.  w.  Ledebur,  Tl.  8.  118  u.  lU.  S.  318. 

Montmollin.  Im  Königreiche  Preussen  anerkanntes  Adelsgeschlecht 
des  Fürstcnthuras  Neuenburg.  Wohl  das  älteste  noch  vorhandene,  neuf- 
chateler  Adelsgeschlecht ,  dessen  Stammsitz  das  gleichnamige  £)orf  in 
der  Pfarr-Commune  Cofirane ,  Meierei  Yallazin ,  war  und  welches  seit 
1556  das  regimentsfähige  Bürgerrecht  der  Stadt  Neufchatel  besitzt.  Im 
16.  Jahrh.  wurde  Georg  v.  M.,  Bürgermeister  und  Stadthalter  des  Für- 
stenthums  Neufchatel  und  Jonas  Peter  v.  M.,  gest.  1733,  war  ebenfalls 
Bürgermeister  u.  später  Staatsrath.   Carl  v.  M.  starb  1701  als  Golonel- 
Commandant  in  holländischen  Diensten  und  Franz  v.  M. ,  Oberstlieute- 
nant in  denselben  Diensten,  fiel  1704  bei  Hochstädt  Unter  dem  k.  preuas. 
Hause  gab  die  Familie  fortwährend  der  fürstlichen  Begierung  Staats- 
räthe,  Canzler,  Schatzmeister  und  Mayer  von  la  Cöte,  Yallanginetc.  Zvl. 
den  Staatsräthen  gehörte  auch  der  Oberstlieutenant  der  Nationaltrup-- 
pen  Heinrich  v.  M.,  welcher  1747  starb.  Friedrich  August  v.  M.,  gest. 
1806,  war  Staatsrath  u.  General-Schatzmeister  des  Fürstenthums  Neu- 
enburg und  noch  1855  stand  ein  Lieutenant  v.  M.  im  k.  preuss.  Garde^ 
Schützen-Bataillon. 

N.  Preuss.  A.L.  III.  8.  436  und  V.  8.  338  u.  89.    —  Frtih.  9.  Ledebur  .   H.    S.  118.  — 
W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.,  IV.  5. 

Montperny ,  Grafen.  Ein  in  die  Grafenclasse  der  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  in  der  Person  des  Friedrich  Ludwig  Marquis  Mont- 
perny,  k.  bayer.  Husarcn-Bittmeisters  und  adelige  Stallmeisters,  einge- 
tragenes Marquiscngeschlccht.  Derselbe,  geb.  1790,  stammte  aus  einer 
ursprünglich  französischen,  ausgewanderten  Familie  und  der  Grossvater 
war  Geh.  -Rath  und  Obermarschall  in  Baireuth.  / 

p.  Lang,  8.  50.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayeru.  I,  7{^  und  •.    Wölektrn,  Abth.  l.  ^V 

Montowt.  Ein,  zu  dem  in  Ostpreussen  angesessenen  Adel  zählelRes 
Geschlecht,  welches  namentlich  im  Kr.  Fischhausen  mehrere  Guter  er- 
warb. Nach  Bauer  sass  1857  ein  v.  Montowt  zu  Sacherau,  ein  Lieute- 
nant a.  D.  zu  Juglacken  und  Antonie  v.M.  war  Besitzerin  von  KirpehneD. 

Freih.  9.  L«d€bur,  U.  8.  118  und  Ol.  8.  313. 

Monis  de  Mazin,  Grafen.  Im  Egr.  Preussen  bestätigter  Grafen- 
stand.   Bestätigungsdiplom  vom  1.  Oct.  1766  für  Jean  Baptiste  Jacques 


—     349     — 

Comte  de  Walers,  nomine  Comte  de  Monts  (Xm.),  kurcöln.  Kämm.  u. 
Gntsbesitecr  im  Herzogthum  Cleve  und  für  die  ganze  Familie.  —  Altes, 
firanz(ysisches,  «aus  dem  Languedoe  stammendes  Adelsgeschlecht.  Ber- 
trand  de  Monts  war  1222  Consul  von  Toulouse  und  von  ihm  steigt  in 
ananterbrochener  Reihe  die  von  der  Familie  nachzuweisende  Stamm- 
folge bis  anf  die  jetzigen  Sprossen  des  gräflichen  Hauses  herab.  Von 
den  Nachkommen  wird  Alexander  Louis  de  Monts  als  Comte  de  Waters, 
xiomia^  Comte  de  Monts,  aufgefQhrt.  —  Qraf  Jean  Baptiste  Jacques,  s. 
oben,  gest.  1783,  war  mit  Snsanna  v.  d.  Hellen ,  verw.  v.  Raesleld  ver- 
mSblt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  entsprossten,  die  Grafen:  Jean  ßap- 
tiste  »nd  Louis  Anton  Felix  (XIV.).  Ersterer  war  k.  preuss.  Haupt- 
Mnn,  ging  aber  später  nach  Frankreich  zurück  n.  starb  in  Paris.  Von 
ihm  stammte,  neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn,  Graf  Jeannot,  welcher  als 
Premier -Lieutenant  im  k.  preuss.  Generalstabe  ohne  Nachkommen 
starb.  Graf  Louis  Anton  Felix  (XIV.).  geb.  1760  u.  gest.  1848,  k.  pr. 
Oberst,  hatte  sich  1792  mit  Luise  v.  Budberg,  gest.  1848,  vermählt  u. 
aus  dieser  Ehe  lebt  als  ältester  Sohn  das  jetzige  Haupt  der  Familie : 
Graf  Alexander,  geb.  1798.  k.  preuss.  General-Linutenant  zurDisposit., 
Tema.  1823  mit  Antoinette  v.  Byern,  gest.  1860,  aus  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter,  Grf.  Antonie,  geb.  1827,  verm.  1851  mit  Guido 
?.  Held,  k.  brasilian.  Oberstlientenant  a.  D.  u.  k.  pr.  Dir  ector  der  Straf- 
anstalt zu  Werben,  ein  Sohn  entspross :  Gr.  Alexander,  geb.  1832.  k.pr. 
Lieatenant  zur  See  am  Bord  der  ,,Ancona'S  verm.  1863  mit  Clara  v.In- 
gersleben.  -—  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Alexander  XV.,  neben  drei 
Schwestern,  den  Gräfinnen:  Luise,  verw.  v.  Eckartsberg  u.  Weisstrupp, 
Amalie  ^nd  Caroline,  Zwillinge,  geb.  1796,  sind  die  Grafen  Carl  und 
Aagost.  Graf  Carl,  geb.  1801,  k.  preuss.  General-Lieut.  und  Comman- 
denr  der  14.  Division,  vermählte  sich  1844  mit  Helene  v.  Mandelsloh, 
geb.  1827  und  aus  dieser  Ehe  stammt,  neben  einer  Tochter,  Isabella, 
geb.  1849,  ein  Sohn,  Graf  Paul,  geb.  1846.  —  Graf  August,  geb.  1806, 
Herr  auf  JeroltschQtz,  k.  preuss.  Haoptmann  a.  D. ,  I^andesältester  und 
Landrath  des  kreutzburger  Kreises,  vermAhlte  sich  in  erster  Ehe  1832 
mit  Pantine  v.  Eisenhart  gest.  1849  und  in  zweiter  1851  mit  Adelheid 
V.  Konen,  gest  1854.  Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten,  neben  einem 
Sohne,  Graf  Jeannot,  geb.  1835,  k.  preuss.  Lieut.  im  Uhlanen-Regim. 
Nr.  2..  drei  Töchter,  die  Gräfinnen:  Elisabeth,  geb.  1833,  verm.  1853 
mit  Wilhelm  v.  Pannwitz  auf  Panlsdorf,  k.  preuss.  Ober-Amtmann  und 
General -Pächter  der  Domaine  Bnrgsdorf  in  Ober -Schlesien,  Hedwig, 
geb.  1836,  verm.  1857  mit  Friedrich  Grafen  v.  Gessler.  M^oratsherm 
auf  Somwczigc  und  Lomnitz  und  Magdalena,  geb.  1838,  verm.  1863 
mit  Joseph  v.  Schöler,  k.  preuss.  Haiq>tmann  und  Compagnie-Chef.  aus 
der  zweiten  Ehe  aber  leben  zwei  Söhne:  Anton,  geb.  1852  n.  Bertram 
and  Adelheid,  Zwillinge,  geb.  1854. 

I.  Pr.  A.-L  V.  8.  33f.  —  D.  Qwhmk.  d.  6«8eaw.  II.  8.  26S  ■.  C3.  —  FrtiA.  9.  Ud«- 
te#',  n.  8.  IIH  and  DI.  8.  tl3.  —  O«o»al.  TMcheab  d.  %nA.  Hmmt.  IS«4.  8.  &67  aud  6S 
«.  h\%Xr*T.  TMrh<nib.  u  DMitelbea.  8.  «17.  -  iMkU^kfOk.  W..B.  Nr.  IM. 

Monwitx,  MoaewHski.     Ein  frflher  zu  dem  oatpreusslschen  Adel 
gehörendes  Geschlecht,  welches  im  Bagnitseben  begfttert  war. 

fVH*.  w.  Udtkmr,  a.  a.  118. 


—     350     — 

Mooskireh«».  Altes,  steiermärkisches  Adelsgescblecht,  welches 
auf  dem  gleichnamigen  Stammsitze  schon  1221  sass. 

Sc/tmutt,  n.  8.  369. 

Morandel  v.  Westerhofen.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1786  für  Franz  Anton  Morandel,  Rathsglied  zu  Kaltem,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Westerhofen. 

AfffferU  r.   Mühlfeld,  Ergänx-Bd.  S.  3?2. 

Morawetz.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1740  fQr 
Franz  Ignaz  Morawetz.  Bürgermeister  zu  Ratibor  in  Böhmen. 

Mtgerl».  r.  Mühl/eld,  Krg.-Bd.  8.  882. 

Morawetc ,  Freiherren.  Böhmischer ,  alter  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1718  für  Franz  Casimir  Morawetz,  Bath  a.  Landrechts  -  Bei- 
sitzer in  Mähren. 

Meyile  r.    MüM/Hd,  Erg.-Bd.  8.  79. 

Morawetz  v.  Wostrow.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1764  für  Sigmund  Morawetz,  Bürger  zu  Kattenberg  in  Böhmen, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Wostrow. 

Megertt  9.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  369. 

Morawitzky,  Morawicki,  Grafen.  Reichsgrafenstand,  in  Kar* 
bayem  anerkannt.  Grafendiplom  vom  14.  Februar  1742  für  Theodor 
Heinrich  Topor  Freih.  v.  Morawitzky,  kurbayer.  Kämmerer  und' Gene- 
ralfeldmarschall-Lieutenant  und  AnerkcnnungSdiplom  vom  19.  März 
1757  und  zwar  auch  unter  Ausdehnung  auf  die  morawitzkyschen  jünge- 
ren Linien  zu  Amberg  und  Culmain  und  im  Kgr.  Bayern  von  Neuem 
bestätigt  30.  Mai  1809  u.  29.  Mai  1812.  —  Altes,  ta  dem  bekannten, 
polnischen  Stamme  Topor  oder  Starza,  einem  der  zwölf  ältesten,  polni- 
schen Adelshäuser ,  gehörendes  Adelsgeschlecht ,  welches  vor  und  nach 
König  Sigismund  11.  August  (1648  —  1572)  theils  unter  dem  Namen: 
Topor  Starza,  theils  unter  anderen  Stamm-  und  Gf^schlechtsnamen  die 
vornehmsten  geistlichen  u.  weltlichen  Ehrenstellen  bekleidete,  ansehn- 
liche Güter  erwarb,  Klöster  gründete  und,  neben  den  Besitzungen  in  Po- 
len, auch  grossen  Grnndbesitz  in  Böhmen  und  Schlesien  an  sich  brachte 
und  sich  namentlich  in  Abstammung  von  Navogius,  Grafen  von  Preginia, 
Palatin  in  Sandomir,  dem  Erbauer  von  Tenczin,  unter  den  Namen  der 
Grafen  Tenczin,  Ossolinsky  und  Morawitzky,  mit  Beibehaltung  des  alten 
Geschlechtswappens:  (in  Silber  drei,  2  u.  L,  rothe  Herzen)  ausbreitete. 
Von  der  Linie  v.  Morawitzky  hatten  Zegotha  und  Otto,  Beide  Toporen, 
da  sie  1271  einen  Bischof  gefangen  nach  Syradien  führten,  auf  Andrin- 
gen der  übrigen  Toporen,  das  Wappen  des  Hauses  Topor  (in  Roth  eine 
aufrecht  gestellte ,  rechtsgekehrte ,  silberne  Streitaxt  oder  Beil  mit  gol- 
denem Stiele)  abgelegt,  nahmen  in  Silber  die  drei  Herzen  an  u.  wurden 
in  Schlesien  ansässig.  —  Der  Freiherrnstand  ist  durch  drei  Erhebungen 
in  die  Familie  gekommen.  Zuerst  wurde  8.  Apr.  161)5  Johann  Joachim 
v.  Morawitzky,  fürstbischöfl.  passauischer  Oberst-Lieutenant  und  Land- 
riclitor  im  alten,  böhmischen  IlorrenstandeibcflUUigt,  dann  wurde  Wolf 
Heinrich  Morawitzky  v.  Rudnitz  (Kndms),  fttrsti.  passauischer  Landrich- 
ter. 1 708  aus  dem  alten  Ritter-  in  den  erbl.  -  öiterr.  aken  Herreu  -  und 


—     351     — 

Frdherrnstand  versetet  und  si)nter,  1718,  erhielt  Franz  Casimir  v.  AT. 
den  böhmischen  Freiherrnstand.  —  In  Folge  des  oben  angeführten  An- 
erkennangsdiploms  n.  der  Bestätigungsdiplome  des  Grafenstandes  sind 
die  iltere  und  die  beiden  jüngeren  Linien,  welche  Letztere  von  zwei 
Br(ld«ii ,  den  Qrafen :  Johann  Anselm  Heinrich ,  kurfürstl.  Kämmerer 
nnd  Refipemngsrath  zu  Amberg  und  Theodor  Benedict  Heinrich ,  ab- 
stammen, 1809  und  1812  in  die  Grafenclasse  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen  worden.  Der  Mannsstamm  der  älteren  Linie 
erlosch  1820  mit  Carl  Grafen  v.  Morawitzky,  k.  bayer.  pens.  Haupt- 
mami  und  so  blühte  denn,  nachdem  auch  vor  mehreren  Jahren  die  Linie 
ZQ  Culmain  mit  Johann  Anton  Ambrosius  Grafen  v.  Morawitzky  ausge- 
gangen ist,  nur  noch  die  Linie  zu  Amberg,  deren  Personalbestand  1^60 
folgender  war:  Maximilian  Graf  Topor  v.  Morawitzky,  geb.  1798  — 
Sohn  des  1800  bei  Hohenlinden  gebliebenen  kurbayer.  Grenadier- 
hauptmanns  Emanuel  Heinrich  Aloys  Anton  Grafen  T.  v.  M.  aus  der 
Ehe  mit  Johanna  Freiin  v.  Weikmann,  gest.  1853  —  k.  bayer.  pens. 
Hauptmann,  verm.  1837  mit  Luise  v.  Schider,  geb.  1804,  aus  welcher 
Ehe  drei  Töchter  entsprossten,  die  Gräfinnen:  Justine,  geb.  1837,  Hya- 
cmthe,  geb.  1841  und  Carolina,  geb.  1846.  Von  den  Schwestern  war 
Off.  Anna,  geb.  1786,  Wittwe  des  1847  verstorbenen  k.  bayer.  Gene- 
rallieutenants V.  Zentner  und  Grf.  Rosamunde,  geb.  1793,  mit  dem  K. 
bayer.  pens.  Major  v.  Emesti  vermählt.  —  Aus  einer  adeligen  liinie 
des  Stammes  nahm  ein  M^jor  v.  Morawitzky,  welcher  1806  im  k.  pr. 
Regimente  v.  Grawert  stand,  1812  als  Obcrstlieutenant  den  Abschied 
und  noch  1845  war  ein  v.M.  Rittmeister  im  k.  preuss.  4.  Husarcn-Re- 
gimente. 

OkoUkf,  TU.  8.  «t.  ^Sinapiun,  I.  S.  648  n.  H.  A.  S83.  —  Gauh«,  F. 8.  1409  u.  H.  8.  743. 
->  Ztdltr,  XXI.  8.  15S7.  —  v.  Lang,  8.  51  n.  »2.  —  D.  Graftsoh.  d.  Qegeaw.  II.  8.  130-32. 
—  Freih.  v.  Udebur,  U.  8.  IIS.  —  Qeneal.  Taschenb.  d.  grifl.  HKu«er,  1S60.  8.  542  u.  hi 
•lor.  Handb.  bu  DenMlbeo,  8.  618.  —  Siebmacker,  V.  70:  ▼.  Uorowhski,  Sohlesisoh.  — 
9,  Heding,  \l.  8.  884 :  Morawiuky,  Freiherren.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  I.  80  u.  v.  Wöl^ 
dfrfm.  Abtb.  1:  Gr.  v.  M. 

Mordal.  Altes,  im  Saalkreise  der  jetzigen  Provinz  Sachsen  ange- 
sessen gewesenes  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze  Morl ,  welcher 
frtther  Mordal  hiess.  Das  Geschlecht  sass  schon  1461  u.  noch  1608  zu 
Letün. 

Freih.  9,  Lfdehur,  II.  8.  118  u.  fl9. 

Mordax,  Mordtaxt,  Freiherren  (in  Schwarz  zwei  gekreuzte  Aexte 
mit  goldenen  Stielen).  Altes,  kämtner  und  steiermärkisches  Ritter-  u. 
Herrenstandsgeschlecht,  aus  welchem  Raepl  oder  Raphael  Mordax  be- 
reits um  1208  lebte  und  welches  nach  Megiser  (Annal.  Carinthiae), 
nach  Abgang  der  Portendorffer,  bei  der  ehemaligen ,  seltsamen  Huldi- 
gung der  Herzoge  in  Kärnten  das  Seng-  und  Brennrecht  hatte,  d.  h.  so 
lange  die  Herzoge  auf  dem  s.  g.  Fürsten  -Stein  sassen ,  unterdessen  zu 
sengen  u.  zu  brennen,  wo  es  beliebte.  —  Die  ordentliche  Stammreihe 
beginnt  Bucclini  um  1456  mit  Sigismund  Mordax,  Herrn  zu  Porton- 
dorff.  Ludwig  M.  wurde  1475  in  einer  Schlacht  von  den  Türken  ge- 
fangen und  kaufte  sich  mit  achthundert  Thalern  los;  Jacob  v.M.  wurde 
1568  vom  K.  Maximilian  H.  dem  gefangenen  Herzoge  Johann  Frie- 
drich zu  Sachsen  als  Commissar  in  Pressburg  beigegeben;  Johannes  v.M. 


—    352     — 

fiel  1596  in  einem  Treffen  in  die  Hände  der  Türken;  Johann  Andreas 
y.  M. ,  Herr  in  Portendorff  nnd  Thurn,  lebte  noch  1690  und  Johann 
Sigmund  v.  M.,  k.  poln.  und  kursächs.  Kammerherr,  wurde  1719  zn* 
gleich  General-Postmeister  und  starb  1727  unvermählt  im  64.  Lebens- 
jahre. —  Der  Stamm  blühte  in  Oesterreich  fort,  ist  aber  im  19.  Jahr- 
hunderte erloschen  und  zwar  mit  Joseph  Freih.  M.  v.  P.  Namen  und 
Wappen  kamen  an  den  Adoptivsohn :  Maximilian  Gr.  v.  Liechtenberg. 

l'aleMor,  Ehre  des  Herxogth.  Craiu,  Lib.  15.  8.  376.  —  Bue.elinu  P.  Hl.  —  Guuke  ,  I. 
8.  1409  u.  10.  -  Zedier.  XXI.  S.  IMl.  —  Schinutt.^  II.  8.  5ri9.  —  Oeneal.  Taseheubttch  4. 
freih.  Hauser,  18'4i(.  8.  444.  —  Siebmacker,  1.  46:  Die  Morduxt,  Kirndtiseh. 

Mordaz.  V.  Dachsenfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1716  für  Johann  Andreas  Mordax,  mit  dem  Prädicate:  y.  Dach- 
senfeld. 

MegerU  v.  Mükl/eld,  Brg.-Bd.  8.  883. 

Mordeisen.  Ein  früher  zu  dem  meissensclien  Adel  gehörendes 
Geschlecht,  welches  um  Freiberg  mehrere  ansehnliche  Güter  erwarb  u. 
in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  auch  in  Schlesien  angesessen  war. 
Mehrere  Angaben  über  den  Ursprung  der  Familie  sind  unrichtig :  als 
Ahnherr  derselben  ist  Uh*ich  Mordeisen,  der  Rechte  Doctor,  kursächs. 
Cammerrath,  Ordinarius  zu  Leipzig  etc.  anzunehmen ,  welcher  mit  sei- 
nem Bruder .  Lorenz  Mordeisen ,  den  Beichsadel ,  so  viel  bekannt  vom 
K.  Carl  V.  erhalten  hatte,  denselben  aber  nicht  gebrauchte.  D.  Ulrich 
Mordeisen,  geb.  1519  zu  Leipzig  und  gest  1572  zu  Dresden,  war  zu- 
erst Professor  der  Rechte  zu  Wittenberg  und  bald  darauf  Assessor  des 
kais.  Kammergerichts  zu  Speier  von  Seite  der  Kur  Sachsen.  1548  nach 
Sachsen  zurück  berufen ,  wurde  eSr  Rath  und  später  als  Canzler  mit 
wichtigen  Verrichtungen  und  Sendungen  betraut.  Nach  dem  Tode  des 
Kurfürsten  Moritz  war  er  unter  dem  Kurfürsten  August  Geheim  -  and 
Cammerrath,  kam  1565  plötzlich  in  Untersuchung,  wurde  aber,  nadi 
Allem  unschuldig,  im  folgenden  Jahre  wieder  in  Freiheit  gesetzt  u.  be- 
hielt seine  Güter,  so  wie  die  Stelle  eines  Geh.  Cammer-Raths.  Da  er 
auf  seinem  Fpitaphium  zu  Klein  -  Waltersdorff  auch  als  Ordinarius  zu 
Leipzig  aufgeführt  wird,  lässt  sich  wohl  annehmen,  dass  er  dieses  Amt 
noch  vor  seinem  Ableben  bekleidet  habe.  Zu  den  von  ihm  erworbenen 
Gütern  gehörten  WaltersdorfT,  Lössnitz,  Gross-  und  Klein  -  Schirma, 
Laiigen-Heinrichsdorff,  Seifriedsdorf,  Bräunsdorff  etc.  Bei  seinem  Tode 
hinterliess  er  drei  Söhne:  Joachim  auf  Langen -Hennersdorf,  Ulrich  11. 
auf  Stentzsch  bei  Mügeln  und  Rudolph,  welcher  allein  den  Stamm  fort- 
setzte. Der  Sohn  desselben,  Ulrich  HL,  welcher  die  Güter  Reichenhach^ 
Stentzsch  und  Klein- Waltersdorff  ererbt  hatte,  hinterliess  drei  Söhne: 
Ulrich  Gottfried,  Ulrich  Rudolph  und  Ulrich  Gotthelf,  welche  den  Rit- 
tersitz Waltersdorff  an  D.  Berlich  verkauften ,  die  Güter  aber  bei  Mü- 
geln und  Würzen:  Stentzsch,  Reichenbach,  Goselitz  etc.  behielten.  Ul- 
rich Gotthelf  verscholl  zu  Anfange  des  18.  Jahrhunderts,  Ulrich  Gott- 
fried starb  1677  wohl  ohne  Nachkommen  und  Ulrich  Rudolph  auf 
Stentzsch  1707.  Von  den  beiden  Töchtern  des  Letzteren  stand  Johanna 
Friederica,  gest.  1714,  im  19.  Leben^ahre,  im  Rufe,  sehr  gelehrt  zu 
sein.  —  Wilhelm  Siegmund  v.  M.,  Herr  auf  Reichenbach  und  Gosditz, 
starb  1716.   Die  Gemahlin  desselben,  eine  v.  Zehmen,  gehörte  zu  den 


-    _     368     — 

gelehrtesten  Frauen  ihrer  Zeit.  Die  Söhne  Beider  waren :  Gottfried 
Wilhelm  y.  M.,  k.  poln.  and  kursächs.  KammerheiT  und  Appellations- 
Rath  and  Wolf  Siegmund  v.  M.,  ehemaliger  k.  poln/u.  kursächsischer 
Oberstlientenant  u.  Herr  auf  Goselitz.  Letzterer  starb  1737  mit  Hin- 
terlassung dreier  Töchter  und  zweier  Söhne.  Mit  letzteren  oder  bald 
nachher  ist  wohl  der  Stamm  ausgegangen.  —  Was  den  Besitz  der  Fa- 
Hiilie  in  Schlesien  anlangt,  so  starb  1618  Hans  v.M.  als  Herr  aufGross- 
fireesen  im  Trebnitzischen,  so  wie  auf  Scheitnau.  Dass  der  Vater  des- 
selben, Eucharius  v.  M.,  1476,  wie  Sinapius  angiebt,  aus  Sachsen  nach 
Schlesien  gekommen  sei,  ist,  von  Anderem  abgesehen,  schon  mit  den 
Jahrazahlen  nicht  in  Einklang  zu  bringen.  Der  Sohn  des  Hans  y.  M., 
Hans  der  Jüngere,  war  nach  des  Vaters  Tode  Landhofrichter  der  freien 
3taDdesherr8chaft  Trachenberg  und  Herr  auf  Scheitnau. 

MHek.  Adam,  ViUe  JCtoriin:  DIricus  M.  —  Knauih,  8.  &S8  a.  39.  -  Alf>inu»,  melMen- 
lektt  Chronik,  8.  369.  —  M.WiUsch,  Freiberg.  Kirchen- Historie:  im  Artiicel ;  Klein-Walters- 
4oriL  —  Sinapiui,  I.  8.  649  u.  II.  8.  Sl6.  —  Oauke ,  I.  8.  1410-1414.  —  N.  Hr.  A.-L.  ill. 
t.  490  9.  »7.  -  Frtik,  9,  Ledebur,  11.  8.  119.  —  Siebmaeher,  I.  160:  Die  Morde jsen,  Meiss- 
■iMli.  —  9.  Meding,  II.  8.  884  a.  86.  -  W.-B.  d.  8&chs.  Stent.  X.  56. 

Mordits.  Ein  früher  zu  dem  anhaltschen  Adel  zählendes  Ge- 
sehlecht 

Beekmamn,  VU.  8.  819. 

Mordtschlaeger,  Edle  v.  Neuthall.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  vom  29.  März  1744  fttr  die  Familie  Mordt^chlaeger ,  mit  dem 
Prftdicate:  Edle  y.  Neuthall.  Die  Familie  war  ein  altes  österreichisches 
Geschlecht. 

ß^Hk,  9.  Krokne,  II.  8.  319. 

Moreau ,  Freiherren.  Freihermstand  des  Kgr.  Bayern.    Diplom 
Tom  31.  Juli  1824  fQr  Elisabeth  Moreau,  geb.  Haussmann,  Wittwe  des 
k.  bayer.  Armee-Commissairs  Marcus  Moreau,  n.  für  die  beiden  Söhne 
derselben :  Johann  und  Friedrich  Moreau  und  zwar  unter  gleichzeitiger 
Terleihnng  mit  dem  Wappen  des  ausgestorbenen  altbayerischen  Ritter- 
geschlechts der  Tanffkircher  y.  Alt-Tanffkirchen :  (in  Schwarz  das  Vor- 
dertheil  eines  rechtsgekehrten,  gekrönten,   goldenen  Löwen  ,  welcher 
sieh  mit  beiden  Vorder-Pranken  ein  Schwert  mit  goldenem  Qriffe  schräg- 
links  und  aufwärts  durch  Rachen  und  Hals  stösst).    Die  Empfängerin 
des  Freihermdiploms  starb  1850  und  von  den  beiden  Söhnen  derselben 
lebt:  Friedrich  Freih.  v.  Moreau,  geb.  1814,  Herr  auf  Tauffkirchen  in 
Ofoer-Bayera,  k.  bayer.  Kämm.,  venu.  1841  in  erster  Ehe  mit  Theresia 
Freün  Handl  y.  Deutenhofen,  gest.  1848  und  in  zweiter  mit  Adelheid 
FrainY.  Oise,  geb.  1831.    Aus  der  ersten  Ehe  entspross  ein  Sohn: 
Freih.  Adolph,  geb.  1844  und  aus  der  zweiten  Ehe  stammen,  neben 
dner  Tochter,  Maria  Franzisca,  geb.  1859,  drei  Söhne:  Ludwig  Alex- 
ander, geb.  1853,  Ferdinand  Maria,  geb.  1854  und  Alexander  Maximi- 
lian, geb.  1860. 

Geneal.  TMchenh.  d.  freih.  Hiuser,  1859.  8.  526  a.  26  a.  1864.  8.  543.  —  W.-B.  dM  Kgr. 
Bayern,  X.  4.  XII.  25  u.  XV.  35  :  Freih.  v.  M.  auf  8ehwiodegg.  -  v.  He/ner,  bayer.  Adel, 
Tab.  47  a.  8.  47  a.  48.  —  Knesckke.  IV.  H.   294. 

^  Mprel  (Schild  mit  Schildeshaupte.   Im  rothen  Schildeshaupte  zwei 

neben  einander  stehende,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne  und  im  silber- 
nen Schilde  ein  nach  der  rechten  Seite  galoppirendes,  schwarzes  Ross). 

Mnuekke,  DeatMdi.  AdeU-Lex.    VI.  23 


—     354     — 

Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Nähere  Angaben  über  das  Diplom  sind 
nicht  aufzufinden. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.*389.  —  F^eik.t.  Ledebur,  U.  8.  119.  —  W.-B.  d.  Prenss.  Monarchie 
IV.  6. 

Morell ,  Morell  v.  Sonnenberg ,  auch  Freiherren  nnd  Grafen. 

Reichs-  und  erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom  von  1722  für  den 
inner-österreichischen  Kammerrath  und  Bancsd-Director  Morell ,  Frei- 
herrn V.  Sonnenberg ,  wegen  alten  Adels ,  mit  dem  Rechte ,  sich  Graf 
Sonnenberg  zu  nennen  und  zu  schreiben.  —  Derselbe  stammte  aus 
einem  steiermärkisehen  Ritterstands-Geschlechte,  welches  zwischen  1635 
u.  1677  zu  Cilly  sass. 

Megerl«  9.  Mühl/eld,  8.  35.  —  Sektnui*,  11. 8.  569. 

Morenberg,  Grafen.  Reichs  -  und  erbländ.  -  österr.  Grafenstand.- 
Diplom  von  1700  für  Jacob  Christoph  v.  Morenberg,  k.  k.  Rath  etc., 
so  wie  für  Jacob  Christoph  und  Friedrich  Anton  v.  M. 

Genealogiopbilus.  Jetxtleb.  Häupter  in  Deutseliland.  IX.  8.  384.  —  Zedier,  XXI.  8.  1614. 

Morgen,  Morgen  anf  Höflam,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand. 
Diplom  vom  13.  April  1804  fQr  Carl  v.  Morgen,  k.  preuss.  Hauptmann 
a.  D.  Die  Wittwe  desselben,  Johanna  Gertraud  Clementina,  geb.  Hoi- 
sing  auf  Duglas,  geb.  1794,  Besitzerin  des  Landguts  Höflarn,  wurde  in 
die  Freiherrnclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9,  Lanff,  Supplement,  8.  57.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  10.  69  u.   v.   WSlekern ,  Abth.  S. 

Morgenbesser.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  in  Schle- 
sien begütert  gewesenes  Adclsgeschlecht.  Dasselbe  sass  1631  zu  Stro- 
del  im  Schweidnitzischen. 

Freih.  r.  Ledebur,  II.  8.  119. 

Morgenstern,  Jntrzenka  v.  Morgenstern  (Schild  der  Länge  nach 
getheilt;  rechts  sechs  Sterne  und  links  ein  halber  Moudj.  Ein  Zweig 
des  in  Hintefpommern  im  Lauenburg -Bütowschen  begütert  gewesenen 
Geschlechts  Jutrzenka,  s.  den  betreffenden  Artikel  Bd.  IV.  S.  613  und 
14.  —  Ein  k.  pr.  Rittmeister  v.  Morgenstern  starb  1768  zu  Gentliin; 
Johann  Melchior  v.  M.,  gest.  1789,  war  k.  preuss.  Oberst  u.  Comman- 
deur  des  Regiments  Alt-Bornstedt  und  ein  v.  M.,  k.  preuss.  pens.  Ma- 
jor, früher  im  15.  Infant. -Regim.,  starb  1855. 

F^«ih.  9.  Ledebur,  II.  8. 119. 

Morgenstern  (im  Schilde  ein  schrägrechts  gelegter  Streitkolben 
oder  Morgenstern).  Ein  zu  dem  Adel  im  HerzogthumeAnlialt  gehören- 
des Geschlecht,  in  welches  der  anhaltscheAdel  durch  Dr. Ijeopold Mor- 
genstern, w.  Geh. -Rath  und  herz,  anhält -dessauischen  Regierungs- Prä- 
sidenten 1836  kam.  Derselbe  starb  im  Pensionsstande  31.  Aug.  1864, 
nachdem  wenige  Tage  vorher,  27.  Aug.  1864,  ein  gleichnamiger  Sohn 
gestorben  war.  Eine  Tochter  ist  mit  Dr.^Eduard  Morgenstern,  k.  sächs. 
Hofrath  und  Universitätsrichter  zu  Leipzig,  vermählt. 

Handscbriftl.  Notix. 

Morgnes.  Ein  im  18.  Jahrb.  zu  dem  in  Ostpreussen  begüterten 
Adel  zählendes  Geschlecht.  P.  v.  Morgues  war  Mojor  bei  dem  k.  pr. 
Garnison- Regimen te  zu  Königsberg  und  1755  Herr  auf  Perwissau  im 


—     866     — 

königsberger  Landkreise  und  der  k.  preuss.  Hofrath  y.  M.,  gest.  1792, 
kommt  1782  als  Besitzer  von  Altenfelde  im  Kr.  Wehlan  vor. 

nrHk,  9.  Udthur,  U.  8.   119. 

Morin ,  Morrin ,  Morien  (in  Blan  zwei  mit  den  Spitzen  ans-  und 
oberwSrts  gekehrte  Angel -Eisen).  Altes,  meklenburgisches  Adelsge- 
sdileehty  ans  dem  gleichnamigen  Stammsitze,  nicht  zn  verwechseln  mit 
der  alten,  weetphftlischen  Familie  y.  Morrien.  Urkundlich  kommen 
Conrad  v.  Morin  1261,  Henning  y.  M.,  Ritter,  1274  in  einem  Dona- 
tionsbriefe  Nicols,  Herrn  zn  Werle,  f&r  die  Stadt  Gflsirow  und  Heinrich 
Morin,  Miles,  1323  in  einem  Eanfbriefe  über  den  Hof  Glevin,  ebenfalls 
ftlr  die  Stadt  Güstrow,  vor.  Im  17.  Jahrb.  schloss  Henning  y.  Moria 
den  alten  Stamm. 

0ümk§,  I.  8.  1414:  nach  ▼.  PriUbaer.  -  9,B4kr,  R.-lf.  8.  1577.  -  9.  M*dinq,  U.S.SSft. 

Monte  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  ein  Rosenstock, 
links  ein  Schwert).  Adelsstand  des  Egr.  Prenssen.  Diplom  yom  6.  Juni 
(9.  Aug.)  1836  für  Wilhelm  Christian  Friedrich  Moritz,  k.  preuss.  Ge- 
neralmajor a.  D.  Derselbe  trat  1815  aus  sächsischen  Diensten  als  Ma- 
jor in  preussische  Dienste,  nahm  1831  den  Abschied  und  lebte  in  dem 
nächsten  Jahre  in  Langensalze. 

H.  Pr.  A.-L.  III.  8.  «37.  —  Ft9ih€rr  v.  Udthur,  H.  8.  119. 

Morits  V.  der  Httlx.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  yon 
1799  für  Gottfried  Moritz,  Rathsprotocollisten  -  Adljuncten  und  Actuar 
der  Justiz-Einrichtungs-Hofcommission  in  Westgalizien,  mit  dem  Prä- 
dicate:  V.  d.  Holz. 

MegerU  v.  MüJkl/tld»  Erg.- Bd.  8.  383. 

Moro,  auch  Ritter.  Erbländ. -österr.  Adels-  n.  Ritterstand.  Adels- 
Diplom  yon  1816  fär  Christoph  und  Johann  Moro ,  Gebrüder  u.  Tuchr 
fabrikanten  zu  Klagenfurt  und  Ritterdiplom  yon  1820  für  Christoph 
▼.  Moro,  Tnchfabrikanten  zu  Yictrin  in  Kärnten. 

MegerU  9,  Mühl/tld,  8.  182  asd  230. 

Moro  (Schild  mit  Schildeshanpte.  Im  silbernen  Schildeshaupte 
drei  neben  einander  gelegte ,  gestürzte  Weintrauben  und  im  silbernen 
Schilde  fünf  blaue  Pfähle).  Altes,  aus  Venedig  stammendes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Peter  y.  M.  1709  in  französische  Kriegsdienste 
und  zwar  im  Regimente  Bayi6re,  trat.  Später  war  Johann  Peter  y.  M. 
General-Major  n.  Commandant  in  Landshut.  Von  den  Enkeln  des  Letz- 
teren wurden  die  Gebrüder:  Andreas  Franz  Heinrich  y.  Moro,  geboren 
1765,  k.  bayer.  Hauptmann  und  Besitzer  des  Sitzes  Kager,  Ignaz  An- 
dreas V.  M.,  gest.  1766  und  Peter  y.  M.,  geb.  1775 ,  k.  bayer.  Haupt- 
mann, in  die  Adelsclasse  der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  einge- 
tragen.- 

9.  L€mg,  8.  459.  »  W.-B.  d.  Kgr.  Bajtrn,  Vn.  83. 

^  Monrien,  Morien,  auch  Freiherren  (in  Silber  ein  schrägrechter, 
schwarzer,  yiermal  unterwärts  ausgezinnter  Balken ,  mit  einem  sechs- 
strahligen,  rothen  Sterne  in  der  linken  Oberecke).  Reichsfreiherrnstand. 
Diplom  yom  28.  Jan.  1670  für  die  nordkirchensche  Linie  der  Fami- 
lie, —  Altes,  im  Münsterlande  ansehnlich  begütert  gewordenes  Adels* 

23* 


—     356     — 

geschlecht,  welches  sich  Damentiich  aus  den  Häasern  Nordkirchen  bei 
Lüdinghausen  und  Falkenhof  bei  Steinfart  aasbreitete,  za  den  Stamm- 
genossen  der  v.  Grothns,  Malemann  etc.  gehörte,  in  der  nordkirchenschen 
Linie  bis  1691 ,  wo  dieselbe  erlosch,  das  Erbmarschall-Amt  des  Bis- 
thums  Münster  bcsass,  zu  den  Stulilherren  der  münsterschen  Freigraf- 
schaft Wesenfort  zählte  und  auch  im  Cleveschen  im  17.  und  18.  Jahrb. 
angesessen  wurde.  Dasselbe  sass  im  Münsterlande  bereits  1266  zu 
Hostmar  unweit  Steinfurt,  1290  zu  Bertelwick  und  Pentrup,  1347  zu 
Nordkirchen  etc.,  so  wie  im  Cleveschen  1688  zu  Calbeck  etc.  —  Nach 
dem  Freiherrndiplomc  soll  Sander  v.  Morien  im  Anfange  des  9.  Jahr- 
hunderts tapfer  gegen  die  heidnischen  Sachsen  gekämpft  haben  und  da- 
für mit  mehreren  Gütern,  namentlich  auch  schon  mit  dem  Stammsitze 
Nordkirchen  belohnt  worden  sein.  Wie  Spangenberg  angiebt,  waren 
nach  Anfange  des  16.  Jahrb.  Bernhard  v.  M.  Dorapropst  zu  Münster 
und  Alexander  v.  M.  Domherr  zu  Osnabrück.  —  Nach  Abgang  der 
nordkirchenschen  Linie,  aus  welcher  Gerhard  v.M.  schon  1466  als 
El'bmarschall  des  Hocbstifts  Münster  vorkommt  und  ein  Freih.  v.  M. 
im  17.  Jahrb.  auf  einem  Landtage  zu  Münster  von  Theodoricus  v.  Galen 
in  einem  Wortwechsel  wegen  der  Jagd-Gerechtigkeit  erstochen  wurde, 
Hess  es  sieb  die  falkenhofiscbc  Linie  sehr  angelegen  sein .  die  Erbmar- 
schallwürde zu  erlangen ,  erreichte  aber ,  da  dieselbe  der  protestanti- 
schen Lehre  zugethan  war ,  diesen  Wunsch  nicht.  Die  falkenhofische 
linie,  zu  welcher  um  1728  Ferdinand  Bernhard  v.  M.,  k.  preussischer 
Kammerherr  und  Johannitter-Ritter,  gehörte ,  blühte  weiter  fort ,  sass 
noch  1790  im  Münsterlande  zu  Horstmar,  so  wie  1794  im  Cleveschen 
zu  Calbeck  und  ist  dann  gegen  Ende  des  18.  Jahrb.  mit  Johann  Diet- 
rich Alexander  Georg  v.  Morien  erloschen. 

8i»angrnhtrgt  II.  8.  tS8.  —  WtiHffarUH,  Pürsteunpiegel,  r.  S.  161.  —  Gauke,  I.  8.  1414 
a.  l.S.  —  Zedier,  XXI.  S.  1745-49:  vieht  auch  du  Preiherrndiplom.  —  Dienemann,  8.  S44, 
Nr.  S9.  -  Roben»,  ntederrbcio.  Adel.  II.  8  i'rtS.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  427.  —  y^eik.v.Lt- 
debur,  11.  8.  120.  -  Siehmacher,  I.  18H:  Die  Morien,  Weatphilisch.  —  v.  der  Berechwordt, 
8.  4.^8.  -  r.  Medintj,  II.  8.  385  u.  8«. 

Morschstein,  Morschstein  zu  Biberfeit  (in  Silber  ein  linksge- 
kehrter, gekrönter  Mohrenrumpf,  welcher  einen  langen  Haarzopf  trügt 
und  sich  unten  in  einem  Tulipanenschnitte  endigt).  Altes ,  fränkisches 
Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  den  schwäbischen,  polnischen 
und  ostpreuss.  Familien  v.  Morstein. 

e.  Hatteiein,  II.  Sapplem.  8.  50.  —  Siebmaeker,  I.  106:  ▼.  Morschatoiu,  Frlaklseh.  — 
r.  Meding,  11.  8.  S66 

Morsey,  Morsey.  genannt  Picard  (in  Gold  ein  schwarzer  Quer- 
balken zwischen  zwei  schrägkreuzweise  gelegten ,  oben  kuppigen ,  Tier- 
mal von  Silber  und  Blau  der  Länge  nach  getheilten  Fahnen  an  rothen 
Stangen).  £in  ursprünglich  französisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Johann  v.  Morsey,  genannt  Picard,  im  16.  Jahrb.  mit  einem  Herzoge 
von  Jülich  aus  Frankreich  nach  Deutschland  gekommen  und  am  Hofe 
des  Bischofs  zu  Münster  sein  Glück  gemacht  haben  soll.  —  Die  Familie 
wurde  in  Westphalen,  namentlich  im  Osnabrflckschen  und  im  Tecklen- 
burgischen  begütert  und  sass  schon  1572  zu  Holte  im  Osnabrückschen 
und  später,  bereits  1740  und  noch  1855,  zu  Cronenburg  im  Tecklen* 
burgischen,  erwarb  auch  im  Kgr.  Hannover  mehrere  Güter  u.  fand  durch 


—     357     — 

Besitz  der  Güter  Krebsburg,  Kuboff  und  Osthoff  Aufnahrac  unter  dem 
rittierschaftlichen  Adel  der  osnabrackscbcn  Landschaft.  Von  den  Spros- 
sen des  Geschlechts  standen  Mehrere  in  der  k.  hannov.  Armee.  Fer- 
dinand Victor  Y.  Morsey  lebte  1852  als  k.  hannov.  Hauptmann  a.  D. 
zn  Herzford  im  Amte  Lingen. 

9pmm90nb4r9,  ▼»terllnd.  Arrbf?,  1828.  I.  8.  13.  -  Freth.  9.  dfm  Knetebeck,  8.  215.  - 
Hr0ik.  V.  tMitbmr,  II.  8.  120.  —  O^nabriekneb^r  StifUcalrader  rom  1773.  —  v.  Mtdinf,  II. 
t.  SM  «.  Vt.  —  W.-B.  d.  KfT.  Hannover,  C.  20  u.  8.  11.  -  Knttchk«,  II.  8.  304  und  5.  - 
9.  Htfmtr,  baniMiv.  Ad«),  Tab.  23. 

Morsbeim  (in  Silber  zwei  schwarze  Zwillingsstreifen  oder  gedop- 
pelte Querstreifen).  Altes  Adelsgeschlecht  des  Mittelrheins,  besonders 
in  der  Rhdnpfalz  und  im  Rheingaue,  doch  auch  1613  zu  Wachenheim 
an  der  Prüm  gesessen.  —  Die  Stammreihe  der  Familie  beginnt  Hum- 
bracht  mit  Dietrich  v.  Morsheim  um  1221.  Von  den  Nachkommen  war 
Johann  v.  M.  1506  kurpftlz.  Gross -Hofmeister,  kais.  Rath  und  Kam- 
mer-Gerichts-Assessor zu  Speier  u.  der  Enkel  desselben,  Ludwig  v.M., 
fftrstl.  würzburgischer  Oberbofmarschall ,  Ritter -Rath  und  Hauptmann 
im  Wormsgaue.  Der  Stamm  blühte  noch  in  die  erste  Hälfte  des 
17.  Jahrh.  hinein,  bis  derselbe  1640  mit  Hans  Heinrich  v.  Morsheim, 
welcher  auf  dem  alten  Stammsitze  Morsheim  starb,  erlosch 

Bmmbraehtt  Tab.  82.  —  p.  Hoffst e in ,  f.  8.  393  —  Oauke ,  I.  8.  1416  u.  16.  —  8ieb- 
WMCktr,  I.  12«:  ▼.  Mortheim,  Rbeialändiaeh.  —  v.  Meding,  H.  8.  387. 

Monky,  Grafen.  Galizischer  Grafenstand.  Diplom  von  1785  far 
Alexander  t.  Morsky. 

M990rt4  9.  Mühlftld,  K.  25. 

)  Morstein  (in  Blau  ein  mit  den  Hörnern  nach  oben  gekehrter,  gol- 

dener Halbmond,  über  welchem  ein  goldener  Stern  schwebt).  Altes,  zu 
dem  polnischen  Stamme  Leliwa  gehörendes  Adelsgeschlecht ,  welches 
frflherMondstem  geheissen  und  am  Rhein  gewohnt  haben  soll.  —  Das- 
selbe kam  in  Polen  zu  grossem  Ansehn  und  hohen  Ehrenstellen  und 
wurde  später  in  Ostpreussen ,  im  Brandenburgischen ,  in  Liefland  etc. 
angesessen.  In  neuer  Zeit,  1857,  war  ein  v.  Morstein  Herr  auf  Ostro- 
witt  im  Kr.  Osterode  und  eine  Frau  v.  Morstein  Besitzerin  des  Gutes 
I^ogdau  unweit  Neidenburg.  —  lieber  ein  altes,  schwäbisches  Adelsge- 
schlecht dieses  Namens,  welches  um  1340  zu  Halle  gesessen  war,  giebt 
nur  Crusius,  Annal.  Suevic,  III.  S.  238,  Einiges  an. 

OkoUkf,  P.  II.  —  I/a/'knnch,  Altes  nod  Neaea  Preuüteu,  8.  452.  -  Oauke,  II.  8.  742. 
_47.  _  FrHk.  9.  Ledehur,  II.  8.  120. 

Mortan^n-Mortinski.  Altes  preussisches,  dem  polnischen  Stamme 
Orlik  einverleibt  gewesenes  Rittergeschlecht,  welches  seinen  Namen  von 
dem  Gute  Mortangen  unweit  Loebau  hatte  und  aus  welchem  Ludwig 
V.  M.,  gest.  1480,  Woiwode  von  Culm,  Ludwig  H.,  gest.  1540,  Castel- 
ian  von  Marienburg,  Melchior  1540  Landkämmerer  von  Culm  und  der 
Sohn  des  Letzteren,  Ludwig  HL,  gest.  1616,  welcher  den  Stamm  schloss, 
Wojwode  von  Pommerellen  und  Culm  war.  —  Die  Familie  war  frtther 
zu  Czipel,  Leikau  im  Kr.  Graudenz  u.  Klein  Tauersee  im  Kr.  Neiden- 
burg gesessen. 

Freik,  a.  ledthnr,  II.   8.  120  n.  21. 

Mortze.  Altes,  Iflneburgisches  Adelsgeschlecht,  von  welchem  nur 


—     358     — 

der  Name  und  nach  einem  Siegel  von  1380  im  Archive  des  Klosters 
St.  Michaelis  in  Lflnehnrg  das  Wappen :  (im  Schilde  zwei  über  einan- 
der gelegte  und  mit  den  Mundstücken  rechts  gekehii;e  Jagdhörner)  be- 
kannt sind. 

9,  Mleding,  DI.  8.  446. 

Honingen,  Mohrnngen.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht, 
welches  bereits  1359  zn  Mohrnngen  im  Mansfeldischen  und  1488  and 
noch  1659  zu  Sangerhansen  nnd  Obersdorf  sass.  —  Sabine  y.  Momn- 
gen,  venu.  Freifrau  y.  Steenland,  starb  12.  Aug.  1703  zu  Berlin. 

Knauth,  8.  539«  —  Fi-tih.  v.  Ltd9bwr,  U.  8.  ISl. 

Mory,  Ritter  und  Edle  v.  Ballenfeld.  Erbländ.-österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1736  für  Joseph  Anton  Maximilian  Mory,  k.  k.  Hof- 
secretair,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Ballenfeld. 

Mtgtrle  9.  Mühl/eld,  Brg.-Bd.  8.  179  n.  180.-  Kne»ekke,  IV.  8.  296  and  97. 

Morzin ,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  18.  August 
1636  für  die  Grebrüder  Rudolph  und  Paul  Freih.  v.  Morzin.  —  Alte, 
nach  Bucelini,  Hübner  u.  A.  in  directer  Linie  von  dem ,  einem  hetruri- 
schen  Eönigsstamme  entsprossenen,  altadeligen  Geschlechte  der  Equi- 
tum  de  Mauro ,  oder  Ritter  v.  Mohr  abstammende  Adelsfamilie  ,  über 
welche  das  Werk :  Deutsche  Grafenhäuser  der  Gegenwart,  nach  im  gräf- 
lichen Familienarchive  aufbewahrten  Urkunden,  Diplomen  und  Stamm- 
tafeln, genaue  Nachrichten  giebt.  Der  erste  näher  bekannte  Ritter  des 
Geschlechts ,  welcher  später  den  Namen :  Ritter  v.  Morzin  führte,  war 
Anselm  Ritter  v.  Mohr,  welcher,  als  kaiserlicher  Gommandant  zu  Gratz 
in  Steiermark,  diese  Stadt  mit  so  grosser  Tapferkeit  gegen  den  Angriff 
der  Türken  unter  Soliman  n.  vertheidigte ,  dass  er  zur  Belohnung  sei- 
ner Verdienste  zum  Oberst-Feldwachtmeister  ernannt  und  ihm,  zu  blei- 
bender Erinnerung  an  diese  erfolgreiche  Tapferkeit,  sein  bis  dahin  den 
Rumpf  eines  gekrönten  Mohren  zeigendes  Wappen  mit  einer  silbernen 
Zinnenmauer  vermehrt  und  mit  Bezug  hierauf  auch  sein  Name  in  den 
Namen :  Morzin,  welchen  er  um  1532  führte,  umgeändert  wurde.  Der 
Sohn  desselben,  Matthias  Ritter  v.  Morzin,  erhielt  durch  kaiserliches 
Diplom  vom  18.  Aug.  1562  den  erbliehen  Reichsritterstand  u.  von  dem 
Sohne  desselben,  Caspar  Ritter  y.  M.  ,  stammte  aus  der  Ehe  mit  Ele- 
onora  Grf.  Malacrida:  Blasius  R.  v.  M.,  welcher  im  Friaulschen  begfl^ 
tert  war  und  sich  mit  Hieronyma  Althana  Grf.  zu  Salwarol  vermählte. 
Aus  dieser  Ehe  entsprossten  vier  Söhne :  Laelius ,  Martins,  Rudolph  u. 
Paul.  Die  beiden  Ersteren  machten  sich  im  spanischen  Kriege  durch 
ihre  Tapferkeit  bekannt,  fielen  aber  auf  dem  Schlachtfelde.  Die  beiden 
Letzteren  zeichneten  sich  im  30jährigen  Kriege  aus,  wurden  durch  Di- 
plom vom  10.  Mai  1632  in  den  erblichen  alten  Freihermstand  erhoben, 
bekamen  15.  Oct.  1632  das  Incolat  in  Böhmen  und  den  einverleibten 
Ländern  nnd  wurden  später  auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg,  1636, 
s.  oben ,  in  den  Reichsgrafenstand  versetzt.  —  Graf  Rudolph ,  k.  k.  w. 
Kämm.,  Hofkriegsrath ,  Feldmarschall  und  Oberst  zu  Ross  und  Fuss, 
war  zugleich  auch kursächs.  Feldmarschall,  als  welcher  er  1638  die 
kursächs.  Armee  in  der  Lausitz  zusammenzog  und  mit  der  kaiserlichen 
Armee  vereinigte.    Er  diente  anfangs  vier  Jahre  unter  dem  Könige 


—     359     — 

l^gismiind  m.  in  Polen  in  dem  moskowitischen  nnd  dann  seit  1618 
unter  K.  Ferdinand  U.  im  3Qjährigen  Kriege  mit  grosser  Tapferkeit, 
wurde  in  der  Schlacht  hei  Wittstock  durch  einen  Schnss  am  Kopfe 
schwer  verwandet  und  verlor  ein  Auge.  Derselbe  war  mit  Sabina  Syl- 
via Wrzowzin  Freiin  v.  Wrifcowetz,  verw.  Freiin  v.  Hrian-Harras,  ver- 
mählt und  starb  1646,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlassen.  Ihm  folgte 
daher  sein  Bruder,  Graf  Paul,  k.  k.  Kämm.,  Oberstlieutenant  u.  Haupt- 
mann des  bunzlauer  Kreises  in  Böhmen ,  Stifter  des  noch  bestehenden 
gräfl.  morzinschen  Msgorats-Familien-Fideicommisses,  verm.  1640  mit 
Maria  Elisabeth  Freiin  Brian  v.  Harras  und  gest.  1689  mit  Hinterlas- 
siing  von  vier  Töchtern  und  sechs  Söhnen.  Die  Nachkommenschaft  der 
beiden  ältesten  Söhne,  der  Grafen  Johann  Ludwig  und  Franz  Niclas,  ist 
längst  ausgegangen  und  die  jetzt  noch  blühende  Linie  stanunt  von  dem 
dritten  Sohne,  dem  Grafen  Ferdinaud  Matthias,  k.  k.  Kämm,  und  kön. 
Hauptmann  des  pilsner  Kreises  in  Böhmen,  ab.  Derselbe  vermählte  sich 
1692  mit  der  Wittwe  des  Grafen  Hannibal  v.  Schaumburg,  Catharina 
Freiin  v.  PfQrdt  u.  starb  spater,  1725,  auf  seiner  Herrschaft  Lukawetz 
in  Böhmen.  Aus  seiner  Ehe  entsprosste  ein  einziger  Sohn :  Graf  Fer- 
dinand Maximilian  Franz ,  k.  k.  Kämm. ,  Geh.  -  Rath  und  des  grossem 
Landrechts  Beisitzer  zu  Znaim  in  Mähren.  Derselbe,  gest.  1763,  hin- 
terliess  aus  seiner  Ehe  mit  Catharina  Grf.  v.  Kolowrat-Nowohradzky 
vier  Söhne,  die  Grafen:  Carl  Joseph  Franz,  Ferdinand  Johann,  Peter 
Veit  nnd  Johann  Nepomuk,  von  welche;;^^^  Mtgorate  der  Aelteste 
folgte:  Carl  Joseph  Franz,  gest  1783,  k.  k.  Kämmerer  und Geh.-Bath, 
verm.  1749  mit  Wilhelmine  Freiin  v.  Kaisky,  aus  welcher  Ehe  zwei  u. 
zwanzig  Kinder  und  unter  diesen  eilf  Söhne  stammten ,  die  Grafen : 
Budolph  II.,  Ferdinand  Johann,  Franz  Wenzel,  Carl  Baromaeus,  Paul, 
Johann,  Joseph,  Anton,  Franz  Xaver,  Yincenz  und  Peter  Procop.  Das 
Mtgorat  erlangte  Graf  Rudolph  U.,  gest.  1817,  k.  k.  Kämm,  und  Hath 
des  k.  Landrechts  in  Prag,  Herr  der  Herrschaft  Hohenelbe  etc. ,  verm. 
1797  mit  Josephe  Therese  Grf.  v.  Hohenwart,  gest.  1846  und  aus  die- 
ser Ehe  stammt  das  jetzige  Haupt  der  Familie:  Graf  Rudolph  HI.,  geb. 
1801,  Herr  der  Allodial-Herrschaft  Hohenelbe  im  Kr.  Bidschow  in  Böh- 
men etc.,  k.  k.  Kämm..  Reichsrath,  verm.  1831  mit  Philippine  Gräfin 
Sw^crts-Spork,  gest.  1834.  Die  Tochter  aus  dieser  Ehe,  Grf.  Aloysia, 
geb.  1832,  verm.  sich  1853  mit  Hermann  Grafen  Czernin  v.Chudenitz, 
k.  k.  Kämm.  —  Die  Geschwister  des  Grafen  Rudolph  HI.  sind,  neben 
einem  Bruder,  dem  Grafen  Peter,  geb.  1807,  k.  k.  Kämm,  und  Feld- 
marschalllieut.  in  Pension,  vier  Schwestern,  die  Gräfinnen:  Antonie, 
geb.  1800,  verw.  Freifrau  v.  Puteani,  Emestine,  geb.  1802,  Caroline 
und  Maria,  Zwillingsschwestern,  geb.  1813.  —  Von  den  Brüdern  des 
Grafen  Rudolph  H.  hat  Graf  Ferdinand,  gest.  1805 .  k.  k.  Kämm,  und 
Feldmarschall-Lieutenant,  aus  der  Ehe  mit  Luise  Grf.  Hrian  v.  Harras, 
gest.  1847,  eine  Tochter,  Grf.  Eleonore,  geb.  1800,  verw.  Grf.  v.Kurtz- 
rock-Wellingsbüttel  und  Graf  Vincenz,  k.  k.  Kämm,  und  Oberst,  verm. 
1801  mit  Therese  Gräfin  v.  Künigl,  gest.  1855,  einen  Sohn:  den  Gra- 
fen Vincenz  H.,  geb.  1808,  k.  k.  Kämmerer  u.  Obersten  in  d.  A.,  hin- 
terlassen. 


—     860     — 

Weingarten,  Pürsteospiegel.  >-  Gauhe,  I.  8.  1416'  u.  U.  8.  747—50.  —  K\\%.  und  gen«al. 
SUats-Haiidb.,  1824.  I.  8.  686—88.  ~  ÜeuUche  Qrafeiih.  d.  Oegenw.  II.  S.  132—34.  —  Ge- 
neal.  Tajchenb.  d.  gr&fl.  Hfiuter.  1*64.  8.  566  aod  tt9  a.  histor.  Handb.  «u  Demselben,  8.  9M. 

—  Sopplem.  so  Siebm.  W.-B.  VI.  6:  Qu  v.  M.  —  7yro/.  II.  267:  Hitter  ?.  M.  a.  Gr.  v.  M. 

Mosbach,  genannt  Breidenbach,  Freiherren  (in  Silber  eine  na- 
türliche, golden  bewehrte,  abgehauene  Bärentatze ,  deren  blutiger  Ab- 
schnitt in  die  Höhe  gerichtet  ist).  Im  Egr.  Preussen  anerkannter  Frei- 
herrnstand. Anerkennungsdiplom  vom  15.  Febr.  1844.  Altes,  ursprüng- 
lich bergisches  Adelsgeschlecht ,  welches  von  dem  der  Famile  schon 
1500  zustehenden  Hause  Breidenbach  bei  Lindlav  den  Beinamen  an- 
nahm. Roland  v.  Mosbach,  gen.  Breidenbach,  lebte  um  1550  u.  hatte 
aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Schlenderhaen  zwei  Söhne :  Heinrich,  welcher 
nach  Liefland  zog  und  Engelbrot,  Herrn  zu  Breidbach,  verm.  mit  Elisa- 
beth V.  Landsberg  zu  Olpe.  Von  mehreren  Kindern  aus  dieser  Ehe 
setzte  der  Sohn:  Dietrich,  Herr  zu  Grossenklcff  und  Scelscheidt,  verm. 
1589  mit  Judith  v.  Ealterbörg,  Erbin  zu  Forstbach ,  den  Stamm  fort. 
Der  Sohn  desselben,  Johann,  unterschrieb  als  ritterbürtiger  Landstand 
die  jülich-bergische  Erblandesvereinigung  von  1638  und  war  der  Va- 
ter von  Johann  H.,  gest.  1694  als  Abt  des  adeligen  Stifts  Hambom  n. 
von  Franz  Bertram  Werner,  dem  weiteren  Stammhalter  der  Familie. 
Von  den  Enkeln  des  Letzteren  war  Carl  Joseph  Capitularherr  des  ade- 
ligen Stifts  Springiersbach ,  Alexander  Franz  Herr  zu  Neukirchen  und 
Ferdinand  Moritz  Herr  zu  Sinzenich.  Die  Nachkommenschaft  des  Zwei- 
ten ist  erloschen,  die  des  Dritten  aber  blüht  fort  und  die  absteigende 
Stammreihe  der  jetzigen  GUreder  der  Familie  ist  folgende :  Freih.  Fer- 
dinand Bertram  Werner  v.  M.  zu  Breidenbach.  geb.  1711  u.  gest.  1782 

—  Sohn  des  Freih.  Ferdinand  Moritz  —  Herr  zu  Seelscheidt  u.  Forst- 
bach :  Maria  Luise  Freiin  v.  Holtorp-Irnich  zu  Sinzenich,  gest.  1782 ; 

—  Freih.  Ferdinand  Moritz  Ernst  Gottfried,  geb.  1752  u.  gest.  1821, 
Herr  zu  Sinzenich,  Schaven  u.Wannen :  Aina  Adolphine  Freiin  v.  Hall, 
verm.  1783;  —  Freih.  ClemensWenzeslaus,  geb.  1784  und  gest.  1842, 
Herr  zu  Sinzenich:  Maria  Anna  Meli,  gest.  1836;  —  Freih.  Carl  Hu- 
bert, geb.  1835.  Die  beiden  Schwestern  desselben  sind:  Freiin  Maria 
Anna,  geb.  1827  und  Freiin  Josephine,  geb.  1833.  —  Die  Familie 
V.  Mosbach,  genannt  Breidenbach  wurde  1829  in  die  Classe  der  Edel- 
leute  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  71  einge- 
tragen. 

Freih.  9.  Krohne,  II.  8.  S72.  —  N.  Geneal.  Handbach.  1778.  8.  849.  —  N.  Pr.  A.-L.  V. 
8.  Sas  tt.  340.  —  Fahntf,  I.  8.  50.  —  Freih.  v.  Ledebur,  II.  S.  191.  —  Geneal.  Taaohenb.  d. 
firvih.  Hia«er.  1855.  8.  390  und  91  n.  18K3.  N.  645.  —  W.-B.  d.  Preiisa.  Kheinprov.  l.  Tab.  S5. 
Nr.   169  «.  8.  SO.  —  Knesehke,  U.  8.  30.^. 

Mosbach  v.  Lindenfels  (in  Blau  die  silberne,  rechte  Stange  eines 
Hirschgeweihes,  so  gebogen,  dass  die  Krone  und  der  kleeblattförmig 
sich  schliessende,  untere  Theil  der  Stange  von  fünf  Enden,  sich  erstere 
gegen  den  linken  Ober-,  letzterer  gegen  den  unteren  Unterwinkel  des 
Schildes  in  Gestalt  eines  lateinischen  C.  krümmen).  Altes ,  früher  zum 
rheinländischen  u.  auch  hessischen  Adel  zählendes  Geschlecht,  welches 
den  Namen  von  der  Stadt  und  dem  Ober-Amte  Mosbach  in  der  Unter- 
Pfalz,  vier  Meilen  von  Heidelberg,  erhielt,  wo  dasselbe  früher  wohnte  u. 
später  in  der  Nähe  das  Schloss  Lindenfels  erbaute.  Die  ordentliche 
Stammreihe  der  Familie  beginnt  Ilumbracht  nach  Anfange  des  15.  Jahr- 


—     861     — 

kraderts.  Wilhelm  M.  y.  L.  zeichnete  sich  als  fürstl.  württemh.Oherst 
uhI  Rath  im  schmalkaldischen  Kriege  ans  nnd  Heinrich  M.  v.  ^.  starb 
1661  im  96.  Leben^ahre  als  Yitzdum  and  Hofrichter  zn  Mainz.  Von 
den  drei  Sdhnen  desselben :  Johann  Andreas,  Dompropst  zn  Mainz,  Jo« 
kann  Friedrich,  knrmainz.  Rath  und  Amtmann  zn  Gemheim  u.  Johann 
Reinhard,  setzte  nur  Letzterer  den  Stamm  fort.  Von  demselben  ent- 
sprosa  Johann  Andreas  H.,  welcher  vier  Söhne  hinterliess  :  Hans  Lud- 
wig, der  mehrere  Söhne  hatte,  Hans  Friedrich,  fürstl  hessen-cassel- 
aehen  Rittmeister,  welcher  ebenfalls  Söhne  hinterliess,  Hans  Reinhard, 
fikrstl.  badenschen  Rath  und  Obervoigt  zu  Graben  und  Hans  Heinrich, 
fltrstL  hessischen  Rittmeister  und  Amtmann  zu  Kelsterbach.  Die  letzte- 
ren Beiden  hatten  keine  mflnnlichen  Nachkommen.  Zu  Anfange  des 
18.  Jahrb.  eriosch  der  Mannsstamm  des  Geschlechts  nnd  Name  nnd 
Wappen  kam  an  eine  Linie  der  hessischen  Familie  v.Geismar,  s.Bd.  III. 
8.  469  und  70.  Aus  dieser  Linie  war  Christoph  Gottfried  v.  Geismar, 
genannt  Mosbach  v.  IJndcnfels,  1711  kurmainz.  Assessor  bei  dem  kai- 
serlichen Kammergerichte  zu  Speier. 

SpiMmgenherp,  V.  U.  ^  Hmmbraeht,  Tab.  190.  -  Oauh« ,  I.  8.  1416  o.  17.  —  ZtdUr, 
XXI.  8.  I8i:t  u.  13.  —  Salp^r,  8.  222  a.  3:i3.  —  Siebmachtr,  \.  123 :  v.  Mosbach ,  Rheinläti- 
4iseh  ■.  I.  140:  t.  Mosbach  ▼.  Liiidnifcls.  H«>9sUeh.  -   ».    Mediny ,    UI.   8.  446  n.  4T. 

Mosberg.  Ein  früher  zu  dem  in  Franken  begütert  gewesenen 
Adel  zahlendes  Geschlecht,  welches  zu  Langenlois  u.  Deresbruch  geses- 
sen war. 

9.  EeUback,  II.  8.   141. 

Mosch  (Schild  von  Blau  und  Silber  der  Länge  nach  getheilt,  mit 
zwei  Schlittenkuffen  oder  Steighacken  von  gewechselter  Farbe).  Altes, 
sdilesisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher  Muschow  geschrieben  wurde, 
onprfinglich  aus  der  Grafschaft  Glatz  stammte,  sich  später  besonders 
ans  dem  Hause  Rothendorf  im  Trebnitzischen  ausbreitete  nnd  auch  im 
Brandenburgischen  n.  in  den  Lausitzen  begütert  wurde.  Aelurins  nennt 
unter  Anderen  den  Hans  v.  Mosche,  welcher  1417  Erbvogt  zn  Habei- 
schwert war  und  Sinapins  giebt  aus  glatzischen  Urkunden  von  1341 
an  bis  nach  Anfange  des  17.  Jahrhunderts  eine  Stammtafel  der  Familie, 
aus  welcher  mehrere  Sprossen  des  Geschlechts  als  Vögte  zn  Habel- 
schwerdt  vorkommen.  —  Görke  oder  George  Mosch  auf  Amsdorff  im 
Neissenschen  lebte  um  1300  und  der  Bruder  desselben ,  Hanos  oder 
Hans  M.,  wurde  Erbvogt  zn  Habelschwerdt.  Ein  Nachkomme  des  Letz- 
teren, Maximilian  V.  M.,  wendete  sich  in  die  Lausitz  u.  stiftete  dief lau- 
sitzische Linie.  —  Hans  v.  Mosche  war  1582  Landesältester  der  Graf- 
schaft Glatz  und  die  Söhne  desselben,  Hans  und  Friedrich  v.  M.,  nach 
einander  Amts- Verwalter  zu  Glatz.  —  Felicianus  v.  M.  wird  1604  als 
des  Maltheser-Ordens  Comthur  zn  Glatz  und  Heinrich  v.  M.  nnd  Bot- 
tendorff  1666  als  fOrstl.  hess.  Capitain  u.  Commandant  zu  Rinteln  auf- 
geführt.. Der  Stamm  blühte,  mit  mehreren  Gütern  angesessen,  fort  und 
sass  namentlich  zu  Slattnig  im  Troppauschen  und  zu  Schacksdorf  bei 
Luckau  in  der  Niederlausitz  etc.  Später  traten  mehrere  Sprossen  des 
Geschlechts  in  die  k.  prenssische  Armee  und  bis  auf  die  neueste  Zeit 
findet  sich  in  den  Listen  derselben  der  Name  der  Familie.  Zu  hohem 
Ansehen  sind  besonders  drei  Brüder  v.  Mosch  —  Söhne  des  Johann 


—     362     — 

Christian  v.  Mosch  a.  d.  H.  Schacksdorf  —  gekommen  und  zwar  Carl 
Rudolphe.  M.,  gest.  1802  im  81.  Jahre  als k.  preass.  Oeneraltiente- 
nant  a.  i>.;  Angast  Wilhelm  v.  M.,  gest.  1815  ebenMsim  81.  Jahre 
als  k.  preass.  Generalmigor  a.  D.  und  Christoph  Friedrich  v.  M. ,  gest. 
1821  im  91.  Jahre  als  k.  preass.  Generallieatenant  a.  D.  —  Nach 
Rauer  war  1857  Carl  Friedrich  Hermann  v.  Mosch  Herr  auf  Schlichow 
im  Kr.  Cottbus  and  August  Rudolph  v.M.  Herr  auf  Klein-Peterwitz  im 
Kr.  Wohlau. 

Aelurius,  Beschreib,  d.  Grafschaft  GUts,  S.  342.  —  JLuco«,  Schlesisch«  Chronik,  8.  593. 
—  Sinapiu»,  l.  6.  649  u.  U.  8.  817.  —  Gauke,  I.  8.  1417  u.  18.  -  ZedUr.  XXI.  8  1819.  - 
Freih.  9.  Krohn9»n.  .S. 873-74.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  427  n.  28.  ~  Frtih.  9.  Ledebur, 
11.  8.  111. 

Moflchatics  v.  Weitenfeld.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1783  für  Matthias  Moschatics,  Second-Rittmeister  im  k.  kön.  Hu- 
saren-Regimente  Graf  Kalnöky,  mit  dem  Prädicate:  v.  Weitenfeld. 

M€gerlt  v.  Mühl/eld,  Krg.  Bd.  8.  383. 

Moscon,  Freiherren  nnd  GrafSen.  Erhländ.-Österr.  Freiherren-  u. 
Grafenstand.  Freiherrndiplom  von  1622  und  vom  6.  April  1715  für 
Ferdinand  v.  Moscon  und  Tagarol  und  Grafendiplom  von  1709.  — Al- 
tes, steiermärkisches  Geschlecht ,  welches  auch  durch  kaiserliches  Di- 
plom vom  5.  Sept.  1622  ein  verbessertes^ Wappen  erhalten  hatte. 

M4gerle  9.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  80.   —  Schmutz,  II.  8.  570. 

Mosdorff.  £in  früher  zu  dem  meissenschen  Adel  zählendes ,  mit 
Oberschaar  und  Steinbach  begütert  gewesenes  Geschlecht,  welches  ur- 
sprünglich aus  Kaernten,  wo  Seyfried  v.  Mosdorff  um  1490  lebte, 
stammte.  Seyfried's  Sohn,  Friedrich,  war  Hauptmann  der  Herrschaft 
Ghrflnenberg  in  Ober  -Kärnten  und  von  ihm  stammte  Adam  Bernhard, 
Hauptmann  des  Schlosses  Landscron  in  Kärnten,  welcher  sich  mit  seinem 
Bruder,  Hans  v.  Mosdorff,  Beisitzer  der  Hof-  und  Landrechte  in  Kärn- 
ten, der  Religions- Streitigkeiten  wegen,  nach  Meissen  begab  undOber- 
Qoartiermeister  der  Reiter-Pferde  wurde.  Von  den  Söhnen  desselben 
befanden  sich  Dietnch  und  Georg  v.  M.  auf  Oberschaar  und  Steinbach 
1M3  zu  Freiberg,  als  diese  Stadt  von  den  Schweden  belagert  wurde  u. 
Adam  Siegfried  v.  M.  war  damals  Hauptmann  unter  dem  Obersten 
v.  Schweinitz.  Später,  1662,  starb  Wolff  Bartholomäus,  Herr  auf  Stein- 
bach, als  gräfl.  reussischer  Hof-  und  Forstmeister  zu  Gera.  Mit  ihm 
hören  die  Nachrichten  über  die  Familie  auf. 

Knauth «  S.  539 :  „Mosdorff,  Hicbevor  aoff  Steinbach  beim  Tharant  etc."  —  OauK* ,  I. 
8.  1118  and  19  nach  dem  MSCpt.  Genalog. 

Mosel,  V.  der  Mosel  (in  Blau  zwei  schräglinke,  goldene  Balken, 
von  welchen  jeder  an  der  äusseren  Seite  von  drei  schräglinks  unter  ein- 
andergestellten,  sechsstrahligen,  goldenen  Sternen  beseitet  ist).  Altes, 
meissensches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  ander 
Mulde  bei  Zwickau,  welcher  schon  1288  und  noch  1761  in  der  Hand 
der  Familie  war.  Das  Geschlecht  breitete  sich  auch  im  Stifb-Nanmbur- 
gischen  und  im  Voigtlande  aus  und  wurde  vorübergehend  auch  in  Pom- 
mern, Schlesien,  Ostpreussen  und  in  der  Rheinprovinz  angesessen.  — 
Die  Angabe  Einiger,  dass  dasselbe  aus  den  Rheinlanden  stamme,  ist 
nicht  erwiesen.  Rudolfus  de  Musella  kommt  urkundlich  bereits  1260  u. 


f 


—     368     — 

• 
Lodoldus  Miles  Dominos  de  Mosela  1281  in  einer  Urkunde  des  Klo- 
sters Geringswalde  Yor.  Später,  1443,  tritt  Conrad  v.  d.  Mosel  in 
einem  Kaufbriefe  des  Klosters  Frankenhausen  bei  Crimmitschau  als 
Zeuge  und  Pilgrim  v.  d.  M.  von  1458  bis  1461  als  Voigt  zu  Schlieben 
auf.  Hans  Ernst  v.  d.  M.  zu  Podelwitz  wohnte  1668  dem  Leichen-Be- 
gingmss  der  fürstl.  (Gemahlin  zu  Altenburg  bei  und  der  Sohn  desselben, 
Rudolph  Ernst  ▼.  d.  M.,  starb  als  gräfl.  reuss-plauenscher  Canzler  und 
Präsident  des  gesammten  Consistoriums  ohne  männliche  Nachkommen, 
nachdem  er  früher  grftfl.  schönburgscher  Regierungs-Präsident  gewesen 
war.  Von  den  nahen  Anverwandten  desselben  begab  sich  der  f&rsüich 
sacbsen-weissenfelsische  Kammerjunker  u.  Amtshauptmann  v.  d.  Mosel 
.  ans  Sachsen  nach  Pommern  u.  pflanzte  daselbst  seinen  Stamm  fort.  — 
Zwei  Sprossen  des  Geschlechts  kamen  später  in  der  k.  preuss.  Armee 
zu  hohen  Ehrenstellen ,  nämlich  Conrad  Heinrich  v.  d.  M. ,  —  ein 
Sohn  des  Wolf  Conrad  v.  d.  M.  ans  der  Ehe  mit  Anna  Catharina 
v.  Harras  a.  d.  Hause  Lichtenwalde  —  gest.  1733  als  k.  preuss.  Gene- 
rallieutenant und  Gouverneur  zu  Wesel,  welcher  besonders  durch  die 
grosse  Unerschrockenheit  bekannt  wurde,  mit  welcher  derselbe  sich  bei 
dem  Könige  Friedr.  Wilh.  I.  von  Preussen,  des  damaligen  Kronprinzen, 
späteren  Königs  Friedrich  n.  annahm  u.  der  Sohn  des  Generällieutenants 
V.  d.  M.:  Friedrich  Wilhelm  v.  d.  M. ,  gest.  1777  als  k.  preuss.  Gene- 
ralmsgor.  —  Die  Familie  blühte  in  Sachsen  und  Preussen  fort  u.  zahl- 
reiche Sprossen  derselben  traten  in  kur-  und  königl.  Sachs.  Militair-  u. 
Civil-Dienst«.  Noch  in  neuester  Zeit  war  Eduard  v.  d.  M.  k.  sächs. 
Oberstlieutenant  und  Commandant  der  Militair -Straf -Anstalt  und  des 
Cramisonhospitals  u.  Hugo  Philipp  Arthur  v.  d.  M. ,  k.  sächs.  Major  u. 
Commandant  des  11.  Infanterie-Bataillons.  —  In  die  Adelsmatrikel  der 
preuss.  Rheinprovinz  wurde  das  Geschlecht  in  die  Classe  der  Edelleute 
unter  Nr.  129  eingetragen  und  zwar,  laut  Eingabe  d.  d.  Rosenthal  bei 
Cleve,  25.  Juni  1829,  in  der  Person  des  k.  preuss.  Landraths  zu  Cleve 
Christian  Friedrich  v.  d.  Mosel,  eines  Urenkels  des  obengenannten  k. 
preuss.  Generallieutenants  Conrad  Heinrich  v.  d.  Mosel.  Von  demsel- 
ben stammten  sechs  Söhne  und  zwei  Töchter. 

Ktuuttk,  R.  539.  —  Val.  König,  IIT.  8.  757-67.  —  (7ai«Atf.  I.  8.  Ut9  a.  1420.  —  Zeth 
Ur,  XXI.  8.  1835.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  420  d.  V.  8.  339.  —  FrHh.  9.  Udtbur,  II.  8.  121. 
—  Sietnnaeker,  I.  165 :  Die  Motel,  Meissnisch  -  v.  Meding,  1.  8.  397.  -  W.-B.  d.  Preas«. 
RheinproT.  I.  Tab.  S5.  Nr.  170  u.  8.  80.  -  W.-B.  d.  Siebs.  SuaUn.   X.  58. 

Mosel,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1818  für 
Ignaz  Franz  Mosel,  Hofsecretair  bei  dem  k.  k.  Obersthofmeister- Amte, 
wegen  seiner  Dienstleistung  u.  musicalischer  Kenntnisse,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v. 

Megfrle  0.  Mühlfeld,  8.   230. 

Mosen  (in  Blau  ein  Regenbogen  mit  seinen  Farben).  Altes,  früher 
im  Altenburgischen  begfit^^rt  gewesenes  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammsitze  bei  Ronneburg.  —  Reinhold  Mosen,  Ritter,  tritt 
1275  in  einer  Urkunde  des  Klosters  Grünhain  als  Zeuge  auf  u.Wilhelm 
V.  M.  kam  durch  den  1455  gewagten  Raub  der  beiden  sächsischen  Prin- 
zen, Ernst  und  Albert,  als  Helfershelfer  des  Kunz  v.  Kaufungen,  in  der 
sächsischen  Geschichte  zu  einer  traurigen  Berühmtheit  —  Gauhe  nahm 


—     364     — 

an ,  dass  zu  seiner  Zeit  der  Stamm  im  Altenburgischen  noch  gebiaht 
habe,  doch  sind  Nachrichten  über  das  Geschlecht  im  17.  u.  18.  Jahrh. 
und  über  das  Erlöschen  desselben  nicht  aufzufinden. 

Hom^  Hanilliihliothek.  III.  8.  308.   —  Oauhe ,  f.  S.  U'iÜ :  nach   Müller,  Annal.  Saxon.  - 
SnbiHoeherf  I.  \h^i  v.  Moseii,  Meistnitch. 

Moser,  Freiherren  (in  Roth  ein  springender  Bock).  Erbl.-österr. 
Freiherrnstand.  Diplom  von  1769  für  den  kaiserlichen  Reichshofrath 
u.  Administrator  der  Grafschaft  Falkenstein  v.  Moser.  So  giebt  Megerle 
V.  Mühlfeld  das  Diplom  an.  Nach  einer  andern  Angabe  wurde  Friedrich 
Carl  Moser  v.  Filseck,  kaiserl.  Reichshofrath  etc.,  10.  Dec.  1769  in 
den  Reichsfreiherrnstand  erhoben.  Derselbe  hatte  als  hessen-casselscher 
Goh.-Rath  und  oberrheinischer  Kreis -Gesandter  mit  seinen  Brüdern, 
Wilhelm  Gottfried  und  Christian  Benjamin  v.  M. ,  durch  Diplom  vom 
3.  Dec.  1763  eine  Bestätigung  des  altern,  der  Familie  zustehenden  Adels 
erhalten.  —  Nach  letzterer  Angabe  stammte  das  Geschlecht  aus  der 
alten,  schwäbischen  Familie:  Moser  v.  Filseck,  Vilseck  ,  s.  unten  den 
betreffenden  Artikel  S.  366. 

Mey^l0  V.  Mühlfeld,  8.7t.  —  Qeneal.  TaHch^iib.  d.  frcih.  Häuser.  194S.  8.445  und  tS63. 
8.  647:  M.  v.F.  —  äuppl.  tu  Siebm.  W.-B.  IX.  5 :  P.  H.  v.M. 

Moser,  Moser  zn  Poeltzleinstorff.  Altes,  1574  erloschenes,  ober- 
österr.  Adelsgeschlecht,  welches  zu  Weyer  und  Pöltzleinstorff  sass  und 
von  letzterem  Sitze  den  Beinamen  führte. 

Qaulu,  I.  8.  1420.  -  Freih.  v.  Hoheneck,  II.  8.  811.  -  Moiär  ,  geneal.  Nachr.  8.  33  o. 
34.  —  Sfebmaeher  ,  III.  64. 

Moser,  Mosern.  Ein  in  Nieder -Oesterreich  in  den  Jahren  1726 
bis  1736  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  sich  meist  Mosern 
schrieb.  Johann  v.  Moser  war  1726  nieder-österreichischer  Landrechts- 
Beisitzer  und  Carl  Leopold  v.  M.  wurde  1736  Abt  zu  Mölck  und  Prä- 
sident der  nieder-öst^iT.  Landstände. 

GaiiA«,  I.  8.  14;;0  u.  21. 

Moser.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Herzogth.  Kärnten  zählendes 
Geschlecht.  In  diese  Familie  brachte*  Nicolaus  Moser,  Bürgermeister  zu 
Idria,  einen  kaiserlichen  Wapi>enbrief  von  1534  und  der  Enkel  des- 
selben, Benedict  Moser,  Arzt  zu  Villach,  erhielt  1603  den  Reichsadel. 
Ein  anderer  Zweig  der  Nachkommen  des  Nicolaus  M.  begab  sich  nach 
Württemberg. 

Oauhe,  I.  8.  1420.  —  J.  J.  Moser,  geiieal.  Niichr.  ?on  der  Familie  Moser.  8.  20.  —  Sieb- 
maeher ,   III.  87. 

Moser,  Moser  zu  Weiler.  Ein  in  Böhmen  zu  Weiler  sesshaft  ge- 
wesenes Adelsgeschlecht. 

(Jauhe,  I.  8.  1422.  —  Moser,  geucal.    Nachr.  v.   d.    Pam.   Moüor,  8.  M.   —    Siebmaeher, 
Hl.  97. 

Moser,  Moser  zu  Wurflfbein.  Schlesisches ,  zu  Wurffbein  (Wier- 
sebenne)  im  Trachenbergischen  begütert  gewesenes,  von  Lucae  und  Sl- 
napius  nicht  erwähntes  Adelsgeschlecht. 

Oauhe,  1.  S.  1421.  —  Moser,  Geneal.  Nachr.  voo  der  Fani.  Moser,  8.  37.  -  Freih.  v.  Le- 
debur,    U.  8.  121. 

Moser,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  5.  Februar 
1652  für  Melchior  Adam  v.  Moser. 

..      ^andschriftl.  Notiz. 


i  ^wri^  :^**  fc 


IWT  &-  ^iüsMiiL  JL]brw^  €bE33ii9&  Mawr.  il  «insooK.  CaoBorkiit?^ 


Kf^om  Trau  IS.  JuE  ISST  Ür  Jk^tam  Gf<n  CM  Hixid  Fnf^nr)i 
lW»dor  Xffiier.  k.  fnvssL  HiifCBaB  te  htgtuaf -Ogfgw  —  Im  iiewT 
Zöt  fiODd  ä  T.  IL  il$  Ff»Mifriipffmiii  ni  k.  fraas.  5.  Ager-£U- 
md  eän  Setc-lievtesurt  t,  IL  te  li.  faiiiaL-RffJHL 

J«gr  MM  EfcggJcfcBJttf,  Vkümtmi  (Sddia  f^poett.  »il  «lerLii^' 
eeü)eilt€9D  MittelscMMIe:  reclrts  n  Gold  aa  fpelLrOatipr.  sdiininer 
Adler  nsd  tinks  in  Roth  csn  sdirigrexteer,  sOberMr  Ralkeii  nit  eliKT 
anfwärtsäiegeDden  Leiribe.  1  «nd  4  xt»  Roth  «nd  Silber  qoeneetheih 
mit  einem  recbtsspringenden,  g^rtoten  Greif  tqd  gewedisciten  F^arbon 
«Dd  2  und  3  tod  Blaa  «nd  GoM  querfetheilt  mit  drei  taf  schiriirron 
Erdhögeln  emporstebenden,  oatttrücbfn  IfcKis^olben  und  iwei  n^i^obon 
denselben  im  obem  Grande  sichtbaren,  gcddrnen  Sternen)«  Reiebs  *  u. 
erbländ.-^terr.  Freihemistand,  Diplom  Tom  26,  Jm,  1765  (Ür  Carl 
Leopold  Edlen  Herrn  v.  Moser  v,  Ebreicbadorf  aaf  Aebaa«  Guntrains- 
dorf  and  Harmannsdorf,  nieder -(yst«rr.  RegieranKs-RAtb  ,  l«anduntor- 
MarscbaD  etc.,  mit  dem  Privilegio  de  non  usa,  —  AHes,  aleder-Mor- 
reichisches  Adelsgeschlecbt,  in  welches  darcb  die  Gebrüder  Nlcla«  Chri- 
stoph und  Jobann  Moser  21.  Mftn  1558  ein  kafooHicber  Wuppenbriof 
gekommen  war.  —  Daniel  Moser  la  Ebrcichsdorf,  Bewitxer  einer  Herr- 
schaft in  Nieder-Oesterreich,  welche  scbon  Iftnjro  lieh  in  fremder  Hand 
befanden,  dem  Gescblechte  aber  das  bleibende  Prftdicat  gogebon  hat, 
befehligte  bei  Eroberung  der  Festung  HAtvan  und  in  der  Sohlncbt  bei 
Erlau  gegen  die  Türken  das  Fähnchon  einer  adeligen  Hotto ,  trat  aber 
später  in  die  Dienste  der  Stadt  Wien,  wo  er  al«  Stadtrichter  u.  HttrgtT- 
meister  sich  auszeichnete  und  als  kaiserliclior  Uath  durch  Diplom  vom 
12.  Juli  1606  in  den  erbländisch-österr.  llittorstand  vorHet«t  und  l6Ma 


—     366     — 

in  das  Dieder-österreichischc,  ständische  Consortiumaafgenoroinen wurde. 
Derselbe  war  in  erster  Ehe  mit  Catharina  v.  Wankheim  vermählt  und 
von  ihm  stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab:  Daniel  Moser  v.  Eb- 
reichsdorf:  Catharina  Gurtner  v.  Egenburg;  —  Ferdinand  Max,  nie- 
der-österr.  Regierungsrath :  Anna  Clara  v.  Grüner ;  —  Carl  Leopold, 
geb.  1688,  war  Ausschuss  Ober-Einnehmer  bei  den  niederösterr.  Stän- 
den und  Land-Unter-Marschall,  wurde,  s.  oben,  Freiherr  und  starb  als 
k.  k.  Geh. -Rath  1770:  zweite  Gemahlin:  Catharina  v.  Prockhof  zu 
Blnmenberg  und  Hollenstein;  -  -  Freih.Carl  Leopold  Joseph,  geb.  1744 
und  gest.  1723,  Herr  auf  Achau,  Guntramsdorf  u.  Harmannsdorf,  k.  k. 
Truchsess  und  nieder-österr.  Land-Unter-Marschall:  Theresia  v.  Sutt- 
ner;  —  Freih.  Carl  (L),  geb.  1778  und  gest.  1847,  Herr  auf  Achau  u. 
Ebenfurt,  nieder-österr.  ständiger  Ausschussrath  u.  gew.  nieder-österr. 
Regierungs-Secretair:  Maria  Anna  Susanna  v.  Koller  a.  d.  H.  Deutsch- 
Brodersdorf,  verm.  1800;  —  Freih.  Johann  Baptist,  geb.  1808  u.  gest. 
1848,  nieder-österr.  stand.  Ausschuss  und  Regierungsrath :  AmalieReiz, 
verw.  Edle  v.  Manguet,  verm.  1842;  —Freih.  Carl  (H.),  geb.  1845, 
Herr  der  Herrschaft  Ebenfarth  in  Nieder-OesterreiclL 

Leupold,  I.  3.  8.  496-604.  —  M^gerU  0.  Mük\feld,  8.  72.  —  Oeoeal.  Tascbeob.  d.  freih. 
Iliiusor,    1849.  8.  286—8«,  1S&5.  S.  392—94  und  1864.  8.  543. 

Moser  v.  Filseck,  Vilseck  (in  Roth  ein  springender,  silberner 
Bock).  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  den  Beinamen  von 
einem  unmittelbaren,  reichsfreien  Rittergute,  dem  Bergschlosse  Yilseck 
mit  Zubehör  an  der  Vils  im  Wtlrttembergischen,  erhielt.  Dasselbe,  in 
welches  der  Reichsadel  1573  gekommen  sein  soll,  gehörte  auch  zu  dem 
Adel  in  der  Pfalz  und  in  Schwaben ,  wo  es  zu  Hohen  -  Entringen  sass. 
Friedrich  Moser  v.  Filseck,  kurpfälz.  Geh.-Rath  und  Generalmajor,  war 
im  30jährigen  Kriege  1645  Commandant  zu  Bennfeld  und  der  Sohn 
desselben ,  Bernhard  Friedrich  M.  v.  F.,  kommt  1660  als  kurpfälz. 
Kammerjunker  vor.  —  Der  später  sehr  bekannte,  deutsche  PublicistD. 
Johann  Jacob  Moser,  geb.  1701  und  gest.  1785,  nannte  sich,  als  er 
noch  h.  württemb.  Regierungsrath  und  Professor  zu  Tübingen  war,  zu- 
gleich V.  Vilseck,  so  wie  auch  v.  Weilberg,  legte  aber,  nachdem  er  kur- 
trierscher-  und  dann  k.  preuss.  Geh.-Rath  und  Ordinarius  zu  Frankfurt 
a.  d.Oder  geworden  so  wie  später  diese  Beinamen  ab  u.  nahm  als  seinen 
Ahnherrn  den  dritten  Sohn  des  1482  im  102.  Leben^ahre  verstorbe- 
nen Valentin  Moser,  Schaffners  im  neuweilerischen  Hofe  zu  Strassburg : 
Nicolaus  Moser,  Bürgermeister  zu  Tübingen,  an,  welcher  vom  K.  Maxi- 
milian 1.  sein  väterliches ,  adeliges  Wappen  vermehrt  erhalten  hatte  u. 
dessen  Nachkommen  theils  im  Württembergischen  verblieben,  theils  ins 
Meissensche,  nach  Torgau  etc.,  gekommen  waren.  Somit  wird,  da 
J.  J.  Moser  des  früher  geführten  Prädicats :  v.  Filseck  sich  später  nicht 
mehr  bediente ,  sein  als  Publicist  eben  so  bekannt  gewordener  Sohn, 
Friedrich  Carl,  s.  S.  364  geb.  1723  und  gestorben  1798,  richtig 
wohl  nur  als  Friedrich  Carl  Freih.  v.  Moser  aufzufiüiren  sein. 

Qauh«,  L  8.  1421—23.  ~  Ztdler,  XXI.  8.  1836—42.  —  /.  /.  Most,  Geneat.  Nachr.  tob 
seiner  eigenen  Familie  und  allen  davon  abstammeiiden  Familien.  Tübingen,  1756.  —  Oeoeal. 
Tasehenb.  d.  freih.  Hiaser,  IMS.  8.  445.  —  Frtik,  v.  L4id$bttr,  11  d.  121.  —  Si>frma«A«r,y. 
115:  Moser  (ohne  Zutäte),  Schwlbiaeh.  —  v.  Mtding,  II.  8.  388:  Moser  ▼.  Vilseck. 


—    367    — 

Moser  %u  Martinskirchen.  Ein  im  17.  Jahrh.  zu  Martinskirchen 
an  der  Elbe  im  Amte  Mahlberg  unweit  Torgaa  ansässig  gewesenes  Adels- 
geadilecht  —  Lndwig  Wilhelm  Moser  war  nach  Anfange  des  17.  Jahrh. 
knraftchs.  Geheim.  Kammer -Secretair  und  später  kursächs.  Geh.-Rath, 
90  wie  Herr  zu  Martinskirchen  und  Gahma,  Wahrscheinlich  war  der- 
selbe ein  Sohn  oder  Enkel  des  D.  Jacob  Moser,  gräfl.  Otting.  Kanzlers 
a.  Raths. 

Ktumtk,  8.  639.  —  Oaukt,  I.  8.  1421.  —  FrHk,  9.  Ledebur,  II.  8.  121. 

Moser  v.  Mosern,  lleichsadelsstand.  Diplom  von  1710  fftr  Franz 
Albert  Moser,  kaiserl.  Pflegscommissar,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mosern. 

MegtrU  v.  Mühlfeld,  JLr%.  Bd.  8.  363. 

Moser  y.  Mossberg.  Erbländ.rösterr.  Adelsstund.  Diplom  von 
1818  Air  Vendelin  Moser,  k.  k.  M^jor  im  Infanterie-Regim.  Freih.  Mar- 
sehall V.  Perclat,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mossberg. 

Megerlt  9,  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  383. 

Moser,  Ritter  und  Edle  y.  Rosenfeld.  Erbländ. - österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1715  für  Aegidius  Burkhard  Moser,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edle  v.  Rosenfeld. 

Meg^rU  9.  Mühlfeld.  Brg.-Bd.  8.  ISO. 

Moshamm  auf  Penzing  und  Nendeck,  Ritter  (Schild  geviert:  1 
U.4  in  Silber  eine  schrägrechts  gelegte,  unterwärts  gekehrte  Weintraube 
mit  drei  grünen  Blättern  u.  2  u.3  in  Blau  ein  rechtsgekehrter,  goldener 
Löwe,  in  der  rechten  Vorder -Pranke  einen  sechsstrahligen ,  goldenen 
Stern  haltend).  Reichsadels-  und  Ritterstand.  Diplom  im  kurpfälzischen 
Reichsvicariate  vom  17.  Juli  1790  für  Franz  Xaver  Mosham,  Bürger- 
meister und  Erbrechts-Schiffmeister  zu  Burghausen ,  Besitzer  der  drei 
Hofmarken :  Penzing,  Neudeck  und  Landenham.  —  Der  Sohn  des  Di- 
ploms -  Empfängers ,  Franz  Xaver  v.  Mosham,  geb.  1756,  k.  bayer.  w. 
Hofrath  u.  Professor  der  Rechte  u.  Staatswissenschaften  an  der  hohen 
Schule  zu  Landshut,  wurde,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern,  in  dieselbe  eingetragen. 

V.  Lang ,  8.  433  u.  53.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VU.  33. 

Mosheim.  Altes,  steiermärkisches,  von  1121  bis  1529  vorgekom- 
menes Adclsgeschlecht.  Dasselbe,  ursprünglich  aus  der  Schweiz  stam- 
mend, erbaute  in  Steiermark  das  Schloss  Mosheim.     . 

Buceliniy  P.  UI.  -  Zedier,  XXI.  8.  1L.11.  —  Sehmut»,  8.  572. 

Mosheim.  Adelsstand  des  Kgr.  Prcussen.  Diplom  von  1748  für 
Johann  Lorenz  Mosheim,  Canzler  der  Universität  GOttingen.  Derselbe, 
einer  der  ausgezeichnetsten  Theologen  und  Kanzelredner  Deutschlands 
im  18.  Jahrh.  u.  der  erste  wirklich  grosse  Kirchenhistoriker  der  neue- 
ren Zeit,  war  zu  Lübeck  1694  geboren  und  starb  am  9.  Sept.  1755. 

PüUer,  Oel.-Gesch.  ?on  GoUingen,  1.8.  M  a.  II.  8.  33.  —  Freih,9.  d.  Kne»ebetk,B,%\h . 

Mogig  y.  Aehrenfeld  (in  Roth  drei ,  2  und  1 ,  goldene  Weizen- 
Aehren  und  auf  dem  gekrönten  Helme  zwei  von  Gold  und  Roth  quer 
getheilte  Büffelshörner  und  dazwischen  drei  goldene  Weizenähren  an 
goldenen  Halmen  herabhängend).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom 
5.  Febr.  1804  flkr  Peter  Mosig,  Gutsbesitzer  zu  Gross -Dehsa,  bei  Er- 


—     368     — 

Werbung  des  Rittergutes  Wendisch  -  Paulsdorf  bei  Löbau  in  der  Ober- 
Lausitz,  mit  dem  Prädicate :  v.  Aehrenfeld.  —  Von  den  Nachkommen 
besitzt  Carl  August  Mosig  y.  Aehrenfeld,  geb.  1820,  Rechts-Anwalt  io 
Loebau,  das  Rittergut  Klein-Schweidnitz  bei  Loeban  u.  Ernst  Wilhelm 
M.  V.  A.,  geb.1827,  das  Freigut  zu  Gross- Debsa,  während  im  Besitze 
der  weiblichen  Descendenten  die  Rittergüter  Ober-Strahwalde,  Kattwitz 
und  Stangenhain  in  der  Ober-Lausitz  sich  befinden. 

flAiidüciiriftl.  Notizen.  —  W.-B.  d.  Bichs.  Staaten.  VIII.  19. 

Mosinger  y.  Mnrthal.  Erbländ.-Gsterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1815  für  Matthias  Mosinger,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Murthal. 

A/egerle  r.  MühlfeUi,  Krg.-Bd.  S.  383. 

Moskopff,  Ritter  und  Edle.  Reichsritt^rstand.  Diplom  von  1731 
für  Johann  Matthias  Moskopff,  Reichshofcanzlei-Taxator,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v. 

Magerte  r.  Mühl/tU,  Erg.-Bd.  8.  180. 

Moskopp,  Mo8kop,  Freiherren. '  Erbländ.-Österr.  Freihermstand. 
Diplom  von  1790  für  Johann  Matthias  v.  Moskopp,  k.  k.  Platzmajor  m 
Luxemburg,  u.  für  den  Bruder  desselben,  Johann  Albert  v.  M.,  Haupt- 
mann in  kurtrierschen  Diensten. 

Megerlt  v.  MühlMd»  Erg.-Bd.  8.  80.  —    T^rof,  U.  293.  Nr.  1.  SUmmwappen  d«r  Herreo 
V.  lloskop,  Nr.  2:  Kitter  ▼.  11.  n.  Nr.  S:  P.  H.  ▼.  M. 

MoBsaner  y.  Mossberg.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1728  fdr  Christoph  Anton  Mossaner,  mit  dem  Prädicate;  v.  Mossberg. 

Megerle  9.  Müllftld,  Erg.-Bd.  8.  383. 

Mossbadi,  Edle  n.  Freiherren  (in  Blau  ein,  auf  im  Schildesfusse 
befindlichem  Wasser,  zwischen  zwei  auf  jeder  Seite  aus  Schilfe  hervor- 
ragenden Teichkolben  ,  nach  der  rechten  Seite  schwimmender  Schwan 
von  natürlicher  Farbe).  Reichsadeisstand  und  erbländ.- Osten*.  Frei- 
herrnstand. Adelsdiplom  von  1598  für  die  drei  Gebrüder:  Ludwig 
Mossbach,  markgräflich  burgauschen  Leibarzt  und  für  Ernst  und  Hans 
Ulrich  M. ;  Bestätigungsdiplom  des  von  den  Vorfahren  ausser  Acht  ge- 
lassenen, ihnen  zustehenden  Adels  vom  5.  Dec.  1782  für  D.  Leopold 
V.  Mossbach,  k.  k.  Rath  and  zweiten  Bürgermeister  der  kais.  Residenz- 
stadt Wien,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  und  Freihermdiplom  vonl818 
für  Denselben  als  Vice  -  Präsidenten  des  nieder-österr.  Landrechts  und 
Präses  des  Mercantil-  und  Wechselgerichts.  —  Leopold  Edler  v.  M. 
war  verm.  mit  Elisabeth  Edlen  v.  Fetzer,  aus  welcher  Ehe.  neben  drei 
Töchtern,  ein  Sohn  entspross,  Leopold  Carl,  geb.  1775.  —  Die  Nach- 
kommen der  oben  genannten  drei  Brüder  breiteten  sich  in  mehreren 
Ländern  weit  aus  und  eine  Linie  kam  namentlich  in  den  kaiserlichen 
Staaten  zu  grossem  Wohlstande,  machte  aber,  wie  erwähnt,  von  dem 
Adel  lange  keinen  Gebrauch.  —  Die  hier  besprochene  Familie  ist ,  wie 
auch  das  Wappen  ergiebt,  von  anderen  Familien  dieses  Namens,  be- 
sonders aber  von  den  Freiherren  v.  Mosbach,  genannt  Breidenbach, 
wohl  zu  unterscheiden. 

Leupvld,  I.  3.  B.  505.  —  MegerU  9.  Mühlfeld,   8.  72   u.   230.  —  Siehmacher,  IV.  125 
Die  Motbachcr  onUr  den  Geadelten.  —  lyro/.  II.  60:  ?.  M.  ^  Knesehke,  II.  S.  906  o.  307. 


—     369     -. 

MoflBer  ▼.  Mossenan.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1732 
ftr  Johann  Balthasar  Mosser,  mit  dem  Prädicate :  y.  Mossenau. 

MhgtrU  V.  Mühtfeld,  Brg.-Bd.  8.  S84. 

Mosshard,  v.  und  zu  Mosshard,  Freiherren.  Diplom  von  1725 
ftr  Morits  Anton  v.  n.  zu  Mosshard. 

MegrrU  9.  JHühlffld,  Brg.-Bd.  8.  80. 

MoBsmttller,  Edle  nnd  Ritter.  Erbländ.-Osterr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1776  für  Johann  Baptist  MossmüUer  in  Steiermark,  wegen  im 
Kriege  treu  geleisteter  Dienste,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Derselbe 
wurde  1778  in  die  steierische  Landmannschaft  aufgenommen. 

Mttgerle  v.  Mühlfeid,  8.  132.  -   Schmutz,  \\.  8.  573. 

Moteyl  y.  Reichenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1788  für  Carl  Johann  Moteyl ,  Landesbuchhalter  in  Mähren,  mit 
dem  Prädicate  :  v.  Reichenfeld. 

Mtggrle  v.  Muhlfeld,  Erg.-Bd.  8.  384. 

Motte  (Schild  mit  Schildeshaupte.  Im  rothen  Schildeshanpte  drei 
neben  einander  stehende,  fUnfstrahlige,  goldene  Sterne  und  im  goldenen 
Schilde  ein  rother  Sparren  und  unter  demselben  in  der  Mitte  des  Schil- 
desfusses  ein  kleiner,  grüner  Dreiberg).  Ein,  laut  Eingabe  d.  d.  Saar- 
lonis  16.  Sept.  1829,  in  die  Adelsclasse  der  Adelsmatrikel  der  preuss. 
Rheinprovinz  unter  Nr.  144  eingetragenes  Adelsgeschlecht. 

Freih.  v.  Lidtbw,  IJ.  8.  133.  -  W.-B.  der  Preuss.  Rheinprovins,  Tftb.  86.  Nr.  171  nnd 
8.  80. 

Motte,  Cheyallerie,  v.  la  Chevallerie,  Freiherren  de  la  Motte, 
8.  Bd.  n.  S.  261. 

Motte,  Fonque,  La  Motte  Fonqn^,  Freiherren,  s.  Bd.UI.  S.  304 
n.  305. 

Motz  (in  Silber  vier  ins  Andreaskreuz  so  gestellte  Streitäxte,  dass 
zwei  Aexte  nach  oben  und  zwei  nach  unten  stehen  und  zwischen  den 
oberen  eine  rothe  Lilie.  Auf  dem  Helme  ein  wachsender  Wolf  zwischen 
zwei  Fahnen,  einer  silbernen  u.  goldenen,  welche  letztere  1636  durch 
Johann  Christian  v.  M.  für  die  Entsetzung  v.  Hanau  ins  Wappen 
kamen).  Altes,  hessisches,  aus  der  Grafsclmft  Hanau  stammendes  Adels- 
geschlecht ,  welches  in  Hessen  zu  Bodenhausen ,  Grebenstein ,  Kalden, 
Ober- Jessen,  Obenmrff  und  Witzenhausen  begütert  wurde.  — Heinrich 
Motz  wurde  1354  als  Burgmann  zu  Hanau  belehnt;  Hans  v.  Motz  lebte 
zu  Witzenhausen  und  wurde  1554  vom  Landgrafen  Philipp  dem  Gross- 
müthigen  mit  mehreren  in  und  um  Witzenhaiisen  gelegenen  Gütern  zu 
Mannlehnrecht  beliehen;  Johannes  v.  M.,  gest.  1611,  machte  mehrere 
noch  in  Witzenhausen  bestehende,  wohlthätige  Stiftungen;  Johann  Chri- 
stian V.  Motz,  geboren  1604,  landgräfl.  hessischer  Oberst , Inhaber  des 
schwarzen  Regiments,  diente  zuerst  unter  den  Generälen  Piccolomini 
und  Pappenheim,  später  unter  Micrander  und  Geyso,  wurde  1637  Com- 
mandant  zu  Cassel  und  starb  als  solcher  1683;  Justin  Eckard  v.  M., 
landgräflich  hessischer  Geh.-Rath  und  Canzler,  wurde  vom  Landgrafen 
Carl  mit  einem  Lehn  zu  Kalden  begnadigt  und  starb  1723  n.  Christian 

KneiCkkt,  Deutodi.  AdeU-Lex.  VI.  24 


—     870     — 

Heinrich  v.  M.,  gest  1751,  ebenfalls  landgräfl.  hess.  Oeh.-Bath  and 
Kanzler,  Tertrat  1736  die  Stelle  eines  Gesandten  beim  westphftlischen 
Kreis-Convent  zu  COln  sowohl  Namens  des  Königs  von  Schweden,  als 
des  Königs  von  England,  wurde  vom  Könige  von  Schweden  mit  dem 
Lehn  bei  Ober-Jessen  beliehen  und  besass  ausserdem  die  Güter  Boden- 
bansen,  Grebenstein  und  Obcrnurif  in  Hessen  und  die  andern  genannten 
Lehne,  welche  Güter  noch  in  neuester  Zeit  in  der  Hand  der  Familie 
waren.  Von  ihm  stammten  vier  Söhne:  Philipp  v.  M.,  Friedrich  v.  M., 
Carl  Reinhard  v.  M.  und  Justin  Heinrich  v.  M.  Philipp  v.  M. ,  geb. 
1729,  Regierungs-Präsident  in  Rinteln,  hatte  vier  Söhne:  Philipp  v.M. 
d.  J.,  Präsident  in  grossh.  Sachsen -weimarschen  Diensten;  Carl  v.  M.. 
gest.  1816  als  k.  preuss.  Regieruugsrath  in  Düsseldorf,  dessen  Sohn, 
Wolfgang  V.  M.,  in  das  k.  preuss.  Ingenieur- Corps  trat;  Justin  v.  M., 
lebte  1837  als  k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D.  in  Mainz  und  Heinrich 
V.  M.,  gest.  1833  als  Geh.-Rath  u.  Kammer-Präsident  inCassel,  hinter- 
liess  einen  Sohn,  Otto  v.  M. ,  welcher  Assessor  bei  dem  Oberlandesge- 
richte zu  Naumburg  wurde.  —  Friedrich  v.  M.,  geb.  1732,  Kammer- 
präsident and  w.  Geh.-Rath  in  Casscl,  hatte  zwei  Söhne:  Gerhard  v.M., 
Finanzminister  in  Cassel  und  Philipp  v.  M.,  Forstmeister  in  Hanau.  — 
Carl  Reinhard  v.  M.,  wurde  1735  General  in  hcssen-casselschen  Dien- 
sten und  diente  mit  Auszeichnung  in  Nordamerika  u.  von  Justin  Hein- 
rich V.  M.,  geb.  1733  und  gest.  1813,  kurhess.  Geh.-Rath  und  Präsi- 
denten des  Ober -Appellationsgerichts  zu  Cassel,  entspross  Friedrich 
Christian  Adolph  v.  M.,  geb.  1775  und  gest.  1830,  welcher  in  k.  pr. 
Staatsdiensten  in  weiten  Kreisen  rühmlich  bekannt  geworden  ist.  Der- 
selbe, seit  1824  Ober  -  Präsident  zu  Magdeburg  und  seit  1825  k.  pr. 
Staats-  und  Finanzminister,  hatte  schon  als  Landrath  in  Halberstadt 
1802  amtlich  die  Idee  einer  Zoll-  u.  Handelsvereinigung  innerhalb  der 
deutschen  Grenzen  ausgesprochen  und  während  der  fünf  Jahre,  in  wel- 
chen er  dem  Finanzministerium  vorstand,  setzte  er  seine  ganze  Thätig- 
keit  daran ,  diese  Idee  zu  verwirklichen ,  welche ,  für  Preussen  und  für 
Deutschland  so  segensreich  geworden,  sein  Nachfolger,  Carl  Georg 
Maassen,  zu  weiterer  Vollendung  brachte.  Vermählt  mit  Albertine 
V.  Hagen  a.  d.  H.  Nienburg  bei  Halberstadt ,  hinterliess  er  zwei  Töch- 
ter und  drei  Söhne :  Albertine ,  verm.  mit  dem  k.  Landstallmeister  und 
Landrath  v.  d.  Brincken.  Sophie  Marie,  gest.  1856,  verm.  mit  Rudolph 
Freih.  Hiller  v.  Gärtringen  auf  Schloss  Betsche,  k.  preuss.  Kammerii.  u. 
Landtags-Marschall  der  Prov.  Posen,  Justin  Heinrich  v.M.,  1837 Forst- 
meister in  C{')slin ,  Bernhard  Rudolph  v.  M. ,  Oberförster  in  Leubusch 
bei  Brieg  und  Ernst  Carl  Adrian  v.  M. ,  Landrath  im  Kr.  Samter.  — 
Jetzt  ist  Friedrich  Philipp  v.  Motz  in  grossh.  sachs.  weimarischen  Mili- 
tairdiensten  Migor  und  Bataillons-Commandeur. 

Theatrum  Europ.  V.  8.  1148.  —  Hof  mann,  Krleg«tiint,  l.  H.  304  ii  II.  8.  ftSO-M.  - 
Grdndllche  Unterfluchuog  wckcd  Ats  Adels  am  Rhrfn  und  in  di'r  W«tterau,  auch  der  v.  Kar- 
bn.    Gedr.  17.14.  fl.  8M.  -  N.  Pr.  A.-L.  IV,  8.  41K  u.  417.  —  Freih.  9.  Ledtbur,  U.S.  1S2. 

Motzfeldt.  Altes,  niederrheinisches  und  westphülisches,  besonders 
im  Jülich*schen  und  Bergischen  bcgtltert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
über  welches  Zedier  nach  handschriftlichen  Nachrichten  nähere  Nach- 
weise giebt.    Dasselbe  sass  schon  1533  zu  Motzfeldt  unweit  Arnsberg, 


:  1 


—   an   — 

1693  in  den  Niederlanden  za  Lips,  Palenstein  und  Seggeward  n.  1705 
IQ  Hennef  bei  Ueckerath.  Die  Familie  erhielt  12.Jan.  1712  einAdels- 
besTAtigangsdiplom  und  war  1732  zu  Eyll  unweit  Geldern,  von  1724  bis 
1761  zu  Neuenhof  im  cölner  Landkreise  und  1817  und  noch  1833  zu 
Hardenberg  im  Kr.  Borken  angesessen. 

IMitfr,  XXI.  8.  1963-72.  -  Freih.  9.  Ltdebur,  B.  8.  122. 

9  Monlin,  Da  Monlin  (im  Schilde  ein  Ankerkreuz,  in  der  Mitte  mit 
einer  Muschel  belegt,  auch  als  Mittelschild  eines  gevierten  Schildes :  1 
drei  Kugeln;  2  ein  Schildesfuss  u.  über  demselben  ein  mit  fünf  Kugeln 
belegtes  Kreuz;  3  ein  Löwe  und  4  in  Blau  sieben  Kugeln).  Altes,  in 
Folge  der  Religionsstreitigkeiten  aus  Frankreich  ausgewandertes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  zu  hohen 
Ebrenstellen  kamen.  —  Peter  Ludwig  du  Monlin  —  ein  Sohn  des 
Obersten  in  holländischen  Diensten  du  M.  —  geb.  1681  zu  Wesel, 
stieg  bis  zum  k.  preuss.  General  der  Infanterie ,  Landeshauptmann  in 
der  Altmark  etc.,  trat  1755  aus  dem  activen  Dienste  und  starb  1756. 
Derselbe  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  Sibylle  v.  Huss  mehrere  Kinder 
a.  von  seinen  Nachkommen  starb  ein  Enkel,  Ferdinand  Jacob  du  Mon- 
lin, 1845  als  Generallieutenant  a.  D.  —  Um  die  Mitte  des  vorigen 
Jahrb.,  1752,  sass  die  Familie  zu  Klein -Beltsch  und  Tschistey  im  Kr. 
Onhrau.  —  Das  in  den  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  L  10  abgebild!ete  Wap- 
pen gehört  einer  andern  Familie  dieses  Namens. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  489  und  SO.  —  Freih.  9.  LetUbur,  11.  8.  129  n.  lU.  8.  313  und  14. 

Moulines  (in  Blau  ein  rother  Sparren,  begleitet  von  drei  goldenen 
Bauten).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  22.  Nov.  1786 
für  Wilhelm  Moulines ,  kurbraunschw.  -  lüneb.  Geh.  Lcgationsrath  und 
Ober-Ck)nsistorialrath  bei  dem  französ.  Obcr-Consistorium  zu  Berlin. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  340.  —  Freih.    9.  Ledebur,  II.  8.  Vii.   —  W.-B.    der  Preuss.  Moii., 
IV.    6. 

Monrat.  Im  Königr.  Bayern  anerkannter  Freihermstand.  Carl 
Theodor  Freih.  v.  Mourat.  ehemaliger  kön.  französischer  Lieutenant, 
wurde  5.  Sept.  1814  in  die  Freihermclasse  derAdelsmatrikcl  des  Kgr. 
Bayern  eingetragen. 

V.  Langt  Suppl.  8.  57.  —  W.-B.  d.  Konigr.  Bayern,  111.  68  u.  9.   Wolekem,  Abth.  3. 

Moy,  Moy  de  Sons,  Ritter  n.  Freiherren.  Im  Kgr.  Bayern  aner- 
kannter Ritter-  und  Freihermstand.  Anerkennnngsdiplom  des  Ritter- 
standos der  Familie  bei  Einverleibung  derselben  in  die  Adelsmatrikel 
des  Königr.  Bayern  nach  1815  für  Charles  Antoine  Chevalier  de  Moy; 
Anerkennungsdiplom  des  Freihermstandes  im  Kaiserthumc  Oesterreich 
vom  24.  März  1853  und  im  Kgr.  Bayem  vom  1.  März  1858.  — Altes, 
französisches ,  aus  der  Picardie  stammendes  Adelsgeschlecht ,  welches 
die  adelige  Eigenschaft  bei  Liquidation  der  Adelstitel  1666  anerkannt 
und  bestätigt  erhielt.  Die  früheren  genealogischen  Verhältnisse  dessel- 
ben bespricht  ein  langer  Artikel  in  den  geneal.Taschenbb.derfreiherrl. 
Häuser.  —  Der  genannte  Charles  Antoine  wanderte  1789  aus  Frank- 
reich aus,  focht  in  der  condeschen  Armee,  Hess  sich  später  in  München 
nieder  und  vermählte  sich  mit  Elisabeth  v.  Postel.  Aus  dieser  Ehe  ent- 
spross:  Ernst  Freih.  v.  Moy  de  Sons,  geb.  1799 ,  früher  Professor  der 

24* 


—     872    — 

Rechte  zn  Wllrzbnrg  und  Httnchen,  später  Appellations-Oerichtsrath  zo 
Neaburg  und  seit  1860  Prof.  der  Rechte  an  der  k.  k.  T^opold-Fran- 
zens-Universität  zn  Innsbruck ,  verm.  in  erster  Ehe  1823  mit  Carolina 
Borzaga,  gest.  1842  u.  in  zweiter  1845  mit  Maria  Freiin  ▼.  Giovanelli 
zn  Oerstpnrg  und  Hörtenborg.  Ans  der  ersten  Ehe  stammt,  neben  drei 
Töchtern,  ein  Sohn.  Freih.  Carl,  geb.  1827,  k.  bayer.  Kämm.,  Haupt- 
mann im  1.  Artill.-Regim.  und  königl.  Flügel-A^jntant,  verm.  1859  mit 
Maria  Freiin  v.  Aretin,  geb.  1830,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  stam- 
men: Ernst  Maria,  geb.  1860  und  Max,  geb.  1862.  — Aus  der  zweiten 
Ehe  hat  Freiherr  Ernst  zwei  Söhne:  Ernst,  geboren  1852  und  Joseph, 
geb.  1865. 

9.  Lamg,  Sappl.  8.  194.  —  Geucal.  Tuchenb.  d.  freih.  Hfinser,  1869.  8.  bU  -SO  a.  1964. 
8.  64«.  ~  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  VU.  34:  t.  Moy,  Ritter. 

Moi ,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freihermstand.  Diplom  von 
1780  für  Ernst  v.  Moz,  Oberstlieutenant  des  schwäbischen  Kreises. 

Mf^€ri4  9.  Mük^etd,  Ergiox-Dd.  8.  80. 

Muck.  Reichsadelsstand.  Diplom  wohl  um  die  Mitte  des  1 8.  Jahr- 
hnndots  fQr  Johann  Peter  Muck,  k.  dänischen  Canzleirath  zu  Olden- 
burg und  Friedrich  Anton  Muck,  in  fürstl.  brandenb.-onolzbachschen 
Diensten. 

HaiMlMhriftl.  Motte. 

Muck  (Scliild  von  Silber  und  Blau  schräglinks  getheilt  mit  einem 
goldenen,  eine  Biene  zeigenden  Mittelschilde).  Adelsstand  des  Königr. 
Bayern.  Diplom  vom  21.  Dec.  1822  f)lr  Georg  Philipp  Christian  Ernst 
Muck,  k.  bayer.  Rittmeister  im  2.  Chevaux-legers-Regimente.  —  Der- 
selbe war  ein  Sohn  des  Simon  Jacob  Ritter  v.  Muck,  k.  bayer.  Rittmei- 
stern, welcher  als  Ritter  des  milit.  Max-Joseph-Ordens  den  persönlichen 
Adel  erhalten  hatte. 

Bayer.  Regieruugs-Blatt,  18'i3,  Nr.  II.  —  W -B.    d.  Kgr.  Bayern.  VII.  35. 

Muck  y.  Muckendorff,  Muckendorf  (im  Schilde  eine  Burg  mit 
zwei  Thürmen  u.  über  derselben  eine  Sonne).  Böhmischer  Adelsstand. 
BestätigUDgsdiplom  von  1660  für  Peter  Muck  v.  Muckendorf,  böhmi- 
schen Rath.  —  Ein  in  Schlesien  begütert  gewordenes  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Johann  M.  v.  M.  bereits  1636  zu  Muckendorf  unweit  La- 
ben sass.  Peter  v.  Muck  und  Sonnenburg  starb  4.  Jan.  1705  als  Herr 
auf  Lichtenberg  bciGrottkau,  so  wie  auf  Marschwitz  und  Schlantzmühle 
unweit  Neumarkt. 

Handsrhrifll.  Notls    -  Frtih.  v.  Ltdebur,  11.  8.  193. 

Muckelin.  Altes,  oberrheinisches  Adelsgesclüecht,  welches  1310 
ein  cisterzienser  Nonnenkloster  zu  Degenbach  in  der  mainzer  Diöcese 
stiftete. 

Z9dl9r,   XXII.   8.  8. 

Muckershansen ,  s.  Mockershausen,  S.  314  u.  15. 

Mudersbach ,  Maderapach ,  Mttdersbach.  Altes ,  oberrheinisches 
Adelsgoschlecht,  dessen  Stammreihe  Humbracht  mit  einem  Anonymus 
um  die  Mitte  des  13.  Jahrh.  anfängt  und  bis  nach  Anfange  des  17.  Jahrh. 
fortsetzt.  — Wolff  v.  M.  war  1505  Domherr  zu  Speier,  resignirte  aber, 


f 


—     878     — 

da  der  SUunin  nicht  mehr  gliederreich  war,  vermfihlte  sich  mit  einer 
?.  Gronherg,  wurde  Amtmann  zu  Westerbarg  a.  hinterlioss  einen  Sohn, 
Daniel  v.  M.,  welcher  als  Domherr  zu  Mainz  ebenfalls  resignirte,  da  er 
der  letzte  männliche  Sprosse  des  Stammes  war.  Aus  seiner  Ehe  mit 
einer  y.  Greiffenklau  zu  Vollrath  entspross  nur  eine  Tochter,  Elisabeth 
Y.  M.  und  so  erlosch  mit  ilmi  1600  im  Heimathslande  derMannsstainm, 
mit  der  Tochter  aber,  einer  vermÄlilten  v.  Cronberg,  ging  17.  April 
1611  daselbst  auch  der  Name  des  alten  Geschlechts  aus.  —  In  der 
Mark  Brandenburg  blühte  noch  ein  Zweig  ins  18.  Jahrh.  hinein.  Jo- 
hann Wilhelm  v.  M.  war  1664  Landrichter  der  Uckermark  und  starb 
17.  Nov.  1668.  Die  Tochter  desselben,  Adelheid  Tugendreich  v.  M., 
Term.  mit  Alexander  Magus  v.  Arnim  auf  Fredenwalde,  starb  1727. 
Die  Familie  hatte  flbrigens  früher  zu  den  cölnischen,  trierschen  u.  nas- 
sauischen Vasallen  gehört,  breitete  sich  aus  dem  Stammsitze  Moders- 
bach bei  Braunfels  aus  und  besass  1491  Mondorff  unweit  Merzig  und 
1486  und  noch  1547  die  Burg  Hohcnfels  im  Nassauischen. 

ffwmhraekt,  Tab.  J85.  —  Oauh*f,  t.  S.  14«i;.  —  •.  Hatttfin,  I.  8.  S94.  —  Zedier,  XXII. 
8.  1»  niMl  13.  >-  Faknt,  I.  8.  294.  —  Freih.  w.  Udebur,  II.  8.  123.  —  Siebmaeker,  I.  133  : 
T.  M&odtfrspaeh,  RheioISodisch.  »  Suppl.  cu  Siebm.  W.-B.  TL  29.  —  Tfrof,  I.  1H7. 

Mudraeh,  s.  Mo d räch,  S.  315. 

Mndschiedler,  Mntschler,  Mndtschiedler  v.  Reinspran.  Altes, 
ursprünglich  fränkisches  Adelsgeschlecht ,  welches  in  Ostpreusscn  begü- 
tert ¥rurde.  Dasselbe  sass  schon  1533  zuPomehnen  unweit  Königsberg, 
später  zu  Elcin-Rogallen,  Schultz,  Sodehnen  etc.  und  noch  1752  zuRa- 
kowen  im  Er.  Johannsburg. 

Firilk^rr  p.  L^itebur,  II.  8.  123. 

Muffat.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1790  für  Carl 
Muffat,  inner-  und  ober-österr.  Appellations-Secretair. 

Magerte  9.  UüH/tld,  Erg.-Bd.  8.  394. 

•         Muffe! ,  Muffel  y.  Ermrenth  und  Eschensu,  Muffel  v.  Ermrenth. 

Altes,  fränkisches,  aus  Nürnberg  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches 
sich  in  zwei  Linien ,  in  die  zu  Ermrenth  u.  Eschenau  theilte ,  von  wel- 
chen Letztere  wieder  ausging  und  welches  im  Coburgschen  die  Güter 
Ahorn  und  Unter-Simau  erwarb.  Den  Beinamen  Ermrenth  nahm  die 
Familie  von  dem  gleichnamigen  Schlosse  im  BaTreutschen  an ,  welches 
dieselbe,  als  sie  Nürnberg  verlassen,  an  sich  brachte.  —  Nicolaus  Muf- 
fel aus  Nürnberg  begleitete  1461  den  Herzog  Wilhelm  zu  Sachsen  auf 
seiner  Reise  ins  gelobte  Land;  Wolff  Friedrich  v.M  war  im  30jährigen 
Kriege  zuerst  kursächs.  Major  u.  zeichnete  sich  1643,  als  Freiberg  von 
den  Schweden  belagert  wurde,  durch  Tapferkeit  aus,  wurde  später  kur- 
brandenb.  Oberst  und  endlich  Commandant  der  Festung  Plassenburg  bei 
Culmbach  und  führte  zuerst  den  Beinamen :  v.  Ermsreuth  und  Johann 
Friedrich  v.  M.,  Herr  auf  Ahorn,  fürstl.  coburgscher  Rath,  8tarbl683. 
Der  Stamm  blühte  in  der  ermreuther  Linie  fort  und  vnirde  nach  Anle- 
gung der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  in  der  Person  des  Johann 
Franz  Ludwig  v.  Muffel  zu  Bayreuth,  geb.  1802,  in  dieselbe  einge- 
tragen. 

Knauth,  8.  539.  —  Bucelini,  P.  II.  Append.  -  Gauke ,  I.  8.  1423  n.  24  :  nach  Hoeona 
Cobarg.  Chroolk  and  Möller,  Annal.  Sazon.  —  Ztdltr,  XXQ.  8.  13.  >-  Bitd^rmam»  ,  aan- 
b«Tg.  PacTicier,  Tab.  476-92.  -  ».  L<mg,  8.  4M.  -  Tfrof,  I.  26.  -  W.-B.  d.  Kft.  Bayer«. 
VII.  35. 


—     374     -- 

Mnffelgern.  Fränkisches ,  dem  ebemaligeo  reichsfreien  Ritter- 
Canton  Steigerwald  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlocht. 

Biedermann,  Oanton  ßulgerwald,  Tab.  »88. 

Mtihr.  Ein  im  16.  n.  17.  Jahlrh.  zu  dem  in  Schlesien  ansässigen 
Adel  gehörendes  Geschlecht.  Dasselbe  sass  bereits  1500  u.  noch  1624 
zu  Deutsch-Kamitz  und  Neuntz  im  Neisseschen. 

Freiherr  v.  Ledebur    T\.  8.  12.^. 

^  Mttcheln,  Mügeln.  Altes,  magdeburgisches  und  meissensches 
Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammbause  an  der  Saale,  wel- 
ches auch  im  Anhaltschen,  Bambergischen ,  in  Schwaben  und  Schlesien 
begütert  wurde.  Dasselbe  gehörte  schon  1390  zu  denPfUnnem  inHalle, 
war  1492  zu  Ballenstädt  und  spater  besonders  um  Bitterfeld  gesessen, 
hatte  in  der  Mitte  des  17.  Jahrh.  im  Goldbergischen  die  Güter  Bärs- 
dorf und  Neu-Sorge  inne  u.  blühte  noch  1750  im  Anhaltschen  u.  1769 
in  Schlesien  zu  Nieder-Schreibendorf  im  Kr.  Strehlen.  —  Isenbertus  u. 
Albrecht  v.  Mücheln  treten  schon  1144  in  einem  Donations-Briefe  des 
Bischofs  Egilbert  zu  Bamberg  iXa  das  Klosrer  Colbig  im  Anhaltschen 
als  Zeugen  auf;  Seyfried  v.  Mücheln  oder  Mügeln  bekräftigte  1216 
nebst  Anderen  vom  Adel  einen  Kauf-Contract  Dietrichs  Markgrafen  zu 
Meissen  mit  dem  Abte  zu  Altenzella  und  Johann  v.  M.,  Dom-Propst  zu 
Bamberg,  zeugte  1299  in  einem  bischöfl.  bambergischen,  dem  Kloster 
Sonnenfeld  im  Coburgschen  gegebenen  Donationsbriefe.  Später  sassen 
Sprossen  des  Geschlechts  unweit  Halle  zu  Schwartza,  Gulm,  Glaucha 
etc.  u.  gaben  wahrscheinlich  dem  Städtchen  Mücheln  im  Querfurtschen 
den  Namen;  Christoph  v.  M.  widersetzte  sich  1452  mit  Apel  v.Vitzdum 
dem  Herzoge  Wilhelm  zu  Sachsen  und  kam  dabei  in  Gefangenschaft  a. 
Job  V.  M.,  Herr  auf  Roitzsch  u.  Graefenhainichen,  war  1587  des  Für- 
stenthnms  Anhalt  Marschall  und  Landeshauptmann.  Von  den  Enkeln 
desselben  hatte  Job  Bernhard,  h.  braunschweig.  Oberst  u.  Commandant 
zu  Hannover,  im  Türkenkriege  und  namentlich  1664  bei  der  Belage- 
rung und  Eroberung  der  Stadt  Fünfkirchen  grosse  Tapferkeit  bewiesen 
und  Job  Guno  v.  M.,  Herr  auf  Roitzsch,  kursächs.  Kriegs-Commissar  u. 
Lieutenant  bei  den  Reiter-Pferden,  starb  1688.  Von  Letzterem  stamni-- 
ten  zwei  Söhne :  Hans  Christoph  v.  M.  u.  Job  Levin  v.  M. ,  welcher  in 
die  kursächs.  Armee  trat.  —  Der  nach  Schlesien  gekommene  Zweig 
stammte  aus  dem  Hause  Roitzsch  und  aus  ihm  war  um  1650  Hans  Bern« 
hard  v.  M.,  Herr  auf  Neusorge  und  Bärsdorf  im  Liegnitzischen ,  fürst- 
lieber  Rath  und  Hofmarschall  zu  Liegnitz,  bekannt.  —  Nach  Allem  ist 
der  Stamm  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  erloschen,  doch  ist  die 
Zeit  des  Abgangs  nicht  genau  zu  ermitteln. 

Knauik ,  8.  ftS9.  ^  Schlegel .  Traet.  de  Cella  veteri,  8.  39.  —  Sinapiu* ,  Tl.  6.  819.  ^ 
Gauhe,  I.  8.  1424-26.  -  J>-«A.  r.  Ledebur,  U.  8.  I2S.  -  Siebinacher,  1.  159:  v.  Mücheln, 
MeiBBoiach.  —  9.  Meding,  I.  8.  40S.  —  W.-B.  d.  Sftohs.  Staaten,  X!.  19. 

Mücke  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Blau  drei  schräg- 
linke silbeme  Balken  u.  links  in  Grold  ein  aufgerichteter  Hirsch).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  vom  8.  Apr.  1806  für  Christian  Friedrich  Mücke, 
Herrn  auf  Nieder-Rengersdorf  bei  Herrnhut  und  kursächs.  Lieutenant. 
Der  Stamm  blühte  fort;  ein  Sohn  des  Diploms-Empfängers,  Carl  Gustav 


—     375     — 

Frau  V.  Hfleke,  war  Rechtsanwalt  in  Leipzig  und  ein  Solin  des  Letz- 
tern, E.  G.  V.  Mücke,  geb.  1844,  studirt  jetzt  die  Rechte. 

BwdMhrilU.  Motis.  —  Oretdiier  CMleod.  cuxu  Qebr.  fQr  die  Resident,  1847,  8.  173.  — 
FrH*.  p.  Lfdebur,  U.  8.  ItfS  und  lU.  8.  3U.  -  W.  B.   d.  Siebs.  Staateu«  VI.  65. 

^  Xüffling,  Müffling,  genannt  Weiss ,   anch  Freiherren.     Altes, 

nrsprflnglich  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  aus  Bayern  in  die 
sächsischen  und  reussischen  Länder  kam  und  sich  auch  in  Preussen  und 
Oesterreich  weit  ausbreitete,  zu  grossem  Ansehen  kam  u.  in  der  Ober- 
P&Le,  im  Bayreuthschen,  im  Yoigtlande  u.  in  Thüringen  begütert  wurde. 
Was  den  Beinamen :  Weiss  anlangt,  so  erwähnt  Val.  König,  dass  Georg 
Weiss  sich  mit  der  Letzten  des  Stammes  Müffling  vermählt  u.,  bewogen 
durch  grosse  Vergünstigungen,  versprochen  habe,  den  Geschlechtsnamen 
V.  Müffling  fortzuführen  und  dass  die  Nachkonmien  dieses  Versprechen 
gehalten  hätten.  —  Die  Stammreiho  wird  mit  Ulrich  v.  Müffling ,  ge- 
nannt Weiss,  begonnen,  dessen  Sohn,  Andreas,  um  1490  Herr  auf 
Kttrmsees  war.  Der  gleichnamige  Urenkel  des  Letzteren  besass  das 
Gut  Trausnitz  in  der  Ober -Pfalz  und  von  seinen  späteren  Nachkommen 
war  Georg  Wilhelm,  k.  poln.  und  kursächs.  Eriegs-Gommissar,  Herr  zu 
Liebs-  u.  Steinsdorff  bei  Weida.  Derselbe  starb  1 722  u.  hinterliess  mehrere 
Söhne ,  von  denen  Cbristopli ,  Christoph  Philipp  und  Johann  Wilhelm, 
Hanptleute  in  der  k.  k.  Armee,  1738  das  Gut  Steinsdorff  verkauften. 
Von  dem  Bruder  Georg  Wilhelm's :  Johann  Adolph,  fürsü.  schwarzburg. 
Oberstlieutenant,  stammte  Heinrich  Adolph  v.M.,  gen.W.  —  Die  Frei- 
herren V.  M..  gen.  W. ,  gingen  aus  dem  genannten  Hause  Steinsdorff 
hervor.  Heinrich  Freih.  v.  M.,  gen.  W. ,  gest.  1737 ,  zeichnete  sich  in 
der  k.  k.  Armee  sehr  aus  und  stieg  bis  zum  Feldmarsch.-Lieutenant  n. 
Freiherr  Carl  that  sich  1735  als  k.  k.  Oberst  hervor.  Später*  kamen 
mehrere  Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  preuss.  Armee  zu  hohen 
Ehrenstellen.  Friedrich  Wilhelm  Freih.  v.  Itf.,  gen.  Weiss,  starb  1808 
als  k.  preuss.  Generalmajor  u.  von  den  beiden  Söhnen  desselben  wurde 
Friedrich  Carl  Ferdinand  General-Feldmarschall  und  Wilhelm  General- 
Lieutenant.  Eine  Schwester  der  beiden  Letzteren  vermählte  sich  mit 
dem  k.  preuss.  Präsidenten  v.  Kehler  inNeisse.  —  Begütert  im  Königr. 
Preussen  war  in  neuer  Zeit  (1857)  der  k.  preuss.  Geh.  Regierungsrath 
a.  D.  Freih.  v.  M.,  gen.  W.,  Herr  auf  Ringhofen  im  Kr.  Erfurt. 

Knauth,B.  539.  —  VaL  Konig,  I.  8.  672-78.  -  Gauhe ,  I.  8.  1426  und  37.  —  Zedier, 
XXn.  8.  47  u.  48.  -  Freih.  v.  Krohne,  U.  8.  875.  -  N.  GeneJil.  Handb.  1780.  Naebtr.  78-- 
80.  —  N.  l*r.  A.-L.  III.  8.  430.  —  Freih.  v.  Ledebur,  D.  8.  123  und  24.  -  Siebmaeker,  11. 
69:  ▼  Müfflingen,  gen.  Wei»«,  BayeiiBoh.  —  Tyroff,  I.  94:  F.  H.  v.  14.,  gen.  W.  —  W.-B. 
d.  8icha.  SUaton:  IX.  21.  —  Kneschke ,  I.  8.  304. 

i  Müggenthal,  Mnggenthal,  Freiherren  n.  Grafen.  Reichsfreiherm- 

und  Grafenstand.  Freihermdiplom  vom  2ö.  Mai  1625  und  Grafendi- 
plom von  1666.  —  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  sich 
später  auch  in  Franken  u.  in  den  Rheinlanden  ausbreitete.  Die  ordent- 
liche Stammreihe  der  Familie  beginnt  Bucelini  mit  Wdnnar  v.  M., 
welcher  1279  vorkommt.  Von  den  Nachkommen  desselben,  unter  wel- 
chen mehrere  Landrichter  und  Amtshauptleute  in  Bayern  waren ,  lebte 
unter  Anderem  um  1517  Heinrich  v.  M.  auf  Sondersdorf,  Pfleger  zu 
Abach  und  Kehlheim,  von  welchem  zwei  Söhne  entsprossten :  Hans  Hein- 
rich und  Wolf  Heinrich  v.  M.   Hans  Heinrich  gründete  die  neu-ainzen- 


—     376     — 

hausische  Linie ^fwelche  mit  dem  Ur- Urenkel:  Franz  Ignaz,  kurbayer. 
Kämm,  und  Wildmeister  in  Landshut,  der  bei  seinem  Tode  1704  keine 
männliche  Nachkommen,  sondern  nur  zwei  Töchter  hatte,  erlosch.  Von 
Wolff  Heinrich  stammte  Heinrich  Hannibal,  Herr  auf  Prondorff  u.  Prai- 
dcnhil,  kurbayer.  Kämm. ,  Rath ,  Vicedom  zu  Landshut  und  Pfleger  zu 
Kirchberg  und  von  Letzterem  entsprossten  die  Brüder:  Freih.  Johann 
Eberhard  zu  Mayer,  genannt  Flügelsberg  und  Franz  Albrecht,  welcher 
als  kurbayer.  Pfleger,  Forstmeister  und  Landeshauptmann  zu  Ober-Mu- 
rach, wie  auch  als  bischOfl.  regensburg.  und  freisingscher  Rath,  1683 
auf  seinem  Schlosse  Stralfeld  starb.  Zu  dieser  Linie  gehörten  auch  Jo- 
hann Dietrich ,  Herr  zu  Wahl ,  Canonicus  zu  Salzburg ,  welcher  1 648 
den  Friedenstractaten  zu  Münster  als  Abgesandter  beigewohnt  hatte, 
Maria  Theresia  v.  M. ,  gest.  1693  als  geforstete  Reichs  -  Aebtissin  des 
Stifts  Niedermünster  zu  Regensburg ,  Johanna  Franzisca  v.  M. ,  welche 
als  Aebtissin  desselben  Stifts  1722  starb  und  Johann  Heinrich  v.  M., 
welcher  1706  kurmainz.  Kämm,  und  Rath  war.  —  Der  Stamm  blühte 
fort,  doch  fehlen  zusammenhängende  weitere  Nachrichten  über  densel- 
ben. V.  Hefher  giebt  nur  an,  dass  die  Freiherren  v.  Müggenthal  schwä- 
bischer Linie  erloschen  wären,  dass  die  gräfliche  Linie,  welche  wohl 
nicht  lange  blühte,  ausgegangen  sei,  dass  das  Geschlecht  im  bayerischen 
Orden  des  heiligen  Georg  aufgeschworen  habe  und  dass  in  neuer  Zeit 
in  Bayern  noch  ein  Freiherr  v.  M.  lebe.  —  Die  Immatricnlation  der 
Familie  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  muss  nach  v.  Lang's  Zeit 
erfolgt  sein. 

ßuaelini,  P.  II.  n.  IV.  —  Seifert,  Ahneutofeln ,  I.  .12.  —  Sinapiui ,  tl.  S.  820— M.  — 
0auh4,  I.  8.  I4«7-~W.  —  9.  Hattitein,  I.  8.  395.  —  Zedier,  XXII.  8.  24.  -  Biedermomn, 
Cftnton  (Atenwald,  Tab.  219—25.  —  Siebmacher,  I.  H:  v.  Magkeuihal,  Bayerisch.  —  Dnrchl. 
Welt,  Aasfc.  tod  1710.  I.  8.  169.  -  v.  Medinp,  I.  8.  404.  —  Suppl.  sn  Siebm.  W.-B.  IV.  t»: 
V.  M.  n.  VII.  2:  Gt.  ▼.  M.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  XII.  »6  u.  XHI.  21  :  P.  «.  ▼.  11.  - 
w.  Be/ner,  bayer.  Adi>l,Tab.  48  u.  8.  4<t :  ▼.  M.  u.  P.-H.  v.  M.  —  Knetehke,  IV.  8.  298— SOO. 

Mfihl,  Freiherren  (in  Silber  auf  einem  grünen,  dreihügeligen 
Berge  ein  hoher,  verdorrter  Baum  mit  vielen  dürren  Aesten  nach  oben, 
80  wie  nach  rechts  und  links).  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  im  kur- 
sächsischen  Reichsvicariate  vom  29.  Juni  1792  für  Christoph  Christian 
Mühl,  kurbraunschw.  Hofrath  und  Gesandten  am  k.  k.  Hofe  zu  Wien. 
Derselbe  bekleidete  nach  Jacobi ,  11.  S.  423 ,  diesen  Posten  noch  im 
Anfange  des  jetzigen  Jahrhunderts.  Dass  der  Stamm  fortgeblüht ,  ist 
nicht  bekannt. 

Haudachriftl.  Notli.  —  Tyrof,  l.  l$S.  —  Kn*»chke,  IIT.  8.  .121  u.  22. 

Mühl  V.  Ulmen,  auch  Freiherren  (Schild  von  Schwarz  und  Gold 
schrfiggeschacht  mit  einem  rothen  Tumierkragen).  Altes,  rheinländi- 
sches  Adelsgeschlecht,  eines  Wappens  mit  den  Haust  v.  Ulmen,  welches 
bereits  1491  zu  Ulmen  unweit  Cochem  u.  zu  Cronenburg  bei  Gemünd, 
1529  zu  Wassenbach,  1579  zu  Gundorf  etc.  sass  und  bis  zur  zweiten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  fortblühte.  Der  Stamm,  aus  welchem  mehrere 
Sprossen  in  kurmainzischen  und  trierschen  Diensten  standen,  erlosdi 
17.  Febr.  1762  mit  Heinrich  Carl  Ferdinand  Caspar  Freiherm  Mühl 
V.  Ulmen,  kurtrierschen  Kämmerer  und  Ober- Amtmann  zu  Coblenz  und 
Ehrenbreitst^in.  —  Die  v.  Mühl  zu  Herberode  1329;  zu  St.Goarl380; 
zu  Neuerburg  beiWittlich  1350  (im  Schilde  drei  Hammer,  s.  v.Hont- 


—     377     — 

heim,  IT.  Tab.  IV.);  zu  Trnich  im  Cölnischen  und  zu  Montabour  im 
Ntssauischen  1400  gehören  zu  anderen  weit  trüber  erlosebenen  Ge- 
schlechtern dieses  Namens. 

9.  BaUsMn,  1.  S.  397-99.  —  Zedier,  XXU.  8.  66—69.  —  Freih.  v.  Ledehur ,  II.  8  124. 
—  Itapi»!.  «Q  Siebm.  W.-B.  IV.  19. 

»  Mühlbach.   Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.   Diplom  vom  Könige 

Friedrich  Wilhelm  m.  von  Preussen  fftr  die  vier  Söhne  des  verstorbenen 
k.  preuss.  Kriegs-  und  Domainenraths  Friedrich  Traugott  Mahlbach. 
Ton  denselben  starb  Heinrich  v.  Mühlbach  1848  als  k.  preuss.  Major  u. 
Festungs-Inspector  zu  Cöln  und  Ernst  Adolph  v.  M.  war  Obcr-Regie- 
ningsrath  zu  Magdeburg.  Die  Familie  wurde  in  Schlesien  zu  Skohl  im 
Kr.  Jauer  und  in  Pommern  zu  Reetz  bei  Neuenkirchen  auf  Rügen  be- 
gütert 

R.   Pr.    A.-L.  V.  8.  340.  —  Freik.  9.  Ledebur,  II.  8.  124.  -  W.-B.  d.  preuss   Monarch., 

IV.  6. 

»  Mfihlberg,  Mnelberg.   Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  zäh- 

lendes Geschlecht ,  welches  nach  Einigen ,  da  dasselbe  in  Silber  einen 
Baben,  im  Schnabel  einen  Ring  haltend,  führte,  für  eines  Stammes  mit 
der  Familie  v.Rabenau  gehalten  wurde,  doch  liat  Letztere,  wie  bekannt, 
den  Raben  nur  auf  dem  Helme.  —  Hedwig  v.  Mühlberg,  vermählte 

V.  Peterswalde,  geb.  1551,  starb  12.  Juni  1603. 

Sinapiu»,  I.  S.  657    —  Gauke,  II.  8.  750  u.  51.  —  Siebmacher ,  IT.  49. 

^  Hühlberg.  Grafen.  Altes,  thüringisches  Grafengeschlecht  aus  dem 

einst  sehr  festen,  später  aber  nur  noch  in  einzelnen  Ruinen  liegenden, 
gleichnamigen  Stammschlosse  zwischen  Arnstadt  und  Gotha,  zwei  Mei- 
len von  Erfurt.  Dasselbe  führte  in  früher  Zeit  nur  den  Ritterstand  und 
erst  1042  kommt  Heinrich  Graf  v.  Mühlbcrg  vor.  Meinhard  Graf 
V.  Mühlberg  und  Wachsen  bürg  tritt  urkundlich  1168  in  dem  Vergleiche 
eines  Streits  des  Abts  Gundoldus  zu  St.  Georgenthal  mit  dem  Abte  Her- 
mann zu  Reinhardsbmnn  als  Zeuge  vor.  Da  das  Schloss  Mühlberg  mit 
den  zu  demselben  gehörigen  Gütern  im  14.  Jahrb.  an  Kur -Mainz  ge- 
kommen, wurde  angenommen,  dass  der  Stamm  in  dieser  Zeit  erloschen 
sei  und  dass  die  Besitzungen  als  verfallenes  Lehn  an  das  Erzstift  Mainz 
zurückgefallen  wären,  Schloss  und  Herrschaft  Wachsenburg  oder  Was- 
senburg  aber,  anderthalb  Meilen  von  Gotha,  kamen  an  Sachsen  -  Gotha 
und  wurden  zu  dem  Amte  Ichtershausen  geschlagen. 

».  Falckenstein,  thüringische  Chronik,   II.  Üb.  2.  S.  882—85.    —  Gauhe ,  O.    S.  751.    — 
V.   Hellbach,  hi.otor.  Nachr.  von  Gleichen«  Mflhlberg  und  WachsenhnrK.     Krfiirt,  1^02. 

Mühldorfer.    Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.   Diplom  von  1834  für 
Johann  Baptist  Mühldorfer,  Gutsbesitzer  zu  Vilshofon. 

UaiMlschriftl.  Notix. 

»  MUhlen,  y.  der  Mühlen,  Du  Moniin,  Grafen  (Schild  von  Roth  und 

Gold  der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem  abgekürzten  Sparren  von  ge- 
wechselten Tincturen  und  rechts  oben  ein  blaues  Freiviertel  mit  einem 
aufrecht  gestellten  Schwerte ,  oder :  Schild  der  Länge  nach  getheilt : 
rechts  in  Roth  ein  aufrecht  gestelltes  Schwert  und  links  von  Gold  und 
Roth  der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem  abgekürzten ,  breiten  Sparren 
von  gewechselten  Tincturen).  Grafenstand  des  Kaiser-  u.  Königreichs 
Frankreich,  im  Kgr.  Bayern  anerkannt  und  ausgeschrieben.  —  Grafen- 
diplome von  1812  und  vom  24.  Mai  1823  f^r  Carl  Dumoulin,  k.  franz. 


—     378     — 

Generallieutenant  u.  Anerkennungsdiplom  von  1840,  so  wie  vom  2.  Juli 
1857,  mit  Genehmigung  den  französischen  Namen  der  Familie:  Du 
Moulin  wieder  anzunehmen.  —  Altes,  angesehenes,  französisches,  ur- 
sprünglich den  Namen :  Du  Moulin  führendes  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem der  k.  französ.  Generallieutenant  CarlDu-Moulin,  s.  oben,  stammte. 
Derselbe,  gest.  1847,  vermählte  sich  1806  mit  Catharina  Eugenia  Grf. 
V.  Eckardt,  Erbtochter  des  erblichen  Reichsraths  des  Königr.  Bayern, 
Geh.-Raths,  Kämmerers  und  Generallieutenants  Wilhelm  Carl  Joseph 
Adam  Grafen  v.  Eckardt,  genannt  Ecker,  auf  Mörlach,  s.  Bd.  lU.  S.  19 
und  20  und  Letzterer  bestimmte  testamentarisch ,  dass  seine  Tochter, 
die  genannte  Grf.  Du-Moulin,  Nutzniesserin  der  ihm  zustehenden  zwei 
grossen  Majorate  in  Bayern  sein  und  bleiben  solle,  ihr  aber  die  beiden 
ältesten  Söhne  später  in  diesen  Majoraten  nachzufolgen  hätten.  Diese 
beiden  Söhne  waren  die  Grafen  Carl  (U.)  u.  Gustav,  welche  eine  ältere 
und  jüngere  Linie  des  gräflichen  Hauses  stifteten.  Carl  (II.)  Graf  Du 
Moulin-Eckart  auf  Bertolzheim,  geb.  1808,  seit  1856  Besitzer  des  erb- 
lichen Rcichsraths-Majorats  Winklarn,  Herr  zu  Frauen  -  und  Reichen- 
stein und  der  Herrschaft  Bertolzheim  bei  Neuburg  a.  d.  Donau ,  Senior 
der  Familie,  nahm,  s.  oben,  bei  dem  Antritte  der  Güter  für  den  bisher 
gefahrten  Namen :  „v.  der  Mühle'*  den  französischen  seines  Vaters  wieder 
an  und  war  verm.  in  erster  Ehe  mit  Luitgarde  Höllberger,  gest.  1853 
und  in  zweiter,  1856,  mit  Clotilde  Grf . Seyssel  d'Aix,  geb.  1826.  Aus  der 
ersten  Ehe  stammen,  neben  einer  Tochter:  Grf.  Caroline,  geb.  1832, 
Wittwe  des  1858  verstorbenen  k.  franz.  Capitains  Julius  Gr.  Du  Mou- 
lin, zwei  Söhne,  die  Grafen:  Eduard,  geb.  1834  und  Carl  (HL),  geb. 
1849.  Gustav  Graf  Eckart  v.  d.  Mühle,  auf  Leonberg,  geb.  1809,  Bru- 
der des  Grafen  Carl  (H.),  seit  1856  Besitzer  des  erblichen  Reichsraths- 
Fideicommisses  Leonberg  (Secundogenitur)  in  der  Ober-Pfalz,  Herr  zu 
Leonberg,  Pirkensee,  Stephaning,  Fischbach,  Stockenfels  etc.,  k.  bayer. 
Kämmerer,  vermählte  sich  mit  Sophie  Therese  Auguste  Bayer.  —  Von 
den  Brüdern  der  Grafen  Carl  (H.)  und  Gustav  leben:  Gr.  Eugen  ,  geb. 
1814,  Gutsbesitzer  bei  Nancy  und  Graf  Georg,  geb.  1820.  Von  den 
verstorbenen  Brüdern  hat  Graf  Heinrich,  gest.  1855,  aus  der  Ehe  mit 
Juliane  Freiin  v.  Wöllwarth,  geb.  1822,  Oberhofineisterin  bei  I.  M.  der 
Königin  Marie  von  Bayern,  verm.  1845  ,  zwei  Söhne:  Carl  Graf  v.  der 
Mühle,  geb.  1848  und  Heinrich  Gr.  v.  d.  Mühle,  geb.  1851,  hinter- 
lassen. — 

Deutsche  Orafenh.   der  Qegenw.  11.  8.  134  u.  35.  —  Geneal.  Tascheub.  d.  grifl.  Hiasert 
1860.  8.  644,  1864.  8.  224  u.  2b  u.  histor.  Maadb.  an  Demselben,  8.  623.  — 

Mühlen,  v.  der  Mtthlen,  Mylen,  auch  Freiherren  (Schild  der 
Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Silber  auf  einem  grünen  Dreiberge  ein 
aufgerichteter,  rechtsgekehrter,  natürlicher  Wolf  und  links  in  Roth  ein 
goldener  Querbalken).  Altes ,  thüringisches  Adelsgeschlecht ,  welches 
früher  auch  Myla,  Mielen,  Mehlen  u.  Mihlen,  gen.  Wolfstein,  geschrie- 
ben wurde,  wohl  aus  dem  Sitze  Myla  (Mylau)  im  Voigtlande  stammte, 
bereits  im  14.  Jahrhunderte  zu  Tenneberg  bei  Gotha  sass  und  ^äter  in 
die  Niederlausitz  und  Neumark  und  nach  Ostpreussen,  Württemberg,  in 
die  Niederlande  etc.  kam.  —  Berthold  v.  Myla  war  nach  Spangenberg 


—     379     — 

um  1229  als  Eriegsheld  bekannt;  Basse  y.Müow,  auch  alsBusso  v.  Mi- 
law  oder  Bosso  v.  Milaw  und  Basso  de  Milowe  aufgeführt,  tritt  in  bran- 
denburgischen  pritzwalckschen Urkunden  1321  und  1325  auf;  Heinrich 
T.  M.,  des  Landgrafen  Albert  in  Thüringen  Schlosshauptmann  zu  Gotha, 
hatte  schoa  vorher  von  seinem  Herrn  das  Schloss  Tenneberg  gekauft, 
doch  trat  Marquard,  Abt  zu  Reinhardsbrunn  in  den  Kauf  und  brachte 
das  Schloss  an  sein  Kloster.   Bernhard  v.  Mylen,  schon  1520  dänischer 
Commandant  in  der  schwedischen  Festung  Steckeburg ,  kam  spfiter  in 
das  Meissensche,  wurde  des  Kurfürsten  Johann  Friedrich  Kriegs-Oberst 
und  Landvogt  in  Sachsen,  wohnte  in  Wittenberg,  wo  er  Luthers  Freund 
wurde,  war,  vermählt  mit  einer  Freiin  v.  Werberg  ohne  Nachkommen 
zu  haben,  Herr  auf  Herbslcben  bei  Gotha  und  kommt  noch  1570  als 
Landvoigt  in  Thüringen  vor;  Bartusch  v.  Mühlen  war  1556  Hauptmann 
zu  Sagan  und  Gottfried  v.  M.,  liandes-Aeltester  des  sprembergischen 
Kreises,  sass  auf  den  Familiengütem  Simmersdorf  und  Klein-Kölzig  bei 
Soran  und  Friedrich  v.  Myla  lebte  1598  auf  seinem  Rittersitze  Weilers- 
dorf ebenfalls  bei  Sorau.   Später,  1716,  war  Gerhard  v.  Mühlen  k.  poln. 
und  kursächs.  Oberlieutenant  und  um  1732  wird  ein  v.Milau,  k.preuss. 
ObcrsUieutenant,  als  Commandant  zuDraheim  aufgeführt.  — Der  Stamm 
blühte,  namentlich  in  der  Niederlausitz,  zu  Klein  -  Kölzig ,  Simmersdorf 
Und  Weilersdorf  fort  und  sass  noch  1837  zu  Rackau  bei  Calau.    Der  im 
Kgr.  Württemberg  angesessene  und  bedienstete  Zweig  gehört  seit  1847 
zur  altadeligen  Gau -Erbschaft  Alten -Limpurg  in  Frankfurt  a.  M. ,  in 
welche  andere  Glieder  des  Geschlechts ,  die  aber  ohne  Nachkommen 
starben,  schon  1733  und  1796  aufgenommen  worden  waren.   Der  in 
die  Niederlande  gekommene  Zweig  wurde  zuNymwegen  angesessen.  — 
Friederike  Ulrike  v.  Mühlen,  Wittwe  des  k.  preuss.  Hauptmanns  v.  M., 
lebte  in  neuester  Zeit  in  Dresden. 

0auk4,   I.   8.  1447-&0.  -  Zedier,  XXU.  9.  IßdS  u.  90.  —  Freih.  v.  Udebur,  II.  8.124. 
8iehm«ich9r,  V.  US:  r.  Mylen.  Sehw&biscb.  —  Kneaehkt ,  III.  8.  3r2. 

Milhlen,  v.  u.  zur  Mühlen,  v.  Zarmühlen  (in  Grün  drei  schräg- 
rechts  geffthrte ,  silberne  Bäche).  Reichsadelsstand,  im  Kgr.  Preussen 
anerkannt.  Adelsdiplom  vom  16.  Febr.  1792  für  die  Gebrüder:  Bern- 
hardHeinrich,  Hermann  Heinrich,  Caspar,  Carl  u.  Friedrich  Job.  zur  Müh- 
len u.  für  den  Vetter  derselben,  Cornelius  zur  Mühlen.  -  -  Ein  zu  dem  Adel 
imKgr.  Preussen  zählendes  Geschlecht,  welches  imMüiisterlandel823  zu 
Berge,  Grollenburg,  Hohenhotte  u.  Ruhr  sass  u.  aus  welchem  mehrere 
Sprossen  in  k.  pr.  Staatsdienste  traten.  —  In  denselben  standen  1839 
Wilhelm  v.  u.  zur  Mühlen,  k.  preuss.  Geh.  Justizrath  zu  Berlin,  v.  u.  zur 
M.,  Assessor  bei  dem  Ober-Landesgericht  zu  Münster  u.  v.  u.  zur  Müh- 
len, Justiz-Coramissar  zu  Steinfurt  im  Reg. -Bez.  Münster. 

Haadtehriftl.  Notli.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  841.  —  Freih.  v.  Ledtbur.  U.  S.  124.  —  W.-B. 
d.  Preost.  Monarch.,  IV.  6. 

Mühlenfeld,  auch  Graf  (Stammwappen:  in  Blau  ein  fliegender 
Storch).  Grafenstand  des  Kgr.  Württemberg.  Diplom  vom  26.  Sept. 
1826  für  Carl  v.  Mühlenfels,  k.  k.  Geh.-Rath  u.  k.  württemb.  Reise- 
marschall.  —  Ein,  in  den  schwedischen  Adelsstand  erhobenes  Geschlecht, 
welches  in  Neu -Vor -Pommern  ansässig  wurde.  Dasselbe  sass  bereits 
1780  zu  Wahlendow,  1799  zu  Züssow  und  1886  zu  Möckow  unweit 


—     380     — 

Greifswald.  —  In  neuer  Zeit  war  August.  Friedrich  v.  M.  Landrath  des 
Kr.  Grimmen  im  Reg. -Bez.  Stralsund;  Carl  August  v.  M. ,  gest.  1849, 
war  k.  preuss.  Oberstlieutenant  u.  Landrath  a.  D. ;  ein  Dr.  v.  M.  wurde 
Oberlandesgerichts-Rath  zu  Naumburg  und  ein  Major  v.  M.  stand  im 
k.  preuss.  24.  Infanterie -Regimente.  —  Graf  Carl  v.  Mühlcnfels  starb, 
ohne  seine  Linie  fortgesetzt  zu  haben. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  Ä41.  —  Freik.  v,  Ledebur,  U.    8.  VH  n.  III.  8.  314.  -   W.-B.  des 
Küiiigr.  Wörttemlierg  :  Or.  r.  M. 

Mühlensdorf,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1741 
für  Johann  Georg  Mflhlensdorf,  böhmischen  Hofrath.  Derselbe  war 
1733  in  den  böhmischen  Adelsstand  erhoben  worden. 

ifefferU  V.  Mühlfeld  .  Brg.-Bd.  8.  180  u.  384. 

Miihler  (in  Silber  ein  schrägrechtsgelegter  Eichenzweig  und  über 
demselben  ein  Stern).  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom 
22.  Dec.  1833  für  die  gesammte  Nachkommenschaft  des  damaligen 
k.  preuss.  Justiz-Ministers  Heinrich  Gottlieb  Mühler.  Letzterer  erhielt 
14.  Juni  1851  mit  Verleihung  des  schwarzen  Adler -Ordens  statuten- 
mässig  für  sich  gleichfalls  den  preussischen  Adelsstand  und  starb  später 
als  Staats-Minister  und  Ober-Tribunals-Präsident  a.  D.  Aus  seiner  Ehe 
mit  einer  geb.  Hoffmann  entsprossten  drei  Söhne,  von  welchen  der  Eine, 
Dr.  Heinrich  V.  M.,  gegenwärtig  k.  preuss.  Staats-  und  Cultus-Minister, 
der  Andere  Geh.  Ober-Post-Rath  und  der  Dritte  Director  im  Stadtge- 
richte zu  Berlin  ist. 

Handsrhriftl.  Notiz.  —  Freih,  v.  Ledebur,  II.  8.  124. 

Mühlheim,  Mülheim  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in 
Gold  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  schwarzer  Adler 
und  links  in  Roth  zwei  über  einander  stehende,  weisse  Räder).  Altes, 
schlesisches,  im  15.,  16.  u.  17.  Jahrhunderte  mit  mehreren  Gütern  an- 
gesessenes Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  nach  dem 
im  15.  Jahrh.  der  Familie  zustehenden  Sit^e  Puschkau  im  Schweidnitzi- 
schen  den  Beinamen  Puschke  oder  Buschke  führten  u.  welches  sich  be- 
sonders aus  den  Häusern  Pläswitz  im  Strigauischen  und  Domanze,Laa- 
san  und  Gross-Ellguth  im  Schweidnitzischen  ausbreitete.  —  Martin 
Mühlheim  kommt  schon  1165  als  Rath  des  Herzogs Boleslaw  d.  Grossen 
in  Schlesien  und  Matthias  v.  M.  1325  als  des  Herzogs  Heinrich  VI.  zu 
Breslau  Rath  vor;  Johann  v.  Mühlheim  war  1384  Land-Prior  des  deut- 
schen Ordens  durch  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien;  Jacob  v. M. zählte 
1488  zu  des  Königs  Albert  in  Ungarn  und  Böhmen  berühmten  Kriegs- 
Obersten  gegen  die  Türken;  Dietrich  v.  M.  lebte  1588  als  Landes- 
Aeltester  der  Fürstenthümer  Jauer  und  Schweidnitz ;  Georg  Wilhelm 
V.  M.  war  um  1696  kurbrandenb.  Oberforstmeister  zu  Marienwalde  and 
Johannes  v.  M.  noch  1712  k.  preuss.  Kammerjunker.  —  Nach  dem 
Neuen  Preuss.  Adels-Lexicon  hatte  die  Familie  auch  in  der  Neumark 
mehrere  Güter  erworben  und  sass  im  Landsbergischen  zu  Simonsdorf, 
Hohenwalde.  Pyrehne  und  Tornow,  so  wie  im  Züllichauschen  zu  Mosau, 
blühte  fort  und  der  k.  preuss.  Kammerherr  u.  Lieutenant  a.  D.  v.  Mühl- 
heim war  um  1837  Herr  auf  Guhden. 

Sinapius,    I.  8.  667.  —  Oauht,  I.  8.  1429.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  431.  —  Fireih, 9, It- 
49bwr,  U.  8.  1S4  0.  116.  —  8i€bfnaek§r,  I.  61 :  ▼.  Mafalbeim,  SchletlMh. 


—    381     — 

Mililheim,  Mülheim  (im  golden  eingefassten,  rothen  Schilde  eine 
gOberne  Rose).  Altes,  elsassiscbes  Adelsgeschlecht,  neben  dem  Stamme 
Zorn,  das  filteste  in  Strassburg,  wo  Beide  vor  Zeiten  das  Ober -Regi- 
ment fttbrten  und ,  wie  die  Wappen  ergeben ,  verschieden  von  anderen 
Familien  dieses  Namens.  —  Sophia  v.  Mtthlheim  war  1338  and  Agnes 
1353  Aebtissin  zu  Marien-Garten  n.  Ludolph  Albrecht  u.  Cunz  v.  Mühl- 
beim  ans  Strassbarg  fielen  1367  In  der  Schlacht  bei  Sempach,  doch  be- 
ginnt fincelini  die  bis  am  die  Mitte  des  17.  Jahrb.  fortgesetzte  Stamm- 
reibe  der  Familie  erst  am  1432  mit  Burcard  v. Mühlheim.  Conrad  v.M. 
war  am  1500  Abt  zu  Gengeubach  u.  die  Schwester  desselben^Veronica, 
Aebtiasin  zu  Güntbersthal ;  Heinrich  v.M.  starb  1572  als  Abt  v.St.Pan- 
taleon  zu  C5ln  und  nach  Allem  gehörte  zu  dieser  Familie  der  in  der 
Geschichte  des  30jährigen  Krieges  mehrfach  genannte  kaiserliche  Oberst 
V.  Mflhlheim. 

ir»fMr«r,  Cosmograph.  6.  537.  —  Oauhe,  I.  8.  148a  ->  SitbmacMer,  I.  192:  ▼.  Müllieiin, 
BlsaMisch. 

Mühlheim,  Mülheim  (in  Schwarz  ein  schräglinks  geführter,  golde- 
ner Bach).  Altes,  cOlnisches  Patridergeschlecht,  welches,  schon  1221 
zu  Bocklemündt  unweit  Cöln  gesessen.  5  Generationen  hindurch  dor 
Stadt  Bürgermeister  gegeben  hat  und  mit  Johann  Balthasar  Moritz 
V.  Mülheim,  Herrn  auf  Bongardthof,  Betzdorf  und  Schwartzen,  27.Dec. 
1775  erloschen  ist. 

Fahne,  1.  8.  295.  —  Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  125.  —  Sitbmacher,  V.  304. 

Mühlheim.  Keichsad eisstand.  Diplom  von  1647  für  Heinrich 
Mühlheim  und  Bestätigungsdiplom  für  Denselben  von  1653. 

lUndschriftl.  NotU. 

Mühlholzer  y.  Mühlholz ,  Mülholzer  v.  Mülholz.  Reichsadels- 
stand. Bestätigungsdiplom  vom  2.  Juli  1698  für  Christian  Johann  An- 
ton M.  V.  M.  —  Ein  schon  im  17.  Jahrb.  im  Sulzbachischen  ansässiges 
Landsassen -Geschlecht,  welches  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  von 
1567  erhalten  hatte.  Der  Stamm  wurde  dauernd  fortgesetzt  und  nach 
Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  wurde  in  dieselbe  der  Ur- 
enkel des  genannten  Christian  Johann  Anton  M.  v.  M. :  Burkhard  Carl 
M.  V.  M.  auf  Kirchenreinbach,  geb.  1782,  k.  bayer.  Postmeister  zu 
Landshut,  eingetragen. 

V.  Lang,  8.  ib'6  u.  54.  -   Tyro/,  I.  26 :  Hn.  v.  Muhlhols  auf  Kircheoreüibaoh.  —  W.  •  B. 
d.  Kgr.  Bayern,  VII.  86. 

Mühlingen,  Grafen.  Altes,  magdeburgisches  Grafengeschlecht, 
welches  auf  der  gleichnamigen  Grafschaft  sass. 

Hoppenrodt,  8.  63.  —  Geschichte  der    Grafen   und  Herrn    v.  Mühlingen  und  Barby,  vou 
M.  Hörn,  MScpt.  s.  Dresdner  Gelehrte  Anseig.  1756.  8.  451.  —  v.  ßeUbaeh,  II.  8.    146. 

Mühlmann.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1767  fttr  Carl  Frie- 
drich und  Franz  Ludwig  Mühlmann. 

Handschriftl.    Notii. 

'  Mühlpfort.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  zählendes  Ge- 

schlecht, aus  welchem  der  Dichter  Heinrich  v.  Mühlpfort  in  Breslau, 
gest.  1681,  stammte.  Die  Familie  war  in  Thüringen  noch  1720  zu 
Ichtershausen  im  Gothaischen  gesessen. 

Sinapiui»  H.  8.  828.  —  Ztdttr,  XXU.  B.  822. 


—     882     — 

Mühlwerth  -  Gärtner ,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freihermstand. 
Diplom  vom  2.  Ottob.  1858,  in  Folge  Allerhöchster  Entschliessung  vom 
17.  Juli  1858,  für  die  hinterbliebenen  Kinder  des  k.  k.  Generalmajors 
Wilhelm  Müller  v.  Mühlwerth:  Friedrich,  Clotilde  und  HeleneM.  v.M., 
mit  Uebertragung  des  Namens  und  freiherrlichen  Standes  der  R. -Frei- 
herren V.  Gärtner,  unter  Beibehaltung  des  eigenen  Familiennamens.  — 
Der  genannte  Generalmajor  Wilhelm  M.  v.  M..  aus  einer  Familie  stam- 
mend, in  welche  durch  Diplom  von  1781  für  Johann  Nepomuk  Müller, 
k.  k.  Militair-Verpflegs-Ober-Verwalter  in  Galizien,  der  erbländ.-österr. 
Adelsstand  mit  demPrädicate:  v.  Mühlwerth  gekommen  war,  vermählte 
sich  1834  mit  Sophie  Freiin  v.  Gärtner,  geb.  1804  —  zweiter  Tochter 
des  1842  verstorbenen  Friedrich  Freiherm  v.  Gärtner,  s.  Bd.  III. 
S.  424,  k.  k.  Geh.-Raths  und  niederösterr.  Appellat.  -  Gerichts  -  Präsi- 
denten und  gewes.  Reichs  -  Hofraths ,  welcher  den  Mannsstamm  seiner 
Linie  schloss,  vermählt  mit  Theresia  Freiin  v.  Vockl,  gest.  1825  —  u. 
aus  dieser  Ehe  entsprosste,  neben  den  genannten  zwei  Töchtern :  Freiin 
Clotilde,  geb.  1837  und  Freiin  Helene,  geb.  1845,  ein  Sohn:  Friedrich 
Wilhelm  Freih.  v.  Mühlwerth-Gärtner,  geb.  1836,  k.  k.  Hauptmann  im 
General-Quartiermeister-Stabe. 

Otneal.  Tucbenb.  d.  Ireih.  H&naer,  1860.   8.  560  u.  1864.  8.  544  u.  45. 

Mühr,  Mfihren.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1629 
für  Hans,  Wolf  und  Elias  Gebrüder  Mühr  in  den  kaiserlichen  Erb- 
landen. 

Handschriftl.  Nolix. 

Mülbe,  y.  d.  Mttlbe,  Milbe  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Silber 
drei  nebeneinander  stehende ,  rothe  Zinnenthürme  mit  offenem  Thor  u. 
unten  von  Roth  und  Silber  in  sechs  Reihen  geschacht).  Altes ,  in  Ost- 
und  Westpreussen,  namentlich  im  18.  Jahrb.,  reich  begütertes  Adelsge- 
schlecht, welches  vorübergehend  auch  in  Westphalen  und  Pommern  an- 
gesessen war  und  in  neuer  Zeit  auch  in  Meklenburg  begütert  wurde. 
Dasselbe  sass  in  Ostpreussen  bereits  1617  zu  Lixainen  unweit  Mohmn-. 
gen  und  1680  zu  Woplauken  unweit  Rasteburg ,  hatte  als  alte  Besitz- 
ungen die  Güter  Bagnowen,  Mickelnick,  Saleschen,  Glombowen,  Sched- 
lisken,  Partsch,  Ribben,  Philippsdorf  etc.  inne  und  war  noch  1772  zu 
Wartzel  bei  Marienwerder,  1775  zu  Glubenstein  unweit  Rasteburg  und 
1780  zu  Pfaffendorf  im  Kr.  Orteisburg  begütert  —  Zahh-eiche  Spros- 
sen des  Stammes  standen  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss.  Ar- 
mee und  von  denselben  sind  besonders  zu  nennen:  Hans  Christoph  v.d. 
Mülbe,  k.  preuss.  Generalmajor,  gest.  1780  u.  Hans  Christoph  v.  d.M., 
ebenfalls  k.  preuss.  Generalmajor,  gest.  1811.  —  In  Meklenburg  war 
1837  der  Kammerherr  v.  d.  M.  Herr  auf  Raguth. 

Oauhet  U.  8.  738  u.  39.  —  N.  Preuss.  A.-L.  lil.  S.  431.  —  Freih.  v,  L*dtbur,  IL  B.  195. 
-  Meklonb.  W.-B.  Tab.  36.  Nr.  133  u.  8.  29 

Mülich,  Mnlich.  Sächsisches,  im  16.  und  17.  Jahrh.  angesehenes 
Adelsgeschlecht ,  welches  das  adelige  Prädicat  meist  nicht  führte.  — 
Wolff  Mulich  zu  Hadessleben  (Hasleben  unweit  Halberstadt)  gehörte 
1560  zu  den  stolbergischen  Landständen  und  Veronica  v.  Mülich,  ge- 
boren 1583  zu  Hartisleben  {Hasleben),  vermählte  v.  Feilitsch,  starb 


—     383     — 

1644.  —  So  viel  bekannt,  war  die  Familie  1650  u.  noch  1730  zu  Gr. 
Bokedra  und  Renssdorff  gesessen. 

ZedUr.  XXI!.  8.  IS9.  -  Freih.    w.    Led^lntr,  II.  8.  12r.. 

Mttlich  V.  Mühlbaeh.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1803  fftr  Bernhard  Mülicb,  k.  k.  Oberstwacbtmeister  mit  demPrädicate : 
V.  Mflhlbacb. 

MtgtrU  9.  Mükl/ttd  ,   8.  230. 

