Skip to main content

Full text of "Handbuch der Mineralchemie"

See other formats


Google 


This  is  a  digital  copy  of  a  book  that  was  prcscrvod  for  gcncrations  on  library  shclvcs  bcforc  it  was  carcfully  scannod  by  Google  as  pari  of  a  projcct 

to  make  the  world's  books  discoverablc  online. 

It  has  survived  long  enough  for  the  Copyright  to  expire  and  the  book  to  enter  the  public  domain.  A  public  domain  book  is  one  that  was  never  subject 

to  Copyright  or  whose  legal  Copyright  term  has  expired.  Whether  a  book  is  in  the  public  domain  may  vary  country  to  country.  Public  domain  books 

are  our  gateways  to  the  past,  representing  a  wealth  of  history,  cultuie  and  knowledge  that's  often  difficult  to  discover. 

Marks,  notations  and  other  maiginalia  present  in  the  original  volume  will  appear  in  this  flle  -  a  reminder  of  this  book's  long  journcy  from  the 

publisher  to  a  library  and  finally  to  you. 

Usage  guidelines 

Google  is  proud  to  partner  with  libraries  to  digitize  public  domain  materials  and  make  them  widely  accessible.  Public  domain  books  belong  to  the 
public  and  we  are  merely  their  custodians.  Nevertheless,  this  work  is  expensive,  so  in  order  to  keep  providing  this  resource,  we  have  taken  Steps  to 
prcvcnt  abuse  by  commercial  parties,  including  placing  lechnical  restrictions  on  automated  querying. 
We  also  ask  that  you: 

+  Make  non-commercial  use  ofthefiles  We  designed  Google  Book  Search  for  use  by  individuals,  and  we  request  that  you  use  these  files  for 
personal,  non-commercial  purposes. 

+  Refrain  fivm  automated  querying  Do  not  send  automated  queries  of  any  sort  to  Google's  System:  If  you  are  conducting  research  on  machinc 
translation,  optical  character  recognition  or  other  areas  where  access  to  a  laige  amount  of  text  is  helpful,  please  contact  us.  We  encouragc  the 
use  of  public  domain  materials  for  these  purposes  and  may  be  able  to  help. 

+  Maintain  attributionTht  GoogXt  "watermark"  you  see  on  each  flle  is essential  for  informingpcoplcabout  this  projcct  and  hclping  them  lind 
additional  materials  through  Google  Book  Search.  Please  do  not  remove  it. 

+  Keep  it  legal  Whatever  your  use,  remember  that  you  are  lesponsible  for  ensuring  that  what  you  are  doing  is  legal.  Do  not  assume  that  just 
because  we  believe  a  book  is  in  the  public  domain  for  users  in  the  United  States,  that  the  work  is  also  in  the  public  domain  for  users  in  other 
countries.  Whether  a  book  is  still  in  Copyright  varies  from  country  to  country,  and  we  can'l  offer  guidance  on  whether  any  speciflc  use  of 
any  speciflc  book  is  allowed.  Please  do  not  assume  that  a  book's  appearance  in  Google  Book  Search  mcans  it  can  bc  used  in  any  manner 
anywhere  in  the  world.  Copyright  infringement  liabili^  can  be  quite  severe. 

Äbout  Google  Book  Search 

Google's  mission  is  to  organizc  the  world's  Information  and  to  make  it  univcrsally  accessible  and  uscful.   Google  Book  Search  hclps  rcadcrs 
discover  the  world's  books  while  hclping  authors  and  publishers  rcach  ncw  audicnccs.  You  can  search  through  the  füll  icxi  of  ihis  book  on  the  web 

at|http: //books.  google  .com/l 


Google 


IJber  dieses  Buch 

Dies  ist  ein  digitales  Exemplar  eines  Buches,  das  seit  Generationen  in  den  Realen  der  Bibliotheken  aufbewahrt  wurde,  bevor  es  von  Google  im 
Rahmen  eines  Projekts,  mit  dem  die  Bücher  dieser  Welt  online  verfugbar  gemacht  werden  sollen,  sorgfältig  gescannt  wurde. 
Das  Buch  hat  das  Uiheberrecht  überdauert  und  kann  nun  öffentlich  zugänglich  gemacht  werden.  Ein  öffentlich  zugängliches  Buch  ist  ein  Buch, 
das  niemals  Urheberrechten  unterlag  oder  bei  dem  die  Schutzfrist  des  Urheberrechts  abgelaufen  ist.  Ob  ein  Buch  öffentlich  zugänglich  ist,  kann 
von  Land  zu  Land  unterschiedlich  sein.  Öffentlich  zugängliche  Bücher  sind  unser  Tor  zur  Vergangenheit  und  stellen  ein  geschichtliches,  kulturelles 
und  wissenschaftliches  Vermögen  dar,  das  häufig  nur  schwierig  zu  entdecken  ist. 

Gebrauchsspuren,  Anmerkungen  und  andere  Randbemerkungen,  die  im  Originalband  enthalten  sind,  finden  sich  auch  in  dieser  Datei  -  eine  Erin- 
nerung an  die  lange  Reise,  die  das  Buch  vom  Verleger  zu  einer  Bibliothek  und  weiter  zu  Ihnen  hinter  sich  gebracht  hat. 

Nu  tzungsrichtlinien 

Google  ist  stolz,  mit  Bibliotheken  in  Partnerschaft  lieber  Zusammenarbeit  öffentlich  zugängliches  Material  zu  digitalisieren  und  einer  breiten  Masse 
zugänglich  zu  machen.     Öffentlich  zugängliche  Bücher  gehören  der  Öffentlichkeit,  und  wir  sind  nur  ihre  Hüter.     Nie htsdesto trotz  ist  diese 
Arbeit  kostspielig.  Um  diese  Ressource  weiterhin  zur  Verfügung  stellen  zu  können,  haben  wir  Schritte  unternommen,  um  den  Missbrauch  durch 
kommerzielle  Parteien  zu  veihindem.  Dazu  gehören  technische  Einschränkungen  für  automatisierte  Abfragen. 
Wir  bitten  Sie  um  Einhaltung  folgender  Richtlinien: 

+  Nutzung  der  Dateien  zu  nichtkommerziellen  Zwecken  Wir  haben  Google  Buchsuche  Tür  Endanwender  konzipiert  und  möchten,  dass  Sie  diese 
Dateien  nur  für  persönliche,  nichtkommerzielle  Zwecke  verwenden. 

+  Keine  automatisierten  Abfragen  Senden  Sie  keine  automatisierten  Abfragen  irgendwelcher  Art  an  das  Google-System.  Wenn  Sie  Recherchen 
über  maschinelle  Übersetzung,  optische  Zeichenerkennung  oder  andere  Bereiche  durchführen,  in  denen  der  Zugang  zu  Text  in  großen  Mengen 
nützlich  ist,  wenden  Sie  sich  bitte  an  uns.  Wir  fördern  die  Nutzung  des  öffentlich  zugänglichen  Materials  fürdieseZwecke  und  können  Ihnen 
unter  Umständen  helfen. 

+  Beibehaltung  von  Google-MarkenelementenDas  "Wasserzeichen"  von  Google,  das  Sie  in  jeder  Datei  finden,  ist  wichtig  zur  Information  über 
dieses  Projekt  und  hilft  den  Anwendern  weiteres  Material  über  Google  Buchsuche  zu  finden.  Bitte  entfernen  Sie  das  Wasserzeichen  nicht. 

+  Bewegen  Sie  sich  innerhalb  der  Legalität  Unabhängig  von  Ihrem  Verwendungszweck  müssen  Sie  sich  Ihrer  Verantwortung  bewusst  sein, 
sicherzustellen,  dass  Ihre  Nutzung  legal  ist.  Gehen  Sie  nicht  davon  aus,  dass  ein  Buch,  das  nach  unserem  Dafürhalten  für  Nutzer  in  den  USA 
öffentlich  zugänglich  ist,  auch  für  Nutzer  in  anderen  Ländern  öffentlich  zugänglich  ist.  Ob  ein  Buch  noch  dem  Urheberrecht  unterliegt,  ist 
von  Land  zu  Land  verschieden.  Wir  können  keine  Beratung  leisten,  ob  eine  bestimmte  Nutzung  eines  bestimmten  Buches  gesetzlich  zulässig 
ist.  Gehen  Sie  nicht  davon  aus,  dass  das  Erscheinen  eines  Buchs  in  Google  Buchsuche  bedeutet,  dass  es  in  jeder  Form  und  überall  auf  der 
Welt  verwendet  werden  kann.  Eine  Urheberrechtsverletzung  kann  schwerwiegende  Folgen  haben. 

Über  Google  Buchsuche 

Das  Ziel  von  Google  besteht  darin,  die  weltweiten  Informationen  zu  organisieren  und  allgemein  nutzbar  und  zugänglich  zu  machen.  Google 
Buchsuche  hilft  Lesern  dabei,  die  Bücher  dieser  Welt  zu  entdecken,  und  unterstützt  Autoren  und  Verleger  dabei,  neue  Zielgruppcn  zu  erreichen. 
Den  gesamten  Buchtext  können  Sie  im  Internet  unter|http:  //books  .  google  .coiril  durchsuchen. 


( 


I 


y 


/ 


J 


HANDBUCH 


DER 


MINERAL CHEMIE 


h. 


\J 


HAOT)BUCH 


DER 


MINERALCHEMIE 


VON 


g/f/baihmelsbeeo, 


I>B.  UND  PB07ES80B  AK  DEB  TnOTEBSITlT .  UND  LEHBEB  AM  OEWEBBE-IK8TITUT 
HC  BEBLIN,  MITOLDUO  DEB  AKADEMIE  DEB  WISSENSCHAFTEN  ZV  BEBLIN, 
COBBESFONDENTEN  DEB  AKADEMIE  DEB  WISSENSCHAFTEN  ZU 

MÜNCHEN  ETC.   ETC. 


LEIPZIG, 

VERLAG  VON  WILHELM  ENGELMANN. 


1860. 


Das  Recht  der  englisclien  und  franzOsiBclien  Uebersetzung 

behftlt  sich  der  Verleger  vor. 


• 


•     •  • 


•  * 


•  •  •  • . 


•    • 


•     •  •     . 


HEINRICH  ROSE 


UND 


GUSTAV  ROSE 


8EIXEX 


HOCHVEREHRTEN  FREUNDEN 


ZUGEEIGNET 


VOM 


VERFASSER 


Vorrede. 


Vor  zwanzig  Jahren  veröffentlichte  der  Verfasser  eine  Arbeit  unter 

dem  Titel : 

,, Handwörterbuch  des  ebemiscben  Theils  der  Mineralogie,   Abthlg.  I 
und  II.    Berlin  4844.<< 

Sie  hatte  den  Zweck,  die  Kenntnisse  von  der  chemischen  Natur  der 
Mineralien  möglichst  vollständig  in  einem  Gesammtbiide  darzustellen, 
sie  sollte  dem  Chemiker  und  Mineralogen  alle  Thatsachen  auf  diesem 
Gebiete  nebst  Angabe  der  Quellen  liefern. 

Der  Beifall,  mit  welchem  das  Buch  von  den  Männern  der  Wissen- 
schaft aufgenommen  wurde,  war  ein  Beweis,  dass  ein  solches  Werk  ein 
Bedürfniss  geworden  war  für  den  Forscher  und  den  Lehrer,  aber  selbst 
das  ehrenvolle  Urtheil  des  unsterblichen  Berzelius  in  seinem  XXII. 
Jahresbericht  täuschte  den  Verfasser  nicht  über  viele  Mängel  seiner 
Arbeit. 

Durch  fünf  Supplemente  (1843 — 1853)  wurde  versucht,  die 
fortlaufenden  Erweiterungen  der  Mineralchemie  in  Form  eines  Reper- 
toriums  mitzutheilen ,  wiewohl  dadurch  der  Nachtheil  mehrfachen  Auf- 
suchcns  jedes  einzelnen  Artikels  entstand. 

Seit  dem  Erscheinen  des  letzten  Supplements  sind  sieben  Jahre 
vcrnr)ssen,  in  denen  die  chemische  Kenntniss  der  Mineralien  grosse 
und  wichtige  Vermehrung  erfahren ,  die  gesammte  Chemie  selbst  solche 
Fortschritte  gemacht  hat,  dass  das  Handwörterbuch  mit  seinen  Supple- 
menten heute  nicht  mehr  den  Zustand  der  Wissenschaft  darstellt.  Der 
Verfasser  hat  von  jeher  seine  Kräfte  diesem  Gebiete  mit  Vorliebe  zuge- 
wendet, und  glaubt,  dass  ein  Zeitraum  von  zwanzig  Jahren  wohl  ge- 
eignet sei,  das  eigene  Urtheil  zu  läutern  und  den  Blick  über  das  Ganze 
zu  schärfen. 


vni 

Das  vorliegende  Werk  ist  keioe  Umarbeitung  des  Handwörter- 
baches ,  sondern  eine  neue  selbstständige  Arbeit ,  bei  welcher  ebenso- 
wohl auf  Vollständigkeit  als  auf  Vermeidung  alles  Unnöthigen,  beson- 
ders in  Bezug  auf  Formeln  u.  s.  w.  gesehen  wurde.  Die  Thatsachen 
und  die  daraus  gezogenen  Schlüsse  sind  immer  scharf  getrennt  gehalten, 
und  jene,  wo  es  thunlich  war,  nicht  ohne  Kritik  für  diese  benutzt. 

Die  Anordnung  des  Materials  soll  kein  System  sein ;  sie  gewährt 
aber  den  Vortheil ,  Mineralien  vergleichen  zu  können,  welche  fUr  ver- 
schieden gelten,  gleichwie  Unterschiede  bei  solchen  wahrzunehmen, 
welche  man  fUr  identisch  hält.  In  der  Einleitung  hat  der  Verfasser 
versucht,  seine  Ansichten  über  den  Werth  der  Mineralanalysen,  über 
die  Constitution  der  Mineralien,  gleichwie  über  Heteromorphie  und  Iso- 
morphie  darzulegen. 

Die  Gebirgsarten  wurden  nicht  aufgenommen,  da  eine  austührliche 
chemische  Charakteristik  derselben  von  Herrn  Dr.  Roth  zu  erwarten 
steht. 

Berlin  im  März  1860. 


Inhalt. 


Einleitang. 

Mineralchemie. 

Die  Analyse  der  Mineralien. 

Berechnung  der  Mineralanalysen. 

Yerbindangsverhällnisse  zwischen  Spa- 
ren und  Basen.  SäUigungsstufen. 


Chemische  Constitution  der  Mioerallen, 

insbesondere  der  Doppelsililcate. 
Funlction  des  Wassers  in  Mineralien. 
HeteroHQorphie. 
Isomorphie  (Homöomorphie). 
Mineralsystem. 

Literatur. 


Mineralien. 


L  GlUdstoffe  (Elemente). 
.4.     Gruppe  des  Kohlenstoffs. 

Diimant  4 . 
Gnphit  1. 

B.  Gruppe  des  Schwefels. 

Schwefel  2. 
SeieoS. 

C.  Gruppe  der  elektronegativen  Metalle, 

Tellur  2. 
kKtnik  8.  984. 
ADtimon  S. 
Wismoth  4. 
Tellarwismnth  4.  4  048. 

D.  Gruppe  der  elektroposiliven  Metalle. 

Eisen  6. 
Kopfer  6. 
Wei  7. 

Qoeckstlber  7. 
Silber  7. 

Silberamalgam  7. 
Gold  7. 

Goldamalgam  40. 
Ratio  4  0.  4  006. 
Iridiom  42. 
OHDiridium  42. 
Nlladiam  4  3. 
MUdiamgold  4  3. 

IL  Terbindnngen  elektropositiver  Me- 
talle mit  elektronegativen,  mit  Selen 
ud  Schwefel. 

A.  Telluride, 

Ttllorblei  4  4. 
Tdlarsilber  44. 


Tellurgoldsilber  45. 
Schriflerz  (Weisstellur)  4  5. 

B.  Arsenide. 

Arsenik  eisen  48. 
Rothnickelkies  4  8. 
Weissnickelkies  24. 
Speiskobalt  22. 
Whitneyit  985. 
Algodonit  25. 
Domeykit  26. 

C.  Antimonide. 

Antimonnickel  29. 
Antimonsilber  29. 

D.  Bismutide. 

Wismuthsilber  30. 
Wismuthgold  30. 

E.  Selenide. 

Selenblei  30. 
Selenkobaltblei  30. 
Selenkupfer  32. 
Selenkupferblei  82.  4  04  0. 
Selensilber  34. 
Eukairit  34. 

Selenquecksilber  35.  4  010. 
Selenquccksilberblei  35.  4 OH. 
Selenquecksilberkupfer  36. 
Selenquecksilberkupferblei  86. 
Selenschwefelquecksilber  37. 

F.  Sulfuride. 

a.  Einfache  Schwefelmetalle. 

Realgar  38. 
Operment  38. 
Antimonglanz  39. 


VIII 


Das  vorliegende  Werk   ist  keine  Vi 
hijchos,  .sondern  eine  neue  selbststündii 
wolil  auf  VolIsUlndi^kcit  als  auf  Vermci 
(l(M'.s  in  Uozug  auf  Formeln  u.  s.  w.  i:- 
und  dio  daraus  gezogenen  Schlüsse  si: 
und  jon(*,  wo  es  (hunlich  war,  nicht 

Die  Anordnung  des  Materials 
ab(!r  den  Vorlheil,  Mineralien  vei 
schieden  gellen,  gleichwie  Unlei 
welche  man  für  identisch  hUlt. 
versiK^ht ,  seine  Ansichten  übr ■' 
die  (lonstitulion  der  Mineralien 
morphie  darzulegen. 

Die  (jcbirgsarlen  wunl 
choinische  Charakteristik  d 
steht. 


U  e  r  I  i  n  im  MUrz  ! 


C'i 


^* 


V^ 


Ri  ^si.). 


■  Hl. 
^^^üil^taDZ  4  08. 

.  i??iniiungen  von  Ni,  (=0, 


»t 


in 


m 


Fe. 


.%i«ikies  4  09. 
.*;**   IM. 

'?-*^iil  416.  987. 

.Miu  ii6.  987. 

.^.rf.ve*  H9. 
^.-..«.vr^it  480. 

ff 

IV.  Verbindungen  von  Sn. 

".lukies  424. 

lU.  Oxyde. 

A.  Wusserfreie  Oxyde. 
\ .  Monoxvde  A  und  ft 


l'eriklns  428. 
Nickcloxyd  4  23. 
Kothkupfererz  4  23.  4  008. 
Schwarzkupfererz  4  24 . 
mci»:laUe  4  25. 
UoUizinkcrz  4  25. 

9.  Sesquioxyde  R. 

Korund  4  26. 
Cliryüobcnll  427. 
KispnKlanz  4  28. 
Hraunit  4  29. 

3.  Bioxyde  K. 

Quarz  4  30.  4  007. 
Opal  4  32. 
Anain»  4  37. 
Hrn4»kit  4  37. 
Rutil  43S.   4  008. 
Zirkon  SS9. 
Auerbaohit  892. 
/.mnsloin  I3l>.    «049. 
Polinnil  (rxrolusir  4  40. 
IMallnerit  4  4«. 

l.  TriloxydeR. 

Aritonikbluthc  4  41. 
AnlimonMulho.  Sonarmonlil  4  44. 

NVolfranuH'kor  4  42. 
MolxMdnooker  4  42. 
WiMimlhookcr  4  43. 

/?.  Oxmihtjiiraii\ 
I.    Von  Monoxyden. 


Uruoii  4is. 


XI 


2.  Von  Sesquioxyden. 


y.  988. 

s  ^)xvden  R  und  R. 

.jL-liMlrat  <56. 

Vi'vbindungen  voti  Oxyden. 
I .   Verbindungen  von  R  und  ft. 

a.  Spinellgruppe. 
Va^neteisen  4  57. 
VasDoferrit  4  60. 
."^pioell  464. 
Ce\!oDit  4  63.  990. 
Cblorospinell  4  64. 
Cihnit  4  66. 
Kreittonit  4  67. 
D^^lQit  4  6S. 
Fraoklinit  4  68. 
Chromeiseo stein  474. 
Irit  474. 
Crenpecfaerz  4  75. 

(.Nicht  regulär  krystallisirte  Ver- 
biodangen  von  R  und  ft. 

Hansmannit  4  77. 
Credoerit  4  78. 

2.  Anderweitige  Verbindungen  von 
Oxvden. 

Sapfemianganerz  4  80. 
Pfilomelan  480.  4006. 
Wad  4  83. 
Vinicil  4JJ4. 
Erdkobalt  484. 
Mfnnij!e  4  85. 
AotimuDocker  4  85. 

D.  Oxysulfurete. 

AolimoDblende  4  87. 
Kirelinit  4  87. 
VolUit  488. 

IT.  Haloidsalxe. 

A.  Chloride. 
1.   Einfache  Chloride. 

S>lTin  489. 
Salmiak  489.  4  009. 
^toasalz  489.   4014. 
fiiew±Jorid  490. 
Atakamil  490. 
Cotuanit  192. 


Matlockit  492. 
Mendipit  4  98. 
Qaeckailberhornerz  493. 
Silberhornerz  494. 

2.  Doppelchloride. 

Carnallit  4  94. 
Tachydrit  495. 
Kremerait  4  95. 

B.  Bromide. 

Bromargyrit  496. 
Embolith  4  96.  989. 

C.  Jodide. 

Jodargyrit  4  97. 

D,  Fluoride. 
i .  Einfache  Fluoride. 

Flusspath  497. 
Fluocerit  4  98. 
Yttrocerit  4  99. 

2.  Doppelfluoride. 

Chiolilh  4  99. 
Kryohth  200. 

T.  Sanerstoffsalxe. 

A.  Carbonate. 
i.  Wasserfreie. 

Witberit  202. 
Strontianit  203. 
Aragonit  204. 
Alstonit  205. 
Barv'tocaicit  206. 
Manganocalcit  206. 
Weissbleierz  207. 
Tarnovicit  208. 
Iglesiasit  208. 
Kalkspath  208. 
Magnesit  24  4. 
Bitlerspath  24  2. 
Breunnerit  218. 
Manganspath  220. 
Spatheisenstein  222. 
Zinkspath  226.   4  04  9. 
Plumbocalcit  229. 

2.  Hydrate. 

Soda  229. 
Trona  230. 
Gay-Lussit  234. 
Lanthanit  232. 
Hydromagnesit  232. 
Hydromagnocalcit  233. 
Nickeismaragd  288. 
Zinkblüthe  238. 
Kupferlasur  239. 
Malacbit  240. 
Aurichalcit  244. 


Unn-Kalkcirbonat  Ui. 
Vogllt  14(. 
LlebigU  St4. 
Wiimutbspatb  344. 

3.  VerbinduDgeo  mit  Haloidsalzen 
Blei  hörnen  HS. 
Parisit  146. 

B.  Nitrate. 
KaüMlpatar  t4g. 
Natronsalpeter  >i7. 
Kalksalpeler  Hl. 

C.  Oxalate. 
Whewellit  3ta. 
Hnoiboldtlt  (Oislit)  Stü. 

D.  MeUilate. 
HoDigsteio  Hi. 

E.  Borate. 
\.  Wasserfreie. 

Rhodiiit  ISO. 

8.  Hydrale. 
Larderetlit  SSO. 
Tinkal  250. 
Bcrocaluit  t&\. 
Boronalrocaicit  ass.  98S. 
Mydrdboracl    351. 
Lagonit  1S3. 

3.  VerbioduDgeD  mil  Chloriden. 
Boracit  iSt. 
Stassfurthit  15«. 

F.  Sulfate. 
1.  Eiofacbe. 

a.    Wassertreie. 
GlBserit  367. 
UaacagDln  SS7. 
Thenardit  aSB. 
Schwerapeth  358.  fODO. 
CaieBlin  iflS. 
Anhydrit  1S1. 
Bleivilrtol  1G<. 

6.    Hydrat«. 
Glaubereali  ISS.  964. 
Leconlit  9  BS. 
Gipi  16S.  994. 
BilterMlz  SBt. 
Zinkvitriol  ISS. 
Nickelvitriol  1S6. 
Kobaltvilriol  1S6. 
Knprervitriol  167. 
Brochanlit  3t  67. 
LInam  169. 
Baartaiz  369. 
AlatniDit  371. 
FeUöbanyit  371. 


Eiienvilriol  378. 

Coquimbit  173. 

Copiapil.  Misy  374. 

Slypticit  176. 

Apatelil.  Fibrolerrit  £77. 

Vitriotocber  177. 

Uranocker.  üranblülhe  x.  Th.  379. 

2.  Doppelsalze. 


Pikromerit  131. 
Biijdit  iSl. 
LOweit  183. 
Polybalilh  383. 
CyBDochrom  184. 
Alaun  384. 


Alaur 


n  380. 


Vollait  191. 
Römerit  191. 
Bolryogen  193. 
Jaroait  194. 
Geibeisenerz  39S. 

CranoxydoxydulBuirale  (JohBDnil.  Urangrün) 
30S. 
3.  Verbindungen  mit  Carbonaten. 
Lanarkit  106. 

Leadhillit  (u.  Susannit]  307. 
Celedonit  398. 

G.  Chromate. 
Rothbleierz  39  B. 
Helaoocbroit  300. 
Vauquelinit  800. 

H.  Molybdate. 
Gelbbleierz  300. 

/.  Wolframiale. 
Scheelit  303. 
Scbeelbleierz  304. 
Woirran  SOS. 

A".    Vanadate. 
1 .  Einfache. 
Dechenit.  ArHoxen  Sil. 
Descloizil  813. 
Volborthit  313. 
Kalkvolbortbit  SIS. 

2.  Verbiodungen  mit  Chloriden. 
Vanadinit  115. 

L.  Phosphate. 
i.   Wasserfreie. 
Oateolith  310. 
Krypiolith  330. 
Xenolin  330. 
Honailt  331. 


XIll 


Monazüoid  883. 
Triphylio  828.  4  046. 
Triplit  825. 

2.  Hydrate. 

ViviaDit  325. 
Gröneisenstein  328. 
Melanchlor  329. 
Hureaalit  830. 
Heterosit  334. 
Kakoxen  383. 
Beraun it  834. 
Delvauxit  334. 
Calcoferrit  335. 
Wawellit  885. 
Kalait  337. 
Peganit  338. 
Fiacherit  338. 
Thooerdepbosphat  339. 
Gibbsit  339. 
L4izulilh  389. 
Chi]drenit844. 
Cranit  344 . 
Chalkolith  342. 
Libethenit  344.  347.  999. 
Pseudolibethenit  344. 
Tagilit  345. 
Dibydrit  345. 
Ehiit  347. 

Pbospbocbalcit  348.  4004. 
Thrombolitb  349. 
KooarU  849. 

3.  Verbindungen  mit  Chloriden  und 

Fluoriden. 

Wagnerit  349 
Zwieselit  350. 
Apatit  354.  983. 
Pyromorphit  355. 
AmblygODit  358. 

4.  Verbindungen  mit  Sulfaten. 

Diadocbit  360. 
Svanbargit  364 . 
Beudantil  362. 

M.  Arseniate. 
\ .  Wasserfreie. 

Berzeliit  364. 
Nickelarseniat  364. 
Carminspath  365. 

2.  Hydrate. 

Haidingerit  366. 
Pbarroakolitb  366. 
Pikropbarroakolith  367. 
Nickelblütbe  367. 
Kobaltblätbe  368. 
KötÜgit  369. 
LaTendulan  870. 
Skorodlt  370. 
Eiseosioter  (z.  Th.)  374. 


Würfelerz  374. 
Arseniosiderit  372. 
Trichalcit  878. 
Olivenit  374. 
Kooicbalcit  375. 
Eacbroit  376. 
Ennit  877. 
Cornwallit  377. 
Kupferschaum  378. 
Strablerz  378. 
Kupferglimmer  379. 
Linsenerz  380. 

3.  Verbindungen  mit  Chloriden  und 

Fluoriden. 
Mimetesit  384. 

4.  Verbindungen  mit  Sulfaten. 

Pittizit  384. 

N.  Antitnoniate  (Antimonite  und 
Selenite). 

Romeit  385. 

Bleiniere  886. 

Antimonsaures  Quecksilberoxyd  387. 

Selen igsaures  Bleioxyd  388. 

Selenigsaures  Quecksilberoxydul  388. 

0.  Tantalate  und  Niobate. 

Tantalit  388. 
Golumbit  398. 
Samarskit  897, 
Yttroilmenit  398. 
Yttrotantalit  399. 
Fergusonit  400. 
Tyrit  404. 
Pyrochlor  402. 

P.  Titanate. 

1.  Einfache. 
Perowskit  405. 
Titaneisen  406.  4  04  5. 

2.  Titanate  mit  Tantalaten  (Niobalen, 
Zirkoniaten). 

Euxenit  422. 
Aeschynit  423. 
Polykras  424. 
Polymignit  425. 

An  bang.    Mineralien,  deren  Zusammen- 
setzung unvollkommen  bekannt  ist  425. 

Q.  Silikate. 

I.  Silikate  von  Monoxyden. 

A.  Wasserfreie. 

4 .  Gruppe  des  Olivins. 
Fayalit  485. 
Olivin  486. 

Monticellit.   Batracbit  442. 
Chondrodit  443. 


J> 


XIV 


S.  Gruppe  des  Willemits. 
WlllemU445. 
Troostit  446. 
Tepbroit.   Knebelit  447. 

3.  Gruppe  des  Augits. 

A.  Bisilikate  von  Monoxyden . 

Wollastonit449. 
Bostatit  450. 
Grunerit  454. 

a.  l8oraoq;>be  Mischungen  von  Augit- 
typus. 
Diopsid  454. 
Eisenhaltiger  Augit  458. 
Jeffersonit  457. 
Rhodonit  458. 
Fowlerit  459. 
Kieselmangan  459. 
Manganoxydsilikat  460. 

Parallel  reihe. 
Broncil.  Hypersthen.  Diallag462. 

6.  Isomorphe  Mischungen   von  Horn- 
blendekypus. 
TremolU  468. 
Strahlstein  474. 
Anthophyllit  47t. 
Cummingtonit  478. 
Asbest  474. 
Krokydolith  476. 

B.  Bisilikate  von  Monoxyden  und  Eisen- 

oxyd. 

a.  Von  Augittypus. 

Babingtonit  477. 
Akroit  478 
Aegirin  479. 

h.  Von  Hornblendetypus. 
Arfvedsonit  484. 

C.  Bisilikate  und  Bialuminate  von  Mon- 

oxyden u.  Eisenoxyd. 

a.  Von  Augittypus. 
Thonerdehaltiger  Augit  488.   986. 

6.  Von  Hornblendetypus. 

Thonerdehaltige  Hornblende  490.  996. 
Uralit.  Pitkärantit  498. 

D.  Bisilikate  von  Monoxyden  und  Thon- 

erde. 

Spodumen  499. 

4.  Trisilikate. 

Kalktrisilikat  508. 
Magnesiatrisilikat  508. 

B,  Hydrate. 

a.  Von  Kalk. 

Okenit  508. 
Gttrolit504. 
Apophyllit  504 
Xylocblor  506. 
Datolith  506. 


Botryoiith  508. 
Pektolith  509. 
Steint  54  4. 

6.  Von  Magnesia  (Eisenoxydul). 

Chlorophäit  542. 
Meerschaum  542.  4  000. 
Speckstein  54  4. 
Talk  54  6. 
Eisentaik  549. 
Spadait  520. 
Monradit  520. 
Pikrosmin  524 . 
Pikrophyll  524 . 
Aphrodit  522. 
Hydrophit  522. 
Gymnit  528. 
Nickelgymnit  4  004. 
Thermophyilit  524. 
Serpentin  525.  4  042. 
Schillerspath  582. 
Villarsit  588. 
Dermatin  534. 

Parallelreihe:  Silikate  und  Alu« 
m  i  n  a  t  e.  (Gruppe  des  Cblorits). 

Chlorit534.990. 
Tabergit  990. 
Ripidolith  537.  994. 
Epichlorit  589. 
Melanolitb  539. 
Eisenchlorit  540. 
Voigtit  540. 
Aphrosiderit  544. 
Metachlorit  544. 
Chonikrit  858.  (994). 
Pyrosklerit  542. 
Kammererit  542.  994. 
Veimiculith  548. 

c.  Anderweitige  Silikate. 

Thorit  544. 
Cerit  546. 
Tritomit  548. 
Kieselzinkerz  549. 
Dioptas  550. 
Kieselkupfer  554. 

IL  Silikate  von  Sesquioxyden. 
A.  Wasserfreie. 

Phenakit553. 

Beryll  553. 

Bamlit  556. 

Cyanit  556. 

Monrolith.  Wörthit  558. 

Silllmanit  559. 

Andalusit  560. 

Chiastolith  568. 

Topas  568. 

Pyknit  566. 

Staurolith  567. 

B,  Hydrate. 

Euklas  570. 
Thon  572.  4  044. 


) 


XV 


PyrophyllU  S85. 
Agtlmalolith  z.  Th.  586. 
Karpbolith  587. 
Degeröit  588. 
Aothosiderit  588. 
Chloropal  588. 

m.  Silikate  von  Monoxyden  und 
Sesquioxyden. 

A.  Waserfreie. 

4.  Gruppe  des  Feldspatbs. 

Aoorthit  590. 
Krsbyit  595. 
Labrador  595. 
Febit  6»0. 
Porzellaospath  604. 
Santturit  605. 
Aadesin  606. 
flyalophan  609. 
Oligoklaa  64  4 . 
Aibit64  6. 
Orthoklas  628.  4  003. 

FeldspaiAsubstanz  ak  GebirgsarL 

Obsidian  (BimsteiD)  689. 
PerUtein  637. 
Pechslein  640. 

UUuonhaUige  Thonerdesüikate. 

PeUIit  642. 
Zygadit.  Pollui  64t. 

Nebenreihe. 

Leucit  645.   999. 
Nephelio  649. 
Daryn  652. 
Gaocrioit  658. 

1  Gruppe  des  Glimmers. 

Kaliglimmer  656. 
Magaesiagl immer  666. 
Eokamptit.  Lepidomelan  674 . 

I.  Gruppe  des  Tarmalins. 
Tnrmalio  672. 


Nebenreihe. 


Aiioik  685. 


^-  Gruppe  der  Singulosilikate. 

I.  Regalttre. 

A.  Granatreihe. 

Granat  688. 
HelviD  700. 

B.  Sodalitbreihe. 

Sodalith  702. 
Hanyo  705. 
Nosean  708. 
UftorsteiD  708. 


Skolopsit74  4. 
Ittnerit  74  4 . 

II.  Viergliedrige. 

Sarkolith748. 
Mejonit  74  4. 
Wernerit  74  5. 
Humboldtililh  780. 
Gehlepit  784. 
Vesuvian  782. 

III.  Zweigliedrige. 

Lievrit  740. 
Wehrlit  742. 

IV.  Zwei-  und  eingliedrige. 
Orthit  742. 

Bodenit  748.    Maromootit  749. 

E  pidotreihe. 

Zoi8it749.  4  020. 

Pistacit752.  4004. 

Backlandit  759.     Bagrationit  760. 

Maoganepidot  760. 

V.  Eingliedrige. 
Anorthit  s.  Feldspath. 

5.  Anderweitige  Silikate. 

Leukophan  (Melinophan)  768. 
Barsowit  766. 
Cordierit  766. 
Sapbirin  769. 

Anhang.  Zweifelhafte  wasserfreie  Sili- 
kate  770. 

B.  Hydrate. 
4 .  Gruppe  der  Zeolithe. 

a.  Prehnitreihe. 

Glottalitb  784. 
Prehuit  784. 
Jacksonit  784. 
Groppit  784. 
DIgit  785. 
Chlorastrolith  785. 

b.  Reihe  der  Feldspathhydrate. 

Thomsonit  786. 

Gisroondin  789. 

Brevicit  790. 

Färölith  (Mesole)  790. 

Mesotyp  (Natrolith)  794. 

Lehuntit  794. 

Scolecit  795. 

Punahlit  796. 

Mesolitb  (Harringtonit.  Galaktit)  797. 

Bdingtonit  8^4. 

Levyn  802. 

Zeagonit  803. 

Analcim  803. 

Cluthalith  805.    Pikranalcim  805.    Eudno- 

phit  806. 
Caporcianit  806. 
Leonhardit  807. 


XVI 


Havdenit  820. 
995. 


LaumoDtit  808. 
HerschelitSIO. 
PbillipsU  81 1 . 
GmelioitSU. 
Ledererit  815. 
Chabasit  815. 
Phakolilb  81 9. 
Harmotom  810. 
Faujasit  828. 
Parastilbit  823. 
Epistilbii  824. 
Brewsterit  825. 
Stilbit  (Heulandit)  826. 
Beaumontit  827. 
Desmin  (Stilbit)  828. 

3.  Gruppe  des  Pinits. 

Esmarkit  (Praseolitb)  881. 
Fablunit8S1. 
Weissit  832. 
Cbloropbyllit  888. 
Aspasiolitb  834. 
Pinit  835. 

3.  Anderweitige  Hydrate. 

Damourit  842. 
Margant  848. 
Euphyllit  845. 
Cbloritoid  846. 
Masonit  847. 
Clintonit  848. 
Cronstedtit  850. 
Thanngit851. 
Hisingerit  852. 

Anhang.    Unvollkommen  bekannte  Hy- 
drosilikate  854. 


IV.  Silikate  mit  Titanaten. 

Tilanit881. 
Guarinit  883. 
Yttrotitanit  884. 
Scborlamit  886. 
Tschewkinit  887. 
Mosandrit  888. 
Enceladit  888. 

• 

y.  Silikate  mit  Zirkoniaten. 

Eudialyt  (Eukolith)  892. 
Katapleit  895. 
Tachyalphtit  895. 

VI.  Silikate  mit  Titaniaten  und  Zir- 
koniaten. 

Oerstedtit  896. 

VII.  Silikate  mit  Zirkoniaten  und  Nio- 

baten. 

Wöhlerit  896. 

I.  Anhang.  Bleteoriten  901 . 

11.  Anhang.   Zersetsungsprodokte  früherer 
organischer  Verbindungen  958. 

III.  Nachträge  981. 

IV.  Tabellarische  Uebersicbt  des  Sauerstoff- 

verhSiltnisses  in  der  wichtigsten  Silika- 
ten 1021. 

Register  der  einzelnen  Artikel  4027. 


Einleitung. 


Ein  Mineral  ist  ein  selbstständiger  unorganischer  Körper,  welcher  einen 
Theil  der  festen  Erdmasse  bildet. 

Ein  selbststandiger  Körper,  im  Gegensatz  zu  einem  Gemenge,  ist  ein 
homogenes  Ganzes,  also  ein  einfacher  Stoff  oder  eine  chemische  Verbindung. 
Die  vorzüglichsten  Kennzeichen  der  Selbstständigkeit  sind  die  Krystallform  und 
die  gleichartige  libemische  Beschaffenheit.  Allerdings  kann  auch  ein  amorpher 
IlMper  ein  homogenes  Ganzes  bilden,  doch  ist  die  Selbstständigkeit  amorpher 
Substanzen  eine  seltenere  Erscheinung.  Andererseits  giebt  es  auch  Krystalle, 
deren  Substanz  entweder  unrein  ist,  oder  in  Folge  chemischer  Prozesse  eine 
Veränderung  ihrer  ursprunglichen  Natur,  selbst  bis  zum  Verschwinden  dersel- 
ben, erlitten  hat  (Pseudomorphosen).  Deswegen  ist  die  homogene  und  gleich- 
bleibende chemische  Beschaffenheit  das  sicherste  Kennzeichen  für  die  Selbst- 
ständigkeit eines  jeden  Minerals. 

Die  grosse  Mehrzahl  der  Mineralien  unterliegt  einem  fortwährenden  Angriff 
uifs  Wassers,  des  Sauerstoffs  und  der  Kohlensäure,  d.  h.  einer  Zersetzung, 
deren  Produkte  eine  oder  mehre  neue  Verbindungen  sind.  Bleibt  ein  solches 
Zersetzungsprodukt  am  Orte  seiner  Entstehung,  so  bildet  es,  wenn  die  Zer- 
setzung noch  nicht  vollendet  ist,  mit  dem  ursprünglichen  Mineral  ein  Gemenge, 
weiches  durch  seine  scheinbare  äussere  homogene  Beschaffenheit  den  Beobach- 
ter Dicht  selten  täuscht,  und  zu  dem  Glauben  veranlasst,  man  habe  es  mit  einem 
neuen  (selbstständigen)  Mineral  zu  thun.  Es  ist  daher  immer  sehr  gewagt,  eine 
Substanz  für  ein  neues  Mineral  zu  erklären  und  sie  zu  benennen,  ehe  die  che- 
miscbe  Untersuchung  über  ihre  Selbstständigkeit  entschieden  hat,  so  wie  es 
Dicht  minder  gewagt  ist,  auf  Grund  einer  einzigen  Analyse  eine  Substanz  für 
ein  neues  Mineral  zu  erklären.  Nicht  selten  ist  ein  angeblich  neues  Mineral 
sp^r  in  Folge  genauerer  Beobachtung  und  Untersuchung  als  ein  längstbekann- 
Ics,  j^och  gemengt  mit  einem  anderen  oder  mit  seinen  eigenen  Zersetzungs- 

tasa«lfk«rf*f  lllB«i«lebenie.  b 


l 


xvin  * 

Produkten  erkannt  worden,  und  viele  der  in  diesem  Werke,  namentlich  in  den  ' 
Anhängen,  aufgeführten  Mineralien  dürften  hei  genauerer  Kenntniss  wieder  ^ 
verschwinden*). 

Ein  Mineral  ist  ein  unorganischer  Körper,  d.  h.  ein  solcher,  der  ohne  ^ 
Mitwirkung  von  Pflanzen-  und  ThiersloflTen  entstanden  ist.  Die  grosse  Mehr-  ' 
zahl  der  Mincrah'en  war  vor  dem  Auftreten  der  Pflanzen-  und  Thierwelt  schon  - 
vorhanden;  spiiter  entstandene  sind  oft  sekundäre  Bildungen,  d.  h.  Pro-  ' 
dukte  der  Einwirkung  von  Wasser,  Sauerstoff  und  Kohlensäure  auf  primitive 
Mineralien. 

Es  würde  jedoch  eine  unnütze  Consequenz  sein,  wollte  man  die  kleine  Zahl  a 
solcher  natürlichen  Verbindungen  von  den  Mineralien  ausschliessen ,  welche  - 
durch  eine  Wechselwirkung  organischer  Substanzen  auf  ältere  Mineralien  ent- 
standen sind,  d.  h.  die  Salpetersäuren  und  Oxalsäuren  Salze  und  den  Honig-  ! 
stein.  Streng  genommen,  gehören  solche  sehr  neue  Bildungen  allerdings  nicht  : 
dahin ;  noch  viel  weniger  aber  solche,  die,  im  Pflanzen-  und  Thierkörper  ge-  i 
bildet,  später  in  die  obersten  Erdschichten  gerathen.  (Phosphorsaure  Ammo-  i 
niak-Magnesia  der  Kloaken,  die  Salze  des  Guano  u.  s.  w.).  i 

In  älteren  und  jüngeren  Sedimentärgesteinen,  den  Produkten  mechanischer 
und  chemischer  Zerstörung  älterer  Mineralien,  finden  sich  die  Zersetzungspro- 
dukte  organischer,  insbesondere  vegetabilischer  Stofle,  die  Stein-  und  Braun- 
kohlen, Erdhar/e,  Bernstein,  Asphalt,  Steinöl  u.  s.  w.  Diese  Körper  snid' 
grösstentheils  Gemenge,  und  gehören  nicht  zu  den  Mineralien,  sondern  eu  den 
Gebirgsarten.  Aus  Gründen  praktischer  Nützlichkeit  sind  sie  in  diesem  Werke 
in  einem  Anhange  zusammengestellt. 

Das  Wasser  und  die  in  der  Atmosphäre  enthaltenen  gasförmigen  Stoffe  ge- 
hören, der  obengegebenen  Definition  zufolge,  nicht  in  die  Mineralogie. 

Zur  vollständigen  Charakteristik  eines  jeden  chemisch  selbstständigen 
Körpers  gehört  die  Kenntniss  seiner  geometrischen,  physikalischen  und  cbemi- 
scben  Eigenschaften.  Diese  Kenntniss  wird  daher  auch  von  einem  jeden  Mine- 
ral gefordert,  und  je  vollständiger  sie  ist,  um  so  schärfer  lässt  sich  der  Unter- 
schied des  Minerals  von  allen  übrigen,  um  so  genauer  lässt  sich  die  Stellung 
angeben,  welche  es  in  der  Beihe  derselben  einnimmt. 

Bei  dem  Jugendzustande  der  Chemie  und  Mineralogie  ist  es  erklärlich,  dass 
die  vollständige  Kenntniss  aller  Eigenschaften  noch  nirgends  erreicht  ist, 
ja  es  lässt  sich  behaupten,  dass  die  Beschränktheit  unserer  geistigen  und  empi- 
rischen llulfsmittel  nur  erlauben  werde,  dem  Ideal  der  Forschung  allmälig 
nälior  zu  kommen,  ohne  die  Möglichkeit,  dasselbe  jemals  zu  erreichen.  Dies 
darf  jedoch  nicht  davon  abhalten ,  auf  die  gleichmässige  Erforschung  der  Eigen*- 
schaften  der  Körper  den  grössten  Werth  zu  legen. 


4}  T  h  o  in  s  0  n  hat  in  seinen  Outlines  of  Mineralogy  etc.  in  solcher  Art  eine  Menge  neuer 
Silikate  aufgeführt,  von  denen  man  meist  nichts  weiter  als  ihre  prozentische  Zusammen- 
setzung erfährt. 


In  der  Mineralogie  hat  eine  solche  gleicbmässige  Erforschung  der  Eigen- 
schaften eigenüich  niemals  stattgefunden.  Die  Einen  begnügten  sich  damit,  die 
durch  sinnliche  Wahrnehmung  gegebenen  Unterschiede  (äussere  Kennzeichen) 
aufiasuchen  und  festzustellen,  wie  Struktur,  Hiirte,  Dichtigkeit,  Farbe  u.  s.  w. ; 
sie  erforschten  also  vorzugsweise  die  physikalischen  Eigenschaften,  ohne 
freilich  tiefer  in  das  optische,  elektrische  und  magnetische  Verhalten  der  Mine- 
ralien einzugehen,  für  welches  die  betreffenden  Theile  der  Physik  damals  noch 
fehlten.  Werner  ist  das  Haupt  dieser  eigentlichen  Mineralogen.  Andere 
richteten  ihr  Augenmerk  vorzüglich  auf  den  Bau  der  Krystalle,  dessen  mathe- 
matische Gesetze  sie  zu  ergründen  suchten;  bei  ihnen  traten  also  die  geome- 
trischen Eigenschaften  in  den  Vordergrund.  Ilauy  ist  der  erste  unter  den 
Krystallographen.  Noch  Andere  endlich  widmeten  sich  der  Analyse  der 
Mineralien,  und  suchten  folglich  deren  chemische  Eigenschnften  festzustellen. 
Klaprotb  ist  der  Typus  der  Mineralchemiker. 

Diese  Theilung  der  Arbeit  unter  Mehrere  bezeichnet  den  Jugendzustand 
der  Mineralogie,  aber  sie  ist  zugleich  die  Quelle  vielfacher  Miss  Verständnisse  und 
Irrthttmer  geworden.  Denn  der  eigentliche  Mineralog  und  der  Krystallograph 
verstand  nicht  die  Kunst,  das  von  ihm  geometrisch  und  physikalisch  unter- 
sachte Material  zu  analysiren,  und  der  Mineralchemiker  mass  und  berechnete 
nicht  den  Erystall,  dessen  Zusammensetzung  er  feststellte.  Wenn  dann  die 
Resultate  Aller  zusammengestellt  wurden,  so  blieb  die  IdentilUt  der  Substanz 
oft  zweifelhaft,  ja  es  ist  aus  der  Geschichte  der  Wissenschaft  zur  Genüge  be- 
kannt, dass  nicht  selten  fUr  die  Beschreibung  und  für  die  Analyse  eines  Mine- 
rals offenbar  verschiedenes  Material  gedient  hatte.  Welche  raschen  Fortschritte 
hatte  die  Mineralogie  gemacht,  wenn  Hauy^s  krystallographiscbes  Wissen  und 
Klaproth's  chemische  Geschicklichkeit  in  einer  Person  vereinigt  gewesen 
waren! 

Nichts  ist  aber  natürlicher,  als  eine  solche  gesonderte  Erforschung  einzelner 
Eigenschaften,  denn  nur  durch  einseitige  Studien  konnte  der  Einzelne  Grosses 
leisten.  Auch  dachte  Niemand  in  jener  Zeit  an  einen  inneren  Zusammenhang 
aller  Eigenschaften  eines  Körpers.  Mitscherlich^s  Entdeckung  der  Isomor- 
phie  war  der  erste  grosse  Schritt  zu  der  Einsicht,  dass  die  Krystallform  und 
die  chemische  Natur  bei  jedem  Körper  in  einem  inneren  Zusammenhange  stehen, 
dass  die  Zusammensetzung  sich  gleichsam  verrüth  durch  den  geometrischen 
Aufbau  der  kleinsten  Theile.  Die  wichtigen  Entdeckungen  der  Optik  lehrten, 
dass  der  Gang  des  Lichtstrahls  in  dem  Krystall  aufs  genaueste  mit  seinen  Sym- 
melriegesetzen  verknüpft  ist.  Selbst  die  Dichtigkeit  eines  Körpers,  lange  Zeit 
bei  Mineralien  sehr  oberflächlich  bestimmt,  bat  eine  viel  grössere  Bedeutung 
erlangt,  seit  wir  wissen,  dass  auch  sie  gesetzliche  Beziehungen  zur  chemischen 
Xator  der  Substanz  hat ;  die  Heteromorphie  und  Isomerie  forderten  zu  Verglei- 
changen  der  Form,  der  Struktur  und  der  Constitution  der  Materie  auf. 

Alle  diese  Beziehungen  zwischen  den  verschiedenen  Eigenschaften  sind  bis 
jetzt  nur  zum  kleinsten  Theile  aufgedeckt,  allein  es  darf  schon  jetzt  als  fest  be- 


XX 

gründet  ausgesprochen  werden,  dass  ein  solcher  Zusammenhang  existiri.  Bierin 
lif*gl  denn  nucli  die  sichere  Bürgschaft,  dass  ein  Irrthum  nicht  wiederkehren 
werde,  wie  der  von  Mohs  war,  welcher,  jenen  Zusammenhang  nicht  ken- 
nend, die  Form  von  dem  Inhalt  ablöste,  und  glaubte,  zur  Kenntniss  eines  Mine- 
ralH  brauche  man  nur  zu  wissen,  wie  es  aussieht,  nicht  aber,  was  es  ist. 

Mineralchemie. 

Indem  das  vorliegende  Werk  von  allen  Eigenschaften  der  Mineralien  nur 
diu  chemischen  in  Betracht  zieht,  wird  ein  Blick  auf  die  Entwicklung  und  den 
gegenwärtigen  Standpunkt  der  Mineralchemie  nicht  ohne  Interesse  sein. 

Als  der  erste,  welcher  sich  mit  der  Mineralanalyse  beschäftigte,  ist  G.  B. 
Sago  (1740—1824)  zu  nennen,  welcher  eine  Anzahl  von  Mineralien,  jedoch 
meist  nur  qualitativ,  und  sehr  unvollkommen,  untersuchte').  Viel  bedeuten- 
der ist  schon  Torbern  Bergman  (1735 — 84),  welcher  Überhaupt  zu  den  aofr- 
gezeichnctsten  Chemikern  seiner  Zeit  gehört,  und  die  chemische  Analyse  auf 
nassem  Wege  n)chr  als  ein  Anderer  ausgebildet  hat,  obwohl  seine  quantitativen 
Bestimmungen  an  Genauigkeit  denen  von  Wenzel  nachstehen.  Die  Mineralogie 
und  die  Metallurgie  verdanken  ihm  vielfache  Beitrilge'),  ja  er  versuchte  selbst 
schon  eine  systematische  Anordnung  der  Mineralien  auf  chemischer  Grundlage^). 

Deutschland  war  aber  auch  auf  diesem  Gebiet  reich  an  Forschem,  deren 
Arbeiten  noch  heute  Anerkennung  verdienen.  Ileycr,  Westrumb,  Wieg- 
ieb,  Bucholz,  Gehlen,  Pfaff,  Döbereiner,  Rose,  Lampadius 
u.  A.  lieferten  Analysen  von  Mineralien,  alle  aber  wurden  weit  übertroffen  von 
M.  II.  Klaproth  (1743 — 1817),  dem  Begründer  der  neueren  analytischen  Che- 
mie, welcher  die  meisten  Mineralien  mit  einer  Genauigkeit  untersuchte,  weldie 
Erstaunen  erregt,  denn  viele  seiner  Bestimmungen  haben  selbst  durch  die  gros- 
sen Fortschritte  der  Wissenschaft  bis  heute  nur  eine  geringe  Correction  erfahren. 
Er  war  der  Erste,  welcher  die  Resultate  der  Analyse  ohne  irgend  eine  Verände- 
rung mittheilte,  und  ihre  Beurtheilung  fUr  alle  Zeiten  dadurch  möglich  machte, 
dass  er  die  angewandte  Menge  der  Substanz,  den  Gang  der  Analyse  und  die 
Quantität  der  abgeschiedenen  Stoffe  stets  angab,  so  dass  man  im  Stande  ist, 
das  Ergcbniss  zu  controliren  und  die  Berechnung  da  zu  berichtigen,  wo  neuere 
Erfahrungen  dies  nöthig  machen.  Man  kann  nicht  dankbar  genug  diese  Dar- 
legung der  Thalsachen  anerkennen,  und  die  späteren  Chemiker  sind,  wenigstens 
in  wichtigen  Füllen,  Klaproth  hierin  gefolgt. 

Es  braucht  hier  nicht  erwähnt  zu  werden,  welche  Aufschliessungs-  und 
Trennungsmethoden  wir  Klaproth  verdanken,  dass  er  zuerst  das  Kali  im  Mi- 


4)  Memoiren  der  Pariser  Akademie.    Examen  chyralque  de  differeutes  sobstaDces  min^ 
Im.  4  769. 

•   i)  De  docimasia  mineramm  humida.  4  780. 
•)  Sciagraphia  regni  mineralis  secundum  principia  proxima  digotti.  4782. 


XXI 

neralreich  (im  Leucil)  nachwies,  dass  er  der  Entdecker  des  Urans,  der  Zirkon- 
sflure,  des  Titans,  des  Cers  und  der  Honigsteinsäure  ist,  und  dass  er  die  Stron- 
tianerde,  das  Tellur,  das  Chrom,  die  Beryllerde  und  die  Yltererde  entweder 
gleichzeitig  mit  Anderen  auffand  oder  doch  die  Eigenschaften  dieser  Körper 
durch  genaue  Untersuchung  ihres  Verhaltens  kennen  lehrte. ') 

Ein  Zeitgenosse  Klaproth's,  dem  die  Mineralchemie  gleichfalls  viele  Un- 
tersuchungen verdankt,  war  L.  N.  Vauquelin  (1763—1829),  der  auch  in  den 
tibrigen  Zweigen  der  Chemie  sich  grossen  Ruhm  erwarb.  Seine  Mineralanaly- 
sen sind  insbesondere  deshalb  von  Werth,  weil  das  Material,  welches  er  be- 
nutzte, ihm  von  Hauy  geliefert  wurde,  welcher  die  Wichtigkeit  der  chemischen 
Untersuchung  vollkommen  würdigte,  und  seine  durch  krystallographische  Stu- 
dien erlangten  Resultate,  seine  Bestimmungen,  Vereinigungen  und  Trennungen 
von  Mineralien  oft  durch  die  Zusammensetzung  bestätigt  fand.  Die  Mineralana- 
lysen  Vauquelin *s  beziehen  sich  also  auf  geometrisch  und  physikalisch  wohl- 
bestimmte Substanzen,  und  es  herrschen  hier  nicht  die  Zweifel,  welche  so  vie- 
len späteren  Arbeiten  einen  Theil  ihres  Werths  rauben.  Als  Analytiker  steht 
Vauquelin  hinter  Klaproth  zurück,  denn  seine  Arbeiten  sind  minder  genau, 
seine  Methoden  weniger  scharf;  nichtsdestoweniger  wird  der  Entdecker  des 
Chroms  und  der  Beryllerde  für  immer  zu  den  berühmten  Namen  in  der  Chemie 
gerechnet  werden'). 

In  Schweden  hatten  die  Schüler  T.  Bergmanns  die  Hineralchemie  fort- 
dauernd bereichert.  Gähn,  Ekeberg,  Gadolin,  Hisinger  u.  A.  sind 
unter  ihnen  zu  nennen,  vor  Allen  aber  J.  J.  Berzelius  (1789—1848), 
dessen  unsterbliche  Verdienste  um  die  Chemie  noch  im  frischen  Andenken 
der  Zeitgenossen  leben.  Ein  ausführliches  und  mit  grossem  Fleiss  entwor- 
fenes Bild  seiner  umfassenden  und  schöpferischen  Thätigkeit  verdanken  wir 
H.  Rose').  Eine  seiner  frühesten  Arbeiten  gehört  der  Mineralchemie  an, 
die  Untersuchung  des  Cerits,  welche  er  gemeinschaftlich  mit  Hisinger  aus- 
führte, und  deren  Resultat  die  Entdeckung  des  Ceriums  war.  Später  erschie- 
nen von  ihm  zahlreiche  Analysen,  insbesondere  der  seltneren  skandinavischen 
Mineralien,  der  Tantalite,  Gadolinite,  Yttrotantalite,  wobei  die  Thorerde  von 
ihm  entdeckt  wurde.  Diese  Arbeiten  wurden  mit  viel  geringeren  Mengen  von 
Substanz  ausgeführt,  als  man  früher  zu  nehmen  pflegte,  ihre  Resultate  waren 
um  vieles  schärfer,  denn  Berzelius  erfand  viele  jener  zahlreichen  Hülfsmittel 


4)  Beiträge  zur  chemischen  Kenntmss  der  Mineralkörper  4  795 — 1845  (S.  Literatur.) 
Crell's  cbem.  Annalen.  —  Köhler's  bergmänn.  Journal.  —  Schriften  der  Gesellsch.  natur- 
forsch. Freunde  zu  Berlin.  —  Vauquelins  Probirkunst. 

8)  Ann.  deChimie.  —  Journ.  des  Mines.  —  Bull,  de  la  soc.  philomat.  —  Ann.  und  M6m. 
da  Mos.  d'hist.  nat.  —  Manuel  de  l'essayeur.  —  Hauy  Trait^  de  Mineralogie. 

3)  Gedftcbtnissrede  auf  Berzelius  gehalten  in  der  öffentlichen  Sitzung  der  Akademie 
der  Wissenschaften  in  Berlin  am  3.  Juli  4  851.    Berlin  4852. 


XXII 

l>ei  chemischen  Arbeiten,  jener  Apparate,  welche  noch  heute  im  Gebrauch  sind, 
und  von  ihm  rühren  viele  der  wichtigsten  analytischen  Methoden  her,  wie  e.  B. 
die  Zerlegung  der  Silikate  durch  Fluorwasserstoffsäure,  die  Anwendung  des 
Chlors  bei  der  Analyse  von  Schwefel-Selen-Antimon  und  Arsenik  Verbindungen, 
die  Scheidung  der  Platinmetalle,  die  Analyse  der  Meteorsteine  und  der  Mineral- 
wasser. Durch  ihn  wurde  das  Löthrohr  ein  wichtiges  HUlfsmittel  bei  der  Prü- 
fung der  Mineralien.  Seine  grossen  Verdienste  um  die  Mineralogie,  die  Anwen- 
dung des  Gesetzes  der  bestimmten  Proportionen  auf  die  Zusammensettung  der 
Mineralien,  die  Ermittelung  ihrer  Constitution  und  die  Aufstellung  der  Formeln, 
so  wie  seine  Versuche,  ein  rein  chemisches  Mineralsystem  eu  begründen,  wer- 
den wir  weiterhin  zu  besprechen  haben'). 

Ausserdem  übte  Berzelius  einen  auserordentlichen  Rinfluss  auf  die  Fort- 
schritte der  Mincralchcmie  durch  seine  zahlreichen  SchUler,  von  denen  viele 
den  Ruhm  des  Meisters  durch  eigene  gUinzende  Arbeiten  erhöhten.  Arfved- 
son,  der  in  seinem  Laboratorio  \H\1  das  Lithion  bei  der  Analyse  des  Peialits 
entdeckte,  Bonsdorff,  Berlin,  Mosander,  N.  NordenskiOld ,  Trolle- 
Wachtmeister,  Svanberg  unter  den  Schweden,  C.  Gmeiin,  Magnus, 
Mitscherlich,  G.  und  II.  Rose  und  Wöhler  unter  den  Deutschen  brau- 
chen nur  genannt  zu  werden  als  MHnner,  deren  Arbeiten  die  chemische  Rennl- 
niss  der  Mineralien  ausserordentlich  gefördert  haben,  und  während  Milscber- 
lich  der  Entdecker  der  Isomorph  ie  wurde,  lehrten  Bonsdorffan  den  Hornblen- 
den, U.  Rose  an  den  Augiten  und  Trolle-Wachtmeister  an  den  Granalea 
durch  ganze  Reihen  von  Analysen  die  Anwendung  dieses  Gesetzes  auf  mehrere 
der  wichtigsten  Silikate,  nachdem  Berzelius  selbst  die  Kieselerde  tuersi  als 
eine  SUure,  die  Silikate  als  Salze  betrachtet  hatte. 

Wenn  auch  in  England  und  Frankreich  die  Mineralchemie  niemals  vernach- 
lässigt wurde,  und  Chenevix,  Phillips,  Thomson,  Turner,  Cordier, 
Berthier,  Dufrenoy,  Delesse,  Damour,  Marignac  (in  Genf)  u.  A. 
werthvolle  Arbeiten  geliefert  haben,  so  ist  doch  in  Deutschland  vorzugsweise 
dieser  Zweig  der  Chemie  inimerfort  mit  besonderem  Eifer  gepflegt  worden,  und 
insbesondere  haben  die  unmittelbaren  Schüler  Berzelius's  eine  grosse  Zahl 
unter  den  Jüngeren  dazu  angeleitc>t.  Von  den  vielen  deutschen  Mineralchemi- 
kern der  neueren  Zeit  gedenken  wir  nur  Slromeyer^s  wegen  seiner  sorgfäl- 
tigen Mineralanalysen;  Fuchses,  L.  Gmelin's,  v.  Kobell's,  Karsten's 
und  Plattner\s,  welcher  Letztrer  eine  unübertroffene  Meisterschaft  im  Ge- 
brauche des  Lüllirohrs  bcsass,  und  dasselbe  sogar  zu  quantitativen  Bestimmun- 
gen gebrauchen  lehrte. 


1)  Afhandlingnr  i  Fisik,  Kemi  orh  Minoralo^i.  —  Anwondung  des  LOthrohrs.    —   Lehr- 
Itucii  drr  Chemie.  -  Jabreshericbt.  —  Zahlreiche  Abhandlungen  in  den  K.  Vet.  Acad.  Hand- 
igar,  äohwoigger'8,  Gilbe  rt's  und  Poggeiidorff's  Auualen,  Gehlen 's  und  Leon- 
ird's  Zeitschriften,  den  Ann.  de  Chimie  und  den  Annais  of  Philosophy. 


XXIII 


Die  Analyse  der  Mineralien. 

Abgesehen  von  der  kleinen  Zahl  isolirt  vorkommender  Elemente,  von  den 

nicht  sehr   zahlreichen  Oxyden    und  einfachen  Schwcfelmetallen,   hioton  die 

Mineralien  mehr  oder  minder  complicirte  Verbindungen  und  isomorphe  Mischun- 

g^Q  dar,  deren  Bestandtheile  zuweilen    sehr  zahlreich  werden.     Die  Analyse 

vieler  Mineralien  ist  daher  oft  mühsam,  selbst  schwierig,   und  bei  Gegenwart 

gewisser  Körper  (Titan,  Zirkonium,  Cermetalle,  Tantal  und  Niob,  Yttrium  und 

Bereiter)  fehlen  bis  jetzt  häufig  noch  ganz  und  gar  die  Mittel  und  Wege  zur 

Scheidung.       Aber  selbst  die  besten   Trennungsmethoden   für  gewöhnlichere 

Körper  sind  niemals  absolut  genau,  und  ein  gutes  Scheidungsini ttel  für  zwei 

Stoffe  verliert  zuweilen  seinen  Werth  durch  die  Gegenwart  eines  dritten  Stoffs. 

Unter  den  Mineralien,  welche  keines  der  seltneren  Elemente  enthalten, 

machen  im  Allgemeinen  die  Verbindungen  und  Mischungen  von  Sulfuriden  so 

wie  die  Silikate  die  meisten  Schwierigkeiten  bei  der  Analyse. 

.  Die  Verbindungen  des  Schwefels  mit  Antimon,  Arsenik  und  elektropositi- 
ven  Metallen  sind  oft  sehr  complicirt  zusammengesetzt  und  erfordern  grosse 
Aufmerksamkeit  bei  der  Trennung  der  einzelnen  Bestandtheile.  (Vgl.  die  Be- 
merkungen über  derartige  Analysen  u.  d.  Art.  Fahle rz). 

Die  Analyse  eines  Silikats  ist  oft  mit  grossen  Schwierigkeiten  verknüpft. 
Zunicbst  lässt  sich  die  Kieselsäure  niemals  mit  grosser  Schürfe  von  den  Basen 
trennen.  Die  durch  Zersetzung  eines  Silikats  mit  ChlorwasserstoffsUure  abge- 
schiedene Kieselsäure  enthält  zuweilen  noch  ansehnliche  Mengen  gewisser  Basen 
(Oxyde  der  Cermetalle,  auch  Zirkonsäure.  Vgl.  Cerit  und  Eudialyt).  Aber 
auch  die  nach  dem  Aulschliessen  von  Silikaten  durch  kohlensaures  Alkali  und 
eine  Säure  abgeschiedene  Kieselsäure  ist  zuweilen  unrein,  und  enthält  oft  Thon- 
erde  und  Magnesia.  Es  hängt  sehr  von  der  Art  des  Eindampfens  der  Flüssig- 
keit ab,  und  es  ist  erwiesen,  dass  durch  zu  starkes  Erhitzen  des  Rückstandes 
ein  Theil  jener  Erden  und  des  Eisenoxyds  selbst  durch  nachherige  Digestion  mit 
starker  Säure  von  der  Kieselsäure  nicht  getrennt  werden  kann.  Nach  meinen 
Erfahrungen  kann  man  aus  Silikaten,  die  über  50  p.  C.  Kieselsäure  enthalten, 
dieselbe  niemals  rein  abscheiden;  man  uiuss  sie  stets  mit  Fluorwasserstoff- 
säure (oder  Fluorammonium)  und  Schwefelsäure  prüfen,  und  die  Menge  der 
Erden  bestimmen  ^].  Auch  sehr  thonerdereiche  Silikate  geben  immer  eine  thon- 
erdehaltige  Säure.  Es  ist  daher  leicht  begreiflich,  dass  die  älteren  Analysen 
vieler  Silikate  zu  viel  Kieselsäure  angeben.  Im  Cyanit  fanden  Klaproth, 
Vanaxem  u.  A.  bis  43  p.C.  derselben  statt  37,5  p.C,  aus  Tremolit  erhielten 
Bonsdorff  u.  A.  bis  über  60  p.  C,  statt  58,3  p.C. 

Andererseits  bleibt  eine  gewisse  Menge  Kieselsäure  aufgelöst,  und  schlägt 

sich  mit  den  einzelnen  Basen  nieder,  von  denen  sie  wiederum  nur  unvoU- 


I)  S.  meioe  Abbandlangen  über  die  Aagite,  Hornblenden  und  Tormaline. 


XXIV 

kommen  zu  trennen  ist.    Sieberlich  ist  diese  Trennung  in  den  meisten  Füllen 
nicht  vorgenommen  worden. 

Was  die  Scheidung  der  Basen  betrifft,  so  ist  die  von  Thonerde  und  Ma- 
gnesia sehr  schwierig ,  und  man  darf  dreist  behaupten ,  dass  bei  Anwendung 
von  Kalilauge  niemals  sümmlliche  Thonerde  erhalten  wurde.  War  zugleich  Eisen 
vorhanden ,  so  fiel  sie  bei  Abscheidung  desselben  mit  ihm  zugleich  nieder.  Viel 
schlimmer  ist  es  aber,  dass  eisenfreie  Ammoniakniederschläge  aus  magnesia- 
reichen Flüssigkeiten  nicht  selten  ohne  Weiteres  für  Thonerde  gehalten  sind, 
obwohl  sie  meist  mehr  Magnesia  als  Thonerde  enthalten  haben  dürften.  Dadurdi' 
ist  ein  Theil  der  Sauerstoff  reichen  Magnesia  für  die  Monoxyde  verloren  gegangen, 
ein  Umstand ,  der  sehr  zu  berücksichtigen  ist  bei  der  Berechnung  von  Silikat 
analysen.  Endlich  ist  die  Bestimmung  der  relativen  Mengen  von  Kali  und  Na- 
tron oft  sehr  unsicher.  (S.  Bischofs  und  meine  Analysen  von  Leucit. 
Ferner  glasigen  Feldspath.) 

Andererseits  ist  die  Bestimmung  der  Oxydationsstufen  des 
Eisens  in  Silikaten  häufig  vernachlässigt,  und  man  hat  ganz  willkürlich  Oxy* 
dul  oder  Oxyd  angenommen,  und  Rechnungen  darauf  gegründet.  (Magnesia- 
glimmer etc.)  Freilich  ist  es  schwer,  sichere  Zahlen werthe  zu  erlangen,  und 
man  muss  sich  mit  Approximationen  begnügen. 

Wir  haben  hier  nur  einige  Hauptpunkte  hervorgehoben,  um  daran  zu  erin- 
nern ,  dass  man  an  Silikatanalysen  nicht  zu  strenge  Forderungen  machen  darf, 
und  dass  viele  von  den  vorhandenen  wohl  nicht  einmal  denjenigen  Grad  der 
Genauigkeit  besitzen,  den  man  heutzutage  von  ihnen  verlangen  muss. 

Bei  allen  diesen  Betrachtungen  ist  die  Substanz  des  Minerals  als  rein  vor- 
ausgesetzt. Allein  eine  nühere  Untersuchung  und  vielfache  Erfahrung  in  diesem 
Felde  lehrt,  dass  reine  Mineralien  nicht  häufig  sind.  Ist  aber  die  Substanz  eines 
Minerals  nicht  rein,  so  wird  das  Resultat  der  Analyse,  mit  den  unvermeidlichen 
Fehlem  derselben  überdies  behaftet,  noch  weniger  der  wahre  Ausdruck  der 
reinen  Verbindung  sein,  und  dem  Gesetz  der  bestimmten  Verhältnisse  nicht 
entsprechen. 

Zwei  Ursachen  liegen  der  Unreinheit  der  Mineralien  zum  Grunde.  Die  eine 
ist  in  ihrer  Bildung,  die  andere  in  ihrer  natürlichen  Zersetzung  zu  suchen. 

Ist  die  Krystallform  oder  der  krystallisirte  Zustand  überhaupt  ein  Merkmal 
für  die  Selbstständigkeit  einer  Mineralsubstanz ,  so  darf  man  mit  Recht  erwar- 
ten, dass  regelmässig  ausgebildete  Krystalle  auf  eine  reine  Substanz  schliessen 
lassen.  Deshalb  giebt  man  ihnen  auch  (tlr  die  Analyse  den  Vorzug  vor  der  der^ 
ben  Masse  derselben  Substanz,  auf  welcher  sie  häufig  aufgewachsen  sind.  Leti- 
tcro  ist  vielleicht  gar  ihrer  Natur  nach  verschieden  von  den  aufgewachsenen 
Krystallen ,  und  manche  irrige  Angaben  mögen  darin  begründet  sein ,  dass  man 
für  die  Analyse  die  sorgsam  untersuchten  schönen  Krystalle  schonte,  und  dazu 
di(^  (l(M'l)o  Masse  wählte,  in  der  Voraussetzung,  beide  seien  ihrer  Mischung  nach 
ideiilisch. 

Allein   auch   gut   ausgebildete  Krystalle   enthalten   häufig   fremde  Stoffei 


XXV 

mögen  sie  sich  nun  auf  nassem  oder  trocknem  Wege  gebildet  haben.  Die  Erfah- 
rangen  bei  dem  Krystallisiren  von  Salzen  haben  langst  gelehrt,  dass  aus  unrei- 
nen Langen  unreine  Krystalle  ansohiessen ,  und  dass  wiederholtes  Umkrystalli- 
siren  zu  ihrer  Reinigung  nöthig  ist.  Schwerlösliche  Verbindungen  ,  die  wir  in 
Form  von  Niederschlägen  aus  Flüssigkeiten  erhalten ,  reissen  häufig  etwas  von 
löslichen  Salsen  mit  nieder ,  wovon  sie  durch  Auswaschen  nicht  zu  befreien 
sind.  Die  Mineralien,  welche  aus  wässerigen  Auflösungen  krystallisirt  sind,  un- 
terliegen solchen  Verunreinigungen  ebenfalls ;  sie  haben,  sozusagen,  von  der 
Mutterlauge  etwas  eingeschlossen ,  welche  wohl  immer  noch  andere  Stoffe  ent- 
hielt, und  wir  mUssen  sie  analysiren,  wie  sie  sind,  ohne  sie  durch  Umkrystalli- 
siren  reinigen  zu  können.  Waren  sie  aber  aus  geschmolzenen  Massen  durch 
Abkühlung  krystallisirt,  so  konnten  sie  nur  dann  rein  ausfallen,  wenn  das 
Ganze  aus  einer  Verbindung  bestand;  sie  mussten  aber,  wenn  mehre  Verbin- 
dungen zugleich  vorhanden  waren ,  um  so  leichter  von  diesen  verunreinigt  wer- 
den, je  schneller  die  Abkühlung  erfolgte.  Die  mikroskopische  Prüfung  dünner 
Krystallplättchen  zeigt,  dass  viele  scheinbar  homogene  und  reine  Krystalle  fremde 
Körper,  oft  wiederum  in  Krystallen,  einschliessen ,  die  sich  mechanisch  gar 
nicht  absondern  lassen.  Aber  solche  Einschlüsse  sind  häufig  schon  mit  blossem 
Auge  sichtbar,  natürlich  nur,  wenn  die  Krystalle  durchsichtig  und  hellgefärbt, 
jene  aber  minder  durchsichtig  und  dunkler  sind.  Auf-  und  eingewachsene  Kry- 
stalle zeigen  in  gleichem  Grade  diese  Erscheinung.  Sind  die  Einschlüsse  aber 
ebenso  durchsichtig  und  hell,  als  die  Masse  des  Krystalls,  oder  ist  letzterer  dun- 
kel, undurchsichtig,  so  entgeht  ihre  Anwesenheit  der  genauesten  Beobachtung, 
und  giebt  sich  wohl  erst  in  den  Resultaten  der  Analyse  zu  erkennen.  Es  ist  da- 
her Reinheit  der  Substanz ,  wenn  auch  nicht  mit  voller  Sicherheit ,  doch  mit 
grösserer  Wahrscheinlichkeit  4.  bei  kleineren  Krystallen  zu  erwarten,  die  bei 
ihrer  Bildung  weniger  von  der  Mutterlauge  einschliessen  konnten ,  und  2.  bei 
durchsichtigen  und  hellgefärbten,  in  welchen  sich  Fremdartigkeiten  leichter 
wahrnehmen  lassen.  Sehr  oft  sind  blättrige,  deutlich  spaltbare  Massen  eines 
Minerals  reiner  als  in  der  Nähe  vorkommende  Krystalle  desselben. 

Aber  bei  weitem  nicht  alle  Mineralien  finden  sich  in  krystallisirter  Form, 
viele  nur  in  derben  Massen,  manche  im  amor()hen  Zustande.  In  solchen  Fällen 
sind  Verunreinigungen  noch  leichter  möglich  und  oft  gar  nicht  wahrzunehmen. 

Vor  der  Entdeckung  der  Isomorphie  galten  die  geringen  Mengen  isomorpher 
Bestandtheile  in  Mineralien  als  blosse  Verunreinigungen ,  und  man  blieb  in  der 
Regel  zweifelhaft,  ob  man  sie  bei  der  stöchiometrischen  Berechnung  mit  in  Be- 
tracht ziehen  oder  ganz  ausser  Acht  lassen  sollte,  wiewohl  man  einsah,  dass 
z.  B.  geringe  Mengen  von  Basen  in  Silikaten  doch  nicht  als  freie  Basen,  sondern 
in  Verbindung  mit  einer  gewissen  Menge  Säure  beigemengt  sein  müssten. 

Ueberblickt  man  die  einzelnen  Abtheilungen  des  Mineralsystems ,  so  findet 
man,  dass  die  grösste  derselben ,  die  der  Silikate ,  auch  die  meisten  Unsicher- 
heiten, betreib  der  Kenntniss  von  der  chemischen  Zusammensetzung  der  einzel- 
nen Mineralien  in  sich  schliesst.   Wenn  auchMie  complicirtere  Natur  vieler  Sili- 


konimon  zu  InMin 
niVhl  vori^onciinn 
Was  (iio  S. 
^nesin  sehr  s. 
von  Kaliliui"r  n 
vorliiiiulen,  so 
schliinnior  ist 
reichen  Flüs> 
obwohl  sie  ni> 
ist  ein  Theil  i 
ein  Umstand 
analysen.    I 
tron  oft  s. 
Ferner  gln.- 
Ander. 
Kisens  in 
diil  oder  () 
glimnier  el. 
man  niuss 
Wir  h 
nern,  chis 
lind  dass 
Genau  igke 
Bei  al 
ausgesetzt 
Felde  lehr: 
Minerals  n 
Fehlem  d« 
reinen  Vc 
onlsprech« 
Zwei 
ist  in  ihn 

Ist  d: 

für  die  8i 
ten,  dass 
lassen.    I 
ben  Mas> 
tere  ist 
Krvstalh" 


:r  Schu'ö  ;r«ii;en, 
•-L'it  dt-r  >.:i*uinz 
^lü  j:ar  i.i;  \or- 
— :.:  dem  x f : >►  \zrii- 
-   iehail  :-L   freiem 
..•:.    >ien  fesloii  <;  .ffen 
i  diejenicf.  w-iche 
..k.inen,   Solfdiirfn 
->^ohüng  ausiil.t.  >o 
_  -  :j^^i*H^,  welche  man 
--^  .    von  denen  alter 
^   -^tn  l'nifang  eine  allse- 

-    .'\-ieD  in  einer  höheren 
-  .  •    :  retallen  in  dem  Ent- 
-».  .  cc    Phosphaten  u.  s.  w., 
.*.  >:  :?c  und  freier  arseni- 
Angriff  der  Gewässer 
!s    •  •:*  Verbindungen  (Car- 
^  '  V  .-.  enthalten.    Kiesel- 
N  . !/  »/jrbonate  und  freie 
.  i.  •!     »7  f5am ,  zersetzen  zu 
...    I .-.  .-  ^- j  Hornblenden) 
!!    ;:«•  S-rx'csin,    vielleicht 
•'M>.:,r.^    Gliinmer)  füh- 
V  i    V  /•  ii.-tT  i  :•  <t.«rken  Basen 
*    N.    ifr^fi.:":.   und  Wasser 
'if>  !..'t::^s^  mi*4  einer  solchen 
'^•i  V  •-.,&, :i:::.;r  und  daher  be- 
•;'ri.      %  .  L*»rtf  *.:h  befand,  oft 
:i  K.^\  •>&•     .:>>.*  der  Prozess 
>;.    :»fi  s.»  •.  .♦   aber  auf  kr  V- 
■  •    i!".- '  .^  ^,i;ci  .tusdehncnd. 
•.    >«^  .'ni».i*»iiir^r^en  von  be- 


H .  i 


«.  ^tk»  < 


L<_' 


\.»t* 


I       -» 


iv'« 


.ier  Erdmasse 

*:iL  rL»i.:«f^.  wo  die  Ge- 

-  .V  .    >*    .  >^  i  -.  •t.:ui»i  j:  e  liewHsser  mit 

^    ,    ..-  .  -^    .      .!t   -ii'  JU::ii  allgemeinen 

f^    .;   :-.-i»  • /rTizzolungen  aller 

^  ;  !  ^>;'-:ciukte  imMi- 

>   ^.».     *<        »-»-uiat»! .    iljss  so  häufig 

*..*...    j«.     .i?<%iu:'^  iuf  ersl  Iheilweise 


xxvu 

vollendet,  d.  h.  bei  denen  nur  ein  Theil  der  Masse  verändert  ist ,  und  auch 
solche^  bei  denen  die  Zersotiung  kaum  begonnen  hat ,  und  deren  chemische  Na- 
tur nur  noch  wenig  verändert  ist.  Bei  der  grossen  Verbreitung  des  Kalks  ist  es 
daher  ein  sehr  gewöhnliches  und  leichtes  Merkmai  anfangender  Zersetzung  eines 
Silikats,  wenn  dasselbe  Kohlensäure,  d.  h.  kohlensauren  Kalk  enthält;  es  ist 
aber  sogleich  ein  Beweis ,  dass  die  zersetzenden  Gewässer  nicht  hinreichend 
freie  Kohlensäure  enthalten  hatten ,  um  den  entstandenen  kohlensauren  Kalk  in 
löslicher  Form  fortzuführen,  was  bei  längerer  Dauer  des  Prozesses  oder  geringe^ 
rer  Kalkmenge  eingetroffen  wäre. 

Solche  Silikate  nun ,  die  von  der  Zersetzung  mehr  oder  minder  ergriffen 
sind,  kommen  ungemein  häuGg  vor,  und  es  ist  in  vielen  Fällen  schwer,  selbst 
unmöglich,  aus  ihrem  Ansehen  auf  ihren  veränderten  Zustand  zu  schliessen. 
Das  Resultat  ihrer  Analyse  spricht  aber  häufig  dafür,  indem  bei  seiner  Berech- 
nung kein  einfaches  Verhältniss  der  Bestandtheile  sich  ergiebt.  So  ist  es  eine 
bekannte  Thatsache ,  dass  der  Sauerstoff  der  Thonerde  sehr  häufig,  statt  das 
Zwei-  oder  Dreifache  von  dem  der  Monoxyde  (des  Kalks,  der  Alkalien)  zu  sein, 
etwas  grösser  ist,  aber  jenen  Multiplen  doch  so  nahe  liegt,  dass  kein  anderes 
Verhältniss  wahrscheinlich  ist.  Recht  frische  Abänderungen  desselben  Minerals 
zeigen  dann  oft  ein  solches  Verhältniss  mit  genügender  Schärfe.  Augit  und 
Hornblende,  kalkhaltiger  Feldspath ,  Zoisit ,  Granat ,  Wernerit  und  manche  Zeo- 
liihe  zeigen  diese  Erscheinung. 

In  vielen  Fällen  ist  die  Umwandlung  eines  Silikats  nicht  einfach  eine  Ab- 
scheidung der  stärkeren  Basen ,  sondern  oft  ein  Austausch  der  einen  gegen  die 
anderen.  Gewässer,  welche  lösliche  Verbindungen  (z.  B.  Carbonate)  von  Magne- 
sia oder  Eisenoxydul  enthalten,  veranlassen  die  Bildung  von  Silikaten  derselben, 
welche  an  die  Stelle  von  Kalksilikat  treten ,  dessen  Basis  als  leichtlösliche  Vor* 
bindung  (Cari)onat)  von  den  Gewässern  fortgeführt  wird.  Enthalten  sie  Alka- 
lien, so  können  auch  diese  als  Silikate  in  die  neu  entstehende  Ver))indung  ein- 
gehen. Sehr  schöne  Beispiele  der  Art  liefert  der  Wernerit  (Skapolith)  und  der 
Cordierit,  aus  welchem  letzteren  dann  schliesslich  Pinit  und  vielleicht  Glim- 
mer entsteht. 

Wir  theilen  die  Ansicht  derjenigen  Geologen ,  welche  glauben ,  dass  alle 
wasserhaltigen  Mineralien  sekundäre  oder  spätere  Bildungen  sind. 
Fttr  uns  sind  daher  Ghlorit,  Talk,  Serpentin  aus  älteren  primitiven  wasserfreien 
Silikaten  erst  später  entstanden,  und  auch  fUr  die  Zeolithe ,  die  meistens  in  den 
Blasenräumen  der  Basalte,  Dolerite ,  Phonolithe  und  der  älteren  Laven  vorkom- 
men, nehmen  wir  eine  solche  spätere  Bildung  durch  den  Einfluss  der  Gewässer 
auf  die  ursprünglichen  Gcmengtheile  dieser  Gesteine  an.  Wir  können  daher 
nicht  umhin,  auch  dann  eine  Zersetzung  bei  Silikaten  und  eine  anfangende  Bil- 
dung von  Hydraten  zu  erblicken,  wenn  ein  sonst  wasserfreies  Mineral  in  gewis- 
sen Abänderungen  etwas  Wasser  enthält.  Denn  damit  verbindet  sich  in  der 
Regel  ein  weniger  frisches  Ansehen ,  geringere  Härte  und  ein  Verlust  an  starken 


xxvni 

Manche  Silikate  enthalten  einige  Prozente  Wasser  bei  sonst  dusserlicb  an* 
verändertem  Ansehen,  wie  Glimmer,  Vesuvian,  Zoisit  und  Pistacit.  Auch  hier 
betrachten  wir  das  Wasser  als  erst  später  zur  Mischung  des  ursprünglichen  Sili- 
kats hinzugetreten,  und  glauben,  dass  hierbei  auch  das  Eisen ox yd  in  diesen 
Verbindungen  unter  Umständen  aus  ursprünglichem  Eisenoxydul  sich  mag  ge- 
bildet haben,  gleichwie  aus  dem  farblosen  Eisenoxydulphosphat  der  gewöhn-* 
liehe  blaue  Vi vianit  entstanden  ist,  wobei  wir  freilich  nicht  verkennen,  dass 
dieser  Gegenstand  noch  nicht  vollkommen  aufgeklärt  ist. 

So  viel  steht  jedenfalls  fest,  dass  eine  grosse  Zahl  von  Silikatanalysen  bei 
der  Berechnung  deswegen  nicht  auf  einfache  Verhältnisse  führt,  und  nicht  durch 
einfache  Formeln  auszudrücken  ist;  weil  das  Material  sich  in  einem  Zustande 
mehr  oder  minder  fortgeschrittener  Zersetzung  befand.  Selbst  mit  besonderen 
Namen  hat  man  dergleichen  veränderte  Mineralien  belegt ,  und  weil  sie  oft  nur 
von  einem  Fundort  beschrieben  und  untersucht  sind,  weil  zuweilen  selbst 
blos  eine  Beschreibung,  zuweilen  blos  eine  Analyse  von  ihnen  bekannt  ist,  fehlt 
die  Gelegenheit ,  sie  gründlich  zu  prüfen ,  und  sie  stehen  dann  als  unsichere, 
iweifelhafte  Glieder  für  lange  Zeit  da,  wovon  die  Anhänge  dieses  Werkes  lu  den 
einielnen  Abtheilungen  den  Beweis  geben.  Aber  wir  müssen  sogar  gestehen, 
dass  selbst  manche  in  diese  Abtheilungen  eingereihte  Mineralien  zu  gegründe- 
Ml  Zweifeln  Anlass  geben. 

Berechnung  der  Mineralanalysen. 

Jede  chemische  Verbindung  ist  eine  Vereinigung  der  Bestandtheile  in  un- 
\%<indelbaren  Gewichtsverhältnissen ,    welche  als  Atomgewichte  (Aequivalente) 
^)er  Vielfache  derselben  bezeichnet  werden.  Berzelius  hat  zuerst  die  Gesetze 
«h'r  lu^stimmten  Proportionen  auf  die  Mineralien  angewendet,  und  in  seiner  im 
J«  181 1  erschienenen  Arbeit:   »Versuch,  durch  Anwendung  der  elektrochemi- 
ji^'hon  Theorie  und  der  chemischen  Proportionenlehre  ein  rein  wissenschaftliches 
S\«lem  der  Mineralogie  zu  begründen«  eine  Anzahl  von  Mineralanalysen  be- 
iv\'hnot.  Mit  der  wachsenden  Zahl  der  Analysen,  der  genaueren  krystallographi- 
^<^u  und  physikalischen  Kenntniss  der  Mineralien,    besonders  aber  seit  der 
l^^ldtvkung  der  Isomorphie  ist  die  stöchiometrische  Berechnung  immer  wichtiger 
^wortien,  und  gilt  als  der  Prüfstein  für  die  Richtigkeit  des  empirischen  Resul- 
^uljk  und  für  die  SelhstsUindigkeit  und  Reinheit  der  Verbindung.  Weil  aber  jenes 
^  nur  durch  eine  Anzahl  complicirter  Manipulationen  erhalten  wird,  weil  unsere 
^^idungsmethoden  oft  mangelhaft  sind,  und  weil  auch  reine  Mineralsubstan- 
^  nach  dem  früher  Gesagten,  nicht  immer  für  die  Untersuchung  zu  erlangen 
4  wird  das  Resultat  der  Berechnung  stets  nur  einNäherungswerth 
dem  die  nächstliegenden  einfachen  Verbiudungs Verhältnisse  gleichsam 
werden  müssen. 

ji  stöchiometrische  Rechnung  darf  niemals  mit  einer  mathematiscbea 
m  werden,  denn  diese  allein  ist  in  ihren  Resultaten  genau,   weil  ihre 


undlagen  es  sind.  Die  stöchiometrische  Rechnung  aber  gründet  sich  auf  jene 
hlen,  welche  als  Atomgewichte  oder  Aequivalente  bezeichnet  werden, 
id  welche  selbst  das  Resultat  von  Analysen,  wenngleich  in  den  meisten  Fällen 
•n  sehr  einfachen  und  mit  möglichster  Sorgfalt  angestellten  und  wiederholten 
lalysen  sind.  Als  empirisch  gefundene  Grössen  sind  sie  gleichfalls  nur  Nähe- 
ingswerihe,  die  bei  verbesserten  Methoden  und  grösserer  Geschicklichkeit 
fr  Wahrheit  immer  näher  kommen,  sie  aber  vielleicht  nie  erreichen  werden. 

Atomgewichte  der  Elemente,    wie  sie  in  dem  vorliegenden 
Jerke  bei  den  Rechnungen  benutzt  sind: 


Aluminium 

AI  » 

474 

Molybdän 

Mo  s 

675*) 

AI  s 

342 

Natrium 

Na  = 

287,5 

Antimon 

Sb  « 

4504 

Nickel 

Ni    » 

362,5 

Arsenik 

As  = 

940 

Niob 

Nb  » 

644 

Baryum 

Ba  = 

857 

Osmium 

Os  « 

4250 

Beryllium 

Be  » 

86,5 

Palladium 

Pd  = 

664 

8e  » 

473 

Phosphor 

P    = 

387,5 

Blei 

Pb  = 

4894,6') 

Platin 

Pt  = 

4237,5 

Bor 

B    « 

436,2 

Quecksilber 

Hg  = 

4250 

Brom 

Br  s 

4000 

Rhodium 

Rh  » 

650 

Calcium 

Ca  = 

250 

Ruthenium 

Ru  s 

650 

Cer 

Ce  = 

575 

Sauerstoff 

0    = 

400 

Chlor 

Cl  = 

443,3 

Schwefel 

S    » 

200 

Chrom 

Cr  = 

329 

Selen 

Se  » 

495,3 

Didvm 

• 

Oi 

Silber 

Ag  = 

4350 

Eisen 

Fe  » 

350 

Stickstoff 

N     = 

4  75 

Fluor 

Fl   = 

237,5 

Strontium 

Sr  = 

548 

Gold 

Au  = 

2458 

Tantal 

Ta  = 

860 

Jod 

J     = 

4  586 

Tellur 

Te  = 

802 

Iridium 

Ir    = 

4232 

Thorium 

Th  = 

744 

Kadmium 

Cd  s 

696,8 

Titan 

Ti    = 

300 

Kalium 

K     = 

489 

Uran 

U     = 

743 

Kiesel 

Si   = 

485 

Vanadin 

V     = 

856,8 

Kobalt 

Co  = 

375 

Wasserstoff 

H    » 

42,5 

Kohlenstoff 

C     = 

75 

Wismuth 

Bi    = 

2600 

Kupfer 

Cu  = 

396,6 

Wolfram 

W    = 

4450 

IjinthaD 

La  = 

580 

Yttrium 

Y     = 

437,5 

Lithium 

Li   = 

82,5 

Zink 

Zn  = 

406,6 

Magnesium 

Mg  = 

4  50 

Zinn 

Sn  » 

735,3 

Mangan 

Mn  » 

337,5 

Zirkonium 

Zr   = 

558,5 

i)  Wofiir  zuweilen  4294,5  gebraucht  ist. 

t)  Beim  MolybdäDglaoz  a  575,8  gesetzt.    Berzelius'  and  Dumas'  Versuche  ergeben 

A^  fiel  höher,  nttmlich  596-600. 


Hiernach  sind  folgende  Atomgewichte  Vielfache  von  dem  des  Wassersto 


Wasserstoff 

= 

1 

Phosphor 

=  34 

Kohlenstoff 

SS 

6 

Yttrium 

=     35 

Sauerstoff 

= 

8 

Cer          1 
Molybdän! 

>=:      46 

Magnesium 

SS 

42 

Stickstoff 
Schwefel 

gg. 

44 
46 

Rhodium    \ 
Ruthenium/ 

=     52 

Fluor 

s: 

49 

Brom 

»     80 

Calcium 

sr 

20 

Wolfram 

»     92 

Natrium 

» 

23 

Platin 

=    .99 

Titan 
Mangan 

= 

24 

27 

Osmium       ^ 
Quecksilber/ 

=  400 

Nickel 

=8 

29 

Blei 

=  403 

Eisen 

» 

28 

Silber 

=  408 

Kobalt 

sss 

30 

Wismuth 

=  208 

Mehrere  der  vorstehenden  Atomgewichte  hätten  allerdings  eine  Correct 
erfahren  können.  Da  sie  indessen  bei  dem  Druck  des  Werkes  schon  benu 
waren,  so  Hess  sich  eine  Aenderung  im  Verlauf  der  Arbeit  nicht  mehr  vorne 
men  ^) .    Wir  würden  aber  für  die  Folge  nachstehende  Zahlen  annehmen : 

Wasserstoff  =  4 


Arsenik 

=     937,5 

»     75 

Beryllium 

=      87,5 

=       7 

Bor 

=     137,5 

=     14 

Jod 

=»  <587,5 

=  427 

Kadmium 

=     700 

=     56 

Kalium 

=     487,5 

=     39 

Nickel 

a     362,5 

=     29 

Palladium 

=     668,5 

=     53 

Tellur 

»     800 

=:      64 

Uran 

=     750 

s     60 

Die  von  Dumas  neuerlich')  feslgestellten  Atomgewichte  si 

0  a  100 

H=  1 

'Aluminium 

=»     471,875 

43,75 

AI     a     343,73 

27,5 

*  Antimon 

«s  1525,0 

422 

Arsenik 

»s     937,5 

75 

*Baryum 

»     856,25 

68,5 

4)  Eine  sehr  nützliche  Zosammenstellang  der  betreffenden  Arbeiten  ist:  Streck 
Theorien  und  Experimente  zur  Bestimmung  der  Atomgewichte  der  Elemente.  Braunschwi 
4  859.    Vgl.  ferner:  R.  Schneider  Ueber  Aequivalentbestimmung.  Pogg.  Ana.  GVIt,  119. 

2)  Ann.  Chim.  Phys.  III.  S6r.  LV,  489.  Ann.  Chem.  Pharm.  CXIII,  «0. 


tXXL 


0 

s  100 

H»  1 

♦Blei 

s= 

1293,75 

103,5 

Brom 

SS 

1000,0 

80 

Chlor 

s= 

443,75 

35,5 

Fluor 

b: 

837,6 

19 

Jod 

» 

1587,6 

127 

Kadmium 

SS 

700,0 

56 

♦Kiesel 

3E 

175,0 

14 

♦Kobalt 

S 

368,78 

29,5 

♦Mangan 

» 

343,76 

27,5 

♦Molybdän 

= 

600,0 

48 

Natrium 

SB 

287,5 

23 

♦Nickel 

BS 

368,75 

29,5 

Phosphor 

a= 

387,5 

31 

♦Selen 

«: 

496,875 

39,78 

♦Strontium 

SS 

546,875 

43,75 

♦Tellur 

SS 

806,25 

64,5 

♦  Wismuth 

SS 

2625,0 

210 

Wolfram 

^ 

1150,0 

92 

♦Zinn 

SS 

737,5 

59 

Die  mit  einem  ♦  bezeichneten  Zahlen  weichen  von  den  vorher  angeführten 
ab.  Es  wären  demnach  2  At.  Aluminium  as  4  At.  Mangan,  und  4  At.  Kobalt  s= 
1  At.  Nickel. 

Schneider  hatte  das  Atg.  des  Mangans  =  337,5  (87)  gefunden,  Dumas 
dasselbe  erst  =  325  (26,5)  und  bald  darauf  =  343,75  (27,5)  angegeben;  der 
Erstere  bemerkt^) ,  dass  die  von  Letzterem  angewandten  Methoden  zur  Erlan- 
gung genauer  Resultate  nicht  recht  zweckmässig  erscheinen.  Neuere  Versuche 
Schneider 's  bestätigen  die  von  ihm  gefundene  Zahl. 

Betreffs  der  Atg.  von  Nickel  und  Kobalt  differiren  die  Versuche  der  genann- 
ten Chemiker  ebenfalls ;  auch  hier  hat  Schneider  durch  neue  Versuche  mit 
dem  Nickel  die  Richtigkeit  der  von  ihm  frUher  bestimmten  Zahl  362,5  (29) 
Consta  tirt')< 

Die  bei  Berechnungen  von  Mineralanalysen  am  häufigsten  vorkom- 
menden Verbindungen  sind  die  Oxyde  und  die  Schwefelmetalle,  wes- 
halb im  Folgenden  die  prozentische  Zusammensetzung  der  wichtigsten  ange- 
geben ist. 


4)  Pogg.  Ann.  GVII,  605. 
t)  A.  a.  0.  646. 


XXXÜ 

1.    Oxyde. 

Gorrigirt. 


Atg. 

inlOOTh.              **•           inlOOTh 

Arseniksäure 

Äs 

1440 

34,72            1437,5        34,78 

Baryt 

Ba 

957 

10,45 

Beryllerde 

Ue 

473 

63,42              475           63,16 

Bleioxyd 

Pb 

1394,6 

7,17 

Borsäure 

B 

436,S 

68,78              437,5        68,57 

Chromoxyd 

€r 

958 

31,31 

Cbromsäure 

Cr 

629 

47,70 

Eisenoxydul 

fe 

450 

22,22 

Eisenoxyd 

fe 

1000 

30,00 

Kali 

K 

589 

16,97              587,5        17,02 

Kalk 

Ca 

350 

28,67 

Kieselsaure 

5i 

385 

51,95 

Koballoxyd 

Co 

475 

21,05 

Kohlensäure 

C 

275 

72,73 

Kupferoxyd 

Cu 

496,6 

20,14 

Lilhion 

Li 

182,5 

54,80 

Magnesia 

«g 

250 

40,00 

Manganoxydul 

lün 

437,5 

22,S6 

Manganoxyd 

«Q 

975 

30,77 

Natron 

Na 

387,5 

25,80 

Nickeloxyd 

— 

462,5 

21,62 

Pbospborsäure 

P 

•  • 

887,5 

66,34 

Salpetersäure 

N 

675 

74,07 

Schwefelsäure 

S 

500 

60,00 

Strontian 

Sr 

648 

15,43 

Titansäure 

Ti 

500 

40,00 

Thonerde 

Ä\ 

642 

46,73 

Wasser 

A 

112,5 

88,90 

Zinkoxyd 

Zn 

506,6 

19,74 

Zinnsäure 

5n 

935,3 

21,40 

Hiernach  vereinfacht  sich  die  Rechnung  in  folgenden  Fällen  (bei  we 

den  mit  einem  *  bezeichneten  die  corrigirten  Zahlen  zum  Grunde  liegen)  se 

Sauerstoff. 
Arseniksäure*  23  =     8  As  :  0  =s  45 

Berylierde*  19  =  42  Be   :  0  c=s     7 

Eisenoxydul  9=2  Fe   :  0  =     7 

=     3i 
Eisenoxyd  40  =     3  Fe   :  0  =     7 


8 
42 
2 
4 
3 
4 


XXXIII 


w 

8 

Ca  :  0  =» 

5 

:     2 

SS 

2i; 

1 

C     :  0  = 

3     : 

:     8 

BS 

1 

:     2f 

•> 

Mg  :  0  = 

3 

:     2 

^ 

H 

:     1 

8 

Mn  :  0  SS 

31    : 

;    8 

■■ 

4 

Mn  :  0  s 

9 

:     4 

^ 

2t 

;     1 

^ 

8 

Na    :  0  = 

23 

:     8 

.'i   = 

3 

S     :  0  s= 

S 

:     3 

s= 

1 

:     H 

s  = 

S 

Ti   :  0  = 

3 

:     2 

SS 

H 

:     1 

9  = 

8 

H    :  0  = 

1     : 

:     8 

oslimmlcn  Zahlen, 

insoweit  sie  von  den  mit^ 

Atg 

• 

Sauerstoff  in  400  Tb. 

, 

936,25 

10,46 

.)xvd 

1393, 

75 

7,17 

!  sclsüure 

375, 

0 

53,33 

.übaltoxyd 

468,75 

21,33 

Manganoxydul 

443,75 

22,53 

Manganoxyd 

987,50 

30,38 

Nickeloxvd 

• 

468, 

75 

21,33 

Strontian 

646,875 

15,46 

Thonerde 

643, 

75 

46,60 

Zinnsäure 

937,50 

21,33 

II.   Scbwefclmetallc. 

Corrigirt. 
Alg.    Schwefel  in  100  Tb.      Atg.    Scbwefel  In  400  Tb. 


m 


Schwefelanlimon 

Sb 

2104 

28,60 

IM 

Sb 

2504 

39,94 

Schwefelarscnik 

W 

As 
ff 

1540 

38,96 

9W 

m 

As 

1940 

51,55 

Schwefelblei 

Pb 

1494,6 

13,38 

Schwefeleisen 

Fe 

550 

36,36 

fe 

1300 

46,15 

') 


1537,5        39,02 
1937,5        51,61 


I  Mach  Dumas  >■  9495  and  tS,U  p.  C.  Schwefel. 
iBBiltktrf  *«  Miacralebmie. 


Aif.     Sckvcdidia 

5dbm*efeIki]|dBr 

€ii 

yS»3.*         f^M 

Co 

Tj^^.e        tz.^i 

ScbwcfelguaaksUiier 

H« 

li.>»             I3,M 

SdrncCelBiBwr 

^ 

•  -SV>             If.W 

iDdem  1»  ir  itier  4k  »  Beoestcr  Zeh  wifdemm  lebhaft  erörterten  Ansichten 
llber  die  irtmnigtiftriir  rmtMiBiNHMliiiiij;^  vieler  Oxyde  etc..  und  die  von  manchen 
GbeaiiLfsrxi  natii  dam  Xm^pmgt  von  Beneiias  an^enomowoe  Halbining  des 
AlMiif  vo»  AjutmftHiu  Anevik^  Wismuth,  Chlor.  Brom,  Jod,  Wasserstoff,  Stick- 
iUA.  Pbo^diur^  scAfft  der  Alkalimetalle,  nicht  besonders  henrorheben,  weil  sich 
die  in  dieMmi  Werke  gegebenen  Mineralformeln  danach  leicht  modificiren  lassen 
wQrdt»,  mamn  wir,  ihres  hioi^en  Vorkommens  oder  ihres  theoretischen  In^ 
ieref«e§  «cfen,  die  Oxvde  des  Aluminiums,  Berylliums,  Bors,  Kiesds  und  Zir- 
bMiiomts  hinsichtlich  ihrer  Zusammensetzung  etwas  näher  ins  Auge  fassen. 


T hon  erde.  Ihre  Znsammensetzung  und  danach  das  Atg.  des  Aluminiums 
beruhen  auf  einem  einzigen  Versuch  von  Berzelius  aus  dem  J.  4812,  der 
nach  der  Correktion  für  das  Schwefelatom  ihr  Atg.  =  610,8  giebt,  so  dass  AI 
«  340,8,  AI  =:  470,4  ^ird.  Hiemach  enthält  sie  46,8  p.C.  Sauerstoff.  Nach 
Dumas*  neueren  Versuchen  ist  ihr  Atg.  =  643,75,  woraus  46,6  p.C.  Sauer- 
stoff folgen. 

Beryllerde.  Bekanntlich  sprechen  manche  Gründe  für  die  Annahme, 
dass  sie  zu  den  Monoxyden  gehöre.  Ihr  Atg.  als  6e  ergab  sich  aus  den  Versuchen 
von  A  wdejew  zu  474,2  und  480,8.  Wird  es  =  475  genommen,  so  ist  das 
Atg.  des  Ber)'liiums  (87,5)  das  siebenfache  von  dem  des  Wasserstoffs,  oder  2  At. 
Beryllium  (475)  sind  genau  gleich  einem  At.  Stickstoff. 

Borsäure.  Für  die  Annahme  von  drei  At.  Sauerstoff  spricht  die  Dichtig- 
keit des  Chlor-  und  Fluorbors ,  so  wie  das  Sauerstoffverhältniss  in  den  Salzen, 
insofern  der  Sauerstoff  der  Säure  =s  4,  3,  6,  9,  15  und  48  ist,  wenn  der  der 
Basis  as  4  gesetzt  wird.  Nimmt  man  nun  an,  dass  die  Borsäure  4  At.  Bor  ent- 
hält, so  ist  ihr  Atg.  nach  dem  für  das  Natrium  corrigirten  Versuche  von  Berze- 
lius s  438,  also  B  SS  438;  sie  enthält  dann  68,5  p.  C.  Sauerstoff.  Wahr- 
scheinlich ist  aber  B  s=  437,5  d.  h.  14  mal  so  schwer  als  Wasserstoff,  so  dass 
die  Zusammensetzung  der  Säure  weniger  von  den  alten  Zahlen  abweicht. 

Einige  Thatsachen  sind  der  Ansicht  günstig,  dass  die  Borsäure  ein  Sesqui- 
ozyd  sei,  d,  b.  2  At.  Bor  enthalte,  6.  Wenn  sie  in  dieser  Weise  als  schwache 
Basis  mit  den  übrigen  Sesquioxyden  isomorph  gedacht  wird,  so  wird  die  Con- 
stitution der  Turmaline  und  des  Axinits  eine  einfachere,  während  diese  An- 
nahme ticim  Datolith  viel  weniger  für  sich  hat.  (S.  diese  Mineralien.) 


XXXV 

Einige  Chemiker  sind  geneigt ,  in  der  Borsäure  nur  2  At.  Sauerstoff  anzu- 
nehmen, fi,  d.  h.  sie  der  Kohlensäure ,  Kieselsäure  und  anderen  schwächeren 
Säuren  analog  zu  betrachten,  und  Diejenigen,  welche  die  Analogie  in  den  Eigen- 
schaften der  Oxyde  als  vorzüglich  massgebend  fttr  die  atomistische  Zusammen- 
setzung halten,  müssen  besonders  dieser  Ansicht  zugethan  sein.  Indessen  die 
insbesondere  von  Hermann*)  dafür  vorgebrachten  Gründe  haben  keine  be- 
weisende Kraft;  in  wenigen  borsauren  Salzen  ist  der  Sauerstoff  der  Säure  ss  2 
oder  ein  Vielfaches  davon,  denn  die  Existenz  eines  Natronsalzes  Na'B^  s=s  NaB 
ist  zweifelhaft,  im  Hydroboracit  (S.  253)  ist  das  Sauerstoffverhältniss  4  :  4  nicht 
sicher,  und  4  :  44^  ss  2  :  9  gleich  gut  anzunehmen ,  und  es  bleiben  nur  Bo- 
racit  und  Stassfurthit  mit  dem  Verhältniss  4:4.  Endlich  ist  die  Dichtigkeit  der 
gasförmigen  Borverbindungen  mit  dieser  Ansicht  nicht  gut  in  Einklang  zu 
bringen. 

Kieselsäure.  Ihre  Verbindungen  wurden  zuerst  von  Berzelius  als 
Salze  betrachtet;  ihm  verdanken  wir  die  Verwandlung  der  Kieselerde  in  Kie- 
selsäure, gleichwie  die  Erörterung  der  Gründe,  welche  für  2  oder  3  At. 
Sauerstoff  sprechen.  Wenn  er  sich  schliesslich  für  letztere  entschied^  und  sich 
dabei  von  den  Sättigungsstufen,  der  Analogie  mit  der  Borsäure  und  der  gleichen 
Constitution  von  Orthoklas  und  Alaun  bestimmen  Hess ,  so  sprach  er  es  doch 
auch  deutlich  aus,  dass  2  At.  Sauerstoff  in  der  Kieselsäure  eigentlich  viel  wahr- 
scheinlicher seien,  weil  es  so  viele  Bisilikate  gebe,  und  Überdies  die  gasförmige 
Zusammensetzung  der  Fluorverbindungen  des  Kiesels  sich  danach  am  einfach- 
sten erklären  lasse. 

Seit  L.  Gmelin  dieser  Ansicht  den  Vorzug  gab,  hat  sie  mehr  Eingang  ge- 
funden, und  jetzt  eine  so  überwiegende  Wahrscheinlichkeit  für  sich,  dass  sie 
wohl  bald  allgemein  angenommen  sein  wird.  Denn  so  zahlreich  auch  die  Sät- 
tigungsstufen der  Kieselsäure  sein  mögen,  so  lehrt  ein  Blick  auf  die  Silikate  doch 
sehr  bald ,  dass  die  Trlsilikate  und  diejenigen ,  worin  der  Sauerstoff  der  Säure 
ein  Bruchtheil  oder  Vielfaches  von  drei  ist,  gering  an  Zahl  sind,  während  die 
Bi-  und  Singulosilikate  ausserordentlich  häufig  vorkommen.  Wenn  man  die 
gasförmigen  Verbindungen ,  die  der  Säure  proportional  zusammengesetzt  sind, 
als  SiCl'  und  SiFl'  betrachtet,  so  ist  ihr  Atomvolum  =  2,  d.  h.  1  At.  ist  gleich 
dem  Gewicht  von  2  Vol.  ihres  Dampfes,  gleichwie  beim  Zinn-  und  Titanchlorid 
and  vielen  anderen  Chloriden,  während  nach  der  älteren  Ansicht  jenes  =  3  sein 
würde.  Zugleich  werden  die  Formeln  der  Kieselfluorverbindungen  viel  einfacher, 
indem  das  Kaliumsalz  jetzt  »  KFl  +  SiFl'  statt  3KF1  +  2SiFl'  ist.  Endlich 
aber  hat  Mari gnac  neuerlich  gefunden,  dass  diese  Salze  isomorph  sind  mit 
denjenigen,  in  welche  das  der  Zinnsäure  entsprechende  Fluorid  eingeht,  z.  B. 
die  Strontiumverbindungen 

(SrFl  4-  SnFl*)  +  2  aq 
und  (SrFl+  SiFl*)  +  2  aq. 

1}  J.  f.  pr.  Chem.  XXXV,  ZS6. 

c* 


\ 


^it:^   3Ni  höchster  Wahrscheinlichkeit 
^     ^  ,.r»i  ihic  auch  bei  der  Kieselsäure  diese 

^  ^^•»■f^fÄfiÄ'aii.nfferenzen  von  Chlor-  und  Brom- 

«,.^i«.-K  juf  Si*0*,  und  Boedecker*)  hat 

.  „•^'•atÄ^  ^«?*  Atomgewichts  erklärt,   indem  er 

,. .    «rfHifiijng  Grund  dazu  zu  iinden  glaubte, 

^"^^  ii«f  Summe  der  Atome  der  Bestandtheile 

^^  ^.j  >ei  dem  Vierfachen  der  relativen  Wärme 

^'  "*  ^;    ***.    icai  Chlor-  und  Fluorkiesel  die  Formeln 

^  ..,   .c,.:ii  «s  4  zu,  ebenso  den  Chloriden  von  Zinn 

^:  uH*.vt  die  entsprechenden  Oxyde,  Kieselsäure, 

..4..-  >i:s\*he  Zusammensetzung  der  KieselsJiure  be- 

,.    ,  om,   in  wieweit  til)erhau[)t  ihre  Zusammen- 

u:  ^ k-K*rj:ohung  der  illteron  Versuche  von  Berze- 

^    .v^  Kiosrltluorbaryums,  dass  das  Atg.  des  Kiesels 

N;  S  lur  SiO*.    Danach  enthält  die  Kiosolsüure  51,9 

^  .   ,..•:•  .ii»or  die  Analvse  durch  die  neueren  Atg.  von 

..»,j.'.  inau  die  Zahlen  2;>8,G  oder  172,4,    wonach  die 

x*»*»>-*rt'  enthillt,  was  einen  Unterschied  von  1,8  p.  C. 

X  xo»  relouze,  den  Chlor<zehaIt  des  Chlorkiesels  zu 

..j^  V  -i   dos  Kiesels  =  iOOjö  oder  177,7,  wonach  die  Kie- 

>  ^»» » '^..'i^  iMithallen  würde.  Dumas  will  neuerlich  auf  glei- 

v*  ^  odt*r  175  gelangt  sein. 
^0  --v*»  dilrfte,  dass  das  Atg.  des  Kiesels  ein  Vielfaches  von 
\illvi\  Atg.  des  Wasserstofl's  würc,  so  könnte  es  sein: 

v^*»  l^Ö  Kieselsciure  =  Si 

Atg.  Sauerstoff. 

—    ITI»  375  53,33  p.  C. 

.    >  -   i;i>,2  379,2         52,75     „ 

,i     -   Is:J,3  383,3         52,18     „ 

^.  ,;i  bod.iuern,  dass  die  bisherigen  Versuche  so  unsicher  sind,  da 

''^  ^       xi.n^uK   ^""   Silikatanalysen  einer  Corrcction   bedürfen    würde, 

^     ^^^^^  xlollKt'halt  der  Saure  53  p.  C.  oder  mehr  betrüge.    Bei  der  Un- 

*^  j  ^^iwou»  der  angeführten  Werthe  den  Vorzug  einzuräumen,  ist  in  die- 

's-^"^^'^  ^^^  Vig.  de.H  Kiesels  =  185,  und  danach  der  Sauerstoflgehalt  =51,9 


N  • 


\« 


>»^*  '^'\Ja.|Iiou  wordtiu. 


^  k^H^Hure.    Ans  der  Verbindung  von  Schwefelsäure  mit  Zirkonerde 

^^^^^»llUH  das  Atg.  des  Zirkoniums  abzuleiten  gesucht,   indem  er  das 
^^  ^  li't**  betrachtete,    lis  beträgt  (nach  der  Correction)  418,9.    Neuerlich 

V  ^i^|m«aui>""""*''""K  (lor  natUrlichon  Silikate.  Güttiogen  1837. 


xxxvn 

ist  das  spec«  Gew.  des  Cbloreirkoniumdampfes  von  Deville  bestimmt  wor- 
den, welches  sich  mit  der  Zusammensetzung  von  Zr'GI'  nicht  wohl  vereinigen 
lässt,  wohl  aber,  wenn  die  Verbindung  als  ZrCl'  gedacht  wird,  deren  Atom- 
Tolam  dann  »a  2  ist,  gleichwie  das  der  Chlor-  und  Fluor  Verbindungen  von 
Kiesel,  Zinn  und  Titan,  welche  sSimmtlich  analoge  Zusammensetzung  haben. 
Daraus  wird  für  das  Oxyd  des  Zirkoniums  die  Formel  ZrO'  oder  Zr  höchst 
wahrscheinlich ,  und  wir  können  dasselbe ,  welches  in  mancher  Hinsicht  der 
Titansäure  nahe  steht,  fortan  als  Zirkonsdure  bezeichnen.  Das  Atg.  des  Me- 
talls ist  demnach  bb  ^  .  448,9  s  558,5,  das  der  Zirkonsäure  =  758,5,  obwohl 
diese  Zahlen  später  wohl  noch  berichtigt  werden  müssen. 

G.  Rose  hat  darauf  aufmerksam  gemacht^],  dass  Zinnstein,  Rutil  und 
ZirkoD  nach  Form  und  Spaltbarkeit  isomorph  sind.  Ist  nun  die  Zirkonsäure  = 
Zr,  so  erscheint  der  Zirkon  als  ZrSi,  während  der  Auerbachit  =>  Zr'Si'  ist,  und 
da  beide  gleiche  Form  haben,  geht  auch  hieraus  die  Isomorphie  der  Zirkonsäure 
und  der  Kieselsäure  hervor.  Beide  Mineralien  sind  folglich  isomorphe  Mischun* 
gen,  denen  sich  vielleicht  auch  der  Oerstedtit  anreiht,  der  ausserdem  Titansäure 
lu  enthalten  scheint.  Sie  müssen  also  im  System  unter  den  Oxyden  (Dioxyden) 
ihren  Plati  haben,  worauf  S.  889  aufmerksam  gemacht  wird. 

Verbindungsverhältnisse  zwischen  Säuren  und  Basen. 

Sättigungsstufen. 

Da  die  Klasse  der  Sauerstoffsalze  die  Mehrzahl  der  Mineralien  bildet,  so 
muss  hier  daran  erinnert  werden ,  dass  die  bei  künstlichen  Verbindungen  be- 
kannte Thatsache  mehrer  Sättigungsstufen  einer  Sciure  im  Mineralreich  in  einer 
grossen  Ausdehnung  wiederkehrt,  so  dass  sie  zu  einigen  Betrachtungen  ver- 
anlasst. 

Jedes  Salz  ist  eine  Verbindung  vonSdure  und  Basis  nach  bestimmten  Atom- 
gewichten (Aequivalenten) ,  welche  durch  das  einfache  Sauerstoffver- 
hältniss  in  Basis  und  Säure  sich  aussprechen.  Es  ist  daher  bei  der 
Berechnung  der  Analysen  von  Salzen  sehr  gewöhnlich,  die  Sauerstoffmengen  der 
Bestandtheile  aufzusuchen ,  uro  zu  sehen,  welches  Verhcfltniss  zwischen  ihnen 
obwalte,  d.  h.  welchem  einfachen  Vcrhültniss  die  gefundenen  Zahlen  am  näch- 
sten kommen. 

Bildet  eine  Säure  mehre  Sätligungsstufen,  so  müssen  dieselben  unterschei- 
dend bezeichnet  werden.  Wir  nennen  diejenige  die  einfache,  in 
welcher  jedes  Glied  eine  Verbindung  von  1  At.  Basis  (Monoxyd) 
und  i  At.  Säure  ist.    Also 

ftS  =  einfach  schwefelsaures  Salz, 

liC  =s  einfach  kohlensaures       ,, 

ftSi  =  einfach  kieselsaures         ,, 

tiP  =3  einfach  phosphorsaures  ,, 


4)  Pogg.  Aoo.  CVII,  60t. 


XSXTÜl 

u.  B.  w.    bt  die  Basis  ein  Sesqnioxyd,  so  enlhlli  das  einfache  Salz  natttr- 

lieb  drei  AU  Saore.  z.  B. 

RS»;  «&«;  ÄK 

Die  sauren  Salze  bezeichnen  wir  durch  das  Mnliiplumi  die 

basischen  durch   den  Bruchtheil  Yon  Säure,    welche  sie,    bei 

gleicher  Menge  Basis  mit  dem  einfachen,  enthalten.     Z.B. 

fl  S*  und  11  S*   s=r  zweifach  sdiwefelsaures  Salz. 

A  Si'und  fl  Si*  a=  zweifach  kieselsaures  Salz. 

A'Si'ond  fi'Si*  =s  anderthalbfach  kieselsaures  Salz. 

ft'Si  und  fi^Si'  =s  halb  kieselsaures  Salz. 

fl'^  und  ftp  s  drittel  phosphorsaures  Salz. 
Niemals  aber  darf  man  sich  der  Bezeichnung  »neutrales  Salz  «  für  alle 
Salze  einer  und  derselben  Sättigungsstufe  bedienen,  wie  dies  nach  dem  Vor- 
gänge von  Berzelius  vielfach  geschehen  ist,  denn  die  Beaktion  dnes  Salzes 
gegen  Pflanzenfarben  hängt  von  der  Stärke  der  Säure  und  der  Basis  ab,  und 
was  nicht  neutral  reagirt,  kann  nicht  neutral  genannt  werden. 

Sättigungsstufen  der  Silikate.  Dis Kieselsäure  zeichnet  sich  durch 
eine  grössere  Zahl  von  Sättigungsstufen  als  andere  Säuren  aus,  obwohl  deren 
so  viele  gewiss  nicht  in  der  Wirklichkeit  existiren,  als  man  bei  einer  Durch- 
sicht der  Silikatformeln  glauben  mischte.  Zieht  man  zuvörderst  diejenigen  Si- 
likate in  Betracht,  welche  keine  Doppelsalze  sind,  d.  h.  nur  eine  Basis  enthal- 
ten, so  wie  die  isomorphen  Mischungen  derselben,  so  sind  die  einfachsten  hier 
vorkommenden  Verbindungsverhältnisse  folgende : 
Sauerstofi 

Si 
4  =  R  Si'.     Zweifach  kieselsaure  Salze  (Quadrisilikate). 

3  =  R^§i'.     Anderthalbfach  kieselsaure  Salze  (Trisilikate). 

(ft*Si*) 

2  =  R  §1.      Einfach  kieselsaure  Salze  (Bisilikate). 

(ftSi«) 

1    =  R'Si.      Halbkieselsaure  Salze  (Singulosilikate). 

(ft2  Si») 

i  =s  tl^Si.      Drittel  kieselsaure  Salze. 

(RSi) 

Von  diesen  sind  die  beiden  ersten  Sättigungsstufen  sehr  selten.  Das  Qua- 
drisilikat  findet  sich  nur  im  Okenit  und  im  Apophyllit,  vielleicht  auch  im  Dato- 
lith  und  Dotryolith  ;  das  Trisilikat  nur  im  Chlorophäit  und  im  Meerschaum.  Um 
so  zahlreicher  sind  aber  die  beiden  letzten  Stufen,  die  Bi-  und  Singulosilikate, 
vertreten. 

Ausserdem  aber  kommen  intermediäre  Verhältnisse^vor,  und  zwar: 
1)  Zwischen  Bi- und  Trisilikaten. 
Sauerstoff 
U:Si 
1  :  ?^  =  ft*Si».  Fünfviertel -Silikat. 


XXXIX 

4  :  2f  =s  R»Si«.  SechsfÜnftel- Silikat. 

4  :  2i  =  il«Si^  Siebeosechstel^  Silikat.  (?) 

T)  Zwischen  Singulo-  und  Bisilikaten. 

4  :  H  =  ft*Si».  Dreiviertel -Silikat. 
1  :  H  =  ft'Si*.  Zweidrittel- Silikat. 

(RSi») 

3)  Zwischen  Singulo- und  Drittel- Silikaten. 
4  :    t  =  A»Si».  Zweifünftel -Silikat. 

(R»Si«) 

1  :    t  =  h8Si'.  Dreiachtel  -  Silikat. 

(R«»Si») 

Die  Verhältnisse  4  :  f,  so  wie  4  :  f  und  1  :  ^  sind  zweifelhaft. 

Es  ist  indessen  die  Annahme  dieser  Verbindungsverhältnisse  als  selbststän- 
diger SätiiguDgsstufen  nicht  unbedingt  nothwendig,  denn  man  kann  die  Silikate, 
iD  welchen  sie  vorkommen,  viel  einfacher  als  Verbindungen  eines  Bi-  und  Tri- 
silikats,  eines  Singulo-  und  Bisilikats,  oder  eines  Singulo-  (Halb-)  und  Drittel- 
Silikats  betrachten. 

Es  ^^ird  also : 

Trisilikat.    Bisilikat. 

R*Si*  =  ft^Si»  +  2RSi.    Talk.  Speckstein. 
R»Si«  =  ft*Si»  +  3ftSi.    Spadait.  (?) 
R«Si^  =  ft^Si»  4-  4  ASi.    Spadait.  (?) 

BiSilikat.  Singulosilikat. 

R*Si»  =  2RSi  4-  R«Si.    Hydrophit.  Gymnit. 

R»Si*=     ftSi  +  R*SL    Serpentin. 

R  Si*  =     RSi»+  R*Si».  Porzellanthon.  Steinmark. 

SiDguIosikat.     Dritieisilikat. 

R*Si«  =  R*Si»4-3R  Si.     Euklas. 
h«Si»  =  h«Si    4-2ft»Si.«)  Chondrodit. 

Hiemach  bedarf  es  nur  der  Annahme  von  fünf  Sättigungsstufen  der  Riesel- 
säure, es  würde  sich  selbst  empfehlen,  nur  diejenigen  als  selbstständig  anzu- 
sehen, in  welchen  der  Sauerstoff  der  Säure  ein  Vielfaches  von  der  Zahl  2  oder 
ein  einfacher  Bruchtheil  davon  ist,  also  nur  die  Verhältnisse  4  :  4,  4  :  2,  1  :  1 
und  1  :  ^  gelten  zu  lassen,  denn  die  Trisilikate  lassen  sich  als  Verbindungen 
von  Bi-  und  Quadrisilikaten  betrachten : 
R^Si»  =  RSi»4.ftSi 

R«Si»  =  RSi«4.RSi». 

Die  Drittelsilikate  aber  können  als  Verbindungen  von  Halb-  und  Viertel- 
Silikaten  angesehen  werden : 


4)  Oder«A*Si  -4-  R*Si. 


XL 


ft  Si  =:r  IPSl»  ^  ft«Si>, 

nur  wflrde  diese  Yorstellaiig  von  den  bamchsten  Gliedem  die  weniger  einlache 
sein. 

Die  im  Bidierigen  erörterten  YerliSitnisse  sind  die  bei  einfachen  Silikaten 
mit  Sicherheit  bekannten.  Nun  giebt  es  aber  eine  grosse  Zahl  Doppel  Sili- 
kate, d.h.  Silikate  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden,  bei  denen  naturgemäss 
gleichüalls  ein  einfaches  SanerstoffverhAltnias  swisefaen  den  Basen  and  der 
Saure  herrschen  muss.  Cntersncht  man  jenes,  so  findet  das  Geseti  in  der  Thai 
auch  hier  seine  Bestatigong. 

Sanerstoff 


Petalit. 

Orthoklas,  Albit,  Desmin,  Stilbit,  Brewsterit. 

Andesin,  Lencit.   —  Anaicim,  Laumontit,  Herschdlt^ 

Phillipsit,  Gmelinit,  Chabasit  (z.  Hl.}. 
Anorthit,  Granat,  Sodalith,  Haujn,  Sarkolith,  Mejonit, 

Humboldtilith,  Yesnvian,  Epidot.  —  Chlorastrolith 

Thomsonit,  Gismondin. 
Gehlenit. 


(ft,«) 

:Si 

1 

:  4. 

4 

:  3. 

1 

:  i. 

1    :  1. 


4 


Aber  auch  hier  finden  sich  intermediäre  Verhaltnisse,  nämlich : 
Sauerstoff 


ft,ft:  §i 


ft*Si» 


=  2*  =  IR^Si 
fft'Si». 

'■  **  =  \R»Si*^ 

»±      fR*Si». 

=  H  =  ^R*Si». 
=  H  =  \R8Si". 

,±      i*^'5i«. 


15      Harmotom. 


Oligoklas.  —  Chabasit  (i.  Th.),  Faujasit. 

Labrador.   —    Mesotyp,  Scolecit,    Mesolitb, 
Zeagonit,  Lev^n. 

Barsowit,  Cordierit.  —  Brevieit,  Färölith. 


Prehnit,  Groppit. 


♦={ 


Nepfaelin.  —  Gismondin  (?). 

Auch  noch  basischere  Verbindungen  kommen  vor,  i.  B.  ^  :  ^  (Euklas?), 
1  :  f  (Thuringit),  \  :  ^  (Margaril)  und  i  :  i  (Chloritoid).  Aber  es  sind  ver- 
einzelte und  meist  noch  nicht  sicher  begründete. 

Die  Auffassung  dieser  complicirteren  Verhaltnisse  ist  eine  mehrfache,  und 
fuhrt  nothwendig  zu  Hypothesen  Über  die  Constitution  der  Doppelsilikate,  die 
Folgenden  zur  Sprache  kommen  soll. 


XU 


Chemische  Constitution  der  Mineralien,  insbesondere  der 

Doppelsiiikate. 

Wir  ziehen  hier  nur  die  herrschende  dualistische  Ansicht  in  Betracht,  da 
leine  andere  so  überwiegende  Vorzüge  besitzt,  um  sie  an  die  Stelle  jener  setzen 
tu  können. 

Es  handelt  sich  daher  nur  um  die  Constitution  derjenigen  Mineralien,  die 
zu  den  Amphidsalzen  (Schwefel-  und  Sauerstofisalzen)  gehören,  die  wir  uns 
als  Verbindungen  yod  Säure  und  Basis  denken.  Unter  ihnen  werden  wir  hier 
ausschliesslich  diejenigen  Silikate  in  Betracht  ziehen,  welche,  der  herrschenden 
Ansicht  gemäss,  als  Doppelsalze  ^oppelsilikate)  gelten,  weil  die  eine  ihrer 
Basen  ein  Monoxyd,  die  andere  ein  Sesquioxyd  ist.  Freilich  sind  es  meist  iso- 
morphe Mischungen  solcher  Doppelsalze,  worauf  wir  weiter  unten  zurttckkom- 
men,  was  jedoch  auf  die  Betrachtung  ihrer  Constitution  keinen  Einfluss  hat. 

In  diesen  Verbindungen  stehen  die  beiden  Basen  in  einem  einfachen  Atom- 
i^erhäUnisSy  wie  die  am  besten  bekannten  Beispiele  beweisen.    Z.  B. : 

R  -f-  ft  in  der  Gruppe  des  Feldspaths,  im  Leucit,  in  der  grossen  Masse  der 
Zeolithe  (Feldspathhydrate),  im  Nephelin,  in  der  Sodalithgruppe, 
im  Cordierit  etc. 

im  Mejonit  (Wemerit),  in  der  Epidotgruppe,  im  Chlorastrolith. 
im  Prehnit. 
im  Granat,  Sarkolith. 
im  Vesuvian. 
im  Humboldtilith. 
im  Petalit. 


3^4- 2ft 
2ft+   R 

3fi4-  fi 
9R+2R 
6ft-|-  ft 
3R-«-  4ft 


Die  Constitution  der  Doppelsilikate  kann  aus  verschiedenen  Gesichtspunk- 
teo  aufgefasst  werden. 

Beide  Glieder  des  Doppelsilikats   stehen   auf  gleicher  Süt- 
>     tigungsstufe.     Dies  ist  wohl  die  einfachste  und  für  gewisse  Singulosilikate 
^igar  die  einzig  wahrscheinliche  Ansicht.    Denn  Verbindungen  wie 

!       R*  R*Si'    (Mejonit,  Wernerit,  Epidotreihe) ,  und 
a«'R2Si9    (Humboldtilith) 

lassen  sich  schwerlich  anders  denn  als   Verbindungen   zweier  Singulosilikate 
denken, 

3ll*Si  4-  2R*Si»  und  eft^Si  4-  ft«Si». 

Andere  Singulosilikate  hingegen,  gleichwie  die  Bi~  und  Trisilikate,  beide 
M  dem  Verbältniss  der  Basen  =s  R  :  ft  a=  4  :  4,  lassen  noch  eine  andere,  bis- 
weilen selbst  einfachere  Deutung  zu,  wenn  man  voraussetzt,  dass  die  bei- 
^1    den  Glieder  der  Verbindung  ungleiche  Sättigungsstufen  seien. 


XLII 

Singulosilikate. 
VerhttUni^s  der  Basea.         Gleiche  SttUigungsstufen.        Ungleiche  Sättigungsstufen. 

I.  tl-h   ft  ft*Si4-R*Si»  ftSi  +  RSi 

(Anorthii.  Sodaiithgruppe.  Thomsonitj. 

II.  3ft  4-    «  3ft*Si  4-  R*Si»  R»Si*  +  Mi 

(Granat.  Sarkoilth). 
III.  9ft  -hSR  9ll*Si  +  2R«Si»  6ft»Si*  +  R*Si» 


(Vesuvian). 
Bisilikate. 


{<  :  f )  (<  :  i) 


IV.    Rh-   R  ftSi  +  RSi»  RSi«4.RSi* 

(4  :  4)        (4  :  f) 

(Andesin.  Leucit.  Anaicim,  Laumontit  etc.). 
Trisilikate. 

V.     ft-h   R  ft*Si»  +  R*Si»  ftSi»4-RSi» 

{i  :  6)        (<  :  2) 

oder     RSi^  +  RSi* 

(Orthoklas,  Albit,  Stilbit,  Desmin  etc.). 

Einfacher  wird  die  Constitution  im  zweiten  Falle  eigentlich  nur  in  I  und  V, 
so  dass  man  im  Allgemeinen  bei  der  Aufstellung  von  Formeln  zur  Annahme  un- 
gleicher Sattigungsstufcn  nicht  genöthigt  ist. 

Es  giebt  aber  ausserdem  eine  nicht  unbedeutende  Zahl  von  Doppelsilikaten, 
welche  weder  Singulo-  noch  Bi-  noch  Trisilikate  sind,  sondern  intermediäre 
Verbindungsverhältnisse  aufweisen,  und  deren  schon  oben  (S.  XL)  gedacht 
wurde.  Fasst  man  dieselben  ebenfalls  als  Verbindungen  auf,  deren  beide  Glie- 
der auf  gleicher  Süttigungsstufe  stehen,  so  muss  man  sie  als  Verbindungen 
eines  Doppelsalzes  von  Bisilikaten  und  eines  solchen  von  Trisilikaten,  oder  als 
Verbindungen  eines  Doppelsalzes  von  Bisilikaten  und  eines  solchen  von  Singu- 
losiiikaten  betrachten.    Z.  B. : 

Sauerstoff  von 
R,  R  :    Si 

I.        I     :    2i  ^1^4    gi,«   ^       ft2gi9  _^   2ftSi8     oder  |^§j6  _^   gftg^S 

„      ,       o.  f^'Si»    =     ll^Si»  +  6ft  Si 
II.      i    :   2i^|^8§p7^     R«Si»4-6RSi» 

,„       ,       ,     fft*Si»    =2ft  Si    ^     R«Si 

111.    1  :  H^|^4  Si9  ^2R  Si8+    R»Si» 


4)  Verhältniss  des  SaucrstofTs. 


xLiri 

M.      I    :    H(Ri6Si»7^2ft  Si»4.7ft*Si» 

IHe  relative  Menge  der  beiden  gleichartigen  Doppelsilikate  hängt  natürlich  von 
dem  Verhältniss  der  beiden  Basen  ab,  welches  fast  ohne  Ausnahme  das  ein- 
fachste, 4  At.  gegen  4  At.  ist. 

Die  Constitution  solcher  Verbindungen,  durch  Formeln  ausgedrückt,  er- 
seheint  dann  allerdings  minder  einfach.  Man  hat  bisher  bei  ihnen,  um  kurze 
Formeln  zu  erhalten,  auf  die  Gleichheit  der  Säitigungsstufen  niemals  geachtet, 
sondern  die  Kieselsäure  willkürlich  unter  die  Basen  vertheilt,  und  höchstens 
darauf  gesehen,  dass  das  Silikat  des  Monoxyds  keine  höhere  Sättigungsstufe  als 
das  'des  Sesquioxyds  bildete.  Bei  einer  solchen  willkürlichen  Vertheilung  der 
Säore  können  oft  mehre  Formeln  gleichzeitig  gebildet  werden,  in  denen  die 
beiden  Glieder  mitunter  äusserst  weit  von  einander  liegende  Sättigungsstufen 
darstellen.     Wir  stellen  hier  die  beiden  Arten  der  Formeln  einander  gegenüber. 

I.     ft+ft 

(üarmotom). 

\-H  (ft  Si    -♦-  ft  Si'iJ  (1  :  4)       {i  :  i) 

oder 

i         (RSi«4-fiSi«)\ 
\+3iRSi    4-RSi»;J 

11.     R  -♦-  ft. 

(Oligoklas.    Chabasit  z.  Tb.  etc.). 

(  (ft^Si»  4-  Ä2Si»)\  hliz-Z    .     9ti§:8 

i+  b  (K  ^1    -I-  «  bl  Ij  (4   -3)  (4  .  2) 

111.    h  4-  R 

(Labrador.    Mesotyp.    Scolecit.    Mesolith  etc.). 
2(fl  Si   H-ft  Si»)\  ftSi-i-RSi« 

(ft^Si     4.ft^Si3)!  ^:l)^iT:\-) 


{ 


IV.     FH-  R 

(Cordierit.    Barsowit.    Brcvicit.    Färölitb). 

/      2  (h  Si  +  R  Si»)\  9  ft  <ti  j.  Ä«Si» 


XLIV 

V.     2Ä-l-ft 
(Prehnit) . 

oder  ft*Si»4-R*Si»*) 

VI.     Ä  +  ft 

(Nephelin). 

oder  1^    (ft2§i^    fttgi»,! 

Der  grosse  Unterschied  beider  Betrachtungsweisen  leuchtet  ein.  Der  Oli* 
goklas  ist  nach  der  ersten  eine  Verbindung  von  Kalk  (Natron)-  Tbonerde«- Tri* 
Silikat  mit  Kalk  (Natron)-  Thonerde-  Bisilikat;  nach  der  xweiten  eine  Verbin* 
düng  von  Kalk  (Natron)-  Trisilikat  mit  Thonerde- Bisilikat.  Wir  haben  x¥rar 
bei  der  hypothetischen  Natur  des  Gegenstandes  im  vorliegenden  Werke  die  kür- 
zeren Formeln  allein  angegeben,  weil  sie  die^  faktische  Zusammensetzung  am 
schnellsten  wiedergeben,  sind  aber  der  Meinung,  dass  Formeln,  welche  die 
Constitution  chemischer  Verbindungen  darstellen  sollen,  nicht  nothwendig  auch 
die  kürzesten  zu  sein  brauchen.  FUr  Diejenigen  freilich,  welche  Oberhaupt  jede 
die  Constitution  betreffende  Specuiation  für  unstatthaft  halten,  ist  die  Aneinan- 
derreihung der  Atome  (Aeq.)  der  Bestandtheile  genügend. 

Funktion  des  Wassers  in  Mineralien. 

Bekanntlich  verbindet  sich  das  Wasser  in  festen  Verhältnissen  mit  einigen 
Elementen  (Chlor,  Brom),  mit  vielen  Oxyden,  sowohl  Säuren  als  auch  Basen, 
mit  vielen  Haloid-  und  Amphidsalzen.  Solche  Verbindungen  heissen  ganz  all- 
gemein Hydrate.  Die  Stärke  der  Verbindung  ist  bei  den  Hydraten  ungemein 
verschieden,  denn  während  manche  in  der  Hitze  unzersetzbar  sind  (Hydrate 
von  Schwefelsäure,  Salpetersäure,  von  Kali  und  Natron,  d.  h.  von  den  stärk- 
sten Säuren  und  Basen)  geben  die  meisten  durch  den  Einfluss  der  Wärme  das 
Wasser  ab,  ja  viele  wasserreiche  Salzhydrale  verlieren  schon  bei  gewöhnlicher 
Temperatur  'leicht  einen  Theil  desselben.  Da  ein  grosser  Theil  der  Mineralien 
auf  nassem  Wege  entstanden  ist,  so  sind  die  Hydrate  unter  ihnen  zahlreich 
vertreten. 

Aus  den  Untersuchungen  Graham^s  über  die  phosphorsauren  Salze  ist 
die  Hypothese  hervorgegangen,  dass  Säuren  und  Sauerstoffsalze  oft  eine  gewisse 
Menge  Wasser  als  Vertreter  von  Basis  enthalten,  und  man  hat  dafür  die 
Bezeichnung  basisches  Wasser  erfunden. 


^^  ^.      f        4R  Si  4-M*Si*)\ 


f       (4ft  Si4-ft*äi^)\  1 


S)  Wäre  im  Nephelin  der  SauerstofT  der  Basen  und  der  Säare  stall  8  :  9  «s  7  :  8,  so  wür- 
den beide  Doppelsilikate  in  dem  Verhältniss  von  4  :  3  AI.  stehen. 


XLV 

Diese  Ansicht  würde  begründet  sein,  wenn  das  Wasser  in  jenen  Verbin- 
dungen wirklich  ein  Ersatz  (Ür  die  fehlende  Basis  wttre,  wenn  das  Wasser  die 
sauren  Eigenschaften  der  Sauren  ebenso  ganz  oder  theilweise  aufhöbe,  als  dies 
durdi  Basen  geschieht^  und  wenn  zwei  Verbindungen,  deren  eine  wasserfrei 
ist,  während  die  andere  4  At.  Basis  weniger,  dafUr  aber  4  At.  Wasser  enthalt, 
{Reiche  Krystallform  hätten,  d.  h.  isomorph  wären.    Denn  nur  in  diesem  Sinne 
kann  von  einer  Vertretung  des  einen  Körpers  durch  den  anderen  die  Rede  sein. 
Allein  das  Wasser  hat  nicht  im  geringsten  die  Fähigkeit,  die  Rolle  einer  Basis  zu 
spielen,  weder  im  Schwefelsäurehydrat  noch  in  den  beiden  Phosphaten  des 
Natrons  (^a*  -f-  fi)  P  und  (Na  +  2  fi)  P,  von  denen  jenes  sauer,  dieses  alka- 
lisch reagirt.    Das  Wasser  kann  nicht  dem  Begriff  Basis  entsprechen,  welcher 
den  Gegensats  Säure  bedingt;   auch  ist  es  kein  amphoteres  Oxyd  nach  Art 
schwacher  Basen  oder  Säuren,  weil  es  weder  im  Schwefelsäurehydrat  die  sät» 
tigende  Kraft  der  Säure  für  Basen,  noch  im  Kalihydrat  die  sättigende  Kraft  des 
Kalis  für  Säuren  im  geringsten  vermindert,  wenn  es  auch  in  einem  elektroche- 
ansehen  Gegensatz  zu  dem  mit  ihm  verbundenen  Körper  steht.  Allerdings  kann 
das  Wasser  schwache  Affinitäten  bis  zu  einem  gewissen  Grade  überwinden, 
wenn  es  durch  seine  Masse  unterstützt  wird,  und  ein  flüchtiger  oder  unlöslicher 
Körper  abgeschieden  werden  können ;  dann  wirkt  es  durch  Hydratbildung  (Zer- 
setinng  von  Magnesiacaii)onat  durch  Wasser,  von  Metallsalzen  bei  der  Fällung 
basischer  Salze).   Dies  ist  eine  Zersetzung,  die  den  Afßnitätsgesetzen  gemäss  ist. 

Der  entscheidendste  Beweis  für  die  basische  Natur  des  Wassers  würde  die 
Isomorphie  von  Verbindungen  sein,  wie  sie  oben  angedeutet  wurden.  Allein 
«ine  solche  Isomorphie  ist  noch  niemals  beobachtet  worden*), 
Bod  in  den  wenigen  Fällen,  wo  man  sie  gefunden  zu  haben  glaubte,  hat  sich 
eine  krystallisirte  wasserfreie  Verbindung  durch  den  zersetzenden  Einfluss  des 
Wassers  und  der  Kohlensäure  mit  Beibehaltung  ihrer  Form  in  ein  an  Basis 
ärmeres  Hydrat  verwandelt  (Olivin  in  Serpentin)^). 

Auch  in  den  Hydrosilikaten  hat  man  basisches  Wasser  angenommen,  und 

dasselbe  von  dem  Krystallwasser  unterschieden.    Bödecker  hat  noch  neuer- 

I   lieh']  diese  Ansicht  zu  vertheidigen  gesucht,  und  ihr  die  Hypothese  beigesellt, 

dan  ein  Singulosilikat  niemals  basisches  Wasser  enthalte,  dass  man  aber  in 

«iaem  wasserhaltigen  Bi-  oder  Trisilikat  solches  annehmen  könne. 

Bödecker  erinnert  an  die  bekannte  Erfahrung,  dass  manche  Hydrosiii- 
kale,  die  durch  Säuren  zersetzt  werden,  nach  vorgängigem  Entwässern  sehr 
^  von  dieser  Eigenschaft  verlieren.    Er  fuhrt  an,  dass  dies  insbesondere  bei 


I)  Die  gegentheiliga  Behauptoog  HermanD's  in  Betreff  der  Phosphate  und  Arseniate 
J.  f.  pr.  Chem.  LXXIV,  804)  ist  durchaus  unrichtig.  Die  Axenverhällnisse  des  Chrysoberylls 
ud  der  Hydrate  ft  &  lassen  sich  allerdings  vergleichen,  aber  dies  gilt  auch  vom  Olivin,  viel- 
leicht auch  vom  Pfkrosmin  und  Bittersalz. 

1)  S.  weiterhin  :  Polymere  Isomorphie. 

3)  Die  Zosammensetzung  der  natürlichen  Silikate.  S.  8. 


1 


\ 


4m  yab^fnm  ftrniigiMHjrttufap  der  Ekm^slkvn:  «mtROi 

piktmUkfim.    £r  fcbuU  nicfal«  cb»  «dief  üntBieiiiiiif 

Mldbe  YerftMkrung  ißem'triuou  kMxut^  vcai §afdt  maak 

y^mmot^  tmm  Acal  ««aiiiosleML,  «fe  Um»  jb  ikoBÜiiikHL  wmüaaiiBft 

JUMab  den  EtUU^m  ^«b  mum«»  mid  dttnr  «cürvtirBr 

£»  M  iedwdk  iikte  4Pn^niiid0L  da»  äbf  Bydnwiiifcaip 
«ifcii  «b  ffi^pifcfijMtir  wie  Mid,  natai  dn  ErliilKiD  suk  dnndh 
jwrMiMB  ii«if .     IiNsiB  der  ftabuil   SHMTSütf  der  ftwim  ohI 
S;  C  dir  «b  «ftd  fite*  iitflb  licArwfr  Mirwiiifiir  Stil,  pnlutintm  «ani 
wad  dftr  M«i<n.}9»   &aiiMniUi8  s  if  :  Ji?    «ird  vur  mi  luu^  Am 

Emvkkmi^  «mi  1  Tiininijiwiitil  i  ih>  y-trtMqwrwiit  «ird.  aei^  «dw  fi 


TmI  Gf^mdU  kit  ttw  4»rMd  «»kfl,  du»  «dl  e 
nd  htfcfwr  1iWt§nmmr  (mUmtifdU  als  d»  ÜwijBe 
hwiiefcti  WaBncr  bowiirt,  JUldtt  die  nflek^ 
iifKftit  m  «iBMi  Ki$r|Mr  fndei  um  hmsAwpe^ 
SAmtleH  tu  IfaUllee ;  die  Tbamdka  beireiMi 
Kdrpers  mit  I  Ai.  SmerüBfl,  SdbweCel  oder  Waaser  eine  fesirre  iü^  ab  die  mit 
i  oder  n  AUmm  tMber  E»per.  Ilas  Teribakea  der  Zeafiike  midnpriekl  auch 
io  dieser  Beziefaimg  deo  YoransseCxm^eo  Bddecker*s  pmE  cuLscUedeB.  Denn 
die  Versuche  von  Dainoor')  se^en,  dass  mancke  Zeolitlie  das  dafdi  ErluUen 
verlorene  Wasser  ans  der  Loft  fast  ganz  wieder  anfnrhnifii,  was  doch  sdiwer- 
lich  erfolgen  wflrde,  wenn  sie  Wasser  als  Basis  entkieilen. 

Verbindungen  von  Silikaten  mit  Hydraten.  Die  GonsliUilion 
gewisser  Hydrosilikaie  von  Monoxyden,  namentlich  von  Magnesia  (Eisenoxydul), 
Zinkoxyd  und  Kupferoxyd  hat  man  oft  so  aufgefasst^  dass  man  sidi  dieselben 
als  Verbindungen  eines  Silikats  mit  einem  Hydrat  der  Basis  denkt.    Also  z.  B. 

Serpentin  =  Hg'Si'  +  2aq'r=r  2l%5i  -h  llgH' 
Hydrophit  r=  Ag^Si'  +  4aq  =  SUgSi  -h  UgA^ 
Gvmnit        ^  Hg^Si«  ^  6aq  ^  3JkgSi  +  ÜgA* 

Es  sind  dies  mithin  solche,  die  wir  als  Verbindungen  von  Singulo-  und 
BfSflik;iten  aulgelasst  haben,  bei  denen  nun  das  Silikat  stets  Bisilikat  ist,  wie  es 
wasserfrei  als  Enstatit,  wasserhallig  als  Monradit,  Pikrosmin ,  Pikrophyll  und 
Apbrodit  vorkommt.  Auch  die  Glieder  der  Chloritgruppe,  deren  Zusammen- 
Mftxung  noch  zweifelhaft  ist,  sind  in  gleicher  Art  gedeutet  worden. 

Es  ist  an  und  für  sich  schon  eine  Inconsequenz,  solchen  wasserhaltigen 
Hilik^ten,  deren  Uauptglieder  Speckstein,  Talk  und  Serpentin  sind,  und  deren 
ftildung  sicher  eine  ganz  ahnliche  ist,  eine  zweifach  verschiedene  Constitution 
/iiik;breilien  zu  wollen.  Viele  von  ihnen,  namentlich  der  Serpentin,  enthalten 
EiiMrnoiydul,  d,  h.  es  sind  isomorphe  Mischungen  einer  Magnesia-  und  einer 

i,  OtmpL  r«nd,  XUV,  975. 


XLVII 

Eisenozydulverbindung.  Denken  wir  sie  uns  als  aus  Silikaten  und  Hydraten 
bestehend,  so  müssen  wir  gleichzeitig  Magnesiahydrat  und  Eisenoxydulhydrat 
darin  annehmen«  Nun  ist  Magnesiahydrat  schon  eine  Verbindung,  welche  leicht 
Kohlensaure  anzieht  und  die  bei  der  Bildung  jener  Silikate  mittelst  kohlensaure- 
haltiger  Gewässer  gewiss  zu  Carbonat  geworden  wäre,  Eisenoxydulhydrat  kann 
aber  tlberhaupt  nicht  entstanden  sein,  da  es  nur  bei  Ausschluss  von  SauerstofiT 
existirt.  Die  geringen  Mengen  Kohlensäure,  welche  Serpentin  u.  s.  w.  zuweilen 
enthalten,  möchten  eher  beweisen,  dass  die  Gewässer,  welche  auch  auf  diese 
Verbindungen  später  einwirkten,  einen  kleinen  Theil  des  festeren  Silikats  zer- 
setzt haben. 

Femer  ist  man  gezwungen,  Magnesiahydrate  von  sehr  verschiedenem  und 
überhaupt  einem  viel  höheren  Wassergehalt  anzunehmen,  als  das  selten  vor- 
kommende und  oft  kohlensäurehaltige  Hydrat,  der  Brucit,  ja  mehr  als  das  künst- 
lich dargestellte  enthalten.  Will  man  dieser  Schwierigkeit  dadurch  entgehen, 
dass  man  das  Silikat  gleichfalls  als  wasserhaltig  betrachtet,  und  obige  Formeln 

(SAgSi  -«-    aq)  +%fi 
3(llgäi+    aq)  -4- Agä 
3(MgSi  +5aq)  +  AgA 
schreibt,  so  ist  dies  rein  willkürlich. 

Auch  bei  den  wasserhaltigen  basischen  Carbonaten,  Phosphaten 
und  Arseniaten  ist  die  Annahme  von  Hydraten  sehr  gewöhnlich.    Z.  B. 
Hydromagnesit  =         l^g^  C  +  4aq  =  3(%C  +  aq]  +  %fi 
Predazzit  =  (Ca,  Äg)'C*  -f-    aq  «  2  (Ja  C  +  Jiigft 

Pencatit  =  (Ca,  li*g)*C   4-     aq  «      CaC  4-  Ägfi 

Nickelsmaragd    =  Ni»  C    -#-  6  aq  =     (Ni  C  4-  4  aq)  4-  2  Ni  fl 

Zinkblüthe  =  Zn^C    +  2aq  ==      ZnC  4- 2Znfi 

Kupferlasur        =  Cu*C*  4-     aq=2CuC4-Cuft 

Malachit  =  Cu*C    4-     aq  =      CuC  4- Cuft 

Betrachtet  man  diese  Carbonate  lediglich  als  basische  Salze,  so  wären 
ft*C'  =   Dreiviertel -Carbonat 
ft»C*   =    Zweidritlel-       ,, 
ft*C     =r   Halb  -       „ 

R»C     =   Drittel         -       ,, 
Die  wasserfreien  Carbonate  sind  stets  einfache  =  ftC. 

Unter  den  wasserhaltigen  Phosphaten  und  Arseniaten  vonMon— 
Oxyden  dürfen  folgende  Sättigungsstufen  als  zuverlässig  angesehen  werden  : 
Haidingerit  =  Ca*  As  4-  3aq 

Pharmakolith  =  Ca*  Äs  4-  6aq 

Nickel  (Kobalt)- blüthe  =  ll'  Äs  +  8aq 
Vivianit  =rfe*P    4- 8aq 

Trichalcit  =  Cu'Äs  4-  5aq 

Sit }         -  ^-'^  *  »^  -  ^"'ft  ^  ^"« 


KaK  Zweigliedrig  Secbsgliedrig 

Kalk  1 1  )  9 

Oxab.  GhrooKixyd- Natron      ReguUir  Zwei-  u.  eiiigliedrig. 

t^}Uin  dies  sind  nicht  alle  bekannten  Fälle,  da  unter  den  künstlichen  und 
Verbindungen  isomorphe  Mischungen  sich  finden,  welche  dieHetero- 
M  der  Grundverbindungen  darthun.    Z.  B. 

^  Viergliedrig.  Sechsgliedrig 

^ft  » Fe,  AI,  Mn)  (»n)  (Pe,  il) 

»$  Regultfr.  Zweigliedrig.  Sedisgliedrig» 

^1t«  Ag,Pb,Zn  Ag,Co?  Ni,Cd,Hg) 

HCliBr»))  Regul£lr.  Viergliedrig.  Zweigliedrig. 

HgJ  PbCl 

I^JL  Zweigliedrig.  Zwei-  u.  eingliedrig.      Sechsgliedrig. 

vlh  •  K.  Na,  Ca)  (Glauberit)  (RS) 

l^jjl  ^  7  au  Zweigliedrig.  Zwei-  u.  eingliedrig. 

^»•Ilg,Zn,Ni,Co,Mn,Fe,Cu) 

1^  $  >  3  f^b  (!  Zweigliedrig.  Sechsgliedrig. 

(Leadhillit)  (Susannit) 

I^W  Viergliedrig.  Zwei-  u.  eingliedrig, 

vlh  m  t:a,  Pb,  Fe,  Mn)  (Wolfram) 

I^C  Zweigliedrig.  Zwei- u.  eingliedrig.      Sechsgliedrig. 

^1^  «•  Ha,  8r,  Ca,  Mg,  Pb,  Fe,  Mn,  Zn)         (Plumbocalcit) 

|kt(  Regulär.  Sechsgliedrig. 

vl^  ^  Ca,  Fe)  (Perowskit)  (|te,Äg]  ti) 

l^^jb  Zweigliedrig.  Sechsgliedrig. 

(Olivingruppe)         (Phenakit,  Willemit) 
\,\f(  -  (:a,Mg,Fe,Mn,Zn,Be) 

.\|JÜ  Zweigliedrig.  Eingliedrig. 

(Andalusit)  (Gyanit) 

\K  \\  Ml*  Regulär.  Eingliedrig. 

^H  .üi  Na,  Ca)  (Sodalithgruppe)     (Anorthit) 

HÄlMl*  Regulär.  Eingliedrig. 

(Leucit)  (Andesin,  Hyalophan) 

(H  -  K,Na,Ba,Ca) 

H'^ftMi*  Regulär.  Viergliedrig.  Zwei  u.  eingliddrig^ 

(Granat)  (Sarkolith)  (Orthit) 

^H  »  K,  Na,  Ca,  Mg,  Ce,  V,  AI,  Fe,  Mn,  Cr) 

H»  R*  Si»  Viergliedrig.  Zwei-  u.  eingliedrig. 

(Mejonit)  (Epidotreihe) 

(H  ««  Na,  Ca,  Mg,  AI,  Fe,  Mn) 

'  "\iMÄi**                  Viergliedrig.  Zweigliedrig. 

(Vesuvian)  (Lievrit?) 

|i*-f>6aq          Zweigliedrig.  Zwei- u.  eingliedrig. 

I  m  Na,  Ca).             (Epistilbit)  (Stilbit) 


LI 

Unstreitig  ist  aber  die  HeCeromorphie  viel  mehr  verbreitet,  und  die  erwei- 
terte Kenntniss  naittrlicher  und  kttostlicher  Verbiadungeo  wird  sicher  noch 
Yieie  neue  Fttlle  kennen  lehren.  Wie  htfufig  findet  man  Körper  von  analoger 
Constitationy  die  man  für  isomorph  halten  sollte,  dennoch  in  unvereinbaren 
Formen?   Der  Grund  darf  in  der  Heteromorphie  solcher  Körper  gesucht  werden. 

Wenn  es  Aer  eine  Eigenschaft  mancher  Körper,  einfacher  wie  zusammen- 
gesetzter, ist,  in  zwei  oder  mehreren  Formen  zu  krystallisiren,  die  wegen  un- 
gleicher Symmetriegesetze  und  irrationaler  Axenverhältnisse  krystallonomisch 
Terschieden  sind,  so  könnte  man  die  Frage  aufwerfen,  ob  die  Heteromorphie 
Dicht  allen  festen  Körpern  eigen  sei?  In  der  That  hat  A.  Nordenskiöld 
neuerlich  aus  einer  Zusammenstellung  der  Körper  nach  ihren  Krystallformen 
den  Schluss  gesogen,  dass  chemische  Verbindungen  von  bestimm- 
ter stöchiometrischer  Natur  in  jedem  System  krystallisiren 
können*). 

laomorphie  (Homöomorphie) . 

Wenn  es  wahr  ist,  dass  Krystallform  und  chemische  Natur  eines 
Körpers  Form  und  Inhalt  repräsentiren,  so  mUssen  beide  an  einander  gebunden 
sein,  eine  innere  Abhängigkeit  zeigen,  und  wenn  es  dereinst  gelingen  wird,  die 
Gesetze  dieses  Zusammenhanges  zu  entdecken,  so  wird  die  Form  aus  der  Zu- 
sammensetzung, gleichwie  diese  aus  jener,  sich  im  Voraus  berechnen  lassen, 
and  es  werden  auch  die  übrigen  Eigenschaften  des  Körpers  in  ihren  noth  wendi- 
gen Beziehungen  zu  einander  und  zu  den  geometrischen  und  chemischen  klar 
vor  Augen  liegen. 

Sind  wir  nun  zur  Zeit  noch  weit  entfernt  von  diesem  Ziele,  so  ist  es  doch 
die  Aufgabe,  die  Anfänge  weiter  zu  verfolgen,  welche  in  der  Erkenntniss,  dass 
ein  solcher  Zusammenhang  Überhaupt  vorhanden  ist,  bisher  gemacht  worden 
sind.  Es  ist  Mitscherlich's  wichtige  Entdeckung  der  Isomorphie,  deren 
Verfolgung  durch  Beobachtung  und  Spekulation  als  Nolhwendigkeit  erscheint. 

Zwei  oder  mehre  Körper,  welche  chemisch  verschieden 
sind,  können  gleiche  Krystallform  haben. 

Was  heisst  aber:  gleiche  Krystallform?  In  der  engeren  oder  wei- 
teren Fassung  dieses  Begriffes,  worin  die  Ansichten  sehr  abweichen,  liegt  die 
geringere  oder  grössere  Ausdehnung  dessen,  was  man  als  isomorph  betrachtet. 
Barin  allein  stimmen  Alle  ttberein,  dass  eine  wirkliche  Gleichheit  der  For- 
men nicht  vorausgesetzt  werde,  dass  Unterschiede  in  den  Kantenwinkeln  zwi- 
schen gleichwerthigen  Flächen  selbst  von  einigen  Graden  vorkommen,  die  zur 
Folge  haben,  dass  die  Axenverhältnisse  nicht  genau,  sondern  nur  annähernd 
dieselben  sind.    Dieses  Zugeständniss  ist  schon  deswegen  nöthig,  weil  bei  dem 


4)  Bidrag  Uli  Iflran  om  den  Kristallograflska  Isomorfin  och  Dimorfin.    Till  K.  Vet.  Akad. 
btenmad  deu  4.  Ifars  4S58. 

d* 


Dämlichen  Körper  nicht  blos  in  Folge  störender  Einflüsse  während  der  Krystall- 
bilduDg  Abweichungen  sich  finden ,  sondern  auch  weil  die  Temperatur  einen 
Einfluss  ausübt,  der  sich  äusserlich  in  Winkelverandeningen  xeigl. 

Abgesehen  hiervon  sind  die  Ansichten  über  den  Begriff  von  Isomorphie  im 
Wesentlichen  zweifach  verschieden : 

Die  Einen  betrachten  als  gleich  krystallisirt  oder  als  isomorph  nur  solche 
Körper,  deren  Form  und  Struktur  wirklich  übereinstimmen,  d.h.  deren 
Axen verhältniss  und  Spaltbarkeit  dieselben  sind,  wie  dies  be- 
kanntlich vielfach  vorkommt. 

Andere  dagegen  fassen  den  Begriff  weiter,  indem  sie  Krystalle  isomorph 
nennen,  deren  Axen  in  rationalen  und  einfachen  Verhältnissen 
stehen,  so  dass  die  beobachteten  Flächen  bei  ihnen  verschieden  sein  können^ 
diejenigen  des  einen  Krystalls  aber  bei  dem  anderen  krystallonomisch  möglich 
sind.  Auf  Uebereinstimmung  der  Spaltbarkeit  legen  sie  kein  Gewicht,  weil  sa« 
der  Meinung  sind,  dass  KrystallflUchen  nicht  blos  als  äussere  Begrenzungsele- 
mente, sondern  auch  im  Innern  existiren,  und  lediglich  die  unvollkommenen 
HUlfsmittel  Ursache  sind,  dass  meist  nur  einige  von  ihnen  als  Spaltungsflächen 
sich  auffinden  lassen,  wozu  die  Erfahrung  kommt,  dass  in  manchen  Abände- 
rungen desselben  Körpers  bald  diese,  bald  jene  Spaltungsrichtung  vollkom- 
mener  ist. 

Wenn  wir  dieser  weiteren  Auffassung  des  Begriffes:  gleiche  Kr y stall- 
form das  Wort  reden,  so  verkennen  wir  durchaus  nicht  die  Schwierigkeit  sei- 
ner Ausdehnung.  Denn  wir  wissen  sehr  wohl ,  dass  die  Festsetzung  desseUi 
was  einfache  Axenverhältnisse  heisst,  einen  gewissen  Spielraum  lässt,  und 
dass  eine  zu  weit  getriebene  Vergleichung  derselben,  bei  welcher  z.  B.  mög- 
licherweise alle  viergliedrigen  oder  alle  sechsgliedrigen  Formen  unter  sich  in 
Beziehung  stehen  könnten,  offenbare  Willkür  sein  würde.  Gewiss  giebt  es 
Körper,  deren  Formen  zufällige  Aehnlichkeit  haben ;  diese  von  wirklich  iso- 
morphen abzusondern^  muss  die  Aufgabe  sein. 

Es  ist  die  Frage  aufgeworfen  worden,  ob  Formen  aus  zweien  oder  mehren 
verschiedenen  Krystallsystemen  isomorph  sein  können,  und  von  Einigen,  wie 
z.  B.  von  Laurent  bejaht  worden.  Danach  können  insbesondere  sechsglie- 
drige  Krystalle  mit  zweigliedrigen  und  regulären  zusammenfallen.  Unsere  Kry- 
stallsysteme  sind  künstliche  Gruppen,  aus  den  Symmetrieverhältnissen  der  Kry- 
stalle abgeleitet,  d.  h.  aus  der  Uebereinstimmung  dessen,  was  geometrisch  und 
physikalisch  gleich  und  verschieden  ist.  Durch  die  Annahme  von  Linien  (Axen) 
als  Richtungen,  in  welchen  die  Molekularkräfte  gleichartig  wirkten,  erhalten  sie 
einen  bestimmten  Ausdruck,  während  die  Formen  selbst  in  allen  dieselben  sfnd. 
Deswegen  giebt  es  auch  keine  Uebergänge  aus  einem  System  in  das  andere; 
€in  Würfel  wird  nie  als  ein  Rhomboeder  betrachtet  werden  dürfen,  denn  in 
jenem  sind  alle  Begrenzungselemente  gleichwerthig,  der  Lichtstrahl  erleidet  in 
ihm  eine  einfache  Brechung;  in  diesem  tritt  die  Differenz  einer  Richtung 
(Eckenaxe,  rhomboedrische  Axe)  als  Hauptaxe  gegen  die  übrigen  hervor,  hier* 


mit  iQgleioh  die  Differenz  des  Oben  und  Unten  gegen  die  Seiten ;  in  ihm  ist 
jene  eminente  Richtung  zugleich  die  einzige ,  in  welcher  der  Lichtstrahl  unge- 
brochen durch  den  Krystall  geht,  wahrend  er  in  allen  übrigen  in  zwei  Strahlen 
gespalten  wird.  Und  ähnlich  ist  es  beim  Vergleich  eines  sechsseitigen  Prismas 
des  sechsgliedrigen  Systems  mit  einem  rhombischen  von  180^,  wenn  dasselbe 
durch  Abstumpfung  der  scharfen  Kanten  zu  einem  sechsseitigen  wird.  Es  ist 
deshalb  zwar  von  Interesse,  wenn  sich  nachweisen  Ittsst,  wie  dies  neuerlich 
u.  A.  von  A.  Nordenskitfld  geschehen  ist^),  dass  WinkelgrOssen  und  Axen- 
verhllltnisse  nahe  abereinstimmen  bei  gewissen  zweigliedrigen  und  sechsgliedri- 
gen Krystallen,  wie  bei  den  beiden  Formen  des  schwefelsauren  Kalis,  beim 
Kali-  und  Natronsalpeter,  beim  Aragonit  und  Kalkspath,  d.  h.  bei  dimorphen 
oder  chemisch  analogen  Körpern,  wenn  man  die  sechsgliedrige  Form  als  eine 
zweigliedrige  Combination  auffasst,  oder  wenn  man  die  zweigliedrigen  Formen 
sich  als  gewisse  Zwillinge  denkt,  wodurch  sie  dann  gleichsam  zu  sechsgliedrigen 
werden.  Allein  die  so  herbeigeführte  Uebereinstimmung  oder  Aehnlichkeit  ist 
lediglich  eine  mathematische,  nicht  eine  physikalische. 

Dennoch  giebt  es  einzelne  Fälle,  in  welchen  Körper,  welche  in  verschiede- 
nen Systemen  krystallisiren,  für  isomorph  erklärt  werden  müssen.  Dies  findet 
aber,  so  weit  die  Erfahrung  reicht,  nur  in  den  beiden  grossen  Gruppen  des 
Augits  und  des  Feldspaths  statt,  d.  h.  bei  dem  zwei-  und  eingliedrigen  und 
dem  eingliedrigen  System.  Der  Rhodonit  und  Pajsbergit,  so  wie  der  Babingtonit 
stehen  dem  eigentlichen  Augit  ausserordentlich  nahe,  obwohl  die  Richtungen, 
welche  bei  letzterem  rechtwinklig  sind,  hei  ihnen  um  2 — 3^  davon  differiren. 
Der  Orthoklas  ist  das  einzige  Glied  der  Feldspaihgruppe,  welches  man  dem 
zwei-  und  eingliedrigen  System  zuzählt ;  die  beiden  Flächen  seines  vertikalen 
Prismas  zeigen  indessen  schon  in  geringem  Grade  jene  physikalische  Differenz, 
welche  sie  bei  den  eingliedrigen  Feldspathen  so  entschieden  wahrnehmen  las- 
sen.   Solche  vereinzelte  Fälle  erfordern  natürlich  eine  besondere  Beurtheilung. 

Die  Fundamentalerfahrungen,  aus  denen  die  Kenntniss  der  Isomorphie  her- 
vorging, wurden  an  Verbindungen  gemacht,  denen  aus  anderweitigen  Gründen 
eine  analoge  Zusammensetzung  zugeschrieben  wird.  Da  aber  das,  was  wir  die 
chemische  Constitution  einer  Verbindung  nennen,  d.  h.  die  Gruppirung  der 
Elementaratome,  in  das  Gebiet  der  Hypothesen  fällt,  so  muss  man  richtiger  nur 
sagen,  dass  Gleichheit  der  Krystallform  bei  Körpern  gefunden  wurde,  die  eine 
relativ  gleiche  Anzahl  von  Elementaratomen  enthalten,  also  stöchiometrisch 
gleich  sind,  wobei  auch  noch  zu  erwägen  ist,  dass  die  Grösse  des  Atoms 
(Aequivalents}  oft  selbst  das  Produkt  einer  bestimmten  Annahme  ist,  und  sein 
Werth  möglicherweise  halb  oder  doppelt  so  gross  sein  könnte.  Wie  also  auch 
die  Verbindung  KSO^  constituirt  sein  mag,  so  ist  doch  klar,  dass  sie  und  die 
isomorphen  Verbindungen  KSeO*,  KCrO*,  KMnO*  als  gleich  constituirt  zu 
denken  sind.     Ob  aber  alle  diese  Salze  KRO^  oder,  wie  Einige  annehmen. 


UV 

K*BO*  Süd.  bsst  sich  faktisch  nicht  entacheidcii.  Die  benorphie  pebC  alM 
iLciiieD  Aofschloss  Hbcr  die  Constitation,  nicht  einmal  Ober  die  relative  Zahl  dar 
Atome  einer  Yerbindnog.  Die  bomoqihie  Ton  Co'S  und  AgS  wird  nicht  er- 
klärt dadurch,  das  man  letzteres  flir  Agf  S  hilt,  denn  jenes  ist  iseoMMph  auch 
mit  FeS,  PbS  und  ZnS,  welche  nicht  ab  R'S  betrachtet  werden  können.  Dia 
Formel  der  Thonerde  wird  doreh  deren  Isomorphie  mit  dem  Eisenozyd  nicht 
bewiesen:  es  ist  lediglich  eine  Annahme,  dass  jene  aus  2  At.  Metall  und 
3  At.  Sauerstoff,  gleich  diesem ,  bestehe,  nnd  wenn  die  Beriilerde  mit  dar 
Thonerde  isomorph  ist,  in  ihren  chemischen  Eigenschaften  aber  den  Monoxyden 
nahe  sieht,  so  dass  man  zweifelhaft  ist,  ob  siefie  oder  Ae  sei,  so  ist  dies  nur  ein 
Beweis,  dass  die  Uebereinstimmung  der  Krjstallformen  nicht  nothwendig  eine 
analoge  Zusammeosetzuog  bedingt,  am  wenigsten  aber  eine  solche  beweist. 

Ueberhaupt  aber  ist  die  Isomorphie  nicht  nothwendig  mit  der  diemisdiea 
Constitution  verknüpft,  d.  h.  mit  der  Stellung  der  materiell  versdiiedenen 
Atome  in  dem  zusammengesetzten  Atom  der  Verbindung,  denn  sie  tritt  auch 
da  auf,  wo  von  einer  Constitutioo  nicht  wohl  die  Rede  sein  kann,  bei  einfachen 
KOrpem  und  bei  Verbindungen  aus  je  einem  Atom  derselben.  Wir  können  sie 
daher  nur  als  eine  Folge  gleicher  oder  analoger  Anordnung  der  chemisch 
gleichartigen  Atome,  einfacher  wie  zusammengesetzter,  in  dem  geome- 
trischen Bau  der  Kristalle  betrachten. 

In  der  That  ist  schon  jetzt  die  Zahl  solcher  EOrper  sehr  ansehnlich,  die 
gleiche  Krjstallform  haben,  nach  allem  aber,  was  man  von  ihrer  Constitution 
als  wahrscheinlich  behaupten  kann,  darin  einander  höchstens  ahnlich,  mitunter 
auch  ganz  verschieden  sind.  Dies  ist  die  komorphie  von  stOchiometrisch 
ungleichen  Verbindungen.  Anorthit  ist  isomorph  mit  Labrador;  jener  ist 
eine  Verbindung  ftÄlSi',  dieser  ftÄlSi';  die  relative  Zahl  der  Atome  ist  ver- 
schieden. Die  Gruppe  des  Feldspalhs,  Augits,  Turmalins,  wahrscheinlich  auch 
des  Glimmers,  die  Singulosilikate  von  R  und  R  liefern  zahlreiche  Belege  dafbr, 
dass  Isomorphie  bei  Verbindungen  von  ähnlicher  Constitution  vorkommt. 
Die  grosse  Formenähnlichkeit  von  Aragonii  und  Kalisalpeter,  von  Kalkspath 
und  Natronsalpeter,  von  Augit  und  Borax,  von  Chrysober^'ll,  Olivin  und  Bitter- 
salz u.  s.  w.  beweist  aber,  dass  auch  Verbindungen  von  durchaus  verschie- 
dener Constitution  isomorph  sein  können. 

Für  die  Constitution  der  Mineralien  ist  die  Isomorphie  von  Oxyden  und 
Schwefeimetalien  von  grosser  Wichtigkeit. 

Die  Monoxyde  krystallisiren  regulär  (äg,  Ni,  Cd),  zweigliedrig 
(Cu, Ph; ,  und  sechsgliedrig  (Zn) .  Dennoch  sind  Verbindungen,  von  Itg, Cn 
und  Zn  isomorph,  so  dass  man  glauben  muss,  sie  kOnnen  unter  Cmständen 
sämmtlich  isomorph  sein. 

Die  Sesquioxyde  sind  viergliedrig  (fin)  oder  sechsgliedrig  (A, 
Fe,  4ir,. 

Hieraus  folst  nicht  blos,  dass  jedes  Oxyd  heteromorph  sei,  sondern  aucb| 


LV 

da»  die  Honoxyde  unter  Umsttfnden  mit  den  Sesquioxyden  iso- 
Borph  sind. 

Diese  Ansicht  wird  durch  Thatsachen  sehr  untersttttit,  die  sich  mir  bei 
Mineraluntersuchungen  gezeigt  haben.  Der  Eisenglanz  enthttlt  häufig  kleine 
Mengen  Eisenoxydul  und  Magnesia;  das  Bisilikat  ftSi  ist  isomorph  mit  dem  Bi* 
Silikat  Re&' ;  regulfire  Oktaeder,  aus  Fumarolen  am  Vesuv  gebildet,  und  von 
rhomboedrischem  Eisenoxyd  begleitet,  sind  eine  Verbindung  lilg'l^e*  (Magno* 
ferrit) ;  der  gleichfalls  regulär  krystallisirte  Franklinit  ist  A'ft,  worin  ft  s  ^e 
ond  Zu,  ft  =a  1^  und  iln  ist. 

Die  isomorphen  Verbindungen  eines  Monoxyds  und  eines  Sesquioxyds,  die 
Glieder  der  Spinellgruppe,  sind  also  nicht  immer  aus  je  einem  Atom  beider  zu- 
sammengesetzt;  sie  sind  ganz  allgemein  =s  tl''*ft'',  d.h.  Mischungen  zweier  iso- 
morphen Verbindungen. 

Dieselben  Erscheinungen  wiederholen  sich  bei  den  Schwefelmetallen. 
Die  meisten  Monosulfurete  RS  krystallisiren  regulär,  einige  zweigliedrig 
!€iiS,  AgS),  einige  sechsgliedrig  (CdS,  NiS,  HgS).  Sie  sind  also  heteromorph^). 
Rnstallisirte  Sesquisulfurete  R^S'  sind  zwar  nicht  bekannt,  allein  die  Ver- 
biodungen  von  beiden  Arten  sind  isomorph  mit  den  Monosulfureten  (regulär 
sind  Bnntkupfererz,  Guben,  Kobaltnickelkies,  viergliedrig  sind  Kupferkies  und 
Homichlin,  zweigliedrig  ist  der  Sternbergit,  sechsgliedrig  der  Magnetkies),  und 
wir  können  recht  gut  annehmen,  dass  derartige  isomorphe  Verbindungen  im 

Allgemeinen  s=  R^R"  sind,  d.  h.  Mischungen  aus  zwei  isomorphen  Schwefel- 
metallen*). 

Isomorphie  von  Schwefel-  und  Arsenikverbindungen.  Die 
grosse  Aehnlichkeit  in  den  Krystallformen  bei  Speerkies  (FeS*),  Arsenikkies 
(FeS^  +  FeAs)  und  Kobaltarsenikkies  (RS^  +  RAs)  einerseits,  so  wie  bei  Schwe- 
felkies (FeS*),  Kobalt  und  Nickelglanz  (RS'  +  RAs)  ')  hat  auf  die  Isomorphie 
von  RS'  und  RAs  geführt.  Auch  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  die  sechs- 
giiedrigen  Formen  Ni'Sb,  Ni'As  und  NiS  im  Zusammenhang  stehen,  während 
Co  As,  NiAs  die  reguläre  Form  vieler  Sulfurete  RS  besitzen^).  Hieraus  folgt, 
dass  auch  dieArseniete  R^As  und  RAs  unter  Umständen  isomorph  sein  können, 
was  durch  die  wechselnde  Zusammensetzung  des  Arsenikeisens  Fe"*  As**  und  des 
Speiskobalts  R^'^As"  wirklich  sich  bestätigt,  und  mit  der  Heteromorphie  der 
Metalle  zusammenhängt.  Zweigliedrige  Formen,  wie  sie  Fe*" As**  zeigt,  finden 
sich  überdies  beim  Antimonsilber  Ag*"Sb*  wieder. 

Breithaupt:  Pogg.  Ann.  LI,  510.  —  v.  Kobell :  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIII,  402.  — 
G.  Rose:  Pogg.  Aon.  LXXVI,  75.    MineraUyst.  S.  46. 


1)  Die  Dimorphie  von  6a  S,  AgS,  NiS  ist  bekannt. 
i)  S.  Buntkupfererz. 

I)  WegeodesADtimonnickelglanzes  kommen  auch  Antimonverbindungen  hier  in  Betracht. 
4)  Die  Isomorphie  von  RS  und  RAs  würde  die  Zusammensetzung  des  Amoibits  und 
Gendorffits  erkläreo.  Vgl.  S.  66. 


LVI 

Iflooiorphe  Mischungen.  Aus  der  gemeinBoheftlichen  AuflOtUg  iso- 
morpher Verbindungen  krystallisirt  eine  isomorphe  Mischung ,  deren  Messe 
homogen  erschrint,  obwohl  ein  solcher  KrystaU  entweder  ein  Gomplex  aneinan- 
dergdagerter  Atome  der  einxelnen  isomorphen  Karper  ist,  oder  aus  einem  viel- 
fachen Wechsel  von  einzelntti  Krystallschiditen  jener  besteht,  in  gewisser  Art 
ebenso  besdbaflen,  wie  ein  KrystaU,  welcher  sich  in  der  Auflösung  einer  iso- 
morphen Substans  vergrtfssert  hat,  und  physikalisch  wie  chemisch  seine  hete- 
rogene Beschaffenheit  erkennen  ISsst.  Bei  Gelegenheit  einer  diesen  Gegenstand 
betreffenden  Untersuchung^)  habe  ich  in  der  chemisdien  Natur  der  inneren 
und  äusseren  Schichten  eines  Krystalls,  der  in  der  Losung  isomorpher  Salze  sich 
gebildet  hatte,  keine  Verschiedenheit  finden  können. 

Bei  der  Bildung  der  Mineralien  scheinen  alle  Umstände  das  Entstehen  iso- 
morpher Mischungen  begünstigt  zu  haben,  und  die  letzteren  spielen  deshalb 
eine  sehr  wichtige  Rolle,  ja  häufig  sind  die  einzelnen  Grundverbindungen  nicht 
oder  nur  zum  kleinen  Theil  für  sich  bekannt.  Fahlerz,  Spinell,  die  rhomboe- 
drischen  Garbonate,  Olivin,  Augit  (Hornblende),  Feldspath,  Glimmer,  Turma- 
lin,  Granat,^  Vesuvian,  Epidot  sind  nicht  mehr  die  Namen  einzelner  Mineralien, 
sondern  ganzer  Gruppen,  deren  jede  ihre  Grund  Verbindungen  und  die  isomor- 
phen Mischungen  derselben  einschliesst^).  Die  Kenntniss  dieser  Gruppen,  die 
Deutung  der  chemischen  Natur  wichtiger  und  zahlreicher  Mineralien,  die,  von 
den  Mineralogen  fUr  eine  sogenannte  Species  erklärt,  chemische  Verschieden- 
heiten in  der  Art  und  relativen  Menge  einzelner  Bestandtheile  ergeben  hatten, 
das  Mittel,  für  solche  verschiedene  Abänderungen  einen  allgemeinen  Aus- 
druck, die  stöchiometrisobe  Gleichheit  der  Zusammensetzung  zu  finden,  alles 
dies  ist  eine  Folge  der  Entdeckung  der  Isomorphie.  Wir  brauchen  bei  reinem 
Material  jetzt  nicht  mehr  kleine  Mengen  eines  Stoffes  für  unwesentlich,  für  bei- 
gemengt zu  erklären,  wie  man  zu  thun  genöthigt  war,  als  man  die  Analysen 
der  Mineralien  stöchiometrisch  zu  berechnen  suchte,  bevor  die  Isomorphie  be- 
kannt war. 

Bei  isomorphen  Verbindungen  von  analoger  Zusammensetzung  kann  die 
materielle  Verschiedenheit  den  einen  oder  anderen  Bestandtheil  oder  beide 
treffen,  und  im  Fall  diese  Bestandtheile  keine  Elemente  sind,  kann  sich  die 
Verschiedenheit  möglicherweise  in  gleicher  Art  auf  letztere  als  auf  die  entfern- 
teren Bestandtheile  erstrecken.  (K  Gl  -  K  J  -  Na  Gl  -  Am  Cy ;  Na  S -  Ag  5e) .  Es 
giebt  unter  den  Mineralien  viele  Isomorphieen,  bei  denen  der  eleklronegative 
Bestandtheil  der  Verbindungen  ein  anderer  ist  (Schwefel -Selen- Arsenik-An- 
timonverbindungen;  Haloidsalze,  Molybdate  und  Wolframiate;  Phosphate  und 
Arseniate),  aber  bei  weitem  grösser  ist  die  Zahl  der  isomorphen  Verbindungen, 
welche  in  der  Natur  des  elektroposiliven  Bestandtheils  verschieden  sind. 


1)  Kammeisberg  über  das  VerhältnisSi  in  welchem  isomorphe  Körper  insanmeQ- 
krystallisiren.     Pogg.  Ann.  XCI,  8t1. 

i]  Vgl.  Ramm elsberg  über  die  Silikate  etc.  Ztschrft.  d.  geol.  Ges.  X,  47. 


LVII 

Die  iflomorphett  Hischungan  pflegt  man  httuflg  als  einfache  Verbindoogen 
«miiselieDY  ia  welchen  der  eine  Beatandtheii  durch  das  Aeq.  eines  anderen 
verirelen  oder  ersetzt  werde;  auch  nennt  man  diese  Bestandtheile  selbst 
wohl  isomorphe.  Die  abgekürzte  Schreibart  der  Formeln  isomorpher  Mischun- 
geo  hat  Yiel  dazu  beigetragen,  diesen  an  sich  bildlichen  Ausdrücken  einen  Wertb 
10  geben,  der  ihnen  nicht  gebührt.  In  einem  rhomboedrischen  Carbonat,  wel- 
ebes  Kalk,  Magnesia  und  Eisenoxydul  in  dem  Atomverhaltniss  von  3:2:4 
eDthflliy  hat  man  eine  isomorphe  Mischung  von  30a(!,  iiL%C  und  J^eC,  von  drei 
isomorphen  Carbonaten,  deren  ausführliche  Formel 

io  die  kürzere 

tCa| 
(Ca,  %  fe)C  oder!  lüg  VC 

ife) 
verwandelt  wird. 

Bei  der  stüchiometrischen  Berechnung,  insbesondere  der  Silikate,  hat  man 
es  hautig  mit  einer  grosseren  Zahl  von  Monoxyden  zu  thun,  die  man  als  soge- 
nannte isomorphe  Basen  zusammenfasst  ,  ohne  dass  die  Isomorphie  der  Silikate 
aller  einzelnen  thatsfichlich  erwiesen  ist.  Es  gilt  dies  insbesondere  von  den 
Alkali-  und  Erdsilikaten,  von  der  sogenannten  Vertretung  von  Kalk  und  Natron 
io  diesen  Verbindungen.  Obwohl  schon  Hausmann  auf  die  Isomorphie  der 
Salfate  von  ihnen  hingewiesen  hat,  kennt  man  doch  kein  kr\stallisirtes  wasser- 
freies Natronsilikat,  etwa  das  Bisilikat,  dessen  Form  mit  der  des  Wollastonits 
za  vergleichen  sein  würde. 

Welchen  Einfluss  die  relative  Menge  zweier  isomorpher  Verbindungen  auf 
die  Winkel,  die  Art  derFlilchen  und  herrschenden  Zonen  und  auf  die  Struktur 
aasübt,  ist  bis  jetzt  kaum  bekannt.  Die  isomorphen  Mischungen  der  rhomboe- 
drischen Garbonate  haben  Winkel,  welche  zwischen  denen  ihrer  Grundverbin- 
dungen liegen;  ihre  Spaltbarkeit  ist  die  der  letzteren.  Diopsid  {Ca&i  +  AgSi) 
ist  in  der  Flächenausbildung  und  Struktur  verschieden  von  Tremolith  (CaSi  + 
3ägSi);  wird  dieser  ober  geschmolzen,  so  krystallisirt  er  beim  Abkühlen  in 
der  Fonn  des  Diopsids  und  zeigt  auch  die  Augitstruktur. 

Unter  den  isomorphen  Verbindungen,  welche  stüchiometrisch  un- 
gleich sind,  treten  zuvörderst  diejenigen  hervor,  welche  eine  ähnliche  Con- 
stiiution  haben.    Diese  Aehnlichkeit  kann  aber  eine  mehrfache  sein  : 

a)  Die  isomorphen  Verbindungen  enthalten  dieselben  Elemente,  jedoch  in 
anderen  Verhältnissen  (RO  und  H^O^  RS  und  R^S^  OaAlSi'  als  Anorthit  mit 
Kalklabrador  Ca ÄlSi^;  Na^l^eäi*  im  Aegirin  mit  Na^Fe'Si^  im  Akmit,  über- 
baapt  Peäi  und  l^eSi'  in  der  Augilgruppe) . 

b]  Sie  enthalten  verschiedene  Elemente,  deren  stOchiometrisch  gleiche  Ver- 
bindungen schon  isomorph  sind.  (Die  Oxyde  und  Sulfurele,  deren  R  verschie- 
den ist:  OaAlSi'  mit  ICÄlSi*;  OaSi  und  MnSi  im  Rhodonit  mit  l^e  SiMm  Ba- 
bingtonit;  RSi  und  l?eSi<  in  der  Augitgruppe;  R^Äi^Si»  »  Mejonit  mit  R^^ft^Si» 
«Hamboldtilith). 


LVIU 

Hierher  gehört  auch  die  Isomorphie  von  BisUikat  ftSi  mit  Bielmniiuil  ft'Xl* 
in  der  Augitgruppe  (was  natQrlich  keine  Isomorphie  von  Kiesebtture  nnd  Thon- 
erde  bedingt). 

Dass  slöchiomeirisch  ahnliche  KOrper^  die  isomorph  sind,  sich  ebenso  in 
isomorphen  Mischungen  vereinigen  können ,  lehren  die  angeführten  und  nodh 
viele  bekannte  Falle. 

Was  endlich  solche Ktfrper  betrifft,  die  nahe  gleiche  Form  bei  grosser  Ver- 
schiedenheit in  der  chemischen  Natur  zeigen,  so  konnte  man  geneigt  sein, 
ihre  Isomorphie  für  scheinbar,  fUr  lufMlig  lu  halten.  Aragonit,  Kalisalpeter 
und  Boumonit;  Kalkspath,  Natronsalpeter  und  Rothgttltigen ;  Chrj'soberyll, 
Olivin  und  Bittersalz;  Augit  und  Borax  u.  s.  w.  Sind  sie  wirklich  Isomorph? 
Da  die  Thatsachen  für  diese  Behauptung  nicht  ausreichen,  so  kann  man  nur  mit 
Hülfe  einer  Hypothese  solche  Körper  für  isomorph  erklären. 
6.  Rose:  Pogg.  Aon.  LXXVI,  S9I. 

Isomorphie  der  Verbindungen  von  ll  und  R.  Wenn  die  Mon- 
oxyde  und  die  Sesquioxyde  für  sieb  isomorph  sind ,  so  ist  es  erklärlich ,  dass 
auch  ihre  Verbindungen  es  sind.  In  der  Augitgruppe  ist  in  der  That  ftSi  iso- 
morph mit  FeSi*,  also  auch  gewiss  mit  ÄlSi',  wenn  die  Thonerde  elektropositiv 
ist,  und  der  Spodumen  wäre  dann  eine  isomorphe  Mischung  von  SASi  mit 
iÄlSi'.  Besonders  aber  unter  den  zablreicben  Singulosilikaten  lassen  sich  ein- 
zelne isomorphe  Gruppen  erkennen ,  deren  Glieder  die  beiden  Silikate  ll^Si  und 
fi'Si*  in  verschiedenen  Verhältnissen  enthalten.  So  z.  B.  die  regulären: 

Sodalith  ft  +  R 

Granat  SA  +  ft. 

Die  viergliedrigen: 

Mejonit  3A -i- 2ft 

Sarkolitb         dll  +     fi 

Vesuvian         9  R  +  ?  R  (oder  vielleicht  ursprünglich  6  A  + 11) 

HumboIdtilitb6A  +  fi. 

Die  zwei-  und  eingliedrigen: 

Epidot  3  ft  +  2  fi 

Orthit  3A+     fi. 

Bei  gleicher  Menge  ft  verhalten  sich  mithin  die  Mengen  von  R  ss  4  :  3;  ■■ 
4  :  2  :  3  :  4  :  =  I  :  2.  Es  scheint  demnach,  dass  die  relativen  Mengen  von  ft 
und  ft  keinen  Einfluss  auf  die  Form  haben,  d.  h.  dass  überhaupt  ft^Si  isomorph 
sei  mit  ^^&i*.  Dann  sind  aber  solche  Doppelsilikate  weiter  nichts  als  isomorphe 
Mischungen,  die  freilich  oft  aus  einer  grossen  Zahl  isomorpher  Grundverbindun** 
gen  bestehen,  wenn  man  die  Natur  der  Basen  R  und  ft  bei  einigen,  z.  B.  beim 
Granat,  Orthit  etc.  in  Anschlag  bringt. 

Zu  derartigen  Schlüssen  gelangt  man  freilich  nur,   wenn  man  überhaupt 

die  erwähnten  Mineralien  für  isomorph  hält,   und  nicht  glaubt,  dass  z.  B.  die 

'gliedrigen  nur  im  Allgemeinen  ähnliche  Erystallform  besitzen.  Allein  Epidol 


LIX 

fld  OHhit  sind  doch  wirklich  isomorph ;  ihre  Krystalle  kommen  in  regelmfissi- 
er  ferwachsung  vor ,  wie  Orthoklas  and  Albit ,   oder  grOner  und  rother  Tar- 

Es  konnte  nach  dem  Angeführten  nicht  befremden ,  wenn  die  Isomorphie 
iweier  siOchiometrisch  verschiedenen,  jedoch  ahnlichen  Verbindungen  sich  auch 
lei  einem  und  demselben  Mineral  in  einem  Schwanken  der  relativen  Menge 
euer  zu  erkennen  gttbe;  dann  würden  z.  B.  Vesuvian  und  Epidot  nur  ganz  all- 
fmmn  als  mti^äi  -i-  nlt^Si'  zu  bezeichnen  sein,  und  die  Analysen  mttssten  für 
tie  einzelnen  Vesuviane  und  die  einzelnen  Zoisite ,  Pistacite  etc.  die  Grosse  von 
R  und  n  feststellen.  Hermann  behauptet  in  der  Tbat ,  dass  dem  so  sei ,  dass 
M  den  beiden  genannten  Silikaten  das  Verhältniss  A  :  ft  variire ,  dass  es  Epi« 
klegebe,  in  welchen  3tl  +  ft,  2tl  +  ft,  SK  -i-  5ft,  \ik  +  7ft  vorhanden 
sei.  Hermann  hat  diese  Art  von  Isomorphie  als  He  te rem  er  ie  bezeichnet, 
und  die  Hypothese  aul^estellt ,  dass  unter  solchen  verschiedenen  Verbindungen 
ndi  immer  einige  befinden ,  welche  ursprüngliche  sind ,  während  die  übrigen 
larch  Zusammentreten  dieser  entstanden.  So  sieht  er  die  Epidotverbindungen, 
welche  3  tl  +  2  ft  SS  A  und  2  tl  -i-  ft  ss  B  enthalten ,  als  heteromere  Moleküle 
an,  und  denkt  sich  die  8tl  +  5ft  als  8A  +  B,  die  42  A  -i-  7R  als  dA  +  B*). 

Ganz  abgesehen  von  dieser  Hypothese  muss  für  die  Begründung  der  Hete- 
romerie  erwiesen  sein,  dass  bei  den  genannten  Mineralien  die  Basen  tl  und  ft  in 
ihrer  gegenseitigen  Mengo  Schwankungen  unterliegen.  Die  von  Hermann  aus- 
gehlhrten  Analysen  sprechen  allerdings  dafür ;  allein  ich  habe  bei  eigenen  Un- 
tersuchungen nicht  die  Ueberzeugung  gewinnen  können,  dass  die  von  Her- 
mann behaupteten  Verschiedenheiten  existiren^),  und  erinnere  an  das  im  Frü- 
heren über  die  bei  Mineralanalysen  erreichbare  Genauigkeit  Gesagte ,  wonach 
alle  oomplicirten  Verbindungsverhältnisse  eine  vorsichtige  Beurtheilung  verlan- 
^.  In  dem  vorliegenden  Falle')  insbesondere  werden  die  Sauerstoffpropor- 
tioaen  durch  die  Menge  beider  Oxyde  des  Eisens  afficirt ,  und  da  deren  Bestim- 
mung sehr  seh  wierig  ist ,  sind  complicirte  Mischungsverhaltnisse ,  auf  einzelne 
ÄDalysen  gebaut,  sehr  fraglich. 

Andere  von  Hermann  angeführte  Fiille  von  Heteromerie  fallen  theils  zu- 
sammen mit  der  Isomorphie  stöchiometrisch  verschiedener  Verbindungen ,  theils 
ermangeln  sie  der  Begründung  wegen  unsicherer  Kenntniss  der  Form  oder  der 
Zusammensetzung,  und  werden  zum  Theil  durch  neuere  Untersuchungen  wider- 
legt, so  dass  jedenfalls  die  Thatsachen,  welche  zu  einer  Isomorphie  im  Sinne 
Hermann's  leiten,  noch  nicht  vorhanden  sind^). 


1)  spater  bat  Hermann  auch  RH  so  wie  das  Wasser  selbst  als  sogenannte  acceMori- 
icke  Moleküle  in  die  Formeln  aufgenommen. 

2)  S.  die  Artikel  Epidot  and  Vesuvian. 

I)  Früher  hatte  Hermann  bis  S*/«  p.  C.  Kohlensäure  in  Epidoten  gefunden,  die  später 
fmr  Wasser  erklärt  worden. 

4)  Zu  welchem  leeren  Formelspiel  solche  und  ähnliche  Hypothesen  führen ,  das  beweist 
4iaAiisicfat  Hermann 's  (and  Anderer):  Alle  Feldspathe  seien  Verbindungen  von  RRSi* 


HarpianD:  J.  L  pr.  Cbem.  XLIU,  8«.  84.  LU,  250.  LXX,  824.  LXXIV»  tM.  hJXS, 

385.  LXXVUl,  395.  —  RammeUberg:  Pogg.  Ann.  LXXVI,  89.  LXXXIV,  458.  Supplo- 
ment  IV  zu  meinem  Handwörterb.  XIX. 

Siehe  ferner : 

V.  Kübel  1  über  Isoinoq)hie,  Dimorphie,  Polymerie  und  Heteromerie: 
J.  f.  pr.  Chem.  XLIX,  469. 

Polymere  Isomorphie.  Wir  haben  in  dem  Abschnitt:  über  die  Fiink^ 
tion  des  Wassers  in  Mineralien  bereits  bemerkt,  dass  es  aus  chemischen  Grttft- 
den  unstatthaft  sei ,  das  Wasser  als  eine  Basis  2u  betrachten ,  und  dass  eine 
Vertretung  einer  Basis  durch  Wasser  oder  umgekehrt  nur  eine  Art  symbolischen 
Ausdrucks  in  Fällen  sei ,  wo  die  Affinität  von  Basis  und  Säure  durch  das  che^ 
mische  Moment  des  Wassers  afficirt,  und,  wie  so  häufig,  ein  basisches  Salz  oder 
Bine  Verbindung  von  Salz  und  Hydrat  der  Basis  gebildet  wurde. 

Scheerer  hat  die  Hypothese  aufgestellt,  dass  drei  Atome  Wasser  die 
Stelle  von  einem  Atom  eines  Monoxyds  vertreten  können,  dass  Verbindungen,  in 
welchen  diese  Vertretung  stattfinde,  gleiche  Rrystallform  haben,  und  er  hat  diese 
Art  von  Isomorphie  als  polymerelsomorphie  bezeichnet. 

Offenbar  enthält  diese  Behauptung  zwei  Hypothesen ;  zunächst  die ,  dass 
zur  Entstehung  gleicher  Krystallform  nicht  blos  die  materielle  Beschaffenheit 
und  die  Anordnung  der  Atome,  sondern  unter  Umständen  auch  ihre  Zahl  in 
Betracht  komme ;  die  zweite  Hypothese  spricht  dies  in  Betreff  bestimmter  Küt^ 
per  und  bestimmter  Zahlen  aus.  Es  wird  nicht  behauptet,  dass  Wasser  und  ein 
Monoxyd,  z.  B.  Magnesia,  isomorph  seien,  was  sie  in  der  That  auch  nicht  sind, 
sondern  dass  in  Verbindungen  die  Stelle ,  welche  drei  Wasseratome  einnehmen, 
durch  ein  Magnesiaatom  ausgefüllt  werden  könne ,  ohne  dass  der  Krystallbau 
eine  Veränderung  erfahre.  Man  sollte  glauben ,  dass  dies  möglich  sei  dadurch, 
dass  3  Wasseratome  denselben  Baum  einnehmen  wie  ein  Magnesiaatom ,  allein 
die  in  gewöhnlicher  Art  zu  berechnenden  Atom  voiume  beider  Körper  sind  durch«- 
aus  verschieden. 

Es  muss  also  thatsächlich  nachgewiesen  werden ,  dass  zwei  (oder  mehre) 
Verbindungen,  welche  sich  nur  dadurch  unterscheiden,  dass  die  eine  i  At.  tl 
weniger  enthält  als  die  andere,  dafür  aber  3  At.  Wasser,  dieselbe  Krystallform 
haben. 

Scheerer  hat  solche  Thatsachen  nachzuweisen  gesucht  an  Gordierit  und 
Aspasiolith,  an  Olivin  und  Serpentin  und  einigen  anderen  in  Krystallform  ver- 
gleichbaren Körpern.  Allein  diese  Thatsachen  sind  unbrauchbar, 
weil  die  zum  Vergleich  benutzten  wasserhaltigen  Krystalie  Pseudomorp ho- 
sen der  wasserfreien  sind,   die  im  Innern  sehr  oft  die  noch  unzersetzte  ur- 


and  RnSi^.  Hermann  hat  nicht  einmal,  wie  er  doch  meint,  nachgewiesen,  dass  sie  so 
betrachtet  werden  können,  denn  zu  derartigen  Betrachtungen  geben  die  Tbatsachea 
von  selbst  Anlass.  Etwas  anderes  wäre  es,  wenn  er  nachgewiesen  hfitte,  dass  sie  so  be- 
trachtet werden  müssen. 


ae  Wasser  annimmt '),  dass  er  in  Metallsulfaten  die  6  At.  Wasser, 
1er  Warme  zunächst  entweichen ,  für  basisches  Wasser  httlt,  dass  er 
)tung  wagt ,  den  Skapolithen  sei  pseudomorphe  Bildung  gans  fremd, 
!  Resultate  von  Mineralanalysen  überhaupt  stets  seiner  Hypothese  gtLn- 
,  beweist  ebenfalls  nur,  dass  er  eine  unbegründete  und  unnöthige 
aufrecht  erhalten  will. 

iscbof:  Geologie  II,  258.  279.  —  Blum:  Psendomorphoseii  u.  Kachtrsg  in 
nS.  58.  —  Haidinger:  Pogg.  Ann.  LXXI,  266.  —  Naamannt  J.  f.  pr. 
CXXIX,  4  96.  XL,  4.  —  Rammeisberg:  Sapplem.  lU.  IV.  V.  zum  Handwörtar- 
-  G.Rose:  Pogg.  Ana.  LXXXII,  6H.  Vgl.  Serpentin.  —  Scheerer:  Pogg. 
yUh  319.  LXIX,  535.  LXX,  441.  545.  LXXI,  445.  J.  f.  pr.  Chem.  L,  449.  LIU, 
Sg.  Ann.  LXXIII,  455.  LXXXIV,  824.  LXXXV,  287.  LXXXVII,  78.  87. 

Mineralsystem. 

iter  wir  in  die  Kenntniss  der  chemischen  Verbindungen  eindringen, 
er  ergiebt  sich,  dass  alle  Eigenschaften  eines  Körpers  in  einer  inne- 
oUi wendigen  Beziehung  zu  einander  stehen.  Werden  dereinst  alle 
ten  der  Körper  bekannt  sein,  so  wird  sich  zeigen,  dass  die  Art  und 
dieser  Eigenschaften  für  alle  Körper  eine  nähere  oder  entferntere 
üg,  Analogie  oder  Aehnlichkeit  hervorbringt.  Dann  wird  sich  leicht 
die  verschiedene  Grösse  dieser  Aehnlichkeit  bestimmen  lassen;  dann 
öglich  sein,  die  Eigenschaftsdifferenz  in  einer  Reihe  darzustellen, 
assification  oder  System  genannt  werden  mag. 
,  selbst  wenn  es  möglich  wäre ,  die  Gesammtheit  aller  Eigenschaften 
lernen,  würde  sich  die  Stellung  der  Körper  nicht  durch  eine  Reihe 
lassen.  Die  unendliche  Manchfaltigkeit  der  Naturerscheinungen ,  die 


LXII 

tu  denelbea  Zeit  i wischen  zwei  andere  Körper  stellt.  Jeder  KOrper  gehört 
gleichzeitig  in  mehre  Reihen,  deren  jede  darch  die  Grösse  einer  gewissen  Eigen- 
schaft bezeichnet  ist.  Eine  lineare  Aneinanderreihung  der  KOrper,  in  welcher 
jeder  einzelne  nur  mit  zwei  anderen  in  Berührung  steht,  ist  mithin  immer  ein 
dflrftiges,  mangelhaftes,  ganz  ungenügendes  Bild,  nie  im  Stande,  die  Totalitat 
des  Zusammenhanges  auszudrucken ,  und  wie  auch  eine  soldie  Reihenfolge  be- 
schaffen sei,  immer  wird  sich  zeigen,  dass  ein  Glied ,  in  gewissen  Eigenschaften 
allerdings  seinen  Nachbarn  am  nächsten ,  doch  in  irgend  einer  anderen  Eigen- 
schaft weit  mehr  gewissen  entfernteren  Gliedern  sich  nähert,  als  jenen. 

Diese  Schwierigkeit  hat  sich ,  bewusst  oder  unbewusst ,  allen  Denen  ge- 
zeigt, welche  bisher  mit  dem  höchst  mangelhaften  Material  unserer  dermaligen 
Kenntnisse  eine  systematische  Anordnung  der  chemischen  Verbindungen ,  der 
kdnstlich  dargestellten  gleichwie  der  natttriichen ,  versucht  haben.  Sollen  wir 
aber  derartige  Versuche  gar  nicht  wagen,  weil  uns  die  Eigenschaften  keines 
einzigen  Körpers  vollständig  bekannt  sind,  und  weil ,  selbst  wenn  dies  der  Fall 
wäre ,  eine  Reihenfolge  nie  der  Ausdruck  von  allem  ist?  Sollen  wir  dem  Ideal 
nicht  zustreben ,  weil  seine  Erreichung  in  grosser  Feme  liegt?  Gewiss  nicht. 
Ganz  abgesehen  von  dem  praktischen  Nutzen  beim  Studium  der  Wissenschaft 
wird  jeder,  wenn  auch  mangelhafte  Versuch ,  den  Zusammenhang  der  Körper 
untereinander  zu  finden,  den  Fortschritt  der  Wissenschaft  begünstigen,  weil 
wir  dann  am  leichtesten  sehen,  welche  Stellen  des  unermesslichen  Gebietes  der 
Erforschung  zunächst  bedürfen. 

Da  das  vorliegende  Werk  nur  einen  sehr  kleinen  Theil  der  Elemente  und 
Verbindungen ,  und  auch  nur  die  chemischen  Eigenschaften  derselben  behan- 
delt, so  gehört  die  Systematik,  streng  genommen,  gar  nicht  hierher.  Es  mögen 
indessen  einige  Betrachtungen,  die  Systematik  betreffend,  hier  entschuldigt 
werden ,  weil  die  chemischen  Eigenschaften  in  der  Geschichte  derselben  eine 
grosse  aber  entgegengesetzte  Rolle  gespielt  haben. 

Die  beschreibenden  Naturwissenschaften  (Zoologie,  Botanik),  denen 
das  Hülfsmittel  des  Versuches  fehlt,  haben  es  mit  lebenden  Organismen  zu 
thun,  welche  sehr  manchfacbe  Aggregate  von  Wasser  und  chemischen  Verbin- 
dungen (organischen  Verbindungen)  sind ,  die  nicht  selten  dieselbe  Zusammen- 
setzung ,  immer  aber  eine  bestimmte  organische  Struktur  haben ,  und  in  jedem 
Augenblick  durch  Aufnahme  oder  Abgabe  von  Stoffen  (Stoffwechsel)  eine  Ver- 
änderung erfahren.  Bis  zu  einem  bestimmten  Zeitpunkt  hat  diese  Struktur,  die- 
ser Stoffwechsel  Bestand ;  eine  dem  Organismus  inwohnende  selbstthätige ,  Be- 
wegung hervorrufende  Ursache  hört  dann  auf,  zu  wirken ;  nach  dem  Absterben 
unterliegen  die  einzelnen  chemischen  Verbindungen  denjenigen  Zersetzungspro- 
zessen, welche  Luft  und  Wasser  hervorrufen  können. 

Die  Systematik  organisirter  Wesen  muss  auf  die  Beschaffenheit  ihrer  0  r- 
ganc  gegründet  sein.  Klassen,  Ordnungen,  Familien,  Gattungen ,  Arten  sind 
Gruppen,  gebildet  durch  die  Gleichartigkeit  einer  grösseren  oder  geringerai 
Zahl  von  Organen.    Die  Systeme  der  Botanik  und  Zoologie  ziehen  also  nur  die 


Lxni 

iQssere  und  innere  Form  (Struktur)  der  Organe  in  vBetracht ,  nicht  die  Form 
oder  die  chemische  Beschaffenheit  der  einzelnen  Verbindungen ,  deren  Gomplex 
diese  Organe  aufweisen.  In  der  organischen  Welt  bedingen  äussere  und  innere 
Fonn  der  Organe  die  Manchfaltigkeit  der  Einzelnwesen. 

Die  Chemie  (Mineralogie)  hat  es  mit  Elementen  und  deren  Verbindungen  zu 
Ihm.  Es  fallen  ihr  auch  die  Verbindungen  zu,  welche  im  Pflanzen-  und  Thier-^ 
erpnismus  vorhanden  sind ,  jedoch  erst  nach  dem  Absterben  desselben ,  denn 
die  chemische  Charakteristik  ist  unabhängig  von  der  Stellung  und  Funktion,  die 
sie  im  lebenden  KOrper  bekleideten.  Organisch  beissen  sie  nur  wegen  ihres 
Ursprungs,  nicht  wegen  ihres  chemischen  Verhaltens.  Die  chemischen  Verbin-* 
dangen  bedürfen  ,  einmal  gebildet,  nicht  des  Hinzutretens  von  Stoff:  sie  erhal- 
ten sich  selbst,  so  lange  nicht  ein  Angriff  chemischer  Ägentien  auf  sie  stattflndet. 
Sie  sind  selbststSindige  Körper  (daher  keine  Uebergänge,  wie  bei  Gemen- 
{BD,  I.  B.  gemengten  Gebirgsarten)  und,  so  weit  sie  fest  sind,  vielleicht  immer 
GllNg,  zu  krystallisiren.  Die  Krystallform  ist  der  Stempel  der  Selbststän- 
di^eü. 

Die  Unterscheidung  und  Klassißkation  der  Elemente  und  Veii>indungen 
kann  sich  nicht  blos  auf  äussere  und  innere  Form  (Struktur)  gründen,  weil  es 
isomorphe  und  heteromorphe  Körper  giebt;  sie  kann  sich  auch  nidit  blos  auf 
(fie  chemische  Zusammensetzung  gründen  (weil  es  heteromorphe  und  isomere 
Körper  giebt).  Sie  muss  sich  gleichzeitig  auf  alle  Eigenschaften,  vorzugsweise 
aber  auf  Form  und  Zusammensetzung,  gründen*). 

Es  bedarf  heutzutage  keines  Beweises ,  dass  das  Material  der  Mineralogie, 
die  HQlbmittel ,  dasselbe  zu  erforschen ,  die  Eigenschaften ,  welche  die  Minera- 
lien an  and  für  sich  besitzen ,  dieselben  seien ,  welche  dem  grossen  Gebiet  der 
Chemie  zugehören,  sofern  man  die  Chemie  nicht  in  dem  beschränkten  Sinn  auf- 
hsst,  dass  ihre  Aufgabe  lediglich  die  Erforschung  der  chemischen  Natur  ist, 
sondern  dass  der  Chemiker  zugleich  die  geometrischen  und  die  sonstigen  physi- 
kalischen Eigenschaften  einer  künstlich  dargestellten  Verbindung  zu  untersuchen 
habe.  Wir  vindiciren  der  Chemie  die^n  Umfang,  weil  wir  nicht  der  Ansicht- 
siiid,  dass  die  Krystallform  Gegenstand  einer  besonderen  Wissenschaft  sei ,  dass 
die  Dichtigkeit,  das  optische  Verhalten  u.  s.  w.  von  dem  Physiker  bestimmt 
werde,  da  Physik  und  Mathematik  die  allgemeinen  Gesetze  der  Körper 
Bach  Raum  und  Zeit  behandeln  und  ihr  Umfang  an  sich  schon  sehr  gross  ist. 
hsofem  also  ist  die  Mineralogie  (Oryktognosie)  ein  Theil  der  Chemie,  und  zwar 
ea  sehr  beschränkter ;  die  in  der  letzteren  geltenden  Grundsätze  müssen  dann 
lalle  Anwendung  auf  die  Mineralogie  finden. 

Die  ungeheure  Masse  des  Materials  in  der  Chemie  erschwert  jeden  Versuch, 
jetzt  schon  ein  System  aufzustellen.  Die  geringe  Zahl  der  Mineralien  hat  aber 
Khon  längst  und  oft  dazu  aufgefordert,  und  es  ist  lehrreich,  zu  sehen,  welche 


41  6.  Rose  aast  aabr  treffend:    Die  Krystallform  ist  nichts  anderes  als  der  Ausdnick 
:i     #nef  bestimmten  Zosammensetzung  (Mineralsyst.  S.  6.). 


LUV  , 


oft  sehr  einseitige  und  divergirende  Ansichteo,  ja  welche  unglaubliche  Imhttmer 
dabei  vertheidigt  worden  sind. 

Wir  wollen  hier  keine  Geschichte  der  Mineralsysteme  geben,  am  wenigsten 
jene  Versuche  von  Werner,  Uauy,  Karsien  besprechen,  welche  der  ersten 
Periode  der  Wissenschaft  angehören,  theilweise  auf  sehr  richtigen  Prinzipien  be- 
ruhen, aber  bei  der  höchst  unzulnnglichen  Kenntniss  des  Materials  jetzt  nur 
noch  einen  historischen  Werth  halben.  Daran  wollen  wir  nur  erinnern ,  dan 
man  immer  von  einem  Gegensatz  nalurhistorischer ,  chemischer  und  gemischter 
Systeme  in  der  Mineralogie  redet.  Wir  haben  schon  im  Früheren  (S.  XXj 
bemerkt,  Mohs  habe  die  geometrischen  und  physikalischen  Eigenschaften  der 
Mineralien  von  den  chemischen  gleichsam  abgelöst ;  dies  war  ein  Irrthuro  i  der 
daraus  entsprang,  dass  er  nicht  wusste,  wie  alle  Eigenschaften  eines  Körper» 
ein  Ganzes  bilden,  seine  Form  keine  zubillige,  sondern  der  Ausdruck  seines  In- 
halts (der  chemischen  Natur)  sei.  Allein  Mohs  ist  in  einen  zweiten,  grösseren 
und  ganz  unbegreiflichen  Irrthum  verfallen ,  indem  er  chemische  Verbindungen, 
wie  es  die  Mineralien  sind ,  nach  gleichen  Grundsätzen  wie  Pflanzen  und  Thiere 
klassificiren  zu  müssen  glaubte.  Sein  System  mit  seinen  Ordnungen,  Geschlech- 
tern und  Arten  ist  nichts  w*eiter  als  eine  auf  die  äusseren,  beobachtbaren  Eigen- 
schaften gegründete  Anordnung,  in  welcher  alle  Mineralien  für  identisch  gleiten, 
welche  in  solchen  Eigenschaften  übereinstimmen  (viele  isomorphe  Körper).  Mit 
einem  Worte:  er  glaubte,  nach  dem  Ausdruck  Berzelius\  ein  Mineral  zu 
kennen,  weil  er  wusste,  wie  es  aussieht. 

Berzelius  hat  bekanntlich  seit  dem  J.  4844  mit  grösster  Entsohied^iheit 
die  Ansicht  gellend  zu  machen  gesucht,  dass  nur  ein  rein  chemisches  Mine- 
ralsystem brauchbar  sei.  Er  sprach  unverholen  aus,  dass  nichts  anderes  aU 
die  Zusammensetzung  an  der  Klassifikation  der  Mineralien  theilnehmen  dürfOi 
und  seine  Versuche,  die  Prinzipien  dafür  weiter  zu  entwickeln  und  speciell  zur 
Anwendung  zu  bringen,  habe  ich,  auf  seine  eigene  Veranlassung,  historisch  zu- 
sammengestellt und  erläutert^).  Er  deckte  mit  grossem  Scharfsinn  die  Inconse- 
quenzen,  Mängel  und  Irrthümer  der  minerjalogischen  Systeme  auf,  und  erklärte^ 
dass  ein  genügendes  chemisches  Mineralsystem  in  der  Gegenwart  nicht  mög- 
lich sei. 

Offenbar  verkannte  Berzelius  nicht  die  Wichtigkeit  der  geometrischen 
und  physikalischen  Eigenschaften  für  die  Körper  der  Chemie  und  Mineralogie; 
allein  die  Krystallkunde  war  ihm  nicht  geläufig ,  er  legte  der  Form  nicht  die  ge- 
bührende Wichtigkeit  bei ;  er  verfuhr  einseitig ,  indem  er  blos  den  materiellen 
Inhalt  als  maassgebend  für  die  wissenschaftliche  Anordnung  der  Körper  ansah; 
auch  er  übersah  noch,  dass  alle  Eigenschaften  eines  Körpers  Berechtigung 
haben,  weil  sie  sämmtlich  im  Zusammenhang  stehen. 


1)  Berzelius'  neues  chemisches  Mineralsystem  nebst  einer  Zosammenstellang  sei- 
ner iilteren  hierauf  bezüglichen  -Arbeiten.  Herausgegeben  von  G.  Rammelaberg.  Nürn- 
berg i847. 


L3rv 

Sind  nun  auch  alle  elDsicbtavoHen  Mineralogen  der  Ansicht,  dast  ein  rich- 
tiges Syslem  erst  von  der  Zukunft  zu  erwarten  sei  ^) ,  so  dürfen  wir  doch  nicht 
uBleriassen,  schon  jetit  eine  Gruppirung  der  Mineralien  zu  versuchen,  und  da- 
bei die  Gessmintheil  ihrer  Eigenschaften ,  insbesondere  Form  und  Zusammen- 
sekrong,  zu  Ralbe  zu  ziehen.  Es  liegen  auch  bereits  mehre  werth volle  Ver- 
sodieder  Art  vor,  wie  z.  B.  6.  Rose*s  krystallo-chemisches  Mineralsystem,  in 
welehem  die  Krystallform  das  Genus,    die  Zusammensetzung  die  Species  be- 

SÜOUDt. 

Jedes  11  ineral  ist  eine  chemische  Verbindung,  falls  es  nicht  ein  Element  ist ; 
als  solche  hat  es  eine  qualitativ  und  quantitativ  feststehende  Zusammensetzung. 
Zwei  Mineralien,  welche  nicht  chemisch  identisch  sind,  sind  eben  zwei  verschie- 
dene Mineralien.  Allein  dies  genügt  nicht.  Zwei  Verbindungen  können  gleich 
zusaromengeseUi  und  doch  verschiedene  Körper  sein  (Isomerie).  Zur  Identität 
imeier  Körper  gehört  also,  dass  sie  gleiches  Atomgewicht  und  gleiche 
Constitution  besitzen. 

Dies  wird  eine  Folge  gleichartiger  Anordnung  derEIementaratome,  d.  h. 
der  materiell  verschiedenen,  sein. 

Nun  kann  eine  und  dieselbe  Verbindung  unter  Umständen  amorph,  un- 
teranderen krystallisirt  erscheinen;  manche  Eigenschaften  werden  dann 
verschieden  sein  (optisches  Verhalten,  Dichtigkeit,  selbst  chemisches  Verhalten 
in  gewissem  Grade) ;  es  sind  zwei  verschiedene  Körper,  wie  Quarz  und  Opal. 
Eodlicb  im  krystallisirten  Zustande  kann  eine  und  dieselbe  Verbindung  in  meh- 
ren unvereinbaren  Formen  erscheinen  (Heteromorphie) ;  dadurch  ändern  sich 
wiedennn  viele  Eigenschaften,  und  es  sind  verschiedene  Körper,  wie  Änatas, 
Rutil,  Brookit.  Alles  dieses  mag  eine  Folge  ungleichartiger  Anordnung  der  zu- 
*sammengesetzten  Atome  sein. 

Was  als  einMineral  betrachtet  werden  soll,  muss  demnach 
dieselben  Elemente,  in  gleicher  Weise  geordnet,  so  wie  die- 
selbe Krystallform  besitzen  (abgesehen  vom  Auftreten  oder  Fehlen  ein- 
zeiner  Glieder  der  Krystallreihe). 

Sobald  man  diese  allerdings  engbegrenzte  Definition  dessen,  was  denselben 
Namen  tragen  soll,  aufgiebt,  geräth  man  in  Widersprüche  und  bedarf  neuer  Dc- 
Goitionen.  Dies  zeigt  sich  in  dem  bekannten  Streit  um  die  mineralogische 
Species.  Ueisst  Species  das  einzelne  Mineral,  es  sei  einfach  oder  eine  Verbin- 
dung, so  liegt  ihre  Definition  in  der  so  eben  gegebenen  ;  man  thut  aber  wohl, 
den  Ausdruck  Species  in  der  Chemie  und  Mineralogie  gar  nicht  zu  gebrauchen, 
weil  er  in  der  Botanik  und  Zoologie  einen  ganz  anderen  Sinn  hat.  Berzelius 
hat  sich  mit  grösster  Entschiedenheit  gegen  die  sogenannten  Species  erklärt, 
und  darauf  hingewiesen ,  dass  sie  bald  dem  Begriff  chemische  Verbindung  bald 
dem  der  Mischung  isomorpher  Verbindungen  entspreche.  Welcher  Inconsequenz 
sich  in  dieser  Hinsicht  Viele  schuldig  machen,  beweisen  die  Lehrbücher.  Augit 


1)  Naumann's  Elemente  der  Mineralogie.  5.  Aafl.  S.  458. 