Mülinen,  Freih.  u.  Grafen  (Stammwappen :  in  Gold  ein  schwarzes 
Mübbrad  von  acht  Schaufeln).  Reichsfreiherm-  und  Erbland. -österr. 
Grafenstand.  Bestätigungsdiplom  des  alten  Freihermstandes  von  1434  für 
die  Gebrüder  Uans  Wilh.  u.  IlansEgbrecht  v.Mülinen  u.  für  den  Vetter 
derselben,  Albrecht  v.M.  u.  Grafendiplom  vom  14.  Juni  18 16  fftr  Nicolaus 
Friedrich  Freiherm  v.  Mülinen,  Schultheissen  der  Republik  Bern  etc., 
mit  den  sämmtlichen  Gliedern  der  Familie  u.  zwar  in  Anerkennung  der 
uralten  Abstammung  des  Geschlechts  u.  der  von  demselben  früher  dem 
Hanse  Habsburg  treu  geleisteten  Dienste.  —  Eins  der  ältesten  noch  blü- 
henden Rittergeschlechter  der  Schweiz,  welches  seinen  Ursprung  von 
einem  rhätischen  Edeln  herleitet,  welcher  sich  mit  der  einzigen  Tochter 
des  Grafen  Elhiko  des  Weifen  vermählte  und  dadurch  grosse  Güter  am 
Züricher-  u.  Wallenstaedter-See  erhielt.  Die  Nachkommen  desselben 
schieden  sich  in  mehrere  Zweige,  von  welchen  namentlich  das  Haus  der 
Grafen  v.  Rapperschwyl  berühmt  wurde.  Ein  anderer  Zweig,  der  v.  Ile- 
zelszelle,  gilt  als  der  Urstamm  des  Hauses  Mülinen  u.  wirklich  lag  eine 
Burg  Mülinen  in  der  Hezelsau  am  Ausflusse  des  Wallenstädter  -  Sees  u. 
die  Freiherren  dieses  Namens  besassen  die  Stadt  Wesen  u.  einen  gros- 
sen ,  mit  den  rapperschwylschen  Besitzungen  «vermengten  Landstrich, 
auch  führt  Conrad  Gessler  in  einem  Verzeichnisse  des  oberschwülichen 
Adels  von  1280  die  Herren  v.  Hezelszelle  als  Freiherren*  v.  Mülinen  u. 
Herren  v.  d.  March  auf.  —  Zu  Anfange  des  12.  Jahrhunderts  zog  ein 
Sprosse  des  Stammes  mit  dem  Grafen  v.  Lanzburg  nach  Argau  und  er- 
baute unweit  Habsburg  die  Burg  Mülinen.  Der  Sohn  desselben  folgte 
dem  Panier  Habsburg  und  war  wohl  der  Erste  des  Geschlechts,  welcher 
zu  dem  Hause  Habsburg  in  Verhältnisse  trat,  die  so  lange  sich  sehr  treu 
bewährten.  —  Von  drei  Enkeln  des  Adalgotz  v.  Mülinen  verkauften 
zwei  laut  Urkunde  1221  ihr  Erbe  an  den  dritten  Bruder.  Einer  dieser 
Brüder,  Conrad,  verlor  den  Freihermstand  durch  Vermählung  nut  einer 
Tochter  aus  dem  Ritterhause  Hedingen.  Der  Enkel  desselben,  Egbert, 
hinterliess  zwei  Söhne,  welche,  in  die  Acht  erklärt,  1309  als  Anhänger 
des  Herzogs  Johann  v.  Schwaben  zur  Farwangen  enthauptet  wurden, 
wobei  auch  die  Burg  Mülinen  in  Ilammen  aufging.  Aus  einem  anderen 
Zweige  des  Stammes  entspross  Peter  v.  Mülinen,  K.  Rudolph  I.  Schul- 
theiss  zu  Brugg,  welcher  auch  im  Kampfe  für  das  Haus  Habsburg  fiel. 
Der  Sohn  desselben,  Berchtold ,  bekleidete  dieselbe  Stelle ,  blieb  nach 
K.  Albrechts  1.  Tode  dessen  Söhnen  treu  und  erhielt  vom  Könige  Frie- 
drich, als  Lohn  für  seine  Treue,  die  Erlaubniss,  den  Helm  des  Wappens 
zu  krönen  und  die  bisherigen  Farben  des  Schildes  Roth  und  Silber  in 
die  Farben  des  Reichs:  Schwarz  und  Gold,  umzuändern.  Berchtolds 
Enkel,  Albert,  vertrauter  Rath  des  Herzogs  Leopold ,  fiel  an  der  Seite 


—     384    — 

desselben  1386  bei  Sempach  mit  fanf  Anderen  seines  Stammes.  Ein 
Neffe  Alberts,  Hans  Wilhelm,  Kämmerer  des  Herzogs  Friedrich,  beglei- 
tete denselben  auf  der  Flucht  vom  Constanzer  Concilium  und  verbarg 
ihn  auf  seiner  Burg  Bemegg  in  Tirol.  Demselben  wurde  mit  seinem 
Bruder  und  Vetter,  wie  oben  angegeben ,  der  alte  Freiherrnstand  des 
Geschlechts  von  Neuem  bestätigt.  Nach  Verzichtleistung  auf  den  Ar- 
gau  Hessen  sich  Albrecht's  drei  Söhne :  Hemmann ,  Hans  Albrecht  und 
Hans  Friedrich,  in  Bern  nieder,  vermählten  sich  mit  Töchtern  aus  den 
ersten  Familien,  erlangten  das  patricische  Bürgerrecht  in  Bern  und  für 
ihre  Nachkommen,  neben  anderen  der  ältesten  Familien,  den  Vorsitz  im 
Käthe  des  Freistaats.  Hemmann  führte  1476  in  der  Schlacht  bei  Grand- 
son  die  Vorhut  der  Eidgenossen  und  wurde  nach  dem  Siege  zum  Ritter 
geschlagen.  Der  Bruder  desselben ,  Hans  Friedrich ,  der  Stammvater 
der  jetzigen  Sprossen  des  gräflichen  Hauses ,  erhielt  ebenfalls  in  dem- 
selben Jahre,  nachdem  er  im  bemer  Heere  bei  Murten  gefochten,  den 
Ritterschlag.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Caspar,  war  Gesandter  der  Eid- 
genossenschaft am  k.  französischen  und  am  savoyenschen  Hofe  n.  sein 
Sohn,  Beatus  Ludwig,  wurde  Schultheiss  in  Bern.  Seit  dieser  Zeit  hat 
das  Geschlecht  in  der  Schweiz  eine  bedeutende  Rolle  gespielt  und  den 
obersten  Civilämtern  vorgestanden.  Zu  besonderem  Glänze  kam  das- 
selbe durch  den  obengenannten  Grafen  Nicolaus  Friedrich,  welcher 
zweimal  Bundes-Präsident  der  Eidgenossenschaft  war ,  in  wichtigen  di- 
plomatischen Sendungen  sich  ganz  bewährte  und  auch  als  Historiker 
sich  thätig  erwies.  —  Das  gräfliche  Haus  blüht  jetzt  in  zwei  Linien,  der 
älteren  und  jüngeren.  Die  ältere  Linie  umfasst  die  Nachkommen  des 
Grafen  Rudolph  (I.),  geb.  1788  und  gest.  1851,  k.  württemb.  Kammer- 
herm,  Staatsraths  etc.,  verm.  1818  mit  Uraiiie  v.  Rougemont  aus  Neu- 
enbürg, geb.  1800,  in  zweiter  Ehe  verm.  1856  mit  Georg  Morel  aus 
Neuenburg.  Vom  Grafen  Rudolph  (I.)  stammten,  neben  einer  Tochter: 
Beatrix,  geb.  1825,  verm.  1844  mit  Carl  v.  Erlach,  zwei  Söhne,  die 
Grafen  Wilhelm  und  Rudolph  (H).  Graf  Wilhehn,  geb.  1823  und  gest 
1863,  Legationsrath  bei  der  k.  franz.  Gesandtschaft  zu  Rio  de  Janeiro, 
hatte  sich  1851  vermählt  mit  Maria  Freiin  v.  Krüdener  und  aus  dieser 
Ehe  leben,  neben  einer  Tochter,  Beatrix,  geb.  1856,  zwei  Söhne:  Paul, 
geb.  1852  und  Georg,  geb.  1853.  —  Graf  Rudolph  (H.),  geb.  1827, 
k.  k.  Kämmerer,  wurde  Legationsrath  bei  der  k.  k.  österr.  Botschaft  zu 
Paris.  —  Zu  der  jüngeren  Linie  gehören  die  Nachkommen  des  Grafen 
Nicolaus  Friedrich,  geb.  1760  und  gest.  1833  —  Sohnes  des  Freiherrn 
Albrecht  v.  Mülinen,  Schultheissen  von  Bern,  aus  der  Ehe  mit  Caroline 
Freiin  v.  Gumoöns  —  ebenfalls  Schultheiss  zu  Bern ,  verm.  mit  Maria 
Elisabeth  Freiin  v.  Wattenwyl,  gest.  1838.  Aus  dieser  Ehe  entspross- 
ten  zwei  Söhne,  die  Grafen :  Gottfried  und  Bcrchtold.  Graf  Gottfried, 
geb.  1790  und  gest.  1840,  Major  im  eidgcnossenschen  Stabe  und  Alt- 
Landammann  zu  Niedau,  war  verm.  in  erster  Ehe  seit  1813  mit  Julia 
Margaretha  v.  Grafenried  v.  Herzenssee,  gest.  1825  und  in  zweiter  seit 
1826  mit  Franzisca  Sophia  Grf.  v.  Wesdehlen,  geb.  1798.  Aud  der 
ersten  Ehe  stammt  das  jetzige  Haupt  der  jüngeren  Linie:  Graf  Frie- 
drich, geb.  1817 ,  verm.  1847  mit  Sophie  v.  Mutach,  geb.  1828,  aus 


r 


—     385     — 

welcher  Ehe  drei  Töchter:  Caecilie,  geb.  1849,  Helena,  geb.  1850  und 
Anna,  geb.  1853  und  drei  Söhne  leben:  Ilartmann,  geb.  1855.  Hans, 
geb.  1858  und  Eberhard,  geb.  1864.  —  Graf  Berchtold ,  geb.  1805, 
k.  prenss.  Kamincrherr,  vennahlU;  sich  183(5  mit  Maria  Grf.Gurowska, 
geb.  1818  und  gest.  1851.  Von  den  drei  Töchtern  aus  dieser  Ehe  ver- 
mählte sich  Grf.  Elconora,  geb.  1838,  1857  mit  Carl  Ritter  v.  Becker- 
Denckenberg,  Grf.  Bertha,  geb.  1840,  1860  mit  Albert  v.  Wattenwyl 
und  Grf.  Hilda,  geb.  1842,  1860  mit  Emanuel  d'Orelli-Corragioni. 

BmetfUni,  V.  IV.  —  tiaube.  .1.  ».  UU)  ii.  M.  —  Mf>/^rU  9.  Mnhlf^ld  ,  8.  2j.  -  VaU, 
AdeUli.  d.  Kgr.  WürttvniJ».  S.  I^o  u.  .M.  -  Faiuili.n^j.Hili.  «.  (Je  ical.  «i  Gr.  ?.  Muliiiou.  Ber- 
lin, |H44.  —  l)<»nt«ich.  Qr*f.»nli.  d.  O«j<on\v.  Ii  S.  11«;  -Sh  -  Fr^!h.  e.  Lp,Ubur  .  IT.  8.  IS« 
■.  llf,  8.  :U4.  -  Geiical.  Tasctienü.  d.  itr»(I.  lliiuA..  1^57.  S  Vi'.),  isül.  S.  570  u.  71  ii.  hi- 
■•tor.  HAiidb.  zu  n^'ins-lbnii.  S.  «24.  —  W,-H  d.  K^r.  WfirU.inl»  :  fJr.  v.  M.  —  Schlesi^rlies 
Wapr»^U.  Nr.  4S«  :  Gr.  v.  M. 

Mülleder  v.  TieiTenthal.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1602  für 
die  Gebrüder  Millcder,  mit  dem  Prädicate :  v.  TiefFenthal. 

IIaiid«rliriai.  KotiK. 

MüUenau,  auch  Freiherren.  Ein  im  17.  u.  18.  Jahrb.  zu  dem  in 
Schlehicn  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht ,  aus  welchem  zuerst 
Johann  v.  Müllenau  als  Herr  auf  Herwigsdorf  im  Glogauschen  1681  ge- 
nannt wird.  Später,  um  1730,  war  Johann  Ferdinand  Freih.  v.  Mülle- 
nau, Herr  auf  Kuttlau,  Herwigsdorf  und  Költzig  im  Glogauischen ,  des 
Fürstcnthuins  Glogau  königl.  Manngerichts-Beisitzer  und  Landes-Depu- 
tirter.  Sinapius  nimmt  an,  dass  das  Geschlecht  früher  Mülinen  geheis- 
sen  und  zu  der  schweizerischen  Familie  dieses  Namens  gehört  habe, 
doch  war  die  schlesische  Familie  v.  Müllenau  ein  weit  jüngeres  Adelsge- 
schlecht. 

Sinapius,  II.   S.  :!•<:),    --     fiaah^  .   II.  S.  ;i7l  und    72. 

Mnilenbach,  MoHenbok,  Möiienbeck  (in  Silber  ein  schwarzer,  dop- 
pelt verschränkt  geziiinter  Querbalken  und  unter  demselben  drei ,  2  u. 
1,  rothe  oder  schwarze  Rosen.  Statt  der  Rosen  wurden  in  älterer  Zeit 
auch  drei  Sterne  geführt).  Altes ,  ritterbürtiges  Geschlecht  der  Graf- 
schaft Mark,  welches  zn  Mollenbekc,  dem  heutigen  Müllenbach  bei  Cöln 
in  der  Grafschaft  Gimborn  seinen  Sitz  hatte  und  daselbst  bereits  1348 
und  noch  bis  zu  Anfange  des  17.  Jahrb.  wohnhaft  war.  Der  Name  hat 
im  Laufe  der  Zeit  vielfache  Umgestaltungen  erfahren.  Während  der- 
selbe in  Urkunden  aus  dem  1 2.  Jahrb.  Mnlenbike  hiess,  trittim  15.  Jahrb. 
durchgängig  der  heute  noch  geführte  Name :  v.  Mollenbeck  oder  Möi- 
ienbeck auf,  z.  B.  Conrad  v.  Mollenbeck,  welcher  1436  an  der  Spitze 
des  münsterschen  Adels  bei  Walberg  über  den  Grafen  von  Iloya  siegte 
und  Petrus  de  Mollenbeck,  um  1480  Franziskaner  zu  Cöln,  als  theolo- 
gischer Schriftsteller  bekannt.  Mit  Umänderung  des  Namens  des  Stamm- 
sitzes nahm  die  auf  demselben  wohnhafte  Linie  zu  Ende  des  16.  Jahr- 
hunderts auch  die  Namen:  Mühlen-  und  Müllenbach  an.  —  Die  älteste 
sichere  Spur  des  Geschlechts  fällt  wohl  in  das  Jahr  1091 ,  in  welchem 
ein  Herr  auf  Mollenbeck,  um,  wegen  seiner  Nichtbetheiligung  am  ersten 
Kreuzzuge,  die  Geistlichkeit  zu  versöhnen,  die  noch  jetzt  bestehende 
Kirche  zu  Müllenbach  erbaute.  —  InWcstphalen  scheint  das  Geschlecht 
gegen  Ende  des  17.  Jahrb.  mit  Elisabeth  Gertrud  v.  Mollenbeck,  Aeb- 
tissin  des  adeligen  Stifts  Gesecke,  sich  zu  verlieren.    Der  jetzt  noch  im 

Kneschke,  DeiiUcli.  AdfU-Lex.     VI.  25 


—     386     — 

Grossh.  Baden  blühende  Zweig  der  Familie  leitet  seinen  Ursprung  ab 
von  Neveling  v.  Mollenbeke,  1524  Senator  und  Pensionarius  der  jetzt 
lippeseben  Stadt  Lemgo ,  einem  Hauptbeförderer  der  Reformation  da- 
selbst, welche  sein  ebenfalls  an  der  Spitze  der  Stadt  stehender  Sohn 
gegen  die  verbündeten  Fürsten  u.  Bischöfe  der  Umgegend  vertli eidigte. 
Von  den  Nachkommen  desselben  wai'en  mehrere  unter  dem  Namen : 
Mollenbecius  Professoren  des  römischen  Rechts  und  Rectoren  der  Uni- 
versitäten zu  Rinteln  und  Giessen.  Ein  Enkel  des  Einen,  Johann  Jacob 
V.  Mollenbeck,  fürstl.  ysenburg,  Geh.-Rath,  wurde  1797  von  Seiten  der 
wettcrauischen ,  schwäbischen ,  fränkischen  und  westphälischen  Grafen 
evangelischen  Theils  als  Reichstags -Gesandter  in  Regensburg  ernannt 
und  bei  dieser  Gelegenheit  20.  Aug.  1797  in  den  Adel  des  deutschen 
Reichs  aufgenommen.  —  Aus  dem  badenschen  Zweige  war  in  neuer  Zeit, 
1860,  Pirmin  v.  Mollenbek  grossh.  badischer Legationssecretair  bei  der 
Gesandtschaft  am  k.  französ.  Hofe. 

Hnndsehriftl.  Notiz.  ~  r.  Steinen,  FI.  8.  366  n.  Tab.  43.  Nr.   t.    —  Caat,  Adclsbiich  des 
Grossh.  Baden,  Abth.  2.    -   Fahne,  U.  8.  100.  —  Freih.  v.  Ledehur,  11.  S.  114. 

MVillenhard.  Altes,  fränkisches,  längst  erloschenes  Adelsgeschlecht, 
Reinbot  v.  Müllenhard  Wiir  von  1279  bis  1297  Bischof  zu  Eichstadt  u. 
Rave  V.  M.  zählte  in  der  zweiten  Hälfte  des  14.  Jahrh.  zu  den  tapfer- 
sten Kriegshelden  des  K.  Carl  IV. 

Spangenberg,  P.  11.  —  Hübner,  Histor.  polit.,  VII.  S.  197.  —  Oauhe,  II.  8.  75.'.  iro  Ar- 
tikel Mülleiiau. 

^  Miillenheiin,  Mülheim,  Mühlheim  (in  Blau  ein  auf  einem  grünen 

Hügel  stehender  Edelhirsch,  dessen  Hals  von  einem  Pfeile  durchbohrt 
ist).  Adelsstand  des  Kgi*.  Polen,  in  Kurbrandenburg  anerkannt.  Adels- 
diplom vom  18.  Aug.  1569  und  Bestätigungsdiplom  vom  24. Mai  KUO. 
—  Ein  im  Brandenburgischen  und  in  Ostpreusseu  mit  mehreren  (nitern 
ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht,  verschieden ,  wie  das  \Va})pen  er- 
giebt.  von  anderen  den  Namen:  Mühlheim  führenden  Familien.  Dasselbe 
sass  in  Ostpreussen  bereits  1650  zu  Kölbenicken  und  1655  zu  Capus- 
tigall  unweit  Königsberg  und  noch  1730  zu  Cammershöfen  bei  Hei- 
ligenbeil, so  wie  im  Brandenburgischen  1728  zu  Wardin  bei  Arns- 
walde,  1728  zu  Mohsau  im  Züllichauischen,  1730  zu  Hohenwalde  un- 
weit Landsberg  etc.  und  noch  1803  zu  Mohrin  und  Nordhausen  im  Kr. 
Königsberg,  so  wie  1854  zu  Guhrau,  ebenfalls  im  Kr.  Königsberg.  — 
Von  den  Sprossen  des  Stammes  traten  mehrere  in  die  k.  preuss.  Armee. 
Zu  denselben  gehörte  namentlich :  Rudolph  Casimir  v.  iMüUenheim, 
welcher  1814  als  Generalmajor  a.  D.  starb. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  6.  344.    —  Freih.w,  Ledebur,  U.  8.  126.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Mon.lV.  7. 

Müller,  Müller  auf  Gittlberg  nnd  Feldmühl,  Freiherren  (Schild 
geviert :  1  u.  4  in  Blau  ein  goldenes  Mühlrad  mit  acht  Speichen,  welche 
über  das  Rad  weit  hinausreichen  u.  2  und  3  ebenfalls  in  Blau  ein  ein- 
wärts gekehrter ,  goldener  Löwe.  Kurpfälzischer  Freiherrnstand.  Di- 
plom vom  18.  Aug.  1703  für  Johann  Nicolaus  Müller,  pliilznouburgi- 
schen  Hof kammer  -  PrHsidenten ,  Geh.  -  Rath ,  liandschafts -  Rath  und 
Pfennigmeister.  Der  Stamm  blühte  fort.  Zwei  Urenkel  des  Diploms- 
Empfüngers,  die  Gebrüder:  Maria  Jacob  Christian  Fortunat  Freiherr 


—     387     — 

V.  Malier,  geb.  1774.  Herr  auf  Gittlberg  und  Feld raühl,  k.  bayer. 
Käramerer  und  Stadtgerichts  -  Assessor  in  Nürnberg  und  Carl  August 
Frcih.  V.  Müller,  geb.  1777,  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsma- 
trikel  des  Königr.  Bayern  in  die  Freiherrn  -  Classe  derselben  einge- 
tragen. 

».  Lwi0,  S.    18«*.  —  W.-H.  U.   Ktir.  Haycrn.  111.  G3  u.  p   Willckcm,  Abtii.  3.  —  ».  UefnT 
bayor.  Adel,  Ta»K  48  u.  S.  4'<.  —   Kn^HChkf.  IV.  S.   :inl, 

i  Miiller,  anch  Freiherren  (Schild  (juer  und  in  der  untern  Hiilfte 

der  Länge  nach  getheilt,  dreifeldrig:  1,  oben  in  Blau  ein  Paar  ver- 
einigte Hände;  2  in  Schwarz  ein  goldener  Pokal  mit  Deckel  und  3  in 
Roth  eine  frei  schwebende ,  silberne  Schlange).  Reichsadels-  und  im 
Königr.  Sachsen  anerkannter  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  vom  4.  Nov. 
1773  für  Georg  Carl  Müller,  Besitzer  des  Ritterguts  Lompitz  in  der 
Ober-Lausitz,  notiticirt  in  Kur-Sachsen  10.  Jan.  1775.  Die  im  Kgr. 
Sachsen  blühende  freiherrliche  Familie  v.  Müller  ist  in  den,  der  Redac- 
tion  bekannten  Nachweisen  über  den  sächsischen  Adel  mehrfach  mit 
der  gleichnamigen  Familie,  welche  1810  den  Adel  erhielt,  s.  unten,  von 
ihr  aber,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  ganz  verschieden  ist,  ver- 
wechselt worden.  Der  Reichsadelsstand  wurde,  in  Folge  des  damals 
geltenden  Vorkaufsrechts,  bei  Erwerbung  des  Rittergutes  liomnitz  nach- 
gesucht und  später  erwarb  die  Familie  auch  Klein-Seitschen  bei  Bautzen. 
In  Siegelsammlungen  aus  dem  ersten  Jahrzehnt  dieses  Jahrhundeiis 
kommt  nur  ein  Siegel  mit  der  Umschrift:  C.  H.  A.  v.  M.  vor.  Die  An- 
l^abe  eines  freiherrlichen  Diploms  von  1811  bedarf  noch  des  genaueren 
Nachweises.  —  Der  Stamm,  verwandt  mit  der  reichen  leipziger  Fami- 
lie Kees ,  durch  Vermühlun^z  einer  Tochter  derselben ,  ist  in  Leipzig 
angesessen ,  hat  fortgeblüht  und  der  Name  lindet  sich  in  den  Listen  der 
k.  sächsischen  Armee  aus  neuester  Zeit.  Jacob  Ludwig  Camillo  Freih. 
V,  Müller  ist  Rittmeister  und  der  Bruder  desselben,  Carl  Ludwig  Eugen 
Freih.  v.  M. ,  seit  1850  Oberlieutenant  im  1.  Reiter  -  Regimente ,  trat 
1854  aus  dem  activen  Dienste. 

Haiidschrirtl.  Notiz.  —  DrcHdiier  Caleiulci  z.  Gebr.  f.  d.  Hexideiiz,  1847,  S.  144  ii.  1848, 
8.  146.  —  tiiipj.l.  XII  SicI.in.  W.-B.  VIU.  Ti  :  v.  M.  —  VV.-B.  der  SücIm.  ^^lhMlCl^  VI.  m, 
V    M. 

*  Mi'iller,  Ritter.    Erbländ.-österr.  Ritterstand.    Diplom  von   1765 

für  Johann  Sebastian  Christoph  Müller,  oberöst^rreichischen  Guber- 
nialrath. 

Mfi/erle  e.   Mühlftld,  Er«  -Bd.  S.  UsO. 

MViller,  Ritter.    Erbländ.-ostcrr.  Ritterstand.    Diplom  von  1846 
für  Joseph  Müller,  Bürgermeister  in  Prag. 

Uaud.schriftl.   Nutiz. 

*  MViller.    Reichsadelsstand.    Von  den ,  in  Familien  dieses  Namens 

gekommenen  Reichsadelsstandsdiplomen  sind  folgende  bekannt.  Diplom 
von  1742  für  Johann  Cornelius  Mtlller,  fürstl.  meklenb.  Rath  ;  von  1751 
für  Jacob  Caspar  M.,  herz,  meklenb.  Rath  u.  für  den  Bruder  desselben 
Ernst  Christoph  M. ,  meklenb.  Rath  und  Protonotarius,  so  wie  für  die 
Vettern  und  Muhmen  derselben;  von  1753  für  Joachim  Christoph  M., 
meklenburg.  Amtmann;  von  1765  für  Johann  David  Müller  u.  für  die 

25* 


—     388     — 

Brüder  desselben  ;  von  1767  für  Johann  Christian  M. ;  vom  8.  Juli  1768 
für  Georg  Möller,  kurhaunov.  Capitain- Lieutenant,  s.  unten  den  die 
Nachkommenschaft  desselben  betreffenden  Artikel;  von  1782  Itir  Jo- 
hann Ludwig  Friedrich  Müller,  fürstl.  hohenlohe-neuensteinschen  Geh.- 
Rath;  von  1788  für  Jacob  Bernhard  M.  und  von  1795  für  Carl  Ludwig 
Müller  und  den  Sohn  seines  Bruders :  Carl  Joachim  Friedrich  M. 

Hjiiidacliriftl.  Notix. 

Müller.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1758  für  Johann 
Matthias  Müller,  k.  k.  Obersten  u.  Commandanten  der  Stadt  liuremond. 

Heger If  v.   Mühlfeld.  S.  ?3l. 

Müller,  £d]e  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1780 
fürWolfgang  Müller,  kurpfalzbayer.  w.  Hofkammerrath,  mit  dem  Prildi- 
cate:  Edler  v. 

Magerte  t.  Müldfeld,  S.  231. 

Müller,  £dle.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  ebenfalls  von 
1780  für  Wenzel  Müller,  k.  k.  Oberstwachtmeister  und  Second-Lieuto- 
nant  der  Garde  zu  Fuss,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Megfrle  v.  MühlfHil,  S.  IM. 

Müller,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1816  für 
Adam  Müller,  k.  k.  Oberstlieutenant  und  Hauptcontroleur  bei  dem  wie- 
ner Verpflegs-Ganiison-Magazin,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Merjfrl»  9.  MühlfHd,  S.  2:i>  iiikI  3.1. 

Müller  (Schild  qucrgetheilt:  oben  ein  Kleeblatt  und  unten  eine 
Rose).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  18.  Febr.  1741  für 
Johann  Ludwig  Heinrich  Müller,  k.  prenss.  Artillerielieutenant. 

N     Pr.   A.-L.  I.  S.   4U.   -  F,.:ihen    r.  Led^bur,  U.  S.    12«".. 

Müller  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Roth  ein  sil- 
berner Mühlstein  u.  links  in  Silberein  goldener  Greif  mit  Fischschwanz). 
Diplom  vom  28.  Septemb.  1774  für  Johann  Carl  Müller,  Lieutenant  im 
k.  preuss.  Husaren-Regimonte  v.  Werner,  mit  dem  angegebenen  Wap- 
pen und  mit  den  preussischen  Adlern  als  Schildhalter  und  vom  10.  Apr. 
1787  für  den  aus  derselben  Familie  stanomenden  Johann  Christoph  Mül- 
ler, mit  jiemselbeu  Wappen ,  doch  ohne  die  erwähnten  Schildhalter,  — 
Der  Vater  desEmpföngers  des  Diploms  von  1774:  der  Prediger  Johann 
Simon  Müller,  hatte  in  Pommeni  1765  das  v.  mantcufelsche  Gut  Resel- 
kow  im  caminschen  Kreise  gekauft,  welches  noch  1800  der  Familie 
zustand.  Dieselbe  sass  auch  1787  zu  Fritzow  u.  Pumlow,  1796  zu  Me- 
chentin  und  Rützow  und  noch  1 803  zu  Fritzow,  Mechentin  und  Rützow. 

N.   Preuss.  A.-L.  I.  8.43  u.   III.  S.  432.   —   Freih.  v.  Lnlebur,    H.    H.    12«;.    —  W.-B,    der 
PreuHs.  Mouarcli..   IV.  7:  nach  «Ion»  Diplome   von   1771  u.   iV.  S:  nach  dem  Diplome  von  17S7. 

Müller  (in  Blau  ein  aus  sieben  Lanzen,  von  denen  die  mittlere  die 
grössere  ist  und  die  folgenden  abfallen,  bestehendes  Gitter  und  über  dem- 
selben zwei  schwebende,  silberne  Sterne).  Adelsstand  des  Königr.  Preus- 
sen. Adelsdiplom  vom  29.  Nov.  1786  für  Otto  Albrecht  Friedrich  Mül- 
ler, k.  preuss.  Rittmeister  im  Husaren-Regiment o  Prinz  Engen  vonWürt- 


—     389     — 

temberg.  Derselbe  starb  1806  als  Major  ii.Comniandant  des  genahnten 
Regiments  an  seinen  bei  Jena  erhaltenen  Wunden. 

Haadsebrlftl.  NolU,         N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  341.  —  Freih.  r.  Led^hur,   II.    8.  12ß.  —  W.- 
B.  d.  I'renna.  Monarch.  IV.  7. 

Mililer  (Schild  der  Länge  nach  von  Blau  und  Roth  getheilt:  in 
der  rechten  Obereckc  des  rechten  blauen  Feldes  eine  goldene  Sonne  u. 
links  in  Roth  ein  silberner,  runder  Schild  mit  dem  Namenszuge  F.  W. 
und  einem  darüber  gelegten  Schwerte).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  5.  Nov.  1787  für  Wilhelm  Heinrich  Müller,  k.  preuss.  Ca- 
pitain  im  Infant. -Regim.  Prinz  v.  Hohenlohe.  Derselbe  trat  1793  ans 
dem  activen  Dienste  und  erhielt  eine  Anstellung  im  Civil. 

N.    Pr.  A.  L.  V.  8.  :«2.  -   Fr^ih.  w.  L^d^bur,  II.  8.  126.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch., 

IV.  8. 

Müller  (in  Blau  der  Kopf  und  Hals  eines  gekrönten  schwarzen 
Adlers).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  28.  Octob.  1790 
für  Johann  Friedrich  Ludwig  Müller,  k.  preuss.  Major  im  Infant. -Reg. 

V.  Raumer.  Derselbe  blieb  als  Oberst  und  Commandeur  des  Regiments 
V.  Puttkammer  1806  in  der  Schlacht  bei  Auerstädt.  Sein  Sohn  ,  1806 
Premierlieutenant  in  demselben  Regimente,  trat  1818  als  Major  im 
28.  Infant. -Regimente  aus  dem  activen  Dienste. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  342.  —   Freih.  f.  Lfidebur ,  II.  8.   126.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch., 
IV.  8. 

Müller  (Schild  der  Lange  nach  getheilt:  rechts  in  Blau  ein  aufge- 
richteter, weisser  Hund  und  links  in  Gold  ein  mit  der  Spitze  nach  oben 
gckelirtes  Schwert).  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  vom 
18.  Octob.  1834  für  Carl  Heinrich  Ferdinand  Julius  Müller,  k.  preuss. 
Hauptmann  und  Adjutanten  der  10.  Landwehr-Brigade. 

N,   IV.  AI,.  V.  S.  M'i.   -   Freih.  p.   Lfdehur,  II    8.   12«  u.  127.  —  W.-B.  d.  PreusH.  Mo- 
narcli.  |V,  s. 

Müller.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  12.  Februar 
1839  für  Georg  Müller,  k.  preuss.  Secondlieutenant  im  21.  Infant- 
Regim. 

Freih.  V.  Led^bur,  II.  S.  127. 

Müller  (Schild  mit  Schildeshaupte  u.  in  demselben  die  preussische 
Königskrone  in  Purpur :  Schild  durch  eine  aufsteigende ,  gerade  Spitze 
getheilt,  dreifeldrig:  1  und  2,  oben  rechts  u.  links,  in  Silber  ein  sechs- 
strahliger ,  goldener  Stern  und  3  ,  in  der  Spitze ,  in  Blau  auf  grünem 
Dreihügel  ein  rechtsspringender  Hirsch,  von  einem  die  Spitze  nachunten 
kehrenden  Pfeile  am  Halse  schräglinks  durchschossen).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  18.  Oct.  1861  fftr  die  Rittergutsbesitzer 
und  Gebi-tider  Hugo  Müller  und  Oscar  Müller,  Ersterer  auf  Gross-Stee- 
gen.  Letzterer  auf  Klein-Steegen  in  Ostpreussen. 

UMiidscIiriltl.   NotiK. 

Müller  (Schild  der  Liinge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein,  auf 
einem  schwarzen,  aufrecht  gestellten  Anker  stehendes,  rechts  gekehrtes, 
schwarzes  Bein  (bis  über  das  Knie)  und  links  in  Schwarz  ein  rechtsse- 
hender, doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe,  mit  beiden  Pranken 
einen  links  unterwärts  gekehrten  Mühlstein  haltend).  Reichsadelsstand. 
Diplom  vom  14.  Febr.  1802  für  Andreas  Müller,  Handelsmann  in  Augs- 


—     390     — 

borg.    Derselbe  wurde,  nach  Anlegung  ilrr  Adelsmatrikel  des  Königr. 
Ba3'ern,  in  diesebe  eingetragen. 

9.   lang,   S.  4M.  —  W.-B.  rtp«  Kgr.   Bayern,  VII.  37. 

Müller  (Scbild  geviort:  1  u.  4  von  Roth  und  Silber  scbrägrechts 
mit  vier  Zinnen  getheilt  und  2  und  3  in  Blau  ein  acbtspoicbigcs ,  gol- 
denes Mühlrad  mit  Zacken).  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom 
5.  Nov.  1815  für  Dr.  Carl  Wilhelm  Christian  Müller,  grossh.  hessischen 
Geh.-Rath,  ersten  Professor  der  Medicin  zu  Giessen  u.  Senior  der  dor- 
tigen Universität. 

p.  Lang,  S.  4.V).  -  W.-ß,    d.  Kgr.   Bayern,  VII.  S.  3«. 

3Iiiller  (in  Roth  eine  mit  Zinnen  versehene,  silberne  Mauer,  hinter 
welcher  in  der  Mitte  die  Ruinen  eines  runden ,  gleichfalls  silbernen 
Thurmes  sich  erheben).  Adelsstand  des  Königr.  Sachsen.  Diplom  vom 
25.  Aug.  1810  für  Christian  Wilhelm  Müller,  k.  sRchs.  Appellations- 
Gerichts  "Secretair  (später  Ober-Rechnungsrath),  für  die  vier  Kinder 
desselben:  Heinrich  Wilhelm  Eduard,  Carl  Ferdinand,  Caroline  Ma- 
thilde und  Carl  Wilhelm  Müller  in  Dresden,  ingleichen  für  den  Bruder  : 
Johann  Gottgetreu  Müller,  Amts-Steuer-Einnehmer  in  Weissensee  und 
dessen  Tochter:  CatharineWilhelmine  Luise  M.,  so  wie  für  des  verstor- 
benen Bruders ,  des  vormaligen  Rentsecretairs  August  Carl  Müller  zu 
Scbleusingen ,  hinterlassenen  einzigen  Sohn:  Georg  Carl  Wilhelm  Mül- 
ler. —  Ueber  das  Fortblühen  des  Stammes  ist  nichts  aufzufinden:  un- 
ter dem  sächsischen  Adel  ist  in  neuester  Zeit  das  Geschlecht  nicht  mehr 
aufgeführt  worden. 

Handschriftl.  Noti«.  —  Freih.  v.  Le,ifibur ,  II.  S.  I'>7  ii.  r>ft.  -  Dor^  .  Allg.  W.-B.  I. 
».    172  u.  73  u.  Tab.  H2.  -  W.-B.  der  .such».  Staaten.   IX.  22. 

Miiller.  Reichsadelsstand.  Diplom  aus  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrb.  vom  K.  Ferdinand  IH.  für  Lorenz  Müller,  cellischen  Geh.- 
Rath.    Die  Nachkommenschaft  hat  wohl  nicht  lange  geblüht. 

Freih.  v.  d.  Knettfbeek.  8.  216. 

Müller  (in  Silber  ein  grünes  Kleeblatt  mit  goldenen  Rippen). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  8.  Juli  1768  für  Georg  Müller ,  kur- 
hannov.  Capitain- Lieutenant,  s.  S.  388,  in  Hannover  20.  Mai  1775 
amtlich  bekannt  gemacht.  —  Der  Stamm  blühte  fort ,  wurde  in  West- 
phalen  und  Hannover  begütert,  sass  bereis  1700  zu  Lauterberg  im  Gru- 
benhagenschen ,  1770  zu  Ruschhaus  und  Sulzhof  in  Westphalen  und 
1777  zu  Alvesen  im  Iloyaischen  und  Blyestorff  im  Lauenburgishen  und 
gehört  jetet  im  Kgr.  Haiuiover  durch  Besitz  der  Güter  Ilerzefeld  in 
Emsbüren  und  Wrestorf  etc. .  im  Lünebnrgischen  zu  dem  ritterschaft- 
lichen Adel  der  lünebnrgischen  Landschaft.  —  Carl  Victor  v.  Müller, 
gest.  18(53  ,  Herr  auf  Wrestorf,  Präsident  des  k.  hannov.  Oher-Gerichts 
zu  I/üneburg,  war  vermählt  mit  Amalia  Grf.  v.  Schwicholdt,  geb.  1805 
und  Herraine  v.  Müller  auf  Wrestorf ,  geb.  1817.  vermählte  sich  1837 
mit  Carl  Grafen  v.  Schwicheldt,  Herrn  auf  Flachstöckchen  und  Ost- 
lutter  etc. 

Frgih.  V.  Krohne,  11.  S.  .i^.'i.  _  Fi«ih.  v.  d.  Kneiehficl,  8.  '-'!«.  —  Freift.  v.  L^d*>bur, 
II.  8.  127.  —  W.-B.  d.  Königr.  Hannover,  K.  G  u-  N.  11.  —  Änescftke  ,  IV.  8.  301  u  302.  — 
v.fff/ner,  hainnov.  Adel,  T«b    'JA 


—     391     — 

Müller.  Adelsstand  des  Kgr.  Württemberg.  Diplom  von  1820 
fftr  Johann  Müller ,  Banquier  auf  dem  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung. 
Derselbe  war  ein  geborener  Württemberger. 

Hand:)cl)r}ft1.  Notis.  —  Archiv  für  Gesch..  Geneal.  etc.  8.  S(^. 

Müller  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  die  rechte 
Hälfte  eines  schwarzen  Mühlrades  und  links  in  Grtin  ein  rechts  gekehr- 
ter, goldener  Löwe).  Rcichsadolsstand.  Erneuerungsdiplom  vom  5.  Juni 
1753.  —  Ein  zu  dem  in  Mecklenburg  begüterten  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht, aus  welchem  Joachim  Johann  Heinrich  v.  Müller  auf  Detersha- 
gen  durch  Aufnahme  in  die  mecklenburgische  Ritterschaft  die  Rechte 
des  eingebornen  Adels  erhielt.  Die  Familie  sass  bereits  1753  zu  De- 
tershagen  und  Hanshagen  im  mecklonb.-schwerinschen  Amte  Buckow, 
so  wie  später,  1798,  zu  Kochelstorff,  Möderitz,  Neuhof  und  Wozinkel 
und  blühte  fort,  doch  ist  dieselbe  noch  nicht  gehörig  von  dex  im  nach- 
stehenden Artikelbesprochenen  Familie  dieses  Namens ,  welche  eben- 
falls zu  dem  mecklenburgischen  Adel  gezählt  wird ,  geschieden  und  so 
muss  denn  dahingestellt  bleiben ,  ob  Rittmeister  v.  Müller  1837  Herr 
auf  Westenbrügge  und  v.  Müller,  Herr  auf  Strigow,  zu  der  hier  in  Rede 
stehlenden  Familie ,  oder  zu  der  nachfolgenden  gehören.  —  liairt  Ein- 
gabe d.  d.  Metternich,  Reg. -Bez.  Cöln,  9.  Juli  1829  ist  übrigens  das 
Geschlecht  in  der  Person  des  Christian  Friedrich  v.  Müller  in  die  Adels- 
niatrikel  der  Prcuss.  Rheinprovinz  in  die  Classe  der  Edelleute  unter  Nr. 
110  eingetragen  worden  und  1857  sass  zu  Burg  Metternichim  Kr.  Eus- 
kirchen Carl  Friedrich  v.  Müller. 

Freih.  r.  Krohne,  11.  S.  3S6.  —  Freih.  r.  Ledrbur,  11.  H.  127.  —  Suppl.  lu  Siebm.  W.- 
B.  X.  2-'.  —  W.-H.  (I.  Fr'jus*»  niieinprov.  I.  Tab.  Sh  Nr.  172  u.  8.  SO.  —  MekJenburg.  W.-B. 
lab.  3«;    Nr.    131   u.  S.   7  ii.  '*\). 

Müller  (in  Blau  ein  schräglinks  gelegter,  oben  und  unten  abge- 
hauener, geasteter,  goldener  Baumstamm,  welcher  in  der  Mitte  der  rech- 
ten Seite  ein  grünes  Blatt  treibt).  Ein  nach  dem  mecklenb.  Wappen- 
Buche  zu  dem  mecklenburg.  Adel  gehörendes  Geschlecht.  Freih.  v.  d. 
Knesebeck  nimmt  an ,  dass  der  Stammvater  des  Geschlechts  Johann 
Andreas  Müller,  kurhannov.  Legationsrath ,  gewesen  sei  und  dass  die 
Familie  höchst  wahrscheinlich  von  dem  verdienten  Canzler  Müller  Kö- 
nigs  Carl  XII.  von  Schweden  abstamme. 

Fr<«/A.  r.  d.Knfucb^ck,  ü.  'J\6.  —  Meklenb.  W.-B,  Tab.  36.  Nr.  134  ii.  S.29. 

^  Müller  (Schild  von  Schwarz  und  Gold  quergetheilt  mit  einem  ab- 

gekürzten Manne,  welcher  über  dem  Kopfe  einen  Mühlstein  halt).  Ein 
gegen  Ende  des  Ifi.  Jnhrh.  und  noch  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  zu 
dem  schlesischcn  Adel  gehörendes  Geschlecht.  P>asmus  v.  Müller.  Con- 
sul  der  Hauptstadt  Breslau,  starb  1599  als  Herr  auf  Kreicke,  Krolkwitz, 
Malkwitz  ujid  Weigwitz  im  Breslauischen  und  Burglehn  Lissa  im  Neu- 
marktschen  und  von  den  Nachkommen  desselben  war  noch  1730  Ernst 
Ferdinand  v.  Müller,  verm.  mit  der  Tochter  des  Rathsherrn  Milich  zu 
Breslau,  Herr  auf  Neudorf  bei  Brieg.  —  Ein  ähnliches  Wappen  führten 
übrigens  nach  Siebmacher,  III.  198,  die  Müller  in  Augsburg. 

ShuipiNi.  II.  8.  S2'J.  -  Gaufic,  H.  S.  1681  n.  82.  -  N.  Pronss.  A.-L.  III.  8  43*i.  — 
Freih.  r.   Lfdebin;  II.  S.   127. 

^        Müller.   Ein  in  O.stpreussen  begütert  gewordenes,  aus  Epthland 


stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  1784  zu  Klciu-Kessel  unweit  Jo- 
hannsbnrg  und  zu  Trimmau  bei  Wehlau  sass 

Freih.  v.  Ledebur.  II.  8.  12H. 

Müller,  Ritter.  Erbländisch - österr.  Ritterstand.  Diplom  vom 
31.  Jan.  1846  für  Joseph  Müller,  k.  k.  Appellationsrath  und  Bürger- 
meister in  Prag. 

Hniidsrhrifll.  Notiz. 

Müller,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  2.  Apr. 
1849  für  Alois  Müller,  k.  k.  Major  im  Infanterie-Regim.  Graf  Kheven- 
höller  Nr.  35. 

HmidRchriftl.  Notiz. 

Müller  V.  Aspach.  Ein  nur  dem  Namen  und  Wappen  nach  be- 
kanntes, schwäbisches  Adelsgeschlecht. 

Oauh€  y  II.  8.  1681.  —  Si^bmacher .  II.  83:  Müller  v.  AspAch,  8chwnbisch. 

Müller  V.  Boemenhofen.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1642  für 
Johann  Müller,  mit  dem  Prädicate ;  v.  Boemenhofen. 

IlAiidscIirifll.  Notiz. 

Müller  V.  Branse.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
18.  Oct.  1861  für  Hermann  Müller  zu  Oppeln,  k.  preuss.  Premierlieute- 
nant  und  Districts-Officier  in  der  6.  Gensdarmerie-Brigade ,  mit  dem 
Namen :  Müller  v.  Brause. 

Haiidhchriftl.  Notiz. 

Müller  V.  Clarbach.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1618  fiii' Mi- 
chael Müller,  mit  dem  Prädicate :  v.  Clarbach. 

Handsehrim.  Notiz. 

Müller  V.  Dettlof,  Ein  noch  in  neuer  Zeit  in  Pommern  begütert 
gewesenes  Adelsgeschlecht,  zu  welchem  der  5.  März  1839  verstorbene 
Landschaftsrath  v.  Müller,  Herr  auf  Zemmin  im  Kr.  Demmin,  gehörte. 

Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  126. 

Müller  V.  Ehrenschwnng.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1795  far  Caspar  Müller,  jubilirten  böhmischen  Appellations-Registrator 
und  Actuar  bei  dem  Judicium  delegatum  militare  mixtum,  wegen  öOjäh- 
riger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ehrenschwung. 

Mfigerle  r.Mühlft'ld,  S.'IU. 

Müller  V.  Eibenthal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1601  für  Georg  Müller,  kaiserl.  Raitmeistcr,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ei- 
benthal und  mit  Verbesserung  des  Wappens. 

Handschriftl.   Notiz. 

Müller  V.  Fichienberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1811  für  Johann  Martin  Müller,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant;-Regimente 
Graf  Erbach,  mit  dem  Prädicate :  v.  Fichtenberg. 

MegfrU     w.  Mühlfold,  Erg.-Bd.  8.  .Im.«». 

Müller  V.  Friedberg,  Freiherren  (in  Schwarz  ein  goldenes  Mühl- 
rad mit  vier  Speichen  und  acht  Schaufeln).  Reichsfreiherrnstand,  Di- 
plom vom  6.  Dec.  1791  für  Franz  Joseph  Müller  v.  Friedberg,  fOrst- 
abtlichen  Landes-Hofmeister  und  Hofiuarschall  zu  St.  Gallen.  —  Altes, 


—     3§3     — 

ritterliches,  schweizerisches  Geschlecht,  welches  früher  das  Schloss 
Friedberg  bei  Untermcilen  am  Züricher  See  besass  und  sich  später  in 
Glanis  und  in  der  Gegend  von  St.  Gallen  einbürgerte.  —  Jacob  Müller 
rettete  dem  K.  Rudolph  I.  in  einem  Gefechte  gegen  Lütold  v.  Regens- 
burg das  Leben  und  erhielt  deshalb  vom  Kaiser  zu  Mainz  den  Rittor- 
schlag. Von  den  Nachkommen  traten  Einige  in  das  adelige  Chorherren- 
Stift  zum  grossen  Münster  in  Zürich ,  Andere ,  Rudolph  und  FindoUn, 
waren  Johanniter-Ordens-Comthure  zu  Wadenschweil  am  Züricher  See. 
—  Freih.  Franz  Joseph,  s.  oben,  geb.  1725  zu  Naefels  und  gest.  1803, 
wurde  1749  Doctor  der  Medicin  in  Montpellier  und  noch  in  demselben 
Jahre  Landrath  zu  Glarus,  1754  war  derselbe  katholischer  Zeugherr, 
1758  des  Fürst-Abts  von  St.  Gallen  Pfalzrath  und  Obervogt  zu  Rosen- 
berg. 1768  aber  zu  Rorschach  und  erhielt  in  dieser  Zeit  das  adelige 
Landrecht  des  Stifts  St.  Gallen;  1772  wurde  er  Landvogt  der  Graf- 
schaft Toggenburg  und  1775  Landes-IIofmeister  und  Hofmarschall  des 
Fürst-Abts  von  St.  Gallen  und  erlangte  auch  1774  eine  kaiserliche  Be- 
stätigung des  ihm  zustehenden  alten  Ritterstandes.  Aus  seiner  Ehe  mit 
Maria  Anna  Dorothea  Freiin  v.  Bachraann  entsi)rossten  mehrere  Söhne, 
von  denen  Freiherr  Carl,  geb.  1755  u.  gest.  183H,  PrHsident  des  gros- 
sen und  kleinen  Raths  von  St.  Gallen,  verm.  1783  mit  Maria  Franzisca 
Sutter,  gest.  1811,  den  Mannsstamm  durch  zwei  Söhne,  die  Freiherren 
Beda  Carl  Joseph  und  Anton,  fortsetzte.  Freih.  Beda  Carl  Joseph,  geb. 
1783  —  jetziges  Haupt  der  freiherrlichen  Familie  —  Präsident  des 
Appellationsgerichts  zu  St.  Gallen,  vermählte  sich  1812  mit  Johanna 
Morell,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Freiin  Mathilde,  geb.  181 3,  lebt, 
welche  sich  1835  mit  Carl  v.  Chrismar  zu  Constanz  vermählte.  Freih. 
Anton,  geb.  1790,  Major  in  k.  niederl.  Diensten,  vermählte  sich  1822 
mit  Marie  Josephine  Philippine  Anciaux  von  Xamur ,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Töchter  stammen,  die  Freiinnen:  Caroline,  geb.  1826,  verm.  1845 
mit  Eduard  Schmid  und  Josephine,  geb.  1828. 

Oenpfil.  Tnsrhcnh.  d.  fri'ih.   HniMor,   1S5S.  S.  »94-9«  u.   I8fi3.  8.  64«  iiii't  49. 

3Iiiller  v.  Gnadeneg^,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  und  4  in 
Blau  ein  achtsi)eichiges,  goldenes  Mühlrad  und  2  u.  3  ebenfalls  in  Blau 
ein  einwärtssprihgcnder,  goldener  Löwe).  Ein  aus  dem  Herzogthum 
Neuburg  stammendes  Freiherrngeschlecht,  welches  früher  unter  dem 
Namen:  v.  Müller  auf  Gittiberg  und  Feldmühl.  s.  S.  386  aufgeführt 
wurde,  jetzt  aber  nach  dem  Markte  Gnadenegg  sich :  ,, Müller  v.  Gna- 
denegg'' schreibt.  Die  durch  die  Familie  selbst  neuerlich  bekannt  ge- 
wordenen genealogischen  Verhältnisse  derselben  sind  folgende :  als  SUunm- 
vater  des  Geschlechts  ist  Nicolaus  v.  Müller,  geb.  1611  und  gest.1678, 
pfalzneuburgischer  Landvoigt,  Pfennigmeister  und  Pfleger  zu  Burkheim, 
zu  neimen.  Der  Sohn  desselben,  Johann  Nicolaus  v.  M. ,  geb.  1634  u. 
gest.  1706,  pfalz-neuburg.  w.  Geh. -Rath  etc. ,  erhielt,  da  er  und  sein 
Vater  sich  die  rühmlichsten  Verdienste  um  das  Ilerzogth.  Neuburg  er- 
worben, 1703  den  kurpfälzischen  Freiherrnstand.  Sein  Sohn.  Freiherr 
Joseph  Felix,  pfalzneuburg.  Kämm.,  w.  Geh.-Rath  u.  Landschafts-('Oni- 
missar,  gelangte  in  den  Besitz  der  Rittergüter  Gittiberg  und  Feldmühl 
im  Neuburgischen ,  so  wie  durch  die  lichtenauische  Erbschaft  auch  in 


—     394    — 

den  der  Rittergüter'Lenting  und  Ilopperg  bei  Ingolstadt.  Derselbe  war 
vermählt  mit  Maria  Anna  Johanna  Charlotte  Freiin  v.  Hoclienkirchen 
zu  Paar  und  aus  dieser  Ehe  entspross :  Xaver  Frcih.  Müller  v.  Gnade- 
negg auf  Gittlberg,  Feldmühl  etc.,  geb.  1728  u.  gest.  1793,  pfalzbayer. 
Kämm.,  w.  Geh.-Rath  und  Regierungsrath  in  Neuburg,  vermählt  in 
zweiter  Ehe  1773  mit  Franzisca  Freiin  Pestalozza  v.  Tagmei-shoiin, 
gest.  1779.  Aus  dieser  Ehe  stammte  Jacob  Freih.  Müller  v.  Gnade- 
negg auf  G.  und  F.,  geb.  1774  und  gest.  1852,  k.  bayer.  Kämm.,  Stadt- 
gerich tsrath  und  Director  des  Handels-Gerichts  zu  Nürnberg .  verm.  in 
erster  Ehe  1809  mit  Walburga  v.  Bruckmayer,  gest.  1817  und  in  zwei- 
ter 1819  mit  Sophie  Freiin  v.  Juncker-Ober-Conreut  auf  Ruprechts- 
reut,  geb.  1793.  Dasjetzige  Haupt  der  Familie  ist  des  Letzteren  Sohn  aus 
erster  Ehe:  Nepomuk  Freih. Müller  v.  Gnadenegg,  geb.  1814,  k.  bayer. 
Major  im  4.  Artillerie  -  Regim. ,  verm.  1844  mit  Rosalie  v.  Krazeisen, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Luise,  geb.  1850,  zwei  Söhne 
leben  :  Carl,  geb.  1848  und  August,  geb.  1852.  Die  Halbgeschwister 
des  Freiherrn  Nepomuk  aus  des  Vaters  zweiter  Ehe  sind :  Freiin  Ve- 
ronica,  geb.  1827,  verm.  1849  mit  August  Gr.  v.  Pestalozza;  Freiherr 
Ludwig,  geb.  1821,  Besitzer  einer  Fabrik  in  München  und  Freih.  Mo- 
ritz, geb.  1832,  k.  bayer.  Kammerjunker  und  Unter- Auditor  zu  Lindau. 
Neben  den  S.  387  genannten  Quellen : 

Genenl.  Tascheiib.  d.  fmh.  Häus<r,  1857.  8.  507  ii.  50«  u.   ISH4.  S.  547.  —  r.  Meding,  IIT. 
8.  448. 

Müller  V.  Helmberg.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1802  für  Christian  Müller,  Second-Rittmeister  im  k.  k.  Dragoner-Regi- 
mente  Friedrich  Fürst  zu  Hohenlohe-Ingelfingen,  mit  dem  Prüdicate : 
V.  Helmberg; 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Grgänz.-Bd.  8.  335. 

Müller  V.  HohenthaL  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1809  für  Johann  Müller,  k.  k.  Oberstwachtmeister  im  Infant. -Regim. 
Victor  Prinz  Rohan,  mit  dem  Prädicate :  v.  HohenthaL 

Megtfrle  p.  Mühlfeld,  8.  2M. 

Müller  -  Homstein ,  Freiherren.  Ein  in  Oesterreich  blühendes, 
freiherrliches  Geschlecht,  aus  welchen  Heinrich  und  Christoph  Ghislain 
Freih.  v.  MüUer-Hornstein  1847  k.  k.  Kämmerer  waren.  Später,  1857, 
stand  Heinrich  Freih.  v.  M.-H.  als  Oberlieuten.  im  k.  k.  16.  Gensdar- 
merie-Regimente. 

Jahrb.  d.  deutschen  Adels.  1848.  8.  434.  —  Militnir-Sohemntisin.    d.  österr.  Kniserthiinm. 

Müller  V.  Klobnczinski  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts 
in  Blau  ein  silbernes  Ross  mit  braunem  Gurt  und  links  in  Gold  ein 
schwarzer  Greif).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  von  1855  für 
Ewald  Müller ,  Herrn  'auf  Blumerode  im  Kr.  Neumarkt  und  Policei- 
Commissarius,  mit  dem  Prädicate :  v.  Klobuczinsky. 

F>€ih.  V.  Lcde.bur,\\.  8.   127.  —    Rauer,  Adressbiuh.  IS57.  8.  152. 

Müller  V.  Lamothe,  Müller  v.  La  Mothe.  Altes,  schweizerisches, 
regimentsfähiges  Geschlecht  der  Stadt  Bern,  aus  welchem  schon  1294 
Peter  Müller  Rathsherr  des  grossen  Raths  war.  Als  nächster  Stammva- 
ter der  späteren  Sprossen  des  Geschlechts  wird  Hans  Müller  v.Lamothe 


—     395     — 

angenommen,  welcher  von  1550  bis  1572  als  Rathsherr,  Schaffner  von 
St.  Johann,  Staatsrath,  Stifts-Scliaftner  zu  Zoffingcn  und  Schultheiss  zu 
Thun  lebte.  Die  Nachkommen  bekleideten  ansehnliche  Aemtor  und 
Würden  in  der  Stadt  Bern  und  in  den  Provinzen  derselben  und  besas- 
sen  im  Waadt-Tiande  die  Herrschaften  Marnand,  Roverai  und  St.  Mar- 
tin und  den  Rittei*sitz  La  Mothc ,  von  welchem  sie  den  Reinamen  an- 
nahmen. Ein  M.  V.  L.-M.  war  1837  Lieutenant  im  k.  prcuss.  22.  Infant- 
Regimente. 

Left,  Sehwcixer-Lexicon,  Vlfl.  8.  526—28.   -  N.  Pr,    A.-L    Ilt.  S.  4:Vi.  -   FreiL  v.  Le- 
dtbur,  11.  S.  127. 

Müller  V.  Lauingen,  s.  Bd.  V.  S.  417  und  418:  Lauingen, 
Müller  von  Lauingen,  auch  Freiherren. 

Müller  V.  der  Lührie,  auch  Freiherren  (in  Blau  ein  goldtMier,  mit 
drei  rothen  Rosen  belegter  Sparren).  Schwedischer  Adels-  und  Frei- 
hermstand.  Adelsdiplom  vom  18.  l)ec.  1650  für  Bernhard  (Burkhardt) 
Müller  v.  d.  Ltihne,  k.  schwedischen  Generalmajor  u.  Freiherrndiplom 
vom  15.  März  1693  für  den  Sohn  desselben,  CarlLeonhard  M.  v.  d.L., 
ebenfalls  in  k.  seh w ed.  Kriegsdiensten.  Ersterer  starb  1670  als  k.schwed. 
General  en  ('lief  der  Cavallcrie,  Gouverneur  von  Schwedisch-Pommern, 
Oberst  eines  Cavallerie-Regiments  und  Herr  auf  Lndwigsburg,  Mellen- 
tin.  Netzow  etc.  in  Schwedisch-Pommern,  Letzterer  1707  als  k.  schwed. 
Generallieutenant,  Oberst  eines  Dragoner-Regiments  und  Erbe  der  vä- 
terlichen Güter.  —  Die  Familie  gehörte  ursprünglich  zu  den  Salzjunkern 
in  Lüneburg,  kain  später  nach  Schweden  und  erhielt  in  Schwedisch- 
Pommern  viele,  vorher  neuenkirchsche  Lehen.  Dieselben,  Ahlbeck, 
Balm,  Dargen,  Dewichow,  Hufe,  Mellentin,  Neuhoff,  Neukrug  und  Wa- 
schensee  im  Usedomschen ,  fielen  nach  dem  Tode  des  Obersten  Borck- 
hardt  M.  v.  d.  L.  dessen  Sohne,  dem  k.  Kammerherrn  Ludwig  Müller 
V.  der  Ltihne ,  zu  und  wurden  durch  Cabinetsbefehl  vom  Könige  Frie- 
drich IL  von  Preussen  vom  20.  März  1747  allodificirt  und  in  der  da- 
rauf erfolgten  Subhastation  von  dem  Kriegsrathe  v.  Mayenn  in  dem- 
selben Jahre  erkauft.  Später,  1784,  ist  das  Geschlecht,  zu  Ludwigsburg 
hei  Greifswald  etc.  gesessen,  erloschen. 

N.    l'r.  A.-L.   III.  S.  432  u.  Wi.  —  Frei/i  v.Ledebur,  II.  S.   127. 

Müller  zu  Leng:sfeld,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  von  Roth  u. 
Silber  der  Länge  nach  getheiltem  Mittelschilde ,  aus  dessen  Theilungs- 
linie  rechts  eine  halbe,  silberne  Lilie,  links  aber  ein  halbes,  achtspeichi- 
ges,  rothes  Mtihlrad  hervorgeht  und  zwar  so,  dass  beide  Stücke  genau 
aneinander  schliessen.  l  u.  4  quergetheilt :  oben  in  Blau  ein  schreiten- 
der, gekrönter,  goldener  Löwe  und  unten  in  Sin)er  sechs,  3  und  3 ,  mit 
der  8])it/e  nach  unten  gekehrte,  schwebende,  sich  einander  berührende 
rothe  Rauten  und  2  u.  3  in  Silber  ein  schrägrechts  fliessender,  schwar- 
zer Fluss,  auf  beiden  Seiten  begleitet  von  einer  golden  besaamten,  grün 
gekelchten ,  rothen  Rose).  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  6.  Juli 
1749  für  Georg  Heinrich  v.  Müller  zu  Lengsfeld  auf  Weilar  u.  Gehaus, 
füi-stl.  Sachs. -coburg-saalf.  w.  Geh.-Rath  u.  bevollm.  Abgesandten  des 
fränk.  Kreises  zur  Respicirung  der  hennebergischen  Kreisangelegenhei- 
ten, so  wie  Residenten  zu  Nürnberg.  —  Altes ,  nürnberger  Patricierge- 


—     396     — 

schlecht,  aus  welchem  Johann  Heinrich  v.  Müller,  geb.  1665  und  gest. 
1736,  fürstl.  sachs.-cob.-  und  meining.  w.  Geh.-Rath,  verm.  mit  Catha- 
rina  v.  Preu ,  vom  buchischen  Quartiere  die  s.  g.  Domherr  v.  Boyne- 
burgischen  immediaten  Rittergüter  zu  Stadt  Lengsfeld  mit  allen  Ge- 
rechtsamen erkaufte  und  darauf  bei  dem,  5.  Nov.  1735  zu  Neustadt  an 
der  Saale  gehaltenen  allgemeinen  rhön-werraschen  Ritter-Convente  mit 
seinem  Sohne,  Georg  Heinrich  v.  M.,  der  fränkischen  Reichsritterschaft 
in  dem  genannten  Cantone  einverleibt  wurde.  Georg  Heinrich  Freih. 
V.  Müller  zu  Lengsfeld  auf  Weilar  und  Gehaus,  s.  oben,  geb.  1694  und 
gest.  1750,  vermählte  sich  1716  mitAnnaBarbaraCatharina  v.  Schmidt 
zu  Altenstadt,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Friede- 
rike, gest.  1781,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Carl  Friedrich  Freiherrn 
V.  Hundeishausen,  k.  schwed.  und  fürstl.  hessen-casselschen  Obersten  u. 
in  zweiter  mit  Ernst  Ludwig  Freih.  v.  Breidenbach  zu  Breidenstein, 
Reichs-Burggrafen  zu  Friedberg  in  der  Wetterau,  k.  grossbrit.  u.  kur- 
brauhschw.-lüneb.  General-Major,  ein  Sohn  eutspross :  Freih.  Albrecht, 
geb.  1729  und  gest.  1792,  verm.  in  erster  Ehe  mit  einer  Freiin  v.Butt- 
lar  zu  Dietlahs  und  in  zweiter  mit  Eberhardine  Freiin  v.  Buttlar  zu 
Leinbach,  gest.  1827.  Aus  der  ersten  Ehe  stnmmten,  neben  einer 
Tochter,  Freiin  Antoinette,  veim.  mit  dem  Geh.-Rathe  Freiherrn 
V.  Spesshardt,  zwei  Söhne :  Freih.  Friedrich  und  Freih.  Heinrich  u.  aus 
der  zweiten  ein  Sohn:  Freih.  Adalbert.  Freih.  Friedrich,  kurhessischer 
Ober-Forstmeister ,  verm.  mit  einer  geb.  Ide ,  hat  eine  Tochter ,  Freiin 
Auguste,  welche  unvermählt  zu  Stadt  Lengsfeld  bei  Eisenach  lebt ,  hin- 
terlassen. Vom  Freiherrn  Heinrich,  verm.  in  erster  Ehe  mit  einer  Freiin  . 
V.  Bünau  und  in  zweiter  mit  einer  geb.  Meurer .  lobt  aus  zweiter  Ehe 
ebenfalls  in  Lengsfeld  eine  Tochter  und  vom  Freiherrn  Adalbert,  Kam- 
merherrn, verm.  in  erster  Ehe  mit  Henriette  Freiin  v.  Rotberg  und  in 
zweiter  Ehe  mit  einer  gebor.  Bohr  aus  Eisenach ,  stammt  aus  letzterer 
Ehe  eine  Tochter:  P>eiin  Mathilde,  verm.  mit  Aloys  P>eih.  v.  Ruffiu, 
k.  bayer.  Kammerjunker  etc.  —  Der  Mannsstamm  des  Geschlechts  ist 
erloschen,  doch  ist  nicht  bekannt,  in  welchem  Jahre  und  welcher  der 
zuletzt  genannten  drei  männlichen  Sprossen  des  Stammes  denselben  ge- 
schlossen habe. 

Gonoal.  Taschcnb.    d.  freihorrl.  Hfiusor,  1857.  S.  508-11  n.   1^64.  8.  MS.  —  Supplein.  za 
Rkhm.  W.-B.   111,   7. 

Müller  V.  Leopoldsdorf  (in  Blau  ein  rechtsgekehrter,  doppelt  ge- 
schweifter, goldener  Löwe).  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom 
25.  Aug.  1816  für  Johann  Christoph  Müller  (geb.  1786),  Besitzer  des 
Hammers  zu  Lcupoldsdorf  und  der  beiden  Rittergüter  Erkersreuth  und 
Meuselsdorf. 

V.  Lang,  Suppl.  S.  124  und  125.  —  W.-B.    d.  Kgr.  Bayern,  VH.  3S, 

MViller  V.  Lilienberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  März 
1793  für  Carl  Ludwig  Alexander  Müller,  herz,  württemb.  Rittmeister, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Lilienberg.  Derselbe  starb  als  württembergischer 
General  und  hinterliess  nur  eine  Tochter,  welche  sieb  mit  dem  General 
V.  Wolzogen  vermählte. 

Handscbriftl.  Notiz. 


—     397     — 

Müller  V.  Loewenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1767  für  Anton  Joseph  Müller,  Rittmeister  im  k.  k.  HusareiuRegimente 
Franz  Graf  Nädasdy,  mit  dem  Prädicate:  v.  Loewenfeld.  — Der  Stamm 
hat  fortgeblfiht.  In  neuester  Zeit  steht  Anton  Mttller  v.  Loewenfeld  als 
Lient.  in  der  k.  k.  Infanterie. 

M^gfilf  r.   MühlfeUi ,  Krg.-Bd.  S.  3^4.  —  Militär  •  Scliemnl.  d.  rt<itfrr.  Knist-rtlitnii^. 

Müller  V.  Morien.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1661  für  Hein- 
rich Adrian  Müller  und  Gottfried  Andreas  Müller ,  Gebrüder ,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Morien. 

Haiid«chrirtl.  Notis. 

Müller  V.  Mühlencron  (Schild  quer  getbeilt:  oben  in  Roth  ein 
weisser  Mühlstein  und  unten  in  Blau  ein  gohlencr,  dreizackiger  Felsen). 
Böhmischer  Adels-  u.  Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1710  für  Ernst 
Ferdinand  Müller  und  Christian  Müller,  Vettern,  mit  dem  Prildicate: 
V.  Mühlencron  und  Ritterdiplom  von  1728  für  Ernst  Ferdinand  Müller 
V.  Mphlencron.  —  Die  Familie  sass  1750  und  noch  1774  zu  Gross- 
Neudorf  im  Briegschen. 

Ufgerle  e.   Mühlf^ld:  Ktg.-Btl.  S.  180  u.   S.  3x4.  -    Fieih.  o.   LedeUur,    II.  S.  3{s4. 

Müller  V.  MVihlfels,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1855  für  Franz  Müller,  Hauptmann  1.  Ol.  im  k.  k.  Infant.-Regim. 
Erzh.  d'Este,  Nr.  32,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mühlfels. 

H-iihU.  luifil.  Noii/. 

Müller  V.  Mühlwerth.  P>bl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1781 
für  Johann  Nepomuk  Müller,  Militair-VerpHegs-Oberverwalter  in  Gali- 
zien,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mühlwerth.  —  Der  Stamm  blühte  in  zahl- 
reichen S[irossen  fürt.  Noch  1857  standen  sieben  derselben  in  der 
k.  k.  Armee:  Alexander  Müller  v.  Mühlwerth,  Oberst  bei  der  Kriegs- 
Marinc  u.  Linien-Schiffs- Capitain;  Vincenz  M.  v.M.,  Hauptmann  l.Cl. 
im  43.  Infant.-Regim.;  Moritz  M.  v.  M.,  Hauptmann  im  2.  Infant.-Reg. 
etc.  etc. 

Mff/-,l"  r.    Miihlf^hl,   S     J.il.  Milit.  Srheiiiat.  d.   <J«'stPrr.   Kfiiseilli. 

Müller  V.  Mühlstein.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1630  für 
Siegmund  Müller .  kais.  Hofkammerath ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Mühl- 
stein. — 

llaiwlschriul.  Nc.li/. 

Müller  V.  u.  zu  Müleg^,  auch  Ritter  und  Freiherren.  Erbländ.- 
österr.  Adels-.  Ritter-  und  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  von  1623  für 
Michael  Müller  aus  den  kaiserlichen  Erblanden,  mit  dem  Prädicate: 
V.  u.  zu  Mülegg;  Bestätigungsdiplom  des  der  Familie  zustehenden  Rit- 
terstandes von  1747  für  Johann  Jncob  Müller,  kaiserl.  llofageuten,  mit 
dem  erwähnten  Prädicate  und  Freiherrndiplom  von  1792  für  Christian 
Müller  V.  u.  zu  Mülegg,  ebenfalls  kaiserl.  Hofagenten. 

lla.KUcliriftl.    Notii.  —   bUyfrU  v.  Hü/it/eUl,  Brg.-Bd.  8.  80  u.   l»0. 

Müller,  Edle  v.  Müllenaii.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
für  Andreas  Müller,  k.  k.  Obersten  ,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Mül- 
lenau.  Derselbe  lebte  später,  1857,  im  Pensionsstimde  zu  Gratz.  Um 
dieselbe  Zeit  war  Carl  Müller  Edler  v.  Müllenau  Major  im  k.  k.  Infant.- 


—    398     — 

Regim.  Nr.  43  und  Eduard  Müller  Edler  v.  Mtillenau  Rittmeister  im 
k.  k.  7.  Uhlanen-Regimente. 

Haiidschr.  Notix.  —   Milit.-Srlu'inat.  d.  Oexterr.  Kaiserth. 

Müller  V.  Müllenburg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1803  für  Johann  Müller,  Second-Rittmcister  im  k.  k.  Dragoner -Regi- 
mente  F.  W.  Herzog  zu  Württemberg ,  mit  tlem  Prädicate :  zu  Mül- 
lenburg. 

M>-gfrle  V.   Mühl/eld,  Erg. -Bd.  8.  3S5. 

Müller  V.  Müllenfeld.  Erbländ.  -  östorr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1761  für  Georg  Franz  Müller,  k.  k. Hauptmann  im  Infant.-Regim.Graf 
Mercy-Argenteau,  wegen  34jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädi- 
cate: V.  MtiUenfeld. 

Mtijprle  c.  Miihtfplii,  S.  'iSI. 

Müller  V.  Müllenkampf,  Freiherren.  Diplom  von  1806  für  Erhard 
Müller,  k.  k.  Rittmeister  im  Chevaux-Legers-Rogimente  Fürrvt  Rosen- 
berg-Orsini,  mit  dem  Prädicate:  v.  Müllenkampf. 

MfiiTle  V.  Mähl/eld.  S.   IJ. 

3Iü]ler,  Edle  v.  Müllen  stein.  Erbländ. -österr.  Adelsstnnd.  Di- 
plom von  1786  für  Johann  Anton  Müller,  k.  k.  quiesc.  Ilof-Secrotair. 
wegen  43 jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Mül- 
lenstein. 

Mfi/flrie  e.   Mühl/Hd,  S.  V31. 

Müller  V.  Mylberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1749  für  Carl 
Ludwig  Müller,  holländ.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mylberg. 

nnnclsrhrifll.  Notix. 

Müller  V.  Nekarsfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1818  für  Carl  Müller,  k.  k.  Oberlieutenant  und  Postmeister  zu  Grodock, 
mit  dem  Prädicate*:  v.  Nekarsfeld.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In 
neuester  Zeit  war  Carl  Müller  v.  Nekai-sfeld  Major  im  9.  k.  k.  Uhlanen- 
Rogimente  und  Rudolph  M.  v.  N.  Oberlieutenant  im  6.  Uhlanen-Re- 
gimente. 

ihgrrU  V.   Mühl/eld,  S.  232.  —  Milit.-Scliemutisin.  d.  Oestcrr.  Kaiserth. 

Müller  V.  Nitterdorf.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1827  für  Adam  Heinrich  Müller,  k.  k.  Hofrath  u.  General -Consul  im 
Kgr.  Sachsen,  Geschäftsträger  an  den  h.  anhaltschen  u.  fürstl.  schwarz- 
burgischen  Höfen  etc.  mit  dem  Prädicate:  v.  Nitterdorf  (Nitersdorf). 
Derselbe,  geb.  1770  zu  Berlin  und  gest.  zu  Wien  19.  Jan.  1829  ohne 
männliche  Nachkommen  —  ein  Sohn  des  k.  prcuss.  Hofraths  Müller  u. 
Enkel  des  Predigers  Kuber  —  wa^:  zu  seiner  Zeit  als  staatswissen- 
schaftlicher Schriftsteller  sehr  bekannt.  Das  im  N.  Pr.  Adels -Lexicon 
angegebene  Prädicat:  v.  Rittersberg  ist  unrichtig. 

Haiidschriftl.   Notia.  -   N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  342.    —  Frfih.  e.   Ledehur,   U.     S.   127  n.   Hl. 
S.  HM. 

Müller  V.  Raneneck.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches 
ursprünglich  Raneneck  hiess.  Das  gleichnamige  Stammschloss,  auf 
welchem  die  Familie  ausstarb,  liegt  längst  in  Ruinen. 

r.  Uellbach,  II.  S.  148. 


—     399     — 

Müller  V.  Ranenthal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Pfä- 
dicate:  v.  Raiienthal.  In  neuester  Zeit  war  Heinrich  Müller  v.  Ranen- 
thal Official  in  der  k.  k.  Militair-Rechnungs-Branche. 

Ililit.-Schematism.  d.  Oeiterr.  Kaiüerth. 

Müller  V.  Reiebenstein  ,  Freiherren  (Schild  von  Gold  und  Blan 
Schrägrechts  getheilt:  rechts  ein  auf  einem  Felsen  stehender  rechtsge- 
kehrter,  zum  Fluge  geschickter,  schwarzer,  golden  gekrönter  u.  bewehr- 
ter Adler,  welcher  in  der  erhobenen  rechten  Klaue  eine  goldene  Stufe 
hält  und  links  ein  aus  der  Theilungslinie  halb  hervorgehendes ,  weisses 
Mühlrad).  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  7.  Dec.  1820 
fftr  Franz  Joseph  Müller  v.  Reichenstein,  k.  k.  Hofrath  der  allgem.  Hof- 
kammer. Derselbe,  geb.  1740  und  gest.  1825  —  ein  Sohn  des  k.  sie- 
benbürgischen  Thesauriats-Rath  Joseph  Müller,  welcher  durch  Diplom 
vom  24.  Juli  1788  mit  dem  Prädicate:  v.  Reichenstein  in  den  erbländ.- 
österr.  Adelsstand  erhoben  worden  war  —  hatte  22.  Jan.  1795  das  In- 
digenat  des  Grossfürstenthums  Siebenbürgen  erhalten  und  war  verm. 
rait  Margaretha  v.  Hehengarten,  gest.  1784.  Aus  dieser  Ehe  entspross, 
neben  einer  Tochter,  Freiin  Anna,  geb.  1773,  verm.  1792  mit  Matthias 
v.  Kimerle ,  k.  siebenbürg.  Tlicsauriats  -  Rath ,  ein  Sohn :  Freih.  Carl, 
geb.  1780.  k.  ungar.  Truchsess,  Bergrath  und  montanistischer  Buch- 
halter in  Siebenbürgen,  verm.  1816  mit  Johanna  v.  Hirling.  Aus  dieser 
Ehe  stammt  Franz  Freih.  Müller  v.  Reichenstein,  geb.  1819,  Hof-Vice- 
Kanzler  der  k.  siebenb.Hof-Canzlei.  Die  Schwester  desselben  ist:  Freiin 
Josepha,  geb.  1818. 

Megerle  v.  Mühlfeld.  8.  231  u.  Brg.-Bd.  S.  SO.  —  Geneal.    Taschenb.    d.    freih.    Häaser, 
IHSS.  8    300  u.  :501   u     1864.  S.  6J9. 

Müller  V.  Streitfeld,  M.  v.  Streitenfeld.  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  11.  Januar  1658  für  Martin  Müller»  wegen  in  k.  k.  Kriegs- 
diensten bewiesener  Tapferkeit,  mit  dem  Prädicate:  v.  Streitfeld.  Der- 
selbe, verm.  mit  Dorothea  Tugendreich  v.  Nostiz  auf  Wilckau,  starb 
später  mit  Hinterlassung  von  vier  Töchtern ,  welche  sämmtlich  durch 
Vermählung  in  adelige  Häuser  kamen. 

Handschrifll.  Notir.  —   Gauhf  ,  W.  8.  1«82. 

Müller  V.  Strömenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1818  für  Ignaz  Müller,  Obcrlieutenant  im  k.  k.  Infant.-Regimente  Freih. 
Palombini.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Der  gleichnamige  Sohn 
des  Diploms -Empiiingers  war  in  neuester  Zeit  Official  \,  Classe  in  der 
k.  k.  Militair-Rechnungs-Branche. 

Meyerl-  V.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  335.  —  Militnlr  -  SchciiiRtisni.  d.  Oesterr.  Kaisorthuriis. 

Müller  V.  Sturmtbal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1821  für  IgnazMüller,  Hauptmann  im  k.  k.  ersten  Artillerie-Regimente, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Sturmthal.  Der  Stamm  blühte  fort.  In  neuester 
Zeit  war  Eduard  Müller  v.  Sturmthal ,  k.  k.  Oberst ,  Commandant  des 

Raketen-Regiments. 

M*ffPrie  r.  Mühlf^id.  Erst. -Bd.  8.  WS.  —   MiliUir-SchcmatiAin.   d.    Oesterr.  Kaifterthiims. 

Müller  V.  Sylfelden,  Edle.  Reichsadelsstiind.  Diplom  vom  9.0ct. 
1700  (nach  anderen  Angaben  vom  Januar  1791)  filr  Johannes  Müller, 
kurmainzischen  Geh.  Staatsrath,  Staatsreferendar  u.  Director  der  kur- 


—     400     — 

rhoiniscJien  Kreisstände,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Sylfelden  (Sylvel- 
deu).  Derselbe,  t^eb.  1752  zu  Schaff hauson ,  wo  sein  Vater  Prediger 
und  Lehrer  an  der  lateinischen  Schule  war  und  gest.  29.  Mai  1809, 
rühmlichst  bekannt  als  einer  der  ausgezeichnetsten  Geschichtsschreiber 
Deutschlands  und  der  Schweiz,  bekleidete  in  seinem  mehrfach  bewegten 
Leben  mehrere  Aemter,  wurde  1793  wirklicher  Hof-Rath  bei  der  Geli. 
Staatscanzlei  zu  Wien,  später  erster  Gustos  an  der  kaiserl.  Bibliothek, 
1804  wirkl.  Mitglied  der  Academie  in  Berlin  und  Historiograph  des 
Hauses  Brandenburg  mit  dem  Titel  eines  Geh.  Kriegsraths ,  1807  k. 
westphtll.  Minister-Staats-Secretair  und  1808  k.  westph.  Staatsrath  und 
Generaldirector  des  öffentlichen  Unterrichts.  Von  seiner  ,,Geschiclite 
der  schweizerischen  Eidgenossenschaft''  waren  bis  zu  seinem  Tode  vier 
Bände  und  die  1.  Abtheilung  des  5.  vollendet  (Leipzig,  180ö — 1808) : 
die  Fortsetzung  bis  zum  ewigen  Frieden  mit  Frankreich  besorgte  Rob. 
Glutz  -  Blotzheim ,  Zürich ,  1816.  Von  seinen  sämmtlichen  Werken  er- 
schien eine  neue  Ausgabe  1831  in  vierzig  Bänden. 

UatKhcliriftl.  Notiz.  —  Lutt,  Nekfolog  derikwürd.  Schweizer,  8.  3JH~r>-j.  —  N.    l'r.     a.- 
L.  Hi.  J<.  4'U.  —   Freih.  v.    Lfdebur,  \\.  S.  127. 

Müller  V.  Zaklika.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1796 
für  Matthias  Müller,  Hausbesitzer  in  Lemberg,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Zaklika. 

Afftjerte  v-    Mühl/rltl,  Erg.-Bd.  8.  3S4. 

Müllern,  Müllern  aaf  MöUendorf  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber 
ein  blaues ,  das  Feld  ganz  tiberziehendes  Kreuz ,  mit  einem  goldenen 
Ankerkreuze  belegt  u.  2  u.  3  in  Roth  ein  rechtsfliegender  Schwan). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  8.  Juli  1787  für  Johann  Baptist  Mül- 
lern ,  Syndicus  und  Kanzlei  Verwalter  der  Reichsstadt  Wangen.  —  Der 
Stamm  blühte  fort  und  wurde ,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikcl-  des 
Kgi*.  Bayern,  in  der  Person  des  Sohnes  des  Diploms-EmpfÜngers :  Franz 
Ignaz  Andreas  v.  Müllern,  geb.  1755,  k.  bayer.  Legations- Raths  in 
München,  in  dieselbe  eingetragen. 

c.   Lang,  S.  4.'»:.    —    Tyrojf,  U.  100:   Hu.  v.  Müllern  auf  MöUendorf.      —    W.-B.    d.   Kgr. 
Bayern,   Vll.  A'.). 

Müllern  (in  Roth  ein  silbernes  Kammrad).  Ein  zu  dem  in  West- 
Preussen  begüterten  Adel  zahlendes  Geschlecht.  Nach  Rauer  war  der 
Landschafts- Rath  und  Kreis-Deputirter  v.  Müllern  1857  Herr  auf  Soss- 
now  im  Kr.  Flatow. 

Frri/>.  V.   Lfdehur,  U.  S.  li'H.  —   Rauer,  Adrosshuclj,  IHi?.  S.  15*2.  —    Tyroff ,  I.  7|. 

Müllern,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1707  für  Ignaz 
Müllern. 

Uaiidäcliriftl.  Notiz. 

Müllig  V.  Palmberg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1707 
für  Johann  Müllig,  Arzt  zu  Goerz,  mit  dem  Prädicate :  v.  Palmberg. 

Mey^rle  r.   Mühlfeld,  Rr-.  Bd.  8.  385. 

Müllmayer  V.  Siegesthurm.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1827  für  Johann  Mtillmayer.  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Siegesthurm. 

Uaiidschrifll.  Notiz. 


—     401     — 

Müllner.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1614  für  die  Gebrüder 
Matthias  Müllner  und  Sebastian  Müllner. 

Hniidüchriftl.  Notiz. 

Miillner.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1614  für  Franz 
Müllner,  kaiserlichen  Hofcaplan  und  für  den  Bruder  desselben. 

Handschrift!.  Notiz 

MVillner  Edle  v.  Marnan.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  11.  Juni  1844  für  Michael  Müller,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  Dra- 
goner-Regimente  Grossh.  v.  Toscana  Nr.  4 .  mit  dem  Prädicato :  Edler 
V.  Mamau.  Derselbe  lebte  später  als  k.  k.  Generalmajor  a.  D.  inWien. 
Ein  Sohn,  August  M.  Edler  v.  M.,  wurde  Lieutenant  im  k.  k.  52.  Inf.- 
Regimente. 

Handxchriftl.  Notiz.  -   Milit.-Schemat.  d.  Ocittorr.  KaiN«rth. 

MVillner  v.  Mühlbnrg.  Diplom  von  1808  für  Ludwig  Müllner, 
k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Artillerie-Feldzeugamte,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Mühlburg. 

M^gerU  o.   hfuhiffld ,  8.  232. 

Müllner  Edle  v.  Milldorf ,  Ritter.  Reichs-  und  böhmischer  Rit- 
terstand. Reichs-Rittcrdiplom  von  1733  für  Johann  Benedict  Müllner, 
Hofsecretair  der  K.  Elisabeth  Christine  von  Oesterreich ,  mit  dem  Prä- 
dicate: V.  Milldorif  und  böhmisches  Ritterdiplom  von  1735  für  Den- 
selben. 

Mtgtrlt  V.  Mühl/eld,  S.  l;J2. 

MVillner  v.  MtiUenau.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1672 
für  Johann  Müllner,  mit  dem  Prädicate :  v.  Müllenau. 

Ilaj)d!«cbrirtl.  Notiz. 

*  MVilmann  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein  roth 
gekleideter  Engel  mit  Schwert  und  Waagschaale  und  links  ein  "Wiesen- 
grund und  ein  Bach  mit  einer  Mühle).  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1676  für  Franz  Mülmann.  —  Sprossen  des  Stammes  sind  neuerlich  in 
k.  preuss.  Diensten  vorgekommen.  C.  F.  v.  M.  war  1834  k.  pr.  Ober- 
forster  zu  Kullick  bei  Johannsburg  und  1838  zu  Grondowken  in  Lit- 
thauen, 1841  war  ein  v.  Mülmann  Ober-Forstmeister  bei  der  Regierung 
in  Düsseldorf  und  ein  Hauptmann  v.  M.  stand  1853  im  k.  pr.  17.  Inf.- 
Regimente. 

Htndschriftl.  Notiz.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  342.  —  Vrfiih.  r.  Lfdebur,  U.  8.  128. 

MVilverstedt  (in  Silber  ein  freischwebender,  rechtsgekehrter,  hal- 
ber Hii-sch  mit  achtendigem  Geweihe  und  auf  dem  Helme  eine  aufrecht 
gekehrte,  in  den  Krallen  eine  Kugel  haltende  Greifsklaue).  Altes,  ur- 
sprünglich thüringisches,  aus  dem  gleichnamigen  Dorfe  bei  Erfurt  stam- 
mendes Adelsgeschlecht,  welches  in  Ostpreussen  zu  Auerfliess  u.  Scher- 
wisken  im  Kr.  Darkehmen  und  zu  Ostischken  im  Kr.  Tilsit  begütert 
wurde.  —  Zu  den  Sprossen  desselben  gehört  G.  A.  v.  Mülverstedt, 
früher  k.  preuss.  Appellat.  -  Gerichts  -Referendar ,  später  k.  pr.  Provin- 
zial-Archivar  zu  Magdeburg,  welcher,  ein  grosser  Freund  und  Kenner 
der  Geschichte  und  ihrer  Hülfßwissenschaften ,  auch,  wie  Freih.  v.  Le- 

Xnesehke^  Deutsch.  Adels-Lcx.  VI.  26 


—     402     — 

ilrluir  rahmt,  s^olir  schätzbare  Beiträge  für  die  Geschichte  des  Adels  der 
Trox  Hl'  TiviKsoii  golii»fert  hat. 

Mültxor.  lleichsadelsstaud.  I3estiitigung?diploiii  des  der  Familio 
/.iiMirhrudon  Adels  von  1639  für  die  in  kaiserlichen  Kriegs-  und  Civil- 
dlrnntfii  stehenden  Gebrüder  !Mült/er. 

llnii.N.-liiifil.  Ni>tix. 

Müiich,  M<'»neh,  3Iiinnich  (Schild  von  Silber  und  Roth  peschacht, 
init  /wi'i  blauen  Querbalken).  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht, 
Wflclufs  zu  Dornl)urg  an  der  Saale,  zu  Gosserstädt,  auch  München- Gos- 
»terstädt  a.  d.  Saale,  Wellnisen,  Merzkirchen  oder  Moritzkirchen,  Mar- 
tinskh'chen.  W'ürchhausen  a.  d.  Saale  etc.  sass.  —  Friedrich  und  Albi- 
nus  die  Münche  ei-sohienen  1180  auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg 
liegen  Herzog  Heinrich:  Heinrich  M.  lebte  1375  auf  dem  Rittersitze 
Würchhausen :  Hans  Münch  in  Würchhausen  kommt  1486  als  Haupt- 
mann in  .lena  vor:  Heinricli  und  Hans  Münch,  Ritter,  beirleiteten  14i>2 
lun  Kurfür^tt'ii  FrltMirich  111.  dm  Weisen  zu  Sachsen  auf  seiner  Reiso 
in  d.i-i  u'rlobtt»  l.jind:  Ilfinrieh  ^Frineh  auf  Rcrnsdorlf  war  1546  fürstl. 
fru^l.s.  K:ith  Mild  ll(»lmarseliall  zu  Ci()t])a :  r^hilii)))  Williflm  Münch  zu 
Wflro:;i:an-iMi  >t;irb  1600  aN  ffh^tl.  Rath  und  Anitshauptmann  zu  Vs'v'i- 
711;.-  wv.iX  «ublianl  M.  auf  AVürchhauscn  gebort«'  1614  am  Hofe  des 
l^-:.';:*i  AisüUM  zu  Sacl^iMi  zu  den  Kamnierjunkprn.  Von  Letzterem 
>:jir.:v.:i*  lli'iurii'h  (ifbliurd  v.  M.,  welcher  iiv^n-u  Knd«»  des  17.  Jahrb. 
ft>:'  <.•„■*>. 'n-iMsfujicli.  Rath  und  IIausmar>chall  war.  Ein  in  der  zwei- 
te.'- V,./'V'  di'<  17.  .lahrh.  nach  Dänemark  gekommener  Zweig  der  Fa- 
11,:.:  :.\\^  \\\Ak'\w\\\  ein  ()ber.st  v.  Müncli  in  Norwegen  vorkommt,  scheint 
iiv'»>.  '•v.jiiT  üi'blüht  zu  haben,  —  In  Thüringen  blieb  das  Geschlecht 
^r;.r  *.Nvh  be^lU»M't  und  siss  noch  1769  zu  München-Gosserstädt  und 
•"•->    li  Wnn'hliaustMi. 

V.    »      •  •.     ■  .  iii:in<ifi'lil'^i'lM'    riir..iiik.  S.  :\<r,,    _  H,».^-.  Gi^".'raph.  .T>iieii'(.  .    S.  4t'.  — 
.—  ■*     '»■'*  "•  •'"•    "  *•    'Ai".'»/«.   III.  T.il».   i;..  —   /..//.■/  ,  XXri    S.    i'i7.    —   Bi.ui0r- 

^.,...    /•■      '  Uli.'ii  \\  I  rr.i,  Tab.  \-<h    —    hniK.    v.   I.f  l ■'''.■•  i  ,    II.    .»i.   I.'^.     —   Sif'.tnacher,  I. 
^  V.ii^ii,    I  iiiiniifM^rh. 

Müiivli  (in  Silber  ein  schwarzgekleideter  Mönch  mit  rotheu  Schuhen 
^  ^viliiMu  Käppchen).  Altes,  schweizerisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
^'^^^•.»it  15.|.M»K  welches  nach  Strumpft'slch  in  zehn  Stämme  theilte.  Diese 
^^..  'S'  waren  die  Münche  v.  Müncheiwtein,  dieM.  zu  Münch.sberg.  die 
\  .,*  KoMMilirrg,  die  ^I.  zu  Landskron,  die  M.  genannt  Happen,  die 
^i^;u'  iicnannt  Schlegel,  die  ^1.  irenannt  Zwinger,  die  M.  genannt  De- 
i^^^Ki^  die  M.  V.  Ruren  und  die  M.  beigenannt  Ringeü.  welche 
^iatlich  i]n  Schilde  einen  Möncli  fühnen,  aber  verschiedenen  Helm- 
>^ii4»uvK  halten,  s.  auch  den  Artikel:  Münch  v.  ^[ü  nchenst  ein  , 
■  yjiuiil  Kö  wenst  ei  n  und  Münch  v.  Rosenberg. 

Vüiii^li  (in  Silber  zwei  rothe  Adlerllü!:el  mit   einwärtsgekehrton 

<^'liu'U)     Kill  ntu'h  im  IS.  Jahrb.  zu  dem  im  Rraun^^chweig - Lünebur- 

^^\)h'ii  brMülerten  Adel  gehörendos  Geschlecht .   welches  im  Manns- 

4|^uuui<  IV Vi»  mil  Philipp  v.  Münch.  h.  braunschw.-lflneburg.  Obermar- 

t|i))i,    Derselbe  setzte  den  üomcapitular  zu  Osnabrück,  später 


_     408     — 

kor-hannov.  Kammerherm  Philipp  Clamor  v.  dem  Basscbe  a.  d.  H.  Ip- 
penburg,  zum  Erben  eines  errichteten  Majorat-Fidei-Commisses,  unter 
der  Bedingung  ein,  Namen  u. Wappen  des  mit  ihm  erloschenen  münchi- 
schen  Geschlechts  anzunehmen.  Die  kaiserliche  Bestätigung  dieses 
letzten  Willens  erfolgte  durch  Diplom  vom  14.  Dec.  1773  und  das 
Wappen  wurde  als  gevierter  Schild  bestimmt:  1  u.  4  v.  d.  Bussche  und 
2  und  3  V.  Münch.  S.  den  Artikel:  Bussche,  v.  dem,  genannt 
V.  Münch,  Bd.  II.  S.  175. 

9.   Meding,  Tl.  8.  90. 

Münch,  Freiherren  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Mittelschild 
von  Gold  und  Silber  durch  einen  rothen  Querbalken  getheilt ,  aus  wel- 
chem ein  rechtsgekehrter,  bärtiger  Mönch  in  schwarzer  Kutte  und  Ton- 
sur, mit  beiden  Händen  ein  offenes  Buch  haltend ,  bis  zur  Brusthöhe  in 
die  obere,  goldene  Hälfte  emporwächst:  Stammwappen.  1  und  4  in 
Gold  ein  aus  der  Theilungslinie  halb  hervorbrechender,  golden  be- 
wehrter, schwarzer  Adler  und  2  und  3  in  Blau  ein  einwärts  aufsprin- 
gender, gekrönter,  goldener  Löwe,  welcher  einen  Eichenzweig  mit  drei 
Eicheln  im  2.  Felde  mit  der  rechten,  im  3.  mit  der  linken  Vorderpranke 
emporhält).  Beichsfreihermstand.  Diplom  vom  7.  Nov.  1788  fttr  Chri- 
stian (II.)  V.  Münch  ,  Herrn  auf  Aystetten,  Filseck,  Hohen -Mtihringen 
etc.  —  Altes,  der  unmittelbaren  Reichsritterschaft  in  Schwaben  einver- 
leibt gewesenes,  aus  Frankfurt  a.  M.,  wo  Peter  Mönch  um  1487  lebte 
und  zu  den  Patricieni  zählte,  stammendes  Adelsgeschlecht.  Mit  Chri- 
stian (1.),  geb.  1690  und  gest.  1757,  verm.  mit  Anna  Barbara  v.  Rau- 
mer, kam  die  Familie  1731  auch  in  das  augsburger  Patriciat  und  er- 
langte durch  Diplom  vom  4.  Apr.  1731  den  Reichsadelsstand.  Von 
Christian  (I.j  v.  Münch  stammte  Freih.  Christian  (II.),  geb.  1752  und 
gest.  1821,  verm.  mit  Jphanna  v.  Raumer,  geb.  1762,  welcher  durch 
die  von  ihm  theils  ererbten ,  thcils  käuflich  erworbenen  Herrschaften 
Aystetten,  Filseck,  Hohen-Mühringen  etc.  die  Aufnahme  unter  die  un- 
mittelbare Reichsritterschaft  in  Schwaben  erlangte.  Eine  Schwester 
desselben,  Anna  Carolina  Barbara  v.  M.,  geb.  1754,  war  mit  dem  Ban- 
quier  Carl  Friedrich  v.  Lausberg  zn  Augsburg  vermählt.  Den  Stamm 
setzte  der  Sohn  des  Freih.  Christian  (IL):  Freih.  Friedrich  (I.)  fort. 
Derselbe,  geb.  1788  und  gest.  1856,  k.  bayer.  Kämmerer,  vermählte 
sich  1824  mit  Wilhelmine  Freiin  Schertel  v.  Burtenbach,  geb.  1805  u. 
aus  dieser  Ehe  entspross:  Freih.  Friedrich  (H.),  geb.  1834.  Die  Schwe- 
ster desselben  ist:  Freiin  Caroline,  geb.  1824.  —  Freih.  Friedrich  (I.) 
wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  mit  seinem 
älteren  Bruder,  dem  Freih.  Johann  Ludwig  auf  Aystetten,  Mühringen 
und  Filseck,  geb.  1781 ,  k.  bayer.  Kämmerer,  welcher  später  ohne 
Nachkommen  starb ,  in  die  Freih errnclassc  derselben  eingetragen. 

V.  Lnny,  8.  189.  -  Vaat,  Adelsbuch  d.  Kgr.  WurtteiDberg  ,  «.  274  und  75.  —  Oetieal. 
Tasclienh.  d.  fr«^ih.  Häuser,  1S6'J.  8.  539  u.  40  u.  lSt;4.  S.  647.  —  Tyro£,  I.  94.Kr.2:  Stamm- 
wappon.  Nr.  3  :  v.  M.  und  Nr.  4  :  R.  Panncr  u.  F.  Hn.  v.  M.  und  Siebenkees,  I.  8.  115—123. 
-  W.-  B.  d.  Kgr.  Bayeru,  III.  64:  Freih.  v.  M.  u.  r.    Wölckern ,  Ahth.  3. 

Münch  V.  Bellinghausen ,  Freiherren  u.  Grafen  (Schild  geviert: 
1  u.  4  von  Silber  und  Roth  der  Länge  nach  getheilt  mit  einem  auf- 
rechten, bis  an  den  obern  Rand  des  Feldes  reichenden  Sparren  von  ge- 
♦  26* 


—     404     — 

wechselten  Farben,  welcher  oben  an  der  Spitze,  so  wie  nach  unten  an 
beiden  Schenkeln ,  mit  einer  Eichel  von  natürlicher  Farbe  belegt  ist : 
Stanimwappen ,  und  2  und  3  in  Blau  zwei  schrägrechts  gelegte ,  gol- 
dene ,  durch  drei  Ringe  zusammengehaltene  Stäbe  mit  hakenförmigen, 
auswärts  gekrümmten  Enden:  Bellinghausen).  Reich sfreiherrn-  u.  erb- 
länd.-österr.  Grafenstand.  Freiherrndiplom  im  kur-pfalz.-bayer.  Reichs- 
vicariate  vom  6.  Juli  1745  für  Johann  Joachim  Georg  (I.)  v.  Münch, 
kaiserl.  Reichshofrath ,  mit  dem  Prädicate  :  v.  Bellinghausen ;  Erneue- 
rungs-  u.  Bestätigungsdiplom  des  der  Familie  zustehenden  Beichsfrei- 
herrnstandes  für  die  Söhne  des  Freiherrn  Johann  Joachim  Georg  (I.) : 
Franz  Joseph  Freih.  M.  v.  B.,  kaiserl.  Reichshofrath,  Johann  Joachim 
Georg  (IL),  kurtrierschen  Geh.-Rath  und  Hof-Gerichts-Director  u.  Con- 
stantin  Carl  Joseph,  k.  k.  Feld-Kriegs-Commissair  mit  dem  betreffenden 
Prädicate  und  Grafendiplom  von  1831  für  Joachim  Eduard  Freiherm 
v.  Münch-Bellinghausen ,  k.  k.  Geh.  -Rath.  Präsidialgesandten  und  be- 
volhn.  Minister  bei  der  deutschen  Bundes -Versammlung  zu  Frankfurt 
a.  M.  etc.  in  Anerkennung  seiner  umsichtigen  Verwaltung  des  ihm  über- 
tragenen hohen  Postens.  —  Der  Stammvater  des  zu  hohem  Ansehen 
gelaugten  Geschlechts  v.  Münch-Bellinghausen  ist:  Georg  Münch,  kur- 
trierscher  Amtsschreiber  u.  nachheriger  Geh.-Secretair  des  Erzbischofs 
Jacob  III.  von  Retz,  welcher  durch  kaiserl.  Diplom  vom  fi.  Aug.  1580 
in  den  Reichsadelsstand  erhoben  wurde.  Der  Sohn  desselben  aus  der 
Ehe  mit  Anna  v.  Itterbach :  Johann,  geb.  1596  zu  Scheineck  im  Erz- 
bisthum  Trier ,  vermählte  sich  mit  Anna  Maria  v.  Catterbach  und  sein 
Enkel:  Christian  Georg,  geb.  1617,  kurfüretl.  triersch.  Amtmann  zu 
Numegen  mit  Elisabeth  v.  Bellinghausen,  der  Letzten  ihres  alten  west- 
pbälischen  Adelsgeschlechts,  s.  Bd.  I.  S.  292.  —  Der  Sohn  aus  dieser 
Ehe :  Heinrich ,  welcher  nach  seiner  Vermählung  mit  Anna  Benigna 
V.  Heister  als  fürstl.  Rath  und  Bürgermeister  zu  Jülich  starb,  hinterliess 
unter  mehreren  Kindern  den  Sohn:  Johann  Heinrich,  Rath  und  Refe- 
rendarius  zu  Pfalz  und  Schöffe  des  fürstl.  Criminalgerichts  zu  Jülich, 
dessen  Sohne  aber,  Johann  Joachim  Georg(I.),  kurtrierschem  Geh.-Rathe 
und  Hofcanzler,  wurde  durch  Diplom  von  1744  der  Reichsadelsstand 
seiner  Vorfahren  bestätigt  und  später,  s.  oben,  der  Freiherrnstand  ver- 
liehen u.  zwar  unter  Bestätigung  des  althergebrachten  Prädicats :  v.  Bel- 
linghausen. Durch  die  drei  oben  genannten  Söhne  desselben  aus  zweiter 
Ehe  mit  Franzisca  Wilhelmine  Wirth,  gest.  1791 ,  entstanden  drei  Li- 
nien des  Geschlechts ,  die  ältere ,  mittlere  und  jüngere ,  welche  in  zahl- 
reichen Sprossen  fortblühten.  Die  genealogischen  Verhältnisse  und 
Stammreihen*  dieser  drei  Linien'  sind  folgende:  ältere  Linie:  Joseph 
Freih.  Münch  v.  Bellinghausen,  geb.  1735  und  gest.  1802,  kais.  Reichs- 
Hofrath,  s.  oben:  Elisabeth  Freiin  v.  Penkler,  gest.  1840;  —  Freiherr 
Heinrich  Joachim  Cajetan,  geb.  1773  und  gest.  1823,  kurhess.  Geh.- 
Rath  umi  Hof-Kammer-Director :  Maria  Görger,  gest.  1839;  —  Freih. 
Joseph  Heinrich  Franz,  geb.  1800  u.  gest.  1861,  grossh.  hess.  w.  Geh.- 
Rath,  Oberst -Ceremonienmeister  und  Oberst -Kammerherr:  erste  Ge- 
mahlin: Antonia  v.  Heckel,  geb.  1851 ;  zweite  Gemahlin:  Marie  Freiin 
y.  Münch-Bellinghausen;  —  Freiherr  Joachim  (H.),  geb.  1833,  k.  k. 


—     405     — 

Legationsratli  bei  der  kaiserl.  Botschaft  zu  Paris.  Die  Halbschwestern 
desselben  aus  der  zweiten  Ehe  des  Vaters  sind :  Auguste,  geb.  1857, 
und  Constanze,  geb.  1859.  —  Die  vier  Brüder  des  Freihcmi  Heinrich 
Joachim  Cajetan  waren  die  Freiherren:  Cajetan,  Georg,  Anton  und 
Joachim  (I.).  Freih.  Cajetan,  geb.  1776  und  gest.  1831 ,  k.  k.  Staats- 
und .Confer.-Kath,  war  in  erster  Ehe  vermählt  mit  Theresia  Freiin 
V.  Deuster,  gest.  1810,  und  in  zweiter  mit  Maria  Anna  Freiin  Gulden- 
mftllerv.  Guldenst^in,  geb.  1791.  Aus  der  ersten  Ehe  stammt  Frei- 
herr Franz,  geb.  1806  —  als  Dichter  unter  dem  Namen:  Fried- 
rich .Halm  bekannt  —  Ehren -Doctor  der  Philosophie,  Mitglied  des 
Herrenhauses  des  Reichsraths  auf  Lebenszeit ,  k.  k.  Hoifrath  und  erster 
Custos  der  k.  k.  Hofbibliothek,  verm.  1826  mit  Sophia  Freiin  v.  Schloiss- 
nigg,  geb.  1805,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  entspross:  Freiin  Fe- 
licie,  geb.  1827,  verm.  1857  mit  Bernhard  Freih.  v.  Hornstein- Buss- 
mannshausen, k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.  —  Freih.  Georg,  geb. 
1783  und  gest.  1837,  hat  aus  der  Ehe  mit  Caroline  Freiin  v.  IToovel 
a.  d.  H.  Dudenrodt,  geb.  1800,  einen  Sohn  hinterlassen:  Freih  Carl, 
geb.  1820,  k.  k.  Oberstlieutenant.  —  P>eih.  Anton,  geb.  1785,  wurde 
k.  k.  w.  Geh.  Rath  und  war  früher  Sectionschef  im  Ministerium  der 
Finanzen.  —  Graf  Joachim  (I.),  s.  oben,  geb.  1786,  Herr  der  Herr- 
schaften Merkenstein  und  Kottingbrun  in  Oesterreich,  brachte,  wie 
angegeben,  den  Grafenstand  in  die  Familie.  —  Mittlere  Linie :  Freih. 
Franz  Theodor,  geb.  1787,  Sohn  des  1809  verstorbenen  Freih.  Jo- 
hann Joachim  Georg  (11.)  s.  oben,  aus  der  Ehe  mit  Johanna  Alide 
Walburga  v.  Kempis,  gest.  1813  —  ist  k.  preuss.  Kammerherr  und 
Geh.  Regierungsrath  in  Cöln.  —  Jüngere  Linie:  Freih.  Constantin  (H.), 
geb.  1789  —  Sohn  des  1838  verst.  Freih.  Constantin,  s.  oben,  aus 
der  Ehe  mit  Josepha  Freiin  v.  Gillern,  Erbin  der  Herrschaft  Koritschan 
in  Mähren,  gest.  1825  —  k.  k.  Hoifrath  der  ehemaligen  vereinigten 
Hofkanzlei,  verm.  1816  mit  Josephine  Waltsch,  geb.  1794,  aus  wel- 
cher Ehe  ein  Sohn  stammt:  Freih.  Carl,  geb.  1817,  Hof-  und  Mini- 
sterial  -  Secretair  im  k.  k.  Ministerium  des  Aeussern,  verm.  1848  mit 
Ernestine  Popper.  Der  Bruder  des  Freih.  Constantin  (IL):  Freiherr 
Joseph,  geb.  1794,  Herr  der  Herrschaft  Koritschan  mit  dem  Gute 
Mauchnitz  in  Mähren,  Besitzer  von  Deutsch- Brodersdorf  in  Nieder - 
Oesterreich,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1828  mit  Theresia  Freiin 
V.  Doblhoff-Dier,  gest.  1846  und  in  zweiter,  1847,  mit  Elisabeth  Freiin 
V.  Doblhoff-Dier,  geb.  1810,  Schwester  der  Vorigen.  Aus  der  ersten 
Ehe  entspross,  neben  zwei  Töchtern,  Josephine.  geb.  1829  und  Theresia, 
geb.  1840,  ein  Sohn,  Freih.  Felix,  geb.  1828,  k.  k.  Statthalterei- 
Concipist,  aus  der  zweiten  aber  Freiin  Walburga  Victoria ,  geb.  1848. 

IJörnehfhnnnn ,  firnnml.  adH.  Wappen.  H.  21-25.  —  Megcrle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8. 
.so.  —  r.  SchGn/eld,  Adel»i»chein»t.  1."  8.  152—64.  —  Deutsche  Grafeuii.  d.  Qegenw.  II.  8. 
isy  u.  40.  —  GeiieaJ.  Ta-^rhenb.  d.  freih.  Hiufler',  1848.  8.  •.'56—60  ii.  1863,  8.  650—52.  — 
tiaucal.  Taschenb.  d.  grüfl  Häaser>.  1864.  .s.  572  und  btstor.  Handb.  cu  demselben  8.  628.— 
W.-ß.  d.  preuss.  lU.einprov.  l.  Tab.  87  Nr.  173  8.  81:  F.  H.  v.  M.-B.  —  W.  -  B.  d,  öjjtotr. 
Moii.  XI.  8.  94.  —    Htjrfl,  1.  8.  21-24.  —  XnesehJt« ,  H.  8.  307  u.  308:  F.  H.  v.  M.-B. 

Miinch  V.  Baseck.  Eine  Seitenlinie  der  hessischen  Familie  v.  Bu- 
seck ,  welche  das  alte  Buseck'sche  Stammwappen  (in  Gold  ein  rechts- 
gewendeter, abgerissener,  schwarzer  Widderkopf  mit  gewundenen,  gol- 


—    406     — 

denen  Hörnern  und  ausgestreckter  Zunge)  führte,  dieselbe  kam  auch 
im  Darmstädtschen ,  Schleswigischen,  Vläniischen  u.  s.  w.  vor ,  s.  Bd.  II. 
S.  170:  im  Artikel:  Buseck,  Busseck,  Freiherren.  — 

Mtinch  V.  Münchenstein ,  genannt  Loewenburg  (Schild  geviert : 
1  und  4  in  Blau  ein  goldener  Löwe  mit  doppeltem  Schweife  und  2  u.  3 
in  Silber  ein  blaugekleideter  Möncb ,  welcher  eine  Hand  ausstreckt). 
Altes,  schweizerisches  und  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu 
dem ,  in  viele  Linien  geschiedenön  Stamme  der  Münche  in  der  Schweiz, 
s.  S.  402 ,  gehörte  und  wechselsweise  mit  den  Reichen  v.  Reichenstein 
das  Erbkämmerer  -  Amt  des  Hochstifts  Basel  bekleidete.  Hartmann 
Münch  zu  Münchenstein  war  von  1403  bis  1423  Bischof  zu  Basel  und 
noch  1738  kommt  Beatus  Antonius  Münch  v.  Münchenstein,  genannt 
Loewenburg  als  Dom-Cantor  zu  Costnitz  vor. 

Oauhg ,  I.  8.  1432  it.  »3.  —  9.  Hattstein.  III.  8.  t84  des  Supplemente.  —  Büsching,  Erd- 
beschreibung, .'>.  Aufl.  Iir.  1.   8.  1157:  M.  v.  M.  gen.  Loucuburg.  —  v.  Meding  ^  1.  8.  404. 

MVinch  V.  Rosenberg  (im  Schilde  ein  Mönch,  welcher  in  der  Rech- 
ten eine  Rose,  oder  zwei  Lilien  an  einem  Stiele,  emporhält).  Altes, 
zu  dem  schweizerischen  Stamme  der  Münche  gehörendes  Adelsge- 
schlecht, welches  auch  nach  Franken  kam  und  dem  Ritter  -  Canton  Ot- 
tenwald  einverleibt  war.  —  Hans  Mönch  v.  Rosenberg ,  Kämmerer  zu 
Mainz  siegelte  1455. 

9.  Oudenust    Cod.  dipl.,    F.  8.  732  u.    II.    8.   477.   —   Biedermann,    Canton    Ottenwald, 
Tab.  392  u.  93  —  p.  Meding ,  IIl.  8.  550. 

Münchhansen,  auch  Freiherren.  Eins  der  ältesten  und  ange- 
sehensten ,  gliederreichsten ,  niedersächsischen  und  thüringisehen  Adels- 
geschlechter,  welches  sich  weit  ausbreitete  und  im  Braunschweig - 
Lttneburgischen,  in  Thüringen,  Westphalen,  im  Brandenburgischen, 
Anhaltschen,  Bückeburgischen,  Braunschweig-Wolfenbüttelschen,  Hes- 
sen-Schaumburgischen, Lippe- Detmoldschen,  Waldeckschen  u.  s.  w. 
ansehnliche  Güter  erwarb.  —  Einer  Familiensage  nach  soll  der  ur- 
sprüngliche Name  des  Geschlechts  Hausen  und  dasselbe  bis  auf  einen 
Mönch  im  Kloster  Loccum  (Fürstenthum  Kaienberg ,  Kgr.  Hannover) 
ausgestorben  gewesen  sein.  Der  Papst  habe  ihm  daher  die  Freiheit 
ertheilt ,  in  den  ehelichen  Stand  zu  treten ,  und  er  habe  einen  Sohn : 
Heino ,  gezeugt ,  welcher ,  nachdem  er  unter  K  Friedrich  H.  gegen  die 
Saracenenen  gefochten,  1212  mit  dem  Hause  Sparenberg beliehen  und, 
des  früheren  Standes  des  Vaters  wegen ,  Münchhausen  genannt  worden 
sei.  Mit  Heino's  beiden  Söhnen :  Heino  H.  und  Statins  (I.)  schied  sich 
der  Stamm  in  zwei  Linien ,  in  die  schwarze  und  weisse  Linie.  Der  Stif- 
ter der  schwarzen  Linie,  Heino  (IL),  hatte  zwei  Söhne,  Statins  (U), 
dessen  Nachkommen  nach  Curland  gekommen  sind,  und  Heino  HI., 
welcher  um  1360  das  alte  Stammhaus  Münchhausen  unweit  Loccum  be- 
wohnte. Die  Nachkommenschaft  •  des  jüngeren  Sohnes  des  Letzteren : 
Ludolph,  welche  1433  die  Erbmarschallwürde  im  Stifte  Mindeh  erhielt, 
erlosch  1598,  die  Nachkommenschaft  des  älteren  Sohnes:  Dietrich, 
aber  blühte  fort.  Dietrich's  Enkel,  Hilmar,  kaufte  Leitzkau  bei  Je- 
richow  und  commandirte  später,  1558,  als  spanischer  General  die 
deutsche  Infanterie  gegen  die  Franzosen  in  dem  siegreichen  Treffen  bei 


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Grevelingen.  Von  dem  Sohne  desselben,  Statins  (lU.),  Herrn  anf  Leitz- 
kan,  Bevem  u.  s.  w.,  fttrstl.  braunschw.  Drost  zu  Gruna,  stammte  Eil- 
mar  Ernst  auf  Dornburg ,  des  deutschen  Ordens  Ritter  und  Comthur  zu 
Wiet^rsheim,  dessen  Sohn,  Johann,  Domherr  zu  Halberstadt,  1674 
die  Domburgische  Nebenlinie  schloss.  —  Von  Dietrichs  Bruder  Hil- 
mar (ü.) ,  Drosten  zu  Artzen ,  Herrn  auf  Schwöbber ,  Rinteln  u,  s.  w. 
entsprosstenYiborius  und  Philipp  Adolph.  Liborius  war  ebenfalls  Drost 
zu  Artzen  und  seine  Nachkommen  sassen  später  zu  Rinteln ,  Voldagsen 
und  Neu-Münchhausen,  Philipp  Adolph  aber,  Herr  zu  Leitzkau  und 
Wendüngshausen ,  war  Drost  zu  Elbingerode  und  später  mehrerer 
Reichsfürsten-  und  Grafen  Geh.  Rath.  Derselbe  starb  1657  mit  Hin- 
terlassung dreier  Söhne :  Hilmar  (HL),  Christoph  Friedrich  und  Ger- 
lach Heino.  Hilmar  (IH.)  auf  Neuhaus,  Leitzkau  u.  s.  w.  starb  1672 
als  Präsident  und  Land -Drost  zu  Jever,  nachdem  er  seinen  Ast  mit 
einem  Sohne ,  Anton  Eriedrich ,  fortgesetzt  hatte.  Christoph  Friedrich,- 
Herr  auf  Ahausen,  Leitzkau  und  Hobeck,  gest.  1700,  Domherr,  Ober- 
Steuerdirector  und  Landrath  zu  Halberstadt,  hatte  vier  Söhne,  von 
denen  noch  1717  Christian  Wilhelm  auf  Möckern  als  Domherr  zu  Hal- 
berstadt, Hilmar  (IV.),  als  Domherr  zu  Magdeburg  und  Johann  Fried- 
rich auf  Alt-Leitzkau  lebten.  Gerlach  Heino,  Herr  auf  Wendlinghausen, 
Steinburg  und  Straussfurt,  gest.  1710,  kurbrandenburg.  Eammerherr 
und  Oberst -Stallmeiser,  hatte  seinen  Ast  mit  fOnf  Söhnen  fortgepflanzt, 
von  denen  Ernst  Friedemann,  fürstl.  sächs.  Hofmeister  zu  Weimar  und 
Gerlach  Adolph  auf  Straussfurt,  kurbraunschweig.  erst  Ober- Appella- 
tions- ,  später  w.  Geh.-  und  Staats-Rath  und  Grossvogt  zu  Zelle  wurde. 
Letzterer  erhielt  den  freiherrlichen  Titel.  Aus  dieser  Linie,  welche  in 
Gold  einen  gehenden  Cistercienser  Mönch  führt,  dem  die  schwarze 
Kappe  den  Rücken  hinunterhängt ,  der  die  rechte  Seite  einwärts  kehrt 
und  in  der  Rechten  einen  oben  gekrümmten ,  rothen  (auch  schwarzen) 
Stab,  dessen  Krümmung  über  die  Hand  hervorragt,  hält  und  der  mit 
der  Linken  einen  rothen  Riemen  umfasst ,  an  welchem  das  Breviarium 
in  einem  rothen  Futteral  hängt,  Hess  sich  im  15.  Jahrh.  ein  Zweig  in 
Liefland  nieder,  von  welchem,  wie  schon  erwähnt,  Nachkommen  in 
Curland  Jebten.  Von  denselben  war  Johann  v.  M.  um  1540  Bischof  auf 
der  Insel  Oesel  und  verkaufte  dieselbe  an  Dänemark.  —  Die  weisse 
Linie ,  welche  im  Schilde  den  Mönch  silbern  bekleidet ,  mit  schwarzer, 
vorn ,  an  den  Seiten  und  hinten  herabhängender  Einfassung  und  mit 
einer  schwarzen ,  zurückgeschlagenen  Kappe ,  in  den  Händen  einen  ro- 
then Stab  und  einen  rothen  Beutel  haltend,  führt,  stiftete  des  oben 
genannten  Heino  I.  jüngerer  Sohn:  Statins,  dessen  Urenkel,  Liborius  (L), 
1516  starb.  Der  gleichnamige  Enkel  des  Letzteren,  Drost  zu Lauenau, 
Herr  auf  Apelern,  Lauenau,  Oldendorf  u.  s.  w.  hinierliess  drei  Söhne; 
Lndolph  zu  Oldendorf,  Otto,  Drosten  zu  Arenburg,  und  Claus,  Drosten 
zu  Lauenau ,  welche  sämmtlich  den  Stamm  fortsetzten.  Von  den  En- 
keln des  Letztern  war  Busso,  gest.  1697,  herz,  braunschweig.  Geh.- 
Rath,  Consistorial-Director  und  Grossvoigt  zu  Wolffenbüttel  und  Hie- 
ronymus,  Herr  auf  Apelern,  Nienfelde  und  Linden,  fürstl.  braunschw. 
Premier -Minister,   Geh.-Rath,  Kammer -Director  und  Domherr  zu 


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Magdeburg.  —  Beide  Linien  haben  dauernd  fortgebiüht  und  von  den 
Sprossen  derselben  sind  viele  zu  hohen  Ehrenstellen  gelai>gt  und  in  wei- 
ten Kreisen  bekannt  geworden.    Obenan  unter  denselben  steht  Gerlach 
Adolph  Freih.  v.  Münchhausen,  geb.  1688  zu  Berlin  und  gest.  1770 
als  kurbraunschw.-ltineb.  Premierminister  zu  Hannover,  berühmt  als 
deutscher  Staatsmann ,  dessen  ausgezeichnete  Verdienste  namentlich  um 
die  unter  seiner  thätigen  Mitwirkung  1734  gestiftete  Universität  Göt- 
tingen, deren  erster  Curator  derselbe  32  Jahre  hindurch  war,  ihm  ein 
dauerndes,  ehrenvolles  Andenken  sichern.  Nächstdem  mögen  hier  noch 
genannt  sein:  Otto  Freih.  v.  M. ,  geb.  1716  zu  Schwöbber  bei  Hameln 
und  gegt.  1774,  Land-Drost  zu  Hameln  u.  s.  w,  und  Verfasser  des  zu 
seinerzeit  sehr  bekannten  Werkes;  *der  Hausvater»,  Hannover  1765, 
und  1773,  6  Bände;  Ernst  Friedemann  Freih.  v.  M. ,  geb.  1724  und 
gest.  1784  als  k.  preuss.  w.  Geh.  Staats-  und  Justizminister,  erster' 
Präsident  des  Kammergerichts,  Domherr  zu  Magdeburg  u.  s.  w. ;  Hiero- 
nymusCarl  Friedrich  Freih.  v.  M..  gest.  1797,  Herr  auf  Rinteln  und  Bo- 
denwerder ,  k.  russ.  Rittmeister  a.  I). ,  bekannt  im  Kreise  seiner  vielen 
Freunde  als  Erzähler  der  meist  an  das  Wunderbare  grenzenden  Thaten 
und  Ereignisse  im  Türkenkriege  und  der  vielen  Anekdoten  aus  dem 
Leben  der  Hunde  und  Pferde  und  der  Begegnisse  der  Jagd ,  welche, 
leider  sehr  unzart ,  der  Dichter  Bürger  mit  vielen  Ausschmückungen 
und  durch  fremde  Zusätze  vermehrt ,  mit  Nennung  von  Münchhausen's 
Namen,  unter  dem  Titel:  «Wunderbare  Abenteuer  und  Reisen  des  Herrn 
V.  Münchhausen,  aus  dem  Engl.  London  (Göttingen)  1787,  zum  grossen 
Aerger  des  gemüthlichen  Erzählers  bekannt  machte ;  Carl  Ludwig  Aug. 
Heino  Freih.  v.  M.  a.  d.  H.  Oldendorf .  geb.  1759  auf  einer  Weselinsel . 
im  Schaumburgischen,  der  treue  Freund  Seume's,  erst  in  kurhess.  Dien- 
sten, seit  1808,  nachdem  er  eine  Stelle  als  k.  westphäl.  Divisions-Ge- 
neral ausgeschlagen,  Forstmeister,  später,  seit  1814  auf  seinem  alten 
Stammschlosse  Suedestorp   am  Steinhuder-See  in  glücklicher   Häus- 
lichkeit den  Wissenschaften  lebend,  Herr  auf  Gross -Oldenburg  u.  s.  w., 
und  der  k.  hannov.  Geh.  Kammerrath  Freih.  v.  M.,  um  1837  a.  o.  Ge- 
sandter und  bevoUm.  Minister  am  k.  preuss.  Hofe.  —  Die  Familie  ge- 
hört im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  der  Güter  Bodenwerder,  Betten- 
sen,  Postholz,  Schwöbber,  Lauenau  und  Voldagscn  im  Calenbergischen, 
Stolzenau,   Eistrup  und  Steyerberg   im  Hoyaischen    und  Moringen, 
Obemdorf-Moringen  im  Göttingischen  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel 
der  calenbergischen ,  göttingischen  und  hoyaischen  Landschaft  und  ist 
auch  im  Kgr.  Preussen  reich  begütert.    Nach  Bauer  waren  1857  nach- 
stehende Familienglieder  in  Preussen  angesessen:    Ernst  Freih.  v.  M., 
Lieutenant  a.D.,  Mitglied  des  Herrenhauses,  auf  Herren-Gosserstedt 
im  Kr.  Eckartsberga;  Georg  Freih.  v.  M. ,  k.  Ober-Reg.-Rath  zu  Po- 
sen, Carl  Freih.  v.  M. ,  k.  Geh.  Ober-Reg.  -  u.  vortragender  Rath  im 
Minister,  d.  Innern  zu  Berlin  und  Ferdinand  Freih.  v.  M.,   k.  Ober- 
Reg.-Rath  in  Stendal  auf  Straussfurt  im  Kr.  Weissensee  und  Hobeck 
im  Kr.  Jerichow  L;  Otto  Freih.  v.  M. ,  k.  Landrath  des  Kr.  Eckarts- 
berga, auf  Steinberg  im  Kr.  Eckartsberga;  Otto  v.  M. ,  k.  Geh.  Reg.- 
Rath  und  Landrath  a,  D. ,  auf  Neuhaus  Leit^kau  mit  Kressow  im  Er. 


—     409     — 

Jerichow  I. ;  die  Erben  des  Kreis  •  Deputirten  Adolpli  Freih.  v.  M.  auf 
Althaus  Leitzkau  mit  Lochow  im  Kr,  Jerichow  I. ;  Rudolph  v.  M„  Reg.- 
Referendar  a.  D.,  auf  Kalitz  im  Kr.  Jerichow  I.:  und  Ernst  Freiherr 
V.  M.  auf  Nieder  -  Schwedeidorf  im  Kr.  Ghitz. 

Ath.  Lomfifri  Carmen  I)«.*  Moiiichiisinp  et  RiiscIiiAn  '^»ntis  insuuibiis.  Luinj^o  lA9"i.  — 
SUmmtaf'»!  In  Rrhr^nn  Beil.  rur  Bischroib.  der  v.  St«*inberj?.  Nr.  12.  «.  83— 9-i.  —  Wol- 
ter eck  ^  Wolfoul.utt.  Clininik.  S.  h'^f,  u.  TiMy.  —  Pitltrit ,  Chron.  Lipp.  n.  234.  —  r.  Gleichen- 
»teiHt  Nr.  .%•♦.  —  Treuer,  «icsriil  -lliüior.  d.  adel  Haus,  der  Herren  v.  Münchhausen.  nötting. 
1740.  —  Gauhe.  I.  S.  14.13. -?.6.  -  ».  HatMein ,  ill  Suppl.  S.  lü«?.  —  Zedier,  XXII.  8. 
:ni  — 1.^.  —  Orumlemann ,  S.  ?4  —  Kstor ,  S  VS»:t  n  Tab.  3.  —  r.  Vechtritz ,  i»e>»chkchl«- 
Eruhlungeu,  I.  Tab.  77.  und  59.  —  Uritiai;  xur  Ocsrhiriite  der  altiMi  Paiinerherren  ▼.  Mün«h- 
hanacu .  von  K.  L.  A.  Freih.  v.  Mijnclih>iu4<>u.  Kxis  Trauerreden  und  Fainlllen-Archiven  iu  : 
K.  W.  Ju-»!!,  Hes!».-r)enkw.  III.  Marb.  ls»!>.  Nr.  XI.  --  Rvmmel,  Cipuch.  v  Hes.scn ,  IV. 
Anmerk.  H.  494.  -  Schmidt,  ßeitr.  ?..  Gesch.  d.  Adeln,  f.  S.  lt>l  und  II.  8.  a.lH.  —  Klei»- 
Schmidt.  8umml.  Caleub.  Lnndi -Absph. ,  f.  8.  :<M  n.  II.  8.  S.SS.  _  N.  pr.  A.-L..  TU.  8.  4:13 
u.  34.  -  Freih.  p.  Kneseheck .  8.  217.  —  ßVeih.  r.  Led*bur ,  11.  8.  13»— :iO.  und  ill.  8.314. 
Siebmacher,  I.  S.  183.  v.  Miinchhan.sen .  Braunschw.,  u.  TU.  S.  196.  —  r.  Meding,^.  8. 
^05  und  40<V.  —  Ttjroff.X  'Jl  :  F.  H.  v.  M.  -  W.-B.  d.  K^r.  Bayern.  VII.  S.  JO.  -  W.-B. 
rt.  Kgr,  Hannover.  V..  19:  v.  M.  w«'i.sHer  Linl-,  n.  S.  11:  v.M.  weisser  und  .schwarxcr  l.fnie. 
—  W-  B  der  sSrljs.  St.iate.i ,  VIll.  S.  2u:  v.  M  und  IX.  8.  -^3:  F.  H.  v.  M.  -  c.  H^/ner, 
HaiiDOv.  Adel,  Tab.  2.3, 

Münchin^en  (in  Silber  ein  rechts  gekehrter,  golden  gekrönter, 
schwarzer  Löwe  mit  rother,  ausgeschlagener  Zunge  und  doppeltem 
Schweife).  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Rüdiger 
V.  MOnchingen  schon  1157  in  einer  Urkunde  des  Klosters  Hirschau  voS 
kommt.  Dasselbe  vertanschte  um  die  Mitte  des  15.  Jahrb.  das  gleich- 
namige Stammhaus  im  Glemsgau  gegen  den  in  der  Nähe  gelegenen  Rit^ 
tersitzDizingen,  doch  gelangte  die  Familie  1652  wieder  zum  tlieilweisen 
Besitze  der  Stammgttter.  —  Die  ordentliche  Stammreihe  fängt  um  1260 
mit  Heinrich  v.  Münzingen ,  genannt  der  Kellner ,  an  Von  den  vier 
Söhnen  desselben  setzte  der  zweite,  Hugo  Franz,  gest.  1313,  den 
Stamm  dauernd  fort  und  durch  die  Söhne  desselben,  Reinhard  und 
Werner,  schied  sich  das  Geschlecht  in  zwei  IJnien.  Die  von  Werner 
gepflanzte  jüngere  Linie  ging  mit  des  Stiftere  Urenkel,  Wilhelm,  1491 
wieder  aus,  die  ältere  Linie  aber  blühte  durch  Reinhardts  älteren  Sohn, 
Werner  II. ,  kräftig  fort.  Von  den  früheren  Familiengliedem  widme- 
ten mehrere  ihre  Dienste  der  Kirche ,  auch  traten  einige  in  weltliche 
Orden  und  Einigungen,  die  Familienhäupter  aber  standen  vom  14. 
Jahrb.  an  in  fast  ununterbrochener  Reihe  bis  auf  die  neueste  Zeit  im 
Dienste  des  regierenden  Hauses  Württemberg  in  den  ansehnlichsten 
Ilof-  und  Militairwürden.  —  Friedrich  Benjamin  v.  M.,  herz,  württemb. 
Kammerherr  und  StaHmeister,  gest.  1658,  wurde  vom  Herzoge  Eber» 
hard  zu  Württemberg  1652, 's.  oben,  wieder  mit  dem  Rittergute  zn 
Münchingen  belehnt,  welches  sich  noch  in  der  Hand  der  Familie  befin- 
det und  durch  welches  dieselbe,  sowie  durch  das  1672  erworbene  Rit- 
tergut Dizingen  im  Ober -Amte  Leonberg  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel 
des  Königreichs  Württemberg  gehört.  —  Von  Werner  (II.)  dem  Sohne 
Reinhold's,  s.  oben,  entsprossten  im  10.  Gliede  die  Gebrüder:  Lud- 
wig Freih.  v.  M. ,  geb.  1765,  grossherz.  badischer  Kammerherr  und 
Oberst  a.  D.,  und  Siegfried  Freih.  v.  M. ,  geb.  1776,  k.  Württemberg. 
(Tenerallieutenant ,  Oberst-Stallmeister  u.  s.  w.  Ersterer  verm.  in  erster 
Ehe  mit  Charlotte  v.  Pflug  und  in  zweiter  mit  Octavie  von  Flachslan- 
den ,  geb.  1782,  setzte  den  Stamm  fort.  Aus  der  ersten  Ehe  entspross 
Amalie  Freiin  v.  M. ,  geb.  1797,  verm.  1822  mit  dem  herz.  Sachsen- 


—     410     — 

coburg.-goth.  Landes-Ober-Jägerm.  Freih.  v.  Wangenheim,  aus  der  zwei- 
ten aber,  neben  drei  Töchtern:  Freiin  Antonie,  geb.  1814,  verm.  1832 
mit  Rudolph  Freih.  v.  Hiller  v.  Gärtringen,  k..württemb.  Kammerherr 
u.  fürstl.  hohenzollern-hechingen.  Oberforstmeister,  Freiin  Camille,  geb. 
1819  und  Freiin  Adelheid,  geb.  1823,  ein  Sohn,  Freih.  Anton, 
geb.  1812. 

Bucelini,  Steumat  P.  Tir.  —  Oauhe,  T.  8.  143'i :  nach  Buceliiii  iiud  Btirgermcister.  — 
V.  Hattafein,  U\.  Suppl.  8.  107—109.  —  ZedUr ,  XXIJ.  8.  315.  —  Mader,  RelchsrittTschaftl. 
MNgazin  .  VIII.  S.  ßsa.  -  Ca.it,  Adelsb.  d.  Kgr.  Würtlemb  ,  8.  375-77.  —  Siebmachtr ,  I. 
218:  V.  Mniuhingen,  Schwäbisich.  —  Siipplein.  iii  Sicbm.  W.-B.  VIT.  8.  MO.  —  Tyroff,  IJ.  8. 
119.  —  W.-B    d.  Kgr.  Wörttemöerg.  Nr.   34  und  8.  119.  -   Knfschki,  II.  8.  309  und  310. 

Münchow,  anch  Freiherren  nnd  Grafen  (in  Silber  drei,  2  u.*  1, 
rechts  sehende ,  schwarze  Mohrenköpfe  mit  goldenen,  roth  eingefass- 
ten  Stirnbändern  ,  welche  nach  hinten  eine  goldene  Quaste  tragen).  Gra- 
fenstand des  Königreichs  Preussen.  Diplom  vom  6.  Novbr.  1741  für 
Ludwig  Wilhelm  v.  Münchow  a.  d.  H.  Cosemühl  im  Kr.  Stolp,  k.  preuss. 
Chef- Präsidenten  der  neuerrichteten  Kriegs-  u.  Domänenkammer  u.  ftlr 
den  Bruder  desselben,  Carl  Gustav  v.  Münchow.  —  Eins  der  ältesten 
und  angesehensten  pommerschen  Adelsgeschlechter ,  welches  in  Pom- 
nfern,  im  Branden  burgischen  und  in  West-  und  Ostpreussen  zu  an- 
sehnlichem Grundbesitz  kam  und  vorübergehend  auch  in  Schlesien  und 
Westphalen  begütert  wurde,  und  welches  einer  Familiensage  nach  in 
Bernhard,  einem  tapferen  Ritter,  welcher  drei  der  vornehmsten  Heer- 
führer der  Saracenen  erlegte  und  die  Häupter  derselben ,  umgeben  mit 
goldenen  Binden ,  dem  Kaiser  überreichte ,  wovon  man  das  Wappen 
herleitet,  seinen  Ahnherrn  verehrt;  doch  sollen,  einer  anderen  Angabe 
nach,  wohl  unter  Berücksichtigung  des  Familiennamens  die  drei  Köpfe 
im  Wappen  ursprünglich  Mönchköpfe  gewesen  sein.  —  Henrich  Müncks 
tritt  urkundlich  schon  1 238  in  einem  der  Kirche  zu  St.  Jacob  in  Stet- 
tin vom  Herzoge  Barnim  1.  gegebenen  Schenkungsbriefe  auf,  und  der 
den  Namen  des  Geschlechts  tragende  Sitz  unweit  Usedom  kommt  be- 
reits 1357  vor.  Später  war  Vincentius  M.  des  Herzogs  Georg  HI.  Hof- 
meister, Claus  des  Herzogs  Casimir  und  Thomas  des  Herzogs  Francis- 
eus  Stifts- Voigt  zu  Camin  ;  um  1622  lebten  Georg  Bernhard  u.  Thomas 
Münchow.  Ersterer  als  fürstl.  braunschw. ,  Letzterer  als  fürstl.  meklenb. 
Minister  und  Christian  Ernst  v.  M. ,  k.  preuss.  Geh.  Justitien-,  Hof- 
und  Kammergerichts  -  Rath ,  wie  auch  Landvoigt  zu  Stolp,  wurde  1714 
Kammer  -  Präsident  zu  Königsberg  in  Pi'eussen ,  und  wird  später,  um 
1727,  als  k.  preuss.  Kriegs-,  Domainen-  und  Kammer  -  Präsident  in 
der  Neumark  ge'nannt.  —  Ludwig  Wilhelm  Graf  v.  Münchow ,  s.  oben, 
geb.  1712  in  der  Neumark,  wurde  1742  w.  Geh.  Staats-  und  Kriegs- 
rath  und  Erbtruchsess  der  Kurmark  Brandenburg,  erhielt  1747  die 
durch  Absterben  des  Grafen  v.  Thurn  dem  Könige  Friedrich  H.  von 
Preussen  anheimgefallenen  Lehne  Klein- Kauen  und  Gottschwitz  im 
Glogauischen  und  starb  1753;  Richard  Daniel  v.  M. ,  geb.  1703  in 
Pommern,  verm.  mit  einer  v.  Rössing,  stieg  1756  zum  Oberst,  starb 
aber  schon  im  nächsten  Jahre  an  seinen ,  in  der  Schlacht  bei  Collin  er- 
haltenen Wunden;  Lorenz  Ernst  v.  M.,  geb.  1700  u.  gest.  1758  an 
den  bei  Leuthen  empfangenen  Wunden ,  k.  preuss.  Generalmajor  und 


I 


—      411     — 

Chef  des  Regimentsv.  Ilautehamiois,  war  verm.  mit  Charlotte  v.  Stechow, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  und  eine  Tochter  stammten ;  und  Gustav  Bo- 
gislavv.  M.,  geb.  1686,  seit  1745  k.  preuss,  Generallieutenant,  er- 
hielt 1746  die  Drosteien  Cranenburg  und  Duiflfeld,  1747  das  Gouverne- 
ment von  Spandau,  1752  die  Domdechanten- Stelle  in  Magdeburg  und 
ebenso  die  Propstwttrde  der  dortigen  Stifte  des  heiligen  Sebastian  und 
des  heiligen  Nicolaus.  Derselbe,  gest.  1766,  war  in  erster  Ehe  ver- 
mählt mit  Antoinctte  Philippine  v.  Börstel ,  und  in  zweiter  mit  Sophie 
Eleonore  v.  Schwerin  und  hatte  aus  der  ersten  Ehe  einen  Sohn  und 
zwei  Töchter.  —  Die  durch  Dienemann  bekannt  gewordene  Ahnentafel 
des  Grafen  Ludwig  Wilhelm  steigt,  wie  folgt,  herab:  Christoph  v. Mün- 
chow,  um  1600  kurfürstl.  pomm.  Landrath:  Anna  v.  d.  Osten;  — 
Bemdt,  oder  Bernhard,  lebte  noch  1633:  Dorothea  v.Mänchow  a.  d.H. 
Mersin;  —  Christian  Heinrich  v.  M.,  lebte  um  1676:  Catharina  Ursula 
V.Kleist;  —  Bernhard  Christian  v.  M. ,  um  1699:  Clara  Erdmuthe 
V.  Wobeser;  —  Christian  Ernst  v.  M.,  Herr  auf  Cosemtlhle,  Präsident 
der  Kriegs-  und  Domainenkammer  in  der  Neumark  Brandenburg,  Fi- 
nanzrath  und  Landdrost  in  Stolpe :  Eleonore  Philippine  Freiin  Chalc- 
kowska  V.  Chalckowow,  die  Letzte  der  einst  in  Polen,  Curland  und 
Böhmen  bertthmt  gewesenen  freiherrlichen  Familie  v.  Chalckowow;  — 
Ludwig  Wilhelm  Graf  v.  Münchow.  —  Ueber  das  Fortbltihcn  des  gräf- 
lichen Hauses  fehlen  genaue  Nachrichten :  bekannt  ist  nur ,  dass  der 
Mannsstamm  mit  Carl  Wilhelm  Grafen  v.  Mtknchow,  geb.  1784,  Herrn 
auf  Mickrow  bei  Karlshöhe  im  Kr.  Stolp,  k.  preuss.  Major  a.  D., 
26.  Sept.  1860  erloschen  ist.  Derselbe  hatte  sich  1816  mit  Auguste 
v.  Weiher,  geb.  1797,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammen  zwei 
Töchter:  Grf.  Maria,  geh*.  1817,  und  Grf.  Johanna,  geb.  1820.  v.erm. 
1852  mit  Oscar  v.  Woldeck  und  Arneburg  a.  d.  H.  Storekau,  Herrn 
aufWottnogge  in  Windisch- Hinterpommern.  —  Ausser  dem  genann- 
ten Carl  Wilhelm  Grafen  v.  Münchow,  Herrn  auf  Mickrow  (Meickrow), 
waren  nach  Bauer  1857  im  Kgr.  Preussen  nachstehende  Familienglie- 
der angesessen :  Ernst  Freih.  v.  M. ,  Herr  des  Majorats  Eichenberge 
(gegründet  1665)  im  Kr  Neu -Stettin;  ein  v.  M.  auf  Laatzig,  Curse- 
wanz,  Leikow,  Nassow  und  Tassin  im  Kr.  Ftlrstenthum  Camin;  Emil 
V.  M.  auf  Gr.  -  Saatspe ,  ebenfalls  im  Kr.  Fürstenthum  Camin  und  der 
k.  preuss.  Oberstlieutenant  v.  M.  in  Weissenfeis,  H^rr  auf  Taubenthal 
im  Kr.  Mtthlhausen. 

MicraH,  S.  507.  —  Oauhe ,  1.  S.  1437  u.  38.  —  Zedier,  XXil  8.  .S16— 19:  Nachrichten 
aug  der  Familie.  —  Dithmar ,  8.  83.  —  Dieneniann ,  S.  250  u.  Nr.  3  a.  8.  263.  —  N.  Pr. 
A.-L.  III.  8.  434-36.  —  DtfiiUohc  »rafenh.  (1.  Geffenw. ,  II.  8.  141  u.  42.  —  Freih.  v.  l^ 
dehur,  II.  8.  130  u.  31,  und  III.  8.  314.  —  Geueal.  Tascheiib.  d.  gräfl.  Hau.«.,  1864.  8.  Ö7Ü, 
lind  hinter.  Handb.  zu  Deiuaelben,  8.  629.  —  Siebmacber,  V.  166:  r.  Ilönachom*.  Poniin«Tteb. 
—  t.Meding,  III.  S.  450  u.  51.  —  Supplem.  au  Siebm.  W.-B.  I.  7 :  v.  MSnchow  u.  llf.  9: 
V.  Münchow.  -  W.-B.  d.  prens«.  Monarch.  I.  72:  Gr.  v.  M.  —  Porom.  W.-B.  1.  9.  Nr.  1.: 
V.  M.  n.   Nr.  2:  Gr.  v.  M.  u.  12:  alte  Siegel. 

Miinehrode,   Münchroda,   s.    Minnigerode,   Mingerode, 
Bd.  VI.  S.  303  und  304. 

Miinehweil.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Schild 
im  Wappenbuche  des  Costnitzer  Concils  zweimal  vorkommt ,   nämlich 


—     412     — 

der  des  *^llcrrn  Cunrats  v.  Müuchweil,  Thurraherrn  zu  Costannte  und 
Johanns  v.  Münchweil.» 

Sii-bmach^i  .  t.  ri«:  v.  Müiichw«-!!,  HliHiiirtiidisoh     —  p.    V^ditiff  ,    III.  8.  451. 

Mündel.  Altes,  niedersilchsisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher 
aach :  *v.  den  Kosten»  genannt  wurde.  Dasselbe  kam  im  Bremenschen 
vom  11.  bis  17.  Jahrhundert  vor. 

Mwtshard,  S.  841.  —  ZedUr  ,  XXfl.  8.  397  u.  8J»«. 

Mündenhansen  v.  Schröders.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1766 
für  Caspar  Wilhelm  Mündenhausen ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Schroeders. 

Haudscliriftl.  Notix.  —  Supplem.  «u  Siobm.  W.-B.  IX.  23. 

MUnnicb^  Miincb,  s.  Münch,  S.  402. 

Münnieh,  Mönnick.  Altes,  westphälischcs ,  gewöhnlich  Mönnick 
geschriebenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Sprossen  bis  zur  zweiten  Hälfte 
des  17.  Jahrh.  Burgmänner  zu  Bentheim  und  Haselttnne  waren.  Das 
Geschlecht  sass  bereits  1350  im  Emslande  zu  Bodo,  zu  llaselünne, 
Herslick  und  Holte,  1490  zu  Nordhom ,  1500  zu  Harm,  1590  zu  Eick- 
hoff  u.  s.  w. 

V.  Lfd^hur  ,  n.  S.  18!. 

Mi'innich ,  Moneke  (in  Silber  drei  rothe  Wecken).  Altes ,  west- 
phÄlisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  Münst ersehen  Urkunden  des 
14.  und  15.  Jahrh.  und  noch  in  der  liandesvereinigung  von  1446  in  der 
Person  des  Johann  Moneke  aufgeführt  wird.  Dasselbe  war  1379  zu 
Middendorp  und  Overbeke  im  Kirchspiele  Bocholt  und  1441  zu  Det- 
marinshof  im.  Kirchspiele  Alen  gesessen. 

Freih.  V.  Ltdtbur,   II.  8.   I3l. 

Mtinnich ,  Mönnich ,  gen.  v.  der  Hellen  (in  Silber  ein  schwarzer 
Adler).  Altes,  bremensches  Adelsgeschlecht,  dessen  Sprossen  Burg- 
männer zu  Ottersberge  und  zu  Stuckenborstel  waren.  Dasselbe  ist  be- 
reits gegen  Ende  des  15   Jahrhunderts  erloschen. 

Mushard,  8.  283.  —  Fr^ih.  r.  Ledfbur ,    11.  8.  1.11. 

Münnich^  Grafen  (Stammwappen:  in  Silber  ein  freistehender, 
rechts  sehender  Mönch  in  schwarzer  Kutte ,  welcher  mit  den  gefalteten 
Händen  einen  Rosenkranz  hält).  Russischer-  und  Rcichsgralenstand. 
Rassisches  Grafendiplom  vom  25.  Febr.  1728  für  Burchard  Christoph 
V.  Münnich,  k.  russ.  Feldmarschall,  nnd  Reichsgrafendiplom  im  kursächs. 
Reichsvicariate  vom  4.  Febr.  1741  für  Denselben.  —  Ein  aus  dem  alten 
bayerischen  Geschlechte  der  Mönche  zu  Ramspauer  stammendes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Glieder  nach  Oldenburg  kamen  und  die  Güter 
Nutzhom,  Brockdeich,  Neuenhüntorf  und  Grüneck  an  sich  brachten. 
Nach  Hempel  aus  Halle  (Leben  und  Thaten  des  kais.  russ.  Feldmar- 
schalls Grafen  v.  Münnich)  vermählte  sich  Johann  v.  Münnich,  Herr 
zu  Ramspauer  rauch  Rambspauer:  altes  Schloss  im  ehemaligen  pfalz- 
neuburgischen  Amte  Burg -Lengefeld,  am  Flusse  Regen,  eine  Meile 
von  Regeusburg)  mit  Annecke  v.  Einsiedel ,  und  hinteriiess  drei  Söhne, 
von  welchen  der  mittlere ,  Hermann ,  den  Stamm  fortsetzte.  Derselbe, 
vermählt  mit  Catharina  v.  Harras,  wurde  1526  im  Bauernkriege  von 
Ramspauer  vertrieben.  Von  den  drei  Söhnen  desselben  pflanzte  eben- 
falls der  mittlere ,  Hermann  (H.),  verm.  mit  einer  v.  Schmied,  das  Ge- 


—     413     — 

schlecht  durch  den  zweiten  Sohn.  Johann,  fort,  welcher  sich  wohl  zu- 
erst in  Oldenburg  niederlicss  und  als  gi-äflich  oldenburgschcr  Landvogt 
im  sogen,  wüsten  Lande  und  als  Herr  auf  Brockdeich  vorkommt.  Der- 
selbe ,  verm.  mit  Lucretia  v,  Damm ,  hatte  zwei  Söhne ,  von  welchen 
der  Jüngere,  Rudolph,  auf  Brockdeich  und  Neuenhüntorff,  ebenfalls 
Amtsvogt  im  wüsten  Lande  und  Oberdykgraf  in  Oldenburg  war, 
und  durch  Vermählung  mit  Elisabeth  v,  Nutzhorn,  der  Letzten  ihres  alten 
Geschlechts,  das  Stammhaus  Nutzhorn  im  Oldenb'urgischen ,  sowie* 
1686  die  k.  Erlaubniss,  das  Nutzhornsche  Wappen  (in  Blau  ein  ein- 
wärts sehender,  silberner  Schwan)  dem  seinigen  zuzusetzen,  und  das 
Indigenat  in  Dänemark  bekam.  Von  den  fünf  Söhnen  desselben  war 
Anton  Günther,  Herr  auf  Neuenhüntorff  und  Grüneck,  k.  dän.  Ritt- 
meister und  Deichgräfe  in  den  Grafschaften  Oldenburg  u.  Delmenhorst, 
und  erhielt  24.  Mai  1688  vom  Könige  Christian  V.  von  Dänemark, 
dem  damaligen  Besitzer  der  erwähnten  Grafschaften ,  ein  verbessertes 
Wappen  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Gold  das  vorwärts  sehende  Brust- 
bild eines  Mönchs  und  2  und  3  in  Blau  eine  rechtssehende  silberne 
Taube ,  welche  im  Schnabel  einen  grünen  Zweig  hält)  und  die  Erlaub- 
niss, sich:  .v.  Münnich  zu  schreiben.  Durch  kaiserliches  Diplom  vom 
4.  Mai  1702  wurde  der  Adel  als  Reichsadel  anerkannt  und  das  Wap- 
pen abermals  mit  einem ,  den  Reichsadler  zeigenden  Mittelschilde  ver- 
mehrt. Anton  Günther  v.  M. ,  gest.  1721,  iürstl.  ostfriesischer  Drost 
zu  Esens ,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Sophia  Catliarina  v.  Oetken  drei 
Söhne.  Der  mittlere  derselben  war  der  in  der  russischen  Geschichte 
so  berühmt  gewordene  Burchard  Christoph  Graf  v.  Münch,  s.  oben, 
geb.  1683  und  gest.  1767,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Christiana  Lucretia 
V.  Witzleben,  gest.  1727,  und  in  zweiter  mit  der  verw.  Grf.  v.  Sulti- 
kow ,  vorher  verw.  und  auch  geb.  Grf.  v.  Maltzan.  Aus  letzterer  Ehe 
stammte  nur  eine  Tochter,  welche  jung  starb ,  aus  der  ersten  Ehe  aber 
überlebten  den  Vater  von  13  Kindern  nur  drei  Töchter  und  ein  Sohn: 
Graf  Ernst,  geb.  1708,  k.  russ.  Ober -Hofmeister,  Senator  und  w.  Geh.- 
Rath  ,  welcher  sich  1739  mit  einer  Freiin  v,  Mengden  vermählte.  Der 
älteste  Sohn  desselben ,  Graf  Johann  Gottlieb ,  hatte  keine  männlichen 
Nachkommen ,  und  so  gelangten  denn  die  Güter  in  Oldenburg  an  den 
jüngeren  Sohn :  Graf  Ernst  Gustav,  welcher  Stifter  der  oldenburgischen 
Hauptlinie  wurde.  Derselbe  starb  1812  als  k.  russ.  Generalmajor,  und 
von  ihm  entspross  Graf  Friedrich  Franz,  geb.  1788,  grossherz.  olden- 
burgischer Ober-Kammerherr ,  verm.  1811  mit  Luise  v.  Plessen,  geb. 
1791 ,  aus  welcher  Ehe  fünf  Töchter  stammen :  Grf.  Johanne,  geb.  1812, 
vermählt  in  erster  Ehe  1834  mit  Wilhelm  von  Bülow-Gorow,  k.  han- 
noverschen Garde-Major,  gest.  1846,  und  in  zweiter  1851  mit  Adolph 
Carl  V.  Plato,  k.  hannov.  Major;  Grf.  Pauline,  geb.  1817,  verm.  1841 
mit  Wilhelm  Grafen  v.  Bentinck,  k.  niederl:  Kammerherrn,  gest.  1855; 
Grf.  Adelheid,  geb.  1819,  verm.  1839  mit  Hermann  v.  Rössing,  grossh. 
oldenb.  Kammerherrn  und  Land -Jägermeister,  gest.  1855  und  wieder- 
vermählt 1856  mit  Peter  Friedrich  Ludwig  v.  Rössing,  gi'ossherz. 
oldenb.  Kammerherrn  und  Minister  -  Präsidenten ;  Grf.  Amalie,  geb. 
1824,  verm.  1850  mit  Ludwig  v.  Engeibrechten,  k.  hannov.  General- 


—     414     — 

PoUzeidirector ;  und  Grf.  Alexandra,  geb.  1829  ,  verm.  1850  mit  Hans 
Friedrich  Bogislaus  v.  Strantz,  k.  preuss.  Rittm.  und  Escadronschef. 

—  Von  dem  Bruder  des  Grafen  Friedrich  Franz,  dem  als  Oberstlieute- 
nant des  kleinrussischen  Cuirassier-Regiments  verstorbenen  Peter  Chri- 
stoph Gr.  V.  Mtinnich  stammt  aus  der  Ehe  mit  Henriette  Caroline  Freiin 
Clodt  V.  Jürgensburg  ein  Sohn:  Graf  Christoph,  geb.  1825,  Juris 
utriusque  Doctor. 

Oaufie.  I.  8.  USS.  u.  39,  n.  II.  8.75^-71.  —  Zedier,  XXH.  8.  421— Sl.  —  Fortge?.  ii«?uo 
hUtor.  Nachrichten.  Kd.  88.  S.  228-41  u.  Bd.  89.  S.  301—24.  —  Büsching  ,  Magazin,  III. 
8.  .S87-S3H.  —  llupel,    Malmal.    1788.     8.   641.  —  Die  Grafenh.  d.  Gegenw.    II.  8.  142— 45. 

—  Freih.  v.  Ledabur,  II-  S.  1H2.  —  Geiieal.  Taschenb.  d.  ^rSfl.  H&uacr.  188«.  8.  hl2  u.  7S. 
Hud  histor.  Handb.  stu  demselben,  8.  631  --    Tj/rof ,  II.  8.  121:  «r.  v.  M., 

Münster,  Monster,  Grafen  (Stammwappen :  Schild  von  Roth  und 
Crold  quergetheilt ,  ohne  Bild).  Reichsgrafenstand.  Diplom  im  Kur- 
pfälzischen Reichsvicariate  vom  27.  Juni  1792  für  Ludwig  Ernst  Fried- 
rich Wilhelm  PVeiherrn  von  Monster,  Freih.  zu  0er,  Herr  zu  Lange- 
lage und  Lohe ,  für  seine  Brüder  und  für  die  gesammte  Familie,  welche 
sich  im  freiherrlichen  Stande  meist  Monster  schrieb,  seit  Erhebung  in 
den  Grafenstand  aber  den  Namen :  Münster  führt.  —  Eins  der  ältesten 
deutschen  Adelsgeschlechter,  dessen  Sprossen  schon  im  10.  Jahrh.  an- 
gesehene Ritter  waren.  Urkundlich  kommt  dasselbe  schon  1163,  1168, 
1173  und  1240  vor  und  kann,  wie  sich  aus  Wilkens  Geschichte  der 
Stadt  Münster  ergiebt,  von  1124  bis  jetzt  die  absteigende  Stammreihe 
genau  angeben.  Die  Stammgüter  lagen  in  Westphalen ,  namentlich  im 
Hochstifte  Münster  und  die  bischöfliche  Kirche  zu  Münster  wurde  in 
den  Besitzungen  des  Geschlechts  gegründet,  weshalb  dasselbe  auch  bis 
1268  das  Patronatsrecht  ausübte,  im  genannten  Jahre  aber,  nach  lan- 
gen Streitigkeiten ,  dieses  Recht  an  das  Bisthum  Münster  für  achthun- 
dert Mark  abtrat.  Später  breitete  sich  der  Stamm  am  Niederrhein ,  in 
Hannover,  Oldenburg,  Meklenburg,  Pommern  u.  in  der  Oberlausitz  und 
der  Kurmark ,  in  Pommern ,  Südpreussen  u.  s.  w.  aus.  —  Ais  allgemeiner 
Stammvater  wird  gewöhnlich  Hermann  L,  der  Erbauer  von  Meinhövel 
unweit  Ludwighausen ,  Heerführer  der  Sachsen ,  ein  Sohn  Ethelhards 
und  Bruder  Alboins ,  welcher  789  gegen  Carl  den  Grossen  bei  Harstatt 
fiel ,  als  seine  Gemahlin  aber  Asta ,  Schwester  des  norwegischen  Königs 
Harald,  genannt.  —  Edgard,  Edler  Herr  zu  Meinhövel  und  Rhunen 
(Runen),  gest.  1522,  gründete  durch  seinen  Sohn,  Georg,  der  noch 
1Ö97  lebte,  die  noch  blühende  Linie  des  westphälischen  Geschlechts, 
welches  sich  durch  Georg  Herm.  Heinrichs,  Herrn  zu  Surenburg  im 
Teklenburgifichen ,  Geisbeck  bei  Lüdinghausen  u.  s.  w.,  geb.  1773,  drei 
Söhne  in  die  jetzt  blühenden  drei  Häuser:  Langeläge,  Meinhövel  und 
Ledenburg  schied.  Der  altere  Sohn,  Ludwig  Friedrich  Dietrich  "Wil- 
helm, Herrn  zu  Langenlage,  Warburg,  Germete,  Surenburg,  Geis- 
beck u.  s.  w. ,  stiftete  das  Haus  Langela^e  im  Osnabrückschen ,  der 
mittlere  Sohn ,  Georg  Werner  August  Dietrich  das  Haus  Meinhövel  in 
Westphalen  und  der  jüngere  Sohn,  Ernst  Friedrich  Herbert  —  Halb- 
bruder der  genannten  älteren  Brüder  —  das  Haus  Ledenburg,  ebenfalls 
im  Osnabrückschon.  —  Die  absteigenden  Stammreihen  dieser  drei  Häu- 
ser sind  folgende :  Haus  Langelage :  Freiherr  Georg  Hermann  Heinrich  — 


-^     415     — 

Sohn  des  Johann  Heinrich  Ludwig  Freih.  v.  Monster,  gest  1728,  ans 
der  Ehe  mit  Mathilde  Dorothea  Freiin  v.  Ledebur,  gest.  1728  —  geb. 
1721  und  gest.  1773,  Herr  zu  Surenburg  und  Geisbeck,  Erb -Burg- 
mann zu  Quackenbrfick  und  Landdrost  zu  Iburg:  erste  Gemahlin:  Wil- 
helmine Dorothea  Freiin  v.  Hammerstein-Gesmold ,  Erbin  der  Oerischen 
Goter.  geb.  1730,  vorm.  1745  und  gest.  1758,  und  zweite  Gemahlin: 
Eleonore  Freiin  v.  Grotthaus-Ledenburg,  Erbtochter,  geb.  1734,  ver- 
m&hlt  1759  und  gest.  1794 ;  —  Freih.  Ludwig  Friedrich  Dietrich  Wil- 
helm, geb.  1750  u.  gest.  1790,  Herr  zu  Langelage,  fürstl.  osnabrück- 
scher Ober -Hofmarschall:  Charlotte  Freiin  v.  Mtinchhausen-Schwob- 
ber,  geb.  1755  und  verro,  1773;  —  Graf  Ludwig  Ernst  Friedrich 
Wilhelm,  geb.  1774  und  gest.  1824:  Caroline  Freiin  v.  der  Reck,  geb. 
1790,  verm.  1813  und  gest.  1849;  —  Hermann  Gr.  zu  Münster  Lan- 
gelage,  Freih.  v.  0er,  geb.  1814,  jetziges  Haupt  des  Hauses  Lange- 
lage. Der  Bruder  desselben,  neben  zwei  Schwestern,  Orf.  Sophie,  geh, 
1820,  verm.  1839  mit  Germann  v.  Bar,  Erb-Landdrosten  des  Für- 
stenthums  Osnabrück ,  k.  hannov.  Staatsminister  a.  D.  und  Grf.  Caro- 
line, geb.  1824.  Stiftsdame  zu  Börstel,  ist:  Gr.  Adolph,  geb.  1816, 
k.  preuss.  Premier -Lieutenant  a.  D.,  verm  1856  mit  Ottonie  Freiin 
V.  Münchhausen  a.  d.  H.  Nieder -Schwedeidorf  im  Glatzischen.  -^  lieber 
die  Hinterbliebenen  der  drei  Brüder  des  Grafen  Ludwig  Ernst  Fried- 
rich Wilhelm,  der  Grafen:  Hermann,  geb.  1779  und  gest.  1838,  k. 
Sachs.  Kammerh.  und  Kreis -Oberforstmeisters  zu  Dresden,  verm.  mit 
Marianne  v.  Metsch ,  verm.  1820,  Cari,  geb.  1783  und  gest.  1848, 
verm.  mit  Elise  v.  Coninx,  gest.  1843  und  Wilhelm,  geb.  1787  und 
gest.  1862,  k.  hannov.  General-Lieutenants  a.  D. ,  verm.  mit  Caroline 
Freiin  v.  d.  Reck,  ergiebt  das  Geneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser  ge- 
naue Angaben.  Erwähnt  sei  hier  nur,  dass  von  den  Söhnen  des  Gra- 
fen Hermann:  Graf  Otto,  geb.  1825,  k.  sächs.  Amtshauptmann  zu 
Rochlitz  wurde,  Graf  Georg,  geb.  1827,  Herr  auf  Herrenmotschelwitz 
bei  Wohlau,  verm.  1853  mit  Mathilde  Freiin  v.  Palm  a.  d.  H.  Lauter- 
bach in  Sachsen,  geb.  1828,  vier  Söhne  hat  und  Graf  August,  geb. 
1829,  Herr  auf  Mitteldricbitz  im  Posenschen,  k.  sächs.  Lieuten.  a.  D.  sich 
1854  mit  Selma  v.  Döring,  geb.  1830,  vermählte,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Töchter  entsprossten,  so^ie,  dass  die  Tochter  des  Grafen  Carl:  Grf. 
Charlotte,  geb.  1824,  sich  mit  Heinrich  Ludwig  v.  Kommerstädt,  Herrn 
auf  Schönfeld ,  vermählte.  —  Haus  Meinhövel.  Erhielt  1793  das  dä- 
nische Indigcnat  und  1799  das  böhmische.  Die  1795  erkaufte  Standes- 
herrschaft Königsbrück  in  der  Oberlausitz  wurde  1803  an  die  Grafen 
V.  Hohenthal vorkauft.  Freih.  Georg  Hermann  Heinrich:  erste  Gemahlin, 
Wilhelmine  Dorothea  Freiin  v.  Hammerstein-Gesmold,  s.  Haus  Lange* 
läge;  —  Graf  Georg  Werner  August  Dietrich,  Freih.  v.  Oeru.  Schade, 
geb.  1751  u.  gest.  1801,  Herr  der  StandesheiTschaft  Königsbrück,  sowie 
auch  zu  Landegge  im  Emslande,  Carow,  Damerow  und  Poseriu  im  Mek- 
lenburgischen  u.  zu  Falkenhagen  bei  Frankfurt  a.  d.  Oder,  Erbmarschall 
der  Abtei  Herforden ,  k.  dänisch,  und  fürtl.  osnabrückscher  Geh.-Rath, 
kurcöln.  w.  Geh.  Staatsrath  und  Kämm.  u.  s.  w. :  zweite  Gemahlin :  Luise 
Freiin  v.  d.  Schulenburg -Altenhausen,  Erbtochter,  geb.  1764,  verm. 


—     416     — 

1780  und  gest.  1786;—  Graf  Gustav,  geb.  1782  und  gest.  1839, 
Herr  auf  Schwartow ,  k.  k.  Kämm,  und  k.  preuss.  Generalmajor :  Julie 
V.  d.  Marwitz,  geb.  1789;  —  Graf  Hugo,  geb.  1812,  jetziges  Haupt 
des  Hauses,  k.  preuss.  Generalmajor:  Berthav.  d.  Marwitz,  verm.  1851. 

—  Haus  Leden  bürg.  Besitzt  seit  12.  Aug.  1814  die  Erbland-Marsch  all- 
würde des  Kgrs.  Hannover  mit  erblicher  Virilstimme  in  d.  ersten  Kam- 
mer der  Ständeversammlung  des  Kgrs.  Hannover.  Mit  der  vom  Könige 
Georg  IV.  von  Grossbritannien  1827  verliehenen  Dotation  Derncburg, 
wurde  das  erforderliche  Majorat  gestiftet.  Freiherr  Georg  Hermann 
Heinrich:  zweite  Gemablin:  Eleonore  Freiin  v.  Grotthaus -Ledcnburg, 
8.  Haus  Lange  läge;  —  Graf  Ernst  Friedrich  Hermann,  geb.  1766 
und  gest.  1839,  k.  hannov.  Staats-  und  Cabinetsminister  undErb-Land- 
marschall:  Wilhelmine  Charlotte  Prinzessin  zur  Schaumburg-Lippe,  geb. 
1783  u.  verm.  1814;  —  Georg  Graf  zu  Münster  -  Ledenburg ,  Freih. 
V.  Grotthaus,  geb.  1820,  Erb-Landmarschall  im  Kgr.  Hannover, 
a.  0.  Mitglied  des  Staatsraths ,  a.  o.  Gesandter  u.  bevollm.  Minister  am 
k.  russ.  Hofe,  verm.  1847  mit  Alexandrine  Fürstin  Galitzin,  geb.  1823, 
aus  welcher  Ehe,  neben  vier  Töchtern,  drei  Söhne  stammen:  Ernst, 
geb.  1856,  Alexander,  geb.  1858  und  ein  1862  geborener  Sohn.  Die 
fünf  Schwestern  des  Grafen  Georg  sind  die  Gräfinnen :  Charlotte ,  geb. 
1816  und  vermählt  1835  mit  Joseph  Graf.  v.  Mengersen,  Herrn  zu 
Rheder  u.  s.  w. ;  Eleonore,  geb.  1824,  verm.  1843  mit  Adolph  Graf. 
V.  Bocholtz- Asseburg;  Julie,  geb.  1816,  Zwillingsschwester  der  vori- 
gen; Thusnelda,  geb.  1822  und  Elisabeth,  geb.  1824,  verm.  1854 
mit  Georg  Gr.  v.  d.  Groeben ,  k.  preuss.  Obersten  u.  s.  w.  —  Die  eben 
erwähnten  drei  Häuser  führen  sämmtlich  im  Mittelschilde  das  oben  an- 
gegebene Stammwappen,  die  Schilde  selbst  aber  sind  verschieden.  Das 
Wappen  des  Hauses  Langelage  ist  zusammengesetzt  aus  den  Wappen : 
Runen  u.  0er,  das  von  Münster,  Meinhövel  aus  Runen,  0er  u.  Schade, 
wozu  früher  noch  Königsbrttck  kam  und  das  von  Münster -Ledenburg 
aus  Runen  und  Grotthaus  und  einem  Herzschilde  (in  Silber  zwei  ge- 
kreuzte ,  blaue  Stäbe  u.  s.  w.)  wegen  des  Erbmarschall-Amtes  des  Kgrs. 
Hannover.  Eine  genaue  Beschreibung  dieser  Wappen  findet  sich  in 
dem  Werke:  Deutsche  Gratenhäuser  der  Gegenwart. 

Jacobi^  181)0,  IJ.  8.  282  ii.  83.  -  r.  Lang,  H.  53.  —  (r.  Hammfr»tein)  Qcschlchif  d.  Gr. 
V.  Münster,  I8'2I.  —  Acteiistücke  d.  allg.  Stande- Versamral.  d.    K^rj».  Hannover.    1827.    8.  .1. 

—  N.  Pr.  A.-L.,  III.  8.  43(i-3H.  —  o.  Horma^r ,  Taschenb.  für  die  vaterl.  Gesch.  1839. 
8.  28.  ~  E.  Fr.  Herb.  Gr.  v.  Mm^tcr  Bremen,  46S.  —  Freik.  9.  d.  Knetebeck,  8.  '217  u. 
18.  —  Dfutscho  Grafenh.  d.  Geg*nw. .  II.  8,  145-48.  —  FreiA.  p.  Ledebur,  II.  «.  183.  — 
iieoeal.  Ta:>chenb.  d.  gräfl.  Häu.scr.  ISH4,  8.  573-76,  u.  bistor.  Handh.  zu  Demselben,  S.  68*«. 

—  0.  Stfinen  ,  Tab.  61,  Nr.  "J  :  v.  Mön.ster.  —  ».  Meding ,  J.  8.  403:  v.  Monster.  —  W.-B. 
d.  Kgr.  Bayern,  I.  8,  Sl :  Gr.  v.  M.  sii  Langeiage  u.  e.  Wölekern,  I.  Abth.  —  W.-B.  d. 
Kgr.  Hnnnovir.  A.  9:  Nr.  1.  Gr.  zu  M. -Langelage ,  Nr.  2.  Gr.  v.  M.-Ledenborg  u.  A.  10. 
^r.  1:  Gr.  zu  M.  Meinhövel  und  8.  11.—  W.-H.  d.  sSchs.  Staat.,  IIT.  6.  —9.  Hefner  y  Hunnov. 
Adel,  Tab.  2;K  Nr.  11;  v.  M.  u.  Nr.   10,  \i  u.  Tab.  'ii.  Nr.  2:  Gr.  v.  M. 

Mi'inster,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Blau  zwei  neben 
einander  stehende,  von  sich  gesonderte,  die  Sachsen  einwärts  kehrende, 
von  Roth  und  Silber  mit  gewechselten  Farben  quer  getheilte  Adlersflü- 
gel :  Stamuiwappen  und  2  und  3  in  Silber  vier  rothe  rechte  Spitzen). 
Reichsfreiherrenstand.  Diplom  vom  23.  Febr.  1686  für  Johann  Ei-ich 
V.  Münster,  fürst-bischöfl.  würzburgischen  Geh.-Rath.  —  Altes,  frän- 
kisches Adelsgeschlecht,  nicht,  wie  mehrfach  vorgekommen,  mit  der 


—     417     — 

alten  west^hälischen Familie  v.  Münster ,  Monster,  Monster,  s.  den  vor- 
stehenden Artikel,  zn  verwechseln.  Dasselbe  gehörte  früher  dnrch  seine 
Resitznngen  zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  in  den  fränkischen  Canto- 
nen  Rhoen-Werra  und  Steigerwald   und  soll  schon  vom  11.  Jahrh.  an 
vorgekommen  sein.     Bucelini  beginnt  die  ordentliclie  Stammreihe  mit 
einem  Anonymus,   welcher  um  1410  lebte  und  nennt  denselben  als 
Aeltervnter  des  Valentin  v.  Münster,  welcher  1550  fürstl.  Hofmai-schall 
zu  Wtirzburg  war.    Der  Knkel  des  Letzteren,  Laurentius,  Herr  auf 
Breitenloe  (Breitenlohe),  starb  1626  als  markgrflfl.  Hauptmann,  und 
von  dem  Sohne  desselben ,  Eberhard,  welcher  um  1660  lebte,  stanimte 
Freih.  Johann  Erich,  s  oben,  welcher  noch  1705  genannt  wird.    Von 
den  Nachkommen  desselben  wurde  Freih.  Philipp,  Herr  auf  Breitenloe, 
k.  k.  w.  Rath,  fürst-bischofl.  würzburg.  Geh.-Rath  und  Ober- Amtmann 
zu  Ueidingsfeld,  1729  Ritterrath  im  Canton  Steigerwald.  —  Nach  An- 
gabe Einiger  hatte  der  Stamm  sich  nur  in  die  Linien  zu  P^yerbach  und 
zu  Breitenloe  geschieden,  nach  Anderen  theilten  sich,  6.  Juli  1671, 
die  Söhne  des  oben  genannten  Eberhard  v.  M.:  Eberhard  Gustav,  Lo- 
renz Ludwig  und  Hans  Eyrich  (der  oben  angeftlhrte  ei*ste  Freiherr  Jo- 
hann Erich)  in  die  väterlichen  Güter  und  es  entstanden  vier  Linien :  die 
Eyerbacher,  die  Rannunger,  die  Kleinliebstadter  und  die  Niederwera- 
Vassbichler- und  Niederwern -  Eyerbacher  Linie,  von  welchen  bis  zu 
v.  Längs  Zeit  nur  die  beiden  letztem  um  die  Immatriculation  in  die 
Adelsmatrikel  des  Kgrs.  Bayern  nachgekommen  waren.  —  Bald  nach 
Anlegung  der  erwähnten  Adelsmatrikel  wurden  in  dieselbe  eingetragen 
die    Gebrüder  Fortunat  Johann  Dominicas  Freih.  v.  Münster  zu  Lis- 
berg,  geb.  1780,  k.  bayer.  pens.  Garnisons -Lieutenant  auf  der  Vesle 
Rosenberg,  und  Heinrich  Joseph  Baptist  Freih.  v. M  ,  geb.  1784,  quitt, 
k.  k.  Lieutenant  und  Besitzer  vonLisberg,  und  zwar  nachdem  mehr  als 
einhundert  Jahre  alte  Lehenbriefe  den  anerkannten  Freiherrnstand  der 
Familie  nachgewiesen  hatten.    Später,  16.  Juli  und  25.  Novbr.  1810, 
wurden  ebenfalls  der  Freih errnclasse  der  Adelsmatrikel  d.  Kgrs.  Bayern 
einverleibt :  aus  der  Kleinliebstädter  Linie  die  FreiheiTen  und  Gebrü- 
der: Carl  Joseph  Johann  Nepomuk,  geb.  1749,  vorm.  k.  preuss.  Haupt- 
mann; Daniel  Johann  Anton  Joseph  Alois,  geb.  1758,  vorm.  fürstl. 
Würzburg.  Oberlientenant,  und  Franz  Lothar,  in  k.  franz.  Militärdien- 
sten und  aus  der  Niederwern -Eyerbacher  Linie  die  Freiheiren  und 
Gebrüder:  Ferdinand  Anton  Friedrich  Joseph  Maria,  geb.  1751,  vorm. 
fürstl. -fuldaischer  Geh. -Rath  und  Oberamtmann  in  Fürsteneck,  Neu- 
kirchen und  Burgham,  Geschlechts -Aeltester  der  Linie;  Heinrich  Phi- 
lipp Damian,  geb.  1760,  Domicapitular  zu  Würzburg;  Ferdinand  An- 
ton, k.  bayer.  Oberst  im  4.  Chevauxlegers- Regiment e;  Lothar  Franz 
Constantin  Carl  Maria,  geb.  1765,  pens.  k.  sardin.  Major  und  grossh. 
toskanischer  Kämmerer;  Joseph  Adalbert  Carl,  geb.  1769,  pens.  k. 
bayer.  Rittm.  und  Franz  Carl,  geb.  1775,  Domcapitular  zn  Bamberg. 
—  Was  noch  die  Wappen  der  verschiedenen  Linien  anlangt,  so  steht 
nach  dem  Wappenbuche  des  Kgrs.  Bayern  das  oben  angeführte  vier- 
feldrige  Wappen  der  Klein-Eybstädter  Linie  zu,  die  Niederwerner  Linie 
führt  nur  die  beiden  Flügel  des  Stamrawappens  und  die  Burg-Lisberger 

Xn€t€hk€,  DeaUeh.  Adelt-Lex.     VI.  27 


—     418     — 

Linie  das  gevierte  Wappen  der  Klein-Eybstädter  Linie,  doch  mit  dem 
Untei'schiede,  dass  die  Flügel  im  1.  u.  4.  Felde  nicht  von  Roth  and  Silber 
Qbereck  getheilt,  sondern  ganz  roth  sind. 