RaBBelfbery'f  Mineraldwiiie.  6 


LXVl 

ist  eine  Species;  darunter  sieben  die  einzelnen  isomorphen  Miscbungon ,  die 
reinen  Bisilikate  und  deren  Mischungen  mit  Äluminaten  als  Varietttten.  Das 
chemisch  Gemeinsame  ist  nicht  die  Art  der  Materie ,  nur  die  analoge  Constita- 
tioUy  und  auch  diese  nicht  im  strengeren  Sinne^  weil  ftSi  und  tfÜ^  in  Mischung 
auftreten.  Aber  Aragonit,  Witherit,  Strontianit  und  Weissblei- 
erz, die  hiemach  nur  eine  Species  bilden  sollten ,  und  welche  gleichfalls  iso- 
morphe Körper  von  gleicher  Constitution  (ftC)  sind,  trennt  man  als  ver- 
schiedene Species. 

Der  Grund  der  ungenügenden  Feststellung  dessen,  was  ein  Mineral  ist, 
liegt  vorzüglich  darin,  dass  man  das  eigentliche  Wesen  der  isomorphen  Mischun- 
gen sich  nicht  klar  gemacht  hat.  Wir  glauben  indessen ,  dass  isomorphe  Ver- 
bindungen sich  immer  nur  in  bestimmten,  wenngleich  sehr  manchfaltigen, 
Verhältnissen  zu  Mischungen  vereinigen;  dass  diese  Mischungen  den  Gnind- 
verbindungen  anzureihen ,  nicht  unterzuordnen  seien ,  und  dass  der  Mangel  an 
besonderen  Namen  für  die  einzelnen  kein  Grund  sei,  sie  unter  einen  Namen 
als  ein  Mineral  zusammenzufassen.  Ist  es  auch  für  jetzt  unthunlich,  alle  Mi- 
schungen mOaC  +  nlilgC  -h  pteC  besonders  zu  bezeichnen,  so  ist  doch  jede 
derselben  ein  chemisch  constantes  Ganze ,  gleichberechtigt  mit  Ca  C  oder  einer 
der  übrigen  Grundverbindungen ,  und  wenigstens  in  einem  dereinstigen  System 
mit  einem  besonderen  Namen  zu  belegen.  Der  £inwand,  dass  der  Namen  allzu- 
viele  würden,  ist  nur  ein  Zeugniss  für  die  Unzulänglichkeit  der  heutigen  Nomen- 
klatur; die  Behauptung,  dass  solche  Mischungen  in  unbestimmten  Verhältnissen 
vorkommen,  ist  irrig,  und  hauptsächlich  durch  unreine,  etwas  zersetzte  Sub- 
stanzen oder  durch  ungenaue  Analysen  entstanden.  Nur  aus  praktischen  Grün- 
den lässt  es  sich  billigen ,  wenn  vorläufig  isomorphe  Mischungen  unter  einen 
Namen  vereinigt  werden,  die  sich  in  Bezug  auf  das  Atom verhältniss  ihrer  Grund- 
verbindungen unterscheiden,  oder  wenn  man  zu  einer  Grundverbindung  auch 
solche  Mischungen  stellt ,  die  nur  eine  verhältnissmässig  kleine  Menge  anderer 
isomorpher  Verbindungen  enthalten. 

Für  die  Geschichte  dieses  Theils  der  mineralogischen  Systematik  sind  fol- 
gende Schriften  nachzusehen : 

v.  Kobell  Bemerkungen  über  dieMineralspecies  mit  vicarirenden  Mischungs- 
theilen : 
J.  f.  pr.  Ghem.  XLIV,  99.  XLVI,  494. 

Fuchs  über  den  Begriff  der  Mineralspecies  : 
Ebendas.  XLY,  4 . 

Berzelius : 
A.  a.  0. 

Monheim : 

Verh.  d.  naturh.  V.  d.  pr.  Rbeinl.  V.  Jahrg.  474.  IX,  4. 

Die  Lehrbücher  von  v.  Kobell,  Naumann,  Dana  u.  A. 


uDgea  eieKiroposiiiver  una  ncgauver  meiaiie  ^ii.  Ji — n)  isomorpne  miscoun- 
nachen;  dasselbe  würde  für  die  Verbindungen  von  Sulfuriden  (II.  F.  6)  und 
I  grossen  Theil  der  als  Schwefelsalze  betrachteten  Verbindungen  zweier 
iride  (II.  P-c),  sodann  für  die  Verbindungen  der  Monoxyde  und  Sesqui- 
e  (III.  C  4)  gelten,  und  auch  die  Klassifikation  der  Silikate  mUsste  mehr- 
I  Abänderungen  erleiden ,  dem  gemäss ,  was  in  dieser  Einleitung  gesagt 
[en  ist. 


Literatur, 


I.  Einzelne  Werke. 

A  rp  pe  Undersöknin^ar  ulförda  pä  Kejserl.  Alexanders -Universiteto  Kemiska  Laboratoriom. 
Andra  H&riet.  Helsingfors  1856.  (Abdruck  a.  d.  Acta  soc.  scient.  fenn.)-  Enthttlt:  Ana- 
iyser  af  FiDska  Mineralier,  meddelade  af  Arppe.  —  Nägra  bidrag  tili  KflnDedom  af  Fin- 
lands  Mineralier  af  Moberg.  '—  Om  Malachilens  sammans&ltning  och  KristalKorm  a( 
A.  Nordenskidld. 

Analyser  afFinska  Mineralier.  (Abdr.  a.  d.  Acta  soc.  sc.  fenn.).  1857. 

Berzelius  Die  Anwendung  des  Löthrohrs  in  der  Chemie  und  Mineralogie.  Dritte  Auflage. 
Nürnberg  4  837. 

Neues  chemisches  Mineralsystem,  nebst  einer  Zusammenstellung  seiner  ttlteren  hierauf 

bezüglichen  Arbeiten.    Von  C.  Rammeisberg.  Nürnberg  1847. 

Bergemann  Chemische  Untersuchung  der  Mineralien  des  Bleibergs.  Bonn  1890. 

Beudant  Lehrbuch  der  Mineralogie.  Deutsch  von  C.  Hartmann.  Leipzig1826. 

Bischof,  G.  Lehrbuch  der  physikalischen  und  chemischen  Geologie.  11  Bde.  Bonn 
1847—51. 

Dana  A  System  of  Mineralogy.  HL  Edit.  New- York  and  London  1850.  IV.  Edit.  (Zu  Letzte- 
rer sieben  Supplemente  im  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  Vol.  XX— XXVIH). 

Del  esse  Th6se  sur  l'emploi  de  l'analyse  chimique  dans  les  rächerches  de  Mineralogie. 
Paris  1848. 

Du  Menil  Disquisitiones  chemicac  nonnullorum  fossilium.  Schmalkalden  18t2. 

Chemische  Analysen  unorganischer  Körper.  I.  Schmalkalden  182S. 

Frankenheim  System  der  Krystalle.  Breslau  1842. 

Greg  and  Lettsom  Manual  of  the  Mineralogy  of  Greal  Britein  and  Ireland.  London  1858. 
Hauy  Traitö  de  Mineralogie.  IL  Edition.  Paris  1822.. 

Lehrbuch  der  Mineralogie,  übersetzt  von  Karsten  und  Weiss.    1— IV.    Paris  und 

Leipzig  1804—10. 

H  isinger  Mineralgeographie  von  Schweden.  Nach  der  Handschrift  zur  zweiten  Aufl.  übers. 

von  Wohl  er.  Leipzig  1826. 
Hoch  heimer  Chemische  Mineralogie.  Zwei  Bände.  Leipzig  1702— 93. 
John  Chemische  Untersuchungen  der  Mineralkörper.  Berlin  1808  —  16. 
Ken  ngott  Mineralogische  Untersuchungen.  Breslau  1849.  —  Mineralogische  Notizen.  (A.  d. 

Sitzungsberichten  der  K.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Wien). 
Kjerulf  Das  Christiania-Siiurbecken,  chemisch -geognostisch  untersucht.   Herausgegeben 

von  A.  Strecke  r.    Christiania  1855. 
Klaproth  Beiträge  zur  chemischen  Kenntniss  der  Mineralkörper.     Sechs  Bttnde.     Berlin 

1795-1815. 
V.  Kobell  Charakteristik  der  Mineralien.  Zwei  Bände.  Nürnberg  1880. 

Grundzüge  der  Mineralogie.  Nürnberg  1838. 

Tafeln  zur  Bestimmung  der  Mineralien.  6.  Aufl.  München  1857. 

V.  Kokscharow  Materialien  zur  Mineralogie  Russlands.   I.Band.  Petersburg  1858.  U.  Band. 

1854-57.  HI.  Band.  1858. 
V.  Leonhard  Handbuch  der  Oryktogoosie.  Zweite  Aufl.  Heidelberg  1826. 
Monticelli  e  Covelli  Prodrome  della  mineralogia  vesuviana.  Napoli  1826. 


LXIX 

S»rdeDikiöld .  A.,  Beskrifbing  öfver  da  i  Fiolaod  ftiDna  MiDcralier.  HtlsiDgfon  48ftS. 
KordentkiOld .  N.,  Bidrag  tili  Dtfrmare  Kannedom  af  Finlands  mineralier  och  gaogoosi. 

SUKkholm  4  8S0. 
Plaltaer  Die  Probirkonat  mit  dem  LOthrohr.  Dritte  Aufl.  Leipzig  4858. 
Roie,  G  ,  Minerslogiacb-geognottische  Reise  oaeii  dam  Ural  ato.  II  Bde.  1887  a.  4t. 

—  Elemente  der  Kryatallographie.  Berlin  1838. 

—  Dts  krysUlle-cbemisclie  MineraJayatem.  Leipzig  185S. 
loth  Der  Veauv  und  die  Umgebung  von  Neapel.  Berlin  4857. 
Sartorias  Ton  Waltershausen     Die  vulkanischen  Gesteine  von  Sicilien  und  Island. 

GatUageD  4  85t. 

Slromeyer  Untersuchungen  über  die  Mischung  der  Mineralkörper.  GttUIngen  482i. 
I    TliomsoD  Oatlinea  of  Mineralogy,  Geology  and  mineral  Analysis.  II  Vol.  London  4886. 
.     Ulms  OD  Syaieroatisch  -  tabellarische  Uebersicht  der  mineralogisch  -  einfachen   Fossilien. 
I        Cassel  o   Marburg  4844. 

Vogl  Gaogverbttitnisse  und  Mineralreichthum  Joachimsthals.  Teplitz  4857. 

Ausaerdeai  einzelne  andere  seltener  citirte  Werke. 


II.  Zeltochriften  und  periodische  Werke. 

A,  Deutsche. 

Aiaalen  der  Pharmacie;  spfiter  Annalen  der  Chemie  ond  Pharmacia.    Hei^ 
aoffgegebeo   von  Wöhler,  Liebig  und  Kopp  (Brandes  ,  Geiger,  Merk,  Mohr, 
Trommadorff  etc.).    Heidelberg.  Seit  4  88S. 
laamgartner  (u.  v.  BCCingsbauaen)  Zeitschrift  für  Physik  und  Mathematik.    Wien 
4888 — 8i.    Baumgartner  (u.  v.  Holger)     Zeitschrift  für  Physik  und  verwandte 
WifseDScbaften.    Wien.  Seit  4888. 
Berichte  ttber  die  Mittheilungen  von  Freunden  der  Naturwissenschaften  in  Wien,  gesam- 
melt von  Haid  in  ger.    Seit  4  846. 
Berzeliua  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  physischen  Wissenschaften.    A.  d. 
Schwedischen  übersetzt  von  C.  Gmelin,  dann  von  Wohl  er.   I— XXVII.    Tübingen 
4888—48. 
Brandes  Archiv  des  Apotbekervereins  im  nördlichen  Deutschland.  1   -XXXIX.    Lemgo 

4888—88. 
Crell  Chemische  Annalen.  I  — XL.  Helmstttdt  4  784-4804. 
Erdmann  0.  L.     (u.  Schweigger-Seidel,    dann  Marchand,     dann   Werther) 

Journal  für  praktische  Chemie.  Leipzig.  Seit  4834. 
Grhlen  A.    Neues  allgemeines!  Journal  der  Chemie.    I— VI.  Berlin  4808 — 5.  Gab- 
leo Journal  für  Physik,  Chemie  und  Mineralogie.  I —IX. -Berlin  4806 — 10. 
Gilbert   Annalen  der  Physik.  1— LXXVI    Leipzig  4  799-4  884. 
Glocker  Mineralogische  Jahreshefte.   I— IV.  Nürnberg  4885.    V.  4887. 

—  Jal/rbnch  der  K.  K.  geologischen  Reicbsanstalt.  Wien 

^srsten  (und  v.  Dechen)  Archiv  für  Mineralogie,  Geognosie,  Bergbau  und  Hütten- 
kunde. Berlinseit  4  889.  (Geschlossen). 

Kästner  Archiv  für  die  gesammte  Naturlebr^.  Erlangen  seit  4884. 

Ktangott  Uebersicht  der  Reiultate  mineralogischer  Forschungen.  4844 — 49. 4850^84. 
Dann  jahrlich  erschienen.  Wien,  dann  Leipzig. 

T.  Leonhard  Taschenbuch  für  die  gesammle  Mineralogie.  I— XVIII.  Frankfurt a. M. 
4807—84. 

—  Zeitschrift  für  Mineralogie.  I— V.  4885—29. 

—  rund  Bronn)  Jahrbuch  für  Mineralogie,  Geognosie  etc.  4880—38.  Neues  Jahr- 
bacb.   Seit  4888. 

Liebig  und  Kopp  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Chemie,  Physik,  Minera- 
logie und  Geologie.  Glossen.  Seit  4  847. 

\.MolI  Ephemeriden  der  Berg- und  Hüttenkunde.  I— V.  Nüniberg  4 806— 9. 

Monatübericbte  der  \L.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin.  Seit  4 889. 

Pogi^endorff  Aunalen  der  Physik  und  Chemie.  Leipzig.  Seit  4  824. 

Scheerer  Allgemeines  Journal  der  Chemie.  I— X.  Leipzig  4  799— 4  803. 

^chweigger  Journal  für  Physik  und  Chemie.  I— LXIX.  Nürnberg  (Halle)  48H  — 4838. 

Sitzungsberichte  der  mathematisch-naturwissenschaftlichenKlasse  der  K.K.Akademie 
der  Wissenschaften  zu  Wien. 


LXX 

VerhaDdlangen  der  %,  mtsischMi  mfneratogiBehen  Geselltcbafi  zu  St.  Petaraborg.    Seil 

4847. 
Zeitschrift  der  deutscbeo  geologischen  Gesellscbaft.  Berlio.  Seit  1849. 
Zeitschrift  für  die  gesammteo  Nntarwissenscbaften.    Halle. 

B,    Französische. 

ADDales  de  Chimie.  I— XCVI.  Paris  1788-1815. 

Annales  de  Chimie  et  de  Physiqae  par  Gay-Lassac  et  Arago    (Daroas,  Regnault 

etc.).  Paris.  Seit  4846. 
Annales  des  Mines.  r^igees  par  le  cooseil  g^n^ral  des  mines.  Paris.  Seit  4846. 
Anoales  da  Museom  d'histoire  oaturelle.  I — XX.  Paris  480S>-4S. 
Biblioth^qae  0  Di  verseile.  Sciences  et  arts.  Gen^ve  4  846— -45.   Fortgesetzt  als:  Archives  des 

Sciences  pbysiques  et  naturelles.  Seit  4  846. 
Bulletin  de  la  socieiö  göologique  de  France.  Paris.  Seit  4  880. 
Bulletin  des  sciences.  Par  la  societö  philomatique  de  Paris. 

Bulletin  de  la  sociötö  imperiale  des  naturalistes  deMoscou,  publik  par  Fischer  deWaldheim. 
Bulletin  des  sciences  pbysiques  par  Förussac.  Paris.  Seit  4  8S4. 
Comptes  rendues  bebdomadaires  des  steoces  de  racadtoiie  des  sciences.  Paris   Seit  4885. 
L'InstItut.  Journal  des  acadömies  et  socMtös  scientifiques  de  la  France  et  de  TEtranger.   pa> 

ris.  Seit  4  888. 
Journal  de  Pbysique  etc.  Par  Rozier/De  la  Metherie,  Ducrotay  de  Blainville. 

1-XCVl.  Pari»  4  774  -4  8JI. 
Journal  des  lünes.  I— XXXVIü.  Paris  4  784—4845. 
Mömoires  du  Museum  d'histoire  naturelle.  Paris.  Seit  4845. 

C.    Englische. 

American  Journal  of  Science  and  Aris  by  S i 1 1  i  man  (Dana).  Newbawen.  Seit  4848. 
Annais  of  Philosopby  by  Th.  Thomson.    I— XX.    London  484  8—80.    New  Series  by  R. 

Phillips.  4— XII.  4884—86. 
Annais  of  the  Lyceum  of  natural  bistory  of  New- York.  Seit  4  884. 
Edinburgh  Joarnal  of  Science  by  D.  Brewster.  I— XVI.  4884—88. 
Edinburgh philosopbical  Journal  byJameson  (und  Brewster).  I— XIV.  4848—86.  E.New 

pbilosophical  Journal.  Seit  1886. 
London  and  Edinburgh  philosopbical  Magazine  by  Taylor  and  Phillips  etc.    London. 

Seit  4  882. 
Pbilosophical  Magazine  and  Journal  byTilloch  (Taylor).  I- LXVIIL  London  4 788—4 886. 
Pbilosophical  Magazine  by  Taylor  and  Phillips.  1— XI.  London  4887—88. 
Philosopbical  Transactions  of  the  Royal  Society  of  London.  Seit  4665. 
Pbilosophical  Transsetions  of  the  Royal  Society  of  Edinburgh.  Seit  4  888. 
Pbilosophical  Trsnsactions  of  the  Royal  Irish  Academy.  Dublin. 
Quarterly  Journal  of  the  chemical  society  of  London.  Seit  4848. 
Quarterly  Journal  of  Science,  Literature  and  theArts  I— XXX.  London.  484  6—80. 
Records  of  general  Science  by  R.  Thomson.  London.  Seit  4  885. 

D.   Schwedische. 

Afhandlingar  i  Fisik,  Kemi  och  Mineralogi  utgifne  af  Hisinger  och  Berzelius  I  — VI 

Stockholm  1806-4  6. 
Kongl.  Vetenskaps-Academiens  Handlingar. 
Oefversigt  af  K.  Vetenskaps-Academiens  Fdrhandlingar. 


Mineralien. 


V' 


L  Grundstoffe  (Elemente). 


A.  Gtauppe  d6B  KohlenstofEii. 

Diamant« 

Unschmelzbar.  Verbrennt  an  der  Luft  oder  in  Sauerstoffgas  bei  hinreichend 
hoher  Temperatur  zu  Kohlensäure. 

Nach  Dumas  und  Stass  hinterlüsst  er  beim  Verbrennen  ^^^r  ^^^  rir 
eines  gelblichen  Rückstandes.  Auch  E  r  d  m  a  n  n  und  Marchand  erhielten  etwa 
tiVt  röthlicher  Asche.  Indessen  sind  diese  Versuche  stets  mit  nicht'ganz  farb- 
losen Diamanten  angestellt  worden.  Petzholdt  will  bei  mikroskopischer  Un- 
tersuchung solcher  Rückstände,  gleichwie  an  dem  braunen  Einschluss  eines 
braunen  Diamants,  eine  zellige  an  das  Pflanzenparenchym  erinnernde  Struktur 
beobachtet  haben,  was  von  Wo  hier  indessen  widerlegt  wurde. 

DerDiamantist  (regulär krystallisirter)  Kohlenstoff  im  reinstenZustande. 

Gepulvert,  wird  er  auch  durch  ein  Gemisch  von  zweifach  chromsaurem 
Kali  und  Schwefelsäure  aufgelöst,  d.  h.  zu  Kohlensäure  oxydirt. 

Dumas  u.  Siass:  Ann.Cbim.  Phys.  III.  S6r.  1,5.  —  Aon. Chem. Pharm.  XXXVIII, 
U4.  —  Erdmaon  u.  Marchand:  J.  f.  pr.  Chem.  XXIII,  469.  —  Petzholdt: 
Ebeodas.  XXIII,  475.  XXV,  474.  Und :  Beitr.  zur  Naturgesch.  d.  Diamants.  Dresden 
484S.  —  Wohl  er:  Ann.  Chem.  Phann.  XLI,  846. 

Graphit. 

Verbrennt  v.  d.  L.  nach  längerem  Blasen  und  hinterlässt  (wenn  er  zuvor 
durch  Säure  gereinigt  worden]  eine  geringe  Menge  Kieselsäure.  Ungereinigter 
Graphit  giebt  aber  stets  eine  eisenoxydhaltige  Asche,  zuweilen  mit  Spuren  von 
Titansäure. 

Säuren  greifen  ihn  nicht  an,  ziehen  aber  gewöhnlich  Eisenoxyd  u.s.  w.  aus. 
Ein  Gemisch  von  zweifach  chromsaurem  Kali  und  Schwefelsäure  löst  ihn  in  der 
HiUe  auf^  wobei  sich  Kohlensäure  entwickelt. 

■^•■»•lakery^t  MiMrtlelMMi«.  1 


I 


Auf  Grund  der  alteren  Versuche  von  Scheele,  Berthollet,  Vauque- 
lin  und  Saussure  hielt  man  ihn  für  Kohlenei'sen ,  bis  Vanuxein,  Sef- 
ström  und  Karsten  zeigten,  dass  das  Eisen  als  Oxyd  beigemengt  sei. 

Der  Graphit  ist  (zwei-  und  eingliedrig  krystallisirter)  Kohlenstoff. 

Der  Graphit  von  Ersby  in  Finland  hinterlässt  nach  A.  Nordenskiöld 
beim  Verbrennen  1,8  p.  C,  bestehend  aus  Kieselsäure,  Eisenoxyd  und  Hom- 
blendekömchen.  Der  von  Ceylon  giebt  nach  Fritzsche  0,9  p.  C,  der  von 
Wunsiedel  im  Fichtelgebirge  nach  Fuchs  nur  0,33  p.  G.  Rückstand.  In  dem 
englischen  und  ostindischen  fand  Prinsep  bis  8  p.  C.  Eisen,  1  ,S  bis  37,8  Thon- 
erde  und  Kalkerde,  so  wie  etwas  KieselsXore  und  Wasser. 

Die  Asche  des  Graphit  von  Kaiser^erg,  von  Hafernluden  in  Mtthren  und 
von  Passau  untersuchten  Fers tl  und  Ragsky. 

FerstI:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  4854.  868.    —    Fritzsche:  Berg- u.  hütt.  Ztg. 
4854.  828.    —    Fuchs:  J.  f.  pr.  Ghem.  VII,  858.  —  Karsten:  Archiv  f.  Bergb.  u. 
Hütt.  XII,  94.  —  Prinsep;  EdiBb.  N.  phU.  J.  XIT.  846.  ^   Ragsky:  Jahrb.  geol. 
Reichsanst.  4854.  804.  —  Sefsiröm:  Pogg.  Ann.  XVI,  468. 
Vgl.  femer: 

Brodie:  Ann.  Cbem.  Pharm.  XCVIT,  4t8.  —  Dumas  u.  Stass:S.  Diamant. — 
Erdmann  u.  Marchand:  J.  f.  pr.  Ghem.  XXIII,  459*  XXXV,  SSO.  —  A.  Nor- 
denskiöld: Pogg.  Ann.  XCVI,  440. 

B.  Grappe  des  Behwefels. 

Schwefel.  S,     (Gediegener  Schwefel). 

Rein  oder  mit  erdigen  Stoffen  gemengt.  Zuweilen  etwas  Schwefelarsenik 
enthaltend. 

Selen«  Se.    (Gediegen  Selen). 

Von  dem  zu  Gulebras  in  Mexico  nach  Del  Rio  vorkommenden  ist  noch 
keine  Untersuchung  bekannt. 

leleisdiwefeL  Stromeyer  bnd  den  Sahniak  von  Lipari  mit  einem  Selen  (uad  Ar- 
senik) enthaltenden  Schwefel  gemengt,  und  in  dem  Salze  selbst  j^  Selen,  vielleicht  aii 
selenigsaures  Ammoniak  darin  enthalten. 

Schwgg.  J.  XLIII,  458. 

C.  Gruppe  der  elektronegatiyen  Metall«« 

Tellur.  Te.     (Gediegen  Tellur). 

Schmilzt  und  verflüchtigt  sich  v.  d.  L.  auf  der  Kohle  mit  starkem  Rauch 
und  grünlicher  Flamme,  Goldkömer  und  eine  eisenhaltige  Schlacke  hinterlassend. 
In  der  offenen  Röhre  raucht  es  stark  und  verbrennt,  zuweilen  mit  dem  charak- 
teristischen Selengeruch ;  das  graue  Sublimat  von  telluriger  Säure  wird  beim 
Erhitzen  weiss  und  schmilzt  zu  kleinen  Tropfen. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Entwicklung  rother  Dämpfe  (meist  mitr 
Zurücklassung  von  etwas  Gold).  Auch  in  Schwefelsäure  lösjt  es  sich  bei  niede^ 
rer  Temperatur  ohne  Oxydation  mit  rother  Farbe  auf. 


Klaproth.  Petz. 

(T.  V.  d.  Grube  MariabUf  bei  Ztlatbna). 

Tellur  92,55  97,22 

Gold  0,25        '  2,78 

Eisen  7,20  ^ 

Spuren 


Schwefel 


400.  400. 

Klaproth:  Beitrüge  III,  S.  —  Petz:  Pogg.  Ann.  LVII,  477. 

Arsenik.  As.    (Gediegen  Arsenik.  Scherbenkobalt). 

Verflüchtigt  sich  im  Kolben,  meist  einen  Rückstand  lassend,  der  auf  Bisen, 
Kobalt  oder  Nickel  reagirt,  auch  wohl  eine  Spur  Silber  enthalt.  V.  d.  L.  ver- 
flüchtigt es  sich  mit  starkem  Geruch  und  beschlagt  die  Kohle  weiss.  Dieser 
Besdüag  ist  flüchtig. 

In  Salpetersifure  und  in  Königswasser  ist  es  auflOslioh. 

Antimon.  Sb.     (Gediegen  Antimon). 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht,  raucht  stark,  bleibt  nach  Entfernung  der 
Flamme  einige  Zeit  im  Glühen,  und  umgiebt  sich  dabei  mit  einem  Netzwerk  von 
krystallisirter  antimoniger  Säure.  Zuweilen  zeigt  sich  ein  Arsenikgeruch.  Hier- 
bei entsteht  ein  starker  weisser  Beschlag,  der  weniger  fluchtig  als  beim  Arsenik 
ist.    Gewöhnlich  bleibt  ein  Rückstand,  der  auf  Eisen  und  Silber  reagirt. 

Wird  von  Salpetersaure  unter  Abscheidung  von  antimoniger  Saure  oxydirt, 
von  Königswasser  aufgelöst. 

Dufrenoy  fand  im  ged.  Ant.  von  AUemont  einen  ziemlich  starken  Silber- 
gehalt. 

Arsenikantimon.  (Allemontit) .  Die  Abänderung  von  Poullaouen 
(Antimoine  testae^)  giebt  im  Kolben  zuerst  viel  Arsenik,  schmilzt  dann,  liefert 
nichts  Flüchtiges  mehr,  entwickelt  aber  hierauf  v.  d.  L.  von  Neuem  Arsenik- 
dämpfe,  während  das  Oxyd,  welches  sich  in  der  Umgebung  der  Probe  bildet, 
mehr  blättrig  erscheint.  Bei  fortgesetztem  Blasen  verflüchtigt  es  sich  ganz. 
Berzelius. 

Das  A.  von  AUemont  im  Dauphin^,    dessen  sp.  Gew.  =b  6,203  ist,  be- 
steht nach  meinen  Versuchen  aus 
Arsenik        62,15 
Antimon       37,85 

Dies  entspricht  ungefähr  einer  isomorphen  Mischung  von  4  At.  Antimon 

und  3  At.  Arsenik, 

SbAs'. 

3  At.  Arsenik    »  2820  »  65,22 
i    -  Antimon    «  4504  =s  34,78 

4324     400. 
Hammelsberg:  Pogg.  Ann.  LXII,  417. 

1* 


Wismuth.  Bf.     (Gediegen  Wismuth). 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  und  beschlagt  die  Kohle  mit  gelbem  Oxyd,  welches 
sich  durch  die  Flamme  forttreiben  lässt ;  nach  längerem  Blasen  verflttchtigt  es 
sich  bis  auf  einen  Rückstand,  der  auf  verschiedene  Metalle,  oft  stark  auf  Silber 
reagirt. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  auf. 

Tellurwismuth.  (Tetradymit).  Diesen  Namen  fuhren  mehre  isomorphe 
Mischungen,  in  denen  zum  Theil  auch  Schwefel  und  Selen  vorkommen.  Hier- 
nach verhalten  sie  sich  v.  d.  L.  verschieden. 

Das  T.  von  Tellemarken  gi^t  beim  Rösten  weisse  Dämpfe  und  ein 
schmelzbares  Sublimat  von  telluriger  S.,  zunächst  der  Probe  einen  rothen  An- 
flug von  Selen.  V.  d.  L.  auf  Kohle  schmilzt  es  und  riecht  stark  nach  Selen; 
dabei  bildet  es  einen  irisirenden  Beschlag,  der  in  der  inneren  Flamme,  sie  grttn 
färbend,  verschwindet.  Das  Metallkom  kann  vollständig  verflüchtigt  werden. 
Berzelius. 

Das  T.  von  Schemnitz  (der  Tetradymit)  verhält  sich  ähnlich,  giebt  aber  zu- 
gleich schweflige  S.  und  ist  nicht  ganz  flüchtig.  Berzelius.  Es  schmilzt  im 
Kolben,  giebt  ein  graues  Sublimat,  beim  Rösten  schweflige  S.,  Selengeruch 
und  neben  rothem  Selen  ein  weisses  Sublimat  von  schmelzbarer  telluriger  S. 
y.  d.  L.  färbt  es  die  Flamme  blaugrün,  giebt  in  der  Nähe  einen  dunkelgelben, 
weiterhin  einen  weissen  Beschlag,  imd  ist  vollkommen  flüchtig.   Plattner. 

Löst  sich  in  Salpetersäure,  zuweilen  unter  Abscheidung  .von  Schwefel,  auf. 

A.  Tellurwismuth. 

4.  Virginien.  Krystallisirt  und  grossblättrig.  Genth. 

a.  b.  c.  d. 

Wismuth    53,07         53,78         54,56 
Tellur         48,49  47,07  49,79        46,40 

404,26        400,85        404,35      S  0,37 

Dies  wäre  eine  Mischung 

Bi  -f-  Te». 

4  At.  Wismuth  =  2600  =:  54,94 

3   -    Tellur       s  2406  =  48,06 


5006     400. 

B.  Schwefel-Teliurwismuth. 

4.  Virginien.  Jackson.  Nach  Abzug  von  3^6  p.  C.  Gold,  Quarz  undEis^i-' 

oxyd. 
2.  Schubkau  bei  Schemnitz.   a)  Berzelius,  6)Wehrle,  c)  Hruschauer 
S.Deutsch-Pilsen.  (Früher  als  Molybdänsilber  bezeichnet).  Wehrle. 

4.  Davidson  Co.,  Nord-Carolina.  Sp.  G.  ä  7,237.  Genth. 

5.  Virginien.  Fish  er.  Nach  Abzug  von  2,7  p.  C.  Beimengungen. 

6.  Cumberland,  England.  Bammelsberg. 


- 

4. 

a. 

t. 
b. 

c. 

s. 

4. 

6. 

6. 

Wismath 

57,32 

58,30 

60,0 

59,2 

61,45 

61,35 

60,43 

84,83 

TeUnr 

32,80 

36,05 

34,6 

35,8 

29,74 

33,84 

36,02 

6,73 

Sdiwefel 

9,88 

4,39 

4,8 

4,6 

2,33 

5,27 

3,76 

6,43 

Silber 

— 

— 



— 

2,07 

100,46 

100,20 

97,49 

Beirrt 

— 

0,75 

— 

— 

— 

400.  99,42     99,4     99,6       95,29 

Hier  sind  folglich  drei  Mischungen  su  unterscheiden : 
No-  4  =sBi-|.Te»  +  S* 

No.  2.4.5  »Bi  4-Te>-hS 
No.  6  =Bi*-i-Te -i-S*. 

C.  Selen-Tellurwismutb. 

4.  Virginien.  Fisher. 

a.  b.*) 

Wismuth    54,81  54,43 

TeUur         37,46  37,70 

Selen            7,23  7,47 


100.                99,30. 
Dies  wQrde  nahezu 

Bi«  +  Te«  +  Se* 

sein. 

D.  Schwefel-S^J<en-Tellurwismuth. 
4.  S.  Jos^,  Brasilien.   Damou^* 

Wismuth 
Tellur 
Schwefel 
Selen 

79,15 
15.93 
3,15j 
1,48f 

78,40 
15,68 

4,58 

99,78  98,66. 

Giebt:  Bi«  +  Te«+{*|^ 

Es  ist  nicht  zu  laugnen ,  dass  die  grosse  Manchfaltigkeit  des  in  Virginien 
vorkommenden  Minerals  etwas  befremdend  erscheint. 

Da  die  krystallisirten  Abänderungen  mit  dem  Wismuth,  gleichwie  mit  dem 
Tellur  isomorph  sind,  so  betrachten  wir  mit  G.  Rose  alle  diese  Substanzen  als 
isomorphe  Mischungen  ihrer  Elemente,  während  man  sie  früher  als  Verbindun- 
gen von  Scbwefelwismuth  und  Tellurwismuth  angesehen  hat. 

Berzelius:  Pogg.  Ann.  I,  874.  Jahresb.  XII,  4  78.  —  Damour:  Ann.  Gbim.* 
Phys.  III  S^r.  XIII.  J.  f.  pr.  Ghem.  XXXY,  4  75.  —  Fisher:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser. 
VII,  tSS.  —  Genth:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVI,  84.  XIX,  45.  J.  f.  pr.Chem.  LX,  S7S. 
LXIV,  466.  —  Hruschtuer:  J.  f.  pr.  Cham.  XLY,  456.   —  Jackson:  Am.  J.  of  Sc. 


4)  Nach  Abzug  von  6,44  p.  C.  Beünengungen. 


Uftv    TLfHI    X.7t.  —  K«k<Il:  i.  Ipc.Cltfm   ¥1X1,».«.  .T.  ms  »mScs  T.d.L.}. 
XU,  SM    >■—  jjirf ■.  ZUcteft  IX.  lU. 

«ad  ^edhKlht^t  MC*.  sc^flSil  adbcr  cffH  fi«  nlctiL    1b  %h 
«TMaif«  ftlve.  das«  ArMMk.    Xacä  FlattBex  «ad  Berzelivs  dife^ealiciert  •ris 

fall  zvent  bmaes  Sdiwefeivscaik,  iImb  Ancflik,  vad 

feriftf^ai  fraoca  ftockstoAd,  der  Eift€%  Kobalt  vid  Wlmatk  fifcilt     Aacii  ä  der 
•dtttw  K^^i»  gjeU  er  aaek  EnteraB  atAwclliee  Siare.  bÜ  Soda  iMk  Berxelims  eine 

Wikread  Berzelia»  den  A.  Tom  Pihnl— a»  bei  Ifaricabti 
IHaafülafe  det  Aneoiks  kielt,  fiud  Eerftteaioi  HÜSel  vi»  dra 

Aneoik        MpTS 
WisiDutb        3.M 

9f,79 
VieOeiefat  war  die  antersacbte  Substanz  etae  isomorpbe  Misckaof  beider  Eörper. 

Berzelias:  iabresb.  IX,  491.   —  Xerslea:  Sdiwgg.  J.  Uli,  S77. 

D.  Onqppe  der  elekiiupuBitiven  MefteDe. 

EtoeB«  Fe«     (Gediegen  Bisco.  TeUurisches  Eisen). 

Folfzende  Vorkonunnisse  von  angeblichem  natttriiclieni  leUurischem  Eisen 
sind  cheniisch  geprüft  worden : 

Kamsdorf  in  Thüringen.   Klaprolh  fand  darin  6p.  C.Blei  and  l,5Kupfer. 

Mühlhausen  in  Thüringen,  nach  Bornemann  im  Keoper  vorkommend,  ist 
nach  Brückner  frei  von  Nickel  und  Kohle. 

Chotzen,  Chrudimer  Kreis,  Böhmen.  Es  soll  nach  Neumann  0,64  Nickel, 
0,32  Arsenik  und  0,74  Graphit  enthalten.  Möglicherweise  ist  es,  obgleich 
im  Planer  gefunden,  älteres  Meteoreisen. 

Petropawlowsk  in  Sibirien,  im  Goldsand  gefunden,  sp.  Gew.  s  7,76,  ent- 
hält nach  Sokolowsky  2,07  p.G.,  nach  Ivanow  7  p.C.  Nickel,  und  ist 
vielleicht  Meteoreisen.  Die  mit  dem  oraliscben  Platin  vorkommenden  Bisen- 
flitter s.  Platin. 

Nacli  Andrews  enthalten  viele  Basalte  und  Dolerite  melallisdies  Eisen. 
Metcoreisen  s.  Meteorite. 

Brückner:  Pogg.  Ann.  LXXXVIII,  4  45.  —  Ivanow  (Sokolowsky) :  BraMO*» 
Archiv  f.  wiss.  Kunde  Rasalands  I,  144.  79t.  —  Klaproth:  Beitr.  IT,  496.  —  Ne««- 
mann:  Jahrb.  gcol.  Rcicbsanst.  VIII,  354. 

Kupfer.  Ca.     (Gediegen  Kupfer). 

I);i9  gediegene  K.  vom  Lake  Superior  enthält  nach  Hautefeuille  7,29p.  C- 
Silber  und  0,03  Quecksilber. 

Compl.  rcnd.  XLIII,  466.  J.  f.  pr.  Chem.  LXX,  SSO. 


Blei*  Pb.   (Gediegen  Blei). 
Das  ged.  Blei  von  Zomelahuacan  bei  Perote  in  Mexico  ist  sehr  rein ;  nach 
meinen  Uniersuchungen  enthalt  es  weder  Eisen  noch  Kupfer. 
ZeitsetkT.  d.  geol.  Gea.  VI,  a74. 

f^ueeksllber.  Hg.     (Gediegen  Quecksilber). 
Scheint  niemals  chemisch  untersucht  zu  sein. 

Silber.  Ag.    (Gedi^en  Silber) . 

Enthält  fast  immer  kleine  Mengen  Eisen,  Kupfer  und  Gold.  Berthier 
fand  in  dem  von  Gourcy  bei  Caen  40  p.  G.  Kupfer.  Nach  John  enthält  das  ged. 
S.  von  Johann-Georg^nstadt  4  p.  G.  Antimon  nebst  Spuren  von  Arsenik  und 
Kupfer.  Das  ged.  S.  von Kongsberg  in  Norwegen  enthält  nach  Saeman n  einige 
ProG.  Quecksilber. 

Berthier:  Ann.  Min.  XI,  7t.  —  Saemann:  Dana  p.  45. 

Silberamalgam.    Giebt  beim  Erhitzen  unter  Aufkochen  und  Spritzen 
Quecksilberdämpfe,  und  hinlerlässt  eine  aufgeschwollene  Silbermasse. 
L(tet  sich  in  Salpetersäure  auf. 

1.  AHemont,  Dauphin^     Cordier. 

2.  Moschellandsberg,  Rheinbaiem.   Hey  er. 

3.  Ebendaher.   Krystallisirt.   Klaproth. 

4.  Arqueros,  Prov.  Coquiod}o,  Chile.   Domeyko. 

4.  8.  t.  4. 

Silber  87,5  85,0  36  86,5 

Quecksilber  72,5  73,3  64  13,5 

400.  98,3  400.         100. 

Hiemach  gtebt  es  drei  isomorphe  Mischungen  beider  Metalle,  insofern  die  beiden 
ersten  Analysen  gegen  1  At.  Silber  3  At.  Quecksilber,  die  dritte  8  At.  des  letz- 
teren, die  des  chilenischen  Amalgams  (Arquerit)  dagegen  auf  6  At.  Silber 
\  At.  Quecksilber  giebt. 

AgHg«.  AgHg^  Ag'Hg. 

Ag  =  1.350  =  26,46  Ag«  1330  «35,06  6Agar  8100  =  86,63 

3Hg  =  3750  =  73,54  8Hg  =^  2500  ==  64,94  Hg  =  1250  =  13,37 

5100   100.  3850    100.  9350    100. 

Cordier:  J.  Mines  XII,  4.  —  Domeyko:  Compt.  rend.  XIV,  567.   Pogg.  Ann. 
LVI,  64).  —Heyer:  Grell,  ehem.  Ann.  II,  90.  —Klaproth:  Beitr.  I,  48S. 

Gold.  Au.     (Gediegen  Gold). 

Das  ged.  G.  ist  stets  silberhaltig.  Ist  die  Silbermenge  gering  (doch  nicht 
unter  0,85  p.  C),  so  giebt  es  v.  d.  L.  mit  Phosphorsalz  in  der  inneren  Flamme 
eia  opalisirendes  Glas ;  bei  grosserem  Silbergehalt  ist  letzteres  gelb,  undurch- 
sichtig.  G.  Rose. 

Das  bis  20  p.  C.  Silber  enthallende  wird  von  Königswasser  gut  zerlegt ; 
^s  süberreichere  lässt  sich  dadurch  schwerer  scheiden. 


8 

Wir  fuhren  hier  die  wichtigsten  Analysen  vom  gediegenen  Golde  nach  des* 
sen  Fundort  an. 

Europa.  Sp.G.    Au.     Ag.     Gu.    Fe. 

Piemont  4,«9-.«,8f                     MichelottL 

Grafsch.  Wicklow,  Iriand  4e,t48    9S,U      6,47     —      §,78     Hallet. 

Füses,  SiebeDbttrgen  84,89  44,68    0,64    6,48     G.Rose. 

Siebeabürgen,  kryst.  85,84  Bons  Sing. 

Vörospatak         „  60,46  88,74                         G.  Rose. 

Asien. 

W.*)  Schabrowgki  bei  Katharinenborg  49,46      98,96      0,4  6    0,85    0,05 

W.  Boraschka  bei  Nischne  Tagil  48,66      94,44      5,88          6,86 

Beresow  98,78       5,94     6,68     6,64 

W.  Katharinenbarg,  ein  Krystall  98,84      6,88    0,06    0,88             ,» 

deagl.                   derb  98,80       7,08     0,06     6,68 

W.  Perrol  Pawlowsk  bei  Beresow  98,60      7,08    0,08    0,06 

W.  Czarewo  Nikolajewsk  bei  Hiask  98.47      7,87    0,48    0,08 

W.  Bucbarei  98,04       7,58     6,86     6,47 

Beresow,  kryst.  94,88      8,68    6,69 

W.  Boruschka  47,96      94,86      8,85         6,89 

desgl.  47,74       90,76       9,08 

Newiansk  88,65  40,64     0,09     0,85 

W.  Czarewo  Nikolfljewsk  (Miask)  47,78      89,85  40,65 

Alexander  Andrej ewsk  (Miask)  47,54      87,40  48,07     0,69      — 

W.  Gozuschka  (Nischne  Tagil)  87,84  48,48    6,08    6,84              »» 

desgl.  87,70  48,80 

desgl.  87,47  48,44     0,05     0,88 

W.  Petropawlowsk  (Bogoslowsk)  47,44       86,84  4  8,49          0,80 

W.  Boraschka  (Nischne  Tagil)  47,06      88,85  46,45                                   „ 

Elektrum  v.  Schlangenberg,  (Altai)  64  86                              Klaproth. 

Sirttnowski  (AlUi)  4  4,55      60,98  88,88      —      0,88      G.Rose. 

AwdiDjew  fand  in  Krystallen  von  Waschgold  von  Kaiharinenburg : 

a)  in  Granatoedem  (sp.  G.  =47,74 — 48,89)  8,58—8,86—4,0—4,84—5,55—5,68  —  5,78— 
6,04— 6,47— 6,54— 8,08  p.c.  Silber;  6)  in  Tetraedern  (sp.G.  =46,08)  49,47—80,84; 
c)  in  Oktaedern  von  Elektrum  (sp.  G.  =45,68)  49,47—80,84  und  88,8—88,5  p.G.  Silber. 

Afrika.  Sp.G.    Au.  Ag.     Cu.     Fe. 

Körner  vom  Senegal  94,6  5,85       Pt  0,45     Level. 

Blättchen    ebendah.  86,8  44,8      0,9 

Goldstaub    ebendah.  84,5  45,8      0,8 

Amerika. 

a)  Californien. 

Eine  Probe  46,88      97,84      4,08    0,74             Tesche- 

macher. 

Sacramentothal  46,88      98,0        6,7       —              Rivot. 

In  Stucken  98,7        6,9      0,4              Level. 

Sacramento  46,65      94,4  8,5       —               Rivot. 

American  River  45,70      90,9        8,7       —      0,8         „ 


it 

»t 
tt 
$9 
»f 
9» 
9t 
9t 
»t 


9t 
tt 
tt 


tt 
tt 


4J  W.  bezeichnet  Waschgold. 


9 


Sp.  G.     Au.     Ag. 


Co.    Fe. 


Unbek.  Lokal. 

^7,4 

90,97 

9,08 

■ 

Oswald. 

KOrner  desgl. 

I5,M— 46,<8 

1  90,04 

9,04 

9;8# 

Henry. 

Grtfss.  Stttck 

■ 

86,67 

4t,88 

9,89    9,54 

»f 

Feather  River 

47,S5 

89,4 

49,5 

-      0,8 

Rivot. 

KOnier  u.  BUttehen 

- 

89,64 

46,05 

0,84 

Hofmann. 

Rlvi^re  du  Lovp,  Caiiada 

4«,57 

89,84 

49,76 

Hunt. 

deagl. 

47,85 

87,77 

4t,t8 

tt 

desgl. 

47,09 

86,4 

48,6 

»» 

Chaudi^re 

86,78 

4  8,87 

t»    ' 

Südamerika. 

Bacaramanga 

98,99 

8,09 

Bottssin 
gault. 

Giroo,  Blättchen 

94,90 

8,40 

S.  Bariolom«  bei  Qaiebralomo 

94,90 

8,40 

W.  Baja  bei  Pamplona 

88,45 

44,85 

W.  El  Llaao,  Vega  de  Supia 

88.58 

4  4,48 

W.  Malpaso  bei  Mariqaita 

4  4,70 

88,84 

44,76 

W.  Rio  Sucio    desgl. 

4  4,69 

87,94 

48.06 

W.  Ojas  ADchas,  Aotioquia 

84,S0 

45,50 

W.  Trinidad  bei  Sta  Rosa  de  Osos 

88,40 

47,60 

W.  El  Llano 

88,40 

4  7,90 

Titiribi,  kryst. 

76,44 

88,4t 

0,08 

G.  Rose. 

Grobe  SebasUana,  Marmato 

74,40 

85,69 

Bonssing. 

Otra  Mina,  Titiribi 

73,40 

86,60 

it 

Titiribi 

74,00 

86,00 

t$ 

Marmato 

4i,66 

78,58 

86.48 

»> 

Sta  Rosa  de  Osos 

4i,  45 

64,98 

85,07 

tt 

Das  Waschgold  aus  Chile  (von  Punitaqui,  Casuto,  Guaicu,  AndocoIIo)  ent- 
hält nach  Domeyko  84—96  Gold,  3—15  Silber. 

Australien.  Sp.  G.     Au. 

W.  Eine  Probe  45,60      95,48 

desgl.,  Klumpen  94,55 


Ag. 

8,59 
5,07 


Cu.    Fe. 


Kerl. 

Golfier-Bes- 
seyre. 

Dufr^noy  stellte  eine  vergleichende  Untersuchung  des  Goldsandes  aus 
Californien,  Neu  Granada  und  dem  Ural  an. 

Boussingault  suchte  zu  zeigen,  dass  in  dem  gediegenen  Gold  beide  Me- 
talle stets  in  bestimmten  Verhältnissen,  nämlich  1  At.  Silber  mit  4,3,4,6  At. 
Gold  oder  2  At.  Silber  mit  3  oder  5  At.  Gold  verbunden  seien. 

G.  Rose  bewies,  dass  dits  nicht  der  Fall  ist,  dass  allmttlige  Steigerungen 
im  Silbergehalt  vorkommen,  ji  dass  die  Zusammensetzung  desselben  Stücks  an 
einzelnen  Stellen  ungleich  ist  und  dass  beide  Metalle  überhaupt  als  isomorph 
gemischt  angesehen  werden  nttssen. 

Awdejew  sieht  einen  Zusammenhang  zwischen  der  Form  der  Goldkry- 
stalle  und  ihrem  Gehalt,  iisofem  die  Oktaeder,  Tetraeder  und  Granatoeder 
bestimmte  Unterschiede  zeigien. 


10 

Awdejew:  PoM*  ^^^-  I'IU.  4it.  ^  Bo«ssiogault:  Ann.  Chiro.  Phys.  XXXIV, 
40t.  Peff.Aiui.  X,  SU.  —  Domeyko:  Ann.  Min.  IV.  S«r.  VI.  —  Dttfr^aoy: 
Compl.  raod.  XXIX*  49t.  J.  f.  pr.  CImiii.  XLVIÜ,  ttl.  —  Golfier  -  Besseyre: 
LeoDh.  Jahrb.  4tS4.  t4t.  —  Henry:  Phü.  Mag.  XXXIV,  ttt.  J.  f.  pr.  Chmä.  XLV^ 
4tt.^  Hof  mann:  Ann.  Cham.  Pharm.  LXX,  »5.  —  Hunt:  Am.  J.  of  Se.  U  tar« 
XV,  44t. —  Kerl:  B.  u.  httti.  Zt«.  4t5t.  No.  t.  —  Klaproth:  Baitr.  IV,  4.  —  Lt-' 
Yol:  Ann.  Chim.  Phys.  IV.  S«r.  XXVU,  t4f.  J.  f.  pr.  Ghem  XLIX,  474.  —  Maltet: 
J.  of  the  geol.  Soc.  of  DohUnIV.  S74.  —  Michelotti:  Leonh.  Jahrii.  4tit.  SC  «^ 
Oswald  :  Pogg.  Ann.  LXXVIU,  f«.  —  Rivot:  Ann.  Min.  IV.  S«r.  XIV,  40&.  XVI,  4t7. 
—  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  XXIII,  4 tl.  ^  Teschemacher:  J.  ehem.  Soc.  London. 
4S49.  Oct.  49S. 

Goldamalgam.   Verhält  sich  beim  Erhitzen  ähnlich  dem  Silberamalgam. 

4.  Mariposa,  Californien.   Kleine  gelbliche  Kristalle,  sp.  G.  :=45,47,  im  ge-* 

diegenen  Quecksilber  vorkommend.    Sonnenschein. 

2.  Choco,  Neu  Granada.  Kleine  weisse  und  weiche  Kdrner,  das  Platin  beglei«- 

tend.    Schneider. 

4.  t. 


a. 

b. 

Gold               39,02 

41,63 

38,39 

Silber               — 

5,00 

Quecksilber  60,98 

58,37 

57,  iO 

«00.  100.  400,79 

Hiemach  ist  No.  1  eine  isomorphe  Mischung  von  I  At.  Gold  nnd  3  Ai.  Queck- 
silber. No.  2  dagegen  lässt  sich  als  eine  solche  aus  2  At.  Gold  (nnd  Silber)  und 
5  At.  Quecksilber  betrachten,  worin  jene  beiden  im  Yerhältniss  von  4  :  4  ent- 
halten sind. 

AU  „^  ♦ijjV 

Au  =  ^458  =r  39,57  f^u»  3933  »  36,68 

3Hgg»3750  =  60,43  lAg=    540=   5,03 

6208    400.  SHgt=  6250  =  58,29 

40723    400. 
Schneider:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIII,  817.   —    Sonnenschein :  Ztschrft.  d.  geol. 
Ges.  VI,  S43. 

Platin.  PI.   (Gediegei  Platin) . 
Die  älteren  Arbeiten  von  Chenevix,   C>llet  -  Descotils,  E.  Davy, 
Tcnnant,  Thomson,  Vauquelin  und  WoIIaston  hatten  nur  die  Ab- 
scheidung des  Platins  und  der  ihm  ähnlichen  seltenen  Metalle  zum  Zweck. 
Berzelius  verdanken  wir  die  ersten  Analysen  ron  Platitikömern. 

A.  Ural. 

4.  Goroblagodat.   a)  Unmagnetisch,  iridiumfrei^  a)  Berzelius.    b)  Claus. 

2.  Nischno  Tagilsk.   a)  Osann.    b)  sehr  dunkegraue  magnetische,  c)  d)en- 
solche  nicht  magnetische  Körner.   Berzeliu^. 

3.  In  Petersburg  zur  Scheidung  kommend.    Osaun. 


tl 


4. 

1. 

». 

.    a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

. 

Platin 

86,50 

85,97 

83,07 

78,94 

73,68 

80^87 

Bhodiom 

i,*6 

0,»6 

0,59 

0,86 

4,15 

4.44 

Iridium 

— 

0,98 

1,91 

4,97 

a,85 

0,06 

Osmium*) 

— 

0,54 

— 



— 

Palladium 

4,10 

0,75 

0,86 

0,88 

0,30 

1^30 

Eisen 

8,32 

6,54 

10,79 

11,04 

12,98 

10,88 

Kupfer 

0,45 

0,86 

1,30 

0,70 

5^80 

2,30 

Beimengungen 

1,40 

8,10 

1,80 

*.»« 

8,30 

0,11 

(Osmium- Irid. 

U.9.W.) 

98, 9S 

98,70 

99,78 

98,75 

.  97,86 

400. 

B.  Neu-Granada. 

4.  Barbacoas.  Grössere  KOrner.   Berzelius. 

5.  Claus.*) 

C.  Borneo. 

6.  Kleine  Kömer.  Böcking.  (Nach  Abzug  von  3,8  p.  C.  Osmium -Iridium 
und  0,S  Gold.) 

7.  Blätteben  oder  platte  Kömer.  Bleekerode.  (Nach  Abzug  von  3,97  p.C. 
Gold,  8,83  unlöslichen  Substanzen,  wobei  Osmium -Iridium,  und  1,63 
Eisenoxyd  und  Kupferoxyd.) 

B.  C. 

4.  5.  6.  7. 


Platin 

84,30 

84,80 

86,10 

88,05 

Ehedium 

3,46 

8,07 

■  — 

0,89 

Iridimn 

1,46 

1,0» 

0,6» 

7,16 

Osmium 

1,03 

1,01 

0,31 

1,34 

Palladium 

4,06 

1,60 

— 

1,69 

Eisen 

5,31 

8,28 

11,18 

6,78 

Kupfer 

0,74 

0,64 

0,14 

0,39 

Quarz 

0,72 

98,82 

98,36 

100. 

98,08 
In  anderen  Proben  des  Erzes  von  Bomeo  fand  Bleekerode  65,82  bis 
75,03  Platin,  0,90—4,62  Gold,  8,13—10,15  unlösliche  Substanzen. 

Der  beständige  und  nicht  unbedeutende  Gehalt  an  Eisen  (das  Maximum  ge- 
rade in  unmagnetiscben  Körnern)  hat  schon  Svanbergzu  der  Ansicht  geführt, 
dass  das  gediegene  Platin  eigettirch  Platineisen,  d.  h.  eine  isomorphe  Mi- 
schung nach  bestimmten  Verhätnissen  sei.  Die  ungleiche  Zusammensetzung  der 
einzelnen  Kömer  lässt  indessen  solche  Verhältnisse  aus  den  bisherigen  Analy- 
sen nicht  mit  Sicherheit  berecHnen. 

Berzelius:  K.  Vet.  Aca«.  Handl.  4  828.    Pogg.  Ana.  XIII,  485.  6S7.  588.  —  Blec- 
kerode:  Pogg.  Ana.  cm,  M6.    —    Böcking:   Ana.  Ghem.  Pharm.  XCVI,  148.  — • 


I)  Der  Vtrlust  besteht  zum  Theil  in  Osmium, 
t)  Nach  Abzug  von  4,4  p.  C.  Unlöslichem. 


n 

Claus:  Beiirttge  x.  Cham.  d.  Platinmetalle.  Dorpat  4854.  S.  60.  —  La  agier:  Ana. 
Chim.  Phya.  XXIX,  t89.  Schwgg.  J.  XLVI,  94.  —  Osana  :  Pogg.  Aao.  Vlll,  505.  XI, 
•II.  Uli,  S8t.  XIV,  8t9.  XV,  158.  —  Syaaberg:  Berz.  Jahresb.  XXUI,  t78. 

Dag  Eisen,  welches  in  Flittern  das  uralische  Platin  begleitet,  enthält  nach 
Osann  8,45  p.  G.  Platin. 

Iridium.  Ir. 

Platiniridinm  (gediegen  Iridium).  Dieses  das  ged.  Platin  begleitende 
IGneral  scheint  eine  isomorphe  Mischung,  gleich  jenem,  jedoch  mit  bedeutendem 
Iridiumgehalt,  zu  sein. 

4 .  Nischne  Tagflsk.  Sp.G.  s  46,94.  Svanberg. 

8.  Brasilien.  Sp.G.  «28,80.  Derselbe. 


1. 

1. 

Platin 

49,64 

55,44 

Iridium 

76,80 

27,79 

Rhodium 

— 

6,86 

Palladium 

0,80 

0,49 

Eisen 

— 

4,14 

Kupfer 

1,78 

3,30 

99,  H 

98,08 

erstere  würde  etwa  Ptlr*  sein 

• 

Prinsep  fand  in  einem  ahnlichen  Mineral  von  Ava  60  Iridium  und  80 

Platin. 

Svaaberg:  Ben.  Jahresb.  XV,  t05. 

OsmirSdium  (Iridosmium).  Ist  z.  Th.,  wie  das  vonNewjansk,  Inder 
Hitze  unveränderlich,  doch  verliert  das  von  Nischne  Tagilsk  nach  G.  Rose  v.  d. 
L.  seinen  Glanz,  färbt  sich  dunkel  und  entwickelt  den  Geruch  der  Osmium- 
säure.  Alle  Arten  geben,  mit  Salpeter  geschnolzen,  jenen  Geruch. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 
4 .  Brasilien.   Thomson. 

2.  Nischne  Tagilsk.  Sechsseitige  Tafeln.    Claus. 

3.  Kaiharinenburg  (?].  Blättchen,  deren  sp.G.  »49,85.   Berzelius. 

4.  Ebendaher  (?).  Ein  einzelnes  Korn.   Derselbe. 

5.  Ebendaher  (?).  Ein  anderes  Korn.   Dersebe. 


1. 

9. 

L 

4. 

s. 

Osmium 

84,5 

27,32 

49,34 

75 

80 

Iridium 

78,9 

53,24 

46,77 

25 

20 

Platin 

— 

10,08 

— 

100. 

100. 

Ruthenium 

— 

5,85 

\ 

Rhodium 

— 

1,51 

3,15 

Eisen 

2,6 
100. 

— 

0,7i 
100. 

100.') 

1 )  Spuren  von  Pd,  Fe,  Ca. 


13 

Werden  die  übrigen  Metalle  dem  Iridium  hinzugerechnet,  so  würden  vier 
Verbindungen  zu  unterscheiden  sein : 

I.  Drei  At.  Iridium  gegen  ein  At.  Osmium.  Ir'Os.  Dahin  No.  4.,  so  wie  auch 
als  (Ir,  Pt,  Ru,  Rh)*Os  No.  2. 

II.  Gleiche  Atome.   IrOs.   No.  3. 

m.  Ein  At.  Iridium  gegen  drei  At.  Osmium,  IrOs*.  No.  4. 
IV.  Ein  At.  Iridium  gegen  vier  At.  Osmium,  IrOs^.  No.  5. 
Die  berechnete  Zusammensetzung  ist : 


I. 

II. 

ni. 

.IV. 

Os 

25,47 

50,28 

76,17 

80,44. 

Ir 

74,83 

49,78 

24,83 

49,36 

4  00.  4  00.  400.  4  00. 
Berzeiius  fand,  dass  vier  Kömer,  jedes  für  sich  untersucht,  zu  IV,  zwei 
andere  zu  III  gehörten.  Beide  unterscheiden  sich  äusserlich  nicht,  doch  zer- 
setzt sich  die  osmiumreichere  Verbindung  viel  leichter.  (Auf  eine  solche,  und 
nicht  auf  eine  so  osminiumarme,  wie  No.  S,  muss  das  beim  Löthrohrverfaalten 
Gesagte  bezogen  werden,  und  die  von  Berzeiius  untersuchten  Proben  stam- 
men wahrscheinlich  von  Nischne  Tagilsk. 

Claus:  S.Platu.  —  Berzeiius:  K.Vet.Acad.Handl.  4 8tS.  Pogg. Ana. XXXli^ast. 

Palladium.  Pd.    (Gediegen  Palladium). 
Ist  noch  nicht  untersucht  worden. 

Palladiumgold.  (Ouro  poudre).  In  diesem  Mineral  von  Porpez  in  Bra-^ 
sUienfond  Berzeiius:  85,98  Gold,  4,47'Silber,  9,85  Palladium.  Ist  es  eine 
isomorphe  Mischung  oder  ein  Gemenge? 

Lampadiushat  nach  Johnson 's  Angaben  Über  Vorkommen  und  Schei- 
<lung  Mittheilung  gemacht. 

Berzeiius :  Jahresb.  XV,  t05.  --  Lampadius:  J.  f.  pr.  Chem.  XI,  809. 


1 


n.  Terbindungeii  dektropositiTer  Metalle  mit  elektro« 

negatiTen,  mit  Selen  imd  SchwefeL 


A.  Tellnxide. 

TeltarbM. 

Schmilzt  im  Kolben  und  giebt  nur  ein  sehr  geringes  weisses  Sublimat;  in 
der  offenen  Röhre  bildet  sich  rund  um  die  Probe  ein  Ring  von  Tropfen,  und  es 
entsteht  ein  weisser  Dampf,  der  sich  zu  einem  schmelzbaren  Sublimat  verdichtet. 

V.  d.  L.  färbt  es  die  Flamme  Mau,  sdimiht  im  Reduktionsfeuer  zu  einer 
Kugel,  welche  sich  schliesslich  bis  auf  ein  kleines  Silberkom  verflüchtigt.  Wobei 
sich  zunächst  der  Probe  etn  metallisch  gltfncender  Ring,  und  jienseits  d^selben 
ein  brSuidichgelber  Beschlag  bildet,  der  unler  Blauftfrbung  der  Flamme  flttcfatig 
ist.  In  der  äusseren  Flamme  breitet  sich  di^  Probe  auf  der  Kohle  aus,  und  giebt 
weniger  des  metallischen^  mehr  von  dem  gelben  Beschlag  als  vorher. 

LOst  sich  leicht  in  Salpetersäure  auf. 

Nach  einer  vorläufigen  approximativen  Anal]^se  G.  Rose^s  (von  dem  auch 
die  vorhergehenden  Angaben]  enthält  das  T.  von  der  Grube  Savodinskoi  am  Altai : 
TeUur        38,37 
Blei  60,35 

Silber  1,^8 

400. 
Es  ist  hiernach  eine  Verbindung  von  4  At.  Tellur  und  4  At.  Blei, 

PbTe, 
in  isomorpher  Mischung  mit  ein  wenig  Tellursilbdr  AgTe. 
i  At.  Tellur  =    802  =  38,26 
i    -    Blei      =4294  =64,74 

2096     400. 

G.  Rose  :  Pogg.  Ann.  XVIII,  68. 

Telluroilber. 

Schmilzt  in  der  offenen  Rühre,  raucht  aber  nicht  (giebt  nur  ein  geringes 
Sublimat).   V.  d.  L.  auf  Kohle  raucht  es  in  starker  Glühhitze,  und  hinterlässt 


15 

ein  etwas  sprOdes  Silberkorn.  Mit  den  Flttsseo  gpebt  e$  in  der  äusseren  Flamme 
ein  gelbliches,  in  der  inneren  ein  farbloses,  beim  Erkalten  graues  Glas.  Von 
Soda  iivird  es  reducirt.  Mit  Soda  und  Eohlenpuiver  im  Kölbchen  geglüht,  liefert 
es  mit  Wasser  eine  hochrothe  Auflösung  von  Tellurnatrium. 

Es  löst  sich  in  Salpetersäure  auf;  aus  der  Auflösung  krystallisirt  tellurig- 
saures  Silberoxyd. 

1 .  Grube  Savodinskoi  am  Altai.   G.  Rose. 

2.  Nagyag,  Siebenbürgen.   Sp.G.  »8,34  »8,45.   Petz. 

3.  Beisbanya,  Ungarn,  a)  Derbes,  b)  kömiges  mit  grünem  Beschlag.   Ram- 

melsberg.    (Approximative  Analysen  sehr  kleiner  Mengen;    b)  nach 

Abzug  von  45,25  p.  G.  Unlödichem). 

t.  s. 

a.  b. 

33,0 

60,S8      64,5 


i 


I 


Tellur 

1. 
36,96 

b. 
36,89 

t. 

37,76 

Silber 

62,48 

62,32 

64,55 

Gold 



— 

0,69 

Eiwn 

0,24 

0,50 

100. 

97,5 


99,62       99,74 
Es  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Tellur  und  4  At.  Silber, 

AgTe. 
4  At.  Tellur  =   802  «  37,27 
4    -  Süber«=4350  =a  62,73 

2452     400. 
Tellurgoldsilber.    Eine  isomorphe  Mischung  beider,  zu  Nagyag  vor- 
kommend, deren  sp. G.  =8,72 — 8,83  ist,  enthält  nach  Petz: 


Ungeföhr 


TeUur 

34,98 

Silber 

46,76 

Gold 

18,26 
100. 

AuTe  +  4AgTe. 

S  At. 

Tellur  =  4010  = 

33,79 

4  - 

Silber  r=  5400  » 

45,50 

1    - 

Gold    =  2458  =s 

20,71 

4  4  868     400. 
Petz:  Pogg.  Ann.  LVII,  470.  —   6.  Rose:  Ebendas.  XVIII,  64. 

^  Schriften  (Weisstellur). 

Schrifterz  giebt  beim  Risten  in  der  offenen  Rdhre  ein  weisses,  und  zu- 
nädist  der  Probe  ein  graues  SuUimat,  welches  beim  Erhitzen  zu  klaren  Tropfen 
schmilzt.  T.  d.  L.  schmilzt  e;  auf  Kohle  zu  einer  dunkelgrauen  Metallkugel, 
^rbt  dabei  die  Flamme  grtlnliciblau,  und  bildet  einen  weissen  Beschlag ,  der  in 
der  Reduktioisflamrae  mit  blaaem  Schein  verschwindet ;  nach  längerem  Blasen 
bleibt  ein  gelbliches  geschmeuUges  Metallkom,  das  im  Erstarrungsmoment  auf- 
glttht.  Zusatz  von  Soda  befbidert  die  Reduktion.   B  e  r  z  e  1  i  u  s. 


1» 

blMsidk  a  rii|iii  ■im  Itr  AlüAeidBn;  to»  Clihfiillmi  nt;  die 
mme  Ftewrigfctit  wird  dMch  Wmmt  wo»  e^Mh. 

Weitsten vr  mertalt  sicli  wie  Schriftm  bMi  Bfifta  «ad  t.  d.  L.  auf 
Kohle;  bei  fartgeggtiigM  WUmm  eaMtkMrÜMrdmtdber  HgecMtg,  «ril  €b  bJeibi 
ein  wewes  Mclaflkera,  mithes  m  ^«Jinürwlnni  sich  üchlairfllM,  was  erst 
(imin  flut  Zorfldlassaiis  yvmi  Gold  ewUgLj  wenn  man  es  mü  den  Doppeilm 
mnen  Silbers  zQsanuMn^eschaofafli  kal.   flaltner. 

bi  Salpetefsanre  M  es  oMer  Ahn  bi  iihia|i,  yw  Geld  aidtoslkb. 

Heide  MneraBeii  sind  saenl  tob  Klaprotb,  neaÜeb  insbeaondere  von 
tett  antersncbl  worden.  Ibre  Seitenbeü,  firenMie  PeJMiwbnngep  (sie  konunen 
mit  Gold  ond  Nätlefen  vor],  nnd  die  S^wieri^eit  der  SeheidungsmeOioden 
macben  besonders  die  fitdieren  Angriben  nnsicber. 

A.  Scbrifterx. 
f ,  Grube  Franciscos  m  Oftnbanya.   Klaprotb. 

2.  Apf>roxiniatiYe  Bestimmung  thi  Berxelins. 

3,  Ofüenbanya ;  sp.  G.  ss  8,28.    o)  dOnne  nadeUbnuge  Krystalle ;  b)  undeut- 
Krystalle.   Peix. 

I.  f.  a. 

a.  b. 

TeUur        60*)         51—5«        59,97«)         58,81*) 

Antimon  —  Spar  0,58             0,66 

Gold  30  84  26,97  96,47 

Silber  10  11,3  11,47  14,31 

Kupfer  —  Spur  0, 76  — 

Mei  —  1,5  0,25  2,75 


e. 


100.     Fe,  As  Spur    400.  400. 

B.  Weisslellur.  (Gelben). 

4.Nagyag.   Klaproth. 

2.  Desgleichen.  Petz,  a)  Lange  Krystalle  von  weisser  Farbe,  sp.G.  »8,27; 
b)  dicke  weisse  Krystalle ,  sp.  G.  =  7,99 ;  c)  kurze  gelbliche  Krystalle, 
sp.  G.  =8,33;  d)  derbe  lichtgelbe  Mass;  e)  desgjeich^. 

a.  b.  c.  d. 

Schwefel     0,50 

TeUur        44,75        55,39     48,40    $4,52     44,54    49,96 
Antimon       — ^  2,50      8,42      5,75      8,54      3,82 

Gold  26,75        24,89    28,98    27,40    25,34     29,62 

Saber         8,50        4  4,68     40,69      ':,47     40,40      2,78 
Blei  49,50      _2^4       3,51       ^16     44^     4M2 

400.  400.       400.       400       100.       100. 

Die  Berechnung  dieser  Analysen  geschieht  im  einfachsten  unter  der  Vor- 
aussetzung^ dass  einerseits  Tellur  und  Antimon,  andererseits  (Sold,  Silbe^  und 

4)  Auf  dem  Veriust. 


17 


A.  Schriften 


B.  Weissteliur 


Blei  isomorph  seien.  Es  -verhalten  sich  die  At.  der  elekiropeelUven  Metalle  sti 
denen  der  elektronegativen,  R  :  Te,  Sb 

7,52  -  4 

7,38  -»  4 

7,06  —  4 

6,59  «  I 

6,80  »  4 

6,12  «  4 

6,48  »  4 
Nimmt  man  das  Verhältniss  4  : 3  als  das  einfachste,  so  wAren  beide  Mineralien 

An 
RR*  oder 


a  -»  B,47 
b  «r  2,43 
a  »  2,30 
b  «  2,24 
c  »  2,28 
d  «r  '2,70 
e  s  2,47 


8,4 
8,5 
3,0 
3,0 
3,0 
2,3 
2,6 


Beide  würden  sich  nur  dadurch  unterscheiden,  dass  im  Schrifterz  fast  nur 

Gold  und  Silber,  und  zwar  in  dem  Atomverhaltniss  von  4  :  4  auftreten,  so 

dass  die  specielle  Formel 

AgTe*  +  AuTe* 


wäre. 


6  At.  TeDur 
4    -    Gold 
4    -    »Iber 


Berechnet. 
4842  «  55,82 
2458  «  28,52 
4350  —  4^,66 


8620  400. 
Im  Weiss tellur  oder  Gelberz  hingegen  würde  wesentlich  noch  Blei  ent- 
halten sein,  und  das  Mineral  eine  Mischung  der  isomorphen  Tellur  Verbindungen 
AuTe',  AgTe',  PbTe'  mit  den  gleiohialls  unter  sich  und  mit  jenen  isomorphen 
Antimonverbindungen  AuSb',  AgSb*,  PbSb'  sein.  Indessen  ist  das  Atom-Ver- 
hältniss  der  isomorphen  Glieder  in  den  Analysen  nicht  constant,  da 

Pb  :  Ag    :   Au 

0,20  :  4,09  :  4,09 

0,79 

0,55 

0,80 

0,20 

Zwar  nimmt  mit  steigendem  Bleigehalt  der  Silbergehalt  im  Allgemeinen 
ab,  doch  nicht  stetig,  und  obwohl  Silber  und  Blei  als  elektropositiver  dem 
Gold  gleichsam  gegenüberstehen,  so  ist  doch  das  Verhttltniss  jener  zu  diesem 
schwankend. 

Die  At.  von  Antimon  und  Tellur  aber  verhalten  sich  in 


m  a  i 
b  =  0,27 
c  s«  0,63 
d  =  0,87 
e«  1,07 


«,48 
1,40 

4,03 
4,20 


a  ^  0,16  :  6,90  -.  1 
b  »  0,56  :  6,03  »      : 

:  iS,0 
10,8 

c  =s  0,38  :  6,48  = 
d  »  0,S7  :  5,55  —      . 
e  s  0,85  :  6,23  » 

16,8 
;  10,0 
:2i,4 

RtBB.lik.ri't  MiaenielMai.. 

Die  Menge  des  AntiniODS  sieht  in  keiner  nachweisbaren  Beziehung  zu  dem  wecb* 
seinden  Blei-  oder  Silbergehalt. 

Es  bedarf  kaum  der  Bemerkung,  dass  unter  der  Voraussetsungi^  Au  »4^29, 
SbaB752,  die  Formeln  anders  ausiallen  müssen.  Man  erhält  alsdann  im  All- 
gemeinen 

RTe*oderR  jj^ 

Indessen  entbehren  alle  diese  Vorstellungen  gar  sehr  der  sicheren  B^rttn- 

düng.    Denn  abgesehen  davon,  dass  das  Atomverhältniss  von  4  :2,3  bis  4  :3,S 

schwankt,  ist  auch,  streng  genommen,  der  Ausdruck  R(TeySb)*  nur  für  das 

Weisstellur  gültig,  da  im  Schrifterz,  wie  auch  die  obenangeführte  Berechnung 

zeigt,  mehr  Tellur  enthalten  ist.    Aus  den  beiden  Analysen  folgt  vielmehr  die 

Formel 

R'Te*^  oder  2RTe*-hRTe*, 

oder,  mit  dem  halbirten  Atg.  des  Goldes, 

R»Te" 

Gegen  die  von  Petz  vorgeschlagene  Formel 

R»Te'  =  AgTe  +  2AuTe« 

bat  G.  Rose  mit  Recht  eingewendet,   dass  Gold  und  Silber,  als  isomorph, 

schwerlich  in  verschiedenen  Verhältnissen  mit  Tellur  verbunden  seien,  weshalb 

er  R  Te*  vorzieht. 

Man  sieht,  dass  bis  jetzt  die  wahre  Zusammensetzung  beider  Mineralien  so 

wenig  wie  ihre  Beziehungen  feststehen. 

Berzelius:  Jabresb.  XllI,  462.  ~  Klaproth:  Beitr.  111,  46.10.  -*Petz:  Pogg. 
Aon.  LVIl,  479.  -—  G.Rose:  Blineralsyst.  56. 

B.  Anenide. 

Arsenikeisen.  (Arsenikalkies) . 

Giebt  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Arsenik,  beim  Rösten  arsenige  Stfure. 
StOsst  v.d.L.  reichlich  Arsenikdämpfe  aus,  und  ver\i'andelt  sich  in  eine  schwarze 
magnetische  Masse. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  arseniger  S.  aufjgelöst. 
Löst  sich  in  Königswasser  auf, ' 

Die  an  die  älteren  Versuche  Klaproth^s  und  Karsten^s  sich  schliessen- 
den  neueren  Analysen  setzen  ausser  Zweifel,  dass  wenigstens  zwei  Verbindun-* 
gen  zu  unterscheiden  sind. 

Wir  bringen  den  Schwefel  als  Arsenikkies  in  Abzug,  und  berechnen  dett. 
Rest  auf  1 00  Th. 

A.  Dreiviertel-Arsenikeisen.   Fe^As'. 

^ .  Reichenstein  in  Schlesien,    a)  Karsten,  b)  Meyer,  c)  theils  derb,  theih* 

krystallinisch .   Weidenbusch. 
2.  Geier  im  Erzgebirge.     Derb,  mit  Arsenikkies  in  kleinen  Krystallen 

mengt.    Behnke. 


19 


1. 

1. 

Sp.G. 

-i7,O0Brthpt. 

6,84-6,i 

a. 

b. 

0. 

Schwefel 

4,77 

4,63 

4,09 

6,07 

Arsenik 

65,88 

63,14 

66,64 

68,94 

Antimon 

— 

— 

— 

4,37 

Eisen 

32,35 

30,84 

34,64 

38,98 

Gebirgsaii 

r             •■■" 

3,66 
98,66 

4,04 
99,86 

— 

400. 

99,30 

Arsenikkies    9,0i 

8,49 

6,60 

30,83 

Rest: 

Arsenik 

67,86 

68,48 

68,06 

67,38 

Bisen 

3S,16 

34,68 

34,96 

38,68 

B.  Einfach-Arsenikeisen.  FeAs. 

1.  Reichenstein.   Hof  mann. 

2.  Fossum,  Norwegen.   Scheerer. 

3.  Schladming,  Steiermark.   Weidenbusch. 

4.  Breitenbrunn,  Sachsen.   Behnke. 

5.  Andreasberg,  Harz.   Illing. 


4. 

1. 

t. 

4. 

i. 

Sp.  G.  = 

4,94 

7,09 

8,67—8,74 

7,28 

6,80 

Schwefel 

4,34 

0,70 

4,40 

4,65 

Arsenik 

65,99 

70,46 

78,48 

69,85 

70,59 

Antimon 

— 



— 

4,05 

— 

Eisen 

28,06 

87,77 

86,48 

87,44 

88,67 

Bergart 

8,17 
98,  f  6 

99,84 

99,36 

99,44 

400,94 

Arsenikkies     9,87 

6,43 

3,60 

6,68 

8,40 

Rest: 

Arsenik 

74,35 

78,43 

73,49 

78,84 

78,48 

Eisen 

88,66 

87,87 

86,54 

87,46 

87,88 

Berechnet : 

A. 

B. 

Fe*  As» 

FeAs 

3  As» 

8880» 

66,80 

AS=: 

940  »  78,84 

4Fe  = 

1 400  «  : 

• 

33,80 

Fe  = 

350  =  87,46 

4220     400.  4290     400. 

Vielleicht  sind  beide  Verbindungen  isomorph.   Die  zweite  scheint  ein  gros- 
SCTes  sp.  G.  zu  haben. 

Behnke  :  Pogg.  Ann.  XCYiriJSi.  —  (Breiihaupt  über  Ar. :  Ebendas.LlV,  265). 
•^Hofmann:  Ebend.  XXV,  485.  —  llling:  Ztsohrft.-f.  d.  ges.  Naturw.  4854.  889. 
Karsten:  Eisenhüttenkunde  II,  49.  -^  Meyer:  Pogg.  Ann.  L,  454.  — .Scheerer: 
Ebend.  XLIX,  586.  L,  458.  —Weidenbusch:  G.  R  o  s  e 's  Mineralsyst.  58. 

2* 


Brennt  y.  d.  L.  mit  blauer  Flamme  unter  Entwickelung  you  Anenik- 

dttmpfen. 

Ist  schwer  in  Salpetersäure,  leicht  in  Königswasser  aufldslich. 

Diese  sehr  problematische  Verbindung,  angeblich  in  Sachsen  (wo?)  vorkommend,  soll 

nach  K  8  n  e 

Arsenik        54 . 8 
Hangan        45,5 

•7,1 
enthalten.    Eine  Verbindung  Mn' As  mttoste  aus  57,6  Arsenik  und  4t,4  ibnmaii  bestehen. 
Qu.  J.  of  Sc.  N.  S.  VI,  081.  Pogg.  Ann.  XIX,  145. 

Anenikaiekel. 

A.  Rothnickelkies.  (Kupfemickel) . 
Giebt  im  Kolben  kein  Sublimat.    Schmiltt  v.  d.  L.  unter  Entwicklung  von 
Arsenikdampf  zu  einer  spriklen  weissen  Kugel.   Giebt,  geröstet,  mit  deo  Fltlssen 
die  Reaktionen  des  Nickels,  bisweilen  auch  die  des  Kobalts« 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  arseniger  S.,  vollständig 
in  Königswasser,  zu  einer  grünen  Flüssigkeit  auf. 

Vom  Rotbnickelkies    besitzen    wir    eine    Reihe    gut   übereinstimmender 
Analysen« 

4.  Riecheisdorf  in  Hessen,  a)  Pfaff.  b)  Stromeyer.  c}  Suckow. 

2.  Aus  dem  Mansfeldischen  a)  Gerbstädter  Revier,  bau  ml  er.   6)  von  San- 
gerhausen. Grunow. 

3.  Grube  Rohnärd  bei  Olpe  in  Westphalen.  Schnabel. 

4.  Oestro  Langöe  bei  Krageröe  in  Norwegen,  sp.  G.  ss  7,663.  Scheerer. 

5.  Ayer  im  Annivierthale  des  Wallis,  derb,  sp.  G.  s=7,39.   Ebelmen. 

6.  Allemont  im  Dauphin^.   Berthier. 

7.  Baien,  Dpt.  Basses- Pyrdn^es.   Derselbe. 


4. 

( 

1. 

1. 

4. 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

Schwefel 

0,8Q 

0,40 

0,45 

0,74 

1,35 

0,48 

0,14 

Arsenik 

46,42 

54,72 

53,69 

54,62 

54,89 

52,71 

54,35 

Nickel 

48,90 

44.20 

r 

45,76 

44,47 

43,22 

45,37 

44,98 

Eisen 

0,34 

0,34 

2,70 

0,05 

0,54 

— 

0,81 

Blei 

0,56 
97,02 

0,32 
99,98 

— 

99,88 

100. 

1,41 

100. 

Ca  0,11 

102,30 

99,79 

Schwefel 

5. 

2,18 

2,00 

7. 

2,8 

Arsenik 

54,05 

48,80 

33,0 

Antimon 

0,05 

8,00 

27,8 

Nickel 

43,50 

39,94 

33,0  ' 

Kobalt 

0,32 

0,16 

^— 

Eisen 

0,45 

■^ 

i,i 

Gangart 

0,20 

— 

2,0 

400,75       99,90     400. 
Die  Analysen  1 — 5  (ausgenommen  die  offenbar  unrichtige  4  a)  beweisen,  das0 
der  Roihnickelkies  eine  Verbindung  von  4  At.  Arsenik  und  SAt.  Nickel,  Halb^ 
\rsenikni  ekel,  ist. 


21 

•  Ni*A8. 
4  Ai.  Arsenik  «940,0  »  56,44 
2   -  Nickel      «725,6  «48,56 

4665,6     400; 

Kleine  Mengen  von  Arsenikeisen  (Kobalt),  so  wie  etwas  Bleiglanz,  vielleicht 
auch  Nickelglanz  scheinen  beigemengt  zu  sein. 

In  No.  5  findet  sich  sogleich  eine  geringe  Menge  Ni'Sb  in  isomorpher  Mi- 
schung, eine  grössere  in  No.  6  und  7,  welche  Abtfnderungen  jedoch  auch  Anti- 
monglanz (oder  Nickelglanz)  beigemengt  enthalten  müssen. 

Biumler  u.  Grnnow:  Ztschrft.  d.  geol.  Ges.  IX,  Z9.  40.  —  Berthier:  Ana. 
Chim.  Phys.  XUI,  SS.  Ann.  Mines  IV,  467.  Ibid.  Ui  S6r.  VII,  5t7.  —  Ebelmen: 
ADD.  MiDes  IV.  S4r.  XI,  SS.  -^  Pfaff:  Scbwgg.  J.  XXII,  S56.  ~  Scheerer:  Pogg. 
ADD.  LXV,  199.  —  ScliDabel:  PrivatmitiheUnoc.  —  Stromeyer:  Gott.  gel.  Aas. 
U47.  sa4.  —  Sackow:  D.  Verwitt.  im  MiDeralreiche  58. 

B.  Weissnickelkies.  (Arseniknickel  und  Chloanthit). 

Giebt  im  Kolben  ein  Sublimat  von  metallischem  Arsenik,  und  ven^^andelt 
sich  in  Halb-Arseniknickel.   Verhält  sich  sonst  dem  letzteren  gleidb. 

Nach  meinen  Versuchen  schmilzt  das  Mineral  v.  d.  L.  auf  Kohle  leicht, 
raucht  stark,  glüht,  aus  der  Flamme  entfernt,  noch  lange  fort,  und  umgiebt  sich 
mit  Krystallen  von  arseniger  S.  Nach  längerem  Blasen  bleibt  ein  sprödes  Me- 
tallkom,  an  der  Oberfläche  stellenweise  von  arseniksaurem  Nickeloxyd  grün 
gefäirbt.  Mit  Salpeter  und  kohlensaurem  Alkali  erhitzt,  oxydirt  es  sich  mit  Hef* 
tigkttt,  unter  Verflüchtigung  eines  Theils  Arsenik. 

Nach  Breithaupt  .ist  die  Verbindung  dimorph .   Er  unterscheidet : 

A.  Weissnickelkies,  zweigliedrig;  sp. G.  s=7,4. 

B.  Ghloanthit,  regulär;  sp.G.  =6,4—6,5. 

Oft  mit  grünem  Beschlag  von  arseniksaurem  Nickeloxyd  (NlckelblUthe)  überzogen. 

4.  Schneeberg.   Hofmann« 

2.  Biechelsdorf.   Booth. 

3.  Joachimsthal  in  Böhmen;   sp.  G.  =  6,89.   Maria n. 

4.  Kamsdorf  bei  Saalfeld ;  sp.G.  =6,735.   B. 

5.  Annivierthal  im  Wallis.   Berthier. 

6.  Ailemont;  sp.G.  »6,441.   B. 

7.  Chatham,  Connecticut,  derb.   Shop  er d. 

i.  «.  8.  4.  ö.  6.  7. 

a.  b. 


Schwefel 

Arsenik 

Nickel 

Kobalt 

Eisen 

0,U 
7<,30 
28,44 

0,50 
2,19  ■ 
402,27 

72,64 

20,74 

3,37 

3,25 

0,58 

74,47 

24,48 

3,62 

2,83 

0,29 

99,97 

70,34 
28,40 

70,93 
29,50 

2,90 

65,02 

26,75 

3,93 

4,40 

400. 

2,29 
74,44 
48,74 

6,82 
98,93 

70,00 

42,46 

4,35 

47,70  , 

Kupfer 

98,74 

400,43 

4  01,24 

Wismuth 

400. 

•) 


^'  4)  Eine  spätere  UntersucbuDg  von  Gentb  gab  für  den  sog.  Chathamit  Arsenik  67,46 

l'     ^f^M,  Schwefel  4,7S--5,6t,   Eisen  41,85—42,92,   Nickel  9»4 4— 40,4  7,   Kobalt  8,82-8,85. 
•    I)ttallin.  IV.  Edit.  p.  542. 


bt  eine  Verbindung  von  je  4  Ai.  Arsenik  und  Nickel,  Einfach-Arse- 
niknickel,  NiAs 

I  At.  Arsenik  »940,0  «  7S,45 
4    -  Nickel      »362,8  —  27,^5 

4302,8     400. 

Die  Varieiäten  6  und  7  sind  isomorphe  Mischungen,  und  »war  ist 

6«r9FeA8-4-5NiAs 

7«3FeAs-4-2NiAs. 

Auch  No.  2  enthält  4  At.  Fe  As  und  4  At.  Co  As  gegen  5  At.  NiAs. 

Mancher  Speiskobalt  ist  Chloanthit,  in  welchem  ein  grösseres  Yerhaltniss 

von  Co  As  voiiianden  ist.    S.  Speiskobalt. 

Hof  mann  fand  in  einem  Erz  von  der  Grube  Hasselhaue  bei  Tanne  am 

Harz: 

Schv^ofel    44,05 

Arsenik      53,60 

Nickel         30,02 

Kobalt  0,56 

Eisen  3,29 

98,52 

Dies  deutet  auf  ein  Gemenge. 

Berihier:  Ann.  Mines,  III.  S«r.  XI,  504.  ^  Booth:  Pogg.  Ann.  XXXII,  SM.  — 
Breithaapt :  Ebendas.  LXIV,  484.  —  Uofmann:  Ebendas.  XXV,  491.  494.  *  Ma- 
rian:  Vogl  Mineralreichthum  Joachimsthala.  TepUtz  I8S7.  S.I4t.  —  Shepard:  Am. 
J.  ofSc.XLVII,  854. 

Speiskobalt. 

Giebt  (mit  Ausnahme  des  Arsenikkobaltkieses)  im  Kolben  kein  Sublimat; 
beim  ROsten  ein  solches  von  arseniger  Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  unter 
starkem  Arsenikgeruch  zu  einer  grauen  spröden  Kugel,  welche  mit  den  Flossen 
auf  Kobalt,  oft  auch  auf  Nickel  reagirt. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  arseniger  S.,  von  Königs- 
wasser vollständig  zu  einer  rothen,  grünlichen  oder  gelblichen  FlUssigkeit  auf- 
gelöst. 

Die  frühesten  Untersuchungen  dieses  Erzes  rühren  von  Mönch,  Klap- 
roth,  John,  Laugier  u.  A.  her.     Stromeyer's  Analyse  gab  Berselius 
Anlass  zur  Aufstellung  einer  Formel,  welche  sich  jedoch  neuerlich,  besonders* 
da  oft  mehr  Nickel  als  Kobalt  in  Speiskobalten  gefunden  wurde,  als  nicht  aus^ 
reichend  erwiesen  hat. 

Reines  Arsenikkobalt  ist  nicht  bekannt.  Die  als  Sp.  bezeichneten  Minera-^ 
licn  sind  isomorphe  Mischungen  der  Arsenide  von  Kobalt  und  Eisen,  oder  von 
Kobalt,  Nickel  und  Eisen.  Allein  sie  differiren  noch  mehr  als  das  natttrlicho 
Arsenikeisen  in  den  relativen  Mengen  des  Arseniks  und  der  elektropositive0 
Metalle )  ohne  dass  ihre  Krystallform  eine  andere  wäre.  An  dem  nämlicheo 
Fundorte  kamen  solche  verschiedene  Mischungen  vor. 


Ausserdem  enthalten  sie  meist  eine  kleine  Menge  Schwefel.  Da  kein 
Grund  ist,  eine  Beimengung  von  Kobaltglanz  etc.  anzunehmen,  so  wird  es  ge- 
stattet  sein,  denselben  als  Vertreter  von  Arsenik  in  Rechnung  zu  bringen ;  ebenso 
ein  wenig  Wismuth,  ol^eich  derbe  Varietäten  wohl  gediegßnW.,  selbst Wis- 
muthglanz  enthalten  ktanten. 

A.  Dreiviertel-Arsenikkobalt  (Nickel,  Eisen). 

4 .  Schneeberg.  Krystalle,  scheinbar  von  der  Ferra  des  Arsenikeisens ;   sp.  G. 
SS  6,84  (G.  Rose).  Jackel. 

2.  Riecheisdorf,  Hessen.  Oktaeder  mit Würfelfltfchen;  sp.G.  «6,374.  Ram- 
melsberg. 

3.  Schneeberg  (?).   Salv^tat  u.  Wertheim. 

4.  Atacaroa,  Stidamerika.   Smith. 


*.             t. 

8.             4. 

Schwefel 

0,49       2,n 

2,80        0,08 

Arsenik 

66,02      60,42 

58,71       70,85 

Wismuth 

0,04        — 

—           — 

Kobalt 

21,21       10,80 

3,01       24,13 

Nickel 

—         25,87 

35,00        1,23 

Eisen 

11,60        0,80 

0,80         4,05 

Kupfer 

1,90          — 
101,26     100. 

—          8,41 

100,32     100,75 

Hier  verhalten  sich  die  Atome  von 

• 

R  :  As 

1  SS    9,54  :  7,26 

«  4  :  3,0 

2  =  10,2    :  7,4 

=  4  :  2,9 

3  a  10,51  :  7,65 

»  4  :  2,9 

^ 

4  as  10,20  :  7,54 

=  4  :  3,0 

Diese  Substanzen  sind  also  satnnitlich 

R*As», 

analog  dem  Dreiviertel-Arsenikeiscn. 

Specieller  ist : 

1  =     Fe*  As»  + 

2  Co*  As» 

2  =  3  Co*  As«  + 

7M*As» 

3  =     Co*  As»  + 

12Ni*As» 

4  »     Fe*  As»  + 

2Cu*As»-|-6Co*As». 

B.  Einfach-Arsenikkobalt  (Nickel,  Eisen). 

1.  Tunaberg,  Schweden.   Derb.  Varrentrapp. 

2.  Schneeberg,  Grube  Sauschwart.   Dorb,  grau.   Hofmann. 

3.  Schneeberg.   K  ob  eil.    (Als  Eisenkobaltkies  bezeichnet]. 

4.  Riecheisdorf.   Kömig.   Klauer. 

5.  Schneeberg,  Grube  Daniel.   Krystallinisch.   Lange. 


—  tu» 


«- 


»4.7» 


r '' 


Xa>    1 


«  ^.«   ":ä  « ♦    (MC 


ö 


JMBftrwunrf.    Sr*^4•ilkMK    $>tiH.ifrLas>. 


lai 


K«pfer 


*,tr 


liHK 


Jrmuk. 
RohAlt 

a.rit 

*  *»,«  r»..tf  .  I 


n,» 

3,3S 

4S.ti 
6,5S 

«kM      ML»      »»,63      98,67 


3,7» 
7.33 


1,38 


:3 

3 
3 
3 


3»8 
3,9 
3.« 
3.7 
M 


Setil  man  3  :  4,  m  sind  dieie  Abänderungea 

B'As* 

4  -■  SFe*As*-»-nGo*Aa* 

5  -■     Fe*  As*  4-  iCo'As* 

3  »  8Co*As*  -I-  3Ni«A8* 

4  :-  8  Co* As*  •!•  SFe*As*  -l-  6Ni*As« 

5  —  8  Co*  As*  +  4  Fe*  As*  +  7Ni*As* 

6  •■    Co*  As*  +  8  Fe*  As*  +  4Ni*As*. 

D.  Andertbalb-Arsenikkobalt.    (Arsenikkobaltkies.  Tesseralkies). 

Skuterud,   Norwegen.    Oktaeder  mit  Würfel,  Granatoeder  und  Leucitoeder. 

Sp.  G.  »6,78.  a)  Sc  beer  er.  d)  Wühler,  a)  Krystallisirt,  /})  derb. 

a.  b. 


ScbweCel 

0,69 

..» 

-— 

Arsenik 

77,84 

79,8 

79,0 

Kobalt 

80,01 

18,5 

19,5 

Eisen 

1,51 

1,3 

<,4 

100,05        99,0        99,9. 
Hier  ist  das  Atomverhäliniss  R :  As  im  Mittel  »  5,6  :  8,4  s  1  :  1,6  «  S  :  3. 

Somit  ist  dieses  Mineral  Co' As* 

mit  sehr  wenig  Fe*  As'. 

Die  allgemeinste  Formel  des  Speiskobalt  ist  folglich 

R-As". 
Vielleicht  sind  die  elektropositiven  Metalle  so  wie  das  Arsenik  dimorph,   die 
Speiskobalte  isomorphe  Mischungen  von  R  und  As. 

Die  nickelreichen  Abänderungen  können  auch  zum  Chloanthit  (Weissnickel- 
kies)  gestellt  werden,  worauf  Breithaupt  zuerst  hinwies. 

Nach  6.  Rose  enthalten  alle  krystallisirten  Speiskobalte  Nickel  (was  in 
(nüieren  Analysen  tthersehen  sein  mag),  sowohl  die  mit  rothem  als  mit  grünem 
Beschlag. 

Ball:  S.  G.  Rose.  —  Hofmann:  Pogg.  Ann.  XXV,  486.  —  Jäckel:  S.  0.  Rose. 

—  Karsted t.  Klauer.  Lange.  In  meinem  Laborat.  —  Kobeli:  Grundz. d. Hin.  800. 

—  G.  Rose:  Mineralsyst.  60.  —  Salvötat:  Wertheim,  Th^se.  Paris  4864.  79.  —  Sar- 
stor ins:  Ann.  Ghem.  Pharm.  LXVI,  878.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann.  XLU,  546.  — 
Smith.  Dana.  11  Soppl.  49.  —  Stromeyer:  Gdtt.  gel.  Anz.  4847.  No.  7t.  —  Var- 
rentrapp :  Pogg.  Ann.  XLVIII,  605.  —  Wöhler:  Ebend.  XLIII,  594. 

0 

Araenikkupfer. 

A.  Algodonit. 

Verhalt  sich  wahrscheinlich  dem  Folgenden  ahnlich. 

Nach  Fleld  enthalt  dieses  Mineral  von  Algodones,  Prov.  Goquimbo,  Chile: 

Arsenik        1 6,23 
Kvpfer  83,30 

0,34 

99,84 


Iß 

Demnach  ist  es  eine  Verbindung  iron  1  At.  Arsenik  und  1t  At.  Ku^lfery 

Cu*»As. 
4  At.  Arsenik  =s    940  «  46,50 
42  -    Kupfer   =4759  =  83,50 

5699     400. 

Quart.  J.  Chem.  Soc.  X,  S89.  J.  f.  pr.  Chem.  LXXin;  881 . 

/  • 

B.  DoQieykit. 

Im  Kolben  unveränderlich.    Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  unter  starkem  Arse- 
nikgeruch. 

LOst  sich  in  Salpetersäure  und  Königswasser  auf. 

4.  Calabozo,  Prov.  Coquimbo,  Chile.   Domeyko. 

5.  Chile.   Field. 

3.  Grube  San  Antonio,  Distr.  Gopiapo,  Chile.   Hit  Kupferkies  gemengt.   Do- 
meyko. 

1.  %.  8. 

a.  b. 


Schwefel 

— 

— 

— 

3,87 

Arsenik 

28,36 

28,44 

28,26 

23,29 

Kupfer 

74,64 

74,66 

71,48 

70,70 

Eiseit 

— 

— 

— 

0,52 

400.         400.  99,74       98,38 

Der  D.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Arsenik  und  6  At.  Kupfer, 

Cu*As. 
4  At.  Arsenik  «    940,0  =  28,32 
6   -    Kupfer   =:  2379,6  =r  74,68 

3349,6     400. 

In  No.  3  verlangt  das  Arsenik  58,8  Kupfer,  um  82,09  dieser  Verbindung 
zu  bilden.  Der  Rest,  aus  3,87  Schwefel,  4 1,9  Kupfer  und  0,52  Eisen  bestehend, 
ist  jedoch  weder  Kupferkies  noch  Kupferglanz. 

Domeyko:  Ann.  Mines  IV.  Sär.  III,  5.  —  Field:  S.  oben. 

Condurrit.  Ein  früher  auf  der  Condurragrube  bei  Heistone,  neuerlich 
auf  der  Wheal  Druidgrube  am  Berge  Cam  Brae  bei  Redruth  in  Comwall  vorge- 
kommendes  Mineral,  ist  offenbar  ein  mit  Oxydationsprodukten  gemengtes  Arse- 
nikkupfer. Es  wurde  von  Faraday,  später  von  K  ob  eil,  Bl  yth  und  von  mir 
untersucht. 

Giebt  im  Kolben  Wasser  und  arsenige  Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle 
unter  Entwicklung  von  Arsenikdampf  zu  einer  Kugel ,  welche  hmn  Erkalten 
spratzt,  stark  aufschwillt  und  berstet.  Nach  wiederholtem  Umschmelzen  mit 
Soda  und  Borax  bleibt  ein  Kupferkorn. 

Wasser  entzieht  dem  C.  arsenige  Säure.  Chlorwasserstoffsäure  löst  diese 
nebst  Kupferoxydul  auf  und  hinterlässt  einen  metallischen  Rückstand,  der  aus 


17 

Arsenik  und  Knpfer  besteht,  nnd  in  Salpetersäure  fast  giint  auflOslich  ist.  Auch 
Kalilauge  löst  aus  dem  Mineral  arsenige  Säure,  daneben  auch  Arseniksflure, 
unter  Abscheidung  von  Kupferoxydul  auf. 

Nach  Bly  th  giebt  der  G.  auch  beim  Erhitzen  in  kohlensaurem  Gase  arse- 
nige Säure.  Kalilauge  zieht  nach  Demselben  nur  Arsenikstture  aus,  während 
kohlensaures  Natron  nur  arsenige  S.  aufnimmt.  Der  beim  Kochen  mit  Chbr- 
wasserstoffsäure  bleibende  Rückstand  enthält  nach  Demselben,  wenn  die  Säure 
kurze  Zeit  einwiAte,  Schwefel,  Kupfer,  Eisen  und  Arsenik,  nach  längerer  Zeit 
aber  nur  Arsenik. 

Analysen  des  G.  als  Ganzes. 

Faraday.  R.  Blyth. 

a.  b. 


Schwefel          3,06 

2,33 

Arsenik          19,66 

48,70 

47,84 

49,54 

Kupfer           60,50 

70,5« 

70,02 

60,24 

Eisen               — 

0,66 

-^ 

0,25 

Wasser            8,99 

2,44 

Sauerstoff 

43,47 

Kohlenstoff 

4,62 

Wasserstoff 

0,44 

Stickstoff 

0,06 
400. 

Nach  meiner  Untersuchung  j 

ist  die  Zusammensetzung  d« 

stoffsäure  l<H;lichen  Theils  s=  A  und  des  unlöslichen  : 

«B: 

ArsenigeS.        3,70 

Arsenik 

43,89 

Knpferoxydul    62,29 

Schwefel 

2,20 

Wasser               5,83 

Kupfer 

42,81 

7<,82 

Ruckstand 

0,70 
29,60 

B  besteht  mithin  aus 

Kupfersulfaret 

40,85 

Arsenik 

4,46 

s  23,04 

Kupfer 

43,89 

=  76,96 

400. 

Dieses  Arsenikkupfer,  welches  in  dem  Ruckstande  überwiegt  (und  auch 
irflher  fbr  sich  mit  dem  G.  vorgekommen  zu  sein  scheint),  würde  demnach  aus 
i  At.  Kupfer  und  3  At.  Arsenik  bestehen,  da  die  Verbindung  Cu  As*  24,91  Ar- 
senik und  78,09  Kupfer  voraussetzt. 

Hiemach  scheint  es,  als  sei  der  Condurrit  ein  durch  Zersetzung  entstande- 
fies Gemenge,  zu  dessen  Bildung  Arsenikkupfer,  vielleicht  Schwefel-Arsenik- 
kopfer  (Tennantit)  Anlass  gegeben  habe. 


y.  Kobell  fand  in  dem  in  ChlorwasserstofiEittare  Ktolichen  Theil  8|03  arse-  ^ 
nige  S«,  79  Kupferoxyduli  3,47  Eisenoxyd  und  9,5  Wasser;  er  hielt  den  Rest  < 
fllr  ein  Gemenge  von  feinzertheiltem  Arsenik  und  etwas  Schwefelkupfer.  ^ 

Bly  th  fand  42,5 — 43,7  p.C.  durch  Wasser  ausziehbare  arsenige  Säure.      " 
Weil  Cblorwasserstoffsäure  feinzertheiltes  Kupfer  auflöst,   auch  künstlich 
bereitetes  Arsenikkupfer  davon  angegriffen  wird,  so  bediente  sich  Blyth  des  ^ 
kohlensauren  Ammoniaks  zur  Trennung  der  oxydirten  Bestandtheile  des  G.  von 
den  metallischen.    Die  Menge  der  letzteren  war  sehr  verschieden,  IS, 4 — 47,5 
—24,«  p.c.   Es  wurden  darin  55,5—60,83  Kupfer,  0,45—0,44  Elsen,  47,37— 

22,56  Arsenik  und  2,22 — 2,75  Schwefel  gefunden.   Zieht  man  das  Eisen  als  Fe, 

und  das  für  den  Rest  des  Schwefels  zur  Bildung  von  Gu  erforderliche  Kupfer 
ab,  so  bleibt  ein  Arsenikkupfer  als  Hauptgemengtheil ,  welches  im  Mittel  aus  ^ 
74  Kupfer  und  29  Arsenik  besteht  und  also  wohl  mit  dem  Gu^As  aus  Chile  " 
übereinstimmt. 

Im  Yacuo  über  Schwefelsaure  verliert  der  C.  nach  Blyth  0,53  p.G.,  bei 
400*  2,33 — 2,49  p.  G.  Wasser;  ausserdem  enthalt  er  noch  eine  kleine  Menge 
stickstofifhaltiger  organischer  Substanz. 

Blyth:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXVI,  S6S.  —  Farads y:  Phil.  Mag.  48S7.  S86. 
Kobell:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIX,  S04.  (Berzelius:  Jahresb.  XXVII,  t88.)  —  Ram- 
me Isberg:  Pogg.  Ann.  LXXI,  805. 

Arsealksilber. 

Giebt  beim  Erhitzen  an  der  Luft  ein  weisses  und  ein  schwarzes  Sublimat  und  starken 
Arsenikgeruch.  V.  d.  L.  raucht  es  stark,  schmilzt  aber  nicht;  mit  Soda  reducirt  binterllisst 
es  nach  dem  Abschlämmen  silberweisse  Metallflittern.    R. 

Von  Salpetersäure  wird  es  oxydirt,  das  sich  abscheidende  gelbe  Pulver  Itfst  Ghlorwas- 
serstoffsäure  auf.  Die  salpetersaure  Auflösung  setzt  Krystalle  von  arseniger  S.  ab,  die  chlor- 
wasserstoffsaure  wird  durch  Wasser  weiss  gefällt. 

K 1  a  p  r  0 1  h  und  D  u  m  e  n  i  1  analysirten  schon  vor  langer  Zeit  das  A.  von  der  Grube 
iSamson  bei  Andreasberg,  und  ich  habe  diese  Untersuchung  neuerlich  wiederholt. 


Schwefel 

Klaproth. 

Dumenil. 
46,87 

Sp. 
a. 
0,85 

R. 
G.  =  7,78. 
b.           c. 
4,40 

Arsenik 

85,00 

88,89 

49,40 

Antimon 

4,00 

— 

45,46 

45,48 

Silber 

48,75 

6,56 

8,88 

8,84       8,24 

Eisen 

44,25 

88,85 

24,60 

24,88 

96,00  99,97  98,89 

Das  A.  wird  fast  allgemein  als  ein  Gemenge  betrachtet  und  die  Analysen  sprechen  auch 
in  der  That  nicht  für  eine  bestimmte  Verbindung,  obwohl  die  älteren  wegen  der  mangelhaf-* 
ten  Methoden  kaum  einer  Kritik  unterliegen  können.  Die  von  mir  untersuchte  Substanz  waf 
im  Ganzen  homogen,  silberweiss,  zeigte  nur  ein  wenig  gediegen  Arsenik  und  einzelne  dunk" 
lere  Parthieen,  gab  aber  in  verschiedenen  Proben  nahe  gleichen  Gehalt,  insbesondere  ao 
Silber.   Indessen  könnte  sie  dennoch  ein  Gemenge  sein. 

Will  man  das  Ganze  als  eine  einzige  Verbindung  oder  vielmehr  als  eine  isomori^ie  Mi' 
schung  betrachten,  so  wäre  es  fast  (Fe^Ag)  (A8,Sb),  da  die  Aequivalente  sich  v7,f  :  6,0 
verhalten. 


19 

Andererseits  könnte  man  tlch  vorstellen,  dass  das  Mineral  aas 
l.tS  Anenikkles 
1$,%%  Aneaikeisen  Fe* As' 
und  14, 1 4  AnUmoneilher  Ag'Sb* 
besUnde. 

DnmeDil:   SchWgg.J.  XXXIV,  t57.  —  Klaproih:  Beiträge  1, 48t.  —  Kam 
meUberg  :  Pogjg.  Xnn.  LaJlyiI,  tes. 


C.  Antlmomde. 

Antimonnfekei. 

Giebi  beim  Krhitien  ein  geringes  Sublimat ;    v.  d.  L,  schmilzt  es  sehr 
schwer,  und  beschlägt  die  Kohle  weiss. 

Löst  sich  nur  in  Königswasser  tateht  ufid  VbllstUndig  zu  einer  grünen  Pitts- 
sigkeit  auf. 

Das  Mittel  zweier  Analysen  Stromeyer's  von  dem  A.  von  Andreasberg, 
nach  Abzog  des  Bleiglanzes,  ist : 
Antimon        68,  \  5 
Nickel  30,91 

Eisen  6,94 

100. 

Es  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  Antimon  und  i  At.  Nickel, 

N?Sb. 
4  At.  Antimon  =1504,0  =  67,46 
2   -    Nickel     g   725,6  =  32,54 

2229,6     100. 
Stromeyer:  Pogg.  Ann.  XXXI,  484.  Schwgg.  J.  LXIX,  252. 

Antimonsiiber. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einem  grauen  spröden  Korn,  entwickelt  Anti- 
mondampf,  wird  weisser,  krystallinisch,  während  es  die  Kohle  weiss  beschlägt, 
und  hinterlässt  schliesslich  ein  SHberkom.  Beim  Rösten  in  der  offenen  Röhre 
Miert  es  ein  weisses  Sublimat  und  nmgiebt  sich  mit  einer  dunkelgelben  durch- 
sichtigen Masse. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  eines  weissen  Pulvers  auf. 

Nach  den  bisherigen,  meist  ziemlich  alten  Analysen  scheinen  zwei  Ver- 
i   hifidmigen  vonukommen. 

^      i(.  1.  Andreasberg.     o)  Abichd.  Aelt.     6)   Yauquelin.     c)   Klaproth 

(blättrig-kömiges  A.). 
y  2.  Grube  Wenzel  bei  Wolfach.   Grobkörnig.   Klaproth. 

B.  1.  Grube  Wenzel.   Feinkörnig.   Klaproth. 
2.  Andreasberg.  Plattner. 


80 


t : 

4. 

,  { 

B. 

4. 

s. 

4.       9. 

a. 

b. 

c. 

Antimon 

4S,0 

SUber        75,S5 

78 

77  «J 

76 

84    84^7 

99,7 
Hiernach  ist  A  eine  Verbindung  von  1  At.  Antimon  mit  4  At.|  und  B  eine 
solche  mit  6  At.  Silber 

Ag^Sb  Ag*Sb 

Sb  »1504  »24, 7g  Sb  «:  1504  «  45,66 

4Ae  =5400  =  78,28  6Ag=8400  =  84,34 

6904     400.     '  .    9604     400. 

Abich:  Grell  ehem.  Ann.  4798.  II,  t.  —    Klaproth.  Beiir.4I|  198.  IVL,  478.    -* 
'     Platiner:  Prfvatmitihlg.  —  Vauquelin:  Hauy  TraiM.  III,  S59. 

D.  Bimratide. 

Wifmiithsilber. 

Das  sogenannte  Wismntbsilbererz  von  der  Grobe  Friedrich  Christian  im  Scbap- 
bachthal  des  Schwarzwaldes  schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  entwickelt  schweflige  SSnre  Und  be^ 
schltfgt  die  Kohle  stark  gelb.  In  Salpetersäure  ist  es  auflöslich.  Klaproth  fand  darin 
17  Wismuthi  88  Blei,  45  Silber,  4,8  Eisen,  0,9  Kupfer  und  4S,8  Schwefel  a9S,5.  Indessen 
ist  die  analytische  Methode,  namentlich  betreffs  der  Wismuthbestimmung  unzuverlässig,  und 
entweder  ist  das  Erz  eine  Schwefelverbindung  oder  ein  Gemenge. 

Später  hat  Domeykoin  einem  Erz  von  der  Grube  S.  Antonio,  Distrikt  Copiapo  in  Chile, 
60,1  Silber,  7,8  Kopter,  4  0,4  Wismuth  und  1,8  Arsenik  neben  49,1  fremden  Stoffen  gefonden. 
Auch  hier  ist  eine  weitere  Prüfung  mit  reinem  Material  erforderlich. 

Domeyko:  Ann.  Mines  IV.  Sör.  VI,  168.  —  Klaproth:  Beitr.  II,  191. 

Wifmuthgoll. 

In  dem  Waschgold  von  Rutherford  Co.,  Nord-Caroliua,  soll  eine  v.  d.  L.  leicht  schmelz- 
bare und  beim  Erkalten  krystallisirende  Verbindung  von  Wismuth,  Gold  und  Quecksilber 
vorkommen,  deren  sp.  G.  s  11,4— 41,9  angegeben  wird.  Nach  Shepard  wäre  sie  ein 
Kunstprodukt. 

Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  IV,  180. 

E.  Selenide. 

Selenblei. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen  oft  lebhaft,  ohne  sich  weiter  zu  verändern  (nach 
Kersten  sublimirt  sich  etwas  Selen);  giebt  beim  Rösten  ein  theils  rothes, 
theils  graues  Sublimat.  V.  d.  L.  auf  Kohle  raucht  es,  riecht  stark  nach  Selen, 
schmilzt  nur  unvollkommen,  beschlägt  die  Kohle  grau  und  röthlich,  später  auch 
gelblich.  Nach  längerem  Blasen  verflüchtigt  es  sich  bis  auf  eine  schwarze  Masse, 
weiche  mit  Borax  auf  Kupfer,  Eisen  oder  Kobalt  reagirt.  Manche  Abänderungen 
geben  hierbei  ein  Siiberkorn. 

Salpetersäure  löst  es  in  der  Kälte  unter  Abscheidung  eines  rothen  aus  Selen 
bestehenden  Rückstandes^  in  der  Wärme  hingegen  vollständig  auf. 

1)  Auf  nassem  Wege  77,6  Silber.  •      < 


31 

DttSdenblei  des  Hanes  ist  bei  Tilkerode  von  ZiDcken  im  J.  4823  ent- 
dedLl  iworden.  Im  J.  4825  landen  Hausmann  und  Stromeyer,  dass  das 
log.  Kobaltblcien  von  Clausthai  ebenfalls  im  Wesentlichen  Selanblei  sei. 

U.  Rose  bat  jenes  und  die  ilbrigen  Seleoerze  des  Harzes  im  J.  4824  ana- 
lysiri. 

4.  Tilkerode,  ziemlich  feinkörnig.   H.  Rose. 

2.  Grube  Lorenz  Gegentrum  bei  Clausthal,  feinkörnig,  sp.  G.  s 7,697.  Slro- 

meyer. 

I.  t.*) 

Selen        27,59        28,4  4 
Rlei  74,84         70,98 

Kobalt         —  0,83 

99,40        99,92 

Hiemach  ist  es  eine  Verbindung  von  4  At.  Selen  und  4  At.  Blei, 

PbSe 

4  At.  Selen  s    495,3  «  27,67 
4    -    Blei     =  4294,6  «  72,33 

4789,9      400. 

Nach  Zincken  kommt  es  niemals  mit  Bleiglanz  zusammen  vor.   Auch  ent- 

kill  es  sowohl  nach  H.  Rose  als  nach  meinen  Versuchen  keine  Spur  Schwefel. 

Selenkobaltblei  ist  eine  Abänderung,  welche  nach  H.Rose  im  Kolben 

eia  Sublimat  von  Selen  giebt.   H.  Rose  fand  in  einem  Exemplar  von  der  Grube 

Lorenz  bei  Clausthal : 

Selen        34,42 


Blei 

63,92 

Kobalt 

3,U 

Eisen 

0,45 
98,93 

bt  es  eine  isomorphe  Mischung 

CoSe  -(-  6PbSe, 

enthält 

es: 

7  At.  Selen .   «= 

3467,1  « 

39,88 

6  -    Blei       SS 

7767,6  = 

66,94 

i   -  Kobalt  » 

375,0  = 

3,18 

41609,7      4  00. 
H.  Rose  zog  indessen  aus  dem  Verhalten  in  der  HitzO;  und  der  gcfunde- 
^  grosseren  Selenmenge  den  Schluss,  dass  das  Kobalt  als  zweifach  Selenko- 
bilt  vorhanden,  das  Mineral  folglich  eine  eigene  Verbindung, 

CoSe*-i-  6PbSe 

sei. 

8  At.  Selen  =  3962,4  «  32,75 
6  -  Blei  =  7767,6  =  64,20 
4    -    Kobalt  =    375,0  =     3,40 

42405,0    TOÖ^ 


4;  Mittel  aus  S  Analysen. 


3t 

H.  Ro«et  Pogg.  Ann.  II,  445.  III,  ftl4.  ttS.  —  Stromeyerc  (Sdtl.  gel.  Anw  4815. 
Ko.  54.  Pogg.Ano.  II,  405.  8chwgg.  J.  XLUI,  444.  —  Zincken:  Ueber  d«5  yorkom» 
meh,  dfe  mraeralogUche  Beschaffenheit  und  das  LOihrohrveiliialten  def  ttanieir  S^^ön- 
erze:  Pogg.  Ami.  lU,  171. 

Betenkvpftr. 

Giebt  beim  ROsten  ein  Sublimat  von  Selen  und  seleniger  Stture ;  schmilzt 
V.  d.  L.  unter  starkem  Selengeruch  zu  einer  grauen  etwas  geschmeidigen  Kugel, 
welche  sich  zuletzt  in  ein  Kupferkom  verwandelt. 

B  e  r  z  e  1  i  u  s  erhielt  aus  diesem  seltenen  Mineral  von  Skrikerum  in  Schweden : 

Selen        40 
Kupfer     64 

404, 

wonach  es  eine  Verbindung  von  4  At.  Selen  und  2  At.  Kupfer  ist, 

Cn'Se. 
4  At.  Selen     «  495,3  »  38,44 
2  -    Kupfer  =  793,2  «  64,56 

4288,5     400. 
Berzelitts:  AOiandl.  i  Fisik.  VI,  41. 

SeleükupAsrUei. 

Nach  den  vorhandenen  Analysen  kommen  beide  Metalle  in  verschiedeilen 
Verhtitnissen  vot. 

I.  Selenbleikupfer  von  Tilkerode.  Grau  von  Faii>e.  ^)  Giebt  iin  Kol- 
ben nichts  Fluchtiges ;  beim  Rösten  ein  Sublimat  von  Selen  und  seleniger  tSflure. 
Schmilzt  v.d.  L.  sehr  leicht  unter  Selengeruch,  verhält  sich  ähnlidi  dem  Selen- 
blei, hinterlässt  aber  eine  schlackige.  Masse,  welche  stark  auf  Kupfer  und  Blei 
reagirt. 

II.  Selenkupferblei.  Das  von  Tilkerode  ist  etwas  weniger  leicht 
schmelzbar  als  das  vorige ;  die  Abänderungen  von  Hildburghausen  geben  aber 
nach  Kerstenim  Kolben  ein  Sublimat  von  Selen^ 

Diese  Mineralien  sind  in  Salpetersäure  auflöslich. 
4.  Selenbleikupfer  von  Tilkerode.   H.  Rose. 

2.  Selenkupferblei  von  dort.   H.  Rose. 

3 .  Desgleichen  vom  Glasbachgrunde  bei  Bildburghausen.   K e r s  t e  n. 

4.  Desgl.  ebendaher.   Kersten. 


<••) 

1. 

»•') 

♦••) 

Selen 

34,98 

30,86 

38,09 

29,97 

Kupfer 

45,77 

7,94 

8,58 

4,09 

Blei 

48,43 

60,28 

57,48 

65,16 

Silber 

4,3S! 

— 

0,05 

0,08 

Eisen 

— 

0,78«) 
99,86 

98,19 

— 

100,5» 

99,30 

K\  Die  ins  Violette  fallenden  Parthien  enthalten  nach  H.  Rose  Quecksilber,  und  gehen 
dann  im  Kolben  ein  dunkles  Sublimat. 

2)  Nach  Abzug  von  S,08  p.  C.  bleihaltigen  Eisenoxyds.        8)  Etwas  bleihaltig. 

K)  Nach  Abzug  von  S  p.  C.  Eisenoxyd  und  4,5  Quarz.       5)  Nach  Abzug  von  2,06  Quarf. 


88 

ffimmt  man  bei  Berechnung  dieser  Analysen  das  Kupfer  als  Cn'Se  an,  weil 
filr  sidi  und  im  Eukairii  bekannt  ist,  AgSe  (in  leteterem)  und  PbSe  aber 
Zweifd  isomorph  sind,  so  sind  die  berechneten  Sdenmengen : 


i. 

>. 

t- 

4. 

fOr  Kupfer 

9,86 

4,96 

5,36 

8,55 

Blei 

18,53 

S3,06 

24,99 

24,93 

SiUMr 

0,48 

— 

O.OS 

0,03 

88,86      89,4  S       87,37       87,54 
Dinn  bleibt  der  berechnete  Selengehalt  in  allen  hinter  dem  gefundenen  sehr 
■erilich  zurück,  obgleich  man  erwarten  darf,  dass  letzerer  etwas  zu  klein  aus- 
idkn  muss,  die  Mehrzahl  der  Analysen  auch  einen  Verlust  nachweist. 

Nimmt  man  hingegen  die  Verbindung  CuSe  an,  so  erhttlt  man  an  Selen : 


i. 

t. 

8. 

t. 

für  Kupfer 

49,70 

9,98 

40,72 

5,40 

Blei 

48,53 

23,06 

«1,99 

24,93 

Silber 

0,48 

— 

0,02 

0,03 

l 

I  "38,74       32,98       38,73       30,06 

■ 

Dinn  zeigt  sich  mithin  filr  die  beiden  Erze  von  Tilkerode  ein  Selenttberschuss. 

Wird  bei  diesen  die  Hälfte  des  Kupfers  als  Cu*  Se,  die  Hälfte  als  Gu  Se  in 
lechnung  gebracht,  so  erhält  man  an  Selen : 

4.  f. 

^   ^     ,  I  4,98        8,48 

ftr  Kupfer        {  ^'^^        ^'^^ 

„  Blei    (Ag)     49,04       83,06 

33,78       30,50 
^.  Nar  m  diesem  Fall  stimmt  also  der  berechnete  Selengehalt  mit  dem  gefundenen 
'^   lieiDlich  überein,  und  es  wäre 

4  =  Cu*Se  -H  2CuSe  H-  4PbSe 
2  Ä  Cu*Se  -I-  8CuSe  H-  9PbSe 
)Ud  könnte  glauben,  beide  wären  ein  Gemenge  von  Selenblei  mit 

Cu*Se  +  2CuSe. 
Es  ist  indessen  zu  bemerken,  dass  sie  beim  £rhitzen  kein  Selen  geben, 
^asdoch  die  Verbindung  CuSe  auszeichnet,  so  dass  fernere  Versuche  über  ihre 
Zusammensetzung  entscheiden  müssen. 

Die  Erze  3  und  4  von  Hildburgbausen,  welche  nach  Kersten  beim  Er- 
UUea  Selen  abgeben,  würden  dagegen  kein  Gu'Se  enthalten,  sondern 

3  s:  GuSe  -H  2PbSe 

4  =s  GuSe  -H  5PbSe 

^in.    Doch  möchte  auch  ihre  Natur  noch  durch  wiederholte  Versuche  aufzu- 
^reasein. 

Zinckeo  u.  U.  Rose:  S.  Selenblei.  —  Kersten:  Pogg.  Ann.  XLVl,  S66. 

^•■■elfkerf  *•  Mmeralebeaie.  3 


34 

Selensllber. 

Giebt  im  Kolben  nur  ein  sehr  geringes  rothes  Sublimat ;  verhtfll  si 
der  offenen  Röhre  ebenso,  liefert  daneben  auch  etwas  selenige  SSure,  und  ] 
nach  Selen ;  schmilzt  v.  d.  L.  in  der  äusseren  Flamme  ruhig,  in  der  inner 
Schäumen,  und  glüht  beim  Erstarren  wieder  auf.  Mit  Soda  wird  es  redi 
das  glänzende  Silberkorn  bedeckt  sich  beim  Abktlhlen  mit  einer  schw 
Haut,  die  durch  Umschmelzen  mit  Borax  entfernt  wird. 

Ist  in  verdünnter  Salpetersäure  sehr  schwer,  in  rauchender  leicht  lOsli 

G.  Rose  fand  diese  Verbindung  unter  den  Selenerzen  von  Tilkerod 

(sp.  G.  =5  8,00).    Ich  habe  später  ebenfalls  eine  grossblättrige  Probe  voi 

untersucht. 

a.  b. 


G.  Rose. 

R. 

Selen 

(29,53) 

26,58 

Silber 

65,56 

<4,67 

Blei 

4,91 

60,45 

400.  98,34 

Die  zur  Bildung  von  AgSe  und  Pb Se erforderlichen  Mengen  Selen  sind: 

a.  b. 

für  Ag  24,06  4,28 

Pb     4,88  23,04 

25,94  27,29 

In  a  war  das  Selen  nicht  bestimmt  worden. 

.  Das  S.  ist  mithin  eine  isomorphe  Mischung  mit  Selenblei,  ungefilhr 

PbSe  H-  43  AgSe=ia 
AgSe  +  4— 5PbSe  =  b. 
Das  reine  Selensilber  würde  26,85  Selen  und  73,4  5  Silber  enthalten. 

G.  Rose:  Pogg.  Add.  XIV,  474. 

Eukairit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Entwicklung  von  Selendampf  und  giebt  ein  gi 
weiches  etwas  sprödes  Korn.    Liefert  beim  Rösten  ein  rothes  Sublimat, 
reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Kupfer. 

Ist  in  Salpetersäure  auflöslich. 

Nach  Berzelius  enthält  der  E.  von  Skrikerum  in  Smäland,  Schwc 
nach  Abzug  von  8,9  p.  C.  erdigen  Theilen  : 
Selen         28,54 
Silber        42,73 
Kupfer       25,30 

96,57. 
Ist  der  Verlust  als  Selen  anzusehen,  so  beträgt  dasselbe  34,97  p.  C. ;  der  E. 
steht  dann  aus  4  At.  Silber,  2  At.  Kupfer  und  2  At.  Selen, 

AgSe  -H  €uSe, 


i 


85 

ist  ein  Änalogon  des  Silberkapferglanzes. 

S  At.  Selen     =    990,6  =  34,64 

4    -    Silber    =  4350,0  =  43,08 

2    -   Kupfer  =«    793,2  =  25,34 

3433,8     400. 
ihndirinlich  sind  beide  YerbinduDgen,  gleichwie  die  Sulfurete,  isomorph. 

Berselius:  Afhaodl.  i  Fis.  VI,  4t.  Schwgg.  J.  XXIU,  477. 

Selenqueeksilber. 

Beim  Erhitzen  vollkommen  flüchtig,  hinterlässt  aber  gewöhnlich  etwas  Ei- 
aoxyd  oder  Quarz.  Giebt  beim  Rösten  Selengeruch  und  ein  Sublimat,  welches 
letallisches  Quecksilber  enthalt. 

Nur  in  Königswasser  auflöslich. 

Das  Selenquecksilber  ist  von  Tiemann  zu  Zorge  am  Harz  entdeckt,  und 
OD  Marx  beschrieben  worden.  Neuerlich  fand  es  Römer  auch  auf  der  Grube 
ihariotte  bei  Clausthal,  und  dieses  Vorkommen  (sp.  G.  =  7,4 — 7,37.  K.)  ist  von 
lir,  sodann  auch  von  Kerl  untersucht  worden. 

R.  ♦  K. 

a.  b. 

Selen  25,5         24,39     .24,90 

Quecksilber  74,5         75,4  4     '  74,82 

400.*)         99,60       99,72 
iiernach  wäre  es  eine  Verbindung  von  5  At.  Selen  und  6*  At.  Quecksilber, 

Hg*Se''  =  Hg*Se  +  4HgSe. 
Ddessen  möchte  die  einfache  Verbindung 

HgSe 
ioch  wahrscheinlicher  sein. 

Hg*Se»  HgSe 

5  At.  Selen  »  2476,5  =  24,84        4  At.  =    495,3  =  28,37 

6  -    Quecksilber  =  7503,6  =  75,49       4    -    =  4250,6  =  74,63 


9980,4      400.  4745,9      400. 

Man:  Schwgg.  J.  LIV,  Si8.    —    Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXXVIII,  89.  — 
Kerl:  B.  u.  hütt.  Ztg.  485t.  No.  47. 

Anhang.  Selenquecksilberblei.  Giebt  im  Kolben  für  sich  ein  schwaches 
nstallinisches  Sublimat,  mit  Soda  gemengt,  metallisches  Quecksilber.  Beim 
iö5ten  in  der  offenen  Röhre  sublimirt  zugleich  selenigsaures  Quecksiiberoxyd 
Q  Tropfen.  V.  d.  L.  auf  Kohle  verknistert  es  sehr  stark,  beschlägt  jene  gleich 
iem  Selenlilei  und  verhalt  sich  übrigens  wie  dieses.    Zincken  u.  H.  Rose. 

Eine  grobblättrige,  nach  dem  Würfel  spaltbare  Abänderung  von  Tiikerode, 
leren  sp.  G.  =  7,804 — 7,876  war,  enthält  nach  H.  Ros  e  : 


^  Nach  Abzug  von  beigemengtem  Quarz  und  Eisenglanz.    Es  ist  schwefelfrei,  wiewohl 
bie  und  da  mit  Schwefelkies  verwachsen. 

3* 


u 


Selen  24,97 

Blei  55,84 

Quecksilber    46,94 


97,75 

Nimmt  man  den  Verlust  als  Selen,  dessen  Menge  dann  87,t8  betrügt,  so 

dies  mit  der  bereduMten  HeDge,  da 

55,84  Blei  •>  21 ,3  «  Seien        ^  77,M  PbSe 

46,94  Quecis.   «    6,74      „  =  23,65  HgSe 

tB,«7  400,85 

Das  Ers  wSre  demnach 

HgSe  4-  3PbSe. 

Indessen  ist  es  keine  Verbindung,  sondern  nur  ein  Gemenge  beider  Selen 
zufällig  nach  einfachen  Verhältnissen. 

Denn  eine  andere  Probe  von  demselben  Stück  enthielt  nur  27,33  p.  * 
und  nach  H.  Rose's  Bemerkung  sind  die  feinkörnigen,  dem  begleitend 
terspath  zunlkchstliegenden  Parthieen  des  Erzes  reines  Selenblei,  wtthn 
Quecksilbergehalt  sich  erst  in  der  inneren  Masse  zeigt,  und  die  innersten  1 
gen  Parthieen  am  reichsten  an  Quecksilber  sind. 
H.  Rose:  S.  Selenblei. 

Selenquecksilberkupfer.  Nach  Zincken  ist  zu  Tilkerode 
dem  vorigen  auch  ein  Erz  von  dieser  Zusammensetzung  vorgekommen,  ^ 
im  Kolben  Selen  und  Quecksilber,  spttter  ein  krystallinisches  Sublim 
schweflige  Saure  (?)  liefert,  v.  d.  L.  auf  Kohle  sieh  zum  Theil  forlblaa» 
und  einen  Rückstand  lässt,  der  stariL  auf  Kupfer,  nicht  aber  auf  Blei  reagi 

Zincken:  B.  a.  hütt.  Ztg.  484t.  No.  ft4. 

Selenquecksilberkupferblei.  Mit  dem  vorigen  vorkommem 
sich  ihm  ähnlich  verhaltend,  ausser,  dass  es  v.  d.  L.  auf  Kohle  eincai  1 
schlag  bildet,  und  nicht  auf  Schwefel  reagirt.    Zincken. 

Dieselben  Verbindungen  kommen  auch  bei  Zorge  am  Harz  vor.  I 
innige  Gemenge,  in  denen  man  ein  graues  oder  weisses,  in  kleinen  Wtirfe 
steliisirtes,  so  wie  ein  violettes  Mineral  unterscheiden  kann.  Zwei  Prob 
in  meinem  Laboraterio  von  Knövenagel  untersucht  worden : 


4. 

2. 

Sp.  G.  =       5,74 

4,26 

Selen            38,53 

34,49 

Blei               25,36 

43,05 

Kupfer          22,43 

47,49 

Quecksilber  43,42 

3,64 

99,44  98,34 

Berechnung  der  Selenmenge,  wenn  das  Ganze  aus  RSe  besteht : 

Selen  für  Pb       9,70  16,47 

Gu     27,64  21,84 

Hg       5,49  4,43 

42,53  39,74 


las  Kspiir  als  Cu^Se  vorhuMka,  a»  bat  mm 

SelflüflirPb      »,70  IM? 

Ca     43,88  40,98 

Hg      5,19  4,43 

28,71  88,8S 

Folgt  wohl  ziemlich  sicher,  dass  beide  Selenverbindusigen  des  Kupfers 

o  seio  BitissMi.    Bringt  man  nun  d^n  Verhist  bei  den  Analyaea  als 

Anschlag,  zieht  die  zur  Bildung  von  PbSe  und  HgSe  erforderliche 

S  so  bleiben  in  4}  8Gu  :  7Se  =»  €uSe  -i-  6GuSe,  in  8)  14  Gu  :  9Se 

e  -H  7  Gu  Se.  Die  Rechnong  giebi  dann 

I. 


Kupfer 


53  »    3,45    Se  a-    8,M  CSoSe 
60  «=  20,73         =8  37,33  GuSe 


\46, 

Blei  25,36  »    0,70         »  35,06  P)>Se 

Quecksilber       43,18  »    5,49         am  18,34  ^gSe 


39,07  99,68 

f. 

r    6,36»    3,97    8e=- 40,33  «uSe 
JLupIer    .       144,43-43,90  -  28,03  GuSe 

Blei  43,05  =»  4  6, 47  —  59,52  Pb  Se 

Quecksilber         3,64  =s    4,43  ■■    5,04  HgSe 

35,77  99,92 

Btapricht  demnach 

1.     2Gu*Se-l- 42CuSe-l-    OPbSe  4- 3HgSe 

8.    3Gu*Se-i- 40GuSe-|.  42PbSe-l-    HgSe. 

Selensehwefelqueckstlber. 

itändig  flüchtig,  ein  schwarzes  Sublimat  bildend ;  giebt  auf  Zusatz  von 

allisches  Quecksilber.    Y.  d.  L.  auf  Kohle  yerbreitet  es  starken  Selen- 

Qd  beschlägt  die  Kohle  weiss.     H.  Rose.    Nach  Kersten  soll  auch 

e  Säure  wahrnehmbar  sein. 

1  von  Salpetersäure  nicht  angegriffen. 

ose  fand  in  diesem  Mineral  von  San  Onofre  in  Mexiko : 

Selen  6,49 

Schwefel        40,30 
Quecksilber   84,33 

98,48 

enthält  es  4  At.  Selen,  4  At.  Schwefel  und  5  At.  Quecksilber,  und  ist 

nndung  (oder  eine  isomorphe  Mischung)  von   4  At.  Selenquecksilber 

,  Schwefelquecksilber, 

HgSe  4-  4HgS. 

4  At.  Selen  »    495,3  =    6,56 

4  -  Schwefel        ==    800,0  s=  40,60 

5  -  Quecksilber    »  6853,0  »  88,84 

7648,3     400. 


38 

Del  Rio  erwähnte  eine«  grauen  Minerals  von  Cülebraa  in  HeiJkOy  wdehea 
49  Selen,  4,5  Schwefel,  24  Zink  und  49  Quecksilber  enthalten,  so  wie  eines 
rothen,  welches  gleichfalls  Selen,  Quecksilber  und  Zink  enthalten  soll.  Später 
gab  er  an,  letzteres  sei  ein  Gemenge  von  Selenschwefelquecksilber,  Selenkad- 
miom,  Seleneisen  und  gediegen  Selen. 

Kersten:  Kastn.  Archiv XIV,  427.  —   H.  Rose:  Pogg.  Ann.  XLVI,  315.    —  DeJ 
liot  PhU.  Mag.  IV.  443.  lU  Ser.  VIII,  164.    Pogg.  Ann.  XIV,  48t.  XXXIX,  StS. 


F.  Snlfliride. 

a.  Einfache  Schwefelmetalle. 

Realgar. 

Schmelzbar  und  vollkommen  fluchtig,  mit  gelber  oder  rother  Vatbe  sich 
sublimirend.  Beim  Rösten  zersetzt  es  sich  theilweise,  riecht  nach  schwefliger 
SXure  und  giebt  ein  weisses  krystallinisches  Sublimat  von  arseniger  Sttura. 
Y.  d.  L.  auf  Kohle  brennt  es  mit  gelblichweisser  Flamme  unter  Verbreitung 
grauweisser  Dämpfe.  Mit  einem  Gemenge  von  Soda  und  Cyankalium  im  Kolben 
erhitzt,  giebt  es  einen  Arsenikspiegel. 

Von  Salpetersaure,  leichter  von  Königswasser,  wird  es  unter  Abscheidang 
Yon  Schwefel  aufgelöst.  In  Kalilauge  ist  es  in  der  Warme  unter  Abscheidang 
eines  braunen  Subsulfurets  auflöslich ,  und  Sauren  fällen  es  aus  dieser  Auf- 
Msong  mit  gelber  Farbe. 

Das  R.  aus  dem  Banat  enthalt  nach 

Klaproth.       Langier. 
Schwefel        30,5  30,43 

Arsenik  68,0  69,57 

98,5  400. 

Es  ist  gleich  dem  künstlich  dargestellten  eine  Verbindung  von  4  At.  Arsenik 
wd  i  At.  Schwefel 

As  «  AsS* 
2  At.  Schwefel  =  400  =  29,85 
1    -   Arsenik    =  940  =  70,4  5 

4340     400. 
Nach  Berzelius  enthalt  das  natürliche  und  das  künstliche  Realgar  immer 
ll^  arsenige  Saure  beigemengt,  die  durch  Wasser  oder  verdünnte  Ghlorwas* 
^KSli>ffisäure  ausgezogen  wird. 

Berzelius:  Schwgg.  J.  XXII,  974.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  tt4.   -*  Laugior: 
^.ym.  LXXXV,  46. 

Operment 

I  sich  auf  trocknem  und  nassem  Wege  wie  Realgar.    Löst  sich  aber 
fi  so  wie  in  Ammoniak  vollständig  auf. 


39 


\.  Aus  der  Türkei.    Klaproth. 

i.  Fundori  unbekannt.   L  a  u  g  i  e  r. 

4.  t. 

Schwefel        38        38,  U 
Arsenik  62         61,86 


100.     100. 
Es  ist  gleich  dem  künstlichen  O.  eine  YerbinduDg  von  1  At.  Arsenik  und  3  At. 
Schwefel,  arseniges  Sulfid, 

As  =  As  S« 

3  At.  Schwefel     =  600  =  38,96 
I    -    Arsenik       =  940  =  61,04 

1540      100. 
Klaproth:  Beitr.  V,  884.   —  Langier:  Ann.  Chim.  LXXXV,  46. 

MBOrpUl  nannte  Scacchi  ein  gelbes  von  Realgar  begleitetes  Mineral  ans  der  Solfa- 
tan,  in  zwei  verschiedenen  zweigliedrigen  Typen  krystallisirend  (deren  Deutung  Dana  ver- 
bellte). Es  verhalt  sich  dem  Operment  ähnlich,  hat  ein  spec.  Gew.  s  8,58,  schmilzt  hdm 
Erhitzen  nicht.    Es  ist  noch  nicht  analysirt. 

Scacchi:  Mem.  geolog.  4849.  —  Dana:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XV,  484. 

AntimoDglani. 

Schmilzt  sehr  leicht,  färbt  dabei  v.  d.  L.  die  Flamme  schwach  grünlich, 
entwickelt  schweflige  Säure  und  weisse  Dämpfe  und  giebt  einen  weissen  Be- 
schlag auf  der  Kohle ;  bei  längerem  Blasen  verflüchtigt  er  sich  gewöhnlich  bis 
auf  einen  Rückstand,  welcher  auf  Eisen,  Blei,  Kupfer  reagirt.  In  einer  offenen 
Röhre  erhitzt,  schmilzt  er  zu  einer  schwarzen  an  den  Rändern  rothen  Masse, 
wobei  ein  weisses  Sublimat  entsteht,  welches  zum  Theil  krystallinisch,  schmelz- 
bar und  fluchtig  (antimonige  S.),  zum  Theil  unschmelzbar  und  nichtflüchtig  (an- 
timonsaure  antimonige  S.)  ist. 

Chlorwasserstoffsäure  löst  das  Pulver  beim  Erhitzen  unter  Entwicklung 
von  Schwefelwasserstoffgas  auf,  wobei  meist  ein  Rückstand  von  Chlorblei  bleibt. 
Salpetersäure  verwandelt  es  in  ein  weisses  Pulver,  während  wenig  Antimon  in 
Lösung  geht.  Von  Kalilauge  wird  es  gelb  gefärbt  und  (im  Fall  es  ganz  rein  ist) 
aufgelöst;  aus  der  Flüssigkeit  fällen  Säuren  orangerothes  Schwcfelantimon. 

Ausser  den  älteren  Untersuchungen  von  Wenzel,  Proust,  Bergmann 
und  Vauqueiin  verdienen  insbesondere  die  späteren  von  J.  Davy,  Thom- 
son, Brandes  und  Schnabel  angeführt  zu  werden. 

1.  J.  Davy. 

2.  R.  Brandes. 

3.  A.  aus  Schottland.    Thomson. 

i.  Rryst.  A.  von  der  Casparizeche  bei  Arnsberg  in  Westphalen .    Schnabel. 

4.  S.  8.  4. 

Schwefel  25,94  26,5  26,23  27,85 
Antimon  74,06  73,5  73,77  72,02 
Eisen  —  —  —  0,43 

100.        100.     100.      Töö^ 


€0 

Dar  AntimoDglaiUE  ist  antimoniges  Sulfid,  fliae  der  «ilMMMUgen  8. 

proportionale  Verbindung  aus  i  At.  Antimon  und  3  At.  Schwefsl, 

Sb  »  SbS*. 

3  At.  Schwefel     a    600  «  88,6 

4  -  AnUmon     »  4504  «s  74,4 

2f04     400. 
Brandes:    Trommsd.  N.  J.  III,  858.   —    DaTy:  Phil.  Traasact.  4811.  4M. -- 
Schnabel:  PrivatmiUhlg.  ->  Thomson:  Ann.  of  phil.  IV,  S7.    Schwgg.  1.  XVII,  SN. 

WismuthglaDi. 

Giebt  im  Kolben  ein  geringes  Sublimat  von  Schwefel,  beim  Rosten  schwef- 
lige S.  und  ein  weisses  schmelibares  Sublimat  von  schwefelsaurem  Wismuth- 
oxyd,  kommt  in  starker  Hitze  ins  Kochen  und  umgiebt  sich  mit  braunem  Oxyd. 
V.  d.  L.  schmilzt  und  kocht  er  mit  Spritzen,  beschltfgt  die  Kohle  gelb,  und  Ittsst 
sich  bis  auf  eine  geringe  Schlacke  vorbUsen,  welche  meist  auf  Eisen  und  KapCsr 
reagirt. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheiduiig  von  Schwefel  auf. 

Seine  Zusammensetzung  ist  durch  H.  Boschs  Analyse  festgestellt  worden. 
4.  Riddarhyttan  in  Westmanland,  Schweden,   a)  H.  Rose.   6)  Genth. 
a.  Gjelleb&ck«  Norwegen.   Sp.G.  «=  6,403.   Scheerer. 

3.  Retsbanya,  Ungarn.   Wehrle. 

4.  Oravicza  im  Banat.   Hubert. 

6.  Comwall.  a)  Warrington.    6)  .Von  Tellurwiamuth  begleitet;   ap.Q.mm 
6,405.  Rammeisberg. 

4.  t.  t.  4.  5. 

a.  b.  a.  b 

Schwefel  48,79  48,65  49,42  48,28  49,46  20,00  48,42 

Wismuth  80,98  84,03  79,77  80,96  74,55  72,49  78,00 

Tellur            —         0,32«)     —          —          —  _         _ 

Kupfer           —          —  0,44       —  3,43  3,70       2,42 

Eisen             —         —  0,45       —  0,40  3,84       4,04 

Blei                _          —  —          —  8^86  400.  99,88 

Gold               —          —  —          —  0,53 

99,70  400.         99,48     99,24  400,53*) 
Der  W.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Wismuth  und  3  At.  Schwefel,  Wis- 

muthsulfid, 

Bi  =  Bis' 

3  At.  Schwefel     =    600  ^  48,75 

4  -   Wismuth    =  2600  =t  84 ,25 

3200      400."" 


4)  Mit  Spur  Selen. 

2)  Nach  Abzug  des  Goldes  und  der  übrigen  Scbwefelmetalle  s  4f,tt  Schwefel  und 
80,74  Wismuth. 


41 

UsUmiie  Menge  Tellur,  weiche  Genth  gefimden,  gehört  wohl  beigemengt 

lern  TeUarwismuth  an. 

Eine  Probe  des  Gornwaller  Erzes,  worin  letzteres  vorkommt,  und  deren 

sp.G.  =  7,371  war,  gab  mir:  45,29  Schwefel,  80,08  Wismuth,  6,03  Tellur. 
Ein  Theil  des  Wismuthglanzes  ist  neuerlich  als  eine  besondere  Verbindung 

erkannt  worden.    S.  Kupferwismuthglanz. 

Berzelius  fand,  dass  ein  W.  von  Gregersklack  bei  Bispberg  beim  Rösten 

keinen  Schwefd  abgiebt,  und  schioss  daraus,  dass  derselbe  eine  niedere  Schwe- 

MongMtufe  enthalten  könnte. 

Ein  Mineral  von  Deutsch-Pilsen  in  Ungarn,  in  welchem  Klaproth  5  p.  G. 

Schwefel  fand,  während  er  den  Rest  fUr  Wismuth  hielt,  und  das  als  Wismuth- 

^aox  in  seiner  Sammlung  sich  vorfand,  ergab  nach  H.  Rose's  Löthrohrprobe 
GehaH  an  Tellur,  Wismuth  und  Silber,  mit  Spuren  von  Selen  und  Antimon. 
Berzelius:  Aowendg.  d.  Löthr.  S.  448.  —  Gen  ths  Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  XXIII, 
MS.  1.  f.  pr.  Chem.  LXXIU,  t04.  —  Hubert:  Haidinger's  Benchte  iil,  404.  »  Klap- 
roth: Beitr.  I,  tSS.  —  H.  Rose:  Gilb.  Ann.  LXXII,  490.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann. 
LXV,  tff.  —  Warrington  :  Phil.  Mag.  and  Ana.  IX,  19.  Berz.  Jahresber.  Xfl,  477. 
—  Wehrle:  Banmgartn.  Ztschrfl.  X,  885. 

MolybdAnglani. 

j  Verändert  sich  beim  Erhitzen  nicht;  giebt  beim  Rösten  schweflige  Säure. 

Färbt  V.  d.  L.  die  äussere  Flamme  gelblichgrttn  und  giebt  in  derselben  auf 
Eohle  einen  gelblichen,  beim  Erkalten  weissen  Beschlag,  der  in  der  Nähe  der 
Probe  mehr  roth  erscheint;  dabei  schmilzt  er  nicht.  Nach  möglichst  vollkom- 
neuem  Ri)sten  liefert  er  mit  Borax  ein  gelbes,  beim  Erkalten  farbloses,  in  der 
inneren  Flamme  ein  braunes  bis  schwarzes  Glas ;  mit  Phosphorsalz  auf  Kohle 
in  der  äusseren  Flamme  ein  grünes  Glas,  welches  in  der  inneren  noch  gesättig- 
ter erscheint. 

Salpetersäure  verwandelt  ihn  in  ein  gelblichweisses  Pulver.    Königswasser 
löst  ihn  zu  einer  grünlichen,  Schwefelsäure  zu  einer  blauen  Flüssigkeit  auf. 

Die  ältesten  Untersuchungen  des  M.  rühren  von   Scheele,    Ilsemann 
und  Heyer  her. 

1.  Altenberg,  Sachsen,    a)  Bucholz.    fr)  Brandes. 

l.  Lindas,  Smaland  in  Schweden.    Svanberg  u.  Struve. 

•i.  Bohuslän,  Schweden.    Dieselben. 

4.  ehester,  Pennsylvanien.    Seybert. 
f     5.  Reading,  Pennsylvanien.    Sp.G.  =  4,52.    Wetherill. 

i.  !.•)  8.*)  4.  5.») 

a.  b. 

Schwefel         40       40,4         40,9         41,0         39,68         40,67 
Molybdän 60       59,6         59,4  59,0         59,42         59,33 

400.    100.         <00.         100.  99,10       fOO^ 


1)  Nach  Abzug  von  0,8  p.  C.  Bergart. 

t)  Desgl.  von  8,4  p.  C. 

t)  Dwgl.  von  8,48  Bisenoxyd,  1,88  Kieselsäure  and  0,8  Wasser. 


4> 

Der  M.  ist  eine  Yerbindang  von  I  At.  Molybdän  und  8  AI.  Schwefel,  mo- 
lybdSiniges  Sulfid, 

Mo  =  Mos*. 
2  At.  Schwefel     =  400,0  ^  40,99 
4    -  Molybdän    =  575,8  =  59,04 

975,8  400. 
Brandes:  Schwgg.  J.  XXIX,  8t5.  —  Bucbolz:  Scheerei's  J.  IX,  485.  — Hey  er: 
CreU's  Ann.  4787.  II,  t4.  4S4.  -^  lisemann:  Ebendas.  4787.  I,  407.  —  Seybert: 
Ann.  of  Phil.  N.  S.  IV,  t34.  Schwgg.  J.  XXXVI,  470.  —  Svanberg  u.  Strnve:  Yet. 
Ac.  Handl.  4848.  J.  f.  pr.  Chem.  XLIV,  857.  ^  Wetherill:  Am.  J.  of  8c.  II  Ser. 
XV,  448. 

Manganglaiii. 

Beim  Erhitzen  unveränderlich.  Entwickelt  beim  Rösten  schweflige  S.  und 
fiirbt  sich  graugrün.  V.  d.  L.  längere  Zeit  geröstet,  schmilzt  er  in  gutem  Re- 
duktionsfeuer an  den  Kanten  zu  einer  bräunlichen  Schlacke,  und  giebt  mit  den 
Flüssen  Manganreaktion.  Die  ungerOstete  Probe  löst  sich  in  der  inneren  Flamme 
in  Phosphorsalz  mit  Brausen  auf,  wobei  sogar  Detonationen  (vielleicht  durch 
entweichenden  Schwefelphosphor)  entstehen. 

Ist  in  Chorwasserstoffsäure  unter  Entwicklung  von  Schwefelwasserstoff 
auflöslich. 

Die  älteren  Analysen  von  Klaproth,  Vauquelin  und  Del  Rio  gaben 
unrichtige  Resultate;  der  Erstere  hielt  ihn  für  ein  Oxysulfuret.  Arfvedson 
bestimmte  seine  Zusammensetzung. 

4.  Nagyag,  Siebenbürgen.   Arfvedson. 

2.  Grube  Preciosa  bei  Perote,  Mexiko.    Spaltbar  nach  dem  Würfel,  sp.  G. 

=  4,036.    Bergemann. 

4.  s. 

Schwefel        37,9  36,84 

Mangan  62,4  68,98 

400.  99,79 

Hiernach  ist  er  eine  Verbindung  von  4  At.  Mangan  und  4  At.  Schwefel,  Man- 
gansulfuret, 

Mn  =  MnS. 
4  At.  Schwefel  =  200,0  =  37,24 
4    -   Mangan     =  337,5  =  62,79     - 

537,5      400. 
Arfvedson:  Vet.  Acad.  Handl.  4  822.  Pogg.  Ann.  I,  58.  —   Berge  mann:  Leonh. 
N.  Jahrb.  4857,  394,  —  Del  Rio:  Hauy  Traitd.  IV,  270.  —  Klaproth:  Beitr.  III,  85. 

Ilauerit. 

Giebt  im  Kolben  Schwefel  und  lässt  einen  grUnen  Rückstand,  der  sich  wie 
Manganglanz  vcrhült. 

Löst  sich  unter  Abscheidung  von  Schwefel  in  Ghlorwasserstoffsäure  auf. 


48 


• 

UMk  Hauer  enlhflR  dies" zu  Kalioka  imweil  V^es  bei  Altsohl  in  Ungarn 

YorkoBunende  Mineral : 

Schwefel 

53,64  =  54,8 

Mangan 

42,97       45»8 

Eisen 

4,30     400. 

Kieselsäure 

4, SO 

99,44 
Kr  isl  mithin  eine  Verbindung  von  4  At.  Mangan  und  8  At.  Schwefel,  Mangan- 
bisulfurety 

Mn  sMqS' 
i  At.  Schwefel  =  400,0  =  54,24 
4    -    Mangan    =  337,5  =  45,76 

737,5     400. 
Pogg.  Ann.  LXX,  4  48. 

Elsensulftaret. 

Terhflit  sich  wie  Magnetkies. 

Lost  sich  in  Ghlorwasserstoffsäure  ohne  Abscheidung  von  Schwefel  auf. 
Das  E.  kommt  am  reinsten  in  manchem  Meteoreisen  vor,  obgleich  es  dann 
immer  ein  wenig  Nickelsulfuret  enthält.    (S.  Meteoreisen). 

Als  Mineral  ist  nur  die  folgende  isomorphe  Mischung  bekannt. 

Eisennickelkies.  V.  d.  L.  geröstet,  giebt  er  mit  Borax  in  der  äusseren 
Flamme  ein  von  Eisen  gefärbtes  Glas,  welches  in  der  inneren  schwarz  und  un- 
durchsichtig wird. 

Scheerer  hat  dieses  broncefarbige ,  regulär  oktaedrisch  spaltbare  und 
nicht  magnetische  Mineral  von  Lillehammer  in  Norwegen,  sp.  G.  =  4,6,  unter- 
sacht. 

b. 

36,64   =  36,86 

40,24         40,86 

24,07         22,28 

4,78       400. 


a. 

Schwefel 

36,45 

Eisen 

42,70 

Nickel 

48,35 

Kupfer 

4,46 

98,66        99,70 
Die  Proben  enthielten  ein  wenig  Kupferkies,  der  in  b  durch  Rechnung  in 
Abzug  gebracht  ist. 

Hiemach  ist  der  £.  eine  isomorphe  Mischung  von  4  At.  Nickelsulfuret  und 
l  At  Eisensulfuret 

Ni  +  Fe*. 

3  At.  Schwefel  =  600,0  =  36,08 
2  -   Eisen        =  700,0  =  42,4  0 

4  -  Nickel       =  362,8  =  24,82 

4662,8     400. 


44 

A :    Viefteiolii  bardkt  dtr  Mokfllgihall  «Miolier  MagMlkieM  «uT  auMr  dwurtigen 
BmiDenguiig. 

Pogg.  Aon.  LVIII,  S45. 

SehwefdklM. 

Giebi  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Schwefel,  verhält  sich  sonst  wie  Magnet- 
kies. 

Wird  von  GhlorwasserstofiEstfure  schwach  angegriffen,  von  Salpetersllure 
unter  Abscheidung  von  Schwefel  aufgelöst. 

Der  Schwefelkies  ist  unter  den  Neueren  von  Hatchett,  Bucholi,  be- 
sonders aber  von  Berzelius  analysirt  worden,  der  seine  Zusammensetioiig 
feststellte. 

I.Hatchett.    a)  in  PentagondoddLaedem,   6)  in  gestreifken  Würfeln»  e)  ia 

glatten  Würfeln  krystallisirt,  d)  strahliger. 
S.  Bucholz. 

3.  Berzelius. 

i.  Grube  Heinrichssegen  bei  MUsen,  in  Pentagondodeakedem  kryiialliairt. 
Schnabel. 

5.  Grube  PhiUppshoShung  bei  Siegen,  derb.   Derselbe. 

6.  Gornwall,  Lebanon  Co.,  Pennsylvanien.   Booth. 

4.  t.        a.         4.         5.  $. 

Sohwefel   5S,45    58,5    58,7     53,6    51     53,98     53,5     53,4       »3^37 
Eisen         47,85     47,5     47,3     46,4     49     46,08     46,5     46,5       44,47 

100.       400.     400.     400.     400.400.       400.       99,9  Cm  8,39 

49«,93 
Der  Seh.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Eisen  und  8  At.  Sdiwefel,  Kisdft- 
bisulfuret, 

Fe  =  FeS* 
8  At.  Schwefel  ==  400  =  53,33 
4    -    Eisen        =  350  =  46,67 

750     400. 
Der  meiste  Seh.  enthält  ein  wenig  Gold. 

Schnabel  fand  in  dem  von  der  Grube  Silberkaule  bei  Eckerhagen,  Kreis 
Waldbroel,  0,468  p.C.  Nickel.  Nach  fireithaupt  ist  insbesondere  der  von 
Flussspath  und  Schwerspath  begleitete  arsenik  haltig. 

Berzelias:  Gilb.  Ann.  XLVIII,  4t4.   ^    Bootht  Dana  Min.  5B.   —   Bvoholi: 
Gehlens  N.  J.  IV,  291.  —  Hatchett:  Phil. Transact.  4804.  —  Schnabel:  fttvatmillh. 

Speerkies. 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 

4.  Analyse  von  Berzelius. 

2.  Grube  Briccius  bei  Annaberg.    Kyrosit  von  Breithaupt.     Scheid- 
hauer. 


4S 


i. 

t. 

Schwefel 

53,35 

53,05 

Arsenik 

— 

0,93 

Eisen 

45,07 

45,60 

Mangan 

0,70 

— 

Kupfer 

— 

4,41 

Kieselsäure 

0,80 

99,92       100,99 
Der  Speerkies   ist   eine  heteromorphe  ModifikatioD   des  Eisenbisulfiirets, 
ffmck  dem  Sckweielkies. 

Lonchidit  (Kausimkies)  Breithaupt  ist  ein  Gemenge  von  Speei*kie4 
and  Arsenikkies,  welches  im  Kolben  ein  geringes  Sublimat  von  Schwefelarsenik 
giebt,  und  mit  den  Flüssen  auch  auf  Kupfer  und  Kobalt  reagirt.   Naoh  Plattner 
eDthielt  eine  Probe  aus  der  Freiberger  Gegend : 
Schwefel     49,61 


Arsenik         4,39 

Eisen          44,2S 

Kupfer          0,75 

Kobalt           0,35 

Blei               0,20 

99,52 

Diese  Zahlen  lassen  sich  als  ein 

Gemenge 

aus 

Schwefel  47,51 

Schwefel 

1,88 

Eisen         41,28 

Arsenik 

4,39 

88,79 

Eisen 

2,94 

Speerkies 

Kobalt 

0,35 

Schwefelkupfer  0,94 
Schwefelblei      0,23 


9,56 

Arsenikkies 
deuten. 

Berzelius  glaubte  die  Ursache  des  häufigen  Verwitterns  des  Sp.  in  einem 
Gehalt  an  Eisensulfuret,  FeS,  sehen  zu  müssen. 

Berzelius:    Schwgg.   J.  XXVII,  67.    XXXVI,  8^1.   —    Plattner:    Pom.   Ann. 
LXXVII,  «35.  — Scheldhauer:  Ebend.  LXIV,  «8«.  (Breithanpt  ebend.  LVni,9$i}, 

Haarkie8. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Entwicklung  von  schwefliger  S.  ziemlich  leicht  zu 
einer  Kugel,  welche  stark  sprüht  und  an  Volum  etwas  abnimmt,  aber  flüssig 
bleibt.  Nach  vorgängigem  Rösten  giebt  er  in  gutem  Reduktionsfeuer  eine  etwas 
geschmeidige  magnetische  Metallmasse.  Mit  den  Flüssen  reagirt  er  nach  dem 
Rösten  auf  Nickel,  zuweilen  auch  auf  Kupfer,  seltner  auf  Kobalt. 

Salpetersäure  und  Königswasser  lösen  ihn  mit  grUner  Farbe  auf. 

Klaproth  untersuchte  zuerst  den  H.  von  der  Grube  Adolphus  bei  Johann- 
Georgenstadt,  welchen  er  jedoch  für  Arseniknickel  hielt.  Erst  Rerzelius  be- 
wies durch  die  Lötbrohrprobe,  dass  der  H.  Schwefelnickel  sei,  was  Arf  ved- 
son  durch  die  Analyse  besUfttigle. 


4< 

I .  Fundort  unbekannt.    Arfvedson. 

i.  Camsdorf  bei  Saalfeld ;  sp.  G.  =  5,65.    Rammelsberg, 

3.  Friedrichszeche  bei  Oberlahr,  Kreis  Altenkirchen.    SchaabeL 

4 .  t.  a. 

Schwefel        34,26        35,79  =  35,63         35,03 

Nickel  64,35         61,34       64,37        64,80 

Kupfer  —  4,U     100.  99,83 

Eisen  —  1,73 

98,61       100. 

Hiemach  ist  der  H.  eine  Verbindung  von  1  At.  Nickel  idmI  I  At. 

Nickelsulfuret, 

Ni  =  NiS. 
1  At.  Schwefel  =  200,0  =  35,54 
1    -   Nickel       =  362,8  =  64,46 

562,8     100. 

Miller  fand  das  sp.  G.  des  li.  von  Dowlais  bei  Merthyr  Tydvfl  s  5,262 

— 5,295;    Breithaupt  den  von  Johann -Georgenstadt  und  von  Camsdorf 

s=  5,00.    Miller  vermuthet  eine  chemische  Verschiedenheit  dieser  Substanzen, 

da  auch  die  seinige  leicht  spaltbar  ist  in  drei  Richtungen  unter  ¥^nkeln  von 

144^8',  die  mit  der  liauptaxe  solche  von  159^10'  bilden. 

Arfvedson:  Vet.  Aead.  Handl.  1822.  427.  Pogg.  Ann.  I,  €8.  —  Breitka«pt: 
Pogg.  Ann.  LI,  5H.  —  Klapro  tb:  Beitr.  V,  284.  —  Miller:  L.  and  Ed.  plül.  Mag. 
4  885.  Febr.  —  Schnabel:  Privatmittb. 

KobaUkies. 

Ein  derbes  graues  Mineral  von  Radschputanah  in  Hindostan,  nach  Midd- 
leton  enthaltend: 

Schwefel     35,36 
Kobalt         64,64 

100. 
Danach  wäre  es  eine  Verbindung  von  1  At.  Kobalt  und  1  At.  Schwefel,  Ko- 
baltsulfuret, 

Co  =  CoS. 
1  At.  Schwefel  =  200  =  34,78 
1    -   Kobalt       =  375  =  65,22 

575     100. 
Cbem.  Gazette  No.  LXXVII,  28.  Berz.  Jabresb.  XXVI,  322. 

Zinkblende. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen  zuweilen  heftig,  verändert  sich  v.  d.  L.  wenig, 

mndai  sich  nur  an  dünnen  Kanten,  giebt  beim  Rösten  langsam  schweflige  S., 

""üd  sowohl  für  sich,  als  auch  mit  Soda  in  der  inneren  Flamme  einen  Zinkbe- 

blag  auf  der  Kohle.     Im  Reduktionsfeuer  giebt  sie  für  sich  anfangs  einen 


47 

hnunrolheii  Bescblag,  wenn  sie  nicht  zu  wenig  Kadmium  enthält,  sodann  einen 
weissen.  Die  gerostete  Blende  zeigt  mit  den  Flüssen  fast  immer  mehr  oder  we- 
niger Eisenreaktion.  Die  Leberblende  giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  Schwe- 
fdwasserstoff  und  einen  brenzlichen  Geruch,  und  färbt  sich  durch  beigemengte 
orgamsche  Substanz  schwarz. 

Wird  von  Gblorwasserstoffsflure  schwer,  von  Salpetersäure  unter  Abschei- 
duDg  von  Schwefel  leichter  aufgelöst. 

Aeltere  Untersuchungen  haben  Prousit,  Ridd,  Thomsonu.A.  geliefert. 

1.  Analyse  von  Arfvedson. 

2.  Franklin,  New  Jersey.   Farblos,  durchsichtig,  sp.  G.  4,063.   Henry. 

3.  Wheaüey-Grube  bei  PhOnixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  Smith. 

4.  Grube  König  Wilhelm  bei  Clausthal.   Krystallisirt^  schwarz,  sp.  G.  =  4,07. 
Kublemann. 

5.  BaibI,  Kämthen.    Schalig.   Kersten. 

G.  Przibram,  Böhmen.   Strahlig.   A.  Löwe. 

7.  Pyrenäen.  Schalig.    Werthheim. 

8.  Bagn^res  de  Luchon,  Pyrenäen.  Blättrig.    Berthier. 

9.  Eaton,  New-Hampshire.    Jackson. 
40.  Lyman,  ebendaselbst.    Derselbe. 

H.  Shelbume,  ebendas.  Ders. 

42.  Christiania,  Norwegen.    Schwarzbraun,  strahlig.    Scheerer. 

43.  Marmato  bei  Popayan,  Südamerika.    Schwarz,    a)  Von  Gandado,    6)  von 
Salto.    Boussingault. 

44.  Bottino  bei  Serravezza,  Toscana.  Derb.    Bechi. 

i.  %.  8.  4.  5.  6.  7. 

Schwefel     33,66  32,22     33,82  33,04  32,10     32,75  33,4 

Zink            66,34  67,46     64,39  65,39  64,22     62,62  64,3 

Kadmium      —          —         0,98  0,79  Spur       4,78  — 

Eisen             _          —          _  1J8  4,32      2,80  2,3 

Kupfer           —  —         0,32  0,43  0,72^)  99,35  400. j 

400.  99,68  Pb  0,78  —  0,80^) 

400,29        •  99,4  6 

Antimon  0,63 

404,46 

8.  9.  40.  H.  4t.  43.  44.  45. 

a.  b. 

Schwefel  33,6  33,22  33,4  32,6     33,73     33,73  33,76  33,65     32,3 

Zink  63,0  63,62  55,6  52,0     53,47     54,95  54,48  48,4  4     50,2 

Kadmium  —  0,60  2,3  3,2        —          —          —  —   Cu  0,2 

Eisen  3,4  3,40  8,4  4  4,3«)  42,53*)  4  4,32  44,76  46,23     48,4 


fOO.     400,54     99,7     99,4     99,43  400.       400.         97,99  400,8 


4)  Aatimon  und  Bleiöxyd.  t)  Wasser. 

5)  Eioscbliesslicb  4,t  Mangan.  4)  Mit  0,74  Mangan. 


g 

Die  reinen  Abändeningeii  sind  eine  Verbindung  von  I  At.  Zink  und  4  äA. 
SchweM,  Zinksulfuret, 

Zn  ae  ZnS. 
1  At.  Schwefel  =  900,0  «  32,97 
I    -    Zink         =  406,6  =  67,03 

606,6     100. 
Die  dunklen  Arten  enthalten  das  isomorphe  Eisensulfiiret  beigemischt,  und  iwar 
verhalten  sich  die  At.  von  Eisen  und  Zink  in  : 

10  »  1  :  5,7  U  r=  1  :  2,6 

IS  =  1  :  3,6  15  a  4  :  2,4 

13  =  4  :  3,0 
Die  schwarze  Bl.  von  Mannato  ist  also 

Fe  -f-  3Zn. 

Andere  eisenhaltige  französische  Z.  sind  von  Berthier,  Bouis  und  Le- 
canu  analysirt  worden.  Die  braunen  Z.  des  Oberharxes  embalten  nach  Osann 
2,13—4,1  p.c.  Eisen  und  0,35 — 0,58  p.C.  Gadmium. 

Stromeyer  wies  zuerst  den  Kadmiumgehalt  der  Z.  von  Pnibram  nach, 
die  auch  Clarke  untersucht  hat.  Die  von  Nuissi^re  in  Frankreich  enthtflt  oadi 
Daroour  1,13  p.C.  jenes  Metalls. 

Arfvedson:  Pogg.  Ann.  1,6t.  —  Bechi:  Am.  J.  of  8c.  IlBer.  XIV,  €4. -— Ber- 
thier:  Ann.  Mines  IX,  449.  —  Bouis:  J.  d.  Chim.  m^  4835.  Avril.  —  Boussia- 
gault:  Pogg.  Ann.  XVII,  399.  —  Clarke:  Ann.  of  Phil.  1890.  Schwgg.  J.  XXX,  SM. 
—  Dam  cur  :  Ann.  Miues  III  S«r.  Xll,  945.  J.  f.  pr.Chem.  XIII,  854.  --7  Henry:  Pkil. 
Mag.  1854.  Jan.  J.  f.  pr.  Cbem.  LH,  997.  —  Jackson:  Dana  Min.  479.  —  Kerstea: 
Pogg.  Ann.  LXIII,  489.  —  Kuhlemann:  Ztschrft  f.  d.  ges.  Naturw.  VIII,  499.  — 
Lecanu:  J.  dePharm.  IX,  457.  ^  Löwe:  Pogg.  Ann.  XXXVIII,  484.  ^  Osann: 
B.  u.  hütt.  Ztg.  4853.  No.  4.  —  Sciieerer:  Pogg.  Ann.  LXV,  800.  —  8mith:  Am. 
J.  of  Sc.  II  Ser.  XX.  J.  f.  pr.  Chem.  LXVI,  436.  —  Thomson:  Ann.  of  Phil.  4844. 
Schwgg.  J.  XVII,  394.  —   Wertheim:  Thöses  prös.  k  la  Fac.  d.  sc.  Paris  4884.  p.  78. 

larasmolith  nannte  Shepard  ein  braunes  Mineral  von  Middletown,  Ck>nnecUcut, 
worin  er  38,65  Schwefel,  49,4  9  Zink  und  49,46  Eisen  fand.  Nach  Dana  ist  es  eine  lersetite 
mit  Schwefel  gemengte  Zinkblende. 

Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XII,  94  0. 

Bleiglani. 

Oecrepitirt  beim  Erhitzen,  giebt  in  der  offenen  Röhre  schweflige  Sfiure  und 
ein  Sublimat  von  Schwefel  und  schwefelsaurem  Bleiozyd.  V.  d.  L.  auf  Kohle 
schmilzt  er  nach  Verflüchtigung  des  meisten  Schwefels,  liefert  dann  ein  Blei- 
korn, welches  sich  beim  Abtreiben  meist  silberhaltig  erweist,  wUhrend  die 
Kohle  mit  Bleioxyd  und  schwefelsaurem  Bleioxyd  beschlägt.  Manche  Abinde- ' 
rungen  geben  beim  Rösten  auf  der  Kohle  einen  antimonbaltigen  Beschlag,  andere 
Selengeruch  und  im  Glasrohr  ein  rothes  Sublimat. 

in  Chlorwasserstoffsäure  löst  sich  das  Pulver  in  der  Wärme  langsam  auf, 
und  beim  Erkalten  krystallisirt  Ghlorblei.    Von  starker  Salpetersäure  wird  es 


I 


49 

onter  Abxatx  von  Schwefel  und  schwefelsaurem  Bleioxyd  theilweise  aufgelöst. 
Admlich  verhfili  sich  Königswasser,  welches  gleichzeitig  Chlorblei  bildet. 
4.  Lauenstein,  Hannover.   Westrum b. 

2.  Pnibram,  Böhmen,  a)  Sp.  G.  =  7,252,  6)  =  7,324.  Lerch. 

3.  England.   Thomson. 

4.  Castlelandhill  bei  Inverkeithing,  Schottland.   Robertson. 

4.  t.  s.  4. 


a. 

b. 

Schwefel 

16,41 

U,41 

14,18 

13,0« 

13,S1 

Blei 

83,00 

81,80 

83,61 

85,13 

84,63 

Silber 

0,08 

— 

— 

— 

— 

Eisen 

^^^ 

3,59 

2,18 

0,60 
98,65 

— 

Zink 

97,84 

99,49        99,80        99,97 
Der  B.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Blei  und  4  At.  Schwefel,  Bleisul- 
foret, 

Pb  =  PbS. 
4  At.  Schwefel »    200,0  =  43,40 
4    -  Blei  =  4294,6  =  86,60 

4494,6      400. 
Meist  enthält  er  kleine  Mengen  der  isomorphen  Sulfurete  von  Silber,  Eisen  und 
Zink. 

Bleischweif  ist  dichter  Bleiglaoz,  von  dem  die  Abänderung  von  der 
Bockswiese  bei  Clausthal  am  Harz,  deren  sp.  G.  =  7,53 — 7,55  ist,  nach  meiner 
ÜDtersachung  enthält : 

Schwefelblei  95,85 

Schwefelzink  3,34 

Schwefeleisen         0,54 

Schwefelantimon     0,30 

400,03 
Selen  liess  sich  nicht  finden. 

Der  Antimongehalt  rührt  von  beigemengtem  Schwefelantimonblei  her. 
Bechi  hat  in  solchen  Abänderungen  aus  Toscana  2,4 — 5,8  Antimon,  1,3 — 2,8 
Eisen,  0,4 — 4,2  Kupfer  und  0,02—4,3  Zink  gefunden. 

Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  60.  ~  Lerch:  Ann.  Chem.  Pharm.  XLV,  825. 
—  Robertson:  Edinb.  N.  phil.  J.  4829.  256.  —  Westrumb:  Physisch -chem. 
Schriften  lU,  4 . 

tlffnilteettad  leid  von  P  h  i  1 1  i  p  s  ist  ein  Schwefelblei  von  Dufton  in  England,  welches 
im  Licht  brennt,  beim  Erhitien  und  beim  Behandeln  mit  Lösungsmitteln  Schwefel  abgiebt, 
Qod  worin  Johns  ton  90,88  Bleisulfuret  und  8,74  Schwefel  fand.  Es  ist  wahrscheinlich 
ein  Gemenge  von  Bleiglanz  und  Schwefel.  Auch  Thomson  untersuchte  ein  ähnliches  Mi- 
oeral  aus  Iriand,  das  4 ,79  freien  Schwefel  enthielt. 

John 8 ton:  Rep.  ofthe  I  and  II  Meeting  of  the  British  Assoc.    Leooh.  N.  Jahrb. 

4S84.  54.  —  Thomson:  OuUines  I,  552. 

Riaa«ltberf*t  MiBtrmlelimBic.  4 


so 

Kupferglani. 

Giebt  beim  Erhitzen  an  sich  nichts  Flüchtiges.  Färbt  v.  d.  L.  die  Flamme 
bläulich,  schmilzt  auf  der  Kohle  unter  Entwicklung  von  schwefliger  SSure  und 
unter  Sprühen  in  der  äusseren  Flamme  leicht,  erstarrt  in  der  inneren,  und  lie- 
fert bei  der  Reduktion  mit  Soda  ein  Kupferkom. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  zu  ^fner  blanen 
Flüssigkeit  auf. 

4.  Rothenburg.   Derb.   Klaproth. 

2.  Grube  Gumeschefskoi  bei  Katharinenburg  am  Ural.  Derb.    Klaproth. 

3.  Aus  dem  Siegenscben.    Ullmann. 

4.  Grube  Neue  Hardt  bei  Siegen.   Schnabel. 

5.  Tnited  Mines  in  Com  wall.    Thomson. 

6.  ßyglands  Grube,  Tellemarken.  Derb;  sp. G.  «  5,795.    Scheerer. 

7.  Strömsheien,  Teilemarken.  Blättrig;  sp. G.  =  5,521.   Derselbe. 

8.  Monte  Catini,  Toskana.    Bechi. 

9.  Chile.  Derb.    Wilczynsky. 


«. 

i. 

t. 

4. 

B.            6. 

7. 

8. 

». 

Schwofel     22,0 

18,50 

19,00 

21,50 

20,62    20,43 

20,36 

20,50 

21,81 

Kupfor        76,5 

78,50 

79,50 

7i,73 

77,16    77,76 

79,12 

76,54 

74,71 

Kison            0,5 

2,25 

0,75 

1,26 

1,45      0,91 

0,28 

1,76 

3,33 

KiodolsUure  — 

0,75 

1,00 

2,00 

—          — 

— 

*- 

— 

99,0  400.       100,25     99,49     99,23     99,40     99,76     98,79     99,85 
Der  K.  ist  eine  Verbindung  von  2At.  Kupfer  und  4  At.  Schwefel,  Kupfer- 
iulfuret, 

€u  =  Cu*S. 

4  At.  Schwefel  =  200,0  =  20,4  4 
2   -    Kupfer     =  793,2  =  79,86 

993,2     400. 

Plattnor  fand,  dass  der  anscheinend  ganz  reine  derbe  K.  von  Bogos- 

Iowiik  am  Ural  beim  Glühen  in  Wasserstoffgas  4,66  p. G.  verliert,  wobei  sich 

ain  wiinfg  tnotallifichos  Kupfor  bildet.    Es  geht  etwas  Schwefel  fort,  aber  eine 

W/y/iiMtrlifldun^  InI  nicht  deutlich  wahrzunehmen.   Doch  glaubt  Plattner,  dass 

Ah  VrMU'hi^  (lU^mm  Verhaltens  in  dem  Vorhandensein  von  Kupferoxyd  liegt,  weil 

/ptr*#<lb«t  K,,  in  t^Umu  verMchlossehen  Gefösse  mit  Chlorwasserstofifsäure  behan- 

rt^if  hiim  blAfl^rllno  MchwefcIsHu refreie  Flüssigkeit  gab. 

Vafffllt«    H\u  Mlfifiriil  UUN  (lorCantongrube,  Georgia  in  den  V.  St.,  enthält  nach  Genth: 

!#,##  i9rUwtif$t\,  11, no  Kifpffir,  0,05  Blei,  0,21  Silber  und  0,44  Eisen,  hat  ialso  die  Zusammen- 

HH^HHH  titt*  Huffttiru\Hn%iin.    Nach  Genth  wäre  es  eine  Pseudomorphose  liacb  Blilglaiii, 

4i$^HtHft  fmih  fiHd  ^fiMlUtarkMt  das  Brz  besitzt,  während  es  nach  Pratt  die  dimor|ftia,  bis  ^ 

\t4^  mp  ^iMf*lf)/(h  «irhHltfvnii  AbUnderang  des  Kopfersulfurets  wäre. 

^tii  U\    Am.  l  of  H<;.  II  »er.  XIV,  61.    —   Genth:  Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  XXni, 
4M     l  t  iH    t:UNU   I.XXIII,  S04.  —    Klaproth  Beiträge  II.  17«.  IV,  37.  —  Platt- 

Et     hm   AfMi   XLWi,  fft?.  ~  Scheerer:  Pogg.  Ann.  LXV,  190.  —  Schnabel: 
'ifhfn(ift$tiUHn/i,  ThrunHon:  Outl.  of  Min.  1,  599.    —   ü  1 1  m  a n  n :  Syst.  tabell. 

ft^itUM  A.  «4«,    -<  W  i  1  c  X  y  n  ft  k  y  :  In  meinem  Laborat. 


i 


51 

Kupferindig. 

Giebt  beim  Erhitzen  Schwefel;  verhalt  sich  sonst  wie  Kupferglanz, 
r  Vesuv.    Govelli. 

S.  Grube  Haus  Baden  bei  Baden  weiter.   Wal  ebner. 
3.  Leogang  im  Sakburgischen ;  sp.  G.  =  4,590—4,636.   v.  Hauer. 


i: 

s. 

s. 

Schwefel 

32 

SS,  64 

34,30 

Kupfer 

66 

6i,77 

64,56 

Eisen 

0,46 

4,14 

Bld 

— 

4,04 

400. 

98         98,91 

Ein  K.  von  der  Grube  Stangenwage  bei  Dillenburg  war  nach  Grimm  mit 
3,96  Schwefelkies,  10,57  Eisenoxyd  etc.,  und  48,6.3  Quarz  gemengt. 

£in  nordamerikanisches  Mineral,  Gantonit  genannt,  hat  dieselbe  Zu- 
MfflmeDsefizuDg. 


Pratt 

Genth. 

s 

33,49 

32,76 

Cu 

66,20 

65,60 

Ag 

— 

0,35 

Pb 

0,44 

Fe 

— 

0,25 

Unltfsl. 

0,34 

0,46 

100.  99,23 

Nach  Genth  ist  es  eine  Pseudemorphose,  aus  Ble^Ianz  entstanden,  nach 
Pratt  aber  ein  regulär  krystallisirtes  Kupferbisulfuret ,  welches  gleich  dem 
Sulfuret  dimorph  wäre. 

Der  K.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Kupfer  und  4  At. Schwefel|  Kupfer- 
bisalfuret, 

Cu  a  CuS. 
I  At.  Schwefel  =:  200,0  =  33,52 
I    -  Kupfer      «s  396,6  «  66,48 

596,6     400. 

Coyelli:  Ann.  Chim.  Pbys.  XXXV,  105.  —  Grimm:  Lieb.  Jahresb.  4850.  70t.— 
Haner:  Wien.  AiLad.  Ber.  4854.  Januar.  ~  Pratt  n.  Genth:  Dana.  IV.  Suppl. 
Kopp.  Jahresb.  4857.  <5<.  —  Walchner:  Schwgg.  J.  XLIX,  458. 

HfBltt.  So  nannte  Breithaupt  ein  derbes  graues  Erz,  welches  nach  Plattner 
k«  Erhitzen  nur  Spuren  von  Schwefel  giebt,  sich  sonst  wie  die  vorigen  verhält.  Nach 
ftimalbeo  enthält  es  (ob  ans  Chile  oder  von  Sangerbausen?)  70,t  Kupfer  nod  0,t4  Silber, 
iifolge  einer  Löthrohrprobe.  Ninmit  man  das  Fehlende  fijür  Schwefeli  so  wäre  das  Mineral 
(IM  Verbindung  von  6  At.  Kupfer  und  5  At.  Schwefel,  und  könnte  als  4  At.  Sulfuret  und 
(AI.  Bisulfuret  betrachtet  werden*), 


i)  NiaMMu  4-  6ii»  wie  Breiüiaiipl  annimmt,  was  78,77  p.C.  Kupfer  vorauifetzt. 

4* 


52 


Cu*S»  s  €u  H-  4Ca. 


5  At.  Schwefel  »  1000,0  »  t9,59 

6  -  Kupfer      =  iS79,<  s  70,44 


8379,6      4  00. 
Da  indessen  das  Mineral  nur  eine  Spur  Schwefel  beim  Erhitzen  giebt,  so  ist  diese  Zu- 
sammensetzung h(k;hst  unwahrscheinlich,  und  muss  durch  eine  vollständige'  Analyse  be- 
stätigt werden. 

Breithaupt  (Plattner) :  Pogg.  Ann.  LXI,  678. 

Silberglani. 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Aufscbwelleu  und  Entwicklung  von 
schwefliger  S.  und  hinterlüsst  ein  Silberkorn,  zuweilen  auch  etwas  Schlacke, 
welche  auf  Kupfer  und  Eisen  reagirt. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  auf. 

Brunn  ich  fand  90  p.  C.  Silber;  Klaproth  fand  in  dem  krystallisirten 
S.  von  der  Grube  Himmelsfürst  bei  Freiberg  8ö,3  und  in  einem  derben  von 
Joachimsthal  85  p.  C.  Metall.  Von  letzterem  Fundorte  analysirte  neuerlich 
Linda k er  eine  krystallisirte  jedoch  nicht  ganz  reine  Varietät: 

Schwefel. 


Schwefel 

14,46 

Silber 

77,58 

44,49 

Blei 

3,68 

0,57 

Kupfer 

1,53 

0,3S 

Eisen 

2,02 
99,87 

S,30  zu  Fe 

4  4,74 

Die  Probe  enthielt  also  : 

Silberglanz 

89,07 

Bleiglanz 

4,25 

Schwefelkies    4,32 

Kupferglanz      1,94 

99,55 
Der  reine  S.  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  Silber  qnd  4  At.  Schwefel, 
Silbersulfuret, 

Ag  =  AgS. 
1  At.  Schwefel  =    200  =  12,90 
1    -    Silber       =  1350  ==  87,10 

1550     100. 

Schreiber  fand,  dass  bei  massigem  Erhitzen  aus  der  Oberfltfcbe  des  S. 

metallisches  Silber  in  Fäden  auswächst.     G.  Bischof  hat  diese  Erscheinung 

später  bestätigt,  besonders  aber  beim  Erhitzen  in  Wasserdämpfen  verfolgt. 

Bischof:  Pogg.  Ann.  LX,  i89.  Lehrbuch  11,  9067.  —  Brünnich:  Cronstedfs 
Mineralogie.  4  780.  S2.  —  Lindaicer:  VoglJoachimsthal.  78.  —  Klaproth:  Beitr. 
1,  458.  —  Schreiher:  J^d.Phys.  4784.  HauyMin.  von  Karsten  u.  Weist  111,475. 


58 

AktBlMt.  Nach  Kenngott  ein  scheinbar  zweigliedriges  Mineral  in  sehr  Icleinen  Kry- 
stallen,  welche  den  Silberglanz  von  Joachimsthal  begleiten,  und  ein  sp.G.  s  7,84 — 7,86  be- 
sitzen. Kenngott  glaubt,  nach  Massgabe  einer  qualitativen  Prüfung,  dass  es  Silbersulfuret 
sei,  von  der  Form  des  Kupferglanzes,  während  der  Silberglanz  die  reguläre  Form  des  dimor- 
phen Kvpfersulfnrels  hat. 

Pogg.  Ann.  XCV,  468.  Min.  Notizen  No.  16,  7. 

Silberkupferglam. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  grauen  halb  geschmeidigen  Kugel,  welche 
mit  den  Flflssen  auf  Kupfer  reagirt,  und  nach  dem  Abtreiben  mit  Blei  ein  Sil- 
berkom  hinterlässt. 

L5st  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  zu  einer  blau- 
grünen Flüssigkeit  auf. 

4.  Schlangenberg  am  Altai.  Derb.  Strom ey  er. 
2.  Rudelstadt  in  Schlesien.   Krystallisirl.    Sander. 


Schwefel 
Silber 
Kupfer 
Eisen 

1. 

46,78 

52,27 

30,48 

0,33 

i. 

45,^2 

52,74 

30,95 

0,24 

98,86 

99,82 

talle  ^fordern  an  Schwefel 

- 

Ag 

7,74 

7,79 

zuAg 

Cu 

7,69 

7,84 

.^u 

Fe 

0,49 

0,44 

-  Fe 

4  5,62       45,74 
Der  S.  ist  eine  isomorphe  Mischung  von  4  At.  Kupfersulfuret  u.  4  At.  Sil- 
bersulfuret, 

Ag  -I-  €u. 
2  At.  Schwefel  ^    400,0  ^  4  5,73 
4    -    Silber       =  4350,0  =  53,08 
2  -    Kupfer     =    793,2  =  34,49 

2543,2      400. 

Nimmt  man  an,  dass  das  Eisen  als  Bisulfuret  (Schwefelkies)  hpigcmengt 
sei,  so  erhöhen  sich  die  berechneten  Schwefelmengen  auf  45,84  und  4  5, 88  p.  C, 
io  sehr  genauer  Uebereinstimmung  mit  den  Analysen. 

In  Chile  scheint  S.  oft  gemengt  mit  Kupferglanz  vorzukommen,  wie  aus 
Domeyko's  Untersuchungen  mehrerer  derber  grauer  Erze  von  dort  hervorgeht. 

4.  i.  8.  4.  5. 


S.  Pedro 

Casema 

S.  Pedro 

Schwefel 

47,83 

49,93 

20,53 

24,44 

20,79 

Kupfer 
Silber 

53,38 

53,94 

60,58 

63,98 

75,54 

88,79 

24,04 

46,58 

42,08 

2,96 

Eisen 

— 

2,09 

2,34 

2,53 

0,74 

400.  400.  400.  400.  400. 


54 


Die  berechneten  Schwefelmengen  filr  €u,  Ag  und  Fe  sind : 

Cu        13,46        13,60         I5,S8        46,44         49,04 
Ag  4,S7  3,56  S,46  4,79  0,44 

Fe  —  4,gO  4,32  4,47  0,49 

47,73         48,36         49,06         49,40         49,90 

Wird  das  Eisen  als  Bisulfuret  berechnet,  so  erhalt  man 

49,56        90,38        90,87        90,39 
Im  Ganzen  ist: 

I  =  Äg  H-  3€u 
9  =  Ag  H-  4€u 

3  =  Ag  H-  oeu 

4  ssr  Ag  -h  94a 

Domeyko:  Ann.  Mines  IV.  S^r.  III,  f.    —    Sander:  Pogg.  Ann.  XL,  t4t.    — 
Stromeyer:  GöU.  gel.  Anzeigen  1816.  Schwgg.  J.  XIX,  8S5. 

Jalpait. 

So  hat  Breithaupt  ein  ähnliches  regulär  krystallisirtes  und  nach  den 
Wttrfelflächen  spaltbares  Mineral  von  Jalpa  in  Mexiko  genannt,  dessen  sp.  G. 
s  6,877 — 6,890  ist,  und  welches  nach  R.  Richter  enthält: 

Schwefel     4  4,36 

Kupfer        43,49  SS    s,S4  Schwefel 

Silber         74,54  =  io,59 

Eisen  0,79  a=    o,4S 

99,78       <M» 
Da  sich  die  Schwefelmengen  von  Kupfer-  und  Silbersulfiiret  ss  4  :  3  ver- 
halten, so  ist  das  Mineral  eine  isomorphe  Mischung  von  4  At.  des  ersteren  und 
3  At.  des  letzteren,  welche  die  reguläre  Form  der  beiden  Glieder  besitzt, 

3Ag  -4-  €u. 
Berechnet : 
4  At.  Schwefel  =    800,0  »44,48 
.  9  -   Kupfer      =    793,9  =r  4  4,06 
3  -    Silber       =>  4050,0  «  74,76 


5643,9     400. 
Breithanpt:  Berg- a.  httU.  Ztg.  48S8.  No.  44. 

Caproplumbit. 

Schmilzt  V.  d.  L«  unter  Aufwallen,  entwickelt  schweflige  S.  und  beschlägt 
die  Kohle  gelb  und  weiss.    Giebt  mit  Soda  ein  kupferhaltiges  Bleikom. 

Dieses  von  Breithaupt  beschriebene  Erz  aus  Chile  (sp.  G.  «*  6,498)  ent- 
hält nach  der  Löthrohrprobe  Plattner *s: 


M 

Blei         64,9  =  40,08  Schwefel 
Kupfer    49,5  SS    4,96 
Silber       0,5  =    0,07 


15,44 

Hieroach  ist  der  G.  eine  isomorphe  Mischung  aus  1  At.  Kupfersulfuret  und 
2Ai.  Bleisulfuret, 

€u  H-  2Pb. 

3  At.  Schwefel  <=  600,0  =  4  5,07 
%  -  Blei  SS  2589,2  =  65,01 
2   -    Kupfer      =    793,2  =  49,92 

3982,4      400. 
Pogg.  Ann.  LXI,  674. 

Greenoekit« 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  ßirbi  sich  hochroth,  giebl  v.  d.  L.  schweflige  S. 
und  auf  Kohle  in  der  inneren  Flamme  oder  mit  Zusatz  von  Soda  einen  starken 
braunen  Beschlag. 

L(tot  sich  in  der  Wärme  in  Chlorwasserstoffsäure  auf. 

Connel  und  Thomson  haben  dies  seltene  Mineral  von  Bishoptown,  Ren- 

frewshire  in  Schottland,  untersucht. 

Connel.      Thomson. 
Schwefel         22,56  22,4 

Kadmium         77,30  77,6 

99,86  400. 

Der  6.  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  Kadmium  und  1  At.  Schwefel,  Kad- 
miumfulfuret, 

Cd  =  CdS. 

4  At.  Schwefel      =  200^0  s  22,36 
4    -    Kadmium      =  696,8  =  77,64 

896,8     400. 
Connel:  Edinb.  J.  XXVIII,  890.    Pogg.  Ann.  LI,  274.    —    Thomson:  Phil.  Mag. 
1840.  Dcbr.  J.  f.  pr.  Chem.  XXII,  436. 

Zinnober* 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  dunkel  und  sublimirt  im  Kolben  vollständig.  Ver- 
Oüchtigt  sich  beim  Rösten  zum  Theil,  während  auch  Quecksilber  sublimirt  und 
schweflige  S.  sich  entwickelt.  Mit  Soda  im  Kolben  giebt  er  ein  Sublimat  von 
Quecksilber.  Die  unreinen  Varietäten  hinterlassen  Rtickstände,  welche  oft  orga* 
Dische  Stoffe  enthalten,  dann  schwarz  erscheinen  und  an  der  Luft  verbrennen. 

Ldst  sich  nur  in  Königswasser  mit  Abscheidung  von  etwas  Schwefel  auf.* 
4.  Japan,  a)  Klaproth.   b)  John. 

2.  Terbitz  bei  Neumärktl  in  Krain.   Klaproth. 

3.  Gnibe  Merkur  bei  Silberg,  unweit  Olpe,    Westphalen.     Krystallisirt. 
Schnabel. 


56 


4.  Hohensolms  bei  Weziar.  Blättrig.   Derselbe. 

5.  Idria.  (Lebererz).   Klaproth. 


i. 


8. 


4. 


a. 

b. 

Schwefel       U,75 

47,5 

4  4,25 

43,67               43,78 

43,76 

Quecksilber  84,50 

78,4 

85,00 

86,79                84,55 

84,80 

Eisenoxyd        — 

^7 

99,25 

4  00,46  Bergart    4,02 

Eisenoxyd      0,20 

Manganoxyd    — 

0,2 

99,35 

Thonerde        0,55 

Kalk                — 

4,3 

Kieselsäure    0,65 

Thonerde        — 

0,7 

Kupfer           0,02 

Kupfer            — 

0,2 

Kohle             2,30 

99,25     4  00. 


99,27 


Bealey  fand  in  Proben  von  Moscheilandsberg,  Älmaden  in  Spanien  und 
Neu-Almaden  bei  S.  Clara  in  Galifornien  48 — 70  p.  G.  Quecksilber. 

Der  Z.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Quecksilber  und  4  At.  Schwefel, 
Quecksilbersulfuret, 

Hg  =  HgS. 
4  At.  Schwefel        =    200  =  43,79 
4    -    Quecksilber    =  4250  =  86,24 

4450     400. 
Bealey:  Am  J.  of  the  Chem.  See.  IV,  480.  J.  f.  pr.  Chem.  LV,  S84.    —   John: 
Chem.  Unters.  I,  i52.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  44.  —  Schnabel:  Privatmitth. 


6.    Verbindungen  von   Sulfuriden    mit    Telluriden,    Arseniden^ 

Antimoniden  oder  Bismutiden. 

Bl&tteren, 

Beim  Rösten  in  der  ofTenen  Röhre  fgiebt  es  schweflige  S.  und  ein  theils 
graues,  theils  weisses  Sublimat  aus  telluriger  S.  und  tellursaurem  Bleioxyd  be- 
stehend. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  brennt  mit  blauer  Flamme,  raucht  und  beschlägt 
die  Kohle  gelb,  welcher  Beschlag  in  der  inneren  Flamme  verschwindet,  die  sich 
dabei  blau  färbt;  nach  längerem  Blasen  bleibt  ein  geschmeidiges  Goldkom. 

ChlorwasserstolTsäure  zersetzt  es  theil weise;  nach  Berthier  bleibt  ein 
aus  34  p.  C.  Gold  und  66  p.  C.  Tellur  bestehender  Rückstand.  Nach  Folbert 
entwickelt  es  Schwefelwasserstoff  und  löst  sich  grösstentheils  auf;  der  Rück- 
stand enthält  Gold,  Tellur  und  Blei.  Salpetersäure  löst  es  nach  Demselben  mit 
ZurUcklassung  des  Goldes  auf.  Königswasser  bewirkt  unter  Abscheidung  von 
Schwefel,  Chlorblei  und  schwefelsaurem  Bleioxyd  eine  Auflösung,  aus  welcher 
durch  Wasser  tellurige  S.  gefällt  wird. 

Das  B.  von  Nagyag,  als  das  häußgste  der  Tellurerze,  ist  seit  Klaproth 
mehrfach  untersucht  worden. 


57 


4. 

1. 

•••) 

4. 

»••) 

• 

Klaproth. 

Brandes. 

Schdnlein. 

Berthier. 

Folberl 

Schwefel 

3,0 

2,96 

9,70 

44,7 

9,78 

Tellur 

38,8 

34,84 

30,09 

43,0 

17,63 

Antimon 

— 

— 

4,5 

3,77 

Blei 

54,0 

54,44 

50,95 

63,4 

60,55 

Gold 

9,0 

8,29 

9,40 

6,7 

5,94 

Silber 

0,5 

0,53 

_^ 

«- 

Kupfer 

4,3 

4,18 

0,99 

•    4,0 



400.  98,H         404,36  400.  97,58 

Das  von  Folbert  untersuchte  B.  war  in  sechsseitigen  Tafeln  krystallisirt, 
in  Quarz  eingewachsen,  und  hatte  ein  sp.  G.  s=  6,680.    Es  enthielt  eine  Spur 
Selen.   Nach  Demselben  zieht  Schwefelkohlenstoff  ein  Viertel  des  Schwefels  aus. 
Petz  fand  im  B.  6,48—7,84—8,54  p.C.  Gold. 

Bei  so  abweichenden  Besultaten  ist  es  schwer,  Über  die  chemische  Natur 
des  B.  zu  entscheiden.  Klaproth  und  Brandes  versäumten  die  Bestimmung 
desjenigen  Schwefels,  der  beim  Auflösen  in  Königswasser  sich  oxydirt  hatte. 
Sonst  stimmen  die  Metalle  hei  ihnen  und  Schön  lein  ziemlich  ttberein.  Wir 
können  vorläufig  nur  die  Aeq.  der  Bestandtheile  berechnen. 


Oder 


Pb«)  :  Au*) 

3.  4,23  :  0,37 

4.  5,13  :  0,87 

5.  4,68  :  0,24 


Te    :    Sb 
3,75      — 
4,69  :  0,30 
2,20  :  0,25 


s 

4,85 
5,85 
4,86 


Pb,  Au;  Te(Sb),S. 

3.  =  4,60  :  8,60  =  4  :  4,90 

4.  =  5,40  :  7,77=  4  :  4,44 

5.  =  4,92  :  7,34  =  4  :  4,48 

Demnach  würde  das  antimonfreie  etwa  als  { 

(Pb,Au)(S,Te), 
das  antimonhaltige  als 

(Pb,  Au)*  (S,  Te,  Sb)* 
zu  bezeichnen  sein. 

Berthier:  Ann.  Chim.  Phys.  LI,  480.  —  R.  Brandes:  Schwgg.J.  XXXV,  409. 
—  Folbert:  Verh.  u.  Mittb.  des  siebenb.  V.  für  Naturw.  8.  Jabrg.  99.  —  Klaproth: 
Beitr.  111,  i6.  —  Petz:  Pogg.  Ann.  LVII,  477.  —  Schönlein:  Ann.  Chem.  Pharm. 
LXXXVI,  i04. 

Arseoikkies« 

Im  Kolben  giebt  er  zuerst  ein  rothes  oder  braunes  Sublimat  von  Schwefel- 
arsenik, sodann  ein  schwarzes  von  metallischem  Arsenik.  Auf  Kohle  v.  d.  L. 
schmilzt  er  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Kugel,  welche  zuweilen  neben  den 
Reaktionen  des  Eisens  auch  die  des  Kobalts  zeigt.    Nach  Berthier  verliert  er 


i)  Mittel  aus  fünf  Analysen.  i)  Mittel  aus  zwei  Analysen. 

3)  Nebst  Ag  und  Ca.  4)  Atg.  a  S458. 


58 

durch  Schmolzen  in  verschlossenen  Tiegeln  die  Hälfte  des  Schwefels  und  drei 
Viertel  des  Arseniks. 

Salpetersäure  zersetzt  ihn  unter  Ähschcidung  von  Schwefel  und  arseniger 
Säure,  Königswasser  unter  Abscheidung  des  ersteren,  der  sich  bei  längerem  Er- 
hitzen vollständig  auflösen  kann. 
4.  Analyse  GhevreuTs. 

2.  Schweden.   Thomson. 

3.  Freiberg,    a)  Stromeyer,  b)  sp.G.  =  6,043.  ^Behnke. 

4.  Ehrenfriedersdorf  (Plinian  nach  Brthpt.);  sp.  G.  as  6,3.    Plattner. 

5.  Reichenstein;  sp.  G.  =  5,896.    Weidenbusch. 

6.  Melchiorstollen  bei  Jauernick   (Johannisberg)   in  östr.  Schlesien.     Derb. 
Freitag. 

7.  Sala;  sp.G.  =  5,88.   Behnke. 

8.  Altenberg  bei  Kupferberg  in  Schlesien.   Grosse  Krystalle;  sp.G.  s  6,043. 
Derselbe. 

9.  Rothzechau  bei  Landshut  in  Schlesien;  sp.  G.  =s  6,067.   Derselbe. 

40.  Wettin.   Kleine  Zwillingskrystalle ;  sp.G.  s  5,365  u. 5,657.  Baenisch. 


Schwefel     20,13 

a. 

19,60 

t. 

24,08 

b. 
20,38 

t.                5. 

20,08      49«17 

6. 

21,14 

Arsenik      .43,18 

45,74 

42,88 

44,83 

45,46      45,94 

41,91 

Eisen           34,94 

33,98 

36,04 

34,32 

34,46      33,62 

36,95 

98,49 

99,32 

100. 

99,53     100.          98,73 

100. 

7. 

8. 

9. 

40. 

Schwefel 

48,52 

20,25 

19,77 

22,63 

Arsenik 

42,05 

43,78 

44,02 

•39,86 

Antimon 

1,10 

1,05 

0,92 

— 

• 

Eisen 

37,65 

34,35 

34,83 

37,51 

99,32         99,43         99,54       400. 

Aus  diesen  Untersuchungen  ergiebt  sich  übereinstimmend,  dass  der  A.  aus  4  At. 
Arsenik,  2  At.  Schwefel  und  2  At.  Eisen  besteht,  demzufolge  er  als  eine  Ver- 
bindung von  4  At.  Eisenbisulfuret  und  4  At.  Eisenarseniet  betrachtet  wird, 

FeS*  H-  Fe  As. 

8  At.  Schwefel  ==  400  =  49,60 
4  -  Arsenik  =  940  =  46,08 
2   -    Eisen       =  70O  «  34,82 

2040      4  00. 
Da  er  mit  dem  ersten  Gliede  der  Formel  als  Speerkies  isomorph  ist,  so  kann 
man  schlfessen,  dass  auch  Fe  As  isomorph  FeS*  sei,  weshalb  er  auch  durch 

As 


Fe .  g. 


bezeichnet  worden  ist. 


59 

Kobaliarsenikkies.  Auch  die  analoge  Verbindung  CoS*  -h  CoAs  zeigt 
dieielbe  Dimorphie  wie  FeS',  obwohl  sie  bis  jetzt  noch  nicht  für  sich,  sondern 
nuner  nur  in  isomorpher  Mischung  mit  FeS*  +  Fe  As  vorgekommen  ist.  Solche 
Mwfjhmigpn  von  der  regulären  Form  des  Schwelelkieses  sind  der  Kobaltglanz, 
solche  aber  von  der  zweigliedrigen  Form  des  Speerkieses  und  Arsenikkieses 
siadder  Glaukodot  und  der  Danait. 

Der  Glaukodot  giebt  nach  Plattner  im  Kolben  kaum  etwas  Flüchtiges, 
eioe  Spur  arsenige  Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  in  der  inneren  Flamme 
unter  Entwicklung  von  Schwefel-  und  Arsenikdämpfen  zu  einer  schwarzen 
Kugel,  welche  mit  Borax  starke  Eisenreaktion,  bei  erneuertem  Umschmelzen 
wü  dem  Fluas  aber  blaue  Gläser  giebt,  die  eine  Spur  Nickel  enthalten, 
l  f.  Glaukodot  (Brthpt.)  von  Huasco  in  Chile;  ^p.  G.  a  5,975—6,1)03. 
Plattner. 

2.  Kobaltarsenikkies  von  Skuterud,  Kirchspiel  Modum  in  Norwegen;  a)  kleinere 
Ery  stalle  (Mittel  von  3  Analysen),  b)  grössere  nach  Scheorer,  c)  dergl. 
nach  Wohler. 

3.  K.  (Danait)  von  Franconia,  New-Hampshire.    Hayes. 

4.  Sogen,  strahliger  Kobaltglanz  von  Orawicza  im  Banat,  nach  Breithaupt 

hierher  gehörig ;  a]  nachHuberdt,  b)  nach  Patera. 

4.  i.  8.  4. 

a.  b.  c.  a.  b. 


Schwefel     20,24 
Arsenik       43,30 
Eisen           H,90 
Kobalt         24,77 

17,66 
46,77 

26,62      28,77 
8,57        6,50 

17,48      17,84 

47,45      41,44 

30,91       32,94 

4,75        6,45 

19,75 

44,13 

30,36 

6,75 

19,78 

43,63 

32,03 

4,56 

100,08      »9,62                   100,59      98,67 
Diese  isomoq>hen  Mischungen  sind  im  AUgemeinen 

m(FeS^  +  FeAs)  +  n(GoS*  +  Co  As)    oder 

99,99*) 

100. 

lU*2.h- 

In  1     (Glaukodot)  ist  m  s  1 ,     d 
«•                       „       =3, 

i«2 

=  1 

2» 

SS   9 

=  2 

2' 

M        =7. 

=  1 

3      (Danait) 
4 

««       =  6, 

=  1 
=  1 

Baentsch:  Ztsch.  f.  d.  ges.  Naturw.  VII,  87i.  —  Behnke:S.  Arsenikeisen.  ^ 
Berthier:  Ann.  Chim.  Phys.  LXll.  J.  f.  pr.  Chem.  X,  48.  —  Breithaupt:  Pogg. 
ADD.  LXXXI,  578.  — Chavreul:  Gilb.Ann.  XVII,  84.  —  Freitag:  In  mein.  Laborat. 
—  Hayes:  Am.  J.  of  Sc.  XXIV,  886.  »  H  uberdt  u.  Patera:  Leonh.  Jahrb.  4848. 
«5. —  Plattner  (Breithaupt):  Pogg.  Ann.  LXIX,  480.  LXXVII,  4i7.  —  G.  Rose: 
Ebend.  LXXVI,  84.    (Ueberdcn  PUnian). 


4)  Nach  Abzag  von  48,4  p.  G.  beigemengtem  Wismuth. 


«0 

Kobaltglaoi. 

Giebt  beim  Erhitien  an  sich  nichls  Fluchtiges,  beim  Rösten  dagegen  arse- 
nige Stture.  V.  d.  L.  auf  Kohle  entwickelt  er  Arsenikdampfe  und  schmilzt  so 
einer  grauen  schwach  magnetischen  Kugel,  welche  mit  den  Flüssen  auf  Kobah 
rt^girl. 

Nach  Rorthior  verliert  er  beim  Erhitzen  30  bis  40  p.  C.  Schwefelarsenik, 
umt  Itt^st  tulottt  Co^  As  zurück ,  worin  jedoch  noch  5  bis  6  p.  G.  Schwefel 
bleiben. 

In  Salpetersäure  löst  er  sich  (unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  arseni-* 
ger  Stture)  lu  einer  rothon  Flüssigkeit  auf. 

Klaproth  analysirte  schon  den  K.  von  Tunaberg,  übersah  jedoch  den 
Uehall  an  Sohwofol.  Stromeyer^s  Analyse  gab  zuerst  ein  richtiges  Bild  von 
ik^r  Zunammensolzung  des  Minerals. 

I.  Skuti^rud,  Kirchspiel  Modum  in  Norwegen,  a)  Stromeyer.  b)  Ebbing- 

haus. 
>(.  Orawioxa  im  Banat,   mit  gediegen  Wismuth  vorkommend,  a)  Huber  dt. 

b)  Slrahligor.   Patera. 
H.  iSrulH^  Phiiippshoflnung  bei  Siegen.   Schnabel. 
4.  iirubo  Morgenröthe  bei  Eisern  unweit  Siegen.    Derb,  lange  für  Speiskobalt 

l$ehalttni.   Schnabel  (Anal,  nach  Abzug  von  Schwefelkies  und  Bergart). 
i^  Si^ltennunter  faseriger  Speiskobalt  von  der  Grube  grüner  Lowe  bei  Siegen. 

Sohnabel. 
Ilk  8«H^^n.  Stahlkobalt  von  der  Grube  Bamberg  bei  Siegen,  stahlgrau  ins  Vio- 

Mle,  üohwartlich  anlaufend,   a)  Schnabel.  6)  Heidingsfeld. 


{ 

1. 

% 

• 

s. 

4. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Si'hwefel     !20,08 

20,25 

19,76 

49,78 

19,10 

19,35 

Arsenik       43,46 

4«,97 

44,43 

43,63 

44,75 

45,31 

Kobalt         33,10 

3!i,07 

30,37 

32,03 

89,77 

33,71 

Ki.ten            3,S3 

3,42 

5,75 

4,56 

6,38 

1,63 

99,87 

98,71 

5. 

400. 

100. 

6. 

100. 

100. 

Schwefel 

«9,98 

20,86 

b. 
«9,08 

Anienik 

42,53 

42,94 

13,14 

Antimon 

2,84 

^ 

I.Ol 

Kobalt 

8.67 

8.92 

9,6« 

Eisen 

25,98 

28,03 

äl,99 

Kupier 

— 

— 

t,36 

100. 

«00.75 

100.83 

Il^jl^i^lius  leigle,  dass  Stromever's  Anahse  den  K.  als  eine  Verbin- 
I  Au  Arsenik«  2  At,  KiO^li  uml  2  Al.  Si^hw^M  zu  erteonen  giebt, 
AmIymsh  besUHigen  diese  Aonahuie«    Man  kann  ihn  demnach 


«1 

ab  eine  Yerbindiuig  von  i  At.  Kobaitarseniet  und  <  Ai.  Kobaldbisolfuret, 

CoS*  -I-  Co  As 
betrachten. 

2  At.  Schwefel  s  400  s  49,U 

1  -    Arsenik    »  940  ^  45,00 

2  -    Kobalt     —  750  =  35,86 

2090     400. 
YieOeicht  sind  beide  Verbindungen  isomorph,  denn  Co  As  ist  regulär,  CoS'  ist 
zwar  nicht  bekannt,  doch  FeS'  als  Schwefelkies  isomorph  mit  dem  Kobaltglanz, 
und  dann  ist  der  letztere  eine  isomorphe  Mischung. 

Ausserdem  enthält  er  stets  eine  gewisse  Menge  der  isomorphen  Eisenver- 
bindung 

FeS*  -4-  FeAs, 
deren  Menge  sich  zu  derjenigen  der  Kobaltverbindung  nach  Aeq.  verhält 


in  4  =: 

2*         = 
2^ 

3  » 

4  ^ 

5  u.  6  =:  3 


40 

5 

7 

4,5 
48 

4 

Berthier:  Ann.  Chim.  Phys.  LXII.  J.  f.  pr.  Ch.  X,  45.  —  Ebbinghaus:  In 
meinem  Laborat.  —  Heidingsfeld:  Ebendas.  —  Haberdt  u.  Patera:  Leonh. 
Jahrb.  4848.  815.  —  Klaproth:  Beiträge  II,  8  Oi.  —  Schnabel:  Verb.  d.  nat.  V. 
d.  pr.  Rheinl.  7.  Jahrg.  458.  u.  Privatmittheilung.  —  Stromeyer:  Gott.  gel.  Anz. 
484  7.  7SI.    Schwgg.  J.  XIX,  388. 

Niokelglani« 

A,  Antimonnickelglanz   (Nickelspiessglanzerz). 

Schmilzt  y.  d.  L.  unter  starker  Entwicklung  von  Antimondämpfen  (oft 
auch  eines  schwachen  Arsenikgerucbs),  und  giebt  ein  sprödes  Metallkorn,  wel- 
ches auf  Nickel,  zuweilen  auch  auf  Robalt  reagirt. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscbeidung  von  Schwefel  und  antimoniger 
Sinre  zu  einer  grttnen  Flüssigkeit  aufgelöst. 

4.  Sa)ii- Altenkirchen.  John. 
2.  Grube  Landskrone  im  Siegenschen.   H.  Rose. 

4.  z. 

Schwefel  44,16  45,98  15,55 
Antimon  64,68  55,76  54,47 
Nickel         23,33        27,36      28,04 


99,47         99,40       98,06 
Die  Analyse  John's  ist  wegen  mangelhafter  analytischer  Methoden  nicht  richtig. 

Mach  H.  Rose  ist  der  A.  eine  Verbindung  von  4  At.  Antimon,  2  A^t.  Nickel 


wd  t  AI«  9ptiwtlil>  wd  Mtet  sidi  als  eine  solche  von  i  Au  sweihdifidNreret« 
«kkol  immI  4  AI«  Attlinoaiiickel  beirscbten, 

NiS*  +  MSb. 
t  AI.  SdiwoM  »    400,0  »  45,84 
I    «    Anliinon  »  1504,0  »  57,49 
t  -   Nickol      =    785,6  «  87,60 

8689,6     400. 

B.  Arseniknfckelglans. 

Oior^piUri  sUrk  beim  Erhitzen  und  giebt  ein  gelbbraunes  Sublimat  vcm 
SdiwoMaraomk«  Beim  Rosten  entwickelt  er  arsenige  Säure  und  sdiw^lige 
SMiirt;  T«  d«  L.  schmilst  er  unter  Entwicklung  von  ArsenikdatnpfeH  vx  einer 
KuilMi  ^'oiohe  mit  den  Fldssen  auf  Nickel,  Kobalt  und  Eisen  reagirt. 

Wird  von  Salpetersaure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  arsoiiger 

SAurt  lu  einer  grtlnen  Flüssigkeit  aufgelöst.    Wird  von  Kalilauge  nidit  ciMelxt. 

4 «  Von  Haueisen  bei  Lobenstein ;  sp.  G.  =  5,954.   a)  R.  b)  Heidingsfeld. 

t«  Gnibe  Jungfer  bei  Musen.   Krystallisirt .   Schnabel. 

S«  Pfingllwiese  bei  Ems.      Krystallisirt     (mit  PenlagondodekaederfUlchai). 

Hergemann. 
4,  Loos  in  Helsingland,  Schweden ;  sp.  G.  a=s  6,43.  a)  Pf  äff.  6)Berseliu8. 
5«  Grube  Mercur  bei  Ems.  Derb.   Schnabel. 

e.  QitibeAlbertinebeiHarzgierode.  (dp.6.siB6,3.Zinckeli;  6,09.Cr.Bo8e.}R. 
7«  Gioisdorf  in  thttringen.   DObereiner. 


*  M 

4. 

t. 

t. 

n 

b. 
19,34 

•. 

«. 

7. 

aoikw«foi 

80,46 

18,96 

18,94 

19,04 

18,36 

17,88 

t8,83 

14 

AnMik 

48,08 

46,18 

46,08 

4S,08 

45,90 

45,37 

38,98 

44,01 

48 

AuUmon 

— 

0,33 

— 

0,6t 

— 

— 

— 

0,86 

— 

NWIi»l 

34,88 

3S,04 

38,66 

34,18 

84,48 

89,94 

86,87 

30,30 

87 

— 

1,81 
Co  0,60 
:uO,11 

8,38 
100.     { 

1,08 
Bo  0,87 
100,14 

10,46 

4,11       4,97      «,09 
0,98      8,83  400.     ( 
99,68  Gu8,75 

11 

40«.     ' 
( 

100. 

98,14 

400,97  404,96 

Die  reinsten  Abänderungen  besteben  hiernach  im  Wesentlichen  a«t  'i  A%. 
Al^^enik,  9  At.  Nickel  und  2  At.  Schwefel,  und  lassen  sich  als  Verbindungen 
NM  4  At.  zweifach  Schwefelnickel  und  i  At.  Arseniknickel  betrachteiii 

NiS*H.NiAs. 
9  At.  Schwefel  =  400,0  =  49,36 
4    -    Arsenik   =  940,0  =s  45,54 
9   -    Nickel      =  795,6  ^  35,43 

2065,6     400. 


I  ^ielt  8,58  pyC.  Eisenoxyd,  von  dem  ein  Theil  mit  dem  Mineral  gemengt  war. 
ilk'%6Mtitlich  angelrorige  nicht  bestimmt  werden  konnte,  so  ist  die  ginte  Menge 


Fast  oMDer  ist  aber  die  isoaior|»he  Eisen  Verbindung 

FeS»  H-  FeAs 
beiaemischl :  nnd  twar  verlddi  sich  dieselbe  in  der  dos  Nickels 

inl^  »4  :  48  In  3^  »  4  :  6,f 

S    »  4  :4S  in5    »  I  :5 


Der  ÄDtimon-  und  der  Arsemkni<^dglani  sind  isomorphe  Verbindungen« 

C.  Aniimon-Arseniknickelglans. 

Zn  den  isomorphen  Mischungen  von  A  und  B  gehören  die  am  frOhtslen, 
nSmlich  von  Klaproih  und  von  Ullmann  untersuchten.  Sie  geben  die  Renk- 
tionen  bdder  Verbindungen. 

4.  Freusburg.   Klaproth. 

2.  Sayn-Altenkirchen.   Dil  mann. 

3.  GnibeAlbertinebei Hangerode,  sp.  6.  »6,352 — 6,506.  Rammeisberg. 

4.  s.  s. 

Schwefel     15,25        46,40         47,38 


Antimon 

47,75 

47,56 

50,84 

Arsenik 

11,75 

9,94 

8,65 

Nickel 

85,85 

86,40 

89,43 

Eisen 

— 

— 

1,83 

400.  400.  408,43 

Dürfte  man  die  Bestimmung  von  Arsenik  und  Antimon  hier  als  richtig  ansehen, 
so  wäre 

4  »    5A  +  8B 

8  a    3A-«-    B 

3  rx  48A^    B 

Diesen  Mischungen  kommt  die  Formel 

(Sb 
NiS»  +  Ni{A, 

lU. 

Da  der  Nickelglanz  gleiche  Form  mit  dem  Weissnickelkies  NiAs  hat,  so 
schreibt  Franken  heim  die  Formeln  der  beiden  Verbindungen 

Ni(S»,Sb)    undNi(S*,As). 

Arsenikglanz  von  abweichender  Zusammensetzung   (Amoibit, 
Gers(lorf6t) . 

1.  Krystallisirter  N.  von  Schhdming  in  Steiermark;     sp.  G.  as   6^7^6)9. 
Hörnes.   a)  LOwe.  h)  sp.G.  ss  6^64.    Pless. 

2.  Derber  N.  von  Schladming.   a)  Löwe,  h)  Vogel. 

3.  N.  von  Prakendorf  in  Ungarn.  Lowe. 

4.  Amoibit  von  Lichtenberg  bei  Stehen  im  Fichtelgebiif;e,  regulMr  kryaialli« 
sirt,  sp.G.  s  6,08.  t.  Kobell. 


«4 


i. 

s. 

1 

4. 

a. 

b. 
a.            fi. 

r- 

a. 

b. 

Schwefel      4  4,13 

46,44     46,94 

46,35 

4  4,22 

43,74 

46,25 

43,87 

Arsenik        49,83 

39,88    39,40 

39,04 

42,52 

45,74 

46  JO 

45,34 

Nickel          26,44 

27,90     28,62 

49,59 

38,42 

35,42 

28, 7ö 

37,34 

Kobat            — 

0,83      2,88 

44,42 

— 

— 

— 

Spur 

Eisen             9,55 

44,97    42,49 

44,43 

2,09 

2,54 

8,90 

2,50 

99,65 

99,69  400. 

400,23 

Si  4 ,87 
99,42 

4,46 
98,84 

400. 

99,05 

1 .  a.   Mittel  von 

3  Analysen. 

2.  Mittel 

von  2  Analysen. 

4.  Nach  Abzug 

von  0,95  Bleiglanz. 

Das  Atomverhaltniss  ist  hier 

\ 

S: 

:  As 

:  Ni  (Co,  Fe) 

4.  a.      4,33  : 

:    4,85 

h.a.  4,90 

:    2,84 

ß.  2,07  : 

:    3,0 

y.  4,97 

:    3,0 

2.  a.       4,57  : 

:    2,44 

b.      4,40 

:    2,44 

3.            4,66  : 

:    2,44 

4.            4,44 

:    2,25 

Alle  diese  Analysen  weichen  von  dem  Yerhältniss  2:4:2  merklich  ab. 