Bucflini,  8teniin»togr.  P.  IH.  —  Schannat ,  8.  129.  —  ffaufi^,  I.  S.  14S9  und  40.  — 
I».  ffatfslein,  III.  8.  334—47.  —  Zedier,  XXII.  8.  444  —  Bietlermann,  Cantoii  Steigerwald. 
Tab.  89—98.  —  Stumpf,  Hisior.  Archiv,  I,  Heft,  fol  II.  —  N.  Gen.  Handbuch,  1777.  8.  |3l 
und  17:8.  8.  161— .'»S.  '-  Salver,  8.  365,  398,  740,  741  u.  748.  —  v.  Lang,  8.  189  u.  Nach- 
trag, S.  S7—S9.  —  Sir'hmacher,  I.  101:  v.  Mün-^ter ,  Fränkl«ch.  —  ».  Meding ,  I.  8.  406  u. 
407:  V.  M.  u.  Freili.  r,  M.  -  Tyrof,  I.  21  :  F.  H.  v.  M.  —  W.-B.  d.  Kgrs.  Bayern,  III.  64  ; 
F.  H.  V.  M.  NiodtTweruor  Linie  und  66:  F.  H.  v.  M.  Kleineybstiidter  Linie  und  F.  II.  r.  M..  zu 
Liaberp  und  r.  U'ülckern  .  Abth.  3.  —  v.  Hafner,  bay«-r.  Adel.  Tab.  48  u.  8.  48:  ebeufalU 
drei  Wappen.  -   KneifcUe ,  III.  S.  322-25. 

Münster,  Monster  (in  Roth  eingefasstem  Schilde  in  Silber  zwei 
blaue  Querbalken).  Altes,  ursprünglich  westphaiisches,  aus  dem  Teck- 
lenburgischen  stammendes,  später  auch  nach  Cur-  und  Liefland  gekom- 
menes Adelsgescblecht,  wie  schon  das  Wappen  ergibt,  verschieden  von 
der  ebenfalls  westphälischen  Familie  v.  Münster,  Monster,  Monster. 
Dasselbe  hatte  bereits  12ß7  einen  Burgmannssitz  zu  Tecklenburg,  sass 
1347  zu  Rechvelde,  1360  zu  Vortlage  im  Tecklenburgischen ,  wo  um 
diese  Zeit  Gucderus  v.  Münster  lebte,  1562  zu  Velpe  ebenfalls  bei  Teck- 
lenburg, 1599  zu  Krechting  unweit  Borken,  sowie  zu  Alst  bei  Stcin- 
furt.  Hackfort  bei  Recklinghausen,  Hcngel  bei  Ahaus  u.  s.  w.  und  noch 
1710  zu  Vortlage.  —  In  Curland  war  das  Geschlecht  bereits  1565 -zu 
Ascherade,  1600  zu  Hennenorm,  Heydeckensgut  und  Razen  und  noch 
1785  zu  Tokroy  gesessen.  —  Aus  dem  Hause  Vortlage  stammte  auch 
der  in  der  Kirchengeschichte  bekannte  treue  Anhänger  Calvins :  Johann 
V.  Münster,  geb.  zu  Vortlage  1557  und  gest.  1632  im  57.  Lebensjahre, 
HeiT  zu  Lengerck  u.  s.  w. ,  anfangs  Amtshauptmann  zu  Wind  im  Nas- 
sauischen,  später  grüfl.  nassau- lippescher  erster  Rath  und  gräfl.  teck- 
lenburgischer  Hofrichter.  —  Dass  die  Familie,  wie  in  Cur-  und  Lief- 
land ,  auch  in  Westphalen  fortgeblüht ,  ist  nicht  bekannt. 

Rumpiua ,  Tecklenb.  Clirouik,  8.  80.  —  Gaiilie,  I.  8.  1440  u.  41.  —  v.  Firks ,  Ursprung 
dw  Adels  in  den  Ostsee-Provinzen,  S.  LS4.  —  Freih.  r.  Ledehur ,  11.  8.131.  —  Sicbmacker, 
V.  Anhang,  40.  —  v.  Steinen,  Tab.  61.   Nr.  1.  —  Stimbt,  Curländ.  W.-B.  Tab.  27. 

Münster,  Münster  auf  Stepbaning,  Münste^^  zu  Grosssetsen- 
berg  (in  Roth  ein  schrägrechter,  silberner  Balken ,  belegt  mit  drei  rothen 
Rosen).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  12.  März  1668  für  Christoph 
Münsterer ,  kurbayerischen  Pfleger,  unter  Umänderung  des  Namens  in : 
V.  Münster.  Von  den  Nachkommen  desselben  in  der  6.  Generation 
wurde  Joseph  Ferdinand  Maria  v.  Münster,  geb.  1797,  adeliger  Lehen- 
Vasall  zu  Stepbaning ,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

V.   Lang,  Supplement.    8.  135:    Münster  auf  Stephaiiing.  —  W.-B.    d.  Kgr.  Bayern,  VH. 
•41  !  Münster  zu  (-irosssetzenberg. 

i  Münsterer ,  Edle  (Schild  durch  eine  aufsteigende ,  gebogene  Spitze 

getheilt,  dreifeldrig.  1  u.  2,  oben  rechts  und  links,  in  Schwarz  ein 
nach  aussen  strahlender  Comet  und  3 ,  in  der  Spitze ,  in  Blau  auf  grü- 
nem Boden  ein  rechts  sprengender  Pegasus  mit  schwarzen  Flügeln). 
Reichsadelsstand.  Diplom  im  kurpfälzischen  Reichsvicariate  vom  9.  April 
1742  für  Christian  Franz  Xaver  Münsterer,  Hofrichter  des  Frauenstifls 
Chiemsee,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und 
der  Sohn  des  Diplomempfängers:  Franz  Xaver  Edler  v.  Mfiosterer,  geb. 


—    419     — 

1748,  k.  bayer.  Hofratb  und  quiesc.  Landrichter  von  Rottenburg,  wurde 

J^it  dem  Sohne  seines  verstorbenen  Bruders  Alois  Moritz  Edler  v.  M. : 
oseph  Edler  v.  M.,  k.  bayer.  Stadtgerichts -Assessor  in  Landsberg, 
nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  einge- 
tragen. 

•.  Lang.  S.  4S(>    -    W  -I).    d.   Kjir.  lUycrn.  VII.  A\. 

Mtinsterber^,  s.  Monsterberg,  Münsterberg,  S.  33f>ii. 340. 

Münstermann  ^in  Blau  ein  goldener  Balken  und  unter  demselben 
drei  Rosen).  MOnstersches  Stadtgeschlccht ,  zu  welchem  in  neuester 
Zeit  der  Oberbürgermeister  zu  Münster,  v.  Münsterraaini ,  der  Haupt- 
mann v.  M.  im  k.  preuss.  7.  Landwehr -Regimente  und  der  HofrathDr. 
v.  M.  in  Münster  gehörten. 

frHh.  r.  Irdehur.  II.  S.  ll'i  ii.  III,  8.  814. 

Mtintz.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  22.  Novbr. 
1786  für  Werner  Reinhold  Bernhard  Mtintz,  k.  preuss.  Geh.  Regiei*.- 
Rath  zu  Cleve.  —  Ein  aus  diesem  Geschlechte  stammender  Sprosse, 
welcher  1712  Commandant  der  Festung  Lippstadt  war,  kommt  schon 
mit  dem  adeligen  Prädicate  vor. 

Fieih.  r.  L^d*-fnfr,    II.  S.   l.T»  ii    .13,  und  III.  8.  SH. 

Miintzonberi; ,  Mlinzenber^,  Grafen  (Schild  von  Roth  und  Gold 
qucrgetheilt,  ohne  Bild).  Altes,  hessisches  Dynastengeschlecht,  dessen 
Stammsitz  die  jetzige  Stadt  Münzenberg  im  Amte  Butzbach  und  Phi- 
lippseck desGrossherzogthums  Hessen  war.  Dasselbe  erlosch  im  Manns- 
stamrae  1236  mit  Ulricus,  Herrn  zu  Münzenberg  und  Königstein,  wel- 
cher nur  fünf  Schwestern  hinterliess,  die  durch  Vermählung  in  die  Häuser 
Falckenstein ,  Hanau,  Weinsberg,  Schönberg  und  Pappenheim  kamen. 
Das  Haus  Falckenstein  kaufte  nach  und  nach  den  übrigen  Erben  ihre 
Antheile  ab,  nur  behielt  Hanau  Einiges  von  dem  Erbe.  Als  später  der 
Falckenst einsehe  Manusstamm  erlosch,  lebten  ebenfalls  fünf  Töchter, 
die  sich  in  die  Häuser  Sayn,  Vimenburg,  Solms,  Eppstein  u.  Isenburg 
vermählten.  —  Die  Stadt  Münzenberg  steht  jetzt  zu  einem  Theile  dem 
grossherz. -hessischen  Hause,  zu  dem  anderen,  grösseren  Theile  den 
Häusern  Solms -Braunfels  und  Solms  -  Laubach ,  Stolberg -Gedem  und 
Stolberg  -  Ortenberg  zu.  —  Ministerialen  des  Dynastenstammes  führten 
mehrfach  den  Namen  desselben. 

Lucae.  Ornft^iKanl ,  8.  356— 6i.  —  Kopp,  de  insigiii  difftT.  Comit.  et  Nobil. ,  8,  5.19  n. 
Tab.  ad  p.  hi'i.  —  (Srü»mer ,  dipintn.  Bcitr.  lll.  Stck.  —  Wenk  ,  Hessische  Lnndoügeschlchte, 
I.  8.  271-96. 

Müntzenber^,  Münzenberg,  Freiherren.  Reichsfreihemistand. 
Diplom  für  die  natürlichen  Söhne  des  Markgrafen  zu  Baden -Durlach, 
Friedrich  VT.  (gest.  1 709) ,  und  der  Tochter  eines  Obersten :  Friedrich 
und  Bernhard,  mit  dem  Namen:  Freiherren  v.  Münzenberg. 

Durchlaocht.  Welt,    l.  8.  879. 

Müntzenberg,  Münzenberg,  s. .Jett,  Jett  v.  Mttnzenberg, 
auch  Freiherren  und  Grafen,  Bd.  IV.  S.  564  u.  65. 

Müntzer  (in  Roth  ein  aufrecht  gestellter  geharnischter  Arm ,  wel- 
cher in  der  Faust  einen  mit  der  Spitze  nach  recht«  gekehrten  Dolch 
hält).    Meissenscbes  Adelsgeschlecht,  welches  das  nahe  an  Böhmen 

27* 


—     420     — 

gelegene,  schöne  Schloss  und  Rittergnt  Lauenstein  im  Amte  Alten- 
berge, welches  später,  ehe  es  1821  an  die  Grafen  v.  Uohenthal-Pücha]^ 
kam,  von  1515  den  v.  ßünau  gehörte,  hesass,  durch  den  Freiberger 
und  Altenberger  Bergbau  zu  grossem  Reichthum  kam  und  mit  Anderen 
vom  Adel  im  Rathe  der  Stadt  Freiberg  sass.  Hans  Muntrer  auf  Lauen- 
stein,  der  „Reiche"  genannt,  zog  nach  Agricola,  Moller  und  Knauth 
über  zweimalhunderttausend  Thaler  aus  dem  Bergbau,  wurde  1463 
Rathsherr  in  Freiberg  und  starb  1476,  in  welchem  Jahre  sein  alterer, 
gleichnamiger  Sohn  den  Herzog  Albrecht  zu  Sachsen  auf  der  Reise  nach 
dem  gelobten  Lande  begleitete.  Hans  der  Jünejere  war  später  von  1479 
bis  1487  kursächs.  Amtshauptmann.  Der  jüngere  Bruder  desselben, 
Erhard  Müntzer,  Ritter,  war  ebenfalls  1476  im  Reisegefolge  des  Her- 
zogs Albrecht  zu  Sachsen  und  sein  Sohn,  Paulus  M. ,  welcher  sich  dem 
geistlichen  Stande  gewidmet ,  wurde  zuletjst  Abt  des  Klosters  Oybin  zu 
Zittau.  Später,  1555  ,  starb  im  55.  Lebensjahre  Hieronymus  M.,  Bür- 
germeister zu  Freiberg.  Der  Stamm  blühte  noch  in  das  17.  Jahrb. 
hinein,  doch  hatte  der  Wohlstand  desselben  abgenommen,  denn  schon 
Hans  der  Jüngere  verkaufte  1491  Schulden  halber  Laue astein  an  den 
bekannten  Begründer  der  Grünthaler  Saigerhütte,  Stephan  AUnpeck, 
welcher  aus  Ungarn  nach  Freiberg  gekommen  war. 

Knauth,  S.  ^HO  iiml  40.  —  Oauhe  .  II.  8.  77|  und  72  nnrli :  A^rtco\n  de  MetaM.  nov.  et 
vft.  L.  I.,  Spnngeiiberg .  Knauth  nud  1>.  Möller  in  Chronic,  et  -Xiinal.  Frcyber^.  —  ZffiUr, 
XXII.  S.  h^(^,-  SMxoiiia.  IV.  IHH9.  S.  lOS.  —  Siebmacher ,  T.   I'>7  :  Die  Mi'nitzer,  McisHuisch. 

Mttntzmeister.  Fränkisches ,  im  Coburgischen  angesessenes  Adels- 
geschlecht, eines  Stammes  mit  der  alten,  fränkischen  Familie  y.  Rosenau, 
deren  Stammhaus  Rosenau  bei  Coburg  war.  Conradt  Müntzmeister  zu 
Coburg  wollte  1370  den  Städterechten  nicht  unterworfen  sein,  erlangte 
aber  die  landesherrliche  Erlaubniss  dazu 'nicht.  Später,  1436,  ver- 
kauften Heintz  und  Günther,  Gebrüder  von  Rosenau ,  genannt  Müntz- 
flieister ,  dem  Herzoge  Siegmund  zu  Sachsen  sieben  Dörfer  für  sechs- 
tausend rheinische  Gulden. 

Hoenn,  Cuburgiarhe  Chruuiib     II.  8.  8H  u.  100.  -   Oauhe ^    II.  8.  772. 

Müther.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1722  für  Heinrich  Mü- 
ther,  Bürgermeister  zu  Lüneburg.  —  Altes,  ursprünglich  aus  Brüssel 
stammendes  Geschlecht ,  welches  in  den  Niederlanden  auch  Möttert  ge- 
schrieben wurde  und  vom  Kaiser  Carl  V.,  wegen  treugeleisteter  Dienste, 
durch  Diplom  vom  1.  Septbr.  1521  für  die  Gebrüder  Anton  und  Hans 
Müther ,  die  Erneuerung  und  BesUltigung  des  alten  Wappens  der  Fa- 
milie erhielt.  Anton  Müther  wendete  sich  bald  darauf,  in  Folge  der 
Religionsstreitigkeiten,  mit  seinem  Vater,  Hans  Müther  dem  Aelteren, 
nach  Lübeck  und  die  Nachkommenschaft  kam  nach  Lüneburg,  wo  die- 
selbe in  das  Patriciat  aufgenommen  wurde.  —  Das  Geschlecht  ist  später 
erloschen  und  zwar  zuletzt  im  weiblichen  Stamme  mit  Gertrud  Catharina 
V.  Müther,  welche  als  Wittwe  Hartwigs  v.  Dassel  20.  Novbr.  1778  starb. 

Büttner,  Oenoal.  d.  Lnneburi«.  ad«l.  Patriciergeschl.  —  Freih.  r.  d.  Kneaebeck ,  8.  21«. 
—  r.   Mfding,  lll.  8.  ib'J  und  M. 

Miinzer  v.  Babenberi?  (in  Silber  ein  schräglinker ,  rother  Balken, 
belegt  mit  einer  silbernen  Rose).    Oberpfälzisches,  nach  Beinamen  und 


—     421     — 

Wappen  ganz  verschieden  von  der  Familie:  Manzer  v.  Bamberg  und 
Nürnberg. 

o.  Fatk^nut^in,    Aiinl'Tta    Nordgnv. .   fi    Nachloxc,  R.  514:    imdi    einer    grüfl.  IVtlrnbach'* 
lohea  AhnenUfel.  —  Sitihmucher  ,    III.  137.  —  ».  iiedittt/ ,    U.  8.  890. 

Münzer,  Miinzor  zu  Bamberg,  MVinzer  zu  Nürnberg  (in  Roth 
eine  eingebogei^e ,  silberne  Spitze,  welche  oben  in  eine  Lilie  ausgeht 
und  mit  einer  rothen  Rose  belegt  ist.  Das  mittelste  Blatt  der  Lilie  ist 
mit  drei  Straussfedern  besetzt).  Fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches 
von  seinem  Wohnsitze  zu  Bamberg  und  Nürnberg  die  Beinamen  erhielt. 
Dasselbe  ist  mit  dem  oberi)fiiIzi8chen  Adelsgeschlechte  v.  Mttnzcr,  Mün- 
zer V.  Babenberg,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  nicht  zu  verwechseln. 

r.  FaU^nitein .  AnalcrU  NonlRdviens.     ß.  Iftichlpse,    S.  ft02..  —  Siebmaeher,  TT.  7S;    mit 
dem  onrichtigen  Namen:  Munrser  v.  Babenberg.  Fr&ukiteh.  —  ».  Medin§ ,  \\.  8.  3{i9. 

Mtinzer  V.  Lanenstein ,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1 701  für  Ferdinand  Matthias  Ernest  Mttnzer  v.  Lauenstein.  Bischöfl. 
olmtttzischen  Rath,  Lehens-Mandatar,  Consistorial-Assessor  und  Notar. 

M^g^U  P.   Mühl/^ld,  Krg  -Bd-  8.  ISO. 

MVinzer  v.  Marienborn.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1820  für  Joseph  Münzer,  k.  k.  Major,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ma- 
rienborn. 

iteperl«  r.  Mühl/eM ,  Krjt.-Bd.  S.  SS5. 

Mürzhofen.  Altes,  stei ermärkisches  Adelsgeschlecht,  welches  im 
15.  Jahrb.  den  Ort  Mürzhofen  in  Steiermark  besass. 

Schmu fz  ,  II.  5'»9. 

Mützschefabl ,  Matzschef al ,  Miitzeval ,  Mitzschefal.  Altes,  nie- 
dersächsisches Adelsgeschlecht,  welches  in  früherer  Zeit  nach  dem 
Stainmbause  Seulingen  im  Amte  Giboldehausen ,  Fürstenth.  Grubenha- 
pen,  Kgr.  Hannover,  Seulingen  hiess.  Der  Sage  nach  soll  Casper  v.  Seu- 
lingen. welcher  um  1130  lebte,  nachdem  er  das  Rittergut  MitschefaR 
an  sich  gebracht,  sich  nach  demselben  genannt  und  seine  Nachkommen, 
die  sich  namentlich  in  der  Bergwissenschaft  auszeichneten,  denselben 
beibehalten  haben.  Heinrich  v.  Mitzschefall  tritt  1251  in  einem,  dem 
Kloster  Walckenried  gegebenen  Schenkungsbriefe  als  Zeuge  auf;  Bern- 
hard V.  M.  war  1525  Abt  zu  Ilefeld  und  die  Gebrüder  Caspar  Wilhelm 
und  Jost  Heinrich  v.  M.  standen  bis  1631  als  Oberste  in  der  k.  schwe- 
dischen Armee.  —  Was  den  Güterbesitz  der  Familie  anlangt,  so  wurde 
dieselbe  in  Thüringen  und  im  Ruppinschen  gesessen,  und  hatte  auch 
brauuschweig-  lüneburgische  liChne  erbalten ,  welche  dem  Stamme  noch 
noch  in  neuester  Zeit  zustanden.  Das  Geschlecht  sass  in  Thüringen, 
und  zwar  im  Nordhausenschen ,  bereits  1510  zu  Clettenberg,  1595  zu 
Stöckey,  1631  zu  Gross- und  Klein- Wechsungen,  1700  zu  Liebenrode 
und  1758  und  noch  1803  zu  Branderode,  hatte  1748  und  noch  177T 
im  Ruppinschen  das  Gut  Barnikow  inne  und  war  im  letzgenannten  Jahre 
auch  noch  zu  Austen ,  Ostrade ,  Pluskau ,  Rabenau  und  Lössingen  be- 
gütert. —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  starb  Friedrich  Julius  v.  Mütz- 
schefabl 1761  als  k.  preuss.  Generalmajor. 

Spangenberg  t  Adf Uspi«gfl ,  P.  U.  —  Ekatrom^  Chrou.  Walekenried.  S.  236.  —  L^uck- 
/old,  «Dtiquit.  Pealdenit.  a.  Autiquit.  Walkenried.  —  Oauhe,  I.  8.  1386  und  87.  —  Zedltr, 
XXI.  8.  554—56.  —  Freih.    v.   d,  Kn-tbeck,    8.  218.  —  Freih.  «.  Ledebwr ,   W.  S.  1S4.  — 


—     422     — 

Siebmaeher.  I.  171:    Die  Mutischefal ,   SHchshch.  —     W.-B.    <l.    Kgr.  Hannover ,    C.  H2  und 
8.  II:    V.  Mutiarhofalil. 

Mulazzani  V.  Cappadoca^  Ritter.  Erbländ.  -  österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1844  für  A.  v.  Mulazzani,  k.  k.  Gouvernialrath,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Cappadoca. 

Haud&cbriai.  NotU. 

V  Mulbaum  de More.    Altes,  schon  im  13.  Jahrb.  vorgekommenes 

Mainzer  Patriciergeschlecht. 

Zedier,  XXH.  3.  6.i. 

Malisheim.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  dem 
ehemaligen  Reichsritter  -  Ganton  Rhön  -  Werra  begütert  war. 

Biedermann,  Canton  Uhön-Werra,  Tab.  32. 

Mnlley.  Erbländ.  -  österr.  Adelsgeschlecht.  Diplom  von  1789  für 
D.  Jobann  Baptist  MuUey,  k.  k.  SanitAtsrath  und  Kreisphysicus  zu 
Graez. 

Mtgerle  v.  Mühlfeld.  Brg.  •  Rd.  s.  .Im^^. 

Mnlsil  y.  Podweis  und  Diebrawaschen.  Reichsadelsstand.  Di- 
plom von  1605  für  Johann  Mulsil  und  für  die  Wappengenossen  dessel- 
ben ,  mit  dem  Prädicate :  Podweis  und  Diebrawaschen. 

Handschrifll.  Notix. 

Mulsmann.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1620  für  Peter  Muls- 
mann ,  kurköln.  Kammerdiener. 

Handschriftl.   Notiz. 

Malz  y.  Waldau,  Multz  y.  Walda^  auch  Freiherren.  Reichs- 
freiberrnstand.  Diplom  im  kurpfälzischen  Reichsvicariate  vom  26.  Sept. 
1790  für  die  Gebrüder  Franz  Ferdinand  und  Heinrich  Mulz  v.  Waldau 
und  für  den  Vetter  derselben,  Emanuel  Ladislaus  Mulz  v.  Waldau.  — 
Böhmisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  gegen  Mitte  des  18.  Jahrb. 
Georg  Ernst  und  Georg  Albrecht  M.  v.  W.  lebten.  Ersterer,  k.  k.  Berg- 
director  in  Ungarn,  hatte  zwei  Söhne  und  zwei  Bi-üder,  Letzterer,  Herr 
auf  Culmein  und  einen  Theil  der  deutschen  Lehngüter  Wall  und  Neu- 
hoff, hatte  ebenfalls  zwei  Brüder:  Philipp  Heinrich  M.  v.  W.,  k.  k.  Lieu- 
tenant, und  Christoph  Carl  M.  v.  W.,  welcher  am  Hofe  des  Joseph 
Ernst  Fürsten  v.  Fürstenberg  lebte.  —  Das  Wappen  der  adeligen 
Familie  Mulz  v.  Waldau  giebt  v.  Mediug  nach  einer  von  der  k.  k. 
Kreishauptmannschaft  zu  Einbogen  beglaubigten  Beschreibung  dessel- 
ben vom  15.  Homung  1788.  Ein  anderes,  ebenfalls  von  v.  Meding 
beschriebenes  Wappen,  welches  in  einem  von  Gold  und  Schwarz  quer- 
getheilten  Felde  ein  nur  an  der  linken  Seite  geflügeltes  Einhorn  mit 
gewechselten  Farben  zeigt  und  unter  dem  angeblichen  Namen:  Mulz 
V.  Waldau  in  sächsischen  Stammbäumen  vorkommt ,  liefert  Siebmacher, 
V.  77,  mit  dem  Namen:  Mulz  v.  und  zu  Obern -Schönfeld.  Dem  Wap- 
pen nach  ist  letztere  Familie  von  dem  Geschlechte  Mulz  v.  Waldau  ganz 
verschieden. 

Hftudschriai.  NoÜt. 

Mulzer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1638  für  Simon  Alexan- 
der Mulzer,  Registrator  bei  dem  k.  k.  General  -  Commissariate. 

flMidiichrmt.  Motu. 


—     423     — 

Mnlser,  Freiherren.  (Schild  geviert:  1  in  Gold  ein  einwärts  ge- 
kehrter, schwarzer  Greif;  2  in  Schwarz  ein  nach  einwärts  aufspringen- 
der ,  goldener  Hirsch  mit  achtendigem  Geweihe  und  3  in  Blau  und  4  in 
Silber  auf  der  Theilungslinie  stehender,  rechts  sehender  Adler  von  ge- 
wechselten Farben).  Freiherrnstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom 
30.  März  1816  für  August  Adam  Joseph  Mulzer,  k.  bayer.  General- 
Gommissair  und  Regierungs-Präsidenten  von  Nieder-Bayern.  Derselbe, 
gest.  1831,  stammte  aus  einer  fränkischen  Familie,  deren  Vorfahren 
schon  sehr  lange  angesehene  Hof-  und  Staatsämter,  namentlich  bei  den 
Karfürsten  von  Mainz  und  den  Fürstbischöfen  von  Bamberg  bekleideten 
und  hatte  sich  mit  Gertraud  v.  Hommer,  gest.  1846,  vermählt,  aus  wel- 
cher Ehe  zwei  Söhne,  die  Freiherren  Carl  und  Wilhelm  (I.),  entsproas- 
ten.  Freih.  Carl,  geb.  1805,  b.  bayer.  Kämm,  und  Justiz-Minister,  ver- 
mählte sich  1837  mit  Maria  Freiin  v.  Stockum,  geb.  1817,  und  aus 
dieser  Ehe  stammt  Freih.  Wilhelm  (II.),  geb.  1838,  Stud.  philos.  und 
Freih.  Wilhelm  (L),  geb.  1813,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Oberstlieuteuant, 
war  vermählt  seit  1847  mit  Pauline  v.  Maffei,  geb.  1829  u.  gest.  1859. 

r.  Lang,  Siipplem.  S.  59.  —  (ieneal-Taschcub.  d.  freih.  Hftaser.  1859,  8.  531.  a.  IMi 
8.  546  u.  547.  —  W.  B.  d.  Kgr.  Bayern  III.  66.  u.  ».  Wötckern,  3.  Abth.  —  v.  Hf/ner,  b«yer. 
Adel,  Tab.  48  u.  8.  48.  -  Kneschk«,  IV.  8.  302. 

Mulzer  y.  Rosenthal.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1665  für 
Theodor  Mulzer,  k.  k.  Oberstlieutenant,  mit  dem  Prädicate:  v.  Rosen- 
thal und  mit  Verbesserung  des  Wappens. 

Uaiidschriftl.  NutU. 

Mum  zum  Schwartzenstein.  Kurbrandenburgisches  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  vor  länger  als  zweihundert  Jahren  ein  v.  Mum 
zum  Schwartzenstein  sich  mit  einer  v.  Neukirch,  genannt  Nievenhein  a. 
d.  H.  Gerode  und  Rhade  am  Niodcrrhein,  vermählte.  Eine  Enkelin  des- 
selben, Mochtildis  Mum  a.  d.  H.  Schwartzenstein,  vermählte  sich  mit 
Lucius  V.  Rliade,  Herrn  auf  Cosme  und  Weese,  kurbrandenb.  Geh.-Rath 
und  Vicc-Canzler.  Ein  Enkel  des  Letzteren,  Hans  Casimir  v.  Rhade« 
Herr  auf  Giesenbrügge  im  Brandenburgischen,  wurde  1731  in  den  Jo- 
hanniter-Orden  zu  Sonnenburg  aufgenommen.  Die  Familie  war  ein 
Zweig  des  niederrhein.,  westphäl.  und  niederländ.  Geschlechts:  v.  Mumm, 
Momme,  Mumme,  s.  unten. 

Dittmar,  Tab.  Oeneal,  H.  Casim.  r.  Rhade,  Nr.  13.  —  Gauhe,  ".  8.  773. 

Momb  zu  Mtihlheim.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1817 
für  Franz  Mumb,  k.  k.  Generalmajor,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mühlheim. 
Der  Stanmi  wurde  fortgesetzt.  Ferdinand  M.  v.  M.  war  1857  erster 
Major  im  k.  k.  54.  Inf.-Regim. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Rrg.^d.  8.  385.  —  Mllit.  Scbemat.  d.  Oesterr.  Kaisertb. 

Mnmelter  V.  Sebemthal.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1787  ftlr  den  Doctor  der  Rechte  und  Repetitor  der  politischen  Wissen- 
schaften am  k.  k.  Theresianum,  mit  dem  Prädicate :  v.  Sebemthal. 

Megerle  v.  Mükl/^ld.  8.  23». 

Mumm,  Momme,  Mamme  (in  Roth  ein  von  Silber  und  Blau  ge- 
schachter Querbalken.  Die  in  Nassau  blühende  liinie  führt  nach  v.  Hef- 
ner in  Schwarz  drei,  2  u.  1,  nach  der  linken  Seite  schwimmende,  sil- 


—     424     — 

berne  Fische,  von  welchen  jeder  im  Maule  einen  goldenen  Ring  hiilt). 
Altes,  früher  am  Niederrhein,  in  Westphalen  und  den  Niederlanden,  in 
neuer  Zeit  noch  im  Nassauischen  und  in  Oesterreich  blühendes  Ge- 
schlecht. Dasselbe  sass  bereits  1359  zu  Blankenvorde,  1380  zu  Hadt- 
berg  Oller  Halstaff,  1400  zu  Kellen  im  Cleve'schen,  1490  zu  Ubl)ergen 
in  den  Niederlanden,  1514  zu  Schwartzenstein  unweit  Dinslaken  im  Cle- 
veschen,  nach  welcher  Besitzung  sich  aw.h  eine  Linie  Mura  zu  Schwartzen- 
stein nannte,  s.  den  betreifenden  Artikel,  S.  423,  erwarb  im  16.  u. 
17.  Jabrh.  mehrere  andere  Güter  und  hatte  noch  1728  Scheidt,  jetzt 
Mummscheidt  bei  Solingen  inne.  —  Aus  der  westphälischen  Linie  des 
Geschlechts  stammte,  wie  gewöhnlich  angenommen  wird,  Christian 
Mumme,  welcher  1492  (1593)  das  nach  ihm  genannte,  so  bekannt  ge- 
woräene  Getränk :  braunschweigische  Mumme,  zu  brauen  anfing.  —  In 
Nassau  feierte  der  herz,  nassauische  Oberstlioutenant  v.  Mumme  in 
Wiesbaden  1839  das  50jährige  Jubiläum  als  Soldat.  Derselbe,  geboren 
zu  Bochholt  im  Reg.-Bez.  Münster,  war  früher  k.  preuss.  Lieutenant.  — 
In  k.  k.  Diensten  stand  Philipp  v.  Mumme  als  Major  und  der  gleich- 
namige Sohn  desselben  war  1843  Hauptmann  in  k.  k.  Kriegsdiensten. 

«oiieal.  Jahrb.  I.Ablh.  H.  8.  109.-  N.  Pr.  A.-L.  VF.  8.  71.-  Fahnr,  IJ.  8.  98.  ~  Freik. 
r.  Ledehur,  II,  8.  r.'8.  —  r.  Sfein^'n,  Tab.  6«.  Nr.  4.  —  9.  Ue/ner,  nassauischer  Adel,  Tab.  13 
u.  8    12.  —   Kneshke,  III.  8.  riS. 

Mnmtbe  v.  Heidenfeis.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1803  für  Friedrich  Mumthe,  k.  k.  pens.  Major  mit  dem  Prädicate: 
V.  Heldenfels. 

ßfeg«rle  v.  MühlJ^ld,  S.  239. 

Mnnck,  Monck.  Altes,  holsteinisches  Adelsgeschlecht,  welches  sich 
später  in  Dänemark  und  Schweden  ausbreitete.  Magnus  Munck  oder 
Monck.  k.  dän.  General,  blieb  1410  in  einem  Treffen  mit  den  Holstei- 
nern unweit  Gottorp  in  Jütland;  Ivarus  Monck  wurde  1499  Bischof  zu 
Ripen  und  Petrus  Munck,  k.  dän.  Reichsrath,  war  von  1588  bis  zur 
Majorennität  des  Königs  Christian  IV.  1596  Mitre^ent  des  Reichs.  Von 
Letzterem  stammte  Christina  Monck,  mit  welcher  sich  König  Chri- 
stian IV.  nach  dem  Tode  seiner  Gemahlin,  Anna  Catharina  aus  dem 
Karhause  Brandenburg,  1613  in  morganatischer  Ehe  verband.  Hans 
Munck,  k.  schwedischer  General,  schlug  1612  die  bei  Kexholm  einfal- 
lenden Russen  zurück;  Peter  M.,  ein  Sohn  des  oben  genannten  Reichs- 
raths  Peter  Munck,  zeichnete  sich  um  1630  als  k.  dän.  Admiral  durch 
grosse  Tapferkeit  aus;  um  dieselbe  Zeit  machte  sich  auch  Janus  Munck, 
ebenfalls  dänischer  Reichs-Admiral,  sehr  bekannt  und  zwar  besonders 
durch  die  1616  nach  Grönland  unternommene  Schifffahrt,  welche  er  be- 
schrieb und  deren  Beschreibung  1 650  auch  in  das  Deutsche  übersetzt 
worden  ist,  und  ein  anderer  Petrus  Munck  war  1680  k.  dän.  Geh.-Rath, 
auch  gehörten,  so  viel  bekannt,  zu  dieser  Familie  D.  Johannes  Munck, 
welcher  1712  als  Bischof  in  Norwegen  starb,  so  wie  D.  Peter  Monck, 
welcher  noch  im  Anfange  dieses  Jahrhundert  Bischof  zu  Land  und  Pro- 
caivsler  der  dortigen  Universität  war.  Der  Stamm  hat  in  Schweden  fort- 
geblüiit  und  Sprossen  desselben  sind  nach  neueren  Siegelabdrücken  mit 
hoben  Orden  etc.  zu  grossem  Ansehen  gelangt. 


—     42Ö     — 

Anfteli  lloUt.  AdelRchmit.  P.  IT.  —  Hühner,  I.  Tnli.  87.  -  Ltnlolph,  8rIiiiiil»fihno.  U. 
5i.  Ilrt.».  -  Gutthe,  II.  S.  773-77A.  —  Zf.Hrr,  XXil.  S.  75^.  -  Jaohi,  I.^OO,  I.  K  lO.'i.  — 
Stliwcd.  W.   B.   14  n    AI. 

Mnndt,  Mant,  Mond.  Altes,  nieklenburgisches  Adelsgeschlecht, 
aas  welchem  Nicolaus  Mundt  1468  Dompiopst  zu  Güstrow  war.  Dns- 
selbe wurde  auch  in  der  Priegnitz  begütert  und  sass  daselbst  1598  zu 
Seetz,  lfi2ß  zu  Beckenzien,  1641  zu  Garliii  und  noch  1642  zu  Seetz. 
Die  Familie  erlosch  in  Meklenburg  1681  mit  Stellan  Ludwig  v.  Mund, 
doch  war  ein  Zweig  nach  Dänemark  gekommen,  wo  ein  unter  dem  Kö- 
nige Christian  V.  in  der  dänischen  Armee  dienender  Oberst  v.  Mund 
den  Stamm  durch  einige  Söhne,  die  ebenfalls  in  k.  dänischen  Militair- 
diensten  standen,  fortgesetzt  hatte. 

Oauh«,  I.  8.  1448.  ~  Lhch,  Urkunden  der  v.  Ifalsnbn,  f.  8.  8^7.  —  Freih.  ».  Ledebur, 
II.  8.  131. 

Mnndelsheim.  Altes,  ursprünglich  elsassisches,  später  auch  frän- 
kisches Adelsgeschlecht,  welches  das  gleichnamige  Stammhaus  und  die 
Rittergüter  Mittelhansberg,  Birckcnfeld  etc.  noch  um  1650,  zu  welcher 
Zeit  Philipp  Conrad  und  Philipp  Johann  v.  Mundeisheim  lebten,  besass. 

Va^tortu^t  Franconin  re<1ivivii.  S.  49.1.  —   nauh^,  II.  K    77.'». 

Mundi,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1789  für  Wilhelm  Mundi,  Tuchfabrikanten  zu  Brunn,  wegen  Errich- 
tung seiner  Tuchfabrik. 

Megetle  r.   Mükt/fld .  s.  7?. 

Munding.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1650  für  Matthaeos 
Munding,  Doctor  und  Hofmeister  der  ungai'ischen  Edelknaben  und  fttr 
den  Bruder  desselben,  Johann  Munding. 

H'indücbrim.   Notiz 

Munereti.  Ritter  und  £die.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1719 
für  Johann  Baptist  Munereti,  k.  k.  Reichshofagenten,  mit  dem  Prädi- 
cate :  P^dler  v. 

Meynl^  e.   hfähl/elH,  Krtf.   Bd.  S.   \^. 

Mnnier,  Edle.  Erbl. -  österr.  Adelsstand  Diplom  von  1756  für 
Franz  Stephan  Munier,  Mercantil-  und  Wechselgerichts -Assessor  zn 
Fiunie,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

M.fjt>rle  e.   Mühlfeld,  S.  ni. 

Mnrach,  Freiherren  (in  Roth  ein  viermal  eckig  gezogener,  silber- 
ner Querbalken).  Im  Kgr.  Bayern  anerkannter  Freihermstand.  Altca, 
bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches,  nach  Wigul  Hund,  von  dem  der 
Familie  zustehenden  Stammschlosse  Nieder-Murach  den  Namen  erhielt, 
nach  Anderen  aber  von  den  alten  ehemaligen  Grafen  v.  Murach  aus  dem 
Schlosse  Murach  vorm  Wald  in  der  Pfalz,  welches  Schloss,  als  schon  in 
alter  Zeit  die  Grafen  v.  Murach  erloschen,  an  die  Grafen  v.  Ortenburg 
kam,  herstanunen  soll  und  sich  in  die  Linien  zu  Flügelsberg  und  zu  Qa- 
teneck  geschieden  hatte.  —  Der  Freiherrnstand  ist  durch  alten  Besitz 
und  Urkunden  über  das  Jahr  1726  hinaus  erwiesen  und  nach  Anlegung 
der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayc^'n  wurde  in  die  Freiherrnklassc  der- 
selben eingetragen:  Georg  Carl  Freih.  v.  Murach  zu  Nieder-Murach, 
geb.  1767. 

Wigia  mmd,  U,  6.  174-179.  -*■  Oauhe^  I.  8.  1443  w-  44.  —  f.  loHg^  8.  tW.  -  Siefh- 


—     426     — 

tnacher,  I.  8.  77  :     p.  ifurach.    Bayerisch.  —  Suppl.    su  8iebni.   W.  B.   VIF.  Ö.  —    W.    B.    d. 
Kgr.  Bayern,  III.  6fi  u.  r.    Wölckern,  Abth.  3. 

Mnraldt,  Mnralt,  Maralt  van  Vlymen.  Altes,  aus  der  Schweiz 
stammendes,  nach  den  Niederlanden  gekommenes  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches in  neuer  Zeit  auch  in  Pommern  ansässig  wurde.  Dasselbe  sass  be- 
reits 1847  zu  Klein- Wunneschin  unweit  Lauenburg  und  Besitzer  dieses 
Gutes  wurde  1855  Landolph  Eduard  v.  Muraldt  aus  St.  Petersburg. 

Freih.  e.  Ledebur,  U.  ß.  133.  —  Rauert  Adressbuch.  1H57.  S.  153. 

Mnrat  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1630  für  Johann  Murat. 
karbayerischen  Pfistermeister. 

Ilandschriftl.  Notiz. 

Murayt^  Ritter  und  Edle.  Reichs-,  Adels-  u.  Ritterstand.  Diplom 
von  1789  für  Demetrius  Murayt,  privilegirten  Grosshändler  zu  Nicschin 
in  Klein-Russland,  mit  dem  Incolate  und  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Handschrim.  Notiis.  -  8uppl.  zu  Siebm.  W.  B.  XI.  5. 

Mnrech.  Altes,  steiermärkisches  Rittergeschlecht,  welches  zwischen 
1180  und  1212  die  gleichnamige  Herrschaft  besass. 

Schmutz,  II.  8.  595. 

Mnreck.  Altes,  steiermilrkisches  Rittergeschlecht,  welches  von  1150 
bis  1230  auf  der  Herrschaft  Mureck  sass. 

Schmutz,  II    S.'595. 

Marmann  v.  Marchfeld,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrn- 
stand. Diplom  von  1811  für  Georg  Murmann,  Oberstwachtmeister  im 
Infant.-Regimente  Ei'zherzog  Rainer  mit  dem  Prädicate  :  v.  Marchfeld. 

Megerle  v.  Mähl/eld,  S.  72. 

Murr.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  22.  Juni  1541  für  Hiero- 
nymus  Murr.  —  Altes,  fränkisches,  namentlich  aus  dem  Bambergischen 
Btammendes  Geschlecht,  aus  welchem  bereits  1354  Heinrich  Murr  Güter 
zu  Hagenhausen  besass,  welche  sein  Sohn,  Heinrich  der  Jüngere  M., 
erbte.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Friedrich  Muit,  kam  1481  nach  Nürn- 
berg und  der  Sohn  desselben.  Hieronymus  M.,  brachte,  s.  oben  den 
Reichsadelsstand  in  die  Familie,  deren  Stamm,  wie  folgt,  herabstieg : 
Hieronymus  Muit  v.  u.  zu  Wolkersdorf,  geb.  1502,  gest.  1572:  Cuni- 
gnnde  Prttnsterer,  verm.  1555;  —  Johann  Andreas,  geb.  1558  und 
gest.  1599 :  Eleonore  Herold  v.  Ober-Schönfeld,  geb.  1556,  vorm.  1585 
und  gest.  1613;  —  Johann  Hieronymus,  geb.  1586  u.  gest.  1647  :  He- 
lena Pfinzing  v.  Hensenfeld;  —  Hieronymus  II.  und  Jobann  Jacob,  Ge- 
brüder, Stifter  zweier  Linien  des  Geschlechts.  Aeltere  Linie:  Hierony- 
mus IL,  geb.  1615  u.  gest.  1658:  Magdalena  Tucher  v.  Gimmelsdorf, 
geb.  1624,  verm.  1648;  —  Johann  Christoph,  geb.  1650  u.  gest.  1729, 
Pfleger  zu  Gostenhof :  Anna  Gatharina  Fuitenbach  v.  Roichenschwand, 
geb.  1657,  verm.  1686  u.  gest.  1719;  —  Georg  Christoph,  geb.  1693 
u.  gest.  1756,  Pfleger  zu  Gostenhof:  I.  Clara  Susanna  Dilherr  v.  Thum- 
menberg,  geb.  1690  u.  verm.  1720.  H.  Maria  Eieonora  Link,  verm. 
1737  u.  gest.  1738.  IH.  Anna  Maria  Böheim,  geb.  1714  u.  gest.  1782; 
—  Georg  Friedrich,  geb.  1723  u.  gest.  1785,  Major  bei  dem  v.  Scher- 
telschen  fränkischen  Kreis -Infant.-Regimente:  Dorothea  Maria  Pez 
Y.  liichtenhof ,  geb.  1 733  u.  gest.  1 803 ; — Christoph  Sigmund,  geb.  1 725 ; 


—     427     — 

Friedrich  Wilhelm,  geb,  1726  und  gest.  1757  als  Oberlientenant  bei 
dem  k.  preuss.  Infant.-Regimente  v.  Amstel  an  den  in  der  Schlacht  bei 
Prag  erhaltenen  Wunden;  Christoph  Gottlieb,  geb.  1733,  wurde  1770 
Zoll-  und  Wage-Amtmann  an  der  untern  Wage  zu  Nürnberg,  Gebrüder 
und  Johann  Carl,  geb.  1747,  wurde  1785  Hauptmann  unter  dem  frän- 
kischen Kreis- Infanterie -Regimente  Fürst  v.  Hohenlohe - Ingelßngen, 
Halbbrüder.  —  Jüngere  Linie:  Johann  Jacob,  s.  oben,  geb.  1624  u. 
gest.  1665  zu  Oedenburg:  Anna  Maria  Tezl  v.  Kirchensittenbach,  geb. 
1624;  —  Johann  Hieronymus,  geb.  1651  und  gest.  1713  zu  Marburg: 
Elisabetha  Sophie  v.  Rosenthur;  — Carl  Johann  Christoph  Hieronymus, 
geb.  1684  zu  Pressburg  und  gest.  1755  als  k.  preuss.  Kammerrath  zu 
Magdeburg ;  —  Carl  Alexander,  geb.  1 720  zu  Magdeburg  und  gest.  als 
Lieutenant  im  k.  pr.  Infant.-Reg.  Fürst  zu  Anhalt-Bernburg  1757  nach 
der  Schlacht  bei  Prag:  Anna  Barbara  Jopp  aus  Ulm,  geb.  1720  u.  gest. 
1763  zu  Halle;  — Johanna  Carolina,  geb.  1754  und  Carl  Friedrich 
Elias,  geb.  1756,  wurde  1785  Lieutenant  im  k.  preuss.  Infant.-Re'g. 
V.  Zaremba  und  war  1812  Salz -Factor  zu  Ratibor.  lieber  das  Fort- 
blühen des  Geschlechts  fehlen  weitere  Nachrichten. 

Biedermann,  Caiiton  Altmfihl,  Tab.  2i8— 230.  —  Sirf»'itkee$,  (leschlcehti-  n.  Wappenbe- 
nchr.  III  dem  Tyroffschen  Wappoiitvprl«*,  l.  Nürnberg  1791.  S.  3:{7— 40:  nach:  Genial.  Nachr. 
▼Oll  dem  Oeschlechto  dor  Herren  v.  Murr.  —  Fi-fih.  o.  f.filfhur,  II F.  8.  314.  —  Ti/rof.  I. 
26:  Hr.  ▼.  Murr.  Major.  --  Suppl.  xu  Siebm.  W.  IJ,   IV.  6:  i'nrr  in  Franken. 

Murray,  Grafen.  P'rbl.-österr.  Grafenstand.  Diplom  vom  25.  Nov. 
1761  fttr  Joseph  Graf  Murray,  Baron  v.  Melgum,  k.  k.  Geh. -Ruth,  Feld- 
niarschall-Lieutenant  etc.  —  Altes,  ursprünglich  aus  Schottland  stam- 
mendes, zu  dem  berühmten  Hause  Murray  gehörendes  Geschlecht,  in 
welches  die  Baronotswürde  von  Schottland  1628,  der  Titel:  BaroQ 
V.  Melgum  1643  und  der  Grafenstand  3.  Aug.  1686  kam.  Seit  dem 
18.  Jahrh.  sind  Glieder  der  Familie  auch  in  Oesteireich  zu  grossem  An- 
sehen und  namentlich  in  Militairdionsten  zu  hohen  Würden  gelangt  und 
später  ist  der  Stanuii  auch  in  Nieder-Oesterreich  landstHndig  geworden, 
doch  findet  sich  in  dem  von  Wissgrill  1794  gegebenen  Verzeichnisse 
des  landsMssigen  niederösten*.  Adels  vom  Herren-  und  lütterstande  (I, 
S.  29  —  44)  der  Name:  Murray  noch  nicht  vor.  —  In  England  bltlht 
das  Haus  noch  in  mehreren  Linien,  über  welche  Bnrke  genau  berichtet 
hat.  —  Joseph  Graf  Murray,  Baron  v.  Melgum,  s.  oben,  war  vermählt 
mit  Maria  Colette  Grf.  v.  Lichterveide,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  und 
eine  Tochter  stammte.  Der  Sohn :  Albrecht  Joseph  Graf  Murray.  Ba- 
ron V.  Melgum  (Burke  schreibt:  Melgun),  Baronetvon  Schottland,  geb. 
1774  u.  gest.  1848,  k.  k.  Kämm.,  Feldmarschall-Lieutenant  und  nieder- 
österr.  Landstand,  vermählte  sich  1815  mit  Almeria  Franzisca  Ursula 
Grf.  Esterhdzy-Galantha  a.  d.  H.  Ilallewyl,  geb.  1789  u.  gest.  1848  — 
die  Tochter:  Grf.  Henriette  Auguste  Josephine,  geb.  1771  und  gest. 
1849,  war  seit  1802  Gemahlin  des  k.  k.  Kämmerers  und  Majors  Phi- 
lipp Marquis  v.  Bacquehem.  Albrecht  Joseph  Graf  Murray  hat  nur  vier 
Töchter  hinteriassen:  Grf.  Everilda,  geb.  1816,  verm.  1838  mit  Paul 
V.  Bezeredy,  Gutsbesitzer  in  Ungarn;  Grf.  Aglaß,  geb.  1819,  Stiftsdame 
zu  Brunn;  Grf.  Ottilie,  geb.  1821,  Stifbsdame  auf  dem  Hradschin  zu 


—     428     — 

Prag  und  Grf.  Maria,  geb.  1826,  verm.  1855  mit  Heinrich  Gr.  v.  Salis- 
Zizers,  k.  k.  Rittra.  in  d.  A.,  Wittwc  seit  1860.  . 

Dratiche  f^rnr^n- Hiiiner  d.  HcKenwart,  llf.  8.  Sfi-S.  und  6ß.  —  Vrfih.  i»  I^d^hur,  \\. 
6.  133  u.  nr.  8.  314.  —  Gcncal.  Ta.^clieiib.  d.  i(rüA.  Häuser,  18B4.  8.  bU)  und  hinlur.  Uandb. 
XU  demselben,  8.  6:{ti. 

Mnsaens.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1710  für  Simon  Heinrich 
Mnsaeus. 

Handschriftl.  NoUx. 

Mnscalca  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1613  fftr  Hector  Mus- 
calca,  k.  k.  Hofmedicus. 

Hand«chriftl.  Notiz. 

Mnschardt.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1 602  für  Caspar  Mu- 
schardt. 

Haridfichriftl.  Nntix. 

Muschenheim,  Moschenheim.  Altes,  unmittelbar  reichsfreics  Adcls- 
geschlecht  am  Rheine,  dessen  Stammreihe  Humbracht  mit  Conrad  v.  Mo- 
schenheim, Ritter,  um  1331  beginnt  und  bis  Ende  des  16.  Jahrh.  fort- 
führt. Um  diese  Zeit  oder  bald  nachher  scheint  der  Stamm  erloschen 
zu  sein. 

Jfumhrachf,  Tab.  285. 

Mnschgay.  Reichs-  und  erbl. - österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
22.  Febr.  1721  für  Johann  Franz  Muschgay,  fürstl.  Constanz.  Hof-Kani- 
merrath  und  Amts-Bürjrermeister  zu  Waldsee  und  für  den  Vetter  des- 
selben, Jacob  Conrad  Muschgay.  des  schwäbischen  Kreises  Graf  Fug- 
gerschen  Regiments  zu  Pferde  Oberstwachtmeister,  —  Altes,  regiments- 
fÄhiges  Geschlecht  der  Stadt  Waldsee,  welches  sich  früher  auch  Muscai 
nannte  und  mehrere  verdiente  Männer  aufzuweisen  hat.  Die  Familie 
blüht  jetzt  im  Kgr.  Württemberg  in  den  directen  Nachkommen  von  Ja- 
cob Conrad's  Sohn :  Georg,  welcher  mit  Maria  Josephe  Precht  v.  Hohen- 
warth,  geb.  1759  und  gest.  1837,  vermählt  war  und  1814  als  grossh. 
badischer  Oberbeamter  im  Pensionsstande  gestorben  ist.  Von  demselben 
entspross:  Maximilian  v.  Muschgay,  geb.  zu  Waldsee  1781,  erster 
Stadtrath  in  Mergentheim,  früher  PoHzei-Commissar  und  erster  Bürger- 
meister, Wittwer  seit  1837  von  Maria  Anna  Falkenstein,  aus  dessen 
Ehe,  neben  drei  Töchtern:  Maria  Anna,  geb.  1815,  Franziska,  geb. 
1821  u.  Josephe,  geb.  1824,  ein  Sohn  stammte:  Otto  v.  Muschgay. 
geb.  1813,  1844  Forstamts- Assistent  in  Freudenstadt,  verm.  mit  Caro- 
line Kramer. 

Meg^rU  r.  lf«A(/>W.  Erjr.  Rd.  fi.  385.  —  Ccuf,  Adelsb.  d.  Kgr.  WGrtlemb.  8.  451  u.  •>.'. 
—  W.  B.  d.  Kf?r.  WfirtU'mb.  Nr.  207  u.  8.  51.  —  Ktu^iteMk^,  I.  8.  304  u.  SO.'i. 

Masohini^^er,  Freiherren.  Reichsireiherrnstand.  Diplom  von  1622 
fÄr  Vincenz  Muschlinger,  k.  k.  Rath  und  Hofkammerdirector. 

Handsrbriftl.  Notis. 

Mnschlitz.  Reichsadelsstand.  Bestätigungsdiplom  von  1649  für 
die  Gebrüder  v.  Muschlitz  in  k.  k.  Kriegs-  und  Civildiensten. 

Tlandsehriftl.  Notix. 

Mnschow,  Mnscata.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  zählen- 
des, nur  von  Sinapius  genanntes  Adelsgeschlecht. 

Sinapiui,  I.  8.  651. 


—     429     — 

Mnschwitz.  Altes,  vorzugsweise  in  der  Lansitz  begfltert  gewor- 
denes Adelsgeschlecht,  welches  schon  1454  zu  Heynichen  u.  Koickwitz 
unweit  Cottbus,  1463  zu  Leuthcn  ebenfalls  bei  Cottbus,  1525  zu  Wchns* 
dorf  bei  Luckau,  1552  zu  Ströbitz  und  Sylow  und  1571  zu  Wintdorf, 
sflmmtlich  bei  Cottbus,  sass.  Als  späteres  Stammhaus  wird  das  in  der  Fa- 
milie verbliebene  Rittergut  Wintdorfgenannt,  aus  welchem  der  Stamm  sich 
weit  ausbreitete  und  in  den  Besitz  ansehnlicher  Güter  gelangte.  —  Bern- 
hard v.Muschwitz  zeichnete  sich  als  k.  dän.  Oberst  in  der  Armee  des  Kö- 
nigs Christian  IV.  aus;  Christoph  v.  M.,  verm.  mit  Catharina  v.  Emden  a. 
d.  H.  Geringenrode,  war  später  Herr  auf  Lissa ;  Wolff  Heinrich  v.  M.  kommt 
1690  als  kursilchs.  Rath  und  Landes- A ehester  im  budissiner  Kreise  vor; 
Caspar  Sigmund  v.  M.,  zu  Calau,  Waltersdorff,  Uckrow  u.  Passerin  bei 
Luckau  etc.  gesessen,  starb  1707  ohne  männliche  Erben,  worauf  seine 
Güter  an  seinen  Schwiegersohn  Carl.v.  Rex,  kursächs.  Geh. -Rath  u.  Kam- 
mer-Director  kamen  und  Curt  Ehrenreich  v.  M.  auf  Lassow  und  Sada  war 
1730  h.  Sachs,  merseb.  (/onsistorial-Director  und  Oboramts-Rath  in  der 
Niederlausitz.  Der  Stamm  blühte  fort:  um  1827  stand  ein  v.  Muschwitz 
als  Lieutenant  in  h.  Anhalt-cöthenschon  Diensten,  trat  dann  in  die  Dienste 
des  Fürsten  v.  Carolath-Schönaich  und  vermählte  sich  mit  einer  v.  Fal- 
kenhausen und  in  neuer  Zeit,  1857,  war  in  der  Niederlausitz  im  Kr. 
Calau  ein  v.  M.  Herr  auf  Allmosen  I.  u.  H,  Hermann  v.  M.  Herr  auf 
Geisendorf,  Anton  Sigismund  Theodor  v.  M.  Herr  auf  Wintdorf  und 
Leuthen  und  ein  v.  M.  Herr  auf  Gentha  im  Kr.  Schweinitz. 

SinapiMH,  I.    8.  6M3.   ~    Gauhe,  I.    8.   1444  u.  45.  -     N.   I»r.  A.  L.  III.   8.  ÄO^  u.  506.  — 
Freih    r.  L*'<ithnr,  II    8.  13.1.  -    Rnufr.  Adrcinb.   \HS7.  S    1.^4.  —   Tyrof,  II.  27;^ 

*  Mnseli  (Schild  quer  gcthcilt:  oben  in  Blau  eine  goldene  Sonne  and 

unten  von  Roth  u.  Silber  geschacht).  Ein  früher  zu  dem  schlesischen 
Adel  gehörendes  Geschlecht,  aus  welchem  Johann  Mnseli,  gest.  25.  Mai 
1596  zu  Breslau,  zu  seiner  Zeit  als  Dichter  genannt  wurde. 

Fr^ih    r    UiUhur,  II.  8    133.   -  Siebmachfr,  V.  73. 

Musick  V.  Adlersberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1753  für  Johann  Joseph  Musick,  k.  k.  Statthalterei-Secretair  in  Prag, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Adlersberg. 

Mryerlf  v.   Mühl/^hl,  Krg.  Rd    8.  3t«6. 

Mnsiel  (Schild  von  Blau  und  Gold  durch  drei  aus  dem  Golde  in 
das  Blaue  neben  einander  aufsteigende,  gleichhohe  Spitzen  oder  Spickel 
ciuer  getheilt.  üeber  jeder  Spitze  schwebt  ein  sechsstrahliger,  goldener 
Stern).  Altes,  zu  dem  Adel  in  dem  Rheinlande  zählendes,  im  Regie- 
rungsbezirke Trier  begütertes  Geschlecht,  welches  durch  Diplom  vom 
6.  Juli  1586  den  Reichsadelsstand  erlangte.  Dasselbe  wurde  in  der  Per- 
son des  Johann  Baptista  de  Musiel,  laut  Eingabe  d.  d.  Schloss  Thorn, 
2.S.  Juli  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  unter 
Nr.  52  der  Classe  der  Edelleute  eingetragen.  Die  Familie  sass  1829 
auch  zu  Bethingen  im  Kr.  Saarburg. 

Freih.  r.  Udtbur,  11.  8.  133.  _    W.  B.    d.  preuss.  Kheiiiproviax.  1.  Tab.  87.    Nr.  174  o. 
S.  d3.  —  Knf»chh«.  11 1.  M.  32«. 

Masslohe.  Fränkisches,  früher  der  reichsfreien  Ritterschaft  im 
Canton  Altmühl  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht. 

Biedemumny  Canton  Alta&kl,  Tab.  38t. 


—     430     — 

Massinan,  Ritter.  Reichsadels-  u.  Ritterstand.  Diplom  im  kur- 
pftlzischen  Reichsvicariate  vom  27.  JqU  1792  fQr  Joseph  Anton  Mufv- 
noan.  Derselbe,  geb.  1766,  froher  Regiemngsrath,  Polizei-  nnd  Stadt- 
(Tommissar  in  Burghausen,  wurde  als  k.  bajer.  Ober-Finanzrath,  nach 
Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern,  in  dieselbe  eingetragen. 

9.  iMng.  8    4K.  —  W.  B.  d<-s  Kgr.  IttTern.  VII    4?. 

Mustasza,  Freiherren.  Erbl.-Osterr.  Freihermstand.  X>iplom  von 
1821  für  Theodor  v.  Mustazza,  Gutsbesitzer  in  der  Bukowina. 

Mfg^rl^  r.  Mühlfeld,  Krg.  Bd.  8.  M. 

Muth.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  7.  Nov.  1835  för 
Peter  Muth,  k.  k.  Gubcmialrath  und  Polizei-Director. 

||aiidM>liriftl.  Kotit. 

Mutiaheim.  Fränkisches,  früher  der  reichsfreien  Rittorschaft  im 
Canton  Rhön-Werra  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht. 

lii^tlenuann,  Cautnn  Khöii.Wfrra.  Tab.  412  n.  413. 

Mntio.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1755  für  die  Gebi-flder 
Oeorg  Ludwig  und  Johann  Friedrich  Mutio.  Ersterer  starb  als  kur- 
hannov.  General,  letzterer  als  Major.  Der  Vater  derselben,  Carl  Mutio 
ans  Venedig,  trat  zuerst  in  hannoversche  Kriegsdienste  und  starb  als 
Major.  Die  in  Preusscn  blühende  Familie  v.  Mutius,  s.  den  folgenden 
Artikel,  ist  gleichen  Stammes  und  Wappens. 

Freih.  r.  Krohne,  l\.    8.  .189     -    K.  Pr    A.-L.    HI.    8.  489.    —    Frrih.  v.  tf.  Kmen^heck. 
8.  31». 

^  Mutius.  Adelsstand  des  Königreichs  Preussen.  Diplom  vom  30.  Dcc. 

1745  für  Franz  Joseph  Mutius,  k.  preuss.  Hofrath  und  förstbisehöfl. 
Kanzler  zu  Breslau  unter^Anerkonnnng  und  Bestätigung  des  der  Fa- 
milie vom  K.  Matthias  3.  Mai  1615  verliehenen  Wappens  (Schild  von 
Blau  und  Roth  durch  einen  schrägrechten,  silbernen  Balken  getheilt 
und  über  dem  Ganzen  ein  springendes,  weisses  Ross  ohne  Zaum,  mit  er- 
hobenem Schweife)  und  mit  dem  Incolate  in  sämmtlichen  königl.  preuss. 
Landen.  —  Ein  bereits  im  15.  Jahrb.  unter  dem  römischen  Adel  vor- 
kommendes Italienisches  Geschlecht,  welches  sich  später  in  den  angren- 
zenden österreichischen  Landen  ausbreitete  und  aus  welchem  Sprossen 
in  k.  k.  Militair-  u.  Civildienste  traten.  Die  Angabe,  dass  dasselbe  von 
dem  bekannten  Mucius  Scaevola  (('ajus  Mucius  Cordus),  einem  der  edel- 
sten Römerjünglinge  aus  den  frühesten  Zeiten  der  Republik  (506  v.  Chr. 
als  Porsenna,  König  der  Etrusker,  Rom  belagerte)  stammen  solle,  ge- 
hört in  das  Reich  der  Sage.  —  Philipp  Jacob  Mutius  auf  Rhondorf 
zeichnete  sich  unter  den  K.  Rudolph  11.  und  Matthias  in  der  kaiserlichen 
Cavallerie  aus  und  wurde,  seiner  Treue  und  Tapferkeit  wegen,  mit  einem 
adeligen  Wappen,  welches  später  die  ganze  Familie  beibehalten  hat,  be- 
gnadigt. Derselbe  vermählte  sich  mit  einer  v.  Puebla  und  seine  Söhne 
und  Enkel  kamen  in  die  Familien:  v.  Husser,  v.  Vischer,  v.  Sander, 
V.  Gross  und  v.  Rosa.  Die  späteren  Sprossen  des  Stammes  gingen  meist 
in  auswärtige  Militairdicnste,  so  z.  ß.  Carl  M.  (Mutio,  s.  den  vorstehen- 
den Artikel),  vermählt  mit  einer  v.  Mandelsloh  etc.  —  Franz  Joseph 
V.  Mutius.  s.  oben.  geb.  1704  u.  gest.  1788  als  k.  preuss.  Geh.  Justiz- 
rath,  ein  Urenkel  des  genannten  Philipp  Jacob  v.  M.,  war  zuerst  unter 


—     481     —      • 

E.  Carl  VI.  königlicher  Fiscal  in  den  Erbfürstenthamem  Schweidnitz, 
Jauer  «nd  Liegnitz,  kam  dann  als  ffirstbisch.  Kanzler  nach  Breslaa  und 
kaufte  nach  erlangtem  Incolate  die  Ritter-  und  Lehngüter  Ober-  und 
Nieder-Altwasser  mit  Antheil  Baerengrund,  Börnichen,  Ober-  u.  Nieder- 
Thomaswaldau,  Bischdorf  und  Eylau.  Die  erste  Gemahlin  desselben  war 
eine  geborene  v.  Ehrenschild,  aus  welcher  Ehe  die  älteste  Tochter  im 
Elisabethiner  Kloster  in  Breslau  als  Oberin  starb,  die  jttngere  aber, 
Anna  Clara,  sich  mit  Philipp  Joseph  v.  Ottenfeld  auf  Thiemendorf,  Ber- 
telsdorf  und  Maureck  vcrmilhlte.  Von  der  zweiten  Gemahlin  aus  dem 
Hause  v.  Raven  stammten  drei  Söhne:  Joseph  Bernhard,  Johann  Carl 
und  Franz  v.  M.,  die  dritte  Gemahlin,  eine  Freiin  v.  Roth,  verw.  v.  Frie- 
denberi»,  hatte  aus  erster  Ehe  zwei  Töchter,  Josepha  und  Antonia,  von 
denen  die  erste  unvermählt  blieb,  die  letztere  aber  die  Gemahlin  des  k. 
Sachs.  Kriegsministers  u.  Generallieutenants  v.  Cerrini  war.  Der  älteste 
Sohn  Franz  Josephs  aus  zweiter  Ehe:  Joseph  Bernhard,  erbte  Ober-  u. 
Nieder-Altwasser  mit  Antheil  Bärengrund,  so  wie  die  bischöfl.  Lchngüter 
Bischdorf  u.  Ejlau,  welche  stets  auf  den  Aeltesten  in  der  Familie  über- 
gehen, wenn  derselbe  römisch-katholisch  ist.  Derselbe,  unvermählt  ge- 
storben 1816,  war  Justizrath  des  schweidnitzer  Kreises  so  lange,  als 
sein  durch  neue  Ankäufe  sehr  vermehrter  Grundbesitz  ihn  nicht  an  Ver- 
waltung dieses  Amtes  hinderte.  Er  erwarb  in  der  Grafschaft  Glatz  die 
bedeutenden  Herrschaften  Seitenberg  und  Gellcnau  und  im  Kr.  Neu- 
mark die  Rittergüter  Kertschütz  und  Wüstung.  —  Der  zweite  Sohn  von 
Franz  Joseph  v.  M.:  Johann  Carl  v.  M.,  bekam  aus  dem  väterlichen 
Erbe  die  Güter  Börnchen  und  Ober-  u.  Nieder-Thomaswaldau  und  blieb 
fast  bis  zum  Ende  seines  Lebens  in  k.  prcuss.  Militairdiensten.  Der- 
selbe war  vermählt  mit  Charlotte  Freiin  v.  Lützow,  Tochter  des  Ober- 
sten bei  den  Reichstruppen  Freih.  v.  Lützow  zu  Neuwied,  vorm.  mit 
einer  Freiin  v.  Brockdorf,  hatte  neben  einer  Tochter,  Luise,  zwei  Söhne: 
Carl  u.  Ludwig  v.  M.  u.  starb  1816  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D. 
—  Der  dritte  Sohn,  Franz  v.  M.,  erbte  Berteisdorf  und  Maureck  und 
erwarb  auch  noch  Thiemendorf,  Niclasdorf,  Preilsdorf,  Kuhnern  und 
Eichberg,  war  lange  Zeit  Landschafts- Director  der  Fürstenthümer 
Schweidiiitz  und  Jauer,  wurde  k.  preuss.  Kammerherr  und  hatte  sich 
vermählt  mit  Wilhelmine  Kraker  v.  Schwarzen f cid,  Tochter  des  Landes- 
Aeltesten  Kraker  v.  Schwarzenfeld  und  einer  v.  Zollikofer,  aus  welcher 
Ehe  zwei  Töchter  und  ein  Sohn  entsprossten.  Der  Sohn,  Franz  (Tl.) 
V.  M.,  k.  pr.  Kammerherr,  wurde  Herr  auf  Niclasdorf,  Preilsdorf  und 
Bnchwald  und  von  den  Töchtern  vermählte  sich  die  Eine,  Mathilde, 
mit  dem  k  preuss.  Generallieutenant  Freih.  Hiller  v.  Gärtringen  und 
die  Andere,  Anna,  mit  dem  Herrn  v.  Dallwitz  auf  Belmsdorf.  —  Der 
ältere  Sohn  des  Generalmajors  Johann  Carl  v.  M.:  Carl  v.  M.,  gest. 
18.58,  Herr  auf  Altwasser,  Börnchen  etc.,  k.  preuss.  Major  a.  D.  und 
Landes- Aeltester,  hatte  sich  1817  mit  Luise  Grf.  v.  Zedlitz-Leipe,  geb. 
1797,  Herrin  auf  Albrechtsdorf,  Rosenthal,  Bankwitz,  Christelwit^  und 
Morsch elwitz  bei  Schweidnitz  vermählt,  aus  welcher  Ehe  sechs  Söhne 
und  sechs  Töchter  entsprossten.  Der  jüngere  Bruder  des  Letzteren, 
Herr  auf  Ober-  und  Nieder-Thomaswaldau,  etc.  war  1837  k.  preuss. 


•      —     432     — 

Rittmeister  und  Escadronschef  und  hatte  sich  mit  Maria  v.  Roeder, 
Tochter  des  k.  preuss.  Generals  der  C'av.  und  der  Henriette  v.  Barde- 
leben, vermählt,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  sechs  Söhne 
stammten.  Die  Tochter  des  Generalmajors  Johann  Carl  v.  M.  war  Ge- 
mahlin des  Otto  Delphin  Freih.  v.  Plotho,  Herrn  auf  Kottlewe  in  Schle- 
sien u.  Parey  bei  Magdeburg.  —  Ausser  den  Gütern  Altwasser,  Tho- 
maswaldau,  und  Börnchen  standen  der  Familie  in  neuester  Zeit  auch 
noch  Bischdorf,  Gellenau,  Mörschelwitz,  Rosenau  etc.  zu. 

Freih.  r.  Krohne,  II.  «.  889  ii.  '.»0.    -  N.  l»r.   A.-L.  I.  S.  41  u.    IM.  S.  -O«*-  41     —    /-WiA. 
#.  Leäehur .   II.  N.   i;{.i  «.  .14  u.  Itl.   S.  314.  —   W.  Ii.    d.    iireii»«.    Muiiarcli.  IV    •.»  >v\\W- 

sUehes  W.  B.  Nr.  ii3. 

Mutschelnitz,  Motscbelnitz.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht, 
welches  bereits  1468  zu  Polgsen,  1504  zuPruskave  und  1505  zu  Schmö- 
gerle  |u.  Neudorf,  sämmtlich  im  Wohlauschen,  sass,  im  16.,  17.  Jahrh. 
mehrere  andere  ansehnliche  Güter  an  sich  brachte  und  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  noch  zu  Marschwitz,  Ober-  und  Nieder-Nisgowe, 
Protsch,  Wersingawe  etc.  begütert  war.  —  Dasselbe  blühte  bereits  im 
Anfange  des  16.  Jahrh.  in  den  Häusern  Polgsen,  Wersingave,  Klein- 
Schmögerle  und  Herrn -Motscbelnitz  und  Zschimitz  Die  Linie  zu  Polg- 
sen nebst  den  Zweigen  zu  Protsch  im  Militzischen  und  Johnsdorff  im 
Münsterbergischen  fing  Christoph  v.  M.  auf  Polgsen  an,  welcher  um 
1505  lebte.  Derselbe  hatte  vier  Söhne,  deren  Nachkommen  Sinapius 
mit  dem  Bemerken  genannt  hat,  dass  der  eine  Sohn,  Adam,  das  Gut 
Protsch  besessen  habe.  Aus  dieser  Linie  war  Balthasar  v.  M.  1539  h. 
liegnitziscber  Hofmarschall,  Georg  v.  M.  und  Polgsen  starb  1586  als  h. 
ölsischer  Rath  und  Landeshauptmann  zu  Bernstadt,  Adam  v.  M.  kommt 
1627  als  des  wohlauschen  Fttratenthums  Landes- Aeltester  vor  und  Syl- 
vias Friedrich  war  1698  gräfl.  maltzanscher  Regierungs-Rath  u.  Hof- 
gerichts-Assessor.  Die  Linie  zu  Wersingawe  im  Oelsischen  und  Diebau 
im  Wohlauschen  gründete  um  1520  Johannes  v.  M.  Der  Enkel  dessel- 
ben, Friedrich  auf  Strachwitz  und  Arnoldsmühle,  starb  1626  als  Lan- 
des-Hauptmann  und  Mannrech ts-Beisitzer  des  Fürstenthums  Breslau  und 
ein  Enkel  des  Letzteren,  Hans  I«Yiedrich  v.  M.  und  Wersingave  auf  Die- 
bau, starb  als  Landes-Aeltester  des  Steinauschen  Kreises  ohne  Nach- 
kommen. Noch  1739  lebte  aus  dieser  Linie  Ernst  Friedrich  v.  M.  auf 
Öber-Niesgewe,  fürstl.  wtirttemb.-oelsischer  Rath  und  Landes-Aeltester, 
welcher  zwei  Söhne,  Ernst  Adam  und  Ernst  Friedrich,  hatte.  Die  Linie 
zu  Klein-Schmögerle  und  Herrn-Motschelnitz  im  Wohlauschen  stiftete 
Melchior  v.  M.  um  1505  Hauptmann  der  Weichbilder  Wohlau  und 
Winzig.  Von  den  Nachkommen  seines  Sohnes  Jacob  v.  M.,  um  1575 
Landes-Hauptmann  zu  Wohlau,  lebten  zu  Sinapius  Zeit  drei  Urenkel : 
Friedrich  auf  Blumen  im  Liegnitzischen,  David  zu  Klein-Schmögerle 
und  Balthasar  auf  Kummernigk  im  Glogauschen  Die  Linie  zu  Tschir- 
nitz  Bnd  Hermsdorf  im  Glogau'schen  begann  Balthasar  v.  M.  um  1520 
herz,  oelsisch.  Rath  und  liandeshauptmann  zu  Münsterberg.  Der  Enkel 
desselben,  Georg,  war  wohl  der  Letzte  dieser  Linie.  —  Der  ganze  Stamm 
scheint  um  die  Mitte  des  vorigen  Jahrh.  erloschen  zu  sein. 

Sinapius.  I.  8.*6:.I— .M;.  —  Gauhf,  I.  8.  1445  ii.  46.  —  Fieifi.  e.  L^debur,  II.  S.  IS4.  — 
Sieinnaeker,  I.  71 :  v.  UoUcfietnitz,  8chle«Ucü.  -    9.  JUeding,  IJ.  8.  avi  11.  92. 


—     433     — 

Mattersdorf.  Altes,  seit  1446  unter  dem  steiermärkischen  Adel 
vorgekommenes  Geschlecht. 

Schmut:,  H.  S.  fiOl  ■.  ri03. 

Mattersgieich  y.  Gleichenmath.  £rbl.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1761  für  Johann  Joseph  Muttersgleich,  Landschafts -Syndicus  in 
Oesterreich  ob  der  Ena,  mit  dem  Prädicate :  v.  Gleichenmuth. 

Mfgtrle  r.   Mühlfeld,  8.  282. 

Mntzel.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1741  fttr  Friedrich  Wil- 
helm Mutzel. 

Haudschriftl.  Notix. 

Mnynriaen,  Mnrean,  Mnnrian,  Monream,  Monreal  (in  Roth  fQnf, 
auch  sieben  in  zwei  Reihen  gestellte  schwarze  Rauten).  Cölnisches,  von 
1 242  bis  1635  vorgekommenes  Patriciergeschlecht,  welches  zu  den  Va- 
sallen der  Yirneburg  zählte  und  auch  das  Wappen  der  Letzteren  führte. 
Dasselbe  stammte  aus  Monreal  unweit  Mayen. 

Fuhme,  I.  S.  'J97.  —  Fr$ih.  c.  Ledebur,  H.  8.  134. 

Myhlen,  v.  d.  Myhlen.  Zwei  früher  zu  dem  in  Ostpreussen  begfl- 
terten  Adel  gehörende  Familien,  welche  eines  Stammes  und  Wappens 
mit  dem  Adelsgeschlechte :  v.  Mühlen,  v.  d.  Mühlen,  s.  Seite  378,  waren. 
Die  eine  dieser  Familien,  welche  aus  Sachsen  stammte,  sass  zu  Eberto- 
walde,  Fedderau,  Gilgenau,  Kirschitten,  Partsch,  Pollwitten,  Sackeran, 
Tauerlaucken,  Wangnicken  u.  Wesslienen  und  war  auch  im  Angerbur- 
gischen und  Bartischen  begütert,  die  andere  war  aus  Pommern  gekom- 
men und  sass  1715  zu  Galgarben  unweit  Königsberg  und  1750  zuDey- 
guhen,  Döhrings  und  Rückgarben.  Galgarben  gehörte  der  Familie  noch 
1764. 

freik.  v.  Ltd§bur,  II.  8.  134. 

Mylen,  v.  der  Mylen  (in  Blau  ein  senkrecht  gestellter,  mit  der 
Spitze  nach  oben  gekehrter  Degen).  Adelsstand  des  Königr.  Preusaen. 
Diplom  vom  18.  Aug.  1703  für  Heinrich  Ernst  Mylen,  k.  preuss.  Ca- 
pitain.  Der  Empfänger  des  Diploms  stand  mit  den  Familien  v.  Mühlen 
u.  Myhlen,  s.  die  betreffenden  Artikel,  in  keiner  verwandtschaftlichen 
Beziehung. 

freih.  t.  Ledebur,  II.  8.  134.   -  W.  B    d.  preuss.  Monarch.  IV.  9. 

Myler  v.  Ehrenbach.  Reichsadelsstand.  Diplom  um  die  Mitte  des 
17.  Jahrh.  für  Nicolaus  Myler,  h.  württemb.  Ober-Justitien-  und  Geh.- 
Rath,  wie  auch  Consistorial-Director.  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenbach. 
Derselbe,  geb.  zu  Aurach  im  Württembergischen  und  gest.  1677,  stand 
zu  seiner  Zeit  in  dem  Rufe  eines  sehr  gelehrten  Juristen  und  war  aueh 
als  juridischer  Schriftsteller  bekannt. 

Jächer,  Comp.  Gclelirteo-Lexicon,  II.  8.  248.  —  Gauhe,  II.  8.  775  n.  76. 

Mylius,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
9.  Dec.  1775  für  Anton  v.  Mylius,  k.  k.  Hauptmann  und  Af^utanten 
des  Kriegs-Präsidenten  Grafen  v.  Hadick  etc.  und  für  die  Brüder  des- 
selben :  Hermann  Joseph  v.  Mylius  in  k.  sardinischen  u.  Caspar  Joseph 
V.  M.  m  k.  k.  Militairdiensten.  —  Altes,  zu  dem  adeligen  Patriciate  der 
ehemaligen  freien  Rdchsstadt  Cöln  gehörendes  Geschlecht,  welches  sich 

Kn€iChk€,  Deatoeh.  Adels-L».  VI.  28     ' 


—     434     — 

anftnglich  v.  Myle  schrieb  und  aus  welchem  bereits  im  14.  Jahrh.  Herr- 
mann Y.  M.  im  erblichen  Stadtregimente  vorkommt.  Später,  nachdem  die 
Patriciergeschlechter  ausCöln  vertrieben  worden  waren,  tritt  derselbe  ur- 
kaiMilich  1416  als  adeliger  Vasall  der  Grafen  v.  d.  Mark,  R^vensperg  und 
MOrs  auf  und  ein  Enkel  desselben,  Arnold  v.  Mylius,  kais.  Oberst  u. 
Hauptmann  zu  Amheim,  erhielt  durch  kaiserl.  Diplom  vom  2.  März 
1512  die  Bestätigung  des  althergebrachten  Adels  seiner  Familie  und 
bHeb  in  der  Schlacht  bei  Pavia.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  v.  Weyhen 
stammte  Hermann  und  von  diesem,  venu,  mit  Margarethe  v.  Werth : 
Arnold  v.  M.,  welcher  in  den  damaligen  Religions-Unruhen  seine  Güter 
in  der  GraÜBchaft  Mors  verlor  und  sich  wieder  in  Cöln,  dem  ursprüng- 
lichen Stammsitze  seines  Geschlechts,  ansässig  machte.  Bort  hat  seine 
weitere  Nachkommenschaft,  aus  welcher  Hermann  v.  Mylius,  regieren- 
der Bürgermeister  zu  Odin,  8.  März  1698  eine  erneuerte  Bestätigung 
des  alten  Adels  der  Familie  mit  dem  Reichsritterstande  erlangte,  bis 
auf  die  neueste  Zeit  ohne  Unterbrechung  die  ersten  Aemter  und  Wür- 
den der  Stadt  bekleidet.  Der  Sohn  des  genannten  Hermann  v.  Mylius 
aas  der  Ehe  mit  Barbara  v.  Schnellen:  Johann  Arnold,  geb.  1076  u. 
gest.  1731,  vermählte  sich  1703  mit  Maria  Anna  Freiin  v.  Imstenrald, 
gest.  1712  und  hinterliess  zwei  Söhne,  Johann  Joseph  und  Johann  Hein- 
rich Arnold  v.  M.  Von  Ersterem.  verm.  mit  Catharina  Maria  v.  Becker, 
entspross  eine  noch  blühende  adelige,  jetzt  auch  den  freiherrl.  Titel 
filhrende  Linie,  zu  welcher  der  früher  als  Militair-Badehaus-Comman- 
dant  zu  Baden  in  Nieder-Oesterreich  stationirte  k.  k.  Oberstlieutenant 
Friedrich  V.  M.  gehörte.  Von  den  Neffen  desselben  waren  in  neuer  Zeit 
die  Freiherren  Hermann  u.  Victor  Majore  in  der  k.  k.  Armee.  —  Jo- 
hann Heinrich  Arnold  v.  M.,  geb.  1709,  u.  gest.  1774,  reg.  Btlrger- 
meister  der  Reichsstadt  Cöln,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Albertine  Syl- 
via Freiin  v.  Lamberts-Cortenbach  die  drei  in  den  Freiherrnstand  er- 
hobenen Söhne:  Hermann  Joseph,  Anton  Ulrich  und  Caspar  Joseph, 
welche  die  Stifter  dreier  Linien,  die  fortblühten,  wurden.  Erste  Linie: 
Von  dem  zweiten  Sohne  des  Freiherrn  Hermann  Joseph,  geb.  1738  u. 
gest.  1786,  k.  sardinischen  Majors,  verm.  1769  mit  Elisabeth  v.  Heins- 
perg,  gest.  1805,  dem  Freih.  Carl  Joseph,  geb.  1778  und  gest.  1838, 
k.  preuss.  Geh.-Justizrathe  und  Senats-Präsidenten  des  Appellations-Ge- 
richtshofes zu  Cöln,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Walburga  Freiin  Geyer 
V.  Schweppenburg ,  geb.  1789  u.  verm.  1812,  das  jetrige  Haupt 
der  ersten  Linie:  Freih.  Hermann,  geb.  1816,  k.  k.  Kämm,  und  Oberst- 
lieutenant in  Pension.  Der  Bruder  desselben,  neben  vier  Schwestern, 
ist  Freih.  Cari,  geb.  1818,  verm.  1854  mit  Elisabeth  Freiin  Raitz 
V.  Frentz  zu  Schlenderhan,  geb.  1827,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter 
leben.  —  Zweite  Linie,  im  Mannsstamme  erloschen  mit  Freih.  Anton 
Ulrich,  geb.  1742  und  gest.  1812,  Herrn  auf  Roselear  und  Boosdorf, 
k.  k.  Kämm,  und  Feldmarsch.-Lieutenant.  Derselbe  hat  aus  der  Ehe 
mit  Caroline  Liobe  Freiin  Raitz  v.  Frentz  zu  Schlenderhan,  geb.  1759, 
rerm.  1781  und  gest.  1821,  nur  vier  Töchter  hinterlassen,  von  denen 
die  dritte.  Freiin  Maria,  geb.  1794  sich  1817  mit  Friedrich  Gr.  v.  Bau- 
dissen,  k.  dän.  Eammerh.,  vermählte.   Dritte  Linie.  Das  jetzige  Haupt 


—    435    — 

derselben  ist:  Freih.  Everhard  Gereon,  geb.  1784,  —  Sohn  des  1831 
verstorbenen  Freib.  Caspar  Joseph,  k.  k.  General-Feld  Wachtmeisters 
aus  erster  Ehe  mit  Maria  Anna  v.  Grote,  verm.  1781  u.  gest.  1786  — 
k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieutenant  in  d.  A,,  verm.  1825  mit  Caroline 
Edlen  v.  Managetta  und  Lerchenau,  geb.  1804,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter:  Freiin  Angelica,  geb.  1828,  verm.  1851  mit  Florian 
Freih.  v.  Machio,  k.  k.  Feldmarschalllieutenant  in  Pension,  ein  Sohn 
entspross:  Freih.  Franz,  geb.  1827,  Doctor  der  Rechte,  k.  k.  Kämm. 
u.  Obergerichts -Rath  zu  Hermannstadt,  verm.  1860  mit  Wilhelmine 
Freiin  v.  Brukenthal,  geb.  1841,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  lebt: 
Julie,  geb.  1862.  Von  den  Schwestern  des  Freiherrn  Everhard  Gereon 
vermählte  sich  Freiin  Sophia,  geb.  1783,  1819  mit  Carl  v.  Heinsberg 
auf  Backenhof  und  Freiin  Clara,  geb.  1784,  1825  mit  dem  1856  ver- 
storbenen k.  preuss.  General  d.  Inf.  a.  D.  Friedrich  August  v.  Rummel. 
—  Die  Familie  wurde,  laut  Eingabe  d.  d.  Cöln,  8.  Juni  1829,  in  der 
Person  des  Carl  Freih.  v.  Mylius  der  Adelsraatrikel  der  preuss.  Rhein- 
provinz unter  Nr.  2  der  Classe  der  Freiherren  einverleibt  und  eine 
Stammtafel  dos  Geschlechts  vom  Anfange  des  15.  Jahrb.  bis  in  das 
18.  Jahrh.  hat  Fahne  gegeben. 

Mfgerle  t.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  S.  R|.  —  N.  Vr,  A.L.  V.  8.  Ml.  -  Fahn«y  I.  8.  197.  - 
Freih.  0.  Lede.hur,  II.  S.  ir^u.  —  (irneal.  Taschenb.  d.  freih.  Häiis.  1S4S.  S.  860—63.  o.  1664 
S.  547-49.  —  Tyrojr,  II.  1'42  -  W.  B.  d.  preu«9.  tth*inprov.  I.  Tab.  Sei.  Nr.  I7S  u.  S.  8t 
nnd  83    -  W.  U.  d.  Ö«Urr.  Moii.  XI.  95.  -  Knesckke,  II.  S.  311  u.  \%. 

Mymelingen,  Mimelingen.   Altes,  oberrheinisches,  im  14.  Jahrh« 

bekanntes  Adelsgeschlecht,  welches  später  ausgegangen  ist. 

Ztdlery  XXn.  8.   1713. 

Myner.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1630  für  Johann  Jacob 
Myner,  kaiserl.  Capitain-Lieutenant. 

Handüchriftl    Notiz. 

Mynsinger'y.  Frondeck,  Fmndeck.  Reichsadelsstand.  Diplom  in 
der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh.  fär  D.  Joachim  Mynsinger,  herz, 
braunschweig.  Canzler  und  Erb -Kämmerer  des  Herzogthnms  Brtim- 
schweig,  mit  dem  Prädieate:  v.  Frondeck.  —  Ein  gewöhnlich  dem.rheiD- 
ländischen  Adel  zugerechnetes  Geschlecht,  welches  ursprünglich  ans  der 
Schweiz  stammte,  1386  sich  nach  Schwaben  wendete  und  zur  Schadlos- 
haltung der  in  der  Schweiz  verlorenen  Güter  das  Schloss  Frundeck  am 
Neckar  erhielt  —  Der  Empiänger  des  Adelsdiploms  wurde  1514  la 
Stuttgart  geboren,  war  ein  Sohn  des  Joseph  M.,  K.  Carl  Y.  Canzlers  im 
Herzogth.  Württemberg  und  Enkel  des  kais.  Raths  M.,  erhielt,  nach- 
dem er  Doctor  der  Rechte  geworden,  eine  Professur  zu  Freiburg,  kam 
1535  als  Beisitzer  zu  dem  kaiserlichen  Kammer-Gerichte,  vrurde  1656 
Canzler  des  Herzogs  Heinrich  des  Jüngeren  zu  Braunschweig  und  15B8 
durch  Ernennung  vom  Herzoge  Julius  Erbkämmerer  des  Herzogthnms 
Braunschweig,  begab  sich  1573  nach  Helmstädt,  wo  1575  auf  sein  An- 
regen eine  Universität  gestiftet  wurde,  um  in  Ruhe  zu  leben  und  st^b 
1588  auf  seinem  Schlosse  Alsleben.  Mit  seinen  Söhnen:  Heinrich  Al- 
brecht nnd  Sigismund  Julius  M.  v.  F.  ist  nach  v.  Meding,  oder,  nach 
anderer  Angabe,  mit  dem  Enkel  des  Canzlers  Joachim  M.  v.  F.,  1640 
das  Geschlecht  erloschen. 

28* 


—     486     — 

R.  Ifeibomii  AoaerioD  latinut,  Heimst  1600  n.  Primord.  famil.  Myiising  ▼.  Fr.  praemltt. 
«I.  Ifinsing.  ad  Institut.,  nee  non  Observ.  Caraer.  EJusdem.  —  Jöch^r,  Comp.  Gelehrt. 
Lex.  0.  8.  2ft0.  —  Qauke,  U.  8.  776.  —  ZedUr,  XX U.  8.  1714.  -  Z.  Q.  P.  du  Koi,  Leben 
Joaoh.  Ifyns.  v.  Fr.  im  Archiv  für  Rerhtsgel..  herausg'^g.  von  Günther  u.  Hagemann,  H. 
8.  99.— Jmglert  Biograph.,  II.  8.  1.  5  u.  9  —  Kökler,  Nachr.  von  Erbland-Hofamtern,  8.  20 
IL.  Sl.  —  Freik.  v.  Ledebur^  U.  8.  135.  —  Joach.  Mynsinger,  Respons.  Juris.  Basil.  ex.  offic. 
Bpiseop.,  1573:  Abbildung  des  Wappens  ohne  Farben.—  Sithmachtr^  I.  127:  Die  Münsinger 
T.  Frundeclt,  Kheinlindlsch.  —  r.  Meding,  I.  8.  407  n.  408. 

Myrbach  v.  Rheinfeld.  Erbländ.-östeir.  Adelsstand.  Diplom  von 
1810  für  Joseph  Myrbach,  k.  k.  pens.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate: 
T.  Rheinfeld. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  232. 


N. 

H^'«  Nqchodt,  Freiherren  nnd  Grafen.   Böhmischer  Freiherrn-  und 

Grafenstand.  Grafen-Diplom  von  1619.  —  Altes,  böhmisches  Ritter- 
geschlecht, aus  welchem  gegen  Ende  des  16.  Jahrh.  Bohuchwal  Japos- 
law  Baro  deNachodt,  welcher  1592  in  Padua  studiit  hatte,  lebte.  Der 
Stamm  scheint  im  18.  Jahrh.  ausgegangen  zu  sein. 

Vogt,  JeUtlebendes  Böhmen.   8.  110.  —    Zedier,  XXIII.    8.  228  u.  29.  -   v.  Afeding,    11. 

Nacbtigal.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von  1786  fttr  Johann 
Nachtigal,  Apotheker  zu  Zamosz. 

Mtgerle  v.  Müht/eld,  Krg.  Bd.  8.  386. 

Nachtrab.  Ein  Mher  zu  dem  ostpreussischen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht, welches  unweit  Osterode  zu  Oanshom,  Lindenau,  Geythers  und 
Waplitz  und  unweit  Neudenburg  zu  Preussen  und  Wierslau  gesessen  war. 

ir^elk.  V.  Udebur,  U.  8.  135. 

«  N&dasdy-Fogdras,  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom 

von  1625  fOr  Paul  Nädasdy  de  Fogdras.  —  Eins  der  ältesten  und  an- 
gesehensten Adelsgeschlechter  in  Ungarn,  welches  sich  weit  ausbreitete, 
tu  hohen  Wflrden  und  grossem  Einflüsse  kam,  durch  Vermählungen  mit 
den  ersten  Familien  Ungarns  verwandt  wurde  und  sehr  ansehnliche 
Gttter  erwarb.  Der  Ursprung  der  Familie  liegt  im  Dunkel  alter  Zeit, 
doch  nimmt  man  gewöhnlich  nach  Pray  an,  dass  das  Geschlecht  aus 
England  stamme  und  dass,  wie  auch  Lehotzky  meldet,  der  Ahnherr  des- 
selben, Ospetinus,  aus  Britannien  mit  dem  Sohne  des  Königs  von  Eng- 
land Eduard  I.,  in  der  ersten  Hälfte  des  10.  Jahrb.,  nach  Croatien  ge- 
kommen sei.  Nach  Pray  war  ein  Nddasdy  (Nädasd)  um  1100  Bischof 
zn  Agram  und  ein  Anderer  um  1200  Ban.  —  Das  frühere  Prädicat  der 
Familie:  Prodarics  de  Nädasd  schrieb  sich  von  dem  Orte  Prodarics  im 
kreuzer  Comitate  her.  —  Die  von  Lehotzky  gegebene  Stammreihe  der 
Familie  reicht  von  der  Mitte  des  14.  Jahrb.  bis  zum  Au&nge  des 


—     487     — 

18.  Jahrh.;  dieselbe  beginnt  mit  Laarentius  Comes  de  Gsapon  et  NÄ- 
dasd,  ac  Petencg  dictas  nnd  gebt  bis  za  dem  Grafen  Franz  IV.,  die 
neueren,  vom  Grafen  Paul  absteigenden  Ahnentafeln  aber  sind  folgende: 
I.  Paul  Graf  v.  Nddasdy  de  Fogdras:  Judith  Grf.  v.  Revay  de  Reva;  — 
Franz  III.,  Judex  Curiae:  Juliana  Grf.  v.  Estcrbdzy  de  Galantha;  — 
Franz  IV.:  Rosa  Rebecca  Grf.  v.  Scbrattenbach ;  —  Leopold  Florian: 
Josephe  Grf.  v.  Trautmansdorflf;  —  Michael  L  s.  unten.  —  n.  Graf 
Paul  —  Franz  III.  —  Franz  IV.  s.  die  vorstehende  Ahnentafel ;  — 
Franz  V.:  erste  Gemahlin:  Maria  Maximiliana  Grf.  v.  Rothai;  —  Tho^ 
mas  L,  s.  unten.  —  Das  gräfliche  Haus  Nddasdy-Fogdras  schied  sich  in 
zwei  Linien  und  blühte  in  diesen  fort.  Die  erste  Linie  umfasst  die  Nach- 
kommen des  Grafen  Michael,  geb.  1746,  gest.  1826  und  verm,  mit 
Maria  Theresia  Grf.  v.  Colloredo,  geb.  1751,  venu.  1769  und  gest 
1831.  Aus  dieser  Ehe  stammten,  neben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne,  die 
Grafen :  Leopold  I.  Erbherr  zu  Fogdras,  Oberstthürbttter  im  Kgr.  Un- 
garn, k.  k.  Kämm,  und  Gch.-Rath,  Administrator  der  komomer  Ober- 
Gespanswürde,  geb.  1772,  gest.  1836  und  verm.  1799  mitTherese  Grl 
Pdlflfy,  geb.  1768  u.  gest  1829;  —  Michael,  geb.  1775  u.  gest.  1864, 
Besitzer  des  Fidei-Commisses,  Erb-Obergespan  des  komomer  Comitats, 
k.  k.  Kämm.,  Gch.-Rath  und  gewesener  Staats-  u.  Conferenz-Minister, 
verm.  1800  mit  Antonie  Grf.  Zichy  v.  Vdsonykes,  geb.  1776  u.  gest. 
1856  —  und  Franz  Xaver,  geb.  1778  u.  gest  um  1857,  k.  k.  Kämm, 
und  Geh.-Rath,  verm.  1807  mit  Juliana  Grf.  v.  Schmidegg,  geb.  1789 
u.  gest  1845.  Das  jetzige  Haupt  dieser  ersten  Linie  ist:  Leopold  11. 
Graf  Y.  Nddasd,  geb.  1802  —  Sohn  des  Grafen  Leopold  I.  —  Erbherr 
zu  FogAras,  Majoratsherr  zu  Felsö-Lendva,  Hrusowetz,  Glary  und  Niek, 
Herr  zu  P4rlad4ny  etc.,  Erb-Obergespan  des  komomer  Comitats,  k.  k. 
Kämm.  u.  Geh.-Rath,  verm.  1835  mit  Julia  Freiin  Forray  v.  Soberain^ 
geb.  1818  u.  gest.  1863,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt:  Graf  Franz 
de  Paula,  geb.  1 842.  Vom  Grafen  Michael,  s.  oben,  entspross,  neben 
einer  Tochter,  Grf.  Leopoldine,  geb.  1804,  ein  Sohn:  Graf  Franz  Se- 
raphin, geb.  1801,  Erbherr  zu  Fogaras,  Erb-CTberg^espan  des  komomer 
Comitats,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Minister,  beauftragt  mit  der 
Leitung  der  siebenbürgischen  Hofcanzlei,  verm.  1844  mit  AmaUe 
v.  Trautt,  verw.  Grf.  Tcleki  v.  Sz6k.  —  Die  zweite  Linie  umfasst  die 
Nachkommenschaft  des  Grafen  Thomas  L,  k.  k.  Kämm,  und  Feldmar- 
schall-Lieut^nants,  geb.  1749,  gest.  1800  und  in  zweiter  Ehe  verm. 
mit  Josephe  Grf.  v.  Lichtenberg,  geb.  1765  u.  gest.  1832.  Aus  dieser 
Ehe  stammte:  Graf  Thomas  n.,  geb.  1792,  k.  k.  Kämmerer  u.  Bitl- 
meister,  Majorats-Herr  auf  Lepesene,  Duda  N4na,  Pere  etc.,  verm.  1818 
mit  Jacobine  Grf.  Grovestin,  geb.  1795,  welcher  2.  Aug.  1860  starb 
und  den  Mannsstamm  der  zweiten  Linie  des  gräfl.  Hauses  schloss.  Die 
Schwester  des  Grafen  Thomas  IL,  Grf.  Luise,  geb.  1794,  war  seit  1816 
Gemahlin  des  1848  verst.  k.  k.  Kämm,  und  Ms^ors  Paul  Gr.  Brigido. 

Pravi  n,  8.  183.  —  Kirehelich  in  Praebt.  8.  77  a.  220.  —  Lehotthyt  Stammatogr.  II, 
8.  243— &8.  —  V.  Schön/eld^  Adelsschem,  I.  8.  V5— 99  u.  214.  —  Deutsch.  Graftnh.  d.  Qefen- 
wart,  III.  S.  269-71.  —  Geneal.  Tatcbenb.  d.  grifl.  Hiasar,  1864.  8.  577  u.  78  n.  hiator, 
Handbuch  so  Detnselbon,  8.  688.  —  Tyrof^  II.  163:  Gr.  Midasdy. 

Nadelwitz.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1537.  Sohle- 


—     438     — 

sisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  Breslauischen  angesessen  war  und 
auch  in  die  Lausitz  und  nach  Pommern  kam.  Dasselbe  sass  1591  zu 
Cahren  unweit  Cottbus,  zu  Wurschen  bei  Bautzen  etc.  und  Elias  v.  Na- 
delwitz lebte  noch  1628.    Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

LacM.  8.  885.  —  Oarp:ov,  Ehrentempel  d.  Ober-Laus.  I.  Cap.  10.  8.  163.  —  Sinapitts,  f. 
8.  «59.  —  Zedier,  XXIII.  8.  888.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  411  u.  12.  —  Freih  9.  Ledebur,  11. 
f.  115.  ~  Siebmachtr,  I.  54:  ▼.  Nadelwiti«  Sehlesisch.  —  r.  Meding,  III.  8.  45S. 

Nadhermi.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1839  für  Jo- 
hann Nadhermi,  Gutsbesitzer. 

lluidsoliriftl.  NotlB. 

Kadhemy,  Ritter.  Erbländ.  -  Osten*.  Ritterstand.  Diplom  vom 
18.  Sept.  1849  fllr  Ignaz  Edlen  v.  N.,  k.  k.  Gubemialrath  und  fQr  den 
Bmder  desselben,  Franz  Edlen  v.  N.,  k.  k.  Hofrath  der  vereinigten 
Hofcanzlei.  —  Der  Stamm  blühte  fort.  Ein  Sohn  des  Ersteren,  Julius 
Ritter  v.  N.,  ist  k.  k.  Hof-  u.  Min.-Secret. 

Il«nd«chriftl.  Nutli. 

Nadlinger  V.  Ehrenbrei tstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1820  für  Michael  Nadlinger,  k.  k.  ünterlieutenant,  mit  dem 
Prftdicate:  v.  Ehrenbreitstein.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt:  in  neue- 
ster Zeit  war  Andreas  N.  v.  E.  k.  k.  Rechnungs-Official  1.  Gl. 

Megerle  t.  Mükl/eM,  Erg.  Bd.  8.  386.  —  MilitalrSchemat.  d.  osterr.  Kaiserth. 

Naefe,  Nefe,  Nephe.  Reichsadelsstand.  Diplom  „d.  d.  Augspurgk, 
20.  Mai  15Ö9  für  Johann  und  Caspar  beide  derer  Zwei,  D.  Pauli  und 
Jacob  die  Neffenn  Gebrüder.'*  —  Schlesisches  Adelsgeschlecht,  als  des- 
tm  Stammsitz  das  Gut  Obischan  im  Namslauischen  genannt  wird,  von 
welcher  Besitzung  die  Familie  früher  auch  das  Prädicat  führte.  Die- 
selbe war  bereits  1400  zu  Kaulwitz  im  Namslauischen,  1586  zu  Obi- 
schan und  Lorzendorf  und  1588  zu  Staedtel,  sämmtlich  unweit  Nams- 
lao,  gesessen,  breitete  sich  weiter  aus  und  erwarb  im  17.  u.  18.  Jahrh. 
mehrere  andere  Besitzungen.  —  Johann  v.  Naefe  und  Obischau  zu  Lor- 
SEendorf  lebte  um  1586;  Hans  v.  N.  war  1611  des  namslauischen  Weich- 
bildes Landes-Aelte3ter  und  leistete  nebst  anderen  Abgeordneten  dem 
Könige  Matthias  IT.,  im  Namen  des  breslauischen  Fürstenthums,  die 
Erbhuldigung;  Hermann  v.  N.,  der  schlesischen  Fürsten  u.  Stände  Ritt- 
meister, tritt  1621  mit  dem  Prädicate:  v.  Tschermine  im  Wartenberg- 
sohen  auf;  Achatius  v.  N.  war  1631  Herr  zu  Raudnitz  im  Frankenstein- 
sdien;  Heinrich  v.  N.  war  1657  zu  Obischau  und  Schönwitz  gesessen ; 
Joacliim  Alexander  v.  N.  und  Obischau  auf  Kaulwitz  kommt  1714  als 
Landes-Deputirter  des  königl.  Weichbildes  Namslau  vor  und  Carl  Jo- 
seph V.  Naefe  u.  Obischau  auf  Glomnitz  war  im  dritten  Jahrzehnt  des 
Torij^en  Jahrh.  des  Fürstenthums  Troppau  Landrechts-Beisitzer,  welche 
Würde  auch  der  Vater  desselben,  Joseph  v.  N.  u.  0.,  bekleidet  hatte.  — 
Der  Stamm  blühte,  in  Schlesien  begütert,  fort  und  mehrere  Sprossen 
desselben  haben  bis  in  neue  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden. 
Hn  Oberstlieut.  v.  Naefe  conmiandirte  bis  1805  das  3.  Mnsquetier-Ba- 
taillon  des  Regiments  v.  Treuenfels  in  Breslau,  der  Sohn  desselben  war 
1837  Major  im  29.  Infant.-Regimente  und  ein  Bruder  des  Oberstlieute- 
na»U  T.  Naefe  stand  früher  als  Mi^or  im  Regimente  v.  Benoiudrd  zu 


—     439     — 

Halle.  Noch  1830  war  die  Familie  zu  Leipitz  unweit  Nimptschond 
1836  zu  Glomnitz  begütert:  in  neuester  Zeit  aber  hat  Rauer  den  Namen 
des  Geschlechts  unter  dem  im  Kgr.  Prenssen  begüterten  ritterschaft- 
lichen Adel  nicht  mehr  genannt. 

HandsehHftl.  Notis.  —  Sinapius,  I.  H.  659  u.  II.  6.  829.  —  Gauht,  I.  6.  U49  u.  SO.  — 
Zedhfr,  XXIIl.  8.  380.  —  N.  P.  A.-L.  III.  S.  442.  —  Freih.  t.  Ledebur,  U.  8.  135.  ~  SUb- 
macher,  I.  72:  Die  Nefen,  schlesisch.  —  t.  Meding,  n.  8.  392. 

Naegele.  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1624  filr  den  kaiserl.  Hat- 
schier  Naegele. 

Handschrlftl.  NoÜi. 

Naegelein,  s.  Negelein. 

Naegerl  y.  Rosenbüchl,  Ritter.  Erbländ.-Österr.  Ritterstand.  Di- 
plom vom  27.  Aug.  1767  für  Johann  Georg  Nägerl  v.  RosenbüchL  In- 
haber des  Gutes  Rothwein  in  Steiermark.  Derselbe  hatte  früher,  16.  Mai 
1763,  mit  dem  Prädicate:  v.  Rosenbüchl  (Kosenpichl)  den  erbl.-Ö8terr. 
Adelsstand  erhalten. 

Mtgeil«  9.  Mühl/eld,  8.  132  und  Erg.  Bd.  8.  386.  —  KMsehkt,  III.  8.  326  u.  27. 

Naeglost  v.  Naeglheim.  £rbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1718  für  Johann  Bartholomaeus  Naeglost,  mit  dem  Prädicate:  v.  Naegl- 
heim. 

Megeite  x.  Mühlfeld,  Erg.  Bd.  8.  386. 

Nrirringer.  Ein  früher  zu  dem  steiermärkischen  Ritterstande  ge- 
hörendes Geschlecht. 

Siebmacker,  IM.  77:  v.  NSrringer,  Steyrischeu  RittersUodes.  —  r.  Meding,  U.  6.  SM  tt. 
93:  auch  nach  Bartscheus  W.  B. 

Nagelf  Nageli,  Freiherren  (Stammwappen :  in  Silber  eine  runde, 
rothe  Schnalle  nach  alter  Art,  rings  umher  an  5  bis  6  Orten  mit  lilien- 
förmigen  Verzierungen  besetzt  und  mit  einer  quer  durchgehenden,  ein- 
fachen Zunge,  die  sich  nach  der  Linken  kehrt).  Im  Königreiche  PreuaBen 
anerkannter  Freiherrnstand  und  zwar  mittelst  k.  preuss.  Cabinets-Qrdire 
d.  d.  lö.  Nov.  1845  für  die  im  Fürstenth.  Münster  ansässigen  Linien 
der  Familie  v.  Nagel,  nämlich  die  Linien  v.  Nagel-Doomick  und  Nagd- 
Ittlingen,  so  wie  durch  k.  preuss.  Ministerial-Rescript  an  den  Chef  der 
jüngeren  Linie  auf  Gartrop,  auf  Grund  urkundlicher  Nachweise,  dasB 
bereits  die  Vorfahren  der  Familie  im  Kgr.  der  Niederlande  ein  gleicher 
Standcstitel  rechtmässig  zugekommen  ist.  —  Altes  Adelsgeschlecht  der 
Grafschaft  Ravensberg  aus. dem  Stammsitze  Königsbrück  in  derselben, 
wo  die  Nagel  schon  um  1224  alsJZeugen  mit  der  Bezeichnung:  Miles 
in  ravensberger  Urkunden  auftreten.  Von  da  aus  verbreitete  sich  die 
Familie  nach  Westphalen,  den  Nieder-  und  Rheinlanden,  wie  folgte  von 
Hermann  v.  Nagel  zu  Königsbrück,  welcher  von  1488  bis  1552  lAte, 
stammten  drei  Söhne:  Hermann  (U.),  Georg  und  Jost  Von  denselben 
blieb  Hermann  U.  auf  Königsbrück  gesessen,  Georg  vermählte  sich  1541 
mit  Michaele  v.  Herbern,  Erbin  von  Ittlingen  im  Münsterschen  n.  Jost 
1539  mit  Anna  v.  Keppel,  Erbin  von  Ampsen  im  Lande  Geldern.  Leti- 
terer  gründete  die  Linie  v.  Nageli  zu  Ampsen,  die  sich  seit  dem  vorigen 
Jahrh.  Nageli  statt  Nagel  schreibt,  und  aus  welcher  die  Linie  v.  N.  zu  Gar- 
trop in  der  preuss.  Rheinprovinz  sich  herleitet.  Gtoorg  v.  N.  zu  Ittlingen 


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—      440     — 

starb  1572  ohne  Nachkommen,  worauf  Ittlingeu  an  seinen  Bruder,  Her- 
mami n.,  kam,  welcher  zwei  Söhne,  Hermann  HI.  u.  Adolph,  hatte.  Her- 
mann III.  erhielt  aus  dem  väterlichen  Erbe  Königsbrttck,  Adolph  aber 
Ittlingen.  Der  einzige  Sohn  des  Letzteren,  Georg,  verm.  mit  ApoUonia 
V.  Wendt,  folgte  im  Besitz  von  Ittlingen.  Von  den  vier  Söhnen  dessel- 
ben: Ferdinand,  Diederich  Hermann,  Matthias  und  Adolph  IL,  setzte 
Ferdinand  die  noch  blühende  Linie  zu  Ittlingen  fort ;  Diederich  Her- 
mann, fHrstbisch.  münsterscher  General  und  Drost  von  Stromberg,  kaufte 
1660  das  Rittergut  Vomholz  im  Münsterschen  u.  stiftete  die  ebenfalls 
noch  blühende  Linie  v.  Nagel  zu  Vornholz ;  Matthias  vermählte  sich  mit 
Judith  V.  Katterbach,  Erbin  zu  Herl  und  Gaul  im  Bergischen  und 
Adolph  n.  mit  Anna  v.  Droste,  Erbin  zu  Loburg  im  Münsterschen.  Die 
Linien  zu  Tlerl  und  Gaul  gingen  wieder  aus  und  es  blühen  im  Münster- 
lande nur  noch  die  Linien  zu  Ittlingen  und  Vomholz.  Der  Stammsitz 
Königsbrück  fiel  schon  1589  durch  Vermählung  der  Christiana  v.  Nagel, 
Erbin  zu  Königsbrück,  an  die  v.  Ledebur  zu  Bruchmühlen.  —  Die  jetzigen 
Familienglicder  werden  als  Sprossen  des  älteren  und  jüngeren  Astes 
nnd  die  des  ersteren  als  ältere  Linie  zu  Ittlingen  und  jüngere  Linie  zu 
Vomholz,  die  des  jüngeren  Astes  als  ältere  Linie  zu  Ampsen  in  der  Pro- 
vinz Geldern  und  als  jüngere  Linie  zu  Gartrop  in  Rhein-Preussen  auf- 
geführt. Der  jetzige  Personalbestand  dieser  Aeste  u.  Linien  ist  folgen- 
der: Aelterer  Ast:  Aeltere  Linie  zu  Ittlingen:  Ernst  Freih.  v.  Nagel  zu 
Ittlingen,  jetziges  Haupt  der  Linie,  —  Sohn  des  1832  verstorbenen 
Werner  Freih.  v.  N.  zu  Ittlingen,  aus  der  Ehe  mit  Pauline  Grf .  v.  Stol- 
berg-Stolberg, geb.  1810  u.  verm.  1838,  wieder  verm.  1838  mit  Wil- 
derich Freih.  v.  Kettler,  Herrn  zu  Thüle  in  Westphalen  —  verm.  1857 
mit  Franzisca  Freiin  v.  Twickel  zuHabirbeck  und  Lttttinghof,  geb.  1830, 
«18  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Paula,  geb.  1858  und  Theresia, 
geb.  1859,  ein  Sohn  entspross:  Clemens,  geb.  1861.  —  Der  Bruder  des 
Freiherm  Ernst  ist  Freih.  Albrecht.  —  Jüngere  Linie  zu  Vornholz. 
Hermann  Adolph  v.  Nagel  zu  Vornholz  vermählte  sich  1765  mit  Elisa- 
beth,' Erbtochter  des  Caspar  Freih.  v.  Doornick,  Besitzers  der  Güter 
Wohnung,  Endt,  Lockhausen  und  Steprath  am  Rhein  und  der  Herrlich- 
keiten Indoomick  und  Doddendaal  im  Holländischen  und  Welschenbeck 
im  Sauerlande  und  vereinigte,  in  Folge  der  Bestimmung  seines  Schwie- 
gervaters, 1792  Namen  u.  Wappen  des  erloschenen  Geschlechts  v.  Door- 
nick (in  Silber  ein  rother  Querbalken)  mit  seinem  angestanmiten  Namen 
imd  Wappen.  Haupt  dieser  Linie  ist  jetzt:  Freih.  Clemens  v.  Nagel- 
Doomick  zu  Vornholz,  geb.  1835  —  Sohn  des  1839  verstorbenen  Freih. 
August  V.  Nagel-Doomick  zu  Vomhohs  aus  der  Ehe  mit  Huberta  Grf. 
V.  Merveldt,  Freiin  zu  Lembeck,  geb.  1814,  verm.  1833  u.  gest.  1856 
und  Enkel  des  1805  verstorbenen  Wilhelm  Freih.  v.  N.  zu  D.,  verm. 
mit  Antonia  Freiin  v.  Vittinghoff  gen.  Schell  v.  Schellenberg,  gest.  1830 
—  verm.  1862  mit  Maria  Grf.  zu  Stolberg-Stolberg  zu  Westheim,  geb. 
1841,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Freiin  Theresia,  geb.  1862, 
stammt.  Von  den  beiden  Schwestern  des  Freih.  Clemens  ist  Freiin 
Maria  1860  vu  Freiin  Antonie  1858  gestorben.  —  Jüngerer  Ast  Der 
gemelDBchafUiche  StammTater  der  noch  bestehenden  beiden  freilienv 


—     441     — 

liehen  Linien  dieses  Astes  war  Johann  Hermann  Sigismund  v.  Nagell. 
Der  ältere  Sohn  desselben:  Anna  Wilhelm  Carl,  setzte  die  Linie  zn 
Ampscn  fort,  der  jüngere,  Paul  David  Sigismund  Moritz,  vermählte  sich 
mit  der  Erbin  zu  Gartrop  und  gründete  die  jüngere  Linie  zu  Gartrop. 
Haupt  der  älteren  Linie  zu  Ampsen  in  der  Provinz  Geldern  war  in 
neuester  Zeit  Christian  Jacob  Adrian  Freih.  v.  Nagell,  geb.  1 784  — 
Sohn  des  1851  verstorbenen  Freih.  Anne  Wilhelm  Carl,  k.  niederländ. 
St^iatsministers  und  Ministers  der  auswärtigen  Angelegenheiten  a.  D. 
aus  der  Ehe  mit  Anna  Catharina  Elisabeth  Freiin  du  Tour,  geb.  1761, 
verm.  1778  u.  gest.  1854  —  Herr  auf  Alten-  und  Neu- Ampsen,  k.  nie- 
derl.  Kammerh.,  ehemaliges  Mitglied  der  Generalstaaten,  verm.  1820 
mit  Justine  Freiin  v.  Rengers  a.  d.  H.  Burmania,  geb.  1795,  Ober-Hof- 
meisterin I.  M.  der  Königin  Mutter  der  Niederlande,  aus  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter,  Freiin  Anne  Wilhelmine  Elisabeth,  geb.  1822, 
verm.  1842  mit  Maurit^  Freih.  v.  Nagell  zu  Gartrop,  ein  Sohn  stammt: 
Freih.  Egbert  Justinus  Heinrich,  geb.  1825,  k.  niederl.  Kammerh.  u. 
Bürgermeister  zu  Laren,  verm.  1850  mit  Sophie  Freiin  Schimmelpen- 
ninck  v.  d.  Oeye,  geb.  1828,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  und  vier 
Söhne  leben.  Von  den  beiden  Brüdern  des  Freiherm  Christian  Jacob 
Adrian  hat  Freih.  Johann  aus  der  Ehe  mit  Anna  Elisabeth  Freiin  de 
Vos  van  Steonwyc  einen  Sohn:  Freih.  Johann  Arend,  geb.  1807,  k.  nie- 
derl. Kammerh.,  verm.  1853  mit  Franzisca  Freiin  v.  Pallandt,  hinter- 
lassen, Freih.  Charies  aber,  geb.  1792,  Herr  auf  Nederhemert  u.  k. 
niederl.  Kammerherr,  vennählte  sich  1815  mit  Ottoline  Luise  Grfc 
V.  Bentinck,  geb.  1793,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn:  Freih.  Moritz,  geb. 
1820,  verm.  1852  mit  Elisabeth  v.  Kretschmar  zu  Veen  und  eine  Toch- 
ter: Gustavine,  geb.  1822  und  verm.  1842  mit  Wilhelm  Ritter  Huyssen 
V.  Kattendyke,  k.  niederl.  Marine-Minister,  stammen.  —  Jüngere  Li- 
nie zu  Gartrop.  Das  jetzige  Haupt  dieser  Linie  ist:  Freih.  Manritz 
Carl,  geb.  1812  —  Sohn  des  1844  verstorbenen  Freih.  Paul,  k.  nie- 
derl Obersten,  verm.  1800  mit  Constanze  Grf.  v.  Quadt-Hüchtenbruck, 
Pirbin  zu  Gartrop,  geb.  1772  und  gest.  1842  -  Herr  der  Rittergüter 
(rartrop  und  Rodelenw,  verm.  1822  mit  Anne  Wilhelmine  Elisabeth 
P>ciin  v.  Nagell  a.  d.  H.  Ampsen,  geb.  1822,  aus  welcher  Ehe.  neben 
zwei  Töchtern :  Freiin  Hermine,  geb.  1843,  verm.  1862  mit  Werner 
v.  Alvenslebeu  a.  d.  H.  Erxleben,  k.  pr.  Lieutenant  und  Freiin  Sophie, 
gob.  1844,  verm.  1865  mit  Gebhardt  v.  Stammer,  k.  pr.  Premierlieute- 
nant, zwei  Söhne  leben,  die  Freih.  Constantin,  geb.  1848  u.  Egbert, 
geb.  1850. 

Schaiinat,  8.  135.  -  Oauh^,  I.  8.  14iO  n.  51.  —  Z*dler,  XXIH.  8.  «30  u.  81.  —  rett0r, 
Bergiarhe  Ritterachaft,  8.  51.  —  Roberts,  niederrh.  Adel,  I.  8.  237.  —  N.  Pr.  A.-L.  III. 
S.  442  u.  48.  -  Freih.  ».  Ltdehur,  II.  8.  135  a.  36.  —  Geii«>al.  Taseheiib.  d.  freih.  Hii«atr, 
1H57.  8.  .^14— 16,  18fi3.  8.  653-57  u.  1864.  8.  549—53.  —  Sirhtnacher,  I.  187:  Die  Nagel, 
westphilisrb.  —  Münsterscher  8tirtskalender  von  1784.  —  v.  Aleding,  I.  8.  408  u.  409.  ~ 
V.  Steinen,  Tab.  42.  Nr.  2.  —  Suppl.  in  Siebm.  W.  B.  VII.  Tab.  6.  —  W.  B.  d.  prvott. 
Rheinprov.  11.  Tab.  35,  Nr.  69  u.  8.  142. 

Nagel  (in  Silber  drei  iu  der  Mitte  des  Schildes  mit  den  Spitzen 
zusammenstossende,  schwarze  Nägel,  von  denen  der  untere  gestürzt  ist). 
Ausgestorbenes,  früher  zu  dem  im  Herzogthume  Bremen  ansässigen 
Adel  zählendes  Geschlecht 

Mnshard,  8.  409.  —  t.  Medin^,  I.  8.  408. 


—     442     — 

Nagel.  Reichsadelsfltand.  Diplom  von  1654  för  Johann  Jacob 
Nagel,  erzherzogl.  Rath  und  Rentraeister  zu  Königsstetten. 

Hand8ohriftI.  Notiz. 

Nagel.  Adelsstand  des  Kgr.  Württemberg.  Diplom  vom  12.  Juni 
1814  für  Carl  Nagel,  k.  württ.  Major  im  Caval.-Regira.  Nr.  2. 

WfirU.  R*gietnngsblatt,  1S14.  Nr.  28.   -  Archiv  für  Gesciiichtc,  Genfealogie  etc.  8.  85. 

Nagel  zu  Aichberg  (Schild  durch  sieben  schrägrechts  gestellte, 
an  einander  stossende,  schrägrechts  vonCrold  und  Roth  getheilte  Wecken 
in  zwei  Hälften  getheilt:  oben,  links,  in  Blau,  in  welches  die  goldenen 
Theile  der  Wecken  treten,  drei,  2  u.  1,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne, 
unten,  rechts,  [in  Gold  auf  silbernem  Felsen  eine  rechtsgekehrte  Gemse 
von  natürlicher  Farbe).  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
15,  Juli  1775  für  Johann  (Joseph)  Augustin  Nagel,  k.  k.  Residenten  in 
det  Schweiz,  mit  dem  Prädicate :  zu  Aichberg.  Der  Vater  des  Diploms- 
Empfängers  war  k.  k.  Salzbeamter  und  der  Sohn :  Heinrich  Adolph  Jo- 
seph Baptist  V.  N.  a.  A.,  geb.  1771,  k.  bayer.  Geh.  Finanz-Registrator- 
Officiant,  wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in 
dieselbe  eingetragen. 

».  Lang,  8.  456  u.  57.  —  MegerU  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  3«6.  —  W.  B.  d.  Kgr.  Bay- 
ern, VII.  43.  —  r.  Hefner,  bayerischer  Adel,  Tab.  119  und  8.  90.  —  Kneschke,  11.  8.  312 
und  313. 

Nagel  V.  Dirmstein  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Gold  drei  neben 
einander  stehende,  zugespitzte,  schwarze,  lange  Zinken  und  unten  eben- 
fiaUs  in  Gold  ein  laufender,  rother  Löwe  mit  gctheiltem,  in  die  Höhe  ge- 
kehrtem Schweife).  Altes,  pfälzisches  und  rheinländisches  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammreihe  Humbracht  um  1451  mit  Wilhelm  N.  v.  D.  beginnt. 
Der  Urenkel  desselben,  Peter,  Faut  zu  Jockenheim  und  Amtmann  zu 
Deidesheim,  erschien  1562  mit  dem  Bischöfe  zu  Speier  auf  dem  kaiser- 
lieben  Wahltage  zu  Frankfurt  a.  M.  und  mit  dem  Sohne  seines  Bruders 
Heinrich  Eberhard,  erlosch,  wie  v.Meding  angiebt,  1636  das  Geschlecht. 
Nach  Gauhe  lebte  Heinrich  Eberhard  noch  1649  als  Schultheiss  zu 
Altzen. 

Humbracht,  Tab.  287.  —  Gauhe,  I.  S.  1451.  —  v.  Haitstein,  I.  8.  400.  —  ZedUr,  XXHI. 
8.  430.  —  Siebmacber,  I.  128.  Die  Nagel  v.  Diermstein,  rheiol&ndiscli.  -  r.  Meding,  I.  8.  409. 
—  Tyrof,  I.  Tab.  152. 

Nagel  V.  Eltershoven.  Ausgestorbenes,  früher  zum  schwäbischen 
Adel  zählendes  Geschlecht. 

Zedier,  XXllI.  8.  430. 

Nagel,  Edle  v.  Nagel  und  Königshofen.  Erbl.-Österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1769  für  Franz  Wilhehn  Nagel,  Steuer-Einnehmer  in  Prag, 
mit  dem  Namen :  Edler  v.  Nagel  und  Königshofen.  Der  Stamm  hat  fort- 
geblüht. In  neuester  Zeit  war  Leo  Nagel  v.  Königshofen  Oberlieutenant 
im  k.  k.  46.  Infant.-Regim. 

Megerl9  r.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  386.  —  Milit.-ScbemaiiBm.  d.  Saterr.  Kaiaerth. 

Nageldinger  v.  Traunwehre,  aach  Freiherren.  Erbl.  -  österr. 
Adels-  und  Freiherrnstand.  Freiherrndiplom  von  1828  für  Johann  Bap- 
tist Nageldinger  v.  Traunwehre,  k.  k.  Obersten.  —  Der  Stamm  wurde 


—     443     — 

fortgesetzt.   In  neuester  Zeit  war  Adolph  Freih.  v.  Nageldinger,  k.  k. 
Lieutenant. 

Hnndschriftl.  Notix.  —  Milit.  ScheroatUm.  d.  österr.  Kaiscrth. 

Nagerell.  Erloschenes,  steiermärkisches  Ritterstandsgeschlecht, 
welches  die  Stadt  Lichtenberg,  neben  mehreren  anderen  Gütern,  besass. 

Schmutz,  III.  8.  2. 

Nagerl  v.  Rosenbüchel  (Rosenbüchl)  Edle  und  Ritter.  Erbländ.- 
österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1767  für  Jobann  Georg  Nagerl  v.  Ro- 
senbüchl, Inhaber  des  Gutes  Rottwein  in  Unter- Steiermark,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v. 

Megerle  v.  MÜhlftld,  8.  132.  -  Schmutz,  III.  S.  9. 

Nahilitsch.  Reichsadelsstand.  Diplom  um  1601  für  die  Gebrüder 
und  Vettern  Nahilitsch. 

Uandschriftl.  Notix. 

Nagler  (in  Blau  ein  goldener,  gerader,  abgekürzter  Sparren,  be- 
legt mit  drei,  1  u.  2,  silbernen  Lilien  und  begleitet  von  drei,  2  und  1, 
goldenen  Nägeln).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  4.  Febr. 
1824  für  Carl  Ferdinand  Friedrich  Nagler,  k.  preuss,  General-Post- 
meister etc.  Derselbe,  geb.  )  768  zu  Ansbach,  trat  zeitig  in  die  bad; 
Dienste  des  Markgrafen,  erregte  die  Aufmerksamkeit  des  Ministers  Har- 
denberg, wurde  von  diesem  nach  Berlin  berufen  und  im  fränkischen  De- 
partement angestellt,  behielt,  wenn  auch  Hardenberg  später  abtrat,  seine 
Functionen  bei,  gewann  sogar  höheren  Einfluss,  als  sein  Schwager, 
Freih.  v.  Stein-Altenstein,  in  das  Ministerium  kam,  begleitete  1809  die 
königliche  Familie  nach  Petersburg  als  Vice-General-Postmeister,  wurde 
bald  darauf  Geh.  Staatsrath,  erlangte  1821  die  Präsidentschaft  des  Ge- 
neral-Post-Amts, erwarb  sich  die  grössten  Verdienste  um  das  gesammte 
Postwesen  im  Kgr.  Preussen,  vertrat  um  1824  auch  den  Gesandtschafts- 
posten bei  der  Bundes-Versammlung  in  Frankfurt,  wurde  später,  unter 
Beibehaltung  seines  Verwaltungszweiges,  zum  Staats-Minister  ernannt 
und  starb  hochgeachtet  von  allen  Seiten  i.  J.  1846.  —  Aus  seiner  Ehe 
mit  einer  Tochter  des  k.  preuss.  Kriegsrath  Herft  entspross  ein  Sohn, 
Carl  V.  Nagler,  welcher  k.  preuss.  Kammerherr  wurde. 

Handschriftl.  Notix.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  S    443  u.  44  u.  V.  8.  343.  -  Freih.  r.  Ledebur, 
U.  S.   136.  -  W.   B.  d.  preuss.  Monarch.  CV.  9.  -   Dorst,  Allg.  W.  ß.  I.  S.  160  u.  Tab.  128. 

^^S7  (in  Blau  auf  grünem  Boden  ein  laufender  Hirsch).  Ungari- 
sches Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Andreas  v.  Nagy  1744  in  preussi- 
sche  Dienste  trat.  Derselbe  \Nairde  1794  Generalmajor  und  Comman- 
dcur  eines  Husaren-Regiments  und  starb  1809  als  Generallieut.  a.  D. 

Freih.  v.  Lfdebur,  II.  S.  136. 

Nagy  V.  Fölsö-Eör,  Freiherren.  Erbl.  -  österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1804  fttr  Franz  Nagy  v.  Eör,  k.  k.  Generalmajor. 

Megerle  e.  Mühlfeld,  8.  72, 

Nagy  V.  Klansentlial.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
30.Dec.  1846  für  Anton  Nagy,  k.  k.  pens.  Capitain-Lientenant,  m!t  dem 
Prädicate :  v.  Klansenthal.  —  Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes  Nagy 
mit  dem  Adelsprädicate,  dem  Prädicaten :  Edle  v.  a.  Freiherren,  so  wie 


—     444     — 

von  Ortschaften  standen  übrigens  und  stehen  in  k.  k.  Militair-  und  Ci- 
vildiensten. 

Handschrmi.  Notiz. 

Naher  v.  Frickthal.  Erbläud.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1823  für  Franz  Naher,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Prädicate :  v.  frick- 
thal. 

Handscbriftl.  Notis. 

Nahnhausen.  Erloschenes,  adeliges  Patriciergeschlecht  der  Stadt 
Erfurt. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  343. 

Näko  V.  Nagy-Szent-Miklos,  Grafen.  Erbländ.  -  österr.  Grafen- 
stand. Diplom  von  1813  für  die  Familie.  —  Altes,  ungarisches  Adels- 
g^schlecht  macedonischer  Abkunft,  welches  von  der  Fideicommiss-HeiT- 
schaft  Nagy-Szent-Miklös  im  Banate  das  Prädicat  führt  und  aus  wel- 
chem Sprossen  1789  in  die  kais.  österr.  Staaten  kamen.  Die  jetzigen 
Glieder  der  Familie  stammen  aus  der  Ehe  des  1845  verstorbenen  Gra- 
fen Alexander  N}\ko  mit  Therese  Grf.  Festetics  de  Tolna  und  das  Haupt 
des  gräflichen  Hauses  ist  der  Sohn  des  Grafen  Alexander:  Graf  Colo- 
mann.  geb.  1822,  Herr  der  Fidei-Commiss-Herrschaft  Nagy-Szent-Mik- 
lös, k.  k.  Kämm.,  verm.  1842  mit  Bertha  Gyertyänffy  de  Bobda.  aus 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Malwina,  geb.  1843,  ein  Sohn 
lebt:  Graf  Alexander  (H.),  geb.  1846. 

DeuUehe  Grafeuh.  d.  Gegenw.  IIJ.  8.  271  u.  72.  —  Geiieal.  Taschenb.  d.  grafl.  Häuser, 
186«.  6.'  578  u.  bistor.  Handbuch  zu  demselben,  8.  639. 

Namnr,  Grafen.  Altes,  sehr  reiches  und  früher  berühmtes,  nie- 
derländisches Grafengeschlecht,  welches  sich  von  dem  Schlosse,  der 
Siadt  und  der  Grafschaft  dieses  Namens  an  der  Maas  nannte  und  aus 
welchem  bereits  928  Graf  Berengar  v.  Njimur  vorkommt.  Derselbe, 
vermählt  mit  Symphoriana  Grf.  v.  Hennegau,  setzte  den  Stamm  fort, 
welcher  in  die  erste  Hälfte  des  15.  Jahrb.  hineinblühte,  bis  Johannes, 
der  nur  einen  nattlrlichen  Sohn  seines  Namens  hinterliess,  1428  den 
alten  Stamm  schloss.  Die  Grafschaft  Namur  war  schon  1421  an  das 
herzogliche  Haus  Burgund  verkauft  worden,  von  welchem  sie  durch  Ver- 
mählung der  Tochter  des  Herzogs  Carl  des  Kühnen,  Maria,  mit  Maxi- 
milian Erzh.  von  Oesterreich  (nachmaligem  K.  Maximilian  I.)  1477  an 
das  Erzhaus  Oesterreich  kam. 

.Anselme  Hist.  Geneal.  II.  8.  745—759.  —  Gauke,  II.  8.  777  u.  78. 

Nankenreuth.  Fränkisches,  früher  im  reichsunmittelbaren  Ritter- 
canton  Gebürg  ansässig  gewesenes  Adelsgeschlecht. 

Biedermann,  Canton  Gebnrg,  Tab.  340.  —  Salter,  8.  «90. 

Nankowsky.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1592  für  die  Ge- 
brüder Nankowsky. 

Handscbriftl.  Notit. 

Nannechsen.  Altes,  braunschweig.  Adelsgeschlecht,  welches  mit 
Verner  v.  Nannechsen  nach  1385  erlosch. 

Lettner,  Corveyisohe  Chronik.  8.  138  b.  und  Desselben  DaM«l.  nnd  Siob«oki«ehe  Chro- 
nik, 8.  156.  —  Siebmacher,  H.  123:  Nanuechsen,  braunechweigisch.  —  «.  Meding,  ül. 
8.  i»S. 


-     446     — 

Narringer.  Ein  früher  zu  dem  steiermärkischen  Adel  zählendes 
Geschlecht,  welches,  nach  Erlöschen  der  Familie  v.  Laa,  das  Wappen 
derselben  erhielt  und  mehrere  Herrschaften  besass,  im  17.  Jahrb.  aber 
nach  Oldenburg  auswanderte. 

Schmutz,  Ul.  S.  3  u.  4. 

Naschwitz.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gehörendes,  vor 
oder  im  17.  Jahrb.  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

Sinapius,  I.  8.  660.  —  Siebmacfier,  I.  66:  v.  Naschwitz,  schlesisch.  r.  Meding,  Ul.  8.  468 
und  54. 

Naso,  Nasow,  Nase,  Hartwig  v.  Nase  (Schild  quer  getheilt:  oben 
Silber,  unten  von  Schwarz  und  Roth  quer  getheilt  und  in  der  unteren 
Hälfte  ein  Helm,  über  welchem  in  die  obere  Hälfte  zwei  Straussfedem, 
die  eine  schwarz,  die  andere  roth,  ragen).  Thüringisches  und  meissen- 
sches  Adelsgeschlccht ,  welches  bereits  1590  zu  Alten -Göttern  und 
Flarchheim  unweit  Langensalza,  später  zu  Alt-Oschatz  im  Meissenschen, 
1660  zu  Guthmannshansen  im  Weimarschen  und  noch  1666  zu  Alten- 
gottern und  1719  zu  Flarchheim  sass.  —  Zuerst  wird  Bernhard  v.  Naso 
genannt,  welcher  um  1550  lebte.  Der  Sohn  desselben,  Heinrich  Chri- 
stoph, besass  Alten-Gottern  und  Flarchheun  und  von  Letzterem  stammte 
Heinrich  Christoph  der  Jüngere,  welcher  1649  kaiserl.  und  kursächs. 
Oberst  war.  1660  lebten  Georg  Philipp  zu  Guthmannshausen  und  Jo- 
hann Heinrich  v.  Nase.  —  Der  Stamm  blühte  durch  das  18.  Jahrb.  bis 
tief  in  die  erste  Hälfte  des  19.  Jahrb.  und  erlosch  im  Maimsstamme 
3.  Nov.  1843  mit  Christian  Friedrich  Wilhelm  v.  Naso,  k.  preuss.  Major 
a.  D.  Letzterer  hatte  seinen  Ptiegesohn,  Carl  Gustav  Hartwig,  welcher 
die  königl.  Erlaubniss  erhielt,  das  naso 'sehe  Wappen  und  den  Namen 
Hartwig  v.  Naso  zu  ftlhren,  zum  Erben  eingesetzt.  Derselbe  war  1852 
Major  im  k.  preuss.  2.  Cttrassier-Regimente  und  Adjutant  beim  Gene- 
ral-Commando  des  2.  Armeecorps.  —  Ein  v.  Naso,  k.  preuss.  Major 
a.  D.,  war  nach  Kauer  1857  im  Posenschen  Herr  auf  Chrzastowo  im  Kr. 
Wirsitz. 

Gauhe,  I.  8.  1452.  -  Zedier,  XXIII.  8.  715.  —  r.  ü«chtnt%,  QescblechUercähInngen,  I. 
Tab.  80  u.  81.  —  N.  pr.  \.-L.  V.  8.  348.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  U,  S.  136  und  37.  -  W. 
B.  d.  preuss.  Monarch.  IV.  10.  —  Kneschke,  II.  8.  313. 

Naso  V.  Löwenfels,  Ritter,  s.  Loewenfels,  Naso  v.  Löwen- 
fels, Ritter,  Bd.  V.  S.  624. 

Nass,  Nass  u.  Hrabau  (in  Gold  auf  einem  gebogenen,  geasteten 
Stamme  ein  schwarzer  Rabe).  Schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  1607 
zu  Steffsdorf  im  Neisseschen  und  1633  zu  Hrabau  im  Oppelschen  sass. 
—  Sabina  Nassin  von  Langmeile  war  1602  Aebtissin  des  fürstl.  Stifts 
Trebnitz;  Conrad  v.  Nass  und  Hrabau  lebte  um  1607  und  galt  als  ge- 
lehrter Cavalier  und  Heinrich  v.  Nass  und  Hrabau  kommt  1633  als  der 
Fürstenthümer  Oppeln  und  Ratibor  königl.  Landgerichts-Assessor  und 
Ober-Steuer-Einnehmer  vor.  Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  ausgegangen. 

Sinapiut,  I.  S.  6G0.  —  Gauhe,  1.  S.  Uii  a.  53. 

Nass,  Nasse  (in  Roth  zwei  mit  den  Rücken  gegen  einander  aufge- 
richtete goldene  Halbmonde  und  dazwischen  ein  blankes,  die  Spitze 
nach  unten  kehrendes  Schwert).   Ein  dem  polnischen  Stamme  Ostoja 


—     446     — 

einverleibtes,  1671  im  Lauenburgischen  begütertes  Adelsgeschleoht. — 
Carl  Georg  v.  Nass,  k.  preuss.  Major  im  Regimente  Prinz  Heinrich, 
trat  1794  aus  dem  activen  Dienste,  lebte  1809  zu  Nauen  und  besass 
1803  Streganz  im  Kr.  Storkow-Beeskow  u.  ein  Oberstlieutenant  a.  D., 
V.  Nass.  früher  Major  im  4.  Infanterieregimente,  wohnte  1855  in  Berlin. 

Frt'ik.  9.  Ledebur,  II.  8.  137. 

Nass,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  und  4  in  damascirtem  Sil- 
ber eine  rothe,  mit  Gold  besamte  Rose  und  2  und  3  in  Gold  auf  einem 
abgeschnittenen  Baumaste  eine  rechtsgekebrte ,  weisse  Taube).  Frei- 
herrnstand des  FürstenthumsReuss  jüngerer  Linie.  Diplom  d.d.  Schieitz, 

21.  Decbr.  1841  von  Heinrich  LXII.  jüngerer  Linie,  Fürst  Reuss  für 
den  in  Dresden  lebenden  Privatmann  Friedrich  Franz  Nass  aus  Breslau, 
wegen  mehreren  milden  Stiftungen  der  reussischen  Lande  gewährter, 

'  imsehnlicher  Unterstützung  n.  s.  w. 

F.  Sitzty  fär  Herald.,  Geneal.  n.  Spliragistik .  II,  Oresd.  Id59 ,  8.  2)5—27  u.  Tab.  H. 
Nr    48 

Nassau,  Nassau  v.  Spurkenbnrg  (im  blauen,  mit  zehn  silbernen 
Kugeln  belegten  Schilde  ein  goldener  Löwe  mit  hochaufgeschlagenem, 
gedoppeltem  Schweife).  Altes ,  im  Nassauischen  und  Trierschen  ansäs- 
sig gewesenes ,  ritterliches  Geschlecht,  dessen  Stammreihe  Humbracht 
mit  Heinrich  (I.)  um  1320  beginnt.  Von  dem  Urenkel  desselben,  Em- 
merich, stammte  Heinrich  (H.),  gest.  1505,  Vitzdum  von  Mainz  und 
von  diesem  Quirin  v.  Nassau  zu  Welmich ,  kurtrierscher  Rath ,  Amt- 
mann zu  Oberwesel  undBoppart,  gest.  1538.  Von  den  Söhnen  des 
Letzeren  war  Philipp  von  Nassau,  Herr  zu  Spurkenburg,  gest.  1582, 
kaiserl.  Rath,  kurtrierscher  Amtmann  zu  Welmich,  Nieder-Lohnstein, 
Bem-Castel,  Hunoldstein  und  Baldenau,  und  Heinrich  (III.)  v.  Nassau 
wurde  Domherr  zu  Mainz  und  Trier  und  Propst  zu  Limburg,  und  schloss 

22.  Febr.  1601  den  alten  Stamm. 

Humbracht»  Tab.  387.  —  Gauht,  I.  8.  14&6.  a.  57.  -  *.  HafMtin,  I.  S.  401.  ~  Freih. 
V.  L»debur,  11.  6.  137.  ~  Siebmaöher ,  I.  128:  t.  Nassaw .  Rheinlandisoh.  —  v.  Mtdinff,  1. 
8.  410  u.  11. 

Nassau,  auch  Grafen  ( Stamm wappen :  Schild  quer  getheilt;  oben 
in  Blau  ein  aufwachsender,  goldener  Greif,  welcher  in  der  rechten  Vor- 
derklaue eine  schwarze  Lilie  hält  und  unten  in  Gold  drei ,  2  und  1 , 
schwarze  Lilien).  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  März 
1746  für  Christoph  p]rnst  v.  Nassau,  k.  preuss.  General-Lieutenant  der 
Cavalerie.  Im  Diplome  wurde  die  wohl  sehr  zweifelhafte  Abstammung 
von  den  alten  Grafen  v.  Nassau  angenommen  und  durch  Vermehrung 
des  Wappens  anerkannt.  —  Altes,  ursprünglich  brabantisches  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  mehrere  Sprossen  nach  Schlesien,  Ungarn 
und  Polen  kamen.  In  Schlesien  erwarb  Christoph  v.  Nassau  1600  das 
Rittergut  Hartmannsdorf  bei  Freistadt,  welches  so  das  Stammhaus  der 
v.  Nassau  in  Schlesien  wurde.  Christoph  v.  N. ,  ein  Sohn  des  Adam 
V.  N.,  welcher  um  1450,  der  Kriegsunruhen  wegen,  seine  Güter  in  Bra- 
bant  verkauft,  sich  nach  Polen  begeben  und  dort  in  kümmerlichen  Ver- 
hftltnissen  gelebt  hatte,  war  jung  Edelknabe  am  herzoglichen  Hofe  zu 
Brieg  gewesen.    Später  machte  er  grosse  Reisen,  galt  Üi  sehr  gelehrt 


—     447     — 

und  hinterliess  drei  Söhne,  von  denen  der  ältere  das  Hans  Hartmanns- 
dorf fortpflanzte,  der  zweite  das  Haus  Nieder -Kottwitz  im  Saganschen 
und  der  dritte  das  Haus  Tscheplau  im  Ologauschen  stiftete.  Zuerst 
erlosch  das  Haus  Nieder-Kottwitz  und  später  kamen  auch  Teschplau  und 
Zyrus  im  Freistadtschen ,  Ochelhermsdorf  im  GrOnhergschen  u.  s.  w. 
in  andere  Hand.  Ein  Enkel  des  Christoph  v.  N.  war  Christoph  Ernst 
Graf  V.  Nassau  aus  dem  Hause  Hartmannsdorf,  s.  oben.  Derselbe, 
erst  Freiwilliger  in  der  k.  preuss.  Armee,  trat  dann  in  hessische,  spä- 
ter aber,  eines  Zweikampfes  wegen,  in  k.  poln.  und  kursächs.  Militair- 
dienste ,  stieg  in  letzteren  zum  Obersten  und  erhielt  den  Auftrag ,  ein 
Kürassierregiment  zu  errichten ,  welches  eins  der  schönsten  der  dama- 
ligen Zeit  wurde.  Bei  der  Thronbesteigung  des  Königs  Friedrich  II. 
trat  er  in  k.  preuss.  Dienste,  wurde  Generalmajor,  musste  ein  neoee 
Dragonerregimenterrichten,  welches  bald  vollzählig  war ,  führte  das- 
selbe in  den  FeldzOgen  von  1741  und  42,  erhielt  nach  der  Eroberung 
von  Prag  den  Befehl  über  ein  Corps  mit  dem  Auftrage ,  dem  von  dem 
Feinde  hart  bedrängten  Generale  von  Einsiedel  bei  Marklissa  durchzu- 
helfen,  zog  sich,  vom  Könige  Friedrich  H.  schon  für  verloren  gegebea, 
von  Collinbis  Neu-Bitzschof  zur  Armee  des  Königs  glücklich  zurück, 
trug  später  viel  zu  dem  glücklichen  Ausgange  der  Schlacht  bei  Hohen- 
friedberg  bei,  eroberte  dann  Cosel  und  drängte  den  Feind  gänzlich  zu- 
rück. Da  sein  einziger  Sohn ,  Christoph  Erdmann  Graf  v.  N. ,  welcher 
als  Hauptmann  und  Adjutant  bei  ihm  angestellt  war,  1752  kinderlos 
starb,  so  erlosch  mit  dem  Dipfemsempfänger,  dem  Grafen  Christoph 
Ernst,  19.  Novbr.  1755  die  grätliche  Linie  wieder.  Ein  Graf  v.  Nas- 
sau, welcher  1806  als  Lieutenant  im  k.  preuss.  Infanterie -Regimente 
v.  Kleist  in  Magdeburg  stand  und  1807  als  Capitain  den  Abschied  nahm, 
gehörte  ebenso,  wie  Henriette  verw.  Grf.  v.  Nassau,  geb.  Grf.  v.Oultre- 
mont,  welche  1857  Herrin  zu  Ostrowine  im  Kr.  Oels  und  zu  Seiffers- 
dorf im  Kr.Bunzlau  war,  zu  einer  anderen  niederländischen,  gräflichen 
Familie  dieses  Namens.  —  Dem  adeligen  Stamme  standen  noch  1791 
Ochelhermsdorf  und  Hartmannsdorf,  so  wie  im  Brandenburgischen  noch 
1803  Klein -Mantel  im  Kr.  Königsberg  zu  und  bis  in  neue  Zeit  dien- 
ten Sprossen  desselben  in  der  k.  preuss.  Armee.  Ein  Capitain  v.  Nas* 
sau  stand  1806  im  Regiment  v.  Wartensleben  in  Erfurt  und  ein  Bruder 
desselben  starb  1818  als  pensionirter  Capitain  des  Garnisons-Bataillons, 
auch  lebte  noch  um  1820  in  Neisse  eine  verwittwete  v.  Montbach,  welche 
eine  geborene  v.  Nassau  war. 

Sinapius,  I.  8.  661  u.  H.  8.  831.  —  Gau/ie ,  I.  8.  1457  u.  68.  —  UDgedraekte  Naclnicli- 
teil,  die  Feldzuge  der  Prcuaaen  betr^ffend,  IV.  8.  443.  —  Biogrnph.  Lexic.  aller  Helden  und 
MilitairpcrsoiiPii,  111.  8/  83  u.  S3.  —  N.  Pr.  A.  L.  I.  8.  41  u.  111.  M.  414—16.  —  Freiherr 
V.  Ledebur,  11.  8.  137.  —  v.  Meding,  I.  8.  410.  —  W.-B.  d.  preuss.  Monarch.,  I.  73:  Qr. 
V.  N.  und  IV.  10:  v.  N. 

Nassau,  Freiherren,  s.  Stein,  vom  Stein,  zu  Nassau,  Freiherren. 

Nasse,  s.  Naso  S.  445. 

Nassengriff.  Altes,  schlesisches,  dem  polnischen  Stamme  Dzia- 
loza  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  ursprflnglich  Nas- 
sengniew  hiess  und  später  auch  Nassadel  geschrieben  wurde.  Dasselbe 
machte  sich  erst  im  Namslauischen  ansässig  und  war  bereits  ,1485  sa 


—     448     — 

Stacbftü  bei  Nimptseb,  1505  zu  Skarsine  und  1545  zu  Pristdwitz  «n- 
weit  Trebnitz  und  1596  zu  Uloscfawitz  im  Oelsischen  begätert  Gün- 
Hier  Nassengreff  oder  Nassengnier  kommt  um  1390  als  berzoglicfa 
oelsniscfaer  Ratb  vor,  und  dieselbe  Stelle  bekleidete  aucb  Hans  N. 
1485.  Albrecbt  t.  N.,  welcber  auch  den  Beinamen  Jastroniski  führte^ 
war  1525  herzogl.  mfinsterberg.  Ratb  und  Friedrich  v.  Nassengnier- 
Breditzld  auf  Uloschwitz  1596  des  Herzogs  Carl  zu  Mönsterberg 
and  Geis  Hoßunker.  Später  wird  das  Geschlecht  nur  noch  in  Verbin- 
dong  mit  der  Familie  y.  Salisch  als :  v.  Salisch  und  Nassengriff  oder 
Nassenggniev  und  Nassadel  erwähnt. 

Simayimt,  I.  8.  C6I.  —  GaiiAe .  I.  «.  HSS».  -  ZedUr ,  XXIU.  8.  M2.  ~  ».  Pr.  K.-U. 
lU.  8.  446.  —  Freih,  9.  Udttur,  U.  8.  137.  —  Siehmutcker ,  I.  SS:  Die  Hatseugri^f  —  r.  JTr- 
dim§,  III.  8.  454. 

NassinL  Reidisadelsstand.  Diplom  von  1707  fOr  Nicobms  Jo- 
•epb  Nassini,  Maler 

MfgtrU  V.  MiklfHd,  RriU-Bd.  8.  3Mu 

Natalia.  Ein  aus  Langnedoc  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Jean  de  Natalis,  geb.  1670  zu  Montauban,  1685  mit  anderen 
Flüchtlingen  in  die  kurbrandenburgiscfaen  Lande  kam,  um  Aufnahme 
und  Kriegsdienste  zu  finden.  Derselbe  stieg  in  den  FeldzOgen.  wel- 
eben  die  brandenbnrgischen  HfllfsvOlker  im  kaiserl.  Heere  beiwohnten^ 
zum  Major,  wurde  1719  Oberstlieutenant  bei  einem  Garnison-Bataillone 
und  später  als  Oberst  Gouverneur  von  Nenschätel,  als  welcher  er  1754 
starb.  Ein  Sohn  desselben,  Paul  t.  Natalis,  wurde  1778  k.  preuss. 
Generalmajor  und  1782  Commandant  v.  Breslau  und  starb  1783.  — 
Die  Familie  war  1775  in  Ostpreussen  zu  Barscbnicken  unweit  Fisch- 
liaiisen  gesessen. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  446.  —  Frtik.  r.  Ledthur,  II.  8.  137  and  III.  S.  315. 

Natiinsias.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Oct. 
1840  ftkr  den  Rittergutsbesitzer  Herrmann  Nathusius  zu  Hundisburg  und 
Neu-Haldensleben  im  Magdeburgischen  und  vom  18.  Oct.  1861  ftlr  die 
Rittergutsbesitzer:  Philipp  Engelhardt  Nathusius  auf  Neinstedt  im  Kreise 
Aschersleben,  August  Engelhardt  Nathusius  auf  Meyendorf  im  Kr.  Wanz- 
leben, Wilhelm  Engelhardt  Nathusius  auf  Königsbom  im  Kr.  Jericho w  1., 
k.  preuss.  fiandes-Oeconomierath  und  Heinrich  Engelhardt  Nathusius 
auf  Alt -Haldensleben. 

Handschrift].  RoUk.  —    H.    Pr.  A.-L.  VI.  S.  143.  —  Freih.  0.  Udebur ,   II.  8.  137. 

Natorp,  Ritter  und  Freiherren.  Reichs -Ritter-  und  Reichs-  und 
erbländ. -Österreich  Freihermstand.  Ritterdiplom  vom  19.  October 
1776  für  Joseph  Theodor  Natorp  und  von  1788  ftlr  Johann  Theodor 
Natorp ,  karcöln.  Reutmeister ,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  und  Frei- 
hermdiplom von  1801  för  Franz  Wilhelm  Reichsritter  und  Edlen  v.  Na- 
torp. 1845  war  ein  v.  Natorp  k.  preuss.  Ober-Landesgerichtsrath  zu 
Paderborn. 

Handschrift].  Notis.  —  M^gtrU  r.  MüklfHd,  8.  73  u.  8.  133  a  33.  ~  freih.  r.  Udt- 
huTy  U.  8.  137.  —  Tfftof,  II.  ISS:   Edle  Uerren  v,  N. 

Nattermöller.  Ein  in  neuer  2>eit  in  den  Listen  der  k.  preuss. 
Armee  genanntes  Adelsgeschlecht.    Ein  Stabscapitain  v.  Nattermfiller 


—     449     — 

stand  1806  im  Regimente  v.  Chlebowski  in  Warschau  und  starb  1811 
als  Major  npd  Grenz  -  Brigadier  und  ein  Sohn  desselben,  welcher  1807 
Fähnrich  geworden ,  nahm  als  Lieutenant  im  10.  Infanterieregimente 
1811  den  Abschied.  Noch  1845  stand  ein  See. -Lieutenant  v.  Natter- 
möller im  3.  Infanterieregimente. 

N.  Pr.  A.-L.  JII.  8    44«;.  —  Freih.  v.   Udebur ,  II.  S.   I.H7  und   III.  8.  315. 

Natza,  Nazza.  Altes,  thüringisches  Adelsgcschlecht,  als  dessen 
Stammsitz  das  gleichnamige  gothaische  Dorf  bei  Hallungen  angenommen 
wird  und  welches  noch  1650  zu  Gangloifsömmern  unweit  Weissensee 
und  zu  Nieder  -  Gebra  bei  Nordhausen  sass. 

Rrickntfr ,  Kirch.-  and  Xrhul.- Staat  d.  Hei«.  Gotha,  II.  Stck.  10.  8.  7.  —   Freih.  9.  Lf' 
lUbur,  \\.  S.   137. 

Natziner.  Altes,  pommersches  Adclsgcschlecht ,  aus  welchem 
schon  1228  Wizoslaus  und  Andreas  Natzmer  nach  Micrael  in  einem 
den  Abt  zu  Walbuch  betreffenden  Donationsbriefe  des  Dorfes  Neurian 
vom  Herzoge  Wartislaus  als  Zeugen  mit  dem  Namen:  Castellani  vor- 
kommen und  die  Gebrüder  Hinrik  und  Wulf  de  Nazemer  in  einer  Ur- 
kunde des  Schlawer  Stadtarchivs  von  1398  genannt  werden.  —  Die 
ordentliche  Stammreihe  des  Geschlechts  beginnt  schon  mit  Peter  Natz- 
mer zu  Jarislavhagen  (Jershagen)  um  1330  angefangen.  Von  den  Ur- 
enkeln desselben  wurde  Carsten  N.  auf  Ristow,  welcher  um  1470  lebte, 
ein  Gber-Aeltervater  der  Gebrüder :  Hans  auf  Ritzenhagen ,  welcher  sich 
als  Rittmeister  in  Frankreich  und  Spanien  auszeichnete,  den  Stamm 
aber  nicht  fortsetzte  und  Heinrich  Bogislaus  N. ,  um  1468  herz,  pom- 
merscher  Rath  und  Landvoigt  zu  Stolpe.  —  Von  den  drei  Söhnen  des 
Letzteren  war  Wilhelm  1488  Prälat  zu  Camin ,  später  Dompropst  zu 
Stolpe  und  zuletzt  Starost  zu  Draheim,  Anton  auf  Ristow,  fürstl.  pom- 
merscher  Rath  und  Hofniarschall,  erschien  1527  als  Gesandter  des  Bi- 
schofs zu  Camin  auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg  und  von  Claus  v.  N. 
stammte  Anton  II.  auf  Gutzmin ,  fürstl.  pommeru.  Ilofrath  und  später 
Laudvoigt  zu  Stolpe  und  Hauptmann  zu  Lauenburg.  Von  seinen  En- 
keln: Joachim  Heinrich  auf  Gutzmin  und  Dubislaus  auf  Vellin,  wurde 
Letzterer  Landrath  in  Hinterpommern,  Ersterer  aber,  vermählt  mit 
Barbara  v.  Weyer ,  kurbrandenburg.  Landrath  in  Hinterpommern,  gest. 
1670,  hinterliess  zwei  Söhne:  Claus  Ernst  und  Dubislav  Gneomar. 
Claus  Ernst,  anfangs  herzogl.  württemb.  Oberrath,  später  fürstl.  bay- 
reuthscher Geh. -Rath  und  Lehnpropst  und  seit  1695  kurbrandenburg.. 
Geh, -Rath,  Prälat  zu  Camin  und  Hauptmann  zu  Quarckenburg,  starb 
1702  mit  Hinterlassung  eines  Sohnes,  in  welchem  Gauhe  den  um  1736 
zum  k.  poln.  und  kursächs.  Obersten  ernannten  Johann  Christoph  v.  N. 
vermuthet.  Dubislaus  Gneomar  v.  N.,  gest.  1739,  k.  preuss.  General- 
Feldmarschall  ,  Chef  des  Regiments  Gensdarmen ,  Amtshauptmann  zu 
Naugardten,  Massow  u.  s,  w. ,  Prälat  zu  Colberg  und  Herr  auf  Gross- 
und Klein  -  Jannewitz ,  Gutzmin,  Lubow  und  Wobesde,  war  in  erster 
Ehe  vermählt  mit  Sophie  v.  Wrech  und  in  zweiter  mit  Charlotte  Justine 
V.  Gersdorf,  verw.  Grf.  v.  Zinzendorf  und  Pottendorf,  gest.  1763,  ans 
welcher  letzteren  Ehe  zwei  vor  dem  Vater  unvermählt  gestorbene  Söhne 
stammten:  Carl  Dubislaus,  gest.  1787,  k.  preuss.  Regierungs-  und 

.  AdttU-LM.  VI.  29 


—     450     — 

Kriegsrath  zu  Stettin  und  Heinrich  Ernst,  gest  1739  als  k.  preuss.  Ritt- 
meister. —  Die  Familie  hatte  sich  zeitig  weit  ausgebreitet  und  besass 
schon  im  15.  Jahrh.  bedeutenden  Grundbesitz,  welcher  später  noch 
stieg,  sich  aber  dann,  wie  gewöhnlich,  vielfach  änderte,  doch  blieben 
auch  mehrere  alte  liehne  und  Besitzungen  in  der  Hand  der  Familie,  die 
aus  Pommoni  auch  in  die  Marken,  nach  Sachsen  und  Schlesien  kam. 
Zahlreiche  Sprossen  des  Stammes  haben  so,  wie  früher  den  pommer- 
schen  Herzogen,  auch  später  dem  Kurhause  Brandenburg  und  der  Krone 
Preussen  gedient.  Aus  früherer  Zeit  ist,  neben  dem  schon  genannten 
General -Feldmarschall  Dubislav  Gneomar  v.  N.,  besonders  Georg  Chri- 
stoph V.  N.,  geb.  1092  und  gest.  1751  als  k.  preuss.  Generalmajor,  zu 
nennen,  welcher,  neben  einer  Tochter,  drei  Söhne  hinterliess.  —  Spä- 
ter, 1806,  dienten  zehn  Familienglieder  in  der  k.  preuss.  Armee,  welche 
meist  zu  hohen  EhrenstcUen  kamen.  Von  denselben  starb  der  General- 
major und  Chef  des  Infanterieregiments  Nr.  54  v.  N.  im  J.  1807  im  Pen- 
sionsstande. Ein  Sohn  desselben,  bis  1836  Commandeur  des  13.  Infan- 
terieregiments zu  Münster,  wurde  1836  mit  Pension  zur  Disposition 
gestellt  und  ein  anderer  Sohn  war  um  diese  Zeit  Commandeur  des 
3.  Bataillons  vom  9.  Landwehr- Regimente  zu  Schievelbein.  Oltwig 
Leopold  Anton  v.  N.  war  1806  Premier -Lieutenant  und  Adjutant  bei 
dem  1.  Bataillon  Garde,  wurde  später  Flügeladjutant  Sr.  M.  des  Kö- 
nigs, stieg  bis  zum  Generallieutenant  und  commandirenden  General  des 
1.  Armeecorps  zu  Königsberg  und  starb  1861  als  der  älteste  k.  preuss. 
General -Adjutant  und  General  der  Infanterie  im  80.  Lebensjahre  auf 
seinem  Landgute  Matzdorf  im  Kr.  Kreutzburg.  Derselbe  hatte  sich  mit 
einer  Freiin  v.  Richthofen  a.  d.  H.  Kohlhöhe  im  Striegauschen  ver- 
mählt. Ein  V.  N.,  1806  Lieutenant  im  Infanterieregimente  v.  Strach- 
witz  zu  Liegnitz,  blieb  1815  als  Oberst  des  26.  Infanterieregiments  auf 
dem  Felde  der  Ehre;  ein  Generalmajor  a.  D.  v.  N.  lebte  noch  1837 
und  um  dieselbe  Zeit  war  ein  v.  N. ,  welcher  1806  im  Husarenregimen te 
V.  Gettkandt  als  Lieutenant  gestanden,  Major  und  Brigadier  der  5.  Gens- 
darmeric-Brigade zu  Posen.  —  Was  den  Besitz  von  Rittergütern  im 
Kgr.  Preussen  in  neuester  Zeit  anLangt ,  so  standen  der  Familie,  ausser 
dem  obengenannten  Gute  Matzdorf,  auch  Radem  im  Kr.  Regenwalde, 
Borkow  im  Kr.  Schlawe  und  Donaborow  und  Jankow  im  Kr.  Schild- 
berg zu. 

Micrarl ,  S.  508.  -  Val.  König,  1.  S.  679—8«.  —  Gauhe,  I.  S.  1461  u,  62  u.  U.  S.  1681. 
—  Zedier,  XXII I.  S.  1255-«!  -  Dithmar ,  S.  33  u.  Tab.  V,  Nr.  6.  —  Dienemann,  S.  257. 
Nr.  37.  -  lirüfiyemann  ,  I.  S.  166.  -  N.  Pr.  A.-L.,  \\\.  8.  446—49.  —  Freih,  r.  Ledebur,  II. 
8.  187  II.  111.  «.  315.  -  Sii>bmacher,  V.  166;  v.  N,  Pommerisch.  —  v.  Meding ,  H.  S.  393 
u.  94.  —  Poinin.  W.-n. ,  II.  Tab.  43  u.  8.  114—117  und  alte  Siegel:  Tab.  48  Nr.  2  u.  3.  — 
Schlesisch.  W.-B.   Nr.   104.  —  W.  -  B.  d.  sSchs.  Staaten ,  X.  CO.  -   Knesc/ike  ,  U.  8.  314  u.  315. 

Nau.  Adels-  und  Ritterstand  des  Kgr.  Bayern.  Dii)lom  vom 
24.  Aug.  1814  für  Sebastian  Nau,  k.  bayer.  Hofrath  und  bevollmächt. 
Commissar  bei  der  Central  -  Commission  zu  Mainz  u.  s.  w.  Derselbe 
wurde  22.  Jan.  1819  in  die  Adelsmatrikcl  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.  Lany,  Nncbtr.  8.  126.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VII.  48.  —  Kneschke ,  II.  8.  315  u.  16. 

^  NanendorfF,  Nanndonff,  auch  Freiherren  und  Grafen.  Erbländ.- 

österr.  Grafenstand.    Diplom  von  1779  für  Friedrieb  August  Joseph 


—    461     — 

V.  Naoendorf.  k.  k.  Oborstwachtmeistor.  —  Altes,  thüringisches  und 
meissensches  Adelsgescblecht  aus  dem  gleicbuamigen ,  bei  der  Familie 
verbliebenen  Stamnihause  zwischen  Altenburg  und  (lera  im  Amte  Ron- 
nebnrg.  —  In  Urkunden  des  herzogl.  sachsen-altenburgischcn  geh.  Ar- 
chivs treten  Heinricus  de  Nauiidorff  1197,  Conrad  und  Tlieodoricus 
Brüder  v.  Nanndorff  1300,  Dietrich  v.  ^'aundorf,  1314,  1340  und  1361 
und  Eberhard  de  Nanndorff  1331  als  Zeugen  auf,  auch  giebt  Gauhe 
an,  dass  im  Stiftungsbriefe  der  Oanonicoinim  Sixti  zu  Merseburg  von 
1317  Ludwig  von  Nauendorf  als  Zeuge  vorkomme.  Die  fortlaufende 
Stammreihe  beginnt  nach  Val.  König  mit  Christoph  v,  Nauendorff  auf 
Nauendorif  und  Caasen,  welcher  zu  Ende  des  14.  Jahrb.  noch  lebte. 
Von  dem  Sohne  desselben,  Nicol,  stammte  Diezc,  und  von  diesem 
Heinrich  IL,  welcher  Letztere  noch  um  die  Mitte  des  15.  Jahrb.  ge- 
nannt wird.  LIeinricbs  IL  Urenkel ,  welcher  zu  den  Gütern  Naundorf 
und  Caasen  1570  noch  Zeilsdorf  kaufte,  gehörte  nach  Rechenberg, 
Dissert.  de  Nobilit.  Misn.  literar.,  Sett.  IIL  §  56,  zu  seiner  Zeit  unter 
die  Gelehrtesten  vom  Adel.  Von  dem  Enkel  desselben,  Hans  Ludwig 
V.  N. ,  gest.  1691,  Herrn  auf  Nanndorff  und  Grossenstein,  ftlrstlich 
braunschw.-lüneburg.-wolfenb.  Rathc,  Lehnspropste  und  Hofmeister, 
dessen  Gelehrsamkeit  Rechenberg  auch  sehr  gerühmt  hat ,  entsprossten 
zwei  Söhne ,  Georg  Ehrentried  und  Hans  Ludwig  v.  N.  Ersterer,  Georg 
Ehrenfried,  gest.  1734,  Herr  auf  Kauern  und  Hilbersdorf,  fürstlich 
bayreuth.  w.  Gch.-Rath,  Landschafts -Director  u.  s.  w.  pflanzte  in  der 
Ehe  mit  Dorothea  Freiin  v.  Hünefeld  den  Stamm  durch  drei  Söhne 
fort,  von  welchen  Hermann  Carl  Ludwig  1729  k.  preuss.  Kammerherr 
wurde,  von  Hans  Ludwig  v.  N.  aber,  gest.  1720,  Herrn  auf  Naundorf, 
(Baasen  und  Grossenstein,  fürstl.  sachs.-goth.  Land-Kammerrathe  und 
Ober -Steuereinnehmer  in  Altenbnrg,  stammten  aus  der  Ehe  mit  Frie- 
dericke Luise  Freiin  BacholT  v.  Echt  vier  Söhne,  über  welche  Val.  Kö- 
nig Näheres  angiebt.  —  Die  gräfliche  Linie  hat,  so  viel  bekannt,  nicht 
lange  geblüht.  —  Was  den  neueren  Besitz  der  früher  besondex-s  im 
Reussischen  begüterten  P'anülie  anlangt,  so  hatte  dieselbe  im  Kgr.  Sach- 
sen die  Güter  Geilsdorf,  Kloschwitz  und  Kreicha  p.  r.  an  sich  gebracht, 
auch  war  das  Geschlecht  im  Herzogthum  Nassau  wegen  eines  Gutes  zu 
Kendrich  im  Amte  Eltville  bis  1848  wählbar  zur  Herrenbank.  —  Von 
den  Sprossen  der  Familie  standen  Mehrere  in  der  kur-  und  königl.  sächs. 
Armee.  Carl  Georg  Heinrich  v.  Nauendorf  nahm  als  k.  sächs  Oberst- 
lieutenant 1848  den  Abschied,  lebte  dann  in  Dresden  und  starb  nach 
1862.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer  v.  Seydlitz  entspross  ein  Sohn,  Phi- 
lipp Leo  V.  N. ,  k.  sächs.  Oberlieutenant  in  d.  A. ,  vermählt  mit  einer 
V.  Heygendorf.  Ferdinand  v.  N. ,  k.  sächs.  Kammerherr  a.  D. ,  ist  Herr 
auf  Geilsdorf  und  Heinrich  v.  Nauendorff  war  1858  Oberlieutenant  und 
Adjutant  im  k.  k.  3.  Uhlanenrcgimente. 

Knauf f»,  8.  .')40:  v.  Nawcndorff,  oder  Nowndorflf.  —  r.  lUrieheMttin ,  Nr.  «0.  —  T«!. 
Konig i  R«ne«l.-  histor.  Be8clir«ib.  der  v.  Naaendorff,  1716  and  deiMlbeu  Adelshistorie.  III« 
8.  710— XO.  —  Gauhf,  I.  S.  1462  u.  6J.  —  Zedier,  XXUI.  8.  1V78— 83.  ~  Megerle  f.  JK*I- 
feld,  Krg. -Bd.  8.  28:  Gr.  v.  N.  —  Freih.  f.  Ledehur^  II.  8.  13S.  —  Siebmaeher,  I.  144 1 
T.  Neweadorf ,  TltMogiscIi.  —  ».  Hefner,  nMtaa.  Adel,  Tib.  9  und  8.  8.  —  W.-B.  d.  sieht. 
SUalSB,  VU.  99.  -  Kneschke,  IV.  8.  802-305 

29* 


—     452     — 

Nauendorf  fim  Schilde  eine  Bärentatze).  Altes  Adelsgeschlecht 
der  Neumark,  welches  bereits  1461  zu  Mauskow,  1467  zu  Trebow, 
1490  zu  Königswalde,  1495  zu  Kriescht,  1537  zu  Pinnow  und  1573 
zu  Görbitsch  sämmtlich  im  Stembergschen ,  sass  und  letzteres  Gut  noch 
1712  inne  hatte. 

Wohlhrück,   Gesch.  von  Lebos,  II.  8    220.  -   Freih.  ».  Ledrbur ,  II.  S.  13S. 

Nanmann  (Schild  von  Schwarz  und  Roth  schrägrechts  getheilt. 
Auf  der  Theilungslinie  liegt  ein  oben  und  unten  abgehauener  Baumast, 
ans  welchem  am  untern  Rande  ein  geharnischter,  in  der  Faust  ein 
Schwert  nach  oben  und  links  schwingender  Arm  ins  Rothe  aufsteigt, 
während  aus  der  Mitte  des  Astes  drei  grüne  Blätter  in  das  Schwarze 
herabhängen).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  K.  Carl  VI.  für  Johann 
Christo][^h  Naumann ,  k.  poln.  und  kursächs.  Obersten.  Die  Erhebung 
in  den  Adelstand  wurde  in  Kursachsen  25.  Septbr.  1733  notificirt.  — 
Der  Stamm  hat  wohl  nicht  lange  geblüht. 

Handüchrini.  Notiz. 

Naumann,  Nenmann  (im  Schilde  ein  mit  drei  Lindenblättem  be- 
legter, schräglinker  Balken).  Altes,  brandenburgisches  Adelsgeschlecht, 
welches  schon  1551  zuMohsau,  1582  zu  Nickern  undMöstchen,  1588 
zu  Krauschow,  1644  zu  Schönbom  und  1695  zu  Lugau  sass.  In  der 
«weiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts  war  dasselbe  mit  Lindow  und  Miss- 
gunst unweit  Stemberg,  und  noch  1818  mit  Thiemendorf  bei  Crossen 
begütert.  —  Zu  diesem  Stamme  gehörte  Franz  v.  Naumann,  welcher 
von  1564  bis  1569  Johanniter -Ordensmeister  zu  Sonnenburg  war. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  449.  —  Freih.  9.  Ledebur.  II.  8.  1,^8 

Nanmeister.  Ein  früher  zu  der  adeligen  Pfännerschaft  in  Gross- 
Salza  gehörendes,  im  Magdeburgischen  angesessenes  Adelsgeschlecht, 
welehes  bereits  1590  und  noch  1766  zu  Gross-Salza,  1641  zu  Gross- 
Ottersleben  und  1697  und  noch  1738  zu  Schattenberge  sass.  —  Von 
Johann  Erdmann  v.  Nanmeister  stammten  zwei  Söhne :  Johann  Wilhelm 
Erhard  v.  Naumeister,  gest.  1763,  Hofmarschall  bei  dem  Prinzen  von 
Preussen  und  Hartwig  Leberecht  v.  N.  —  Letzterer,  gest.  1760,  Oberst- 
lieutenant und  Commandant  eines  k.  preuss.  Grenadier-Bataillons,  war 
in  kinderloser  Ehe  mit  einer  v.  Schöning  vermählt. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  449  u.  450.  —  Freih.  r.  Ledebur,  II.  8.  138. 

Nann.  Altes,  urkundlich  schon  im  12.  Jahrhund,  vorkonmiendes, 
kämtner  Adelsgeschlecht,  welches  zeitig  wieder  ausgegangen  ist. 

V.  Ludwig,    Reliq.  Mspt. ,    IV.  8.  17H.  ~  Zedier,  XXIII.  f.  1309. 

Nanrath,  Nanrath  zu  Granenbnrg,  Nanrath  zu  Kranenbnrg, 
auch  Freiherren.  Ein  früher  in  den  Listen  der  k.  preuss.  Armee  mehr- 
fach genanntes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  ein  Gapitain  v.  Nanrath 
1794  im  Infanterieregimente  v.  Brünneck  in  Heiligenbeil  stand  und  ein 
Premierlieutenant  v.  N.  im  Regimente  v.  Towarzys  Nr.  9.  1809  bei 
Soldau  blieb.  Später  lebte  ein  Landrath  Freih.  v.  Nanrath  zu  Kranen- 
Imrg.  Die  Wittwe  desselben,  Freifrau  Caroline,  geb.  v.  Reitzenstein, 
Tochter  des  k.  preuss.  Generalmajors  v.  Reitzenstein  aus  der  Ehe  mit 
einer  Tochter  des  k.  preu^.  Generallieutenants  v.  Podewils,  starb  1835 
zu  Breslau  und  hinterliess,  neben  einer  Tochter,  einen  Sohn,  Louis, 


—     453     ^ 

welcher  Doctor  der  Medicin  wurde  und  1846  als  Kreisphysicus  zu 
Hoyerswerda  starb.  Das  in  die  Familie  gekommene,  näher  nicht  be- 
kannte Freihermdiplom  soll  sich  in  der  Hand  desselben  befunden  haben. 

N.  Pr.  A.-L.  IV.  8.  460.  —  Freih.  t>.  Lfdebur ,    II.  8.    138  u.  3J>. 

Nanwack.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1630  ftlr  Johann  Nau- 
wack,  kaiserl.  Kammermusicus. 

Hnudschriftl.  Notix. 

Navigheer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1733  für  Joseph  Na- 
vigheer  aus  Ypern  in  Flandern. 

Hnudschrifll.  Notit. 

*  Nawoy  und  Dnlna.    Ein  in  Oberschlesien  begütert  gewesenes,  be- 

reits im  17.  Jalirh.  ausgegangenes  Adelsgeschlecht. 

Sinapius,  I.  8.  896.  —  p.  Meding,  \l.  8.  394. 

Nayer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1775  für  Jo- 
seph Franz  Nayer,  Hauptmann  im  k.  k.  Infanterieregimente  Freih. 
V.  Vierset. 

Meyerle  v.  Mühl/eld,  Ergänz. -Bd.  8.  386. 

Nayhanss,  Nayhans^  Nenbans,  Nayhanss-Cormons ,  Freiherren 
und  Grafen  (Schild  geviert  mit  goldenem  Mittelschilde,  in  welchem  sich 
vom  Grunde  auf  ein  eiserner,  geharnischter  Arm,  in  der  Faust  ein  Schwert 
zum  Hiebe  führend,  erhebt:  wegen  der  Tapferkeit  im  30jährigen Kriege. 
1  und  4  der  Länge  nach  von  Silber  und  Roth  getheilt,  mit  einem  vor 
der  Theilungslinie  aufsteigenden,  rechtssehenden  Wolf  in  blauer  Mönchs- 
kutte, welcher  aus  letzterer  die  beiden  Vorderpfoten  hervorsteckt:  we- 
gen der  erloschenen  und  beerbten  Familie  v.  Copemaol  und  2  und  3  in 
Silber  ein  schrügUnker  schwarz  und  roth  geschachter  Balken).  Reichs- 
Freiherren-  und  Grafenstand.  Freihermdiplom  vom  23.  Aug.  1624 
für  Caspar  v.  Newhauss,  kaiserl.  Kriegs -Obersten  über  tausend  Drago- 
ner ,  nebst  seinen  beiden  Brüdern ,  Coelar  und  Ferdinand  v.  N. ,  wegeti 
ihrer  Tapferkeit  und  Anhänglichkeit  für  das  Kaiserreich  in  den  firian- 
lischen  und  böhmischen  Unruhen,  mit  Vermehrung  des  alten  Familien- 
wappens: Grafendiplom  vom  24.  Aug.  1698  für  die  Brüder  Nicolans 
Antonius  und  Julius  Heinrich ,  Reichsfreiherren  v.  Neuhaus  (wie  der 
Name  im  Diplome  geschrieben  ist),  wegen  langjähriger,  treubewiesener 
Dienste  und  Anhänglichkeit  für  das  Kaiserhaus  und  das  römische  Reich. 
—  Alte^ ,  aus  der  Grafschaft  Görz  stammendes  Geschlecht,  eines  Stam- 
mes mit  der  erloschenen  gräflichen  Familie .  v.  Tschernembl ,  welches 
sonst  Castelnuovo  hiess  und  von  dem ,  jetzt  den  Grafen  Del  Mestri  zu- 
stehenden Gerichte  Cormons  den  Beinamen  Cormons  oder  Caramon  an- 
nahm. Dasselbe  kam  aus  Görz  nach  Käi-nten  und  Tyrol  und  später 
auch  nach  Schlesien,  wo  es  über  dreihundert  Jahre  ansässig*  ist  und  na- 
mentlich besassen  schon  die  Empfänger  des  Freiherrndiploms  1624  im 
Kr.  Tost  die  Güter  Kempzowitz,  Wischowa  und  Kanary,  und  in  dem  zum 
Ftirstenthume  Troppau,  später  preussischen  Antheils,  gehörigen  Kr. 
Leobschütz  die  Güter  Bladen  (Stammsitz  seit  1534),  Jamnitz,  Glom- 
nitz  u.  s.  w.  —  Julius  Heinrich  Freih.  v.  N.  des  Fürstenthums  Troppau 
ältester  Landrechtsbeisitzer,  war  1 722  Herr  auf  Bladen,  Jamnitz  u.  s.  w. ; 
Johann  Franz  Freih.  v.  N.  besass  die  Güter  Stemplowitz,  Camenz, 


—     454     — 

Jamnitz  u.  Antlinil  Glomnitz  und  Caesar  Freih.  v.  N.  sass  zu  Stieber- 
witz u.  Antheil  Glomnitz.  Die  Genannten  bedienten  sich  nur  nocli  des 
freiherrlichen  Titels.  —  Graf  Leopold  Caosar  erhielt  bereits  1773  die 
preussischc  Kammerherrnwürde  und  war  1805  präsidirender  Landes- 
hauptmann der  fürstlich  liechtensteinischen  Regierung  zu  Leobschütz. 
Von  ihm  entspross  Graf  Leopold,  gest.  1855,  Herr  auf  Bladen,  k.  preuss. 
Kamraerh.,  Major  im  1 .  oberschles.  Landwehr-Regimente,  General-Land- 
schafta-Repräsentant  von  Ober-Schlesien  etc.,  verm.  1819  mit  Antonie 
V.  Stockmanns,  geb.  1800.  Aus  dieser  Ehe  stammt  das  jetzige  Haupt 
der  Familie:  Graf  Julius,  geb.  1821,  Herr  der  Güter  Bladen,  k.  pr. 
Rittm.  a.  D.,  verm.  1855  mit  Anna  v.  Treskow,  geb.  1837,  Erbfrau  der 
Rittergüter  Nieder-Baumgarten  mit  Heinzenwald  und  Hohen-Petersdorf 
mit  Neu-Petersdorf  im  Kr.  Bolkenhayn  in  Schlesien,  aus  welcher  Ehe. 
neben  einer  Tochter,  Regina,  geb.  1861,  ein  Sohn  lebt:  Otto,  geb.  1858. 
Von  den  Schwestern  des  Grafen  Julius,  hatte  sich  Grf.  Antonie,  geb.  1820, 
mit  dem  1856  verstorbenen  k.  pr.  Hauptmann  a.  D.  Heinrich  v.  Festen- 
berg-Packisch a.  d.  H.  Oberau  vermählt  und  Grf.  Pauline,  geb.  1825,  war 
Hofdame  L  K.  H.  der  verstorbenen  Prinzessin  Sidonie  von  Sachsen. 

Jok.  Seifert,  Oeuealngie  der  Freiherren  v.  NetihniisH,  Keuensburg,  1703.  —  (iauhe,  I. 
8.  1482  und  83.  —  N.  Pr.  Adelsl.  Ilf.  S.  4.50  u.  U\.  —  J)eutHrlic  Grafenh.  d.'Gcgeiiw.  II.  S.  U9- 
&l.  —  Freih.  v.  Ledebur,  MS.  139.  —  Geneal.  Tascheiib.  d.  gräfl.  Hauser.  1864.  S.  578  u. 
79  uod  histnr.  Elandbuch  zu  demselbon,  8  640.  —  Ditrchi-aucht.  Welt,  III.  2»1.  —  Tyroff,  II. 
46:  Gr.  Nouhau.-*  v.  St.  Maur.  —  Dorst,  Allgem.  W.  B.  II.  Nr.  HS  u.  8.  G—b:  Freih.  v.  Ncy- 
hAttSS.  Tab.  265  u.  8.  165-67:  Gr.  v.  N.-C.  —  Srhiosuches  W.  B.  II.  99:  Gr.  v.  N. 

^  Neal,  Neale,  Grafen.  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 

6.  Nov.  1750  für  Stephan  Laurentius  v.  Neal,  k.  preuss.  Kammerherrn. 
Derselbe,  geb.  1688  in  Surinam  und  gest.  1762  im  Haag,  früher  Haupt- 
mann in  Amsterdam,  war  ein  reicher  holländ.  Plantagen-Besitzer  in  Su- 
rinam. Mit  seinem  Sohne,  Ferdinand  Ludwig  Carl  Heinrich  Philipp 
Maximilian  Gr.  v.  Neale,  geb.  1754  u.  gest.  24.  Sept.  1828,  k.  preuss. 
Kammerh.  u.  Geh.-Rath,  Erstem  Obermundschenk  am  k.  preuss.  Hofe 
ist  der  Mannsstamm  des  Geschlechts  erloschen.  Die  Gemahlin  des  Letz- 
teren, Eleonore  v.  Keller,  war  Obersthofmeisterin  bei  der  Prinzessin  Fer- 
dinand und  die  Schwester,  vermählte  Frau  v.  Bergh,  Hofdame  der  Prin- 
zessin Heinrich.  —  Aus  der  Ehe  des  Grafen  Ferdinand  Ludwig  etc.  leben 
zwei  Töchter :  Grf.  Pauline,  Hofdame  weil.  I.  K.  H.  der  Prinzessin  Luise 
V.  Preussen,  verm.  Fürstin  Radziwill  und  Grf.  Sophie,  verm.  mit  Chri- 
stian Freih.  v.  Bergh,  k.  preuss.  Kammerh.  u.  Major  a.  D. 

N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  42:  v.  Neall,  Graf,  III  S.  151  u.  V.  8.  3<8.  -  Freik.  v.  Ledehur,  II. 
8.  I3B.  —  Oeneal.  Taschenb.  der  grfifl.  Häuser,  1863.  8.  590  u.  18r,4  8.  579  u.  80.  —  W.  B. 
d.  preass.  Monarch.,  I.  74. 

»  Neander,  Neander  v.  Petersheiden.   Reichsadelsstand.   Diplom 

von  1599  für  Balthasar  Neander,  Dr.  Theolog.  und  Canonikus  zu  Bres- 
lau und  für  den  Bruder  desselben,  Georg  Neander,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Petersheiden.  Das  Prädicat  wurde  von  dem,  der  Familie  zustehen- 
den Gute  Petersheide  im  Kr.  Grottkau  entnommen.  —  D.  Balthasar 
V.  Neander,  geb.  1568  zu  Ottmachau,  starb  zu  Breslau  als  des  hohen 
Domsüfts  zu  St.  Johann  Domherr  und  Archidiaconus.  Spater  war  Carl 
Franz  Neander  v.  Petersheiden,  gest.  1693,  Bischof  zu  Nicopolis,  Ad- 
ministrator und  Suffraganeus  des  Bisthums  Breslau,  Archidiaconus  des 


—     455     — 

hohou  Domstifts  St.  Jobann  zu  Breslau  und  Herr  auf  Franzdorff  und 
Kuschdorff  im  neisscschen  Fttrstcuthuuie.  —  Ein  nacli  roiiiuiern  ^okom- 
mener  Zweig  erhielt  preussischer  Seits  die  Auerkcniiun«]:  der  Abstam- 
mung von  der  1599  in  den  Reichsadelsstand  versetzten  Familie  unter 
Bestätigung  des  Wappens  und  Namens.  Aus  diesem  Zweige  haben  meh- 
rere Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  und  sich  namentlich 
im  Artillerie  Corps  ausgezeichnet.  Johann  Wilhelm  v.  N.,  geb.  1742 
zu  Labes  in  Pommern  und  gest.  1817  als  Generalmajor  a.  D.,  erhielt 
den  Oberbefehl  über  die  Artillerie,  bekleidete  diesen  Posten  bis  1809 
und  wurde  später  Commandant  von  Potsdam  und  von  den  königl.  Schlös- 
sern. Ein  Neffe  desselben  war  Oberst  und  Brigadier  der  ostpreuss.  Ar- 
tillerie und  starb  1821  als  Director  der  Artillerie-  und  Ingenieurschule 
zu  Berlin.  Der  Bruder  des  Letzteren,  Carl  v.  N.,  gest.  1842,  k.  preuss. 
Hauptmann  a.  D.,  hat  sich  in  Bezug  auf  Verbesserung  und  Anwendung 
der  Geschütze  um  das  Artilleriewesen,  so  wie  durch  mancherlei  nütz- 
liche Einrichtungen  um  Berlin  verdient  gemacht.  Sein  Sohn,  dei-  k. 
preuss.  Generallieutenant  a.  D.  N.  v.  P.  lebte  in  neuester  Zeit  in 
Görütz. 

N.  Pr.  A.-L.  III.    8.  451  u.  52.  ~    Freih.  p.  LedeOuj;  II.    S.  131».  —  W.  B.    d.   preu8». 
Monarch.   II.   8.   13\). 

Nebel  v.  Türkbeim,  s.  Türkheim,  Freiherren. 

Nebiingen.  Altes,  aus  Schwaben  stammendes  Adelsgeschlecht, 
welches  nach  Ostpreussen  kam  und  namentlich  in  den  Kreisen  Preuss- 
Eylau  und  Preuss-Holland  ansehnlich  begütert  wurde.  Dasselbe  sass 
früher  zu  Bartelsdorf,  Grauschinen,  Pergusen,  Perschcln,  Schönbaum, 
Schönwiese,  Gieslack,  Taberlack  im  Kr.  Rastenburg  und  Weskeim. 

Freih.  v.  Ledtbitr,  II.  S.   139. 

Neborowski.  Altes,  früher  zu  dem  schlesischen,  begüterten  Adel 
zälilendes  Geschlecht,  welches  noch  zu  Anfange  des  18.  Jahrb.  blühte. 

Sinapius,  I.  8.  662  u.  II.  8.  832.—   Frei/i,  v.  Ledebur,  II.  8.  139.  —  Siebmacher,  I.  75: 
Die  Neborowskcr,  ttchlcsisch. 

Nebra.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln 
mit  den  zu  dem  bekannten  Dynastenstamme  der  Schencken  v.  Tautten- 
burg  gehörenden  Schencken  v.  Nebra,  s.  den  betreffenden  Artikel,  so 
wie  mit  der  thüringischen  Familie  v.  Ebra,  s.  Bd.  HI.  S.  13,  wenn  auch 
Gaiihe  den  Artikel  über  das  Geschlecht:  „Nebra,  Ebra''  überschrieben 
hat.  Gauhe  vermuthet,  dass  das  Stammhaus  der  Familie  das  Schloss 
und  Städtchen  Nebra  an  der  ünstrut  gewesen  sein  möge.  Angaben  über 
das  Wappen  sind  nicht  aufzufinden:  die  Richtigkeit  eines,  mit  dem  Na- 
men: v.  Nebra  in  einer  sonst  mit  genauen  Namen  versehenen  Siegel- 
sammlung vorkommenden  Lackabdrucks  aus  neuerer  Zeit :  in  Roth  zwei 
aufrecht  nebeneinander  gestellte,  oben  und  unten  abgeschnittene,  aus- 
wärts gebogene,  an  der  äusseren  Seite  je  mit  zwei  untereinander  stehen- 
den Kleeblättern  besetzte  Zweige,  muss  dahin  gestellt  bleiben.  —  Zu- 
erst kommt,  nach  Erford.  liter.  HI.  S.  348,  1402  Rudolph  v.  Nebra 
als  Philos.  Magist.,  Theolog.  et  Juris  Canon.  Baccal.  und  als  Rector  der 
Universität  Erfurt  vor.  Wahrscheinlich  ist  derselbe  wohl  der  dieses 
Namens  and  Geschlechts,  welcher  1423  zu  den  Dom-  u.  Capitularherm 


—     456     — 

des  Stifts  Nanrnbarg  gehörte,  die  ein  neues  Canonicat  daselbst  gründe- 
ten. —  Der  Stamm  blühte  noch  in  das  18.  Jahrb.  hinein  und  Reichard 
Ludwig  V.  Nebra  war  noch  1718  gräflich  stolbergischer  Hofmeister.  — 
Der  Stammsitz  Nebra  unweit  Querifurt  war  schon  1724  in  der  Hand  der= 
Gr.  V.  Hoym. 

Gaiihe,  I.  8.  1463  u.  r>4.  —  N.  Pr.  A.-L.  Ilf.  S.  412:  das  Wnppon  ht  utirichlig,  iiimlich 
v;  Khrn. 

Necher,  Xaecher  (in  Roth  drei  neben  einander  freistehende  Säu- 
len, silbern,  schwarz,  silbern).  Altes,  schlesisches,  aus  dem  Stammsitze 
Kunzendorf  im  Glogauischen  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  zu 
Kunzendorf  bereits  1510  zu  Buchwald,  Denkwitz  und  Koppitz  1593  und 
noch  1690  zu  Koppitz  und  Waldau  sass.  Aus  diesem  Geschlechte,  aus 
welchem  Balthasar  v.  Necher,  Canonicus  des  hohen  Domstifls  zu  St.  Jo- 
hann in  Breslau,  im  16.  Jahrb.  lebte,  stammten  mehrere  Landeshaupt- 
leute des  Fürstenthums  Glogau  und  zwar :  Seyfried  v.  Necher  auf  Kun- 
zendorf um  1526,  Franz  v.  N.  auf  Kunzendorf  1561,  Grabus  v.  N.  auf 
Koppitz,  kaiserlicher  Rath,  1620  und  des  Letzteren  Sohn,  Franz  v.  N. 
und  Kunzendorf,  welcher  gegen  Ende  des  17.  Jahrh.  den  alten  Stamm 
tchloss. 

Sinapius,  I.  S.  fi«2  u.  fl.  8.  832.  —  Gauhe,  I.  8.  1464.  —  Zedier,  XXril.  S.  363  u.  1526. 
—  Freih.  v.  Ledehur,  II.  8.  189.  —  Sitbrnac/ter,  I.  57:  v.  Nacher,  .«ichlesisch.  —  ».  iledin>j, 
n.  8.  394. 

Nechler,  Naechel  (in  Schwarz  ein  silberner  Pfahl).  Altes,  schle- 
sisches Adelsgeschlecht,  dem  Wappen  nach  ganz  verschieden  von  der 
im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie,  wenn  auch  Sinapius 
Beide  in  einer  Rubrik  besprochen  hat,  doch  ohne  anzugeben,  dass  sie 
von  einander  abstammen.  Die  v.  Nechler  sassen  1519  zu  Nährschütz 
im  Steinauschen  und  um  diese  Zeit  auch  zu  Mechlau  im  Guhrauschen. 

Sinapius,  II.  8  8.13.  —  Oauhf,  I.  8.  1464  im  .\rllkcl:  v.  Necher.  —  Freih.  v.  Ledehur, 
U.  8.  139.  —  Siebmacfier,  1.  .S7 :  v.  Nechlern,  «chle.<«hch.  —  ».  Meding,  U.  8.  394  u.  95. 

Neckem,  Neeker  (Schild  blau  und  durch  einen  schwarzen  Wasser- 
strom quer  getheilt:  oben  ein  rechts  gekehrtes,  aus  dem  Strome  auf- 
wachsendes, weisses  Ross  mit  den  beiden  oberen,  zum  Sprunge  gestell- 
ten Füssen,  offenem  Rachen  und  ausschlagender  Zunge  und  unten  ein 
gelber,  links  gekehrter,  stacheliger  Meeriisch).  Reichsadelsstand.  Diplom 
vom  23.  Apr.  1653  für  Martin  Necker,  pommerscher  Linie  für  sich  und 
seine  eheliche  Nachkommenschaft.  —  Altes,  ursprünglich  irländisches 
Adelsgeschlecht,  welches  in  der  Gegend  von  Armagh  unter  dem  Namen : 
Kinnmare  oder  Kinmare  begütert  war,  in  Folge  der  Religio nsstreitig- 
kciten  aber  1588  Irland  verliess,  sich  nach  Deutschland  wendete  und 
sich  Necker  nannte.  Um  diese  Zeit  trennte  sich  der  Stamm  und  brei- 
tete sich  in  den  Niederlanden  und  der  Schweiz  und  besonders  in  den 
Marken  und  in  Pommern  aus.  Die  niederländische  Linie  erlosch  1835 
mit  dem  Bischof  von  Neu-Orleans  in  Amerika  v.  Necker  und  die  schwei- 
zerische 1804  mit  dem  bekannten  französischen  P'inanzminister  Jacques 
Necker,  dessen  Tochter  die  geistreiche  Anna  Luise  Freifrau  v.  Staäl- 
Holstein,  gest.  1817,  war.  —  Die  pommersche  Linie  besass  schon  1599 
die  Güter  Blumenhagen,  Rakitt,  Stüdnitz,  Denzig,  Pehlitz  und  Lauen- ' 


—     457     — 

brügge,  war  noch  im  18.  Jahrh.  ansehnlich  begütert  and  erwarb  auch 
1768  das  Gut  Musternick  im  Glogauschen,  worauf  Carl  Friedrich 
V.  Necker  11.  Juni  1771  das  Incolat  in  Schlesien  erhielt.  Zu  Lauen- 
brügge  im  Kr.  Dramburg  war  die  Familie  noch  1814  gesessen.  —  In 
neuester  Zeit  lebte  Hans  Ewald  Lebrecht  v.  Necker,  k.  pr.  Oberstlient. 
a.  D.,  aus  dessen  Ehe  mit  Charlotte  v.  Unruh  zwei  Söhne:  Hans  Ri' 
chard  und  Hans  Arthur  v.  Necker  und  eine  Tochter:  Charlotte  v.  Necker, 
geb.  1812,  verm.  1834  mit  August  Gr.  v.  Kospoth,  Majoratsherrn  auf 
Schön-Briese  etc. ,  stammten. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  452  u.  &3  :  mit  dem  von  Brufcgemsnu,  Beschreib,  des  prcii!»s.  Vor- 
1111(1  Hinter-Pommeru,  I.  nach  dem  .\del8diplome  beschriebenen  Wappeu.  —  Frtik.  r.  Ledelmr, 
n.  S.  139  u.  40  u.  III.  8.  315,  —  Sieömac/ier,  IV.  135.  -  Dorat,  Allgem.  W.  B.  I.  Nr.  108 
und  «.  r->7  und  '29.  —  Kneschke,  I.  8.  306. 

Neckheimb  v.  Liekowitz.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1727  für  Johann  Carl  Neckheimb,  Bürger  zu  Prag,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Liekowitz. 

Megerle  «.  Mühlfeld,  Erg.  Bd.  8.  387. 

Nedessen.  Altes,  lüneburgisches,  längst  erloschenes  Adelsgeschlecht, 
welches  mit  dem,  zwei  Meilen  von  Lüneburg  gelegenen,  adeligen  Gute 
Neetze,  von  welchem  Sitze  wohl  der  Name  der  Familie  entstanden  sein 
mag,  angesessen  war  und  von  welchem  schon  von  1250  v.  Mcding  ein 
Siegel  im  Archive  des  Klosters  St.  Michael  zu  Lüneburg  vorfand.  Das 
Gut  Neetze  kam  später  in  die  Hand  der  Familie  v.  Estorff  und  verblieb 
in  derselben. 

V.  Hfding,  III.  8.  454  u.  55. 

Nedetzky  v.  Neditz,  N.  de  Nedetz,  auch  Freiherren.  Erbländ.- 
östcrr.  Freihernistand  Freiherrndiplom  von  1810  für  Anton  Nedetzky 
v.  Neditz,  Rittmeister  im  k.  k.  Husaren-Regimente  Graf  v.  Blankenstein. 
—  Der  adelige  Stamm  der  Familie  hat  fortgeblüht.  In  neuester  Zeit 
standen  Ladislaus  und  Gustav  Nedetzky  v.  Nedetz  als  Lieutenants  in 
der  k.  k.  Reiterei. 

M^fjfrle  V.  MühifHd,  Er^.  Bd.  8.  81.  —  MllitairSchemat.  d.  ö^iterr.  Kaiserth. 

Nedamansky  v.  Nedoma.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1760  für  Wenzel  Nepomuk  Nedomansky,  Hauptmann  im  k.  k.  Drago- 
ner-Regimente  Graf  Althan  wegen  35jähriger  Dienstleistung  mit  d«m 
Prädicate :  v.  Nedoma.  Der  Stamm  blühte  fort.  In  neuester  Zeit  war 
Victor  Nedomansky  v.  Nedoma  k.  k.  Hauptmann.  • 

Mf'jerle  V.  hlühlfeld,  8.  2:ii  u.  83.  —  Milit.  Schemat.  d.  ö.^terr.  Kaisorlh. 

Nedorost.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1723  für 
Wenzel  NedoroBt,  äusseren  Rath  in  Wien,  wegen  der  bei  der  türkischen 
Belagerung  ausgestandenen  Gefahren  und  wegen  geleisteter  Anticipa- 
tionen  und  Handelskenntnisse. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  H.  233, 

Neefe,  s.  Naefe,  S.  438. 

Neetzow,  Netzow.  Altes,  pommersches  Adelsgeschlecht,  welches 
früher  Nesow,  Nytzow  und  später  Netzow  geschrieben  wurde  und  ans 
welchem  Bosse  Nesow  und  Claus  und  Bernd  Nytzow  1371,  und  die  bei- 
den Ersteren  als  Besitzer  des  Gutes  Nyeiidorf  (Neuendorf  unweit  An- 
clam),  urkundlich  vorkommen.    Dasselbe  wurde  namentlich  um  Anclam 


—     458     - 

begütert,  yfb  auch  ein  den  Namen  des  Geschlechts  führendes  Dorf  liegt, 
sass  bereits  1419  auch  zu  Preetzen,  hatte  das  Lehn,  den  Rittersitz  Ka- 
genow,  von  1523  bis  um  1855  und  Eichhorst  in  Meklenburg-Strelitz 
1644  inne,  und  war  daselbst  auch  1795  zu  Neukirchen  und  1798  zu 
Tonnin  unweit  Wollin,  so  wie  in  neuester  Zeit  zu  Palster  und  Wietzow 
gesessen.  —  Zu  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  war  Adolph  Friedrich 
V.  Neetzow  —  ein  Enkel  des  k.  pr.  Rittmeisters  Bernd  Ludwig  v.  N.  — 
königl.  Landrath  und  Director  des  Kreises  Anclam,  Herr  auf  Kagenow 
und  später  folgte  demselben  im  Besitee  dieses  Familiengutes  sein  Sohn : 
Friedrich  Wilhelm  v.  Netzow,  Kreis-Deputirter.  Das  Gut  Wietzow  bei 
Demmin  stand  1857  dem  Erben  des  Ludwig  v.  Neetzow  zu. 

Micraely  VI.  8.  509.  —  Gaultf,  1.  8.  1476.  —  Hrüggcinann,  I.  8.  166.  —  N.  Pr.  A.-I..  III 
8.  453.  —  Freih.  r.  Ledebur,  II.  8.  140  u.  III.  S.  315.  —  Siehmacher,  V.  166.  —  r.  Aledinn 
II.  8.  306.   —   Ponimer.  W.  B.   I.  Tab.   II  u.  12  u.  8.  32.  -   Ane«cAA^,  I.  8.  32. 

Neffzer,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1749  für  Johann  Jacob  v.  Neffzer,  ungarischen  HofkammeiTath. 

Megerlt  v.   Mühlfeld,  8.  72. 

Neffzern,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  alter  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1734  für  Wolf  Conrad  Freiherrn  v.  Neffzern.  —  Nach  Allem 
stammte  der  im  vorstehenden  Artikel  genannte  Johann  Jacob  Freih. 
V.  Neifzer  aus  derselben  Familie,  zu  welcher  Wolf  Conrad  Freih.  v.  Neff- 
zern gehörte. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  73. 

Negele.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1618  für  Alexander  Negele. 

Handschrifll.  Notiz. 

Negelein,  Naegelein,  Negelin  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein 
schwarzer,  rechtssehender  Adler  und  2  u.  3  in  Roth  eine  silberne  Nelke). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  19.  August  1724  für  Chri- 
stoph Aegidius  Negelein,  k.  pr.  Commerzienrath.  —  Ein  aus  Franken 
stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1530  zu  Laxdehnen,  un- 
weit Heiligenbeil  begütert  war,  später,  besonders  im  18.  Jahrb.  in  Ost- 
preussen  mehrere  Güter  an  sich  gebracht  hatte,  zu  Wesslinieik  Röders- 
dorf,  Schönrade,  Patersort,  Pohren,  Laxdehnen,  Genteinen,  Pammern, 
Muhlack  etc.  sass  und  noch  1805  Schannwitz  im  Kr.  Königsberg  und 
1820  Glithenen  im  Kr.  Friedland  und  Lütkenfttrst  im  Kr.  Heiligenbeil 
inne  hatte.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  standen  früher  und  auch 
in  neuerer  Zeit  mehr(fre  in  k.  preuss.  Diensten.  Ein  v.  N.,  längere  Zeit 
Stabscapitain  im  k.  pr.  Infant.-Regim.  v.  Courbi^re,  war  später  Bürger- 
meister zu  Insterburg. 

N.  Pr.  A.L.  Iir.  8.  453  u.  54  u.  V.  8.  313.  —  Freih.  ».  Ledebur,  II.  140.  —  W.  B.  d 
preuss.  Monarch.  IV.   10. 

Negelin  v.  Biumenfeld,  Ritter  nnd  Edle  (Schild  quer  getheilt : 
oben  in  Blau  ein  aufwachsender,  rechts  gekehrter,  goldener  Löwe  und 
unten  in  Roth  ein  goldener  Querbalken).  Reichs-Ritterstand.  Diplom 
vom  28.  Juli  1767  für  Franz  Joseph  Negelin  v.  Blumenfeld,  k  k.  Reichs- 
Hof-Agenten,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Derselbe  war  früher,  5.  März 
1763,  mit  dem  Prädicate:  v.  Blumenfeld  in  den  Reichsadelsstand  er- 
hoben worden. 


—     469     — 

Mryeile  v.  Muhlfeld,  Krg.   Bü.  S.   181  ii.  387.  —  Siippl.  xu  Siobm.  IV.   B.   IX.  23  n.  X.  2?. 

Knev-'hk^,  m    S.  3'i7. 

Negenborn.  Ein  früher  zu  dem  brauuscliweigischen  Adel  zählen- 
des Geschlecht. 

Ffefßnger,  II.  S.  763.-  ZfdUr,  XXUI.  8.  1567.  —  v.  Hellhach,  11.  S.  160:  iinrh  l.nder- 
seiis  Samml.  —  Freih.  r.  d.  Kn««ebeck,  8.  399:  nach  Manecke's  Mscpt.   I. 

Negendank,  Negendanck.  Altes,  meklenburgisches,  schon  im  12. 
u.  13.  Jahrh.  urkundlich  auftretendes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
Brunwardus  Negendauck  schon  1195  Bischof  zu  Schwerin  war.  Das- 
selbe sass  bereits  1313  zu  Brahlstorff  unweit  Wittenburg,  1368  zu  Zie- 
row  bei  Grevismühlen,  1372  zu  Schwiessel  uoweit  Güstrow,  1395  zu 
Eggerstorflf  ebenfalls  bei  Grevismühlen,  erwarb  dann  mehrere  andere 
Güter  und  breitete  sich  aus  den  Häusern  Zierow,  Eggerstorflf  und  Derse- 
now  weit  aus.  Ucber  die  älteren  Sprossen  des  Stammes  hat  Gauhe  nach 
Huitfeld  und  einer  ihm  übersendeten  Geschlechts-Historie  mehrere  inte- 
ressante Nachrichten  initgetheilt.  Die  Familie  kam  zeitig  nach  Däne- 
mark, stand  schon  im  14.  Jahrh.  in  grossem  Ansehen  und  blühte  in 
demselben  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  18.  Jahrh.  fort,  in  welcher,  1767, 
Ulrich  V.  Negendank,  Dersenower  Linie,  k.  dän.  Geh.-Rath  etc.  den 
alten  Stamm  schloss.  Letzterer  hatte  seine  nächste  Verwandte,  die  Frau 
Kainmerherrin  v.  Behr  adoptirt  und  dieselbe  vereinigte  später  mit  ihrem 
Gemahl  für  sich  und  ihre  Nachkommen  mit  dem  Namen  und  Wappen 
v.  Behr  Namen  und  Wappen  der  ausgegangenen  Familie  v.  Negendanck, 
s.  den  Artikel  v.  Behr-Negendanck,  Bd.  I.  S.  277  u.  78. 

iV.  Sohrödfr,  Wissraarinche  Erstlinge,  II.  S.  CO.  —  Lönlg  Corp.  Jur.  Feud.  Qerra.  If. 
S.  I.'i47.  I—  Diplnmatische  Stammtafel  der  v.  Neirendanck.  Ratzeburg,  1730.  —  Gauh^.  I. 
8.  M65-68.  -  Zfdlfr,  XXUI,  S.  1567.  -  t.  Bfhr,  Rer.  Meckl.  Llbr.  VIII.  8.  1642.  -  «»>*- 
macher,  III.    163.  —   r.   Mfdimj,  I.  8.  411. 

Neger  (Schild  durch  einen  silbernen  Querbalken  getheilt:  oben 
roth,  unten  schwarz  und  beide  Hälften  ohne  Bild).  Adelsstand  des  Kgr. 
Bayern.  Diplom  vom  4.  Nov.  1819  für  Aloys  Neger,  k.  bayer.  Appel- 
lationsgerichts-Rath  zu  München. 

f.  Laiuj,  ßupplem.  S.  \*U.  —  W.  B.  d.  Kgr.  Bayern  X.  39:  ▼.  Negei  auf  Peilsteii».  — 
r.  Ne/nff,' bayer.  Adel,  Tab.   119  u.  8.  99:  .\eger  v.  l'cilnstei«.  —   h'nrsc/ike.  IV.  8.  305. 

Negovan  v.  Ehrenthnrn.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1805  für  Johann  Negovan,  k.  k.  Hauptmann  im  ottochaner  Grenz-Re- 
gimente,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenthnrn. 

MegerU  r.   Mühlftld,  8.  232. 

Negrelli  v.  Moldelbe.  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1850  für  A.  Negrelli,  k.  k.  Scctionsrath  in  Venedig,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Moldelbe. 

Handschriftl.  Notii. 

Negri,  Freiherren  (Schild  quer  getheilt :  oben  in  Silber  ein  auf- 
wachsender, vorwärts  gekehrter  Mann  in  blauem,  ungarischen  Rocke 
mit  sechs  rothen  Knöpfen  und  silbernem  Gürtel  und  rother,  niedriger 
Mütze,  mit  der  Rechten  an  goldenem  Griffe  einen  Türkensäbel  vor  den 
Kopf  schwingend  und  die  Linke  in  die  Seite  stemmend  und  unten  in  Blau 
drei  schrägrechte,  schwarze  Balken).  —  Ein  in  die  Adelsmatrikel  der 
preusslBclieii  Rhdnprovinz  in  der  Person  des  Franz,  Theodor  und  Nor- 
bert PrcÜL  y/I^**  M  Bronsum  und  Zweibrüggen,  laut  Eingabe  d.  d. 


—     460     — 

Haus  Zweibi-üggen,  Reg.-Bez.  Aachen,  13.  Juni  1829,  in  die  Classe  der 
Frellierren  unter  Nr.  5  u.  80  eingetragenes,  ursprünglich  italienisches 
Geschlecht,  dessen  altes  Wappen :  in  Gold  drei  blaue  Lilien  und  unter 
denselben  ein  schwarzer,  gezahnter  Querbalken,  wie  oben  angegeben, 
vom  K.  Maximilian  IL  verbessert  worden  war.  —  Nach  Rauer  war  1857 
Franz  Freih,  v.  Negri,  Herr  auf  Zweibrttggen  im  Kr.  Geilenkirchen  (der 
Familie  seit  1755  zustehend),  auf  Broich  im  Kr.  Aachen  und  auf  Anto- 
nigarzem  im  Kr.  Enskirchen.  —  Wahrscheinlich  gehören  die  in  den  bei- 
den nachstehenden  Artikeln  angeführten  Familien  mit  der  hier  in  Rede 
stehenden  zu  einem  und  demselben  Stamme. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.    B.  454.  —    Freih.  v.  Ledebur,  II.   8.   140.  —   W.  B.    d.   preuss.  Rhein- 
prov.  I.  Tab.  88.  Nr.  17«  u.  8.  83. 

Negri.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1774  für  Joachun 
Negri,  k.  k.  Oberstwachtmeister  und  für  den  Bruder  desselben,  Angelis 
Negri,  k.  k.  Commissair  in  Judicialibus  zu  Arco  in  Tirol. 

Megerle  P.  MühlfHd,  Krg.-Bd-  8.  3S7. 

Negri.  Ein  in  der  Person  des  Raymund  Maria  Cajetan  Friedrich 
V.  Negri,  geb.  1768,  vormal.  erzbisch.-salzburg.  Hof-  und  KammeiTaths 
und  Pflegers  zu  Tittmouing,  nachher  Verordneten  des  Ritterstandes  und 
später  k.  bayer.  Landrichters  zu  Eschenbach,  1.  Aug.  1815  in  die 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragenes  Geschlecht. 

r.   r^ang,  Supplom.  8.  126.  —  W.  B.  d.  Kgr.  B«yerii,  YII.  44. 

Negro,  dell  Negro.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1803 
für  Franz  dell  Negro,  Handelsmann  in  Cilly  und  Inhaber  der  Herrschaft 
Sanegg  und  der  Gülte  Grassl  in  Steiermark. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  8.  283.  —  Schmutz,  III.  S.  7. 

Neheim,  Nehem  (in  Gold  ein  schwarzer  Querbalken  und  über  dem- 
selben in  einer  Reihe  vier  rothe  Herzen  und  unter  demselben  drei,  2 
und  1,  dergleichen  Herzen).  Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammsitze  unweit  Arnsberg,  welches  bereits  1301 
zu  Stockum  bei  Arnsberg,  1339  zu  Ofacker  bei  Werl,  1382  zu  Oesthof, 
1418  zu  Vynding  bei  Arnsberg,  1455  zu  Boinghausen,  ebenfalls  bei 
Arnsberg  und  zu  Budberg  unweit  Soest,  1 507  zu  Wenigem  bei  Hagen 
und  1590  zu  Ruhr  bei  Westhofen  unweit  Dortmund  sass.  Das  Geschlecht 
blühte  in  die  erste  Hälfte  des  18.  Jahrh.  hinein  und  ist  im  Mannsstammc 
26.  Oct.  1715  mit  Johann  Friedrich  Conrad  Anton  v.  Neheim  auf  Oest- 
hof und  Ruhr  erloschen. 

Freih.  v.  Ledebur,  O.    8.  140.  —    Fiildaischcr   Stiflacalender.   —   t.  Steinen,  I.   Tab.    13. 
Nr.   1.   -  r.   Mtding,  I.  S.  412. 

Neheim,  Nehem,  Nehen,  Nehm,  Nehem,  genannt  Diitscher,  Ne- 
hem zur  Snndermühlen  (Stammwappen:  in  Blau  ein  goldener  Sparren. 
Die  Linie  zu  Wernes  unweit  Hamm  führte  schon  1575  den  Schild  ge- 
viert :  1  und  4  das  Stammwappen  und  2  u.  3  in  Silber  drei  rothe  Pfähle). 
Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  den  Häusern  Wernes, 
Snndermühlen,  Eggermühlen  etc.  blühte.  Dasselbe  sass  schon  1550  zu 
Werries,  1718  zu  Snndermühlen  im  Osnabrückschen,  1750  zu  Velling- 
hausen  bei  Soest,  1780  zu  Bruchmühlen  und  RoUinghof,  ebenfalls  im 
Osnabrückschen,  so  wie  zu  Horst  unweit  Btlnde  und  noch  1788  zu  Aburg 


—     461     — 

und  Sundermühlen.  —  Hermann  v.  Nehm  unterschrieb  1591  als  Dom- 
herr die  Wahlcapitulation  des  Herzogs  Philipp  Sigismund  zu  Lüneburg, 
als  derselbe  Bischof  zu  Osnabrück  wurde;  Benedict  v.  Nehm,  Dom- 
propst und  Caspar  v.  Nehm,  Domherr  und  Senior  des  Hochstifts  Osna- 
brück, lebten  um  1626  und  Johann  Eberhard  v.  Nehem  war  1641  Dom- 
herr zu  Osnabrück,  welche  Würde  auch  Dietrich  Heinrich  v.  N.  u.  Mat- 
thias Christoph  Antonius  v.  N.  gegen  Ausgang  des  17.  Jalirh.  erlangt 
hatten.  Heinrich  Dietrich  v.  N.  zu  Sundermühlen  war  1722  Dompropst 
des  Stifts  Minden  und  Ferdinand  Sigismund  Wolff  v.  Nehem  zu  Egger- 
mühlen bekleidete  1733  dieselbe  Würde  und  besass  auch  ein  Canonicat 
im  Stifte  Osnabrück.  Der  Stamm  blühte  fort,  bis  derselbe  gegen  Ende 
dos  18.  Jahrb.  erloschen  ist. 

Gaul,^,  I.  S.  14fit<  u.  6y.  -  r.  UcUMein,  I.  8.  402.  —  Freih.  9.  Ledebur,  11.  S.  140  n. 
41.—  Siebmachfr,  \  1S9:  v.  Nehem.  westphillscli.  -  Suppl.  zu  Siebm.  W.  H.  IV.  .^0:  v.  Ne- 
hem zu  Hniideriuähl.  —  v.  Steinen,  I.  Tab.  .^5  Nr.  4.  —  r.  Meding,  I.   8.  412. 

Nehrhoff  v.  Holderberg,  Neerhoff  ▼.  Holderberg,  Nerhof  v.  Hol- 
terberg.  Altes,  ursprünglich  böhmisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Spros- 
sen sich  früher  der,  durch  den  vom  K.  Rudolph  II.  erhaltenen,  bekann- 
ten Majestätsbrief  erlangten  evangelischen  Religionsfreiheit  treu  annah- 
men und  aus  welchem  Peter  und  Hans  Nerhof  v.  Holterberg  1615  der 
Legung  des  Grundsteins  der  St.  Salvator-Kirche  zu  Prag  beiwohnten. 

—  Nach  der  Schlacht  am  weissen  Berge,  1620,  wanderte  die  Familie 
aus  Böhmen  aus  und  kam  nach  Sachsen,  wo  Hans  Heinrich  N.  v.  IL 
1651  als  Herr  auf  Drehbach  im  Erzgebirge  vorkommt  und  Reichard 
V.  Nerhoff  zum  Holterberg,  geb.  1612  zu  Prag,  1660  zu  Zeitz  starb.  — 
Bald  darauf  erwarb  die  Familie  das  Gut  Rübenau  im  meissnischen  Amte 
Lauterstoin,  welches  dieselbe  bis  1715  besass,  worauf  das  Geschlecht, 
wie  Gauhe  annimmt,  sich  nach  Nietlersachsen  wendete  und  dort  in 
Kriegsdiensten  auszeichnete.  Nach  Allem  blieb  eine  Linie  des  Stammes 
in  Sachsen  zurück,  welcher  fortblühte,  sich  weiter  ausbreitete,  zu  Ge- 
bersbach und  Brambach  p.  r.  gesessen  wurde  und  auch  nach  Ostpreussen 
kam,  wo  sie  die  Güter  Platlehnen  und  Warglitten  unweit  Osterode  an 
sich  brachte.  —  Von  den  Gliedern  der  Familie  traten  mehrere  in  kur- 
11.  k.  Sachs.,  so  wie  in  Dienste  der  süchs.  Fürsten  emestinischer  IJnie. 
Ein  N.  V.  H.  starb  vor  mehreren  Jahren  als  k.  sächs.  Ober-Appellations- 
rath;  Hans  Julius  August  N.  v.  H.  trat  1852  als  Oberstlieutenant  im  k. 
sächs.  1.  Reiter-Regimente  in  den  Pensionsstand  und  lebte  dann,  eben 
so  wie  IL  Eduard  N.  v.  H.  herz,  sachs.  Altenburg  Kammerherr  und 
Major  a.  D.,  in  Dresden;  Carl  Adolph  N.  v.  H.  war  in  neuester  Zeit 
grossh.  sachs.-weim.  Kammerherr  und  Hauptmann  und  in  der  k.^sächs. 
Armee  standen  und  stehen  :  Gustav  Erwin  N.  v.  H.  als  Oberstlieutenant, 
Moritz  Curt  N.  v.  H.  als  Oberlieutenant  und  Moritz  Adolph  N.  v.  H. 
als  Auditeur. 

üchröattr,  Histor.  Kxiihiro,  8.  83.—  Oauhe,  II.  H.  780.  ^  Freih.  v,  Ltdebwr,  II.  S.  141. 

-  W.  B.  d.  lach«.  SUateu,  VI.  67.  —  Knemhke,  II.  8.  316. 

^  Nehring  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Blau  ein  springendes,  weisses 

Pferd  und  2  u.  3  in  Gold  eine  Getreidegarbe).  Adelsstand  des  Gross- 
herz. Wanchoa.  Diplom  von  1810  vom  Könige  Friedrich  August  von 


—     462     — 

Sachsen  als  Grossberzog  von  Warschau  für  Daniel  PYiedrich  Nehring. 
Derselbe  besass  noch  1823  das  Gut  Lutkowo  im  Kr.  Inowraclow. 

Freih.  V.  LfiUhur,  II.  S.  141  u.  III.  S.  315. 

Nehring  v.  Szerclaheiyi  (in  Silber  ein  schwarzer  Löwe,  welcher 
in  der  rechten  Vorderpranke  ein  blankes  Schwert  hält).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  11.  Aug.  1836  in  Folge  von  Adoption  für 
Ferdinand  Ludwig  Nehring  auf  Rinkowken  im  Kr.  Marienwerder,  mit 
dem  Namen :  v.  Szerdahelyi  und  mit  dem  Wappen  der  Familie  dieses 
Namens.  Der  Empfänger  des  Diploms,  vcrm.  mit  Angelica  v.  Szerda- 
helyi,  gest.  1838,  war  ein  Schwager  des  1837  pensionirten  und  4.  Febr. 
1846  verstorbenen  k.  preuss.  Generalmajors  v.  Szerdahelyi.  —  Als  Be- 
sitzer des  Gutes  Rinkowken  wird  1857  von  Rauer  aufgeführt:  v.  Szer- 
dahely,  Kreis-Deputirter. 

N.  Pr.  A.L.  III.  S.  454.  Fieih.  v.   L^^debur,  II.  8.   141  ii.  511. 

Neidach,  Nendocke.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  zu 
dem  Adel  in  Hinter-Pommern  zählendes  Geschlecht,  welches  1671  zu 
Gross-Gustkow  unweit  Btitow  sass. 

Freih.  r.  Ledebur,  n.  8.  141. 

Neidberg  (Schild  von  Roth  und  Silber  der  Länge  nach  getheilt  mit 
einer  bis  an  den  oberen  Schildesrand  reichenden,  gebogenen,  von  Silber 
und  Roth  ebenfalls  der  Länge  nach  getheilten  Spitze.  Auf  dem  gekrön- 
ten Helme  eine  brennende  Korngarbe  mit  einem  roth-silbemen  Bunde). 
Altes,  meissensches,  namentlich  im  Voigtlande  im  Amte  Voigtsberg  be- 
gütertes Adelsgeschlecht,  welches  auch  Neydberg,  Neidtberg,  Neudberg 
und  Neidtperg  geschrieben  wurde.  Dasselbe  sass  zu  Dobeneck,  Plansch- 
witz, Stein.  Bösenbrunn,  Boben-Neukirchen,  Eulenstein,  Taltitz  etc.  — 
Die  von  Valent.  König  genannten  älteren  Sprossen  gehören  zu  dem 
Stamme  Neipperg,  doch  war  die  Familie  schon  im  16.  Jahrb.  als  ange- 
sehenes Geschlecht  bekannt.  Adam  Erdmann  v.  Neidberg  kommt  1720 
als  sachsen-weissenfelsischer  Amtshauptmann  vor  und  nach  genealogi- 
schen Collectaneen  soll  der  Stamm  in  das  19.  Jahrb.  herüber  und  noch 
1810  geblüht  haben.  Lackabdrücke  des  Wappens  sind  selten,  wohl  aber 
finden  sich  aus  neuerer  Zeit  in  mehreren  sächsischen  Sammlungen  Ab- 
drücke mit  einem,  dem  Neidberg'schen  ganz  ähnlichen  Wappen  unter 
dem  immer  gleichen  Namen :  v.  Rettenbach  und  das  Eine  auch  mit  der 
Umschrift  F.  B.  v.  R.  vor. 

Knauth,  8.  540:  „Neidberg.  Im  A.  Voigtoberg  angesessen.'*  —  Valent.  König,  II.  8.  721 
bis  7:i9.  —  dauhtt  I.  8.  1487:  am  Schlüsse  des  Artikels:  Neuperg.  Neupperg.  —  Zedier, 
XXni.  .S.  1Ü25.  —  Freih  p.  Ledehur,  II.  8.  141.  —  Siebmacher,  I.  152:  v.  Neydberg, 
neissnisch. 

Neidhart,  Neidhardt,  Neidhard  s.  Gneisenau,  Neidhart  v.  Gnei- 
senan,  Grafen,  Bd.  III.  S.  553—556. 

Neitschiitz,  Neitzschütz ,  Neidschütz,  Neitschitz,  früher  Nyt- 
schitz.  Altes,  meissensches  Adelsgeschlecht,  welches,  nach  Knauth, 
meist  in  der  pirnaischen  und  weissenfelser  Pflege  begütert  wurde.  Das 
gleichnamige  Stammhaus  liegt  unweit  Naumburg,  kam  aber  später  in  die 
Hände  der  Familie  v.  Tttmpling.  —  Zuerst  tritt  urkundlich  unter  Her- 
zog Wilhelm  zu  Sachsen  1452  Jan  v.  NeidschOtz  mit  Hans  Bösen  zu 
Tzeeren  auf.  Später,  um  1590,  war  Jahn  v.  N.,  Herr  auf  Wählitz,  Amts- 


—    463     — 

Hauptmann  zn  Chemnitz  und  von  demselben  stammte  Rudolph  v.  N., 
HeiT  aTif  Pörthen,  Röhrsdorif  etc.,  kursächs.  Geh.  Kriegs-Rath,  General- 
major, Hof-Oberst  über  die  Leibgarde,  Kammerherr  und  Amtshaupt- 
mann zu  Pirna.  Derselbe  starb  1682  im  78.  Tiebensjahre  und  hinter- 
liess  drei  Söhne:  Hans  Carl,  Carl  August  und  Carl  Gottlob  v.  N.  Hans 
Carl  V.  N.  zu  Röbrsdorf,  kursilchs.  KammerheiT  und  Rittmeister  über 
die  Leibgarde,  hatte  sich  mit  Ursula  Margaretha  v.  Haugwitz  vermählt 
und  aus  dieser  Ehe  stammte,  neben  anderen  Kindern,  die  in  der  Ge- 
schichte des  Kurfürsten  Johann  Georg  IV.  so  bekannt  gewordene  Mag^ 
dalena  Sibylla  Gräfin  v.  Rochlitz,  s.  den  betreflenden  Artikel.  Carl  Au- 
gust V.  N.  auf  Porten,  k.  poln.  und  kursächs.  Hof-  und  Jjistitienrath 
und  des  Herzogs  Christian  zu  Sachsen  Landes-Director  und  Ober-Auf- 
seher, starb  ohne  männliche  Erben  und  Carl  Gottlob  v.  N.  auf  Schmal- 
kendorf und  Blanckenhayn,  gest.  1720  als  k.  poln.  u.  kursächs.  General- 
lieutenant und  Gouverneur  zu  Leipzig,  hinterliess  einen  gleichnamigen 
Sohn,  welcher  k.*  poln.  und  kursächs.  Kammerjunker  und  Ober-Forst- 
meister zu  Gommem  und  Elbenau  wurde  und  die  meissensche  Linie  des 
Geschlechts  fortsetzte.  —  Zu  der  zeitig  in  die  Lausitz  gekommenen 
Linie,  welche  zu  Diehmen,  Gaussig  und  Golenz  sass,  gehörte  Christoph 
Melchior  v.  N.,  kursächs.  Oberst  und  von  1673 — 1684  Commandant  der 
Festung  Königstein,  Rudolph  Heinrich  v.  N.  auf  Gaussig,  k.  poln.  und 
kursächs.  Oberst  und  Landes- Aeltester  des  budissinischen  Kr(»ises  und 
Christoph  Adolph  v.  N.  auf  Haimfcld,  k.  poln.  u.  kursächs.  Kammer- 
herr, seit  1725  Uausmarschall,  1730  General -Postmeister  und  gest. 
1732.  Der  einzige  Sohn  desselben  starb  1733.  —  Vorübergehend  war 
das  Geschlecht  auch  in  Ostpreusscn  zu  Lahna  und  Orlau  im  Neidenbur- 
gischen  und  zu  Wernershof  unweit  Fischhausen  begütert.  —  Der  Stamm 
hat,  wenn  auch  gerade  nicht  in  zahlreichen  Gliedern,  fortgeblüht,  welche 
in  kur-  und  k.  sächs.  und  k.  preuss.  Diensten  standen.  Ein  Major  a.  D. 
v.  N.,  welcher  bis  1806  im  k.  preuss.  Infant.-Regim.  v.  Lettow  zu  Min- 
den gestanden,  starb  1811  und  ein  Oberstlieutenant  v.  N.,  früher  im 
Regimente  v.  Rüchel  in  Königsberg,  1819  als  Commandeur  eines  Grenz- 
Bataillons;  Carl  Gottlob  v.  N.  trat  als  Major  im  adeligen  Cadettencorps 
1824  aus  dem  activen  Dienste  und  lebte  noch  in  neuester  Zeit  in  Dres- 
den und  im  preussischen  Staatsdienste  stand  1839  der  Justizrath  und 
Director  des  Stadtgerichts  zu  Tapiau  Wilhelm  v.  Neitschtttz.  Derselbe 
starb  später,  1849,  als  Director  des  Inquisitoriats  zu  Königsberg. 

Knauth,  S.  540  u.  41:  Neit«irhitz  nuf  Arndorf,  Schlungwitx,  ßorthen  (^Poerthen),  RShrsr 
(lorff,  StörklerbcrK.  Deniioii ,  Mannichswalda,  Drohnits,  CunnerAdorff,  Oro9<)-  n.  Klein  •RA' 
son  etc.  —  Val.  König,  III.  8.  768—77.  —  (jouhe,  I.  8.  1471  u.  72:  auch  nach  Grosser,  LaO' 
«hier  Merkwürdigk..  B.  IV.  —  Zedier,  XXIH.  8.  1H67— 70.  -  Dithmar,  8.  12.  Nr.  3').—  v.  üech- 
tritz.  Diplom.  Nachricht.  Aus  den  Kirchenbb.  su  Rössuln  von  1654—1793,  Vf.  8.  47—58.  — 
N.  l'r.  A.-L.  V.  8.  343  u.  44.  —  Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  141.  —  Abschriften  de«  Diplom« 
der  Grf.  v.  Uochlitr.  von  1693.  —  r.  Meding,  IJ.  8.  895.  —  Suppl.  ku  SIebm.  W.  B.  IV.  19. 
-    Knexchke,  III.  8.  327-29. 

Neidthardt.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1622  für  Joseph  Neidt- 
hardt,  des  Gotteshauses  Molk  Hofmeister  und  für  den  Bruder  desselben, 
Hans  Neidthardt. 

Handüchriftl.  Notiit.  —  Siebmacher,  IV.  138. 

Neigenfeind,  Ritter.  Erbländ.-d8terr.  Ritterstand.  Diplom  von 


—     464     — 

1717  für  Johann  Carl  Joseph  Neigeafeind,  Wald-  und  Forstmeister  im 
Enns-  und  Paldten-Thale. 

MfgerU  9.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  ISl. 

Neimanas,  Freiherren.  Freiherrnstand  des  Königr.  Bayern.  Di- 
plom von  1836  für  Friedrich  Carl  v.  Neimanns,  k.  bayer.  Regier.-Bath. 

Handachriftl.  Notis.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  X.  40. 

Neindorff,  Neindorf  (Stammwappen :  in  Roth  ein  eckig  oder  spitz- 
gezogener, silberner  Querbalken,  oben  mit  drei  ganzen  und  zwei  halben 
und  unten  mit  vier  ganzen  Spitzen  und  neueres  Wappen:  Schild  geviert: 

1  u.  4  in  Blau  ein  rechtsgehender  Hirsch  von  natürlicher  Farbe  und 

2  und  3  das  Stammwappen).  Altes,  niedersächsisches  Adelsgeschleclit 
aus  dem  gleichnamigen,  der  Familie  schon  1250  zustehenden  Stamm- 
sitze unweit  Oschersleben,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  dem  alten 
blankenburg-  und  campenschen  Geschlechte,  welches  schon  in  der  er- 
sten Hälfte  des  14.  Jahrb.  das  braunschweigische  Erbschenken-Amt  be- 
kleidete und  früher :  Neindoi^,  Niendorp,  Pincerua  de  Nendorp,  Schenck 
V.  Neindorf  geschrieben  wurde.  Dasselbe  sass  bereits  1311  zu  Wedder- 
stedt  unweit  Aschersleben,  um  1375  im  Brandenburgischen  zu  Hohen- 
Ldhme,  Nieder-Schönhausen,  Schmolkwitz  und  Zeuthen  und  1593  zu 
Wegeleben  bei  Oschersleben.  —  Jordanus  de  Nendorpe,  Pincema,  tritt 
nrknndlich  1319  als  Zeuge  in  einem  Üebergabs-Briefe  des  Herzogs  Otto 
des  Freigebigen  zu  Braunschweig  auf.  1458  wurde  das  Geschlecht 
V.  Wenden  auf  das  braunschweigische  Erbschenkeir-Amt,  für  den  Fall 
des  Abgangs  der  Schencken  v.  Neindorf,  beanwartet,  doch  die  Familie 
von  Wenden  erlosch  schon  1595,  als  die  mit  dem  genannten  Erbamte 
bekleidete  Hauptlinie  der  v.  Neindorf  noch  blühte.  Diese  Linie  ging 
später,  18.  Dec.  1744,  in  der  Person  des  k.  preuss.  Hauptmanns  Chri- 
stian Friedrich  (Carl  Wilhelm)  v.  Neindorf  a.  d.  H.  Neindorf,  Herrn  auf 
Neindorf  und  Wegeleben,  welcher  der  letzte  Schenk  v.  Neindorf  war, 
aus,  eine  andere  Linie  des  Stammes  aber  hat  dauernd  fortgeblüht  und 
der  Name  derselben  ist  bis  auf  die  neueste  Zeit  mehrfach  in  den  Listen 
der  k.  preuss.  Armee  vorgekommen.  Ein  v,  N.,  1806  Lieutenant  im 
Regimente  Prinz  von  Oranieu  in  Berlin,  war  später  Major  und  Platz- 
m^jor  zu  Magdeburg  und  wurde  1834  pensionirt.  Ein  Anderer,  Wil- 
helm V.  N.,  trat  in  das  Artilleriecorps,  stieg  in  demselben  immer  höher 
und  wurde  1810  Artillerie-Majpr  und  Inspector  der  Artillerie-Werk- 
stätten. Nächstdem  standen  und  stehen  mehrere  andere  Glieder  der 
Familie  in  der  k.  preuss.  Armee.  —  Zu  einem  Seitenzweige  der  Schenc- 
ken V.  Neindorf  gehörten  wahrscheinlich  Olricus  et  Theodoricus  de  Nen- 
dorpe, Cives  Magdeburgenses  de  a.  1282.  Letzterer  war  zugleich  Miles. 
Dieselben  führten  im  Schilde  einen  Querbalken. 

Gauhe,  I.  8.  3110  und  U.  —  Kohlfr,  von  ErbUiid-Hoftinitorii,  S.  18.  —  Steffens,  Cam- 
p«n-l9enb.  tiescblechtugeschicbte,  85,  8.  116  u.  Beilage  'ja  u.  Nr  3.  —  N.  Pr.  A.-L.  III. 
t).  454.  —  Freih.  r.  Ledebur,  li.  8.  141  ii.  Mark.  Fotscbungen,  111.  8.  313.  —  r.  Meding,  1. 
8.  &1K  u.  517. 

Neindorf,  Neindorf  v.  Castellarie  in  Esbecke  (im  Schilde  drei 
krumme  Widderhömer).  Altes,  niedersächsisches  Adelsgeschlecht,  dem 
Wappen  nach,  eben  so  wie  die  v.  Neindorf,  genannt  Meyer,  vei'schicden 
von  den  Schencken  v.  Neindorf.   Die  MUites  et  famuli  de  Nendorpe 


—     465     — 

kommen,  nach  dem  liinterlassenen  Mscpt.  des  h.  braunschw.  6eh.-Raths 
V.  Praiin,  von  1250  bis  1363  in  vier  Generationen  vor  und  es  waren 
noch  Siegel  von  1314,  1333  u.  1363  erhalten  worden.  —  Im  Kgr.  Han- 
nover liegt  ein  Pfarrdorf  Esbcck  im  Jurisdictionsbezirke  Lauenstein  und 
ein  Landgut  Esbeck  unweit  Winzenburg. 

Stff^ngy  Campcii-Isenl».  Gesclil. -Historie,  8.  250.  —  p.  Mtding,  HI.  8.  i%b. 

Neindorf,  Neindorf,  genannt  Meyer  (im  Schilde-  zwei  Pfähle). 
Altes,  niedersüchs.  Adelsgcschlecht,  zu  welchem  Henricus  Miles  de  Nen- 
dorpc,  cognominc  Meyer  dictus,  gehörte,  welcher  urkundlich  1290 
vorkommt. 

StffffnJt,  Campe n-lNcnb.  Geschlcchtageachichte,  8.  2S0.  —  r.  hfeding^  III.  8.  455. 

Neii)perg,  Grafen  (in  Roth  drei,  2  und  1,  silberne  Ringe).  Reichs-, 
FreiheiTn-  und  Grafenstand.  Freihen'ndiplom  für  Eberhard  Friedrich 
v.  und  zu  Ncipperg,  Ganerbe  zu  Boennigheim  und  Erligheim  etc.  und 
GraftMidiplom  von  1726  für  Wilhelm  Reinhard  Freih.  v.  Neipperg,  k.  k. 
Kämmerer,  General-Feld  Wachtmeister  und  Obersten  eines  Regiments  zu 
Fuss,  wegen  uralten,  rittermassigen  Geschlechts,  aus  Allerhöchst  eige- 
nem Antriebe.  —  Altes,  schwilbisches  Rittergeschlecht,  welches  auch 
Neuperg,  Neuppcrg,  Nidberg  und  Nytberg  geschrieben  wurde  und  dessen 
Stammsitz  die  alte  Bergfeste  Neipperg  bei  Schweigern  im  ehemaligen 
C-raichgau  war.  Dasselbe  kam  aus  Schwaben  zeitig  nach  Kärnten  und 
Steiermark,  wo  Gottschalck  v.  Neidperg  bereits  1276  vorkommt,  war 
auch  von  1548  bis  1586  in  der  Schweiz  gesessen  und  baute  im  Canton 
St.  Gallen  die  Burg  Nydberg.  Die  Annahme,  dass  die  Familie  früher 
auch  in  Sachsen  geblüht,  schreibt  sich  wohl  daher,  dass  Valentin  König 
zu  der  voigtliindischcn  Familie  v.  Neidberg,  s.  den  betreffenden  Artikel, 
S.  462,  mehrere  ältere  Sprossen  des  neipperg'schen  Stammes  gerechnet 
hat.  —  Später  blühte  nur  noch  die  schwäbische  Linie,  aus  welcher 
Georg  V.  N.,  gest.  1395,  1387  Bischof  zu  Chiemsee  und  Reinhard  v.  N., 
gest.  1495,  um  1486  Grossmeister  des  deutschen  Ordens  zu  Mergent- 
hcim  war  und  Andere  in  den  Schlachten  bei  Döffingen,  Sempach  und 
Näfols,  am  Stoss,  bei  Grandson  und  Murten  fielen.  Vom  17.  Jahrh.  an 
traten  die  Häupter  des  Geschlechts  meist  in  kaiserliche  Dienste,  die  Fa- 
milie erlangte,  unter  Stiftung  eines  Familienvermögens,  die  Landstand- 
Schaft  in  Nieder-Oesterreich  und  das  ungarische  u.  helvetische  Indige- 
nat  und  wurde  8.  Juni  1766  in  das  schwäbische  Reichsgrafen-CoUegium 
aufgenommen.  —  Nach  den  Ahnentafeln  des  Geschlechts  stieg  der  Stamm, 
wie  folgt,  herab :  Freih.  Eberhard  Friedrich,  s.  oben,  geb.  1655  und 
gest.  1725,  k.  k.  General-Feldmarschall  und  Gouverneur  zu  Philipps- 
burg: erste  Gemahlin;  Margaretha  Lucretia  v.  Homberg,  gest.  1686; 
—  Graf  Wilhelm  Reinhard,  s.  oben,  geb.  1684  und  gest.  1774,  k.  k. 
w.  Geh.-Rath,  General-Feldmarschall  etc.:  Maria  Franzisca  Theresia 
Grf.  V.  Khevenhttller,  geb.  1702,  verm.  1726  u.  gest^l760;  —  Gr. 
Leopold  Johann  Nepomuk,  geb.  1728  u.  gest.  1792,  Herr  zu  Schwei- 
gern etc.,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Reichshofrath,  Gesandter  etc. :  dritte  Ge^ 
mahlin :  Maria  Ludovike  Grjf.  zu  Hatzfeldt- Wildenberg-Wcrther,  geb. 
1750,  verm.  1774  u.  gest.  1784;  —  Graf  Adam  Albrecht,  geb.  1775 
u.  gest.  1829,  k.  k.  w.  Geh.-Ratli  u.  Kämmer.,  General-Feldmarschall* 

Kne9Chke^  Deutlich.  Adel«-L«x.  VI.  30 


—     466     — 

Lieutenant,  Ehren-Cavalier  J.  M.  der  Erzherzogin  Maria  Luise  Her- 
zogin von  Parma  etc. :  Therese  Josephine  Walpurge  Grf.  v.  Thurn-Val- 
sassina,  verm.  1806  und  gest.  1815  ;  —  Graf  Alfred,  geh.  1807,  jetziges 
Haupt  der  Familie,  k.  k.  österr.  Kfimra.,  k.  württemh.  Generalmajor  u. 
erblicher  Standesherr  des  Kgr.  Württemberg,  verm.  in  erster  Ehe 
1835  mit  Josephine  Grf.  v.  Grisoni  aus  Capo  d'Istria,  gest.  1837 
und  in  zweiter  Ehe  1840  mit  Prinzessin  Maria,  königl.  Prinzessin 
von  Württemberg,  geb.  1816.  —  Der  Bruder  des  Grafen  Alfred:  Graf 
Erwin,  geb.  1813,  k.  k.  Kämm,  und  Generalmajor,  vermählte  sich  in 
erster  Ehe  1845  mit  Henriette  Grf.  Waldstein- Wartenberg  zu  Üux-Leu- 
tomischl,  geb.  1823  u.  gest.  1845  und  in  zweiter  1852  mit  Rosa  Prin- 
zessin V.  Lobkowitz,  geb.  1832.  Aus  der  zweiten  Ehe  stammen  ein 
Sohn:  Reinhard,  geb.  1856  und  zwei  Töchter:  Bertha,  geb.  1857  und 
Hedwig,  geb.  1859.  —  Die  Besitzungen  der  Familie  sind,  neben  Grund- 
stücken zu  Bebenhausen,  die  vormals  unmittelbaren  reichsritterschaft- 
lichen  Güter:  das  Städtchen  Schweigern  und  die  Dörfer  Neipperg,  Klin- 
genberg und  Massenbachhausen,  welche  1806,  in  Folge  der  rheinischen 
Bondesacte,  der  k.  württembergischen,  so  wie  die  Ortschaften  Adels- 
bofen  und  Gemmingen,  Letzteres  mit  den  Freiherren  v.  Gemmingen  ge- 
meinschaftlich, der  grossherz.  badischen  Ober -Herrschaft,  in  beiden 
Staaten  grundherrlich,  untergeordnet  wurden.  Die  staatsrechtlichen 
Verhältnisse  des  Hauses  Neipperg  im  Königreiche  Württemberg:  Stan- 
desherrlichkeit im  Königreiche  mit  Sitz  und  Stimme  in  der  ersten  Kam- 
mer der  k.  württemh.  Landstände,  wurden  im  Mai  1827  festgesetzt  und 
die  Berechtigung  zu  dem  Prädicate:  „Erlaucht"  1829  bei  der  Bundes- 
versammlung angemeldet.  * 

hueelini  Stemroat.  lU.  8.  236.  —    Bürgermeister^  vom  Schwab.  Ueichsadel  u.  d^99.  Tlio- 
unrus  Juris  eqaeatr.  II.  8.  564.  —   Gauhe,  I.  8.  1486  und  87.  —  v.  Hattstein,  U.  S.  231—39. 

—  Eator,  Ahneuprobe.  8.  49«  u.  99  a.  Tab.  I.  —    Salver,  8.  511.  —   Jaeobi,  1800,  11.    8.  55. 

—  Megerlß  r.  Mühl/Hd,  6.  26.  -  Ca«^  Adelsb.  d.  Kgr.  Württemberg,  8.  45-49  u.  deaselb. 
Adelsb.  d.  Grossh.  Badeo,  Abtbeil.  2.  —  Deutsche  Grafeiih.  d.  Gegenw.  II.  8.  150-52.  — 
Goth.  geueal.  Hofcal.  1S34.  8.  186,  1848  8.  268  n.  geueal.  Taschtrub.  1862  8.  262  u.  Iii65.  — 
ßitbmaeher,  I.  128:  v.  Neypberg,  schwäbisch.—  v.  Meding,  III.  8.  456  u.  57:  Neuperg,  Nei- 
p«rg.  —  Suppl.  SU  Siebm.  W.-B.  VII.  23:  y.  Neipperg.  —  Dorst,  Allg.  W.- B.  I.  8.  139  u. 
Mr.  110  and  W.-B.  d.  Kgr.  Württeuiberg:  Gr.  v.  Neipperg. 

Neissen.  Altes,  früher  zu  dem  oberösterreichischen  Adel  zählen- 
des Geschlecht  aus  dem  Stammsitze  Neisse  oder  Gneissenau,  welches 
schon  im  16.  Jahrb.  erloschen  ist.  Das  Schloss  Gneissenau  (Gneisenau) 
war  schon  1524  in  der  Hand  der  Perckhaymer,  kam  dann,  nach  Ab- 
gange derselben,  an  die  Neidhardte  und  gehorte  nach  Anfange  des 
18.  Jahrhunderts  den  v.  Fueger. 

Freih.  v.  Hoheneck,  I.  S.  104.  —Oauhe,  II.  8.  779. 

Neil ,  Neil  v.  Damenacker  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Roth  eine 
Schrägrechts  gelegte,  goldene  Kornähre  und  2  u.  3  in  Silber  ein  auf 
dem  Meere  schwimmender,  einwärts  gekehrter  Delphin  von  natürlicher 
Farbe),  auch  Ritter  und  Freiherren,  Reichsadels-  und  Ritterstand, 
erbländ.- österr.  Freiherrnstand  und  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Reichsadelsdiplom  vom  25  April  1709  fllr  Christian  Neil,  Gutsbesitzer, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Damenacker;  Reichs -Ritterdiplom  von  1717  fiir 
Johann  Peter  Neil  v.  und  zu  Damenacker,  k.  k.  Rath  und  Oberpost- 
yerwalter  zu  Prag  und  für  den  Bruder  desselben ,  Johann  Ileinrich  N. 


—     467     — 

V.  und  zu  D. ,  k.  k.  Hauptmann  im  Regimente  Markgr.  zu  Baden-Dur- 
lach  mit  dorn  Prädikate:  Edle  v.;  Freihermdiplom  von  1822  für  Ra- 
phael  Neil  v.  Neuenbürg -Damenacker,  k.  k.  Appellations-ViceprÄsi- 
denten  zu  Klagenfurth  (s.  den  nachstehenden  Artikel)  und  preussisches 
Adelsdiplom  vom  16.  Aug.  1824  fttr  den,  aus  der  1709  geadelten  Fa- 
milie Neil  stammenden  k.  preuss.Commerzienrath  Christoph  Philipp  Neil. 
Letzterer,  gest.  1825,  hinterliess  einen  einzigen  Sohn :  Georg  Fried- 
rich Jacob  V.  Neil ,  k.  preuss.  Commerzienrath  und  Banquier  in  Trier, 
welcher,  lautlfcingabc  d.d.  Trier,  22.  Juni  1829,  in  die  Adelsmatrikel 
der  preussischen  Rheinprovinz  unter  Nr,  95  der  Classe  der  Edelleute, 
eingetragen  wurde  und  in  neuester  Zeit  als  Herr  auf  St.  Mathias  unweit 
Trier  aufgeführt  wird.  Von  den  Schwestern  desselben  vermählte  sich 
die  Eine  mit  dem  Procurator  Eichhorn  und  die  Andere  mit  dem  Land- 
rath  Wilhelm  v.  Hauer. 

Gauhf,  11.  8.  779.  _  ,  M^gfrU  9.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  81 .  181  «.  337.  —  N.  Pr.  A.-L.. 
V.  8.  344.  —  Frtih.  9.  Ledebur ,  II.  8.  141  n.  42.  —  W.-B.  d.  preuss.  Kheinprovins ,  I.  Tab.  89, 
Nr.  177  u.  S.  84.  —  W.-B.  der  preuss.  Monarchie.    IV.  11.  -  KnetChke,  I.  8.  »07  tt.  SOS. 

Neil  V.  Neuenbürg  und  Damenacker,  Freiherren  (das  Wappen 
ganz,  wie  Neil,  Neil  v.  Damenacker).  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1822  für  Raphael  Neil  v.  Nellenburg  und  Damenacker 
(s.  den  vorstehenden  Artikel).  Der  Empfänger  des  Diploms  gehörte  zu 
einem  aus  den  Rheinlanden  abstammenden,  adeligen  Geschlechte,  wel- 
ches früher  in  der  Grafschaft  Nellenberg,  Nellenburg,  unweit  Coblenz 
und  in  Trier,  wo  noch  ein  adeliger  Stamm  der  Familie  blüht,  gesessen 
war.  Der  Gründer  der  hier  in  Rede  stehenden  österreichischen  Linie, 
Johann  Peter  v.  Neil  v.  Nellenburg  und  Damenacker,  erhielt,  mit  den 
angegebenen  Pradicaten,  1715  den  böhmischen  Ritterstand,  sowie  das 
Incolat  und  1709,  wie  im  vorstehenden  Artikel  angegeben,  den  Reichs- 
ritterstand. Dei*selbe  lebte  noch  1738  und  hatte  zwei  Söhne:  Leopold 
Wilhelm  und  Franz  Anton,  welche  den  Stamm  fortsetzten.  —  Der  Sohn 
des  Freiherm  Raphael :  Freih.  Franz,  geb.  1794  und  gest.  1852,  k.  k. 
Hof-  und  Ministerialrath  und  Director  der  Bundes  -  Finanzabtheilnng 
zu  Frankfurt  a.  M. ,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Sidonia  Freiin  Wetzlar 
V.  Plankenstein,  geb.  1810  und  gest.  1849,  neben  einer  Tochter,  Freiin 
Franzisca,  geb.  1837,  Ehrendame  des  freiweltl.  adeligen  Damenstifts  zn 
Maria -Schul  in  Brunn,  zwei  Söhne:  Freih.  Gustav,  geb.  1832,  jetzi- 
ges Haupt  der  Familie,  und  Freih.  Rudolph,  geb.  1834  a.  gest.  1858, 
k.  k.  Lieutenant. 

MegerW  v.  Mühl/eld ,  Erg.-Bd.  8.  81.  —  Geneal.  TMchenb.  d.  freih.  Hittser,  1867.  8.  SIT 
u.  18ti3 ,  H.  657  u.   10S4. 

Nellenbnrg,  Nellenburg,  Grafen.  Altes,  schon  in  früher  Zeit 
blühendes,  schwäbisches  Herren-  und  Grafengeschlecht,  welches  zuerst 
den  Titel:  Landgrafen  im  Hegow  und  in  Madach  führte.  Der  Stammntz 
war  Schloss  und  Grafschaft  Nellenburg  im  Hegow,  zwischen  Costnitz  und 
Ftirstenberg  und  die  Grafschaft  gelangte  später  meist  an  das  Erzhans 
Oesterreich.  Otto  oder  Udo  Graf  v.  Nellenburg  war  1067  bis  1077 
Erzbischof  zu  Trier  und  Friedrich  Graf  v.  N.  wurde  1398,  erst  hoflh^ 
erfreut,  zum  Bischof  von  Costnitz  erwählt,  nahm  aber  die  Wahl,  alt  flif 

80* 


—     468     — 

sah,  dass  durch  seinen  Vorgänger  das  Ilochstift  sehr  vei*sclmldet  sei, 
nicht  an.  Der  Stamm  blühte  fort,  Sprossen  desselben  waren  Mitglieder 
der  Gesellschaft  dos  Georgen- Schildes  nnd  im  Anfange  des  15.  Jahrb. 
Ritter -Hauptleute  in  Oberschwaben,  später  aber  nahm  das  Haus  an 
Gliedern  mehr  und  mehr  ab  und  Graf  Christoph  Ladislaus  schloss  1592 
den  alten,  früher  so  mächtigen  Stamm. 

Spangenherg ,   Adelssplegcl,  T.    10.  Bch.    15.  Capit.  —  Sp^nrr,   HIstor.  Insigii.  S,  498.  — 
Lueae,  Orafens. ,  I.  8.  1049-55.  -   Gauhc,   I.  S.  1472  u.  73  u.  8.  3111  u.  12  u.  II.  S.  719. 

Nellcssen ,  Grafen.  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen :  Diplom  vom 
5.  Juli  1862  für  Carl  Martin  Grafen  v.  Neilessen.  Derselbe,  geb.  1799, 
in  den  preussischen  Adelsstand  28.  Mai  1856  und  schon  vorher  in  den 
erblichen  römischen  Grafenstand  23.  Mai  1855  unter  dem  Titel :  Comes 
aolae  Lateranensis  et  palatii  apostolici  erhoben,  welche  letzere  Erhe- 
bung im  Kgr.  Preussen  12.  Decbr.  1857  anerkannt  wurde ,  Majorats- 
herr (seit  12.  Mai  1860)  des  Ritterguts  Schünthal  mit  Hrandenhof,  Woin- 
gartshof,  Buschhausen,  Mtinsterbiklchen ,  Mariabildcben ,  Schwitz, 
Meran,  Weiberhof  und  Neuwald  im  Regierun gsbcz.  Aachen,  Mitglied 
des  pr.  Herrenhauses  auf  Lebenszeit ,  Abgeordneter  der  Ritterschaft  des 
Provinziallandtags  der  Rheinprovinz  und  beigeordneter  Bürgermeister 
der  Stadt  Aachen,  vermählte  sich  1828  mit  Johanna  Kellcter. 

Freih   v.  Lfidebnr,  111.  8.  315.  —  Genenl.  Ta^chonh.  d.  -;rnfl.  Ilansor,    1S62.    S.  591  iiiul 
1S64.  S.  580. 

.  Nemeken.  Altes,  früher  in  dem  ehemaligen  schwedischen,  jetzt 
preussischen  Pommern,  namentlich  im  Wolgastisch on,  begütertes  Adels- 
geschlecht. Dasselbe  sass  im  Kr.  Randow  bereits  1517  zu  Daher,  1626 
zu  Bock  und  noch  1628  zu  Daher  und  Völschendorf. 

Hicrael,    8.  508.    -    Stebmacher ,    V.    IßC.  -  v.  Meding ,    III.  S.  455  u.  50.   -    PoiDin. 
W.-B.  V.  30. 

Nemes  v.  Hidveg,  Grafen.  Eins  der  ältesten  und  angesehensten 
Geschlechter  Siebenbürgens,  eines  Stammes  mit  den  Grafen  Mikos 
V.  Hidvög  und  den  Grafen  Kdlnoky  v.  Köröspatak.  Zwei  Brüder  des 
Stammes:  Ladislaus  und  Mikos,  welche  um  1366  lebten,  tbeilten  den- 
selben: Ladislaus  gründete  das  Haus  Nemes  v.  Hidvög,  Mikos  das  Haus 
Mikos  v.  Hidvög.  Valentinus ,  ein  Urenkel  des  Ladislaus ,  erhielt ,  we- 
gen der  Treue,  die  derselbe  bei  der  1472  in  Siebenbürgen  gegen  den 
König  Matthias  Huniady  C^orvin  entstandenen  Empörung  bewiesen  hatte, 
flir  sich  und  seine  Nachkommen  den  Beinamen:  Nemes,  d.  h.:  Edel. 
Von  seinen  Nachkommen  Hess  sich  ein  Enkel,  Andreas,  in  Kälnök  nie- 
der und  die  Nachkommen  desselben  nahmen  den  Beinamen :  KAlnoky 
an.  Die  von  Valentin  stammenden  Familicnglieder  behielten  den  Na- 
men: Nemes  v.  Hidveg  bei,  breiteten  sich  weiter  aus,  kamen  zu  gi'osscra 
Ansehen ,  wurden  mit  den  ersten  Familien  Ungarns  verschwilgert  und 
brachten  ansehnlichen  Grundbesitz  an  sich.  Die  neuere  Stammreihe 
des  Geschlechts  stieg,  wie  folgt,  herab:  Thomas  v.  Nemes  de  Hidveg: 
Sasanna  v.  Micke;  —  Johann  (I.)  v.  N.  de  H.:  Barbara  v.  Huszar  de 
Brennhida;  —  Matthias  v.  N.  de  II. :  Barbara  v.  Homorad  de  Szent- 
Marton;  —  Adam  Graf  v.  Nemes  de  Hidvög:  Susanna  v.  Bada  de  Ga- 
lacz;  —  Johann  Gr.  v.  N.  de  H.  —  Von  den  jetzigen  Fämiliengliedem 


—     469     — 

stamiucu  dicjenigoii ,  welche  nilher  bekannt  sind ,  von  dem  genannten 
Grafen  Adam  N.  v.  H.  ab.  Derselbe,  wie  angegeben,  ein  Sohn  Jo- 
hanns (L),  geb.  1769  und  gest.  1834,  k.  k.  Kämmerer,  Geh.-llath  und 
k.  siebe nbürgischcr  Thesaurarius,  war  vermählt  mit  einer  Freiin  Bor- 
nenisza.  Aus  dieser  Ehe  stammt  das  Haupt  der  Familie :  Graf  Johann  (II.), 
geb.  171)2,  k.  k.  Kämmerer,  Geh.-Rath  und  Vice -Präsident  für  den 
politisclien  Senat  des  k.  siebenbürgischen  Guberniums,  vermählt  in  erster 
Ehe  mit  einer  Grf.  Banffy  und  in  zweiter  1821  mit  Caroline  Gräfin 
V.  Berclitöldt,  Freiin  v.  Ungarschütz ,  geb.  1802.  Aus  dieser  zweiten 
Ehe  stammen,  neben  vier  Töchtern:  Gi*f.  Marie,  geb.  1823,  vermählt 
mit  Baron  Maurizy ,  Grf.  Rosalie,  geb.  1825 ,  verm.  1848  mit  Gregor 
v.  Beldi,  Grf.  Caroline,  geb.  1827,  verm.  1851  mit  Wladimir  Graf 
V.  Logothetty,  k.  k.  Major  in  d.  A.  und  Grf.  Helene,  geb.  1832,  verm. 
1851  mit  Julius  Gr.  v.  Schweinitz  und  Krain,  Freih.  zu  Kauder,  k.  k. 
Rittmeister  in  d.  A. ,  drei  Söhne,  die  Grafen:  Viucenz,  geb.  1830,  k.  k. 
Major  in  d.  A. ,  Johann,  k.  k.  Oberlicutenant  in  d.  A.  und  Ferdinand, 
geb.  1835.  Die  Schwester  des  Grafen  Johann,  Grf.  Susanne,  geb.  1800, 
war  vermählt  mit  dem  1837  verstorbenen  k.  k.  Feldmarschall  -  Lieute- 
nant Johann  Kopp  v.  Muthenberg.  Als  Vettern  des  Grafen  Johann 
werden  neuerlich  angegeben  die  Grafen  Gabriel  und  Franz,  k.  k.  Ritt- 
meister in  d.  A.,  80  wie  Graf  Abraham,  geb.  1817  —  Sohn  des  ver- 
storbenen Grafen  Joseph  aus  der  Ehe  mit  Susanna  Grf.  v.  Toldy  — 
k.  k.  Kämmerer. 

r.     Sc/ion/fld,  AdcIsücheiuiU.  I.  8.  215.  —  DeuUche  Grafenh.  d.  Gegenwart,  8.  273  a.  78. 
—  Cioueal.  Tasohorili.  d.  gräfl.  Häuser,  1864, S.  SSO.  u  681  ii.  Itistor.  Handb.  xu  demselben,  8.  641. 

Nemeth.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1827  für  Ste- 
phan Nemeth ,  k.  k.  Major.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  In  neuster 
Zeit  st^nd  Carl  v.  Nemeth  als  Oberlieutenant  in  der  k.  k.  Infanterie. 

Haudscbriftl.  Notiz.  —  Mitit.-Schematismus. 

Nemethy.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1817  für 
Franz  Nemethy,  pensionirten  galizischen  Cameral-Administrationsas- 
scssor.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  neuester  Zeit  stand  Joseph 
Nemethy  als  Hauptmann  im  k.  k.  Milit.-Ingen.-Geographcn-Corps.  — 
Auch  kommt  eine  Familie  Nemethy  mit  dem  Prüdicate :  de  Jakobhdza 
vor ,  aus  welcher  namentlich  Johann  und  Norbert  Nömcthy  de  Jakob- 
haza  im  k.  k.  Flottillen -Corps  stehen. 

Mc'j^rle  V.  Mühl/eld,  S.  233.  —  Milit.-Scheraat.  d.  ösU^r.  KaUcrlh. 

Nemetscheck  V.  Treuenschild.  Erblilnd.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1830  für  Franz  Nemetscheck,  k.  k.  Hauptmann,  mit  dem 
Prüdicate:  v.  Treuenschild. 

UuiuUcLriftl.  Notiz. 

Nemizhofen.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1730  für 
Franz  Anton  Nemizhofen. 

Meyerle  v.  3fühl/elJ,  Erg.-Bd.  S.  387. 

Nenchen ,  Nencken ,  Nencha.  Ein  früher  in  Ostpreusscn  im  Kr. 
Alienstein  zu  Klackendorf  und  Trinckhaus  gesessenes  Adelsgeschlecht. 
Dasselbe  hatte  den  polnischen  Adel  12.  Febr.  1676  erhalten  und  war 
dem  Stamme  Lubicz  einverleibt. 

Freih.  f.  Ledebur,  II.  8.  142  und  HI.  8.  SIS, 


—     470     — 

Nenningen.  Altes,  ursprünglich  schwäbisches  Adelsgoschlocht, 
welches  auch  nach  Ostpreusscn  kam  und  zu  Gcrgeliei)  und  Sperlings- 
hoff,  80  wie  im  Kr.  Fischhausen  zu  Polennen,  Powaycn  und  Seh  Witten 
begütert  wurde. 

Freih.  t.  Ltdehur  ^  II.  8.  142.  —  Siebmacher,   1.  119:  v.  Nenninpon,  Schwnbisch. 

Nenny,  Freiherren.  Erbländ.  -  österr.  Freihermstand.  Diplom 
von  1766  für  Cornelius  v.  Nenny,  niederländischen  Geh.-  und  Finanz- 
rath  und  Geh.  Cabinets-Secretair. 

Megerle  9.  Mühl/eld.  S.  73. 

Nentwig ,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1696  für  Jo- 
hann Adam  Nentwig,  kaiserl.  Oberlieutenant  u.  Amtsdircctor  in  Ungarn. 

UaudschriA).  Notif. 

Nentwig  v.  Eichenfeid,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1710  für  Franz  Carl  Nentwig,  ZoUeinnehmer  zu  Zuckmantel,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Eichenfeld  (Aichenfeld)  und  von  1719  für  Ferdi- 
nand Ignaz  Nentwig,  Postbeförderer  in  Zuckmantel,  mit  demselben 
Prädicate.  Der  Ritterstand  und  das  schlesische  Incolat  des  liCtzteren 
wurde  1720  in  Breslau  amtlich  bekannt  gemacht. 

Sinapius,  U.  8.  838.  —  ifefferle  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  S.  181.  —  Freih.  9.  Led^bur ,  II. 
8.   142.. 

Nerlich,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  6.  März 
1716  für  Anton  Heinrich  v.  Nerlich,  ftirstl.  breslauischen  Rath.  Der- 
selbe stammte  aus  einer  schlesischeu  Adelsfamilie,  welche  schon  im  16. 
und  17.  Jahrb.  in  Schlesien  im  Guhrau  -  Grotkauschen  blühte  und  aus 
welcher  zuerst  die  Gebrüder  Andreas  Jacob  v.  N. ,  fürstbischöfl.  Rath 
und  1687  der  Stände  in  Schlesien  Landesbestallter  und  Wenzel  v.  N., 
ein  gelehrter  Theolog  und  gern  gehörter  Kanzelredner,  vorkommen 
und  starb  1731  als  Regierungskanzler  des  Bisthums  Breslau  und  Herr 
auf  Schütaendorf  unweit  Grotkau.  Mit  seinem  Sohne  aus  der  Ehe  mit 
Anna  Sabina  v.  Rottenberg  und  Endersdorf :  Franz  v.  N. ,  Landschafts- 
director  und  Herrn  auf  Reisewitz  bei  Grotkau,  starb  10.  Octbr.  1790 
der  Mannsstamm  des  Geschlechts  aus.  Die  letzte  der  weiblichen  Spros- 
sen der  Familie  war  die  um  1820  vei*storbene  verw.  Oberstin  v.  Pac- 
zenski,  früher  verm.  Baronin  v.  Rottenberg,  Herrin  auf  Reise witz. 

Sinapius,  II.  8.  838.—  Zedier,  XXIII.  8.  1782.  -  ifefferle  9.  Mühlfeld ,  Erg.-Bd.  8.   181. 
—  N.  Fr.  A.-L.  ,  HI.  8.  454.  —  Freih.  9.  Ledehur ,  II.  8.  14». 

Nesen  (Schild  der  Länge  nach  getheilt  mit  einem  auf  der  Thei- 
Inngslinie  aufrecht  gestellten,  goldenen  Scepter:  rechts  in  Blau  ein  mit 
den  Schwingen  rechts  (auswärts)  mit  den  Sachsen ,  welche  mit  einem 
silbernen  Halbmonde  mit  Gesicht  besetzt  sind,  links  (einwärts)  gekehr- 
ter, goldner  Adlersfltigel  und  links  in  Schwarz  ein  mit  den  Schwingen 
links  (auswärts)  mit  den  Sachsen,  welche  mit  einem  goldenen  Halbmonde 
mit  Gesicht  besetzt  sind,  rechts  (einwärts)  gekehrter,  silberner  Adlers- 
flfigel :  der  Zepter  wird  sonach  von  den  beschriebenen  Flügeln  mit  den 
Halbmonden  beseitet).  Eins  der  ältesten  und  angesehensten  früheren 
Stadt-  und  Rathsgeschlechter  der  oberlausitziscben  Stadt  Zittau,  in 
welches  vom  K.  Ferdinand  I.  10.  Mai  1542  ein  Adels-  und  Wappen- 
brief für  Conrad  Nesen ,  Syndicus  der  Stadt  Zittau ,  für  sich  und  die 


—     471     — 

Familie  kam.  Der  Empfänger  dieses  Briefes,  aus  einer  wittenbergischen 
FamiJie  stammend  und  ein  Bruder  des  1524  in  der  Elbe  ertrunkenen, 
treuen  Freundes  Luthers:  Wilhelm  Nesen,  erhielt  auf  Melanchthon's 
Empfehlung,  dessen  Schüler  und  Freund  derselbe  war,  das  Zittauer 
Syndicat  und  wurde  1548  erster  Bürgermeister  zu  Zittau.  Die  Familie 
breitete  sich  in  vielen  Sprossen ,  welche  meist  die  höchsten  Stellen  im 
zittauer  Magistrate  bekleideten,  weit  aus  und  wurde  zu  Poritzsch,  Rad- 
gendorf und  Rennersdorf  gesessen.  Der  Mannsstamm  erlosch  im  Laufe 
der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  und  mit  der  Erbtochter  des  letzten 
Nesen,  Christiane  P'riederike  N.  vcrm.  Mücke  auf  Nieder  -  Rennersdorf, 
ging  30.  Decbr.  1795  auch  der  Name  dos  alten,  in  der  Lausitz  sehr 
angesehenen  Geschlechts  aus.  Der  Sohn  der  liCtzteren,  Christian  Sieg- 
fried Mücke,  kursächs.  Lieutenant,  erhielt  1806  den  Reichsadel,  8. 
S.  374  u.  75,  und  unter  Bestätigung  des  Mückeschen  Familienwappens 
auf  den  Helm  als  Schmuck  die  Nesenschen  Wappenbilder. 

D.  C.  H.  Hoffmann,  Parcntation  auf  Bürgermeister  Nesen,  1737:  ron  den  Meriten  der 
Nefleuscheii  Familie,  die  nun  200  Jahro  in  Zittau  florirt.  —  Curiosa  Saxon.,  1737,  H.  1^0  u. 
1741  8.  *il6.  —  Mrtij,  das  Ncscnsche  Lntherglas,  ZitMu ,  1799.  —  D.  C.  A.  Pe*chcck,  Lausitser 
MonatM<<rhr. ,  1806,  II.  8.  234,  242  u.  971.  -  M.  J.  Q.  ÜTfiMcAibtf,  Gesch.  n.  Merkw.  d.  Rathi- 
biüliothek  zu  XitUu  ,  1811,  8.  54.  —  M.  Chrint.  A.  Peseheek,  Gesch.  von  Zittau,  1  1834,  8.- 
394  u.  95  II.  f^67.  —  Freih.  9.  Led^bur,  II.  S.  143.  —  Mönch,  W.-B.  ZitUuischer  Geschlecht. 
Mscpt  d.  8ta<ltkirclie  xu  Zittau ,  Tab.  6. 

Nespern,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelssand.  Diplom  von  1787 
für  Ferdinand  Ncspcrn,  nicderösterr..  Regier. -Secretair,  mit  dem  Prä- 
dicate,  Edler  v. 

Megtrle  v.   Mühlfeld,  8.  233. 

Nesse  (Schild  der  Länge  nach  gcthoilt:  rechts  ein  an  die  Thei- 
lungslinie  angeschlossener,  halber  Adler  und  links  ein  Nesselblatt).  Ein 
früher  in  Ostpreussen  im  Kr.  Pr.-Eylau  zu  Kosten,  Paulienen  u.  s.  w. 
gesessenes  Adelsgeschlecht.  Zu  demselben  gehörte  Cail  Siegmund  Fried- 
rich V.  Ncsse,  geboren  1716  in  Pommern,  welcher  im  20.  Jahre  in  das 
k.  prcuss.  Regiment  Prinz  Dietrich  trat,  1758  Chef  eines  Grenadier- 
Bataillons  wurde  und  1 760  in  der  Schlacht  bei  Torgau  blieb. 

N.  Pr.  Ad.  L. ,  III.  8.  455.  -  Freih.  o.  Ltdebur ,  U.  8.  142. 

Nessen.  Ein  früher  vorgekommenes ,  friesisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Hajo  v.  Nessen  1 609  Canzler  des  Herzogs  von  Meklenburg- 
Schwerin  war.  Von  den  Söhnen  desselben :  Hajo  II.  und  Joachim  v.  N., 
starb  Letzterer  als  inecklcnburg.  Canzleirath  5.  Jan.  1668. 

F,eih.  f.  Ledebur.  11.  8.  142. 

Nesselbeckh  v.  Nesselbach.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1651  für  Zacharias  Ncsselbeckh,  k.  k.  Beamten  bei  dem  österr. 
Landscliafts -Einnehmer  ob  der  Ens,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hesselbach. 

lUndüchriftl.  Nutiz. 

Nesselrode,  Nesselrode-Ereshoven  und  Nesseirode-Reichenstein 
und  Landskrou,  Freiherren  und  Grafen.  Reichs-Freiherm-  und  Gra- 
fenstand. Freiherrndiplome:  vom  14.  Octobr.  1662  für  Bertram  und 
Johann  Matthias  v.  Nesselrode,  Stifter  der  Speciallinien  Reichenstein 
und  Landscron;  vom  3.  Aug.  1655  für  Philipp  Wilhelm  v.  Nesselrode, 
ereshover  Hauptlinie  und  Wappeuvermehrung  vom  20.  Febr.  1705  £Är 
Johann  Florentiu  Wilhelm  Freiherrn  v.  Nesselrode,  Herrn  der  Herr- 


—      472     — 

Bchaft  Landskroii  und  für  den  Sohn  desselben :  Johann  Hermann  Franz 
Freih.  v.  Nesselrode  (nachmaligen  k.  k.  Gcncral-Fcldmarschall)  mit  dem 
erloschenen  brempt-landskronschen  Wappen,  so  wie  Grafen diplomc: 
vom  19.  Dec.  1698  für  Franz  Freih.  v.  Ncssclrodc-Reicheustein,  unter 
Vermehrung  und  Verbesserung  seines  Wappens  mit  dem  Wappen  der 
ausgestorbenen  Herren  vom  Stein  und  v.  Reichenstein;  vom  4.  Sept. 
1705  für  Franz  Carl  Freih.  v.  Nesselrode-Ereshoven,  mit  Zulegung  und 
Vereinigung  des  ereshovenschen  Wappens  und  vom  4.  Sept.  1710  für 
Johann  Florentin  Wilhem  Freih.  v.  Nesselrode-Landskron.  —  Altes,  nie- 
derrheinisches Rittergeschlecht,  im  13.  Jahrh.  gewöhnlich  Fleck  genannt, 
dessen  Stammhaus  Nesselrode  (Nesselrath)  im  Herzogthum  Berg  an  der 
Wupper  unweit  Solingen  und  Opladen  liegt  und  schon  1308  vorkommt. 
Als  ältester  allgemeiner  Stammvater  wird  Johann  der  Jüngere  —  ein 
Sohn  Johann  des  Aelteren  —  um  1337  genannt.  Aus  seiner  Ehe  mit 
Sophia,  Schwester  und  Erbin  Johanns,  letzten  Herrn  vom  Stein,  eut- 
spross  Wilhelm  v.  Nesselrode  zum  Stein,  gest.  1389,  welcher  sich  mit 
Jutt  V.  Ereshoven  (auch  Ehreshofen)  vermählte,  durch  dieselbe  die 
gleichnamige  Herrschaft  unweit  Wipperfürth  erhielt  und  durch  seine 
^Söhne:  Johann  den  Aelteren  zum  Stein  und  Johann  den  Jüngeren  zu 
Ereshoven  der  nächste  Ahnherr  zweier  Haupt -Linien  des  Stammes 
wurde:  Ersterer  gründete  die  erloschene  Stein-Reichensteiner,  Letzterer 
die  jetzt  blühende  ereshovensche. Hauptlinie.  Die  ausgegangene  Stein- 
Reichensteiner  Hauptlinie,  welche  bereits  1481  das  Erbmarscliall-  und 
Erb-Kämmerer-Amt  des  Herzogthums  Berg  inne  hatte,  umfasste  die 
Nachkommenschaft  Johanns  des  Aelteren  v.  Nesselrode  zum  Stein,  venu. 
mit  Catharina  v.  Gehmen.  Der  Sohn  desselben,  Wilhelm,  gest.  1499, 
erhielt  durch  Vermählung  mit  Elisabeth  N}  t  v.  Bürgel  1478  die  Reichs- 
grafschaft Rhade  (Rheidt)  und  seine  Urenkel  Bertram  und  Johann  Mat- 
thias —  Söhne  Wilhelms  v.  N.  zum  Stein,  Rhade  und  Herten,  Amt- 
manns zu  Blankenberg,  aus  der  Ehe  mit  Anna  v.  Loö  zu  Wissen  —  wur- 
den, 8.  oben,  Reichsfreiherren  und  stifteten  zwei  Speciallinien:  Ber- 
tram die  reichensteiner  u.  Johann  Matthias  die  landskroner  Special- 
linie. —  Der  Stifter  der  reichensteiner  Linie,  Bertram,  verm.  mit  Lucio 
Grf.  Y.  Hatzfeld,  starb  1678  und  der  Sohn  desselben,  Freih.  Franz, 
kaufte  1698  von  dem  Hause  Wied  die  reichsunmittelbare  HeiTschaft . 
Reichenstein  und  erhielt,  nachdem  er,  wie  oben  angegeben,  Reichsgraf 
geworden,  1706  Sitz  und  Stimme  im  westphälischen  Grafen-Collegium. 
Von  seinen  Söhnen  aus  der  Ehe  mit  Anna  Maria  Freiin  v.  Wylich  war 
Graf  Philipp  Wilhelm,  gest.  1754,  des  H.  R.  R.  Fürst  und  Johanniter 
Ordensmeister  zu  Heitersheim,  Graf  Bertram  Carl  aber,  verm.  mit  Maria 
Antonie  Freiin  v.  Wylich,  hinterliess  einen  Sohn,  Gr.  Franz  Wilhelm, 
geb.  1701,  welcher,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Catharina  Elisabeth  Grf. 
V.  Hoensbroech  und  in  zweiter  mit  Maria  Theresia  Grf.  v.  Hoensbroech, 
kinderlos,  22.  Sept.  1746,  als  der  liCtzte  seiner  Linie  starb.  —  Der 
Gründer  der  landskroner  Linie,  Johann  Matthias,  hatte  sich  mit  Elisa- 
beth V.  Wylich  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammte  Freih.  Johann 
Florentin  Wilhelm,  welcher  durch  Vermählung  mit  Franzisca  Marga- 
retha  v.  Brempt,  Erbtochter  Johanns  v.  Brempt,  die  Herrschaft  Lands- 


—     473     — 

krön  erbte  und  später,  1710,  s.  oben,  in  den  Rcicbsgrafcnstand  versetzt 
wurde.  Sein  sclion  erwälinter  Sobn,  Graf  Joliann  Hermann  Franz,  gest. 
1751,  binterliess  aus  zweiter  Ehe  mit  Luise  Grf.  v.  Virmond  einen  Sohn, 
den  Grafen  Johann  Wilhehu,  j^est.  1800,  welcher,  nach  Abgang  der 
reichensteiner  Linie,  1776  die  reich sunmittelbarcn  liesitzungcü  dei'^el-« 
bcn  mit  Sitz  und  Stimme  im  westphälischen  Grafen -Collegium  erbte. 
Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Theresia  Grf.  v.  Auersperg  stammte  Graf  Jo- 
hann Franz  Joseph,  geb.  1755,  welcher  1826,  den  Mann?9tamm  der 
Linie  Nessclrode-Landskron  schliessend,  starb,  da  vou  seinen  vielen 
Kindern  aus  der  Ehe  mit  Felicitas  Johanna  Grf.  v.  Manderscheid-Blanc- 
kenheim  nur  ein  Sohn,  Graf  Johann  Wilhelm  Carl,  venn.  mit  Caroline 
Auguste  Grf.  v.  Nesselrode-Ereshoven  und  kinderlos  schon  1822  ge- 
storben und  eine  Tochter,  Maria  Carolina,  geb.  1779,  verm.  seit  1799 
mit  Johann  Felix  Bernhard  Freih.  Droste  v.  Vischering,  gest  182fJ, 
übrig  geblieben  waren.  Durch  Letztere,  mit  deren  Tode  21.  Jan.  1858 
das  Ilaus  Nesselrodc- Reichenstein  und  Landskron  gänzlich  erlosch, 
kamen  Namen,  Wappen  und  Güter  der  Linie  Nesselrode-Landskron  an 
die  Familie  der  Grafen  Droste  zu  Vischering,  s.  Bd.  IT.  S.  586—88.  -— 
Die  ereshover  Hauptlinie  gründete,  wie  erwühnt,  Johann  der  Jüngere, 
verm.  mit  Helene  v.  Bock,  gest.  1520.  Aus  derselben  wurde  Freih. 
Franz  Carl,  s.  oben  —  Sohn  des  Freiherrn  Philipp  Wilhelm  aus  der 
Elie  mit  Maria  Freiin  v.  Leerodt  —  wie  angeführt,  Reichsgraf,  und  er- 
hielt 20.  Nov.  1729  das  Indigenat  in  Ungarn.  Ausser  mehreren  Kin- 
dern binterliess  derselbe  zwei  Söhne,  Carl  Franz  und  Maximilian  Julius 
Wilhelm,  welche  den  Stamm  fortsetzten.  —  Die  absteigende  Stammreilie 
der  ereshover  llauptlinie  ist  folgende:  Graf  Franz  Carl,  p:eb.  1673  inid 
gest.  1 750,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Jülich-  und  bergischer  Kammer-Priisi- 
dent  etc.:  Maria  Theresia  Freiin  v.  Schorlemmer,  verm.  1709  und  gest. 
1764;  —  Graf  Carl  Franz,  geb.  1713  u.  gest.  1798,  kurpfülzischcr 
Geh.  Staats-  und  Conferenz-Minister  und  Jülich-  u.  bergischer  Canzler: 
Anna  Freiin  v.  Loö  zu  Wissen,'  geb.  1721,  verm.  1743  u.  gest.  1794; 
—  Graf  Carl  Franz  Alexander,  geb.  1752,  kurpfalzbayer.  Kämmerer, 
Oberamtmann  etc.:  Josephe  Grf.  v.  Hatzfeld-Wildenberg,  ^oj^.  1762, 
verm.  1781  u.  gest.  1816;  —  Graf  Franz  Bertram,  geb.  1783,  u.  gest. 
1855,  Herr  auf  Thum,  Gertenbtigol,  Eresboven,  Wetteroth,  Bäsweiler, 
Wegberg,  Alt-Bernsau,  Vilzheck,  Stockhausen  etc.:  Maria  liUise  Freiin 
v.  Hanxloden,  geb.  1799  und  verm.  1816;  —  Graf  Maximilian  Ber- 
tram, geb.  1817,  in  Rheinpreussen  u.  Wcstphalen  Herr  auf  Ereshofeu 
im  Kr.  Wipperfürth,  Baesweiler, im  Kr.  Geilenkirchen,  Alt-Bernsau  im 
Kr.  Mühlheim.  Thum  im  Kr.  Düren,  Wegberg  im  Kr.  Erkelenz  und 
Weiterroth  im  Siegkreise,  k.  pr.  Kammerh.,  Premierlieut.  im  2.  Garde- 
Landwehr-Caval.-Regim.,  Landrath  des  Kr.  Mühlheim  a.  Rh.  u.  Mit- 
glied des  k.  pr.  Herrenhauses  a.  li.-Z.,  verm.  1852  mit  Melanie  Grf. 
V.  Ilatzfeldt,  geb.  1828.  —  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Maximilian 
Bertram,  neben  drei  Schwestern,  den  Grff.  Stephanie,  geb.  1818,  verm. 
1851  mit  August  Baron  d-Qverschie,  Anne,  geb.  1828  u.  Marie,  geb. 
1831,  sind:  Gr.  Alfred,  geb.  1824,  Herr  auf  Sassenberg  im  Kr.  Warcn- 
dorf  u.  Gr.  Rudolph,  geb.  1836,  k.  k.  Oberlieut.  im  Cuirass.-Reg.  Nr.  8. 


—     474     — 

—  Von  den  Geschwistern  des  Grafen  Franz  Bertram  vermählte  sich 
Graf  Friedrich,  geb.  1786,  k.  russ.  General-IJent.  a.  D.,  mit  einer  Na- 
lecz  V.  Gorska,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  stammt:  Grf.  Marie,  geb. 
1823  u.  verm.  1839  mit  Johann  v.  Kalergi  u.  Grf.  Isabella,  geb.  1798, 
war  vermählt  mit  dem  1831  verstorbenen  Ferdinand  Grafen  v.  Uom- 
pesch-Bollheim.  —  Vom  Grafen  Maria  Julius  Wilhelm  Franz  auf  Mar- 
kersbach  —  Sohne  des  Grafen  Franz  Carl  und  Bruder  des  Grafen  Carl 
Franz,  s.  oben  die  absteigende  Staramreihe  —  geb.  1724  u,  gest.  1810, 
k.  russ.  Geh.  Rathe  u.  Kammerherrn,  gewesenem  Gesandten  in  Lissabon 
und  Berlin,  verm.  1779  mit  Luise  Freiin  v.  Gontard,  gest.  1785,  ent- 
spross  Graf  Carl  Robert,  geb.  1780  und  gest.  1862,  k.  russ.  w.  Gch.- 
Rath  und  Reichscanzier,  verm.  mit  Marie  Grf.  Gourjew,  gest.  1849,  aus 
welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern:  Grf.  Helene,  geb.  1815,  verm.  mit 
Michael  Grafen  Chreptowich  und  Grf.  Marie,  geb.  1820,  verm.  1840 
mit  Albin  Leo  Freih.  v.  Seebach,  k.  sächs.  Kammerherrn  u.  a.  o.  Ge- 
sandt, u.  bevollm.  Minister  zu  Paris  etc.  ein  Sohn  stammt :  Graf  Dimi- 
try,  geb.  1816,  k.  russ.  Kammerh.,  w.  Staatsrath  u.  Hofmeister  bei  Sr. 
M.  dem  Kaiser,  verm.  mit  Lydie  Grf.  Zakrewski,  gesch.  Der  Sohn  aus 
dieser  Ehe,  Gr.  Anatole,  ist  1850  geboren. 

Bucelini,  Stemmat.  P.  II.  u.  TV.  —  Imho/,  Lib.  IX.  8.  136.  —  Uübner,  III.  Tab.  955.  — 
Sinapiu»,  II.  8.  8.  386.  —  Gauhe,  I.  8.  1473-76.  -  Zedier,  XXIIf.  8.  1944-49.  —  Vetter, 
Bergisehe  Uittorsch.  8.  55  ti.  «1.  —  Jacobi,  1800,  II.  8.  111  u.  112.  —  Robetut,  Niederrh. 
Adel.  1.  8.  68  u.  78.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  455-58.  —  Freih.  v.  d.  Kne$eb€Ck,  8.  220.  — 
Deutsch.  Grafenh.  d.  Gegoiiw.  II.  .<«.  153— Sfi.  —  hreih.  t.  Ledebur,  11.  R  142  u.  43.  —  (5o- 
neal.  Ta»chenb.  d.  gräfl.  Häuser,  1864.  8.  581  u.  82  u.  histor.  UMiidb.    zu  Denselben,   8.  641. 

—  Siebmacher,  II.  125.  —  a  Sfrevesdor/,  Dioeceseos  Coloniensis  descriptio  historico-poetica, 
Colooiac  1670.  Kuprcrtafel  zu  8.  76.  —  Suppl.  zn  Siebin.  W.-B.  I.  10:  Gr.  v.  N.-E.  u.  Vlir. 
22  :  V.  II.  —  Der  Durchl.  Well  W.-B.  II.  37.  —  r.  Steinen,  Tab.  36,  Nr.  1,  2  u.  3.  —  Robetix, 
BleinenUr-Wcrkch.  I.  58  u.  II.  24.  —  W.-B.  d.  preusä.  Kheinprov.  II.  Tab.  35  Nr.  70:  Or. 
yt.  N.-R.  u.  R. 

Nesselrode  zu  Hngenpoed,  Freiherren,  s.  Bd.  IV.  S.  518:  Hu- 
genpot,  Nesselrode,  genannt  Ilugenpot  (Hugcnpott).  Zu  dem  citirtoii 
Artikel  ist  noch  beizufügen :  die  Brüder  und  Freiherren  Carl  Theodor 
V.  Nesselrode  zu  Hugenpoed,  geb.  1766.  k.  bayer.  Major  im  4.  Linien- 
Infant.-Regim.  Sachsen-Hildburghausen  und  Maximilian  Friedrich  v.  N. 
zu  H.,  geb.  1773,  k.  bayer.  Oberstlieutenant,  wurden,  nachdem  diesel- 
ben aus  Jfjehenbriefen  und  Urkunden  der  Jülich -bergischen  Ritterschaft 
den  Besitz  des  Freiherrnstandes  bis  zum  Ur-Grossvater  hinauf  probe- 
mässig  dargethan.  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern, 
in  die  Freiherrnklasse  derselben  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  190.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  111  und  r.    Wölckern,  Abth.  3. 

Nesselroeden.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Eichsfeldo  gehörendes 
Geschlecht.  Ob  dasselbe  zu  dem  nesselrodeschen  Stamme  gehört  habe, 
muss  dahingestellt  bleiben. 

0.  ffellbach,  II.  8.  163  nach  Wolfs  Eichsfeldischen  Urkundenbuche,  8.  16. 

Nesslinger,  Nesslinger  v.  u.  zn  Schelgengraben^  auch  Frei- 
herren. Erbl.-öst^rr.  Freiherrnstand.  Diplom  von  1818  für  Joseph 
Nesslinger  v.  und  zu  Schelgengraben,  Oberstlieutenant  im  k.  k.  3.  Ar- 
tillerie-Regijnente.  —  Ein  seit  dem  17.  Jahrb.  in  Böhmen  bekanntes 
Adelsgeschlecht  mit  dem  Beinamen :  v.  u.  zu  Schelgengraben,  welches 
die  Güter  Werschetitz,  Seltz,  Welchow,  Oplath,  Neprowitz,  Sebitz  etc. 
m  sich  gebracht  hatte  und  aus  welchem  um  1741  Franz  Ladislaus  Jo- 


—    47r»    — 

sepli  Nesslinger  v.  u.  zu  Scliclgongrabcii  (Schelcheiigraben)  mit  vior  Söh- 
nen, drei  Brüdern  und  zwei  Enkelinnen  lebte. 

fJauhf.  n.  8.  780  und  81  :  nach  dem  Cnl'iidaniiin  8t.  AdaHnTti.  —    Me,jeiU  v.  Mü/il/eM, 
Krg.-Bd.  8    81.  —  v.  SchonfHd,  AdcUschemat.  I.  8.  216. 

Nessraann.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Octbr.  Iß 27 
für  die  Gebrüder  Christoph  Ruprecht,  Max  Christoph,  Hans  u.  Hein- 
rich und  Thomas  Nessraann. 

Ilandiehriftl.  Notis. 

Nessmery,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1806  für  Franz  v.  Nessmer}',  k.  k.  pcnsion.  Oberstlieutenant. 

M^yerU  r.  Mühlfeld,  8.  7S. 

Nestorins,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  31.  Oct. 
1659  für  Johann  Georg  Nestorius. 

Hand^chriftl.  Notix. 

Nesuchow,  Nesnechow.  Altes,  poramersches,  von  Micrnel  als  ein 
Geschlecht  der  Freien  aufgeführtes,  später  ausgegangenes  Adelsge- 
schlecht. 

Mierarl,  8«  509.—  Siehmacher,  V.  166:  Nomiechowen,  Pommor.  --  9.  Mrdintj,  III.  8.  4S«. 
—  Porom.  W.-B.  V.  68:  Nexuchow. 

Nethlingen,  Nettlingen.  Ein  früher  zu  dem  lüneburgischen  Adel 
zählendes  Geschlecht,  dessen  Wappen  (in  Silber  ein  aufgerichteter, 
schwarzer,  doppelter  Widerhaken,  dessen  oberer  Haken  rechts  gekehrt 
ist),  sich  an  einem  Epitaphium  zu  Essenrode  im  Lüneburgischen  findet. 

9.  Meding,  11.  8.  395  11.  96. 

Netrameky  a  Miniz.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1623  für  die 
Gebrüder  Netramsky  a  Miniz  in  den  kaiserl.  Erbstaaten. 

Haud.Hchriftl.  Notis. 

Nettelbladt^  Freiherren.  Reichs-,  Adels 7  und  Freiherrnstand. 
Adelsdiplom  vom  22.  Jan.  1746  für  Christian  Nettelbladt,  Professor 
und  Director  des  Hofgerichts  zu  Greifswald  und  Reichs-Kammergenchts- 
Assessor  zu  Wetzlar  und  Freiherrndiplom  vom  4.  Mai  1762  für  Den- 
selben. Der  Empfönger  dieser  beiden  Diplome,  aus  einem  alten  Patri- 
ciergeschlechte  der  Stadt  Rostock,  welches  daselbst  die  höchsten  obrig- 
keitlichen Würden  bekleidete,  stammend,  und  1 696  geboren,  war  ein 
Sohn  des  Kirchenraths  Caspar  Nettelbladt  zu  Stockholm  und  starb  1775. 
Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Amalia,  Tochter  des  k.  schwed.  Hofpredi- 
gers und  General-Superintendenten  Lütkemann,  entspross:  Carl  Frie- 
drich Wilhelm  Freih.  v.  Nettelbladt,  geb.  1747  und  gest.  1818,  grossh. 
meklenb.  schwer.  Kanzlei-Director,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Wilhelmine 
Prehn,  gest.  1779  und  in  zweiter  mit  Christiane  Eberhardine  Prehn, 
Schwester  der  Vorigen,  gest.  1796.  Aus  der  ersten  Ehe  stammte  Freih. 
Carl  Christian  Friedrich  Wilhelm,  aus  der  zweiten  aber  Freih.  Christian 
Erhard.  Freih.  Cari  Christian  Wilhelm,  geb.  1779  und  gest.  1843, 
grossh.  meklenb. -schwer.  Gber-Appellat.-Gerichts-Rath,  war  dreimal 
vermählt  und  zwar  in  erster  Ehe  mit  Luise  Földner,  verw.  Eossei,  gest. 
1805,  in  zweiter  mit  Carolina  v.  Stein,  gest.  1812  und  in  dritter  mit 
Wilhelmine  v.  Pressentin,  gest.  1831.  Aus  der  zweiten  Ehe  entspross- 
ten:  Freih.  Carl  Friedrich  Magnus,  geb.  1806  und  gest.  1843  ab 


—     47G     — 

grossb.  mckleub. -schwer.  Obcrlieutcnant  und  Froib.  Albert  Joseph  Ju- 
stus,  geb.  1812,  jetziges  Haupt  der  Familie,  grossb.  niekleub. -schwer. 
Forstmeister  zu  Jasnitz,  verm.  mit  Hertha  Iloffmaiiii,  gest.  1843,  aus 
welcher  Ehe  ein  Sohn,  Freih.  Hugo,  geb.  1841  und  eine  Tochter,  Freiin 
Dagoberta,  geb.  1842,  leben.  Die  Ilalbgeschwister  des  Freiii.  Albert 
Julius  Justus  aus  des  Vaters  dritter  Ehe,  s.  oben,  sind,  neben  einer 
Schwester,  Freiin  Caroline,  geb.  1818,  die  zwei  Brüder:  Freih.  Ru- 
dolph, geb.  1844,  grossh.  meklenb.  Kammen'ath,  verm.  mit  Therese 
Hilhnel  und  Freih.  Wilhelm,  geb.  1816,  grossh.  mekl.-strelitz.  Haupt- 
mann im  Garde-BatailL,  venu,  mit  Therese  Fischer.  —  Freih.  Christian 
Erhard,  s.  oben,  Sohn  des  Freih.  Carl  Friedrich  Wilhelm  aus  zweiter 
Ehe  —  geb.  1792,  Dr.  phil.  und  Universitäts-Bibliothekar  zu  Rostock, 
vermählte  sich  mit  Sophia  Ritzerow  und  aus  dieser  Ehe  entsprosstcn. 
neben  zwei  Töchtern :  Freiin  Charlotte,  geb.  1828,  Conventualin  des 
Klosters  zum  heiligen  Kreuz  und  Freiin  Caroline,  geb.  1835,  drei 
Söhne:  Freih.  Carl,  geb.  1825,  k.  k.  Hauptmann,  Freih.  Ferdinand, 
geb.  1830,  grossh.  mekl.-schwer.  Hauptmann  i\  la  suite  und  Gouverneur 
Sr.  k.  IL  des  Ph'bgrossherzogs,  verm.  mit  Julie  v.  Monroy  und  Freih. 
Erhard,  geb.  1832,  grossh.  mekl.-schwer.  Premier-Lieutenant. 

Weidlich,  Nachr.  von  RechtsKelehrten,  III.  8.  10.  —  O.  fl.  Müller,  {?eiie«l.  Nachr.  v. 
versrh.  Familien,  aus  wulcbor  entsprossen  wari*n  Cbtistitn  Frh.  v.  Nettelbladt  und  de^^en 
Wittwe.  Flenshur«,  1774.  —  Freih,  e.  L^ih'hHr,  \\.  S.  143  -  fieneal.  Taschenb.  d.  frfib. 
Hänser,  1849  S.'  295  u.  Ot>.  1^5.i  S.  3(»t)  n.  307  u.  1S63  8.  (>57  n.  5S.  —  Snppl.  zu  Siebtn.  W.- 
B.  IV.  19  Nr.  7:  v.  N.  u.  Nr.  8:  F.  U.  v.  N.  -  Ttjroff,  I.  147.  -  Kalondcr  des  Ueichskani- 
uicr-Gciichts  xu  Wettlar.  —  Kne^tchk«,  IV.  8.  305—7. 

Nettelhorst,  auch  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom 
vom  13.  Apr.  1804  für  Ernst  Christoph  v.  Nettelhorst.  —  Altes,  mit 
dem  deutschen  Orden  aus  Westphalen  in  die  östlichen  Provinzen:  Preus- 
sen.  Lief-  und  Curland  und  auch  nach  Pommern  gekommenes  Adelsge- 
schlecht, welches  namentlich  in  Curland  und  Ostpreusscn  begütert  wurde. 
Dasselbe  erwarb  in  Curland  die  Güter  Capschden,  Dexen,  Ihlen,  Johzen, 
Kymalen,  Nerfft,  Pahzen  und  Schlaguren  und  sass  in  Ostpreussen  im 
17.  Jahrb.  zu  Klein-Baumgarten,  Carmitten,  Glocken,  Gunten,  Hohen- 
folde,  Proteinen,  Sassen,  Wangothen  etc.  —  Sander  Nettelhorst  zählte 
1661  zur  liefländischen  Ritterschaft,  als  Liefland,  nach  Veränderung  des 
deutschen  Ordens,  sich  an  Polen  tibergab ;  Christoph  Hildebrand  v.  N. 
war  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  kurbrandenb.  Oberst  und 
Hauptmann  zu  Neuhausen  und  Georg  v.  N.  kam  aus  Curland  nach  Pom- 
mern und  kaufte  1619  von  den  Massows  das  Gut  Warbelow  unweit 
Stolp.  Der  gleichnamige  Sohn  und  Erbe  des  Letzteren  wurde  1687  mit 
Warbelow  belehnt  und  zuletzt  besass  von  den  Nachkommen  dieses  Gut 
Georg  Enist  v.  N.  —  ein  Sohn  des  Hauptmanns  Dionysius  v.  N.  —  wel- 
cher seit  seinem  14.  Jahre  in  der  k.  pr.  Armee  stand,  1746  zum  Obersten 
und  1748  zum  Chef  des  Garnisonregiments  v.  Ileuking  stieg  und  1757 
starb.  Da  seine  Ehe  mit  Charlotte  Helene  v.  Trach  kinderlos  geblieben 
war,  vermochte  er  das  Gut  Warbelow  seiner  Wittwo,  welche  sich  in 
zweiter  Ehe  mit  Heinrich  Leopold  Grafen  v.  Reichenbach-Goschtitz  ver- 
mählte und  der  Tochter  aus  dieser  Ehe  den  Rittersitz  Warbelow  hinter- 
liess.  —  Ausser  den  Genannten  haben  mehrere  Sprossen  des  Stammes 
in  Kriegsdiensten  gestanden.  Ein  v.  Nettelhorst  war  1745  kurhamiov. 


—     477     — 

Oberstlieutcnant  und  ein  v.  N.  war  IROfi  im  k.  pr.  35.  Inf.-Regim.  Stabs- 
capitoin,  zeichnete  sich  spJltor  bei  J^elle  Alliance  ans  nnd  trat  1819  als 
Oberstlieutenant  im  20.  Infant. -Ilegim.  aus  dem  activen  Dienste.  — 
Teber  die  gräfliche  Linie  der  Familie  fehlen  genaue  Nachricliten :  ein 
Graf  V.  N.  lebte  um  1837  in  Mitau  und  besass  den  k.  pr.  Johanniter- 
Orden. 

Cauh^,  n.    S.  7SI.  —    Z^dUr,  XXITI.    R.  1990.  —   ».  Fhli,  Urspriinj?  des  Ad«ls    in    den 
Osti.-eproviiitfn,  S.  150.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  45S  u.  59.  —    Freih.  t.  LeJehur,  II.   8.   143. 

—  Tijroff,  II.  212.  Or.  ▼.  N.  —  Spimht,  Ciirhuid.  W.-B.  28:  v.  N. 

Nettinghofen,  Edle  und  Ritter.  B^ilimischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1732  für  Johann  Adam  Edlen  V.  Nettinghofen,  nieder-österr.  Ue- 
gimentsratli  und  für  den  Sohn  seines  verst.  Bruders,  Adam  Edler  v.  N. 

M^gerla  9.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  S.  181. 

Nettolizky  v.  Eysenberg,  Freilierron  und  Grafen.  Böhmischer 
alter  Freiherrn-  und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von  1741  tür  Wenzel 
Oasimir  Nettolizky  v.  Eysenberg,  k.  k.  General-Landkriegs-Commissar 
und  Grafendiplom  von  1748  für  Denselben  als  Burggraf  des  könig- 
griltzer  Kreises. 

Handschrift?.  N«.tir,.  —  Mfgerlf  t.  Mühlffld,  TrK.-Bd.  8.  81  a.  82. 

Netz  (in  Gold  drei,  2  u.  1,  silberne  Monde  und  über  jedem  Mond 
eine  schwebende,  roihe  Kugel).  Altes,  schlesisches,  mit  der  pommer- 
schen  Familie  v.  Neetzow  (Netzow)  nicht  zu  verwechselndes  Adclsge- 
schlccht,  welches  bereits  1470  zu  Rosenbach  bei  Frankenstein,  141)0 
zu  Langen-,  Ober-  und  Nieder-Bielau  unweit  Reichenbach,  1555  zu 
Weigelsdorf,  ebenfalls  bei  Reichenbach,  aus  welchem  Sitze  sich  nament- 
lich die  Familie  weiter  ausbreitete  und  1571  zu  Bögnitz  im  Schweinitzi- 
schen  sass  und  in  nächster  und  späterer  Zeit  mehrere  andere  Güter  an 
sich  brachte.  —  Sebastian  Netz  erhielt  IGOl  vom  Könige  Sigisraund  III. 
das  Indigenat  in  Polen  wegen  seiner  im  Kriege  erworbenen,  grossen 
Verdienste  und  Joachim  v.  N.  war  1020  Hcit  auf  Bielau  nnd  Weigels- 
dorf im  reichenbachschen  Weichbilde,  lieber  die  Nachkommen  des  Letz- 
teren hat  Sinapius  mehrere  Nachrichten  gegeben.  Die  Söhne  des  Wolf 
Heinrich  v.  Netz  und  Weigelsdorf  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Niemitz  a. 
d.  II.  W' ilkau :  Ernst  Heinrich  und  Joachim  Heinrich  v.  N.  überliesseu 
1 070  den  v.  Sandretzki  für  eine  grosse  Kaufsumme  die  langen-bielauer 
Güter.  Ernst  Heinrich  v.  N.,  verm.  mit  Elisabeth  v.  Vögten,  hatte  neun 
Töchter  und  einen  Sohn,  welcher  frühzeitig  starb,  Joachim  Heinrich 
v.  N.  aber,  gest.  1709,  welcher  die  Güter  Schlause  und  Olbersdorf  im 
Münsterb(»rgschen  erwarb,  hatte' aus  der  Ehe  mit  Maria  Elisabeth 
V.  Landskron  nnd  Förstichcn,  mehrere  Söhne,  von  welchen  zwei  ihn 
id)erlebtcn.  Der  Stamm  blühte  durch  das  18.  in  das  19.  Jahrh.  hinein 
und  noch  im  vierten  Jahrzent  des  Letzteren  war  Ernst  Leopold  v.  Netz 
Herr  auf,  Kosemitz  im  Kr.  Nimptsch  und  Tadelwitz  im  Kr.  Franken- 
stein. In  neuester  Zeit  wurde  der  Name  der  Familie  nicht  mehr  ge- 
nannt. 

Sinapius,  I.  8.  ficn  n.  U.  8.  836.  -  Gauhf,  I.  8.  147.'*  n.  7ß.  —   Z^dt(^r,  XXUl.  9.  2004. 

—  N.  I»r.  A.-L.  irr.  S.  459.  —  Freih.  9.  Ledebnr,  II.  8.  143  «.  144.  —  Siebmmeher^  I.  M : 
V.  Neu,  »chlesiiscli.  —  t».  Mt^ding,  II.  8.  396. 


—     478     — 

Netzer,  v.  Wolffen,  genannt  v.  Netzer.  Ein  zu  dem  Adel  im 
Rheinlande  gehörendes  Geschlecht,  aus  welchem  in  neuester  Zeit  drei 
Sprossen  Offiziere  in  der  k.  pr.  Armee  waren. 

Fr^ih.  r.  L>dthur,  W.  8.  144. 

Netzow,  s.  Neetzow,  S.  457  u.  58. 

Neu  (in  Silber  zwei  schrügrechtc  Balken,  von  welchen  der  obere 
roth,  der  untere  blau  ist  und  zwischen  welchen  unter  einander  drei,  die 
Ilörner  nach  oben  und  rechtskehronde,  goldene  Ilalbmonde  schweben), 
lleichsadelsstand.  Diplom  vom  26.  Aug.  1614  für  Balthasar  Neu,  Rath 
und  Geh.-Secretair  des  Markgrafen  Joachim  Ernst  zu  Bi*andcnburg. 
Der  Stamm  blühte  fort  und  die  von  dem  Empfänger  des  Diploms  im 
vierten  Gliede  stammenden  Gebrüder:  Johann  Philipp  v.  Neu,  geb. 
1764,  k.  bayer.  Major  der  Landwehr,  auf  dem  Veilhofe  bei  Nürnberg 
und  Martin  Wilhelm  v.  N.,  geb.  I7()5,  vormaliger  Stift-Ebrachischer 
Rath  in  Nürnberg,  wurden,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern,  in  dieselbe  eingetragen. 

r.  Lang,  S.  4.17.  —   W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VlI.  4.1.  -    r.   Uefn^r,  bayer.  Adel,  Tab.   119 
u.  8.  9{*.  —  KHf$chke,  II.  8.  SI7. 

Neu,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1796  filr  An- 
dreas Neu,  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant,  wegen  Vertheidigung  der 
Festung  Mainz. 

Meyerle  r.  Mühlffld,  8.  73. 

Neubauer,  Neupaner.  Reichsadelsstand.  Diplom  um  1679  für  die 
Gebrüder  Andreas  und  Franz  Wolf  Neubauer. 

Haiidscliriftl.  Notit. 

Nenbeck,  Freiherren.  Ein  aus  Elsass  stammendes  Adelsgeschlecht, 
welches  den  Gebrauch  des  freiherrl.  Titels  und  Wappens  und  alten  Be- 
sitz nachwies,  worauf  die  Brüder  Heinrich  Freih.  v.  Neubeck,  k.  bayer. 
Hallverwalter  in  Regensburg  und  Carl  Freih.  v.  N.,  Hauptmann  im  k. 
bayer.  8.  Linien-Infant.-Reg.,  Brigade-Adjutant  etc.,  nach  Anlegung  der 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern,  in  die  Freihermklasse  derselben  einge- 
tragen wurden. 

9.  Lamg,  8.  190  u.  91.  -  W.-B.  d    Kgr.  Bayern,  III.  67  u.  v.    Wölekern,  Abtheil.  S. 

Neuber,  Neuber  t.  Neubern  (in  Gold  ein  rechtsgekehrter,  schwar- 
zer Löwe  mit  roth  ausgeschlagcner  Zunge,  welcher  in  der  rechten  Vor- 
derpranke drei  grüne  Kornähren  an  blättrigen  Stengeln  hält).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  im  kursächs.  Reichs-Yicariate  vom  29.  Juni  1792 
für  Johann  Gottlob  Neuber,  Besitzer  des  Rittergutes  Tanneberg  im  Erz- 
gebirge, mit  dem  Prädicate :  v.  Neubern.  Dass  der  Mannsstamm  fort- 
gesetzt worden  sei,  ist  nicht  bekannt. 

Handuchrlftl.  Notix.  —   Tyrof^  I.  204.  —  W.-B.  d.  sÄchs.  Staat.  IV.  63.  -    Kne»chk€,  II. 
8.  317. 

Nenberg,  Gemmrich  v.  Neuberg,  Freiherren  (Schild  geviert  mit 
Mittelschilde.  Mittelschild  von  Gold  und  Schwarz  quer  getheilt  mit  dem 
aus  dem  Schildesfusse  aufwachsenden  Kopf  und  Hals  eines  weissen 
Bracken  mit  roth  ausgeschlagener  Zunge  und  mit  golden  eingefasstem 
und  verzierten  schwarzen  Halsbandc.  1  u.  4  in  Gold  ein  an  die  Thei- 
lungslinie  angeschlossener,  halber,  schwarzer  Adler  und  2  u.  3  von  Roth 
u.  Silber  quer  getheilt,  ohne  Bild).  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  19.  Dec.  1853  für  Wilhelm  Auton  Johann  Jacob  Ritter  Gemmrich 


—     479     — 

V.  Neuberg,  k.  k.  Truchsess  und  Herrschaftsbesitzer.  Ein  ursprünglich 
von  einer  angesehenen  Patricierfamilie  der  Stadt  Sagan  in  Schlesien 
stammendes  Geschlecht,  welches  später  nach  Böhmen  übersiedelte.  Jo- 
hann Ignaz  Joseph  Gemmrich,  s.  den  Artikel:  Gemmrich  v.  Neuberg, 
Bd.  III.  S.  481,  k  k.  Rath  und  Oberst-Burggrafen- Amts-Beisitzer,  ver- 
mählte sich  1722  mit  Anna  Kober  v.  Kobersberg,  erwarb  die  Herr- 
schaft Czettitz  und  baute  das  Schloss  Neuberg.  1723  wurde  derselbe 
in  den  erbl.-Osterr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate :  v.  Neuberg  erhoben 
und  erhielt  24.  Mai  1760  das  Incolat  in  Böhmen,  nachdem  er  durch 
Diplom  vom  5.  Apr.  1760  den  erbl.-österr.  Ritterstand  erlangt  hatte. 
Aus  seiner  dritten  Ehe  mit  Rosalia  Ludmille  v.  Schönfeld  stammten 
mehrere  Kinder,  die  sämmtlich  frühzeitig  starben,  der  älteste  Sohn  aber 
aus  erster  Ehe  Johann  Franz  setzte  den  Stamm  fort.  Derselbe,  k.  k. 
Rath  und  des  Grossen  Landrechts-Beisitzer,  vermählte  sich  mit  Bar- 
bara Scherzer  v.  Kleinmichl  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Johann  Franz 
Joseph  Leopold  Christoph,  Herr  auf  Czettitz  und  Äugest,  gest.  1836. 
Derselbe  war  mit  Caroline  Grf.  v.  Trauttmannsdorf- Weinsberg  vermählt 
und  aus  dieser  Ehe  stammte  Wilhelm  Anton  Johann  Jacob  Gemmrich 
Freih.  v.  Neuberg,  geb.  1802  u.  gest  um  1862,  Herr  auf  Güshübel, 
Adritsch,  Werschetitz  und  d^  einverleibten  Güter  Buda,  Luck  und  Te- 
nischen,  k.  k.  Truchsess,  verm.  1826  mit  Antonia  Barbara  v.  Stetten, 
geb.  1810,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern :  Freiin  Rosalia,  geb. 
1829,  verm.  1857  mit  Philipp  Freih.  v.  Künsberg,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A. 
und  Freiin  Norberta,  geb.  1832,  verm.  1856  mit  Aloys  Fleissner  Freih. 
V.  Wostrowitz,  Herrn  auf  Neu-Zedlitsch,  zwei  Söhne  entsprossten :  Freih. 
Johann,  geb.  1827,  —  jetziges  Haupt  der  Familie  —  Besitzer  der  Do- 
maine  Gieshübl,  k.  bayer.  Kämmerer,  verm.  1859  mit  Helene  Grf.  Boob 
V.  Waldeck  und  Montfort,  geb.  1837  und  Freih.  Wilhelm,  geb.  1831, 
Besitzer  der  Herrschaften  Werscheditz,  Luck,  Buda  und  des  Gutes  Thö- 
nischen,  k.  k.  Oberlieut.  in  d.  A.,  venn.  1856  mit  Adele  Freiin  Korb 
V.  Weidenheim. 

Gcneal.  TaHchenb.  d.  frcib.  Haaser,  1866  S.  461  o.  69  und  1864  S.  558. 

Neuberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  26.  Apr.  1723 
für  Johann  Ignaz  Joseph  Heinrich  Neuberg. 

Ilundscliriftl.  Notix. 

Neuberg,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1789  für 
Georg  Adam  Neuberg,  Grosshändler  in  Wien,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

Megerl^  9.  Mühlfeld,  Erg.  Bd.  8.  387. 

Neuberg.  Altes,  seit  dem  12.  Jahrh.  vorgekommenes,  in  Steier- 
mark ansehnlich  begütertes  Adelsgeschlecht. 

Schmuls,  III.  8.  16. 

Nenberger  v.  Ehrenbarg,  Edle  und  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1730  für  Anton  Nenberger,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Ehrenburg. 

Mngerle  v.  MühlfeM,  Erg.-Bd.  8.  181. 

Neubronn,  Neubronner  (Stammwappen  nach  dem  Wappenbriefe 
von  1560,  fortgeführt  von  der  älteren  Linie  der  Neubronner:  in  RoA 


—     480     — 

ein  im  Grunde  dos  Schildes  aus  Quadersteinen  aufgeführter,  achteckiger 
Brunnen,  mit  vier  an  einem  weissen  Capital  hervorgehenden,  goldenen 
Wasserrohren  und  über  dem  Capital  ein  sitzender,  goldgekrönter  Löwe. 
Vermehrtes  Wappen,  geführt  von  der  jüngeren  Linie  Neubronn:  Schild 
geviert :  1  und  4  das  Stammwappen  der  Neubronner  und  2  u.  3  in  Blau 
eiu  Thurm  mit  Thüren  und  Schiessscharten,  über  welchem  ein  Hufeisen 
schwebt:  Eisenburg).  Reichsadelsstand.  Adels-  und  Wappenbrief  von 
15G0  für  Lorenz  Neubrouner,  angesehenen  Handelsmann  zu  Ulm  und 
da  in  dem  Diplome  die  Clausel:  sich :  „von"  schreiben  zu  können,  nicht 
ausdrücklich  angegeben  war,  so  erhielten  die  Nachkommen  2.  Aug.  1714 
noch  ein  besonderes  Diplom  mit  der  erwähnten  Clausel.  —  Der  Empfänger 
des  ersten  Diploms,  gest.  1565,  stammte  aus  einem  alten  ulmischen  Pa- 
triciergeschlechtc.  Mit  den  Söhnen  desselben,  Daniel,  gest.  1605  und 
Tobias,  gest.  1620,  schied  sich  später  die  Familie  in  die  ältere  und 
jüngere  Linie.  Aus  Ersterer  wurde  Hans  Eitel  —  Daniels  Sohn  —  1 606 
durch  kaiserl.  Diplom  ermächtigt,  nach  der  von  ihm  erworbenen,  vor- 
mals reichsunmittelbaren  Herrschaft  Eissenburg  bei  Memmingen  sich 
Neubronner  v.  Eissenburg  (Eisenburg)  nennen  und  schreiben  zu  dürfen. 
Die  jüngere  Linie  erlangte  1691  durch  Marcus  Tobias,  gest.  1703  — 
Sohn  des  Tobias  —  Rechtsconsulenten ,  auch  Stadtamtmann  in  Ulm, 
welchem  1669  durch  kaiserl.  Diplom  Adel  und  Wappen  von  Neuem  be- 
stätigt worden  war,  mit  seinem  gleichnamigen  Sohne,  geb.  1658  und 
gest.  1721,  ulmischer  Herrschaftspfieger  und  Oberrichter,  Aufnahme  in 
das  Patiiciat  der  Reichsstadt  Ulm  und  durch  Diplom  von  1714  erhielt, 
wie  angegeben,  die  Familie  das  in  früheren  Urkunden  nicht  enthaltene 
Prädicat:  von.  Hans  Eitels  Enkel,  Marx  Tobias,  gest.  1737,  ein  Sohn 
des  1691  als  Senator  gestorbenen  Albrecht  Daniel,  zog  1715  nach  dem 
von  ihm  erworbenen  Gute  Kleinglattbach  im  württemb.  Oberamte  Vach- 
ingen,  wodurch  sich  der  ältere  Zweig  nach  und  nach  von  dem  jüngeren 
ganz  absonderte.  Marx  Tobias  starb  1737  als  Hauptmann  mit  Hinter- 
lassung eines  einzigen  Sohnes,  Marx  Ernst,  welcher  der  nächste  Stamm- 
vater aller  späteren  Familienglieder  der  älteren  Linie  wurde.  Derselbe 
Hess  auch  zuerst  die  Endsylbe  des  Familiennamens  weg  und  schrieb  sich 
Neubronn  v.  Eisenburg,  selbst  auch  nachdem  das  Rittergut  Eisenburg 
längst  schon  in  andere  Hand  übergegangen  und  die  Familie  aus  dem 
ritterschaftlichen  Verbände  getreten  war.  Marx  Enist  sturb  1786  als 
h.  württemb.  Oberst  und  war  vermählt  mit  Wilhelmine  Friederike  Stett- 
ner  v.  Grabenhof  und  hatte  aus  dieser  Ehe  fünf  Söhne  und  zwei  Töchter. 
Von  den  Söhnen  war  Franz  Maximilian,  gest.  1809,  k.  württ.  General- 
lieutcnant  und  einer  der  verdienstvollsten  Officiere  der  württ.  Armee ; 
Carl  Wilhelm  st<arb  1833  als  k.  württ.  Kammerh.  und  Oberforstmeister 
und  hatte,  s.  unten,  den  Stamm  fortgesetzt;  Ernst  Friedrich  starb  1823 
als  grossh.  bad.  Oberst;  Ludwig  August,  geb.  1772  lebte  noch  um  1844 
als  Oberforstmeister  in  Baden  und  Alexander  Eberhard,  geb.  1778  starb 
1837  als  k.  württ.  Oberforstmeister  in  Kirchheim,  ohne  leibliche  Erben 
zu  hinterlassen.  Der  oben  genannte  Oberstforstmeister  Carl  Wilhelm 
V.  N.  war  vermählt  mit  P]va  Sophie  Freiin  v.  Te«sin,  geb.  1782  und 
verm.  1804.  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  TöcJitem:  Sophie,  geb.  1807, 


—     481     — 

Wilhelmine,  geb.  1810  und  Luise,  preb.  1813.  ein  Sohn  entspross:  Franz 
V.  N..  welcher  k.  württ.  Cavalerie-Officior  wurde.  —  Aus  der  jüngeren 
Linie,  welche  sich  Neubronner  schrieb  und  schreibt,  erwarb  sich  nament- 
lich mannichfaltige  Verdienste  um  seine  Vaterstadt  der  Stadt- Ammann 
Marcus  Tobias  der  Aeltere,  welchen  der  Magistrat  mit  mehreren  diplo- 
matischen Sendungen  betraute.  Der  Enkel  desselben,  Franz  Daniel,  geb. 
1700  und  gest.. 1766,  war  Bürgermeistor  und  spjiter  Rathsillterer.  Der 
Sohn  desselben,  Carl  Friedrich,  geb.  1733  und  gest.  1804,  war  Bürger- 
meister und  später  Präses  des  ganzen  Maj^istrats  zu  Ulm.  Von  ihm  und 
seiner  Gemahlin,  Maria  Justina  Freiin  v.  Welser,  gest.  1814,  stammen 
die  späteren  Glieder  der  Jüngern  Linie.  Von  denselben  erlangte  Carl 
Felician  v.  Neubronner  1815  durch  den  von  ihm  erworbenen  Antheil 
an  der  vormals  reichsunmittelbaren  Herrschaft  Balzheim  Aufnahme  unter 
den  ritterschaftlichen  Adel  des  Kgi*.  Württemberg  auch  brachte  diese 
liinie  noch  verschiedene  Hofgüter,  Feldlehen  und  Gülten  an  sich  und 
sass  auch  in  Bayern  auf  einem  Schlösschen  bei  Iletzschwang  im  L.  6. 
Günzburg.  Der  ebengenannte  Carl  Felician  v.  N.,  geb.  1770  und  gest. 
1838,  war  mit  Regina  Barbara  Wagenseil,  gest  1820,  vermählt  und 
aus  dieser  Ehe  entsprossten  zwei  Söhne:  Carl.  geb.  1809  und  Rudolph, 
geb.  1813,  von  welchen  Ersterer  1844  Justiz-Referendar  zu  Ulm,  Letz- 
terer Gerichtsactuar  daselbst  war.  Von  den  Geschwistern  des  Carl  Fe- 
lician V.  X.  lebte  zur  genannten  Zeit  Friedrich  v.  N.,  geb.  1775,  k. 
württ.  Oberlieut.  a.  1).,  seit  1832  Wittwer  von  Friederike  v.  Renz  zu 
Ulm  und  Franz  v.  N.,  geb.  1779,  vonnal.  kurbayer.  Stadtgerichts- 
Assessor  zu  Holzschwang  in  Bayern. 

r.  Lanij,  S.  458.  —  Catt,  Adclsbiich  den  Kpr.  Wurtninh.  S.  277— ?•<  u.  8.  452  u.  M.  - 
Geneal.  Taichfiib.  d.  deutschen  Adi'ls,  Jalirt!.  ISIS.  -  Sie.buAicher,  \.  21'*:  l>io  Ncwprniier, 
nliniürlu'i  t'hrbnrej»  ttesriileclit.  —  W.  B.  cl.  Kgr  Bayern,  V||.  4*5.  —  VV.  B.  d.  Kgr.  WurU. 
Nr.  214  u.  2lf.  n.  8.  52.  —  Knf.$chke,  I.  S.  30S  u.  HÖH:  v.   Neubrouii-Rlscnhurg. 

Neubronner,  Rittep.  Adels-  und  Ritterstand  des  Kgr.  Bayern. 
Diplom  vom  5.  Aug.  180.5  für  Matthias  Philipp  Neubronner,  k.  bayer. 
Landwehr-Major  und  Grosshändler  in  Kempten.  Derselbe,  geb.  1757, 
stammte  aus  dem  alten ,  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  ulmer 
Patriciergeschlechte. 

r.   Lang,  8.  45S. 

Neiding,  Freiheri-en.  Erbländ.-österr.  Freiherrnst4ind.  Diplom 
von  1653  für  Wolf  Friedrich  v.  Neiding,  kaiserl.  Oberstlieutenant. 

Hniidschriftl.  Notiz. 

Neudorif  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Gold  ein  an 
die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  schwarzer  Adler  und  links 
in  Schwarz  zwei  goldene  Sparren ,  begleitet  von  drei  goldenen  Sternen, 
oben  zwei  neben  einander  und  unten  einer).  Ein  froher  zu  dem  schle- 
sischen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  der  mag- 
deburgischen Familie  v.  NeuendorflF  oder  Neudorif,  oder  anderen  Ge- 
schlechtern mit  ühnlichen  Namen.  Dasselbe  erhielt  vom  K.  Maximilian  L 
in  der  ersten  Hälfte  dos  16.  Jahrh.  den  Adel,  welcher  später  vom  K. 
Carl  V.  bestMigt  wurde  und  sass  zu  Mertzdorff,  Pielau ,  *  Sanditz 
und  Renftenberg.  Nach  Sinapius  lebte  bereits  1601  im  Breslauischen 
Joachim  v.  Neudorflf  und  stand  im  Rufe  der  Gelehrsamkeit;  Joseph 

Knttehktt  Deutoch.  AüeU-Lex.    VI.  31 


—     482     — 

V.  Neudoi-ff  und  Mertzdorff  auf  Pielau ,  Sanditz  nnd  Senftenberg  starb 
1665  im  69.  Lebensjahre  als  königl.  Oberamtsrath  in  Schlesien  und 
Heinrich  Wenzel  v.  N.  und  Mertzdorff,  fürstl.  auerspergischer  Rath  zu 
Münsterberg  und  Deputirter  ad  Conventus  publicos  in  Breslau  ,  lebte 
noch  zu  Ausgange  des  17.  Jahrhunderts,  auch  gehörte  zu  dieser  Fa- 
milie wohl  zweifelsohne  Joseph  v.  Neudorff ,  welcher  durch  Diplom  vom 
9.  Aug,  1659  in  den  alten  böhnjischen  Ritterstand  erhoben  wurde.  — 
Nach  dem  Stiche  eines  sehr  schön  gearbeiteten  Petschaftes  mit  dem 
Wappen  der  Familie ,  von  welchem  sich  Lackabdrücke  in  grösseren  Sie- 
gelsauunlungen  finden ,  zu  urtheilen ,  blühte  der  Stamm^  noch  in  der 
zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Sinapius,    II.    8.  h34.  -   Gaufie.  II-  8.  785.  —   Zedier,   XXIV.  8.  46.  —  Freih.  r.   L*rf<- 
hur,  II.  S.  144.  —  Siehmacher,  III.  94. 

NeudorflF.  Stei ermärkisches  Adelsgeschlecht,  welches  auf  dem 
gleichnamigen  Schlosse  bei  Wilden  gesessen  war. 

Schmuts.  in.  S.  22. 

Nenendorff,  Neudorff,  Neundorif.  Altes  Adelsgeschlecht  im  Her- 
zogthume  Magdeburg ,  welches  schon  in  der  ersten  Hälfte  des  12.  Jahrh. 
vorgekommen  sein  soll.  Hans  N,  tritt  urkundlich  als  Zeuge'  in  einem 
Diplome  auf,  welches  Siegfried  Graf  zu  Anhalt  1275  dem  Stifte  Nien- 
burg wegen  einer  Schenkung  ausstellte;  Ludwig  v.  N.  wurde  1324  von 
dem  Domcapitel  zu  Halberstadt  zum  Bischöfe  gewählt,  musste  aber  dem 
Herzoge  Albert  zu  Braunschweig  weichen ;  ein  anderer  Ludwig  v.  N. 
besass  1399  das  Schloss  Plote  und  fiel  nebst  Anderen  in  die  Mark  Bran- 
denburg ein ,  wurde  gefangen  und  musste  tausend  Schock  böhmische 
Groschen  als  Lösegold  zahlen,  und  Matthias  Benedictus  v.  N.  war  1660 
Domdcchant.  Ein  Baron  v.  Neudorff  starb  1720  zu  Berlin  als  Minister 
des  Fürsten  zu  Nassau  -  Siegen  und  1722  erstach  ein  k.  preuss.  Major 
V.  Neundorff  seinen  Bruder,  k.  preuss.  Rittmeister,  in  einem  Streite 
über  die  Verlassenschaft  des  dritten  Bruders  Ob  Letztere  zu  der  alten, 
hier  in  Rede  stehenden  magdeburgischeii  Familie  dieses  Namens  gehört 
haben,  muss  dahin  gestellt  bleiben. 

Anyflujt,    Mark.   Chronik,  jS.    1S2.  —   Gaufic,    I.  S.   1477  und  78.  —   Zedier,   XXIV.  8.  71. 

Neuendorf  (Schild  durch  eine  aufsteigende,  gebogene  Spitze  ge- 
theilt:  dreifeldrig;  1.,  rechts  oben,  in  Silber  ein  halber ,  schwarzer, 
preussischer  Adler ;  2. ,  links  oben ,  in  Roth  ein  schräglinks  gestellter, 
goldener  Anker  und  3.,  unten  in  der  Spitze,  eine  Dorflandschaft).  Adels- 
stand des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  9.  März  1738  für  Heinrich 
Adam  Neuendorf,  k.  preuss.  Geh.  Kriegs-  und  Domänenrath  und  Prä- 
sidenten des  Magistrats  -  Collegii  zu  Berlin.  —  Ueber  das  Fortblühen 
des  Geschlechts  fehlen  genaue  Nachrichten.  Die  weibliche  Linie  wurde 
fortgesetzt,  denn  ein  in  Sammlungen  bekanntes  Allianzsiegel  zeigt  rechts 
das  Wapi)en  der  Familie  v.  Würthen.  links  das  der  Familie  v.  NeuendoK. 

Freth.   ».   Udebur,  II.  8.   144.  —   W-B.  d.  preuss.  Klonarcliie,  IV.  U. 

Neuenin;s:en ,  s,  N  e  u  n  e  c  k. 

Ne\ißnstein,  auch  Freiherren  (in  Schwarz  ein  fünfspei chiges,  gol- 
denes Rad).  Altes,  ursprünglich  schweizerisches  Adelsgeschlecht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Canton  Basel,  welches  später  zu  dem 


—     483     — 

scliwäbischen  und  fränkischen  Adel  gehcirte.  Das  Stammschloss  ging 
1411  mit  den  Gütern  Blauenstein  und  Fürstenstein  verloren ,  als  Ru- 
dolph Y.  Neuenstein  mit  Heinrich  zu  Jlhein  die  Herzöge  von  Oesterreich 
mit  Krieg  überzog,  nachdem  er  für  die  im  Baseler  Kriege  erlittenen 
Verluste  keine  Entschädigung  erhalten  konnte,  worauf  er  sich  in  Schwa- 
ben niederliess,  die  Güter  Oberkirch.  Vernach,  Rodeck,  Hubacker  u.  s.  w. 
an  sich  brachte  und  den  Stamm  fortsetzte.  Von  seinen  Nachkommen 
waren  Jacob  Heinrich  und  Hermann  Dietrich  1693  Directoren  der 
schwäbischen  Bitterschaft  am  Neckar.  Der  Stamm  blühte  noch  im  acht- 
zehnten Jahrhundert  in  Baden  und  wird  auch  noch  von  Gast  genannt 

Spttnffrnb^srg,  Adelsjtp.  II.  8.  411*.  —  ßueelini.  St«'iniii.  j:irm.  I.  8.  87»».  -  Slump/,  schvrcit. 
Chp.nik.  Lib.  XII.,  cap.  36.  -  Oanfke.  I.  S.  147 ^  u.  7H.  -  Z^M^'r,  XXIV.  8.  73.  —  Bieder- 
wann,  C«iit.  OtteiiwHid.  —  Gmt ,  Ail^ldb.  d.  Urn.sshrr«.  Baden:  Abth.  i.  -  Siebmacher,  I. 
194:  V.  Nenensteiii  Elsa^sisch.  —  Tijrvff,  11.  Tab.  S.  Nr.  I.:  F.  Hii.  v.  NcueiHtfiii  •  Hu- 
hacher  (wie  Siehinachcr,  I.  Il4t)  u.  Nr.  .':  F.-Hn.  v.  Nciiensteiu- Uodcck  (ein  anderer  Helm» 
Hchmuck). 

Neuerbarg.  Altes,  früher  in  den  Rheinlauden  begütertes  Ge- 
schlecht, welches  namentlich  mit  den  Grafen  v.  Wied  die  Lehen  der 
Burg  Beichenstein  besass. 

N.    l'r.    \.-L.   III.  8.  459. 

Neaif,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1713 
für  Joseph  Neuff,  k.  k.  Rath  und  Geh.  Chiflfre-Secretair,  mit  dem  Prft- 
dicate :  Edler  v.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Carl  Edler  v.  Neuff 
war  um  185  6  Oberlieutenant  im  k.  k.  40.  Infanterieregimente  und  jetzt 
lebt  in  Wien  Carl  Edler  v.  N. ,  k.  k.  pens.  Oberarzt. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Erg  -Bd.  H.   I8'2.  —    Handfchriftl.  Nollx. 

Neuffer.  Adelsstand  des  Kgr.  Württemberg.  Diplom  vom  1.  Jan. 
1806  für  den  k.  württemb.  Hauptm.  Neuffer  in  Stuttgart.  Derselbe  ist 
später  als  General  ohne  Nachfolger  gestorben  und  hatte  in  seinem  Testa- 
mente befohlen ,  dass  seine  Erben  um  den  Adel  nachsuchen  sollten. 

Stuttgarter  Hofxeitung  |KOf>,  Ni.  1'  und   Hand«(  hriftl.  NotU. 

Nenffville,  Nenfville,  auch  Freiherren.  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  29.  März  1753  für  Johann  David  Neuffville,  Banquier  zu 
Frankfurt  a.  M..  Derselbe ,  aus  einem  alten ,  aus  Antorf  in  den  Nie- 
derlanden in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten  1580  nach  Frankfurt  a.  M. 
eingewanderten  Geschlechte  stimmend,  welches  sich  früher  de  Neuff- 
ville schrieb ,  setzte  in  der  Ehe  mit  Caroline  Gertraude  Gohtard  den 
Stamm  fort.  Von  den  Nachkommen  desselben  vermählte  sich  Peter 
Friedrich  v..N.,  geb.  1726  und  gest.  1762,  k.  preuss.  Hofrath,  mit 
Maria  Madalaine  v.  Malapert,  geb.  1736  und  gest.  1758,  der  Letzten 
ihres  alten ,  ebenfalls  aus  den  Niederlanden  nach  Frankfurt  a.  M.  ein- 
gewanderten Geschlechts  und  der  aus  dieser  Ehe  stammende  Sohn: 
Friedrich  Wilhelm  v.  N. ,  geb.  1755  unb  gest.  1818,  vereinigte,  laut. 
restaments  seines  Grossvaters  mütterlicher  Seite,  1766  mit  seinem  an- 
gestammten JNamen  und  Wappen  Namen  und  Wappen  der  Familie  Ma- 
lapert ,  erliielt  später  den  Reichsfreiherrnstand  und  setzte  den  Stamm 
fort.  S.  den  Artikel:  Malapert,  genannt  Neufville,  Freiherren,  Bd.  VI. 
S.  90.  —  Von  den  weiteren  Nachkommen  des  Johann  David  v.  N.  starb 
Johann  Anton  v.  N.,  fürstl.  oran.- nassauischer  Ober-Forstmeister  und 
vermählt  mit  Susanna  v.  Riese,  1819  zu  Bonn,  wo  seine  Nachkommen 

31* 


—     484     — 

sich  ansässig  gemacht  hahon.  Nach  Froih.  v,  Lrdohiir  ist  aucli  der  Frei- 
herrnstand in  die  Familie  gekommen  und  zwar  in  der  Person  des  Dr. 
Johann  Christ,  v.  NeiiiVille. 

Mey^rle  v.  Mühlfeld,  Kr«. -IUI.  S.  ;<S7.  —  Freih.  r.  L^.debur,  II.  S.  14-1.  —  Suppl.  xu 
SIebm.  VV.-B.  X.  22.  -  W  -R.  d.  ptniss  lihoiuprov.  .  II.  Tab.  36.  Nr.  7'.'  ii  K.  H.'<  n.  144.  - 
c.  Hffnei-,  iiassauscher  Adel,  Tüb.  S  u.  S.  S.    -    Kneschke,  III.  S.  32i»  u.  :<(). 

Neugarten  v.  Gartenberg,  auch  Freiherren.  Reichsadels-  und 
Ritter-  und  Freiherrnstand.  Adels-  und  Ritterdiplom  von  1753  für 
Peter  Nicolaus  Neugarten,  k.  poln.  und  kursächs.  General-Bergcom- 
missar,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Gartenberg,  und  Freiherrndiplora  vom 
19.  Juni  1758  für  Demselben.  Der  Genannte  wurde  später  in  Polen 
naturalisirt  und  schrieb  sich  dann:  Freih.  v.  Gartenberg -Sadogorsky. 
Dass  der  Mannsstamm  fortgesetzt  worden  sei,  ist  nicht  aufzufinden, 
wohl  aber  ist  durch  die  Stammtafel  der  grätlichen  Familie  Fritsch  be- 
kannt, dass  Charlotte  Freiin  v.  Gartenberg  -  Sadogorska  die  Gemahlin 
des  1790  in  den  Grafenstand  erhobenen  und  1812  verstorbenen  Carl 
Abraham  Grafen  v.  Fritsch  war ,  s.  Bd.  III.  S.  367. 

Handschriftl.  Notiiien.  —  Suppl.  7.11  8iobm. .    W.-B.  III.  5.  -   Tytoff,  II.  S.  97. 

Neugebauer,  auch  Freiherren.  Erbländ. -Osten*.  Freihermstand. 
Diplom  vom  14.  Jan.  1 764  für  Franz  Ludwig  v.  Neugebauer,  k.  k.  Oberst- 
Wachtmeister  und  Flügel- Adjutanten.  Der  Empfänger  des  Diploms 
stammte  aus  einer  ursprünglich  schwedischen  Familie.  Jürgen  Neuge- 
bauer kam  als  k.  schwedischer  Hauptmann  im  30jährigen  Kriege  mit 
König  Gustav  Adolph  nach  Deutschland  und  blieb  1631  im  Treffen  bei 
Breitenfeld.  Einer  seiner  Söhne ,  Johann,  den  die  Gefangenschaft  nach 
Schlesien  brachte ,  nahm ,  zur  römisch-katholischen  Lehre  übergetreten, 
in  der  k.  k.  Armee  im  Sachsen -lauenb.  Cürassierregimente  Dienste,  er- 
langte 13.  Octbr.  1640  vom  K.  Ferdinand  III.  die  Bestätigung  seiner 
altadeligen  Abkunft,  vermählte  sich  mit  Catharina  v.  Falkenhain  a.  d. 
H.  Geichau  und  wurde  Stifter  des  schlesischen  Zweiges  der  v.  Neuge- 
bauer, deren  übrige  Zweige  noch  in  6'chweden  im  Adelsstande  fort- 
blühten. —  Der  Sohn  des  Johann  v.  N.:  Franz  Johannes  v.  N.,  war  mit 
Anna  Maria  v.  Finoni  vermählt  und  sein  Enkel ,  Franz  Anton  v.  N., 
k.  k.  Zollamts -Director  in  Schlesien,  mit  Anna  Maria  v.  Bruchmann. 
Aus  der  Ehe  des  Letzteren  entspross  der  obengenannte  Freih.  Franz 
Ludwig ,  welcher  als  k.  k.  Feldmarsch. -Lieut. ,  Inhaber  eines  Infantene- 
regiments  und  commandir.  General  in  Inner -Oesterreich^  1808  starb 
und,  vermählt  mit  Maria  Walburga  Herrin  v.  Stabenberg  zu  Ober- 
Kapfenberg,  verw.  Grl.  Sieger  v.  Hirschberg,  neben  einer  Tochter, 
Freiin  Theresia,  geb.  1777,  zwei  Söhne  hinterliess,  die  Freiherren: 
Franz  und  Caspar.  Freih.  Franz,  geb.  1777  und  gest.  1830,  k.  k.  Käm- 
merer und  Generalmajor,  hatte  sich  1803  mit  Theresia  Freiin  Burg- 
hardt  v.  der  Klee,  geb.  1776,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  entspross- 
ten,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Maria  Theresia,  geb.  1777,  vier 
Söhne,  die  Freiherren :  Ludwig,  geb.  1805,  Ignaz,  geb.  1806,  Carl, 
geb.  1808,  k.  k.  Landesgerichts-Rath,  verm.  mit  Theresia  Heufler 
v.  Rasen,  und  Albert,  k.  k.  Oberlieutenaut.  —  Freih.  Caspar,  geb. 
1780  und  gest.  1849,  k.  k.  Kämm,  und  Oberst  a.  D.,  hat  aus  der  Ehe 


—     485     — 

mit  Juliana  Grt'.  v.  Lodron-Laterano  zwei  Töchter  hinterlassen:  Grf. 
Julie,  geb.  1809,  verm.  mit  dem  Grafen  Albani  und  Grf  Euphrosyne, 
geb.  1811. 

Merjfrlf  V.  MühlfeUi,  S.  Zhh  n.  Krg.-Bd.  8.  S2.  -  Goiu-al.  Tasrl,.,,!..  .1.  fuMherrl.  Ilüii- 
s'T,  1S4'.),  S.  29G  II.  13^5  S.  «Ol.  —  W.-B,  d.  österr.  Moiiarchio ,  X\  I.  .'7.  -  Kn^-nchle.  III 
S.  330. 

Neiihaeaser,  Nenhaaser  auf  Holzmiihle,  Neuhaiiser.  Schlcsi- 
sches ,  früher  in  den  Fürstenthtimeni  Schweidnitz  und  Jauer  gesessenes 
Adclsgeschlecht. 

Shtapius,  II.  S.  834.  —    Freih.  v.  Ledehur,  II.  8.   144. 

Nenhanser,  Edle.  Erblilnd. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1830 
für  Franz  Neuhauser,  Oberstlicutenant  im  k.  k.  Ingenieur-Corps,  mit 
dein  Prädicate:  Edle  v.  —  Der  Stamm  blühte  fort:  Franz  Edler  v.  Neu- 
hauser, k.  k.  Major,  warum  1858  Commandant  des  10.  Genie- Batail- 
lons und  Hermann  Edler  v.  N.,  k.  k.  Rittmeister  1.  Classe,  stand  im 
Adjutanten-Corps.  In  neuester  Zeit  lebte  in  Wien  Barbara  verw.  Oberst 
Edle  V.  N. 

Megerle  v.  Müht/^ld ,  Erg.-Bd.  S.  3S8. 

Nenhanss-Cormons,  s.  Nayhauss-Cormons,  Grafen,  S.  453. 

Neuhauss,  Freiherren  { Schild  geviert :  1  u.  4  unter  einem  rothen 
Feldeshaupte  von  Silber  und  Schwarz  schräglinks  getheilt,  ohne  Bild 
und  2  u.  3  in  Silber  auf  einem  Dreiberge  ein  rechtsgekehrter ,  golden 
gekrönter,  schwarzer  Vogel,  im  Schnabel  einen  goldenen  Ring  haltend). 
Altes ,  tiroler  Herrenstandsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stamm- 
schlosse oberhalb  Terlon ,  aus  welchem  zuerst  Randoldus  v.  Neuhauss 
vorkommt,  welcher  als  Rath  und  Zeuge  des  Grafen  Albrechts  v.  Tyrol 
1241  auftritt  Siegmund  v.  N.  lebte  noch  um  1442.  Ob  er  Nach- 
kommen hinterlassen ,  konnte  Gr.  v.  Brandis  nicht  angeben.  • 

O'r.  r.  Branrli.H,  Tiroler  Ehren  -  Kr«iit7.l.  11.  S.  T-*.  —  Gauhf,  I.  S.  147».  —  Shebmncher, 
I.  4y  :  V.  Nciihaiis  ,    K."iriitii(risch. 

Neuhauss,  Neuhaus-Greiffenfels ,  Freiherren  (Schild  geviert 
mit  Mittelschilde.  Mittelschild  quer-  und  oben  schräglinks  getheilt  von 
Roth  und  Silber  und  unten  Schwarz,  ohne  Bild.  1  u.  4  ein  rechtsse- 
hoiider  schwarzer  Adler  und  2  u.  3  ganz  wie  der  Mittelschild).  Altes, 
kärntiier  Herrenstandsgeschlecht,  welches  sich  nach  dem  Schlosse  Greif- 
fenfels  nannte  und,  der  Aehnlichkeit  der  Wappen  nach,  wohl  eines 
Stammes  mit  der  im  vorstehenden  Artikel  aufgeführten  Familie  war. 
Dasselbe  kam  später  nach  Bayern ,  auch  sollen  von  ihm  die  Freiherren 
V.  Neuliauss  in  der  Grafschaft  Görz,  welche  Bucelini  aus  Franken  herler- 
tet,  abstammen.  —  Joseph  v.  N.  zu  Greiflfenfels  war  in  der  ersten  Hälfte 
des  17.  Jahrhunderts  kaiserlicher  Rath,  Kämmerer  und  Landeshaupt- 
mann in  Görz  und  der  Sohn  desselben,  Darius  v.  N. ,  kommt  um  1660 
als  kaiserl.  Oberst  vor.  —  Nach  Bayern  soll  nach  Einigen  zuerst  Hil- 
polt  Freiherr  v.  Neuhauss -Greiflfenfels  gekommen  und  1587  fürstlich 
bayerischer  Kämmerer  geworden  sein,  doch  nimmt  Bucelini  an,  dass 
der  Stamm  schon  1280  in  Bayern  geblülit  habe.  Hilpolt's  Sohn,  Jo- 
hann Wolfgang,  starb  1651  als  kurbayer.  Kämmerer  und  Pfleger  za 
Neumark  und  von  demselben  stammte  Franz  v.  Neuhauss  zu  Greiff^i» 


—     486     — 

fels  und  Ehrenhaus,  welcher  als  kurbaycnscher  Geh.-Rath,  Kämmerer 
und  Vicedom  zu  Landshut  16^^2  starb  und  drei  Söhne  hintcrliess.  Die-  ' 
selben  waren:  Ferdinand  Maria  Franz,  knrbayor.  w.  Geh.-Rath  und 
Ober  -  Kämmerer ,  von  welchem  zwei  Söhne  entsprossten  :  Franz,  kur- 
bayerischcr  Kämmerer  und  Ilofrath ,  und  Joseph  ,  kurbayer.  Kämmerer 
und  ftirstl.  freisingischer  Oberstallmeister,  welche  Beide  noch  1740 
lebten;  Johann  Wolflfgang  Ignaz,  j^est.  1729  in  hohem  Alter,  Admini- 
strator des  Domcapitols  zu  Regensburg ,  Hof-  und  Kammerpräsident, 
Domdechant,  kurcöln.  Geh.-Rath  und  bevoUmächt.  Gesandter  auf  dem 
Reichstage  und  Maximilian  Emanuel,  Domherr  zu  Freisingen.  —  Spä- 
ter ist  der  Stamm  erloschen. 

Seifert,  Bc«chieib.  der  v.  NeuhaiHs.    Ucn-iisburü,    170-^  u.  desselben  Ahiieninf^ln .  II.  4J. 
—   (iauhe.  8.    14>0  u.  HSl.  —   /.fdler,  XXIV.  S.   isl.  —  Stip|.l.  i-.u  Siibm. ,  W.-B.   \\.   14. 

Neuhauss,  Nenhauss  zu  Hertenstein  und  Rieting,  Freiherren 

(Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  rothcn  Mittelschilde  zwei  ge- 
kreuzte, goldene  Rechen.  1  u.  4  in  Silber  ein  eisenfarbiges,  vierecki- 
ges Thürschloss,  an  den  Ecken  wie  ein  Kleeblatt  ausgeschnitten  und 
2  u.  3  ebenfalls  in  Silber  drei,  1  u.  2 ,  an  den  Stielen  zusammenhän- 
gende ,  oben  spitzige ,  grüne  Blätter ,  das  obere  aufrecht  gestellt ,  die 
beiden  unteren  seitlich  gestürzt).  -  Oesterreichisches  Herrenstandsge- 
schlccht,  welches  nach  Spener  aus  Bayern,  und  zwar  aus  dem  Hause 
Rietingen,  nach  Anderen  aber  aus  Schweden  stammen  soll.  Dasselbe 
erwarb  nach  der  Mitte  des  10.  Jahrb.  in  Nieder- Oesterreich  das  Gut 
Prinzendorff  und  in  Ober -Oesterreich  Stadelkirchen,  Blumau  und  an- 
dere Güter.  Gr.  v.  Wurmbrand  führt  mehrere  Sprossen  des  Stammes 
seit  Anfange  des  15.  Jahrh  an,  später,  gegen  Ausgang  des  17.  Jahrb., 
ist  das  Geschlecht  erloschen,  worauf  wegen  des^ Schlosses  Nenhauss  auf 
der  Fildeni  in  Ober-Oesterreich,  welches  ein  Mannslehn  gewesen,  zwi- 
schen den  Freiherrren  v.  Neuhausen  in  Schwaben  ,  als  nächsten  Lehns- 
verwandten ,  und  zwischen  der  oberösterreichisclien  Regierung  ein  Streit 
entstand,  welcher  nach  Lünig  1704  mittelst  Recesses  beigelegt  wurde. 

Spener,  Hist«.r.   Ii)«>ign.,  lih.   l\.  c.   59.  —    Lünig,    Heith«-  Airhjv,    Vnr\.    .spfiinl.    Coiitin. 
III.  >.  4is.  —  Ca.lf,   I.  s.    I4J^0  n.  81.  —  Siehtimciirr ,  I    .U :   H.  v.  .Neuliniis.  Üoslerrc  i(  liis«  li. 

Nenhauss,  Nenhanss  v.  Carstberj^  in  Krain,  Freiherren  (Schild 
geviert ;  1  u.  4  in  Silber  ein  von  Roth  und  Schwarz  in  drei  oder  vier 
Reihen  schrägrechts  gerauteter  Balken  und  2  u.  3  in  Roth  ein  geschlos- 
sener, die  Sachsen  einwärts  kehrender,  silberner  Adlersflng,  mit  dem 
gerauteten  Balken  des  1.  u.  4.  Feldes  schräglinks  belegt).  Altes,  krai- 
ner  Herrenstnndsgeschlecht,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  den 
Herren  v.  Tschernembel  u.  v.  Eckenstein.  Dasselbe  stanmite  nach  Val- 
vasor  von  den  italienischen  Herren  Borsa  di  Argento  her  und  nannte 
sich  früher  nach  dem  Schlosse  Carstberg,  spiiter  aber  nach  dem  1 1  Mei- 
len von  Laybach  gelegenen  Schlosse  Neuhauss,  welches  die  Familie 
1313  erbaute. 

fr'«////",   I.  .s.    147!).  -    Sirbmachrr,  IV.   !> :   Froib.rr  v.   NeuhHUs. 

Nenhauss,  Nenhaus,  Freiherren  in  Schwaben  (in  Silber  ein  «iop- 
pelt  geschweifter ,  rother  Löwe,  welcher  auf  einer  gebogenen  ,  grünen 
Stange  aufwärt«  schreitet).    Altes ,  schwäbisches  Rittergeschlecht ,  wel- 


—     487     — 

ches  Bucelinus,  die  Stiimnireihe  mit  Hm-tiiold  uin  115:5  hogiiiiieiid,  auf 
drei  Tafeln  hespriclit.  Von  Hortholds  Naclikonnnen  waren  Kinige  des 
deutschen  Ordens  Ritter  und  Comthure  und  Willielni ,  Herr  auf  Eusin- 
gen,  J.  U.  D.  und  fürstl.  württenib.  Hofraeister,  lebte  um  1560.  Der 
Stamm  blühte  fort  und  noch  in  die  erste  Ilillfte  des  18.  Jahrh.  hinein. 