Der  krystallisirte  N.  4  a  giebt,  wenn  man  das  Verhfillniss  4|^  :  4  :  4f  an- 
nimmt, 

3As  -4-  4S  -4-  5Ni  »  2Ni  -4-  3NiAs, 

doch  dürfte  es  viel  wahrscheinlicher  sein,  in  diesen  Krystallen  eine  Beimengung 
von  Rothnickelkies  anzunehmen,  oder  vorauszusetzen,  dass  die  Bestimmung  des 
Schwefels  zu  niedrig,  die  des  Arseniks  zu  hoch  ausgefallen  sei.  Ersteres  kann 
man  mit  noch  mehr  Recht  von  dem  derben  Erz  No.  2.,  so  wie  von  dem  unga- 
rischen No.  3.  behaupten.  Auch  bei  dem  krystallisirten  N.  von  Stehen  (4.) 
möchte  dies  die  Ursache  der  abweichenden  Zusammensetzung  sein. 

Die  von  Lerch  untersuchten  Krystalle  sind  durch  wechselnden  und  zum 
Theil  grossen  Kobaltgehalt  ausgezeichnet,  und  weichen  auch  durch  das  Atom- 
verhältniss  2  :  4  :  3  von  den  übrigen  ab.  Ihre  Analysen  bedürfen  der  Bestä- 
tigung. 

Auch  mit  Hülfe  der  Isomorphie  von  Schwefel  und  Arsenik  erlangt  man  für 
diese  Nickelerze  keine  genügende  Aufklärung. 

Da  NiAs  und  NiS'  -i-  NiAs  regulär  krystallisiren,  so  können  sie  isomorph 
sein.  Nimmt  man  dies  an,  so  müssen  NiAs  und  NiS*  es  gleichfalls  sein.  In 
jedem  Nickelglanz  mtlssen  also  die  Atome  von  Nickel  gleich  sein  der  Summe  der 
At.  des  Arseniks  und  der  Hälfte  der  At.  des  Schwefels. 


65 

Die  angefilhrteii  Analysen  geben  In  diesem  Fall : 

As,  S  :  NifFe,  Co) 
l.a.        4,66:1,85 
b.  a.  4,95  :  2,84 
ß.  2,03  :  3,0 
y.  4,98  :  3,0 

2.  a.        4,78:2,44 
b.       4,07  :  2,44 

3.  4,83:2,4  4 

4.  4,72  :  2,25 

Viel  wahrscheinlicher  ist  indessen  eine  andere  Ansicht,  welche  keine  we- 
seDÜichen  fremden  Beimischungen  oder  analytische  Fehler  voraussetzt. 

Arseniknickel  (NiAs)  ist  regultfr,  gleich  vielen Sulfureten  von  der  Form  RS; 
gehört  dazu  auch  NiS,  so  können  diese  NIckelglanze  als  isomorphe  Mischungen 

betrachtet  werden.    In  der  That  verhalten  sich  die  Atome  von 

Ni(Co,Fe)  :  S,As 

2,33  =  4  :  4,26 

2,90  s=r  4  :  4,02 

3,07  «  4  :  4,02 

2,97  =s  4  :  0,99 

2,57  r=  4  :  4,06 

2,40  sr  4  :  4,42 

2,66  =  4  :  4,26 

2,44  =  4  :  4,09 

also  nahe 

BerzeliuB:  Vei.  Acad.  Handl.  48ao.  Jahresb.  I,  76.  Scbwgg.  J.  XXXII,  HS.  — 
Bergemaon:  J. f. pr. Chem.  LXXV,i44.  —  Döbereiner:  Schwgg.  J.  XXVI,  270.  — 
Heidingsfeld:  lo  mein.  Lab.  ^  John:  Schwgg.  J.  XII, t SS.  —  Klaprotb:  Beitr. 
VI,  Stf.  —  Kobell:  J.  f.  pr.  Chera.  XXXIll«  402.  —  Löwe:  Pogg.  Ann.  LV,  508. 
Haidingef's  Berichte  4847  u.  Privatmiitb.  —  Pfaff :  Schwgg.  J.  XXII,  360.  —  Pless: 
Ann.  Chem.  Pharm.  LI,  250.  —  RammeUberg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  644.  — 
H.  Rose:  Ebenda«.  XV,  688.  —  Schnabel:  Verb.  d.  nat.  V.  d.  pr.  Rbeinl.  VIII,  807 
n.  Privatmithl.  —  Ujlmann:  System .-tabell.  Uebers.  879.  —  Vogel:  In  mein.  Labor. 


mNiS  •♦-  nNiAs  —  *,-. . 

As 


in  1 .  a. 

=s  1,85 

b. 

«. 

»2,84 

ß- 

»  3,00 

y- 

»3,00 

2.  a. 

»2,44 

b. 

»2,U 

3. 

»2,41 

4. 

»2,25 

»4:1 

• 

c.    Verbindungen  von  Sulfuriden.    (Schwefelsalze.) 

I.  VerbindaDgen  vod  Sb  und  As. 
a.  Von  Eisensulfuret. 

Berthierit. 

Schmilzt  v.d.L.  leicht,  giebt  Antimonrauch;  und  hinterlässt  eine  schwarze 
ma|p[ietische  Schlacke,  weldie  znweilen  auf  Zink  und  Mangan  reagirt. 

RaBBclberg'tlliMraldMiiü«.  ^ 


66 

Lost  sich  schwer  in  ChlorwasserstoSisäure,  leicht  in  Königswasser  anf. 

4.  Grube  Neue  Hoffnung  Gottes  bei  Bräunsdorf  unweit  Freiberg,    a)  Ram- 
melsberg.   b)  Hauer. 

2.  Ärany-Idka  in  Ungarn ;  sp.  G.  =  4,043.   Pettko. 

3.  Anglar,  Dept.  de  le  Creuse.   Berthier. 

4.  Grube  Martouret  bei  Chazelles,  Auvergne.    Berthier. 

5.  Chazelles.   Berthier. 


. 

4. 

i. 

t. 

4. 

s. 

a.             b. 

Schwefel 

31,32     30,53 

29,27 

^9,18 

28,81 

30,3 

Antimon 

54,70.     59,31 

57,88 

58,65 

61,34 

52,0 

Eisen 

11,43     10,16 

12,85 

12,17 

9,85 

16,0 

Mangan 

2,54 

— 

Zink 

0,74 

— 

0.3 

100,73  100. 

100.    - 

100. 

100. 

98,6 

Berechnete  Schwefeimengen  für 

• 

Antimon 

22,99     23,76 

23,18 

23,58 

24,57 

20,83 

Eisen 

6,53       5,81 

7,34 

6,95 

5,63 

9,14 

Mangan 

1,50 

— 

Zink 

0,36 

0,15 

30,38     29,57      30,52       30,47      30,20      30,42 

Verhältniss  der  Schwefel  mengen  von 

Fe  :  Sb  Fe  :  Sb 

4.  a.   =  4  :  2,7  3.  =  4  :  3,4 

4.  b.    =  1  :  4,1  4.  =  4  :  4,4 

2.        =  1  :  3,1  5.  =  4  :  2,2 

Ob  diese  grossen  Differenzen  auf  dem  Vorhandensein  mehrerer  bestimmter 
Verbindungen  oder  auf  Beimengungen  beruhen,  lässtsich  noch  nicht  entscheiden. 

No.  5.  mit  dem  Verhältniss  des  Schwefels  =  4:2  entspricht 

Fe'Sb*.   (I.) 
No.  1.  a.  und  2.  mit  4  :  3  entsprechen 

FeSb.    (H.) 
No.  1 .  b.  mit  dem  Verhältniss  1  :  4  giebt 

Fe'Sb*.    (HI.) 
lliÄ  tieiden  ersten  Formeln  erfordern 

I.  n. 

dS    «1800  =  30,73  4S    =    800  =  30,14 

Mb  im  3008  =  51,35  Sb  =  4504  =  56,67 

HV$i  im  4^060  =  47,92  Fe  =    350  =  43,49 

»868     400.  2654     400. 

Dk  ¥4H'Uii4  U.  M  wohl  durch  die  Analysen  am  meisten  verbürgt. 


67 

Bertbier:  Aon.  Mines  III  S^r.  III,  49.  Pogg.  Ann.  XI,  478.  XXIX,  458.  —  Hauer: 
Jahrb.  geol.  Reichsanst.  IV,  885.  -^  Pettko:  Haiding.  Berichte  I,  6i.  -*  Rammels- 
berg:  Pogg.  Ann.  XL,  458. 

6.  Von  Bleisulfuret. 

Zinekenit. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen.  Giebt  in  der  offenen  Röhre  schweflige  S.,  weisse 
Dämpfe  und  ein  theii weise  flüchtiges  Sublimat.  Schmilzt  v.  d.  L.,  giebt  Anti- 
mondämpfe und  lässt  sich  bis  auf  einen  geringen  meist  eisen-  und  kupferhalti- 
gen  Rückstand  verflüchtigen.  Dabei  beschlägt  die  Kohle  zunächst  der  Probe 
gelb,  weiterhin  weiss.    (6.  Rose.  Zincken). 

In  Wasserstoffgas  geglüht,  verliert  er  allen  Schwefel  als  Schwefelwasser- 
stoff, und  es  bleibt  Antimonblei  zurück.    Wohle r. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  beim  Erhitzen  aufgelöst.  Beim  Erkalten 
scheidet  sich  Ghlorblei  aus.  Salpetersäure  und  Königswasser  geben  partielle 
Lösungen  unter  Absatz  weisser  Ruckstände,  welche  oxydirtes  Antimon  (und 
Blei)  enthalten.  Kalilauge  und  Schwefelalkalien  bewirken  eine  theilweise  Zer- 
setzung ;  die  Auflösung  giebt  mit  Säuren  einen  orangefarbigen  Niederschlag  von 
Schwefelantimon . 

Analysen  des  Z.  von  Wolfsberg  am  Harz : 

4.  8. 

H.Rose.        Kerl. 

Schwefel  28,58  84,28 

Antimon  44,85  43,98 

Blei  34,90')  30,84 
Silber               —  0,12 

Kupfer  0,48  — 

Eisen  —  4,45 

99,45        97,64 

Da  sich  der  Schwefel  des  Bleis  und  Antimons  =1:3  verhalten,  so  be- 
steht der  Z.  aus  4  At.  Schwefelbiei  und  4  At.  Schwefelantimon,  einfach 
Schwefelanti^onblei, 

PbSb. 
4  At.  Schwefel    =    800,0  «  88,83 
4    -    Antimon    »  4504,0  =  44,80 
4    -    Blei  =  4894,6  =  35,97 

3598,6     400. 

Die  untersuchten  Proben  scheinen  etwas  Antimonglanz  enthalten  zu  haben. 

Kerl:  B.  a.  hütt.  Ztg.  1858.  No.SI.  ~  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  VII,  94.  —  H.  Rose: 
Ebendas.  VIII,  99.  —  Wohl  er:  Ebendas.  XLVI,  455. 


1)  Antimon  und  Blei  das  Mittel  aas  i  Aoalysem. 


Terhäh  sidi  wie  ZindLenit. 

Zosammeiisetxung  des  P.  von  Woltsbei^g  am  Harz,  a. nach  H.Rose,  b.nadi 
Kodernatseh: 

m.  b. 


Schwefel 
AntimoD 
Blei 

21,71         S1,49 
37,94        37,53 
40,57        40,98 

100,22')   100. 

Schwefelmengeii              •.                    b. 
für  Antimon          15,47          15,01 
Blei                    6,88             6,33 

24,45  24,34 

Beide  verhalten  sich 

in  a.  =  3  :  4,24  =  9  :  3,72  =:  42  :  4,96 
„  b.  =  3  :  4,26  =  9  :  3,78  =  42  :  5,04 

Nimmt  man  das  Verhaltniss  9  :  4  an,  so  besteht  der  P.  aus  4  AU  SchweCdblei 
und  3  At.  Schwefelantimon,  Drei  viertel- Seh  wefelaniimonblei, 

pb*sb».  ao 

Zieht  man  42:5  vor,  so  enthält  er  5  At.  Schwefelblei  und  4  At.  Schwefelanti- 
mon, ist  Vierfanftel-Schwefelantimonblei, 

Pb»Sb*.   (H.) 

I.  n. 

43  At.  Schwefel    =  2600  =  24,46  47  At.  sr  3400  »24,40 

3  -    AnUmon     =  4542  =  36,74  4   -    :=  6046  =:  37,86 

4  -    Blei  =  5178  =  42,43  5   -    =  6473  a=  40,74 

42290      400.  45889     400. 

Die  erste,  von  H.  Rose  angenommene  Formel  stimmt  hiemach  mit  den  Ana- 
lysen nicht  ganz  so  gut  als  die  zweite. 

KaderDatsch:  Pogg.  Ann.  XXXVII,  58S.  ~  H.  Rose:  Ebendas.  XXVIII,  4t4. 

Jamesonit. 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 

4.  Comwall.  (Sp. G.  =5,564  Haidinger).  Mittel  von  3Analysen.  H.Rose. 

2.  Valencia  d' Alcantara,  Estremadura;   sp.  6.  =  5,646.    Schaffgotsch. 

3.  Arany-Idka;  sp.G.  =  5,604.    A.  Löwe. 


4)  Scbwefel  and  Blei  das  Mittel  zweier  Bestimmangen. 


69 


1. 

a. 

•. 

Schwefel 

32,34 

21,78 

18,69 

Antimon 

34,29 

32,62 

33,10 

Wismuth 

1,05 

0,22 

Blei 

39,94 

39,97 

40,82 

Eisen 

2,64 

3,63 

2,99 

Kupfer 

0,18 

1,78 

Zink 

Spur 

0,42 

0,35 

SUber 

— 

— 

1,48 

99,39 

99,47 

99,33 

Berechnete  Schwefelmengen : 

Antimon  (Bi)  13,77 

18,22 

13,31 

Blei 

6,80 

6,20 

6,33 

Eisen 

1,51 

2,07 

1,67 

Klopfer 

0,05 

— 

0,44 

Zink 

— 

0,21 

0,16 

Silber 

— 

— 

0,21 

S4,53        S4,70        82,42 
In  No.  3  fehlen  also  3,53  p.  G.  Schwefel,  d.  h.  die  Menge  der  Metalle  ist  zu  hoch 
bestimmi. 

Das  YerhfllinUs  des  SchweCdls  ist 

für  R  :  Sb 
in  4  =  7,76:  43,77»  4,7:  3 

2  =  8,48  :  43,22  =  4,9  :  3 

3  =  8,84  :  43,34  =  2,0  :  3 

Also  offenbar  =  2:3.    Der  J.  ist  folglich  eine  Verbindung  von  4  At.  Schwefel- 
antimon und  2  At.  Schwefelblei|  Halb- Schwefelantimonblei, 

Pb*Sb. 

5  At.  Schwefel  =a  4000  =  49,64 
4  -  Antimon  =  4504  =  29,53 
2   -    Blei  =  2589  =  50,83 

5093     400. 
Allein  diese  Verbindung  findet  sich  immer  in  isomorpher  Mischung  mit  der  ent- 
sprechenden des  Eisens  (Rupfers,  Zinks,  Silbers).    Eine  solche  aus  4  At.  des 
Eisensalzes  und  3  At.  des  Bleisalzes  bestehend, 

Fe*Sb  +  3Pb*Sb, 

enthflh: 

20  At.  Schwefel     »  4000  »  24,64 

4  -    Antimon      ss  6046  ss  32,65 

6  -   Blei  sfc  7767  »  42,02 

5  -  Eisen  «■    700  »    3,79 

48483     400. 


7« 


MU-in  H.  Böse 's  Xaati»  tem  matam  des  S^wefelTeriidtaiases  tod  2:3 
tef  ^nii  KT  :  3  a«  5,f  :  9.    Sunt  auA  <irfbr  dw  ^«1  5  :  f ,  8»  erhall  man  die 

flAtSdiwefel  »SmO:s2«.80 

3  -    AntioMMi  SS  i54i  ==r  :i5.t4 

I   '    Mei  :s  SIT8  »  M^13 

f    ^    Eisen  =3^30=    g,73 

12840     IM. 

md  wHeh^  adem  der  Analfse  entspnehl.  Indeaaen  ist  sie  weder  einlach,  noch 
a»ft  ftOefcjicht  aof  das  Resohat  der  übrigen  Anahrsen  gerade  wahrsdieinlich, 
■ttd  wir  dürfen  eher  annehmen,  dass  der  Frohe  etwas  Anümon^anx  (^  des 
Garnen  av  ^  p.  C.  des  Mmerab)  bcüitmengt  war. 

H,  Itojie  selbst  hat  indessen  ans  seiner  Anahse  einen  anderen  ScUnss  ge- 
zofcen.  Er  betrachtet  nämfich  das  Eisen  ab  in  Form  Ton  Sdiwefdkies  betge- 
mengt,  whd  nmmt  das  SchwefeiTerhällniss  Ton  Blei  nnd  Antimon  s  4,5  :  3 
jv  I  :  2  an.  Dann  wäre  der  J.  eine  Verbindung  Ton  2  At.  SchweMantimon 
lind  ^  At.  SehwefefUei,  Zweidrittel-Schwefelantimonbleiy 

Pb»Sb». 

Zf^ht  fMfn  m  H,  Rose's  Analyse  das  Eisen  als  Ksolfiiret,  das  Kupfer  als 
ümUnfH  s*hf  und  stellt  sie  der  berechneten  Zusammensetzung  geg^itlber,  so 
erhalt  man: 

Schwefel    20,48        6  At.  =:  4200  ==  44,83 

Anifmmi     36,44        2  -    =  3008  ==  37,47 

Wd  42,44        3   -    =  3884  =  48,00 

99,36  8092      400. 

Hier  ßndet  deswegen  keine  Uebereinstimmung  statt,  weil  die  Analyse  in  dieser 
Form  Oberhaupt  der  Formel  nicht  entspricht. 

36,44  Sb«i  44,60  Schwefel 
42,44  Pb  »    6,56        „ 

24,46, 

und  ferner  ist  6,56  :  44,60  =  4,35  :  3,  und  nicht  =  4,5  :  3. 

WAre  in  der  That  das  Eisen  als  Bisulfuret  vorhanden,  so  hätte  die  Analyse 
23,04  p.  C.  Schwefel  liefern  mOssen,  also  0,7  mehr,  als  geschehen  ist,  und  es 
worden  5}  p.  C.  Schwefelkies  beigemengt  gewesen  sein. 

Auch  die  Analyse  No.  2,  welche  noch  mehr  Eisen  gegeben  hat,  und  bei 
wi*l(!hcr  die  gefundenen  und  (mit  FeS)  berechneten  Schwefelmengen  genau 
stitiinicn,  spricht  gegen  die  Annahme  von  Schwefelkies. 


71 

Wir  dürfen  daher  im  J.  das  Schwefelverhaltniss  von  Pb  :  Sb  =  2  :  3  an- 

•ehroen. 

A.  Löwe:  Haidinger's  Berichte  I,  6«.    —    H.  Rose:  Pogg.  Ann.  VIII.  99.  —  Graf 
Schaffgotscb:  Ebendas.  XXXVIII.  408. 

Federerz  (Heleromorphit).  Den  ersten  Namen  giebt  man  haarfOrmigen 
Massen  von  Schwefelaniimonblei,  weiche  mit  Antimonglanz,  Zincl^enit  u.  s.  w. 
zusammen  vorkommen.  Da  gewisse  dichte  oder  faserige  Massen  dieselbe  Zu- 
sammensetzung haben,  wurde  der  zweite  Name  von  Zincl^en  und  mir  für 
diese  Substanzen  vorgeschlagen. 

1.  Wolfsberg  am  Harz.  Dicht,  grau;  sp.G.  =  5,679.  a)  Michels,  b)  Po- 
seiger. 

2.  Herzog  Alexius-Erbstolln  im  Selkethal  am  Harz.  Faserig,  hellgrau,  senk- 
recht gegen  die  Faserrichtung  vollkqmmen  spaltbar;  sp.G.  =  5,693—^,749. 
Rammeisberg. 

3.  Wolfsberg.   Haarfbrmig.    H.Rose. 

4.  Bottino  in  Toskana,  a)  und  b)  haarförmig,  c)  nadeiförmig.    Rechi. 


4 

• 

«•') 

s. 

4. 

a. 

b.') 

'  a. 

b. 

c. 

Schwefel 

49,44 

20,52 

20,23 

19,72 

20,53 

18,39 

19,25 

1         Antimon 

34,68 

31,54 

31,96 

3t,04 

32,16 

30,18 

29,24 

Blei 

50,03 

44,00 

44,32 

46,87 

43,38 

47,68 

49,31* 

Eisen 

Spur 

8,91 

2,93 

1,30 

0,95 

0,25 

— 

Zink 

— 

— 

— 

0,08 

1,73 

1,08 

0,21 

Kupfer 

401,09 

1,03 
100. 

0,56 
100. 

1,25 
100. 

1,11 
98,69 

2,00 

1 

99,01 

100,01 

Rerechnete  Schwefelmengen  für : 

Antimon, 

42,67 

12,63 

12,80 

12,43 

12,88 

12,09 

11,71 

Blei 

7,73 

6,81 

6,86 

7,25 

6,71 

7,38 

7,63 

Eisen  (Zn,  Cu) 

— 

1,93 

1,82 

0,78 

1,71 

0,97 

0,60 

20,40       24,37       24,48       20,46       24,30       20,44       49,94 
Siets  haben  die  Analysen  zu  wenig  Schwefel  gegeben. 
Das  Yerhältniss  des  Schwefels  ist  für  : 

R  :  Sb  R.  :  Sb 

in  I.  a.  =  7,73  :  42,67  =  4,83  :  3  in  4.  a.  =  8,42  :  42,88  =  4,96  :  3 

b.   =  8,74  :  42,63  =  2,08  :  3  '       b.  =  8,35  :  42,09  =  2,07  :  3 

2.  =  8,68  :  42,80  =  2,04  :  3  c.   =»  8,23  :  44,74  =2,41  :  3 

3.  s=  8,03  :  42,43  =  4,94  :  3 
Also  herrscht  das  Yerhältniss  2:3. 

Das  Federerz  hat  also  dieselbe  Zusammensetzung  wie  der  Jamesonit.   Es  ist 
bei  der  Uebereinstimmung  in  der  Struktur  und  dem  sp.  G.  beider  nicht  länger 


"^  4)  In  beiden  Analysen  ist  das  Antimon  aus  dem  Verlast  bestimmt.  In  No.  4 .  sind  9,75 

''      p.c.,  in  No.  S.  aber  8,7  p.  G.  Zinkblende  in  Abrechnung  gebracht,  weil  dieses  Mineral  sicht- 
lich mit  dem  Erz  verwachsen  ist. 


n 

Twettefh^flf  dass  HeleraiDorphfi  und  Federen  dicbla  faserige  wmI  kaarltlmiige 
AbitodemDeen  des  Jamesonits  sind. 

Becbi:  Am.  J.oTSc.  USer.  Xnr,  St.  —  Micbels:  Ib Mein. LabonL— H. Mose: 
Pogg.  AaiL  XV,  471.  —  Poselger  u.  Rammelsberg:  liliiMrtH  UULYU,  94S. 


iH   (Dofrenoysil). 

Giebt  im  Kolben  ein  rolbes  Soblimat  von  Schwefelarsenik.  Sdumlit  v.  d. 
L.  leicht  unter  Entwicklung  von  Schwefel-  und  Arsenikdämpfen  und  hinterlSsst 
zuletxt  ein  Bleikom. 

Wir  behalten  den  von  Wiser  zuerst  gd>rauchten  Namen  ftlr  die  Substanz 
bei,  welche  Da m ou r  im  deii>en  Zustande  untersuchte,  und  fbgen  die  Analys  n 
der  von  Heusser,  S.  v.  Waltershausen,  Descloizeaux  und  Marignac 
als  zweigliedrig  beschriebenen  Krjstalle  (oder  als  gleichartig  mit  densdben  an- 
gesehen) bei,  welche  mit  ersterer  zusammen  in  dem  Dolomit  des  Binnenthab 
(Wallis)  vorkommen. 


4. 

1. 

s. 

4. 

8. 

e. 

D. 

St. 

c. 

N. 

U. 

8t. 

Schwefel 

22,49 

23,97 

24,66 

23,82 

24,05 

23,54 

Arsenik 

20,69 

22,04 

23,32 

23,81 

23,95 

25,44 

Blei 

55,40 

53,30 

51,18 

51,65 

54,40 

54,48 

Silber 

0,24 

0,24 

0,02 

0,12 

0,02 

0,47 

Eisen 

0,44 
0,31 

— 

— 

0,08 

Kupfer 

99,52 

99J8 

99,40 

99,42 

400,41 

99,54 

Sp.  G.    = 

:  5,549 

5,355 

5,074 

5,459 

7. 

s. 

9. 

4t. 

II. 

19. 

St. 

ü. 

U. 

St. 

St. 

St. 

Schwefel 

24,22 

23,95 

24,66 

25,30 

25,77 

«5,94 

Arsenik 

25,27 

26,46 

25,74 

26,33 

26,82 

28,55 

Blei 

49,22 

49,66 

47,58 

46,83 

47,39 

44,56 

Silber 

0,94 

0,63 

0,94 

1,62 

— 

0,42 

Eisen 

0,25 
99,90 

— 

— 

— 

0,45 

400,70 

98,92 

100,08 

99,98 

99,89 

Sp.  G.    = 

:  5,074 

5,469 

5,405 

5,477 

5,393 

D.  =  Damour.   N.  =Nason.   St.  =  S tockar-Escber.  U.  sUhrlaub. 

No.  4.  Derbe  Hasse.  No.  2.  Mittel  von  5  Analysen,  deren  Substanz  etwas 
zersetzt  erschien.  No.  7.  Mittel  aus  2  Analysen,  von  derb&r  frischer  Masse. 
No.  40.  und  44.  Krystallfragmente.    No.  42.  Dergleichen. 

Verhältniss  des  Schwefels : 

Pb  :  As  Pb  :  As 

4  =  8,93  :  43,24  =  2,03  .3  7  =  7,75  :  46,43  «  4,44  :  3 

2  =  8,27  :  44,05  =  4,77  :  3  8  :=  7,77  :  46,89  =  4,38  :  3 

3  =  7,90  :  4  4,88  =  4,60  :  3  9  =  7,49  :  46,43  =  4,37  :  3 

4  «  8,00  :  45,49  =  4,58  :  3  40  =  7,48  :  46,80  =  4,34  :  3 

5  «  7,94  :  45,29  =  4,56  :  3  44  =  7,32  :  47,42  «.4,28  :  3 

6  =  8,03  :  46,05  =  4,50  :  3  42  =  7,24  :  48,22  «  4,49  :  3 


73 

Damour's  Analyse  mit  dem  Schwefel veiiiflltniss  »2:8  ergiebt  eine  Ver- 
Uidtuig  von  4  At.  Schwefelarsenik  und  S  Ai.  Scbwefelblei,  Halb-Schwe- 
felarsenikblei, 

Pb*As,  (I.) 
analeg  dem  Jamesonit  (Heteromorphit). 

Die  übrigen  Analysen  weichen  sSimmtlich  unter  sich  ab,  und  gerade  die 
Krystallfragmente  (40,  44,  42)  ergeben  die  geringste  Menge  Basis,  so  dass  sie 
sich  dem  Verhältniss  4  :  3  oder  der  Formel 

PbAs   (II.) 
Bihem,  welche  der  des  Zinckenits  entspricht. 
Diese  beiden  extremen  Verhältnisse  erfordern  : 

I.  n. 

58    =  4000  =r  22,08  4S    ^    800,0  ==  26,36 

As  =    940  =  20,76  As  =    940,0  =  30,98 

2Pb  =  2589  =  57,46  Pb  =  4294,6  =  42,66 

4529     400.  3034,6      400. 

Unstreitig  ist  ein  Tbeil  der  Substanz  nicht  mehr  unverändert. 

Sart.  V.  Waltershausen  glaubt,  dass  beide|  ebenerwähnte  Verbindun- 
gen sich  nach  Art  isomorpher  Körper  vereinigt  finden  können,  und  dass  daraus 
die  Zwischen  Verhältnisse  sich  ergeben. 

Lässt  sich  die  Form  des  Zinckenits  und  des  Binnits  mit  einander  vergleichen? 

Damour:  Ann.  Chim.  Phys.  II  S^r.  XIV,  879.   Berz.  Jahresh.  XXVI,  818.  —  Des- 

cloizeaux:  Ana.  Mines,  IV.  S6r.  VIII.    —      Heusser:  Pogg.  Ann.  XCVII,  H5.  — 

Sartorius  v.  Waliershansen  (Nason,  ührlanb] :  Ebendas.  XCIV,  H7.  C,  ft87.  — 

Stockar-Escher:  Kenngoit  Uebersicht  4  856— 57,  476. 

Boulangerit. 

Verhält  sich  wie  Zinckenit. 

1.  WolCsberg  am  Harz.   Faserig;  sp.  G.  =  5,96.  Rammeisberg. 

2.  Oberlahr,  Sayn-Altenkirchen.   Abendroth. 

3.  NasaQeld,  Lappland.  Thaulow. 

4.  Moli^res,  Dpt.  du  Gard,  Frankreich.   Boulanger. 

5.  Nertschinsk,  Sibirien,    a)  C.  Broraeis.    6)  Brttel. 

6.  Bottino,  Toscana.  a)  Nadelfbrmig,  6)  derb.   Bechi. 

4.  9.  8.  4.  5.  6. 

Schwefel  4  8,94  19,05  48,86  48,5  48,24  49,44  47,82  47,99 

ÄDlimon  25,94  25,40  24,60  25,5  25,04  23,66  26,74  26,08 

Blei  55,45  55,60  55,57  53,9  56,29  53,87  55,39  53,45 

Eisen            —  —            —           4,2         —  4,78  0,23  0,35 

Kupfer           —            —            —           0,9         —          —  4,25  4,24 

Zink              —            —            _  _           _          -^  0,08  4,44 

Silber  —  —  —  —  —         0,05     404,54   400,22 

400.         400,05      99,03     400.         99,54     98,47 


74 

Da  die  Scbwefdmeiigeii,  welche  Blei  und  Antimon  aufnehmen,  {^ich  gross 
sind,  80  isl  derB.  eine  Verbindung  von  4  At.Schwefelanlimon  und  3Ai.SGhwe-  | 
(elblei,  Drittel-Scbwefelantimonblei,  i 

Pb'Sb 
6  At.  Schwefel    =  1200  »  18,81  i 

I    -    AnUmon   »  4504  ss  22,83  i 

3  -    Blei  «  3884  «  58,96 

6588     400. 

Die  Abweichungen  der  Analysen  von  der  Berechnung  müssen  theils  in  der 

Benutzung  des  älteren  Atg.  des  Antimons,  theils  in  Beimengungen  von  Antimon-* 

glänz  gesucht  werden. 

A  b  e D dro th  :  Pogg.  Ann.  lULVlI,  498.  —  B  ec hi :  Am.  J.  of  Sc.  II  8er.  XIV.  St.  — 
Boalanger:  Ann.  Alines  n  Sdr.  VIII,  ft75.  Pogg.  Ann.  XXXVI,  4S4.  —  C.  Bromeis: 
Pogg.  Ann.  XLVI,  984.  —  Brüel:  Ebendas.  XLVIII.  558.  —  Thaalow:  Ebendts. 
XLI,  946. 

Imbrllbtt.  So  nannte  Breitbaupt  ein  Mineral  von  Nertschiosk,  sp.  G.  «  s,8,  wel- 
cbes  58,8  Blei,  0,S  Kupfer,  8,04  Silber  neben  Antimon  and  Schwefel  eDthalten  soll.  Ist 
wabrscheinlich  Boalangerit. 

nuHstlh.  Giebt  im  Kolben  Schwefel  und  Schwefelarsenik.  BnthiUt  nach  Platt- 
ner  58,8  p.  C.  Blei. 

Breithaapt  a.  Plattner:  J.  f.  pr.  Chem.  X,  449.    Bors.  Jahresh.  XVIU»  991. 


Meneghinit. 

Yerhült  sich  wie 

Zinckenit. 

Nach  Bechi  enthält  dies 

faserige  Mineral  von 

Bottino  in 

Toscana 

Schwefel 

47,62 

Antimon 

49,28 

= 

7,79  Schwefel 

Blei 

59,24 

9,49] 

Kupfer 

3,54 

0.90  1 

.40.99       „ 

Eisen 

0,34 

8,90  j 

99,89  «8,04 

Da  7,72  :  40,29  =  3  :  4,4,  so  ist  das  Verhältniss  »3:4  aniunehmen. 
Dann  ist  der  H.  eine  Verbindung  von  4  At.  Schwefelantimon  und  4  At.  Schwe- 
felblei, Viertel-Schwefelantimonblei,  dem  etwas  von  dem  entspre- 
chenden Kupfersalze  beigemischt  ist, 

«M'sb. 

A€uJ 

7  At.  Schwefel    «  4  400  =s  46,94 

4  -  Antimon  =  4504  =  48,49 
^  -    Blei  =  5074  =  64,36 

iV   -    Kupfer       =    289  g=    3,54 

826r    400. 
Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  80. 


75 


ChNikroniL 

Terfaäli  sich  wie  die  vorigen,  reagiri  aber  meist  auch  auf  Arsenik. 
4.  Meredo  in  Galicien,  Spanien;  sp.  6.  »  6,43.    Sau  vage. 

2.  Sala,  Schweden;  sp.  G.  »  6,54  (Kerndt).   Svanberg. 

3.  Tal  di  Gastello  bei  Pieirosanio,  Toscana ;  krystailisirt ;  sp.  G.  »  6, 45—6, 47. 
Kerndt. 


4.                 S. 

t. 

Schwefel 

46,90        46,26 

47,32 

Antimon 

16,00          9,57 

9,68 

Arsenik 

—             4,69 

4,72 

Blei 

64,89        66,45 

66,54 

Kupfer 

4,60          4,54 

4,45 

Eisen 

—             0,42 

4,73 

Zink 

—             0,44 

4 

99,39        99,04 

04,44 

Berechnete  Schwefelmengen  für 

A 

n 

Antimon 

6,74 

3,83 

3,88 

Arsenik 

— 

3,04 

3,02 

Blei 

40,02         40,26 

40,28 

Kupfer  (Pe,Zn)    0,40 

0,56 

0,87 

47,43        47,66 

48,05 

Verfaältniss  des  Schwefels  für 

B 

:  Sb(As) 

1  »  10,48 

:  6,74  =  4,7 

:  3 

2  »  10,82 

:  6,84  s  4,8    : 

3 

3  s  41,15 

:  6,90  «  4,85 

:3 

Es  scheint  demnach  das  Verbültniss  5 

:  3  st 

lattzufindei 

G.  von  Meredo  eine  Verbindung  von  4  At.  Schwefelantimon  und  5  At.  Schwe- 
felblei, F  ttn  f  tel -Schwefel  an  timonblei, 

Pb»Sb,  (I.) 
und  die  beiden  anderen  Varietäten  sind  isomorphe  Mischungen  dieses  Salzes  mit 
dem  entsprechenden  Arseniksalz  in  dem  Verhältniss  4  :  3, 

4Pb»Sb  +  3Pb»As  (U.) 


I. 

8S  =  4600  =  4  6,70 

Sb  =r  1504  =  4  5,70 
5Pb  =  6473  =  67,60 
9577   400. 


U. 


8S  =  4600  =  47,44 
^Sb  =  859  =  9,20 
^As  r=  403  rs  4,32 
5Pb  =  6473  =r  69,34 


9335  400. 

Kerndt:  Pogg.  Ano.  LXV,80S.  —Sauvage:  Ann.  Mines  III  S6r.  XVII,  6S5.  Pogg. 
Ann.  LU,  7S.  —  Svaobergt  Berz«  Jahresb.  XX,  t«5.  Pogg.  Ann.  LI,  685. 


76 

Eilbrickenit.    Nach  Apjohn  beitohi  dies  Mineral  aus  der  Grafschaft  Cläre  in  Irland, 
dessen  sp.  G.  »  6,407  ist,  aus: 
Schwefel      46,86 
Antimon      U,89  a  6,78  Schwefel 


Blei  68,87       40,681 

Eisen  0,88        o^^^^'^^ 


,681 

mV'' 


»» 


4  00.  4  6,68 

Die  'Schwefelmengen  für  Antimon  und  Blei  verhalten  sich  wie  8  :  6,66.  Das  Mineral  ist 
also  entweder  Geokronit,  oder  es  hat  das  Verhttltniss  8  :  6  cb  4  :  9,  und  ist  dann  eine  Ver- 
bindung von  4  At.  Schwefelantimon  und  6  At.  Schwefelblei,  Sechstel -Schwefelanti- 
monblei, 

Pb*Sb. 
9  At.  Schwefel   =  4800  s  4  6,26 
4   -    Antimon    »  4  604  ss  4  3,68 
6   -    Blei  g  7768  m  70,46 

41078      400. 
Berz.  Jahresb.  XXII,  4  98. 

c.  Von  Kupfersul füret.     (Von Kupfer-  und  Bleisulfuret). 

Kupferantimonglani. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht,  giebt  AntimoDdainpf  und  binterlässt  ein  metalli- 
sches Korn,  welches  bei  der  Reduktion  mit  Soda  Kupfer  giebt,  dessen  Reaktion 
auch  eine  geröstete  Probe  mit  den  Flüssen  liefert. 

Auflöslich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  oxydir- 
tem  Antimon. 

\ .  Wolfsberg  am  Harz.   H.  Rose. 
S.  Guadiz,  Spanien;  sp.  G.  =  5,015.   Th.  Richter. 

4.       Schwefel.  8.        Schwefel.' 


Schwefel 

S6,34 

25,29 

Antimon 

46,81 

48,79 

48,30 

49,85 

Kupfer  . 

24,46 

6,«4 

25,36 

6,58 

Eisen 

1,39 

0,80 

1,23 

0,70 

Rlei 

0,56 

0,09 

100,18 

26,58 

99,56        25,89 

Da  der  Schwefel  fttr  Kupfer  und  Antimon  =  1:3  ist,  so  muss  der  K.  als 
eine  Verbindung  von  1  At.  Kupfersulfuret  und  1  At.  antimonigem  Sulfid  betrach- 
tet werden,  einfach  Schwefelantimonkupfer. 

4iSb. 
4  At.  Schwefel   «    800,0  =  25,83 

1  -   Antimon    =  1504,0  =  48,56 

2  -    Kupfer       =.    793,2  =  25,61 

3097,2     100. 
Th.  Richters  B.  u.  httU.  Ztg.  4857.  No.  17.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  XXXY,  864. 


77 

(Binail  Descloizeaax). 

Ein  im  Dolomit  des  Binnenthals  (Wallis)  in  Begleitung  von  Binnit  vorkom- 
mendes in  Combinationen  des  regolUren  Systems  krystallisirtes  Mineral,  des- 
sen Form  Dam 011  r  irrthUmllcb  auf  den  von  ihm  analysirten  B.  bezogen  hatte. 
Sp.  G.  4,348—4,393—4,689  S.  v.  W. 

Giebt  im  Kolben  Schwefelarsenik,  beim  Rösten  arsenigß  Säure.  Entwickelt 
?.  d.  L.  Arsenikdämpfe  und  schmilzt  unter  Spritzen  zu  einer  schwarzen  Solgol, 
weldie  sich  mit  einem  Zinkbeschlag  umgiebt.  Mit  Soda  erhält  man  ein  Kupfer- 
korn.  Wiser. 

Analyse  von  Uhrlaub  (a)  und  von  Stockar-Escher  (b): 


Schwefel 

a. 
27,54 

b. 

32,73 

Arsenik 

30,06 

= 

49,49  Schwefel 

48,98  =             HJ8  Schwefel 

Kupfer 

37,74 

=r 

9,52. 
0,431 
0J8| 
0,47) 

46,24  =  H,66^ 

Blei 
Silber 

2,75 
-1,23 

= 

4,94  =    0,89) 

Eisen 

0,82 

= 

—                         «3,07 

400,U  29.79  99,86 

Obwohl  nicht  ganz,  ist  doch  in  a.  das  Verhältniss  des  Schwefels  von  Kupfer  etc. 
und  von  Arsenik  nahe  =  4  :  2  (4  :  4,84),  so  dass  der  B.  eine  Verbindung  von 
2  At.  arsenigem  Sulfid  und  3  At.  Kupfersulfuret  sein  würde ,  worin  etwas 
von  letzterem  durch  die  isomorphen  Sulfurete  von  Blei,  Silber  und  Eisen  ersetzt 
wäre,  Zw  ei  drittel- Schwefelarsenikkupfer, 

€u»As*. 
Berechnet  man  diese  Formel,  uüd  verwandelt  in  der  Analyse  die  letztgenannten 

Sietalle  in  ihr  Aeq.  Kupfer,  so  erhält  man  : 

Gefunden. 

9  At.  Schwefel      =  4800,0  =  29,70  27,54 

2   -    Arsenik        =4880,0  =  34,03  30,06 

6   -    Kupfer         =  2379,6  =  39,27  42,00 

6059,6     400.  99,60 

Die  gefundene  Schwefelmenge  bleibt  um  %%  p.  C.  unter  der  verlangten,  was 
iodess  nicht  berechtigt,  die  Gegenwart  von  AsS*  vorauszusetzen,  wie  es  S.  v. 
Waltershausen  gethan  hat. 

Allein  die  zweite  Analyse,  obwohl  mit  nur  0,0785  grm.  reiner  Krystalle 
angestellt,  giebt  ein  ganz  anderes  Resultat.  Die  berechnete  Schwefelmenge 
bleibt  um  40  p.  C.  unter  der  gefundenen;  wenn  aber  das  Arsenik  als  Arsenik- 
sulfid vorhanden  ist,  so  erfordert^es  20,2  Schwefel,  dessen  Gesammtmenge  nun 
32,45  betragen  würde,  entsprechend  der  Analyse.  Da  44,95  :  20,2  =  2,96  :  5 
oder  fast  s  3  :  5,  so  hätte  das  Mineral  die  Formel  des  Enargits, 

Cu'As, 
and  diese  Verbindung  wäre  dimorph. 


78      ' 

Eine  Wiederholung  der  Analysen  ist  mithin  erforderlich. 

Sart.  V.  Waltershausen!  Pogg.  Anu.  XGIV,  447.   —  Stockar-Bscher  und 
W  i  s  e  r :  KenngoU  Uebersicht  4  866—57.  4  78. 

EnargiL 

Decrepitiri  beim  Erhitzen,  giebt  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Schwefel  und 
Scbwefelarsenik,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht  unter  Entwicklung  von  Arsenikdttm- 
pfen  und  Bildung  eines  weissen  Beschlags  auf  der  Kohle,  wahrend  die  gerostete 
Probe  auf  Kupfer  reagirt. 

Löst  sich  in  Königswasser  auf.  Kalilauge  zersetzt  das  Pulver  tbeilweise, 
und  Säuren  fällen  aus  der  Auflösung  antimonhaltiges  Schwefelarsenik. 

\ .  Francisco  Gang  bei  Horococha,  Distrikt  Jauli  der  peruanischen  Cordillere. 
Ein  von  Breithaupt  entdecktes  und  von  ihm  und  Dauber  gemessenes 
zweigliedriges  Mineral,  dessen  sp.  G.  nach  Ersterem  =  4,43 — 4,44,  nach 
Kenngott  nur  4,368  ist.  Plattner. 
2.  Brewers  Grube,  ChesterGeld  Co.,  Sudcarolina.  Ein  prismatisch  spaltba- 
res Mineral,  vielleicht  mit  dem  ersteren  identisch.    Genth. 

4.  J. 


Schwefel 

32,22 

33,78 

Arsenik 

<7,60 

15,63 

Antimon 

1,64 

— 

Kupfer 

47,20 

50,59 

Eisen 

0,56 

100. 

Zink 

0,23 

Silber 

0,02 

99,44 
Da  in  Plattner's  Analyse  die  Atome  von  Arsenik,  Kupfer  und  Schwefel 
3=  4  :  6  :  8  sind,  so  lässt  sich  der  E.  als  eine  Verbindung  von  4  At.  Arseniksul- 
fid und  3  At.  Kupfersulfuret  betrachten. 


n 


€u»  Xs, 

t        m 

welche  mit  ein  wenig  der  Verbindung  €u'  Sb  isomorph  gemischt  ist.   Berech  - 

nung  dieser  Formel,  nebst  der  Reduktion  des  Antimons  und  der  übrigen  Metalle 

auf  die  Aeq.  von  Arsenik  und  Kupfer : 

Gefunden. 

8  At.  Schwefel    =  1600,0  =r  32,52  32,58 

4    -    Arsenik      ==    940,0  =  49,44  48,82 

6  -    Kupfer        =  2379,6  =  48,37  48,60 

4949,6     400.  400. 

Qenth:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXIII,  4S0.  —  Platt n er :  Pogg.  Ann.  LXXX,  S88. 

BournoniL 

Giebt,  in  einer  offenen  Röhre  geröstet,  schweflige  Säure,  ein  flüchtiges  und 
schmelzbares  Sublimat  (antimonige  S.)  und  ein  unschmelzbares  nicht  flüchtiges 
(antimons.  Bleioxyd).    Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  leicht,  raucht  eine  Zeit  lang, 


79 

iid  erstarrt  dann  zu  einer  schwarzen  Kugel ;  bei  stärkerem  Blasen  entwickeln 
idi  Bleidämpfe  und  es  bleibt  zuletzt  eine  Schlacke,  welche  mit  Soda  ein  Ku- 
lerkom  liefert. 

Salpetersäure  zersetzt  ihn;  es  entsteht  eine  blaue  Auflösung,  während 
Mhwefel  und  ein  weisses  Antimon  und  Blei  haltendes  Pulver  sich  abscheidet. 
Sehnlich  wirkt  Königswasser.   Kalilauge  zieht  einen  Theil  Schwefelantimon  aus. 

Der  B.  wurd  zuerst  von  Hatchett,  dann  von  Klaproth  und  Meissner 
DBtersucht.  Durch  Anwendung  des  Chlors  bei  der  Analyse  gelang  es  aber  vor- 
täglich  erst  H.  Rose,  die  wahre  Zusammensetzung  festzustellen. 

1.  Neudorf  bei  Harzgerode.  a)  Meissner,  b)  H.  Rose,  c)  Sinding. 
d)  Aelteres  Vorkommen  vom  Meiseberg,  tafelartige  Krystalle,  hellgrau,  von 
unebenem  ins  Blättrige  fallendem  Bruch;  (sp.  6.  as  5,703  Zincken, 
5,792  G. Bromeis,  5,779  R.).  e)  Neueres  Vorkommen,  schwärzlich,  mit 
mehr  ausgebildeten  Rhombenoktaederflächen ,  von  muschligem  Bruch, 
(sp.  G.  =  5,844  Zincken,  5,847  Bromeis,  5,863  R.),  C.  Bromeis. 
f)  dasselbe.  Rammeisberg. 

2.  Wolfsberg  am  Harz,  schwärzliche  Krystalle,  fast  nur  von  den  Hexaidflächen 
gebildet,  im  Längeobruch  faserig,  im  Queerbruch  muschlig,  (sp.  G.  = 
5,796  Zincken,  5,801  Bromeis,  5,786  R.).  a)  Bromeis,  6)  Ram- 
melsberg. 

3.  Clausthal  am  Harz,  a)  Klaproth.  6)  Von  der  Grube  Alter  Segen.  Derb. 
Kerl,   c)  Derb.  Kuhlmann. 

4.  Nanslo,  Cornwall.   Klaproth. 

5.  Alais,  Frankreich.   Dufr^noy. 

6.  Mexiko.   Derselbe. 

4. 


a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

f. 

Schwefel    19,86 
Antimon    20,77 
Blei            37,59 
Kupfer       18,40 
Eisen            — 

20,31 
26,28 
40,84 
12,65 

49,63 
25,68 
41,38 
12,68 

18,99 
24,82 
40,04 
18,16 

19,49 
24,60 
40,42 
13,06 

20,15 
24,54 
41,83 
43,48 

96,62 

100,08 

99,37 

99,01 

97,57 

100. 

9. 

a.             b. 

a. 

b. 

c. 

♦. 

B. 

6. 

Schwefel    19,76     19,62     18,00 

19,30 

18,81 

16,0 

49,4 

17,8 

Antimon     24,34    26,08     19,75 

24,42 

23,79 

28,5 

29,4 

28,3 

Blei             42,88     41,1 

n     42,50 

44,31 

.  40,24 

39,0 

38,9 

40,2 

Kupfer        13,06     12,38     11,75 

13,34 

12,99 

13,5 

12,3 

13,3 

Eisen            —         — 

5,00 

2,35 
0,18* 

2,29 
')    0,17«)' 

4.0 
98,0 

100. 

— 

100,04  100. 

96,00 

99,6 

• 

100,90 

2,60») 

Qaarx. 

100,88 

4)  Mangan.                      S) 

80 

Nach  H.  Rose^s  Analyse  und  allen  späteren  verfaaheD  siiidie 
mengen  fUr  Kupfer,  Blei  und  Antimon  »1:8:3.  Der  B.  aoAldli  natkm  I  AL 
Antimon;  S  At.  Kupfer,  2  At.  Blei  und  6  At.  Schwefel,  und  muB  äk  mat  Im- 
morphe  Mischung  von  4  At.  Drittel-Schwefelantimtsknpfer  «ndSAt 
Drittel-Schwefelantimonblei  betrachtet  werden, 

9 

€u'Sb  +  «Pb»Sb  «  ^r   Üb 

6  AL  Schwefel  «  1200,0  s  49,72 

4    "    Antimon  =  4504,0  «  24,74 

2   "    Blei  SS  2589,2  ^  42,54 

2   -    Kupfer  as  793,2  «  43,03 

6086,4     400. 

Sein  Atg.  ist  jedoch  das  dreifeche. 

G.  Bromeis:  Pogg.  Ana.  LXXVII,  954.  —  Dafr^ncy :  Ann.lliiief  mSfr.  X,  174. 
Ilatcbett:  Phil.  Trans.  4894.  —  Kerl:  Ztschrft.  f.  d.  get.  Nalorw.  f 8U.  SM.  - 
Klaproth:  Beitr.  IV,  82.  »  Kublemann:  ZtschHl.  f.  d.  get.  Nat.  Till,  S«l.  — 
Meissner:  Schwgg.  J.  XXVI,  79.  —  Rammeisberg:  8.  Bromeif .  —  H.Rose: 
Pogg.  Ann.  XV,  578.  —  Si  ading :  In  meinem  Laborai. 

Antimonkupferglanz  (Mohs's  prismatoidischer Kupfergboi, Wolchit] , 
von  der  Wölch  bei  St.  Gertraud  im  Lavantthal,  verhält  sich  v.  d.  L.  und  auf 
nassem  Wege  wie  Bournonit.  (Dass  er  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Schwefel- 
arscnik  gebe,  habe  ich  nicht  finden  können). 

Nach  Schrötter  soll  er  28,60  Schwefel,  46,65  Antimon,  6,03  Arsenik, 
29,90  Blei,  47,35  Kupfer  und  4,40  Eisen  enthalten.  Diese  Zahlen  entsprechen 
keiner  bestimmten  Zusammensetzung.  Berechnet  man  für  die  Metalle  die  Schwe- 
felinenge,  so  betrügt  sie  nur  etwa  25  p.  C. 

Das  Mineral  ist  gewiss  nichts  anderes  als  ein  theilweise  zersetzter  Bourno- 
nit. Sein  spec.  Gew.  (von  Mohs  =  5,735  bestimmt)  ist  nach  meinen  Wägungen 
=  5,88 — 5,94,  und  wegen  der  Durchwachsung  mit  Oxydationsprodukten 
schwer  zu  bestimmen. 

No.  4.  ist  das  Mittel  von  vier  Analysen,  berechnet  auf  400  Th.,  weil  sie 
wegen  der  Einmengungen  von  kohlensauren,  schwefelsauren  und  antimonsauren 
Salzen  von  Blei-  und  Kupferoxyd  so  wie  etwas  Wasser  stets  einen  Vertust  er- 
gaben.  No.  2.  ist  das  in  Wasscrstoflgas  geschmolzene  Mineral. 

Schwefel  4  6,84  «5,23 

Antimon  24,44  24,46 

Kupfer  42,83  43,69 

Blei  45,59  46,45 

Eisen  0,36  0,58 

400.  4Ö0^4T 


81 

Es  nuss  also,  da  die  Menge  des  Schwefels  zu  gering  ist,  ^  etwas  von  den 
kallen  ursprünglich  als  Garbonai  vorhanden  gedacht  werden,  bei  dessen  Bit- 
Dg  Schwefel  fortgeführt  wurde. 

ScbrOtter:  Baurogartn.  Ztschr.  VIII,  284. 

d.  Von  Silbersulfuret. 
Isomorphe  Mischangen  mit  Blei-,  Kupfer-,  Eisen-  und  Zinksulfuret 

Miargyrit« 

Deerepitirt  heim  Erhitzen,  schmilzt  sehr  leicht  und  giebt  im  Kolben  ein 
hwaches  Sublimat  von  Schwefelantimon ;  entwickelt  beim  Rösten  schweflige 
.  und  Antimondämpfe.  Schmiltt  v.  d.  L.  leicht  und  ruhig  zu  einer  grauen 
^fi^  beschlagt  die  Kohle  weiss,  und  hinterlässt  nach  längerem  Blasen  mit  der 
sfdatMKisflaiiune  ein  Silberkorn,  welches  mit  den  Flüssen  schwach  auf  Kupfer 
■girt. 

TerhSlt  sich  gegen  Säuren  etc.  wie  dunkles  Rothgültigerz. 

Nach  H.  Rose  enthält  der  M.  von  Bräunsdorf  bei  Preiberg: 
Schwefel     S4,95 

=  4  5,66  Schwefel 

5,89  I 

0,85  J 

b  sich  die  Schwefelmengen  des  Silbers  und  Antimons  »1:3  verhalten,  so 
uder  M.  eine  Verbindung  von  je  4  At.  der  beiden  Schwefelmetalle,  Einfach- 
Ichwefelantimon  Silber, 

AgSb. 

4  At.  Schwefel  ==  800  =  24 ,89 
4  -  Antimon  s  4504  xr  44,46 
4    -    Silber         =  4350  ^  36,95 

3654     400. 
Pogg.  Ann.  XV,  469. 

Brongniardit. 

Deerepitirt  beim  Erhitzen,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  giebt  Antimonrauch 
und  Bleidämpfe,  und  hinterlässt  zuletzt  ein  Silberkorn. 

Damour  hat  dieses  derbe  grauschwarze  Mineral  aus  Mexico  fsp.  G.  =  5,95) 
untersucht. 


Antimon 

39,14 

Silber 

36,40 

Kupfer 

1,06 

Eisen 

0,6S 

Schwefel 

49,24 

Antimon 

29,77  = 

Schwefel           4  4,92 

Silber 

24,77 

8,67 

Blei 

24,91 

8,85 

Kupfer 

0,62 

0,46 

.  8,04 

Eisen 

0,26 

0,45 

Zink 

0,36 
99,93 

0,48 

49,98 

RaBMcIsberg^t    Mioemlcheniie. 

82 

Die  Scbwefelmengen  der  elektropositiven  Metalle  und  des  Antimoi»  TWiyilteD 
sich  s  4  :  4^  oder  b  2  :  3,  so  dass  das  Mineral  als 

9  ^  tlw  9       ^  §tt  9       ^  999 

R*Sb  oder  Ag»Sb  +  Pb»Sb 
zu  betrachten  ist. 

Diese  Formel  ist  der  des  Heteromorphits  (Jamesonits),  d.  h.  des  iweiten 
Gliedes  im  letzten  Ausdruck,  analog.    Von  dem  SchiUglaserz  unterscheidet  sidi 
der  B.  durch  den  grösseren  Gehalt  an  Schwefelantimon. 
Damour:  Ann.  Mines.  IV  S6r.  XVI,  9i7. 

Sehilfglaseri. 

Giebt  beim  Rösten  schweflige  S.  und  ein  weisses  Sublimat,  Ton  dem  ein 
Theil,  der  aus  antimonsaurem  Antimonoxyd  und  antimonsaurem  BlekuLyd  be* 
steht,  nicht  fluchtig  ist.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  leicht,  beschtegt  sie  weiss 
und  zunächst  der  Probe  gelb  und  lässt  ein  bleihaltiges  Siiberkom,  welches  durch 
Abtreiben  rein  erhalten  wird. 

4.  Grube  Himmelsfttrst  bei  Freiberg.    Sp.  G.  »  6J94.     Wohl  er.     (Mittel 

von  3  Analysen). 

2.  Hiendelencina,  Spanien.   Sp. G.  s  5,6 — 5,7.   Escosura. 

4.  S.  Berechneter  Schwefel 

Schwefel     48,74       17,60  i.  j. 

Antimon  27,38  26,83                 «0,97              40,75 

Blei  30,27  34,90  4,67\  4,Wj 

Silber  22,93  22,45  8,4o(  •,si/ •'" 

Kupfer  4,22         —  o,8W®'** 

>.06J 


Eisen  0,H  —  o, 


4  00,65        98,78  49,44  49,04 

Das  Verhältniss  ist  folglich  in  beiden  Analysen  s  9  :  6,9  oder  s  42  :  9,2,  also 
gleichnahe  9  :  7  wie  42  :  9  ss  4  :  3  «  4f  :  4. 

Wir  nehmen  das  letztere  als  das  einfachste  an.   Dann  ist  das  Seh.  eine  Ver- 
bindung von  4  At.  Schwefelantimon  und  9  At.  Schwefelblei  und  Schwefelsilber, 

R*Sb*, 
eine  Formel,  welche  als 

R»8b*  +  2R»Sb  oder  3R*Sb  +  R»Sb 
zu  deuten  ist.   Da  nun  in  den  isomorphen  Verbindungen,  woraus  das  Ganze  be- 
steht, 4  At.  der  Silberverbindung  auf  5  At.  der  Bleiverbindung  (nach  Wohle r) 
kommen,  so  wäre  die  berechnete  Zusammensetzung: 
24  At.  Schwefel    -x  4200  =  49,04 

4  -    Antimon     i«  6046  =s  27,24 

5  -  Blei  tm  6473  =  29,30 
4  -    Silber         -x  5400  »  24,45^ 

22089^    4  00. 
was  mit  der  Analyse  sehr  wohl  stimmt.    In  dem  zweiten  Ausdruck  würde  das 


83 

erste  Glied  dem  Brongniardit  und  JamesoDÜ,  das  zweite  dem  RotbgUltigerz  und 
Boulangerii  entsprechen. 

Wohle r  hatte  das  Schwefelverhältniss  ==  ^  :  4  =  12  :  9,6  oder  9  :  7,8 
angenommen.  Es  als  1  :  4  zu  nehmen,  wie  Dana  und  G.  Rose  gethan  haben, 
ist  jedoch  unthunlich.  Auch  ist  kein  Schwefelantimon  beigemengt,  wie  Ersterer 
^rorausseUte  und  die  Krystallform  des  Seh.  ist  auch  nicht  die  des  Bournonits, 
sondern  nach  Miller  zwei-  und  eingliedrig. 

Dana:  Min.  II,  79.  —  Escosura:    Ann.   Mines  V.  S^r.  VIII,  496.   •—   Miller 

(Brooke) :  Min.  908.— G.Rose:  Mineralsysi. 58.  ^  Wöhler:  Pogg.  Ann.  XLVI,U6. 

Rothgaitigeri. 

A.  Dunkles.    (Antimonsilberblende). 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  schmilzt  im  Kolben  leicht  und  giebt  in  stärkerer 
Hitze  ein  braunrothes  Sublimat  von  Schwefelantimon ;  entwickelt  beim  Rösten 
schweflige  S.  und  Antimondampf,  der  ein  weisses  zuweilen  krystallinischcs 
Sublimat  bildet.  Y.  d.  L.  auf  Kohle  schmilzt  es  sehr  leicht  unter  Spritzen,  be- 
scklägt  jene  weiss,  und  giebt  entweder  fUr  sich  längere  Zeit  im  Oxydationsfeuer 
erhalten,  oder  mit  Soda  in  der  Reduktionsflamme  behandelt,  ein  reines  Silber- 
kom. 

In  Wasserstoffgas  geglttht,  verwandelt  es  sich  unter  Entwicklung-  von 
Schwefelwasserstoff  in  Antimonsilber.    B  o  n  s  d  o  r  f  f. 

Durch  Salpetersäure  wird  es  beim  Erhitzen  zuerst  geschwärzt,  und  dann 
unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  antimoniger  Säure  aufgelöst.  Auch  durch 
Kochen  mit  Kalilauge  oder  Schwefeikalium  wird  es  schwarz ;  Säuren  schlagen 
ans  der  Flfissigkeit  orangerothes  Schwefelantimon  nieder. 

Nachdem  die  frühesten  Untersucher  des  R.,  Henkel,  Wallerius,  Cron- 
siedt  und  Bergman,  Arsenik  als  wesentlichen Bestandtbeil  angenommen  hat- 
ten, lehrte  Proust  das  antimonhaltige  dunkle  von  dem  arsenikhaltigen  lich- 
ten R.  unterscheiden.  RIaproth  und  Vauqueiin,  denen  wir  die  ersten 
Analysen  verdanken,  erhielten  dabei  in  Folge  unvollkommener  Methoden  einen 
Veriust,  den  sie  als  Sauerstoff  in  Rechnung  brachten.  Bonsdorff  gab  die  erste 
genaue  Analyse,  indem  er  das  Mineral  durch  Wasserstoffgas  zerlegte,  imd  die 
von  ihm  gefundene  Zusammensetzung  ist  durch  alle  späteren  Analytiker  bestä- 
tigt worden. 

1 .  Andreasberg  am  Harz.   Bonsdorff. 

2.  Mexico.    Wöhler. 

3.  Grube  Mularoche  bei  Zacatecas  in  Mexico.    Böttger. 


Schwefel 

1. 

n,78 

s. 

18,0 

8. 

17,76 

Antimon 

23,26 

21,8 

24,59 

Silber 

58,96 

60,2 

57,45 

100.*)         100.  99,80*) 


4]  Nach  einer  kleinen  Correktion  des  Resultats. 

6* 


S4 


Klaproih  halte 
,,  Grube  Kurprinz. 

in  dem  R.  von 
•b.;  gefunden: 

Andreasberg  iß.)  und 

in 

doni 

rwa 

Frei- 

Schwefel 
Aotimon 
SUber 

60,0 
20,3 
17,0 

62,0 
18,5 
16.7 

97,3         97,2 
Da  die  SchweCelmengen,  welche  das  AntioK>n  [zu  anlimonigem  Solfid)  ond 
das  Silber  erfordern,  gleich  gross  sind,  so  ist  das  donkle  R.  eine  Terbindon^ 
von  1  AI.  Schwefelantimon  und  3  At.  Schwefelsilber,    Drittel-Schwefel- 
antimonsilber. 

Ag»Sb 

6  At.  Schwefel  =  1200  =?  «7,77     oder  Schwefelantimon    31, «6 
I    -    AnUroon  =  1504  =  22.28  Schwefelsilber       68,81 

3   -    Silber       =  4050  =  59,95  TÖÖ^; 

6754      «00. 

R.  Lichtes.  (Arseniksilberblende. 
Schmilzt  im  Kolben  leicht  zu  einer  dunkel  bleigrauen  Masse,  und  giebt  beim 
Glühen  ein  geringes  Sublimat  von  Schw  efelarsenik ;  in  einer  offenen  Röhre  ent- 
wickelt  es  schweflige  und  arsenige  Säure,  welche  ein  kryslallinisches  Sub- 
limat bildet.  V.  d.  L.  auf  Kohle  bilden  sich  Schwefel-  und  Arsenikdämpfe,  die 
Kohle  beschlügt  mit  arsenig^r  Säure;  später  entwickeii  sich  nur  schwefÜ^ie  S., 
und  die  ^schmolzeneKogel  besteht  aus  Schwefelsilber,  welches,  in  gleicher  Art 
wie  oben  behandelt,  sich  in  reines  Silber  verwandelt. 

In  Wasserstoffgas  geschmolzen  scheint  es  nur  Silber  zu  hinteriassen. 
Wöhler. 

Gegen  Salpetersäure  verhält  es  sich  ähnlich  dem  dunklen  R.,  nur  bleibt 
neben  Schwefel  arsenige  Säure  zurück.  Ebenso  gegen  Alkalien  und  Schwefel- 
alkalien ;  Säuren  aber  fällen  aus  der  Auflösung  gelbes  Schwefelarsenik. 

U.  Rose  analysirte  kr\stallisirtes  1.  R.  von  Joachirosthal  (sp.  G.  ss  5,55^. 
G.  Rose) : 

Schwefel     19,51 

Arsenik       15,09  =  Schwefel  9,«3\9  9^ 
Antimon       0,09  ,,        o,28j  ' 

Silber  64,67  „  9,58 

99,96  "  19,49 

Das  lichte  R.  hat  also  eine  analoge  Zusammensetzung  wie  das  mit  ihm  isomor- 
phe dunkle;  es  ist  eine  Verbindung  von  I  At.  arsenigem  Sulfid  und  3  At. 
Schwefel.sill>er,    Drittel-Sch wefeiarseniksilber. 

Ag^Vs 

G  AI.  Schwefel  =  1200  =  19,40  oder  Schwefelarsenik  24,9 
I    -    Arsenik    =    940  =  45,19  Schwefelsilber     75,4 

:i   -    Silber       =  4050  =  65,41  ~JÖo7~ 

6190      100.  "" 


85 

"  ■     ■■  r 

Da  weitere  Analysen  nicht  vorliegen,  so  ist  es  unbekannt,  ob  es  antimon- 
freies  lichtes  R.  giebt.  Umgekehrt  reagirt  das  lichte  R.  von  Andreasberg  nicht 
auf  Arsenik,  das  fable  R.  von  dort  aber  auf  Antimon  und  Arsenik,  so  wie  auf 
Kupfer  und  Eisen.  "Es  ist  daher  noch  zu  ermitteln,  ob  der  Unterschied  der 
Farbe  sugleicb  der  chemischen  Verschiedenheit  in  allen  Fällen  entspricht« 

BoDSdorff:  K.  Vet.  Ac  Haodl.  4884.  Schwgg.  J.  XKXIW,  SSS.  —  Böttgers  Pri- 
TatmiUheilang.  —  Klaproth:  Beiträge  I,  44S.  455.  V,  497.  —  Proust:  J.  d.  Phy- 
•iqae  LIX,  491.  Gehlens  N.  J.  IV,  508.  —H.Rose:  Pogg.  Ann.  XV,  47S.  —  Vaaqae- 
li  n :  J.  des  Mioes  XVII,  4.  —  Wffhler:  Ann.  d.  Pharm.  XXVn,  457.  —  Zincken: 
B.  u.  htttt.  Ztg.  4841.  N0.S4. 

Xanthokon. 

Schmilzt  im  Kolben  vor  dem  Glühen,  wird  grau  und  giebt  ein  geringes 
Sublimat  von  Schwefelarsenik.  Beim  R(»sten  lieCart.  er  schweflige  und  arsenige 
Säure.  V.  d.  L.  entwidLelt  er  Arsenikdampfe  und  hinterlUsst  ein  Silberkom. 
Plattner. 

Nach  Plattner  enthalt  der  X.  von  der  Grube  Himmelsfürst  bei  Freiberg 
a]  brauner,  älteres  Vorkommen,  b)  gelber,  neueres  Vorkommen : 


a. 

b. 

Schwefel 

84,36 

84,80 

Arsenik 

13,49 

44,38 

Snber 

64,18 

63,88 

Eisen 

0,97 

— 

100.  400. 

Hiernach  muss  der  X.  beide  Sulfide  des  A*  enthalten,  und  da  die  At.  von  Arse- 
nik, Silber  und  Schwefel  »  3  :  9  :  20  sind,  hat  Plattner  die  Formel 


n 


Ag*Xs  -h  «Ag'As 
aufgestellt,  in  welcher  das  erste  Glied  das  Analogen  des  Enargits,  das  zweite 
aber  lichtes  Rothgttitigerz  ist. 

20  At.  Schwefel  =  4000  »21,09 
3  -  Arsenik  =  2820  »  4  4,86 
9  -    Silber        ==J2f50  =  64,05 

18970     400. 
Von  Einigen  wird  die  Feuerblende  Breith.  mit  dem  X.  vereinigt,  was 
indessen  nicht  statthaft  erscheint.    Nach  Zincken  reagirt  die  F.  von  Andreas- 
berg V.  d.  L.  auf  Schwefel,  Antimon  und  Silber. 

Breithaupt  u.  Plattner:  Pogg.  Ann.  LXIV,  87i.  876.  —  Zincken:  B.  u.  hUlt. 
Ztg.  4  842.  No.  S4. 

Fahlen. 

Antimonfahlerz.  Giebt  beim  Erhitzen  im  Kolben  bis  zum  Schmelzen 
ein  dunkelrothes  Sublimat,  aus  Schwefelantimon  und  antimoniger  Säure  be- 
stehend; in  einer  offenen  Rdhre  weisse  Dumpfe  und  ein  weisses  Sublimat, 
so  wie  schweflige  Sfiure.    Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  unter  denselben  Erschei- 


86 

nangen  leicht  und  mit  garingem  Aufwallen  zu  einer  grauen  Kugel ;  der  weisse 
Beschlag  in  der  Nfihe  der  Probe  ist  in  der  Hitze  gelblich  und  nimmt,  mit  Kobah- 
aolution  befeuchtet  und  in  der  Äusseren  Flamme  erhitzt,  eine  grüne  Farbe  an. 
Wird  die  Kugel  gepulvert  und  geröstet,  so  reagirt  sie  mit  den  FIttssen  auf  Kupfer 
und  Eisen.  Wird  die  geröstete  Probe  mit  Probirblei  und  Borax  unter  den  ge- 
hörigen Vorsichtsmassregeln  geschmolzen,  und  das  kupferfaaltige  Blei  auf  der 
Kapelle  abgetrieben,  so  bleibt  ein  Silberkom. 

Salpetersäure  zersetzt  das  Pulver,  und  scheidet  antimonige  Säure  und 
Schwefel  ab.  Königswasser  hinteriässt  Schwefel,  und  in  den  meisten  Fällen  auch 
Ghlorsilber,  während  die  Auflösung  durch  Zusatz  von  Wasser  weiss  gefällt  wird. 
Kalilauge  zieht  in  der  Wärme  Schwefelantimon  aus,  welches  durch  eine  Säure 
mit  orangerother  Farbe  gefilllt  wird. 

Arsenik fa hier z.  Giebt  im  Kolben  ein  Sublimat  von  Schwefelarsenik 
(und  auch  von  metallischem  Arsenik,  Kl.aproth),  in  der  offenen  Röhre  arse- 
nige Säure  und  schweflige  S.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  leicht  unter  Ent- 
wicklung von  schwefliger  Säure,  arseniger  S.,  und  Schwefelarsenikdämpfen, 
wobei  manche  Abänderungen  (Kupferblende)  einen  Zinkbeschlag  geben.  Die 
geröstete  Probe  reagirt  auf  Kupfer  und  Eisen. 

Salpetersäure  bewirkt  eine  Abscheidung  von  Schwefel  und  arseniger  Säure, 
Königswasser  zuletzt  eine  vollständige  Auflösung,  welche  durch  Verdünnen  nicht 
gelrübt  wird.  Aetzkali  liefert  eine  Flüssigkeit,  aus  welcher  Säuren  gelbes  Schwe- 
felarsenik fallen. 

Arsenik-Antimon fahlerz  giebt  die Aeaktionen  beider  vorbeigehenden 
Arten.  Ein  geringer  Arsenikgehalt  giebt  sich  zu  erkennen,  wenn  das  gepulverte 
Erz  mit  Soda  gemengt  in  der  inneren  Flamme  erhitzt  wird. 

Quecksilberhaltiges  Fahlerz  giebt  zuweilen  schon  im  Kolben  ein 
graues  Sublimat  von  Schwefelquecksilber,  oder  in  einer  offenen  Röhre  ein  sol- 
ches von  metallischem  Quecksilber.  Geringe  Mengen  Quecksilber  findet  man, 
wenn  das  Pulver  mit  trockner  Soda  im  Kolben  geglüht  wird. 

Klaproth  hat  die  ersten  brauchbaren  Analysen  von  Fahlerzen  geliefert, 
deren  Resultate  nur  durch  die  zum  Theil  unvollkommenen  Scheidungsmethoden 
jener  Zeit,  besonders  in  Hinsicht  auf  Schwefel,  Antimon  und  Arsenik,  einer 
Gorrektion  bedürfen.  Durch  Anwendung  genauer  analytischer  HülCsmittel  ge- 
lang es  alsdann  H.  Rose,  die  Zusammensetzung  der  Fahlerze  mit  den  chemi- 
schen Proportionen  in  Einklang  zubringen;  alle  späteren  Analysen  haben  nur 
zur  Bestiitigung  der  seinigen  gedient.  ^) 

A.    Antimon  fahlerz. 

1.  Ilabachtfundgrube,  Freiberg.   (Krystallisirtes  Weissgültigerz).    H.Rose. 

2.  Grube  Wenzel  bei  Wolfach  im  FUrstenbergischen.  Krystallisirt.    H.  Rose. 


'  Die  älteren  für  die  Berechnang  nicht  geeigneten  Analysen  sind  mit  einem  *  bezeichnet. 


87 


3.  KreniniU,  Ungarn.  (Derbes  WeissgttiUgen.)   Klaproth. 

4.  Grobe  El  PurgaVorio  im  Gerro  de  Gualgayoc,  Peru.  Derb,  sp.  G.  v  3,94. 
Klaproih. 

5.  Meiseberg  bei  Neudorf,  Han.   Krysialliairt,  sp.G.  ss  4,862.   Rammels- 
berg. 

6.  Oanstbal,  Harz.  Krystallisirt.   Sander. 

7.  Meiseberg.  Derb,  a)  Sp.G.  »4,5S6.    b)  Sp.G.  »  4,892—4,946.   Ram- 
melsberg. 

8.  GablaOy  Niederschlesien.  Derb.   Krieg. 

9.  Clausthal,  Rosenhöfer  Zug.   Krystallisirt.   Schindling. 

10.  Grobe  Zilla  bei  Clausthal.  Krystallisirt.   H.  Rose. 

11.  Grobe  Silberseegen  bei  Clausthal.    Krystallil^irt.   Kuhlemann.    (Schon 
von  Klaproth  ontersucht). 

12.  Andreasberg  am  Hars.  Krystallisirt,  sp.G.  s  4,90.   Kuhlemann. 

13.  Dorango,  Mexico.  Derb.   C.  Bromeis. 

14.  Rammeisberg  bei  Goslar,  Harz.  Derb.   Kerl. 

15.  Kapnik,  Ungarn.  Krystallisirt.    Klaproth. 


1. 

i. 

•.• 

4» 

5. 

6. 

Schwefe 

i    n,n 

23,52 

25,50 

27,76 

24,80 

24,1 

Antimon 

24,63 

26,63 

27,00 

23,50 

26,56 

26,8 

Silber 

31,89 

17,71 

13,25 

10,25 

10,48 

8,9 

Kupfer 

14,84 

25,23 

25,50 

27,00 

30,47 

36,7 

Eisen 

6,98 

3,72 

7,00 

7,00 

3,62 

4,6 

Zink 

0,99 
98,87 

3,10 
99,91 

— 

1,75* 
97,26 

')     3,39 
0,78' 

0,9 

98,25 

)  100,9 

100. 

7. 

8. 

9. 

4  0. 

44. 

a. 

b. 

Schwefel 

24,69 

24,22 

25,08 

25,65 

24,73 

25,54 

Antimon 

25,74 

26,44 

26,79 

28,52 

28,24 

27,64 

Silber 

7,66 

7,27 

5,33 

5,13 

4,97 

3,18 

Kupfer 

32,46 

31,53 

34,34 

33,14 

34,48 

34,59 

Eisen 

4,19 

4,36 

5,37 

2,73 

2,27 

6,23   . 

Zink 

3,00 

3,25 

3,52 

5,77 

5,55 

3,43 

97,63 

97,07 

99,43 

100,94 

100,24 

100,61 

4t. 

u. 

H. 

46.» 

Schwefel 

25,22 

23,76 

25,82 

28,00 

Antimon 

28,05») 

25,97 

28,78 

22,00 

Silber 

1,58 

1,09 

0,67 

0,25 

Kupfer 

37,18 

37,11 

37,95 

37,75 

Eisen 

3,94 

4,42 

2,24 

3,25 

Zink 

5,00 

5,02 

2,52 

5,00 

100,97 

0,54 
0,47») 

97,98 

96,25 

98,38 

1)  Blei.         2)  Einschliesslich  0»67  Arsenik. 


8}  Blei  und  Unzersetztes. 


88 


B.   ArsenlkfablarE. 

i.  Grube  Kröner,  Freiberg.  Darb.    Klaproth. 

2.  Junge  hohe  Birke.  Freiberg.  Derb.   Klaproth. 

3.  Grube  Prophet  Jonas  bei  Freiberg.  Derb.   Klaproth. 


m 

«I 
ifl 


4.  Skuterud,  Kirchspiel Modum,  Norwegen.  Derb,  sp.  G.  «4,53.  Fearnlay.  ti 

5.  Grube  Prophet  Jonas  bei  Freiberg.  (Kupferblende).  Sp.  6.  «  |,S — i^i,  « 
Strich  roth.    Plattner. 

6.  Trevisane  Mine  bei  Redruth,  Gomwall.  (Tennantit).  a)  Hemming.  • 
b)  Phillips,  c)  Kudernatsch.  d)  krystallisirt  (Granatoeder,  WttrM,  i 
Tetraeder  und  die  beiden  Pyramidentetraeder  a  :  a  :  |a) ;  sp.  6.  v  4,69.  i 
Wackernagel.    e)  ebensolcher.  Rammeisberg.  i 


4.* 

«.♦ 

».• 

4. 

s. 

Schwefel 

10,0 

10,0 

10,0 

29,48 

28,44 

Arsenik 

14,0 

24,1 

17,1») 

49,04 

48,»7 

Kupfer 

48,5M 

4^4»). 

42,5 

48,60 

44,07 

Eisen 

25,5 

22,5 

27,5 

9,24 

2,82 

Zink 

— 

0,9*) 

8,89 

Blei 

— 

— 

— 

0,34 

98,0 

98,0 

98,0 

4  00. 

99,50 

• 

6. 
(TennaDtit) 

a. 

b. 

c. 

d.«) 

e. 

Schwefel 

23,0 

30,25 

27,76 

26,88 

26,61 

Arsenik 

12,1 

12,46 

49,40 

20,53 

19,03 

Kupfer 

50,0 

47,70 

48,94 

48,68 

51,62 

Eisen 

15,0 

9,75 

3,57 

3,09 

1,95 

Zink 

— 

— 

100,1        100,16       99,37         99,18         99,21 

C.    Arsenik-Antimonfahlerz. 
a.  Quecksilberfreies. 

1.  Mornshausen  bei  Biedenkopf,  Hessen.    Derb,   von   dunkelrothem  Strich. 
Sandmann. 

2.  Grube  Aurora  bei  Dillenburg.    Krystallisirt,  von  rothem  Strich.    H.  Rose. 

3.  Kapnik,  Ungarn.  Desgleichen.    H.  Rose. 

4.  Cornwall.  Sp.  G.  ==  4,73,  von  schwärzlichem  Strich.    Wittstein. 

5.  Elisahethzeche  hei  Gamsdorf,  Thüringen.    Amelung, 

6.  Annaberg,  Sachsen.    Derb.    Klaproth. 

7.  Pyschminskische  Grube  bei  Beresow,  Sibirien.    A.  Löwe. 


\)  Enthält  0,5  Silber.  2)  Desgl.  0,4. 

3)  Einschliesslich  4,5  Antimon.  4)  Silber. 

5j  Nach  Abzug  vod  4,58  Bergart. 


89 

8.  Suhlberg  bei  MUscn,  Siegen.   Krysiallisirt,  sp.  6.  «  4,58,  braunschwar- 
ler  Sirich.   Sandmann. 

9.  Cabamis  Couniy,  Nordcarolina.   Derb,  von  braunrolhem  Strich.   Genih. 
49.  Gersdorf  bei  Preiberg.   Kr^stalliairt,  von  schwarzem  Strich.   H.  Rose. 

41.  MouzaTa,  Algerien.   ]>eri:>,  sp. G.  s  4,749.    Ebelmen. 

42.  Markircben  (S.  Marie-aux-Mines),  Elsass.  Krystailisirt.    H.  Rose. 


<. 

s. 

8. 

4. 

5. 

6.» 

Schwefel 

24,61 

85,03 

25,77 

25,64 

23,73 

4  8,50 

Antimon 

25,65 

25,27 

23,94 

23,661 

28,87 

23,00 

Arsenik 

1,65 

2,26 

2,88 

4,40f 

0,75 

Kupfer 

38,17 

38,42 

37,98 

39,18 

38,78 

40,25 

Silber 

0,62 

0,83 

0,62 

— 

0,30 

Eisen 

1,59 

1.52 

0 

0,86 

6,99 

5,0.^ 

43,50 

Zink 

6,28 
98,67 

6,85 
400,48 

7,29 
99,34 

3,59 
400. 

99,87 

96,30 

7. 

8. 

9. 

40. 

41. 

42. 

Schwefel 

26,10 

25,52 

25,48 

26,33 

27,25 

26,83 

Antimon 

21,47 

49,74 

47,76 

4  6,52 

4  4,77 

4  2,46 

Arsenik 

2,42 

4,98 

4  4,55 

7,24 

9,42 

40,19 

Kupfer 

40,57 

38,44 

30,73 

38,63 

41,57 

40,60 

Silber 

0,56«) 

0,69 

4  0,53 

2,37 

— 

0,60 

Eisen 

2,92 

2,29 

4,42 

4,89 

4,66 

4,66 

Ziok 

5,07 

6,50 

2,53 

2,76 

2,24 

3,69 

99,11 

0,36*) 

400. 

98,74 

99,64 

0,41  *) 

98,46  99,44 

6.   Quecksilberhaltiges. 

[Es  ist  wahrscheinlich,  dass  in  dem  Antimon  oft  Arsenik  enthalten  ist,  auch 
«enn  letzteres  nicht  angeführt  ist). 
1.  Schmölnitz,  Ungarn,   a)  Poratsch.    Derb.  Rlaproth.    6)  Kotterbach  bei 

Iglo.    Derb.    Scheidhauer,    c)  Poratscher  Terrain,  Rothbauer  Stollen. 

Sp.G.  =  4,582.  Hauer.  (/)  Zavatkaer Terrain,  Apollonia.  Sp.  G.  =  4,605. 

Hauer,    e)  Poratscher  Terrain,  Andrei  Rerghandlung.     Sp.G.  =5  4^762. 

Hauer.     /}  Desgl.,  Heil.  Geist  Transaction.    Sp.G.   =   4,733.    Hauer. 

g)  Desgl.,    Gustav  Friderici.    Sp.  G.  =  5,407.    Hauer,    h)  Kotterbach. 

Krystailisirt,  sp.  G.  =  5,356.  v.  Rath. 
l,  Schwatz,  Tyrol.  Derb,  sp.G.  =  5,407.    Weidenbusch 
3"  Grube  Guglieimo,  Val  di  Castello,  Toscana.    Derb.    Rersten.    (Neuerlich 

von  Bechi  mit  gleichem  Resultat  untersucht). 
4   Valle  di  Angina,  Toscana.  Derb,  sp.G.  =  4,84.    Kerslen. 


^]  Und  Bergart. 
9;  Kieselsäure. 


90 


1. 

(SchmOlniU}. 

-  . 

■ 

a.» 

b. 

c. 

d. 

e.           f. 

g- 

h") 

Schwefel 

86,00 

84,74. 

88,00 

86,90 

19,38    84,89 

84,87 

88,53 

Aniimoii 

19,50 

19,34 

34,66 

86,70    : 

13,33    30,48 

85,48 

49,84 

Amenik 

— 

4,83 

— 

— 

—         — 

— 

3,75») 

Kupfor 

39,00 

37,64 

39,04 

36,59    : 

U,83    38,80 

30,58 

35,34 

HillH»r 

— 

— 

0,48 

0,44 

0,40      0,07 

0,09 

0,84  *) 

Qutfckailber  6,85 

7,87 

0,58 

3,07 

3,57      6,57 

46,69 

47,87 

KInDn 

7,60 

5,84 

7,38 

7,44 

9,46      6,85 

4,46 

0,87 

Kliik 

— 

4,07 
400.*) 

400,68 



—         — 

— 

0,69 

98,26 

99,48  400,07     99,36 

98,67 

400. 

1 

Schwefel 

88,96 

84,47 

83,40 

Antimon 

84,35 

87,47 

87,47 

Arsenik 

Spur 

— 

— 

Kupfer 

34,57 

35,80 

35,90 

Silber 

— . 

0,33 

0,33 

Quecksilber  45,57 

2,70 

8,70 

Eisen 

8,84 

4,89 

4,93 

Zink 

4,34 

6,05 

6,84 

Bergart 

0,80 

98,44 

97,97 

98,83 

Unter  allen  metallischen  Verbindungen  des  Mineralreiches  zeichnen  sidi  die 
Fablerze  durch  die  Manchfaltigkeit  und  das  Schwanken  der  Bestandüieile  aus. 
Deshalb  bietet  die  Deutung  der  Analysen  hier  grössere  Schwierigkeiten  als  bei 
anderen  dar.  Aber  auch  die  Ausführung  dieser  Analysen  ist  schwieriger  als  die 
anderer  Schwefelverbindungen,  und  es  müssen  die  Angaben  von  Klaproth 
von  der  Rechnung  ausgeschlossen  bleiben.  Glücklicherweise  besitzen  wir  sie- 
ben Musteranalysen  von  H.  Rose,  dessen  Methode  von  den  späteren  Unter- 
suchem  fast  immer  befolgt  worden  ist.  Leider  scheint  es  jedoch,  ab  wenn  zu- 
weilen dennoch  die  Resultate  der  Letzteren  nicht  die  erforderliche  Genauigkeit 
besitzen,  was  einerseits  in  Mangel  an  sorgfältiger  Auswahl  des  Stoffes,  anderer- 
seits in  der  chemischen  Analyse  selbst  liegen  mag. 

Wir  finden  in  dem  Fahlerz  stets  ein  oder  mehre  sehr  elektronegative  Me- 
talle (Antimon,  Arsenik)  mit  sehr  elektropositiven  (Kupfer,  Silber,  Quecksilber, 
Zink,  Eisen),  und  beide  mit  Schwefel  verbunden.  Es  ist  also  natürlich,  darin 
eines  jener  zahlreichen  Beispiele  von  Schwefelsalzen  zu  sehen,  wie  sie  im  Mine- 
ralreich  unter  den  Silber-,  Kupfer-  und  Bleierzen  vorkommen.    Da  indessen 


i)  Nach  Abzug  von  9,28  Kieselsöure. 
2)  Mittel  von  drei  Analysen. 
8)  Einschliesslich  0,81  Wismuth. 
)  Blei. 


r: 


91 

tfnmÜicheFahlene  Stets  mehr  ab  eines  der  elektropositiven  ond  auch  oft  mehr 
äi  eines  der  elektronegativen  Metalle  enthalten,  deren  Beschaffenheit  und 
Ings  Terschieden  ist,  so  sind  sie  immer  isomorphe  Mischungen  von 
■ehren  Schwefelsalzen. 

Bei  der  Berechnung  der  Fahlerzanalysen  gilt  es  zuvörderst,  die  darin  ent- 
Utenen  einzelnen  Sulforete  und  Sulfide  zu  ermitteln,  und  erscheint  es  als  das 
Niiariichsle,  in  ihnen  nur  solche  Schwefelungsstufen  vorauszusetzen ,  welche 
ndi  ihr  sich  vorkommen. 

Wir  nehmen  also  an : 

das  Kupfer  als  €u 

das  Silber  als  Ag 

das  Quecksilber  als  Hg 

das  Zink  als  Zn 

das  Eisen  als  Fe 

das  Antimon  als  Sb 

das  Arsenik  als  As. 
Zwar  hat  man  bei  der  Berechnung  einiger  wahrscheinlich  nicht  genauer 

Fahlerzanalysen  geglaubt,  das  Kupfer  ganz  oder  theilweise  als  Bisulfuret  Cu  an- 
Dehmen  zu  müssen,  ohne  dafür  irgend  einen  Beweis  zu  geben.  Im  Gegen theil 
dOrfte  das  Verhalten  der  Fahlerze  beim  Erhitzen,  wobei  niemals  freier  Schwefel 
vierflttchtigt  wird,  direkt  gegen  eine  solche  Annahme  sprechen.     Dasselbe  gilt 

von  der  Voraussetzung,  das  Quecksilber  sei  als  Halbsulfuret,  Hg,  vorhanden. 

Jede  Berechnung  einer  Fahlerzanalyse  wird  also  darin  zunächst  bestehen, 
die  zur  Bildung  der  angeführten  Sulfurete  und  Sulfide  erforderlichen  Quantitä- 
ten Schwefel  nach  Massgabe  der  Menge  der  einzelnen  Metalle  zu  berechnen.  Die 
Summe  der  Schwefelmengen  muss  der  direkt  gefundenen  gleich 
sein ,  oder  ihr  doch  sehr  nahe  kommen. 

Dies  ist  nun  in  der  That  in  den  Analysen  zuverlässiger  Analytiker  der  Fall. 

Wählen  ^ir  z.  B.  die  von  H.  Rose. 

Schwefel 
Kefunde 
A. 


C. 


gefunden. 

berechnet. 

1. 

24,47 

22,24 

2. 

23,52 

23,40 

40. 

24,73 

24,88 

3. 

25,77 

25,28 

2. 

25,03 

25,72 

40. 

26,33 

25,58 

42. 

26,83 

26,43 

Die  Differenzen  betragen  fast  nie  K  p.  C,  und  sind  bald  positiv,  bald  negativ. 

Man  darf  hiernach  wohl  behaupten,  dass  die  grössere  oder  geringere  lieber- 
einstimmung  des  gefundenen  und  des  berechneten  Schwefelgehalts  einen  Mass- 
stab fur  die  Genauigkeit  der  Analysen  abgiebt. 


9» 

Wenn  man  nun  die  sämmliiohen  Angaben  bereohnei,  nalttiüoh.  mit  Ana-^ 
ni^me  derer  von  Klaprothi  so  finde!  man  bei  der  grosaen  MehnaU  Jena; 
UebereinaUmmting,  wenn  aucli  die  Differenzen  zuweilen  etwas  grdaaer  aosfaUett/ 
Dies  ist  insbesondere  dann  der  Fall,  wenn  die  Analyse  einen  Verlust  ergebeo: 
hatw  Betrachtet  man  ilin  als  bestehend  in  Antimon  (oder  Arsenik),  so  vermin- 
dert sich  jene  Differenz  meistens,  oder  verschwindet  woMigans. 

Etwa  acht  Analysen  aber  zeigen  in  den  gefundenen  und  berechneten  "Soliwe^ 
feimengen  so  grosse  Abweichungen ,  dass  sie  als  unrichtig  betraditet  werden. 
müssen. 

Um  diese  Verhältnisse  ttbersehen  zu  können,  folgt  hier  die  Berechnung  des 
Schwefels.  Die  eingeklammerten  Zahlen  bezeichnen  den  Schwefel  des  Anti- 
mons (Arseniks),  wenn  der  Verlust  der  Analyse  als  solches  angenommen  wird. 


A,   Antimonfahlerz. 

4.  9.  6.             6.  7a. 

Sb      9,82  40,62  40,67  40,76  40,34  (H,29j 

Ag     4,65  2,65  4,56  4,32  4,42 

Cu     3,76  6,40  7,73  9,06  8,24 

Fe      3,42  2,43  2,02  2,58  2,40 

Zn     0,49  4,53  4,68  ^  4,48 

Pb      —  _  0,42  Oy44  — 


Tb. 
40,62  (44,79) 
4,08 
8,00 
2,50 
4,61 


22,  U 

23,33 

23,78      23,86      93,6«  (24,53)      13^84(24,98) 

Gefunden  24,47 

23,52 

24,80      24,10 

24,69                   93,76 

8. 

9. 

4*.            14.            K%. 

«t.                           44. 

Sb    10,36 

41,48 

44,27    44,07     44,40 

40,43(44,08)     44,55(42,36) 

Ag     0,80 

0,77 

0,74      0,48      0,22 

0,46                   0,40 

Cu      8,72 

8,36 

8,75      8,72      9,38 

9,42                   9,63 

Fe      3,07 

1,57 

4,30       3,57      2,2« 

2,53                   1,28 

Zn      1,74 

2,84 

2,75       1,69       2,46 

2,48                   4,25 

Pb      — 

—         -_          — 

0,09                   — 

24,69 
Gefunden  25,08 


25,02     24,81     25,53     25,72     25,4  4  (25,76)     23,84  (24,62) 
25,65     24,73     25,54     25,22  23,76  25,82 


♦  .  5. 

As      12,48  12,09 

Cu  10,81  10,42 
Fe  5,27  4,27 
Zn(Pb)—  4,46 


B,   Arsenikfahlerz. 


28,26       28,24 
Gefunden     29,18       28,11 


6. 
d. 


b.  c.  d.  e. 

7,98  42,24  43,40  12,45(42,63) 

42,40  42,42  12,28  43,02 

5,58  2,04  4>77  4,44 


25,66       26,70       27,45       86,28(26,76) 
30,25       27,76       26,88  26,64 


93 


C.  Arsenik-Antimonfahlert. 
a.  Quecksilberfreies. 


4. 

s. 

•. 

4. 

7. 

8. 

9. 

1». 

44. 

4S. 

Sb 

10,30 

40,08 

9,55 

9,48 

8,62 

7,94 

7,13 

6,59 

5,93 

4,97 

As 

1,06 

4,44 

4,84 

2,84 

4,85 

3,49 

7,40 

4,62 

5,84 

6,53 

Co 

9,69 

9,75 

9,64 

9,88 

10,30 

9,75 

7,80 

9,80 

40,55 

40,30 

Ag 

0,09 

0,42 

0,09 

0,08 

0,14 

4,57 

0,36 

0,40 

Fe 

0,94 

0,87 

0,49 

4,00 

4,67 

3,22 

4,85 

4,37 

4,44 

1,83 

Zn 

3,44 

3,39 

3,64 

— 

2,5t 

4,34 

0,84 

2,80 

2,67 

2,67 

25,46     25,65  25,22  26,47  24,53  25,49  25,96  25,54  26,40  26,40 
Gefunden    24,64     25,03  25,77  25,64  26,40  25,52  25,48  25,03  27,25  26,83 

6.  Quecksilberhaltiges. 

4. 
d.  e. 

40,72     43,38 


b. 

Sb  7,42 

As  (Bi)  2,59 

Gu(Ag)  9,4  4 

Hg  4,00 

Fe  4,30 

Zo(Pb)  0,50 


c. 
42,67 


f. 
42,44 


g- 


40,23  (40,76) 


9,93  9,34  8,69  8,33  7,77 
0,08  0,50  0,58  0,94  2,68 
4,22       4,07       5,44       3,35       0,84 


h. 

7,76 
2,30 
8,97 
2,77 
0,50 
0,37 


24,92    26,90 
GeCiiDden   23,65    22,00 

24,60 
25,90 

28,06     24,70     24,52  (22,05)  22,67 
49,38     24,89            24,37        22,53 

3. 

Sb          8,57  (9,04) 
Ca(Ag)   8,77 
Hg          2,50 
Fe           4,28 

8. 

4  4 ,03 
9,43 
0,44 
4,08 

44,00  (41,84) 
9,44 
0,44 
4,44 

Zn           0,66 

2,99 

3,07 

24,78  (22,25)  24,67       24,73  (25,54) 

Gefunden       22,96  24,17  23,40 

Diese  Tabelle  giebt  im  Allgemeinen  ein  gutes  Bild  von  der  Zuverlässigkeit 

'^  Analysen  (vgl.  A.4  4,  B. 6b,  Ca. 7,  C.b,  4  c,  e, g),  worauf  wir  unten  zu- 

rüclkomTiien  werden. 

Die  stöehiometrische  Berechnung  hat  nun  die  Aufgabe,  das  Verhültniss  des 

Srhwefels  der  Sulfurele  und  der  Sulfide  zu  ermitteln. 

Setzen  wir  also  die  Schwefelmenge  des  Antimons  oder  Arseniks  oder  beider 

=  3,  so  ist  der  Schwefel  sümmtlicher  Sulfurete  (wobei  H.  Rose's  Analysen  mit 

R.  bezeichnet  sind)  : 

A.  B.  C. 

fR.;4.     3,76  4.     3,96  a. 

(R.)  2.     3,59  5.     4,01  4.  3,65 

5.  3,69  6c.  3,54  (R.)  2.  3,68 

6.  3,65  6d.  3,2^  (R.)  3.  3,64 

6e.   3,36 


A. 

7a. 

3,84  (3,53) 

7  b. 

.  3,73  (3,36) 

8. 

4,45 

9. 

3,54 

(»•) 

40. 

3,60 

44. 

3,92 

48. 

3,77 

43. 

4,S2 

A. 


C. 


Schwefel 

Verhäliniss 

für  das  Autimon 

des  Schwefels 

Sb»i504 

Sb=1613 

von  Sb  :  R 

nach  a 

nach/9 

1  «    9,82 

9,16 

3  :  3,76 

3  :  4,04 

2  B  10,62 

9,91 

3  :  3,59 

3  :  3,85 

10  »  11,27 

10,50 

3  :  3,60 

3  :  3,87 

2  »  10,08 

9,40 

3  :  3,68 

3  :  3,91 

3  »    9,55 

8,90 

3  :  3,64 

3  ;  3,87 

10  »    6,59 

6,15 

3  :  3,84 

3  :  4,00 

12  «    4,97 

4,64 

3  :  3,89 

3  :  4,00 

im  Scbwefelgehalt  des 
Fablenes 

a. 

—  0,97 

—  0,66 

-»-0,49 

•1-  0,90 

—  0,08 

•t-  0,69 

—  0,62 

•t-  0,06 

-»-0,55 

-•-  4,20 

-0,54 

—  0,07 

-»-0,43 

-1-0,76 

Die  Differenz  ist  positiv,  wenn  die  gefundene  Schwefelmenge  grö^r,  sie 
ist  negativ,  wenn  dieselbe  kleiner  ist,  als  die  berechnete. 

Eine  andere,  jedoch  unerhebliche  Abweichung  der  älteren  Schwefelberech- 
nung liegt  im  Eisen,  dessen  alleres  Atg.  niedriger  war,  so  dass  also  mehr  Schwe- 
für  dieses  Metoll  in  Rechnung  gebracht  wurde. 


94 

C. 
4.  3,39  Lj, 

8.  3,89  L 

9.  2,36 
(R.)  10.  3,84 

11.  3,66 
(R.)  12.  3,89 

b. 
Ib.  4,47 
Id.  3,88 
1  f.  3,12 
1h.  3,76 

2.  4,62(4,38) 

3.  3,71 

4.  3,74(3,49) 
Hiernach  zeigen  sich  ziemlich  grosse  Differenzen,  und  es  ist  kein  einbches 

Yerhäitniss  so  (iberwiegend  ausgesprochen,  als  man  erwarten  sollte. 

In  den  sieben  Analysen  H.  Rose's  ergiebt  sich  der  Schwefel  des  Antimons 
(Arseniks)  zu  dem  der  Sulfurete  =  3  :  3,59  bis  3  :  3,89  im  Mittd  =  3  :  3,7. 
Ueberhaupt  ist  die  Schwefelmenge  der  Sulfurete 

in  14  Analysen  s  3,50—3,74) 

in  13        „        =  3,75-4,25/  ™  ^'^^®*  =  ^t^- 
Drei  Analysen  geben  sie  kleiner,  und  zwei  ergeben  sie  grösser. 

H.  Rose  hatte  aus  seinen  Analysen  den  Schluss  gezogen,  dass  die  Schwe- 
felmenge der  Sulfurete  ==  4  sei,  was  damals  um  so  eher  geschehen  konnte,  als 
in  Folge  des  älteren  höheren  Atg.  des  Antimons  die  mit  ihm  verbundene  Menge 
Schwefel  etwas  kleiner  ist.    Wir  wollen  dies  an  H.  Rose's  Analysen  darthun. 

Differenz 


Tlrotideni  kaiiD  für  'die  Gruppe  der  Fabiane  keta  anderea  VerlUllliitoa  des 
Sdiwefela  ab  das  von  3  :  4  mit  besserem  Reoht  aDgenommen  werden ,  auob 
wenn  von  den  27  Analysen,  worin  die  letzte  Zahl  zwischen  S,50  und  4|25 
schwankt,  nur  eine  einzige  (das  Arsenikfahlerz,  welches  Breithaupt  Kupfer- 
blende nennt,  nach  Plattner 's  Analyse)  die  Zahl  4  genau  giebt,  nur  zwei  die- 
selbe überschreiten,  dagegen  die  übrigen  24  sämmtlich  weniger  Schwefel  in  den 
Sulfureten  geben. 

Der  Grund  dieser  Erscheinung  kann  in  der  Methode  der  Analyse  liegen, 
d.  b.  es  kann  die  Menge  des  Antimons  (Arseniks)  zu  gross,  die  der  elektroposi- 
tiven  Metalle  zu  klein  angegeben  sein. 

Das  Antimon  ist  wohl  immer  als  Schwefelmeiall,  oft  gemengt  mit  freiem 
Schwefel,  gewogen  worden.  Nun  wissen  wir  aus  den  Versuchen  H.  Rose 's, 
dass  das  antimonige  Sulfid  beim  Trocknen  hartnäckig  0,6  p.  C.  Wasser  zurück- 
hält, und  es  ist  hlkshst  wahrscheinlich,  dass  dies  auch  beim  Antimonsulfid,  viel- 
leicht in  noch  höherem  Grade  stattfindet^).  Wurde  nun  das  Antimon,  wie  oft 
geschieht,  indirekt,  d.  h.  durch  Bestimmung  des  Schwefelgehalts,  erhalten,  so 
musste  seine  Menge  zu  gering  ausfallen,  was  auch  fUr  das  Arsenik  gehen 
dürfte.  Eine  andere  im  gleichen  Sinne  wirkende  Fehlerquelle  ist  ein  Verlust 
an  elektitqxisitiven  Metallen,  die,  dem  Gange  der  Analyse  gemäss,  erst  nach  Ab- 
scheidung der  übrigen  Bestandtheile  bestimmt  werden. 

Ein  Beispiel  mag  zeigen,  welchen  Einfluss  diese  Umstände  auf  das  Resultat 
einer  sonst  ganz  zuverlässigen  Analyse  haben.  Das  krystallisirte  F.  von  Wol- 
fach (A.  2)  gehört  zu  denen,  bei  welchen  sich  das  Schwefelverhältniss  von  3  >  4 
nicht  herausstellt,  auch  wenn  man  das  frühere  Atg.  des  Antimons  zu  Grunde 
legt.  Die  Analyse  zeigt  den  höchst  geringen  Verlust  von  0,4  p.  C.  Nehmen  wir 
nun  das  Verhältniss  3  :  4  an,  so  gehören  von  den  gefundenen  23,52  Schwefel 
y,  as  40,08  dem  Antimon,  Vr  =  43,44  den  übrigen  Metallen  an.  Setzen  wir 
dann  voraus,  Silber  und  Kupfer  seien  absolut  genau  bestimmt,  so  erhalten  wir : 

Gefunden.    Berechnet. 


Schwefel 

83,52 

83,58. 

Schwefel 

Antimon 

26,63 

(25,47) 

SS              40,08 

Silber 

47,71 

4  7,74 

S,65  1 

Kupfer 

85,83 

85,23 

ir. 

Eisen 

3,72 

(4,63) 

Ziok 

3,40 

(3,55) 

4.75  j 

99,9-1  99,84  «8,51 

Wenn  also  H.  Rose's  Analyse  4,46  Antimon  zuviel,  dagegen  0,94  Eisen 
und  0,45  Zink  zu  wenig  gegeben  hätte,  so  würde  das  Resultat  der  Berechnung 
genau  entsprechen. 

Da  überhaupt  die  Genauigkeit  der  Scheidung,  welche  gewiss  nicht  leicht 
ist,  so  wie  die  Reinheit  des  Materials  wohl  nicht  selten  etwas  zu  wünschen  übrig 
lassen,  so  kann  man  um  so  weniger  strenge  Forderungen  an  die  Resultate  stellen. 

I)  Nach  H.  Rose's  Erfahrnng  wttre  indessen  das  getrocknete  AnUmonsnlfid  wasserfrei» 


96 


Die   FahUrie   sind   folglich 

eine 

Gruppe 

seknofen  voo  Schwefelsalzen. 

in 

WC 

wichen   d< 

Saere  ond  Basis  s  3  :  4  ist. 

Die  einielnen  Sähe  sind  folgende : 

A. 

B, 

a.  eu*Sb 

f.  4a*As 

b.  Ag*Sb 

g-  Ag*As 

c.  Hg^SI) 

h.  Hg*  As 

d.  Zn*Sb 

i.  Zn*As 

e.  Fe*Sb 

k.  Fe*  As. 

VGA 


Allein  keines  dieser  Salze  ist  bis  jetzt  für  sich  gefunden  worden.  Entweder 
sind  die  Glieder  i4  in  isomorpher  Mischung,  Antimonfahlerz,  oder  A,  Ar- 
senikfahlerz, oder  endlich  treten  Glieder  von  A  und  B  selbst  zusammen, 
und  liefern  die  Abtheilung  C  der  Arsenik-Antimonfahlerze. 

.4.    Antimon fahlerz. 

Dass  in  ihnen  die  Glieder  a  und  b  im  engeren  Sinn  einander  vertreten,  er- 
giebt  schon  die  Reihenfolge  der  Anah-sen.  Ueberhaupt  finden  sich  hier  allem 
die  silberreichen  Fahlerze  ^).  Die  At.  der  Sulfobasen  stehen  in  folgenden  Yer- 
hültnissen : 


4. 

5. 

6. 


a 

7,7 

4,7 
3,5 


7a.  5,6 
7b.  5,0 

8.     5,0 


9. 
10. 
11. 
12. 
13. 
U. 


2,9 
3,2 
5,2 

3,8 
3,8 

7,7 


b 

9,5 
«,7 

0,9 

0,5 

0,8 

0,7 

0,5 

0,3 

0,3 

0,3 

0,1 

0,07 

0,09 


e 
7,0 

«,* 

\ 

1,6 
4,6 
1,8 
0,5 
0,5 

0,9 
1,0 
1,0 


a-i-b 
2,45 
2,46 
2,55 
4,00 
2,46 
2,19 
2,00 
2,13 
2,33 
1,78 
2,05 
1,93 
3,89 


d 
4 
4 
1 
4 
1 
4 
1 
1 
1 
4 
1 
1 
4 


II.  Ros<> 
Formel 


hatte   das   letzte  Verhältniss  =s  2  :  1    genommen,    wonach   die 


Fei* 
Zn) 


Sh 


Gui 


4)  U«l)er  d.  amerikanische  C.  u.  9  s.  unten. 


05 


die  Gruppe  der  Fahlerze  kein  anderes  Verhtfltniss  des 

Tiit  besserem  Recht  angenommen  werden,  auch 

'n  die  letzte  Zahl  zwischen  3,50  und  4,25 

''^hlerz,  welches  Breithaupt  Kupfer- 

'^nhl  4  genau  giebt,  nur  zwei  die- 

iintiich  weniger  Schwefel  in  den 


II   der  Methode  der  Analyse  liegen, 
(uiiksj  zu  gross,  die  der  elektroposi- 


i'S 


•  Is  Schwefelmetall,  oft  gemengt  mit  freiem 
wissen  wir  aus  den  Versuchen  H.  Rose^s, 
I  rocknen  hartnackig  0,6  p.  G.  Wasser  zurück- 
iiilich,  dass  dies  auch  beim  Antimonsulfid,  viel- 
stattfindet*).   Wurde  nun  das  Antimon ,  wie  oft 
iiich  Bestimmung  des  Schwefelgehalts,  erhalten,  so 
.ring  ausfallen,   was  auch   für  das  Arsenik  gelten 
■  ii  gleichen  Sinne  wirkende  Fehlerquelle  ist  ein  Verlust 
•lallen,  die,  dem  Gange  der  Analyse  gemäss,  erst  nachAb- 
.011  Bestandtheile  bestimmt  werden. 
mag  zeigen,  welchen  Einfluss  diese  Umstiinde  auf  das  Resultat 
'/.  zuverlässigen  Analyse  haben.    Das  krystallisirte  F.  von  Wol- 
xirt  zu  denen,  bei  welchen  sich  das  Schwefelverhältniss  von  3  :-  4 
teilt,  auch  wenn  man  das  frühere  Atg.  des  Antimons  zu  Grunde 
Analyse  zeigt  den  h(k;hst  geringen  Verlust  von  0,4  p.  G.    Nehmen  wir 
Verhaltniss  3  :  4  an,  so  gehören  von  den  gefundenen  23,52  Schwefel 
)  11,08  dem  Antimon,  %  =  '13,44  den  übrigen  Metallen  an.    Setzen  wir 
\  uraus,  Silber  und  Kupfer  seien  absolut  genau  bestimmt,  so  erhalten  wir  : 

Gefanden.    Berechnet. 


-s 


Schwefel 

23,62 

23,52 

Schwefel 

Antimon 

26,63 

(25,47) 

=              40,08 

Silber 

<7,7< 

47,74 

«.65  ) 

''''      18.44 
S,64  [       ' 

4,75 

Kupfer 

25,23 

25,23 

Eisen 

3,72 

(4,63) 

Ziok 

3,40 

(3,56) 

99,94  99,84  ",51 

Wenn  also  H.  Rose's  Analyse  4,46  Antimon  zuviel,  dagegen  0,94  Eisen 
0,45  Zink  zu  wenig  gegeben  hätte,  so  würde  das  Resultat  der  Berechnung 
lu  entsprechen. 

Da  überhaupt  die  Genauigkeit  der  Scheidung,  welche  gewiss  nicht  leicht 
so  wie  die  Reinheit  des  Materials  wohl  nicht  selten  etwas  zu  wünschen  übrig 
m,  so  kann  man  um  so  weniger  strenge  Forderungen  an  die  Resultate  stellen. 

J  Xach  U.  Rose's  Erfahrnng  wäre  indessen  das  getrocknete  Antimonsulfid  wasserfrei. 


» 


oderds 


As  +  2€a*As 


zu  bezeichnen  ist. 


C.   Arsenik-Antimonfahlerz. 

a.  QuecksUberCreies. 

In  dieser  Abtheilung  ist  dasVerfaältniss  von  Antimon  und  Arsenik  oder  von 

AB  A  :  B 

in  1    =  40     :  1  8  »  S,S  :  4 

2=7:4  9  u.  44  SS  4      :  4 

3  =:    5     :  4  40  »  4,4  :  4 

4  =:    3,4  :  4  42  »  4      :  4,3 

7  =     5,5  :  4 

Das  amerikanische  Pahlerz  No.  9,  durch  seinen  Silbergehalt  vor  allen  übri- 
gen ausgezeichnet,  hat  das  ganz  abweichende  Schwefelverhältniss  3  :  2,36,  also 
nahezu 

R'As*  s  RAs  -h  2R*As. 
Ist  es  ein  Pahlerz? 

6.  QaeckftUberhaltiges. 

Die  Mehrzahl  dieser  Fahlerze  enthält  wohl  ndben  der  Verbindung  c  auch 
noch  A,  obwohl  nicht  iomier  ein  Arsenikgehall  angegd>en  ist. 

Unter  den  Analysen  der  Schmöinitzer  Erze  stimmt  bei  6,  d,  /*  und  h  der 
gefundene  Schwefelgehalt  gut  oder  annähernd  mit  dem  berechneten ;  aber  nur 
d  und  h  zeigen  das  Verhältniss  3  :  4  approximativ,  f  giebt  viel  eher  3  :  3,  und 
6  3:4^.  Was  soll  man  aber  zu  Hauer 's  Analysen  c,  e  und  g  sagen,  wo  die 
Differenz  im  Schwefel  sehr  gross  ist,  so  zwar,  dass  die  gefundene  Menge  bald 
kleiner,  bald  grösser  ist  als  die  berechnete?  Antimon  und  Arsenik  {A  :  B)  sind 
in  b  und  h  nahe  ==3:4. 

Das  tyroler  F.  No.  2  giebt,  den  Verlust  gleich  Antimon  genommen,  das 
Schwefelverhältniss  3  :  4,4,  fast  wie  das  von  Scheidthauer  analysirte  un- 
garische Erz. 

Ausser  einer  kleinen   Menge  Wismuth,   welche  Rath  in  dem  F.  von 

Schmölnitz  fand,  ist  der  Platingehalt  zu  bemerken,  der  in  dem  F.  von  Gha- 

peau  bei  Ghampol6on,  Dpt.  Hautes-Alpes  nach  Gueymard  und  Ebelmen  in 

Spuren  vorkommt. 

Arne  lang:  In  meinem  Laborai.  —  Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  60.  — 
C.  Bromeis:  Pogg.  Ann.  LV,  447.  ^  Ebelmen:  Ann.Mines  IV.  S4r.  XI,  47.  — 
Fearnley:  Pogg.  Ann.  LXV,  «98.  —  Genth:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVI,  84.— Guey- 
mard: Compi.  rend.  XXIX,  84  4.  —  v.  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  485S.  No.  4. 
98.  —  Hemming:  Phil.  Mag.  and  Ann.  X,  457.  Ben.  Jahresb.  XII,  474.  —  Kerl: 
B.  u.  hUtt.  Ztg.  4853.  No.  8.  ~  K ersten:  Pogg.  Ann.  LIX,  414.  LXVU,  4t8.  —  Klap- 
roth:  Beitr.  1,477.   IV,  40.  54.   —  Kudernatsch:  Pogg.  Ann.  XXXVIII,  897.  — 


Kahlmasns  Ztoch.  f.  d.  ges.  Naturw.  4856.  500.  ~  A.  Löwe:  G.  Rose  Reise  n.  d. 
Qrtl.  1,  4f7.  —  PbilUps:  Qu.  J.  VII,  95.  Schwgg.  J.  XXXII,  486.  —  Plattner: 
Pogg.  Ann.  LXVn,  4fS.  —  RammeUberg:  Ebend. LXXVII, f 47.  —  v.  Ratb:  Ebend. 
XCVI,  ist. -^  H.Rose:  Ebend.  XV,  576.  —  Sander:  In  m.  Lab. —Sandmann: 
Ann.  Cbem.  Pharm.  LXXXIX,  864.  —  Scheidtbauer:  Pogg.  Ann.  LVIII,  464.  — 
Schindling:  Leonh.  Jahrb.  4856,  885.  —  Wackernagel:  In  mein.  Lab. — Wei- 
denbusch  :  Pogg.  Ann.  LXXVI,  86.  —  Wittstein:  VierteUabrsschrft.  f.  pr.  Pharm. 
IV,  7«. 

WetotgUtlgWl.    Verhält  sich  ähnlich  dem  Schilfglaserz  und  Brongniardit. 

Dieses  Erz  Ist  durch  seinen  Gehalt  an  Blei  charakterisirt,  obwohl  man  den  Namen  auch 
aaf  silberhaltiges  Fahlerz  übertragen  hat.  Es  ist  nur  derb  bekannt,  und  seine  Reinheit 
sckww  zu  beortheilen. 

4.  Grube  HimmelsfUrst  bei  Freiberg,  a)  lichtes,  6)  dunkles.    Klapro  th. 

t.  Grube  Hoffnung  Gottes  bei  Freiberg.  Feinkörnig,  anscheinend  homogen,  von  etwas 

Zinkblende  und  Schwefelkies  begleitet,  sp.G.  «  5,488-^5,465.  Von  Fre  ie sieben  als 

W  e  rn  e  r 's  achtes  W.  mir  mitgetheilt.    R. 


t 

( 


i. 

b.«) 

s. 

• 

Schwefel 

13,84 

8S,39 

88,53 

Antimon 

8,50 

81,88 

88,39  » 

Schwefel  8,97 

Blei 

51,84 

41,73 

38,36 

5,96 

Silber 

SS,  00 

9,44 

5,78») 

0,86 

Eisen 

S,4S 

1,79 

3,83 

«,<» 

Zink 

— 

— 

6,79 

8,86 

Kupfer 

— 

— 

0,38 

0,08 

97,94      97,80      100.  «^4« 

la  meiner  Analyse  verhält  sich  der  Schwefel  des  Antimons  und  der  Suifbrete  s  8  :  4,46. 
Nimmt  man  8  :  4  an,  so  ist  das  W.  gleichsam  ein  Silber-  und  bleihaltiges  Fahlerz 


m.  1.  - «»  2  -  w.        -  tPbl  V 


R^Sb  s  SFe^Sb  4-  8Zn*Sb  4-  6 

iAgJ 


Fournet  fand  in  einem  angeblichen  W.  von  der  Grube  Himmelfahrt  bei  Freiberg 
^4  p.  C.  Silber,  ähnlich  dem  lichten  von  Klaproth  untersuchten  Erze. 

Fournet:  Ann.  Chim.  Phys.  LXII.  J.  f.  pr.  Chem.  X,  44.   ->  Klaproth:  Beitr. 
1,416.  —  Rammelsbcrg:  Pogg.  Ann.  LXVIU,  515. 

Spr6dgla8en. 

Ikcrepitiri  beim  Erhitzen,  schmilzt  im  Kolben  und  giebt  ein  geringes  Sub- 
iimal  von  Schwefelantimon;  beim  Rösten  schweflige  S.  und  Antimonrauch, 
zuweilen  auch  arsenige  S.  V.  d.  L.  auf  Kohle  schmilzt  es  sehr  leicht,  beschlttgt 
im  Oxydationsfeuer  unter  Ausstossen  kleiner  Theile  die  Kohle  mit  öxydirtem 


4]  Nach  Abzug  von  7,85  Thon.  8)  Desgl.  von  4,75. 

8)  Nach  zwei   LOthrohrproben  6^  und  6f  p.  C. ;  nach  einer  anderen  unvollständigen 
Analyse  5,98  p.  C,  neben  86,54  Blei,  8,78  Eisen,  8,45  Zink  und  0,4  9  Kupfer. 

7* 


100 

Antimon,  und  verwandelt  sich  in  Schwefelsilberi  welches  wenig  Äntimön  eni- 
htfit,  und  nach  längerem  Blasen,  während  ein  rother  Beschlag  eptsteht,  ein  Sil- 
berkorn hinterlässt,  dem  luweilen  etwas  Schlacke  anhängt,  welche  mit  den 
nnssen  auf  Kupfer  und  Eisen  reagirt.  Manche  Varietäten  geben  auch  auf  Kohle 
Arsenikgeruch. 

Von  Salpetersäure  wird  es  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  antimoni- 
ger Säure  aufgelöst.  Mit  Kalilauge  gekocht,  erleidet  es  eine  theilweise  Zer- 
setEung ;  Säuren  ftillen  aus  der  alkalischen  Flüssigkeit  orangerothes  Schwefel- 
antimon. 

Schon  Klaproth  hat  das  Spr.  untersucht;  H.  Rose  aber  hat  die  erste 
genaue  Analyse  desselben  geliefert. 

4 .  Grube  Alte  Hoffnung  Gottes  zu  Grossvoigtsberg  bei  Freiberg.     Blättrig. 
Klaproth. 

2.  Grube  Neuer  Morgenstern  bei  Freiberg.   Brandes. 

3.  Sohemnitz  in  Ungarn.   Krystallisirt  (Röschgewächs).  H.  Rose. 

4.  Grube  Andreaskreuz  zu  Andreasberg  am  Harz.  Krystallisirt.  Kerl. 


4. 

s. 

8. 

4. 

Schwefel     42,0 

19,40 

46,42 

46,54 

Antimon     40,0 

— 

14,68 

45,79 

Arsenik      Spur 

3,30 

— 

— 

Silber         66,5 

65,50 

68,54 

68,38 

Eisen           5,0 

5,46 

— 

0,44 

Kupfer         0,5 

3,76 

0,64 

— 

Bergart        4,0 

1,00      100,28 

400,82 

'95,5 

98,41 

[^ebnete  Schwofelmenge 

• 

• 

4. 

6,32 

o. 

für  Antimon     5,88 

Silber       10,46 

40,13 

EiMsn          — 

0,08 

Kupfer       0,16 

— 

46,20         46,53 
llifi  Hrhwiifolrncngen  des  Antimons  und  des  Silbers  verhalten  sich  in 

3  s  3  :  5,27  4  =  3:  4,85 

^$^l^u  mhif  m  #)  :  5.    H.  R  ose  hat  indessen  das  einfache  Verhältniss  3  : 6  s  4  : 2 
HUUßfmmiutiSi.     fn  dlosom  Fall  besteht  das  Sp.  aus  4  At.' antimonigem  Sulfid 

Ag'Sb. 
Ü  At  Hchwofi)!     »:  4800  =:  45,80 
4         Antimon      »  4504  »  43,49 
n         Hllliitr  -  8400  g  74,01 

IIOY     400. 


lOi 

Die  jdm  Analysen  besser  entepreohendß  Formell  wonacl^Dur  5  At.  SUber- 
solfarei  yoriianden  sind, 

Ag»Sb, 
erfordert  dagegen: 

8  At.  Schwefel    s  1600  =:  16,24 

1    -   Antimon    s  4504  »  15,87 

5  -    Silber       =«  6750  «  68,49 

d854     400. 
Emeoerte  Analysen  wären  sehr  zu  wünschen. 

Brandes:  Schwgg.  J.  XXII,  t44.  —Kerl:  B.  u.  hütt.  Ztg.  4S58.  No.S.  —  Klap- 
roth:  Beifar.  I,  ISS.  •—  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  XV,  474. 

Aftsitl.    Diesen  Namen  bat  ein  derbes  fahlerzäbniicbes  Mineral  vom  südlichen  Gärd- 
see,  Kircbspiel  Wermskog  in  Wermland,  Schweden,  erhalten,  dessen  sp.  G.  m  4,87  ist. 
Schmilzt  Y.  d.  L.  leicht  und  verhalt  sich  wie  silberhaltiges  Fahlerz. 
Enthalt  nach  Svanberg: 

Schwefel     30,05 

Antimon*)  24,77  ä  »,92  Schwefel 


Kupfer 

32,91 

S,80 

Silber 

3,09 

0,4S 

Zink 

6,40 

8,17 

Eisen 

4,34 

0,76 

Kobalt 

0,49 

0,t7 

Blei 

0,04 

0,05 

Bergart 

4,29 

8S,98 

400,35 

Der  grosse  Ueberschass  an  Schwefel  hat  Svanberg  veranlasst,  Kupferbisnlfuret  (Cu} 
d&rin  anzanehmen,  wodurch  die  berechnete  Schwefelmenge  a  81,S8  p.C.  wird.  In  diesem 
FaJ]  verhält  sich  der  Schwefel  des  Antimon  zu  dem  der  übrigen  Metalle  s  8  :  6,4. 

Dieses  Verhältniss  ist  vielleicht  s  8  :  6.  Allein  dies  so  wie  das  Vorhandensein  des  sup- 
poQirten  Schwefelkupfers,  in  Folge  dessen  beim  Erhitzen  S  p.  C.  Schwefel  entweichen  müss- 
ten,  was  nicht  angeführt  ist,  bedürfen  einer  weiteren  Prühmg. 

Svanberg :  Oefv.  af  V.  Ac.  Fdrh.  IV,  85.  Berz.  Jahresb«  XXVU,  t86. 

Polybasit. 

Schmilzt  im  Kolben  sehr  leicht,  giebt  aber  nichts  Flüchtiges.  Beim  Rösten 
in  der  offenen  Röhre  entsteht  schweflige  S.  und  ein  weisses  Sublimat,  welches 
oft  mit  kleinen  Krystallen  von  arseniger  S.  gemengt  ist.  V.  d.  L.  schmilzt  er  in 
der  äusseren  Flamme  unter  Spritzen  sehr  leicht  zu  einer  Kugel,  welche  einen 
Beschlag  absetzt,  und  lässt  nach  längerem  Blasen  ein  Silberkom,  welches  beim 
Erkalten  schwarz  anläuft.    Geröstet,  reagirt  er  mit  den  Flüssen  auf  Kupfer. 

Verhält  sich  gegen»  Säuren  wie  Fahlerz. 


4)  Mit  Spur  Arsenik. 


;  n  ■ 

Der  von  6.  Rose  luersi  vom  SprOdglaserz  unterschiedene  P.  wurde  in 
besondere  von  H.  Rose  analysirt. 
4.  Schemnitz.   H.  Rose. 
3.  Freiberg.  H.  Rose. 

3.  Comwall.  Joy. 

4.  Guarisamey,  Prov.  Durango,  Mexico.   H.  Rose. 


*. 

a. 

t. 

(. 

Schwefel    16,83 

16,35 

15,87 

17,04 

Antimon       0,25 

8,39 

5,46. 

5,09 

Arsenik       6,83 

1,17 

3,41 

3,74 

Silber        78,(3 

69,99 

78,01 

64,89 

Kupfer         3,04 

4,11 

3,36 

9,93 

Eisen           0,33 

0,89 

0,34 

0,06 

Zink             0,59 

100,30 

100,45 

100,15 

99,70 

Berechnete  Schwefelmengen : 

Antimon       0,40 

3,35 

8,18 

8,03 

Arsenik        3,97 

0,75 

8,19 

2,39 

Silber         10,73 

10,37 

10,67 

9,58 

Kupfer        0,77 

1,04 

0,85 

8,51 

Eisen           0,19 

0,17 

0,80 

0,03 

Zink             0,89 

15,68 

16,09 

16,48 

16,05 

Es  verhalt  sich  mithin  der  Schwefel 

Sb,  As  :  Ag,  Cu,  Fe  (Zn) 

1  »  4,07:  11,98 

=  3  :  8,8 

8»  4,10  :  11,58 

=  3  :  8,5 

3  =  4,37  :  11,78 

s  3  :  8,0 

4  s  4,48  :  18,06 

=  3  :  8,8 

H.  Rose  hat  das  Verhaltniss  3:9 

B  1  :  3  a 

DRenommi 

aus  1  At.  antimonigem  (arsenigero)  Sul6d  und  9  At.  Silber-  (Kupfer-)sulfu 
besteht, 

#    1  ^  Int 

Sb 


|As 
Es  ist  eine  isomorphe  Mischung  von  Schwefelsalzen,  worin : 

nt         nt  §99 

Sb  :  As  Ag  :  €u  (Fe) 

in         1  :s  1  :  40  in  4  u.  S  =:    9  :  4 
2  =:  9  :    2  3  =  40  :  4 

3u.4=:4:4  4ss4:4 

Joy:  Mise.  chim.  research.  Göttiiigen  485S.  14.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  XV,  5 
XXVIII,  4Ö6. 


lOB 


n.   Verbindaogen  von  oi(5b). 

Ko|iferwf9iiiiitliglani. 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Schäumen  und  Spritzen  ziemlich  leicht, 
und  giebt  bei  derBeduktion  mit  Soda  einen  gelben  Beschlag  und  ein  Kupferkorn. 

Ltfst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  lu  einer  blau- 
grttnen  FlOssiglLeit  auf. 

Der  K.  vom  Tannenbaum  bei  Schwarzenberg  im  Erzgebirge,  bisher  für 
VSIsmuthglans  gehalten,  ist  auf  Grund  der  Analysen  Schneider 's  eine  beson- 
dere Verbindung. 


a. 

b. 

Mittel 

Schwefel    19,01 

48,65 

48,83 

Wismuth    62,66 

64,67 

68,46  == 

SchwefeH4,84 

Kupfer        48,45 

48,99 

48,72 

4,7» 

100,42       99,34         99,74  <M7 

Da  sich  die  Schwefelmengen  ss  3  :  4  verhalten,  so  ist  der  K.  eine  Verbindung 
von  1  Ai.  Kupfersulfuret  und  4  At.  Wismuthsulfid, 

€uBi, 
4  At.  Schwefel     s=    800  s=  49,08 
4    -    Wismuth    =  2600  =  62,04 
2  -    Kupfer        s=    793  =s  48,94 

4493  400. 
Die  Zusammensetzung  des  K.  ist  daher  derjenigen  des  Kupferantimonglan- 
zes analog;  wahrscheinlich  sind  beide  auch  isomorph.  Ihre  Krystalle  gehören 
zam  zweigliedrigen  System.  Aus  Dauber^s  Messungen  berechnet  sich  für  den 
Kupferwismuthglanz  das  Axenverhältniss  a  :  b  :  c  =  0,7997  :  4  :  0,6548.  Am 
Kupferantimonglanz  sind  bisher  keine  gegen  die  Hauptaxe  c  geneigte  Flächen 
beobachtet  worden.  G.  Boschs  Messungen  ergeben  a  :  b  =  0,4422  :  4.  Es 
ist  also  bei  beiden  Mineralien  die  Axe  a  wenigstens  sehr  nahe  =  4:2. 
Schneider:  Pogg.  Ann.  XC,  466.  —  (Dauber:  Ebendas.  XCII,  244). 

Wittiehenit.    (Kupferwismutherz] . 

Giebt  beim  Erhitzen  Schwefel,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Spritzen; 
giebt  einen  gelben  Beschlag,  und  nach  dem  Boston  bei  der  Beduktion  mit  Soda 
pio  Kupferkorn. 

Löst  sich  beim  Kochen  mit  Chlorwasserstoflfsäure  und  beim  Abschluss  der 
Luft  bis  auf  das  eingemengte  metallische  Wismuth  zu  einer  fast  farblosen  FlUs- 
sifckeit  auf,  während  Schwefelwasserstoff  entweicht.  Hat  die  Luft  Zutritt,  so 
l(^st  sich  nach  einiger  Zeit  auch  das  beigemengte  Wismuth  auf.  Schneider. 
Salpetersäure  löst  es  unter  Abscheidung  von  Schwefel  auf. 


HM 

Klaproth  analysirie  das  K.  von  der  Grube  Neuglttck  bei  Wittichen  ior 
Schwarzwalde,  seine  Analyse  war  jedoch  unrichtig,  da  er  nur  einen  Theii  des 
Schwefels  bestimmte.  Neulich  hat  insbesondere  Schneider  die  wahre  Zu- 
sammensetzung zu  bestimmen  geaucht ,  indem  er  nachwies,  dass  eine  gewisse 
Menge  Wismuth  mechanisch  beigemengt  ist. 


4. 

t. 

8. 

4. 

Klaprotb. 

Schenk. 

Tobler. 

Schoe 

ider. 
b. 

15,87 

Schwefel     42,58 

17,79 

17,86 

46,45 

Wismuth     47,24 

48,13 

49,65 

51,83 

50,68 

Kupfer        34,66 

31,14  ♦ 

31,56 

31,84 

33,49 

Eisen            — 

2,54 

8,91 

99,29 

99,68 

94,48         99,60       101,38. 
Beim  Kochen  des  Minerals  mit  ChlorHasserstoffsäure  erhielt  Tobler  3,96p.  G. 
Ruckstand,  welcher  aus  1,86  Schwefel,  8,87  Eisen,  0,86  Kupfer  und  0,53  Wis- 
muth bestand,  Schneider  hingegen  15,95  p.C.  reines  Wismuth.    Zieht  man 
diese  Beimengungen  ab,  so  ist 


Schwefel 

s. 

16,00 

4. 

19,42 

Wismuth 

49,18 

43,05 

Kupfer 

30,70 

37,53 

Eisen 

4,64 

100. 

97,46 
Die  Resultate  sind  hiernach  sehr  verschieden. 

In  Schneider's  Analyse  erfordert  das  Kupfer  9,58  Schwefel,  um  Sulfiiret 
zu  bilden.  Es  bleiben  mithin  9,9  Schwefel,  d.  h.  die  HiSlfte  übrig,  während 
43,05  Wismuth,  um  BiS'  zu  bilden,  9,97  Schwefel  erfordern.  Da  also  die 
Schwefelmengen  für  beide  Metalle  gleich  sind,  so  ist  der  W.  eine  Verbindung 
von  3  At.  Kupfersulfuret  und  1  At.  Wismuthsulfid, 

€u*Bi, 
wie  Kobell  schon  längst  vermuthet  hatte. 

6  At.  Schwefel  =  1800  =  19,50 
1  -  Wismuth  =:  8600  s=  48,08 
6   -    Kupfer        =  8379  =  38,48 

6179     100. 
In  Tobler's  Analyse  erfordert  das  Kupfer  7,79  Schwefel,  das  Eisen  (zu 
FeS)  0,94  Schwefel.     Es  bleiben  mithin  7,87  Schwefel  übrig,  welche  31,39 
Wismuth  erfordern,  um  BiS'  zu  bilden.    Die  Analyse  hat  also  gegeben: 

Schwefeleisen,  Fe,  2,58  =  Schwefel  0,94 

Schwefelkupfer,  €u,    38,49  =       „       7,79 

Schwefelwismuth,  Bi,  38,66  =       n    _^*!_ 
Wismuth  17,73  i6,oo 

97,46 


MbbiI  ohui  alM  BMk  47,73  p.G.  mugmnmgim  WinMHh  ao,  so  efkih  imh  die 
viNiSefcBeider  aulgeslallle  Forind.  Indessen  liai  Tobler  das  Ers  in  einer 
ktmmfhMn  ven  Kehienslliire  in  ChlorwassersloIfcKure  «uigelilsi,  und  dabei  die 
aDgefbhrten  Zahlen  «füllten,  und  es  ist  daher  bedenklich,  ansonehsMiii  dass 
sich  eine  so  ansefanGche  Menge  gediegnen  Wlsnralbs  ao%ei<(st  haben  «oUlo. 

Tobler  hat  auch  einen  anderen  Schluss  aus  seinen  Tersuchen  gesogen. 
Da  der  durch  ChlorwassersiofiEsSnre  nicht  au%eltfste  Antheil  dieselben  Bestand- 
ibeile  wie  die  Anflteung  enthielt,  die  Probe  überdies  keine  Beimengiing  von 
Wisnnith  erkennen  liess,  so  berechnet  er  das  Gesammtmultat  (4) : 

34,56  Gu  »  39,57  Gü  «    8,04  S 
2,91  Fe  =    4,58  Fe  =    4,67  „ 


9,68 

49,65  Bi    =  61,15  Bi   =  11,50 

21,18 

Da  nun  für  das  Wismuth  nur  47,26  —  9,68  =  7,58  Schwefel  übrig  bleiben, 
%.  11,50  aber  =s  7,67  sind,  so  sieht  er  hierin  einen  Beweis,  dass  das  Wismuth 
als  Salfuret,  BiS',  in  dem  Mineral  enthalten  sei. 

Da  nun  die  Schwefeimengen  des  Kupfers  (Eisen)  und  des  Wismuths  « 
9,68  :  7,58  =  1,28  :  1  sind,  so  würde  die  Formel  entweder 

M'Bi«  oder  «»> 
Fei  Fe 

sein. 

Ist  aber  das  Eisen  nicht  als  dem  Kupfersulfuret  isomorphes  Sulfuret  vor- 
haDden,  sondern  als  Sesquisulfuret  mit  jenem  verbunden,  d.  h.  als  Kupferkies 
beigemengt,  so  ist  : 

Eisensesquisulfuret    5,44  =  Schwefel  9,50 
Kupfersulfuret  1,04  =        ,,       o,88 

Kupferkies     6,45 
Kupfersulfuret  38,53  »=        ,,       7,18 

Wismuthsulfuret      57,32  =        „       7,67 


4  8,48 

Dann  würden  die  Sohwefelmengen  zwar  fast  gleich,  die  Formel  daher 

CNi*Bi 
sein,  aHein  auch  0,88  p.  C.  Schwefel  in  der  Analyse  fehlen. 

Diese  Ansicht  entbehrt  aber  insofern  einer  Stutze,  als  die  supponirtcSchwe- 
fdongsstufe  des  Wismuths  voraussetzt,  dass  beim  Auflösen  des  Minerals  ent- 
weder das  dem  Wismuthoxydul  entsprechende  ChlorUr  sich  bildet,  oder  eine 
Zersetzung  desselben  in  Wismuth  und  Wismuthchlorid  erfolgt,  was  nicht  beob- 
achtet ist. 


Schwefel 

49,65 

Schwefel 

Wismuth 
Antimon 

25,80  » 
9,24 

Mol 

>  9,78 
a,78       ' 

Blei 

40,13 

6,28 

Eisen 

2,96 

4,70  >  8,45 

Kupfer 

0,86 

o.m) 

98,04  47,88 

Die  Schwefclmengen  von  Wismuth  und  Antimon  verhalten  sich  lu  denen 
der  Sulfiirete  =  3  :  2,5.  Allein  die  Analyse  hat  4%  p.  C.  mehr  Schwefel  und 
überdies  4,96  p.  C.  Verlust  gegeben.  Bestände  letzterer  aus  Antimoni  so  würde 
die  berechnete  Schwefelmenge  48,64  p.C.  betragen,  und  jenes  Yerhttltniss  = 
10,54  :  8,45  =  3  :  2,33  sein.  Allein  weder  3  :  2,5  =  6  :  5  noch  3  :  2,33  = 
r  die  Formeln 


Sb 


undPb'" 

Sb 


I 


106  I 

Die  Deuliing  Sehneider's  bMbi  also  Mr  jetai  die  anndmilMirile.  i 

Klaproth!  Beitrage  IV,  94.  —  Schenk:  Ana.  d.  Chaan.«.  Pliaffn.  XGI»  tat.  —    | 
Schneider:  Pogg.  Ann.  XGIll,  aaa.  47a.  XGVU,  478.  —  Toblar:  Ami.  d.  Ch.  a. 
Phann.  XGV,  987. 

Anhang.  Auf  dem  Geistergang  mJoachimsibal  komm!  nach  Vogl  ein  darbaa  graues 
Ers  vor,  dessen  sp.G,  s  6,0  ist,  und  welches  nach  Lindaker  folgendes  Verhalten  seigt: 

Giebt  im  Kolben  Schwefelarsenik  and  metallisches  Arsenik.    Schmilxt  v.  d.  L.  leicht 
ifnter  Entwicklung  von  ArsenikdSmpfen  und  Bildung  eines  gelben  Beschlags  su  etneas  spra-    * 
den  Korn,  welches  mit  Soda  in  der  inneren  Flamme  ein  Knpferfcom  glehi. 

USst  sich  (ob  vollständig?)  in  GhlorwasserstoffiBüure  unter  Bntwickinng  Ton  Schwefal-     : 
Wasserstoff,  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  arseniger  S.  auf. 

Mittel  mehrerer  Analysen  nach  Abing  von  18,88  p.  C.  unlöslicher  Stoffe  and  Wasser: 
Schwefel       9,94 
Arsenik       80.74 
Wismuth     45,84 
Kupfer        48,04 

99,00 

Die  At.  der  Bestandtheile  sind :  Cu*  4-  Bi'  -h  As*  -h  S". 

Es  ist  vielleicht  ein  Gemenge,  da  es  nach  Vogl  gelbe  Punkte  (Kiese  oder  gadiegaD 

Wismuth)  enthält,  weshalb  aoch  die  von  Lindaker  vorgeschlagene  Formel 

aCuAs  4-  Bis' 
sehr  problematisch  erscheint. 

Vogl  Joachimsthal  488. 

Kobeliit. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  beschlagt  die  Kohle  gelb,  verflüchtigt  sich  theilweise,  und 
hinterlässt  ein  weisses  Metallkom. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Entwicklung  von  Schwefelwasser- 
stoff auf. 

Nach  Setterberg  enthält  der  K.  von  Hvena  in  Schweden: 


t07 

sind  lOTerlissig.    Man  sollte  eher  das  emfiiehe  yerbflllniss  3  :  3  as  (  :  (  vor- 
ansaeUen,  wonach  der  K. 

a 

Pb'Sb  +  3Pb»Bi 

wäre,  wie  G.  Rose  annimmt,  obwohl  das  Mineral  eine  neue  Untersuchung  ver- 
langt. 

'  G.  Rose:  Minerslsyst.  64.   —  Setterberg:  Berz.  Jabresb.  XX,  f15.    Pogg.  Ann. 

LV,  ass. 

Nadelen. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  schmilzt  im  Kolben,  giebt  aber  nichts  Flüchtiges. 
Bildet  beim  Rösten  weisse  Dämpfe,  die  sich  theilweise  zu  klaren  Tropfen  ver- 
dichten. Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  (kocht  und  sprüht  Funken.  Plattner)> 
beschlägt  die  Kohle  weiss  und  gelblich^  während  ein  röthliches Metallkorn  bleibt. 
(N.  von  Schwarzenberg  verflüchtigt  sich  nach  längerem  Blasen  fast  ganz  und 
reagirt  nicht  auf  Blei.  PI.).  Der  Rückstand  zeigt  mit  den  Flüssen  die  Reak- 
tionen des  Kupfers. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscbeiduog  von  Schwefel  und  schwefel- 
saurem Bleioxyd  auf. 

Das  N.  von  Beresow  ist  zuerst  von  John,  genauer  von  Fr  ick  (sp.  G.  nach 
Demselben  ss  6,757)  und  später  von  Chapman  untersucht  worden. 


John. 

Frick. 

Chapman. 

Tellur 

1,32 

a. 

V. 

Schwefel 

11,58 

16,05 

16,61 

18,89 

Wismuth 

(3,20 

34,62 

36,45 

28,04 

Blei 

24,32 

35,69 

36,05 

40,43 

Kupfer 

12,10 

11,79 

10,59 

12,64 

Nickel 

1,58 

98,15 

99,70 

100. 

94,40 
In  Frick's  Analyse  b  sind  die  Schwefelmengen,  welche  die  drei  Metalle 
erfordern,  8,41 — 5,58 — 2,67  =  16,66.  Der  Schwefel  des  Wismuthsulfids  ver- 
hält sich  zu  dem  der  Sulfurete  s  8,41  :  8,25  =1:1.  Femer  ist  der  Schwe- 
fel der  letzteren  ss  2  :  4 .  Das  N.  ist  folglich  eine  isomorphe  Mischung  von  1  At. 
Drittel  -  Schwefelwismuthkupfer  und  2  At.  Drittel  -  Schwefel- 
wismuihblei, 

€u«Bi  +  2Pb»Bi. 

18  At.  Schwefel     »  3600  »  16,71 

3   -    Wismuth    =  7800  =  36,20 

6   -    Blei  =  7768  =  36,05 

6  -•  Kupfer       «  2380  =  11,04 

8«548  r*.  «00. 


m 

Eb  hat  eine  dem  Boaroeoü  annloge  ZusammeDseUwigi  und  ist  «uoli 
isomorph  mit  ihm. 

Gbapman:  Chem.  Gaz.  4847.  S87.  —  Frick:  Pog|.  Add.  XXXI,  529.  • 
Gehlen's  J.  V,  SIT. 

Chiviatit. 

Verhalt  sich  wie  das  vorige. 

Dies  von  Brooke  entdeckte  derbe  graue  und  in  drei  Richtungen  i 
Erz  von  Ghiviato  in  Peru,  dessen  sp.  G.  »  6,920  ist,  enthält  nach  me 
tersuchung  : 

Schwefel         48,00         Schwefel 

Wismuth        60,95  s  I8,80 

Blei  46,73       8,60  ] 

Kupfer  8,42       o,60  4,8? 

Eisen  1,02       4,46 ) 

Unlösliches       0,69  48,47 

99,74 
Nach  Abzug  von  4,02  Eisen  und  4,46  Schwefel  =  2,48  Schwefelkies 
das  Erz  begleitet)  verhalten  sich  die  Schwefelmengen  der  beiden  Sulfi 
des  Wismuths  »  3,24  :  43,80  s  4  :  4,3.    Nimmt  man  4  :  4,5  »  2  : 
ist  das  Mineral 

*^'^ki»=^u»Bi»+4Pb»Bi», 
i€ul 

d.  h.  eine  isomorphe  Mischung  von  Anderthalb -Schwefelwism 
und  dem  analogen  Kupfer  salze  in  dem  Atomverhtfltniss  von  4:4. 

4  4  At.  Schwefel  a  2200  »  47,76 

3   -    Wismuth  a  7800  =»  62,96 

i  -    Blei  ^  2074  ==:  46,72 

i  -    Kupfer  =    347  =    2,56 

42388     400. 
Pogg.  Ann.  LXXXVllI,  880. 

Nickelwismittbglaiii. 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle  zu  einem  grauen,  innen  speisgelben, 
magnetischen  Korn  und  giebt  einen  gelblichen  Beschlag.    Reagirt  mit  d 
sen  auf  Nickel  (Kupfer  und  Eisen} . 

Löst  sich  in  Salpetersaure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  zu  ei 
nen  Flüssigkeit  auf. 

Dieses  seltene  Mineral  von  der  Grube  Grünau,  Sayur-^tenkirchei 
zuerst  von  Kobell,  später  von  Sc|^,p^abel  untersucht. 


IM 


Kobell. 

Schnabel. 

Schwefel 

38,46 

31,99 

33,'l0 

Wismoth 

U,14 

10,49 

10,41 

Nickel 

40,65 

S8,0S 

22,78 

Kobalt 

0,28 

11,24 

11,73 

Eisen 

3,48 

5,55 

6,06 

Kupfer 

1,68 

11,59 

11,56 

Blei 

4,58 

7,11 

4,36 

Ni 


100,81       400.         400. 

Eine  Berechnung  des  Schwefels  lehrt  zuvörderst,  dass  hier  höhere  Schwe- 
felungsstufen als  die  gewöhnlichen  voiiianden  sein  müssen,  doch  weichen  alle 
drei  Analysen  beträchtlich  von  einander  ab. 

Zieht  man  in  Kobell's  Analyse  das  Blei  als  Sulfüret  ab,  so  verhalten  sich 
die  At.  der  Metalle  und  des  Schwefels  »■  3  :  4,38.  Franken  he  im  hat  das 
VerhUltDiss  3  :  4  und  die  Formel 

'Si       . 

li 

vorgeschlagen,  und  stützt  diese  Ansicht  darauf,   dass  der  gleichfalls  reguläre 
Kobaltnickelkies  auch  analog  zusammengesetzt  ist. 

Dagegen  ist,  gleichfalls  abgesehen  vom  Schwefelblei,  das  Atomverhältniss 
der  Metalle  und  des  Schwefels  in  SchnabeFs  Analysen  ss  4  :  5. 

Eine  Wiederholung  der  Analysen  ist  hiemach  wUnschenswerth. 

Frankenheim:  Syst.  d.  Krystalle  84.   —   v.  Kobell :  J.  f.  pr.  Chem.  VI,  889.  ~ 
Schnabel:  Privatmittblg. 

III.   Verbindaogen  von  f(i,€o,  Fe. 

Kobaltnickelkies. 

Giebt  im  Kolben  ein  wenig  Schwefel,  beim  Rösten  schweflige  Säure. 
Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  ziemlich  leicht  zu  einer  Kugel,  welche  sich  mit  einer 
schwarzen  Rinde  tiberzieht  und  dem  Magnet  folgt.  Das  abgeröstete  Pulver  giebl 
mit  Borax  eine  violettblaue  Perle,  welche  auf  Kohle  im  Beduktionsfeuer  metalli- 
sches Wickel  abscheidet,  das  durch  etwas  Gold  gesammelt  werden  kann,  worauf 
die  Boraxperle  rein  blau  erscheint,  während  das  Gold,  mit  Phosphorsalz  im 
Oxydationsfeuer  behandelt,  ein  von  Nickel  geförbtes  Glas  liefert.  Plattner. 

in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  Schwefel  zu  einer  rothen  Flüssig- 
keit aoflöslich. 

Hi  Singer  und  Wernekink  gaben  die  ersten  Analysen,  wonach  man  das 
Mineral  als  wesentlieh  aus  Schwefel  und  Kobalt  bestehend  ansah,  bis  Schna- 
bel zeigte,  dass  Jene  einen  ansehnlichen  Gehali  an  Nickel  übersehen  hatten. 


4.  Riddarhyiian  in  Wesimanland.  Hisinger. 

2.  Grube  Jungfer  bei  Musen  unweit  Siegen,  a]  Wernekink.  6)  Schnabel. 
c)  Ebbinghaus. 

3.  Finksburgy  CarroII  Co.,  Maryland.  Genth. 

4.  La  Motte,  Missouri.  Derselbe.. 

4.  s.  9.  4. 


a. 

b. 

c. 

Schwefel 

38,50 

42,58 

44,98 

42,30 

39,70 

41,54 

Nickel 

— 

— 

33,64 

42,64 

29,56 

30,53 

Kobalt 

43,20 

53,35 

22,09 

11,00 

25,69 

21,34 

Eisen 

3,53 

2,30 

2,29 

4,69 

1,96 

3,37 

Kupfer 

44,40 

0,97 

400. 

400,63 

8,23 

Pb0,39 

Bergart 

0,33 
99,96 

98,87 

0,45 
99,59 

1,07 
98,84 

Aus  Hisinger's  und  Wernekink 's  Analysen  hatte  man  geschlosseUi 
dass  das  Mineral  nach  Abzug  von  beigemengtem  Kupferkies  Kobaltsesquisulforet, 

€0|  sei. 

Frankenheim  stellte  dieVermuthung  auf,  daiss  die  regulttreKrystallform 
auf  eine  Verbindung 

Co  So 
schliessen  lasse,  welche  sich  auch  nach  AufBndüng  des  Nickelgehalta  besiHtigt 
hat. 

Es  verhalten  sich  nämlich  die  Atg.  der  Metalle  und  des  Schwefels 

in  26  =  <5,73  :  20,9  l  ,   .         ^     , 
2c=s  <5,9    :  21,0/ 

Der  Koballnickelkies  ist  mithin  eine  isomorphe  Mischung  von  1  At.  Sulfuret  und 

1  At.  Sesquisulfuret  von  Nickel,   Kobalt  und  Eisen,   RR  s  NiNi  mit  do^o 

und  etwas  Fe  Fe. 

Das  Verhältniss  von  Ni  und  Co  ist 

in  26  s  3  :  2,  in  2  c,  einem  neuen  ausgezeichneten  Vorkommen,  »4:1. 
In  einem  anderen  Versuche  wurden  3  4, 84  Ni  gegen  18,6  Cob8:1  gefunden. 

Die  Deutung  der  Natur  des  K.  von  Riddarhyttan  erfordert  neue  Untersu- 
chungen, da  sein  Kupfergehalt  nicht  allein  von  beigemengtem  Kupferkies  her- 
rühren kann. 

Frankenheim:  System  d.  Krystalle.  S. 24.  —  Genth:  Am.  J.  of  Sc.  IlSer.  XXIII. 
J.  f.  pr.  Ch.  LXXIII,  f05.  —  Hisinger:  Afhandl.  i  Fis.  111,  849.  Schwgg.  J.  II,  S48. 
—  Schnabel  und  Ebbinghaus:  Privatmittheilung.  —  Wernekink:  Sckwgg.  J. 
XXXIX,  806.   Leonh.  Ztschrft.  f.  Min.  4886.  Juli. 

Carrollit.  Diesen  Namen  legte  man  einem  Kobaiten  von  Finkaborg,  Garroll  Co.»  Marf* 
laiiü,  bei,  welches  nach  Smith  und  Brush  grau,  nicht  spaltbar,  vom  ap.G.  »  4,88 ist. 


111 


da  drei  Analyseii  sind  davon  bekannt : 

Faber. 

Smith  u.Brush 

Genth. 

Schwefel        17,04 

44,29 

44.74 

Arsenik           4 ,84 

— . 

— 

Kapfer           32,99 

48,45 

4  7.55 

Kobalt           28,50 

87,70 

38,70 

Nickel             4 ,50 

4,54 

4,70 

Eisen              5,S4 

4,40 

0,48 

Quan              8,45 

0,07 

99.80  400,08  400,49. 

In  der  Analyse  von  Smith  nnd  Brnsh  verhalten  sich  die  AI.  von  Cu(Fe)  :  Co(Ni)  : 
$  s  5,5  :  4  0,5  :  20,8  »4:2:4,  oder  die  Metalle  und  der  Schwefel  s  3  :  4.  Das  Mineral 
iüft  sich  also  analog  dem  Kobaltnickelkies  als 

£n<6o 
belnchten. 

4  At.  Schwefel    »  800,0  a  44,40 

4   -   Kupfer       a  898,8  «  20,88 

2   -    Kobalt         «  750,0  «  88,52 

4948,8      fÖÖ^ 

Faber:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XIII,  448.  J.  f.  pr.  Chem.  LVI,  888.  —  Genth:  ibid, 

XXUI,  445.  Bbendas.  LXXUI,  205.  — Smithu.  Brush:  ibid.  XVI,  865. 

Magnetkies. 

Giebt  beim  Erhitzen  nichts  Fluchtiges,  beim  Rösten  nur  schweflige  Säure. 
Schmilii  V.  d.  L.  zu  einem  grauen  stark  magnetischen  Korn. 

In  Wasserstoffgas  erhitzt,  verliert  er  Schwefel,  und  wird  zu  einfach  Schwe- 
feleisen (Sulfdrei).  Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Entwicklung  von 
Schwefelwasserstoff  und  Abscheidung  von  etwas  Schwefel  auf.  Durch  Kochen 
mit  Kalilauge  verwandelt  er  sich  in  schwarzgrUnes  Eisensulfuret.  Grf.  Schaff- 
!(otsch. 

Der  M.  wurde  von  Hatchett,  Berthier,   besonders  aber  von  Stro- 
meyer  untersucht;  spätere  Analysen  haben  H.  Rose,  Plattner  u.  A.  ge- 
liefert. 
\.  Bartes,  Pyrenäen.  Stromeyer. 

2.  Treseburg  am  Harz,  a)  Stromeyer.  6)  Rammeisberg. 

3.  Bodenmais,  in  Baiem.  a)  H.  Rose,     b)  Grf.  Schaffgotsch. 

4.  Pahlun,  Schweden.   Plattner. 

5.  Conghonas  do  Gampo,  Brasilien.  Platin  er. 

6.  Radschputanah,  Hindostan.    Middleton. 

4.  2.  8.  4.  5.  8. 

Schwefel      43,63      40/l5     40,56       38,78  40,S2  40,43      37,73 

Eisen            66,37      59,85                   60,52     60,59       59,72  59,63       62,27 

Kieselsäure     —           —                       0,82  99,94  100,06    400. 
100.         100.                     100,12 

Der  M.  vom  Berge  Lalliat  bei  Sitten  im  Wallis  enthält  nach  Berthier 

39—40,2  Schwefel  und  61 — 59,8  Eisen,  (eine  stark  und  eine  schwach  magne- 
tische Abänderung). 


Der  Schwefel  Verlust  beim  Gltthen  in  Wasserstoff  beirfigt  nach  Plattner 
für  4  =  4,72  p.  C,  für  6  =x  4,92  p.  C. 

Der  M.  ist  eine  Verbindung  von  7  At.  Eisen  und  8  At.  Schwefel, 

Fe^S* 
8  At.  Schwefel  r=  1600  »  39,50 
7   -   Eisen        =  2450  =  60,50 

4050      400. 
[  A  n  m.    Die  analytischen  Resultate  sind  nicht  für  die  neueren  Atg.  beider  Blenent« 
corrigirt.] 

Da  der  M.  nicht  gut  als  eine  eigene  Schwefehingsstufe  gelten  kann,  so  muss 
er  als  eine  Verbindung  zweier  anderer  betrachtet  werden.  Die  grössere  Wahr- 
scheinlichkeit spricht  für  die  Annahme,  dass  er  eine  Verbindung  von  5  At.  Ei- 
sensulfuret  und  4  At.  Eisensesquisulfuret  sei, 

Fe*  Fe, 
während  er  sich  allerdings  auch  als  eine  Verbindung  von  6  At.  Sulfuret  und 
1  At.  Bisulfuret 

Fe«  Fe 
denken  Ittsst. 

Berzelius  hat  diese  Ansicht  zuerst  gegen  die  von  Stromeyer  verthei- 
digt,  dass  in  dem  Magnetkiese  oft  etwas  Schwefelkies  aufgelöst  enthalten  sei, 
und  6.  Rose  hat  darauf  hingewiesen,  dass  eine  Verunreinigung  mit  letzterem 
allerdings  leicht  statt6nden  könne,  selbst  im  Inneren  krystalliniscber  Massen 
von  Magnetkies.  Ein  solcher  unreiner  M.  scheint  der  von  Stromeyer  unter- 
suchte vou  Bar^ges  gewesen  zu  sein.  Beim  Auflösen  in  Ghlorwasserstofibaure 
bleibt  dann  der  Schwefelkies,  gemengt  mit  Schwefel,  zurück,  wogegen  reiner 
M.  von  Bodenmais  nach  meinen  Versuchen  dabei  nur  4-- 5  p.  C.  Schwefel  hin- 
terltfsst,  welchem  kein  Schwefeleisen  beigemengt  ist. 

Grf.  Schaffgotsch  glaubte  aus  den  Analysen  der  verschiedenen M.schlies- 
sen  zu  dürfen,  dass  darin  4  At.  Sesquisulfuret  mit  wechselnden  Mengen  Sulfuret 
vereinigt  sei,  wogegen  G.  Rose  bemerkt,  dass  die  Differenzen  der  Zahlen  von 
der  analytischen  Methode  herrühren  können,  keine  entsprechenden  Unterschiede 
der  einzelnen  M.  sich  wahrnehmen  lassen ,  und  geringe  Ueberzttge  von  Eisen- 
oxyd auf  den  schaligen  Zusammensetzungsstücken  das  Resultat  schon  etwas 
modißciren  müssen. 

Breithaupt  hat  den  M.  als  isomorph  mit  dem  Greenockit  und  Uaarkies 
(auch  dem  Antimonhickel  und  Rothnickelkies)  betrachtet,  und  daraus  geschlos- 
sen, dass  er  reines  Eisensulfuret  sei.  Auch  Frankenheim  und  v.  Kobell 
sind  dieser  Ansicht  beigetrelen.  Dieselbe  wird  indessen  dadurch  widerlagt, 
dass  der  M.  erst  durch  Erhitzen  in  Wasserstoffgas  zu  Sulfuret  reducirt  wird, 
dass  alle  Abänderungen  einen  gleichgrossen  Schwefelüberachuss  über  lettteres 
zeigen.  Auch  bemerkt  G.  Rose,  dass  das  Sulfuret  nicht  magnetisch  sei^  dass 
der  M.  ein  geringeres  sp.  G.  als  der  Schwefelkies  besitze,  und  deshalb,  da  sonst 


113 

niedere  Schwefelnngsslufen  schwerer  sind  als  höhere,  als  eine  Verbindung  von 
iweien  betrachtet  werden  müsse,  vor  allem  aber,  dass  der  M.  mit  den  oben 
genannten  Mineralien  zwar  Formähnlichkeit  habe,  mit  ihnen  jedoch  im  strenge- 
ren Sinne  nicht  isomorph  sei. 

Das  Eisensul  füret,  Fe,  kommt  nach  meinen  und  Smith 's  Beobachtun- 
§9en  in  manchem  Meteoreisen  vor,  bat  ein  sp.  G.  =  4,75—- 4,78  und  löst  sich  in 
CUorwasserstoOstture  ohne  Abscheidung  von  Schwefel  auf.  (S.  Meteorit).  Aus- 
serdem findet  es  sich  in  isomorpher  Mischung  mit  Nickelsulfuret  in  dem  regulär 
spaltbaren  Eisennickelkies  (S.  diesen). 

Nickelhaltiger  Magnetkies.  Scheerer  untersuchte  einen  solchen 
TOQ  Modam  in  Norwegen  (4),  und  Berielius  einen  derben  von  Klefva  in  SmS- 
land,  dessen  sp.  G.  s  4,674  ist,  und  welcher  in  Wasserstoflgas  3,75  p.G.  vei^ 
liert  (2).  Ein  dritter  von  unbekanntem  Fundort  ist  in  meinem  Laboratorium 
aotersucht  worden  (3). 


4. 

9. 

8. 

Schwefel 

40,46 

38,09 

39,95 

Eisen 

56,03 

67,64 

58,90 

Nickel 

2,80 

3,04 

8,60 

Kobalt 

— 

0,09 

— 

Mangan 

— 

0,88 

— 

Kupfer 

0,40 

0,45 

— 

99,69        99,53       101,45 

Berthler:  Ann.  Mines  III  S^r.  XI,  499.  —  Berzelius:  Schwgg.  J.  XXII,  290. 
Jaluresb.  XXI,  4  81.  Chem.  Mineralsyst.  S.  456.  (An.  des  nickelhaltigen  M.).  Jahresb. 
XXI,  484.  —  Hatchett:  Nicholsons  J.  X,  40.  XI,  44.  —  Middleton:  Phil.  Mag. 
III  Ser.  XXVIII,  85i.  —  Plattner:  Pogg.  Ann.  XLVII,  869,  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann. 
LXXIV,  194.  —  H.Rose:  GUb.  Ann.  LXXII,  489.  —  Schaffgot  seh  :  Pogg.  Ann. 
L,  588.  —  Scheerer:  Ebendas.  LVIII,  818.  —  Stromeyer:  Gott.  gel.  Anz.  4 84 4. 
447.   Gilb.  Ann   XLVIII,  4  88.  109. 

Buiitkupreren. 

Giebt  im  Kolben  nichts  Fluchtiges.  Schwärzt  sieb  v.  d.  L.  und  schmilzt 
ZQ  einer  grauen,  nach  längerem  Blasen  magnetischen  Kugel,  welche  spröde  und 
im  Bruch  grauroth  ist,  und  giebt  mit  den  Flüssen  Kupferreaktion. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  schwer,  von  Salpetersäure  leicht  unter 
Abscheidung  von  Schwefel  aufgelöst. 

Schon  Klaproth  untersuchte  das  B.,  da  er  aber  4  p.  C.  Verlust  erhielt, 
fdaubte  er  einen  Gehalt  an  Sauerstoff  annehmen  zu  müssen.  Namentlich  durch 
Plattner's  Versuche  ist  die  chemische  Natur  des  B.  bekannt  geworden,  dessen 
derbe  Varietäten  nicht  selten  mit  Kupferglanz  oder  Kupferkies  verwachsen  sind. 

Wir  bringen  die  vorhandenen  Analysen  nach  dem  Kupfergehalt  in  drei 
Reihen. 

Rsmaelfberg^f  Minenldiemie.  o 


114 

A.  Buntkupfererz  mit  56—68  p.  G.  Kupfer« 

i.  Gondurra  Mine  bei  Gamborn,  Gornwall.  Krysiallisirt.  Plattner. 
S.  Rednith  in  Gornwall.  Krysiallisirt.  Ghodnew. 

3.  Fundort  ungewiss.  Krystallisirt.  Varrentrapp. 

4.  Monte  Gatini  in  Toscana.  Derb.  Bechi. 

5.  Grube  Märtanberg  in  Dalarne,  Schweden.  Derb.  Plattner. 


<. 

a. 

s. 

t. 

5. 

Schwefel 

S8,84 

S6,84 

26,98 

84,98 

85,80 

Kupfer 

56,76 

57,89 

58,80 

55,88 

56,10 

Eisen 

14,84 

14,94 

14,84 

18,03 

17,36 

99,84       99,67     400,02       98,83       99,26 
In  diesen  Abänderungen  ist  i  At.  Eisen,  3  At.  Kupfer  und  3  At.  Schwefel 
enthalten,  so  dass  das  B.  als  eine  Verbindung  von  3  At.  Kupfersulfuret  und 
i  At.  Eisensesquisulfuret, 

Gu'Fe 
betrachtet  werden  kann. 

6  At.  Schwefel  =  1200,0  =  28,04 
6  -  Kupfer  ==  2379,6  »  &5,60 
2   -    Eisen  =    700,0  »16,36 


4279,6     100. 
Obgleich  das  Sesquisulfuret  als  Mineral  nicht  bekannt  ist,  so  ist  doch  diese 
Annahme,  welche  das  B.  in  Analogie  mit  dem  Kupferkies  u.  s.  w.  bringt,  der- 
jenigen vorzuziehen,  wonach  es  als  eine  Verbindung 

'      I  Cu         '      »  '     ' 

€u^  ,     ai€uGu-l-€uFe 

I  I*e 
zu  denken  wflre,  obwohl  diese  Gonstitution  sehr  einfach  ist. 

Berzelius  und  Phillips  hatten  frtther  das  B.  als  eine  Verbindung  von 
Kupfer-  und  Eisensulfuret  betrachtet,  wogegen  aber  der  höhere  Schwefelgehalt 
des  Erzes,  so  wie  sein  Verhalten  in  Wasserstoffgas  sprechen,  insofern  es  dabei, 
wie  Plattner  gezeigt  hat,  eine  gewisse  Menge  Schwefel  verliert,  welche  die 
höhere  Schwefelungsstufe  des  Eisens  (oder  Kupfers  nach  der  obigen  Formel) 
abgiebt.  Dieser  Verlust  betrug  in  No.  2  3,35  p.  G.,  wahrend  die  Rechnung 
3,61  p.c.  erfordert. 

Aber  nur  die  Analyse  No.  1  ergiebt  die  genttgende  Schwefelmenge  (sogar 

noch  1  p.  G.  mehr,  ob  vonGuS  oder  Fe  S'  herrührend,  ist  nicht  zu  entscheiden), 

die  übrigen  geben  weniger,  denn  für  die  vorhandenen  Metalle  wird  an  Schwefel 

gefordert  : 

s.               8.               4.  5. 

27,51  27,51  29,54  29,03 

Gefunden  26,84  26,98  24,92  25,80 

Differenz     0,67  0,53  4,62  3,23 

wobei  nur  No.  4  einen  betrachtlichen  Verlust  ergdi>en  hat,  der^  ak  Schwefel 

genommen,  die  Differenz  auf  3,45  p.  G.  herabbringt. 


tu 

Wenn  man  auch  vorläufig  auf  die  geringen  Differenzen  in  No.  S  und  3 
keinen  Werth  legt,  No.  4  wegen  des  Verlustes  von  der  Berechnung  ausschliesst, 
so  kann  man  doch  No.  5  nicht  ohne  Weiteres  auf  die  Formel  beliehen.  Dieses 
derbe  B.  verlor  in  Wasscrstoffgas  2,18 — 8,56  p.C.  Schwefel. 

56 JO  Kupfer  -h  U,45  Schwefel  =  70,85  €u 

itt 

47,36  Eisen    -h  U,88       „         =  32,24  Fe 

29,03  402,49 

gefunden  25,80 

-j—  =  4,99  p.  C.  Schwefel  müssten  fortgehen,  wenn  das  Sesquisulfuret  sich 
in  Sulfuret  verwandelt,  während  nur  2,56  p.  C.  gefunden  wurden. 

Alles  dies  beweist,  dass  dieses  B.  eine  beträch tl  iche  Menge  Eisen- 
snlfuret  enthalten  müsse.    Halten  wir  uns  an  Plattner's  Schwefelbestim- 

mung,  so  berechnet  sich  der  Gehalt  des  Erzes  zu  : 

.    Schwefel  Schwefel 

Rupfersulfuret      70,25  =s  44,45  oder  €u  24,74  =  5,00 
Eisensesquisulf.    40,80  =    5,00*)  'ße  ^0,80  =  5,00 

Eisensulfüret        48,22  =s    6,65  ,     «, 

99,27       25,80  ^^»^^  €u*Fe 

€u  45,54  s  9,45 

Fe  48,22  ^  6,65 

63,76  €u*  Fe*. 
Dieses  B.  enthält  also  nur  ein  Drittel  der  Verbindung,  welche  man  für  das  kry- 
stallisirte  annimmt,  und  muss  entweder  als  ein  Gemenge  von  %  Buntkupfererz 
mit  Vt  Kupferglanz,  oder  als  eine  isomorphe  Mischung 

€u**^e  -h  2€u*Fe* 
betrachtet  werden. 

Nun  lasst  sich  aus  dem  grösseren  Verlust  in  Wasserstoff  allerdings  auf  einen 
grosseren  Gehalt  an  Sesquisulfuret  schliessen.  Nehmen  wir  den  Verlust  der 
Analyse  ä  0,74  p.C.  als  Schwefel,  so  dass  dessen  Menge  =  26,54  p.C.  würde, 
so  erhalten  wir: 

Schwefel  Schwefel 

€u  70,25  «  4  4,4  5  oder  ^u  36,94  «  7,44 

Fe  46,42  =    7,44»)  ge  46,42«  7,44 

Fe  43,63  =    4,95  53,06  Cu*Fe 

^^^-  «^'ö*  ^u  33,34  -6,74 

Fe  43,63  »  4,96 


46,94  du»Fe^ 


4)  NadidieserVerihoiliiiigdesSchwefels sollieosin Wasserstoff  narfsl, 7p.  C.  verlieren. 
t)  -y  as  s,4S  ist  der  berechnete  Verlust  in  Wasserstoff. 

8* 


116 

d.  h.  etwa  die  Hälfte  beider  Verbindungen,  wobei  merkwürdiger  Weise  <Ue  Ei- 
senmengen in  beiden  Schwefelungsstufen  genau,  die  des  Kupfers  in  beiden  Ver- 
bindungen fest  gleich  sind.    Diese  Betrachtung  zeigt  das  B.  No.  3  als 

€u*Fe  +  ^u*Fe*. 
Wir  sind  nicht  der  Meinung,  dieses  B.  enthalte  das  zweite  Glied  als  Kupfer- 
glanz beigemengt,  sondern  wir  nehmen  eine  Isomorphie  beider  Glieder  an,  da 

in  der  That  die  Kupfersteine  ^u°Fe  regulär  krystallisiren.    Giebt  man  dies  zu, 

so  ist  aber  auch  Fe  isomorph  mit  Fe^  gerade  wie  nach  meiner  Ansicht  Fe  iso- 
morph ist  mit  Fe,  und  es  existirt  wahrscheinlich  ebenso  bei  den  Schwefelmetal- 
len R  und  1^  eine  Isodimorphie  wie  bei  den  Oxyden  ft  und  ft'  und  den  Metallen 
selbst. 

Aber  selbst  das  krystallisirte  B.  möchte  oft  eine  solche  isomorphe  Mi- 
schung sein.    No.  3  z.  B.  hat  Vt  p-  C.  zu  wenig  Schwefel  ergeben. 

Die  gefundene  Menge  bedingt : 

Schwefel  Schwefel 

Kupfersulfuret         72,88  =  4  4,69  oder  €u  56,55  »  4 1 ,40 
Eisensesquisulfuret  24,70  =  14,40  j^^  ^4  70  =  44  40 

Eisensulfuret  2,42  =    0,88  ' —  '    - 

IÖÖ: 26;97  81,25  6u*te 

^u  46,33  »  3,S9 
Fe    2,42  =r   0,88 

48,75  €u*Fe 
Also  selbst  dieses  krystallisirte  B.  kann  nur  etwa  80  p.  C.  der  Verbindung  ent- 
halten, welche  die  Formel  ausdrückt,  im  Fall  man  sich  streng  an  die  Analyse 
hält. 

B.   Buntkupfererz  mit  60— 64  p.c.  Kupfer.  (Derb). 

4 .  Ferriccio  in  Toscana .   B  e  c  h  i . 

2.  Miemo  in  Toscana.   Bechi. 

3.  Coquimbo  in  Chile.    Böcking. 

4.  Ross-Island  im  See  von  Killarney,  Irland.   Phillips. 

5.  St.  Pancrace,  Dpt.  de  TAude.   Bert  hier. 

6.  Bristol,  Connecticut.   Bodemann. 

7.  Woitzkische  Grube  am  weissen  Meer.   Plattner. 

8.  Vestanforss  Kirchspiel,  Westmanland.   Hisinger. 

9.  Sibirien.   R.  Brandes. 

1.  S.  8.  4.  5.  6.  7.  8.  9. 

Schwefel  24,70  23,98  25,46  23,75  24,0  25,70  25,06  24,69  22,44 
Kupfer  60,04  60,46  60,80  64,07  62,3  62,70  63,03  63,33  63,86 
Eisen  45,89     45,09     43,67     14,00     43,7     44,53     44,56     44,80     43,24 

400,60     99,23     99,93     98,82  400.       99,93    99,65     99,82     99,54 


117 

y,  I  Wir  wählen  hier  zur  Berechnung  zwei  der  besten  Analysen  mit  dem  höchsten 
../  Schwefelgehalt,  No.  6  und  7.    Die  berechneten  Schwefelmengen  sind: 

.  6.  7. 

für€u     45,56         15,65 

„    Fe       9,88  9,91  *) 

25,44        25,56  (gefunden  25,41,  wenn  der  Verlust  in  Schwe- 
fel besteht). 

Diese  B.  können  zwar  kein  Eisensulfuret  enthalten,  aber  sie  sind  anders 

lusammeDgesetzt  als  die  vorhergehenden,  insofern  der  Schwefel  beider  Sohwe- 

feliiietalle  statt  ss  1  : 1,  hier  ss  1^  :  1  ist,  so  dass  sie  der  Formel 

^u^^e*  =r  ^u'Fe  +  €u«£e 
cDtsprecbeD. 

45  At.  Schwefel  »  3000  ^  26,00 

48  -    Kupfer      s  7439  »  61,87 

4  -   Eisen        «  1400  «  12,13 

41539     100. 

Wer  glaubt,  dass  dasB.  ausschliesslich  die  Formel  Gu'Fe  habe,  muss  zugeben, 
dass  diese  Abänderungen  30  p.  G.  Kupferglanz  beigemengt  enthalten. 

C.  Buntkupfererz  mit  70  p.  C.  Kupfer.    (Derb). 

1.  Eisleben.   Plattner. 

2.  Monte  Gastelli,  Toscana.   Berthier. 

3.  Nadaud,  Prankreich.   Berthier. 

4.  Sangerhausen  bei  Eisleben.   Plattner. 

4.  S.  8.  4. 

Schwefel  22,65  22,3  20,0  22,58 
Kupfer  69,72  70,0  70,0  71,00 
Eisen  7,54  7,0  7,9  6,41 


l 


99,91         99,3         97,9         99,99 
Berechnete  Schwefelmengen 

4.  4. 

fllr€u     47,58        47,90 

?e        6,46  5,49 

24,04         23,39 
Differenz     1,39  0,81 

Geht  man  von  der  gefundenen  Schwefelmenge  aus,  so  enthalten  diese  Erze : 

4.  Schwefel  4.  Schwefel 

€u     87,30  =    17,58  88,90  =    17,90 

Fe       4,81  2,22  6,70  3,09*) 

Fe        7,78  2,83  4,40  1,60_ 

99,89         22,63  100,00        "22~59~ 


•  0 

<)  Es  iDiiss  3  a>  8,a  p.  C.  in  Wasserstoff  verlieren.  Die  Versuche  gaben  2,06~S,66p.  G. 
t)  Da^  ailyOfSOistdlesderVerlustin  Wasserstoff,  Die  Versuche  gaben  1,08 -1,4  7  p.Ct 


tii) 


Demnach  ist  1  ■*  S  4a'K 


e 


7Äi*Fe  oder  ^ul'^jf 

Fe] 


4  s  3^u*fe  -h  S^u^Fe  oder  €iil*^^ 

Fe 

Von  dem  ersten  Gliede  würde  No.  4  nur  46|83  p.  C,  No.  4  nur  82,04  p.  G.  ent- 
halten. Schweriich  könnte  dann  das  Ers  als  B.  geltoi.  Wer  den  Best  fttr  bei- 
gemengten Kopferglans  hält,  moss  hier  wie  auch  in  den  froheren  Fnilen  einen 
viel  eisenreicheren  annehmen,  als  die  sammtlioben  bisher  ontersuohten  Abän- 
derungen dieses  Minerals. 

Wenn  nun  eine  so  grosse  Beimengung  eines  anderen  Minerals  in  dem  B. 
höchst  unwahrscheinlich,  die  Existenz  von  Eisensul füret  aber  nach  den 
Scbwefelbestimmungen  und  dem  Verlust  in  Wasserstoff  nicht  zu  Ulugnen  ist, 
auch  die  Uebereinstimmung  vieler  Analysen  in  den  drei  Beihen  gegen  ein  Ge- 
menge spricht,  so  dürfte  es  am  besten  sein,  das  B.  fUr  eine  isomorphe  Mischung 

^u'Peund€u"Fe 
zu  halten. 

Guban.  Als  eine  ähnliche  Mischung  erscheint  ein  sehr  helles  Erz  von 
Bacaranao  aufCuba,  welches  nach  Breithaupt^  der  es  zuerst  beschrieb,  nach 
dem  Würfel  spaltet  und  ein  sp.  G.  =  4,04S  besitzt.  Wegen  grossen  Sdiwefel- 
eisengehalts  schmilzt  es  v.  d.  L.  sehr  leicht.    Von  den  folgenden  Analysen  ist 

die  erste  mit  dem  Material  dieser  Beschreibung  angestellt. 

1.  s. 

Scheidthauer.   Eastwick. 
Schwefel        34,78  39,93 

Kupfer  82,96  20,26 

Eisen  42,54  38,90 

100,25  99,09  404,12  400,34 

Nach  No.  4  enthält  das  Erz  4  At.  Kupfer,  2  Au  Eisen  und  3  At.  Schwefel,  und 
kann  als  aus  4  At.  Kupfersulfuret,  2  At.  Eisensulfuret  und  1  At«  Eisensesqui- 
sulfuret  bestehend  gedacht  werden,  worauf  Kenngott  zuerst  aufmerksam  ge- 
macht hat.    Da  die  beiden  ersteren  isomorph  sind,  so  erhklt  es  die  Formel 


t. 

Magee. 
40,  H 

S1,46 

4. 

Stevens. 

40,49 

S0,71 

39,55 

39,41 

*^be  =  4u»Fe  +  2Fe«fe, 
♦  Fe) 


und  ist  also  ein  Buntkupfererz,  analog  dem  krystallisirten. 

(6)  3  At.  Schwefel  »    600,0  =:  35,38 

(2)  4    -    Kupfer  »    396,6  »  23,38 

(4)  2  -    Eisen  =    700,0  =»  44,24 

4696,6     400. 
Die  (Ihrigen  Analysen  haben  weit  mehr  Schwefel,  und  im  Mittel  4  At.  Kupfer, 
2  At.  Eisen  und  4  At.  Schwefel,  gleichsam  4  At.  Kupferkies  und  8  At.  Schwe- 
felkies. 


119 

Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  64.  —  Berthier:  Ann.  Min.  III  S^.  III,  48. 
VII,  646.  5S6.  —  Bodemann:  Pogg.  Ann.  LV,  446.  —  Bdokings  Aon.  Chem.  Pharm. 
XCVI,  144.  —  Brandes:  Sehwgg.  J.  XXII,  854.  —  Chodnew :  Pogg.  Ann.  LXI,  895. 
Hisinger:  Afh.  i  Fis.  IV,  86S.  —  Klaproth:  Beitr.  II,  S84.  —  Phillips:  Ann.  of 
Phil.  489S.  197.  —  Plattner:  Pogg.  Ann.  XLVII,854.  — Varrentrapp :  Ebend.  87S. 

Guban : 

Brelthaupt:  Pogg.  Ann.  LIX,8S5.  —  Eastwicketc.:  DanaMin.68.  — ^Scheidt- 
haner:  Pogg.  Ann.  LXIV,  180. 

Kupferkies. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  färbt  sich  dunkler,  und  giebt  zuweilen  eine  Spur 
Schwefel.  (Verliert  im  Kohlentiegel  9  p.  C.  Berthier).  Beim  Rösten  ent- 
wickdt  er  schweflige  Säure.  V.  d.  L.  auf  Kohle  schmilzt  er  ziemlich  leicht 
imler  Au&odien  und  Funkensprtthen  zu  einer  Kugel,  welche  innen  dunkelgrau, 
aussen  schwarz  und  rauh  erscheint  und  dem  Magnet  folgt.  Die  abgeröstete 
Probe  reagirt  mit  den  Plflssen  auf  Kupfer  und  Eisen. 

In  Salpetersäure  ist  er  unter  Abscheidung  von  Schwefel  auflöslich. 
\.  Ramberg  im  Saynschen.  Krystallisirt.   H.  Rose. 
S.  Aus  dem  Ftirstenbergischen.  Desgleichen.   H.  Rose. 

3.  Orrijärfvi,  Kirchspiel  Kisko  in  Pinnland.   Hart  wall. 

4.  Engend,  a)  krystallisirt,  h)  traubig.    Phillips. 

5.  AUevard,  Dpt.  Isdre.  Derb.   Berthier. 

6.  Kaafjordy  Norwegen.  Malaguti  u.  Durocher. 

7.  Val  Castmcci,  Toscana.   Bechi. 

8.  Monte  Catini,  Toscana.   Bechi. 

4.  S.  8.  4.  5.  6.  7.  8. 

Schwefel  35,87  36,52  36,33  35,^6  34,46  36,3  38,76  35,62  36,46 

Kupfer  34,40  33,12  32,20  30,00  31,20  32,1  32,73  34,09  32,79 

Eisen  30,47  30,00  30,03  32,20  30,80  31,5  28,51  30,29  29,75 

Quan  0,27  0,39  2,23  2,64  1,^0  —         —  —  0,86 

101,01   100,03  100,79  100.         97,56     99,9  100.       100.         99,56 

Hiernach  sind  im  K.  1  At.  Kupfer,  1  At.  Eisen  und  2  At.  Schwefel  vorhanden. 
Man  kann  ihn  demzufolge  sich  denken :  entweder  als  eine  Verbindung  von  1  At. 
Kupferbisulfuret  und  1  At.  Eisensuifuret,  oder  als  eine  Verbindung 
von  1  At.  Kupfersulfuret  und  1  At.  Eisensesquisulfuret, 

GuFe  oder  €u  Fe. 
2  At.  Schwefel     s  400,0  =  34,89 
1    -    Kupfer       =  396,6  »34,59 
1    -    Eisen  =  350,0  =  30,52 

1146,6     100. 
(Oder  2293,2). 
Es  ist  schwer  zu  sagen,  welche  Formel  die  wahrscheinlichere  ist.   Das  Ku- 
pferbisulfuret kommt  zwar  vor,  jedoch  äusserst  selten  im  Vergleich  zum  Sul* 


120 

furei.  Andererseits  kennt  man  wohl  Eisensulfuret,  wenigstens  in  meteorischen 
Massen,  doch  nicht  das  Sesquisulfuret  als  Mineral  für  isich.  Jedoch  settt  die 
zweite  Formel  den  K.  mit  dem  Buntkupfererz  und  den  übrigen  Verbindungen 
dieser  Abtheilung  in  Analogie^  und  macht  ihn  zu  einem  Schwefelsalze,  in  wel- 
chem das  Sesquisulfuret  als  Sulfosäure  auftritt. 

Verliert  nun  der  K.  beim  Glühen  im  Kohlentiegel  9  p.  C.^  d  h.  ein  Viertel 
des  Schwefelsi  so  ist  dies  so  zu  erklären,  dass  das  Eisensesquisulfuret  zu  Sul- 

füret  wird,  und  €u  Fe'  zurückbleibt.  ' 

Selengehalt.  Kersten  fand  im  K.  von  der  Grube  Emanuel  zu  Heins- 
berg bei  Freiberg  Spuren  davon.  Auch  der  K.  vom  Rammeisberg  bei  Goslar 
muss  Selen  enthalten,  da  bei  Gelegenheit  der  Schwefelsäurefabrikation  zur 
Ockerhütte ,  wobei  jener  geröstet  wird,  der  Schlamm  der  Bleikammem  seien- 
haltig  ist. 

Bechi:  Amer.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  61.—  Berthier:  Ann. Miiies  VIII,  841.489. 
-^  Hartwall:  Leonhards  Handbuch  8.646.  —  Malaguti  u.  Durocher:  Ann. 
MinesIV.  S^r.  XVII,  299.  —  Phillips:  Ann.  of  Phil.  III.  1888.  April  896.  — H.  Rose. 
Gilb.  Ann.  LXXII,  4  85. 

Sternbergit. 

Giebt  beim  Rösten  nur  schweflige  Säure.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Aus- 
scheidung von  Silber  zu  einer  magnetischen  Kugel.  Die  abgeröstete  Probe  giebt 
mit  Borax  im  Reduktionsfeuer  ein  schwarzes  Glas  und  ein  SilberiLom,  und 
ersteres  zeigt,  mit  Borax  im  Oxydationsfeuer  umgeschmolzen,  die  gelbrothe  Farbe 
des  Eisens. 

Löst  sich  in  Königswasser  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  Ghlorsilber 
auf. 

Nach  Zippe  enthält  der  St.  von  Joachimsthal  in  Böhmen : 
Schwefel    30,0 
Silber        33,2 
Eisen  36,0 

99,2 
In  einer  Abänderung  von  Schneeberg  fand  Plattner  durch  das  Löthrohr  29,7 
Silber. 

Hiernach  enthält  der  St.  i  At.  Silber,  4  At.  Eisen  und  6  At.  Schwefel,  was 
nach  Kenngott  einer  Verbindung  von  1  At.  Silbersulfuret,  2  At.  Eisensulfuret 
und  i  At.  Eisensesquisulfuret  entspricht.  Wenn  die  ersteren  isomorph  sind,  ist 
er  eine  Mischung 


M% = 


nt  t   ^m 


* 


,    ,  _,       Ag'Fe  +  2 Fe* Fe. 
Fe) 

6  At.  Schwefel  =  1200  =  30,38 
i  -  Silber  =  1350  =  34,18 
4   -    Eisen  =  1400  =  35,44 

3950      100. 


121 

Keaagotl:  Mineral.  Unten.  I,  80.— [Zippe:  Schrift,  d.  Ges.  d.  böhm.  Museums 
1 8tS.  Aagust  1 51 .    Pogg.  Ann.  XXVII,  690.    (B r  e  i  t h a  u p  t :  Schwgg.  J.  LXVUI,  889). 

IV.   Verbiodungeo  von  Sn. 

Zinnkies. 

Giebt  in  der  offenen  Röhre  schweflige  S.  und  nahe  der  Probe  einen  weissen 
nicht  flüchtigen  Beschlag.  Y.  d.  L.  auf  Kohle  am  Oxydationsfeuer  behandelt, 
bedeckt  er  sich  und  die  Kohle  mit  einem  eben  solchen,  im  Reduktionsfeuer 
schmilzt  er  zu  einer  Kugel.  Abgeröstet,  reagirt  er  mit  den  Flüssen  auf  Kupfer 
und  Eisen,  und  giebt  mit  Soda  und  Borax  ein  blasses  etwas  sprödes  Kupferkorn. 

Salpetersäure  löst  ihn  unter  Abscheidung  von  Schwefel  und  Zinnsäure  zu 
einer  blauen  Flttssigkeit  auf. 

4.  Wheal  Rock  bei  St.  Agnes,  Corn wall,   a)  Klaproth.   6).Kudernatsch. 
c)  Hallet. 

2.  St.  Michaels- Berg,  Comwall.    Johnston. 

3.  Zinnwald  im  Erzgebirge.*]    Sp. G.  =  4,506;  a)  frühere,  b)  spätere  Ana- 


l]rse.  Rammelsb 

erg. 

ifc 

#k 

a. 

b. 

c. 

1. 

3. 

b.') 

Schwefel 

30,5 

29,95 

.29,54 

29,93 

29,97 

29,05 

Zinn 

26,5 

S5,81 

26,90 

34,62 

29,08 

25,65 

Kupfer 

30,0 

29,69 

29,23 

23,55 

26,43 

29,38 

Eisen 

12,0 

42,57 

6,74 

i,79 

6,83 

6,24 

Zink 

— 

4,79 

7,27 

40,14 

6,96 

9,68 

99,0       99,81       99,65       100.  99,27     100. 

Nimmt  man  an,  dass  das  Zinn  als  Sulfid  (Sn  S^),  die  übrigen  Metalle  als  Sulfu- 

rete  vorhanden  sind,  so  sind  die  berechneten  Schwefelmengen  für: 

4.b.  8.  b.  1.0.  s.a.  S. 


Zino      14,04 

43,95 

4  4,63 

45,82 

4  7,20 

Kupfer    7,49 

7,44 

7,37 

6,66 

5,94 

Eisen      7,48 

3,56 

3,85 

3,90 

2,74 

Zink        0,88 

4,77 

3,58 

3,44 

4,98 

29,59         29,69         29,43         29,72         30,86 
Hiernach  verhält  sich  der  Schwefel  der  Sulfurete  und  des  Zinnsulfids  in : 

l.b.  s  1  :  0,9  3.a.  s=  1  :  1,1 

3.b.  =  1  :  0,9  2.       =  1  :  1,26 

I.e.  SS  1  :  0,99 
Also  anbezweifelt  as  1  :  1 .    Auch  der  Schwefel  des  Kupfersulfurets  ist  gleich 


1)  VoD  Breithaupt  im  Bergm.  Jahrb.  4  881  beschrieben. 
2}  Nach  Abzog  von  0,47  fileiglanz. 
S)  Desgleichen,  jedoch  mehr. 


122        . 

dem  des  Eisen-  und  Zinksulfurets  zusammengenommen.  Der  Z.  enthXit  gleiche 
At.  Metalle  und  Schwefel. 

Hiernach  hat  Kudernatsch  zuerst  den  Z.  als  eine  Verbindung  von  glei- 
chen At.  zweier  Halb-Sulfostannate  von  Kupfer  und  Eisen  betrachtet,  welche 
sich  in  isomorpher  Mischung  befinden,  und  zu  denen  auch  das  Zinksak  in  ge- 
ringerer Menge  hinzutritt,  gleichsam  das  Eisensalz  ersetzend. 

i.  • "  '  • "  »   • "  Fe  I  * " 

€u*Sn  +  Fe*Sn  (I.)  oder  €u*Sn  4-  ,    >  Sn 

ZnJ 
Specieller  sind  1  c  und  3. 

2€u*Sn  +  Fe*Sn  +  Zn*§n  (II.) 

I.  II. 

8S    =  4600,0  =  29,87  16S    »  3200  »  29,56 

2Sn  =  U70,6  =  27,45  4Sn  =  2944  =  27,46 

4Cu=  4586,4  =  29,64  8Cu  =  34  73  =  29,30 

2Fe  =    700,0  =  43,07  2Fe  =    700=    6,47 

5357,0     400.  2Zn  =    843  =    7,54 

40827     400. 
In  2  scheint  etwas  Zinkblende  beigemengt  gewesen  zu  sein. 

Kenngott,  welcher  eine  Analogie  des  Z.  mit  dem  Kupferkies  in  Form  in 
Spaltbarkeit  vermuthet,  hat  die  Constitution  des  ersteren  auf  analoge  Art  aus- 
zudrücken versucht,  indem  er  das  Mineral  als  eine  isomorphe  Mischung  zweier 
Schwefelsalze  von  Kupfersulfuret  betrachtet,  deren  Säure  Eisensesquisulfuret 
und  Zinnsesquisulfüret  sind.  In  der  That  lässt  sich  die  Formel  I.  des  zinkfreien 
Erzes  so  umgestalten,  dass  sie 

t     m  im  I 

€uFe  -h  €u8n  =  €u 

wird,  worin  das  erste  Glied  Kupferkies  ist.  Aliein  die  zinkhaltigen  Abänderungen 
gestatten  eine  solche  Deutung  nicht,  weshalb  Kenngott  angenommen  hat,  das 
Zink  rühre  von  beigemengter  Zinkblende  her.  Dass  dies  zuweilen  in  geringem 
Grade  der  Fall  sei,  ist  nicht  zu  bezweifeln,  doch  können  nicht  gut  43  p.  C.  (3  b) 
als  Beimengung  angesehen  werden.  Ausserdem  ist  das  Zinnsesquisulfüret  über- 
haupt nicht  bekannt,  und  das  ihm  entsprechende  Oxyd  ist  keine  eigene  Oxy- 
dationsstufe, sondern  zinnsaures  Zinnoxydul.    Dagegen  sind^'gerade  die  Sulfo- 

stannate  R'Sn  sehr  wohl  bekannte,  zum  Theil  krystallisirende  Salze. 

Johnston:  B.u.  hütt.  Ztg.1, 10.  —  Kenngott:  Min. Unters.  I,  41.^  Klaproth: 
Beitr.  II,  S57.  V,  128.  —  Kudernatsch:  Pogg.  Ann.  XXXIX,  446.—  Mallet:  Am. 
J. of  So.  U  Ser.  XVII, 88. —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann. LXVIII»8I8.  LXXXVIU,  608/] 

4)  A.  a.  0.  hatte  ich  geglaubt,  Kenngott's  Hypothese  unter  Annahme  auch  von  FeS 
und  SnS  aufrecht  erhalten  zu  können. 


m.  Oxyde. 


A.  Wasserfreie  Oxyde. 

1.  Moooxyde.  R  und  ft. 

Periklas. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  —  In  Säuren  auflöslich. 

Dies  von   Scacchi  in  Dolomitblöcken  des  H.  Somma  entdeckte  Mineral 
(^>.  G.  SS  3,674)  enthält  nach 


4. 

s. 

Scacchi. 

Damour. 

Magnesia        89,04 

93,44 

Eisenoxydul     8,56 

6,04 

97,60  99,45 

Der  P.  enthält  das  Eisen  als  Oxydul,  und  nimmt  nach  Damour  beim  Gltt- 
ben  in  Sauerstoffgas  um  soviel  an  Gewicht  zu,  als  jenes  zu  seiner  Verwandlung 
in  Oxyd  bedarf.    In  Wasserstoffgas  erleidet  er  keinen  Gewichtsverlust. 

Hiemach  ist  der  Periklas  Magnesia,  Ag,  mit  einer  kleinen  Beimischung 

des  isomorphen  Eisenoxyduls  (1  At.  gegen  30  At.  Talkerde  nach  No.  2). 

Damour:  Ann.  Mines  IV  S6r.  III,  384.  — Scacchi:  Mem.  geol.  I.  J.  f.pr.  Chem. 
XXVIII,  486. 

Nickeloxyd. 

Unschmelzbar  und  in  Säuren  fast  unauflöslich. 

Bergemann  hat  neuerlich  regulärkrystallisirtesN.,Ni,  von  Johann-Geor- 

grastadt  beschrieben,  welches  von  Wismuth  und  Nickelooker  begleitet  wird, 

und  dessen  sp.  G.  »  6,398  ist. 
J.  f.  pr.  Chem.  LXXV,  848. 

Rothkupfereri. 

Schmilzt  v.  d.  L.  und  färbt  die  äussere  Flamme  grttn,  oder  nach  dem  Be- 
feuchten mit  Ghlorwasserstoffsäure  blau.    Auf  Kohle  reducirt  es  sich  zu  einem 


124 

Kapferfcorn,  welches  nach  dem  ErslaireD  mit  einer  scfawarxMi  Kinde  bedeckt 
ist. 

LOsl  sich  1d  Ghlorwasserstoffsaure  zu  einer  braunen,  durch  Wasser  mü 
weisser  Farbe  fällbaren,  in  Salpetersaure  zu  einer  blauen  Flüssigkeit  auf. 

Seine  chemische  Natur  wurde  fast  gleichzeitig  von  Klaproth  und  Gbe- 
nevix  erkannt. 
1.  Aus  den  Turjinschen  Gruben  des  Urals.  Blättrig.   Klaproth. 
S.  Gomwall.   Chenevix. 

I.  9. 

Kupfer         91         88,5 
Sauerstoff      9         11,5 
100.     100. 
Es  ist  Kupferoxydul ,  ^u. 

8  At.  Kupfer         =  793,2  =  88,8 
1    -Sauerstoff     =  100,0  »=;  41,8 
893,2     100. 
Kupferbltlthe  [haarfOrniiges  H.].     Stimmt  in   chemischer  Hinsicht  mit 
dem  R.  überein.     Nach  Suckow  wSren  die  kleinen  Krystall«  sechsgliedrig, 
nachKenngott  zweigliedrig.     Dagegen  (and  Brooke,  dass  die  K.  ans  Com- 
wall  und  Sibirien  in  verzerrten  regulären   Formen  (WOrfelnJ   ersefaflint, '  ms 
G.  Rose  neuerlich  von  der  K.  von  Niscbne  Tagilsk  bestätigt  hat.    Die  Dimorphie 
des  Kupferoxyduls  ist  daher  noch  zweifelhaft. 

Kersten  giebt  in  der  K.  von  Rheinbreitbaeh  etwas  Selen  an,  welches 
auch  Bergemann  in  einem  Uber;A'iegend  aus  Rothkupfererz  bestehenden  Ge- 
menge der  dortigen  Erze  fand,  während  v.  Kobell  verschiedene Tarletäten  von 
K.  vergeblich  auf  Selen  prüfte. 

BergemaDn:  Schwgg.  J.  LIV,  HB.—  Chenevix  i  GeUen«  N.  J,  a.  Ch.  U,  18«. 
—  Kerstea:  Schwgg.  J.  XLVII,  ist.  Pogg.  Aon.  XLVI,  IM.  —  Klaprolhi  Bellr. 
rv,  S7. 

Schwankapfferen.  (Tenorit). 
.     V.  d.  L.  unschmelzbar.    Verhalt  sich  sonst  wie  Rolbkupferen. 

Löst  sich  in  GhlorwasserstoQisäure  mit  f^ner,  in  SalpetersHure  mit  blauer 
Farbe  auf. 

Dies  zu  Coppcr  Harbour  am  Liikc  Superior  in  grösseren  Massen  gefundene 
Erz,  dessen  sp.  G.  =  5,952  ist,  besiebt  im  Wesentlichen  aus  Kupferoxyd. 
Joy  erhielt  aus  einer  Probe  99, i5  p.  C.  desselben;  eine  minder  reine  gab  1,19 
Eisenoxyd,  0,23  Kalk,  3,38  Kieselsüure. 

Es  ist  eine  Verbindung  von  1  Al.  Kupfer  imd  I  At.  Sauerstoff,  Cu. 
1  At.  Kupfer         =  396,6  =  79,86 
1    -   Sauerstoff    =  100,0  =  gP.U 

496,6     100.  :  ,.M 

f    i 
1     V^ 


In  seioen  derben  Massen  kommen  Würfel  vor,  welche  nach  Whitney  Sehte 
rystalle,  nach  Hayes  und  Teschemacher  Pseudomorphosen  nach  Rothku- 
Eererz  sind,  das  dort  aber  nur  in  Oktaedern  bekannt  ist. 

Tenorit  sind  kleine  schwarze  Blättchen  auf  Vesuvlaven,  welche  die  Reak*^ 

anen  des  Kupferoxyds  geben.    S e  m  m  o  i  a. 

Klfferscliwlno  ist  ein  aus  der  Verwitterung  von  Kupferkies  etc.  entstandenes  Ge- 
leoge.  Die  K.  von  Lauterberg  am  Harz  enthält  nach  Dum e nil :  80,05  Manganoxyd,  S9  Ei- 
enoxyd,  41,5  Kupferoxyd,  29,45  Wasser. 

Damenil :  Ghem.  Forschungen.  8H.  —  Joy  :  In  mein.  Laborat.  Auch  Pogg.  Ann. 

LXXX,  S86.  —  Semmol a:  Bull.  g6ol.  XIII,  SOS.  —  Whitney:  Reporten  Lake  Su- 

perior  region.  II,  99. 

Bleiglfttte. 

Schmilzt  V.  d.'L.  leicht  und  redncirl  sich  zu  Bleikömern. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  gleichwie  in  Essigsäure  vollständig  auf. 

Die  in  Mexico  auf  Bleiglanz  vorkommende  scheint  ziemlich  rein  zu  sein. 
>agh  erhielt  als  Mittel  zweier  Analysen :  92,65  Bleioxyd,  5,81  Eisenoxyd,  4,38 
LoUensaure,  0,4 4 Kieselsäure.  John  fand  in  einer  B.  von  unbekanntem  Fund- 
Nl:  89,1  Bleioxyd,  0,48  Eisenoxyd  und  Kalk,  2,4  Kieselsäure  und  3,84  Kohlen- 
iluie. 

Die  B.  ist  Bleioxyd,  f*b, 

K  At.  Blei  «  4294,6  =>  92,83 

4    -    Sauerstoff  =    400,0=    7,47 

4394,6     400. 

John:  Schwgg.  J.  IV,  S49.  (XXXII,  406).   —  Pugh:  Ann.  Chem.  Pharm.  C,  4SS. 
—  Rammelsberg:  Ztsch.  d.  geol.  Ges.  VI,  674. 

Rothzinkerz. 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  giebt  mit  Borax  ein  amethystfarbig^s  Glas,  wel- 
ches in  der  inneren  Flamme  gelb  oder  bouteillengrtln  wird ;  mit  Soda  auf  Kohle 
einen  weissen  Zinkbeschlag,  auf  Platinblech  Manganreaktion. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  mit  Chiorentwicklung  (wegen  eines  Ge- 
balts an  Manganoxyd)  auf. 

Bruce,  später  Berthier,  neuerlich  Hayes  und  Whitney  haben  das 

R.  aus  New-Jersey  untersucht. 

Bruce.    Bertbier.    Hayes.  Whitney.') 

a.  b. 

Zinkoxyd  92  88  93,48  98,86        96,19 

Manganoxyd        8  KV)         5,50*)       Spur  3,70 

Eisenoxyd         —  —  0,80  —  — 

Wasser  —  —  —  1,14  — 


400.  100.  99,78         100.  99,89 


lj  AUilniln.  S)  Als  Mn. 

3;  a  ist  derbes  grobkörniges,  in  Franklinit  eingesprengt  aus  der  Nähe  der  Franklinhtitte. 
Analyse  nach  Abzug  von  4,6  p.  C.  Franklinit.  6)  grossblättriges  von  Sterling,  nach  Abzug 
^<^Q  •,<  p.  C.  beigemengten  Magneteisens. 


Aus  der  Untenraohung  von  Whitney  folgt,  das  das  R.  niohiy  wie  man 

früher  wohl  annahm,  eine  Verbindung  von  Zinkoxyd  und  Manganozyd,  sondern 

reines  Zink oxyd  ist, 

in. 

i  At.  Zink  »  406,6  »  80,86 

<    -    Sauerstoff«  400,0  «  ^9,74 

506,6     100. 
Das  begleitende  weisse  erdige  Mineral  ist  kohlensaures  Zinkoxyd. 

Berthier:  Ano.  Ilines  IV,  488.  —  Brace:  Am.  J.  ofSc.  I,M.  Schwgg.  J.  XXXIII, 
848.  —  Hayes:  Ibid.  XLVIII,  864. —Whitney:  Pogg.  Ann.  LXXI,  169. 

... 

2.   Sesquioxyde.   R. 

Korund. 

y.  d.  L.  unveränderlich ;  wird  von  Borax  und  Phosphorsais  schwer,  von 
Soda  gar  nicht  aufgelöst.  Wird  das  feine  Pulver  mit  Kobaltsolution  befeuchtet 
und  dann  im  Oxydationsfeuer  anhaltend  geglüht,  so  ftrbt  es  sich  Mau. 

Wird  von  Sauren  nicht  angegriffen.  Nur  durch  Schmdsen  mit  den  Hydra- 
ten der  Alkalien  oder  den  sauren  schwefelsauren  Saison  derselben  oder  dordi 
Phosphorsuperchlorid  (R.  Weber)  lässt  er  sich  aufschliessen. 

Klaproth's  Analysen  haben  suerst  die  chemische  Natur  des  Konrnds  ken- 
nen gelehrt.  Neben  Thonerde  fand  er  in  den  meisten  Fallen  audi  KiesebSure, 
selbst  wenn  er  die  durchs  Reiben  im  Feuersteinmörser  hinzugekommene  Quan- 
tität abzog.  H.  Rose  bewies,  dass,  wenn  man  die  Anwendung  solcher  Reib- 
schalen vermeidet,  und  sich  des  sauren  schwefelsauren  Kalis  zum  Auftchliessen 
des  Korunds  bedient,  die  Masse  in  Wasser  vollkommen  auflöslich  ist,  also  keine 
Kieselsäure  enthalt.  Auch  Huir  fand  bei  der  Analyse  eines  krystallinischen  K. 
nur  1,5  p.  C.  Kieselsäure,  dem  Verlust  der  Reibschale  entsprechend. 

Ghenevix,  Tennant  und  neuerlich  L.  Smith  haben  Korund  und  Smir- 
gel  untersucht. 


Si 

Fe 

Si 

A 

K.,  Bengalen. 

Kl. 

89,50 

4,86 

5,50 

mm     »6,85 

K.,  China 

Kl. 

8i,0 

7,5 

6,5 

•>    98,0 

Saphir,  Orient. 

Kl. 

98,5 

4,5') 

— 

a  400. 

>i           >> 

Sm. 

97,6< 

4,89 

0,80 

a»  4  00,20 

Rubin        ,, 

Sm. 

97,32 

4,09 

4, «4 

s    99,62 

K.,  Kleinasien      Sm.   86,6—92,4  4,7-8,2    2,0—3,8  0,7—3,7 
K.,  Indien  Sm.   84,5—93,4  0,9—7,0    0,9—4,0  2,8—3,4 

Sm.,  Kleinasien  Sm.   60,4—77,8  8,6—33,2  4,6—9,6  4,9—6,6 

Der  K.  ist  Thonerde, 

Äl. 

2  At.  Aluminium  »  342  ss  53,3 

3  -    Sauerstoff  =s  300  «  46,7 

642     400. 


4)  Wobei  9,5  £u. 


1J7 

NaehSmitb  ist 


ist 

Harte 

Spec.  Gew. 

Saphir 

100 

4,06 

Rubin 

40 

4,08 

Kornnd 

77—55 

3,60—3,92 

Smirgel 

57—40 

3,74—4,31 

Cheney  ix:  Phil.  Transact.  180S.  387.  —  Klaproth:  Beiträge  1,47.84.  —  Muir: 
Thomson  Oull.  I,  S4S.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  LI,  279.  —  Smith:  Am.  J.  11  Ser.  X, 
SS4.   Lieb.  Jahresb.  4850.  705.  —  Tennant:  J.  d.  Phys.  LV,  428.  Gilb.  Ann.  XII,  249. 

Chrysoberyll. 

Y.  d.  L.  unveränderlich  (auch  im  Feuer  des  Porzellanofens.  Klaproth). 
riebt  mit  den  FIttssen  langsam  klare  Gläser,  welche  bei  dem  sibirischen  Ch. 
efawach  grttn  gefärbt  sind.  Wird  von  Soda  nicht  angegriffen.  Mit  Kobaltsolu* 
00  giebt  das  Pulver  ein  schönes  Blau. 

Staren  greifen  ihn  nicht  an. 

Klaproih,  der  ihn  zuerst  (1795)  zerlegte,  glaubte  darin  Rieselsäure  und 
iMBerde,  nebst  etwas  Kalk  und  Eisen  gefunden  zu  haben,  und  auch  Arfved- 
on  erklarte  ihn  (1822)  für  ein  Thonerdesilikat.  Zwei  Jahre  später  bewies 
»eyberiy  dass  der  Ch.  wenig  Kieselsäure,  dagegen  viel  Beryllerde  enthält, 
vorauf  H.  Rose  darthat,  dass  die  Kieselsäure  der  Mischung  des  Chr.  überhaupt 
remd  ist,  wie  auch  Thomson  gefunden  hatte. 

1.  Brasilien,     a)  Klaproth.    b)  Arfvedson.    c)  Sieybert.    d)  Berge- 
mann, e)  Thomson,  f)  Gelber;  sp.G.  =  3,7337.  Awdejew. 

2.  Haddam,  Connecticut;  a)  Seybert.  b)  Damour. 

3.  Ural.  Grttn;  sp.G.  ss  3,689.  (G.  Böse)  Awdejew. 

4. 
a.  b.  c.  d.  e.  f. 


Titaosäure       — 

— 

2,67 

2,82         — 

Kieselsäure      18,0 

18,73 

6,00 

5,13 

Thonerde        71,5 

81,43 

68,67 

71,01       76,75 

78,10 

Beryllerde        — 

— 

16,00 

16,00       17,79 

17,94 

Eisenoxyd         1,5 

— 

5,25 

3,85         4,49 

4,88 

Kalkerde           6,0 

— 

—            —. 

100,92 

Glühverlust      — 

0,67 
99,26 

2. 

0,52         0,48 
99,33       99,51 

6. 

97,0     100,16 

Titansäure 

a. 
1,0 

Kieselsäure 

4,0 

— 

Thonerde 

73,6 

76,99 

78,92 

Beryllerde 

15,8 

18,88 

18,02 

Eisenoxyd 

3,7 

4,13 

3,48 

Chromoxyd 



— 

0,36 

Glühverlust 

0,4 
98,5 

— 

Cu,(>b  0,29 
101,07 

100. 

1)  Mittel  von  drei  Analysen. 


188 

Der  Chrysoberyll  ist  mithin,  den  zuverlüssigsten  Analysen  gemlfsSy  eine 

Verbindung  von  \  At.  Beryllerde  und  3  At.  Thonerde, 

»eÄI», 

worin  auch  etwas  Eisenoxyd  und  Ghrorooxyd  als  isomorphe  Beimischung  eintritt. 

3  At.  Thonerde     =  1926  s=  80,28 
1    -    Beryllerde    «]  473  =  49,72 

2399     400. 
Betrachtet  man  die  Beryllerde  als  ein  Monoxyd,  so  wtlrde  die  Formel 

fieil. 
Ob  die  Titansäure  wesentlich,  und  in  welcher  Form  sie  überhaupt  vorhan- 
den sei,  ist  nicht  bekannt. 

Da  Thonerde  und  Beryllerde  für  sich  isomorph  sind,  scheint  die  eigen* 
thümliche  Krystallform  des  Gh.  Folge  von  Heteromorphie  zu  sein. 

Arfvedson:  Vet.  Acad.  Handl.  l8St.  Schwgg.  J.  XXXVlIf,  4.  —  Awdejew: 
Pogg.  Ann.  LVI,  448.  —  Bergemann:  De  Chrysoberyllo.  DIssertatio.  Gdttlngan  48t6. 
—  Damoar:  Ann.  Ghim.  Phys.  III  86r.  VII,  478.  Pogg.  Ann.  LIX»  IS«.  —  Klap- 
roth:  Beitr.  I,  97.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  XLVUI,  879.  —  Seybert:  Schwgg.  J. 
XLII,  198.  —  Thomson:  Ontl.  I,  400. 

EiMüglam.   (Rotheisenstein). 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  wird  in  der  inneren  Flamme  magnetisch  (und 
schwarz),  löst  sich  schwer  in  Sfluren  auf,  und  zeigt  im  reinen  Znalande  nur  das 
Verhalten  von  Eisenoxyd. 

Der  krystallisirte  E.  von  Elba  enthttlt  nach  Berzelius  etwas  Titan- 
säure.  Ich  habe  in  sehr  schönen  reinen  Krystallen  (sp.G.  »  5,883)  krin  Ti- 
tan, in  anderen  (sp.  G.  =  5,241)  höchstens  0,3  p.  G.  Titansäure  gefunden.  Da- 
gegen ist  der  E.  von  Krageröe  (sp.G.  5,240)  ebenso  gut  als  Titaneisen  zu  be- 
zeichnen, und  stimmt  mit  dem  vom  Tavetschthal  Graubtindtens  (haplotypes  Ei- 
senerz Breith.)  Uberein.    S.  Titaneisen. 

Der  E.  von  Elba  enthält  nach  meinen  Versuchen  immer  etwas  Eiaenoxy- 
dul  (bis  0,8  p.c.)  und  Talkerde  (0,4  p.C.). 

Der  krystallisirte  E.  vom  Vesuv  (sp.  G.  s  5,303)  ist  stark  magnetisch. 

Ich  fand  darin : 

Sauerstoff 
Eisenoxyd        96,15 1         ^^  ^^ 

Eisenoxydul       3,11  i  ' 

Talkerde  0,74 

100. 

Die  dem  Magnet  folgsamen  Theile  verloren  in  WasserstofTgas  nur  88. 
p.  G. ;  sie  würden  demnach  77  Eisenoxyd  und  23  Eisenoxydul  enthalten/iindl 
eine  Verbindung  fe*ße'  darstellen. 

Da  man  schwerlich  eine  Beimengung  von  Magneteisen  annehmen  Uann,  so 
l^sst  sich  diese  Erscheinung  nur  aus  der  Isomorphie  beider  Oxyde,  ailgemeio 
aus  der  IsodimorpLie  der  Oxyde  R  und  R  erklären. 


) 


129 

In  dem  bltttirigeD  E.  von  Wicklow  in  Irland,  dessen  spec.  G.  s  4,486  ist, 
fandHallei:  95,72  Eisenoxyd,  0, 49  Manganoxyd,  0,98  Thonerde,  1,84  Kie- 
fdstture. 

Rotheisenstein.  Schnabel  fand  in  R.  aus  der  Gegend  von  Wetzlar, 
ood  zwar  a)  von  der  Hermannszeche  (Rotheisenrahm),  6)  ebendaher,  c)  von  der 
Grube  Engelsherberg : 


Eisenoxyd 

92,45 

73,77 

c. 
80,95 

Kiesels£lure 

5,63 

83,16 

16,74 

Pbosphorsüüre 

0,19 

0,45 

0,51 

*l,  Ca,  % 

0,65 

1,41 

0,97 

Wasser 

1,08 

1,«1 

0,83 

100.           - 

100. 

100. 

Der  E.  ist  im  reinsten  Zustande  E 

lisenox 

y«i, 

fle 

S  At.  Eisen 

a=  700  a= 

70 

3  -    Saaerstofi 

'  =  300  = 

■■  30 

1000.    100. 
Berzelias:  Pogg.  Aon.  I,  84.   —  Mallei:  J.  ofihe  Dublin  geol.  See.  IV,  278.  — 
Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  CIV,  497.  —  Schnabel:  Privaimittheilung. 

Braunit 

V.  d.  L.  anscbmelzbar.  Giebt  (im  reinsten  Zustande)  beim  Glühen  kein 
Wasser,  jedoch  3,4  p.  C.  Sauerstoff,  und  verhält  sich  wie  Manganoxyd,  löst  sich 
iolglidi  in  Chlorwasserstoffsaure  unter  Chiorentwicklung  auf. 

Er  wurde  von  H  a  i  d  i  n  ge  r  krystallographisch ,   von   Turner   chemisch 
festgestellt. 
4.  Elgersburg,  Thüringen.   Turner. 

2.  Botnedalen,  Ober  Tellemarken  in  Norwegen.    Tönsage r. 

3.  St.  Marcel,  Piemont.    Sog.  Marcelin,  sp.  G.  =  4,75.   Damour. 


Mangaooxyd 
Eisenoxyd 
Baryterde 
Kalkerde 

4 

96,71 
2,26 

95,83 
1,74 

8.*) 

96,62 
1,62 

1,36 

Wasser 

0,95 
99,92 

2,19 
99,76 

99,00 

Der  B.  ist  Manganox 

yd,  An. 

2  At.  Mangan 

3  -    Sauerstoff 

=   675   : 
SB  300   : 

=  69,23 
=  30.77 

975 

100. 

*!  Nach  Abzag  von  $,%%  p.  G.  KieseMure  und  8,81  p.  C.  Unlöslichem. 
t)  Nacb  Abzug  von  7,7  Kieselsäure  und  2,72  Gangart. 

I  Kaaaclf  bcrf  *•  MineraleheMie.  ^ 


■ 

Bechi  untersticfate  minder  reine  Abfindenrngen  von  Blba,  und  Scott 
soiobe  aus  Hindosian. 

Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  68.  —  Damour :  Ann.  Mine«  IV  Sör.  I,  iOa.  ^ 
Scott:  JamesonsJourn.  Uli,  S77.  ^  Ton  sage  r:  Pogg.Ann.  LXV,  aai.  —  Tarner: 
Ebendas.  XIV,  214. 

3.  Bioxjrde.  R. 

y.  d.  L.  unscilmeizbar.  Schmilzt  mit  Borax  etwas  schwer  %vl  einem  klaren 
strengflUssigen  Glase,  während  Phosphorsalz  fast  nichts  von  ihm  auflöst.  Mit 
Soda  liefert  er  unter  Brausen  ein  klares  Glas.  Die  unreinen  Varietäten  zeigen 
ein  ihren  Beimengungen  entsprechendes  Verhalten  v.  d.  L. 

Unauflöslich  in  Säuren  mit  Ausnahme  derPluorwasserstofiEBäure.  Kochende 
Kalilauge  löst  Quarzpulver  nur  in  sehr  geringer  Menge  auf.  Aus  unreinen  Va- 
rietäten wird  durch  Säuren  meist  ThonerdO;  Eisenoxyd  u.  s.  w.  ausgezogen. 

Der  Quarz  ist  im  reinsten  Zustande  krystallisirte  Kieselsäure, 

Si. 
4  At.  Kiesel  «  485  «:  48,05 

2   -    SauerstoflF      «  200  =  54,95 

385      400. 

Amethyst.  Ueber  den  färbenden  Stoff  bat  H e i n t z  Versuche  angestellt. 
Ein  dunkler  brasilianischer  A.  entfärbte  sich  bei  etwa  250^  und  enthieh  höch- 
stens 0,04  p.  G.  Mangan.  Ein  hellerer  gleichen  Ursprungs  enthielt  0,0197  p.  C. 
Eisenoxyd,  0,0236  p.  C.  Kalkerde,  0,0433  p.  C.  Magnesia  und  0,0448  p.  G.  Na- 
tron. Durch  letzteres  wird  die  zuerst  von  Po ggendor ff  geäusserte  Vermu- 
thung,  die  Ursache  der  Färbung  sei  Eisensäure,  ziemlich  wahrscheinHcb 
und  die  Entfärbung  in  der  Hitze  steht  hiermit  im  Einklang.  Mangan  fehlt,  oder 
ist  in  zu  geringer  Menge  vorhanden ,  um  als  färbender  Stoff  angesehen  zu 
werden. 

Beim  Erhitzen  in  Kohienpulver  wurde  ein  A.  opalisirend  und  im  durchfal- 
lenden Licht  deutlich  gelb. 

Organische  Stoffe  scheinen  die  Färbung  nicht  zu  bedingen.  Eine  Analyse 
ergab  0,00273  p.  G.  Kohlenstoff. 

H  e  i  n  t  z  :  Pogg.  Ann.  LX,  54  9. 

Carneol.  Nach  GaulthierdeGlaubry  soll  sein  Farbstoff  organischer 
Natur  sein,  da  er,  mit  Kupferoxyd  geglUht,  Kohlensäure  bildet. 

Diese  Angabe,  an  sich  unwahrscheinlich,  und  vielleicht  an  einem  künstlich 
geffirbten  Exemplar  erhalten,  ist  von  Heintz  widerlegt  w*orden,  der  aus  einem 
intensiv  gefärbten  C.  aus  der  Gobinskoi-Steppe  (China)  nur  0,008  p.  C.  Koh- 
lenstoff, dagegen  aber 


tat 


Eisenoxyd 

0,050  p.  C. 

Thonerde 

0,081    „ 

Magnesia 

0,028    ,, 

Kali 

0,004    „ 

Natron 

0,075   „ 

Wasser 

0,394    ,, 

erhielt.  Mangan  enthält  er  nicht;  die  Färbung  rührt  also  wohl  von  Eisenoxyd 
her,  das  Hellerwerden  durch  Glühen  aber  von  der  Entstehung  unzähliger  feiner 
Risse. 

Gaulthier  de  Claubry:    Ann.   Cbim.   Phys.   L,  4S8.     Schwgg.  J.  LXVI,  406. 
Pogg.  Ann.  XXTI,  562.  —  Hein tz :  S.  Amethyst. 

Chrysopras.  Nach  Kia pro th  enthält  der  Ch.  von  Kosemüts  M, 4 6  Kie- 
selsäure, 0,08  Thonerde,  0,83  Kalk,  0,08  Eisenoxyd,  4,0  Nickeloxyd,  4,86 
Wasser. 

Beitr.  II,  187. 

Eisenkiesel.  Nach  einer  Mittheilung  SchnabeTs  enthält  der  E.  von 
Sundwig  bei  berlohn  3,93  p.  C.  Eisenoxyd,  0,42  Thonerde,  0,73  Wasser. 

Faserquarz.  Klaproth  fand  in  hellbraunem  F.  vom  Cap  i,5p.  C.  £i- 
seooxvd. 

Beitr.  VI,  «39. 

Feuerstein.  In  einer  schwarzgrauen  Abänderung  fand  Klaproth: 
0,50  p.c.  Kalk,  0,25  Thonerde,  0,25  Eisenoxyd,  1,00  flüchtige  Theile,  welche 
t.  Th.  eine  Kohlenstoffverbindung  sind. 

Berzelias  fand  in  einem  F.  aus  der  Kreide  von  Limhamm  in  Schonen 
0,H7  p.c.  Kali  und  0,143  Kalk,  Spuren  von  Eisen  und  Thonerde,  und  dne 
geringe  Menge  eines  kohlenstoffhaltigen  ohne  Rückstand  verbrennlichen  Körpers, 
von  dem  wahrscheinlich  die  dunkle  Farbe  herrührt. 

Von  einer  an  der  Oberfläche  mit  einer  weissen  Kruste  bedeckten  Masse 
enthielt  das  Innere  0,134  p.  C.  Kali,  0,574  Kalk,  0,12  Eisenoxyd  und  Thonerde, 
die  weisse  mehlartige  Rinde  dagegen  0,32  p.C.  Kali,  und  ebensoviel  Kalk,  wo- 
nach es  scheint,  als  habe  sie  ihre  Entstehung  der  Einwirkung  kalihaltiger  Ge- 
wässer zu  verdanken,  welche  den  Kalk  gegen  Kali  austauschten. 

Nach  Heintz  wird  der  F.  aus  der  Kreide  (von  Rügen)  beim  Glühen  in 
Sauerstoffgas  vollständig  entfärbt,  der  aus  der  Jurabildung  jedoch  nicht.    Die 

Analysen  gaben : 

F.  aus  dem  Jura  F.  aus  der  Kreide 

heller  sehr  dunkler 

Kohlenstoff  0,01  0,066  0,073 

Wasser  1,14  1,103  1,298 

Der  erstere  war  innen  ganz  weiss  geworden^  äusseriich  aber  noch  gefärbt,  die 

Färbung  rührt  also  bei  ihm  nur  z.  Th.  von  organischer  Substanz  her. 

Berzelius:  K.  V.  Ac.  H.  4S40.  Jahresb.  XXI,  187.   —  Heintz:  Pogg.  Ann.  LX, 
519.  _  Klaproth:  Beitr.  I,  40. 

9* 


131 

Haytorit.  Diese  PMudomorphose,  von  Haytor,  Derooshire,  enthlhnach 
Wo  hier:  KieselsXore  98,5,  Eisenoxyd  0,2,  Wasser  0,5,  imd  vertiilt  sieh  che- 
misch gans  wie  Quarz. 

Wähler:  Pogg.  Ann.  XII,  ISS. 

Heliotrop.  Verhält  sich  wie  Quarz,  brennt  sich  nach  Klaproth  etwas 
mttrber,  wird  dabei  grauweiss,  und  an  Stelle  der  rothen  Funkle  entstehen  kleine 
Höhlungen. 

Brandes  und  Firnhaber  landen:  Kieselsaure  96,25,  Thonerde  0,83, 
Eisenoxydul  1 ,25,  flüchtige  Theile  i  ,05. 

Brandes:  Schwgg.  J.  XXXV.  4M.  —Klaproth:  Beitr.  1, 17. 

Hornstein.  Klaproth  fand  in  dem  splittrigen  H.  von  Sehneeberg,  der 
sich  weiss  brennt:  Kieselsaure  98,25,  Thonerde  0,75,  Eisenoxyd  0,50,  Wassn* 
0,50.  Kersten  giebt  in  einem  chalcedonartigen  grauen  und  rothlichen  E.  vui 
Marienbadan:  Kieselsaure  90,296,  Thonerde  3,100,  Eisenoxyd  1,733,  Magne- 
sia 4,285,  Kalk  0,936,  Natron  und  etwas  Kali  0,700,  Wasser  4,950. 
Kersten:  Leonh.  Jahrb.  IS45.  S5S.  —  Klaproth:  Baitr.  VI.  ISO. 

Knollenstein.  Ein  Gemenge  von  Quarzmasse  mit  Thon  und  Flnssspath, 
in  dem  Prophyr  von  Halle  vorkommend. 

Wolff:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIY,  %i9,  XXXVI,  44S. 

Rosenquarz.    Nach  Fuchs  enthalt  der  R.  von  Rabenstein  bei  Bodenmais 

f — 4,5  p. G.  Titanoxyd,  aber  weder  Alkali  noch  eine  alkalische  Erde.    Ber- 

thier  glaubt  dagegen,  der  R.  von  Quincy  sei  durch  einaü  organiadien  Stoff 

gefilrbt.    Nach  Wolff  ändert  der  R.  (und  der  Rauchtopas)  beim  Glühen  weder 

sein  absolutes  noch  sein  spec.  Gewicht. 

Berthier:  Ann.  MinesX,  S7t.  XIII,  SIS.    —  Fuchs:  Schwgg,  J.  LXII,  MS.  — 
Wolff:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIV,  S87. 

Opal. 

Decrepitirt  meist  beim  Erbitzen,  und  giebt  mehr  oder  weniger  Wasser,  wel- 
ches zuweilen  brenzlich  riecht  und  Ammoniak  enthalt  (Damour).  Verhalt  sich 
sonst  wie  Quarz. 

Wird  von  Sauren,  mit  Ausnahme  der  Fluorwasserstoffsäure,  welche  iha 
leichter  als  den  Quarz  auflöst,  nicht  angegriffen.  Das  Pulver  ist  in  kochender 
Kalilauge  auflöslich  (Fuchs).  Mancher  0.  wird  schnell,  mancher  langsam,  der 
Hyalith  am  schwersten  aufgelöst.  Auch  nach  dem  Glühen  ist  der  O.  in  Kali- 
lauge auflöslich  (Graf  Schaffgotsch). 

1.  Milchweisser  0.  von  Kosemütz,  Schlesien.    Klaproth. 

2.  Halbopal  vom  Schiffenberg  bei  Glossen.   Wrightson. 

3.  Hyalith  von  Waltsch  in  Böhmen.    Grf.  Schaffgotsch. 

4.  Cacholong  von  der  Fiiröem.   Forchhammer. 

5.  Pechopal  von  Telkebanya,  Ungarn.    Klaproth.  ..  ;.  .    . 


138 

6.  Gelbbrauner  O.  aus  dem  Trachyt  der  Roseüau  im  Siebengebirge.  Sp.  6. 
SS  2,094.    V.  d.  Mark. 

7.  Weisse  Rinde  auf  dem  vorigen.  Sp.G.  =  2,063.  Derselbe. 
).  Hydrophan  von  Hubertsburg,  Sachsen.   Klaproih. 

}.  Jaspopal,  brauner  aus  dem  Trachyt  des  Stenzelberges  im  Siebengebirge. 

V.  d.  Mark. 
).  Holzopal  von  Oberkassel  bei  Bonn.  R.  Brandes. 
I.  Feueropal  von  Washington  Co.,  Georgia.   Brush. 
L  Hyalith  von  Frankfurt  a. M.  (Steinheim?)  Bucholz. 
I.  Weisser  O.  vom  Stenzelberg,  z.  Th.  erdig;  sp.  G.  as  2,049.  V.  d.  Mark. 
i.  Holzopal,  brauner  von  Telkebanya.   Klaproth. 
5.  Feueropal  von  Zimapan,  Mexico.  Derselbe. 
5.  Feueropal  von  der  Fdrtfern.   Forchhammer. 
7.  Edler  O.  von  Czerweniza,  Ungarn.   Klaproth. 
B.  Holzopal  vom  Quegstein  im  Siebengebirge.    Brandes. 
9.  Halbopal  aus  dem  Dolerit  von  Steinheim  bei  Hanau.   Stucke. 
0.  Grünbrauner  0.  von  Meronitz  in  Böhmen,  Pyrop  führend ;  a)  fettglänzende, 

b)  matte  Abänderung.    Werthheim. 


, 

4. 

t. 

•. 

4. 

5. 

•  •) 

7. 

Wasser 

0,10 

2,73 

3,0 

3,47 

5,0 

5,61 

5,08 

Kieselsäure  98,75 

90,20 

95,5 

95,32 

93,5 

91,82 

89,54 

Thonerde 

0,40 

1,86 

— 

0,20 

— 

0,14 

0,27 

Eisenoxyd 

— 

4,11 

0,8 

— 

1,0 

2,15 

4,94 

Kalk 

— 

— 

0,2 

0,06 

— 

^■MB 

•     "^ 

Magnesia 

— 

0,86 



0,40 

0,18 

0,17 

Natron 

0,90 



0,06 

— 

— 

Kali 

— 

0,80 
0,31 «)' 



0,07 
99,58 

0,10 
00.         1 

— 

98,95 

99,5 

99,5     ^ 

00. 

101,76 

• 

8. 

9. 

4  0. 

ii. 

la. 

48. 

u. 

Wasser 

5,25 

5,67 

6,42 

5,84 

6,33 

7,02 

7,5 

Kieselsäure  93,13 

88,28 

93,01 

91,89 

92,00 

85,01 

43,5 

Thonerde 

1,62 

0,31 

0,12 

1,40 

0,83 

Eisenoxyd 

5,58 

0,37 

— 

— 

6,56 

47,0 

Kalk 

— 

— 

— 



-— 

Magnesia 

0,16 

— 

0,02 

— 

0,33 

— 

Natron 

— 

— 

— 

— 

— 

— > 

Kali 

— 



— 

0,25 
100. 



100. 

100. 

99,62 

99,15 

98,33 

98,0 

4)  Schwefelsäure. 

i)  GleichfaUs  von  G.  Bischof  untersucht. 


Haytorit.   Diese  Pseudonv 
wohler:  Kieselsttare  98,5,  Ki 
misch  ganz  wie  Quarz. 

Wöhler:  Pogg.  Ann.  XI 

Heliotrop.    Verhalt- 
mürber,  wird  dabei  graii\\  < 
Höhlungen. 

Brandes  und  Fir 
EisenoxyduH  ,25,  flürl 
Brandes:  Schv 

Hornstein.    l 

sich  weiss  brennt : 

0,50.    Kersten^ 

Marienbad  an:  Ki-' 

sia  1,285,  Kalk 
KerstcT' 

Knollei 
in  dem  Propl 

Wol- 

Rosf         -'^^ 
4—1,5  p. 

thier  {:! 
gefilrht. 
sein  a)' 


if. 


t9. 


a. 

b. 

* . 

to,oo 

H,46 

42,89 

^  « 

82,75 

83,73 

73,45 

51 

3,50 

— 

.:i? 

3,00 

3,58 

9,95 

— 

0,25 

1,57 

4,21 

— 

— 

0,67 

2,13 

.».äO«) 

— 

— 

itf. 


,^.  ^i 


»00,17       99,50     101,00     99,63 

Opale  ist,  so  verschieden  wird  auch 
^  wie  folgende  Uebersicht  lehrt : 
2,5—2,9      Grf.  Schaffgotsch. 
Damour. 
\.  Kobell. 
Damour. 


3,06 

4,0 

3,01 

4,6 

5,1 


Brush. 


Damour. 

Forchhammer. 

Damour. 

V.  Kobell. 
Damour. 


^«' 


V 


cl 


^.  .^.U.  2,054) 

6,1 
,No.5,14)   6,38 

7,97—8,96 
^tiww  8,9 

8,9*) 

^XKV  10,1») 

IC  \^iert  nach  Kobell  bei  schwachem  Erhitzen  7,5, 
«^4  Jk4ti  zusammen  10,94  p.  C. 
"I^^:  ;.»Ko  Kieselsäure,  wahrscheinlich  durch  Eintrocknen 
^  ^V   ^Ä**»^*"'  ^^^^  ^^*  ^^^  Zersetzung  von  Silikaten  durch  Ge- 
^^  ^div    Daher  sein  Gehalt  an  Basen  und  an  Wasser.   Letz- 

itiuMls  Kiesclsäurehydrat  zu  betrachten,  und  Damour  hat 
m^  ^^~  .^fiJK'V^  H)dnitc  zu  unterscheiden  gesucht.    Allein  die  Anaiy- 
^'^^  ^njj  UHVior  Ansicht  nicht  gUnstig;  sie  zeigen,  dass  der  Wasser- 
^     s!L  Jwl  und  13  p.c.  ganz  ausserordentlich  schwankt,  und  dass 


^j^  *^*Va^.>>  \hAndorungen  hierin  zuweilen  sehr  verschieden  sind   (Vgl. 

i^iB>^    ^^Hi^lim'hon  lind  die  chemischen  YerhHltnisse  thun  entschieden  dar, 
•^^   l^^ohof  cmlwickclt  hat,  dass  der  0.  ein  Absatz  von  Kieselsäure 


^^S^J     ^yUjÄMUH,  «n.  vitiileicht  eine  erstarrte  Kieselgallerte  ist,  welche  aus 

■^A^gltHnm*"!  «tliiM<-l)lioHslich  0,03  Kohle. 
^  ^  ^  '•nit  In  Nlttrkcrcr  llilzc  cnlweicheii. 

j  'lermoimtlichem  Liegen  nur  noch  6  p.  C.  Wasser. 


136 

der  ZerseUimg  von  Silikaten  herstammt,  und  deshalb  auch  fest  immer  noch 
Reste  von  den  Basen  derselben,  Erden  und  Alkalien,  enthält,  auch  mit  Eisen- 
oxydhydrat häufig  gemengt  ist.  Forchhammer  machte  schon  früher  auf  den 
Gehalt  an  diesen  Stoffon  aufiDierksam,  und  da  er  im  ungarischen  O.  fast  nichts 
von  ihnen,  in  dem  O.  von  den  Färdem dagegen  meriLÜche  Mengen  fand,  sosteilte 
er  die  Ansicht  auf,  jene  dem  Alaunstein  führenden  Trachyt  Ungarns  angebörigen 
Opale  seien  reine  Kieseisäurehydrate,  entstanden  durch  die  EinwiriLung  von 
schwefelsauren  Dämpfen,  die  anderen  der  Trappformation  eigenthUmlichen  aber 
seien  Hydrate  von  sehr  sauren  Silikaten  von  Magnesia ,  Kalk  und  Alkali,  und 
ihre  Bildung  analog  der  Kieselsäureabscheidung  aus  löslichen  (Alkali*)  Silikaten. 
Das  Material  für  alle  aber  sei  Feidspathsubstanz. 

Ausführlich  ist  dieser  Gegenstand  in  G.  Bischof^s  Werk  behandelt. 

Viele  Opale  seheinen  Quarz  beigemengt  zu  enthalten,  viele  kommen  in 
sichtlicher  Abwechslung  mit  demselben  vor,  indem  Streifen  beider  einander 
bedecken.  Nach  Fuchs  sind  Cbalcedon  und  Feuerstein  Gemenge  von 
Quarz  und  Opal,  denen  letzterer  durch  Kalilauge  entzogen  wird,  was  von  Bi- 
schof bestätigt  wird.  Auch  verdünnte  Fluorwasserstoffsäure,  weiche  den 
Opal  viel  leichter  als  den  Quarz  auflöst,  ist  geeignet,  das  gleichzeitige  Vorhan- 
densein beider,  namentlich  ho  ganzen  Stücken,  angeschliffenen  Platten,  deutlich 
zu  machen.  Die  Opalstreifen  lassen  Vertiefungen  zurück,  während  die  Quarz- 
streifen  Erhabenheiten  bilden,  so  dass  man  mittelst  derartig  geätzter  Platten  in- 
struktive Abdrücke  darstellen  kann.  Auf  «.dieses  Verhalten  machte  v.  Kobell 
zoerst  aufmerksam.  Das  Schwanken  des  Wassergehalts  beim  Opal  beruht  hier- 
nach mit  auf  dem  wechselnden  Gehalt  an  beigemengtem  Quarz,  und  ehe  man 
in  jenem  bestimmte  Hydrate  annimmt,  erscheint  es  nothwendig,  zu  beweisen, 
dass  die  Masse  nur  amorphe  Kieselsäure  enthält. 

Nicht  selten  sind  Gemenge  von  Opalmasse  mit  kohlensaurem  Kalk.  Dabin 
gehört  der  Schwimmkiesel  von  St.  Ouen  bei  Paris,  welcher  nach  Grf. 
Schaffgotsch  3,3  Wasser,  86,9  Kieselsäure,  0,7  Thonerde  und  9,1  kohlen- 
sauren Kalk  enthält. 

Bischof:  Geologie  II,  4 SS 4.  —  Brandes:  Nöggerath  Gebirge  Rheinland -West- 
phalen  I,  SSS.  —  Brush:  Dana  Min.  p.  451.  —  Bucholz:  Gehlens  Journ-  I,  SOt. 
YIII,  476.  —  Damour :  Ann.  Mines  III  S6r.  XVJI,  S02.  Bull.  g6ol.  II  S^r.  V,  457.  — 
Porchhammer:  Pogg.  Ann.  XXXV^SSI.  —  Fuchs:  Ebendas.  XXXI,  577.— Klap- 
roth:  Beitr.  11,454,  IV,  456.  —  v.  Kobell :  Charaki.  der  Min.  I,  S58.  —  v.d.  Mark . 
V.  Dechen  geogn.  Beschr.  d.  Siebengb.  in  den  Verh.  d.  nat.  V.  d.  pr.  Rheinl.  9.  Jahrg. — 
Schaffgotsch:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  4  47. —  Stucke:  Nose  Beschrbg.  einer  Samml. 
vulk.  Foss.  S.  7S.  —  Werthelm:  In  mein.  Lab.  —  Wrightson :  Ann.  d.  Chem.  u. 
Pharm.  LIV,  S5S. 

Alumocalcit  von  Eibenstock  im  Erzgebirge  gelatinirt  nach  Kersten 
mit  Säuren  und  soll  4  Wasser,  86,6  Kiescls^iure,  3,23  Thonerde,  6,25  Kalk  ent- 
halten, und  ist  vielleicht  ein  Gemenge  von  Opal  und  einem  Silikat. 

Kieselsinter.  Absätze  von  Kieselsäure,  meist  in  amorpher  Form,  zu- 
weilen quarzbaltig,  oder  die  festen  Theile  von  Infusorien  bildend. 


134 


45. 

46. 

47. 

4S. 

Wasser 

7,7!> 

7.97 

■   10 

9.«* 

Kieselsäure  92,00 

88,73 

90 

8(;." 

Thonerde 

— 

0,99 

— 

,1 

Eisenowd 

• 

0,25 

Kalk 

— 

0,49 

— 

Magnesia 

— 

1,48 

— 

Natron 
Kali 

0,34 

— 

100. 

100. 

~r- 

So  verschieden  der  Wässerige  ii' 
oft  der  der  n<Smlichen  Yarieliil  nn-- 
Ilyolith     o)  von  Ziniap- 
b]  von  Wall 


^.     4  I  iet. 


0) 

vom  1' 

Pechopal  a) 

au> 

b) 

Vn- 

Weisser  0.  . 

1 

Holzopal  \<> 

Pcchopai  . 

'  ■ 

Weisser  f 

■ 

Glasopa 

FarbJL'f 

- 

Edler  0 

« 

bei  starkem  ' 

•   » 

Der  Op 

gallcrtartii: 

wüsser  al) 

•• 

leres  hat 

selbst  vi 

sen  der 

.  »c      •>  • 

gehall 

j*    "     ' '    ■* 

Slussei 

_■* 

Hvali: 

«k 

^   .  .     .         V  ■ 

• 

*«>.ifc-      • 

• 

..   .          -  '    ^ 

wie 

• 

aus 

^     .i 

»    X  ^?    •*> 

fjurnet, 


I  iöhnien.    In  Kalilauge 


.  :  n  a  e  r. 
■  V» 


i.ro 

W.97 

T  8. 

•  0.1)  3,00 
ST.e     93,25 

e.o  2,00 

—  1.25 

:  1} 


d. 
Daniour. 

10,40 

87,67 

o;7i 

0.40 


0,82 
Spur 

9. 

9,00 


40. 

8,89 


86,48*)    87,58 
1.41" 


0,55] 
0,56' 

2,00 


8,04 

1,09 
0,30 


V, 


r   »     ■.       99.50  100.  99,90 

•  Suvholi  und  Beudant  ^ebon 
•-.;;•  ■.:r.J  Weisser. 

•-:  ■■."."'XiT,  weiche  auf  nassem  Wege 

>    .V    v.v;  iHl.86  Kieselsäure,    0,29 

K4  k     -.09  kohiens.  .Magnesia,  9,01 


.     €   ,  -^      .   ■* 


187 

Nach  Damoiir  verlierl  der  Geiserit  (No.  4)  bei  100 — 150^elwa  Zwei* 
drittel  des  Wasaers. 

Hochstetter  fand  in  dem  Absatz  einer  heissen  Quelle  der  aiorischeii  In- 
sel Flores  43  p.  G.  in  verdünnten  Slnren  l(tolicher  Tbeile,  bestehend  aus  Eisen* 
oxyd,  Thon-  und  Kalkerde.  Der  Rest  enthielt  67,6  Kieselsäure,  %i  Eisenoxyd, 
10,2  Thonerde,  4  Kalk.  Andere  Quellabsätze  der  Fumas  auf  Terceira  bestan- 
den theils  nur  aus  Eisenoxydhydrat,  theils  aus  Kieselsaure  und  Schwefel  mit 
etwas  Eisenoxyd. 

Baumann:  In  meinem  Laborat.  —  Bickells  Ann.  Chem.  Pharm.  LXX,  tat.  — 
Damour:  Bull.  gtel.  II  Sdr.  V,  457.  *•  Forchhammer:  Pogg.  Ann.  XXXV,  SS4.  — 
Fournet:  Leonh.  Jahrb.  4SS1,  420.  —  Hochstetter:  J.  f.  pr.  Chem.  XXV,  S7 5.  ^ 
Karsten:  Schwgg.  J.  LXVI,  «5.  —  IClaprotb:  Beitr.  II,  4aa.  V,  4«i.  VI,  I4S.  — 
Kuhlemann:  Ztschrfl.  f.  d.  ges.  Naturw.  VUI,  478.  —  Hallet:  Phil.  Mag.  V,  185.-* 
Salv^tat:  Ann.  Ghim.  Phys.  DI  S^r.  XXIV,  848.  —  Zellner:  Schwgg.  J.  XUI.  W. 

Anatas. 

V.  d.  L.  unschmelsbar.  Giet>t  mit  Borax  ein  fest  farbloses  Glas,  welehee 
in  der  inneren  Flamme  gelb  oder  amethystiarbig  wird ;  mit  Phosphorsak  erhilk 
man  etwas  schwer  eine  Perle,  die  in  jener  sich  blau  ftlrbt. 

Wird  von  Säuren  nicht  angisgriffen. 

Vauquelin  fand  in  dem  A.  im  Wesendiohen  nur  Titansäure,  und  H. 
Rose  bewies  später,  dass  er  aus  reiner  Tita  nsäure  besteht,  und  beim  Glühen 
nicht  sein  absolutes,  wohl  aber  sein  spec.  Gewicht  ändert,  welches  xuersi  in 
das  des  Brookits  und  sodann  des  Rutils  übergeht. 

Der  A.  aus  Brasilien  enthält  nach  H.  Rose  0,25  p.  G.  Eisenoxyd,  nach 
Damour  0,S  Zinnsäure  und  4,4  4  Eisenoxyd  neben  98,36  Titansäure. 

Damoar:  Ann.  Ghim.  Phys.  III  S^.  X.  —  H.Rose:  Pogg.  Ann.  LXI.  548.  — 
Vauquelin:  Ann.  sc.  nat.  IX,  818.   Berz.  Jahresb.  VIII,  848. 

* 

Brookit  (Arkansit). 

Verhält  sich  wie  Anatas. 

H.  Rose  bewies,  dass  der  B  nur  aus  (zweigliedrig  krystallisirter)  Titan- 
säure besteht,  welche  beim  Glühen  die  Dichtigkeit  des  Rutils  erlangt.  Er  fand 
in  dem  englischen  B.  4,4  p.  G.  Eisenoxyd.    In  dem  vom  Ural  geben  an : 

Hermann.  Romanowsky. 
Titansäure          94,09  94,34 

Eisenoxyd  4,50  3,28 

Gruhverlust  4,44  4,34 


4  00.  98,90 

Nach  meinen  Untersuchungen  stimmt  der  Arkansit  von  Magnet  Cove, 
Hot  Springs  Co.  in  Arkansas,  in  Form  und  Mischung  mit  dem  Brookit  ttberein, 
was  von|M|iller  und  Kenngott,  so  wie  von  Hermann  und  Whitney  be- 
stätigt wurde.    Damour  und  Descloizeaux,  welche  bei  der  Analyse  einen 


188 

Uebeesehusfl  Ten  1,5  bis  3  p.  G.  erhielten^  fanden,  daas  des  Pulver  beim  Glühen 
in  Sauerstoffgas  um  0,45  p.  C.  zunimmt,  und  dass  es  beim  Erbilien  mit  Sdiwe- 
feUäMre  sehweflige  &  entwidcelt,  woraus  sie  seUiessen,  das  lfiim*al  enthalte 
auoh  Tilanoxyd,  und  s«  aus  Brookit  dnreii  reduoirende  Einflüsse  entstanden. 
Auch  soll  letiterer  in  der  inneren  Ltfthrohrflamme  das  dunkle  Ansäen  des  A. 
eriialten. 

Dameart  Ana.  Mines  UI  S6t.  XV.  —  Hermaani  J.  f.  |ir.  Gh.  XiVI,  404.  L,  SM. 
—  Rammelsberg:  Pogg.  Add.  LXXVII,  586.  —  Romano  wsicy :  B.  u.  biitL  Ztg. 
4$5S.  No.  i6.  —  H.  Rose:  Pogg.  Aon.  LXI,  5U. 

Rutil. 

'  Y.  d.  L.  unveränderlich.  Giebt  mit  Borax  im  Oxydationsfeuer  ein  grün- 
liches^ im  Reductionsfeuer  ein  schmutzig  violettes  Glas;  mit  Phosphorsalz  in 
letzterem  ein  rothes,  welches  auf  Zusatz  von  Zinn  blau  oder  violett  wird.  Mit 
Soda  schmilzt  das  Pulver  unter  Aufbrausen  zusammen ;  bei  gehörigem  Yerhält- 
niss  wird  die  Perle,  aus  dem  Feuer  genommen ,  unter  lebhaftem  Erglühen  kry- 
ataHinisch«  Zuweilen  bemerkt  man  dabei  Hanganreaktion.  Nach  Berzelius 
tiBagirt  der  R.  von  KflringbridLa  mitunter  auf* Chrom. 

Von  Säuren  wird  er  nicht  angegriffen. 

Klap  ro  th  bewies,  dass  der  R.  das  Oxyd  des  von  Gregor  im  Titaneisen 
entdeckten  Metalls  enthttlt,  weldiem  er  den  Namen  Titan  ertheilte.  Er  analy- 
sine  E.  von  Boinik  in  Ungarn,  von  Gajuelo  bei  Buitrago,  Prov.  Burgoa  in  Spa- 
niel, von  Arendal  und  vom  Spessart.  Vauquelin  und  Hecht  untersuchten 
den  R.  von  St.  Yrieix  und  von  Käringbricka,  weicher  letztere  audi  von  Eke- 
borg  zeriegt  wurde. 

Obgleich  nm  namentlich  durch  Klaproth  erwiesen  .war,  dass  der  R.  we* 
sentKch  aus  TitansSure,  mit  mehr  oder  weniger  Eisenoxyd  besteht,  so  waren 
doch  die  Analysen  nicht  ganz  richtig,  weil  die  abgeschiedene  TitansSore  Kali 
enthielt,  was  Vauquelin  später  selbst  bemerkte.  Zwar  gab  Ekeberg  im 
schwedischen  Rutil  nur  3  p.  C.  Chromoxyd  neben  97  Titanstfure  an,  allein  erst 
seitdem  H.  Rose  die  Verbindungen  des  Titans  genauer  untersuchte,  ist  auch 
die  Natur  des  RuUis  als  wesentlich  aus  Titansäure  bestehend  klar  geworden. 
Später  hat  blos  Fe  sc  hier,  durch  fehlerhafte  Methoden  irregeführt,  in  dem  R. 
von  St.  Yrieix  ein  titansaures  Eisenoxyd  sehen  wollen,  worin  74,3  TitansäurOi 
27,5  Eisenoxyd,  4,2  Manganoxyd  enthalten  sein  sollten. 

1.  St.  Yrieix.  aj  H.  Rose.  6}  Dam  cur. 

2.  Freiberg.  Schwarz,  sp.  G.  =  4,242,  beim  Glühen  roth  werdend.  Kersten. 

a.  b. 

Titansäure       98,47         97,60         96,75 

Eisenoxyd         4,53  4,55  2,40*) 

400.  99,45         99,45 


1)  Nebst  Magoeteisen,  welches  sich  aus  dem  Pulver  durch  den  Magnet  aoszieben  liest. 


1»9 

DtrR.  iü  wllita  im  reinslm  Zostancie  Titansaure, 

ti 
4  At.  Titan  »  304,5  »s  60,19 

2  -    Sauerstoff  —  gOO,0  »>  99,87 

501,5     100. 
Damour  und  Descloizeaux  fanden,  dass  ein  Rutil  beim  GlOhen  in  Was- 
serstoffgas 4,51  p.c.  verlor,  und  sein  sp.G.  von  4,273  in  4,365  veränderte. 
Da  sie  den  Eisenoxydgehalt  nicht  angegeben  haben,   so  ist  nicht  zu  ersehen, 
wie  weit  die  Reduktion  der  Titansäure  hierbei  vorgeschritten  war. 

Es  ist  nicht  unwahrscheinlich,  dass  das  Eisen  im  Rutil  als  Titaneisen  ent- 
halten ist. 

Damour:  Aim.Ghim.Phys.  IllS^r.  X.  —  Damour  u.  Descloizeaux:  S.Broo- 
kit.  —  Bkeberg:  K.  Vet.  Ac.  Handl.  4808.  46.  —  Kersteo:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXVII, 
470.  ^  Klaproth:  Beitr.  1,888.  11,888.  lY,  458.  —  Peschier:  Bibtioth.  univ. 
1884.  Mai.  48.  —  H.  Rose:  Gilb.  Ann.  LXIII,  67.  Pogg.  Ann.  III,  466.  —  Vauque- 
lin:  J.  des  Mines  XV,  40.  Ann.  du  Mus.  VI»  88. 

limenorutii  nannte  Kokscharow  eine  schwarze  eisenreiche  Abände- 
rung vom  Ilmengebirge ,  deren  sp«  G.  lu  5,074^5,133   angegeben  wird  und 
worin  Hermann  89,3  Titansaure  und  4  0,7  Eisenoxyd  Cand. 
Kokscharow  Mat.  lur  Min.  Russlands  II,  858. 

Zinnstein. 

Für  sich  v.  d.  L.  unveränderlich ;  reducirt  sich  auf  Kohle  in  der  inneren 
namme  nach  längerem  Blasoti,  leichter  auf  Zusatz  von  Soda,  zu  metallischem 
Zinn.  Mit  den  Flüssen  reagiri  er  oft  auf  Eis«k  und  Mangan.  Der  tantalhaltige 
giebt  mit  Borax  ein  Glas,  welches  bei  einem  gewissen  Zusatz  von  selbst  oder 
durchs  Flattern  unklar  wird,  und  reducirt  sich  schwerer. 
Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 
f.  Schlacken walde,  Böhmen.    Klaproth. 

2.  Altemon,  Comwall.   Derselbe. 

3.  Finbo  bei  Fahlun.   Berzelius. 

4.  Grafschaft  Wicklow  in  Irland.    Braune  Kömer  aus  dem  Sande,  sp.  G.  as 
6,753.    Mallet. 

5.  Xeres  in  Mexico.    Dunkelbraunes  Holzzinn  von  rothem  Pulver,  sp.G.  =s 
6,862.  Bergemann. 

4.  8.  8.  4.  5. 

Zinnsäure  95,4  98,60  93,6  95,26  89,43 

Tantalsäure  —  —  2,4  —  — 

Kieselsäure  —  0,75  —  0,84  2,24 

Eisenoxyd  0,7  0,36  1,4  2,41  6,63 

Manganoxyd  —  —  0,8  —  — 

Thonerde  —  ^  —  —  —  1,20 

96^7        99,71         98,2         98,51         99,47 


MO 

Klaproth  erfaieU  durah  Badoklmi  im Koblentiagel  feigande  p.  G.'«q  Zinn: 

Seifensinn  von  Ladok,  Cornwall  76 

Desgl.     von  Alternon  76 

Polgooth,  Cornwall,  nadelfilrmige  Kryatalle  75 

St.  Agnes,  C,  graue  Krystalle  74 

Boluinni  C.  73 

ScUackenwalde,  braune  Krystalle  78,5 

Der  Z.  im  reinsten  Zustande  ist  Zinnsäure, 

Sq. 

4  At.  Zinn  —  735,3  —  78,64 

2  -    Sauerstoff   «  200,0  a»  24,39 

935,3     400. 
Berge  mann:  Leonh.  Jahrb.  4857.  sas«  —  Berielias:  Schwgg.  J.  XVI,  156.  — 
Klaproth  :  Beitr.  U,  145.  —  Mall  et :  J.  Dobi.  geol.  Soc.  IV,  172. 

Polianit  (Pyrolusit). 

Giebt  beim  Eriiitzen  meist  ein  wenig  Wasser;  verliert  (im  reinsten  Zu- 
stande) beim  Glühen  42  p.  C.  Sauerstoff.  Ist  v.  d.  L.  unsebmehbar,  wird  roth- 
braun, und  verhält  sich  wie  ein  reines  Manganoxyd. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  beim  Erwärmen  unter  Ghlorentwicklung 
auf. 

4 .  Polianit  von  der  Maria-Theresiazeche  bei  Platten  in  Böhmen.    Sp.  G.  » 
4,88.   Plattner. 

5.  Pyrolusit  vonEIgersburg  beillmenau,  Thüringen.  Sp.  G.  tm  4,94.  Turn  er. 

3.  P.  von  Ihlfeld  (?).    Sp.  G.  ^  4,849.   Derselbe. 

4.  P.  aus  Schweden  (wahrscheinlich  von  Undenaes).   Arfvedson. 

4.  1.  I.  4. 

Sauerstoff        48,28  47,90  47,69  20,43 

Manganoxydul  84,40  (48,30)  80,44  (48,09)  80,06  (48,00)  77,74  (47,47)') 

Baryt  —  0,53  6,67  — 

Wasser  0,32  1,43  4,58  4,86 

100.  400.  400.  400. 

Hiemach  ist  der  P.  Mangansuperoxyd, 

Mn, 

4  At.  Mangan        s  337,5  =  62,8    oder:  Sauerstoff  =  48,6 

2   -    Sauerstoff    =200,0=37,2  Manganox>duI   =84,4 


537,6     <00.  400. 

Nach  Breithaupt  ist  die  von  ihm  Polianit  genannte  Varietät,  welche 
sich  durch  ihre  grosse  Härte  auszeichnet,  eine  ursprungliche  Bildung,  der  Pyro- 
lusit hingegen  stets  eine  sekundäre,  aus  der  Oxydation  anderer  Manganerze  her- 
vorgegangene ,  oft  die  Masse  von  Pseudomorphosen  bildend,  und  daher  nie  so 
rein  wie  der  Polianit,  auch  stets  merklich  Wasser  enthaltend. 


4)  Die  eingeklammerten  Zahlen  s  Sauerstoff. 


14t 

Wasser  nebi  ans  Pyrolusii  oft  Umie  Meof^n  yan  Ghlornairiiiin md  Ghlaiw 

calcium  aus  und  diese  Salze  sind  die  Ursache,  dass  manehar  BratiBstein  mit 

Schwefelsäure  etwas  Chlor  entwickelt. 

Arf^edsos:  Scliwgg.  J.  XLII,  S40.  —  Platiner:  Pogg.  Aaa.  LXl,  i9%.  —  Tur- 
ner: Bbendas.  XIV,  128. 

Plattnerlt   (Schwerbleierz}. 

Ein  wahrscheinlich  von  Leadhills  stammendes  schwarzes  Mineral  in  aeehs^ 
seitigen  Prismen  (wohl  Pseudomorphosen  von  Pyromorphit)  ist  von  Lampa- 
dius  und  von  Plattner  untersucht  worden,  and  enthält  nach  Letzterem  86,2 
p.  G.  Blei  nebst  Sauerstoff  und  einer  Spur  Schwefelsäure. 

Es  wäre  hiemach  Bleisuperoxyd, 

Pb 

1  At.  Blei  »  4294,5  »=  86,62 

2  -    Sauerstoff  =    200,0  =  43,38 

U94,5     400. 
Breithaupt:  J.  f.  pr.  Chem.  X,  508. 

4.  Tritoxydc.   R. 

Arseoikbiathe. 

Verflüchtigt  sich  beim  Erhitzen  vollständig  und  bildet  ein  krystallinisches 
Sobliroat.    Reducirt  sich,  mit  Kohle  gemengt,  oder  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  me- 
tallischem Arsenik,  welches  als  schwarzer  Metallspiegel  oder  in  Form  von  Däm- 
pfen erscheint^  die  durch  ihren  Geruch  charakterisirt  sind. 
Ist  in  Wasser  schwer  auflOslich. 
Im  reinen  Zustande  arsenige  Säure, 

Äs. 
4  At.  Arsenik       =  940  ==  75,84 
3  -    Sauerstoff  =  300  =  24,19 

4240   ~iÖo7~ 

Antimonbifithe  und  Seoarmontit. 

Verflüchtigen  sich  beim  Erhitzen  vollständig;  schmelzen  v.  d.  L.  sehr  leicht 
unter  Entwicklung  von  weissen  Dämpfen,  welche  auf  der  Kohle  einen  starken 
Beschlag  bilden,  und  werden  in  der  inneren  Flamme  auf  Zusatz  von  Reduktions- 
mitteln in  Antimon  verwandelt,  wobei  jene  sich  grünlich  färbt. 

Leicht  löslich  in  Ghlorwasserstoffsäure  zu  einer  durch  Wasser  fällbaren 
Auflösung. 

Schon  Klaproth  und  Yauquelin  hatten  die  A.  (Weissspiessglanzerz) 
untersucht,  wiewohl  erst  durch  A.  Rose's  Versuche  bestimmt  ermittelt  wurde, 
dass  sie  im  Wesentlichen  antimonige  Säure  ist.     Suckow  gi^t  in  der 


▲bmdemiiig  von  Wolbch  «4,7  «atjamigt fi.,  4,8  Eiaenoxyd,  M  Kmftsäure 
und  6,8  W9tatlifleh«6  Aniimon  an. 

Der  SeDarmontit  aus  der  Provinz  Gonslantine  in  AlgerieD  (ap.  G.  «b  5,8S 
-«4|30)  iat  nach  RiTot  dieiiliUa  antimenlge  Saure,  miiS^re^  Ton  Blei,  jedoch 
firei  von  Arsenik. 

Die  aniimonige  Saure  ist  mithin  dimorph,  als  Antimonbiüthe  zweigliedrig, 
als  Senarmontit  regulär.    Letzterer  giebt  bdfä  BubKmiren  Krystalle  von  beiden 

Sb. 
i  At.  AnümoE        »  4504  •-  8d,37 

3  -    Sauerstoff      »    300  »>  46,63 

4804     400. 
Klaproth:  Beitr.  III,  48t.    —  Rivots  Ann.  Ghim.  Phys.  lU  S«r.  XXXI,  504.  — 
A.  Rose:  Pogg.  Ann.  LIIl,  167.  —  S)lckow:  Die  Verwitl.  im  Min.  4a.  —  Vauqae- 
lin:  HauyTrait^IV,  «74. 

TaaaillOCker.    Ein  gelber  Anflug  auf  gediegen  Kupfer  der  Cliffgrube  am  Laice  Sape- 
rior  soll  nach  vorlttufigen  Versuchen  aus  Vanadiasäure/V,  bestehen. 
Am.  J.  of.  Sc.  II.  Ser.  XI,  SS8. 

Woifraoaocker. 

Schwärzt  sich  v.  d.  L.  in  der  inneren  Flamme,  ohne  zu  schmelzen.  Giebt 
mit  Borax  in  der  äussern  Flamme  öin  färbloses  oder  weisses,  in  der  inneren  ein 
geblichesy  beim  Erkalten  rotbes  61m. 

Löst  sich  nicht  in  Säuren,  wohl  aber  in  Alkalien,  auch  in  Anmoniak  auf. 

Ist  Wolframsäure, 

W. 

4  At.  Wolfram     =  4<50,8  =  79,3« 
3   -    Sauerstoff  =    300,0  «  «0,68 

U50,8     fOO. 
B.  Silliman:  Am.  J.  of  Sc.  IV,  88. 

MolybdAnoeker. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  beschlägt  die  Kohle  und  verhält  sich  überhaupt  wie  ge- 
rösteter Molybdänglanz. 

Ist  in  Chiorwasserstoffsäure  gleichwie  in  Alkalien  auflöslioh» 
Ist  seinem  Verhalten  nach  Molybdänsäure, 

tto. 
1  At.  Molybdän     «  575,8  ^  65,74 
3   -    Sauerstoff   =  300,0  a»  34,29. 

875,8     4  00. 
Nach  Jackson  enthält  der  M.  von  Westmoreland,  New-Hampshire,  etwas 
Uranoxyd. 

Dana  Min.  III  Sdit.  890. 


141 

WismuihoAer. 

Schmilzt  V.  d.  L.  und  reducirt  sich  leicht  su  meiailischem  Witmuth. 
Ist  in  SalpcAersSiure  auitoslich. 

La mpadius  erhielt  aus  eioero  W. :  86,4  Wismutboxyd,  5,1  Eisenoxyd, 
4,1  Kohlensäure  und  3,4  Wasser.  Es  ist  hiernach  nicht  sicher,  ob  dieser  was- 
serfreies Wismuthoxyd  oder  im  Wesentlichen  ein  wasserhaltiges  Garbonat  (S. 
Wismuthspath)  ist.  Später  fand  Suckow  in  einem  aus  der  Verwitterung  von 
Nadelerz  entstandenen  W.  vom  Pichtelgebirge  96,5  Wismuthoxyd,  2  Eisenoxyd- 
hydmt,  4,5  arsenige  Säure. 

Das  Wismuthoxyd, 

Bi 
enthält 

f  At.  Wismuth     s  2600  »=  89,66 
3   -    Sauerstoff  =    300  =  10,34 

2900     100. 
Lampadius:  Handb.  d.  ehem.  Anal.  280.  —Sackow:  D.  Verwitt.  im  Hin.  14. 


B.  Ozydhydrate. 

4.    Von  Monoxydeo. 

Brueit  (Nemalit). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  i^rbt  sich  (durch  Eisengehalt)  oft  bräunlich- 
gelb, und  reagirt  alkalisch,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar  und  verhält  sich  wie 
Magnesia. 

Löst  sich  in  Säuren  leicht  auf. 

Bruce,  Vauquelin  und  Fyfe  gaben  die  ersten  Analysen  dieses  Minerals. 

<.  Hoboken,    N.  Jersey;    a)   Bruce,    b)   Vauquelin,     c)   Stromeyer, 
d)  Whitney,  e)R.,  /)Wurtz(a.  Bnicit,  /9.  Nemalit  oder  faseriger  Er.). 

2.  Texas,  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.   Smith  u.  Brush. 

3.  Svinaness  auf  der  Shetland-lnsel  Unst.    a)  Fyfe,  6)  Strom  eye  r. 

a. 

Magnesia  70 

Eisenoxydul  — 

Manganoxydul  — 

Wasser  30 

Kohlensäure  — 

Kieselsäure  — 


b. 

c. 

d. 

e. 

f. 

64,0 

68,34 

62,89 

64,86 

69,11 

66,05 

2,5 

0,12 

4,65 

4,05 

0,47 

5,63 



0,63 

— 

— 

— 

29,0 

30,90 

28,36 

29,48 

30,42 

30,13 

— 

— 

4,10 

— 

— 

2,0 

— 

— 

0,27 

— 

— 

100.        97,5         98,99       100.  98,65       100.  104,81 


144 


t 

.  :■  »  S*  ; 

.'<';.itif^j  V 

a. 

b. 

Magnesia 

66,30 

66,95 

Eisenoxydul 

0,50 

1,00 

Hanganoxydol 

— 

— 

Wasser 

34,93 

32,75 

Kohlensaure 

4,87 

— 

Kiesebtfure 

_ 

_^ 

a.  b. 

6»,7S  «6,67 

—  4,46  ) 

—  <,57 
30,85  30,39 


100. 


400.  400.  400. 

Hiernach  ist  der  Br.  (Nemalii)  Magnesiahydrai,  aus  4  A4.  Magaesia  und 
4  Ai.  Wasser  bestehend, 

AgA  B  Ag  -«-  aq., 
worin  oft  ein  wenig  Magnesia  durch  Eisenoxydul  vertreten  ist.. 
4  At.  Magnesia    as  S50,0  :s  68,97 
4   -    Wasser      =  4  42,5  «  34,03 

362,5     400. 

,  Das  reine  frische  Mineral  ist  ganz  frei  von  Kohlensäure,  obwohl  dieselbe, 
vielleicht  aus  der  Luft  angezogen,  zuweilen  im  Br.  getroffen  wird,  wie  denn  G. 
Rose  fand,  dass  die  Abänderungen  von  Hoboken,  Svinaness  und  Pyschminsk 
sich  mit  gleiehformigem  Brausen  dar  eiue^liei  Parthieen  in  Stfuren  auflösen. 

Nuttal  und  Connel  erklärten  den  Nemalit  (in  welchem  ich  keine  l^ar 

Kohlensäure  fand),  fUr  ein  Carbonat;  der  Letztere  erhielt: 

Saaerstoff 

0.68) 

7,f7 
t4,85 

99,46 
Diese  Zahlen  entsprechen  einer  Verbindung  aus  4  At.  Kohlensäure,  6  At.  Magne- 
sia und  6  At.  Wasser, 

Ütg'C  +  6aq.  =:  (AgC  +  aq.)  +  5AgA. 
4  At.  Kohlensäure    =    275  =  44,22 
6   -    Magnesia  =4  500  =  64,23 

6  -    Wasser  =    675  =  27,55 

2450     400. 
Wahrscheinlich  bat  sich  ein  Theil  des  Minerals  in  Hydromagnesit  verwandelt. 

Thomson  fand  in  einem  Nemalit  von  Hoboken:   54,72  Magnesia,    5,87 
Eisenoxyd,  42,57  Kieselsäure,  29,66  Wasser,  und  erklärte  das  Mineral  für  ein 

Silikat. 


K)  Kalk. 


Magnesia 

57,86 

Eisenoxydul 

2,84 

Kohlensäure 

40,00 

Wasser 

27,96 

Kieselsäure 

0,80 

145 

Bruce:  lIiD.  Journ.  I,  86.  —  Connel:  Edinb.  N.  phil.  J.  4846.  Octob.  387.  J.'f. 
pr.  Ch.  XL,  «84.  —  Fyfe:  Edinb.  N.phil.J.  VIII,  852.  —  Nuttal:  Am.  J.  of  Sc.4  824. 
Schwgg.  J.  XXXV,  488.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXX,  284.  —  G.Rose: 
Reise  nacb  dem  Ural  1,480.  —  Smith  u.  Brush  :  Am.  J.  of  Sc.  XV,  24  4.  —  Stro- 
meyer:  Uotersuch.  (  auch  Kastn.  Archiv  IV,  480). —  Thomson:  Outlioes  I,  4  66.  — 
VauqueliD:  Ann.  du  Mus.  XX,  8  ~  Whitney:  J.  Bost.  Nat.  Hist.  Soc.  4849.  36. 

8.   Von  Sesquioxydeo. 

Ilydrargillit   (Gibbsit). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  wird  v.  d.  L.  weiss,  blättert  sich  auf,  leuchtet 
sehr  stark,  schmilzt  aber  nicht.   Giebt  mit  Kobaltsolution  ein  schönes  Blau. 
Ist  in  Säuren  etwas  schwer  löslich. 

Lis senke  fand  dieses  Mineral  in  dem  Talkscbiefer  der  Schischims- 
kaja  Gora  bei  Slatoust  am  Ural  auf,  G.  Rose  beschrieb  es  näher,  und  zeigte, 
(Liss  es  Thonerdehydrat  sei.  Hermann  analysirte  es,  und  fand  darin  eine 
kleine  Menge  Phosphorsäure.  Dieselbe  Verbindung,  jedoch  frei  von  Phosphor- 
s<iure,  erkannte  v.  Kobell  in  einem  Wawellit-  oder  Zeolith-ähnlichen  Mineral 
aus  Brasilien. 

Viel  froher  schon  war  von  Torrey  ein  nordamerikanisches  Mineral  von  der- 
selben mineralogischen  und  chemischen  Beschaffenheit  beschrieben  und  unter- 
sucht, und  als  Gibbsit  bezeichnet  worden.  Hermann  fand  darin  eine  grosse 
Menge  Phosphorsäure,  und  überzeugte  sich  dann,  dass  der  Gehalt  derselben 
sehr  schwankend  ist.  Nach  ihm  fand  Gross ley  keine,  B.  Silliman,  so  wie 
Smith  und  Brush  fanden  sehr  kleine  Mengen  Phosphorsäure,  so  dass  es 
scheint,  als  kämen  Thonerdehydrat  und  Phosphat  dort  im  Gemenge  vor.  Da 
sich  nicht  ermitteln  lässt,  ob  Torrey  die  Phosphorsäure  übersehen  hat,  so  ist 
es  am  besten,  für  das  Hydrat  den  obwohl  jüngeren  Namen  Uydrargillit,  und  für 
das  Phosphat  den  Namen  Gibbsit  zu  behalten.  Ob  jedoch  II  e  r  m  a n n  letzteres 
im  reinen  Zustande  gehabt  hat,  ist  noch  ungewiss. 
I.  Ural;  sp.  G.  =  2,387.  Hermann. 
i.  Gidade  d'ouro  preto  (Villa  ricca)  in  Brasilien ;  a)  sp.  G.  =2,34.  fr)  anderes 

Vorkommen,    v.  Kobell. 
3.  Richmond,  Massachusets.    a)  Torrey.  fr)  sp.  G.  =  2,389.  B.  Silliman. 

c)  Smith  u.  Brush. 

4.  s.  8. 

aha  h  c 

Phosphorsäure     1,43        —         —  —  0,59—0,67        0,57     Spur 

Thonerde  64,03       65,6     67,26       64,8       63.44—64,95       64,24     63,48 

Vasser  34,54       34,4     32,39       34,7      33,42—35,20       33,76     34,68 

100.         100.       99,65       99,5  Kieselsäure    1,33       1,09 

Magnesia       0,10       0,05 

100.         99,30 

Da  der  Sauerstoff  der  Thonerde  und  des  Wassers  gleichgross  sind,  so  ist 

der  H.  eine  Verbindung  von  1  At.  Thonerde  und  3  At.  Wasser, 

AI  A^  oder  AI  +  3aq. 

Ran  neltbery^t  Mioeralcbeniie.  10 


146 


4  At.  Thonerde  «  642,0  s  65.54 
3  -    Wasser     =s  337,5  =s  34^46 

979,5     100. 
Hermann:  S.  Gibbsit.  —  Kobell:  J.  f.  pr.  Chem.  XLI.  16t.  L,49t.  —  6.  Rose: 
Pogg.  Ann.  XLVni,  564.  —  B.  Sllliman:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser  VII,  444.    IX,  408.  — 
Smith  Q.  Brush:  Ibid.  XVI,  44.  —  Torrey:  Edinb.  phil.  J.  VII,  888. 

Anhang.  Als  Thonerdehydrat  sind  noch  einige  Substanzen  von  problematischem 
Charakter  bezeichnet  worden.  So  z.  H.  eine  von  den  ColUnes  de  Beaux,  Dept.  der  Rhone- 
mündungen, nach  Berthier  5S  Thonerde,  S7,6  Eisenoxyd  und  SO, 4  Wasser  enthaltend. 
Ein  Mineral  von  Bernon  bei  Epemay  soll  nach  Lassaigne  aus  99,5  Thonerde,  iO  Kalkerde, 
87,5  Wasser,  2,5  Kieselsäure  und  8,5  organischen  Stoffen  bestehen,  was  wohl  nicht  wahr- 
scheinlich ist. 

Berthier:  Ann.  Mines  VI,  531.  —  Lassaigne:  Ann.  Ghim.  Phys.  XXVIII,  880. 

Diaspor. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen  heftig,  zerfUUi  zu  glänzend  weissen  Scbuppen, 
und  giebt,  jedoch  erst  in  zieoilich  hoher  Temperatur,  Wasser.  Ist  v.  d.  L.  on- 
schmelzbar  und  verhält  sich  wie  der  vorige.  Manche  Abänderungen  decrepiii- 
ren  wenig,  andere  färben  sich  beim  Glühen  braun  und  reagiren  mit  den  Flüssen 
auf  Eisen. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen,  nach  dem  GlOhen  jedoch  von  Schwe- 
felsäure au^elöst.   D  a  m  o  u  r. 

Die  erste  Analyse  dieses  Minerals  rührt  von  Ghildren  her. 
4.  Von  unbekanntem  Fundort  (angeblich  Broddbo).   a)  Ghildren.  |6}  Du- 
fr^noy. 

2.  Kosoibrod  bei  Katharinenburg  im  Ural,   a)  Hess,   b)  Duf  renoy.  c)  Da- 
mour. 

3.  Schemnitz  in  Ungarn.  Sp. G.  =  3,303.    Löwe. 

4.  Gummuchdagh  in  RleinasieUi  a)  krystallisirt,  6)  blättrig.   Smith, 
ö.  Naxos,  blättrig.   Derselbe. 

6.  Bahia,  Brasilien.  Sp. G.  ss  3,464.   Damour. 


Thonerde 

Eisenoxyd 

Wasser 

Kieselsäure 

Kalk 


4. 

2. 

8. 

4. 

1 

a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

76,06 

78,93 

85,52 

74,66 

84,83 

85,13 

82,80 

83,12 

8,64 

0,52 

4,51 

— 

1,80 

0,66 

U,70 

45,13 

14,48 

14,58 

15,81 

15,00 

14,52 

14,28 

— 

1,39 

2,90 

— 

— 

0,67 

0,82 

— 

1,98 
97,95 

100. 

1,64 
98,29 

100,64 

0,41 
99,00 

— 

99,40 

100,13 

98,88 

Thonerde 

5. 

82,94 

6. 

84,02 

Eisenoxyd 

1,06 

0,68 

Wasser 

14,21 

14,59 

Kieselsäure 

0,26 

0,43 

Kalk 

0,35 

— 

98,82        99,72 


147 

Nach  diesen  Analysen  ist  der  Diaspor  Thonerdehydrai,    aus  4  Ai. 
Thonerde  und  4  At.  Wasser  bestehend, 

Äl  ft  oder  Sa  -f-  aq. 
4  At.  Thonerde     :=  642,0  =  85,09 
4    -    Wasser        =«  H2,5  =  44,91 

754,5     400. 

Children:  Ann.  of  phil.  482S.  Berz.  Jahresb.  III,  440.  —  Damour:  Aim.  Chira. 
Pbys.  4846.  —  Dafrönoy:  Ann.  Mines,  III  S^r.  X,  577.  —  Hess:  Poggend.  Ann. 
XVIII.  855.  —  Löwe:  Ebend.  LXI,  307.  ~  Smitb:  Ann.  Mines,  IV.  S6r.  XVIII,  890. 

Manganit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  etwas  Sauerstoff,  zusammen  etwa  43  p.  C. 
Verhält  sich  sonst  wie  Braunit. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffs^ure  in  der  Kälte  zu  einer  braunen  Flüssig- 
keit auf,  welche  besonders  beim  Erwärmen  Chlor  entwickelt  und  sich  entfJrbt. 

1.  llfeld  am  Harz,   a)  L.  Gmelin.    b]  Turner. 

2.  Cndenäs  in  Westgothland.   Arfvedson. 

4.  8. 

a.  b. 

Mangan  62,86  62, 
Sauerstoff  27,64  27, 
Wasser  9,50       40,40  10,08 

400.         400.  400. 

Hiernach  ist  der  M.  eine  Verbindung  von  4  At.  Manganoxyd  und  4  At.  Wasser^ 
^aoganoxy  dhydrat, 

lünä  =  üln  +  aq. 

2  At.  Mangan         =  675,0  =  6<,96l 

3  -    Sauerstoff     =  300,0  =  27,53]         ' 

4  -    Wasser         =  412,5  =  40,54 

1089,5     400. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  XXVI,  «68.  —  L.  Gmelin:  Ebendas.  XLII,  808.  — 
Turner:  Pogg.  Ann.  XIV,  849. 

Göthit. 

Verhält  sich  wie  Brauneisenstein. 

V.  K  ob  eil  zeigte  zuerst  die  Verschiedenheit  des  Güthits  und  des  gewöhn- 
lichen Brauneisensteins. 

1 .  Krystallisirter  (Nadeleisenerz)  von  der  Grube  Bestormel  bei  Lostwithiel  in 

England,  sp.  G.  ss  4,37.   Yorke. 
i.  Göthit   von   der   Eisenzeche    bei  Eiserfeld,    Siegen.       ä)    v.  Kobell. 

b)  Schnabel. 
3.  Stilpnosiderit  von  Amberg  in  Baiern.   v.  Kobell. 

10* 


:;"}    •••'« 


148 

i.  Lepidokrokit  TOD  Oberkircheo  im  Westerwald.   v.  Kobell. 

5.  L.vomHoIlerlerZug  beiSiegen.  a)Brandes,  6}  v.  Eobell,  c)  Sebna- 
bel,d)  a. 

6.  L.  von  der  Grube  Huth  bei  Hamm  an  der  Sieg.   Scbnabel. 

7.  Langfaseriger  G.  von  demselben  Fundort.   Schnabel. 

8.  Dichter  G.  in  Schwefelkiesform  aus  Sachsen,    v.  Kobell. 

9.  Ebensolcher  aus  Maryland,   v.  Kobell. 

10.  Ebensolcher  von  BeresDw.    v.  Kohell. 

11.  Ebensolcher  in   Schwefelkiesform    von   Lewaschowka    bei   Sterlitamak, 
Gouv.  Orenburg.  Hermann. 


Eisenojyd         89,95 

86,35 

89,27 

86,8i  90,53  88,00     85,05  84.84  85,53 

MaDganoxyd       0,16 

0,51 

0,65 

—        —       0,50       2,50     2,15     2,27 

Wasser            (0,07 

<<,38 

<0,08 

10,68     9,47  10,76     11,50  18,68  12,20 

Kieselssure         0,98 

0,85 

— 

8,00     —       0,60       0,35     0,63      - 

Phosphoreaure    — 

— 

— 

1,08     _____ 

Kupferoxyd        — 

0,90 

<CI0,»6 

99,99 

100. 

100.     100.       99,75  100.     400.     100. 

6. 

7. 

8.             ».            1*.           It. 

Eiseaoxyd 

83,5< 

86,57 

86,34       86,38       86,87      90,08 

MaDganoxyd 

4,7S 

1,25 

—            _            —            — 

Wasser 

11,35 

18,63 

11,66       40,80       41,13       40,19 

Kieselsaure 

0,1« 

0,S7 
100,08 

8,00         8,88        8,00         — 

(00. 

100.         100.         100.         100,81 

Breilhaupt  fand  im  Nadeleisenerz  von  Oberkirchen  10,32,  von  Woina 
10, ii,  von  Zwickau  40,93  p.C.  Wasser. 

Der  Stilpnosiderit  von  der  Grube  Katharina  bei  Hamm  enthält  nach  Scbna- 
bel :  75,70  Eisenoxyd,  13,32  Wasser,  2,67  Pbosphorsäure,  7,6t  Kieselsaure. 

Zehn  Varietäten  von  Brauneisenstein  von  Siegen ,   aus  dem  Kreise  Gum- 
mersbach und  der  Gegend  von  Wetzlar  gaben  Demselben  S,S1 — 8,29  Hangan- 
oxyd,  10,66—12,57  Wasser,  0—2,85  Phosphorsäure,  1,82-10,1*  Kieselsaure. 
Der  G.  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  Eisenoxyd  und  1  At.  Wasser. 
Pefl  =  Pe  +  aq. 
1  At.  Eisenoxyd     =  1000,0  =  89,9 
1   -    Wasser"       =    118.8  =  10,1 
1112,5     100. 
Yorke  fand,  dass  alle  Brauneisensteine,    deren  spec.  Gew.  ^  3,71,  als 
Pulvür  =  3,98  ist,  dem  gewähnlicben  Br.  mit  anderthalbfachem  Wassergehalt 
angehören,  so  dass  sich  beide  Hydrate  durch  das  sp.  G.  unterscheiden  lassen. 

Zugleich  aber  bemerkt  Derselbe,  dass  es  auch  Gemenge  von  beiden  gebe, 
wie  denn  z.  B.  der  braune  Glaskopf  von  Wunsiedel  nach  ihm  83,8  Eisenoxyd 


56.  »  2,59 
5  c.  =  2,62 
5d.  =  2,43 


149 

and  12,42  Wasser  enthält.    Es  scheint  auch,  dass  einige  Lepidokrokite  diese 
Natur  besitzen. 

So  ergiebt  sich  der  Sauerstoff  von  Eisenoxyd  (Manganoxyd)  und  Wasser  in 

1 

1 

1 

anstatt  3:1.    Das  Verhältniss  2,4  :  1  wttrde  2PeÖ  +  Pe^fl^  das  von  2,5  :  1 

villrde  3l^eÄ  -I-  Pe*fl*  entsprechen. 

Brandes:  Nöggerath  Gebirge  in  Kheioland-Westphalen  I,  S58.  —  Breithaupt: 
J.  f.  pr.  Chem.  XIX,  403.  —  Hermann:  Pogg.  Ann.  XXVllI,  570.  —  v.  Kobell: 
J.  f.  pr.  Chem.  I,  48«.  849.  —  Schnabel:  Privatmittheilung.  —  Yorke:  Phil.  Mag. 
XXXU,  t64.   Herz.  Jahresb.  XXVI,  346. 

Brauneisenstein. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  und  färbt  sich  roth.  V.  d.  L.  schmelzen 
dünne  Splitter  in  der  inneren  Flamme  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Masse. 
Zu  den  Flüssen  verhält  er  sich  wie  Eisenoxyd,  reagirt  aber  auch  oft  auf  Mangan 
und  Kieselsäure. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure,  zuweilen  mit  Hinterlassung  von  etwas 
Kieselsäure,  auf. 

V.  Kobell  wies  zuerst  nach,  dass  die  Brauneisensteine  zwei  verschiedene 
Uydrate  des  Eisenoxyds  sind,  von  denen  das  eine  die  krystallisirte  Abctnderung 
enthält,  und  als  Göthit  von  dem  anderen  (Brauneisenstein,  brauner  Glaskopf) 
zu  unterscheiden  ist. 

1.  Dichter  B.,  Pseudomorphose  von  Schwefelkies,  von  Minden,   v.  Kobell. 

2.  Faseriger  B.  von  Kamensk,  Gouv.Perm.   Derselbe. 

3.  Vicdessos,  Pyrenäen.    D'Aubuisson. 

i.  Pecheisenstein  aus  dem  Siegenschen.   v.  Kobell. 

5.  Horhausen,  Nassau.    Schönberg. 

6.  Brauner  Glaskopf  von  der  Grube  Kuhbach  bei  Rübeland  am  Harz ;  sehr 
rein.   Amelung. 

4.  s.  3.  4.  5.  6. 

82,27        86,77 

13,26         13,23 
4,50       100. 


Eisenoxyd         82,24 

83,38 

82 

82,87 

Manganoxyd         — 

— 

2 

Wasser              13,26 

15,01 

14 

13,46 

Kieselsäure          4,50 

1,61 

1 

0,67 

Phosphorsäure     — 

— 

— 

3,00 

100. 

100. 

99 

100. 

100,03 

Breithaupt  fand  in  dem  faserigen  B.  von  Hamm  13^31  p.C,  von  Neila 
•3,54  p.  G.,  von  Raschau  13,93  p.  C.  Wasser.  Alle  hinterliessen  beim  Auflösen 
eioe  ansehnliche  Menge  schleimiger  Kieselsäure. 


150 

In  dem  B.  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers  halb  so  gross  wie  der  des  Eisen- 

oxyds;    er  ist  folglich  eine  Yerbiodung  von  2  At.  Eisenoxjd  imd  3  Al. 

Wasser, 

Pe*ft»  =  «Pe  +  3aq. 

2  At.  Eisenoxyd    =s  2000,0  =  85,56 

3  -    Wasser        =    337,5  =:  U,44 

2337,5     400. 

Die  Kieselsäure,  welche  im  B.  enthalten  ist,  scheidei  sich  beim  AufltfseD 

desselben  oft  gallertartig  ab,  zum  Beweise,  dass  ein  Eisenoxydsilikat  dem  Hy- 
drat beigemengt  ist.     Wo  hl  er  vermuthet,    dass  dies  die  Zusammensetzong 

des  Antbosiderits  habe.  Er  fand,  das  ein  faseriger  B.  von  Bieber  in  HesseD, 
der  etwa  3,5  p.  C.  Kieselsäure  und  14,5  p.  G.  Wasser  eathäli,  vireon  man  ihn 
in  ganzen  Stücken  mehre  Tage  lang  mit  massig  starker  Chlorwasserstoffsäure 
in  Berührung  lässt,  ein  helibraunlichgelbes  Skelett  giebt,  welches  ein  wasser- 
haltiges Silikat  ist,  und  sich  zuletzt  in  der  Säure  in  reine  KieselgaUerte  ver- 
wandelt. 

Es  ist  bemerkenswerth,  dass  manche  Brauneisensteine  einen  höheren  Was- 
sergehalt ergeben.  So  fand  Hurra y  in  einem  braunen  Giaskopf  von  Htttien- 
rode  am  Harz : 


Eisenoxyd 

81,44 

Wasser 

17,96 

Rieselsäure 

0,17 

Kohle 

0,46 

100. 
Der  B.  von  der  Wölch  im  Lavantthale  Kämthens  gab  mir  16,78  p.  G.  Gltlh- 
verlust. 

Diese  Varietäten  würden,  falls  eine  solche  Zusammensetzung  sich  bestä- 
tigte, ein  Hydrat,  bestehend  aus  1  At.  Eisenoiyd  und  2  At.  Wasser  darstelleD, 
worin  der  Sauerstoff  beider  =  3:2  ist, 

PeÄ*  =  Fe  +  2aq. 

1  At.  Eisenoxyd     =1000=:  81 ,65 

2  -    Wasser  =    225  =  18,35 

1225     100. 
Hierher  gehört  vielleicht  auch  der  Xanthosiderit  aus  dem  Porphyr  des 
Lindenberges  bei  Ilmenau,  ein  in  concentrisch-strahligen  gelben  Massen  vor- 
kommendes Mineral,  welches  nach  Schmid  enthält: 


a. 
Gelber 

b. 
Rolher 

Eisenoxyd 

74,96 

75,00 

Manganoxyd 

1,82 

1,33 

Kieselsäure 

12,51 

5,02 

Thonerde 

1,32 

4,51 

Wasser 

15,67 

14,10 

Kohlens.  Kalk 
Koblens.  Magnesia 

}  3,72 

3,04 

100.  100. 


IM 

Beide  fnbn  waren  bei  406®  getrocknet  worden,  wobei  eie  8,9  p.  G.  Was- 
ser Vieren  hatten.  Der  Sauerstoff  von  Wasser  und  Eisenoxyd  ist  in  a  » 4 : 4 ,6, 
in  6  SS  4  :  4,8,  allein  unstreitig  ist  ein  Theil  des  Eisenoxyds  mit  Kieselsaure 
verbunden,  und  dies  Silikat  vielleicht  wasserhaltig^. 

Ob  der  Lepidokrokit  hi^er  oder  zum  Gdtbit  gehört,   ist  zweifelhaft. 

S.  Göthit. 

Amelnng:  Analyse  aus  meioem  Laboratorio.  —  Breithaupt:  J.  f.  pr.  Ch.  XIX, 
108.  —  D'Aubiiisson:  Traitd  de  llinaralogie.  —  v.  Kobell:  J.  f.  pr.  I,  184.  849.  — 
llurray:  In  meinem  Laborat.  —  Schmid:  Pogg.  Ann.  LXXXIV,  495.  —  Schön- 
berg:  J.  f.  pr.  Ch.  XIX,  407.  —  Wöhler:  Ebendas.  XXII.  445. 

Anhang.  Eisenocker.  Die  Absätze  eisenhaltiger  Quellen  bestehen  hauptsächlich 
aus  Eisenoxydhydrat,  enthalten  aber  oft  auch  kleine  Mengen  Arsenik,  Antimon,  Kupfer,  Zinn 
und  Blei. 

Rippoldsau  und  Wiesbaden.  Will :  Ann.  d.  Gh.  u.  Pharm.  LXI,  492.  ~  Kissingen. 
Büchner:  J.  f.  pr.  Ch.  XL,  44S.  —  Alexisbad.  Hammelsberg:  Pogg.  Ann,  LXXII, 
674  • 

Bohnerz.  Eine. allgemeine  Bezeichnung  für  Eisenerze  in  Körnern  oder 
Geschieben,  oft  von  concentrisch  schaliger  Textur. 

Walchn er  untersuchte  das  olivengrüne  schalige  B.  vom  Aliinger  Stollen 
bei  Liel,  Revier  Kandem  in  Baden,  welches  sich  in  Sauren  unter  Abscheidung 
von  gallertartiger  Kieselsaure  auflöst  und  im  Mittel  zweier  Analysen  24,25  Kie- 
säure,  62,02  Eisenoxydul,  8,52Thonerde  und  8,05Wasser  enthalt.  Walch- 
ner  hat  das  Vorhandensein  des  Eisen ox  yd uls  nur  aus  dem  Ueberschuss  bei 
der  Analyse  berechnet,  überhaupt  nicht  angegeben,  ob  auch  Oxyd  zugegen  sei, 
weshalb  die  Analyse  wiederholt  zu  werden  verdient.  Weltzien  konnte  später 
an  demselben  Material  das  Gelatiniren  mit  Säuren  nicht  beobachten,  und  er- 
kannte es  als  thonigen  Brauneisenstein. 

Schenk  analysirte  folgende  Bohnerze  aus  dem  Revier  von  Kandern: 
a)  Erzrevier  Auggen ;  6)  Heuberg ;  c)  Altinger  Stollen ;  d)  Kandem. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Kieselsäure 

13,00 

3,80 

11,80 

13,04 

Thonerde- 

6,74 

6,86 

7,47 

5,88 

Eisenoxyd 

71,7« 

75,51 

68,70 

70,46 

Kalk 

0,60 

— 

— 

— 

Wasser 

8,83 

12,99 

11,55 

11,18 

100,25       101,16         99,50       100,50 

Schon  Klaproth  hatte  aus  einem  B.  aus  dem  Schwarzwalde  23  p.  C. 
Kieselsaure,  6,5  Thonerde,  53  Eisenoxyd,  1  Manganoxyd  und  14,5  Wasser  er- 
halten. 

Das  B.  von  der  Zeche  Friedrich  Wilhelm  bei  Horde  in  Westphalen  enthalt 
nach  V.  d.  Mark:  54  p. G.  Thon  und  Glimmer,  35,92  Gisenoxyd,  2,48  Thon- 
erde, 0,62  Magnesia,  7,45  Wasser. 

Nach  A.  Müller  enthalt  das  B.  von  der  Grube  Eschwege  bei  Gebhardts- 
bagen  im  Braunschweigischen  7,9  Kieselsaure,  8,5  Thonerde,  67,8  Eisenoxyd, 


152 

2,8  Kalk,  0,8  Magnesia,  0,7  Hanganoxydul,  0,3  Kali,  8,3  Phosphorsäure,  0,i 
Arseniksäure,  0,4  Vanadinsäure,  10,3  Wasser,  und  Spuren  von  Chrom,  Molyb- 
dän und  Kupfer. 

Redtenbacher  untersuchte  das  B.  von  Ivan  im  Oedenburger  Comitat 
in  Ungarn,  welches  man  wohl  für  meteorisch  gehalten  hatte. 


Sand 

54, 's  8 

b. 
62,65 

Eisenoxyd 

17,71 

41,53 

Hanganoxyd 

13,73 

11,45 

Thonerde 

4,31 

6,24 

Kohlens.  Kalk 

3,73 
6,14 

8,13 

Wasser 

400.  400. 

Der  Sand  enthielt:  75,34  Kieselsäure,  4  6,96  Thonerde,  3,92  Eisenoxyd, 
0,83  Manganoxyd,  0,52  Kalk,  0,52  Magnesia,  4,34  Kali,  0,57  Natron. 

In  der  gelblichen  Kruste  fanden  sich  :  69,09  Sand,  4  4,23  Eisenoxyd,  45,57 
Thonerde,  0,29  Kalk,  0,26  Magnesia,  3,56  Wasser. 

Gottlieb  hat  Bohnerze  aus  dem  Gouv.  Olonez  in  Russland,  von  Buzias 
im  Banat,  und  aus  dem  Flusse  Sant^e  in  Nord-Carolina  analysirt,  welche  Ge- 
menge von  Brauneisenstein  mit  Thonsubstanz  darstellen,  und  z.  Th.  mangan- 
reich sind. 

Nach  Berthier  enthalten  die  Bohnerze  von  Fouta- Diallon  in  Afrika  und 
von  Beaux  bei  Arles  keine  Kieselsäure,  sondern  Thonerdehydrat.  Weil  die  B. 
aus  der  Champagne  und  zum  Theil  aus  Bourgogne  (wie  z.  B.  das  von  Mont 
Girard  bei  St.  Dizier,  weiches  7,2  Kieselsäure,  7  Thonerde,  69  Eisenoxyd, 
46  Wasser  enthält),  wenn  sie  mit  Chlorwasserstoffsäure  behandelt  werden, 
einen  Theil  der  Thonerde  an  die  Säure  abgeben,  hat  Berthier  angenommen, 
dass  sie  neben  Thonerdesilikat  noch  Thonerdehydrat  enthalten,  was  indessen 
noch  zu  beweisen  wäre. 

Zwei  magnetische  B.,  die  Derselbe  untersuchte,  nämlich  von  Ch^tillon, 
Dpt.  C6le  d'Or,  und  von  Narcy,  Dpt.  du  Marne,  enthiellen  neben  wenig  Kiesel- 
säure Thonerde  Wasser  und  Eisenoxyd  und  Oxydul  in  dem  Verhältniss  von 
68  :  4  6.    Sie  waren  vielleicht  Magneteisen. 

Spuren  von  Titan  haben  Wal  ebner  und  Berthier  in  einigen  B.  ge- 
funden. Etwa  0,2  p.  C.  Vanndinsäure  und  etwas  Chrom  fand  Bodemann 
in  den  B.  von  Steinlade  und  Haverlah  am  nordwestlichen  Harzrande.  Otto 
bemerkte  gleich  Müller  Vanadin  in  dem  B.  von  der  Grube  Eschwege,  und  der 
Letztere  wies  Vanadin,  Phosphorsäure  und  Arseniksäure  in  wUrtember- 
üischen  B.  nach. 

Die  meisten  B.  dürften  demnach  als  Gemenge  von  Brauneisenstein  und  von 
Silikaten  zu  betrachten  sein. 


158 

Berthier:  Ann.  Chim.  Phys.  XXXV,  847.  —  Bodemann:  Pogg.  Ann.  LV,  638. 
Gottlieb:  Ann.  Chem.  Pharm.  XLV,  349.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  428.  —  V.  d. 
Mark:  Ztschr.  d.  geol.  Ges.  VIII,  433.  —  Müller:  J.f.pr  Chem.  LVII,4S4.  LX,  63.  — 
Otto:  B.  u.  hült.  Ztg.  4848.  624.  —  Redtenbacher:  Ann.  Chem.  Pharm.  XLI,  308. 
—  Walchner:  Schwgg.  J.  LI,  209.  —  Weltzion  (Schenk] :  Ann.  Chem.  Pharm. 
XC,  4  23. 

Rasencisenstein  (Sumpferz,  Wiesenerz,  Quellerz).  Dieser  Name  be- 
zeichnet die  jüngsten  Bildungen  von  Eisenoxydhydrat,  aus  eisenhaltigen  Wassern 
durch  den  Einfluss  faulender  Pflanzensubstanz  in  Sumpf-  und  Moorgegenden 
abgesetzt.  Meistens  sind  es  Gemenge,  in  denen  Quarzsand  oft  die  Hauptmasse 
bildet.  Charakteristisch  sind  Beimischungen  von  phosphorsaurem,  kieselsau- 
rem und  huminsaurem  Eisenoxyd  und  Oxydul.  Es  sind  die  Eisenerze  der  Nie- 
derungen und  Ebenen. 

Beim  Auflösen  in  Chlorwasserstofl^säure,  wobei  zuweilen  wegen  Mangan- 
oi)dgehalts  sich  Chlor  entwickelt,  bleibt  neben  Quarzkörnern  oft  chemisch  aus- 
geschiedene Kieselsäure  von  einem  Eisensilikat  zurück.  Durch  Kochen  mit 
Kalilauge  erhält  man  meist  eine  braune  Flüssigkeit,  in  welcher  Säuren  einen 
Niederschlag  von  Iluminsäuren  als  dunkle  Flocken  erzeugen. 

Die  R.  aus  der  Mark  Brandenburg  und  aus  Pommern  (Dars,  Dame- 
row,  Finow-Kanal,  Friedrichswalde,  Gross-Garz,  Euhblank,  Münsterberg, 
Oberhof)  sr^^  und  die  aus  der  Neumark  (Briesen,  Buschwiesen,  Caasel,  Com- 
lendorf,  Dissenchen,  Drischnitz,  Papitz,  Schlichow,  Rüben,  Werben)  s  B  ent- 
halten nach  Karsten: 

A.  B. 

Sand  1,01—27,10  8,30—22,75 

Kieselsäure  3,89—12,60  2,50—  8,60 

Phosphorsäure  0,80—  4,44  2,80—  3,90 

Eisenoxyd  23,24—62,21  44,40—57,50 

Eisenoxydul  0,00—  7,50  2,20—10,80 

Manganoxyd  0,60—20,40  0,25—  1,75 

Wassern.  org.Subst.  16,90—29,20  16,10—29,50 

Ein  R.  von  der  Feldmark  Golzow  bei  Brandenburg  enthält  57,6  p.  C.  Ei- 
senoxyd (nach  Versuchen  in  meinem  Laborat.). 

Klaproth  giebt  in  dem  R.  von  Klempnow  in  Pommern  66  Eisenoxyd,  1,5 
Muuganoxydy  8  Phosphorsäure,  23  Wasser  an. 

1.  Aus  der  Lausitz.   D'Aubuisson. 

2.  Von  Leipzig,  a)  gelblichbraun,  b)  schwärzlichbraun.    0.  Erdmann. 

3.  Von  Auer  bei  Moritzburg.   Bischof. 

4.  Von  Polenz  in  Sachsen.  Karsten. 


IM 

4.  t.  ».  4.*) 

a.  b. 

Kieselsäure         6,0  9,20  5,95  7,00  — 

Pbospborsäure   2,5         40,99  9,57  0,67  4,43 

Schwefelsäure   —  3,07  — 


Eisenoxyd         61,0)        ^,  ,^         ^^  ^^         67,46        82,38 

3,49  - 


sr;x  ';::}  »'.-«  «».»« 

Thonerde  2,0  0,41  0,73  —  2,40 

Kalk  _  _  _  0,90  — 

Wasser  49,0         28,80         23,95         47,00         4  4,09 

97,5       4  00,50       400,70         99,29       400. 
Drei  Varietäten  aus  Schleswig  enthalten  nach  P  fa  f f : 

a.  b.  c. 

Sp.G.  =  2,432         4,024 

Kieselsäure  8,42  4  4,40  14,50 

Phosphorsäure  3,44  6,64  4,48 

Eisenoxyd  62,92  72,94  79,40 

Manganoxyd  4,48  6,00  3,60 

Thonerde  4,60  0,80  4,34 

Wasser  4  8,40  0,40  0,4  0 


404,66       401,48       403,04 
Bemerkenswerth  ist  das  Fehlen  des  Wassers  in  den  spec.  schweren  Erzen  b  und  c. 

Die  R.  in  Schweden  haben  Lidbäck  und  Svanberg  uniersucht. 

Der  R.  aus  der  Gegend  von  Nischnei-Nowgorod  in  Russland  enihältin 
zwei  Proben  nach  Hermann: 

a.  b. 

Sand  50,28         47,50 

Phosphorsäure  2,93  3,50 

Quellsatzsäure  4,08  2,50 

Eisenoxyd  30,57  32,75 

Manganoxyd  4 ,55  4 ,00 

Wasser  43,87  43,00 

400,28       400,25. 

Hermann  nennt  ihn  Quellerz,  und  glaubt,  sein  Hauptbestandtheil  sei 
ein  Hydrat  mit  3  At.  Wasser,  l^e  +  3aq. 

Ein  R.  von  New- York  enthält  nach  Karsten:  2,80  Kieselsäure,  0,42 
Phosphorsäure,  66,33  Eisenoxyd,  3,60  Eisenoxydul,  0,75  Manganoxyd,  26,40 
Wasser  und  organische  Substanz. 

Nach  meinen  Versuchen  kommt  Eisen ox yd ul  in  manchen  R.  (Dars  in 
Pommern]  in  ganz  geringer  Menge,  in  anderen  (Anoaburg  in  der  Lausitz)  gar 
nicht  vor. 


4)  Nach  Abzug  von  4$,7  p.C.  Saqd, 


155 

Einige  sollen  Gbrom  enthalten,  wie  Berthier,  Karsten  und  Yauque- 
lin  angeben. 

Die  Bildung  des R.  hat  Kindler  beschriehen. 

Bischof:  In  meinem  Laborat.  —  Erdmann:  J.  f.  pr.  Chem.  V,  474.  —  Her- 
mann: J.  f.  pr.  Chem.  XXVII,  58.  —  Karsten:  Archiv  f.  B.  u.  H.  XV,  4.  —  Ker- 
slcn:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXI,  407.  —  Kindler:  Pogg.  Ann.  XXXVII.  «08.  —  Klap- 
roth:  Beitröge  IV,  4  23.  —  Lidbäck:  Hisinger's  Mineralgeogr.  von  Schwedlsn,  übers. 
V.  Wöhler.  S.  «44.  ~  Pfaff:  Schwgg.  J.  XXVII,  79.  —  Svanberg:  Berz.  Jahresb. 
XIX,  3S«. 

Thoneisenstein.    Die  Gemenge  von  Brauneisenstein  und  Thon  stimmen 

meisl  mit  den  Bohnerzen  im  Verhalten  überein.    Zuweilen  sind  es  aber  thonige 

Sphärosiderite,  die  im  Innern  noch  eine  gewisse  Menge  Eisenoxydulcarbo- 

nat  enthalten.    Von  dieser  Ai*t  ist  z.  B.  der  Th.  oder  die  Eisenniere  aus  dem 

Lias  des  Teutoburger  Waldes,  welchen  Brandes  untersuchte. 
J.  f.  pr.  Chem.  XXIII,  482. 

Analysen  von  hierhergehörigen  Eisenerzen : 

Struve  Brauneisenstein  von  Kertsch  in  der  Krim:  Leonh.  Jahrb.  4856,  560.' 

Hauer  B.   von  Gaya   u.   Strazowitz  in  Mähren:    Jahrb.  geol.  Reichsanst.  VII,  805. 

VUI,  454. 
FerientsilcBr.  aus  Ungarn :  Gbendas. 

Stohmann  Raseneisenstein  von  Osnabrück:  Kenngott  Uebersicht  4856—57.  4  48. 
Ausführliche  Untersuchungen  der  Eisenerze  Englands  in :   Memoirs  of  the  geological 

Survey  of  Great  Britain.  The  iron  ores  of  Gr.  Brit.  I.  II.  London  4856.  4858. 

Unaocker.  Nach  Berzelins  giebt  ein  hellgelber  U.  beim  Erhitzen  Wasser,  färbt 
lieh  roth,  wird  v.  d.  L.  im  Reduktionsfeuer  grün  und  ist  in  Säuren  leicht  auflöslich,  woraus 
sich  schliessen  lässt,  dass  er  reines  Uranoxydhydrat  ist.  Eine  festere  und  dunklere 
Abänderung  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Masse  und  giebt  bei  der  Reduktion  mit- 
teist Soda  Bleirauch  und  weisse  Metaltkömer.   Sie  enthält  zugleich  Kalkerde. 

Nach  den  neueren  Analysen  von  Lindaker  sind  die  U.  Joachimsthals  Suirate  von 
Iranoxyd  und  anderen  Basen.  S.  Uranoxydsulfate. 

Berzelius:  Anwendung  des  Löthrohrs  465.  Pogg.  Ann.  I,  874. 

■  • 
_  »  • »  ^ » » 

3.    Von  Oxyden  Rund  R, 

Sassolin. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem  klaren  Glase, 
die  Flamme  grün  färbend. 

Löst  sich  in  Wasser  und  in  Alkohol  auf.  Letztere  Auflösung  bräunt  Kur- 
knmapapier  und  brennt  mit  grüner  Flamme. 

Klaproth  untersuchte  die  B.  von  Sasso  in  Toscana,  und  fand  darin  nach 
Abzug  der  erdigen  Theile  86  p.  C.  Borsäurehydrat,  11  p.  G.  schwefelsaures 
Manganoxydul  und  3  p. C.  schwefelsauren  Kalk.  Stromeyer  prüfte  später 
den  S.  von  der  Insel  Volcano,  und  fand  ihn  aus  reiner  Borsäure  mit  einer  Spur 
Schwefelsäure  bestehend.  Die  aus  den  toscnnischen  Soffionen  im  Grossen  dar- 
gestellte Borsäure  ist  von  0.  Erdmann,  Wittstein  u.  A.  untersucht  wor- 


156 


I 


dm;    sie  enUi^l  Chlorüre  und  Sulfate  von  Ammoniak^  Kali,   Natroii|   Kalk,  in 

Magnesia  und  Eisenoxyd/  Ueber  die  Salze  der  Mutterlauge  haben  Abich  und  j 

Schmidt  nähere  Angaben  gemacht.  ^ 

Der  S»  ist  Borsäurehydrat,  aus  i  At.  Borsäure  und  3  At.  Wasser  be-  t 

BA'  s  B  +  3aq. 
I  At.  Borsäure  =  436,2  =  56,38 

3  -    Wasser    =  337,5  =  43,62  , 

773,7      100. 
0.  Krdmaan:  J.  f.  pr.  Cbem.  XIII,  72.  —  Klaproth:  Beitr.  111,95,^  Schmidt: 
Ami.  Chem.  Pharm.  XCVIII,  «73.    —    Stromeyer:  Gilb.  Aoo.  LXI,  477.  —  Witt- 
a  1 1>  i  n  s  Ann.  d.  Pharm.  XXXVI,  SOS. 

JyitÜMltllirehydrat.    Die  Analyse  eines  Antimonockers  von  Constantine  in  Algerien 
d^rch  C  u  m  e  n  g  0  scheint  auf  ein  solches  Hydrat  hinzudeuten.    Es  wurden  nämlich  62  An- 
ItHHUi»  17  Sauerstoff,  45  Wasser,  4  Eisenoxyd,  8  Gangart  erhalten. 
Kin  Hydrat  mit  vier  At.  Wasser, 

*Sb  +  ♦  aq. 

<^HVMnlc»ri  i 

4  At.  Antimon     =  4  504  =^64, 89 

5  -    SauerstofT  s    500  =  20,88 
4    -    Wasser      =    450  =  48,88 

2454      4  00. 
Ann.  Mines  IV.  S6r.  XX,  80. 

C.  Verbindungen  von  Qiyden. 

1.  Verbindungen  von  ft,  ft. 
a.  Spinell-Gruppe. 

(Regulär  krystallisirte  (Ifi  und  ft"S). 

Die  hierher  gehörigen  Mineralien  sind  isomorphe  Verbindungen  eines  Mon- 
i»\yd8  und  eines  Sesquioxyds,  meist  in  dem  Verhältniss  gleicher  Atome.  Das 
Muuoxyd  kann  sein:  Magnesia,  Eisenoxydul,  Manganoxydul,  Zinkoxyd*  und 
\>iihrscheinlich  auch  Ghromoxydui  (Kupferoxyd?  Kalk] ;  das  Sesquioxyd  hinge- 
l«ou  Thonerde,  Eisenoxyd,  Manganoxyd,  Chroraoxyd.  Im  üranpecherz  und  im 
Irit  sind  ausserdem  von  ersteren  noch  die  Oxydule  von  Uran,  Iridium  und  Os- 
mium, von  letzteren  die  Oxyde  dieser  Metalle  enthalten.  Indessen  sind  diese 
Yurbindungen  bis  jetzt  nur  zum  kleinen  Theii  für  sich  gefunden  (Magneteisen, 
Spinell)^  meist  sind  mehre  derselben  zu  einer  isomorphen  Mischung  vereinigt, 
welche  in  den  einzelnen  Abänderungen  des  Minerals  verschiedene  Verbindungs- 
vt^rhllllnisse  der  Grundverbindung  darbietet. 

Wenn,  wie  ich  glaube,  die  Oxyde  ft  und  ft  isomorph  sind,  so  müssen  alle 
diose  Verbindungen  als  isomorphe  Mischungen  angesehen  werden.  Vielleicht 
^  •  TiflQche  von  ihnen  =  ft"lt,  wie  ich  es  wenigstens  vom  Franklinit  nachge- 
be, bei  welchem  u  =  3  ist. 


157 

Die  frühesten  Spinellanalysen  rühren  von  Klaproth  her^  dem  Vauque- 

Wxkj  Laugier,   Gollet-Descotils ,  Thomson  u.  A.  folgten.     Allein  die 

analytischen  Methoden  jener  Zeit  führten  häufig  zu  unrichtigen  Resultaten,  und 

während  Berzelius  die  Natur  des  Magneteisensteins  ermittelte,  blieb  die  der 

übrigen  Glieder  unsicher,   bis   Ab  ich  durch  eine   neue  Methode  (Zerlegung 

mittelst  kohlensauren  Baryts)  die  analoge  Zusammensetzung  jener  feststellte, 

and  H.  Rose 'zeigte,  dass  die  Kieselsäure  ihnen  fremd  sei,    ihre  Einmengung 

aber  durch  eine  leichte  Methode  des  Aufschliessens  (mit  saurem  schwefelsaurem 

Kali)  sich  vermeiden  lasse. 

Viele  Analysen  bedürfen  hiemach  einer  Correction :  1 )  des  Abzugs  der 
Kieselsäure,  und  2)  der  Berechnung  der  Oxydationsstufen  von  Eisen,  Mangan  und 
Chrom,  so  dass  der  Sauerstoff  der  Monoxyde  und  Sesquioxyde  ss  1  :  3  sei. 
Diese  Correctionen  sind  im  Nachfolgenden  versucht,  obwohl  sie  in  manchen 
Fälien  problematisch  bleiben.    (Vgl.  Franklinit,  Ghromeisen). 

Magnetelsen. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  schwierig;  verhält  sich  sonst  wie  Eisenglanz,  und 
reagirt  zuweilen  auf  Mangan. 

Ist  in  Chlorwasserstoffsäure  auflöslich.  Bei  einer  unzureichenden  Menge 
Saure  entsteht  eine  eisenoxydulreiche  Auflösung  und  ein  bräunlicher  eisenoxyd- 
reicher  Rückstand. 

Proust  bewies  zuerst,  dass  das  M.  als  eine  Verbindung  von  Eisenoxyd 
und  Eisenoxydul  zu  betrachten  sei,  während  Gay-Lussac  es  für  eine  eigene 
Oxydationsstufe  hielt.  Berzelius  verdanken  wir  die  Kenntniss  der  richtigen 
Zusammensetzung  des  Erzes,  die  später  zwar  mehrfach  bezweifelt,  durch  meine 
neueren  Versuche  jedoch  bestätigt  ist. 

Berzelius  bestimmte  die  Quantität  Eisenoxyd,  welche  zwei  schwedische, 
nicht  sehr  reine  M.  gaben,  nämlich  i)  von  Slogbergsköl  und  Norra  in  Grenges- 
feld,  und  2)  von  Mohrgrube  bei  Riddarhytta.  Die  Resultate  sind  (nach  der  Cor- 
rection für  das  jetzige  Atg.  des  Eisens) : 

i,  2. 

Eisenoxyd      401,20  p.C.         101,38  p.C. 

=  Eisen  70,84    ,,  70,96    ,, 

Hieraus  schloss  Berzelius,  dass  im  M.  1  At.  Eisenoxydul  und  1  At.  Ei- 
seooxyd  enthalten  sei, 

1.  Tyrol.  Oktaeder  in  Chloritschiefer.    Karsten. 

2.  Zillerthal  in  Tyrol.  Krystallisirt.    Fuchs. 

3.  Seh warzenstein  im  Zillerthal.    Oktaeder,    v.  Kobell. 

4.  Greiner  im  Zillerthal.    Oktaeder;  sp.  G.  =  5,148.   Rammeisberg. 

5.  Berggiesshübel  in  Sachsen.    Granatoeder.  Karsten. 

6.  Traversella  in  Piemont.    Granatoeder;  sp.  G.  =:  5,106.    Rammeisberg. 

7.  Balmy  im  Alathal.   Granatoeder;  sp.  G.  ss  5,185.   Rammeisberg. 


\)  Nach  Abzug  von  3,31  Titaneisen. 

2)  Mittel  aus  drei  Analysen. 

8)  Nebst  0,4  Titansäure. 

4)  Einschliesslich  2  p.  C.  Manganoxydul. 

Nach  Abzug  von  0,4  p.  C,  wovon  0,S5  Titaneisen. 

Nach  Abzug  von  4,85  Eisenglanz. 


168  I 

8.  Siopfelskoppe  bei  Eisenacfa.  Oktaeder  mit  dem  Leudtoid  a  :  a  :  ^a;  \ 
sp.  G.  s  4,940.  Im  Basalt;  ein  wenig  Brauneisenstein  anhäiigeDd.  Ram-  ; 
melsberg. 

9.  Arendal.   a)  körnig.  Karsten.    6]  schalig.  v.  Kobell. 
40.  Dannemora  in  Schweden.  Oktaeder.   Karsten. 

II«  ThorsSker  in  Schweden.  Derb.   Karsten. 

tS«  Norberg  in  Westmaniand,  Schweden.   Blättrig;  sp.G.  s  5^002;  in  Talk- 
schiefer.  Rammeisberg.  ^ 
13.  Gellivara  in  Lappland.    Körnig,  mit  Eisenglanz  gemengt.    Karsten.  . 

r«)  2.  8.*)  ♦.  5. 

Eisenoxyd       69,87         68,40         74,96         67,59         69,«4  ' 

Eisenoxydul    29,64         30,88        25,04         32,54        30,49 

99,51         99,28       400.  400,43         99,73 

6.  7.  8.  ». 

a.  b. 

Eisenoxyd      74,20         69,72         69,88         69,74        75,87 
Eisenoxydul    29,00         30,93         27,88         30,00         24,43*) 
Magnesia  0J8  —  4,20»)        —  — 

400,38       400,65         98,96         99,74       400. 

4  0.')  44.  42.  4  8.*) 

Eisenoxyd       70,23         70,42        74,85        70,71 
Eisenoxydul    29,65        29,40        28,00         28,78 

99,88         99,82         99,85         99,49 

Das  M.  ist  eine  Verbindung  von  3  At.  Eisen  und  4  At.  Sauerstoff  oder  von 
4,  At.  Eisenoxydul  und  4  At.  Eisenoxyd. 

fePe. 

3  At.  Eisen         =4050  =  72,44         4  At.  Eisenoxyd     «4000  =  68,97 

4  -    Sauerstoff  =    400  =  27,59        4    -    Eisenoxydul  =    450  =  34,03 

4  450     400.  4  450     400. 

Es  liefert  bei  vollständiger  Oxydation  403,45  Eisenoxyd. 

Die  Abweichungen  in  den  Analysen  beruhen  hauptsächlich  auf  der  Schwie- 
rlgkoit,  die  relative  Menge  beider  Oxyde  genau  zu  besimmen. 

Die  Analysen  No.  3  und  9  b.  weichen  am  meisten  von  dem  einfachen  Ver- 
hUllniss  ab,  insofern  sie  weit  mehr  einer  Verbindung  von  3  At.  Oxydul  und 
4  At.  Oxyd  entsprechen.  Noch  weniger  von  jenem  sollen  nach  6.  Winckler 
anscheinend  frische  Oktaeder  aus  dem  PfitschthalTyrols  enthalten,  n&mlich  49,66 


18« 

« 

p.c.  gegen  79,66  Oxyd,  was  beinahe  4  At.  Oxydul  auf  8  At.  Oxyd  ausmaoheo 

wurde. 

te«J?e*  tePe» 

il^e  a  iOOO  s  7i,77  9fe  »  SOOO  »  81,63 

3fe  3«  4350  «=  25,^3  f e  «    450  =»  48,37 

5350     400.  S450     400. 

Es  wäre  wichlig  zu  entscheiden,  ob  diese  verschiedenen  Verbindungen  bei- 
der Oxyde  ursprüngliche  von  gleicher  Krystallform  sind. 

Kar  Sien  hat  in  einigen  M.  einen  Gehalt  an  Titaneisen  angegeben,  der 
besonders  in  den  Rrvstallen  No.  4  bemerkenswerth  erscheint.  Ich  habe  bei 
meinen  Versuchen  stets  auf  Titan  geprüft,  jedoch  nur  aus  dem  nicht  ganz  frischen 
M.  aus  dem  Basalt  der  Stopfeiskuppe  0,4  p.  C.  Titansaure  abscheiden  können. 
Es  ist  daher  die  Gegenwart  dieses  Metalls  in  dem  krystallisirten  H.  noch  zwei- 
felhaft (S.  Titaneisen). 

Martit.  Reguläre  Oktaeder,  deren  Substanz  lediglich  aus  Eisenoxyd 
besteht,  kommen  an  mehren  Orten  vor.  Kobell  hat  ihre  chemische  Beschaf- 
fenheit zuerst  nachgewiesen,  und  auch  ich  habe  in  dem  M.  aus  Brasilien,  dessen 
sp.  G.  =3  5,455,  also  geringer  als  Eisenglanz  ist,  ausser  ein  wenig  Kieselsäure 
nur  4,83—2,30  p.  C.  Eisenoxydul  gefunden.  Entweder  ist  das  Mineral  eine 
Pscudomorphose  nach  Magneteisen  oder  das  Eisenoxyd  ist  dimorph  und  kann 
unter  Umständen  regulär  krystallisiren. 

Oktaedrischer  Eisenglanz  vom  Vesuv.    Unter  den  durch  Fuma- 
rolenwirkung  entstandenen  Produkten  (angeblich  aus  dem  Fosso  di  Cancherone 
stammend)  Gnden  sich  Krystalle  von  oktaedrischen  Umrissen,  mit  matten  Flä- 
chen und  zugerundeten  Kanten,  hie  und  da  von  Eisenglanzblättchen  bedeckt. 
Sie  sind  in  Bruchstücken  stark  magnetisch  und  geben  ein  braunschwarzes  Pul- 
ver; ihr  sp. G.  ist  5,835.  Diese  Krystalle  enthalten  nach  meiner  Untersuchung: 
Eisenoxyd        92,94 
Eisenoxydul       6,47 
Magnesia  0,82 

99,90 
Sie  lassen  dieselbe  zwiefache  Deutung  wie  der  Martit  zu. 
Erdiges  Magneteisen  (Eisenmulm).    Ein  auf  der  Grube  Alte  Birke  bei 
Siegen  vorkommender  Eisenniulm,   der  vielleicht  aus  Spatheisenstein  sich  ge- 
bildet hat,  und  dessen  sp.  G.  =  3,76  ist,  enthalt  nach  dem  Mittel  dreier  Ver- 
suche von  Genth,  mit  denen  die  von  Schnabel  nahe  übereinstimmen  : 

Sauerstoff 
Eisenoxyd         66,20  49,86 


Eisenoxydul  43,87 
Manganoxydul  47,00 
Kupferoxyd  0,09 
Kieselsäure         4,75 

98,94 


8,84  J 


89 


160 

Ausserdem  Spuren  von  Kobalt,  Wasser  und  Kohlensäure.  Enthttli  ec  kein  Man- 

gnnoxyd? 

Berthier  (Marlit  von  Framont.) :  Ann.  Mines  III  Sär.  III,  t9.  ^  Berzelios: 
Schwgg.  J.  XV,  f90.  —  Fuchs:  J.  f.  pr.  Cbem.  XVII,  460.  ~  Oenth:  Ann.  Chem. 
Pharm.  LXVI,  t77.  —  Karsten:  Archiv  XVI,  47.  —  v.  Kobell:  Schwgg.  J.  LXII. 
495.  LXIV,  429.  J.  f.  pr.  Chem.  I,  84.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  GIV,  586.  — • 
Wi uckler:  Vierteljahrssch.  f.  pr.  Pharm.  V,  244. 

Magnoferrlt. 

Verhau  sich  \^ie  Eisenoxyd,  verliert  aber  bei  der  Reduktion  in  Wasserstoff 
nur  24  p.  G.  am  Gewicht. 

Ist  in  GhlorwasserstoffsSiure  schwer  auflöslich. 

Nach  meinen  Untersuchungen  ist  der  Eisenglanz  vom  Vesuv  häufig  ver- 
wachsen mit  regulären  Oktaedern,  welche  stark  magnetisch  sind,  und  ein 
braunschwarzes  Pulver  geben.  Man  hielt  sie  lange  für  Eisenoxyd,  bis  ich  nach- 
wies, dass  sie  eine  Verbindung  von  Eisenoxyd  und  Magnesia  darstellen,  die  sich 
freilich  von  dem  begleitenden  rhomboedrischen  Eisenglanz  nicht  vollständig 
trennen  lässt.  Am  ausgezeichnetsten  hat  sich  diese  Verbindung  aus  den  Fuma- 
rolen  nach  der  Eruption  von  1855  gebildet;  ihre  Krystalle,  die  Sc a och i  genau 
beschrieben  hat,  sind  von  feinen  Eisenglanzblättchen  durchwachsen,  welche 
unter  sich  und  einer  Oktaederfläche  parallel  liegen.  Das  spec.  Gewicht  des  mit 
dem  Magnet  unter  Wasser  ausgezogenen  Pulvers  ist  es  4,568  —  4,614 — 4,638 — 
4,654,  je  nach  der  Menge  des  beigemischten  Eisenglanzes,  jedenfalls  weit  ge- 
ringer als  Magneteisen.  Sie  sind  mit  löslichen  Salzen  gemengt,  GUoraren  und 
Sulfaten  von  Kali,  Natron  und  Kalk. 

4.  Eruption  vom  J.  1855.  a)  Krystalle  im  Ganzen;  &,  c,  d)  Analysen  von  mit 

dem  Magnet  ausgezogenem  Pulver. 

2.  Aelterer  Eisenglanz  vom  Vesuv,  auf  röthlicher  zersetzter  Lava:  Dem  Magnet 

folgsamer  Antheil. 

4.  t. 

Eisenoxyd  86,96       85,00       85,05      84,20         84,35 

Magnesia  12,58       13,69       13,95       16,00         45,65 

Kupferoxyd  —  0,60         1,01         —  — 

99,54       99,29     100,01     100,20       400. 
Verlust  in  Wasserstoff  25,88      25,33       25,62 

Sauerstoff  von  Eisenoxyd  (äu)  26,09       25,62.    25,71       25,26        86,30 

In  den  magnesiareichsten  Proben  ist  der  Sauerstoff  der  Magnesia  und  des 

Eisenoxyds  =  1:4.    Enthielte  die  Substanz  keinen  Eisenglanz  beigemengt,  so 
wäre  sie  demnach  eine  Verbindung  von  3  At.  Magnesia  und  4  At.  Eisenoxyd, 

Jilg^Fe*. 
Ist  sie  aber,  ihrer  Form  zufolge,  dem  Magneteisen  analog,  eine  Verbindung  von 
1  At.  Magnesia  und  1  At  Eisenoxyd, 

SgPe, 
so  ist  ein  Viertel  des  Eisenoxyds  als  beigemengter  Eisenglanz  zu  betrachten. 


161 

U^te*  fllglte 

Sauerstoff  Sauerstoff 

iFe  »  iOOO  =r  84,21  f5,96  9e  ==  4000  «  80,0        t4.d 

3*8  =    750  =  45,79  Mg  =    250  =s  80,0 

4750     400.  4850     400. 

}k  letzteren  Fall  würe  in 


4.d.  S. 

Eisenoxyd 

Magnesia 

Beigem.  Eisenglanz  80,80  84,75 


::;",:}«•■»  äI'm. 


400,80  400. 

Die  Uebereinstimmung  dieser  beiden  mit  ganz  verschiedenem  Material  ge- 

■aehien  Analysen  spricht  gegen  eine  wesentliche  Beimengung,  und  es  wäre  die 

mgüäre  Form  der  Verbindungen  ft*"!!"  eine  Folge  von  Isonnorphie  der  Monoxyde 

«d  Sesquioxyde. 

Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  CIV,  542.  —  Scacchi  (Palmieri  n.  Guarini): 
Memoria  sull*  Incendio  Vesuviano  di  1855.  Roth,  der  Vesuv.  8.  84  t. 

Spinell. 

Verändert  beim  Erhitzen  z.  Th.  seine  Farbe,  indem  der  roihe  grttn  und 
4bm  Carblos  wird.  Unschmelzbar  v.  d.  L.  Giebt  mit  den  Flüssen  schwache 
BIkii-  und  Chromreaktion. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen ;  nur  von  conoeqUirter  Schwefelsflure, 
jedoch  sehr  schwierig,  aufgelöst. 
4.  Roiher  (edler)  Spinell  von  Ceylon. 
8.  Blauer  Sp.  von  Aker,  Stfdermanland. 


8. 

1. 
b. 

c. 

a. 

b. 

Klaproth. 

Vanquelin. 

Abicb. 

BerzeliuA. 

Abicb. 

Thonerde       74,60 

82,47 

69,04 

72,25 

68,94 

Chromoxyd      — 
Magnesia         8,25 
Eisenoxydul     4 ,50 
Kalk                0,75 

6,48 
8,78 

4,40 

26,24 

0,74 

44,63 
4,26 

25,72 
3,49 

Kieselsäure    15,50 

— 

2,02 
99,05 

5,48 
96,62 

2,25 

400. 

97,43 

400,47 

Corrigirt. 

Thonerde 

70,43 

70,63 

Ghromoxyd 

Magnesia 

Eisenoxydul 

4.42 

26,75 

0,73 

26,34 
3,57 

99,03  400,44 

itBa«Ub«rf't  MiMnlciiMie.  11 


ittä  I 

Saaentoffverbflkniss  ft  :  R  ^ 

in  4  c  =  40,86  :  33,23  =  4  :  3,06  ,1 

„  2b  :=  44,34  :  32,94  »  4  :  2,94 
Der  Spineil  ist  demnach  eine  Verbindung  von  4  Al.  Thonerde  und  4  At.    ^ 
Magnesia,  Magnesia-AI  uroinai, 

AgÄl. 
4  At.  Thonerde  s  642  =  74,97 
4    -    Magnesia  =  250  =  28,03  ^ 

892     400.  G 

In  geringer  Menge  sind  die  isoniorphen  Verbindungen  Mg  Cr  und  teil  bei-  | 
geniischt.  Letztere  steht  im  blauen  Sp.  zum  Magnesiaaluminat  im  Verhaltniss  | 
von  4  :  43.  ^ 

Abich:  Pogg.  Ann.  XXIII,  105.  Ben.  Jabresb.  XXIII,  t81.  —  Bertelivs:  Geb- 
iets N.  J.  VI,  804.  >  Klaprotb:  Beitr.  II,  1.  —  VaaqueliD:  J.  d.  Miafit 
No.  XXXVIII,  8». 

Ceylonit  (Pleonasi).  ■ 

Unveränderlich  und  unschmelzbar.    Verhält  sich  wie  der  vorige,   reagirt  _ 
jedoch  mehr  oder  minder  stark  auf  Eisen.    Der  sehr  eisenreicbe  von  Roosperg  ~ 
(Hercinit)  nimmt  beim  Glühen  an  der  Luft  3,2  p.C.  Sauerstoff  auf,  wobei  die 
grüne  Farbe  seines  Pulvers  in  roth  übergeht. 

A.   Reine  Aluminate. 

1.  Härmala  im  Kirchspiel  Lojo,    Pinland.     Mit  Ghlorit  und  Ghondrodit  in 
Kalk.    Thoreid. 

2.  Barsowskoi  bei  Kyschtimsk,  Ural.  Abich. 

3.  Tunaberg,  Schweden.  Dunkelgrün.   A.  Erdmann. 

4.  Ronsperg,  K-Iattauer  Kreis,  Böhmen.  (Hercinit).  Quadrat. 


4. 

t. 

s. 

(. 

Thonerde 

67,49 

65,27 

62,95 

61,17 

Magnesia 

18,79 

47,58 

13,03 

2,92 

Eisenoxydul 

4  4,75 

43,97 

23,46 

35,67 

Zinkoxyd 

4,38«) 

— 

99,44 

99,76 

Kieselsäure 

0,63 

2,50 

Kalk 

0,42 
400,46 

99,32 

Thonerde 

67,90 

66,95 

Magnesia 

49,00 

18,03 

Eisenoxydul 

4  4,88 

14,33 

Zinkoxyd 

4,38 

99,31 

400,46 

4)  Und  Kupferoxyd. 

163 

Isomorphe  MischuDgen  von  Magnesia-  und  Eisenoxydul  -  Aluminai,   und 
zwar  ist  der  Sauerstoff  von 

I^e  :  lüg 
in  4  »  2,64  :  7,60  r=  4  :  2,9 
8  =s3,18:  7,24  =r  4  :  2,25 

3  =r  5,20  :5,H  =4  :  1,0 

4  =  8,42  :  4,47  =  7:4 
Es  ist  folglich 

C.  von  Härmala     »    f^eÄl  +  3KIgÄl 
C.  vom  Ural  ::=  il^e:^!  +  9%^ 

C.  von  Tunaberg  =    jfeÄl  +    lilgÄI 
C.  von  Ronsperg  =  7f^eÄl  »    AgÄl. 

B.   Aluminaie  und  Ferrate. 

4 .  Vesuv,  a)  von  glasigem  Feldspath  und  Nepbelin  begleitet ;   6)  in  Dolomit 
eingewachsen.   A  b i  c  h. 

2.  Monzoni  im  Fassathal.   Ab  ich. 

3.  Franklin,  New- Jersey.    Grosse  grUnsch warte  Oktaeder,  von  Rothzinkerz 
und  Kalkspath  begleitet.   Vogel. 

i .  Stulgrube  bei  Arendal.   Scheerer. 

5.  Ceylon,  a)  Collet  Descotils.   6)  C.  Gmelin. 

6.  Iserwiese  im  Riesengebirge.   A  b  i  c h. 


4. 

s. 

s. 

4. 

5. 

6. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Thonerde        67,46 

62,84 

66,89 

66,09 

55,17 

68 

57,20 

59,66 

Eisenoxydul     5,06 

9,40 

8,07 

10,64 

18,33 

16 

20,51 

19,29 

Manganoxydul  — 

— 

— 

2,71 

— 

— 

— 

Magnesia         25,94 

24,87 

23,61 

21,66 

17,65 

12 

18,24 

17,70 

Kieselsäure       2,38 

1,83 

1,23 

0,80 

5,09 

2 

3,15 

1,79 

Wasser              — 

— 

— 

0,96 

98,95 

98 

99,10 

99,17 

400,84       98,94       99,80     400,45 

Da  der  Sauerstoff  der  Monoxyde  mehr  als  ein  Drittel  von  dem  der  Thonerde 
beträgt,  so  muss  etwas  Eisenoxyd  vorhanden  sein.   Die  Correctionen  sind  : 

4.  f.  8.  4.  5.  6. 

Thonerde  68,34  64,04  67,68  67,04  58,42  59,00  64,30 

Eisenoxyd  3,37  7,67  2,63  2,47  44,44  40,54  7,09 

Eisenoxydul  (Mn)  2,06  2,66  5,79  8,55  44,88  44,86  43,42 

Magnesia  26,26  25,33  23,90  24,97  48,59  48,60  48,49 

400.  99,67     400.         400.         400.         400.         400. 

Der  allgemeine  Ausdruck  für  diese  Geylonite,  welche  möglicherweise  vier- 
bebe  Mischungen  sind,  ist : 

11» 


ia  s 

3     = 

i.5     = 

6     = 


Die  Ai.  der  Beftandllidle  stehen  dabei  in  folgendem  YerUltnin: 

24  4  :  32 

47  4  :  43 

8  4  :  40 

4,6  4  :  42 

3  4  :    8—9 

3,4  4  :  43 

Nach  Thomson  enthalt  der  dunkelgrflne  nordamerikanische  G.  von 

Franklin.  Amity. 

Thonerde        73,34  64,79 

Magnesia  43,63  47,87 

Kalk  7,42  40,56 

Eisenoxydul       —  2,80 

Kieselstture       5,62  5,59 

Wasser  —  0,98 

99,98  99,59 

welche  Angaben  offenbar  unrichtig  sind. 

Gellet  Descotils:  J.  d.  Mines  V,  484.  ^—    A.  ErdntBat  Ftf raOk  tUl  e 

eskrifn.  öfver Tunaberg.  (S.  OHvid).  —  C.  Gmelin:  Ben.  Jahreab.  IV»  45S.  — 

drat:  Ann.  Chem.  Pharm.  LV,  8ft7.  *-  Scheerer:  Pogg.  Ann.  LXV,  894.  —  T 

son  :  Outl.  I,  SU.  —  T  bore  Id :  Arppe  analyser  of  finslia  mineraller.  81.  —  Y 

In  mein.  Labor. 

Chlorospinell. 

Verhält  sich  wie  die  vorigen ;  nur  wird  er  beim  Erhitxen  vorttberg< 
bräunlichgrün. 

Zwei  Proben  dieses  anfangs  fttr  Gahnit  gehaltenen  und  von  G.  Rose  u 
schiedenen  Spinells  von  Slatoust  am  Ural  gaben  bei  der  Analyse  H.  Rose*i 


a.' 

b. 

Thonerde 

64,13 

57,34 

Eisenoxyd 

8,70 

44,77 

Magnesia 

86,77 

27,49 

Kupferoxyd 

0.,S7 

0,6S 

Kalk 

0,27 

— 

100, U      100,22 
Hiemach  ist  der  Ch. 


% 


und  unterscheidet  sich  vom  Ceylonit  durch  das  Fehlen  der  Eisenoxydulve 
düng.   Und  zwar  ist 

a  »  ÜkgPe  +  ^2AgÄ\ 

b  =  Agl^e  +    eiÜlgÄl. 
Die  grüne  Färbung  rflhrt  vom  Kupferoxyd  her. 

Pogg.  Ann.  L,  652. 


1<6 

rseliiingsprodukte  von  Spinell.  Die  Umwandlung  von  Spinell, 
idere  von  Ceylonit,  oft  mit  Beibehaltung  der  Form,  in  weicbe  an  Ser- 
der  Speckstein  erinnernde  Massen,  ist  mehrfach  beobachtet  worden. 

Geylonit  (Pleonast)  vonMonzoni.    Specksteinähnlich. 

a.  b. 

BfarigDac.  Stttdler. 

Kieselsäure            31,10  37,5 

Thonerde               17,50  15,7 

Eisenoxyd                2,76  4,6 

Manganoxyd            —  1,7 

Magnesia                29,69  25,8 

Kalk                         5,56  8,7 

Wasser                  13,67  6,0 

100,28  100. 

Spinell  von  Sommerville,  St.  Lawrence  Co.,  New- York.  Theils 
etzte  Krystalle,  theils  weisse  innen  graue  Massen,  mit  Spinenkömem 
nmer  gemengt.  Von  Shepard  alsHoughit  bezeichnet.  Die  weissen 
n  enthalten  Kohlensäure.   Johnson. 

Hydrotalkit  und  4)  VOlknerit.  Hochstetter  beschrieb  zuerst 
ihnliches  Mineral  von  Snarum  in  Norwegen,  in  Serpentin  eingewachsen. 
$  es  neuerlich  gleichfalls  untersucht,  und  sein  sp.  G.  =s  2,091  gefunden, 
sich  leicht  und  mit  gleichförmigem  Brausen  in  Säuren  auf,  und  behält 
ch  dem  Glühen  seine  Auflöslichkeit.  Hermann  untersuchte  offenbar 
I  Mineral,  von  ihm  Völknerit  genannt,  von  der  Schischimskaja  Gera 
,  wo  es  im  Talkschiefer  mit  Ghlorospinell,  Hydrargillit  und  anderen  Mi- 
vorkommt,  und  zuweilen  sechsseitige  nach  der  Endfläche  voltkommen 
e  Prismen  bilden  soll.  Sp.  G.  =  2,04.  Dana  hat  zuerst  auf  die  Aehn- 
dieser  Substanzen  mit  der  amerikanischen  aufmerksam  gemacht,  und 
en  wohl  ebenfalls  aus  Spinell  entstanden  sein. 


>••) 

s. 

«. 

Hochstetli 

er. 

Ramme 

Isberg. 

Hermann 

yd 

6,90 

a. 

b. 

c. 

d. 

e     23,87 

12,00 

19,25 

17,78 

18,00 

18,87 

46,96 

1      43,84 

36,30 

37,27 

38,18 

37,30 

37,04 

37,08 

iure  5,83 

10,54 

2,64 

6,05 

7,32 

7,30 

3,92 

26,46 

32,66 

41,59 

37,99 

37,38 

37,38 

42,04 

400.     Rückst 

.   4,20 

100,72 

100. 

100. 

400,59 

400. 

99,60 

>hoson  hat  die  sich  gallertartig  ausscheidende  Kieselsäure  in  Abrechnung  ge- 


166 


Hermann 's  und  meine  Analysen  geben,  wenn  man  die  KolileiisXare  auB- 

ser  Acht  Ulssi, 

JÜA<-ft-5-6iigA^ 

von  denen  das  letztere  Kohlensäure  angezogen  hat. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XL,  4S.  —  Hochstetter:  Ebendas.  XXVII,  t76.  ~ 
Johnson:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XII,  S64.  J.  f.  pr.  Chem.  LV,  1S8.  ^  Marignac: 
Arch.  phys.  nat.  VI,  SOI.  -^  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  XGVII,  196.  ^  Stadler: 
Lieb.  Jahresb.  4847—48,  H97. 


Gahnit. 

V.  d.  L.  unveränderlich;  wird  von  Borax  und  Phosphorsall  fast  g9r  nicht 
aufgelöst ;  giebt  mit  Soda,  besser  noch  im  Gemenge  mit  Borax,  auf  Kohle  in  der 
inneren  Flamme  einen  Zinkbeschlag. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Ekeberg  lieferte  die  erste  Analyse,  Vauquelin  eine  zweite  des  Gahnits 
von  Fahlun  in  Schweden.  Die  unvollkommenen  Methoden  der  Scheidung  führ- 
ten jedoch  zu  unrichtigen  Resultaten,  wie  A  bich  gezeigt  hat^  welcher  die  Ana- 
logie des  G.  mit  den  Spinellen  nachwies.  Die  vollkommenste  Methode  des  Auf- 
schliessens,  mit  saurem  schwefelsaurem  Kali,  welche  H.  Rose  für  ähnliche 
Verbindungen  benutzte,  Hess  erkennen,  dass  Kieselsäure  dem  reinen  G.  fremd 
ist. 


4.  Fahlun,  Schweden. 

2.  Franklin,  New-Jersey. 

1. 

1. 

a.                      b. 
Ekeberg.      Vauquelin 

c. 
Abich. 

Abich. 

Thonerde 

60,00 

42 

55,14 

57,09 

Eisenoxyd 

9,25 

5    Oxydul  5,26 

4,55 

Zinkoxyd 

2i,25 

28 

30,02 

34,80 

Magnesia 

— 

5,25 

8,22 

Kieselsäure 

4,75 

i 

3,84 

4,22 

Schwefel 

— 

<7 

99,54 

99,88 

Rückstand 

— 

1 

97 

m 

9 

98,25 

Oder: 

4  c. 

X. 

Thonerde 

67,34 

57,80 

Eisenoxydul 

5,74 

4,60 

Zinkoxyd 

31,22 

35,23 

Magnesia 

5,46 
99,76 

2,25 
99,88 

In  Ab  ich  's  Analysen  ist  der  Sauerstoff: 

Thonerde 

1  c. 

26,78 

I. 

26,99 

Eisenoxydul    4,27) 

4,02 

# 

Zinkoxyd 

6,m  9,60 

6,94 

8,86 

Magnesia 

2,1 8j 

0,90 

167 

Da  in  der  Analyse'  1  c.  der  Sauerstoff  der  Thonerde  etwas  mehr  als  das 

Dreifache  von  dem  der  Monoxyde  beträgt,  so  folgt,  das«  der  G.  von  Fablun  auch 

etwas  £isenoxyd  enthält.     Die  Rechnung  giebt: 

Sauerstoff 
Thonerde        57,34        t6,78) 

Eisenoxyd  2,08  o.6«j    ^'*^ 

£isenoxyduI  3,60  o,80 

Zinkoxyd  31,22  6,46 }  9,4  4 

Magnesia  5,46  sjs 


99,70 
Die  allgemeine  Formel  für  den  6.  ist  folglich 

Zn  \  Zn 

Pe 


*'e  [  Äl  oder  *■© 


Ägj  Mg 

Siebt  man  von  der  kleinen  Menge  der  £isenox  yd  Verbindung  ab,  so  stellt  der  6. 
von  Fahlun  eine  isomorphe  Mischung 

teSi  +  3%Ä1  +  6ZI1ÄI  =  **8  l  Äl  +  äZnÄl 

dar,  während  der  amerikanische 

^eÄl  +  ttgiÜ-i-  7ZnÄl 
ist. 

Kreittonit  ist  eine  dem  Gahnit  nahestehende  Spinellmischung.  Spec. 
G.  =  4,488—4,892  (?R.). 

Verhält  sich  wie  Gahnit,  und  giebt  mit  den  Flüssen  deutlich  Eisenreaktion. 
Plattner. 

Nach  V.  Kobell  enthält  dies  Mineral  von  Bodenmais  in  Baiem: 


Thonerde 

49,62 

Eisenoxyd 

18,48 

Zinkoxyd 

26,67 

Magnesia 

3,40 

Manganoxydul 

1,44 

99,61  *) 

Je  nachdem  man,  um  die  Analyse  mit  der  allgemeinen  Spinellformel  in 
Einklang  zu  bringen,  das  Mangan  als  Oxydul  oder  Oxyd  annimmt,  lässt  sich 
berechnen : 


Sanentoff 

Sauerstoff 

Thonerde 

49,62 

«.88 /••'•'               8,03 

88,47 
8,44  >8«,06 

Eisenoxyd 

9,60 

Manganoxydul 

«,44 

o.isj          Oxyd   1,60 

0.«8 

Eisenoxydul 

7,99 

s,ui  *'"            26,67 

t.M 

Zinkoxyd 

26,67 

S,S6  >  8,67 
4,88  J 

Magnesia 

3,40 

1,88)                     3,40 

98,78 

98,72 

4 )  Nach  Absag  von  4  0  p.  C.  anzenetzter  Sobstam. 


Lttsst  man  die  unbedeutoide  Heng»  Mangan  weg,  so  ist  d«r  KMiUenii  n 

* 

Zn  )  iT|  tpi 

Mg  I  l  i! 

Die  Atg.  von  Mg  :  ^e  :  Zn  sind  s=  3  :  4  :  42,  die  von  Fe  :  Xl  «  4  :  8.  ^ 

Dysluit  ist  eine  andere  hieher  gehörige  Mischung,   welcher  jedoch  die 

Magnesia  fehlt.    Die  Substanz,  von  gelbbrauner  oder  graubrauner  Farbe,  sp.  G.  ^ 

SBB  4,55,  kommt  mit  FrankJinit  etc.  zu  Sterling,  New- Jersey,  vor,  und  enthält  ^ 

nach  Thomson: 

Sauerstoff 
Thonerde  30,49  u,st 

Eisenoxyd  44,93                ^%m 

Manganoxydul  7,60                 i,ii 

Zinkoxyd  4  6,80                 s,S4 

Kieselsäure  2,96 

Wasser  0,40 


400,48 

Formel  AR  gemäss  setzt  die 

Rechnung  voraus : 

Sauerstoff 

Thonerde           34,55 
Eisenoxyd          30,07 

44,78 
9,0  Jj 

Eisenoxydul        44,98 

«,6si 

Manganoxydul      7,86 

4,79V   »,M 

Zinkoxyd            47,40 

8,48] 

98,86 
Der  Dysluit  ist  mithin  (wenn  er  kein  Manganoxyd  enthält) : 

Zn 
te 
An 

Die  At.  von  lln  :  l^e  :  Zn  sind  ss  3  :  5  :  6,  die  von  fe  und  ii  »  3  ;  Ö. 

Abich:  Pogg.  Ann.  XXIII,  880.  —  Ekeberg:  Gehlens  N.  Joam.  V,  448.  ^ 
V.  Kobell:  J.  T.  pr.  Chem.  XLIV,  99.  —  Plattner  (Breithaupt):  Pogg.  Ann. 
LXIX,  440.  —  H.  Rose:  Ebendas.  LI,  fSI.  —  Thomson:  OuU.  I,  ÜO. 

Fraoiaiiat. 

V.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  leuchtend,  sprüht  Funken  und  bededLt  sieb, 
an  der  Oberfläche  mit  Blasen  (Abi  ch).  $^(zt  im  Reduktionsfeueris  ftür  sich  oder 
mit  Soda,  auf  Kohle  einen  Zinkbeschlag  ^b.  Giebl  mit  Borax  ein  von  Mangai» 
gefärbtes,  im  gesättigten  Zustande  aber  wßiu:  rothes  Glas,  welch«»  m  dttr  inne- 
ren Flamme  bont^illengrttn  wird.   Beagirt  mit  Soda  stark  auf  Mangan. 

Verliert  bei  der  Reduktion  in  Wasserstoffgas  in  schwacher  Glühhitze   (icB^ 
Glasgefässen)  48 — 49  p.  C.  Sauei:^^,  u^d  Y^rwandeU  «ii^.  io, ,^  fpl^warze^ 


169 

Pulver,  welcbas  aus  Eisen,  Manganoxydul,  Zinkoxyd  und  elwas  melallischein 
Zink  besteht.  In  starker  Glühhitze  verliert  er  etwa  40  p.  C,  indem  fast  alles 
Zink  reducirt  und  verflttchligt  wird.    Der  Rückstand  ist  grau. 

Das  Pulver  löst  sich  beim  Erwärmen  in  Ghlorwasserstoflisäure  langsam  zu 
einer  gelben  FIttssigkeit  auf,  wobei  sich  eine  geringe  Menge  Chlor  entwickelt.  R. 

Der  F.  von  Franklin  oder  Sparta  in  New-Jersey  wurde  von  Berthier  zu- 
erst unterschieden,  von  ihm  und  Thomson,  später  von  Ab  ich  und  von 
Dickerson  untersucht.    Ich  habe  vor  kurzem  die  Analyse  wiederholt. 


<. 

8.*)                     t.*) 

*••) 

B 

erthier. 

Tbomson.         Abich. 

Dickerson 

Eisenoxyd 

66 

66,50             69,67 

66,22 

Manganoxyd 

46 

45,08             48,40 

12,08 

Zinkoxyd 

47 

47,57             40,93 

«1,70 

99 

99,45             99,00 

5. 
Rammelsberg. 

100. 

a. 

b.               c*              d. 

e. 

Eisenoxyd 

64,28 

65,38      6i,»8       63,i0 

64,64 

Manganoxyd 

13»«8      13,87       t3,iS 

13,81 

Zinkoxyd 

25,09 

25,51 

403,88 

103,96 

Mittel 

au8  5. 

Eisenoxyd 

64,54 

s  Eisen          45,16 

Manganoxyd 

43,54 

Mangan         9,38 

Zinkoxyd 

25,30 

Zink          20,30 

403,32 

(Sauerstoff  25,1 6) 

400. 

Es  lässt  sich  aus  den  angewandten  Trennungsmethoden  leicht  nachweisen, 
dass  die  älteren  Versuche,  besonders  Abich^s  Analyse,  ein  unrichtiges  Resultat 
gegeben  haben.  Auch  werden  wir  weiterhin  sehen,  dass  der  Fr.  Eisenoxydul 
enthält,  die  Analyse  also  einen  Ueberschuss  geben  muss,  und  mithin  auch  No.  4 
nicht  genau  sein  kann. 

Nach  dem  Mittel  meiner  Versuche  verhalten  sich  die  At.  von  Mangan,  Zink 
and  Eisen  ss  4  :  4,8  :  4,8  oder  nahe  as  4  :  2  :  5.  Die  Summe  derselben  und 
die  Sauerstoffatome  sind  =s  4  :  4,2  3=  5  :  6.  Der  Fr.  ist  daher  nicht,  wie  die 
übrigen  Gtieder  dieser  Gruppe,  eine  Verbindung  R'O^  ss>  ftft,  sondern  er  ist 

Das  Mangan  ist  giUiap  oder  bei  weitem  lum  grdssten  Theile  als  Oxyd  vor- 
banden').   Nehmen  wir  das  erstere  an,  und  theileA  den  Keat  des  Saueratoffii 


4)  Nach  Abzug  von  ein  wenig  Kieselsäure  und  Tbonerde. 
t)  llitlel  aus  iwei  Analysen. 

Wf  Aus  dem  Maximum  des  Chlors,  welches  der  F.  beim  Auflösen  entwickelt,  ergiebt 
sich,  diss  er  wenigsteMi  i,i  p.  G.  Manganoxyd  eathalten  muss. 


170 

nach  Abzug  jenes  and  des  Zinkoiyds,  dem  Eisen  zu,  so  erhaKen  wir: 

a.     oder     b. 
Manganoxyd       13,54         13,51 
Eisenoxyd         31,64        S7,50 
Eisenoxydul      29,55         33,31 
Zinkoxyd  25,30        25,30 

100.  99,62 

worin  der  Sauerstoff  ist : 

vom  Manganoxyd       ^>^^)  lo  aj      ^«^^ 


4,131 
9,48/ 


Eisenoxyd         9,48j      '  8,25 

Eisenoxydul      6,551  7,381 

Zinkoxyd  5,00/**'^^     5,00  )**'^^ 


12,38 


Hn 

^ 

337,5 

SZn 

= 

813,2 

,60 

=  _ 

960,0 

25,16  24,76 

6  ist  so  berechnet,  dass  die  SauerstofTmengen  von  ti  und  R  gleich  sind. 

Setzt  man  die  At.  von  Mn  :  Zn  :  Fe  s=  1  :  2  :  5,  so  ergiebt  die  Rechnung 
folgende  Zahlen,  wie  sie  die  Analyse  liefern  sollte: 

5Fe  =  1750,0     =45,33  =  Pe  64,76 

=  8,74  =lin  12,62 
=s  21,06  =  Zn  26,24 
a=  24,87  103,62 

3860,7        100. 

Wahrscheinlich  enthält  der  P.  Mn  :  2l^e  und  2Zn  :  3^e,  indessen  giebt  die  Ana- 
lyse 5Zn  :  7  Fe.    Schreibt  man  die  Formel 

AfeWfPe 
AZnj|i«n, 

so  ist  Mn  :  Zn  :  Fe  =  8  :  15  :  37  SS  1  :  1,9  :  4,6  statt  1:2:  5,  und  man  er- 
halt: 

4Mn  s=  3900  SS  13,47  s::  Fe  44,73  =  l^e  63,90 

8l^e  SS  8000  SS  27,64       Mn    9,33  ==  ütn  13,47 

21  te  =  9450  =  32,64       Zn  21,07  ==  Zn  26,25 

15Zn  SS  7599  =s  26,25       0   24,87  103,62 

28949     100.  100. 

Wenn  man  versucht,  die  Constitution  des  F.  nach  der  Formel  ftft  zu  be- 
rechnen, so  erhält  man  2%  p.  C.  Ueberschuss,  und  findet,  dass  er  beim  Auf- 
lösen wenigstens  1,9  p.  C.  Chlor  entwickeln  müsse,  während  ich  unter  Um- 
ständen nur  0,2  p.  C.  erhielt.') 


1)  Dass  eine  Chlorentwicklung  überhaupt  stattfindet,  die  theoretisch  nicht  möglich 
scheint,  liegt  darin,  dass  das  Manganoxyd  sich  früher  auflöst  als  das  Eisenoxydul.  Direkte 
Versuche  hs^ben  mir  das  Resultat  gegeben»  dass  eine  solche  AuflösoDg  zuletzt  noch  Eisen- 


17! 

Die  abweichende  Formel  des  Fr.  findet  ihre  Begründung  in  der  Isodimor- 
phie der  Monoxyde  und  Sesquioxyde. 

Abich:  Pogg.  Ann.  XXIII,  Sit.  —  Berthier:  Ann.  M ines  IV,  489.  —  Dicker- 
son:  Dana  Min.  406.  —  V.  Kobell:  Schwgg.  J.  LXII,  4  96.  LXIV,  410.  —  Ramme l8> 
berg:  Pogg.  Ann.  CVII,  849.  —Thomson:  Outl.  1,  488. 

Chromeisenstein. 

V.  d.  L.  unveränderlich;  der  nicht  magnetische  wird  in  der  inneren 
Flamme  magnetisch.  Löst  sich  in  den  FlUssen  etwas  schwierig  auf,  und  giebt 
Gläser,  welche  in  der  Hitze  die  Farbe  des  Eisens,  nach  dem  Abkühlen  aber, 
besonders  im  Reduktionsfeuer  und  nach  Zusatz  von  Zinn,  die  des  Chroms  zeigen. 
Mit  Soda  und  Salpeter  geschmolzen,  bildet  er  eine  gelbe  Masse. 

Von  Säuren  wird  er  nicht  angegriffen.  In  Wasserstoffgas  geglüht,  verliert 
der  Gh.  von  Boresow  nach  Moberg  nur  0,86 — 0,9i  p.  C.  Sauerstoff,  welche 
bei  nachherigem  Erhitzen  an  der  Luft  wieder  aufgenommen  werden.  Der  von 
Texas  verliert  nach  meinen  Versuchen  gleichfalls  nur  Bruchtheile  eines  Prozents. 

Nach  Rivot  dagegen  verliert  der  Gh.  von  Baltimore  in  Wasserstoffgas  bei 
starker  Hitze  9,41  p.  G.,  so  dass  der  ganze  Eisengehalt  reducirt  wird. 

Vauquelin,  der  Entdecker  des  Ghroms,  hielt  den  Gh.  (von  Bastide  de 
la  Carrade  bei  Gassin,  Dpt.  du  Var),  seinen  Versuchen  zufolge,  für  eine  Verbin- 
dung von  43,7  Ghromsäure,  3i,7  Eisenoxyd  und  20,3  Thonerde.  Laugier 
nahm  zuerst  das  Ghrom  als  Oxyd,  indem  er  fand,  dass  die  Ghromsäure  sich 
erst  beim  Schmelzen  mit  Alkalien  bildet.  Durch  Abich^s  Analysen  ist  dann 
das  Mineral  als  ein  Glied  der  Spinellgruppe  erkannt  worden. 

Die  nachfolgenden  Analysen  sind  nach  Abzug  der  Kieselsäure  (bis  3  p.  G., 
einmal  10  p.  G.)  berechnet. 

4.  He  ä  Vaches,  St.  Domingo.    Berthier. 

2.  Steyermark.    Klaproth. 

3.  Röraas,  Norwegen.   Lau  gier. 

4.  Baltimore,  Maryland,  a)  Berthier.  6)Seybert.  c)  Rivot;  d)krystalli- 
sirter  und  e)  derber.   Abich. 

5.  Unionville,  Chester  Go.,  Pennsylvanien.  a)  Seybert.  6)  Starr. 

6.  Texas,  Lancaster  Go.,  Pennsylvanien.  a)  Garrett.  6)  Franke. 

7.  Vom  See  Memphramagog,  Ganada.   Hunt. 

8.  Bolton,  Ganada.   Hunt. 

9.  Beresow,  Sibirien,  a)  Lau  gier.  6)  Mo  berg. 
40.  Volterra,  Toscana.   Bechi. 

14.  Ihami,  Kleinasien.  Rivot. 

42.  Insel  Skyros  im  Archipel.   Rivot. 


oxydul  enthält.   Dadarch  erledigen  sich  die  Einwürfe  v.  KobelTs  gegen  die  Spinellformel 
des  Franklinits. 


172 


1. 

f. 

8. 

4. 

a. 

b. 

0. 

d. 

e. 

Chromoxyd    37,9 

56,7 

56,82       53,2 

44,20 

64,80      60,04    55,37 

Thonerde       22,6 

6,4 

9,48       40,3 

4  4,54 

2,00      11, 

85     13,97 

Eisenoxydul  39,0 

33,7 

26,96      36,4 

40,27 

27,65      20,13     19,13 

Magnesia         — 

2,0 

5,63        — 

2,07»)      7, 
96,52»)    99, 

45     10,04 

Gltthverlust     — 

98,89       99,6 

99,01 

47     98,51^ 

99,5 

98,5 

S. 

6. 

7. 

s. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Chromoxyd 

53,40       64,28       63,38       55,4i 

49,75 

45,90 

Thonerde 

40,04         0,93 

5,75 

11,30 

3,20 

Eisenoxydal 

36,49       35,87       38,66      28,88 

21,28 

35,68 

Magnesia 

—           S 

),28«)     9,39 
(,39      99,16    ' 

18,13 
100,46 

15,03 

99,30       97,48     40 

99,81 

f. 

1*. 

41. 

48. 

a.             b. 

Chromoxyd 

53,5       64,76 

4i,23 

42 

54 

Thonerde 

j 

44,4       40,93 

80,83 

16 

18 

Eisenoxydul 

25,4       48,59 

35,62 

34 

20 

Magnesia 

—          6,74 

— 

5 

8 

400.         404,02       400,68        97       400. 

Die  Analysen  der  Ch.  zeigen  grossere  Differenzen  als  man  en;varten  sollte, 
und  erregen  zum  Theil  Zweifel  an  ihrer  Richtigkeit.  Wenn  der  Cb.  als  Glied 
der  Spinellgruppe  der  Formel  ft  ft  entsprechen  muss,  so  kann  er  ^Is  Monoxyde 
Eisenoxydul  und  Magnesia,  als  Sesquioxyde  Eisenoxyd,  Chromoxyd  und  Thon- 
erde enthalten.  Nimmt  man  das  Eisen  ausschliesslich  als  Oxydul  in  Rech- 
nung, so  zerfallen  alle  zuverlässigeren  Analysen  in  zwei  Klassen,  nämlich 
4 )  solche,  bei  denen  der  Sauerstoff  der  Sesquioxyde  weniger  als  das  Dreifache 
von  dem  der  Monoxyde,  und  2)  solche,  in  welchen  er  mehr  beträgt.    Und  zwar 

ist  das  Sauerstoffverhältniss 

Pe,  «g  :  Cr,  Äl. 
4.  «. 

in  3     s  4  :2,67  in  4c  »  4  :  3,44 

4e  s=  4  :  2,88  4d  »  4  :  3,22 

5o  =  4  :  2,62  96  =  4  :  3,74 

56  =  4  :  2,47 

66  =5  4  :  4,94 

7=4:  4,73 

8=4:  4,43 

10=4:  2,96 

4)  Kalk. 

i)  Gefunden  tO,?«  Eisenoxyd,  wodurch  die  Summe  =  99,69  wird. 

3)  In  Abich's  Abhandlung  ist  44,94  Chromoxyd,  und  die  Summe  s  98,t5  angegeben. 
Beides  ist  unrichtig. 

4)  Nickcioxyd. 


178 

Was  die  erste  Riasse  betrifft,  so  sieht  man  leidit,  dass  sie  die  Spinell- 
fomiel  erhalten,  wenn  man  die  gleichzeitige  Anwesenheit  von  Eisenoxyd 
vorausseUty  wie  es  folgende  Rechnung  beispielsweise  seigt : 


4e. 
Baltimore  (derb). 

Abieb. 


Chromoxyd 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Magnesia 


56,37 
43,97 
4,40 
48,04 
40,04 
98,90 


6  b. 

Texas. 

Franke. 

55,4  4 

5,75 

42,06 

48,02 

9,39 


40. 
Volterra. 

Beehi. 

44,23 

20,83 

0,33 

35,32 

400,74 


400,36 

Die  letzte  Analyse  entspricht  überhaupt  unter  allen  der  Formel  direkt  am  besten, 
und  ist  ein  Gehalt  an  Eisenoxyd  darin  und  in  4e.  vielleicht  gpr  nicht  vorhanden. 
Die  zweite  Klasse,  in  welcher  sich  gerade  zwei  der  am  genauesten 
untersuchten  Gh.  befinden,  kann  nach  dem  Vorhergehenden  kein  Eisenoxyd 
enthalten.  Moberg  hat  daher  angenommen,  dass  auch  Chromoxydul  vor- 
handen sei,  d.  h.  dass  die  Verbindungen  Orft  (Or€r,  CrÄl)  an  der  Zusammen- 
setzung des  Minerals  Theil  nehmen.  Hiernach  berechnen  sich  die  Analysen 
A  bi  c  h 's  und  Mo b  e  r g's  folgendermaassen : 


4d. 

Thonerde  44,85 
Chromoxyd  58,25 
Chromoxydul  4,64 
Eisenoxydul  20,43 
Magnesia         7,45 

99,29 


Sauerstoff 


9  b. 

40,93 
59,83 

4,39 
48,59 

6,74 
400,48 


Sauerstoff 


Abgesehen  von  der  kleinen  Menge  Ghroraoxydul  sind  in  beiden  Abände- 
rungen ziemlich  nahe  die  Atg.  von  Magnesia  und  Eisenoxydul  =s  2  :  3,  die  von 
Thonerde  und  Chromoxyd  =  4  :  4,  so  dass  die  Hauptmasse  durch 

hezeichnet  wird. 

Wenn  aber  Chromoxydul  in  diesen  Ch.  wirklich  vorhanden  ist,  so  wird 
seine  Gegenwart  auch  in  allen  übrigen  denkbar,  falls  dieselben  noch  mehr  Ki- 
senoiyd  enthalten,  als  oben  berechnet  wurde. 

Rivot  erhielt  aus  No.  4c.  30,72  p.C.  Eisenoxyd,  und  beim  Glühen  in 
Wasserstoff"  9, 4  4  Verlust,  welche  30,37  Elsenoxyd  entsprechen.  Da  aber  ent- 
weder viel  Chromoxydul  oder  Eisenoxydul  vorhanden  sein  muss,  so  giebt  die 
Analyse  einen  zu  ansehnlichen  Verlust,  um  Vertrauen  zu  verdienen*). 


4)  Wird  our  Eisenoxyd  angenommen,  so  setzt  dies  34,96  Chromoxyd  and  36,66  Oxy- 
(lol  voraus.    Summe  »  96,44 . 


174 

HierDach  ist  also  die  allgemeine  Formel  des  Chromeisensteins 

te  ]  (Fe 
Or  i  kr 


lüg]  |äi. 


Bechi.  Aid.  J.  ofSc.  II  Ser.  XIV,  62.  —  Berthier:  Aoii.  Chim.  Phys.  XVII,  59. 
—  Franke:  In  mein.  Laborat.  ~  Garret  (Starr):  Am.  J.  of Sc.  11  Ser.  XIV,  45. — 
Hunt:  Logan  Report  of  Geol.  of  Canada.  4849.  —Klaproth:  Beitr.  IV,  4SS.  ^Lao- 
gier:  Ann.  du  Mus.  VI,  SSO.  —  Moberg:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIII,  n9.  —  Rivot: 
Aon.  Chim.  Phys.  111  Ser.  XXX,  SOS.  Ann.  Chem  Pharm.  LXXVIU,  %U.  —  Seyberi: 
Am.  J.  ofSc.  IV,  SSr  —  Vaaquelin:  J.  des  Mines  No.  LV,  5SS. 


Irit. 

V.  d.  L.  unveränderlich  ;    beim   Glühen   mit  Salpeter  Osmiumsäure  ent- 
wickelnd. 

In  Säuren  unauflöslich. 

Nach  Hermann  enthält  der  I.  vom  Ural: 


Indium 

56,04 

Osmium 

9,53 

Eisen 

9,72 

Chrom 

9,46 

Sauerstoff 

(15,25) 

100. 

Die  Constitution  des  Minerals,  welches  regulär  krystallisirt ,  ist  w  ohl  am 
einfachsten  als 

aufzufassen,  wo  ft  =  den  Oxydulen  von  Iridium,  Osmium  und  Eisen,  K  ss  Iri- 
dium- und  Osmiumsesquioxydul  und  Chromoxyd,  vielleicht  auch  Eisenoxyd  ist. 
Die  Analyse  giebt  6  At.  Iridium  gegen  1  At.  Osmium  an;  mit  Rücksicht  hierauf 
kann  man  die  Formel 

Air    I  (  irif 
^Ös  [jÖsA 

«feJlCrH 
construiren, 

11  Iridiumsesquioxydul  =  1423,0  =  53, U 

VV  Iridiumoxydul  =    228,6=    8,54 

^  Osmiumsesquioxydul  =    239,0  =    8,92 

3*5^  Osmiumoxydul  =      38,4  =    4,43 

ff  Eisenoxydul  =    360,4  =  13,46 

H  Chromoxyd  =    388,1  =  14,51 

2677,5      100. 


175 

Oder 

6  Ai.  Iridium       ^  7392,6  »  55,87 

i  -  Osmium      =  4842,6  =    9,89 

4  -  Eisen          =  4  408,0  »  40,48 

4  -  Chrom         =  4340,4  »  40,08 

80  -  Sauerstoff  =  8000,0  ==  4  4,94 

43377,6     400. 
Andere  Deutungen  der  Constitution  haben  früher  Hermann  und  Berze- 
lius  versucht. 

Berzelios:  Jahresb.  XXII,  494.  —  Hermann;  J.  f.  pr.  Chim.  XXIII,  S76. 

Uranpechen. 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  fUrbt  bei  Kupfergehalt  die  äussere  Flamme  grün; 
giebt  mit  den  Flüssen  in  der  äusseren  Flamme  gelbe,  in  der  inneren  grüne  Glä- 
ser. Bei  der  Reduktionsprobe  mit  Soda  erhält  man  meist  BleikOrner  und  Eisen- 
flitter, zuweilen  auch  Arsenikgeruch. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  kaum  angegriffen,  welche  beigemengte  Si- 
likate und  Garbonate  zerlegt,  und  auch  meist  wegen  vorhandener  Schwefel- 
metalle (Schwefelblei)  etwas  Schwefelwasserstoff  entwickelt.  Ist  im  reinsten 
Zustande  in  Salpetersäure  mit  gelber,  in  concentrirter  Schwefelsäure,  wenn- 
gleich sehr  schwierig,  mit  grüner  Farbe  aufldslich. 

Klaproth  entdeckte  im  J.  4789  im  U.  das  Uran  und  gab  die  ersten  Ana- 
lysen des  Minerals. 

Joachimsthal. 
4.  s. 

Klaproth.   Rammeisberg.*)    Theyer. 

79,45 

6,80 
Spur 

0,65 
4,48 
5,30 
3,90 

8,84 
0,46 

—  —  0,85 

—  8,44  3,32 
0,36                  —  4,85 


Uranoxydoxydul 

86,5 

Schwefel              1 
Blei                      J 

6,0 

Kupfer 

— 

Zink 

— 

Wismuth 

Arsenik 

— 

Kieselsäure 

5,0 

Eisenoxydul 

8,5 

Manganoxydul 

— 

Kalk 

Magnesia 

— 

Natron 

Kohlensäure 

— 

Wasser 

— 

400. 

s. 

4. 

heyer. 

Ebelmen. 

68,51 

75,94 

4,75 

0,60 

6,57 

4,22 

3,95 

— 

0,70 

— 

0,52 

— 

4,36 

— 

3,50 

3,48 

5,70 

3,10 

— 

0,82 

2,47 

5,24 

0,2« 

2,07 

99,94  100,39  400,89 


4)  Von  der  Grobe  Tanne. 


176 


Tranoxydoxydul 

Schwefel 

Blei 

Antimon 

Kobalt 

Kieselsäure 

Eisenoxvdul 

Kalk 

Magnesia 

Kohlensäure 

Wasser 


Johann-Georgenstadt 
ö. 

Schimmenides  C. 
Praff. 

4,20 


1 


4,44 
i,02 
8.24 


Przibram.*) 

t. 

Hauer. 

80,52 

1,48 

6,07 

2,09 

4,79 
2,86 
2,97 
0,64 
0,89 
0,48 


400,42 


Norwegen.*) 
(StrOmsheien  bei  Valle  \n  Siteradalen) . 

7.  (Sp.  G.  Ä  6,71) 

Sc  beer  er. 


Uranoxydoxydul 

Bleioxyd 

Niobsäure 

Kieselsüure 

Manganoxydul 

Wasser 

Geb.art  u.  Verl. 


76,6 

45,6 

4,0 

2,7 


400. 


99,49 

Nordamerika.*) 
(Nordaeite  dea  Oberen 

8. 
Genth. 

Uranoxyd  46,24 
Uranoxydul  46,47 
Bleioxyd  7,39 

Eisenoxyd  3,54 
Kalk  5^3 

Magnesia  0,56 

Thonerde  0,52 
Kieselsaure  13,45 
Kohlensäure)  ^  ^  ^ 
Wasser        |     ' 

99,28 


). 


Verschieden  vom  Uranpecherz  erscheinen  folgende  Substanzen : 


9. 
Gummlerz  (Brtbpt.) 
von  Jobann-Georgenstadi. 
Hyazintbroth. 
Karsten. 


Uranoxyd 

Manganoxyd 

Kalk 

Kieselsäure 

riiosphorsUure 

W.isser 

Arseniksäure 

Fluor 


72,00 
0,05 
6,00 
4,26 
2,30 

4  4,75 

}Spur 


99,36 


4  0. 
Eliasii  V.  d.  Eliaszeche 
zu  Joachimstbal. 
Rothbraun,  sp.  G.  =  4,S87. 

Ragsky. 
Uranoxyd         64 ,33 
Bleioxyd  4,62 

Kalk  3,09 

Magnesia  2,20 

Eisenoxyd  6,63 

Eisenoxydul  4,09 
Kieselsaure  5,43 
Kohlensäure  2,52 
Phosphorsaure  0,84 
Wasser  40,68 

98,43 


44. 

Nordküate 

des  Oberen  Sees. 

Schwarz/) 

Whitney. 


Uranoxyd 

Bleioxyd 

Kalk 

Eisenoxyd 

Thonerde 

Kieselstture 

Kohlensäure 

Wasser 


59,30 
5,36 

44,44 
2,24 
0,9^ 
4,35 
7,47 
4,6» 

98,70 


4)  Sebweru ran erz  Brei th.  Sp.G.  =  7,768.    H. 

2)  In  Oktaedern  krystallisirt. 

8)  Coracit.   Soll  in  Chlorwasserstoffsäure  auflüslich  sein. 

k)  In  verdünnter  CiorwasserstofTsiiure  leicht  auflöslich  mit  Brausen. 


17T 

Froher  für  ein  Silikat  gehalten,  wurde  das  U.  zuerst  von  Kersten  als 
Uranoxydul  betrachtet,  welches  die  damalige  Bezeichnung  ftar  das  üranoxyd- 
oxydul  war.    Diese  Verbindung 

Ü8 

besteht  im  reinen  Zustande  aus 

3  At.  Uran  ^  2229  =  84,79      oder  1  At.  Uranoxyd       =s  1786  =  67,94 

4  -  Sauerstoff  =    400  =  15,21  1    -   Uranoxydul   «    843  =  32,06 

2629     100.  2629     100. 

Ebelmen  hat  zwar  zu  beweisen  gesucht,  dass  in  dem  Uranpecherz  beide 
Oxvde  in  einem  anderen  Verhältniss  enthalten  seien,  nämlich  als 

Ü»8  oder  0»8, 
allein  seine  Versuche  lassen  dies  bei  der  sehr  complicirten  Mischung  des  Erzes 
nicht  deutlich  erkennen.  Es  ist  in  der  That  noch  kein  reines  U.  untersucht  wor- 
den, und  die  Schwefelmetalle,  Silikate  und  Carbonate  müssen  doch  als  Verun- 
reinigungen betrachtet  werden,  wiewohl  man  noch  gar  nicht  weiss,  ob  nicht  em 
Theil  der  Basen  als  Vertreter  des  einen  oder  anderen  der  beiden  Oxyde  vorhan- 
den ist. 

Die  drei  letzten  Substanzen  können  nicht  gut  mit  dem  U.  identisch  sein. 
Von  dem  hyazinthrothen  Mineral  von  Johann-Georgenstadt  mit  i4%  p.  C.  Was- 
ser ist  die  Oxydationsstufe  des  Urans  zweifelhaft ;  vielleicht  macht  aber  Uran- 
oxydhydrat seine  Hauptmasse  aus.  Das  amerikanische  (ob  identisch  mit  No.  8?) 
eothall  nach  Whitney  Uranoxyd  in  chemischer  Verbindung  (vielleicht  mit 
Kalk  und  Bleioxyd),  denn  auch  nach  dem  Glühen  ist  es  in  Chlorwasserstotf- 
sSure  aufl(5slich. 

Selen  fand  Kersten  in  geringer  Menge  in  U.  von  Johann-Georgenstadt 
uDd  Schneeberg.  Vanadin  ist  zuerst  von  Wöhler  und  Svanberg,  dann 
voD  Kersten  bemerkt  worden,  und  soll  No.  9  nach  Letzterem  Vanadinsäure 
enthalten.  Es  ist  in  neuerer  Zeit  durch  Patera  aus  dem  Erz  von  Joachimsthal 
bei  dessen  Verarbeitung  im  Grossen  dargestellt  worden. 

Ebelmen:  J.  f.  pr.  Chem.  XXX,  414.  —  Genth:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XXIII,  424. 
—  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  4  853.  4  05.  -^  Kersten:  Pogg.  Ann.  XXVI,  494. 
Schwgg.  J.  LXVI,  48.  J.  f.  pr.  Chem.  XXIX,  833.  XXXI,  406.  —  Klaproth  :  Beitr. 
U,  497.  —  Pfaff:  Schwgg.  J.  XXXV,  3J6.  —  Ragsky  (Haidinger):  Pogg.  Ann. 
ErgSnzbd.  III,  348.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LIX,  35.  —  Scheerer:  Ebend. 
LXXII,  670.  —  Theyer:  In  mein.  Labor.  —  Whitney:  Phil.  Mag.  XXXVII,  458. 
J.  f.  pr.  Chem.  LI,  437.  —  Wöhler:  Ann.  Chem.  Pharm.  UX.  845. 

b.  Nicht  regulär  krystallisirte  VerbindungeQ  von  Rund  R. 

Hausmaunit. 

Verhält  sich  wie  Braunit,  giebt  aber  beim  Glühen  keinen  Sauerstoff. 
1.  llfeld  am  Harz.   Turner. 
2)  Ilmenau  am  Thüringerwald.   Rammeisberg. 

Raaaelsberf^«  Mineralcbemt«;.  1 2 


178 

I.  t. 

MangUMZjdoxjdal  98,90        99,44 

Sauerstoff  0,22  0,05 

Bam  0,41  0,45 

Kicsebanre  0,34  — 

Wasser  0,43  — 

100.  99,64 

Der  H*  isl  eine  Verbindung  von  3  At.  Mangan  und  4  At.  Sauerstoff,  Man- 
ganoxydoxydul, 

ilnSn. 

3  XU  Mangan      4012,5  =  71,68   oder  4  At.  Manganoxyd      s  975,0  =s  69,03 

4  -    Sauerstoff    400,0  =  28,32  4    -    Manganoxydul  =  437,5  =  30,97 

4412,5     400.  4442,5     400. 

Der  kleine  Ueberschuss  an  Sauerstoff  rührt  von  den  Fehlem  der  Analyse  oder 
einer  Beimischung  von  Superoxyd  her. 

Tora  er:  Trtosaci.  E.  S.  Ediab.  4817.  Pogg.  Ano.  XIV,  tSl. 

CredBerit. 

V.  d.  L.  schmelzen  nur  dttnne  Splitter  an  den  Kanten.  Giebt  mit  Borax 
ein  dunkel  violettes,  mit  Phosphorsalz  ein  grünes  Glas,  welches  beim  Abkühlen 
blau  und  in  der  inneren  Flamme  roth  wird. 

Ldst  sich  in  Ghlorwasserstoffsäure  unter  Ghlorent^icklung  zu  riner  grünen 
Flüssigkeit  auf. 

Ich  habe  das  von  Credner  zuerst  beschriebene  Mangankupfer  von 
Fricdrichsrode  am  Thüringer^ald  nach  diesem  Mineralogen  benannt.  Die  Ana- 
lysen No.  4 — 3  sind  von  mir,  No.  4  ist  von  Credner. 


1. 

s. 

8. 

4. 

Manganoxydul 

64,Si 

56,29 

52,55 

51,06 

Sauers  tofT 

8,83 

8,58 

5,78 

Kupferoxyd 

23,73 

32,35 

40,65 

42,43 

Bant 

• 

2,01 

3,08 

1,48 

0,52 

Kalk 

0,76 

— 

0,63 

Wasser 



0,25 

Rückstand 



— 

— 

0,63 

98,81         99,06       100,46 
Von  meinen  Analysen  stimmt  No.  3  mit  der  von  Credner  in  Betreff  der  Haupt- 
bestandtheile  Ubereiu,  während  bei  4  und  2  eine  gewisse  Menge  Psilomelan  oder 
Pyrolusit  beigemischt  war. 

Ich  fand,  dass  die  Proben  mit  dem  Maxime  des  Kupfergehalts  beim  Glühen 
ihr  Gewicht  nicht  ^ndorlcn,  wahrend  die  übrigen  in  Folge  des  beigemengten 
Superoxyds  einen  Verlust  bis  zu  4  p.C.  ergaben. 

Wird  das  gepulverte  Mineral  in  Wasserstoffgas  geglüht,  so  nimmt  es  eine 
hellbraune  Farbe  an,  enthält  metallisches  Kupfer,  und  löst  sich  in  Chlorwasser- 


179 

ilofftfiirD  IheQweise  auf,  wobei  kein  Clilor  frei  wird.  Das  UngeUtote  besteht 
nur  aus  melaUischem  Kupfer,  etwa  zwei  Drittel  der  gpnzen  Kupfermenge  be- 
tragend. 

Geringe  Mengen  Vanadiosäure,  welche  die  Analysen  ergaben,  rühren  von 
einem  Anfluge  von  Kupfer-Kalkvanadat  (Volborthit)  her« 

In  No.  3  enthalten  52,55  Manganoxydul  14,88  Sauerstoff.  Da  5,78  :  44,82 
s  4  :  2  sind,  so  ist  das  Mangan  in  dem  Crednerit  als  Manganoxyd  vorhan- 
den. Nun  verhält  sich  der  Sauerstoff  desselben  zu  dem  des  Kupferoxyds  s: 
17,73  :  8,35  oder  nahe  =s  2  :  4 .  Das  Mineral  ist  folglich  eine  Verbindung  von 
2  At.  Manganoxyd  und  3  At.  Kupferoxyd, 

Cu»«n^ 

2  At.  Manganoxyd  =  4950,0  s=  56,69    oder  Manganoxydul  50,88 

3  -    Knpferoxyd  =  4489,8  =«  43,34  Sauerstoff  5,84 

3439,8     400.  Kupferoxyd     43,34 

400. 
Ein  kleiner  Theil  des  Kupferoxyds  scheint  durch  Baryt  ersetzt  zu  sein. 

Gredner's  Analyse  stimmt  gleichfalls  sehr  gut  mit  der  Formel  überein. 

Ihr  Urheber  hat  ihr  jedoch  eine  andere  Deutung  gegeben.   Derselbe  fand  näm- 

h'ch,  dass  das  Pulver  des  Minerals  beim  Erhitzen  0,25  p.  C.  verliert,  welche  er 

als  Wasser  betrachtet,  und  bei  stärkerem  Glühen,  wobei  es  braun  wird,  um 

0,65  p.  C.  zunimmt,  woraus  er  schliesst,  dass  dies  von  einem  Gehalt  an  Man- 

l^anoxydul  herrühre,  welches  sich  in   Oxydoxydul  verwandelt.    Eine  direkte 

Saaerstofifbestimmung  hat  er  nicht  versucht.    Er  berechnet  daher  seine  Analyse 

za: 

Sauerstoff.^) 

9,45 
5,4ö' 
8,60 


Hanganoxyd 

31,85 

Manganoxydul 

22,96 

Kupferoxyd 

42,13 

Baryt 

0,52 

Kalk 

0,63 

Wasser 

0,25 

aodutand 

0,63 

><lj88 


98,37 
Da  9,45  :  13,88  =s  3  :  4,4  =  6  :  8,8  oder  nahe  6  :  9,  so  wiire  das  Mineral  ss 
[Mo,  Cu)*fin'.     Credner  selbst  hat  das  weniger  gut  stimmende  Verhältniss 
3 :  4,  und  danach  die  Formel  tl^ltn  angenommen. 

Der  von  mir  direkt  bestimmte  Sauerstoffgehalt  Ittsst  aber  die  Gegenwart 
von  Manganoxydul  nicht  zu.  Ausserdem  spricht  dagegen  das  Verhalten  in  Was- 
serstoffgas. Ich  fand,  dass  das  Material  zur  Analyse  No.  3  bei  dieser  Reduktion 
13,58  p.  G.  Sauerstoff  verlor.    Berechnet  man  jene  aber  nach  C  redner's  An- 


i)  Nach  dem  ttlteren  Atg.  des  Mangans. 

12 


180 

Mehl,  indem  man  3t,  15  Manganoxyd  nne  i3,6S  Manganoxydal  wraussMii,  so 
httlien  unr  44,44  p.  C.  SauerstoflT entweichen  können. 

Credner:  Pogg.  Ann.  LXXIV,  546.  —  Ra  mm  eis  borg:  Ebendas.  659. 

2.  Anderweitige  Verbindnngen  von  Oxyden. 

Kapfermanganen. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  ist  v.  d.  L.  unschmelibar  und  reagirt  mit 
den  Flüssen  auf  Kupfer,  Mangan  und  Kobalt.  Das  K.  von  Gamsdorf  verliert 
über  Schwefelsäure  und  im  Vacuo  einen  grossen  Theil  seines  Wassers ;  beim 
Glühen  ausserdem  auch  Sauersloff.  In  Wasserstoffgas  hinterlttsst  es  68,5  p.  G. 
eines  braunen  Rückstandes,  worin  metallisches  Kupfer. 
4 .  Schlackenwalde  in  Böhmen.    K  e  rs  te  n. 

2.  Camsdorf  bei  Saalfeld  in  Thüringen.    Traubig.    a)  Bdttger.   6)Ram- 
melsberg. 

4.  «. 


a. 

b. 

Sauerstoff 

— 

9,35 

9,71 

Manganoxyd 

75,20 

Oxydul  54, i1 

54,48 

Kupferoxyd 

»,87 

17,23 

15,98 

Kobaltoxyd 

^^^^^    « 

0,14 

0,53 

Baryt 



1,73 

1,78 

Kalk 

_ 

2,91 

2,45 

Magnesia 



— 

0,75 

Kali          ' 



0,65 

0,56 

Wasser 

20,40 

18,01 

14,88 

400,47*)  404,43«)  404,42») 
In  No.  2  ist  der  Sauerstoff  nicht  hinreichend,  um  s^mmtliches  Mangan  in 
Superoxyd  zu  verwandeln,  dagegen  ist  seine  Menge  lu  gross  für  Manganoxyd. 
Es  lässt  sich  nicht  entscheiden,  ob  neben  Superoxyd  Oxydul  oderOxyd  vorhan- 
den sei.  Vielleicht  ist  das  Mineral  aus  Crednerit  hervorgegangen,  dessen  Man- 
ganoxyd sich  theilweise  höher  oxydirt  hat.  Ebenso  ist  es  eine  Hypothese,  wenn 
man  das  Ganze  als  eine  Verbindung  von  Manganoxydul  und  Kupferoxyd  (nebst 
den  übrigen  Monoxydcn)  mit  Mangansuperoxyd  und  Wasser  auffast. 

Böttger  u.  Kam  melsberg:   Pogg.  Ann.  LIV»  545.   —    K  ersten:  Schwgg.  J. 
LXVI,  4 . 

Psilomelan« 

Giebt  beim  Erhitzen  bald  nur  Spuren,  bald  grössere  Mengen  von  Wasser, 
und  entwickelt  beim  Glühen  Sauerstoff.  Verhält  sich  sonst  wie  die  übrigen 
Manganerze. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Chlorentwicklung  auf. 


1)  Nach  Abzug  von  1,47  Eisenoxyd,  Kieselsäure  und  Gyps. 

2)  Desgleichen  von  2,20  Brauneisenstein. 

3}  Desgleichen  von  5,50  Brauneisenstein  und  2,74  Kieselsäure. 


181 

Nach  den  Versuchen  von  Fuchs  und  von  mir  zieht  Wasser  aus  manchem 

P.  nach  dem  Glühen  Kali  (P.  von  Baireuth,  Horhausen),   und  nach  Berthier 

etwas  Baryt  aus,  mehr  noch,  wenn  er  mit  Kohle  geglüht  wurde  fP.  von  la  Ro- 

mansche).    Dieser  Baryt-  und  Kaligehalt  ist  für  das  Mineral  charakteristisch. 

i.  La  Romandche,   Frankreich,     ä)   Berthier    (a  dichter,   ß  erdiger  P.). 

6)  Turner. 

2.  Schneeberg,  Sachsen.   Turner. 

3.  Skidberg,  Schweden.    Sp.G.  =  4,254.  Bahr. 

4.  Langenberg  bei  Schwarzenberg,  Erzgebirge.   Schalig,  von  Glaskopfstruk- 
tur.   Heyl. 

5.  Heidelberg.  Traubig.    Rammeisberg. 

6.  Gy,  Dpt.  Haute-Sa^e.   Dunkelgrau,  fasrig,  weich.   Ebelmen. 

7.  Ilmenau.   Scheffler.*) 

8.  Elgersburg  bei  Ilmenau.    Dicht  und  geradstänglig.   Rammeisberg. 

9.  Elgersburg.  Dicht,  sehr  hart.   Herter. 
40.  Baireuth,  Fichtelgebirge.    Fuchs. 

1  \ .  Horhausen  im  Saynschen .   Rammeisberg. 

12.  Ilmenau;  dicht,  hart.    Glausbruch. 

^3.  Grube,    ,, junge  Sintemzeche''  bei  Eisern,  Siegen;    schalig  abgesondert, 

dicht.   Schnabel. 
[Die  eiDgeklammerten  Zahlen  sind  der  SauerstoiT  des  Manganoxyduls  nach  dem  ttlteren  Atg. 

4.  S.a. 


a. 
a. 

1 

b. 

Sauerstoff 

42,4 

12,3 

42,23 

12,94 

♦  7,16 

Manganoxydul 

65,4  (u, 

7)    69,3  (15 

.«7) 

66,00  (u,84) 

64,91  (u,6«) 

64,64  (!(,((] 

Baryt 

16,5 

13,5 

46,60 

16,36 

16,04 

Kalk 

— 



0,61 

Magnesia 

— 



0,29 

Kali 

— 

0,29 

Kobaltoxyd 

— 



— 

0,03 

Wasser 

98,0 

4,9 
400. 

4,43 
99,05 

6,22 
99,73 

— 

99,06 

4. 

ft. 

6. 

7. 

8. 

Sauerstoff 

13,92 

45,46 

44,48 

15,1 

15,36 

Manganoxydul 

69,51  (11 

j,64)   70,4  7 

(U,74)    70,60  (45,J 

J7)     69,1    (16,6) 

76,08  (17,04) 

Baryt 

8,78 

8,08 

6,55 

5,9 

4,16 

Kalk 

0,80 

0,60 

— 

1,9) 

Magnesia 

0,54 

0,«4 

1,05 

-[ 

3,71 

Kali 

0,27 

2,62 

4,05 

-1 

Kapferoxyd 

0,36 

0,30 

— 

— 

Kobaltoxyd 

0,54 



— 

Wasser 

4,05 
97,63 

4,43 
99,4  4 

1,67 

98,1  •») 

96,4 

— 

99,31 

4)  Nach  demselben  enthält  der  dortige  P.  zuweilen  Vanadin  (bis  0,6  p.  C). 

5)  Nebst  0,77'#'e  und  0,60  Si. 


181 

•.                      4f.                       H.  4t.  4t. 

Sauerstoff       46,06            46,2             15,47  45,82  42,02 

Manganoxydul 74,64  (16, 7t)  76,4  (i7,H)    77,48  (I7,t6)  77,23  (I7,ti)  78,90  («7,75) 


Baryt 

S,40 

— 

— 

0,18 

— 

Kalk 

4,84 

— 

0,39 

0,91 

— 

Magnesia 

0,64 

— 

0,32 

— 

— 

Kali 

0,92 

4,6 

3,04 

5,29 

0,27 

Kupferoxyd 

0,46 



0,98 

0,40 

— 

Wasser 

2,70 
99,63 

4,2 
100. 

3,46 
101,54 

— 

4,38 

99,77 

4,40') 

99,97 
Die  Zusammensetzung  des  P.  hHngt  davon  ab,  auf  welcher  Oxydationsstufe 
das  Mangan  sich  befindet.    Nun  verhält  sich   der  Sauerstoff  des  Oxyduls  zu 
dem  Rest : 


4 .  a. a. 

»  1,21 

:  1  »  6:  5 

8. 

1,11 

:  1  =  9  :  8 

ß- 

=  1,27  : 

;  1  »5  :  4 

9. 

1,04  : 

.1=1:1 

b. 

a  1,21  : 

:  1  »6:5 

10. 

1,12: 

1=9:8 

2. 

s  1,19: 

;  1  »6:5 

11. 

1,15: 

1=7:6 

3. 

a>  0,84  : 

1  »  5:  6 

12. 

1,10  : 

:  1  =9:8 

4. 

=  1,12: 

1  =:  9  :  8 

13. 

1,48  : 

,1=3:2 

5. 

a>  1,04: 

1=1:1 

6. 

»  1,10 

;  1  =9  :  8 

7. 

=  1,03 

:1  »  1  :  1 

Wären  beide  Sauerstoffmengen  gleich,  so  würde  nur  Mangansuperoxyd  anzu- 
nehmen sein ;  dies  ist  allerdings  bei  No.  5,  7  und  9  der  Fall.  Meistens  aber  ist 
etwas  weniger  Sauerstoff  vorhanden,  so  dass  man  auf  gleichzeitiges  Vorhanden- 
sein von  Superoxyd  und  einer  niederen  Oxydationsstufe,  Oxyd  oder  Oxydul, 
gefuhrt  wird. 

Die  abweichende  Analyse  No.  3  enthält  wohl  einen  Fehler ;  die  Substanz 
von  No.  43  unterscheidet  sich  von  übrigen  Psilomelanen,  sie  würde  hauptsäch- 
lich als  Mn'O"  =  MnMn  zu  betrachten  sein. 

Turner  nahm  an,  jene  niedere  Stufe  sei  Manganoxyd;  dieses  bilde  in 
Verdindung  mit  Baryt  (oder  Kali)  den  Ps. ;  das  Superoxyd  sei  nur  beigemengt. 

Ich  habe  nach  Analogie  der  gleichfaHs  amorphen  ähnlichen  Verbindungen 

Erdkobalt  und  Kupfermanganerz  die  Ansicht  aufgestellt,  jene  niedere  Stufe  sei 

Oxydul;  dieses  sei,  isomorph  mit  dem  Baryt  (Kali)  etc.,  mit  Mangansuperoxyd 

in  chemischer  Verbindung,  so  dass   letzteres  elektronegativ  auftrete,  und  der 

Sauerstoff  =s  4  :  4  sei ;  nur  das  übrige  Superoxyd  sei  beigemengt.    Die  Formel 

ist  dann : 

äln) 

fta  iMn*. 


h)  Eisenoiyd. 


188 

Es  ist  klar,  daas  diese  Annahmen  sammilich  hypothetisch  sind,  gleichwie 
XU  erforschen  bleibti  ob  es  wasserfreie  und  wasserhaltige  P.  giebt. 

Bahr:  J.  f.  pr.  Chem.  LIII,  Sit.  —  Berthier:  Ann.  Mines  VI,  S94 .  —  Claus- 
brach, Herter,  Heyl:  In  mein.  Laborat.  —  Ebelmen:  Ann.  Mines  III  Sör.  XIX, 
486.  —  Fuchs:  Sihwgg.  J.  LXII,  155.  —  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  UV,  654. 
LXVIII,  811.  —  Scheffler:  Archiv  d.  Pharm.  XXXV,  160.  Leonh.  Jahrb.  d.  Min. 
4847.  4.  —Schnabel:  Privatmittheilung.  ~  Turner:  Pogg.  Ann.  XIV,  116. 

Anhang  Wad  (Manganschaum,  Groroilit).  Verhält  sich  wie  ein  (wasserhaltiges) 
Manganerz.    Hinterlässt  beim  Auflösen  in  Chlorwasserstoffstture  oft  einen  Rückstand. 

Schon  Klaproth  untersuchte  ein  pulveriges  W.,  eine  sogenannte  Guhr,  aus  dem 
Kron-Kalenberger  Stollen  der  Grube  Dorothea  bei  Clausthal.  68  Manganoxydoxydul,  6,5  Ei- 
senoxyd, i  Baryt,  8  Kieselsäure,  4  7,5  Wasser,  i  Kohle. 

Der  W.  von  Vicdessos  enthalt  nach  Berthier:  69,8  Manganoxydul,  44,  7  SauerstofT, 
7  Thonerde,  41,4  Wasser.  Eine  ähnliche  Substanz  von  Groroi,  Dpt.  Mayenne,  (Groroilit)  gab 
St,  4  Manganoxydul,  41,8  Sauerstoff,  6  Eisenoxyd,  45,8  Wasser,  8  Thon.  Vielleicht  enthal- 
ten diese  Manganerze  ein  Hydrat  von  Mangansuperoxyd,  was  aber  in  jedem  Fall  mit  Man- 
ganoxydhydrat etc.  gemengt  ist.  Durch  grossen  Thonerdegehalt  war  ein  Erz  von  Kalteborn 
bei  Siegen  ausgezeichnet,  worin  Berthier  64,4  Manganoxydul,  44,1  Sauerstoff,  47  Thon- 
erde, 6  Eisenoxyd,  41,1  Wasser  und  4,1  Quarz  fand.  Die  Thonerde  lässt  sich  erst  nach  Re- 
duktion des  Manganoxyds  durch  Salpetersäure  auflösen. 

4 .  Upton-Pine,  Devonshire.   Schuppig-faserig.   Turner. 
1.  Derbyshire.  Erdig.  Turner, 
t.  Ilmenau.  Scheffler. 

4.  Grube  Kuhbach  bei  Rttbeland.  Sehr  leicht,  von  Glaskopfstruktur.    Rammelsberg. 

5.  Mossebo,  MöUtorps  Kirchspiel  in  Westgothland.  Erdig.  Igel  ström. 

6.  Krummau,  Böhmen.  Schwarzbraun,  sp.G.  &■  1,479.  Kussin. 


4. 

1. 

8. 

4. 

5. 

6. 

Sauerstoff 

6,06 

— 

4,7 

5,94 

— 

0,4  7 

Manganoxyd 

84,88 

88,59 

78,9 

75,07 

81,54 

74,60 

Eisenoxyd 

— 

51,84 

<•• 

4,04 

0,77 

44,41 

Thonerde 

— 

— 

— 

— 

6,80 

— 

Baryt 

1,40 

5,40 

8,< 

0,86 

— 

— 

Kalk 

— 

— 

— 

4,11 

4,14 

— 

Magnesia 

— 

— 

— 

0,69 

— 

Kali 

— 

— 

— 

3,66 

— 

— 

Kieselsäure 



1,74 

a,5 

0,47 

4,48 

— 

Wasser 

4  0,66 

40,19 

9,8 

4  0,30 

5,58 

44,44 

400.  409,36')    400.         400.  99,49       400. 

Ein  schwarzer  weicher  Quellabsatz  von  Wildbad  Gastein  enthält  nach  Hornig:  84,45 
Manganoxyd,  44,46  Eisenoxyd,  7,59  kohlens.  Kalk,  17,17  Sand,  46,9  Wasser. 

Wackenroder  will  in  einem  erdigen  W.  vom  wilden  Schapbach  in  Baden  Bleisuper- 
oxyd, Ceroxyd  etc.  gefunden  haben. 

Manche  dieser  Substanzen  scheinen  inderThat  ourGemenge  von  Manganoxyd hydrat  und 
Eisenoxydhydrat  zu  sein;  andere  enthalten  offenbar  Mangansuperoxyd,  wie  No.  4,  welche 
etwa  8Mn  -f-  5aq  ist.  Es  sind  Zersetzungsprodukte  anderer  Manganerze  und  meist  wohl 
Gemenge. 


4)  Druckfehler  in  Berz.  Jahresb.? 


184 

Berthieri  Ann.  Ghiin.  Phys.  LI»  49.  79.  —  Hornig:  Jahrb.  geol. Aeiclimitst. 
VII,  842.  —  Igelström:  Öfsersigt.  4844.  tS4.  Berz.  Jahresb.  XXV,  842.  —  KUp- 
roth:  Beitr.  III,  844.  —  Kussin:  PrivatmiUbeilung.— Ramme! aber g:  Pogg.Ann. 
LXII,  457.  —  Scbeffler:  Archiv d.  Pharm.  XXXV,  160.  —  Turner:  Berz.  Jahresb. 
XI.  SOS.  —  Wackenroder:  Kastn.  Archiv XIII,  SOt.  XFV,  157. 

Tar?lclt.    Unter  diesem  Namen  hat  man  folgende  Manganerze  zusammengefasst : 

4.  Warwickshire,  England,  a)  Phillips,  b)  Turner. 

1.  Ilfeld  am  Harz,  a)  Pseudomorphose  nach  Kaikspath.  Turner.  &)Duflos. 

4.  1. 

a.  b.  a.  b. 

Sauerstoff  4  8,8  4  8,47  4  4,28  4  8,47 

Manganoxydul      84,7(48,4)  80,84  (48,1)  80,79(48,48)  84,40(48,84) 
Wasser  5,0  5,72  4.98  5,43 

400.  400.  400.  400. 

Die  Substanz  wäre  hiernach  Mn'  0'  +  U  a  MnH  +  Mn,   ist  aber  doch  wohl  nur  ein  Ge- 
menge. 

Duflos:  Schwgg.  J.  LXIV,  84.  —  Phillips  (Turner) :  Phil.  Mag.  and.  Ann.  VI, 
184.   VII,  284.   Pogg.  Ann.  XIX,  4  47. 

Erdkobalt. 

I.  Schwarzer  Erdkobalt. 

Der  schwarze  E.  von  Camsdorf  giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  riecht  v.d.L. 
auf  Kohle  schwach  nach  Arsenik,  schmilzt  aber  nicht.  Mit  den  Flüssen  giebt  er 
die  Reaktionen  des  Kobalts  und  Mangans;  die  damit  behandelte  Soda,  für  sich 
auf  Kohle  erhitzt^  liefert  ein  weisses  wenig  magnetisches  Metall,  welches  mit 
Phosphorsalz  eine  von  Eisen  gefärbte  und  nach  dem  Abkühlen  milchweisse 
Perle  giebt.    Berzelius. 

Chlorwasserstofiisäure  löst  ihn  unter  Chlorentwicklung  zu  einer  grünlich  - 
blauen,  nach  dem  Verdünnen  rothen  Flüssigkeit  auf. 

1 .  Rengersdorf  in  der  Oberlausitz .    K 1  a  p  r  o  t  h . 

2.  Camsdorf  bei  Saalfeld,   a)  DObereiner.   6)  Rammeisberg. 

4.  2. 


a. 

b. 

Kobaltoxyd 

49,4 

Sauerstoff 

6,78 

9,47 

Manganoxyd 

Manganoxydul 

34,21 

40,0S 

Manganoxyd 

16,0 

Kobaltoxyd 

32,05 

49,45 

Kupferoxyd 

0,2 

Kupferoxyd 

4,35 

Kieselsäure 

24,8 

Baryt 

— 

0,50 

Thonerde 

20,4 

Kali 

— 

0,37 

Wasser 

47,0 

Eisenoxyd 

— 

4,56 

97,8 

Wasser 

22,90 

21,24 

98,94        99,94 
Das  Eisenoxyd  in  meiner  Analyse  rtihrt  von  Brauneisenstein  her.     Zieht 
man  es  nebst  0,52  Wasser  ab,  so  bleibt  eine  Verbindung,  in  welcher  das  Man- 
gan als  Superoxyd  enthalten  ist,  und  worin  der  Sauerstoff  der  Honoxyde  sich 
zu  dem  des  Superoxyds  und  des  Wassers  =  1  :  4  :  4  verbalt. 


185 

Will  man  derartige  amorphe  Substansen,  die  als  Zerseliimpprodukte  und 
^ere  Bildungen  ersckeinen,  duroh  Formeln  bezetehnjen,  so  wUrde  der  schwarze 
1.  von  Camsdorf, 


Co] 
Cuf 


Mn*  -h  4aq 


ein,  wobei  das  Mangansuperogcyd  elektronegativ  wäre,  und  analoge  Substan- 
BD,  wie  Kupfermanganerz  und  Psilomelan,  auch  ähnliche  ZusammensettUDg 
alten. 

Es  wäre  indessen  möglich,  dass  auch  das  Kobalt  höher  oxydirt,  das  Man- 
an  aber,  vielleicht  theilweise,  Oxydul  oder  Oxyd  wäre. 

II.   Gelber  und  brauner  Erdkobalt. 

Verhält  sich  dem  vorigen  ähnlich,  giebt  aber  meist  in  der  offenen  Röhre 
rsenige  S.  und  v.  d.  L.  auf  Kohle  Ärsenikdämpfe.  Dabei  schmilzt  er  nach 
laproth  zu  einer  bläulichen  Schlacke. 

Salpetersäure  löst  ihn  nur  theilweise  auf;  es  scheidet  sich  arsenige  S.  ab, 
od  es  bleibt  ein  Kieselsäure  und  Eisen  haltender  Rückstand. 

Plattner  fand  in  dem  braunen  E.  von  Camsdorf  neben  Kobalt  und  Man- 

in  auch  Eisen,  arsenige  S.,  Thonerde  und  Magnesia.  Nach  meinen  Erfahrungen 

t  er  lediglich  ein  Gemenge  wasserhaltiger  arseniksaurer  Salze  von  Eisenoxyd, 

)baltoxyd  und  Kalk. 

DObereiner:  GiU>.  Ann.  LXYIt,  888.  —  Klaproth:  Beltr.  II,  M8.  <«-  Platt- 
ner:  Scliwgg.  J.  LXIX,  9.  — Rammelsberg:  Pogg.  Ann,  UV,  584. 

Mennige. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  dunkler,  beim  Glühen  gelb,  entwickelt  Sauerstoff 
id  schmilzt  leicht  zu  einer  Masse,  die  v.  d.  L.  sich  zu  Blei  reducirt. 

Verwandelt  sich  durch  Chlorwasserstoffsäure  in  Cfalorblei  unter  Entwick- 
ng  von  Chlor.  Zersetzt  sich  durch  Sa1petersäi;re  in  braunes  Superoxyd  und 
:h  auflösendes  Oxyd. 

Analysen  von  natürlicher  Mennige  sind  nicht  bekannt.  Die  kttnMiiehe  is% 
eist  eine  Verbindung  von  3  At.  Blei  und  4  At.  Sauerstoff, 

Pb*PboderPb¥b. 
e  enthält  dann  90,66  Blei  und  9,34  Sauerstoff. 

Antimonooker. 

I.   Cervantit. 

Giebt  v.  d.  L.  auf  Kohle  einen  geringen  Beschlag;  auf  Zusatz  von  Soda 
ducirt  sich  Antimon. 

bl  in  Chlorwasserstoffsäure  schwer  auflöslich. 

Kleine  nadeiförmige  Krystalle  dieses  Minerals  von  Pereta  in  Toscana  ent* 
Iten  nach  Bechi: 


184 

Berthiert  Ann.  Chim.  Ph^'s.  LI,  49.  79.  —  H  ^  «4^64 
VII.  312.  —  IgeUtröm:  Öfsorsigt.  4844.  914.  Bcr  '^  .^35 
roth:  Boitr.  III,  84  4.  —  Kussin:  Privatmiltheilun'  ^  — 

LXII,  457. —Sc  hcff  1er:  Archiv  d.  Pharm.  XXX> 
XI.  208.  —  ^Vackcnroder:  Kastn.  Archiv  XIII, 

Yarvicit.    Unter  diesem  Namen  hat  man  folgondu 

4.  Warwickshire,  England,  a)  Phillips.  6)  Tun  -cWr.  Kalk,   4,5  Eisenoxy 

2.  Ilfeld  am  Harz,  a)  Pseudomorphose  nach  Kalk.« 

4. 
a.  b. 

Sauerstoff  48,8  48,47 

Manganoxydul      84,7  (4  8,4)  80,84  (I 

Wasser  8,0  8,72  ■  ^  anümoniger  Säure  zu  glc 

4  00.  TotL 

Die  Substanz  wttre  hiernach  Mn*  0'  +  U  »  ' 
menge. 

Duflos:  Schwgg.  J.  LXIV,  84.  — 
284.   VII,  284.   Pogg.  Ann.  XIX,  4  47. 


.  -^J» 
-i«.|l_ 

M. 


F 


^   ^4  s  47,38 
I.  Schw.        ^i#a4  »  58,68 

Der  schwarze  E.  von  Camsdr  '***     *®®* 

auf  Kohle  schwach  nach  Arsenik  >«iliUth. 

die  Reaktionen  des  Kobalts  und         ^  »^fMU  sich  sonst  wie  der  vorige, 
auf  Kohle  erhitzt,  liefert  ein  \^   \^  i^ltts  (a)  und  eine  des  St.  von  der  ( 
Phosphorsalz  eine  von  Eisen  -    ^^.^g«  ^«tt  Schnabel  (6)  gab: 


Perle  giebt.    Berzelius.        '^  K 

Chlorwasserstofiisaure  i       >^  L    $4  85 

blauen,  nach  dem  VerdttnnL    .vv^  ' 
4 .  Rengersdorf  in  der  0^      •***  '•* 

2.  Camsdorf  bei  Saalfei.  .Ä*  *!^' 


100. 

_^^       \oii  I  At.  antimonsaurcr  antimoniger  Säure 
Kobaltoxyd 

Manganoxyd  sbsWsaq. 

Manganozyd  ^^^^g  .  74  5g 

Kupferoxyd  JTJU»      »**  —  49,83 
Kieselsaure    ^jj^  «85  ■    5,59 

Thonerdi«  4033 '   400. 

Wasser  j^^i  saure   »  4804  =  44,73 

"^  {[[jyr-^Mitm         .  8004  =3  49,68 
^^nm^  ^    225  =    5,59 

4033     4*00; 
\  df  ?^v  11  *«»r.  XIV,  64.   —  Dufrönoy:  TralW  de  Minöralogi 
naar  ^  j^^l^  (,  j,f.  |ih,rm.  XIII.  68.  J.  f.  pr.  Ch.  XL,  848.  —  Sehn« 

p^tmm  Nlok«»lQiy(t. 


Dh 


ist 


D.  Ozyralfarete. 

II  blende  (Roihspiessglanzerz). 

•inen  wie  Antimonglanz. 
.sersiofifsäare  unter  Entwicklung  von  Schwefelwassör- 
(Ige  gelb  und  löst  sich  dann  auf. 
K'hc  von  Klaproth,  Proust  und  ßerthollet  gaben 
Erst  durch  H.  Rose  kennt  man  .'die  Zusammen^tzung 


khb.     iisdorf  nach  H. 

,  Rose: 

a. 

b. 

c. 

Mittel 

-  efel 

S0,49 

80,49 

imoD 

74,45 

75,66 

75,05 

luerstoff 

5,29 

4,  £7 

4,78 

100,32 
:h  besteht  die  A.  aus  1  At.  Antimon,  1  At.  Sauerstoff  und  S  At.  Sehwe- 
•  ?der  sie  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  antimoniger  Stture  und  8  At.  aati- 
iiigem  Sulfid, 

5b  Sb*, 

6  At.  Schwefel         s  1200  =  19,96  oder:  Antimonige  Säure    30,0 

3  -    Antimon         =5  4512  =»  75,05  Anlimonig.  Sulfid    70,0 

3   -    Sauerstoff      =    300  as    4,99  100.  . 

6012     100. 
H.  Rose:  Pogg.  Ann.  III,  458.  —  Klaproth  :  Beitr.  111,  478. 

Karellnit. 

Giebt  im  Kolben  schweflige  Säure  und  schmilzt  zu  einer  grauen  Masse, 
aus  welcher  metallisches  Wismuth  sich  aussondert.  Verhält  sich  im  ttbrigen 
ähnlich  dem  Wismuthglanz.  In  Wasserstoffgas  erhitzt  liefert  er  Wasser^  schwef- 
lige Säure  und  hinterlässt  Wismuth. 

Nach  Hermann  enthält  dies  von  Karelin  entdeckte  derbe  Mineral  von  der 
Grube  Sawodinsk  am  Altai  (sp.  G.  =  6,6);  wo  es  mit  Bismutit  verwachsen 
vorkommt : 

Wismuth  91 ,26 

Schwefel  3,53 

Sauerstoff  5,21 

400. 
Hiernach  ist  es  eine  Verbindung  von  2  At.  Wismuth,  1  At.  Schwefel  und  3  At. 
Sauerstoff,  oder  von  1  At.  Wismuthoxyd  und  1  At.  eines  niederen  Schwefelwis- 
maths, 

fiiBi. 


m 

2  Ai.  Wismuih         »  5200  =  91 ,23 
4    -    Schwefel         ;«F':M^iP>   ^|5fr 

3  -    Sauerstoff        ^    300  =    5,26 

5700     49^. 
Bemerkenswerth  ist,  dass  dieses  Oxysulfuret  uicbi^  wie  sonst  iiDiner  dar  Fall 
ist,  aus  proportioaalea  Verbinduagen  besteht.    Denn  wenn  mau  Wismulhsulfid 
darin  annehmen  wollte,  müsste  ein  Theil  Wismutb  beigiemei^  sein, 

Bt'Bi,  2Bi, 
waa  80  p.  C.  von  lettterem  beiragen  würde. 

Hermann  hat  nach  Entfernung  des  Bismutits  durch  Chlorwaaaeniloff* 
sHure  weder  durch  die  Loupe  noch  durch  Schttimnien  melalliscbea  Wiamurti  be- 
meAen  können. 

Hermann:  J.  f .  pr.  Cbem.  LXXT,  448. 

Voltiit. 

Verhält  sich  wie  Zinkblende. 
I.  Räsiers  bei  Foni-Gibaud,  Dpt.  Püy-de*Dtaie.  Fournei. 
S^.  GMstergang  der  EMaazeobe  zu  JoachimsihaL   L i n  d  a k ar. 

4.  1. 

Schwefelzink       82,92        82, 75^ 
Zinkoxyd  «5,34        47,25 

Eisenoxyd  «,84  — 

«00,«0      400. 
Der  V.  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  Zinkoxydund  4  At.  Schwefelzink, 

Zn  Zn* 

4  At.  Schwefelzink  »  242&,4  ^  82,73 
4    -    Zinkoxyd         »506,6  =  47,27 

2W3,0     tOO. 
Fear  nett  Ann.  Cbim.  Phys.  XLI,  4ia.    Pogg.  Ann.  XXXI,  6t.  —  Lfndaker: 
Vegl  Joachlmsthal.  476. 


■   : ' 


Vf.  HaloidsalEe. 


A.  Chloride. 

1.   Einfache  Chloride. 

Sylvia. 

Diesen  Namen  filhri  das  Ghlorkalium,  KCl,  welches  unier  (kn  Pamaro*- 
lenproduklen  des  Vesuvs  voriLommt. 

fiMmiali. 

Fluchtig,  ohne  zu  schmelzen*    Leicht  lOslich  in  Wasser. 
Klaproth  fand  in  weissem  S.  vom  Vesuv  etwas  ChlomatrittHi,  in  gelbem 
Eisenchiorid,  in  einem  grauen  aus  der  Tartarei  S,5  scbwefebaures  Ammoniak. 

Der  Salmiak  ist  Chlorammonium, 

NH^Cl  «  AmCI. 

4  At.  Chlor  =  443,3  =  66,33 

4    -   Ammonium  =  225,0  =  33,67 

668,3     400. 
Klaproth:  Beitr.  III,  89. 

Stelnsalf. 

Decrepitirt  oft  beim  Erhitzen,  schmilzt  v.  d.  L.  und  färbt  die  Flamme 
gelb. 

Ist  in  Wasser  leicht  auflöslich. 

Im  reinen  Zustande  Chlornatrium, 

NaCl. 

4  At.  Chlor  ae  443,3  »  60,66 

4    -   Natrium     «  287,5  «  39,34 

730,8     400. 


iOO 


Analysen  von 


Spur 


NaCI 
4.Wieliczka.  Weiss.         4  00. 
t.  Berchtesgaden.  Faserig.  99»SS 
S.         Desgl.         Gelb.     99,9S 

4.  Hau,  Tyrol.  99, 4S 
B.  HaUsUdt.  Knisiersalz.    98,44  Spur 

5.  Schwäbisch-Hall.  99,  SS 
7.  Dsgl.  (Wilhelmaglttck).  99,97 
S.  Vic,  LoUiringeo.  99,S0 
9.  BrftLrt.  9S,04  Spur    0,44 

40.  Cardona.  9S,S5  0,99 

44.  DJebelMelah,  Algerien  97,0 
48.  DJebel  Sahari.  Weiss.    9S,S4 

45.  Ooled-Kebbab.  Faserig.  98,89 
4  4.  Vesuv  4 SSI.  SS,4     4S,9 
48.      „       4850.                    4S,4S  SS,84 
4S.      „       4850.                    St,45  S7,88 
47.      „       4855.  94,S 


•••    •      ••• 


KCl   Caa  MgCl  NaSCaSMgS 

Spur 

0,48 

0,07 

0,4« 


Tbon, 
Btsanoxyd. 

O.  Biscbof. 


0,25 


0,09      0,98 


0,08 
0,04 

0,05 


0,10 
4,8S 

0,09 

0,80 

4,48 

0,44 

»,0 

0,80  0,08 


$» 


u 


$» 


»$ 


$$ 


<.»   0,7 


0,04  Fehling. 
0,tO  Beribier. 
SOcbUng. 

i> 
Foumei. 

4,10  Simoo. 

Foumet. 

Lauglar. 

6.  Biscbof. 

Scaccbi. 

KS'4,0    0,9   0,7    0,4    MnCl  0,8  Deville. 

Vogel  fand  im  St.  von  Berchtesgaden  und  Hallein  etwas  GhloriLalium,  in 
dem  von  Hall  ein  wenig  Salmiak.  H.  Rose  prüfte  das  Knistersals  von  Wie- 
liczka.  Grund,  Heine  und  Karsten  unlersochten  Bohrproben  des  Sl.  von 
Stassfurth.  Die  blaue  Farbe  des  St.  von  Hallstadt  verschwindet  nach  Kenn- 
gott's  und  meinen  Erfehrungen  ])em  BrbHien  und  rührt  von  keinem  MetaU 
her. 

Bertbier:  Ana.  Mines  X,  ISS.  -^  O.  Bischof:  Geologie.  II,  4SS9.  4t7S.  ^  De- 
Tille: Bull.  g«ol.  US6r.  XIII,  890.  —  Febling:  J.  f.  pr.  Cbon.  XLV,  ITS.  -*Fonr- 
net:  Ann.  Miu.  iVSör.  IX,  548.  —  Karsten:  Monatab.  d.  Bari.  Acad.  4847.  Jan.  — 
Laugier:  Pogg.  Aun.  III,  79.  —  H.  Rose:  Ebendas.  XLV1II,S5S.—  Scaccbi:  Ann. 
Miu.  IV.  S6r.  XVII,  8SS.  —  Simon  (Ville) :  Ann.  Min.  V S^.  XII,  874.  —  SOCbting: 
Zlacbr.  ges.  Nat.  VII,  404.  —  Vogel:  Gilb.  Ann.  LXIV,  457.  J.  f.  pr.  Cbem.  II,  190. 

Eisenchlorid. 

Produkt  vesuvischer  Fumarolen.   Fe  Cl*. 

Ataeamit. 

Ftfrbt  V.  d.  L.  die  Flamme  stark  blaugrttn,  und  reducirt  sich  auf  Kohle  zu 
Kupfer.  Giebt  im  Kolben  sauer  reagirendes  Wasser,  in  stärkerer  Hitze  ein  grü- 
nes Sublimat.  Entwickelt  nach  J.  Davy  beim  Erhitzen  Sauerstoff,  und  wird 
nach  Ulex  von  Wasserstoff  nur  unvollständig  reducirt. 

In  Säuren  ist  er  leicht  löslich ;  desgleichen  in  Ammoniak. 

Die  ältesten  Untersuchungen  dieses  Kupfererzes  aus  Südamerika  rühren 
von  Klaproth,  B  erthollet  und  Proust  her.  Die  Differenzen  dieser  Ana- 
lysen sind  durch  spätere  Wiederholungen  dahin  aufgeklärt  wordeUf  dass  es  we- 
nigstens zwei  verschiedene  Verbindungen  sein  müssen,  welche,  einander  h(k;hst 
ähnlich,  als  Ätacamit  gelten. 


19t 

A,  Mit  geriDgerem  Wassergehalt. 

4 .  Derber  A.  von  los  Remolinos  in  Chile.   Proust. 

5.  Derselbe.   Klaproth. 

3.  A.  von?  J.  Davy. 

4.  Desgl.   Ulex. 

5.  Desgl.;  Sp.G.  »  4,4  7.   Hallet. 

B.  und  C.  Hit  grosserem  Wassergehalt. 

6.  Sandformiger  A.   Proust, 

7.  Kryst.  A.  von  Copiapo  in  Chile.  Sp.G.  »  4,25.   Field. 

8.  A.  von  Tocopilla  bei  Cobija  in  Bolivien.   Berthier. 


A. 

4. 

s. 

8. 

*.              6.  - 

Chlor 

40,5 

15,95*) 

15,8 

16,18        16,33 

Kupferoxyd 

76,5 

72,06 

73,0 

74,47        74,16 

Kieselsaure 

B. 

1,10          0,08 
C. 

c. 

7. 
a. 

b. 

8. 

Chlor 

11,5 

1i,9» 

15,01 

14,98 

Kupferoxyd 

70,5 

70,74 

70,48 

66,70 

Wasser 

17,79 

18,00 

In  den  unter  A  zusammengestellten  Analysen  bedarf  das  Chlor  ein  Viertel  des 
gesammten  Kupfergehalts  zur  Bildung  von  Kupferchlorid ,  es  sind  mithin  4  At. 
Chlorid  und  3  At.  Oxyd  verbunden ;  das  Fehlende  entspricht  3  At.  Wasser. 

Die  Analysen  B  und  C  geben  dasselbe  Verhältniss  des  Chlors  zum  Kupfer, 
allein  es  bleibt  dann  ein  anderthalbfach  grösserer  Wassergehalt.  Berthier 's 
Analyse  allein  entspricht  einer  Verbindung  mit  dem  doppelten  Wassergehalt. 

Der  Atacamit  ist  mithin  ein  wasserhaltiges  basisches  Kupferchlorid,  wel- 
ches aus  4  At.  Chlorid  und  3  At.  Oxyd  besteht. 

Die  Formeln  sind  für 

A.  (CuCl  -4-  3äu)  4-  3aq 

B.  2(CuCl  -4-  3  (Üu)  4-  9 aq 

C.  (CuCl  4-  3(^u)  -4-  6aq. 

Berechnung. 
A. 

4  At.  Chlor            SS    443,3  SS  46,65  oder  Chlor            46,65 

4    -    Kupfer          =    396,6^:4  4,85  Kupferoxyd  74,44 

3   -    Kupferoxyd  =  4489,8  =  55,83  Wasser         42,67 

3   -    Wasser         «    337,5  «  42,67  403,76 

2667,2      400. 


4}  BerecbDUog  aus  Klaproth 's  Angaben. 


tt2 


2  At.  Chlor  =    886,6  :=  45,65 

2   -    Kupfer  =    793,2  =  43,97 

6   -    Kupferoxyd  =  2979,6  =  52,50 


oder:  Chlor  45|ft5 

Kupüaroxyd  70,00 
Wasser         47,88 


9   -    Wasser 

=  4042,5  =  47,88 
5674,9     400. 

C. 

403,53 

4  At.  Chlor 

«    443,3  ^  4  4,77 

oder:  Chlor            4  4,77 

4    -    Kupfer 

:=:    396,6  a  43,48 

Kupferoxyd  66,  M 

3  -    Kupferoxyd 

s  4  489,8  =r  49,55 

Wasser         22,50 

6  -    Wasser 

=    675,0  «  22,50 

403,33 

3004,7      400. 

Berthier:  Ana.  Mines,  III  S^r.  VII,  542.  —  Berthollet:  Mto.  de  l'acad.  des 
8C.  de  Paris.  4786.  — J.  Davy:  PhiL Transact.  4842.  Schwgg.  J.X,847.—  Domeyko: 
Ann.  Mines,  IV  S^r.  II,  508.  —  Field :  Quart.  J.  ehem.  See.  VIL  8»  498.  J.  f.  pr.  Ch. 
LXrV,  425.  —  Klaproth:  Beiir.  III,  4  96.  —  Mallei:  PrivaimiUhlg.  —  Proust: 
Aon.  Chim.  XXXII,  26.  —  U lex:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXIX,  864. 

Percyllt.  Ein  blaues  in  Würfeln  krystallisirtes  Mineral  von  Sonora  in  Mexico,  worin 
Percy  Chlor,  Blei  und  Kupfer  in  dem  Gewichtsverhöltniss  von  0,84  :  2,46  :  0,77  fand,  und 
von  dem  er  glaubt,  es  sei 

(PbCl  +  Pb)  +  (CuCl  +  Cu)  +  aq. 
Phil.  Mag.  XXXVI,  484.  J.  f.  pr.  Chem.  XLIX,  542. 

Cotunoit. 

Schmilzt  y.  d.  L.  leicht  zu  einer  gelben  Masse,  filrbt  die  Flamme  blau, 
verflüchtigt  sich  zam  Theil  unter  Absatz  eines  weissen  Beschlages  und  reducirt 
sich  wenig  zu  metallischem  Blei. 

Ist  in  Wasser  und  Säuren  schwer  auflöslich. 

Der  C.  vom  Vesuv,  obwohl  nicht  analysirt,  ist  nach  Form  und  sonstigem 
Verhalten  Chlorblei, 

PbCl. 
\  At.  Chlor  =    443,3  =  25,51 
1    -    Blei      =  1294,6  =  74,49 

1737,9      100. 

Matlockit. 

Verhält  sich  ähnlich  dem  Cotunnit,  löst  sich  jedoch  leichter  in  Salpeter- 
säure auf. 

Dies  seltene  Mineral  von  Cromford  Level  bei  Matlock,  Derbyshire,  enthält 

nach 

Smith.       Rammeisberg. 

Chlorblei         57,18  52,45 

Bleioxyd  44,30  46,42 


101,48 


98,87 


198  ' 

Es  ist  hiemach  einfachbasisohes  Chlorblei,  bestehend  aus  4  At. 
Bleioxyd  und  4  At.  Chlorblei, 

PbCl  +  Pb. 
4  At.  Chlorblei     =  4737,8  =r  55,68  »  Chlor  44,42 

4    -   Bleioxyd      a=  4394,6  «  44,38       Blei  83,00 

3438,4     400.  Sauerstoff     8,88 

400. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXXV,  U4.  —  Smith:  Phil.Mag.  IV.Ser.  II,  480. 
Ann.  Cham.  Pharm.  LXXIX,  t48. 

Mendipit. 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 
4 .  Mendip-Hills  bei  Churchill,  Somersetshire.   Berselius. 
8.  Grube  Kunibert  bei  Brilon,  Westphalen.   a)  Schnabel,  b)  Rhodius. 

r*)  1. 

a.  b. 

Chlorblei        39,80        38,70      38,55 
Bleioxyd         60,80        64,85      67,78 


400.  99,95     400,33 

Der  M.  ist  zweifachbasisches   Chlorblei,    eine  Verbindung  von 
4  At.  Chlorblei  und  8  At.  Bleioxyd, 

PbCl  +  SPb. 
4  At.  Chlorblei     »  4737,8  s  38,39   »  Chlor  9,79 

8  -    Bleioxyd      =8789,8  =  64,64         Blei  85,80 

4587, 0     400.  Sauerstoff    4,44 

400. 
Die  Analyse  von  Rhodius  nähert  sich  weit  mehr  einer  Verbindung  mit 
3  At.  Bleioxyd. 

Berzelius:  yei.Acad.  Handl.  4888.  Pogg.  Ann.  I,  878.  -^  Rhodius t  Ann.  Chem. 
Pharm.  LXll,  878.  —  Schnabel:  PrivatmitÜilg. 

Qaecksllberhornen. 

Verflüchtigt  sich,  ohne  zu  schmelzen,  und  giebt  mit  Soda  im  Kolben  ein 
Sublimat  von  Quecksilber. 

Löst  sich  nur  in  Königswasser  leicht  auf.    Wird  von  Alkalien  geschwärzt.. 
Es  ist  QuecksilberchlorUr, 

HgCI. 
4  At.  Chlor  s    443,3  »  45,06 

8  -    Quecksilber     »  8500,0  «  84,94 

8943,3     400. 


4)  Nach  Absng  von  8,88  Kohlensäure  als  45,8  kohlens.  Bieioxyd  und  0,88  Wasser. 

Raaaeliberg  ^1  MiMnldMiiie.  13 


t94 

Silberhomen. 

Schmilzt  V.  d.  K.,  zuweilen  unter  Kochen,  zu  einer  grauen,  bräunlichen 
oder  schwarzen  Kugel,  die  im  Reduktionsfeuer  sich  nach  und  nach,  mit  Soda 
schnell,  in  ein  Silberkom  verwandelt.  Mit  Kupferoxyd  geschmolzen^  färbt  es 
die  Flamme  blau. 

Wird  von  SSuren  kaum  angegriffen.    Löst  sich  in  Ammoniak  langsam  auf. 
Klaproth  hat  das  S.  mehrfach  untersucht,  und  zwar  a)  aus  Sachsen, 
b)  vom  Schlangenberg  am  Altai,  c)  sehr  reines  von  Guantabajo  in  Peru. 

a.*)  h*)  0. 

Silber        73,64        74,33        76 
Schon  Sage  hatte  in  peruanischem  S.  70 — 74  p.  C   Silber  gefunden. 
Es  ist  reines  Chlorsiiber, 

AgCl. 
4  At.  Chlor    »    443,3  »  24,75 
4    -    Silber    =  4350,0  «=  75,25 

4793,3     400. 
Klaproth:  Beitr.  I,  485.  IV,  40.  —  Sage:  A.  a.  0. 

2.   Doppelchloride. 

Carnallit 

Schmilzt  leicht  v.  d.  L. 
Löst  sich  in  Wasser  leicht  auf. 

Dieses  in  dem  Steinsalzlager  von  Stassfurt  vorkommende  Salz  enthalt  nach 
dem  Mittel  zweier  Analysen  von  0  es  ten  : 


Chlormagnesium 

30,98  := 

:  35,03 

Ghlorkalium 

24,27 

27,44 

Ghloroatrium 

i,82 

Chlorcaicium 

2,82 

Schwefels.  Kalk 

<,05 

Eisenoxyd 

0,U 

Wasser  (Verlust) 

35,92 

37,53 

400.  400. 
Das  Chlornatrium  als  Steinsalz,  der  schwefelsaure  Kalk  als  Anhydrit  und  das 
Bisenoxyd  sind  beigemengt.  Zieht  man  sie  nebst  dem  Chlorcaicium  (mit  6  At. 
Wasser)  ab,  so  ergiebt  sich  die  Zusammensetzung  des  C.  im  reinen  Zustande 
als  einer  Verbindung  von  4  At.  Chlorkalium,  2  At.  Chlormagnesium  und  42  At. 
Wasser, 

(KCl  -4-  2HgCl)  -4-  42aq 


4)  Nach  Abzug  von  8  p.  C.  Beimengungen.  %)  Desgleichen  8,a  p.  C. 


195 

2  Ai.  Chlormagnesium  b  418&,6  »  34,20 
i    -    Chlorkalium         =    932,6  =  26,88 

4  2   -    Wasser  =  4350,0  =  38,92 

3469,2     4  00. 
Hiemach  ist  der  C.  identisch  mit  dem  Salze,  welches  aus  der  Mutterlauge  des 
Meerwassers  und  verschiedener  Soolen  erhalten  wird,   und  was  auch  leicht 
künstlich  darstellbar  ist,  dessen  Zusammensetzung  und  Krystallform  ich  be- 
schrieben habe. 

Oesten  (H.Rose):  Poggend.  Ann.  XCVIII,  464.  —   Rammelsberg:  Ebendas. 
XCIV,  508.   (Hdb.  d.  kryst.  Chem.  «04). 

Tachydrit. 

Höchst  leicht  löslich,  an  der  Luft  schnell  zerfliessend. 

Dieses  gelbliche  Salz  aus  dem   Stein salzlager  von  Stassfurt  enthält  nach 

meinen  Versuchen : 

Chlor  40,34 

Calcium  7,46 

Magnesium  9,54 

Wasser  42,69 

Es  ist  demnach  eine  Verbindung  von  4  At.  Chlorcalcium,  2  At.  Chiormagnesium 
und  42  At.  Wasser, 

(CaCl  -4-  2MgCl}  -h  42  aq. 

3  At.  Chlor  =  4329,9  =  44,4  7 

4  -    Calcium        =    250,0  =    7,76 
2   -    Magnesium    =    300,0  =    9,30 

12   -    Wasser         =  4350,0  =:  44,77 


Pogg.  Ann.  XCVm,  864. 


3229,9      400. 


Kremersit. 

Leichtlösliche,  zerfliessende  rubinrothe  Oktaeder,  eine  ephemere  Bildung 
von  Fumarolen  im  Krater  des  Vesuvs,  enthält  nach  Kremers:  55,45  Chlor, 
f2,07  Kalium,  6,47  Ammonium,  0,46  Natrium,  46,89  Eisen  und  9,56  Wasser, 
and  ist  demnach  eine  isomorphe  Mischung  gleicher  Atome  von  Kalium-  und 
Ammonium-Eisenchlorid, 

oder         [(2  KCl  4-  PeCl«)  4-  3aq.]  -h  [(2AmCI  -♦-  Pe€l*)  -♦-  3aq.] 

40  At.  Chlor  =:  4433  =  55,86 

2  -    Kalium  ==    978  :=  42,32 

2   -    Ammonium   =    450  =    5,67 
4   -    Eisen  =  4  400  =  47,65 

6   -  Wasser  =s    675  a:    8,50 

7936     400. 
Pogg.  Ana.  LXXXIV,  79. 

13* 


194 


Silberhornerz. 

Sclmiilzl  \.  (J.  K.,   zuweilen  unter  Kochen,  zu  einer 
oder  schwarzen  Kuti<'l,  die  im  Reduklionsfeuer  sich  nai  1 
schnell,   in  ein  Silherkorn  ver\v;indeil.    Mit  Kupferoxyi 
die  Flaintno  blau. 

Wird  von  Siiuren  kaum  nnueuriflen.    Löst  sicli  In 
Klaproth    hat  das  S.  mehrfach  uniersucht,   ii  . 
b)  vom  Schhinjicnherg  am  Allai,  c)  sehr  reines  von  • 

a.*)  h*)  c. 

Silber         73,64         74,32         76 
Schon  Saize  hatle  in  peruanischem  S.  70- 
lis  ist  reines  C  h  1  o  r s  i  1  b  e  r , 

AgCI. 
i  At.  Chlor     =     443,3  =  24,7.. 
\    -    Silber    =  1350,0  =  7Ö.:'. 


.:  Silbererz  von 

idss  es  auch  in 

.  J  findet  es  sich 

«?<T  in  Ammoniak. 
.j>  chilenische    nach 


1793,3      ino 
Klaproth:   Beitr.  1,  185.  IV,  40.  -  ^ 


i>5foucr  unter  Entwicrklunu 
>t:j  erfolgt  die  Reduktion  sü- 


2.   Do|)| 


)  r 


ir 


.    i»oi  Copiapo,  regulilr  kryslai- 


Schmilzt  leicht  v.  d.  L. 

Lust  sich  in  Wasser  leicht  anl 

Dieses  in  dem  Stcinsal/Jatzti 

■ 

dem  Mittel  zweier  Analysen  \om 
Chlormagncsium 
Chlorkalium 
Chlomatrium 
Chlorcaicium 
Schwefels.  Kalk 
Eisenoxvd 
Wasser  (Verli; 


li.Oü 


III. 

33,82 

5,00 

61,07 


99,89 
.r  ,:•-  und  Chlorsilbcr, 

111. 


Das  Chloraatrium  als  ^ 
Eisenoxyd  sind  bei|2eii. 
Wasser)  ab,  so  ergi« ! 
als  einer  Verbinduii 
Wasser, 


^  i  0  =r  19,84 
.  .U)  =  13,18 
^  ^750  =  66,98 

I  'hm     <oo. 


3AgBr  4-  AgCI 
3Br  =  3000  =  33,93 
Cl  =     i43  =     5,01 
4Ag=  o4(M)  =  61,06 

8843      100. 


-,.v  lilSer.  II,  4n.  Poi:!?.  Ann.  LIV,  585.  —  Dome yko: 
"  \-   of  Sc.  Il'sör.  XV,  447.    —    Fiold:  Quart.  J.  Chom 
_   Platiner:  ruj:j:.  Ann.  LXXVII.  434.    I.XXVMI, 

Jl*  <oc.  IV,  4  49.    J.  f.  I»r.  Chom.  LV,  233. 


^  ,«vh  von  Domey  k"     i'.i  Hroinsilber  und  5i,S  Cblot-silbor 
M^i  untersuclil  wi>r.lon. 


0.  Jodide. 

Jodargyrit. 

liier  graugelben  Hasse,  färbt  die  Flamme  rolb, 
ru. 
und  nur  beim  Erhitzen  unter  Entwicklung  von 


it  in  einem  amerikanischen  Silbererz  18,5  p.  C.  Jod. 
,os  Algodones,  Provinz  Coquimbo  in  Chile.    (Sp.  G. 


54,03 

52,93        93,11 

■ilber         46,25»)          45,72 
99,75 

46,52       46,38 
99,45       99,19 

^■■Isilber,                    AgJ. 

1  At.  Jod           =  1586  =  54,03 

1    -    Silber      =  <350  =  45,97 
2936     100. 

üamouf!  Ann.  tlioes  V  Sir.  tV.  «9.   — 

Domeykn:   Ibid.  IV  S«r.  VI,  1BI.  - 

^niith:  Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  XVIII.  J.  f.  pr.  Chera.  LXIII,  457. 

ÜKClBlt  bat  mandasnalUrlicheQueckslIbe 
s  vicjas  in  Mexico  vorkommen  soll. 

1.   Einfache  Fluoride. 
Flussspath. 

Phospborescirt  oft  mit  grünlichem  Schein  beim  Erhilten  und  decrepitirl 
uislens.  Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  Kugel  und  färbt  die  Süssere  Flamme  rotb 
(wird  in  stärkerem  Feuer  unschmelzbar  und  kaustisch,  v.  Kobell}.  Borax 
md  Phosphorsalz  losen  ihn  leicht  und  reichlich  auf;  die  übersättigten  Gläser 
Verden  heim  Abkühlen  unklar.  Hit  Soda  schmilzt  er  zu  einer  klaren  Hasse, 
die  beim  Erkalten  sich  trubt ;  von  mehr  Soda  wird  er  auf  Kohle  In  ein  schwer 
tchmelzbares  Email  verwandelt,  wahrend  die  Soda  in  die  Kohle  geht.  Hit  Gyps, 
Sdiwerspatb  oder  Colestin  schmilzt  er  auf  Kohle  zu  einer  klaren  Perle,  die  bei 
der  Abkühlung  unklar  wird.  Mit  geschmolzenem  Phospborsalz  in  einer  offenen 
Hohre  behandelt,  giebt  er  f^asatzende  Dampfe. 


I)  In  der  Abbrndlmig  Bt«bt  «4,  U. 


198 

Von  Chlorwasserstoffsäure  wird  er  wenig  au^elöst.  Mit  conoentrirter 
Schwefelsäure  erwärmt,  entwickelt  er  gasfiMtnige  Fluorwasserstoffsäure,  welche 
Glas  ätzt. 

Scheele  lehrte  zuerst  die  Bestandtheile  des  F.  kennen,  Wenzel,  Rich- 
ter und  Klaproth  analysirten  ihn,  Letzterer  eine  derbe  graue  Varietät  von 
Gersdorf  in  Sachsen.  H.  Davy  untersuchte  den  F.  von  Derbyahirey  und  Ber* 
selius  den  von  Alstonmoor  in  Cumberland  (a)  und  von  Norberg  in  Schweden 
(b).   Danach  ist  die  aus  100  Th.  erhaltene  Menge  Kalk 

56%   Wenzel 

65,45  Richter 

69,37  Klaproth*). 

72,68  H.  Davy 

L   F*/ *iJ  Berzelius. 
6.  71,44J 

Der  reine  F.  ist  Fluorcalcium, 

Ca  FI, 

4  At.  Fluor        =  237^5  =  48,72  =  HFl  51,28 

1    -    Calcium    =s  250,0  «  51,28  «  CaO  71,79 

487,5      100.  123,07 

Klaproth  fand  weder  Chlor  noch  Phosphorsäure  im  F.  Nach  B  e  r  z  e  1  i  u  s 
enthält  aber  der  F.  aus  Derbyshire  0,5  p.  C.  phosphorsauren  Kalk,  und  nach 
Kersten  enthalten  blaue  Varietäten  von  Freiberg  und  Marienberg  Spuren  von 
Chlor. 

Nach  Wolff  verliert  der  grQne  phosphorescirende  F.  vom  Ural  beim  Glü- 
hen 0,0416  p.c. 

Nach  Forchhammer  sind  Phosphorsäure  und  Eisen  die  Ursachen  der 
blauen,  gelben  und  grünen  Farbe  des  Minerals. 

Nach  Schafhäutl  und  Schönbein  riecht  der  blaue  F.  von  Wölsen- 
dorfin  Baiem  beim  Zerreiben  nach  Chlor,  und  enthält  unterchiorigsauren 
Kalk. 

Berzelius:  Schwgg.  J.  XVI,  428.  XXIII,  467.  —  Forchhammer:  Pogg.  Ann. 
XCI,  580.  —  Kerston:  Ebendas.  XXVI,  496.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  360.  —Rich- 
ter: Ueb.  d.  neuereu  Gegenst.  d.  Chem.  IV,  95.  —  Schafhäutl:  J.  f.  pr.  CheoL 
LXXVI,  429.  —  Schönbein:  Verh.  d.  naturf.  Ges.  In  Basel.  4857.  4.  Hft.  498.  — 
Wenzel:  Chem.  Unters,  d.  Flussspaths.  Dresden  4788.  Wolff:  J.  f.  pr.  Chem. 
XXXIV,  «37. 

Fluoeerit. 

Giebt  im  Kolben  etwas  Wasser,  und  bei  der  Schmelzhitze  des  Glases  Fluor— 
wasserstofiTsüure,  wobei  er  sich  weiss  färbt.  In  der  offenen  Röhre  wird  die 
Probe  dunkelgelb.  Ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf 
Cer. 


4)  Durch  Correktion  der  Berechnung  aus  dem  von  K.  erhailenen  kohlen6aaren  Kalk. 


199 

BerseliiiB  erbielt  aus  dem  P.  von  Broddbo  bei  Fahlan  88,64  Ceroxyd 
tnd  4 ,4S  YUererde,  und  belraobtete  ihn  als  eine  Verbindung  von  je  einem  Alom 
Iwfluorttr  und  Gerfluorid. 

Basisches  Fiuorcerium.  Schwärzt  sich  v.  d.  L.  auf  der  Kohle  und 
Irbi  sich  beim  Abkühlen  roth  oder  dunkelgelb.  Berzelius  fand  in  diesem 
fineral  von  Finbo  bei  Fahlun  82,  i  Ceroxyd  und  4,95  Wasser,  \foraus  ersehloss, 
lass  es  aus  4  At.  Gerfluorid  und  3  At.  Geroxydhydral  bestehe.  Eine  Ähnliche 
>ubstanz  von  der  Bastnäsgrube  bei  Riddarhytta  enthält  nach  Hisinger  50,45 
>r~  und  Lanthanfluorid,  36,43  Ger-  und  Lanthanoxyd  und  43,44  Wasser. 