Hucetini,  V.  II.  lturKcrin<>iHter.  vom  «chwnli.  Keirhtnilol .  Index.  —  Hauhf,  I  S.  llhl. 
—  Siffunucher.  I.   112:  v.  Nfiitiaiis«'ii .  .««chwiibiHch. 

Neahau8s,  Nenhans,  Nenenhaus,  Freiherren  (in  Silber  eine 
rothe  Rose  mit  goldenem  Kelche).  Altes,  böhmisches  Ilerrenstandsi^e- 
schlecht,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  dem  von  den  Grafen  v.  Or- 
sini  in  Italien  stammenden  gräflichen  und  fürstlichen  Hause  Rosenberg. 
Hasselbe  nahm  von  der  im  Prager  Kreise  gelegenen  Stadt  Neuhaus  den 
Namen  an,  besass  schon  im  13.  Jahrh.  reichsfreie  Güter  und  unterschrieb 
mit  den  damaligen  Reichsgrafen  die  Reichsabschiede.  —  Von  Hein- 
rich V.  Neuhauss ,  oberstem  Kümmerer  in  Böhmen .  stammte  aus  der 
Khe  mit  einer  Herzogin  von  Münsterberg :  Adam  v.  N. ,  oberster  Canz- 
1er  in  Böhmen ;  Mainhard  v.  N.  wurde  nach  dem  Tode  des  Königs  Al- 
bert Reichs -Gouverneur  in  Böhmen,  war  ein  heftiger  Feind  der  Ilns- 
siten  und  starb  um  1449  ,  wie  man  vermutliete.  an  (Jift,  und  Joachim 
V.  N.,  oberster  Ganzler  in  Böhmen,  wirkte  15()5  in  Wieu  einen  harten 
I^efehl  wider  die  böhmischen  Brüder  aus,  worauf  er  auf  der  Rückreise  in 
der  Donau  ertrank.  DerKnkel  des  Letzteren ,  Ulricus  Joachim,  Burg- 
graf zu  Carlstein,  schloss  1()04  den  Stamm  des  alten  Geschlechts:  die 
(Jüter  kamen  an  das  ihm  von  mütterlicher  Seite  nahe  verwandte  Haus 
Slavata. 

(ianhf.    I.   S.    I  |sl    u.  I»-.*:  iiurli  N|mii.  r. 

Neuhauss,  Nienhnsen,  Nienhns,  Nieiihaiisen.  Altes,  westphä- 
lisches.  noch  zu  Ende  des  1  7.  Jahrh.  blühendss  Adelsgesdüecht.  Fried- 
rich und  Wilhelm  v.  Nienhus  waren  ir>87  Domherren  zu  Hildesheim 
und  Georg  v.  und  zu  Nienhausen  noch  KiDS  Domherr  zu  Paderborn. 

(hiiihf,  I.  s.  \\s:\. 

Neuhauss,  Neuhaus  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein  rothes, 
steinernes  Haus  auf  rothe m ,  steinernem  Grunde  und  1  u.  3  in  Blau 
ein  goldener,  rechts  sich  kehrender,  doppelt  geschweifter  Löwe).  Adels- 
stand des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  30.  Aug.  (.Mai)  1814  für  den 
Premier -Capitain  des  Garde- Jägerbataillons  Heinrich  August  Leopold 
Neuhauss,  wegen  treuer  Dienste  für  den  Staat  und  das  königliche  Haus. 
Derselbe  stand  mit  seinem  alteren  Bruder  1S()(>  in  der  westphülischeu 
Füselier- Brigade.  Letzterer  war  1828  Capitain  im  28.  Infanteriere- 
gimente, Krsterer  war  1819  Major  im  35.  Infanterieregimente,  wurde 
1820  als  Oberstlieutenant  pensionirt  und  zog.  vermählt  mit  Sophie  (}rf. 
V.  Burghaus,  auf  sein  (xut  Hünern  im  Kr.  Wohlau,  welches  ihm  noch 
1857,  nach  Bauer,  zustand. 

N  l'r.  A^.-h.  ,  IM  .^.  4(0  ii.  V.  .-<.  314  u.  4'<.  —  Frfih.  c  I  t.ititir,  11.  S.  I4*.  W.-H. 
.1.  prcuss.  Momiphi«.-,  IV.  11.  -  />o/^.^  .illg.  W.-U..  I.  .Nr.  '»Ü  n.  S  111.  --  Hur^r.!  kr,  I. 
S.  M)'.^   II.    ''.lO. 

Neuhoff,  genannt  Ley,  auch  Freiherren  (in  Blau  eine  silberne, 
in  die  Höhe  stehende  Kette  von  vier  Ringen  oder  (iliedern.  Die  beiden 
äusseren  sind  rund  und  offen,  also  halbe  Ringe,  die  beiden  mittelsten 


—     488     — 

viereckij^  und  durch  ein  schniales  Heft  miteinander  verbunden).  Reichs- 
adels- un<l  Freiherrnstand.  Adclsdiplom  von  1494  für  Hermaon  Neu- 
hoff, genannt  Ley  und  Freiherrndiplom  um  1675  für  Johann  Georg 
V.  N. ,  genannt  Ley,  fürst hischötl.  bamherg.  Geh.-Rath  und  für  den  Bru- 
der desselben,  Friedricli  Caspar  v.  N.  gen.  Ley.  —  Altes,  clevescbes 
und  w  est  phillisch  es  Adelsgesclilecht,  welches  von  dem  Sitze  Ley  in  der 
Standesherrschaft  Gimborn-Neustadt  den  Beinamen  führte  und  aus  wel- 
chem benits  15.53  Wilhelm  v.  Neuenhoff,  genannt  Ley,  herzogl.  jü- 
lichscher  Hofmeister,  bevollmächtigter  Minister  zum  passauischeu  Ver- 
trage war.  Dasselbe  sass  schon  1420  zu  Koverstein  im  Gimbonischen, 
1550  zu  Eibach  bei  Wipperfürth,  Ermelinghof  bei  Lüdinghaus,  Ge- 
vershaj;(ui  und  Ley  unweit  Gimborn ,  Nehrum  bei  Dinslaken  und  Vale- 
feld  bei  Altena,  sowie  1592  zu  Pungelscheid  ebenfalls  bei  Altena ,  und 
brachte  um  diese  Zeit  und  im  17.  Jahrh.  noch  mehrere  andere  Güter 
an  sich.  —  Wilhelm  Bertrand  v.  Neuhotf.  genannt  Ley  zu  Pungelscheid 
hatte  keinen  Sohn,  sondern  nur  eine  Tochter  und  Erbin,  Anna  Henrica 
V.  Neuhoff,  genannt  Ley  zu  Pungelscheid,  die  Lehngüter  Pungel- 
scheid u.  s.  w.  kamen  also  im  17.  Jahrh.  an  seinen  LehnsvQtter  Gerd 
V.  Neuonhoff ,  Herrn  zu  liahde  an  der.  Volme ,  welcher  durch  Vermäh- 
lung mit  Caecilia  v.  Ingelhoff  das  Gut  Gelinde  bei  Rheinberg  erhalten 
hatte  und  der  aus  dieser  Ehe  stammende  Sohn  ,  Wilhelm  zu  Rahde  und 
Gelinde ,  vermählte  sich  später  mit  der  genannten  Erbtochter  des  er- 
wähnten Wilhelm  Bertram  v.  Neuhoff,  genannt  Ley  zu  Pungelscheid, 
s!  den  nachstehenden  Artikel :  Neuhoff  zu  Neuhoff  (Neuhenhoff).  —  Die 
Familie  blühte  weiter  in  die  erste  Hälfte  des  18.  Jahrh.  hinein,  war 
noch  1708  zu  Badinkhagen  bei  Altena,  1720  zn  Beiminghofen  unweit 
Dortmund,  1726  zu  Seibach,  1740  zu  Libberhausen  und  1746  zu 
Listringhausen ,  sämmtlich  im  Gimbonischen,  gesessen,  ging  aber  dann 
aus.     Ein  Zweig  der  Familie  war  auch  nach  Curland  gekommen. 


dauii",  II.  S. 

7-5   II.   VI..   _    r.    S/-inrn, 

II.  S. 

•JI5  II.   Tal.. 

■M^.    Nr.  .3.  —   F,if,f$.   0     Lfd*- 

ir.  s.  in  II. 

i:..    -      Si^h,„nchfir,    IV. 

»17     - 

r.    Mp<ling, 

1.     S.     412    U       lt.    —    Sllppl.      TA 

Dl    W.-B.   IV. 

I?>.  -    Sc''>ii>f'(.  Ctirl.ind. 

WH. 

Nenhoff  zu  Nenhoff,  anch  Freiherren  (in  Schwarz  eine  in  die 
Höhe  stehende  Kette  von  drei  silbernen  Ringen;  von  denen  die  äusseren 
offen  sind).  Altes,  westphälisches  und  rheinliindisches  Adelsgeschlecht, 
welches  von  dem,  der  Familie  schon  1330  zustehenden  Sitze  Neuhoff, 
oder  Neuendorff  bei  Altena  den  Beinamen  annahm.  Dasselbe  war,  wie 
schon  die  Aehnlichkeit  des  Wappenbildes  und  Helmschmuckes  ergiebt, 
eines  Stammes  mit  der  Familie  v.  Neuhoff  zu  Ley,  stand  mit  derselben 
in  Lehns-Vetterschaft,  war,  neben  Neuenhoff,  bereits  1407  zu,  Pungel- 
scheid, 1418  zu  Ahausen.  1423  zu  Ottersheim,  1443  zu  Rahde  an  der 
Volme,  1571  zu  Nienborg,  1572  zu  Horstmar,  1573  zu  Gelinde  und 
Grevel,  1577  zu  Schleppen  und  1585  zu  P^lbroch  gesessen  und  erwarb 
auch  im  17.  Jahrh.  mehrere  ansehnliche  Güter.  Leopold  v.  Neuhoff 
zu  Neuenhoff.  knrbrandenb.  Rath,  war  zu  Anfange  des  17.  Jahrh.  Drost 
zu  Neustadt  und  von  demselben  stammte  Stephan  v.  N.  zu  N.,  knrbran- 
denb. Rath  und  Drost  zu  Altena,  welcher  1678  starb  und  nur  eine 
Tochter,  Anna  Elisabeth  v.  u.  zu  Neuenhof,  hinterliess.  Einige  Zeit 
vorher  war  Georg  Hermann  v.  N.  zu  N.  gefürsteter  Abt  zu  Fulda  und 


—     489     -— 

IMiilipp  Leopold,  wohl  ein  Sohn  des  genannten  I^copold,  des  dentschen 
Ordens-Ritter,  riiind-Conithur  der  Bailei  Hessen,  Conithur  zu  Marburg 
und  ConUhnr  zu  Grieffstaedt  in  Thüringen.  —  Von  Leopolds  Bruder, 
Wilhelm  Bertram,  kamen,  wie  im  vorstehenden  Artikel  näher  angege- 
ben worden  ist,  da  derselbe  männliche  Nachkommen  nicht  hatte,  die 
Lehngüter  Pungelscheid  etc.  an  seinen  Lehnsvetter  Gerd.  v.  N.  u.  N., 
welcher  sich  mit  Caecilie  v.  Ingclhoff  vermählte.  Von  ihm  stammte  Wil- 
helm. Herr  zu  Rhade  und  Gelinde,  welcher  sich  mit  Anna  llenrica  v.  N, 
genannt  Ley  zu  Pungelscheid,  s.  oben,  vermählte  und  der  Sohn  aus 
dieser  Ehe  war:  Dietrich  Stephan,  Herr  auf  Pungelscheid  und  Gelinde, 
welcher,  verm.  mit  Anna  Elisabeth  v.  u.  zu  Neuenhoff ,  folgende  sechs 
S(ilHie  hatte:  Friedrich  Wilhelm,  geblieben  als  Oberstlieutenant  in  der 
Schlacht  bei  Landen:  Leopold,  gest.  1695,  Capitain  in  der  fürstbischöfl. 
münsterschen  Armee,  verm.  mit  der  Tochter  eines  Bürgers  in  Viscet  im  Lüt- 
tichschen,  welcher  Lieferant  für  die  Armee  gewesen  war ;  Franz  Bern- 
hard Janus,  Herr  auf  Pungelscheid  u.  kurbraudeub.  Geh.-Rath,  welcher 
noch  1744  Drost  zu  Altena  und  Iserlohn  war;  Alexander,  gebliebeu 
1702  als  Capiti\in  vor  Kaiserswerth;  Werner  Jobst  Lothar,  Herr  auf 
Rauschenburg  unweit  Lüdinghausen  und  Johann  Heinrich  v.  N.  zu  N., 
iiirstl.  Schlosshauptmann  zu  Siegen.  —  Der  am  öftersten  Genannte  die- 
ser sechs  Brüder  war  Leopold  und  zwar  durch  seinen  weit  bekannt  ge- 
wordenen Sohn:  Theodor  Anton  Freih.  v  Neuhoff,  geb.  1686.  Der- 
selbe, dessen  sehr  bewegtes  Leben  Gauhe  sehr  weitläufig  nach  einer, 
von  einem  Thüringer,  welcher  lange  Zeit  in  des  Baron  v.  Neuhoff  Dien- 
sten gestanden,  1744  unter  dem  Titel :  der  träumende  Theodor,  oder 
vollkommene  Abschilderung  des  corsischen  Königs  Baron  Theodor  An- 
tons V.  Neulioff  etc.  herausgegebenen  Schrift  beschrieben  hat,  wurde 
6.  Juli  1736  unter  dem  Namen:  Theodor  feierlich  zum  Könige  von  Cor- 
sika,  bei  dem  allgemeinen  Rufe  des  A'olkes :  es  lebe  der  König  Theodor,« 
unser  Vater,  gekrönt,  doch  konnte  er,  bei  wiederholten  Versuchen  die 
Krone  zu  behaupten,  sich  nicht  halten,  schiffte  sich  1749  nach  England 
ein,  wurde  dort  von  seinen  Lieferanten  in  Schuldhaft  gebracht,  blieb  in 
derselben  bis  1756,  erlangte  dann,  nachdem,  durch  von  seinen  Freun» 
den.  den  Ministern  Walpole  und  Garrich,  veranstalteten  Sammlungen, 
die  Gläubiger  befriedigt  worden  waren,  die  Freiheit,  starb  aber  noch  in 
demselben  Jahre  und  erhielt  von  seinen  Freunden  auf  den  Grabstein 
die  Worte:  ,,das  Glück  gab  ihm  ein  Königreich  und  versagte  ihm  im 
Alter  das  Brot!  —  Die  Familie,  welche  ivuch  nach  Ostpreussea  gekom- 
men war  und  die  Güter  Markienen  und  Schönklitten  an  sich  gebracht 
hatte,  war  noch  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  in  Westphalen  und 
im  Rheinlande  ansehnlich  begütert  und  sass  1710  zu  Rauschenburg, 
1714  zu  Neuenhoff.  1730  zu  Laer,  1741  zu  Gelinde,  1744  zu  Mübl- 
hausen,  1747  zu  Muchhausen,  Pungelscheid,  Rahde  und  Sasserath  und 
noch  1757  zu  Bellinghausen.  Nach  dieser  Zeit  kommt  der  Name  des 
Geschlechts  nicht  mehr  vor. 

rjAnenl  Archivar,  VI.  8.  813.  —  Ganhp,  \.  R.  148:1  u.  84  und  H.  8.  785-80?».  —  r.  Haft- 
sfrin.  MI.  Sii|,,)|.  s.  110.  —  Z^flli'r,  XXIV.  S,  195  ii.  9«.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  460  u.  6». 
—  Fif.ih.  p  Lett^f'ur,  U.  S.  141  —  Si^bmuc/irr,  II  117;  Np>vei)huff,  rheinliindisch.  —  r.  Stei- 
nen, II.  Tab.  30  Nr.  1.  ~  p.  Medingy  I.  tf.  413  u.  14. 


—     490     — 

Nenhold,  Edle.  Erbl.-östcrr.  Adelsstiind.  Diplom  von  1818  für 
Andreas  Neuhold,  k.  k.  Landwehr-Hauptmann  und  Besitzer  des  Gutes 
Dub  in  Böhmen,  mit  dem  PrUdicate:  Edler  v. 

M^fffrtr  t.   Mühifcltl,  8.  -.'33. 

Neukirchen,  genannt  Nyvenheim,Nyvenheim.  Freiherren  (Schild 
geviert:  1  und  4  in  Silber  ein  schwarzer  Querbalken,  über  welchem  im 
rechten,  oberen  Winkel  ein  schwarzer  Rosskamm  schwebt :  Neukircheu 
und  2  u.  3  in  Roth  ein  goldener  Querbalken:  Nyvenheim).  Alt  herge- 
brachter Freiherrnstand,  für  die  Linie  in  Preusseu  vom  Könige  Frie- 
drich Wilhelm  IV.  laut  Cabinets-Ordre  d  d.  21.  Aug.  1852  anerkannt 
und  bestätigt,  nachdem  schon  früher,  25.  Dec.  1648,  von  dem  Kurfilr- 
sten  Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg  der  alte  Adel  des  Geschlechts 
anerkannt  worden  war.  —  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches, nach  Fahne,  nachdem  dasselbe  in  den  Besitz  des  Dorfes  Nieven- 
heim  unweit  Neuss  gekommen,  den  Beinamen  Nievenheim  oder  Nyven- 
heim angenommen  hat.  Gerhard  Neukirch  tritt  urkundlich  schon  1255 
und  Wilhelm  v.  Nuventhcim  1280  auf.  Die  ununterbrochene  Stamm- 
reihe beginnt  mit  den  Urgrossilltern  des  Johann  v.  Neukirchen,  Herrn 
zu  Neuraidt  und  Oelen,  welcher  sich  mit  Anna  v.  Nwenheim,  Erbtochter 
zu  Gerode,  vermählte.  Bei  dieser  Vermählung  wurde  1403  bestimmt, 
dass  die  Nachkommenschaft  Namen  und  Wappen  beider  Familien  ver- 
einigt führen  sollte,  wie  denn  auch  seitdem  immer  geschehen  ist.  Das 
Geschlecht  breitete  sich  aus  dem  Jtilichschen  weiter  tvm  Niederrhein  und 
später  auch  in  den  Niederlanden  aus,  besass  mehrere  Erbämter  und 
Güter,  schwor  bei  Hoch-  und  Domstiften  auf  und  zählte  unter  seinen 
Sprossen  Ritter  und  Comthure  des  deutschen  Ordens.  —  Die  Familie 
blühte  in  zwei  Linien,  die  erste  in  drei  Zweigen  und  zwar  im  ersten 
Zweige  in  den  Niederlanden  und  Frankreich,  im  zweiten  in  den  Nieder- 
landen und  Ostindien  und  im  dritten  in  den  Niederlanden  und  in  der 
zweiten  I^inie  in  Preussen  fort.  Die  erste  Linie  stammt  von  Wolter  Gott- 
fried Freih.  v.  Neukirchen,  genannt  Nyvenheim,  Herrn  zu  Driesberg, 
Kessel,  Mook  und  Müssenberg,  welcher  sich  1 703  njit  Elbertina  Freiin 
V.  Tengnagell  a.  d.  H.  Gellicom,  gest.  1726,  vermählte.  Derselbe  war 
aus  der  13.  Generation  der  früheren  Stammreihe  und  gründete  die  Linie, 
welche  sich  aus  den  Niederlanden,  theilweise,  wie  erwähnt,  nach  Ostin- 
dien und  Frankreich  ausgebreitet  hat.  Drei  seiner  Söhne,  Johann  Gys- 
bertLudolph  Adrian,  Carl  Johann  und  Wolter  Godfried,  hatten  dauernde 
Nac'hkommenschaft.  Freih.  Johann  Gysbert  Ludolph  Adrian,  Herr  zu 
Driesberg,  Mook  und  Kessel,  vermählte  sich  1731  mit  Syna  Margaretha 
Freiin  v.  Wyhe,  Erbtochter  zu  Eck  und  Wiel,  verzichtete  auf  seine 
Erbämter  im  Cleveschen,  verkaufte  die  dortigen  Güter  und  wurde  unter 
die  geldernsche  Ritterschaft  aufgenommen.  Von  seinen  Söhnen  hatten 
zwei  Nachkommen,  nändich  Evei*t  Johann  und  Bernhard.  Evert  Johann, 
Herr  zu  Eck  und  Wiel,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Friederike  Freiin 
V.  Bentinck,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Albertine,  venu,  mit  Andreas 
Freih.  v.  Pallandt,  Herrn  zu  Eerde,  später  Wittwe,  einen  einzigen  Sohn: 
Jan  Gysbert  Ludolph  Adrian,  welcher  in  zweiter  Ehe  mit  Antoinette 
Grf.  V.  Bentinck  vennählt  war,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross: 


—    491     - 

Freih.  Gust4iv,  geb.  1814,  k.  iiicderl.  Kammcrhcrr  und  Mitglied  der  Rit- 
terschaft von  Geldern.  Derselbe  vermählte  sich  1837  mit  Luise  Freiin 
Iluysson  v.  Kattendyke  und  aus  dieser  Ehe  leben,  neben  einer  Tochter, 
vier  Söhne,  von  welchen  der  ältere,  Freih.  Gustav,  1841  gebofert  wurde. 
Freih.  Bernhard,  s.  oben,  ging  nach  Ostindien,  kehrte  aber  1775  zü^ 
rück  und  begab  sich  dann  nach  Frankreich,  wo  seine  Nachkommenschaft 
als  jüngere  Speciallinie  des  ersten  Zweiges  der  ersten  Linie  fortblüht. 
Was  den  zweiten  Zweig  der  ersten  lanie  anlangt,  so  vermählte  sich 
Freih.  Carl  Johann,  s.  oben,  1737  mit  Antoinette  Freiin  v.  Lynden  zu 
Lewenburg  und  der  Sohn,  Freih.  Carl  Joost,  vermählte  sich  zu  Batavia 
mit  Johanna  de  Basch.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Abraham 
Adrian,  geb.  1818,  k.  uiederländ  Hauptmann  der  Mariniers,  welcher, 
verm.  1848  mit  C.  A^illerius,  den  Stamm  fortgesetzt  hat.  —  Den  dritten 
Zweig  der  ersten  Unie  gründete  Freih.  Wolter  Godfried,  niederländ. 
(ieneraliieutenant  und  Comthur  der  Ballei-Utrecht.  Derselbe  vermählte 
sich  1758  mit  Johanna  Wilhelmine  V.  Heuckelom  und  aus  dieser  Ehe 
entspross  Freili.  Jacob  Heinrich,  verm.  1801  mit  Margaretha  Jacoba 
V.  der  Düssen.  Da  aus  dieser  Ehe  nur  zwei  Töchter  stammten :  Freiiu 
Jacoba,  geh.  1803,  vermählte  Freifrau  v.  Verschuer  und  Freiin  Alber- 
tina, geb.  1804,  vermählte  Freifrau  V.  Brackeil  zum  Eng,  so  ist  der 
Mannsstamm  dieses  Zweiges  erloschen.  —  Die  zweite  Linie  des  Stammes, 
welche  den  Namen  der  preussischen  Linie  fühi't,  umfasst  die  Nachkom- 
menschaft des  1829  verstorbenen  Freiherrn  Carl  Christian,  Herrn  auf 
Caldenhausen,  Issum  und  Schwanenpful  Haupt  dieser  Linie  ist  der  äl- 
teste Sohn  des  PVeiherrn  Carl  (Jhristian :  Freih.  Friedrich  Christian, 
geh.  177i),  k.  holländ.  Oberstlieut.  a.  D.,  verm.  1811  mit  Caroline  v. 
der  Mosel,  gest.  1842,  aus  welcher  P^lie,  neben  zwei  Töchtern,  Freiiu 
Annilie,  geb.  1813  und  Freiin  Pauline,  geb.  182H,  ein  Sohn  stammt'. 
Freih.  Carl,  geb.  1814,  k.  preuss.  Landesgerichtsrath  zu  Aachen.  Der 
Bruder  des  Freih.  Friedrich  Christian:  Freih.  August  Wilhelm,  geb. 
17!)2,  k.  preuss.  Oberstlieut.  a.  D. ,  vermählte  sich  1818  mit  Antoi- 
nette Nehiner  und  aus  dieser  Ehe  entsprossten  zwei  Söhne:  Freih.  Carl 
AntoiL  geb.  1811),  k.  pr.  Hauptmann  und  Compagnic-Chef  im  (>.  rhein. 
Inf.-Ueg.  und  Freih.  Gustav,  geh.  1822,  k.  pr.  Ilanptnmnn  und  Com- 
pagiiiechef  im  niederrhein.  Füsilier-Rog.  Nr.  39.  Ersterer  vermählte 
sich  1853  mit  Luise  Schaper,  Letzterer  1853  mit  Marie  Braune  und 
Beide  haben  den  Stamm  fortgesetzt.  Die  Immatriculation  der  Familie 
in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Bheinprovinz,  und  zwar  unter  Nr.  72 
der  Classe  der  E<lelleute,  erfolgte,  laut  Eingabe  d.  d.  Meurs,  20.  Juli 
1829,  in  der  Person  des  Friedrich  FreiheiTu  v.  Neukirchen,  genannt 
Nyvenheim. 

(i(nt/,e,  II.  8.  so«;.  —  Vettt-r,  lM>r^;i<«rlio  Kitlcrsclinlt,  S.  iVA.  -  Huhenn,  iiii-ilirrheln.  Adel, 
U.  S.  a?.').  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  :fr/»  —  Fahne,  I.  S.  30:i  ii.  H04.  -  Fiwih.  t.  Udebur.  ». 
S.  IJ:..  -  (Mii.nl.  Tasrhoiib.  der  fr<  ilurrl.  HShüct,  Is.S.'i,  8.  40*)— 40*):  NtMikirchei»,  «en.  N. 
vonhoirn  und  1'^<'.4.  S.  ÄiU  u.  «.0:  NyvoiilM-in»  (Ncukirrhon,  gen.  v.  N.).  —  Siebmacher,  \\. 
118:  V.  Neiikircli-ii.  Nitd.r  Klieliiiriiuliich.  —  W.-B.  der  pr.  ins.  Rheliiprov.  !.  Tab.  B9,  Nr.  \>< 
u.   «.   84.   -    Knrvu.kt'.   \\.   8.  :US  u.    19. 

Neukirchen  (iu  Silber  drei  schwarze  oder  blaue  Sparren).  Altes, 
ursi)ninglich  altmärkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze  Neuen- 
kirchen uuweit  Osterburg,  welches  sieb  aus  der  Altmark  zeitig  nach 


—     492     — 

Meklenbai'g  und  Poniineni  ausbreitete,  wo  dasselbe  namentlich  in  den 
Kreisen  Anclam.  Cfreifswald  und  Usedom  ansehnlich  begütert  wurde. 
Die  Familie,  welche  sich  anch  Nienkerken,  Nienkerke  und  Nykerke 
schneb.  war  schon  1203  zu  Begewitz,  nach  welchem  Sitze  sich  auch  ein 
Zweig  des  Geschlechts  nannte,  1339  zu  Sekeritz,  1345  zu  Wablendow, 

1349  zu  Muggelin  und  1364  zu  Busow  gesessen,  brachte  in  den  näch- 
sten Jahrh.  mehrere  andere  Güter  an  sich  und  blühte  noch  tief  in  die 
erste  Hälfte  dos  17.  Jahrh.  hinein,  in  welcher  9.  Juni  1641  Christoph 
V.  Neukirchen,  Herr  auf  Jamitzow,  Klotzow,  Mellentin  und  Vorwerck, 
pommerscii.  Geh.-Rath,  den  Mannsstamm  schloss.  Der  weibliche  Stamm 
scheint  noch  geraume  Zeit  fortgeblüht  zu  haben. 

Micra.l,  \.\h.  4.  S.    I.VS  n.   \.xh.  6.  —    (lauhe,  I.  «     14!ri  und  «;<.  —    Ze.lUr,  XXIV.   S.  770. 
-    Freih.   v.  L'-.lff'tn-.   11.  »S.   145  und   IM.   S.  3l.i  u.   IB.   -    Sief>iua<:fier,  V.   l«s. 

Neukirchen,  Xeukirche.  Ein  von  Sinapius  unter  dem  alten  schle- 
sischen  Adel  aufgeführtes  Geschlecht,  von  welchem  aber  nur  wenige 
Sprossen  ohne  nähere  Angaben  genannt  werden,  lieber  ein  in  früher 
Zeit  in  Böhmen  vorgekommenes  Geschlecht  dieses  Namens  ist  ebenfalls 
Genaues  nicht  aufzufinden. 

Sinapiu.1.  I.  S.  iiHA.   -    Oauhf,  I.  S.   H'.M  u.   II.  S.  80»  u.  »H)6. 

Neakirchen,  Nnwenkirchen.    Kin  im  14.  Jahrh.,  von  1337  bis 

1350  im  Gothaischen  und  Eisenachischen  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, welches  Nnwenkirchen  geschrieben  wurde  und  wahrschein- 
lich das  Dorf  Neukirch  im  Gothaischen  an  der  eisenachischen  Grenze 
besass. 

r.   Hellbach,    II.    8.   Ifiß,    nach:    Brückner.    Kirch-    u.    Scliiilfn-Stnat   d.    Hent.  Gotha.     II. 
Stck   l.  8.  ü4  u.  Stck  5    S.  'JH. 

Neumair  v.  Rarassla.  VAn  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  zu 
dem  im  Mansfeldischcn  gesessenen  Adel  zählendis  Geschlecht,  welches 
1631  zu  Ermsleben  und  Ramssla  begütert  war  und  aus  welchem  damals 
Johann  Wilhelm  Neumair  v.  Ramssla  und  die  Vettern  desselben,  die 
Gebrüder  Hans  Wilhelm  und  Carl  Friedrich  N.  v.  R. ,  lebten. 

Freif,    r.  L^Heftur,   II.  S.   U.S. 

Neumann,  Freiherren.  Erbh'ind.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1831  für  Philipp  v.  Neumann.  k.  k.  Botschaftsrath.  Derselbe  war 
ein  Sohn  des  k.  k.  Kammerfouriers  Carl  Neumann,  welcher  1810  mit 
dem  Prädicate:  Edler  v.  i«  den  erbländ.-österr.  Adelsstand  erhoben 
worden  wjir. 

n.nidsohrlftl.   Ni.tir..  —   Mryerir  r.    Mühl/Hd.   Krjs  -Bd.  S.  ;<SS. 

Ncnmann^  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstaud.  Diplom  von  1846 
für  Maximilian  v.  Neumann,  k.  k.  Generalmajor  und  Coinmaudanten  von 
Legnano. 

H«iiri<<chriftl.   Notiz. 

Nenmann.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1641  für  Christoph  Mag- 
nus Neumann,  kurmainzischen  Capellmeister,  von  1654  für  Andreas 
Neumann  und  von  1797  für  Bernhard  Jacob  Daniel  Neumann,  herz, 
meklenb. -schwer.  Legationsratli. 

Uau<l9chriftl.  Motisen. 


—     493     — 

Ncuniann  (in  Roth  auf  einem  grünen  Hügel  eine  vorwärts  und 
rechts  sehende  Jtinglingsgestalt  mit  gelbem,  abgestutzten  Haar,  goldfar- 
bigen, bauschigen  Hosen,  schwarzen  Schuhen  und  schwarzem  Mantel 
gleich  einem  Schüler-Knaben,  die  Linke  in  die  Hüfte  set/end  und  in 
der  vorgestreckten  Rechten  ein  offenes,  geschriebenes  Buch  haltend, 
über  welchem  in  der  rechten  Oberecke  des  Schildes  ein  sechsstrahliger, 
goldener  Stern  schwebt).  Altes,  angesehenes  Patriciergeschlecht  der 
Stadt  Görlitz,  aus  welchem  Magister  Moses  Neumann  und  die  Brüder 
desselben,  Paulus  und  Andreas  Noumann,  für  sich  und  ihre  Nachkom- 
men 5.  Mai  1574  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  erhielten. 

FiPih.  e.    Lfdf'nir.   W    S.   14«.   —  Dornt,  AUgem.  W.-B.   I.  8.  71   u.  V2  u.  200  u    Tal».  «.O: 
nach   Ilort7.8chHi).sky. 

Neumanti,  Naumann  (im  Schilde  ein  schräglinker,  mit  drei  Lin- 
detiblättern  belegter  Balken).  Schlesisches,  schon  im  16.  Jahrb.  be- 
kanntes und  angesehenes  Adelsgeschlecht.  Der  Ahnherr  war,  so  viel 
bekannt,  Wenzel  Neuraann  aus  dem  Fürstenthume  Sagan,  welcher  des 
Herzogs  Heinrich  zu  Sachsen  und  in  Schlesien  zu  Sagan  vornehmster 
Rath  und  Canzler  war.  Der  gleichnamige  Sohn  desselben  bekleidete  bei 
des  Herzogs  Prinzen,  dem  nachmaligen  Kurfüi-st  Moritz  zu  Sachsen,  die- 
selben Ehrenstellen  und  starb  1552  zu  Meissen.  Franz  v.  Neumann  war 
von  1564  bis  1569  Heermeister  des  Johanniter-Ordens  zu  Sonnenburg 
und  der  Letzte,  welcher,  nur  von  adeligem  Herkommen,  diese  hohe 
Würde  bekleidete,  während  später  dieselbe  nur  an  vornehme  Reichs- 
grafen, oder  meist  an  die  Markgrafen  zu  Brandenburg  gelangte.  —  Ein 
zeitig,  ebenfalls  schon  im  16.  Jahrh.  in  das  Brandenburgische  gekom- 
mener und  ansässig  gewordener  Zweig  der  Familie,  welcher  sich  meist 
Naumann  schrieb,  blühte  fort,  s.  den  Artikel:  Naumann,  Bd.  VI.  S.  452 
—  In  Schlesien  war  noch  zur  Zeit  des  Sinapius  ein  v.  Neumann  zu  Ober- 
Hermesdorf  im  Liegnitzischen  und  ein  Anderer  zu  Hausdorff  im  Sagan- 
schen  gesessen. 

Sinapius,  II.  S.  S3Ä.  —    Gauhf,  1.  8.    1485:    auch  imch  Oryphlus,  von  Ritterordeu.   -    N. 
Pr.  A.-L.  lll.  S.  461 

Neumann.  Ein  früher  in  Tirol  vorgekommenes  und  der  dortigen 
Landesmatrikel  einverleibtes  Adelsgeschlecht. 

(iauhe,  I.  8.   14S5:  nach  Or.  v.  Braodh. 

Naumann  (in  Roth  ein  rechtsgekehrter,  silbern  geharnischter  Arm, 
welcher  in  der  Hand  einen  Pfeil  hält).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  10.  Juni  1779  für  David  Neumann,  k.  preuss.  Premier- 
lieutenant im  Infant.-Regim.  v.  Rothkirch.  Derselbe,  geb.  um  1738  in 
der  Provinz  Preussen,  wurde  1792  Major,  commandirte  später  das  Re- 
giment V.  Courbiere  und  erhielt  1 802  die  Commandantur  der  Festung 
Cosel,  welche  er  1806/7  mit  heldenmüthiger  Ausdauer  bis  zu  seinem, 
noch  während  der  Belagerung,  am  16.  Apr.  1807  erfolgten  Tode  ver- 
theidigte.  Wenige  Tage  vorher,  13.  Apr.  1807,  war  dei*selbe  für  seine 
Tapferkeit  zum  Generalmajor  befördert  worden.  —  Sein  gleichnamiger 
Sohn  trat  in  die  k.  pr.  Armee  und  stieg  bis  zum  General  der  Infanterie, 
General-Adjutanten  und  Chef  des  reitenden  Feldjäger-Corps.  Ein  an- 
derer Sohn  starb  1818  als  Ms^or  und  Commandeur  des  breslauer  Garde- 


—     494     — 

Lainlwelir-Bataillüns.   Mehrere  Söhne  des  Ersteren  wurden  Offiziere  in 
der  k.  preuss.  Armee. 

N.   l'r.    \.  L.   I.    S.  48  und  111.  8.  4»;i   u.  62.   -     Ftfih    r.  L^debur,  II.    8.    I4.S.    —    W.-B. 

d.  pr^'iHs    M<ui.   IV.   12. 

Neumann  (in  Blau  ein  mit  drei  Sternen  belegter,  silberner,  schräg- 
linker Balken,  begleitet  von  zwei  Löwenköpfen).  Adelsstand  des  Kgr. 
Proussen.  Diplom  vom  10.  Sept.  1840  ftlr  den  Amtsrath  Louis  Neu- 
mann auf  Szir^nipöhnen  in  Litthauen.  Derselbe  wurde  auch  zu  Kowal- 
ken  und  Weedern  gesessen. 

N.  Pr.  A.L.  vr.  8.  72  11.   18fi    -   Frfiff.  v.  Ltdtbur,  II.  8.   U-S  u.   III.  S.   316. 

Neumann  Adelsstand  dos  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Oct. 
1840  für  den  Rittergutsbesitzer  Johann  Heinrich  Neumann  auf  Hanse- 
berg bei  Königsberg  in  der  Neumark.  Derselbe  erwarb  spater  auch  die 
Güter  Raduhn  und  Patzig  a.  ().,  ebenfalls  im  Kr.  Königsberg.  • 

N.  Tr.  A.L.  VI.  S.   72  u.   14».   --   Fifih.  r.   Ledehur.  11.  s,  145. 

Neumann.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  Dec. 
1846  für  Carl  Hermann  Gustav  Neumann,  Besitzer  der  in  Schlesien  im 
Kreise  Tost-Glciwitz  gelegenen  Herrschaft  Schwieben. 

Fr^ih.  V.    Lrdfhur,   IJ.  S.    N.S. 

Neumann  (Schild  mit  Scliildeshauptc.  Im  purpurnen  Schildeshaupte 
die  goldene  preussische  Krone.  Schild  der  Lunge  nach  getheilt:  rechts 
in  Silber  ein  einwärts  gekehrter,  blauer  Greif  und  links  in  Blau  drei, 
1  u.  2,  goldene  Sterne.  Unter  dem  Schilde  schwebt  ein  mit  dem  Spruche: 
Fest  und  Treu  bezeichnetes  Band).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Di- 
plom vom  18.  Gctob.  18(il  für  den  Rittergutsbesitzer  und  Landes-Ael- 
tester  Gustav  Robert  Neumann  auf  Sprottisch dorf  und  für  den  Ritter- 
gutsbesitzer und  Landes- Aeltesten  Heinrich  Wilhelm  Neumann  auf  Wi- 
chelsdorf  in  Schlesien. 

HnnilHcliriAI.  Notix. 

Neumann  (in  Blau  eine  rothe  Mauer,  auf  welcher  ein  Rabe  sitzt). 
Polnischer  Adelsstand.  Diplom  vom  11.  Nov.  1790  für  Johann  und 
Christian  Neumann  und  Einverleibung  in  den  alten,  polnischen  Stamm 
Nadwicz.  Der  Stamm,  welcher  1803  zu  Pokrzywnicki  und  Sierostano 
im  Posenschen  gesessen  war,  blühte  fort  und  ein  Sprosse  desselben 
stand  1833  als  Lieutenant  im  k.  preuss.  18.  Inlant.-Regim.  zu  Bromberg. 

Fifih.  r.    L»'dfhnr.   II.   S.    14(5  ii.   III.  S.  :iMi. 

Neumann  (in  Silber  auf  grünem  Boden  ein  vorwärts  sehender,  mit 
grünem  Laube  bekränzter  und  umgürteter,  wilder  Mann,  welcher  mit 
der  Rechten  eine  Keule  auf  den  Boden  stemmt  und  die  Linke  in  die 
Seite  setzt).  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  6.  Juni  1819 
für  die  drei  Gebrüder:  Friedrich  Neumann,  k.  bayer.  .Regierungs-Rath 
bei  der  Kammer  des  Innern  im  Rheinkreise,  Carl  N.,  k.  bayer.  Artille- 
rie-Oberlieutenant und  Wilhelm  N.  in  Dillingen.  —  Die  Familie  wurde 
1.  Juli  1819  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.   I.nni;,  SiippK-in.    S.   rj6.  —   W  -B.  d.  Kgr.    I  ayerii .  X.  40.  —   r.   Hefner ,  bavor.  Ad«'l, 
T;il..   119  II.  S     UM).  -  Kne.t,'.hke,  IV,  .«^.  .»07. 

Neumann  v.  Bucholt,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  17(U  für  Cari  Samuel  Neumann,  Salz-Einnehmer  zu  Lippa  im  Te- 


—     495     — 

meswarer  Banate,  wegen  22jäliriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Bucholt. 

Mey4>rle  9.  Mühl/^IJ,  S.  233  u.  84. 

Neumann  v.  Meissenthal.  P^rblünd.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1811  für  Carl  Joseph  Neumann,  Rittmeister  im  Carabiuer-Regim. 
K.  Franz  I.  und  für  den  Bruder  desselben,  Heinrich  N ,  k.  k.  Haupt- 
mann, mit  dem  Prädicate:  v.  Meissenthal.  —  Der  Stamm  wurde  fort- 
gesetzt. In  neuester  Zeit  stand  Carl  Neumann  v.  Meissenthal  als  Major 
in  der  k.  k.  Infanterie. 

Mfgerlf  c.  Miihlfeld,  S.  234.  —  Milit.-Schoraat.  U.  ost^rr    Kaisorth. 

Nenmann  v.  Neuberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1710 
für  Johann  Friedrich  Neumann,  Ratbsverwandten  zu  Prag,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Neuberg. 

Uegerif  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  IiS-*. 

Neumann  v.  Nenersheim.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1777  für  Franz  Xaver  Neumann,  k.  k.  Rath  und  Oberstpostamts- Ver- 
walter zu  Insbruck,  mit  dem  Prädicate :  v.  Neuersheim^ 

Mfißeil"  r.   MtiJJ/fU/,  Krg.-Hd,  S.  3«»8. 

Neumann  v.  Neumannswaldan,  auch  Ritter.  Böhmisciier  Ritter- 
und Adelsstand.  Ritterdiplom  vom  26.  Sept.  1673  für  Gottfried  Leo- 
pold Neumann  v.  Neumannswaldan  und  Adelsdiplom  vom  3.  Juli  1696 
für  Adam  Friedrich  Neumann  mit  dem  Prädicate :  v.  Neumannswaldan. 

Haudschrifll.   Notiz. 

Neumann  v.  Pnchholtz,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstaud.  Diplom 
von  1747  für  Jacob  Neumann  v.  Puchholtz. 

Mfgerle  r     MühlfeUl,  Krg  -Bd    S.   IS2. 

Neuniann  v.  Regensberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1821  für  Jacob  Neumann,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate: 
v.  Regonsbcrg. 

Megerle  v.   Mühlfeld.  Krg.-Ud.  S.  3sS. 

Neumann  v.  Sonnberg.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1591  für 
Ileinricb  Neumaim,  mit  dem  Prädicate:  v.  Sonnberg. 

Uaiidsrhriitl.  Notiz. 

Nenmarck.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  welches  nach 
Pastorius,  Francon.  rediviva,  schon  im  11.  Jalirb.  geblüht  und  zum 
adeligen  Patriciat  in  Nürnberg  gehört  haben  soll  —  Petrus  v  Neumarck, 
Doctor,  war  1563  Domdechant  /u  Naumburg  und  Volckhardt  v.  Neu- 
marck besass  1614  einige  Rittergüter  in  Sachsen. 

Oattfi^,  II.   S     SO«. 

Neumüller,  auch  Ritter  und  Edle.  Reichsadels-  u.  Ritterstaud, 
Adelsdiplom  von  1782  für  Johann  Georg  Neumüller,  k.  k.  Geh.  Reichs- 
bofcanzlisten  und  Ritterdiplöm  von  1806  für  Johann  Georg  v.  Neumüller 
d.  J. ,  k.  k.  Reichshofcanzlei-Exi)editors  Adjuncten  und  seine  Gattin, 
Maria  Franzisca,  geb.  Helfrich,  mit  dem  Prädicate:  Edle  v.  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt  und  noch  in  neuester  Zeit  war  Leopold  Ritter  v.  Neu- 
mann Hauptmann  1.  Classe  im  k.  k.  3.  Sanitäts- Corps. 

Megerle  9.  Mühl/eld,  Erg.-Ud.  S.  182  u.  8.  3S8.  —  Suppl.  zu  Sit-hm.  W.-B.  XI.   13:  v.  N, 
-  Kne»ehk*^  IV.  8.  3O8. 


5 

1 


—     496     — 


%  Nenneck,  Nennegk.  Altes,  schwäbisches  und  rheinländischcs  Adels- 

4-  Geschlecht,  welches  schon  im  12.  Jahrh  genannt  wird.   Wolfl  v.  Xenneck 

j,  war  nacli  Anfange  des  15.  Jahrh.  Abt  zu  Gengenbach  und  Melchior 

h  V.  N.  1448  des  deutschen  Ordens-Conithur  zu  Nürnberg.    Hans  v.  N. 

i)  wird  von  Bürgermeister    1488  als   grüflich  wörttemb.  Rath   bei  dem 

1/  schwäbischen  Bunde  aufgeführt;  Hans  Conrad  v.  N.  lebte  in  den  letzten 

^  Jahrzehnten  des  IG.  Jahrh.  und  Alexander  v.  N.  zeichnete  sich  im  30jäh- 

;  rigen  Kriege  als  k.  k.  Oberst  aus  und  unterhielt  damals  mit  etlichen 

"  Hrüdern  de»  Stamm,  welcher  spüter  erlosch. 

V  liucelini,   Siemiiiatj  V.   I.  —  liurtjerineisti'r,  S.  530.  —  Gaulie.   t.  S.    USü   u.    <*«.  _    r.   Jfafl- 

stt'in,  II.  S.  240.  —  ZfHl"!-,  XXIV.  «.  JIM.  -  Sichmac/ifr,  I.  112:  v.  Ncvii^ck,  Hchwäüisrli.  - 
r.  MfditKt.   II.   .s.  :'.*)♦)  und  Jiy?  :  aii(*li  iinoli  Z(>ichiiuui;<>i)   von   Xh'ii  ii     |.iy7.  —  Sii|ii)|.   xii  Siibm 

;,  W.-B.  VII.  23. 

:.  Neuner.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1636  für  Michael  >ienner, 

r  kais.  Uofmundbäcker  und  für  die  Ijrüder  desselben :  Hans  und  Sebastian 

I«  Neuner. 

''  Huii«l»»rhrifil.   Noiijt. 

>  Neuner  v^  Breitenegg.  Erbländ.-österr.  Adelsst^^nd.  Diplom  vom 

.  17.  Juli  171)1   für  Ignaz  Anton  Neuner,  Salzversil herer  bei  dem  Salz- 

amte zu  Hall,  wegen  öOjühriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prildicate: 
V.  Breitenegg.  Der  Empfänger  des  Adelsdiploms  setzte  den  Stamm  fort 
und  drei  Söhne  desselben:  Joseph  Aloys  Neuner  v.  Breit^negg,  g^b. 
1755,  Particulier  zu  Zell,  Franz  Xaver  Caspar  N.  v.  B.,  geb.  1757  und 
Johann  Nepomuck  N.  v.  B.,  geb.  1768,  k.  bayer.  quiesc.  saliner  Rech- 
nungs-Commissionair  zu  Hall,  wurden  nach  1815  in  die  Adelömatrikel 
des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

Mijrrle  c.   MühljeUL  S.  •.';{4.  -    r.  Laioj,  Supplem.  vS.  i25  u    2«    -    W.-B.  d.  Kgr.  Bayern, 

vn.  47. 

Nenpaner,  Edle  u.  Ritter  (in  Blau  auf  braunem  Boden,  aus  wel- 
chem am  rechten  Seitenrande  des  Schildes  drei  goldene  Waizen-Aehren 
übereinander  an  halmigen  Stielen  aufwachsen,  während  unten  am  linken 
Seitenrande  ein  Bienenstock  steht,  auf  welchen  sechs  Bienen  zufliegen, 
ein  vorwärts  und  etwas  rechts  gekehrter  Bauer,  welcher  in  der  Rechten 
abwärts  eine  goldene  Traube,  oben  mit  zwei  grünen  Blättern  und  in 
der  Linken  eine,  mit  der  Spitze  einwärts  gekehrte  Sichel  hält).  Erb- 
länd.-österr. Ritterstand.  Diplom  vom  26.  Aug.  1817  für  Matthias  Jo- 
>  seph  Edlen  v.  Neupauer,  k.  k.  Mercantilrath  und  Grosshändler  in  Wien. 

Derselbe  war  1792  mit  seinen  Brüdern:  Jacob,  Franz  Xaver  und  Hein- 
rich Neupauer,  in  den  erbländ.-österr.  Adelsstand  versetzt  worden.  — 
Der  Stamm  blühte  fort.  In  neuester  Zeit  lebt  in  Wien  Ferdinand  Ritter 
Neupauer  v.  Brandhausen,  Doctor  der  Rechte  und  k.  k.  pens.  Hofrath. 

Mfycrie  V.    Mühlffld,  8.    V.V.\  il     'i^\.   —    Knrschke,   IV.   S.   30^   ii,   :;09. 

Neupauer  v.  Rosenstein,  Edle  und  Ritter.    Erbländ.-österr.  Rit- 
terstand.   Diplom  von  1750  für  Veit  l^eopold  Neupauer.  k.  k.  Ober- 
^  amts-Coutroleur  zu  St.  Veit  in  Kärnten,  mit  dem  Prädicate :  Edler 

V.  Rosenstein, 

Mf'ijHile  r.   Müf.l/rhl.  Er-  -Bd.  S.   11^2. 

Neupauer  v.  Wiesenfeld.    Ph'bländ.-österr.  Adelsstand.    Diplom 


—     497     — 

von  1742  für  Johann  Georp:  Neupauer,  Salzvcrsilberer  und  Zolleinneh- 
mor  zu  Teschen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Wiesenfeld. 

Meyprle  r.   Mü/'l/^h/,  Kr^  -Bd-  8.  ;<H8. 

Nenrath.  Reichsadelsstand  und  Freiherni stand  des  Kgr.  Württem- 
berjf.  Adelsdiplom  vom  6.  Febr.  1791  für  Jobann  Friedrich  Albrecht 
Constantin  Neurath,  Assessor  des  Reichskammergerichts  zu  Wetzlar, 
und  Freiherrndiplom  von  1851  für  Constantin  Justus  Franz  v.  N., 
k.  württemb.  Geh.  Legationsrath,  Vorstand  des  Geh.  Raths  und  des 
Ministeriums  des  Auswärtigen.  —  Ei-sterer  stammte  aus  Hessen,  machte 
sich  als  Schriftsteller  in  der  juiistischcn  Literatur  bekannt  und  starb 
1H16  als  grossherzogl.  bad.  Geh.-Rath  und  Hofrichter  zu  Riistadt.  Der 
Sohn  desselben ,  Constantin  Franz  Ftirchtegott  v.  Neurath ,  welcher  von 
1804  bis  1806  gleichfalls  Assessor  bei  dem  Reichskamraergerichte  zu 
Wetzlar  war,  trat  1807  in  k.  württemb.  Dienste,  in  denen  er  von  1809  bis 
1817  das  Präsidium  des  k.  Ober-Justizcollegiums  zweiten  Senats,  spä- 
ter das  des  k.  Oberbergtribunals  führte.  Er  starb  1817  als  Geh.-Rath 
und  Justizminister  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Charlotte  v.  Erath, 
geb.  1789,  neben  zwei  Töchtern:  Julie  v.  N.,  geb.  1813  und  Marie, 
verm.  Freifrau  v.  Soden,  geb.  1805,  einen  Sohn:  Constantin  Justus 
Franz  v.  Neurath,  geb.  1807,  welcher  bereits  1844  Ober -Justizasses- 
sor bei  dem  Gericlitshofe  zu  Esslingen  war,  von  Ehrenstufe  zu  Ehren-  - 
stufe  stieg,  wie  angegeben,  den  Freiherrnstand  erhielt  und  später  Prä- 
sident des  geh.  Raths,  Staatsmi nister  u.  s.  w.  wurde. 

Ciist,  Aclelsb.    des  Kgr    Wörit.inbeiv' .    S.  AH  —  W.-B.    d.    Kgr.    Württemb.,    Nr.    195  a. 
S.  49.  —  Kneschkf,  I.  8.  310. 

Neusorge.  Rheinländisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Mar- 
quard  Anton  v.  Neusorge  1725  als  Capitular  zu  St.  Gereon  in  Cöln 
und  Probst  zu  Meschede  vorkommt. 

Frfih.  r.   Lfdtbur,  II.  S.  146. 

Neustadt  (in  Schwarz  ein  goldener  Querbalken ,  begleitet  von  drei 
goldenen  Rosen).  Polnischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  April  1673 
*  für  Johann  Neustadt  (Neysztad).  Nach  König  (Collect,  geneai.  T.  64) 
wurde,  d.d.  Cleve,  6.  März  1660,  vom  Kui-fürsten  Friedrich  Wilhelm 
zu  Brandenburg  dem  k.  polnischen  und  schwed.  Landeshauptmann  von 
Samogitien,  Johann  v.  Neustadt,  die  adelige  Herkunft  aus  der  Graf- 
schaft Mark  bezeugt,  doch  ist  ein  adeliges  Geschlecht  dieses  Namens  da- 
selbst nicht  bekannt. 

Freih.  V.  Lfidehur,  FI.  8.  146  u.  III.  «.  3l(J. 

Neustaedter,  Neostedter,  Neastetter,  genannt  Stürmer  (in  Sil- 
ber eine  schwarze  Lilie ,  deren  obere  Hälfte  mit  dem  Bunde  der  ge- 
wöhnlichen französischen  Lilie  gjinz  gleich  ist,  die  untere  aber,  statt 
der  Blätter,  einen,  den  Piedestal  der  Säulen  ähnlichen  Fuss  von  zwei 
Stufen  zeigt).  Eins  der  ältesten  ,  fränkischen  Adelsgeschlechter,  wel- 
ches zu  der  unmittelbaren  reichsfreien  Ritterschaft  des  Orts  Gebflrg  ge- 
hörte ,  den  Stammnamen  von  Neustadt  an  der  Aisch  annahm  und  den 
Beinamen:  Stürmer  im  12.  Jahrhunderte  von  der  tapfern  Bestürmung 
einer  Stadt  erhielt.  Dasselbe,  aus  welchem  zuerst  Heinrich  Neustetter, 
genannt  Stürmer,  1231  als  Zeuge  in  einer  alten  rauheneckischen  Ur- 

Xnetchke  ,  Deutsch.  Adtls-Lex.  VI.  32 


—     498     — 

künde  auftritt,  besass  in  früher  Zeit  auch  im  Bajrrenthischen  das  im 
15.  Jahrb.  an  die  von  Libicbau  (Lichau)  übergegangene  Rittergut  Neu- 
städtlein am  Forst.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  waren  Mehrere 
in  Hoch-  und  Domstiften  aufgeschworen.  Erasmus  Neustetter,  genannt 
Stürmer,  Senior  des  Domcapitels  zu  Würzburg,  starb  8.  Decbr.  1594 
und  später,  9.  Novbr.  1638,  schloss  in  Franken  Johann  Christoph  Neu- 
stetter, genannt  Stürmer,  Dompropst  zu  Bamberg,  Domkttster  zu  Mainz 
und  Senior  zu  Würzburg,  den  alten  Stamm. 

r.  Battatein,  UI.  8.  348.  —  Zedier,  XXIV.  S.  828.  —  Biedermann,  CantOD  Geburg,  Tab. 
343—46.  —  Soleer,  8.  426  u.  428.  —  Conradi  Dinneri  Epitbetornm  graecor.  Carrago.  Franeol 
1589:  bei  der  Dedication  findet  sich  das  Wappen,  —  Siebmacher,  I.  103:  Die  Nevsteter,  Stät- 
roer  gen.,  Frankisch.  —  r.  M»ding,   III.  8.  457.  —  Sappl.  su  Siebm.  W.-B.  VII.  217. 

Nenstaedter,  Freiherren  (Schild  geviert,  mit  Mittelschilde :  Im 
silbernen  Mittelschilde  die  im  vorstehenden  Artikel  beschriebene,  schwarze 
Lilie  des  alten,  fränkischen  Stammes  Neustetter,  welche  jetzt  als  Schaeh- 
rochen  oder  Sturmstock  aufgeführt  wird,  1  und  4  von  Silber  und  Roth 
der  Länge  nach  getlieilt,  mit  einem  oflfenen  Fluge  von  geytrechselten 
Farben ;  2  in  Blau  auf  grünem  Boden  ein  doppeltgeschweifter,  gekrön- 
ter, goldener  Löwe  und  3  ebenfalls  auf  grünem  Boden  ein  silberner 
Wolf  mit  erhobenem  Schweife.  Der  Hals  desselben  ist  von  hinten  mit 
einem  blanken  Schwerte  quer  durchbohrt  und  in  der  rechten  Oberecke 
des  Feldes  schwebt  ein  goldener  Stern).  Erbländ.  österr.  Freiherm- 
stand. Diplom  von  1819  für  Johann  v.  Neustädter,  k.  k.  Feldmarschall- 
Lieutenant  ,  wegen  45jähriger  Dienstleistung  und  für  den  Neffen  des- 
selben, Michael  v.  Neustädter,  Departements -Vorsteher  der  k.  k.  Hof- 
kriegsbuchhaltung. —  Die  in  Oesterreich  blühende  freiherrliche  Familie 
V.  Neustädter,  wie  dieselbe  gewöhnlich  geschrieben  wird,  stammt  neue- 
ren Angaben  nach,  weiche  ein,  in  handschriftlichen  Aufzeichnungen  vor- 
kommendes Adelsdiplom  v.  1516  für  Johann  Christoph  Newstetter, 
nicht  berücksichtigen,  von  einem  zu  Ende  des  17.  Jahrb.  nach  Ungarn 
gelangten  Zweige  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  alten  Fa- 
milie dieses  Namens  ab.  Die  Glieder  dieses  Zweiges  hörten,  wie  an- 
gegeben wird,  auf,  den  Beinamen:  Stürmer  fortzuführen  und  Tobias 
Neustüdter  senior ,  genannt  Stürmer,  soll  der  Letzte  gewesen  sein,  wel- 
cher mit  demselben  in  einer  Urkunde  von  1668  auftritt.  —  Von  den 
Empfängern  des  Freihermdiploms  setzte  Freih,  Michael  den  Stamm 
fort.  Derselbe,  geb.  1771  und  gest.  1842,  k.  k.  Hofrath,  Gerichtstafel- 
Beisitzer  der  Coraitate  von  Neograd  und  Trentschin  in  Ungam ,  ver- 
mählte sich  1793  mit  Charlotte  Comtesse  d'Alincourt,  aus  welcher  Ehe 
drei  Söhne  entsprossten,  die  Freiherren:  Georg  Joseph  Carl,  Franz  Fer- 
dinand Joseph  und  Joseph  Ferdinand  Franz.  Das  jetzige  Haupt  der  Fa- 
milie ist  Freih.  Georg  Joseph  Carl.  Derselbe,  geb.  1794,  vermählte 
sich  1828  mit  Marie  v.  Motesiczky  auf  Schloss  Niltas  in  der  Herrschaft 
Korldtkö  und  aus  dieser  Ehe  leben,  neben  drei  Töchtern:  Paulina, 
geb.  L832,  Barbara,  geb.  1834  und  Anna,  geb.  1836,  drei  Söhne: 
Georg,  geb.  1831,  Albert,  geb.  1837  und  Carl,  geb.  1842,  k.  k. 
Oberlieutenant.  Freih.  Franz  Ferdinand  Joseph,  geb.  1795,  starb 
1836,  und  Freih.  Joseph  Ferdinand  Franz,  geb.  1796,  k.  k.  Feld- 
marschall-Lieutenant in  Pension,  vermählte   sich   1850  mit  Helena 


—     499     — 

Y.  Hervoic,  geb.  1829  und  gest.  1859,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter 
stammt,  Sophie,  geb.  1856. 

Mfg^rle    v.  MählMJ,    S.  73.    —     Goueal.  Taachonb.    der   freilierrl.  Häuser,    1856,    8.  463 
u.  4«i4  und   l^t.4,  S.  557  u.  5S. 

Nenweiller,  Edle.  Erbland. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1805 
für  Joseph  Neuweiller,  k.  k.  Artillerielieutenant  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

Neuwirth.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1824  für 
Joseph  Neuwirth  ,  k.  k.  Kriegscommissar  zu  Prag. 

p.   IfrUhac/t,  II    S.    167  u.  6S.  —   HHudschrifU.  Notix. 

Neuwirth  und  Aichelfelss,  Ritter.  Böhmischer  alter  Ritterstand. 
Diplom  von  1703  für  Leonhard  Neuwirth,  mit  dem  Prädicate:  v.  Neu- 
wirth und  Aichelfelss. 

Moyerle  v.  Mühlfeld,  Ergai«.-BU.  S.   182. 

Neve.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1715  für  Johann  Philipp 
Neve  aus  Flandern. 

Haiidschriftl.  Notiz. 

Nevery,  Ritter  (in  Silber  ein,  aus  einem  im  Schildesfusse  stehen- 
den, mit  einer  Krone  bedeckten,  grünen  Dreiberge  aufwachsender,  rechts- 
gekehrter Hirsch,  zwischen  dessen  achtendigem  Geweihe  ein  rothes 
Kreuz  schwebt).  Ph-bländ. -österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  20.  Apr. 
1789  für  Joseph  Nevery,  k.  k.  Rath  und  llofsecretair. 

Handschriftl.  Notiz.  —  Kntachk«^  IV.  S.  309. 

Neveu,  Neveu  v.  Windschläg,  Freiherren  (in  Grün  zwei  schräg- 
kreuzweise  übereinander  gestürzte ,  silberne  Anker  mit  Querholz  und 
mit  goldenen  Nägeln  und  Spitzen).  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  17.  Decbr.  17üO  für  Franz  Michael  Neveu  v.  Windschläg. 

—  Die  jetzt  im  G rossherzog th.  Baden  blühende  freiherrl.  Familie  Ne- 
veu V.  Windschläg  ist  ein  Zweig  der  aus  der  Provinz  Anjou  in  Frank- 
reich stammenden  altadeligen  Familie  Neveu  de  la  Folie.  Franz  Carl 
Neveu  verliess  zu  Anfange  des  30jährigen  Krieges  sein  Vaterland,  diente 
im  kaiserlichen  Heere  als  Oberst  eines  Regiments,  wurde  später  Land- 
voigt in  der  Ortenau  und  von  Oesterreich  mit  der  daselbst  gelegenen 
Herrschaft  Windschläg  belehnt.  Von  ihm  stammte  aus  der  Ehe  mit 
Maria  Susanna  v.  Roggenbach  Freih.  Franz  Michael,  s.  oben ,  vermählt 
mit  Anna  Maria  Freiin  v.  Pfürdt  und  von  Letzterem  stieg  die  Stamm- 
reihe ,  wie  folgt ,  herab :  Freih.  Franz  Anton :  Maria  Catharina  v.  Rog- 
genbach; —  Freih.  Franz  Carl  Ignaz:  Maria  Sophia  Reuttner  v.  Weil; 

—  Freih.  Franz  Conrad,  kurmainz.  Kämmerer:  Maria  Elisabeth  Au- 
gusta  Freiin  v.  Eberstein;  —  Freih.  Franz  Anton  (IL),  geb.  1781  und 
gest.  1837,  grossherzogl.  badischer  Kammerh.  und  Oberforstmeister,  Herr 
zu  Windschläg ,  Dietenbach  u.  s.  w. :  Maria  Friederica  Josepha  Freiin 
V.  Roggenbach,  geb.  1791  und  venu.  1809;  —  Freih,  Franz  Joseph 
Adolph,  geb.  1812,  jetziges  Haupt  des  freih.  Hauses,  Herr  auf  Wind- 
schläg und  Hespengrund,  grossherzogl.  bad.  Kammerherr,  venu.  1839 
mit  Mathilde  Freiin  v.  Schawenburg-Herrlisheim ,  geb.  1818,  aus  wel- 
cher Ehe,  neben  vier  Töchtern,  den  Freiinnen:  Mathilde,  geb.  184< 
Sophie,  geb.  1842,  Marie,  geb.  1844  und  Emma,  geb.  1847  .€ 


—     500     — 

Sohn  stammt,  Froih.  Carl,  geb.  1850.  —  Von  den  Geschwistern  des 
Freih.  Franz  Joseph  Adolph  Carl  veraiählte  sich  Freiin  Maria,  geb. 
1809,  1838  mit  Carl  v.  Neubronn -Eisenberg,  grossh.  bad.  Kammerh. 
und  Stadtdirector  zu  Carlsruhe,  Freiin  Balbine,  geb.  1815  ,  1844  mit 
Rudolph  Freih.  v.  Berckheim,  grossh.  bad.  Kammerh.,  Freiin  Adelheid, 
geb.  1818,  1841  mit  Wilhelm  Freih.  Rinck  v.  Baldenstein,  grossh. 
bad.  Generalmajor  und  Freih.  Franz  Anton  Joseph  ,  geb.  1820,  Grund- 
herr zu  Dietenbach,  Rain  und  Biengen,  grossh.  bad.  Kammerh.,  1851 
mit  Luise,  Freiin  v,  Wangen  zu  Geroldseck  am  Wassingen,  geb.  1829. 
Aus  der  Ehe  des  Letzteren  stammen  zwei  Söhne:  Franz,  geb.  1853 
und  Friedrich,  geb.  1856. 

C(ist,  Adelsbucb   <\fs   Gr<»sslierz.  BadPii ,   S.  141  ii.  42.  —  G^iical.  Tascheub.    d.  frelherrl. 
HRuscr  ,  1S48,  8.  2t)a-C..S  und  1^03,  S.  6t;ü  u.  Cl.  -   Knenchke,  II.  S.  319. 

Newen  v.  Newenstein.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1733  für 
Johann  Carl  Newen,  k.  k.  Hofpoeten,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Ne- 
wenstein. 

Meierte  V     Mühl/ehl.   Kr^.-Hd.  S.  a.sS. 

Neydeck,  Neudeck,  Freiherren  (Stammwappen:  in  Silber  drei 
rothe  Jacobsmuscheln ,  schrägrechts  über  einander  und  mit  der  runden 
Seite  oben  liegend.  Wappen  der  Rainaschen  Linie :  Schild  geviert: 
1  u.  4  das  Stammwappen  und  2  u.  3  in  Schwarz  ein  goldener  Drache 
oder  Basilisk ,  auf  einem  dreihtigeligen  Berge  stehend:  Raina).  Altes, 
österreichisches  Herrenstandsgeschlecht,  welches  ursprünglich  aus  dem 
Herzogthum  Krain  und  zwar  aus  dem,  von  Mainhard  und  Herr- 
mann V.  Neydeck  bereits  1250  besessenen  gleichnamigen  Stammschlosse, 
acht  Moilen  von  Laibach  gelegen ,  stammte  und  aus  Krain  auch  nach 
Oesterreich  und  Tirol  kam.  üeber  die  Zeit,  in  welcher  die  Familie 
nach  OesteiTcich  gekommen ,  finden  sich  verschiedene  Angaben.  Einige 
nehmen  das  Jahr  1546  an,  Graf  v.  Wurmbrand  abergiebtan,  dass 
schon  1287  Johann  v.  Neydeck  Hauptmann  des  Schlosses  zu  Steyer  in 
Oberösterreich  gewesen ,  Margaretha ,  Heinrichs  v.  Neydeck  Tochter, 
1 345  das  Vorwerk  Steinhoff  in  Oesterreich  gekauft  und  Johann  v.  Ney- 
deck, Kammermeister  des  Herzogs  Wilhelm  in  Oesterreich,  1405  die 
österr.  Herrschaft  Stahremberg  verwaltet  habe.  In  Tirol  blühte  der 
Stamm  nur  einige  Zeit.  InKrain  lebte  um  1400  Johann  v.  Neydeck  als  ober- 
ster Landes-Hauptmaiin.  Die  Nachkommen  desselben  schieden  sich  in 
die  Häuser  Raina  und  Rastenberg.  Ersteres  Haus  nannte  sich  nach 
dem  erloschenen  Geschlechtc  v.  Raina,  dessen  Wappen  und  Güter  das- 
selbe geerbt  hatte.  Nach  Spener  erlosch  das  Haus  Raina,  doch  giebt 
er  die  Zeit  des  Erlöschens  nicht  an:  vor  1680  muss  dies  geschehen  sein, 
da  in  diesem  Jahre  die  erst^>  Ausgabe  der  Spenerschen  Historia  In- 
signium  erschien.  —  Aus  dem  Hause  Rastciiberg  war  um  1470  Martin 
v.  Neydeck  oberster  Hofmeister  bei  der  Gemahlin  des  Erzherzogs  Si- 
gismund  in  Oesterreich  und  sein  Sohn,  Eustach,  wurde  später  kaiserl. 
Geh.-Rath.  Georg  v.  Neydeck,  erst  k.  k.  Canzler  und  Statthalter  zu 
Brixen,  später  aber  Bischof  zu  Trident,  starb  1514.  Das  rastenberg'- 
sche  Haus  blühte  noch  durch  das  ganze  17.  Jahrhundert  hindurch  und 
zu  Ausgange  desselben  lebten  Ehreureich  Friedrich,  Johann  Ludwig 


—     501     — 

und  Ferdinand  Raimund  v.  Neydeck.    Angaben  aus  dem  18.  Jahr- 
hundert fehlen.. 

Bucelini  Steraraat.  V.  KI.  u.  \V.  —  Sp^ner ,  Hlslor.  Insi^u.  S.  .=»01  u.  Tab.  19.  —  Oaufie, 
I.  S.  1487  u.  8^.  auch  nach  Gr.  Wurmbrand  u.  Gr.  Brandis.  —  ZtfJlfr,  XXIV.  S.  422.  — 
Siebmachfr,  I  39:  v.  Neud«»ck  zu  UaHteitborg  u.  40 :  v.  Neydeckh  ,  Oeilerreichisch.  —  r.  Me- 
diriff,  UI.  S.  45H:  Noydeck  .  Frcih«>rreu. 

Neydeck.  Ein  im  14.  Jahrb.  zu  dem  in  Schlesien  ansässigen  Adel 
zählendes  Geschlecht.  Dasselbe  war  1383  zu  Panckendorf  im  Schweid- 
nitzischen  begütert. 

Sinapius,  11.  8.  SMS.   -     Guiih«.  11.  S.  7S1   «.  V.». 

Neydeck  (in  Gold  ein  von  der  Mitte  der  Seitenränder  des  Schildes 
bis  zum  obern  Rande  desselben  reichender,  gebogener,  rother  Sparren). 
Ein  früher  zu  dem  fränkischen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  der 
reichsunmittclbaren  fi*eien  Ritterschaft  Gebftrg  einverleibt  war. 

Biedermann,  Cantoii  Gebür«,  Tab.  341  ii.  M.  -  Salefi%  S.  229,  2.30.  238  u.  245.  —  Sieh- 
ntacher,  II.  26. 

Neydeck,  s.  Schencken  v.  Neydeck. 

Neydecker,  Neydecker  auf  Mehrenhül.  Ein  in  der  Person  des 
vormalijjfen  k.  bayer.  Hauptmanns  Johann  Joseph  Philipp  v.  Neydecker, 
geb.  1756,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayeni  eingetragenes  Ge- 
schlcclil.  Der  Adel  wurde  durch  h.  sachsen-coburgsche  Lehenbriefe  bis 
auf  1683  nachgewiesen. 

t.  Lang,  Supplem.  8.   127.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayorii,  VII.  47. 

Noydisser.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1771  für  Jo- 
hann Jacob  Neydisser  und  den  Bruder  desselben,  Georg  Siegmund  Ney- 
disser,  Gewerken  in  Kärnten. 

Megeile  r.   MühlfHd,  8.  234. 

Neyraann,  Neymann-Splawa  (in  Roth  zwei  schrägrechte,  wellen- 
förmig gezogene,  silberne  Balken).  Polnischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
26.  Octobr.  1775  für  N.  Neymann  auf  Gieroslaw  im  Posenschen.  Der- 
selbe starb  1799  im  78.  Lebensjahre  und  hinterliess  11  Kinder.  — 
Michael  v.  Neymann  war  1827  Landrath  zu  Posen  und  ein  Lieutenant 
V.  Splawa-Neymann  stand  1855  im  18.  Landwehr-Regimente. 

Freih,  r.  Ltdehur,  M.  8.  14C. 

Neymeyr.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1730  für  Matthias  Ney- 
meyr,  k.  k.  Feldkriogs  Ca  ssier. 

Megerle  v.  mfd/fid,  Erg.-Bd.  8.  38^. 

Neyss  v.  Neyssenfels.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1753 
für  Johann  Georg  Neyss,  mit  dem  Prädicate:  v.  Neussenfels. 

Megerle  e.  Mühlfeld ,  Krg.-Bd.  S.  389. 

Neytur,  Netter.  Altes,  früher  zu  dem  fuldaischen  Lchnshofe  ge- 
hörendes Geschlecht.  Henrich  v.  Neytur  war  bei  demselben  1360 
belehnt. 

Schanuat,  8.  136.  —  ».   Mtding,  II.  8.  397. 

Nibler,  Nibler  auf  Pirnbach.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  1.  Febr.  1823  füj*  Emanuel  Marin  Nibler,  Doctor  der  Rechte  und 
Rechtsanwalt. 

Handtehriftl.  Notis.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VU.  48. 


—     502     — 

Nicelli,  Grafen.  Ein  jetzt  in  Preussen  blühendes  ürafengeschlecht. 
Carl  Graf  v.  Nicelli  starb  1846  als  Ober-Steuer-Coutroleor  zu  Neuss. 
Derselbe  hatte  sich  1835  mit  Auguste  Taubert  vermählt,  welche  später 
als  Wittwe  in  Berlin  lebte.  Aus  dieser  Ehe  stammten  zwei  Söhne :  E. 
Graf  V.  N.,  k.  preuss.  Premierlieut.  und  stellvertretender  Adjutant  im 
3.  Bataill.  des  2.  Garde-Grenad.-Landwehr-Regiments  u.  Graf  Gustav, 
geb.  1833  und  gest.  1863,  k.  preuss.  Premierlieut.  im  K.  Alexander 
Garde-Grenadier-Regim.,  commandirt  als  Erzieher  beim  Cadettenhanse 
zu  Berlin.  Derselbe  hatte  sich  1862  verlobt  mit  Editha  v.  Arnstedt- 
Gross-Werther. 

freih.  V.  Ledehur,  II.  8.  146.  —  Gcneiil.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser,  1864,  8.  583. 

Nick  V.  Nickfeld.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1808 
für  Johann  Nick,  k.  k.  pens.  Hauptmann,  mit  dem  Prädicate:  v.  Nickfeld. 

Megfrle  v.  Mühl/eld ,  «.  234. 

Nickelli.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1780  fftr  Christoph 
Nickeln,  Lieutenant  im  k.  k.  Dragoner-Regimente  und  für  den  Bruder 
desselben,  Ignaz  Nickelli,  Lieutenant  im  k.  k.  Cheval. -Legers  Regim. 
Graf  Kinsky. 

Megerle  r.  Mühlfeldy  Erg.-Bd.  8.  389. 

Nickeritz,  Nickritz.  Ein  aus  dem  Meissenschen  stanunendes  Adels- 
geschlecht, welches  in  die  Neumark  kam,  wo  Nicolaus  v.  N.  1459  Voigt 
der  Neumark  war.  Später  wurde  dasselbe  in  Ostpreussen  gesessen,  besass 
schon  1466  Schönau  im  Neidenburgischen ,  hatte  im  18.  Jahrb.  an- 
sehnliche Güter  und  sass  noch  1777  zu  Wolka  und  Gross-WoUa  im  Kr. 
Grtelsburg,  und  in  demselben  Kreise  1784  zu  Ruttkowen  und  1790  zu 
Theerwisch. 

Freih.  9.  Ledebur.  n.  8.  146. 

Nickisch,  Nickisch  (Nikisch  v.  Roseneck).  Böhmischer  Adels- 
stand. Gnaden-  und  Adelsbrief  vom  18.  Juli  1623  für  Hans  Nickisch, 
Rath  und  Burggrafen  des  Erzh.  Carl  von  Oesterreich,  Bischofs  von  Bres- 
lau und  Brixen,  Bruder  K.  Ferdinand  H.,  für  sich  und  seine  Familie, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Rosenegk,  nach  der  ihm  zustehenden  Besitzung 
Rosenegk,  jetzt  Rosnig,  im  Liegnitzisclien.  —  Der  Sohn  des  Hans  N. 
V.  R.,  Daniel,  war  Herr  auf  Adelsdorf  bei  Haynau  und  Trzebitzko  bei 
Militsch  und  setzte  den  Stamm  durch  droi  Söhne :  Balthasar,  Daniel  U. 
und  Sigismund,  fort.  Balthasar  v.  N.  u.  R.  machte  grosse  Reisen,  er- 
warb nach  seiner  Rückkehr  im  Trebnitzschen  die  Güter  Stroppen,  Kon- 
radswaldau,  Krumpach,  Pelkau  etc.  und  starb  1688.  Von  vielen  Kin- 
dern überlebte  ihn  nur  ein  Sohn,  Christian  Friedrich  v.  N.  u.  R.,  wel- 
cher, neben  den  väterlichen  Gütern,  auch  Sebnitz  unweit  Liegnitz  be- 
sass, Landes-Deputii'ter  war  und  aus  dep  Ehe  mit  Franziska  v.  Studnitz 
a.  d.  H.  Wontschütz  einen  Sohn,  Balthasar  und  eine  Tochter,  Sophia, 
hatte.  Daniel  v.  N.  u.  R.  hiuterliess  zwei  Söhne,  Christian  Ferdinand 
auf  Ober-Sebnitz,  welcher  uuvermählt  starb  und  Hans  Balthasar,  wel- 
cher den  Stamm  durch  zwei  Söhne  fortsetzte.  Der  älteste  derselben, 
Daniel  Gottlob,  war  mit  Anna  Ursula  v.  Seher  a.  d.  H.  Tannhausen  ver- 
mählt und  der  jüngere  Bruder,  Ernst  Rudolph,  war  Herr  auf  Adelsdorf. 
Sigismund  v.  N.  u.  R.  hatte  das  Gut  Trzebitzko  geerbt  und  starb  ohne 


—     503     — 

männliche  Nachkommen.  Die  \ier  Töchter  desselben  kamen  durch  Ver- 
mählungen in  die  Familien  v.  Jalofski,  v.  Prittwitz,  v.  Mutschelnitz  und 
V.  Langenau.  —  Die  genannten  Güter  kamen  im  Laufe  der  Zeit  aus  der 
Hand  der  Familie,  welche  dagegen  mehrere  andere :  Kuchelberg,  Schwar- 
zau,  Mühlrädlitz,  Nieder-IIerzogswaldau  etc.  an  sich  brachte  und  bis 
auf  die  neueste  Zeit  in  Schlesien  im  Besitz  ansehnlicher  Güter  verblieb. 
Nach  Rauer  waren  1857  folgende  Sprossen  des  Stammes  mit  Ritter- 
gütern gesessen :  Otto  v.  Nickisch  (Niekisch),  Rittnleister  a.  D.,  Herr 
auf  Krehlau  im  Kr.  Wolilau;  Carl  Heinrich  Ernst  v.  Nickisch-Rosenegk, 
k.  pr.  Kammerherr  und  Landschafts  -  Director,  Herr  auf  Kuchelberg, 
Thiergarten,  Langenwaldau  im  Kr.  Licgnitz  und  Gr.  Kricheu  im  Kr. 
Lüben;  Ernst  Herrmann  Robert  v.  N.-R.,  Kreis-Deputirter  und  Landes- 
Aeltester,  Herr  auf  Schwarzau  und  Klaptau  im  Kr.  liüben  und  Carl 
V.  N.-R.,  Herr  auf  Petersdorf  im  Kr.  Nimptsch. 

Sinapius,  I.  8.  668  u.  O.  8.  830.  —  Gauhe,  I.  8.  1488  u.  89.  —  ZadUr,  XXIV.  8.  .V.»3. 
—  N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  462  u.  63.  -  Freih.  v.  Ledebur,  II.  S.  146  u.  III.  8.  316.  —  Sieb- 
machfr,  IV.  134.  —  r.  "Veding,  HI.  8.  460.  -  8chle8lsche8  W.-B.  Nr.  58. 

Nicki  Edle  v.  Nikelsberg  (Nickisberg).  Erbländ.-österr.  Adels- 
stand. Diplom  von  1787  für  Carl  Nicki,  w.  Secretair  der  k.  k.  vem- 
nigten  Hofcanzlei,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Nickisberg.  Derselbe, 
welcher,  als  das  Diplom  ausgefertigt  wurde,  schon  30  Jahre  mit  grossem 
Eifer  in  k.  k.  Diensten  gestanden,  hatte  sich  1763  mit  Regina  Diet- 
mayer  v.  Dietmannsdorf  vermählt,  aus  welcher  Ehe  vier  Töchter  und 
^in  Sohn  stammten.  Letzterer,  Heinrich  N.  Edler  v.  N.,  geb.  1766, 
war  1784  bereits  controlirender  Cassenofficier  in  Mailand. 

Leupold.  I.  3.  8.  506.  —  Megfrl«  9.  Mihlfeld,  8.  234.  -  Kn€$chkey  II.  8.  819  u.  20. 

Niclot.  Ein  im  17.  Jahrb.  zu  dem  im  Weimarischen  begüterten 
Adel  gehörendes  Geschlecht,  aus  welchem  noch  1668  Friedrich  Wil- 
helm V.  Niclot  als  Besitzer  des  Gutes  Nieder-Röblingen  unweit  Allstedt 
genannt  wird,  welches  Gut  Herzog  Bernhard  von  Sachsen-Weimar  1677 
der  Aemilia  Elconora  Grf.  v.  Allstaedt  (Allstedt)  übertrug. 

Müller,  Annal.  Kaxon.  8.  478.  -  Zedier,  XXIV.  8.  525.  —  Freih.  r.  Ledebur,  11.  8.  116. 

Nicod  V.  Zeinan.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1781 
für  Franz  Xaver  Nicod,  mit  dem  Prädicate :  v.  Zeinau. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  389. 

Nicola  V.  Lündtsbrnn.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1653  für 
Johann  Christoph  Nicola,  Herrn  auf  Lündtsbrun,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Lündtsbrun.  Der  EmpfUnger  des  Diploms  hatte  in  der  kaiserl.  Armee 
von  unten  herauf  gedient  und  war  im  30jährigen  Kriege  bis  zum  Ober- 
sten gestiegen.  Später  wurde  derselbe  kurmainzischer  Amtmann  zu  Röt- 
tingen  und  kaufte,  nach  Abgang  der  v.  Lündtsbrtm,  das  gleichnamige 
Stammhaus  dieser  Familie. 

Handschriai.  Notiz. 

Nicolai,  Edle  Herren.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1689  für 
Anton  Franz  Nicolai,  kaiserlichen  Reichshofrath,  mit  dem  Prädicate  : 
Edler  Herr. 

Handschriftl.  NotU. 


—      Ö04     — 

Nicolai.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1689  fftr  Ferdinand  Frie- 

drich  Nicolai,  hei*z.  württcrab.  Artillerie-Lieutenant. 

HaiidHcliriftl.  Notiz. 

Nicolai.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1791  für  Christian  Voll- 
rath  Nicolai. 

Hand^chriftl    Notix. 

Nicolans  v.  Ehramfeld.  Erbl.  -  östeiT.  Adelsstand.  Diplom  von 
1809  für  Anton  Nicolaus.  Fähnrich  im  k.  k.  Infant.-Regim.  Prinz  Hein- 
rich XV.  von  Reuss-Plauen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ehramfeld. 

Megtrle  r.  Mü/il,Md,  Krjc.  Bd.  8.  »s». 

Nicoiartz,  Freiherren.  Reich sfreihcrrnstand.  Diplom  von  1716 
für  Robert  Heinrich  Nicoiartz,  niederländischen  Rath  und  General-Au- 
ditor der  niederländischen  Kriegsvölkor. 

naiidsrlirifti.  Notiz. 

Nicoleti,  Nicoletti.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1716  für  die 
Gebrüder  Johann  Caspar  Coletti,  Vorsteher  des  Gestüttes  zu  Lippizza 
und  für  den  Bruder  desselben,  Johann  C. 

Megerle  v.  Muhl/eld.  F.rg.-Bd.  S.  ;^8'». 

Nicolich  V.  Weltess.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1772 
für  Theodos  Nicolich,  pension.  k.  k.  Oberstwachtmeister  von  dem  peter- 
wardeiner  Infant.-Regim.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Welless. 

Mfgerle  9.  Uühl/fld,  Erg.-Bd.  8.  889. 

Nicolich,  Niedlich  v.  Mostar.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1795  für  Michael  NicoUich,  k.  k.  Oberlieutenant  im  peterwardeiner 
Regimente,  mit  dem  Prädicate :  v.  Mostar, 

Megerle  r.   Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  389. 

Nicolides  v.  Pindo.  Reichs-  und  erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1791  für  Johann  Nicolides,  Doctor  derMedicin,  gebürtig  aus 
Macedonien  und  für  den  Sohn  seines  Bruders,  Eustach  Nicolides,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Pindo. 

Megerle  v.   Mühlfeld,  S.  234  und  35. 

Nicolo,  Edle.  Reichs-  und  erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1734  für  St.  Dominik  Nicolo,  Kammeiiath  in  Schlesien,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v. 

Megerl«  ».  Mühlfeld.  8.  236. 

Nicolo,  di  Santo  Nicolo  zn  Stach  iberg.  Erbländ.-österr.  Adels- 
stand. Diplom  von  1735  für  Nicolaus  di  Santo  Nicolo,  k.  k.  Mauth- 
einnehmer  und  für  die  Brüder  desselben :  Anton  und  Johann  di  S. -Ni- 
colo, mit  dem  Prädicate :  v.  Stachlberg. 

Megtrle  v.  MühlfeM,  Erg.-Bd.  8.  3S9. 

Niczky  v,  Nicz,  Grafen.  Erbländ.-österr.  Grafenstand.  Diplom 
vom  19.  Aug.  1765  für  Christoph  v.  Niczky,  obersten  Landrichter  des 
Kgr.  Ungarn,  k.  k.  Kämm.  u.  Geh.-Rath,  Präsidenten  der  Stattli alterei 
und  der  Septemviriltafel,  Erb-Obergespan  des  veröczer  Comitats,  Gra- 
fen von  Jemes  etc.,  unter  Beifügung  der  Schenkungsurkunde  über  die 
Herrschaften  Berzencze  und  Balhas.  —  Das  gräfliclie  Haus  Niczky 
V.  Niczk  stammt  aus  dem  alten  ungarischen  Geschlechte  Jak,  dessen 
Ursprung  im  Dunkel  der  Vorzeit  liegt.  Die  fortlaufende  Stammreihe 
beginnt  mit  Ebed  um  1100  und  die  Nachkommen  desselben  schrieben 


—     505     — 

sich  in  Folge  der  das  Gut  Niczk  betreffenden,  königlichen  BestHtigunga- 
Urkuiido  von  1162:  Filii  Ebed,  de  genere  Jdk.  Dcmgemäss  fllhrt  Le-» 
hotzky  die  Familie,  wie  folgt,  auf:  Nitzki  de  Ebed.  item  de  Chak,  seu 
Jak  ot  de  Kernen  in  Comitatu  Castri  Ferrei.  Sprossen  des  Stammes  be- 
gleiteten 1217  den  König  Andreas  II.  auf  dem  Zuge  nach  Jerusalem, 
werden  als  Xobiles  banderiati  (Adelige  mit  Banner^  aufgeführt  und  er- 
hielten für  treue  Dienste  1221  die  Güter  Uray.  Seit  1324  nannten 
sich  die  einzelnen,  damals  entstandenen  Linien  nach  ihren  Besitzungen, 
der  Ilauptstanmi  aber  nach  dem  Gute  Niczky  im  eisenburger  Comitate. 
Durch  Vermiihlungen  wurde  die  Familie  mit  den  ältesten  und  angesehen- 
sten Geschlechtern  Ungarns  verwandt  und  Benedict  v.  Niczky  wurde 
unter  dem  Könige  Matthias  Cprvin  1458  Obergesj^an  des  Warasdiner- 
Coraitats  und  erhielt  nebst  mehreren  Gütern  auch  die  halspeinliche  Ge- 
richtsbarkeit über  alle  ihm  zustehende  Besitzungen.  —  Von  den  Nach- 
kommen brachte,  s.  oben,  Christoph  v.  Niczky  den  Grafenstand  in  die 
Familie.  Derselbe  hinterliess  zwei  Söhne,  die  Grafen  Stephan  und  Georg. 
Graf  Stephan,  k.  k.  Kämm,  und  Obergespan  des  warasdiner  ComitJts, 
verm.  mit  Maria  Grf.  Esterhiizy,  starb  ohne  Nachkommen,  Graf  Georg 
aber,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Erb-Obergespan  des  veröczer  Gomi- 
tats,  setzte  in  der  Ehe  mit  Xaveria  Grf.  Batthydny  den  Stamm  durch 
zwei  Söhne  fort :  die  Grafen  Maria  Ludwig  Georg  und  Johann  Georg. 
Graf  Maria  Ludwig  Georg,  geb.  1776  und  gest.  1840,  k.  k.  Kämm., 
Herr  der  Herrschaften  Nebersdorf,  Balhas.  Tot-Gyugy  und  Zimany,  ver- 
mählte sich  1807  mit  Maria  Christina  Anna  Grf.  v.  Hoditz  und  Wolf- 
ramitz  und  aus  dieser  Ehe  entspross  das  jetzige  Haupt  des  gräflichen 
Hauses:  Graf  Christoph,  geb.  1814^  Herr  der  Herrachaften  Harasst- 
Bogard  und  Szilos-Balhas.  Von  den  Geschwistern  desselben  vermählte 
sich  Grf.  Christina,  geb.  1820,  1845  mit  Johann  Grafen  v.  Hoditz  und 
Wolframitz,  k.  k.  Kämmerer  und  pens.  Generalmajosr  und  Graf  Ludwig 
Seraph,  geb.  1822,  k.  k.  Kämm.,  ist  Herr  der  Herrschaften  Nebersdorf, 
Mutschen,  Zimany  und  Tot-Gyugy.  —  Graf  Johann  Georg,  s.  oben,  gest. 
1829,  k.  k.  Kämm.,  war  vermählt  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Sehmidegg, 
Frau  auf  Vamos  und  Mosdos  und  aus  dieser  Ehe  stammen  zwei  Söhne : 
Graf  Maria  Georg,  geb.  1809,  Herr  auf  Kercseligeth,  verm.  1832  mit 
Antonia  v.  Klacsanyi  und  Graf  Johann  Nepomuk,  geb.  1810,  Herr  auf 
Csapi,  verm.  1830  mit  Franzisca  v.  Borsiczky,  gest.  1860,  aus  welcher 
Ehe  eine  Tochter  lebt:  Grf.  Philomene,  geb.  1836. 

Lehot:kv,  «temtantojjr.  II.  8.  2.*»2,  —  Deutsche  Grafeoh.  d.  ^egenw,  III.  8.  874- 7ß.  — 
(;tMu?aI.  Ta»'chenb.  d.  Kräfl.  Häuser.  1S64  8.  S"«»  u.  84  uud  liislor.  Handb.  »u  Demselben, 
S.    «47.  —   fffjrtl.  n.  Ljcf.  7  u.  8. 

^  Nideck.  Altes,  oberrheinisches  Adelsgeschlecht,  welches  um  Worms 

verschiedene  Lehengüter  besass,  welche  später  die  v.  Helmstatt  an  sich 
brachten. 

Schatinat,  Hislor.  Episcop.  Wormat.  1.  .^.  1^74.  —   Zedier,  XXIV.  S.  687. 

Niderl  zu  Niderborg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1788  für  Sigmund  Franz,  Arzt  zu  Klagenfurt,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ni- 
derl zu  Niderburg. 

Megerle  n.  Muhlf$ld,  £rg.-Bd.  8.  889. 


—     600     — 

Nideriist,  Freiherren.  Eeichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1736 
für  Joseph  Franz  Anton  v.  Nideröst,  k.  k.  General-Feldwachtraeistcr 
und  Obersten  eines  Regiments  Schweizer  zu  Fuss  und  für  den  Bruder 
desselben,  Jodok  Rudolph  v.  Nideröst. 

MffjerU  V.  Mühl/eld,  8.  73. 

Niebaner.  Erblilnd.-östeiT.  Adelsstand.  Diplom  von  1841  für  E. 
Niebauer,  k.  k.  Ilof-Secretair. 

Handschriftl.  Notix. 

Niebeoker,  Freiherren  (in  Blau  ein  Delphin).  Reichsfreiherm- 
stand.  Das  näher  nicht  bekannte  Diplom  wurde  wohl  um  die  Mitte  des 
18.  Jahrh.  ausgestellt.  Die  Familie  gehörte  in  der  zweiten  Hälfte  des 
18.  und  in  der  ersten  des  19.  Jahrh.  zu  ^em  in  Kur-  und  im  Kgr.  Sach- 
sen begüterten  Adel  und  war  zu  Kitzscher  und  Beucha  unweit  Borna 
gesessen.  Der  Name  des  Geschlechts  kommt  in  den  Ahnentafeln  der 
Freih.  v.  Keller,  s.  Bd.  V.  S.  50,  vor :  Auguste  Freiin  v.  Niebecker, 
geb.  1760  und  gest.  1832,  auf  Kitzscher  im  Kgr.  Sachsen,  vermählte 
sicTi  1786  mit  den  1835  verstorbenen  herz,  nassau.  Major  a.  D.  u.  k. 
preuss.  Landrathe  TiUdwig  Freih.  v.  Keller  und  der  Bruder  derselben, 
Johann  Freih.  v.  Niebecker.  Herr  auf  Beucha,  grossh.  sachsen-weimar. 
Land-Kammerrath,  vermählte  sich  1792  mit  TiUise  Friederike  Freün 
V.  Fritsch,  geb.  1775  u.  gest.  1843.  —  In  neuer  Zeit  stand  ein  Ritt- 
meister V.  Niebecker  im  k.  preuss.  6.  Landwehr-Uhlanen-Regimente. 

Handschriftl.  Noti«.  —  Freih.  v.   LetUbtir,  II.  8.  146.    -     Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  XI.    4. 
—  W.-B.  d.  Siebs.  Staatoii.  V.  18. 

>  Niebelschüts.   Eins  der  ältesten  schlesischen  Adelsgeschlechter, 

welches,  wie  angenommen  wird,  mit  der  Gemahlin  des  Herzogs  Hein- 
rich des  Treuen,  Mechtild,  einer  braunschweigischen  Prinzessin,  zu  An- 
fange des  14.  Jahrh.  nach  Schlesien  kam.  Die  Familie  breitete  sich 
weit  aus,  erwarb  m  Laufe  der  Zeit  viele  Güter  und  blühte  in  mehreren 
Häusern.  Lucae  nennt  namentlich  die  llüuser  Rietschütz,  Bartsch,  wei- 
ches für  das  älteste  Stammhaus  der  Familie  gehalten  wird  und  der- 
selben schon  1433  zustand,  und  Gleinitz,  sämmtlich  im  Glogauischen, 
so  wie  Ruppersdorf  im  Wohlauischen.  Später  werden  nur  die  Häuser 
Rietschütz,  Lasla  auf  Rettkau  und  Gleinitz  genannt  und  zwar  das  Haus 
Rietschüt^  mit  den  Nebenlinien  Gafron,  Kreidelwitz,  Raudten,  Rosters- 
dorf,  Alt-Wohlau,  Kuttlau,  Leschkowitz,  Gugelwitz,  Herzogswaldau, 
Ibsdorf  und  Raudten,  das  Haus  Lasla  auf  Rettkau  mit  den  Nebenlinien 
Kaltenpriessnitz,  Pridemoos  und  Jagatschtitz  und  das  Haus  Gleinitz  mit 
den  Nebenlinien  Stumberg.  Polnisch  -  Bortschen ,  Linden  und  Balsan. 
Ausser  diesen  Familiengütern  erwarb  das  Geschlecht  aber  auch  andere 
Besitzungen,  namentlich  Giessmannsdorf  im  Glogauischen,  Beitkau  im 
Wohlauischen,  Hühnerey,  Mei*zdorf  und  Musternick  im  Glogauischen, 
Konradswaldau  im  Oelsischen,  Schwarzau,.  Buchwäldchen,  Hummel, 
Muckendorf  etc.  im  Liegnitzischen,  Reichwald  im  Breslauischen  etc.  — 
Hans  und  Nicol,  Gebrüder  v.  Neb^ltschitz  treten  in  alten  Briefen  von 
1360  auf;  Nitsche  v.  Niebelschtitz  lebte  1371;  Caspar  v.  N.  war  1475 
Hauptmann  zu  Crossen;  Sigismund  v.  N.  auf  Rietschütz  wird  1501  als 
des  glogauschen  Fürstenthums  Landes  -  Aeltester  und  bei  \ielen  wich- 


-     507     — 

tigen  Commissionen  Deputirtor  aufgoführt;  Martin  v.  N.  stnrb  1554 
als  bisoliüfl.  breslauischer  Canzler,  Propst  zu  Glögau  und  Domherr 
zu  Breslau;  Wolf  v.  N.  auf  Leschkowitz  war  um  1600  des  Land- 
Gerichts  im  glogauischen  Fürsteuthume  Beisitzer,  Nicol  v.  N.,  Landes- 
hauptmann der  Standesherrschaft  Wartenberg,  starb  1620;  Johann 
Ernst  V.  N.  auf  Gleinitz  u.  Ellguth,  königlicher  Mann  des  guhrauschen 
Kreises  und  Steuer-Einnehmer  des  Fürstenthums  Glogau  verlor  1626 
im  Kriege  seinen  Bruder,  Gottfried,  vor  dem  Feinde,  wurde  als  Geisel 
mit  Anderen  vom  Adel  nach  Ungarn  geschleppt  und  ging  bald  darauf 
mit  Tode  ab.  Von  seinen  übrigen  Brüdern  starb  1654  Johann  Hein- 
rich V.  K,  des  guhrauischen  Kreises  königl.  Mann  und  Landes- Aeltester. 
Von  den  Söhnen  des  lietzteren  war  Johann  Ernst  (IT.)  auf  Gleinitz  des 
glogauischen  Fürstenthums  Deputirter  und  von  diesem  stammte  Hans 
Ernst  V.  N.,  k.  poln.  und  kui'sächs.  Hauptmann,  welcher  1728  Kammer- 
herr wurde.  Balthasar  auf  Gleinitz,  ein  Bruder  des  ebengenannten  Hans 
Ernst,  starb  1681  als  königl.  Mann-Rechts  Assessor,  Landes- Aeltester 
und  Steuer-Einnehmer  des  Fürstenthums  Glogau  und  hinterliess  drei 
Söhne.  Johannes  v.  N.  auf  Gleinitz,  des  glogauischen  Fürstenthums 
Landes-Aeltester,  —  Vaters  Bruder  des  oben  erwähnten  Johann  Ernst 
und  seiner  Brüder  —  starb  1636  ohne  mannliche  Erben.  Wolflf  Chri- 
stian V.  N.  auf  LeschkowitÄ  und  Burglehn  Steinau  war  1638  des  kön. 
Mannrechts-Beisitzer  im  glogauischen  Fürsteuthume;  Heinrich  v.  N.  auf 
Rostersdorf  kommt  noch  nach  der  Mitte  des  17.  Jahrh.  als  LanJes-Ael- 
tester  des  wohlauischen  Fürstenthums  vor  und  zu  Gauhes  Zeit  lebten  na- 
mentlich Sprossen  aus  Linien  Giessmannsdorf  im  Glogauischen  und  Jack- 
schenau  im  Oelsischen.  Der  Stamm  blühte  in  vielen  Sprossen  fort,  von 
denen  namentlich  im  Tiaufe  des  Befreiungskampfes  sich  mehrere  aus- 
zeichneten und  blieb  im  Besitze  ansehnlicher  Güter.  Hans  Ernst  v.  N. 
war  1806  Herr  auf  Wehlefronze  im  Kr.  Wohlau  und  vererbte  das  Gut 
weiter;  ein  anderer  Ernst  v.  N.  besass  1837  die  Familiengüter  Gleinitz, 
Stumberg  und  Metschlau  uiwi  in  neuer  Zeit  starb  Balthasar  v.  N.  als 
Herr  auf  Tschistey  im  Kr.  Guhrau  und  Klein -Beltsch  in  demselben 
Kreise.  Später.  1857,  war  nach  Bauer  der  Landrath  v.  N.  Herr  auf 
Tschistey  und  Wehlefronze  und  Ernst  August  Balthasar  v.  N.,  k.  preuss. 
Rittmeister,  Herr  auf  Gleinitz  und  Stumberg  im  Kr.  Glogau  und  Metsch- 
lau im  Kr.  Sprottau. 

Sinapius,  T.  S.  665-74  u.  H.  8,  840  u.  41.  —  Oauhe,  T.  8.  1489  a.  90.  -  Zedier,  XXIV. 
8.  692 -y5.  —  Ilvrnchelmann,  Samml.  von  Ahneiitafelo,  8.  54.  —  N.  gen.  Haiidb.  1777,  8.303 
und  1778,  8.  350.  —  N.  I»r.  A.-L  III.  8.  4«3  u.  64.  —  Freih.  r.  Ledebur,  II.  8.  146  u.  47 
and  III.  8.  316.  —  Siebmacher.  I.  61:  v.  NiebelschlU,  sehlesisch.  -  r.  Meding,  I.  S.  414.  — 
Schlesisches  W.-B.  Nr.  58. 

Nieberle.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1773  für  Leo- 
pold Nieberle,  Rittmeister  im  k.  k.  Husaren-Regim.  Freih.  v.  Graewen. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  390. 

Niebnhr  (im  Schilde  ein  Sparren,  begleitet  von  drei  Sternen). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  13.  Febr.  1857  für  Marcus 
Carsten  Nicolaus  Niebuhr,  k.  pr.  Geh.  Cabinetsrath. 

Freih.  v.   Ledebur,  III.  8.  316. 

Niedermaim  v.  Mayenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 


—     508     — 

von  1810  für  den  k.  k.  Oberstlicutenant  Niedermann  im  Infant.-Regi- 
inente  Deutschmeister,  mit  dem  Prädicate:  v.  Mayenfeld. 

M^g^rlf^  V.   Mühlff.ld,  8.  215. 

Niedermayer.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1740  für  Gott- 
■  fried  Niedermayer,  k.  Zollamts-Controleur  zu  Breslau. 

5  Megerle  9.  Mühlffld,  Krj;    Bü.  8.  .191). 

I  Niederinayr  anf  Altenbar^,  auch  Freiherren  (Schild  durch  eineo 

i  schmalen,  rothen  Kueuzfaden  geviert :  1  u.  4  in  Gold  ein  aufwachsender, 

vorwärtssehender,  blau  gekleideter  Croat,  mit  der  Rechten  einen  ge- 
zückten Siibel  über  sich  schwingend,  während  die  Linke  in  die  Seite  ge- 
stemmt wird  und  2  und  3  der  Länge  nach  viermal  von  Gold,  Silber, 
Blau  und  Gold  gethcilt).  Kur  bayerischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
23.  Sept.  1734  für  Franz  Sigmund  v.  Niedcrmayr  auf  Alten  bürg.  Der 
Empfänger  des  Diploms  war  ein  Urenkel  des  Johann  v.  Niedermayr, 
kurbayer.  Hofkammer-Directors  und  Pflegers  zu  Geissenhausen  und  der 
Adel  war  1006  in  die  Familie  gekommen.  Der  Stamm  blühte  fort  und 
ein  FiUkel  des  Freih.  Franz  Sigmund:  Freih.  Joachim  Adam  Carl  auf 
Altenburg  und  Singenbach,  geb.  1766,  k.  bayer.  Truchseas  und  llofrath, 
wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  die  Frei- 
herrnklasse dei*selben  eingetragen. 

T.  Liin</,  S.  191.  -  Knppl.  ru  Si.^l.in.  W.-R.  VFII.  f.,  -  W  -B.  d.  Kgr.  Bayern  ITT.  6S  a. 
V.  Wolckcrn,  Abth.  H.  S.  ISl  n.  «:».  —  r.  ff.  frier,  l.ayer.  Adel,  Tab.  49  u.  S.  49.  —  KnescAte, 
I.  8.  311.. 

Niederbach.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  zu  dem  in 
Ostpreussen  begüteten  Adel  zählendes  Geschlecht.  Dasselbe  war  1614 
zu  Markehnen  und  Mestinnen  im  Kr.  Fischhausen  gesessen. 

Freih.  V.   Lrdehttr,  W.  S.  147. 

Niedermayer  V.  Nothdorf.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1627 
für  N.  Niedermayer ,  Kammerdiener  der  römischen  Kaiserin ,  Gemahlin 
des  K.  Ferdinand  IL.  mit  dem  Prädicate:  v.  Nothdorf. 

Ilandscliriftl.  Notiz. 

^  Niederstetter.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  3.  Mai 

1832  für  Benjamin  Ludwig  Niederatetter,  k.  prcuss.  Geschäftsträger 
bei  den  nordamerikanischen  Freistaaten.  Derselbe,  gest.  1846  als  k. 
preuss.  Geh.  Legationsrath  und  General -Consul  zu  Warschau,  hat  in 
^  der  Ehe  mit  einer  v.  Iluggens  den  Stamm  durch  einen  einzigen-  Sohn 
fortgesetzt,  welcher  in  neuester  Zeit  Premierlieutenant  in  der  k.  preuss, 
Garde -Artillerie -Brigade  war. 

HandschrifH.  Noti«.  -  N.  Fr.  A.  L. .  V.  S,  :{4.'i.  h'rPih.  p.  Lcdehtir,  U.  8.  147.  — 
W.-B.  d.  proiiss.  Monarch..  IV.   12. 

Niem.  Altes,  westphälisches  Adelsgescblecht ,  welches  aus  der 
Stadt  Niem  im  Hochstifte  Paderborn  stammte,  wohl  zu  unterscheiden 
von  der  ebenfalls  westphälischen  Familie  v.  Nehem,  Neben,  s.  S.  460. 
—  Theodoricus  v.  Niem  hielt  sich  anfangs  am  päpstlichen  Hofe  als  Se- 
ci-etair  auf,  wurde  später,  1395,  durch  päpstliche  Autorität  Bischof 
zu  Verden  und  dann  Erzbischof  zu  Cambray  und  lebte ,  wie  sich  aus 
seinen  Schriften  ergiebt,  noch  1417. 

Qauhe,  H.  St  806. 


—     509     — 

Niemann.  Ein  im  18.  Jnlirh.  in  Meklenbnrg  nnd  in  der  Ucker- 
mark begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht.  —  Zacharias  v.  Niemann, 
k.  preuss.  Major,  kaufte  1760  das  Gut  Wälsiekow  im  Kr.  Prenzlow  und 
der  Vater  desselben  war  Herr  auf  Ravensberg  im  Meklcnburgischen. 

Fr^ih.  V.   Ledehur.   U.  8.  147. 

Niembsch  Kdle  v.  Strohlenao.  Krblilnd.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1820  ftir  Joseph  Niembscli,  k.  k.  Obersten  und  Commandan- 
ten  der  Stockerauer  Monturs- Hauptcommission,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Strehlenau. 

Mer,frle  v.   Mü/il/eld,  Krg.-Bd.  8.  390. 

Niemeck..  Altes,  sächsisches,  aus  dem  ehemaligen  Kurkreise 
stammendes  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammhaus  wohl  das  einige  Mei- 
len von  Wittenberg  gelegene  Stfidtchen  Niemeck  war.  Conrad  v.  Niem- 
eck tritt  bereits  1281  in  einer,  eine  Donation  für  das  Stift  Coswig  be- 
treffenden Urkunde  der  Fürsten  zu  Anhalt  auf  und  Anton  v.  Niemeck 
erhielt  für  sich  und  seine  Familie  vem  Kaiser  Carl  V,  1525  einen  neuen, 
von  Valent.  König  mit^etheilten  Adels-  und  Wappenbrief.  Später,  nach 
mehrfachen  Verlusten  im  30jährigen  Kriege ,  lebte  die  Familie  im  Städt- 
chen Zahna  bei  Wittenberg,  wo  dieselbe  ein  Freigut  besass.  Von  dem 
Besitzer  dieses  Freigutes :  Johann  Joachim  v.  Niemeck ,  stammten  Carl 
Ludwig  v.  N. ,  welcher,  als  k.  k.  Oberstlieutenant  fiel  und  Carl  Ludwig 
v.  N.,  welcher  drei  Söhne  hatte.  Zwei  derselben  starben  als  Capitaine 
iu  der  kursachs,  Armee  und  der  dritte,  Erdmann  Ludwig  stand  noch 
1737  als  kursachs.  Major  zu  Wittenberg  in  Garnison.  Mit  Letzterem 
ist  später  wohl  das  Geschlecht  erloschen. 

Valent.     Konhj ,    IM.  S.  77."*.- 85.    -     Gaufip ,    \.   S.  1191.  Frrih.   e.   Ledebur,  ,  U.   8. 

147  ij.  46.  —  V.  yfrHinff.  IU.  S.  4H0  ii.  KI.  —    Supplem.  zu  Siebm,   W.-B.,  IV.   31.    V.  23.— 
Tyrvjr,  U.   ISl.  -    Knr.vhke,   III     S.  'i^l  ii.  33. 

Niemetz  y.  Eibenstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1762  für  Samuel  Niemetz,  k.  k.  Feldartillerie -Feuerwerker,  mit  dem 
Priiilicate:  v.  Eibenstein. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Krp.  Bd.  S.  3'»0. 

Niemitz,  Niemand,  Niemands.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht, 
welches  Sinapius  aus  der  Grafschaft  Glatz  mit  dem  Bemerken  herleitet, 
dass  in  alten  Briefen  dasselbe  unter  dem  Namen :  Niemand ,  oder  Nie- 
manns aufgetreten  sei.  Freiherr  v.  Ledebur  giebt  an,  dass  die  Fami- 
lie in  Schlesien  in  und  um  Nimptsch  ansässig  geworden  sei  und  dass 
Nimptsch ,  welches  in  der  Form  des  Namens ,  wie  derselbe  der  Familie 
verblieben ,  früher  vorkommt  und  eben  deshalb  wohl  als  Stammsitz  ge- 
nommen werden  muss.  Das  Geschlecht  sass  bereits  1342  zu  Steinau 
und  1417  zu  Diersdorf  im  Nimptschen,  so  wie  1497  zu  Rayersdorf  und 
Schönau  unweit  Uabelschwerdt  im  Glatzischen,  und  wurde  im  16.  und 
17.  Jahrii.  mit  mehreren  anderen  Gütern  angesessen.  Um  1437  war 
Conrad  v.  Niemanns  des  Johanniterordens  Comthur  zu  Wien  und  Nicol. 
Niemamis  a.  d.  U.  Wilckau  lebte  noch  1500  und  von  ihm  stammte  Hans 
Niemitz,  des  Johanniterordens  Comthur  zu  Reichenbach  in  Schlesien.  — 
In  Schlesien  blühte  die  Familie  in  den  Iläusem  Diersdorf  und  Jungfern- 
dorf, Gross -Wilckau  und  Gross- Peterwitz  fort.  Das  Haus  Diersdorf 


—     610    — 

mit  Jungferndorf  bestand  schon  1417,  erlosch  aber  1669  mit  Joachim 
V.  N.,  fürstl.  liegnitzischen  Rath  und  der  Weichbilder  Streblen  and 
Nimptsch  Landeshauptmann;  das  Haus  Gross -Wilckau  fing  der  oben- 
genannte Nicol.  Niemands  an  und  brachte  zu  seinem  Besitz  die  Güter 
Raycrsdorf  und  Schönau  im  Glatzischen,  uud  auf  dem  Haase  Gross- 
Petcrwitz  sass  schon  1588  Christoph  v.  Niemitz,  von  welchem  zwei 
Söhne  stammten:  Sigismund  v.  N.,  des  breslauischen  Fürstenthoms 
königlicher  Mann-Rechts  Beisitzer  und  Conrad  v.  N. ,  des  canthnlschen 
Weichbildes  Hauptmann,  dessen  Sohn,  Hans  Christoph  v.  Niemitz,  noch 
1660  auf  dem  freien  königl.  Burglehn  Gross -Peterwitz  lebte.  Der 
Stamm  blühte,  wohl  aus  dem  Hause  Gross-Feterwitz ,  noch  in  die  zweite 
Hälfte  des  18.  Jahrb.  hinein,  bis  Conrad  Ferdinand  v.  N.  auf  Dittera- 
dorf  im  Jauerschen  und  Förstchen  im  Striegauischen  1759  denselben 
schloss. 

Sinapius,    I.  8.  674  u.  IL  8.  674—76.  -    Gauhfi,    I.    8.  1491   u.  92.   —   Zedlei\    XXIV    8 
766  u.  67.  —  Freih.  r.  Lfdebur ,  II.  8.  148.  —  Siebmacher,  l.  57:  v.  NiniiU ,    8chlcsuch. 

Niemyie-Niemyski,  Freiherren.  Galizischer  Freiherrnstand.  Di- 
plom von  1783  für  Matthias  Niemyie  -  Niemyski. 

M^ggrlev.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  82.  —  Tyroff,  H.  272-  F.  H.  t.  NSemyskl. 

Nienburg,  Gräfin.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  23.  Juli  1694 
ftlr  Gisela  Agnes  v.  Rath  (Rathen) ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Nienburg. 
Dieselbe,  geb.  1670  und  gest.  1740,  aus  einem  alten  anhalt'schen  Adela- 
geschlechte,  s.  den  betreflfendcn  Artikel,  stammend,  hatte  sich  1692 
mit  Emanuel  Lebrecht  Fürsten  zu  Anhalt-Cöthen  (geb.  1671  und  gest 
1 704)  vermählt.  Das  Prädicat :  v.  Nienburg  wurde  von  der  im  Cöthen- 
schen  gelegenen  Stadt  Nienburg  an  der  Bode  und  Saale  entnommen, 

UandschrifU.  Notiz. 

Nienburg,  Nienborch.  Altes,  niedersächsisches  Adelsgeschlecbt, 
welches  schon  1214  vorkommt. 

r.  Ludwig,   Rellq.  Mspt.  Tom.  V.  8.  21  u.  X.  8.  22.  —  Zedier,   XXIV.  8.  769.  —  Siippl. 
gu  Siebm.  W.-B.  I.  8.  121. 

Niendorp,  Nindorf,  Niendorff.  Altes,  bremensches  Adelsge- 
schlecbt, welches  in  männlicher  Linie  mit  Otto  v.  Niendorflf  (geb.'1607) 
erloschen  ist. 

Unshard,  8.  411.  —  p.  Meding ,  8.  415.  —  Sapplem.  zu  Siebroacher's  W.-B.  V.  S.  18. 

Nienhns,  Nenwenhansen  (in  Gold  drei  schwarze  Hähne).  Altes, 
clevesches  Adelsgeschlecht ,  welches  1436  zu  Elpe  im  Kirchspiele  Wal- 
sum  unweit  Dinslaken ,  zu  Emmerich  unweit  Rees  und  zu  Holten  bei 
Dinslaken  ansässig  war  und  aus  welchem  Heinrich  v.  Nienhus  1602  ein 
nur  handschriftlich  vorkommendes  Werk  über  den  Jülich -Cleve-Gel- 
dernschen  Adel  schrieb.  Die  Familie,  nicht  zu  verwechseln  mit  den  vie- 
len Familien  v.  Neuhauss,  soll  noch  in  den  Niederlanden  blühen. 

Freih.  9.  Ledebur,  U.  8.  US. 

Niering  v.  Hochheim,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Di- 
plom von  1817  für  Paul  Ferdinand  Niering,  Dom-Canonicus  zu  Brtinn. 

Megerle  9.  MühlfeM,  Erg.-Bd.  8.  182. 

Nieroth,  auch  Freiherren  nnd  Grafen  (Stammwappen :  in  Gold 
drei  schrägi-echte ,  blaue  Balken).    Schwedischer  Freiherm  •  und  Gra- 


—    611     — 

fenstand.  Freiherrndiplom  vom  5.  Febr.  1687  für  Magnus  Wilhelm 
V.  Nieroth,  und  Grafendiplom  vom  25.  Juni  1706  für  Carl  Freiherrn 
V.  Nieroth.  Die  Familie  war  auch  im  Grafenstande  nach  Livland  und 
kam  auch  in  Ostpreussen  zu  Losgehnen  im  Kr.  Friedland  gesessen.  Ein 
ähnliches  Wappen,  nämlich  einen  fünfmal  von  Schwarz  und  Silber  schräg- 
links  getheilten  Schild,  Siebmacher,  V.  S.  247,  führte  auch  das  roten- 
burgische Stadtgeschlecht  Neuroth. 

Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  i4S  and  HI.  8.  316.  ~  Schveditehes  W.-B.:  FreUierrcn  u.  Gr. 
V.  Nieroth. 

Niesemeuschel,  aach  Freiherren.  Altes,  schlesisches  Adelsge- 
schlecht ,  welches  nach  Annahme  Einiger  von  dem  böhmischen  Herzoge 
Nizamislo  abstammen  und  schon  im  Anfange  des  13.  Jahrh.  geblüht 
haben  soll  und  aus  welchem  die  alte  schlesische  Familie  v.  Tader  oder 
Thader ,  die  wohl  um  die  Mitte  des  18.  Jahrh.  erlosch,  hervorging,  wie 
denn  auch  dieselbe,  die  schon  1404  vorkommt,  ganz  das  Niesemeu- 
schelsche  Wappen :  in  Roth  ein  schwarzer,  gebogener  Adlersluss  (oder 
Greifsklaue)  mit  aufwärts  nach  der  Rechten  ausgebreiteten,  goldenen 
Klauen,  führte.  —  Das  Niesemeuschelsche  Geschlecht  ist  durch  Sina- 
pius  vom  15.  und  16.  Jahrh.  an  näher  bekannt.  Dasselbe  thoilte  sich 
in  die  Häuser  Reichenau  im  Saganschen ,  Strien  und  Dittersbach  im 
Wohlauischen  und  Gabel  und  Rointen  im  Guhraiüschen.  Aus  dem  Hause 
Reichenau  war  Adam  v.  N.  1553  des  saganschen  Fürstenthums  Landes- 
Aeltester  und  der  Sohn  desselben,  Heinrich  v.  N. ,  um  1600  des  ge- 
nannten Fürstenthums  Mannrechts -Beisitzer.  Von  Letzterem  stammte 
Christoph  v.  N.,  von  dessen  Nachkommen  Philipp  v.  N.  noch  1717  als 
Landes-Aeltester  des  saganschen  Fürstenthums  lebte.  Aus  dem  Hause 
Strien  war  1666  Balthasar  v.  N.  des  wohlau'schen  Fürstenthums  Lan- 
des-Aeltester; Christoph  Friedrich  v.  N.  auf  Strien  starb  1714  als  des 
winzingischen  Kreises  Landes-Aeltester  und  des  königl.  Consistorinms 
des  Fürstenthums  Wohlau  erster  Beisitzer,  und  noch  1730  kommt  Hans 
Balthasar  v.  N.  auf  Strien  als  des  ebengenannten  Kreises  Landesdepn- 
tirter  vor.  Aus  den  Häusern  zu  Rointen  und  Gabel  führt  Sinapius 
zuerst  mehrere  Sprossen  an,  welche  im  15.  und  16.  Jahrhandert  leb- 
ten und  giebt  dann  au ,  dass  zu  seiner  Zeit  in  der  freien  Standesherr- 
schaft Militsch  noch  vier  GebiUder  v.  Niesemeuschel  lebten.  Der  älteste 
derselben ,  Herr  auf  Pinkotschine  und  grSiü,  Maltzanscher  Regierungs- 
rath  und  Cassae-Dircctor,  habe  keine  Kinder  und  der  jüngste  sei 
unvermühlt.  Letzterer  war, wohl  der  k.  k.  Oberstlieutenant  v.  N.,  wel- 
cher sich  1731)  gegen  die  Türken  auszeichnete.  —  Der  Stanun  blühte 
fort  und  Glieder  desselben  standen  in  der  k.  preussischen  und  kursäch- 
sischen Armee.  In  kursächsischen  Kriegsdiensten  stieg  Wilhelm  Hans 
Christoph  Freih.  v.  Niesenmeuschel  1795  zum  Generalmajor  und  Chef 
eines  Infanterieregiments  und  der  Sohn  desselben ,  Carl  Wilhelm  Freih. 
v.  N. ,  starb  1833  als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D.       — 

Sinapius,  I.  8.  676  u.  II.  8.  843.  -  Gauhe,  I.  S.  1493  u.  94.  —  Zedier,  XXIV.  8.  S38 
u.  839.  —  Freih.  r.  Ledebur,  II.  8.  118.  —  v.  Meding,  I.  8.  415  i.  16.  —  Kneschke.  HI. 
8.  334  a.  335. 

Niesenbarg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  30.  Juli  1699 
für  Johann  Niessner,  mit  dem  Prädicatc :  v.  Niesenburg,  welches  spAter 


f 


^     512     — 

allein  geführt  wurde.    Johann  Joseph  v.  Niesenburg  war  1 743  Kanzler 
des  Stifts  Leubus. 

Frfih.  V.  Ledebur.  H.  8.  148. 

5  Niesener.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1790  für  Wilhelm  Hein- 

rich Niesener,  hoUänd.  Capitain. 

j  Hnnd.ichriftl.  Notiz.   —  Supplera.  kh   siobm.  W.-B.  XI.  13. 

I  Nieser  v.  Stainstrassen.   Reichsadelsstand.  Diplom  von  1 602  filr 

I  Joseph  Nieser,  mit  dem  Prädicate :  v.  Stain Strassen. 

«  HaiuNchriftl.   Noiir.. 

I  \          Niesewandt,  Niesewand.  Ein  zu  dem  in  Ostpreussen  begütert  ge- 

J  wordenen  Adel  zählendes  Geschlecht,  welches  schon  1784  und  noch 

1  1820  zu  Poludniewo  im  Kreise  AUenstein  sass,  die  Güter  Januscb au  im 

'  Kr.  Osterode,  Kuntzkeim  im  Kr.  Rössel  und  Queetz  im  Kr.  Heilsberg 

i  an  sich  brachte  und  noch  1820  im  Kr.  Allensteiu  zu  Ganglau,  Kellaren 

'  und  Poludniewo  begütert  war.  —  Ein  Major  v.  Niesewand  stand  1806 

I  im  k.  preuss.  Infant. -Rcgimente  v.  Besser  und  starb  1819  als  Oberst 

I  und  Commandeur  des  dritten  Garnison-Bataillons.    Derselbe  hatte  drei 

•  Söhne.    Der  Aeltere  stand  1806  im  Regimente  v.  Reinhart  und  war 
j  später  bis  1817  Major  im  4.  ostpreuss.  Regimente;  der  jüngere,  damals 

•  Lieutenant  in  der  zweiten  ostpreuss.  Füsilier-Brigade,  war  später,  1839, 
\  Major  und  Commandeur  vom  ersten  Bataillon  des  28.  Landwehr-Regi- 

•  ments  und  der  dritte  Sohn,  früher  ebenfalls  k.  pr.  Officier,  war  bei  dem 

•  Grenzamte  Gleina  bei  Zeitz  angestellt. 

N.  Pr.  A.-L.,  V.  S.  315.  —  Frei/i.  r.  Lrdebur,  II.  8.  US- und  41*. 

i  Niesner  v.  Grävenberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 

\  1829  für  Joseph  Niesner,  k.  k.  Major,  mit  dem  Prädicate:  v.  Gräven- 

•  berg.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Ladislaus  Niesner  v.  Gräven- 
berg, k.  k.  Major,  war  1857  Platzcommandant  zu  Como  und  Joseph  N. 

:  V.  G.  Hauptmann  I.  Cl.  im  39.  Inf.-Reg. 

Handiichnftl.  Not!?..  —  Milit.-Schwnat.  d.  osterr.  Kaiserth. 

Niess  V.  Niessbach.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1821  für  Eberhard  Niess,  k.  k.  Major,  mit  dem  Prädicate:  v.  Niessbach. 

Meyerle  v.  Mühlf»-ia,  F.rg.-Bd    8.  .390. 

Niethammer.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  von  1830  für 
Dr.  Adolph  Niethammer,  k.  bayer.  Regierungs-Rath  und  Besitzer  der 
Hofmarken  Menghofen,  Hofdorf,  Buchhausen  und  Forst. 

•    W.-n.  d.  Kgr.  Bavfrn,  X.  70.  -   c.   Hafner,  bayer.  Adel,  Tab.  120  u.  S.  100.  -   Kneschke. 
IV.  8.  310. 

Nieuland,  Nienlant^  Newland,  Nnland,  Grafen  (in  Silber  ein 
schrägrechts  wellenförmig  gezogener  Querbalken,  roth  oder  blau.  Nie- 
derländisches Grafengeschlecht,  im  Utrechtischen  und  in  der  Betuwe  ge* 
sessen.  Adrian  Freih.  v.  Nuland  oder  Newland,  kurpfälz.  Oberst,  war 
Gouverneur  zu  Düsseldorf  und  einer  seiner  Söhne,  Joliann  Dietrich 
Freih.  v.  N.  war  ebenfalls  kurpfälzischer  Oberst  und  Commandant  zu 
Düren.  Die  Familie  war  am  Niederrhein  1641  zu  Winterburg  unweit 
Rheinbach  und  noch  1700  ebendaselbst  und  zu  Niederzier  im  Jülich- 
schen  gesessen. 

Fahnty  I.  ö.  3ü7.  —  Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  149. 


—    513     — 

Nienland^  Grafen  (in  Blau  ein  Helm).  Niederländisches  Grafenge- 
schlecht, wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  verschieden  von  der  im  vor- 
stehenden Artikel  erwähnten  Familie.  Ein  Sprosse  desselben  trat  1800 
in  die  prcnssische  Armee  und  war  1806  Lieutenant  im  Felcyäger-Regi- 
mente.  Derselbe  stand  1806  als  Hauptmann  im  32.  Garnison-Bataillon, 
und  wurde  dann,  1845  verabschiedet,  Postmeister  zu  Züllichau. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  845.  -   Freih.  v.  Lfdebur,  11.  8.  149. 

Nig;erode.  Ein  früher  zu  dem  eichsf eidischen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht. 

W'ol/,  richsfeldischea  Urkondenbueh,  8.  16. 

Nigroni  v.  Risinbach,  Freiherren.  Reichs-  und  erbländ.'-österr. 
Freiherrnstand.  Diplom  vom  23.  Aug.  1803  ftlr  Peter  Ferdinand  Ni- 
groni.  Ritter  v.  Risinbach,  k.  k.  Kreis-Commissair  des  kaurzimer  Kreises. 

—  Die  Freiherren  Nigroni  v.  Risinbach  stammen  aus  einem  alten,  ur- 
sprünglich böhmischen  Adelsgeschlechte,  welches  früher:  Czemy  oder 
Czemey  hiess.  Aus  demselben  werden  zuerst,  doch  ohne  Vornamen, 
zwei  Brüder  in  den  mailändischen  Kriegen  genannt.  Beide  zogen  als 
böhmische  Ritter  mit  K.  Friedrich  I.,  Rothbart  unter  König  Wladis- 
laus  II.  von  Böhmen  nach  Italien,  wo  sie  in  Gegenwart  beider  Herrscher 
die  Erbauung  einer  Brücke  über  den  Po  vereitelten.  Ihre  Tapferkeit 
veranlasste  den  Kaiser  nach  ihrem  Geburtslande  zu  fragen,  worauf  der 
König  entgegnete :  es  wären  seine  Böhmen  als  rechte  Riesen  im  Bach. 
Beide  erhielten  vom  Kaiser  den  Ritterschlag,  das  Prädicat:  Risinbach 
und  ein  vermehrtes  Wappen :  unter  einem  schwarzen,  mit  einem  gol- 
denen Sterne  belegten  Schildeshaupte  (Stammwappen)  unter  freiem,  et- 
was gewölkten  Himmel  der  Fluss  Po  und  in  demselben  zwei  bis  zur 
Leibesmitte  sichtbare,  gegen  einander  gekehrte,  wassertretende  Männer, 
welche  mit  beiden  Händen  zwei,  mit  einem  schwarzen  Taue  umwundene, 
wagerecht  neben  einander  schwimmende  Brückenbäume  umfasst  haben. 
Einer  dieser  Brüder  blieb  in  Italien  am  kaiserl.  Hoflager,  der  Andere 
kehrte  später  mit  dem  Könige  Wladislaus  II.  nach  Böhmen  zuiUck  und 
von  ihm  stammt  die  noch  jetzt  blühende  Linie  des  Geschlechts  ab.  — 
Wenzl  Georg  Czemey  war  1505  Lieutenant  unter  Wilhelm  Trzka  und 
zeichnete  sich  in  der  Schlacht  bei  Ostreham  in  Ungarn  aus.  —  Bei  dem 
Einfall  der  Schweden  in  die  Kleinstadt  Prag  gingen  sämmtliche,  im 
gräfl.  sahrschen  Hause  auf  dem  Hradschin  aufbewahrten  czerneyschen 
Familienpapiere  verloren,  worauf  das  Geschlecht  von  Florian  Grafen 
v.  Sora  ein  pfalzgräfliches  Bestätigungs-Diplom  über  den  althergebrach- 
ten Wladiken-  oder  Adelstand,  so  wie  über  das  Prädicat  erhielt,  wie 
diess  auch  in  dem  Ritterdiplome  der  Familie  erwähnt  ist,  welches  d.  d. 
Linz  3.  Sept.  1680  für  Nicolaus  Czerney  ausgefertigt  wutde  und  zwar 
unter  Veränderung  des  Namens :  Czerney  in  den  gleichbedeutenden  ita- 
lienischen :  Nigroni.  Von  dieser  Zeit  an  nannten  sich  die  Czemey:  Ni- 
groni Ritter  v.  Risinbach.  Carl  Nigroni  Ritter  v.  R.  war  von  1751  bis 
1753  Commissair  des  böhmischen  Ritterstandes  und  der  Sohn  desselben, 
Peter  Ferdinand  brachte,  s.  oben,  den  Freihermstand  in  die  Familie. 

—  Die  Ahnentafel  des  Geschlechts  ergiebt  absteigend  folgende  Glieder: 
Thomas  Nicolaus  Nigroni  Ritter  v.  Risinbach:  Anna  Maria  Zimmer- 

KneiChket  DeaUeh.  Adelt-Lex.  VI.  33 


—     514     — 

mann  v.  Zimmerburg ;  —  Wilhelm  Ernst  N.  Ritter  v.  R. :  Antonia  Skj- 
densky  v.  Skydne;  —  Carl  N.  Ritter  v.  R.:  Mechtildis  Sowinsky  v.  Ed- 
lenfels; —  Freiherr  Peter,  s.  oben,  geb.  1740  u.  gest.  1740:  erste  Ge- 
mahlin: N.  Witteck.  Edle  v.  Salzberg,  gest.  1771  u.  zweite  Gemahlin: 
Theresia  Freiin  Pergier  v.  Perglas,  geb.  1751,  verra.  1785  und  gest 
1815;  —  Freih.  Joseph,  geb.  1765  u.  gest.  1840,  k.  k.  pens.  Kreis- 
Commissair:  Eva  Mokowski  de  Slepowron,  geb.  1781  u.  gest.  1836;  — 
Freih.  Adolph,  geb.  1808,  jetziges  Haupt  der  Familie,  nnvermählt.  Die 
beiden  Schwestern  desselben  sind:  Freiin  Eniilie,  geb.  1810  u.  Freiin 
Josephine,  geb.  1816,  verw.  Dobrowolski  de  Prus. 

MfqerU  p.  Mühlfeld,  S.  73.  —   Geneal.  Ta-jcht-nb.    d.   freih.  Hluser,    IM8,    8.  446,    1SS7, 
S.  520—22  u.   1864.  S.  &58.  —  Tyroff,  \\.  293. 

Niklcsich  v.  Schmidtfeld.  Erbl.-öst^rr.  Adelsstand.  Diplom  Ton 
1762  für  Joseph  Nikicsich,  k.  k.  Hauptmann  im  slavonischen  Broder 
Infanterie-Regimente,  mit  dem  Prädicate :  v.  Schmidtfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  S.  285. 

Niller.  Kurbayer.  Adelsstand.  Diplom  vom  23.  März  1766  för 
Martin  Johann  Niller,  Ober-Ungelter,  Oberaufschlager  und  Gerichts- 
schreiber zu  Auerbach.  Derselbe  war  ein  Neffe  des  k.  k.  Hauptbuch- 
halters Niller  in  Wien  und  sein  Sohn,  Johann  Friedrich  v.  Niller,  geb. 
1757,  k.  bayer.  quiesc,  Finanz-Rath  in  Amberg,  wurde  nach  Anlegung 
der  Adelsmatrikcl  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

V.   Lang,  8.  4S9.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VH.  48.  —   v.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  «0 
und  H.  100.  —  Kne*chke,  IV.  8.  31 1  u.  12. 

NimmerToli  v.  Nimmenau.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1633  für  Georg  Ernst  Nimmervoll,  königl.  Richter  zu  Znaim  in  Mähren, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Nimmenau. 

Hand.schriftl.  Notiz. 

Nimptsch,  auch  Freiherren  und  Grafen.  Böhmischer  Freiberrn- 
und  Grafenstand.  Froihermdiplom  vom  10.  März  1660  für  Johann  Frie- 
drich (I.)  v.  Nimptsch,  k.  k.  Rath,  Generalmajor  und  Landeshauptmann 
zu  Jauer  und  für  den  Bruder  desselben,  Sigismund  v.  Nimptsch,  mit  dem 
Prädicate:  zu  Gelse  und  Grafendiplom  vom  5.  Febr.  1699  für  Johann 
Heinrich  Freih.  v.  Nimptsch  zu  Oelse,  Landeshauptmann  des  Fürsten- 
thums  Glogau  und-  k.  k.  Rath  und  für  den  Binder  desselben,  Friedrich 
Leopold  Freih.  v.  Nimptsch  zu  Oelse,  unter  Beibehaltung  des  bisherigen 
Prädicats:  Freiherren  zu  Oelse;  Erlaubniss  von  1732  für  Ferdinand 
Grafen  v.  Nimptsch.  Freiherren  zu  Oelse  sich  schreiben  zu  dürfen  Gr. 
V.  N.,  Freiherr  v.  Fürst  und  Oelse  und  Erlaubniss  vom  31.  Aug.  1806 
für  Johann  Heinrich  v.  Weiher,  k.  preuss.  Geh. -Rath,  Erbe  des  frei- 
herrlich nimptschen  Stammes,  sich  Freiherr  v.  Weiher  und  Nimptsch 
nennen  zn  dürfen.  —  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches,  nach 
Angabe  älterer  Schriftsteller,  aus  Polen  und  zwar  aus  dem  alten  Hause 
Boneza  stammt,  welches  Letztere  mit  Clemens,  Bischof  zu  Kruschwic, 
994  aus  Italien  nach  Polen  kam  und  in  dem  Bruder  des  Bischofs,  Bo- 
nificius,  welchen  man  abgekürzt  Boneza  nannte,  den  Stammvater  er- 
hielt. Ein  Nachkomme  desselben  wendete  sich  nach  Schlesien,  erwarb 
das  Dorf  Alt-Nimptsch  im  Briegischen,  welches  älter  als  die  1152  er- 


—     515     — 

baute  Stadt  Nimptsch  sein  soll  und  von  dieser  Besitzung  wurde  der 
Name:  Nimptsch  angenommen.  —  Johann  v.  Nimptsch  war  1314  Prälat 
zu  St.  Johannes  in  Breslau  und  Conrad  v.  N.  führte  1353  dem  K. 
Carl  IV.  die  Tochter  Heinrichs,  Herzogs  zu  Jauer,  als  Gemahlin  zu.  Im 
Anfange  des  15.  Jahrh.  «berliessen  Lorenz  und  Hans,  Gebrüder  v. 
Nimptsch,  ihre  Besitzungen  im  Riesengebirge :  Warmbrun,  Schmiede- 
berg etc.  an  die  Gotsche  Schaff,  die  Vorfahren  der  heutigen  Grafen 
V.  Schaifgotsche.  ürban  v.  N.  war  1590  Landes-Canzler  zu  Schweid- 
nitz  und  Jauer  und  der  Bruder  desselben,  Friedrich  v.  N.,  Herr  auf 
Röversdorf,  starb  1619  als  Ober-Steuer-Einnehmer  der  Fürstenthtimer 
Schweidnitz  und  Jauer.  Dieselbe  Stelle  bekleidete  auch  Friedrichs 
Sohn,  Johann  v.  N.,  welcher  auch  des  Landrechts-Beisitzer  der  genann- 
ten Fürstenthümer  war  und  1651  starb.  Die  Söhne  des  Letzteren  Jo- 
hann Friedrich  (I.)  und  Sigismund,  s.  oben,  brachten  den  Freiherrn- 
stand in  die  Familie.  Von  dem  Freiherrn  Johann  Friedrich  (I.)  stammte 
Johann  Friedrich  (II.)>  Freiherr  zu  Oelse,  Herr  zu  Ullersdorf  und  der 
Fürstenthtimer  zu  Jauer  und  Schweidnitz  Landeshauptmann,  von  dessen 
Söhnen  Freih.  Johann  Heinrich,  s.  oben,  mit  seinem  Bruder,  Friedrich 
Leopold,  wie  angegeben,  in  den  Grafenstand  versetzt  wurde.  Von  Jo- 
hann Heinrichs  Söhnen  setzte  Christoph  Ferdinand,  Herr  zu  Oelse, 
Ober-Rechts-Beisitzer  der  Fürstenthümer  Schweidnitz  und  Jauer  und 
seit  1736  k.  k.  Geh.-Rath,  den  Stamm  dauernd  fort.  —  Die  Ahnen- 
tafel der  jetzigen  Grafen  v.  Nimptsch  steigt,  wie  folgt,  herab :  Johann 
Friedrich  (IL)  Freih.  v.  Nimptsch  zu  Oelse:  Maria  Grf.  v.  Hochberg; 
—  Graf  Johann  Heinrich,  gest.  1726:  Dorothea  Grf.  v.  Zinzendorf  und 
Pottendorf;  —  Graf  Christoph  Ferdinand:  Maria  Magdalena  Grf.  v.  Gil- 
leis ;  —  Graf  Johann  Heinrich  (H.) :  Carolina  Freiin  v.  Stillfried-Ratto- 
uicz;  —  Graf  Joseph,  geb.  1763  und  ^^est.  1838,  k.  k.  Rath.  Feldmar- 
schall-Lioutenant  und  Ober-Hofmeister  des  Erzherzogs  Johann:  erste 
Gemahlin:  Maria  Elisabeth  Grf.  v.  Khevenhüller-Frankenbei'g,  geb. 
1776.  venn.  1802  und  gest.  1803;  zweite  Gemahlin:  Auguste  Gräfin 
v.  Marcolini ;  —  Graf  Carl,  Freih.  v.  Oels  (Oelse),  jetziges  Haupt  des 
gräfl.  Hauses,  geb.  1803,  Herr  zu  Neu-Gerowitz  in  Mähren  u.  Cajetitz 
un<l  Goiersberg  in  Böhmen,  k.  k.  Kämmerer,  verm.  1829  mit  Therese 
Grf.  v.  Marcolini,  geb.  1809,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern: 
Grf.  Maria  Anna,  geb.  1831,  verm.  1856  mit  Joseph  Herrn  und  Grafen 
zu  Stubenberg  und  Grf.  Elisabeth,  geb.  1837,  drei  Söhne  stammen: 
Graf  Joseph,  geb.  1832,  k.  k.  Rittmeister,  Graf  Paul,  geb.  1836,  k.  k. 
Oberlieutenaut  und  Graf  Camillo,  geb.  1841.  —  Die  drei  Halbbrüder 
des  Grafen  Carl  aus  des  Vaters,  •  des  Grafen  Josephs  zweiter  Ehe,  s. 
oben,  sind:  Graf  Camillo,  geb.  1807,  k.  k.  Kämm,  und  Major  in  d.  A. ; 
Graf  Ferdinand,  geb.  1809,  k.  k.  Kämm,  und  Rittmeister  in  d.  A.  und 
Graf  Friedrich,  geb.  1813,  k.  k.  Kämm,  und  Rittmeister  in  d.  A.,  Ge- 
richtstafel-Beisitzer des  veröczer  (^omitats  in  Slavonien.  —  Die  andern 
gräflichen  Zweige  sind  erloschen.  Aus  dem  Hause  Falkenhain  im  Schö- 
nauscjien  lobten  im  Anfange  des  19.  Jahrh.  noch  zwei  Fräuleins:  Jo- 
sepha  und  Francisca  Freiinnen  v.  Nimptsch,  welche  das  Gut  Ober-  und 
Nieder -Falkenhain  besassen.    Ihr  Neffe  und  Erbe,  Jobann  Heinrich 

33* 


—    516     — 

V.  Weiber,  vereinigte,  wie  oben  angegeben,  mit  seinem  angestammten 
Namen  und  Wappen  Namen  und  Wappen  der  abgegangenen  Freiherren 
V.  Nimptsch.  —  Der  adelige  Stamm  bat  in  einigen  Linien  fortgeblfiht,  ?on 
denen  die  eine  auch  nach  Rügen  kam  und  1830  zu  Retelitz  und  1 836  zu 
Poggenhof  sass.  Im  Breslauischen  gehörte  in  neuer  Zeit  das  Gut  Massel- 
witz dem  Landrathe  des  breslauer  Kreises  Carl  Theodor  v.  Nimptsch.  Der 
einzige  Sohn  desselben  war  1837  Herr  auf  Jaeschkendorf,  Lieutenant  in 
d.  A.  und  Polizei-Dictricts-Commissarius  und  mit  einer  v.  Gilgenheim 
a.  d.  H.  Franzdorf  vermählt.  Nach  Rauer  war  1857  Paul  v.  Nimptsch 
Herr  auf  Jäschkowitz  und  Tschime  im  Kr.  Breslau  und  die  verw.  Frau 
V.  Üresky,  geb.  v.  Nimptsch,  Besitzerin  des  Gutes  Birkholz  im  Kr. 
Schweidnitz. 

Spangenbt^rg,  Adelsspiegel,  U.  S.  217.  —  Adelig-Niraptsche  Ahnen-  und  Stammlafelu  für 
Rniät  (lultlicb  V.  Nimptsch,  K91  von  drei  Rittern  beschworen  bei  dem  Ritterschlag  in  800- 
ncnhurg.  Besonders  gedruckt  1740.  —  Uuelli,  Exccppt.  gcnealog.  histor.  8.  310:  Namen  der 
Horten  v.  Nimptsch,  welche  in  den  Registraturen  bei  der  kon.  Landes-  oder  Le-hnscanclei 
der  Für!9tonth.  Schweidnitz  und  Janer  von  1368  bis  1700  erwähnt  werden.  —  Sinapiut.  I. 
8.  63-68  und  U.  8.  151-58.  —  Gauht,  I.  8.  1494—96.  —  Zedier,  XXIY,  8.^45—60,  nebst 
einer  Ahnentaft-I  mit  10  Wappen.  —  v.  Schdnbttrg,  AdeJsscheraat.  I.  8.  217.  —  N.  Pr.  A.-L. 
III.  8.  464  u.  65.  —  Deutsche  Grafenh.  d.  Gegenw.  11.  8.  156—58.  —  Freik.  9.  Ledebur,  H. 
8.  149  n.  50  u.  III.  8.  .S16.  —  Geneai.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser.  1864,  8.  &S4  11.  histor. 
Handb.  tu  Demselben,  8.  649.  —  Siebmacher,  I.  58:  Die  Niroptscher,  schlesisch.  —  W.-B.  d. 
Durchl.  Welt,  III.  285:  gicbt  als  gräfl.  Wappen  nur  das  adelige  Wappen.  —  Suppl.  zu  8iebiii 
W.-B.  VI.  6:  Gr.  v.  N.  —  W.-B.  d.  preuss.  Mon.  IV.  12:  v.  N.  —  W.-B.  d.  osterr.  Mon.  V. 
19:  Gr.  v.  N.  —  Schlesischos  W.-B.  Nr.  301:  v.  N. 

Nimrlchter.  Erhl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1614  für  Hans 
Nimrichter,  Bürger  zu  Iglau  und  Handelsmann  zu  Wien. 

Handschrift].  Notiz. 

Nindorff  (in  Blau  ein  goldener,  mit  drei  grünen  Kleeblättern  an 
langen  Stielen  besteckten,  offenen  Tumierhelm.  Ein  früher  zu  dem  nie- 
dersächsischcn  Adel  gehörendes  Geschlecht,  dessen  Wappen  v.  Meding 
nach  den  Wappen  an  den  Kreuzgangsfenstern  des  Klosters  Ebstorff  be- 
schreibt. Dasselbe  ist  nicht  mit  dem  bremenschen  Geschlechte  v.  Nien- 
dorp  oder  Nindorp  zu  verwechseln. 

r.  Meding,  I.  8.  416. 

Nippenburg.  Eins  der  ältesten  und  angesehensten  schwäbischen 
Adelsgeschlechter,  welches  nach  Bucelinus  schon  im  10.  u.  11.  Jahrh. 
vorgekommen  sein  soll.  Friedrich  v.  Nippenburg  kommt  um  1366  als 
Präsident  der  württembergischen  Landschaft  vor ;  Bernd  v.  N.  zählte 
nach  Spangenberg  zu  den  berühmten  Kriegshelden  in  der  Zeit  des  K. 
Ferdinand  HL;  Philipp  v.  N.  brachte  zu  Ausgange  des  15.  Jahrh.  das 
Erbschenken -Amt  im  Herzogthume  Württemberg  an  sein  Geschlecht 
und  um  dieselbe  Zeit  war  Johann  v.  N.  des  deutschen  Ordens-Comthur 
zu  Heilbrunn.  —  Der  Stamm  blühte  in  grossem  Ansehen  durch  das 
16.  Jahrh.  in  das  17.  hinein,  erlosch  aber  später  im  Mannsstamme. 
Ucber  das  Erlöschen  desselben  finden  sich  vjerschiedene  Angaben.  Nach 
Einigen  soll  Gottfried  Philipp  v.  N.  noch  1650  fürstl.  würzburgischcr 
Geh.-Rath,  Ober-Schultheiss  und  Amtmann  zu  Carlstadt  gewesen  sein 
und  Johann  Ludwig  v.  N.  noch  1670  gelebt  haben,  nach  Anderen  schloss 
schon  1640  Ludwig  v.  N.  Erbschenk  des  Herz.  Württemberg,  als  letzter 
männlicher  Sprosse  den  Stamm  und  es  steht  fest,  dass  die  Erb^pchter 
desselben,  Cunigunde  Catharina  v.  Nippenburg,  sich  19.  Mai  1646  mit 
Johann  Friedrich  v.  Bissingen,  schwäbischer  Linie,  k.  k.  Kriegsratli, 


-     517     - 

Obersten  und  Commandanten  zu  Rottweil,  vermählt  hatte  und  dass  der- 
selbe in  Folge  dieser  Vermählung  mit  seinem  angestammten  Namen  und 
Wappen  Namen  und  Wappen  der  v.  Nippenburg  vereinigte  und  14.  Juni 
1647  mit  dem  Namen:  v.  Bissingen-Nippenburg  in  den  Reichsfreiherrn- 
stand  erhoben  wurde,  s.  den  Artikel:  Bissingen-Nippenburg,  Bd.  I. 
S.  448  u.  49.  Das  Erbschenken- Amt  des  Herzogthums  Württemberg 
kam,  nach  Abgange  des  nippenburgischen  Mannsstammes,  in  der  Per- 
son des  1618  geborenen  und  1670  noch  lebenden  Friedrich  Ludwig 
v.  Janowitz,  h.  wtirttemb.  Raths,  Ober-Amtmanns  zu  ßrackenheim  und 
Directors  der  schwäbischen  Ritterschaft  am  Kocher,  an  die  Familie 
V.  Janowitz,  s.  den  Artikel:  Janowitz,  Bd.  IV.  S.  549. 

Spangenberg ,  Bd.  II.  —  Bucelini  Stemm.  I*.  I.  —  v.  HattsMn ,  II.  Suppl.  8.  51.  — 
Gauhe,  I.  8.  1496:  auch  nach  Burgermeister,  vom  schwäb.  Ueichsadel.  —  Zedier,  XXIV. 
8.  989.  —  Sifbmacher,  I.  111:  v.  Nippeuburg.  schwäbisch.  —  r.  Mfding,  III.  8.  161  und  62. 
—  Suppl.  SU  Siebm.  W.-B.  IV.  19. 

Nischwitz,  Nitzschwitz.  Altes,  sächsisches,  nach  Knauth  in  der 
meissenschen  und  osterländischen  Pflege  zu  Leutewitz,  Deuda,  Sornitz, 
Opitsch,  Grösa,  Reussen,  Röcknitz,  Treben,  Trüntzig,  Niederstein,  Werns- 
dorf  etc.  gesessenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  nach  Gotha  diploiria- 
tica,  im  Stammregister  der  v.  Graefendorf,  Bcrthold  v.  Nischwitz  zu 
den  Rittern  gehörte,  welche,  zu  Ehren  des  K.  Friedrich  I.  Rothbart, 
1170  die  schöne  Mauer  um  Neuburg  vorstellten.  —  lieber  das  Stamm- 
haus der  Familie  lauten  die  Angaben  nicht  gleich.  Einige  nehmen  Nisch- 
witz, jetzt  Neschwitz,  bei  Bautzen  für  das  Stammhaus  und  leiten  daher 
das  Geschlecht  aus  der  Oberlausitz  her:  eine  Annahme,  welcher  Gauhe 
beistimmt  und  zwar  mit  der  Bemerkung,  dass  zu  seiner  Zeit  noch  die 
Familie  in  der  Oberlausitz  zu  Möhrsdorf  bei  Pulsnitz  sitze.  Andere  da- 
gegen halten,  was  wohl  mehr  für  sich  hat,  Nischwitz  bei  Würzen,  wel- 
ches bereits  1450  und  noch  1558  in  der  Hand  der  Familie  war,  för  das 
Stammhaus.  —  Friedrich  v.  Nischwitz  war  1420  Hauptmann  zu  Leiss- 
nig;  Nicol  kämpfte  um  1429  gegen  die  Hussiten;  Christoph  v.  N.  auf 
Opitsch  war  bis  1587  kursächs.  Ilofrath  und  später  Stiftshauptmann  zu 
Würzen  und  Christian  v.  N.,  fürstl.  sächs.  Hofmarschall,  unterschrieb, 
nach  Gryphius,  mit  mehreren  Anderen  vom  Adel  1590  die  Statuten  des 
von  den  Herzögen  Friedrich  Wilhelm  und  Johann,  Gebrüder  zu  Sach- 
sen, gestifteten  Ordens  wider  das  Fluchen.  —  Zu  Ende  des  17.  Jahrb. 
war  Georg  Heinrich  v.  N.  fürstl.  Sachsen -merseburgischer  Hofmeister 
und  Ludolph  Heinrich  v.  N.  fürstl.  sachs.  - weissenfels.  Kammerjunker 
und  Rittmeister  der  Garde.  Nach  Anfange  des  18.  Jahrh.  war  ein  v.  N. 
gräfl.  promnitzischer  Hofmeister  zu  Sorau  und  Rudolph  Heinrich  v.  N. 
auf  Möhrsdorf ,  wohl  der  obengenannte  sachs. -weissenf.  Rittmeister, 
kommt  1714  als  Oberstlieutenant  vor  und  später,  1736,  starb  G.  Hein- 
rich V.  N.  auf  Adelsdorf  bei  Grossenhain  als  k.  poln.  und  kursächs. 
Kammerjunker  und  Amtshauptmann  zu  Oschatz.  -  Die  Familie,  die 
auch  in  Ostpreussen  und  Schlesien  angesessen  wurde,  blüht  im  Kgi*. 
Sachsen  fort  und  besass  in  neuester  Zeit  die  Güter  Königsfeld  etc.  bei 
Rochlitz  und  bei  Lcissnig  Mockritz  mit  Jessnitz,  Döbschütz  und  Ober- 
zschörnewitz  p.  r.  Nach  Rauer  war  1857  Emil  v.  Nitzschwitz  aus  Sach- 
sen zu  Alt-Wohlau  im  Kr.  Wohlau  gesessen. 


—     518     — 

Knanih,  8.  541.  —  Grt^phiui,  von  Rttterordeo,  8.  398.  —  Hoen"*  eoburg.  Chroiifk.  f.  R.  4&. 
-  Gauhe,  I.  S.  14%  u.  97.  —  Zfdler,  XX»V.  8.  99".  —  FrWA.  ».  Udebur,  U.  8.  150.  - 
Siebinacher,  I.  Ifi'i  :  v.  Nitxschwiiz,  meiiisnisch.  —  r.  Mfding,  I,  S.  416  u.  11.  8.  731  u.  3?.  •- 
W..B.  d.  »ichn.  StnatPii.  VIII    21  :  v.  Niftschwlt/..  —   Knetchke,  III.  S.  aS.*». 

Ni88el  V.  Werthheira.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1817  für  Johann  Nissel.  k.  k.  Oberstlientenant  und  Conscriptions-Di- 
rector  in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Werthheim. 

Magerte  c.   Mühlfeld,  Kr>r.-B(l.  S    :i90. 

Nissmitz,  Nismitz  (in  Silber  ein  rother  Pfahl).  Eins  der  ältesten 
und  angesehensten,  thüringischen  Adelsgeschlechter,  nicht  zu  verwech- 
seln mit  der  meissenschen  Familie  v.  Nischwitz  welches  nach  Knauth 
zu  Nebra.  Weitschütz,  Birkigt  etc.  sass  und  dessen  gleichnamiger  Stamm- 
sitz bei  Querfurth  lag.  Dasselbe  wnr  zu  Freiburg  a.  d.  Unstrat  und  zu 
Nebra  bereits  1458  begütert,  brachte  spiltcr  mehrere  andere  Güter  an 
sich  und  war  auch  1720  zu  Ober-Nessa  unweit  Weissenfeis,  1739  zu 
Lauchstädt  und  noch  17fiO  zu  I/oisling  ebenfalls  bei  Weissenfeis  ange- 
sessen. —  Berthold  und  Friedrich  v.  Nissmity.  Gebrüder,  erhielten  1449 
vom  Herzoge  Wilhelm  zu  Sachsen  das  Burglehn  zu  Naumburg  und 
später,  1458,  vertauschten  Beide  an  den  genannten  Herzog  Freiburg, 
a.  d.  Unstrut  gegen  Schloss  und  Stadt  Nebra.  Von  diesen  Brüdern 
wurde  Friedrich  v.  N.  14r»4  mit  seinen  Kindern  von  den  Carraelitern 
in  die  Brüderschaft  aufgenommen,  wie  auch  1408  von  den  Benedictinem 
zu  Mimmeleiben  geschah.  Bruno  der  Jüngere,  Edler  Herr  zu  Querfurth 
verlieh  1492  Schloss  und  Stadt  Nebra  an  Otto  und  Heinrich  v.  Nissmitz 
und  behielt  sich  das  Jus  aperturae  vor.  WolfT  v.  N.  war  Herzogs  Georg 
zu  Sachsen  vornehmer  Rath  und  als  1601  Herzog  Johann  Georg  zu 
Sachsen,  spüter  Kurfürst,  seine  Reise  nach  Italien  unter  dem  Namen 
eines  Cavaliers  Hans  v.  Nissmitz  antrat,  führte  dieselbe  Georg  v.  Niss- 
mitz  als  Hofmeister.  Spüter  wurde  dieser  Georg  v.  N.,  Herr  auf  Nebra, 
Birkigt,  Weitschütz  etc.  kursächs.  Rath  und  Ober-Hofrichter  zu  Leipzig 
und  von  demselben  stammte  Christoph  v.  N.,  welcher  kursächs.  Oberst 
war.  Wie  angegeben  blühte  das  Geschlecht  noch  in  die  zweite  Hälfte 
des  18.  Jahrb.  hinein. 

Knauth,  S,  .'»41.—  Alhinit.i,  VV««rth<*riisrlie  Histori.',  S    67.—  Müller,  Aimal.  Saxon.  8.  3*. 

-  Gauh«,  I.  8.  1497  u.  9S.  -   /edler,  XXIV.  S.   lOlG  u.  17.  -   Freih.  v.  Lfdef>ur,  II.  8.  150. 

—  Siebmachfr,'y.  71  :   v.  N..  schlo-tisch  und  V.   |:{3:  v.  N.,  wostphülisch  :  die  L&iidttran^abeu 
sind  unrichtig.  —  r.    }f>'diny,  I.  S.  416  und   17. 

Nitsche,  Nitschke.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1715  für  Jo- 
hann Georg  Nitschke,  k.  k.  Hofkammerrath  und  von  1805  für  N. 
Nitsche,  Herrn  auf  Markglissa  etc.  in  der  Oberlausitz  etc.  Die  Familie, 
welche  früher  auch  Nigsche  und  Nicius  geschrieben  wurde,  lebte  in  Gör- 
litz und  hat  in  der  Person  des  Christoph  und  Abraham  Nitzsche  1634 
einen  kaiseii.  Wappenbrief  erhalten.  Dieselbe  hatte  die  Güter  Mengels- 
dorf und  Nieder-Markersdorf  etc.  bei  Görlitz  an  sich  gebracht.  —  Georg 
Samuel  v.  Nitsch  auf  Baruthwitz  starb  1701  als  kais.  Hauptmann.  — 
In  neuerer  Zeit  wurde  die  Familie  unter  dem  ritterschaftlichen,  schle- 
sischen  Adel  nicht  mehr  aufgeführt. 

Handschrift].  Notiz.  —  Freih.  r.   Lfdebur .  II.  iS.   150  u.  51. 

Nivar,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1(579  für  Matthias 
Nivar. 

Haudfichriftl.  Notiz. 


—     519     — 

♦  Nobis,  de  Nobis,  Ritter,  anch  Freiherren.  Böhmischer  Ritter- 
nnd  Rcichsfreiherrnstand.  Rittordiplom  vom  10.  Aug.  1672  fttr  Johann 
BaptisU  de  Nobis  und  Bestätigungsdiplom  des  Freiherrnstandes  vom 
7.  Mai  1696  für  Denselben.  Der  Stamm  ist  mit  dem  Empfänger  dieser 
Diplome,  Johann  Baptista  Freih.  de  Nobis,  Herrn  auf  Koischkau  im 
Liegnitzischen,  erloschen. 

Haiidschrifll.  Notix.  —  Fr^ih.  r.  hedehur,  IT.  S.  \h\. 

Nobelaer  v.  d.  Grache.  Bestätigter  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1630  für  Johann  Nobelaer  v.  d.  Grache. 

HnridMchriftl.  Notiz. 

*"  Noble,  V.  le  Noble.  Altes,  lothringisches  Adclsgeschlecht,  aus  wel- 

chem Franz  v.  le  Noble,  erst  in  französischen,  dann  in  pfälzischen  und 
in  österreichischen  und  seit  1756  in  preussis'chen  Militairdiensten  stand. 
Derselbe  starb  1762  als  Oberst  und  Chef  eines  Garnison  -  Regiments. 
Ein  Enkel  war  1827  Major  und  Chef  der  Garnison- Compagnie  des 
2 1 .  Infant. -Regiments. 

N.   Pr.   A.-L.  UI.  8    46.S  und  66. 

^  Nocker.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1747  für  Franz  Joseph 
Nocker  in  München. 

Uuudschriftl.  Notiat. 

Noderer.   Reichsadelsstand.   Diplom  von  1601  für  Paul  Noderer. 

Haiidschrirti.  ^odz.  , 

Noddgerie,  v.  d.  Noddgerie  zu  Pfefferkorn,  Freiherren  (in  Roth 
drei  schrägrech ts  gestellte  Pfefferkörner).  Ein  in  neuerer  Zeit  in  den 
Listen  der  k.  preuss.  Armee  genanntes  freiherrliches  Geschlecht.  Ein 
k.  preuss.  Major  a.  D.,  früher  im  33.  Infant.-Regim.,  kommt  1837  als 
Socrates  Reichsfreier  v.  d.  Noddgerie  zu  Pfefferkorn  vor.  Der  Sohn 
desselben  war  1844  Premierlieutenant  im  k.  preuss.  32.  Inf.-Regimente. 

Fffiih.  9.   Ledfbur,  II.  S.   i:»!. 

*  Noel.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  27.  Juni  1806  (also  nur  we- 
nige Wochen  vor  Auflösung  der  alten  deutschen  Rcichsvcrfassuug)  für 
Peter  Franz  Noel,  fürstl.  salm-salmscher  Hofrath  und  Canzler,  ohne  An- 
suchen für  seine  dem  Kaiser  und  dem  Reiche  treu  geleisteten  Dienste. 
Derselbe,  geb.  1736  zu  Mainz  und  seit  1770  Canzler,  aus  einer  Kauf- 
mannsfamilie entsprossen,  hatte  in  der  genannten  amtlichen  Stellung 
das  damals  reichen  Besitz  innehabende  Haus  Salm-Salm  und  mehrere 
andere  reichsfürstliche  Häuser  bei  dem  Reichstage  zu  Regensburg,  bei 
dem  Congressc  in  Rastatt  und  bei  anderen  Gelegenheiten,  wo  es  sich 
um  gemeine  deutsche  Interessen  handelte,  mit  grossem  Eifer  vertreten 
und  starb  später  als  Gesandter  der  fürstlichen  Häuser  Salm  bei  dem 
rheinischen  Bunde  zu  Frankfurt  a.  M.  Durch  den  Sohn  aus  zweiter  Ehe, 
Felix  Ilyacinth  v.  Noel  kam  die  Familie  nach  Baden.  Später  ist  eine 
Linie  des  Geschlechts  auch  nach  Preussen  gekommen.  —  Ein  v.  N.  war 
1845  Land-  und  Stadtgerichtsrath  zu  Bochum  und  im  13.  Landwehr- 
Regimente  stand  1854  ein  Lieutenant  v.  Noel.  —  In  Westphalen  war 
1823  die  Familie  zu  Pehnekamp  bei  Anholt  im  Kr.  Borken  begütert. 

Cast,  Adelsbucb  des  Grossh.  Baden,   S.  388  o.  89.  —  Freih.  v.  Ledebur ,  H.  S.  151  und 
in.  8.  316.  —  Knesohke,  I.  'S.  311  und  .12. 


—     620     — 

Nölting,  Nolting.  Reichsadelsstand.  Diplom  im  dritten  Jahrzehnt 

des  18.  Jahrh.  für  Johann  Detlev  Nölting,  fftrstl.  Wolfenhütteischen  Dro- 
sten  und  für  die  Brüder  desselben,  Franz  Christoph  N.,  hannov.  Oher- 
Commissar  und  Heinrich  Bernhard  Nölting.  Franz  Christoph  v.  N. 
kaufte  1727  das  im  Braunschweigischen  gelegene  Rittergut  Harderode 
und  wies  bei  dieser  Gelegenheit  seine  Erhebung  in  den  Adelsstand  nach, 
der  Drost  Johann  Detlev  v.  N.  aber  reichte  erst  1734  sein  Diplom  bei 
der  hannoverschen  Regierung  ein,  wo  die  amtliche  Bekanntmachang  der 
erfolgten  Erhebung  17.  März  1734  in  Hannover  ausgeschrieben  wurde. 
Die  Familie  ging  später  im  Braunschweigischen  wieder  aus.  blühte  aber 
in  Preussen  fort  Friedrich  Wilhelm  v.  Nolting,  k.  preuss.  Oberst  a.  D., 
starb  10.  Mai  1835  im  77.  Lebensjahre. 

Handschriftl.  Noti«.  —  Freih.  o.  d.  Knesebeck,  8.  320  ii.  21:  Nolting.  —   Firfih.  v.  Ude- 
bur,  II.  S.   154:  Noltiug. 

Nördlingen,  Nordilingen.  Altes,  längst  erloschenes  unter  Anderen 
in  den  Jahren  1 277  bis  1 287  vorgekommenes,  fränkisches  Adelsgeschlecht 

9.  Uellbach,  U.  8.  172:    nach  J.  H.  Gramer   in  MüII'ts  KcltrSgen   zur  nördlingischeo  Ge- 
schlechtshUtorie,  II.  8.  62. 

^  Nogarola,  Nagorola,  auch  Grafen.   Altes,  tiroler,  ui*sprünglich 

aus  Italien  und  zwar  aus  Verona  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches 
später  mit  dem  gräflichen  Titel  vorkommt.  Nach  Bucelini  soll  aus  dem- 
selben schon  942  Galectus  Nogarola  bek(>nnt  und  ein  Aeltervater  des 
Bischofs  zu  Verona,  Antonius  N. ,  gewesen  sein,  dessen  Bruder,  Suffri- 
dus,  den  Stamm  fortsetzte.  Von  den  Nachkommen  war  zu  Anfange  des 
16.  Jahrh.  Leonhardus  N.  k.  franz.  Oberst;  Hieronymus  Graf  v.  Noga- 
rola, Minister  des  K.  Maximilian  I.,  wurde  1517  als  Gesandter  zu  dem 
Concil  zu  Pisa  geschickt  und  Ludovicus  N.,  durch  seine  Gelehrsamkeit 
in  der  griechischen  Sprache  bekannt,  starb  1559  als  Präsident  der  Ju- 
risdiction der  Seidenwirker  in  Verona.  Leonhard  N.  liess  sich  zuerst 
aus  Italien  in  Verona  nieder  und  erhielt  den  gräflichen  Character.  Der- 
selbe wurde  kais.  Rath,  Kammerherr  und  Hauptmann  zu  Triest  und  von 
ihm  stammt«  Ferdinand  Gr.  v.  N.  Letzterer  stieg  1580  zum  General- 
Feldmarschall,  nahm  1585  den  Abschied,  begab  sich  auf  seine  Güter 
in  Tirol  und  starb  1590.  Ob  die  1680  noch  lebenden  Brüder,  Baillar- 
dinus  und  Alexander  v.  Nogarola  zu  seinen  Nachkommen  gehörten, 
muss  dahin  gestellt  bleiben. 

Bucelini  Stemmat.  germ.    III.   S.  U3.  —    Oauhgy  U.   8.  807  und  808.  —    Zedier,   XXIV. 
8.  1171  und  72. 

Nohr.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  zu  dem  in  Schlesien 
begüterten' Adel  zählendes  Geschlecht.  Dasselbe  sass  1720  im  Bres- 
lauischen. 

Sinapius,  U.  8.  845.  —   Frei/i,  v.  Ledebur,  II.  8.  151. 

Nolar.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1644  für  Balthasar  Noral, 
Präceptor  der  kaiserl.  Edelknaben. 

Handscbriftl.  Notiz. 

Nolde  (in  Schwarz  drei  goldene  Heuschrecken,  oder  drei  fliegende 
Vögel).  Ein  zu  dem  begüterten  curländischen  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht, nicht  zu  verwechseln  mit  der  cur-  und  liefländischen  Familie 


—     521     — 

V.  Noltc,  welches  nach  Ostpreussen  kam.  Dasselbe  sass'in  Curland  be- 
reits 1(520  zu  Kaleten,  1633  zu  Ilasenpoth,  KHO  zu  Gr.  und  Klein- 
Gramsden,  1682  zu  Alkesen  und  noch  1760  zu  Galkitten  und  Schmoy- 
scn.  In  Ostpreussen  war  die  Familie  bereits  1682  zu  Bachraanns  und 
Lindenhof  unweit  Memel  bejcrütert.  erwarb  dann  einige  andere  Güter 
und  besass  noch  1760  Räuden  bei  Osterode.  Levin  v.  Nolde,  gest.  1682 
als  kurbranden  bürg.  Oberst  und  Gouverneur  von  Memel.  hatte  das  In- 
digcnat  in  Ostpreussen  erhalten. 

Frfih.  tf.  L.dfhur,  II.  8.   151.  —   Siehmaeh^r.  V.   156.  —  Schaberf,  cnrlaiid.  W.-B. 

Nolick.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  zu  dem  schlesi- 
schen  Adel  zählendes  Geschlecht.  Jacob  Franz  v.  Nolick  war  1720 
Domherr  zu  Breslau. 

Sinaphta,   II.  8.  Hih.  —  Freih.    v.   Ledfihur,  II.  8.  151. 

Nolte  (im  mit  grünen  Kleeblättern  bestreuten,  silbernen  Schilde 
ein  von  Gold  und  Roth  geschachter  Querbalken,  überdeckt  von  einem 
schwarzen  Adlerflügel  mit  Kleestengel).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Diplom  vom  6.  Juli  1798  für  Johann  Carl  Maximilian  Nolte,  k.  preuss. 
Premier-Lieutenant  im  Infanterie-Regimente  v.  Graevenitz  und  Diplom 
vom  12.  Febr.  1836  für  Johann  Ludwig  Nolte,  k.  preuss.  Capitain  im 
19.  Infanterie-Regimente.  —  Der  Empfänger  des  ersten  Diploms  starb 
als  Capitain  im  19.  Infant.-Regim.  1813  an  erhaltenen  Wunden  und  ein 
Sohn  desselben,  welcher  als  Major  aus  dem  activen  Dienste  trat,  hatte 
lange  Zeit  in  der  k.  pr.  5.  Artillerie-Brigade  gestanden.  —  Der  Em- 
pfänger des  zweiten  Diploms  ist  jetzt  k.  preuss.  Generallieutenant  z.  D. 
und  ein  Lieutenant  v.  Nolte  steht  im  k.  preuss.  rheinischen  Jäger -Ba- 
taillon Nr.  8.  —  Die  in  Preussen  vorgekommenen  und  noch  vorkom- 
menden Familien  v.  Nolte  werden  aus  Cur-  und  Livland  hergeleitei 
und  gehören  nicht  zu  der  curländischen  und  ostpreussischen  Familie 
v.  Nolde. 

Handsclirlftl.  Notiz.  —  9.  Flrki,  Ursprung  des  Adels  in  den  Ostiee-Proviiizcii,  8.   148.  — 
N.  i*r.  A.-L.  V.  8.  346.  —   Frei/,,  r.   Lcdebur,  II.  8.   lÄl. 

Nonne.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1759  für  Gottfried  Nonne, 
h.  sachsen-weimar.  Geh.-Rath. 

H.indschriftl.  Notiz. 

Noot,  V.  d.  Noot,  V.  d.  Noth,  auch  Freiherren  nnd  Grafen  (in 

Gold  fünf  ins  Kreuz  gestellte,  schwarze  Pilgermuscheln).  Eins  der  älte- 
sten, niederländischen  Adelsgeschlechter,  welches  schon  über  sechshun- 
dert Jahre  bekannt  und  eines  Stammes  mit  der  gräflichen  Familie  v.  d. 
Natt  (Dcrnath)  ist.  Die  brüsseler  Linie  wurde  unter  die  dortigen  sieben 
illustren  Familien  gezählt,  auch  ist  der  Freiherrn-  und  Grafenstand  in 
die  Familie  gekommen.  —  Ilieronymus  v.  d.  Noot  war  1521  Canzler 
von  Brabant;  Leonard  v.  d.  Noot  erhielt  4.  Aug.  1674  von  der  ihm 
zustehenden  Herrschaft  Kiseghem  und  Rogier  Wauthier  (Walter)  v.  d. 
N..  Herr  von  Carloo.  Duyst,  Glabeeck,  Mensele  etc.,  königl.  spanischor 
Capitain  22.  Sept.  1678  von  der  Herrschaft  Carloo  den  freiherr liehen 
Character.  Später.  16.  Mai  1716,  wurde  Freiherr  Carl  Bonaventura  - 
Sohn  des  Freili.  Walter  Carloo  zum  Grafen  v.  Cai'loo  und  Adrian  Freih. 
v.  Kiseghem  23.  Mai  1739  zum  Grafen  v.  Kiseghem  ernannt.  —  Phi- 


—     522     — 

lipp  Gerhard  v.  d.  N.  starb  1730  als  der  13.  Bischof  zu  Gent  nnd  ein 
V.  d.  Noot,  Baron  v.  Kiseghem  war  1738  Mitglied  der  Landstände  von 
Brabaut,  Staatsrath  und  Gouverneur  von  Gent.  Derselbe  verwaltete 
als  ältestes  Mitglied  des  Staats-Raths  von  Brabant  1739,  nach  Abster- 
ben des  Baron  v.  Fariseau,  die  Vicecanzler- Stelle  und  koramt  im  ge- 
nannten Jahre  als  Graf  v.  d.  Noot  (Noodt)  vor.  —  Ein  Zweig  des  Stam- 
mes kam  auch  nach  Schweden ,  und  zu  demselben  gehörte  der  königlich 
schwedische  Oberst  v.  d.  N.,  welcher  1677  bei  der  Belagerung  von 
Stettin  blieb.  Auch  war  ein  v.  d.  Noot  1683  Kammerjunker  des  Kur- 
fürsten Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg. 

LVMoction  de  inutes  les  lerros  du  HMbant .  S.  79-  93.  —  Ganho,  I.  S.  t40S  u.  99.  — 
Z-'f/Z^r,  XXIV.  S.  rirtl  —  Konig.  Iiistor.  Schildojuti}:;  von  Berlin,  II.  S.  388  —  Frtih.  ».  U- 
debnr,  II.  S.  151   ii.  IIl.  S.  3lG. 

Nooth  (in  Roth  ein  aufgerichteter  Degen,  oben  von  drei,  1  und  2, 
brennenden  Granaten  begleitet).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  28.  Juni  1740  für  Johann  Adam  v.  Nooth,  Gapitain  im  k.  preuss. 
Leibgarde -Regimente.  Der  Empfänger  des  Diploms  stammte,  wie  an- 
genommen wird ,  aus  der  brüsseler  Linie  der  berühmten  Familie  v.  d. 
Noot,  und  schon  vom  Könige  Friedrich  Wilhelm  1.  lag  das  Diplom  der 
Anerkennung  und  Bestätigung  des  ihm  zustehenden,  alten  Adels'aus- 
gestellt  vor.  Johann  Adam  v.  Nooth  verbrannte  als  k.  preuss.  Obei'st 
des  Regiments  v.  Glasenapp  1.  Juli  1741  in  seinem  Zelte. 

N.  Pr.  A.-L.,  I.  S.  39  u.  V.  H.  .^14«.  -  Freih.  v.  Ledebur.  11.  8.  151.  —  W.-B  d.  preu»*. 
Monarchie,  IV.   13. 