Berzelius:  Afbandl.  i  Fis.  VJ,  56.   Pogg.  Add.  I,  29.   —  Hisinger:  Vel.  Aead. 

Handl.  4838.  4  89.   Berz.  Jabresb.  XX,  249. 

Flsellit.    Ein  sehr  seltenes  Mineral  von  Stennagwyn  io  Com  wall,  welches  nach  Wol- 
aston  Fluor  und  Aluminium  enthalten  soll. 
Levy:  Ediob.  J.  of  Sc.  4825.  478. 

Yttrocerit. 

Giebt  beim  Erhitzen  etwas  Wasser,  wobei  der  dunkle  weiss  wird.  Ist  v. 
1.  L.  unschmelzbar,  verhüll  sich  zu  den  Flüssen  ähnlich  wie  Flussspatb,  nur 
ist  das  Glas  im  Oxydationsfeuer  in  der  Hitze  gelb.  Der  Y.  von  Finbo  schmilzt 
mit  Gyps  zusammen,  was  der  von  Broddbo  nicht  thut,  der  überhaupt  erat 
weiss,  dann  roth  wird,  und  sich  wie  Fluocerit  verhalt. 

Ist  in  Chlorwasserstoflsäure  und  in  Schwefelsäure  auflöslich,  mit  welcher 
er  Pluorwasserstoffdämpfe  entwickelt. 

Gähn  und  Berzelius  fanden  im  T.  von  Finbo: 

Kalk  47,63  bis  50,00 

Ceroxyd  48,22  —  46,45 

Yttererde  9,10  —     8,40 

Fluorwasserstoff  25,05  —  25,45 

400.  IW. 

Berzelius  betrachtete  das  Mineral  als  eine  Mischung  von  Fluorcalcium, 
Fiuorcerium  und  Fluoryttrium  in  verschiedenen  Verhältnissen. 

Jackson  will  im  Y.  aus  Massachusets  34,7  Kalk,  4  3,3  Ger-  und  Lan~ 
thaaoxyd,  45,5  Yttererde,  49,4  Fluor,  6,5  Thonerde  und  Eisenoxyd  und  40,6 
Kieselsäure  und  Geroxydulsilikat  as  400  gefunden  haben,  obwohl  die  Analyse 
eioeo  Ueberschuss  von  8  p.G.  hätte  geben  müssen,  wenn  der  Fluorgehalt  rich- 
tig wäre. 

Berzelius:  Scbwgg.  J.  XVI,  244. — Jacksoo:  Proc.  Host.  Nat.  Hist.  Soc.  4  844. 
J.  f.  pr.  Chem-  XXXVI,  427. 

2.   Doppelfluoride. 

Chiolhh. 

Schmilzt  sehr .  leicht  zu  einer  wasserhellen  Perle,  die  beim  Qlrkalten  weiss 
vird.    Giebt  in  der  offenen  Röhre  Fluorreaktion;  ftrbt  die  L. flamme  gelb,  und 


tivfert,  gl«lcb  dem  Krytriilh,  in  pittsarar  Menge  mit  Borax  f/mebtaeUtn^  eioe 
Maaw,  IQ  weloher  sich  beim  AbkUblea  kubische  KryslaUe  bilden. 

Wird  voD  Sohwefelsfiuro  leicht  lerlegt,  indem  FluorwMBerste&aore  uoter 
AufiKihaumeD  entweicht. 

Hermann  und  Auerbaoh  entdeckten  diee  dem  Kryolith  hockst  Shnlicäie 
Mtosral  bei  Hiast;  Erslerer  so  wie  Cfaodnew  haben  es  anaiysirt,  jedoch  mit 
■bweidtenden  Besultatao,  and  ich  habe  gezeigt,  dass  dies  von  dem  Vortianden- 
sein  swmer  Terbindnogen,  welche  als  Cfaiolith  beieichnet  werdea,  herrOhrt. 
^   Spec.  6.  —  2,72  Herrn.     S,8i8— S,898  R. 
Hermano.  E.'J 

AIumlDium  18,69  18,14 

Natrium  23,78  84.05 

B.    Spec.  G.  =  2,68—8,77  v.  Wörth.     3,00  R. 
Cbodnew.'j  R.') 

Aluminium  1 6,48  15, 75 

Natrium  86,70  27,68 

ffiernat^  ist  A.  eine  Verbindung  von  3  At.  Ploornatrium  und  2  At. 
Plooraluminium,  B.  dagegen  von  8  At.  Ploornatrium  und  t  At. 
Plnoralomininm.  '' 

A.  3NaFl  +  2A1FI» 

9  At.  Fluor  =  2137,5  =  58,04 

4   -    Aluminium  =    68i,0  =  18,137  =  34,84  Thonerdc 
3   -    Natrium        =    862,5  =  23,39  =  31,53  Nalron. 
3684,0     100. 

B.  8NaFl  +  AIFl*. 
5At.  Fluor  =  1187,5  —  56,43 

8  -    Aluminium  =    348,0  se  16,84  =  30,47  Thonerde 
2   -   Natrium        —    575,0  =  27,33  =  36,69  Natron. 
8104,5     100. 
Chodoewt  Verh.  d.  K.  Rum.  min.  Ges.  lu  Peterabarg,  1S4B— tStS.  S.  MB.   — 
HormaitD;  }.  f.  pr.  Ch.  XXSVII,  <8B.  —  Rammelsbergt  Pogg.  Ana.  LXXIV,  Mi. 

Kryolith. 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 

Abildgaard  untersuchte  zuerst  den  K.  aus  Grönland,  und  fand  darin, 
gleich  Vauquelin,  Thonerde  und  Plussstlure.    Klaprotb  entdeckte  den  Ka- 


ll Mittel  von  drei  ADSlysen. 

1)  Mittel  von  zwei  AnalyRea.  Ch.  giebt  noch  t.BS  Kalium,  0,*>  Magaesinro,  f  ,04  Yttrioia 
,  wovon  leb  nlcbta  gefunden  habe. 


201 

trongehalii  imdBerselius  ermitlelle  durch  eine  genaue  Analyse  die  Zusam- 
mensetsong  des  damals  seltenen  Minerals. 

4.  Grönland,  a)  Klaprotb.  fr)  Berzelius.  c)  Ghodnew. 

2.  Miask  am  Ural.  Sp.  G.  =  2,95—2,96.   Durnew. 

i.  %. 

Aluminium         42,79       43,00       43,23         43,4f 
Natrium  26,82       32,93       32,74         32,34 


Eisenoxyd 

Manganoxyd 

Magnesia 


0,83» 


0,55 


} 

Kalk  0,35 

Der  K.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Fluoraluminium  und  3  At. 
Fluornatrium, 

3NaFl-*- AlFl*. 
6  At.  Fluor  =  4425,0  ==  54,49 

2  -    Aluminium   =s    342,0  »  43,00  =  24,40  Thonerde 

3  -    Natrium        =s    862,5  =  32.84  =  44,22  Natron. 

2629,5     400. 
Berzelius:  Vet.  Acad.  Handl.  4 8t 8.  Pogg.  Ann.  I,  42.  —  Chodnew:  Verb.  Pe- 
tersb.  min.  Ges.  4845— 46.  808.   —   Durnew:  Pogg.  Ann.  LXXXIIl,  587.   —  Klap- 
rotb: Beftr.  in,  t07. 


i.  .  f   •         '  « 


i  1  i ' .     . 


V.  Sftn^rstolEMlse. 


!■'■  A.  Carb<»uite'.'  '' ° 

Witherit. 

Schroilzl  V.  d.  L.,  die  Flamme  schwach  gelbgrün  ftrbend,  tu  einem  klaren 
Glase,  welches  beim  Erkalten  emailwei^s  wird ;  auf  Kohle  nimmt  er  alkalische 
Ri^kiioft  an. 

In  Sauren  mit  Brausen  aufiöslich,  falls  sie  nicht  sehr  oono^ntrirtiSiod. 

Der  englische  W.  ist  von  Withering,  Klaproth  (W.  von  Anglezarke, 
Lancashire)  und  Bucholz  untersucht  worden. 

W.  Kl.  B. 


Kohlensaure 

S1,i 

28 

20,0 

Baryt 

78,6 

78 

79,7 

Wasser 

— 

— 

0,3 

100.         100.*)  400. 
Es  ist  kohlensaurer  Baryt, 

ÖaC. 
4  At.  Kohlensaure     =  275  s=  22,33 
4    -    Baryt  =  957  =  77,67 


4232  400. 
Thomson  hatte  unter  dem  Namen  Sulfatocarbonate  of  Barytes 
ein  Mineral  von  Brovvnley-Hill,  Gumberland,  beschrieben,  welches  64,82  koh- 
lens.  Baryt,  34,30  schwefeis.  Baryt,  0,28  kohlens.  Kalk  und  0,60  Wasser  enthal- 
ten sollte,  wonach  es  eine  Verbindung  von  4  At.  schwefelsaurem  und  2  At.  koh- 
lensaurem Baryt  zu  sein  schien.  Allein  spätere  Beobachtungen,  insbesondere 
von  Senarmont,  haben  gezeigt,  dass  es  krystallisirter  Wilherit  mit  beige- 
mengtem Schwerspath  ist,  und  He d die  hat  in  einer  Probe  ven  Hexham  0,94 


i)  Bei  einem  Versuch  mit  grösseren  Mengen  fand  Klaproth  4,7  p. C.  kohlensauren 
Strontian. 


203 

p.  C.  schwefeis.  Baryt,  in  einer  Ton  Dofion  0,54  desselben  nebst  0,fi%  koh- 
lens.  Kalk  gefunden. 

Bacholz:  Scheer.  J.  X,  S46.  —  Heddle.  Phil.  Mag.  IV  Ser.  XIII,  687.  —  Kenn- 
gott:  Uebersicht  4853,  44.  4854,  47.  —  Klaproth:  Bditr.  I,  t60.  II,  84.  —  S^nar- 
mont:  Ann.  Chim.  Phys.  IV.  S6r.  XLI,  66.  —  Thomson:  OuUin.  I,  406.  —  Withe- 
ring:  Phil.  Transact.  4  784.  298. 

Strontlanlt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  in  gutem  Feuer  an  dünnen  Kanten,  wobei  er  anschwillt, 
stark  leuchtet,  und  die  Flamme  röthlich  f^rbt.  (Klaproth  schmolz  ihn  im 
Feuer  des  Porzellanofens  zu  einem  klaren  hellgrünen  Glase,  wobei  aber  ein  An- 
griff der  Tigelmasse  stattfand.  Im  Kohlentiegel  verlor  er  3i  p.  C.  und  verwan- 
delte sich  in  Strontian). 

in  Säuren  mit  Brausen  auflöslich. 

Dope  (4794)  und   Klaproth  (1793)  bewiesen,  dass  der  bis  dahin  für 
Witherit  gehaltene  St.  von  Strontian  eine  eigenthUmliche  Erde  enthalte,  welche 
nach  dem  Fundorte  benannt  wurde. 
4.  Strontian,    Argyleshire,   Schottland,     a)    Klaproth.    b)  Stromeyer. 
c)  Thomson. 

2.  Brüunsdorf,  Sachsen.    Stromeyer. 

3.  Grube  Bergwerkswohllahrt  bei  Clausthal  am  Harz,   a]  Weisser,  b)  Gelber. 
Jordan. 

4.  Hamm,  Westphalen.  er}  Redicker,   b)  Schnabel,   c]  Von  der  Hark. 

4.  s.  8. 


a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

Kohlensäure 

30,0 

30,31 

30,66 

29,94 

30,59 

30,69 

Strontian 

69,5 

65,60 

65,53 

67,52 

65,14 

65,06 

Kalk 

— 

3,47 

3,52 

1,28 

3,64 

3,64 

Manganoxyd 

1     0,07 

— 

0,09 

— 

Eisenoxyd 

— 

0,04 

— 

0,««') 

Wasser 

0,5 
00. 

0,07 
99,52 

0,07 
98,90 

0,25 
99,62 

0,25 

4 

99,72 

4. 

99,86 

Kohlensäure 

a. 
30,80 

b. 
30,86 

c. 
30,84 

Strontian 

65,30 

64,32 

63,57 

Kalk 

3,82 

4,42 

4,80 

Manganoxyd 

— 

— 

■ 

Eisenoxyc 

l 

— 

— 

— 

Wasser 

0,08 
400. 

— 

— 

• 

99,60 

99,24 

4)  Bisenoxydul. 

204 

Der  StrontiaDti  ist  kohlensaurer  SirontiaDi 

SrC. 

4  At.  Kohlensäure  xb  S75  «  S9,79 
4    -    Strontian      «  648  aa  70,24 

983      4  00. 

Er  enthält  veränderliche  Mengen  kohlensauren  Kalk  in  isomorpher  Beimischung. 

Emmonit  aus  Massachusets,  von  Thomson  untersucht,  ist  ein  kalkhal- 
tiger Stronlianit. 

Stromnit  (Barytostrontianit),  ein  Mineral  von  Stromness  auf  Pomona 
(Mainland)  der  Orkneys,  soll  aus  68,6  kohlens.  Strontian  und  27,5  schwefeis. 
Baryt  bestehen,  ist  aber  wohl  nur  ein  Gemenge. 

Jordan:  Schwgg.  J.  LVII,  844.— Klaprotht  Beitr.  I.iSO.  11,14. —T.d. Mark: 
Verh.  nat.  V.  d.  pr.  Rheinl.  S.  Jahrg.  i7i.  —  Redicker  (Becks):  Pogg.  Aim.  L,  494. 
»  Schnabel:  Privatmitth.  —  Stromeyer:  Untersuch.  I,  4M.  —  Thomson:  J.  f. 
pr.  Ghem.  XIII,  iS4. 

Aragonit* 

Der  A.  ist  schon  früh  Gegenstand  der  Untersuchung  gewesen.  Klaproth 
(4788),  Vauquelin,  Fourcroy  (4803),  Proust,  Chenevix,  Buchols 
(4804)  und  Thönard  fanden  nur  Kalkerde  und  Kohlensaure.  Zwar  hatte  be- 
reits Kirwan  (4794)  einen  Strontiangehalt  vermuthet,  aber  erst  durch  Stro- 
meyer (4843)  ist  ein  solcher  in  mehren  Abänderungen  nachgewiesen  worden. 
Seitdem  galt  dieser  Gehalt  an  kohlensaurem  Strontian,  obgleich  er  von  anderen 
Analytikern  in  manchen  Aragoniten  nicht  gefunden  werden  konnte,  für  die  Ur- 
sache der  eigenthttmlichen  Form  des  Minerals,  bis  die  Versuche  von  G.  Rose 
darthaten,  dass  derselbe  nicht  wesentlich  ist,  und  dass  der  kohlensaure  Kalk 
als  dimorphe  Verbindung  auch  künstlich  in  der  Form  des  Kalkspaths  und  des 
Aragonits  erhalten  werden  kann.  Schon  vorher  hatte  Mitscherlich  auf  die 
theilweise  Umänderung  von  Aragonit  in  Kalkspath  aufmerksam  gemacht. 

Klare  Bruchstücke  schwellen  beim  Erhitzen  vor  dem  Glühen  an  und  zer- 
fallen zu  einem  groben  weissen  Pulver.    Sonst  verhält  er  sich  wie  Kalkspath. 

4 .  Faserig  stängliger  A.  vom  Tschopauer  Berge  bei  Aussig  in  Böhmen. 
8.  Ebensolcher  von  Waltsch  in  B. 

3.  Stänglicher  A.  von  der  blauen  Kuppe  bei  Eschwege  in  Hessen. 

4.  Strahliger  A.  vom  Kaiserstuhl  im  Breisgau. 

5.  Str.   A.   von  der  Blagodatskoigrube    bei  Nertschinsk.     Sämmtlich  nach 
Stromeyer. 

6.  A.  vom  Papenberg  bei  Hofgeismar  in  Hessen.   Stieren. 

7.  A.  von  Herrengrund  bei  Neusohl  in  Ungarn,  sp.  G.  =  2,93.  Nendtwicb. 

8.  A.  von  Retzbanya,  sp.  G.  =  2,86.   Derselbe. 


i. 

98,95 

8. 

96,48 

4. 
97,09 

5. 

97,98 

6. 

97,39 

7.                8. 

98,62      99,34 

0,54 
0,U 
0,20 

2,24 
0,82 
0,34 

2,46 
0,44 

4,09 
0,26 

2,22 
0,39 

0,99        0,06 
ö,44CuCO,49 
0,47        0.33 

99,80 

98,95 

99,96 

99,33 

400. 

99,89       99,89 

205 

i, 
Rohlens.  Kalk      98,00 

Kohlens.  Strontian  4,04 

Eisenoxydhydrai  0,4  4 

Wasser  0,24 

99,36 

Der  hellgrüne  A.  von  Gerfalco  in  Toscana,  dessen  sp.  G.  =s  2,884  ist,  ent- 
hält nach  De  Luca:  Kohlensäure  44,43,  Kalk  50,08,  Strontian  4,69,  Kopfer- 
oxyd  0,95,  Eisenoxyd  0,82,  Wasser  4,36. 

Delesse  hatte  im  A.  von  Herrengrund  die  Abwesenheit  des  Strontians 
behauptet. 

Der  A.  von  Ichtershausen  bei  Arnstadt  enthält  nach  Lappe  keinen 
Strontian. 

In  dem  zum  A.  gehörigen  Sprudelstein  von  Karlsbad,  den  Berzelius 
und  G handler  untersuchten,  und  zwar  in  einer  eisenreichen  Abänderung, 
üanden  Blum  und  Leddin  0,272  p.  C.  Arsenik. 

Jenzsch  fand  in  allen  von  ihm  geprüften  A.  einen  Fluorgehalt,  öfter 
auch  kleine  Mengen  Phosphorsäure  und  Schwefelsäure. 

Biet  u.  Thenard:  Ball,  des  sc.  1,  88.  Gilb.  Ann.  XXXI,  897.  —  Blum  und 
Leddin:  Ann.  d.  Ghem.  u.  Pharm.  LXXIII,  847.  —  Bacholz:  N.  allg.  J.  d.  Cbem. 
III,  78.  —  Bucholz  u.  Meissner:  Scbwgg.  J.  XIII,  4.  (Sie  konnten  in  den  A.  von 
Neumark,  Saalfeld,  Minden,  Bastenue  und  Limburg  keinen  Strontian  finden). —  C hand- 
ler: S.  G.  Rose.  —  Delesse:  Thöse  sur  l'emploi  de  l'analyse  chimique  dans  les 
recherches  de  min^ralogie.  Paris  4843.  p.  6.  —  DeLuca:  Institut  4888.  XXVI,  809.  — 
Döbereiner:  Scbwgg.  J.  X,  819.  ~  Fourcroy  u.  Vauquelin:  Aun.  de  Mus.  IV, 
405.  Gilb.  Ann.  LI,  98.  —  Fuchs:  Scbwgg.  J.  XIX,  4  4  8.  —  Gehlen:  Ebendas.  X, 
4  88—  Jenzsch:  Pogg.  Ann.  XCVI,  4  45.  —  John:  Schwgg.  J.  XIII,  49.  —  K  lap- 
roth:  Crells  ehem.  Ann.  4788.  1,387.  —  Lappe:  S.  G.  Rose.  —  Mitscher- 
lieh:  Pogg.  Ann.  XXI,  457.  —  Monheim:  Scbwgg.  J.  XI,  889.  —  Nendtwich: 
Zipser,  die  Vers,  ungar.  Naturf.  Neusohl,  4846.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  XLII,  858. 
Ztschrft.  d.  geol.  Ges.  VllL  548.  Abb.  d.  Berl.  Akad.  4856.  —  Stieren:  Archiv  f. 
Pharm.  8te  R.  LXII.  81.  —  Stromeyer:  De  ara^onite  ejusque  difTerentia  a  spatho 
calcareo  rhomboidali  chemica.  Femer:  Scbwgg.  J.  XIII,  868.  490.  Gilb.  Ann.  XLIII, 
289.    XLY,  84  7.    XL VII,  93.    XLIX,  897.    LI,  4  08.  LIV,  889.  LXIll,  378. 

Alstonit. 

Decrepitirt  und  leuchtet  v.  d.  L.,  verheilt  sich  sonst  Sihnlich  den  vorigen. 
4.  Fallowfield  bei  Hexham.   a)  Hauer,  b)  Delesse.   c)  Thomson. 
2.  Bromley  Hill  bei  Aiston,  Cumberland.   Johnston. 

4.  8. 


a. 

D. 

früher. 

c. 

später. 

Kohlens.  Baryt                  65,74 

65,31 

49,31 

60,63 

62,16 

Kohlens.  Kalk                    34,S9 

32,90 

50,69 

30,19 

30,29 

Kohlens.  Strontian              — 

4J0 

— 

•— 

6,64 

Kohlens.  Manganoxydul      — 

0,36*) 
99,67 

100. 

9,18 
100. 

— 

100. 

99,09 

4)  Beimengungen. 


1 


206 

Isomorphe  Mischungen   der  Carbonate  von  der  Form  des  Witherits  oder 
Aragonits. 

I.  I.a.b.  »    ÖaC  -«-    Cail 
II.  i.ca.  SS    ÖaC  4-  2CaC 
in.  i.c.ß.  8=  ifiaC  -I-  iCaC  -I-  AnC 
IV.  2.  =  76aC  -f.  7CaC  -h  SrC. 

I.  n. 

4  At.  Lohlens.  Baryts  1232  =  66,34        4  At.  kohlens. Baryt »4232  «  49,63 
4    -  kohlens.  Kalk   =    625  =  33,66        2   -    kohlens.  Kalk  =4250  =  50,37 

4857    400.  2482     400. 

4.C.  istThomson's  Bicalcareo-carbonate  of  barytes,  nach  Kenngoti  in 

allen  Eigenschaften  dem  Alstonit  gleich. 

Delesset  Ann.  Chim.  Phys.  III  S^.  XIII,  4S5.  —  Haaer:  Sitiber.  Wien.  Akad. 
485S.  December.  —  Johnston:  Phil.  Mag.  VI,  4.  XI,45.  Pogg.  Ann.  XXXIV,  608.  — 
Kenngott:  Uebersicht  485S.  40.  •-  Thomson:  OotUnes  I,  444.  Phil.  Mag.  X,  S7S. 
Reo.  ofgen.  Sc.  I,  373. 

Baiytocalcit. 

y.  d.  L.  fast  unschmelzbar;  tlberaieht  sich  in  starkem  Feuer  nach  v.  Ko- 

bell  mit  einem  grünlichen  Glase  und  i^rbt  die  Flamme  schwach  gelblich  grOn. 

B.  von  Alston-Moor,  Cumberland : 

Chlldren.  Delesse. 

Kohlens.  Baryt  65,9  66,20 

Kohlens.  Kalk  33,6  34,89 

99,5  Si    0,27 

98,36 
Er  besteht  aus  4  At.  kohlens.  Baryt  und   4  At.  kohlens.  Kalk, 
gleich  dem  Alstonit  I,  besitzt  aber  eine  eigenthttmliche  Krystallform. 

Chlldren:  Ann.  of  Phil.  N.  S.  VII,  S78.  Schwgg.  J.  XLIV,  t47.  — Delesse:  Ann. 
Chim.  Phys.  III,  S6t.  XIU,  486. 

Hanganocalcit. 

Verhalt  sich  wie  Manganspath. 

Der  M.  von  Schemnitz  in  Ungarn,  welcher  nach  Breithaupt  Form  und 

Struktur  des  Aragonits  besitzt,  enthält  nach  meiner  Analyse : 

Kohlens.  Manganoxydul     67,48 

„       Kalk  48,84 

,,       Magnesia  9,97 

Eisenoxydul  3,22 


»» 


99,48. 
Er  ist  eine  isomorphe  Mischung 

^eC  -«-  iilgC  -«-  7CaC  -«-  24  AnC, 


207 


l 


welehe  man  als 


bezeichnen  kann. 


•^Ic^.J-Mc 


Mg 


Weissbleien. 


Decrepitirt  stark  beim  Erhitzen,  wird  gelb,  und  reducirt  sich  v.  d.  L.  auf 
Kohle  zu  Blei. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  mit  Brausen  auf.  Ist  auch  in  Kalilauge  auflOslich. 

Kirwan,  Bergman,   Beaum^  und  Westrumb  erkannten  die  che-* 
mische  Natur  des  Weissbleierzes. 

1.  LeadhillSy  Schottland.  Krystallisirt.  Rlaproth. 
S.  Grube  Taininskoi  bei  Nertschinsk.   John. 

3.  Griesberg  in  der  Eifel.   Bergemann. 

4.  Grube  Friedrichshagen  bei  Oberlahnstein,  Nassau.    Wildenstein. 

5.  Grube  Churfürst  Ernst  bei  Benkhausen,  unweit  Allendorf,  Westphaten. 
Sog.  Blaubleierz  in  schwarzen  Kry stallen.    Schnabel. 

6.  Wheatley-Grube  bei  Phoenixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  Smith. 

4.  i.  s.  4.  5.  6. 

Kohlensäure     46       45,5       46,49       4  6,36       4  6,07       46,38 

Bleioxyd   82      84,4      83,54       83,64       83,93      84,76 

400.      96,9     400.         400.         400.         404,44 

Das  W.  ist  kohlensaures  Bleioxyd, 

PbC. 

4  At.  Kohlensäure  =    275,0  =  46,47 
4    -    Bleioxyd         =  4394,5  r=s  83,53 

4669,5     400. 

El  ei  erde.    Ist  wohl  nur  erdiges  Weissbleierz.    Analysen:  4)  Kall  in  der 
Eifel,  a)  John,  6)  rothe;  Bergemann.   2)  Eschweiler.  John. 


a. 

b. 

Kohlensäure 

45,84   1 
77,07  J 

94,23 

16,62 

Bleioxyd 

81,34 

Kalk 
Eisenoxyd 

0,80 

3,27*) 

0,29 

Wasser 

6,32 

2.56 

1,75 

400.  400,06         400.    ^ 

Obwohl  wasserhaltig,  scheint  die  Bleierde  doch  keine  dem  Bleiweiss  ähn- 
liche Verbindung  zu  sein. 


4 )  EiMDOxyd,  Thonerde  und  Quan. 


>08 

Bergemann:  Chem.  Unt.  d.  Min.  d.  Bleibergs.  S.  487.  475.  —  John:  Schwgg. 
J.  rV»SS7.  XXXII,  444.  H7.  Chem.  Unters,  ite Forts.  4844.  S.  SSO.  —  Klaproth: 
Beitr.  III,  467.  —  Schnabel:  Privatmitthl.  —  Smith:  Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XX,  59. 
J.  f.  pr.  Ch.  LXVI,  48S.  —Wildenstein:  Jahrb.  d.Ver.  d.  Natark.  im  Herz.  Nassau. 
Heft  6,  S.  SOO.  * 

Tamoviiit. 

Verhält  sich  v.  d.  L.  ahnlich  dem  Aragonit,   giebi  aber  auf  Kohle  einen 
gelben  Beschlag. 

Der  T.  von  Tamowitz  in  Oberschlesien,  dessen  sp.  G.  n  2,977 — 2,986, 
enthält  nach  Th.  Böttger: 

Kohlens.  Kalk  95,^4 
Kohlens.  Bleioxyd  3,86 
Wasser  0,<6 

99,96 
Der  T.  ist  eine  isomorphe  Mischung  (Ca,  Pb)C  aus  Aragonit  und  Weiss- 
bleiens. 

Böttgei':  Pogg.  Ann.  XLVII,  497. 

Iglesiasit  (Zinkbleispath). 

Verhält  sich  wie  Weissbleiers,  giebt  jedoch  v.d.  L.  neben  dem  gelben  auch 
einen  weissen  Beschlag. 

Nach  Kersten  enthält  dies  Mineral  von  Monte  Poni  bei  Iglesias  auf  Sar- 
dinien : 

Kohlens.  Bleioxyd        92,40 
Kohlens.  Zinkoxyd         7,02 

99,42 
Es  ist  eine  isomorphe  Mischung 

ZnC  -I-  6('bC, 
ein  zinkhaltiges  Weissbleierz,  worin  das  Zinkcarbonat  folglich  gleiche  Form  mit 
jenem  hat. 

Schwgg.  J.  LXV,  865. 

Kalkspath. 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  wird  kaustisch,  schwach  leuchtend  und  terbt  die 
äussere  Flamme  röthlich.  Manche  Abänderungen  brennen  sich  in  Folge  von 
metallischen  oder  organischen  Beimengungen  roth,  grau  oder  schwarz. 

In  Säuren  mit  Brausen  leicht  lOslich. 

Einige  Analysen  reineren  R.  mögen  hier  folgen : 
\.  Island.    Doppelspath.    a)  Bucholz,  6)  Stromeyer. 

2.  Ändreasberg  am  Harz,    a)  Stromeyer.  6)  Ho^shstetter. 

3.  Brilon,  Westphalen.    Schnabel. 


209 


4. 

i. 

s. 

a. 

b. 

a. 

b. 

KoUensfti 

ire 

43,0 

43,70 

43,56 

48,20 

i3,Ö2 

Kalk 

56,5 

56,15 

55,98 

54,40 

5S,30 

Magnesia 

— 

— 

— 

0,13 

Eisen-  u. 

Manganoxyd 

0,45 

0,36 

4,56») 

— 

Wasser 

0,5 

— 

0,40 

<,86») 

4,07 

400.       400.  400.         400.  400,02 

DerK.  ist  im  reinen  Zustande  koblensaurer  Kalk, 

CaC, 
4  Ai.  Kohlensäure  &=  875  s  44,00 
4    -    Kalk  «  360  «  56,00 

625     400. 
Viele  Abänderungen  enthalten  kleinere  oder  grössere  Mengen  der  isomor- 
phen Carbonate  von  Magnesia  (dolomitischer  Kalk),  Eisen-  und  Manganoxydul 
and  Zinkoxyd.    Zu  den  letzteren  gehören  u.  a. : 

4.  Grünlicher  K.  aus  dem  Basalt  des  Höllengrundes  bei  Münden,  Kurhessen. 
Ahrend. 

5.  Schieferspath  von  Schwarzenberg  in  Sachsen.   Stromeyen 

6.  K.  aus  den  Galmeigruben  von  Olkucz  in  Polen.   Gibbs. 

7.  u.  8.  Desgl.  vom  Altenberg  bei  Aachen.   Monheim. 

9.  K.  von  Sparta,  New-Jersey,  in  welchem  Franklinit  und  Rothzinkerz  ein- 
gewachsen vorkommen.  Spaltungsrhomboeder  =  404^57^,5;  sp.G.  s= 
2,84.   a)Jenzsch;  6)  Richter. 


4. 

5. 

«. 

7, 

.-!• 

a. 

b. 

Kohlensäure 

43,92 

44,66 

43,81 

43,2^ 

43,05 

40,77 

44,04 

Kalk 

53,79 

55,00 

50,75 

50,10 

50,86 

48,75 

47,92 

Magnesia 

0,48 

— 

0,85 

— 

— 

0,92 

1,21 

Eisenoxydul 

2,49 

— 

0,58 

5,78 

5,11 

0,38 

7  n 

Manganoxydul 

0,50 

2,70 

4,07 

1,06 

0,48 
0,65 

6,83 
0,38 

/  ,1  V 

Zinkoxyd 

100,30 

Kieselsäure 

— 

— 

0,18 
99,67 

Aq  0,32 
98,35 

400,58 

99,36 

400. 

100,82 

S.  ferner  Dolomit,  Talkspath  und  Zinkspath. 
Hiemach  ist  No.  9  ungefähr : 

6CaC^?Hc 
Mgj 

Ahrend:  Hausmann  Hdb.  d.  Min.  S.  4324.  —  Bacholz:  Gehlens  N.  J.  f.  Cli.  IV, 
426.  —  Gibbs:  In  meinem  Laborat.  ~  Hochstetter:  J.  f.  pr.  Ch.  XLIII,  316.  — 
Jenzsch:  Pogg. Ann.  XCVI,  4  47. — Monheim:  Privatmitth. — Richter:  In  mein. 
Labor.  —  Schnabel:  Privatmitth.  —  Strom ey er:  Gilb.  Ann.  XL V,  216.  Unter- 
such. S.  52. 


4)  Eisenoxydul.  2)  Kieselsäure. 

3)  Enthält  nach  Jenzsch  eine  kleine  Menge  Fluor. 

RtBBelsberg^fl  Mioeralcheinie.  14 


MO 

Kalkstein.    Uebemichi  von  Untersucbungen  von  Kalksteinen : 

DolomitiflcJId  Kalksteind  des  Crttnkischea  Jura.  Pfaff:  Pogg.  Aaa.  LXJCXU,  €5. 
LXXXVII,  SOO. 

Kalk  a.  Dolomite  in  Nassau.    Pres eo ins:  J.  f.  pr.  Gh.  LIV,  S5.  S74. 

Kalksteine  in  Wtrt«mi>erg,  avck  in  Betreff  Ihres  Gebalts  von  Phosphorsttore  u.  Alkalien. 
Schramm:  J.  f.  pr.  Ch<  XLVU,  440.  Faist:  Ebendas.  XLVU,  44S  and  Ueb.  Jah- 
resb.  4S5t.  9M. 

Marmor  aas  Naasau.  Grimm:  Jahrb.  d.  Ver.  f.  Nat.  im  H.  Nassaa  4S50.  440.  Fre- 
senius: Lieb.  Jahresb.  4SSS.  9ta. 

Muschelkalk  in  Franken.    Bibra;  J.  f.  pr.  Ghera.  XXVI.  S. 

Tertiärkallc  ans  Baiem.    Frickhin^er:  Hepert.  f.  Pharm.  Ste  IL  U,  50» 

Zechstein  Thttringens.    Liebe:  Leoab.  Jahrk  f.  Min.  4S5S.  7S9. 

Sttsswasserkalk  von  Giessen.    Knapp:  Lieb.  Jahresb.  4847— 4S.  4S9t. 

Muschelkalk  von  Saarbrücken.    Schnab  el :  Verb.  d.  naturh.  V.  d.  pr.  Rh.  4  S48.  450. 

Kalksteine  von  Stecklenberg  am  Hart.   Kosengarten :  Ztsofarfl.  d.  deutselten  geel.  Ges. 

II,  IS7. 
Kalkstein  von  Lüneburg  u.  Segeberf^   Roth :  Ztschrfl.  d.  d.  gaoL  Ges.  IV,  565,   J.  f.  pr. 

Gh.  LVm,  81. 
Muschelkalk  der  Wesergegend.    Brandes:  J.  f.  pr.  Ghem.  XIX,  477. 
Kalkstein  von  Sinsheim  in  Baden.    Sack:  G.  Leonhard  Beitr.  zur  min.  u.  geogn.  Kennln. 

von  Baden,  f  S5S.  I,  S7. 
Dolomit  vom  Hainberg^  b.  Götttagei.    Weevou:  OOtl.  geL  Ans;  4SKS.  477.   Lieb,  hh- 

resb.  4S5S.  SS5. 
Schwaner  dolom.  Kalk  vonStlgsdor^  Holstein.  Forchhammer:  J..f.pr.  Gh.  XUX,8S. 
Kalksteine  aus  Oeatreioh.    Lipoid  und  FerstU  Jahrb.  d.  geol.  Reichsanst.  4854.  485S. 
Keuper-Dol.  Vorarlbergs.    Landolt :  Lieb.  Xahresb.  485S.  Sil. 
Marmor  von  Schlanders  in  Tyrol.    Wittstefnr:  Rupert,  f.  Pharm.  SteR.  (II»  Sr. 
Dolomit.  Kalk  aus  Tyrol.    Roth:  S.  Predazzit.    Hubert:  Jahrb.  d.  geol.  R.  4850.  7S9. 
Kalkstein  aus  Graubündten.    Planta  u.  KekuU:  Ann.  d.  Gh.  u.  Ph.  LXXXVII,  866. 
Jurakalk  der  Schweiz.    Ghappuis:  Lieb.  Jahresb.  4  854.  904. 

Jodhaltiger  Dolomit  von  Saxon  im  Wallis.  Rivier  u.  Feltcrnberg:  J.f.pr.Gh.  L1X,S4S. 
Qrobkalk  von  Paris.    Nicki 6s:  Lieb.  Jahresb.  4849.  S^, 
Phryganeenkalk  von  Glermont.    f  o  r c  h h  am m e r  s.  oben. 
Milleporenkalk  in  Frankreich.    Damour :  Bull.  göol.  II  S^r.  VII,  675. 
MUleporen-  und  Koralienkalk.    Damour:  Ann.  Gh.  Phys.  III.  86t.  XXXII,  S6S.    B.  Sil- 

liman:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XII,  474.    Horsford:  Ibid.  XIV,  i45. 
Kryst.  Kalkstein  der  Vogesen.    Del  esse:  Ann.  Mines,  IV.  S6r.  XX,  444. 
Silurische  und  cambritche  Kalksteine  Englands.    Forbes:  Phil.  Mag.  IV.  Ser.  XIII,  365. 

J.  f.  pr.  Gh.  LXXII,  487. 
Kalkstein  von  der  Insel  Bute.    Bryce  :  Phil.  Mag.  III  Ser.  XXXV,  84. 
Jurakalk  in  England.    Völcker:  Lieb.  Jahresb.  4858.  9S6. 
K.  aus  NorwegcSn.    Kjerulf:  das  Gbristiania-Silurbecken.     Ghristiania  4855. 
Kalk  von  Faxö  u.  Kreide  von  Ringstedt.     Forchhammer:  S.  oben. 
Marmor  von  Carrara:  Witt  st  ein:  S.  oben.    Kttppel:  J.  f.  pr.  Gh.  LVH,  8fl4. 
Kalkstein  aus  der  Borsäureregion  Toscanas.    Schmidt:  Ann.  Ghem.  u.  Pharm.  GII,  90. 
Kalkstein  vom  Vesuv.     Roth:  S.  Hydrodolomit. 
K.  u.  Dolomit  aus  Liv- u.  Esthland.    Göbel:  Lieb.  Jahresb.  4854.904.    Petzhol  dt: 

Ebendas.  905. 
Kalkstein  vom  Oelberg  bei  Jerusalem.    Marchand  :  J.  f.  pr.  Gh.  XL,  49S. 
Kalkstein  von  Madera.    Schweizer:  J.  f.  pr.  Gh.  LXIU,  i04. 


an 

Kaütsteüi  Yon  Mnso,  Neir-Granada,  Muttergestein  des  Smaragds.    Le  wy :  S.  Beryll. 

Kalksteio  TOD  verschiedenen  Fundorten.  Hol g er:  Lieb.  Jahresb.  4850.  848.  Ausser- 
dem 8.  Bischofs  Lehrb.  d.  ehem.  u.  phys.  Geologie. 

Fluor  in  Kalkspath.  Einen  Fluorgehalt  in  manchen  K.  fandJenzsch:  Pogg.Anu. 
XGTI,  4  4t. 

Itrwitllltcaleit.    Nach  Genth  kommt  zu  Girgenti  auf  Sicilien  ein  rhomboedrisches 
Cartionat  von  Kalk  lud  Strontian  vor. 

Am.  J.  of  Sc.  U  Ser.  XIV,  380. 


Magnesit. 

Y.  d.  L.  unschmelzbar;  reagirt  nach  dem  Glühen  schwach  alkalisch,  und 
giebt  mit  Kobaltsolution  ein  blasses  Roth. 

Erst  beim  ErwSrmen  in  Säuren  auflöslich. 

A.   Krystallisirt.    Talkspath. 

4.  Trag(ls8Üial  in  Steiermark.  Weiss,  spaltbar  unter  407^  46';  sp.G.  = 
3,033.   Hauer. 

2.  Snarum,  Norwegen.  Nach  Breithaupt  spaltbar  nach  einem  Rhomboeder 
von  4  07^  28'.  Sp.G.  »3,047.  a)  Gelb,  durchsichtig;  6)  weiss,  undurch- 
sichtig. Marchand  u.  Scheerer.  c)  Weiss,  sp.  G.  =s  3,065.  Mün- 
ster*). 

3)  Gannhof  bei  Zwickau.  Im  Melaphyr,  sp.G.  a=  3,076.  Jenzsch. 


Kobleosäure 

52,Si 

51,44 

51,57 

52,57 

50,79 

Magnesia 

47,25 

47,29 

47,02 

46,48 

45,36 

Eisenoxydul 

0,43 

0,78 

1,41 

0,87 

2,26 

Wasser 

— 

0,47 
99,98 

— 

0,26 

99,98 

100. 

99,92 

1,12») 

99,79 


B.   Dicht.   Magnesit. 


I.  Kraubat,  Steiermark.    Riapro th. 
t  Hrubschütz,  Mähren.    Lampadius. 

3.  Frankenstein,  Schlesien,  a)  Stromeyer.    6)  Rammelsherg.    c)  Mar- 
chand u.  Scheerer. 
i.  Griechenland.    Rrunner. 
0.  Salem,  Hindostan.   Stromeyer. 
6.  Madras,  Hindostan.    Pfeiffer. 


1)  Der  Fandort  Arendal  ist  wahrscheinlich  ein  Irrthum. 
S)  Thonerde. 

14 


312 


4. 

t. 

1. 

a.           b. 

c. 

«. 

1. 

«. 

Kohlensäure 

49 

54,0 

50,22    52,10 

52,34 

51,02 

51,83 

50,64 

Magnesia 

48 

47,0 

48,36     47,90 

47,66 

49,49 

47,89 

46,12 

Eisenoxydul 

— 

— 

0,21«)    - 

— 

— 

0,28») 

0,35*) 

Wasser 

3 

400. 

1.« 

99,6 

1,39       — 
100,18  100. 

— 

— 

— 

0,16 

100. 

100,51 

100. 

1,58») 

98,85 
DerM.  ist  einfach  kohlensaure  Magnesia, 

ÄgC. 
4  At.  Kohlensaure  =  875  ^  52,38 

4    -    Magnesia        =  250  =  47,68 

585     400. 
Der  M.  von  Frankenstein  ist  oft  ausserordentlich  rein;  Marchand  und 
Scheerer  fanden  nur  0,009 — 0,048  p.  C.  Kieselsaure,  wahrend  ich  zuweilen 
3-8  p.c.  erhielt. 

Brunner:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVI,  96.  —  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsansi.  4855. 
I,  88.  —  Jenzsch:  Leonh.  Jahrb.  4853,  585.  —  Klaproih:  Beitr.  V,  07.  —  Lam- 
päd  i  US:  Sammlg.  pr.-chem.  Abh.  III,  344.  —  Marc  band  u.  Scheerer:  J.  f.  pr. 
Chem.  L,  895.  —  Münster:  Pogg.  Ann.  LXV,892.  —Pfeiffer:  J.  f.  pr.  Chem.  LXI, 
444,— Stromeyer:  Kasln. Archiv  IV, 481.  Unters.  S.  449.  Seh wgg.  J.  XIV, 4.  LI,  147. 

Bitterspatb. 

Verhalt  sich  ahnlich  dem  Kalkspath.   Löst  sich  schwerer  in  Sauren  auf. 

Wir  bezeichnen  mit  dem  Namen  Bitterspath  alle  isomorphen  Mischungen 
des  kohlensauren  Kalks  mit  der  kohlensauren  Magnesia,  so  wie  dieser  beiden 
Carbonate  mit  denen  des  Eisen-  und  Manganoxyduls. 

I.  OaC  -«-%C. 
A.   Dolomit.   Krystallisirt. 

4.  Jena.   Farblos,  krystallisirt.    Suckow. 

2.  Campo  longo  am  St.  Gotthardt.    Aus  dem  Dolomit;  grauweiss,  sp.G.  = 
2,869.  Lavizzari. 

3.  Tinz  bei  Gera.  Rhomboeder  von  406®  IT;  sp.G.  =  2,878.   Hirzel. 

4.  Orenburg.  Stanglig.   Klaproth. 

5.  Texas  in  New^ York.    Garret. 

6.  Freiberg.    Perlspath;  fleischroth;  Spaltungsrhomboeder  =  406^23';  sp. 
G.  =  2,830.    Ettling. 

7.  Kapnik.    Farblos,  in  Rhomboedern  von  106^46'  krystallisirt;   sp.G.  = 
2,89.   Ott. 

8.  Zillerthal;  Krystallisirt.   a)  Klaproth.   6)  Meitzendorff. 


4)  Manganoxydul.  1)  Kalk. 

It)  Kali,  Natron,  Thonerde,  Kieselsäure. 


213 


9.  Tyrol.   Ktthn. 

10.  Tharand  in  Sachsen.   Tharandit.   Rtthn. 
H.  Traversella.  Sp.G.  s  2,629.   Pelletier. 
18.  Jena.  Krystallisirt,  gelblich.    Göbel. 


1. 

s. 

s. 

4. 

5. 

Kohlens. 

Kalk 

55,2 

55,77 

54,02 

57 

51,90 

Kohlens. 

Magnesia 

44,7 

43,59 

45,28 

41 

46,86 

Koblens. 

Eisenoxydul 



— 

0,79 

1 

1,24 

Kohlens. 

Manganoxydul 

99,9 

— 



— 

99,36 

100,09 

99 

100. 

6. 

7. 

a. 

8. 

b. 

9. 

40. 

n. 

49. 

K. 

K.     53,S0 

52,46 

52 

56,66 

54,62 

54,76 

51,00 

51,7 

K. 

M.    40,15 

41,46 

45 

38,60 

45,92 

42,10 

44,32 

42,0 

K. 

E.      2,U 

1,09 

3 

3,30 

3,62 

4,19 

4,68 

— 

K. 

M.      5,23 

5,41 

— 

1,70 

— 

6,1 

400,72     100,12     100.    100,26     104,16^)101,05     100.  99,8 

B.   Krysiallinisch  -körnig. 

1.  Insel  Gapri.  Grobkörnig,  schneeweiss.   Ab  ich. 

2.  Valle  di  Sambuco.   Ab  ich. 

3.  Binnenthal  im  Wallis.  Sp.G.  =s  2,845.   Sart.  v.  Waltershausen. 

4.  Osterode  am  Harz.   Sog.  Lukullan.    Hirzel. 

5.  Suhl  am  Th Uringerwald.   R. 

6.  lifeld  ao|  Harz.  Rauhkalk.   R. 

7.  Scheidama,  Gouv.  Olonetz  in  Russland.    Schwarz  gefärbt.    Göbel. 

8.  Miemo  in  Toscana.   In  meinem  Laborat. 

9.  Kirchspiel  Vaage^  Gulbrandsdalen  in  Norwegen.   Scheerer. 

10.  La  Spezzia,  Italien.   Laugier. 

11.  Beyenrode  am  ThUringerwald.    R. 

12.  Altenbei^  bei  Aachen.   M  o  n  h  e  i  m. 

1.  s.  s.  4.  5.  6. 

Kohlens.  Kalk  52,30       56,57      55,06      53,24       51,54       55,62 

Kohlens.  Magnesia        46,97       43,43       44,55       46,84)      ^^  ^^       42,40 
Kohlens.  Eisenoxydul    —  —  —  —   |         '  0,56 

99,27     m.  99,61     400,08     400,44       98,58 

7.  8.  9.  40.  44.  4«. 

K.  K.  55,04  57,94  55,88  55,36  51,56  54,31 
K.M.  42,67  38,97  40,47  41,30  44,96  43,26 
K.  E.        1,54  4,74         2,84         2,00         3,48         0,99 

99,22  ftnC  0,57       99,16       98,66     400.     ZnC  4,38 
99,49  lilnC  0,56 

400,50 


4)  Ob  eio  Drackfehler  im  Original? 


214 

Eine  isomorphe  Mischung  gleicher  Atome  beider  Carbonate, 

.      CaC  +  ÜgC, 

enthält : 

i  At.  kohlens.  Kalk         =:  625  =5  54,35  oder:  Kohlensäure  47,83 

4   ^    kohlens.  Magnesia  «  525  ==  45,65  Kalk      ^  30,43 

4450     400.  Magnesia  24,74 

400. 

II.   SCaC  -«-2ti[gC. 
Bitterspaih  und  Dolomii. 

4.  D.  von  Sorrento.   Abicb. 

2.  D.  von  Liebenstein  am  Thüringerwald.   Wackenroder. 

3.  B.  von  Kolosoruk  bei  Bilin  in  Böhmen,  krystallisirt.   R. 

4.  B.  von  Glttcksbrunn  bei  Liebenstein,  stänglig.   Klaproth. 

5.  B.  aus  Böhmen.   Kühn. 

Kohlens.  Kalk  65,24 

Kohlens.  Magnesia  34,79 

Kohlens.  Eisenoxydul  — 
Kohlens.  Manganoxydui  — 
Organ.  Substanz  — 

4ÖÖI  99,4  4 

Eine  isomorphe  Mischung  von  3  At.  kohlensaurem  Kalk  und  2  At.  kohleo 
saurer  Magnesia, 

3CaC -«- 2]S[gC, 
enthält  : 

3  At.  kohlens.  Kalk         =  1875  =  64,4     oder:  Kohlensäure   47,01 
2  -        „        Magnesia  =  4050  =5  35,9  Kalk  35,90 

2925     400.  Magnesia         47,09 


8. 

*. 

*. 

5. 

63,87 

64,00 

60,0 

61,30 

33,Si 

36,53 

36,5 

32,20 

0,91 

2,73 

4,0 

6,27 

0,07 

jl  00,86 

100,5 

99,77 

1,05 

400. 


m.    2CaC  -^ÄgC. 

Bitterspath  und  Guhrhofian. 

4 .  Guhrhofian  von  Guhrhof  in  Steiermark. 

2.  Krystallisirter  Bitt.  von  Hall  in  Tyrol. 

3.  Ebensolcher  vom  Taberg  in  Schweden. 

Sämmtlich  von  Klaproth  untersucht. 

I.  %.  s. 

Kohlens.  Kalk  70,5        68,0        73,00 

Kohlens.  Magnesia       29,5  25,5         55,00 

Kohlens.  Eisenoxydul  —  4,0    9e  2,25 

Thon                            —  2,0      400,25 

Wasser                         —  2,0 

400.  98,5 


ai5 

Eine  uomorphe  Mischung  von  8  At.  kohlensaurem  Kalk  und  4  Ät.  kohlen- 
saarer  Magnesia, 

2CaC4-MgC, 

enthalt : 

2  At.  kohlens.  Kalk  =  4250  =  70,42  oder:  Kohlensäure  46,48 

i   -  kohlens.  Magnesia     =»    525  =r  29,58  Kalk  39,44 

1775     100.  Magnesia  14,08 


100. 


IV.    CaC  -^3ÄgC, 
Konit. 

Frankenhayn  am  Meissner  in  Hessen. 


John, 
a. 

Hirzel 
b. 

Kohlens.  Kalk               28,0 

27,53 

Kohlens.  Magnesia        67,4 

67,97 

Kohlens.  Eisenoxydul      3,5 

5,05 

98,9  100,55 

Nach  6  ist  der  Konit  eine  isomorphe  Mischung 

ölCaC  ^-  3%C)  ^-  PeC. 

Abich:  Geol.  Beob.  8.  lY.  —  Ettling:  Ann.  Chem.  u.  Pharm.  XCIX,  S04.  — 
Garret:  Am.  J.  ofSc.  III  Ser.  XV,  S84.  —  Göbel:  Pogg.  Ann.  XX,  5SS.  —  Hirzel: 
Ztschrft.  f.  Pharm.  4850.  S4.  —  John:  Schwgg.  J.  V,  48.  —  Klaproth:  Beitr.  I,  800. 
III,  t97.  IV,  S04.  836.  V,  408.  VI,  888.  —  Kühn:  Ann.  Chem.  u.  Pharm.  LIX,  868.  — 
La  agier:  Mäm.  du  Btfhs.  XIX,  448.  —  Lavizzari:  Leonh.  Jahrb.  4845.  808.  4  846. 
SSO.  —  Meitzendorff:  In  meinem  Laborat.  —  Monheim:  Verb.  d.  nat.  V.  d.  pr. 
Rbeinl.  6.  Jahrg.  44.  —  Ott:  Haidinger's  Berichte  II,  408.  —  Pelletier:  Ann.  Chim. 
Phys.  XIV,  488.  —  Sartorius  v.  Waltershausen;  Pogg.  Ann.  XCIV,  445.— 
Scbeerer:  Ebendas.  LXV,  888.  —  Suckow:  J.  f.  pr.  Chem. VUI,  408.  —  Wacken- 
roder:  Schwgg.  J.  LXV,  44. 

Anderweitige  Analysen  von  Dolomit  und  dolomitischem  Kalkstein : 

Lüneburg;  Segeberg.    Roth  :  J.  f.  pr.  Ch.  LVIII,  83. 

Thüringen  (Arnstadt).    Lappe.  (S.  Aragonit,  G.  Rose). 

Fränkischer  Jura.    Pfaff:  Pogg.  Ann.  LXXXII,  464. 

Würtemberg.    Faisst:  Uebig's  Jahresb.  4863.  966. 

Saarbrücken.    Wildenstein:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIX,  454. 

Dänemark.    Forchhammer:  Ebendas.  XLIX,  53. 

Oesterreich.    Mrazeck  und  Hauer:  Jahrb.  d.  geol.  Reichsanst.  3 ter  Jahrg.    Hauer: 

Ebendas.  4856.  453.    Lipoid:  Ebendas.  4t.  J.  888.  (Salzb.  Alpen). 
Frankreich.    Berthier:  Ann.  Mines  II  Sär.   III.     Laugier:  Ann.  Sc.  nat.  4886.  848. 

Pyrenäen).    Dam  cur:  BuH.  g^ol.  U  S^r.  XIII,  67.  (Compiögne). 
England.    Gilby:  Transact.  geol.  Soc.  Lond.  IV,  84  0. 
Vesuv.    Roth:  S.  (Aen. 
Nordamerika.    Beck :  Am.  J.  of  Sc.  XLVI,  85.    S.  femer  Kalkspath. 

lieber  die  Bildung  des  Dolomits : 

G.  Bischof:  Lehrbuch  II,  4400.  —  Dana:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  VI.  868.  Lieb. 
Jahreib.  4$47— 48.  4884.  —  Durocher:  Compt.  rend.  XXXIII.  J.f.pr.  Chem.  LIV,  4. 
—  Forchbammer:  S.  vorher.    —   Marignac:  BibL  univ.  X,  477.    Lieb.  Jahre8b^ 


216 

Ig49.  S44.  —  ilöriot:  Pogg.  Ano.  LXXIV,  594.  Haidingei^BeridM«!!,  Mt.  484. 
lY,  485.  —  Pfaff:  S.  vorher.  —  Sandberger:  Uebers.  d.  geoKVai^.  ?»  Nassau. 
Wiesbaden  4847.    Lieb.  Jahresb.  4847^48.  4  S9S. 

V.   Isomorphe  Misphungen  von  Kalk-  und  Magnesiacarbonai  mit  grösseren 

Mengen  Eisenoxydulcarbonat. 

BraaDspath. 


A,    CaC 


fMg 
\Pe 


K .  Wermsdorf  bei  Zdbtau  in  Mähren.   Grimm. 

2.  Lettowitz  in  Mähren.  GrossbläUrig,  gelblich.   Fiedler. 

3.  La  Valenciana  bei  Guanaxuato  in  Mexico.  Stänglig.   Roth. 

4.  Traversella.    Krystallisirt,    Rhomboeder  =  406®  20';    sp.  G.  =  2,945— 
2,919.   Hirzel. 

5.  Schneeberg  in  Sachsen.   Ktthn. 

6.  Mühlen  in  Graubttndten.    Berthier. 

7.  Schams  in  Graubttndten.   Berthier. 

8.  Vizille,  Frankreich.   Berthier. 

9.  Siegen.   Krystallisirt.   Schnabel. 

10.  Grube  Beschert Glttck  bei  Freiberg.  (Breithaupt's  Tautoklin).  Ettling. 

:  41.  Lobenstein.    (Ankerit).   Sp.G.  »3,04.   Luboldt. 

42.  Freiberg.   Krystallisirt.   Schmidt. 

43.  Gomiglion  bei  Vizille.   Berthier. 

4  4«  Golrath  in  Steiermark.   Ankerit.   Berthier. 

4  5.  Dientner  Thal  im  Pinzgau.  Ankerit.  Hauer. 

46.  Admont  in  Steiermark.   Ankerit.    Fridau. 

4.  \.  8.  4.  5.  6.  7. 

Kohlens.  Kalk                53,25  54,24       53,48  52,74  52,64  52,8  54,6 

Kohlens.  Magnesia         38,84  39,55       34,35  33,46  36,35  32,2  34,2 

Kohlens.  Eisenoxydul      5,33  6,431  44,43  42,40  44,0  44,8 

Kohlens.  Manganoxydul    —  —   f         '  2,84  0,34      0,4  0,4 

Wasser                              4,04  —           4,22  —  —  —  — 

98,43  99,89   '^eQ  22  400,44  404,73  99,4  98,0 

99,43 

8.  9.  40.  44.  4S.  48.         44.  45.  46. 

a  b  ' 

K.  K.  53,0     50,00  49,07  54,64     56,45  50,9  54,4     49^2     49^40     47,59 

K.  M.  32,6     34,03  33,28  48,94     48,89  29,0  25,7     30,0     24,34      43,73 

K.  E.    44,2     43,26  44,89  27,44     45,94  18,7  20,0     20,8    26,29     34,74 

K.  M.     0,5       2,57  2,09  2,24     40,09  0,5  3,0      —         -^    '     2,13 

400,3  flO,45  99,33  99,90  404,37  99,4  99,8  400.     400. 

400,04  ünlösl.    0,45 

98,34 


«7 

Im  iUlgraieinm  nach  der  Formel  susammeDgesetstY  varHn  in  dem  Braun- 
spaih  das  Veriiillliiias  des  Eisens  und  der  Magnesia,  mkl  ist  z.  B.  in 

4  u.   8  =  teiÜn):  8  Ag 

5  u.  6  =4  :  4 
4—10  =  i  :  3 
44.  43.  45a.    ^   i          :  8 

48  s  4  :  4  (Pe:  Ünab  8  :  4} 

45b.  s   8  :  4 

B.   Von  etwas  abweichender  Mischung  sind : 

4  •  Ingelsberg  bei  Hof-Gastein.    Grosse  braune  Rhomboeder  in  Talk.  Ktf  hier. 
8.  ViUefranche,  Dpt.  Aveyron.  Violett.  Berthier. 

3.  Von  der  hohen  Wand  in  Steiermark.  Ankerit.    Soh rotte r. 

4.  Beinhausen  bei  Gladenbach,  Oberhessen.  406^6";  sp.  G.  as  3,008.   Ett- 
ling. 

5.  Tinzen  in  Graubttndten.  Braunspath.   Schweizer. 

6.  Neu-Scbottland.  Ankerit  aus  den  Acadian  Ironmines.   Jackson. 

7.  Erzberg,  Steiermark.  Robwand.   Sander. 

4. 

Kohlens.  Kalk  60,84 

Eohlens.  Magnesia  34,62 

Kohlens.  Eisenozydul       6,67 
Kohlens.  Manganoxydul    — 


s. 

t. 

4. 

B. 

«. 

7. 

60,9 

50,41 

51,84 

46,40 

44,80 

11,91 

30,3 

n,8i 

87,33 

86,95 

30,80 

40,88 

6,0 

35,34 

81,75 

85,40 

83,45 

79,87 

3,0 

3,08 

— 

— 

0,80 

0,46 

99,43    400,8    400,34    400,34         0,75^)  99,85  400,88 


99,50 
Im  Ganzen  lassen  sie  sich  bezeichnen  als : 

4  =:  40CaC  +  eMgC  -h    PeC 


8  r=  46 


M        -T-    i'        ,, 


2(te,I»n)C  =  3CaC  +  2Jj8C 


3  SS  6  ,,  -h  8  ,,  -f-  3  ,,  a=  6  ,,  +  5  ,, 

4  SS  8  ^,  -f-  5  ,,  -f-  3  ,,  SS  4  ,,  +  4  ,, 

5  SS  5  „  +  6  „  -H  4  ,,  «  4  „  +  8  „ 

6  «  7  ,,  +  6  ,,  +  3  ,,  =  3  ,,  +  4  ,, 

Berthier:  Ann.  liiues,  VII,  846.  II.  S6r.  III.  —  Ettling:  S.  oben.  —  Fiedler, 
Grimm  (Gloclcer) :  Jahrb.  d.  geol.  Reichsanst.  6.  Jahrg.  98.  —  Fridau:  Haidinger's 
Berichte.  V,  4.  —  v.  Hauer:  Jahrb.  d.  geol.  Reichsanst.  IV,  887.  —  Hirzel:  S.  oben. 

—  Jackson:  Dana  II  Suppi.  8.  —  Kühn:  S.oben.  —  Luboldt:  Pogg.Ann.  GII,485* 

—  Roth:  S.  oben. —  Sander:  In  mein.  Laborat.  —  Schmidt:  In  meinem  Laborat. 

—  Schnabel:    Privatmiithlg.    —    Schröiter:    Baomgartn.  Ztschrft.  VIII,  ♦.  — 
Schweizer:  J.  f.  pr.  Ghem.  XXIII,  284. 


4)  UnlösUehes. 


VI.  Isomorphe  Mischungoi  von  Kalk-,  Hagnesia-  und  Kobaltoarbonat. 

Hierher  gehtfrt  ein  rother  Bitterspath  von  Pnibram,  worin  nadi  einem  Mit- 
tel zweier  Analysen  von  Gibbs : 

56,77 

36,70 

7,42 

8,03 


Kohlensäure 

45,85 

Kalk 

31,79     oder:  Kohlens. 

Kalk 

Magnesia 

Kobaltoxyd 

Eisenoxydul 

17,00                Kohlens. 
4,70                Kohlens. 
1,26               Kohlens. 

Magnesia 

Kobaltoxyd 

Eisenoxydul 

100. 
Entsprechend 

CaC  +  tJ^lc 
iCo 

G  ibbs :  Pogg.  Ann.  LXXI,  564. 

- 

Breunnerit. 

101,92 


Wird  beim  Erhitzen  braun  oder  schwarz.  Reagirt  v.  d.  L.  auf  Eisen,  oft 
auch  auf  Mangan,  verhält  sich  aber  sonst  wie  Magnesit  oder  Bitterspath. 

Wir  fassen  unter  diesem  Namen  diejenigen  isomorphen  Mischungen  von 
kohlensaurer  Magnesia  und  kohlensaurem  Eisenoxydul  zusammen, 
(denen  oft  ein  wenig  Kalk-  oder  Hangancarbonat  beigemischt  ist),  welche  der 
allgemeinen  Formel  nAgC  -f-  l^eC  entsprechen,  in  der.nas  1  oder  >  1  ist.  Die 
eisenreichen  hingegen,  in  welchen  n<1,  s.  Spatheisenstein. 

I.  AgC  +  PeC. 

Mesitinspath. 

1 .  Traversella  in  Piemont.   Stromeyer. 

2.  Thurnberg  bei  Flachau  im  Salzburgischen,  (Breith^upt's  Pistomesit). 
a)  Sp.  G.  =  3,41.  Fritzsche.   6)Sp.  G.  =  3,427.  Ettling. 


Kohlensäure 

i. 
44,09 

43,62 

b. 
44,57 

Magnesia 

20,34 

21,72 

22,29 

Eisenoxydul 

35,53 

33,92 

33,15 

99,96        99,26     100,01 
Eine  Mischung  von  1  At.  kohlensaurer  Magnesia  und  1  At.  kohlensaurem 
Eisenoxydul  enthält : 

2  At.  Kohlensäure  s  550  »  44,00 
1  -  Magnesia  »s  250  »  20,00 
1    -   Eisenoxydul     =  450  =  36,00 

1250     iOO. 


Oder: 


1  At.  kohlens.  Magnesia         s  525  ss  42 
1    -   kohlens.  Eisenoxydul    =725  =  58 


1250      100. 


219 

U.    2ÄgC  +  teC. 

4.  Traversella,  sp.G.  =  3,35.   a)  Fritzsche.   b)  Gibbs. 

2.  Werfen.   Qellbraun,  den  Lazulith  begleitend ;  sp.G.  ss  3,33.   Patera. 

4.  s. 

a.  b. 

Kohlensäure     45,76         46,05  45,84 

Blagnesia  28,42        27,42  26,76 

Eisenoxydol     24,48        26,64  27,37 

Kalk  4,30  0,22  — 

99,36       400.  99,97 

Eine  Mischung  aus  2  Ät.  kohlensaurer  Magnesia  und  4  AI.  kohlensaurem 
Eisenoxydul  enthält: 

3  At.  Kohlensäure     =s  825  =  46,50 
2   -    Magnesia  =>  500  =  28,47 

4  -    Eisenoxydul     ss  450  =  25,33 

4775     400. 
Oder: 

2  At.  kohlens.  Magnesia      =  4050  =  59,46 

4    -    kohlens.  Eisenoxydul  =5    725  =  40,84 

4775     400. 

III.   nttgC  -h  ^eC. 

4 .  Autun,  Dpt.  SaAne  et  Loire.   B  e r  t  h  i  e  r. 

2.  Grande-Fosse  bei  Vizille,  Dpt.  Is^re.   Derselbe. 

3.  AUevard,  Dpt.  Is^re.  Derselbe. 

4.  Zillerthal.  Krystallisirt,  im  Talkschiefer.    Joy. 

5.  Fassathal.    Gelbbraun.    Stromeyer. 

6.  Pfitschthal  in  Tyrol.    Krystallisirt,  Rhomboederwinkel  =  407®  22',5  nach 
Mitscherlich.   Magnus. 

7.  Rothenkopf  im  Zillerthal.    Gelb.    Stromeyer. 

8.  Tyrol.  In  gelben  Rhomboedern  krystallisirter.    Brooke. 

9.  Vom  Harz.    Walmstedt. 

10.  St.  Gotthardt.   Gelb,  körnig.   Stromeyer. 

H .  Hall  in  Tyrol.   Schwarz,  krystallinisch.    Stromeyer. 

12.  Semmering.    v.  Hauer. 

1.  s.  8.  4.  5.  6. 

Kohlensäure        40,4  42,6  44,8  49,47  50,4  6  50,07 

Magnesia  42,2  42,8  45,4  34,60  39,47  39,48 

Eisenoxydul         45,2  43,6  42,8  46,09  40,53  9,68 

Manganoxydul       0,6  4,0  —  —  0,48  0,73 

Kalk  _  _  _  4,97  _  _ 

Kieselsäure  —  —  —  4,47  —  — 

98,4       400.         400.  ToÖ!  400,64         99,9Q 


T-  r        .  H  ft.  ff.  ft. 

KoUensSiire         49,99         M,9i         I9,tt         5#,»         50,92         50,45 


40,3S         40,9S        40,15         4I.M         42,71  42,49 

EisenoxTdii]  8,58  8,10  0,22  0.54  5,00  3,19 

Manpnoxydal        0,42  —  l,M  0,50  1,51  — 

Kalk  _____  2J8 


O.M 

KoUe  —  —  1,02  —  0,11  1,29 


0.51 


99,30         99,21       100.  99,22       100,25         99,60 

dasHmgan  isb  Eises,  sd  ist  ki  Guaem: 
4.2.=    i%C  +  2reC  7.       :=r    8%C  +  feC 

3.       =  U^C  +  3^eC  8.  9.  =    9]i^C  +  feC 

I.       ^llbC-f.     teC  40.       =44%C  +  reC 

5.  =^6%C+     l^eC  44.       =42%C  +  reC 

6.  •   =r  73lgC  -«.     feC  4t.       s  25%C  -h  FeC 
Eertkier:  S.  Sfwlfcfiwftfii  —  Er##k€;  Am.  «mo.  X.  S. T,  3ti.  FDgg.Aiin. 


XI,  IC7.  —  Döbereiaer:  Sckwgg.  J.  XUI,  SIS.  ->  Fritzsck«:  ^igg.  Abb.  LXX, 
«4S.  — Gibbs:  Fofg.  Am.  LXXI,  SSS.  ~  t.  HaBer:  Jate^  4.  gBsL  Icicksusl.  ril, 
IS4.  —  Joy:  iBBOBOBUbor.  —  XagBBS:  roo-Amm.X,  I4A.  ~  Pater«:  Hai- 
's  BcficMe.  n,  SS«.  ~  Walaistedt:  Sek««.  J.  XXXT,  SS«. 


Decrepitirt  bös  Eriiitzcn,  ist  t.  d.  L.  imsffcf  lihar,  filrbi  sidi  grünlich 
gras  oder  schwarz,  und  reagprt  mit  den  FIftssen  anf  Hangan,  oft  anck  auf  Eisen. 
Ldst  sich  erst  beim  Erwarmen  leicht  in  Sinren  aoL 

Nor  der  dnnkelrothe  M.  von  Yieille  in  den  Pyrenien,  dessen  sp.  G.  ss  3,57, 
und  in  welchem  Graner  97,f  kohlens.  Mai^^noxydnl,  4,0  kohlens.  Kalk,  0,8 
kohlens.  Magnesia,  0,7  kohlens.  Eisenoxydnl  and  0,1  Manganoxyd  fand,  ist  an- 
nähernd reines  kohlensaores  M ansanoxTdol, 

ibC. 
I  At.  Kohlensäure     =  275,0  s=  38,6 
I    -    Manganoxydol  =  437,5  =  61,4 

712,5     100. 
Alle  übrigen  als  M.  beieidineten  IGneralien  sind  isomorphe  Mischangen. 

I.  mMn  C  -«-  nCa  C 

1.  Kapnik,  Ungarn.    Bert  hier.*) 

2.  Radhansbei^,  Gastein.  Ankertt.   Simianowsky. 

4.  1. 

Kohlens.  Manganoxydul     90,5         43,36 

Kohlens.  Kalk  9,5         85,83 

Kohlens.  Eisenoxydnl         —  4,40 

400.         400,29 

1. 


4  nm  sAnC  +  CaC  8  »  AnC  4-  70aC. 

II.  idAdC  +  nCaC  +  oAgC. 

4.  Kapnik.  Stromeyer. 

8.  Nagyag.  Derselbe. 

4.  s. 

Kohlens.  Manganoxydul  89,91  86,64 

Kohlens.  Kalk  6,05  40,58 

Kohlens.  Magnesia  3,30  2,43 

Wasser  0,43  0,34 

99,69        99,96 

1  =r  40ttnC  +  dUC  +*2AgC  2  »  24ttnC  4-  SCaC  4-  AgC. 

m.  miinC  4-  nCaC  +  oPeC. 

4.  Elbingerode  am  Harz.  Diallagit.  Dumenil. 

2.  Obemeisen  bei  DieU,  Nassau.    Himbeerspath.    (Breithaupt).    Biro- 
bacher. 

5.  Freiberg.   Berthier. 

4.  s.  8. 

Kohlens.  Manganozydul  91,96  94,34  82,2 

Kohlens.  Kalk                      1^82  5,39  8,9 

Kohlens.  Eisenoxydul           3,22  3,06  7,3 

Kohlens.  Magnesia                —             —  4,6 

400.  99,79      400. 

4.2.  =  32ttnC  4-  2(!laC  4-  feC 

3.       »  431tInC  4-  2(äa,IiIg)C  4-  teC 

IV.  mlilnC  4-  nCaC  -h  oKgC  4-  pi^eC. 

r  Grube  Alte  Hoffnung  bei  Voigtsberg,  Sachsen.  Sp.  G.  »3,553.  Kersten. 
2.  Freiberg.   Stromeyer. 

4.  s. 

Kohlens.  Manganoxydul     84,42  73,70 

Kohlens.  Kalk                     40,34  43,08 

Kohlens.  Magnesia                4,28  7,25 

Kohlens.  Eisenoxydul          3,40  5,75 

Wasser                                0,33  0,05 

99,44         99,83 
4  =  28liln(!  4-  4äaC  4-  2%C  4-  teC 
2  =:  451iInC  4-  30aC  4-  2lilgC  4-  teC. 

V.  mÄnC  4-  nCoC  4-  oCaC  4-  pÄgC 
Rheinbreitbach.    Roth,  sp.  G.  =  3,6608.    Bergemann. 

Kohlens.  Manganoxydul  90,88 

Kohlens.  Kobaltoxyd  3,74 

Kohlens.  Kalk  2,07 

Kohlens.  Magnesia  4,09 

Quarz  4,36 

99,44 

Etwa  88  MnC  4-  5Co£  4-  3CaC  4-  2AgC. 


Bergemann:  Tefti.  i^8ltQirh.  V.  d.  pr.  Rheini.  4^5*^.  f4l.  ---  Bert  hier:  Ann.  Mi- 
nes  VI,  598.  Schwgg.  J.  XXXV,  8S.  ~  Birnbacher:  Ann.  Chem.  Pharm.  XCVIII, 
444.  —  Damenil:  S.  Kieselmangan.  —  Graner:  Ann.  liinesIU.  S^.  XVIII,  64.  — 
Kersien:  J.  f.pr.Ghem.  XXXVII,  463.  —  Simianowsky:  Haiding.  Berichte  I,  498. 
—  Stromeyer:  Gott.  gel.  Anz.  4888.  4Q84. 

Spath^lsenstein. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  schwärzt  sich  und  wird  magnetisch.  Giebt  beim 
Glühen  ein  Gasgemenge  aus  5  Vol.  Kohlensäure  und  4  Vol.  Kohlenoxyd  und 
einen  Rtickstand  aus  4  At.  Eisenoxyd  und  4  At.  Ei^noXydul^)  (Glasson). 
Reagirt  oft  stark  auf  Mangan. 

Löst  sich  erst  als  Pulver  bdim  £rwärmen  in  Säuren  leicht  auf.  Die  durch 
höhere  Oxydation  veränderten  S^.  (vfete  SphäroiriderH^)  ^ebleh  gelbe  Äuflö- 
sungein,  entwickeln  auch  wohl  mit  Chlorwasserstoffi^ält^  C&lör ;  die  tiionigen 
hinterlassen  einen  hellen,  die  Kohleneisensteine  einen  kohligen  Rttck^nd. 

Die  Sp.  sind  isomorphe  Mischungen  von  kohlefeisauiM  Eiseiiötydiil  mit 
wechselnden  Mengen  der  Carbonate  von  Manganoxy^ul,  Uagnesia  und  Kalk. 

I.  Mit  0— 4  p.  G.Slanganoxydal. 

4.  Burgbrohl  am  Laacher  See.  Dichter  Sphärosiderit.  G.Bischof. 

2.  Escourleguy  bei  Baigorry,  Pyrenäen.  Berthier. 

3.  Pacho  bei  Bogota,  Neu-Granada.  Berthier. 

4.  Pierre-Rousse  bei  Vizille,  Dpt.  Is^re.  Berthier. 

5.  Steinheim  bei  Hanau.   Sphärosiderit  im  Dolerit.  Stromeyer. 

6.  Erzberg  bei  Eisenerz,  Steiermark.  Karsten. 

7.  Bieber  bei  Hanau.  Krystallisirt,  weiss.  Glasson. 


4. 

1. 

8. 

4. 

5. 

«. 

7. 

Kohlensaure 

38,46 

41,0 

39,5 

38,0 

38,03 

38,35 

38,41 

Eisenoxydul 

60,00 

53,0 

54,1 

53,8 

59,63 

55,64 

53,06 

Hanganoxydul 

— 

0,6 

0,8 

*,^ 

1,89 

«,80 

4,20 

Magnesia 

5,4 

4,6 

3,7 

— 

1,77 

2,26 

Kalk 

1,84 

— 

1,0 

1,0 

0,20 

0,92 

1,12 

400.  400.        400.  98,2        99,75        99,48       99,53*) 

In  No.  4  ist  4  At.  äaC  gegen  25  At.  teG  vorhanden.    In  No.  5  ist  Ca  :  iHn  : 

te  =  1  :  7  :  224 .     In  No.  7  ist  Ca  :  %  :  An  :  f  e  =  4  :  3  :  3  :  36.    Das  reine 

kohlensaure  Eisenoxydul, 

feC 

enthält : 

4  AI.  Kohlensilure     =  275  «  37,93 

4    -    Eisenoxydul     =  450  =  62,07 

725      100. 


4)  6FeC  =  ^e,  4  Fe,  5C,  C. 
2)  0,48  Gangart. 


213 

U.  Ifli  6 — 14  p.  C.  Manganoxydul. 

4.  Rati«ie bei  Tiodessos,  PyrenHen.   Berthier. 

8.  Grobe  Silbemagel  bei  Siolbergy  Harz.   Stromeyer. 

3 .  Grube  HohegreUie  im  Hachenbui^ischeD .    Karsten. 

4.  Junge  Keseeigrube,  Siegen.   Karsten. 

5.  S.  George  de  Hunti^res,  Savoyen.   Berthier. 

6 .  Neudorf  bei  Harzgierode.   S  o  u  t  z  o  s . 

7.  Zeche  Kirschbaum,  Siegen.   Karsten. 

8.  Bendorf  bei  Goblenz.   Berthier. 

9.  Siahlbergbei  Mttsen,  Siegen,    a)  Karsten,   b)  Schnabel. 
10.  BoUenbacb,  S^gen.   Schnabel. 

H.  Hollerterzug.  42.  Stahlert.  43.  Häuslingstiefe.  14.  Samnerichskaule 
bei  Horhau^A.  15.  Silberquelle  bei  Obersdorf.  16.  Kammer  und  Storch. 
47.  Guldenhart.  18.  Andreas  bei  Hamm  a.  d.  Sieg.  49.  Alte  Thalsbach 
bei  Eisersfeld.  20.  Kux.  24 .  Vier  Winde  bei  Bendorf.  Sämmtlich  Gru- 
ben im  Siegenschen.    Schnabel. 

^.  Allevard,  Dpt.  Isdre^  Berthier. 


4. 

s. 

s. 

4. 

5. 

e. 

7. 

Kohlensäure       39,2 

38,2« 

38,64 

38,90 

38,4 

36,27 

38,85 

Eisenoxydui        53,5 

49,49 

50,41 

50,72 

50,5 

52,29 

47,20 

Manganoxydul       6,5 

7,07 

7,54 

7,64 

8,0 

9,76 

8,34 

Magnesia 

0,7 

4,84 

2,35 

4,48 

0,7 

4,04 

3,76 

Kalk 

— 

0,67 

0,40 

*,1 

0,67 

0,63 

Gangart 

— 

0,25 
96,24  (?) 

0,32 
99,23 

0,48          4,0 
99,62      400.        1 

— 

0,95 

99,9 

roo. 

99,72 

8. 

». 
a.            b. 

40. 

**. 

13. 

It. 

14. 

Kohlens. 

38,4       39,49     38,50 

36,45 

36,45 

37,74 

38,48 

37,62 

Eisenoxyd. 

46,3       47,96     47,16 

46,97 

47,10 

48,86 

50,37 

48,94 

Manganox. 

9,1 

9,50     10,64 

7,56 

7,65 

8,19 

8,30 

8,66 

Magnesia 

4,5 

3,12      3,23 

2,22 

2,45 

2,34 

2,15 

<,9* 

Kalk 

— 

—         0,50 

0,46 

0,34 

0,32 

0,25 

0,32 

Gangart 

4,4 

—          — 

5,74 
400. 

4,60        2,55 
400.         400. 

0,45 
100. 

1,54 

99,7      99,77  400. 

100. 

Ai. 

46.              17. 

18. 

1». 

so. 

S1. 

Sl. 

Kohlens. 

37,84 

37,44       38,27      39,19 

1      37,43 

38,57 

38,38 

40,3 

Eisenoxyd. 

50,91 

49,44       50,56      46,6{ 

i      48,79 

48,07 

48,83 

45,6 

Maoganox. 

9,04 

9,62        9,67        9,87 

9,66 

10,40 

40,80 

44,7 

Magnesia 

0,80 

0,94        1,46        3,91 

4,25 

2,21 

1,41 

2.4 

Kalk 

0,40 

—           0,16        0,38 

1        0,36 

0,36 

0,41 



Gangart 

4,01 

3,02        0,08         — 

2,54 

0,33 

0,47 

100.         100.         100.         100.        100.        100.         100.        100. 


Dies  siod  dM  Sp^Übrnmaa^mmm  der  Gange  in  ThtnschieiBr  vn 
inen  isl  4  AI.  Minfijifcil  008^  5—6  At.  Eisenqocydal  ymil 

nL  Mit  grassaram  Ifangaogahalt. 

Alte  Birfce  Im  Eben,  Siegm.   Sphärosiderit  in  Basall.   Sei 

Qirenfiriedersdorf,  Sacbsen.  Magnus. 

dandree,  Grabehft  Cläre,  Irland.   Erdige  Masse.   Kane. 

I .  «.  I.*) 

a.  b. 

KoUeBsaure         38,8S  38,35  38,15  30,9S 

KiseiiQKydid         43,59  36,81  40,40        8,22 

ManganoxTduI      47,87  25,34  54,45  59,23 

0,24  _  _  _ 


Kalk  0,08  —  —  4,63 

400.  400,47      400.         400. 

Hieitiach  sind 

No.  4.  No.  1. 

bteC  +  iHlnö  SteC  h-  2An(! 

7C    s  4925  «38,42  5C     a  4375  «  38,49 

hte  ^  2250  »  44,55  3Pe  s  4350  s  37,50 

2<in=    875  «  47,33  21iln  «    875  «=  24,34 

5050     400.  3600     400. 

IV.  Mit  bedeutendem  Magnesiagebalt. 

(Isomorphe  Mischungen  nIßeC  -i-  AgC). 

4 .  Schaller  Erbstolln  zu  Pohl  im  sächsischen  Voigtlande.   Sideroplesit  Brtl 

Rhomboeder  =  407®  6';  sp.G.  =  3,646.  Fritzsche. 

2.  Mitterberg  in  Tyrol.   Sp.  G.  s  3,735.   Kbuen. 

i.  2. 

Kohlensäure        42,40        39,54 

Eisenoxydul        44,56        54,45 

Manganoxydul        —  4 ,  62 

Magnesia  44,65  7,72 

98,34       400. 

i.  a. 

2l!^eC -i-%C  4]^eä  +  MgC 

3C    =825  =  44,77  öC    =4375  =  40,45 

gfe  =  900  =  45,57  4^6  =  4800  =  52,55 

Mg  =  250  =  42,66  Äg  =    250  =    7,30 

4975     400.  3425     400. 

Ureithaupt:  B.  u.  bütl.  Ztg.  «858.  No.  7. 


\)  Nach  Abzug  von  40  u.  6  p.  C.  Kieselsäure,  orgau.  Stoffen  and  Wasser. 


225 

V.  Kohleneisanstein  (Blaokband). 
Gemenge  von  Spatheisenstein  mit  Steinkohlensubsianz ,  gewöhnlich  etwas 
Tbonn.8.w.  enthaltend.     Dieses  Eisenerz,  in  England  schon  früher  bekannt, 
ist  neaerlich  auch  in  Westphalen  aufgefunden  worden. 

Mehre  Abänderungen  aus* der  Nähe  von  Bochum  sind  untersucht  worden. 
4 .  Analyse  von  Hess. 

2.  Grube  Friederike,  a)  sp.G.  =  2,81.  b)  sp.G.  =:  2,197.   Schnabel. 

3.  Grube  Schürbank  und  Gharlottenburg ;    a)  sp.  G.  =  2,94.    b)  sp.  G.  = 

2,33.   Schnabel.     (S.  ferner  Peters). 

i.  «.  8. 

Eisenoxyd  —  —  7,46  7,77  5,93 

Kohlens.  Eisenoxydul     60,45  77,72  47,24  69,27  35,30 

,,        Manganoxydul    —  0,21  —  0,78  — 

„        Magnesia  2,40  2,51  4,40  3,67  1,57 

,,        Kalk  1,53  1,02  —  —  0,41 

Schwefels.  Kalk  0,29  0,05  —  —  0,64 

Kieselsäure  1,03  0,93  0,81  4,92  20,23 

Thonerde  6,64  0,77  —  0,52  8,67 

Eisenoxyd  0,94  1,30  —  —  1,16 

Kalk  —  —  —  0,14  0,68 

Magnesia  —  —  —  0,13  0,35 

Steinkohle  21,27  14,61  35,34  11,76  20,07 

Wasser  4,96  0,92  4,14  3,01  5,09 

99,21       100,04         99,39         99,69       100,10 
Andere  Proben  von  der  Grube  Isabelle  enthalten  nach  Schnabel  25,52— 
27,68  Eisen  und  7,53 — 7,64  Thonerdesilikat ;   solche  von  der  Grube  General 
bei  Dahlhausen  an  der  Ruhr  9,56—10,54  Eisen  und  37,06—64,14  erdige  Bei- 
mischungen. 

Diese  Spatheisensteine  zeichnen  sich  durch  den  fast  gänzlichen  Hangel  an 

Mangan  aus. 

VI.   Thoniger  Sphärosiderii. 

Gemenge  von  Spatheisenstein  mit  Thon. 

1 .  Von  der  Haardt  bei  Bonn,  nierförmig  in  Thon  über  der  Braunkohle  vor^ 
kommend.   Peters. 

2.  Von  der  Grube  Gottessegen  bei  Siegburg,  über  Trachytconglomerat  vor- 
kommend.   Peters. 


4. 

9. 

Kohlens.  Eisenoxydul 

76,11 

74,37 

,,       Manganoxydul 

3,56 

2,79 

„       Kalk 

2,48 

2,93 

,,       Magnesia 

1,45 

2,50 

Eisenoxyd 

2,77 

6,69 

Thonerde 

1,36 

•     0,64 

Eisenbisulfüret 

1,23 

1,07 

Kieselsäure 

3,54 

4,84 

Thonerde 

7,52 

2,23 

Wasser,  org.  S. 

— 

1,94 

100,56  100. 

RaBB«lfberf ^f  MinermlcheBie.  15 


8. 

Eisenoxyd  76,76 

Manganoxyd  46,56 

Kalk  0,60 

Magnesia  0,44 

Wasser  u.  Verl.  5,64 


98,58 


n 


I 


«6 

VIL  Zarsetsier  SpatheiteDttein. 

In  einem  braanrotben  von  der  Zeche  Engels  Zuversicbi  im  Siegenscben  fand 
Karsten  6,6  p.  C.  Eisenoxyd,  nnd  den  Rest  bestehend  aas  Kohlensäure  36,06,  L 
Eisenoxydul  45,85,  Manganoxydul 8,00,  Kalk  0,46,  Magnesia  2,00,  Bergart  0,66. 
4.  Braunschwarzer  krystallisirter  Sp.  von  der'Wtflch  im  Lavantthale,  Kam- 

then,  theilweise  in  Brauneisenstein  verwandelt.   Rosengarten. 
8.  Braunrother  Sp.   aus  der  Grube  Steigerberg.  bei  Tiefenbach,   Siegen. 

Schnabel. 
3.  Schwarzer  aus  der  Grube  Vier  Winde  bei  Bendorf,  durch  Oxydation  des 
Sp.  No.  24  entstanden.   Schnabel. 

4.  1. 

Eisenoxyd        4  4 ,30  Kohlens.  Eisenoxydul  34,49 

Eisenoxydul     43,83              ,^       Manganoxydul  8,48 

Manganoxydul   7,34              ,,       Magnesia  9,45 

Magnesia            2,44              „       Kalk  4,68 

Kohlensaure)   ««  jq  Eisenoxyd  38,83 

Wasser        j       *  Kieselsäure  3,*4 

400.  Wasser  5,74 


400. 
Der  letztere  ist  entweder  (f^e,  Mn)'  -f-  aq.  oder  ein  Gemenge  von  wasser- 
freien Oxyden  und  Hydraten. 

Berthier:  Ann.  Mines  VlII,  887.  II.  Sör.  III.  25.  —  Glasson:  Ann.  d.  Ch.  u. 
Pharm.  LXil,  89.—  Hess:  Pogg.  Ann.  LXXVI,  418.  —  Hisinger:  Afh.  i  Fis.  II,  458. 
—  Kane:  Phil.  Mag.  4848.  Jan.  J.  f.  pr.  Chem.  XLIU,  899.  —  Karsten:  Archiv  IX, 
920.  ->  Klaproth:  Beiträge  IV,  407.  VI,  345.  —  Magnus:  Pogg.  Ann.  X,  445.  — 
Peters:  In  mein.  Labor,  und:  B.  u.  h.  Ztg.  4857.  No.  88— 48.  —  Roaengarten: 
In  meinem  Laborat.  —  Schnabel:  Privatmittheilung.  Ueber  Kohleneisenstein: 
Pogg.  Ann.  LXXX,  444.  —  Soutzos:  In  mein.  Labor.  —  Stromeyer:  Unter- 
suchungen etc. 

Zinkspath. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss  und  vorübergehend  gelb,  vmd  verhalt  sich  wie 
Zinkoxyd.  Zuweilen  reagirt  er  auf  Eisen  und  Mangan.  Unreine  Varietäten 
brennen  sich  roth  oder  schwarz. 

In  Spuren  mit  Brausen,  auch  in  Kalilauge  auflöslich. 

Die  ältesten  Untersuchungen  rtlhren  von  Marggraff  und  Sage  her. 
S  m  i  t  h  s 0  n ,  später  Berthier  gaben  die  ersten  genaueren  Analysen. 


227 


A.   Wesentlich  Zinkcarbonat. 


I.  Somaraolshire.     S.  Derbyshire.   Smith son. 

3.  Ampfliii  bei  Hay,  Belgien.  Bert  hier. 

4.  Moresnety  Belgien.  Krystallisirt.   Schmidt. 


i. 

f. 

8. 

4. 

Kohlensäure 

35,2 

34,8 

34,0 

33,78 

Zinkoxyd 

64,8 

65,2 

57,4 

63,06 

Eisenoxydul 

— 

— 

4,0 

0,34 

Kieselsäure 

— 

4,2*) 

1,58 

Wasser 

— 

— 

1,28 

400.         100.  99,6       100,04 

Der  Z.  ist  kohlensaures  Zinkoxyd, 

ZnC. 
4  At.  Kohlensäure  =:  275,0  s=  35,19 
1    -    Zinkoxyd       =  506,6  =^64,81 

781,6     100. 
Berthier  anaiysirte  eine  Beihe  unreinerer  Abäoderungen,  welche  30 — 90 
•  p.c.  Zinkcarbonat  neben  Garbonaten  von  Eisen,  Mangan,  Kalk  und  Blei  ent- 
hieil.  Biege!  untersuchte  Z.  (Galmei)  von  Wiesioch  in  Baden. 

B.   Isomorphe  Mischungen  von  Zink- und  Bleicarbonat. 

1.  Nertschinsk,  Sibirien.   Kobell. 

2.  Altenberg  bei  Aachen.  Concentrisch  strahlig.   Heidingsfeld. 

4.  2. 


Kohlensaure 

34,68 

35,13 

Zinkoxyd 

62,21 

64,56 

Bleioxyd 

1,00 

0,16 

Eisenoxydul 

1,26 

— 

Kieselsäure 

— 

0,15 

99,15       100. 
Schon  früher  hatte  Berthier  auf  den  Bleigehalt  des  ersten  aufmerksam 
gemacht. 

C.  Isomorphe  Mischungen  der  Carbonate  von  Zink,   Mangan, 

Eisen,  Magnesia  und  Kalk. 

4.  Nertschinsk.  Bläulich.    Karsten, 

2.  Herrenberg  bei  Ninn,  Aachen,    a)  Dunkelgrüne  Krystalle,  sp.  6.  ^  3,98. 
6)  Hellgrüne,  sp.G.  s  4,03.   Monheim. 

3.  Altenbei^  bei  Aachen.    Gelblichweisse  Krystalle,  sp.  G.  =  4,20.   Mon- 
heim. 


4)  Gangart. 

15 


M8 

4.  t.  S. 

Kohlens.  Zinkoxyd           89,44  7S,*4t  85,78  84,9S 

,,       Manganoxydul    40,71  44,98  7,68  6,80 

,,       Eisenoxydul          —  3,80  2,84  4,58 

,,       Magnesia               —  3,88  4,44  8,84 

„       Kalk                      —  4,68  0,98  4,58 

Kieselsaure                        —  0,80  0,09  4,85  M 

Wasser                              —  0,66  —  — 


99,85        98,98     104,45        99,57. 

Aiienberg.   GrOne  Krystalle.    a)  sp.G.  =  4,09,    6)  =  4,45,  c)  s  4,00, 
d)  wm  4,04,  e)  BS  4,00.   Monheim. 

Kohlens.  Zinkoxyd  74 ,08      60,35       58,58  55,89  40, 43 

,,       Eisenoxydul      83,98      38,84       35,44  36,46  53,84 

„       Manganoxydul    8,58        4,08        3,84        3,47  8,48 

„       Kalk  8,54        4,90         3,67        8,87  5,09 

,,       Magnesia  —  0,4  4         —  —  — 

Kieselsinkerz  —  8,49        0,48        0,44         — 


400,48    404,44     404,38       98,50     400,94 

No.  4  ist  BS  MnC  +  8ZnC.    In  den  übrigen  verhalten  sich  die  At.  von 

Zn  :  Mn  Zn  :  Fe 

8a  BB     6  :  4  4a  =:    3  :  1 


86=1  ,,     ,  46  ■=    7  :  4 

4«  =     8  :'3 


D.   Isomorphe  Mischung  von  Zink- und  Kupfercarbonat. 

Ein  kupferhaltiger  Zinkspath  ist  der  Herrerit  von  Albarradon  in  Mexico, 
worin  Herrera  Tellur,  Nickel  und  Kohlensaure  gefunden  haben  wollte,  den 
aber  schon  Del  Rio  richtig  erkannte.   Nach  Genth  besteht  er  aus : 


Kohlens.  Zinkoxyd 

93,74 

,,       Kupferoxyd 

3,4S 

.,       Manganoxydul 

1,50 

„       Kalk 

4,48 

,,       Magnesia 

0,89 

400,43 
Berthier.  Ann.  Mines  III  Sör.  III,  54.  —  Genth:  Am.  J.  of  Sc.  ü  Ser.  XX.  J.  f. 
pr.  Chem.  LXVI,  475.  —  Heidings feld:  In  mein.  Laborat.  —  Karsten:  Syst.  d. 
Metall.  IV,  425.  —  v.  Kobeli:  J.  f.  pr.  Chem.  XXVIII,  48Q.  —  Monheimi  Verh.  d. 
nat.  V.  pr.  Rheinl.  5.  Jahrg.  XXXVI,  174  u.  Privatmitth.  —  Eiegel:  Jahrb.  pr.  Pharm. 
XXIII,  853.  ^  Schmidt:  J.  f.  pr.  Chem.  LI,  S57.  —  Smithson:  Nicholson's  J.  VI, 
76.  Geblen's  N.  J.  11,368. 


Kieselzinlcerz. 


229 

Plumbocalcit. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  wird  braunroth,  und  giebt  v.  d.  L.  mit  .Soda 
auf  Kohle  Bleikömer  und  einen  Bleibeschlag. 

Die  chlorwasserstoffsaure  Auflösung  setzt  beim  Erkalten  oder  Abdampfen 
Chlorblei  ab. 
4.  Leadhillsy  Schottland,    a)  Delesse.   6)  Hauer. 
2.  High  Pim  Grube  bei  Wanlockhead,  Lanarkshire.   Joh  nston. 

a.  b; 

Kohlens.  Kalk  97,61         92,43  92,2 

„       Bleioxyd        2,34  7,74  7,8 

99,96      400,17        100. 

Eine  isomorphe  Mischung  beider  Carbonate, 

("bC  +  32äaC 
in  der  rhomboedrischen  Form,  die  vom  ersten  noch  nicht  bekannt  ist. 

32  At.  kohlens.  Kalk         =  20000  =  92,3 
4    -    kohlens.  Bleioxyd  =    1669  =    7,7 

21669     100. 

Delesse:  Rev.  sc.  et  ind.  XII,  448.  Berz.  Jabresb.  XXVI,  576.  —  v.  Hauer: 
Sitzgsber.  Wien.  Akad.  4  854.  April.  —  Job  nston:  Edinb.  J.  of  Sc.  N.  S.  VI,  79.  Pogg. 
Ann.  XXV,  S48. 

Vjl^trtl.    Verhält  sieb  wie  Malachit,  giebt  jedoch  beim  Erhitzen  kein  Wasser. 

Thomson  fand  in  diesem  Mineral  von  Mysore  in  Hindostan  nach  Abzug  von  4  9,5  p. C. 
Eiienozyd  und  S,4  Kieselsäare:  24,56  Kohlensäure  und  78,44  Kupferoxyd,  welche  einem 
halb  kohlensauren  Kupferoxyd,  Gu*G,  entsprechen,  was  S4,68  Säure  und  78  J9 
Balis  voraussetzt. 

Es  wäre  das  einzige  Beispiel  eines  wasserfreien  basischen  Carbonats,  dessen  Existenz 
za  bestätigen  ist. 

Ouilines  1,  604 . 

Salbit.  Auf  der  Grube  Wenzel  bei  Wolfach  in  Baden  soll  ein  wesentlich  aus  kohlen- 
laurem  Silberoxyd  bestehendes  Mineral  vorgekommen  sein,  worin  Selb  4S  p.  C.  Koh- 
lensäure, 79,5  Silberoxyd,  45,5  Antimonoxyd  angegeben  hat.  Nach  W a  1  c h n e r  beruhen 
diese  Angaben  auf  einem  Irrthum. 

Selb:  Aikins  Diction.  II,  295.  — Walchner:  Magaz.  f.  Pharm.  XXV,  4. 

2.   Hydrate. 

.    Soda. 

Schmilzt  V.  d.  L.  und  f^rbt  die  Flamme  gelb. 
Löst  sich  in  Wasser  zu  einer  alkalisch  reagirenden  Flüssigkeit  auf. 
f.  Debreczin, Ungarn.  Szekso  genannt,  a)  Beudant.  6)  Wackenroder. 

2.  Aegypten.    a)  Beudant.   b)  Reicherdt. 

3.  Ostindien.   Pfeiffer. 


4. 

a. 

«. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kobl^ns.  Natron 

73,6 

98,30 

74,7 

48,43 

M»89 

Schwefels.  Natron 

40,4 

4,67 

7,5 

34,44 

44,44 

Phosphors.  Natron 

— 

4,47 



— 

— 

Chlomatrium 

2,2 

4,46 

3,1 

45,77 

0,77 

Kohlens.  Kali 

— 

— 

— 

— 

6,65 

Schwefels.  Kali 

— 

0,03 

— 

— f 

Wasser 

13,8 

— 

13,5 

4,28 

88,85 

100.         99,93         98,8       99,53       100. 

No.  1  b.  nach  Abzug  von  2,66  p.  C,  No.  3.  von  36,5  p.  C\  anltfslichen  erdigen 
Stoffen. 

Die  natürliche  Soda  ist  immer  ein  Gemenge,  in  welchem,  wie  namentlich 
aus  1  a.  zu  folgen  scheint,  die  Verbindung  von  1  At.  einfach  kohlensau- 
rem Natron  und  1  At.  Wasser  die  Hauptmasse  bildet. 

l^aC  -I-  aq. 
1  At.  Kohlensäure  es  275,0  =  35,39 
1    -    Natron  »  387,5  =  50,14 

1    -    Wasser  =  112,5  =  14,47 

775,0     100. 

Wackenroder's  Analyse  bezieht  sich  wahrscheinlich  auf  eioXünstlich 
entwässertes  Material.  Doch  scheint  auch  wasserfreies  kohlensaures 
Natron  vorzukommen,  denn  eine  BfOorescenz  auf  verwitterndem  Thonschiefer 
der  Grube  Neue  Margarethe  bei  Clausthal  bestand  nach  Kay  s er  aü§  92^07 lioh- 
lens.  Natron,  3,32  kohlens.  Magnesia,  1,81  kohlens.  Kalk»  0,19  kpbleiis^  Eisen- 
oxydul, 1,85  Wasser. 

Beudant:  Trait6  de  Mineralogie.    —   Kayter:  LeoDh.  N.Jahrb.  48M.  68t.  — 

Pfeiffer:   Ann.  Chem.  Pharm.  LXXXIX,  249.  —   Reicherdt:  In  meui.  Labor.  ^ 

Wackenroder:  Arch.  d.  Pharm.  XXXV,  274. 

» 

Trona. 

Verhält  sich  wie  Soda,  verwittert  jedoch  nicht,  und  schmilzt  auch  nicht 
beim  Erhitzen  im  Krystallwasser. 

1.  Nordafrika.   Klaproth. 

2.  See  Merida  bei  Lagunilla,  Neu  Granada.    Urao.    Boussingault. 


4. 

s. 

Kohlensaure 

38,0 

39,00 

Natron 

37,0 

H,«* 

Wasser 

88,6 

18,80 

Schwefels.  Natron 

8,5 

»9,08 

100. 
Hiemach  ist  die  Tr.  anderthalbfich  kohlensaures  Natron,  ver- 
bunden mit  4Ät.  Wasser. 


28t 

3  AI,  Kohlensaure  b  825  »40,4  6 
a  -   Natron  «775  «37,94 

4  -    Wasser  =  450  «=  24,90 

2050     400. 
KUnsUioh  dargeslelU,  enthält  das  Salz  nur  3  At.  Wasser  (42,49  Kohlen-* 
saure,  40,43  Natron,  47,38  Wasser).    Da  es  nioht  verwittert,  so  spricht  Bous- 
singault's  Analyse  mdir  für  ein  solches  Hydrat. 

Als  afrikanische  Soda  kommt  hflufig  ein  Gemenge  von  Soda  nndTrona 
vor.    Ein  solches  enthielt  nach : 


Remy. 

Fleischer. 

Einfach  kohlens.  Natron                48,43 

2,37 

Anderthalbfocb  kohlens.  Natron    47,29 

«6,53 

Chlornatrium                                   8,46 

Wassser                                         49,671 

7^,10 

Fremde  Salze                                  6,45 

400.  400. 

BoQSSingault :  Ann.  Min.  XII,  978.   Pogg.  Ann.  V,  867.  —  Fleischer:  In  mein. 
Laborat.  ^  Klaproth:  Beitr.  III,  88.  —  Remy :  J.  f.  pr.  Chem.  LVII,  884. 

Gay-LuMit. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  verliert  das  Wasser  bei  400*  (H.  Rose),  und 
schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  trüben  krystallinischen  alkalisch  reagirenden  Perle, 
welche  zuletzt  unschmelzbar  wird. 

Wird  schon  von  kaltem  Wasser,  zwar  langsam,  jedoch  vollsSndig  zersetzt, 
wobei  kohlensaurer  Kalk  zurückbleibt.  Nach  vorgangigem  Entwässern  erleidet 
er  diese  Zersetzung  durch  Wasser  sehr  schnell. 

Der  G.  von  Lagunilla  in  Neu-Granada  enthalt  nach  der  letzten  genauesten 
Analyse  Boussingault^s: 

Kohlens.  Natron  35,02 
Kohlens.  Kalk  34,44 
Wasser  30,87       (30,0  H.  Rose). 

400. 

Er  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  kohlensaurem  Natron,  4  At.  koh- 
lensaurem Kalk  und  5  At.  Wasser, 

(iSTaC  +  äaC)  4-  5aq. 
4  At.  kohlens.  Natron  »  662,5  =  35,86 

4  -    kohlens.  Kalk     a»  625,0  «  33,80 

5  -    Wasser  «  562,5  aa  30,34 

4850,0     tOO. 
Bottssingaalt:  Ann.  Chim.  Phys.  XUI,  848.  HI.  S^r.   VII,  488.    Pogg.  Ann.  VII, 
97.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  XCIIl,  609. 


23» 

Lanthanit. 

Als  kohlensaures  G er oxydul  beschrieb  Hisinger  ein  den  Gent  be- 
gleitendes wasserhaltiges  Carbonat,  welches  beim  Erhitzen  braunes  Oxyd  hinter- 
Ittsst.  Er  fand  darin  40,8  Kohlensäure,  75|7  Geroxydul  und  13,5  Wasser,  allein 
nach  einer  Mittheilung  von  Berzelius  war  das  Resultat  wegen  der  geringen 
Menge  der  Substanz  nicht  genau,  diese  überhaupt,  wie  Mosander  sich  tiber- 
zeugt hatte,  eine  Lanthanverbindung  mit  Spuren  von  Cer. 

Neuerlich  ist  ein  blassrothes  Mineral  in  mikroskopischen  Krystallen  zu  Beth- 
lehem, Lehigh  Go.,  Pennsylvanien,  gefunden  worden,  dessen  sp.  G.  »  2,666 
(2,605  G.}  ist,  und  dieselbe  «oder  eine  ähnliche  Verbindung  wie  das  schwedi- 
sche darstellt. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss,  dann  braun.  Ist  v.  d.  L.  unschmelzbar. .  Giebt 
mit  Borax  ein  bläuliches,  beim  Erkalten  braunes,  dann  amethystrothes  Glas. 

Ist  in  Säuren  mit  Brausen  auflöslich. 


a. 

b. 

c. 

Blake. 

Smith. 

Genth. 

Kohlensäure                      49,53 

22,27 

24,08 

Lanthan-  u.  Didymoxyd  54,62 

54,96 

54,95 

Wasser                             25,69 

24,45 

23,97 

99,84  404,38  400. 

Es  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  kohlensaurem  Lanthanoxyd  und 
3At.  Wasser  mit  der  isomorphen  Didym  Verbindung  gemischt. 

C  +  3  aq. 


Lal 
Di} 


Das  reine  Lanthansalz  muss  enthalten : 

4  At.  Kohlensäure  =  275,0  =  24,28 
4  -  Lanthanoxyd  =  680,0  =  52,64 
3   -    Wasser  =  337,5  =  26,41 

4292,5      400. 

Blake  u.  Smith:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVI,  47,  XYIII,  371.  —  J.  f.  pr.  Chem. 
LX,  874.  LXIII,  460.  —  Genth:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXIII,  446.  J.  f.  pr.  Chem. 
LXXIII,  208.  —  HisiDger :  Afbandl.  i  Fisik. 

Ttterspath.    Nach  Svanberg  und  Tengert  findet  sich  kohlensaure  Yttererde  als 
Begleiter  des  Gadolinits  von  Ytterby. 

Berz.  Jahresb.  XVIII,  148. 

Hydromagnesit. 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  verhält  sich  wie  Magnesit. 
4.  Hoboken,  New-Jersey.   Trolle  Wachtmeister. 

2.  Texas,  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.   Krystallisirt,  sp.G.  =  2,4  4 — 2,48. 
Smith  u.  Brush. 

3.  Kumi  auf  Negroponte.   v.  Kobell. 


233 


Kohlensfiure 

i. 
36,82 

1. 

36,20 

3. 

36,00 

Magnesia 
Wasser 

42,42 

48,53 

42,86 
49,83 

43,96 
49,68 

Kieselsäure 

0,57 

0,36 

Eisenoxyd 
Unlösliches 

0,27 
4,39 

„_^ 

400.  98,89       400. 

Sauerstoff  von  Magnesia,  Kohlensäure  und  Wasser  s  2  :  3  :  2.    Der  H.  ist  folg- 
lich eine  Verbindung  von  4  At.  Magnesia,  3  At.  Kohlensäure  und  4  At.  Wasser, 

«g*C«  -h  4aq  =  3(ÄgC  -h  aq)  4-  figft. 

3  At.  Kohlensäure    =    825  =  36,26 

4  -    Magnesia         =  4000  =  43,90 
4   -    Wasser  =    450  =  49,78 

2275     400. 
Lancasteritist  von  B.  Silliman  ein  Mineral  von  Texas  genannt  wor- 
den, welches  ein  sp.  6.  =  2,32 — 2,35  besitzt,  und  im  Mittel  zweier  Analysen 
von  Em i  enthält: 

Kohlensäure        26,96 
Magnesia  50,36 

Eisenoxydul  0,98 

Wasser  24,54 

99,84 
Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  =4:4:4.    Es  ist  mithin 

ftg*C  -h  2aq  =  (ÄgC  -h  aq.)  4-  Mgft. 
4  At.  Kohlensäure     =  275  =  27,53 
2   -    Magnesia  =  500  =  49,98 

2   -    Wasser  =  225  =  22,49 

4000      400. 
Smith  und  Br  u  sh  erklären  es  jedoch  fUr  ein  Gemenge  von  Brucit  und  Hydro- 
roagnesit. 

Neroalit  nannten  Nuttal  und  Gonnel  ein  Mineral  von  Hoboken,  was 
xofolge  der  Analyse  des  Letzteren 

fig*C  4-  6aq  =  (ÄgC  -h  aq)  4-  5Ägfl 
sein  würde,  jedoch  wahrscheinlich  ein  Gemenge  von  Brucit  und  Hydromagnesit 
ist.    Vgl.  Brucit. 

V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Chem.  IV,  SC.  —  Silliman:  Dana  Min.  III  Edit.  p.  S48.  — 
Smith  u.  Brush:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XV.  807.  J. f.  pr.  Cbem.  LIX,  466.  —  Trolle 
Wachtmeister:  Vet.  Acad.  Handl.  4817.   Ben.  Jahresb.  VIII,  115. 

Hydromagnocaleit. 

Wasserhaltige  Carbonate  von  Kalk  und  Magnesia  in  verschiedenen  Yerbin- 
daogs Verhältnissen.   Verhalten  sich  wie  Bitterspath. 


IM 


A.    Hydrodoloioit. 

1.  HoDle  Somma.  Gelblidie,  inaeo  dichte  aDeiiiaDder|(ehaufte  Kugeln,  derm 
Zwiscbenraume  ein  lartes,  etwas  duoUeres  Pulver  ausfOllt.  Sp.  G.  = 
2,496.  R.   a)v.  Rebell.   6)  Rammelaberg. 

2.  Texas  (?),  Pennsylvanien.  Innen  rOlblicber  Uebersug  auf  Nickelsmaragd ; 
sp.G.  =  2,86.   Hermann. 


15,*7  . 
r    5,75  . 

so  ist : 
3[ftC  ■!■ 


Der  SauerslofT  von  Ca  r  Hg  :  C  :  ß 
ist  in  1.o  =  7,2  :  9,7:  2*, 07  : 

6  =  7,7  :  9,3  :  31,5     : 
Setzt  man  dafür  1  :  H  ^  1  und  3  :  6  :  f , 

a  =  ((*£■  +  iaq  =  3[ftC  -i-  aq)  +  ftA 
6  =  3AC  +  aq. 
Der  Bescbreibung  nnch  äiiminl  die  v.  Kobell  untersuchte  Substanz  ganz 
mit  der  meinigen  (von  Scucclii  mii  mitgotheilt)  Ubereio;  die  Mengen  der  Ba- 
sen sind  dieselben,  und  es  wBrc  denkbar,  dass  bei  der  Bestimmung  der  Kohlen- 
saure in  a.  ein  Irrtbum  sldttgefunden  hiltle.  Die  At.  von  Kalk  und  Magnesia  sind 
ina  =  3:  i,  tnb  =  5:  <i.    Mit  Rlieksicht  hierauffordert  die  Bechoung: 


3   C    =  885,0  =  *5,25 

^Ca  =  i77,3  =  26,18 

^ägcs  i08,S  =  22,39 

fl    =  112,5  =    6,18 


3  C  =  82S  =  33,73 
y  Ca  m  600  =  2i,S3 
yMg«  571  ==23,34 

ifl    =  450  =  18,40 

2446     100.  1823,0      100. 

Indessen  giebt  die  Analyse  des  vesuvischen  Minerals  weniger  Kohlensaure 
als  erforderlich  ist,  um  einfache  Carbonale  zu  bilden.  Denn  der  Sauerstoff  der 
Rasen  und  der  Sauren  ist  fast  =  3  :  5,5  statt  3  :  6,  so  dass  die  Pormel  eigentlich 

R"C"  +  4aq 
sein  wurde. 

Nun  hat  Roth  zu  zeigen  gesuehl,  dass  diese  und  ähnliche  Substanzen  durch 
die  Einwirkung  heisser  Wasserdampfe  auf  Dolomit  (CaC  -t-  AgC)  entstanden 
seien,  wobei  ein  Tbeil  des  Hagnesiacarbonats  unter  Verlust  von  einem  Viertel 


1)  Mitt<-J  von  fünf  Analysen. 


285 

der  Kohknsiure  und  Aufbahme  von  Wasser  sich  inUydroinagDesit  umge- 
wandelt habe, 

41ilgC  =  «g*C»-|.  4aq;  C, 

weicher  mit  dem  abgeschiedenen  Ealkcarbonat  und  dem  unzersetzten^  Dolomit 
gemengt  zurückgeblieben  sei.    In  der  Thai  ist 

Ä**C"  +  4aq  =  (»g*C»  +  4aq)  -h  SftC, 

d.  h.  das  Ganze  besteht  aus  Hydromagnesit  und  einfachen  Garbonaten,  die  als 
Dolomit  und  Kalk  (dolomitischer  Kalk)  aufzufassen  sind,  und  in  welchen  auf 
3  At.  Magnesia  7  At.  Kalk  kommen,  so  dass  man  sie  als  3  (Ca  C  +  lilgC)  +  4(2aC 
anzusehen  hat.  Berechnet  man,  vom  Wassergehalt  ausgehend,  die  Menge  des 
Hydromagnesits,  so  erhält  man  Zahlen,  welche  der  Formel 

oder: 

5(ttg*C»  -H  4aq)  4-  42(CaC  -h  AgC)  -h  4  6CaC 
entsprechen. 

Ge  runden. 

3  C    =    825  =  44,73  j  14,86 

4  Äg=  4000  =  44,24  i  32,34  45,00 
4  A  SS  450  »  6,40  j  6,47 
8  C  »  2200  s  34,27  »  48,76  |  34,54 
5,6Ca  ==  4960  »  27,86  4  4,94  i  26,90 
2,4Ag»    600  »    8,53             8,53  I  8,23 


Oder: 


7035      400.         C     42,54   1  400. 


4  4  C    »3025  =:  43,00  43,40 

5,6Ca  =4960  =  27,86  26,90 

6,4%  =:  4  600  =  22,74  23,23 

4ft       =    450  =    6,40  6,47 

7035     400.  400. 

Demnach  besteht  das  Mineral  aus^: 

Hydromagnesit  32,34  33,33 

Dolomit  39,23  I 

Kohlens.  Kalk  28,43  J  ' 

400.  400. 

Da  in  dem  Mineral  auf  7  At.  Kalk  8  At.  Magnesia  kommen,  so  ist  bei  seiner 
Bildung  entweder  %  des  Kalks  fortgeführt,  oder  der  ursprüngliche  Dolomit  ent- 
hielt nicht  gleiche  At.  beider  Garbonate. 

Wahrscheinlich  kann  unter  gewissen  Umstanden  das  Magnesiacarbonat 
auch  die  Httlfie  der  Kohlensäure  verlieren,  und  in  eine  Verbindung  lÜIg^C  -f*  xaq 
übergehen.    Dieser  Prozess  scheint  wirklich  bei  der  Bildung  des  vesuvisehen 


Minerals  gleiehzeitig  stattgefunden  zu  haben,  denn  das  die  ZwisebeniHnoie  sei- 
ner Kugeln  ausfüllende  äusserst  feine  gelbliche  Pulver  gab  mir : 

A.  b.  Sauerstoff. 

Kohlensaure  42,47  8o,89 

49,70        50,09         u,34\ 


Kalk 


Magnesia  5,62  5,68  i,t7|^*'" 

Eisenoxyd  0,84  0,76 

Kieselsaure  0,43  0,20 


99,20 
Auch  hier  verhält  sich  der  Sauerstoff  nicht  s=  4  :  2,  sondern  s=  4 ,07  :  2  «as  4 
4,86  oder  ==  45  :  28,  so  dass  das  Ganze 

wäre.    Berechnet  man  den  Kalk  als  CaC,  so  hat  man : 

Sauerstoff. 


Kohlensäure 

39,35 

18,61 

Kalk 

50,09 

U»84 

Kohlensäure 

3,42 

1,17 

Magnesia 

5,68 

1,17 

Wasser  (Verl.) 

0,80 

0,74 

400. 
Der  Rest  ist  alsdann  ganz  genau  ein  basisches  Magnesiacarbonat,  worin  Basis 
und  Säure  gleichviel  Sauerstoff  enthalten  (halb  kohlensaure  Magnesia), 

3ttg'C  +  2aq  «  3 AgC  +  ttg>A^ 
eine  dem  Lancasterit  analoge  Verbindung,  welche  sich  bilden  kann,  wenn  iKgC 
die  Hälfte  der  Säure  verliert, 

6ägC  —  3C  +  2aq  =  3äg*C  +  2dq. 
Bei  dem  Vorherrschen  des  kohlensauren  Kalks  möchte  man  glauben,  dass  der 
Theil,  welcher  bei  Entstehung  der  Kugeln  aus  ursprünglichem  CaC  -i-  AgC  frei 
werden  musste,  sich  hier  wiederfinde. 

Die  Substanz  No.  2.  hat  im  Ganzen  das  Sauerstoffverhältniss  von  4  6.,  nur 
stehen  die  At.  von  Kalk  und  Magnesia  (einschliesslich  der  kleinen  Mengen  der 
übrigen  Oxyde)  in  dem  Verhältniss  von  4:2. 

3C     =825,0  =  46,45 

Ca  =  350,0  =  49,58 
2Äg  =  500,0  =  27,97 

fi     =  412,5  =    6,30 

4787,5      400. 
Genauer  genommen,  verhält  sich  jedoch  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure 
=  47,06  :  32,40  =  4  :  4,9  Ä  4,05  :  2.    Ferner  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers 
und  der  Basen  sa  5,49  :  47,06  =  4  :  3,3.    Berechnet  man  auch  hier  aus  dem 
Wasser  die  Menge  des  Hydromagnesits,  so  bleibt  Dolomit  als  Rest. 


237 


Kohlensflore  40,74 

Magnesia  42,30 

Nickeloxyd  4,25 

Wasser  5,84 

Kohlens&ure  33,83 

Kalk  20, 4  0 

Magnesia  4  4,72 
Eisenoxydul  {iHn)  4,40 

Thonerde  0,45 

400. 


7,7« 


^  «- 1     ^^®  /  Hydromagnesit 
^'"1     ^^^J(ÄVc»  +  4aq) 


69,75 

Dolomit 

(CaC  4- AgC). 


B.   Predazzit. 

Ein  mannorähnliches  Gestein  von  Predazzo  in  Sttdtyrol,  dessen  sp.  G. 
2,634  ist,  enthalt  nach  Roth: 


Kohlensaure 

33,54 

b. 
34,25 

Kalk 

44,89 

42,97 

Magnesia 

44,64 

4  4,4  6 

Wasser 

6,99 

7,06 

400. 


98,44 


a.  nach  Abzug  von  0,48,  6.  nach  solchem  von  0,78  p.  G.  Rieselstture,  Thonerde 
and  Eisenoxyd. 

Hier  ist  der  Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  =  3:4:4,  wahrend 
2  Ai.  Kalk  gegen  4  At.  Magnesia  vorhanden  sind, 

ft'C*  +  aq  »  2ftC  +  ftä  ==:  2CaC  -h  AgA. 

SC    »550,0=5  34,4  4 

2Ca  =  700,0  =  43,44 

Ag=  250,0  =r  45,50 

ft    =  442,5  =    6,98 

4642,5     400. 


4 
2 


C.    Pencatit. 

Vesuv.   Hellblaulichgrau,  sp.G.  =  2,534.   Roth.*) 

Predazzo,  Tyrol.  a)  sp.G.  =2,643.  Roth,   b)  sp.  G.  =2,57.  Damour. 


Kohlensaure 
Kalk 
Magnesia 
Wasser 


4. 

29,84 
35,67 
23,83 
40,66 

400. 


a. 
29,23 

35,70 

24,78 

40,92 


b. 
26,68 

35,85 

24,90 

46,64 


400,63       98,04 


I)  Dies  ist  der  blaue  Kalkstein  vom  Vesav,  in  welchem  Klaproth  S8, 5  Kohlensaure, 
58  Kalkt  4  4  Wasser  nnd  S,S5  Beimengungen  fand.  Er  hatte  die  Magnesia  übersehen,  weil 
er  sie  mit  dem  Kalk  geflült  hatte. 


P.  ift  der  SjMCMfff  TOB  Bam,  Saore  mmi  Waav  «  9  :  t :  I 
ift  f  Au  Eaft  geeen  f  Al. 

C  =r  275,0  =  27,85 
Ca  =  350,0  ==  35,44 
Üg  =  250,0  ==  35,32 
Ü    =  112,5  =  11,39 

987,5      100. 
Damovr:  BalL  gtol.  U  S^.  IT.  ftSl.   —    HermaaB:  i.  t  pr.  CIm   XLTII,  13. 
—  KUproth:  Beilr.  V,  9f.  —    t.  Kobell:  i.  f.  pr.  Choii.  XXXTI,  SM.   —  ft*tk: 
Ebeadas.  LH,  14«  «.  ZUchr.  d.  s«ol.  Ges.  m,  IM. 


1. 

Kohlensäure 

41,69 

Nickeloxvd 

58,81 

Magnesia 

— 

Wasser 

29,50 

Schwant  sich  beim  Erhitzen,  und  verhält  sich  ▼.  d.  L.  wie  ülckdoxyd. 

LOst  sich  in  Säuren  mit  Brausen  und  grüner  Farbe  auf. 

Analyse  des  N.  von  Texas,  Lancaster  Co.,  Ptansy  Ivanien :  I)  B.  S  Uli  man. 

2)  Smith  undBrush. 

1. 
11,63 

56,82 

1,68 

29,87 

400.  400. 

Da  der  Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  »  3  :  2  :  6,  so  isl  der  K.  enie 
Verbindung  von  f  At.  Kohlensäure,  3  At.  Mckeloxyd  und  6  At.  Wasser, 

WC  -h  6aq  oder  (ISiC  +  4aq)  -f-  SNiA. 

4  AI.  Kohlensäure     =    275  =  14,76 
3   -    Xickeloiyd       =  1388  =  59,37 

5  -    Wasser  =    675  =  28,87 

2338      400. 
Das  Mineral,  einen  Ueberzug  auf  Chromeisen  bildend,  wurde  anfibigUch  für 
Nickeloxydbydrat  gehalten.     R.  D.  Thomson  zeigte  dann,  dass  es  ein  Car- 
bonat  sei. 

SiliimaD.  Am.  J.  ofSc.  USer.  111.  VI,  S48.    Pogg.  Ann.  LXXIU,  454.   —Smith 
a.  Brush:  Ibid.  XVI,  6S.  — Thomson:  Phil.  Mag.  4847.  Dcbr.  544. 

Zinkblüthe. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  verhält  sich  sonst  ^^ie  Zinkspaih. 
4 .  Bleiberg  in  Kämthen .    S  m  i  t  h  s  o  n . 

2.  Höllenthal  an  der  Zugspitze  bei  Partenkirchen  in  Baiern.   Reichert. 

3.  Santander  bei  Cumillas  in  Spanien.    Sp.G.  =:  3,252.    a)  Braun,   b)  Pe- 
tersen u.  Yoit.    c)  Koch. 

'-    Grube  Bastenberg  bei  Ramsbeck  in  Westphalen.    Schnabel. 


239 


1. 

s. 

a. 

t. 
b. 

c. 

4. 

KoblensSure 

43,5 

46,85 

4  4,3S 

43,88 

43,50 

48,30 

Zinkoxyd 

71,4 

74,69 

73,83 

74,73 

74,46 

64,04 

Wasser 

4  5,1 

4  4,90 

4  4,87 

44,45 

42,04 

45,64«) 

400.  99,74       400,02     1O0.         400.     Kupferoxyd  0,62 

Kalk  0,52 

Thonerde,  Eisenoxyd  S,48 


Unlösliches 

3,88 
99,45 

Der  Sauerstoff  von 

Zn     :       C     :     ä 

ist  in  4     =s  14,09  :    9,88  :  43,48 

=     4,4    :  4  :  4,37 

8     ts  44,45  :  44,88:  40,58 

s:     4,8    :  4  :  0,9 

3a  »  44,57  :  40,44  :  40,56 

=     4,4    :  4  :  4,0 

36  =  4  4,75  :  40,05  :  40,48 

=     4,47  :  4  :  4,0 

3c  =  44,70  :    9,88  :  40,70 

«     4,5    :  4  :  4,4 

Hiernach  ist  das  Sauerstoffverhälintss  sa  4|.  :  4  :  1,  und  die  Zinkblttthe  besteht 
folglich  aus  4  At.  Kohlensäure,  3  At.  Zinkoxyd  und  2  At.  Wasser, 

Zn'C  -h  2aq  =  ZnC  -h  2Znfl. 
4  At.  Kohlensaure     =    275,0  =  43,64 
3   -    Zinkoxyd         =  4549,8  =:  75,24 
2   -    Wasser  «    225,0  =  44,45 

2049,8     400. 
Smiths on's  Analyse  gtebt  4  At.  Wasser  mehr. 

Vielleicht  ist  in  der  ZinkblUthe  mehr  als  eine  Verbindung  enthalten.    So 
könnte  man  sich  No.  2,  welche  Zn'^C^  +  4aq  am  nächsten  kommt,  als 

(Zn»C  -4-  2aq)  4-  (Zn*C  -h  2aq]  =  2 ZnC  +  3Znft 

denken. 

Braun,  Petersen  u.  Veit:  Ann.  Chem.  Pharm.  CVIII,  48.  —  Koch  u.  Rei- 
chert: In  mein.  Laborat.  —  Schnabel:  Pogg.  Ann.  GV,  4  44.  —  Smithson:  S. 
Zinkspath. 

Kupferlasur. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  und  reducirt  sich 
zu  einem  Kupferkorn. 

Ist  in  Säuren  mit  Brausen  auflOslich ;  wird  auch  von  Ammoniak  mit  tief- 
blauer Farbe  aufgelöst. 

4.  Strahlige  K.  von  den  Turjinschen  Gruben  am  Ural.    Klaproth. 

2.  Chessy  bei  Lyon.   Krystalltsirt.   a)  Vauquelin.    6)  Phillips. 

3.  Phönixville,  GhesterGo.,  Pennsylvanien.    Sp.  G.  .=£  3,88.   Smith. 


4,1  Wovon  S,OS  bei  400^  entweichen. 


«. 

t. 

a.              k. 

«. 

tft 

iS,«       S5,l« 

S4,9S 

7« 

M^S      €9,M 

•9,41 

C 

M       5,»« 

5.84 

IM.     IM.       fOO.  I00,S3 

1b  der  K.  Tcrhlll  akk  der  Sauerstoff  des  Wassers,  des  Kopferoxycb  and 
yyfchwlm  SS  I  :  3  :  4.  Sie  ist  demnach  eine  Terbindong  von  2  Ai. 
l^hlensanre,  3  AI.  K«pferoxjd  vod  f  At.  Wasser,  und  llsst  sich 
als  9  AI.  kohlessanres  Empttnxfd  md  f  Al.  Kupferoxydhydrai  belrachleD. 

Ci^<?  -I-  aq  s  2CaC  -i-  CutL 

%  AI.  KoUensaare  s  SM.O  =r  25,56 
3  '  Kopfienixyd  »  I4S9,8  s  69,t2 
I   -    Wasser  =r    112,5«    5,M 

*   2152,3     100. 

Elaprotb:  Bettr.  !¥.  Sl.  —  Pbillips:  J.  ortkeloyallMlÜ.  IV,  17S.  —  8aiitli: 
Aa.  J.  oT Se.  n  Sflr.  XX.  141.  —  Taaqaella:  Aaa.  da  Mos.  XX,  I. 


TerfaaH  sich  wie  Kupfieriasnr. 
I.  Chessy  bei  Lyon,  o)  Yaaqnelin.  t)  Phillips. 
2«  Ton  den  Tuijinschen  Graben  am  Ural.   Klaproth. 

3.  Ton  Nischne  Tagil  am  Ural,  a)  dichter  Maulicher,  beim  Brfailsen  stark 
decrepitirend ;  6)  blaogrUner;  c)  grüner  krystallisirter.  A.Norden- 
skiöid. 

4.  Ton  der  Gameschewskischen  Grube  am  Ural;    a)  grobstrahliger  grüner, 

b)  feinstraUiger   grüner,    nicht    decrepitirend.       A.   NordenskiOld. 

c)  Struve. 

5.  Hokkavaara  in  Pielisjärvi,  Finland;  bläulicher  Ueberzug  auf  Kupfer- 
scbwflrze.   A.  Nordenskiöld. 

6.  PhOnixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  Sp.  G.  s=  1,06.   Smilh. 


4. 

1. 

i. 

8. 

b. 

a. 

b. 

c. 

Kohlensäure 

24,25 

48,5 

48,0 

49,30 

49,05 

48,43 

Kupferoxyd 

70,40 

72,2 

70,5 

72,40 

74,84 

72,33 

Wasser 

8,75 

9,3 

44,5 

8,95 

8,94 

8,34 

400,40     400.         \ 

4. 

100.         400,35 

5. 

99,80 

98;77 
e. 

Kohlensäure 

a. 
1      49,67 

b. 
20,30 

c. 
49,08 

49,85         49,09 

Kupferoxyd 

72,02 

71,54 

72,4  4 

70,42         74,46 

Wasser 

8,47 

8,34 

8,84 

9,98 

9,02 

99,86     400,45     400.  99,95         99,57 


241 

Im  M.  verhalt  sich  der  Sauerstoff  von  Säure,  Basis  und  Wasser  ■«8:2:4. 
Er  besteht  folglich  aus  2  At.  Kupferoxyd,  4  At.  Kohlensaure  und  4  At. 
Wasser,  und  lasst  sich  als  eine  Verbindung  von  4  At.  kohlensaurem  Kupfer- 
oxyd und  i  At.  Kupferoxydhydrat  betrachten,  t 

CvL^C  +  aq  =  CnC  -h  CixA. 
4  At.  Kohlensäure     »  275,0  =  49,94 
2  -   Kupferoxyd     as  993,2  a  74,94 
4    -    Wasser  =  442,5  ^    8,45 

4380,7     400. 

Kalkmalachit.  Mit  diesem  Namen  hatZinckenein  dem  Kupferschaum 
ähnliches  Mineral  von  der  Flussgrube  bei  Lauterberg  am  Harz  bezeichnet,  wel- 
ches beim  Erhitzen  saures  Wasser  giebt,  und  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen 
Schlacke  schmilzt,  die  bei  der  Reduktion  Kupfer  und  Eisen  liefert.  In  Chlor- 
wasserstoffsaure Itfst  es  sich  mit  Brausen  auf,  und  hinterlässi  dabei  einen  gal- 
lertartigen Rlhskstand,  welcher  nach  Zincken  aus  Gyps  besteht. 

Klaproth:  Beitr.  fl,  S87.  —  A.  Nordenskiöld:  Om  Malachitens  sammaosätt- 
Ding  och  kristallform.  Acta  Soc.  sc.  fenn.  IV,  607.  ~  Phillips:  J.  ofihe  Royal  lostit. 
IV,  176.  —  Smith:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XX,  141.  —  Siruye:  Verh.  d.  min.  Ges.  zu 
Petersb.  1860*64.  106.  —  Vauquelin:  Ann.  du  Mus. XX,  4.  —  Zincken:  Berg- 
u.  hüU.  Ztg.  I,  No.  14. 

Aariehalcit. 

Yerhttlt  sich  wie  Malachit,  giebt  aber  v.  d.  L.  in  der  inneren  Flamme  auf 
Kohle  einen  Zinkbeschlag. 

4.  Matlock,  Derbyshire.   Blassgrttn,  blättrig.   Connel. 

2.  Loktewsk  am  Altai.    Th.  Böttger. 

3.  Ebendaher.   Del  esse. 

4.  Ghessy  bei  Lyon.    Sp. 6.  s=  3,32.   Delesse. 

4.  1.  6.  4. 

Zinkoxyd        48,5  45,73  32,02  41,19 

Kupferoxyd    32,5  28,27  29,46  29,00 

Kalk                 —             —  8,62  2,16 

Kohlenstturel  16,06  21,45  19,88 

Wasser        j      '            9,94  8,45  7,62 


102,5        99,90       100.  99,85 


Sauerstoff  von  ft 

in  2  «  1,67 

3  =s  1,96 

4  s  2,16 


2  :  1 


1,32  :  1       SS  5  :  4  :  3 

2,08:11 

2,13:1/ 

Hiemach  ist  das  kalkfreie  Mineral  (Aurichalcit),  in  welchem  2  At.  Kupferoxyd 
gegen  3  At.  Zinkoxyd  enthalten  sind, 

A»(?  4-  3aq  =  2ftC  +  3ftfl  =^2CuC  +3Znfl, 

Raa  Beltberg^g  MiMralebemic.  16 


oder,  wie  Hermann  Torsdiligl, 

[C^C  +  aq)  -4-  (Zn* C  ^  2aq), 
d.  h.  1  At.  Malachit  und  1  At.  ZinkbiOthe. 

3  At.  Zinkoxyd         :=  4549,8  »  44,69 
2  '    Kupferoxyd      »=    993,2  »  29,24 

2  -    Kohlensäure    »    550,0  »46,48 

3  -    Wasser  «    337,5  «    9,92 

3400,5     400. 
Wenn  in  den  kalkhaltigen  Substanzen  (Bnratit)  der  Kalk  wesentlich  ist,  so 
sind  sie 

A'C^aqsftC  +  ftA, 
d.  h.  Kalk-Zink-Malachit ;  und  zwar  würde  No.  3 

5(Zn*C  ^  aq)  -4-  5(Cu*C  -4-  aq)  -4-  Ca^C  ^  aq 
sein. 

Allein  schon  Berzelius  war  geneigt,  den  Kalk  als  beigemenglen  Kalfcipath 

anzusehen.    Zieht  man  ihn  nebst  der  gehörigen  Kohlensfluremenge  ab,  so  ist  in 

dem  Rest  der  Sauerstoff  von 

H     :     C     :i 

in  3  =  4,63  :  4,43  :  i      =  4,9  :  4,3  :  3 

„  4  =  2,07  :  4,95  :  4      =  4      :  2      :  4 

Es  stimmen  dann  also  die  beiden  Substanzen  vom  Altai  nemlich  fiberein,  die 

von  Chessy  jedoch  ist  noch  immer 

2(Cu*C  -f.  aq)  -f-  3(Zn*C  -f.  aq), 

d.  h.  Zink-Malachit. 

Dieser  Gegenstand  ist  daher  durch  weitere  Versuche  aufzuklaren. 

Berzelios:  Jahresb.  XXVII,  S56.  —  Th.  BOttger:  Pogg.  Ami.  XLVUI,  4t5.  — 
Connel:  Ediob.  N.  phil.  J.  XLV,  86.  J.  f.  pr.  Chem.  XLV,  454.  —  Delesse:  Ann. 
Chim.  Phys.  III  S6r.  XVIII,  478.  J.  f.  pr.  Chem.  XL,  187.  —  Hermann:  J.  f.  pr. 
Chem.  XXXIII,  S98. 

Ilran-Kalkcarboiiat. 

Wird  beim  Erhitzen  unter  Wasserverlust  grauschwarz  oder  (bei  Luftzu- 
tritt) braunschwarz.  Ist  v.  d.  L.  unschmelzbar  und  reagirt  mit  den  Flttssen 
auf  Uran. 

Löst  sich  in  Ghlorwasserstoffsäure  leicht  £U  einer  grünen  Flüssigkeit  auf. 
Dieses  in  zeisiggrünen  körnigen  Aggregaten  zu  Joachimsthal  von  Yogi  ent- 
deckte Mineral  enthält  nach  dem  Mittel  dreier  Analysen  von  Lindaker  : 

Sauerstoff. 
47,85 


Kohlensäure 

S3,86 

Uranoxydul 

37, U 

Kalk 

15,56 

Wasser 

23,34 

4,40) 
4,48  j 


8,85 
SO,  75 


99,87 


348 

Da  der  Sauerstoff  a  4  :  4  :  4  ;  5,  so  ist  das  Mineral  eine  Verbindung  von 
4  At.  kohlensaurem  Dranoxydul,  4  At.  kohlensaurem  Kalk  und  5  At.  Wasser, 

((iaC  +  ÜC)  +  5aq. 
2  At.  Kohlensaure      =  550,0  »  83,86 
i   -   Uranoxydul        »  843,0  ss  36,56 
1    -   Kalk  a  350,0  »  45,18 

5  -    Wasser  »  568,5  «  24,40 

8305,5     400. 
Lindaker:  Vogl  Joachimsihal  8.  4H. 

vogiit. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen,  schmilzt  nicht  v.  d.  L.,  förbt  jedoch  die 
Flamme  grttn,  giebt  mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme  ein  gelbes,  beim  Ab- 
kahlen  rothbraunes  Glas,  mit  Soda  bei  der  Reduktion  metallisches  Kupfer. 

Löst  sich  leicht  in  S&uren  auf. 

Dieses  als  grüner  krystallinisch- schuppiger  Deberzug  des  Uranpecherzes 

von  der  Eliaszeche  zu  Joachimsthal  vorkommende  Mineral  enthält  im  Mittel  von 

drei  Analysen  nach  Lindaker: 

Sauerstoff. 

Kohlensäure  86,44                     I9,S4 

Uranoxydul  37,00         4,  s«  ] 

Kalk  44,09          4,04!    4 0,11 

Kupferozyd  8,40          4,69] 

Wasser  43,90                     4S,86 

99,80 
Der  Sauerstoff  der  Basen,  der  Säure  und  des  Wassers  ist  as  4  :  4,9  :  4,8, 
also  wohl  SB  4  :  8  :  4 .    Der  Y.  ist  mithin  eine  isomorphe  Mischung  der  ein- 
fachen Garbonate  von  Uranoxydul ,  Kupferoxyd  und  Kalk  in  dem  Verhältniss 
von  43:5:48,  oder  vielleicht  von  8:4:8, 

jCa  IC  -4-  aq 
iCuj 

5  At.  Kohlensäure  sr  4375,0  =  88,53 

8  -    Uranoxydul  »  4686,0  »  34,98 

8   -    Kalk  =    700,0  =  44,58 

%    4    -    Kupferoxyd  »    496,6  «  40,30 

5  -    Wasser  «    568,5  =  4  4,67 

4880,4      400. 

Allerdings  entsprechen  die  Formeln 

3AC  -h  4aq  und  4ftC  +  5aq 

besser  der  Analyse,  sind  aber  minder  einfach. 
Vogl  Joacbimsthal  S.  4  08. 

16* 


Kohlensäure 

10,8 

Uranoxyd 

38,0 

Kalk 

8,0 

Wasser 

45,8 

244 

Liebigit. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  grünlich  grau,  beim  Glühen  schwarz  und  nach 
dem  Erkalten  roth.  Bleibt  v.  d.  L.  schwarz  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf 
Uran. 

LOst  sich  in  Ghlorwasserstoffsäure  zu  einer  gelben  Flüssigkeit  auf. 

Nach  einem  Mittel  dreier  Analysen  von  Smith  enth&lt  dieses  Mineral,  wel- 
ches mit  Uranpecherz  bei  Adrianopel  vorkommt  : 

Sauerstoff. 
IM 

6,86 
40,4« 

Der  Sauerstoff  verhält  sich  ss  3,25  :  2,8  :  4  :  17,6.  Es  ist  hiemach  schwer, 
aus  der  jedenfalls  nicht  sehr  genauen  Analyse  ein  zuverlässiges  Bild  von  der 
Zusammensetzung  des  Minerals  abzuleiten.  Nimmt  man  jene  Proportion  = 
3:3:4  :  18,  so  wäre  der  L.  als 

(2(JaC  -h&C)  -h  36aq  (I.)  ' 

)  angenommen,  und  daher  die  Formel 

)  4-  20  aq  (II.) 

n. 

sc    «    550  s  44,44 

6    xr  1786  =  36,49 

Ca  =    350  =    7,09 

20fi    x=  2250  =  45,58 

9147     100.  4936     400. 

Smith:  Ann.  Chem.  Pharm.  LXVI,  S54. 

Wismuthspath. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  färbt  sich  braun,  und  schmilzt  sehr  leicht.  Re- 
ducirt  sich  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  Wismuth. 

Wird  von  Salpetersäure  aufgelöst,  wobei  ein  gelber  erdiger  Rückstand 
bleibt. 

Als  W.  habe  ich  ein  im  Aeusseren  dem  Weissbleierz  ähnliches  Mineral  aus 
den  Goldgruben  von  Ghesterfield  Co.,  Südcarolina,  bezeichnet,  dessen  sp.  G.  == 
7,67  ist.  Genth  hat  neuerlich  eine  helle  (a)  und  eine  dunkle  (6)  Abänderung 
von  Brewers  Mine  daselbst  untersucht.  In  den  nachstehenden  Analysen  sind 
die  Beimengungen  von  Thon,  Eisenoxydhydrat  und  ein  wenig  Kalk-  und  Magne- 
siacarbonat  in  Abzug  gebracht,  welche  bei  mir  8  p.  C,  bei  Genth  28 — 30p. C. 
betrugen. 


anzusehen. 

Smi 

ilh 

hat  4 

I. 

(Oa 

3C 

^ 

825 

^ 

9,02 

26 

= 

3572 

=s 

39,05 

iCa 

=r 

700 

^s 

7,65 

\ 

36  A 

= 

4050 

=s 

44,28 

n. 

G. 

b. 

EoUflnsfiara        e,56 

7,04 

7,30 

Wismuthoxyd    90,00 

89,05 

87,67 

Wasser                3,*  4 

3,91 

5,03 

100. 

100. 

100. 

Zufolge  der  beiden  ersten  Analysen  ist  der  Sauerstoff  von  Saure,  Basis  und 
Wasser  =3:6:8,  der  W.  folglich  eine  Verbindung  von  3  Ät.  Kohlensilure, 
i  At.  Wismatboxyd  und  i  Ät.  Wasser, 

Eii*C>  +  iaq  =  3(BiC  +  aq)  -t-  Bill. 
3  At.  KoblensSure       »      S25  =    6,i1 
i    -    Wismuthoxyd   =11600  =  90,40 
i   -    Wasser  =      450  =    3,t9 

12875      100. 
Oentb:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XXIII.  (H.  J.  t.  pr.  Chero.  LXXIll,  tOS.    —    Ram- 
neliberg:  Pogg.  Ann.  LXXVl,  564. 


3.  Verbindnogen  mit  Saloidsalzen. 
Bleihomeri. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  undurchsichtigen  gelben  Kugel,  die  beim 
Erkalten  weiss  und  kryslallinisch  wird,  und  reducirt  sich  auf  Koble  leicht  lu 
UeikOmerD. 

Wird  durch  Wasser  allmaÜg  zersetzt,  indem  Chlorblei  sich  auflöst.    Lust 
sich  in  massig  verdOnnter  Salpetersäure  mit  Brausen  auf. 
I.  Cromford  Level  bei  Uatlock,  Derbyshire.     a)  Klaproth.     b)  Sp.  G.   = 

6,305  Rammeisberg,   c)  Smith. 
i.  Grube  Elisabeth  bei  Tamowitz,  Obcrscblesien.    Krug  von  Nidda. 
I.  1. 

a.  b.  ■  c 

Chlorblei  53,5       50,93       51,78        50,46 

Kohlens.  Bleioxyd_  48.4       48.45       48,88         49,44 
101,9       99,38     100.  99,89 

Aus  Klaprolh's  Analyse  hat  schon  Ber'zelius  gefolgert,  dass  das  B. 
'ine  Verbindung  von  1  At.  Chlorblei  und  1  At.  kohlensaurem  Blei- 
oiyd  w), 

PbCl  4-  fbC. 
1  At.  ChloAlei  =  4738  =  51,0  =  Chlor  13,01 

1    -    kohlens.  Bleioxyd     =  1669  =  49,0       Bleioxyd       81,85 
3TÖ7  ~100.  Kohlensaure  8,07 

102,93 
Berifllini:  Pogg.  Ann   1.171.    —    Klaproth:  Beitr.  111,  Kl.    —    Krngvon 
Nidda:  ZtBCbr.  d.  geol.  Ges.  11.  Iia.  —  Rammeisberg  :  Pogg.  Aon.  LXXXV,  Ml. 
—  Smith:  Dana  Hin.  IV  Ed.  ^»^. 


a46 

Parisit. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  unter  Verlust  von  Wasser  und  KoUensSiure  braun, 
und  ist  V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  mit  Brausen  auf  (ohne  Chlorentwicklung). 

Nach  Bunsen  besteht  dies  von  Lavinio  de  Medici  Spada  entdeckte 

Mineral  aus  den  Smaragdgruben  von  Muzo  in  Neu-Granada  aus : 

Fluor  5,49 

Cer  (La,  Di)  50,78 

Calcium  8,29 

Sauerstoff  9,55 

Kohlensäure  23,54 

Wasser  3,38 

100.  -* 

Hiernach  wird  es  wahrscheinlich,  dass  der  P.  eine  Verbindung  von  4  Al.  ' 

Fluorcalcium,  3  At.  kohlensaurem  Ceroxydul  (Lanthan  und  Di-  ' 

dymoxyd)  und  4  At.  Wasser  sei,  I 

Ce| 

Ca  FI  +  (3  La  IC  +  aq) 

Di) 

Bunsen  fand  das  Atg.  der  drei  nicht  weiter  getrennten  Metalle  s=  586, 

wonach  die  Rechnung  erfordert  : 

4  At.  Fluor  as    237,5  «    6,76    oder:  Fluorcalcium  43,95 

3  -    Cer  (La,  Di)  =r  1758,0  =  50,50  Ceroxydul  (La,  Di)  59,42 

4  -    Calcium       s    250,0  s    7,49  Kohlensäure  23,70 
3  -   Sauerstoff    =s    300,0  =    8,62               Wasser  3,23 

3  -    Kohlensäure=    825,0  =  23,70  400. 

4  -    Wasser         =    442,5=    3,23 

3483,0     400. 
Vielleicht  enthält  aber  der  P.  auch  Cerfluorür  (La  Fl,  Di  Fl)  und  kohlensauren 
Kalk,  so  dass  seine  Formel  allgemein 

RFl  +  (3ftC!-f;aq) 
ist. 

Ann.  Chem.  Pharm.  Uli,  447. 

B.  Nitrate/) 

Kalisalpeter. 

Leicht  schmelzbar,  die  Flamme  violet  förbend;  verpufit  auf  gLtthenden 
Kohlen. 

Leicht  auflöslich  in  Wasser. 


4)  Diese  Gruppe  bildet  eigentlich  einen  Anhang  zum  Mineralsy stein,  da  ihre  Glieder 
unter  Mitwirkung  organischer  Stoffe  entstandene  Verbindungen  sind. 


247 

In  einem  natürlichen  Salpeter  von  Moifetta,  Apnlien,  fand  Klaproth: 
4,75  Salpeters.  Kali,  S5,5  schwefeis.  Kalk,  0,2  Chlorkalium,  30,4erdigeTheile. 
Er  ist  salpetersaures  Kali, 

•      •  •  • 

KN. 
4  At.  Salpetersäure  =s  675  =  53,4 
i    -    Kali  =  589  =  46,6 

1264     100. 
Klaproth:  Beitr.  I,  817. 

Natronsalpeter. 

Leicht  schmelzbar,  die  Flamme  gelb  färbend.    Verpufifl  schwach  auf  glU- 
enden  Kohlen. 

Leicht  auflOslich  in  Wasser. 

Analysen  des  N.  aus  dem  Distrikt  Atacama  in  Bolivia  (Chilesalpeter) : 


a. 

b. 

c. 

1 

J 

Lecana. 

Hayes. 

Hofstetter. 

Salpeters.  Natron 

96,7 

64,98 

94,S9 

„        Kali 

— 

— 

0,4S 

,,        Magnesia 

— 

— 

0,86 

Chlomatrium 

1,3 

28,96 

1,99 

Jodnatrium 

— 

0,63 

Schwefels.  Natron 

— 

3,00 

— 

„        Kali 

— 

— 

0,84 

Wasser 

8,0 

— 

1,99 

Erdige  Theile 

2,60 
100,17 

0,21 

400. 

100. 

Er  ist  salpetersaures  Natron, 

•  • 

•          •  •  • 

NaN 

i  At.  Salpetersäure 

=  675,0 

»  63,53 

1    -   Natron 

=  387,5 

=  36,47 

1062,5     100. 

Hayes:  Am.  J.  of  Sc.  XXXVIIJ,  440.  XXXIX,  875.  Berz.  Jahresb.  XXI,  247. 
XXII,  34t.  —  Hofstetter:  Ann.  Chem.  Pharm.  XLV,  840.  —  Lecanu:  J.  d.  Pharm. 
XVUl,  4  03.   Berz.  Jahresb.  XUI,  478. 

Kalksalpeter. 

Shepard  fand  in  einer  Efflorescenz  der  Kalkhöhlen  von  Kentucky :  57,44 
Salpetersäure,  32,0  Kalk,  10,56  Wasser. 

Die  Substanz  ist  mithin  salpetersaurer  Kalk  mit  1  At.  Wasser, 

•      •  •  • 

CaN  -+-  aq. 


:m8 

1  At.  Salpetersaure  «  675,0  =  59,34 
4    -   Kalk  «  350,0  =  30,77 

4    -    Wasser  =  Hg,5  =g    9,89 

H37,5     400. 
Treatise  on  Min.  11,  t.  p.  84. 

C.  Oxalate/] 

Whewelllt. 

Die  von  Brooke  auf  Kalkspathkrystalleri  von  unbekanntem  Fundort  ein- 
mal beohachteien  zwei-  und  eingliedrigen  Krystalle  sollen  nach  Sand  all  oxal* 
saurer  Kalk  (ob  Ca€  -+-  aq?)  sein. 

Gonistonit.  Zweigliedrige  Krystalle  von  Coniston  in  Ciunberland,  deren 
sp.G.  =  2,05,  die  nach  Greg  28,02  Oxalsäure,  21,05  Kalk,  0,82  Magnesia 
und  Natron  und  49,15  Wasser  enthielten,  und  also  Oa€  +  7aq  waren,  sind 
nach  einer  spateren  Angabe  von  ihm  keine  Mineralsubstanz. 

Dasselbe  gilt  von  dem  Oxalsäuren  Kalk,  der  nach  Liebig  auß  einem  Flech- 

tenttberzug  antiker  Marmorsäulen  des  Parthenons  herstammt. 

Greg:  Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  XVII,  333.  440.    XXII,  Sft9.    —    Liebig:  J.  f.  pr. 
Chem.  LX,  50.  —  Sandall:  L.  and  Ed.  phil.  Mag.  XVI,  449.   Ben.  Ja|iresb.  XXI,  484. 

Humboldtit    (Oxalit). 

Schwärzt  sich  im  Kolben ;  verwandelt  sich  beim  Erhitzen  an  der  Luft  zu- 
letzt in  rothes  Eisenoxyd. 

Löst  sich  in  Säuren  mit  gelblicher  Farbe  auf,  und  wird  durch  Alkalien, 
unter  Äbscheidung  von  Eisenoxydul,  welches  sich  grUnschwarz,  dann  braun 
färbt,  vollständig  zersetzt. 

Dieses  anfangs  für  ein  mellithsaures  Salz  gehaltene  seltene  Minefral  aus  der 

Braunkohle  von  Koloseruk  bei  Bilin  in  Böhmen  ist  angeblich  von  Mariano  de 

Rivero,  jedoch  mit  ganz  unrichtigem  Resultat,  untersucht  worden.    Ich  habe 

später  seine  wahre  Zusammensetzung  ermittelt. 

Mar.  deRiv.  Rammelsberg. 

Oxalsäure  46,U  42,40 

Eisenoxydul         43,86  41,43       40,24       40,80 

Wasser  —  16,47 

100.  TÖÖ^ 

Hiernach  ist  der  U.  eine  Verbindung  von  2  At.  oxalsaurem  Eisen- 
oxydul und  3  At.  Wasser, 

2PeC  +  3aq. 

4)  Diese  und  die  folgende  Abtheilung  enthält  Verbindungen  organischen  Ursprungs, 
Vielehe  eigentlich  nicht  hieher  gehören. 


249 

2  Ai.  Oxalsäure        »s  900,0  a  4SJ4 

2  -    Eisenoxydul     s  900,0  =  42,44 

3  -    Wasser  «  837,5  «  15,78 

2437,5     400. 
Er  enthalt  nicht,  wie  Berzelius  vermuthet  hatte,  gleichzeitig  Elsenoxyd. 

Berzelius:  Jahresb.  XX,  )44.  XXII,  tlO.  »  Mariano  de  Rivero:  Ann.  Chim. 
Phys.  XVm.  907.  Schwgg.  J.  XXXUI»  426.  ~  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  XLVI, 
381.  Uli,  618. 

D.  MeUitate. 

(Honigsteinsaure  Salze). 

Honigfltein.   (Hellith). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  zersetzt  sich  später,  unter  Bildung  flüchtiger 
Produkte,  verkohlt  und  hinterlässt  beim  Verbrennen  einen  weissen  Rückstand 
von  Thonerde. 

Dem  feinen  Pulver  wird  durch  Kochen  mit  Wasser  ein  Theil  Säure  ent- 
zogen, wahrend  der  Rückstand  hellgrau  erscheint.  Von  starken  Säuren,  gleich- 
wie von  Kalilauge,  wird  es  vollständig  aufgelöst.. 

Klaproth  entdeckte  in  diesem  Mineral  (aus  der  Braunkohle  von  Artem 
in  Thüringen)  eine  neue  organische  Säure,  Honigsteinsäure  (Mellithsäure), 
deren  nähere  Kenntniss  wir  insbesondere  Wühler  verdanken. 

b. 


Klaproth. 

Wöhler. 

o                                1 

Mellithsäure 

46 

a.               j 

Thonerde 

46 

U,5        11 

Wasser 

38 

44,4 

400.  400. 

Nach  Wohle r's  Analyse  ist  der  H.  eine  Verbindung  von  4  At.  Thon- 
erde, 3  At.  Mellithsäure  und  48  At.  Wasser, 

Äl,  (C*0*)*  •+.  48aq  =  ÄlMe«  +  48aq. 

3  At.  Mellithsäure  =:  4800  =  40,30     oder:  42 C  =    900  =  SO, 4 5 

4  -    Thonerde     =    648  =  4  4,37  90  =    900  =  20,4  5 
48   -    Wasser       =  2025  =  45,33  Äl  =    642  =  4  4,37 

4467    '400.  48ft  a=  2025  =  45,33 

4467     4  00. 

Klaproth:  Beitr.  III,  444.  ^  Wöhler:  Pogg.  Ann.  VJI,  835. 


«50 

E.  Boi^. 

(Borsaure  Salze). 

1.   Wasserfreie. 

Bhittitt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer,  höchstens  an  den  Kanten,  zu  einem  weissmi  Email,  welches 
an  einzelnen  Anschwellungen  sehr  stark  mit  gelbrothem  Licht  erglüht.  Dabei  fifrbt  er  die 
Flamme  anfangs  grttn,  dann  roth  (Rh.  von  Sarapulsk),  oder  die  grttne  Färbung  erhalt  sich 
dauernd  neben  der  schwächeren  rothen  (Rh.  TonSchaitansk).  Mit  den  FIttssen  giebt  er  fkrb- 
lose  Gläser. 

In  Chlorwasserstoffsäure  löst  er  sich  schwer  auf. 

Dieses  seltene  auf  den  Krystallen  von  rothem  sibirischem  Turmalin  von  0.  Rose  ent- 
deckte Mineral  enthält  nach  seinen  Versuchen  Borsäure  und  Kalk. 
Pogg.  Ann.  XXXIII,  SB8.  XXXiX,  tU. 

2.   Hydrate. 

Larderellit. 

Eine  SalzeSlorescenz  der  Borsäurelagunen  TosoanaSi  in  mikrosk^^isclien 
weissen  Rsystallen,  die  in  Wasser  lOslich  sind.  Einer  Analyse  von  Beohi  zu- 
folge enthalt  die  Substanz : 


Sauerstoff. 

Borsflure               68,55 

47,46 

Ammoniumoiyd    1 4 ,73 

1,9t 

Wasser                  48,3S 

46,SS 

99,60 
Da  der  Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  nahe  gleich  4  :  42  :  4  ist,  so 
wäre  der  L.  eine  Verbindung  von  1  At.  vierfach  borsaurem  Ammoni- 
umoxyd und  4  At.  Wasser, 

AmB*  +  4aq. 
4  At.  Borsäure  =  4744,8  s  69,S4 

1    -    Ammoniumoxyd  =    3S5,0  =  42,90 
4   -    Wasser  =    450,0  a=  47,86 

2549,8     400. 
Aus  seiner  Auflösung  in  heissem  Wasser  krystallisirt  nach  Bechi  das  sechsfach 
saure  Salz  Am  6*  +  9aq. 

Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVII,  480. 

Tinkah  (Borax). 

Bläht  sich  beim  Erhitzen  stark  auf,  schwärzt  sich  v.  d.  L.,  riecht  brenzlich, 
in  Folge  organischer  Beimengungen,  und  schmilzt  dann  zu  einer  klarbleibenden 
Perle,  die  Flamme  gelb  färbend. .  Mit  Schwefelsäure  befeuchtet,    und  erhitzt. 


251 

oder  mit  Flussspath  und  saurem  schwefelsaurem  Kali  geschmolzen  (ersterer  ist 
unnölhig},  filrbi  er  die  Flamme  grttn. 

Lttst  sich  in  Wasser  mit  Hinterlassung  von  erdigen  und  organischen  Bei- 
mengungen auf. 

Klaproth  fand  in  dem  T.  oder  dem  natürlichen  Borax  aus  Tübet  nach 
Abzug  von  3V4  p.  C.  Verunreinigungen :  37  Borsäure,  4  4,5  Natron  und  47  Was- 
ser, obgleich  er  keine  vollkommene  analytische  Methode  anwenden  konnte. 

Im  T.  gleichwie  im  reinen  Borax  verhält  sich  der  Sauerstoff  von  Basis, 

Säure  und  Wasser  ss  4  :  6  :  10.    Er  ist  demnach  eine  Verbindung  von  I  At. 

zweifach  borsaurem  Natron  und  10  At.  Wasser, 

Naß*  +  lOaq. 

8  At.  Borsäure    =5    87S,4  «=  36,58 

4    -    Natron       =    387,5  ^  16,25 

10   -    Wasser       =  1125,0  =  47,17 

2384,9     100. 
In  einer  Efflorescenz  der  Borsäurelagunen  Toscanas  fand  Bechi:    43,56 
Borsäure,  19,25  Natron,  37,19  Wasser,  cntspechend  einem  Hydrat  mit  7  At. 
Wasser. 

Fownes  und  Sullivan  wollen  im  Tinkal  2,13  p.G.  Phosphorsäure  ge* 
fanden  haben. 

Bechi:  Am.  J.  ofSc.  II Ser.  XVll,  499.    —   Fownes  u.  Saiiivao:  Phü.  Mag. 
XXVII,  869.    Pogg.  Ergäozbd.  II,  868.  ~  Klaproth:  Beitr.  IV,  350. 

Borocaleit. 

Als  wasserhaltiger  borsaurer  Kalk  werden  zwei  Substanzen  betrachtet. 

1.  Eine  Inkrustation  von  den  Borsäurelagunen  Toscanas. 

2)  Ein  mit  dem  Namen  Tiza  bezeichnetes  Mineral  aus  der  Gegend  von  Iqui- 
que  in  Bolivia,  dem  Fundort  des  Natronsalpeters,  wo  es  nach  Heyes 
knollige  Massen ,  aus  faserigen  Aggregaten  bestehend,  bildet,  welche  von 
Magnesia-Alaun  begleitet  werden.  (Vgl.  Boronatrocalcit). 


u 

9. 

Bechi. 

Hayes. 

Borsäure 

52,06 

46,11 

Kalk 

21,22 

18,89 

Wasser 

26,72 

35,00 

100.  100. 

Hiemach  sind  beide  Substanzen  zweifach  borsaurer  Kalk,  allein  die  tos- 
caoische  enthält  4  At.,  die  südamerikanische  6At.  Wasser. 

1.  9. 

CaB*  +  4aq.  CaB*  +  6aq. 

2B    =872,4  =  52,11  2B    =872,4  =  45,95 

Ca  =  350,0  =  21,00  Ca  =  350,0  =  18,51 

4ft    =  450,0  =  26,89  6fl    =  675,0  =  35,54 

1672,4      100.  1897,4     100. 

Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  XVIf,  4  99.  -  Hayes:  ibid.  XVIII,  96. 


Bsronatroealdt. 

Scbmilit  V.  d.  L.  unler  Aufblähen  leicht  su  einem  kUrbleibeodeD  Glase, 
verfielt  sich  Überhaupt  ahnlich  dem  Tinkal. 

LCsLsicii  kniitii  in  kallern,  wenig  in  kochendem  Wasser  EU  einer  alkalisch 
reagircnden  Flils^igkeil,  lekht  hingegen  in  Siluren  auf. 

Dic-ses  Mineral  kommt  na  demselben  Orle  und  mit  denselben  Eigenschaften 
wie  der  von  Hayes  beschriebene  Borocalcit  vor.  Oft  enthalt  es  Glauberitkry- 
stalle. 


DIex. 

Dick. 

Rammelaberg. 

fiorsBare        49,5 

t5,<3 

(4«,  IS) 

Kalk               15,8 

ll,3S 

I!,77 

l!,46 

Natron             8,8 

9,63 

7,76 

6,1» 

Waaser          !5,9 

«7,4S 

3i,i0 

34,40 

Kali                — 

0,51 

0,80 

Chlorkalium             l,<6 

Chlor              - 

),60 

1,98 

Ghlornatrium            1,66 

Scbwefelsaure  — 

1,10 

0,91 

Sofawefels.  Kalk       «,77l 

1,58 

<00. 

(00. 

Sobwefels.  Natron    0,8|| 
100. 

Glauberit 

Oder  im  reinen  Zustande 

BorsBure 

44,10               It,Ba 

Kall 

(3,06      »,n\.„ 

Natron 

6,83        ,,,,]  ••" 

Wasaer 

,  ;   36,08')            <I,00 

400. 
Ncnerlicb  ist  der  B.  auch  zu  Windsor,  Neuschottland,  gefonden  worden, 
gemengt  mit  Glaubersalt  und  Gyps.    Nach  Baw  enthalt  er: 
Borsaure  44,10 

Kalk  U,20 

Natron  7,91 

Wasser  34,49 

100. 
Da  sich  in  meiner  Analyse  der  Sauerstoff  der  Basen,  der  SSure  und  des 
Wassers  =  4  :  6  :  G  verhalt,  Natron  und  Kalk  aber  =1:2  sind,  so  besteht 
der  B.  aus  1  At.  zweifach  borsaurem  Natron,   2  At.  iwelfach  bor- 
saurem Kalk  und  ISAl.  Wasser, 

[Naß'  +  SCaB'}  -l-  I8aq. 
6  At.  Borsflure     =  2617,8  =  45,66 
2   -    Kalk  =    700,0  =:  12,21 

1    -    Natron        *=    387,5  =    6,80 
1 8   -    Wasser       =2025,0  =  35,33 
5729,7     100. 
Schreibt  man  die  Formel 

(Naß*  +  lOaq)  +  2(CaB'  +  4aq), 

1)  Ein  späterer  Versuch  ergab :  13,11  Kalk,  7,91  Natron. 


25» 

so  isl  das  Mineral  eine  Verbindung  von  4  At.  Tinkal  (Borax)  und  8  At.  Borooal- 

cit  von  Heyes. 

Dick:  Phil.  Mag.  IV.  Ser.  VI,  50.  —  Haw:  Am.  J.  of  Sc.  IV.  Ser.  XXIV.  J.  f.  pr. 
Chem.  LXXIII,  ISa.  —  R  ammelab  er  g :  Pogg.  Ann.  XCVII,  104.  ^  1)1  ex:  Ann. 
Chem.  Pharm.  LXX,  49. 

Hjrdrobomcit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einem  klarbleibenden  Glase,  w(d)ei  die  Flamme 
etwas  grün  erscheint. 

Ist  wenig  in  Wasser,  leicht  in  Stturen  auflöslich. 

Nach  zwei  Analysen  von  Hess  enthält  der  H.  vom  Kaukasus : 


a. 

b. 

Mittel. 

Saueretttff. 

Borsaure 

49,82 

49,94 

49,58 

14,40 

Kalk 

<3,74 

13,30 

13,52 

*''*l««7 

Magnesia 

<0,7< 

10,43 

10,57 

>  8,a7 

4."j 

Wasser 

26,33 

26,33 

26,33 

28,40 

400.  100.  400. 

Der  Sauerstoff  der  Basen,  der  Borsäure  und  des  Wassers  ist  «=  4  :  4,2  :  8,9, 
also  nahe  »4  :  4  :  3,  der  der  beiden  Basen  unter  sich  ist  s  I  :  4,  so  dass  der 
H.  als  aus  vierdrittel-borsauren  Salzen 

(Ca«B*  +  Sg»  B»)  +  1 8  aq  =  J^ Jb*  +  9  aq 

bestehend  bezeichnet  werden  kann. 

4  At.  Borsäure      »  1744,8  a=  47,70 
i  -    Kalk  =    525,0  =  U,35 

i  -   MagnesU      =    375,0  ^  40,25 
9   -   Wasser        «  4042,5  =  27,70 

3657,3     400. 
Wenn  man  das  Sauerstoffverhältniss  =s  4  :  44-  :  3  annimmt,  so  besteht  das 
Mineral  aus  anderthalbfach-borsauren  Salzen, 

(Ca»B»  +  ftg'B»)  +  42aq. 
Diese  einfachere  Formel  verlangt : 

6  At.  Borsäure      =  2647  =  50,65 

2  -    Kalk  »    700  ^  43,55 

2   -    Magnesia     »    500  =    9,68 

42  -    Wasser        =  4350  =26,42 

5467     400. 
Sie  dürfte  der  ersten  vorzuziehen  sein. 
Hess:  Pogg.  Ann.  XXXI,  49. 

Lagonit. 

Eine  gelbe  erdige  Substanz,  an  den  Borsäurelagunen  Tosc«inas  gefunden, 
welche  nach  Bechi  aus  47,95  Borsäure.  36,26  Eisenoxyd  und  44,02  Wasser 


bestdit,   was  einfach  boraaürem  Eisenoxyd  mit  3  At.  Wasser  ent- 
spricht. 

f^eB*  4-  3aq. 

3  At.  Borsaare      »  4308,6  «  49,44 

i    -  Eisenoxyd     »  4000,0  ss  37,84 

3   -   Wasser        ==    337,5  «  42,75 

2646,4      400. 
B echi :  Am.  J.  of  Sc.  11  Ser.  XVII,  4t9. 

3.  Verbindangen  mit  Chloriden. 

Bonicit. 

Giebt  beim  Erhitsen  kein  Wasser  oder  nur  eine  Spur  desselben,  ausserdem 
nach  G.  Rose  ein  geringes  Sublimat,  wa^rschejplich  von  Borsäure.  Schmilzt 
V.  d.  L.  unter  Aufwallen  zu  einer  weissen  krystallinischen  Perle,  und  ftirbt  die 
äussere  Flamme  grün.  Mit  Borax  und  Phosphorsalz  bildet  er  klare  Glttser,  von 
denen  das  letztere  nach  der  Sättigung  sich  trübt.  Hit  Soda  schmilzt  er  bei 
richtigem  Yerhältniss  zu  einer  klaren  Hasse,  welche  beim  Abkühlen  eine  facet- 
tirte  Oberfläche  erlangt. 

Das  feine  Pulver  ist  in  Ghlorwasserstoffsäure  schwer  auflOslich. 

Der  B.  wurde  von  Ilsemann  und  Heyer,  dann  von  Westrumb  unter- 
sucht, welcher  die  Borsäure  darin  auffand.  Die  Analysen  von  Yauquelin, 
Dumenil  und  Pfaff  waren  nicht  ganz  richtig;  Stromeyer,  besonders  aber 
Arfvedson,  welcher  zuerst  Flusssäure  anwandte,  erhielten  genauere  Re- 
sultate, welche  durch  Web  er 's  und  meine  Versuche  sich  bestätigten.  Ver- 
anlasst durch  die  Auffindung  eines  Chlorgehalts  im  Stassfurthit,  prüften  H.  Rose 
und  Heintz  auch  denBoracit,  und  fanden  darin  ebenfalls  dieses  Element,  wel- 
ches von  allen  Frtlheren  übersehen  worden  war. 

Analysen  des  B.  von  Lüneburg: 

A.  Aeltere. 

4.  F.  Stromeyer.  2.  Arfvedson.  3.  Rammeisberg,  a)  reine  durch- 
sichtige Erystalle;  sp.  G.  =  2,955.  b)  grössere  trübe  Krystalle,  gleich- 
sam aus  concentrisch  faserigen  Massen  bestehend,  deren  Spitze  im  Mittel- 
punkt liegt,  und  deren  Basis  eine  Granaloederfläche  bildet ;  sp.  G.  s=  8,935. 

4.  Weber.    Undurchsichtige  Krystalle. 

4.         ).  8.  4. 

Magnesia       33,0     30,3       30,23     30,50*)     38,83     32,86 
Eisenoxyd  0,79       0,45 

Glühveriust  3  ,58 


i)  Ich  habe  den  Glühverlust  nicht  besUmmt.    Die  Krystalle  b  gaben  an  Wasser  etwas 
schwefelsauren  Kalk  ab. 


255 
B.  Neuere. 

4.                                   3.  f. 

Siewert.  Geist.  Potyka. 

a.            b.               a.            b.           Mittel.              a.  b.*) 

Chlor                 8,?8       8,75         8,30       8,62         8,50           8,45  7,78 

Magnesia         30,70     30,79      30,43     30,30      30,48        S9,82  30,58 

EiseDOxydul     4,52       4,43         4,83       4,05         4,38          4,59  4,66 

B  62,94  62,49 

A     0,55  0,94 


403,02     403,09 
Bereclmet  man  das- Chlor  als  Chlormagnesium'),  so  besteht  der  B.  aus : 

Chlor  8,50  8,40  7,83 

Magnesium  2,88  2,73  2,65 

Magnesia  25,68  25,08  26,29 

Eisenoxydul  4,38  4,58  4,67 

Borsäure  64,56  62,51  61,56 

400.  400.         400. 

Oder  nach  Berechnung  der  dem  Eisenoxydul  aequivalenten  Menge  Magnesia  : 

3.  8. 

a.  b. 

Chlor  8,55  8,46  7,89 

Magnesium  2,89  2,74  2,67 

Magnesia  26,64  26,4  4  27,42 

Borsäure  64,95  62,96  62,02 


400.  400.         400. 

Hiemach  besteht  der  B.  aus  4  At.  Chlormagnesium  und  2  A t.  v i e r- 
drittel-borsaurer  Magnesia, 

MgCl-+.2]Slg«B*. 
4  At.  Chlor  a    443,3  »    7,94 

4    -    Magnesium       «    4  50,0=    2,691^^,,^. 
6   -    Magnesia  =4500,0  =  26,87/^8'*^»^^ 

8   -    Borsäure  =  3489,6  =  62,50 


5582,9      400.  401,79 

Nach  Heintz  und  Sie  wert  erleidet  der  B.  durch  anhaltendes  und  star- 
kes Glllhen  einen  Gewichtsverlust,  in  einem  Versuche  3  p.  C,  der  aus  Chlor 
und  etwas  Borsäure  besteht,  wobei  ersteres  durch  Sauerstoff  ersetzt  wird.  Ein 
solcher  B.  enthielt  nur  noch  5,78  p.  C.  Chlor. 

Bevor  der  Chlorgehalt  des  B.  aufgefunden  war,  hielt  man  ihn  für  lilg'B^, 
wonach  er  fast  dieselbe  Menge  Basis,  30  p.C,  dagegen  aber  70  p.  C.  Säure  ent- 
halten muss.  Nun  ist  letztere  früher  nie  direkt  bestimmt  worden,  wodurch  sich, 
da  die  Differenz  7  p.  C.  ausmacht,  der  Fehler  hätte  aufOnden  lassen.  A.  Stro- 
meyer  hat  später  eine  solche  direkte  Bestimmung  der  Borsäure,  wie  über- 
haupt eine  Analyse  des  B.  gegeben,  wozu  ihm  trübe  Krystalle,  welche  Quarz  (?) 
enthielten,  dienten.    Seine  Analyse  ergiebt : 

Magnesia  26,89 

Borsäure  57,00 

83,89 


4)  a  durchsichtige,  6.  undurchsichtige  KTystalle. 
%)  Uud  zieht  das  Wasser  ab. 


356 

Eine  solche  Analyse  kann  nichts  beweisen.    Auf  30,78  Magnesia  kommen  hier 
65;  4  2  Borsäure. 

Der  B.  scheint  sich  unter  Aufnahme  von  Wasser  in  Stassfurthit  zu  verwan- 
deln, denn  die  trüben  Krystalle  von  faseriger  Textur  enthalten  Wasser,  sind 
spec.  leichter,  und  lösen  sich  nach  G.  Bose  leichter  in  ChlorwasserstoflEsHure 
auf  ala  die  unveränderten  durchsichtigen  Boracitkrystalle. 

Arfvedson:  Schwgg.  J.  XXXVIII,  7.  —  Dumenil:  Ghem.  Forsch.  S.  54.  — 
Heintx  (Geist  und  Siewert):  Ztschrft.  f.  d.  ges.  Naturw.  XIII,  405.  —  Heyer: 
Grell  ehem.  Ann.  4788.  II.  —  Ilsemann:  Ebendas.  I.  — -  Pfaff:  Schwgg.  J.  VIII,  484. 
—  Potyka:  Privatmittb.  —Rammeisberg;  Pogg.  Ann.  XLIX*  445.  —  6.  Itose: 
Ebendas.  XCVII,  68).  —  A.  Stromeyer:  Ann.  Ghem.  Pbarm.  G,  87.  —  F.  Stro- 
meyer:  Gilb.  Ann.  XLVIII,  t45.  —  Vanquelin:  Hauy  Trait«  II,  888.  ^  Weber: 
Pogg.  LXXX,  38S.  —  Westmmb:  Pfays.  cbem.  Schriften  8. Hit.  4. 

StaMfkirthiC 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser.  Nach  6.  Böse  giebt  er  ein  geringes  weisses 
Sublimat,  decrepitirt  zuweilen  und  giebt  dann  ziemlich  viel  Wasser. 

Schmilzt  V.  d.  L.  viel  leichter  als  Boracit,  verhält  sieb  sonst  wie  dieser. 

Löst  sich  schwer  in  Wasser,  leicht  in  Chlorwasserstoffsäure  auf. 

Karsten  entdeckte  dieses  Mineral  in  dem  Salzlager  von  Btassfurth  bei 
Magdeburg,  fand  es  dem  Boracit  gleich  zusammengesetzt,  und  hielt  es  fttr  eine 
dichte  Varietät  desselben.  Neuerlich  fand  Ludwig,  dass  es  neben  durch 
Wasser  aufzulösendem  beigemengtem  Chlonnagnesium  eine  gewisse  Menge  die- 
ses Salzes  in  chemischer  Verbindung  enthält,  welches  durch  Wasser  nicht  aus- 
zuziehen ist.  Heintz  bewies,  dass  der  Gehalt  an  Chlor  constantist,  und  der 
St.  überdies  beinahe  2  p.C.  Wasser  enthält. 

A.  Frühere  Analysen. 

Karsten.  Ghandler. 

Magnesia  89,48  89,98 

Eisenoxydul         0,64  0,89 

B.  Neuere. 

4.  8.  8.  4.  8.  6. 

Heintz.    Siewert.       Rey.  Mittel.        Schulz.      Polyka. 

Chlor  8,U  8,06  8,39  8,80  8,79  8,08 

Magnesia       30,15        31,83         34,19         30,86  30,67 

Eisenoxyd      0,43  0,52  0,32  0,42  fe    0,4Q 

Wasser  1,73  2,10  2,09  t^^^T;?^-^:-/  1,95 

Zieht  man  das  Eisenoxyd  ab,  und  berechnenaas  Ghlorliß^jChlQrmagnesium,  so 
giebt:  .  '     '  '^ 

'4.  8.  *  />  '^ 

Chlor  8,20  8,02 

Magnesium  2,77  2,71 

Magnesia  26,24  26,37 

Borsaure  60,82  60,95 

Wasser  1,97  1,95 

100.  100. 


257 

Hienttdi  iai  der  St.  eine  Verbindung  von  i  AI.  Boracit  und  i  Ai. 
Wasser, 

(MgCl-^2»g*B*)  -f-aq. 

.1  At.  Chlor  =«    443,3  =    7,86 

I    -   Magnesium       =    480,0  =s    8,66 
6  -    Magnesia  »  U50,0  =  25,69 

8  -    Borsäure  =3489,6  =  64,84 

1    -    Wasser  =    448,5«    4,99 

5645,4     400. 
Nach  G.  Rose  besieht  der  St.  aus  mikroskopischen  prismatischen  Krystal- 
len.  Sein  sp.G.  ist  nach  Karsten  =  8,943. 

Chandler:  Dana  Min.  IV.  Suppi.  —  Heintz(Rey  u.  Siewert):  Ztschrft.  f.  d. 
ges.  Nat.  XIII,  4 .  —  Karsten:  Pogg  Ann.  LXX,  557.  ^  Potyka  u.  G.Rose: 
S.  Boracit.  —  Seh  alz:  In  mein.  Laborat. 


F.   Sulfate. 

1.  Einfache, 
a.   Wasserfreie. 

Glaserit. 

Decrepitirt  und  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  einer  Hepar.  —  Ist  in  Was- 
^r  aaflöslich  zu  einer  neutralen  Fltlssigkeit. 

Dieses  Salz  findet  sich  unter  den  Lavaefflorescenzen  (Fumarolenprodukten) 
des  Vesuvs,  gemengt  mit  anderen  Salzen  und  mit  Eisenglanz.  Ist  im  reinen 
Zustande  einfach  schwefelsaures  Kali, 

fcS. 
4  At.  Schwefelsäure  =  500  =  45,94 
4    -    Kali  =  589  =  54,06 

4  089     4  00. 
Guiscardii  Dal  solfato  potassico  trovato  nel  oralere delVesario  nel  4  84S.  S.  Roth 
der  Vesuv  S.  810.  868.  481 . 

liseilt.  Eine  Salzefflorescenz  aas  der  Tuffgrotte  von  Miseno  bei  Neapel.  wel(*he 
iiscbScacchi  zweifach  schwefelsaures  Kali  zu  sein  scheint. 

Ztschrft.  d.  geol.  Ges.  IV,  463. 

Mascagnin« 

Schmilzt  beim  Erhitzen  leicht,  giebt  Wasser,  Ammoniak,   Schwefelsäure 
und  verflüchtigt  sich  zum  Theil  unzersetzt.  —  Ist  in  Wasser  leicht  aufldslfch. 
Diese  unter  den  Salzefflorescenzen  einiger  Vulkane  bemerkte  Verbindung, 

^■■■eliiberg^s  MiaenilcliMirf».  17 


enthalten  ist,  nnuty  ekwnhl  si<5 
^^  ^f<»TW  Avmoniak  (Ammoniamoiyd)  sein, 

V  MO  a.  60,60 

V  395  »  39,40 


8S5     400. 

ThenardiC 

jl^  .^iWitfM  stark  gelb,  schmilzt  und  bildet  auf  Kohle  eine 
^^^^s^-  l^if^M  auflöslich. 
^  ^ ..  jitiMIl  der  Tb.  von  Salines  d'Espartines  bei  Aranjuez  in 


i 


.^^^^^  Xjjfciron  99,78 
ygi^tu^  >»lron        0,M 

400. 
^  .  .^. ;  («umA  itt  nadeltennigen  SalzeOlorescenzen  aus  den  oberiiarzer  Gm- 
>..\^U9kUit*l  VI — 95,3  schwefeis.  Natron,    4,6 — 4  Schwefels.  Magnesia, 
*  .k^s^vU'ök*  b^üu>ooxydul,  4,6 — 4,8  schwefeis.  Kalk  und  4—4,8  Wasser. 
■  *  v^j^i  \*jh\vefelsaures  Natron, 
^  ÄaS. 

t  At  Schwefelsäure   =  500,0  »  56,34 
I    -    Nalron  =s  387,5  «  43,66 

887,7     400. 

Ctiaaaeoa:  Ann.  Chim.  Phys  XXXII,  808.  Schwgg.  J.  XLYII,  t09.  —  Kays  er: 
U.  u.  h.  Ztg.  1859.  No.  48. 

MagnesialsalCRt  s.  Bittersalz. 

Sehwerspath, 

Decrepitirt  gewöhnlich  sehr  stark,  rundet  sich  v.  d.  L.  nur  an  den  Kanten, 
(ttrbt  beim  Schmelzen  die  Flamme  gelblichgrttn  (v.  Kobell),   und  bildet  auf 
Ktkhie  in  der  inneren  Flamme  theilweise  eine  Hepar.    Mit  Soda  auf  Platinblech 
schmilzt  er  zu  einer  klaren  Masse. 

Ist  in  Sauren  unauflöslich.  #^« 

£r  ist  von  Withering,  Bucholz,  Richter,  Kl aprotb  u.  A.  vielfach 
untersucht  worden. 

4.  Freiberg,  schaliger.  Klaproth. 

2.  Peggau,  Steiermark,  körniger.  K. 

3.  Neu-Leiningen  in  der  Pfalz,  faseriger.    K. 

4.  Nutßeld,  Surreyshire.  Stromeyer. 
.').  Naurod  bei  Wiesbaden,  kömiger.    Fresenius. 
0.  Clausthal,  dichter,  splittriger.   Jordan. 


1  in  der  Sdiweis,  im  Dolomit,  krystallislrt ;   sp.G.  a  3,977 
Sartorias  v,  WallershanseD. 

8.  ScbtrfiBrie,  New-York.   [Calatronbaryt),  derb.   Haidingsfeld. 

9.  BrauDgelber  in  kleinen  Kryslallen  aus  den  Braunkohlen  von  GSrzig,  An- 
halt-KoifaeD;  sp.G.  =s  1,(88.  R. 

10.  ParbloserdurchsichtigerKrystall  von  Silbach;  sp.G.  — 4,4861(G.Rose].R 
1.  I.  I.  4.  S. 

Schwefels.  Baryt         97,50         90         99         99,37        89,(7 
Schwftfels.  Strontian     0,85        —        —  —  <,85 

Kieselsflare  0,80         10        —  —  8,15 

Eisenoxyd  —  —      SpurI  0,S9 

Wasser  0,70        —         —    (        '  0,08 

99,85       400.       99^       99,49       "ÖmT 


Schwefels.  Baryt        86,00 

87,79         83,t0 

83,  {8 

9,07           7,(0 

(S,(« 

Kteselsjture                   5,75 

0,08  CS  e,li 

0,89 

Eisenozyd                       — 

—             <,83 

0,S5 

Wasser                        0,37 

—              — 

— 

98,87 

*  8,(5         98,(5 

99,74 

99,69 
In  No.  10  wurde  nur  eine  unbestimmbare  Menge  Strontian  gefunden. 
Der  Seh.  ist  schwefelsaurer  Baryt, 
ßaS. 
1  At.  Schwefelsaure  =  500,0  =  34,32 
1    -    Baryt  =  957,0  =  65,68 

1457,0  100. 
Viele  Abänderungen  enthalten  aber  Beimischungen  des  isomorphen  schwefel- 
unren  Strontians ;  am  reichsten  an  demselben  ist  die  von  GOrzig  (9),  in  welcher 
wf  {  At.  SrS  4—5  At.  äaS  kommen.  Der  sogenannte  Galstronbaryt  zeichnet 
*>cti  Überdies  durch  einen  merklichen  Gehalt  an  schwefelsaurem  Kalk  aus;  er 
ntbalt  1  At.  Kalk  gegen  1  At.  Strontian  und  S  At.  Barjt. 

FreseniDB:  Apq.  Cbem.  Pbarm.  LX1II,  ass.  —  Haidingifeld:  In  meloem  La- 
bont.  —  Jordan:  Schwgg.J.  LVII,  SSS.  —  Klaproth:  Beltr.  II,  70.  III,  tSS. — 
Kammellberg:  Pogg.  Ana.  LXVJII,  Bit.  -  Sartorias  v.  Waltershansen! 
Ebendas.  XCIV,  tat.  —  Stromeyer:  Unteroucb.  i%i. 

COleslin. 

Decrepitirt  beim  Erhilien.  Schmilzt  v.  d.  L.,  indem  er  die  Flamme  roth 
^rht,  ziemlich  leicht  zu  einer  milchweisseu  Kugel,  welche  auf  Kohle  in  der  in- 
neren Flamme  sich  in  eine  alkalisch  reagirende  Hepar  verwandelt.  Mit  Soda 
l'efert  er  gleichfalls  eine  solche;  mit  Flussspath  bildet  er  ein  klares,  beim  Er- 
Uten milchweisses  Glas. 

17" 


▼oft  dem  SohweHBpAtii  uotendieidet  «an  ilm  ntch  Ir.  Kobell  leieht,  in- 
dem  man  einen  Splitter  in  der  inneren  Litthrohrfiamme  glüht,  mit  Ghlorwasser- 
stoffsfiure  befeuchtet,  und  dann  an  den  blanen  TfaeS  der  Flamme  bMt,  wekhe 
er  lebhaft  roth  färbt. 

Wird  von  Wasser  und  Säuren  in  sehr  geringem  Grade  aufgeUM. 

Kl ap roth  erkannte  zuerst  den  sogenannten  blauen  Fasergyps  von  Pranks- 
town  in  Pennsylvanien  als  schwefelsauren  Strontian. 

4.  Frankstown  in  Pennsylvanien,  faserig.  Klaprath. 

8.  Doraburg  bei  Jena,  faserig,  a)  Stromeyer.  6]  Maddrell. 

3.  Sttntel  bei  Münden  in  Hannover,  blättrig.  Stromeyer. 

4.  Dehrself  bei  Alfeld  in  Hannover,  blättrig.  Derselbe. 

5.  Thieder  Berg  bei  Braunschweig,  rtfthlich,  concentrisch  strahlig.    Leon- 
hardt. 

6.  Fassathal.  R.  Brandes. 

7.  Gii^enti.  Stromeyer. 

8.  Ischl,  krystallisirt,  aus  dem  Steinsalz,  v.  Hauer. 

a.  b. 


j  » 


Schwefelsäure 

t     42                        42,95 

43,78 

Stronticin 

58                        56.26 

• 

54,73 

100.    Eisenoxyd    0,03 

Kalk 

1,41 

Thonerde     0,05 

99,90 

Kohlens.  Kalk        0,40 

Wasser,  BHotnen  0,10 

99,49 

3. 

4.                       6. 

6. 

7. 

s. 

Schwefelsäure 

42,74 

42,94            41,23 

40,85 

43,07 

43,82 

Strontian 

55,48 

55,01             53,90            J 

S1,93 

56,35 

55,96 

Baryt 

0,86 

0,«4               - 

1,23 

— 

— 

Kalk 

0,34 

—                1,12 

€aC    0,09 

— 

Eisenoxyd 

0,04 

0,65               1,88 

0,50 

0,03 

Spur 

Kohlens.  Kalk 

0,02 

&i  0,11  UnlOsl.0,94         3i 

1,00 

H    0,18 

0,41 

Wasser 

0,05 

0,25              0,49     CaCj 
99,58            99,56     CaS) 

1,83 

»9,7« 

100,19 

99,20 

97,34 

Der  G.  von  Gross-Rühden  (WilhelmshUtte)  bei  Bockenem  (Braunschweig) 
enthalt  nach  meinen  Versuchen  0,85  p.  G.  Kalk.  In  dem  G.  von  Nörten  (Han- 
nover) fanden  Grüner  26  p.  G.,  Turner  20,4  p.  C.  schwefelsauren  Baryt. 
Thomson^s  Barytcoelestin  aus  Nordamerika  ist  dagegen  nach  Hunt  frei  von 
Baryt. 

Der  G.  ist  schwefelsaurer  Strontian , 

SrS. 


261 

I  . 

I 

I  4  At.  Sdiwefelsäure     s  500  =»  43,55 

I    -    Sirontianerde      «  648  «  56,45 

4U8  400. 
Brandes:  Scbwgg.  J.  XXI,  477.  —  Gmner:  Gilb.  Ann.  LX,  7t.  —  v.  Hauer: 
Jahrb.  d.  geol.  Reichsanst.  IV,  897.  —  Hunt:  Dana  Min.  IV.  Edit.  p.  169.  —  Klap- 
roih:  Beitr.  II,9t.  —  v.  Kobell:  J.  f.  pr.  Gh.  I,  90.  —  Maddreli  u.  Leonhardt: 
In  meinem  Laborat.  —  Stromeyer:  Untersuchungen.  S.  )08.  —  Turner:  Edinb. 
phiL  J.  XXUI,  It9. 

Anhydrit« 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  zu  einem  weissen  Email,  und  giebt  auf  Kohle  eine 
Hepar.   Borax  löst  ihn  zu  einem  klaren  Glase,  welches  beim  Erkalten  gelb  wird. 
Mit  Flussspath  schmilzt  er  leicht  zu  einer  klaren  Perle  zusammen,  welche  bei 
der  Abkühlung  undurchsichtig  wird,  bei  längerem  Blasen  anschwillt  und  un- 
schmelzbar wird.    Mit  Soda  giebt  er  eine  Hepar. 
Ist  in  Wasser  und  Säuren  sehr  schwer  löslich. 
4.  Sulz  am  Neckar.  Blau.  Klaproth. 
%.  Himmelsberg  bei  Ufeld.  Strahlig.  Stromeyer. 

3.  Vulpino  bei  Bergamo.  Körniger  A.  (Vulpinit).  a)  grobscbuppiger,  b)  fein- 
schuppiger.  Stromeyer. 

4.  9.  8. 


a. 

b. 

Schwefelsäure 

69,78 

S5,80 

56,77 

58,01 

Kalk 

43,06 

40,68 

41,40 

41,70 

Eisenoxyd 

0,10 

0,85 

0,03 

— 

Kieselsäure 

0,85 

0,S3 

0,86 

0,09 

Kohlensäure 

0,09 





Wasser 

— 

8,91 

0,94 

0,07 

Bitamen 

m 

— 

0,04 

99,40 

99,86 

403,49*)    400. 

Der  Anhydrit  ist  schwefelsaurer  Kalk, 

OaS. 

4  At.  Schwefelsäure  =  500  =  58,88 
4    -    Kalk  =  350  =  44,48 

850     400. 
Klaproth:  Beitr.  IV,  994.    —   Stromeyer t  Schwgg.  J.  XIV,  875  u.  Unters,  d. 
Min. 

Blei  Vitriol. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  färbt  v.  d.  L.  die  Flamme  blau,   schmilzt  im 
Oiydationsfeuer  zu  einer  klaren  Perle,  welche  beim  Erkalten  milchweiss  wird, 


1)  Corrigirte  Analyse. 


Von  dem  Sohw^^^^f 

■ 

^^^H 

■EBleikSmerD.    Mit  Soda 

dem  man  einco  SplitU^^f 

^^^^^H 

W^ 

1 

^K^S 

ä&uiü  serseUt  ihn  theilweise 

er  lebhaft  mib  (Hrbt,.J^^^| 
Wird  von  Waasi^^^l 

nBaslich. 

Klaprotberka^^^l 

■ 

tuwu  in  rennsylvaoirt^^^H 

P 

^»Slrom 

eyer. 

f.  Prankstown  in^^^H 

t. 

j. 

S.  Dornliurg  bei  J»^^^ 

H.  SQntelbei  Mllnil 

i.  Dehrselfbei  All— "-^ 

«5.75 

7«,S0 

85,0       SS,09 
60,5       78,46 

5.  Thieder  Berji  l«^^ 
hardt.              -^M 

7.  Girgenli.   - 

^5 

S,2S 
98,50 

--           0,09 
—          0,0« 

1,5         0,51 
96,0       99,SI 

R.   Iscbl,  k< 

_*> 

Bloioxyd, 
(>bS. 

..    « 

S00,0  =  26,40 

3> 

1391,6  =.  73,60 

189i,6      100 

Klaproth:  Beitr.  III,  46t.   —   Stromayer: 


Strom  1 


1  f\  klimmt  in  den  Gruben  der  Siem  AInMgren  in  SpaDlen 

^   M.  hworapatbs    oder   BleivItrinU  vor,   weichet   waiMrfraies 

I  IM  niiio  scheint.    Dach  soll  es  In  Wuaer  nnauflltsUch  Min. 

. .  I  iMJ  u  p  l  ein  weisses  krysIslIiniscb-teinUtinlgM  Mineral,  «In 
'  ii.'iiichlorer  der  Sierra  Almagrera,  deuen  ip,G.  —  l,TT — 1,8> 
.  .  .:i>.ii'  und  UDverunderlich'],  und  enthalt  nach  DteDdttrtter 
,,  >.  liAefetsSure  und  bloss  ein  wenig  hygroikoplaetiea  Wauer. 
luiK  li'it  eine  weisse  Salzerflorescenz  vom  Arartt,  IB  mHäut 
<i,-,  *f,Ti  Tbonerde  und  1,78  achwerelMarei  EluaoiydDl  hnd. 
I  tilornHcb  wnsserfroie    Eweidrittel-  lobwefelaaDte 


AIS* 


363 


b.   Hydrale. 


Glanberaali. 

Schmilzt  beim  Erhitzen  in  seinem  Krystallwasseri  verbalt  sich  sonst  wie 
Thenardit.  —  Leicht  löslich  in  Wasser. 

Eine  unter  den  Salzefflorescenzen  des  Vesuvs  gefundene  Probe  enthielt  nach 
Beudant:  Schwefelsäure  44,8,  Natron  35,0,  Wasser20,S,  wonach  es  schwe- 
felsaures Natron  mitS  At.  Wasser  ist, 

NaS  -I-  8aq. 

4  At.  Schwefelsäure     ss  500,0  s  44,94 

s  387,5  »  34,83 
s  285,0  »  20,83 


4    -    Natron 
2  -    Wasser 


4148,5     400. 

Bekanntlich  enthält  das  gewöhnliche  Glaubersalz  4  0  At.  Wasser.  Diesem 
gleich  ist  ein  angeblich  von  Guipuzcoa  in  Spanien  stammendes  6.,  worin  Ri- 
vot  24,8  Schwefelsäure,  49,5  Natron,  0,3  Kalk,  0,5  Magnesia,  54,5  Wasser 
fand. 

Ann.  Min.  V  86t.  VI,  55S. 

Gips. 

Wird  beim  Erhitzen  undurchsichtig,  blättert  sich  auf  und  giebt  Wasser. 
Sdimilzt  V.  d.  L.  zu  einem  weissen  Email,  welches  auf  Kohle  in  der  inneren 
Phmme  eine  Hepar  bildet.  Giebt  mit  Flussspath  eine  in  der  Hitze  klare,  beim 
Erkalten  milchweisse  Perle. 

Löst  sich  in  Wasser  und  in  Säuren  schwierig  auf. 

Der  G.  ist  in  früherer  Zeit  von  T.  Bergman,  Richter,  V.Rose, 
Bacholz  u.  A.  untersucht  worden.  Eine  Varietät  von  faseriger  bimssteinähn- 
licher Textur,  von  dem  Vulkan  von  Albay  auf  der  Insel  Luzon,  Philippinen, 
stammend,  bat  de  la  Trobe  analysirt. 


Schwefelsäure 

Kalk 

Wasser 


Bergman.    Bacholz. 


46 
32 
22 


46 
33 
24 


400. 


400.  Kiesels. 
Thonerde  i 
Eisenoxyd/ 


Dela.Trobe. 
44,49 
29,44 
20,48 
6,43 


0,64 


400,85. 

Der  G.    ist  eine  Verbindung  von   4  At.  schwefelsaurem  Kalk   mit 
i  At.  Wasser, 

OaS-i-  2aq. 


I  AU  SdMcfeisawe  «  MO  »s  4i,5l 
I   -    Edk  »SMw32,M 

«  -   WaMer  «  W5  «  20,93 

I07K     100. 

llacii  JohasoB  und  Eogers  soll  am  East  River  io  Ken-Schottland  «sd  in 

9§täi^/ir^Bitik  ein  sebweCBbaorer  Kalk  niil  mir  eiutni  Ifiertel  des  Wasaet^ehalts 

wwknmmtn     Doeh  ist  dies  yielleiciit  ein  Gemenge  von  Gjps  nnd  Anhydrü. 

Baefcols:  6«ilmsK.l.  d.Chfla.T,4if.    —  DoloTrobo:  la 
—  lofcasoa  «.logors:  DinsMiB.f.  070.  —  T.  Eooo: 
He  Aai.  SO. 


ZerwCxt  sidi  in  starker  Hüae  Ifcefltreioc,  wobei  sieh  sanin  IHHuftt  cnV- 
wid^dn,  nnd  ein  alkalisoh  reaprender  Bficksland  blaüit,  ▼.  d.  L.  geg^hl, 
giebi  es  mit  Koballsolution  nach  abermaligem  Erhitsen  ein  blasses  Botb. 

Ulslidi  in  Wasser. 

Aeltere  Analysen  ¥on  B.  rOhren  Ton  Klaprolh  (B.  ¥on  Uria,  iram  Cap- 
lande),  ¥on  Vauqueiin,  John  nnd  Vogel  bor.  Von  neoaren  aimi  tilgende 
hervorzuheben : 

4.  Bosjemansfloss  im  Caplande.  Siromeyer. 

2.  Idria.  Sogen.  Haarsalz.  Derselbe. 

3.  Calatayud  in  Catalonien.    Derselbe. 

4.  Neosohl  io  Ungarn.  Rosenrolh|  stalaklilisdi.  Derselbe. 

5.  Pison,  Dpi.  de  FAude.  Im  Gips.  Bouis. 


4. 

%. 

s. 

t. 

s. 

Schwefelsaure 

32,26 

3S,30 

34,90 

34,37 

3i,37 

Magnesia 

14,58 

16,39 

16,49 

45,34 

47,34 

Eisenoxydul 

— 

0,83 

— 

0,09 



MangBDOxydul 

3,61 

— 

— 

0,3« 



Kupferoxyd 

— 

— 

— 

0,38 



Kobaltoxvd 

m 

— 

0,69 



Wasser 

49,24 

50,93 

54,80 

54,70 

48,32 

99,69         99,85         99,59         99,88       400. 

Das  B.  ist  eine  Verbindung  von  f  At.  schwefelsaurer  Magnesia  und 
7  Al.  Wasser, 

AgS  +  7aq. 

1  At.  Schwefelsäure     ^  500,0  =  32,52 
1    -   Magnesia  =  250,0  «  16,26 

7   -   Wasser  g=  787,5  c=  51,22 

1537,5     100. 

In  dem  Steinsalzlager  von  Stassfurlh  kommen  weisse  feinkörnige  Ge- 
menge von  Steinsalz  und  Bittersalz  vor,  in  danen  letzteres  zum  Theil  wasser- 


265 

frei,  nun  Theil  nur  mit  wenig  Wasser  verbunden  auftritt.    Eine  in  meinem 
i«aboratoria  untersuchte  Probe  gab  nach  Abzug  von  4  p.  C.  Chlömatrium : 


Schwefebäure 

57,7 

Magnesia 

26,8 

Wasser 

15,5 

400. 
^hrmd  die  Formel 

ttgS  -I-  aq 
erfordert: 

4  At.  Schwefelstfure    «  500,0  »  57,98 
4    -    Magnesia  sr  250,0  »  28,99 

4    -    Wasser  «  4  42,5  =  43,03 


862,5     400. 
Karsten  bezeichnete  als  Martinsit  eine  Salzmasse  von  Stassfurth,  in 
wdcher  er   90,98  Chlömatrium  und  9,02  schwefelsaure  Magnesia  gefunden 
batte,  und  die  er  für  eine  chemische  Verbindung  hielt. 

Bouis:  Revue  soieni.  industr.  XIV,  800.  —  John:  Schwgg.  J.  XXXIl,  flSS.  — 
Karsten:  Beri.  Akad.  MonaUb.  1845  S4S.  —  Klaprotb:  Beitr.  II,  StO.  III,  404.  *- 
Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  XCVIII,  S6S.  —  Stromeyer:  Ebendas.  XXXI,  487. 
Sdiwgg.  J.  LXIX,  888.  —  Vogel:  Schwgg.  J.  XXIX,  4  50. 

Zinkvitrlol. 

Verhalt  sich  ähnlich  dem  vorigen ;   giebt  aber  v.  d.  L.  auf  Kohle  bei  der 
Redaktion  einen  Zinkbeschlag. 

\ .  Bammelsberg  bei  Goslar  am  Harz.   K 1  a  p  r  o  t  h. 

2.  Comwall.    Schaub. 

3.  Schemnitz  in  Ungarn.   Beudant. 


4. 

2. 

s. 

Schwefelsäure 

22,0 

24,60 

29,8 

Zinkoxyd 

27,5 

25,66 

88,5 

Manganoxyd 

0,5 

4,33 

0,7 

Rupferoxyd 

4,00 



Eisenoxyd 

0,47 

0,4 

Wasser 

50,0 

46,50 

40,8 

400.  99,26       400,2 

Nur   die   von   Beudant  untersuchte  Substanz  erscheint    als    einfach 
schwefelsaures  Zinkoxyd  mit  6  At.  Wasser, 

ZnS  +  6aq. 

4  At.  Schwefelsäure   =  500,0  =  29,73 
4    -    Zinkoxyd  »  506,6  »:  30,43 

6   -    Wasser  =  675,0  =:  40,4  4 

4684,6     400. 


366  ^ 

Me  beideD  andemi  AnalyMn  baam  auf  basiMbe  Sdse  odar  G«nii»ge  das 
vorigen  mit  solcboi  whlmeo.  Niomt  nuD  Eiaen  nnd  Muign  aU  Oxytkde,  aa 
ist  der  Sauerstoff  von 

A:    S 
in  1  —  1  :  2,4 
S  n  I  :  2,1  :  6,7 
Ea  verdienen  diese  SltereD  Versuche  wohl  eioe  Wiederbolnng. 

BeudBQt:  TraiMUin.  U,  «81.  —  KUprotbi  Beilr.V,  4n.  —  Scbaab:  CraU 
ehem.  Ann.  1S01. 

BAebltrllll  (Pyromelln).  Sieht  lich  v.  d.  L.  stark  anf,  DUM  «leb  gtlb,  und  tchnibt 
tu  einer  grau«n  magnetiichan  kugel.  Ul  in  Wasser  mit  grOner  Farbe  Uallcb.  Bine  Analjaf 
tot  nlcbt  bekannt. 

Kobaltvitriol. 

Giflbt  beim  Ertiiuen  Wasser,  beim  Hosten  whwea%e  Sitira. 
Ist  in  Wasser  mit  rother  Farbe  anfltfslioh. 

Von  dieser  sekundären  Bildung,  durch  Oxydation  von  KobaltersaD  entstan- 
deOf  beaitzeD  wir  folgende  Untersuchungen : 

1.  Bieber  bei  Hanau  in  Beasen.  a]  Kopp,  b]  Winkelblaoh. 

S.  Als  Beschlag  auf  Pochenen  von  der  Grube  Hoi^georOthe  bei  Siegeo. 

Schnabel. 
3.  AusblQhung  aus  dem  Schlamm  der  Erae  von  der  Grube  Glttoksatem  bei 
Siesoi.  Scboabel. 


< 

«.'1 

t. 

b. 

Schwefelsaure 

l»,7» 

SO.OS 

S7,»S 

«8,81 

Kobaltoxyd 

38,71 

49,91 

S(,7I 

93,30 

Kupferoxyd 

— 

— 

0,58 

0,30 

Hagrosia 

— 

3,86 

— 

0,88 

Kalk 

— 

— 

— 

0,t3 

Wasser 

41,55 

16,83 

50,21 

is,n 

Chlor 

— 

— 

0,05 

o,et 

(00. 

99,65 

<00. 

98,98 

Der  K.  ist  also  gleich  dem  künstlich  dargestellten,  der  die  KryatalUorm  des 
Eisenvitriols  besitzt,  einfach  schwefelsaures  Koballozyd  mit  7  At. 
Wasser, 

CoS  +  7aq. 
t  At.  Schwefelsäure     =  500,0  =  2S,37 
i    -    Robaltoxyd  =  475,0  m,  25,53 

7   -    Wasser  =  787,5  =  46.10 

(762,5     10«. 

1 1  SiKh  Abzug  von  3t  p.  C.  erdiger  Betmengangen. 


867 

Bdne  Heogeo  isomorpher  Sulfate  fehlen  niemals ;  so  entbSlt  der  von  W  i  d  - 
kelblech  nntersuchte  K.  1  Al.  Hagnesiasali  g^n  3  At.  Kobalbalk, 

4  At.  Schwefelsäure  «  S00,0  =:  29,30 

1^  -    Koballoxyd  =  366,2  =  20,88 

i  -    Magnesia  n    68,5  =    2,66 

7  -    Wasser  «  787,  S  o.  46,16 

n06,S     100. 
Die  Analyse  von  Kopp  würde  auf  ein  basisches  Salz  Co*S  ^-  8aq  fuhren, 
iit  jedoch  sehr  zweifelhaft. 

Kopp:  L«onhsrd  Hdb.  d.  Mio.  S.  (U.  —  Sehnabel:  Privatmittbeil.  —  Wln- 
kslblach:  Ann.  d.  Pbarm.  XIII,  IIB. 

Knpfervllrlol. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasaer  und  wird  weiss,   beim  RSsten  schweflige 
SSare.    Bedncirt  sich  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  Kupfer. 
Ist  in  Wasser  mit  blauer  Farbe  auflQstich. 
[  Ein  mit  Elsensulfeten  im  nordlichen  Chiles  Prov.  Coquimbo,  vorkommen- 

der  K.  enthalt  nach  H.  Rose : 

Schwefelsaure      31,43  »  32,09 
Kopferoxyd  S8,3t  =  31,88 

Eisenoxyd  2,09 

Thonerde  0,80 

Magnesia  0,44 

Kalk  '     0,90 

Wasser  34,09  =  36,09 

Kieselsäure  1,89     400. 

99,95 
Auch  Tob  1er  hat  diesen  K.  analysirt. 

Der  reine  K.  ist  einfach  schwefelsaures  Kupferoxyd  mit  S  At. 
Wasser, 

CuS  -H  5aq. 
1  At.  Schwefelsäure     =>  500,0  »  32,07 
f    -    Kupferoxyd         =  496.6  =  3f,85 

8  -    Wasser  —  568,8  =  36,08 

1589,1      100. 
Am  Vesuv  kommt  suweilen  (1858)  das  wasserfreie  Salz,  vielleicht  auch 
ein  weniger  als  8  At.  enthaltendes  vor.   Scaccbi. 

H.  Roie:  Pogg.  Aon.  XXVII,  IIS.  —  Tobler:  S.  Stypticit. 

BroohaDtit. 

Verhall  sich  wie  Kupfervitriol,  ist  jedoch  nicht  ii 
auflttslich. 


Wasser,  nur  in  Sauren 


268 


4.  ReUbanyai  Utigam.  Magiios. 

• 

S.  KiisuYig,  bland.  Forobhammer. 

• 

■ 

3.  Nassau  an  der  Lahn.  Risse. 

4.  Krystallisirter  Br.  Rivot. 

4. 

t. 

8. 

t. 

a. 
'Schwefelsäure    1 7, 1 3  =s  1 8, 69 

b. 
47,43a-:18,40 

18,88 

49,0 

49,4 

Kupferoxyd         62,63     68,34 

66,93     69,52 

67,76 

67,8 

69,9 

Wasser               41,89     12,97 

44,92     42,38 

4S,81 

43,t 

44,7 

Zinnsaare            8,18  400. 

3,44  400. 

09,4  i 

400. 

C     1,9 

Bleioxyd               0,03 

4,05 

98,9 

99,86  400,47 

Die  Zinnsäure,   obwohl  sicher  nur  beigemengt,  löst  sich  mit  dem  Mineral  in 
Säuren  auf. 

Der  Sauerstoff  ist : 

Cu    :     S    :     ft 
in  4  a  »  43,8  :  44,2  :  44,5  »  3,7  :  3  :  3,0 
4  b  »  44,0  :  40,8  :  44,0  s  4,0  :  3  :  3,0 

2  a  43,7  :  41,3  :  44,4  »  3,6  :  3  :  3,0 

3  »  43;6  :  41,4  :  11,7  »  3,6  :  3  :  3,0, 
also  offenbar  ss  4  :  3  :  3. 

Hiemach  ist  der  B.  viertel- schwefelsaures  Kupf^roxyd  mit 
3  At.  Wasser. 

Ou^S  +  3aq  =:  OuS -I- 3CuA 

1  At.  Schwefelsäure  =  500,0  =  17,70 
4  -  Kupferoxyd  =1986,4  =  70,34 
3   -    Wasser  =    337,5  =  11,96 

2823,9     100. 

Eine  auf  das  Sauerstoffverhältniss  6:5:5  oder  7:6:6  basirte  Formel 
hat  nicht  viel  Wahrscheinlichkeit. 

In  einem  Mineral  aus  Mexico  fand  Berthier:  16,6  Schwefelsäure,  66,2 

Kupferoxyd  und  17,2  Wasser,  was  BrochantH  mit  4  At.  Wasser,  (Üu^S  -i-  4aq 

=  (OuS  +  aq)  +  30u  tt  sein  würde. 

Berthier:  Ann.  Cbim.  Phys.  L,  SSO.  Scfawgg.  J.  LXVI,  18S.  —  Forchham- 
mer: Berz.  Jahresb.  XXIII,  164.  J.  f.  pr.  Chem.  XXX,  896.  —  MagDut:  Pogg.  Ami. 
XIV,  444.  —  Risse  (Sandberger):  Bbendas.  GV,  64  4.  «^  Rivott  Aon.  Mine«  IV. 
Sör.  Ul,  740. 

Kipferiammten.    P  e  rcy  fand  in  dem  K.  von  Moldawa  im  Banat : 

a. 

Scbwefelstfure         4  5,88 
Kupferoxyd  48,46 


Tbonerde  ) 
Eisenoxyd  / 
Wasser  S8.06 


44,70 

t8.06 
98,10 


b. 

Mittel 

Sauentoff. 

44,46 
47,7t 
44,81 
4,49 
18,61 

4  4,91 
47.94 
44,81 
^J9 
18,84 

8,95 
9,67 

10,15 

98,84 

98,74 

»69 

Das  SauentoflVerbältniss  ist  a  4,7  :  5,4  :  8  s  44,0,  woraus  keine  Fomiel  sieh  ooostnii- 
en  Ifisst,  wie  denn  die  Substanz  wohl  nur  ein  Gemenge  eines  basiaohen  KupferauUtatts  mit 
'inem  aluminitflbnlicben  Mineral  zu  sein  scheint. 
Percy:  Phil.  Mag.  III  Ser.  XXXVI,  400. 

LiDarit  (Bleilasur). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar  und  reagirt  mit 
len  Flüssen  auf  Kupfer  und  Blei. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Abscheidung  von  weissem  schwefelsaurem 
ftleioxyd  zu  einer  blauen  Flüssigkeit  auf. 

Analysen  des  L.  von  Wanlockhead:  4)  Brooke.  2)  Thomson.  (Sp.G. 
=  5,214). 

4.  1. 

Schwefels.  Bleioxyd    75,4        74,8 

Kupferoxyd  18,0         19,7 

Wasser  4,7  5,5 

98,1       100. 
Hiernach  besteht  der  L.  aus  gleichen  At.  schwefelsauren  Bleioiyds. 
i^upferoxyds  und  Wasser,  und  kann  als 

fbS  +  OuA 
gedacht  werden. 

1  At.  Schwefels.   Bieioxyd  ==  1894,6  «  75,67 

1    -    Kupferoxyd  :=    496,6  »  49,83 

4    -    Wasser  =    442,5  g    4,50 

2503,7     400. 
Brocke:  Ann.  of  pbil.  48SS.    Berz.  Jabresb.  III,  481.   —  Tbomson:  Pbil.  Mag. 
4  840.  J.  f.  pr.  Cbem.  XXII,  44  7. 

Haarsali. 

Bläht  sich  beim  Erhitzen  stark  auf,  wird  durch  Wasserverlust  unschmelz- 
bar,  und  giebt  später  saure  Dämpfe.  Die  geglühte  Masse  der  reinen  Abände- 
rungen zeigt  mit  Kobaltsolution  ein  reines  Blau. 

Leicht  loslich  in  Wasser. 
4 .  Freienwalde  bei  Berlin.   Aus  Alaunerde  auswitternd.   Bammelsberg*). 

2.  Kolosoruk  bei  Bilin,  Böhmen.   Aus  Braunkohle.  R. 

3.  Friesdorf  bei  Bonn.   Aus  Braunkohle.   R. 

4.  Potschappel  bei  Dresden.    Aus  Alaunschiefer.  R. 

5.  Nickolsdorf  bei  Lienz  in   Pusterthal.     Aus  Glimmerschiefer  auswitternd. 
Barth. 

6.  Königsberg,  Ungarn.   Jurasky. 

7.  Pyromeni  auf  der  griechischen  Insel  Milo.   H  a  r  t  w  a  1 1. 

4)  Schon  von  Klaprotb  untersucht.    Beitr.  III,  4  08. 


270 


in  Nea-Granada.  Boassingault« 
9.  EpaürdtaaValkaiia  Ton  Pasto.    B. 
40.  Copiapo  in  Ghila.  H.  Rose. 
44.  Adelaide,  AusUraiiü^  Herapath. 


t. 

V 

s. 

4. 

s. 

6. 

Schwefelsaure 

35,79 

38.« 

37,38 

35,74 

36.0 

37,5 

Thonerde 

14, S8 

45,87 

44,87 

4S,78 

46,8 

14,6 

Eisenoxydul 

0,73 

— 

»»*» 

0,67 

« 

2,2 

MHManaKvdDl 

0,34 

— 

— 

4, OS 

* 



Magnesia 

4,93 

— 

— 

M? 

— 

-^ 

Kalk 

^4^ 

— 

0,45 

0,M 

— 



Kali 

0,48 

— 

0,24 

0,32 

<— 



Wasser 

49,03 

48,6f 

U,i6 

47,02 

48,1 

45,5 

400. 

400. 

I00,S8 

98,43       \ 

100,2 

9«,8 

7. 

8. 

». 

««. 

1«. 

Schwefelsaure   40,77 

36,40 

35,68 

37,1» 

85,84 

Thonerde 

45,45 

46,00 

44,98 

44,83 

«7,48 

Kisenoxydal         — 

0,04 

««^M» 

2,62  < 

•)       - 

Hanganoxydul      — r 

— 

— 

— 

— 

Magnesia 

0,85 

0,04 

— 

0.45 

— 

Kalk 

«,<*' 

■)      Spar 

— 

• 

— 

Kali 

0,S6 

— 

— 

^ 

0.04 

*) 

Wasser 

44,83< 

*)     46,60 

49,34 

45,26 

47,00 

p 

400.  99,02      400.  400,34      400. 

.  Das  H.  ist  einfach  schwefelsaure  Thonerde  mit  48  At.  Wasser, 

ÄlS*-|-  48aq. 

3  At.  Schwefelsäure     ss  4500  »  36,00 

4  -    Thonerde  a=    642  s  45,40 
48   -    Wasser               «  2025  =  48,60 

4467     400. 
Die  meisten  Abänderungen  enthalten  andere  Sulfate,   öfters  auch  etwas 
Alaun  beigemengt. 

Barth:  Chem.  Centralbl.  II,  741.    —    Boussingault:  Ann.  Ghim.  Phys.  XXX 
409.  LH,  848.   Pogg.  Ann.  XXXI,  14«.  —  Hartwall:  Berz.  Jahresb.  X,  478,  ^  He- 
rapa tb:  Chem.  Gaz.  4848.  J.  f.  pr.  Cham.  XL,  184.    —   Jarasky:  Ostd.  BL  f.  Lit. 
4847.    —    Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  XLIII,  480.  899.   —    H.  Rose:  Ebendas. 
XXVII,  84  7. 

Dafyt  nannte  M  i  1 1  ein  Salz,  welches  sich  an  den  heissen  Quellen  von  Chivachy  bei 
Bogota  absetzt,  und  worin  er  29,0  Schwefelstture,  45,0  Thonerde,  4,1  Eisenoxyd,  84,8  Was- 
ser und  8,0  erdige  Tbeile  fand.    Es  wäre«  da  der  Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser 
CS  1  :  2,3  :  6,2,  Ä1*S^  -I-  56aq:  vielleicht  ein  Gemenge  (Verbindung?)  von  ÄlS*  und  lÄlS*. 
M  i  1 1 :  Ann.  Mines  III  Sdr.  I,  4  744 . 


4)  Natron.        2)  Wobei  0,4  Chlorwasserstoff.        8)  Oxyd.        4)  Kupferoxyd. 


271 

AlnmlDit. 

Anfangs  ftlr  Thonerdehydrat  gehalten,  bis  Simon  und  Bucholz  den  Ge- 
lt an  Schwefelsäure  nachwiesen. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  schweflige  Silure  und  hinterlässi  beim  Glühen 
letzt  reine  Thonerde.    Bildet  mit  Soda  eine  Hepar. 

Unlöslich  in  Wasser,  leicht  löslich  in  ChlorwasserstoflEiBare. 
4 .  Aus  dem  Garten  des  Pädagogiums  in  Halle. 

2.  Horl  bei  Halle.   Stromeyer. 

3.  J^ewhawen,  Sussex.  Derselbe. 

4.  LunelVieO.   Dufrenoy. 

5.  Antun.   Dumas. 

4. 


a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Simon. 

Buchol: 

t.  Stromeyer. 

Schmid. 

Harchand 

Schwefelsäure 

49,25 

84,5 

23,36 

23,25 

22,3 

Thonerde 

32,50 

34,0 

30,26 

29,23 

30,7 

Wasser 

47,00 

45,0 

46,38 

46,34 

47,0 

Eisenoxyd     \ 

— 



Kalk              l 

4, SS 

2,0 

— 

4,48 

Kieselsaure    ) 

— 



400. 

99,5 

400. 

400. 

400. 

a. 

*.               h. 

S. 

Schwefelsäure 

23,68 

23,37        23,45 

23 

Thonerde 

30,98 

29,87        29,72 

30 

Wasser 

45,34 

46,76        46,80 

47 

400.  400.  99,97       400. 

Der  A.  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  drittelschwefelsaurer  Thon- 

de  und  9  At.  Wasser, 

ÄlS  +  9aq, 
stehend  aus : 

Schwefelsäure     4  At.  s    500,0  =  23,22 
Thonerde  4    -    =    642,0  =  29,80 

Wasser  9   -    «  4042,5  ==  46,98 

24  54,5     400. 

Felsl^baDylt. 

Aus  Krystallblättchen  bestehende  kugelige  Massen,  auf  Schwerspath  von 

Isöbanya  aufgewachsen,  sp.  G.  =s  2,33,  welche  sich  wie  Aluminit  verhalten, 

id  nach  v.  Hauer  aus 

Sauerstoff. 

Schwefelsäure         4  6, 47  9,S8 

Thonerde  45,53  si,26 

Wasser  37,27  88  js 

99,27 


272 

bestehen.  Der  Sauerstoff  verhalt  sich  mt  4  :  8,4 5  :  3,35.  SeUt  man  4  :  2  *  3^ 
aK  3  :  6  :  40,  so  wUre  dies  Mineral  eine  Verbindung  von  seohstel-schwe-' 
feisaurer  Tbonerde  mit  40  At.  Wasser, 

il*S-|.40aq, 
oder  gleichsam  Aluminit,  verbunden  mit  4  At.  Thonerdehydrat, 
4  At.  Schwefelsäure  »    900  »  47,49 
2  -.Thonerde  s  4284  »  44,44 

40   -    Wasser  =  4  425  :=  38,67 

2909     400. 
Nach  Hauer  verliert  das  Pulver  bei  400^  44,6  p.  C.  Wassw,  d.b.'S  At. 
f berechnet  4  4 ,6  p.  C),  welche  es  in  gesättigt  feuchter  Luft  wieder  ansieht. 
Von  ähnlicher  Zusammensetzung  sind  folgende  erdige  Substanzen : 

1 .  Huelgoet  in  der  Bretagne.    B  e  r t  h  i  e  r. 

2.  Sudlich  von  Halle  vorkommend,  in  drei  Varietäten. 

3.  Bemon  bei  Epemay,  Dpi.  Marne.   Lassaigne. 


I 

3i 


4. 

a. 

s. 

b. 

e. 

Marcband.    Backs.        Wolff. 

Mflrtens.    Schaiid. 

lUrchMid 

Schwefelsflure      43,37       44,45      42,22      42,44 

4  4,04     !  4  4,54 

n,o 

Thonerde              43,00       39,50      37,74       38,84 

35,96      36,47 

36,0 

Wasser                 43,63       48,80      49,48      47,07 

50,00       49,03 

47,2 

400.           99,75  CaC  4,00        4,68 

400.           09,74 

100,2 

400,44     400. 

8. 

Schwefelsflure        20,06 

- 

Tbonerde                39,70 

Wasser                   39,94 

Gips                         0,30 

400. 

Hier  ist  der  Sauerstoff  von 

Äl    :      5      :     A 

in  4              =  20,08  :    8,02  :  38,79  s= 

7,5:3:U,5 

2a  (M.)   »18,44:    6,87:43,38  s 

8,0  :  3  :  19,0 

2  6  (M.)    =  46,79  :    8,42:  44,45  » 

6,0  :  3  :  45,8 

2c           —  46,8    :  40,2    :  44,9    » 

5,0  :  3  :  «2,3 

3             =  48,54  :  42,03  :  33,30  » 

4,6  :  3  :    8,3 

Demnach  wäre : 

1     =r  ÄI'^S'  +  30aq  »  2(Ji^lS   -i-  9aq 

)  +  3Älft*«) 

2a  =  Ä1«^S>  +  57 aq  s  S(Ä\S  4-  9aq)  +  5Alä« 

26=21^5   +45aq=    (ÄlS   +9aq)+    ÄlA« 

2c   s  ÄI^'S'  +  35aq  »  3(AS   +  9aq)  +  2ÄlA« 

3     =Äi»S»+46«q 

4)  Dieses  Hydrat  entsteht  nach  Marchand  beim  Behandeln  des  Alaminits  mit  Am- 
moniak. 


273 

Diese  Substanzen  sind  z.  Th.  wohl  Gemenge  von  Aluminit  und  Thonerde- 
hydrat;  S6  wftre  Felsöbanyit  mit  der  anderthalbfachen  Wassermenge,  während 
%c  und  3  sich  als  Gemische  von  Drittel-  und  Sechstel-Sulfat  betrachten  lassen. 

Kapnicit  hatte  Kenngott  ein  in  faserig-kugeligen  Hassen  vorkommen- 
des Mineral  von  Kapnik  genannt,  worin  Hauer:  6,20  Schwefelsäure,  75,75 
Thonerde  und  48,55  Wasser  fand.  Ein  damit  übereinstimmendes  ungarisches 
Mineral  hat  indessen  nach  Stadeler  eine  dem  Wawellit  (S.  diesen)  nahekom- 
mende Zusammensetzung.  Deshalb  glauben  Beide,  Hauer  habe  die  Phosphor- 
sflure  übersehen,  die  Schwefelsäure  aber  bei  der  Analyse  hineingebracht,  eine 
in  der  That  gewagte  Annahme,  welche  eine  Rechtfertigung  Hauer's  hoffen 
lasst. 

Berthier:  M^m.  oa  not.  chim.  Paris  4889.  288.  —  Dufr^noy  (Dumas) :  Min. 
II,  tM.  —'Hauer:  I^enngott  Uebersicht.  4854.28.  4855.  49.  —  Lassaigne:  Ann. 
ICbim.  Phys.  XXIX,  98.  Scbwgg.  J.  XXXIV,  484.  —  Marchand  (Backs,  Härtens, 
Scbmid,  Wolff):  J.  f.  pr.  Cb.  XXXII,  495.  XXXIII,  6.  ~  Stttdeler:  Ann.  Cbem. 
Pbarm.  GIX,  808.  —  Stromeyer:  Untersucb.  99. 

Eisenvitriol. 

Brennt  sich  v.  d.  L.  roth  unter  Entwicklung  von  (Wasser  und)  schwefliger 

Säure.  —  In  Wasser  löslich. 

Ist  im  reinen  krystallisirten  Zustande  seh wefelsaures  Eisenoxydul 

mit  7  At.  Wasser, 

feS  -i-  7aq. 

<  At.  Schwefelsäure  =  500,0  =  28,8 
4  -  Eisenoxydul  =  450,0  =  25,9 
7  -   Wasser  =  787,5  «  45,3 

1737,5     400. 

Täuriseit  nennt  Volger  ein  Salz  von  der  Windgalle  im  Kanton  üri, 
welches  die  Form  des  Bittersalzes  und  die  Znsammensetzung  des  E.  haben  soll. 

Leonb.  Jabrb.  4855.  452. 

'  Eisenoxiydsulfate, 

Die  ziemlich  zahlreichen  wasserhaltigen  Eisenoxydsulfate  geben  beim  Er- 
hitzen Wasser,  schweflige  und  Schwefelsäure  und  hinterlassen  Eisenoxyd. 

h  Coquiinbit. 

Aufiöslich  in  Wasser.  Aus  der  Auflösung  krystallisirt  nach  längerem  Stehen 
und  Verdunsten  das  Salz  in  einer  anderen  Form.    H.Rose. 

Dieses  Eisensalz  von  Copiapo,  Provinz  Goquimbo  in  Chile,  wurde  von  H. 
Rose  (4)*)  und  von  Blake  {i)^)  untersucht:  ' 


f .  • 


4)  a)  kristaHisirt,  6)  feinkörnig. 

2)  Angeblich  reguläre  Oktaeder,  die  auch  aus  der  Auflösung  Nieder  erhalten  werden 
sollen. 

RammeUberg^i  .Mineralchemie.  •  lo 


SM 


«A» 

b. 
13,55 

44,37 

Tl^H 

25,84 

26,79 

<« 

0,78 

4,06 

♦.TS 

0,44 

— 

0,3« 

0,24 

0,30 

SO,  40 

29,98 

29,40 

0,34 

0,37 

0,82 

400,04       400,24         99,73 
\^v:^  «^'v*^  Um^  J^  KifsdsSare,  des  Kalks  als  Gips,  der  Magnesia  als  BiUer- 
s  .^Ä  mwä  'MC^  ^vr^MMlIung  der  Thonerde  in  ihr  Aeq.  von  Eisenoxyd: 

AA^^MMire       43,60        43,53        44,75 

yj^oaTyd  86,60        26,80        29,40  # 

W«äMr  29,80        29,67        29,45 

400.  400.  400. 

tKH*  Stiknerstoff  der  Säure  gleichwie  des  Wassers  ist  das  Dreifache  von  dem 
xkM  Hmuh.  IWr  G.  ist  mithin  eine  Verbindung  von  4  At.  einfach  schwefel- 
sAuroiM  Kiaenoxyd  mit  9  At.  Wasser, 

|feS«+  9aq. 

3  At.  Schwefelsaure     »  4500,0  =  42,72 

4  -    Eisenoxyd  =  4000,0  s  28,48 
9   -    Wasser  «  4042,5  «  28,80 

3542,5  400. 
Ihiiweifelhaft  gehört  zum  Coquimbit  ein  Theil  der  Substanzen,  welche  als 
S\4undilrbildungen  in  den  Gruben  des  Rammeisbergs  bei  Goslar  vorkommen, 
und  als  Misy  bezeichnet  werden.  Dies  gilt  wenigstens  von  dem,  was  Bor- 
ohors  (4)  und  Ulrich  (2)  untersucht  haben,  während  eine  Analyse  von  List 
auf  oin  basisches  Salz  (S.  275)  führt. 

4.  2. 

Schwefelsäure  38,00  s  44,67  39,44  =  42,86 

Eisenoxyd  24,24       34,29  28,00       30,03 

Zinkoxyd  5,80  2,00 

Wasser  30,06       27,04  30,64       27,44 

98,40     400.  400,08     400." 

Die  corrigirten  Zahlen  sind  nach  Abzug  des  beigemengten  Zinkvitriols  (mit  7  At. 
Wasser)  berechnet. 

Blake:  J.  Bost.  N.  H.  See.    Dana  Min.  SSO.    —    Borchers  (Ulrich) :  B.  u.  hütt. 
Ztg.  4S54.  S8S.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  XXVII,  809. 

II.  Copiapit  und  Misy. 

A,  Copiapit.  Krystallinisch-körniges  Salz  von  Copiapo,  auf  dem  vorigen 
als  Ueberzug.  Z.  Th.  in  kleinen  gelben  Krystallen.  Nach  dem  Mittel  zweier 
Analysen  H.  Rose's  enthaltend: 


J7d 


Sauerstoff, 

Schwefebaore 

39,60 

a  41,59 

n,n 

Eisenoxyd 

S6,33 

33,59 

40,0S 

Wasser 

89,48 

84,82 

M,M 

Thonerde 

1,H 

<00.*) 

Kalk 

0,06 

Magnesia 

3,00 

Kieselsäure 

8,00 

400,58 
Der  Sauerstoff  von  Basis,  Sfiure  und  Wasser  ist  =s  1  :  2,47  :  2, 
fsu  ^  4  :  2^-  :  2,  wonach  das  Salz  aus  2  At.  Eisenoxyd,  5  At.  Sc 
e  und  42  At.  Wasser  besteht, 

.   ?e*5»  +  42aq, 
sich  als  eine  Verbindung  von  4  At.  einfachen  und  4  At.  Zwe 
-Sulfats  betrachten  lässt, 

(Fe  S»  +  Pe  S*)  +  42aq. 
5  At.  Schwefelsäure     tm  2500  »  42,73 
2  -    BisencuLyd  =  2000  =  34,49 

42   -    Wasser  »  4350  «  23,08 

5860     400. 
au  genommen,  giebt  die  Analyse  43  At.  Wasser  (berechnet:  44,95 
iure,  33,54  Eisenoxyd,  24,54  Wasser). 
H.  Roses  a.  a.  0. 

B.  Hisy  (z.  Th.)  vom  Rammeisberg  bei  Goslar.   Mikroskopische  Ki 

iner  dunkelgelben,  in  Chlorwasserstoffsäure  löslichen  Masse  vereinig 

Wurde  schon  früher  von  Dumenil,  neuerlich  von  List  untersuc 

anhängende  freie  Säure  durch  Alkohol  entfernte,   und  die  Substai 

'  Schwefelsäure  trocknete. 


Sauerstoff. 

Schwefelsäure 

48,93 

B  47,15 

as.M 

Eisenoxyd 

30,06 

44,00 

4I,U 

Wasser 

81,39 

44,85 

4  0,58 

Zinkoxyd 

8,49 

400.») 

Magnesia 

8,84 

Kali 

0,38 

400. 
Der  Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  ist  hier  ss  1  :  2,3  :  0,8( 
ihn  s  4  :  2i  :  f  SS  9  :  24  :  8,  so  wird  das  Salz 

l?e»S^  +  8aq, 

I)  Abgezogen:  48,45  Bittersalz,  0,49  Gips  und  die  Kieselsäure,  wtthreod  die  ' 
18  Aeq.  von  Eisenoxyd  verwandelt  ist. 

I)  In  Abzug  kommen  0,57  scbwefels.  Kali,  8,88  Zinkvitrioi  und  47,85  Bittersa 
^  At.  Wasser. 

'    18* 


276 

oder  eine  Verbindung  r^n  4  At.  einfachem  und  i  At.   Zweidriilel> 

Sulfat,  •        •  ■  '-•     i-l'w.'ii-»'- 

(PeS»  +  «foS»)  4-  8äq.  '  :'^  '■»''  '  ■ 

7  At.  Schwefelsäure     =:  3500  »^  47,34  '    '  ' ' 
3  -   Eisenoxyd           =3000  =  40,54             -J.    f    :i 

8  -    Wasser  '  =    900  =  12,15  *  ' 

7400     100.  ""''-'' 

L  i  s  t  hat  die  Formel  des  Salzes  i4  mit  6  At.  Wasser  angi^nommen  (berech- 
net: 48,33  Säure,  38,65  Basis,  43,02  Wasser),  iind  später  bemerkt,  dass  das 
Salz  wohl  beim  Trocknen  über  Schwefelsäure  Wasser  verloren  höben  milchte. 
Vielleicht  ist  es  =  i4  züisammengesetzt.  *"'.., 

Immer  ist  es  gewagt,  Analysen  zu  berechnen,  bei  denen  so  grosse  Mengen 
fremder  Substanzen  in  Abzug  kommen. 

Dum e Dil:  Kdsttt'  Arch.  XI,  488.    -    List:  Ann!  Ch^:'Phtnrm.  tXXIV,  Stf. 
Ztschr.  f.  d.  ges.  Naturw.  V,  869. 

IIL  Styptieit. 

Ein  Salz  in  kugelförmigen  Aggregaten,  aus  gelbtichgrtltien  fas<^gen  Parti- 
keln bestehend,  von  Copiapo  in  Chile.  Bildet  nach  Smith  imkrosk^ische  Krj- 
stalle.  Wird  nach  H.  Rose  schon  von  kaltem  Wasser  unter  Abscheidung  eines 
basischen  Salzes  Kenietast.  •  .     .  :      ,  ■ 


H.Rose; 

Smith. 

Tobicr. 

Schwefelsäure 

34,73  =  34,42 

30,25 

31  ,i» 

Eisenoxyd 

28,4  4        34,43 

34,75 

34,69 

Wasser 

36,56       37,45 

38,20 

'36;82 

^alk 

4,94      4  00.*) 

1 

400.. 

Magnesia 

0,59 

# 

Rieselsäure 

4,43 

0,54 

.     •   1   • 

400,53  400,74 

Der  Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  ist  nahe,  9f:..4.  :  2  :  3|^,  so  dass 
dieses  Mineral  eine  Verbindung  von  4  At.  zweidritteNsohw^felsaureoi 
Eisenoxyd  und  40  At.  Wasser  darstellt, 

PeS»  -h40aq.  _  .,, 

2  At.  Schwefelsäure     =  4  000  =  32,0 
1    -    Eisenoxyd  =  4000  =  32,0  *,i, 

40   -    Wasser  =  4  425  =  36,0 

3425     400. 

Berzelius  machte  darauf  aufmerksam,  dass  dasp  kflnstliche  Zweidrittet' 

Sulfat  sich  unzersetzt  in  Wasser  auflöst. 

Berzelius:  Jahresb.  XIV,  499.  —  H.  Rose:  A.  a.  0.  —  Smith:  Am.  J.  of  Sc 
II  Ser.  XVm,  872.  J.  f.  pr.  Gbem.  LXIU;  467.  ^  Töbler:  Ai».  Cbem.  Phand- 
XCVl,  388.  . 


M 


4)  Abgezogen:  5,85  Gips  und  8,62  Bittersalz. 


277 

, ,    IV.  Apatelit  und  Fibroferrit. 

A.  Apatelit.   Gielbe  ockrige  Substanz  von  Aateuil  bei  Paris.   Heillet. 

•  <  • 

B.  Fibroferrit.    Faseriges  Salz  aus  Chile.   Prideaux. 

il*  9>  0*  8> 

Schwefelsäure     42,90        S5,74  28,9         i7,« 

Eisenoxyd  53,30        46,oo  34,4        io,5 

Wasser  3,96  t,50  36,7        m,6^.      '  ' 

100,16  400.*)  ^    "* 

Sauerstoff  von  , 

?e  :    S    :   ft 
ioil  =  4  :  1,6  :  0,2  s  1  :  H  :  t 

*  =  4  :  4,6  :  3,1  =4  :  4f  :  3  *-    ' 

Hiernach  ist 

.4  =  Pe»S*+    2aq  =  (^l^eS*  +  ?eS)  +    2aq. 
B  =  Pe*S»  +  27  aq  =  (2l?eS^  +  PeSj  +  27aq. 

5S    =  2500  =  43,70  5S    =  2500  =  29,30  . 

3l^e  tt  3000  »  52,39  3l^e  s=s  3000  »  35,45 

2fl    =    g25-c=    3,94  27fl    t=  3637  =  35,55 

5725     400.  8537  \  4,00. 

Meillet:  Rev.  sc.  ind.  XI,  254.    Berz.  Jahresb.  XXIV,  8S7.  —  Prideaux:  L.  Ed. 
phil.  Mag.  4844.  Bfai.  897.  J.  f.  pr.  Chem.  XXIV,  1)7. 

V.  Vitrielocker. 

Vitriolocker,  den  Botryogen  von  Fahlun  begleitend,  ist  nach  B e r z e - 
lius  scchstel-schwefelsaures  Eisenoxyd  mit  6  At.  Wasser, 

?e*5  +  6aq. 
4  At.  Schwefelsaure    ==    500  »  45,76 
2   -    Eisenoxyd  =  2000  =  63,00 

6  -    Wasser  =    675  =  21,24 

3175     100. 
Dasselbe  Salz  kommt  nach  Hochstetter  zu  Obergrund  bei  Zuckmantel 
in  Oesterr.  Schlesien  in  ansehnlichen  Stalaktiten  vor.     Naumann   nennt  es 
Glocker  it.    S.  Botryogen. 

EUenocker.    Unbestimmte  Bezeichnung  für  Absätze  eisenhaltiger  Gewässer.    Mancher 
ist  nichts  als  Eisonoxydhydrat  (s.  Brauneisenstein) ;  die  folgenden  scheinen  Gemenge  von 
gl  Oiydhydrat  und  basischen  Sulfaten  zu  sein. 

4.  MuschUger  E.  aus  den  vitriolischen  Grubenwässern  des  Rammeisbergs  bei  Goslar. 

Jordan. 
t.  Erdiger  Ton  dort.    Derselbe. 
t.  Dunkelbrauner  von  Modum  in  Norwegen.    Scheerer. 


4)  Nach  Abzug  von  40  p.  G.  Schwefel  und  erdigen  Theilen. 


178 

Spliw^lWMuit'  li,Bi«41,$6  lf,90a  »»is  '  e/oo 

Ei8«pi»y4  98,85    70,13  88JS    78,97  f^,78 

WMOer  48,48     47J>  48,8>     48,78  48,87 

linkozyd              4,88  400.  4,89  400.  4  00,80 

Kttpfomyd  0,87  0,50 

Borgaii  t,00  4,44 


40*.  400. 


Siueroloff  von 


9e    :     S    :     A 
*  in  4  «  84,07  :  7,59  :  45,98  «    8,8  :  8  :    6,0 
9  s  88,48  :  5,87  :  44,88  s  48,4  :  8  :    8,8 
8  «  84,88  :  8,80  :  48,06  a  84,9 :  8  :  46,5 

AanMbornd  ist 

4  s  l^e'S  +    6aq. 
1  ssl^e^S  +    6aq. 
3  =  Pe^S  -I-  40aq. 
Jordan:  J.  f.  pr.  Cham.  1X^95^  —  Scheerer:  Pogg.  ^9.  XLV,  48$, 

PiiStphia.    Giebt  ibeim  Erhitzen  Wasser,  beim  Glühen:  saure  Dämpfe  und  färbt  sich. 
V.  d.  L.  Schwan. 

Löst  sich  wenig  in  Wasser,  leicht  In  GhlorwasserstoflM&ufe  mit  brasner  Farbe. 

0.  Erdmann  untersuchte  diese  aus  GrubenwaMera  abgesetite  amofpbe  Bildung  von 
Garnsdorf  bei  Saalfeld  in  ThtUingen,  welche  wahrscheinlich  durch  Einwirkung  oxydiiier 
Schwefelkiese  auf  Thonschiefer  entstanden  ist. 

b. 

7,4  4 


Schwefelsäure 

a. 
Grüne  Var. 
49,60 

S. 
7,56 

b. 
Gelbe  Var. 

4  4,90 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Wasser 

85,98 

9,77 

44,70 

87,07 

6,80 
40,06 
40,48 

Bergart  u.  Verl. 

0,74 

4,44 

..':«!"■•• 


88,67 

14^ 

400.  400. 

Die  Substanz  besteht  hiernach  aus  basischen  Sulfaten  von  Thonerde  und  Eisenoxyd,  und 
kann  ihre  Gesammtmischung  durch 

R'S»  +  30aq  +  (R»S  +  Ä«S)  4-  SOaq  =  a 
und     ft'S    +  4  5aq  =:  6 
ausgedrückt  werden. 

Schwgg.  J.  LXII,  4  04. 

Vranoxydsulfaie. 

Sulfate  von  Uranoxydul  sind  bisher  noch  nicht  gefunden  worden.  Da- 
gegen kommen  gelbe  basische  Sulfate  von  Uranoxyd  vor,  die  wir  als 
Uranooker  bezeichnen  wollen.  John  hat  zuerst  einen  solchen  in  Wasser  tjieil- 
weise  löslichen  Körper  als  ein  Uranoxydsulfat  erkannt,  wogegen  das  grO^e  Mi- 
neral, welches  er  für  schwefelsaures  Uranoxydul  hielt,  und  welohes  in  Wasser 
löslich  war,  beide  Oxyde  des  Urans  enthalten  zu  haben  scheint.  Berzelius 
nachte  zuerst  auf  den  Kupfergehalt  eines   solchen  SuUat^  aufpaerksam,  und 


279 

Lindaker  hat  in  neiiesler  Zeit  durch  Analysen  dargethan,  dass  Johannit,  Uran- 
vitriol, Urangrttn  u.  s.  w.  Sulfate  sind,  welche  Uranoxyd  und  Oxydul,  oft  zu- 
gleich auch  Kapferoxyd  oder  Kalk  enthalten.  Wir  werden  sie  bei  den  Doppel- 
salzen anführen. 

BerzeliQs:  Pogg.  Ann.  I,  875.  ^  John:  Schwgg.  J.  XXXII,  945. 

Uranocker  (Uranblüthe  z.  Th.).  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  färbt  sich 
roth,  dann  braun,  entwickelt  v.  d.  L.  auf  Kohle  schweflige  S.,  und  reagirt  mit 
den  Flüssen  auf  Uran. 

Wird  durch  heisses  Wasser  zersetzt,  indem  sich  ein  Theil  auflöst.  Ist  in 
Chlorwasserstoffsäure  leicht  auflOslich,  und  wird  durch  Ammoniak  gelb  gefärbt. 

1 .  Uranblüthe  von  Joachimsthal.  Schwefelgelbe  oder  orangefarbige  Scbup* 
pen  und  Nadeln,  zu  rundlichen  Aggregaten  vereinigt.  Wird  von  dem  fol- 
genden und  von  Gips  begleitet,  der  häuOg  gelb  geförbt  ist.    Lindaker. 

2.  Uraoocker.    Orangero^h,  matt.   Derselbe. 

3.  Uranocker.  Citronengelb,  feinschuppig  oder  erdig.   Derselbe. 

4.  Sogenannter  Uranvitriol.  Mikroskopische  citronengelbe  rhombische  Pris- 
men.   Dauber. 


4. 

i. 

*. 

4. 

Schwefelsäure 

13,06 

10,16 

7,12 

4,0 

Uraooxyd 

67,85 

66,05 

70,93 

79,9 

Eisenoxytl 

0,<7 

0,86 

0,41 

— 

Kupferoxyd 

— 

0,23 

— 

Kalk 

0,61 

2,62 

— 

Wasser 

47,69 

20,06 

20,88 

14,3 

99,38         99,75         99,57         98,2 

Es  sind  mithin  verschiedene  Verbindungen,  wenn  nicht  Gemenge,  bei  deren 
Berechnung  der  Kalk  als  beigemengter  Gips,  das  Kupferoxyd  als  Vitriol,  das 
Eisenoxyd  aber,  von  dem  man  nicht  wissen  kann,  ob  es  als  Hydrat  oder  als  ein 
Sulfat  vorhanden  ist,  an  und  für  sich  abgezogen  werden  mag.  Dann  ist  der 
Sauerstoff  von 

:  A 

:  15,38  =  4 

:  16,34  =  1 

:  48,33  =  1 

:  12,7  =  1 

«  ««S'  +  iaaq. 

=  26»S  +S!7aq. 

»  8«S  +  18aq. 

Weitere  Untersuchungen  müssen  aber  erst  entscheiden,  ob  die  Zusammensetzung 
dieser  Substanzen  constant  ist. 

Lindaker  untersuchte  eine  mehr  kupferhaltige  Uranblüthe,  in  feinen  Na- 
deln von  grünlichgelber  Farbe : 


S 

:      C 

in 

1 

:= 

7,29 

:  11,40 

2 

s: 

3,74 

:  11,09 

3 

s 

4,13 

:  11,91 

4 

=: 

2,4 

:  13,4 

1 

=s 

1  :1, 

5:  2 

2. 

3 

=B 

1  :  3 

:4,5 

4 

-s 

1  :  6 

:  6 

1,5: 

2,< 

2,9: 

4,4 

2,9 

»,* 

5,6  : 

5,3 

tso 


Saaerttoff. 

Schwefelsflure 

17,36 

B  14,64 

8,79 

rnooxyd 

62,04 

,  74,29 

49,4S 

Kupferoxyd 

5,24 

Wasser 

15,23 

11,17 

9,98 

99,84  100.*) 
Ifiw  Yvfhallen  sich  die  Saaerstoffmeogen  =  1  :  1,4  :  1,1.  Setzt  man  da- 
Ohr  I  t.»  :  I,  so  ist  das  Sab  =»  S^S*  -i-  6aq,  d.  h.  die  Substanz  No.  1  mit 
iviltNüä  WjMWf^hak.  Da  indessen  kaum  anzunehmen  ist,  dass  die  untersuchte 
»ftiftttwn  «A  16  p.c.  Kuprervitriol  gemengt  gewesen  wSre,  so  konnte  sie  auch 
>««)M  «^  KvpÜBfoxyd- Uranoxyd- Sulfat  sein,  wofür  sie  auch  Lindaker  halt, 

(CuS  +  8»S»)  +  12aq 


INk«Mr:  Pogg.  Ann.  XGII,  954.  -.  Lindaker:  VogUoachtmsthal.  8. 119. 

2.  Doppelsalze, 
a.   Wasserfreie. 

Glaaberit. 

H^-f^pitirt  stark  beim  Erhitzen,  giebt  Spuren  von  Wasser  und  schmilzt 
\.  ^  l.  au  einem  klaren  Glase;  auf  Kohle  erhalt  man  in  der  inneren  Flamme 

In  XV'asser  werden  die  Krystalle  undurchsichtig,  indem  eine  Zersetzung  er- 
f^^;  «II»  dem  gepulverten  Mineral  wird  durch  Wasser  schwefelsaures  Natron 
myjj^  ^v^M  schwefelsaurem  Kalk  aufgelöst,  aber  der  grösste  Theil  des  letzteren 
tlfa^ibl  surück.  Durch  sehr  vieles  Wasser  löst  sich  Alles  auf.  Das  Verhalten 
^ll^o^lUhten  G.  gegen  Wasser  ist  dasselbe.    (H.  Rose]. 

I.  ViUarubia  in  Spanien.   Brongniart. 

^.  IMrohtesgaden.    v.  Kobell. 

3;^  bchl.  Blassroth.    v.  Hauer. 

4.  T^ropaca  in  Peru.   Hayes. 

S^  D^n  Boronatrocalcit  in  Bolivia  begleitend,  sp.  G.  »  2,64.   Ulex. 


4. 

a. 

«. 

4. 

5. 

Schwefelsäure    56,5 

57,29 

57,52 

57,22 

55,0 

Kalk                  80,2 

21,04 

20,37 

20,68 

19,6 

Natron               23,3 

21,27 

2<,87 

21,32 

21,9 

Chlor                  — 

0,3< 
100,07 

fe  0,U 
99,36 

B  3,5 

100. 

99,60 

100. 

H)  MMh  AhsQg  von  4S,t8  Kupfervitriol  s  5,SS  Schwefelsaure  and  5,90  Wasser. 


281 

Der  Gl.  ist  hiernach  einei  Verbindung  von  .1  At.  sohwefelaairrem  Na- 

ron  und  4   Ai.  schwefelsaurem  Kalk, 

NaS  +  CaS; 

2  At.  Schwefelsäure  .  es  4000,0  a  57,48  ;:* .  / 

I    -    Kalk  =    350,0  ==  20,42  , 

4    -    Natron  =    387,5  =  22,40 


Oder: 


4737,5     400. 

4  At.  Schwefels.  Kalk      =  850,0  =  48,87 
4    -    Schwefels.  Natron  s  887,5  =  54,43 


4737,5     400. 
No.  5  war  mit  etwas  Boronatrocalcit  gemengt,  und  betrug  die  Menge  der  Bor- 
saare in  verschiedenen  Proben  4  bis  5  )p:  G: 

Brongniart:  J.  des  Mioes  XXIII,  5.  —  v»  Hauer:  Kenngott  min.  Notizen 
5te  Folge.  S.  H.  —  Hayes:  Phillipis  Min.  5th  edit.  by  Alger.  Boston  4S44.  —  v.  Ko- 
bell:  Gel.  Ad2.  derbair.  Akad.  —  H.  Roset  Pogg.  Ami.  XCIll,  606.  —  U lex:  Ana. 
Cbem.  Pbarm.  LXX,  54. 

6.   Hydrate« 

Pikromerit« 

Aus  der  Auflösung  von  Salzkrusten,  aus  Fumarolen  der  Vesuvlaven  vom 
J.  4855,  krystallisirt  nach  Scacchi  neben  anderen  Salzen  schwefelsaures 

Magnesia-Kali, 

(fcS  4-  MgS)  +  6aq. 

%  At.  Schwefelsäure  =4000  =  39,78 
4    -    Magnesia  =    250  =    9,94 

4    -    Kali  »    589  =»  23,43 

6  -    Wasser  =    675  =  26,85 


2544     100. 


Roth  der  Vesuv  S.  813. 


Blödit 

In  Wasser  leicht  auflOslich ;  aus  der  kochend  bereiteten  Auflösung  krystal- 
lisirt nach  Göbel  bei  40^  Glaubersalz. 

1.  Ischl,  Oberöstreich.  a)  John.  6)  Hauer. 

2.  Aas  den  Karrduanschen  Seen  bei  Astrakan.  (Astrakanit).   Göbel. 

3.  Mendoza  in  den  Laplatastaaten.   Aus  dem  Boden  auswitternd.   Hayes. 


r 

> 

a. 

». 

a. 

b. 

Schwefels.  Natron            33,34 

44,02 

41,73 

45,74 

Schwefels.  Magnesia         36,66 

36,36 

35,81 

33,31 

Schwefels.  Manganoxydul  0,33 

— 

-r- 

— 

Schwefels.  Eisenoxyd         0,34 

— 

— 



Chlomatrium                      0,33 

0,50 

4,46 

Chlormagnesium                  — 

— 

0,34 

— 

Wasser                            22,00 

81,50 

S1,9ft 

49,60 

93,00       99,38        99,83        99,84 


^   &:.  «iaw44«£sa«rMi  Magnesia -NalriB 

uHi  .  i  .  Vii^— .- 
.'^l  >  ^  %  S  ^  aar 


iftl^r    7         t^lH.  »I      s:      iSi|i«*sift59 


I  i  J-±    .    a. 


«iHC.4     IM. 
•Jm.  &  S».  ^   ■«■•r:  UM).  aeoL  B0iclisiB5t 


^  i  I '  f »    .WB.  ^  n  sK.  X  i«:  1A3 


*;.  «i 


^JsÄwr 


Liftviittsa  VQ 

m  faeU  W 

liiaiBilii  tBeSOm Sab,  dessen 

£araKl4« 

«  «■!&* 

dk  laaer  (*)  ealhalteiKl : 

^ 

&. 

aw 

S^» 

13.  r» 

tkfl 

•:k*: 

1^» 

Iki^S 

IkW 

•».<4f 

IM.« 

Umiudi  K<«  dk»  ftaerä  Aoe  Ter^ailn^  vob  ^  AI.  schwefelsaure» 

45    =«  iO-W.<>  s  5i,li  =r  eSi  5  «  17:5,0  =  46,«5 

iSt:  =    500.>  =r  I3.W       iÄj5  =  1500,0  =  39,09 

iSa  Ä    775.»>  =  *0.l*       5tt       =    56^,5  =  1 4.66 

5ft    ^    563,5  =  14,66  383'7,5      100. 

307.5    IW. 
Haaer :  Jahrb.  ^«ol.  Retciuaiist.  IS36.  a«a.  —  Karafial:  Uaidiog.  Ber.  u.  Mitth. 
V.  Fir.  d.  NaL  t84a.  tas. 

ftaiaala  ist  ein  bei  SaidschiU  ia  Böhmen  answittenides  Salz,  welches  nach  Reuss  aus 
a6.04  schwefelsaurem  Natron,  31, 3S  schwefelsaar^r  Magnesia,  0,4t  schwefelsaurem  Kalk 
uiiil  l.«9  Chlonnagnesium  (Wasser?)  besteht,  aber  je  nach  der  Fundstelle  und  der  Jabresieit 
uitKloich  zusanuueogeseUt,  daher  ein  Gemenge  isL 
Ro  uss:  Grell  ehem.  Ann.  1791.  II,  48. 

Polyhalith. 

(iiobt  beim  Erhitzen  Wasser,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  zu  einer  unklaren 
rotiilichen  Perle,  die  in  der  Flamme  erstarrt  und  weiss  wird. 

assor  löst  ihn  l)ci  gewöhnlicher  Temperatur  unter  Zersetzung  langsam 

1  lasat  vorzugsweise  Gips  ungelöst ;  war  der  P.  zuvor  durch  Erhitzen 

it  worden,  so  erhärtet  er  durch  Wasser  zuerst,    und  schwillt  dann 


283 

xa  «ner  nehr  VQlominOsen  Mass»  ao,  dabei  wird  er  aber  viel  leiebler  und  voll- 
standigDr  sersetat,  als  wenn  er  nicht  entwässert  wäre.   Q.  Aase. 

Die  erste  Analyse  des  P.  rohrt  von  Stromeyer  beri  der  den  sogenann«- 
teo  faserigen  Anhydrit  von  Isohl  als  eine  eigene  Verbindimg  erkannte. 

1.  Ischl,  OberOstreich-   Stromeyer. 

2.  Aussee,  Steiermark.   Roth,  blättrig.    a)Reinmelsberg.  6)  Dexter. 

3.  Gmunden^).  Roth.   Joy. 

4.  Hallein.  Roth,  blättrig.   Behnke. 

5.  Hailstadt.  Röthlich.    v.  Hauer. 

6.  Ebensee  bei  Ischl.  Roth.  v.  Hauer. 

7.  Vic,  Dpt.  derMeurthe.   a)  Grauer.  Dexter.  6)  Ziegelrother.  Jenzsch. 


4. 

t.                           8. 

a«             Jb. 

4. 

Schwefels.  Kalk        44,T4 

45,43      45,68        42,78 

42,29 

Schwefels.  Magnesia  20,03 

20,59       18,97        49,05 

18,87 

Schwefels.  Kali        27,70 

88,10      88^39        28,11 

27,09 

Schwefels.  Natron      — 

—          Q,61          0,75 

2,60 

Chlornatrium             0,19 

0,11         0,31          1,75 

4,38 

Eisenoxyd                  0,34 

0,33        0,24          0,47 

1,35 

Wasser                       5,95 

5,24         6,08          6,41 

6,40 

98,95 

5.*) 

99,90     100,16        99,32 

«.                             7. 

99,08 

Schwefels.  Kalk            64,24 

61,18        44,72      44,11 

Schwefels.  Magnesia     42,56 

13,53        19,08      19,78 

Schwefels.  Kali             16,86 

•  19,12        27,77      25,87 

Schwefels.  Natron           — 

—             —           / 

1,69 

Chlornatrium                  — 

0,23          0,44        ( 

},24 

Eisenoxyd                       — 

0,41           0,59        ^ 

1,01 

Wasser                           6,34 

6,05          7,40        ( 

},16 

100.  100,26       lOO.'j        99,38*). 

Der  französische  P.  No.  7  war  schon  früher  von  Berthier  untersucht 

worden,  und  sollte  danach  enthalten : 


a. 

b. 

Schwefels.  Kalk            40,0' 

52,2 

Schwefels.  Magnesia     17,6 

2,5 

Schwefels.  Natron        29,4 

21,6 

Chlornatrium                 0,7 

18,9 

Eisenoxyd  u.  Thonerde  4,3 

5,0 

Wasser                           8,0 

— 

100. 

100,2 

4)  Der  FuDdort  ist  Ischl  oder  Aussee ;  bei  Gmuoden  kommt  er  nicht  vor. 
t)  Nach  Abzug  von  4S,4S  p.  C.  QiIorDatrium. 

8)  Nach  Abzug  von  6,88  p.  C.  Thon,  dem  etwas  Wasser  angehört,  daher  7,4  p.  C.  (ikrtfen 
P.  zuviel  sind. 

4)  Nebat  0^58  KieselsSure^  Xhoqerde  and  Magnesia  enthaltend. 


W4 

bedürfen,  aad  deoeii  «bo  Berthier,  die  ^M«>ubri«htigfltäd'(ifa|-4fd&sHM^'n^ 
wrfal  (Qr  7  g^i«nrt  h^t),  er^eM  sichr  (tar  den  P.  eineQbervHiMliiiinMaBZa^m- 
menselzui^  «08  4  At.- aiebwefeliaatetn  Kslij  1  Ai.' se%^tlfeiVatair«r 
Magnesia,.!  At.  scbwefeUaarem'Katk  und  8  At.' Wasser, 

'  (KS'+ÄgS  +  sCaS)  +2a(i.  '     , 

5  At.  Schwefels.  Kalk  =1700  =  45,17 

f    -    Schwefels.  Hagnesia      =    750  =  19,32  .        i  ;: 

1  -    Schwefels.  Kali  =1089  =  28,93  ,;!.„'• 
8   _    Wfss^                     .;     =    23^  =    5,1)8  "'  .'.■'"., 

376*      100. 
Es  ist  noch  nicht  recht  khr,  in  welcher  Art  die  Constitution  dieser  eigen- 
thUmlichen  Verbindung  aufzafassen  sei ;  vielleichtistsie '^''  "^    ''''"  "'  ^ 
(KS-4-  AgB)  -^  aq'4-  (tCa9  4-  aq);    ÖdM'        '       '  ' 

(kS+S*^|S)  +  2aq.  V       J  .    ii< 

Berthlen  Ana.  Hines  X,  SM.  —  Ilaii«r;  V^'nngoU  mibV  itot.  Mo.  S.'S.  7.  — 
Jeniicfa:  Pogg.  Ann.  XCVn,  (TS.  —  BammelBbergt  Pogg.  Aln^'UITOll  Sil.  - 
U.  RoBe  (Bebnk«,  Dextar,  Joy):  Pogg.  Ann.  XCIU,  1.  ^  Stromeyvr'iVSchwgg. 
J.  X^.  aSB.    Gilb.  Ami.  LXI,  4». 

CfaBoehrom. 

Aus  der  Auflösung  von  Salzkrusten  auf  Lava  vom  VesuV  VoÄl  S.  1 S55  er- 
hielt Scacchi  blaue  Krystalle  von  schwefelsaurem  Kupferozyd-Kali, 
isomorph  mit  dem  Pikromerit, 

(KS-»-CuS)  -*-6aq. 

2  At.  Schwefelsäure  =  1000,0  =  36,22 
4  -  Kupferoxyd  =  496,6  =  18,00 
1    -    Kali  =    &89,0  =  21,33 

6  -    Wasser  =    678,0  =  2i,24 

2760,6     100. 
Hauche  Krystalle  waren  eine  isomorphe  Mischung  beider  Sähe. 
Roth  der  Vesuv.  S.  SU.  ISS. 

Alaun. 

Wir  bezeichnen  hiermit  im  weiteren  Sinn  alle  diejenigen  Doppelsulfalc, 
welche  der  allgemeinen  Formel 

(RS  +»§•)  +  2taq 
entsprechen.     Sie  sind  wahrscheinlich  sammt  und  sonders  isomorph,   obwohl 
nicht  alle  in  bestimmbaren  Krystallen   des   regulären  Systems  bekannt  sind. 
Die  nalUrlich  vorkommenden  Alaune  enthalten  als  Sesquioxyd  nur  oder  weseat- 
cb  nur  Tbonerde,  geh&ren  daher  lur  Abtheihing  des  Tbonerde^Alauns. 


285 

Alk  gobentteimfiiiiitxen  viel  Wasser,  icktnalzan  in  demselben,  entwickeln 
spater  AurelMiBpfe  ond  schweflige  S.  und  hihterid^s^n'i^ach  dem  Glühen  6inen 
in  Wasser  nur  theilweise  löslichen  Rückstand.  Der  Ammoniak-Alaun  entwickelt 
ausserdem  Dämpfe  von  schwefels^uFem  Amwpnia|^  und  hinterlässt  reine  Thon- 
erde. 

Sie  sind  in  Wasser  auflOslidi ;  ihre  Auflösungen  rea^iren  sauer. 


I  t 


A.  Kali -Alaun. 

Ist  im  reinen  Zustande  bisher  noch  nicht  gefunden  worden,  wohl  aber 
findet  er  sich  sehr  gewöhnlich  dem  Haarsalz  beigemengt.  Klaproth  fand  in 
einem  Salzgemenge  vom  Cap  Miseno  18  p.  C.  unlösliche  Stoffe,  2,5  Gips  und 
47  krystallisirten  Alaun;  der  Rest  bestand  aus  Haarsalz  (ÄlS^  -i-  18aq). 
Nadi  Dana  kommt  im  östlichen  Theil  von  Tenessee  der  Alaun  in  grösseren 
Massen  vor. 

Er  bt  im  reinen  Zustande  schwefelsaures  Thonerde  -  Kali, 

(feS  +  Äli5»)  +  24aq. 

4  At.  Schwefelsaure    ä±  2000  =  33,75 

I    -    Thonerde  =    642  =  40,82 

i    -    Kali  =    689  =    9,95 

24  -    Wasser  =  2700  =  45,48 

5031      100. 
Dana:  Am.  J.'bfSc.  II  Ser.  XXII.  249.  —  Klaproth:  Beitr.  I,  844. 

B.  Ammoniak  -  Alaun« 

Von  dem  bei  Tschermig  in  Böhmen  vorkommenden,  welcher  von  Ficinus 
fttr  Magnesia-Alaun  gehalten  wurde,  bis  Well n er  den  Ammoniakgehalt  auf- 
fand, sind  folgende  Analysen  bekannt: 

4.  9,  8.  4. 

Grüner.         Pfaff.      LampadiuS.    Siromeyer. 

Schwefelsäure  33,68  36,00  38,58  36,86      ' 

Thonerde  10,75  12,14  12,34  11,60 

Magnesia  .:.^.:i  ■    0,28             —  0,12 

Ammoniak  3,62  6,58  4,12  3,72 

Wasser  .    51,00  45,00  44,96  48,39 

99,05         100.  100.  99,89 

Der  A.  ist  schwefelsaures  Thonerde  -  Ammoniak  (Ammonium- 
oxyd), 

(AmS  +  ÄlS»)  +  24  aq. 
4  At.  Schwefelsäure    =  2000  =  35,33 
1    -    Thonerde  =    642  =  11,32 

1    -    Ammoniumoxyd  =    325=    5,74=    3,76  Ammoniak 
24   -    Wasser  =  2700  =  47,61  «>  49,59  Wasser 

5667     100. 


286 

Fi«iQMi  Gilb.  Anti  UUX^44.  t40i  ^  atmn^n  BbelHiia.  UCDC,  Mt,  ««^^lam- 
padiiia:  Bbendas.  LXX,  ISt.  UnUV.tOt.  —  Pfaff:  H4b^  m^  iXkmm,  ü.  47c  ^ 
S  t  r  o  m  e  y  e  r :  Pogg.  Ann.  XXXJ»  t?. 

C.  Ntttron-AlMii. 

4.  SdD  Juan  bei  Mendozai  Sttdamerika.  Thomsoo. 

2.  Subsesquisulfate  of  Alomina  aus  dem  sOdlichen  Peru.   Weias,  bserig, 

sp. 6.  s  4,584.  Derselbe« 

4.  i. 


Sohwefelslare 

37,7 

36,«0 

Thonerde 

48,4 

«8,85 

Natron 

7,6 

8,85 

Wasser 

42,4 

39,80 

400.        404,SO 
Die  erste  Analyse  entspricht  zwar  einem  schwefelsauren  Thoaecde- 
Natron I  giebt  jedoch  nur  %  des  erforderlichen  Wasaergehaits,  wahivchainlich 
wegen  Verwitterung  des  Salzes. 

(NaS  -f-  JUS*)  -f-  20aq.         (l^aS  +  ÄlS*>  ^  S4aq. 

4S    s  2000,0  =  37,87        4S    s  2000,0  «  34,93 

Xl  »    642,0  SS  42,46  Si  »    642,0  »  44,49 

Ha  =    387,5  »    7,38  Na  »    387,5  s    6,80 

20fl    =  2250,0  =  42,59      24Ä    =s  2700,0  =  47,08 

5279,5     400.  5729,5     400. 

Der  auf  der  griechischen  Insel  Milo  in  faserigen  Massen  vorkommende 
Alaun,  welcher  dort  das  Produkt  einer  Solfitat^nwirkung  ist,  soll  nach  She- 
pard's  qualitativer  Prüfung  Natron-Alaun  sein. 

Thomson 's  Analyse  No.  2  deutet  auf  ein  Gemenge  von  Natron-Alaun  mit 

ÄlS*  +  6aq. 

Shepard:  Am.  J.  of  Sc.  XVI,  908.  Schwgg.  J.  LVIl,  4t.  —  Thomson:  Ann.  of 
New-York  48t8.  IX.  Phil.  Mag.  4848.  March49t.  Leodh.  Jahrb.  4888.555.  J.  f.  pr. 
Cham.  XXXI,  498. 

D.  Hagnesi-AlaMii. 

Pickaringit. 

Hierhergehört  ein  Salz  von  Iquique  in  Bolivia,  welches  nach  Heyes  ent- 
hält : 


Schwefelsäure 

36,32 

Thonerde 

42,43 

Magnesia 

4,68 

Eisen  (Mangan-) oxydul 

0,43 

Kalk 

0,43 

Wasser 

45,45 

Chlorwasserstoffs. 

0,60 

99,74 


287 


Bb  itt  wobi  eine   mil  Gips  aod  Chlorttren  gemengte  schwefelsaure 
rhonerde  -  Magnesia, 

(ÜlgS  +  ÄlS»)  -f-  24  aq. 

4  At.  Schwefelstture  «s  SOOO  s=s  35,8a 

4    -    Thonerde  «    642  =  <  1,4 7 

I    -    Magnesia  s    250  »    4,47 

24  -    Wasser  r=  2700  =r  48,26 

5592     100. 
Die  Analyse  giebi  eher  22  Ai.  Wasser,  wahrscheinlich  in  Folge  der  beige- 
mengten Salze. 

Hayes:  Am.  J.  of  Sc.  XLVII,  860.   Ben.  Jahresb.  XXV,  S94. 

E.  Mangan  -  Alaun. 

Nicht  rein  bekannt,  nur  in  isomorpher  Mischung  mit  dem  vorigen  oder  mit 
Kali-Alaun. 
1.  Lagoa  Bai  in  Südafrika.   Apjohn. 
i.  Bosjemansfluss  daselbst.    Stromeyer. 
3.  Utahsee  im  Mormonengebiet  Nordamerikas.   Smith. 


4. 

s. 

<. 

Schwefelsaure 

33,64         36,77 

38,85 

Thonerde 

10,65        11, 5f 

10,40 

Hanganoxydal 

6,60          1,95 

2,12 

Magnesia 

0,36          3,69 

3,94 

Kali 

— 

— 

0,20 

Wasser 

48,15         45,74 

46,00 

Chlorkalium 

— 

0,20 
7        99,86 

— 

99,2 

100,51 

Sauerstoff: 

S 

20,10        22,06 

23,31 

Äl 

4,97          5,37 

4,86 

lÜD 

1,48          0,44 

0,48 

Ag 

0,14.         1,48 

1,57 

a 

— 

— 

0,03 

fi 

42,80         40,66 

40,89 

ft    :    S\ 

:      S      : 

ä 

1  s  4,62  :  4,97 

:  20,10  . 

42,80  a  1  : 

3,0  :  12,4  :  86,4 

2  »  1,92  :  5,37 

:  22,06  : 

40,66  =  1  : 

2,8  :  11,5:21,2 

3  s  2,08  :  4,86 

:  23,31  : 

40,89  s  1  ; 

2,8:  11,2  :  20,0 

Am  besten  stimmt  No.  1 

mit  dem 

Verhaltniss  1 

:  3  :  12  :  24  der  Alaune, 

Mischung  von  etwa  10  At. 

1 

[KinS-i- 

ÄlS*}  -1-  24 aq 

mit  1  At.  Magnesia-Alaun  darstelle 

nd.    No.  2  und  3  sind  etwa  »  D  H-  3  £ 

»88 

kvt^hnk  PhiKMiii^tUI,  §MJ  -:  Smkik:  AmkJ  JL  of  So^ H  Am  XVHIi  •?•.  J.  L 
pr.  Chem.  LXIII,  460.  —  Stromeyer:  GöU.  gel.  Ant.  4811^  Not  tfC^ ^07, ;  pjOf^; 
Aon.  XXXI,  4 17.  ^    »; 

F.  EboMixydöl-Abnni. 

{Federalaiin,  Haarsalz  z.  Th.) 

4.  BjOrkbadLagärd,  FiDlaiid..  Arpp0.    ._  ^t 

2.  Island.  (Hversali.)  Forchhammer. 

3.  Urmiah.  Persieo.   B.  SiUimaD. 

4.  Mörsfeld,  Rheinbaiem.   Rammelsberg. 

5.  Fundort  oDbekanni*  Bert  hier. 

6.  Hurlet  bei  Glasgow.   PhiUipiB. 

Schwefelsäure  34,74  35,46  34,98  36,03  34,4        30,9 

Thonerde  43,$3  i^^  W,(i6  1«,Sir         8;«       * '^,2 

Eisenoxyd  —             4,23  4,09  —            —  .     i    __ 

Eisenoxydul  6,23          4,57  9,46  ?,3t  ^    42,0.        80,7 

Magnesia  —            2Jd  —  0,23          0;iBi '^    — 

Kali  -             -    '  '   -       •     0,43"    "   ±.'>-'^-jL 

Wasser  44,20  45,^63  43,05  43,03  44,0        43,2 


■I  :    .    f 


98,47      m.  99,58      100.      V^OÖ.  ,       <00. 

Die  Hauptmasse  dieser  faserigen  Sal^e  ist  das  seh  w^l^lsaiira.f  honerde- 
Eisenoxydul,  ,    .,  |. 

(teS  +Äi5*)  +24aq.  ^, 

4  At.  Schwefelsäure  s  2000  s  34,56 

4    -    Thonerde  «:    642  =  44,08 

4    -   Eisenoxydul      «    450  =a    7,77 

24   -    Wasser  =  2700  =  46,59 

5792     400.  ^ 

Magnesia-  und  Kali-Alaun,  So  wie  auch  wahrer  Eisen-Alaun  (ft  =:  l'e)  sind 
isomorph  beigemischt,  und  wo  in  den  Analysen  (5,6)  dec  Eisenoxydulgehalt  zu- 
nimmt, ist  entweder  Eisenoxyd  zugleich  vorhanden,  oder  eine  Beimengung  von 
Eisenvitriol  zu  vermuthen.  >! 

Hierher  gehört  auch  der  Haflotrichin,  den  Scafichi  in  der  Solfatar/i 

u.  a.  0.  gefunden  hat.  ;l  / 

Arppe:  Analys.af  Finsk.  min.  4867.  —  Berthier  :  Aqn,  Mines  V,867.  —  Forcb- 
hammer:  Berz.  Jahresb.  XXIII,  S63.  J.  f.  pr.  Oietn.  XXX,,  395.  —  Phiilips:  Ann. 
Chim.  Phys.  XXIII,  32t.  —  Rammelsberg:  PQgg.  Ann.  XLIII,  899.  —  Scacchi: 
Roth  Vesuv.  S.  324.  Ztschr.  d.  geol.  Ges.  iV,  4C2.  —  Silliman :  t)ana Hin.  II,  388. 

Bergbatter,  eine  Salzeffloiiescenz  aus  Schiefergesteinen,  |st  ein  Gemenge  von  Sulfaten, 
zuweilen  von  Alaunarten. 

Die  vom  Irtysch  in  Sibirien  enthält :'  81  S>chwefelsäufe,  2,5  Thonerde,  8  Eisenoxydul, 
6,25  Magnesia,  0,25  Manganoxydul,  4,5  Kalk,  0,25  Natron  Und  49,i8  Wafsser.  Itlaprotb. 


289 


Die  gelbliche  yoq Wetzelstein  bei  Saatfeld:  7,0  Thonerde,  9,97  EiBenoxydol,  0,8  Magne- 
lia,  0,7  Natron^  1,75  Ammoniak,  48,5  Wasser.    R.  Brandes. 

Brandes:  Schwgg.  J.  XXXIX,  417.  —  Klaproth:  Beitr.  VI,  840. 

Alaunstein. 

Aus  der  Zersetzung  von  Trachyt  (Feldspathlava)  durch  Schwefelwasserstoff 
and  Wasserdämpfe  hat  sich  in  einigen  Gegenden  ein  poröses  Gestein,  Alaun- 
fels, gebildet,  ein  Gemenge  von  Quarz  und  Alaunstein,  der  z.  Th.  derb,  z.  Th. 
rhomboedrisch  krystallisirt,  darin  vorkommt. 

Die  älteren  Untersucher,  wieDolomieu,  Vauquelin,  Klaproth  haben 
nur  das  Gestein  im  Ganzen  zerlegt;  erstCordier,  Collet-Descotils  und 
Bert  hier  versuchten  die  Analyse  des  Alaunsteins  für  sicjb. 

Der  reine  Alaunstein  decrepitirt  beim  Erhitzen,  giebt  Wasser  (ein  geringes 
Sabliroat  von  schwefelsaurem  Ammoniak),  und  schweflige  Säure,  schmilzt  aber 
nicht. 

Von  Ghlorwasserstoffsäure  wird  er  kaum  angegriffen,  von  Schwefelsäure 
jedoch  aufgelöst.  Auch  in  Kalilauge  ist  er  auflöslich.  Nach  vorgängigem  schwa- 
chem Glühen  giebt  er  an  Wasser  Alaun  ab,  während  der  Rückstand  nach  v.  Ko- 
bell  in  Ghlorwasserstoffsäure  auflöslich  ist.  (Nach  Berthier  bleibt  aber  im- 
mer ein  TheU  Tbonerde  unaufgelöst,  deren  Menge  durch  Kochen  mit  der  Säure 
iimimmt). 

Das  ganze  Gestein  verhält  sich  ähnlich;  nur  hinterlassen  Schwefelsäure 
oder  Kalilauge  einen  Rückstand  von  Kieselsäure. 

1.  Tolfa  bei  Civita  vecchia. 


(Alaunfels) 

* 

a. 

b. 

d. 

Vauquelin. 

Klaproth. 

R. 

Kieselsäure 

24,00 

56,5 

1,94 

Schwefelsäure 

25,00 

46,5 

36,94 

Thonerde 

43,92 

49,0 

34,02 

Kali 

.3,08 

4,0 

10,38 

Wasser 

4,00 

3,0 

16,78 

100. 

99,0 

Krystallisirt. 

100. 

Ber.*) 

Ber. 

Cordier. 

Ber. 

Schwefelsäure 

33,0 

38,8 

35,50 

37,67 

Thonerde 

57,8 

44,7 

•     39,65 

34,69 

KaU 

4,0 

9,4 

10,02 

10,58 

Wasser 

5,2 

7,4 

14,83 

17,06 

400. 

400. 

100. 

100. 

4)  D.  h.  nach  Abzug  dar  Kieselsäure. 

Raaneltberf^t  M ioertlchemie. 


19 


290 


«.  UBgava. 

Beregsnsi. 

k 

Klaproth. 

B^r^liier. 

KieaeUäure 

1 

86,5 

86,88 

Schwefelsfiure 

18,50 

87,0 

88,91 

Thonerde 

n,80 

i 

86,0 

87,15 

Biaenoxyd 

— 

4,0 

Spur 
7,80 

KaU 

1,00 

7,3 

Wasser 

5,00 

8,8 

9,86 

98,85 

1 

99,0 

100. 

Berechnet : 

Schwefelsäure 

34,8 

39,48 

39.54 

Thonerde 

48,6 

37,95 

37,  <  3 

Kali 

8,8 

10,66 

10,67 

Wasser 

13,8 

14,97 

18,66 

400.         100.  100. 

3.  Moniioni,  Toscana.  Collet-Descoiils. 

4.  Insel  Milo. 

5.  Hont  Dore  in  der  Auvergne. 

6.  Gleichenberg  in  Steiermark. 


4. 

t. 

6. 

Saavage. 

Cordlar 

Fridaa. 

Kieselsaure 

19,0 

88,40 

50,74 

Schwefelsaure 

31,0 

87,00 

16,50 

Thonerde 

30,0 

31,80 

49,06 

Bisenoxyd 

— 

1,44 

*M 

Kali 

»,» 

5,80 

3,97 

Wasser 

10,6 

3,78 

7,83 

100. 

98,16 

Ca  0,56 
Ag  0,41 
k,§i    0,31 
Lösl.  0,18») 

Berechnet : 

100. 

Schwefelsäure 

35,6 

38,87 

39,1 

35,3 

Thonerde 

40,0 

37,04 

46,5 

40,8 

Kali 

13,8 

11,60 

8,5 

8,5 

Wasser 

10,6 

13,09 

5,9 

15,4 

100.  100.  100.  100. 

7.  Gelblicher  amorpher  Alaunstein  in  knollenförmigen  Massen,  sp.  G.  ss  S,58, 
aus' der  Steinkohle  von  Zabrze  in  Oberschlesien: 

Low  ig. 

Schwefelsaure  36,06 

Thonerde  34,53 

Kali  10,45 

Wasser  18,96 

100.») 


4)  Enthält  neben  den  Rhomboedern   von  Alaunstein  Quarxkrystaile.    Mittel  aus  iwai 
Analysen. 

i)  0,09  Mg  Sund  0,08  Mg  Cl. 

3)  Nach  Ab^ug  von  8,87  p.  C.  Kieselsäure  und  organischer  Substans. 


291 

la  d0Q  neueren  Analysen  ist  der  Sauerstoff  von  Kali,  Thonerde  und  Schwe- 
fdiaure  Obereinslimmend  ta  1  :  9  :  48,  d.  h.  der  Alannstein  besteht  aus  4  At. 
Kali,  3  At.  Thonerde  und  4  At.  Schwefelsäure,  so  dass  er  als  eine  Verbindung 
von  4  Ai.  einfach  schwefelsauren  Kalis  und  3  At.  drittelschwe- 
felsaurer Thonerde  zu  betrachten  ist, 

RS  +  3^lS. 

Nur  in  Betreff  des  Wassergehalts  zeigen  sich  Verschiedenheiten.    Der  krystalli- 

sirte  Alaunstein.  Ton  Tolfa  nach  meiner  Analyse  (4.d)   und  der  amorphe  aus 

Schlesien  nach  Löwig  (7)    enthalten  so  viel  Wasser,   dass  dessen  Sauerstoff 

gleich  dem  der  Thonerde  ist,  d.  h.  9  Atome.   Sie  entsprechen  mithin  der  Formel 

(RS  -f-  3ÄlS]  Hh  9aq  (^4). 

Der  Alaunstein  aus  Ungarn  nach  Berthier  uüd  meiner  Analyse  (8.  6.  c),  so  wie 

der  von  Milo  nach  Sauvage  (4)  enthalten  nur  zwei  Drittel  so  viel  Wasser,  d.  h. 

6  Atome,  werden  also  durch 

(RS+  3Ä1S]  +  6aq  (B) 
bezeichnet. 

Die  berechnete  Zusammensetzung  ist  in  beiden  Fällen : 

A,  B. 

48     «2000,0  8  36,48  4S     »  2000,0  s  38,53 

3 AI   SS  4926,0  =  34,84  3Ä1  =  4926,0  =  37,47 

R    :b    589,0  »  40,66  R    »    589,0  »  4  4,35 

9ft    «  4042,5  «  48,32  6fl    ^    675,0  «  42,95 

5527,5     400.  5490,0     400. 

Da  nun  der  römische  und  der  ungarische  Alaunstein  dieselbe  Form  haben, 
so  besitzen  sie  ursprünglich  gewiss  auch  denselben  Wassergehalt,  und  man  darf 
vermuthen,  dass  der  letztere  und  der  von  Milo  ein  Drittel  des  Wassers  später 
verloren  haben. 

Auffallend  bleibt  es,  dass  die  älteren  Analysen  des  krystallisirten  A.  von 
Tolfa  von  der  meinigen,  und  unter  sich  auch  im  Kaligehalt  so  sehr  abweichen. 
Da  Berthier 's  und  meine  eigenen  Resultate  an  dem  ungarischen  A.  so- 
wohl unter  sich  als  auch,  was  das  Verbältniss  der  Basen  und  der  Säure  anlangt, 
mit  den  übrigen  im  Einklang  stehen,  wenn  man  die  Kieselsäure  abzieht,  so  folgt, 
dass  letztere  in  der  That  in  der  Form  von  Quarz  der  alleinige  Begleiter  des  A.ist. 
Da  aber  viele  der  älteren  Analysen  nach  alleiniger  Abrechnung  der  Kiesel- 
saure einen  viel  grösseren  Gebalt  von  Thonerde  zeigen,  so  liegt  die  Vermuthung 
nahe,  dass  der  Alaunfels  zuweilen  auch  eine  gewisse  Menge  Thonerdesilikat  ent- 
halten könnte.     Berechnet  man,    von  der  Schwefelsäure  ausgehend ,   die  den 
obigen  Formeln  entsprechende  Menge  Thonerde,  so  erhält  man  für  400  Th. : 


<.a. 

i.b. 

4.C. 

<.a. 

8, 

5. 

«. 

Schwefelsäure 

44,6 

41,9 

37,6 

40,0 

37,8 

42,5 

37,9 

Thonerde 

43,0 

40,4 

36,2 

39,4 

36,4 

40,9 

36,5 

Kali 

6,4 

10,1 

10,6 

3,» 

14,6 

»r« 

9,1 

Wasser 

7,0 

7,6 

15,6 

17,3 

11,2 

7,4 

16,5 

100. 

100. 

100. 

100. 

100. 

100. 
19* 

100. 

292 

Es  ergiebl  sich  dann,  dass  Cordier's  Analyse  des  A.  irea  Tolfi.(1«c)  so 
ziemlieb  mit  der  meinigen  stimmt,  und  dass  auch  der  steimefae  A.  diesribe  Zn- 
sammensetznng  hat. 

Dagegen  wfirde  Klaproth's  Analyse  des  A.  von  Tolfa,  so  wie  Cordier's 
von  dem  aus  der  Auvergne  einer  Verbindung  entsprechen,  in  weicher  der 
Sauerstoff  von  Kali,  Thonerde,  Säure  und  Wasser  =  1  :  42  :  46  :  4  w8re. 

Die  drei  letzten  Analysen  sind  im  Alkaligehalt,  und  folglich  auch  im  Was- 
sergebalt (da  dieser  meist  aus  dem  Verlust  gefolgert  ist),  verschiedm  onier  sidi 
und  von  den  übrigen. 

Berthier:  Aon. Minet  IV  Sa^.  II,  459.  —  Collet-DescotiU:  Ibid.  I86t,  I,i49. 
—  Cordt  er:  AoD.Chim.  Phys.  IX,  74.  GUb.  Aon.  LXIX,  SS.  Schwgg.  J.  XXXIII,  181 
Fridan:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXXVI,  406.  —  Klaproth:  Beiträge  IV,  t49.  — 
LOwig:  Ztochrft.  d.  d.  geol.  Ges.  VIII,  146.   —  Sauvage:  Ann.  Mines  IVS^r.  X.  S5. 

Voltait 

Schwarze  reguläre  Krystalle  (Oktaeder  etc.),  von  Breislak  4792  in  der 
SolCatana  entdeckt,  neuerlich  von  Scacchi  beschrieben,  und  von  Dufr^noy 
untersucht. 

Ist  in  Wasser  mit  gelber  Farbe  leicht  löslich.  Die  Auflösung  enthalt  beide 
Oxyde  des  Eisens. 

Abich  hat  auf  ktlnstlichem  Wege  dieses  Doppelsalz  dargestellt,  welches 
nach  ihm  in  Wasser  sich  unter  Abscheidung  eines  basischen  Salzes  sersetzt. 


Dufrönoy. 

Abich. 

Sauerstoff. 

Schwefelsäure 

45,67 

48,32 

29,00 

Thonerde 

3,27 

2,20 

;■»}  •■" 

Eisenoxyd 

47,65 

Eisenoxydul 

28,69 

11,60 

2,67 

Kali 

5,47 

4,04 

0,68 

8,84 

Natron 

— 

6,25 

0,06 

Wasser 

15,77 

15,94 

UJ7 

98,87  100. 

Duir^noy's  Analyse  ist  unbrauchbar,  weil  die  Eisenoxydbestimmung  fehlt. 
Bei  Abich  ist  das  Yerhältniss  des  Sauerstoffs  ft  :  ft :  S  :  A  nahe  =1:2:9:4, 
wonach  der  Y.  eine  isomorphe  Mischung 

.  '%*Rt  **:£}«• -'«"^ 

wäre,  obwohl  man  die  Alaunformel  erwarten  sollte.  Er  verdient  eine  wieder- 
holte Untersuchung. 

Abich:  B.  u.  hUtt.  Ztg.  4842.  No.  47.  —  Dufr  6noy :  Ann   Mines  III  S^r.  IX,  465. 
Scacchi:  Ztschrft.  d.  geol.  Ges.  IV,  4  63. 

Röinerit. 

Röthlichgelbe  zwei-  und  eingliedrige  Krystalle  aus  dem  Rammeisberg  bei 
Goslar,  von  Eisenvitriol  und  schwefelsaurem  Eisenoxyd  (Copiapit,  Misy)  begleitet 
d  durchwachsen ;  sp.  G.  =2,15—2,18. 


293 

Schwillt  beim  Erhitzen  auf,  wird  weisslich,  giebt  Wasser,  schweflige  und 
Schwefelsäure,,  während  der  Rückstand  sich  braunroth  färbt.  Reagirt  mit  den 
Flüssen  auf  Eisen  und  Zink. 

Löst  sich  in  kaltem  Wasser  zu  einer  concentrirt  rothen,  verdünnt  grün- 
lichen Flüssigkeit  auf,  während  ein  gelbliches  krystallinisches  Pulver  (Misy)  sich 
absetzt.  Unter  dem  Mikroskop  erscheinen  in  der  bräunlich  violetten  Masse  des 
R.  zahlreiche  Kryslalle  von  jenem  eingewachsen.  Die  Auflösung  enthält  beide 
Oxyde  des  Eisens.  Beim  Erwärmen  trübt  sie  sich  unter  Abscheidung  eines 
basischen  Salzes. 

Das  Mittel  zweier  Analysen  von  Tscherroak,  nach  Abzug  des  Unlöslichen 
i0,5  p  C.)  und  des  Gipses  (von  0,58  Kalk)  ist: 

Sauerstoff. 

25,18  48,7 

6,86  8»48 


Schwefelsaure 

41,88 

Eisenoxyd 

21,22 

Eisenoxydul 

6,44 

Zinkoxyd 

2,03 

Wasser 

28,43 
100. 

Das 

Sauerstofifverhältniss    ft 

Ausdruck 

0,40] 


88  4 

85,27  48,8 

j^e  :  S  :  H  =:  4  :  3i  :  13i  :  13i  giebt  den 

(6 AS  -h  7ßeS*)  -h  81  aq. 
Wenn  man  eine  Einmengung  von  schwefelsaurem  Eisenoxyd  Fe  S*  +  9  aq  an- 
nimmt, so  wird  das  Verhältniss  1  :  3  :  12  :  12  sehr  wahrscheinlich,  so  wie  die 
Formel 


(jf^|s..ßeS»)^^2aq. 


4  At.  Schwefelsäure  =  2000,0  =  41,56 

1    -    Eisenoxyd  =  1000,0  =  20,78 

i  -    Eisenoxydul  =    350,0  =    7,27 

i-    Zinkoxyd  =     112,6=    2,34 

12   -    Wasser  =  1350,0  =  28,05 


4812,6      100. 

Grailich  macht  darauf  aufmerksam,  dass  eines  der  in  Chile  (Copiapo) 

vorkommenden  und  als  Coquimbit  bezeichneten  Eisensalze  niciit  bloss  im  Aeüis- 

seren,  sondern  auch  in  optischer  Hinsicht  sich  wie  Römerit  verhält,  und  dass 

die  krystallographischen  und  optischen  Verhältnisse  des  Coquimbits  nochmals 

verglichen  werden  sollten. 

Grailich  (Tschermak):  Sitzb.  d.  Wien.  Akad.  XXVIII.  (4858).  Nb.4.  S.  171. 

Botryogen.  Ein  dem  vorigen  höchst  ähnliches^  vielleicht  mit  ihm  iden- 
tisches Mineral^  gleichfalls  eine  Sekundärbildung,  aus  der  Insjö  Sänkning  zu 
Pahlnn,  wo  es  mit  Gips  und  Bittersalz  vorkommt. 


292 


A 


Es  ergiebi  sich  daniiy  dass  G ord  i 
ziemlich  mit  der  meinigen  stimmt,  uüi 
sammensetzang  hat. 

Dagegen  wttrde  Klaproth's 
von  dem   aus  der  Auvergne  oii. 
Sauerstoff  von  Kali,  Thonerde,  S 
Die  drei  lotsten  Analysen  ^ 
sergebalt  (da  dieser  meist  au^  u- 
und  von  den  Übrigen. 

Berthler:  Ann.Minesl 
—  Cordier:  Ann. Chim.  * 
Fridau:  Ann.  d.  Cheui.  > 
Löwig:  Ztschrfl.  d     !.        ^ 


•  • 


unter  Abscheidung  eines 
gemengt.    RnlhJflt  beide 


die  Menge  des  Eisenoxyduls 


c. 

6,92 
30,90 


Salz 


Schwarze  repu 
Solfatana  entdeckt, 
untersucht. 

Ist  in  Wasser 
Oxyde  des  Eiser    .. 

Abich  h.il^ 
nach  ihm  in  W 


Duh 
Bei  ^ 
wer 


^         1.38 
rf         5.39, 

lufolge  mit  6  At.  Wasser  verbunden, 
aio«  dieses,  sondern  auch  das  Bittersalz  als 
...irii^  iwnigstens  nicht  ganz  und  gar  unwesentlich 
^1^  2inksalz  im  Römerit  einer  isomorphen  Ver- 
Jftss  nach  Abzug  beider  Salze,  der  Rest  io  a 
i  ergiebt. 

b. 
2,76 

55,04 

7,70 
17,30 
19,38 

0,32 

35 — 55  p.  G.  Bittersalz  beigemengt  gewesen. 
^^  ^  ^^y,4iHUi«nsetsung  des  B.  noch  zu  ermitteln. 

"^*  iJI.    »^  •V.  107.    Schwgg.  J.  XXIU,  44.   Pogg.  Ann.  XII,  49i. 


w 


Jarosit« 

^^  «^1«  O^mulmbit  etc. 
jljf^^lhüupt  bestimmte  in  gelbbraunen  Rhomboedem  von  fast 
^mI  nach  der  Endfläche  spaltbare  Hineral  aus  dem  Barranco 
Ahiiagrera  in  Spanien,   dessen  sp.  G.  =s  3,256  ist,  besteht 


^>i^^«liure 


28,8 

52,5 

1.7 

6.7 

9,2 

98,9 


Sauerstoff. 
n,J5 

15,75' 

0,79 

^,14 

8.48 


H6,54 


«5J 

44,5 

4 
7,f 


295 

Nimni  mm  das  VerfaäUniss  »4  :  15  :  45  :  7,  so  wtfre  der  Jarosit 

(fcS  -H  l?e»S*)  +  7aq. 
r    rinel  ist  indessen  wenig  wahrscheinlich,  and  bedarf  die  Analyse  des 
•it  tn  Alaunstein  vielleicht  isomorphen  Minerals,   zu  dessen  Bildung  Spatli^ 
üstein  gedient  hat,  einer  Wiederholung. 

B.  u.  hütt.  Ztg.  4  852.  No.  5. 

Gelbeiseners. 

1.  Koiosoruk  bei  Bilin,  Böhmen.    Aus  den  Braunkohlen.   Rammeisberg. 
^.  Kirchspiel  Modum,  Norwegen.    Aus  Alaunschiefer.    Scheerer. 

1.          Sauerstoff.  a.         Sauerstoff. 

Schwefelsäure      32,41         ^4  9,16  3S,45         49.47 

Eisenoxyd             46,73         44,01  49,63         44.89 

Kali                          7,88          4,I4  — 

Natron                     —  5,20          4,8i 

Kalk                        0,64          ojs  — 

Wasser                 43,56         4  2,05  I3,f1         44,64 

100,92  100,39 

lo  beiden  Mineralien  ist  das  Verhältniss  des  Sauerstoffs  nahe  ss  15  :  12  :  1  :  9, 

so  dass 

1  =  (fe  S  -h  4PeS)  -h  9aq 

2  =  (ü^aS  -h  4l?eS)  +  9aq. 

Es  sind  sekundäre  Bildungen,  aus  Schwefelkies  hervorgegangen. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  XLIII,  48S.  —  Scheerer:  Ebendas.  XLV,  488. 

Uranoxydoxydulsulfate. 

ffeben  den  basischen  wasser^altfgenÜr^nöxyd^fdtett  kötumeü  zu  Joächims- 
thal  mehrere,  z.  Th.  krystallisirte  grüne  Sulfate  vor,  welche  offenbar  beide 
Oxyde  des  Urans  enthalten.  Ausserdem  finden  sieb  kleinere  oder  grössere  Men- 
gen Kupferoxyd  und  Kalk  in  ihnen.  Ihr  allgemeines  Verhalten  ist  das  der  Uran- 
oxydsulfate, nur  verwandeln  sie  sich  v.  d.  L.  in  eine  braune  oder  grünlich- 
schwane Masse.  In  ihrer  Auflösung  (in  Wasser  oder  Chiorwassersiciffatture) 
bildet  Ammoniak  einen  graugrünen,  an  der  Luft  sich  gelb  färbenden' Nieder^ 
schlag. 

Obgleich  diese  Salze  neuerlich  von  Lindaker  analysiri  wurden^  ist  ihre 
Zusammensetzung  doch  nicht  mit  Sicherheit  anzugeben,  da  nicht  bewieseti  ist, 
dass  sie  beide  Oxyde  des  Urans  in  dem  Verhältniss  je  eines  At.  enthalten,,  «nd 
es  auch  fraglich  ist,  inwieweit  der  Kupfer-  und  Kalkgehalt  ihnen  wesentlich 
angehört  (sie  sind  oft  von  Gips  begleitet,  dessen  feine  Krystaite  nicht  selten 
grün  gefärbt  sind). 

I.  Johannit.  Beim  Auflösen  in  heissem  Wasser  bleibt  ein  Theil  in  grün- 
lichen Flocken  ungelöst,  wahrscheinlich  ein  durch  Zersetzung  entstandenes  ba- 
sisches Salz. 


II.  Basisches.  Sulfat.  Kleiniraubige  oder  - fcugal jy  AfgragiteJfMlhr 
ibeilweise  in  Wasser  IttsliGh.    I )  Kapferfreief  2)  kupferhaliige  Ablnderung. 

DI.  Drangrfln.  Fast  unauflöslich  in  Wasser,  Idslioh  in  Giriorwasaer- 
sIeflbSorey  mit  ZorttcUassaDg  von  Gips  in  verdünnter  SehweABlsaara. 


I.*) 

11. 

m.*) 

4. 

s. 

« 

Schwefelsaure 

20,02 

12.34 

12,12 

20,03 

Uranoxydoxydul 

67,7« 

79,50 

79,69 

36,14 

Kapferoxyd 

6,00 

2,24 

6,55 

Eisenoxydul 

0,20 

0,<2 

0,36 

0,14 

Kalk 

— 

1,66 

0,05 

10,10 

Wasser 

5,59 

5,49 

5,25 

27.16 

99,53         99,H       99,74       400,4S 

Auch  ein  Tbeil  der  Uranblüthe  gehört  vielleicht  hierher,  insofern  sie 

ein  Doppelsalz  von  Uranoxyd  und  Kupferoxyd  wSre.  In  einer  grüngelben  nadel- 

fbnnig  krystallisirten  Abänderung  fand  Lindaker : 

Sauenloff. 
Schwefelsaure      47,36  40,4i         4o 

Uranoxyd  62,04  io,4i         lo 

Kupferoxyd  5,24  i,04  4 

Wasser  45,23  41.54         4i 

99,84 
Substituirt  man  das  Verhältniss  9:9:4  :  42,  so  wSre  das  Mineral 

(CuS +  8*5*)  +  42aq. 
In  diesem  Fall  ist  es  jedoch,  als  verschieden  von  der  kupferfreien  UranblOthe 
(S.  279),  mit  einem  besonderen  Namen  zu  bezeichnen. 

Vogl  Gangverhältoisse  aDdHineralreichtham  Joachimsthalt.  Teplitz  4S67.  S.  SS.  447- 

3.  Verbindungen  mit  Carbonateo« 

Lanarkit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  weissen  Perle,  und  giebt  auf  der  Kohle  Bleirauch 
und  BleikOmer. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  unter  Brausen  und  mit  Hinterlassung  vonschwe^ 
feisaurem  Bleioxyd  auf. 

Der  L.  von  Leadhills  ist  von  Brocke  (4)  und  Thomson  (2)  analysirt 
worden.  (Sp.  G.  =  6,3497  Th.). 

4.  t. 

Schwefels.  Bleioxyd         53,4  53,96 

Kohlens.  Bleioxyd  46,9  46,04 

400.  400. 


4)  Mittel  von  zwei  Analysen. 


297 
Er  ist  demnach  eine  YerbinduDg 

I  Ai.  Schwefels.  Bleioxyd   a  4894,6  :>;:  53,47 
4    -    Kohlens.  Bleioxyd      =  4669,6  «46,83 

3564,2     4  00. 

Brocke:  Bdinb.  phil.  J.  III,  H7.  —  Thomsoo:  Phil.  Mag.  4840.  JT.  f.  pr.'CheiD. 
XXII,  446.  .     n 

Leadhillit  (and  Sn sann ii). 

Brocke  unterschied  zuerst  das  Sulphato-tricarbonate  of  lead  von  Lead- 
lls  und  gab  auch  eine  Analyse  desselben.  Er  beschrieb  die  Form  als  rhom- 
edrisch,  wahrend  Haidinger  sie  für  zwei-  und  eingliedrig  erklärte.  Neuer- 
ih  fanden  Brocke  und  Miller,  dass  zu  Leadbills  zwei  Bleidoppelsalze  von 
vidier  Zusammensetzung  vorkommen,  von  denen  das  eine,  der  Leadhillit, 
i^liedrig,  das  andere,  der  Susannit,  rhomboedrisch  ist.  Das  spec.  Gew. 
iD  ersterem  wird  =  6,266—6,435,  das  von  letzterem  s  6,55  angegeben.  Ihr 
lemisches  Verhalten  ist  das  nämliche. 

Sie  schwellen  v.  d.  L.  auf  Kohle  etwas  an,  werden  gelb  und  reduciten 
ch  leicht  zu  Bleikömem. 

In  Salpetersäure  lösen  sie  sich  mit  Brausen  und  Hinterlassung  eines  weis- 
in Rückstandes  auf. 

Ob  die  Analysen  sich  auf  den  L.-oder  den  S.  beziehen,  ist  nicht  immer  zu 
Uscheiden. 

<.  Leadhills.  a)  Brocke  (Susannit),  b)  Irving,  c)  Berzelius,  d)  Stro- 
meyer,  e)  sp.G.  =  6,00.  Thomson. 

2.  Nertschinsk.     Sp.  G.  =  6,526—6,55    (also  vielleicht  Susanidt).    Kot- 
schubey. 


a. 

b. 

4. 
c. 

d. 

e. 

1. 

a. 

/• 

chwefels.  Bleioxyd    27,5 

29 

28,7 

27,3 

27,43 

27,05 

2ef,94 

oblens.  Bleioxyd       7^,5 

68 

71,0 

72,7 

72,57 

74,26, 

72,87 

400.         97       99,7     400.       400.  401,34       99,78 

iemach  siod  beide  Mineralien  heteromorphe  Verbindungen  von  4  At.  schwe- 
Isaurem  und  3  At.  kohlensaurem  Bleioxyd, 

1  At.  Schwefels.  Bleioxyd   =s  1894,6  =  27,45  ^ 

3   -    Kohlens.  Bleioxyd       =  5008,8  =  72,55 

6903,4      100. 

Berzelius:  Jahresb.  III,  184.  —  Brooke:  Edinb.  N.  phil.  J.  III,  4  4  7.  488.  — 
Irving:  Ibid.  VI,  888.  —  Kotschubey:  Kok  scharow  Materialien  z.  Min.  Russlands. 
Petersburg  4858.  S.  76.  —  Stromeyer:  Gött.  gel.  Anz.  4825.  S.  448.  ->  Thomson: 
L.  and  Ed.  phil.  Mag.  4  84«.  Decbr.  401.    J.  f.  pr.  Ch.  XXII,  448. 


198 

CalcdOBtt. 

?.  d.  L.  auf  Kohle  leicht  redociribar  zu  kupferhaltigeai  Blei. 

Wird  von  Salpeteratare  unter  Brausen  lersetst:  m  entsteht  eine  bUne 
Auflösung  unter  Absdieidung  eines  weissen  PuItots  von  aeliwdelsaurem  Blei- 
oxvd. 

Dies  von  Brooke  als  Cupreous  Sulfato-Carbonate  of  Lead  beschriebeDe 
krystallisirte  Mineral  von  Leadhills  ist  von  demselben,  spttter  von  Th  Otts  od 
untersucht  worden. 


Brooke 

). 

Thomson. 

Schwef(^.  Bleioxyd 

Sp.G.  =  < 
55,8 

5.4 

Sp.  G.  »  S,« 
5S,88 

Kohlens. 

Bleioxyd 

32,8 

31,94 

Kohlens. 

Kupferoxyd 

H,4 

Kupferoxyd 

43,37 

400. 

Wassern.  Verl.    4,84 

100. 

Beide  Analysen  diffsriren  kiemach  so  sehr,  dass  die  ZusammenaeUBAg  dieMs 

Minerals  sweifielbaft  ist.    Nacb  der  ersten  ist  es 

6f>bS-|.  iPbC  -|.3CaC 
oder  vielleicht 

3^bS-|.  2(>bC  -h  CuC 

Jf»b| 


PbS 


JPbl- 


wonach  es  enthalten  sollte : 

3h)SÄ  5683,8  =t  58,03 

2PbC=  3339,2  =  34,09 
CuC=r    774,6  =    7,88 

9794,6      400. 

Noch  unsicherer  ist  das  Resultat  von  Thomson ^s  Analyse. 

Brocke:  Edinb.  phil.  J.  III,  447.  —  Thomson:  Phil   Mag.  4840.   J.  f.  pr.  Cbem. 
XXII,  44  8. 

Zinkazurit  nannte  Breit  ha  upt  ein  in  kleinen  blauen  Krystallen  in  der  Sierra  Alma- 
grera  in  Spanien  vorkommendes  Mineral,  dessen  sp.  G.  =  3,49  ist.  Beim  Erhitzen  giebtes 
wenig  Wasser,  v.  d.  L.  die  Reaktionen  von  Kupfer  und  Zink  und  mit  Soda  eine  Hepar.  VTaek 
qualitativer  Prüfung  von  Plattner  und  Tb.  Richter  besteht  es  aus  schwefelsaurem 
Zinkoxyd,  kohlensaurem  Kupferoxyd  und  etwas  Wasser. 

B.  u.  hütt.  Ztg.  4  851.  S.  4  04 

G.  Chromate. 

fChromsanre  Salze). 

Rothbleierz. 

Decrepitirl  beim  Erhitzen,  färbt  sich  dunkler,  schmilzt  v.  d.  L.,  breitet 
sich  auf  der  Kohle  aus  und  reducirt  sich  unter  gelinder  Detonation  zu  Bleikör- 


i 


299 

nem,  wobei  jene  gelb  beschlägt  und  eine  graugrüne  Masse  ttbrigbleibt.  Borax 
und  PhosphorsaU  lösen  es  in  der  äusseren  Flamme  zu  gelblichen,  beim  Erkalten 
grttnen  Gläserui  welche  in  der  inneren  Flamme  dunkler  grOa  werden.  Mit 
Soda  auf  Kohle  erfolgen  Bleikttmer;  auf  Platinbleoh  entsteht  eine  gelbe  Sab* 
masse.  Mit  saurem  schwefelsaurem  Kali  geschmolzen  bildet  es  eine  dunkel 
violette  Masse,  welche  beim  Erstarren  rothlich,  und  nach  dem  Erkalten  grün- 
lichweiss  erscheint.    (Yanadinbleierz  giebt  im  gleichen  Falle  eine  gelbe  Masse). 

Kochende  Chlorwasserstoffsäure  verwandelt  es  in.  weisses  krystallinisches 
Chlorblei  und  eine  grtine  Auflösung  von  Ghromchlorid.  Salpetersäure  last  es 
sehr  schwierig  mit  gelber  Farbe  auf.  Kalilauge  verwandelt  es  zuerst  in  ein 
braunrothes  basisches  Salz,  und  löst  es  dann  zu  einer  gelben  Flüssigkeit  auf. 

Yauquelin  entdeckte  in  dem  sibirischen  R.  die  Chromsäure,  und  lieferte 
die  erste,  wenngleich  nicht  ganz  richtige  Analyse.  Später  ist  es  von  Th  ^nard, 
Pfaff  und  Berzelius  untersucht  worden. 


Vaaquelin. 

Th^nard. 

Pfaff. 

Berzelius. 

Chromsäure        36,40 

36 

34,72 

31,5 

Bleioxyd              63,96 

64 

67,91 

68,5 

100,36  100.  99,63  iOO. 

Es  ist  eine  Verbindung  von  1  At.  Chromsäure  und  1  At.  Bleioxyd,  einfach 

chromsaures  Bleioxyd, 

f^bCr, 

4  At.  Chromsäure     =    629,0  =  31,08 

1  -    Bleioxyd  =  1394,5  =  68,92 

2023,5     100. 
Berzelius:  Sch^wgg.  J.  XXII,  S4.  —  Pfaff:  Ebeadas.  XVIII,  7Z.  —  Th^oard: 
J.  de  Physfque  LI,  74 .  Gilb.  Ann.  VIII,  2S7.  —  Va  u q u  e  I  i n :  J.  des  Mines  No.  XXXIV. 
787.    Greifs  Ann.  4  798.  I,  488.  276. 

Melanochroit» 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  dunkler,  schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  leicht,  und 
verhält  sich  auf  trocknem  und  auf  nassem  Wege  im  Allgemeinen  wie  Both- 
bleierz. 

Hermann  entdeckte  den  M.  als  Begleiter  des  Rothbleierzes  von  Beresow 
und  fand: 

Chromsäbre      23,31 
Bleioxyd  76,69 

100. 
Er  ist  hiernach  sweid rittet -chromsaures  Bleioxyd, 

«>b«Cr». 

2  At.  Chromsäure     a  1258,0  =  23,12 

3  -    Bleioxyd  «  4183,5  =  76,88 

5441,5     100. 
Pogg.  Ann.  XXVIII,  462. 


V.  d.  L.  auf  Kohle  leicht  redneirtur  zu  ki 
Wird  voo  Salpetentun  mtar  Brauspr 

Auflösung  uDter  Absdieidui^  rine«  weisse- 

oxyd. 

Dies  von  Brooke  als  Copraous  P'     .^ 

krystalliiirte  Mineral  yon  Leadhilla  i< 

untersucht  worden. 


.   .datto  dann  unter  starkes 

_r%  ü»  Ton  HetaDkOrnern  uid- 

.r4ntf  GUtser,   welche  im  Re- 

.-^pterrotb  werden.     Hit  Sodt 

.riben  Hasse. 

oung  eines  gelben  BUcksUndas 


Sdiwefela.  Bleioxyd 
Kofalens.  Blnoxyd 
Kohleni.  Kupfero_\ 


Beide  Aoalyaen  differirmi 
Hinerals  iwaUalhafl  isL 


^-4  —  6:8:1.    Der  V.  ist  folglich  eine 
.:«!- jhromsaarem   Kupferoxyd   und 
..-rm  Bteioxyd, 
.^■•*äPb'Cr». 
.     ^j.Tt  «  87,68 
'   '        «SW?  — 61,40 
""    -     -  '»iW  *  <0,98 
tM3l       tOO. 
„yiB^  I  XXX,  »9». 

..■■  %BM«1  vcm  Beresow  in  kleinen  onogefirbigen  Kryst«!- 
..M^-m.  nnd  oicb  Plattner  die  Reaktionen  von  ChralD- 
..>'<»*■ 
wb  a»  IMS.   So.  7. 


H.  Hblybdate. 

M^tvbdansaure  Salze). 

Gelbbleien. 

^j,  Srtettt«  und  fiirbt  sich  dunkler.    S^milzt  v.  d.  L.  auf 
■"»^■«^.^  mW Thwl  in  dieselbe  ein,  wahrend Bleikömer  und  ein  Blei- 
.^  -=»■■     ^^.   VH-h  laniiwor  Einwirkung  der  inneren  Flamme  erhalt  man 
^  ^<kUiuaien  MeInMkOrner,  die  theils  aus  geschmeidigem  me- 
.M*to  «w>  MolyUUnblei  bestehen.    Hit  Borax  giebt  es  (auf  Pla- 
*  (telblii'hoK  liias,    welches  beim  Abkühlen  farblos,   in  der 
r^^  9oliwan  winl,  und  nach  dem  Ausplatten  schmutzig  grUn 
I  tv»'hi>int.    Hit  Phosphorsalz  giebt  es  ein  gelblich  grtlnes 
r  Abkllhlung  blasser,  und  in  der  HeduktionsQamme  dunkel  - 
h  Hlobl  m  BleikDrnor.    Hit  saurem  schwefelsaurem  Kali  ge- 


30t 

triebt  es  eine  Masse,  welche  mit  Wasser  und  etwas  Zink  eine  blaue 

^  f. 

'•^rwasserstoffsäure  zersetzt  das  Pulver;  unter  Abscheidung 

'^  grünliche  Flüssigkeit.    Salpetersäure  hinterlässt  ein 

-^ntlich  aus  Molybdänsdure  besteht,  und,  mit  Säure 

MKlelt,  eine  blaue  Auflösung  liefert. 

'^  UM'  orsle  richtige  Analyse  von  diesem  von  Jacquin  und 

'•os(  liriebenen  Erz  aus  Kärnthen,  welches  man  für  eine  Wolf- 

'jf'hnlien  hatte  (1796);    später  ist  es  von   Macquart,   Hat-^- 

ij  1  ,  '  l  u.  A.  untersucht  worden. 

r,i.. i."  r:4  in  Kärnthen  : 

a.  b.  c. 

Klaproth.        Macquart.     Hatchett.. 

Molybdänsäure  34,25  28,0  38 

Bleioxyd  59,23  63,5  58 

93,48*)      CaC    4,5  ge    3 

Si    4,0  99      ' 

100. 

d.  e.  f.  g. 

Göbel.  Melling.  Parry.  Brown. 

Molybdänsäure  40,5  40,29  39,30  32,37 

Bleioxyd  50,0  61,90  60,35  60,24 

99,5  102,19  99,65  92,61 

2.  Grube  Azulaques  bei  la  Bianca,  Zacatecas  in  Mexiko.    Bergemann. 

3.  Pbönixville,  ChesterCo.,  Pennsylvanien ;  sp.  G.  =6,95.    a)  Gelbe,  6)  rothe 
Varietät.    Smith. 

«.  3. 

a.  b. 

Molybdänsäure         (37,65)  38,68       37,47 

Bleioxyd  62,35  60,48       60,30 

JÖÖ,  99,16  V    1,28 

99,05 

Esist  demnach  molybdänsaures  Bleioxyd, 

t>bäo. 

1  At.  Molybdänsäure     =    875,0  =  38,55 

4    -    Bleioxyd  =  1394,5  =  61,45 

2269,5     100. 

I.  Anhang.     Ein  krystallisirtes  Gelbbleierz  aus  Chile  enthält  nach  Do- 
mey ko  (nach  Abzug  von  8  p.  C.  Eisenoxyd) : 
Molybdänsäure  46,12 

Bleioxyd  47,00 

Kalk  6,88 

100. 


4)  Nach  der  GoirekUon  des  Bleigehalta,  wie  K.  ihn  gefuodea  hat. 


802   j_ 

Em  ist  eine  isomorphe  Mischung  des  Blei-  und  Kalksalses, 

Cafio-hSPbllo. 

3  At.  Molybdansaure   »  86S5  »  45,54 
2  -    Bleioxyd  »  2789  »  48,39 

4  -    Kalk  s    350  »    6,07 


,5764     400. 
n.  Anhang.  Nach  Boussingault  enthalt  ein  Mineral  von  Paramoriot 
bei  Pamplona  in  Neu--Granada : 

Molybdänsäure       40,0 

Ghromsäure  4,2 

Phosphorsäure  4,3 

Kohlensäure  2,9 

Bleioxyd  73,8 

Chlor  .4,3 

Eisenoxyd  1,7 

Thonerde  2,2  • 

Quarz  3,7 

98,4 

4,3?  s=    6,40  *^b  =    7,4Pb»P 
2,9C  =  44,70  „  «  47,6  PbC 
4,3C1=    4,09  „   =    5,4  PbCl. 

Rest :  Sauorstoff. 

Molybdänsäure    40,0  =  46,64  5,70  | 

Chromsäure  4,2         2,00  o,94  |  ^^^ 

BJeioxyd  48,9       84,36  5.88 

60,4      4  00. 

Es  ist  hiemach  nicht  sicher,  dass  das  Erz,  wie  Boussingault  glaubt,  haupt- 
Sächlichaus  drittei-molybdänsaurem  (chromsaurem)  Bleioxyd  besteht. 

Ein  Yanadingehalt  kommt  auch  in  dem  G.  von  Bleiberg  vor,  wie  ich  aohitt 
vor  längerer  Zeit  bemerkte,  und  wie  Wöhler  neuerlich  bestätigte.  Vgl.  Des- 
cloizit. 

Die  rothen  Krystalle  des  6.  von  Betzbanya  hielt  Johns  ton  fllr  Rothblei- 
erz.   6.  Rose  zeigte,  dass  sie  nur  eine  geringe  Menge  Chrom  enthalten. 

Bergemann:  Pogg.  Aon.  LXXX,  400.  —  Boussingault:  Ann.  Ghim.  Phys. 
XLV,  825.  Pogg.  Ann.  XXI,  694.  —  Brown  (Parry) :  PhU.  Mag.  1847.  Oct.  J.  f.  pr. 
Chem.  XLII,  481.  —  Domeyko:  Ann.  MInes  IV.  Sör.  III,  16.  —  QObelx  Schwgg.  J. 
XXXVII,  74.  —  Hatchett:  Phil.  Transact.  4796.  188.  ~  Johnston:  Phil.  Mag. 
XII,  387.  —  Klaproth:  Beitr.  II,  165.  —  Macquart:  Hauy  Min.  v.  Karsten  u. 
Weiss.  III,  584.  —  Melling:  In  mein.  Labor.  —  Parry:  S.  Brown.  —  G.  Rose: 
Pogg.  Ann.  XL  VI,  689.  ->  Smith:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XX,  141.  —  WO  hier:  Ann. 
Chem.  Pharm.  CII,  888. 


808 

I.  Wolframiate. 

;Wolframsaure  Salze). 

Scheelit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  einem  durchscheinenden  Email ;  löst 
in  Borax  im  Oxydationsfeuer  zu  einem  farblosen  Glase  auf,  wetohes,  bei 
itr  Hitze  geschmolzen,  klar  bleibt,  nach  dem  Anwärmen  aber  trübe  wird; 
vollkommen  gesättigte  Glas  wird  unter  der  Abkühlung  milchweiss  und  kry- 
linisch;  im  Reduktionsfeuer,  und  auch  nach  Zusatz  von  Zinn  nimmt  das 
tflis  keine  Färbung  an.  Phosphorsalz  löst  ihn  im  Oxydationsfeuer  zu  einer 
Upren  farblosen  Perle,  welche  im  Reduktionsfeuer  heiss  gelb  (oder  bei  Eisen- 
fiaU  grün),  nach  dem  Erkalten  aber  blau  ist;  setzt  man  Zinn  hinzu,  so  ftlUt 
[ie  Farbe  dunkler  aus,  und  erscheint  zuletzt  grün ;  durch  einen  grösseren  Zinn- 
lasitz  und  langes  Blasen  kann  man  selbst  eine  schwach  grünlichgelbe  Perle 
«kalten.  Nach  v.  Kobell  giebt  mancher  Seh.  in  der  inneren  Flamme  ein 
Irsimliches  oder  graues,  durch  Behandeln  mit  Zinn  blau  werdendes  Glas.  Mit 
Soda  giebt  er  eine  aufgeschwollene  weisse  Masse.  Nach  Plattner  zeigt  er,  in 
einer  offenen  Röhre  mit  geschmolzenem  Phosphorsalz  erhitzt,  schwao^Q  F^ior- 
itBtktion. 

Der  gepulverte  Seh.  wird  von  GhiorwasserstoflF«-  oder  Salpeteraäur  unter 
Abscheidung  eines  gelblichen,  in  Ammoniak  löslichen  Pulvers  zersetzt.  Kali- 
buge bewirkt  gleichfalls  eine  Zerlegung,  und  die  vom  Rückstande  getrennte 
FHlssigkeit  wird  von  Säuren  gefällt. 

Scheele  entdeckte  im  J.  4784  ia  dem  grauen  Seh.  von  Bispberg  in 
Schweden  oder  dem  Tungstein  die  Wolframsäure.  T.  Bergmann  und  D'El- 
huyar  untersuchten  ihn  gleichfalls.  Doch  gab  erst  Klaproth  (480Q)  die  rich- 
tige Zusammensetzung,  welche  Berzelius  (1815)  bestätigt  hat. 

1.  Bispberg,  Schweden.    Scheele. 

2.  Schlacken wald,  Böhmen,   a)  D'Elhuyar.    6)  Klaproth.    c)  Bueholi 
und  Brandes. 

3.  Zinnwald  im  Erzgebirge.   Bucholz  und  Brandes. 

4.  Pengilly  in  Comwall.    Klaproth. 

5.  Oesterstorgrufva,  Wärmland.   Berzelius. 

6.  Huntingdon,  Connecticut.   Bowen. 

7.  Katharinenburg  am  Ural.    Gelb,  sp.  6.  =  6,07f.    Ghoubine. 

8.  Framont  im  Elsass.   Delesse. 

9.  Neudorf  bei  Harzgerode.   Röthlichgelb,  sp.  G.  =  6,03  R. 

10.  Kupfergrube  LIamuco,  Prov.  Coquimbo,  Chile.    Grün.   Domeyko. 

4.                               2.                                     S.  4.  6. 
a.             b.              c. 

Wolframsäure     68         68  84,5  79,6  84,0  78,00  80,42 

Kalk               32         30  48,5  20,4  47,5  49,38  49,40 

400.        98       400.         400.  98,5         97,38        99,82 


79,18 
80,14 

99,86 

804 

• 

9. 

78,64 
24,56 

lt. 

76,38 
48,80 

3,31 
97,83 

Wolframsaure 
Kalk 
Magnesia 
Kupferoxyd 

18,88 
0,65 

^,36 
19,40 

iii 

97,94 

9», 75 

400,20 

Hiernach  \si  der  Scb.  eine  Verbindung  von  je  1  At  Basis  und  Saure,  ainfaeh 

wolframsaurer  Kalk, 

CaW, 

4  Al  Wolframstture     s  4  450  =  80,56 
4    -    Kalk  =    350  =  49,44 

4800     400. 

Bei  den  vorstehenden  Analysen  sind  Kieselsaure,  Thonerde,  Bisen^  und 
tfanganoxyd  als  Beimengungen  abgerechnet  Die  grUne'  Pürbong  des  ehHeu- 
sphen  Seh.  (40)  soll  von  Kieselkupfer  herrühren. 

Nach  Bretthaupi  enthalt  der  Seh.  von  Schlackenwald  (sp^G.  «k  6|S) 
e^ige  Proc.  Fluor,  und  auch  der  von  Zinnwaid  (sp.G.  »  5,97-^5,99)' resf^it 
auf  Chlor  und  Fluor.  ' 

BerzellQs:  Afb.  i  Fis.  IV,  106.  —  Bowen:  Ami.  J.  of^.  V,  MS.  8dMrg8.J. 
XXXVI,  t47.  —  Brelthanpt:  Schwgg.  J.  LIV,  490.  --'  Bnbhols  ü;  Bfl'aBd^t: 
Ebenda».  XX,  186.  —  Choablne:  Aon.  Mia.  Rosa.  4844,  847.  >-  Deless«:'!«!. 
1  '  g«ol.  II  Hr.  X,  47.  -—  D'Blhuyar s  Chem.  Zerglied.  d.  Wolframs.  Uabm.  vo«  Qrea. 
I,  Balle  4786.  —  Domeyko:  Ann.  MInes  IV.  S6r.  III,  46.  —  Klaproth:  Battr.  III,  44. 
-7  Rammalsbarg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  644.  —  Scheele:  K.  VSt  Äcad.  ayi 
Handl.  4  784 . 

S^heelblelers. 

Schmilzt  v.  d.  L.  ziemlich  leicht  und  erstarrt  krystaliinisch ;  giebt  auf  der 
Kohle  Bleibeschlag;  liefert  mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme  ein  farbloses,  in 
der  inneren  ein  gelbliches,  beim  Erkalten  trübes  graues,  oder  natch  längerem 
Blasen  ein  klares  dunkelrothes  Glas;  mit  Phosphorsalz  entsteht  in  der  Busseren 
Flamme  eine  farblose,  in  der  inneren  eine  blaue  Perle.  Mit  Soda  aof  Kohle 
erhält  man  Bleikömer ;  mit  Soda  und  Salpeter  auf  Platin  Manganreftktion.  Nach 
Breithaupt  zeigt  das  Seh.  v.  d.  L.  deutlich  einen  Chlorgehalt. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  gelber  Wolframsätire  zersetzt. 
Ist  in  Kalilauge  auflöslich. 

Das  Seh.  von  Zinnwald  im  Erzgebirge  (sp.  G.  =  8,403 — 8,487  {erndt) 
enthält  nach 

L  ■  I 

Lampadius.         Kerndt.*)  ^' 

Wolframsäure                 54,75  54,73 

Bleioxyd                           48,25  46,00 

Kalk                                  —  4,39 

Eisen-  \^.  Manganoxydul  —  0,47 

400.  99,59.  '     ' 


4)  Mittel  aus  zwei  Analysen. 


305 
Es  ist  wolframsaures  Bleioxyd, 

4  At.  Wolframsäure   =  1450,0  =  51,00 
4    -    Bleioxyd  ==  1394,5  «=  49,00 

2844,5     400. 

Breithaupt:  Schwg^.  J.  UV,  439.    *-    Kerodt:  J.  f.  pr.  Chem.  XLII,  HS.  — 
'     Lampadius:  Schwgg.  J.  XXXI,  254. 

Wolfram. 

Schmilzt  V.  d.  L.  etwas  schwer  zu  einer  magnetischen  Kugel,  welche  an 
iler  Oberfläche  krystallisirt.  Giebt  mit  Borax  die  Reaktionen  des  Eisens,  mit 
Phoqphorsalz  in  der  inneren  Flamme  eine  blutrothe  und  auf  Zusatz  von  Zinn 
Srflne  Prerle.    Mit  Soda  reagirt  er  auf  Mangan. 

Bei  Luftausschluss  mit  CblorwasserstoffsSiure  erhitzt,  färbt  sich  das  Pulver 
Man,  während  die  Säure  (bei  un verwittertem  Mineral)  kein  Eisenoxyd,  sondern 
dar  Eisenoxydul  auflöst.  Der  blaue  Rückstand  wird  nach  Berzelius  an 
ler  Luft  gelb,  und  verwandelt  sich  in  ein  Gemenge  von  Wolframsäure  und 
Eisenoxyd ;  von  Ammoniak  wird  er  nur  bei  Luftzutritt  angegriffen,  wobei  Wolf- 
ramsäure sich  auflöst,  und  Eisenoxydul  sich  höher  oxydirt.  Weder  bei  partiel- 
ler und  succesiv  wiederholter ,  noch  bei  vollständiger  Zersetzung  durch  die 
Säure  in  verschlossenen  Gewissen  löst  sich  Eisenoxyd,  sondern  stets  nur  Oxydul 
luf.    (Schneider). 

Auch  mit  concentrirter  Schwefelsäure  verwandelt  sich  das  braune  Pulver 
Jes  W.  beim  Erhitzen  in  ein  blaues ;  bei  fortgesetzer  Behandlung  entwickelt 
sich  schweflige  Säure,  die  Masse  wird  gelb,  und  auf  Zusatz  von  Wasser  bleibt 
W^olfiramsäure  zurück,  während  die  Auflösung  neben  Manganoxydul  nur  Ei- 
lenox yd  enthält.    (Lehmann). 

Salpetersäure  zersetzt  ihn,  unter  Abscheidung  von  gelber  Wolframsäure, 
loch  bleibt  immer  ein  grosser  Theil  unangegriffen     R. 

In  Chlorgas  erhitzt,  giebt  er  ein  Sublimat  von  Eisenchlorid  und  wolfram- 
saores  Wolframchlorid.    (Beringer). 

Durch  Rochen  mit  Kalilauge  wird  das  Pulver  zersetzt,  Wolframsäure  auf- 
gelöst, doch  enthält  der  Rückstand  immer  noch  viel  unzersetztes  Mineral.  (Ein 
Versuch  gab  55  p.  G.  in  Kali  aufgelöste  Wolframsäure).    R- 

Der  W.  wurde  1785  von  D.  Juan  Joseph  und  D.  Pauste  D'EIhuyar 
Kuerst  untersucht.  Sie  fanden  darin  die  von  Scheele  im  Scheelit  (Tungstein) 
entdeckte  metallische  Säure  auf.  Klaproth,  Gmelin,  Wiegleb  und  Vau- 
quelin  wiederholten  die  Untersuchung,  und  Berzelius  gab  (1815)  die  erste 
genauere  Analyse.  Während  dieser  Chemiker  gleich  den  meisten  seiner  Vor- 
gänger das  Wolfram  als  Säure,  Eisen  und  Mangan  als  Oxydule  im  W,  apnahm, 
hatten  Aikin  und  Hausmann  darin  Wolframoxyd  vermuthet,  und  Vauque- 
lin  hatte  zu  finden  geglaubt,  es  seien  gleiche  Mengen  Eisenoxydul  und  Eisen- 
o\yd  vorhanden.    Graf  Schaffgotsch  und  Margueritte  vertheidiglen  die 

RaBBeliberg^ii   Miiieralchemie.  20 


806 

Ansiebt,  dass  Wolframoxyd  vorbanden  sei,  die  indessen  durch,  die  ArbiMt^n  von 
Ebelmen,  Scbneider  und  besonders  von  Lehmann  widei4eJBi  wurde. 
Wir  kommen  weiterhin  darauf  zurück. 

Die  Abänderungen  des  Wolframs  sind  isomorphe  Mischungen,  der  Wolfr^- 
miate  von  Eisenozydul  und  Hanganozydul  in  verschiedenen  Verhflllnissen. 

A.   5PeW  +  HnW. 

4.  Neudorf  bei  Harzgerode.    Sp.  G.  s  7,143.    Rammeisberg. 
2.  Ebendaher  (Grube  Meiseberg).   Scbnfider. 


4. 

Wolframsöure         (76,«9)*) 

1. 

76,  «6 

Eisenoxydul            80,47 

20,27 

Manganoxydul           3,54 

3,96 

Kalk                          — 

0.28 

Magnesia                    — 

- 

0,15 

400. 

400. 

Eine  Mischung  nach  der  Formel  enthält : 

6  At.  Wolframsäure     s 

8700,0 

«  76,40 

5  -    Eisenoxydul        = 

2250,0 

a  19,76 

4    -    Manganoxydul     » 

437,5 

a    3.84 

44387,5     400. 

B,    4feW  +  ÄnW. 

1.  Neudorf,   a)  Sp.G.  =  7,825—7,888.   Kerndt.    ft)  (Grube  Pfaflbnberg). 
Schneider. 

2.  Grube  Glasebach  bei  Sirassberg  am  Harz.    Schneider. 

3.  Grube  Neuhaus  Stolberg  bei  Strassberg.   Petzold. 

4.  Ehrenfriedersdorf,  Sachsen,    a)  Schaff gotsch.    b)  Krystallisirt,  sp.G. 
=  7,499—7,540.    Kerndt. 

5.  Limoges.    Ebelmen. 

6.  Chanteloup,  Limoges.   Sp.G.  =  7,480 — 7,510.    Kerndt. 

7.  Godolphins  Ball,  Cumberland.    Sp.G   «7,24—7,83.    Kerndt. 

8.  Monte  Video,    a)  Sp.  G.  ^  7,544.    Schaffgotsch.    6]  Sp.G.  ■•7,499 
—7,513.    Kerndt. 

9.  Nertschinsk.    Sp.G.  =7,490—7,503.    Kerndt. 


4 

• 

1. 

S. 

4. 

a. 

b. 

a. 

b.. 

Wolframsäure 

75,90 

76,21 

76,04 

76,57 

(76.10) 

(75,88) 

Eisenoxydul 

49,24 

18,54 

19,61 

18.98 

19,16 

19,16 

Manganoxydul 

4,80 

5,23 

4,98 

4,90 

4,74 

4,96 

Kalk 

— 

0,40 

0,28 

0,70 

— 

Magnesia 

-^— 

0,36 
100,74 

— 

—    • 

— 

99,94 

p.c. 

100,92 

101,15 

100.  • 

100. 

4}  Direkt.  76,56 

I 


i 


307 


5. 

6. 

7. 

8. 

a. 

b. 

9. 

Woitramstare 

76,«0 

75,82 

(75,92) 

(75,89) 

76,02 

(75,64) 

Ibenoxydid 

19,19 

19,33 

19,35 

19,S4 

19,21 

19,55 

Ihngjanoxydul 

4,48 

4,84 

4,73 

4,97 

4,75 

4,81 

Magnesia 

0,80 
100,67 

— 

— 

— 

— 

99,99 

100. 

100. 

99,98 

100. 

Die  Formel  erfordert : 

5  Al.  Wolframsäure  =  7250,0  =  76,44 

4   -    Eisenoxydul  »  4800,0  =  18,97 

1    -    Manganoxydul  =    437,5  =    4,62 

9487,5     400. 

C.    aPeW  +  SnW. 

1.  Godolphins  Ball,  Cumberland.   Berzelius. 

2.  Chanteloup,  Limoges.   Schaffgotsch. 

4.  «.•) 


1 

a.*)               b.») 

Wolframsäure 

(76,27)      (75,45) 

(76,00) 

Eisenoxydul 

48,00         48,55 

17,95 

Manganoxydul 

5,73           6,30 

6,0Ü 

400.           400. 

100. 

Berechnet : 

• 

4  A.  Wolframsaure       ss  5800,0  » 

76,44 

3   >    Eisenoxydul        =  1350,0  = 

17,80 

4    -    Manganoxydul     »    437,5  = 

5,76 

7587,5.    400. 

Von  diesen  drei  Abtheilungen  ist  aber  nur  die  mittlere  sicher  verbürgt.  Die 
erste  und  dritte  enthalten  noch  zu  wenige  und  nicht  zweifellose  Repräsentanten. 

Die  Abänderungen  in  A  sind  schwerlich  von  No.  4 — 3  in  ^  verschieden , 
ihr  grösserer  Eisengehalt  ist  möglicherweise  Folge  einer  anfangenden  Verwilte- 
mog  (S.  weiterhin).  In  No.  4  ist  der  Sauerstoff  von  liln :  te  =  1  :  5,67.  Doch 
könnte  leicht  etwas  Mangan  beim  Eisen  geblieben  sein.  In  No.  2  ist  zwar  Mn  :  Fe 
genau  =4:5,  rechnet  man  jenem  aber  Oa  und  Mg  hinzu,  so  sind  sie  ä  4  : 4,4. 
[Nach  Lehmann  gehören  die  Erden  nicht  dem  Wolfram,  sondern  einer  beson- 
deren Verbindung  an). 

Auch  die  Abtheilung  C  ist  zweifelhaft,  da  No.  1  s  No.  7,  und  No  2  ss  5 
oder  6  in  B  sind. 


4)  Nach  Abzug  von  1,4  Kieselstture. 

t)  Desgl.  von  4,25  p.G.   Die  Analyse  a  mit  kohlensaurem  Natron,  ^  mit  uorem  schwe- 
felsaurem Kali. 

t)  Mittel  voo  drei  Analysen. 

20» 


308 

Zwischen  den  angeführten  und  den  folgenden  stehen  einige  nicht  sicher 
verbürgte  altere  Analysen. 

Vauquelin  giebt  in  dem  W.  aus  dem  Dpt.  Haute-Vienne  (Fundort  vcm 
B,  5  und  6,  C.2  ?)  13,8—15,6  Eisenoxyd  und  13,0—16,0  Manganoxyd  an,  ent- 
sprechend 12,4 — 14,0  Eisenoxydul  und  11,7 — 14,4  Manganoxydul. 

Auch  Richardson  erhielt  aus  einem  W.  von  unbekanntem  Fundort: 

Sauerstoff. 
Wolframsäure     73,60  45,i9 

Eisenoxydul        11,20  ^M\ 

Manganoxydul     14,75  z,z%  I     ' 

100,55 
Hier  ist  Fe  :  Mn  =  1  :  1,3i  =  3  :  4,  allein  die  Analyse  giebt  zu  wenig  Säure, 
da  der  Sauerstoff  von  ft  :  W  :  1  :  2,6  statt  1  :  3. 

D.   2teW  +  3«nW 

1.  Zinnwald,  Erzgebirge,  a)  D'Elhuyar.  6)  Sp.G.  =  7,19'l  Schaff- 
gotsch.  c)  Ra  mmelsberg.  d)  Ebelmen.  e)  Kussin.  f)  Sp.G.  = 
7,222— 7,230  Kerndt.    y)  Schneider.    A)  Weidinger. 

2.  Altenberg,  Erzgebirge.  (Vielleicht  Zinnwaidj.  Sp.  G.  »  7,189—7,198. 
Kerndt. 

3.  Scblackenwald,  Böhmen.    Krystallisirt,  sp.G.  =7,482—7,535.  Kerndt. 

4.  Grube  Neubescheert  Glück  bei  Freiberg.  Derb,  sp.G.  =  7,223—7,229. 
Kerndt. 

5.  Lockfell,  Cumberland.    Derb,  sp.G.  =  7,231— 7,239. .  Kerndt. 

G.  Huntingdon,    Connecticut.      Faserig- stanglig,    sp.G.    =  7,411—7,486. 

Kerndt. 
7.  Trumbull,  Connecticut.    Derb,  sp.G.  =  7,218—7,269.    Kerndt. 

a.  b  ■)  c.  d.")  e.*)  f.  g.  h. 

Titansäure  —  —  __  —  —  -.         1,89*j 

Wolframsäure    65,0     (75,50)     76,11     75,99     75,90     75,62     76,01     75,62 

Eisenoxydul  12,1         9,52  9,62       9,40  9,55  9,81  8,73 

Manganoxydul  20,5  14,98  13,96  14,00  14,85  13,90  12,17 

Kalk  2,0*)      —  0,48       —  —  1>19  2,27 

Magnesia  —  —  —  —  —  —  0,31*) 

~~99;6   TÖÖ^  100,05     99,30  100,02  100,91    100,99 

a  a  £  II  A  n 

Wolframsäure     75,43       75,68       75,83       (75,96)       75,47       (75,76) 
Eisenoxydul  9,65         9,56         9,21  9,54  9,53  9,75 

Manganoxydul     14,90       14,30       U,56^        14,50        14,26        14,49 

99,98       99,54    ~  99 ,'6Ö      100.  99,26      100. 


1)  ZinnsteiD  und  Qaarz.  9)  Mittel  von  drei  Analysen. 

3)  Desgl.  von  zweien.  4)  Desgl.  von  dreien. 

6)  Ich  habe  im  W.  von  Zinnwald  in  besonders  zu  diesem  Zweck  angesielUea  Versuchen 
^eine  Titansäure  gefunden.  6)  Wasser. 


309 


Kerndt  führt  auch  einen  W.  von  Neudorf  an,  dessen  sp.  G.  ss  7,S3,  und 
worin  9,78  Bisenoxydul  und  14,42  Manganoxydul,  doch  dürfte  die  untersuchte 
Probe  von  Zinnwald  gewesen  sein. 

Berechnung : 
5  Al.  Wolframsaure     =  7250  =  76,62 

2  -    Eisenoxydul       »    900  =    9,51 

3  -  •  Manganoxydul    =:  4312  =  43,87 

9462     400. 

E.   feW+  4ÄnW. 

4.  Schlackenwalde.  Feine  braunrothe  Nadeln,  nach  Blum  von  der  Form  des 
Wolframs,  zum  Theil  in  Steinuiark  verwandelt,  und  mit  Flussspath  und 
Apatit  durchwachsen,  sp.  G.  =  6,45.  a)  frühere,  b)  spätere  Analyse, 
letztere  mit  reiner  Substanz.   Rammeisberg. 

a.  b. 


I 


Wolframsäure        (67,05): 

=  71,71 

71,5 

Eisenoxydul              6,72 

7,19 

5,4 

Manganoxydul         19,73 

21,10 

23,1 

Kalk                          3,02 

100. 

100. 

Thonerde                  1,01 

Kieselsaure               1,08 

Phosphors,  u.  Fluor  0,61 

Gltth  Verlust              0,78 

400. 

Die  Seltenheit  der  Substanz  und  die  Schwierigkeit,  sie  von  den  Begleitern 
m  U-ennen,  macht  die  Deutung  des  Resultats  unsicher.  Die  Berechnung  würde 
geben: 

6  At.  Wolframsaure     »  7250  ss  76,72 

4    -    Eisenoxydul       =    450  =    4,76 

4   -    Manganoxydul     =  4750  =  48,52 

9450     400. 
Sie  verdient  eine  neue  Untersuchung. 

Die  schon  erwähnte  Ansicht,  dass  der  W.  nicht  Wolfrarosäure,  sondern 
Wolframoxyd  enthalte,  ist  insbesondere  durch  Lehmann  widerlegt  worden, 
(iraf  Schaf fgotsch  hatte  sie  vorzüglich  aus  dem  Ueberschuss  bei  der  Analyse 
cffolgert,  der  indessen  bei  möglichst  genauer  Arbeit  nicht  stattfindet.  Mar- 
cueritle  hielt  ihn  ftlr  Wolframoxyd,  W*  0*  =  WW,  verbunden  mit  Eisen- 
und  Manganoxyd.  Er  wollte  gefunden  haben,  dass  bei  der  Einwirkung  von 
ChlorwasserstofTsdure  in  der  Kälte  Eisenoxyd  aufgelöst  werde,  beim  Kochen  aber 
nur  Eisenoxydul  vorhanden  sei.  Auch  konnte  er  ktlnstiirh  «nus  Wolframsäure 
und  einem  Eisenoxydulsalze  nur  Eisenoxyd  und  blaues  Wolframoxyd  erhalten, 
>^iewohl  ich  später  wolframsaures  Eisenoxydul  durch  Fallung  dargestellt  habe. 


310 

li  •  . 

Schneider  glaubte  die  UDrichtigkeit  dieser  An^icbien  dadurch  beweisen 

zu  können,  dass  er  durch  Schmelzen  des  W.  mit  kohlensaurem  Natron  bei  Luli- 
ausschluss  wolframsaures  Natron  erhielt,  obwohl  dieser  Versuch  nicht  entschei- 
det, da  Lehmann  bei  Anwendung  von  Wolframoxyd  das  gleicl^e  Resultat  er- 
halten hat,  wobei  die  Kohlensaure  zu  Kohlenoxydgas  reducirt  wird.  Der  Letztere 
hat  in  der  Wirkung  der  Schwefelsäure  ein  Mittel  gefunden,  die  Zweifel  Über  die 
Constitution  des  Minerals  zu  lösen. 

Wolframozyd  wird  unter  Entwicklung  von  schwefliger  S.  zu  Wolfrarasaure 
oxydirt.  Wolframsäure  und  (entwässertes)  schwefelsaures  Eisenoxydul  geben 
mit  Schwefelsäure  zuerst  blaues  Oxyd  und  Eisenoxyd,  dann  Wolframsäure  und 
schweflige  Säure. 

Da  nun  in  den  verschiedenen  Arten  von  Wolfram  die  Menjge  des  Metalls 
dieselbe  ist,  nur  die  Quantitäten  von  Eisen  und  Hangan  verschieden  sind  (s.  die 
berechneten  Formeln),  so  muss  aus  allen  die  nämliche  Menge  schwefliger  S. 
erhalten  werden,  wenn  sie  eine  niedere  Oxydationsstufe  des.  Wolframmetalls 
enthalten.  Ist  aber  das  auftretende  blaue  Oxyd  selbst  erst  ein  Produkt,  so 
muss  die  Menge  der  schwefligen  S.  im  Verhältniss  zum  Eisen  der  Varietät  stehen. 

Nun  erhielt  Lehmann  aus  W.  von  Neudorf  (B)  und  aus  solchem  von  Zinn- 
wald (D)  solche  Mengen  schwefliger  Säure,  dass  der  Sauerstoff,  den  die  Schwe- 
felsäure dabei  verlor,  für  400  Th.  Mineral  beträgt 

in  B  1,95  p.c.  in  i)  0,90  p.C, 

Da  4  At.  Sauerstoffs  At.  Eisenoxydul  oxydirt,  d.  h.  400  Tb.  von  jenem  900  Tb. 
von  diesem,  so  sind  an  Eisenoxydui  vorhanden : 

in  Ä  47,55  p.c.  in  JE)  8,4  p.C. 

Aus  diesen  Resultaten  folgt,  dass  die  Menge  der  schwefligen  Säure  der  des  Ei- 
senoxyduls proportional  ist,  ihre  Bildung  nur  von  letzterem  abhängt,  das  Wol- 
fram mithin  als  Säure  vorhanden  ist. 

Auch  bei  Anwendung  von  gewogenen  Mengen  Wolframs}fure  und  schwefel- 
saurem Eisenoxydul  ergab  sich  ein  Quantum  schwefliger  S.,  genau  entsprechend 
der  Menge  des  letzleren. 

Lehmann  macht  darauf  aufmerksam,  dass  die  Ablosungsflächen  des  W. 
oft  von  einem  Verwitterungsprodukt  bekleidet  sind,  welches  Eisenox  yd  ent- 
hält. Solcher  W.  giebt  mit  Cblorwasserstoffsäure  eine  eisenoxydhalligq  Auflö- 
sung, und  dies  scheint  bei  Vauquelin,  Margueritte  u.  A.  der  Fall  gewe- 
sen zu  sein. 

Endlich  giebt  Lehmann  an,  dass  der  W.  weder  Kalk  noch  Magnesia  ent- 
halte, wohl  aber  von  einem  Wolfrainiat  beider  Basen  begleitet  werde. 

Berin^er:  Ann.  Chem.  Pharm.  XXXIX,  S58.  —  Berzelius:  Sohwgg.  J.XVl, 
476.  Jahresb.  XXIV,  322.  —  Breithaupt  (über  fj :  fi.u.  h.  Ztg.  4852.  No.  4S  - 
D'Elhuyar:  Chem.  Zergl.  d.  Wolframs,  leb.  v.  Gren.  Halle  4  786.  —  Ebelmen: 
Ann.  Chim  Phys.  III  S^r  VIII,  505.  J.  f.  pr.  Chem.  XXX,  408.  —  Kerndt:  J.  f.  pr. 
Chem.  XLII,  84.  —  Klaproth:  Schrift,  d.  nat.  Ges.  zu  Berl.  4787.  VII,  489.  ^  Rus- 
sin: Privatmitth.  —  Lehmann:  J.  f.  pr.  Chem.  LXI,  460.  —  Marguerittet  Compt. 
rend.  4848.  J.  f.  Chem.  XXX,  407.    —    Petzold:  Pogg.  Ann.  XCIII,  474.   —    Rani- 


31t 

1 

melsberg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  5t7.  LXXVII,  t<«.  LXXXIV.  454  iE),  —  Rlchard- 
son:  Phil.  Mag.  4885.  J.  f.  pr.  Cheni.  VIII,  44.  —  SchaffgoUch:  Pogg.  Aon. 
LH,  475.  —  Schneider:  J.  f.  pr.  Ghem.  XLIX,  884.  —  Vauquelin:  J.  Mines 
XIX,  8.  Ann.  Chim.  Phys.  XXX,  494.  —  Weldinger:  Lieb.  u.  Kopp  Jahresb. 
4  855.  958. 

E.  Vanadate.*) 

1.  Einfache. 

Dechenit.   (Eusynchit] . 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  gelblichgrttnen  oder  grauen  Perle,  redu- 
dri  sich  auf  Kohle  zu  BleikOrnern  und  giebt  mit  Phosphorsalz  die  Reaktionen 
des  Vanadins. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  leicht  zu  einer  gelben,  in  Chlorwasserstoffs^urc 
unter  Abscheidung  von  Chlorblei  zu  einer  grünen  Flüssigkeit  auf. 

i.  Niederschlettenbach  ira  Lauterihefe  Rheinbaierns.    Dunkelrothe  kryslalli- 

nischtraubige  Aggregate ;  sp.  G.  =  5,81.  (Krantz).  Berge.inann. 
2)  Uofsgrund  bei  Freiburg  im  Breisgau.    Gelbrothe  UeberzUge  auf  Quarz; 

sp. G.  =  4,945.   Nessler. 

4.  f. 

Vanadinsaure      47,10       46,40       49,27        45,12 
Blejoxyd  52,0t       53,48      50,57         55,70 

400,07       99,28       99,84       400,82 

Hiernach  ist  der  D.  einfach  vanadinsaures  Bleioxyd, 

PbV 

4  At.  Vanadinsaure    s:  4  4  56,8  =s  45,32 
4    -    Bleioxyd  =  4394.5  =»  54,68 

2551,3      400. 

Die  Ansicht  Nessler's,  das  von  ihm  uniersuchte  Mineral  enthalte  neben 
Vanadinsäure  auch  Vanadinoxyd  fV),  ist  nicht  begründet. 

Brush  fand  im  D.  einen  Gebalt  an  Zink.  Wahrscheinlich  kommen  iso- 
morphe Mischungen  vor,  wie  sie  sich  im  Folgenden  und  im  Vanadinit  zeigen. 

Araeoxen.    Ein  Mineral,  ganz  von  dem  Ansehen  des  Dechenits  No.  4 
und  Ton  demselben  Fundort.    Schmilzt  v.  d.  L.  mit  einigem  Schäumen,  ent- 
wickelt Arsenikdampf,  verhält  sich  aber  sonst  wie  der  vorige. 

Kobell.  BergemaoD.  Sauerstoff. 

Vanadinsäue  47,04  4,48) 

Arseniksaure  40,66  8,70|  ®'*' 

Bleioxyd  48,7  53,26  8,8214 

Zinkoxyd  46,3  48,36  8,68 1    •** 

99,32 


I)  0te  isomorpheo  Mlscbuugen  mit  Phosphaten  und  Arseniaten  stehen  ^eichfalls  schon 
hier. 


312    _ 

K  ob  eil  koiiDte  aas  Mangel  an  Material  nur  Blei  und  Zink  bestiannen.  Nach 
Bergemann  s  Analyse  scheint  der  A.  eine  isomorplie  Miachang 


iZnJ  iZnJ 


zu  sein. 


2     At.  Vanadinsäare  =  S3fl3.,6  =s  f8,80 

f       -  Arseniksäure  =  1440,0  =  ff, 70 

4,5   -  Bleioxyd  »  6275,7  =  50,98 

4,5  -  Zinkoxyd  =  2279,7  =  f8,52 

42309,0     fOO. 
Natürlich  bedarf  diese  Annahme  noch  der  Bestätigung  durch  wiederholte  Ana- 
lysen. 

BergemaoD:  Pogg.  Aon.  LXXX,  t98.  LeoDh-  Jahrb.  I8S7.  t97.  —  Brash:  An. 
J.  of  Sc.  HI  Ser.  XXIV.  (Dana  IV.  Suppl).  —  v.  Kobell:  J.  f.  pr.  Cham.  hfjH.  - 
Nessler  (Fischer;:  Bericht d.  oat.  Ges.  xa  Freibarg.  Inli.  4Sa4. 

Descloisit« 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Reduktion  von  Blei  zu  einer  schwarzen 
Schlacke.    Giebt  mit  den  Flüssen  Yanadlnreaktion. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  zu  einer  farblosen  Flüssigkeit  auf. 

Nach  Damour  enthält  dies  in  kleinen  schwarzen  zweigliedrigen  Krystallen 
von  5,839  spec.  Gew.  in  dem  Gebiet  der  La  Platastaaten  vorkommende  Mineral 
nach  Abzug  von  9,44  p.  G.  Unlöslichem,  worin  6  Manganoxyd,  .der  Rest  Quan- 
sand: 


Sauerstoff. 

Chlor 

0,35 

Vanadinsäure 

24,80 

6.41 

Bleioxyd 

60,40 

4,8dj 

Zinkoxyd 

2,25 

0,44  1  4,91 

Kupferoxyd 

0,99 

o.aoj 

Manganoxydul 

5,87 

Eisenoxydul 

1,49 

Wasser 

2,43 

98,58 

Die  Analyse  liess  sich  nur  mit  einer  kleinen  Menge  der  seltenen  Substanz 
ausführen,  deren  ungleiche  Färbung  eine  Beimengung  von  fremden  Oxyden  an- 
rleutet.  Nimmt  man  Eisen  und  Mangan  als  beigemengte  Hydrate  an,  so  wHre 
(las  Mineral  ein  Vanadat  von  ßleioxyd  (Zn,  Ou)  worin  der  Sauerstoff  von  Säure 
lind  Basis  =  1,3  :  1. 

Damour  hat  das  Verhältniss  1,5  :  1  angenommen,  und  glaubt  darin  ein 
hnlh  vanadinsaures  ßleioxyd, 

Pl)*V, 
sohon  zu  müssen.    Die  theoretische  Zusammensetzung  eines  solchen  stellen  wir 


313 

hier  den  gefundenen  Werthen,  und  zwar  a)  nach  Verwandlung  von  Zink-  und 
Kopferoxyd  in  ihr  AequiV.  Bleioxyd,  und  b)  ohne  jede  Rücksicht  auf  diese  Ba- 
sen g^enUber. 

Gefanden, 
a.  b. 

1  Ät.  Vanadinsäure  —  4156,8  »  29,3        26,3       29,4 

2  -    Bleioxyd  as  2789,2  =  70,7         73,7       70,9 

3946,0      400.         400.       400. 

Hiemach  ist  die  Natur  des  Minerals  noch  nicht  sicher.     Ueberdies  dürfte  es 
Chlorblei  enthalten. 

Anhang.  Bei  Phoenixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien,  kommt  ein  Mi- 
neral als  dunkelrother  krystallinischer  Ueberzug  auf  Quarz  vor,  der  nach 
Smith  20,4  4  Molybdänsäure,  4 4 ,7  Vanadinsäure,  55  Bieioxyd,  5,9  Thonerde, 
Eisen-  und  Manganoxyd,  4,43  Kupferoxyd,  2,94  Wasser  und  2,24  Kieselsäure 
enlhält.    Vielleicht  besteht  dieser  Körper  aus  Pbflo  und  Pb*V. 

Damour:  Ann.  Chim.  Phys.  III  Sör.  XU,  7t.  78.  —  Smith:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser. 
XX,  14«. 

Volborthft. 

Giebt  im  Kolben  etwas  Wasser  und  schwärzt  sich.  Schjsiilzt  v.  d.  L.  auf 
Kohle  im  Oxydationsfeuer  leicht  zu  einer  schwarzen  Schlacke,  in  der  sich  nach 
längerem  Blasen  Kupferkömer  zeigen.  In  Borax  und  Phosphorsalz  gie)i)t  er  dia 
Reaktionen  des  Kupfers.    Auch  Soda  reducirt  ihn. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  zu  einer  grünen  Flüssigkeit  auf,  in  welcher  beim 
Stehen  ein  rother  Niederschlag  von  Vanadinsäure  sich  bildet. 

Dieses  seltene  Mineral  vom  Ural,  dessen  Vorkommen  Planer  genauer  an- 
gegeben hat,  scheint  nur  vanadinsaures  Kupferoxyd  zusein,  doch  fehlt 
nach  eine  Analyse,  die  entscheiden  würde,  ob  es  mit  dem  folgenden  identisch 
ist,  d.  h.  auch  Kalk  enthält. 

Hess:  J.  f.  pr.  Chem.  XIV,  59.    —    Planer:  Archiv  f.  wiss.  Kunde  Russlands 
VUI,  415. 

Kalkvolborihit. 

Verhält  sich  im  Ganzen  wie  der  vorige.  Die  Phosphorsalzperle  erscheint 
in  der  äusseren  Flamme  gelblichgrün,  in  der  inneren  gesättigt  grün,  sodann 
emailähnlich  und  kupferroth;  auch  nach  längerem  Blasen  wird  sie  nkhtent- 
f;irbt,  sondern  bleibt  nach  Zusatz  von  Zinn  grün. 

In  Königswasser  leicht  auflöslicb  zu  einer  grünen  oder,  bei  völliger  Sätti- 
gung, tiefgelben  Flüssigkeit,  in  welcher  letzteren  Wasser  einen  bräunlichgelben 
Niederschlag  hervorruft,  worauf  die  Farbe  der  Auflösung  in  grün  übergeht; 
durch  metallisches  Eisen  wird  Kupfer  gef<illt  und  eine  blaue. Flüssigkeit  erhalten. 
Letztere  Farbe  rufen  auch  organische  reducirend  wirkende  Verbindungen^  z.B. 


814 

Zucker  oder  Weinsteinsäure,  hervor.    In  concentrirter  Schwefelsäure  löst  sich 
das  Mineral  unter  Abscheidung  von  Gips  in  feinen  Nadeln  auf. 

Credner  hat  di^cs  mit  dem  russischen  Volborthit  vielleicht  identische 
Vanadat  bei  Friedrichsrode  am  ThUringerwald  als  Begleiter  von  Crednerlt  und 
Psilomelan  gefunden  und  uniersucht. 
a)  grttn,  feinbl^ttrig ;  sp. G.  ■■  3,i95.    Mittel  von  swei  Analysen;    6)  hell- 
grün; c)  grünlichgrau;  sp. G.  &■  3,860. 


Vanadinsaure        36,58 

(36,91) 

c. 
39,08 

Kuprerozyd           44,15 

38,90 

38,27 

Kalk                     18,28 

17,40 

16,62 

Magnesia                 0,80 

0,87 

0,98 

Manganoxydul         0,40 

0,53 

9M 

Wasser                   4,68 

4,62 

5,05 

Unlfisliches             6,10 

0.77 

0,76 

• 

9^,63       ' 

100. 

I01,I8 

Sauerstoff: 

% 

V                   9,49        9,Q8 

10,13 

Cu                  8,9t         7,85 

7,78 

Ca  (S^,iAa)    3,80        5,44 

5,84 

fi                    4,11         4,11 

t.« 

)»Bnu 

Bch  ist  der  Sauerstoff  von 

ft   :V:  A 

in  a  s  4,0  :  3  :  1,3 
6  s  4,1  :  3  :  1,3 

C    "BS  0,0  I  o  I  1  |«f 

Nimmt  man  das  VerhHltniss  4  :  3  :  1  an,  so  ist  das  Mineral  eine  isomorphe  Mi- 
schung von  viertel  vanadinsauren  Salzeii, 

Das  VerhHltniss  des  Kalk-  (äg,]lkn)  Vanadats  zum  Kupfervanadat  ist  in  a 
a=  3  :  7,  in  6  und  c  ==  2  :  3. 

Credner:  Leonh.  Jahrb.  4S47.  4.   Pogg.  Ann.  LXXIV,  846. 

TaiiadllllnipfBrbleien.  Schmilzt  v.  d.  L.  ttusserat  leicht,  giebt  mit  Phosphoraalz  ein 
grünes  Glas,  mit  Soda  ein  kupferhaltiges  Blelkorn. 

D o m  e  y  ko  untersachte  zwei  Proben  einer  braunen  Sabstaui  aus HOhlangen  in  derilMm 

Pyromorphit  der  Mina  grande  in  Chile,  und  fand  im  Mittel : 

Sauerstoff. 
Phosphorsaure        0.71  0,40  \, 

Arseniksaure  6.26  4,6i  |  '"  ^  6.47 

Vanadins&ure        45,i1 


Mr'     f  6. 
8.95/ 


Bleioxyd  60,56  ^'^^iTOi 

Kupferozyd  47.88  8.60 /'•''* 

Chlorblei  0,87 

400. 


315 


Du  Besoltal  der  Analyse  Ifisst  sich  durch 

+  3 


•atdrückeD,  wiewohl  die  Substanz  gewiss  ein  Gemenge  ist. 
Domeylco:  Ann  Mines  IV.  S^r.  XIV,  U(. 


2.   Verbindani^en  mit  Chloriden. 

Vanadinit. 

V.  von  Beresow:  Decrepitirt  stark  beim  Erhitzen,  schmikt  v.'  d.  L.  auf 
Kohle  zu  einer  Kugel,  die  sich  unter  FnnkensprUhen  zu  Blei  reducirt  und  die 
Kohle  gelb  beschlligt.  Giebt  mit  Phosphorsalz  in  der  äusseren  Flamme  ein  rOth- 
lieh  gelbes,  nach  dem  Erkalten  gelblich  grünes,  in  der  inneren  ein  schön  grün 
gefärbtes  Glas.   G.  Rose. 

V.  von  Matlock*) :  Schmilzt  zu  einer  Kugel,  die  sich  in  die  Kohle  lieht 
und  Bleikömer  hinterlässt.  Giebt  mit  Borax  ein  dunkelgelbes,  nach  dem  Kr* 
kalten  farbloses  Glas;  mit  Phosphorsalz  ein  ebensolches,  nach  dem  Erkalten 
helleres,  welches  in  der  inneren  Flamme  oder  auf  Kohle  grtln  wird.  Reagin  mit 
Borsäure  und  Eisen  auf  Phosphorsäure.   B  e  r  z  e  1  i  u  s. 

V.  von  Wanlpckhead:  Schmilzt  in  derPincette,  bleibtgelb,  entwickelt 
auf  Kohle  Arsenikgerucli,  verhält  sich  sonst  wie  V.  von  Beresow.    Johnston. 

V.  von  Zimapan:  Verhält  sich  wie  V.  von  Matlock,  giebt  aber  keine 
Reaktion  auf  Phosphorsäure,  wohl  aber  mit  Soda  auf  Kohle  Arsenikgeruch, 
ßerzelius. 

I 

Mit  Salpetersäure  befeuqhtet,  färbt  es  ^ch  intensiv  roth.  Heddle.  Löst 
sich  in  dieser  Säure  mit  gelber  Farbe  auf;  das  Unaufgeldste  bedeckt  sich  oft 
mit  einem  rothen  Absatz  von  Vanadinsäure.  Chlorwasserstoffsäure  bildet  unter 
Absatz  von  Chlorblei  eine  grtlne  Auflösung.  Schwefelsäure  verhält  sich  ähnlich 
unter  Abscheidung  von  schwefelsaurem  Bleioxyd. 

Del  Rio  fand  im  J.  1801  in  eioejn  Bleierz  von  Zimnpan  in  Mexico  80,72 
p.c.  Bleioxy4.und  14,8  einer  Metallsäure,  deren  Metall  er  für  ein  neues 
hielt  und  Er^thronium  nannte.  Als  später  Collet-Descotils  dasselbe  ftlr 
Chrom  erklärte,  und  74,2  Bleioxyd,  3,5  Eisenoxyd,  16  Chromsäure  und  1,5 
Salzsäure  in  dem  Erze  angab,  bekannte  sich  Del  Rio  selbst  zu  der  Ansicht  des 
französischen  Mineralogen.  Nachdem  aber  Sefström  1830  das  Vanadin  ent- 
deckt hatte,  bewies  Wöhler,  dass  das  Bleierz  von  Zimapan  vnnadinsaures 
Bleioxyd  sei,  worauf  Berzelius  es  untersuchte.  Später  w^rde  es  von  G.Rose 
zu  Beresowsk  aufgefunden,  gleichwie  Johns  ton  und  Thomson  das  englische 
Vorkommen  prüften.    Endlich  habe  ich  das  schön  krystallislrte  Vanadinbleierz 


4 )  In  6  r  e  g  und  L  e  1 1  s  o  m  Min.  of  Great  Britein  etc.  ist  nur  Wanlookhead  als  F«ndort 
angeführt. 


316 

aus  Kämthen  analysiri  und  seine  Isomoq)bie  mit  dem  Pyromorphit|  Mimetesit 
(und  Apatit)  nachgewiesen,  wSihrend  Struve  das  En  von  BerMowsk  genauer 
untersucht  hat. 

1.  Zimapan,  Mexico.   Berielias. 

8.  Grafschaft  Wicklow,  Irland.  Thomson.') 

3.  Windischkappel  in  Karnihen.   Krystallisirt,  sp.G.  ■■  6,M6.  Bammels- 
berg, 

4.  Beresowsk  bei  Kalharinenburg.  Braune  yd)erittg9  auf  krystallisirtem  Py* 
romorphit;  sp.G.  a*  6,863.   Struve. 


4. 

Chlor                  a,56 

f. 

• 

8,44 

s. 

2,23 

4. 

••1 
2,46 

!>••) 

Vanadinstture 

23,49 

17,44 

16,98 

44,54 

Phosphorstture 

0,98 

3,08 

2,79 

Bleioxyd           76,54 

73,94 

76,70 

.79,47 

78,88 

97,29       401,99 
Bertebnet  man  die  Menge  des  ChlorUeis.  so  erhttlt  man  folgende  Zablen,  wobei 
die  eingeklammerten  aus  dem  Verlust  entnommen  sind : 

I.  s.  B. 

Chlor  2,56  2,44  2,23 

Blei  7,48  7,13                  6,52 

Bleioxyd  68,48  66,26  69,68 

Vanadinsaure  (21,48)  23,43  (24,17)  17,41  (20,62) 

PbosphorsHnre  —  — ■                   0,95 

100.  99,26  96,79 

4.a.  4.b. 

Chlor  2,46  2,46 

Blei  7,r8  7,18 

Bloioxvd  71,73  71,14 

VanadinsXure        16,98  (15,55)  14,54  (16,43) 

Phosphorstare        3,08  2,79 

101,43  98,11 

SauerstofiTberechnung. 

r  1.  8.  4.a.  4.b. 

Pb     0,58        0,55  0,50  0,56  0,56 

Pb     4,91         4,75  4,99  5,14  5,10 

V       5,57         6,08(6,27)    4,51  (5,34)    4,40(4,03)   3,77    (4,26) 
P        -  0,53  1,72  1,56 

Wird  die  zur  Bildung  von  Drittel-Phosphat  erforderliche  Menge  Bleioxyd 

berctpbnet,  so  verhalt  sich  in  dorn  Vanadat  der  Sauerstoff  des  Bleioxyds  und  der 

$^uro 


i\  n«r  Fundort  ist  mehr  oU  zweifelhaft. 

inog  von  0,t5  p.  C   Dergart  und  0,56  Eisen-  und  Chromoxyd. 
Ibwt.Sf^UDd  0,80  p.c. 


3t7 


^  ■ 


in  4     s  4  :  (1J3) 
2     =  4  :    4,«8  (4,32) 
3=1:    0,97  (1,44) 
4a  =  4  :    4,07  (0,98) 
4^  =  1  :    0,90  (4,02), 
diso  offenbar  =  4  :  4  =  3  :  3,  so  dass  der  Hauptbestandtheil  drittel  vana- 
diosaures  Bleioxyd  ist. 

Die  nichtkrystallisirten  Vanadinite  No.  4  und  2  enthalten  vielleicht  auch 
etwas  Pbosphorsclure  (No.  4  nach  Berzelius  eine  Spur  Arseniksaure). 

Der  V.  von  Zimapan  (No.  4)  ist  eine  Verbindung  von  4  At.  Chlorblei 
und  3  At.  drittel -.Vanadins  au  rem  Bleioxyd, 

PbCl  +  3Pb*V. 
f  At.  Chlor  s      443,3  ^    2,44  ^  Chlor  2,44 

4    -    Blei  =    4294,5  =    7,29       Bleioxyd  78,52 

9   -    Bleioxyd  =  42550,5  =  70,67       Vanadinsaure  49,60 

3   -    Vanadinsäure  =    3470,4  =  49,60  400,56 

47758,7     400. 
Sicherlich  hat  auch  No.  2  diese  Zusammensetzung,  und  möchte  die  Analyse  nicht 
ganz  correct  ausgefallen  sein,  da  man  im  Bleivanadat  Pb**V*  oder  J*b*V*doch 
nicht  wohl  annehmen  kann. 

Der  krystallisirte  V.  von  Windischkappel  (No.  3)  enthalt  Phosphorsaure. 
Aus  seiner  Isomorphie  mit  dem  Pyromorphit  folgt,  dass  jene  in  dieser  Form 
vorhanden  ist,  und  da  der  Sauerstoff  des  Bleioxyds  im  Phosphat  und  im  Vana- 
(lat  s=  4  :  45  ist,  so  ist  das  Mineral  eine  isomorphe  Mischung  von  4  At.  Pyro- 
morphit und  4  5  At.  der  obigen  analogen  Vanadinverbindung, 

(PbCl  +  3Pb»P)  4-  45  (PbCl  +  3Pb»V) 

16  At.  Chlor  =      7093=    2,50  =  Chlor  2,50     * 

16   -    Blei  =    90712=    7,31         Bleioxyd  78,74 

U4   -    Bleioxyd  =200808  =  70,87         Vnnadinsaure      18,37 

i.)   -    Vanadinsaure       =    52056  =  4  8,37         Phosphorsaure      0,95 

3   -    Phosphorsäure      =      2676  =    0,95  400,56 

"283345      100. 
Demnach  hatte  die  Analyse  2  p.  C.  zu  wenig  ßleioxyd  und  0,96  zu  wenig  Vana- 
dinsäure gegeben.    Leider  hat  die  Seltenheit  des  Materials  eine  Wiederholung 
unmöglich  gemacht. 

Der  V.  von  Beresowsk  (No.  4)  ist  viel  reicher  an  Phosphorsaure,  denn  in 
beiden  Analysen  verhalt  sich  das  Bleioxyd  des  Phosphats  und  des  Vanadats 
nahe  =  4  :  4,  so  dass  diese  Abänderung 

(PbCl  +  3Pb*P)  +  4(PbCl  +  3Pb»V) 
sein  vi^Qrde.    Allein  sie  ist  mit  Pyromorphit  verwachsen*)  nach  Art  isomorpher 


4)  Kokscbarow's  Ansicht,  es  seien  Psoudomorpbosen  von  Vanadioit  nach  Pyromor- 
phit. vermag  ich  nicht  zu  theilen. 


318 

— r^r 

Körper  (Feldspatb,  Tunnalin,  rhomboedriscbe  Carbonate)  und  da  beide  Minera- 
lien nur  mechanisch  gesondert  wurden,  so  wäre  es  leicht  mOglich,  dass  die  Pro- 
ben etwas  Pyromorphit  enthalten  hätten. 

Dem  sei  aber  wie  ihm  wolle,  so  steht  die  Isomorphie  der  beiden  Verbindun- 
gen fest,  ungeachtet  ihre  Säuren  nicht  dieselbe  Constitution  4>csitzen.  Allein 
Fälle  der  Art  sind  mehrfach  bekannt.  Freilich  liegt  die  Vermuthung  nicht 
fern,  die  Vanadinsäure  enthalte  gleich  der  Phosphorsäure  5  At.  Sauerstoff,  was 
aber  g^en  die  von  Berzelius  gefundenen  Mul tipein  der  Oxydationsstufen 
des  Vanadins  streitet.  Struve,  der  dieser  Idee  zugethan  ist,  hofll'sie  durch 
eine  besondere  Untersuchung  ZU  begründen. 

Ganz  anderer  Art  ist  Kenngott 's  Vorstellung,  wonach  der  Verlust  bei 
meiner  Analyse  davon  herrtlhren  soll,  dass  der  V.  eine  höhere  Oxydationsstufe 
als  die  bei  der  Analyse  ausgeschiedene  enthalte^  und  zwar  eine  Säure  mit  5  At. 
Sauerstoff.  Allein  diese  Erklärung,  so  einfach  sie  ist,  lässt  sich  mit  den  That- 
Sachen  nicht  vereinigen.  Zunächst  weiss  ich  mit  voller  Sicherheit,  dass  etwas 
Vanadinsäure  verloren  ging;  femer  scheidet  sich  aus  der  Auflösung  dieses  und 
ähnlicher  Vanadate  in  Salpetersäure  sehr  oft  ein  Theil  V  aus,  ohne  dass  sich 
.Sauerstoff  entwickelt,  so  dass  keine  höhere  Oxydationsstufe  vorhanden  sein 
kann.  Femer  bat  Struve  in  4a  sogar  einen  Ueberschuss  erhalten,  und  ge- 
zeigt, dass  4  6,  wo  ein  Verlust  stattfand,  unter  Hinzurechnung  von  Sauerstoff  in 
Kenngott ^s  Sinn  gar  nicht  zur  Pyromorphitmischung  führt. 

Ein  hierher  gehöriges  derbes  Mineral  von  unbekanntem  Fundort  enthält 
nach  Damour: . 


Sauerstoff. 

Chlor 

8,26 

Blei 

6,62 

0,54 

Bleioxyd 

63,72 

4,67 1 

Zinkoxyd 

6,34 

^,%i\  6,44 

Kupferoxyd 

2,96 

0.59  j 

Vanadinsäure 

45,86 

4,4  4 

Wasser 

3,80 

8.88 

101,56 

Der  Sauerstoff  der  Basen,  der  Säure  und  des  Wassers  im  Vanadat  ist  =s  4,68  : 
3  :  2,5,  und  der  empirische  Ausdruck  des  Ganzen 

Pb|» 
3PbCi  4-  4(Zn>V^  +  5aq.) 

Ca] 

Berzelius:  Jahresb.  XI,  iOO.  —  Collet  -  Descotils:  Geblens  N.  J.  II,  095. 
V,  123.  —  Damour:  Ann.  Min.  III S6r.  XI,  464.  J.  f.  pr.  Chem.  XI,  484.  —  John- 
ston: Edinb.  J.  of  Sc.  4881.  Schwgg.  J.  LXIII,  419.  —  Kenngott:  Pogg.  Ann. 
XCIX,  93.  ->  Raminelsberg:  Ebendas.  XCVIlI,  249.  —  G.  Rose:  Ebendas.  XXIX, 
A55.  —  Struve:  Verb.  d.  min.  Ges.  z.  Petersb.  4857.  —  Thomson:  Outlin  I,  574 
'     Wöhler:  S.  Berzelius.  .  i  .mI       t 


319 
L.  Phosphate/) 

1.   Wasserfreie. 

Osteolith. 

Fllrbi  sich  beim  Erhitzen  gelbh'ch  und  verhttlt  sich  wie  phosphprsaurer 
Kalk,  d.  b.  wie  Apatit,  ohne  jedoch  auf  Fluor  zu  rea^iren. 
Ist  in  starken  SSluren  auflOslich. 

1.  Kratzer  Berg  bei  SchOnwalde,  unweit  BOnrisch  Friedland.  Erdige  weisse 
Nssfe  aus  den  Zwischenräumen  der  Basaltsäulen;  sp.  G.  =  ä,828. 
Dürre. 

2.  Ostheun  bei  Hanau.   AusdemDolerit;  sp.G.  =  3,03— 3,08.  C.Bromeis. 

3.  Honnef  im  Siebengebirge.  Im  Trachytconglomerat,  von  Apatit  begleitet. 
Blohme. 

4.  Wahrscheinlich  von  Redwitz  im  Fichtelgebirge.  WeisS;  erdig,  sp.  G.  ae 
2,89.   Schröder. 


4. 

t. 

s. 

«. 

Phospborstfure 

34,64 

36,88 

37,33 

48,00 

Kalk 

44,76 

49,41 

47,50 

48,16 

MagDesia 

0,79 

0,47 

2,70 

0,75 

Thonerde 

6,4  4 

0,93\ 
1,88f 

3,88 

— 

Eisenoxyd 

0,50 

— 

Kali 

— 

0,76 

i— 

0,04 

Natron 

— 

0,68 

— 

0,08 

Kieselsaure 

8,80 

4,  SO 

3,50 

4,97 

KohlensHure 

— 

1,84 

8,80 

2,81 

Wasser 

2,97 

8,88 

1,65 

1,31 

98,69         99,54         98,16       401,02 
ÖDsireitig  ist  die  Hauptmasse  dieser  Substanzen  drittel  phosphorsaurer 
Kalk, 

(ia»P. 
4  At.  Phosphorsäure  ss    887,5  :s  45,84 
3   -    Kalk  «  4050,0  «  54,49 

4937,5      400. 

Berechnet  man  aus  der  Phosphorsäure  der  Analysen  seine  Menge,  so  erhält  man: 

4.  1.  t.  4. 

Phosphorsäure     34,64         36,88        37,33         39,00 

Kalk  40,99         43,64         44,48         49,70 

75,63         80,52         84,64         94,70 


4)  Die  isomorpheii  Mischungen  mit  gerinsfen  Mengen  von  Arseniaten  (und  Yanadaten) 
stehen  gleichfalls  hier. 


820 

Wahrscheinlich  ist  der  0.  aus  der  ZerseUung  von  Apatit  hervorgegangen,  und 
mit  anderweitigen  Zersetzungsprodukten  gemengt.    Vgl.  Phosphorit  (Apatit). 

Aehnliche  Substanzen  von  Roth  in  der  fthön  und  von  Rethel  in  den  Arden- 
nen  sind  von  Uassenkamp  und  Meugy  untersucht  worden. 

Bluhme:  Ann.  Chem.  Pharm.  XCIV,  IM.  —  C.  Bromeig;  Ebeodat.  LXXIX,  «. 
—  Dürre:  Pogg.  Ann.  CV,  455.  —  Hassenkamp:  Leonh.  Jahrb.  485«.  4SS.  — 
Meugy:  J.  f.  pr.  Chem.  LJLX,  499.  —  Schröder:  Ann.  Cbem.  Pharm.  LXXXIX, 
tt4 .  Gl.  «81. 

Kryptollth  (Pbosphocerit) . 

Beim  Auflösen  des  grOnen  und  röthlichen  Apatits  von  Arendal  in  Salpeter- 
sHure  bleiben  nach  Wohle r  sehr  feine  blassgelbe  Nadein  zurück,  welohe  in  der 
llitie  ünverHnderlich  sind,  und  sich  in  heisser  Schwefelsäure  aufUMen  (4). 

Beim  .auflösen  des  gerüsteten  Kobaltglanzes  von  Johannisberg  in  Schweden 
in  Chlorwasserstoßsäure  bleibt  nach  Sims  ein  grüngelbes  krystallfnisches  Pul— 
vor,  sp.  G.  s=  4,78  (2). 


4. 

Wöhler. 

s. 

Watts. 

Phosphorsäre 

27,37 

29,33 

Geroxydul  *) 

70,26 

66,65 

Eisenoxydul 

4,51 

2,70 

Kobaltoxyd 

— 

0,46 

99,44  99,U 

OlTonbar  sind  beide  Substanzen  identisch,  und  wahrscheinlich  der  Hauptsache 
nach  drittel  phosphorsaures  Ceroxydul, 

(Je»P, 
i  At.  Phosphorsäure  =r    887,5  =  30,47 
3    -    Ceroxydul  =  2025,0  »  69,53 

2912,5      100. 

Der  K.  würde  dieselbe  Verbindung  wie  der  Monazit  sein,  wenn  dieser  keine 
Thorerde  enthielte.    Wo  hl  er  fand  im  K.  weder  Zirkonsäure  noch  Thorerde. 

Watts:  Quart.  J.   Chem.  Soc.  II,  18«.    Lieb.  Jaliresb.   4849.  778.    —    Wöhler: 
Pogg.  Ann.  LXVII,  424.    Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LVII,  268. 

Xenotini. 

V.  d.  L.  unschmelzbar.  Bildet  mit  Borax  langsam  ein  klares  Glas,  welches 
durch  einen  stärkeren  Zusatz  bei  der  Abkühlung  trübe  wird ;  mit  Phosphorsalx 
erfolgt  sehr  schwer  eine  Auflösung. 

Unnuflöslich  seihst  in  starken  Säuren. 

1.  llitterön    hei    Flekkefjord,    Norwegen,    a)  Sp.  G.  =  4,557.    Berzelius. 
b)  Scheerer.  c)  Sp.  G.  =  4.45.  v.  Zschau. 

2.  Clarksviile,  Georgia.    Aus  den  Goldwäschen:  sp. G.  a  4,51.   Smith. 


i)   Walirsctieinlic'h  Lnnltian-  und  Didvmowii  eiithailend. 


^ 


nt 


a. 

1 .  •      .  . :  1 

•■■     .1' 
c. 

• '    ■       ^»J.  .• 

Pbosphorsflure 

33,49«) 

nicht  best. 

30,7* 

3*,  15 

Tttererde 

68,58    \ 

60,98 

54,<3 

Ceroxydul 

- 

68 

•^,98 

»4,03*) 

Eisenoxyd 

3,93»)  1 



S,06 

Kieselsäure 



nicht  bMt 

^ 

«,99 

400.  98,97       400,5C 

Weon  man  in  der  als  YUererde  bezeichneten  Substanz  48,6  p.  G.  Sauerstoff  an- 
Dimmi,  so  ist  das  Sauersioffverhältniss : 

4.C.  8. 

P  47,32=5  48,28=5 

t 


l  '::!Sh.-  M  '::g".'» '.' 


Hiernach  scheint  es,  als  sei  der  X.  ein  Drittelphosphat  von  Tttererde  und  Cer- 
oxydul. 

Castelnaudit  sind  kleine  anscheinend  quadratische  Erystalle  und  Kör- 
ner aus  dem  diamantfllhrenden  Sand  von  Bahia,  die  wohl  nichts  als  Xenotim 
sind.  Sie  werden  in  der  WSfrme  von  conoentrirter  SrtkwefelsXrure  auf^löst. 
Damour  fand  darin  Phosphorstture  und  Yttererde.  Eine  Probe  der  braunen 
KOmer  (sp. 6.  «  4,39)  gab  ihm  spttter^  34,64  Phosphorsäure^  60,40  Yttararde, 
7,4  Titanstare  und  Zirkonerde,  4,2  Uran-  und  Bisenoxyd. 

BersellU8tyet.Aead.flandI.48S4.  Pogg.  Ann.  III,  808.  —  Damour:  InsCItal 
XXI,  78.  BuU.gM.  II  S6r.  XUI»548.  Lieb,  /ahresb.  4858.  844.  4847.  886.  -^  Schwe- 
rer: Pogg.  Aim.  LX,  894.  ^  Smith:  Am.  /.  pf  Sc.  XVUI,  877.  KenngpU Ue^rs. 
4854.  45.  —  Zschau;  Leonh.  Jahrb.  4  855.  54  8. 


V.  d.  L.  unschmelzbar;  filrbt,  mit  Schwefels&ure  befeuchtet;  die  Flamme 
blaugrttn.  Mit  den  Flüssen  giebt  er  gelbrothe,  beim  Erkalten  fast  ferblose  OlS- 
ser,  mit  Soda  Manganreaktion  und  bei  der  Reduktionsprobe  ZinnkOrnchen. 
Karsten. 

Von  Chlorwasserstoffsäure  wird  er  unter  Entwicklung  von  Chlor  und  mit 
Hinterlassung  eines  weissen  Rückstandes  aufgelöst;  die  Auflösung  ist  dunkelgelb. 
Auch  in  massig  starker  Schwefelsäure  löst  er  sich  auf,  und  bei  längerer  Di- 
gestion schlägt  sich  ein  wolliges  weisses  Salz  (schwefelsaure  Thorerde)  nieder. 
Karsten.  Reim  Auflösen  des  M.  in  Chlorwasserstoffstture  entwickelt  sich 
kan  Chlor.    Wohl  er. 


4)  Mit  Sparen  von  Fluor. 

8}  Basisch  phosphorsanres. 

5)  Apyroximative. 

4)  Lanthan-  und  Didymhaltig.  ' 

ftanneltberf  *•  Miaermlehenie.  21 


a. 

b. 

88,50 

88,05 

17,95 

— 

«4,78 

37,36 

23,40 

S7,4I 

1,68 

1,46 

— 

0,80 

1,86 

— 

«.10 

1,75 

_ 

.^— 

f.  Sbloiisl,  Ural.   (Ifeapl  Breoke)    a)  Kerslen.    h)  sp.  G.  «i  5,0— 5,SS. 

Hermann. 

S.  lio  ChioD,  Anlioqnia  in  Nen-Gfanada.  Damonr. 

3.  Norwieh,  Conneeticiii.  (EdwanUt).   Shepard. 

I.  1.  s. 

b. 

PiMMphoninre        88,50      88,05        89,1  86,«« 

Thorade 

Ceraxydol  84,78      37,36        46,4l         ^„ 

Unthanozyd  83,40      87,41         84,5| 

Kalk 

Magnesia 

Manginoxydnl 

Zinnsinre 

Zirkonerde  —  —  —  7,77 

Thonerde  —  —  —  4,44 

Kiesekaore  —  —  —  3,33 

400,87*)    96,83       400.  98,73 'J 

Berzeiiasnnd  WOhier  haben  die  Anwesenheit  der  Tlwrefde  im  M.  be- 
aUltigi;  Hermann  hingegen  lAngnei  diesdbe  und  glanbi,  dam  ein  hiriichfn 
schwefelsaares  Cerazyd  mit  dem  Thorerdesnibi  verwediseli  werden  aei. 

Aoch  im  amerikanischen  M.»  den  G.  Rose  saerst  als  solchen  eikannle,  ist 
etwas  Zinn  enthalten.  Shepard *s  Analyse  verdient  wenig  Yertrauen,  andh 
hat  Derselbe  spater  angegeboi,  er  habe  bei  wiederholten  Yersodien  Lanthan- 
oxyd und  Thorerde  gefunden,  Zirkonerde  und  Kieselsaure  dagegen  rtlhrten  von 
beigemengtem  Zirkon  her. 

Wegen  dieser  differirenden  Angaben  sind  neue  Analysen  erforderiich,  um 
die  Zusammensetzung  des  M.  festzustellen. 

VorlauOg  geben  wir  das  aus  No.  4  und  8  folgende  Resultat,  wonach  das 
Sauecstoffverhaltniss  ist : 

4.a.  4.b.  s. 

P  46,05  45,80  46,39 

th      8,43 
Ce      3,67 
La      3,43 
Ca,  U^,  An     0,90 

Hiernach  ist  der  Sauerstoff  von  f^  :  ft 

in  4  a  =  5  :  3,4 
4  6  =  5  :  3,8 
2     =  5  :  3,8,  d.h.  =  5  :  3, 


5,53^  ^,S7\.^  .^ 

^^»«3         4.08l40,88        3,59r'*^ 
0,73 


4)  Spuren  von  TiUn  und  Kali. 

t)  Desgl.  von  Eisen,  Magnesia  und  Beryllerde. 


323 
so  dass  der  M.  als  eine  isomorphe  Mischung  von  Drittelphosphaten 

lu  betrachten  wäre. 

Monazitoid.  So  nennt  Hermann  diejenigen  Monazite  vom  Ural,  welche 
ein  grösseres  spec.  Gew.  haben  (5,88)  und  braun  gefärbt  sind. 

Geben  beim  Erhitzen  etwas  Wasser;  leuchten  v.  d.  L.  stark,  verhalten 
sich  übrigens  wie  Monazit. 

Entwickeln  mit  GhlorwasserstofiTsäure  beim  Erhitzen  etwas  Chlor  und  lOsen 
sich  unter  Hinterlassung  eines  ansehnlichen  Rückstandes  mit  gelber  Farbe  auf. 
Auch  Schwefelsäure  löst  nur  einen  Theil  farbloft  auf. 

Hermann  untersuchte  zwei  Va  rietfl ten . 


Sp.G. 

a. 
=  5,28 

5,18 

Tantalsflure 

6,27 

3,75 

Phosphorsäure 

17,94 

22,70 

Ceroxydul 

49,35 

Lanthanoxyd 

21,30      ► 

73,55 

Kalk 

1,50 

Wasser 

1,36 

— 

97,72  100. 

Die  Tantalsäure  hatte  die  Eigenschaften  derjenigen  des  finnländischen  Tantalits. 

Hermann  nimmt  an,  dass  eine  Verbindung  ft'fa  einem  Phosphat  ft^ß 
in  a  beigemengt  sei,  und  dass  6  ein  Gemenge  von  gleichen  Theilen  Monazit  und 
Monazitoid  darstelle.  Solche  Gemenge  sind  nach  ihm  alle  Monazite,  deren  sp.  G. 
=  3,12—5,25  ist;  ihr  Gehalt  an  Phosphorsäure  ist  22—25  p.C. 

Woher  rtlhrt  aber  die  Chlorentwicklung  beim  Auflösen? 

■ 

Berzeltus:  Jahresb.  XXV,  876.  —  Damour:  Ann.  Chim.  Phys.  III  Sör.  LI,  445. 
Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIII,  90.  XL,  21.  28.  —  K ersten:  Pogg.  Ann.  XLVIf, 
385.  (Breithaupt:  Schwgg.  J.  LV,  301).  —  G.  Hose:  Pogg.  Ann.  XLIX,  iS8.  Syst. 
Hebers,  d.  Min.  d.  Urals  43.  —  Shepard:  Am.  J.  of  Sc.  XXXII,  68.  Pogg.  Ann.  XLUI, 
US.  —  Wohl  er:  Pogg.  Ann.  LXVII,  414. 

Trlphylin. 

Decrepitirt  schwach  beim  Erhitzen  und  giebt  meist  ein  wenig  Wasser,  wo- 
bei er  sich  dunkel  färbt.  Schmilzt  v.  d.  L.  sehr  leicht  zu  einer  glänzenden 
dunkelgrauen  magnetischen  Kugel,  während  er  die  Flamme  bläulichgrttn,  zu- 
weilen auch  röthlich  förbt,  und  reagirt  mit  den  Flfissen  auf  Eisen  und  Mangan. 

Löst  sich  in  Säuren  auf.    Wird  von  Kalilauge  unvollkommen  zersetzt. 

Fuchs  untersuchte  zuerst  den  T.  von  Bodenmais. 
1.  Bodenmais  in  Baiem.    a)  Fuchs.   6)  Baer.    c)  Rammeisberg   (Mittel 

aus  vier  Analysen),  d)  Gerlach,  e)  Hellgraugrüne  Masse,  sp.G.  39  3,561. 

Oesten. 

21* 


324 


2.  Kietytf,  Kirohspiel  Tamnela  in 

Pinland. 

(Tetraphyli 

in,  Perowskjrn).   Ber- 

zelius  und  N 

.  Nordi 

enskiold. 

4. 

«•*) 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

w 

PhospborsHure 

44,47 

36,36 

40,72 

40,32 

44.49 

42,6 

Eisenoxydol 

48,57 

44, 5S 

39,97 

36,84 

38,81 

S8,6 

Manganoxydul 

4,70 

»,76 

9,80 

9,05 

5,63 

«,♦ 

Lithion 

3,40 

5,09 

7,48 

6,84 

7,69 

8,« 

Natron 

— 

5,16 

4,48 

2,54 

0,74 

— 

Kali 

— 

4,19 

0,58 

0,35 

0,04 

— 

Kalk 

— 

4,00 

— 

0,58 

0,76 

— 

Magnesia 

— 

0,73 

— 

4,07 

2,39 

4,7 

Kieselsäure 

0,87 

4,78 

0,85 

— 

0,40 



Wasser 

0,68 

— 

— 

— 



99,35     101,59     100,05       98,16     100,05       103,8 

Fuchs  erhielt  in  Folge  der  angewandten  Methode  kein  richtiges  Resultat 
fttr  die  Basen.  Baer's  Analyse  ist  schon  wegen  der  Abweichung  im  Säurege- 
halt, von  der  Berechnung  auszuschliessen.  Es  bleiben  c,  d  und  e  mit  folgenden 
Sauerstoffgehalten : 

c.  d.  e. 

f^  88,88  88,71  84,89 

^'e         8,87K,  _,  8,11  1,^  ,^,  8,481  ^  ^^, 


Li  *»0<>liQ7(  3,76j  H5,57         4,24  j  [45,83 

tfra,<t    0,47j     '      '  0,70i5,40j  0,19  i  6,57) 

Ca,»g  0,95)  1,17) 

In  den  beiden  Analysen  c  und  d  ist  der  Sauerstoff  der  Säure  und  der  Basen 
SB  5  :  3,4;  in  e  hingegen,  wozu  das  Mineral  möglichst  frisch  gewählt  war, 

=  5  :  3,08,  d.  h.  =  5  :  3. 
Hiernach  ist  der  T.  eine  isomorphe  Mischung  von  Drittelphospha- 
ten,  und  da  der  Sauerstoff  des  Eisen-  (Mangan)  oxyduls  und  des  Lithions  (der 
Magnesia  etc.)  annähernd  =  8:1,  der  des  Mangan-  und  Eisenoxyduls  =  1:7 
und  der  der  Magnesia  und  des  Lithions  =  1:4  ist,  so  kann  man  seine  Formel 
(nach  e) 


schreiben. 


tLi  l'ft^glfe  18p 
i]«g/*^-*^%»np 

3    At.  Pbosphorsäure  =  8668,5  =  44,81 

6i  -    Eisenoxydul  =  8368,5  ä  89,76 

\  -    Manganoxydul  =    388,1  s=    5,53 

8f  -    Lithion  «    438,0  «    7,37 

f   -    Magnesia  =    150,0  =    8,53 

5941,1      100. 


1;  Vorlltuflge  Analyse. 


•  verwitlerlen  T.  |S.  Pseadalriplh)  besUtigt  diese 

l^  tnebr  vtmdea  Basen  gegeben  haben, 

.  .iiindi^en  SohadoDg  der  8lare,  theil« 

I  liieii  (lunkJer  gefärbten  Proben  aoboD 

<  ii(  amicliman  will,  dou  sie  die  folgende 

.   -  Berzoliui,  lobreab.  XV,  IH.  —  Pn«hai 
rlaeb:  Ztscbr.  r.d.ges.Nat.  IX,  (4>.  —  0*at«ll: 

...Uberg^  Ebenda».  LXXXV,  4>9. 

Triplit. 

hi^in^se  phosphat^  [erriföre  beieichnete  Mineral  von 
i>  Iriphylia  ähnlich  verhüll,  zugleich  aber  Spuren  von 
r  offenen  Mhre  liorert,  eatbfllt  nach  Berielius: 

SaueretoD. 


llil'Ct 

32,61 

■  ■lul 

3(,95              7 

^■■xydul 

32,40              7 

1,73              0 

98,69') 

n  saure 

und  der  Basen  ist 

,el-Pho8phaten, 

=  S  :  i,1,  also  B  5  :  (,  so  d 


8  At.  PhosphorsSure      »1775  =  33,33 
i   -    Eisenozydul  «  1800  se  33,80 

4   -    Hanganoxydul      »  «750  «  88,87 
5325     100. 
Berifllias:  Schwgg.  J.  XXVU,  70. 

2.   Hr<lr«te. 
VIvUwU. 

Giebt  beim  ErhitieD  vid  Wasser,  bläht  sieh  auf,  und  wird  steUenweise 
no  and  rotb;  brennt  sich  v.  d-  L.  roth  und  sobmiltt  dann  zu  einem  grauen 
ÜDunden  Korn ;  reagirt  mit  den  Flossen  auf  Eisen. 

<J  Corrlglrt«  Resnitat. 

1)  EinaefalieMlIcb  des  Aeq.  vom  Kalk. 


I 


bi  in  Slam  wMMeh,  md  winl  &oA  danh  Milieu  imw^Ü,  iw^dche 
Phosphonlore  auflöst,  und  einen  scbwinlichen  Bflctrtmd  bOdei. 

Alle  fimlieren  Analytiker  hatten  daa  Bisen  des  Bnas  nor  als  OjLjJMangfr- 
friben.  Uk  habe  jedoeh  geseigly  dass  maA  eine  ansehnüdha  Hangs  Bkennjd 
voriiandea  ist.  Nsosrlieh  hat  Fisher  eine  im  Sande  von  Dehiaravs  ^ntkem- 
Bssnde  kryslalisirta  Yaiietat,  weiche  er  noch  farblos  erUeh,  yntetsmihl,  Biese 
an  der  Lnft  hdlgrfln  werdende  Sobstanx,  welche  das  nrqirtn^idhs  Mhwisl 
darstellt,  ehe  es  durch  die  BinwiriLong  der  UA  paondemoiphosirt  ist^  enthsh 
naehihm: 

Phosphorslnre         S7, 4  7 

Eisenoxydol  44,10 

Wasser  S7,95 

Kiesrisinre  0,tO 

99,3« 
Der  Sanerstoff  von  Basis,  Sloren  und  Wasser  ist  s  3  :  5  :  8,  des  Mineral  ist 
mithin  eine  Verbindung  von  4  At.  Phosphorsaure,  3  At.  Eisenoxjdul  und  8  At. 
Wasser,  Drittel-Phosphat, 

t^P  H-  8aq. 
4  At.  Phosphorsaure         887,5  =  98,29 
3  -    Eisenoxydul  4350,0  s  43,03 

8  -    Wasser  900,0  «  98,68 

3437,5     400. 
Der  Yivianit  ist  isomorph  mit  der  Kobaltblttthe  Co' As  +  8aq. 

Meine  Untersucbungen  betreflfon  die  krystallisirten  Abänderungen : 
I.  von  Bodenmais  in  Baiem. 
8.  von  Mulüca  Hill,  Gloucester  Co.,  New-Jersey;  sp.  G.  s  9,58, 


Phosphorsaure 

4. 

99,01 

s. 

98,60 

Eisenoxyd 

44,60 

44,94 

Eisenoxydul 

35,65 

34,59 

Wasser 

— 

96,43 

104,16 

Der  Sauerstoff  des  Oxyduls  ist  doppelt  so  gross  wie  der  des  Oxyds ;  der  Sauer- 

Stoff  beider  zusammen  verhalt  sich  zu  dem  der  Saure  fost  =  3,5  :  5,  und  der 

letztere  zu  dem  des  Wassers  s  5  :  7.   Hieraus  folgt,  dass  das  Mineral  auf  3  At. 

Eisenoxyd  1 8  At.  Oxydul,   8  At.  Phosphorsaure  und  56  At.  Wasser  enthälif 

d.  h.  eine  Verbindung  zweier  Phosphate  ist,  welche  durch  die  Formel 

6{t^P  ^  8aq)  H-  (fe»?*  n-  8aq) ' 
bezeichnet  wird. 

8  At.  Phosphorsaure  =  7100  »  99,00 

3   -    Eisenoxyd  =  3000  =  49,94\  _  *    . .  ^- 

18  -    Eisenoxydul  =  8100  =  33,06/  "~  '^^  **''" 

66   -    Wasser  =  6300  =  95,70 

94500     400. 


^iTiBDit  ist  eine  Pseudomorpbose  von  dem  wtfissen 
-I-  8aq,  und  entstand,   indem  S  At.  des  lettterso  3  At. 
'  die  Hälfte  des  Wassers  verloren. 


i'  Varietäten  untersucht  worden. 
<>.,  New-Jersey.   Erdig.  Kurlbaam. 
ilellblau;  Ausfüllung  eines  Cardinm.  Struve. 
■e.   Erdig,  schmuUigblau.    Struve. 

in   einem  Gardium.     Dunkelbraun,    krysUlNDiscb, 
J,72.    Struve. 


■i.-.iu 

" 

89,66 
18,  »6 

29,(7 
8(,34 

(9,79         88,73 

^™**-     .,enoxydul 

33,((         38,80 

87,68 

8(,64 

(3,75           9,75 

ilügnesia 

0,03 

— 

7,37           — 

Wasser 

85,60 

87,50 

86,(0        84,(8 

101,35 

99,65 

100,(8       (00,80 

Sauerstoff: 

p 

16,68 

(6,35 

((,09         (6,(0 

fe 

5,53 

6,40 

9,93         l(,46 

«e 

6,<3 

4,78 

3,05          8,(6 

«g 

0,0< 

— 

8,96           - 

a 

88,76 

84,45 

83,80         8(,44 

preclieDd  dem  Verhaltntss: 

P:!!.: 

fe|l»6)  :  « 

1  =    9,0  :    3  : 

3,3 

;  (8,4 

3  = 

9,9  :    9  :  5,4  ;  8 

S  =30,8  ;  tu  : 

S,S 

:  46,0 

4  — 

85,8  :  18:  3,4:3 

1  =  10  :    3 

:  3 

18     = 

(  f  •■  P  + 

fe  P)  +  1S«q 

8  =30  :  1! 

:  9 

45     = 

|3*e'  P  + 

Po*?*)  +  45  sq 

»  ~  29  :<8 

:  3 

33     = 

{te'P  + 

8»e"P")  +33Bq 

3  =  (0  :    9 

:  6 

2)     = 

8(l'  P  + 

3Pe        -t-SIaq. 

idtaet  man^das  Eisenoxyd  auf  Oxydul,  so  wUrde  das  SauerstoRverbHltniss 
Basis  und  Sänre  sein ; 

1  =  8,9  :  8 

a  -  2,7  :  ft 

4  =  3:5 

3  -  4,4  :  5. 
Diese  Dntersucfaungen  beweisen,  dass  die  Umwandlung  des  ursprttnglichen 
'dulpbosphats  nicht  immer  dieselbe  ist.*: 


DiB  illenn  AnalynD  liBd  UAf/niB: 
4.  Me  d»  Franoe.  LangUr. 
%.  Kertsch  in  der  Krim.  Segeih. 

3.  New-Jersey.   a)  Thomson.   6)Vanaxem. 

4.  Bodenmais.  A.  Togel. 

6.  St.  AgneaiQ  ComwalL  Slromeyer. 

6.  Brdiges  BisMibkMi  too  KotaiMriierge.  KUptoih, 

7.  Hillenirapp  im  Lippesoben.   Brattdes. 

8.  Alieyrae.  Bertkier. 


r 

s. 

a. 

b. 

U 

•. 

PhosphorsSure        84 

24,M 

26,06 

85,86 

86,4 

31,18 

Eisenotydd           45 

48,79 

,  46,3« 

44,84 

11.« 

41,83 

Wasser                   31 

20,S0 

27,41 

88,86 

91,« 

87,48 

400. 

40Ö. 

99,51 

f 

98,65 

M,l 

99,89 

Mmsphorsltare 

e. 
3lfe,0 

30.»l 

8. 

83,1 

BbMioxydal     ' 

47,5 

43,77 

43,0 

Manganoxydul 

— 

— 

«»« 

Wasser 

80|0 

85,00 

38,4 

fienlsäure 

— 

0,08 

K 

Thenerde 

— 

0,70 

0,6 

99,5        99,84         99,4 
Die  meisten  dieser  Analysen  durften  wegen  der  «nalytiscben  Methoden  nicht  ge- 
nau ausgefallen  sein. 

Anglarit  ist  wahrscheinlich  derber  V.  von  Anglar,  Dpt.  Haute- Vienne. 

Berthier  fand  darin:  P  24,8,  te  54,0  Sn  9,0   ft  45,0,  glaubt  aber,  das 
Manganoxyd  sei  beigemengt. 

Berthier:  Ann.  Mines  XII,  SOS.  —  Brandes:  Schwgg.  J.  JULJU,  77.  —  Fisher: 
Am.  J.  of  Sc.  n  Ser.  IX,  S4.  —  Klaproih;  Beftlr.  IV,  4a«.  —  Klirlhaasit  JUb»  J. 
of  Sc.  II  Ser.  ZXUI,  4M.  J.  f.  pr.  Gb.  LXXIII,  S07.  —  Laugier:  Hany  TraiM  de  Min. 
p.  4S6.  -—  Ramme Isbern:  Pogg.  Ann.  LXIY,  440.  —  Segeth:  J.  f.  pr.  Ghem.  XX, 
356.  —  Slromeyer:  Untersuch,  S.  S74.  —  Struve:  J.  f.  pr.  Chem.  LXVn,  SH.— 
Thomsoii:  Oatl.  of  Hin.  I,  461.  ^  Vogel:  Gilb.  Am.  LIX,  474. 

Grflnelmnsteln. 

Giebt  beim  Erhitsen  Wasser,  schmilzt  v.  d.  L .  UiokX  lu  ^Mr  sohwanen 
porösen  Kugel. 

Ist  in  Chlorwasserstoffsäure  aufltfslich. 
4.  HoIIerter  Zug  bei  Siegen.  Dunkelgrüner  concentrisch-faseriger  6.  a)  Kar- 
sten,  b)  Schnabel. 

2.  Dpt.  Haute- Vienne.   Vauquelin. 

3.  Allentown,  New-Jersey.  Dunkelgrün,  iaserig;  im  flrflntond  veriwnMDend. 
Kurlbaum. 


999 


4. 

s. 

3. 

a. 

b. 

Phospborsäure 

27,72 

28,39 

27,«ö  ., 

38,64 

Eisenoxyd 

63,45 

53,66 

56,20 

.  53,74 

MangdDOxyd 

— 

— 

6,76 

— 

Eisenoxydul 

— 

9,97 

— 

3,77 

Wasser 

8,56 

8,97 

9,29 

40,49 

99,73       ^00,99       100.  100,23 

Nach   Karsten,   welcher  nur  Eisen ox yd  angiebt,    ist  der  Sauerstoff 

700  diesem,  von  der  Phosphorsäure  und  vom  Wasser  as  19,03  :  15,54  :'Y,6'1 

s  6,1  :  5  :  2,45.   Setzt  man  6  :  5  :  2,5,  so  erhalt  man  4  At.  Eisenoxyd|  8  At. 

Saure  und  5  At.  Wasser, 

2*e»P  +  5aq. 

Nach  Schnabel  sind  jedoch  beide  Oxyde  des  Eiaens  cugegeni  (welche 
64,74  p.  G.  Oxyd  betragen)  und  ist  der  Sauerstoff  vom  Oxydul,  Oxyd,  der 
Saure  und  dem  Wasser  ä  2,21  :  16,10  :  15,01  :  7,97  =  1  :  7,3  :  7,2  :  3,6 
s  0,74  :  5  :  S  :  2,5.  Setzt  man  0,75  :  4,5  :  5  :  2,5,  so  giebt  dies  eine  Verbin- 
dong  von  3  At.  Oxydul,  6  At.  Oxyd,  4  At.  Säure  und  9  At.  Wasser, 

(te^P  +  3Pe*P)  +  9aq. 
4  At.  Phosphorsäure     ats  3550,0  =:  29,80 
6  -  Eisenoxyd  ^  6000,0  =  50,37 

3  -    Etsenoxydul        »  1350,0  >s  11,33 
9  -    Wasser  ^  1012,5  =    8,50 

,      11912,5     100.  ..,.,, 

Das  von  Yauquelin  untersuchte  Mineral  giebt  den  Sauerstoff  der  BasQn» 
der  Säure  und  des  Wassers  =  18,91  :  15,61  :  8,26  f=s  6,0  :  5  :  2,7,  oder  an- 
nähernd SB  6  :  5  :  2,5,  was  die  Formel 

2R*P  +  5aq  • 

ausdrücken  würde,  übereinstimmend  mit  Earsten^s  Analyse.  Es  enthält  ge- 
gen 1  At.  Hangan  8  At.  Eisen.  Vanquelln  prüfte  die  Auflösung  mit  GoldcUo- 
rid  vergeblich  auf  Eisenoxydul.  Sollte  das  Manganoxyd  das  vorhandene  Etoeti-^ 
oxydul  oxydirt  haben?  Ueberhaupt  ist  die  mineralogiscbe  Uebereinstimmung 
beider  Mineralien  nicht  erwiesen. 

Das  amerikanische  Mineral.scheint  im  Wesentlichen  gleichfalls  fe^P  +  3aq 
zu  sein ;  an  eine  bestimmte  Verbindung  mit  te^P  ist  wohl  nicht  zu  denken. 

Ein  anderes  Eisenoxydphosphat  von  Fouchäres,  Dpt.  der  Aube  gab  Ber- 
thier:  17,58  Phosphorsäure,  51,1  Eisenoxyd,  28,57  Wasser,  1,66  Kieselsäure. 

Melanchlor  nannte  Fuchs  ein  schwai^^es  Mineral  von  Rabenstein  im 

Zfriesel  in  Baiem,  dessen  sp.G.  a=  3,38  ist,  und  worin  er  25,52  (ein  anderes 

Mal  30,27)  Phosphorsäure,  38,9  Eisenoxyd^  3,87  Eisenoxydul,  9—10  Wasser 

and  etwas  pbosphorsauren  Kalk  fand. 

Berthier:  Ann.  Mines  111  8«r.  IX,  »I«.  —  Tuchs :  J.  f.  pr.  Chem.  XVII;  474.  — 
Genth  (Kurlbaum):  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XXIII,  4SI.  —  Karsten:  ArchW  XV, 
S4t.  —  Schnabel:  Privatmitth.  —  Vauquelin:  Ann.  Chim.  Phys.  XXX,  SOS. 


380 

Giebt  beim  ErhitieQ  Wasser;  schmflxt  ▼.  d.  L.  sehr  leidit  la  einer  sdiwar^ 
leo  {^QzeDden  Kugel.  Nadi  Dam  cor  schmilxi  er  xu  einer  rOthlidigelben  kry- 
stallmisdien  Perie,  wdche  in  der  Äusseren  Flamme  braun^  dann  schwan  wird, 
und  etwas  Funken  sprnh^  während  die  Flamme  grOnUch  grfMH  wird.  HH 
den  Flössen  reagirt  er  auf  Eisen  und  Mangan. 

In  Sauren  isl  er  Idcht  aufl(fslich;  die  Aufhtoung  enthill  die  Helalie  ab 
Qxydule. 

Analysen  des  H.  von  f«imagfts : 
4.  Dufr^noy. 

8.  a)  und  b)  gelber  H. ;  sp.  6.  3,185.  Damour. 
3.  aotblicber  H. ;  sp.G.  ■■  3,498.  Damour. 


a. 

b. 

Phospborsanre 

38,00 

37,96 

38,80 

37,83 

Manganoxydul 

32,85 

41,15 

48,04 

41,80 

Eisenoxydul 

H,40 

8,40 

6,75 

8,73 

Wasser 

48,00 

48,38 

18,00 

11,60 

Quars  etc. 

^ 

0,35 

0,50 

0,30 

99,95        99,94       99,49      400,86 

In  dem  Mittel  aus  Damour's  Analysen  ist  der  Sauentoff  der  Saure,  der 
Basen  und  des  Wassers  ss  8  :  4  :  4  s  5  :  8Vt  ^  ^ Vt-  Demnadi  besteht  der  H. 
aus  8  Ai.'  Phosphorsaure,  5  At.  Mangan-  und  Eisenoxydul  und  5  AI.  Wasser, 

♦»■ff...,, 

und  ist  vielleicht  besser  als  ein  Doppelsalz 

(ft»P  ^  ft«P)  +  5aq 
zu  betrachten. 

8    At.  Phosphorsaare  a  4775,0  s  39,4  4 

4i  -    Manganoxydul  =  4883,0  =  40,80 

f  -    Eisenoxydul  =    375,0  »    8,87 

5     -    Wasser  «    568,5  sr  48,39 

4535,5     400. 

Dufr^noy's  sehr^abweichende  Analyse  giebt  den  Sauerstoff  von  Saure, 
Basen  und  Wasser  «  5  :  8,3  :  3,6  s  80  :  9,8  :  44,4.  PRmmt  man  80  :  9  :  45 
s  5  :  8^  :  3f  an,  so  erhalt  man  den  unwahrscheinlichen  Ausdruck 

*•?*  +  45aq. 

Damour:  Ann.  llinesV  S^r.  V.  —  Dufrönoy  :.lbid.  II  Sär.  YÜ,  U7.  Pogg.  Ann. 
XVII,  49t. 


»1 

HMtfTMit« 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  dunkelbraunen  oder  8chWiirz4h  Masse ;  verhält 
sich  sonst  wie  der  vorige.  -     | 

Der  H.  vonLimoges  wurde  von  Yanqueljui  dann  von  DqXrönoy  unter- 
sucht.   Nach  Letzterem  enthält  er : 

Sauerstoff. 

Phosphorsäure        44,77  ffü,5l)    r      l?         i 

Eisenoxydul  34,89  7,7«  | 

Manganoxydul         17,57  «.ooT^'*^^ 

Wasser  4,40  8,94 

Kies^äure  *       0,28 

''     98,80  ' 

Der  Sauerstoff  der  Säure,  der  Basen  und  d^  Wassers  ist  as  6  :  3  :  4 ,  so 
dass  man  daraus  die  Formel 

3R»&?  +  5aq  +  3|J^^}V  +  öaq 
ableiten  kann.  i  - 

6  At.  Phosphorsäure  =  5385,0  »  48,35 

40  -    Eisenoxydul  s  4500,0  =  35,78 

5  -    Manganoxydul  =  8487,5  »  47,40 

6  -    Wasser  =    568,5  =    4,47 

48575,0      400: 

Dafr^noy :  Ann.llin.  IlSör.  VII,  443.   Pogg.Anü:  XVII,  495.  Vauquelio:  Ann. 
Chim.  Pl^ys.  XXX,  394. 

Verwitterungsprodukte  von  Triphylin  und  ähnlichen  Mineratien. 

A.   Alkalihaltige. 

4 .  Norwich,  Massachusets.   Schwarze  Krystalle,  in  Form  und  Spaltbarkeit  an 

Triphylin  erinnernd,  von  blaurothem  Strich;   sp.  6.  =s  8,876.    V.  d.  L. 

leicht  schmelzbar  unter  Aufschwellen  zu  einer  schwarzen  Masse.    Mittel 

zweier  Analysen  von  C  r a  w. 
8.  Chanteloub  bei  Limoges.   Alluaudit.    Braun,  spaltbar  wieTriplit;  sp. 

G.  as  3,468.    In  GblorwasserstofiTsäure  unter  Chlorentwicklung  auflöslich. 

Damour. 


j 


4. 

Sauerstoff. 

t. 

Sauerstoff. 

Phosphorsäure 

43,00 

M,40 

44,25 

ai.s« 

Eisenoxyd 

86,69 

8,0<\ 

25,62 

'•"1  8.«0 
0,81/ 

Manganoxyd 

84,00 

1,06 

Manganoxydul 

— 

23,08 

8.S7| 

Kalk 

4,79 

0,54 1 

— 

f  «,«« 

MatroQ 

-^ 

M," 

5,47 

«,»») 

Lithion 

8,23 

«,ia) 



Wasser 

2,07 

1.8« 

2,65 

t,85 

Kieselsilure 

0,30 

0,60 

400,08  99,73 


3» 

In  diesen  Substanzen  ist  der  QnßttHt  ton 
ft:A:  P  :ft 

1  «  4  :  9  :  45:  4 
S«  5:6  :  18:8 

Man  könnte  daher 

4  =r  (ftf^  H-  8?f»)  H-  aq 

2  rs  (5ft'?  +  2R*P)  -h  iaq 

beseichnen,  wenn  es  Oberhaupt  statthaft  wttre,  für  solche  SidMtansen,  deren 
homogene  Beschaffenheit  mehr  als  zweifelhaft  ist,  Formeln  au&ustellen.  Da- 
mour  hat  für  die  zweite  das  Verhflltniss  6  :  6  :  80  :  2  »  3  :  3  :  40  :  4,  und 
die  Formel 

(ft*P  ^  PeP)  H-  aq 
angenommen. 

Graw  (Dana) :  Am.  J.  of  Sc.  II.  8er.  XI,  4at.    -^    Damoar:  Aon.  Min.  IV.  S6r. 
XIU,  844 . 

B.  Alfcalifreie., 

4.  Bodenmais  in  Baiem.  Pseudotriplit.  Wird  Von  SalpelersMure  wmig 
angegriffen,  welche  in  der  Wärme  sich  und  das  Pulver  rOtUidi  filrbt. 
(v.  Kobell).    a)  Fuchs.  6}Delffs. 


a. 

b. 

PhosphorsSure 

35,70 

35,74 

Bvenoxyd 

48,47 

51^00 

Manganoxyd 

8,94 

8,06 

Wasser 

5,30 

4,52 

Kieselsäure 

1,40 

0,71 

99,54       400. 

Dieses  nach  Fuchs  aus  dar^Zersetzung  des  Triphylins  entstandene  Mineral 
scheint 


fPe  1«*, 


•  8  aq 

zu  sem. 

8    At.  Phosphorsäure  »  4775  »  35,56 

8f  -    Eisenoxyd  »  8573  =  54,55 

f  "    Manganoxyd  =  '148  ==:    8,38     • 

8     -    Wasser  =    885  =    4,54 

(994      400. 

Eine  solche  Verbinching  kann  durch  direkte  Oxydation  von  ft*P  entstehen. 

S.  Triphylin. 

2.  Chanteloub,   Limoges.     Als  Heterosit  bezeichnet.     BrAiinlidi   violett; 
sp.G.  =3,44.    Rammelsberg. 


333 


SauOTttoff. 

Phospboraäare 

32,48 

«8,4  8 

Eisenoxyd 

31,46 

Manganoxyd 

30,04 

Wasser 

6,35 
400. 

8,84 

«•P«  + 

üaa. 

Also  etwa 


Die  Terbindungi  durch  deren  einfache  Oxydation  die  Substanz  entstanden  wäre, 
wflrde 

Min. 

Delfft:  BliftA  OnrktogD.  t.  Aufl.  fti7.    — <    Fachfli:  8.  Triphylin.  —  Rammelt- 
berg:  Pogg.  Ann.  LXXXV»  44t. 

Kakoxen. 

Giebi  beioi  Erhitzen  Wasser,  welches  schwach  sauer  reagirt  und  Fluor- 
wasserstofibiure  enfhdt.  Schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  einer  schwärzen 
l^anienden  Schlacke  und  färbt  die  äussere  Flamme  biaugrün.  Reagirt  mit  den 
FlUasen  auf  Eisen. 

bi  in  Ghlorwasserstoffsäure  aufKtslich. 

Dies  früher  für  Wawellit  gehaltene  Mineral  von  der  Grube  Hrbeck,  Sohicht- 
amt  Straschitz  bei  St.  Benigna  (Zbirow)  in  Böhmen  wurde  untersucht  von 
Steinmann  (a),  Holger  (6),  Eichardson  (c)  und  Hauer  {dy  a  gelbe  fase- 
rige, ß  kugel-  und  nierfDrmige  Abänderung). 

a«  b.  c.  d. 

a.  ß, 

Phospborsäure  47,86  9,80  80,5        19,63      85,74 

Eisenoxyd  36,38  36,83  43,4         47,64       44,46 

Wasser  85,95  48,98  30,8        38,73      38,83 

Thonerde  40,04  4  4,89  —        400.         400.  ' 

Kalk  0,45  —  4,4 

Magnesia  —  7,58  0,9 

Zinkoxyd  —  4,83  — 

Kieselsäure    •       8,90  3,30  8,4 

Sdiwefelsäure        —  4  4,89  97,9 

99,49         99,70 

Den  früheren  Analysen  dürfte  unreineres  Material  zum  Grunde  liegen ;  auch 
in  d  ist  die  Menge  des  UnlOsKchen  in  Abzug  gebraeht. 

Die  Analyse  c  würde  nach  Abrechnung  des  Uebrigen  84,85  Phosphorsäure, 
45,95  Eisenoxyd,  38,80  Wasser  geben. 


Nn  sind  die  S«oerstofHMBf0ii  in 

Fe     :      (^      :     tt 
e.      s  43,78  :  H,tS  :  88,62  »  6,4  :  5  :  42,7 
d.a.  s  44,29  :  44,M  :  29,09  a.  6,5  :  5  :  43,2 
d.ß.  =5  42,44  :  44,41  :  29,17  s  4,3  :  5  :  10,4 

e  and  d.  a  geben  also  liemlidi  nahe  das  YeriilUnias  6:5:42.  wonaeh  der  I* 

4  Ai.  SSore,  2  AI.  Basis  nnd  42  Ai.  Wasser  enthalt, 

f^P  -I-  42aq.  (L) 

dß  giebl  dagegen  eher  4,5  :  5  :  40  »  9  :  40  :  20,  oder  2  At.  Stare,  3  At.  Basis 

nnd  20  At.  Wasser, 

Pc*P*  -h  20aq.   (D). 

Haner  halt  aber  sdbst  das  Material  Ton  d. ß  nidit  für  so  rein,  als  des  tob  d.U. 

Da  nun  das  Resultat  des  letsteren  mit  Bichardson's  Analjae  nrinlidi  gak 

llbereinstiaunt, so  gswnint  die  etsleFonnel  an Wahrscheinüchtail ■  Sie  irwlangt: 

4  AI.  Phosphorsanre    »    887,5  a>  20,94 

2  -    Eisenoxvd  ^  2000,0  ^  47,20 

42   -    Wasser'  «4350,0  =g  34,86 

4237,5     400. 


▼.  Haaer:  Jahrb. d.gaotneielitaBSi.  4ti4.  f7.  — t.  Holgar:  liaawpila  Hifhifl 
Vm,  ISS.  ^  Richardsoot  ThooifOB  Ooll.  I.  476.  —   StainnaaB:  Laonh.  Haa^ 
hmch.  8.  7it. 

Itraaatl.  Varhllt  sieb  wis  Kakoieo.  Die  eblorwassentoAaare  SalUsm^  eotbilt 
kein  Eisenoxydiil.  Plattoer. 

Ist  ein  Begleiter  def  Kakoxeas  und  enthalt  gieichgins  Phosphorame,  Blseaeiyd  aad 
Wasser. 

.  Brei^baupt:  J.  f.  pr.  Cbem.  XX,  es.  ^ 

DeHaailt.  Decrepitirt  beim  Erbitxea,  giebt  Wasser  and  sdunilsl  xa  einar  graaea 
staric  magnetischeo  Kagel. 

Ldst  sich  mit  brauner  Farl>e  in  Ghlorwasseratoffaäare  auf,  mit  Hinteriassong  von  etwas 
Kieselsaure,  und  mit  Brausen  durch  beigemengten  Kalltspath. 

4.  Bemeau  bei  Vis6,  Belgien,  a)  Dumont.  a  rothbraun:  nach  Abxng  von  44  p. C.  iLoh- 
lens.  KallL  und  8,6  Kieselsäure,  ß  Braunschwarz :  nach  Abzog  too  S«t  tod  jenem  nnd 
4,4  Ton  dieser.  5)  Del v aus.   e)  Hauer. 

5.  Leoben,  SteiermariL.    Dem  Torigen  ahnlich.  v.  Hauer. 

4.  «. 

a.  b.  c. 


ff. 

ß' 

Phosphorstture 

46,64 

46,57 

48,36 

80,94 

S6,6a 

Eisenoxyd 

14,20 

SS,6S 

40,44 

58,64 

5a,84 

Kalk 

— 

— 

— 

7,94 

Mt 

Wasser 

46,76 

46,84 

44,48 

4  9,08 

t6»6i 

4  00.  4  00.  99,77         4  00.  466. 

Hieraas  Usst  sich  die  Natur  der  Substanz  nicht  beurtheilen.    Ist  der  Kalk  in  a  und  b  mit 
Recht  als  Carbonat  in  Abzug  gebracht?  Woher  die  Differenzen  im  Eisen-  und  Wassergehalt? 
Die  mitgetheilten  Zahlen  geben  fttr 

4aJ?e'P-l- Siaq  4  6  l^e'P  H-  4aaq, 

während  4  c  und  S  sich  als 

(Ca»P  +  2Pe»P)  +  «4aq 
darstellt. 


885 

8  Ai.  Phosphorsäare  »  S66S,5  >■  S4,45 

6  -   Bisenoxyd  is  6000,0  v  48,84 

8   -    Kalk  s  4  050,0  s    8,46 

S4  -    Wasser  «  «700,0  «  >4,78 

4S44S,8      400. 
Breiihaiipi  rechnet  den  D.zum  Diadochit,  der  indessen  Schwefelsttnre  enthält. 

DelYaax!  Bull,  de  l'Acad.  d.  Bruxelles.  4888.  447.    —    Dumont:  Phil.  Mag.  lU 
8er.  Xrv,  474.  Pogg.  Ann.  XLVII,  496.  —    Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  4884,  S7. 

Otlilfclllt.    Bin  gelbes  blättriges  Mineral  von  Battenberg  im  Leiningenschen.    Sp.  G. 
»1,88. 

Giebt  beim  Brhitxen  Wasser.    Schmilzt  v.  d.  L.  sehr  leicht  zu  einer  schwarzen  glän- 
naden  magnetischen  Kngel. 

WM  Ton  Chlorwasserstofbäore  leicht  zersetzt. 

KathlltnaehHeissig: 

Sauerstoff. 


Phosphorsänre       84,04 
Bisenoxyd               84,84 
Thonerde                 S,90 
Kalk                        4  4,84 
Magnesia                 8,66 
Wasser                 so,66 

7,80 
4,88 
4,88 
4,06 

49,08 
8,66 

6,89 
48,88 

99,97 
Die  SaoerslofAiiengen  sind  »  5  :  8,8  : 

«,4 

:  4,8. 
4ft»f 

Setzt  man  6  :  8,4  :  4,4  :  4,8,  so  erhält  man 
^)  -f-  48 aq. 

Wawellit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  oft  zugleich  Fluorwasserstoffsäure.  Färbt 
V.  d.  L.  die  Fiamme  schwach  blaugrün,  schwillt  auf  Kohle  auf,  stäubt  zuweilen 
umher  und  wird  weiss,  und  verhält  sich  sonst  wie  Thonerde. 

Löst  sich  in  Säuren  und  in  ätzenden  Alkalien  auf.*)  Nach  v.  Kobell  giebt 
der  W.  von  Bamstaple  und  Striegis  mit  Schwefelsäure  eine  stärkere  Fluorreak- 
lioD  als  der  von  Amberg. 
i  Klaproth,  Gregor,  John  und  H.  Davy  fanden  in  dem  W.  nur  Thon- 

;  erde  und  Wasser,  daher  Letzterer  ihn  Hydrargillit  zu  nennen  vorschlug.  Fuchs 
entdeckte  im  J.  4846,  dass  ein  für  einen  Zeolith  gehaltenes  Mineral  von  Amberg, 
welches  er  Lasionit  nannte,  ein  Thonerdehydrophosphat  sei ;  er  machte  auf  die 
Aehnlichkeii  desselben  mit  dem  W.  aufmerksam,  und  zeigte  zwei  Jahre  später, 
dass  es  in  der  That  wirklich  Wawellit,  und  die  Phosphorsäure  in  diesem  ganz 
übersehen  sei,  da  die  phosphorsaure  Thonerde  sich  gegen  Reagentien  der  Thon- 
erde selbst  sehr  ähnlich  verhält.  Berzelius,  der  schon  früher  im  W.  die  Ge- 
genwart einer  Säure  vermuthet  hatte,  bestätigte  4849  Fuchs' s  Entdeckung. 
4.  Amberg  in  Baiem.    Fuchs. 

2.  Langenstriegis  bei  Freiberg,   a)  Blauer,  b)  grüner  und  gelber,  c)  brauner, 
d)  schwarzer.    0.  Erdmann. 


4)  Nach  Städeler  wird  er  von  kochender  Chlorwasserstoffsäare  wenig  angegriffen. 


3.  Zbirow  in  Böhmeo.   Hernaiin. 

4.  AUendorf  (?).    Sonnenichein. 

5.  Earnslaplei  DevoDshire.   a)  Fachs.   6)  Berieliai. 

6.  Steamboaty  CSiesler  Co.,  Pennsylvanien.   Genth. 

7.  Ungarn.  (Kapnidt).  I^.G.  »  S|356.  Stadeler. 


Plnor  — 

PlKMi|Aors8Qre  34,79 


Thonerde 

.        »/ 

Eimooxyd 
Wasser 


36,56 
88,00 


a. 
Spar 

34,06 

36,60 

1,00 

27,40 


b. 
Spar 

SS,S8 

36,39 

8,69 

S7,40 


99,88        99,06      99,46 


•c 

Spar 
34,55 
34,90 

8,81 
84,01 

7,30*) 


d. 
Spur 

38,46 

35,39 

4,50 

84,00 


4,6» 
S4,fl9 
36,39 

1.80 
86.34 
0»,»l 


Hoor  — 

Pbosphorsaare  38,16 


Thonerde 

Eisenoxyd 

Wasser 

Kalk 

KiesebSore 


35,76 

88,38 
0,86 
8,70 

99,80 


t.*)  b. 

—  8,06 

34,98  33,40 

37,18  35,35 

—  4,86 
88.00  86,80 

—  0,50 
100,16  99,36 


99,97    100. 


Spar 
34,68 
36,67 
0,88 
88,89 


35,49 
aC».59 

(S4.M) 


99,86      106. 


Hiernach  darf  man  annehmen,  dass  der  W.  eine  Yeiiundong  von  8At.  Phos- 
phorsaare, 3  At.  Thonerde  and  12  At.  Wasser  sei, 

Ja'P*-*-  12aq. 

2  At.  Phosphorsaare    a>  1775  »  35,14 

3  -   Thonerde  a«  1986  »  38,13 
12  -    Wasser  =  1350  =  26,73 

5051      100. 
Stadeler  §|)aabt  13  At.  Wasser  annehmen  la  lotlssai  (bereobaet:  34,37 
Pbosphorsaare,  37,38  Thonerde,  88,31  Watter). 

Berzelius  and  Hermann  nahmen  den  W.  als  eine  Terbindang  von 
Plaoraiaminium  mit  Thonerdephosphat,  und  stellten  demgemlsae  Formeln  aaf. 
Allein  abgesehen  von  der  sehr  unsicheren  Bestimmung  der  PInormenge  war  der 
vom  Ersteren  untersuchte  W.  kalkhaltig,  konnte  also  ein  wenig  Flnssspath  ent- 


4)  Kieselsaure,  z.  Th.  aa  Thonerde  gebnnden,  da  Kalilaage  49,7  p.  C.  dieser  VarieUt 
nnaufgelöst  Issst. 

8)  Kieselstture. 

5)  Mittel  von  zwei  Analysen. 

4)  im  gegliibten  Mineral  fand  Stadeler  47,48  Pbosphorsaare,  so  dass  biemacb  auf 
^1,4*  derselben  M,S6  Thonerde  kommen  würden. 


337 

Jialten,  w&hrend  manche  W.  gar  nicht  auf  Fluor  reagirdn.    Es  bleibt  also  noch 
xweifeihaft,  ob  die  Fluorverbindung  wesentlich  ist. 

Der  W.  No.  7  ist  von  Kenngott  als  ein  besonderes  Mineral  hingestellt, 
ond  mit  dem  von  Kapnik  für  identisch  erklärt  worden,  worin  v.  Hauer  Schwe- 
felsäure gefunden  hatte  (S.  Felsöbanyt,  Hydrale  von  Sulfaten).  Eine  qualitative 
Probe  einer  solchen  Substanz  von  Kapnik  ergab  in  der  That  keine  Schwefel- 
sSure,  wohl  aber  viel  Phosphorstture.  Stadeler  nimmt  darin  nur  44  At.  Was- 
ser an. 

Berzelius:  Schwgg.  J.  XXII, S97.  XXVII,  68.  ~  0.  Erdmann:  Ebenda«.  LXIX, 
454.  —  Fachs:  Ebendas.  XVIII,  S88.  XXIV,  414.  ^  Genth:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser. 
XXIII,  4S8.  -^  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIIl,  S88.  —  Klaproth:  Beitr.  V, 
408.  —  Sonnenschein:  J.  f.  pr.  Chem.  Llll,  844.  —  Stttdeler:  Ann.  Chem. 
Pharm.  CIX,  806. 

Kalaft. 

DecrepitirV  beim  Erhitzen,  giebt  Wasser  und  schwärzt  sich.  Ist  v.  d.  L. 
unschmelzbar,  wird  aber  braun,  glasig  und  färbt  die  äussere  Flamme  grün. 
Mit  den  Flüssen  erhält  man  Kupfer-  und  Eisen  reaktion. 

Ist  in  Säuren  aufltfslich.    Nach  Hermann  löst  er  sich  nach  dem  Schmel- 
zen mit  Kalihydrat  in  Wasser  auf,  wobei  jedoch  die  verschiedenen  Varietäten 
bald  mehr  bald  weniger  Rückstand  lassen. 
4.  Jordansmühle  in  Schlesien,   a)  Zellner.  b)  John. 
2.  Aus  dem  Orient.   Blau;  sp. G.  =  2,624.   Hermann.   (Von  diesem  blie- 
ben nach  dem  Schmelzen  7  p.  G.  ünaufgelöst). 

4.  8. 


a. 

b. 

Sauerstoff. 

Phosphorsäure 

^     38,9 

30,90 

28,90 

46,80 

Thonerde 

54,5 

44,50 

47,45 

88,46 

Kupferoxyd 

4,5 

3,75 

2,02 

0,40 

Eisenoxyd 

2,8 

4,80 

4,40 

0,88 

Manganoxyd 

— 

0,50 

0,45 

Kalk 

— 

4,85 

0,68 

Wasser 

4,0 

49,00 

48,48 

46,46 

98,7       99,95       4  00. 

Unstreitig  ist  der  K.  ein  Hydrophosphat  von  Thonerde,  gemengt  mit  Phos- 
phaten von  Kupfer,  Eisen,  Mangan,  Kalk,  deren  Zusammensetzung  jedoch  nicht 
ermittelt  ist.  Denkt  man  sich  dieselben  als  Salze,  worin  der  Sauerstoff  von 
Basis  und  Säure  ss  3  :  5  ist,  so  bleibt  für  das  Thonerdephosphat  der  Sauerstoff 
von  Phosphorsäure  und  Thonerde  s  43,87  :  22,46  s  5  :  8,  was 

Ä1»P«  +  45aq  =  (Ä1*P  +  2Ä1«P)  +  45  aq 

entsprechen  würde.  Der  Sauerstoff  des  Wassers  ist  gleich  dem  der  Säure,  wenn 
nicht  ein  Theil  für  die  übrigen  Phosphate  in  Abzug  kommt,  was  doch  wahr- 
scheinlich ist. 

RiB  ■•Itbtrf  *•  MincralcibMii«.  22 


Ueberdies  ifl  in  deo  liieren  Analysen  die  genme  TrannBg  der  bflUhi 
Hanptbestandtheile  nichl  TerbOrgl. 

In  einen  grQnen  Türkis,  der  nach  den  Behmddn  nnl  Nalranijdm 
25,48  p.c.  hinterliess,  fand  Hermann:  Pheapherslnra  5,64,  ThoMvde  55,71^ 
phospbomarai  Kalk')  18,10,  Kapfarozvd  l,4S,  EisenoKfd  1,10,  MangMiiffyi 
e,60,  Wasser  18,13,  KieselsSoie  4,26. 

MdgUdierweise  ist  jedoch  von  den  Beimengungen  nnr  der  Kalk  ab  fWi- 
phat  Torhanden,  während  die  übrigen  Oxyde  als  Hydrate  biaiywniiHill  sind,  h 
diesem  Fall  ist  der  Sauerstoff  von 

^     :    AI    :     A 
in  la  =  21,80  :  25,45  »  5  :  5,9 

4  b  =r  17,32  :  20,78  :  46,89  3=  5  :  6     :  4,9 
2     =  45,32  :  22,46  :  46,46  =  5  :  7,2  :  5,2 

Dann  erscheint  der  K.  ab 

£l*^-f-5aq, 
wo  das  Yerfaaltniss  5:6:5  com  Grande  liegt.    Diese  Pormd  bring;t  den  K.  in 
eine  einüache  Bexiehung  su  den  nachfolgenden  Sobstanien. 

Peganit,  gewöhnlich  dem  Wawellit  sogerechnet,  von Striegps  in  SaohMD; 
und 

Fischerit,  ein  grünes  Mineral  von  Nischne-TagQ,  dessen  qp. 6.  aB2,46 
ist,  und  welches  sich  ähnlich  dem  Kalait  verhalt,  jedoch  nur  in  Schwefebiiire 
gut  loslich  ist,  sind  beide  von  Hermann  untersucht  worden. 

PeS*i>>^-    Ssaentoff.     Fischerit. 


Phosphorsäure 

30,49 

17,09 

29,03 

l<,S7 

Thonerde 

44,49 

S0,78 

38,47 

47,M 

Kupferoxyd        \ 

0,80 

Eisenoxyd  (So)  i 

2,20 

4,20 

• 

Gangart             J 

• 

3,00 

Phosphors.  Kalk 

— 

Wasser 

22,82 

SO,  98 

27.50 

t4,4S 

400.  400. 

H  e  r  m  a  n  n  hat  angenommen : 

Peganit     =  Äl*  t^  +  6  aq, 
Fischerit   =  Äl*t^  +  8aq, 
wonach  sie  und  der  Kalait  verschiedene  Hydrate  von  sechstelphosphoraanrer 
Thonerde  wären. 

Es  ist  nicht  zu  verkennen,  dass  die  Natur  aller  dieser  Ifinoalien  noch  nicht 
feststeht. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Cham.  XXXIII,  982.    —   John:  Bull.  sc.  nat.  1887.  440.  — 
Zellner:  Isis  4884.  887. 


4)  Als  Oa'P  angenommen. 


I 


389 

1lM0r46pkt8^at  von  der  Insel  Bourbon.  Vauqu  ei  in  fand  in  einem  Mineral 
TOD  dort  80,6  Phosphorsäure,  46,7  Thonerde,  8,4  Ammoniak,  49,7  Wasser  und  färbenden 
Stoff. 

Ami.  Chim.  Phys.  XXI,  488.  Berz.  Jahresb.  III,  4  44. 

Gfbbsit« 

Seitdem  das  Hydrat  der  Thonerde  mit  3  At.  Wasser  allgemein  als  Hydrar- 
gilUt  bezeichnet  wird,  überträgt  man  den  Namen  des  nordamerikanischen  auf 
das  Phosphat,  welches  nach  Hermann  mit  jenem  zusammen  vorkommt. 
Nach  seiner  Analyse  enthält  der  G.  von  Richmond,  Massachusets : 
Phosphorsaure        37,62 
Thonerde  86,66 

Wasser  35,72 

4  00. 

Er  ist  also  drittelphosphorsaure  Thonerde  mit  8  At.  Wasser, 

ÄlP  -f-  8aq. 

4  At.  Phosphorsäure   =  887,5  =  36.53 
4    -    Thonerde  =  642,0  =  26^42 

8  -    Wasser  =  900,0  =  37,05 

2429,5     400. 
In  später  untersuchten  Proben  fand  er  nur  26,3 — 15,3 — H,9  p.C.  Phos- 
phorsäure, 38,3 — 50,2—53,9  Thonerde,  so  dass  dies  wohl  Gemenge  von  Gibb- 
sit  und  Hydrargillit  sein  mögen. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XL,  3S.  XLII,  4. 

Laziilith. 

Giebt  in  der  Hitze  Wasser  und  wird  weiss.  Färbt  v.  d.  L.  die  Flamme 
schwach  grün,  schwillt  an,  wird  blasig,  schmilzt  aber  nicht,  und  giebt  mit  Ko- 
baltsolution  ein  schönes  Blau.  Der  L.  von  Voran  zerföUt  unter  starkem  An- 
schwellen in  Stücke,  und  färbt  sich  mit  Kobalt  röthlich.  Der  L.  aus  Wermland 
wird  braun  und  porös,  und  giebt  Manganreaktion. 

Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen,  nach  vorgängigem  Glühen  aber  fast 
ganz  aufgelöst.  (Fuchs).  Ghlorwasserstoffsäure  zieht  Eisen  aus,  während  der 
Rest  grün  erscheint.  Concenlrirte  Schwefelsäure  zieht  nach  längerer  Digestion 
alles  Eisen  aus,  und  lässt  einen  weissen  Rückstand,  welcher  von  Säuren  nicht 
angegriffen  wird.   Aehnlich  wirkt  Fluorwasserstoffsäure.   (Igel ström). 

K 1  a  p  r 0 1  h  untersuchte  den  L.  von  Kriglach,  übersah  jedoch  die  Phosphor- 
säure, welche  von  Fuchs  nachgewiesen  wurde. 

Wir  geben  die  Resultate  der  Analysen  nach  Abzug  der  Kieselsäure,  welche 
stets  beigemengt  ist. 

1.  Hellbrauner  L.  (Blauspath)  vom  Fressnilzgraben  bei  Kriglach  in  Steier- 
mark, a)  Sp.G.  =  3,046.  Klaproth.  b)  Sp.G.  =  3,004.  Brandes. 
c)  Sp.G.  =  3,02  Rammeis berg.  (Mittel  von  zwei  Analysen). 

22* 


»40 


S.  Hellblauer  L.  vom  ftftdelgraben  bei  Werfen  im  Sabburgischen.    Sp.  6.  ■* 
3,057.  Fuchs. 

3.  Dunkelblauer  L.  von  der  Fischbacher  Alpe  im  Graiier  Kreise  i   Steier- 
mark.   Sp.  6.  as  3,444.  Mittel  von  zwei  Analysen.  Bammelsberg. 

4.  L.  V.  Sinclair  Co.,  Nord-Carolina.   Sp.G.  «3,482.   Smith  u.  Brush. 

5.  L.  vom  HorrsjOberg,  Elfdalsdistrikt,  Wermland,    Sp.G.  «  S,78.   Igel- 
strOm. 


Phosphorsäure 
Thonerde 

a. 
83,78       '. 

i 

b. 
46,33 

)6,90 

s. 

44,16        48,70 
33,14        36,60 

48,68 
38,89 

43,76 
34,70 

s. 

48,68 
38,86 

Eisenoxydul 

0,88 

0,85 

1,77          8,70 

8,11 

8.17 

10,55 

Magnesia 

5,90      ' 

14,50 

18,58          9,54 

9,87 

10,04 

8,58 

Kalk 

3,54 

0,45 

1,53           — 

1,11 

— 

— 

Wasser 

5,90 

0,54 

6,88          6,19 

6,04 

5.69 

5,30 

400.')        { 

»9,57 

100.            97,63 

100. 

99,86 

99,81 

Sauerstoff 

• 
• 

p 

4.C. 

84,75 

t.                 t.                 4. 

83,93        83,86        84,53 

6. 

83,83 

Äi 

15,47 

17,04        15,36        14,80 

15,34 

Fe 

0,39 

0,60          1 ,80 

1,81 

8,84 

lüg  (Ca)     5,44 

3,88          8,48 

4,01 

3,43 

H 

6,H 

5,50          6,37 

4,97 

4,71 

Oder: 

P:   M 

:   ft   : 

A 

1c 

.  »  5  :  3,1 

:1,8 

;1,8 

8. 

a  5  :  3,5 

:  0,9 

:1,1 

3. 

=  5  :  3,8 

:  0,9 

:1,1 

4. 

»  5  :  3,0 

:1,8 

:1,0 

5. 

=.  5  :  3,8 

:i,a 

:1,0 

Das  wahre  Verhältniss  ist  demnach  unbezweifelt  =s  5  :  3  :  4  :  4.    Der  L.  be- 
steht mithin  aus  je  4  At.  der  einzelnen  Bestandtheile,  und  kann  entweder  als 

(ft»P  +  Äl»P)  +  2aq, 
oder  vielleicht  besser  als 

(ft«p4-Äl«P»)  4-3aq 
betrachtet  werden. 

Die  hellen  Varietäten  enthalten  nur  eine  geringere  Beimischung  der  isomor- 
phen Eisenverbindung  als  die  dunklen,  denn  es  ist 

te  :  Ag  te  :  Ag 

4c.  =  4  :  44  3.  =  3  :  4 

2.    =  4  :    6  4.  =  4  :  9 

5.  »  2  :  3 


4)  Kl ap ro  th  giebt  noch  0,S6  p.  C.  Kali  an. 


34t 

Brandes:  Schwgg.  J.  XXX, 885.  —  Fuchs:  Ebend.  XXTV,  878.  —  Igelström: 
J.  f.  pr.  Cbem.  LXIV,  S88.  —  Klaproth:  Beitr.  I,  497.  IV,  979.  —  Rammelsberg: 
Pogg.  Ana.  LXIY,  960.  —  Smith  u.  Brash :  Am.  J.  of  Sc«  U  Ser.  XVI,  866. 