Nopping.  Salzburgische  Vasallen,  welche  zwischen  1165  und  1550 
genannt  werden, 

j  ^        Wig.  Hund,  I.  8.  27S. 

j  Nordeck  zu  Nordeck,  auch  Freiherren  (in  Silber  ein  rother  Quer- 

^  balken,   hinter  welchem  an  einem  sechsblättrigen  (oben  vier,   unten 

p  zwei)  grünen  Stiele,  der  sich  unten  um  ein  wagerechtes ,   entzwei^tes, 

I  schwarzes  Aststtick  herumkrümmt ,  zwischen  den  oberen  Blätterpaaren, . 

seitlich  zwei  rothe  Nelken  blühen).  Altes,  ursprünglich  hessisches,  aus 
dem  gleichnamigen  Stammsitze  bei  Giessen  stammendes  rheinländisches, 
auf  der  Burg  Hemmerich  im  Kr.  Bonn  sesshaftes  Adelsgcsshlecht,  wel- 
ches, obgleich  dasselbe  ein  von  dem  Wappen  der  v.  Nordeck  zur  Ra- 
benau  ganz  verschiedenes  führt,  doch  der  Meinung  ist,  dass  es  eines 
Ursprunges  mit  jenem  sei ,  was  jedoch  auf  keine  Weise  nachzuweisen 
ist.  —  Die  V.  Nordeck  zu  Nordeck  befanden  sich  nach  der  Mitte  des 
17.  Jahrb.,  16()2,  zu  St.  Goar  in  hessischen  Diensten,  wie  sich  aus 
einem  in  der  dortigen  Kirche  befindlichen  Fipitaphium  ergiebt.  Das 
Geschlecht  war  zu  St.  Goar  begütert  und  Glieder  der  Familie  hielten 
sich  daselbst  schon  im  Anfange  des  15.  Jahrb.  auf.  In  den  sechszlger 
Jahren  des  18.  Jahrb.  vermählte  sich  Johann  Theodor  v.  Nordeck  zu 
Nordeck  mit  Anna  Theresia  Philippine  v.  Rödtinghaussen  aus  der  Graf- 
s'^haft  Mark  und  verlegte  hierauf  seinen  Wohnsitz  in  diese  Gegend.  Der 
Enkel  desselben,  Carl  Wilhelm  Gisbert  Theodor  Friedrich  v.  N.  zu  N., 
geb.  1793,  Hess  sich  auf  der  Burg  Ilemmerich  unweit  Bonn  nieder. 
Eine  Ahnentafel  von  16  Ahnen  für  den  Sohn  des  Letzteren:  Rudolph 


—     523     — 

Emil  Friedrich  Williclni  v.  N.  zu  N. .  enthält  in  oberster  Reihe  Glieder 
folgender  Geschlechter:  Samuel  Matthias  v.  Nordeck.  Burgherr  zu  St. 
(toar  und  Melsungen  und  Gorichtsherr  zu  Lierschied:  Maria  Magda- 
lena V.  Freys;  —  Bernd  ITorjnann  v.  Roedtingliauson  :  Sophie  Henriette 
Pauline  Regina  v.  IMennies;  —  Ferdinand  Christoph  Albrecht  v.  Plet- 
tenberg  zum  Scliwarzenberg:  Amalie  Wilhelmine  v.  Bojelschwingzu  Bo- 
delschwing;. —  Christoph  Friedrich  Stephan  v,  Plettenherg  zu  Stockum; 
Charlotte  Sibylle  Ilendrine  Adolphine  v.  Edelkirchen  zu  Kdelkirchen; 
—  Ferdinand  Christoj)h  Albrecht  v.  Plettenherg:  Amalie  Wilhehnine 
V.  Bodelschwing ;  —  Friedrich  IIiMunch  Georg  v.  Wulf  zu  Füchtelen : 
Henriette  Johanne  v.  Monster:  —  Gisbert  Christoph  Dietrich  v.  Bodel- 
schwing zu  Velmede:  Anna  Elisabeth  Henriette  v.  u.  zu  Bodelschwing; 
Gisbert  Wilhelm  v.  u.  zu  Bodelschwing:  Catharina  Sophie  Luise 
Theodore  v.  Voigt  v.  Elspe.  —  Nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  der 
Preussischen  Rheinprovinz  wurde  in  dieselbe,  laut  Eingabe  d.d.  18.  Juli 
1829,  Burg  Ilemmerich  bei  Bonn,  in  die  Classe  der  Freiherren  unter 
Nr.  19  eingetragen:  Carl  Wilhelm  Gisbert  Theodor  Friedrich,  Freih. 
V.  Nordeck  zu  Nordeck,  s.  oben.  Nach  Bauer  stJtnd  1857  die  Burg 
Hemmerich  der  verwittweien  Freifrau  v.  Nordeck,  geb.  Freiin  v.  Bo- 
delschwingh -Plettenherg  zu. 

Handirliriftl.  Notizen  .niis  FnniiiieupapiorfM.  —    Frfih.  p.   Ledehur,   II.    8.    152.  —  W. -B. 
dfr  priuHs.   Rheiiiproviir/.,  I.  Tal».  90.    Nr.   179  und  S.  S4  u.  85. 

Nordeck  zui*  Rabenan ,  auch  Freiherren  (Wappen  der  freiherr- 
lichen  Linie  in  Bayern :  Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  silbernen 
Mittelschilde  drei  schwarze  Herzen,  deren  Spitzen  in  der  Mitte  des 
Schildes  so  aneinander  gesetzt  sind ,  dass  dieselben  die  Form  eines 
Schächerkreuzes  annehmen:  Stammwappen.  1  u.  4  in  Schwarz  ein  rechts- 
gekehrter, doppelt  geschweifter,  goldener  T^öwe  und  2  u.  3  in  Blau 
ein  rechts  gewendeter,  silberner  Kranich,  welcher  in  der  rechten,  em- 
porgehaltenen Klaue  einen  Stein  hält).  Altes,  hessisches,  vormals 
reichsrittei'schaftliches  Adelsgeschlecht,  welches  urkundlich  schon  vor 
dem  11.  Jahrb.  vorkommen  soll.  Der  ursprilnj^liche ,  sehr  bedeutende 
Grundbesitz  erfuhr  seit  dem  14.  Jahrhundert  durch  Lehen,  Schenkun- 
gen an  Klöster,  P>bschaften  und  Vermählungen  vielfache  Veränderun- 
gen. Die  noch  zu  sehende  Stammburg  Nordeck  in  Kurhessen,  unmit- 
telbar an  der  Grenze  des  Gerichts  Rabenau,  ging  in  den  unruhigen 
Zeiten  des  thtiringisch-hessischen  Landgi-afen  Heinrich  Raspe  IV.  (1228 
bis  1247)  verloren  und  hatte  die  Erbauung  der  jetzt  verfallenen  Bur« 
Rabenan  zur  Folge ,  welche  urkundlich  zuerst  1  287  genannt  wird.  Wal- 
ther V.  Nordeck,  von  1272  bis  1275  HeiT  und  Ordensmeister  der 
Schwertbrüder  des  deutschen  Ordens  in  Lietland ,  brachte  die  eingefal- 
lenen Semgallen  und  Seniioten  unter  die  Botmässigkeit  des  Ordens,  er- 
hielt den  Namen:  der  Sieghafte  und  kehrte,  nach  vierjähriger  Verwal- 
tung der  Heermeisterschaft,  1275  nach  Marienburg  und  von  da  nach 
Marburg  zurück,  wo  er  1287  als  deutscher  Ritter  auftritt.  Spät(r. 
1367,  belchute  Nassau-Saarbrücken  die  Herren  v.  Nordeck  zur  Raben;iu 
mit  der  Burg  Rabenau,  dann  mit  dem  Antheile  des  Gerichts  Londorf, 
hei  wekl  d^- Braun  und  die  Herren  v.  Lundorf 


_     524     — 

I  ebenfalls  als  Vasallen  betheiligt  waren.    In  dem  Kriege  der  Sterner 

standen  die  Herren  v.  Nordeck  zur  Rabenau  auf  der  Seite  des  Land- 
grafen Hermann  und  erhielten  von  diesem ,  so  wie  im  Laufe  der  Zeit 
von  den  Herren  v.  Eppstein,  vom  Erzstifte  Mainz,  von  den  Herren 
V.  Münzenberg  und  den  zu  Solms  mehrere  liehen.  Sifried  v,  Nordeck 
gelangte  1391  nach  Aussterben  des  Mannsstammes  v.  Herolds,  aus 
welchem  Geschlechte  seine  Gemahlin  stammte,  zu  sehr  bedeutenden  fol- 
I  daischen  Lehen.    Von  den  Gütern  der  Herren  v.  Nordeck  zur  Rabenau, 

nahe  bei  Marburg,  und  im  ebstorfer  Grunde  trugen  die  Milchling 
V.  Schönstädt,  die  v.  Erfurtshausen,  v.  Scheuernschloss  und  v.  Lehr- 
bach Afterlehen.  Nach  Abgange  der  Herren  v.  Lundorf  und  der  Her- 
ren V.  Nordeck-Braun,  1471  und  1552,  erbten  die  v.  Nordeck  zur 
Rabenau  die  sämmtlichen  Besitzungen  und  Gerechtsame  beider  Ge- 
schlechter in  und  ausserhalb  des  Gerichts  Londorf.  Im  Jahre  1473 
war  das  Geschlecht  in  Folge  einer  pestartigen  Krankheit  bis  auf  Winter 
V.  Nordeck  zur  Rabenau ,  Domherrn  zu  Mainz  und  Cöln ,  ausgegangen, 
derselbe  trat  daher  mit  pfipstlichom  Dispens  in  den  weltlichen  Sta^nd 
zurück,  vermählte  sich  mit  Catharina  Luttcr  v.  Losshausen  und  wurde 
der  nähere  gemeinschaftliche  Stammvater  aller  späteren  Herren  v.  Nord- 
eck zur  Rabenau.  —  Das  nach  vielen  Verlusten  durch  Familienvertrag 
zu  Ende  des  18.  Jahrhunderts  zusammengestellte,  unveräusserliche  Ge- 
sammtvermögen  der  Familie,  unter  Senioratsordnung,  begreift  das  frü- 
here Patrimonialgericht  Rabenau ,  Provinz  Oberhessen ,  bestehend  aus 
den  Orten  Londorf  mit  den  auf  der  Stelle  des  alten  /Schlosses  gelege- 
nen Höfen  Kleinbach,  Allertshausen ,  Kesselbach,  Odenhausen,  Geils- 
hausen,  Waitershain,  Rudinghausen  und  den  Höfen  Appenborn  mit 
Petershain  (mit  über  4200  Einwohnern  auf  anderthalb  Quadratmeilen), 
nächstdem  besitzen  einzelne  Familienzwoige  Güter  in  beiden  Hessen 
und  im  Nassauischen.  Der  in  den  hessischen  und  nassauischen  Landen 
blühende  Stamm  wurde  in  neuester  Zeit  in  folgenden  drei  Linien  auf- 
geführt: Erste  Linie:  Haus  Appenborn,  nachher  auch  Oberburg  ge- 
nannt. Evangel.  Abstammend  von  Hermann  Raphael  v.  Nordeck  zur 
Rabenau,  geb.  1573  und  gest.. 1652.  Zweite  Linie.  Abstammend  von 
Johann  Ruppert,  geb.  1576  und  gest.  1623:  1.  Zweig;  Mittelburg. 
Kathol.  2.  Zweig:  Unterburg,  Haus  Odenhausen.  Evangel.  Dritte 
Linie:  Londorf.  Abstammend  von  Rudolph  Magnus  v.  Nordeck  zur 
Rabenau,  geb.  1572  und  gest.  1641 :  1.  und  2.  Zweig.  Die  erste  Linie 
l  umfasst  die  Nachkommen  des  Freih.  Georg  und  die  Hinterbliebenen 

(  der  beiden  Brüder  des  Freih.  Georg:  Freih.  Gottlieb,    gest.    1826, 

;'  grossherzogl.  hess.  Ober-Forstmeisters  zu  Seligenstadt,  verm.  mit  Char- 

l  lotte  Freiin  v.  Zwierlein,  gest.  1838  und  Freih.  Friedrich,  gest.  1829, 

I  grossherzogl.  hess.  Rittmeisters,  verm.  in  kinderloser  Ehe  mit  Frie- 

\  derike  Schunk.    Haupt  dieser  Linie  ist  Freih.  Adalbert,  geb.  1817  — 

j  Sohn  des  1858  verstorbenen  Freiherrn  Georg,  Seniors  der  Familie, 

j  grossherzogl.  hess.  Kammerherrn  und  Obersten  in  Pens.  — verm.  1849 

;  mit  Clara  Philipps,  geb.  1828,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern: 

I  Luise,  geb.  1849,  und  Irmgard  ,  geb.  1857,  ein  Sohn  stÄramt,  Adolph, 

•  geb.  1852.  Die  Schwester  des  Freiherrn  Adalbert,  Freiin  Emma,  geb. 


—    626     — 

1819,  ist  mit  dem  Freiherrn  v.  Campen  und  die  Tochter  des  Freiherm 
Gottlieb,  s.  oben:  Freiin  Juliane^  geb.  1806,  seit  1837  mit  Friedrich 
Freih.  v.  Bock- Hermsdorf,  herz,  nassauischem  Oberstkämm,  und  w. 
Geh.-Rath,  vermählt.  Was  die  zweite  Linie  anlangt,  so  ist  Haupt  des 
ersten  Zweiges:  Freih.  Friedrich,  geb.  1793  —  Sohn  des  Freih.  Hugo 
Leopold,  geh  1753  und  gest.  1832.  aus  der  Ehe  mit  Theresia  Hulden- 
berghe  v.  der  Borgh,  gest  1823.  —  Senior  der  Familie,  grossherzogl. 
hess.  Kammerh.,  Generallieutenant  und  Generaladjutant,  Mitglied  der 
ersten  Kammer  u.  s.  w. ,  vermählt  1829  mit  Ernestine  Freiin  v.  Zwier- 
lein .  geb.  1810,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern:  Freiin  Maria, 
geb.  1833,  und  Caroline,  geb.  1840,  zwei  Söhne  entsprossten :  Freih. 
Wilhelm,  geb.  1835,  grossherzogl.  fiess.  Hofjunker,  und  Freih.  Ferdi- 
nand, geb.  1837,  grossherzogl.  hess.  Oberlieutenant  im  Garde -Chev. - 
leg.-Regimente.  Die  Geschwister  des  Freiherrn  Friedrich  waren:  Freiin 
Helene,  geb.  1784 ,  Freiin  Luise,  geb.  1785,  verw.  v.  Schutzbar,  gen. 
V.  Milchling,  Freün  Charlotte,  geb.  1796,  verm.  1817  mit  dem  Ban- 
quier  Germani  Berna ,  Wittwe  seit  1850,  und  Freih.  Wilhelm,  geb. 
1798  und  gest.  1862,  grossherzogl.  hess.  Forstmeister.  Aus  der  Ehe 
des  Letzteren  mit  Charlotte  Freiin  v.  Wetzel,  gen,  Carben,  geb.  1811 
und  verm.  1838,  stammen,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Anna,  geb. 
1843,  zwei  Söhne:  Victor,  geb.  1839,  und  Friedrich,  geb.  1851.  — 
Zweiter  Zweig  der  zweiten  Linie.  Haupt  desselben  ist  Freih.  Carl,  geb. 
1793  —  Sohn  des  1801  verstorbenen  Freiherrn  Friedrich  zu  Oden- 
hausen  aus  der  Ehe  mit  Charlotte  Freiin  v.  Günderode,  gest.  1814  — 
grossherzogl.  hessisch.  Kammerherr  und  Geh.-Oberforstrath.  Die  Ge- 
schwister des  Freih.  Carl  sind:  Freiin  Sophie,  geb.  1796,  und  Freih. 
Hennann,  geb.  1800,  grossherzogl.  hess.  Oberst-Kammerherr,  Ordens- 
canzier u.  s.  w.,  verm.  1833  mit  Wilhelmine  Freiin  Riedesel  v.  Eisen- 
bach, geb.  1809, 'aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  stammt:  Freiin  Her- 
mine, geb.  1840.  —  Dritte  Linie:  Londorf.  Erster  Zweig.  Derselbe, 
nicht  zu  dem  Familien-P'ideicommiss- Verbände  gehörend,  ist  im  Manns- 
stamme erloschen.  Die  absteigende  Stammreihe  in  diesem  Zweige  war 
folgende:  Rudolph  Magnus  v.  N.  zur  R.,  Stifter,  s.  oben;  —  Georg 
Werner,  geb.  1608  und  gest.  1663,^  hessen-casselsch er  Rittmeister:  — 
Freih.  Johann  Heinrich  Adam,  geb.  1641  und  gest.  1726; —  Freih. 
Friedrich  Adolph;  —  Freih.  Ernst  Ludwig;  —  Freih.  Johann,  Herr 
zu  Berstadt;  —  Freih.  Ferdinand,  grossherzogl.  Hauptmann  a.  D., 
gest.  als  Letzter  des  Mannsstammes  seiner  Linie,  mit  Hinterlassung  einer 
einzigen  Tochter,  Freiin  Elisabeth,  aus  der  Ehe  mit  Luise  v.  Schmal- 
kalder.  2.  Zweig.  Freih.  Carl  (H.),  geb.  1826.  —  Sohn  des  Freih. 
Carl  (I.)  aus  der  Ehe  mit  Henriette  v.  Knoblauch.  Die  Schwester  des 
P'reih.  Carl  ist  Freiin  Albertine.  geb.  1824.  —  Eine  im  Kgr.  Bayern 
bestehende  Seitenlinie  der  Freiherren  v.  Nordeck  zur  Rabenau  mit  dem 
oben  angegebenen,  vermehrten  Wappen,  wurde  in  der  Person  des 
Friedrich  Wilhelm  Carl  Gotthard  Freih.  v.  N.  zur  R.,  geb.  1780,  k. 
bayer.  Hall -Ober- Am  tscontroleur  I.  Classe  zu  Fürth,  nach  Anlegung 
der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  die  Freiherrenclasse  derselben 
eingttlrafiik   An»  dieser  bayerischen  Linie  entstammt  Anna  Freiin 


1 


—     526     — 

V.  Nordeck  zur  Rabenau ,  Ehrendanie  des  k.  bayer.  Theresienordens, 
seit  1845  Gemahlin  des  grosslierzogl.  hessischen  Kammerherrn  u.  s.  w. 
Heinrich  Grafen  v.  Linden,  welchem  die  Redaction  dieses  Werkes,  wie 
dieselbe  dankbar  gesteht ,  für  freundliches  Wohlwollen  und  für  beson- 
dere Güte  zum  grössten  Danke  verj^flichtet  ist. 

Srhannnt,  S.  Uft.  —  Knochenheekfr,  Analcct.  Hasi.  TV.  8.  40"J.  -  Oau/ie,  l.  8  1499  u. 
i:.(K».  -  V.  HattAtein,  IM.  Supplem.  S.  111-117.  -  Zedier,  XXI V.  8.  |27S.  —  N.  geoeal.  Haad- 
buch,  Ml».  Nachtrus.  S.  ^.  und  Naclitr.  li.  S.  17.  —  Dr.  i>teifwr,  beschichte  des  Palri- 
inomalgerichts  Lciidorf  iiuU  (It.T  Frt'ih,  v.  Nordeck  stur  Kabeiiau,  hannsUdt  1840,  —  Fr^ik. 
V.  LeUehur,  II.  S.  IM  ii.  b'2.  —  G<»neal.  Ta^cheiib.  d.  froih,  HJiuser,  185.1,  S.  ;ilO— 313.  IS57. 
8.  5^2— i'ä  und  18<;3,  S.  732-:M.  —  Siebimtcher  \.  8.  i:<7:  v.  Nordöck  aur  Uab-iiau .  Hes- 
sisch. —  c.  A/fiiinf/,  I.  .S.  417.  -  Supplem.  zu  .siebm.  W.-B. ,  VU.  30.  —  W.  -  B.  «Ivs  Kgr 
Bayern,  Hl.  8.  <.y  und  r.  Wölckern,  AinheW,  3.  S.  186  ii.  87.  -  r.  /fe/n^r,  bayer.  Adel,  Tab. 
45»  und  M.  4y.  —    Kn^schke,   I.  S.  312  u.   Vi. 

Nordenberg,  Nortenberg.  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht, 
welclies  die  Erbküchenmeister -Würde  des  h.  r.  Reichs  besass  und  be- 
sonders in  Urkunden  dos  14.  Jahrhunderts  genannt  wird.  Dasselbe  ge- 
hörte später  zu  der  reich sunniittelbaren  fränkischen  Ritterschaft  des 
Cantons  Rhön-We»Ta. 

Hiedfruiann,  Canton  Uiiön-Wcrra,  Tab.  ■^^6  n.  37.  —  C.  Fr.  Holland,  Mistor.  und  durch 
Wappen  erläuterte  Narhrichtcn  von  dem  altfrüuk.  Geschlechte  «ler  H<>rr<'n  v.  Nordfruber^.  des 
h.  r.  K,  ehemalige  Krbküciienmcister  und  ihrer  BlulsfrtMiude.     Kllwnngen   1777. 

fi  Nordenfels.    Schwedischer  Adelsstand.    Diplom  vom  Könige  Gu- 

stav IV.  Adolph  von  Schweden,  aus  der  letzten  Zeit  der  Regierung  des- 
selben (vor  1809),  für  den  braunschweigischen  Major  Fleischer,  mit 
dem  Namen:  v.  Nordenfels. 

Ilaudychriftl.  Notiz. 

Nordentlügl.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  von  1786 
für  den  k.  preuss.  Kriegsrath  Nordenflügl.  Die  Familie  ist  später  nach 
Württemberg  gekommen. 

Handscl.rlftl.  Notiz. 

Nordenflycht,  auch  Freiherren  (von  Blau  urfd  Gold  achtmal  ge- 
ständert).    Schwedischer    Adels-  und  im  Kgr.  Preussen  anerkannter 
Freiherrnstand.    Adelsdiplom  vom  3.  Aug.  1727  für  Andreas  Nordeu- 
tiycht  und  Erlaubniss  zur  Führung  des  freiherrlichen  Titels  im  Kgr, 
H  Preussen  vom  9.  Juni  185()  für  F.  0.  v.  Nordenflycht,  k.  preuss.  Re- 

'■  gierungs-  und  Ober-Präsidialrat h  zu  Posen,  und  für  die  beiden  Brüder 

ii  desselben:    W.  V.  J.  v.  Nordenflycht,  k.  preuss.  Hauptmann  und  G.  A. 

I|  v.  N. ,  k.  preuss.  Oberförster.     Die  Familie  wurde  in  ()sti)reussen  zu 

M  Handerborken  im  Kr.  Friesland  gesessen  und  ist  auch  nach  Curland 

|{  gekommen. 

[\  Frfih.  V.   Lcdebur,    II.    S.    152  uud  111.  8.  316. 

\\  Nordenskjöld.    Schwedisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  ein 

\  Zweig  ins  Brandenburgische  kam.    Ein  v.  Nordenskjöld  war  1H45  k. 

'  preuss.  Kammergerichts  -  Assessor  und  1851  Kreisrichter  zu  Beeskow, 

:  und  Friedrich  Franz  v.  Nordenskjöld  1857  Herr  auf  Birkholz  im  Kr. 

I .  Beeskow-Storkow. 

I  Freih.  r.  Ledebur,  11.  8.   152.  —    Hauer,  Adressbuch,  1857.    8.   158. 

;  *  Nordhansen,  Northansen  (in  Silber  der  Kopf  und  Hals  eines  rothen 

?*  Steinbocks).    Altes,    thüringisches  und    sächsisches   Adelsgeschlecht, 

i  zweifelsohne  eines  Stammes  mit  dem  längst  erloschenen  adeligen  Patri- 


—     527     — 

ciergeschlecht  gleiches  Namens- in  der  Stadt  Erfurt.  Aus  Letzterem 
war  Rudolph  v.  Nordhausen  1291  Bürger  zu  Erfurt  und  tritt  urkund- 
lich als  Zeuge  in  dem  Verkaufe  der  Gerichte  und  Voigtei  zu  Gispers- 
leben  —  Kiliani  von  dem  Grafen  Albert  v.  Gleichen  an  einige  Patricier  zu 
Erfurt  auf.  Der  genannte  Rudolph  v.  N.  sass  1306  im  Rathe  der  Stadt 
Erfurt,  Eckbrecht  v.  N.  war  1357  Rathsmeister  und  Gotzo  v.  N.  be- 
kleidete dasselbe  Amt.  Später  kommt  das  Geschlecht  namentlich  in  und 
um  Halle  begütert  vor  und  zwar  1444  zu  Burg  bei  Radewell,  1479  zu 
Beesen  an  der  Saale,  und  1613  und  noch  163i^u  CJollcnberg  unweit 
Merseburg.  —  Heinrich  v.  Nordhausen  tritt  urkundlich  1327  auf,  doch 
zeigt  das  dreieckige  Siegel  mit  der  Umschrift :  S.  Hinrici  de  Northusen 
in  Schwarz  eine  silberne,  die  Spitze  aufwärtskehrende  Schafscheere :  die 
Nachkommen  müssen  also  das  Wappen  verändert,  oder  vielleicht  meh- 
rere geführt  haben.  Johann  v.  Northausen,  Jur.  utr.  Doctor,  war  schon 
1530  Herr  auf  Collenberg  und  aus  der  Ehe  desselben  mit  Margaretha 
v.  Schönfcld  a.  d.  H.  Loebnitz  bei  Delitzsch  stammte  Georg  v.  Nort- 
hausen auf  Collenberg,  Domherr  und  Senior  der  Stifte  Merseburg  und 
Zeitz,  wie  auch  Dechant  zu  St.  Sixti,  welcher  1623  im  64.  Lebensjahre 
starb  und  aus  zweiter  Ehe  mit  Anna  Maria  Janus  v.  Eberstädt  vier 
Söhne  hinterliess.  Der  Stamm  hat  aus  dem  16.  Jahrh.  in  das  19.  hin- 
übergeblüht. Ein  V.  N.,  k.  preuss.  Hauptmann  a.  D.,  war  1845  Post- 
meister zu  Neustadt-Eberswalde  und  später  stand  ein  Prcmierlieutenant 
V.  N.  im  17.  und  ein  Seconde- Lieutenant  im  7.  k.  pr.  Infant.-Re- 
gimente. 

(iauhe,  1.  S.  1500.  —  Zedier,  XXIV.  8.  1350.  — ^  p.  Drey/iaupt,  Beüchreibunj?  de»  Saai- 
krtise»,  I.  8.  63  und  Tab.  I.  u.  IJ.  8.  103.  Beilage  B.  u.  Tab.  V8.  —  N.  Pr.  A.L.  V.  8.  346. 
—  Dipl.  Jahrb.  für  den  preuss.  Staat,  1843.  8.  .'»24.  —  Freih.  r.  Lfd^bur,  11.  8.  152.  —  Sieb- 
maoher,  I.  157  :  v.  Nortbaascn,  meissiiisrb.  —  r.  Medinyy  I.  8.  417  u.  18. 

Nordkirchen.  Ein  im  16.  u.  17.  Jahrh.  zu  dem  in  Westphalen 
begüterten  Adel  zählendes  Geschlecht,  eines  Stammes  und  Wappens  mit 
den  v.  Vittinghof.  Dasselbe  sass  im  Dortmundschen  1543  zu  Westhau 
bei  Mengede  und  1603  zu  Horde  und  Edinghausen.  Als  Stammhaus 
wird  das  Gut  Nordkirchen  imweit  Lüdinghausen  angenommen. 

Freih.  v.   Ledfhur,  II.  S..152. 

Nordmann,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  7.  Juli 
1728  für  Gustav  Adolph  v.  Nordmann. 

Handschriftl.  Notii.  —  SinapiuA^  11.  8.  §45:  verwechselt  mit  v.  Nordmanii.  -  Meyfrlt 
c.  Müfdfeld,  Erg -Bd.  S.  1S2. 

Normann  (Schild  quer  getheilt :  oben  in  Silber  ein  aufwachsender, 
schwarzer  Adler  und  unten  in  Blau  drei  neben  einander  aufgerichtete, 
rothe  Wecken).  Eins  der  ältesten,  angesehensten  und  begütertsten 
Adelsgeschlechter  auf  der  Insel  Rügen  und  im  Wolgast'schen,  welches 
früher  auch  Narmaiin,  Nahrmann  und  Norrmann  geschrieben  wurde  und 
später  auch  nach  Dänemark,  Schweden,  Schlesien,  Ostpreussen,  Mek- 
lenburg,  Württemberg  etc.  kam.  Dasselbe  zählte  schon  im  13.  Jahrh. 
zu  dem  auf  Rügen  gesessenen  Adel  und  die  Güter  Dubkewitz,  Helle, 
Liddow,  Jarnitz,  Lebbin,  Läse,  Niendorf,  Poppelwitz,  Tribberatz,  Trib- 
bevitz  etc.  auf  Rügen,  Thurow  im  Anclamschen,  Niederhof,  Eckhoff  etc. 
im  Kr.  Grimme,  Hohen-Brünsow,  Hohen-Mocker,  Strelow  und  Werder 


I 


—     628     — 

im  Demminscben  etc.  sind  alte  v.  Normannsche  Besitzungen.  —  Hein- 
rich (1.)  V.  N.  war  1556  Statthalter  des  Stifts  zu  Camin  und  Hein- 
rich (U.)  V.  N.  von  1573  bis  1584  Landvoigt  auf  Rügen.  Melchior  v.  K., 
des  Herzogs  Ernst  Ludwig  in  Pommern  erster  Rath  und  Minister,  führte 
mit  unbeschränkter  Vollmacht  die  Regierung  des  Landes;  Johann  Frie- 
drich V.  N.  diente  im  3()jührigen  Kriege  der  Krone  Schweden  als 
Oberst;  Jacob  bekleidete  1670  die  Würde  eines  pommemscben  Land- 
rathes;  Philipp  Christian  kommt  um  1730  als  k.  schwed.  Landrath  vor 
und  Johann  Philipp  v.  N.,  markgr.  brandenburg.  Hofmarschall  zu 
Schwedt,  wurde  1731  Johanniter-Ritter  und  zum  Comthur  zu  Lagow 
ernannt.  Die  Ahnentafel  des  Letzteren  steigt  nach  Diethmar,  wie  folgt, 
herab:  Martin  v.  N.  auf  Jarnitz  und  Läse:  Anna  v.  Kable  a.  d.  H. 
Schoritz ;  —  Hans  auf  Jarnitz,  Lebbin  etc. ,  Herzogs  Philipp  Julius  in 
Pommern  Hofmarschall  etc. ;  —  Philipp  Martin,  des  Ftirstenthnms  Rü- 
gen Landes -Deputirt er  und  Commissarius,  HeiT  auf  Jarnitz,  Buggen- 
hagen etc.:  Ilsabe  v.  Krassau  a.  d.  H.  Pansevitz:  —  Hans  Alexander, 
•  k.  schwed.  Regierungsrath  in  Pommern :  Catharina  Dorothea  v.  Wulf- 

fen  ;  —  Johann  Philipp,  s.  oben.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts 
sind  Viele  in  k.  preuss.  Militair-  und  Ci\ildiensten  zu  hohen  Ehren- 
stellen gelangt  und  es  mögen  von  denselben  hier  nur  folgende  genannt 
^  sein:  Carl  Ludwig  v.  Normann,  Herr  auf  Neuwedel  im  Brandenburgi- 

p  sehen,  starb  1780  als  k.  preuss.  Generalmajor;  Georg  Baltliasar  v.  N., 

#j  Herr  auf  Zicker  in  Pommern,  gest.  1795  als  k.  pr.  Generalmajor,  trat 

tl  1792  aus  dem  activen  Dienste,  nachdem  er  kinderlos  seinen  Neffen, 

i  Baltliasar  Ernst  Alexander  Ferdinand  v.  Kahlden,  adoptirt  hatte,  worauf 

|i  Letzterer  mit  königl.  p]rlaubniss  vom  4.  Dec.  1789  mit  seinem  ange- 

ij  stammten  Namen  und  Wappen ,  Namen  und  Wappen  der  v.  Normann 

Ij  vereinigte,  s.  Bd.  IV.  S.  622  ;  Johann  Friedrich  v.  N.,  k.  preuss.  General- 

S  major,  starb  1797  und  ein  Generalmajor  a.  D.  v.  N.  lebte  noch  1816: 

ein  V.  Normann  starb  1767  als  k.  pr.  Geh. -Rath  und  Kammerdirector 
\\  zu  Breslau ;  bei  der  Kriegs-  und  Domainenkammer  zu  Ctistrin  stand 

l  1806  ein  Oberforstmeister  v.  N.;  Johann  Cliristian  v.  N.,  schlesischer 

^{  Linie,  war  Landrath  des  Kreises  Jaucr  und  hinterliess  zwei  Söhne,  von 

;  denen  der  ältere  1837  Rittmeister  im  k.  pr.  5.  Uhlanen-Regimente.  der 

j,  jüngere  aber  Major  und  Chef  der  Garnison-Compagnie  des  9.  Jnfant.- 

V  Regim.  zu  Colberg  war  etc.    Noch  sei  hier  erwähnt,  dass  ein  Glied  der 

\'  Familie:  Mattheus  v.  Normann   durch  Herausgabc  eines  Werkes  mit 

■  .  dem  Titel:  Wendisch-Rügianischer  Landgebrauch,  Stralsund  und  Leip- 

zig 1777  in  Folio,  auch  als  Schriftstoller  bekannt  gemacht  hat.  —  Die 
Rechte  des  eingeborenen  meklenburgischen  Adels  erhielt  durch  Recep- 
tion  1799  Adolph  Friedrich  v.  N.*,  Geheimerath  zu  Neustrelitz  und  der 
nach  Württemberg  gekonnnene  Zweig  führt  den  Namen:  Normann- 
.  Ehrenfels,  s.  unten  den  Artikel:  Normann -Ehrenfels,  Grafen.  —  Die 

f.  Familie  hat  in  vielen  Gliedern  fortgeblüht  und  zu  dem  im  Kgr.  Preussen 

begütert  gebliebenen  Adel  gehört.   Nach  Rauer  waren  1857  nachste- 
llende Sprossen  des  Stammes  mit  Rittergütern  angesessen :  Alexander 
I  v.  Normann,  Lieut.  a.  D.,  Kreis-Deputirter,  auf  Bronkow  im  Kr.  Ka- 

4  lau;  Freih.  Wilhelm  Otto  v.  N.,  auf  Kemmen  und  Kl.  Mehsso,  eben- 


—     529     — 

falls  im  Kr.  Kalau ;  Wilhelm  v.  N.  auf  Lichteiian  im  Kr.  Luckan ;  Carl 
V.  N.,  Kittmeister  a.  I).,  auf  Giubenow  und  Liddow  auf  Rflj^'cn  und  H. 
V.  N.  auf  Plincken  (Kölmergut)  im  Kr.  Fischhausen. 

Micael,  S.  .M>9.  —  Gauhf ,  I.  s.  UM  u  .'.'<?  tind  II.  S.  \\\M  w  «.'.  -  7.fi}\fr ,  XXTV. 
S.  l.ii'O— 2.<:  iiarh  l»r.«i(.iiilfr.s  ii>Mr^«ii(l«l'Mi  Familiciiiincl  ri<  liieii.  —  Itntltnar.  S.  7.  Nr  I.S  u. 
Tal».  17,  —  r.  Hrhr.  U.  M.  K.  p.sf,.  .  I..xiroii  o\*>r  juIpI  Fftinil.  i  F)jiiiiiwirl«,  II  S.  -I'«,  Tal».  7. 
Nr.  :.«*.  —  N.  I'r.  A.-L.  III.  S.  H.«:  ii.  »w.  -  V>^ili.  c  U,lri.u,.  II.  S.  i:..'  n  III.  S.  :<17.  — 
Sietnnachfr  ,  V.  |«.S,  -  r  iff'fin./.  II.  K  '197  u.  '.»•<.  —  Siippl.  y.ii  Si,  hm.  W.-H.  IV.  19  u. 
XI  'JA.  —  M.klt-iih.  W.-H.  Tiih. '■!»■..  Nr.  \W  ii.  S.  7  u.  VI»  -  W  -  H.  il.  K«r.  Hnvern,  VII. 
•19:    V.   N.,    L«».lHii<r   Linie.   —    |'..niiii.  W.-Il.    II.   Tnb.  .'i.S :  nii«  h  mit  niHMt  Si«'j;vlii. 

Norman  v.  Audenhove,  Grafen  (Schild  quer  fjothoilt:  im  mit  gol- 
denen Schindeln  bestreuten  Blau  ein  aufwachsender,  rechtssehender, 
goldener  Löwe  und  unten  Schwarz,  ohne  Bild).  Krbhlnd.-österr.  Frei- 
herrn- und  Grafc^nstand  und  niederländischer  Grafenständ.  Freiherrn- 
diplom vom  22.  Juni  1725  für  Carl  Emanuel  Norman,  k.  k.  Kämmerer 
und  Staatsrath,  mit  dem  Baronate  und  F^ideiconimiss  für  die  Herrschaft 
Audenhove  in  Flandern,  wie  dasselbe  bisher  dem  Oxelaere  St.  Alde- 
gonde  zugestanden  hatte;  erbl.-österr.  Grafendiplom  vom  20.  Febr. 
1 787  ffir  Joseph  Justin  Florent  Norman  und  niederländ.  Grafendiplom 
vom  IH.  Sept.  182(i  für  August  Norman,  k.  k.  Kamm,  und  Präsidenten 
der  Kechnenkammer  der  Niederlande,  doch  wurden  diese  Diplome  nur 
als  erblich  nach  dem  Rechte  nler  Erstgeburt  ausgestellt.  —  Altes,  ur- 
sprünglich aus  der  Normandie  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches 
später  nach  Anjou  und  Burgund  kam  und  in  diesen  Provinzen  einige 
Jahrhunderte  angesessen  war,  ehe  Sprossen  des  Stammes  mit  Maria 
v.  Burgund  nach  den  Niederlanden  gelangten.  Wilhelm  IV.  Norman 
war  Gesandter  des  K.  Maximilian  I.  an  dem  französischen,  spanischen 
und  grossbritan.  Hofe,  wurde  auch  mit  Gesandtschaften  an  deutsche 
Höfe  betraut  und  leistete  dem  Kaiser  bei  seinen  Sendungen  wichtige 
I)ieuste.  Die  Nachkommen  brachten,  wie  angegeben,  den  Freiherm- 
stand  mit  dem  Baronate  und  den  Grafenstand  in  die  Familie  und  später, 
8.  März  1842,  wurde  Ludwig  Graf  und  Freih.  Norman  v.  Audenhove 
für  sich  und  seine  Nachkommen  in  den  österreichischen  Herrenstand 
aufgenommen.  Letzterer,  geb.  1801  zu  Biiissel,  Herr  und  Landstand 
in  Niederösterreich,  vermählte  sich  1836  mit  Franzisca  Grf.  Zichy  v.  V&- 
sonykeö,  geb.  1806  und  gest.  1843  und  in  zweiter  Ehe  1844  mit  Cres- 
dentia  Grf.  v.  Seilern  und  Aspang,  geb.  1820.  Aus  der  ersten  Ehe  ent- 
sprossten,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Amalia,  geb.  1839,  zwei  Söhne: 
Franz  Freih.  Norman,  geb.  1838,  k.  k.  Lieutenant  und  Carl  Freih.  N., 
geb.  1841,  k.  k.  Lieut.  Aus  der  zweiten  Ehe  stammt,  neben  zwei  Töch- 
tern, ein  Sohn,  Wilhelm,  geb.  1851. 

DeiitHcbc  Grafoiih.  d.  Oc^oiiw.  IM.  8.  37i;  ii.  77.  —  Ooiical.  Tnschenb.  d.  grüfl.  HSuser, 
liS64.  8.  5)^5  u.  hUtor.  Haiidb.  xu  I)c>inH<'lh(>u.  8.  ('i.M. 

Normann -Ehrenfels,  Grafen  (Schild  der  Länge  nach  getheilt: 
Rechts  quer  getheilt :  oben  in  Silber  ein  aufwachsender,  schwarzer  Adler 
mit  ausgebreiteten  Schwingen  und  unten  in  Blau  drei  neben  einander 
aufgerichtete,  rothe  Wecken :  Stammwappen  der  v.  Normann  und  links 
in  Blau  drei  schräglinkc  Balken,  von  denen  der  mittlere . golden ,  die 
äusseren  roth  sind:  Wappen  der  Ritter  v.  Ehrenfels).  Grafenstand  des 
Kgr.  Württemberg.    Diplom  vom  1.  Jan.  1806  für  Philipp  Christian 

Knttchktf  Deutach.  Adeis-Lez.     VI.  34 


—     530     — 

V.  Normaon,  k.  wüitfcemb.  Staatsminister,  mit  dem  Prädicate :  v.  Ehren- 
fels. Der  Empfänger  des  Grafcndiploms,  aus  dem  alten  rügisch -pom- 
mernschen  Adclsgeschleclitc  v.  Normann,  s.  oben  djen  betreffenden  Ar- 
tikel, stammend  und  ein  Sohn  des  1768  verstorbenen  Carl  Ludwig 
V.  Normann  a.  d.  II.  Tribbevitz,  Herrn  auf  Neuwedel,  k.  preuss.  Gene- 
ralmajors und  Regimentscbefs,  wurde  nach  dem  Tode  des  Vaters  Page 
am  Hofe  des  Herzogs  Carl  von  Württemberg,  zeichnete  sich  auf  der 
Carls -Academie  sehr  aus.  wurde  schon  1778  Regierungsrath  und  er- 
theilte  ausserdem  seit  1780,  nach  dem  ausdrücklichen  Wunsche  des 
Herzogs,  Unterricht  in  der  genannten  Academie.  1791  erhielt  er  den 
Vorsitz  im  Hofgerichtc,  wurde  1800  als  Geh.-Rath  Vicepräsident  in  der 
Regierung,  1801  u.  1802  a.  o.  Gesandter  in  Paris  und  im  Decemher 
1802  wüi-ttembergischcr  Staatsminister.  Im  Jahre  1803  wirkte  er  als 
württemb.  Subdelcgirter  bei  der  Reichsdeputation  zur  Ertheilaug  der 
Kurwürde,  nach  deren  p]rlangung  der  Kurfürst,  in  Anerkennung  seiner 
Verdienste,  ihn  mit  den  Gütern  Ehrenfels  und  Mashaiderbruch  im  Ober- 
amte Münsingen,  welche  unter  dem  Colloctivnamen  Ehrenfels  zu  einem 
Rittergute  erklärt  wurden.  1803  wurde  derselbe  auch  Mitglied  des  neu- 
eingesetzten Staatsniinisteriums  und  1806,  wie  angegeben,  in  den  Gra- 
fenstand erhoben.  Seit  dieser  Zeit  leitete  Graf  v.  Normann- Ehrenfels 
alle  Unterhandlungen  der  Krone  Württemberg,  erkrankte  aber  1808, 
trat  1812  in  den  Ruhestand  und  starb  1817,  neben  drei  Töchtern,  sechs 
Söhne  aus  der  Ehe  mit  Franzisca  Freiin  v.  Harling,  gest.  1819,  hinter- 
lassend. Die  Söhne  waren:  Graf  Carl  August  Friedrich,  gest.  1824,  k. 
württemb.  Kammerherr  und  Oberstforstmeister,  vcrm.  1835  mit  Emma 
Grf.  V.  Fugger-Kirchberg-Weissenborn,  geb.  1816;  Graf  Carl  Friedrich 
Lebrecht,  geb.  1784  und  gost.  1822  zu  Missolunghi  als  Held  für  Grie- 
chenlands Freiheit,  k.  württ.  General  uncj  Brigadier  a.  D.,  verm.  mit 
Frida  v.  Orelli,  gest.  1863;  Graf  Carl  Friedrich  Franz,  geb.  1787  und 
gest.  1834,  k.  württemb.  Kämm.,  Hof-  und  Finanzrath,  verm.  in  erster 
Ehe  mit  Sophie  Friederike  v.  Plessen,  geschieden  und  in  zweiter  mit 
Wilhelmine  v.  Moltke;  Graf  Carl  Philipp  Franz,  geb.  1791,  k.  württ. 
Kammerherr  und  Rittmeister,  unvormählt  gestorben;  Graf  Carl  Frie- 
drich Ferdinand,  geb.  1801  und  gest.  1847,  k.  württemb.  Rittmeister, 
verm.  1832  mit  Mathilde  Freiin  Schüty.-Pflumniern  v.  Hohenstein,  gebt 
1809  und  Graf  Cari  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1800,  k.  württ.  Haupt- 
mann und  Compagniechef.  —  Her  neuere  Personalbestand  des  gräf- 
lichen Hauses  ist  folgender:  Graf  Wilhelm,  geb.  1845  —  Sohn  des  Gra- 
fen Carl  Ludwig  August  Friedrich,  s.  oben,  —  Lehnsinhaber.  Der  Bru- 
der desselben  ist,  neben  fünf  Schwestern,  Graf  August,  geb.  1847.  — 
Von  den  Geschwistern  des  Grafen  Carl  Ludwig  August  Friedrich  leben 
vier  Schwestern:  Freiin  Henriette,  geb.  1813,  Freiin  Auguste,  geb.  1815, 
vermählte  Grf.  v.  Degenfeld-Schonburg,  Freiin  ('aroline,  geb.  1822,  ver- 
mählte Grf.  Pongnicz  v.  Szent-Miklos  uud  OvÄr  und  Freiin  Charlotte, 
geb.  1824,  verwittwete  Grf.  v.  Weisersheim  und  ein  Bruder:  Graf  Con- 
stautin,  geb..  1818,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1852  mit  Maria  Anna 
Freiin  Hildprandt  v.  Prandau,  verw.  Grf.  Zichy  v.  Vdsonykeö,  geb.  1827. 
—  Vom  Grafen  Carl  Friedrich  Lebrecht,  s.  oben,  stammt,  neben  einer 


•  -  as.   - 

Tochter,  Grf,  Theodore,  geb.  1821,  verm.  1851  mit  dem  Hauptmann 
Max  Bürkly  in  Zürich,  ein  Sohn :  Graf  August,  geb.  1820,  k.  warttemb. 
Rittmeister  und  Schwadrons -Commandant,  verm.  1853  mit  Caroline 
Guther,  gest.  1860.  —  Vom  Grafen  Carl  Friedricli  Franz,  s.  oben, 
cntsprosstcn  zwei  Söhne ,  und  zwar  aus  erster  Ehe  Graf  Julius ,  geb. 
1813,  grossherz.  mcklenb.-strelitz.  Oberstlieutenant  a.  D.,  verm.  1837 
mit  Adelheid  v.  Langen,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  lebt:  Grf.  Ottilie, 
geb.  1838,  vermählte  Frau  v.  Restorff — aus  zweiter  Ehe  aber  Graf  Carl, 
geb.  1824,  k.  k.  Hauptmann.  —  Aus  der  Ehe  des  Grafen  Carl  Fried- 
rich Ferdinand ,  s.  oben ,  stammen ,  neben  einer  Tochter ,  Grf.  Pauline, 
geb.  1833,  vermählte  B'rau  v.  Carlshausen,  zwei  Söhne:  Graf  Ferdi- 
nand, geb.  1833,  k.  württemb.  Lieutenant  a.  D.,  verm.  1862  mit  So- 
phie v.  Wereskine,  und  Graf  Adolph,  geb.  1842,  k.  württemb,  Lieute- 
nant. —  Graf  Carl  Friedlich  Wilhebn,  s.  oben,  istk.  wtirttembergisch. 
Hauptmann  und  Compagnie-Chef.  Von  den  oben  erwähnten  drei  Töch- 
tern des  Grafen  Philipp  Christian  leben  noch  zwei:  Grf.  Mathilde,  geb, 
1798,  verw.  Frau  Schultes  v.  Hammerstein,  und  Grf.  Charlotte,  geb. 
1804,  verw."  Frau  v.  Orelli. 

Ca.sf,  Adelsbiioh  des  Ksr.  Württemberg,  8.  -'79—33.  —  Deutsche  Grufenli.  d.  Gcgcnw.: 
II.  S.  I5y  u.  160.  —  Freih.  r.  Ledebur,  ll.  8.  IÄ2.  —  Geiical.  TascUciib.  d.  grirt.  Häust-r, 
1S6I.  ft.  &85-»7  und  hiijtor.  Hmidb.  su  demselben,  8.  651.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Württemberg, 
r.  Tab.  3>. 

Norprath,  auch  Freiherren.  Altes,  rheinländisches  Adelsge- 
schlecht, welches  in  älterer  Zeit  Esperode  hiess.  Dasselbe  sass  bereits 
1636  und  noch  1693  zu  Hahn  unweit  Bergheim,  1651  zu  Dickhof  und 
Hulhusen  und  war  auch  zu  Erprath  bei  Neuss  begütert.  —  Johann 
V.  Norprath  ,  kurbrandenb.  Gch.-Rath  und  Generallieutenant,  war  1 643 
Gouverneur  zu  Herford  und  später,  1651 ,  Gouverneur  zu  Düsseldorf. 
Der  Sohn  desselben:  Wolfgang  Günther  Freih.  v.  Norprath  und  dessen 
Sohn ,  Franz  Heinrich  Freih.  v.  N. ,  mit  welchem  das  Geschlecht  um 
1722  erlosch,  waren  Oberst  in  kurkölnischen  Diensten  und  Amtleute 
zu  Linn  und  Uerdingen. 

Fahne,  I.  8.  306.  —  Freih.  v  Ledebur   H..  8.  153. 

Northoif.  Altes ,  westphälisches ,  früher  zu  dem  in  der  Grafschaft 
Mark  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht,  aus  welchem  Lewold 
V.  Northoff,  geb.  1278,  welcher  als  Canonicus  zu  Lüttich  noch  1358 
lebte,  durch  seine  Gelehrsamkeit  bekannt  war.  Die  Familie,  zum  Stamme 
der  V.  Bönen  (im  Schilde  eine  senkrecht  gestellte,  gebrochene  Kette)  zäh- 
lend, war  unweit  Hamm  bereits  1330  zu  Westwick  im  Kirchspiele  Meth- 
1er,  1350  zu  Nordhoff  und  1421  noch  zu  Bögge  gesessen.  Dieselbe  ist 
wohl  schon  im  15.  Jahrhundert  erloschen. 

Jochei-,  Comp.  Gelehrt.  Lcxic,  II.  8.  322.  —  Oauhe,  II.  8.  809.  -  Freih.  ©.  Ltdebwr^ 
11.  8.  153.   —  p.   Steinen,  Tab.  27. 

Nortmann  (in  Blau  eine  rothe  Rose,  von  drei  silbernen  Seeblät- 
tern so  umgeben ,  dass  zwei  derselben  gegen  die  Oberwinkel  des  Schil- 
des, das  dritte  nach  des  Schildes  Boden  gekehrt  ist).  Altes,  meklen- 
burgisches  Adclsgcschlecht,  welches  in  alten  Urkunden  unter  dem  Namen 
de  Norwegia  vorkommt,  nicht  zu  vei*wechseln  mit  den  v.  Normann. 
Heinrich  Noitmann,  welcher  noch  im  15.  Jahrhunderte  lebte,  sc^lUoss 

34* 


—     532     —  ^ 

den  alten  Stamm.  —  Im  13.  und  14.  Jahrhunderte  lehten  mehrere  Glie- 
der der  Familie  im  Erzstifte  Mainz. 

Ztdler,  XXIV.  S.  ISSO.  —  Freik.  e.  Ledebur,  H.  8.  153.  —  ».  Meding,  11.  8.  39«. 

Nortringen,  Grafen.  Altes,  bereits  937  vorkommendes  Grafen- 
geschlecht ,  dessen  Grafschaft  in  Obersachsen ,  wo  die  Bode  in  die  Saale 
fliesst,  lag.  Nach  Erlöschen  des  Stammes  brachte  1039  das  Stift  Hal- 
berstadt die  Grafschaft  an  sich. 

Iloppenrod,  StHinmbiicb ,  Stra.%9burg  1670,  8.  64. 

Nosa  V.  Schwartzenfeld.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1731  für  Franz  Carl  Nosa,  Postverwalter  und  Bürgermeister  zu  Grott- 
kau  in  Schlesien ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Schwartzenfeld.  So  giebt  Me- 
gerle  v.  Mühlfeld  das  Diplom  an.  Handschriftliche  Sammlungen  von 
Diplomen  erwähnen  ein  böhmisches  Adelsdiplom  vom  13.  Jan.  1752 
für  Franz  Carl  Nbha  (nicht:  Nosa)  v.  Schwarzenfeld. 

Haudsrbrifll.  Notit.  —  Mtgerte  9.  Mühlfeid,  Brg.-Rd.  8.  390. 

Noss  V.  Nossber^.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1720 
für  Johann  Joseph  Noss,  Advocaten  in  Mähren,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Nossberg. 

I^i'grrle  v.  Mühl/iftd ,  Erg.-Bd.  8.  390  u.  Hl. 

Nossen,  Nussin,  Nuzzin.  Altes,  meissensches ,  ursprünglich  sor- 
bisches Adclsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze,  dem  Schlosse  und  der 
jetzigen  Stadt  Nossen ,  vier  Meilen  von  Dresden.  Das  Schloss  hiess  im 
Mittelalter  die  Burg  oder  Feste  Nutzien  und  erhielt  seinen  Namen  von 
den  früheren  Besitzern ,  Peter  und  Johann  v.  Nuzzin ,  von  denen  der 
Aeltere  in  einer  Urkunde  des  Klosters  Altenzelle  bereits  1185  auftritt. 
Später  geriethen  beide  Brüder  in  einen  Grenzstreit  mit  dem  Kloster, 
welcher  von  dem  Bischof  zu  Meissen  geschlichtet  wurde.  Der  Stamm 
erlosch  liach  Einigen  schon  vor  1357,  denn  in  diesem  Jahre  kam  das 
Schloss  Nossen  an  das  Stift  Meissen ,  Bischof  Johannes  Hoffmann  aber 
verkaufte  dasselbe  1414  an  den  Abt  zu  Altenzelle  und  nahm  das  Geld 
zur  Reise  auf  das  Costnitzer  ('oncil.  Nach  anderen  Angaben  hatten 
die  v.  Nuzzin  schon  1315  Stadt  und  Schloss  Nossen  an  den  Bischof 
Wittigo  II.  von  Meissen  verkauft ,  welcher  letzteres  ganz  neu  erbaute. 
Bischof  Thymo  hatte  1411  das  Schloss  an  das  Kloster  Altenzelle  ver- 
pfändet und  als  sein  Nachfolger,  Bischof  Johann  lY.,  das  Capital  mit 
den ,  den  Betrag  desselben  übersteigenden  Zinsen  nicht  zurückzahlen 
konnte,  musste  er  mit  dem  Abte  von  Altenzelle  einen  Kauf  abschliessen. 
Da  jedoch  das  Kloster  hinsichtlich  jenes  Schlosses  die  kaiserliche  Ober- 
lehnsherrlichkeit  nicht  anerkennen  wollte,  so  erhielt  es  vom  K.  Fried- 
rich III.  den  Befehl,  es  an  den  Bischof  von  Meissen  zurückzugeben. 
Kurfürst  August  von  Sachsen  Hess  das  Schloss  wiederherstellen .  ver- 
grösserte  es  und  bestimmte  es  zum  Sitze  eines  Amtes.  —  Knauth  ver- 
wechselt dieses  alte  Geschlecht  mit  der  später  vorgekommenen  Familie 
V.  Ossa,  s.  den  betreffenden  Artikel. 

Knauth,  R.  541  u.  42.  -  SchUgrl,  do  Cell«  Veteri,  8.  97.  ~  OtmAf,  U.  fi.  809.  u.  10.  —  Zed- 
ier, XXIV.  S.  1716.  —  8«xonla,  DresdtMi.  I8;J5.  I.  8.  50  u.  61 .  u.  das  Vaterland  der  Hach- 
sen, Dresden   1K40.    ].  8.   l->4  u.   125. 

^(osswitz  (im  Schilde  ein  mit  drei  rothen  Rosen  belegter,  schräg- 


—    633     — 

rechter  Balken).    Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stamm- 
sitz wohl  Nosswitz  im  Glogau 'sehen  war. 

Sinapius,  III  S.  846.  —  Frtih.  v.  Ledebur,   II.  S.  153. 

Nosswitzki  v.  Nosswitz.  Ein,  wie  angenommen  wird,  aus  Lit- 
thanen  stammendes  Adelsgeschlecht ,  welches  nach  Schlesien  kam  und 
den  böhmischen  Adelsstand  22.  Octbr.  1630  erhielt.  Johann  Noss- 
witzki V.  Nosswitz  lebte  1655  im  Oppelnschen  und  Carl  Ferdinand  N. 
V.  N.  war  1724  kaiserlicher  Postverwalter  zu  Liegnitz.  —  Die  Familie 
war  wohl  eines  Stames  mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen 
Geschlechte. 

Freih.  v.  Ledebur.  U.  8.  153. 

Nostitz ,  auch  Freiherren  und  Grafen  (Stammwappen :  in  Blau 
zwei  aufgerichtete,  mit  den  Spitzen  von  einander  oder  auswärts  gekehrte, 
fünf-  oder  sechsmal  von  Roth  und  Silber  quer-  und  mit  abwechselnden 
Tincturen  getheilte  Elephant^nzähne).  Böhmischer  Freiherm-  und  Gra- 
fenstand und  Reichs -Freiherrn-  und  Grafenstand.  Böhmische  Frei- 
herrndiplome von  1623  für  Otto  v.  Nostitz  auf  Nieder-Neuendorf;  vom 
18.  Mai  1631  für  Otto  v.  N.  auf  Seifersdorf;  vom  18.  Juni  1631  für 
Christian  von  Nostitz  auf  Seidenberg  und  Schweidnitz,  Oberamtskanzler 
in  Ober-  und  Niederschlesien;  vom  19.  Decbr.  1668  für  Hans  Christoph 
V.  N.;  vom  12.  Novbr.  1670  für  Johann  Ludwig  und  Ferdinand  Ernst 
V.  N.;  von  1702  für  Maximiliane  v.  N.  und  ihre  Kinder:  Johann  Fer- 
dinand ,  Anna  Maria  und  Otto  Siegmund  v.  N. ,  und  Diplom  des  alten 
böhmischen  Herrenstandes  von  1708  für  Otto  Siegmund  Freih.  v.  N. ; 
Reich sfreiherrndiplom  von  1735  für  Ernst  Siegmund  v.  N.  auf  Lam- 
persdorf  und  für  den  Vetter  desselben,  Georg  Friedrich  v.  N.  auf  Nie- 
der-Polgsen;  böhmische  Grafendiplome:  vom  10.  Juli  1641  für  Johann 
Hartwig  Freih.  v.  N.  auf  Seifersdorf;  vom  30.  Decbr.  1646  fttr  Johann 
Hartwig  v.  N.;  vom  27.  Juli  1675  für  Christoph  Wenzel  Freih.  v.  N. 
zu  Seifersdorf;  vom  5.  Mai  1692  für  Johann  Ludwig  Freih.  v.  N., 
wohlauischen  Landeshauptmann  ,  und  für  den  Vetter  desselben ,  Ferdi- 
nand Hartwig  Ludwig  Freih.  v.  N.;  von  1708  für  Johann  Ferdinand 
Freih.  v.  N.  und  vom  1.  Febr.  (28.  Mai)  1715  für  Ferdinand  Leopold 
Freih.  v,  N.;  und  Reichsgrafendiplome  :  vom  20.  Decbr.  1673  für  Hart- 
wig Grafen  v.  N. ,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und  obersten  Canzler  in  Böhmen ; 
vom  27.  Novbr  1692  für  Christoph  Wenzel  Grafen' v.  N.,  k.  k.  w.  Geh,- 
Rath  und  Kämmerer;  vom  18.  Juli  1711  im  kursächs.  Reichsvicariate 
für  Georg  Siegmund  v.  N.  auf  Dammitsch  und  von  1716  für  Friedrich 
Hartwig  V.  N.,  Stifter  der  linie  Commitsch.  —  Eins  der  ältesten,  ange- 
sehensten und  begütertsten  lausitzer  Adelsgeschlechter,  welches  sich  zeitig 
auch  in  Schlesien,  Böhmen,  Polen  u.  s.  w.  ausbreitete  und  dessen  Namens- 
endung für  wendische  Abkunft  spricht.  Nach  Hosemann,  Colerus,  Sina- 
piusu.  A.  kamen  Ritter  dieses  Namens  schon  in  den  Krenzzügen  vor.  Hart- 
wig V.  N.,  gest.  1 285.  war  Hauptmann  zu  Steinau  und  besass  das  Gut  Dam- 
mitsch bei  Steinau,  einen  der  ältesten  Sitze  der  Familie.  Heinrich  v.  N. 
stellte  1399  zu  Zittau  eine  Schuldverschreibung  aus,  die  noch  Carpzov 
sehen  konnte.  Die  ordentliche  Stammreihe  der  Familie  fängt  in  der 
Lausitz  mit  Caspar  v.  N.  an.  Derselbe,  gest.  1484,  Herr  auf  Tzschocha 


—   6a4   — 

und  Landeshauptmann  des  Fürstenthams  Görlitz,  fahrte  14S4  dem  deut- 
schen Orden  in  Preussen  tausend  Reiter  zu.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer 
V.  Gersdorf  entsprossten  drei  Söhne:  Otto,  Georg  und  Hartwig,  welche 
Stifter  dreier  Linien  wurden :  Otto  stiftete  die  Linie  zu  Rothenburg, 
Georg  die  zu  Gotta  und  Hartwig  die  zu  Tzschocha.  In  neueren  Anga- 
ben werden  Otto  und  Hartwig  verwechselt.  Die  genannten  drei  Linien 
zerfielen  wieder  in  mehrere  Aeste.  Nach  einem  10.  Dec  1577  zu  Gör- 
litz errichteten  Faniilienvertrage  blühten  damals  in  der  Lausitz  drei 
Hauptstämme  zu  Rothenburg,  Unwürde  und  Ullersdorf,  sämmilich  mit 
grossem  Grundbesitz  und  Grosser  nannte  noch  1715  32  der  Familie  in 
der  Lausitz  zustehende  Güter.  —  Die  Grafen  v.  Nostitz  stammen  aus 
der  Linie  zu  Tzschocha,  welche,  s.  oben,  Caspars  dritt-er  Sohn,  Hart-  ' 
wig ,  gründete.  Von  dem  Enkel  des  Letzteren,  Abraham  v.  N.,  gest 
1592,  Herrn  auf  Tzschocha,  stammte  als  dritter  Sohn,  Johann,  des  FOr- 
stenthums  Wohlau  Landeshauptmann,  welcher  1619  starb  und  zwei 
Söhne,  Otto  und  Johann  Hartwig,  hinterliess.  Ersterer  ist  der  nächste 
Stammvater  der  jetzigen  älteren,  gräflichen  Linie  zu  Rokitnitz,  letzterer 
der  jüngeren,  gräflichen  Linie  zu  Rieneck.  —  Otto,  s.  oben,  geb.  1608 
und  gest.  1666,  Herr  auf  Seifersdorf,  Rokitnitz,  Herzogswalde,  Pro- 
fen  etc.,  schlesischer  Obcramtscanzler,  Landeshauptmann  der  Fürsten- 
thümer  Schweidnitz  und  Jauer,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und  Kämm.,  erhielt, 
wie  angegeben,  1631  den  Freiherrnstand.  Der  Sohn  desselben,  Chri- 
stoph Wenzel,  geb.  1643  und  gest.  1712,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und  Kämm., 
empfing  1673  die  Mitbelehnung  an  der  Reichsgrafschaft  Rieneck  und 
wurde,  s.  oben,  erst  böhmischer  und  später  Reichsgraf.  Johann  Hart- 
wig —  Otto's  Bruder,  —  geb.  1610  und  gest.  1683,  k.  k.  w.  Geh.-Rath 
und  oberster  Canzler  in  Böhmen,  wurde,  wie  erwähnt,  1641  böhmischer 
Graf,  kaufte  nach  Erlöschen  des  gräflichen  Hauses  Rieneck  einen  Theil 
der  in  Flanken  gelegenen  Grafschaft  dieses  Namens  als  ein  dem  Erz- 
stifte Mainz  heimgefallenes  Lehn  von  den  Kurfürsten  zu  Mainz  Lothar 
Friedrich  v.  Metternich- Burscheid,  wurde  mit  diesem  Theile  24.  Nov. 
1673  belehnt,  1673,  wie  angegeben,  Rcichsgraf  und  1674  in  das  frän- 
kische Grafen-CoUegium  eingeführt.  Die  dritte,  gräfliche  Linie  in  Schle- 
sien wird  neuerlich  mehrfach  als  Nebenast  der  Linie  zu  Rieneck  ange- 
nommen, doch  möchte  der  Zusammenhang  mit  dieser  Linie  sich  nicht 
leicht  nachweisen  lassen.  Nach  älteren,  richtig  scheinenden  Angaben 
bildete  sich  aus  dem  Hause  Dammitsch  unweit  Steinau  der  Ast  zu  Ran- 
sen.  Friedrich  v.  N.  auf  Ransen  und  Dammitsch,  starb  1641  als  Landes- 
ältester des  Fürstenthums  Wohlau.  Der  zweite  Sohn  desselben,  Georg, 
gest.  1663,  war  Herr  auf  Dammitsch,  Polgsen  etc. ,  Landesältester  des 
Fürstenthums  Wohlau  und  HoWchter  des  steinauschen  Weichbildes. 
Derselbe  hatte  vier  Söhne  und  von  Einem  derselben :  Adam  Friedrich, 
Landesältesten  des  Fürstenthums  Wohlau,  stammte  Georg  Sigismund 
V.  N.,  k.  poln.  und  kursächs.  Geh.-Rath  und  Gesandter  am  k.  grossbri- 
tann.  Hofe,  welcher,  s.  oben,  1711  im  kursächs,  Reichsvicariate  den 
Grafenstand  erhielt.  Aus  den  Ahnentafeln  der  gräflichen  Linien  und 
aus  dem  neuesten  Personalbestände  derselben  mögen  folgende  Angaben 
hier  einen  Platz  finden:  Aeltere  Linie,  zu  Rokitnitz:  Graf  Johann  Carl 


A-     535*    — 

Martin  Christoph,  geb.  1,673  und  gest.  1740  —  Sohn  des  Grafen  Chri- 
stoph Wenzel,  s.  oben,  aus  der  Ehe  mit  Maria  Juliana  Grf.  v.  Mettich 
—  k.  k.  Geh.-Rath  etc.:  erste  Gemahlin:  Maria  Maximiliane  Grf.  v.  Sin- 
zendorf,  geb.  1675  und  gest.  1718;  —  Joseph  Wilhelm,  geb.  1706  und 
gest.  1787,  Herr  der  Herrschaft  Rokitnitz,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und 
Oberst-Land-Kämm.  in  Böhmen:  Maria  I.nise  Grf.  v.  Metsch,  geb.  1720 
und  gest.  1762;  —  Johann  Joseph,  geb.  1741,  k.  preuss.  Kammerh., 
k.  französ.  Oberst  etc.:  Maria  Josepha  Grf.  v.  Kaunitz,  geb.  1739  und 
gest.  1796  ;  —  Joseph,  geb.  1764  und  gest.  1849,  k.  k.  Kämm.,  Geh.- 
Rath  etc.:  Johanna  Grf.  v.  Beesz,  geb.  1770  und  gest.  1821;  —  Jo- 
hann Wenzel,  geb.  1791  und  gest.  1852,  k.  k.  Kämm.,  Herr  der  Herr- 
schaften Plan  und  Gottschau  etc.:  Caroline  Grf.  v.  Clam-Gallas,  geb. 
1798  und  gest.  1863;  — Joseph  R.-Graf  v.  Nostitz-Rieneck,  geb.  1821, 
jetziges  Haupt  der  älteren,  gräfl.  IJnie,  Herr  der  Fidoicommiss- Herr- 
schalt Plan  und  Gott^chau  etc.,  erbl.  Mitglied  des  Herrenhauses  des 
llcichsraths,  k.  k.  Kämm,  und  Major  in  d.  A.  Aus  der  Ehe  desselben 
mitErnostine  Grf.  v.  Waldstein-Wartenberg,  geb.  1829  und  gest.  1857, 
stammt  neben  zwef  Töchtern:  Maria  Anna,  geb.  1853  und  Emestine 
Caroline,  geb.  1857,  ein  Sohn:  Johann  Nepomuk  Carl,  geb.  1854.  Von 
den  drei  Schwestern  dos  Grafen  Joseph  vermählte  sich  Grf.  Johanne, 
geb.  1819,  1838  mit  Adolph  Grafen  v.  Ledebnr- Wichein,  Grf.  Chri- 
stiane, geb.  1820,  1848  mit  Egbert  Grafen  v.  Bolcredi,  k.  k.  Rittm.  in 
d.  A.  und  Grf.  Wilhelmine,  geb.  1827,  1853  mit  August  Fürsten  v.  Win- 
disch-Graetz,  k.  k.  Oberstlieut.  und  erstem  Stallmeister  Sr.  Maj.  des 
Kaisers.  Die  Geschwister  des  Grafen  Johann  Wenzel,  s.  oben,  sind: 
GrafDittmar,  geb.  1794,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1844  mit  Pauline  des 
Granges  und  Grf.  Rosina,  geb.  1795,  verm.  1817  mit  dem  1847  ver- 
storbenen Johann,  Reichs-  und  Altgrafen  v.  Salm  -  Reifferscheidt.  — 
Jüngere  Linie,  zu  Rieneck:  Aclterer  Zweig:  Graf  Franz  Wenzel,  geb. 
1697  und  gest.  1765  —  Sohn  des  Wenzel  Desiderius  aus  der  Ehe  mit 
Maria  Elisabeth  Grf.  v.  Kinsky  und  Pinkel  des  Johann  Hartwig  —  k.  k. 
w.  Geh.-Rath:  Catharina  Elisabeth  Grf.  v.  Schönborn,  geb.  1692  und 
gest.  1777;  —  Franz  Anton,  geb.  1725  und  gest.  1794,  k.  k.  w.  Geh.- 
Rath,  Kämmerer  und  Oberstburggraf  zu  Prag:  Elisabeth  Gr.  v.  Kolow- 
rat-Krakowski,  verw.  Grf.  v.  Kolowrat-Liebsteinski,  geb.  1728  und  1800 
noch  lebend;  —  Friedrich  Chrysogen,  geb.  1762,  k.  k.  Kämm.:  Anna 
Periez-Burdett,  geb.  1777  und  verm.  1795;  —  Erwein  R.-Graf  v.  No- 
stitz-Rieneck, geb.  1806,  jetziges  Haupt  des  älteren  Zweiges  der  jüngeren 
gräflichen  Linie ,  Majoratsherr  zu  Falkenau  und  Heinrichsgrün  in  Böh- 
men etc.,  k.  k.  Geh.-Rath,  Ehrenbürger  der  Hauptstadt  Prag,  Verm. 
1829  mit  Philippine  Grf.  v.  Nostitz-Rieneck,  s.  unten,  geb.  1804,  aus 
welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern:  Grf.  Mathilde,  geb.  1831,  verm. 
1855  mit  Sigismund  Gr.  v.  Thun  und  Hohenstein,  k.  k.  Major  in  d.  A., 
Grf.  Anna,  geb.  1837  und  Grf.  Johanna,  geb.  1843,  ein  Sohn  stammt: 
Graf  Friedrich,  geb.  1835,  verm.  1861  mit  Theresia  Grf.  v.  Thun  und 
Hohenstein ,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross :  Erwein  Felix  Maria, 
geb.  1863.  —  Die  Geschwister  des  Grafen  Erwein  sind:  Grf.  Caroline, 
geb.  1802,  verw.  Freifrau  Hildprandt  v.  und  zu  Ottenhausen ;  Orf.  Frie- 


—    «536     * 

derike,  geb.  1803,  verw.  Freifrau  v.  Scharpffenstein,  gen.  Pfelll  zu  Be- 
nesis;  Grf.  ßertlia,  geb.  1803  verm.  1834  mit  Wilhelm  Grafen  Worm- 
brand  und  Graf  Hugo,  geb.  1814,  Herr  der  Herrschaft  Slabec  und  des 
Gutes  Hrzebecznik  in  Böhmen,  verm.  1849  mit  Maria  Grf.  v.  Clam-Mar- 
tinicz,  geb.  1827,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter:  Seiina,  geb. 
1852,  drei  Söhne  stammen:  Carl,  geb.  1850,  Heinrich,  geb.  1854  und 
Robert,  geb.  1856.  —  Jüngerer  Zweig  der  jüngeren  Linie,  zu  Rieneck: 
Franz  Wenzel  bis  Friedrich  Anton ,  s.  oben  die  Ahnentafel  des  älteren 
Zweiges  der  jüngeren  Linie:  Johann  Nepomuk,  geb.  1768  u.  gest.  1840, 
Herr  der  Herrschaften  Thürmitz,  Czernosek  etc.,  k.  k.  Kämm. ,  Geh.- 
Rath  und  Feldmarsch. -Lieutenant  —  zweiter  Sohn  des  Grafen  Friedrich 
Anton  und  jüngerer  Bruder  des  Grafen  Friedrich  Chrysogen  — :  zweite 
Gemahlin:  Antonia  Josephine  Grf.  v.  Schlick,  geb.  1783  und  gest. 
1831;  —  Albert  R.-Graf  v.  Nostitz-Rieneck,  geb.  1807,  jetziges  Haupt 
des  jüngeren  Zweiges  der  jüngeren,  gräfl.  Linie,  Herr  der  Herrschaften 
Thürmitz,  Cjersonck  und  Prohunitz  und  des  Lehenguts  Prödlitz,  k.  k. 
Geh.-Rath,  vormaliger  Oberst  -  Landraarschall  des  Kgr.  Böhmen  etc., 
verm.  1862  mit  Adele  Freiin  v.  Puteani,  verw.  Qrf.^v.  Sweerts-Sporck, 
geb.  1823.  —  Die  Geschwister  des  Grafen  Albert  sind:  Grf.  Philippine, 
geb.  1804,  s.  oben,  verm.  1829  mit  Erwein  Gr.  v.  Nostitz-Rieneck  und 
die  Grafen  Hermann  und  Sigmund.  Gr.  Hermann,  geb.  1812,  k.  k. 
Kämm.,  Feldmarschall -Lieutenant  etc.,  vermählte  sich  1839  mit  Wil- 
helmine Fürstin  v.  Auersperg,  geb.  1813,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne 
entsprossten:  Gr.  Albert,  geb.  1843,  k.  k,  Oberlieut.  und  Gr.  Carl,  geb. 
1849.  Vom  Grafen  Sigmund,  geb.  1815,  k.  k.  Kämm,  und  Oberstlieute- 
nant in  d.  A.,  verm.  1845  mit  Henriette  Freiin  v.  üechtritz,  geb. 
1826,  stammen,  neben  zwei  Töchtern:  Henriette,  geb.  1846  und 
Elisabeth,  geb.  1853,  drei  Söhne:  Johann,  geb.  1847,  Franz, 
geb.  1850  und  Auguste,  geb.  1851.  —  Die  Halbschwestern  des 
Grafen  Albert  aus  des  Vaters  erster  Ehe  mit  Sophie  Grf.  v.  Apraxin 
sind:  Grf.  Elisabeth,  geb.  1799,  seit  1825  verw.  Freifrau  v.  Greif- 
fenklau  zu  Volraths  und  Grf.  Adelheid,  geb.  1802.  —  Gräfliche 
Linie  in  Schlesien:  Georg  Sigismund,  geb.  1672  und  gest.  1761, 
k.  poln.  und  kursächs.  Geh.-Rath,  Gesandter  u.  s.  w.,  seit  1711  Reicbs- 
graf:  Eva  Johanna  v.  Niebelschütz ,  geb.  1685  und  gest.  1760;  — 
Georg  Ludwig,  geb.  1709  und  gest.  1758  an  den  bei  Leuthen  empfan- 
genen Wunden ,  k.  poln.  und  kursächs.  Generallieutenant :  Eleonore 
Elisabeth  Freiin  v.  Zedlit^,  geb.  1732  und  gest.  1775,  in  zweiter  Ehe 
vermählt  1761  mit  Julius  Ferdinand  v.  Trützschler,  k.  poln.  und  kur- 
sächsischem Oberstallmeister ;  —  Georg  August  Ludwig,  geb.  1753  und 
gest.  1795,  Herr  auf  Postelwitz  undZobten,  Lang-Neudorf  und  Pe- 
tersdorf, k.  preuss.  Gemeinheits-Regulir-Commissar:  Jeanette  Chri- 
stiane Eleonore  Freiin  v.  Reisewitz,  geb.  1756,  verm.  1777  und  gest. 
1840;  —  August  R.-Graf  v.  Nostiz- Rieneck,  geb.  1777,  Haupt  der 
schlesischen,  gräflichen  Linie,  Herr  der  Herrschaft  Zobten  am  Bober 
und  des  Ritterguts  Gräbel  in  Niederscblesien ,  so  wie  der  Herrschaft 
Zyrowa  am  Annaberg  in  Oberschlesien,  fc.  preuss.  General  der  Cavalerie, 
Generaladjutant  Sr.  M.  des  Königs  und  Chef  des  5.  Husarenregiments, 


-^  637    — 

vemi.  1829  mit  Clara  Grf  v.  Hatzfeldt,  geb.  1807  und  gest.  1858,  ans 
welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Grf.  Maria,  geb.  1832,  vermählte 
Freifrau  Kröll  v.  Grimmenstein  und  Grf.  Anna,  geb.  1833,  vermählte 
Grf.  V.  Strachwitz-Sustky- Gross -Zauche  und  Kamminietz,  ein  Sohn 
stammt:  Graf  Friedrich ,  geb.  1835,  k.  preuss.  Lieutenant  und  persönl. 
Adjutant  Sr.  E.  des  Feldmarschalls  Gr.  v.  Wrangel.  —  Die  Geschwister 
des  Grafen  August  sind  und  waren  Grf.  Friederike,  geb.  1781 ,  verw. 
Freifrau  v.  Rosen  und  die  Grafen  Carl  und  Ludwig.  Graf  Carl,  geb. 
1783  und  gest.  1850,  Besitzer  von  Lang-Hellwigsdorf ,  k.  preuss.  Ma- 
jor a.  1).,  vermählte  sich  1811  mit  Friederike  v.  Sydow,  geb.  1786 
und  gest.  1860  und  aus  dieser  Ebe  entsprosste,  neben  drei  Töchtern: 
Grf.  Maria,  geb.  1813  und  verm.  1835  mit  Hermann,  Reichs-  und 
Burggrafen  und  Gr.  zu  Dohna-Schlodien  auf  Kotzenau;  Grf.  Natalie, 
geb.  1817  und  Grf.  Adelaide,  geb.  1818,  verm.  1842  mit  dem  Ritter- 
schafts -  Rathc  Ferdinand  v.  Witte  auf  Falken walde  in  der  Neumark, 
ein  Sohn:  Graf  Carl  Friedrich  August  Alwin,  geb.  1815,  Herr  der 
Herrschaft  Parchau  bei  Hainau  in  Niederschlesien,  verm.  1844  in  er- 
ster Ehe  mit  Dorothea  von  Sydow,  geb.  1826  und  gest.  1851,  und  in 
zweiter  1856  mit  Valerie  Freiin  v.  Senden  und  Bibran,  geb.  1836.  Aus 
der  ersten  Ehe  lebt  eine  Tochter:  Marie,  geb.  1849.  —  Graf  Ludwig, 
s.  oben,  geb.  1784  und  gest  1839,  Herr  auf  Urschkau  und  Mtihlraed- 
litz ,  k.  preuss.  Major,  war  in  erster  Ehe  vermählt  seit  1813  mit  Am^- 
lie  Freiin  zu  Welczek  zu  Gross -Dubensko  und  Petersdorf  a.  d.  H.  Tra- 
bant in  Oberschlesien,  geb.  1797  und  gest.  1818,  und  in  zweiter  Ehe 
1 820  mit  Luise  Freiin  v.  d.  Lanken.  Aus  der  zweiten  Ehe  entsprosste? 
neben  drei  Töchtern:  Grf.  Luise,  geb.  1820,  Grf.  Am^lie,  geb.  1825, 
verm.  1848  mit  Melchior  Gr.  v.  Rödem,  k.  preuss.  Rittmeister  und  Es- 
cadrons-Chefund  Grf.  Clara,  geb.  1829,  verm.  1852  mit  Oscar  Rochus 
V.  Rochow  auf  Rinneck  und  Klein-Koschlau  in  Preussen,  ein  Sohn: 
Graf  Louis,  geb.  1824,  Besitzer  der  Herrschaften  Gross -Gardienen, 
Feilen  und  Neidenburg  in  Ostpreussen,  verm.  1851  mit  Olga  v.  Poäl, 
geb.  1835,  gesch.  1855,  aus  w<3lcher  Ehe  eine  Tochter  lebt:  Elisa- 
beth, geb.  1853.  —  Die  adeligen  Linien  des  Stammes  blühten  nament- 
lich in  den  Königr.  Sachsen  und  Preussen  fort.  In  Sachsen  sassen  und 
sitzen  die  v.  Nostiz-Drzewiecki  zu  Wendisch -Paulsdorf ,  die  v.  Nostitz 
und  Jänckendorf  zu  Ober-  und  Nieder- Oppach  mit  Borbis  und  die 
V.  Nostitz  -  Wallwitz ,  s.  den  nachstehenden  Artikel ,  zu  Schweickerts- 
hain,  Wendisch-  und  Nicdersohland  a.  d.  Spree,  Weigsdorff  u.  s.  w., 
welche  letztere  Gtlter  der  Familie  v.  Nostitz -Wallwitz,  s.  den  nach- 
folgenden Artikel ,  zustehen.  Nächstdem  brachte  die  Familie  im  Kgr. 
Sachsen  auch  die  Güter  Otzdorf,  Littdorf  und  Tliierbach  an  sich,  war 
zeitig  auch  in  Ostpreussen  und  später  im  Brandenburgischen  gesessen. 
Was  die  früheren  Häuser  und  Linien  des  adeligen  Stammes  in  der  Ober- 
lausitz und  Schlesien  anlangt,  so  theilte  sich  das  Geschlecht  namentlich 
in  die  Häuser  Herzogswaldau ,  Zedlit^  mit  den  Nebenlinien  Ullersdorf 
und  Quolsdorf,  Lampersdorf,  Ransen,  Tzschocha,  Rothenburg  und 
Gotta.  Das  Haus  Ransen  verfiel  wieder  in  die  Linien  Dammitsch,  Schön- 
born, Teschwitz^und  Wandritsch.    Neben  der^oben  genau  erwähnten, 


538 


i 


i 


noch  jetzt  in  Schlesien  hltthenden,  gräflichen  Linie  blflhte  flbrigens  fro- 
her daselbst  noch  eine  andere  gräfliche  Linie,  deren  Stifter  der  obenge- 
nannte  1716  in  den  Reichsgrafenstand  erhobene  Friedrich  Hartwig 
I  V.  N.  war.    Derselbe  war  erst  venetianischer  Greneral  und  Commandi- 

I  render  in  der  Levante  und  später  k.  polu.  and  korsdchs.  Generallien* 

:  tenant.    Derselbe,  gest.  1738,  war  mit  einer  v.  Elbracht  vermählt  and 

,  aus  dieser  Ehe  stammte  Graf  Anton  Wilhelm,  Ilerr  auf  Konradswaldan 

I  und  Neu-Sorgau  im  Schweidnitzicheu.    Letzterer  war  fttrstl.  schwarz- 

;  burg-sondershausenscher  Hofmarschall  und  dreimal  vermählt,  zuerst 

mit  einer  Vitzthum  v.  Eckstädt,  dann  mit  einer  v.  Rödiger  und  zuletzt 
mit  einer  v.  Knobeisdorf,  und  hinterliess  einen  Sohn,  Graf  Friedrich 
Carl ,  Herrn  auf  Konradswaldau ,  Tarnau ,  Freudenthal  u.  s.  w. ,  venn. 
i  mit  einer  Freiin  v.  Czettritz  a.  d.  H.  Schwarzwalde.    Nachkommen  aus 

dieser  Ehe  sind  nicht  bekannt.  —  Aus  den  adeligen  Linien  des  Ge- 
schlechts sind  sehr  viele  Sprossen  in  kur-  und  k.  sächs.  Staats-  und 
Militairdiensten  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt.  Die  um  1690  von 
Johann  Caspar  v.  Nostitz  auf  Jänkendorf  unweit  Rothenburg  in  der 
Oberlausitz  gestiftete  Jänkendorfsche  Linie  hat  allein  in  neuer  Zeit 
dem  Königreich  Sachsen  drei  Staatsminister  gegeben,  von  welchen 
hier  namentlich  Gottlob  Adolph  Ernst  v.  Nostiz  u.  Jänkendorf  genannt 
sein  mag.  Derselbe,  geb.  1765auf  dem  väterlichen  Gute  Spree  und  gest. 
1836  in  der  Oberlausitz,  hat  sich,  nachdem  er  früher  als  Landesältester 
und  dann  als  Ober- Amtshauptmann  des  Markgrafenthums  Oberlausitz  um 
die  heimathliche  Provinz  zu  Oppach  grosse  Verdienste  erworben  hatte 
und  sich  in  seinen  späteren  Stellungen ,  besonders  bei  Begründung  der 
constitutioncllen  Verfassung  des  Königreichs  Sachsen  und  bei  Verbesse- 
rung der  Armenanstalten  des  Landes  hochverdient  gemacht.  Die  ah 
ausgezeichnet  anerkannte  Irrenheilanstalt  auf  dem  Sonnensteine  bei 
Pirna,  die  Landes- Waisenanstalt  zu  Bräunsdorf  bei  Freiberg  u.  s.  w. 
verdanken  seiner  väterlichen  Fürsorge  ihre  Entstehung.  Auch  hat 
sich  derselbe  als  Dichter  unter  dem  Namen :  Arthur  v.  Nordstern ,  vor- 
züglich in  der  lyrischen  und  epischen  Gattung ,  volle  Anerkennung  rei- 
cher Phantasie,  tiefen  Gefühles  und  seltener  Zartheit  verschafft.  Zahl- 
reiche Sprossen  des  Stammes  haben  mit  Auszeichnung  früher  in  der 
kursächsischen  und  später  bis  in  die  neueste  Zeit  in  der  k.  sächsi- 
schen Armee  gestanden.  Carl  Constantin  Gustav  v.  Nostiz-Drzewiecki, 
k.  sächs.  Generallieutenant,  ist  jetzt  Commandant  der  Reiterei;  Hans 
Carl  Florian  v.  N.-Drzowiecki  trat  als  k.  sächs.  Rittmeister  1842  aus 
dem  activen  Dienste ,  ist  Herr  auf  Wendisch  -  Paulsdorf  bei  Löbau  und 
gehört  zu  den  Mitgliedern  der  zweiten  Kanmier  der  Ständeversammlung; 
Carl  Moritz  v.  Nostitz,  Herr  auf  Korangelwitz  und  Lübchen  im  Kreise 
Guhrau,  so  wie  auf  Tscheschen  im  Kr.  Wohlau,  nahm  als  sächs.  Major 
1848  den  Abschied  u.  s.  w. 

Tmhof,  Kßhicr'sche  Ausgabe,  II.  8.  34.  —  Knauth,  Prodr.  Miso.  illustr.  S.  543-44.  - 
Seifert,  Ahnonufelo.  r.  a.  III.  und  Besohr.  d.  Reichigrafea  u.  Herren,  8.  266.  —  Hübner, 
n.  8.  602-609.  —  Durchl.  Welt.  Ausgabe  vou  1710.  S.  696—602.  —  Carp»ow,  Bbicotcmpel, 
II.  S.  56— M.  —  Orostrr,  Laus.  Merkw.,  III.  8.  49.  —  Sinapiu»,  l.  8.  68-89.  u.  II.  8.  158  — 
HJ5.  _  Gauhti,  I.  8.  IJOI— U.  —  Ztdler,  XXIV.  8.  1365—84.  —  DUnemann,  8.  849.  Nr.  78. 
—  Ch.  Knauth,  von  dura  Ursprünge,  Ucrkommcn,  Allerthnm  und  lAnsbreitung  der  Herren 
T.  MotUU  und  deren  erstem  Stammhaise  in  der  OberUotiU.  GdriiU  1764.  —  Ch.  L.  v.  Ories- 


—     639     — 

fieim.  Getioal.  und  ULstorie  des  bervhiuleii  nlu^ii  adel.  («esehl.  derer  v.  Nosztti,  haiidschrini. 
iiM  Poliiisrh««  jiborsftxt,  1707,  u.  pTolintio  t^'mcal.  chnmol.  ex  hi.^ioria  ei  «rchivi«  derivatn 
Nnsliixios  iiobili  ;;unere  Polouioe  esse  oriiindos.  I7ß7,  —  o.  üeefifrif:,  Geschlechttenühl..  I. 
T.il>.  L'I  ifiid  d«ss.  Diplom.  N«<-Iir.  I.  S.  r^;i  — 17|.  —  Jacobi,  lf*00,  H.  S.  S2-84.  -  Alldem, 
gciu'al.  u.  Statist.  Haiidl>ncli,  1S2I,  I.  S.  994-98.  -  N.  I'r.  A.-L.,  UI.  S.  467-471.  -  Deut- 
sch« fJrafeuljäus.  d.  «egiuwart,  II.  8.  161— «."i.  —  Frrih.  p.  Ltidttbur,  IJ.  8.  154—56.  uud 
III.  8.  .'J17.  —  Ocncal.  Tai9chcnb.  der  gräfl.  Häuüer ,  löti* ,  S.  587—592,  und  hl»tor.  Ilandb. 
«n  demselben,  8.  65».  -  Üiphinnchttr,  I.  71:  v.  Nostit«  ,  8chlesisch,  IV.  8.  11  und  VI.  13: 
F.-H.  u.  Gr.  V.  N.  —  9.  Mcdiny,  II.  8  H99  u.  401:  v.  N.,  Freih.  «.  <ir.  v.  N.  -  Ttfroff.  II. 
88:  Gr.  v.  N.  und  IHeii«ck  u.  96.  Nr.  3:  v.  N..  Ritter  und  Nr.  4:  P.-H.  v.  N.  —  Dornt, 
AlUem.  W-ß. ,  I.  8.  lOS-lll  uud  Tab.  S9  mit  Beilage  F.-H.  v.  N.  u.  II.  S.  133^ia5  und 
Tab.  212.  -  W.-B.  der  sächs.  Staaten,  IX.  (iO:    v.  Nostilz-Jankendorf. 

Nostitz- Wallwitz  (Schild  geviert:  1.  u.  4  iu  Blau  das  Nostitziscbe 
Stammwappeu :  die  im  vorstehenden  Artikel  beschriebenen  Elephiuiteu- 
zähne  und  2  u.  3  in  Gold  ein  rechtsspringender,  rother  Uirscli  mit  zelin- 
endigem  Geweihe :  Wallwitz).  Erlaubniss  vom  Könige  Anton  von  Sach- 
sen vom  Juli  1834  für  Gustav  v.  Nostitz,  k.  sächs.  Obersten  und  Bri- 
gadier der  leichten  Infanterie ,  mit  seinem  angestammten  Namen  iind 
Wappen  für  sich  und  seine  Nachkommen  den  Namei  und  das  Wappen 
der  gräflichen  Familie  v.  Wallwitz  zu  vereinigen.  — Derselbe,  geb.  1787 
zu  Dresden,  vermählte  sich  mit  Albertine  Grf.  v.  Wallwitz,  geb.  1797 
—  Tochter  des  1835  verstorbenen  Christian  Grafen  v.  Wallwitz,  Herrn 
auf  Schweickertshain,  Gepülzig  u.  s.  w.,  k.  sächs.  Geh.-Raths  und  Kam- 
merherrn, aus  erster  Ehe  mit  Luise  Henriette  Grf.  v.  Einsiedel-Mückon- 
berg  —  trat  1846  als  k.  sächs.  Generallieutenant  und  Staats-  und 
Kriegsminister  u.  s.  w.  aus  dem  activen  Dienste  und  starb  1858  mit 
Hinterlassung  mehrerer  Söhne,  welche  bereits  zu  hoben  Ehrenstellen 
in  k.  sächs.  Staatsdiensten  gelangt  sind.  Der  Familie  steht  im  Kr.  Sach- 
sen das  Gut  Schweickertshain  unweit  Geringswalde,  so  wie  in  der  Ober- 
lausitz die  Güter  Wendisch-  und  Nieder- Sohland  an  der  Spree,  Weigs- 
dorf  u.  s.  w.  zu. 

Hand.schrifil.  Noti«.    —  Freih.  r.  Ltdebur,    U.   8.  154   o.   HI.   8.  317.  —  Knuckke,    IV. 
8.  312.  -   W.-B.  d.  sich».  Staaten,  IV.  8.  64. 

»  Nostitz.    Mehrere  polnische  Adelsfamilien,  welche  den  Namen 

Nostitz  mit  verschiedenen  Beinamen  führen ;  nämlich  die  zum  Stamme 
Rys  gehörende  Familie  v.  Nostitz -Drzewiecki,  s.  Bd.  H.  S.  590;  die 
V.  Nostitz -Bonkowski,  s.  Bd.  I.  S.  557;  die  v.  Nostitz -Jakowski,  aus 
welchem  der  Landschaftsrath  v.  Nostitz -Jakowski  1857  Herr  auf  Bie- 
litz  im  Kr.  Löbau,  Prov.  Westprensson ,  war;  die  v.  Nostitz-Thonarski, 
welche  ebenfalls  in  Westpreussen  gesessen  waren  u.  s.  w. 

Freih.  v.  Ledebur,  U.  8.  156  u.  III.  8.  317. 

Noth.  Erbländ,-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1629  für  Bal- 
tliasar  und  Georg  Noth  aus  den  kaiserl.  Erblanden. 

Handaehrifll.  Notis. 

Nothaft,  Freiherren.  Altes,  ursprünglich  bayerisches,  nach  Steier- 
mark gekommenes  Adelsgeschlecht ,  welches  den  Freiherrnstand  erhielt 
und  1636  in  die  steierische  Landmannschaft  aufgenommen  wurde. 

Schmuts,  UI.  8.  41. 

Nothaift  y.  Hohenberg,  Nothafft  v.  Uochenberg  (in  Roth  zwei 
voneinander  abgesonderte,  mit  den  Sachsen  gegeneinander  gekehrte, 
silberne  Adlersflügel).  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Wappen  auch  unter  den  Ahnen  dos  1714  verstorbenen  würzburgis^tieii 


1  -  _     640     — 


t  Domsängers  Johann  Christoph  Angnstin  v.  Riedheim .  am  LeicliensteiiM 

i  desselben,  abgebildet  ist  and  welches  aach  nur  y.  Hohenberg  genanni 

?;  wurde. 

\  Salver,  8.  630.  —  Siebmacher,  I.  112:  die  IfoUiaft   ▼.  Hohenburg »    8chwibiscli,  ODd  111 

'^  125  Nr.  5:  Nothnin  ▼.  Hob<;nberg  u.  Nr.  6:  Nothaftv.  Kembs.  65.  —  *.  Meding^  III.  8.  46t  ■.  O 

^  Xothhaift  v.  Wernber^ ,  Notthaflt,  anch  Freiherren  und  GrafM 

K  (Stammwappen :  in  Gold  ein  blauer  Querbalken).  Altes  bayerisches,  frän- 

I  kisches  und  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammhaus,  das  Schloss 

;  Wernberg  an  der  Nab,  in  der  Grafschaft  Leuchtenberg  liegt  und  wel- 

ches im  Stifte  Regensburg  das  Erbtruchsessen-Amt  und  im  Stiftie  Passan 
das  Erbmarschall-Amt  erlangte.  Bucelini  leitet  das  Geschlecht  aus  den 
Geblüte  des  Adelgillus,  Vater  des  ersten  Königs  der  Friesen ,  Radibo- 
1  dus ,  ab ,  und  v.  Lang  giebt  an ,  dass  nach  einer  Familiensage  der  Stamm 

f>  eines  Ursprungs  mit  den  Grafen  v.  Egmont  in  Holland  sei.  —  Albinufl 

y  (Baibin),  genannt  Notthaft,  baute  um  1075  das  Schloss  Bodenstein 

I  (Pottenstein)  in  Franken  wieder  auf,  nach  welchem  sich  die  Nachkom- 

f  men  nannten ,  von  denen  aber  Grinold  Nothaft  das  genannte  Schloss 

\  1134  an  das  Hochstift  Bamberg  verkaufte.    Heinrich  Nothafft  brachte 

\  um  1 280  das  Schloss  Wernberg  an  sich  und  nahm  nach  demselben  mit 

•  seinen  Nachkommen  den  Beinamen  ^Wernberg  an.    Albeck  N.  v.  W. 

j.  war  1325  der  Herzogin  Mechtild  Oberst -Hofmeister  und  Vicedom  in 

Burg-Lengenfeld;  Johann  v.  Notthafft  kommt  1346  als  deutscher  Or- 
\  densritter  und  Comthur  zu  Thorn  in  Preussen  vor,  und  ein  Heinrich 

V.  N.  war  zu  Ausgange  des  14.  Jahrhunderts  Statthalter  in  Bayern, 
Schatzmeister  von  Holland ,  Seeland  u.  s.  w.  und  wurde  zu  den  berühm- 
ten Kriegshelden  seiner  Zeit  gezählt.  Ein  anderer  Heinrich  v,  N.,  gest. 
1440,  war  des  Herzogs  Johann  v.  Bayern  Grand-Tresorier  in  Holland 
und  in  dessen  Abwesenheit  Vicedom  in  Straubing  und  Heinrich  v.  N., 
1516  bis  1528  Oberster  Hofmeister  des  Kurfürsten  Friedrich  v.  d.  Pfalz, 
erschöpfte  sich  und  seine  Söhne  durch  Anleihen  und  Bürgschaft;en  ftti 
den  Kurfürsten.  Sebastian  v.  N.  war  im  6.  Jahrzehnt  des  16.  Jahrhun- 
i'  derts  Ober-Kammerherr  des  K.  Maximilian  IL    Johann  Heinrich  v.  N., 

kaiserl.  Reichs-Hofttith,  Yice- Präsident  und  Kammerherr,  wurde  durcli 
wichtige  Gesandtschaften  bekannt  und  tritt  zuerst  als  Notthafil  Grai 
V.  Wernberg  auf.    Derselbe  starb  1665  und  hinterliess  zwei  Söhne; 
\  Wolf  Heinrich  und  Georg  Heinrich,  welche  Beide  den  Stamm  fortsetz- 

ten.   Von  dem  Einen  derselben  stammte  der  kurcölnische  Generalma- 
■  jor  und  Commandeur  der  Truppen  im  Hochstifte  Münster  Graf  v.  Nott- 

'  hafft,  welcher  um  1734  vorkommt.  —  Cajetan  Anton  Freih.  v.  Nott- 

hafft, Herr  in  Weissenstein ,  Decan  und  Regierungs-Präsident  des  Stifte 
Berchtoldsgaden ,  wurde  1732  geforsteter  Propst  des  genannten  Stifts 
und  ein  anderer  Freih.  Cajetan  v.  N.  war  um  dieselbe  Zeit  kurbayer 
Gch.-Rath ,  Kämmerer  und  Vicedom  in  Straubingen.  —  Das  der  Fa- 
^  milie  zustehende  freiherrliche  Prädicat  wurde  in  Kur-Bayern  durch  Aus- 

schreiben vom  27.  Novbr.  1 645  bestätigt ,  der  Stamm  blühte  fort  und 
wurde ,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern,  in  der  Per- 
son des  Maximilian  Cajetan  Notthafft  Freih.  v.  Weissenstein,  Boden- 
steiner Astes ,  geb.  1776,  Herrn  auf  Friedenfels,  Ronding  und  Pop- 


—     541     — 

penreuth  k.  bayer.  Kämmerers ,  in  die  Freihermclasöe  derselben  ein- 
getragen. 

n'iff.  Hund.  II.  8.  11-94.  --  Bucelini,  Sternrnttt.  III.  S.  144.  —  Imho/,  I.  Lib.  S.  - 
Gauhf,  1.  S.  1513  u.  |4.  -  ».  /latfaMn,  II.  S.  if4t-V.V2.  —  Zeiiler,  XXIV.  8.  147«.  —  Kn/d^r. 
'Wappcn-CalendiT,  1751.  8.  20.  —  Saltfr.  4«3.  —  r.  Lany,  S.  I9|  ii.  192.  —  Siehnuicher, 
I.  7S:  Die  Nothaft,  Ifaveriüoh  u.  III.  125  a.  126  ii.  Sappl.  IV.  .tS.  —  r.  M^ding ,  III.  S.  4ß3 
u.  64.  —  W.-B.  (1.  Kgr.  Bayern.    IJI.  69  und  9.    WÖickern,  4bth.  3. 

Nothardt,  Nothard.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
6.  Juli  1798  für  Friedrich  Magnus  Nothardt,  k.  preuss.  Capitain  im  In- 
fanterieregimente V.  Grävenitz.  Derselbe  wurde  als  Major  Kammer- 
Director  in  Kaiisch  und  starb  bald  darauf. 

Handschrift!.  Notix.  —  N.  Pr.  A.-L.  ,  V.  S.  .'{47.  —  Vrfi!,.  9.  L^dehur,  U.  S.  f.'iü.  - 
W.-B.  d.  preus.««.  Moiiarrhift  .   IV.   la. 

Nothhelfer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1785  für  Franz  Gu- 
stav Nothhelfer ,  kaiserl.  russ.  Major  und  Besitzer  zweier  Rittergüter 
in  Liefland  und  für  die  beiden  Brüder  desselben:  Wilhelm  Philipp  und 
Carl  Magnus  Nothelfer. 

Handitrhrirtl.   Notix. 

Nothomb,  Freiherren.    Altes,  niederländisches  Adelsgeschlecht, 
aus  welchem  Johann  Baptist  Baron  Nothomb ,  k.  belgischer  StAatsmi- 
nister  und  a.  o.  Gesandter  und  bevollm.  Minister  am  k.  preuss.  Hofe 
1851  in  der  Oberlausitz  das  Rittergut  Cunersdorf  im  Kr.  Rothenburg, 
an  sich  brachte, 

Freik.  r.   Lrdehur,  II.  S     I.S6. 

Notleben,  Nottleben.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlocht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Erfurter  Gebiete.  Dasselbe  gehörte 
zu  dem  adeligen  Patriciate  der  Stadt  Erfurt  und  Apel  v.  Notleben 
kommt  1344  als  Burgmann  auf  dem  Schlosse  Gleichen  vor. 

zedier,    XXIV.  8.  HSO.  -    N.  Pr.  A.-L.,  V.  H.  Ul. 

Notolitzky,  Freiherren  v.  Eisenberg,  Grafen.  Erbländ.-österr. 
Grafenstand.  Diplom  von  1759  für  Wenzel  Casimir  Notolitzky,  Frei- 
herrn V.  Eisenberg,  k.  k.  Geh-Rath,  Repräsentations-  und  Kammer- 
Präsidenten,  auch  obersten  Lehensrichter  in  Böhmen  und  General- 
Landes-Kriegs-Commissar,  wegen  40jähriger  Dienstleistung. 

Mfijfrlp  V.  Uüfd/fld ,  8.  *i6. 

Netz.  Ein  in  Westphalen  früher  angesessenes  Adelsgeschlecht, 
dessen  Name  in  neuerer  Zeit  mehrfach  in  den  Listen  der  k.  preuss. 
Armee  vorkommt.  Dasselbe  sass  1 823  zu  Lindhövel  bei  Ottmarsbocholt 
im  Kr.  Lüdinghausen.  1806  stand  ein  Fähnrich  v.  Notz  im  k.  preuss. 
Infanterieregiment  v.  Lettow,  welcher  1827  Major  und  Commandant 
des  1.  Bataillons  des  16.  LandwehiTegiments  war.  Seit  dieser  Zeit 
kommen  zahlreiche  Sprossen  des  Geschlechts  in  der  k.  preuss.  Ar- 
mee vor. 

FretA.  e.   Ledebur,  II.  8.  156  u.  U.  8.  .117. 

Nonack  v.  Nenstein.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1767  für  Franz  Daniel  Nouack,  Pfleger  und  Landgerichts -Verwalter 
zu  Grünberg  in  Kärnten ,  mit  dem  Prädicate  v.  Neustein. 

Utgerle  r.  Mük\feid,  BrgMii.-Bd.  8.  891.  '    .  - 


—     542     — 

Noyack  v.  Neaenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1801  für  Andreas  Novack,  k.  k.  pens.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate: 

V.  Newonfeld. 

Megfiile  V.  Afü/il/elJ,  Krir.-Bd.  8.  391. 

Novak,  Freiheri*en.  Ph'bljliid.  -  österr.  Freilieimstand.  Diplom 
von  1816  für  Joseph  Rittor  v.  Novak,  k.  k.  Major  des  Brooder  Crenz- 
regiments. 

Aifye/le  r.  Mükl/fkl,  Krg.-Bd.  8.  R2. 

Novak,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1806  ftir 
Ignaz  Novak,  k.  k.  Obersten  im  Infanterieregim.  v.  Spleny,  mit  dem 
Prädicate:c  Edler  v. 

Magerte,  r.   MühtfrM,  Krg.  Bil.  8.  391. 

Novak.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1744  för  An- 
dreas Novak,  Rent-  und  Waldmeister  zn  Buccari. 

Magerte  9    Mühlfeld,  Krg  -Bd    8.  391. 

Novaky  v.  Klingenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1773  für  Peter  Novaky,  k.  k.  Capitain-Lieutenant  im  Infanterie- 
regiment Graf  Forgacz,  mit  dem  Prädicate:  v.  Klingenfeld. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.- Bd.  8.  391. 

Novatzky  y.  Ankeran.  Erbländ-österr.  Adelsstand.  Diplom' von 
1816  für  Matthaeus  Novatzky,  k.  k.  General-Consul  in  Palermo,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Ankerau. 

Megerle  r.  MühlfHd,  S.  235. 

Novelli,  Grafen.  •  Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1693  für  Do- 
minicus  Freih.  v.  Novelli  und  für  den  Bruder  desselben ,  Johann  Baptist 
Freih.  v.  N. 

HaiidNchrirtl.  Notiz. 

Noville  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Blau  ein  Krtickenkreuz  und 
unten  in  Gold  ein  Greif).  Altes,  französisches,  nach  Preussen  gekom- 
menes Adelsgeschlecht ,  dessen  Name  sich  in  den  Listen  der  k.  preuss. 
Armee  findet.  Ein  v.  N. ,  welcher  1854  Rittmeister  im  11.  Husaren- 
regimente  war ,  ist  jetzt  Oberst  a.  D. ,  und  ein  Sohn  desselben  steht  als 
Lieutenant  im  westphälischen  ülahnenregimcnte  Nr.  5. 

nandschrlfll.  Notix.  —  Freih.  v.  Ledebur ,   U.  8.  156. 

Nowack,  Nowag,  Nowagh,  auch  Freiherren  ( Stamm wappen : 
in  Schwarz  ein  goldener  Fuchs  mit  einem  rothen  Gurte  um  den  Leib, 
im  Maule  ein  Huhn  tragend  und  über  demselben  in  der  rechten  Ober- 
ecke des  Schildes  eine  silberne  Rose.  Freiherrliches  Wappen :  Schild 
geviert:  1  das  Staramwappen;  2  u.  3  in  Silber  ein  rechtssehender, 
schwarzer  Adler  und  4  in  Roth  ein  silberner  Mühlstein,  über  welchem 
ein  goldenes  Kreuz  schwebt).  Böhmischer  Freiherrnstand.  Diplom  nach 
der  Mitte  des  17.  Jahrb.  für  Eeinrich  Wenzel  v.  Nowack,  Freiherrn  zu 
Friedland  und  Ilermsdorif,  k.  k.  Reiclishofaath,  Kreishauptmann  der 
Ftirstenthüraer  Oppeln  und  Ratibor  u.  s.  w..  —  Altes,  schlesisches, 
im  Neisseschen  begütertes  Adelsgeschlecht  aus  dem  daselbst  liegenden 
Stammsitze  Nowag.  Dasselbe  kam  besonders  durch  Peter  v.  Nowack, 
welcher  1447  Bischof  zu  Breslau  wurde  und  1456  starb,  zu  hohem 
Ansehen.    Zu  seinen  Verwandten  gehörte  Georg  v.  Nowack,  als  Dom- 


—     543     — 

herr  zu  Breslau  1492  gestorben.  Im  Iß.  Jahrh.  wurde  das  Geschlecht 
im  Oppelnschen  ansässig  und  erwarb  daselbst  Schloss ,  Stüdtehen  und 
Herrschaft  Friedland  im  Frankenbergischen.  Die  freiherrliche  Linie 
erlosch  im  Mannsstamme  schon  mit  dem  obengenannten  Freiherrn  Hein- 
rich Wenzel.  Derselbe  hatte  aus  der  Ehe  mit  Eva  Maria  Freiin  v.  8kal 
nur  fünf  Töchter,  welche  durch  Vermahlung  meist  in  gräfliche  Häuser 
kamen.  Die  älteste  derselben,  Freiin  Eva  Maria,  geb.  1662,  Erbin 
der  Herrschaft  Friedland  bei  Neisse  und  des  Gutes  Hermsdorff,  ver- 
mählte sich  1677  mit  Niclas  Conrad  Grafen  v.  Burghauss,  HeiTu  der 
P'reiin  Minderherrschaft  Gulau  u.  s.  w.,  und  starb  1719  als  eine  Mut- 
ter von  14  Kindern.  Auch  die  im  Adelsstande  verbliebenen  Brüder 
des  Freiherrn  Heinrich  Wenzel  haben,  so  viel  bekannt  ist,  den  Stamm 
nicht  fortgesetzt. 

Sinapiu»,  I.  38»  u.  90.  -   Oauhe,  !.  S.  1415  u.  16.  —   Zedier,  XXIV.  S.  15.U.  -   Frtih. 
e.  Lettehut,  \1.  S.   I.S6.  —  8i>bmacher,  1.56:  Die  Nobeckon,  SchleHisrJi  ii.  V.  16:  Frcili.  v.  N. 

«  Nowack ,  auch  Bitter  (Schild  roth  und  durch  einen  schrägrech- 

ten silbernen  Balken  getheilt:  oben,  links,  eine  silberne  Lilie  und  un- 
ten, rechts,  ein  rechts  gekehrter,  goldener  Greif ,  welcher  in  der  rech- 
ten Vorderklaue  ein  sich  zugekehrtes  Schwert  hält).  Erbländ.-österr. 
Adels-  und  Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1758  für  Ignaz  Franz  No- 
wack ,  k.  k.  Commerzienrath ,  wegen  seiner  Auszeichnung  bei  der  Be- 
lagerung der  Festung  Olmütz,  und  Ritterdiplom  von  1777  für  Densel- 
ben als  mährischen  Gubernialrath. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  8.  235  und  Erg.-Bd.  8.  183.  -  Kneschke,  III.  S.  38P. 

Nowack  V.  Bemecksbruck,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1819  für  Wenzel  Nowack,  Besitzer  der  Herrschaft  Wtschel- 
nitz  in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Bemecksbruck.  Der 
Stamm  wurde  fortgesetzt.  In  neuer  Zeit  war  Otto  Nowak  Edler  v.  Ber- 
necksbruck  Oberlicutenant  im  k.  k.  15.  Gensdarmerie-Regimente. 

Meyerle  v.   Mühlfeld,  8.  235.  —   Milit.-Solitmat    d.  oslrrr.  Knlscrthnnis. 

Nowack  V.  Lilleburg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  für  Ferdinand  Nowack,  k.  k.  Oberlieutenant  des  niederösterr. 
Grenzcordons ,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lilleburg.  Ferdinand  Nowack 
V.  Lilleburg  war  1856  Hauptmann  1.  Classe  in  dem  k.  k.  Raketeur- 
Regimente. 

Meyerle  r.   Mühl/rld.Si.  235.  —  Milit.-Scheinat.  d.  osterr.  Kalserth. 

Nowack  V.  Rziezan.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1808  für  Peter  Nowack,  k.  k.  pens.  Obersten,  mit  dem  Prädicate: 
v.  Rziezan. 

Megerle  r.   Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  391. 

Nowey,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1828 
für  Anton  Nowey,  k.  k.  Capitain-Lieutenant,  mit  dem  Prädicate:  Ed- 
ler V.  —  Der  Stiimm  wurde  fortgesetzt.  Joseph  Edler  v.  Nowey  war 
1856  Major  und  Wilhelm  Edler  v.  Nowey  Oberlieutenant  im  k.  k.  59. 
Infanteri^egimente. 

HRiidsrhriftl.  Noti?..  —   Milit.-Schematism. 

Nowey  v.  Wundenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1818  für  Joseph  Nowey,  Unter lieutenant  des  böhmischen  Grenzcordons, 


l  _     544     _ 

i 

l  wegen  41jähriger  Dienstzeit,  mit  dem  Prädicate:  von  Wnndenfeld.  - 

f  Der  Stamm  blühte  fort.  —  Wilhelm  Nowey  v.  Wnndenfeld  war  185' 

\  Oberstlieutenant  im  k.  k.  26.  Infanterieregimente. 

!i  Megerle  v.  Müld/tUi,  8.  286.  ->  Milit.-Srhcinatism    <l.  ö^terr.  Kaiserth. 

Nowicki,  Ritter.    G  alizisch  er  Ritterstand.    Diplom  von  1800  flk 
\  Joseph  Nowicki. 

'i  Mry^rte  V.  MüHftld,  Krg.-Bd.  S    1H8. 

^  Nnce.    Reichsadelsstand.    Bestätigungsdiplom  von  1 780  des.  1 732 

}  an  Johann  Anton  Nuce,  dessen  Bruder,  Claudius  Nuce   und  dessei 

..  Vettern,  Peter,  Franz  und  Johann  Caspar,   verliehenen  Reichsadek 

I  fi     —  Altes,  aus  dem  Walliser -L^nde  stammendes  Adelsgeschleeht,  wel- 

•j  ches  schon  seit  dreihundert  Jahren  mit  den  angesehensten  Familien  dei 

i  Ueimath  durch  Vermählungen  verbunden  wurde  und  aua  welchem  Glie- 

j  der  sehr  oft  den  Castellansposten  im  monteolischen  Gebiete  bekleide- 

'jj.  ten.  —  Johann  Anton  von  Nuce  wendete  sich  mit  seinem  obengenann- 

/  ten  Bruder  und  seinen  Vettern  nach  Deutschland  und  erhielt  durch 

/{'  kaiserliche  EntSchliessung  vom  17.  März  1732  den  Reichsadel,   doch 

'•.  war  das  Diplom  damals  nicht  ausgefoi-tigt  worden.     Es  wurde  daher 

\  durch  ein  besonderes  Diplom  von  1780  der,  der  Familie  früher  ver- 

;'  liehei\e  Reichsadelsstand  bestätigt  und  diese  Bestätigung  10.  Mai  1781 

L  von  der  k.  Reichscanzlei  der  k.  böhmisch -österr.  Ilofcanzlei  und  dam 

der  k.  Landtafel  zu  Prag  angezeigt.    Johann  Anton  v.  Nuce  pflanzte, 

r'  vermählt  mit  Maria  Petronella  v.  Tornery,  während  die  Verwandter 

'.  in  ihrer  Ueimath  ihre  Linien  fortsetzten,  in  Deutschland  den  Stamn 

durch  vier  Söhne  fort,  über  welche  Leupold  Nachrichten  gegeben  bat. 

*i  LfupoUi.  I.  3.  S.  507.  —   Met/erle  r.   Mühl/eld.  S.  V.'je.  —  Kmichkf,  II.  S.  SiO  n.  i\. 

'  Nuck  V.  Lichtenhof,  Edler.    Erbländ. -österr.  Adelsstand.    Di- 

;  plom  von  1774  für  Martin  Nuck,  Domdechanten  zu  Budissin,  mit  dem 

Prädicate :  Edler  v.  Lichtenhof. 

Meyetle  v.  Uühl/Hd,  Krg.-Bd.  S.  391. 

Nückel,  Nickel.    p]in  im   17.  Jahrh.  zu  dem  niederrheinischen 

i  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  zu  Coslar  im  Jülichschen  sass, 

Johann  Nückel,  gest.  1634  a)s  Bürgermeister  zu  Jülich,  führte  das  von 

Siebmacher  unter  den  Geadelten  angeführte  Wappen :  in  Silber  ein  von 

^  drei  eisenfarbigen  Kugeln  begleiteter,  blauer  Sparren. 

Fahne,  I.  8.  306.  —  Freifi.  v.   LedrJjnr,  H.  8.   157.  —   Sithrnacher,   IV.   131. 

Nüremberg  v.  StahL    Reiclisadelsstand.    Diplom  vom  20.  Febr. 
j  1705  für  Johann  Günther  Nüremberg,  herzogl.  braunschw.  Hofrath, 

mit  dem  Prädicate:  v.  Stahl. 

Haiiflsoliiiai.  NotiiS  nach  v.  Woirrnmitr.  Vorxcichn..  Ab«.  5.  Nr.  H2. 

Niiruberg.    Reichsadclsstand.     Diplom  von    1795  für  Christian 
Nürnberg,  Eigenthümer  des  Gutes  Buggow  in  Schwedisch-Pommern. 

Handi>rhriftl.  Not». 

Niisser.    Erbländ. -österr.  Adelsstand.    Diplom  von  1623  für  Ni- 
colaus Nüsser ,  kaiserl.  Kammerdiener. 

HniKlschriril.  Notis. 

Nü»8ler,    Ein  im  18.  Jahrh.  im  Brandeuborgischen  und  in  der 
Oberlausitz  angesessenes  Adesgeschlecht,  welches  im  Brandenburgischen 


^     646     — 

1745  und  noch  1777  zu  Weissensee  im  Kr.  Nicder-Barnim  und  im  letzi- 
genannten  Jahre  in  der  Oberlausitz  zu  Maxdorf,  Mittelherwigsdorf, 
Neu-(icrsdorf  und  Weigsdorf  begütert  war.  Carl  Gottlieb  v.  Ntlssler 
kommt  1725  als  k.  preuss.  Hof- und  Kamm ergenchtsrath,  1728  als 
Geli.-Tribunalsrath  und  1750  als  Landrath  vor. 

Hüfau,  Guhoiroe  Geschieht.,  Bd.  I.   -  Freik.  v.  Ledebur,  II.  S.  IM, 

Nützen,  Grafen  nnd  Freiherren  zn  Wartenbarg,  s.  Nytzen 
V.  Wartenburg,  Freiherren  und  Grafen. 

Nugent,  Barone  and  Grafen.  Altes  ursprünglich  irländisches 
Adelsgeschlecht,  welches  in  der  Ileimath  noch  in  verschiedenen  Linien 
blüht.  Die  älteste  derselben  führt  den  Namen  Westmeath  und  ein  Zweig 
derselben  hat  sich  in  Oesterreich  ausgebreitet.  Die  Glieder  dieser  Li- 
nie wurden  5.  März  1486  Barone  v.  Delwin  und  4.  Septbr.  1621  Gra- 
fen V.  Westmeath.  Eine  jüngere  Linie  schreibt  sich  Nugent-Ballyna- 
core  und  hat  den  Freiherrnstand  1689,  den  Reichsgrafenstand  aber 
1 4.  April  1778  in  der  Pei*son  des  James  Nugent  erhalten.  Eine  andere 
Linie  des  Hauses  Nugent,  in  welche  in  der  Person  des  Robert  Nugent 
Baron  of  Carlanstown  1776  der  Grafenstand  kam,  starb  mit  der  Toch- 
ter des  Grafen  Robert:  Maria,  vermählten  Grf.  Temple,  aus.  Ein  aas 
der  Ehe  der  Letzteren  entsprossener,  nachgeborener  Sohn ,  Georg,  er- 
hielt 1800  mit  dem  Titel:  Nugent  das  Baronat.  —  Als  gemeinschaft- 
licher Stammvater  aller  Linien  des  Stammes  wird  der  edle  Norman 
Gilbert  v.  Nugent  angenommen,  welcher  unter  König  Heinrich  ü.  1172 
bei  Eroberung  Irlands  kämpfte  und  zur  Belohnung  seiner  Tapferkeit 
die  Freiherrschaft  Delwin,  nach  welcher  sich  derselbe  nannte ,  erhielt, 
—  Die  Linien  des  Geschlechts  im  Kgr.  Grossbritannien  und  die  genea- 
logischen Verhältnisse  derselben  hat  Burke  genaa  angegeben.  Derselbe 
führt  folgende  Linien  auf:  Nugent  of  Carlanstown,  in  tho  com.  of  West- 
meath ,  in  the  peerage  of  Irland ;  Nugent  of  Balinlough-Castle ,  com. 
Westmeath;  Nugent,  Bar.  of  Waddesdon,  co.  Berks;  Nugent  of  Do- 
nore,  co.  Westmeath  und  Nugent  of  Ballinacorr.  Eben  so  findet  sich 
im  Jahrgang  1862  des  geneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser  eine  umfäng- 
liche Geschichte  des  Hauses  Nugent,  mit  vollständigen  Stammreihen, 
auf  welche  hier  verwiesen  werden  muss.  —  Der  neueste  Personalbestand 
des  gräflichen  Hauses  wird  jetzt  in  fünf  Linien  geschieden;  Linie  der 
Grafen  Westmeath,  Prot.  In  Irland.  Gr.  v.  Westmeath  4.  Septbr.  1621, 
Marquis  v.  Westmeath  12.  Jan.  1822;  Linie  der  Lord  Riverston. 
Kath.  In  Irland.  Lord  Nugent  v.  Riverston  3.  April  1689.  Linie  Dro- 
meug  und  (neuere  Linie)  Bracklyn.  Kath.  Jetzt  in  Oesterreich  ansäs- 
sig; Linie  Nugent-Ballynacorr.  Kath.  In  Irland.  R.-Gr.  v.  14.  April 
1778  und  Linie  Killasona.  Kath.  In  Irland,  —  Linie  der  Grafen  West- 
meath, Georg  Nugent  Graf  v.  Westmeath,  Lord-Baron  v.  Delvin,  — 
Sohn  des  1814  verstorbenen  Grafen  und  Lords  Georg  Friedrich  —  er- 
nannt 12.  Jan.  1822  auch  zum  Marquis  v.  Westmeath  und  später  zum 
Lord-Statthalter  und  Gustos  rotulariim  dieser  Grafschaft ,  vermählt  mit 
Emilie  Cäcilie,  des  Marquis  v.  Salisbury  einziger  Tochter,  aas  welcher 
Ehe  eine  Tochter  stammt:  Grf.  Rosa,  verm.  mit  dem  Oberstlieatenont 
Fulco  Greville  aus  der  Familie  der  Grafen  v.  Brooke  und  Warvick.  — 

Mn§tchkt ,  D«aueh.  Adtls-Lts.  VI.  85 


~    646     — 

Linie  der  Lords  Riverston :  Anton ,  sechster  Lord  Kiverston  —  Sohn 
des  Wilhelm  Thomas,  fünften  Lords  Riverston  —  ist  Vater  mehrerer 
Kinder  und  nächster  Erbe  der  Würde  als  Graf  v.  Westmeath.  —  Linie  * 
Dromeng  und  (neuere  Linie)  Brackljn :  Albert  Graf  Nngent  von  den 
Grafen  v.  Westmeath  und  den  Baronen  v.  Delvin,  romischer  Fürst, 
Magnat  von  Ungarn  und  Landstand  in  Krain,  geb.  1816  —  Sohn  des 
1862  verstorbenen  Gn^fen  Laval,  Herrn  der  Herrschaften  Bösiljevo, 
Stelnik ,  Tersatto ,  Castel  und  Dubavatz  in  Croatien ,  und  Grafenwerth- 
Kostel  in  Krain,  k.  k.  Kämmerersund  Geh.-Raths,  Feldmarschalls u. s.w. 
aus  der  Ehe  mit  Johanna  Herzogin  v.  Sforza-Riario  —  Die  vier  Ge- 
schwister des  Grafen  Albert  sind:  Graf  Hubert,  geh.  1822,  k.  k.  Käm- 
merer; Graf  Arthur,  geb.  1825,  k.  k.  Kämmerer  und  Oberst  in  Pen- 
sion; Grf.  Beatrix,  verm.  mit  Maximilian  Marquis  Strozzi-Sagrati, 
Wittwe,  und  Grf.  Johanna,  verm.  mit  Anton  Grafen  Pallavicini-Febbia. 
Wittwe  seit  1860.  —  Von  dem  1849  bei  Brescia  vor  dem  Feinde  ge- 
bliebenen Grafen  Johann  —  Neffen  des  Grafen  Laval,  —  k.  k.  Käm- 
merer und  Generalmajor,  lebt  die  Wittwe:  Regina  Grf.  Adriani  und 
ein  Sohn:  Graf  Laval,  geb.  1843,  k.  k.  Oberlieutenant,  —  Linie  Nu- 
gent-Ballynacorr:  Jacob  R.-Graf  Nugent  v.  Ballynacorr  in  Irland,  ver- 
mählt 1837  mit  Livia  Stapleton.  Die  beiden  Söhne  seines  Oheims,  des 
Grafen  Jacob,  sind:  Graf  Johann,  Seecapitain  in  k.  grosshritann.  Dien- 
sten, und  Graf  Richard.  —  Linie  Killasonna:  Christoph  Graf  Nngent 
V.  Killasonna,  k.  k.  Hauptmann  In  d.  A. 

Oeutaehe  Grafenh.  d.  Gegeaw.,  III.  S.  27S  u.  79.  —  Geiic«l.  Tascheiib.  d.  grill.  Hiuser, 
186S,  S.  603—611:  ein  für  die  Geschichte  der  Familie  «ehr  wichtiger  Artiltel,  and  l9«4  S. 
698  und  594. 

Nuhn,  V.  der  Nnhn.  Altes,  hessisches  Adelsgeschlecht,  vi^elches 
nach  V.  Hattstein  im  Mannstamme  mit  Jost  Reinhard  v.  der  Nuhn  er- 
loschen ist,  doch  wird  das  Jahr  des  Abganges  nicht  angegehen.  Die 
Letzte  dieses  Stammes  war  Anna  Dorothea  v.  der  Nuhn ,  welche  mit 
J.  H.  V.  Nordeck  veimählt  war  und  23.  Juli  1713  starb. 

p.  Hattttein,  III.  Supplem.  8.  118.  —  0.  Meding,  III.  8.  464. 

Nnsperg.  Altes,  bayer.  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Bucelini's  Be- 
richt schon  im  10.  Jahrb.  blühte.   Dasselbe  ist  im  16.  Jahrb.  erloschen. 

Wig.  Hund,  T.  8.  276—87.  —  Bueelini  Stemmat. ,  IV.  8.  186.  —  Gauhe,  I.  8.  1616:  Im 
Artikel  t.  Noadorff. 

Nnss,  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1708  fftr  Georg  Nuss, 
Bürger-Capitain  zu  Breslau.  —  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
zu  dem  in  Schlesien  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht.  Dasselbe 
war  1720  im  Breslauischen  angesessen. 

Sinapius,  II.  8.  846.  -  Mfgerle  v.  Mühlfeld,  Erg.  Bd.  8.  891.  —  Freih,  v.  Ledehur,  X\.  5.  157. 

Nnssbanm  (Schild  durch  einen  goldenen,  mit  vier  schwarzen  Kreu- 
zen belegten,  schrägrechten  Balken  von  Blau  und  Roth  [oben  bl&u, 
unten  roth]  getheilt).  Reichsadelsstand.  Diplom  hn  kursnchsischen 
Reichsvicariate  vom  6.  Juli  1792  für  Ludwig  Cail  Heinrich  Nussbaom, 
herzogl.  meklenb. -Schwerin.  Amtsverwalter  zu  Neu-Buckow.  —  Der 
Stamm  hat,  begütert  in  Meklenburg-Schwerin,  fortgeblüht. 

HandsehriAl.  Noüs.  —  T^rog,  I.  S07.  —  Kn€9thk€t  U.  8.  891. 


—    647     — 

Nussdorff ,  Nuftdorff ,  Kusdorf  (in  Schwarz  ein  silbernes  Einhorn). 
Altes ,  bayerisches  Adelsgeschlechi ,  welches  im  12.  Jahrh.  bekannt  ge- 
wesen sein  soll.  Die  ordentliche  Stammreihe  beginnt  mit  Emmeranas 
V.  N.  um  1378.  Von  den  Enkeln  desselben  wurde  Ulrick  v.  N.  1451 
Bischof  zu  Passau  und  starb  1479.  —  Der  Stamm,  welcher  nach Oaahe 
auch  fi'eiherrlich  wurde,  hat  noch  in  die  zweite  HAlfte  des  18.  Jafarfa. 
in  Schlesien  und  Mähren  geblüht.  Peter  v.  Nusdorf ,  gest.  1781,  lebte 
in  der  Grafschaft  Glatz  und  die  Schwester  desselben ,  Emerica  v.  N., 
war  Conventualin  zu  Znaim  in  Mähren. 

W!g.   Hund,  II.  S.   195-900.  -  BuCflini  Kteinraat.  IV.  8.  185.  -   Oauhf,  I.    8.  1516.  — 
Siebttiackfr,  1.  77:  v.  Nusdorf,  Rayurisrh. 

Nussler.  Altes,  längst  erloschenes  Adclsgeschlccht,  aus  weldiem 
einige  Sprossen  schon  in  Urkunden  des  13.  Jahrh.  vorkommen. 

XeJUr,    XXiV.  8.  1715. 

Nutscher.  Ein  nur  dem  Namen  und  Wappen  (im  Schilde  ein 
springender  Steinbock)  nach  bekanntes  Adelsgeschlecht. 

0.   (Jntlenus,  Syllo»«  varior.  Diplomat.  8.  638.   —  v,  Afeding,  UI.  8.  464. 

Natschitschka.  Erbländ.-österr.  Adelsstand,  Diplom  von  1827 
far  Alois  Nutschitschka,  k.  k.  Hauptmann. 

Uaiidschriftl.  NoÜx. 

Nutzhom.  Altes  Adelsgeschlecht  in  der  Grafschaft  Oldenburg, 
aus  dem  in  derselben  gelegenen  gleichnamigen  Stammsitze,  Dasselbe 
ist  nach  Anfange  des  18.  Jahrh.  erloschen  und  der  genante  Sitz  au  die 
V.  Bardenflete  und  v.  Münnich  gekommen. 

Gauhe,  I.  S.  151S:  nach  dein  M.-St.  Qeiioal.  K. 

Nybern,  Ritter.    Reichsritterstand.    Diplom  vom  26.  Septtur. 

1701  für  Wolfgang  v.  Nybern. 

UatidHcbriftl.  Notii. 

Nycz.  Ein  ursprünglich  polnisches  Adelsgeschlecht,  welches  1601 
den  polnischen  Adelsstand  erlangte  und  in  den  Stamm  Jaatrzembiec 
aufgenommen  wurde.  Dasselbe  wurde  später  auch  in  Ostprenssen  be- 
gütert ,  erwarb  die  Güter  Basien  und  Grünheyde  im  Kr.  Braunsherg, 
sass  1786  und  noch  1820  zu  Gross-  und  Klein-Ramsau  im  Kr.  AUen- 
stein  und  im  letzten  Jahre  auch  noch  in  demselben  Kreise  zu  Schön- 
fliess  und  Zymnowo.  —  F.  E.  v.  N.  war  1821  Landstallmeister  zu  Ma- 
rienwerder. 

Freih.  v.  Ledehur,  II.  8.  157. 

Nydrum,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1624  für  Ni- 
CO  laus  Hermann  Nydrum,  k.  k.  Obersten. 

Haiidschriftl.  Notia. 

Nyenbnrg,  v.  derNyenburg,  Nienburg.  Niederländisches  Her- 
rengeschlecht ,  welches  von  dem  Schlosse  Nyenburg  in  Nordholland  den 
Namen  annahm.  Der  Stammvater  desselben  war  Wilhelm  Herr  v.  Eg- 
mont  (Egmond),  gest.  1483,  welcher  in  heimlicher  Ehe  mitMargareth 
V.  Hoogwoude  —  Tochter  des  Eberhard  Herrn  v.  Hoogwoode,  und  Aartt- 
woude ,  natürlichen  Sohnes  des  Herzogs  Wilhelm  von  Bayern  — 
Sohn,  Gerhard,  zeugte,  welchen  er,  obgleich  in  heimlicher  Ehe | 
ren ,  ftlr  einen  rechtmässigen  Sohn  erklärte.    Von  de&  KmUeoi 


~     548    — 

desselben  war  Gerhard  Egmond  v.  Nyenbarg  za  Ende  des  17.  Jahrb. 
Bttrgermeister  zu  Alcmar. 

Allg«m.  histor.  Lvxicon,  Supplem..  hn  Artikel:  Rgmoud.  —  Qauhe,  II.  8.   $10. 

Nyendorf ,  Nyendorpb.  Ein  cbemals  in  der  Mark  Brandenburg 
sesshaft  gewesenes  Adeisgescblccbt ,  vielleicht  mit  den  v.  Neaendorf 
oder  Neiudorf  eines  Stammes. 

r.  Ludtciff,  Reliq.  Mspt.  VU.  S.  75  uad  132. 

Nyenkircben.  Altes,  längst  erloschenes  märkiscbes  Adelsgeschlecht 

Ofrkewi  Diplomat..  11.  S.  'Ji. 

Nys,  Grafen  (Schild  geviert  mit  silbernem  Mittelschilde  and  in 
demselben  drei ,  2  u.  1 ,  rechtsgekehrte  Eisvögel ,  im  Schnabel  einen 
Zweig  mit  rothen,  wilden  Heidelbeeren  haltend.  1  n.  4  in  Silber  ein 
einwärts  sehender,  golden  bewehrter,  schwarzer  Adler;  2  in  Blau  em 
rechtsgekehrter,  goldener  Löwe  und  3  ebenfalls  in  Blau  ein  nach  der 
Linken  aufspringender  weisser ,  schwarz  getiegerter  Windhund).  Kur- 
bayerischer  Grafenstand.  Diplom  vom  13.  August  1762  für  Manras  Jo- 
seph Maximilian  v.  Nys,  kurbayer.  Kämmerer  und  Rittmeister.  Altes, 
ursprünglich  den  früher  spanischen  Niederlanden  angehörendes  Adelsge- 
schlccht,  welches  im  18.  Jahrb.  nach  Bayern  kam.  Der  kurbayer. 
General  v.  Nys  (Nyss)  rettete  1743  in  dem  unglücklichen  Gefechte  bei 
Braunau  die  bayerische  Cavalerie  und  zeichnete  sich  auch  später  in 
Holland  als  Anführer  der  bayerischen  Hülfstruppen  aus.  Aas  der  Ehe 
mit  einer  Freiin  v.  Kehlingen  entspross  ein  Sohn:  Maurus  Joseph  Maxi- 
milian V.  Nys,  welcher,  s.  oben ,  den  Grafenstand  in  die  Familie  brachte. 
Derselbe,  welcher  spater  bis  zum  kurbayerischen  General  stieg ,  pflanzte 
in  der  Ehe  mit  einer  Grf.  v.  Lamboy  die  gräfliche  Linie  fort  und  ein 
Enkel  desselben,  Gi;af  Wilhelm  Cojetan,  geb.  1795,  k.  bayer.  Uaupt- 
mann  in  Pension,  vermählte  sich  1825  mit  Helena  v.  Heller,  geb.  1801, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Elisabetha,  geb.  1831, 
ein  Sohn  stammt:  Graf  Wilhelm  Clement,  geb.  1825,  k.  k.  Hnaptmano 
in  d.  A. 

r.  Lang.  8.  3.1.  —  Deutsche  GrafenhSuser  d.  Oegonw. ,  IIT.  8.  279  ii.  W.  —  Geoealog. 
Tasebeiib.  d.  gräfl.  Hauser,  IStU ,  i$.  51*4  und  bistor.  Taacheub.  xu  deroselbeo ,  8.  667.  — 
W.-n.  d.  Kgr.  Bayern,  1.  82,  und  f.    Wolckern,  Abtii.  1. 

Nytzen  zu  Wartenbarg ,  Nütz ,  Naitz  zu  Wartenbarg ,  Grafen. 

Erbländ. -Osten-.  Grafenstand.  Diplom  vom  5.  Novbr.  1695  für  Johann 
Anton  Franz  Josei)h  Freih.  v.  Nytzen,  Herrn  zu  Wartenburg  in  Ober- 
österreich, zu  Ober-Berkampff  u.  s.  w.  und  für  den  Sohn  seines  Bruders 
Johann  Ignatz :  Johann  Tobias  Ignatz  Freih.  v.  N.  —  Oberösterreichi- 
sches Herrenstandsgeschlecht.  Von  Johann  Nützen  zu  Goisernburg 
stammte  Tobias  Nützen  zu  Goisernburg,  Wartenburg,  Ober-Berkampff 
und  Schwarzgrub  u.  s.  w.,  kaiserl.  Rath,  welcher  1644  unter  den  Her- 
renstand in  Oberösterreich  aufgenommen  und  später  vom  K.  Ferdi- 
nand III.  in  den  Freiherrnstand  erhoben  wurde.  Von  den  vier  SöhneB 
desselben  stammte  von  Hans  Philipp:  Erimbert,  welcher  sich  am  1706 
als  kaiserl.  Oberst  auszeichnete  und  Johann  Anton  u.  s.  w.,  erhielt^ 
wie  angegeben,  mit  dem  Sohne  seines  Bruders,  s,  oben,  den  Grafen- 
itand.  Letzterer  war  kurbayer.  Regiment»-Bath  zu  Burgbausen,  wurde 


—    649     — 

dann  1701  kurbayer.  Assessor  bei  dem  kaiserlichen  Kammergerichte 
zu  Wetzlar.  Später  war  derselbe  kurbayer.  Kammerherr  und  Regie- 
rungsrath  zu  Straubingen.  Um  diese  Zeit  war  auch  Anton  Nütz ,  Herr 
zu  Wartenburg,  als  Land-Comraissar  in  Oberösterreich  bekannt  und 
1730  war  ein  Graf  Nütz  zu  Wartenburg  kurbayer.  Statthalter  zu  Am- 
berg.   Später  ist  nach  Allem  der  Stamm  erloschen. 

Seifert,  Ahnentafeln,   I.  Nr.  11.  —  Freih.   v.  Hoheneck,   I.    8.  669.  —  Gauhe,  I.  8.  ISlG 
bis  I»i8.  —  ZedUr,  XXIV.  8.  1764-66.  —  Bupplem.  tu  Siebm.  W.-B.  I.  3. 


0. 

Obdach.  Steiermärkisches,  im  14.  und  15.  Jahrh.  bekanntes  Adels- 
geschlecht, welches  später  erlosch.    Das  Wappen  erbten  die  v.  Kttlmer. 

Schmutt,  III.  8.  45. 

Obelitz.  Altes,  seit  dem  13.  Jahrh.  vorgekommenes,  auf  der  In- 
sel Rügen  und  in  Neu -Vorpommern  begütertes  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches auch  Oebelitz  geschrieben  wurde.  Detlevus  de  Obelitze  tritt  1256, 
Johannes  de  Obelitz  1273  und  Hermannus  de  Obelitz  1288  auf.  Das 
gleichnamige  Stammhaus  wird  bereits  1256  genannt  und  Steinfeld  stand 
der  Familie  schon  1352,  so  wie  Tribom  1401  zu.  Im  16.  und  17.  Jahrh. 
sass  dieselbe  zu  Wüstenhagen,  Milienhagen,  Duvendik  u.  s.  w.  im  Bar- 
tischen Districte.  Eine  Linie  des  Stammes  kam  auch  nach  Dänemark 
und  in  der  Hand  derselben  war  1664  das  Gut  Rammesard.  —  So  viel 
bekannt ,  ist  der  Stamm  mit  Gebhard  v.  Obelitz ,  welcher  in  der  k.  dä- 
nischen Armee  diente,  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  erloschen. 

Mlcrael,  VI.  8.   510.  —   Oauhe,   I.   S.    1530  ii.  31.  -  F>€ih.  9,   Ledebur,   O.   8.    157.  - 
Siehmacher,  V.  156:   D    ObHitJton,  Pommetlsch.  —  v.  Meding,   11.    8.  401.  —  Pomm.  W.-B., 

II.  Tab.  6«i  8.  178  u.  179  und  Tab.  67  Mr.  6:  Siegel  des  Hinriok  ObeiitB  von  1444.  -  Kneschk«, 

III.  8.  336  a.  27. 

Obenaas ,  Freiherren.  Erbländ. -österreichischer  und  ungarischer 
Freiherrnstand.  Erbländ.-österr.  Freiherrndiplom  vom  16.  Aug.  1827 
für  Joseph  v.  Obenaus ,  Doctor  der  Rechte  und  k.  k.  Regierungsrath, 
wegen  vielseitiger  Verdienste  um  den  kaiserlichen  Hof  und  den  Staat, 
und  ungarisches  Freihermdiplom  von  1844  für  die  gesammte  Familie. 
—  Der  Stammvater  des  Geschlechts  war  Georg  Obenaus,  welcher  we- 
gen, unter  den  Kaisem  Maximilian  II.  und  Rudolph  IL  in  den  Kriegen 
gegen  die  Türken  erworbener  Verdienste  1610  einen  kaiserlichen  Wap- 
penbrief und  andere  Privilegien  erhielt.  Ein  Enkel  desselben ,  Hans 
Georg  V.  Obenaus,  wurde,  in  Berücksichtigung  seiner  vie^ährigen-Dienst- 
zeit  am  Hofe  der  Kaiser  Ferdinand  HI.  und  Leopold  I. ,  durch  Diplom 
vom  5.  Juni  1666  in  den  Reichs-  und  erbländ.-österr.  Adelsstand,  unter 
Vermehrung  seines  Wappens,  erhoben  und  ein  Enkel  des  LetBteren, 
Johann  Baptist  v.  Obenaus,  k.  k.  Bath,  erlangte  doroh  Dijplom  i<m 


—     660     — 

14.  Decbr.  1722  das  Indigenat  im  Kgr.  Ungarn,  mit  dem  Prftdicate: 
Y.  Liebenfeld.  Von  den  späteren  Nachkommen  brachte,  s.  oben,  Frei- 
herr Joseph  den  Freihermstand  in  die  Familie.  Derselbe,  geb.  1789 
nnd  gest.  1841 ,  —  ein  Sohn  des  Johann  Georg  v.  Obenaas  aas  der  Ehe 
mit  Maria  Riedl  —  vermählte  sich  mit  Elisabeth  Riedl  Edlen  v.  Leaer- 
Stern,  gest.  1841 ,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Ca- 
roline, geb.  1820,  vermählt  1842  mit  Gotthard  Freih.  v.  Baschmami, 
Dr.  jur.  und  k.  k.  Sectionsrath  im  Finanzministerium,  zwei  Söhne  stamm- 
ten: die  Freiherren  Franz  und  Ferdinand  August.  Freih.  Franz,  geb. 
1818,  k.  k.  Statthalterei-CJoncipist ,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1845 
mitTherese  Fuchs,  geb.  1823  und  gest.  1847,  und  in  zweiter  1852 
mit  Anna  Maria  Stäger,  geb.  1826.  Aus  der  ersten  Ehe  entspross  ein 
Sohn,  Oscar,  geb.  1846,  k.  k.  See-Eleve,  aus  der  zweiten  aber  stam- 
men zwei  Töchter,  Gabriele,  geb.  1852  und  Melanie,  geb.  1858  und 
ein  Sohn,  Sandor,  geb.  1862.  Freih.  Ferdinand  August,  geb.  1821 
lebt  als  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.  zu  Prag. 

Geneal.  Taschenb  d.  fi^iherrl.  Hiaser,  1S57,  8.  537  d.  28,  1859,  8.547  u.  48,  and  1869, 
8.  667  ■.  6$.  -  Mu09ckk9.  IV.  8.  SIS  a.  14. 

Obenbigler  v.  Taanhaim.  Erbländ.  österr.  Adelsstand.  Diidom 
von  1827  für  Johann  Nepomuck  Obenbigler,  GeßHlverlega"  zu  Juden- 
burg, mit  dem  Prftdicate:  v.  Tannhaim. 

Httidteliriftl.  NotiB. 

Obentrant.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  der 
Bheinpfalz  und  in  Rheinhessen  begfltert  wurde.  Humbracht  begmnt 
die  oiiientliche  Stammreihe  desselben  mit  Wilhelm  v.  0.  zu  Anfange 
des  14.  Jahrhunderts.  Von  den  Nachkommen  desselben  war  Johann 
Barthold  v.  0.,  gest.  1612,  schon  1550  kurpfillzischer  Rath  und  Amt- 
mann zu  Stromberg.  Von  seinen  Söhnen  wurde  Johann  Michael  v.  0., 
k.  dänischer  Generallieutenant,  1625  in  einem  Treffen  mit  kaiserlichen 
Truppen  tödtlich  verwundet.  Ein  anderer  Sohn,  Conrad  Nicolaas  v.  0., 
war  Commandant  und  hat  den  Stamm  ins  18.  Jahrhundert  fortgesetzt 

Hwithraekt,  Tab.  59.  —  Oauhe,  I.  8.  1526  n.  il.  8.  811.  u.  12.  —  Dithmar,  Heman. 
d.  Joh.-Ord.,  II.  8.  36.  Nr.  22:  Abnentafel  ton  8  Ahoen.  —  Frtih,  v.  Ledebur,  II.  8;..  117. 
-  Soppl.  lo  Siebm.  W..B.   IV.  »0. 

Obercamp,  Oberkamp,  Ritter,  auch  Freiherren.  Reichs-Ritter- 
Btand  und  Freihermstand  des  Kgr.  Bayern.  Ritterdiplom  vom  8.  Juni- 
1629  ftbr  Joseph  Johann  Philipp  Obercamp,  kaiserl.  Reichshofrath  und 
Freihermdiplom  vom  2.  AprU  1847  für  Carl  August  Ritter  v.  Ober- 
camp, k.  bayer.  w.  Geh.-Rath  und  Bundestags-Gesandten  zu  Frankfurt 
a.  M.  und  fOr  den  Adoptivsohn  desselben,  Rudolph  Braun.  —  Der  Em- 
pflUdger  des  Ritterdiploms  stammte  aus  einer  ursprünglich  rheinländi- 
schen  Familie  und  von  den  späteren  Nachkommen  wurden  y  nach  Er- 
werbung des  Ritterguts  Weissenbrunn  im  Canton  Baunach,  die  Gebrüder 
Joseph  Philipp  Ritter  v.  Obercamp,  kurbayer.  Geh.-Rath  und  Directo- 
rialgesandter  des  fränkischen  Kreises,  und  Cai*l  Anton  Ritter  v.  0., 
fürstl.  bambergischer  Hofrath,  2.  Novbr.  1791  in  die  ehemalige  frfto» 
kische  Reichsritterschaft  aufgenommen.  Der  Sohn  des  Ersteren ,  Frans 
de  Paula  Ritter  v.  0. ,  geb.  1779 ,  Herr  des  Ritterguts  Zogenreuth  im 
bayer.  Landgerichte  Eachenbachi  herzogl.  nassau.  Kämm,  nnd  Obent* 


—    661     — 

lieutenant,  erlangte  mit  seiner  Nachkommonschaft  die  Anfnahme  in  die 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Freiin 
V.  Ohlenschlager  entspross  ein  Sohn :  Ludwig  Eugen  Timotheus  v.  Ober- 
camp, geb.  1822,  welcher  sich  1843  mit  Antonie  Freiin  v.  Sohlern  ver- 
mählte, aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Carl,  und  eine  Tochter,  Bertha, 
stammt.  —  Freiherr  Carl  August,  s.  oben,  gest.  1850,  k.  bayer.  Geh.- 
Kath  u.  8.  w.  —  wohl  ein  Sohn  des  Carl  Anton  v.  0.  —  hatte  sich  mit 
Anna  v.  Liboschitz ,  vorher  vermählt  gewesenen  Braun ,  verheirathet. 
Der  Adoptivsohn  Rudolph  Freih.  v.  Obercamp  wurde  Assessor  am  erz- 
bischöflichen  Metropolitangerichte  zu  München. 

V.  Lang,  fiupplorn. ,  8.  127.  —  Oencal.  Taschenb.  d.  frclh.  Hfia^er,  1863,  8.  668  u.  69. 
—  Tyrof,  r.  128.  -  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VIl.  49:  v.  O.  -  o.  Hefner,  bayer.  Adel,  Tab.  49 
u.  8.  49;  Frcih.  v.  O.  and  Tab.  120  u.  8.  100:  v.  O.  —  Kntschke,  IV.  8.  SM  u.  15, 

Oberdorfer.  Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecbt ,  welches 
schon  im  13.  Jahrb.  das  Dorf  Oberdorf  in  Steiermark  besass. 

Sehmutz.  III.  6.  67. 

Oberer  v.  Drachenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1780  für  Carl  Joseph  Oberer,  k.  k.  Unterlieutenant  in  der  adeligen 
deutschen  Arcieren -Leibgarde,  mit  dem  Prädicate:  v.  Drachenfeld. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  891. 

Ober^,  Grafen  (in  Gold  zwei  aufrecht  aneinander  gestellte,  schwarze 
Wecken).  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  10.  Juli  1803 
ftlr  Benedict  Wilhelm  Georg  v.  Oberg  zu  Schwichelde  im  Hildesheim- 
schen ,  und  für  Hilmar  Ludwig  Wilhelm  Ernst  v.  Oberg  zu  Obergen, 
ebenfalls  im  Hildesheimschen.  —  Altes,  niedersächsisches,  im  Hanno- 
verschen, Braunschweigischen  und  Magdeburgischen  begütert  geworde- 
nes Adelsgeschlecht,  welches  namentlich  zu  Obergen,  welches  Gut  als 
Stammhaus  angenommen  wird,  und  Schwichelde  im  Hildesheimischen, 
zu  Drakcnburg  im  Hoyaischen,  zu  Stedderdorf  im  Lüneburgischen  u.  s.  w. 
sass.  Die  fortlaufende  Stammreihe  wird  in  C.  B.  Behrens'  histor.  Be- 
schreibung der  V.  Steinberg  mit  Eilhard  v.  Oberg  bagonnen,  welcher 
1103  in  Ritterhausischen  Urkunden  als  Zeuge  auftritt.  Hildemams  de 
Oberghe,  miles,  erscheint  urkundlich  1190  und  Johannes  und  Borchar- 
dus  de  0.  führten  schon  1323  das  Wappen  mit  den  zwei  Wecken.  Jo- 
hann oder  Jan  v.  Oberg  widerrieth  1435  dem  Bischof  zu  Hildesheim 
und  den  Verbündeten  desselben  den  Krieg  gegen  Magdeburg,  fand  aber 
kein  Gehör  und  kämpfte  so  als  Oberst  des  Bischofs  in  diesem  Kriege, 
in  dessen  Mitte  er  zum  Frieden  verhalf  Der  Enkel  Johanns,  Wullbrand 
V.  0. ,  starb  1523  als  Dompropst  zu  Osnabrück.  Um  dieselbe  Zeit  lebte 
Friedrich  v.  0. ,  welcher  die  Festung  Peina  zwei  Mal  gegen  die  Herzoge 
von  Braunschweig  auf  das  Hartnäckigste  verthcidigte.  Burchard  v.  0., 
gest.  1573,  wurde  1557  zum  51.  Bischof  von  Hildesheim  gewählt.  Jobst 
Aswin  V.  0.  war  1690  braunschweigischer  Oberst  und  von  dem  Bruder 
desselben,  Sigismund  Julius ,  stammmten  vier  Söhne ,  Hermann  Otto, 
Christoph  Ludwig,  Ernst  Wilhelm  und  Hilmar.  Bodo  v.  Oberg  war 
1710  kurbraunschw.-lüneburg.  Geh.-  und  Kammer-Bath.  Der  Stamm 
blühte  dnrch  das  ganze  18.  Jahrb.  in  das  19.  hinein  und  erhielt  nach 
Anfange  desselben ,  wie  erwähnt,  in  zweißprossen  den  Grofenstapd. 


—     562     — 

Graf  Benedict  Wilhelm  Georg,  8.  oben,  st^irb  1819  ohne  Nachkommen, 
Graf  Hilmar  Ludwig  Wilhelm  Ernst  aber,  geb.  1776  zu  Hannover nnd 
gest.  als  I^etzter  des  Mannsstammes  26.  Octbr.  1861 ,  Besitzer  der  Le- 
hengüter Stedderdorf  und  Drakenburg ,  herzogl.  brannschw.  Ober-Kam- 
merherr a.  D. ,  war  zwei  Mal  vermählt  und  zwar  in  erster  Ehe  1800 
mit  Sophie  Christiane  v.  dem  Busshe  a.  d.  Hause  Rethmer,  geb.  1782 
und  gest.  1817,  und  in  zweiter  1832  mit  Sophie  Praun ,  verw.  Freifrae 
V.  Münchhausen,  geb.  1782  und  gest.  1861.  Die  zweite  Ehe  blieb  kin- 
derlos, aus  der  ersten  aber  entsprossten  drei  Töchter:  Grf.  Bertha, 
geb.  1803 ,  verm.  1823  mit  Hans  v.  Veitheim  a.  d.  H.  Destedt ,  herzogl 
braunschw.  Vice-Oberjägermeister  und  Ober-Kammerherrn;  Grf.  Thecla, 
geb.  1804,  verm.  1829  mit  Carl  Freih.  Low  v.  Steinfurth,  herzogl 
nassau.  Kamraerh.  und  k.  preuss.  Ober-Forstmeister,  und  Grf.  Anna, 
geb.  1814,  verm.  1834  mit  Hermann  v.  Kalm  auf  Halchter  und  Oberge, 
herzogl.  braunschw.  Hofjägermeisters  und  Kammerherm. 

PMfinger,  I.  8  141  u.  II.  8.  976,  —  Oauhe,  I.  S.  1.525  n.  »ß.  —  Zedier,  XXV.  8.  69.- 
Erseh  u.  Grübet,  BncykJop&die .  »cot.  IK.Th.  I.  »,  6i.  —  £ltifuckmidt,  Samml.  Cainb. 
Landugü-Absrhffde,  I.  8.  7  u.  211.  -  N.  Pr.  A.  L.,  III.  8.  471  u.  Ti.  —  Freih.  m.  d.  Km*- 
•elfeek,  8.  221  u.  22.  —  Deutsche  Grafenh.  d.  OeK<>ow.,  III.  8.  3S0— aft.  —  Freik.  v.  L^debmr, 
IT.  8.  Iä7.  —  Oeoeal.  Taschenb.  der  Kranichen  Hauser,  1864.  8.  595  oad  histor.  Ilaodb.  u 
demaelbeo,  8.  658.  —  Sitbmaekery  I.  179:  v.  Oberg.  Braiinschveigisrh.  —  Baremberp,  nutor. 
Ganderab.,  Tab.  SS.  Nr.  5  u.  6:  8.  Johannis  et  Borchardl  de  O.  von  132J.  —  Orvpen, 
Hanuover.  Alterth.,  8.  12(>:  8.  Hildomari  de  Obcrghe.  —  v.  Meding,  II.  8.  40t  o.  402.  — 
W.-B.  der  praus«.  Monarchie,  I.  74.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Hannoyerf  A.  lt.  a.  8.  II. 

Oberg»  Freiherren  (Schild  zweimal  quer  getheilt:  oben  in  Schwan 
ein  goldener,  in  der  Mittte  in  Roth  ein  silberner,  gekrönter  und  unten 
in  Gold  ein  schwarzer  Löwe).  Böhmischer  Freiherrnstand.  Diplom 
zwischen  1632  und  1654  für  Balthasar  Heinrich  v.  Oberg,  Herrn  auf 
Malkwitz  im  Breslauischen  und  Kaikau  im  Noisseschen.  —  Nach  Si- 
napius  stammten  die  in  Schlesien  vorgekommenen  v.  Oberg  aus  dem 
alten,  im  vorstehenden  Artikel  erwähnten,  niedersächsischen  Geschlechte 
V.  Oberg.  Sprossen  des  Stammes  hätten  sich  nach  Schlesien  gewendet 
und  es  sei  ihnen ,  zunächst  wegen  trenor  Signalisirung  bei  den  böhmi- 
schen Unruhen ,  das  Wappen  wie  angefahrt ,  verändert  worden.  Der 
gekrönte  Helm  habe  zwei  Adlersflügel,  jeder  mit  einem  goldenen  Bal- 
ken belegt,  getragen.  Später  sei  dieses  Wappen,  des  alten  Reicfasrit- 
terstandes  wegen ,  mit  einem  zweiten  gekrönten  Helme  mit  fünf  wech- 
selsweise schwarz  und  goldenen  Straussenfedem  vermehrt  worden  und 
das  freiherrliche  habe  noch  einen  dritten  Helm  erhalten.  Der  rechte 
Helm  habe  die  Adlersflügel  mit  den  Balken ,  der  mittlere  einen  blauen 
Berg  und  der  linke  die  fünf  Straussenfedem  gezeigt.  —  Die  Familie 
sass  bereits  1621  zu  Malkwitz,  1632  zu  Kaikau,  1679  zu  Klein-Briesen 
und  Wiesan  im  Neisseschen ,  so  wie  zu  Damnig  im  Namslauschen  und 
war  noch  1720  zu  Klein-Briesen,  1763  zu  Gross-Schöttgau  im  Bres- 
lauischen, 1769  zu  Arnoldsmühle  ebendaselbst  und  1785  zu  Malkwitz 
begütert.  Nach  dieser  Zeit  ist  die  bis  dahin  in  Schlesien  blühende  Fa- 
milie wieder  ausgegangen, 

Sinapitis,  I.  8.  677  u.  678.  —  Freih.  9,  Ledehiir,  II.  S.  157  n.  .58.  —  N.  Pr.  A.-L.,  III. 
8.  Ali.  —  V.     Meding,  II.  8.  404. 

Obergfell  v.  Grechtler,  Freiherren.  Diplom  von  1812  für  Jo- 
seph Obergfell,  k.  k.  Oberstlieuteüaut,  mit  dem  Prädicate:  v.  Grechtler. 

Megeth  f.  Mühlfeid»  Erg.^Bd.  8.  82. 


—    553     — 

Obergorskbwitz.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Bestätigungsdi- 
plom  von  1640  fttr  die  Gebrüder  Adame  in  den  kaiserlichen  Erblanden. 

HaiHl!>clirifll.  Notiz. 

Oberhausen.  Altes,  erloschenes  rheinländisches  Adelsgcschlecht 
aas  dem  gleichnamigen  Stammsitze  im  Kr.  Malmedy. 

Fahne,  J.  S    807.  —  Fr«ih.   9.  L^debur^  U.  158.  -   Tyroff,  I.  66. 

Oberkamp,  s.  Obercamp. 

Oberkirch,  anch  Freiherren.  Altes,  elsassisches  Adelsgeschlecht 
aus  dem  Schlosse  und  den  dazu  gehftriRen  Gütern  zu  Oberkirch  ober- 
halb der  ehemaligen  Reichsstadt  Ober-Ehnheim  am  Fusse  des  Odilien- 
berges.  Das  Stammschloss  blieb  bei  der  Familie  und  wurde  bis  zum 
Beginn  der  ersten  französischen  Revolution  von  dem  Stättemeister  Frei- 
herrn V.  Oberkirch  ,  Bruder  des  damaligen  Familienältesten ,  bewohnt. 
—  Urkundlich  tritt  das  Geschlecht  zuerst  1135  auf,  in  welchem  Jahre 
drei  Brüder,  die  Ritter  Bernhardus  de  Superiori  Ecdesia,  Siegfried 
und  Reiner ,  eine  dem  Kloster  Mauersmünster  gemachte  Schenkung  be- 
stätigten. Bei  Sempach  fochten  unter  dem  tapfern  Herzoge  Leopold 
als  Hauptleute  des  Fussvolkes  der  schwarze  Graf  v.  Zollern  und  Hans 
V.  Oberkirchen.  —  Viele  Sprossen  des  Stammes  waren  in  mehreren 
Hochstiften .  zu  Basel.  Andlaw  u.  s.  w.,  aufgeschworen  und  mit  den  vor- 
nehmsten Familien  des  Elsasses  und  der  nahen  Länder  verschwägert, 
bekleideten  bei  dem  adeligen  Regimente  zu  Strassburg  hohe  Würden 
und  besassen  auf  beiden  Ufern  des  Rheins  viele  Lehen  und  Allodial- 
gOter.  Das  Burglehn  zu  Ober-Ehnheim  war  nach  dem  ältesten,  bekann- 
ten Lehensbriefe  von  1490  kaiserl.  und  Reichslehen.  Dagegen  war  das 
alte  Schlösschen  und  die  Kirche  zu  St.  Johann  Allodium  und  der  nie- 
der-clsassischen  Ritterschaft  einverleibt.  Nächstdem  besass  das  Ge- 
schlecht Güter  und  Rechte  zu  ßischoffsheim  bei  Rossheim,  den  Zehnten 
und  Kirchensatz  zu  Kriegsheim  und  als  Allodium  die  Güter  Quazenheira, 
Fürdenheim  u.  s.  w.  Seit  dem  Entstehen  des  elsasser  Rittervercins 
zählte  die  Familie  fortwährend  zu  demselben,  und  als  1652  die  Matri- 
kel erneuert  wurde ,  war  Johann  Nicolaus  v.  Oberkirch  einer  der  Räthe 
und  Ausschussglieder  der  Ritterschaft.  Derselbe  war  schon  im  dritten 
Jahrzehnt  des  17.  Jahrb.  im  Canton  Ortenan  aufgenommen  und  auf 
mehreren  Rittertagen  erschienen.  —  Durch  königliche  Entscheidung 
und  Verordnung  an  den  königlichen  Rath  der  Provinz  vom  6.  April 
1773  wurde  die  Familie  ebenso,  wie  alle  alte  Adelsgeschlechter,  ohne 
Vorlegung  eines  Freiherrndiploms,  als  freiherrlich  anerkannt,  auch 
wurden  1784  die  Gebrüder:  Carl  Siegfried,  Hauptmann  im  Infanterie- 
regimente Zweibrücken ,  Stättemeister  der  Stadt  Strassburg ,  verm.  mit 
Henriette  Luise  Freiin  Waldner  v.  Freundstein ,  und  August  Sarason, 
geb.  1739  und  gest.  1811 ,  Rittmeister  des  Husarenregiments  Nassau, 
verm.  mit  Caroline  Sophie  Freiin  v.  Rathsamhausen  zu  Ehewciler,  geb. 
1764  und  gest.  1837,  bei  dem  Rittercantone  Ortenau  von  Neuem  auf- 
genommen. Ersterer  hinterliess  eine  Tochter,  Maria,  welche  sich  mit 
Herrn  Bernard  aus  Montbnson  in  der  Provinz  Lyonnois  vermählt«  und 
in  deren  Hand ,  während  der  Revolution ,  das  Schloss  Oberkirch ,  wenn 
auch  Stamm-  und  Fideicommissgut,  überging,  August  Samson  aber, 


—    554    — 

fC9l.  1811 ,  wurde  dnrch  seine  Gemahfiii  Ktherr  der  Gnmdfienschift 
Nonenweier  im  Grossberz.  Badea.  Derselbe  hhiterliess ,  neben  Tier 
Töchtern:  Freiin  Amalie,  geb.  1788,  renn.  1817  mit  Herrn  v.  Beer 
zu  Rappoldsveiler:  Freün  Caroline,  geb.  1790  und  gest.  1630  als  verw. 
Hofmarschall  Freifrau  v.  Gavling:  Freiin  Lniae.  geb.  1794  nnd  gest 
1828.  verm.  Freifran  t.  Lotzbeck  zn  Lahr  nnd  Freün  Henriette,  geb. 
1793,  fönf  Söhne,  die  Freiherren  Carl,  geh,  1787  und  gest.  1856, 
Ofiicier  in  k.  firanzös.  Diensten;  Franz,  geb.  1797  nnd  gest.  1862,  herz, 
sachsen-cobnrg. Hauptmann  a.  D.:  Christian,  geb.  1798  ond  gest.  1861, 
k.  k.  Rittmeister  in  d.  A.  und  Arcieren -Leibgarde;  August,  geb.  1804 
nnd  gest.  1836.  Officier  in  grossherzogl.  badischen  Diensten  und  Eduard, 
geb.  1800,  Hauptmann  in  k.  firanz(ks.  Diensten.  —  Eine  zweite^  katho- 
lische Linie  blüht  noch  in  Regensburg.  Dieselbe  wurde  too  Johann 
Wolfgang  V.  Oberkirch  in  Strassburg  gestiftet,  welcher  1792  rur  ka- 
tholischen Kirche  übertrat.  Nach  Ausbruch  der  »sten  französischen 
ReTolution  siedelte  diese  Linie  nach  Regensbnrg  fkh&. 

Ganke,  I.  ?.  UM  u.  ?7.  -  ZedUr,  XXV.  8.  105.  -  Toif.  Adelsbvrh  d.  Grossh«rs.  Ba- 
de» .  ALth.  S.  -  Geaeal.  TMcheab.  d.  freilierrl.  Hiaser,  l^&<.  S.  470~n  ■.  IMJ«  8.  6(9.  » 
SUbmachtr,  I.  IM:  t.  Oberkirch ,  Bl$«s«i<cli.  —  TyrtJ,  U.  8:  F.-H.  t.  O. 

Oberkom  t.  Festenstein.  Erbländ-österr.  Adelsstand.  Diplom 
Ton  1804  für  Johann  Oberkom,  k.  k.  pens.  Oberstlieutenant,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Festenstein. 

M^fgerU  9.  Mükl/eld,  Erg  -Bd.  8.  S91  u.  92. 

^  Oberländer,  Oberland.  Reichsadelsstand.  Ernenemngsdiplom  yom 

14.  Juli  1623  för  Erhart,  Hans  den  Aelteren  nnd  Hans  den  Jüngeren 
die  Oberländer,  Gebrüder.  —  Ein  aus  Bayern  in  das  Voigtland  und  in 
die  Oberlausitz  gekommenes  Adelsgeschlecbt,  Von  Va).  König  wird 
zuerst  Heinrich  von  Oberland  genannt ,  welcher ,  ans  Bayern  gekommen, 
1389  zu  Gaffenberg  (wohl  Claffenbach  bei  Markt- Keukirchen?)  geses- 
sen wurde.  Das  Geschlecht  brachte  mehrere  Eisenhammer  im  Voigt- 
lande  an  der  böhmischen  Grenze  an  sich,  später  aber,  1644,  erkaufte 
dasselbe  in  der  Oberlausitz  das  Gut  Ober-Leutersdorf  unweit  Zittau, 
so  wie  auch  im  Yoigtlande^  Ober-  und  Niedersachsen  beim  Saalhammer 
und  Lemnitz.  —  Von  Hans  George  v.  Oberland  stammte  Erhard  v.  O., 
welcher  1691  im  hohen  Alter  starb.  Der  Sohn  desselben,  Heinrich 
Erhard ,  welcher  nach  Müller,  Annal.  Saxon. ,  bei  dem  Tode  seines  Va- 
ters kursächs.  Obei-stlieutenant  war,  übernahm  das  Rittergut  Ober-Leu- 
tersdorf und  starb  1733  über  80  Jahre  alt,  auf  demselben.  Von  Letzte- 
rem entspross  Heinrich  Adolph  Ferdinand,  geb.  1689  und  kommt  1744 
als  kursächs.  Reisemarschall  und  Kammerjnnker  \or.  Heinrich  Gottlob 
V.  Oberländer  auf  Nieder -Reichenbach  bei  Görlitz  —  ein  Bruder  des 
obengenannten  Heinrich  Erhard  —  st^rb  unbeerbt  1738  als  Domherr 
zu  Merseburg  und  Georg  Friedrich  v.  0.  lebte  1740  als  gräfl.  Callen- 
bergscher  Stall  -  und  Forstmeister  zu  Muskau.  Mit  ihm  ist  wohl  die 
oberlausitzische  Linie  ausgegangen.  Im  Voigtlande  war  die  Familie 
noch  1775  zu  Hetzwald  und  Neuwald  gesessen. 

Orosagr,  Lao$lU.  Merkw.  III.  8.  49.  —  VaL  Körnig,  111.  8.  786-93.  —  Oauhe,  Tl.  8. 
812  II.  l».  —  Zedier f  XXV.  8.  109~13&:  «us  bcsoudcrs  Ihergcbriebeoen  Nechrichten.  —  iJif- 
dfrmamih  voiftliod.  Rltl«r«cli.  Xsb.  130*44.  —  JF^Hh.  9.  Ud^bur,  II.  8.  158.  ~  Siebmadktr, 


—     655    — 

III.  12«:  ▼.  Oberländer,  Bayerisch.  -  v.  Jilr.Hng,  TU.  8.  464—66.  —  Tyrof,  I.  12.  —  Suppl. 
eil  Siel>in.  W.-B.  VIT.  13.  —  W.-B.  d.  hScIim.  Ktnateu,  X.  63. 

Oberlin,    Oberlin  anf  Mittersbach  nnd  Bergstetten,   Ritter. 

Reichsritterstand.  Diplom  vom  25.  März  1697  für  Johann  Theobald 
Oberlin ,  fttrstbischöfl.  passauischen  Kammerrath ,  mit  dem  Prädicate ; 
auf  Mittersbach.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  ein  Eukel  des 
Diplomsempfängers,  Franz  Joseph  Ritter  v.  0. ,  geb.  1749,  Gutsinhaber 
zu  Bergstetten  im  Landgerichte  Kamm,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  eingetragen. 

r.  Lang,  8uppl<>in.  8.  127  u.  28.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VII.  50. 

Obermann.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Octbr. 
1840  für  August  Obermann,  Herrn  auf  Klein-Finz  im  Breslauischen  und 
k.  preuss.  Rittmeister  a.  D. 

N.  Pr.  A.L.  VI.  8.  llg.  -   Freih.  v.  L^d^bur,  H.  8.  128. 

Obermayer.  Reichsadelsstand.  Diplom  um  1769  für  Joseph  £u- 
charius  Obermayer,  kurbayer.  Geh.-Rath. 

Handscbriftl.  Notit.  ~  8uppl.  co  81ebin.  W.-B.'  IX.  2i. 

Obermayer,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1793 
für  Ferdinand  Obermayer ,  wiener  Steueramts-Verwalter,  wegen  54jah- 
riger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Ifegerle  v.  Mähl/eM,  .S.  236. 

Obermayer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1819  für 
ürban  Joseph  Obermayer ,  k.  k.  Hofsecretair  und  Expeditor  der  Greh. 
Haus-,  Hof-  und  Staatscanzlei. 

iJ^gfrls  9.  Mühlfeld,  8.  »36. 

Obermayr,  Obermayr  auf  Nenhaus.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern. 
Diplom  vom  27.  Mai  1819  für  Georg  Obermayr,  der  Rechte  Licentia- 
ten  und  k.  bayer.  Appellat. -Gerichts- Ad vocaten,  mit  dem  Prädicate: 
auf  Nenhaus. 

r.  Land,    Supplem.  8.  126.  -   W.-B.  des  Kgr.  Bayern,   VII.  50. 

Oberndorf^  Grafen.  Reichsgraf enst^nd.  Diplom  im  kurpfälzischen 
Reichsvicariate  vom  1 7.  Apr.  1 790  für  Franz  Anton  Fortunatus  v.  Obern- 
dorf, Gross-Ballei  des  Malteserordens  im  Herzogthume  Neuburg,  kur- 
pfülzischen  Staats-  und  Conferenz minister  u.  s.  w.,  ftr  den  Bruder  des- 
selben Johann  Wilhelm  Ignaz  v.  0.  und  für  die  Söhne  des  Letzteren. 
—  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  dessen  schon  1386  zerstörtes 
St^mmschloss  in  der  obem  Pfalz,  die  andern  Güter  aber  in  und  um 
Neustadt  am  rauhen  Culm,  in  Mockersdorf,  Oberndorff  u.  s.  w.  lagen. 
Nach  den  Monumentis  boicis  treten  Conrad  de  Oberndorff  1150,  Ra- 
poto  1180,  Berthold  1224  und  Otto  de  Oberndorff  1 243  urkundlich 
auf.  Conrad,  der  Oberndorffer,  wurde  nach  Aventinus  1322,  am  Vor- 
abende der  berühmten  Schlacht  bei  Ampfing,  mit  90  anderen  Edlen 
zum  Ritter  geschlagen  und  Asmus  v.  Oberndorff  besiegelte  1420  unter 
Ludwig  Pfalzgrafen  bei  Rhein,  mit  anderen  bayerischen  Ständen,  den 
27.  bayerischen  Freiheitsbrief  zu  Aichach.  —  Von  1620  bis  um  1680 
lebte  V/ilhclm  v.  0.  und  Mockersdorf,  verm.  mit  Eva  v.  Frohnbofen. 
Aus  dieser  Ehe  entspross  Johann  Georg,  verm.  mit  Christiaiia  Z* 
T.  Bulach  und  der  Sohn  desselben,  Wolf^aog  Peter,  yemiftliltt  M 


—    656     — 

Therese  v.  Bernklau  zu  Schönreuth,  auö  welcher  Ehe  Philipp  Anton 
stammte.  Letzterer  vermälilte  sich  mit  Susaifna  Freiin  v.  Stingelheim 
auf  Kirn  und  Bemhardswalde  und  seine  Söhne,  Franz  Anton  Fortuna- 
tus  und  Jobann  Wilhelm  Ignaz,  brachten,  s.  oben,  den  Orafenstand  ia 
die  Familie.  Graf  Johann  Wilhelm  Ignaz,  verm.  mit  Maria  Anna  Freiin 
V.  Gaugreben,  hatte,  neben  fiinf  Töchtern,  drei  Söhne,  von  welchen  der 
mittlere  und  jüngere  ohne  Nachkommen  starben,  der  ältere  aber,  Graf 
Christian  Maria  Fortunatus,  verm.  mit  Maria  Antonia  Grf.  v.  Kolowrat- 
Krakowsky,  den  Stamm,  neben  zwei  Töchtern,  durch  zwei  Söhne,  die 
Grafen :  Alfred  Maria  Fortunat  und  Gustav  Adolph  Maria  Fortunat, 
fortsetzte.  Durch  die  genannten  zwei  Söhne  theilt  sich  das  gräfliche 
Haus  jet2t  in  zwei  Linien,  in  die  zu  Neckarhausen  und  in  die  zu  Regen- 
dorff.  —  Der  jetzige  Personalbestand  ist  folgender :  Aeltere  Linie,  zv 
Neckarhausen  bei  Manheim:  Graf  Alfred  Maria  Fortunat ,  geb.  1802, 
Inhaber  des  rheinischen  Fidei-Commisses,  k.  bayer.  Kämm,  und  adeliger 
Stallmeister,  verm.  1823  mit  Theresia  Grf.  Ingelheim,  gen.  Echteria 
V.  und  zu  Mespelbrunn,  geb.  1805,  aus  welcher  Ehe,  neben  vier  Töch- 
tern :  Grf.  Antonia,  geb.  1825,  verm.  1843  mit  Rudolph  Freih.  v.  Frey- 
berg-Eisenberg-Knöringen  auf  Haldenwang,  Landdirosten,  Grf.  Emes- 
tine,  geb.  1827,  Grf.  Leopoldine,  geb.  1831,  verm.  1857  mit  Clemens 
Schenk  Freih.  v.  Stauffenberg,  k.  bayer.  Ritlm.  h.  la  suite  und  Grf.  Isa- 
bella, geb.  1835,  zwei  Söhne  entsprossten :  Graf  Friedrich,  geb.  1829, 
k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1861  mit  Irene  Grf.  Arco-Zin- 
nenbcrg,  geb.  1842  und  Graf  Carl,  geb.  1834,  k.  k.  Oberlieut.  in  d.  A. 