Childrenit« 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  färbt  v.  d.  L.  die  Flamme  blaugrttn,  ist  im- 
schmelibar,  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Mangan. 
Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  langsam  aufgelöst. 

Dieses  seltene  Mineral  von  Tavistock,  Devonshire,  wurde  zuerst  von  Wol- 
las^ton  ab  ein  Phosphat  von  Thonerde  und  Eisen  erkannt.  Ich  habe  es  neuer- 
lieh specieller  untersucht.   Sp.  G.  =  3,247. 

Sauerstoff. 
Phosphorsäure         28,98  «6,90 

Thonerde  4  4,44  6,74 

Eisenoxydul  30,68  6,84  ] 

Manganoxydul  9,07         9,08  >  8,89 

Magnesia  0,4  4  o,06j 

Wasser  46,98  45,09 

400,23 

Sauerstoff  von  ft   :  Äl  :      ß     :   fi 


gefunden  7,9  :    6    :    4  4,4 

angenommen    8    ,:    6   :    45 


43,5 
45 


Hiemach  enthält  der  Gh.  8  At.  Eisen-  und  Manganoxydul,  2  At.  Thonerde, 
3  At.  Phosphorsäure  und  45  At.  Wasser.  Eine  solche  Mischung,  in  welcher 
Eisen  und  Mangan  =?  3  :  4 ,  kann  man  durch 

darstellen. 

3  At.  Phosphorsäure  =  2662,5  =  28,94 

2   -    Thonerde  =  4284,0  =  43,94 

6  -    Eisenoxydul  =  2700,0  =  29,32 

2  -    Manganoxydul  =    875,0  =    9,50 

45   -    Wasser  =  4  687,5  =  4  8,33 

9209,0      400. 

Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXXV,  485.  —  Woll ästen  (Haidinger) :  Eben- 
das.  V,  468. 

Vranit« 

(Kalk-Uranit.  Uranglimmer). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  wird  gelb. 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle  zu  einem  schwarzen,  halbkrystallinischen  Korn. 
Giebt  mit  den  Flüssen  im  Oxydationsfeuer  ein  gelbes,  im  Reduktionsfeuer  ein 
grttnes  Glas. 


341 

LiM  sich  in  SalpetersAnr?  m  e\aeiT  gelben  FlQssigkeit  auf. 

Berzelius  untersu'^liU!  luorsi  (18(9)  dea  C.  lon  Antun,  fand  darin  einen 
Kalkgebalt,  und  glaubt«  ihn  für  eine  wasserhalli}te  Verbindung  von  L'rano&yd 
mit  Kalk  halteo  lu  dUrfen.  Ab  aber  Phillips  im  Chnlkolith  die  Phosphor- 
saure  entdeckt  hatte,  fand  Berzelius  (1833)  bei  Wiederholung  seiner  Ver- 
su(^  diese  SBare  auch  im  Uranit. 

Der  U.  von  Aulun  enthält  nach : 


L.ugier 

B  e  r  z  p  ]  i  u  s. 

Werlher. 

15,0 

i5,«n 

14,00 

üranoiyd 

56,7 

61,-3 

63,  S8 

Kalk 

4,8 

5,88 

5,86 

Baryt 

— 

1,57 

1,03 

Magnesia  (An) 

— 

0,80 

— 

Wasser 

21,7 

15,4» 

14,30 

ZiDQsaure 

_ 

0,06 

98,47 

98,2'l  100. IS*) 

Da  der  Sauerstoff  von  Kalk  (Ba),  Uranoxyd,  Phosphorsaure  und  Wasser  = 
1  :  6  :  5  :  S,  so  besteht  der  U.  aus  I  At.  Knlj&  (äa),  3  At.  Uranosjd,  1  At.  Phos- 
phorstture  und  8  At.  Walser,  und  kann  durch 

(Ca'P  -t-i&P]  +  Ua<] 
bezeichnet  werden. 

1  At.  Pbospborsaura    »    867,&  ~  1fi,U 
i  -    Uranoxyd  =  3S72,0  =  62,56 

1    -    Kalk  =    330,0  =6,13 

8  -    Wasser  «    900,0  =  15^76 

5709,S     100. 
Atg.  =  17188,5 
Berzelius  hatte  dieselbe  Zusammensetzung  durch 
(Ca»P  +  e*P)  +  16aq 
ausgedrückt.    Werther  lieht  mit  Hit scberlich  die  Form 

(Ca,fi»}P  +  8aq 
vor. 

BerzeliuB:  Jabresb.  IV,  14«.  XXII,  llt.  Scbwgg.  J.  XUV,  ».  Pogg.Ann:  1, 174. 
—  Laagier:  Ann.  Cbim.  Pby>.  XXIV,  S> 9.  —  Wertber:  J.  f.  pr.  Cbem.  XLUI,  IM. 

Chalkollth. 

(KupCer-Uranit). 
Verhalt  sich  wie  der  vorige,  giebt  aber  mit  Phosphorsalz  und  Zinn  die  Re- 
aktionen des  Kupfers,  und  mit  Soda  bei  der  Reduklionsprobe  metallisches,  zu- 
weilen arsenikhaltiges  weisses  Kupfer. 

4}  Nach  Abzug  vdd  S  p.  C.  Kieselsäure  und  Eisenoxyd. 
t)  Im  Mittel  der  Versucbe  und  nach  Abzug  der  Ber^ii. 


343 

UM  sidi  ifi  Salpetersäure  mit  gelblichgrUner  Farbe  auf.     Durch  Kochen 
mit  Kalilauge  teii>t  er  sich  theil weise  gelb  und  braun. 

T.  Bergman  hielt  den  Gh.  fUr  eine  Verbindung  von  Salzsäure,  Kupfer 
und  Thonerde.  -Klaprot  h  entdeckte  darin  (1790)  den  Urangehalt  und  glaubte, 
es  sei  ein  durch  Kupfer  gefärbtes  Uranoxyd,  obwohl  er  jenes  in  einer  gelben 
Abänderung  nicht  finden  konnte,  es  daher  für  unwesentlich  erklärte.  Auch 
Gregor  fand  im  Ch.  nur  Uran,  Kupfer  und  Wasser  (4805  und  4815).  Erst 
Phillips  entdeckte  (4822)  die  Phospborsäure,  wiewohl  nach  Conybeare  be- 
reits Ekeberg  dieselbe  bemerkt  hätte.  Berzelius  bestätigte  sodann  Phil- 
lips's  Angaben. 

Die  Resultate  der  Analysen  des  Ch.  aus  Comwall  (Gunnis  Lake  bei  Calling- 
toD)  sind : 

Gregor.      Phillips.    Berzelius.    Werther. 
Phosphorsaure  1  46,0  45,57*)         4  4,34 

üranoxyd  J      '  60,0  64,39  59,03 

Kupferoxyd  8,3  9,0  8,44  8,27 

Wasser  45,4  4  4,5  45,05  4  5,39 

97,8  99,5  99,34  97,03 

Der  Gh.  hat  eine  analoge  Zusammensetzung  mit  der  des  isomorphen  Uranits, 
also 

((iu»P-f-  2Ö«P)  +  24  aq. 
4  At.  Phosphorsäure     =    887,5  s  45,46 
2   -    Uranoxyd  =3572,0  =  64,00 

4    -    Kupferoxyd         =    496,6  =    8,48 
8   -    Wasser  =    900,0  =  45,36 

5856,4      400. 
Atg.  =  4  7568,3 
Das  von  der  Constitution  des  Uranits  Gesagte  findet  natürlich  auch  auf  den  Ch. 
Anwendung. 

Berzelius:  S.  Uranit.  —  Gregor:  Phil.  Transact.  4805.  Ann.  of  phil.  V,  %S\. 
—  Klaproth:  Beitr.  II,  S46.  —  Phillips:  Ann.  ofphil.  4812  4818.  Berz.  Jahresb. 
III,  487.  —  Werther:  S.  Uranit. 

Kupferoxydphosphale, 

Trotz  vielfacher  Untersuchungen  ist  die  Zusammensetzung  mehrer  hierher 
gehöriger  Mineralien  noch  unsicher.  Nur  der  Libethenit,  welcher  die  Form 
des  Oliyenits  hat,  und  der  Phosphochalcit,  der  vielleicht  mit  dem  Strahlerz  iso- 
morph ist,  sind  deutlich  krystallisirt.  Oefter  aber  ist  die  Bezeichnung  der  ana- 
lysirten  Substanz  unsicher  oder  sie  war  ein  Gemenge  von  zweien.  Dazu  kommt, 
dass  neuerlich  in  einigen  nicht  bloss  ein  Gehalt  an  Arseniksäure,  sondern,  wie 


I)  Mit  Sporen  yoo  Arseniksttore.    Die  Menge  des  Urans  ist  hier  and  beim  Uranit  nach 
dem  neueren  Atg.  corrigirt. 


344 

im  Ehiit,  selbst  von  VanadinsXore  gefunden  ist,  der  vielleicht  allgemeiner  vor- 
kommt, ab 'man  nach  den  vorhandenen  Analysen  glauben  sollte. 

Beim  Erhitxen  geben  die  Kupferphosphate  Wasser  und  sehwinen  sich, 
y.  d.  L.  terben  sie  die  Flamme  schwach,  nach  dem  Befeuchten  mit  Ghlorwas- 
serstoffsäure  aber  deutlich  blau.  Dabei  schmelzen  sie  zu  schwärzlichen  Massen, 
welche  krystallinisch  erstarren.  Auf  Kohle  reduciren  sie  sich  theilweisCi  und 
mit  Zusatz  von  Soda  vollständig. 

Sie  lösen  sich  in  Säuren  mit  blauer  oder  grttner,  m  Ammoniak  mit  rein 
blauer  Farbe  auf. 

I.  Libethenit. 

4.  Libethen,  Ungarn.   Krystallisirt.  a)  Kühn.   6)  Bergemann. 

8.  Nischne  Tagilsk,  Ural.    Krystallisirt,  sp.  G.  s  3,6 — 3,8.   Hermann. 

4.  a. 

8.  b. 

Phosphorsäure         29,44  26,46  28,64 

Arseniksäure              —  2,30  — 

Kupferoxyd             66,94  66,29  65,89 

Wasser                      4,05  4,04  5,50 


100,43         99,09       4  00. 

Sauerstoff  ß(As)  :    Cu     :     ft 

4  a  =  46,49  :  43,50  :  3,60  »  5  :  4,4  :  4,4 
4  b  «  45,74  :  43,26  :  3,58  =»  5  :  4,2  :  4,4 
4     «  46,0    :  43,3     :  4,9    =  5  :  4,4  :  4,5 


angenommen  =  5:4     :  4. 

Schon  aus  der  Isoroorphie  des  L.  mit  dem  Olivenit  folgt  das  durch  die  beiden 

ersten  Analysen  verbürgte  VerhäUniss,  wonach  er  aus  4  At.  Phosphorsäure, 

4  At.  Kupferoxyd  und  4  At.  Wasser  besteht, 

Cu*P  +  aq  =  Cu*P  -♦-  Cufl. 

4  At.  Phosphorsäure  =  887,5  ==  29,72 
4  -  Kupferoxyd  =  4986,4  =  66,54 
4    -    Wasser  =    442,5  =s    3,77 

298674     400. 

Nach   Berge  mann  ist  4  At.   des  entsprechenden  Arseniats   (Olivenits, 

Cu^As  -f-  aq)  mit  etwa  48  At.  des  Phosphats  in  isomorpher  Mischung. 

Bergemana:  Pogg.  Ann.  CIV,  490.    —    Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXVIl, 
175.  —  Kühn:  Ann.  Chem.  Pharm.  LI,  424. 

II.  Pseudolibethenit/) 

1 .  Libethen .  Sogenannter  Libethenit.    B  e  r  t  h  i  e  r. 

2.  Ehl  bei  Linz  am  Rhein.    Sogen.  Ehlit.    Schwärzlichgrttn,  sp.  G.  s  4,27. 

Rhodius. 


1)  Ich  habe  einstweilen  den  nachfolgenden  beiden  Substanzen  za  ihrer  Unterscheidung 
diegen  Namen  gegeben. 


345 


4. 

%. 

Pbosphorsäure 

28,7 

28,9 

Kupferoxyd 

63,9 

63,4 

Wasser 

7,4 

7,3 

400.  99,3 

Sauerstoff    P     :     Cu     :     A 

1  =  46,08  :  42,89  :  6,58  =  5  :  4,0  :  2,0 

2  =  46,49  :  42,73  :  6,49  =  5  :  3,9  :  2,0 


angenommen  =  5:4:2 
mach  sind   beide  Substanzen  gleich  dem  Libethenit  mit  doppelt  so  viel 
isser, 

Cu*P  +  2aq  =5  (Cu»P  +  aq)  -♦-  Cufl. 
4  At.  Phosphorstture    =    887,5  a  28,64 
4  -    Kupferoxyd         =  4986,4  =  64,40 

2  -   Wasser  =s    225,0  «    7,26 

3098,9     400. 
Berthier:  Add.  Mines.  VIII,  884.  •—  Rhodius:  Ann.  Ghem.  Pharm.  LXII,  874. 

III.  Tagilft. 

Nischne  Tagilsk.    Traubige  smaragdgrüne  Massen,  sp.G.  etwa  3,5.  Her- 

IDD. 

Sauerstoff. 
Phosphorsäure     26,94  46,07     5 

Kupferoxyd  62,38  42.88     4,4 

Wasser  40,74  9,54      8,4 

400. 

s  Verhältniss  5:4:3  giebt  eine  Verbindung  mit  dem  dreifachen  Wasserge- 

t  des  Libethenits, 

Cu*P  -f-  3aq  =  (Cu*P  +  2aq)  -f-  Cuft. 

4  At.  Phosphorsäure    =    887,5  =  27,64 
4   -    Kupferoxyd         =4986,4  =  64,85 

3  -    Wasser  =    337,5  =  40,54 

3244,4     400. 
Hermann:  Sw  Libethenit. 

IV.  Dihydrit. 

.  Vimeberg  bei  Bheinbreitenbach.   Arf  vedson. 

I.  Nischne -Tagilsk  am  Ural.   Kleine  dunkelgrüne  Krystalle ;   sp.G.  =  4,4. 
Hermann. 

4.  «. 

Phosphorsäure     24,70  25,30 

Kupferoxyd  68,20  68,24 

Wasser  5,97  6,49 

98,87       400. 


84g 

Sauerstoff    9    :     Ou    :    A 

4  :m  13,84  :  43,76  :  5,34  =:  5  :  5,0  :  4,9 
8  =  44,4  8  :  43,76  :  5,76  =  5  :  6,0  :  2,0 

aDgenommen  ss  5  :  5     :  S 
Diesem  Yerhältniss  gemäss  enthttlt  der  D.  4  At.  PhosphorsSure,  5  At.  Kupfsroxjd 
und  2  At.  Wasser, 

Ctt"P  -i-  2aq  =  Cu*P  4-  aCuft. 

4  At.  Phosphorsäure    »    887,5  =  84,69 

5  -    Kupferoxyd         »  8483,0  »  69,06 
8  -    Wasser  «    885,0  «    6,85 

3595,5     400. 
Das  Mineral  vom  Vimeberg  wurde  als  Pbosphochaloit  untersucht. . 
Arfvedson:  Ben.  Jthresb.  IV,  4  48.  —  Hermann;  &  Libelhenit. 

Anhang.    Folgende  Analysen  geben  Wassergehalte  iwischen  Dihydrit  und 
Ehlit: 

4 .  Nischne-Tagilsk.  a)  Dichte,  sehr  harte  Massen,  im  Verhalten. dem  folgen- 
den ähnlich.  A.  NordenskiOld.  b)  Aehnlich  beschaffen.  Derselbe. 
c)  Nierformige  und  traubige  smaragdgrtliie  Massen,  spangrUn,  sp.  G.  am  3,8« 
Zerspringt  beim  Erhitzen  zu  feinem  Pulver  gleich  Olivenit  (und  Diaapor). 
Hermann,  d)  Knollige  Massen,  sp. G.  =  4,85.  Derselbe,  e)  F«n- 
strahlig,  sp. G.  s  4,434.   A.  Nordenskiöld. 

8.  Vimeberg.   Sp. G.  ss  4,4.   Hermann. 

4.  «. 

a.*)  b.  c. 

Phosphorsäure  84,37  84,47  84,4  8 
Kupferoxyd  68,08  68,57  68,30 
Wasser  7,84         7,86        7,58 

99,60     400.         400. 

Sauerstoff    P     :     Cu    :    Ä 

4  a  =  43,04  :  48,97  :  6,08«  5: 
46  =  43,53  :  43,84  :  6,45  =  5  : 
4  c  =  43,55  :  43,78  :  6,68  »  5  : 
4d=  43,34  :  43,87:  6,67  =  5  : 
46  =  43,47  :  43,78  :  6,97  =  5  : 
8    =  43,76  :  43,57  :  7,89  =  5  : 

Es  scheinen  Gemenge  von  Dihydrit  und  Ehlit  zu  Sein,  falls  man  nicht  daraus 
mit  dem  Verhältniss  5  :  5  :8^  eine  eigene  Verbindung  machen  will, 

8Cu»P  -f-  5aq  =  (8Cu*P  -♦-  aq)  -f-  4<;ufl. 
Hermann:  S.  Libethenit.  —  A.  Nordenskiöld:  Privatmittheilang. 


d. 

e. 

23,75 

24,05 

24,55 

68,75 

68,44 

67,25 

7,50 

7,84 

8,20 

400. 

400. 

400. 

5,0  :  S,3 

5,0  :  8,4 

5,4  :  2,5 

5,0  :  2,5 

5,4  :  2,6 

5,0  :  2,6 

4)  Nach  Abzug  von  6  p.  G.  Malachit.    Mit  dieser  Analyse  stimmen  noch  zwei  andere 
tiberein.   Auch  in  4  6  und  e  ist  Malachit  nach  der  Menge  der  Kohlensaure  abgerechnet. 


V.  Ehlit. 

4.  EU  bei  Linz  am  Rhein,   a)  Bergemann.   b)  A.  Nordenskiöld. 
t  NischDO-Tagilsk.    Plattenförmig,  sp.G.  s  4,0.   Hermann. 
^QpfenJ  3.  Libethen.   Sogenannter  derber  Libethenit.   a)  Ber  thiei*.    6)  KUbn. 


rn; 


j 

1. 

t. 

s. 

a. 

b. 

a.') 

b. 

Phosphorsäure 

24,93 

23,00 

23,47 

24,7 

23,14 

Kupferoxyd 

65,99 

67,98 

67,73 

66,3 

66,86 

Wasser 

9,06 

9,02 

« 

8,80 

9,0 

10,00 

99,98 

• 

100. 

100. 

100. 

100. 

Sauerstoff    P     : 

Ca     : 

A 

4  a  =  13,97 

:  13,32  : 

8,06  => 

5 

:5,0: 

2,9 

ib  =  48,88 

:  13,69  ; 

:  8,02  « 

5 

:  6,0  : 

3,1 

2     =  13,45  : 

:  13,67  : 

7,82  = 

5 

:  5,0  : 

2,9 

3a  =r  13,83  : 

:  13,35  : 

8,00  = 

5 

:  5,0  : 

2,9 

3fc  =  42,97 

:  13,48  : 

8,89  = 

5 

:5,1  : 

3,4 

Angenommen  s  5  :  5      :  3 

^VBierans  folgt,  dass  der  E.  aus  4  At.  Phosphorsäure^  5  At.  Rupferoxyd  und  3  At. 
f|  VainrbMtehty 

Cu»P  +  3aq  =  (Cu'P  +  aq)  -f-  2Cufl 

4  At.  Phosphorsäure  =    887,5  &s  23,94 

5  -    Kupferoxyd       »  2483,0  sa  66,97 
3   -    Wasser   ,  =    337,5  =    9,09 

3708,0     400. 
Bergemann  wiederholte  neuerlich   seine  obige  Analyse   (No.  4.o)  des 
Ehiits,  und  fand  dabei  eine  beträchtliche  Menge  Vanadinsäure  auf 

Sauerstoff. 
Yanadinsäure      7,3  4  4.04) 

Phosphorsäure  47,89  <o,08j    ' 

Kupferoxyd        64,09  49,44 

Wasser  8,90  7,94 

98,22 
fterdurch  wird  die  Deutung  der  Constitution  des  Minerals  in  ähnlicher  Weise 
^ie  beim  Vanadinit  erschwert.  In  der  Voraussetzung,  dass  es  sich  nicht  um 
^n  Gemenge  handelt,  die  Vanadinsäure  die  gewöhnliche  ist,  und  ihr  3  At. 
Sauerstoff  zukommen,  kann  man,  da  sich  der  Sauerstoff  der  Bestandtheile  nahe 
^4:40:43:8  verhält,  den  Ehlit  als 

Cu«V  +  6[tCu«P  +  aq)  -h  3(;ufl] 
auffassen,   obwohl  hier  noch  mehr  als  beim  Vanadinit  die  Frage  sich  auf- 


43 


4)  Nach  Abzug  von  4  p.  C.  Kohlensäure  als  Malachit  und  4,6  Eisenoxyd  als  Brauneisen- 
stein. 


SmoMT   P    ,    tm    -.    M 

1  s  it,U  :  »,«  :  IS,7»  s  S  : 

:  S.I  --  S.C 

t  *•  lt,7»  :  n,7i  :    7^  »  S : 

:M:M 

«•441«;  fMLSi«.  Z.  ».  Ju  C.  fc  CIl  1 

iis^«n.  ■ 

fZ,M«. 

▼Lriiniiii 

MdL 

1.  Vinwbcrn  bei  IhönbrailMch.  mj  Sp.G. 

«4.2—4,1 

t.  ey«BUmi.   Bergeaann. 

r  BincUMTg  in  Voigüande.  Emhn. 

t. 

PbMphonaare      20,4      21, S9 

49,89 

Areeaik^hire         —          — 

4,78 

Kopfemyd           70,8      68,74 

69,97 

Waaaer                  8,4        8,64 

8,24 

99,6      98,90 

99,85 

Saaentoff    1^(1«)  :    Co    :     tt 

1a  »44,43:  44,28:7,46  =  5 

:  6,2  :  3,3 

4  b  wm  42,06  :  43,86  :  7,68  »  5  : 

:  5,8  :  3,2 

2     »44,75:  44,40:  7,44  «5 

:  6,0  :  3,0 

3     »44,70:44,47:6,58^5 

:  6,2  :  2,8 

—   LysBr 


ti,87 

71,73 
7,40 
400. 


Angenommen  s  5  :  6     :  3 

Hiamach  besteht  der  Ph.  ans  1  At.  Phosphorsäure,  6  Al.  Kapferoxyd  tmd  3  At 
WB§§erf 

Cn^P  4.  3aq  s  Ca*P  +  SCuft. 


849 

4  At.  Phosphorsäure  »  887,5  «r  21 , 4  4 
6  -  Kupferoxyd  »  8979,6  »  70,87 
3  -    Wasser  =    337,5  «    8,02 

4204,6     4  00. 

lo  dem  Pb.  von  Ehl  ist  4  At.  des  entsprechenden  Arseniats  (Strahlerz)  mit 

47  At.  Phosphat  gemischt. 

Bergemann:  Pogg.  Ann.  CIV,  490.  —  Kühn:  Ann.  Cli.  u.  Pharm.  XXXIV,  S48. 
U,  4S4.  —  Rhodins:  S.  oben. 

TknmMttk,  ein  amorphes  Mineral  von  Retzbanya,  nach  Plattner  anntthemd  aas: 

Sauerstoff. 
Pbosphorsäare        44,0  SS,9    »  5 

Kupferoxyd  B9,S  7.9         4,7 

Wasser]  46,8  4  4,9         8,S 

4  00. 

asnnmeogesetst.   Ist  der  Sauerstoff  >■  5  :  4| :  8^,  so  wfire  es 

Cq'P*  +  lOaq  =  (Cu*P  -f-  «CuP)  -f-  *Oaq, 
m  Bicht  gerade  wahrscheinlich  ist. 

Plattner:  J.  f.  pr.  Chem.  XV,  8S4. 

biailt  nennt  Breithaupt  ein  grünes  krystallinisches,  in  der  Struktur  an  Vivianit 
TiBBendes  Mineral  von  Röttis  bei  Jocketa  im  sächsischen  Volgtlaode,  dessen  sp.  G.  »  s,4S 
-1,40  ist^  und  welches  ein  Hydrophosphat  von  Nickeloxyd  zu  sein  scheint. 
Breithaupt:  B.  u.  h.  Zeitg.  4859.  No.  4. 

3.   Verbiadangen  mit  Chloriden  und  mit  Flaoridea. 

Wagnerit* 

Schmilzt  V.  d.  L.  nur  in  dünnen  Splittern  sehr  schwer  und  unter  Ent- 
^img  von  Gasblasen  zu  einem  grUngrauen  Glase.  Färbt,  mit  Schwefelsäure 
'^feuchtet,  die  Flamme  blaugrttn.  Reagin  mit  den  FlUssen  schwach  auf  Eisen, 
od  schmilzt  mit  Soda  unter  Aufbrausen,  jedoch  ohne  sich  aufzulösen. 

Löst  sich  in  Schwefelsäure  unter  Entwicklung  von  Fluorwasserstoffsäure 
if. 

Dieses  seltene  Mineral  aus  dem  Höllgraben  bei  Werfen  im  Salzburgischen 
;  zuerst  (4821)  von  Fuchs,  später  von  mir  untersucht  worden.    Sp.  G.  » 

985—3,068.    (R.). 

Fuchs.  Rammeisberg. 

a.  b.  c.*) 


Fluor 

6,<7 

9,36 

Phosphorsaure 

41,73 

41,89 

40,23 

40,61 

Magnesia 

46,66 

42,04 

38,49 

46,27 

Kalk 

— 

1,65 

4,40 

2,38 

Eisenoxydul 

4,50 

2,72 

3,31 

4,59 

Manganoxydttl 

0,45 

0,55*) 

0,96')" 

103,21 

99,51 


4)  Tbonerde.  8)  Nach  Abzog  von  t,U  KieMlsiur«. 


»60 

Fuchs  erhielt,  obwohl  seine  Methode  nicht  genau  war,  und  er  w 
Phosphorsäure  noch  Fluor  direkt  bestimmte,  doch  ein  annähernd  richtiges 
sultat.  Da  Kalk-  und  Bitterspath  den  von  mir  untersuchten  W.  begleitei 
darf  man  wenigstens  den  Kalk  als  unwesentlich  betrachten  und  als  Carbon 
Abzug  bringen.  Geschieht  dies  in  e,  und  verwandelt  man  das  Eisenoxydi 
das  Aeq.  von  Magnesia,  so  erhält  man  : 

R.  Fuchs. 

Fluor  9,78  =  9,78  «3,H*) 

niosphorsäure  42,41      42,41  41,73 

Magnesia  48,32      50,98^)  49,41 

Eisenoxydul        4,79    103,17  104,25 

105,30 
Hiernach  enthält  der  W.  1  At.  Phosphorsäure,  4  At.  Magnesia  und  1  At.  Fl 
und  kann,  wie  schon  v.  Kobell  aus  Fuchs 's  Analyse  vermuthet  hatte, 
eine  Verbindung  von  1  At.  Fluormagnesium  und  1  At.  drittel-pk 
phorsaurer  Magnesia  betrachtet  werden, 

MgFl  +  Äg»P. 
1  AU  Fluor  SS  237,5  =  11 ,73  » 1 1 ,73 

1    -   Phosphorsäure    »  887,5  »  43,82      48,82 
3  -    Magnesia  =s  750,0  b  37,04      49,38  Magnesia 

1    -    Magnesium  =150,0  =    7,41    104,93 

2025,0     100. 

Zersetzter  Wagnerit.  Eine  den  W.  begleitende  röthliche  wc 
Masse,  in  welcher  ich  93,81  Kieselsäure,  1,87  Phosphorsäure,  1,49  Magn* 
2,58  Kalk  und  1,41  Thonerde  und  Eisenoxyd  fand,  scheint  ein  Zersetiu 
rUckstand  des  Minerals  zu  sein. 

Fuchs:  Schwgg.  J.  XXXIII,  269.  —  v.  Kobell:  Ghar.  d.  Min.  I,  406.  —  B 
m  eis  her  g:  Pogg.  Ann.  LXIV,  252. 

Z wieselit.    (Eisenapatit) . 

Decrepitirt  v.  d.  L.  und  schmilzt  unter  Aufwallen  leicht  zu  einer  metal 
schimmernden  magnetischen  Kugel  von  bläulichschwarzer  Farbe,  währei 
mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Mangan  reagirt. 

Löst  sich  in  der  Wärme  in  GhlorwasserstofTsäure  auf.  Giebt  mit  Schw 
säure  Fluorreaktion. 

Der  Z.  ist  von  Fuchs  zu  Zwiesel  bei  Bodenmais  in  Baiem  entdeckt 
untersucht  worden.    Ich  habe  ihn  später  ebenfalls  analysirt. 


1)  Wahrscheinlich  ist  wegen  beigemengten  Bitterspaths  die  Magnesia  etwas  zu 
ausgefallen. 

2)  Dies  ist  die  indirekt,  aus  dem  Aeq.  der  schwefelsauren  Magnesia  berechnete  II 
welche  richtiger  ist  als  die  von  Fuchs  selbst  angeführte. 


351 


Fuchs. 

Ramme! 

isberg. 
b. 

Fluor 

3,18 

6,00 

Phosphorsäure 

35,60 

30,33 

Eisenoxydul 

41,56 

41,42 

40,90 

Manganoxydul 

20,34 

23,25 

21,33 

Kieselsäure 

0,68 

101,00 

101,36 
Fuchs  hat  das  Fluor  durch  Glühen  des  Minerals,  die  Phosphorsäure  gar 
nidit  bestimmt.  Er  sah  sich  dadurch  zu  der  unrichtigen  Annahme  geführt, 
dass  das  Mineral  die  Formel  eines  Apatits  besitze,  welcher  statt  des  Kalks  Eisen- 
und  Manganoxydul  enthalte.  Allein  nach  meinen  Versuchen  ist  der  Name  »Ei- 
senapatit« nicht  passend,  denn  es  ist  eine  Verbindung,  welche  nur  1  At.  der 
isomorphen  Phosphate  enthalt : 


^Mn| 


Oder: 


4  At. 
4    - 
8  - 
4    - 

*  - 

*  - 

Fluor 

Phosphorsäure 
'  Eisenoxydul 
Manganoxydnl 
Eisen 
Mangan 

s  237,5  =    8,46 
=  887,5  =  34,60 
s  900,0  =  32,05 
=  437,5  =  15,58 
=  233,3  =    8,31 
s  112,5  »    4,00 

2808,3     400. 

4  At. 
4   - 
2f  - 

U  - 

Fluor 

Phosphorsäure 
Eisenoxydul 
Manganoxydul 

=    237,5  =    8,46 
=    887,5  =  34,60 
a  4200,0  s:  42,73 
=    583,3  =  20,77 

103,56 
Die  Analyse  hat  freilich  nur  6  p.  G.  Fluor  gegeben,  was  bei  dessen  seh  wie- 
riger  Bestimmung  nicht  gegen  die  Formel  spricht. 

Unstreitig  hat  der  Z.  die  Struktur  des  Triphylins ,  mit  dem  er  entweder 
isomorph  oder  aus  dem  er  entstanden  ist. 
Fuchs:  J.  f.  pr.  Ghem.  XVIII,  499. 

Apatit 

Y.  d.  L.  nur  in  dünnen  Blättchen  sehr  schwer  zu  einem  Tarblosen  durch- 
scheinenden Glase  schmelzbar.  Wird  von  Borax  langsam  zu  einem  klaren  Glase 
aufgelöst,  das  milchweiss  geflatlert  werden  kann.  Phosphorsalz  löst  ihn  reich- 
lich und  klar  auf;  die  fast  gesättigte  Perle  wird  beim  Erkalten  unklar  und  er- 
hält Facetten;  bei  vollkommener  Sättigung  entsteht  eine  milchweisse  Kugel. 
Beim  Erhitzen  mit  geschmolzenem  Phosphorsalz  in  einer  offenen  Röhre  zeigen 
die  meisten  Apatite  Glasätzung.  Mit  Soda  schwillt  er  unter  Brausen  an.  Mit 
Seh wefelsäure  befeuchtet,  f^rbt  er  die  Löthrohrflamme  grünlich.  Manche  Varietä- 
ten (Phosphorit  vqn  Estremadura)  schmelzen  leichter  und  geben  etwas  Wasser. 


Wir  «rdiM»  im  t4 

«.  Apatit. 

4.  In^erte.  IKwwapni.  Was,  m^eMkIi  flaidM.  Talcker. 

2.  SiianM,  S<c»«fni.  HStlff^.  jilMitgili.  Sp.G.  »  3,174.  •)  6.  ■••€. 
6;  Weber. 

3.  KrafefVe.  W^<te.  Taleker. 

4.  Ebendaher,    leih:  Dendbe. 

5.  Cabe  de  Gala,  Spanes.   KnrttalfiMt,  gdb.  Sp.G.  «*  3,S3S.  6.  Mase. 

6.  Areodal.  Krjüallifift,  pfliJ  Sp.G.  «>  3,2».  G.  Rase. 

7.  UimkUmo,   SCaal  .Vw-Toriu     KryttaUwit,  «elb.      Sp.  6.  s  3,IM. 
JaekiOD. 

H.  CroHD-Poiol,  Xew-Yadu  Traabig,  Maupfla.  Sp.G.» 3,053.  Jaeksta. 

^.  Gr^oer  im ZiUenbMl  Derb,  gelb.  Sp.G.  s  3.175.   G.  Maae. 

iQ.  Scbwaneosteio  im  Zillertlial.   Krystallisirt,  gelb.  laoiaialabcrB. 

i  i .  Faldigl  bei  Sterung,  Tyrd.    KnitaUifin,  gelMichweiss.    Sp.  G.  »  3,4M. 

oj  G«  Roie,   6)  Joy. 

42.  ScblackeDwalde,  BdhmeD.   Sirahlig  und  aliiigMg-   Kammelabarg. 

13.  St.  GoUbardu   Krjstalliairt,  weiss.  Sp.G.  »  3,497.   G.  Roaa. 

14.  Fargas,  Finland.    Krystallisirt,  blau.   Sp.G.  =  3,49.  Arppa. 

15.  Kietyd,  Kirchspiel  Tammela,  Finland.   BlaogrOn.    Sp.G.  ^3,48.  Arppe. 

46.  Mias'k,  Ural.    Gelb.   Sp.  G.  ss  3,234.   Rath. 

47.  Wheal  Fraoco  bei  Tavistock,  Devonshire.  (Frankolit).  Kugdige  Agp^^gite. 
Henry. 

6.   Phosphorit. 

K,  Logrosan,  Estremadura.  Daubeney. 
2.  Amberg,  Baiem.   Mayer. 

A. 

4.  9.  t.  4.  5.  e.  7. 

a.  b. 

Chlor  4,40       2,74       2,66       4,38       4,03       0,56       0,54       0,34 

Fhosphorsfiure  44,25  44,54     42,28     44,84  42,34 

Kalk  53,84     54,75     53,46     54,44     54,59     55,30     55,89     55,08 

SÄ    S:r.  •■"  '•"■')  0.»«  M5 

Alkall  0,47  —         0,30 

Walser  0,42  0,49      0,83 

"  Utol.  0,82  0,99      4,40 

Nabst  Geroxyd  und  Yttererde 


it^ 


353 

» 

I.  9.  40.  H.  42.  48.  44.  45.         46.         47. 

a.  b. 

,81  0,09     0,07     0,06     0,05  0,05    0,03   Spur  Spur   Spur 

56  43,01  40,76  41,39  42,08  41,57 

.76  55,57  55,31   55,87  55,24  53,97  55,66  54,74  55,40  55,17  53,10 

10  0,09  0,27                0,81  1,72     0,17*)  3,09*) 


4. 

9. 

Fluor 

2,09 

Chlor 

0,20 

— 

Phosphorsäure 

37,18 

43,53 

Kalk 

54,08 

53,55 

Magnesia 

0,10 

Eisenoxyd 

3,15 

0,90 

Kali,  Natron 

— 

0,73 

Kieselsäure 

1,70 

Chlor  =    443,3  =    6,81  1  ,^  .^ 

Calcium  =    250,0=    3,84/^"'^^ 


Bischof  fand  in  vielen  Apatiten  etwas  Magnesia.     Der  Phosphorit 
)berg  enthält  eine  kleine  Menge  Jod. 

ir  Pluorgehalt  ist  nicht  mit  Sicherheit  direkt  bestimmbar. 

ir  haben  es  hier  mit  zwei  isomorphen  Grundverbindungen  zu  thun,  deren 

s  1  At.  Chlor-  oder  Fluorcalcium  und  3  At.  drittelphosphorsaarem  Kalk 

A,  ChlorapaUt    =  CaCl  +  3Ca'| 

B.  Fluorapatit     =s  CaFl  +  3Ca'P. 

Berechnete  Zusammensetzung. 

A. 
1  At.  Chlor 
1    - 

3   ^    Phosphorsäure  =  2662,5  =  40,92  \  oq  or 
9   -    Kalk  =  3150,0  =  48,43  /      > 

6505,8     100. 

B. 

1  At.  Fluor  =    237,5  =    3,77  \ 

1    -    Calcium  =    250,0  =    3,97  J    ^»^* 

3   -    Phosphorsäure  =  2662,5  =  42,26  \  q©  q- 
9   -    Kalk  =  3150,0  =  50,00  f  ^^>^^ 

6300,0     100. 

e  Analyse  muss  geben : 

A.  B. 

Chlor                     6,81  Fluor    3,77 

Phosphorsäure    40,92  42,26 

Kalk                    53,81  55,56 

101,54  101,59 

3iner  Cblorapatit  scheint  noch  nicht  untersucht  worden  zu  sein,  obgleich 

er  behauptet,  No.  1,  3  und  4  seien  fluorfrei,  was  der  allgemeinen  For- 


ausserdem  0,4  6  Wasser  und  organische  Substanz. 
Magnesia  und  Eisenoxydul. 

neltberg^t  Mineralchemie.  23 


854 

mel  gemäss,  nicht  der  Fall  sein  kann.  Reiner  oder  fest  reiner  Flaorapatit  sind 
die  zaletzt  aufgeführten  Abänderungen.  Die  grosse  Mehnahl  aber  sind  iso- 
morphe Mischungen  beider  Verbindungen, 

Ca|JJ+3(5a»P. 

Man  kann  mit  Hülfe  der  Chlorbestimmung  die  relative  Menge  beider  so  wie  das 
Fluor  aus  den  Analysen  berechnen,  und  erhält  dann : 

4«  9  a.  8.  6.  7.  S.  9.  !•. 

Fluor       4,23       2,23       3,44       3,44      3,53      3,60      3,67      3^68 
i4.        67,4       40,0         8,2         7,5         5,0         3,4         4,3         4,0 
B.       32,6       60,0       94,8      92,5       95,0       96,9      98,7       99,0 

44  a.  49.  4t.   ^ 

Fluor      3,68      3,69      3,70 
-      A.        0,9        0,8        0,5 
B.      99,4       99,2      99,5 

Die  Abweichung  des  Phosphorits  aus  Spanien  {B.  4 )  dürfte  in  der  Analyse  sa 
suchen  sein.  Solchen  Phosphorit,  welcher  weder  Chlor  noch  Fluor  enlhäUi 
s.  unter  Osteolith. 

Lasurapatit  nennt  Norden skiold  blaue  sechsseitige  Prismen,  «eldie 
den  Lasurstein  vom  Baikalsee  begleiten.  Schmelsen  v.  d.  L.  in  starker  HHie 
unter  Entfärbung,  und  verhalten  sich  wie  Apatit.  Als  Bestandtheile  werden 
ausser  Phosphorsäure  und  Kalk  noch  Kieselsäure,  Thonerde  und  Magnesia  an- 
gegeben. 

Hydroapatit.  Nach  Damour  kommt  in  den  Pyrenäen  ein  Mineral  in 
warzenförmigen  Concretionen  vor,  dessen  sp.  G.  =3,40  ist,  welches  beim  Er- 
hitzen ammoniakalisches  Wasser,  und  bei  der  Analyse  3,36  Fluor,  40,00  Phos- 
phorsäure,  52,35  Kalk  und  5,30  Wasser  giebt. 

Zersetzter  Apatit.  Pseudoapatit  hat  man  undurchsichtige  Apa- 
titkrystalle  von  der  Grube  Churprinz  bei  Freiberg  genannt,  wdche  sich  v.  d. 
L.  ähnlich  dem  Apatit  verhalten.  (Erdmann,  Plattner). 

Talkapatit  nannte  Hermann  ein  bei  Slatoust  mit  dem  Leuchtenbergit 
vorkommendes  Mineral,  dessen  sp.  G.  =s  2,70—2,75  ist,  und  welches  beim 
Auflösen  9,5  p.  C.  Rückstand  hinteriiess. 


Pseudoapatit. 

Talkapatit. 

Rammeisberg. 

Hermann. 

Kohlensäure 

1      nicht        Schwefelsäure 
/  bestimmt 

2,32 

Fluor 

nicht  best. 

Chlor 

— 

0,92 

Phosphorsäure       40,30 

43,H 

Kalk 

53,78 

41,44 

Magnesia 

0,44 

8,55 

Eisenoxyd 

4,78 

1,10 

Wasser 

nicht  best. 

a 


_365 

Nach  V olger  ist  der  letztere  ein  zersetzter  mit  HöhluDgen  erfüllter  Apatit, 

der-von  einem  gleichfalls  zersetzten  Glimmer  oder  Chlorit  (Leuchtenbergit)  und 

von  Perowskit  begleitet  wird.    Vielleicht  hat  jener  die  Magnesia  geliefert. 

Arppe:  Aoalyser  af  Finska  min.  p.  4.  —  Bischof:  Geologie  I,  784.  —  Dam  cur: 
Ann.  Mines.  V.  S^r,  X,  65.  —  Daubeney:  Ann.  Chem.  Pharm.  LV,  4  46.  —  0.  Erd- 
mano:  J.  f.  pr.  Chem.  V,  474.  —  Henry:  Pogg.  Ano.  LXXXIV,  84  4.  —  Hermann: 
J.  f.  pr.  Gh.  XXXI,  404.  —  Jackson:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XI,  409.  XII,  78.  —  Joy : 
Cham,  researches.  GOttingen  4858.  p.  44.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  494.  V,  480.  — 
Mayer:  Ann.  Chem.  Pharm.  CI,  284.  —  Nordenskiöld:  Bull,  de  Moscou  4857. 
1,948.  Ztschrfl.  f.  d.  ges.  Nat.  4857  December.  —  Plattner:  Probirk.  S.  999.  — 
Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  506.  LXXXV,  997.  —  Rath:  Pogg.  Ann.  XCVI, 
884.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  IX,  485.  LXXXIV,  803.  —  Vauquelin:  J.  des  Mines 
XXXVII,  96.  —  Volger:  Pogg.  Ann.  XCVI,  559,  —  Völcker:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXV, 
884.  —  Weber:  Pogg.  Ann.  LXXXIV,  806. 

Pyromorphit  (Grün-  und  Braunbleierz  z.  Th.). 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  und  färbt  die  äussere  Flamme  blangrün;  die 
erstarrte  Perle  zeigt  eine  krystallinische  Oberfläche ;  wird  sie  auf  Kohle  im  Re- 
duktionsfeaer  umgeschmolzen,  so  bildet  sich  ein  gelber  Beschlag,  während  die 
Probe  beim  Abkühlen  perlmutterglänzende  Facetten  erhält,  und  im  Moment  der 
BOdung  derselben  von  neuem  erglüht.  Mit  Soda  erhält  man  Bleikömer  und 
eine  Sehlacke.  Manche  Varietäten  verhalten  sich  wie  Mimetesit,  indem  sie  Ar- 
senikreaktion zeigen. 

Das  Grünbleierz  von  Beresow  giebt  mit  Phosphorsalz  im  Oxydationsfeuer 
ein  grünes  Glas,  welches  in  der  Reduktionsflamme  bräunlich  und  undurchsichtig 
wird.   G.  Rose. 

Ist  in  Salpetersäure  auflöslich.  Die  kalkfreien  Abänderungen  lösen  sich 
auch  in  Kalilauge  auf. 

Klaproth,  welcher  die  Phosphorsäure  und  das  Chlor  in  diesen  Bleierzen 
oadiwies,  lieferte  die  ersten  Analysen  derselben,  welche  indessen  wegen  der 
mang^haften  Methoden  nicht  ganz  richtig  ausfielen.  Erst  Wo  hier  stellte  ihre 
Zosammensetzung  fest  und  wies  ihre  Isomorphie  mit  dem  Mimetesit  und  Apatit 
nach.  Später  hat  besonders  Kersten  die  fluor-  und  kalkhaltigen  Abände- 
ningen  analysirt. 

Der  F.  Ist  die  dem  Mimetesit  und  Apatit  entsprechende  Verbindung  von 
f  At.  Chlorblei  und  3  At.  drittelphosphorsaurem  Bleioxyd.  Dieselbe  kommt 
theils  für  sich,  theils  in  isomorpher  Mischung  mit  Mimetesit  oder  mit  Apatit 
vor. 

A,  Nur  Phosphorsäure  enthaltend. 
4.  Zschopau,  Sachsen.  Grün,   o)  Sp.  G.  =  6,27.   Klaproth.   6)  Wöhler. 

2.  Hoffsgrund  bei  Freiburg  im  Breisgau.  Grün.   Klaproth. 

3.  Huelgoet,  Bretagne.  Braun;   sp.  G.  ss  6,60.  Klaproth. 

4.  Wanlockhead.  Gelb;  sp.G.  =  6,56.  Klaproth. 

5.  Leadhills.  Orangeroth.   Wöhler. 

23* 


SM 

6.  Ponllaoaen.  Braan,  krystallisiri ;  sp.  G.  «  7,048.  Kerften. 

7.  Ponllaooen.  Derb;  sp.G.  »  7.050.   Kersten. 

8.  Mechemich  in  der  Eifel.   Bergemann. 

9.  Kranaberg,  Amt  Usingen  in  Nassau.  Krystaltisirii  hellgrün;  qi.6.  ■■  7|4. 
Sandberger. 

40.  Ems  im  Nassauischen.  Gelb,  krystallisirt.   Sandberger. 
44.  Beresow,  Sibirien.  Krystalle,  von  Vanadinit  begleitet;  sp.G.  ■■  6,745. 
Strnve. 

Die  Data  in  Klaproth's  Analysen  sind  nach  den  jetzigen  Annahmen  in 
Betreff  des  Ghlorsilbers,  schwefelsauren  und  phosphorsauren  Bleioxyds  (I^U^ 
res  Ph^P)  corrigirt. 

4.  a.  s.  4.  5. 


a. 

b. 

Chlor 

2,72 

2,57 

2,47 

2,66 

2,59        2,52 

Bleioxyd 

77,99 

82,25 

76,70 

78,17 

79,54      82,46 

Pbosphorsliare  19,87 

20,59 

21,32 

19,38 

6. 

7. 

8. 

9. 

1*.              44. 

GUor 

2,53 

2,53 

2,50 

2,67 

2,89        S,64 

Bleioxyd 

82,30 

82,29 

80,21 

81,62 

82,2Q      81,34 

Phosphorsäare 

15,94 

15,96      15,82 

Wassser 

0,70 

0,09») 

Berechnet  man  aus 

dem  Chlor  die  Mengi 

e  des  Chlorbleis,  und  nimut  <las  fehlMide 

für  Pbosphorstture, 

so  erhalt  i 

nan: 

\ 

• 

l.b. 

5. 

s. 

7. 

8. 

9.               4».          44. 

Chlor           2,57 

2,62 

2,53 

2,53 

2,50 

2,67        2,89    2,54 

Blei               7,48 

7,39 

7,56 

7,56 

7,30 

7,80        8,44     7,40 

Bleioxyd     74,19 

74,50 

74,16 

74,15 

72,36     73,22      73,11  73,36; 

Phosphors.  15,76 

15,59 

15,75 

15,76 

17,15     15,94       15,96  15,82 

100. 

100.        100.        100.        A 

0,70    99,63     100,40     0,59*) 

400.  99,74 

Hieraus  folgt,  dass  der  P.  eine  Verbindung  von  4  At.  Chlorblei  und  3  At. 
drittelpbosphorsaurem  Bieioxyd  ist, 

PbCl  +  3Pb»P 
4  At.  Chlor  =      443,3  =    2,64 

4    -   Blei  =    4294,6=    7,641       ^. 

9   -    Bleioxyd  =  42554,4  =  74,04[         "«»»«' 

3  -    Phosphorsaure  =    2662,5  =  45,74 

46954,8     400. 

B,   Phosphorsäure  und  Arseniksäure  enthaltend. 

4.  Zschopau,  Sachsen.  Krystallisirt,  weiss.   Wöhler. 

2.  Altai.  Gelbe  kugelige  Massen ;  sp.  G.  s  5,537.   Struve. 


Bisen-  und  Chromoxyd. 


357 


• 

3.  Rosiers  bei  Pontgibaud,  Auvergne.    Grün  und  bräunlich,  traubig ;  sp.  G. 
s  6,57.   Klaproth. 

4. 

2. 

8. 

Chlor                   2,56 
Bleioxyd            80,55 
Phosphorsäure 
Arseniksäure       2,30 

9r: 

2,58 
81,53 
12,90   * 

2,61 

2,59 
75,80 
14.05 

3,83 

Chlor                    2,56 
Blei                       7,53 
Bleioxyd             72,44 
Phosphorsäure   15,17 
Arseniksäure        2,30 

9. 

2,58 

7,55 

73,40 

12,90 

2,61 

100. 


99,04 


Die  Varietät  No.  1  würde  mithin  eine  isomorphe  Mischung  von  1  At.  Mimetesit 
ood  etwa  40  Ai.  Pyromorphit,  die  No.  8  von  1  und  8  At.  sein. 

C.   Kalk  und  Fluor  enthaltend  (Braunbleierz). 

1.  Grube  Sonnenwirbel  bei  Freiberg.  Polysphärit.    Braune  Kugeln  und  Tro- 
pfen; sp. G.  B  6,092.   Kersten. 
8.  Mies  in  Böhmen.  Traubig;  sp.  G.  s=  6,444.   Kersten. 

3.  Desgleichen,  krystallisirt,  sp.G.  =  6,983.   Kersten. 

4.  Bleistadt  in  Böhmen.  Krystallisirt;  a)  sp.G.  =7,009.  Kersten.  6)  Sp.  G. 
B  6,843.   Lerch. 

5.  England.   Krystallisirt.   Kersten. 


i. 


2. 


4. 


5. 


Chlor 

2,68 

2,76 

2,50 

Bleioxyd 

72,  n 

75,83 

84,33 

Kalk 

6,47 

3,71 

0,43 

2,56        2,47         2,60 
81,46       80,38       82,08 
0,32         0,81         0,32 
Eisenoxydul  0,38 
Eine  Berechnung  dieser  fluorhaltigen  Abänderungen  ist  nur  unter  der  Vor- 
aussetzung statthaft,  dass  sämmtliches  Chlor  an  Blei  gebunden,  der  beigemischte 
Apatit  ein  reiner  Fluorapaiit  sei.   Alsdann  erhält  man : 


r 


Chlor 

2,62] 

Blei 

7,66 

Bleiozyd 

63,92 

Phosphorsäure') 

14,46 

Fluor 

0,43] 

Calcium 

0,46 

Kalk 

5,82 

Phosphorsaure 

4,93 

100. 

.  88,36 


Hl, 64 


i. 
2,76] 

8,06 
67,15 
15,35 

0,25 

0,27 

3 

2 


•  83,32 


,34  f 
!.82) 


6,68 


99,22 


0,78 


iOO. 


100. 


1)  Verlust. 


Oder: 


Flaor 

0,43 

0,25 

0,03 

Chlor  . 

2,68 

2,76 

2,50 

Bleioxyd 

72,47 

75,83 

84,33 

Kalk 

6,47 

3,71 

0,43 

Phosphorsäure 

19,09 

48,17 

46,28 

100,78       400,72       100,57 
Hiernach  sind  diese  Braunbleierze  isomorphe  Mischungen  von  Pyromorphit  und 
(Fluor-)  Apatit,  \ 

n(PbCl  +  3Pb»P)  +  (CaFl  +  SCa^P),  < 

und  zwar  ist  n  ungefähr 

=    3  in  No.  1 . 
=    6  ,,  ,,    2. 
^  48  ,,  ,,    3., 
so  dass  letzteres  gleichwie  No.  4  6  und  1 7  (asi  reinen  Pyromorphil  darstellen. 

Nuissierit,  ein  Mineral  von  der  Grube  la  Nuissi^re  bei  Beaiqeu,  Depi- 
du  Bhöne,  worin  Barruel  fand: 


Chlorblei 

7,65 

Bleioxyd 

46,50 

Kalk 

42,30 

Eisenoxydul 

2,44 

Phosphorsäure 

49,80 

Arseniksäure 

4,06 

Kieselsäure 

7,20 

99,95 

ist  wahrscheinlich  ein  unreiner  Pyromorphit. 

Barruel :  Ann.  Chim.  Phys.  LXU.  J. f.  pr. Chem.  X, 40.  —  Bergemann:  Chem- 
Unt.  d.  Min.  des  Bleiberges.  S.  904.  —  Kerstenx  Schvgg.  J.  LXII,  4.  —  Klaproth  : 
Beitr.  III,  4  46.  V,  204.  —  Lerch:  Ann.  Chem.  Pharm.  XLY.  818.  —  G.  Rose:  Pogg. 
Ann.  XLVI,  689.  —  Sandberger:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVIi,  469.  —  Struve:  Verb, 
d.  min  Ges.  z.  Petersb.  4857.  —  Wo  hier:  Pogg.  Ann.  IV,  464. 

Amblygonlt 

Giebt  beim  Erhitzen  etwas  Feuchtigkait,  welche  sauer  reagirt  und  das  Glas 
angreift.  Schmilzt  v.  d.  L.  (schon  in  der  Kerzenflamme,  v.  K  ob  eil)  sehr  leicht 
zur  klaren  Perle  und  ertheilt  der  äusseren  Flamme  eine  gelblichrothe  Farbe. 
Wird  er  gepulvert,  mit  Schwefelsäure  befeuchtet  und  in  der  blauen  Flamme  des 
L.  erhitzt,  so  entsteht  eine  vorübergehende  blaugrttne  Färbung.  Borax  und 
Phosphorsalz  lösen  ihn  sehr  leicht  und  in  grosser  Menge  zu  einem  klaren  farb- 
losen Glase  auf.  Mit  wenig  Soda  schmilzt  er,  mit  einer  grösseren  Menge  schwillt 
er  an  und  bildet  eine  unschmelzbare  Masse.  Mit  geschmolzenem  Phosphorsalz 
in  einer  offenen  Glasröhre  behandelt,  entwickelt  er  FluorwasserstoflEsäure. 
Plattner. 


359 

Als  feines  Pulver  wird  er  von  Chlorwasserstoffsfture  schwer,  von  Schwe- 
felsäure leichter  aufgelöst,   v.  K  o  b  e  1 1. 

Berzelius  gab  zuerst  eine  unvollsändige  Analyse,  und  ich  habe  sodan» 
den grauweissen  A.  von  Amsdorf  bei  Penig  (spec.  Gew.  s  3,H  Breithaupt) 
näher  untersucht. 


Ich  fand : 


Fluor 

a. 

b. 

8,n 

Pbosphorsäure 
Thonerde 

48,00 
36,86 

47,15 
36,68 

Lithion 

6,33 

7,03 

Natron 
Kali 

5,48 

3,89 
0,43 

c. 


36,89 


Mittel. 

At. 

8,41 

3,4 

47,58 

5,36 

36,88 

5,74 

6,68 

3,70] 

3,89 

0,85 

.4,68 

0,43 

0,07 

102,63 
Hiemach  verhalten  sich  die  At.  von  Fl 


4  02,97 

R  :  AI  :  P  =  1  :  4,36  :  4,7  :  4,6.  Wir 
wollen  mit  Rttcksicht  auf  die  Schwierigkeiten  der  Analyse  das  einfache  Yerhält- 
oiss  4  :  4,5  :  4,5  :  4,5  zum  Grunde  legen. 

Deber  die  wahrscheinliche  Constitution  dieser  seltenen  Verbindung  kann 
man  verschiedener  Ansicht  sein. 

Nimmt  man  an,  dass  das  Fluor  mit  Aluminium  und  mit  Lithium  (Natrium) 
zudem  Doppelsalze  RFl  +  AI  Fi'  verbunden  sei,  so  bleibt  4  At.  eines  Doppel- 
phosphats SB  ft^P*  H-  M^P^f  worin  also  der  Sauerstoff  des  Lithions  (und  Na- 
trons) und  der  Thonerde  as  4  :  3,  der  der  Basen  und  der  Säure  =  2:3,  und 
in  den  beiden  Gliedern  as  4  :  3  und  4  :  4  ist.    Die  Formel 

(RFl  4-  AI  Fl»)  +  (ft*P»  H-  Ä1*P») 

giebt  bei  der  Berechnung,  wenn  man  der  Analyse  gemäss  2  At.  Natron  gegen 
5  At.  Lithion  nimmt : 


4  AI.  Fluor 

6  -  Phosphorsäure 

5  -  Thonerde 
3f  -  Lithion 
4f  -  Natron 

2  -  Aluminium 

^  "  Lithium 

f  -  Natrium 


=  950  =  8,50 
=  5325  =  47,66 
=  3240  =  28,73 
=r  652  =  5,83 
=  554  =  4,96 
s:  342  =  3,06 
=  59  =  0,53 
=      82  =    0,73 


oder: 

Fluor 

8,50 

Phosphorsäure 

47,66 

Thonerde 

34,47 

Lithion 

6,94 

Natron 

5,95 

403,52 


44474      400. 

Als  eine  Bestätigung  dieser  Formel  dürfte  die  Erfahrung  dienen,  dass  das  Thon- 
erdephosphat  Jil^P^  aus  der  Auflösung  des  Amblygonits  in  Schwefelsäure  durch 
Ammoniak  gefällt  wird. 

Berzelius  hielt  die  Verbindung  K^P^  für  nicht  wahrscheinlich,  und  selbst 
wenn  sie  als  2ft'  ß  -i-  A  P  betrachtet  würde,  sei  das  letzte  Glied  schwerlich  neben 


360 

basischem  Thonerdefdiospliat  vorhanden.  Er  schlug  aut  Beihahaltmig  d«a Atom- 
Verhältnisses  den  Ausdruck 

(4RF1  +  K^P)  +  (ÄPP»  +  %JiPP) 

vor, 

G.  Rose  giebt  der  Formel 

(AlFl*  +  A)  -h  i(ti^P  +  2  AP) 

den  Vorzug,  welche  erfordert : 


Fluor 

6,38  s 

6,38 

PhosphoraSore 

48,40 

48,40 

Thonerde 

89,03 

34,83 

Alammiam 

3,10 

LitbioD 

7,06 

7,05 

Natron 

6,04 

6,04 

400.         402,70 

Diese  sonst  einfache  Formel  enthalt  zu  wenig  Fluor. 

Eine  Wiederholung  der  Analyse  des  Amblygonits  ist  la  wflnscheny 

weil  die  Thonerde'  der  Berechnung  nicht  gut  entspricht. 

Berzelius:  Gilb.  Ann.  LXV,  S94.    Jahresb.  XXVI,  S7S.   —   Baanmalabergi 
Pogg.  Ann.  LXIV,  ass.  —  G.Rose :  Mineralsyst.  TS. 

■  1 

4.  Yerbindangen  mit  Sulfaten. 

Diadochit 

Giebt  beim  Erhitzen  sauer  reagirendes  Wasser.  Ffirbt  v.  d.  L.  die  Flamme 
grttn,  bläht  sich  etwas  auf  und  schmilzt  nur  an  den  Ecken  zu  einer  schwarzen 
wenig  magnetischen  Fritte. 

Durch  Erhitzen  mit  Wasser  lOsen  sich  42,6  p.  C.  Schwefelsäure ,  jedoch 
kein  Eisenoxyd  auf.   R. 

P 1  a  1 1  n  e  r  hat  diesen  von  Breithaupt  unterschiedenen  Sinter  von  Ams- 

bach  bei  Schmiedefeld  am  ThUringerwald  untersucht,  und  ich  habe  den  Gehalt 

an  Schwefelsäure  bestimmt. 

P.  Sauerstoff.         R. 

Phosphorsäure     4  4,82  8,29 

Schwefelsäure     45,44  9.08  44,9 

Eisenoxyd  39,69  44,94 

Wasser  30,35  as,98 

Tool 

Die  Sauerstoffmengen  sind  =  5  :  5,46  :  7,8  :  46,3.     Setzt  man  dafllr  5  :  6 
7,5  :  46,  so  enthält  die  Substanz  2  At.  Phosphorsäure,  4  At.  Schwefelsäure, 
5  At.  EiscDoxyd  und  32  At.  Wasser,   und  lässt  sich  als  eine  Verbindung  von 
Zweineuntel-Phosphat  und  Zweidrittel-Sulfat  ansehen, 

(?e»P*  +  2?eS*)  +  32  aq. 


361 

i  At.  Pbosphorsäure  &>  4775  sr  44,34 

4  -    Schwefelsäure  s=  2000  =s  46,46 

5  -    Eisenoxyd         ^  5000  =  40,40 
32  -    Wasser  =  3600  =  29,40 

42375     400. 
rch  Wasser  wird  das  basische  Sulfat  zersetzt,    %  ^er  Säure  werden  frei. 
eS^  zerfallen  mithin  in  l^e'S  und  5  Ät.  freie  Säure.    • 

Breithaupt;  J.  f.  pr.  Ch.  X«  501.  —  Plattner:  Privatmittheilung. 

Svanbergit. 

Giebt  beim  Erhitzen  stark  saures  Wasser.     Entfärbt  sich  v.  d.  L.  'und 

Dilzt  nur  in  dünnsten  Splittern.    Giebt  mit  Soda  auf  Kohle  eine  Hepar,  und 

mt,  mit  Kobaltsolution  befeuchtet  und  geglüht,  eine  schon  blaue  Farbe  an. 

Löst  sich  in  Säuren  theilweise ;  der  weisse  Rückstand  zeigt  beim  Glühen 

Feuererscheinang. 

Dieses  Mineral  wurde  von  IgelstrOm  als  Begleiter  von  Lazulith  am  Horr- 

Brg  in  Wermland  entdeckt  und  untersucht.    Sein  sp.G.  ist  »  3,30,  und 

dKrystalle  sind  nach  Dauber  würfelähnliche  Rhomboeder,  gleich  denen 

Beudantits,  spaltbar  nach  der  Endfläche. 

Sauerstoff. 
Phosphorsäure     47,80  4o,08     5 

Schwefelsäure  47,32                 4oj9  5,2 

Thonerde  37,84                 47,67  8,8 

Kalk  6,00  4,74 1 

Eisenoxydul  4,40  0,84  15,80  s,6 

Natron  42,84  8,I8J 

Wasser  6,80                  8,o4  8,o 

Tool 

lificirt  man  das  Verhältniss  =:=  5  :  6  :  9  :  3  :  3,  so  könnte  man  sich  den  S. 


(2*S}'P  +  2Äi»S»)  +  6aq. 


ken,  wodurch  sich  das  Freiwerden  von  Schwefelsäure  beim  Erhitzen  er- 
ren  würde. 

4  At.  Phosphorsäure   =    887,5  =  46,82 

2  -    Schwefelsäure  =:  4000,0  =  4  8,95 

3  -    Thonerde  =:  4926,0  =  36,50 

4  -    Kalk  SS    350,0  =r    6,63 

2  -    Natron  =    775,0  =  4  4,69 

3  -    Wasser  =    337,5  =    6,44 

5276,0     400. 
Atg.  =  40552. 


3« 


Das  Miiienl  scfaeäit  ein  Prodnkl  der  Emwirkng 

auf  LazoUtli  zo  sein. 

Damber:  Pofg.  Aj».  C,  S79.  *  Igelstr^a: 
UIV,t»l. 


B.  Ton  Cork  in  Irland:  Gidbl  beim  ErfciCien 
roCby  ist  T.  d.  L.  unschmelzbar,  entwickch  anf  Kahle 
giebc  einen  gelben  Beschlag;   mit  den  Flüssen  reagirt  « 
Kiqrfer :  mit  Soda  redncirt,  giebt  er  BleikOrner  and  Eiseafittar  m 
xen  Schlacke.  B. 

B.  Ton  Dernbach.    Schmilzt  ¥.  d.  L.  anf  Kahl» 
za  einer  Bleikamer  enthaltenden  schwarzen  hqiatiachan  TtrhIaAn    F.  Sai 
berger. 

B.  Ton  Borrhansen  verhalt  sich  ebenso,  nnr 
Blasen  Arsenikgemdi.   S. 

An  Wasser  giebt  er  nichts  Lösliches  ab.    In 
beim  Kochen  langsam  aoflöslich;  die  rothgelbe  AnflOanng 
Chlorblei  ab.    (Nach  Percy  und  Sandberger  ist  er  in 
aoflOslich).    Von  Salpetersäure  wird  er  nidit  angegriSn. 
beim  Kochen  bräunlich,  und  zieht  Phosphorsflure  aus. 

Wollaston  gab  in  diesem  von  Levy  bestimmten  Kneral 
Bleiozyd  an.    Neuere  Analysen  rühren  von  Percy,  R.  Müller  nnd  von 
her. 

4 .  Dernbach  bei  Montabaur  in  Nassau.   GrOne  scharfe  Bhomboeder;  8p.&. 
=  4,0048.  (F.  Sandberger).   R.  Müller. 

2.  Glendone  bei  Cork,  Irland.     Grüne  würfelahnliche  Rhomboeder;  sp.G« 
=  4,295.   Rammeisberg. 

3.  Horrhausen  in  Rheinpreussen.     Krystalle  wie  die  vorigen,    a)  Percf« 
b)  Müller. 


a. 

4. 
b. 

c. 

Mittel 

i. 

a. 

b. 

Schwefelsäure 

4,53 

4,69 

4,61 

13,55 

13,96 

Phospborsaure 

Arseniksäure 

BIcioxyd 

Kupferoxyd 

Eisenoxyd 

43,49 
Spur 
25,74 
Spur 
44,70 

13,21 
43,80 

12,96 
28,11 
43,84 

13,22 

Spur 

26,92 

Spur 

44,11 

9,73 
0,37 

22,981 
2,45/ 

40,42 

8,81 
0,10 

27,57 

40,96 

Wasser 

11,44 

11,44 

9,77 

100,30 

99,27 

4)  S.  auch  Nephclin. 

2)  Andere  Versuche  gaben  42,39-49,40  S;  8,00  P,  0,31  As,  30,85  Pb,  38J4  Pe. 


363 


*. 

a. 

b. 

Schwefelsflure 

*i,'3i 

12,35 

1,70 

Phosphorstture 

1,46 

— 

2,79 

Arseniksäure 

9,68 

13,60 

12,51 

Bleioxyd 

24,47 

29,52 

23,43 

Eisenoxyd 

4S,46 

37,66 

47,28 

Wasser 

8,49 

8,49 

(12,29) 

98,87     101,61         100. 

Das^  unier  den  Krystallen  von  Horrhausen  auch  solche  vorkommen,  welche 
nur  sehr  wenig  Arseniksäure,  dagegen  überwiegend  Phosphorsäure  enthalten, 
fand  ich  durch  qualitative  Proben. 

Die  Differensen  der  Analysen  rühren  von  der  Schwierigkeit  her,  das  seltene 
Mineral  frei  von  der  Unterlage  von  Brauneisenstein  u.  s.  w.  zu  erhalten.  (Die 
schwarze  traubige  Masse,  auf  welcher  die  Kry stalle  von  Horrhausen  aufsitzen, 
ist  ein  EisMisinter,  der  79,65  Eisenoxyd,  6,76  Phosphorsäure,  0,87  Schwefel- 
sftore  und  18,78  Wasser  enthält). 

Die  Sauerstofltaiengen  sind : 

S  :P{Xs):  f b  :  ?e  :  ä 
I.  M.  2,76  :  7,34  :  1,93  :  13,23  :  10,16  =  1,9  :  5  •  1,3  :  9,0  :  6,9 
9.  M.  8,26  :  5,10  :  2,21  :  12,21  :  8,68  =  8,3  :  5  :  2,1  :  12,0  :  8,5 
3 o.a.  7,39  :  4,18  :  1,75  :  12,74  :  7,55  =  8,9  :  5  :  2,1  :  15,2  :  9,0 
ß.  7,41  :  4,72  :  2,11  :  11,29  :  7,55  =  8,0  :  5  :  2,2  :  12,0  :  8,0 
36.       1,02  :  5,90  :  1,68  :  14,18  :  10,92  =  0,9  :  5  :  1,4  :  12,0  :  9,3 

Einen  besseren  Ueberblick  gewinnt  man^  wenn  der  S.  der  Phosphor-  und 
Arseniksäure  ss  1 5  gesetzt  wird : 

1.  =    5,7  :  15  :  3,9  :  27,0  :  20,7;  vielleicht    6  :  15  :  4  :  27  :  21 

2.  =  24,9  :  15  :  6,3  :  36,0  :  25,5  ,,         24  :  15  :  6  :  36  :  25 
3  a.  a.     =  26,7  :  15  :  6,3  :  45,6  :  27,0           ,,        27  :  15  :  6  ;  45  :  27 

ß.     SS  24,0  :  15  :  6,6  :  36,0  :  24,0  ,,         24  :  15  :  6  :  36  :  24 

36.         =    2,7  :  15  :  4,2  :  36,0  :  27,9  „  3  :  15  :  4  :  36  :  27 

Sandberger  glaubt  aus  den  Analysen  1  und  3a.  eine  Formel  ableiten 
zu  können,  in  welcher  das  Sauerstoffverhältniss  =  3  :  20  :  4  :  27  :  24 

=  2%  :  15  :  3  :  20 V*  :  18 

ist,  die  daher  den  Analysen  gar  nicht  entspricht. 

Weitere  Versuche  mit  reinem  Material  können  allein  über  die  Zusammen- 
setzung des  B.  entscheiden  und  darthun,  inwieweit  er  dem  Svanbergit  analog 
zusammengesetzt  ist,  dessen  Krystallform  er  nach  Dauber  besitzt. 

Percy:  Phil.  Mag.  III  Ser.  XXXVII,  464.  —  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  C,  584. 
—  Sandberger  (Müller):  Ebendas.  C,  64  4.  —  Wollaston:  Ann.  of  Phil.  N.  S. 
XI,  494.    Pogg.  Ann.  VI,  497. 


364 

5.   Verbindungen    mit   Vanadaien. 

(S.  Vanadate  und  Kupferoxydphosphate). 

M.  Aneniate/) 

1.    Wasserfreie. 

Berzeliit. 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  grau,  und  ist  unschmelzbar  v.  d.  L. 

Löst  sich  in  Salpetersäure  auf. 

Nach  Kuhn  enthält  der  B.  von  Langbansbytia: 


8. 

S. 

b. 

£ 

• 

Arseniksäure 

58,51 

SO.SI 

56,16 

4»,6t 

Kalk 

83,88 

6,61 

80,96 

»,•• 

Magnesia 

15,68 

6,37  >48,S8 

15,61 

«•>♦ 

>4t.40 

Manganoxydul 

2,13 

0,48j 

4,86 

0,»7 

Wasser 

0,30 

8,95 

1,61 

99,84  400,84 

Der  Sauerstoff  der  Säure  und  der  Basen  ist  in  beiden  Fällen  k  3|3  :  5,  was 
dem  Verhältniss  1  :  1  %  ganz  nahe  kommt.    Demnach  wäre  der  B. 

A*^Äs»  =  A*ls  +  2A«Äs. 

Vielleicht  ist  aber  in  der  That  das  einfache  Verhältniss  3  :  5,  und  demgemass 

die  Formel 

Ca'As  +  »g'Äs 

richtiger;  was  um  so  mehr  durch  Versuche  zu  bestätigen  ist,  als  die  zweite  Ana- 
lyse auf  ein  Hydrat  hindeutet, 

ft«<»Äs»  +  2aq. 
Kühn:  Ann.  Chem.  Pharm.  XXXIV,  244. 

Nickelarseniat« 

Bergemann  fand  zwei  wasserfreie  Verbindungen  von  Ärseniksäure  und 
Nfakaloxyd,  neben  krystallisirtem  Nickeloxyd  und  metallischem  Wismuth  an 
^fiiMDi  Gongvorkommen  von  Johann-Georgenstadt  auf. 

r  Galbos  Arseniat,  amorph,  sp.  G.  =  4,988.  Giebt  beim  Erhitzen 
HJrlitM  Fluchtiges,  vorhält  sich  sonst  wie  Nickelblttthe.    Wird  von  Säuren  schwer 


Sauerstoff. 

ArHcniksäure  50,53  47,54  =  5 

Nickoloxyd  48,24 
Kohultoxyd  0,21 

Kupfcroxyd  0,57  o,4  4 

WiMmulhoxyd       0,62  o,06 


4  0,4«] 


68        308 


400,17 
9  iiornorphon  Mischungen  mit  Phosphaten  (VanadatenJ. 


365 
Es  ist  also  drittel-arseniksaures  Nickeloxyd, 

4  At.  Arseniksäure  »  U40,0  =  50,91 
3   -    Nickeloxyd     =  4388,4  =  49,09 

2828,4      4  00. 

II.  Grünes  Arseniat,  krystallinisch,  sp.  G.  =  4,838.  Unschmelzbar 
V.  d.  L.,  verhalt  sich  sonst  wie  NickelblUthe.  Wird  gleichfalls  durch  Säuren 
wenig  angegriffen. 

Sauerstoff. 


Arsenikstture 

36,67 

Phosphorstture 

0,U 

Nickeloxyd 

62,07 

Kobaltoxyd 

0,54 

Eupferoxyd 

0,34 

Wismutboxyd 

0,24 

0,07] 


78 


48,44 

•'^^>48,6I        5,8 
0,07 

0,0S' 
99,90 

Hiernach  scheint  es  ein  fttnftel-arseniksaures  Nickeloxyd  zusein, 

I^iȀs. 
1  At.  Arseniksäore  s  U40  »  38,09 
6  -    Nickeloxyd       =:  2314  «  61,91 

3754     100. 
Bergemann:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXV,  S89. 

CJarminspath. 

Beim  Erhitzen  unveränderlich.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  unter  Ent- 
^'«^ong  von  Arsenikdämpfen  zu  einer  grauen  Schlacke,  und  reagirt  mit  den 
Rossen  auf  Blei  und  Eisen. 

Ist  in  Säuren  mit  gelber  Farbe  auflöslich.  Kalilauge  zersetzt  ihn  theilweise, 
lud  zieht  Arseniksäure  aus. 

Pr.  Sandberger  fand  dieses  seltene  Mineral  zuHorrbausen  imSaynschen, 
und  Malier  gab  neuerlich  eine  Analyse  desselben  (sp.  G.  s=s  4,105).   . 

Sauerstoff. 
Arseniksäure    49,11         47,05 
Eisenoxyd         30,29  9,09 

Bleioxyd  24,55  4,76 

103,95 

I^r  Deberschuss  erklärt  sich  aus  der  kleinen  Mengen  des  sehr  seltenen  Minerals. 

mit  welcher  die  Versuche  ausgeführt  wurden. 

Der  Sauerstoff  bildet  das  Verhältniss  5  :  2%  :  %.     Setzt  man  dafUr  5  : 

i%  :  Vt  =^  30  :  15  :  3,  so  besteht  der  G.  aus  3  At.  Bleioxyd,  5  At.  Eisenoxyd 

Qüd  6  At.  Arseniksäure,  welche  man  als 

Ph^Äs  +  5PeAs 
denken  kann. 


) 


366 

6  At.  Arseniksäure  =  8640  ==  48,48 
5  -  Eisenoxyd  s  5000  »  28,05 
3   -    Bleioxyd  »  4484  «  23,47 


47824     100. 
Fr.  Sandberger:  Pogg.  Ann.  LXXX.  »94.  CHI,  846 

2.   Hydrate. 

Haidingerit. 

Verhält  sich  wie  Pharmakolith.    Enthält  nach  Turn  er : 

Satterstoff. 
Arseniksäure  56,87  49,7»  5 
Kalk  28,84  s.ia     tj 

Wasser  4  4,32        4«,7»     a.t 

400. 
Unter  Annahme  des  Verhältnisses  5:2:3  ist  der  H.  halbarseniksai 
Kalk  mit  3  At.  Wasser, 

Ca^Xa  "h  3aq. 

4  At.  Arseniksäure  m:  4  440,0  «  58,42 

2  -    Kalk  a    700,0  «  28,26 

3  -    Wasser  b    337,5  »  48,62 


S.  den  folgenden. 


2477,5     400. 


Pharmakolitk 


Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem  weissen  E 
entwickelt  auf  Kohle  Arsenikdampf,  und  hinterlässt  gewöhnlich  eine  durct 
halt  bläulich  gefärbte  Hasse.  Auch  mit  den  Flüssen  reagirt  er  auf  Arsenik 
in  der  Regel  auf  Kobalt. 

Leicht  auflOsIich  in  Säuren. 
4.  Wittichen  im  Schwarzwald.    Klaproth. 

2.  Andreasberg  am  Harz.    John. 

3.  Fundort  unbekannt.   Turner. 

4.  GlUcksbrunn  im  Thüringerwald.   Rammeisberg. 


i. 

a. 

8. 

4. 

Arseniksäure               50,54 

45,681 
27,28| 

79,0< 

51,58 

Kalk                             25,00 

23,59 

Kobalt-  u.  Eisenoxyd    — 

1,43 

Wasser                        24,46 

23,86 

20,99 

23,40 

400.  96,82      400.         400. 

Der  Sauerstoff  der  Säure,  der  Basis  und  des  Wassers  ist  hiernach  ^  5  :  i 
so  dass  der  Ph.  halb  arseniksaurer  Kalk  mit  6  At.  Wasser  ist, 

Ca*  Äs  -♦-  6aq. 


367 

4  At.  Arseniksaure  =  U40  =  51,16 
2   -    Kalk  =    700  =  24,87 

6  -    Wasser  =    675  =  113,97 

2845     400. 

JobD:  Chem.  Unt.  II,  W.  Gehlens  J.  III,  587.  —  Klaproth:  Beitr.  III,  S77. 
Rammelsberg:  Pogg.  Aon.  LXII,  150.  —  Turner:  Ebendas.  V,  488. 


Pikrophannakolith« 

Verhält  sich  wie  der  vorige. 

8tr om e  ye  r  fand  in  dem  Mineral  von  Riecheisdorf  in  Hessen : 

Sauerstoff. 
Arseniksäure      46,97  46,80     6 

Kalk  24,65  7,04] 

Magnesia  3,22  i^ssi  8,54     t,6 

Kobaltoxyd  4,00  0,24] 

Wasser  23,98                 i4,8i     6,0 

99,82 

Die  Analyse  entspricht  zwar,  wenn  man  das  Sauerstoffverhai tniss  5  :  2,5  :  6 
uuiimmty  der  Formel 

Mnewohl  es  leicht  sein  könnte,  dass  bei  der  Analyse  die  Trennung  der  Säure 
ron  dm  Basen  nicht  ganz  vollständig  gewesen,  und  das  Mineral  ein  magnesia- 
»Itiger  Pharmakolith, 

^^X  +  6aq 

Wäre. 

Stromeyer:  Gilb.  Ann.  LXI,  485. 


Niekelblflthe. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  v.  d.  L.  auf  Kohle  Arsenikdämpfe,  wobei  er 
in  der  inneren  Flamme  zu  einer  schwarzgrauen  Kugel  schmilzt,  welche,  mit 
^rax  im  Oxydationsfeuer  behandelt,  bisweilen  auf  Kobalt  reagirt. 

Ist  in  Säuren  auflöslich. 

^>  Allemont  im  Dauphin^.   Bert  hier. 
^-  Camsdorf  bei  Saalfeld.   Döbereiner. 
^'  Riecbelsdorf  in  Hessen .   Stromeyer. 

^-  Schneeberg  in  Sachsen,  und  zwar  a)  vom  Gottes  Geschicken  stehenden 
Gange,  6)  von  Adam  Heber,  c)  vom  weissen  Hirsch.   K ersten. 


4. 

a. 

b. 

e. 

38,30 

38,90 

37,81 

36,80 

35,00 

36,10 

1,53 

— 

— 

— 

8,81 

4,10 

83,91 

84,08 

fi3,98 

368 

I.  t.  s. 

Ärseniksaure  36, 8i  -.        36,97 

Nickeloxyd  36,2/  ^^  I   _  ,^ 

Kobaltoxyd  2,5  f  ^^'^^ 

Eisenoxydul        —  —  4,02 

Wasser  25,5  25        24,43 

400.  100.     S  0,23         99,94    400,43       98,33 

400. 

In  der  N.  verhält  sich,  gleichwie  in  der  Kobaltblttthe,  der  Sauerstoff  Yon  Bariii 

Säure  und  Wasser  s  3  :'5  :  8.    Sie  besteht  daher  aus  3  At.  Nickeloxyd,  4  AL 

Arseniksäure  und  8  At.  Wasser,  und  ist  als  eine  Yerbindong  von  4'At.  drit- 

tel-arseniksaurem  Nickeloxyd  mit  8  At.  Wasser  su betrachten, 

Ni*^+  8aq. 
4  At.  Arsenikstfure  s  4440,0  s  38,62 
3   -    Nickeloxyd      »  4388,4  «  37,24^ 
8  -    Wasser  «    900,0  «  24,4  4 

3728,4     400. 
Berthier:  Ann. Chim.  Phys.  XIII,  5t.  Schwgg.  J.  XXVin,  IS9.  —  Döbereintr: 
Schwgg.  J.  XXVI,  170.  «  Kerstan:  Pogg.  Ann.  LX,  164.  ^  Stromeyert  SefaVH- 
J.  XXV,  WO. 

KobaltblMbe. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  wird  blau  oder  (v^enn  eiseiilialtig)  gH^t 
und  braun.  Verbreitet  v.  d.  L.  auf  Kohle  Arsenikdämpfe  und  schmilst  tu  einer 
schwarzgrauen  Kugel  von  Arsenikkobalt,  die  mit  den  Flössen  auf  das  letitere 
reagirt. 

Löst  sich  in  Säuren  mit  rother  Farbe  auf ;  nur  die  Auflösung  in  oonceo* 
trirter  Chlorwasserstoffsäure  ist  blau  und  wird  beim  Verdünnen  roth.  KaK* 
lauge  bewirkt  eine  theilweise  Zersetzung,  färbt  das  Pulver  schwärzlich,  sich 
selbst  aber  blau. 

4.  Allemont,  Dauphine.   Lau  gier.  ^ 

2.  Riecheisdorf,  Hessen.   Bucholz. 

3.  Grube  Wolfgang  Haassen  bei  Schneeberg.   Krystallisirt.   K ersten. 

4.  Rappold  Fundgrube  bei  Schneeberg.    Pfirsichblttthroth,  sp.  6.  s  2,948. 
Kersten. 

5.  Daniel  Fundgrube  bei  Schneeberg.  Hellrolhe  kugelige  Aggregate.  Kersten. 

6.  Joachimsthal,  Böhmen.   Lindaker. 


<. 

1. 

8. 

4. 

s. 

6. 

Schwefelsäure 

0,86 

Arseniksäure 

40,0 

37 

38,43 

38,30 

38,40 

36,42 

Kobaltoxyd 

20,5 

39 

36,52 

33,42 

29,49 

23,75 

Nickeloxyd 

9,2 

— 

— 

U,26 

Eisenoxydul 

5,5 

— 

i,(H 

4,04 

— 

3,54 

Kalk 

— 

— 



— 

8,00 

0,42 

Wasser 

24,5 

22 

24,40 

24,08 

23,90 

23,52 

99,7         98       400,06         99,84         99,49         99,74 


369 

er  Sauerstoff  der  Basen,  der  Säure  und  des  Wassers  ist  ss  3  :  5  :  8.    Die  K. 
t  mithin  drittel  arseniksaures  Kobaltoxyd  mit  8  At.  Wasser, 

Co* As  -♦-  8aq. 

4  At.  Arseniksfiure  =  U40  3=  38,25 

3  -    Eobaltoxyd      =  U25  »  37,85 

8  -    Wasser  t=    900  «  23,90 

3765     400. 
liorzu  traten  meist  die  entsprechenden  Arseniate  von  Nickeloxyd,  Eisenoxydul 
ind  Kalk.    So  ist 

No.  1  =    8  Oo  :  5  Ni  :  3  1^6 

-  4  =  15  Co:  2  ^e 

-  6  =    5C0  :  2  Ca*) 

-  6  SS    6  Co  :  3  l^i  :  l^e 

l6Mfb686hUg  ist  gewöbnlicb  elD  Gemenge  von  Kobaltblttthe  und  Arsenikblütbe  (arse- 
liger  S.),  von  denen  letztere  durch  Erhitzen  fortgebt  oder  durcb  Wasser  ausgezogen  werden 
ten. 

4.  Grube  Wolfgang  Maassen,  Sebneeberg.   Kersten. 

I.  Grube  Markus  Rdhling,  Annaberg.   Derselbe. 


Arsenige  Stture 
Arsenlkstture 

4. 

64,0 

49,4a44,4 

6. 

48,40 

60,00s86,7 

Kobaltoxyd 

Bisenozydul 

Wasser 

46,6     67,6 

6,4       6.0 

44,6     i^O 

48,80     86,8 
46,48     64,0 

400,7  400.  98,68  400. 

Bucholz:  Gehlens  J.  IX,  808.  —  Kersten:  Pogg.  Ann.  LX,  284^  —  Laugier: 
Moni,  du  Mus.  IX,  666.  —  Lindaker:  Vogl  Joachimsthal.  460. 

KOttigit. 

Verhält  sich  ähnlich  der  Kobaltblüthe,  giebt  aber  mit  den  FlUssen  Kobalt- 

ind  Nickelreaktion  und  mit  Soda  auf  Kohle  einen  Zinkbeschlag. 

Löst  sich  in  Säuren  auf. 

Diese  Sinterbildung  aus  der  Grube  Daniel  bei  Schneeberg  enthält   nach 

(Ottig: 

Sauerstoff. 
46,9 

6,06| 

4,45i  7,9 

0,48) 

60,8 

100. 

h  das  Sauerstoffverhältniss  wie  in  der  Nickel-  und  KobaltblUthe,  so  ist  der  K. 
»De  isomorphe  Mischung  von  drittel    arseniksaurem  Zinkoxyd  mit 


Arseniksäure 

37,47 

Zinkoxyd 

30,58 

Kobaltozyd 

6,91 

Nickeloxyd 

2,00 

Wasser 

83,40 

4)  Dies  istvielleloht  der  Rose lit  von  Levy. 
RiBBelfberir^f  MlDcralcheiDie.  24 


370 

8  Ai.  Wasser  und  von  den  entsprechenden  Arseniaten  des  Kobalts  und  Nickels, 
annähernd 


(J!  i  As  -♦-  8 aq)  -♦-  3(Zn'Äs  -♦-  8aq). 


Köttig:  J.  f.  pr.  Ghem.  XLVIII,  488.  156. 

Lavendlllail,  ein  Mineral  vouAnnaberg,  Sacbsen,  welches  nach  Plattner  beim  Erhitna 
Wasser  giebt,  v.  d.  L.  leicht  schmilzt,  dabei  die  Flamme  blau  färbt»  nach  dem  Abkflhka 
krystallinisch  wird,  auf  Kohle  im  Reduktionsfeuer  Arsenikdämpfe  giebt,  und  mit  den  Flfif- 
sen  auf  Kobalt  reagirt.  Scheint  ein  wasserhaltiges  Arseniat  von  Kobalt-,  Nickel-  aifd  Kopfiv- 
oxyd  zu  sein. 

Breithaupt:  J.  f.  pr.  Chem.  X,  505. 

Skorodit« 

Giebt  im  Kolben  Wasser  und  wird  gelblich^).  V.  d.  L.  auf  Kohle  ent- 
wickelt er  Arsenikdumpfe  und  schmilzt  im  Reduktionsfeuer  zu  einer  graoeo 
glanzenden  Schlacke,  welche  bei  der  Behandlung  mit  Fldssen  auf  Arsenik  imd 
Eisen  reagirt. 

Löst  sich  in  Ghlorwasserstoffsäure  mit  brauner  Farbe  auf,  wllbrend  Salpe- 
tersäure ihn  kaum  angreift.  Wird  von  Kalilauge  unter  Abscheidung  von  brau- 
nem £isenoxyd  zersetzt,  auch  von  Ammoniak  tbeilweise  aufgelöst. 

Die  erste  richtige  Analyse  des  Sk.  (aus  Brasilien)  verdanken  wir  Berie- 
lius,  worauf  G.  Rose  die  Identität  dieses  und  des  sächsischen  Sk.  nachwies, 
welchen  Ficin US  früher  schon,  jedoch  unrichtig,  untersucht  hatte.  Durch 
Damour's  spätere  Versuche  ist  die  Abwesenheit  des  Eisenoxyduls  im  Sk.  fest- 
gestellt worden. 

1.  Graul  bei  Seh warzenberg,  Sachsen.   Damour. 

2.  Vaulry,  Dpt.  Haute-Vienne.    Krystallisirt,  sp.G.  =  3,H.  Damour. 

3.  Comwall.   Damour. 

4.  Antonio  Pereira,  Brasilien.   Sp.G.  =  3,18.  a)  Berzelius.   6)  Damour. 

5.  Loaysa  bei  Marmalo,  Neu-Granada.    Boussingault. 


i. 

2. 

3. 

4. 
a. 

b. 

5. 

Phosphorsäure 

0,67 

Arseniksäure 

52,16 

50,95 

51,06 

50,78 

50,96 

49,6 

Eisenoxyd 

33,00 

31,89 

32,74 

34,85 

33,20 

34,3 

Wasser 

15,58 

15,64 

15,68 

15,55 

15,70 

16,9 

100,74         98,48         99,48.     101,85       99,86       100,8 
Im  Sk.  ist  der  Sauerstoff  des  Eisenoxyds,  der  Arseniksäure  und  des  Was-* 
sers  =  3  :  5  :  4,  so  dass  er  drittel  arseniksaures  Eisenoxyd  mit  4  At* 
Wasser  ist, 

PeÄs  -♦-  4aq. 

4)  Nach  Berzelius  und  Plaltner  giebt  der  Sk.  von  Seh warzenberg  beim  ErhiUea 
-•«  Sublimat  von  arseniger  S.,  was  nach  G.  Rose  von  beigemengtem  Arsenikkies  herrührt. 


371 

I  At.  Arseniksäure  s  U40  =  49,84 
I  -  Eisenoxyd  =s  1000  =  34,60 
4  -    Wasser  =    450  =  15,56 

2890      100. 

Der  Ueberschuss  der  Analyse  hatte  Berzelius  zu  dem  Glauben  veranlasst, 
dass  beide  Oxyde  des  Eisens  vorbanden  wären. 

Eine  grttnliche  stalaktische  Sinterbildung  von  Nertschinsk,  in  welcher  He r- 
mann:  *48,05  Arseniksäure,  36,41  Eisenoxyd  und  15,54  Wasser  fand,  ist  hier- 
sach  ebenfalk  Skorodit,  oder  wenigstens  dieselbe  Verbindung. 

Berzalins:  Jahresb.  V,  SOS.  —  Boussingault:  Aun.  Chim.  Phys.  XLI,  807. 
Sehwgg.  J.  LYI«  480.  ^  Dam  cur:  Ebendas.  111  S6r.  X.  ^  Ficinus:  Schwgg.  J. 
XXXIV,  198.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Cham.  XXXIII,  95.  —  G.Rose:  Elem.  d. 
byat.  465. 

Elsensinter  (z.  Th.]. 

Bin  weisser  Eisensinter  vom  tiefen  FUrstenstoUen  bei  Freiberg  erhält  nach 
lersten: 

Sauerstoff. 
Arseniksäure    30, S5  4o,5o 

Eisenoxyd         40,45  41,48 

Wasser  88,50  95,88 

99,20 ' 

Da  dieSauerstofi^roportionen  s  5  :  6  :  12  sind,  so  wUrde  dieser  Sinter  sech- 
stelarseniksaures  Eisenoxyd,  und  durch 

Fe^Äs  +  12aq 
IQ  bezeichnen  sein. 

1  At.  Arseniksäure  =s  1440  =  30,05 

2  -    Eisenoxyd       =  2000  =  41 ,78 
12  -    Wasser  =  1850  =  28,17 

4790     100. 

K ersten:  Schwgg.  J.  LIII,  476. 

t 

Warfelen. 

\ 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  wird  roth.    Verhält  sich  im  übrigen  wie 

[    Skorodit. 

\         Ist  in  Chlorwasserstoffsäure  auflöslich.    Wird  von  Kalilauge  schnell  röth- 
•    Kchbraun  gefärbt  und  grösstentheils  zersetzt,    (v.  Kobell). 

Schon  von  Bindheim,  Ghenevix  undKlaproth  geprüft,  wurde  das 
W.  aas  Comwall  später  von  Berzelius  analysirt. 

24* 


t 


372 


Saaerstoff. 

Arseniksaare 
Phospborsäure 

iO,9S 
2,57 

Eisenoxyd 

39,90 

Il,f7 

Kupferoxyd 

0,66 

•,IS 

Wasser 

18,94 

IS,  14 

••i 


I02,99<) 
Der  Deberschuss  von  3  p.G.  deutet  auf  einen  Fehler  in  der  AnalfM,  denn  De- 
tails nicht  bekannt  sind. 

Wenn  man  die  kleine  Menge  Kopferoxyd  als  Co* As  in  Ahmg  bringt^  so  ii( 
der  Sauerstoff  von  Saure,  Bato  und  Wasser  as  5  :  3,9  : 5.  Nimmt  man  5:4:5 
an,  so  ist  das  W.  viertel  arseniksaures  Eisenoxyd  mit  45  At.  Wai- 
ser, dem  -^  des  isomorphen  Phosphats  beigemischt  ist, 

ff  At.  Arseniksaure  s  3927  s  39,84 

^  -   Phosphorsaure  »    S42  »    S,46 

4  -    Eisenoxyd  »  4000  =r  40,58 

45  -    Wasser  «  1687  =  47,18 

9856     400. 
Schreibt  man  die  Formel 

3(fEeJls  +  4aq)  +Fea' 
so  ist  das  erste  Glied  Skorodit. 

Berzelius  hatte  lediglich  aus  dem  Ueberschuss  bei  der  Analyse  gesddoi- 
sen,  dass  das  Würfelerz  beide  Oxyde  des  Eisens,  der  Formel  I 

(Pe'Äs  -♦-  Pe«Äs*)  +  48aq 

gemäss  enthalte.  Allein  obgleich  die  Untersuchung  mit  Rücksicht  hierauf  nicht 
wiederholt  ist,  scheint  doch  aus  dem  Yeiiialten  des  W.  gegen  Kalilauge  hervor- 
zugehen, dass  es  kein  Eisenoxydul  enthält. 

Der  Beudantit  von  Horrhausen  wurde  eine  Zeitlang  fbr  Wttrfeiers  gehal- 
ten. Sollte  es  dort  neben  demselben  dennoch  vorkommen,  und  die  so  abwei- 
chenden Resultate  hervorgerufen  haben? 

Berzelius:  Jahresb.  IV,  U4.  —  Biodheim  :  Beob.  a.  Entd.  d.  Ges.  nat  Fr.  za 
Berlin.  IV,  874.  ^  Chenevix:  Phil.  Transact.  4801.  199.  ^  Klaprothi  Beitr.  UI, 
194. 

Arseniosiderft. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  ist  v.  d.  L.  leicht  schmelzbar.  Giebt  die  Re- 
aktionen des  Arseniks  und  Eisens. 


)  Nach  Abzug  von  4,76  Bergart. 


373 

Wasser  riebt  aus  dem  Pulver  des  A.  nichts  ans.  Ghlorwasserstoffsäare 
löst  es  leicht  auf. 

DerA.  von  LaRoinan^che  bei  MA^on  ist  von  Dufrönoy  und  später  von 
mir  untersucht  worden.    Sp.  G.  s  3,52  D.,  3,88  R. 


Dofr^noy. 

Ramme 

Isberg. 
b. 

37,36 

Arseniksaure 

34,26 

39,'l6 

Eisenoxyd 

41,31 

40,00 

38,31 

Hanganozyd 

1,29 

Spur 

Spur 

Kalk 

4,83 

12,18 

12,08 

Kali 

0,76 

< 

1 

Kieselsaure 

4,04 



3,57 

Wasser 

8,75 

8,66 

8,68 

98,84  400.  100. 

Die  KieselsKure  scheidet  sich,  wie  ich  gefunden  habe,  beim  Auflösen  des 
A.  in  Chlorwasserstoffstture,  gallerartig  aus,  so  dass  sie  in  Form  eines  nicht 
^ter  bestimmbaren  Silikats  vorhanden  ist.  Die  Probe,  von  welcher  die  Ana- 
lyse a  gemacht  wurde,  enthielt  jedoch  nur  eine  Spur  von  jener.  In  ihr  ist  der 
Sauerstoff  von 

Xs    :  fe    :    Ca   :    fi 
»  13,59  :  12,0  :  3,48  :  7,69  =-  5  :  4,4  :  1,3  :  2,8. 
Seilt  man  statt  dessen  S  :  4,5  :  1,5  :  3,  so  lässt  sich  der  A.  als 

(Ca*  Äs  -♦-  Pe*Äs)  -♦-  6aq 
betmchten. 

2  At.  Arseniksäure     =  2880  =  37,87 

3  -  Eisenoxyd  ss  3000  =  39,45 
3  -  Kalk  ==  1050  r=r  13,80 
6  -   Wasser             =    675  =    8,88 

7605     100. 

Dnfr^noy:  Gompt.  rend.  XVI,  SS.    J.  f.  pr.  Chem.  XXVIII,  315.  —  Rammels- 
berg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  508. 


Kupferoxydarseniate. 

h  Trichalcit. 

Ein  äusserlich  dem  Eupferschaum  ähnliches  Mineral,  welches  auf  sibiri- 
'    schem  Pahlerz  sich  gefunden  hat. 

'         Decrepitirt  beim  Erhitzen  sehr  heftig,  färbt  sich  dunkelbraun  und  giebt 
i    M  Wasser.  Schmilzt  v.  d.L.  zu  einer  Perle,  und  wird  auf  Kohle  in  der  inneren 
Ramme  unter  Entwicklung  von  Arsenikdämpfen  zu  kupferrothen  Körnern  re- 
«^Ucirt. 

Löst  sich  leicht  in  Säuren  auf. 


374 


Nach  Hernann  anthih  dies  voo 

ihm  entdeckie  tupfcrsri 

Ssaerstoff. 

ArMDikaiire        38,73*) 

«.♦»\,.„ 

PhoapboreSare       0,67 

M7f 

Kupfemyd          44,19 

S,M 

Wasser                 46,41 

<4.U 

400. 

Der  Sauerstoff  von  Basis/  Saure  und  Wasser  ist  »  3,S  :  5  :  5, 

3:5:5.    Dann  besteht  der  T.  aus  4  At.  Arsenikslure,  3  At.  Knpisrozyd  und 
5  At  Wasser, 

Cu'As  +  5aq. 

4  At.  Arsenikstture    »  4440,0  »  44,S3 
3  -    Kupferoxyd       ■■  4489,8  ■■  49,66 

5  -    Wasser  «    569,5  «  46,44 

3499,3     400. 
Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  LZXIII,  Sit. 

IL  Olivenlt. 


Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  schmiki  v.  d.L.  und  ftii>t  &  losaera  PlamiBe 
blaugrün ;  die  flüssige  Masse  wird  beim  Erkalten  kryslallinisch.  Auf  Keiile  I 
schmilzt  er  mit  Detonation  und  unter  Entwicklung  von  ArsenikdlmpliBn  wß  mmm  1 
äusserlich  braunen,  innen  weissen,  sprtfden  Regulus :  wird  derselbe  mit  Blei  1 
zusammengeschmolzen,  von  der  Schlacke  getrennt,  und  mit  Borsäure  behandell,  \» 
so  erhalt  man  ein  Kupferkom.  Nach  Damour  wird  er  beim  Erhitien  grOn, 
zuletzt  grauschwarz,  und  hinterlässt  v.  d.  L.  auf  Kohle  zuletzt  ein  dehnbares 
Kupferkom,  welches  innen  grau  ist. 

Ist  in  Säuren  und  auch  in  Ammoniak  (mit  blauer  Farbe)  auflOsUch.    Kali- 
lauge zersetzt  ihn  beim  Erhitzen  unter  Abscheidung  von  Kupferoxyd. 

4.  Carrarak  in  Comwall.   Nadelfdrmig.   Klaproth. 

9.  Comwall.    a)  Richardson.   6)  Krystallinisch.  v.  Kobell.   c)  Sp.G.  :s 

4,435.  Hermann,   d)  Sp. G.  s  4,378.  Damour. 
3.  Comwall  (Holzkupfererz).  Faserig,  sp.  G.  =:  3,913.  Hermann. 

i.  t.  s. 


•• 

b. 

c. 

i. 

Arseniksäure 

45,00 

39,86 

36,71 

33,50 

34,87 

40,50 

Phosphorsäure 

— 

— 

3,36 

5,96 

3,43 

1,00 

Kupferoxyd 

50,62 

56,42 

56,43 

56,38 

56,86 

51,03 

Eisenoxydul 

— 

— 

— 

— 

3,64 

Wasser 

3,50 

3,73 

3,50 

4,16 

3,78 

3,83 

99,18 

100. 

100. 

100. 

98,88 

100. 

1)  Aus  dem  Vorlust  berechnet. 


375 


Sauerstoff  von   fi     :     R      :     A 

26=  U,62  :  11,39  :  3,11  =  5  :  3,9 
2c  =B  U,97  :  11,37  :  3,70  =  5  :  3,8 
%d=z  14,03  :  11,47  :  3,30  =  5  :  4,1 
3.  =  14,62  :  12,19  :  3,40  =  5  :  4,2 


1J 


1 


angenommen  =  5:4 

Der  0.  besiebt  daher  aus  4  Al.  Kupferoxyd,  1  Al.  Arsenik-  (Pbosphor-)saure 
ODd  1  At.  Wasser, 

Cu*|p     4-aq  =  (;u«|p^4-Cuft. 

Wegen  der  Isomorpbie  mit  dem  Libethenit  bat  G.  Rose  zuerst  diese  Formel 
aufgestellt,  welcbe  aucb  dureb  die  neueren  Analysen  vollkommen  bestätigt  wird. 

Nach  V.  Kobell  und  Damour  sind  6  At.  Arseniat  mit  1   At.  Phosphat 
isomorpb  gemischt. 


Cu*|*^  +  aq 


4  At.  Arseniksäure  =  1234,3  =  35,70 
•f  -  Phosphorsäure  =  126,8  =  3,69 
4  >  Kupferoxyd  =  1986,4  =  57,40 
i    -    Wasser  =    112,5=    3,21 

3460,0      100. 
Chenevix  gab  im  0.  29  Säure,  50  Basis  und  21  Wasser  an;  er  bat  viel- 
leicht Eacbroit  untersucht. 

Chenevix:  Phil.  Transact.  4804.  499.  —  Damour:  Ann.  Chim.  Pbys.  III.  Sär. 
Xlil,  404.  J.  f.  pr.  Chein.  XXXVI,  «46.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  XXXIII,  »94.  — 
Klaproth:  Beiträge  III,  4  88.  —  v.  Kobell:  Pogg.  Ann.  XVIII,  249.  —  Richard- 
son :  Thomson  Oatl.  I. 

III.  Konichalcit. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  giebt  Wasser  und  schwärzt  sich.  Sintert  v.  d. 
l.  auf  Kohle  unter  schwacher  Entwicklung  von  Arsenikdampf  zu  einer  schlacki- 
gen rothen  Masse  zusammen,  welche  auf  feuchtem  Lakmus  alkalisch  reagirt. 
In  der  Pincette  schmilzt  er  und  f^rbt  die  äussere  Flamme  anfangs  stark,  später 
nor  an  der  Spitze  grttn,  und  zunächst  der  Probe  schwach  hellblau.  In  Borax 
löst  er  sich  im  Oxydationsfeuer  mit  gelblichgrttner  Farbe,  die  bei  der  Abküh- 
long  blau  wird.  Hit  Phosphorsalz  giebt  er  in  der  inneren  Flamme  auf  Zusatz 
von  Blei  ein  in  der  Hitze  dunkelgelbes^  nach  dem  Erkalten  grünes  Glas.  Mit 
Soda  liefert  er  bei  der  Reduktion 'Arsenikdämpfe  und  hinterlässt  neben  einer 
erdigen  Masse  ein  Kupferkorn .   P 1  a  1 1  n  e  r. 

Ist  in  Säuren  auflöslich. 

Dieses  malachitähnliche  Mineral  von  Hinojosa  de  Gordova  in  Andalusien 
enthält  nach  Fritzsche: 


876 

Sftverstoff. 
Yanadins&ure        4,78  t,4< 

Arseniksllure  31,55  4t.96l 

Phosphorsaure  8,96          s.tsj    ' 

Kapferoxyd  31 ,68         <,S9 1 

Kalk  81,76          6,4»]**'" 

Wasser  5,49                  4,tt 

4  Ol, SS 

Der  Sauerstoff  der Sfluren,  der  Basen  und  des  Wassers  ist  ■■  5  :  3,8  :  4,5|  wo- 
nach sich  das  Mineral  als 


gemengt  oder  isomorph  gemischt  mit  etwas  ti^V  (Kalk-YolbortUt)  betradilen 
Iflsst. 

Fritzsche:  Pogg.  Ann.  LXXVII,  139. 

IV.  Eaehroit 

Färbt  sich  beim  Erhitien  gelblichgrttn,  verhält  sich  sonst  wie  OliTenit. 
Der  E.  von  Libethen  in  Ungarn  enthält  nach : 


Tnroer. 

wohler. 

K«bo. 

Arseniksaare 

33,  OS 

33,2S 

34,48 

Kupferozyd 

i7,85 

48,09 

46,97 

Wasser 

48,80 

18,39 

49,31 

99,67  99,70        100,70 

Wob  1er  £and  ausserdem  Spuren  von  PhosphorsSure,  Eisen  und  Nickel. 

Sauerstoff:     As   :    äu   :   tt 

T.  =  H,46  :  9,65  :  46,74  =  5  :  4,8  :  7,3 
W.  a=  44,53  :  9,70  :  46,35  «  5  :  4,S  :  7,4 
K.     =  44,95  :  9,48  :  47,46  «  5  :  4,0  :  7,S 

angenommen  as  5  :  4     :  7 

Der  E.  besteht  mithin  aus  4  At.  Arseniksäure,   4  At.  Kupferoxyd  und  7  At. 

Wasser, 

Cu^Äs  +  7aq  »  (Cu'As  +  6aq)  +  CntL.  * 
4  At.  Arseniksäure    »  4  440,0  a  34,47 
4  -    Kupferoxyd      =^  4986,4  =s  47,44 
7   -    Wasser  =s    787,5  =r  48,69 

4S43,9     400. 

Turner:  Edinb.  phil.  J.  No.  IV.  304.    Schwgg.  J.  XLV,  88S.  —  Wöhler:  Ann. 
derChem.  u.  Pharm.  LI,  S85.  ~  Kühn:  Ebendas.  LI,  1S8. 


377 

V.  ErlDit 

Ein  grttnes  Kupferarseniai  in  warzen-  und  nierenforroigen  Massen,  angeb- 
lich aus  der  Grafschaft  Limerik  in  Irland,  nach  Turner^s  approximativer  Ana- 
lyse enthaltend  : 

Sauerstoff. 
ArseniksSure    33,78  44,78 

Kupferoxyd      59,44  44,99 

Wasser  5,01  4,44 

Thonerde  <,77 

400. 
Das  Sauerstoffverhaltniss  ist  =  5  :  5  :  2.    Ist  daher  der  E.  eine  selbstständige 
Verbindung,  so  besteht  er  aus  \  At.  Arseniksäure,  5  At.  Kupferoxyd  und  8  At. 
Wasser, 

Cu'As  +  2aq  =  Cu^Äs  -H  SCuft. 
\  At.  Arseniksäure     =  1440  =  34,71 
5  -    Kupferoxyd       =  S483  sr  59,86 
8  -    Wasser  «    225  =a    5,43 

4148     100. 
Tarner:  Ann.  of  Phil.  4888.  IV,  484.  Pogg.  Aan.  XIV,  828. 

VI.  Cornwallit. 

Verhält  sich  wie  Olivenit. 

Dieses  von  Zippe  unterschiedene,  in  Gornwall  mit  Olivenit  und  Kupfer- 

schwärze  vorkommende  Arseniat,  dessen  sp.  G.  ss  4,166  ist,  enthält  nach  dem 

Mittel  zweier  Analysen  von  Lerch : 

Sauerstoff. 
Arseniksäure    30,22  40,49) 

Phospborsäure    2,15  ^80j    ' 

Kupferoxyd       54 ,  55  4  4 ,  04 

Wasser  13,02  44,86 

99,94 
Die  SauerstoflTmengen  sind  demnach  gleich  gross  oder  s  5  :  5  :  5.    Der  G.  ist 
daher  eine  Verbindung  von  K  At.  Arseniksäure,  5  At.  Kupferoxyd  und  5  At. 
Wasser, 

(iu*Äs  -♦-  5aq  =  (Cu»Äs  -h  3aq)  +  2CuÄ. 

Von  dem  isomorphen  Phosphat  ist  etwa  1  At.  gegen  9  At.  Arseniat  vorhanden. 

tV  At.  Arseniksäure    =  1296,0  =  29,25 

tV  -    Phosphorsäure  =      88,7  ==    2,01 

5  -    Kupferoxyd       =  2483,0  «  56,04 

5  -    Wasser  =    562,5  «  12,70 

4430,2     100. 
Lerch  (Zippe):  Abh.  der  böhm.  Ges.  d.  Wi88.  4846. 


69 


878 

VII.  Knpfferachanni« 

Dacrepiiirt  sebr  stark  beim  Erhitzen,  schmiixt  v.  d.  L.  zu  einer  nicht  kry- 
staUiniscben  Perle,  verhält  sich  aber  sonst  wie  Olivenit. 

Löst  sich  in  Säuren  mit  Brausen  auf ;  mit  Ammoniak  digerirt,  hinterlisst 

er  einen  weissen  Rttckstand  von  kohlensaurem  Kalk. 

Nach  V.  Eobell  enthält  der  strahligblättrige  K.  von  Falkenatein  in  Tyrol. 

Sauerstoff. 
Arseniksäure        25,01      oder:  28,96  4t,es 

Kupferoxyd  43,88  50,82  io,u 

Wasser  47,46  20,22  47.»7 

Kohlens.  Kalk       43,65  400. 

100. 

In  dem  Arseniat  ist  der  Sauerstoff  von  Säure,  Basis  und  Wasser  «5:5:  8,9. 

Setzt  man  5:5:9,   so  ist  der  K.  eine  Verbindung  von  I  At,  ArsenikaliirB, 

5  At.  Kupferoxyd  und  9  At.  Wasser, 

Cu'Äs  -4-  9aq  s  (Cu^As  +  7aq)  -4-  2äufi. 

Da  aber  selbst  reine  Stücke  des  Minerals  kohlensauren  Kalk  enthalten,  so  ist 
derselbe  vielleicht  wesentlich,  v.  Eobel}'s  Analyse  zufolge  ist  1  At.  desselben 
gegen  1  At.  Arseniat  vorhanden, 

CaC  -H  (Cu*As-4-  9aq). 
Weitere  Analysen  mtlssen  hierüber  entscheiden. 
V.  B^obellt  Pogg.  Ann.  XVIU,  158. 

VIIL  Strahlen. 

Wird  beim  Erhitzen  schwarz ;  hinterlässt  v.  d.  L.  auf  Kohle  zuletzt  ein 
dehnbares  Kupferkorn.     Verhält  sich  sonst  wie  Olivenit. 

Chenevix.    Rammelsberg.        Damour. 

Sp.G.  =  4,359.   Sp.G.  «4,342. 


Arseniksäare 

33,5 

29,71 

27,08 

Phosphorstfure 

— 

0,64 

1,50 

Kupferoxyd 

22,5 

60,00 

62,80 

Wasser 

12,0 

7,64 

7,57 

KieselsKure 

3,0 

1,12 

— 

Eisenoxyd 

27,5 

0,39 

0,49 

Kalk 

— 

0,50 
100. 

99,44 

98,5 

ie  Saaerstoffverbaltnisse  sind : 

Is,  P  : 

Cu     :    fl. 

R.     =:  10,67  : 

12,10  :  6,79 

=  5  :  5,7  : 

3,2 

D.     =  iO,U  : 

12,69  :  6,74 

=  5  :  6,2  : 

3,2 

angenommen 

=  5:6     : 

3 

879 

Das  Si.  eoibält  also  i  Ät.  Arsenikstturey  6  At.  Eupferoxyd  and  3  At.  Wasser, 

Cu'Äs  4-  3aq  =  Cu'ls  +  SCufi. 
4  At.  Arseniksäure     «  U40,0  s  30,27 
6   -    Kupferoxyd       =  2979,6  =  62,64 
3   -    Wasser  =    337,5  «    7,09 

4757,1      100. 
Dam  cur:  S.  Olivenit.  —  Rammelsberg :  Pogg.  Aon.  LXVIII»  540. 

IX.  Kupferglimmer. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  und  blättert  sich  auf;  giebt  v.  d.  L.  eine  schlak- 
kige  Masse,  welche  ein  Kupferkom  einschliesst.  (Damour).  Decrepitirt  stark 
beim  Erhitzen  und  schwärzt  sich.  (Hermann). 

Analysen  des  E.  aus  Gomwall:  a)  Chenevix.  b)  Hermann.  Sp. G.  a 
2,435.   c)  Damour.  Sp.  G.  =  2,659. 


a. 

b. 

c. 
a. 

fi. 

AraeniksSure 

81 

47,51 

19,35 

81,87 

Phosphorstture 

— 

— 

1,29 

1,56 

Kupferozyd 

58 

44,45 

58,98 

52,30 

Eisenozydul 

S,02 

— 

Wasser 

81 

3t,49 

83,94 

88,58 

Thonerde 

— 

3,93*) 

1,80 

8,13 

100.      100.  99,30       99,84 

Diese  sehr  abweichenden  Resultate  bei  einem  krystallisirten  Mineral  sind  be- 
fremdend. 

Sauerstoffgehalt      As   :     Cu       :     fi 

a     =7,29:11,71      :  18,67  =  5  :  8,0  :  12.8 
6     =  6,08  :    9,61»)  :  27,73  =  5  :  8,0  :  22,8 
ca  =  6,72  :  10,67     :  21,28  =  5  :  7,9  :  15,8 
ß  ==  7,38  :  10,55     :  20,07  =  5  :  7,1  :  13,6 
^lierbei  ist  die  Phosphorsäure  als  mit  Thonerde  verbunden  betrachtet. 
Die  Zusammensetzung  bleibt  mithin  zweifelhaft. 
Ist  das  Sauerstoffverhältniss  in  a  =  5  :  8  :  13,  so  wäre  der  E. 

Cu^ls  -♦-  13aq  =  (Cu'Äs  -♦-  8aq)  -♦-  5(iuft. 

Ist  es  in  ca  =3s  5  :  8  :  15,  so  wäre  er 

CvfiAs  -h  15aq  SS  (Ou'As  -h  10  aq)  +  5  0uA. 
M  es  in  6  s=  5  :  8  :  23,  so  wäre  er 

Cu®ls  -♦-  23 aq  =  (Cu'Äs  -h  18aq)  -♦-  SCuÄ. 
Damour:  S.  Olivenit.  — •  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  XXXIU,  294. 


1 )  Mit  Phosphonäure. 

i)  Einschliesslich  des  Eisenoxyduls. 


880 

vaohi  \Kim  Krhitien  Wasser,  ohne  zu  decrepitiren,  und  wird  dunkelgrOn. 
Uiulvi  \.  d.  L.  auf  Kohle  eine  angeschwollene  Masse  mil  einidnoi  KupferiUfr- 
iti*ru  Hör  mann.  Wird  beim  Erhitzen  grttn  und  tängL  an  sn  g|1lh«n,  wodurck 
iv%  dunkelbraun  wird.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  langsam,  und  bildet  eioe 
x^uxklo  rothe  Kugel ;  giebt  bei  der  Reduktion  mit  Soda  weisse  Schu|qpen  von 
.Vraeuikkupfor.  (Damour). 

Wird  von  Sfluren,  und  selbst  von  Ammoniak  volbtXndig  au%elOst.  Da- 
mour. 

Analysen  des  Linsenerses  aus  Gomwall:  a)  Ghenevix.  b)  HeilbhoflS 
krystallisirtes  L.  Trolle  Wachtmeister,  c)  Ebensolches,  fp.  6.  »  S,MS^ 
Hermann,    d)  Ebensolches,  sp.6.  &■  8,964.  Damour. 

a.  b.*)  c»)  4. 


Arseniksaure        14        23,14 
Phosphorsaore     —          2,98 
Kupferoxyd          49        39,16 
Thonerde             —          8,94 
Wasser                35        25,78 

23,05        82,22 
3,73          3,49 
36,38        37,18 
10,85          9,68 
25.01         86,49 

ß- 
88,40 

3,24 

37,40 

10,09 

85,44 

98      100. 

99,08        98,06 

98,47 

Sauerstoff:        As   :     P    :   Ca 

:    JÜ    :    A 

6     »  8,03  :  1,67  :  7,90 

:  4,17:88,98 

• 

c    »  8,00  :  8,09  :  7,34 

:  5,06  :  88,82 

der«  7,71  :  1,95  :  7,50 

:  4,52  :  22,65 

/J=7,78:  1,81  :  7,54 

:  4,71  :  28,61 

Oder:          As,P  :  Cu  :  AI  : 

fi 

6     =  5  :  4,0  :  2,1  : 

11,8 

c     s  5  :  3,6  :  2,5  : 

11,0 

da  =  5  :  3,9  :  2,3  : 

11,7 

/}  s  5  :  3,9  :  2,4  : 

11,8 

Die  Analysen  dieser  ungewöhnlichen  Verbindung  stimmen  sehr  genau  ttbereiOt 
wenn  man  den  Sauerstoff  der  beiden  Basen  addirt,  indem  dann  in 
6     5  :  6,4  da  6:  6,2 

c     5  :  6,4  dß  S  :  6,3 

erfolgt. 

Nimmt  man  das  VerhaltDiss  5  :  6  :  42  an,  zugleich  aber,  dass  das  Kupfer^ 
oxyd  anderthalbmal  soviel  Sauerstoff  als  die  Thonerde  enthält,  so  lässt  sich  das 
L.  als 

3(Cu*{  pV  42aq)  +  2(Äl*|p    +  42aq) 
bezeichnen. 


4)  Nach  Abzug  von  3,41  Eisenoxyd,  4,04  Kieselsöure  und  S,95  Gangart. 
9)  Nach  Abzug  von  0,98  Eisenoxyd. 


P:JU 

As 

b    s5:18 

5 

c     a5:IS 

5 

da  »5:  41,6 

5 

d/}»5:  13 

5 

381 

bi  4  Ai.  der  Phosphate  gegen  4  At.  der  Arseniate  vorhanden,  so  erfordert 
diese  Formel 

4  At.  Arseniksflure     as  5760  »  S3,43 

4    -  Phosphorsflure  =    887  ss    3,56 

48  -  Kopferoxyd       »  8939  =r  35,90 

4  -  Thonerde  a  2568  »  40,34 

60   -  Wasser  =  6750  =  27,40 

24904     400. 

Andererseits  könnte  man  im  L.  ein  Thonerdephosphat  und  ein  Eupferarse- 
oiat  annehmen. 

Nun  verhfllt  sich  der  Sauerstoff  von 

Cu 
4,9 
4,6 
4,9 
4,9 

Oder  SS  5  :  42  und  5  :  5,  entsprechend  den  Salzen  £l^P  und  Ou'Äs.     Zieht 
maD  nun  das  Verhflltniss  von  Thonerde  und  Rupferoxyd  in  Betracht,  so  giebt 

c  (*l*P  +  3CuȀs)  +  48  aq 
d  (Äl*P  +  4Cu»ls)  -I-  60aq 
6    (Äl*P-|.  5Cu»Äs)  +  72aq 

Man  kann  sich  vorstellen,  dass  beide  Glieder  42  At.  Wasser  enthalten, 

c  Äl^P  +  42aq  +  3(Cu'Äs -I-  42aq) 
d  Ä1*P  + 42aq  +  4(CVÄs  + 42aq) 
6    Ä1*P  +  42aq  + 5(Cu*Äs  +  42aq) 

Es  bliebe  dann  noch  zu  ermitteln,  ob  die  Menge  des  Arseniats  wirklich  variirt. 

Damour:  S.  Olivenit.   —    Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIII,  896.    —    Trolle 
Wachtmeister:  K.  Vet.  Aead.  Handl.  4838.  80.   Berzel.  Jahresb.  XIII,  477. 


3.   Verbindungen  mit  Chloriden  und  Fluoriden. 

Mimetesit,  (Grün-  und  Braunbleierz  z.Th.). 

Schmilzt  V.  d.  L.  auf  Kohle,  jedoch  etwas  schwerer  als  der  Pyromorphit, 
zeigt  beim  Abkühlen  krystallinische  Oberfläche,  und  reducirt  sich  leicht  unter 
Entwicklung  von  Arsenikdämpfen  zu  Bleikömern. 

LOst  sich  in  Salpetersäure  sowohl  als  auch  in  Kalilauge  auf. 

Wohle r  und  Kersten  haben  die  hierher  gehörigen  Mineralien  besonders 
untersucht.  Dieselben  sind  theiis  reines  arseniksaures  Bleioxyd -Chlorblei, 
theils  isomorphe  Mischungen  dieser  Verbindung  mit  den  entsprechenden  phos- 
phorsauren^  und  mit  den  analogen  Kalkveii)indungen. 


382 

A.   Nur  Arseniksäure  enthaltend. 

4.  Grube  Azulaques  bei  la  Bianca,  Zacatecas,  Mexiko.    Gdbe 
Krystalle  auf  Gelbbieierz.   Bergemann. 

B.  Arseniksäure  und  Phosphorsäure  enthaltend. 

2.  Phönixville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.    Farblose  oder  gelbe  Kratafle. 
Smith. 

3.  Johann -Georgenstadt.    Gelb,  krystallisirt ;  früher  schon  von  Vai.  Böse 
qualitativ  bestimmt.    Wo  hier. 

4.  Galdbeckfell  in  Cumberland.   (Kampylit  Brth.).    Sp.  G.  s  7,218.    Bam- 
melsberg. 

5.  Horrhausen.   Dufrenoy. 

6.  Gomwall.    Dufrenoy. 

7.  Preobraganskisches  Bergwerk,    Sibirien.     Durch   einen   Pyrohisitflbenug 
äusserlich  schwarze,  innerlich  gelbe  Krystalle;  sp.G.  ss 6,653.   Strave. 

C.   Kalk  enthaltend. 

8.  Längbanshytta,  Schweden.    [Hedyphan.  Brth.].    Derb,  grauweiss;  sp.G. 
SS  5,404—5,496.    Rersten. 

9.  Mina  grande  bei  Arqueros  in  Chile.    Gelb,  erdig.    Domeyko. 

A. 

4, 


Chlor                   2,44 

Arseniksäure     23,06 

Bleioxyd             74,96 

400,46 

B. 

t.                   8.                     4. 

5. 

6. 

7. 

Chlor                 2,39     nicht  best.       2,41 

2,65 

2,34 

2,38 

Arseniksäure    23,47         21,4  9         48,47 

22,20 

24,65 

19,58 

Phosphorsäure  0,4  4     nicht  best.       3,34 

0,38 

0,79 

2,44 

Bleioxyd           74,58         75,36         76,47 

74,62 

73,87 

76,44 

400,28                            0,50* 

)      99,85 

98,62 

400,54 

404,49 

C. 

8. 

9. 

Chlor                      2,66 

2,41 

Arseniksäure        22,78 

12,06 

Phosphorsäure  nicht  best. 

5,36 

Vanadinsäure          — 

1,94 

Bleioxyd               54,03 

68,46 

Kalk                     4  4,09 

8,34 

Kupferoxyd             — 

0,96 
99,50*) 

^bzug  von  1,1  Thonerde  und  Eisenoxyd,  t  Thon,  1,1  i  Wasser. 


383 


Die  bomorphie  des  M.  mit  dem  Pyromorphit,  welche  Anlass  war»  beide 
ineralien  als  Grün-  und  Braunbleierze  zusammenzufassen,  lässt  sctioa  im  Vor- 
ns  erkennen,  dass  der  erstere  eine  Verbindung  von  4  At.  Chlorblei  und 
(At.  drittel  arseniksaurem  Bleioxyd  sein  müsse, 

PbCl  +  3f*b*ls. 

4  At.  Chlor  s      443,3  ^    2,38 

4    -    Blei  a    4294,6  =    6,96l 

9   -    Bleioxyd  =  12554,4  =  67,45j 

3   -    Arseniksäure  =    4320,0  =  23,24 


*»b  74,97 


48609,3 

400. 

I^.  Dies  sind  isomorphe  Mischungen  von  Mimetesit  und 

Pyromorphit,  ei 

sprechend  der  Formel 

:      '                          PbCl  +  3Pb»/p 

1                            ' 

« 

«.       «. 

♦  . 

s. 

6. 

7. 

Ghkrbiei                       9,38        9,44 

9,45 

10,40 

9,05 

9,33 

Arseniks.  Bleioiyd      89,52      82,75      71,70 

86,70 

84,55 

76,73 

Phosphors.  Bleioxyd     0,84        7,61       <9,00 

2,15 

4,50 

43,94 

99,73      99,77     400,15 

98,25 

98,10 

100. 

Der  Sauerstoff  von        P         Xs 

ist  in  8  »  0,08  :  8,04  »  1  : 

400,0 

3  =  0,75  :  7,35  =  4  : 

9,8 

4  as  4,88  :  6,44  »  4 

;      3,4 

5  =  0,21  :  7,70  =  4  . 

37,0 

6  =  0,44  :  7,54  s  4  : 

47,0 

7  =»  4,37  :  6,80  =  4 

5,0 

Folglich  ist  in  diesen  Varietäten  4  At.  der  Phospborverbindung  mit  etwa  3,  5, 
'0;  18,  36  und  400  At.  der  Arsenikverbindung  vereinigt. 

C.  Der  Sauerstoff  der  Oxyde  in  No.  8  ist 

Äs     7,90  t'b     3,66 

Ca     4,02 

7,68 

^^imiDt  man  nur  Chlorblei  an  (richtiger  auch  Chlorcalcium),  so  ist  das  Resultat 

d«r  Rechnung : 

Sauerstoff. 


Chlor 

2,66 

Blei 

7,77 

0,60 

Arseniksäure 

22,78 

7,90 

Phosphorsäure 

6,96 

8,90 

Bleioxyd 

42,66 

3,06 

Kalk 

4  4,09 

4,01) 

H,80 


7.08 


96,92 


384 

Bei  der  Analyse  hat  mithin  ein  ansehnlicher  Veriiist  stattgefunden.   Corrigirt 
fahrt  sie  lo 

oder  vielleicht  im  ersten  Gliede  auch  etwas  R  Fl  enthaltend. 

Das  erdige  Mineral  aus  Chile  scheint  Hedyphan  lu  sein,  der  etwas  Tani- 
dinsaures  Bleioxyd  enthält. 

Bergemannt  Pogg.  Ann.  LXXX,  404.  —  Domeyko:  Ann.  Minea,  IV.  Sfr.XlT 
446.  —  Dufrönoy:  Trait«  de  Min.  III,  46.  —  Karsten:  Sehwgg.  J.  LXIl.4^. - 
Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  XGI,  646.  —  V.Rose:  Gehlen's  N.  J.  III»  61.  - 
Smith:  Am.  J.  ofSc.  11  Ser.  XX,  348.  —  Strave:  S.  Pyromorphit«  -*  W6hler: 
Pogg.  Ann.  IV,  464. 


4.   Verbindungen  mit  Sulfaten. 

Pittitit. 

Terhfilt  sich  dem  Diadochit  ähnlich,  giebt  aber  v.  d.  L.  auf  Kohle 
dämpfe  und  schmilzt  (nach  v.  Kobell)  zu  einer  schwarzen  magnetischen KogoL 

Durch  kochendes  Wasser  wird  Schwefelsäure  ausgezogen.  Cihlorwa66er- 
stoffsäure  löst  ihn  vollständig  auf.  Kalilauge  zersetzt  ihn,  doch  ist  das  abge 
schiedene  Eisenoxyd  nicht  frei  von  Arseniksäure. 

4.  Grube  Ghristbescheerung  bei  Freiberg,    a)  Klaproth.    6)  Laagi6r. 
c)  Stromeyer. 

2.  Kohlengrube  Heinrichsglttck  bei  Nieder-Lazisk  in  Schlesien.    Gdbbraon. 
Zellner. 

3.  Grube  Stamm  Asser  bei  Schwarzenberg  in  Sachsen.   Braun,  durchsieb- 
tig.   Rammeisberg. 

4.  Siegiitzstollen  im  Radhausberge  bei  Gastein.   Gelb.   Rammeisberg. 


Arseniksäure 

Schwefelsäure 

Eisenoxyd 

Manganoxyd 

Wasser 


a. 

8 
67 


4. 
b. 

20 
U 
35 


8. 


8. 


25      30 


26,06 
40,04 
33,09 
0,64 
29,25 


6,25 
55,00 


26,70 
13,94 
34,85 


24,67 

6,80 

54,66 


38,25        24,54 


400.       99       99,08 

Stromeyer  fand  zuerst  die  A 
Zellner  untersuchten  Abünderungei 

Dass  diese  amorphen  Massen 
Eisenoxyd  sind,  lässt  sich  aus  den 


& 


400. 
in  den  vonr 


Arseni 
ilenlf 


385 

Die  SauerstoffmeDgen  sind  in  : 

Äs    :     S    :     J?e     :     Ä 
i  c     sr^  9,05  :  6,02  :  10,12  :  26,00  =  5  :  3,3  :  5,6  :  U,4 
3        =  9,27  :  8,32  :  40,45  :  21,81  =  5  :  4,5  :  5,6  :  11,8 
4a     =8,57:3,12:16,40:13,75  =  5:1,8:9,6:    8,0 
46     =9,88:2,61:17,40:11,19  =  5:1,3:8,8:    5,7 

1.  Mit  dem  corrigirten  Sauerstoffverhältniss  5  :  3  :  6  :  15  erhült  man  die 

Formel 

(Pe»ls*  +  l?eS*)  +30aq, 

welche  dieselben  Salze  wie  die  des  Diadochits  einschiiesst. 

2  Al.  Arseniksaure     =  2880  =  25,58 

2   -    Schwefelsäure  =  1000  =    8,89 

4  -    Eisenoxyd         =  4000  =  35,56 

30   -    Wasser  =  3375  =  29,97 

11255     100. 

3.  Mit  5  :  4,5  :  6  :  12  lasst  sich  die  Formel 

(I?e»ls*  +  *feS»)  +24aq 
construiren. 

2  Au  Arseniksäure     =  2880  =  25,98 

3  -    Schwefelsäure  =  1500  =  13,55 

4  -    Eisenoxyd         =  4000  =  36,12 
24  -    Wasser  =  2700  =  24,35 

11080      100. 

DemDach  enthielte  dieser  Sinter  1  At.  Schwefelsäure  mehr  als  der  vorhergehende. 

Wasser  zieht  aus  ihm  etwa  die  Hälfte  der  Schwefelsäure  aus. 

4.  Schon  die  äussere  Beschafienheit  dieses  Sinters  deutet  auf  ungleiche 
Beschaffenheit  der  Masse.  Nur  um  die  Resultate  in  einem  Ausdruck  zusammen- 
zufassen, dürfte  man 

a  =  3FeÄs  +  2J?ei?  +  4l?eÄ  +  20aq 

6  =  2      I,       4-1     n     +  «^    jj     "*"     8  ,, 

setzen. 

Vgl.  den  schwefelsäurefreien  Sinter  (bei  Skorodit). 

Klaprotb:  Beitr.  V,  217.  —  Laugier:  Ann.  Chim.  Phys.  XXX,  325.  —  Ram- 
melsberg:  Pogg.  Ann.  LXII,  189.  —  Stromeyer:  Gilb.  Ann.  LXl,  184.  —  Zell- 
ner:  Scbwgg.  J.  XIII,  880. 

Beudaiitit  s.  Phosphate. 


IT.  Antunoniate  (Antimonitc  und  Selenite). 

Romeit. 

Dieses  in  sehr  kleinen  röthlicht^elben  Quadratoktaedern  krystallisirte  Mino- 
ral von  St.  Marcel,  dessen  sp.  G.  =  4,675 — 4,714  ist,  und  welches  sich  nicht 
in  SHuren  auflöst,  ist  von  Damour  untersucht  worden. 

RiinBiel  tbergf^  Mineralchemie.  25 


3M 


FrttJhw. 

Spiter. 

«. 

b. 

c. 

anantoff. 

\uiiuiou 

63,44 

68,34 

63,38 

Siiu«»'&totT 

15,76 

48,T5 

Kalk 

16,65 

46,19 

16,60 

«,74 1 

EisvuMvdul 

4,19 

1,41 

1,71 

••«•  [  ».«• 

B|tkU)(aD«>xydul 

S,16 

2,61 

4,«3 

•,ot| 

liLi96«)sllure 

0,64 

0,97 

0,98 

■■5 


99,65 
Ui^*iuioh  Ul  die  in  dem  R.  enthaltene  Oxydationssiufe  des  Antimons  die  inter- 
lueUUlkre  Verbindung  von  Antimonsaure  und  antimoniger  Sflorei  SbSb, 

GefoDden.  Berechnet. 

Antimon  80,4  79,0 

Sauerstoff  <9,9  21,0 

400.  400. 

Ferner  ist  der  Sauerstoff  der  Basen  nahe  ein  Drittel  von  dem  dieser  Yeibin- 
düng,  so  dass  man  den  Romeit  als  ein  Doppelsalz 

Ca*Sb-i-CaSb  i 

* 

betrachten  kann. 

GefiiodeB. 

S  At.  Antimon     «  3008  «  64,741-  ^^»**lgo  74 

8-    Sauerstoff-    800  =  4  6,47j     '  IM«|     ' 

3  -    Kalk  «  4050  »84,82  49,89 

4858     400.  400. 

Nach  Breithaupt  ist  der  R.  isomorph  mit  dem  Scheelit,  wonach  man  ibn 
für  antimonigsauren  Kalk 

CaSb 
halten  sollte. 

4  At.  Antimon      a  4504  =  69,88 

3  -    Sauerstoff    s    300  =  43,93 

4  -    Kalk  «    350  =  4  6,85 

8154     400. 

Es  lässt  sich  nicht  Iflugnen,  dass  diese  Ansicht  sehr  wahrscheinlich  ist. 

Die  Seltenheit  des  Minerals,  flie  Schwierigkeit  es  rein  zu  erhalten,  und  die  Oxy- 

dationsstufe  des  Antimons  zu  bestimmen,  können  wohl  die  Differenzen  veror* 

sacht  haben. 

Breithaupt:  B.  u.  h.  Ztg.  1859.  No.  16.   -  Damour :  Ann.  M iaes  UI.  S4r.  Xlt 
147.  IV.  S6r.  III,  179. 

Bleiniere« 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  Airbt  sich  dunkler.    Reducirt  sich  v.  d. 
L.  auf  Kohle  unter  Absatz  eines  weissen  und  gelben  Beschlags  zu  antimonhal- 
:em  Blei. 


387 

i.  NertsofaiDsk,  Sibirien.  Sp. G.  rs  4,60 — 4,76.  Hermann. 

t  Horrbausen  im  Saynschen.    Gelb,  erdig,  von  Quarz  und  Brauneisenstein 

begleitet.   Stamm. 

4.  Sauerstoff.        t.*)        Sauerstoff. 

Antimonsäure    34,71  7,94  42,02        40.48 

Bleioxyd  61,83  4,48  51,90')       8,7S 

Wasser  6,46  6,74  6,08  6,40 


100. 

100. 

Der  Sauerstoff  von           (>b  :  Sb : 

;fi 

ist  in  1  s  2,8  :  5  : 

3,6 

>,  fast  SS  3  :  5  :  3i 

2  =  1,8:  5: 
ffiernach  wäre  die  Bleiniere  von 

2,6 

s  2  :  5  :  2i 

NertschiDsk. 
2fbǤb  +  7aq 

Horrbausen. 
2Pb*§b  +  5aq. 

2Sb  =  4008  =  30,45 
6<>bB8367  =  63,57 
7  fi   s    787  =    5,98 

2§b  s  4008  s  39,40 
4f>b  s  5578  s  54,96 
5A   a    562  =    5,64 

13162      100.  10148     100. 

kide  Substanzen  sind  wahrscheinlich  nicht  ganz  reine  Verbindungen,  was  ihrer 
BildoDg  zufolge  auch  kaum  zu  erwarten  ist. 

Aehnliche,  nach  Brooke  aus  der  Zersetzung  von  Jamesonit  entstandene 
Gemenge,  welche  bei  Lostwithiel  in  Gomwall  vorkommen,  enthalten  nach : 


• 

Dick. 

Heddle. 

a. 

b. 

c.  (Braun) 

Antimonsäure 

47,36 

42,22 

42,44 

46,70 

Bleioxyd 

40,73 

47,04 

46,68 

43,94 

Wasser 

11,91 

11,50 

11,98 

6,62 

100.  100,76     101,10       97,26 

I)ie  Säure  in  a,  b  und  c  soll  antimonsaure  antimonige  Säure  sein. 

Schon  frQher  hatte  Pfaff  in  der  sibirischen  Bleiniere:  43,96  antimons. 
Antimonoxyd,  16,42  Arseniksäure,  33,1  Bleioxyd,  3,24  Kupferoxyd,  0,24  Bi- 
senozyd,  2^34  Kieselsäure,  0,62  Schwefelsäure,  3,32  Eisen,  Mangan  und  un- 
bekannte Substanz  gefunden. 

Brocke  (Dick,  Heddle):    Phil.  Mag.   XII,  488.    —    HermaDo:  J.  f.  pr.  Gh^ 
XXXIV,  4  79.  —  Pfaff:  Schwgg.  J.  XX VU,  4.  >-  Stamm:  Pogg.  Ann.  C,  648. 

AatlmODiaiuras  CiliecksUberozyd  (?).  Nach  Domeyko  wäre  ein  ziDnobertthnliches 
Mineral  aus  den  chileniachen  Qnecksilbergruben  eine  Verbindung,  von  Quecksilberoxyd  mit 

SbSb.  In  einer  Probe  von  lllapel  fand  er  48,5  p.C.  von  letzterem,  1 4  p.  G.  Qaecksilberoxyd, 
losserdem  Eiaenoxyd,  Kieselsaure  und  Wasser.  In  einer  anderen  von  Punitagui  waren  8, 
"esp.  4S,6  p.  C.  der  beiden  ersteren  enthalten. 

Diese  Angaben  sind  zu  unbestimmt,  um  über  die  Existenz  eines  derartigen  Queckailber- 
alzes  entscheiden  zu  können. 

Ann.  Mines  IV.  ser.  VI,  488. 


4)  Nach  Abzug  von  8,94  Brauneisenstein. 
2)  Einschliesslich  0,84  Kupferoxyd. 

25* 


388 

tilillguirtl  Wrtllji.   Bd  mnenl  warn  der  Grabe FHcdikhHltck  fcaOlMiMMJignttii; 
4m  TkiriBgerwald«  wäre  Meli  Kersteo  dies«  Verbindug. 

Decrepitirt  beim  Erfaiizeo,  schmilxl  zo  einer  schwaneo  Mtne,  giebl  dabei  SjpureB  wm 
Selen  und  seleoiger  S.,  jcbmilzt  v.  d.  L.  aaf  Koble  anter  sUrkem  Seleii|(enKb  zu  melaB* 
•cbeo  Könieni,  indem  sieh  ein  Blei-  and  Selenbeschlag  absetzt,  «ad  reagtri  mit  deo  FMsüi 
aof  etwas  Kopier  and  Eiseo. 

lo  Salpetersinre  bildet  es  eise  schwach  grüne  Anfldsong. 

Pogg.  Ann.  XLVI,  S77. 


MeilgSiiret  tiecklillaviyill  (Onofrit)  ist  ein  zn  S.  Onofre  in  M eiiko  Torkeai 
des  gelbes  erdiges  lllneral  ron  dieser  Zosammensetznng.  i 

Nach  Kühler  verflttchtigt  es  sich  beim  Erhitzen  mit  Selengeroch,  wobei  Quecksilb«  > 
and  eine  gelbe  Verbindung  sublimlren.  In  Chlorwasserstoffsänre  lOsI  es  sich  anter  Abscb^i  ^j 
dang  von  Selen  auf,  and  von  Kalilaage  wird  es  geschwirzt. 

Pogg.  Ann.  LXXXIX,  4  4«. 

0.  Tantalate  und  Hiobate. 

Tanfallt. 

Das  Löihrohrverhalten  der  Tantaliie  stimmt  darin  ObereiOi  dass  sie  in  def 
Hitze  unveränderlich  sind.  Von  Borax  werden  sie  langsam  aufgetost  und  gdMi 
die  Reaktionen  des  Eisens;  die  bis  zu  einem  gewissen  Grade  gesMIligte  Perle 
kann  grauweiss  geflattert  werden,  besonders  wenn  sie  vorber  mit  der  Badok-r 
tionsflamme  behandelt  worden ;  bei  völliger  Sättigung  wird  sie  unter  dem  Ab- 
kühlen von  selbst  unklar. 

Die  wolframfreien  T.  (Tammela,  Kimito,  Finbo]  geben  mit  Phosphor- 
salz Gläser,  welche  von  Eisenoxyd  gefärbt  sind,  und  im  Reduktionsfeuer  blass- 
gelb, oder  auf  Kohle  mit  Zinn  grün  werden.  Die  wolframhaltigen  (Rroddbo) 
geben  im  Reduktionsfeuer  ein  Glas,  welches  beim  Erkalten  dunkelroih  wird, 
und  welches,  auf  Kohle  mit  Zinn  behandelt,  seine  rothe  Farbe  behält. 

Mit  Soda  geben  die  T.  Manganreaktion.  Mit  Soda  und  etwas  Borax  erhält 
man  auf  Kohle  in  gutem  Reduklionsfeuer  sehr  häufig  metallisches  Zinn. 

Nach  Berzelius  verwandelt  sich  der  T.  im  Kohlentiegel  in  starker  Glüh- 
hitze in  eine  äusserlich  messinggelbe  metallähnliche  Masse,  aus  welcher  Chlor- 
wasserstoffsäure unter  Entwicklung  von  Wasserstoffgas  Eisen  und  Mangan  auf- 
löst. 

Von  Säuren  werden  die  Tantalite  nicht  angegriffen.  Nur  durch  schmelzen- 
des Kalihydrat  oder  saures  schwefelsaures  Alkali  werden  sie  in  der  Glühhitze 
aufgeschlossen. 

Hatchett  entdeckte  im  J.  4801  in  einem  schwarzen  nordamerikanischen 
Mineral  ein  neues  Metall,  welches  er  Columbium  nannte.  Ein  Jahr  später  fand 
Ekeberg  in  dem  Ytlrotantalit  von  Ytterby  und  in  einem  Mineral  von  Kimito 
in  Finland  gleichfalls  ein  solches  Metall,  dem  er  den  Namen  Tantal  gab  und 
dessen  Existenz  Klaproth  bestätigte,  worauf  Wo  IIa  s  ton  im  J.  4809  die 
Identität  beider  behauptete,  die  auch  seitdem  von  den  Chemikern  angenommen 


889 

Benelius  untersuchte  später  die  Tantalite  aus  Finland  und  Schwe- 

•hlen  und  Vogel  erkannten  ihr  Vorkommen  zu  Bodenmais  in  Baiem 

auch  in  Frankreich  wurden  sie  nachgewiesen«    Berselius  hatte  inswi- 

bei  seinen  gemeinschaftlichen  Untersuchungen  mit  Gähn  und  Bggerts 

Zinn- und  Wolframgehalt  mancher  Tantalite  aufgefündeni  und  Thomson 

lls  Analysen  von  Tantaliten  angestellt. 

Nachdem  G.  Rose  die  Äehnlichkeit  der  KrystaDform  des  Wolframs,  des 
jbiirischen  und  amerikanischen  Tantalits  hervorgehoben,  und  schon  Wolla- 
siton  grosse  Unterschiede  im  spec.  Gew.  der  verschiedenen  Tantalite  gefunden 
^ktte,  beschäftigte  sich  IL  Rose  seit  dem  J.  4840  mit  diesen  Mineralien,  und 
[Vns  xahlreiche  Analysen  derselben  unter  seiner  Leitung  ausführen.  Dabei  fand 
:  er,  dass  die  Säure  des  T.  von  Bodenmais  aus  zwei  einander  höchst  ähnlichen 
I  und  schwer  zu  trennenden  Säuren  besteht,  von  welchen  die  eine  in  den  finlän- 
1  dkchen  Tantaliten  allein  vorkommt.    Für  diese  behielt  er  den  Namen  Tantal- 

laore  bei,  während  er  die  andere  Niobsäure  nannte.  Zwei  Jahre  später 
;  erklärte  er  in  Folge  fortgesetzter  mühevoller  Untersuchungen  die  zweite  Säure 

m  bairischen  Tantalit  für  verschieden  von  der  Tantalsäure  und  ertheilte  ihr  den 

RuDen  Pelopsäure. 

Da  zugleich  die  Krystallform  des  finländischen  Tantalits  Verschiedenhei- 
taiim  Vergleich  zu  der  des  bairischen  und  amerikanischen  ergeben  hatte,  wurde 
der  Name  Tantalit  auf  die  finländischen  und  schwedischen  Mineralien  als 
Verbindungen  der  eigentlichen  Tantälsäure  beschränkt,  die  Bezeichnung  Go- 
lambit  aber  für  die  Übrigen  angenommen. 

Auch  in  dem  Columbit  aus  Nordamerika  fand  H.  Rose  beide  Säuren  des 

■ 

btirischen  auf,  jedoch  eine  viel  geringere  Menge  Pelopsäure. 

Durch  fortgesetzte  unermüdete  Versuche  mit  diesen  durch  ihre  Selten- 
Mi  und  vielfache  Äehnlichkeit  äusserst  schwer  von  einander  zu  trennenden 
I  brpem  gelangte  H.  Rose  im  J.  4853  zu  dem  Resultat,  dass  die  Niob-  und  Pe- 
lopsäure Verbindungen  des  nämlichen  Metalls  sind,  dessen  höhere  Oxydations- 
stofß  die  Pelopsäure,  dessen  niedere  die  bis  dahin  Niobsäure  genannte  Sub- 
stanz ist,  obwohl  es  nicht  gelang,  letztere  durch  oxydirende  Mittel  in  jene  zu 
verwandeln.    Dadurch  wurde  eine  Veränderung  der  Nomenklatur  erforderlich. 

H.  Rose  nennt  nun  die  frühere  Pelopsäure  Niobsäure,  und  die  früher 
diesen  Namen  tragende  Unterniobsäure. 

Die  Tantalite  sind  im  Wesentlichen  tan  tal  sau  res  Eisenoxydul,  meist 
mit  kleineren  oder  grösseren  Mengen  von  tantalsaurem  Manganoxydul,  wozu 
bbweilen  noch  ein  geringer  Kalk-  und  Kupfergehalt  tritt.  Von  anderweitigen 
elektronegativen  "Bestandtheilen  findet  sich  fast  immer  Zinn  säure,  welche 
offenbar  isomorph  mit  der  Tantalsäure  ist,  femer  in  den  französischen  Tanta- 
liten eine  Substanz,  welche  in  ihrem  Verhalten  der  Zirkonsäuream  nächsten 
kommt.  Wenn  nun  letztere  in  Folge  von  Deville's  Untersuchungen  als  eine 
Vert)indung  von  4  At.  Metall  und  2  At.  Sauerstoff  zu  betrachten  ist,  so  könnte 


It  I 


Seleiigiaiires  Bldtiii.  Ein  Mloeral  tod  der  (ii 
dos  Tbüringerwaldes  ¥^äre  nach  Karsten  diese  V1.1  ■ 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  schmilzt  zu  oinoi  - 
Selen  und  selcniger  S.,  schmilzt  v>  d.  L.  aur  K«-' 
sehen  Kürncrn,  indem  sich  ein  Blei-  und  Selenl>- 
auf  etwas  Kupfer  und  Eisen. 

In  Salpetersäure  bildet  es  eine  schwach 

Pogg.  Ann.  XLVI,  177. 

Selenigunres  taeckiilberozydiil  (Oi 

des  gelbes  erdiges  Mineral  von  dieser  / 
Nach  Köhler  verflüchtigt  es  sii< 
und  eine  gelbe  Verbindung  sublim ii- 
düng  von  Selen  auf,  und  von  Kalihi 

Pogg.  Ann.  LXXXIX,  i^C 


7   TitansHure,  Kiesels 

welche  in  einigen 

des  Wolframs,  Colui 

«r  '^olframiate  mit  den  li 

^  ^^.-     lt.  Sauerstoff  enthält,  e 

:^Me€  sein  wttrde,  wie  die  Isoi 


Das  Löihrohrverha!*^' 
Hitze  unveränderlich 
die  Reaktionen  do> 
kann  grauweiss  n 
tionsflamme  boh 
kühlen  von  seil  ^ 

Die  wo- 
salz  Glaser.  ^ 

gelb|  oder 

geben  im  "•'  ^ ' 

und  wei 

Mi 
man  :: 


■l-#ö»> 

Frankreich. 

9. 

Jenzsch. 
JL                    b. 
\70Z     7,027—7,042 

8. 
C  handler. 

7,533. 

1,02 

78,98 
2,36 

79,89 
1,51 

f,54 
U,48 
Spur 

5,72 
13,62 
Spur 

1,32 
14,14 

1,82 

>k.^^ 


100,59 


100,68 


98,67. 


^^  .«%«  Siivkipiel  Tammela,  Finland. 


■■>» 


. 

8. 

8. 

4. 

•a.a^<i^l<i< 

Jacobson. 

Brooks. 

Weber. 

^i*4 

7,197 

7,414. 

X<,»:^ 

84,15 

84,70 

83,90 

>tmr 

0,32 

0,50 

0,66 

..t.:5 

14,68 

14.29 

13,81 

i.ii 

0,90 

1,78 

0,74 

-* 

0,07 

— 

1,81 

0,04 

0,11 

!^5i.it> 


101,93 


101,81 


99,22 


hil/ 

Im 


..-.^   ^  V*'^'• 


Si^t^KMo.  Kirchspiel  Kimito^  Finland. 


Vtjk|^roi  h. 


SS 


10 


•  00 


i. 

».*J 

4. 

Berzelius. 

Berzelius. 
7,936 

Hermann. 

83,2 

85,85 

84,09») 

0,6 

0,S0 

0,70 

— 

— 

10,08*) 

7,2 

12,94 

3,33 

7.4 

1,60 

1,32 

_ 

0,56 

—^ 

— 

0,72«) 

— 

98.4 


102,47 


99,70 


.m^kKt^titAjoM  »»uNyvi'    IJki^rK^lius.  S)  Kieselsaure. 

Wij^^s'-ft  9ivi\  '^  ^'  l^;)UiMur«  und  11,01  Unterniobs&ure  bestehend. 


391 


5.  6.*) 

A.Nordenskiöld.    Wornum. 


♦»w. 


7,85       7,112-7,155 


«nbiydul 
pieroiyd 


84.44 
1,26 

13,41 
0,96 
0,15 
0,14 

100,36 


77,83 
6,81 
8,47 
4,88 
0,50 
0,24 

98,73 


7. 
Weber. 


75,71 
9,67' 
9,80 
4,32 


99,50 


8. 
Weber. 

7,277 

76,81 
9,14 
9,49 
4,27 
0,41 
0,07 

100,19 


D.    Björtboda,  Finland. 
A.  Nordenskidld. 


Tantalsäure 
Zinnsäure 
Eisenoxydul 
Manganoxydul 


83,79 
1,78 

13,42 
1,63 

100,62 


E.    Fahlun,  Schweden. 

Berzelius. 


Tantalsäure 

Zinnsäure 

Wolframsäure 

Eisenoxyd 

Manganoxvd 

Kalk 

4. 
Broddbo. 

68,22       66,34 
8,26         8,40 
6,19         6,12 
9,58       11,07 
7,15         6,60 
1,19         1,50 

t. 

Finbo. 
a.              b. 

66,99       12,22 
16,75      83,65 

7,67        2,18 
7,98         1,22 
2,40         1,40 

100,59     100,03 

101,79     100,67 

M 

Sauerstoffverhaltniss 

ft:R 

1.    =  3,24  :  15,91 

=  1  :  4,9 

2. 

=  3,84  :  15,94  »  1  .  4,1 

2o.  «  3,21  :  16,39 

=  1  :  5,1 

3. 

=  3,58  :  16,08  s  1  :  4,5 

26.  =  3,02  :  16,91 

=  1  :  6,6 

4. 

=  3,24  :  15,96  =  1  :  4,9 

3.    »3,54:15,74 

=  1  :  4,4 

C. 
s3,26  :  16,19  =  1 

:  5,0        Sn       1. 

s 

D. 
3,35  :  16,18«  1  :  4,8       Sn 

=  3,18:  16,13  »  1 

:  5,1      (1,46) 

(0,38) 

«  3,14  :  18,36  »  1 

:5,2     (2,07) 

«  3,20  :  16,44  =  1 

:5,1      (1.95) 

H.  Rose  hat  durch  besondere  Versuche  gefunden,  dass  das  Eisen  nur  als 
;ydul  vorhanden  ist. 
Nach  den  Analysen  schwankt  das   Sauerstoffverhältniss  von  4  :  4,1    bis 
5,6. 


4)  ADgeblich  von  Tammela,  aber  wahrscheinlich  von  Kimito. 


890 


8ie  gleichfalls  die  Stelle  der  T.p 
verlrcten.    Was  endlich  die  W . 
tauten  vorkommt,  so  deutet  «i 
und  Tantalits  allerdings  auf  cm 
laten,  die  aber  bis  jetzt,  da  uiu 
sowenig  von  analoger  Zusaiuu. 
phie  der  Phosphate  und  der  ^  a 

A.   Gh.. 


. ,.  rssTTÄi/idie  VerLJitnis: 
■"   ^  ntBt»  «nd  frische:*  ten  Co 
^^,lw«.  «SS  die  mof^tec  Tan- 
liī"  einen  Theil  Eiieo- 


.^* 


.■  I 


/xvuivdul  und  *  At.  Tiin- 


...  •  •  '■•• 


r-'^' 


Speo.  Gew. 

Tantalsaure 

Zinnstfure 

Kieselsäure 

Zirkonsäurc 

Eisenoxydul 

Manganoxjd 


HL 

»  Ä^  ftingans  isomorph  gemischt, 
«n  9  etwa  2  At.  des  Eiseusaizes 

''[  .^w«  IJ^H»  der  Bistannale  FeSn'und 
"  .,.,.^»-»"!*i>»nAI){lndcrungen.  nndzwariäl 
,  i.  S»  ASn»-|.  7ftta^ 

.^gfc  ^  ^'BÄfT^uchungcn  von  U.  Rose  noch 
^  Hfr-,»:iu$  sind  die  Sauersloflmenüen, 


Spec. 

Tantnis 

Zinnsji 

EiscMi' 

MauL' 

Knik 

Kui- 


k 

b. 

(:L«i 

2,30 

^k< 

17,90 

'  ,\.^ 

0.13 

■  f« 

0,25 

r.tS 

0,40 

f     « 


.».  r"    - 


,.j»*-.   *•      «o^ini'inori  d«s  Rcsultiil  der  übrigen,  und  zwar 

.     j  \.  i*   Ä  f     i.    ansMTdom  enlhjJli  aber  der 

•^...>.*^».J»*  ^    i^^cs  <i<T  SftiJorMoff  von   \V  :  Sn  ;  Ta  = 

,.^^    X  .!>   *  RSr^  -f.  :Afa*  zu  bestehen  scheint. 

_>B.    -^   ..■%-'c<    V  iv    r-<M,.   7 jr.nsOure  enthalten  und  möchte 


.,  -.,*    '^^ 


k4i 


. .    vr^i-i  .♦!  i  ^n;;:!?!^  ,irs  niangan-  und  zinnreicbeo 
.  .»^-.K-,    .r.      ^fvin.i    /i.  ^iiNn  ubrisien,  daher  er  jenen 

K^.^,>  N  .    .!>-   Uu.  :n«iN.'.h,'C  Tantalits  stehen  mit  den 


393 

larselins!  Scbwgg.  J.  XVI,  859.  447.  XXXI,  874.   Pogg.  Ann.  IV,  14.   Afh.  i.  Fis. 

4et.   —  Damour:  Compt.  rend.  XXV,  670.   J.  f.  pr.  Cbem.  XLII,  454.  —  Eke- 

iisrg:  Scbeerei^s  J.  IX, 597.   CreirsAnn.  1803.  I,  48.  ~  Gehlen:  Schwgg.  J.  VI,t56. 

[itchett:  GreH's  Add.  4802.  I,  tS7.    —   Hermann:  J.  f.  pr.  Cham.  LXX,  t05.  — 

Janssch:  Pogg.  Ann.  XCVII,  404.*  — Klaproth:  Beitr.  V.  4.   —   A.Nordanski- 

dld:  Pogg.  Ann.  Gl,  630.  CVII,  374.  —  N.  Nordenskiöld :  Ben.  Jahresb.  iCJl,  499. 

Piogg.  Ann.  L,  658.   —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  LXIV,  474.  886.  —  |H.  Rose  (Brooks, 

Chandler,  Jacobson,  Weber,   V^ornum)  :   Ebendas.  LXIII,  847.  CIV,  85.    — 

WoUaston:  Schwgg.  J.  I,  520. 

Columbit. 

Verhält  sich  wie  Tantalit.  Beim  Erhitzen  mit  concentrirter  Schwefelsäure 
krbter  sich  blau;  Wasserzusatz  verändert  die  Farbe  in  weiss.    Scheerer. 

Durch  H.  Rose*s  Untersuchungen  ist  es  erwiesen,  dass  die  Tantalite  von 
firOnland,  Nordamerika,  Baiern  und  vom  Ural  Untemiobsäure  statt  Tantalsäure 
Mithalten,  daher  man  für  sie,  umsomehr  als  sie  auch  krystallographisch  von 
dm  eigentlichen  Tantalitcn  verschieden  sind,  den  Namen  Columbit  gewählt  hat. 

Nach  Damour  kommt  auch  in  Frankreich  und  nach  Ä.  Nordenskiöld 
üieh  in  Finland  der  Columbit  neben  dem  Tantalit  vor. 

A.    Bodenmais,  Baiern. 


a. 

b. 

c. 

d.«) 

•••> 

Vogel. 

Dunin- 
Borkowsky. 

Thomson. 

H.  Rose. 

H.  Rose. 

Spec.  Gew. 

6,464 

6,038 

6,390 

Cntemiobsäure 

75 

75 

79,65 

81,07 

81,34 

Zinnsäure 

1 

0,5 

0,50 

0,45 

0,19 

Eisenoiydul 

17 

20 

14,00 

14,30 

43,89 

Maoganoxydul 

5 

4 

7,55 

3,85 

3,77 

Kupferoxyd 

— 

0,13 
99,80 

0,40 

98 

99,5 

101,70 

99,29 

f.') 

e.') 

h.') 

1. 

k. 

H.  Rose. 

Awdejo'vv 

r.    Jacobson. 

C  h  a  n  d  1  e  r. 

Warron. 

Spec.  Gew. 

5,70 

6,078 

5,971 

5,698*) 

l'nterniobsäure 

79,68 

80,64 

79,73 

75,08 

78,54 

Zmnsäure 

0,12 

0,10 

0,10 

0,47 

0,03 

Wolframsäurc 

— 

0,39 

4,47 

Eisenoxydul 

15,10 

15,33 

14,77 

n,22 

45,77 

Manganoxydul 

^,65 

4,65 

4,77 

3,59 

2,34 

Kalk 

— 

0,21 

— 

0,22 

0,30 

Kupferoxyd 

0,12 
99,67 

— 

1,51 
100,88 

4,57») 

100,93 

96,91 

99,96 

4)  Pulver  schwarz ;  d  krystallisirt. 

2)  Dunkelrotbbraunes  Pulver. 

8}  Dunkler,  fast  schwarz  im  Pulver. 

4)  5,72t  als  Pulver. 

5)  Magnesia. 


394 


BerHiBB  prüft«  die  Natur  d«r  Sian  rtnes  solclieD  Colunbiis,  dessen 
i^lG.  ^  t,99,  und  douen  t>u]v«r  schwarz  war,  und  belracbtele  sie  als  UoW- 
wäabtamirnj  vea  ip.G.  ^  5,03.  SpllM-  bericfatigle  er  seine  Angabe  dahin,  daa 
dia  SMm  4m  bairiidiRi  C.  aus  59,58  p.  C  l'Dtenuobsaure,  9,25  NiobaOoft 
Md  31.17  TbauhlMte  botob«. 

Oeslen  hat  Hermann's  Versuche  wiederholt,  jedoch  leine  TanlaUatin' 
floden  konoen. 

HermacD  die  Richtigkeit  sdoer  Angaben  zu  vertliadigeD 


B.   Nordaraefika.  ^ ,    j„  ,i^  ^         J 

Ittdist  Hatehettond  Shepard,  der  mit  dem  C.  T6fa  CbcisieHläd  cü^ 
Venncbe  anslellle,  halTharoson  den  araerikanischeti  C.  DOtersudil,  und  du 
dardi  gntneem  sp. G.  angezeichneten  von  Middleton  aU  TorrelUh  UDla^   , 


'! 


UiddlelOD 

■. 

<•■■> 

c'l 

4. 

■"•■V: 

Schlieper 

HBrmana. 

Cbandiar. 

Oetiaa; 

Bpec.Gew. 

i,80i 

&,486— 5,i95       5,  SO 

5,58-5,59 

6.088-»,MI 

Unlerniobsattre 

73,90 

78,83 

78,8S 

76,79 

79,»0 

ZiBDUnre 

— 

0,» 

0,40 

0,«l 

.  0,56 

WoKnDislnni 

— 

— 

0,!< 

— 

EiseDoxydul 

*S,65 

(6,65 

U,00 

(8,93 

15,09 

Manganoxydid 

8,00 

i,:o 

5,63 

3,11 

1,50 

Kupkroiyd 

— 

0,07 

— 

— 

— 

Nickeloiyd 

— 

0,»« 

— 

Ca  0,48 

— 

Esik 

— 

0,(5 

%0,t9 

99,Si 

•»,86 

Wancr 

0.3S 
97,90 

101,S1 

99,06 

Fnadort  nnbekanirt. 


H.  Eosfl. 

Grewin 

Spec.  Gew. 

5,708 

s,äso 

Unterniobsaurs 

79,68 

80,06 

Zinnsaure 

0,*7 

0,96 

Eisenoxydul 

16,37 

12,59 

Hanganoxydul 

i,4« 

5,97 

Kupferoxyd 

0.06 

0,44 

1 00,96 

100,02 

1}  Pulver  brau arotb. 

Eine  offeobir  verwillerte  Abandernng. 


895 

Hermaiiii  bidt  die  Säure  dieses  C,  deren  sp.  6.  =  4,6  war,  für  ein 
Gemenga  von  Niob-,Unterniob>  und  einer  besonderen  Säure,  die  er  Ilmensäure 
oanntOi  und  auch  im  Yttroilmenit  (S.  Samarskit)  gefunden  zu  haben  glaubte. 
Spater  erwähnte  er  jedoch  derselben  nicht  mehr,  und  gab  82,38  p.C.  Unter- 
niobsäure  und  47,62  NiobsUure  an,  zugleich  aber  theilte  er  mit,  dass  in  diesem 
G.  4,48  p.c.  Eisen ox yd  enthalten  seien. 

C.    Chanteloub,  Limoges. 

Krystallisirt  in  der  Form  des  C.  von  Bodenmais;  das  Pulver  grauschwarz  ; 
sp.  G.  =  5,60— 5,727.   Damour. 

Unterniobsäure  78, 74 

Eisenoxydul  4  4,50 

Manganoxydul  7,17 

400,41. 

D.   Hermanskär  bei  Björkskär,  Kirchspiel  Pojo,  Finland. 

A;  Nord  en  Ski  öl  d. 

Unterniobsäure  82,5 

Zinnsäure  4,0 

Wolframsäure  Spur 

Eisenoxydul  43,2 

Manganoxydul  5,5 

402,2 

E.   Ilmengebirge  bei  Miask^  Ural. 

Dieser  G.  wurde  zuerst  von  Hermann  untersucht,  nachdem  er  zuvor  als 
Mengit  bezeichnet  worden  war.  Nach  Auerbach  hat  er  die  Krystallform  der 
übrigen  Columbite.  Später  ist  er  von  Th.  Bromeis  und  von  Oesten  ana- 
iysirt  worden.  Er  kommt  mit  Samarskit  verwachsen  vor,  von  dem  er  sich 
durch  den  mehr  körnigen  Bruch  unterscheidet. 


a. 

b. 

c. 

Hermann. 

Bromeis. 

Oesten. 

Spec.  Gew 

5,43-5,73 

5,461 

5,447. 

Unterniobsäure 

80,47 

78,60 

76,66 

Zinnsäure 

0,42 

Eisenoxydul 

8,50 

42,76 

4  4,29 

Manganoxydul 

6,09 

4,48 

7,55») 

Yttererde 

2,00    ' 

Magnesia 

2,44 

3,01 

Kalk 

— 

0,75 

0,54 

Dranoxydul 

0,50 

0,56 

0,54 

400. 

400,46 

400. 

4)  Aus  dem  Verlust. 

^^  J 

Die  Sdare^dieses  G.  ist  nach  H.  Rose  last  reine  Untemiobsttim  mit  Sparen 
von  Niob-  und  Wolframsäure. 

F.   Grönland. 

Sehr  reine  und  frische  Abänderung,  deren  spec.Gew.  s  5,375  ist. 

Oesien. 


a. 

b.*) 

Untemiobsäure        76,04 

77,80 

Zinnsäure                  0,39 

0,17 

\ 

Eisenoxydul             16,91 

16,52 

Manganoxydul            4,34 

4,95 

Kalk                           0,54 

0,39 

98,22 

99,83 

• 

Sauerstoffvei 

hältni 

iss  ft 

:ft. 

A. 

B. 

d. 

4,07  :  46,09  «  4  :  4,0 

b. 

4,9$: 

15.68  m,  1 

:3,15 

e. 

3,96  :  16,09=  1  :  4,07 

c. 

*,59: 

15,58  »  1 

:3,4 

f- 

4,43  :  15,75  =  1  :  3,55  ' 

d. 

4,89  : 

16,88  s  4 

:3,1 

9- 

4,52  :  15,94  =  1  :  3,5 

e. 

4,34  : 

15,86  asi 

:3,63 

h. 

4,66  :  15,76  =  1  :  3,38 

» 

• 

t. 

4,69  :  14,98  =  1  :  3,16 

• 

k. 

4,73  :  15,80  =  1  :  3,34 
C. 

■ 

D. 

4,85  :  15,52  =  1  :  3,2 

4,18: 

16,30  «  1 

:3,9 

^.•)    . 

F. 

a. 

4,62  :  15,97  =  1  :  3,46 

a. 

4,88  : 

15,08  »  1 

:  3,08 

b. 

5,36  :  15,51  =  1  :  2,9 

b. 

4,89  : 

15,39  s  1 

:  3,14 

c. 

5,01  :  15,28  =  1  :  3,0 

Das  Sauerstoffverhältniss  ist  daher  s  1  :  3  bis  1  :  4. 

H.  Rose  betrachtet  das  erstere  als  das  ursprüngliche  und  normale  des  Co- 
lumbits,  weil  es  sich  bei  den  äusserlich  reinsten  und  frischesten  Varietäten 
(z.  B.  Grönland)  findet. 

Der  G.  ist  dann  eine  Verbindung  von  1  At.  Untemiobsäure  mit  1  Ät. 
Eisen-  und  Manganoxydul, 

Damour:  Ann.  MinesIV.  S^r.  XIV,  428.    J.  f.  pr.  Chen[i  XLVII,  985.    •—    Dunin: 
J.  d.  Phys.  LXXXVII,  382.  -  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIV,  207.  L,  464.  LXVÜI. 


4)  a  ein  grösseres  Stück,  b  mehre  kleinere  Stücke. 

2)  Das  Uran  ist  als  \5  der  Säure  hinzugerechnet. 

3}  Durch  H.  Roso's  Güte  wurden  mir  die  Resultate  von  noch  nicht  publicirten  Analy- 
sen mitgetheilt;  doch  behält  sich  Derselbe  vor,  die  daraus  folgenden  Schlüsse  in  einer  be- 
sonderen Abhandlung  zu  veröfientlichen. 


§4«  LXX,  MV.  —  A.  NordenskiOld:  Beskrifiiiiig  #tc.  p.  t9.  ^  Oeslen:  Pogg. 
Ann.  XCIX,  647*  —  H.Rose  (Awdejew,  Bromeis,  GrewiDk,  Jacobson, 
Schlieper) :  Pogg.  Adq.  LXIII,817.  LXX,  579.  LXXI,  157.  CIV,  97.  —  Scheerer: 
Ebendas.  LXIV,  468.  —  Shepard  :  Am.  J.  of  Sc.  XVI.  iiO.  —  Thomson  :  Rec.  of 
g«D.  Sc.  IV,  407.  J.  f.  pr.  Chem.  XIII,  «17.  —  Vogel:  Schwgg.  J.  XXI,  60. 

Samarskit  (Uranotantal). 

Decrepitirt  beim  Erhitzen  ein  wenig,  verglimmt,  berstet  dabei  auf  und 
wird  schwarzbraun.  Schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  einem  schwarzen 
Glase.  Giebt  mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme  ein  gelblichgrttnes  bis  rOth- 
liebes,  in  der  inneren  ein  gelbes  bis  grünlicbschwarzes  Glas,  welches  durch 
Flattern  undurchsichtig  und  gelblichbraun  wird.  Phosphorsalz  liefert  in  beiden 
Flammen  eine  smaragdgrüne  Perle ;  Soda  auf  Platinblech  zeigt  Hangangehalt. 
6.  Rose. 

Lässt  sich  gepulvert  durch  Chlorwasserstoffsäure  schwer  aber  vollständig 
zersetzen,  wobei  eine  grünliche  Flüssigkeit  entsteht.  Leichter  erfolgt  die  Zer- 
setzung durch  Schwefelsäure. 

Dieses  von  G.  ftose  zuerst  beschriebene  Mineral  aus  der  Gegend  von 
HiaskamUralistvon  v.  Perez  (4)  und  Chandler  (8)unterH.Rose's  Leitung^ 
so  wie  später  von  Hermann  (3,  kryst.  S.,  sp.  G.  =  5,64),  untersucht  worden. 

4.  9.  8. 

Unterniobsäure  l    J'^^        ^^'^^        J'^^        65,40  ^^^3^,^ 


} 


Wolframsäure    j         '  '  '  0,48 

Zinnsäure  —  —  —  0,26  — 

üranoxyd  U,16         46,70        46,77        49,22  Ü  46,63 

Eisenoxydul  45,43         45,90         45,94         4  5,05  8,87 

Manganoxydul  —  —  —  0,56  4,20 

Yttererde  9,4  5        4  4,04  8,36  4,94  43,29 

Kalk  («n)  0,92  4,02  4,88  0,44  — 

Magnesia  0,80  0,75  0,75  0,26  0,50 

96,84       4  04.44         99,61     Qu  0,07      Ce,La  2,85 

96,85  Glühverl.0^33 

"400,03 
Ausserdem  Spuren  von  Kupferoxyd,  aber  keine  Titonsäure. 

Der  S.  hat  die  Krystallform  des  Columbits.  Sein  sp.  G.  schwankt;  das 
der  in  4  untersuchten  Stücke  war  5,64  4 — 5,647 — 5,680;  spätere  Bestimmun- 
gen  ergaben  5,625  und  5,747.  (H.  Rose).  Das  von  No.  2  war  5,739—5,746. 
Aehnlich  verhält  es  sich  mit  dem  Gadolinit  von  Ytterby,  dessen  sp.  G.  von 
4,097  bis  4,226  geht,  und  selbst  an  einzelnen  Parthicen  desselben  Stückes  un- 
gleich ist. 


1)  He  mann  bezeichnet  diesen  Bestandtheil    als  Niobsäure    mit  geringen  Mengen 
Umensäure. 


Gleich  dem  Gadolinil,  Orlbit,  Tschewkinit  und  anderen  Mineralien  leigl 
der  S.  beim  Erhitzen  eine  aufTaltende  momentflne  Licltlerscheinung  (Verglim- 
men);  H.  Rose  beobucblele  hierbei  keine  stärkere  Luflontwicklung  aus  dem 
Appar.nt,  als  in  gleichem  Fall  beim  Gadolinil  uod  dem  Chromoxyd.  NacU  dem 
Verglimmen  zeigt  er  eine  gerl  ngere  Dichtigkeit.  Z.  B. 
vorher  oachher 

Spec.  Gew.  5,1)17  5,485—5,407—5,373 

5,715  3,373 

Umgekehrt  verhalten  sich  Gadolinlt  etc.    Der  Vertust  an  absolulem  Gewicht  ist 
-  hierbei  unbedeutend. 

Ueber  die  Constitution  des  Saniarskits,  in  welchem  L'ranoxyd  und  Unter- 
niobsSure  die  ehktrouegetiven  Bestandtheile  sind,  dürfen  wir  H.  Bose'sUit- 
theilungen  erwarten.  VorlUuGg  gestatten  wir  uns  nur,  seine  Ansicht  bierauft- 
zusprechen,  dass  der  S. 

sei,  d.  b.  die  Coustitulion  des  Columbils  besitzt. 

Yt troilmeni t.  Von  gleichem  Fundort  [Ilmengebirge  bei  Miask).  Wurde 
von  Hermann  ani<inglich  für  YtlrolDntalit  gehalten,  sp<iter  aber,  als  er  die 
melalliscliG  Siiure  als  verschieden  von  der  Tantalsaure  erkannte,  und  sie  für 
eine  besondere  neue  SUure  hielt,  mit  jenem  Nanieu  bezeichnet. 

Decrepilirt  beim  Erhitzen,  giebl  etwas  Wasser,  und  wird  braun.  Er  ist 
von  Hermann  mehrfach  untersucht  worden. 


llmensaure                          6t, 33 

67,81 

TitansBore                            — 

5,90 

Oranoiydul                          5,61 

1,87 

Eisenoiydul                            8,06 

13,61 

HangsDoxydul                       4,00 

0,31 

Vtlererde                               <9,7i 

18,30 

Ceroxydul  u.  LantbaDOxyd     4,50') 

8,S7 

Kalk                                         9,08 

0,50 

Wasser                                1,66 

— 

104,01 

100,57 

Eine  dritte  von  Hermann  angefilhrle  Analyse  ist  offenbar  die  erste,  mit 
dem  Unterschiede,  dass  darin  1 ,50  p.  C.  TitansBure,  aber  weder  Ger,  noch  Lan- 
than, noch  Zirkonaänre  vorkommen. 

Die  Yttererde  hat  nach  H.  ein  sp.  G.  »  5,0,  und  ihr  Aeq.  ist  at  664,1 ,  also 
grosser  als  das  der  Y.  aus  Gadolinit,  mit  welcher  sie  aber  im  Vertialten  Uber^ 
einstimmt. 

1)  Nebst  TitBDgaure  und  Zirkonstture.  *  , 


399 

Dar  Tttmlmenii  hat  gleichfalls  die  Krystallform  des  Columbits.  Nach  G. 
Rosa  und  H.  Rose  ist  er  identisch  mit  dem  Samarskit.  Sein  sp.  G.  ist  nach 
Hermann  ■■  5,398 — 5,45,  nach  H.  Rose  5,703,  und  nach  dem  Glühen  5,454. 

H.  Rose  hat  gezeigt,  dass  die  Existenz  eines  llmeniums  und  einer  Urnen- 
88are  der  Regründung  entbehren ,  und  dass  ein  Gemenge  von  Niob-  und  Wolf- 
ramsäure die  Eigenschaften  der  angeblichen  llmensäure  habe.  Er  prüfte  den 
TUroilmeDit  Hermann's,  fand  darin  Niob-  und  Wolframsäure ,  jedoch  keine 
TltaDsäure,  und  glaubt,  dass  Hermann^s  Angaben  über  die  Menge  des  Urans 
und  der  Yttererde  nicht  richtig  seien. 

Hermann  behauptet  dagegen  die  Existenz  der  Ilmensäure  in  dem  von  ihm 
uDlersuchteD  Mineral,  welches  auf  anderen  Gruben  als  der  Samarskit  vor- 
komme. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Cham.  XXXIIl,  87.  XXXVIII,  H9.  XL,  474.  XLII,  429.  XLIV, 
Sie.  L,  476.  LXVIII,  96.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  XLVIII,  555.  —  H.  Rose:  Ebendas. 
LXXI,  4S7.  LXXII,  469.  LXXIU,  449.  a.  Privatmittheilung. 

Yttrotantalit; 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  wobei  der  schwarze  gelb  wird.  Wird  durch 
GlQhen  weiss  und  entwickelt  dabei  Spuren  von  Fluor.  Ist  v.  d.  L.  unschmelz- 
bar. Löst  sich  in  Phospborsalz  anfangs  unter  Abscheidung  von  Tantalsäure, 
wobei  der  schwarze  von  Ytterby  im  Reduktionsfeuer  ein  schwach  rothlicbes,  der 
dunkle  und  der  gelbe  ein  grünes ,  der  von  Finbo  und  Kararfvet  ein  von  Eisen 
gefärbtes  Glas  gA)en.  Mit  Soda  auf  Platin  zeigt  sich  Manganreaktion. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen.  Ekeberg  entdeckte  dieses  Mineral 
und  die  darin  enthaltene  Tantalsäure ,  und  Herz elius  gab  später  eineHeihe 
von  Analysen  desselben.  H.  Rose  hat  auch  den  Y.  neuerlich  zum  Gegenstand 
ausfuhrlicher  Untersuchungen  gemacht ,  welche  jedoch  erst  zum  kleinsten  Theil 
bekannt  geworden  sind.  Nur  so  viel  steht  fest ,  dass  die  Saure  des  Minerals 
Tantalsaure  ist. 

A,   Ytterby,  Schweden. 
4.     Aellere  Analysen  von  Berzolius. 


l    ; 


a. 

b. 

c. 

Schwarzer. 

Braunschwarzer.          Gelber. 

Tantalstture 

57,00 

51,81 

59,50 

60,42 

Wolframsaure 

8,25 

2,59 

4,25 

1,04 

Yttererde 

'      20,25 

38,52 

29,90 

29,78 

Kalk 

6,25 

3,26 

3,29 

0,50 

Uranoxyd 

0,50 

1,11 

3,23 

6,62 

Eisenoxyd 

3,50 

0,56 

2,72 

4,15 

95,75         97,85         99,89         99,21 


Sie  WAÜTHMtore  w»r  in  6  and  cß  siniihaltig.  Der  titkmasm "Y 
beim  GftllieB  5,74  p.  C.  Wasser,  der  gelbe  i,85  p.  G.  Von  den  bmme 
res  sddie  Stocke,  welche  ihre  Farbe  behiHten,  2,72  p.C,  sokbe, 
geiblidi  worden,  6,06  p.  C.  Wasser. 


I.  Scfawaner  T.  vom  sp.  G.  5,67.  Verlor  beim  GHlben  3,9— 4,86 — 5, 
wob«  er  [ohne Peoerersdieinung}  gelblichbrann  wurde,  und  eil 
»  6,4  anoalun.  Peretx. 

!.  Sp.  G.  =  5,458.  Analyse  von  Gh and  1  er. 

I.  Gelber  T.,  t.  d.  L.  gelbbraon  werdend,  dardi  SdiweMsaure  Ui 
sersetibar.  ^.  G.  =  5,840.  Potyka. 
Slmmtlidi  in  B.  Rose's  Laboratorio  unlersudit. 

4.*)  1.  ». 


Tantatsanre 

55,80 

57,«7 

55,60 

Wolframsäure 

0,57 

1,85 

0,49 

Ziniuaare 

— 

0,(0 
18,6t 

0,40 

YUererd« 

sn.iä 

:5,5i 

Ccroxvdul 

— 

— 

1,85 

UrüDoirdul 

3,75 

6,(0 

7.00 

Kalk 

7,1« 

4,78 

3,60 

Hiignvsia 

l,.1ll 

0,75 

0,19 

Riwnoxydu] 

5,96 

4,82 

0,77 

Kiipforoxjd 

O.iO 

0,69 

0,43 

Wasser 

t,86 

6,00 

4,44 

400,07 

400. 

99,67 

Der  von  Hermann  beschriebene  und  untersuchte  Y.  vom  llmenge 
von  ihm  spüler  als  Yltroilmenit  bezeichnet  worden. 

Ueber  die  Zusammensetzung  der  Yttrolanlalite  sind  die  Millheili 
Bose's  noch  zu  erwarten. 

Berzelins:  Scbwgg.  J.  XVf,  451.  —  Ch  •ndler.    Polyka:  des  Letilen 
lation.  S.  Fergutonit.  —  Pereti  (H.  R03«)  :  fofg.  Ann.  LXXir,  «55. 


Fergnsonit. 

V.  d.  L.  nnschmeltbar ,  giebt  mit  den  Flössen  nur  schwer  Gläser, 
in  der  Hitze  gelb  erscheinen.  Das  mit  Phosphorsalz  wird ,  wenn  es  gesS 
im  Rcduklionsfeuer  rSthlich.  Bei  der  Reduktioosprobe  mit  Soda  giebt  1 
körner. 


t)  Wurde  im  geglühten  Zustande  anal;sirt,  nod  ist  das  ResolUI  hier 
Wassergehalt  von  i,<t  p.  C.  berechnet. 


401 

Dieses  seltene  Mineral  (von  Kikertaursak,  Grönland)  enlhMlt  nach : 

Hartwall.    Weber. 

Unterniobsäure       47,75  48,84 

Zinnsöure  1,00  0,35 

Zirkonsäure  3,02  6,93 

Yltererde  41,94  38,61 

Ceroxydul  4,68  3,05 

Uranoxydul  0,95  0,35 

Eisenoxydul  0,34  1,33 

99,62         99,46 

Aus  Weber's  Analyse  könnte  man  die  Formel 

ableiten. 

Hartwall:  K.  Vet.  Acad.  Handl.  4888.  467.  Pogg.  Ann.  XVI,  479.  —  Weber: 
PrivatmittheilaDg  von  H.  Rose  in:  Potyka  UntersachangeD  einiger  Mineralien.  Inau- 
goraldissertation.  Berlin  4  859.  S.  59. 

Tyrit. 

So  nannten  Forbes  und  Da  hl  ein  norwegisches  Mineral,  welches  in  der 
Nähe  von  Arendal  vorkommt,  und  nicht  messbare,  doch  wahrscheinlich  vier- 
giiedrige  Krystalle  bildet,  die  eine  deutliche  Spaltungsfiäche  zeigen,  und  deren 
spec.  Gew.  s  5,13 — 5,30 — 5,36—5,56  angegeben  wird.  Nach  Bondi  und 
Kenngott  stimmt  die  Form  mit  der  des  Fergusonits  ttberein,  und  das  spec.  G. 
ist  nach  Letzterem  ^  5,555. 

Decrepitirt  beim  Erhitzen,  giebt  Wasser,  und  förbt  sich  hell  grünlich  gelb. 
Hit  den  Flüssen  reagirt  er  auf  Uran  und  Eisen. 

1.  T.  von  Hampemyr.  Forbes. 

2.  T.  von  Helle.  Derselbe. 

3.  Als  Tyrit  bezeichnetes  norwegisches  Mineral,  schwarz,  nicht  spaltbar, 
sp.G.  =  5,124.  Decrepitirt  stark  beim  Erhitzen  und  wird  bräunlichgelb. 
Wird  durch  Schwefelsäure  vollkommen  zersetzt.  Potyka. 


i. 

t. 

«.    . 

Unterniobsäure 

44,90 

44,48 

43,49 

Thonerde 

5,66 

3,55 

W    1,35 

Zinnsäure 

0,09 

Zirkonsüure 

2,78 

0,80 

Yttererde 

29,72 

27,83 

31,90 

Ceroxydul 

5,35 

5,63 

3,68 

Lanthanoxyd 

1,47 

Pb    0,41 

Uranoxydul 

3,03 

5,99 

4,12 

Eisenoxydul 

6,20 

2,n 

1,12 

Kalk 

0,81 

1,68 

1,95 

Kali 

— 

— 

7,23 

Wasser 

4,52 

4,66 

3,71 

100,19         100,18        100,20 

RaBBclibcrg*!  Mineralchenie.  ^    2o 


*-••■•  '  'e       '.*      .-"-'.     'ft       ,\      5*     —    ► 


ii 

I 


«»i    i.  ■'-.  i.. ;# /.!•■*..  rf.-  »>  /  *.,.  .;  ..'.   .-.  .   ^^,  -       ..;  I    V  -^   -    -*r3rf!L  -rriLiitiijHr  TjQnii- 
^      '  *  *    •    *    .•-iiiitiifii   1^:111  ♦,*iiia4^.  v.'-i  •    L  ^  .Stil.  «  nBcanwäh' 

/v«Ji    Jtif'ijj^,      1/»     *:iiiLrj.uiii    nfu.^j'    Uli«    i:*fhMi*'l—  Ji-    TMtliifCJLi^Mn.     Ift?    '^lUHIlliir- 
IVU        Uli*.     <i-.'i      '-.;i.     ♦>.•:;.!  i.'^..-.t      •!  I     >.MiT      "  i'j»*'.         Jirfll.  ii-?!!»*    iSrnirsnT^'JH  ICC. 

*'       - '    ^' '  *      t      ,'•••»    ■#.  1     i.'*i  '..^.M      I».   V  ihr-""    "'«rüiinini  uizni.     3«fi- 
j>« «    z'     •    • ',      -.1    '..'.,«,1-1   •  ••.!••   *i'vv. *'i*'j*,Hu-*    sHT^rffirs     o*r    'ra  2r«Tiz 

'^'»»/    <•   j«     j'     ..,.,  H  ..tu   «j.v.*.  0-:*.<.t  <:.  7i :  r tT  ir.    i^üretd  die  S*iure 
Ti**'     • .  .M  ;.« ;,<  f.  v.«/,:y  7.U',v;,f*;  /.^,r    V. on  J  H.  P. :  ?«  zÄ2t«.  ddSS  dio  Säure 

K'.-«/f.«      \^f.    t\itu    /-;^.:Mh;»:1./«r/l  I'.    . ofj  Br^% i j  k:r*Lle  Wöhler  nur  sehr 
ki'  iw  M'  /i;/'  /,  i;/*i>«7.-.,*  \,i  r.     „-j'J,  if,  .hr;,  f;,rd  ^:r  Th-Terde. 

l*/i  i  \>.M  ^MrStU.  \\i: I  m ;,  ft  ti  f\Mt'  \i  *:\ut'.  Tif:Uf:  UntersuchuDg  zu  bewciscn, 
'Ji*  ..  '\*  I  \*  ,t,ii  Mi.»ülf  liMn«.  'Hiof-rd'-,  tUifi/rj/in  ZirkoLSHure  und  elwas  Lilhion 
t*hi.\,i\t'^  htfjy^iu  W<;hl<rr   und  fl/;rzeJius  die  Anwesenheit  jener  von  neuem 


4«3 


In  einer  spBlereD  Aaelyse  Hermann's  fehlt  aber  die  ZirkonsBnra 
lefcwie  dts  Litbion. 

Einige  ungenügende  Analysen  des  P.  toq  FredrUuvUu  rOhren  von 
yei  her. 

Der  nordamerikaniscbe  Hikrolith  ist  nacli  Teacbemaeher  Pyrocblor. 
ah  von  ihm  aind  nur  UDvoUkommene  Untersuchungen  votbndea. 


1.    Pf  rochier  von  FredriksvSrn 
Wtfbler.  Hayet. 


Niobsaure  1 
Titansaure  J 

63  7S 

53,10 

59,00<) 

20,i0 

(8,33 

ZinnsSure 

0,61 

— 

— 

Geroxyd 

6,80 

— 

Spur 

Üranoxydui 

5,48 

(,80") 
8,35 

0  70*1 

Eiaenoxyd 

S,16 

Hanganoxydul 

2,75 

— 

— 

Kalk 

<S,85 

<9,i5 

(6,73 

Magnesia 

— 

— 

— 

Natron 

— 

— 

5,63 

Fluor 

Spur 

— 

— 

Wasser 

i,80 

0,80 

0,80 

97,30 

97,(0 

(0(,(9 

8. 

Pyroohlor  von  Brevlg. 

Sp.  G. 

=  3,808. 

W«hlor. 

b 

Niobsaure 

67,08 

67,77 

Titansaure 

geringe  Menge 

Ceroxyd   1 
Thooerde/ 

6,(6 

Uranoxyd 

i,60 

6, 

7( 

Cisenoxydul 

1,33 

Hanganoxydul 

<,69 

Kalk 

9,88 

(0,(3 

Natron 

? 

Wasser 

7,06 

7,ia 

96,74 

(]  Kalk  and  Tilaoiaure  enlballend. 
1]  NriMI  Uangan  und  Zinn. 


fj* 

».«»',          i.3 

•,1t 

—              — 

■•,M 

•M«          >,«• 

— 

—               I.M 

M.J 

J.T.'          '" 

».a 

■ilitkaL      !,>• 

1,1« 

•»               - 

IM.U 

M,ii       Ki.n 

•PHCT  dB  n,n  p  C  ab  ll.U  N 

I,  P]rr*ehl*r  (llikr«lillt]  t«o  Ckestrrfield,  Hassacboself 
Sp.  G.  =  S,405.  Haj-es. 

a.  b. 

8h»fmr*.  flayo. 

Niobfaore  75,70  79,60 

WoirnaMaarel  — 

Uranoxydnl     [  7,42  B  S,«!") 

Eifeooxyd  —  0,99 

Kalk  H,Si  10,87 

Walser  2,04  — 

Blei  —  1,60 

Zinn  —  0,70 

100.  95,97 

1)  NKh  H.  Ro<«  elwu  Wolframtäare  «nltailtcnd ;   atuMrdcm  hnd  W.  kMa«  1 
ZlRDtlura  und  UngaMla. 
~>  HaDgiD ballig. 
lyd. 

tbit  LIthlon. 
iD|inbilllg. 


405 

ffiernach  erfordert  der  P.  wiederholte  Untersuchungen,  ehe  man  daran  denken 
dirf,  seine  Constitution  festzustellen. 

Von  dem  Mikrolitb  vermuthete  Berzelius,  es  möge  Yttrotantalit  sein. 

Heyes:  Am.  J.  of.  Sc.  XL  VI,  4  58.  464.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXI,  94. 
L,489.  LXVIII,  96.  —  H.  Rose:  Pogg.  Ann.  LXXII,  475.  —  Shepard:  Am.  J.  of  So. 
XXXII,  ttS.  —  Wöhler:  Pogg.  Ann.  Vli,  447.  XXVII,  80.  XLVIII,  88.  Ann.  d.  Ghem. 
Q.  Pharm.  LXI,  264. 

P.   Titanate. 

1.  Einfache. 
Perowskit« 

y.  d.  L.  unschmelzbar;  giebt  mit  Borax  in  der  inneren  Flamme  bei  grös- 
serem Zusatz  der  Probe  ein  braunes  Glas ,  welches  auch  nicht  durch  Zinn  violet 
wird;  mit  Phosphorsalz  unter  gleichen  Umständen  eine  in  der  Hitze  graugrüne, 
Bach  dem  Abkühlen  violette  Perle.  (G.  Rose.) 

Wird  von  Cblorwasserstoffsäure  wenig  angegriffen,  von  Schwefelsäure  beim 
Erhitzen  unter  Ausscheidung  von  schwefelsaurem  Kalk  zersetzt. 

G.  Rose  beschrieb  und  prüfte  zuerst  dieses  in  Würfeln  krystallisirte  Mine- 
nl,  welches  in  der  Gegend  von  Achraatowsk  am  Ural  gefunden  worden  war. 
4.  Achmatowsk  bei  Slatoust,  Ural.    Sp.  G.  =  4,047.  (6.  R.)    a)  Schwarzer. 

Jacobson.     6)  Brauner.  Brooks. 
2-  Flodelengletscher  bei  Zermatt  am  Monte  Rosa.  Sp.  G.  s  4,038.  Damour. 
3.  Vogtsburg  am  Kaiserstuhl.  Sp.  G.  =  4,02.  Seneca. 

4.  «.*)  S.*) 


a. 

b. 

Titansäure 

58,96 

59,00 

59,23 

59,  <  2 

Kalk 

39,20 

36,76 

39,92 

35,84 

Magnesia 

0,i\ 

— 

— 

Eisenoxydul 

2,06 

4,79 

4,U 

6,44 

400,22  400,66       400,29       404,04 

Da  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  =  4  :  2  ist,  so  ist  der  P.  ein- 

'sch  titansaurer  Kalk,  dem  ein  wenig  des  isomorphen  titansauren  Eisen- 

oiyduls  (Magnesia)  beigemischt  ist, 

Cati 

4  At.  Titansäure  =  500  =  58,82 

4    -    Kalk  =  350  =  44,48 

850      400. 
lo  der  eisenreichsten  Abänderung,  der  vom  Kaiserstuhl,  ist  die  Mischung 

feti  4-  SCati 
enthalten. 


4)  Mittel  zweier  Analysen. 


t'                9  At.  Titensaure     ^  4500  «  S8,t7 

i 

8   -    Kalk               =  2800  =  3«, 13 

i 

\    -    Eisenoxydul  =     4öO  «=     5,80 

A 

77.10       100. 

prookiu.jicobson:  Pogg.  Ann.  LXII,  598.   -  Dimoui 

r :  Ann.  Mines  IV-  S«r. 

Tl.  Sit.   —    O.noa«:   Pogg.  Ann,   XLVIII ,  S5S.    —    SeoecB 

:    Aoo.  Chom.  Phwm, 

cnr,  »71. 

Titaneisen.  " 

V.  d.  L.  unschnielzliar ;  nindet  sich  im  Reduklionsfeuer  etwas  an  den  Kan- 
ten. [Das  T.  von  Uddewalla  ist  nach  Plantamour  scbmekbar.)  Reagin  mit 
den  Flüssen  auf  Eisen :  die  Phosphorsaizperle  wird  in  der  inneren  Flamme  rolh 
odar  bravnroLh,  und  nach  der  Behandlung  aat  Kohle  mit  Zinn  violet.  Zeigt  mit 
Sixb  uiul  fialpeter  hUuü}^  HangaDieaklion. 

CblomasaerstoS'sUure  ISst  das  feiae  Pulver  mehr  oder  minder  leicht  auf  mit 
Binterlassung  von  Titansilure.  Die  Auflösung  ist  meist  gelb  geDirbt  und  enthalt 
ififm  Eiaaooxyd  und  Oxydul. 

Durch  Erhitzen  mit  coucentrirler  Schwefelsäure  nimmt  es  eine  dunkelblaue 
Farbe  aUi  welche  durch  Zusatz  von  Wasser  verschwindet,  indem  Titansäure 
unanfgeUist  bleibt'). 

Wird  T.  gepulvert  mit  ChlürwasscrstoffsUure  und  Kupfer  in  verschlossenen 
Getkssen  behandelt,  so  löst  es  sich  oft  vollständig,  oft  mit  ZurUcklassung  von 
ein  wenig  Titansilure,  zu  einer  violelrothen  Flüssigkeit  auf,  weiche  neben  Ku- 
pferchlorUr  EisenchlorUr  und  Tilanosjd  enthalt. 

In  Wasserstoffgas  gegltlht,  verliert  es  um  so  mehr  an  Gewicht  [K — S9  p.C), 
je  reicher  es  an  Eisenoxyd  ist;  hierbei  bleibt  ein  grauer  Rückstand,  aus  wel- 
chem SSuren  metallisches  Eisen  auflösen ,  und  eine  schwane  Haaee  zurücklas- 
sen, welche  beim  Glühen  an  der  Luft  sieb  in  gelbliche  oder  rüthlidbe  eisenhaltige 
Titansäure  verwandelt. 

IroJ.  1791  bemerkte  Gregor  in  einem  magnetischen Eisensand  von Henaccan 
in  Gomwall  die  Gegenwart  eines  Hetallkalks  von  unbekannter  Natur.  Drei  Jahre 
spater  bewies  Klaproth  die  Identität  desselben  mit  der  von  ihm  im  Rutil  ent- 
deckten Titansaure.  Er  analysirte  den  Henaccanit,  das  derbe  T,  von  Aschaffen- 
bürg,  die  KOmer  von  Ohiapian  in  Siebenburgen  (Nigrin),  den  Iserin  und  den 
schwarzen  Eisensand  von  der  finisoben  OstseekUste.  Cordier,  Tauquelin 
und  Berthier  stellten  gleichfalls  Untersuchungen,  besonders  des  vulkanischen 
Eisensandes  an.  Jedoch  erst  durch  H.  Rose  (18S1)  erlangten  die  Analysen  Zu- 
verlässigkeit. Man  verdankt  ihm  die  Zerlegung  des  T.  von  der  Iserwiese  und  von 
Egersund,  so  wie  Versuche,  die  relative  Menge  beider  Oxyde  des  Eisens  im  T. 
zu  bestimmen.  Im  J.  1829  erschien  eine  wichtige  Arbeit  von  Hosander  Über 
die  Zusammensetzung  dieser  Mineralien ,  und  die  erste  Ansicht  Über  die  C<Htsti- 

I)  Der  Colambit  verbält  sich  abolich. 


407 

Mioii  denolben,  wriche  um  so  grösseres  Interesse  darbot,  als  er  zuerst  das  von 
G.  Rose  als  isomorph  mit  dem  Eisenglanz  erkannte  T.  vom  Ilmengebirge  bei 
teem  Aulass  analysirte.  Wir  verdanken  ihm  die  Beobachtung,  dass  Zinnsäure 
nd Magnesia ,  besonders  letztere,  im  T.  vorkommen.  Später  erwarb  sich 
T.  Kobell  Terdienste  um  die  Kenntniss  einzelner  Arten  von  T.,  und  durch  ihn 
wvde  fettgestelli,  dass  das  von  Mohs  als  axotomes  Eisenerz  bezeichnete  und 
m  RifiigUn»  krystallisirte  Mineral  von  Gastein  gleichfalls  ein  Titan^en  und 
iwar  von  einem  sdir  hohen  Titangehalt  sei.  Diesen  Arbeiten  folgte  eine  Reihe 
ladenr  von  Del  esse,  Marignac,  Plantamour  etc. 

Diese  Untersuchungen  haben  eine  beträchtliche  Anzahl  von  Analysen  ge- 
liefert. Allein  sie  haben  zugleich  erwiesen ,  dass  der  Name  Titaneisen  auf  Sub- 
sliBZflB  von  sehr  verschiedener  Zusammensetzung  bezogen  wird  y  die ,  obgleich 
vorherrschend  Eisen,  Titan  und  Sauerstoff  enthaltend,  in  der  relativen  Menge 
der  Bestandlheile  ungewöhnliche  Schwankungen  zeigen ,  indem  die  Titansäure 
IQ  Asu  Analysen  von  60  bis  auf  4  0  p.  C.  heruntergeht. 

Tor  Mosander  hatte  allein  H.  Rose  die  Menge  des  Eisenoxyds  und  Oxy- 
duls in  der  Auflösung  des  T.  von  Egersund  direkt  zu  bestimmen  gesucht.  Mo- 
sander sdbst  ermittelte  das  Verhältniss  jener  durch  Rechnung,  indem  er  den 
Gewichtsverlust  des  T.  in  Wasserstoffgas  zum  Grunde  legte,  eine  Methode, 
wddie  keiner  Genauigkeit  f^hig  ist.  Einer  anderen  direkten  Methode  bediente 
sich  später  v.  Kobell.  Allein  die  Resultate,  welche  diese  Chemiker  bei  einem 
und  demselben  T.,  dem  von  Egersund,  erhielten,  weichen  beträchtlich  von  ein- 
ander ab,  da  die  procentischen  Zahlen  folgende  sind : 

nach  H.Rose.       Mosander.       v.  Kobell. 
Eisenoxyd  42,70  23,2—29,4  28,6 

Eisenoxydul       43,57  27,2—29,2  27,9 

Die  derbe  Reschaffenheit  dieses  T.  Hess  die  Yermuthung  einer  ungleichen 
Zosammensetzung  zu ,  allein  noch  grössere  Differenzen  hat  das  krystallisirte  T. 
vom  Ilmengebirge  gegeben,  indem  es  enthalten  soll : 

nach  Mosander.      Delesse. 
Eisenoxyd  40,7—11,7  40,7 

Eisenoxydul         35,3—37,8  44,1 

Viele,  besonders  spätere  Untersuchungen  haben  überhaupt  diesen  Punkt 
garnicht  untersucht,  seitdem  H.  Rose  die  Ansicht  vertheidigt  hatte,  dass  die 
relative  Grösse  des  Oxyd-  und  Oxydulgehalts  von  der  Ausführung  der  Analyse 
abhänge,  dass  im  T.  überhaupt  kein  Eisenoxydul  enthalten  sei,  sondern  Eisen- 
oxyd in  Verbindung  mit  Titanoxyd,  welches  letztere  sich  beim  Auflösen  zu 
Titansäure  oxydire ,  wodurch  eine  gewisse  Menge  Eisenoxyd  zu  Oxydul  redu- 
cirt  werde. 

Da  indessen  diese ,  namentlich  zur  Erklärung  der  Isomorphie  der  T.  mit 
dem  Eisenglanz,  sehr  wohl  geeignete  Ansicht,  welche  auch  fast  allgemein  ange- 
nommen wurde,  mit  mehreren  Versuchen  v.  KobelTs  im  Widerspruch  steht, 
so  habe  ich  in  neuerer  Zeit  eine  Reihe  von  T.  analysirt ,  und  dabei  insbesondere 


406  ' 

auf  den  SauerstofTgehalt  nucksicht  ^nommen.  Das  Resullal  dieser  Unter- 
auchung  ist: 

Die  krystallisirteQ  T.  und  die  grosse  Hebrzahl  der  Übrigen  geben  bei  der 
Analyse  immer  auf  1  Ät.  TitansSure  f  At.  Eisenosydul.  LetEleres  ist  immer  zum 
Theil  durch  Magnesia  ersetzt,  und  in  dem  krystallisirten  T.  von  Layton  ist 
Sogar  i  At.  derselben  gegen  1  Al.  Eisenoxxdul  vorhanden.  Hiernach  ist  die 
Ansicht  H.  Rose's,  das  T.  sei  =  Ü,  wo  R  =  Fe  und  Ti ,  nur  dann  zulässig, 
wenn  man  die  Kxistenz  eines  analog  zusammengoselzlen  Hagnesiumsesquioxyds 
Annimmt.  L'nd  da  man  hierfür  keinen  Grund  hat,  so  niuss  die  Constitution  der 
T.  in  dem  Sinne  Mosander's  aufgefasst,  das  Eisenoxydul  nicht  als  ein  Produkt, 
sondern  als  ein  Bestandlheil  betrachtet  werden. 

Ausser  diesen  T.  von  normaler  Zusammensetzung  Gnden  sich  Körner  und 
derbe  Massen,  welche  davon  abweichen.  Es  muss  durch  vermehrte  Analysen 
entschieden  werden ,  ob  dieselben  eigenthUmliche  Verbindungen  oder  Gemenge 
,  sind. 

Wir  werden  die  Resultate  Anderer,  in  welchen  auf  die  beiden  Oxyde  des 
Eisens  keine  Rücksicht  genommen  ist,  im  Nachfolgenden  zunüchsL  so  anführen, 
wie  die  Analyse  sie  ergeben  hat,  d.  h.  die  Menge  des  Titans  als  Säure,  des 
Eisens  als  Osyd.  Ihre  Berechnung  lassen  wir  dann  in  der  Weise  folgen,  dass 
wir  darin  feTi,  und  den  Rest  des  Eisens  als  Oxyd  annehmen. ') 

A.    Titaaeisen  vod  Dormaler  Zusammensetsang. 
I.  ntaDHUTM  Biieaaxytllil. 

1 .  St.  Christophe  bei  Boui^  d'Oisans  im  Dauphin^  (GrichloDit).  Im  fünffach 
schärferen  Rhomboeder  krystallisirt ,  von  Berzelius  als  Titaneisen  er- 
kannt, sp.  G.  3E  4,727.  Marignac.') 

2.  Ingelsberg  bei  Uofgastein  im  Pinzgau.  (Axotomes  Eisenerz,  Hohs.  Kibde- 
lophan  ,  Kobell.)  Krystallisirt;  nicht  oder  htlchsl  schwach  magnetisch. 
a)  sp.  G.  =  4,661.  v.  Kobell.    b)  sp.G.  =  4,689.  Rammeisberg. 

3.  Rio  Chico,  Prov.  Antioquia,  Neu-Granada.  KOmer  aus  dem  Gold-  und 
Platinsand.    D a m  o u  r. 


42,12 


4)  Meine  Re^ullate  sind  rs«l  Immer  das  MHlel  mehrerer  Analyseo. 

5)  Wollaaton  und  Dra  pplez  gaben  darin  Zirkooglure  an,  und  os  v 
Zirkou  unter  gleicbem  Namen  von  Ihnen  beachriebvn  und  untersucht  aei. 


Titansaure 

52,27 

59,00 

53,03 

Eisenoxyd 

1,20 

4,25 

2,66 

Eisenoxydul 

46,  .53 

36,00 

38,30 

Hanganoxydul 

— 

1,65 

4,30 

Magnesia 

— 

— 

1,65 

100. 

100,90 

99,94 

409 

IHrd  in  f  und  Sb  die  kleine  Menge  Eisenoxyd  abgezogen,  Hangan  und 
Magiieria  aber  in  Eisenoxydul  verwandelt,  so  erhält  man : 

4.  ib. 

Titaosäare     .  52,90  53,72 

Eisenoxydul  47,4  0  46,28 

400.  400. 

Bieraach  sind  diese  beiden  T.  im  Wesentlichen  titansaures  Eisenoxydul, 

feTi 
4  At.  Titansäure     =  500  =  52,63 
4    -  Eisenoxydul  =  450  =  47,37 

950       400. 
Die  kleine  Menge  Eisenoxyd  ist  vielleicht  wie  in  folgenden  T.  als  solches 
darin  enthalten ,  obwohl  der  SäureUberschuss  der  Analysen  die  Yermuthung  er- 
WM^ti  es  dfirfte  als  titansaures  Eisenoxyd,  l^eti',  darin  enthalten  sein, 
iadem  der  Sauerstoff  sämmtlicher  Basen  sich  zu  dem  der  Säure  verhält. 

inj  =  4  :  4,95,  in  2b  =  4  :  4,93. 
Auch  No.  3  ist  wohl  hierher  zu  rechnen ;  obwohl  der  Sauerstoff  von  Basis 
nndSttore  as  40,45  :  22,84  =  4  :  2%,  so  dass  daraus 

f  e«  ti* 
folgen  würde. 

U.  Isomorphe  Mischung  von  titansaurem  Eisenoxydul  und  titansaorer  Magnesia. 

4.  Layton'sFarm  im  Staat  New- York.  Krystallisirt,  von  braunschwarzem  Pul- 
ver, nicht  magnetisch,  sp.  6.  =  4,293  —  4,343.  Rammeisberg. 

Sauerstoff. 
Titansäure  57,74  as.o^ 

Eisenoxydul  26,82  5,951 

Magnesia  43,74  5,48>h,68 

Manganoxydul  0,90  0,20) 

99,4  4 
Dieses  ganz  eisenoxydfreie  T.  ist  eine  isomorphe  Mischung  von  4  At.  titan- 
saurem Eisenoxydul  und  4  At.  titsDsaurer  Magnesia, 

tefi  4-  Ägti, 
2  At.  Titansäure     =4000  =  58,82 
4    -    Eisenoxydul  =    450  =  26,47 
4    -    Magnesia        =    250  =  4  4,74 

4  700        400. 

III.    Isomorphe  Mischungen  von  titansaurem  Eisenoxydul  und  von  Eisenoxyd. 

mfeti  4-  n*^e 
Hierher  gehört  die  grosse  Mehrzahl  der  Titaneisen. 
4.  Egersund,  Norwegen.  Derb,  von  fast  schwarzem  Pulver,  a)  Stark  magno-- 
tisch,  sp.G.  SS  4,74—4,75.   H.  Rose.     6)  Theilweise  magnetisch,  sp.  G. 


M  A,TS7.   Hotander.     e)  v.  Kob«!!.     d)  Nicht  magnetisch ,  sp.  G.  s^ 

4,7i4— 4,794.  RammeUberg. 
.  KragerOe,  Norwegen.  Dert>,  sp. G.  «  4,70l.  Rammelsberg. 
.  St.  Paolsbai,  Ganada.    Derb,  kOrnig,  schwach  magnetisch,  sp.  G.  =  4,56 

—4,66.  Hant. 
.  Gienaga,  Prov.  Antioqnia,  Neu-Granada.  Ktinier  aus  dein  Gold-  iinil  Pia- 
.  Damovr. 


Titansaure        S1,f2  39,46  43,29  it,<1       43,24      91,30 

Eisenoxyd         43,82  39,25  23,61  2S,d5       28,66         S,87 

Eisenoxydul     43,86  27,32  29,77  29,06      27,91       39,83 

Manganoxydul     —  0,24       —         —           —           — 

Magnesia              —  2,31       4,22       L9i         —           0,40 

Kalk                     —  0,96       0,S4       0,49       99,81      100.40 

Gerozydul  (t)     —  —          —         0,58 

Chromoxyd         —  0,42      0,34       — _ 

408,20  99,33  98,74  !)!),I3 
Die  gefundene  Menge  Eisen  als  Oxyd  betrSijt  in : 

a.  b.  c               4. 

fi.         r- 

58,62        59,60     S6,69     68,25         50,67         53,42 
(57,57»') 
l58,43f 

Die  in  a  angewandte  Methode  zur  Bestimmung  des  Eisenoxyduls  ist  nach 
meinen  Erfahrungen  nicht  luverlassig,  sie  giebt  oft  viel  lu  wenig;  die  in  b  be- 
nutzte indirekte  gestattet  nur  Approximationen,  und  ihr  Besoltat  kann  oft  sehr 
von  der  Wahrheit  sich  entfernen.  *]  Die  in  c  angewandte  [Fuchs' Methode  mit 
kohlensaurem  Kalk)  musa  nothwendig  zu  viel  Eisenoxyd  liefern. 

Die  Menge  der  Titansaure  ist  in  a  und  d  dieselbe,  allein  erstere  Analyse 
giebt  8  p.  C.  Ueberschuss,  so  dass  irgend  ein  Irrthum  dabei  stattgefunden  haben 
muss.  In  Bezug  auf  den  Eisengehalt  stehen  meine  Analysen  fUr  sich  da ,  darin 
aber  stimmen  sie  mit  Mosander's,  dass  4  At.  TitansSure  g^en  4  At.  Eisen- 
oxydul vorhanden  ist.  Corrigirt  man  b  und  c,  indem  man  das  Eisenoxydul  aus 
der  Menge  der  Säure  berechnet,  und  den  Rest  des  Eisens  als  Oxyd  nimmt,  so 
erhalt  man : 

1)  Früher«  Versuche. 

3j  Moseoder  selbst  bat  dies  ichon  erkaoot,  deno  ein  kleiner  Fehler  In  der  SaunlolT- 
beitimmuDg  ändert  das  Verhaltnlss  beider  Oiyde  ganz  weiSDlltch.  Ancb  die  CorrekUon  IQt 
das  rlchl^e  Atg.  des  Eiaens  bat  efoen  bedentenden  Einfluss ,  so  dasa  i.  B.  In  y  M,M  ElMo- 
OKyd  und  It.tl  Oxydul  aas  der  Analyie  berechnet  werden  mflBsen, 


411 


b. 

c. 

a 

ß- 

y- 

Titansäure            39,16 

43,29 

41,11 

43,24 

Chromoxyd             0,M 

0,34 

— 

Eisenoxyd            26,64 

16,50 

21,66 

46,34 

Eisenoxydul          29,69 

36,17 

32,93 

39,00 

Magnesia  (An,  Oa)  3,27 

1,73 

3,01 

98,85         98,03         98,71  98,58 

Offenbar  haben  einzelne  Massen  dieses  derben  T.  eine  abweichende  Mi- 
schling. Lassen  wir  a  ausser  Acht,  so  steht  das  von  mir  untersuchte  von 
hohem  Titangehalt  dem  von  Mosander  und  von  Kobell  untersuchten  gegen- 
über. In  meinen  Analysen  *)  ist  der  Sauerstoff  von  f  e  :  ti  :  Pe  =  1  :  2,2  :  0,3, 
also  nahe  sbs  4  :  2  :  |-  ==  3  :  6  :  1 ,  so  dass  dieses  T.  von  Egersund  eine  iso- 
iBorphe  Mischung  von  9  At.  titansaurem  Eisenoxydul  und  4  At.  Eisen- 
oxyd  ist, 

9  f  e  ti  +  Pe 

9  At.  Titansäure     =  4500  =  47,12 

4    -  Eisenoxyd      =  1000  =  10,47\  fi«  »;7  kq 

9  -    Eisenoxydul  :a  4050  =  42,41/        ^  '^^ 

9550      100. 
Genauer  der  Analyse  entsprechend ,  wenn  auch  nicht  wahrscheinlich ,  ist 
die  Formel 

Peio  ti"  +  Fe. 

44  At.  Titansäure     =  5500  =  50,00 

4    -   Eisenoxyd      =  1000  =     9,09\  «^  m.  mm 
40   -  Eisenoxydul  =  4500  =   40,91/  *'^ 

11000       100. 

Bei  Mosander  und  v.  Kobell  ist  das  Sauerstoffverhaltniss 


ft:ti 

:  Pe 

Corrigirt. 

ha. 

2,5  :  5 

:  3  =  4  :  2      :  -1,2 

<  :  2  :  4,0 

hß. 

3       :  7,2 

:  3  »  1  :  2,4  :  1 

:  0,57 

by. 

3       :  6,6 

:   3   =  <  :  2,2  :  1 

:  0,8 

c. 

2,2  :  6,0 

:  3  =  <  :  2,7:  1,4 

:  0,57 

Bei  dem  offenbar  Mangelhaften  der  Oxydationsbestimmungen  wäre  es  un- 
statthaft, die  erste  Reihe  in  Betracht  zu  ziehen,  obgleich  Mosander's  Versuche 
sichtlich  tefi  ergeben.     In  corrigirter  Form  stimmen  ba  und  y,    wenn  man 

1:2:4  annimmt,  als 

3  f  e  ti  +  l?e, 

und  hß  und  c,  wenn  man  4  :  2  :  0,5  annimmt,  als 

6  Pe  ti  +  l?e 

anter  sich  tiberein.    Es  möchte  demnach  nicht  zu  gewagt  sein ,   anzunehmen, 

dass  das  zu  Egersund  vorkommende  T.  aus  wechselnden  Mengen  von  Eisenoxyd 

und  (3,  6,  9  At.)  titansaurem  Eisenoxydul  besteht. 


4)  Nach  der  ia  e  benolzten  Methode  erhielt  Ich  17,9  Biseacxydul ,  nach  der  In  a  hingegeD 
i1,76  p.c.,  was  die  Unanwendbarkeit  dieser  letzteren  darthut. 


412 


s. 

«••) 

♦.*) 

Titansaure        46,9S 

48,60 

48,44 

EiaeBoxyd         4 
Eisenoxydul      9 
Manganoxydul 
Magnesia 

4,48 

19,82 

4,22 

19,50 

40,46 
37,30 

3,60 
99,66 

9,45 

44,66 

4,69 

S 

400,94 

Gefunden:  Eisenoxyd         55,72 

54,60 

55,74 

Hier  ist  der  Sauerstoff  von 

Pe 

;     ti     : 

Fe 

2  -  9,33  : 

48,78  : 

3,44 

B  1  :  2,0 

:  0,37 

3  a  9,72 

:  49,44 

:3,05 

»4:2 

:  0,34 

4  -  9,63 

:  49,26 

:  2,83 

«4:2 

:  0,30 

OflTenbar  ist  das  Verhaltniss  »4:2:  0,33,  so  dass  diese  T.  gleich  dem  von  mir 
untersuchten  von  Egersund,  und  noch  besser  sogar,  der  Formel 

9  te  ti  +  Pe 
entsprochen. 

5.  Ilmongebirge  bei  Miask,  Ural  (Ilmenit).  Krystallisirt,  Pulver  braunschwan; 
schwach  magnetisch,  a)  Delesse.  6)  Mosander.  c)  Sp.G.  »  4,844— 
4,873.').  Rammeisberg. 'j 


a. 


c. 


Titansaure 

Zinnsliure 

Chromoxyd 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 

Bleioxvd 


45,4 
0,5 

40,7 
44,4 


a. 

46,9S 


40,74 

37,86 

2,73 

4,14 


0,5 
0,2 


48,04 

0,39 
42,05 
36,39 
2,46 
0,64 
0,25 


45,93 


44,30 
36,52 

2,72 
0,59 


99,39       4  00,46       400,06 


Gefunden:  Eisenoxyd 

Sauerstoff:  ft 

ha  9,47 
hß  8,95 
c      8,95 


404,4 
56,36 

ti     :     l?e 
4  8,77  :  3,22  =  4 
49,20  :  3,74  =  4 


52,94         52,48         54,88 


2,0 
2,0 


0,34 
0,42 
0,48 


48,34  :  4,29  =  4 

Meine  Versuche,  mit  Mosander 's  im  Ganzen  ziemlich  wohl  ttbereinstim- 
iifMiilf  fuhren  also  zu  dem  Verhaltniss  4  :  2  :  f ,  so  dass  der  Ilmenit  (ttbereiO' 


4,  Oirrigirt. 

tl  NtchG.  Ro80  B  4,766-4,808. 

1ai;b  •ln«r  Angabo  von  Schmid  wären  84,64  TitansSure  und  70,7  Bisenoiyd  vor- 
Kt  ISihH  dar  Bewei8,  dass  das  Eisen  titanfrei  war,  was  schwerlich  der  Fall  gewesen 


413 

stimmend  mit  dem  T.  von  Egersund  hß  und  c)    aus  6  At.  titansaurem 

Eisenoxydul  and  4  At.  Eisenoxyd  besteht, 

6  Pe  ti  +  Pe 
6  At.  Titansaure     =:  3000  =  44,78 
4    -  Eisenoxyd      =  4000  ==  4  4,92\  «^  «q  » 
6  -  Eisenoxydul  =2700  =  40,30/         ^ 

6700     400. 

6.  Ghäteau-Richer ,  Canada.    Nichtmagnetische  Körner,  spec.  G.  =s  4,65 

4,68.  Hunt.*) 


Corrigirl. 

Saaerfltoff 

TitansSiure 

44,94 

44,94 

46,76 

Eisenoxyd 

59,56 

20,63 

6,49 

Eisenoxydul 

35,04 

^''^n    8,88 
0,55j 

Magnesia 

4,54 

4,54 

402,98         99,09 

Sauerstoff  =54:2:  0,74,  also  =  4  :  2  :  f .  Hiernach  ist  es  ; 

4  J'e  ti  +  Pe. 

4  At.  Titansäure       =  2000  =  44,67 

4    -  Eisenoxyd       =  4000  =  20,841  «    ^^  .^ 

4   -  Eisenoxydul     =  1800  =  37,49|  *'®  ^^^*^ 

4800  4  00. 
7.  Iserwiese,  Riesengebirge  (Iserin  z.  Th.).  Körner.  Dieselben  sind  im  sp.  6., 
dem  magnetischen  Verhalten  und  der  Zusammensetzung  verschieden. 
Schon  Klaproth  untersuchte  sie ,  und  erhielt  aus  einigen ,  deren  sp.  G. 
4,65  war,  30  p.  C.  Titansäure.  Später  fand  H.  Rose  in  einem  stark  mag- 
netischen (a)  und  in  einem  schwach  magnetischen  (6)  Korn  :  / 

a.  b. 