—  Jüngere  Linie  zu  Regendorf  bei  Regensburg:  Graf  Gustav  Adolph 
Maria  Fortunat,  s.  oben,  geb.  1804,  k.  bayer.  Kämm.,  verm.  1829  mit 
Clotilde  Freiin  v.  Mauchenheira,  gen.  Bechtoldsheim,  geb.  1809  und 
gest.  1852,  aus  welcher  Ehe,  neben  vier  Töchtern :  Grf.  Helena,  geb. 
1831,  verm.  1853  mit  Franz  Grafen  v.  Erdödy  zu  Monyorökerek, 
Herrn  der  Majoratsherrschaft  Gdlg^cz  u.  s.  w.;  Grf.  Emma,  geb.  1834, 
Grf.  Ida,  geb.  1838,  Klosterdame  zu  Blumenthal  bei  Aachen  und  Grf. 
Theresia,  geb.  1842,  drei  Söhne  entsprossten:  Graf  Alfred,  geb.  1830, 
verm.  1859  mit  Alexander  Leslie,  geb.  Miss  Bates  of  Millboume-Hall ; 
Graf  Carl,  geb.  1833,  k.  bayer.  Lieut.  und  Graf  Hugo,  geb.  1846. 

Gauhe,    II.  R.  813.  —  r.   Lang,    8.  54.  •  Denlscho  Grafenh.  d.  Qegenw. ,   II.  8.  166—^9. 

—  Oene.nl.  T««chenb.  d  gr&fl.  Häuser,  1864,  8.  .'»95—97  nnd  histor.  Uandb.  zu  den)selb<*n, 
8.  659.  —  Siebmacher,  III.  136.  —  Supplem.  zu  8i«bin.  W.-B.,  VII.  13.  —  Tgrof,  I.  U: 
F.  H.  V.  0.  und  Sicbenkees,  U.  8.  *i8.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  I.  88  und  r.  Wolcktm, 
Abth.  1. 

ObemitE^  auch  Freiherren  (in  Silber  ein  rother  Pfahl).  Reichs- 
freiherrnstand.  Diplom  von  1695  fflr  Johann  Heinrich  v.  Obernitz, 
kais!  Reichs -Hofrath  und  Münzmeister  (zuletzt  fürstl.  Sachsen -merse- 
burgscher  Geh.-Rath  und  Präsident).  —  Altes,  thüringisches  und  meis- 
sensches  Adelsgeschlecht,  nach  Knauth:  „mehrentheils  um  die  oster- 
ländische  Grenze  im  Amte  Ziegenrück."  —  Die  Familie  erwarb  in  Thü- 
ringen mehrere  ansehnliche  Güter,  war  auch  schon  1 558  in  dem  schwa- 
bischen Rittercanton  Gebürg  ansüssig  und  wurde  in  neuer  Zeit  auch  in 
der  Niederlausitz  und  in  Schlesien  gesessen.  In  Thüringen  kommt  das 
Stammhaus  Obernitss  bei  Saalfeld  bereits  1228  vor  und  Ziegenrück  war 


—     557     — 

schon  1291  in  der  Hand  der  Familie.  Zu  den  späteren  Besitzungen  in 
Thüringen  gehören:  Liebschtitz,  Culmla,  Tliausa,  Möckem,  Grobenge- 
reuth,  Neidenberga  etc. ,  die  Besitzungen  in  der  Niederlausitz  wui'den 
erst  in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jahrb.  erworben  und  zwar  in  der  Nie- 
derlausitz: Klein-Gaglow,  Türekendorf  und  Weissagk  und  in  Schlesien 
im  Trebnitzischen :  Burgwitz,  Gorschel  und  Machnitz.  —  Was  den  Ur- 
sprung der  Familie  anlangt,  so  sind  die  Angaben  über  denselben  ver- 
schieden :  Gauhe  und  A.  leiten  die  Familie  von  dem  alten  Stamme  der 
V.  Brandenstein  her  und  geben  an,  dass  der  bekannte  Ahnherr  der 
P'amilie,  Friedrich  v.  Brandenstciu ,  welcher  1295  gelebt,  sich  nach 
seinem  Rittersitze  Obemitz  genannt  habe,  Val.  König  aber  hält  das 
Geschlecht  für  ein  altes  thüringisches  Geschlecht  aus  dem  eben  ge- 
nannten Stammsitze  und  stützt  seine  Annahme  auf  ein  altes  vitzdomi- 
schen  Manuscrii»t,  in  welchem  Apel  v.  Obemitz,  Vogt  zu  Ziegonrück, 
1152,  Veit  v.  0.  als  Zeuge  bei  den  Vitzdomen  von  Erfurt  1228  und 
Eberhard  v.  und  zu  Obemitz,  wie  auch  zu  Zicgenrück,  als  Zeuge  bei 
Yizdom  v.  Apolda  1271  auftreten,  doch  ist  Näheres  über  dieses  Manu- 
script  nicht  bekannt.  Angeführt  wird  auch  demnächst,  dass  Apel  v.  Ober- 
nitz  in  Aufträgen  des  Bischofs  Wichmanns  von  Naumburg  1 152  auf  den 
Reichstag  nach  Frankfurt  gereist  sein  soll.  —  Von  den  vielen  von  der 
zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  an  vorgekommenen  Sprossen  des  Stammes 
mögen  hier  nur  folgende  genannt  sein:  Veit  v.  0.  erhielt  1448  vom 
Herzoge  Wilhelm  zu  Sachsen  Schloss  und  Stadt  Ziegenrück  an  der 
Saale,  welche  früher  in  der  Hand  der  Familie  gewesen,  gegen  Erlegung 
von  zweitausend  Gulden  von  Neuem  wieder  käuflich ;  Hans  v.  0.  kaufte 
1455  von  Heinrich  dem  Jüngeren  Reuss  zu  Plauen  Schloss,  Amt  und 
Vogt  ei  Vogtsberg  mit  den  Städten  Oelsiütz,  Adorf  und  Neuldrchen; 
Hans  V.  0.,  kursächs.  Rath,  unterzeichnete  1491  den  oschatzer  Vertrag 
zwischen  dem  Kurfürsten  P'riedrich  dem  Weisen  und  dem  Herzoge  Georg 
zu  Sachsen ;  Hans  Veit  v.  0.  lebte  um  1569  als  fürstl.  säcbs.  Geh.-Rath 
und  llofrichtcr  zu  Weimar;  Veit  Dietrich  v.  0.  starb  1602  als  dos  Her- 
zogs August  zu  Sachsen  Hofmeister  und  Johann  Heinrich  v.  Obemitz 
auf  Liebschütz  —  ein  Sohn  des  Michael  v.  0.  auf  Liebschütz  —  wurde, 
s.  oben,  Freiherr  und  starb  1709,  aus  seiner  Ehe  mit  Magdalena  So- 
phia V.  Stein  a.  d.  H.  Laussnitz  mehrere  Kinder  hinterlassend.  Der 
Stamm  blühte  fort  und  zu  den  Familiengliedem  im  jetzigen  Jahrhun- 
derte zählten  namentlich:  Moritz  Freih.  v.  0.,  geb.  1743  zu  Neiden- 
berga im  Kr.  Ziegenrück,  welcher  1806  Oberst  und  Commandeur  des 
3.  Musquetierbataill.  in  k.  preuss.  Regimente  v.  Manstein  zu  Bromberg 
war,  1808  als  Generalmajor  pensionirt  wurde  und  1823  zu  Graudenz 
starb,  s.  unten;  ein  v.  0.,  welcher  als  k.  pr.  Oberst  in  der  2.  warschauer 
Füsilierbrigade  stand  und  1813  pensionirt  wurde;  Kaspar  Gottlieb  v.  0., 
Herr  auf  Weissagk  bei  Luckau,  k.  pr.  Hauptmann  in  d.  A.,  gest.  1836 ;  ein 
v.  0.  1837,  Major  im  3.  k.  pr.  lufanterie-Regimente  u.  A.  —  Der  jetzige 
Personalbestand  der  Familie  wird  in  zwei  Linien  aufgeführt.  Die  erste 
Linie  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  1812  bei  dem  Uobergange 
über  die  Beresina  gebliebenen  k.  sächs.  Hauptmanns  Carl  (I.)  v.  Ober- 
piKK-m^r^ldas  jetzige  Haupt  dieser  Linie  ist  des  Genannten  älterer  Sobu 


—     568     — 

Carl  (IL)  Freih.  v.  0.,  geb.  1799,  verm.  1830  mit  Luise  t.  Koseritz, 
geb.  1803  und  gest.  1865  zu  Eilenburg,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhnt 
stammen:  Freih.  Carl  (III.),  geb.  1831,  k.  preuss.  Premierlieat.  un^ 
Freih.  Friedrich,  geb.  1840,  k.  preuss.  Lieutenant.  Die  G^cbwister  des 
Freih.  Carl  (IL)  sind:  Freiin  Aline,  geb.  1811,  verm.  mit  Otto  v.  Briesen 
Herrn  auf  Robershain  in  Schlesien  und  Kreis-Deputirten  des  Kr.  Tor 
gau  und  Freih.  Ferdinand,  geb.  1806,  Herr  auf  Eulenfeld  bei  Deutsch 
ri  Terin.  1838  mit  Auguste  v.  Carlowitz  a.  d.  H.  Falkenhain,  geb.  1818 

aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  leben:  Margarethe,  geb.  1843  und  Eli 
sabeth,  geb.  1846.  —  Die  zweite  Linie  umfasst  die  Nachkommenschaf 
des  oben  genannten  k.  pr.  Generalmajors  Moritz  (I.)  Freih.  v.  Obemitz 
Derselbe  war  vermählt  mit  Justine  v.  Helden -Goczorowska  a.  d.  H 
Kadmedien  im  P>mland,  geb.  1756  u.  gest.  1818  und  aus  dieser  Eh< 
entspross,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Maria,  gest.  1857,  verm.  mi 
Ludwig  V.  Both,  gest.  1835,  k.  pr.  General -Lieut.  a.  D.,  ein  Sohn 
Freih.  Moritz  (IL),  geb.  1785  zu  Pr.  Holland,  Besitzer  der  Rittergüte: 
Machiiitz  mit  Vorwerk  Obernitz,  ßurgwitz.  Klein  -  Schwundnig  u.  s.  w 
im  Kr.  Trebnitz,  Prov.  Schlesien,  k.  pr.  Hauptmann  a.  D.,  verm.  i\ 

II  erster  Ehe  mit  Eleonore  v.  Diebitsch  und  Liebenau  und  in  zweiter  183( 

f  mit  Julie  v.  Keltsch  und  Riemberg,  geb.  1800  und  gest.  1842.      Au 

.  der  ersten  Ehe  lebt:  Freih.  Moritz  (IH.),  geb.  1812,  frtlher  Herr  au 

I  Dahme,  jetzt  Pachtinhaber  von  Burgwitz,  verm.  1843  mit  Emilie  v.  Rey 

I  mond,  aus  der  zweiten  Ehe  aber  stammen,  neben  drei  Töchtern:  Elise 

f  geb.  1838,  Barbara,  geb.  1840  und  Justine,  geb.  1842,  zwei  Söhne 

Freih.  Justin,  geb.  1834,  k.  pr.  Premierlieutenant  im  1.  Garde-Grena 
dier- Landwehr -Regimente  und  Freih.  Georg,  geb.  1837,  k.  preuss 
Lieut,  verm.  mit  Anna  v.  Reiman. 

Imho/y  Not.   Proo.  Mantiss.  23.  8.  V89.  -  Knauth,  8.  544.  —   Val.  Konig,  U.  S.  7X0— 45 

—  Oauk«,  I.  8.  1527  — «9.  —  Zedi«r ,  XXV.  S.  144-48.  —  Salt  er ,  8.  506.  —  N.  Pr.  A.-l 
lU.  S.  472  n.  73.  —  Freih.  v.  Lfdebur,  U.  8.  158  und  UI.  S.  317.  —  Goneal.  Tnschcnb.  d 
freih.  H&user,    lb57.  8.  539  u.  30,  1S58,  S.  474  u.  lS(i3.  8.  669-71.  —  v.  Mtding ,  I.  8.  41C 

—  SuppL  SU  Siebm.  W.-B.  V.  23.  —  Schletiaches  W.-B.  Nr.  190.  -  W.-B.  d.  siebt.  Stma 
ttfo,   Vn.   94. 

^  Oberringen.   Erloschenes,  adeliges  Patriciergeschlecht  der  Stad 

Erfurt  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitze  zwischen  Weimar  unt 
Buttstaedt. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  347. 

,  Oberstein,  Stein  v.  Oberstein  (in  Silber  ein  rother,  gekrönte 

Löwe  mit  doppelten  Quasten  am  Schwänze).  Altes,  rheinländische 
Adclsgeschlecht ,  nicht  zu  verwechseln  mit  den  zur  daunischen  Dynastie 
gehörigen,  26.  Aug.  1682  erloschenen  v.  Oberstein.  Dasselbe  war  ii 
den  Gegenden  an  der  Nahe  gesessen  Humbracht  beginnt  die  Stamm 
reihe  mit  einem  Anonymus,  welcher  zu  Ausgange  des  12.  Jahrb.  lebt 
und  eigentlich  v.  Stein  hiess.  Der  Urenkel  desselben,  Johann  v.  Stein 
fing  an,  sich  nach  seinem  zwischen  Worms  und  Altzen  gelegenen  Ritter 
sitze  Oberstein  zu  nennen.  Von  den  Nachkommen  desselben  warei 
viele  Domherren  und  Einige  auch  Dom-Dcchante  und  Pröpste  in  dei 
Erz-  und  Bisthümcm  Mainz,  Trier,  Cöln,  Speier,  Worms  u.  s.  w.  De] 
alte  Stamm,  aus  welchem  Johann  v.  0.  1354  kurtrierscher  Amtmani 
2U  St.  Wendel  tmd  Friedrich'  v.  0.  1471  Burgmann  zu  Stein-Kallenfeli 


—    66Ö     — 

war,  erlosch  3.  März  1663  mit  WolfF  Ernst  v.  0. ,  Domherr  zu  Mainz, 
Worms,  Würzburg  und  Speier, 

Ilumbracht,  Tab.  60.  —  Gauhe,  1.  S.  152».  —  Zerile/;  89.  S.  1716.  -  Salver,  8.  588,  609 
u.  714.  —  FreiA,  p.  Ledebur,  II.  s.  lh\  —  Siehmachfr,  I.  126:  v.  Oberstoin.  rheinl&nditdi. 
—  V.   Meding,  111.  S.  466.  —  Hiippl.  zu  8iebin.  W.-B.,  VI.  80. 

Obisch  (in  Silber  ein  rother,  rechtsgekehrter  Mond).  Altes,  im 
16.  und  bis  nach  der  Mitte  des  17.  Jahrh.  in  Schlesien  begütert  ge- 
wesenes Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  im  Glo- 
gauischen ,  dessen  Stammreihe  mit  Matthäus  v.  Obisch  zu  Schabitzen, 
ebenfalls  im  Glogauischen ,  welcher  1517  daselbst  sass,  anfängt.  Von 
seinen  Urenkeln  starb  Johann  v.  0.  auf  Schabenau  im  Guhrauschen 
1574  und  der  Sohn  desselben,  Abraham,  Herr  auf  Schabenau ,  1630. 
Letzterer  hinterliess  einige  Söhne ,  von  welchen  Johann  Albert  den 
Stamm  noch  fortsetzte.  Das  Gut  Schabenau  war  noch  1659  in  der 
Hand  der  Familie,  nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapius,  I.  8.  681.  —  Oauhe,  1.  S.  8113  u.  II.  —  FreiA.  r.  Lfdebur,  I.  8.  15S.  —  5i>6- 
macher,  I.  59;  v.  ObUch.  srblesiich.  —  ?.  Meding,  1.  8.  Aiü  u.  19. 

Obitetzky  v.  Obitetz ,  Freiherren.  Böhmischer  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1743  für  Thaddäus  Franz  Obiletzky  v.  Obiletz,  Kammer- 
und  Hotlehenrechts -Beisitzer  und  för  den  Vetter  desselben,  Wenzel 
Franz  0.  v.  0.,  Kreishauptmann  zu  Czaslau.  Die  Diploms -Empfänger 
stammten  aus  einem  alten  böhmischen  Adelsgeschlechte. 

Zedier,  XXV.  8.  225.  -  M^gtrU  v.  Müht/eld,  Erg.-BU.  8.  82  a.  83. 

Oblackh  y.  Wolckensperg.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1753  für  Franz  Johann  Anton  Oblackh  v.  Wolckensperg.  —  Viel- 
leicht war  Marcus  Oblacho,  Kaufmann  zu  Bischofflach  in  Krain,  welcher 
1688  den  erbländ. - österr.  Adelsstand  erhielt,  der  Stammvater  der 
Familie. 

Handschriftl.  Notiz.  —  Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  83. 

•  O-Brien,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1803  für  Johann  Chevalier  O-Brien,  Hauptmann  im  k.  k.  Infant. -Re- 
gim.  Graf  Sztaray. 

Megerle  ».  MüUfeld,  8,  78. 

Obser.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1776  für  Sigmund 
Obser,  vorderösterr.  Regierungsrath. 

Megerle  r.  Uühlfeld,  Erg  -Bd.  8.  393. 

*  Obstfelder.  Ein,  zu  dem  Adel  im  Schwarzburgischen  gehörendes 
Geschlecht,  aus  welchem  die  Gebrüder  Hans,  Wolfgang  und  Volemar 
Obstfelder  10.  Juli  1558  einen  kaiserlichen  Wappen-Erneuerungs-Brief 
erhielten.  Die  Familie  ist  in  neuer  2^it  nach  Pteussen  gekommen.  Jo- 
hann Georg  Friedrich  v.  Obstfelder  starb  1827  als  k.  pr.  Oberstlieute- 
nant a.  D.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer  geborenen  Spener  entspross,  neben 
einer  Tochter ,  welche  Gouvernante  bei  der  Prinzessin  Elisabeth  von 
Preussen,  später  vermählten  Prinzessin  Carl  v.  Hessen-Darmstadt,  war, 
ein  Sohn,  Heinrich  v.  0.,  welcher  1857  k.  pr.  Geh.- Ober -Finanzrath 
und  Hofkammer-Director  war. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  473.  —  Freih,  v.  Ledtbur,  D.  8.  158.  ^ 


—    560    — 

Obwexer,  Ritter  und  Edle.  Keiclisritterstand.  Diplom  von  1778 
für  Joseph  Anton  Oxwcxcr,  Cattunfabriks- Inhaber  zu  Bregenz  und  fär 
den  Bruiler  desselben ,  Peter  Paul  0. ,  mit  dem  Prädicate :  Edle  v.  und 
von  1804  fnr  Maximilian  v.  Obwexcr,  Banquicr  zu  Augsburg,  ebenfalls 
mit  dem  Prüdicatc:  Edler  v.  Wie  erwühnt,  giebt  Megerle  v.  Müiilfeld 
diese  beiden  Erhebungen  an.  Nach  handschriftlichen  Notizen  ist  das 
Ritterdiplom  von  1778  mit  dem  Prüdicate:  v.  Leutishofen  und  Rein- 
hartshofen  13.  Juli  1778  und  das  Ritterdiplom  von  1804  13.  Apr.  1804 
ausgefertigt  worden. 

M»0^rle  r.  VäUlf^Ui ,  Erjf.-Bd.  «.  1S3.  -  W -R.  d.  K^jr,  Bnyi^rii ,  VII.  il.  —  r.  //-/«.-r, 
baycr.  Adel,  Titli.  \'i\  w.  8.  10^1.    -    Kneichk'',  IV.  S.  ?t|&  u.  in. 

0-Bym,  Freiherren.  Altes  irlämlisches  Adelsgeschlecht,  welches 
in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten  nach  Oesterreich  und  dann  nadi 
Sachsen  auswanderte,  wo  die  Familie  zu  hohem  Ansehen  gelangt  ist.  F. 
Constantin  Freih.  v.  0-Byrn,  k.  sächs.  w.  Geh.-Rath,  wurde  Oberhof- 
raeistor  I.  Maj.  der  Königin,  Kämmerer  Sr.  Maj.  des  Königs  und  Chef 
der  Verwaltung  der  Privatcasse  und  Gnindstücke  seiner  Majestöt  des 
Königs.  Alfred  Carl  Johann  Nepomuk  Freih.  v.  0.  und  Johann  Nepo- 
muk  Maria  traten  in  die  k.  sächs.  Armee.  Letzterer  war  in  neuester 
Zeit  Oberlieutenant  und  Wirthschafts-Officier  des  Cadettencorps  und 
der  Artillerie- Schule  und  F.  A.  Freih.  v.  0,  wurde  Actuar  bei  der  k. 
Polizei-Direction  zu  Dresden. 

HHiidiirhriftl.  Notis.  —  W.-R.  <1.  süchs.  8taau>u,  V.  19. 

Ocbochi  V.  Wierzbowiec.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1807  für  Anton  Ocbochi,  mit  dem  Prüdicatc:  v.  Wierzbowiec. 

Mnjerle  r.  MühlfeUU  Erg. -Bd.  8.  a9'2. 

Ochs  V.  Gnnzendorf.  Altes .  früher  zu  dem  fränkischen  Adel  ge- 
hörendes Geschlecht,  welches  durch  seine  Besitzungen  dem  rcichsfreien 
Rittercanton  Gebürg  einverleibt  war.   Dasselbe  ist  1563  erloschen. 

Hifd(tmuinn,  Cantoii  Gehurg,  Tab.  347—49.  —  Saher,  8.  146.  Tab.  14  Nr.  »6  u.  Tab.  IS 
Kr.  43  u.  S.  438  u.  46T.  —  Siebftiacher,  U.  76:  O.  v.  G.,  Fränkisch.—  r.  Mtding,  III.  8.  4«» 
u.  67. 

Ochs.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1802  für  den  hessischen 
General  Ochs.  Derselbe  wurde  im  J.  1810  von  dem  Könige  v.  West- 
phalcn ,  in  dessen  Diensten  er  stand ,  barouisirt  und  diese  Plrhebung 
1812  amtlich  bestätigt.  Später  hat  General  v.  Ochs  und  der  Sohn  des- 
selben, 1828  kurhess.  Rittmeister  im  Generalstabe,  auf  die  Freiherren- 
würde, wohl  stillschweigend,  da  Kur-Hessen  die  westphälischen  Standes- 
erhöhungen  nicht  anerkannte,  Verzicht  geleistet. 

H»iid:(cltrifil.  NutU.  —  Gc8.  DüUet.  d.  Kgr.  Westphaieit,  J.  1812.  Bd.  I.  -  Freih.  v.  d. 
Än^ifbeck,  S.  '67:\. 

Ochse.  Ein  aus  dem  Reiche  nach  Dänemark  gekommenes  Adels- 
geschlecht. Aus  der  dänischen  Linie  wohnte  Peter  Ochse  auf  Giesel- 
feld,  Hauptmann  zu  Ravensburg,  1554,  wie  Müller,  Annal.  Saxon., 
angiebt,  auf  Seiten  seines  Königs,  Christian III.  von  Dänemark,  als  Ver- 
mittlers ,  dem  bekannten  naumburgischen  Vertrage  zwischen  dem  Kur- 
fürsten August  zu  Sachsen  und  dem  geborenen  Kurfürsten  Johann  Frie- 
drieh zu  Sachsen  bei.  —  Die  dänische  Linie  des  Geschlechts  ist  im 
17.  Jahrb.  wieder  ausgegangen. 

(/auA^  U.  8.  814. 


—     561     — 

Ochsenstein,  Ochssenstein ,  auch  Freiherren  (in  Roth  zwei  sil- 
berne Querbalken).  Reiclisfreiherrnstand.  Diplom  von  1751  für  Jo- 
hann Christian  v.  Ochsonstein,  Herrn  auf  Pouch  bei  Bitterfeld  und  k, 
preuss,  Oberanitmann  zu  Giebichenstein.  —  Altes,  ursprünglich  elsassi- 
sches Adelsgeschlecht,  aus  welchem  besonders  zwei  den  Vornamen  Jo- 
hannes führende  Sprossen  bekannt  wurden.  Der  Pane  derselben,  Jo- 
hannes V  Ochsenstein,  wurde  1307  von  einigen  Domherren  zum  Bi- 
schof zu  Strasshurg  gewählt,  musste  aber,  da  bei  Uneinigkeit  des  Dom- 
cnpitels  noch  drei  Andere  gewählt  worden  waren,  zurückstehen,  der 
Andere,  welcher  auch  als  Grafv.  Ochsenstein  aufgeführt  wird ,  wurde 
1439  als  Donipropst  zu  Strasshurg  zum  Bischöfe  gewählt,  begab  sich 
aber,  an  Händen  und  Füssen  lahm,  willig  dieser  Wahl.  —  Der  oben 
genannte  Johann  Christian  Freih.  v.  Ochsenstein  auf  Pouch  hatte  sich 
1750  mit  Henriette  Wilhelmine  Julie  Grf.  v.  Solms  -  Laubach  -  Pouch 
vermählt,  wurde  aber  1764  von  derselben  wieder  geschieden. 

Hühner,  Ilistor.  Polil.  P.  \1I.  -  (iunh^,  11.  8.  8i:>.  -  N.  Pr.  \.'h.  V.  8.  347.  -  Freik, 
r.  L^tUhur,  II.  S.  I.VJ  u.  \\m.  -  Si^t-macher ,  II.  28:  F.  II.  u.  Hm  v.  O.  -  r.  Mediny ,  TXL 
.S.   107:  aunii  nu<rh  drin  W.-B.  «Ics  ouMtnit/.or  «'oucIIh. 

Ochsenstein  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Roth  ein  einwärtsgekehrter, 
aus  einem  silbernen  Droiberge  aufwachsender,  silberner  Ochs  und  2  u. 
3  in  Blau  ein  einwärts  schwimmender  Fisch ,  über  welchem  ein  sechs- 
strahliger,  goldener  Stern  schwebt).  Reichsadekstand.  Diplom  um  1732 
für  Johann  Christoph  Ochs,  Doctor  der  Rechte,  Schöffen  der  Reichsstadt 
Frankfurt  a.  M.  u.  s.  w.  mit  dem  Prädicate :  v.  Ochsenstein.  —  Ein 
früher  zu  dem  frankfurter,  jetzt  zu  dem  Adel  im  Grossherz.  Hessen  zäh- 
lendes Geschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  der  im  vorstehenden  Ar- 
tikel abgehandelten  ,  alten ,  elsassischen  Familie  dieses  Namens.  Das- 
selbe stammt  aller  W^ahrscheinlichkcit  nach  von  der  alten ,  bekannten, 
baseler  Familie  Ochs  und  der  sichere,  bekannte  Stammvater  desselben, 
Georg  Ochs  zu  Duttlingen,  gest.  1632,  war  herz,  württemb.  Forst- 
meister zu  Freudenstadt.  Aus  seiner  Ehe  mit  Catharina  Keller  aus 
Basel,  welche  1642  zu  Freudenstadt  starb,  stammten  mehrere  Kinder 
und  unter  diesen  ein  Sohn,  Johann  Ochs.  geb.  1611,  welcher  sich  1637 
bei  seiner  Vermählung  mit  Elisabetha  Bartels  in  Frankfurt  a.  M.  an- 
sässig machte.  Der  jüngste  Sohn  des  Letzteren  aus  zweiter  Ehe  mit 
Rebecca  Magdalena  Sonnemann :  Johann  Christoph  0. ,  s.  oben ,  geb. 
1674  u.  gest.  1747,  studirte  die  Rechte,  wurde  1704  zu  Leiden  Doctor, 
1704  Senator  zu  Frankfurt  a.  M.,  1721  .Schöffe  und  1729  in  Commis- 
sionssachen  nach  Wien  gesendet,  wo  er  bis  1732,  nachdem  er  den 
Reichsadel,  wie  angegeben,  erhalten,  verblieb.  Von  1741  an  bis  zu 
seinem  Tode  bekleidete  er  die  Stelle  eines  Stadtschultheisscn.  Sein 
Sohn,  Heinrich  Wilhelm  v.  0.,  geb.  1702  u.  gest.  1751 ,  kam  1747  in 
den  frankfurter  Senat.  —  Jetzt  blüht  die  Familie  noch  im  Grossherz. 
Hessen,  wo  1857  Wolfgang  Ludwig  Christian  Carl  v.  0..  Hauptmann  im 
4.  Infant.  -  Regim.  u.  Carl  v.  0.  Ober-Appellations-  und  Cassationsge- 
richtsrath  war. 

HamLschiifil.  Notiz.  -  N.  geu.  Handb.,  1777,  8.  303  u.  1778  S.  352  u.  Nachtrag,  S.  156. 
~  Frankfurter  Katlin«  ftlomU'r  von  1733  bis  17öl.  —  Snppl.  zu  Siebni.  W.-B.  11.  19.  —  Xnete/ike, 
IV.  S.  310  u.  17. 

Knffschke,  Doutiich.  Ail.ols-Lox.  VI.  36 


—     562     — 

Ockel,  Ockel  v.  Salwitz.  Altes,  hallesches  Pföiinergeschlecht  ans 
welchem  Gregor  Ockel  (gest.  1542)  vom  K.  Carl  V.  einen  Wappen-  and 
Andreas  Ockel,  kaiserl.  Medicus,  vom  K.  Rudolph  II.  10.  Juli  1602, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Salwitz,  einen  Adelsbrief  erhalten  hatte.  Nadi 
den  Ahnentafeln  scheint  es  nicht,  dass  die  Familie  vom  Adel  Gebrauch 
gemacht  hätte.  —  Das  Prädicat  v.  Saalfeld  findet  sich  nur  in  dem  Werke 
des  Freih.  v.  Ledebur. 

Freih.  v.  Udebur ,  II.  S.  159.  —  Siebmaeher,  IV.  139:  unter  dfiii  NaiueD:  Ockel  v.  S*l* 
wick.  -  r,  Dreyhaiipt,  Tab.  28  II.  8.  079  ii.  Ahiieiitaf.  lo-l.  -  p.  Mediitg,  II.  S.  4iJ5.  -  Tfrof, 
n.  195:  ebcnfall«  O.  v,  Salwite. 

Ockhl,  Edle.  Karpfälzischer  Adelsstand.  Diplom  vom  30.  März 
1778  fQr  Peter  Jacob  Leo  Ockhl,  Land-  und  Rentschreiber,  auch  Hof- 
bau -  Inspector  zu  Landshut.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  ein 
Sohn  des  Diploms  -  Empfängers :  Franz  de  Paula  Edler  v.  Ockhl,  geb. 
1745,  k.  bayer.  Hofgerichts  -  Expeditor  zu  Straubing,  fand  mit  seinen 
beiden  Vettern :  Max  Peter  Edl.  v.  0.,  geb.  1770,  k.  bayer.  Land- 
richter zu  Freysing  und  Ignaz  Carl  Edl.  v.  0.,  geb.  1755,  k.  bayer. 
Landrichter  zu  Keichenhall ,  Aufnahme  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern. 

9.  Lang,  S.  400.  -  W.-B.  .1.  Kgr.  Bayeni,  VII.  52.  -  9.  Hifner,  bayer.  Adel,  Tab.  121 
u.  8.  104).  -  Knetchk«,  IL  S.  322  u.  23. 

Ocskay  v.  Ocsko,  Freiherren.  Erbländ.  -  österr.  Freibermstand. 
Diplom  von  1790  für  Joseph  Ocskay  v.  Ocsko,  k.  k.  Obersten  im  In- 
fent.-Regim.  Erzh.  Ferdinand. 

Heger le  9.  Mühlfeld,  Erg.-B<l.  ».  83. 

Odeleben,  Hanisch  v.  Odeleben,  Freiherren.  Keichsfreiherm- 
stand.  Diplom  im  kursächs.  Reichsvicariate  vom  7.  Aug.  1790  för  Jo- 
hann Christoph  Hanisch,  Doctor  der  Rechte,  Herrn  auf  Riesa.  Merz- 
dorf, Waltersdorf  u.  s.  w.,  unter  Annahme  des  Namens:  v.  Odeleben. 
Der  Empfänger  des  Diploms ,  dessen  Mutter  eine  geborene  v.  Mylius 
war  und  der,  früher  Amtmann  des  gräflichen  zu  schönburgschen  Amtes 
Hinter-Glaucha,  von  seinem  väterlichen  Oheime,  dem  froheren  Schiffs- 
herm  und  späteren  Commerzieniathe  Hanisch,  der  ihn  adoptirt,  Riesa 
an  der  Elbe  im  Amte  Meissen  geerbt  hatte ,  setzte  den  Stamm  fort, 
doch  ist  derselbe  später  erloschen.  Von  seinen  Söhnen  ist  Ernst  Otto 
Innocenz  Freih.  v.  Odeleben,  geb.  1777  und  gest.  1833  als  k.  sächs. 
Oberst  im  Generalstabe,  mehrfach  als  tactischer  Schriftsteller  bekannt 
geworden.  Derselbe  war  1813  dem  Hauptquartiere  des  K.  Napoleon  I. 
beigegeben  und  schrieb  dann  das  Werk :  Napoleons  Feldzug  in  Sachsen, 
Dresden,  1816.  2.  Auflage,  1817. 

Uandschrim.  Notiz.  -  Tyroff,  I.  200.  —  W.-B.  d.  wi.-h».  Staaten,  11.  24.  —  Knetchke, 
in.  8.  337-39. 

Odelga,  auch  Ritter  und  Freiherren.  Erbländ. -österr.  Adels-, 
Ritter-  und  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  von  1792  für  Carl  Odelga, 
k.  k.  Kreishauptmann  zu  Saatz  in  Böhmen ,  wegen  39jähriger  Dienst- 
leistung. Ritterdiplom  für  Denselben  vom  13.  Aug.  1792  und  Freiherrn- 
diplora  von  1838  für  Carl  Ritter  v.  Odelga,  grossh.  toscanischen  Ge- 
schäftsträger in  Wien  und  für  den  Bruder  desselben,  Joseph  Ritter 
V.  Odelga,  k.  k.  Generalfeldzeugmeister.  Der  Stamm  hat  im  Ritter-  und 


—     568     — 

FreiherrnstÄnde  fortgeblüht.  Carl  Ritter  v.  0.,  k.  k.  Oberstlieütenaij^ 
war  1857  Platz-Commandant  zu  Innsbmck  und  Carl  Freih.  v.  0.  Haupt- 
mann 1.  Classe  im  24.  Inf.-Regimeute. 

llaiuUohriftl.  Notizen.  —  MegerU  ».  Muhlffld,  S.  23«  und  Erg. -Bd.  8.  183. 

Odem,  Ödeme,  Othem.  Ein  früher  sehr  ansehnliches,  längst  aus- 
gestorbenes, niedersäclisisches  Adelsgeschlecht ,  welches  besonders  im 
Lftneburgischen  begütert  war. 

f*Mfi^9«r,  Braunschw.  Hutor.,  lll.  8.  396-98.  -    Zedier,   XXV.  S.  467  n.  58. 

Oderberg.  Eine  frühere  Linie  der  Grafen  v.  Henckel ,  Freienstan- 
desherren  zu  Beuthen  in  Oberschlesien. 

/,',ner,  Xn.  S.  1354  u.  XXV.,  8.  477. 

Odersky,  Odorski,  Odersky  v.  Liderzow.  Eins  der  ältesten 
böhmischen  Adelsgeschlechser,  welches  sich  auch  in  Schlesien  und  Mäh- 
ren ausbreitete.  Dasselbe  sass  in  Mähren  zu  Liderowa  und  in  Schle- 
sien zu  Belowey  und  Tschrimb  im  Troppau'schen  und  zu  Odersch  und 
Zauditz  im  Ratiborschen,  —  Nicolaus  v.  Odersky  war  1400  Domherr 
zu  Olmütz,  Elisabeth  v.  0.  Aebtissin  zu  Pustomirtz  und  Jaroslaus  v.  0. 
wurde  1548  zu  Belowey  ermordet.  Der  Bruder  des  Letztem.  Petrus, 
gest.  1571  als  oberster  Kämmerer  des  Fürstenthums  Jägemdorff,  hln- 
terliess  sechs,  von  Sinapius  aufgeführte  Söhne ,  wie  auch  Baibin  von  sei- 
nen Urenkeln  drei:  Christoph,  Adam  und  Wenzel,  welche  um  1678 
lebten ,  nennt,  —  In  die  böhmische  Linie  war  auch  der  Freihermstand 
gekommen  und  ans  dieser  Linie  stammte  Anna  Magdalena  Freiin 
v.  Odersky ,  deren  Gemahl,  Ferdinand  Maximilian  Gr.  v.  Trauttmans- 
dorf,  1683  bei  dem  Entsätze  der  Stadt  Wien  blieb.  —  Nach  Gauhe 
stand  der  Familie  noch  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  das  Ritter- 
gut Tschrimb  zu. 

Balbini  MiscpU.  reRn.  Bohem.,  Dec.  II.  Lib.  2.  —  Sinapius,  L  8.  682.  —  HumbraoJU, 
Tab.  60.  -  (rauhey  I.  8.  1520  n.  21.  -  v.  Hattstein,  I.  8.  405  u.  6.  -  Zedier,  XVIIL  8.  1478, 
Stammtafel.  -  Freih.  r.  Ledebur,  U.  S.  159  und  UI.  8.  317.  —  Siebmacher,  I.  74;  Die  Odorsky 
SchJeHiHch.  -  t>.  Medin;/,  ID.  S.  467  u.  68. 

Oderwolif,  Oderwolf,  Otterwolf.  Altes,  schlesisches  Adelsg«- 
schlecht,  dessen  alter  Stammsitz  Lubovicz  im  Oppelnschen  war.  Jo- 
hann v.  Oderwolff  auf  Nieder-Stradam  und  Urbanowitz  lebte  1607  im 
Troppauischen  in  hohem  Ansehen ;  Ernst  und  Hermann  v.  0.  sassen 
1641  zu  Pangau  im  Oelsischen  und  noch  in  den  ersten  Jahrzehnten  des 
18.  Jahrb.  hatte  Johann  v.  0.  einen  Antheil  an  dem  Gute  Chechlo  im 
Oppelnschen.    Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapius,  I.  8.  683.  -  Gauhe,  I.  8.  1630.  —  N.  Pr.  A.-L  VL  S.  73.  -  F^reih.  9.  Udf 
bur,  II.  S.  1Ö9.  -  Siebmacher,  L  68:  Die  Otterwölf,  Schlesisch.  -  v.  Meding^  UI.  S.  468. 

Odescalchi,  Odescalco,  Fürsten.  ReichsfQrstenstand.  Diplom  Ton 
1714  für  Bon  Balthasar  D'Erba  Odescalco,  königlichen  Adjutanten  in 
Gatalonieu ,  wegen  uralten  Adels,  mit  dem  Uebergange  auf  den  Erstge- 
borenen und  dem  Prädicate :  lUustrissimi  Dilectionis  et  Consangninei 
charissinii.  —  Das^aus  Odescalchi  war  im  Mailändischen  angesessen 
und  kaufte  in  der  Folge  das  Fürstenthum  Bracciano  im  Kirchenstaate 
und  das  Fürstenthum  Sirmien  in  Ungarn.  Als  Don  Livio  Odescalchi, 
welcher  1689  in  den  Reichsfftrstenstand  erhoben  worden  war,  1713 
erblos  starb,  setzte  er  das  Haus  Erba  in  Mailand  zum  Erben  ein,  wel- 

36* 


—     664    — 

Olies  darauf  den  Namen  Odescalchi  annahm.  —  Die  Stammreihe  der 
Fürsten  Odescalchi  aus  dem  Hause  B'Erba  ist  folgende :  Balthasar  d'Erba 
Odescalchi  VII. ,  Herzog  von  Bracciano ,  welches  Herzogthum  er  nach 
Abgang  des  Hauses  Odescalchi  7.  Octbr.  1713  durch  Erbschaft  erhielt, 
gest.  1746:  zweite  Gemahlin:  Maria  Magdalene  Borghese,  geb.  1703 
und  gest.  1731 ;  —  Livius  d'Erba  Odescalchi  VHI. ,  Herzog  von  Brac- 
ciano, geb.  1725  und  gest.  nach  1800,  Reichsfftrst  und  Herzog  zu 
Sirmien  in  Ungarn :  Marie  Victorie  Corsini,  geb.  1728  und  gest. 
1797;  —  Balthasar  (II.)  Odescalchi  IX.,  geb.  1748  und  gest.  1810: 
Catharina  Fürstin  v.  Giustiniani,  verm.  1777  und  gest.  1813;  —  In- 
nocentius  v.  Erba  Odescalchi  X.,  Herzog  von  Sirmien,  Grand  von  Spa- 
nien I.  Classe,  k.  k.  Kämmerer  und  Geh.-Rath  u.  s.  w. ,  geb.  1778  und 
gest.  1833:  erste  Gemahlin:  Anna  Luise  Barbara  Grif.  v.  Keglewics- 
Buzin ,  gest.  1813;  —  Don  Livius  Ladislaus  Fürst  Odescalchi  XL ,  geb. 
1805 ,  Herzog  von  Sirmien  ,  Herzog  von  Bracciano,  Fürst  von  Bassano, 
Marquis  v.  Roncofredo,  Graf  v.  Montiano,  Herr  zu  Palo,  Grand  von 
Spanien  I.  Classe,  k.  k.  Kämmerer,  jetziges  Haupt  des  iilrstlichen  Hau- 
ses, verm.  1841  mit  Sophia  Grf.  v.  Branicka,  geb.  1821 ,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  Pr.  Maria  Pace ,  geb.  1851,  zwei  Söhne 
stammen:  Prinz  Don  Balthasar  (HL),  geb.  1844  und  Prinz  Don  La- 
dislaus, geb.  1846.  —  lieber  die  Geschwister  des  Fürsten  Livius  La- 
dislaus und  die  Nachkemmen  des  1848  verstorbenen  Prinzen  August 
s.  das  gothaische  geneal.  Taschenb. 

Jacobi,  1800,  I.  S.  567  u.  68.  —  MegtrU  v.  Mühlf«ld,  S.  7.  —  Gotb.  genenl.  Hofkalen- 
der, 1836,  S.  173,  1848  S.  172  und  geueal.  Taschenb.,  1865.  —  Genial.  Staat»haudb. ,  1865, 
S.  494-96. 

'  Odkoiek,  v.  Augezt,  Freiherren.    Böhmischer  Freiherrnstand. 

Diplom  vom  1.  Febr.  1680  für  Wilhelm  Heinrich  Odkolek  v.  Augezt, 
Herrn  auf  Dub,  Libzian  und  Dobrzenitz,  so  wie  auf  Battelau  in  Mähren, 
Kreishauptmann  des  königgrätzer  Kreisos  und  Oberhauptmann  aller 
Cameral-Herrschaften  im  Kgr.  Böhmen,  und  zwar  unter  Berücksichti- 
gung seiner  Verdienste,  die  er  sich  besonders  während  des  feindlichen 
Einfalls  der  Schweden  in  Böhmen  erworben  hatte,  so  wie  unter  Erwä- 
gung seiner  Abstammung  von  einem  uralten  ritterlichen  Geschlechte 
und  zwar  mit  Vereinigung  des  grossmtitterlichen  wartenbergischcn  Wap- 
pens mit  seinem  angestammten  Wappen.  —  Altes  böhmisches  Adels- 
gcschlecht,  dessen  Ahnherr,  Georg  v.  Augezt,  wegen  seiner  Tapferkeit 
im  Feldzuge  gegen  die  Türken  vom  Könige  Ottomar  von  Böhmen  eigen- 
händig zum  Ritter  mit  dem  Namen:  Odkolek  v.  Augezt  geschlagen 
wurde.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Maria  Magdalena  v.  Hdrdegh  stamm- 
ten drei  Söhne,  von  welchen  Johannes,  verm.  mit  einer  Grf.  v.  Guten- 
stain,  der  Vater  des  Wilhelm  0.  v.  A.  wurde,  welcher  den  Stamm  fort- 
setzte. Aus  der  Ehe  des  Letzteren  mit  einer  Burggrätin  zu  Dohna, 
entspross  Wenzeslaus  0.  v.  A.,  dessen  Sohn  aus  derEhe  mit  einer  v.  Ko- 
lowrat:  Stanislaus  0.  v.  A.  sich  mit  Apollonia  v.  Waltstain  vermählte. 
Ein  Urenkel  des  Stanislaus  war  der  obengenannte  Wilhelm  Heinrich 
Freiherr  0.  v.  A.  —  Die  jetzt  lebenden  Sprossen  des  freiherrlichen 
Hauses  sind  die  Nachkommen  des  Freiherr u  Joseph,  geb.  1818  und 


—     665     — 

gest.  1862  —  eines  Sohnes  des  mit  Caroline  Perger  (gest.  1837)  ver- 
mählt gewesenen  und  1857  verstorhenen  Freih.  Albert  Joseph,  k.  fc 
niederösterr.  Regierungs-Concipisten  —  Secretairs  bei  dem  niederösterr. 
ständigen  Ausschusse  und  Verordneten  -  Collegium.  Derselbe  hat  aus 
erster  Ehe  eine  Tochter,  Helene,  geb.  1852  und  aus  zweiter  mit  Au- 
guste Budinszky  einen  Sohn,  August,  geb.  1856,  hinterlassen. 

Zfdler,  XXV.  S.  404.  —  ({.»noal.  Tauilicub.   d.  freih.  Häuser,  1859,  S.  540  u.   550  u.  1864 

8,  5»H». 

O'Donnell,  O'Donnell  v.  Tyrconeil,  O'Donnel,  Grafen.  Grafen- 
stand des  Kgr.  Grossbritannien ,  im  Kaiserthume  Oesterreich  anerkannt 
und  erblUnd.-österr.  Grafenstand.  Grossbritannisches  Grafendiplom  vom 
10.  Februar  1604  als  Graf  v.  Tyrconeil  in  Irland  für  Roderich  O'Don- 
nell,  Schlossherm  auf  Dungall  und  Dynasten  von  Tyrconnell;  k.  k.  An- 
erkennungsdiplom des  alten,  der  Familie  zustehenden  Grafenstandes 
vom  11.  Novbr.  1763  für  das  gesammte  Geschlecht  und  erbländ.-österr. 
Grafendiplom  vom  28.  Juli  1853  für  Maximilian  Carl  Lamoral  Grafen 
O'Donnell  v.  Tyrconeil,  k.  k.  Kämm. ,  Obersten  und  Flügel-Adjutanten, 
„zur  Belohnung  des  durch  muthige  und  aufopfernde  Abwehr  des  meuch- 
lerischen Attentates  vom  18.  Febr.  1853  auf  Sr.  Maj.  geheiligte  Per- 
son erworbenen,  unvergcsslichen  Verdienstes'"  und  mit  Vermehrung 
des  angestammten  Wappens  ^urch  Beifügung  eines  besonderen  Aller- 
höchsten Gnadenzeichens:  (rechte  Hälfte  des  der  Länge  nach  getheilten 
Schildes:  in  Gold  der  österreichische,  schwarze,  goldenbewehrte  Dop- 
peladler, mit  ausgeschlagener,  rother  Zunge,  goldener  Bügelkrone  auf 
jedem  Kopfe  und  darüber  schwebender  Kaiserkrone.  Der  Adler  trägt 
als  österreichisches  Hauswappen  einen  Brustschild ,  welcher  roth  und 
mit  einem  silbernen  Querbalken  durchzogen  ist ,  auf  welchem  der  kai- 
serliche Namenszug  F.  .1. ,  in  goldenen  Lapidarbuchstaben  angebracht 
erscheint  und  zwar:  ,, damit  der  Erhobene  auch  eines  bleibenden  ver- 
erblichen Merkmales  Unserer  gerechten  Anerkennung  zu  Theil  werde, 
dass  durch  Unseren  hierin  erscheinenden  Namenszug  der  Unserer  Eige- 
nen Person ;  durch  das  Wappenschild  des  österreichischen  Erzhauses 
der  Unserem  durchlauchtigsten  Hause ;  endlich  durch  den  Doppeladler 
der  Unserem  Reiche  von  ihm  erwiesene  aufopfernde  Dienst  zürn  Unver- 
gänglichen Andenken  versinnlicht  sei*').  —  Altes,  vonBurke  (a  genea- 
logical  and  heraldic  Dictionary  of  the  Peerage  and  Baronetage  of  the 
British  Empire)  O'Donnell  geschriebenes,  irländisches  Geschlecht,  wel- 
ches auf  Abkunft  aus  königlich -milesischem  Geblüte  Anspruch  macht 
und  seine  Abstammung  von  dem  gemeinschaftlichen  Stammvater  der 
O'Neills,  Grafen  v.  Tyrone  (eigentlich  Könige  von  Ulster)  und  der  O'Me- 
laghans  (Könige  von  Meath)  herleitet.  Die  sichere  Stammreihe  der 
Familie  beginnt  mit  Hugh  Oge  ,  nach  Anderen  Hugh  Duffe ,  Oberhaupt 
von  Tyronnel,  gest.  1537,  und  Burke  hat  dieselbe  in  Bezug  auf  die 
jetzt  in  England  blühende  Linie ,  welche  in  der  Person  des  Neale  O'Don- 
nell 2.  Decbr.  1780  die  Baronetswürde  von  Irland  erhielt,  bis  auf  den 
damaligen  vierten  Träger  derselben:  Sir  Richard- Annesley  —  O'Don- 
nell of  Newport  Ilouse  co.  Mayo ,  sehr  genau  angegeben.  Der  nach 
Deutschland  gekommene  und  daselbst  fortblühende  Zweig  der  Familie, 


—     566    — 

welcher  sich  auch  O'Donnel  schreibt,  erhielt  in  der  Person  des  oben- 
ei^fthnten  Rodorich  O'Donnell,  wie  angegeben,  den  Grafenstand.  Po- 
litische und  kirchliche  Verhältnisse  nötbigten  bald  den  älteren  Bruder 
desselben,  Hugo,  und  später  den  Roderich  selbst,  zur  Aoswandening 
in  das  katholische  Ausland.  Hugo  wurde  vom  Könige  Philipp  in.  yon 
Spanien  mit  Ehren  aufgenommen  und  auch  vom  Papste  Paul  V.  väter- 
lich empfangen.  Seit  dieser  Zeit  widmeten  sich  die  Nachkommen  dem 
Dienste  der  spanischen  Linie  Oesterreich ,  und  seit  Anfang  des  18.  Jahr- 
hunderts dem  der  k.  k.  dsterr.  Monarchie  und  gelangten ,  namentlich 
in  Kriegsdiensten ,  zu  hohem  Ruhme.  Johann  Graf  v.  O'Donnell ,  k.  k. 
Feldmarschall-Lieutenant  u.  s.  w.,  zeichnete  sich  1757  bei  Leuthen  und 
1759  bei  Maxen  durch  grosse  Tapferkeit  rühmlichst  aus;  Carl  Claudius 
Graf  V.  O'Donnell ,  k.  k.  General  der  Cavalerie ,  Regiments-Oberst-In- 
haber, bewährte  sich  glänzend  1760  in  der  Schlacht  bei  Torgaa  und 
verhinderte  als  Nachfolger  des  Feldmarschalls  Grafen  v.  Dann  im  Ober- 
commando  das  Vordringen  des  Feindes  über  Dresden;  Heinrich  Graf 
V.  O'Donnell,  gest.  als  k.  k.  Generalmajor,  führte  als  Major  im  k.  k.  In- 
fanterieregimente Nr,  49,  in  Folge  freiwilligen  Anerbietens,  1761  den 
Sturm  auf  das  Hauptthor  der  Festung  Schweidnitz  aus  u.  s.  w. ,  und 
auch  später  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  mehrere  Sprossen  des  Stam- 
mes in  der  k.  k.  Armee  mit  grosser  Auszeichnung  gestanden.  —  Das 
gräfliche  Haus  blüht  in  Deutschland  jct^t^in  zwei  Linien.  Haupt  der 
ersten  Linie  ist :  Maximilian  Carl  Lamoral  Graf  O'Dounell  v.  Tyrconell, 
geb.  1812  —  Sohn  des  1843  verstorbenen  Grafen  Moritz  I.,  k.  k.  Käm- 
merers und  Feldmarsclfall-Lieutenants  aus  der  Ehe  mit  Christine  Prin- 
zessin de  Ligne,  geb.  1788  und  verm.  1811  —  k.  k.  Kämmerer,  Ge- 
neralmajor ad  honores  und  Ehrenbürger  der  Städte  Wien ,  Präg,  Pesth 
und  Laibach.  Die  Geschwister  des  Grafen  Maximilian  Carl  Lamoral 
sind:  Grf  Eupheraia,  geb.  1823,  Ehrendame  des  freiweltadeligen  Da- 
menstifts Maria-Schul  zu  Brunn  und  Graf  Moritz  IL,  geh  1815,  k.  k. 
Kämmerer,  verm.  in  erster  Ehe  1844  mit  Helene  Fürstin  Kantakuzena, 
geb.  1819  und  gest.  1845,  und  in  zweiter  1852  mit  Clotilde  Grf. 
V.  Haiflegg,  geb.  1830.  Aus  der  ersten  Ehe  stammt  ein  Sohn:  Graf 
Heinrich,  geb.  1845,  und  aus  der  zweiten,  neben  fünf  Töchtern ,  eben- 
falls ein  Sohn,  Hugo,  geb.  1858.  —  Die  zweite  Linie  des  gräflichen 
Hauses  vertritt:  Graf  Heinrich,  geb.  1802,  —  Sohn  des  verstorbenen 
k.  k.  Hof-Kammerpräsidenten  Joseph  Gr.  O'Donnell,  eines  Bruders  des 
Grafen  Moritz  I.  —  k.  k.  Kämm,  und  bis  1848  Vice-Präsident  bei  dem 
vormaligen  k.  k.  lombardischen  Gubemium  zu  Mailand. 

Deutsche  Grafeuh.  d.  Oegenw.,   IIL  8.  283—86.  —  Geneal.   Taa«  hc-ub.  «1.   präfl.  HäuHer. 
1804,  S.  697  u.  98  und  hiirtor.  Handb.  m  demselben,  8.  662. 

Odowalsky,  Odowalsky  v.  Streitberg.  Die  Familie  Odowalsky 
war  ein  altes,  böhmisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Name  so  viel  als 
Streitberg  heissen  soll.  Dasselbe,  ganz  verschieden  von  den  v.  Streit- 
berg in  Franken,  blühte  noch  gegen  die  Mitte  des  18.  Jahrb.  in  Böh- 
men, wo  1740  Wenzel  v.  Streitberg,  k.  böhmischer  Vorschneider  und 
Schatzmeister  ob  dem  Prager  Schlosse,  wie  auch  Titular-Kammerrath 
in  Böhmen  war.  —  Aus  diesem  Geschlechte  stammte  Ernst  Odowalsky 


—     Ö67     — 

V.  Streitberg,  welcher  in  k.  k.  Diensten  zum  Oberstlientenant  stieg,  als 
ihm  in  einem  Scharmützel  der  rechte  Ann  zerschossen  wurde.  Er  nahm 
daher  den  Abschied  und  kaufte  unweit  Eger  ein  kleines  Gut,  konnte 
aber  dasselbe,  verwüstet  von  den  Schweden  und  da  er  selbst  von  den- 
selben gefangen  geworden ,  nicht  lange  behaupten.  Durch  seine  und 
durch  die  Noth  seiner  Familie  nalim  er  schwedische  Dienste,  rieth 
1048  die  kleine  Seite  der  Stadt  Prag,  was  auch  glückte,  zu  überfallen, 
wurde  Obei-st  und  erhielt  den  Namen  Streitberg ,  auch  schloss  Schwe- 
den ihn  später  mit  in  den  ( )snabrückschen  Frieden  ein. 

Uauhe,  II.  M.  x].-,  u.  ir.. 

()-Duyer,  Grafen.  R^iclisgrafenstand.  Diplom  von  1713  für  Jo- 
seph Anton  O-Duyer,  k.  k.  Obersten,  wegen  Abstammung  aus  altem, 
aus  Irland  herstammenden  adeligen  Geschlechte. 

Mfgfrle  v.  Mühlffld,  S.  J«. 

Oebschelwitz ,  Obschelwitz.  Osterländisches  Adelsgeschlecht,  zu 
Knauth's  Zeiten  zu  Glosien  und  Elster-Trebnitz  gesessen.  —  Aus  dem- 
selben stammte:  Johann  Adolph  v.  Oebschelwitz,  gest.  1824,  welcher 
1795  kursächs.  Oberst  und  General- Adjutant  und  später  Generabnqjor 
und  Chef  eines,  seinen  Namen  führenden  Infanterieregiments  wurde. 
Bei  einer  neuen  Organisation  der  k.  sächs.  Armee  wurde  1810  das 
betreffende  Regiment  aufgelöst.  —  Der  Name  der  Familie  ist  in  neuer 
Zeit  in  Sachsen  nicht  mehr  vorgekommen. 

HRiulM-hrini.  N.jtlR.  -     Knauth,  S.  :.41.  —  Zedier,   XXV.  S.  WZ».  -  W.-B.  d.  lAchB.  SU»- 
ton,  X.  64. 

Oeckhoven.  Altes,  cölnisches,  adeliges  Patriciergeschlecht,  ans 
welchem  Johann  v.  Oeckhoven,  gest.  1640  als  Bürgermeister  zu  Cöln, 
stammte.    Dasselbe  ist  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  erloschen. 

Fahne,  I.  S.  :WHi.    -   Frelh.  r.  Ledehur,  II.  S.  I.V». 

Oechsner,  Freiherren.  Erblftnd.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1819  für  Georg  Ritter  v.  Oechsner,  k.  k.  Geh.-Rath  nnd  Land- 
rechts-Präsidenten  in  Lemberg. 

MegerU  ff.  Mühlfrld,  S.  74. 

Oeder.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen,  doch  fehlen  nähere  An- 
gaben über  das  Diplom.  Ein  Fähnrich  v.  Oeder  stand  1806  im  k. 
preuss.  Infanterieregimente  Jung-Larisch  und  blieb  1813  als  Lieute- 
nant im  3.  Infanterieregimente. 

N.    Pr.  A.-L.,  V.  S.  :M7.  -  Frtih.  r.  Ledebur,  II.  S.  IM.  -    W.-B.  d.  preniw.  Moiwrch.,  IV.  13. 

Oedenberg.  Altes,  bayerisches,  schon  1319  vorgekommenes  Adels- 
geschlccht  aus  dem  gleichnamigen  Stammschlosse  unweit  Nürnberg. 

r.  Fallenstein,  IVnlex  diplum.  Biitl<|.  Xonlgav.,  S.  120  Nr.  4.     -   Zedier,  XXV.  8.  636. 

Oedt,  Ceti,  Oeeth,  Oeth,  Freiherren  nnd  Grafen.  Rdchsfrei- 

herm-  und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  von  1608  fttr  Sebastian 
V.  Oedt  und  fttr  die  Brüder  desselben,  und  Grafendiplom  von  1714  für 
Erasmus  Anton  Freih.  v.  Oedt ,  Franz  Ferdinand  v.  0. ,  olmfltser  Dom— 
Capitular  und  Franz  Carl  Freih.  v.  0.  —  Eins  der  ältesten  österreichi- 
schen Adelsgeschlechter,  welches  in  früher  Zeit  gewöhnlich  Oeder  ge- 
nannt wurde  und  unter  diesem  Namen  auch  m  Tirol  vorkam,  wo  es 
aber  um  1480  ausging.  —  Das  Stanunsobloss  Oedt  kam  in  fremde  Hand, 


—     568     — 

Jkvb  <rwiirb  die  Familie  die ansohnlicho  ITiMi-schaft  Götze iidorf  in  Ober- 
Ä!4<vrri*v:!i .  \on  welcher  dieselbe  bei  Erbebung  in  den  Freiherrn-  und 
r^Rr^Tsund  das  Pradicat  erhielt.  Unter  K.  Ferdinand  I.  kam  das  Ge- 
Ä^kkvbt  nach  Niederösterreicb.  —  Bucelini  beginnt  die  Stammreihe  mit 
H^ir^nch  t.  Oedt  um  1230.  Friedrich  v.  Oedt,  genannt  der  alte  Oeder, 
rvtrto.  nach  Graf  Wurmbrand,  seinen  Stamm  durch  zwei  Söhne:  Con- 
r*.!  «!Hi  Lorenz,  fort,  welche  um  1349  lebten.  Marx  Oeder  zu  Oedt, 
AvkK^nsr  a.  s.  w. ,  Ritter,  —  ein  Sohn  des  Martin  v.  Oedt  zu  Götzen- 
3ort\  --  war  1503  kaiserlicher  Rath,  Oberst,  Pfleger  zu  Weytrach  und 
l^r>;xraf  zu  Waldhofen.  Balthasar  v.  0.  lebte  um  1535  als  kaiserl. 
OWrster  Foldzeugmeister  und  um  dieselbe  Zeit  war  Wolfl^  v.  Oedt  zu 
Krr.tvk  und  Reinsperg,  kaiserl.  Oberst,  Oberraundscbenk  und  dann 
fs::^^^^^  Jahre  Commandant  zu  Pressburg.  Später  kam,  wie  erwähnt, 
,Wr  KrtMhorrn-  und  Grafenstand  in  die  Familie.  Megerle  v.  Mühlfeld 
rixwt  als  Jahr  der  Erhebung  in  den  Grafenstand  1714  an,  nach  Gauhe 
aWr  Ä^U  der  Grafenstand  schon  gegen  Ausgang  des  17.  Jahrh.  vom 
K.  l.oopold  I.  in  die  Familie  gekommen  sein  und  den  gräflichen  Cba- 
r*\*«or  bertnts  1698  der  obengenannte  Franz  Ferdinand  in  Olmütz  und 
Jk^<Äwn  i^hristoph  Heinrich,  welcher  1734  k.  k.  Geh.-Rath  und  Vicc- 
Sisfc:iMu^r  in  Niederösterreich  war,  geführt  haben.  Von  Letzterem 
>j|A»tHiV  ein  Sohn,  Graf  Johann  Conrad  Donatus,  geb.  1708.  Der 
^,i^^tHi  Muhte  noch  fort,  bis  derselbe  1780  erloschen  ist. 

."t^  v».^4  >*toiiuimt.  111.  —  Spfner,  T.  S.  Gf).  -  Gr.  Wurmhrand,  Coli.  bist.  S.  120.  — 
V  •  #»  ».^.utif^^k.  11.  JS.  1-40.  -  ffauhf,  I.  S.  1531  u.  32.  -  ZedUr,  XXV.  Ö.  547—50.  — 
^  '.^*.^*^  l.  34:  n.  V.  Octh,  öaterr.  Herren.  -  Suppl.  xu  SieLm.  W.-B.  I.  4. 

^Ml^l0»  Oefele,  Freiherren.  Kurpfälzischer  Freiherrnstand  vom 
i'x^  VN^w-^ber  1790  für  Clemens  Benno  v.  Oefele,  kurpfälz.  Geh.- 
K'ith  Kin  ursprünglich  aus  Rhäticn  stanmicudes  Geschlecht,  von 
%>>  vj^vvx'lW  nach  Schwaben  und  Bayern  kam  und  den  alten  Namen: 
vVtk'htt^  wa<"'b  und  nach  in:  Osfelin,  Ocfelin,  Oeffele  und  Oefele  verän- 
<k^r<\^  U^^mt*  U98  erhielt  Conradus  Ofelinus  vom  K.  Maximilian  I. 
C4>Ksi  \Va|*^H*ubrlet\  auf  welchen  hin  Conrad's  späterer  Nachkomme, 
kVit\  Vmto^*^  V,  (>o(eU\  in  Kurbayern  1772  als  adelig  ausgeschrieben 
%Hi\Ks  t*)UH^r^'r»  Kt^b,  1706  und  gest.  1780,  kurbayer.  Rath  und 
>ii»r4<MKl  vtw  IM-  und  Staatsbibliothek.  Mitglied  der  k,  bayer.  Aca- 
*U««o  vKt  NViHsicitsvhafton,  vermählte  siel?  1743  mit  Maria  Anna  Blieml- 
HKUV*  Vui«^  Uiv«i\'^*  Kho  ütammto  Freih.  Clemens  Benno,  s.  oben,  geb. 
W  lU  *»u4  ^t^iit  1^5115.  k.  btO'er  Geh.-Rath,  verm.  1783  mit  Josepha 
\  Vtw4^^^  <v^  l^l^^^  l^«'»'  ^t^l»n  desselben,  Freih.  Aloys,  geb.  1787 
•wi  >;\\>fc  K<^4.  tt^!*T  auf  Ziogolsdorf,  k.  bayer.  Regierungsrath  zu  Re- 
^v\*.\>;iw<.  vcf»ik  15^U  mit  Sophie  Clara  v.  Petz  v.  Lichtenhof,  geb. 
-xw  vK\/.k>  dwi  StAUkia  durch  einen  Sohn:  Edmund  Freih.  v.  Oefele 
xs*.  Ks^\>iÄ»*4\  t'oin.  -  Wt^  bt^iden  Brtlder  des  Freih.  Aloys  sind  die 
\vx.;k^*x..  NStdisyi  imk)  KOuartl  tVeih.  Rudolph,  geb.  1792,  Guts- 
Vv^xv  >...  ^iüwV««  i^fc  *Vt*Äk\n\»  k.  bayer.  Hauptmann  h  la  suite,  ver- 
^vv^kK  sv-^  V.  t^a  ^fc^mwtt^^l♦Ä^nbert,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
NsKw«-.  *w  Vvs«iiW44  V'WiilAi».  Kt*^.  1^29  und  Johanna,  geb.  1832, 
.  X  >^vV  H«^*«^v,  ^^v^^iK  t>l|pwr^  K^*»  1^30 ,  Freih.  Eduard  aber,  geb. 


—     569     — 

1797,  k.  bayer.  AppellationsL,'cricht>;rath  zu  München,  venn  1840  mit 
Therese  Freiin  Gemmingen  v.  Massenbach,  liat  neben  einer  Tochter, 
Freiin  Mana,  ,t<eb.  1844,  einen  Sohn,  Freih.  Adolph,  geb.  1841. 

Ilüiti-apff  zur  mIioiumi  und  nüt»ili;heii  Literatur,  U.  Jithrf;.  IM.  1.  S.  2?>3.  —  IUmIp  äutti 
AiKh'ukf'n  tloM  kurlTir«ti.  KatliH,  H<»n)il»liotlii?knr.s  und  Mltuliedt«  drr  Aradcmlc  Felix  Andm 
V.  o.«f».K',  dou  !•>.  IfornuiiK  «luf  diMn  ft<-adoini.<fcli«'n  Saale  öffentlich  gelesen  von  K.  A.  v.  Vhc- 
clderv,  München,  1781.  -  v  Lang,  S.  102.  -  Oeneal.  TaHoheiil).  d.  freiherrl.  Häuser,  l«riJ, 
S.  :m\-  02.  -  W.-H.  d.  Ksr.  Kavorn,  HI.  7ii  und  c.  Wolckern,  Ahtli.  X  -  e.  fh/nfr,  haver. 
Adel,     Tah.  49  u.  S.  4'i.  -   Kne.*chke,  IV.  S.  Ö17  u.  18. 

Oeffener,  Oefener.  Hannoversches,  im  17.  und  18,  Jahrh.  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecht,  welches  im  17.  Jahrh.  den  Reichsadel 
erhielt  und  nach  Absterben  der  Familie  v.  Ahlden  die  Lehne  derselben 
erlangte.  Der  St^mra  ist  mit  dem  Hauptmanne  Christian  Friedrich 
v.  Oefener  1793  erloschen. 

Hand.-^chriftl.  Notiz  nach  v.  Wolframitr.,  Coli.  II.  8.  216.  —  Frfih.  v.  d.  Knetebefk,  S.  390. 
nach  Manrcke's  geneal.  Schauplatz,  I.  S.  :i04.b. 

Oeifner  v.  Grienenthal.  Reichs-  und  erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1768  für  Joseph  Anton  Oeffner,  k.  k.  Hauptmann  und 
Commandantcn  zu  Covolo  in  Tirol,  mit  dem  Prädicate:  v.  Grienenthal. 

Mpff^rl^.  V.  Mü/,l/^lfi,  ErRÄnz.-Bd.  S.  3'.»2. 

Oeffner  v.  Habeisheim,  Oefner  v.  HabelHheim  und  Offner,  anch 
Freiherren.  —  Altes ,  ursprünglich  fränkisches ,  dem  Rittercanton  Ot- 
tenwald  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1418 
zu  Habelshoini,  1435  zu  Hechthal,  1483  zu  ßurgstall  und  1508  zu 
Insingen  sass  und  später  im  16.  und  17.  Jahrh.  in  Franken  noch  andere 
Güter  erwarb.  Dasselbe  war  namentlich  in  und  um  Rothenburg  a,  d. 
Tauber  angesessen  und  kam  auch  im  17.  Jahrh.  nach  Westphalen  und 
in  das  Hannoversche.  In  Westphalen  hatte  es  1690  und  noch  1780 
Ober-Behine  unweit  Bünde,  sowie  1700  einen  Hof  in  Lübbeke  bei 
Rhaden  inne  und  war  im  Tiüneburgischen  zu  Wahlingen  ,  und  1777  und 
noch  1791  zu  Rethem  begütert.  —  Durch  Besitz  des  Gutes  Habelaheim 
gelangte  die  Familie  1418  in  die  fränkische  Reichsritterschaft.  Das 
genannte  Gut ,  ein  würzburgisches  Lehn ,  kaufte  Hans  Öifner  von  der 
Stadt  Rothenburg.  Wolf  Oefner  war  1528  Canzler  bei  dem  Markgra- 
fen zu  Anspach.  Der  gleichnamige  Sohn  des  Letztern  verursachte  durch 
Befehdungen  grosse  Unruhe,  verlor  aber  dadurch  nicht  nur  das  väter- 
liche Gut  Insingen,  sondern  zog  sich  auch  einen  frühzeitigen  Tod,  und 
zwar  1558  zu  Hall  in  Schwaben,  zu.  Georg  Friedrich  v.  0.  Hess  sich 
im  30jährigen  Kriege  im  Lüneburgischen  nieder  und  verkaufte  seine 
fränkischen  Besitzungen,  Sein  gleichnamiger  Sohn,  welcher  den  frei- 
herrlichen  Titel  führte,  wurde  kurhannov.  Generallieuteiiant  und  blieb 
1693  in  der  Schlacht  bei  Landen  in  Brabant  im  72.  Lebensjahre.  Die 
Familie  blühte  im  Brauuschweigischen  noch  fort,  bis  dieselbe  gegen 
Ende  des  18.  Jahrhunderts  mit  August  Friedrich  v.  Oeffener  erlosch. 

Pa!»torii  Francon.  rediv.,  8.  484.  —  Oauh^.  I.  S.  1532  u.  'X\.  -  Zedier,  XXV.  S.  .570.  — 
Biedermann,  Canton  fHtenvrald,  Tab.  369—98.  —  Freifi.  v.  Ledebur,  U.  S.  1.59.  —  Sieb- 
tnacher,  I.  ItHi:   Die  Offner,  Fränkisch  und  V.  242. 

Oeffte,  Ovethe.  Altes,  niederrheinisch  -  westphälisches  Adelsge- 
schlecht aus  dem  schon  1270  genannten  Stammsitze  Oefte  an  der  Ruhr. 
Dasselbe  sass  bereits  1291  zu  Cumpe,  1358  auf  dem  Frohnhofe  zu  So- 


—     570     — 

lingen,  1393  zu  Ketiwig  anweit  Essen ,  1471  za  Oahlen  anweit  Dins- 
laken und  zu  Herteield  bei  Geldern  und  1438  und  noch  1564  zu  Witt- 
ringen bei  Recklinghnnsen.  Später,  zu  Anfange  des  17.  Jahrb.,  ist  der 
Stamm  erloschen. 

Fahnf,     1.  S.  Mu.  -    Frrih.  v.   Lfdrbttr.  II.  S,   l.Vl.     -    üi^lnnacher,   II.   117. 

Oehe,  V.  der  Oelie,  Oe.  Altes,  rügensclies  Adelsgeschlecht,  ans 
welchem  zuerst  Johannes  de  Insiila ,  quae  dicitur  Oe ,  in  einem  Ein- 
nahme-Register des  Fürsten  Witzlaff  IV.  vorkommt.  Die  Familie  wir 
nie  sehr  ausgebreitet,  ist  aber  schon  dadurch  merkwürdig,  dass  die- 
selbe das  Stammgut,  die  kleine  Insel  Oehe  im  rtlgenschen  Kirchspiele 
Schaprode.  urkundlich  seit  langer  als  fünfhundert  Jahren  (seit  1314) 
besessen  hat.  Nächstdem  war  dieselbe  auch  schon  1349  zu  Renz  auf 
Rügen  begütert  und  brachte  auch  das  Gut  Wisch  an  sich,  nach  welche 
das  Geschlecht  sich  auch  Wisch  nannte.  —  Im  Anfange  des  1 7.  Jahrb. 
wurde  namentlich  Carl  v.  d.  Oehe  durch  weite  Reisen  sehr  bekannt  and 
zeichnete  sich  auch  in  mehreren  Feldzügen  aus.  —  1842  lebte,  wie 
Freih.  v.  Ledebur  angiebt,  nur  noch  BogislnfT  v.  d.  Gehe  als  Besitier 
der  Insel,  doch  wird  von  Rauer  noch  1857  Gottlieb  v.  d.  Gehe  als  Herr 
auf  Oehe  aufgeführt. 

Grütnhke,   iHo  IiihpI  Kü^'eii,    II.  S.  4*i.    -     WtickfnrtMl^r ,   alteH  niitt  ueue«  K&freti,  .S.  310. 
-     (iauhf.   II.    S.  SK;  n.  17.  N.  |.r.  A.-L.  III.  S.  47:i.     -    Freih.  v.   Ledf.htt,  .   ll.    S.  I»»  n. 

III.  S.  :J17.  --   IN.iiiin.  W.-H.  I.  s.  •,  u.  •;  nn.l  Tal..  II.  u.  Taib.  V.  Nr.  :.  ii.  «.  —   Kne$cl>k€,l. 

S.  :J14. 

Oehlefeld,  Oelefeld,  Freiherren,  s.  Bui rette  v.  Oehlefeld, 
Buirette  v.  Oelefold.  Bd.  II.  S.  144  n.  145. 

Oehlniayer.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1818  für  Leo- 
pold C)ehlinayer,  k.  k.  Forstrath.  wegen  41jilhrigor  Dienstleistung. 

M'(terle  r.  .}fühirel,i.  S.  S.u\. 

Oehm  (in  Blau  Kopf  und  Ilnls  eines  weissen ,  aus  Wolken  henor- 
wachsenden  Pferdes,  dessen  Augen  mit  einem  rothen,  flatternden  Bande 
verbunden  sind).  Altes,  zur  halleschen  Pf&nnerschaft  gehöriges  Ge- 
schlecht, dessen  Stammvater,  Laurentius  Oehm,  gest.  1591,  aus  mer 
adeligen  Familie  Preussens  entsprossen  sein  soll. 

Freih.  v.  Ledehur,  II.  S.  IM  n.  «».  -    r.  Drftfhaupl,  T«li.  28. 

Oehm,  Oehm  v.  John,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1707  für  Susanna  Oehm,  verwittwete  John,  Syndicus-Wittwe  von 
Breslau  und  für  die  Söhne  derselben,  mit  dem  Prädicate:  v.  John. 

MegerU  r.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  S.  \K\.  -   Freih.  v.  Ledebur,  U.  S.  IfiO. 

Oehme,  Oeme.  Altes,  niedersächsisches  Adelsgeschlecht,  welches 
von  1311  bis  1645  vorkommt.  —  Eberhard  und  Segeband  v.  Oehme 
überwiesen  ihren  Meierhof  zu  Vogelsen  1311  dem  Stifte  zu  Bardowick 
und  Ersterer  verkaufte  dem  Stifte  1315  noch  zwei  andere  Meierhöfe. 
Johann  v.  Oehme,  Dechant  des  genannten  Stifts  traf  1380  Bestimmungen 
ft\r  die  baufilllige  Kirche  desselben.  Johann  Bernhard  v.  Oehme  blieb 
1645  in  ftirstl.  hessischen  Diensten  in  der  Schlacht  bei  Allersheim  und 
ein  Oberst  v.  0.  soll  in  dem  Testamente  des  Herzogs  Berahard  zu  Sach- 
sen-Weimar  reichlich  bedacht  worden  sein. 

Schlöpke,  Banlüwicleisclw  Ulüturie,  8.  2.'»7  u.  iHJ.  —    (iauhe,  I.  S.  l.">t«:    »mli    uikch  »irr 
sohwediach-tetitachfii  KringB-OeBchichtt!. 


-     571     — 

Oehninger.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1717  für  Johann  Oeh- 
lünger,  k.  k.  Rath  und  Proviant-Admodiator. 

Megerle  9.  Mühl/eld,  8.  2Ö6. 

Oehr,  0er,  Ohre,  Ore,  auch  Freiherren.  Reicbsfreiherrnstand 
vom  10.  Mai  1677  für  Burchard  v.  Ger.  Altes,  westpbälisches  Adels- 
geschlecht aus  dem  schon  1287  vorkommenden  Stammsitze  Ohr  unweit 
Recklinghausen,  welches  bereits  1322  zu  Reckenberg,  1449  im  Freige- 
richte Wesenfort  und  1481  zu  Kakesbeck  sass.  Dasselbe  kommt  ur- 
kundlich zuerst  1396  vor,  erwarb,  namentlich  im  Stifte  Osnabrück, 
mehrere  Güter,  erhielt  bentheimsche  Lehne  und  nahm  von  der  Egel- 
borg oder  Eggelburg  unweit  Ahaus  den  Beinamen  an.  —  Carolus 
V.  Oehr  zählte  zu  Anfange  des  15.  Jahrb.  zu  den  vornehmsten  Räthen 
des  König  Erich  XIII.  des  Pommer  in  Schweden  und  Bertram  v.  0. 
lebte  zu  Ausgange  des  16.  Jahrb.  Von  dem  Sohne  des  Letzteren:  Her- 
mann (I.),  Land-Drosten  von  Delmenhorst,  stammte  Caspar  v.  0.,  fürstl. 
osnabrückscher  Rath  und  Drost  von  Iburg  und  Reinenburg,  dessen 
Sohn,  Hermann  (H.)  zum  Bruche,  Drost  zu  Festenau  und  Verden,  nur 
zwei  Töchter  hinterliess.  Später,  1658,  war  Hans  Caspar  v.  0.,  — 
wohl  ein  Sohn  Caspars  —  kurpfälzischer  Rath ;  ein  v.  0.  zeichnete  sich 
1726  als  kurhannov.  General  aus  und  1739  waren  Jobst  Heinrich  v.  0. 
zu  der  Eggelburg  zu  Minden  und  Franz  Ludwig  v.  0.  zu  der  Eggelburg 
zu  Osnabrück  Domhen-en.  —  Der  Stamm  blühte  fort,  war  noch  1823  zu 
Egelborg,  Notbeck  unweit  Bochum  und  Stockum  bei  Ahaus  gesessen  und 
die  Abstammung  des  Freih.  Clemens,  zu  Egell>org  — .  Vater  des  unten  ge- 
nannten Freih.  Maximilian  —  von  dem  oben  erwähnten  Burchard  Freih. 
•V.  Oer  wurde  auf  Grund  stattgehabter  Erörterungen  von  dem  königl. 
preuss.Ministerium  des  k.  Hauses  als  richtig  angenommen.  ~  Freiherr 
Clemens  zu  Egelborg,  gest.  1849,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1829  mit 
Sophie  Freiin  v.  u.  zu  Fürstenberg,  geb.  1794  und'gest.  1832  und  in 
zweiter  1841  mit  Antonia  Freiin  Droste  zu  Senden,  geb.  1819.  Aus 
der  ersten  Ehe  entspross,  neben  einer  Tocliter,  Freiin  Sophie,  ein  Sohn: 
Freih.  Maximilian,  geb.  1832,  Herr  zu  Egelborg  im  Kr.  Ahaus  im  Reg.- 
Bez.  Münster,  Rittergutsbesitzer  und  Kreis-Deputirter,  verm.  1859  mit 
Caroline  Freiin  v.  Böselager,  geb.  1832,  aus  der  zweiten  Ehe  aberstam- 
men eine  Tochter,  Clara,  und  drei  Söhne :  Friedrich,  Theobald  und  N. 

Schanimt,  S.  1^7.  -  Mich.  Ran/t,  Keueal.  Iiüitor.  Nachricbt.  IX.  S.  824.  -  Oauke ,  L 
S.  15;«  u.  M.  ~  Freih.  v.  d.  Knetebeok,  S.  222.  -  Freih.  r.  Udebur,  IJ.  S.  Ifil  :  v.  Oer.  - 
Genial.  TaHchfnl».  d.  fn-lli.  HäuH«>r,  1864.  S.  5r.2  ii.  63.  —  Siebmaeher,  T.  187:  v.  Ober,  w^'Wt- 
pliällsch.  —  W.-B.  der  BÄcha.  Staaten,  V.  2(». 

Gehrung,  Ohrling.  Ein  in  Pommern  1730  zu  Neuenkirchen  un- 
weit Anclam  gesessenes  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  Johann  Andreas 
V.  Oehrling  k.  preuss.  Major  war.  Der  Sohn  desselben ,  Johann  Carl 
V.  0.,  stand  1743  als  Lieutenant  im  Regimente  von  Schwerin. 

Freih.  9.  Ledehur,  Tl.  S.  16(». 

Oel ,  Ohle ,  Oyle.  Altes ,  westpbälisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
schon  1210  genannten  Stammsitze  Ohle  umreit  Altena.  Dasselbe  sass 
bereits  1330  zu  Plettenberg  bei  Altena,  1350  zu  Bardendorff  bei  Iser- 
lohn und  BrQninghausen  bei  Altena,  1370  zu  Locken  bei  Hagen  und 
1 38.4  zu  Hondem ,  erwarb  in  den  nächsten  Jahrhunderten  mehrere  an* 


—    572     — 

dere  Güter  und  war  noch  1716  zn  Meilern  gesessen.    Nach  dieser  Zeit 
ist  der  Stamm  erloschen. 

Fipih.  ».   L^debur,  IT.  S.  \m.  -  9.  Steinen,  Tab.  60.  Nr.  4  11.  Tab.  61.  Nr.  5.  —  r.  lf#- 
rfiny,  II.  8.  4o;i. 

Oelffen. .  Ein  in  den  Listen  der  k.  preuss.  Armee  aafgefflhrtes 
Adelsgeschlecht.  Ein  Lieutenant  v.  Oelffen  stand  1843  im  2.  Bataill. 
(Bromberg)  des  14.  Landwehr-Regiments. 

Freih.  r.  Udebur,  III.  8.  317. 

Oelhafen  v.  Schöllenbachf  Oelhaven  v.  S.  Altes,  nördlingisches, 
adeliges  Patriciergeschlecht ,  aus  welchem  Sixtus  (I.)  Oelhafen,  geb. 
1460,  Secretarius  der  kaiserlichen  Canzlei  des  K.  Friedrich  IIL  9.  Jnli 
1489  ein  lateinisches  Adelsdiplom  und  einen  Löwen  mit  einem  Oelkmg 
als  Wappen  und  nachdem  derselbe  sich  mit  einer  nürnberger  Patrizierin 
Piiiizing  vermählt  hatte,  wurde  ihm,  als  damaligen  Regiments-Secretair 
durch  kaiserliches  Diplom  vom  24.  Apr.  1501  das  Wappen  noch  mit 
dem  der  alten  Geuschnide  vermehrt.  Der  genannte  Sixtus  O.  war,  unter 
K.  Carl  V.  noch  kaiserl.  Hofrath  in  den  deutschen  Reichssachen,  ein 
Mann  von  grossem  Einfluss,  erwarb  das  Gut  SchöUenbach ,  nach  wel- 
chem sich  später  die  Familie  nannte  und  starb  1539.  —  Ein  anfangs 
in  der  Schweiz  wohnendes  Geschlecht,  in  welcher  1340,  1365  u.  1366 
Oelhafen  als  Regimentsräthe  zu  Zürich  vorkommen.  Dasselbe  machte 
später  im  Oesterreichischen ,  namentlich  zu  Pruk  an  der  Muer,  so  wie 
auch  in  Nördlingen  Stiftungen.  Aus  der  Reichsstadt  Nördlingen  brei- 
tete sich  der  Stamm  .nach  Nürnberg,  Leipzig  und  Breslau  aus.  Leon- 
hard  I.,  Doctor  der  Theologie,  starb  als  Propst  zu  St.  Sebald  in  Nttm- 
berg.  Sixtus  (I.),  s.  oben,  wandte  sich,  nachdem  er  mehrere  wichtige  • 
Stautbedienungen  bekleidet,  1519  nach  Nürnberg  und  nahm  das  dortige 
Bürgerrecht  unter  gewissen  Freiheiten  und  Bedingungen  an.  Von  den 
Söhnen  desselben,  "Sixtus  (IL)  und  Leonhard  (IL),  stammten  die  schon 
in  der  Mitte  des  17.  Jahrb.  erloschenen  Linien  zu  Leipzig  und  in  Schle- 
sien her.  Ein  dritter  Sohn ,  Hans  Oelhafen ,  wurde  Stammvater  der 
später  im  Nürnbergischen  blühenden  eliasischen  Hauptlinie.  —  Treue 
und  Fleiss,  welche  Sixt.  (I.)  als  kaiserl.  Secretair  und  Rath,  so  wie  als 
Secretair  bei  dem  Reichsregimente  bewiesen,  wurde  von  mehreren  Kai- 
sern anerkannt  und  belohnt.  K.  Friedrich  III.  ertheilte  ihm  1489  die 
turnier-  und  stiftsmässi^-^en  Adelsfreiheiten  für  sich,  seine  Brüder  und 
Nachkommen.  Vom  K.  Maximilian  L,  welcher  denselben  urknndlich: 
perpetuuni  suum  ConmicMisalem  nannte,  erhielt  er  1496  die  Comitivam 
sacri  Lateranensis  pnlatii  und  das  Recht,  mit  rothem  Wachse  zu  siegeln. 
1507  erhielt  er  und  seine  Erben  von  demselben  Kaiser  die  Freiheit, 
dass  ihre  Testamente,  ohne  Beobachtung  der  sonst  von  den  Gesetzen 
geforderten  Feierlichkeiten,  gültig  sein  sollten.  1505  und  1507  wurde 
Sixt  (I.)  mit  seiner  Gemahlin  in  den  Kettenträger -Orden  U.  L.  Frau 
zum  Berg  bei  Alt -Brandenburg  aufgenommen,  in  welchem  nur  fersti, 
gräfl.  und  altadelige  Persqnen  waren.  Von  den  Rechen  v.  Rechenberg 
kaufte  Sixt  (L)  1512  SchöUenbach,  von  welcher  Besitzung  später  dit.. 
Familie  den  Beinamen  annahm  und  machte  es  dem  Senior  der  Famill 
zu  einer  Vorschickung,  erwarb  auch  manche  Lehen  und  einzdne  QiiiM 


^  _    673     — 

thanen.  Christoph  Elias  kaufte  1709  das  Rittergut  und  die  Hofraark 
Eismannsberg  im  Fürstentfiume  Sulzbach  und  seit  1729  wurde  das  Ge- 
schlecht in  Nürnberg  rathsfähig,  nachdem  es  schon  von  1501  den  alten 
rathsfähigen  Geschlechtern  gleich  gehalten  worden  war,  erwarb  auch 
von  1736  bis  1782  in  dem  genannten  Fürstenthume  Sulzbach  die  Ritter- 
uud  Landsassengüter  Ruprechtstein  und  Neukirchen. —  Von  den  Spros- 
sen des  Stammes  werden  viele  Gelehrte  und  StSiatsmänner,  welche  dem 
Reiche,  dem  Hause  Sachsen,  den  schlesischen  Fürsten  und  der  Stadt 
Nürnberg  Staats-,  Kriegs-  und  Landesdienste  leisteten,  von  Jöcher,  Ise- 
lin  und  im  Nürnbergischen  gelehrten  Lexicon  aufgeführt.  Unter  diesen 
haben  sich  namentlich  ausgezeichnet:  Johann  Christoph  0.  v.  S.,  kaiserl. 
Rath  und  Procanzler  der  Universität  Altdorf,  welcher  vom  K.  Ferdi- 
nand II.  ein  ausserordentliches  Privilegium  für  sich  und  seine  Erben 
erhielt;  Tobias  0.  v.  S.,  ntirnbergischer  Consiliarius  und  juristischer 
Schriftsteller,  später  ntirnbergischer  Gesandter  bei  dem  Friedenschlusse 
zu  Osnabrück;  Christoph  Elias  0.  v.  S.,  welcher  als  nürnbergischer  Sub- 
Deligatus  1713  den  Visitations- Abschied  mit  errichtete;  Georg  Chris- 
toph, gest.  1779,  des  fränkischen  Kreises  erster  General-Feldmarschall- 
Lieuteiiant  und  Oberster  eines  Regiments  zu  Fuss  und  Carl  Christoph, 
gest.  1785,  Amtmann  des  nürnbergischen  Waldes  St.  Sebaldi,  welcher 
sich  als  patriotischer  Geschäftsmann  und  Schriftsteller  über  Foi-stwissen- 
schaft  grosso  Verdienste  erwarb.  —  Die  Familie  blühte  dauernd  fort 
und  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  wurden  in  die- 
selbe eingetragen:  Georg  Christoph  v.  Oelhafen,  geb.  1748,  vormaliger 
Pfleger  zu  Bezenstein  und  Christoph  Carl  v.  0.,  geb.  1764,  k.  bayer. 
quiesc.  Stadtgerichts-Assessor  zu  Nürnberg.  —  Ueber  das  Wappen  der 
Familie  und  über  die  Veränderungen  und  Verbesserungen  desselben 
giebt  Siebenkeess  sehr  genaue  Nachrichten. 

Spener,  Hlst.  InsiRU.  8.  271».  —  Sinnpius,  1.  S.  0»:J.  —  1l«srhreil).  «!«•«  KloMtorn  Hira- 
luelkreii,  BayifUth,  1739.  —  Zedier,  XXV.  S.  71".  — 22.  —  UV//,  Nüriib.  Müuzbelust.  III. 
S.  177.  —  J.-  P.  d^  Feuertein,  dintt.  do  luiiuiitfit.  Senat.  Xoriinb.  uuni(*r(iM. ,  8.  'Mi.  —  Dclit*.  To- 
pogr.  Norinil).  8.  78.  —  N.  gononL  Handb.  1777  8.  304  u.  3«»5  u.  1778,  8.  ;V>3.  -  e.  Lanff, 
8.  4(K»  u.  61.  —  X.nr.  A.-L.  VI.  S.  72  u.  73.  —  Diplom.  .Jahrb.  für  «loa  preu**.  Htaut,  1813, 
8.  324.  —  Gi'iipal.  Tasolientj.  d.  deutHili.  Ad««U,  Jahrg.  184«.  —  hWih.  v.  Ledfhur,  II.  8.  160. 
—  Sitthmacher ,  I.  03:  Die  OolhuftMi,  Mt-hlcMiHch ,  I.  212:  Die  (»oUiafcn,  niirub.  ehrbar.  Go- 
Bchli'clit,  V.  76  u.  VI.  2,3.  —  Jungendrea,  Elnloituiig  r.\ir  Heraldik,  S.  lATy  u.  180  ii.  Tab.  \. 
Nr.  42b.  -  Tyrof,  I.  Tab.  34.  Nr.  1,  2  u.  3  und  SifbfiikcoM,  I.  8.  20-22.  —  Supl.  2U  Siebm. 
W.-B.  VII.  10.  -  W.-B.  dfiM  Kgr.  Bayern,  VII.  72. 

Oeiler  v.  Oeliersberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1710 
für  Georg  Heinrich  Oeiler,  mit  dem  Prädicate:  v.  Oelersberg. 

Megerle  v.  Mühl/tld,  Erg.-B«l.  8.  3'.»2. 

Oelschlagel.  Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  August 
1830  für  Friedrich  Carl  Franz  Maximilian  Oelschlägel  und  für  den 
Bruder  desselben ,  Carl  August  0. ,  Beide  in  k.  sächs.  Militairdiensten 
stehend.  —  Ersterer  trat  1835  als  Major  aus  dem  activen  Dienste  und 
starb  30.  Jan.  1856,  Letzterer  nahm  als  Hauptmann  1833  den  Ab- 
schied und  wurde  später  Postmeister  in  Tharandt. 

Handachriftl.  Notiz.  -  W.-B.  d.  «ichs.  Staaten,  VIU.  22.  -   Kn«nckle,  Vi.  S.  318. 

%  Oeken,  Oeissen«  auch  Freiherren.  Altes,  wie  angenommen  wird, 
aohon  1195  bekaimtes  Adelsgeschlecht,  welches  mit  dem  deutschen  Or- 
4ea  nidi       ^  md  lieflmd,  so  iiie  nach  Schweden  und  Ostpreussen 


—    574    —  , 

Hnd  in  neuer  Zeit  auch  in  die  Neamark  kam.  In  Kor-  and  Liefland  sm 
dieselbe  1570  zu  Tirsen  und  1670  zu  Dannfaof,  Gremäathof  and  Schlit- 
ten, in  Schweden  1569  zu  Finsterby  und  in  Ostpreossen  schon  1379  a 
Gelland ,  Sorfjuitten  und  Stamm ,  so  wie  zu  Milokken  bei  Ortelsbarg. 
Der  Grundbesitz  der  Familie  wurde  in  Ostpreussen  im  Laafe  der  Z«t 
sehr  bedeutend  und  dieselbe  besass  namentUch  im  18.  Jahrh.  vide  an- 
sehnliche Besitzungen.  Koch  1802  standen  dem  Geschlechte  Glittehnei 
und  Winkelsdorf  unweit  Rastenburg  zu.  —  In  Aer  Neamark  gehMm 
demselben  bereits  1802  die  Güter  Blessin,  Stolzenfelde  and  Vietmtzin 
Kr.  Königsberg.  Diese  Güter  besass  1837  der  k.  pr.  w.  Geh.-Rath  ond 
frühere  a.  o.  Gesandter  und  Minister,  Kammerherr  Freib.  v.  OelsBeo, 
welcher  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Sydow  a.  d.  H.  Tamm  in  Scblesiee 
mehrere  Kinder  hatte.  1857  wird  von  Rauer  der  k.  pr.  Greh. -Regie- 
rungsrath  v.  0.  a.  D.  als  Uerr  auf  Vietnitz  und  Blessin  aafgeftlhrt  —  Die 
Stammreihe  des  1670  verstorbenen  Dionysius  v.  Geissen  (Oelzen)  bat 
bis  auf  seine  Urenkel  Uörschelmann  angegeben. 

JJ'nxcfielntann ,  iSHiumlniij*  zuviTlÜMtiifer  Stamm-  niwl  Ahm*nt«fe]ii ,  ä5.  —  9.  fiUrkn,  Vr- 
Hpruufjr  (|<>8  AdelH  iu  ilun  OstHecproviiizeii.  8.  VAU.  —  N.  pr.  A.-L.  DI.  S.  473.  —  FreH.  9.  Lt- 
d^hur,  II.  S.  160.  -   Tyrof,  II.  174:  v,  Oel«en.  —  2ltimbt,  curUiid.  W.-B.  Tab.  29. 

Oelhans.   Reichsadelsstand.   Diplom  von  1605  für, die  Gebrüder 

und  Vettern  Oelhans. 

llumlschriftl.  Nollz. 

Oelsnitz ,  v.  der  Oelsnitz.  Altes ,  meisscnsches  Adelsgeschlecht 
nach  Knauth  „weiland  zu  Rathen  an  der  Elbe,  auf  dem  Neber  (nach- 
mals an  Alexander  Grafen  v.  Leissnig  verkauft)  im  mährischen  Gebirge 
zu  Gleissingen  und  noch  (1692)  zu  Döbertitz  im  Amte  Planen  and  nadi 
dem  pimaischen  Mönch  ein  ehrbar  Gesipp,  vom  Dorfe  bei  Langen-Lung- 
witz  benannt,"  welches  wohl  der  voigtländischen  Stadt  Oelsnitz  den  Na- 
men gegeben  haben  mag.  —  Zuerst  tritt  in  einem  1254  dem  Kloster 
Grünhayn  gegebenen  Diplome  Reginbotus  v,  der  Oelsnitz  als  Zeuge 
auf;  Oswald  v.  d.  0.  besass  um  1490  Haenichen,  Welka  und  andere 
Güter  in  der  Oberlausitz  und  wurde  1502  in  der  Befehdung  des  böh- 
mischen Freiherrn  Georg  v.  Guttenstein  gefangen  und  Friedrich  v.  d. 
Oelsnitz,  früher  des  Herzogs  Georg  zu  Sachsen  Kammerjunker,  1538 
Ober-Marschall  des  Herzogthunis  Preussen,  Hauptmann  auf  Hohensteu 
und  Erbhauptmann  auf  Gilgenburg,  war  dann  bis  1557  des  Markgrafen 
erster  Minister.  Derselbe  erwarb  die  grossen  gilgenburgischen  Be- 
sitzungen, unter  welchen  Szuplin  und  Tannenberg  die  Hauptgüter  waren 
und  stiftete  das  Lehn-  und  Rittergut  Montig  unweit  Osterode.  Die  gil- 
genburgischen  Güter  wurden  schon  1689  an  die  später  in  den  Grrafen- 
stand  erhobenen  v.  Fink  verkauft ,  das  Lehn  Montig  aber  verblieb  in 
den  Händen  der  Familie  bis  1802,  in  welchem  Jahre  Graf  Dohna-Schlo- 
dien ,  als  Vormund  minorenner  Kinder .  dasselbe  verkaufte.  Später  ge- 
hörte dem  Geschlechte  nur  noch  Szuplin.  Friedlich  v.  d.  0.  hat  sein 
Geschlecht  in  Preussen  fortgesetzt.  Carl  Friedrich  v.  d.  0.  war  1657 
Amtshauptmann  zu  Riesenburg  und  wurde  1553  mit  einer  (Gesandt- 
schaft an  den  kursächs.  Hof  betraut.  Später,  1617,  kommt  noch  Hein- 
rich Christoph  V.  d.  0.  als  Dechant  des  Stifts  Würzen  vor.    Im  Laofe 


—    576    — 

der  Zeit  ist  dann  die  sächsische  Linie  aasgegangen,  die  preussische 
Linie  aber  blühte  dauernd  in  mehreren  Zweigen  fort  und  bis  auf  die 
neueste  Zeit  haben  viele  Glieder  der  Familie  in  der  k.  preuss.  Armee 
gestanden.  Casimir  Reinhold  v.  d.  0.  starb  1753  auf  seinem  Gute  Freu- 
dentbal  in  Preussen.  Derselbe ,  bereits  1 709  Fähnrich  im  Regimente  ' 
Graf  zu  Dohna,  wurde  1739  Chef  des  Cadettencorps  zu  Berlin  und 
1750  Oberst.  Aus  seiner  Ehe  mit  Luise  v.  Mülheim  a.  d.  H.  Wundlack 
entsprossten ,  neben  drei  Töchtern,  fünf  Söhne.  Der  Eine  derselben 
starb  1757  an  seinen,  in  der  Schlacht  bei  Prag  erhaltenen  Wunden  zu 
Prag  als  Generalquartiermeister  und  Adjutant  des  Königs ;  der  Zweite, 
Anton  Leopold  v.  d.  0.,  der  bekannte  Uebcrsetzer  des  Polybius,  diente 
anfangs  in  der  k.  preuss.  Armee  und  war  1786  polnischer  Oberst;  der 
Dritte,  Heinrich  Ernst  v.  der  0.,  starb  1784  als  Oberst  und  Comman- 
deur  des  Regiments  Alt -Rothkirch  und  der  Vierte,  Heinrich  Ernst 
V.  d.  0.,  verschied  1787  zu  Ottmachau  als  Oberstlieutenant  des  Gar- 
nisonregiments V.  Könitz.  Was  neuere  Sprossen  des  Stammes  anlangt, 
so  starb  Albrecht  v.  d.  0.  als  Capitain  im  k.  preuss.  12.  Infanteriere- 
gimente den  Tod  für  das  Vaterland  1813  bei  Döbem  in  Holland  und 
1837 ,  in  welchem  Jahre  noch  sieben  Glieder  der  Familie,  meist  aus 
dem  Hause Montig,  in  der  Armee  standen,  lebten:  Carl  v.  d.  0.,  Oberst- 
lieutenant a.  D.,  früher  im  K.  Alexander-Grenadierregimente;  Leopold 
v.  d.  0. ,  welcher  früher  als  Premierlieutenant  im  Regimente  v.  Treskow 
gedient,  wurde  später  Steuer-Inspector  und  Bernhard  v.  d.  0.,  Major 
a.  D. ,  stand  frtther  im  1.  Infanterieregimente. 

Sagittai'ins,  GIci«  Iteiihche  HiMt«>riu,  S.  AM.  —  Knuuth,  S.  .*)4ö.  -  Ihnn,  li>in«IbibUothek, 
111.  8.  3ÜC.  —  Uauhe,  I.  1534  u.  :JÖ  und  U.  S.  817  u.  18  und  8.  1685  u.  HC.  -  Zedier,  XXV. 
S.  738.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  473-70.  -  Freih.  v.  Udebur,  II.  S.  lüü  u.  61  und  lU.  S.  317. 
—  Siebmacher,  I.  165:  v.  ölinitz,  MoiHMniffcli.  -  e.  üedintj,  IlT.  8.  460.  —  W.-B.  der  moliK. 
Staaten.  X.  6ö. 

Oeminga.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1750  für  Siegfried  Oe- 
minga,  k.  schwcd.  Consistorialiath  und  Professor,  und  für  den  Bruder 
desselben ,  Julius  Oeminga. 

HandHchriftl.  Ni»ti». 

*  Oep,  Oepp,  Oepe.  Ein  aus  Ungarn  nach  Franken,  wo  dasselbe 
dem  Rittercanton  Rhön- Werra  einverleibt  wurde  und  dann  in  das  An- 
haltsche  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Ungarn  1600  zu 
Gross-Watzdorf  und  1637  zu  Raccendorf,  in  Franken  1632  zu  Bischofe- 
heim  und  im  Anhaltschen  1637  zu  Horsdorf  und  zu  Sehender  und  auf 
letzterem  Gute  noch  1736  sass.  —  Ferdinand  v.  Oepp,  kaiserlicher 
Oberst,  war  Herr  zu  Raccendorf.  Der  Sohn  desselben,  Rudolph  v.  0., 
kaiserl.  Rath  und  Assessor  der  pressburger  Gespanschaft,  machte 
sich  zuerst  im  Anhaltschen  mit  Horsdorf  und  Sehender  ansässig.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Barbara  v.  Schierstädt  entspross  1637  ein  nachgebore- 
ner Sohn,  Ferdinand  v.  0.  Derselbe  vermählte  sich  später  mit  Sibylla 
V.  Wuthenau  a.  d.  H.  Paschleben,  und  aus  dieser  Ehe  stammte  Leb- 
recht Ferdinand  v.  0.,  fürstl.  casselscher  Oberst  und  General- Adjutant 
des  Erbprinzen ,  welcher  sich  mit  einer  v.  Brandensiein ,  Wittwe  des 
Generahnigors  und  Commandauten  von  Cassel  v.  Uffcl ,  vermählte.  Dass 
derselbe  den  Stamm  fortgesetzt,  ist  nicht  bekannt. 


.—    676     — 

Beckmann,  AnhaitRcho  Ili^tor.,  VIT.  Tli.  8,  241.  n.  Tab.  B.  Nr.  14.  —   Gaiehe.  1.  S.  l.VÖ. 
-   Zf,iUr,  XXV.  S.  -jy.K         Fffih.  V.  Ledebur,  II.  S.  161.   -  e.   Mediny^    HI.  S.  470. 

Oernstedt,  auch  Freiherren.  Schwedischer  Adels-  und  Frei- 
horrnstand.  Adelsdiplora  vom  1.  Jan.  1660  für  Franz  Joel  Oemstedt 
•und  vom  24.  Scptbr.  1662  för  Philipp  Joachim  Oernstedt,  und  Frei- 
herrndiplom  vom  4.  Aug.  1727  für  Philipp  v.  Oemstedt.  —  Die  Fa- 
milie war  1709  in  Pommern  zu  Schillersdorf  im  Kr.  Randow  gesessen. 
—  Philipp  Joachim  v.  Oernstedt  —  Sohn  des  Franz  Joöl  v.  O.  —  geb. 
1625  und  gest  1682,  k.  schwed.  Uegierungsrath,  war  Herr  zu  Sophien- 
hoff  unweit  Demmin,  Dahlen  im  Meklcub.-StreUtzischen,  Krusenhoff 
und  Uopfgarten. 

Freih.  V.  Utiebur,  II.  8.  161  und  III.  S.  :il7.  -     Schwed.  W.-B.  RiiUl.  72. 

Oertel(Schild  schräglinks  getheilt:  rechts  in  Roth  drei,  2  u.  1 ,  weisse 
Rosen  und  links  in  Grün  drei .  1  u.  2 ,  weisse  Katzrnköpfe ,  mit  ausge- 
schlagener, Zunge).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  17.  Jnli 
1772  für  Johann  Christian  Friedrich  Oertelaus  Bayreuth,  Lieutenant  im 
k.  preuss.  Dragonerregimente  v.  Meyer.  Derselbe  starb  1794  als  Ma- 
jor im  Regimente  Werther.  Die  Familie  war  in  Ostpreussen  zu  Bälden 
im  Kr.  Neidenburg  und  zu  Lauscheningken  im  Kr.  Tilsit  gesessen. 

Freih.    v.  Led^bur,  11.  8.  161.  -  W\.B.  d.  pn.UHs.  Monarchie,  IV.  \X 

Oertel  (Schild  mit  Schildeshanpte.  Im  blauen  Schildeshaupte  drei 
nebeneinander  stehende  Sterne  und  im  rothen  Schilde  ein  rechtsgekehr- 
ter Löwe ,  welcher  in  der  rechten  Pranke  einen  Pfeil  und  in  der  linken 
ein  Schwert  hält).  Rcichsadelsstand.  Diplom  von  1753  für  Friedrich 
Benedict  Oertel ,  Herrn  anf  Döbitz.  Eine  Tochter  desselben .  Caroline 
V.  Oertel,  geb.  1762  zu  Weimar,  wurde  1798  die  zweite  Gemahlin  des 
1750  geborenen  Heinrich  Fürsten  v.  Carolath-Beuthen.  Aus  dem,  der 
Redaction  vorliegenden  Allianzwappen :  rechts  Carolath-Beuthen ,  links 
das  oben  beschriebene  OerteFsche  SVappen,  ergiebt  sich,  dass  die  An- 
gabe über  letzteres  Wappen :  in  Silber  ein  geharnischter  Ritter  mit  ge- 
zogenem Schwerte,  unrichtig  ist.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes 
haben  Mehrere  in  der  k  preuss.  Armee  gestanden.  Ein  v.  Oertel  com- 
mandirte  1806  das  k.  preuss.  Infanterieregiment  v.  Lettow  und  starb 
1818  als  pensionirter  Oberst;  ein  Major  v.  O. ,  Kreis-Ofticier  der  Gens- 
darmerie ,  hatte  sich  bei  Belle-Alliance  ausgezeichnet  und  ein  anderer 
Major  V.  0.  commandirte  1837  das  2.  Bataillon  des  19.  Landwehrre- 
giments. 

Ilanduchrini.  Notiz.  -  N.  Vr.  A-lu,  IIT.  S.  47,'..  -  Freih,  •.  Ltdehur,  11.  S.  161:  Oerthel, 
und  111.  8.  317:  Oertel. 

Oertel  (Schild  von  der  rechten  Seite  schrägrechts  zweimal  mit 
einem  Astschnitt  getheilt :  die  rechte  Seite  silbern ,  die  linke  roth ,  oder, 
wie  man  auch  sagen  könnte :  von  Silber  und  Roth  einmal  links  und  ein- 
mal rechts  ausgeeckt.  Sehr  interessant  für  Heraldiker  vom  F'ache  ist 
das  von  Jungendres  über  dieses  schwer  zu  beschreibende  Wappen  Mit- 
getheilte.  Leicht  hat  es  sich  freilich  die  Siebmacher'sche  Declaration 
gemacht.  Dieselbe  sagt,  was  nur  durch  einen  Blick  auf  die  Abbildung 
verständlich  wird:  „Der  Vordertheil  am  Schilde  weiss,  der  andere 


—    677    — 

roth").  Ein  zu  dem  nürnberger  Patriciate  gehörendes  Geschlecht,  wel- 
ches in  Nürnberg  früher  sehr  bekannt  war. 

Sietmutchttr,  1.  212.    Die  Örtel,   Nürnberg.     Ehrt>aroH  Geschlecht.  —  Jungendres,  Einleit 
cur  Heraldik,  Nürub.  1729,  S.  210—214  und  Tab.  Vn.  Nr.  71. 

Oertel,  Oertel  auf  Güntersbfihl,  Obe^ain  und  Baimbach  (Schild 
geviert :  1  n.  4  in  Blau  eine  silberne  Lille  und  2  u.  3  das  im  vorste- 
henden Artikel  beschriebene  Wappen  der  nürnberger  Patricierfamilie 
Oertel).  Beichsadelsstand.  Diplom  vom  16.  März  1762  fOr  Abraham 
Jacob  Oertel  aus  Nürnberg,  herzogl.  württemb.  Titular-Hofrath  und 
Consulenten  vieler  ritterschaftlichen  Familien ,  nachdem  er  das  Keichs- 
lehen  Güntersbühl  bei  Nürnberg  und  die  anspacl^schen  Lehen  Obermian 
und  Baimbach  erworben  hatte.  —  Der  Sohn  desselben:  Carl  Heinrich 
V.  Oertel,  geb.  1754,  herzogl.  sachs.-jiildburghau8.  Kammeijnnker  und 
Besitzer  der  im  Kgr.  Bayern  gelegenen  Lehengüter  Güntersbühl,  Ober- 
main und  Baimbach,  wurde ,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr, 
Bayern ,  in  dieselbe  eingetragen. 

•.  Lang,  8.  461.  -  T^of,  I.  34.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VU.  53. 

Oerthel,  örthl  (Schild  geviert:  die  Felder  von  denselben  Farben 
und  ganz  mit  den  Wappenbildern,  wie  das  Wappen  im  nachstehenden 
Artikel).  Ein,  in  der  Person  des  Georg  Friedrich  Samuel  Oerthel, 
Bürgermeisters  und  Grosshändlers  zu  Hof,  15.  Febr.  1819  in  die  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  eingetragenes  Geschlecht. 

V.  Lang,  Sapplem.  8.  128.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VII.  53. 

Oerthel  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Gold  ein  aufrecht  gestellter, 
schwarzer  Anker  und  2  u.  3  in  Schwarz  ein  rechts  gekehrter ,  weisser 
Schwan).  Reichsadelsstand.  Diplom  aus  der  zweiten  Hälfte  des  18. 
Jahrb.  (vor  1786)  für  den  fürstl.  brandenb.-culmbachschen  Kammer- 
rath  0. ,  Herrn  auf  Tiefendorff ,  Töpen-  und  Hohendorff. 

HandMhriAl.  Noüi.  -  Tyrof,  L  66. 

^  Oertsen ,  aneh  Grafen.  Reichsgrafenstand.    Diplom  im  kursächs. 

Reichsvicariate  vom  29.  Juni  1792  für  Carl  Moritz  v.  Oertzen,  kur- 
sächsischen Kammerherm  und  Mi^or.  —  Altes,  meklenburgisches  Adels- 
geschlecht, welches  in  Meklenburg  dauernd  fortgeblüht  hat,  sich  aber 
auch  in  Sachsen,  Preussen  und  Dänemark  weit  ausbreitete.  Der  Stamm- 
vater desselben  soll ,  nach  einer  Sage,  im  13.  Jahrb.  dem  Kaiser  in 
einer  Schlacht  das  Leben,  mit  Gefahr  des  eigenen,  gerettet  haben,  wor- 
auf ihm  der  Kaiser  einen  Ring  angesteckt  habe ,  in  Folge  welches  das 
Stammwappen  der  Familie :  in  Roth  zwei  silbern  gehamischte  Arme, 
welche  gemeinschaftlich  nach  oben  einen  goldenen  Ring  mit  rothem 
Steine  halten,  entstanden  sei.  Dio  beiden  Sterne  in  der  rechten  und 
linken  Oberecke  des  Schildes  sind  erst  bei  Erhebung  in  den  Grafenstand 
hinzugekommen.  —  Dietrich  v.  0.  wurde,  nach  Mylius,  mit  Heinrich 
V.  Stralenflorff  vom  Herzoge  Heinrich  von  Meklenburg,  als  Letzterer 
1271  ins  gelobte  Land  reiste,  zum  Statthalter  seiner  Länder  eingesetzt, 
und  Nicol  v.  0.  tritt  1293  urkundlich  auf.  —  Als  erste  Stammhäuser 
der  Familie  werden  Juro  im  Meklenb.-Schwerinschen  und  Helpt  im 
Meklenb.-Strelitzschen  angegeben,  und  später  breitete  sich  der  Stamm 

Mnttekkt,  Dwitach.  Ädeli-Lez.    VI.  37 


—    $78    — 

in  zwei  HaupÜinien  aas,  deren  gemeinschaftlicher  Stammvater  Jacob 
V.  0.,  Herr  auf  Helmpt  und  Trammentin,  war.  Der  eine  Sohn  desselben, 
Jaspar  v.  0.  auf  Roggow  und  Clausdorf,  stiftete  die  ältere,  der  Andere, 
Leopold  V.  0.,  die  jüngere,  später  gräfliche  Hauptlinie,  welche  letztere 
sich  mit  zwei  Söhnen  von  Leopolds  Enkel :  Hans,  in  zwei  Linien  schied. 
Die  eiue  dieser  Speciallinicn ,  welche  jetzt  in  Meklenburg  blQht ,  grün- 
dete Victor  Sigismund  v.  0.,  geb.  1636  nnd  gest.  1715,   die  andere 
aber  Georg  Henning  v.  ().,  geb.  1653  und  gest.  ebenfalls  1715.    Letz- 
"Itere  wurde  in  der  Oberlausitz  ansässig  und  breitete  sich  daselbst  in  zwei 
Aesten,  einem  älteren  und  jüngeren,  aus.    Der  ältere  Ast  erlosch  im 
Manusstamme  mit  Henning  Ernst,  k  preuss.  Generalmajor,  welcher 
in  der  Schlacht  bei  Lowositz  eine  tödtliche  Wunde  erhielt  and  in  Folge 
derselben  2.  Octbr.  1756  starb,  durch  den  jüngeren  aber,    Carl  Lud- 
wig Y.  0. ,  s.  oben,  kam  der  Hcichsgrafenstaud  in  die  Familie.   Die  ab- 
steigende Stammreihe  der  gräflichen  Linie  ist  folgende :    Georg  Hen- 
ning, geb.  1653  und  gest.  1715  —  Sohn  des  Hans  v.  0.  auf  Helmpt, 
aus  der  Ehe  mit  Sophie  Dorothea  v.  Gentzkow  —  Herr  auf  Homo 
Bagenz  uud  Laubsdorf,  kursächs.  Generalmajor  und  Regimentschef: 
vierte  Gemahlin:   Christine  Gottliebe  v.  Bomsdorf,  verm.    1695  und 
gest.  1749;  —  Adam  Sigismund,  geb.  1706  und  gest.  1791,  Herr  auf 
Bagenz  und  Klein-Düben.  feierte  1777  sein  Ehestandsjubiläum:  Wil- 
helmine Elisabeth  v.  Scbönfeld,  geb.  1714,  verm.  1727  und  gest.  1796; 
—  Reichsgraf  Carl  Ludwig,  geb.  1746  und  gest.  1802,  Herr  auf  Klein- 
Düben  und  Dubrauke,   kursächs.  Kammerherr  und  Oberst:  Caroline 
Christiane  Juliane  v.  Schirnding;  —  Johann  Heinrich  —  von  sechs  hin- 
terlassenen  Söhnen  des  Grafen  Carl  Ludwig  der  Einzige ,  welcher  den 
Stamm  fortsetzte  —  geb.  1786  und  gest.  1851,  k.  sächs.  Kammerjnn- 
ker:  Luise  v.  Bissing;  —  Graf  Gustav,  geb.  1812,  k.  sächs.  Lieutenant 
a.  D.,  unvermählt.  —  Ehe  übrigens  der  Reichsgtafenstand  in  die  Fa- 
milie gelangte,  war  auch  der  dänische  Grafenstand  in  dieselbe  gekom- 
men. Es  wurde  nämlich  vom  Könige  Christian  VI.  von  Dänemark  Fried- 
rich v.  Oertzen  (Gertz),  k.  dän.  Kammerjunker,  27.  April  1733  in  den 
dänischenGrafenstand  erhoben ,  doch  starb  der  Erhobene  als  k.  dän. 
Geh.-Rath  1779  zu  Kiel  ohne  männliche  Nachkommen.    Das  ihm  ver- 
liehene Wappen  war  folgendes:  Schild  geviert  mit  gekröntem  Mittel- 
schilde.   Im  rothen  Mittelschilde  die  silbern  geharnischten  Anne  des 
Stammwappens  mit  dem  Ringe ,  doch  ohne  Stein.    1  n.  4  in  Gold  ein 
auf  einem  blauen  Querbalken  sitzendes,  einwärts  gekehrtes,  rothes  Eich- 
hörnchen, welches  an  einer  mit  den  Vorderpfoten  gehaltenen  Nuss  frisst: 
Friis ;  2  in  Blau  ein  nach  der  rechten  Seite  auf  silbernem  Boden  schrei- 
tender, silberner' Schwan,  am  Halse  mit  einer  goldenen  Krone ;  Svanow 
und  3  in  Roth  eine  auf  einem  silbernen  Felsen  stehende ,  rechtssehende, 
türkische  Ente:  Wibe.  —  Der  adelige  Stamm  wurde,  in  vielen  Glie- 
dern fortblühend ,  namentlich  in  Meklenburg  und  später  in  Preussen, 
besonders  im  Brandenburgischen  und  in  Pommern,  reich  begütert,  war 
auch  zeitig  nach  Schweden  und  Dänemark,  Holstein  und  Lauenburg  ge- 
kommen und  wurde  in  neuer  Zeit  auch  in  der  Lausitz  begtitert.    Zu 
dem  BQsitze  der  Familie  noch  in  neuester  Zeit  gehören  im  MekieDbor- 


—    679     — 

giscben  die  Güter  Leppin,  Gross- Vielen ,  Salow,  Rattey,Bar8dor^,  ßog- 
gow ,  Sophienhof  u.  s.  w. ,  uud  zi^lreiche  Sprossen  sind  in  den  genann- 
ten Ländern  zn  hohen  Staats-  und  Hofämtern  gelangt.  Ein  v.  Oertzen 
auf  Gross  -  Vielen  war  1837  Landrath  und  ein  v.  0.  auf  Rattey  Vice- 
Landmarschall ;  Jaspar  Joachim  Benihard  Wilhelm  v.  Oertzen  auf  Lep- 
pin stieg  1858  in  grossherzogl.  meklenburgischen  Staatsdiensten  zum 
Staatsminister,  Vorsitzenden  im  Staats-Ministerium,  auch  Vorstande 
des  Ministeriums  des  Auswärtigen ,  ingleichen  des  Ministeriums  des  In- 
nern und  des  grossherzogl.  Hauses,  und  Hans  v.  0.  ist  grossherzogl. 
meklenb.-strelitzischer  Schiosshauptmann.  Auch  im  Kgr.  Preussen  ka- 
men mehrere  Sprossen  der  adeligen  Linien  zu  hohen  Ehrenstellen.  Hans 
Ernst  V.  0.  starb  1739  als  k.  preuss.  Kammerpräsident  zu  Halberstadt. 
Derselbe  war  mit  Beate  Luise  v.  Schwicheldt  vermählt,  und  aus  dieser 
Ehe  entspross  der  obenerwähnte  k.  preuss.  Generalmajor  Henning  Ernst 
Y.  0.  auf  GoUmitz,  Oertzendorf  und  Justow.  In  neuer  Zeit,  1837, 
war  ein  y.  0.  auf  Krobnitz  Landrath  des  Kr.  Görlitz  und  Landes- Aelte- 
ster,  ein  Anderer  Landrath  des  Kr.  Spremberg  und  ein  Dritter  v.  0. 
auf  Collm  Präsident  der  Lausitzer  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  — 
Nach  Rauer  waren  1857  im  Kgr.  Preussen  begütert:  Caroline  v.  Oertzen, 
vermählte  Grf.  v.  Westerholt  auf  Kahren;  Leopold  v.  Oertzen  auf  Pa- 
nitz  im  Kr.  Greifswald;  Alexander  v.  0.  auf  Muckrow  im  Kr.  Spremberg, 
Hellmuth  Johann  Carl  Adolph  v.  0. ,  Lieutenant  zu  Qrunn  bei  Neu- 
ßrandenburg,  auf  Dorow  im  Kr.  Regenwalde  und  die  Erben  des  Richard 
v.  0.  auf  Krobnitz  im  Kr.  Görlitz. 

Spangenberg,  Adeln-Spiogel ,  II.  —  ».  Prittbuer.  Nr.  lol.  —  Seifert^  bochadel.  Ahnen, 
IV.  Nr.  16.  -  Gauhe,  1.  S.  1535  u.  36.  -  Zedier,  XXV.  S.  767-70:  nach  whriftl.  Naohrich- 
ten.  —  Ranft,  hiator-goueal.  Nachr.,  H.  8.  IW».  —  ».  Rehr.  R.  M.  8.  1643.  —  Grunä- 
mann,  Urkonn.  Adel8hutor.,  S.  24.  —  Pauli.  Leben  grofwer  Held.,  II.  8.  131—33.  —  LexicoD 
over  atlfl.  Faniil.  i  Diuiuiark,  IT.  S.  49  u.  Tal>.  9,  Nr.  8:  v.  0.  u.  Tab.  11,  Nr.  80:  Gr.  t.  0. 
-  Jacobi,  U.  S.  284.  -  Alldem,  geneal.  u.  «tätigt.  Handb.,   1824,   I.  S.   698.  —  N.  Pr.  A.-L., 

III.  S.  485.  —  Litch,  GeMchichto  den  (}ctirblecht8  v.  Oertzeu,  intt  Aucabe  mehrerer  alter  Sie- 
gel. —  .MokbMib.  Jahrb.,  XIII.  S.  433:  Alt«  Siegel.  —  DoutHche  Grafenh.  d.  Gegeuw.,  II.  8. 
168-170.  -  Freih  v.  ledtbur,  JX.  8.  161  u.  0^  und  III.  8.  317.  —  Genoal.  TaAchanb.  der 
gräfl.  HäuHer,  1864,  8.  538  und  lustor.  Hanilb.  zu  Denselben,  S.  664.  —  w.  Wt$tphalem, 
MonuiJi.  b»ed.,  IV.  Tab.  18,  Nr.  12:  8.  Thetwici  d'Ordetzen  von  1270.  —  w.  Medfnff,  I.  8.  41§. 

Tgroff,  I.  220:  Gr.  v.  O.  -  Moklenb.  W.B.  Tab.  37,  Nr.  137  uud  8.  4  0.  29:  t.  ü.  — 
W.-B.  i\.  HÄchB.  Staaten:  V.  4:  Gr.  v.  (».  und  X.  66:  v.  0. 

^  Oeseiwitz.    Ein  von  Knauth  unter  dem  meissenschen  Adel  aufge- 

zähltes Geschlecht ,  welches  zu  Kriegsdorff  bei  Merseburg  gesessen  war. 

Xnauth,  S.  644.  -   Zedier,  XXV.  S.  771. 

Oesen.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  in  Schlesien  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  1668  zu  Oels  Adam  Hein- 
rich V.  Oesen ,  J.  U.  C. ,  lebte. 

Freih    ».  Ledebur,  II.  8.  162. 

Oesfeldt ,  Oesfeld.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
2.  Octbr.  1786  für  die  Gebrüder  Carl  Ludwig  Oesfeldt  und  Friedrich 
Wilhelm  0. ,  Beide  k.  preuss.  Hofräthe.  Ersterer  ein  sehr  vielseitig 
gebildeter  Gelehrter,  dessen  Wissen  namentlich  in  Bezug  auf  Geo- 
graphie ,  Astronomie  u.  s.  w.  hochgeschätzt  wurde ,  hat  sich  um  das 
Karten  -  und  Kalenderwcsen ,  so  wie  überhaupt  um  Künste  und  Wis- 
senschaften sehr  verdient  gemacht. 

N-  Pr.  A.-L.,  in.  y.  470.  —  Freih.  r.  Ledebur,  XL  S.  162.  —  W.-B.  d.  preiu«.  Monarch., 

IV.  14.  -  Knesckke,  I.  S.  314  u.  13. 

fL7* 


—    680    — 

Gestein.  Ein  in  neuer  Zeit  zu  dem  in  der  Rheinproyinz  b^ter- 
ten  Adel  gehörendes  Geschlecht  Der  k.  preuss,  Rittmeister  a.  D. 
V.  Oestein  war  1857  Herr  auf  Linnep  im  Kr.  DOsseldorl 

Rauer^  Adreasbach,  1857,  8.  160. 

Oesterlin^  (Stammwappen:  Schild  von  Silber  und  Schwarz,  der 
Länge  nach  getheilt  mit  einem  Todtenkopfe.  Adeliges  Wappen:  Schild 
geviert:  1  u.  4  in  Schwarz  zwei  gekreuzte,  weisse  Todtengebeine  [Schen- 
kelbeine] und  2  u.  3  in  Gold  ein  vorwärts  gekehrter,  weisser  Todtcn- 
kopf).  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1 670  fttr  Ernst  Christian  Oester- 
ling .  fQrstl.  meklenb.-güstrowschen,  später  k.  k.  Geh.-Rath.  Derselbe 
war  ein  Sohn  des  aus  einem  hallischen  Pfännergeschlechte  stammenden 
k.  schwedischen  Obersten  San(tucl  Oesterling,  welcher  sich  1643  mit 
der  Tochter  des  Landraths  Ernst  Dubislav  v.  Eickstädt  auf  Gross-Küs- 
sow  vermählte  und  durch  diese  Vermählung  mit  Pommern  in  Verbin- 
dung kam,  doch  starb  derselbe  schon  1647  als  Commandant  zn  IgUa 
in  Mähren,  als  diese  Stadt  belagert  wurde.  Ernst  Christian  v.  O.  er- 
stand 1686  mehrere  v.  Eickstädt'sche  Besitzungen:  Altenwalde,  Bar- 
nims-Cunow,  Elützow  und  Ulstädt,  von  welchen  der  Sohn  desselben, 
Samuel  v.  0. ,  Dompropst  zu  Colberg  und  Landrath  des  Pyritzer  Krei- 
ses ,  wieder  einige  verkaufte.  Von  Letzterem  stammte  der  Landrath 
Joachim  Abraham  v.  0.  und  von  diesem  der  1807  verstorbene  Ritt- 
meister Wilhelm  Moritz  Samuel  Magnus  v.  0.  auf  KlQtzow,  dessen  Sohn, 
Wilhelm  Otto  Carl  v.  0.,  im  russischen  Feldzuge  1812  geblieben  ,  den 
Mannsstamm  des  Geschlechts  schloss. 

ZedUr,  XXV.  S.  773  u.  74:  nach  Bchriftl.  Nachrichten.  —  Brüggtmanny  I.  S.  167.  — 
N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  476.  -  Freih.  t.  Led^-bur,  H.  8.  162  u.  63  und  III.  8.  317  u.  18.  - 
Dr«!//>aupt,  Tab.  30.  —  Portrait  des  Ernst  Christian  r.  0.  und  des  Doinpropst«t  Samuel  ▼.  O. 
—  Püuimeru.  W.-B.  Ul.  Tab.  19.  u.  S.  25—27.  —  Kneachke,    IT.  S.  323  u.  24- 

Oesterling  (Schild  geviert :  1  in  Blau  eine  in  der  rechten  Ober- 
ecke des  Feldes  aus  Wolken  hervorscheinende,  goldene  Sonne;  2  u.  3 
in  Blau  ein  silberner  Stern  und  4  ebenfalls  in  Blau  ein  goldener,  wach- 
sender Halbmond).  —  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  6.  Febr. 
1660  für  Jonathan  Oesterling. 

Freih.  r.  Ledebur,  H.  S.  163. 

Oesterreich,  Gestenreich  (in  Blau  ein  silberner  Schiffsanker).  Ein 
im  vorigen  Jahrhunderte  in  Pommern ,  im  Brandenburgischen  und  in 
Ostpreussen  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  noch  1730  in 
Pommern  zu  Hohen -Grape  und  Linde  unweit  Pyritz,  und  im  Branden- 
burgischen zu  Pitzerwitz  bei  Soldin  sass  und  auch  in  Ostpreussen  Barsch- 
nicken bei  Fischhausen  und  Ripkeim  unweit  Wehlau  an  sich  gebracht 
hatte.  —  Johann  Friedrich  v.  Oesterreich,  geb.  1704  in  Pommern, 
starb  als  k.  preuss.  Major  und  Commandant  eines  Grenadierbataillons 
1759  an  seinen,  in  der  Schlacht  bei  Kunersdorf  erhaltenen  Wunden. 

N.  Pr.  A.-L.  m.  S.  476  u.  77.  —  Freih.  o.  Ledebur,  II.  8.  163. 

Oesterreicher  Y.  Lewenthal.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1595 
für  den  kaiserlichen  Diener  und  Hofkammercanzlei -Schreiber  Oester- 
reicher und  für  die  Vettern  desselben ,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lewenthal. 

Handschriftl.  Notiz. 

Oetinger,  Oettinger  (in  Schwarz  ein  aus  einer  dreizinnigen ,  sil- 


—    581     — 

bernen  Mauer  von  sechs  Schichten,  die  obere  von  vier  Quadern,  hin- 
ter der  mittleren  Zinne  aufwachsender,  rechtssehender,  die  Zunge  aus- 
schlagender, doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe,  welcher  mit  beiden 
Yorderpranken  ein  halbes,  goldenes  Schaufelrad  mit  fünf  Speichen  und 
neun  Schaufeln  etwas  schräglinks  vor  sich  hält).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  3.  Juni  1751  für  Johann  Christoph  Oetinger,  kaiserlichen 
Rechnungsrath  in  Schwaben.  Von  dem  Sohne  desselben,  Eberhard 
Christoph  v.  0.,  kaiserl.  Reichskammer -Assessor  zu  Wetzlar  und  Mit- 
gliede  der  vormaligen  Reichsritterschaft  in  Franken,  Cantons  Odenwald, 
entspross  aus  der  Ehe  mit  Charlotte  v.  Barkhaus- Wiesenhütten:  Hein- 
rich V.  0.,  geb.  1788,  k.  württemb.  Oberförster  und  Ober -Forstmei- 
ster ,  venu,  mit  Sophie  Constanze  v.  MoUenbek. 

Gast,  Adolsbuch  des  Kgr.  Württemberg,  S.  454  u.  66.  —  Sappl.  m  Siebm.  W.-B.  IV.  20. 
-  Tyrof,  U.  69.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Württemb.  Nr.  216  u.    8.  52.  —  KnMC/tkt,  IL  8.  324  n.  2ö. 

Oetken.  Ein  im  17.  und  18.  Jahrh.  in  Niedersacbsen,  namentlich 
im  Oldenburgischen  und  Bremenseben,  bekannt  gewordenes  Adelsge- 
schlecht ,  von  welchem  der  Verfasser  des  Lebens  des  ehemaligen  k.  russ. 
General -Feldmarschalls  Grafen  v.  MQnnich,  dessen  Mutter  aus  dieser 
Familie  stammte ,  sehr  genaue  Nachrichten  mit  einer  Stammtafel  gege- 
ben hat.  Als  Ahnherr  der  niedersächsischen  Familie  wird  Johann  v.  Oet- 
ken, k.  dän.  Regierungsrath  und  Land-Rentmeister  in  den  Grafschaften 
Oldenburg  und  Delmenhorst,  genannt.  Derselbe  hatte  ans  der  Ehe  mit 
Helena  v.  Dangeroth  aus  dem  Braunschweigischen ,  neben  sechs  Söh- 
nen ,  fünf  Töchter ,  von  welchen  Sophia  Catharina  v.  0.  die  Mutter  des 
obengenaneten  Grafen  v.  Mttnnich  wurde.  Die  sechs  Söhne  des  Johann 
V.  0.  waren:  Johann  Ludolph ,  Herr  auf  Lage  oder  Loy ,  k.  dän.  Staats- 
rath ,  wie  auch  Canzler  und  Consistorial  -  Director  in  den  Graüschaften 
Oldenburg  und  Delmenhorst,  welcher,  neben  einer  Tochter,  Dorothea 
Helena ,  venu,  mit  N.  N. ,  k.  dänischen  Staatsrathe ,  zwei  Söhne  hatte : 
Christian  Eberhard  v.  0.  auf  Loy ,  k.  dän.  Obersten ,  General-Quartier- 
meister und  Chef  vom  Fortifications-Etat,  geb.  1691  und  Johann  Hein- 
rich, geb.  1698,  k.  poln.  Oberstwachtmeister  bei  der  Krongarde ;  Chri- 
stoph ,  Herr  auf  Bardenfleth ,  k.  dän.  Premier-Lieutenant  bei  der  Leib- 
garde, später  Landgerichts -Assessor  der  Drostei  Oldenburg  und  Els- 
fleth ,  wie  auch  Amtmann  zu  Morien  und  Oldenbrock ,  von  dessen  Söh- 
nen 1743  noch  zwei  lebten:  Johann  Christoph  auf  Bardenfleth,  k.  dän. 
Staats-  wie  auch  Justiz-,  Canzlei-  und  Consistorialrath  in  den  Graf- 
schaften Oldenburg  und  Delmenhorst,  welcher  1716  k.  dän.  Resident 
zu  Bremen  war  und  männliche  Nachkommen  hatte,  und  Johann  Mat- 
thias, k-  dän.  Capitain  von  der  Infanterie  in  Norwegen;  N.  v.  0.,  k.  dän. 
commandirender  General  en  Chef  in  Norwegen;  Friedrich  Matthias 
V.  0.,  k.  dän.  Infanterie -Capitain;  Ulrich  Anton,  k.  dän.  Fähnrich  und 
Anton  Gttnther,  nach  zurtlckgelegten  Studien  gestorben. 

Leben  des  k.  russ.  FeldmarMhalls  Ontfen  t.  Münnich,   6.  22  o.  folgd.  —  Otoihf,  Tl.  H. 
818  n.  819. 

Oetterer.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1613  fftr  die  Gebrfider 
Oetterer  in  kaiserl.  Diensten. 


—    »82     — 

Oettingen ,  Fürsten  (im  Schilde  vior  Reihen  rothe ,  steheDde  und 
goldene  gestürzte  Eisenhtttlein  nnd  zwar  so,  dass  in  der  ersten  nnd  drit- 
ten Reihe  drei  rothe ,  von  denen  die  äusseren  sich  im  Schildesrande 
verHeren  und  zwei  goldene,  in  der  zweiten  und  vierten  aber  drei  gol- 
dene ,  von  denen  sich  die  änssereA  im  Schildesrande  verlieren  nnd  zwei 
rothe  sind.  In  der  Mitte  liegt  über  diese  Eisenhtttlein  ein  blauer  Schild, 
dass  man  nur  wenig  von  ihnen  bemerkt  und  Ober  das  Ganze  ist  ein  sil- 
bemcs  Kreuz  gezogen,  dessen  Balken  schmal  sind).  Grafen-  und 
Reichsfürstenstand.  FOrstcndiplome :  vom  14.  Octbr.  1674  ftlr  Albert 
Ernst  I.  Grafen  v.  Oettingen,  protestantischer  Linie;  vom  18.  Juli  1734 
für  Franz  Albrecht  Grafen  v.  Oettingen,  Spielbergischer  Linie  und 
Ausdehnung  dieses  Diploms  10.  Decbr.  1765  anf  den  jüngeren  Sohn  des 
Forsten  Franz  Albrecht :  Anton  Ernst ,  Herrn  auf  Schwendi  nnd  Ach- 
stetten  und  auf  die  Nachkommen  desselben,  und  vom  25.  März  1774 
für  Crato  Ernst  Grafen  v.  Oettingen ,  Wallersteiuischer  Linie.  —  Altes, 
schwäbisches,  schon  im  10.  Jabrh.  den  gräflichen  Gharacter  führendes 
Geschlecht  im  Schwäbischen  Riessgau ,  welches  seinen  Stammbaum  mit 
diplomatischer  Gewissheit  bis  in  das  13.  Jahrh.  herauf  führt,  das  jetzige 
Wappen  vom  K.  Sigismund  1414  erhalten  haben  soll  und  zu  den  ehe- 
maligen Reichsgrafen  der  Schwäbischen  Bank  gehörte.  Der  gemein- 
schaftliche Stammvater  des  jetzigen  Hauses  Oettingen  ist  Graf  Lud- 
wig XV.,  gest.  1557,  dessen  Söhne:  Ludwig  und  PYiedrich,  zwei  Haupt- 
linien gründeten:  die  abgestorbene Oettingische,  evangelischer  ReMgion, 
mit  dem  Fürsten  Albrecht  Ernst  30.  März  1731  im  Mannsstamme  Er- 
löschet!, und  die  Wallersteinische  Hanptlinie,  katholischer  Religion; 
letztere  blühte  später  durch  die  drei  Söhne  des  1602  gestorbenen  Gra- 
fen Wilhelm :  Wilhelm  den  Jüngeren ,  Wolfgang  und  Ernst  in  drei  Ne- 
benlinien: zu  Spielberg,  Wallerstein  und  Katzenstein -Baldem.  Die 
Linie  Oettingen-Spielberg ,  später  auch  Oettingen,  gründete  Wilhelm 
der  Jüngere,  die  Linie  Oettingen-Wallerstein  Wolfgang ,  gest.  1598, 
^nd  aus  dieser  Linie  erbte  Graf  Anton  Carl  1731 ,  des  letzten  Fürsten, 
evangelischer  Religion ,  Albrecht  Ernst  IL  zu  Oettingen-Oettingen  im 
Testamente  ihm  vermachten  Lande,  überliess  aber  dieselben  seinem 
ältesten  Sohne,  dem  1738  gestorbenen  Grafen  Johann  Friedrich  und 
1798  kamen  an  diese  Linie  auch  die  Güter  der  gräflichen  Linie  zu 
Katzenstein -Baldem,  und  die  Linie  Katzenstein  -  Baldem  stiftete  Graf 
Ernst,  gest.  1636.  Letztere  Linie  schied  sich  in  den  Balderischen  und 
in  den  Eatzensteinischen  Zweig,  von  welchen  der  erstere  1687  mit  dem 
Grafen  Ferdinand  Maximilian,  der  letztere  1798  mit  dem  regierenden 
Gräfeti  zu  Oettingen-Balderstein ,  Katzenstein  und  Sötern:  Franz  WiP 
heliri,  Statthalter  des  Erzstifts  Cöln  u.  s.  w.,  im  Mannsstamme  erloschen 
ist.  —  Die  fürstlichen  Linien  Oettingen-Spielberg  und  Oettingen-Wal- 
lerstein haben  dauemd  fortgeblüht.  Beide  hatten  Reichsstandschaft 
durch  einen  Antheil  an  der  reichsgräflich -schwäbischen  Gurialstimme 
im  Reichsfürstenrathe  und  führten  bei  dem  schwäbischen  Kreise  eine 
Stiimne  auf  der  Fürstenbank.  Auch  i^ar  in  dem  Reichs-Deptftätions- 
Hauptschlusse  jeder  dieser  beiden  Linien  eine  Yirilstifiime  im  Reio'hs- 
fürstenrathe  zugedacht,  doch  die  Rheinbundsacte  vereitelte  diese  Zu- 


—     583     — 

sage,  indem  sie  sämmtliche  öttingensche  Reichslande  der  Souverainitat 
des  Königs  von  Bayern  standesherrlich  unterwarf.  Zufolge  eines  zwi- 
schen Bayern  and  Württemberg  geschlossenen  Vertrags  vom  10.  Mai 
1810  kam  ein  Theil  der  Besitzungen  beider  Linien  standesherrlich  un- 
ter die  Staatshoheit  Württembergs,  daher  ihnen  auch  in  diesem  Kftnig- 
reiche  Standesherrlichkeit  zukommt.  —  Die  Linie  Oettingen-Spielberg 
besitzt  unter  wOrttembergischer  Staatshoheit  die  Standesherrschaft  Oet- 
tingen-Walxheim  im  O.-A.  Ellwangen  im  Jaxtkreise  und  das  Mediat- 
gericht  Oettingen  im  Rezatkreise  unter  bayerischer  Oberhoheit.  Haupt 
dieser  Linie  ist:  Fürst  Otto  Carl,  geb.  ISIS  —  Sohn  des  1855  ver- 
storbenen Fürsten  Aloys  III.  aus  der  Ehe  mit  Amalie  Prinzessin  v.  Wredö, 
geb.  1798  —  Senior  des  fürstl.  Gesammthauses  und  Lehen-Administra- 
tor, Kron-Oberhofmeister  und  erblicher  Roichsrath  des  Kgr.  Bayern, 
erbliches  Mitglied  der  Kammer  der  Standesherren  im  Kgr.  Württem- 
berg u.  s.  w.,  verm.  1843  mit  Georgine  Grf.  v.  Königsegg- Aulendorf, 
gob.  1825,  aus  welcher  P^he,  neben  zwei  Töchtern,  Pr.  Clementine, 
geb.  18 U,  und  Pr.  Camilla,  geb.  1845,  zwei  Söhne  stammen;  Erbpr. 
Albrecht,  geb.  1847  und  Pr.  Emil,  geb.  1850.  Die  Geschwist»  des 
Fürsten  Otto  Carl  sind:  Pr.  Mathilde,  geb.  1816,  verm.  1839  mit 
Maximilian  reg.  Fürsten  von  Thurn  und  Taxis,  Pr.  Gustav,  geb.  1817, 
k.  k.  Oberstlieutenant  in  d.  A,  jmd  Pr.  Bertha,  geb.  1818,  verm.  1842 
mit  Raimund  Gr.  v.  Fugger-Kirchberg- Weissenboru.  —  Die  Linie  Oet- 
tingen-Wallerstein  wurde  für  die,  durch  Vergleich  mit  der  Grf.  v.  Col- 
loredo-Mansfeld  —  Tochter  des  1778  gestorbenen  Gr.  Anton  Joseph, 
Katzenstein-Baldernschen  und  Söternischen  Linie  —  vom  3.  Octbr. 
1802  erlangte,  aber  durch  den  Lüneviller  Frieden  von  1801  an  Frank- 
reich gekommene  vormalige  Oettingen-Baldernsche  Herrschaft  Dach- 
stuhl, an  der  Grenze  von  Lothringen,  durch  den  Reichsdeputations- 
Hauptschluss  von  1 803  §.  1 5  mit  der  Abtei  Heiligenkreuz  zu  Donauwörth, 
dem  reichen  Capitel  St.  Füssen  in  Augsburg  und  den  Wallersteinisohen 
Klöstern  zu  Kirchheim,  Deggingen  und  Meichingen  entschädigt.  Ausser 
diesen,  unter  dem  weitläufigen  Mediatgerichte  Wallerstein  unter  bayeri- 
scher Oberhoheit  begriffenen  Gütern  besitzt  diese  Linie  das  Amt  Ne- 
resheim  im  Jaxtkreise  unter  württembergischer  Staatshoheit,  auch  be- 
findet sich  bei  dieser  Linie  als  Thronlehen  das  Oberhofmeister- Amt  des 
Kgr.  Bayern.  —  Haupt  der  Linie  Oettingen-Wallerstein  ist:  Fürst  Fried- 
rich ,  geb.  1840  —  Sohn  des  1842  verstorbenen  Fürsten  Friedrich 
Kraft  Heinrich  aus  zweiter  Ehe  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Trauttmans- 
dorf,  geh,  1806  —  succed.  seinem  Vater  1842  unter  Vormundschaft 
und  wird  durch  k.  bayerisches  Patent  20.  Juni  1860  für  grossjährig 
erklärt.  Aus  des  Vaters  erster  Ehe  mit  Sophie  Landgräfin  v.  Fürsten- 
berg, gest.  1829,  stammt  Pr.  Sophie,  geb.  1829,  vermählte  Grf. 
V.  Buquoy,  und  aus  des  Vaters  zweiter  Ehe  entsprossten  auch  vier  Töch- 
ter: Pr.  Caroline,  geb.  1831 ,  verm.  Grf.  Raczynski,  Pr.  Gabriele,  geb. 
1833,  Pr.  Wilhelmine,  geb.  1833,  verm.  Pr.  zu  Schwarzenberg  und 
Pr.  Maria  Anna ,  verm.  Pr.  v.  Lobkowitz.  —  Die  Geschwister  des  Für- 
sten Friedrich  Kraft  Heinrich  sind,  neben  drei  Schwestern:  Pr.  Sophie, 
geb.  1797,  verm.  Grf.  v.  Dürkheim-Montmatiij ,  Pr.  <aiftrlotte,  geb. 


—     5P4     — 

1802,  verw.  Grf.  v.  Montecuccoli  und  Pr.  Ernestine,  geb.  1803,  veniL 
Landgräfin  zu  Fürstenberg ,  zwei  Brüder :  Fürst  Ladwig  und  Pr.  CirL 
Fürst  Ludwig,  geb.  1791,  Herr  der  Herrschaften  Oberwallbaeh,  ün- 
terwallbach  und  EberstalK  k.  bayer.  Staatsrath  in  ausserord.  Dienste, 
folgte  seinem  Vater,  dem  Fürsten  Kraft  &n8t  1802  and  entsagte  1823 
in  Gunsten  seines  jüngeren  Bruders  Friedrich  Kraft  Heinrieh ,  vem. 
in  erster  Ehe  1823  mit  Crescentia  Bougin,  geb.  1806,  ans  welcher  Ehe 
eine  Tochter  stammt:  Pr.  Caroline,  geb.  1824,  Terrn.  Ort  v.  Wald- 
bott-Bassenheim,  und  in  zweiter  Ehe  mit  Albertine  Grf.  v.  Lariseb- 
Männich,  geb.  1819.  —  Pr.  Carl,  geb.  1796,  Besitser  der  Herrschaft 
Seyfiriedsberg  in  Bayern,  Termfihlte  ach  1831  mit  Julia  Orf.  y.  Diel- 
richstein,  geb.  1807,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  Pr.  Marie, 
geb.  1832 ,  Term.  Freifrau  v.  u.  zu  Frankenstein,  Pr.  Marie  Anne,  geb. 
1840,  verm.  Grf.  v.  Falkenhayn  und  Pr.  Sophie,  geb.  1846,  ein  Sohn 
stammt:  Pr.  Moritz,  geb.  1838,  k.  bayer.  Lieutenant. 

ffSpping,  de  Jure  iiuigni  c.  6.  P.  6.  Nr.  OOO.  —  ßueelini  Stemmatogr.  II.  8.  4M.  - 
Sptnen  Histor.  Insign.  8.  274  u.  Tab.  11.  —  Iniho/,  P.  1.  t.  c.  11.  n.  1.  7.  c.  9.  —  DnrdtL 
Welt,  Hamb.  1697.  V.  S.  ir»7.  -  Durchl.  Welt,  Ausg.  ron  1710.  IL  8.  886—78.  —  HochAnd. 
wärttemb.  mit  hochgr.  OettingiMcb.  und  hocligr.  Oetting.  mit  bochfÜntL  wfirttembw  altTfr^ 
neuerte  Doppelstamm-Verwandtsch. ,  mit  den  beiderseitigen  Wappen  und  8tj>mmtafgia,  6VcB»> 
gen.  —  Hübner,  I.  Tab.  270—73.  -  Trier,  8.  445  u.  46  und  Tab.  39.  —  2teA«dbip<Cs,  Wap- 
peuknnst,  8.  242  u.  43  und  Fig.  72.  -  Zedier,  XXY.  8.  803.  —  Eökler's  WappenkataMtor 
▼on  1751.  —  Oatterer,  Handb.  der  Heraldik  Ton  1762.  —  J.  P.  Lang,  historlKhe  GnuMfliiiin 
des  Oettingscken  Wappens,  Wallenrtein  1773,  auch  in  D.  Friedr.  Aug.  Schott*!  Joriattaehca 
Wochenblatte ,  Jahrg.  3.  8.  572.  —  J.  Rauehpare»,  Oetingische  Geschlechto-Beachndbiinip,  1775. 

—  Salver,  8.  243,  318  u.  349.  —  Geneal.  Geschichte  der  Grafen  v.  Oettlngen  In  den  mlttls- 
ren  Zeiten,  Nördlingen  1799.  -  Jaeobi,  1800  I.  8.  441-45  und  IL  S.  56.  -  v.  £an^,  8.  6v.  7. 

—  Geneal.  u.  statist.  Staatshandb. ,  65.  Jahrg.,  8.  496.  —  Geneal.-hS8tor.-«tatiat.  Afananach, 
Weimar  1832  8.  360.  -  Match,  8. 113.  -  Diplom.  Handb.  f.  d.  prena«.  Staat,  1843,  8.  2aa  -  Cmtt, 
Adelsb.  d.  Kgr.  Württomb. ,  8.  49—53.  —  Goth.  geneal.  Hofcal.  n.  svneal.  Taachenb. ,  1836,  S. 
174,  1848,  8.  173,  1862,  8.  174-77  u.  1865.  -  Sf^bmacher.  L  16:  Oetingen,  Grafen.  —  e.  Jfc> 
ding,  U.  8.  404—409:  Gr.  u.  Frst.  —  Suppl.  zu  Siebra.  W.-B.  n.  6.  —  Tyrof,  I.  246.  —  W.>B. 
d.  Kgr.  Bayern  I.  8  u.  t.  Wölckem,  Abth.  1.  —  Dor»t,  IL  8.  86  n.  87  und  Tab.  806  o.  8. 132. 
mit  Siegelbeilage:  Siegel  Ludwig*«  und  Friedrich's  Grafen  t.  Oattiogen  n.  Landgrafen  im  B* 
sass,  von  1339. 

Oettingen  (in  Schwarz  zwei  schwebende  weisse  Stäbe,  welche, 
durch  ein  an  beiden  Seiten  herabhängendes  Band  in  ein  Andreaskreu 
gebunden,  oben  und  unteu  von  einem  Sterne  begleitet  sind).  Ein  ni 
dem  liefländischen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  mehrere  Güter 
erwarb,  von  denen  Neu-Bomhusen  und  Schwarzhof  dem  1786  verstor- 
benen Ordnungsricbter  v.  Oettingen  zustanden.  Derselbe  hinterliess 
mit  einer  v.  Bock  einige  Söhne.  Sein  Bruder,  Generahnajor  v.  Oettin- 
gen ,  besass  kein  Erbgut  und  starb  unvermählt.  Otto  George  y.  Oet- 
tingen, Major,  war  Herr  auf  Duhrenhof  und  wurde  1783  Assessor  im 
Rigischen  Gewissens-Gerichte.  —  Ob  Ewert  Oetting,  welcher  rigischer 
Stadtvoigt  war  und  1581  starb  und  Eberhard  Oetüng,  welcher  1604  Ael- 
termann  der  grossen  Gilde  in  Eiga  wurde,  zu  den  Vorfahren  der  Fa- 
milie gehören ,  muss  ebenso  dahingestellt  bleiben ,  als  die  Annahme, 
dass  dieselbe  irgend  in  Verbindung  mit  dem  alten  Grafengeschlechte 
dieses  Namens  gestanden  habe:  das  Wappen  ist,  wie  angegeben,  ein 
ganz  anderes. 

Arndt,  Chron.  n.  8.  351.  -  Oadebutch,  Jahrb.',  bei  dem  J.  1607,  8.  374.  —  HupH,  Kor- 
dische MiBcellon,  15.-17.  Stück  (Materialien  au  einer  lieflaod.  Adalsgeschichte,   8.  «H  a.91^ 

—  9,  Firks,  Ursprung  des  Adels  in  den  OstseeproTinzen ,  8.  132. 

Oettinger.  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1653  fiOr  Johann  Martin 


—    585     — 

Oettinger,  Obersten  und  von  demselben  Jahre  für  Marquard  (Markuard) 
Oettinger,  genannt  Breitenhahn. 

HAndHchrini.  Notix.  -  freih.  p.  Ltdebut,  IL  S.  163.  und  m.  S.  318. 

Oettl,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1717  für 
Anton  Joseph  v.  Oettl,  kaiserl.  Hofkriegsrath  und  Geh.  Referendar,  mit 
dem  Prädicate :  Edler  v. 

HaDdacbriftl.  Kotiz. 

Oexle,  auch  Freiherren  und  Grafen.  Reichsadels-,  Freiherm- 
und Grafenstand.  Adelsdiplom  von  1677  mit  dem  Prädicate:  v.  Frie- 
denberg. Im  18.  Jahrh.  kam  der  Freihermstand  und  später,  in  der 
zweiten  Hälfte  desselben,  auch  der  Grafenstand  in  die  in  Bayem,  na- 
mentlich zu  Regensburg  ansässige  Familie.  Gauhe  fahrt  nach  Sinapins 
die  Familie  unter  den  Namen:  v.  Friedenberg,  genannt  Oexel  auf  und 
giebt  an,  dass  Antonius  v.  Friedenberg,  genannt  Oexel,  welcher  seine 
Ankunft  in  Schlesien  aus  Franken  hergeleitet,  1720  ids  Domherr  zu 
St.  Johannls  in  Breslau  gelebt  habe  und  Adam  Anton  Oexel  v.  Frie- 
denberg 1746  als  Yicarius  Generalis  und  bischöflicher  Geh.- Rath  in 
Breslau  bekannt  gewesen  sei.  —  Den  Grafenstand  erhielt  Carl  Freih. 
V.  Oexle  V.  und  auf  lYiedenberg,  Herr  der  Hofmark  Leonberg,  kurtrier- 
scher  w.  Kämmerer  u.  s.  w.,  welcher  noch  1800  Gesandter  bei  der 
Reichsversammlung  zu  Regensburg  im  fürstlichen  Gollegium  seit  1784 
für  Augsburg  und  Ellwangen,  seit  1785  fQr  Passau  und  seit  1786  für 
Aremberg,  Auersberg,  Fttrstenberg,  Liechtenstein  und  Schwarzenberg 
war.  —  Später  ist,  soviel  bekannt,  der  Stamm  erloschen. 

Sinapitu,  U.  8.  «29.  -  öauA«,  H.  S.  302  u.  303.  -  Ztdler,  XXV.  8.  821.  -  Ran/t, 
gene»L  Archivar.  Th.  27,  S.  661  nnd  dMselben  geneal.-hi0tor.  Nachrichten,  V.  8.420.  —  Tv' 
rofy  I.  12:  F.  H.  r.  0.  -  Suppl.  sn  «ebm.  W.-B.  n.  24  u.  IV.  6. 

Oeyen  (in  Silber  eine  rothe  Lilie,  begleitet  von  fünf  rothen  Wor- 
feln, oben  zwei  und  unten  drei,  2  und  1.)  —  Rheinländisches  im  Re- 
gierungs-Bezirke Düsseldorf  zu  Duykerhoff  begütert  gewesenes  Adels* 
geschlecht,  aus  welchem  Oswald  und  Max  v.  Oeyen,  laut  Eingabe  d.  d. 
Duykerhoff,  3.  Juli  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  preussischen  Rhein- 
provinz und  zwar  unter  Nr.  90  der  Classe  der  Edelleute,  eingetragen 
wurden.  —  Dass  die  Familie  mit  dem  niederländischen  Geschlechte 
V.  Oyen  oder  Oeyen,  aus  welchem  die  in  Bayem  vorgekommenen  Frei- 
herren und  Grafen  Oyen  zu  Fürstenstein,  s.  unten  den  betreffenden  Ar- 
tikel, hervorgegangen  sind,  im  Zusammenhange  gestanden,  ist  nicht 
nachzuweisen ,  scheint  auch  dem  Wappen  nach  nicjit  der  Fall  zu  sein. 

N.  pr.  A.-L.  V.  8.  347:  durch  Satxfehlcr:  y.  Oeyen.  -  Freih.  v.  Ltdebur,  IL  8.  163.  - 
W.-B.  d.  preum.  Rheinprov.  I.  Tab.  Ol  Nr.  181  u.  8.  85. 

Oeynhausen ;  auch  Freiherren  nnd  Grafen  (Stammwappen:  in 
Blau  eine  frei  aufrecht  gestellte  silberne  Leiter  mit  vier  Sprossen). 
Reichsgrafenstand.  Diplom  von  1725  für  Rabe  Christoph  v.  Oeynhau- 
sen, k.  grossbritann.  Kammerherm  und  Ober-Jägermeister  in  Hannover. 
Die  Erhebung  wurde  14.  Aug.  1725  in  Hannover  amtlich  bekannt  ge- 
macht. —  Altes,  westphälisches  und  niedersächsisches,  auch  in  der  Wet- 
terau  ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht ,  welches  auch  Oyenhausen, 
Oynhausen,  Oinhausen,  Oenhausen  nnd  Oeyenhausen  geschrieben  wurde 
und  urkundlich  schon  1036,  1095  und  1256  vorkommt  Dasselbe  sass 


—     586     — 

bereits  1430  unweit  Büren  zu  Lichtenau  und  Südheira,  1536  zu  Gre- 
venburg  bei  Brakel  und  1592  zu  Oldenburg  bei  Höxter,  erwarb  dann 
in  Westpbalen  und  den  umliegenden  Landen  mehrere  andere  Güter  und 
wurde  später  im  Calenbergischen  zu  Langreder  und  in  neuerster  Zeit  in 
Meklenburg-Schwerin  zu  Brahlstorff  im  Amte  Wittenburg  begütert.  — 
Bernhard  Simon  und  Rave  Arend  Gebrüder  von  Oeynhausen  lebten  im 
16.  Jahrhunderte,  Georg  war  um  1630  kaiserl.  Oberst  und  zeichnete 
sich  ebenso,  wie  Melchior  Hermann,  h.  holstein.  Oberst,  im  30jährigen 
Kriege  aus;  Amd,  Herr  von  der  Grevenburg ,  war  1650  Hauptmann 
und  Commandant  zu  Giessen  und  Friedrich  zählte  1702  zu  den  Dom- 
herren zu  Paderborn.  Graf  Raban  Christoph ,  s.  oben ,  hatte  aus  der 
Ehe  mit  Sophia  Juliana  Freiin  v.  d.  Schulcnburg,  Schwester  des  be- 
kannten vcnetianischen  General -Feldniarschalls  Matthias  Johann  Gra- 
fen v.  d.  Schulenburg,  vier  Söhne,  Friedrich  Ulrich,  Ludwig  Ferdinand 
Moritz  und  Georg  Ludwig.  Graf  Friedrich  Ulrich,  ältester  Sohn  des 
Grafen  Raban  Christoph ,  pflanzte  den  Mannsstamra  der  Grafen  v.  Oeyn- 
hausen durch  einige  Söhne  fort;  Ludwig  Ferdinand,  Domherr  zu  Mag- 
deburg, wurde  1725  von  dem  erwähnten  mütterlichen  Oheime  adoptirt, 
nannte  sich  hierauf  Graf  v.  d.  Schulenburg-Oeynhausen ,  wurde  kaiser- 
licher Oberst  und  1735  Generalmajor  und  setzte  den  Stamm  der  Gra- 
fen V.  d.  Schulenburg-Oeynhausen  fort:  Moritz  war  Commandeur  des 
deutschen  Ordens  und  k.  k.  Oberst  und  Georg  Ludwig  trat  in  kursäcb- 
sische  Kriegsdienste  und  stieg  ebenfalls  zum  Obersten.  —  Der  gräfliche 
Stamm  blühte  fort  und  zwar  in  neuerer  Zeit  in  zwei  Linien  und  die 
erste  Linie  in  drei  Speciallinien.  Die  Stanunreihe  der  ersten  Special- 
linie der  ersten  Linie  stieg,  wie  folgt,  herab:  Graf  Friedrich  Ulrich,  geb. 
1695  und  gest.  1776,  Herr  zu  Grevenburg,  Reesen.  Dören,  Driburg  und 
Bergheim ,  kurhannov.  Ober-Forst-  und  Jägermeister :  Friederike  Baro- 
nesse de  Lorraine,  dit  de  Beauvernais,  geb.  1709,  verm.  1731  u.  gest. 
1751 ;  —  Graf  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1732  und  gest.  1778,  hessen- 
casselscber  Ober- Jäger-  und  Falkenmeister:  Melosina  Grf.  v.  Kiel- 
mansegge-Gültzow,  geb.  1720  und  verm.  1760;  —  Graf  Friedrich 
Ludwig  Wilhelm ,  geb.  1767  und  gest.  1814,  Herr  zu  Steinheim,  Red- 
derang  und  Müsselmow,  kurhannov.  KammerheiT  und  Hauptmann:  Ida 
V.  Moltke-Wolkendorf,  geb.  1769,  verm.  1792  und  gest.  1845;  — 
Graf  Friedrich,  geb.  1801  —  jetziges  Haupt  der  ersten  Speciallinie 
der  ersten  Linie  —  Herr  auf  Brahlstorflf  in  Meklenb. -Schwerin ,  Oej'n- 
hausen,  Steinheim  und  Reelsen  in  Westphalen,  auch  Herr  zu  Emracr- 
bnich,  k.  hannov.  M.ijor  a.  D. :  erste  Gemahlin;  Harriet  v.  Hinüber 
a.  d.  H  Morsum,  geb.  1813,  verm.  1839  und  gest.  1852,  und  zweite 
Gemahlin;  Rosalie  v.  Borck  a.  d.  H.  Möllenbeck ,  geb.  1830  und  verm. 
1858.  —  Aus  der  ersten  Ehe  stammen  fünf  Söhne:  Kuno,  geb.  1840, 
Ulrich,  geb.  1852,  Stud.  jur. ,  Georg,  geb.  1843  ,  k.  hannov.  Lieute- 
nant, Erich,  geb.  1849  und  Hilmar,  geb.  1852,  aus  der  zweiten  Ehe 
aber  eine  Tochter,  'Anna,  geb.  1862.  —  Die  Geschwister  des  Grafen 
Friedrich  sind  fünf  Schwestern:  Ida,  geb.  1793,  verw.  Landschafts- 
director  v.  d.  Wense,  Luise,  geb.  1794,  Chanoinesse  des  adeligen  Klo- 
sters Lüne,  Melosine,  geb.  1797,  Chanoinesse  des  adeligen  Klosters 


—    58T    — 

Wennigsen ,  Wilhelmine,  geb.  1799 ,  verw.  Frau  Präsidentin  v.  d.  Wensc 
und  Emilie,  geb.  1806^  und  ein  Bruder,  Graf  Wilhelm,  geb.  1804, 
grossherzogl.  meklenb.-scbweriu.  Oberst  der  Infanterie  und  Comman- 
dant  der  Festung  Dömitz,  verm.  1850  mit  Luise  v.  Arnsberg,  aus  wel- 
cher Ehe  drei  Söhne  entsprossten :'  Friedrich,  geb.  1853 ,  Heino,  geb. 
1854  und  Wilhelm,  geb.  1860.  —  Die  zweite  Speciallinie  der  ersten 
Linie  beruht  jetzt  auf  den  Grafen  Julius,  geb.  1843  —  Sohn  des  1833 
verstorbenen  Grafen  Ludwig,  k.  hannov.  Majors,  aus  zweiter  £he  mit 
Susanne  v.  Oldershauson ,  geb.  1807  und  verm.  1835  und  Enkel  des 
1811  verstorbenen  Grafen  Georg  —  Studirender  der  Rechte  zu  Mün- 
chen und  auf  dessen  Schwester ,  Grf.  Clotilde,  geb.  1838,  expect.  auf 
Kloster  Lüne.  —  Die  dritte  Speciallinie  der  ersten  Linie  ist  im  Manns- 
stamme 4.  März  1798  zu  Lissabon  erloschen  mit  dem  Grafen  Carl  Au- 
gustin (erhielt  als  Katholik  die  Namen :  Peter  Maria  Joseph),  k.  portu- 
giesischem Generalissimus.  Derselbe  hatte  aus  der  Ehe  mit  Eleonora 
Marquise  v.  Allorna,  Grf.  v.  Assumar,  Erbin  der  Herrschaften  Alma- 
risa  und  Almada,  eine  Tochter:  Julia  Grf.  v.  Oeynhausen  y.  Almeida. 
Marquise  v.  Allorna,  geb.  1785,  verw.  Gräfin  d'Ega,  wiedervermahlt 
1826  mit  Gregor  Grafen  Stroganoff,  k.  russ.  Oberkammerherrn,  Hof- 
stallmcister,  Minister  und  Staatsrath.  —  Die  zweite  Linie:  Grafen - 
v.  d.  Schulenburg -Oeynhausen,  ist  ebenfalls  erloschen.  Die  Stamm- 
reihe dieser  Linie  stieg,  wie  folgt,  herab:  Ludwig  Ferdinand  Graf  v.  d. 
Schulenburg-Oeynhausen,  s.  oben,  geb.  1701  und  gest.  1754:  Marie 
Anne  Grf.  v.  Kottulinsky,  verw.  Fürstin  v.  Liechtenstein,  geb.  1707, 
vefm.  1740  und  gest.  1788.  —  Graf  Ferdinand  Ludwig  (L),  geb.  1745 
und  gest.  1825,  kurpfölzischer  Oberst  und  General-Adjutant:  N.  de 
Vincens  de  Causans:  —  Graf  Ferdinand  Ludwig  (IT.),  geb.  1800,  vor- 
maliger Besitzer  von  Steinheim  und  Reelsen  in  Westphalen,  fOrstl.  lippe- 
detmoldscher  Kammerherr ,  verm.  mit  N.  dUinnisdal,  schloss  im  De- 
cember  1860  den  Stamm  seiner  Linie.  —  Der  adelige  Stamm,  dessen 
Sprossen  zum  Theil  den  freiherrlichen  Character  führen,  hat  im  Kgr. 
Hannover ,  wo  derselbe  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  Calenbergi- 
schen  Landschaft  gehört  und  wo  mehrere  Glieder  der  Familie  in  die 
k.  hannov.  Armee  traten,  so  wie  im  Kgr.  Preussen  begütert  fortge- 
blüht. Nach  Rauer  waren  1857  in  Preussen  begütert:  Adolph  Freih. 
v.  Oeynhausen ,  Herr  auf  Südheim  im  Kr.  Büren,  Friedrich  Freih.  v.  0., 
Herr  auf  Grevenburg  im  Kr.  Höxter  und  Carl  Borries  Dietrich  v.  0.,  herz, 
braunschw.  Stabs -Auditeur,  Herr  auf  Mallschütz  im  Kreise  Lauenburg. 

Oauh«,  I.  8.  1559  u.  flO  und  H.  8.  843  a.  44.  -  v.  Hattiti'in,  IIT.  Sappl.  S.  121.  -  ZtdUr, 
XXV.  S.  2577.  -  GencAL  lUndb.  1778,  Nachtr.  8.  84-H7.  -  Jacobi,  1800,  IL  Ö.  33U:  Gr. 
V.  d.  SohuIrnbiirK-Oeyiihau-on.  —  Ersch  und  Gruber,  Enryklop.  Seot.  3.  Th.  VlU.  S.  227.  — 
Freik.  0.  d,  Kn^Mbeck^  8.  222.  -  Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  163.  —  Ocneal.  Twchenb.  d. 
grafl.  nftu«MT,  186«,  S.  572,  1861  8.  595  u.  1804  8.  598-0<>2.  -  Durchl.  Welt,  DI.  201:  Gr. 
r.  O.  —  ♦.  Steinen,  Tab.  39.  Nr.  1  v.  0.  -  Suppl.  zu  SIebm.  W.-B.  V.  20.  -  Roben*,  Ele- 
mentar-Werkch.  U.  67.  -  W.-B.  d.  Preuw.  Rheinprov.  II.  Tab.  37.  Nr.  73  u.  S.  144.  -  W.-B. 
d.  Kgr.  Hannover,  A.  3:  Gr.  r.  O.  und  C.  30:  v.  0.  u.   8.  11.  —  Knesc/ike,  II.  8.  325  n.  26. 

Ofen ,  OfTeii.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Herz.  Bremen  zählendes 
Geschlecht,  welches  schon  1300  im  Lande  Kedingen  ansässig  war.  Aus 
demselben  lebte  noch  1708  Anton  Heinrich  v.  Offen,  schwäbischer  Ritt- 
meister ;  welcher  Herr  auf  Schkölisch  bei  Stade  war. 

Gauke,  I.  B.  1532  u.  83 :  am  Schhuwe  d.  Artikeb:  OeAier  nach  tf ushsrd  Theatr.  uobil,  Bremnifc 


—    S8S     ~ 

Offein ,  Offelen ,  Freiherren.  Eine  in  Oesterreich  yorgekommene 
freiherrliche  Familie,  zu  welcher  der  1733  verstorbene  k.  k.  General- 
feldmarschall-Lieutenant Georg  Ludwig  v.  Offein  gehörte. 

BoMfU    Archivar.  Yin.  8.  302  o.  XXVn.  8.  522.  —  Z^dUtt  XXY.  8.  84S. 

Offen.  Ein  im  17.  nnd  18.  Jahrh.  im  Bremenseben  irad  Lippe- 
schen mit  Schölisch,  Bmntrup,  Entrup  und  Papenbansen  begflt^rtei 
Adelsgesehlecht ,  welches  früher  auch  in  Ostpreussen  ansässig  gewesen 
sein  soll.  Nach  Erlöschen  des  Stammes  kam  1720  Namen  and  Wi^ 
pen  an  eine  Linie  der  alten  Familie  y.  d.  Decken,  s.  den  Artikel  Deckoi, 
V.  dor,  genannt  Offen,  Bd.  11.  S.  434. 

MuMhard,    S.  413.  —  Erliutertes  Pretusen,    II.  S.  368.  —  Sappl.  bu  8iebtn.*W.-B.  y.  18: 
T.  Offen. 

Offenberg  (Schild  geyiert:  1  u.  4  in  Blau  zwei  goldene  Andreas- 
kreuze und  2  u.  3  in  Schwarz  drei  silberne  Spiegel :  cölniscbe  Patrid»- 
familie  Spiegel).  Niederrheinisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammhanse  unweit  Rees,  welches  1690  zu  Mollenbeck  nod 
Willich  bei  Rheinberg  und  1700  zu  Bruch  oder  Morsbroicb  unweit 
Kempen  sass ,  früher  auch  zu  Broil ,  Hungerspesch  (cölnisches  Lehn) 
und  Merhausen  begütert  war.    Später  ist  der  Stamm  ausgegangen. 

Fahn«,  I.  8.  312.  -  Freih.  ».  Ledebur,  H.  8.  1«3. 

Offenberg,  auch  Freiherren  (in  grünem  Felde  zwei  bemooste, 
durch  yerschiedene  Absätze  erhöhte  grüne  Berge  oder  Felsen,  yon  wel- 
chen einer  in  der  rechten  Oberecke  und  der  andere  in  der  linken  ün- 
terecke  steht).  Altes,  aus  der  Schweiz  hergeleitetes,  curländischei 
Adelsgeschlecht,  welches  früher  auch  Offenburg  geschrieben  worden 
sein  soll,  nach  Niedersachsen,  Holstein  und  Dänemark  kam,  in  Cur- 
und  Liefland  im  17.  und  18.  Jahrh.  die  Güter  Abellen,  Adsien,  Las- 
dohnen, Musten,  Prausen,  Wisigal,  Fockenhof,  Grentzhof,  Garlsberg, 
Friesbeck,  Illien  oder  Illingen,  Elintenhof,  Grösen  u.  s.  w.  an  sidi 
brachte  und  vom  K.  Rudolph  IT.  1.  Aug.  1594  den,  der  Familie  sor 
stehenden,  alten  Adel  anerkannt  erhielt.  —  Rudolph  und  Hugo  y.  0. 
waren  1256  und  1275  Johanniter-Ordens-Comthure  zu  Burgsee;  Aman- 
dus  V.  0.  wurde  1433  vom  K.  Sigismund  auf  der  Tiberbrücke  in  Rom 
zum  Ritter  geschlagen  und  starb  1458  als  Oberstzunftmeister  zu  Basel, 
und  Emmerich  v.  0.  lebte  1490  als  kaiserl.  Land -Oberster  in  der 
Schweiz.  Der  Sohn  desselben,  Jonas  v.  0. ,  k.  k.  Geh.-Rath  und  Statt- 
halter in  Steiermark,  wurde  1571  vom  K.  Maximilian  H.  mit  einer  Ge- 
sandtschaft an  den  Czar  Iwan  Basilowicz  betraut.  Jonas'  einziger  Sohn, 
Lorenz  v.  0. ,  diente  mit  Auszeichnung  im  deutschen  Heere  gegen  die 
Türken  und  erhielt  vom  K.  Rudolph  H.  ansehnliche  Güter  in  Steier- 
mark zum  Geschenke.  Derselbe  ging  mit  dem  Markgrafen  Wilhelm  zu 
Brandenburg,  Erzbischofe  von  Riga,  nach  Liefland,  wurde  SÜftsvoigt 
zu  Treyden  und  Cremen,  später  Ordenscanzier,  vermählte  sich  mit  Bar- 
bara V.  Rosen,  und  die  Könige  in  Polen,  Stephan  und  August  Sigis- 
mund belohnten  ihn  mit  den  Gütern  Lasdohnen,  Prausen,  Wisigal,  Abel- 
len ,  Sinteln  und  Hatten ,  welche  Besitzungen  aber  seinen  Nachkommen 
durch  die  Eroberung  Lieflands  durch  Russland ,  auf  immer  «yerloren 
gingen.    Durch  einen  Enkel  des  genannten  Loren«  y.  0.  auf  Lenadam 


—     689     — 

(Lasdehnen):  Christoph  v.  0.,  kam  die  Familie  nach  Deutschland 
und  in  andere  Länder.  Derselbe  vermählte  sich  in  Pommern  mit  einer 
V.  Pancker,  hielt  sich  daselbst  auf,  bis  er  der  verw.  Königin  Sophia 
von  Dänemark  zu  Nykoping  Kammerjunker  wurde  und  hatte  aus  sei- 
ner Ehe,  neben  sieben  Töchtern,  drei  Söhne.  Von  letzteren  liess  sich 
der  älteste  in  Holstein  nieder,  vermählte  sich  mit  einer  v.  Buchwald  und 
setzte  seine  Linie  fort;  der  andere  Sohn,  Friedrieb,  k.  dänischer  Stifts- 
Hauptmann  zu  Drontheim  in  Norwegen ,  hatte  zwar  einen  männlichen 
Erben,  doch  starb  derselbe  jung  auf  Reisen  in  Frankreich,  und  der 
dritte  Sohn ,  k.  dän.  Oberst  und  Commandant  zu  Nyburg ,  hatte  zwei 
Söhne,  von  welchen  der  ältere  in  Dänemark  zur  See  commandirte 
und  sich  mit  einer  v.  Kaas  vermählte,  der  jüngere  aber  durch  seines 
Vaters  Schwester,  Gemahlin  des  kursächs.  Geh.-Kaths  und  Domprop- 
sten  zu  Meissen  Christian  August  Freih.  v.  Friesen,  um  1678  nach 
Kursachsen  kam  und  sich  daselbst  niederliess.  —  Später  blühte  in  Cur- 
land  der  Stamm  in  zwei  Linien  zu  Grösen  und  Illien  fort.  Die  ältere 
Linie  stiftete  Carl  Gustav  v.  0.,  geb.  1755,  k.  russ.  Geh.-Rath,  Prä- 
sident des  Piltenschen  Landraths-Collegiums  und  Herr  auf  Grösen,  wel- 
cher, mit  Hinterlassung  zweier  Söhne,  Alexander  Carl,  Hauptmanns 
zu  Hasenstadt,  und  Johann  Heinrich,  k.  russ.  Garde- Officiers,  1835 
starb.  Die  jüngere  Linie  hatte  Heinrich  Christian  v.  0.,  geb.  1698 
und  gest.  1781,  kurländischer  Landhofmeister,  gegründet,  welcher  die 
durch  Vermählung  mit  Friederike  Dorothea  v.  Dönhoff  erhaltenen  illie- 
nischen  Güter  zu  einem  Fideicommiss  erhob.  Von  demselben  stammten 
drei  Söhne :  Peter  Georg,  geb.  1740  und  gest.  1829,  Hauptmann  zuGro- 
Hn,  Majoratsherr  auf  Illien,  verm.  mit  Julie  v.  Korff  a.  d.  H.  Trecken; 
Heinrich,  geb.  1752  und  unvermählt  gest.  1829,  k.  russ.  Geh.-Rath 
und  Präsident  des  curländis(^en  Oberhofgerichts  und  Emmerich,  geb. 
1754  und  unvermählt  gest.  1825.  Aus  der  Ehe  des  genannten  Peter 
Georg  stammten,  neben  zwei  Töchtern,  Caroline  Henriette,  geh- 1787, 
verm.  1809  mit  Cyprian  Goulbert  Baron  v.  Creutz,  k.  russ.  General 
der  Cavalerie  und  Juliane,  geb.  1796,  verm.  mit  Otto  Freih.  v.  Rön- 
ner, k.  russ.  Oberstlieutenant  a.  D.,  drei  Söhne:  Heinrich  Wilhelm, 
geb.  1788,  erst  k.  preuss.  und  dann  k.  russ.  Kammerherr  und  Staats- 
rath,  Besitzer  des  Stammgutes  Illien,  verm.  mit  Jenny  Charlotte  Freiin 
V.  Mirbach,  Erbmsgoratsfrau  auf  Stocken,  aus  welcher  Ehe  eine  zahl- 
reiche Nachkommenschaft  entspross;  Friedrich  Carl,  geb.  1789,  k.  russ. 
Generallieutenant,  verm.  mit  Catharina  v.  Bibikow,  aus  welcher  Ehe 
ebenfalls  mehrere  Söhne  stammten  und  Emmerich  Johann,  geb.  1791, 
k.  russ.  Generalmajor,  verm.  1834  mit  Catharina  v.  Repninsky. 

Xelch,  Llefl.  Chronic.  8.  31.  —  Ruasoto,  Liefl.  Ghrou.,  S.  77.  —  Humbracht,  8.  278  und 
281.  —  Gauke,  I.  S.  1536  u.  37.  -  Raftn,  Anoal.  helvet.  S.  287.  -  Bnddeus,  liintor.  Lexic 
m.  8.  120.  —  Salp^,  8.  83.  —  r.  Firks^  ürspr.  d.  Adels  |n  den  OstseeproY.  8.  159.  —  N. 
Pr.  A.-Lexic.  8.  477  a.  78.  -  Diplom.  Uandb.  für  den  preuss.  Staat,  1843,  8.  297.  -  F^^eih, 
9.  L^dthur,  n.  8.  163  u.  64.  —  Neitnbt,  curländ.  W.-B.  29.  —  Tyrof,  IL  294. 

Offenburg.   Altes,  steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  welches  die 
gleichnamige  Herrschaft  und  Stadt  zwischen  1165  und  1330  besass. 

SehmuU,  m.  S.  73. 

Offeney.    Ein  in  Preussen  in  neuer  Zeit  vorgekonmienes,  in  den 


—    690     — 

Listen  der  Armee  aufgeführtes  Adelsgeschlecht.  —  Wilhelm  v.  Offeney, 
k.  preuss.  Oberstlieutenant  a.  D.,  verm.  sich  1842  mitüelene  v.  Schwe- 
rin und  lebte  in  Berlin. 

Freih.  v.  Ltdebur,  II.  S.  104. 

Offenhein,  auch  Freiherren.  Ein  früher  zu  dem  steiermärkischen 
Adel  zählendes,  mit  mehreren  Gütern  angesessenes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Eustach  v.  Offenhein  1613  eine  Bestätigung  des  seiner  Fa- 
milie zustehenden  Freiherrnstandes  erhielt 

Handfcchriftl.  Notiz.  —  Sehmutz,  111.  S.  73. 

Offenmüiier,  Offmülier.  Durch  kaiserl.  Diplom  von  1630  fär 
Wolfgang  Offmüller  bestätigter  Adelsstand  der  Familie. 

Haiulsrhriftl.  Nutiz. 

Offenthal.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1594  für  Peter  Offen- 
thal, Doctor  der  Rechte  und  kurmainzischen  Rath. 

Haiuli^chrifll.  NuUk. 

Offner.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1650  ftir  Johann  Jacob 
Offner,  in  kaiserl.  Diensten. 

Iland0chriftl.  Notiz. 

Offner,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  AT  12  für  Johann 
Andreas  Offner,  k.  k.  Hofkammer-Hauptbuchhalter. 

.Mftjerle  r.  Uühl/eld,  Krg.-Bd.  S.  183. 

Offner  v.  Cassal  und  Agathseberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1753  für  die  Gebrüder  Joseph  und  Georg  Offner,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Cassal  und  Agathäberg. 

Meg*:ile  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  302. 

Ofner.  Reichsadelsstand.   Diplom  von  1650  für  Johann  Ofner. 

HrtndMchrIftl.  Notiz. 

Ogaro  V.  Friedensfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1795  für  Franz  Ogaro  aus  Cormons  in  Görz,  mit  dem  Prädicate:  v.  Frie- 
densfeld. 

Megtrle  v.  Mühlfeld,  8.  236. 

Ogertschnig.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1719  für  Lo- 
renz Andreas  Ogertschnig,  k.  k.  Hofkammer-Canzlisten  und  fürstl.  traot- 
sonschen  Haushofmeister. 

Mtyerle  ».  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  S.  302. 

Ogilvy,  Ogyivy,  auch  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  von 
1739  für  Hermann  Carl  Freih.  v.  Ogilvy,  Herrn  auf  Zahorzan,  Zspha- 
chow  und  Gauershan ,  k.  k.  Gcncralfeldzcugmeister  und  Commandanten 
der  Festung  Prag.  —  Altes,  aus  Schottland  stammendes  Adelsgeschlecbt, 
aus  welchem  im  30jährigen  Kriege,  Georg  v.  Ogilvy  sich  in  Deutschland 
niederliess.  Derselbe  zeichnete  sich  durch  die  tapfere  Besch&tzung  der 
Festung  Spielberg  bei  Brunn  so  aus,  dass  er  die  Stelle  eines  Comman- 
danten  dieser  Festung  bis  zu  seinem  Tode  behielt.  Der  Sohn  desselben, 
Freiherr  Georg  Benedict,  Herr  auf  Gauershan  unweit  Prag,  stand  erst 
in  k.  k.  Diensten  als  Generalmajor,  dann  als  General -Feldmarschall  in 
der  k.  russ.  Armee  und  zuletzt  bis  zu  seinem  1710  erfolgten  Tode  als 
General -Feldmarschall  im  k.  poln.  und  kursächs.  Heere.  Der  einzige 
Sohn  des  Let2tern  war  der  oben  genannte  Graf  Hermann  Gari,  welcher 


—    691     — 

drei  Söhne  hatte,  von  denen  der  älteste  Carl  Joseph  bei  der  ersten  Be- 
lagerung Prags  erschossen  wurde. 

Oauh€,   I.   S.  ir>36  u.  37  mid  II.  S.  8iJl  n.  22.  -   ZedUr ,  XXV.   S.  902-50.  ~    M^Qtrle 
V.  Müfdfeld,  Krg.-lKl.  S.  23  u.  24. 

Oheimb  (in  Silber  der  obere  Theil  eines  quer  durchschnittenen 
rothen  Gerasenkopfes  mit  Hörnern  und  Ohren,  an  welchem  sieben  Bluts- 
tropfen herabhängen).  Ein,  zu  dem  im  Lippe-Schaumburgischen  und  in 
Westphalen  begüterten  Adel  gehörendes  Geschlecht,  dessen  Ahnherr, 
einer  Farailiensage  nach ,  ein  Gemseiyäger  gewesen  sein  soll ,  der  dem 
K.  Maximilian  I.  1493  auf  der  Martinswand  mit  dem  Ausrufe:  0  geh 
heimb !  den  Pfad  zu  seiner  Rettung  gezeigt,  weshalb  ihn  der  Kaiser  ge- 
adelt und  ihm  den  Namen :  Oheimb  gegeben  habe.  Die  Familie  wurde 
im  Lippe-Schaum  burgischen  zu  Entzen,  Helpsen,  Krebshagen  und  Stadt- 
hagen und  in  Westphalen  zu  Holzhausen  bei  Hausberge  unweit  Minden 
und  am  Limberge  bei  Rahden  gesessen.  Näher  bekannt  ist  dieselbe  erst 
seit  dem  zweiten  Jahrzehnt  des  18.  Jahrh.  Moritz  Christian  und  Ludwig 
Christian  v.  Oheimb  waren  Capitaine  in  der  kurbraunschweigischen 
Armee  unter  dem  Feldmarschall  Grafen  v.  d.  Schulenburg  und  wohnten 
1716  dem  Feldzuge  in  Morea  bei.  Ersterer  blieb  bei  der  Erstürmung 
von  Negrqponte,  Letzterer  vermählte  sich  bei  seiner  Zurückkunft  mit 
Juliana  V.  Morstein,  der  Letzten  aus  einem  alten,  ritterschaftiichen, 
fränkischen  Geschlechte,  mit  welcher  er  24  Kinder  erzeugte.  Von  den 
zwölf  Söhnen ,  welche  alle  erwachsen  und  in  Kfiegsdieusten  standen, 
zeichnete  sich  besonders  Albrecht  Christian  v.  0.,  geb.  1704  aus,  wel- 
cher als  h essen -casselsch er  General  der  Cavallerie,  Gouverneur  von  Rin- 
teln und  Amtshauptmann  zu  Rodenberg  und  Sachsenhagen  1780  starb. 
Erst  im  60.  Jahre  vermählte  er  sich  mit  Sophie  Henriette  Grf.  v.  Meilin 
a.  d.  H.  Vahnrow  in  Pommern,  Erbin  von  Südhemmern  unweit  Min- 
den ,  welche  die  Mutter  von  vier  Töchtern  wurde ,  von  welchen  drei 
durch  Vermählung  in  die  Familien  v.  Bodenhausen,  Boineburg-Men- 
gersen  und  Münchhausen  kamen.  Ein  Neffe  des  Generals  Albrecht 
Christian  v.  0. :  Hans  Georg  v.  0. ,  war  einer  der  Adjutanten  des  be- 
rühmten Friedrich  Wilhelm  Grafen  zu  Lippe -Bückeburg,  welcher  den- 
selben nach  Portugal  in  den  Fel^zug  gegen  Spanien  begleitete.  Der- 
selbe stieg  bis  zum  Obersten  und  starb  1817  im  86.  Lebensjahre  auf 
seinem  Gute  Holzhausen.  Der  einzige  Sohn  desselben ,  Friedrich  Wil- 
helm V.  0.,  den  der  Graf  zu  Lippe-Bückeburg  selbst  aus  der  Taufe  hob, 
wurde  1796  k.  preuss.  Kammerherr,  war  Herr  auf  Entzen,  Helpsen, 
Stadthagen  und  Holzhausen  und  wurde  durch  seine  beiden  Frauen  aus 
dem  Geschlechte  v.  Ledebur  Vater  von  sechs  Kindern.  Der  Stamm 
blühte  fort.  Alexander  v.  Oheimb,  Herr  auf  Holzhausen,  ist  ftirstl. 
lippe'scher  Staats-  und  Cabinets-Minister  und  F.  v.  Oheimb,  Kreisdepu- 
tirter  und  k.  pr.  Premierlieutenant  a.  D.,  war  nach  Rauer  1857  Herr 
auf  Hudenbeck  im  Kr.  Lübbecke. 

N.  Pr.  A.-L.  IV.  S.  418  u.  19.  -  Freih.  r.  Ledebur,  U.  S.  104. 

Oheimb  (in  Blau ,  oder  auch  in  Roth  ein  Kranich).  Böhmischer 
Adelsstand.  Diplom  vom  3.  Dec.  1727  für  Johann  Leonhard  Oheimhi 
Secretair  des  Commerz  -  Collegiums  in  Schlesien.  Der  Stamm  ,Utfit# 


~     694    — 

fort,  die  Familie  erwarb  in  Schlesien  mehrere  Güter:  Lescbwitz  im  Lieg- 
nitzischen,  Pasterwitz  im  Breslauischen,  Ober-Streit  und  Ober-  und  Nie- 
der-Wiltschau  im  Striegauschen  etc.  und  mehrere  Sprossen  des  Stammes 
traten  in  die  k.  preuss.  Armee.  —  Johann  Ferdinand  Georg  v.  O.,  Herr 
auf  Leschwitz,  war  1806  Landrath  des  Kr.  Breslau;  ein  Major  v.  0. 
bei  der  ostpreuss.  Füsilierbrigade  und  zuletzt  im  fönften  Infanterie-Re- 
gimente,  trat  1809  aus  der  activen  Armee  und  ein  Capitain  v.  O.  zeich- 
nete sich  bei  Leipzig  aus  und  wurde  decorirt.  —  Nach  Hauer  war  1857 
Adolph  V.  0.,  Lieuten.  a.  D.,  Herr  auf  Neudorf  im  Kr.  Nimptsch,  Leon- 
hard  August  Ferdinand  v.  0.,  k.  pr.  Lieut.  a.  D.,  Herr  auf  Ober-Streit 
im  Kr.  Striegau  und  ein  v.  0.  Herr  auf  Barottwitz  im  Kr.  Breslau. 

Magerte  r.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  393.  -  N.  pr.  A.-L.  IH.  8.  478  n.  79.  —  Freik.  9.  Ude- 
bur,  IL  8.  164  u.  HL  8.  318.  -  Sclilosiach.  W.-B.  ni.  17». 

Oheimb.  Altes,  augsburgisches  Patriciergeschlecht,  dessen  Spros- 
sen 1492  als  Vasallen  der  Burggrafen  t.  Burgau  vorkommen. 

Burgermeitttr,  Grafen-  u,  Rifctereaal,  I.  8.  31.  -  N.  Pr.  A.-L.  IV.  S.  419. 

Oheral.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1777  Ar  Ignaz 
Oheral,  k.  k.  Director  des  Districts  Lezacsk  in  Galizien. 

Meg^rU  p.  Mühl/^ld,  Erg. -Bd.  8.  183. 

Ohle,  y.  der  Ohlan.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  wohl  zu 
unterscheiden  von  der  ebenfalls  schlesischen  Adelsfamilie  Ohlen  v.  Ad- 
lerskron.  —  Peter  v.  der  Ohle  lebte  1348  am  fürstlichen  Hofe  zu  Lieg- 
nitz,  Nicolaus  v.  d.  0.  war  1382  Hofrichter  zu  Liegnitz;  Heinrich 
V.  d.  0.  war  1396  unter  dem  Herzoge  Rupert  I.  zu  Liegnitz  bedienstet 
und  Heintze  v.  d.  0.  kommt  noch  1440  am  herzogl.  Hofe  zu  Lieg- 
nitz vor. 

Sinapiu*,  I.  8.  683.  —  Qauhe,  II.  8.  1687. 

Ohlen  V.  Adlerskron ,  auch  Freiherren  (Schild  geviert  mit  gol- 
denem Mittelschilde,  in  welchem  der  schwarze,  kaiserliche  Doppeladler 
mit  darüber  hängender  Krone  schwebt:  bei  Erhebung  in  den  Freiherm- 
stand hinzugekommen.  1  u.  4  in  Gold  ein  halber ,  schwarzer ,  an  die 
Theilungslinie  angeschlossener  Adler  und  2  und  3  in  Schwarz  eine  gol- 
dene Krone).  Reichs-,  Adels-  und  Freihermstand.  Adelsdiplom  vom 
2.  März  1672  für  die  Gebrüder  Friedrich,  Johann  Gottfried  und  Joa- 
chim Ohlen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Adlerskron  und  Freiherrndiplom 
vom  3.  Apr.  1699  fttr  Christoph  v.  0.  und  A.,  Sohn  des  Friedrich  v.  0. 
und  A.  —  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  die  Güter  Quicken- 
dorf und  Schrebsdorf  im  Münsterbergischen,  Gross-  und  Klein-Maasel- 
witz  im  Breslauischen,  ßaumgarten  und  Wilmsdorf  im  Kreuzburgischen, 
Eisdorf  und  Kaulwitz  im  Namslauischen ,  Ober-,  Mittel-  und  Nieder- 
Schreibendorf  im  Strehlenschen ,  Schönbankwitz,  Briesnitz,  Treschen, 
Seiffersdorff  etc.  erwarb  und  später  auch  zu  Damnig  und  Altstadt  bei 
Namslau,  Langenhof  bei  Kreuzburg,  Blacziowitz  bei  Tost,  Striegendorf 
bei  Grottkau ,  Leuthen  bei  Breslau  und  Galisch  und  Strunz  bei  Glogau 
sass.  —  In  einem  noch  im  Besitze  der  Familie  befindlichen  Gnaden- 
briefe vom  Könige  Sigismund  August  in  Polen  von  1548  sind  die  Ohlen 
als  Equites  Poloniae  bezeichnet.  Später  wurde  das  (jeschlecht  in  den 
böhmischen  Ritterstand  aufgenommen  und  im  Reiotoadelsdiplome  ist 


—    69«    — 

ausdrücklich  erwähnt,  dass  die  Familie  schon  dem  Adel  der  kaiserlichen 
Erhstaaten  angehört  und  die  böhmische  Tafelfähigkeit  besessen  habe. 
Später  schied  sich  der  Stamm  in  zwei  Hauptlinicn  nach  den  Stamm- 
gütern  Massolwitz  und  Eisdorf.  Zu  der  älteren  Linie  zu  Masselwitz  ge- 
borten 1837  die  beiden  lirüder,  der  Rittmeister  a.  1).,  Freih.  v.  0.  u.  A. 
und  der  Hauptmann  a.  D.  v.  0.  u.  A.  auf  Leuthen.  Ersterer  hatte  aus 
der  Ehe  mit  einer  v.  Sydow  einen  Sohn,  Raimund  Freih.  v.  0.  u.  A., 
welcher  als  LiiMitenant  im  14.  Inf.-Regim.  stand.  Der  nächste  gemein- 
schaftliche Stammvater  der  jüngeren  Linie  zu  Eisdorf  wfiU"  der  Ober- 
forstmeister Joachim  v.  0.  u.  A.  auf  Eisdorf.  Der  älteste  seiner  Söhne, 
Ernst  Sylvius ,  in  der  Jugend  Page  am  Uofe  des  Königs  Friedrich  IL, 
dann  k.  Kammerherr,  Laudrath  des  Kr.  Krepzburg-Pitschen  und  Herr 
auf  Baumgarten  und  Wilmsdorf,  war  mit  Charlotte  v.Seydlitz  vermählt 
und  starb  1801.  Von  seinen  Söhnen  zeichnete  sich  der  jüngere,  Gustav 
Leopold,  in  der  Rheincampngne  bei  Grandpre  und  der  ältere,  Friedrich 
'JVaiigott,  1807  bei  Cosel  aus.  Letzterer  starb  1827  als  Major  a.  D. 
auf  seinem  Gute  Blazciowitz.  Von  seinen  drei  Söhnen  aus  der  Ehe  mit 
rimrlotte  v.  GafFron  a.  d.  H.  Kunem  wurde  Gustav  Assessor  bei  dem 
Oberlandcsgerichte  zu  Ratibor,  Friedrich  Lieutenant  im  Ingenieurcorps 
und  Hermann  Lieutenant  im  22.  Inf -Reg.  —  Von  den  beiden  Brüdern 
des  oben  genannten  Kammerherm  Ernst  Sylvius  starb  Joachim  als 
Oberstlieutenant  ohne  Nachkommenschaft,  der  andere  aber,  Ernst  Wil- 
helm, gest.  1810,  Herr  auf  Eisdorf,  hatte  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Stud- 
nitz  drei  Söhne.  Von  diesen  Söhnen  starb  der  älteste,  Wilhelm,  mit  Hin- 
terlassung eines  Sohnes,  Edmird,  welcher  als  Lieutenant  in  das  3.  Hu- 
saren-Regiment eintrat.  Von  den  beiden  jüngeren  Brüdern  vermählte 
sich  Pirnst  auf  Damnig,  k.  Landrath  des  Kr.  Namslau,  mit  Johanna 
v.  Prittwitz  und  der  andere,  Georg  auf  Striegendorf ,  k.  Landrath  und 
Landschaftsdirector,  mit  Caroline  v.  Donat.  Ein  Sohn  des  Landraths 
Ernst  aus  erster  Ehe  mit  einer  v.  Plötz  wurde  Lieutenant  im  2.  Leib- 
husaren-Regimente  und  vermählte  sich  mit  Marie  v.  Byern,  ein  Sohn 
des  Tiandschaftsdirectors  Georg  aber,  Ewald,  trat  in  das  22.  Infanter.- 
Regim.  —  Begütert  im  Kgr.  Preussen  waren  1857  nach  Rauer:  Freih. 
V.  Ohlen  auf  Reichen  im  Kr.  Namslau  und  die  verw.  Frau  v.  Ohlen- 
Adlerskron  nuf  Krichen  im  Kr.  Breslau. 

SinapiuM,  I.  R.  im.  -  Gauk^(,  II.  8.  1687:  Im  Artikel:  Ohle,  t.  d.  Ohlao.  -  N.Pr.  A.-L. 
lir.  S.  479  und  80.  -  rr^iA.  ».  Ledebur,  H.  S.  104  u.  III.  S.  318.  -  v.  Meding,  IL  S.  409 
S<:hl.Hif»ch.  W.-B.  I.  12  u.  U.  128. 

N  Ohm,  genannt  Jannsehowsky.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht, 

welches  nach  Sinapius  im  Fürstenthume  Teschen  die  Güter  Nieder- 
Suchau  und  Bobreck  und  im  Fürstenthume  Oppeln  Ellguth ,  Borzisla- 
vitz  etc.  erwarb ,  den  Beinamen  Januschowski  aber  von  dem  alten  Sitze 
Janischdorf  oder  Jentschdorf  im  Oclsischen  annahm.  Die  Familie  sass 
bereits  1364  zu  Naedlitz  im  Breslauischen,  1502  zu  Ellguth  im  Treb- 
nitzischen  und  zu  Ossig  im  Militsch'schen,  1505  zu  Jentschdorf  und  Sieg- 
roth im  Nimptschen,  1590  zu  Michelwitz  und  Sapratschine  im  Treb- 
nitzischen  und  noch  1720  zu  Bobreck  unweit  Beuthen  und  Wischerad 
im  Teschenschen,  so  wie  1729  zu  Gross -Suchau  bei  Strehlitz.  —  Hans 
V.  Ohm  auf  Nädlitz  hatte  1364  mit  dem  Abte  Johann  auf  dem  Sande 

,  D«at«ch.  Adelt-Lez.  VI.  38 


—     fc94    — 

EU  Breslan  einen  Streit  wegen  seiner  Güter  und  brachte  einen  Vertrag 
zu  Stande;  Hans  v.  0.  erhielt  1502  die  Anwai-tschaft  auf  das  Gut  £11- 
guth  und  Hans  ?.  0.  auf  Ossig  kaufte  von  den  Herzögen  Albrecht  und 
*Carl  zu  Münsterberg  und  Gels  den  Sitz  Jahnsdorf  nebst  anderen  Gütern 
von  den  V.  Strachwitz  und  nannte  sich  seit  dieser  Zeit:  Ohm-Janu- 
schowsky.  Der  gleichnamige  Enkel  des  Letzteren,  Herr  auf  Jahnsdorf, 
Sapratschine  und  Michelwitz,  war  1590  des  Herzogs  Carl  HI.  zu  Mün- 
sterberg und  Gels  Rath,  Hofmarschall  und  Land -Hofrichter  und  noch 
1720  kommt  Hans  George  Anton  y.  Ghm,  Janusczovsky  genannt,  Herr 
auf  Wischerad,  Nieder-Suchau  und  Bobreck  als  Land -Rechts -Besitzer 
des  teschenschen  Fürstenthums  vor.  So  viel  bekannt,  blühte  nadi  dieser 
Zeit  das  Geschlecht  noch  im  Teschen'schen  fort,  wenigstens  finden  sich  in 
grösseren  Siegelsammlungen  Lackabdrücke,  welche  offenbar  einer  spä- 
teren Zeit  angehören. 

Sinapiut,  I.  8.  213  u.  684.  —  Oauhe,  I.  S.  SIU.  -^  M.  Pr.  A.-L.  V.  8.  347  u.  48.  - 
Freih.  v.  Leduhwr ,  II.  S.  164.  —  Siebmacher,  1.  74:  Die  Ohmea  JanAchofickj  eeuaimt  — 
V.  MediHff,  U.  8.  409. 

Ghnesorge.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  8.  März  1805  flkr 
Ernst  Traugott  Leberecht  Ghnesorge,  Herrn  auf  Uhsmannsdorf  und  Nie- 
derhorka  unweit  Rothenburg  in  der  Gberlausitz.  Derselbe  starb  4.  Febr. 
1839  ohne  männliche  Nachkommen.  Die  genannten  beiden  Güter  stan- 
den 1857  einer  Frau  Rodig,  geb.  v.  Ghnesorge,  zu.  —  Eine  gleich- 
namige Familie  wohl  aus  demselben  Stamme,  welche  im  ersten  Jahr- 
zehnt des  19.  Jahrh.  das  Rittergut  Bremenhayn  bei  Rothenburg  an  sich 
gebracht  hatte,  erhielt  den  Adel  und  zwar  mit  folgendem  Wappen: 
Schild  zweimal  quer  getheilt,  oben  Roth  ohne  Bild,  in  der  Mitte  Silber, 
ebenfalls  ohne  Bild  und  unten  Blau  mit  drei,  2  u.  1,  Sternen.  Ueber 
das  Diplom  fehlen  Nachweise,  so  bedeutend  auch  das  Material  ist,  wel- 
ches über  sächsische  und  preussische  Erhebungen  der  Redaction  vor- 
liegt. Vermuthlich  war  der  Erwerber  von  Bremenhayn  in  das  Diplom 
von  1805  mit  eingeschlossen.  —  Als  Herr  auf  Bremenhayn  und  Klein- 
Krauscha  wurde  von  Bauer  1857  aiifgefQhrt:  Friedrich  Leopold  v.  Ohne- 
sorge, K.  Landrath  des  rothenburger  Kreises  und  Landschafts-Director. 

N.  Pr.  A.-L.  m.  S.  481.  -  Rauer,  Adretwbuch,  1857.  8.  16«.  -  Freih,  p.  L€d0bur,  IL 
8.  164. 

Ohmeyer,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1811  f&r 
Joseph  Franz  Ghmeyer,  Advocaten  und  Notar,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

JÜegerle  e.  Mühlfeld,  8.  237. 

Ohms.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1816  fllr  Anton 
Ohms,  Hofrath  der  k.  k.  Polizei-  und  Censurs-Hofistelle. 

MtgerU  e.  Mühlfeld,  8.  237. 

Oidtmann.  Ein  in  den  Listen  der  k.  preuss.  Armee  genanntes 
Adelsgeschlecht.  In  neuester  Zeit  stand  ein  Lieutenant  v.  Oidtmann 
im  7.  Jäger -Bataillon  und  ein  Anderer  in  der  Garde -Pionier -Ab- 
theilung. 

Freih.  e.  Ledehur,  U.  8.  164. 

Okacc.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1786  für  Johann 
Okacz,  k.  k.  Rath  und  Polizei-Director  in  Mähren. 

Megtrüw,  Mük{feld,  8.  887. 


—    595     — 

0-Kelly  ab  Aghrim,  Ritter.  Beichsntterstand.  Diplom  von  1707 
für  Wilhelm  0-Kelly  ab  Aghrim,  Reichsherold,  wegen  seines  altadeligen 
irländischen  Geschlechts,  mit  dem  Titel :  Comes  Palatinns.  Der  Adop- 
tivsohn desselben,  Dr.  Wilhelm  Mac-Neven,  erhielt  1755  den  erbl-österr. 
Ritterstand,  s.  den  Artikel :  Mac-Neven,  0-Kelly  ab  Aghrim,  Ritter,  Bd. 
VI  S.  72. 

MegerU  r.  UüAt/^ld,  S.  133. 

0-KeIly  V.  Gallagh  nnd  Tywoly,  Grafen.  Erbl.  österr.  und 
böhmischer  Grafenstand.  Diplom  vom  27.  Nov.  1767  fnr  Festus 
0-Kelly  V.  Gallagh  und  Tywoly  (Festus  0-K.  Grafen  v.  Gallagh  und 
Tycooly) ,  cum  Jure  Incolatus.  —  Das  auf  dem  Helme  des  Wappens 
stehende  Thier  ist  ein  Enfield :  ägyptisches  Thier. 

ÜHiMliichriftl.  Notiz.  -  Sieger U  v.  Uühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  24.  -    Twrog,  I.  41.   ~  Soppl. 
XU  SIel.m.  W.-B.  VI.  6. 

Oklopsia  V.  Kugburg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1783  für  Johann  Oklopsia,  k.  k.  Oberlieutenant  im  Luccaner  Grenz- 
Infanterie-Regimente,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kugburg. 

Megerlt  r.  Mühlfeld,  Erg. -Bd.  303. 

Oland.  Reichsadelstand.  Diplom  von  1560  fUr  die  Gebrüder 
Georg  und  Hans  Oland. 

Hsudffchriftl.  Notiz. 

Olber,  Olbem,  Ritter  und  Freiherren.  Reichsritter-  und  Frei- 
hermstand. Ritter- Diplom  von  1692  für  Johann  Franz  Olber  (der 
Vater  des  Diploms-Empföngera  war  des  iiinern  Raths  zu  Wien  Mit^ied 
gewesen)  und  Freiherm-Diplom  von  1709  für  Denselben,  als  k.  k.  Hof- 
kammerrath ,  wegen  adeligen  und  ritterlichen  Herkommens  und  zwar 
aus  Allerhöchst  eigener  Bewegung. 

Ilaud-olirini.  Notiz:  v.  0n)or.  -    »feg^rle  r.  MühlfeUl,  Erg. -Bd.  8.  74:  F.  IL  t.  Olbern. 

,  Olberg.    Adelsstand  des  Königreichs  Preussen.     Diplom  vom  K. 

Friedrich  Wilhelm  HL  für  Eduard  Olberg,  k.  preuss.  Hauptmann  im 
Generalstabe.  Derselbe,  verm.  mit  einer  Tochter  des  k.  pr.  General- 
rotgors  v.  Stutterheim,  ist  später  zum  Generalmajor  gestiegen. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  481  und  V.  S.  :Ji8.  -  Frtih,  9.  Ledebur,  H.  S.  1Ö6.   -    W.-B.  d«r 
prcfUM.  Mon.  IV.  11. 

Oldenbockum,  s.  den  Ailikel:  Altenbockum,  Bd.  I.  S.  56.  — 
Altes,  aus  der  Grafschaft  Mark  vom  Hause  Grimberg  abstammendes 
Adelsgeschlecht,  welches  mit  dem  deutschen  Orden  nach  Liefland  kam. 
Aus  der  Hauptlinie  in  der  Grafschaft  Mark  erhielt  Johann  v.  Olden- 
boccum  1559  durch  Verheirathung  mit  Almt  v.  Oldersum,  Erbtochter, 
die  Herrlichkeit  Gödens  in  Ostfriesland ,  doch  stammte  aus  seiner  Ehe 
nur  eine  Tochter,  welche  sich  mit  Franz  Fridag  v.  Lönighofen  ver- 
mählte und  demselben  die  Herrlichkeit  Gödens  zubrachte.  Mit  dem  er- 
wähnten Johann  v.  0.  ging  in  der  Grafschaft  Mark  die  Hauptlinie  aus. 

Qauhe^  I.  8.  1538.  —  r.  Firk;  Unprang  des  Adels  in  den  OstMeprovliuen,  S.  150. 

Olbramowitz,  s.  Czeika,  Czeyka  v.  Olbramowitz,  Frei- 
herren und  Grafen,  Bd.  H.  S.  384  und  85. 

Olbrecht  v.  Lindenheim.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1702  für  Friedrich  Franz  Olbrecht,  mit  dem  Prädicate  v.  Lindenheim. 

Jr^ytrle  t .  Mk^tM,  Kiv.-Bd.  8.  8911. 

38* 


Oldecop,  Oldekop.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  4.  JaD. 
1681  fUr  Hermann  Oldecop.  —  Sprossen  des  Geschlechts  dienten  im 
18.  Jahrh.  in  der  k.  preoss.  Armee.  Johann  Jacob  v.  01decx>p  stand 
1744  als  See. -Lieutenant  im  Regimente  ?.  Dossow  und  nahm  1763 
als  Premierlieutenant  den  Abschied  und  ein  Ffihnrich  v.  O.  im  Re0- 
mente  v.  Itzenplitz  starb  1758.  In  neuer  Zeit  haben  Glieder  der  Fa- 
milie in  der  k.  rnss.  Armee  gestanden. 

FrHh.  9.  Udtfbur,  U.  8.  165  u.  III.  S.  318. 

Oldenburg.  Fiins  der  ältesten  Adelsgeschlechter  Meklenburgs, 
welches  die  Union  der  meklenburgischen  Ritterschaft  von  1523  unter- 
schrieb. Dasselbe  breitete  sich  weit  aus,  in  das  Bremen'sche  und  nach 
Schweden  und  Dänemark  und  wurde  in  Pommern,  im  Lünebnrgischen 
und  in  Ostpreussen  begütert.  In  Meklenburg  s&ss  die  Familie  bereits 
1478  zu  Schwan  und  1560  zu  Grcmlin  und  Vitegast,  erwarb  dann  meh- 
rere andere  Güter  und  hatte  noch  1724  Federow,  1758  Lehmborst  und 
Schwartzendori  und  1760  Knorreudorf  inne.  In  Pommern  war  1694 
Stüdnitz,  1730  Hessin  und  1745  Sarantzig,  im  Lüneburgischen  1657 
Heimsen  und  im  Bremen'schen  1704  Alt-Lünoberg  in  der  Hand  der 
Familie.  Besonders  aber  erwarb  dieselbe  im  18.  Jahrhundert  mehrere 
Güter  in  Ostpreussen  und  noch  1820  standen  dem  Geschlechte  Beis- 
leiden,  Bcy dritten,  Georgenthal,  Perguschen,  Strittheim  und  Wilhel- 
minenhof  zu;  Beisleiden  und  Perguschen  sind  bis  auf  die  neueste  Zeit 
in  der  Hand  der  Familie  verblieben.  —  Von  den  Sprossen  des  Ge- 
schlechts treten  zuerst  Gerhard  und  Conrad  1247  in  einem  erzbischöfl. 
Briefe  zu  Bremen  als  Zeugen  auf;  Luderus  v.  0.  und  der  Bruder  des- 
selben, Hartmannus,  Milites,  erschienen  als  Zeugen  1305  in  der  Con- 
firmations -Urkunde  der  Privilegien  der  Stadt  Güstrow  und  Wolfirum 
O.  von  Vitegast  und  Claus  0.  zu  Gremmcln  1449  in  einem  Kaufbriefe 
der  Stadt  Güstrow  über  das  Dorf  Glasewitz  und  Hans  v.  O.,  Comroan- 
dant  der  liefländischen  Festung  Padis,  übergab  dieselbe  1576  den  Rus- 
sen. —  Otto  Fritz  V.  0.,  gest.  1691  zu  Amsterdam,  verfasste,  dem  da- 
maligen fanatischen  Wesen  ergeben,  mehrere  religiöse  Schriften; 
Joachim  v.  0.,  h.  meklenb.-güstrow'scher  Geh.  Rath,  Oberhofinarschall 
und  Hauptmann  zu  Dobbertin,  starb  1622;  ein  anderer  dieses  Namens 
war  1660  ostfries.  Hofmeister  zu  Norden  und  hinterliess  einen  Sohn : 
Joachim  (HI.),  welcher  k.  schwedischer  Landrath  war,  und  von  dessen 
Söhnen  Jürge  und  Joachim  (IV.)  in  dem  Treffen  bei  Hochstädt  blieben. 
Später  haben  mehrere  Glieder  der  Familie  mit  Auszeichnung  in  der  k. 
preuss.  Armee  gedient.  Georg  Friedrich  v.  Oldenburg,  geb.  1694  — 
ein  Sohn  des  Joachim  Friedrich  v.  0.,  Herrn  auf  Stündnitz  unweit 
Dramburg  in  Pommern ,  aus  der  Ehe  mit  Sophie  v.  Bärfelde  a.  d.  H. 
Lossow  —  trat  1709  in  das  Reiterregiment  von  Katte,  stieg  immer 
höher,  wurde  1757  Generalmajor  und  Chef  des  Regiments  V.  BLan- 
kensee  und  starb  1758.  Derselbe  war  in  erster  Ehe  vermählt  mit 
Modeste  Sophie  v.  Benekendorf,  a.  d.  H.  Krempzow,  aus  welcher  Ehe 
ihm  sechs  Kinder  geboren  wurden  und  in  zweiter  kinderlosen  mit  Maria 
Clara  v.  Kleist  a.  d.  H.  Tüchow.  Aus  der  meklenburgischen  Linie 
stammte:  Dietrich  YoUrath  v.  0.,  welcher  als  Generalmajor  und  CSidt 


—     597     — 

des  Lifantcrie-Begiinents  Nr.  31,  zuletzt  v.  Kropf,  1805  starb.  Später^ 
am  1815,  waren  zwei  v.  Oldenburg,  der  £ine  Üerr  auf  Beidritten  und 
der  Andere  auf  Beislciden,  Landschafts  -  Räthe.  Die  Güter  Beisleiden 
und  Perguschen,  Beide  im  Kr.  Preuss.  Eylau,  besass  1857  Botho  v.  Ol- 
denburg. 

Micrael,  8.  363.  —  »fmhard,  8.  416.  —  Arnold,  Klrclion-  und  Ketxor-Hiiitorien,  IV.  8. 
707.  -  V.  PriUhuer,  Nr.  1(K).  -  Gauk« ,  I.  8.  15;»  n.  4«.  —  Zedier.  XXV.  8.  1137-30.  — 
r.  B€hr,  B.  M.  8.  1645.  -  Loxic.  ovor  wiel.  Famll.  i  Paiunark,  II.  8.  54  u.  tnl».  IX.  Nr.  33.  — 
N.  Pr.  A.-L.  III.  a  481.  —  Freih.  v.  Lttrhur,  II.  8.  165.  —  SUbm.  V.  ICD:  v.  O.,  Puinmer- 
ii»ch  -  Meklenb.  W.-B.  Tab.  37.  Nr.  13H  tiiul  8.  3  nnd  30. 

Oldendorf,  Oldendorpe.  Altes,  niedersächs.  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches im  13.,  14.  und  15.  Jahrb.  im  Calenbergischen  zu  Hameln  an  der 
Weser  vorkam. 

Z«dler,  XXV.  8.  1140. 

Oldenflieth,  Aldenvlete.  Altes,  früher  in  der  Neu-  und  Ucker- 
mark, so  wie  in  Meklenburg  begüt^tes  Adelsgcschlecht.  Dasselbe  sass 
in  der  Neumark  zu  Altenfliess  unweit  Friedeberg ,  in  der  Uckermark 
im  14.  Jahrb.  zu  Flieth  bei  Templin,  Nechlin  und  Taschenberg  bei 
Prcnzlow,  1466  zu  Wilsickow  und  Wolfshagen  und  noch  1610  zu  Ztt- 
sedom,  sämmtlich  unweit  Prenzlow.  In  Meklenburg  waren  Daberckow 
und  Kreckow  in  der  Hand  der  Familie.  Der  Stamm  ist  um  1617  mit 
Zaccharias  v.  Oldenflieth  ausgegangen. 

F\rtik.   V.    Udthur,  U.  8.  165. 

Oldershaosen,  auch  Freiherren.  Altes,  schon  1263,  1266  und 
1292  urkundlich  vorgekommenes  niedersftchsischeis  Adelsgeschlecht, 
welches  bereits  im  14.  Jahrb.  auch,  in  Thüringen  und  auf  dem  Eichs- 
felde  begütert  und  in  dei*  Person  Ludoph's  v.  0.,  nach  Anderen  Hein- 
rich V.  0.,  eines  zu  seiner  Zeit  berühmten  Kriegsheldens,  1478  mit  dem 
Erbmarschall- Amte  des  ganzen  Herzogthums  Braunschw6ig ,  n&mlich: 
Wolfenbüttel -Calenberg  und  Grubenhagenschen  Theils,  belehnt  wurde. 
Dasselbe  sass  im  Calenbergischen  schon  1268  zu  Oldershausen,  1291 
zu  Westerhofen,  1295  zu  Duderode,  1310  zu  Elvershausen,  1356  zu 
Woldenstein,  1378  zu  Windhausen,  1380  zu  Hoppelburg  und  1481  zu 
Forste  im  Grubenhagenschen  und  war  in  Thüringen  bereits  1354  zu 
Thamsbrück  bei  Langensalza,  1360  zu  Elsdorf,  1484  zu  Kirchberg  im 
Weimarischen  u.  s.  w.  begütert.  — Leuckfeld  leitet  das  Geschlecht  von 
der  alten ,  im  Fürstenthume  Göttingen  reich  begütert  gewesenen,  von 
den  Grafen  Harzhom  stammenden,  1369  aber  erloschenen  Familie  der 
Herren  v.  Wcsterhove  (Westerhofen)  her.  Heinrich  I.  Herr  zu  Wester- 
hofen, geboren  999,  genannt  der  Lange,  —  Arnolds  Herrn  v.  und  zu 
Westerhofen  ältester  Sohn  —  hatte  1039  auf  der  Jagd  das  Unglück, 
den  Reissigen  seines  Vetters  Otto  I.  zu  erstechen  und  wurde  deswegen 
von  dem  Bischöfe  Dittmar  zu  Hildesheim  in  den  Bann  geüian.  Die  Vor- 
fahren Heinrichs  I.  hatten  nämlich,  als  K.  Ludwig  I.  das  Bisthum  Hil- 
desheim stiftete,  die  freie  Allodial-Herrschaft  Westerhofen  aus  Andacht 
zu  Lehen  angetragen  und  waren  daher  dessen  Vasallen.  Heinrich  L 
erhielt  zwar  auf  Fürsprache  seines  Vetters,  Gunzel  L,  1041  Verzeihung, 
niusste  aber  auf  die  Herrschaft  Westerhofen  verzichten  und  den  Ge- 
sdUcGhtsnamen,  sowie  das  Wappen  ändern.  Da  er  sich  angewöhnt,  allen 


—     ÖÖ8     — 

Beinen  Reden  das  Wort:  Oldward  beizusetzen,  so  hatte  man  ihn  schon 
lange  Zeit  Heinrich  Oldward  v.  Westerbofen  genannt  und  da  er  später 
ein  Dorf  erbaute  und  dasselbe  mit  dem  Namen  Olwardshansen,  welcher 
insgemein  Oldershausen  ausgesprochen  wurde,  so  verblieb  dieser  Name 
seinen  Nachkommen,  welche  mit  dem  Bisthume  Hildesheim  sich  wieder 
einigten  und  einen  Theil  ihrer  Güter  und  Zinsen  zu  Lehen  wieder  er- 
hielten. Der  jüngste  Sohn  Heinrich's:  Hermann  v.  C,  mit  dem  Bei- 
namen: der  Grosse,  setzte  den  Stamm  fort  und  starb  im  114.  Lebens- 
jahre, nachdem  er  sehr  reich  geworden  und  von  den  Grafen  v.  Wölpe 
und  von  anderen  Dynasten  mehrere  Güter  bekommen  hatte.  Von  den 
Nachkommen  brachte,  wie  angegeben,  Ludolph  v.  0.  das  Erbmarschall- 
Amt  im  Herzogthum  Braunschweig  in  die  Familie.  Der  älteste  Sohn 
des  Letzteren  gleichen  Vornamens  zeichnete  sich,  wie  der  Vater,  im 
Kriege  aus,  der  jüngere  aber,  Hermann  (H.),  stand  bei  allen  herzoglich 
braunschweigischen  Höfen  in  grossem  Ansehen,  besonders  bei  dem  Her- 
zoge Erich  dem  Aelteren,  mit  welchem  er  auch  1519  in  der  Schlacht 
bei  Soltau  an  der  Böhme  gefangen  wurde.  Später  begleitete  er  den 
Herzog  1530  auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg.  Hans  v.  0. ,  Erb- 
marschall und  Hessen-Casselscher  Land-  und  Schatzrath,  starb  1624  und 
Jobst  Adam  v.  und  zu  0.,  Erbmarschall,  vermählte  sich  1699  mit  Si- 
bylla  Lucretia  v.  Wurmb ,  aus  welcher  Ehe  mehrere  Kinder  stammten, 
von  denen  Just  Ludwig  Freih.  v.  0.  1738  kurbraunschweig.  Laud-Drosl 
zu  Ratzeburg  wurde.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und  aus  demselben  war 
Carl  Friedrich  August  v.  0.  1837  k.  bayer.  Kämmerer  und  Capitular 
zu  Naumburg  und  Georg  Friedrich  August  v.  0.  1843  Erbmarschall 
des  Fflrstenthums  Grubenhagen  und  Prälat  und  Cantor  des  Domcapitels 
zu  Naumburg.  —  Das  Geschlecht,  aus  welchen  zahlreiche  Sprossen 
auch  in  der  k.  k.  Arme  standen  und  stehen ,  gehört  im  Kgr.  Hannover 
durch  Besitz  der  Güter  Oldershausen ,  Düderode  tmd  Westerhof  im 
Göttingischen  und  Forste  im  Grubenhagenschen  zu  dem  ritterschaft- 
lichen Adel  der  Callenberg-Göttingen-Grubenhagenschen  Landschaft. 
Von  den  in  Thüringen  später  besessenen  Gütern  wurde  Eulau  im  Kr. 
Querfiirt  1833  und  Gebesee  im  Kr.  Weissensee  1850  verkauft.  Wie 
das  Wappen  der  Familie:  Schild  geviert:  1  und  4  in  Roth  neun,  3,  3 
und  3,  goldene,  vierblättrige  Rosen  und  2  und  3  Gold,  ohne  Bild,  er- 
giebt,  war  von  derselben  ganz  verschieden  das  alte,  längst  erloschene, 
Ittneburgische  Geschlecht  v.  Olderdeshusen ,  welches  nach  einem  von 
v.  Meding  I.  S.  420  aufgefundenen  Siegel  Herberti  de  Olderdeshusen 
von  1351  einen  Vogel,  entweder  Storch,  oder  Kranich,  führte. 

Spenen  Tlioor.  Iiwlgn.  S.  269.  -  Gatthe,  I.  8.  1540  und  41.  -  Zedier,  XXV.  8.  1140- 
1156.  —  KökUr,  Ton  KrUaudbof-Aomtern,  S.  13  und  118.  —  N.  gonoal.  Handbuch  ,  1777.  S. 
505  und  1778,  8.  354—56  tiud  Nachtrag,  S.  15«.  —  J.  A.  Weppen,  Heinrich  der  Laiigo,  lii«tor. 
Oe«Ucht»  mit  histor.-gwneaL  Notlien  Ton  841-1777,  1778.  -  ff ol/*«  .  Eichfeld  Frkundeutmcb, 
GdUiugen,  1819.  —  Sckmidl ,  Boitr.  znr  a<>fic)iichte  de«  deat»chen  Adel«,  I.  S.  185  und  IL  8. 
339.  -  N.  Pr.  A..L.  IV.  8.  461.  -  Freih.  r.  d.  Kneeebeck,  8.  223.  -  Freih,  r.  Ledehar,  II. 
8.  166.  —  Stebmaeherj  I.  183:  v.  Olderfaatuffin,  Braunachweigbch.  —  Faike,  Ood.  Tntdlt.  Vor- 
beieni.  Tab.  10.  -  r.  Meding,  I.  8.  4i0  und  21.  -  W.-B.  d.  Könlgr.  HannoT.  C.  4  und  S. 
11.  —  Kneichke,  I.  8.  316  nnd  17.  —  v.  FFffner,  Hautiov.  Adel,  Tab.  24. 

Olderogge.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1758  für  Detlev  Georg 
Olderogge,  k.  russ.  Rent-  und  Proviantmeister. 

HandflchrinL  Notiz.  -  SuppL  su  Siebu.  W.-B.  X.  23. 


—     599     — 

Oldersnm.  Eine  der  ältesten  Adelsfamilien  Ost-Frieslands,  deren 
Sprossen  Häuptlinge  der  Herrlichkeit  Oldersum  waren  und  von  dieser 
ihren  Namen  erhielten.  Zu  Anfange  des  16.  Jahrh.  brachte  Hicco 
Y.  Oldersum  durch  Vermählung  mit  Almpt,  Erbtochter  der  Herrlichkeit 
Gödens,  dieselbe  an  sich,  in  deren  Besitze  ihm  sein  zweiter  Sohn,  Haro, 
folgte,  von  welchem  nur  eine  Tochter,  Almpt  v.  Oldersum-Gödeng, 
stammte,  welche  sich  mit  Johann  v.  Oldenboccum  vermählte  und  diesem 
die  Herrlichkeit  Gödens  zubrachte.  Der  ältere  Sohn  Hicco 's  setzte  den 
Stamm  der  Häuptlinge  zu  Oldersum  fort,  welcher  aber  mit  seinem  Sohne, 
Bojoko,  und  dessen  Sohne,  Haro  (U.)  erlosch,  worauf  die  Herrlichkeit 
Oldersum  durch  Vermählung  der  Tochter  des  Letzteren,  Almpt  Meninge 
V.  Oldersum,  mit  Nagel  v.  Plettenberg  an  diesen  gelangte.  Aus  dieser 
Ehe  entspross  Christian  Victor  v.  Plettenberg,  dessen  Erbtochter,  Si- 
bylla,  sich,  unter  Zubringung  dei*  Herrlichkeit  Gödens,  mit  einem 
V  Bipperda  sich  vermählte.  Die  einzige  Tochter  aus  dieser  Ehe  sollte  in 
der  genannten  Herrlichkeit  folgen,  doch  vermählte  sich  die  Mutter  als 
Wittwe  wieder  mit  Friedrich  Freiherrn  v.  Schwartzenberg  und  Hohen- 
Landsberg ,  welcher  nach  ihrem  Tode  Oldersum  an  den  Magistrat  zu 
Emden  verkaufte. 

Knauth,  Sax.  Vet.  et  mag:»,  in  )>arTo,  8.  37».  —  Qauh«,  I.  S.  \h\\  nnd  42  Dftch  dem  Mfcnt. 
Geneal.  K.  -  Zedier,  XXV.  8.  1107. 

Oldofredi,  Grafen.  Erbl.-österreich.  Grafenstand.  Diplom  vom 
27.  Sept.  1857  für  Luigi  Giuseppe  Filippo  Maria  Conte  Oldofredi.  — 
Altes  Adelsgeschlecht  der  Lombardei,  welches  den  Grafentitel  durch 
italienische  Verleihung  schon  1248  erhielt.  Der  Sohn  des  1858  ver- 
storbenen Grafen  Luigi;  Hieronymus  Graf  v.  Oldofredi,  geb.  1809, 
k.  k.  Kämm..,  Oberst  und  Regiineuts-Comiuandant  des  k.  k.  Infanterie- 
Regiments  Nr.  55,  Freih.  ßianschi  Duca  la  Salanza,  auch  k.  k.  Lehens- 
vasall der  allentsteiger  weltlichen  Lehen ,  als  Lehnsträger  seiner  Ge- 
mahlin, vermählte  sich  1830  mit  Julie  Freiin  Hager  v.  u.  zu  AUertsteig, 
geb.  1813,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross:  Graf  L6once,  geb. 
1840,  k.  k.  Kämm,  und  Oberlieutcnant  imInf.-Reg.  Nr.  10:  Graf  Maz- 
zuchelli. 

Cell.  Taschenb.  d.  grfl.  H&uMr,  1869.  8.  »92  und  18M,  S.  602. 

Olenschlager,  Olenschlager  v.  Olenstein.  Beichsadelsstand. 
Diplom  vom  ß.  Octob.  1747  Air  Johann  Daniel  Olenschlager,  kais.  Rath 
und  für  den  Bruder  desselben,  Johann  Nicolaus  (H.)  Olenschlager,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Olenstein.  —  Altes,  frankfurter  Geschlecht,  welches 
von  Nicolaus  Olenschlager,  geb.  1615  und  gest.  1670  —  einem  Sohne 
des  Raths  Caspar  Olenschlager  —  stammt.  Der  Sohn  des  Nicolaus  0. : 
Johann  Nicolaus  0.,  Banquier,  vermählte  sich  1711  mit  Maria  Barbara 
Franck  aus  Strassbnrg,  geb.  1684  und  gest.  1733  und  aus  dieser  Ehe 
eutsprossten  zwei  Söhne:  Johann  Daniel,  geb.  1711  und  gest.  1778  und 
Johann  Nicolaus,  s.  oben,  geb.  1713  und  gest.  1763.  —  Ersterer,  ver- 
mählt mit  Sara  Orth,  kam  1748  in  den  Frankfurter  Senat  und  Letzterer, 
vermählt  mit  Johanna  Rebecca  v.  Wiesenhütten,  wurde  1763  Börsen- 
vorstand. Beide  Brüder  erhielten,  wie  angegeben,  den  Reichsadel.  Der 
einzige  Sohn,  des  Johann  Daniel  0.  v.  0.:  Johann  Nicolaus  0.  v.  0., 


—     600     — 

geb.  1761,  wurde  1771  in  die  altadelige  Gesellschaft  des  Hauses  Frauen- 
stein zu  Frankfurt  a.  M.  aufgenommen,  kam  1781  in  den  Frankfurter 
Senat  und  starb  1820  ohne  männliche  Nachkommen.  Die  einzige  Toch- 
ter, Charlotte,  geb.  1790  und  gest.  1853,  vermählte  sich  1811  mit 
Wilhelm  Freih.  Schott  v.  Schottenstein,  k.  wttrttemb.  Kammerherrn 
und  Ober-Forslmeister ,  welcher  dadurch  Mitglied  der  Gesellschaft  des 
altadeligen  Hauses  Frauenstein  wurde. 

llandHchriai.  Notiz.  -  Gou.  Staatflhaiidbucli  von  1748,  8.  327.  .-  N.  geneal.  HAiid1»u<-h 
You  1777,  8.  W)7  und  308  und  1778,  S.  35«.  -  »nppl.  «n  Sicbm.  W.-B.  IX.  23:  r.  0lücw>chl»- 
g«r.  -  JCnesckke,  lY.  8.  31». 

Olfers,  Olfers  und  Lindenkampf  (in  Silber  ein  aufgerichteter 
Löwe  von  nattlrlicher  Farbe ,  in  den  Pranken  einen  grünen  Oelzweig 
haltend:  Olfers  und  Schild  geviert:  1  und  4.  der  Olfers'sche  Löwe  mit 
dem  Oelzweige  und  2  und  3.  zwei  gekreuzte  Anker:  Lindenkampf). 
Reichsadelsstand,  im  Kgr.  Preussen  anerkannt.  Adelsdiplom  vom  23.  Aug. 
1803  für  Franz  Theodor  Olfers  zu  Münster  und  die  Gattin  desselben, 
Maria  Elisabeth  Lindenkampf  und  deren  eheliche  Nachkommenschaft, 
mit  vier  Ahnen  väterlicher  und  mütterlicher  Seite  und  preuss.  Aner- 
kennungsdiplom vom  25.  Mai  1805.  —  Ein  aus  dem  Münster'schen 
stammendes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  namentlich  Ignaz  v.  Olfers, 
geb.  1792  zu  Münster,  bekannt  geworden  ist.  Derselbe  wurde  1820  k. 
preuss.  Gesandtschaftssecretär  in  Brasilien,  Neapel  und  Lissabon,  1829 
Ministerresident  in  der  Schweiz,  1833  Rath  im  Cultusministerium  und 
1840  Generaldirector  der  Königlichen  Museen  in  Berlin.  Nächstdem 
standen  1837  in  k.  pr.  Staatsdiensten:  v.  0.,  Rath  bei  dem  Oberlandes- 
gerichte  zu  Münster  und  v.  0. ,  Ober-Procurator  zu  Coblenz.  —  Die 
Familie  wurde  in  Ostpreussen  mit  dem  Rittergute  Methgetten  im  Kr. 
Königsberg  p.  r.  begütert,  welches  1857  der  Frau  v.  Olfers  zustand. 

N.  Pr.  A.-L.  m.  S.  182.  -  Freih.  «.  Udebur,  Vi.  8.  165  und  166.  -  W.-B.  der  nreoM. 
Monarch.  IV.  U.  -  Kntschke,,  I.  8.  317. 

Oleski,  Estlieh- Oleski.  Alte  preussische,  zu  dem  polnischen 
Stamme  Grzymala  gehörende  Landesritter ,  welche  zu  Ostrowitt  im  Kr. 
Schwetz  sassen.    Georg  v.  Oleski,  gest.  1571,  war  Castellan  von  Culm. 

Freih.  v.  Ledebur,  11.  8.  166. 

Olesheim,  Ollesheim,  genannt  Mülstroe,  Olmissen.  Altes,  Jülich- 
sches  Adelsgeschlecht,  dessen  gleichnamiger  Stammsitz  bei  Düren  schon 
1187  vorkommt.  Dasselbe  sass  bereits  1397  zu  Rath  und  Vornebach 
und  1480  zu  Mödersheim,  erwarb  dann  im  16.  u.  17.  Jahrb.  mehrere 
andere  Güter  und  war  noch  1774  zu  Hallen  unweit  Düren  ansässig. 
Nach  dieser  Zeit  ist  das  Geschlecht  ausgegangen. 

Fahne,  L  S.  312.  -  Freih.  ».  Ledebur,  U.  8.  166. 

Olitorins,  Olotorins  v.  Graswiz.  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1621  für  Adam  Olitorins,  Doctor  der  Arzneikunde  zu  Wien,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Grawicz. 

Handschriftl.  Notis. 

Oliva  (in  Silber  drei  schräglinke,  rothe  Balken).  Reichsadels- 
stand. Diplom  vom  11.  Oct.  1745  für  Alexander  Theodor  Oliva.  — 
Rheiolftndiscbes  Adelsg^eschlecht,  welches  in  der  Person  des  Alezander 


—     601     — 

Philipp  Fran«  Anton  v.  Oliva,  laut  Eingabe  d.  d.  Aachen,  20.  Jnni 
1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  29  der 
Classe  der  Edelleute  eingetragen  worden  ist. 

IlniMlwIiriftl.  N«.tij6.  -  N.  l»r.  A.-L.  V.  S.  34.s.  -  Frfih.  9.  Lfdtthur,  U.  S.  UMi.    -  W.-B. 
<l.  i>reu(W.  RhfiiipruTini,  1.  Tab.  *.K),.Nr.  IW)  n.  8.  85.  —   KneMChke^  II. 

Oliva  V.  Plamenberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1768  für  Johann  Carl  Oliva,  k.  k.  Ingenieur-Hauptmann,  mit  dein  Prä- 
dicate :  v.  Plumenberg.  —  Die  Familie  ist  von  dem  im  vorstehenden 
Artikel  erwähnten  Geschlechte  eben  so  verschieden,  wie  von  der  in  den 
Suppl.  zu  Siebm.  W.-ß.  VIII,  22  aufgeführten  Familie  v.  Oliva  und 
Cläres. 

Megerle  ».  Mühlfeld,  Erg. -Bd.  8.  303. 

Oiivet.  Ein  früher  zn  dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  zählendes  Ge- 
schlecht. —  Jacob  V.  Oiivet  stand  1755  als  Oberstlieutenant  im  k.  pr. 
Inf. -Reg.  V.  Lange.  Die  Tochter  desselben,  Eleonore  Caroline  Hen- 
riette v.  Oiivet,  vermählte  sich  mit  Erdmann  Georg  Friedrich  v.  Lösche- 
brand zu  Saarow  und  starb  22.  Dec.  1811  im  73.  Lebensjahre. 

Fr^ik.  V.  Ledebur,  H.  S.  16G. 

011  vier  v.  Schöneckh.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1619  für  Tho- 
mas Olivier,  Reichs-Hofcanzleischreiber,  mit  dem  PrädicAte :  v.  Schön- 
eckh. —  Der  Empfänger  des  Diplom  ist  vielleicht  der  Ahnherr  der  im 
nachstehenden  Artikel  erwähnten  Familie. 

Uaiidtfchrifll.  Notiz. 

Olivier  della  Trebia,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1801  fttr  Ludwig  Olivier,  Major  im  k.  k.  Inf.-Regim.  Graf 
ClerAyt,  mit  dem  Prädicate :  della  Trebia. 

Hefftrle  ».  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  W. 

Ollin  de  Torey,  Grafen.  Erbländ. - österr.  Grafenstand.  Diplom 
von  1759  für  Paul  Franz  Ollin  de  Torey,  k.  französ.  Lieutenant,  Ge- 
neral und  Commandanten  der  französischen  Truppen  zu  Cöln,  aus  Aller- 
höchst eigenem  Antriebe,  wegen  seiner  Verdienste  um  Oesterreich. 

MegerU  v.  Mihlfeld,  S.  26. 

Ollinger  v.  Adlersfeld.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1653  für 
Johann  Jacob  Ollinger,  in  kaiserlichen  Kriegsdiensten,  mit  dem  Prädi- 
cate: V.  Adlersfeld. 

Handsohriftl.  Notis. 

Olimann.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1613  für  Hans  Ollmann, 
kaiserl.  Hoffourier. 

Handiohrifll.  Nutic. 

Olne,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1664  fttr  Matthaeus 
Olne,  kaiserl.  Oberstlieuteuant  im  holsteinschen  Regimente  und  für  den 
Bruder  desselben,  Peter  Olne. 

Handfwhiiftl.  Notis. 

Olnhansen,  aneh  Freiherren.  Reichsadels-  und  erbländ.  - östeiT. 
Freihermstand.  Bestätigungs-  und  Emeuerungs-Diplom  des  dem  gräf- 
lich -  gleichenschen  Hofrathe  Johann  Ernst  Olnhansen  zustehenden 
Beicbsadels  von  1762  und  Freihemidiplom  von  1776  für  den  k.  k. 


—     603    — 

Hauptmann  Friedrich  Franz  v.  Olnhaasen  im  In&nterie 
Herzog  von  Sachsen -Hildbnrgshaasen. 

HandBchriftl.  Notiz.  —  MegerU  v.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  S.  83.  ~  Soppl.  sa  Siabtn.  W.-B. 
X.  23.  —  Tyroff,  IL  32  Nr.  3:  Hn.  r.  Olnhaasen  oder  Aalnhaosen,  In  rranken  u.  Nr.  4-  7. 
Hn.  y.  Olnhausen  in  Oesterreicb. 

Olrych.  Polnischer  Adelsstand  vom  25.  Oct.  1775.  Die  Familie 
wurde  dem  Stamme  Gozdawa  einverleibt.  —  Peter  v.  Olrych  war  1822 
Landgericbtsrath  in  Posen. 

Freih.  9.  Ltdebur,  U.  8.  166. 

Olsohen.  Ein  im  Lauenburgischen  noch  vor  1777  vorgekommenes 
Adelsgeschlecbt. 

Freik.  9.  Ledebur,  U.  8.  166. 

Olthoff,  Oldhoff.  Ein  in  den  schwedischen  Adelsstand  erhobenes, 
nach  Pommern  gekommenes  Geschlecht.  Jastas  Ludwig  v.  Olthoff  war 
1710  k.  schwed.  Regier.-Rath  in  Pommern.  Ernst  Bogislav  v.  0.  stand 
1777  im  k.  pr.  Infanter.-Regimente  v.  Knobelsdorff  als  Stabs-Gapit&n 
und  war  später  Postmeister  zu  Stolp  und  Carl  Christian  v.  0.  starb  den 
7.  März  1789  als  Rittmeister  im  k.  pr.  Husaren -Regimente  Gr.  v.  d. 
Schulenburg. 

.  ^  Freih.  v.  Ledebur,  II.  S.  1C6  und  III.  S.  318.  -  SchwcdUches  W.-B.  Ridd.  192. 

//  Olu^enich.    ErbL-österr.  Adelsstand.   Diplom  von  1762  für  Tho- 

/  ^      mas  Olujenich ,  k.  k.  Hauptmann  im  Slavonischen  Broder  Infanterie- 
Regimente,  wegen  37jähriger  Dienstleistung.  — 

Megerle  r.  Mühlftld,  S.  237. 

Oiwits.  Ein  im  vongen  Jahrhunderte  im  Kgr.  Prenssen  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Sprossen  in  der  k.  pr.  Armee 
standen.  Michael  Alexander  v.  Olwitz  starb  1744  als  k.  preuss.  Lieut- 
nant.  Der  Sohn  desselben,  Otto  Friedrich  Wilhelm  v.  0.  war  1749 
See.  Lieut.  und  1763  Capitain  im  Begim.  Gr.  v.  Kainein. 

Freik.  w.  Ledebur,  U.  S.  166. 

Omphal.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  15.  Mai  1559  für  Ja- 
cob Omphal.  Niederrheinisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  17.  Jahrh. 
zu  Erleshagen,  Gummersbach,  Overbacb,  Steinkulen  und  Westorff  ge- 
sessen war,  später  noch  andere  GQter  erwarb  und  noch  1750  zu  Stei- 
nenbrttck  unweit  Gimborn  und  1752  zu  Lutzekofen ,  ebenfalls  unweit 
Gimborn ,  begütert  war.    Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Freih,  t.  Ledebur,  II.  S.  166.  ~  v.  Steinen^  Tab.  40  und  31.  S.  458. 

Ompteda,  auch  Freiherren.  —  Altes,  niedersächsisches  Adelsge- 
schlecht, welches,  nach  Mushard,  früher  im  Erzstifte  Bremen  mit  dem 
Namen :  Burgmänner  zu  Tedinghausen  vorkam ,  dann  im  Oldenbargi- 
schen  mehrere  Lehen  erlangte  und  später  im  FUrstentbume  Cfilonberg 
und  In  der  Grafschaft  Hoya  ansässig  wurde.  —  Heinrieh  v.  Ompteda 
lebte  im  16.  Jahrh.  und  setzte  in  der  Ehe  mit  ApoUonia  v.  Jettaobrock 
den  Stamm  fort,  welcher  durch  seinen  Enkel,  Hermann  V.O.,  weiter 
blühte.  —  Später  noch,  1800,  war  Dietrich  Heinrich  Ludwig  v. .Omp- 
teda, Geh.  Legationsrath ,  kurbraunschw.  bevollm.  Minister  auf  dem 
Reichstage  zu  Regensburg  und  am  kurpfälz.  Hofe  zu  München  und  Lud- 
wig Conrad  George  v.  0. ,  kurbraufischw.  Kriegsrath,  war  bei  der  J£a]> 


—    608    — 

braunschweigischen  Gesandtschaft  zu  Berlin  angestellt.  —  Die  Familie 
gehört  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  der  Güter  Stöckendrebber  im 
Calenbergiscben  und  Wulmstorf  im  Hoyaischcn  zu  dem  ritterschaftlicben 
Adel  der  calenbergiscben  und  hoyaischen  Landschaft  und  mehrere 
Sprossen  derselben  sind  namentlich  wie  früher,  auch  in  neuer  Zeit  in 
hannov.  Staatsdiensten  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt. 

Oauh*,  I.  S.  1542:  nach  Muabard,  Moirain.  Bremens,  in  der  Tab.  geneal.  dor  v.  Sand- 
beck.  -  Vatorl.  Archiv,  1823,  HL  8.  190.  -  Emch  und  Gruber,  EncyWop.  Sect.  3.  Th.  in. 
8,  393.  —  Hannov.  Landesbl.  IKW,  S.  ß8  u.  75.  —  Freih.  v.  d.  Knetfbeck,  8.  223  —  Si>«- 
maehfr,  TU.  142:  v.  Omtheda,  Brannschwetgi«ch.  —  9.  ScheHe,  Dncat.  Lfineb.  Tabula.  — 
V.  Meding.  I.  8.  421.  -  Suppl.  in  Siebm.  W.-B.  H.  28.  -  Tyroß,  I.  131:  F.  H.  v.  0.  -  W.-B. 
d.  Kgr.  Hannover,  C.  28  u.  8.  11.  —  KnetchU,  II.  8.  327  n.  28. 

Opacki,  Grafen.  Grafenstand  des  Egr.  Preussen.  Diplom  vom 
5.  Juni  1797  für  Chrysantius  v.  Opacki  auf  Mezenin.  —  Altes,  polni- 
sches, dem  Stamme  Prus  lü.  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  welches  in 
Ostpreussen  im  Lückschen  und  zu  Gross-  und  Klein  - Schweykowen  im 
Kr.  Johannsburg  gesessen  war. 

Frnh.  V.  Ledebur,  II.  8.  166. 

Opalinski.  Altes,  berühmtes,  zu  dem  polnischen  Stamme  Lodzia 
zählendes  Geschlecht ,  welches  früher  im  Posenschen  zu  Opalencia  und 
Graetz  im  Kr.  Buk  sass  und  auf  dem  Landtage  zu  Graudenz  20.  April 
1682  das  preuss.  Jiidigenat  erhielt.  Johann  Casimir  v.  0.,  gest.  1693 
—  ein  Sohn  des  Woiwoden  von  Kaiisch  Peter  v.  0.  —  war  Bischof  von 
Culm.  —  Der  alte  Stamm  ist  1774  mit  Adalbert  v.  0.,  Woiwoden  v. 
Sieradz,  ausgegangen. 

Frei/t.  V.  Ledebur,  11.  8.  106. 

Opel,  Oppel  (Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  von  Silber  und 
Eoth  quergetheilten  Mittelschilde  ein  vorwärts  sehender  Mann  in  schwar- 
zer Kleidung,  welcher  in  der  Rechten  einen  königlichen  Scepter  hält 
und  die  Linke  in  die  Seite  stemmt.  1  u.  4  in  Gold  ein  an  die  Theilungs- 
linie  angeschlossener,  auswürtssehender ,  gekrönter,  halber,  schwar- 
zer Adler,  und  2  u.  3  in  Silber  drei,  1  u.  2,  fftnfblättrige ,  rothe  Ro- 
sen mit  goldenen  Butzen).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  1.  Decbr. 
1635  fnr  Johann  Georg  Oppel  —  so  schreibt  den  Namen  das  Diplom, 
doch  wurde  der  Name  später  mehrfach  Opel  geschrieben  —  der  Reclite 
Doctor ,  kursächs.  w.  Rath ,  Herr  auf  Lomnitz  u.  s.  w.  Derselbe  wurde 
auch  mittelst  des  angeführten  Diploms,  in  dessen  Anfange  von  einer 
Erhebung  in  den  Adelsstand,  weiter  unten  aber  von  einem  anererbten, 
adeligen  Wappen  und  von  einem  anererbten  adeligen,  rittermässigen 
Stande  und  Herkommen  die  Rede  ist,  zum  kaiserlichen  w.  Rathe  und 
k.  Pfalz-  und  Hofgrafen,  unter  Ertheilung  des  Indigenats  in  den  sämmt- 
lichen  österreichischen  Erblanden ,  ernannt.  Johann  Georg  v.  Oppel, 
aus  einer  sächsischen  Familie  stammend,  welche  nicht  mit  dem  gleich- 
namigen, alten,  schlesischen  Adelsgeschlechte,  welches  sich  jetzt  ge- 
wöhnlich V.  Oppell,  8.  den  betreffenden  Artikel,  schreibt,  verwechselt 
werden  darf,  war  ein  Sohn  des  David  Oppel ,  Herrn  auf  Silberstrasse 
bei  Kirchberg  im  Erzgebirge  und  auf  Culmen  im  Altenburgischen  und 
starb  1661  als  kursächs.  Staatsminister  und  Herr  auf  Gossda,  Lomnitz, 
Lichtenau,  Lamperts-  und  Wellerswalde.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer 
Tochter  des  zu  seiner  Zeit  sehr  bekannten  und  berühmten  D.  David 


—    604    — 

Döring,  knrsächs.  Geheimen-  wie  auch  Kammer-  nnd.Bergrathes,  ent- 
sprossten ,  neben  zwei  Töchtern ,  zehn  Söhne,  von  welchen  fünf  den  Va- 
ter überlebten.  Johann  David  v.  0.  stieg  im  kursächs.  Staasdienste 
zum  w.  Geheim-Rathe  und  Vice-Canzler,  Johann  Georg  Ernst  und  Hein- 
rich V.  0.  wurden  kursächsische  Käthe  und  Georg  Friedrich  v.  0.  war 
kurbrandeub.  Rath  zu  Halle.  Von  Letzterem  stammte  Sigismund  Eh- 
renfried V.  0.,  k.  grossbritann.  Hof-  und  Ober  -  Appellationsrath  zu 
Zelle,  die  Nachkommen  der  anderen  Brüder  kamen  in  kursächs.  Staats- 
und Militairdiensten  zu  hohen  Ehreustellen.  —  Der  Stamm  hat ,  begü- 
tert zu  Wellerswalde  unweit  Oschatz  (seit  1623)  u.  s.  w.,  fortgeblttht. 

GauheX  8.  IMS  u.  44  und  IT.  S.  823.  -  9.  Ueehtrits,  Diplom.  Nmchrlchten.  VI.  8.  59—65: 
Au8  den  KircheDbücheru  äu  Drenden,  Lampe rUiwalde  und  Wellonwuld«  von  1659— 17W.  — 
Drusdner  Kalender  zum  Gebrauche  f&r  die  R«(ddcn2,  1847,  8.  174:  mischt  ilio  Familien  v.  Op- 

?cl  und  Opitell  untereinander.  —  Freih.  r.  Lfdebur,  TL.  8.    167.  —  9.  Meding^   III.  8.  47u  a. 
1.  -  W.-B.  der  wichslachen  Staaten.  VIIL  23:  y.  Op<»l.  —  Kne»chke,  HI.  8.  3;W-41. 

Opitz,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1740  für 
Carl  Ferdinand  v.  Opitz ,  fürstl.  bemstädtschen  Regierungsrath. 

MegrrU  f.  hlüH/dd,  Erg. -Bd.  8.  183. 

Opitz  (Schild  gcviert:  1  u.  4  in  Roth  ein  das  ganze  Feld  über- 
ziehendes, silbernes  Kreuz  und  2  u.  3  in  Gold  ein  schwarzes  Hufeisen). 
Reichsadelsstand.  Diplom  von  1793  für  Friedrich  August  Opitz.  Die 
Familie  wurde  zu  Bremenhain  unweit  Rothenburg  und  zu  Dubrau  im 
Saganschen  gesessen  und  war  auch  1833  im  Posenschen  zu  Wytoslan 
im  Kr.  Kosten  begütert. 

Uandw-hriftl.  Notis.  -  Fr«ih.  e.  Ledebur,  II.  8.  166.  -   Tyroff,  I.  237. 

Opitz  V.  Boberfeld  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in 
Roth  zwei  Sterne  über  einander  und  links  in  Silber  ein  grüner  Baum). 
Reichsadelsstand.  Diplom  von  1628  für  Martin  Opitz,  Secretair  des 
Burggrafen  Carl  Hannibal  zu  Dohna,  mit  dem  Prädicate:  v.  Boberfeld. 
Der  Empfänger  des  Diploms,  geb.  1597  zu  Bunzlau  als  Sohn  eines 
Rathsherrn ,  bekannt  als  Stifter  der  schlesischen  Dichterschule  und  ge- 
wöhnlich der  Vater  der  deutschen  Poesie  genannt,  später  k.  poln.  Hi- 
storiograph  und  Secretair  des  Königs  Ladislaus  IV.  in  Polen  starb 
unvermählt  20.  Aug.  1639.  Das  ihm  ertheilte  Prädicat:  v.  Boberfeld, 
welches  er  aber  fast  nie  gebrauchte ,  war  von  dem  Flusse  Bober ,  an 
welchem  sein  Geburtsort  Bunzlau  liegt,  entnommen.  —  Interessant  ist 
die  vom  Freih.  v.  Ledebur  gemachte  Mittheilung,  dass  den  Besuchern 
der  Pfarrkirche  zuDanzig  als  Grabmal  des  Dichters  O.v.  B  ein  Leichen- 
stein mit  einem  andern  Wappen  gezeigt  wird ,  nämlich :  Schild  qnerge- 
theilt :  oben  ein  wachsender  Löwe  und  unten  drei  Querbalken. 

Uaudschriftl.  Kotiz.  -  Freih.  9,  Ledebur,  U.  8.  1G6  und  IIL  8.  318. 

Opitz  V.  Langenwerth.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
29.  April  1712  för  Zacharias  Opitz,  mit  dem  Prädicate ;  v.  Langenwerth. 

IlandJichriftl.  Nutin. 

Opleczka  V.  Reitersfeld.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1 704  für 
Anton  Opleczka,  gräfl.  Kaunitzischen  Stallmeister,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Reitersfeld. 

Heger te  v.  Mü/U/^ld.  Krg.-Bd.  8.  303. 

Oppeli,  Oppel  (in  Blau  ein  schrägrechts  liegender,  silberner  Schiffis- 


—      (105  r  — 

haken,  den  Haken  rechts  gekehrt).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht, 
welches  gegen  Ende  des  Iß.  Jahrh.  nach  Ocsterreich  kam,  spüter  auch 
in  der  Lausitz,  im  Brandenburgischen  und  Clev eschen,  in  Westprcussen 
und  in  Sachsen  begütert  und  häufig  mit  dem  gleichnamigen  sächsischen 
Geschlechte  verwecliselt  wurde,  so  dass  eigentlich  nur  die  Wappen,  so 
wie  die  neuerlich  fest^jehaltene  Schreihart  der  Namen :  v.  Oppell  und 
V.  Oppel ,  Opel  Ober  den  Ursprung  von  der  einen  oder  der  anderen  Fa- 
milie entscheiden  kann.  —  Die  schiesische  Familie  v.  Oppell  soll,  nach 
einer  Familiensage ,  den   eisernen  Schiflfshaken  deshalb  in  das  Wappen 
erhalten  haben ,  weil  Sprossen  derselben  in  einem  Treffen  mit  den  Sa- 
racenen  mit  solchen  Haken  den  B'eind  zum  Fliehen  gebracht,  während 
eine  andere  Sage  dahin  lautet,  dass  zur  Zeit  Carl  des  Grossen  zwei  Brü- 
der des  Stammes  einige  mit  Mannschaft  angefüllte  saracenische  SchifTe 
durch  solche  Haken  an  sich  gezogen  und  versenkt  hätten.  —  Das  Ge- 
schlecht stand  schon  im  14.  Jahrh.  in  Schlesien  in  grossem  Ansehen 
und  Petrus  v.  Opi>cln  war  um  1362  Bischof  zu  Lebus.  Im  Laufe  der  Zeit 
brachte  dasselbe  im  Warteubergischen,  Oelsischen,  Freistadtischen  und 
Jauerschen  bedeutenden  Grundbesitz  an  sich ,  blühte  im  Jaucrschen  noch 
gegen  Ende  des  18.  Jahrh.  und  ist  in  diesem  Jahrhundert  von  Neuem  in 
Schlesien  und  im  Brandenburgischen,  s.  u.,  begütert  geworden.  In  Schle- 
sien waren  bereits  1503  Kampern  unweit  Trebnitz  und  1540  Quolsdorf 
bei  Bolkenbain  in  der  Hand  der  Familie,  welche  8pät<»r  auch  zu  Jacksche- 
nau,  Fängern  und  Jenckwitz  sass.  Die  Jenckwitzer  Linie  ging  1695  mit 
Hans  v.  0.  und  (Quolsdorf  auf  Heidau,  fürstl.  Hofmeister  zu  Oels,  einem 
Sohn  des  gewesenen  Landosältesten  des  freistädtischen  Weichbildes  Hans 
v.  0.,  wieder  aus,  die  Linie  des  Georg  Abraham  v.  0.,  welcher  1731 
Herr  auf  Tiemendorf  unweit  Crossen  war,  blühte  dauernd  fort  —  In 
Oestcrreich  kommen  zuerst  Johann  Christoph  v.  Oppl.  Herr  auf  Zeissen 
und  Redlein,  welcher  1596als  Oherstlieutenant  der  Stadtgarde  zu  Wien 
starb ,  so  wie  Johann  v.  Oppl  der  Aeltcre,  Herr  auf  Petersdorf  und 
Neudorf,  vor.    Mit  Letzterem  beginnt  die  Stammreihe  der  österreichi- 
schen Linie,  welche  bis  Knde  des  17.  Jahrh.  bekannt  ist.  —  In  Sach- 
sen ist  die  Familie  zu  grossem  Ansehen  durch  zwei  Brüder  gekommen : 
Carl  Friedrich  Gustav  v.  Oppell,  geb.  1795  zu  Cunnersdorf  bei. König- 
stein, k.  Sachs  Generalmajor  und  Staatsminister,  Minister  des  Kriegs  a.  D. 
(seit  1848),  und  Hans  Heinrich  v.  0. ,  geb.   1796  zu  Wachau  bei  Ra- 
deberg, k.  Sachs.  Oberst  der  Reiterei  a.  D.  (seit  1849).    Die  Schwe- 
ster Beider,  Mathilde  v.  0.  ,.geb.  1794  und  gest.  1861,  hatte  sich  1817 
mit  Albrecht  Grafen  v.  Holtzendorff,  k.  sächs.  Generallieutenant  a.  D. 
(seit  1853)  vermählt.    Ein  Sohn  des  Generalmajors  und  Ministers  v.  0. : 
Carl  V.  0.,  wurde  1854  Oberlieutenant  im  k.  sächs.  1.  Jägerbataillon 
und  die  Tochter,  Clara  v.  0.,  geb.  1831,  vermählte  sich  1855  mit 
Bernhard  Grafen  v.  Holtzendorff,  k.  sächs.  Hauptmann.  —  Als  begü- 
tert im  Kgr.  Preussen  wurden  von  Bauer  1857  aufgefQbrt:  v.  Oppell, 
Herr  auf  Thiemendorf  (Fideicomroiss)  im  Kr.  Crossen  und  v.  Oppell, 
Herr  auf  Salisch  im  Kr.  Glogau.  —  Hans  Ludwig  v.  Oppell  ist  k.  sächs. 
Geh.  Regtemngsrath  und  Domherr  zu  Naumburg. 

ßnuUmi  ÜiiMt.  JXL  -  4pfMr,  Theor.  Inslgii.  8.  302.  -  ainapius,  I.  8.  385  n.  IL  8, 


— ,  eoö   — 

8:>o.  -  7^,?/,v,  XXV.  8.  1679.  -  F^fih.  t.  l^d^bur,  11.  S.  167  n.  IIL  8.  »18.  —  Siehmaeh^r. 
1.  ryr,:  Die  Oppol.  8chl«^i«oh.  -  r.  Meding,  II J.  8.  471.  -  Silile»ii*ches  W.-B.  I.  71.  -  W.-B. 
tl.  Mclm.  Staaten,  Vlll.  24. 

Oppeln-Bronikowski,  Grafen  (Stammwappen:  in  Blau  der  im 
vorstehenden  Artikel  erwähnte  Oppellsche  Scliiffshaken.  Gräfliches  Wap- 
pen nach  Lackahdrücken :  Schild  quergetheilt:  oben  rechts  ein  Fürsten- 
hut und  links  der  Oppellsche  Schiffshaken  und  unten  ein  rechtsgekehr- 
ter Reiterhelm,  auf  dem  Kamme  mit  einer  links  abfliegenden  Raupe). — 
Das  Wichtigste  über  die  Familie  ergiebt  der  Artikel;  Bronikowski, 
V.  Oppeln-Bronikowski ,  auch  Grafen,  Bd.  11.  S.  88  u.  89.  —  Hinzoza- 
setzen  ist  nur,  dass  durch  k.  prouss.  Cabinetsordre  von  1819  dem  Stid^ 
und  Adoptivsöhne  des  Landes-Directors  v.  Bronikowski-Oppeln  za  01- 
niszczewo,  Wilhelm  Schaade,  später  Lieutenant  im  3.  combinirteo  Land- 
welu*-Reser\'eregimente,  gestattet  wurde,  Namen,  Stand  und  Wappen 
des  v.  Bronikowski' Oppelnschen  Geschlechts  annehmen  zu  dürfen. 

lUmlfiohriftl.  Notiz. 

pppelt  y.  Werthenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1747  für  Johann  Michael  Oppelt,  Wirthschafts- Hauptmann  zu  Podie- 
brad,  mit  dem  Prädicatc:  v.  Werthenfeld,  und  von  1756  fÄr  Ignaz 
Friedrich  0.  Oberamtmann,  wegen  20jähriger  Dienstleistung  auf  böhmi- 
schen Camcralhcrrschaften,  ebenfalls  mit  dem  Prädicate:  v.  Werthenfeld. 

MegtrU  9.  AtüM/Hd,  H.  2:n  nwl  Erg.-Bd.  8.  893. 

Oppen  (Stammwappeu :  in  Blau  ein  das  ganze  Feld  überziehendes 
Andreaskreuz,  welches  in  der  Mitte  mit  einer  sechsblättrigen,  rothen 
Rose  belegt  ist).  Altes,  sachsisches  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Eis- 
ler zuerst  im  cliemaligen  sächsischen  Kurkreise  und  in  Beltzig  wohnte 
und  sich:  v.  Oi)pon  im  Sandborge  auf  Fredersdorf  (Friedrichsdorf) 
schrieb  und  von  da,  in  der  Mark  Brandenburg,  im  Magdeburgischen,  in  An- 
halt und  in  den  Lausitzen  ansehnlich  begütert,  sich  weit  ausbreitete,  nach 
Ostpreusscn  kam  und  neuerlich  auch  im  Posen'schen  ansässig  wurde. 
Schriftsteller,  welche  Eislcrs  sehr  genaue  Angaben  nicht  kannten,  oder 
nicht  benutzten,  füliren  das  Geschlecht  als  ein  altes  märkisches  auf, 
welches  in  den  genannten  Ländern  begütert  wurde.  —  Oppin  bei  Halle 
im  Saalkreise  für  das  Stammhaus,  wie  Einige  wollen ,  zu  halten ,  beruht 
nur  auf  Vermuthung.  —  Die  ordentliche  Stammreihe  fUngt  Eisler  mit 
Conrad  von  Oppen  an,  welcher  1277  Schlosshauptmann  der  Herzoge 
zu  Sachsen  in  Beltzig  war.  Von  dem  Sohne  desselben,  Thilo,  welcher 
urkundlich  1313  auftritt,  entsprossten  drei  Söhne:  Cuno  (I.),  Herr  auf 
Rabenstein  bei  Beltzig,  Hermann,  des  Deutschen  Ordens  Ritter  und 
Comthur  in  Preussen  und  Peter,  welcher  von  1343  bis  1362  Bischof 
von  Lebus  war.  Von  den  Söhnen  des  Cuno  (I.) :  Cuno  (II.)  und  Ru- 
dolph ,  setzte  letzterer ,  welcher  von  dem  Herzoge  Rudolph  zu  Sachsen 
1400  ein  Lehen  mit  mehreren  Pachtungen  in  der  beltziger  Pflege  er- 
hielt, den  Stiimm  fort  und  von  einem  seiner  Enkel,  Matthias  v.  O.,  wel- 
chem 1466  und  1486  von  den  Kurftlrsten  Ernst  und  Friedrich  IIL, 
dem  Weisen ,  die  Belehnung  der  früheren  Pachtungen  erneuert  wurde, 
stammen  alle  späteren  Sprossen  des  Stammes  ab.  Von  dem  Einen  sei- 
ner drei  Söhne,  Friedrich,  Herrn  auf  Fredersdorf,  welcher  wahrschein- 
lich diesen  Sitz  erbaute,  stammten  zwei  Söhne:  Wilhelm,  korbrandenb. 


—    607     — 

Amtshafiptniann  in  Prenssen,  welcher,  vermählt  mit  einer  v.  Lessge- 
wang,  die  preussische  Linie  des  Geschlechts  stiftete  und  Friedrich, 
Herr  auf  Fredersdorf,  von  dessen  Söhnen  Hans  Friedrich  den  Stamm 
dnrch  drei  Söhne  fortpflanzte:  Jobst  Friedrich,  knrbrandenb.  Oberst- 
lientenant,  dessen  Nachkommenschaft  mit  seinen  zwei  Söhnen  erlosch, 
Hans  Friedrich ,  Herrn  auf  Fredersdorf,  knrbrandenb.  Ober-Landjäger- 
meister, dessen  Enkel,  Ludwig,  k.  preuss.  Rittmeister,  1721  Herr  auf 
Fredersdorf  war ,  und  Heinrich,  kurbrandenb.  Oberstlieutenant.  Von 
den  drei  Söhnen  des  letzteren  hatte  Rudolph .  über  dessen  Nachkom- 
men nähere  Angaben  bekannt  sind  und  von  welchem  die  Linien  zu  Cos- 
senblatt,  Schalach,  Nichel,  Erausnigk,  Altgattersleben  u.  s.  w.  aus- 
gingen, acht  Söhne,  welche  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft  hatten, 
über  welche  Eisler,  und  nach  ihm  Gauhe,  genaue  Nachrichten  erthei- 
len.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  sind  Mehrere,  namentlich 
in  k.  preuss.  Militair-  und  Staatsdiensten,  zu  hohen  Würden  gelangt. 
Joachim  Friedrich  v.  Oppen,  gest  1815,  war  Generalmajor  und  Com- 
nandeur  der  immobilen  Artillerie ;  Friedrich  Adolph  v.  0.,  a.  d.  H.  Alt- 
gattersleben,  geb.  1762,  trat  1775  in  das  Kttrassierregiment  v.  Seel- 
horst, wurde  schon  1792  Escadronchef,  vermählte  sich  mit  einer  v.  Rohr, 
aus  welcher  Ehe  einige  Söhne  stammten ,  nahm  später  in  Folge  eines 
unglücklichen  Sturzes  als  Brigadier  der  Cav.  den  Abschied  mit  General- 
majors-Range, bat  aber  1813  um  die  Erlaubniss,  wieder  in  die  Armee 
treten  zu  dürfen ,  zeichnete  sich  in  den  Befreiungskriegen  von  Neuem 
sehr  aus,  wurde  Generallieutenaut  und  starb  1834  a.  D.;  ein  Major 
V.  0.  wurde  bei  Gross-Görschen  und  ein  Anderer  1814  decorirt  u.  s.  w. 
Im  preussischen  Staatsdienste  stand  um  1837  der  Landesgerichts-Prä- 
sident  v.  0.  zu  Cöln  und  als  begütert  im  Kgr.  Preussen  führt  Rauer 
1857,  abgesehen  von  den  v.  Oppen-Huldenberg  und  v.  Oppen-Schilden, 
folgende  an:  Ludwig  v.  0.  auf  Klosterhof  zu  Barby  im  Kr.  Kalbe  a.  S. ; 
V.  0.  auf  Egelinde  im  Kr.  Jerichow  I.;  Hermann  v.  0.  auf  Poltzig  im 
Kr.  Mescritz  und  Gevettern  v.  0.  auf  Sandberg  I.  im  Kr.  Zauche-Belzig. 
Im  Kgr.  Sachsen,  wo  die  Familie  Mügeln  bei  Pirna  an  sich  gebracht  hatte, 
lebte  noch  in  neuer  Zeit  ein  Ober-Steuer-Einnehmer  v.  Oppen. 

AHyeti,  mark.  Clironik,  S.  250.  -  Knauth,  S.  5iö.  -<-  Kuler,  Beltxiger  Clirouik,  S.  250-265 
und  neue  AnHago,  S.  471—498.  —  Becimann,  Anhalt.  Chronik,  VII.  S.  241-43  nnd  Tab.  B. 
Nr.  13.  -  Seifert,  Oeneal.  adel.  Adtoru,  S.  3(^2.  —  Gauhe,  I.  8.  1545  und  46  und  n.  S.  823 
-20.  -  Zedier,  XXV.  8.  1681.  -  N.  Pr.  A.-L.  DI.  S.  482  und  83  und  VI.  S.  73.  —  f^eih, 
V.  Ledebur,  11.  8.  167  n.  68.  —  Siebmaeker,  I.  1Ä7:  t.  Oppen,  sachifich.  -  v.  Meding,  HI. 
8.  471  u.  72.  —  W.-B.  der  HÄchs.  Staaten,  VIIL  25.  -  Knetekkey  Hl.  8.  342-46. 

Oppen-Hnldenberg.  Kgl.  pr.  Cabinetsordre  vom  4.  Sept.  1841  zur 
Erlaubniss  fftr  Ferdinand  Hermann  Albrecht  v.  Oppen,  k.  pr.  Oberland.- 
Ger.-Refer.  zu  Halberstadt  und  Herrn  auf  Neukirch  am  Hochwalde  in  der 
Oberlausitz ,  mit  seinem  angeborenen  Namen  und  Wappen,  Namen  und 
Wappen  der  seit  1812  mit  seinem  Schwager,  dem  k.  s.  Hof-  und  Justiz- 
rathe  Gottlob  Erasmus  Gurt,  Freih.  v.  Huldenberg  erloschenen,  freiherr- 
lichen Familie  v.  Huldenberg  zu  vereinigen  und  sich  Oppen  v.  Hulden- 
berg nennen  und  schreiben  zu  dürfen.  —  Ueber  die  Familie  der  Frei- 
herren V.  Huldenberg  s.  B.  IV.  S.  519  und  20  den  betreffenden  Artikel. 
—  Das  Wappen  der  Freiherren  v.  Huldenberg  war  nach  Lackabdrttckeu 


—     608     — 

folgendes :  Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  gekr6nten  Mittelscbilde 
drei,  2  und  1,  schrägrechts  gelegte  Schlügel.  1  in  Gold  der  Rumpf  eines 
aufwachsenden,  vorwürtsschendcn  Mannes,  dessen  ßrnstmit  einem  ein- 
wärtsschendeh  Löwen  belegt  ist,  welcher  eine  Motze  mit  recht«  abflie- 
genden Federn  trägt  und  hinti*r  dessen  Rücken  ein  schräglinks  gelegter 
Stab  rechts,  wie  links,  hervorragt. ;  2  Grün,  ohne  Bild,  mit  einem  Feldes- 
haupte, in  welchem  drei  Schlägel,  wie  die  im  Schilde,  neben  einander 
liegen ;  8  in  Roth  fünf  sill)eme,  linke  Spitzen  und  4  in  Blau  auf  eiueiD, 
mit  einem  Kreuze  belegten  Hügel  ein  zum  Fluge  geschickter  Vogel, 
über  dessen  Kopfe  ein  Kreuz  schwebt.  —  Nach  Bauer  war  v.  Oppeii- 
lluldcnberg  auf  Neukirch  1857  auch  Herr  auf  Fredersdorf  und  Weitz- 
gnind  im  Kr.  Zauche-Bel/ig. 

lUiMlMÜrini.  N«>tix.     -  Frfih.  r.  Letlebttr,  II.  S.  IGT.  -  KtutehUy  HI.  8.  24:». 

Oppen-Schilden.  Ein  aus  der  sächsichen  Familie  y.  Oppen  her- 
vorgegangenes ,  jetzt  zu  dem  Adel  in  Jütland  gehörendes  Geschlecht, 
aus  welchem  in  neuester  Zeit  Rudolph  v.  Oppen-Schilden ,  Major  a.  D. 
zu  Clausholm  in  Jütland  alsllerr  auf  Alt-Gattersleben  und  Nachterstedt 
im  Kr.  Aschersleben,  aufgeführt  wird.  —  Ob  der  Beiname  durcb  Adop- 
tion ,  oder  Vermählung  hinzugekommen  ist,  muss  dahingestellt  bleiben. 
j)ie  Familie  v.  Schilden,  s.  unten  den  betreffenden  Artikel,  erhielt  übri- 
gens durch  Diplom  vom  4.  Mai  1738  den  Reichsadelsstand,  kam  spä- 
ter ans  Hannover  nach  Mecklenburg  und  Dänemark  und  das  Wappen 
derselben  ist  folgendes :  Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Blau 
ein  silberner  Querbalkon ,  begleitet  oben  mit  einem  und  unten  mit  zwei 
sechseckigen,  goldenen  Sternen  und  links  in  Silber  ein  grüner  Lorbeer- 
kranz. 

ilniKlsclinftl.  Kt)tlz.     -   Knunct,  Ailn-iwlaich,  IK'»?.  8.  Ißl. 

Oppenkowski.  Ein  in  Ostpreussen  zu  RoUiflies  und  Sauerbrunn 
im  Kr.  Rüssel  begütert  gewesenes  Adelsgesclilecht,  aus  welchem  ein 
Sprosse  1833  Major  und  Conimandant  des  Landwehr- Bataillons  des 
38.  Infant.-Regim.  war. 

FreiM.  e.  Laif  hur,  II.  S.  108. 

Oppersdorff,  Freiherren  und  Grafen.  Böhmischer  Freiherren- 
und  Reichsgrafenstand.  Freiherrndiplom  vom  21.  Juni  (24.  Jan.)  1554 
für  Johann  Georg  und  Wilhelm  v.  Oi>persdorff  und  Grafendiplom  von 
162G  für  Georg  v.  0;  von  1635  itlr  Friedrich  und  Wenzel  v.  0.,  Ge- 
brüder, in  Oesterreich ;  vom  6.  Nov.  1651  für  Ferdinand  v.  0.  und  vom 
26.  März  1652  für  Matthias  v.  0.  —  Altes,  früher  in  Nieder  Österreich, 
Schlesien,  Böhmen  und  Mähren  weit  ausgebreitetes  Adelsgeschlecht, 
welches  von  den  längst  erloschenen ,  zu  Ende  des  10.  Jahrh.  vom  K. 
Otto  III.  in  den  Grafenstand  erhobenen  Herren  v.  Thierbach  in  der 
Schweiz  abstammen  soll.  Nach  Annahme  der  Familie  wendeten  sich 
zwei  Abkömmlinge  der  Grafen  v.  Thierstein :  Ulrich  und  Marquardt, 
in  die  österreichischen  Lande.  Ein  Nachkomme  derselben,  Rupertua, 
mit  welchem  die  ordentliche  Stammreihe  anfangt  und  welchen  Baibin 
als  elsassischen  Ritter  aufführt,  bewies  in  der  Schlacht,  welche  K.  Ru- 
dolph I.  1278  dem  Könige  Ottokar  von  Böhmen  lieferte,  die  grösste 
Tapferkeit  und  wurde  zum  Lohne  für  dieselbe  mit  dem  Schlosse  Eber- 


—    609    — 

stein  in  Niederösterreich  belehnt.  Der  einzige  Sohn  desselben,  Johan- 
nes, hatte  drei  Söhne,  die  sämmtlich  den  Vornamen  des  Vaters  tragen 
und  sich  Ebersdorf  schrieben.  Der  mittlere  dieser  Söhne,  seinet  Ge- 
schwindigkeit wegen :  Hans  Rolle  genannt  and  gest.  1455,  erhielt  darch 
Vermahlung  mit  einer  v.  Posadowsky  and  Postelwitz  das  Gut  Steinan 
in  Schlesien  und  kam  nach  Schlesien.  Der  Sohn  desselben ,  Heinrich, 
schrieb  sich  um  1421  zuerst  nach  dem  Sitze  Oppersdorff  im  Neisse'schen 
und  die  Enkel  desselben,  Johann,  Georg  und  Wilhelm  v.  0.,  s.  oben, 
wurden  böhmische  Freiherren.  Freih.  Johann  zeichnete  sich  im  Kriege 
gegen  die  Türken  sehr  aus  und  erhielt  die  böhmischen  Herrschaften 
Aich  und  Friedstein  zu  Lehen ,  erwarb  auch  die  Herrschaften  Gross- 
Glogau  und  Cosel  im  Oppelnschen,  starb  aber  1584  ohne  Nachkommen, 
worauf  seine  Gtlter  an  seinen  Bruder  Georg  I.  kamen ,  welcher  auch 
Polnisch-Neukirch  in  Schlesien  an  sich  brachte,  das  Schloss  Czastolowicz 
iu  Böhmen  erbaute  und  zwei  Söhne:  Friedrich  IL  und  Georg  II.,  hinter- 
lassend, starb.  Von  den  vier  Söhnen  des  Letzteren,  gest.  1606  als 
kaiserl.  Rath  und  Landeshauptmann  der  Ftirstenthamer  Oppeln  und 
Ratibor,  hatte  der  jüngste,  Rudolph,  keine  Nachkommen,  Georg  IIL 
aber,  Wenzel  und  Friedrich,  s.  oben,  wurden  Reichsgrafen.  Graf  Georg 
in.,  k.  k.  Geh.  Rath,  Kftmmerer,  Landeshauptmann  des  Fürstenthums 
Glogau  und  Landvoigt  in  der  Lausitz ,  Herr  auf  Ober-Glogau,  Frideck 
und  Schloss  Ratibor,  stiftete  1642  das  Majorat  Gross-Glogau,  welches 
seine  Nachkommen  noch  jetzt  besitzen ;  Wenzel ,  Landeshauptmann  in 
Troppau  und  Jaegerndorf,  hatte  einen  gleichnamigen  Sohn  und  von  Frie- 
drich, Landeshauptmann  in  Troppau,  welcher  auch  in  Mähren  begütert 
wurde ,  entspross  Friedrich  11.,  k.  k.  Geh.  Rath  u.  Oberland-Kämmerer 
in  Mähren ,  welcher ,  zwei  Söhne :  Georg  Friedrich  und  Franz  Joseph 
hinterlassend,  1699  starb.  Ersterer  war  1703  Landeshauptmann  der 
Fürstenthümer  Jauer  und  Schweidnitz,  später  aber  k.  k.  Geh.  Rath, 
Letzterer  starb  1714  als  Landeshauptmann  in  Mähren.  Nächstdem 
lebten  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrh.  noch  folgende  Grafen 
V.  Oppersdorff:  Joseph  Eusebius,  gest.  1727  als  k.  k. Ober-Stallmeister; 
Gustav  Hannibal,  k.  k.  Kämmerer,  welcher  1734  w.  Geh.-Rath  wurde; 
Johann  Bernhard  Graf  und  Herr  zu  Aich  und  Friedenstein,  kaiserlicher 
Rath  und  Kreishauptmann  im  Fürstenthum  Ratibor,  gest.  1726  im 
73.  Lebensjahre  und  Johann  Rudolph,  k.k.  Kämmerer  und  Ober-Stabel- 
meister.  Major  und  Commandant  zu  Otranto  im  Neapolitanischen,  wel- 
cher 1731  als  Herr  zu  Aich  und  Friedenstein  auftritt.  Letzterer  ist 
der  nJlchste  Stammvater  der  jetzigen  Grafen  v.  Oppersdorff  und  von  ihm 
steigt  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab  :  Graf  Johann  Rudolph:  Helena 
Eleonora  Freiin  v.  Krawaz  und  Tworkau ;  —  Johann  Wenzel :  Anna  Eleo- 
nora,  Grf.  v.  Clary-Sparbersbach ;  —  Joseph  Wenzel :  Maria  Josepha 
Freiin  v.  Schiniding;  —  Franz  Xaver:  Anna  Maria  Freiin  v.  Schim- 
ding;  —  Franz,  k.  k.  Kämm.,  geb.  1778  und  gest.  1818:  Eleonora 
Freiin  Skrbensky  v.  Hrzistie ;  —  Eduard  Graf  v.  Oppersdorff,  Freiherr 
zu  Aich  und  Friedstein,  geb.  1800,  jetziges  Haupt  des  gräflichen  Hau- 
ses,  Majoratsherr  der  F.-C.-H.  Ober-Glogau  und  Nassiedl  und  der 

Kn-'ächke,  Ik'ut*i:i.  A«K-li.-Lcx.  VI.  39 


—    610    — 

Allod.-Ritterg.  Pauliner-Wiese,  Dirscbelwite  und  Blaschewitz  in  Ober- 
Schlesien,  erbl.  Mitglied  des  k.  preuss.  Herrenhauses  und  Kreis-Depu- 
tirter  des  Kr.  Neustadt:  erste  Gemahlin:  Caroline  Grf.  v.  Odrowoncz- 
Sedlnitzky  v.  Choltitz,  geb.  1811,  verra.  1829  und  gest.  1839  und 
zweite  Gemahlin :  Julie  Grf.  Henckel  v.  Donnersmarck  a.  d.  H.  Tamo- 
witz-Neudeck,  geb.  1819,  verm.  1843  und  gest.  1858.  Aus  der  ersten 
Ehe  stammen  zwei  Söhne :  die  Grafen  Hans  und  Carl  und  aus  der  zwei- 
ten Ehe  cntspross:  Graf  Eduard,  geb.  1844.  Graf  Hans,  geb.  1832, 
Herr  der  Herrscliaft  Geppersdorf  im  leobschützer  und  troppauer  Kreise, 
so  wie  des  Bittergutes  Schönwiese  im  Kr.  Leobschtttz,  ist  k.  pr.  Lieut. 
im  6.  Landwehr-Ilusaren-Rcgiment  und  Kreis-Deputirter  des  Kr.  Leob- 
schütz  und  Graf  Carl,  geb.  1834,  Herr  der  Kittergtlter  Ober-  und 
Niedor-Lassoth  und  Jeuteritz  im  neisser-  so  wie  Peterwitz  im  grott- 
kauer  Kreis,  k.  pr.  Lieutenant  im  G.  Landwehr-Husaren-Regimente. 
yermählte  sich  1856  mit  Sophie  Grf.  v.  Magnis,  geb.  1835,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Caroline,  geb.  1857  und  Adelheid,  geb. 
1861,  ein  Sohn  stammt,  Johannes,  geb.  1858.  — Von  den  fünf  Schwe- 
stern des  Grafen  Eduard  war  Grf.  Eleonore,  geb.  1814,  mit  dem  1845 
verstorbenen  Ilyacinth  Grafen  v.  Strachwitz-Sustky-Gross-Zauche  ver- 
mählt und  der  Bruder:  Graf  Alexander,  geb.  1812  imd  vermählt  1841 
mit  Franziska  Grf.  v.  Strachwitz  a.  d.  H.  Stubendorf,  geb.  1824,  wurde 
1857  geschieden.  —  Vom  Grafen  Georg —  Bruder  des  Grafen  Franz  — 
Herrn  auf  Petrowitz  und  Kraschowitz  in  Böhmen,  stammt  aus  der  Ehe 
mit  Anna  Grf.  v.  Millesimo:  Grf.  Maria,  geb.  1815,  Besitzerin  der 
Herrschaft  Petrowitz  und  Kraschowitz,  verm.  1847  mit  Adolph  Grafen 
von  Barth-Barthenheim,  k.  k.  Kämm.,  Hauptmann  u.  s.  w. 

Baibin,  Stemiuat.  III.  8.  156.  —  Spener,  Hiator.  IiiHign.  8.  603  und  Tab.  20.  ~  Bübntr 
m.  Tab.  985  un«l  96.  —  Sinapius,  I.  8.  89  und  II.  S.  165-175.  —  GamJie,  I.  S.  1546-48.  — 
D.  DuroW.  Wolt  W.-B.  IH.  8.  288.  —  N.  Pr.  A.-L.  lU.  8.  482-85.  —  Deutsche  Orafenh.  d. 
Ctogenwart  IL  8.  170-72  und  lU.  8.  482.  —  ^r«t'A.  v.  Ledehur,  IL  8.  168.  —  OenoaL  Ta«cben- 
bnch  der  gräfl.  USui^or,  1864.  8.  602—004  und  lilstor.  Handl.uoh  zu  Denue1lK>n,  S.  666.  — , 
mekmaehtr,  I.  29:  v.  0.,  Frt-ih.  und  65:  t.  0.,  Scblesisch.  -  9.  Meding,  in.  8.  472—74:  r.  O. 
u.  Irelh.  V.  0.  —  Sui)plem.  »u  Siebm.  W.-B.  VIL  6:  Opperwlorf  v.  Eich  u.  Friedberg,  F.  H. 

Oppershausen ,  Obbershansen*  Altes,  iQneburgisches ,  später 
auch  nach  Thüringen  gekommenes  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammsitze  in  der  Amts-Voigtei  Eicklingen  im  Lüneburgiscben, 
wo  die  Familie  ein  adeliges ,  freies ,  landtagsfähiges  Gut  besass.  Hart- 
mann V.  Osberneshusen  tritt  urkundlich  1234  auf;  Johann  v.  0.  war 
1454  Stadt-Lüneburg.  Afterpfands-Inhaber  von  Haarburg  u.  s.  w., 
Henning  V.  0.  von  1454 — 67  Pfandinhaber  von  Mein ersen  und  Jo- 
hann V.  0.  bis  1475  Stadt-Lüneburg  Afterpfandsinhaber  von  E,ethem; 
ein  Johann  v.  0.  tritt  1497  als  herrschaftlicher  Voigt  zu  Winsen  an  der 
Luhe  auf  und  Werner  v.  0.  scheint  im  1 5  Jahrb.  Stadt-Lüneburg.  Pfands- 
inhaber von  Lüdershausen  gewesen  zu  sein.  Siegfried  v.  ().,  fürstl. 
braunschw.  Landrath  und  Hauptmann  zu  Lüchow ,  bewohnte  noch  zu 
Ausgange  des  16.  Jahrb.  den  Stammsitz  Oppersdorf  und  war  auch  Herr 
zuNohraund  Wolfleben  unweit  Nordhausen.  Von  ihm  stammte  Wilhelm 
V.  0.  auf  Oppershausen ,  fürstl.  braunschw.  Land-  und  Schatzrath,  wel- 
cher den  16.  Juli  1651  den  Maunsstamm  des  alten  Geschlechts  schloss. 
Der  Name  desselben  ist  26.  Dec.  1660  mit  Lucia  v.  Oppershausen, 


—     611     — 

Gemahlin  Raban's  v.  Canstein ,  ausgegangen.     Der  Rittersitz  Oppers- 
hausen  kam  später  an  die  v.  d.  Wense. 

Andr.  Rfimann  u.  C.  Kirchh^rgn  Li-hOienproUigU'U  auf  Willnsliu  v.  Opponhaui^on.  Nonl- 
haiifton,  lr..")l  (grimit  lobtn,  wi«  uin-h  ang««p«1)fii  winl,  Wilhdm  r.  0.  \f^A  iilcht  mehr,  auch 
Hliiiinii'ii  mit  dicKen  LfichtMiprcili^rtru  nicht  ilitü  Aiij^uheu  Val.  Könitr'x  IT.  S.  419).  —  Uruptn, 
Nai-Jir.  V4III  (h>r  Stallt  llaiiimviT,  S.  HJ.  —  HiMtor.  Na<-hr.  von  «h^r  Stadt  Mor(lhaiif«<'n,  S.  4^6.  — 
(iau/i^,  I.  S.  ir,\H  u.  10.  -  Z^riler.  XXV.  S.  1089.  —  Urh.  Friedr.  Chrittoph  Manecke,  Zöll- 
ner 7.\\  I/ün«'I»irir.  topo}ir.-hi>t.  B^'wlir.  «los  Fiir^ttMithum«  Lünolnirg.  Maiiufrcript  in  U  Bänden, 
««^druckt  auf  BowhhiM  dor  Stande  dor  Provinz  Lnnebnrji;.  ffllc,  18.i8.  II.  8.  321  n.  S.  4fi8.  — 
Siebmachei ,  I.  182:  v.  ().,  BraunH-Imcit^ach.  —  v.  Ifedimj,  I.  S.  421  u.  22. 

Oppershofen.  Altes,  längst  erloschenes,  rbeiiiländisches  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Bardo  v.  Oppershofen ,  zuerst  Abt  zu  Hirsch- 
feld in  Hessen,  von  1031  bis  1051  Erzbischof  und  ChurfOrst  zu 
Mainz  war. 

Hühner,  Hiator.  PoHtic.  P.  VII.  S.  4:t. 

Orb.  Reichsadels-  und  Ritterstand.  Diplom  von  1761  fdr  Johann 
Jacob  Orb,  Capitiln  in  dem  k.  französischen  Regimente  Kleinholz. 

llandt-rliriftl.  Nutiz.  -  Suppl.  %n  »iobm.  W.-B.  X.  23. 

Orczy,  Freiherren.  Reichs-  und  ungarischer  Freiherrenstand. 
Reichsfreiherrndiplom  vom  30.  Apr.  1730  und  ungarisches  Freiherren- 
diplom vom  .5.  Juli  1736  für  Stephan  II.  Orczy,  kaisorl.  R^th.  —  Altes, 
ungarisches  Adelsgeschlecht ,  dessen  Stamroreihe  aus  alter  Zeit  bis  auf 
die  jetzigen  Freiherren  v.  Orczy,  wie  folgt,  herabsteigt:  Georg  I.  Orczy: 
Ursula  Kares;  —  Stephan  I.  v.  0. :  Ursula  Margaretics;  —  Georg  n.: 
Margaretha  Rady ;  —  Johann:  Susanna Horvath ;  —  Georg  III. :  Juliana 
Bada;  —  Frcih.  Stephan  II.  (Megerle  v.  Mtthlfeld  nennt  denselben 
Caspar):  Susanna  Petrovay;  —  Freih.  Laurenz,  geb.  1718,  k.  k. 
Kämm.,  General -Feld  Wachtmeister  und  Obergespan  des  abaujvarer  Co- 
mitats :  erste  Gemahlin :  Judith  Freiin  v.  Podmaniczky  de  Aszod,  geat 
1758  und  zweite  Gemahlin:  Anna  Freiin  v.  Laffert,  gest.  1790.  — 
Freih.  Joseph,  geb.  1746  und  gest.  1804:  Barbara  Grf.  Beren}i  de 
Karancs,  geb.  1755,  verm.  1773  und  gest.  1819;  —  Freih.  Stephan  IH., 
geb.  1806  und  gest.  1848:  Augusta  Freiin  v.  Liptay,  geb.  1818  und 
verm.  1836;  —  Freih.  Elek,  Alexius,  geb.  1843.  Von  den  drei  Schwe- 
stern desselben  vermählte  sich  Freiin  Leontine,  geb.  1839,  1857  mit 
Bela  Frcih.  Piret  de  Bihain,  k.  k.  Rittm.  Ueber  die  drei  Brüder  des 
Freih.  Joseph,  die  Freiherren:  Laurenz,  geb.  1784  und  gest.  1847, 
k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Obergespan  des  grader  Comitats,  Ladis- 
laus,  geb.  1787,  k.  k.  Kämmerer  und  Rittmeister  in  d.  A.  und  Georg, 
geb.  1788  und  über  die  Nachkommen  derselben  giebt  das  geneal. 
Taschenbuch  der  freih.  Häuser  genaue  Auskunft. 

M*gerle  r.  itühl/fid,  Erg.-Bd.  8.  83.  -  fJi  iK«al.  Tawhonl».  der  frcih.  Häu«cr,  1848.  S 
2«:>  -67  und  18Ö3  S.  671—73.  —  Suppl.  wi  Sicinu.  W.-B.  II.  22.  —  Turof,  I.  12.  —  W,-B.  d. 
otcrr.   Monarchi.',  XII.  36.  -  Km-achkr,  lll.  S.  IM.» -47. 

Orebich.  Erbländ.  -  österr.' Adelsstand.  Diplom  von  1715  für 
Marcus  Antonius  Orebich  und  für  die  Vettern  desselben,  Stephan  und 
Florius  Orebich. 

MItgfrle  9,  Mühl/eldy  Ki^g.-Bil.,  K.  393. 

Oreflei,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Freiherrenstand.  Diplom 
▼on  1829  für  Franz  degli  Orefid,  k.  k.  Geh.-Bath.  --  Die  Gebrüder 

39* 


—     612     — 

Orefid  aus  den  kaiserlichen  Erblandcn  erhielten  1622  ein  Reichsadels- 
diplom. 

Handschriftl.  Notiz. 

0*Reiily,  Grafen.  Erbländ.-Österr.  Grafenstand.  Diplom  von  1787 
für  Andreas  O'Reilly,  k.  k.  Oberstlieutenant, 

Megerlt  9.  Mihl/eld,  £rg.-Bd.  H.  24. 

Oresfeide,  Oebisfelde.  Altes,  längst  erloschenes,  magdeburgisches 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Hildesbrand  v.  Oresfeide  1369  das  Haus 
Bartensieben  als  Lehen  vom  Erzbischofe  zu  Magdeburg  erhielt. 

Waltheri  Sing.  Magdeb.  P.  VI.  S.  29. 

Oreskovich  v.  Breitenthnrn.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1756  fUr  Matthias  Oreskovich,  k.  k.  Hauptmann  im  Likaner  Pe- 
tazzischen  Infanterieregim.  mit  dem  Pradicate  von  Breiten thuru. 

Mtgerte  v.  M&hlfeld,  S.  237. 

Orff  auf  Frohbiirg ,  Ritter.  Reichsadels-  und  Ritterstand.  Di- 
]^om  im  kurpfälzischen  Reichsvicariate  vom  1.  Oct.  1790  für  D.  Gott- 
fried Carl  Orff.  Der  Empfänger  des  Diploms,  nach  Anlegung  der  Adels- 
matrikel  des  Kgr.  Bayern  als  k.  bayer.  Medicinal-Rath,  Professor  und 
Direktor  der  Schule  fttr  Landärzte  in  München  in  dieselbe  eingetragen, 
geb.  1755,  stammte  aus  einer  ursprünglich  der  ehemaligen  Reichsstadt 
Memmingen  angehörenden  Familie,  welche  sich  1718  aus  Mcmmiugen 
nach  Nördlingen  wendete,  war  der  Sohn  des  Johann  Caspar  Orff,  welcher 
um  1750  als  kurbayer.  Kriegsrath  lebte  und  adoptirte  den  kurbayr. 
Lieutenant  Carl  Orff,  geb.  1797,  dessen  Adel  durch  königliches  Rescript 
vom  24.  Febr.  1816  anerkannt  und  dessen  Ausschreibung  in  gleicher 
Eigenschaft  anbefohlen  wurde.  —  Das  obengenannte  Frohburg  ist  ein 
Hans  im  englischen  Garten  zu  München. 

f.  Lang,  8.  462  und  8nppl.  S.  128.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern.  YII.  64.  —  f.  Hefner,  bavr. 
Aitl,  U.  Tab.  121  a.  S.  lol.  Knttckkt,  IS,  8.  320. 

Orgies,  genannt  v.  Ratenberg  (in  Gold  drei.  2  und  1,  schwarze 
Rauten).  Altes,  mit  dem  deutschen  Orden  aus  Niedersachsen  nach  Cur- 
land  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  daselbst  mehrere  Besitzungen, 
namentlich  die  Tlsenbergischen  und  Czaddoschen  Güter,  an  sich  gebracht 
hatte  und  auf  denselben  fortblühte.  —  Johann  Christoph  v.  Orgies, 
genannt  t.  Rutenberg,  Herr  der  genannten  Güter,  starb  12.  Apr.  1808 
zu  Ilsenberg  und  hinterliesa  zwei  Kinder  und  zwei  Brüder.  Von  Letz- 
teren war  Ernst  v.  0.,  genannt  v.  R.,  k.  pr.  Oberst  und  Alexander  v.  0., 
gen.  V.  R.,  k.  pr.  Oberstlieutenant.  —  Der  Bemame  Ilutenberg  ist,  wie 
schon  die  Aehnlichkeit  der  Wappen  ergiebt,  zweifelsohne  der  alten 
hildesheimischen,  mit  dem  Erbmarschall-Amte  von  Hildesheim  beklei- 
deten Adelsgeschlechte  v.  Rautenberg,  oder  Rutenberg  entnommen. 
Dasselbe  führte  ebenfalls  in  Gold  schwarze  Rauten  von  verschiedener 
Zahl,  bald  zwölf,  6  und  6 ,  bald  neun  ,5,3  und  1  und  bald  sieben,  4 
und  3  und  ist  in  der  Heimath  im  Mannesstamme  11.  Febr.  1647  mit 
Barthold  v.  R.,  h.  braunschw.  wolfenbütt.  Geh.-Rath  und  Berghaupt- 
mann ,  Herrn  auf  Rettmar  u.  s.  w. ,  in  der  weiblichen  Linie  aber  mit 
Agnes  T.  Bantenberg,  Gemahlin  Gebhards  v.  Alvensleben,  1685  er- 


—     613     — 

loschen.   Das  Gut  Rettmar  kam  nach  Bartholds  v.  R.  Tode  auf  seinen 
Tochtermann  Frcih.  v.  Eltz. 

Hau.J.^rhrlftl.    Niitiz.    -   Fn»!/,.    r.    Lt',hh»r,  ITI.     S.  318.  -    Neimht,  C'iirl.iii.l.  W.-B.  Tab. 
31.  -   ^«n.  Schabert,  vollst.  W.-IJ.  rti-^   kiirl.iii.J.  A<1«1.*,  Mitau,   1840.  Hfl  4.  Nr.  27(5. 

Oi'iolla,  Oriola,  Lobo  da  Silveira,  Grafen.  Im  Kgr.  Preussen 
anerkannter  Grafen«tand:  die  Familie  wurde  durch  königl.  Patent  vom 
7.  Juni  1822  in  den  preusischen  Grafenstandaufgenommen.  Der  Titel: 
Barono  v  Alvito  steht  dem  Geschlechte  seit  der  Belehnung  de  jure 
para  sompre  durch  den  König  Alphons  V.  von  Portugal  vom  27.  Apr. 
1475  zu,  der  der  Grafen  v.  Oriola  durch  Belehnung  Königs  Johann  IV. 
vom  16.  Sept.  1653  und  der  der  Marquisen  v.  Alvito  durch  den  König 
Joseph  Emanuel  vom  4  Juni  1776.  —  Altes, portugiesisches  Geschlecht, 
nach  Sousa  (Historia  genealogica  de  casa  Real  Portugueza)  zu  den, 
mit  dem  königlichen  portugiesischen  Hause  verwandten  Familien  ge- 
hörig. Der  gemeinsame  Familienname  ist  Lobo  da  Silveira  und  als 
der  zuerst  bekannte  Stammvater  des  Geschlechts  wird  Juan  Pestana, 
Rico  hoinbre  von  Castilien  genannt,  welcher  in  der  ersten  Hälfte  des 
12.  Jahrh.  unter  dem  Könige  Alphons  I.  nach  Portugal  kam.  —  Das 
Haupt  des  Hauses  in  Portugal  führt  den  Titel :  Marquez  d'Alvito  und 
Conde  Ban\o:  Graf  Baron;  zweiter  Titel:  Graf  von  Oriola:  sämmtliche 
Glieder  des  Stammes  führen  das  ,,Don"  vor  den  Vornamen  und  die 
Stammbesitzungen  in  Portugal  sind  die  Stildte  Alvito  und  Oriola,  Villa 
Nova,  .\guiar,  Niza  de  Setuval  u.  s.  w.  Die  Älteste  im  königl.  Archive 
zu  Lissabon  aufbewahrte  Belehn ungs-Urkunde  über  Alvito  u.  s.  w.  als 
Kronlehn  mit  den  damit  verbundenen  Rechten  ist  vom  Könige  Dionysius 
1287  ausgestellt.  —  Joachim  Graf  v.  Oriola,  gest.  1846,  k.  pr.  wirkl. 
Geh.-Rath  und  ehemaliger  k.  portugiesischer  Gesandter  und  bevollm. 
Minister  am  k.  preuss.  Hofe,  wurde  in  Preussen  naturalisirt  und  erhielt 
das  oben  erwähnte  Patent  von  1822.  Derselbe  war  mit  Sophia  Murray 
Atholl  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  entsprossten,  neben  zwei  Töchtern: 
Grf.  Luise,  geb.  1824,  Ehrenstiftsdame  des  Stifte  lleiligengrabe  und 
Palastdame  I.  M.  der  Königin  Augusta  von  Preussen  und  Grf.  Mathilde, 
geb.  1827  ,  verm.  1846  mit  Carl  P'reih.  v.  Werthern  auf  Niebusch,  k. 
pr.  Kamnierh ,  w.  Geh.-Rath  u.  a.  o.  Gesandten  und  bevollm.  Minister 
am  k.  k.  Hofe  zu  Wien,  drei  Söhne,  die  Grafen  Eduard,  Alphons  und 
Deodat.  Graf  Eduard,  geb.  1809  und  gest.  1862,  k.  pr.  Kammerherr, 
Generalmajor  und  Commandcur  der  11.  Cavalerie-Division,  hatte  sich 
1853  vermählt  mit  Maximiliane  v.  Arnim,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Töchtern,  drei  Söhne  entsprossten ,  Walderaar,  geb.  1854,  unter  Vor- 
mundschaft seines  Oheims,  des  Grafen  Deodat ,  Joachim  ,  geb.  1858 
und  Roderich,  geb.  1860;  —  Graf  Alphons,  geb.  1812,  war  k.  pr. 
Kammerherr  und  a.  o.  Gesandter  und  bevollm.  Minister  am  k.  schwed. 
Hofe  und  starb  1863,  Graf  Deodat  aber,  geb.  1820,  Herr  auf  Klein- 
Pogul  bei  Woblau,  vermählte  sich  1852  mit  Sophie  Grf.  und  Edle 
Herrin  zu  Lippe- Weissenfeid  a.  d.H.  See,  geb.  1827,  Herrin  auf  Kuchen- 
dorf bei  Reichenbach,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter  zwei 
Söhne  ontsprossten:  Fernando  Joachim  Alphons,  geboren  1855  und 
Joachim  Deodat  Leo,  geb.  1860. 


—     614     — 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  485.  —Deutsche  Grafenh.  der  Gegeuwort,  IL  S.  173  und  74.  —  Frfih. 
9.  Ltd¥>hur.  II.  8.  168.  -  Geneal.  Timclionbuch  der  griifl.  Ilftiisor,  1864  S.  (VH  und  6(6  und 
bistor.  Ilandlmdi  r-u  I)«'nHolI)en,  S.  669.    —   W.-B.  der  prouM«.  M«)nan*hie,  1.  75. 

Orlamünde,  OrlahemVmde,  Grafen.  Ehemalige ,  alte,  berühmte 
und  mächtige  Grafen  in  Thüringen ,  welche  von  dem  Slamniscblosse, 
Städtchen  und  Grafschaft  Orlamünde  in  der  Gegend,  wo  der  kleine  Fluss 
Orla  in  die  Saale  fällt,  den  Namen  erhalten.  Bereits  968  kommt  Frie- 
drich Graf  V.  Orlamünde  mit  seiner  Gemahlin ,  Apollonia  Grf  v.  Hen- 
neberg, vor.  Der  Stamm  blühte  in  mehreren  Sprossen  bis  in  die  erste 
Hälfte  des  16.  Jahrb.  fort.  Wilhelm  Graf  v.  Orlamünde,  Herr  zu  Lauen- 
stein, Leuchtenberg  und  Lichtenhain,  war  noch  1430  Reichs-Hofgerichts- 
Assessor  zu  Nürnberg  und  Sigismund  Graf  v.  Orlamünde ,  Herr  zu 
Lauenstein  u.  s.  w.,  schloss  1447  den  einst  so  berühmt  gewesenen  Stamm. 
Die  Grafschaft  Orlamünde  hatte  schon  1344  Graf  Heinrich,  gest.  1371, 
an  den  Markgi*af  Friedrich  zu  Meissen  verkauft.  Das  Wappen  der 
Grafschaft  Orlamünde:  in  goldenem,  mit  rothen  Herzen  bestreuten 
Schilde  ein  schwarzer,  roth  gekrönter  Löwe,  kam  in  das  Wappen  der 
Kur  Sachsen  und  der  Herzoge  zu  Sachsen. 

Litcae,  OrafenwiHl,  S.  365—378.  —  Hübn»r,  II.  662.  Tab.  3.  —  p.  Faf kensfein,  Thüring. 
Chronik,  11.  Cap.  10.  S.  886—906.  —  C.  F.  höher,  DiB«.  do  burggrav.  Orlainund.  Jeuae,  1741. 
Qauhe,  II.  8.  830-32.  -  Biedermann,  Grafenh.  I.  Tab.  138-41. 

Orlando.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1715  für 
Simon  Orlando. 

Mes/erlf  r.  Mühl/Hd.  Krg.-Bd.  S.  303. 

Orlich  (im  Schilde  ein  zur  Sonne  auffliegender  Adler).  Ein,  zu 
dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  gehörendes  Geschlecht,  welches,  wie  Einige 
annehmen,  eines  Stammes  mit  der  alten  böhmischen,  später  nach  Polen 
und  dann  wieder  nach  Böhmen  gekommenen  Familie  v.  Orlik,  Orlick,  ist. 
Als  nächster  Stammvater  wird  Martin  v.  0.  genannt ,  dessen  Vater, 
während  des  SOjälirigen  Krieges,  der  Religion  wegen  aus  Böhmen  ver- 
trieben wurde,  Vornamen  und  Wappen  geändert  hatte,  s.  Fabricius, 
Stephan  Vilcoux  wunderbare  Wege  des  Allerhöchsten,  Wittenberg, 
1679,  und  wohl  einer  der  Söhne  dBs  Samuel  v.  Orlick,  s.  den  nach- 
stehenden Artikel,  war.  Derselbe  beirathete  1636  zu  Magdeburg  die 
Tochter  des  Präsidenten  und  Bürgermeisters  v.  Alemann,  deren  Mutter 
eine  Tochter  des  holsteinischen  Canzlers  v.  Schnitten  war,  tloh  aber 
dc5  Krieges  wegen  nach  Hamburg,  wo  er  noch  in  demselben  Jahre 
starb.  Aus  seiner  Ehe  stammte  ein  1637  nachgeborner  Sohn:  Ernst 
Martin ,  welcher  später  in  die  Gegend  von  Magdeburg  zurückkehrte, 
sich  ankaufte  und  in  Diensten  des  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm 
von  Brandenburg  stand.  Der  Sohn  desselben,  Johann  Martin,  stndirte 
Theologie  und  starb  1745  als  Prediger  zu  Trebnitz  an  der  Saale.  Von 
ihm  stammte  Ernst  Ludwig  v.  0.,  geb.  1705  und  gest  1767  als  ange- 
sehener Geistlicher  und  Hauptpastor  an  der  Michaeliskircbe  zu  Ham- 
burg. Derselbe  war  von  seinen  Brüdern  der  Einzige,  welcher  männliche 
Nachkommen  hatte ,  von  denen  zwei  Söhne  als  k.  preuss.  Regierungs- 
und Domänen -Rüthe  starben,  der  jüngste  aber,  Ludwig  Julius  (nach 
einer  anderen  Angabe  Ludwig  Johann)  v.  0.  geb.  1755,  nach  vollen- 
deten Studien  1778  gleich  als  Lieutenant  in  der  k.  preuss.  Armee  an- 


—     616     — 

gestellt  wurde,  in  welcher  er  später  den  Krieg  von  1806  und  1807  als 
Major  und  Conimandeur  des  ersten  westpreussischen  Füsilier-Bataillons 
mitmachte  und  als  solcher  1810  starb.  Aus  seiner  Ehe  mit  Friederike 
Charlotte  Freiin  v.  Klingspor,  geb.  1771  und  verm.  1793,  entsprossten 
drei  Söhne  und  drei  Töchter  und  zwar  Wilhelm  Ernst  v.o.,  geb.  1802, 
seit  1819  in  k.  pr.  Militfirdienste ,  verm.  1827  mit  Carol.  v.  Pelet-Nar- 
bonne;  Leopold  Ludwig  V.O.,  geb.  1807, seit  1822  k.  pr.  Offizier,  später 
Major  a  D.  und  durch  Reisen  und  Schriften  bekannt;  Gustav  Ludwig 
V.  0.,  geb.  1810,  seit  1827  Offizier;  Amalie  Philippine,  geb.  1707  und 
gest.  1836,  vermählt  1815  mit  dem  dam"^aligen  k  preuss.  Major,  si)ä- 
teren  General  v.  Schachtmeyer;  Johanna  Sophia,  geb.  1800,  vermählt 
1819  mit  dem  k.  pr.  Capitän  v.  Below  und  Rosalie  Friederike,  geb. 
1808,  vennählt  1829  mit  dem  Kreisphysicus  und  Badearzt  1).  Sick. 
Aus  der  Ehe  des  ältesten  Sohnes ,  des  obengenannten  Wilhelm  Ernst 
V.O.,  stammen  zwei  Söhne :' Friedrich  Ernst  Ludwig,  geb.  1828  und 
Hugo  Wilhelm,  geb.  1830.  ' 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  3Jl)  niul  50.  -  Frtih.  e.  Ledebur,  11.  S.  IftO. 

^  Orliek,  Orlik,  Orlick  v.  Laziska,  Orliok  v.  Lazischka,  Frei- 

herr<»n  und  Grafen  (in  Blau  ein  silberner  Kesselrinken  und  zwischen 
dessen,  wie  ein  Hufeisen  nach  oben  auswärts  gebogenen  Henkeln  ein 
blankes  Schwert  mit  goldenem  Griffe,  die  Spitze  unten:  Stamm  No- 
wina).  Böhmischer  Freiherren-  und  Grafenstand.  Freiherrendiplom  vom 
12.  Juli  1624  für  Johann  Christoph  v.  Orlick,  mit  dem  Prädicate 
V.  Lazisca  und  Grafendiplom  vom  20.  Oct.  1753  für  Franz  Carl  Orlick 
Freih.  v.  Laziska,  Landeshauptmann  zu  Troppau  und  Jägerndorf.  — 
Altes ,  nach  böhmischen  Chronisten  schon  mit  Czech  und  Lech  nach 
Böhmen  gekommenes  Geschlecht,  welches  sich  um  960  mit  anderen 
Böhmischen  vom  Adel  nach  Polen  begab ,  die  Herrschaft  Lazisca  an 
sich  brachte  und  sich  weit  ausbreitete.  Die  ordentliche  Stammreihe 
beginnt,  wie  folgt,  Peter  Herr  v.  Orlick  (der  Schlösser  Orlick  giebt  es 
in  Böhmen  so  viele,  dass  der  ursprüngliche  Stammsitz  nicht  bestimmt 
angegeben  werden  kann)  und  Laziska :  N.  v.  Dieglinsky ;  —  Stanis- 
laus:  N.  v.  Komingsky;  — Peter  II,  gest.  um  1500:  Catharina  Grf. 
Dunin ;  —  Stanislaus  U ,  Ritter  des  hierosolinütAnischen  Ordens,  gest. 
1550:  Catharina  Grf.  v.  Liptow  und  Orawa;  —  Ladislaus,  gest.  1617, 
verwechselte  sein  zweites  Geschlechtsvaterland,  Polen,  mit  dem  ursprüng- 
lichen der  k.  k.  Staaten:  Sophie  Freiin  v.  Listius;  —  Freiherr  Johann 
Christoph,  s.  oben,  gest.  1644:  Ludmilla  Perger  v.  Pergen,  gestorben 
1645;  —  Stanislaus  Hieronymus,  gest.  1663,  Erzherzogs  Leopold 
Rath,  Amts-  und  Landrechts  -  Beisitzer  des  Fürstenthums  Troppau: 
Regina  Catharina  Moschowsky  v.  Morawetz,  gest.  1663;  —  Peter  Leo- 
pold V.  0.,  Freih.  v.  Lazisca,  Herr  auf  Schönstein,  Herlitz  und  Diesch- 
kowitz,  geb.  1649  und  gest.  1672  als  k.  k.  Kämm.,  und  der  Landrechte 
zu  Troppau  und  Jägerndorf  Beisitzer,  dritte  Gemahlin:  Clara  Constan- 
tia  Freiin  v.  Mönnich;  —  Carl  Franz,  s.  oben,  erster  Graf  v.  Orlick, 
Freih.  v.  L.,  Herr  auf  Schönstein,  Herlitz,  Dierskowitz  und  Rndelsdorf, 
geb.  1694  und  gest.  1770:  zweite  Gemahlin  Maria  Theresia  Gräfin 
V.  Stahremberg,  verw,  Grf.  v.  Hoditz,  venu.  173Ö,  —  die  Gebrüder 


—     616     — 

Graf  Carl  Wolf-rang  Franz  Joseph,  geb.  1735*und  nnverinählt  pjostorben 
1786  als  k.  k.  General in.ijor  und  Graf  Johann  Baptist  Carl  Anton,  j<reb. 
1760,  wurde,  nacluleni  or  als  k.  k.  Hauptmann  das  Werbungsgeschäft 
im  Reiche  durch  mehrere  Jahre  besorgt,  1789  Oberstwachtmeister  des 
k.  k.  Inf. -Reg.  Freih.  v.  Brinken.  -Mit  ilim  scheint  später  der  Stamm 
erloschen  zu  sein. 

PupiiM-iiis.  Disid.M-li.  j.jirt.  TIT  «!•'  e-iut-ntr.  n.)hcmi.io.  S.  2m>,  —  Hathiitun^  Lil».  IV.  r.  7. 
8.  W\  S,i/.rt.  A'I.'li^'e  Aeltf«rn  |uu.l  Kiiulor  I.  Nr.  12.  —  lUhn^r,  III.  T»b.  •»(};).  -  Shui- 
piu4,  II.  S.  :itj.  -  r,„ui,e.,  I.  S.  I.MO  uu«!  TiO.  —  L*ti(p>ltl,  1.  rj.  S.  508  und  .=>iji».  -  N.  Vr . 
A.-L.  V.  S.  :jh  m»l  !•.».  —  Fr^i/i.  r.  Lfdehur,  IL  S.  1»V).  —  Tyroff,  J.  -11  u.  >iiehenk^^y,  I. 
S.  1:JG-I2. 

Orlow,  Fürsten.  Reichsfürstenstand.  Diplom  von  1763  für  Gre- 
gor Grafen  Orlow,  k.  russ.  General  u.  s.  w.  Der  Reichsfürstenstand 
desselben  wurde  von  derK.Catharina  11.  von  Russland  1772  anerkannt, 
uud  die  Bekanntmachung  dieser  Anerkennung  im  russischen  Reiche  an- 
befohlen. 

IIainl.<.ljrirtl.  N.>tiy.. 

Oroscz.  Orosz.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1795 
für  Johann  Oroscz,  Rittmeister  im  k.  k.  Ilusarenregimente  Ei-zherzog 
Ferdinand. 

Mrtjeitf  p.  Müfil/chl,  Jlr.T.-n.l.  S.  :vx\. 

Orsay,  zu  Orsay,  Grimaud  d'Orsay,  Grafen.  Die  Grafen  Orsay 
gehören  zu  dem  alten,  französischen  Adelsgeschlechte  de  Grimaud,  wel- 
ches früher  auch  Grimod  geschrieben  wurde.  Der  Ursprung  dieses  Ge- 
schlechts lii^gt  im  Dunkel  der  Vorzeit  und  nur  aus  dem  18,  Jahrh.  ist 
die  absteigende  Stammreihe  bekannt.  Aus  derselben  ergiebt  sich,  dass 
Peter  de  Grimaud.  s,  unten,  in  der  ersten  Hälfte  des  vor.  Jahrhunderts 
sich  nach  einer  bei  Paris  liegenden  Besitzung  Comte  d'Orsay  nannte 
und  an  diesen  Titel  reihte  sich  später  das  Prädicat:  Baron  de  Rupt  et 
Poyans.  Das  Schloss  Rupt,  sehr  bekannt  durch  seine  Schlossherren  und 
durch  Sagen  aus  dem  Mittelalter ,  liegt  in  der  Provinz  Franche  Comte 
und  wurde  in  der  Revolution  1789  zerstört.  — Die  erwähnte  neuere 
Stamrareihe  des  gräflichen  Hauses  ist  folgende:  Johann  Baptista  de 
Grimaud,  Herr  zu  Montgelas:  Angelica  de  Valons;  —  Anton  de  Gri- 
maud, Herr  zu  Montgelas  und  Beauregard,  gest.  1724:  Margaretha  de 
Juge,  gest.,  über  hundert  Jahre  alt,  1757;  —  Peter  de  Grimaud.  Comte 
d'Orsay  -  La  Plesse,  gest.  1748:  Marie  Antonie  Feiice  Marqmse  de 
Caulincourt,  vermählt  im  Februar  1748;  —  Peter  Maria  Caspar,  geb. 
1748,  zweite  Gemahlin:  Anna  Elisabeth  Josephe  Prinzessin  v.  Hohen- 
lohe-Bartenstein,  geb.  1760  und  vermählt  1784;  — Maximilian,  geboren 
1789,  k.  k.  Kämmerer  und  Hauptmann  in  d.  A. :  Dominica  Grf.  v.  Lo- 
dron-Laterano,  geb.  1789,  vermählt  1813  und  gest.  1847.  Vom  Grafen 
Maximilian  entsprossten ,  neben  vier  Töchtern ,  den  Grafinnen:  Emma, 
geb.  1813,  vermählte  Grf.  v.  Wickenburg,  Ida,  geb.  1816,  vermühlte 
Grf.  Orsini  zu  Bosenberg,  Dominica,  geb.  1818,  vermählte  Grf.  Attens 
und  Pauline,  geb.  1832,  vermählte  Frau  v.  Zichy,  vier  Söhne:  Gr.  Al- 
fred, geb.  1824,  k.  k.  Kämmerer  und  1859  Rittmeister  und  Escadrons- 
Commandant,  verm.  1845  mit  Jacqueline  Grf.  Wallis,  geb.  1824,  aus 
welcher  Ehe  eine  Tochter,  Domioica,  geb.  1848  und  ein  Sohn,  Olivier, 


—     617     — 

geb.  1845,  stammen;  Gr.  Oscar,  gob.  1824,  k.  k.  Rittmeister  in  d.  A., 
verm.  1845  mit  Leontine  Grf.  Nugont,  gest.  1850:  Gr.  Anatole,  geb. 
1826,  Pfarrer  zu  Kojetein  in  Mülireu  und  Gr.  Emil,  geb.  1827,  k.  k. 
Kämm,  und  Rittmeister  in  d.  A.,  verm.  185fi  mit  Felicie  Grf.  Feste- 
tics  V.  Tolna. 

^/.  Rot -l  d' Hindfiiec.  uiiiiuain'  «l««  In  XobUss«*  «If»  Kr.iiM-,  l>>r*».  |>i\i<-iu<>  uuti»'»'.  S. 'J.VJ— 
2'i6.  —  l)'Mit?.chr'  «Jraffiih.  «1.  <;"upnwiiit.  IN.  S.  j.sH  n.  k».  -  (.i.ii.ul.  I.i.sili.iil..  .l.-r  «rafl. 
Hnu8.,  18H<»     S.  ä8n  uiul  lil^tor.   U;in<lb.  /u  .hiiisrl»..'ii.    S.  r.7<».         W.-Il.  .1.   .■^toir.   .M-iuiircliii', 

Y.  :w. 

Orsbnch  (in  Gold  ein  rollies  Andreaskreuz,  von  vier  grünen,  un- 
ten abgerundeten  Seeblüttern  begleit<'t.  I)ies(»s  Wappen  konnnt  ganz 
tiberein  mit  dem  Wajipen  der  im  nachstehenden  Artikel  abgehandelten, 
erloschenen  rheinlündischcn  Familie  v.  Orshefk).  —  Altes,  rheinländi- 
sches  Adelsgeschlecht ,  in  und  um  Aachen,  wo  ein  gleichnamiger  Ort 
liegt,  gesessen,  welches  Adelb.  Pirichius  unter  den  edlen  Geschlechtern 
in  Jülich,  Cleve  und  Berg  n)it  dem  Namen:  v.  Grsenhaeh  und  Orss- 
bach  aufführt  und  welches  dem  Wappen  nach  eines  Stammes  mit  der 
Familie  v.  Orsbeck  ist.  —  ^Vährcnd  die  Familie  v.  Orsbeck,  s.  unten, 
schon  lange  erloschen  ist,  hat  die  Familie  v.  Orsbach  in  den  Kheinlan- 
den  fortgeblüht  und,  laut|Eingabe,  d.d.  Aachen,  25.  .Inni  1829.  wurde 
Antun  Joseph  Hubert  Hermann  v.  ().,  mit  Lambert  Hernhard  Hubert, 
Josei>h  Franz  Tgnaz  Hubert  und  Hubert  v.  Orsbach  unter  Nr.  123  der 
Clas'^e  der  Edelleute  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  ein- 
getragen. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  3:»1.  -  Fr^ih.  r.  Udcbur,  11.  f«.  ir.y.  -  W.-«.  .1.  Pnns^.  Kli.ir.pro- 
Tüa,  ].  Tab.  91  Nr.  182  und  8.  85. 

Orsbeck,  auch  Freiherren  (W^appen  ganz  wie  das  der  Familie 
V.  Orsbach,  s.  den  vorstehenden  Artikel).  Altes,  rheinlündisches ,  im 
Herzogthum  Jülich  gesessenes  Adelsges(!hlecht  aus  dem  gleichnamigen, 
schon  1277  vorgekommenen  Stammsitze  unweit  Heinsherg.  welche« 
später  auch  zu  Ollbrück.  Vernich.  Wensberg,  Kendenich.  Eiferen  und 
Vehn  begütert  wurde  —  Die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt  Hum- 
bracht  mit  Stephan  v.  Orsbeck  um  1277,  dessen  gleichnamiger  Sohn 
auf  einem  Turniere  zu  Cöln  1341  starb.  Von  den  Nachkonnnen  war 
Wilhelm  v.  0.  zu  Wensberg  und  Efforn  1557  Canzler  des  Herzogthums 
Jülich  und  um  dieselbe  Zeit  kommt  Damian  v.  0.  als  Herr  zu  Kende- 
nich und  Vernich  vor.  Ein  Enkel  des  Letzteren,  Dietrieh  v.  <).,  setzte 
den  Stamm  weiter  fort  und  von  ihm  im  zweiten  Gliede  stammten:  Jo- 
hann Friedrich,  weicher  den  freiherrliehen  Titel  führte  und  als  kaiser- 
licher General-Feldmarschall  1096  kinderlos  starb,  Damian  Emmerich. 
Dompropst  zu  Trier  und  zu  S])eier  und  Johann  Hugo,  Kurfürst  und 
Erzbischof  zu  Trier,  Bischof  zu  Speier,  Administrator  zu  Prftm, 
Propst  zu  W^eissenburg  und  kaiserl.  Kammerrichter.  Derselbe  starb 
6.  Jan.  1711  und  mit  ihm  erlosch  der  Stamm  des  alten  rheinlüiidischen 
Adelsgeschlechts,  welches  sich  innner  v.  Orsbeck  schrieb. 

Sßf^nfr.    LiK  I.  «■.  W.  }  lö  ii.   I«.     -    H,t$„'.,'icht,  T«h.  L'f\.  —  v.   HiUltt^in.    \.  S.   lo7. 
Gauh^.  I.  8.  1.V.0  u.  61.    -    ZedUr,  XXV.  S.  IlUHi.   -   niinl,!.  Wolt,  I.  .S.  :W7.   -  N.   Vi.  \.-L. 
V.  S.  .151.  —   Fr^ih.    r.   L^d^hur,    II.    .S.    ICM.   -   Stehmnrl„r.    1.  1^1:  O-i-^lM-r^r.    ICh'inLiii'IiiMrli. 
-  r.  üfdiny,  III.  S.  474  u.  75.  —  .fiii»!.!.  sii  W»>l.m.  W.-H.  IV.  20. 

Onini,  Orsini  v.  Eoseabergi  Fftrsten.   ReichsArstenstand.   Di- 


—     618     — 

plom  vom  9.  Octbr.  1790  für  Wolfgang  Franz  Xaver  Gr.  0.  v.  R. 
und  für  den  jedesmaligen  Besitzer  des  Majorats.  —  Das  alte  Haus  Ro- 
senberg stammt  von  dem  berühmten  Hause  Orsini  in  Italien  her  und 
führt  deshalb  vor  den  Namen  Rosenberg  den  Reinamen  Orsini  oder 
Ursini.  Die  Familie,  als  deren  iiltester  Stammvater  Vitellus  Orsini, 
welcher  um  lloO  lebte,  genannt  wird ,  erhielt  das  Oberst- Erbland- 
Hofnj  ei  stemmt  in  Kärnten  und  theilte  sich  fi*flher  in  die  böhmische  und 
kärtnerisclie  Iljuiptlinie ,  von  welchen  erstere  mit  Peter  Wock  0.  v.  R. 
5.  Novbr.  1612  erloschen  ist,  letztere  aber  in  der  Person  des  Johann 
Andreas  v.  R.,  gest.  16(57,  k.  k.  Raths  und  Burggrafen  in  Kärnten, 
die  reiclisgriifliche  Wfirde  erliielt  und  31.  Juli  1683  mit  den  Söhnen 
des  Grafen  Johann  Andreas :  Georg  Nicolaus  und  Wolfgang  Andreas  zu 
Sitz  und  Stimme  in  dem  ft-änkischen  Grafencollegium  gelangte.  Graf 
Wolfgang  Andreas  war  dreimal  vermählt  und  seine  Söhne :  Graf  Jo- 
seph Paris  aus  erster  Ehe  mit  einer  Freiin  v.  Welz  und  Graf  Philipp 
Joseph  aus  dritter  Ehe  mit  einer  Grf.  v.  Montecnccoli  setzten  den  Stamm 
fort  und  theilten  die  kärntner  Lininie  in  zwei  Aeste.  Aus  dem  älteren, 
vom  Grafen  Joseph  Paris  gestifteten  Aste  erliielt  des  Stifters  Enkel, 
Graf  Wolfgang  Franz  Xaver,  s.  oben,  den  Reichsfürstenstand,  sturb 
aber  1705  kinderlos,  worauf  die  fürstliche  Würde  auf  den  jüngeren 
Ast  überging.  Diese  Würde  steht  nach  dem  angeführten  Diplome  nur 
dem  jedesmaligen  Inhaber  des  Majorats,  der  Freiherrschaften  Grafen- 
stein und  Lerchenau  u.  s.  w.,  zu,  während  die  übrigen  Familienglieder  nur 
den  gräflichen  Titel  führen.  Die  absteigende,  neuere  Stammreihe  der 
Familie  ist  folgende :  Graf  Philipp  Joseph  —  Sohn  des  Grafen  Wolf- 
gang Andreas  —  geb.  1691  und  gest.  1765,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Käm- 
merer, bevollm.  Minister  und  Botschafter:  erste  Gemahlin :  Maria  Do- 
minique Grf.  v.  Kaunitz,  geb.  1689  ,  venu.  1712  und  gest.  1756;  — 
Graf  Vincenz  Ferrerius  Andreas,  geb.  1722  und  gest.  1794,  Majorats- 
herr zu  Roseck,  Sonneck,  Greiffenburg,  Gleiss  u.  s.  w. ,  k.  k.  Kämm., 
w.  Geh.-Rath  und  Landeshauptmann  in  Kärnten :  Maria  Juliana  Grf. 
und  Herrin  v.  Stubenberg,  geb.  1738,  verm.  1757  und  gest.  1804;  — 
Franz  Seraphicus,  Fürst  seit  1796,  geb.  1761  und  gest.  1832,  k.  k. 
w.  Geh.-Rath  und  Kämm.,  General,  Regimentsinhaber  und  Hofkriegs- 
rath:  Maria  Caroline  v.  Khevenhüller-Metsch ,  geb.  1767,  verm.  1786 
und  gest.  181 1 :  —  Fürst  Ferdinand,  geb.  1790  und  gest.  1859,  k.  k. 
Kämm,  und  Oberst-Erblandhofmeister  in  Kärnten,  zweite  Gemahlin: 
Fürstin  Ottiiie,  geb.  Grf.  v.  Wurmbrand-Stuppach,  geb.  1819  und  verm. 
1844;  —  Fürst  Heinrich  v.  Orsini  und  Rosenberg,  Freiherr  auf  Ler- 
chenau, geb.  1848.  Aus  der  ersten  Ehe  des  Vaters  mit  Maria  Grf. 
V.  Brandis.  geb.  1804,  verm.  1825  und  gest.  1843,  stammt  Grf.  Ku- 
nigunde,  geb.  1826,  Besitzerin  dos  Gutes  Friedenau,  verm.  1848  mit 
Maria  Leopold  Gr.  v.  Platz,  Dr.  jur. ,  k.  k.  Kämm,  und  Ober-Erbland- 
jägermeister in  Kärnten,  voUbürtigc  Geschwister  des  Fürsten  Heinrich 
aber  sind:  Grf.  Clotilde,  geb.  1850  und  Graf  Eugen,  geb.  1852.  — 
Als  Geschwister  des  Fürsten  Ferdinand  werden  neuerlich  aufgeführt: 
Grf.  Therese,  geb.  1798,  verm.  1817  mit  Eugen  Gr.  Czcrnin,  k.  k. 
Geh.-Rath  und  dieOrafen  Friedrich  und  Joseph.    Graf  Friedrich,  geb. 


—     619     — 

1.^01,  Erhland-Hofinoistor  in  Künitcn,  k.  k.  Kämm,  niul  Mnjor,  vor- 
mühltc  sich  1889  mit  Jolianna  Freiin  Jöclilinjrer  v.  Jorlicnstcin,  j^ob. 
1815,  Mitbesitzerin  der  Güter  Tanitschach  und  Wernborjr,  aus  wel- 
cher Ehe,  neben  vier  Töchtern,  zwei  Sühne  entsprossten:  Gr.  F(lix, 
geb.  184()  und  Gral'  Lothar,  ;;eb.  1853.  —  Vom  (irafen  Joseph,  geb. 
1803,  Erbhind- Hofmeister  von  Kärnten,  k.  k.  Kämm.,  Major  in  d.  Ar- 
mee, verm.  18-10  mit  Ida  v.  Grimaud,  (irf.  zu  Orsay  .  ^^eb.  18  KJ,  stam- 
men, neben  zwei  Töclitern .  drei  Söhne,  die  Grafen:  Carl,  geb.  1^40, 
k.  k.  Oberlieutenant,  Maximilian,  geb.  ISKi  und  Arthur,  geb.  1856. 

Uurflini,  Cii-rni.  Sn-iiimal.  IV.  S.  SVl.  —  Sjnnrr,  Hi-jt.'r.  Iiisi^n.  S.  '>:.'•  u.  ''tl!».  -  Jlüft- 
«*"-.  II.  Till..  f.iiS  M.  :;«.».  tuiN/,^,  I.  .S.  JTl»'.  -I'.i:  l  i-iiii  v.  Ji..H.'iil>.-r;»'.  ■  r.  liattsh-in.lU. 
S.    ir.  II.  ü«'..   -     /..dh'r,  \i\.  S.  :..VJ.  liü^:hin>i,  Kr.p..'^.hr.   IM.   1.  S.    Ii:i  .|«r  :>.  Aiitla>;.-.     - 

hrffif'l.  C.-iM.il.  llHii.Umcli.  IT'.ii».  II.  S.  Hn.  '■  .f„-,>hi,  ISihi.  I.  ,<.  r.Mj  -:.ol  u.  II.  S.  Mo.  ■- 
^'c/«mr/^'.  HI.  s.  ;i'.jl.  -  M„ic/i,  S.  i:.f..  r.  Schüuf.i.i.  .\.l.-l>-sii.'i,i  ,t.  I.  S.  -js.  -  (i..i..-al.- 
hi-l.ir— tutisl.  AliiuiTi.iili.  '.».  .Iiilir;:.  .  W.-ini:ir  l«:'.J,'s.  .".7.">  u.  TU.  -  FTfüh.  r.  Lr,li>>.nr  II. 
.•^.  :il(i.  -  <J..tli.  v'«-!"-»!.  H"tk:il.  timl  p-?M-iil.  Tas.h.-nl..  \K\i\,  S,  I'.h',.  T^4s.  S.  Vy.\.  Is.Jl,  S. 
IS'i:  Wnppcii.  l!<f.-J.  S.  VM-  \\\  \uv\  ls'".">.  -  Si>'t;„arhf'r,  I.  S;  Uo.SfMil'.r;: .  Ki-t.  u.  II.  -V*.  — 
r.  Mi'iiiu'i.  fll.  I.  .'>lJ-4'»:  H<i-iiiI.im>:  ,  Fn-ili.  iiinl  «Jr.  Tr-iiii  v.  II.  —  Supiil.  zu  Siiluii.  W.-U. 
XI.  liii:   Fr.M.  V.   K. 

Ortenbnrg,  Orttenbur^,  Grafen.  Altes,  zu  dem  ehemaligen  Reichs- 
grafen der  Wetterauischen  Hank  gehörendes  Grafengeschlecht,  welches 
ans  dem  alten,  schon  1437  erloschenen,  pfälzischen  (rrafengeschlechte 
Sponheim  oder  Spanlnum  stammt  und  in  Friedrich  Grafen  v.  Sponheim 
den  Stammvater  ihrer  Familie  anerkennt.  Friedrich  kam  um  die  Mitte 
des  1 1 .  Jahrhunderts,  besonders  durch  Vermählung  mit  Richiza,  Toch- 
ter des  Herzogs  Heinrich  11.  von  Kärnten,  aus  dem  Geschlechte  der 
Grafen  v.  Mnrzahl,  zu  grossem  Grundbesitz  und  sein  jüngerer  Sohn, 
Siegfried,  erhielt  durch  Vermählung  die  Grafschaft  Lavant  in  Kumten, 
der  ältere  Sohn  aber,  Engelbert  II.,  verm.  um  1080  mit  der  einzigen 
Tochter  Herzogs  Heinrich  Hl.  von  Kärnten:  Hedwig,  wurde  in  Folge 
dieser  Vermählung  Pfalzgraf  v.  Krainburg  und  Markgraf  v.  Istrien. 
Letzterer  erbaute  die  Stadt  Spital  und  das  Schloss  Orttenburg  und 
nannte  sich  zuerst  nach  demselben  (iraf  zu  Orttenburg.  Der  Sohn  des- 
selben, Engelbert  HI.,  von  seinem  mütterlichen  Grossvater  adoptirt, 
wurde  Herzog  v.  Kärnten.  Von  den  fünf  Söhnen  desselben  setzten  nur 
Ulrich  I.  und  Rapoth  den  Stannn  fort.  Ulrich  I.  folgte  seinem  Bruder 
Heinrich  IV.  im  llerzogthume  Kärnten  und  vererbte  dasselbe  auf  sei- 
nen Sohn  Ulrich  IL,  die  Grafschaft  Orttenburg  aber  auf  seinen  Sohn  Her« 
mann,  dessen  Urenkel,  Meinhard  II.,  durch  Vermählung  auch  die  Graf- 
schaft Sternberg  erlangte  und  dessen  Nachkommen  1420  mit  Fried- 
rich III.  im  Mannsstamme  ausgingen,  worauf  die  H(»rrschafl  Orttenburg 
als  heimgefallenes  Lehn  an  Oesterreich  kam.  Rapoth,  verm.  mit  einer 
Tochter  des  Grafen  Gebhard  IL  v.  Sulzbach,  wandte  sich  nach  Bayern, 
erbaute  bei  Uassau  das  Schloss  Orttenburg  und  starb  1190.  Sonach 
stifteten  beide  Brüder,  Ulrich  I.  und  Rapoth,  zwei  Hauptlinien  der 
Familie:  F]rsterer  die  kärtensche,  von  welcher  die  erste  Unterlinie, 
die  eigentliche  kärntensche,  schon  12()U,  die  zweite,  die  orttenburgisclie 
in  Kärnten,  wie  erwähnt,  1420  ausstarb.  Letzterer,  Rapoth,  die  ortten- 
burgisclie, neuorttenburgische  in  Bayern,  oder  die  bayerische.  Letztere 
ist  die  jetzt  blühende  Ilauptlinie,  welche  sich  Orttenburg  „des  alteren 
Geschlechts"  schreibt  und  zwar  zum  Unterschiede  von  den  späteren 


—     620     — 

T.clinsbesitzcrii  dor  Grafscliaft  Orttcnhurg  in  Kärnten,  welche  tlcn  Na- 
men niid  (las  Wappen  von  Orttenburg  annalimen.  Der  lU'sitz  dieser 
lIan]»tlinio  war  iVülier  sehr  bedentend.  Ausser  der  Grafschaft  Orttcn- 
l)nrg  in  liayorn  und  grossen  mittelbaren  Besitzungen  in  Niederbayern 
geli(»rten  der<ell)en  auch  ansehnliche  Güter  in  (ha*  OluT-Pfalz,  welche 
aber,  mit  den  mr-isten  bayerischen,  nn  die  Ilerzötte  von  Bayern  kamen: 
die  Familie  behielt  nur  die  Grafschaft  Orttenburg  und  die  unter  baye- 
rischer Hoheit  liegenden  Herrschaften  Geldenau,  Xeudegg,  Kggelheim 
und  einige  Hofmarken.  —  Im  1().  und  17.  Jahrhundert  wurde  die 
Beic'hsunmittelbarkeit.  der  Grafschaft  Ortten])urg  von  Bayern  mehrfach 
angefuehten,  und  ob«2lei«.:h  das  Heichskammergericht  157?»  dieselbe  in 
Schutz  nahm,  erreiclile  da*^  Haus  Orttenburg  (»rst  1002  durch  Vergleich 
mit  Bayern  die  Beiclisunmittrlbarkeit  uml  dieBeichsstandschaft.  welche 
das  (ieschlecht  durch  Thciliialime  an  der  reichsgränich  wetterauischen 
Ouriatstinnne  im  Keichsfiirstenrathe  ausübte.  —  iJ^Do  vertauschte  (iraf 
Josei)h  Carl  die  Grafschaft  OrtttMiburg  mit  den  oben  genannten  Herr- 
schaften, Hofmarken  u.  s.  w.  an  Bayern  gegen  das  an  der  sachsen- 
eoburgischen  Grenze  liegende,  vormals  Kloster- Langheimische  Amt 
Tambiich  und  mehrere  von  dem  früher  würzburgischen  Amte  Sesslach 
dazu  gt^schlagene  Güter,  welche  neuen,  durchaus  allodialen  Besitzungen 
unter  der  Benennung:  Grafschaft  Grtenburg-Tambach  vereinigt  wurden 
und  zwar  nnt  der  Jiestimmung,  dass  alle  reichsstündigen  Hechte  des 
Hauses  auf  diese  Herrschaft  übergehen  sollten.  Die  rheinische  Bundes- 
acte  von  1800  erwähnte  die  Grafschaft  Oittenburg  nicht,  doch  wurde 
dieselbe  in  dem  mit  Xai)oleon  I.  25.  September  180(\  abgeschlossenen 
Vertrage ,  in  Folge  dessen  der  Grossherzog  von  Würzburg  dem  Rhein- 
bunde beitrat,  der  Sonverünetät  des  Grossherzogs,  unbestimmt  ob  Stan- 
des- oder  grundesherrlich,  untergeordnet.  Xach  der  Wiener  Gongress- 
acte  von  1815  gelangte  diese  b^ouverenetät  mit  Würzburg  an  Bayern 
und  dem  Hause  Orttenburg  steht  nach  dieser  Acte  Standesherrlichkeit 
zu.  —  Die  Stammreihe  der  si)iiteren  Sprossen  des  Hauses  Orttenburg 
stieg,  wie  folgt,  herab:  Johann  Georg  —  Sohn  des  1702  verstorbenen 
Grafen  (T(M)rg  riiiliiip  aus  der  Ehe  mit  Amalia  Regina  Grf.  v.  Zinzen- 
dorf  und  Pottendorf,  geb.  1709  —  geb.  1080  und  gest.  1725:  zweite 
Gemahlin:  Maria  Albertina  Prinzessin  zu  Nassau-Usingen ,  geb.  1G80, 
verm.  1710,  gest.  1708;  —  Carl.  geb.  1715,  gest.  1770:  Luise  Sophie 
^Vild-  und  Rheingrf.  v.  Salm  zu  Rheingrafenstein,  geb.  1710,  verm. 
1741  und  gest.  175();  —  Carl  Albrecht,  geb.  1743,  gest.  1787.  k. 
preuss.  Major  a.  D.:  Christine  Luise  Wild-  und  Rheingrf.  v.  Sahn 
zu  Rheingrafenstein,  geb.  1759,  verm.  1779  und  gest.  1820:  —  Jo- 
seph Carl  Leoi)old,  geb.  1780  und  gest.  1831.  Standesherr  und  erbl. 
Reichsrath  des  K^r.  Bayern,  k.  bayer.  Generalmajor  u.  s.  w. :  Caroline 
Luise  Willielmine  Grf.  v.  Frbach-Krbach,  geb.  1779,  vermählt  1799 
und  gest.  1825.  —  Franz  Carl,  geb.  1801.  Graf  zu  Orttenburg  und 
Herr  zu  'riimbach .  Standesherr  und  erbl.  Reichsrath  des  Kgr.  Bayern, 
k.  bayer.  Oberst  a  la  suite  der  Armee,  (Jeneralmajor  und  Commandant 
der  Landwehr  von  Oberfranken:  Julie  Freiin  v.  Wöllwartb-Tiauter- 
bürg,  geb.  1819  und  verm.  1841,  Besitzerin  der  Fideicommiss  -  Herr- 


—     621     — 


Schaft  Birkenfeld  in  Unterfranken.  Aus  der  Ehe  Beider  stammt:  Erb- 
graf FriCMirich,  geb.  1841.  —  Vmn  Bnuler  des  Grafen  Kranz  Carl,  drm 
18H0  verstorbenen  Grafen  Friedrich,  geb.  1805,  strimmt  aus  der  FJie 
mit  Ernestine  v.  Ilentz,  vcrm.  JB30,  ein  Sobn  :  Griif  Friedrich  Albrecht, 
pb.  1831. 

Wig.  Hund.  II.  8.  n-48.  —  Ui'nnvj*i .  Tlit'Mtr,  |£i>iKNl"L'.  fit.  l  ii.  K  2IÖ.  —  KpilaHiM 
qfUtnriKliüii  cotiiltiim  «Mnai^iidMiinu  OitcinLuri;,  Cjimlliu  orluinlaniiii.  Nuriiub  1ü\»N.  —  tmhvff 
i{b.  W,  miP.  U,  -  .s>r«r,,  lai».  Tir.  S,  li\K  -  Pu^ivUl.  Wrii.  Amöj^-.  vx.ii  I71u,  11.  S,  IH- 
11».  -  itt^ftft.  rvcUi  «iif  eirmuiJfr  fo]«,  AhtiMvitafi4ri,  T«b.  3.  —  J/ubß^r,  H.  TüIk  ÄW>-«2. — 
Ti/Kr,  i*.  4W)-01  un.l  TM».  äH.  -  rJt««/*?,  If.  S,  S-Ui-HA.  -  ifA/i^r.  XXV.  S,  2«>iM.  —  Jaü/i^ 
ItWKi,  iL  S.  Uk  —  9.  lan*f,  8.  H  w,  PS  miU  Dviiwclln^n  ,  kilwr  clio  V<.ri'lnl^i!»i?  «I»v^  biivrr,  SUi- 
toft,  Abllj.  IL  S.  .">>.  ~  AUgtiui.  gvnoikl.  lUuUb,  lifcii.  L  S.  7<X>— 7oa,  -  (i.Mi^44l..|n»t«n--«lAtlft 
AtUiAiiftclh  Wiltini.  W.  Juhrn,  f.  lüria,  S,  3ft,l— &'>.  -  N.  Pr.  A,-L.  V.  J*.  ij^l  uml  fi2.  -  iKuii.i.li'^ 
amfi-Qli.  -1.  li.^'.nw.  n.  8.  174-77.  —  Goth,  Mon-rtU  uint  ^f^itiA.  Ti*«clt»MilN,  l«M,  8.  JKH, 
IM*,  i*.  2M,  l>(4ti.  8.  irlA  itn^l  l»J<l."i,  ^  8i^bmaH*r ,  L  15:  Url<*iibttiir,  Omlcu  ii.  V.  II:  v.  U, 
Qmfeu  der  VVeitt^niwUlu  ii  lUnk.  —  n.  MtiiitUß,  IL  ij.  'iüll-^lIS.  -  W.-1I.  il«^  Kgr.  liHyprii, 
L  M  lltiU  r.    t<ö(cArrn,  Abth.   L 

Ortenhoft^n,  auch  Ritter  und  Edle.  Reiclisrilterstand.  Diplom 
Tcm  1725  für  Joh.  Carl  Ernest  v.  Ortonhoren,  innerösterr.  Regicrungs- 
conssler.  mit  dem   Prädicate:  Edler  v.    Derselbe  sUuninte  aus  ciueui 

Idelsgescblechte,  welches  die  Herrschaft  Limburg  in  Steiermark  an  sich 

'febracht  hatte. 

Orth.  Reicbssadclstand,  Diplom  von  1758  für  Wilhelm  Friedrich 
Orth,  grüflich  Fuggcriscbeu  Kanzler, 

Onli  (in  Gold  ein  nach  rechts  gekehrter,  rather  Löwe,  welcher  in 
der  rechtun  Vorderp ranke  einen  abwärts  ji^ekehrten,  rolhen  Pfeil  hält). 
Reichsadelsätand.  Diplom  vom  IH*  April  IHiH  für  August  Moritz  Ben- 
jamin Orth,  Kauf-  und  Hantldsberni  m  Iloitbrünn.  Derselbe,  gestorben 
1807,  wiU'  ndt  Elisabethc  v.  Linkersdorf,  gest,  L'*2B,  vermiihlt  mid 
aus  dieser  Ehe  entsprossten  zwei  Sühne:  Heinrich  v.  Orth.  geb.  ITHti 
und  Ludwig  v.  0.,  geh*  17'J2,  wcKdie  B»  ide  Kaufleute  wurden.  Von 
Erstercm  stanniiten  aus  der  Ehe  mit  Erjiestine  Henriette  Orth,  neben 
einer  Tochter,  Ernestine»  geb.  1815,  zwei  Sohne:  Julius,  geb*  1811 
und  Alwin,  geb.  1813,  sümmthch  in  Heilbronu  angesessen. 

A^Utdburl»  Ah  Kgr.  Württ^ruberg,  IS.  45fl.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Württenib,,  t*.  43  u,  Nr.  lOO.  ~ 
_Mnt»chkt,  L  8.  317  u,  \%. 

OrthmajT,  Edle,  In  Knrpfalz  anerkannter  Adelsstand.  Aner- 
dcnnungHdiplom  vom  11^.  Aug.  1790  fUr  Matthias  Thaddaeus  Edlen 
V.  Hrthmayr,  kurpfillz.  Ilofkammerrath,  Kastner,  Forstbeamten  u,  s.  w. 
zu  Pyrbaum.  Derselbe  hatte  von  Franz  Antnii  Grafen  zu  Waldburg 
Zeyl  5.  Mai  1770  ein  pfalzgrüfliches  Edlendiplüm  erhalten.  Der  Sohn 
des  Diplom -Empfängers,  Franz  Maria  Edler  v.  Orthmayr,  ehemaliger 
geh.  Cabinets  -  Herrschaften  -  Administratious  -  Rechnungs-  Revisor,  geb. 
1753,  wurde  mit  dem  Sohne  seines  Druders:  Sebastian  Wilhelm  Edlen 
V.  0,,  in  Sulzbach,  geb.  171)5»  iiaeh  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr,  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

r.  Lang,  S,  4Ü3.  -  W.^B.  do*  Kgr.Buvoiti,  VXJ.  fi5,  -  9    U^fntr,  l^nyor.  Adtl.  Tut.  121 
ntid  £1,  IbL  -  KueACkkt,  IV.  8.  '<i'A\, 

OrtUeb    Kurbayerischer  Adelsstand.   Diplom  vom  10.  Juni  1745 
flir  Johann  Matthias  Ortlirbj  freihcrrlicli  Rehlingenschen  Obervogt  zu 


Dii>lom  von  1 72 1 


022 

aelben:  Iraiiz  Maximilian  v.  (Utliub.  k.  hayer.  rolizt'i-Oflki:iut  in  l.- 
geb.  17(i8,  wtmle  nach  Anlegung  der  Adelsjnatrikd  rles  Kgr,  Hiiverti 
in  dieselbe  einbeinigen. 

r     /.any,  H.  4rt:i.   -   W.-H,  «I.  Kjtrr,  Bftj.'m,  VIT    ?rn.  - 

()H.iiiniiii.  Ueiclisadelsstand,  Djjdom  von  1712  für  Johnnn  Peter 
Ortnumn,  knrmuinzischen  geh.  Sccretair. 

OrtowitK,  Edle.  Erbländ.-östeiT,  Adelsstand.  Diplom  von  1776 
ftlr  Franz  Joseub  (»rtowitz,  Sccretair  der  böhmisch-tlsterr.  Hofkaiujld, 
ndt  doni  Pradicate:  Edb»r  v. 

Orville,  fl'Omllo  v.  LÖwenklan,  s.  Löwcnklau,  d'Orville 
V.  Löwenklau,  FreilieiTen,  Bd.  V.  S.  624  und  25. 

Orsoti,  Grafen.    Erbländ.-österr.  Grafenstaiid, 
filr  Heinrich  Andreas  FreifieiTn  v.  Orzon. 
M^gHts  f.  mhif*ii{,  r.rT5,-n<i,  s.  24 

Ösen,  Adelsstand  des  Kgr.  Pretissen.  Diplom  vom  15.  Jan,  iflO 
für  Joiuinu  Dietricli  Ösen,  Lieutenant  im  k,  pr.  Grenailiox-Bataillon 
V.  Voss. 

N\  Fr,  AA4,  L  h,  46  «nJ  V.  S,  352.   -    Frfih.  ».  U,Uf»Ht  ,  U.   ü.   IH».    -    W.-B.  U,   l'r. 
Mwli.  IV.  H. 

Oslevessen.  Altes,  lönebnrgisehes  AdelsgescldecUt ,  welches  nur 
dem  Nanir?n  und  Wappen  naeh  durch  ein  Riegel  mit  der  Ifmsehiift:  S. 
Arnokli  de  Oslevessen  von  1342  bekannt  ist. 

(JfH}*fH,  tingiu    «^1  Aiiti.itiit.  UttimMV    S,  fl7.  -  p,   Me^Unff,    Ul,  8.  4TÄ. 

Oslowf^ki,  V,  KttlcksteiJi  Oslowi^kii  s.  Kalck stein ^  Band  V, 
Seite  4  u.  5. 

Osinann.    Reichaadelsstand.    Diplom  von  1734  füi'  Carl  Ernst  Os^ 

mann,  Muhaiucdaner,  mit  demincolate  ira  Reiche, 

Ogoi'^wski ,  Ozarowski.  Ein  dem  polnischen  Stamme  Kawicz 
einverleibtes  Adelsgesclilecht,  welches  im  Posenschen  die  Gftter  Sncpki 
lind  Wuynowice  an  sich  brachte  und  im  18.  Jahrfi.  in  Westprenssen 
auch  zu  Landsberg  unweit  Tlosenberg  und  in  Schlefiien  1700  zu  Dzidua 
bei  Lublinitz  und  17B2  und  noch  1739  zu  Klein-Wilkowitz  unweit 
Gleiwitz  sass.  Ein  Rittmeister  v.  Osorowski  stand  ISifj  im  k,  prooss. 
2.  Ülanen-Reginiente. 

Frtik.  r.  Led4bHr,  11.  S,  170. 


Dmdc  von  V.  kl  ElbrrI  iti  Lpifulg,