Titansäure         53,50 
Eisenoxyd  56,28  53,54. 

409,78 

Ich  führe  hier  zunächst  meine  Analysen  von  normal  zusammengesetzten 
Eöniem  an,  d.  h.  von  solchen,  die  4  At.  Titansäure  gegen  4  At.  Eisenoxydul 
enthalten. 

a)  Ein  grösseres  Korn,  sp.  G.  =  4,676  ;  b)  einige  kleinere,  stark  magne- 
tische, von  braunschwarzem  Pulver,  sp.  G.  =  4,745;  c)  ein  stark  magnetisches 
Korn;  d)  einige  kleinere  Kömer,  deren  sp.  G.  =  4,752. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Titansäure 

42,20 

41,64 

39,70 

37,43 

Eisenoxyd 

23,36 

26,82 

27,02 

28,40 

Eisenoxydul 

30,57 

26,851 
4,00/ 

30,34 

29,20 

Manganoxydul 

4,74 

3,04 

Magnesia 

4,57 

4,66 

2,23 

2,97 

99,44 

400,97 

09,29 

400,74 

Gef . :  Eisenoxyd 

57,33 

56,65 

60,73*) 

60,84  *) 

4)  Nach  Abzug  von  4,9  p.  C.  Quarz. 
3)  Bin  wenig  Titansäare  enthaltend. 


414 


o.      ~  7,80  ;  t6,88  : 
b.      ~  8,05  :  lf),6ä  : 
C.     ~  B,iS  :  15,8) 
Also  f  :  a  :  1. 

HlUiiii  ist  dieser  Iserin  eine  Hischnng  aus  3  At.  titnnsaurcm  EisenosydiJ 

Uiul  4  A(.  Blssnoxyd  (vielleicht  manchem  voa  Egersund,  ba  und  y  gleich)   j 

3  Peti  +  Pe. 

3  At.  Titansaure     =1500=  38,96 

1    -    Eiaenoxyd      =  1000  =  25,98  I 

3   -    EiseDOxydul  =  1350  ^  35,06  | 

3850 

4.  LichOflId,  Connecticut.  (Wasbinglonit).  Kryslallisirl,  schwach  magne- 
tisch, von  schwanem  Pulver,  sp.G.  =  (,986  B.  a)  Eendall.  b)  Ha- 
rignac.    c)  Rammelüberg. 

7.  Tvedestrand  bei  Arendal.  Kryslallisirt ;  a)  magnetisch,  sp.G.  =  i,745; 
b)  UBmagnetisch,  8p. G.  =  i,8t8'j.    Mosaoder. 

8.  Siö - Tok  am  Plattensee,  Ungarn.  KiJrner,  worunter  oktaedrische  Erjslalle, 
sp.G.  ~  4,817.    Hauer. 


fe. 

7,01   =  i  :  «,0  :  0,9 

8,0i  =  1  :  3,0  :  1 

8,(0  =  4  :  1,9:  1. 


l  ße  64,93 


7.') 


»■'i 


ZinosRare          — 

_ 

_ 

3,08 

_ 

_ 

TiUnsSnre      <6,t» 

22, S1 

2.1,72 

0,6t 

24,25 

30,74 

Ghrotiioxyd        — 

— 

— 

— 

0,45 

— 

Eisenoiyd        5«, 84 

89,07 

53,74       56,70 

54,47 

49,93 

Eisenosydul     22,86 

48,72 

22,39 

8,90 

49,69 

48,88 

Hanganoxydul    — 
Magnesia            - 

_ 

0,25 
0.50 

0,74 

4,43 

3,79 

99,98 

400. 

400,57     400,66 

99,69 

403,34 

Gefunden:  Eisenoxyd  77,84 

79.87 

78,59       77,76 

76,04 

70,94 

SauerstofTverhallnis :     Pe 

ti 

fe 

6<1  =  S,07 

40,(1 

4  5,65  -  4 

3,0 

66   -  4,15 

8,88 

47,72  -  4 

4,3 

6  c  =  6,83 

9,49 

46.44  =  4 

4,8 

3,4 

7a  =  4,60 

9,04 

4  7,04  -  4 

3,8 

7i   =  4,8« 

9,65 

46,38  =  4 

3,4 

8     o.S,l4 

40,28 

44,98=  4 

2 

2,9 

1)  Id  der  Abbandlnng  siebt,  wohl  Irrtbttm lieb,  t,4B8,  da  G.  RoE«  dusp.G.  dfesesT. 
noch  bOber,  Dämlicb  =a  i,9ti  fand. 

>J  Corrigirt.  Mosaoder  berechnete  in        41.  b. 

Pe    ss.se         60,1« 
ta    is,TO         ti,39. 


415 

Die  Mehrzahl  der  Analysen  fuhrt  zu  dem  YerfaältDiss  4  :  8  :  3,  wonach 
)T.  Mischungen  von  gleichen  At.  iitansaurem  Eisenoxydul  und 
snoxyd  sind, 

teti  +  Ve. 
4  At.  Titansäure       ss    500  ^  25,64 


4    -   Eisenoxyd       =s  1000  »  54 
4    -   Eisenoxydul    «    450  »  23 


%Y'''''^ 


4950     400. 

ignac's  Analyse  des  T.  von  Lichfield,  und  Mosanders  der  magnetischen 

talle  von  Tvedestrand  entsprechen  mehr  dem  Verhältniss  4  :  S  :  4,  weiches 

em  Ausdruck 

3  tefi  +  4Fe 

t. 

3  At.  Titansäure         s  4500  =  84,90 

4  -   Eisenoxyd         =  4000  =  58,39  )  « 

3  -   Eisenoxydul      ==  4350  «  49,74  p^  ^^>^^ 

6850     400. 

Die  von  Hauer  untersuchte  Substanz  ist  aber  ihr^  chemischen  Natur 

unsicher.    Durch  Reduktion  verlor  sie  48,72  p.  C.  SauerstoflT,  was  mit  den 

7  p.  C,  welche  sich  aus  der  angeführten  Berechnung  beider  Oxyde  ergeben, 

t  gut  stimmt.    Allein  die  Analyse  hätte  dann  3  p.  C.  zuviel  geliefert,  was 

iso  der  Fall  ist,  wenn  man  die  direkt  gefundenen  Zahlen  addirt : 

Titansäure  30,74 

Eisen  49,64  (=r  70,94  l?e) 

Sauerstoff  48,72 

Magnesia  etc.       3,79 

402,86 
st  also  offenbar  nicht  richtig.   Femer  ist  die  Angabe,  dass  dieses  T.  in  regu- 
1  Oktaedern  krystallisire,  im  hohen  Grade  befremdend,  und  falls  sie  sich 
itigen  sollte,  von  Wichtigkeit. 

Silberberg  bei  Bodenmais.  FUr  Magneteisen  bisher  gehalten.  A.  Vogel. 
Eisenach,  Thttringerwald.   Derb,  von  schwarzem  Pulver,  nicht  magne- 
tisch;  sp.G.  =s  5,060.    Rammeisberg. 

Horrsjöberg,  Wermland .  Kleine  schwachmagnetische  Kdmer.  Igelström. 
Uddewalla,  Schweden.    Derb,  schwach  magnetisch.   Plantamour. 


9. 

40. 

**•') 

"••) 

Titansäure 

48,53 

16,20 

47,54 

45,56 

Eisenoxyd 

63,00 

69,91 

66,77 

68,34 

Eisenoxydul 

47,79 

42,60 

45,72 

44,00 

Hanganoxydul 

— 

0,77 

— 

— 

Magnesia 

— 

0,S5 
4  00,03 

— 

— 

99,32 

400. 

97,87 

lefunden  :  Eisenoxyd 

82,77 

83,94 

84,24 

83,86 

Corrigirt. 


416 

^,   ^  3,95  :  7,H  :  I«,f0  =s  f  :  f  ,5  :  4.« 

10.  s  3J9  :  6,48  :  20,97  s  f  :  2,0  :  6,5 

11.  :b  3,49  :  6,98  :  20,03  s  I  :  2      :  5,8 

12.  s  3,10  :  6,20  :  20,49  =  1:2     :  6,6 


Das  VerhäliDiss  I  :  2  :  6,  welches  allen  dieseo  T.  tfCfwiii  n  sob  uimij 
entspricht  einer  Mischung  von  I  Ai.  tiiansaaren  Eisenoxyd«!  wad  tob 

2  At.  Eisenoxyd, 

i  At.  Titansäure        =    500  =  16,95 
2  '  Eisenoxvd         »  2000  = 


: ":« }  '•  «.'• 


aXyOV 
f  «,44 


4 


I    -    Eisenoxydul     «    450 

295Ö      100. 

43.  Aschaffenburg.  Derb,  blättrig,  meist  polar- magneCisdi;  sp.G.  s  4,75. 
Klaproth;  4,78v.  KobelL  Wurde  zuerst  von  Klaproih,  ^terTon 
V.  K 0 b e II  untersucht.    Letzterer  fand : 

Sanerstoff. 
Titansäure  14,16  5,66     t,s 

Eisenoxyd  75,00  st,50     9,s 

Eisenoxydul         10,04 
Manganoxydul        0,80 

Gefunden:     Eisenoxyd  86,45 

Wahrscheinlich  ist  der  Oxydulgehalt  etwas  grösser,  wiewohl  eine  Gorrektion 
nicht  möglich  ist,  insofern  die  Säure  nicht  bestimmt  wurde.  Nimmt  man  die 
Analyse  so  wie  sie  ist,  so  führt  sie  zu  dem  Sauerstoffverhältniss  4  :  2  :  9,  d.  h. 
zu  einer  Mischung  von  I  At.  titansaurem  Eisenoxydul  und  von  3  At 
Eisenoxyd, 

f'eti  +  3Pe. 

4  At.  Titansäure       =    500  =  4  2,66 

3    -    Eisenoxyd       =  3000  =  75,95]  «   ««  ^ 

\    -    Eisenoxydul    =    450  =  H,59j  ' 

3950      400. 

U.  Snarum,  Norwegen.  Derb,  von  Serpentin  und  Hydrotalkit  begleitet,  sp.G. 
=  4,943.    Rammeisberg. 

45.  Binnenthal  im  Wallis.  Krystallisirt ;  sp.G.  =  5,427  —  5,450.  Ram- 
melsberg. 

)ak  Bowery,  Alabama.   Sp.  G.  =  4,827.    Mallet. 


417 

U.*)  4  5.  46.»} 

Titansaure  10,47  9J8  10,24 

Eisenoxyd  80,63  81,99  83,30 

Eisenoxydul        8,90  8,60  9,06 

Magnesia               —              —  0,08 

100.  99,70       102,65 

GefiiDden:  Eisenoxyd  90,52        91,47        93,37 

Sauerstoff:  Pe   :    ti    :     IPe 

14.  »  1,97  :  4,19  :  24,19  a  1  :  2,1  :  12,3 

15.  a  1,91  :  3,67  :  24,57  »  1  :  1,9  :  13,0 

16.  »  2,04  :  4,08  :  25,00  =  1:2      :  12,2 
Oas  Verhältniss  1:2:12  zeigt  eine  Mischung  aus  1  At.  titansaurem  Ei- 
senoxydul  und  4  At.  Eisenoxyd  an, 

Peti  +  4l?e. 

1  At.  Titansäure         s    500  =:  10,10 

4  -    Eisenoxyd         «  4000  =  80,80  \  « 

1    -    Eisenoxydul      =    450  =    9,10  (    ®  ^"'^' 

4950     1 00. 

n.  St.  Gotthardt.    (Eisenrose).    Krystallisirt,   von  schwarzem  Pulver,   nicht 
!         magnetisch,   a)  v.  Kobell.    6)  Sp.G.  =  5,209  (a)  und  5,187  (/?).  Ram- 
melsberg. 

a.  b. 

a.  ß.  Sauerstoff. 

Titansaure        12,67  8,10        9,10  8,64 

Eisenoxyd         82,49  83,41  S5,03 

Eisenoxydul        4,84  7,63 

Manganoxydul     —  0,44 

100.  100,58 

Gefunden:  Eisenoxyd  87,87        93,70       91,89 

Nach  Kobell  wären  nur  9,96  p.  C.  Titansäure  wesentlich,  das  Uebrige  beige- 
inengt.    Berechnet  man  die  Analyse  hiernach,  so  erhält  man : 

Sauerstoff. 
Titansaure  9,96  8,98 

Eisenoxyd  85,04  25,54 

Eisenoxydul  5,00  4,44 

100. 

Da  der  Sauerstoff  von  Pe  :  ti  s  1  :  3,6  ist,  so  lässt  sich  die  Analyse  KobelPs 
gar  nicht  mit  allen  Übrigen  vergleichen.  In  der  meinigen  ist  dagegen  der  Sauer- 
stoff von  Pe  :  ti  :  l?e  SS  1  :  2,0  :  1 4,0.    Setzt  man  1  :  2  :  15  dafür,  so  ist  die 


4,69  I 

>  1,79 

ojo) 


4)  Nach  Abzug  von  etwas  beigemengtem  Hydrotalkit. 

5)  Corrigirt. 

Raaaelsberg^s  Minenlcfaeaie.  27 


418 

Eisenrose  eine  Mischung  ans  4  At.  tit&nsaurein  Eisenoxydul  und5  Ak 

Eisenoxyd, 

Peti  +  sPe. 

4  At.  Titansäure        ^    500=    8,40 

5  -    Eisenoxyd         «  5000  —  84,04  1«   ^^  . 
4    -    Eisenoxydul      =    450  «    7,56]    ®      ' 

5950     400. 

48.  Krageröe,   Norwegen.    (Sogenannter  Eisenglanz).     Krystallisirt,  schwad^ 

magnetisch,  Pulver  braunschwarz,    sp.  G.  »  5,230   G.  Rose,    5,240« 

Rammeisberg. 

Sauerstoff. 
Titansäure  3,55  4,h% 

Eisenoxyd  93,63        S8,09 

Eisenoxydul  3,26  o,7« 

400,44 
Gefunden :  Eisenoxyd  97,25 

Mit  dem  Sauerstoffverhältniss  4  :  2  :  39  ist  dieses  Mineral  aus  4  At.  titan- 
saurem Eisenoxydul  und  43  At.  Elsenoxyd  zusammengesetzt, 

Peti-f.  43*e. 

4  At.  Titansäure       =      500=    3,58 
43   -    Eisenoxyd        =43000  =  93,,.  ,  ^^  ^ii  79 


4    -    Eisenoxydul    =      450  =    3 


MS    '• »«. 


43950     400. 

Auch  der  sogenannte  Eisenglanz  aus  dem  Tavetschthal  Grau- 
bündtens  (das  haplotype  Eisenerz,  Brth.),  scheint  hierher  zu  geboren.  Nach 
Breithaupt  ist  sein  sp.G.  =  4,94.  Kobell  fand  darin  40p.C.  Titansäure, 
allein  da  das  Mineral  mit  Rutil  regelmässig  verwachsen  ist,  bringt  er  nur  3,57 
p.c.  als  wesentlichen  Bestandtheil  in  Rechnung.  Dass  nur  Spuren  von  Eisen- 
oxydul  sich  fanden,  dürfte  an  der  Prttfungsmethode  liegen. 

Die  zuletzt  angeführten  Mineralien  können  eigentlich  auch  als  Eisenglanz 
betrachtet  werden,  da  die  Menge  des  Titanats  gegen  die  des  Eisenoxyds  sieb 
hier  schon  sehr  gering  ergiebt.  (S.  Eisenglanz). 

Nach  dem  Vorhergehenden  lassen  sich  die  verschiedenen  Titaneisen  unter 
folgende  Formeln  bringen : 

I.  tef'i.     Crichtonit.    Kibdelophan.    T.  vom  Rio  Chico. 

'  *^.,    l  Ifi.     Titaneisen  von  Laytons  Farm. 
iMgJ  ^ 

111.      Fe 

mSln  ^  Ifi  +  nPe.     Die  übrigen  Titaneisen,  und  zwar  ist 


m  B  9 

n  B 

*  • 

m  3=s  6 

n  B 

m=:  4 

n  B 

m  B  3 

n  B 

niB« 

n  B 

m  SS  4 

n  B 

i. 

IDB   4 

n  B 

3. 

ms  4 

n  B 

4. 

mss  4 

n  B 

5. 

m  as  4 

n  B 

43. 

419 

Egersund,  Krageröe,  St.  Paalsbai,  Cienaga. 
Umengebirge  (Ilmenit) . 
Chäteau-Richer. 
Iserwiese  (Iserin  s.  Th.). 
Lichßeld,  Tvedestrand,  Siö-Tok. 
Bodenmais,  Eisenach,  Horrsjöherg,  Uddewalla. 
Aschaffenburg. 
1         m  s  4     n  B    i.     Snarum,  Binnenthal,  Oak  Bowery. 

St.  GoUhardt  (Eisenrose). 
KragerOe,  Tavetschthal. 

B.   Titaneisen  von  abnormer  Zusammensetzung. 

r  Harihau  bei  Chemnitz.     In  sechsseitigen  Tafeln  krystallisirt.     Hesse. 
(Mittel  zweier  Analysen). 

Titansäure         53,01 
Eisenoxyd         47,35 

100,36 

Wäre  hier  l^eti  vorhanden,  so  mUssten  47,75  Eisenoxydul   gefunden 
sein.   Die  Analyse  führt  aber  auf  ein  titansaures  Eisenoxyd 

Pe*ti*, 
welches  aus  je  50  p.  C.  beider  bestehen  mUsste. 

Dieses  T.  verdient  eine  neue  Untersuchung. 

2.  Iserwiese  im  Riesengebirge.    Unter  den  Iserinkörnern  kommen  solche  vor, 

welche  oktaedrische  Umrisse  haben  (vielleicht  Rhomboeder  mit  Endfläche). 

Vier  derselben  hatten  ein  sp.G.  =  4,40,  also  ein  viel  geringeres,  als  die 

früher  untersuchten;    sie  waren  ziemlich  stark  magnetisch,    und  gaben 

mir  bei  der  Analyse  : 

Sauerstoff. 
Titansäure         57,19  ss.ss 

Eisenoxyd         45,67  4,70 


Eisenoxydul       26,00  6,77 1 

),69j  ^'^^ 


Magnesia  1,74  o, 


100,60 
Gefunden:     Eisenoxyd  44;57 

I^ieser  Iserin  enthält  also  gleich  dem  T.  von  Layton  das  Maximum  an  Säure, 

^7  p.c.  mehr  als  der  frühere.    Bei  ihm  ist  der  Sauerstoff  von  Fe  :  Pe  :  ti  s 

3 :  4,1  :  14,6,  und  der  von  iP'e  :  f  i  b  1  :  3,5.    Der  Sauerstoff  der  Basen  und 

der  Säure  ist  b  1  :  2,05,  d.  h.  b  1  :  2.     In  diesem  L  hätte  man  also  4  At. 

titansaures  Eisenoxydul  und  1  At.  titansaures  Eisenoxyd  anzu- 

liehmen, 

4feti  +  l?eti». 

27» 


420 


>  55,  S5 


!lpe47,« 


7  At.  Titoutara      »  SSM 
I    -    Eisenoxyd      »  iWO 

4   -    Eisenoiydul    «  4  800  fc  «8,57  J 
6300     tüO. 
Wenn  sich  diese  Zusammessettuag  dnroh  neuere  Ventuchc  besliltigt,  so  dieol 
sie  meiner  Ansicht  von  dn-  Iseioerplrie  des  Eisenoxydula  und  Oxyds  tu  eii 
weiteren  StUUe 

Eisenoxydoxydul  enthaltend. 
4.  Unkel  am  Bhein.  (Früher  scbUckiges  .Magneteisen  genannt).  Derbe  Mnssai 

von  miucbligem  Bruch,  im  Basalt  eingewachsen,  von  schwarzeui  Pulver, 

sp.G.  ■■  i,905.    BammeUberg. 
8.  Vimeberg bei  Rheiobreitbach.    Von  ähnlichem  Vorkommen,  sp.G.  =5,1. 

Rtaodius. 
3.  Koste  von  Hersey.   Häretische  Kryslalle  [?),  sp.G.  =  i,82.    Ed^^'a^llI. 


ieol  I 
liitoi 

SS«  1 


früher 

■pu.r 

SaUtfr9k>0. 

Tiuossure        <<,5I 

8,87 

S,3I 

9,03  =    9,(53 

Eisenoxyd        48,07 

M,8< 

(5,S( 

Fe  65,88 

Eisenoxydul   | 

37,8« 

S,16 

0  Sl.lO 

Hanganosydullss.te 

8,03 

o,(s    9.n 

(00. 

Magneaia        ) 

0,78 

O.SI 

98,7t 

(oo,n 

Gadinden:  Eiienoiyd 91,58 

93,(6 

9i,(8 

Saneratoff. 


S,BO 


:Pe. 


Titansaure         1 5,S8 
Eisenoxyd         i8,71 
Eisenoxydul     36,0< 
100. 
Gefunden :  Eisenoxyd  88,7S 
In  No.  1   ist  der  Sauerstoff  von  ti  :  ^e 
K  t  :  S%  :  4Vt,  wonach  dieses  T.  als 

2Peti  +  3ßo»Pe> 
betrachtet  werden  konnte. 

5  At.  Titansäure       =  1000  =    8,37 

6  -    Eisenoxyd       =  6OO0  =  60,22 
H    -    Eisenoiydur   »=  4980  =  i1,41 

11980     100. 
Die  von  R  h  o  d  i  u  s  untersuchte  Substanz  ist  jedenfalls  dieselbe. 


2,7  !  4,7,    d.  h.  nah« 


Ife  96,23 


1)  Nach  Abzug  voD  t  p.  C.  Kieielsänro  und  S,6  Thonerde. 


42t 

In  Md.  3  ist  obiges  Sauerstoffverhältniss  ob  6  :  8  :  45  «  4  :  1  %  :  t%|  so 
S8  dies  eine  Yerbindong 

Sl^eti  H-  öPePe 
in  würde. 

3  Ai.  Tilanstture       «  4500  »  41,85 

5  -   Eisenoxyd       «  5000  ==  49,50  )  j^ 

8  -   Eiseaoxydul    »  3600  =  35,<i5  f   ®  ^^'" 

40400     100. 
ie  ZusammenseteuBg  dieser  Substanzen,  welche  vielleicht  Gemenge  sind,  moss 
ich  durch  wiederholte  Versuche  festgestellt,  und  es  muss  insbesondere  ermit- 
It  werden,  ob  die  angeblichen  Krystalle  eine  solche  Zusammensetiung  haben. 

Magnetischer  Eisensand.  An  sehr  vielen  Orten  kommen  Kdmer  von 
diwarzer  Farbe  und  stark  attraktorischer  Wirkung  auf  den  Magnet  vor,  worunter 
lan  reguläre  Oktaeder  bemerkt.  Klaproth  fand  in  einer  Probe  von  der  Snlän* 
ischenKOste  44p.  C,  Mahl  33  p.G.  TitansUure,  besonders  aber  hat  sich  Cor- 
ier  mit  der  Analyse  dieser  Substanzen  beschäftigt,  und  daraus  4  4 — 46  p.  G. 
Itansäure  erhalten.  Sartorius  v.  Waltershausen  giebt  in  dem  Eisen- 
and  aus  Aetnalaven,  in  welchem  Oktaeder  vorkommen,  und  dessen  sp.  G.  = 
,43  ist,  4S,38  Titansäure  und  9S,48  Eisenoxyd  an,  was  einen  Ueberschuss 
on  4,56  p.G.  bildet,  so  dass  Eisen oxy du  1  vorhanden  sein  muss,  dessen  Be- 
timmung  man  in  allen  diesen  Untersuchungen  vermisst. 

Eine  Probe  von  sehr  feinem  magnetischem  Eisensand,  am  Müggelsee  bei 
ieriin  vorkommend,  von  schwarzem  Pulver,  dessen  sp.  G.  s  5,075  ist,  gab 
3ir: 

Titansäure  5,20 

Eisenoxyd  64,36 

Eisenoxydul  30,25 

Manganoxydul  4 ,  23 

Magnesia  0,48 

98,52 
Gefunden :  Eisenoxyd  94,97 
'^iii  man  tef'i  voraus,  so  ist  der  Rest  Magneteisen,  und  das  Ganze 

teti  +  6fePe 

4  At.  Titansäure       =    500  »    5,48 

6  -    Eisenoxyd       =  6000  =  62,18  lg 

7  -    Eisenoxydul    =  3150  =  32,64  J    ^      ^ 

9650     400. 
Alle  diese  Substanzen  möchten  wohl  Gemenge  von  Titan-  und  Magnet- 
sen,  und  bestimmte  Verbältnisse  nur  zufällig  sein. 

Tantalhaltiges  Titaneisen.  In  dem  Diamantsand  von  Diamantino, 
asilien,  fand  Damour  schwarze  Körner,  von  dunkelgrünem  Pulver,  sp.G. 


=  t,$2,  und  darin:  7i,^«  Titansaure,  6,67  TanUlsaare,  2,01 
Eisenoxjdul,  was  eUva  der  Formel  ^eR*  enlsprecben  würde. 

Uerthier:  Ano  Mlnes  V,t79.I1IS«r.  111,  40.  ~  Berielius:  Jabr«ib.  I.  7>.  XIT, 
■es.  —  Clemsoo:  Au.  J  a[So.  XV11,41.  Scbwgg.  J.  LXIV,  «1  —  Cordier:  J.dB 
HInesXXl.  tiS.  —  DBmour:  Ann.  Chim.fhys.ltlS^r.  LI,4iS.  Balt.geol.  Il.S«r.  XIII, 
a*S.  — Uelesse;  ThisB  sur  remplol  etc.  4«.  —  Drappi«»:  Sciwgf .  J,  XXX. »4»-^ 
Edwardt:  Rep.  ortbelSIhmeetlng.  J.  f.  pr.  Cbem.  LXXI,  114.  —  Hioer^VicD 
Aksd.  Ber.  X[X.  ISO.  —  Hesie:  Lieb.  Jsbresb.  I85S.  Bt«.  —  Hsnt:  Am.  J.  o[5( 
115er.  XI,  131.  Pbil.  Mag.  IX,  154.  J.  r.  pr.  Cheiii.  LXVI.  (St.  —  IgelstrOtn:  J.I 
pr.  Chom.  LXIV,  «t.  —  K  endall:  Dana  UId.  11  Edit.  Sil.  —  KIsprolh:  Beilr.  II, 
II«.  IM  US.  V,  MS  110.  —  KobeJI  :  Schwgg.  ;.  LXIV.  S9.  J4S.  1.  I.  pr.  Ch™ 
1.87.  XIV.  Ul.  I>ogi;.  ADD.  LXri.  59S.  —  LsBsaigne:  Ano- lliaes  VI,  447.  —Mihi 
Bmndes  Arvhlv  XXVIII.  lai.  —  Mallel :  Am- J.  ofSc.  II  S«r.  XXIlt,  (84.  —  Mi- 
rlKOX^'  Ann.  Chioi.  Phys.  III  S^c.  XIV,  SO.  —  Mos  and  er:  Vet.  .Ac.  llandl.  im. 
Pofg.  Aon.  XIX,  III.  -  Plenlstnour!  J.f.  pr.  Cbem.  XSIV,  »Ol,  —  Ramaxti- 
berg:  Pok  Aod  Llll.  119.  CfV,  497.  —  Bhodius:  Ann.  Cbem.  Pharm.  LXIII,  IM. 
Q.  RoODt  Pou-  Ann.  IX,  18S.  —  H.  Rose:  Ebendas.  111.  IS3.  XV.  17«.  LXU.  M«.- 
.«nrlur.  v.  Wallersbausen:  Vatli.  Gesteine  Isl.  elc.  —  Scbeeren  Pogg.  inu 
l.XIf.  tS».  —  Sehmid!  Pogg.  Aon.  LXXXIV,  498  —  Smith:  Ann  MinesIV.S«. 
XVIU,  lOB.  —  VopeL  Lieb.  Jahi^sb.  iste.  810. 

2.   Titanate  luU  Taatalalen  (Niob^len,  ZJrkoDtatea). 
Euxeuit. 
Gli-bt  heim  Erbitieo  Wasser,  wird  beim  GltlbcD  getblichbraun,   ist  V.  d.  L. 
unstlimelibHr,  und  gicbt  mit  Borai  und  Phospfaorsalz  gelbe  GlUser,  von  deoeii 
das  lolticr«  beim  Abkühlen  bellgrilo  oder  farblos  wird. 
Wird  von  S^luren  nicht  aogegrifien. 
(.  Braunschwaner  E.  von  Jölsier,    Nordre  Bergenbuus  Amt  in  Norwegen; 
sp.  G.  :=  1,60.    Scheerer.   (Approxim.  Analyse). 

2.  Braunschwaner  E.  vod  Tvedeslrand  in  .Vorwegen;    sp.G.  =  i,73 — 1,76. 
Derselbe. 

3.  Schwarzer  E.  von Trotnöo bei  Arendal.  Sp.G.  =i,92— 1,99.  Strecker. 

Forbci 


i.  Schwarzer  E.  von  Alve;    sp 

G.  =  *,89 

,  in  KrystaJIen  = 

u.  Dahl. 

Niobsaure') 

*9,66l 

1. 

53,61 

37,16 

38,58 

Tilansaure 

7,9if 

16,26 

tl,36 

Thonerde 

— 

— 

„ 

3,18 

Uranoxydut 

6,:H 

7,58 

8,15 

5,?2 

Eiseiiüxydul 

— 

8,60 

3,03 

1,98 

Yltererd« 

S5,09 

98,971 

2G,iO 

99,-35 

Ceroxydul 

S,I8 

S.9I| 

3,31 

LsDthanoxvd 

0,96 

^ 

— 

— 

Kalk 

S,i7 

_ 

5,25 

1,38 

W^ß       Magnesia 

o,2y 

_ 

— 

0,19 

Wasser 

3,97 

1,04 

2,68 

S,88 

9s,go 

99,71 

100,39 

100,37 

488 

« 

In  No.  S  ist  nach  Scheerer  die  Titansflure  in  überwiegender  Menge  vor- 
banden. 

Die  Niobsflure  in  No.  3  hatte  nach  dem  RothglUhen  ein  sp.  G.  »  4,24. 

Forbes  u.  Dahl:  J.  L  pr.  Chem.  LXVI,  444.  LXIX,  i5S.  ^  Scheeror:  Pogg. 
ADD.  L,  449.  Ben.  Jahresb.  XXVI,  S74.  Pogg.  Add.  LXXII,  566.  —  R.  Strecker: 
J.  f.  pr.  Ch.  LXIV,  884. 

Aesehynit. 

Mit  diesem  Namen  bezeichnete  Berzelius  ein  Mineral  von  Miask,  von  wel- 
chem Hart  wall  eine  approximative  Analyse  geliefert  hat.  Später  fand  sich 
Hermann  veranlasst,  denselben  Namen  auf  eine  Substanz  von  gleichem  Fund* 
ort  zu  übertragen,  welche  sich  qualitativ  und  quantitativ  vom  wahren  Aeschynit 
unterscheidet.  Ueberdies  stimmen  Hermann 's  zu  verschiedenen  Zeiten  gege- 
bene Analysen  auch  nicht  unter  sich. 

Berzelius 's  Aeschynit:  Giebt  beim  Erhitzen  etwas  Wasser;  in  einer 
offenen  Röhre  starke  Spuren  von  Fluorwasserstoffsäure ;  bläht  sich  v.  d.  L.  bei 
anlangendem  Glühen  auf,  wird  rostgelb,  lässt  sich  aber  nicht  schmelzen ;  nur 
an  den  äussersten  Kanten  bildet  sich  eine  schwarze  Schlacke.  Löst  sich  in 
Borax  leicht  mit  dunkelgelber  Farbe,  in  Phosphorsalz  zu  einer  klaren  farblosen 
Perle,  welche  bei  stärkerem  Zusätze  gelb  erscheint  und  sich  trübt,  und  in  der 
inneren  Flamme,  besonders  auf  Zusatz  von  Zinn,  schmutzig  dunkelbraun  bis 
vioiet  wird.  Mit  Soda  entsteht  eine  ungeschmolzene  rostgelbe  Masse.  Ber- 
zelius. 

Hermann 's  Aeschynit:  Giebt  beim  Erhitzen  etwas  Wasser  und  Spuren 
von  Fluorwasserstoffsäure ;  schwillt  v.  d.  L.  wie  Orthit  auf  und  wird  rostbraun ; 
giebt  mit  Borax  eine  in  der  Hitze  gelbe,  beim  Abkühlen  farblose  Perle,  welche 
in  der  inneren  Flamme  durch  Zinn  blutroth  wird;  in  Phosphorsalz  entsteht 
schwerer  ein  klares  Glas,  welches  durch  eine  grössere  Menge  leicht  trübe,  und 
im  Reduktionsfeuer,  besonders  durch  Zinn,  ametbystroth  wird.  Mit  Soda  braust 
das  Pulver,  ohne  zu  schmelzen.    Hermann. 

Berzelius  und  Hartwail  haben  das  Verhalten  des  A.  zu  Säuren  nicht 
angegeben. 

Hermann 's  Mineral  wird  selbst  von  Schwefelsäure  wenig  angegriffen, 
schmilzt  aber  mit  saurem  schwefelsaurem  Kali  zu  einer  klaren  Masse,  die  trübe 

erstarrt. 

Hartwall.') 

Zinnsäure  0,5 

Titansäure  56,0 

ZirkonsHure  20,0 

Ceroxyd  45,0 

Eisenoxyd  2,6 

Kalk  3,8 

97,9 


4)  Die  Analyse  ist  nur  eine  annähernde,  besonders  in  Betreff  der  Mengen  von  Titansäure 
und  ZirkoDSäure,  die  nicht  vollkommen  getrennt  werden  können. 


XntaMn 

JJ,» 

».«5 

U.ä« 

TüMMJttrF 

II, <t 

l».M 

M.99 

artnimMTfT) 

«,H 

I7.M 

GiSt.M 

CoaiAd 

i;,w 

l,3i 

5,15 

Tluia* 

9,3S 

l.«ä 

l,tt 

UaduKKs;«! 

4,76 

11,1) 

<,» 

C»nH>l 

t,W 

1.^5« 

S.)t 

laft 

«.»» 

— 

— 

WaMCr 

I,M 

<,W 

I,M 

1»,«S'j    IM.M        1M,S7 
SpecGew.        &,«S  l,9S 

In  M  luUc  HermaDD  etttmllich  TjnUlStar«  Migefeb«D,  wHcbe  er  S[dte«' 
tU  XuAMun  erkannt«,  und  weiche  er  jeUl  als  bestefaewl  aus  1 1 .  ■><  Niobsäur« 
ond  tt.tV  CnLcrniobtanre  betracbM.  Die  Zirkoa^tor«  dieser  and  der  iweitax 
Ansifse  fah  mit  Cbtorwass«nto(bliirv  Lein  krv'staUiaiimdes  Sab,  nnd  hat  sicts 
■D  der  drillen  Analvu*  als  ein  Gemenge  wn  THansAure  und  Ceresyd  ra  eTien— 
nea  ^egel>«n. 

Bb  Ut  biemacb  oocb  oichl  mfl^cb,  aber  die  wahre  ZusaaimenseUmig  die- 
wr  Snhsttmen  oder  Ober  ihre  Idenlitsi  ein  Crtheil  tu  filDen. 

Bürrnllg«  a.  Ilarlwall:    Ben.  Jabresb.  IX.  IH.  XXV.  37i.    —    HermaDO: 
lovrn.  t.  pr.  Cbem.  XXXI,  8».  XXXVIII,  «(«.  L,  t7f .  <«.  LSVIII,  «. 

Decfc|iitirl  l^eim  ErbiUen,  zeigt  bei  schwachen}  GtUben  eine  Peuern-schei- 
nung,  und  nimmt  dann  eine  graubraune  Farbe  an.  Ist  v.  d.  L.  unscbmelzbar. 
Giebt  mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme  ein  gelbes,  in  der  inneren  ein  gelb- 
braunes oder  braunes  Glas;  mit  Pbosphorsalz  in  jener  eine  gelbbraune,  nach 
dem  Abkühlen  gritnliche  in  dtcser  eine  dunkelgel^rble  Perle.  Die  Heduktions- 
probe  giebl  weder  Haugan  noch  ein  reducirl«s  Metall  zu  erkennen. 

Chlorwasserslo^ure  zerseUt  ihn  unvollständig,  Schwefelsaure  dagegen 
vor  und  nach  dem  GlUben  voIUtSadig. 

Scheerer  fand  in  diesem  Mineral  von  Hitteröen  in  Norwegen  :  UtansSure, 
NiobsHure,  ZirkonsHure,  Eisenoxyd,  Uneoxyd,  Yltererde,  Ceroxydul,  nebst  einer 
geringen  Menge  Tbonerde  und  Spurm  von  Kalk  and  Magnesia. 

Scbeerer  vergleicht  die  Krystalirorm  des  P.  mit  der  des  Columbits  und 
Samarskits.  Hermann  findet  naht Uebereinstimmung  mitderoersteren.  Auch 
dem  Euxenit  steht  die  Form  sehrnabe;  doch  hat  er  ein  grösseres  sp.  G.  (5,09 
— 5,12)   und  enthalt  Zirkonsäure.     Vom  Polymignit  unterscheidet  sich  der  P. 


1)  Spuren  von  Woirram,  Mangan, 


425 

durch  Niob-  und  Crangehalt,  die  §druige  HeDge  Kalk  und  die  Abwesenheit  des 
Mangans. 

Schaarar:  Pogg.  Ann.  LXII,  480.  LXXII,  568.  —  Hermann:  J.f.pr.Ch. L,4  8l. 

Polymignit. 

V.  d.  L.  unveränderiich ;  giebt  mit  den  FIttssen  die  Reaktionen  des  Eisens 
and  Titansy  so  wie  des  Mangans. 

Wird  als  feines  Pulver  von  Schwefelsiiure  zersetzt. 
Berzelius  fand  in  dem  P.  von  Fredriksvdmi  Norwegen: 


Titansäure 

i6,30 

Zirkonstture 

U,U 

Eisenoxyd 

12,20 

Mangaaoxyd 

2,7» 

Geroxyd 

5,00 

Yttorerde 

44,50 

K(4k 

4,10 

96,04 

Anamlem  Spuren  von  Kali,  Magnesia,  Kieselsäure  und  Zinnsäure. 

Die  Sehwierigkeit  der  Trennung  von  Titansäure  und  Zirkonsäiire,  so  wie  die 

Sdtenheit  des  Minerals  machen  die  Analyse  unvollkommen. 

Nach  Hermann  lässt  sich  die  Krystallform  des  P.  auf  die  des  Columbits 

xorttckführen. 

Frankenheim  vermuthet  die  Identität  des  P.  mit  dem  Aeschynit,  wofür 

die  Analysen  jedoch  nicht  sprechen. 

Breithaupt  nennt  GrOnlandit  ein  für  Columbit  bisher  gehaltenes  Mineral, 

dessen  sp.G.  =  5,432^5,45  ist.    Er  findet  die  Krystallform  zugleich  verwandt 

der  des  Aeschynits,  Euxenits,  Polykras  und  Polymignits. 

Berzelius:  K.  Vet.  Ac.  Hsndl.  4824.  II,  889.  Pogg.  Ann.  III,  208.  ~  Breit- 
haupt:  B.  n.  b.  Ztg.  4858.  No.  8.  —  Frankenheim:  Pogg.  Ann.  XCV.  874.  — 
Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  L,  484. 

Pyrochlor  s.  Tantalate. 

Anhang. 

Mineralien,  deren  Zusammensetzung  unvollkommen 

bekannt  ist. 

Adelpholith. 

Ein  anscheinend  viergliedriges  braunes  Mineral  aus  dem  Kirchspiel  Tam- 
mela  in  Finland,  welches  beim  Erhitzen  Wasser  verliert,  v.  d.  L.  unschmelzbar 
ist,  und  nach  N.  Nordenskiöld  44, Sp.G.  Tantal  (oder Niob-) säure,  Zinn- 
säure^  Eisen-  und  Manganoxyd  und  9,7  p.  C.  Wasser  enthält. 

A.  Nordenskidld  Beskrifning  af  de  i  Finland  funoa  mineralier  p.  87. 


4W 

Ammioliih. 

Rolbe  erdige  Masse  aus  Chile,  Dach  Rival  30,5  Antimoa,  tt,8  Tellur, 
18,2  Kupfer,  8S,2  Quectsilber,  2,5  Qua«,  und  im  L'ebrigcn  Sauerstoff  eol- 
hallend. 

Ann.  Hioes  V  5«r.  VI,  S3S. 


Sehr  kleine  sirkonabulicho  Krjslalle  vod  den  azoriscben  Insela,   »ekht 
nach  Uayes  Niobsaure  und  Kalk  eothahen  soili-n.    Vgl.  Pjrrhii. 
Teicb«macher:  Am  S.  otSc.  II  Ser.  111,  3S. 

Barnbardtit  (lloDiithlin). 

1.  Bamhardtit  von  Gabarrus  Co.,  Nordcaroliua.  Derb,  broucegclb  von  grau- 
scbwaraem  Strich,  durch  Feuchtigkeit  brauD  oder  rotbbcb  aDlaufeDd; 
sp.G.  »  4,SSf.   a]  Barnhardts  Land.    6]  Pioneer-Mills.    Genth. 

2.  Homichljn  vod  Plauen  im  sächsischen  Voigtlande.  Soll  in  der  Krystall- 
form  den  KapfeAiea  •gleichen,  Farbe  z^vischen  diesem  und  Schwcfelkief; 
sp.G.  s  4,387— 4,48.    Th.  Richter. 


Schwefel 

SS.iO 

30,13 

(31,7) 

Kapfer 

17,61 

17,65 

i3,8 

Eisen 

88,83 

81,75 

82,1 

99,8i 

99,53 

100. 

Hiernach  ist  es  wohl  unzweifelhaft,  dass  beide  eine  und  dieselbe  Substaot  und, 
anscheinend  eine  Verbindung  von  3  At.  Eisen,  4At.  Kupfer  und  5Al. Schwefel. 

tu»  Fe. 
5  At.  Schwefel      =  4000  =  30,43 
4   -    Kupfer         =  1586  =:  48,27 
2   -    Eisen  =    700  =  21,30 

3286     100. 
Die  Substanz  von  Plauen  ist  ganz  zerklüftet  und  mit  Kupferpecberz  durch- 
zogen, daher  die  Analyse  nicht  gani  genau. 

G.enth:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIX,  (7.    J.  f.  pr.  Cbem.  LXIV,  «8.    —    Richltr 
(Breitbaupt):  B.  u.  h.  Ztg.  18SS.  No.  tS.  ISS».  No.  S. 

Bleigummi. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  dacrepitirt  lebhaft,  wird  v.  d.  L.  auf 
Kohle  undurchsichtig,  weiss,  schwillt  an,  und  schmilzt  in  starkem  Feuer  theil- 
weise.    Hit  Soda  reducirt,  liefert  es  Blei.    Eobaltsolution  tSrbt  es  blau. 

Es  ist  in  Salpetersäure  auflitslicb. 


427 

Berzelius  gab  die  erste  Analyse,    Dufr^noy  und  Damour  wiesen 
später  einen  Gehalt  an  Phosphorsäure  nach. 

1.  Huelgoet  in  der  Bretagne,   a)  Berzelius.  fr)  Damour. 

2.  La  Nussidre  bei  Beaujeu,  Dpt.  du  Rhtoe.   Sp.G.  ■■  4,88.   Dafr6noy. 

3.  Grube  Rosidres  bei  Carmeaux.   Eine  Sinterbiidung.   Berthier. 

4.  Sogen.  Hitchkockit.   Von  der  Canlon-Grube,  Georgien,  Nordamerika.    Sp. 
G.  SS  4,04  4.   Genth. 

4.  t.  8.  4. 

a.  b. 


Schwefelsäure 

— 

a. 

0,30 

0,85 

r 

0,40 

..» 

_ 

.— 

Phosphorsäure 

— 

8,06 

12,05 

15,18 

1,40 

25,6«) 

80,85 

Bleioxyd 

40,14 

35,10 

62,15 

70,85 

43,90 

10,0 

87,40 

Kalk 

0,80 



— 

Cu  3,0 



Thonerde 

37,00 

34,32 

11,05 

2,88 

34,23 

23,0 

28,41 

Eisenoxyd 

0,20 

— 

— 

— 

— 

— 

Chlorblei 

2,27 

8,24 

9,18 

— 

— 

0,14 

Wasser 

18,80 

18,70 

6,18 

1,24 

16,13 

38,0 

83,20 

Fremdartiges 

8,60 

99,75 

99,92 

99,73 

Si  2,11 

99,5 

1 00.») 

98,54  97,77 

Aus  diesen  Untersuchungen  wird  es  wahrscheinlich,  dass  das  Bleigummi 
keine  gleichförmige  Verbindung  ist. 

Berzelius  erklärte  es  für  ein  Bleioxyd-Aluminat, 

Pb^P  +  6aq. 
D amou r^s  Analyse  a  führt,  abgesehen  vom  Chlorblei,  zu  der  Formel 

Pb»P  +  6Äm». 
Die  Analyse  ß  giebt  <  At.  Phosphat  gegen  {  At.  Hydrat,  y  aber  viermal  so  viel 

des  ersteren. 

Auch  in  Dufr6noy's  Mineral  sind  7,8  p.  C.  frb'P  enthalten,  nach  deren 
Abzug  der  Rest  der  von  Berzelius  aufgestellten  Formel  entspricht. 

Die  in  No.  4  untersuchte  Substanz  ist  von  den  übrigen  dadurch  wesentlich 
verschieden,  dass  sie  ein  Thonerdephosphat  enthalten  muss.   Ihre  Analyse  giebt 

ungefähr 

Pb»P  ^2(Äl*P  4-  48aq). 

Berzelius  gab  das  sp.G.  =s  6,4,  also  sehr  abweichend  von  Dufr^noy, 

an. 

Berthier:  Ann.  Mines.  III  S6r.  XIX,  669.  —  Berzelius:  Ann.  China.  Phys. 
XII,  «1.  Schwgg.  J.  XXVll,  65.  —  Damour:  Ann.  Mines,  III  Sör.  XVIf,  491.  —  Du- 
fr6noy:  Ann.  China.  Phys.  LIX,  440.  J.  f.  pr.  Ch.  VII,  «68.  —  Genth:  Ana.  J.  of  Sc. 
11  Ser.  XXIII,  4*4.    J.  f.  pr.  Ch.  LXXIII,  «07. 


i)  Mit  Spuren  von  Arseniksäure. 

J)  Nach  Abzug  von  «,44  C  in  Verbindung  mit  1,44  Ca  und  4,8«  Pb,  and  von  0,9  fe. 


0B 

Dreelit. 

Schmilzt  V.  d*  L.  bu  einem  wei5Mii  bbsigen  Glasau 
Eatwickelt  mit  GUorwasseniUfiMm  mUer  Aoftrauieft  Cohkuaare,  Hm 
sich  aber  nur  dieilweisa  auf. 

Dafr^noy  land  ia  diesem  Mineral,  welches  kleito  rhombeedrisehe  Krjr- 
stalle  in  einem  Quarzgestein  von  Ia  Nuissi^re  bei  Beaujea,  Dpi.  der  Rhone, 
bildet  : 

Schwefelsaaren  Baryt        64,73 

Schwefelsauren  Kalk         4  4,87 

Kohlensauren  Kalk  8,05 

Kieselsaure  9,71 

Thonerde  8,44 

Kalk  4,58 

Wasser  8,31 

400. 
Es  lässt  sich  hieraus  nicht  entnehmen,  ob  die  Substanz  eine  wirkliche  Yerfoindnog 

CaS-4-3fiaS 
ist. 

In  einem  Mineral  von  Harrowgate,  Yorksbire,  fand  Thamsoii  74|9  wkmr 
fels.  Baryt  und  88,4  schwefeis.  Kalk. 

Dufr^noy:  Ann.  Chim.  Phys.  LX,  401.  —  Thomson:  Outt.  I,  lOS. 

Eremit. 

Der  E.  Shepard's  ist  nach  Berzelius  vielleicht  Fluocerit,  nach  Dana 
aber  Monazit,  obwohl  er  nach  dem  Ersteren  Fluor  enthält. 

Berzelius:  Jahresb.  XX,  SI4.  —   Dana:  Mio.  p.  408.  —   Shepard:  Am.  J.  of 
Sc.  XXXn,  841.  XXXIII,  70.    Pogg.  Ann.  XLVI,  645. 

Eiunanit« 

Schwarzbraunes  Mineral  von  Chesterfield,  Massachusets,  nach  Dana  von 
der  Form  des  Brookits. 
Mio.  p.  126. 

Herderit« 

Dieses  sehr  seltene  Mineral  von  Ehrenfriedersdorf  schmilzt  nach  Plattner 
V.  d.  L.  ziemlich  schwer  unter  schwachem  Aufwallen  zu  einer  weissen  Perle, 
ist  in  Chlor wasserstoffsäure  auflOslich,  und  besteht  wesentlich  aus  Phosphaten 
von  Kalk  und  Thonerde  nebst  etwas  Fluor. 
Breithaupt:  Hdb.  d.  Min.  II,  276. 


429 

Herrerit. 

Rerrera  beschrieb  ein  Mineral  von  Albarradon  m  Mexiko,  worin  er  55,5S 
I  Tellur,  42,3S  Nickeloxyd  und  34,86  Kohlensäure  gefunden  haben  wollte.  Genth 
i  erklärt  es  neuerlich  für  kupferhaltigen  Zinkspath  (?). 

J.  f.  pr.  Chem.  VIII,  514.  LXVl,  475. 

Hitcheoekii  s.  Bleigummi. 
Homif^hlin  s.  Bamhardtit. 

Hopeit« 

Ein  sehr  seltenes  Mineral  vom  Altenberg  bei  Aachen,  nach  N.  Norden- 
skitfld  V.  d.  L.  auf  Zink,  Kadmium,  eine  Erde  und  eine  Mineralsäure  reagi- 
rendy  wahrend  Lewy  angiebt,  es  schmelze  auf  Kohle  schwer  zu  einer  weissen 
darcbsichtigen  Perle,  färbe  die  Flamme  schwach  grün,  und  gebe  bei  der  Re* 
daktion  mit  Soda  Kadmium-  und  Zinkbeschlag. 

Lewy:  Ann. Mines  IV. S^r.  IV, 507.  —  N.  Nordenskidld:  Berz.  Jahresb.  V,4  98. 

Lindakerit. 

£ine  grüne  krystallinische  Sekundärbildung  zu  Joachimstfaal,  worin  Lin- 
daker  28,58  arsenige  Säure,  6,44  Schwefelsäure,  36,34  Kupferoxyd,  46,45 
Nickeloxyd,  8,90  Eisenoxydul  und  9,32  Wasser  fand. 

Vogl:  Joachim8thaH44. 

Marcylit« 

Derbe  schwarze  Masse  vom  Red  River  nahe  den  Witchita  Bergen.  Schmilzt 
V.  d.  L.,  die  Flamme  blau  und  grün  färbend,  während  Chlorkupfer  in  Dämpfen 
entweicht,  und  auf  Kohle  ein  Kupferkom  bleibt.  Soll  nach  Shepard  54,3 
Kupfer,  36,2  Chlor  und  Sauerstoff,  und  9,5  Wasser  enthalten. 

Marcy  Explor.  Red  River.  Washington  4  854.  —  Dana  11  Suppl.  U. 

Nengit« 

Das  von  G.  Rose  mit  diesem  Namen  belegte  Mineral,  dasselbe,  welches 
Brooke  Ilmenit  genannt  hatte ^),  enthält  nach  Ersterem Eisenoxyd  und  Zirkon- 
säure,  wahrscheinlich  auch  Titansäure.  Nach  Breithaupt  und  Hermann 
hat  es  die  Form  des  Columbits. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  L,  479.  —  G.  Rose:  Reisen,  d.  Ural  II.  8S. 

Neukirchit« 

Ueberzug  auf  Rotheisenstein  von  Neukirchen  im  Elsass,  nach  M  u  i  r :  40,35 
Eisenoxyd,  56,3  Manganoxyd  und  6,7  Wasser  enthaltend. 

4)  Der  Mengit  Broo  k  e's  ist  Monazit. 


und 

1 


Da  die  Analyse  3,3  p.  C.  Ueberachuss  giebt,  so  ist  sie  unzuvertHssig,  < 
Substanz  aber  vielleicht  nur  ein  Gemenge  von  Hanganit  und  Rotbeisensteia. 
Tbomson:  Oatl.  I,  SO». 

Paracoliimbit. 

Schwarze  Körner  von  Taunlon,  Massachusels.  Schmilzt  nach  Shepard 
V.  d.  L.  leicht  zu  eiDem  schwarzen  Glase,  giebt  mit  Borax  ein  gelbbrauD« 
Glas,  Avird  von  Schwefelsaure  unter  Entwicklung  von  Fluorwasserstoff  und  Ab- 
scheidung eines  weissen  Putvers  zersetzt.  Ausser  leUterem  soll  es  Eisen  und 
Uran,  aber  keine  TitansHuro  enthalten. 

Shepnrd:  Am.  J.  ofSc.  IlSer.  XII.  SOS. 

Partschln. 

Kleine  monazituhnliche  braunrolhe  Krystalle  und  Kltmer  von  Ohlnpian, 
Ungarn. 

Haldinger:  Bericbte  III.  tio. 

PelokonH. 

Giebt  beim  Erhitien  viel  Wasser,  reagirt  v.  d.  L.  auf  Eisen  und  Kupfer. 

I.üst  sich  in  Chlorwasserslolfsyure  zu  einer  grUnen  Flüssigkeit  au(,  iinil 
wird  von  SalpetersUure  wenig  angegriffen. 

Nach  Kerslen  enthüll  der  P,  Eisenosyd,  Manganoxyd,  Kuplerosyd  und 
Wasser,  nebst  beigemengter  KieseisHure, 

Kerslen:  Schwgg,  J   LXVI,  1.  —  Bicbtor:  Pogg.  Ann.  XXI,  590. 

Prosopit. 

Zu  Altenbei^  im  Erzgebirge  finden  sich  Krystslle  eines  Minerals,  welchs 
gewöhnlich  in  Kaolin  (früher  fUr  Speckstein  gehalten)  verwandelt  sind.  Ist  der 
Kern  noch  unzerselzt,  so  ist  er  farblos  und  durchsichtig.  Scheerer  hat  diese 
Substanz  Prosopit  genannt. 

Nach  Demselben  wird  der  F.  v.  d.  L.  weiss  und  undurchsichtig,  ohne  lu 
schmelzen,  und  giehi  dabei  Wasser  und  Fluorwasserstoffsäure.  Von  Schwefel- 
säure wird  er  zersetzt.  Die  qualitative  Prtlfung  ergab  ausser  diesen  beiden  Be- 
standtheilen  noch  Kalk  und  Thonerde,  nebst  sehr  geringen  Mengen  Kieselsaure, 
Schwefelsllure,  Eisenoxyd,  Hangan  und  Magnesia. 

Eine  spätere  Analyse  mit  farblosem  P.  von  2,89  spec.  Gew.  gab 

Fluorkiesel  8,96 

Thonerde  i2,68 

Kalk  22,98 

Hanganoxydut         0,3t 

Magnesia  0,SII 

Kali  0,45 

Wasser  15,50 


431 

,  Aus  diesen  Angaben  lässt  sich  kein  sicherer  Schluss  auf  die  Zusammensetzung 
der  Substanz  ziehen. 

lieber  den  daraus  entstandenen  Kao  lin  s.  diesen. 

Nach  Scheerer's  Messungen  kommt  die  Krystallform  des  P.  der  des 
Schwerspaths  ziemlich  nahe.  Dana  dagegen  sucht  zu  zeigen,  dass  sie  dem 
Datolith  noch  naher  steht. 

Brush  fand  in  violetten  Krystallen  von  angeblichem  P.  bei  äusserer  Dato- 
lithform  oktaedrische  Spaltbarkeit  und  die  Zusammensetzung  des  Flussspaths 
mit  etwas  organischer  Substanz. 

Brush:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XX,  t7S.  J.  f.  pr.  Ghem.  LXVI,  478.  —  Dana:  Min. 
II,  502.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann.  XC,  t«5.  Gl,  S6I. 

Pyrrhit. 

So  bezeichnete  6.  Rose  ein  seltenes  Mineral  von  Mursinsk  am  Ural,  welches 
nach  Demselben  v.  d.  L.  nicht  schmilzt,  wiewohl  feine  Splitter  an  den  Spitzen 
schwarz  werden,  und  die  Flamme  gelb  färben.  Das  Pulver  wird  von  Borax 
und  Phosphorsalz  leicht  und  reichlich  zu  einem  klaren  Glase  aufgelöst,  welches 
hik^hstens  schwach  gelblichgrttn  erscheint.  Mit  Soda  schmilzt  es  zusammen, 
aber  die  Masse  breitet  sich  bald  aus  und  zieht  sich  in  die  Kohle,  während  ein 
schwacher  zinkähnlicher  Beschlag  entsteht.  —  In  Chlorwasserstoffsäure  ist  der 
P.  unauflöslich. 

Ein  von  Teschemacher  als  P.  bezeichnetes  Mineral  von  den  Azoren  in 
kleinen  orangegelben  Oktaedern  wird  nach  Hayes  v.  d.  L.  vorübergehend 
dunkler,  giebt  mit  Borax  ein  opakes,  mit  Phosphorsalz  in  der  äusseren  Flamme 
ein  gelbes,  in  der  inneren  ein  grünes  Glas.  —  Nach  qualitativen  Versuchen  sol- 
len Niobsäure  und  Zirkonsäure  nebst  etwas  Eisen ,  Mangan  und  Uran  die  Be- 
standtheile  sein. 

Hayes:  Dana  Min.  346.  —  G.  Rose:  Pogg.  Aon.  XLVIII,  562. 

Quecksilbersalpeter. 

Nach  John  kommt  zu  Johann-Georgenstadt  als  Seltenheit  ein  früher  für 
Weissbleierz  gehaltenes  salpetersaures  Quecksilberoxydul  vor,  wel- 
ches mit  Amalgam  gemengt  ist.  Es  lOst  sich  in  Wasser  theilweise  mit  Hinter- 
lassung eines  gelben,  dann  grünen  in  Salpetersäure  löslichen  Rückstandes  auf. 
Die  Auflösung  verhält  sich  gegen  Alkalien  wie  ein  Quecksilberoxydulsalz, 
doch  scheint  sie  auch  Quecksilberoxyd  und  Schwefelsäure  zu  enthalten.  Beim 
Erhitzen  in  einer  Glasröhre  tritt  Zersetzung  ein,  wobei  sich  rotbe  Dämpfe  von 
salpetriger  S.  oder  Untersalpetersäure  bilden. 

Näheres  über  diese  Substanz  ist  nicht  bekannt. 
Johni  Cbem.  Untersuchnngen  S.  804.  Schwgg.  J.  XXXII,  150. 


438  ^H^H^ 

)(iiiiM  '  Remingtonit. 

Rosenrother  öeberzag  auf  Serpentin  von  Fioksburg,  Caroll  Co. ,  Maryland, 
der  ein  Eobalthydrocarbonat  sein  soll. 

Boolb:  Am.  7.  ofSc.  11.  Ser.  XIV,  4B. 

Rhodiumgold. 

Soll  in  Mexiko  vorkommen  und  34  —  43  p.C.  Rhodium  enlhalteo. 
DelHio;  Ann.  Cbim.  Phy».  XXIX,  Ml. 

nt  Rittlogerit. 

Kleine  zwei-  und  eingliedrige  schwärzliche  Krystalle  von  Joachimslhali 
welche  sich  v.  d.  L.  wie  lichtes  RothgUltigerz  verbalten.  Nach  Breithaupl 
waren  sie  Xsnthokon. 

,  „;  ,Kll-«*.%-I^W^14ir7,  Zippe:  Wien.  Akad.  Ber.  ISSt.  Juli, 

.MSi.-;-(.|.  ..        '  ^-  /'        Rutberfordit. 

So  nannte  fihepard  kleine  braune  Kryslalle  aus  den  Goldf^ruben  vou 
Rulherrord  Co.,  Nordcarolina  ,  welelio  beim  Erhilien  eine  Feuererscheinung  lei- 
gen,  und  nach  ihm  Tit^msilure  und  Ceroxyd,  nach  Hunt  56  Titnnsaure,  ü  &^ 
u.  s.  w.  enthalten. 

HuQt:  Am.  J   ot Sc.  II  Ser.  XIV,  3i4.  —  Shepard:  Ibid.  XII,  aOK  ' 

Stein  Diannit. 

Dccrepitirt  beim  Erhitzen  stark,  schmilzt  v.  d.  L,  auf  Kohle  unter  Entwick- 
lung vou  schwefliger  S.  und  Antimoni-aucb  und  lüsst  ein  silberhaltiges  Bleikom 

zurück.  '  .    i'iili    'r1t)ti-'''f't>'   >'"   ] 

Zippe:  Verb.  d.  Ges.  d.  valerl.  Mus.  io  BülimcD.  1833.  3S.  ,  ;(''m  «tl  «tllhiV-    I 

Symplesil, 

Wird  nach  Plaltner  beim  Erhitzen  braun  und  verliert  85  p.  C.  Wasser, 
entwickelt  dann  arsenige  S.  und  schwiirzt  sich,  fst  v.  d.  L.  unschmelzbar,  ßrht 
aber  die  Flamme  blau,  verbreitet  auf  Kohio  starken  A rsenik gerne h  und  lasAt 
einen  magnetischen  BUcksland.  Mit  den  FJIisseD  erhallt  man  Eisen-  und  scbwucbe 
Hanganreaktion. 

Dieses  Mineral  [von  Lobenstein  im  Reussisehen)  scheint  demnach  ein  Arse- 
nit  oder  Arseniat  von  Eisen  zu  sein. 

Breilhaupt:  J.  I.  pr.  Chem.  X,  504.  ■ 

Talkeisenerz.  1 

So  hat  Brei t hau pt  ein  Mineral  von  Warwick,  New-York,  genaini,  wel- 
ches regulilr  spaltet,   ein  schwarzes  Pulver  liefert,    ein  sp.  G.   =  i,4 — i,t3 


■m 


438 

besitzt  und  sehr  schwach  magnetisch  ist.  Nach  qualitativen  Proben  von  Platt- 
ner besteht  es  aus  Eisenoxydul,  Magnesia  und  Titansäure. 
Breithaupt:  Hndbch.  III,  778.    Schwgg.  J.  LXVIII,  288. 

Tombaiit. 

Giebt  beim  Rösten  schweflige  und  arsenige  S.  und  zerföUt  zu  einem  grü- 
nen Pulver.  Schmilzt  v.  d.  L.  auf  Kohle  mit  Arsenikgeruch  zu  einer  Kugel, 
^Tvelche  sich  mit  grünem  Nickelarseniat  bekleidet.  Reagirt  mit  den  Flüssen  auf 
Nickel  und  auf  Spuren  von  Kobalt  und  Eisen.    Plattner. 

Das  von  Breithaupt  als  T.  aufgeführte  Mineral  von  der  Grube  Freudiger 
Bergmann  bei  Lobenstein  scheint  hiemach  dem  Nickelglanz  nahe  zu  stehen. 
Breithaupt:  J.  f.  pr.  Chem.  XV,  330. 

Variscit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  f<irbt  sich  schwach  rosenroth.  Ertheilt  v. 
d.  L.  der  Flamme  eine  bl^ulichgrUne  Färbung,  ist  unschmelzbar  und  brennt 
sich  weiss.  Mit  den  Flüssen  giebt  er  schwach  gelbgrüne  Gläser,  mit  Soda 
schmilzt  er  unter  Brausen  theilweise  zusammen;  mit  Kobaltsolution  giebt  er 
ein  reines  Blau. 

Plattner  fand,  dass  dieses  amorphe  Mineral  von  Plauen  im  sächsischen 
Voigtlande  ein  Thonerdehydrophosphat  ist,  welches  Magnesia,  Eisen,  Chrom 
und  Ammoniak  enthält. 

Breithaupt:  J.  f.  pr.  Chem.  X,  507. 

Weisskupferen. 

Werner's  W.  von  der  Grube  Briccius  soll  aus  Schwefel,  Arsenik,  Eisen 
und  Kupfer  (4  p.C.)  bestehen.  Ein  ähnliches  Mineral  aus  Chile  enthält  nach 
Plattner  12,9  Kupfer,  aber  kein  Arsenik. 

Breithaupt:  Pogg.  Ann.  LVUI,  281. 

Wismuthkobalterz. 


Ein  Mineral  von  Schneeberg, 

welches  sich  wie  Speiskobalt  verhält,  und 

nach  Kersten  aus 

Schwefel 

4,02 

Arsenik 

77,96 

Wismuth 

3,88 

Kobalt 

9,88 

Nickel 

4,10 

Eisen 

4,77 

Kupfer 

1,30 

99,91 
besteht. 

Ramoieliberg^s  Sliucralclieiuie.  28 


da  sieh  die  At.  t«i  Arsenik  (Bi ,  S)  ra  denea  von  Eobah  und  Eisen  (M ,  Cn)  = 
i,6  :  8,95  mti  :  1,95  veitialtra. 

Kersten:  8A«k-  >•  XLTU,  MS. 

WodavUes. 

Das  Mineral,  in  nelcfaem  Lsmpadias  ein  oeaes  Metall,  Wodan,  entdeckt 
zu  haben  glaubte,  enthielt  nach  Stromeyer:  10,71  Schwefel,  56,20  Ar&eniL, 
i&,ii  Nickel,  i,25  Kabalt,  11,19  Eisen,  0,7i  Kupfer,  0,52  Blei.  J 

Schwgg.  t.  XXVIII,  47.  I 

Ziinderen. 

Lange  hat  man  die  zusam mengefilzten  Massen,  welche  diesen  Namen  fuh- 
ren, für  Anlimonblendo  j^cbalien.  Nach  einer  Analyse  von  BorntrSger  enlhüil 
jedoch  ein  dunkles  rotlilicliscbwanes  Z.  von  der  Grabe  KaÜuriu  Kealuig  ni 
Androasberg : 

....  ScbwefeJ  19,57 

uMii  «..     I       .  ,.      Antimon  16,88 

Arsenik  12,60 

Blei  43,06  (»«#-... 

Silber  9,56 

Eisen  4,5» 

99,19 
Ein  Gehall  an  antimoniger  S.  war  nicht  au&uQnden. 

Da  der  Schwefel  nicht  hinreicht ,  die  Metalle  in  die  gewlAolichen  Schw^ 
lungsstufen  zu  verwandeln,  und  die  Al.  von  Sb  (As)  :  Pb  (Ag,  Fe)  :  S  =  t : 
8  :  4  sind,  so  dürfte  das  Ganze  ein  Gemenge  sein,  welches  man  als 


Fe  -t-  FeAs  13,46  =  Arsenikkies 
Ag»  Sb  4,34  =  BolbgUltigen 

99,84 
berechnen  kann. 

Bornlrbger:  J.  f.  pr.  Chem  XXXVI,  ta. 


436 


a.  Süioate. 

(Mit  Einschluss  der  Fluor-  und  Borverbindungen.) 
I.    Silicate  von  Monoxyden.  ^) 

A.   Wasserfreie. 

1 .  Gruppe  des  Olivins. 
ft»Siundft»Si».») 

6  rund  Verbindungen  : 

»g«Siundte«Si. 
für  die  letztere  ist  für  sich  bekannt  als  Fayalit. 

Fayalit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  (entwickelt  zuweilen  etwas  schweflige  S. 
nrdi  beigemengte  Schwefelmetaile)  zu  einer  glänzenden  Kugel,  oft  mit  krystal- 
oiacher  Oberfläche.  Reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen,  Hangan  und  zuweilen 
Qch  auf  Kupfer. 

Wird  vor  und  nach  dem  Glühen  durch  Säuren  zersetzt,  wobei  er  gelatinirt. 
)er  F.  von  Fayal  zersetzt  sich  schwerer ,  und  hinterlässt  eine  durch  Eisenoxyd 
^efilrbte  und  unreine  Kieselsäure. 

1.  Fayal,  Azoren.  Sp.  G.  a  4,438.  a)  C.  Gmelin.  b)  Fellenberg. 
c)  Rammeisberg. 

2.  Slavcarrach  an  den  Moume-Bergen  im  nördlichen  Irland.  Ungleich  spalt- 
bar nach  zwei  rechtwinkligen  Richtungen,  sp.  G.  =  4,006,  magnetisch, 
a)  Thomson,  b)  Delesse. 


t. 

2. 

a. 

b. 

c. 

a.           If. 

Kieselsäure 

30,24 

29,15 

28,27 

29,60     29,50 

Thonerde 

3,54 

4,06 

3,45 

—         _ 

Eisenoxydul 

58,27 

60,95) 
0,69/ 

63  80 

68,73     63,54 

Manganoxydul 

3,54 

\t*ß  ,  tJV 

4,78       5,07 

Magnesia 

' 

2,38 
0,72 

Spur 
0,45 

—         0,30 

Kalk 

400,44     98,44 

Kupferoxyd 

0,86 

0,31 

4,29 

Bieioxyd 

4,55 

Schwefeleisen  (Fe 

)  2,33 
98,78 

— 

3,35 
400,61 

99,84 

1)  Aocb  isomorphe  Mischungen  mit  Silikaten  von  Sesquioxyden ,  sowie  Aluminate  von 
IfOQoxyden. 

i)   Vielleicht  =  ft*Sl  +  «ft'Si  oder  =  8  ft*Si  4-  ft*Si. 

28  • 


436 

Hiernach  ist  der  F.    im  WeseDÜichen  halbkieselsaures  Eisenoxydol 
(Singiilosilikai), 

fe^a, 

und  stimmt  mit  der  in  der  Olivinform  krystallisirenden  Frisch-Puddlings-  und 
Schweissschlacke  etc.  ttberein. 

4  At.  Kieselsäure     =   385  =  30,0 

2   -    Eisenoxydui  =    900  =  70,0 

4285       400. 

Indessen  enthält  der  F.  isomorphe  Beimischungen  von  Mangan-,  Magnesia- 
und  Kalksilikat,  und  der  von  Fayal  überdiess  eine  Thonerdeverbindung  und 
etwas  Schwefelmetalle.  Auch  ist  in  ihm,  gleichwie  in  allen  schwanen 
Frischschlacken  etwas  Eisenoxydul  in  Oxyd  verwandelt,  wovon  ich  2,42  p.C. 
gefunden  habe. 

Jene  Beimengungen  sind  Ursache,  dass  sich  dieser  F.  durch  Säuren  schwer 
zersetzen  lässt ,  sodassGmelin  und  Fellen berg  glaubten,  der  unzersetzte 
Theil  sei  von  dem  zersetzten  verschieden,  was  indessen  nach  meinen  Versuchen 
nur  in  dem  unvollkommnen  Angriff  der  Säure  liegt. 

Als  vulkanisches  Eisenglas  hatte  Klaproth  dieselbe  Yerbindoog 
untersucht,  indessen  war  die  Substanz  nach  G.  Rose  eine  Schlacke.  Auch  das 
Mineral  von  Fayal  wird  von  Einigen  fttr  eine  solche  gehalten ,  eine  Ansicht,  die 
ich  indessen  nicht  theilen  kann.  *) 

Delesse:  Bnll.  g^ol.  II.  S^r.  X,  568.  —  Fellenberg:  Pogg.  Ann.  11,  tS4.  — 
G.  Gmelin:  Ebendas.  LI,  460.  —  Klaproth:  Beitr.  Y,  iii.  —  ThomsoD: 
OuU.  I,  461. 

Isomorphe  Mischungen  =  ^^>*Si.    Olivin. 

(Bollonit,  Chrysolith,  Forslerit,  Glinkit,  Hyalosiderit,  Peridot.) 

Y.  d.  L.  schmelzen  nur  die  eisenreichen  Olivine  zu  schwarzen  magneti- 
schen Kugeln,  während  die  eisenarmen  unschmelzbar  sind  (nach  Klaproth 
selbst  im  Feuer  des  Porzellanofens). 

Von  ChlorwasserstofTsäure  werden  sie  zersetzt,  wobei  die  Kieselsäure  sich 
pulverig  abscheidet;  die  eisenreichen  ebenfalls  leichter  als  die  Übrigen.  Mit 
Schwefelsäure  bildet  der  0.  nach  Kobell  eine  Gallerle. 

Klaproth's  Analysen,  aus  denen  die  Identität  des  Chrysoliths  und  Olivins 
sich  ergab,  sind  der  Methode  wegen  nicht  ganz  richtig.  Stromeyer,  Walm- 
stedt  undBerzelius  gaben  genaue  Zerlegungen  terrestrischer  und  meteori- 
scher Olivine. 

A.  Fast  eisenfrei. 

4.  Monte  Somma  (Forslerit).  Weiss,  krystaUisirl,  sp.  G.  =  3,243.  Mit  Chlor- 
wassersloffsäure  langsam  e5elntinirend.  Ra  m  rn  el  sberg. 


4)  Vgl.  Fellen  borg  über  das  Voikoiniuen. 


437 
2.  BoltoOy  Massachusets  (BoltoDil).  Grüngelb,  sp.  G.  =  3,328.  Smith. 

4.  2.*) 

Kieselsäure  42,41  42,34 

Magnesia  53,30  54,16 

Eisenoxydul  2,33  2,77 

Thonerde                     —  0,18 

Glühverlust  —  1,90 

98,04  "^,32 

Fast  reines  Magnesiasilikat,  oder  genauer  1  At.  Eisensilikat  gegen  32-^40  At. 
des  ersteren.  Eine  Mischung 

fe»Si  +  36ftg»Si 
muss  enthalten : 

37  At.  Kieselsäure   =  14245  =  42,98 

72   "  Magnesia       =r  18000  »  54,34 

2   -  Eisenoxydul  =      900  =    2,74 

33445     400. 

B.   Mit  7—42  p.c.  Eisenoxydul. 

4.  Hekla,  Island.  Kömer  aus  der  Thjorsalava,  sp.  G.  =  3,226.  Genth. 

2.  Kasalthof,  Böhmen.  Im  Basalt.  Stromeyer. 

3.  Yogelsberg  bei  Giessen.  Im  Basalt.  Stromeyer. 

4.  Iserwiese  im  Riesengebirge.    Geschiebe,  aus  Basalt  stammend.    Walm- 
stedt. 

5.  Eifel.  Kugeln  bildend,  mit  grünen  Körnern  von  Augit  gemengt.  Kjerulf. 

6.  Böhmen.  In  Basalt.  Walmstedt. 

7.  Orient  (Chrysolith).  Stromeyer. 

8.  Le  Puy,  Vivarais.  Walmstedt. 

9.  Fiumara  von  Mascali,  Aetna.    Krystallisirt,  sp.  G.  =  3,334.     Sart.  v. 
Waltershausen. 

40.  Petschau,  Böhmen.  In  Basalt.  Rammeisberg. 

44.  Aus  der  Pallasmasse,    a)  Stromeyer.  6)  Walmstedt.  c)  Berzelius. 

42.  Olumba,  Südamerika.  Im  Meteoreisen.  Stromeyer. 

43.  Vesuv.  Im  Sande,  aus  der  Lava  ausgewaschen.  Rallc. 

I. 

Kieselsäure  43,44 

Magnesia  49,34 

Eisenoxydul  6,93 
Manganoxydul       — 

Nickeloxyd  0,32*) 
Thonerde  — 

4  00. 


2. 

8. 

4. 

5. 

6. 

7 

40,45 

40,09 

41,54 

42,21 

41,48 

39,73 

50,67 

50,49 

50,04 

49,29 

49,61 

50,13 

8,07 

8,17 

8,66 

8,91 

9,14 

9,19 

0,16 

0,18 

0,25 

0,15 

0,08 

0,33 

0,37 

— 

0,32 

0,19 

0,19 

0,06 

0,18 

0,15 

0,22 

99,87 

99,49 

100,55 

100,59 

100,47 

99,67 

1)  Mittel  von  drei  Analysen.  B.  Silliman  hatte  früher  das  spec.  G.  nur  zu  8,008  und 
die  Bestandtheile  zu  46,06  Kieselsaure.  5,67  Thonerde,  88,15  Magnesia,  8,63  Eiseocxydul, 
4,54  Kalk  ergeben,  v.  Hauer  berechnete  nach  Abzug  von  Carbonaten  46,78  Kieselsäure, 
43,5  Magnesia,  6,23  Eisenoxydul  und  3,48  Kalk. 

3)  Spuren  von  Kobalt  und  Thonerde. 


•.            S.?            ML  M.  «a.  **. 

a.  k  c 

&I.U     19  ja.  U,W7    3»,«»  M^SS  M,M  3^^  M^ 

f»J»    S7.U  UM     iSlft  «7J«  17,»  ft,M  U,7I 

».73    MJ»  H.71     11.19  II^S  ll,7S  11,75  IS,34 

•.13       —  —         »kU  •,»  t,»  •,!!  — 

•^•5    •.«•  M»*y    _         _  —  _  _ 

•.IC      •.C4  •^S    •,!»         —  •.17*)    ->  — 


•••.SS  !••.         9»,aS    9tLM  •••,3»  !••,«     M,7»     M,» 


II*. 


II  &   »S3Ms  11,14 

SC  %  s  um  »  3*,as 

}  fc  »    •••  »    7.*l 

r«»s  +  7i^Si(*). 

•  Sl   «3iMsil,l8 
II  %  »  35^^  »  M,79 

•  re  »  •••  »  ».•s 

liTM     !••. 
«d  ctm  s  f^&  -t-  !• 

7iM     •••. 

C  JBl  IS— M  p-C  EiKBtKjiM. 

1,  Eaf^dkMS  bd  EarMwL  lill^nil    laaBcIsberg. 

«,  Tcsinr.  WalBsledli. 

X  iMdFoc».  In  AoghlaTa.  Schmrfihar.  Deville. 

4.  AmeraKk-Fjord ,  Grenland.    Mit  Hormbfeiidey  Gtunmer  o.  s.  w.  ^orkom- 
kommend.  Lappe. 

5.  Laogeacy  Dpi.  Haote-Loire.  Im  Basah.  Bert  hier. 
^.  Meieoreiden  tod  Atacama.  Schmid. 

7.  Sfjsenk,  Ural.  Im  Talkschiefer,  sp.  G.  a  3,39—3,43.  a)  Beck.  6)  Hei^ 

mano. 
S.  Ynlkan  Antaoo,  Chile.  Domeyko. 

4.           1.  s.          4.            s.  a. 

39,34     40,12  40,19     40,00  40,8  36,9S 

45,81      44,54  35,70     43,09  44,6  43,46 

Kiscfioxydul         44,85     45,32  15,27     46,21  46,4  47,24 

Manganoxydul        —         0,29  2,27   \  ^  r-       —  4,84 

Nickcloxyd             —          —  5,  «2*)/    '           —  — 

Tbooerde               —         0,U  0,80      0,06       —  — 

400.       400,41     99,35     99,91     98,8     99,40 

4)  Kalk. 

mtlel  von  2wei  Analyteo,  nach  Abzug  von  0,96  p.  C.  Wasser. 

Zlnntkure, 

Kalk. 


439 


i 

• 

7. 
a. 

b. 

8. 

4 

Kieselsaure 

39,24 

40,04 

40,7 

1 

Magnesia 

44,06 

42,60 

39,7 

^  ■ 

Eisenoxydul 

47,44 

4  7,58 

49,6 

A 

Manganoxydul 

— 

1 

Nickeloxyd 

0,45 

— 

400,74       400,37       400. 
Kes  sind  isomorphe  Mischungen,  entsprechend 

fe^Si  -*.  6liIg*Si  (a). 

te^&l  +  5IiIg«Si  (6). 

te*Si  +  4Äg»Si  (c). 
a.  b.  c. 

7Si   =  8695  =  40,86       6  Si    ==  8340  =^  40,46     5  Si    s  4985  b  39,89 
42ltg  sr  3000  3s  45,50     40  lüg  =  8500  =  43,78     8  lilg  c=  8000  «  44,45 
ih  =    900  =  43,64       8  te   =    900  =  4  5,76     8  te  =     900  =  48,66 

6595     4ÖÖ^  5740     400.  4885     400. 

D.  E. 

D.  Sassbach  am  Kaiserstuhl  (Byalosiderit).  Wa  lehn  er. 
B,  Tunaberg,  Schweden.    Mit  Augit  und  Granat  als  Eulysit  im  Gneis.    A. 
Erdmann. 


D. 

E. 

Kieselsäure 

34,63 

89,34 

Magnesia 

32,40 

3,04 

Eisenoxydul 

28,49 

54,74 

Manganoxydul 

0,43 

8,39 

Kalk 

3,07 

Kali 

2,79 

— 

Thonerde 

2,24 

i,H 

97,95  99,76 

D,  Der  Hyalosiderit  verdient  wohl  eine  neue  Untersuchung.    Er  ist  wahr- 
scheinlich 

fe»Si  +  8Äg*Si. 

Hierher  scheinen  auch  gewisse  meteorische  Olivine  (Lontolax,  Skeen)  zu 
ehören,  während  andere  (Utrecht)  3  At.  Magnesiasilikat  enthalten  dürften. 

E.  Der  Eulysit-Olivin  nähert  sich  dem  Fayalit,  ist  aber  mangan-  und  kalk- 
reich. Die  Analyse  giebt : 

Ca*Si  +  8  «g*Si  +  3  Än»Si  h-  48  Fe*Si  » 

i  Äg  l  Si  +  3  te»Si. 


D. 

E. 

3&   «.  4155 ->  37,82 

45i   «>  1540     «  31,03 

lüg  s  1000  «32,73 

6fe«>S700     «54,34 

ite  =    900  s  89,45 

An«    437,5«    8,94 

3055     100. 

|Ag«    167     «    3,36 

^Oa«    117     «    2,35 

4964,5     400. 

Titan-Olivin.  Damour  beschreibt  als  solchen  ein  derbes  rothbrau- 
nes  Mineral  aus  dem  Talkschiefer  von  Pfanders  in  Tyrol ;  sp.  G.  ss  3,25. 

bi  V.  d.  L.  unschmelzbar,  zerlheili  sich  aber  in  der  Glühhitze  unier  Fun- 
kensprtthen.  Wird  es  in  verschlossenen  Gefhssen  erhitzl,  so  triU  das  Phttnomen 
nur  dann  ein,  wenn  das  Mineral  nicht  gepulvert  war;  in  allen  Fällen  wird  da- 
bei etwas  Wasser  frei.  Phosphorsalz  giebt  in  der  inneren  Flamme  ein  hUa- 
Itches  Glas,  Borax  in  der  Süsseren  Manganreakiion. 

Von  Säuren  wird  es  unter  Abscheidung  von  Kiesdsäure  and  etwas  Titan- 
säure zersetzt. 

Damour  fand  in  zwei  Versuchen : 


4. 

Sanersioff. 

S. 

8. 

Kieselsäure 

36,30 

48,84 

36,87 

49,44 

Titansäure 

5,30 

t,u 

3,54 

4,40 

Magnesia 

49,65 

49,86 

50,4  4 

to,«i 

Eisenoxydul 

6,00 

4,88 

6,24 

«.44 

Manganoxydul 

0,60 

0,48 

0,60 

0.48 

Wasser 

4,75 

^74 

99,60  99,04 

In  Wasserstoffgas  gegltiht,  nimmt  das  Mineral  eine  bläulichschwarze  Farbe 
an,  und  wird  dann  von  Säuren  unter  Entwicklung  von  Wasserstoffgas  zersetzt. 
Der  Gewichtsverlust  (Wasser  u.  Sauerstoff)  betrug  2,92  und  2,97  p.  C. 

Das  Mineral  ist  folglich  im  Wesentlichen  ein  Magnesiasingulosilikat,  d.  b. 
Olivin,  und  nur  durch  seinen  Titangehalt  ausgezeichnet.  Ob  derselbe  wesent- 
lich ist,  d.  h.  TitansHure  als  Vertreter  von  Kieselsäure  auftritt,  in  welchem 
Fall  der  Sauerstoff  der  Basen  und  Säuren  in 

4.   =  24,32  :  20,95 
2.  »  24,59  :  20,54 
wäre,  oder  ob  Titaneisen  beigemengt  ist,   lässt  sich   nicht  entscheiden.    Das 
Letztere  durfte  wahrscheinlich  sein,  so  wie  auch  die  Annahme,  der  O.  sei  nicht 
ganz  unzersetzt,  insofern  die  Kieselsäure  etwas  vermindert  und  ein  wenig  Was- 
ser eingetreten  ist. 

Stromeyer  machte  zuerst  auf  den  Gehalt  des  Olivins  an  Nickel  auf- 
merksam, den  er  jedoch  nur  in  den  terrestrischen  0.  fand,  während  Berze- 
lius  ihn  aber  auch  in  Betreff  des  Pallas~0.  bestätigte,  worin  er  etwas  Zinn 
auffand,  welches  Metall  neben  Kupfer  und  Nickel  von  ihm  auch  in  einem  böh- 
mischen 0.  von  Boscowich  bei  Aussig  und  in  einem  anderen  aus  der  Auvergoe 
nachgewiesen  wurde. 


441 

Nach  Rum  1er  enthäU  der  O.  aus  der  Pallasmasse  und  dem  Metooreisen 
von  Atacama  kleine  Mengen  arseniger  Säure.  Diese  Angabe  wird  biBlreffs 
des  letzteren  von  Scbmid  bestätigt. 

In  dem  O.  von  Elfdalen  und  von  Tunaberg  fand  A.  Erdmann  eine  Spur 
Fluor. 

Fownes  und  Sulli  wan  geben  in  verwittertem  O.  vom  Vogelsberge  etwas 
Phosphorsäure  au. 

Zersetzter  Olivin. 

4 .  Von  Wilbelmshöhe  bei  Cassel ;  hellrostgelb,  matt,  aber  noch  ziemlich  fest. 

Walmstedt. 
2.  Vom  Vimeberg  bei  Rheinbreitenbach;  grün,  wachsglänzend,  sp.G.  4,98. 
Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  vollsändig  zersetzt.    Rhodius. 

4.  a. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

42,64 

49,2 

53,6 

Magnesia 

48,86 

46,8 

48,0 

Eisenoxydul 

8,36 

34,5 

26,4 

Manganoxydul 

0,45 

tue  4,4 

0,7 

Kalk 

0,22 

98,9 

98,4 

Thonerde 

0,14 

100,34 

No.  4  ist  chemisch  noch  wenig  verändert,  doch  ist  ein  Theil  des  Eisens  als 
Oxyd  vorhanden. 

Hierher  gehört  eigentlich  auch  der  0.  aus  dem  Basalt  von  Boilenreuth  (S. 
Basalt). 

No.  2  dagegen  wUrde,  sofern  es  kein  Gemenge  wäre,  als  ein  Bisiiikat  er- 
scheinen, wonach  die  Hälfte  der  Basen  fortgeführt  wäre,  die  Magnesia  freilich  in 
verhäitnissmässig  grösserer  Menge  als  das  Eisen,  wobei  jedenfalls  auch  die  Kie- 
selsäure nicht  .ganz  unberührt  blieb. 

Eine  andere  Art  von  Umwandlung  besteht  in  der  Aufnahme  von  Wasser 
(Villarsit),  oder  in  der  gleichzeitigen  Aufnahme  desselben  unter  Verlust  von 
Basis  (Serpentin).   Vgl.  den  Art.  Serpentin  und  Villarsit. 

Beck  u.  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVI,  22S.  —  Berihier:  Ann.  Mines  X,  369. 

—  Berzelius:  K.  Vet.  Acad.  H.  1834.  Pogg.  Ann.  XXXUI,  433.  Jahresb.  XV,  217. 
281.  —  Damour:  Ann.  Mines  IV.  S6r.  VIII,  90.  —  Deville  :  S.  Lava.  —  Domeyko: 
Ann.  Mines  IV  S^r.  XIV,  4  87.  —  Erdmann:  Försök  tili  en  geogn.  min.  beskrifn.  öfver 
Tunabergs  socken.  K.  Vet.  Ac.  Handl.  4  848.  —  Gcnth:  Ann.  d.  Cbem.  u.  Pharm. 
LXVI,  20.  —  V.  Hauer:  Kenngott  Oebers.  4  854.  90.  —  Kalle:  In  mein.  Laborat.  — 
Kjerulf:  J.  f.  pr.  Ch.  LXV,  4  87.  —  Klaproth:  Beitr.  I,  22.  408.  VI,  800.  — 
Lappe:  Pogg.  Ann.  XLIII,  669.    —    Rhodius;  Ann.  d.  Cbem.  u. Pharm.  LXIII,  246. 

—  V.  Romano  WS  ky  (Giinkit):  Ermans  Archiv  VIII,  4  89.  —  Rum  1er:  Pogg.  Ann. 
XLIX,  594.  —  Sartorius  V.  Waltershausen:  Vulk.  Gest.  S.  447.  —-  Scbmid: 
Pogg.  Ann.  LXXXIV,  50«.  —  B.  Silliman:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  VIII,  46.  —  Smith: 
Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVUI,  872.  J.  f.  pr.  Gh.  LXIII,  456.  —  Stromeyer:  De  Olivini» 


44t 

Chryfolithi  et  fostUii,  quod  eellatai  el  caveraolM  f«rri  anlawtet  Mtaiii  espM^  mäyä 
chemioa.  Gott.  gel.  Ans.  4814.108.  Pogg.  Ann.  IV«  4fS.  Schwgg.  I.  XUV,  IM.  - 
Walohnert  Scbwgg.  J.  XXXiX.  65.  —  Walmeledt:  K.  Vei.  Acad.  Hnodl.  1114.11, 
859.   Schwgg.  J.  XLIV,  157. 

Isomorphe  Mischungen  s  ^  l  St 

Montieellit 

Rundet  sioh  v.  d.  L.  nur  an  den  Kanten. 

Bildet  mit  verdünnter  Chlorwasserstoffsfiure  eine  klare  AoflOstiiig^  «dehe 
beim  Erhitzen  gelatinirt. 

Dieses  seltene  Mineral  vom  Vesuv  (BKScke  der  Somma],  gelbgraue  KristaUe, 

deren  sp.  G.  e  3,449,  wurde  von  Scacchi  vorläufig,  von  mir  neaerlidi  geiini 

untersucht. 

Rammelsberg.    Sauerstoff. 
Kieselsäure         37,89 

Kalk  34,98 

Magnesia  82,04 

Eisenoxydul  5,64 

400,46 
Der  M.  ist  eine  isomorphe  Mischung  von  gleichen  At.  halbkiesalsaureoi 
Kalk  und  halbkieselsaurer  Magnesia,  deren  letztere  sum  kleinen Tbett 
durch  das  Eisensilikat  vertreten  wird, 


Ca'Si 


**8  1  *g: 


2  At.  Kieselsäure        s=  770,5  =  38,43 
2   -    Kalk  =  700,0  =  34,65 

i  -    Magnesia  =  437,5  »  24,65 

i  -    Eisenoxydul       =  442,5  =    5,57 

2020,5     4  00. 
Er  bat  ganz  die  Form,  jedoch  nicht  die  Spaltbarkeit  des  Olivins. 

Batrachit  vom  Rizoniberge  im  südlichen  Tyrol,  ein  derbes  Mineral,  des- 
sen sp.  G.  =s  3,033  (Brth.)  ist,  hat  im  reinen  Zustande  wohl  dieselbe  Zusam- 
mensetzung.   Zwei  an  verschiedenen  Stücken  gemachte  Analysen  gaben  mir: 

a.  b. 

Kieselsäure         37,69        34,46 

Thonerde  —  4,34 

Kalk  35,45  33,27 

Magnesia  24,79  27,00 

Eisenoxydul  2,99  3,86 

Wasser  4,27  4,06 

99,49     400,69 
*^  Abweichungen  und  der  Thonerdegehalt  rühren  wohl,  von  Beimengungen  her. 


443 

Rammeisberg  (Batrachit)  :  Pogg.  Aon.  LI,  446.  —  Scacchi:  Aon.  Mines  IV 
S«r.  III,  880.  —  (Ferner  Breithaupt:  Pogg.  Ann.  LIII,  451.  —  Brooke:  Ebendas. 
XXIII,  869. 

Fluorhaltiges  Magnesiasilikat. 

Chondrodit  (Humit). 

Wird  beim  Erhitzen  (zuweilen  unter  vorübergehender  Schwärzung)  weiss, 
ist  aber  v.  d.  L.  unschmelzbar.  Giebt  in  einer  offenen  Rdhre  bei  starkem  Bla- 
sen, leichter  bei  Zusatz  von  geschmolzenem  Phosphorsalz,  Fluorreaktion.  Rea- 
girt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Kieselsäure. 

Wird  von  Schwefelsäure  unter  Entwicklung  von  Fluorkiesel  (und  Fluor- 
wasserstoff?) vollkommen  zersetzt. 

D'  Ohsson  analysirte  zuerst  den  Ch.  von  Pargas,  Seybert  wies  in  dem 
amerikanischen  den  Fluorgehalt  nach,  der  dann  auch  von  Berzelius  und 
Bonsdorf  in  dem  ersteren  gefunden  wurde.  Das  als  Humit  bezeichnete  Mine- 
ral vom  Vesuv,  welches  schon  Monti colli  und  Govelli  zum  Ch.  stellten, 
wurde  durch  G.  Rose  als  fluorhaltig  erkannt,  worauf  Marignac  eine  un- 
vollständige Analyse  desselben  anstellte.  Meine  Untersuchungen  dieser  Mine- 
ralien haben  ihre  gegenseitigen  Beziehungen  später  noch  mehr  aufgeklärt. 

4 .  Chondrodit  aus  Nordamerika. 

8.  Ch.  aus  Finland.   a  und  6  von  Pargas,  c  von  Orijärvi. 

3.  Humit  vom  Vesuv.   Rammeisberg. 


a. 

1. 

a.                     c. 

d. 

Seybert. 

Thomson.        Fisher. 

Ramroelsb 

erg. 

ct. 

ß- 

y- 

Fluor                 4,08 

3,75               7,60 

7,60 

7,44 

7,46 

Kieselsäure     32,66 

36,00             33,35 

33,06 

33,97 

33,52 

Magnesia         54,00 

53,64             53,05 

55,46 

66,97 

56,30 

Eisenoxydul    2,33 

3,57               5,50 

3,65 

3,48 

8,96 

Kali                  2,n 

—               99,50 

99,77 

101,68 

100,84 

Wasser             4,00 

4,62 

96,48 

98,58 

3. 

a.                                   b. 
Rammelsberg.             Chydenias. 

Gelber.         Grauer. 

Fluor 

8,69           9,69 

3,«5 

Kieselsäure 

33,40         33,49 

34,84 

Magnesia 

56,64         54,50 

57,11 

Eisenoxydul 

2,35           6,75*) 

4,17 

400,75       404,43           An  4,22 

1,79») 

101,78 

1)  Zam  Theil  als  Schwefeleisen,  die  Färbung  bedingend. 
S)  0,7S  Thooerde  und  1,07  Wasser. 


s. 

1.  Tv-poi. 

III.  Typus. 

cchi.     3.s:)i 

3,186—3.199 

3.216 

3,l77-3,«(0 

3,*7 

2,61 

34.80 

36,67 

60,08 

56,83 

3,10 

1.67 

t00,75 

97,78 

U.  TypDi. 
^.G.  «B  3,n7  So 
3,<90  B. 

Fhior  5,0« 

Kieselsaure  33, S6 

Hagnesia      67,92 

EiseDoxydul  2,30 

Kalk  0,7i 

Thonerde        1,06 

100,32 

0ms  die  FluorbestimmoDg«!)  nicht  ganz  i;en,-iu  sein  können,  isl  aus  der  Ansljlt 

wteher  YerbiDduDgeo  leicht  la  eDtDehmen. 

Us5t  man  vorerst  dieses  Element  ausser  Acht,  so  verhSll  sich  der  Stuv- 
tloff  der  Basen  und  der  SHure  in 
1c     =  S2,U  :  17,31 
da       23.00  :  17,16 
dß       23,56  :  17,6i 
df       23,18:  17,40 
%aa       23,16:  17,18 
aß      23.30  :  17,23 
6  24,04  :  17,78 

3   H.       23,68  :  17,27 
I.       24,56  :  18,07 
m.        23,10  :  t9,04 
Mittel  s  23,40  :  17,61  =  1  :  0,75  =  4:3 
Der  Duorfrei  (ledachle  Chondrodit  ist  mithin  eine  Verbindung  von  8  At.  Magne- 
sia und  3  At.  Kieselsäure,  welche  man  sich  als  eine  Verbindung  von  halb-  und 
von  viertelkieselsaurer  Magnesia  denken  kann, 

Was  nun  das  Fluor  betrifll,  so  kann  man  zwei  Ansichten  tlber  die  Con- 
stitution des  Ch.  aufstellen. 

1)  Das  Fluor  isl  ausschliesslich  als  Fluormagnesium  vorbanden.  Man  erhalt 
dann,  da  seine  Menge  ungleich  ist,  verschiedene  Formeln,  die  keine  Analogie 
haben.  Ist  nttmlich  der  Sauerstoff  der  Magnesia  ^  23,4,  so  erfordert  das  Fluor 
zur  Bildung  von  Fluormagnesium  so  viel  von  jenem  Sauerstoff,  dass  derselbe 
zum  Rest  in  folgenden  Verbaltnissen  sieht : 
Fluor  =  Sauerstoff 
1.2.   =  7,45     =     3,14  1  :  7 

3.    11.      3,04     =5     2,1  1  :  10 

3.     1.      3,*7     =     1,5  1  :  1i 

3.  Hl.      2,61      —     1,1  1  :20 


445 

So  würde  man  fflr  die  Ghondrodite  die  Formel 

MgFl  +  %^Si*  s  (MgFl  +  Ag)  +  SÜIg'Si 

haben,  während  der  Humii  II. 

8MgFI  +  «g^Si»  =  (MgFl  +  2Äg)  +  4Ag*äi, 
der  H.  I. 

8MgFl  +  S[g^«Si"  =  2(MgFl  +  3Äg)  ^  44  Äg*Si, 

der  H.  III.  endlich 

8MgFl  +  IiIg*««Si«»  =  (MgFl  +  lAg)  +  8lilg*Si 

geben  würden,  so  dass  nicht  bloss  die  Zahl  der  Silikatatome,  sondern  auch  die 

Zusammensetzung  des  basischen  FluorUrs  verschieden  zu  denken  wttre. 

2)  Das  Fluor  ist  gleich  dem  Sauerstoff  mit  allen  elektropositiven  Radikalen 
verbunden.  Dann  hat  seine  Menge  auf  die  Zusammensetzung  des  Silikats  keinen 
Einfluss.  Es  ist  als  Kiesel fluormagnesium  vorhanden,  welches  in  isomorpher 
Mischung  mit  dem  Magnesiasilikat  sich  beßndet,  und  die  QuantiUit  dieser  Fluor- 
verbindung daher  variabel.  Da  nun  die  Gesammtmenge  des  Sauerstoffs  = 
23,40  +  47,64  =  44,04  ist,  so  verhält  sich  der  dem  Fluor  »quiv.  Sauerstoff 
zu  dem  Rest : 

4.  2.     =3,44  :  36,87  =  4  :  42 
3.    II.  =  2,4     :  38,9    =  4  :  48 
3.     I.  =  4,5    :  39,5    =  4  :  27 
3.  III.   =4,4     :  39,9    =  4  :  36. 
Es  sind  daher  in  dem  Chondrodit  folgende  beiden  Verbindungen  enthalten  : 

8MgFl  +  3SiFl*  =  A 
und  Äg^Si»  oder  lilg*  Si  +  2  ftg^Si  =  B, 

und  es  ist : 

4.  S.     Chondrodit  aus  Finland,  Nordamerika  =  i4  +  42  B 
3.   II.  Humit  vom  Vesuv,  II.  Typus  =  yl  -H  48  J? 

3.     I.  Humit,    I.  Typus  =  -4  -H  27  Ä 

3.  III.  Humit,  III.  Typus  =  il  +  36  iT. 

Da  diese  Mineralien  im  weiteren  Sinne  mit  dem  Olivin  isomorph  sind,  un- 
geachtet sie  stöchiometrisch  verschieden  von  ihm  sich  ergeben  haben,  so  ist  dies 
einer  der  zahlreichen  Fälle  der  Art,  wie  sie  bei  Silikaten  vorkommen,  Itg^  Si 
isomorph  mit  Ag^Si. 

Chydeoius:  Nordenskiöld  beskrifning  etc.  p.  56.  —  Dana:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser. 
XV,  448.  —  D'Ohsson:  Schwgg.  J.  XXX,  852.  —  Fisber:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser. 
IX,  85.  —  Marignac:  Bibl.  univ.  1847.  iV.  Lieb.  Jahresb.  1847—48.  4200.  —  Ram* 
melsberg:  Pogg.  Ann.  LIII,  4  30.  LXXXVI,  404.  —  Seybert;  Am.  J.  ofSc.  V,  386. 
—  Tbomson:  Ann.  N.York.  IX. 

2.   Gruppe  des  Willemits    A'Si. 

Willemit 

Verhält  sich  wie  Kieselzinkerz,  nur  mit  dem  Unterschiede,  dass  er  beim 
Erhitzen  kein  Wasser  giebt. 


446 

John  untersuchte  zuerst  das  wasserfreie  Zinksilikat  von  Haibl  in  Kimtbea 
und  aus  England. 

4.  Franklin,  New-Jersey.    a)  Vanuxem.   b)  Thomson,  c)  Delessa  (sp. 
6.  »  4,454). 

5.  Busbacher  Berg  bei  Stolberg  unweit  Aachen.   Krystallisirt,  sp.  G.  «*  4,48. 
a)  Krystallisirter,  ß)  dichter.    M  o  n  h  e  i  m . 

4.  t. 

'  a.  b.  c.  o.  ß, 

Kohlensäure  0,04 

Kieselsaure        85,00        26,97        S7,40        26,90        86,53 
Zinkoxyd  74,33        68,77        68,83        72,94         69,06 

Eisenoxydul         0,67  4,48  0,87  0,35  3,98 

Manganoxydul     2,66  —  2,90  —  — 

Kalk  _  _  _  _  0,44 

Magnesia  —  —  —  —  0,43 

Thonerde  —  4,44*)   400.  400,46      100,09 

Wasser  —  4,25 

99,66         99,94 
Der  W.  ist  halbkieselsaures  Zinkoxyd,  (Singulosilikat) 

Zn*Si. 
4  At.  Kieselsäure    =:    385  »  27,54 
2  -   Zinkoxyd       «  4043  ^  72,46 

4398     400. 

Delesse:  Ano.  Mines  IV.  S^r.  X,  SH.  —    Monheim:  Verh.  nat.  V.  pr.  Rh.  IS^l 
457.  —  Thomson:  Ouil.  I,  545.  ~  Vaouxero:  J.  Nai.  H.  Soc.  Philad.  IS34. 

Troostit 

Verhält  sich  wie  der  vorige,  giebt  jedoch  überdies  Manganreaktion.  Nach 
Hermann  schmilzt  er  v.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  weissem  Email. 

Mit  Ghlorwasserstoffsäure  liefert  er  eine  klare  Auflösung,  welche  beim  Er- 
wärmen sich  in  eine  Gallerte  verwandelt. 

Der  T.  von  Sterling,  New-Jersey,  enthält  nach  Hermann  (sp.G.  »4,02) 
und  nach  Wurtz: 


H. 

W. 

Kieselsäure 

26,80 

27,94 

Ziokoxyd 

60,07 

59,93 

MaDganoxydul 

9,22 

3,73 

Eisenoxydul 

5,35 

Magnesia 

2,94 

4,66 

Kalk 

4,60 

Wasser 

4,00 
400. 

— 

400,48. 

4)  Zink-  und  eisenhaltig. 


447 

leinl  hiernachi  dass  das  Zinksilikat  in  mehrfacher  isomorpher  Mischung 
ideren  Silikaten  dort  vorkommt.  Die  von  Hermann  untersuchte  ist 
i 

«Ig»Si  +  2liIn*Si  +  42Zn*Si, 
ad  die  Analyse  von  Wur  tz  auf 


Sp-U 


igegen  untersuchte  Thomson  schon  früher  als  Troostit  ein  Mineral  von 

g,  worin  er  30,65  Kieselsäure,  46,21  Manganoxydul,  13,90  Eisenoxydul 

3  Wasser  und  Kohlensäure  angab. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVII,  9.  —  Thomson:  Ouil.  I,  519.  —  Wnrtz: 
.  J.  ofSc.  IlSer.  XII,  821. 

Anhang. 

Tephroit.  Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Schlacke,  reagirt 
1  Flüssen  auf  Mangan,  und  nach  Plattner  und  G.  Rose  auch  auf  Zink, 
lirt  mit  ChlorwasserstofTsäure.  Analysen  des  T.  von  Sparta,  New-Jer- 
)  Thomson.    6)  Ra  mm  eis  b  erg. 

.  Knebel  it.  Soll  v.  d.  L.  unveränderlich  sein.  Analyse  des  K.  a)  von 
a,  Döbereiner;  6)  vonDannemora,  Schweden.  Grauschwarz,  spalt- 
zh  einem  Prisma  von  H5^,  sp.  G.  =  4,122.   A.  Erdmann. 


I. 

II. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

29,64 

28,66 

32,5 

30,26 

Manganoxydul 

66,60 

68,88 

35,0 

34,47 

Eisenoxydul 

0,83 

2,92 

32,0 

34,30 

Wasser 

2,70 
99,77 

100,46 

99,5 

äg  0,25 
AI  4,59 

99,87 

ch  ist  der  T.  Manganoxydul-Singulosilikat,  mit  kleinen  Mengen 

md  vielleicht  auch  Zink, 

liIn*Si.     (I.). 

.   hingegen  wäre  eine  isomorphe  Mischung  von  gleichen  At. 

in-  und  Eisenoxydul-Singulosilikat, 

lÜn^Si  +  te*Si.     (IL). 

I.  n. 

Si   =  385  =  30,57  2Si  =  770  =  30,27 

2 Mn  =8  875  =  69,43  2Än  =  875  =  34,38 

4260     100.  2^0  =  900  «»  35,35 

2545     100. 

Döbereiner:  Schwgg.  J.  XXT,  49.  ~  A.  Erdmann:  Leonh.  Jahrb.  4858.  69   -^ 
ramelsberg:  Pogg.  Ann.  LXII,  U5.  •—  Thomson:  OnU.  I,  644. 


448 

3.  Gruppe  des  Angils  (Binlikatgnippe). 

ASi. 

Um  die  GHeder  dieser  Gruppe  hier  msammemaslellep,  ist  es  nWliif;,  auch 
isomorphen  MischaDgen  anzuftlhreni  welche 

FeSi'undft'ÄP 
enthalten. 

Die  Aogitgnippe  ist  eine  der  grössten  und  nichtigsten  unter  da(i.Silikakn; 
sie  umfasst  alle  Mineralieni  welche  man  unter  Augit  und  Hornblende  eima- 
reihen  pflegt,  so  wie  gewisse  andere,  deren  Stellung  erst  jetsi  klarer  gswarden 
ist.  Ihre  Glieder  sind  im  weiteren  Sinne  des  Worts  isomorph,  d.h.  üumFenMB 
stehen  in  krystallonomischer  Abhängigkeit  von  einander,  so  dass  sie  ach  anf 
dasselbe  Grundverhfiltniss  beziehen  lassen.  Aber  nach  der  ▼orhecrachaiMfa« 
Entwicklung  und  Ausbildung  gewisser  Zonen  und  nach  der  Spaltbarkeit  gehh 
ren  alle  Glieder  zweien  Typen  an,  dem  Augit-  und  dem  Homblendetypos. 

Die  Glieder  vom  Augittypus  charakterisirt  das  Augitprisma  voa87*, 
und,  häufig  wenigstens,  die  Spaltbarkeit  nach  demselben. 

Die  Glieder  vom  Hornblendetypus  sind  in  gleicher  Art  dnrdi  das 
Homblendeprisma  von  424%*  und  entsprechende  Spaltbarkdt  ausgeaeMnet. 

In  chemischer  Hinsicht  stimmen  sie  alle  darin  ttberein,  dass  sie  BisOikite 
sind,  d.  h.  dass  der  Sauerstoff  der  Säure  zweimal  so  gross  ist  wie  der  dbr  Ba- 
sis. Wir  werden  weiterhin  sehen,  dass  bei  gewissen  Gliedern  dfeses  Benllit 
nur  mit  Hülfe  einer  Hypothese  erlangt  werden  kann. 

Die  Basen  sind  sehr  manchfaltig:  Kalk,  Magnesia,  Eisen- und  Hanpn- 
oxydul,  Zinkoxyd,  Kali,  Natron  und  Lithion.  Ausser  diesen  Monoxyden  aber 
auch  Eisenoxyd  und  Thonerde,  indem  das  Bisilikat  von  Monoxyden  isomorph 
ist  dem  Bisilikat  von  Sesquioxyden,  gleichwie  die  Oxyde  es  unter  sich  sind. 

Die  herrschende  Säure  ist  Kieselsäure,  allein  die  Glieder  der  dritten  Ab- 
theiluDg  enthalten  auch  die  Thonerde  als  Säure,  während  sie  in  der  vierten, 
ihrem  wandelbaren  Charakter  gemäss,  als  Basis  auftritt. 

Kleine  Mengen  von  Titansäure  kommen  vor,  doch  kann  man  nicht  ent- 
scheiden, ob  sie  Kieselsäure  vertreten,  oder  beigemengtem  Titaneisen  angehdren. 

Manche  Glieder  enthalten  Fluor,  welches  wir,  wie  beim  Apophyllit, 
Ghondrodit,  Glimmer  u.  s.  w.,  als  Vertreter  von  Sauerstoff  ansehen. 

Viele  der  hierbergehörigen  Mineralien  kommen  im  mehr  oder  weniger  fort- 
geschrittenen Zustande  der  Zersetzung  vor,  ein  Prozess,  der  bei  Hornblenden 
als  Asbestbildung  beginnt,  aber  in  seiner  weiteren  Vollendung  zur  Bildung 
verschiedenartiger  Körper  führt,  wie  Serpentin,  Thon  etc. 

Durch  Schmelzen  und  rasches  Abkühlen  kann  ein  Glied  des  Homblende- 
typos in  ein  solches  vom  Augittypus  übergehen,  wie  Bert  hier  und  Mit  scher- 
lich am  Tremoiit  gefunden  haben. 

^wohnlich  ist  die  Zahl  der  isolirt  vorkommenden  Grundverbindungen 
änkt.    Um  so  häufiger  sind  die  isomorphen  Mischungen  derselben. 


449 

A»   Bisilikate  von  Monoxyden. 

a.    Grundverbindungen. 

7on  Grundverbindungen  kommen  die  des  Kalks,  der  Magnesia  und  allen- 
ies Eisenoxyduls  vor,  und  zwar  gehören  sie  (vielleicht  mit  Ausnahme  der 
d)  sänundich  dem  Augittypus  an.  Es  sind :  der  Wollastonit,  der  Enstatit 
kr  Grunerit.    Wir  lassen  auf  sie  die  isomorphen  Mischungen  folgen. 

WoUastonit 

(cfamQst  V.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  einer  halbklaren  Perle  (nach  v.  Ko- 

sehmilzt  er  vollkommen  zu  einem  farblosen  Glase). 

ielatinirt  mit  Ghlorwasserstoffsäure. 

ilaproth  gab  die  erste^  Analyse,  und  H.  Rose  lehrte  ihn  als  Ealkbisili- 

»nnen. 

Ciiklowa  im  Banat.    a)  Beudant.   6)  Brandes,   c)  Strome'yer. 

Dognazka,  Banat.   Klaproth. 

Pertioniemi,  Finland.   H.  Rose. 

Bkräbbdle,  Finland.   v.  Bonsdorf. 

Pargas,  Finnland.  Pal  ander. 

Sifckum,  Upland  in  Schweden.   W  e  i  d  I  i  n  g. 

Qarzburg  am  Harz.   Rammeisberg. 

iTesuv.  Wiehage. 

Capo  di  bove  bei  Rom.   v.  K  ob  e  1 1. 

f oume  Berge,  Irland.   H  e  d  d  1  e . 

n^iUsborough  am  Champlainsee ,   Nordamerika,     ä)  Seybert.     b)  Va- 

luxem. 

3ucks  -  Gounty ,  Pennsylvanien.   Morton. 

Diana,  New- York.    Beck. 

^ewenaw  Point  am  Oberen  See.   Whitney. 

jrenville,  Canada.   Bunce. 


4. 

2. 

»■') 

(. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

53,1 

50,0 

51,44 

50 

52,18 

52,58 

Kalk 

45,4 

46,6 

47,41 

45 

46,93 

44,45 

Magnesia 

4,8 

— 

— 

0,68 

Eisenoxydul 

— 

— 

0,40 

— 

0,13 

Manganoxydul 

— 

0,26 

— 

— 



Wasser 

.  — 

2,0 

0,07 

5 

— 

0,99 

Kohlensäure 

«00. 

1,5 

99,1 

— 

100. 

— 

— 

98,58 

99,11 

99,83. 

Nach  Abzug  von  4,11  p.  C.  Strahlstein. 

inelsberg^s  Minenilchenie.  2^ 


%. 

«. 

I. 

^3* 

SM» 

aa 

Sä." 

M.M 

M.U 

U,U 

tz^ 

•U» 

UJI 

H,U 

IS.» 

tix 

— 

M» 

M» 

•.e 

•  54 

«,» 

wn 

•.J3 

=  1 

«l» 

— 

0,84 

— 

— 

•J» 

_ 

«,•• 

1.» 

— 

ml 

— 

— 

«.n 

«^ 

ILU 

■W.35 

«^ 

M^ 

»,« 

M. 

•» 

•t 

I4_ 

11, 

k. 

M> 

M,tT 

H^ 

H,» 

»,H 

S,H 

H.t 

(T,M 

U,lt 

i-.ss 

»i,»r 

U,7< 

— 

— 

— 

•^ 

— 

— 

M"» 

«^*. 

••••* 

— 

1,5»  «1 

1,« 

ri    — 

— 

_ 

_ 

0,93 

_ 

;* 

— 

9. 75 

_ 

•96 

— 

— 

- 

— 

11.90 

- 

9»^    tm,tn        7r.i->        *9.U      <M.  IM. 

rW.  HtciBraeh  kieselsaürrr  Kalk,  (tsObeaau;, 

I  AL  riiiililMi  =  »&  =  32,3S 

I    -    Kalk  =;  35»  =  t- <g 

TIS      IM. 
IHe  Dabe  Bendmiig  seiner  KrystaDe  tu  demoi  des  Angite  ist  tuo  Da« 
)d  von  Biir  Dacfagewiesen  worden,  lucfadeoi  ihn  schon  Frankenfaeim  als 
am  reinen  Au^pt  betnchlet  haue. 

Beeki  Dmh  Xm.  —  Beidaat:  Am.  ■»«•  a  S«r,  V,  IH.  —  Boasdorl 
MnrK- J'XXXIlI,Mt.  —  Br*Bdet:  EbMd.XLTII.IIS.  —  Bance:  DwuMio. 
—  Daaa:  Am.  J.  ofSc.  U  Ser.  XT,  *t».  —  FraotenkeiB  :  SjtL  dL  En'sl-  <<>-- 
Heddlet  Pkil.  Mas-  IX.  J-t-pc  Cbem.  LXVI,  4;(.  —  Klaprolh:  Beitr.  in.  Ul. - 
K«be)li  J.  r.  pr.  Cbem.  XXX,  4(9.  —  Horton:  Ana.  omil.  ISSl.  —  Palandcr. 
lam.  Uhor.  —  RammeUberg:  Pogg.  .\iio.  LXXMl.  3CS.  CUl.  Sil.  —  H.Boi«^ 
Oilb.  Ann.  LXXII,  7».  —  Sey  berl :  Aic.  J.  of  Sc.  IV,  l».  Scbw^g.  J.  XXXM.  «TT. 
Btromffyeri  lM«ra.  I,  IM.  —  VsDuxfm:  Dana  Min.  —  Wcidllag:  öti.\.le. 
VOth.  ^$^^.  ti.  —  WbUne;:  Dana  Hin.  —  Wiebage 


EBStatit. 


-^  J 


V.  d,  L.  DTuchnielzbar. 

Wird  Ton  Säuren  nicht  ange^ßen. 

DiOMca  lange  fUr  Skapolilh  gehaltene  Mineral  von  der  Struktur  des  Augils, 


1)  KUenoxyd  und  Tbooerde. 
1}  Eliaiiüiyd. 


451 

welch«  am  Berge  Zdjar  in  Mähren  vorkommt,  und  dessen  spec.  Gew.  ss  3,10 
-*3,43isty  wurde  von  Kenngott  bestimmt,  und  von  Hauer  untersucht. 


Kieselsaure 

56,91 

b. 
87,28 

Tbonerde 

2,60 

Magoesia 

35,44 

36,25 

Eisenozydul 

2,76 

8,00*) 

Wasser 

1,92 

99,53 
In  a  ist  der  Sauerstoff  der  Magnesia  (Pe)  zum  Sauerstoff  der  Kieselsäure 
(ÄIjaU,79  :  30,74  s  1  :  2,08.      Es  ist  daher  im  Wesentlichen  einfach 
lieselsaure  Magnesia  (Bisilikat), 

ÜfgSi 
1  At.  Kieselsflure      =385  =  60,64 
I    -   Magnesia         =  250  =  39,36 

635    TÖO^ 
Kenagott:  Min.  Notizen  No.  17. 

Granerit. 

So  mag  ein  asbestartiges  Mineral  von  unbekanntem  Fundort  heissen,  dos- 
en sp.  6.  :s  3,743  ist,  und  welches  nach  Grüner  enthält: 

[Sauerstoff. 

22,80 ) 

^28,68 
0,88] 

14,59 

0,48>42J6 

0,U 

99,6 

s  ist  hiemach  im  Wesentlichen  einfach  kieselsaures  Eisenoxydul 

bisilikat), 

teSi 
4  Au  Kieselsäure     s=  385  ==  46,42 

4    -    Eisenoxydul    =  450  =  53,88 

835     400. 

ielleicht  war  es  eine  Hornblende. 

Compt.  rend.  XXIV,  794. 

ß.    Isomorphe  Mischungen  von  Bisilikaten  von  Monoxyden. 

a)  Von  Augittypus. 

Diopsid,  (Kokkolith,  Hedenbergit,  Malakoiith,  Saht,  weisser  und  grüner 

git  etc.). 


Kieselsäure 

43,9 

Thonerde 

4,9 

Eisenoxydul 

82,2 

Magnesia 

<,< 

Kalk 

0,8 

4)  Eioscbliessiicb  der  Tbonerde. 

29* 


452 

Elaproth's  und  Yaoquelin's  Analysen  waren  die  firtllieslen,  alMn  ent 
H.  Rose's  genaue  Untersuchungen*)  leigten,  dasa  diese  Mineralien  Biailikate 
isomorpher  Basen  sind. 

Sie  schmelzen  v.  d.  L.  gewöhnlich  unter  Blasenwerfen  zu  einem  farblosen 
oder  grünlichen  oder  schwarzen  halbUaren  Glase.  Mit  den  Flüssen  reagireo 
sie  z.  Th.  auf  Eisen.   Viele  etwas  zersetzte  Augite  geben  beim  Erhitzen  Wasser. 

Von  Stturen  werden  sie  sehr  wenig  angegriffen.*) 

ff.  Eisenarme  Mischungen. 

4.  Weisser  Malakolith.   Orrijärfvi  in  Finland.    H.Rose. 

5.  Weisser  Augit.  Retzbanya,  Ungarn.    Range. 

3.  Diopsid.  Tammare,  Kirchspiel  Hvittis,  Finland.  Bonsdorf  f. 

4.  Weisser  Augit.  Achmatowsk,  Ural.   Sp.G.  s=s  3|88.  Hermann. 

5.  Diopsid.   Brasilien.  Sp.G.  s  3,37.  Kussin. 

6.  Weisser  Malakolith.  Tjötten  in  Norwegen.   Trolle-Wachtmeister. 

7.  Gelblicher  M.  Langbanshyttan.   a)  Hisinger.   6)  H.  Rose.  c)Sp.G.  » 
3,27.  Reuterskidld. 

8.  Diopsid.  Zilierthal.  Wecken  roder. 

9.  Diopsid.     Grube  Reicher  Trost  zu  Reichenstein,  Schlesien.    Theilweise 
asbestartig.  R.  Richter. 

40.  Salit.  Sala  in  Schweden.  H.  Rose. 

44.  Hellblaugrüner  A.  in  grossen  Krystallen.  Edenwille,  Orange  Co.,  New- 
York.  Aeusserlich  mit  einer  thonigen  Rinde  bekleidet.  Analyse  der  inne- 
ren Masse.  Sp.G.  =  3,294.  Rammeisberg. 

48.  Diopsid  von  Pargas  (Pjukala- Kalkbruch).  Grosse  graugrüne  Krystaile. 
Avellan  (Arppe). 

43.  Grüner  Malakolith,  oft  mit  Skapolith  gemengt.  SmedsgardsgrubebeiTuDa- 
berg.  Sp.G.  =  3,36.    A.  Erdmann. 

44.  Grüner  Salit.  In  nordischen  Geschieben  bei  Meseritz,  Posen.  Winchen- 
bach. 

8.  4.  5.  6. 

54,83  53,97  55,61  57,40 
0,28           —              —  0,43 

24,76  25,60  25,44  23,40 

48,55  47,86  47,82  46,74 

0,99  2,00  4,20  0,20 

—  0,57  —  — 

0,32  _  _  _ 


4. 

2. 

Kieselsäure 

54,64 

56,03 

Thonerde 

— 

— 

Kalk 

24,94 

25,05 

Magnesia 

48,00 

47,36 

Eisenoxydul 

4,08 

4,38 

Manganoxydul 

2,00 

— 

Glühverlust 

400,66 

— 

99,82 

99,73       400.  99,74         97,87 


M  Gilb.  Aun.  LXXII,  54.    Schwgg.  J.  XXXV,  86. 
2)  S.  Heide  priem:  Zlschra.  <1.  geol.  Ges.  11,  4  39. 


453 


7. 

t. 

10. 

a. 

b. 

c. 

liesebäure       54,48 

55,3S 

53,56 

54,46 

54,50 

54,86 

Thonerde            — 

— 

0,85 

0,20 

4,40 

0,24 

Kalk                2S,72 

23,04 

23,86 

24,74 

24,44 

23,67 

Magnesia          47,84 

46,99 

46,27 

48,22 

48,96 

46.49 

Eisenoxydul       4,45 

4,95 

4,48 

2,50 

3,00 

4,44 

Manganoxydul    2,4  8 

4,59 

4,87 

0,48 

— 



GlOhveiiust        4,20 

— 

— 

— 

4,49 
400,46 

0,42 

99,54 

98,86 

400,29 

400. 

99,99 

44. 

u. 

48. 

U. 

Kieselsäure 

55,04 

52,67 

54,43 

54,46 

Thonerde 

— 

0,54 

0,90 

2,46 

Kalk 

2S,80 

24,03 

25,45 

24,04 

Magnesia 

46,95 

49,52 

45,04 

44,39 

Eisenoxydul 

4,95 

4,54 

3,69 

3,73 

Manganoxydul 

— 

— 

0,30 

0,78 

Gltthverlust 

0,36 

0,63 

— 

400,07         98,30         99,84         99,83 

'iese  Angite  sind  im  Wesentlichen  isomorphe  Mischungen  von  je  4  At.  Kalk- 
nd  Magnesiabisilikat, 

CaSi  +  Äg&==  J^MSi 

2  At.  Kieselsäure     »  770  »  56,22 
4    -    Kalk  =  350  =  25,54 

4    -    Magnesia         =  250  =  48,24 

1370      400 

Abweichend  in  dem  Verhältniss  der  beiden  Silikate  ist 
15.  BlaugrUner  kryst.  A.  vonPargas;  sp.  G.  =  3,267.    NordenskiOld. 

Kieselsäure  55, 40 

Thonerde  2,83 

Kalk  45,70 

Magnesia  22,57 

Eisenoxydul  2,25 

Manganoxydul  2,43 

Glüh  Verlust  0,40 


} 


99,28 
"se  Varietät  ist  im  Wesentlichen 

0aSi  +  2]i[g&. 

ß.   Eisenreichere  Mischungen. 

.  Grüner  Malakolith,  Tunabcrg.  Sp.  G.  =  3,33.  A.  Erdmann. 
.  Desgl.,  Björmyresweden,  Dalarnc.    H.  Rose. 


4)  Barth  wUl  in  einem  D.  aus  dem  Ziile^hal  ttberSp.G.  Thonerde  gefunden 
m,  was  ganz  unwahrscheinlich  ist.    Wien.  Ak.  Her.  UIV,  390. 


46i 

3.  GrOner  Kokkolilh,  Timaberg.  Sp.G.  »  3,30—3,37.  A.  Erdmai 

4.  Sogen.  Funkit  von  Bocksäter,  Oslgoihknd.  Hauer. 

5.  GrOner  Malakoiith  wie  No.  8.   H.  Rose. 

6.  Grüner  Augii|  Insel  Afvensor,  Finland.  Schulis. 

7.  Angit  von  Nordmark.   Funk. 

I.  t.            i.            4.            i.  •. 

Kieselsäure  53,8S  54,55  53,50  53,81  54,08  58,00 

Thonerde  0,95  0,14  0,76  —           —  0,85 

Kalk  23,55  20,24  20,42  27,50  23,47  22,50 

Magnesia  42,20  45,25  43,59  8,00  44,49  10,45 

Eisenoxydul  7,95  8,4  4  9,74  40,04  40,08  42,45 

Manganoxydul  0,89  0,73  4,90  —           0,64  0,80 

Glühveriust  0,54  —  0,27  0,29         —  — 


99,90       99,92     400,48       99,64       99,67      98,75 
Hier  verhalten  sich  die  Atome  von 


^e(iln) 

4 
4 
4 
4 
4 
4 

Hiernach  lassen  sich  die  Abänderungen  No.  4  u.  5  —  7  unter  die  all 
Formel 


Ca  :  Ag 

4.  »3,4  :2,5 

2.  s  3     :  3 

3.  »8     :8 

4.  =3,5:  4,4 

5.  s  2,9  :  2,0 

6.  »  2,2  :  4,4 

7.  s  2,3  :  4 


csi  +  ;^}si 


bringen,  und  zwar  ist 

No.  <  =  CaSi  +  ♦M  Si ;  No.  5  =  Ca  Si  +  *H  Si 

No.  6  =  CaSi  +  **Jl  Si;  No.  7  =  CaSi  +  **4  Si 

Dahingegen  entspricht: 

No.  S  =  3(CaSi  •»•  %Si)  +  ^eSi 
No.  3  =  S  (CaSi  4-  AgSi)  -t-  PeSi 


No.  4  »   3CaSi  +  2 


f Mgl  «. 
fPeP' 


y.  Mischungen  von  Kalk-  und  Eisenbisilikat.  (Kalk-Eisenaugit). 

Ein  schwarzer  Augit  von  Arendal,  dessen  spec.  G.  =  3,467,  entb 

Wolff: 

Sauerstoff. 
Kieselsaure         47,78  24,84 

Kalk  22,95  6,56) 

Eisenoxydul      27,04  6,ooj^*'^^ 

97,74 


455 

dieser  A.  ist  mithin  eine  isomorphe  Mischung  von  je  i  At.  der  beiden  Grund- 
/erbindungen, 

CaSi  +  feSi    oder  *H  Si 

2  At.  Kieselsäure     =  770  >=  49,06 
4    -    Kalk  »  350  =  22,29 

4    -    Eisenoxydul  =  450  =  28,65 


4570     400. 
Wolff:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIV,  «86. 

<f.  Mischungen  von  Kalk-,  Eisen-  und  MagnesiabUilikat. 

r  Grüner  Augit.    Charoplain-See,  Nordamerika.    Seybert. 

2.  Rothbrauner  Malakolith.  Dagerö,  Finland.   Berzelius. 

3.  Hedenbergit.  Tunaberg.   H.  Rose. 


4. 

a. 

8. 

Kieselsäure 

50,38 

50,00 

49,04 

Thonerde 

4,83 

— 

— 

Kalk 

49,33 

20,00 

20,87 

Magnesia 

6,83 

4,50 

2,98 

Eisenoxydul 

20,40 

48,85 

26,08 

Manganoxydul 

3,00 

— 

GlOhverlust 

— 

0,90 
97,25 

— 

98,77 

98,94 

Hier  sind  die  Atome  von 

Ca    :  Äg 

:   f  e 

4  =  2,0    :    4 

:    4,7 

2  :s  3,2    :    4 

:    2,7 

3  =a  5       :    4 

:    5,0 

Bie  Hauptmasse  bildet  mithin  Ca  Si 

+  PeSi. 

Von  ihr 

MgSi  gemischt. 

I.  Anhang.     Als  unrichtig  müssen   folgende  Analysen  bezeichnet 
werden : 

a)  Hellgrüner  A.  Lake  George,  Nordamerika. 

b)  Malakolith.   Björmyresweden. 

c)  Diopsid.   Mussaalpe. 


a. 

b.                    c. 

Beck. 

D'Olisson.      Laugier. 

Kieselsäure 

45,45 

57,28            57,50 

Kalk 

24,33 

24,88            46,50 

Magnesia 

48,00 

9,42             48,25 

Eisenoxydul 

44,49 

If^    )        MO 

Manganoxydul 

— 

99,27  98,04  98,25 


456 

In  a  ist  das  SauerstofiTverhältniss  ft  :  Si  &■  4  :  4,4  anstatt  4  :  S. 

In  6  ist  es  dagegen  ss  4  :  2,42.  Hier  scheint  viel  Magnesia  bei  der  Kiesel- 
säure geblieben  zu  sein. 

In  c  ist  es  SS  4  :  2,24 ;  man  muss  annehmen,  dass  die  Säure  einen  Theil 
des  Kalks  enthält. 

Femer  ist  hier  anzuführen  die  Analyse  eines  schwarzen  schön  krystal- 

lisirten  A.  vom  Taberg  in  Wermland  von  H.  Rose. 

Sauerstoff. 


Kieselsäure 

53,36 

«7,7S 

Kalk 

22,49 

6,84 

Magnesia 

4,99 

4,99 

a  rf&     A  Jb 

Eisenoxydul 

47,38 

8,86 

'4J,4S 

Manganoxydul 

0,09 

0,0S 

98,0t 

•m 

Im  Allgemeinen  entspricht  er 

dem  Malakolith  von  Dagertf,  d.  h. 

CaSi  + 

tWsi. 

allein  das  Sauerstoffverhältniss  ist  =  4  :  2,27,  und  selbst  wenn  man  die  feh- 
lenden zwei  Proc.  als  Magnesia  betrachtet,  ist  es  immer  noch  4  :  8,44. 

n.  Anhang.  Zersetzter  Augit.  Die  Zersetzung  Üionerdefireier 
Augite  ist  der  der  Hornblende  ganz  gleich.  Meist  werden  beide  £Bfierig,  in  wd- 
chem  Zustande  sie  Asbest  (Amianth)  heissen.  Wir  führen  hier  nur  die  deatüdi 
dem  Augit  angehörigen  auf,  die  zweifelhaften  aber  bei  der  Hornblende. 

Das  Resultat  der  durch  Gewässer  hervorgebrachten  Metamorphose  ist  vor- 
züglich die  Abnahme  des  Kalks  und  die  Aufnahme  von  Wasser. 

4.  Krystallisirter,    im   Innern   faseriger  Augit.     Traversella,    Piemont.    B. 

Richter. 

2.  Diopsid  in  Asbest  übergehend.  Reichenstein,  Schlesien.  Derselbe. 

3.  Krystallisirter  Salit.  Sala,  Schweden,  a)  Sehr  wasserreiche  Abänderung; 
b)  und  c)  von  den  entgegengesetzten  Enden  einer  und  derselben  Stufe. 
H.  Rose. 

4.  Pseudomorphose  von  krystallisirtcm  A.  Canton,  St.  Lawrence  Co.,  New- 
York.  Beck. 


Kieselsäure 

4. 

52,39 

2. 

55,85 

a. 
60,35 

3. 
b. 

56,27 

56^48 

4. 

59,75 

Thonerde 

1,24 

0,56 

0,45 

0,10 

— 

Kalk 

7,93 

41,66 

4,94 

10,89 

9,58 

4,00 

Magnesia 

44,44 

23,99 

25,07 

21,58 

23,46 

32,90 

Eisenoxydul 

20,46 

5,22 

4,46 

5,13 

4,11 

3,40 

Manganoxydul 

— 

0,78 

— 

0,66 

— 

GlUhverlust 

3,69 

2,45 

4,52 

3,12 

3,12 

2,85 

Kupferoxyd 

100,09 

0,40 
99,83 

99,82 

97,44 

97,51 

99,90 

457 


Sauerstoffgehalt: 

*.           9. 

8. 

- 

4. 

a. 

b. 

c. 

Si  {SA) 

27,76    29,26 

34,33 

29,42 

29,36 

34,02 

Oa 

2,26      3,33 

4,44 

3,44 

2,74 

0,30 

»g 

5,76      9,59 

40,03 

8,63 

9,38 

43,46 

te  (an) 

4,54       4,46 

4,09 

4,44 

4,06 

0,07 

H 

3,28      4,94 

4,02 

2,77 

2,77 

2,53 

ist  das  Yerbttltniss  des  Sauerstoffs : 

ft     : 

Si      :     A 

4     =  12,56 

:  27,76  :  3,28  = 

4  :2,2 

:  0,26 

i     aU,08: 

:  29,26  :  4,94  s 

4  :  2,08 

:  0,44 

3a  SS  12,53 

;  34,33  :  4,02  = 

4  :  2,5 

:  0,32 

36  »  42,88 

:  29,42  :  2,77  - 

4  :2,3 

:0,2 

3c  —  43,48  : 

;  29,36  :  2,77  = 

4  :  2,23 

:  0,2 

4     s=  43,53  : 

34,02  :  2,53  = 

4  :2,3 

:0,2 

Während  in  4  und  i  etwa  4  At.  Kalk  gegen  3  At.  Magnesia  vorhanden  ist , 
sehen  wir  in  dem  zersetzten  Salit,  im  Vergleich  zu  dem  frischen  (a  No.  10.), 
welcher  hart,  durchscheinend,  schmelzbar  ist,  eine  weiche,  matte,  v.  d.  L.  fast 
unschmelzbare  Substanz,  welche  sich  beim  Erhitzen  anfangs  schwärzt,  und  von 
dem  aus  ihrer  Zersetzung  entstandenen  Kalkspath  umgeben  ist.  In  der  That  ent- 
halten die  Yar.  b  und  c  3  At.  Magnesia ,  a  hingegen ,  dessen  grösserer  Wasser- 
gehalt die  mehr  fort  geschrittene  Zersetzung  bezeichnet,  selbst  7  At.  Magnesia 
gegen  4  At.  Kalk. 

In  No.  4  ist  endlich  fast  aller  Kalk  entfernt,  so  dass  nur  MagneSiasilikat 
übrigblieb. 

Arppe  :  Anal,  af  Finsk.  min.  p.  21.  —  Beck:  Min.  of  New- York.  840.  Am.  J.  of 
Sc.  XLVI,  83.  —  Berzelius:  Arbaadl.  i  Fisik.  11,  208.  —  Bonsdorff:  Scbwgg.  J. 
XXXI,  458.  —  A.  Erdmann:  Försök  Uli  en  geognostisk-mineralogisk  beskrifuiug Mver 
Taoabergs  socken.  Stockholm  4849.  K.  Vet.  Acad.  Uandl.  4848.  -^  Funk:  Berzel.  Jah- 
reftb.  XXV,  862.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXVll,  490.  —  Hauer:  Sitzber.  d. 
Wien.  Akad.  4854.  April.  —  Hisinger:  Afh.  i  Fis.  lll,  291.  Schwgg.  J.  XI,  220.  — 
Kussin  :  Mittbeilung.  —  Laugier:  Ann.  du  Mus.  XI,  458.  —  Norden sk  iöid  : 
Schwgg.  J.  XXXI,  427.  —  d'Ohsson:  K.  Vet.  Acad.  Handi.  484  7.  Schwgg.  J.  XXX, 
846.  —  Range:  In  meinem  Laborat.  —  R^uterskiöld:  Berz.  Jahresb.  XXV,  862. 
—  R.  Richter:  Pogg.  Ann.  LXXXIV,  383.  384.  XCIH,  409.  —  Schultz:  Acta  soc.  sc. 
fenn.  4  856.  Helsingfors.  —  Seybert:  Am.  J.  ofSc.  IV,  320.  Berz.  Jahresb.  [II,  4  49.  — 
Trolle- Wachtmeister:  Schwgg.  J.  XXX,  834.  —  Wackenroder:  Kastn. 
Archiv  XIII,  84. 

€.    Manganreiche  Mischungen  (z.  Th.  zinkhaltig). 

I.  Jeffersonit.     Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Kugel  (nach  Her- 
mann an  den  Kanten  zu  einer  schwarzen  Schlacke). 

Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen. 


«8 

A^  ,9  Vw-Jorsey,  der  nach  Hermann 
.  ^  ät^t^'  .AiifH  »iw«^  Augits  und  ein  spec.Gew.  »  3,34 


stturc  , 
des  I\ 
lisi 


^fr ' 


.'*•-• 


.;     '  >(*»4 


»-•'»* 

Hermann. 

Sauerstoff. 

49,94 
4,93 

S5,90 

26,80 
0,90 

ld,l 

45,48 

4,43 

«.» 

40,53 

«.84 

|.),5 

7,00 

4,56>4S^48 

— 

8,48 

8,15 

<,0 

4,39 

0,87 

<,o 

4,20 

97,5  98,68 

.    üisl^  isl  er  eine  Mischung  von  Bisilikaten  in  dem  Atomver- 

Zn  :  SAn  :  3]Pe  :  4%  :  6äa. 
4;>^u  ^  iu  einem  Mineral  gleichen  Namens  (sp.  G.  »  3,54)  44,5 
,^,    X  .iiv»  U»55Thonorde,  28,45  Kalk,  48,3  Eisenoxydol,  4  Magnesia,  4,85 

^!«^^ui^iiiicate  of  manganese  von  Franklin  enthält  nach  Thomson: 
.  j» »  iVHiHwUMurei  50,78  Manganozydul,  6,76  Eisenoxydul.    Dies  würde  etwa 

l^eSi-f-SÜlnSi 

W4U. 

Ilormanm  J.  f.  pr.  Gbem.  XLVII,  4S.  —  Keating:  Edinb.  ph,  J.  VII,  tn. 
MtkWKK.J- XXXVI,  484.  —  Thomson:  Phil.  Mag.  4848.  J.  f.  pr.  Chem.  XXXI,  Sei. 
oull.  !•  547. 

II.  Hhodonit.    (Manganaugii,  Bustamit,  Pajsbcrgit,  rother  Hangankiesel, 
KioM'luiangau  s.  Tk.). 

YorhUlt  sich  wie  die  vorigen,  reagirt  aber  mit  den  Flüssen  vorzugsweis« 
.i\il  .Mangan. 

t.  Langbanshyttä,  Schweden.   Berzelius. 

^.  St.  Marcel,  Piemont.   Ebelmen. 

:i.  Real  minas  de  Fetela,  Mexiko.   Bustamit.    a)  Dumas.  6)  Ebelmen. 

4.  Algier.  Rosenroth,  körnig.    Ebelmen. 

5.  Pajsbergs  Eisengrube  bei  Filipstad,  Wermland.  Rosenroth,  sp.  G.  s  3,63 
IgelstrOm. 

4. 

Kieselsiiure  48,00 

Manganoxydul  49.04 

Kalk  3,42 
Eisonoxvdul  — 

Magnesia  0,^2 

100,38         99,23       100,34       99,89         98,63       400,69 


8. 

8. 
a. 

b.*) 

4. 

5. 

46,37 

48,00 

50,67 

45,49 

46,46 

47,38 

36.06 

30,73 

39,46 

44,88 

5,48 

4  4,57 

46,45 

4,66 

8,43 



0,84 

4,34 

6,42 

3,34 



— 

0,73 

2,60 

0,94 

>>ach  Abzug  von  4S,t7  p.  C.  kohlcns.  Kalk. 


459 


lern 

8cb  ist : 

No.  1.  SS  ISIÜnSi  +  OaSi 

No.  2.  =    7,AnSi  +  CaSi 

No.  3.  »    SänSi  +  CaSi 

No.  4.  »    ettnSi  +  te^l  +  CaSi  +  AgSi 

No.  5.  »  2iänSi  +  6CaSi  +  S^eSi  +  ägSi. 

UI.  Fowlerit.     Verhält  sich  wie  die  vorigen,   giebt  aber  zugleich   mit 
Soda  auf  Kohle  Zinkreaktion. 

Analysen  des  F.  von  Franklin,  New-Jersey  (sp.G.  s  3,63.  Hermann): 

a.  b. 

Hermann.     Rammeisberg. 


Kieselsäure 

46,48 

46,70 

HaDganoxyduI 

31,52 

34,20 

Eisenoxydul 

7,23 

8,35 

Zinkoxyd 

5,85 

6,40 

Kalk 

4,50 

6,30 

Magnesia 

3,09 

2,81 

Glühverlust 

1,00 

0,28 

99,67  100,74 

Hiemach  ist  die  Mischung  des  Fowlerits  s 

71iInSi  -f.  2^eSi  +  SOaSi  +  %Si  -I-  ZnSi. 

Vom  Rhodonit  und  Fowlerit  hat  man  bisher  ganz  allgemein  angenommen, 
dass  ihre  Form  und  Struktur  die  des  Augits  sei.  Indessen  hat  Da  üb  er  gezeigt, 
dass  die  Krystalle  des  Pajsbergits,  des  Mangankiesels  von  Przibram,  Langbans- 
hyita,  und  die  des  Fowlerits  genau  die  eingliedrige  Form  des  Babingto- 
nits  haben.  Da  nun  der  Babingtonit  mit  dem  Augit  isomorph,  und  nach  meinen 
Untersuchungen  eine  Verbindung  von  Bisilikaten  ist,  so  erklärt  sich  die  Isomor- 
phie  aller  dieser  Verbindungen. 

Es  ist  indessen  nicht  unwahrscheinlich,  dass  es  auch  Manganbisilikate  von 
der  zwei-  und  eingliedrigen  Form  des  Augits  giebt. 

Nicht  selten  sind  Gemenge  von  Manganbisilikat  mit  Carbonat  oder  Quarz 
oder  freiem  Manganoxydul.  Dahin  gehört  das  Kieselmangan  von  Elbingerode 
dm  Harz,  welches  man  AUagit,  Photizit,  Rhodonit,  Uornmangan  u.  s.  w.  ge- 
nannt hat,  und  dessen  Untersuchung  sehr  verschiedene  Resultate  geliefert  hat. 

a)  Kohlensäurefrei. 

4.  Moschliges  Hommangan.  DuMenil. 

2.  Hydropit.   a]  DuMenil.  6)  Brandes. 

3.  Photizit.   a)  DuMenil.   6)  Simpson. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

40,0 

54,37 

53,50 

7<,00 

75,74 

Bfanganoxydul 

57,4 

41,25 

44,33 

S6,34 

42,84 

Eisenoxydul 

— 

0,90 

1,35 

4,44 

Kalk 

2,0 

4,25 

— 

— 

1,46 

Magnesia 

99,4 

— 

— 

— 

4,50 

Thonerde 

— 

0,24 

— 

— 

Wasser 

— 

3,00 
98,97 

— 

8,69 

96,87 

98,69 

101,67 

b)  Kohlensäarehaltig. 

iner  Allasit,  an 

der  Luft  sieb  schwärzend. 

Du  Menil. 

5.  Brauner  AUagit.    Du  Menil. 

6.  Kömiger  Rhodonit.   Du  Menil. 

7.  Splittriger  Rh.  vom  Stahlberg.   Brandes. 

8.  Photizit.    Brandes. 

9.  Muschliges  Hommangan.    Brandes. 
40.  Unebenes  H.    Brandes. 

14.  Splittriges  H.    a)DuMenil.   6)  Brandes. 

4.  5.  6.  7.  S.  9.  «•.  44. 


•. 

b. 

Kohlensäure 

7,50 

7,5 

7,0 

4,00 

11,00 

8,00 

10,00 

7,25 

S,00 

Kieselsäure 

46,00 

46,0 

22,5 

39,00 

39,00 

31,00 

31,00 

33,25 

35,00 

Manganoxydl 

.73,74 

75,0 

70,5 

49,87 

46,13 

54,86 

54,93 

59,28 

57,«6 

Eisenoxydul 

— 

— 

— 

0,25 

0,45 

0,45 

0,45 

— 

0,85 

Kalk 

— 

— 

N  J^^^ 

— 

• — 

1,00 

— 

— 

Thonerde 

— 

— 

— 

0,42 

0,25 

0,50 

— 

0,85 

Wasser 

97,24 

98,5 

— 

6,00 
99,24 

3,00 
99,83 

2,00 
99,31 

1,50 
99,38 

99,78 

8,50 

100. 

400,«6 

Ein  Theil  dieser  Substanzen  ist  mithin  auch  wasserhaltig. 

Anhang.  Manganoxydsilikate.  Die  schwarzen  Kieselmanganene 
enthalten,  nach  ihrer  Farbe  und  ihrem  Verhalten  zu  Säuren,  eine  höhere  Oxy- 
dationsstufe  des  Mangans.  Es  scheint  indessen,  dass  diese  Substanzen  durch 
höhere  Oxydation  von  Manganoxydulsilikaten  entstanden  sind,  und  oft  noch 
zum  grossen  Theil  aus  diesen  bestehen. 

Dies  möchte  namentlich  für  das  Schwarzbraunsteinerz  (schwarzer 
Mangankiesel)  von  Klappernd  in  Dalarne  gellen,  welches  ein  durch  Salpeter- 
säure zersetzbares  wasserhaltiges  Gemenge  von  Manganoxydulsilikat,  Garbonai 
und  Manganoxyd  oder  Superoxyd  war,  wie  man  aus  KIaproth*s  Beschreibung 
seiner  Analyse  schliessen  kann,  in  welcher  25,0  Kieselsäure,  55,8  Manganoxy- 
dul, 4  3,0  Glüh  Verlust  erhalten  wurden.  Es  fehlen  hier  6,2  p.  C,  wahrschein- 
lich Kohlcnscture,  die  nicht  bestimmt  wurde. 


461 

Bahr  untersuchte: 

^  drei  Varietäten  eines  schwedischen  schwarzen  Eieselmangans,  sp.  G.  = 
2,74 — 2,98,  welches  fälschlich  für  das  vorhergehende  gehalten  wurde. 
Es  entwickelt  Chlor  mit  Chlorwasserstoffsäure. 

8.  eine  begleitende  schwarze  Substanz,  sp.  6.  =  3,207. 

3.  ein  derbes  rothbraunes  Mineral  von  demselben  Fundort,  welches  nur  Spu- 
ren von  Chlor  entwickelt. 


Kieselsäure 

a. 
36,80 

b. 
36,n 

c. 
34,72 

23,69 

8. 

33,80 

Manganoxyd 

47,9< 

42,00 

42,64 

56,21 

an  46,18 

Eisenoxyd 

0,70 

41,31 

10,45 

9,14 

7,53 

Thonerde 

^,^^ 

0,90 

1,09 

0,61 

1,03 

Kalk 

0,60 

0,70 

0,56 

0,50 

0,72 

Magnesia 

4,43 

0,57 

0,35 

0,39 

1,42 

Wasser 

9,43 

9,43 

9,76 

9,50 

9,57 

400,38     104,02       99,57       100,04       100,25 

4.  Marcelin  (Heteroklin)  von  St.  Marcel,  nach  Breithaupt  zweigliedrig 
hemiedrisch  krystallisirend,  sp.  G.  =  4,652,  nachDamour  viergliedrig, 
sp.  G.  =  4,75.  Entwickelt  viel  Chlor  mit  Chlorwasserstoffsäure,  a)  Ber- 
zelius.  6)Ewreinoff.   c)  Damour. 

5.  Dichtes  hartes  Kieselmangan  von  Tinzen  in  Graubttndten.  a)  Berthier. 
b)  Schweizer. 


4. 

5. 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

15.17 

10,16 

10,24 

15,3 

15,50 

Manganoxyd 

75,80 

85,87 

76,32 

80,9 

77,34 

Eisenoxyd 

4,14 

3,28 

11,49 

1,0 

3,70 

Thonerde 

2,80 

— 

— 

1,0 

Kalk 

0,61 

1,14 

1,70 

Kali 

— 

0,44 

lüg  0,26 

Wasser 

— 

— 

— 

1,76 

97,91      100,36       99,45  98,2     100. 

Zwar  entsprechen  die  Substanzen  4  a  und  5  ziemlich  gut  der  Formel  Ükn?  Si^, 
doch  ist  es  nicht  erwiesen,  ob  sie  feste  Verbindungen  sind.  Noch  mehr  gilt  dies 
von  46.  Damour  hat  wahrscheinlich  eine  Masse  untersucht,  welche  mit  kry- 
stallisirtem  Braunit  verwachsen  war. 

Ein  Zersetzungsprodukt  ähnlicher  Art  ist  der  Stratopeit,  von  Pajsbergs 
Eisengrube  bei  Filipstad  in  Schweden,  amorph,  schwarz,  sp.  G.  =  2,64,  v. 
d.  L.  zu  einer  schwarzen  Kugel  schmelzend,  und  von  Chlorwasserstoffsäure 
unter  Chlorentwicklung  zersetzbar.  igelström  fand  darin:  Kieselsäure 
35,43,  Manganoxyd  32,41,  Eisenoxyd  10,27,  Magnesia  8,04,  Wasser  13,75. 

Ebelmen  untersuchte  die  zersetzten  Oxydulbisilikate,  nämlich  1)  Busta- 
mit,  2)  Rhodonit  von  Algier,  3)  von  St.  Marcel,  welche  eine  schwarze  Rinde  auf 
dem  frischen  Mineral  bilden. 


462 


4. 

0. 

1. 

0. 

t. 

KiesdsMure 

8,53 

2,40 

8,00 

Manganoxydol 

55,49 

(«.♦«) 

43,00 

(».•7) 

44,71 

Sauerstoff 

10,98 

8,94 

4,44 

Eisenoxyd 

1,56 

6,60 

Kalk 

— 

1,32 

0,90 

Wasser 

10,68 

40,14 

1,40 

Koblens.  Kalk 

14,03 

Rückstand  89,60 

41,47 

0. 

(H,«6) 


100,97  99,60  100,6S 

Aus  dem  Bustamit  scheint  hauptsächlich  Superoxydhydrat/>a8  dem  Rh. 
von  Algier  vielleicht  Manganit  und  Brauneisenstein,  aus  dem  von  St.  Marcel 
aber  nur  Braunit  gebildet  zu  sein. 

Ein  brauner  Sinter  aus  den  Grubenwässem  von  Himmelfahrt  bei  Freiberg 
enthielt  nach  Kersten:  Kieselsäure  18,98,  Manganoxy4  S5,04 ,  Eisenoxyd 
22,90,  Wasser  33,00,  was  als  Verbindung  der  Formel 

(ftn,  l^e)  Si*  H-  6  aq 

entsprechen  würde. 

Bahr:  öfvers.  af  Acad.  Fdrh.  4S50.  240.  J.  f.  pr.  Ch.  LIII,  108.  —  Berthier: 
Ann.  Chim.  Phys.  LI,  79.  —  Berzeiias:  Afhandl.  iFis.  I,  440.  IV,  tSS.  Schwgg. 
J.  XXI,  S54.  —  Brandes:  Schwgg.  J.  XXVI,  4S4.  ~  Damoar:  Ami.  Mines,  IV. 
Sdr.  I.  J.  f.  pr.  Ch.  XXYIII,  284.  —  Dumas:  Ball,  des  sc.  nat.  4826.  Oct  46t.  - 
Da  Menil:  Gilb.  Ann.  LXI,  490.  Schwgg,  J.  XXXI,  240.  —  Bbelman:  Ami.  Mioes 
IV  S6r.  VII,  8.  Compt.  rend.  XX,  4448.  J.  f.  pr.  Ch.  XXXVIl,  427.  2öS.x  ^  Bwrei- 
noff :  Pogg.  Ann.  XLIX,  204.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Ch.  XLVn,  6.  —  Igalström: 
öfversigt.  4854.  No.  6.  J.  f.  pr.  Ch.  UV,  492.  290.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  487.  - 
Schweizer:  J.  f.  pr.  Ch.  XXIII,  278.  —  Simpson:  In  mein.  Laborat.  —  Thom- 
son (Fowlerit) :  Ann.  Lyc.  New-York  III,  28. 

Parallelreihe  der  isomorphen  Mischungen  von  Bisilikaten  von 

Monoxyden  vom  Augittypus. 

Broncit.     Hypersthen.     Diallag. 

Im  krystallisirten  Zustande  vollkommen  isomorph  mit  den  wahren  Au- 
giten,  unterscheiden  sich  diese  Mineralien  dadurch,  dass  bei  ihnen  die  Spalt- 
barkeit nach  den  Hexaidflächen  die  nach  dem  Augitprisma  bei  weitem  tiber- 
trifift. 

Es  sind  isomorphe  Mischungen,  theils  vorherrschend  von  Magnesia-  und 
Eisenbisilikat  (Broncit,  Hypersthen),  theils  von  Kalk-  Magnesia-  und  Eisen- 
bisilikat  (Diallag) ,  ähnlich  a  und  ß.  Da  sie  intcgrirende  Theile  krystallini- 
scher  Gesteine  ausmachen,  so  ist  das  Material  wohl  selten  ganz  rein  auszuson- 
dern,  was  bei  der  Beurthetlung  der  Analysen  in  Anschlag  kommen  muss.  Viele 
von  ihnen  enthalten  Thonerde,  doch  höchstens  3 — 4  p.C,  und  es  ist  wohl 
die  Frage,  ob  nicht  eine  gewisse  Menge  Magnesia  darin  stecke,  was  wenigstens 
bei  den  früheren  Analysen  als  sicher  zu  betrachten  ist.  Oft  sind  sie  im  Zu- 
stande anfangender  Zersetzung  begriffen  und  darum  wasserhaltig. 


463 

Beim  Erhitzen  geben  sie  oft  ein  wenig  Wasser.  V.  d.  L.  schmelzen  die 
eisenreichen  Hypersthene  leicht  zu  einem  graugrünen  unklaren  Glase ,  die  ma- 
gnesiareichen Broncite  sind  sehr  strengflttssig,  der  Diallag  hält  die  Mitte ;  doch 
hängt  die  Schmelzbarkeit  sehr  vom  Eisengehalt  ab,  so  dass  nach  6.  Rose  selbst 
manche  Hypersthene  fast  unschmelzbar  sind. 

Das  sonstige  Verhalten  ist  das  des  Augits. 


I.   Broncit. 

4.  Aus  dem  Serpentin  in  der  Gulsen  bei  Kraubat  in  Steiermark,  a)  Klap- 
rolh.    &)Regnault.   (Sp.G.  =s  3,425). 

2.  Aus  dem  Olivin  des  Basalts  vom  Stempel  bei  Marburg.  Dunkelgrün,  sp.  G. 
=  3,244.   Köhler. 

3.  Seefeldalpe  im  Ultenthal,  Tyrol.  a)  Sp.G.  =  3,258.  Köhler,  b)  Reg- 
nault.  (Sp.G.  =  3,244).' 

4.  Ujadlersoat  in  Grönland,    v.  K  ob  eil. 

5.  Sogen,  krystall.  Diallag  von  derBaste  bei  Harzburg.  In  einer  serpentinarli- 
gen  Masse  liegend,  in  der  Form  des  Augits  krystallisirt,  grünlich  grau, 
sp.G.  =  3,054.   Köhler. 

6.  Wurlitz  bei  Hof  am  Fichtelgebirge.   Sander. 

7.  Aus  dem  Serpentin  von  Texas,  Pennsylvanien.   Garrett. 

4.  2.  8. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

60,0 

56,44 

57,49 

56,81 

55,84 

Thonerde 

— 

0,70 

2,07 

1,09 

Magnesia 

27,5 

31,60 

32,67 

29,68 

30,37 

Eisenoxydul 

9,5 

6,56 

7,46 

8,46 

10,78 

Manganoxydul 

3,30 

0,35 

0,62 

— 

Kalk 

— 

— 

1,30 

2,19 

Wasser  0,5        2,38  0,63  0,22        1,80 


97,5     400,45       400,30       400,05       99,88 


4. 

6. 

6. 

7. 

Kieselsäure 

58,00 

53,74 

52,84 

55,45 

Thonerde 

4,33 

4,33 

4,54 

4,43 

Magnesia 

29,66 

25,09 

27,44 

34,83 

Eisenoxydul 

40,44 

44,54 

42,63 

9,60 

Manganoxydul 

4,00 

0,23 

— 

0,98 

Kalk 

4,73 

4,07 

— 

Wasser 

400,43 

3,76 
400,39 

4,44 
99,90 

— 

98,99 

464 

0.    Hypersthen. 

1;  Paalsinsel,  Labrador,    a)  Klaproth.   b)  Damoor.  e)  Muir. 

8.  BaiRnsbay.  (Quarzbaltig).  Muir. 

3.  InselSkye.  Derselbe.   (Vgl.  Diallag  No.H). 

4.  S.  t. 


a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

54,25 

51,36 

46,11 

58,27 

51,35 

Tbonerde 

2,25 

0,37 

4,07 

2,00 

— 

Magnesia 

14,00 

21,31 

25,87 

18,96 

11,09 

Eisenoxydul 

22,05 

21,27 

12,70 

14,41 

33,92 

Manganoxydul 

— 

1,32 

5,29 

6,34 

—  . 

Kalk 

1,50 

3,09 

5,38 

— 

1,83 

Wasser 

1,00 

— 

0,48 

— 

0,50 

95,05       98,7S       99,90         99,98        98,69 

III.   Diaila g. 

1 .  Aus  dem  Gabbro  von  der  Baste  bei  Harzburg.  Grünlicbbraun,  mit  Bon- 
blende  regelmSIssig  verwachsen,  sp.  G.  s  3,23.  a)  KOhler.  b)  Sp.6.  « 
3,300.  Bammelsberg. 

S.  Aus  dem  Gabbro  des  Grossarlthals  im  Salsburgischen.  Leicht  schmebbar.    | 
a)  Grüner  D.,  sp.G.  <=  3,83.  KOhler.    b)  Grauer,  sp.  G.  »  3,9.  Tod 
Epidot  begleitet,  v.  KobelL    e)  Begnault^- 

3.  Aus  dem  Gabbro  von  Prato  bei  Florenz.  Sp.G.  =  3,S56.  Köhler. 

4.  Piemont.    Sp.G.  =3,261.  Begnault. 

5.  Braeco  bei  Genua.  Im  Serpentin,  grünlichgrau,  sp.G.  as  3,25.  Schaf- 
hUutL 

6.  Aus  dem  Serpentin  vom  Ural.  Graugrün.  Begnault. 

7.  Hellgrüner  a.  d.  Gabbro  der  Grafschaft  Glatz.  Sp.G.  =  3,249.  V.Bath. 

8.  ßtwas  dunklerer  ebendaher.  Sp.G.  =  3,244.  V.  Bath. 

9.  Ebensolcher,  äusserlich  von  Eisenoxydhydrat  bedeckt,  sp.  G.  =  3,245. 
V.  Bath. 

40.  Mit  Labrador  den  Hypersthenfels  von  Neurode  in  der  Grafsch.  Glatz  bil- 
dend, der  Struktur  nach  Hypersthen,  fast  schwarz,  sp.G.  =  3,336. 
V.  Bath. 

44.  Als  Hypersthen  bezeichnet,  aus  dem  Hypersthenfels  der  Insel  Skye,  sp.  G. 
=  3,343.    V.  Bath. 

42.  Aus  dem  Gabbro  von  Marmorera,  Oberhalbsteiner  Thal  in  Graubündten. 
Sp.G.  =  3,253.   V.  Bath. 


ij  Ob  von  demselben  Fundort?  Angeblich  vonTraunstein.   Grünlichgrau,  sp.G.  =  8,415. 


465 


Eieselsäure 

rbonerde 

Kalk 

iagnesia 

Bisenoxydul 

llanganoxydul 

Wasser 

Natron 

l^anadinoxyd  (?) 


.} 


4 

S8,'88 

8,82 

47,40 

17,68 


8,40 
1,06 


b. 
52,00 

3,40 

46,29 

48,54 

9,36 

1,10 


a. 
51,34 

4,39 

18,28 

15,69 

8,23 

2,11 


b. 
50,20 

3,80 
20,26 
16,40 

8,40 


c. 
51,25 

3,98 
11,18 
22,88 

6,75 


—         3,32 


100,24  100,36     100,04     99,06     99,36 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kalk 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Wasser 


6. 

52,60 

3,27 

20,44 

16,43 

5,35 


99,68 


9. 
53,60 

1,99 

21,06 

13,08 

8,95 

0,28 

0,86 

^76       97,63"     99,82 

Sauers  tofiberechnung. 


7. 
50,34 

21,85 

16,86 

8,47 


8. 

50,00 

0,42 

21,11 

15,87 

8,54 


1,59         1,23         1,69 


Si 
A 
(e,iln 

Ca 


4. 

b. 

29,29 

2,20 
42,60 


8. 


29,69 
0,33 
4,73 

13,07 
0.37 


a. 
29,49 

0,96 

2,02 

11,87 

0,62 


Äl 

Pe,liln 
«g 
Ca 


4  b. 
26,66 
0,17 
5,02 
8,52 
0,88 


4. 


8i 

Ca 


27,4« 
4,34 
4,86 
7,07 
4,95 


b. 
26,99 
1,45 
2,08 
7,40 
4,65 


a. 
26,65 
2,05 
1,83 
6,27 
5,20 


I. 

b. 
28,99 

0,51 

2,39 

12,15 


II. 

4  c. 

23,94 
1,90 
4,01 

10,35 
1,53 

m. 

2. 
b. 

26,06 

1,77 
1,86 
6,56 
5,76 


4. 


30,13 
0,62 
2,52 

11,86 


30,25 
0,93 
4,62 
7,58 


c. 
26,61 
1,86 
1,50 
9,45 
3,18 


53,20 
2,47 
19,09 
14,91 
8,67 
0,38 
1,77 


4. 

50,05, 
2,58 
15,63 
17,24 
11,98 

2,13 


5. 

49,50 

5,55 

18,12 

14,12 

3,28 

1,77 
3,75 
3,65 

99,74 

4«. 
49,12 

3,04 

18,54 

15,33 

11,45 

1,46 
99,71     101,44       98,94 


100,49 

40. 

51,78 
1,12 
20,04 
15,58 
10,97 

0,22 


99,61 

44. 

51,30 

0,76 

20,15 

14,85 

13,92 

0,25 

0,21 


6. 

27,90 
0,62 
2,60 

10,04 
1,34 

26,66 

7,53 
4,44 
0,52 


6. 

27,41 
0,72 
2,80 

10,96 
0,30 


27,62 
1,15 
2,01 
5,96 
5,43 


RaMM0Uk0rg*t  MiiMrtlcheniie. 


25,99 
1,20 

2,66 
6,89 
4,44 

30 


7. 


28,79 
0,53 
2,35 

12,73 


5. 

25,70 
2,59 
0,73 
5,65 
5,45 
Na  0,96 


«. 

7.                S. 

9. 

S7,3I 

3(i,16       9;i,»8 

27,85 

l,K3 

—           0,(9 

«,93 

An       4,19 

(,8R         1,89 

2,0.1 

6,67 

0,71       li.sr. 

11,23 

r>,tti 

fi,8a      c,oo 

6,(8 

folgt  d.is  SiiiicrstotTvcrhliUnia,. 

H    :    Si(Äl| 

1.   1  h. 

(1,80  :  8!),S!I  = 

(  :  (,98 

2,0 

2. 

(0,(7  :  30,02 

;!n. 

(i,a(  :  30,*:i 

2.1 

iB,.JC      *• 

li.Si  :  ill.SO 

9,0 

,,    4. 

(4,38  ;  30.7.1 

«,' 

''i,.l.'6-  '■ 

-(»,98  ;  S(1„H 

:«,0  1. 

,.T  M    «•   • 

(4,06  :  i8,(3 

8,0 

7. 

(8,08  :  29,32 

(,« 

11.  U. 

(t,(3  :  20,83  = 

1  '.4,6  ' 

c. 

(8,89  :  2ä,8i 

4,6  , . 

2. 

(2,20  :  3(,(8 

2,86 

3. 

(8,49  :  26,6G 

!,< 

lU.  (o. 

13,88:28,76  = 

(  :2,( 

ft. 

(4,(3  :  88,44 

2,0 

äa. 

(3,30  :  28,70 

2,2 

*. 

(1,(8  :  27,83 

(,«6 

c. 

(3,83  :  28,47 

2,0 

3. 

(3,40  :  28,77 

8,< 

i. 

(3,99  :  27,(9 

(,98 

5. 

(2,49  :  28,29 

2,3 

6. 

(3,S7  :  28,84 

«,' 

7. 

(4,84  :  26,(6 

1,8 

8. 

(4,24  :  26,(7 

1,8 

9. 

(3,46  :  28,78 

2,( 

<«. 

(4,36  :  27,32 

(,9 

K. 

(4,95  :  27,00 

1,8 

(S. 

(4,(4  :  27,37 

1,9 

11. 

41. 

20,80 

26,6.1       2 

0,32 

0,3.1 

2,43 

3,28 

6,28 

5,91 

S,70 

8,73 

1 

Wenn  hiemach  nun  zwar  im  AlIgemeineD  in  Ucbcreinslimmung  mit  d 
form  und  Struktur  dieser  Mineralien  die  Formel 

ItSi 
sich  einlebt,  so  zeigen  sich  doch  vielfache  Abweichungen,  bedingt  dun 
au  Reinheit  und  Frische  der  Substanz,  vielleicht  öfters  auch  an  Genau 
Analyse.  Fast  nie  fehlt  ein  Wassergehalt,  der  zuweilen  auf  mehre  Prot« 
und  den  Zustand  der  Veründerung  vcrr^th,  den  die  GewSsser  bei  ibi 
lakt  mit  der  Verbindung  langsam  herbeiführen. 


467 

Bischof  betrachtet  Bronoit,  Hypersthen  und  Diallag  als  veränderten  Au- 
gii,  und  nimmt  an,  dass  ein  weiteres  Stadium  ihn  in  Serpentin  überführe. 

Eigenthümlich  ist  es,  dass  der  mit  Labrador  den  schönen  Ilypersthenfels 
von  Tolpersdorf  bildende  Gemengtheil  (DI.  1 0)  seiner  Struktur  nach  Hypersthen, 
seiom*  Znsammensetzong  nach  Diallag,  und  mit  dem  des  nahen  Gabbro  identisch 
Bt,  so  wie,  dass  der  yon  Huir  und  von  Ratb  untersuchte  H.  von  Skye  so  sehr 
verschieden  sind,  indem  der  letztere  mit  dem  von  Volpersdorf  identisch  und 
reich  an  Kalk  ist. 

Broncit  und  Hypersthen  zeichnen  sich  durch  das  Fehlen  oder  die  gel- 
inge Menge  des  Kalks  aus. 

In  diesen  Mineralien  ist  das  Atomverbältniss  der  Basen  folgendes : 

I.  Ca  :  % ;     f'e  :  Sig ;     ^e  :  (Ca,  Mg) 

16=  1  :  3,7 

2     =  4  :  7,5 

3a  =  4  :  49         4:6             4:6 

6  =  4:6 

4  =  4:5 

5  «  4  :  7,5        4:4            4  :  4,4 
IL 

46  =     4  :  40         4  :  4,7         4  :  4,9 
c  =:     4  :  6,8        4  :  2,6         4:3 

2  =  4  :  4,6 

3  =     4  :  8,5    4,7  :  4         4,5  :  4 
roneit  und  Hypersthen  kann  man  daher  als 

te&i  H-  nägSi 

ezeichnen,  wenn  man  das  Mangan  zum  Eisen,  den  Kalk  zur  Magnesia  rechnet. 
ie  Zahl  n  ist  beim  Broncit  ==  4 — 5 — 6 — 7,  beim  Hypersthen  jedoch  nur  ä 
,5—2 — 3,  während  der  H.  von  Skye,  den  Muir  untersuchte  als 

3^eSi  -|-2ä[gSi 
"Scheint. 

Der  Diallag  hingegen  nähert  sich  oft  den  gewöhnlichen  Augitmischungen 
und  ßj  oder  stimmt  mit  ihnen  übcrcin.    Es  ist  nämlich : 

6  Ä  5  (Ca Si -H  lüg Si)  +    feSi 

2a  und  6,  3,  7,  8,9  =  3  (CaSi  -h  MgSi)  +    feSi 

44,42  =  2{CaSi -h  MgSi)  -h    f'eSi 

40  =  5(CaSi  +  ftgSi)  -h  2^081 

2c  «  2(Caäi  H-  3lilgSi)  -i-  FeSi 


4  6  =  CaSi  +  2*yiSioder 

|FeJ 


*J;|Si  +  SgSi 


30 


468 

Schwerlich  möchten  aber  durchgreifende  Trennungen  dieser  Mineralien  staUhaft 
sein ;  Hypersthen  und  Broncit  gehören  chemisch  zusammen ;  Hyperslhen  uad 
mancher  Diallag  aber  lassen  sich  morphologisch  nicht  trennen. 

Damoar:  Ann.  Mines  IV  Sör.  V,  457.  Ben.  Jahresb.  XXV,  86t.  —  Garrett: 
Am.  J.  of  Sc.  U Ser.  XV,  864 .  —  Klaproth:  Beitr.  V,  8S.  87.  —  v.  Koball:  J.  f. 
pr.  Chem.  XXX.  472.  XXXVI,  808.  -  Köhler:  Pogg.  Ann.  XIII,  464.  —  Mair: 
Thomson  Outl.  I,  SOS.  —  V.  Rath:  Pogg.  Ann.  XCV,  588.  Ztscbrft.  d.  geol.  Ges.  II, 
t46.  —  Regaault:  Ann.  Mines  III  S^r.  XIII,  447.  Pogg.  Ann.  XLVI,  t»7.  J.  f.  pr. 
Chem.  XVII,  488.  —  Sander:  In  mein.  Labor.  — Scbafhtfati:  Ann.  Cbem.  Pharm, 
LI,  S54. 

b)  Von  Hornbiendetypus. 
(Thonerdefreie  Hornblenden). 

Klaproth  und  Bonsdorf  haben  am  meisten  zur  Eenntniss  der  blerher- 
gehörigen  Mineralien  beigetragen.  Dennoch  sind  auch  die  Analysen  des  Letzte- 
ren nicht  als  genau  zu  betrachten,  was  selbst  von  vielen  späteren  gilt,  und  ist 
es  namentlich  oft  versäumt  worden^  die  Reinheit  der  Kieselsäure  lu  prflfen. 
Hierdurch,  und  bei  dem  häufig  durch  Verwitterung  schon  etwas  angegriffenen 
Zustande  des  Materials  erklärt  es  sich,  dass  man  im  Allgemeinen  einen  zu  gros- 
sen Gehalt  an  Säure  angenommen,  und  demgemäss  mit  Bonsdorff  geglaubt 
hat,  die  Hornblenden  seien  Verbindungen  von  Bi-  und  Trisilikaten.  Arppe 
so  wie  ich  haben  indessen  darauf  hingewiesen,  dass  die  Analysen  selten  das 
supponirte  Verhältniss  je  eines  Atoms  beider  Silikate  ergeben,  dass  man  viel- 
mehr vielfache  Mengenverhältnisse  zwischen  ihnen  zugeben  müsse.  Durch  Ber- 
thier^s  und  Mitscherlich's  Erfahrung,  die  von  G.  Rose  und  von  mir  be- 
stätigt wurde,  dass  Trcmolit  durch  Schmelzung  Form  und  Struktur  des  Augits 
erlangt,  war  es  schon  im  hohen  Grade  wahrscheinlich,  dass  auch  die  Hornblen- 
den nichts  als  Bisilikate  seien,  was  ich  durch  eine  Reihe  von  Versuchen  in  der 
That  nachgewiesen  habe. 

a.  Mischungen  von  Magnesia-  und  Kalkbisilikat. 

Tremolit. 
(Grammatit,  Kalk  -  Talkhombiende) . 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  mit  einigemj Anschwellen  zu  einem  halbklaren 
Glase,  welches  Anschwellen  bei  erneuertem  Schmelzen  sich  wiederholt.  (Tr. 
von  Gulsjö).  Mancher  schwillt  etwas  an,  zerspringt  der  Länge  nach,  wird 
milchweiss  und  schmilzt  bei  strengerem  Feuer  unter  Kochen  zu  einer  grauen 
Masse  (Grammatit  von  Fahlun). 


469 


Wird  von  S<1uren  nicht  angogrißen. 

f.  St.  Gotthardt.  a)  Damour.  b)  Richter,  c)  Sp.G.  =  2,930;  farblose 
durchsichtige  strahlige  Massen,  deren  Individuen  nach  dem  Uornblende- 
prisma  spaltbar  sind.    Sp.G.  =  2,930.    Rammeisberg. 

2.  Gulsjö,  Wermland;  krystallisirt.    Bonsdorf  f. 

3.  Pablun.    Bonsdorff. 

4.  Schweden;  feinstrahlig,  gelblich ;  sp.  G.  =2,930.    Rammeisberg. 

5.  Cziklowa,  Banat.    Beudant. 

6.  Gouverneur,  St.  Lawrence  Co.,  New- York;  weiss,  strahlig;  sp.  G.=:3,00. 
Rammelsberg. 

7.  Insel  Maneetsok,  Grönland;  grünlichweiss,  faserig;  sp.G.  =  3,004.    R. 


i. 

t. 

a. 

b. 

c. 

• 

a. 

ß- 

Fluor 

0,90. 

Kieselsäure 

58,07 

60,60 

57,72 

58,38 

59,75 

Thonerde 

— 

0,32 



— - 

Magnesia 

24,46 

S5,43 

27,45 

26,90 

25,00 

Kalk 

42,99 

11,85 

13,95 

13,86 

14,11 

Eisenoxydul 

4,82 

0,50 

— 

— 

0,50 

Gltthverlust  *) 

— 

1,80 

0,33 

0,34 

0,10 

97,34 

99,90 

99,45 

99,48 

100,36 

8. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Fluor 

0,78 

Kieselsäure 

60,40 

58,87 

69,5 

57,40 

54,71 

Thonerde 

0,42 

1,77 

1,4 

0,38 

— 

Magnesia 

24,34 

S8,19 

26,8 

25,69 

23,92 

Kalk 

42,73 

11,00 

12,3 

13,89 

15,06 

Eisenoxydul 

4,47^) 

— 

1,36 

2,41 

Gltthverlust 

0,45 
99,96     ' 

0,18 
100,01 

0,40 
99,12       ' 

3,33 

100, 

99,43 

SauerstoJBTverhältniss. 

a.    In  den  ttlteren 

Analysen 

» 

4a 

lb 

i. 

s. 

5. 

Kieselsäure 

30,45 

31,46 

31,02 

31,20 

30,89 

Thonerde 

— 

0,15 

0,19 

0,65 

Magnesia 

9,78 

10,17 

10,00 

9,72 

10,72 

Kalk 

3,70 

3,37 

4,01 

3,62 

3,52 

Eisenoxydul 

0,40 

0,11 

0,11 

0,32 

— 

4)  Derselbe  scbliesst  in  meinen  Versuchen  keine  Kohlensäure  in  sich.  In  Bonsdorff's 
nalysen  ist  er  als  Wasser  angegeben. 

%)  Worin  0,47  Mn. 


470 


b.    In 

meinen  Analysen. 

i  Ca 

^cß 

4. 

6. 

7.*) 

Kieselsäure 

29,97 

30,:h 

30,56 

29,80 

29,38 

Thoncrde 

— 

0,8ä! 

0,18 

— 

Magnesia 

10,98 

10,76 

H,27 

40,27 

9,90 

Kalk 

3,98 

3,96 

3,14 

3,97 

4,15 

Cisenoxydul 

— 

— 

— 

0,30 

0,55 

Hiernach  ist  das  Sa  uerstoff verbal  In  iss  der  Basen  und  der  Säure  (der 
Thonerde  hinzugerechnet  ist) 

in  a.  in  b. 

1a  =  1  :  2,17  1  ca  =  1  :  2,03 

b  =  1  :  2,31  /?  =  1  :  2,06 

2     =  1  :  2,20  4       =  1  :  2,00 

.3=1:  2,30  6       =  4  :  2,02 

5=1:  2,22  7       =  1  :  1,97 

Alle  älteren  TremoliUmalysen  gel>en  mehr  Säure^  weniger  Magnesia,  was  in 
der  Unvollkommenheit  der  Methoden  begründet  ist.  Damour's  Analyse  (fa) 
ist  überdies  wegen  des  2%  p.  C.  betragenden  Verlustes  für  eine  Berechnong 
nicht  brauchbar. 

Bonsdorff  hatte  angenommen ,  dass  nach  seinen  Versudien  die  Kiesel- 
säure 274  mal  so  viel  Sauerstoff  als  die  Basen  enthielte,  dass  die  Sauerstoffpnn 
portion  =  1  :  2, 15  =  4:9  sei,  und  dass  der  Tremolit  als  eine  Verbindung  von 
1  At.  Kalktrisilikat  und  1  At.  Magnesiasiiikat  betrachtet  werden  müsse, 

CaSi  +  ]ftg«Si», 
eine  Formel,  welche,  wenn  man  in  der  Kiesels^iurc  2  At.  Sauerstoff  annimmt, 

(ia*Si»  +  6»gSi 
geschrieben  werden  muss. 

Diese  Annahme  wird  durch  meine  Analysen  widerlegt,  wonach  im  Treniolil 
das  SauerstoffverhUllniss  von  Basis  und  Siiure  =1:2  ist,  daher  er  eine  iso- 
morphe Mischung  von  1  At.  Kalkbisilikat  und  3  At.  Magnesiabisili- 
kat  darstellt, 

äaSi  +  3MgSi 
4  At.  Kieselsaure  =  1540  =  58,35 
3  -    Magnesia      =    750  =  28,39 
I    -    Kalk  =    350  =  13,26 

2640      100. 

xNach  der  iilleron  Ilornhlendefonnol  müsste  der  T.  61,14  Kieselsäure,  26,i6 
Mai^nesia  und  I2,i0  Kalk  enlhnllcn.  Ihre  Unrichtigkeit  geht  schon  daraus  her- 
vor, dass  keine  einzige  Analjse  (iiesen  Säuregehalt  orreieht. 


4)  Für  400  Tb.  wasserfreies  Mineral. 


471 

3r  Tremolit  ist  isomorph  mit  dem  Kalk-Talk-Augit  (Diopsid) ,  der  beide 
8  zu  je  \  AI.  enthcilt.  Durch  Umschmeizen  niniiiit  er  den  Augittypus  des 
»an,  während  man  früher  gezwungen  war,  diese  Veränderung  aus  der 
phie  von  Bi-  und  Trisiiikat  zu  erklären. 

ele  Hornblenden  gehen  in  den  Zustand  des  A  sb es ts  über/)  wobei  sie 
er  aufnehmen.  Von  dieser  Art  ist  der  faserige  T.  aus  Grönland  (So,  7), 
3hem  mehr  Kalk,  weniger  Magnesia  enthalten  ist. 

^as  das  Fluor  betrifft,  so  glaubte  ßonsdorff,  es  sei  an  Calcium 
len.  Ich  habe  bei  der  Unmöglichkeit,  seine  kleine  Menge  genau  zu 
men ,  keine  Versuche  darüber  angestellt ,  und  halte  es  für  das  beste, 
uor  hier  dieselbe  Rolle  wie  im  Glimmer  etc.  anzuweisen,  d.  h.  es  in 
,  isomorpher  DoppelfluorUre  von  Siiicium  und  Calcium  (Magnesium)  zu 
I. 

ß.    Mischungen  von  Magnesia-  Kalk-  und  Bisenbisilikat. 

Strahlstein. 

* 

ird  beim  Erhitzen  oft  weiss,  schmilzt  v.  d.  L.  unter  einigem  Anschwellen 

»m  gelblichen,  grünen  oder  schwärzlichen  Glase.    Rcagirt  mit  den  Flüssen 

len.  Verhält  sich  sonst  wie  Tremolit. 

'aberg,  Wermland.   a)  Glasiger,  durchscheinender.   Bonsdorf  f.  b)  As- 

«startiger.  Murray. 

ennsylvanien.  Seybert. 

anark,  Canada.  Sogenannter  Raphilith.  Hunt. 

>egerö,  Finland.  Dunkelgrün.  Furuhjelm. 

Ireiner  im  Zillerthal.  Krystallisirt,  sp.  G.  =  3,067.   Rammeisberg. 

j'endal.     Krystallisirt,    graugrün,    durchscheinend;     sp.  G.   =  3,026. 

lammelsberg. 

lelsingfors,  Finland.  Graugrün,  sp.  G.  =  3,166.  Pipping. 

4.  2.  3.  4.  5.  6.  7. 

a.  b. 

r  4,16*) 

elsäure         59,75     59,50  56,33  55,30  58,25  55,50  56,77     57,20 

lerde               —          —  1,67       0,40       1,33        —  0,97       0,20 

lesia            21,10     19,30  24,00  22,50  20,55  22,56  21,48       9,45 

14,25     12,65  10,67  13,36  12,40  13,46  13,56     21,20 

noxvdul         3,95\  4,30       6,30       6,65  6,25  5,88     11,75 

ganoxydul     0,31  J      ^»^"  —          —          —          —  —  1,15 

on                   _          _  _         0,80       —          _  —  _ 

—          —  —         0,25       —  —  _  _ 

iverlust  —  — £,03^  _  ^»•'^  _—_  4,SI0       2,20  — 

100,52  100,05  100.  99,31  99,48  99,06  400,86  400,95 


S.  Anhang.  Zersetzte  Hornblende,  Asbest. 

Ans  den  4,87  Fluorkiesel  berechnot,  die  das  Mineral  beim  Glühen  verliert. 


Sauersloft' 

vorh;illiiiM. 

«.    lu  den  äJlereii  Analyse 

n. 

Thonerde                        —         ~ 

20,85 
0,78 

28,71 
0,18 

30,21 
0,63 

29,7« 
0,09 

Magnesia                          8,4t       7,7i 
Kalk                                 i,ü»       J,6() 

Natron,  Kali 

U,liO 

o,y;i 

S,00 

:i,80 

),iO 
0,24 

8,22 
t,i7 

3,78 

6,UG 

b.   la  melaaa  AaalyMn. 

Kiesdsüuro 

Thonerde 

Magnesia 

Kalk 

Eisenoxjdiil 

s. 

128,81 

9,0« 
;),85 

fl. 
29,17 
0,i5 
8,89 
3,87 
i,:io 

Sauers  toffverhalmiss  der  Base»  ii 

nii  der  Sltiire 

1  a  =  1  :  ^,:tl 
b  =  1  :  2,a:i 

6  = 

1  :  2,0« 
1  :  2,07 

7     =  i  :  2,35 
Hier  wiederholl  sich  das  beim  Trcmolil  Rfnierkle.    Naeh  meinen  V 
sind  die  Strablsleine  isomorphe  Mischungen  von  Bisilikaten, 


deren  Verhältniss  ist: 


=  2:  5  :  41 


y.    Hiscbaageii  von  MagDesia-  und  BiseDbliilikal 
Anthopbyllit. 
V.  d.  L.  unvcründerlicb.  Beagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen. 
Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

1.  Kongsberg,  Norwegen,  a)  L.  Gmelio.  6}  Vopelius. 

2.  Kupferberg,  Baiern.  Sp.Gew.  =3,279.  Sackur. 

3.  Perth,  Ober-Canada.  Thomson. 

4.  Cummiagton,  Massachusüts.  Smith  u.  Brush. 


473 


4. 

3. 

» 

8. 

*. 

»  a. 

b. 

Kieselsäure         56 

56,74 

55,59 

57,60 

50,91 

ThoDerde              3 

— 

4,03 

0,92 

Magnesia             23 

24,35 

30,46 

29,30 

10,30 

Eisenoxydul       1 3 

14,40 

8,40 

2,10 

32,60 

Manganoxydul      4 

2,38 

Kalk                    2 

1,76 

3,55 



Natron                — 

— 

0,65 

Wasser               — 

1,67 
99,54 

3,55 
99,30 

3,04 

101. 

100,24 

98,42 

SauerstofTverhältniss  ist 

A 

:Si 

in  1b  13,36 

:  29,46 

s  1  :  2,2 

i     14,54 

:  30,73 

»  4  :  2,1 

3     13,19 

:  31,38 

=  1  :  2,4 

4     11,52 

:  26,86 

=  1  :  2,3 

Mit  Rücksicht  auf  den  Wassergehalt  und  die  Methode  der  Analyse  darf  man 
nnehmen,  dass  der  A.  von  Kongsberg  aus  Bi  Silikaten  besteht,  und  zwar 

PeSi  +  3  ägSi 

(t.  4  At.  Kieselsäure     =  4540  =s  56,82 

3  -  Magnesia         =    750  =  27,36 

4  -  Eisenoxydul    =    450  =  46,42 

2740      100. 

No.  2  dagegen  enthält  doppelt  soviel  Magnesia, 

te&i  +  6ägSi 

7  At.  Kieselsäure       =  2695  =s  58,02 
6  -    Magnesia  =:  4500  =  32,27 

1    -    Eisenoxydul     =    450  a    9,71 

4645     100. 

Das  Mineral  von  Perth  mit  3,5  p.C.  Wasser  ist  sicherlich  ein  Zersetzungs- 

rodukt,  gleichwie  das  von  Cummington,  welches  annähernd 

%Si  +  2  te&i 
ein  würde. 

Eigentlich  bildet  der  A.  eine  Parallelreihe,  denn  seiner  Struktur  nach  ist  er 
in  Hypersthen  von  Hornblendetypus. 

L.  Gmelin:  Leonhard  Oryktognosie.  —  Sackur:  In  mein.  Labor.  —  Smith: 
Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XVI,  44.  —  Thomson:  J.  f.  pr.  Ghem.  XIV,  39.  —  Vopelius: 
Pogg.  Ann.  XXm,  855. 

<f.    Vorherrschend    Manganbisiiikat. 

Cummingtonit  (Mangan-Hornblende). 

Hosenrother  körniger  C.  von  Cummington,  Massachusets.    o)  sp.  G.  ==  3,42. 
Hermann.    6)  Schlieper. 


474 

a.  b. 

Kieselsäure         48,94  54,24# 

Manganoxydul    46,74  42,65 

Risenoxydul         —  4,34 

Kalk                     2,00  2,93 

Magnesia              2,35  — 

Tool        401,13 

Sauerstoff. 

Kieselsäure         25,44         26,59 
Manganoxydul    10,66  9,72 

Eisenoxydul  —  0,96 

Kalk  0,57  0,83 

Magnesia  0,94  ' 

Verhäliniss        ft  :  Si 
ina=r  4  :  2,4 
6  =  4  :  2,3 

Der  zu  höbe  Säuregehalt  in  6  ist  eine  Folge  von  Zersetzung  dieser  Horn- 
blende, welche  9,85  p.  C.  Carbonate  enthielt,  die  aus  50,52  p.  G.  kohlens. 
Hanganoxydul,  8,6  kohlens.  Eisenoxydul,  37,47  kohlens.  Kalk  und  2,44  koh- 
lens. Magnesia  bestanden.  Die  Analyse  selbst  bezieht  sich  auf  das  Mineral  nach 
dessen  Behandlung  mit  einer  Säure. 

Nach  Hermann  scheint  das  Mineral  von  Sterling,  welches  Thomson 
als  Sesquisilicate  of  Mangaoese  anfuhrt ,  eine  solche  verwitterte  Mangan-Horn- 
blende gewesen  zu  sein. 

Die  Hauptmasse  des  Cummingtonits ,  welcher  dem  Kieselmanganen  des 

Augittypus  am  nächsten  kommt,  ist  Manganoxydulbisilikat, 

AnSi 
1  At.  Kieselsäure       =  385,0  =  46,81 
1    -   Manganoxydul  =  437,5  =  53,19 

822,5       4  00. 

Anhang.  Asbest  (Amianth).  Tremolit  und  Strahlstein  (seltener  auch 
dunkle  thoncrdchaltigc  Hornblenden)  gehen  in  einen  lockeren  langfaserigen  Zu- 
stand Uhcr,  den  man  als  Asbest  bezeichnet,  wie  dies  schon  von  dem  Tr.  aus 
Grönland  (s.  oben)  erwähnt  wurde.  Dann  enthalten  sie  immer  etwas  Wasser. 
Da  auch  Augite  in  diesem  Zustande  beobachtet  sind,  so  ist  oft  nicht  zu  entschei- 
den, ob  ein  Asbest  diesem  oder  der  Hornblende  ur^rünglich  angehört.  (S- 
Augit,  zersetzter.) 

V.  d.  L.  vorhält  sich  der  Asl)est  sehr  ungleich.  Der  aus  der  Tarenlaise 
schmilzt  sehr  leicht,  der  von  Koruk  äusserst  schwer.  Aehnliches  hatte  schon 
Klaproth  beobachtet. 

1.  Schwarzenstein  im  Zillerlhal.  Meitzendorff. 

2.  Tnrentaise.  Bonsdorff. 

'].  Danncniora,  Schweden.  Auf  Klüften  im  Magiieteiscn.  A.  Erdmann. 

4.  Tyrol.  Scheerer. 

5.  Zillerthal.  Sogen.  Bergkork.  Derselbe. 


475 

6.  Knhiisdorf  in  Sachsen.  Breithaupt's  Kymalin.  Rammeisberg. 

7.  St.  Gotthardt.  Den  Tremolil  begleitend.  Scheerer. 

8.  Australien.  In  Quarz  eingewachsen.  Knövenagel. 

9.  Koruk,  Grönland.  Lappe. 

10.  Tschussowaja  im  Ural.  Im  Serpentin.  Heiniz. 
H.  Staaten-Eiland,  Nordamerika.   (Bergholz).  Beck. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Fluor 

0,60 

Kieselsäure 

55,87 

58,20 

61,20 

57,50 

57,20 

57,98 

Thonerde 

_ 

0,14 

1,71 

— 

— 

0,58 

Magnesia 

20,33 

22,10 

8,99 

23,09 

22,85 

22,38 

Kalk 

17,76 

15,55 

15,30 

13,42 

13,39 

12,95 

Eisenoxydul 

4,31 

3,08 

8,46 

3,88 

4,37 

6,32 

Manganoxydul 

1,12 

0,21 

2,82 

— 

— 

Wasser 

0,14 
100,02 

0,14 
98,62 

2,36 
100,25 

2,43 
100,24    . 

— 

99,39 

«00,21 

7. 

8. 

9. 

40. 

44. 

Kieselsäure 

61,51 

55,19 

58,48 

58,72 

55,20 

Thonerde 

0,83 

1,40 

— 

0,19 

— 

Magnesia 

30,93 

31,58 

31,38 

30,90 

30,73 

Kalk 

3,70 

— 

0,04 

— 

— 

Eisenoxydul 

0,12 

1,70 

9,22 

8,10 

11,82 

Manganoxydul       — 

— 

0,88 

— 

— 

Wasser 

2,84 
99,93 

10,62 
100,49 

4,58 
99,49 

2,25 

100. 

100. 

Das  SauerstofTverhältniss  der  Basen  und  der  Säure  ist 

• 
• 

i  =  i 

:  2,00  =  ' 

1,00  :  2 

7  = 

:  2,82  = 

=  0,71  :  2 

2  =  1: 

2,16  =  i 

0,92  :  2 

8  = 

:  2,25  = 

=  0,88  :  2 

3  =  \ 

:  3,10  =  ( 

},64  :  2 

9  = 

:  2,44  = 

»  0,82  :  2 

4  =  1. 

:  2,14  =  < 

0,93  :  2 

10  = 

:  2,16  = 

=  0,92  :  2 

5  =  1: 

2,13  =  ( 

),94  :  2 

11  = 

M 
■ 

1,92  = 

=  1,04  :  2 

6  =  1: 

2,17=  ( 

),92  :  2 

Während  die  Mehrzahl  der  Asbeste  eigentlich  als  Strahlstein  erscheint,  fehlt 
er  Kalk  in  den  letzten  gänzlich ,  wahrscheinlich  eine  Folge  der  Einwirkung  von 
ewässem,  welche  kohlensaures  Eisenoxydul  enthielten.  In  No.  7  und  3  ist  die 
ubstanz  fast  oder  ganz  ein  Trisiiikat  geworden. 

Das  Bergholz  (s.  dieses)  ist  wohl  eigentlich  dem  Asbest  anzureiben. 

Beck:  Dana  Min.  III  Bdit.  p.  692.  —  Beudant:  Ann.  Mines  II.  S^r.  V,  307.  — 
Bonsdorff:  Schwgg.  J.  XXXV,  438.  —  Damoar:  Ann.  Chim.  Phys.  III.  S6r.  XVI. 
i.  f.  pr.  Cbem.  XXXVIII,  429.  —  Furuhjelm:  Arppe  Undersdkn.  p.  69.  —  Heinti : 
Pogg.  Ann.  LVIII,  468.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVII,  7.  -  Hunt:Plili, 
Mag.  IV  Ser.  I,  322.  —  Klaproth :  Beiträge  I.  5.  —  Knöve  nagel:  lu  mein.  Lab.  — 
Lappe:  Poggend.  Ann.  XXXV,  486.  —  Meilzendorff:  Ebendas.  LH,  626.  —  Mur- 
ray: 1d  mein.  Lab.  —    Pipping:  Berz.  Jabresb.  XXVII,  252.  —    Üammetsberg: 


476 

Pogg.  Ann.  cm,  i7l.  415.  —  Richter:  S.  Scfaeerer.  ^  Q.  Rose*  ^ogg.  Ami.  XXll, 
337.  —  Scheerer:  Poggend.  Ann.  LXXXIV,  Ii4.  —  Schliepcr:  An.  J.  of  Sc 
II  8er.  IX,  440.  —  Seybert :  Bbendas.  1  Ser.  VI,  IM. 

Aeltere  Analysen : 
Berthier:    Strahlstein  von  Chamoany  a.  St.  Bernhardt:   Aon.  Miiiea  VI«  4ftl.  — 
HIsinger:  Tremoütvom  Fablun:  Sohwgg.  J.  XXIII,  Sft7.  ^  Retilas:  TremoliiTOo 
Tjötten  :  Bbendas.  XXIX,  186. 

Krokydolith.  Scbmiht  v.  d.  L.  zu  einer  braunen  Schlacke,  oder,  jedech 
schwierig,  zu  einer  Kugel.  Nach  Stromeyer  bildet  er  ein  Schwanes  etwas 
blasiges  magnetisches  Glas,  wtthrend  dtinne  Fasern  schon  in  der  WeinBsist- 
flamme  schmelzen. 

1.  Orangofluss,  Südafrika,  o)  Ktaproth.  b)  Stromeyer. 
S.  Wakembach,  Vogesen.  Aus  dem  Glimmerporphyr.  Delesse. 

I.  s. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

50,0 

51,82 

53,02 

fiisenoxydul 

40,5 

34,08 

25,62 

Manganoxydul 

— 

0,10 

0,60 

Magnesia 

— 

2,48 

10,14 

Kalk 

«,5 

0,03 

1,10 

Natron 

5,0 

7,07 

5,69 

Kali 

— 

— 

0,39 

Wasser 

3,0 

■     4,80 

2,52 

Chlor 

— 

— 

0,51 

Phosphorsäurc 

100. 

— 

0,17 

99,78 

99,66 

Sauerstoff  von 

ft     : 

Si      : 

A 

46  s  40,40  : 

S6,60  : 

4,26  =  1  : 

2,86  :  0,42 

2    =  40,69  : 

27,53  : 

2,24  =  1  : 

2,58  :  0,21 

Im  Fall  diese  Mineralien  kein  Eisenoxyd  enthalten,  hOnnte  man  sie  als 

(3ASi  +  2A*Si»)  +  4i— 3aq 
betrachten.    Sie  sind  wohl  aus  natronhaltiger  Hornblende  (Arfvedsonit)  hervor- 
gegangen, wobei  Kalk  fortgeführt  wurde. 

Delesse:  Ann.  Mines  III  Sdr.  X,  347.   —    Kiaproth:  Beitr.  VI,  SI7.   —    Stro- 
meyer: Pogg.  Ann.  XXIU,  453. 

B.   Bisilikate  von  Monoxyden  und  von  Eisenoxyd. 

Die  Glieder  dieser  Abtheilung  gehören  theils  dem  Augittypus  an  (Babing- 

tonit,  Aegirin,  Akmit),  theils  dem  der  Hornblende  (Arfvedsonit).     Unter  den 

Monoxyden  spielt  hier  das  Natron  oft  eine  bedeutende  Rolle.    Ihre  Zusammen- 

(  als  Bisilikate  ist  erst  durch  meine  Untersuchungen  festgestellt  worden, 

Ue  Gegenwart  beider  Oxyde  des  Eisens  in  ihnen  constatirt  haben. 


477 
a.    Von  AugittypttS. 

Babingtonit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Kugel,  und  reagirt 
nit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Mangan. 
Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Dieses  von  Lewy  beschriebene  sehr  seltene  Mineral  von  Arendat  wurde 
uersi  von  Ghildren  qualitativ  geprüft. 

Arppe.    Thomson.  Rammelsberg. 
Sp.  G.  =  3,355  3,366      Sauerstoff, 

a.  b.  c. 

Rieselsäure  54,4  47,46  54,22  36,59 

Thonerde  0,3  6,48  — 

Eisenoxyd  —  —  44,00  8,80 

Eisenoxydul  24,3  46,84  40,26  s.ag^ 

Manganoxydul  4,8  40,46  7,94 


«.28^ 


Kalk  49,6  44,74  49,32  5 

Magnesia  2,2  2,24  0,77  0 

GlUhverlust  0,9  4,24  0,44 

400,5  99,40         400,92 

Der  Sauerstoff  von  ft  :  l?e  :  Si  ist  in  meiner  Analyse  =  3:4  :  8.  Der  Sauer- 
off sämmtlicher  Basen  und  der  Säure  ist  also  =  1:2. 

Der  B.  ist  mithin  eine  Mischung  von  Bisilikaten,  nämlich  von  4  At. 

isenoxydbisilikat  und  9  At.  Eisenoxydul-  (Manganoxydul-  und  Kalk-)  Bisilikat, 

9ASi  +  PeSi^ 
ler 


Ca  1 
te  Ui 
An] 


H^a 
9^te  ySi  +  l?eSi» 


42     At.  Kieselsäure  =  4620  =  50,66 

4      -    Eisenoxyd  =  4000  =  40,96 

2,4  -    Eisenoxydul  =     945  =  40,36 

4,6  -    Manganoxydul  =     700  =     7,67 

5,3  -    Kalk  =  4855  =  20,35 

9420       400. 

Dauber  hat  gezeigt,  dass  der  B.  gleich  dem  Rhodonit  und  Fowlerit  ein- 
iiedrig  krystallisirt.  Dennoch  sind  alle  diese  Verbindungen  mit  dem  Augit 
omorph*) ;  der  B.  gehört  mithin  in  die  grosse  Augitgruppe,  zu  der  Abtheilung, 
3ren  Basen  Monoxyde  und  Eisenoxyd  sind. 


4)  lo  derselbeo  Weise  wie  Albit  mit  Orthoklas. 


478 

Arppe:  Om  Babingloniteas  kcmiska  SAmmansüttning.  Aach  Ben.  Jahresb.  XüHf 
i05.  —  Ghildren:  Ann.  of  Phif.  N.  S.  VII,  i^lS.  Pogg.  Ann.  Y,  459.  —  Dtuber: 
Pogg.  Ann.  XGIV,  898.  —  Ranimelgberg:  Ebtndas.  CHI,  i87.  804.  —  R.  D.  Thom- 
son: Phil.  Mag.  XXVII,  428    Berz.  Jahresb.  XXVI,  858. 


Akmit  (Achmil). 

Gicbi  beim  Erbitsen  Spuren  von  Wasser.  Schmilit  v.  d.  L.  leicht  m  einer 
glUnzend  schwarzen  magnetischen  Perle ,  and  rcagin  mil  den  Piüsseii  auf  Eiwb, 
Mangan  und  Kieselsäure. 

Wird  von  Stturen  vor  und  nach  dem  Gltthen  wenig  angegriffen. 

Der  A.  von  Rundcmyr,  Kirchspiel  Eger  im  südlichen  Norwegen,  wurde  von 
P.  Ström,  seinem  Entdecker,  sodann  von  Berielius  anal^lK.  Neuerlich 
habe  ich  ihn  mit  Rücksicht  auf  die  Oxydationsstufen  des  Eisens  abermals  un- 
tersucht. 


Ström. 

Berzelias. 

Lehnnt. 

Rammelsbeiip. 

Sraent. 

Titansfture 

— 

Spar 

— 

♦,n 

Kieselsäure 

54,27 

55,85 

52,02 

51,66 

M,n 

EisenoKyd 

84,34*) 

31,86 

— 

28,28 

•,it 

Eisenoxydul 

— 

— 

28,08 

6,28 

♦,f» 

Manganoxydul 

— 

4 ,08  ») 

3,49 

0,69 

0.« 

Kalk 

— 

0,72 

0,88 

— 

Natron 

9,74 

«0,40 

43,33 

12,46 

*'«• 

Kali 

— 

— 

0,43 

e,07 

Glühverlust 

1,88 
400,33 



0,50 
Äl  0,69 

0,39 
100,25 

98,70 

98,99 

Sp.  G.  = 

3,24 

=     3,53 

Die  Natur  des  Akmits  wird  erst  durch  die  letzte  Analj'se  deutlich,  nachdem 
frühere  Versuche  von  mir,  Eisenoxydul  aufzufinden  und  zu  bestimmen,  aus 
Mangel  genauer  Methoden,  negative  Resultate  gegeben  hatten.  Allerdings  hatte 
schon  Ström  einen  Gehalt  an  Eisen oxydul  vermuthet,  v.  Kobell  dasselbe 
sogar  bei  qualitativer  Prüfung  in  ansehnlicher  Menge  gefunden. 

Der  Sauerstoff  von  ft  (Na,  f'e) ,  vom  Eisenoxyd  und  von  der  Kieselsäure 
verhält  sich  =  4,58  :  8,48  :  26,82  =  4  :  4,85  :  5,86  oder  =  4,4  :  4,9  :  6,  d.  h. 
ofTenbar  =4  :  2  :  6.  Der  A.  enthält  folglich  Bisilikate  und  ist  eine  Mischung 
von  3  At.  einfach  kieselsaurem  Natron  und  Eisen  oxydul  und2At. 
einfach  kieselsaurem  Eisenoxyd, 

iM&:   ..2«feSi». 


*  ""]  Si 


4)  Und  Manganoxyd. 
2)  Als  Oxyd. 


47d 

9  At.  Kieselsaure  s=  34G6,0  =  51,92 

2   -    Eisenoxyd  =  2000,0  =  29,96 

I   -    Eisenoxydul  =     337,5  =     5,06 

t  -    Natron  =:     872,0  =  43,06 

6675,5       400. 

Der  Akmit  gehört  hiemach  zur  grossen  Gruppe  des  Augits,  dessen  Form 
er  bekanntlich  hat.  Er  ist  ein  interessantes  Glied  dieser  Abtheihuig,  und  unter- 
scheidet sich  von  dem  gleichfalls  die  Augitsfruktur  besitzenden  Aegirin  nur 
dadurch,  dass  dieser  blos  4  At.  des  zweiten  Gliedes  der  Formel  enthält,  worin 
ein  wenig  Thonerde  auftritt;  er  hat  aber  ganz  die  Zusammensetzung  des 
Arfvedsonits. 

Berzelius  bemerkte  zuerst  im  A.  Spuren  von  Titansüure.  v.  Eobell 
fand  3,25  p.c.,  ich  erhielt  in  früheren  Versuchen  3,4  p. C,  worin  aber  noch 
eine  beträchtliche  Menge  Kieselsäure  enthalten  war.  Dte  neuesten  Analysen 
redaciren  jedoch  ihren  Gehalt  auf  etwa  4  p.  C.  Um  nämlich  zu  prüfen ,  ob  sie 
von  einer  Einmengung  von  Titaneisen  herrühre,  schlämmte  ich  eine  gritesere 
Menge  des  Akmitpulvers ,  und  fand  in  dem  leichtesten  Theil  4,44  p.  G»,  in  dem 
schwersten  4,24  p. C.  Titansäure,  also  ziemlich  gleichviel,  so  dass  ich  nicht 
wage,  mich  für  die  Gegenwart  von  Titaneisen  zu  entscheiden. 

Man  hat  zuweilen  die  Ansicht  ausgesprochoi,  der  A.  sei  nicht  mehr  unver- 
ändert, namentlich  hat  v.  Eobell  auf  das  erdige  Ansehen  der  inneren  Masse 
voD  Akmitkrystallen  aufmerksam  gemacht.  Obwohl  die  zu  meinen  Versuchen 
benutzten  im  Innern  nicht  glänzend  waren,  so  gab  doch  die  gesonderte  Analyse 
der  durch  Schlämmen  erhaltenen  Antheile  gleiche  Zusammensetzung. 

Berzelius:  S.  Ström.  —  v.  Kobell:  J.  f.  pr.  Chem.  XIV,  442.  —  Lehunt: 
Thomson  Outlines  I,  480.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXVII1,505.  CHI,  286.300. 
—  Ström  und  Berzelius:  K.  Vet.  Ac.  Handl.  4824.  I,  460.  Jabresb.  U,  94. 
Schwgg.  J.  XXXVn,   207. 


Aegirin. 

Ein  mit  dem  Augit  isomorphes  Mineral  von  Brevig  in  Norwegen,  oft  mit 
^iner  Hornblende  verwechselt,  wie  Breithaupt  zuerst  gezeigt  hat.  Sein  si>ec. 
Gew.  ist  nach  meinen  Wägungen  s  3,578.  Sein  Pulver  ist  dunkelgrün. 

Schmilst  V.  d.  L.  leicht  unter  Gelbfärbung  der  Flamme. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

Plattner  fand  in  diesem  Mineral  52  p.  C.  Rieselsäure,  2,2  Thonerde, 
^9,25  Eisenoxydul ,  und  hielt  den  Rest  hauptsächlich  für  Natron.  Neuerlieh 
labe  ich  bei  Gelegenheit  einer  grösseren  Arbeit  über  Augit  und  Hornblende  auch 
len  A.  analysirt  und  gefunden : 


480 


Sauerttoff. 

Kieselsaure 

50,S6 

16,09) 

16,66 
0,»?/ 

Tbonerde 

4,28 

Eisenoxyd 

8«,07 

6,61 

Eisenoxydul 

8,80 

4,95 

Manganoxydul 

4,40 

0,84 

Kalk 

5,97 

4,56 

Magnesia 

4,88 

0,54 

6,8< 

Natron 

9,29 

a.»7 

Kali 

0,94 

0,46 

400,72 

Da  der  Sauerstoff  von  ft  :  Fe  :  Si  sehr  nahe  =s  4  :  4  :  4  ist,  so  besteht  der 
Aegirin  aus  Bi Silikate n,  d.  h*  aus  3  At.  Bisilikat  von  Natron,  Kalk  und  Eisen- 
oxydul und  4  At.  Bisilikat  von  Eisenoxyd, 

3ftSi  +  l^eSi<. 

Rechnet  man  das  Kali  zum  Natron ,  die  Magnesia  zum  Kalk ,  das  Mangan  zum 
Eisen,  so  sind  die  Monoxyde  zu  je  4  At.  vorhanden,  so  dass  die  spedeUe 
Formel 

il^e]  [      (3]^eSiH-9eSi*)| 

3  i  Ca  i  Si  +  FeSi<  oder  \+  (3  CaSi  +  f^eSi')' 
i«a|  |-4-(3NaSiH.FeSi*)| 

ist. 

Vergleich  der  Rechnung  mit  der  Analyse ,  wenn  die  Ikbrigen  Basen  in  die 
Aeq.  jener  drei  verwandelt  werden  : 

Gefunden 
6  At.  Kieselsaure     =  2340,0  r=  54,36  50,50 

4    -    Eisenoxyd     =  4000,0  =  22,23  24,73 

4    -    Eisenoxydul  =     450,0  =  40,00  40,06 

4    -   Kalk  =    350,0  =     7,78  7,46 

4    -    Natron  =     387,5  =     8,63  40,55 

4497,5      400.  400. 

Plantamour  hatte  in  einem  Aegirin,  welcher  mit  Titaneisen  durchwach- 
sen war,  46,57  Kieselsaure,  3,44  Thonerde,  24,38  Eisenoxydul,  2,07  Mangan- 
oxydul, 5,94  Kalk,  5,88  Magnesia,  7,79  Natron,  2,96  Kali,  2,02  Titansäure 
gefunden.    Das  Mineral  war  also  nicht  rein ,  und  es  fehlt  die  Bestimmung  des 

Eisenoxyds. 

Der  Aegirin  verhalt  sich  zum  gewöhnlichen  Augit  etwa  wie  der  Arfvedsonit 
zur  Hornblende. 

Plantamour:    Bibl.  univ.  April  4841.    —    Plattner   (Breithaapt) :    Pogg.  Ann. 
LXXX,  3U.  —  Rainmelsberg:  Ebendas.  CHI,  286.  302. 


481 

6.    Von  Hornblendetypus. 

Arfvedsonit. 

Schmilzt  in  Splittern  schon  in  der  Flamme;  kocht  v.  d.  L.  stark,  wirft 
Blaseo  und  giebt  eine  schwarze  magnetische  Kugel.  Kobell. 
Wird  von  Säuren  nicht  angegrifTen. 

Dieses  mit  der  Hornblende  isomorphe  Mineral ,  welches  den  grönländischen 
Eudialyt  begleitet ,  ist  von  Thomson,  Kobell  und  von  mir  untersucht  wor- 
.*)  Sp.  6.  =s  3,589.  Rammeisberg. 

Thomson.      Kobell.   Rammolsberg.    Sauerstoff. 

26,59 

8J2 


Kieselsäure 

50,51 

49,27 

51,22 

Thonerde 

2,49 

2,00 

Spur 

Eisenoxyd 

35,44 

23,75 

Eisenoxydul  * 

— 

36,12 

7,80 

«,7S 

Hanganoxydul 

7,46 

0,62 

1,12 

0,28 

Kalk 

1,56 

1,50 

2,08 

0,59 

Magnesia 

0,42 

0,90 

0,86 

Natron 

— 

8,00 

10,58 

S,7« 

Kali 

Spur 

0,68 

0,1  S 

Chlor 

0,24 

GlOhverlust 

0,96 

— 

0,16 

5,76 


98,42  98,47  98,29' 

In  meiner  Analyse  ist  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  =  4  :  4,9, 
d.h.  s  4  2.  Derjenige  der  Basen  A  und  des  Eisenoxyds  ist  =x  4  :  4 ,4,  d.  h.  nahe 
^2:3.  Mithin  besteht  der  A.  aus  Bisilikaten,  und  zwar  2  At.Bisilikat  von 
Katron  und  Eisenoxydul  (Oa)  und  4  At.  Bisilikat  von  Eisenoxyd, 

2ftSi  +  PeSi». 
Ist  l^e  SS  An,  Ca,  Ag,  sowie  Na  =  R,  so  ist  er  im  Wesentlichen  eine  isomorplie 
Hischung  je  eines  Atoms, 

oi^^l  ö-       f?  Ö-8    ^  (2teSi  +  ffeSi») 

führt  man  jene  Reduktion  in  der  Analyse  aus ,  und  stellt  diese  dann  der  Rech- 
nung gegenüber,  so  erhält  man : 

Gefunden 

40  At.  Kieselsäure   =  3850  =  54,4  7  54,64 

2   -    Eisenoxyd     =  2000  =  26,58  23,94 

2   -    Eisenoxyduls    900  =  4  4,96  43,34 

2  -    Natron  ==    775  =s  4  0,29  44,44 

7525     400.  400. 

Kobell  fand  mehr  Eisen,  weniger  Natron.  Legt  man  die  obige  allgemeine 
'^ormel  m  Grunde,  so  hätte  er  27,53  Eisenoxyd  gegen  4  4,35  Eisenoxydul  finden 

i)  Arfyedson  untersuchte  als  A.  eine  grönländische  Hornblende. 

RaBBeltberg^t  Mineralchemie.  Ol 


488  ^^^P 

müssen.  Es  scheint  hicrimch,  duss  soin  A.  uine  is<>ni»rp]ic  Misehtitig  n-ir,  warf 
die  AI.  von  Natron  und  Eisenoxjdul  =  2:3  sind. 

Der  A.  ist  dns  einzige  dem  Hornbipndotypus  angehöriRe  Gliuil  derjenigeD 
Alitheilun^  der  grossen  Atigitgruppe ,  in  wek-her  von  Sesqnioxjden  nur  Eisfn- 
osyd  vorkommt.  Er  slelil  zu  den  llionerdrhalligtm  Ilornblenden  in  demselbn 
Vertiüllniss,  wie  Aknüt  etc.  zu  den  gleichartigen  Aiigilen. 

Rsmmelsbori;;   l'n)^.  Ann   CHI,  iSl  m 


C.    Bifiilikiile  und  Bialumioale  von  MaDotydea  und  von 
Eisenosyd. 

ThoDordebaltigw  Angll.    TbonerdefailUg«  UorobleDdi. 

Diese  bei  weitem  grfissic  Abllieilunf;  pinliült  selir  viele  schön  krysmllisirtt 
Augite  und  Hornblenden,  seltener  von  hellerer  Farbe,  meist  intensiv  grün  oder 
braun,  so  dass  sie  schwan  erscheinen.  Sie  sind  wichtige  Gemenglheile  einer 
grossen  Zahl  krystallinischer  (iesleine,  und  haben  seil  Vauquelin's  undKlap- 
roth's  Zeit  die  Analytiker  bliufig  besch.1fligt,  so  dass  von  ihnen  eine  bedeutend'' 
Zahl  von  Analysen  vorliegt. 

Knd«rDatsuh  halle  die  ihoiterd  ehalt  igen  Augite  in  der  neueren  Zeitmci^- 
licbst  sorgfältig  untersucht,  allein  er  vermochte  nicbt,  die  ZusamnMiisetsuBg  toa 
Bisilikelen  mit  Scharfe  daraus  abiuleiten,  wie  sie  aus  H.  Rose 's  ADslys^der 
thonerdefreien  folgt,  mochte  er  die  Thonerde  au  den  Basen  oder  sur  Sfiure 
rechnen. 

Die  Untersuchungen  von  Bonsdorff ,  Kuderna  tsch  n.  A.  an  den  ibon- 
erdchaltf^n  liornblenden  gestatten  ebenso  wenig  eine  scharfe  Berechnung,  la- 
dessen hatte  Bonsdorff  zu  bemerken  geglaubt,  dass,  wenn  man  nurZweidrittel 
vom  Sauerstoff  der  Thooerde  tu  dem  der  Kieselsaure  lege,  alsdann  dasselbe 
Sauerstoffverhaltniss  fUr  die  thooerdehaltigen  Hornblenden  sich  ergebe,  wie  fUr 
die  thonerdefreien.  Nach  ihm  wären  3  At.  Thonerde  isomorph  mit  i  At.  Kiesel- 
saure. Indem  man  diese  Berechnung  auch  bei  den  thonerdehalligcn  Augiten  an- 
wandte, kam  man  allerdings  dem  SauerslofTverhaltniss  der  thonerdefreien  Glie- 
der [1  :  i  beim  Augit,  1  :  9^  bei  der  Hornblende)  zaweilen  nahe,  meist  aber 
zeigten  sieb  Differenzen  positiver  oder  negativer  Art,  so  dass  ich  schon  vor 
J:ihren  die  Deliouptung  aussprach,  die  Analysen  dieser  Mineralien  konnten  fUr 
jene  sogenannto  polymere  Isomorphie  nichts  beweisen,  um  so  mehr  als  die 
llornblendeformel  Überhaupt  unsicher  war. 

Wie  wenig  die  vorhandenen  zahlreichen  Analysen  geeignet  sind,  Ubereio- 

stimmende  Itesullale  zu  erlangen,  lehrt  ihre  Berechnung.    Da  findet  man  Augite, 

eiche  die  slto  llornblendeformel  erhallen  uitusten,  und  Hornblenden,  welche 


488 

irflMfi|iilikale  sind.    Zu  den  ersten  gehören  der  schwarze  krystallisirte  Augit 
Tom  Taberg,  vom  Lascher  See ,  von  Piko,  der  schwarzbraune  von  Pargas,  wtth- 
reod  die  Hornblenden  von  Faymont,  Pargas,  New- York,  Aetna  u.  s.  w.  selbst 
nach  Hinzurechnung  der  Thonerde  zur  Säure  doch  nur  Bisilikate  darstelleD. 

Durch  eine  grössere  Reihe  von  Versuchen  habe  ich  mich  überzeugt ,  dass 

die  bisherigen  Analysen  dieser  Mineralien  fast  ohne  Ausnahme  mangelhaft  sind ': 

I)  weil  in  ihnen  stets  Eisenoxyd  neben  Oxydul  vorkommt ,  die  nicht  besonders 

bestimmt  wurden ,  und  2)  weil  insbesondere  die  hierhergehörigen  Hornblenden 

Natron  und  KaU  enthalten. 


a.    Von  Augittypus. 
Thonerdehaltiger  Augit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Schlacke.  Reagirt  mit  den  Flüssen 
auf  Eisen,  zuweilen  auf  Mangan. 

Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen. 

Wir  führen  hier  die  Analysen  Anderer  natürlich  mit  an,  ohne  jedoch  alle  für 
die  Rechnung  zu  benutzen ,  obwohl  sie ,  besonders  die  eisenärmeren ,  dazu  oft 
branchbar  sind,  weil  die  Menge  des  Eisenoxyds  niemals  gross  zu  sein  scheint. 

A,  Aus  älteren  Gesteinen. 

4.  Temuay,  Yogesen.  Hellgrün,  sp.  G.  s  3,135.  Detesse, 

2.  Traversella.  Sog.  Pyrgom.  Dunkelgrün.  R.  Richter  und  Scheerer. 

3.  Zigolonberg  im  Fassathal.  Grünschwarz.  Kude matsch. 


4. 

2. 

3. 

Kieselsäure 

49,00 

1           54,79 

50,4« 

Thonerde 

5,08 

4,03 

4,20 

Kalk 

48,7? 

\           48,98 

20,05 

Magnesia 

45,90 

>          47,40 

43,70 

Eisenoxydul 

7,49 

7,57 

44,60 

Wasser 

2,26 

99,77 

99,67 

98,26 

Sauerstoff. 

1. 

2. 

8. 

Si 

25,44 

26,89         26,02 

M 

2,37 

4,88           ^ 

1,96 

«g 

6,38 

6,96 

5,48 

Ca 

5,36 

5,42           1 

3,73 

te 

4,59 

4,68           ! 

2,57 

Yerhältniss : 

A     : 

.     Si,  Ä{ 

4 

=  4$,33 

:  28,84  =  4 

:  2,46 

2 

rs  44,06 

•  28,77  =  4 

:  2,04 

3 

=  43,78 

:  27,98  =  4 

:  2,03 

31 


Diese  Aogil«  find,  gleich  denen  der  [»l^t-niJtiti  Alillicilung.   isomorplii 
sditiDgeD  von  Biailikaleo  und  Bialtuninalen 

nASi  +  ft*Äl*. 
Belreflii  der  Basen  ist  in 

^e  :  Ca  :  Ag 
4.8  »i  1  :  3   :  i 
3  —  1:8:8. 

Dflieate:  J.  t.  pr.  Cham.  XLT,  m.  —  K 
577.  —  Richter  and  SGh«»r»r:  Ber.  di^r 
S.  Juni  1BIB. 


B.  Aus  jüngeren  Gesleinen. 

Rbfln,  Westerwald,    BObmiD. 

f.  SciiwanerA.  Bbdn.  ^.0.  »  3,333.  KUproth. 

8.  Dnoki^grOner.     -      Sp.G.  «■  3,88.  Derselbe. 

3.  Gmnschwaner.  -      Sp.G.  ~  3,347.  Kudernatsch. 

i.  HärÜingen  im  Wcslorwiild.    Mit  llornhitrnde  vorkommend,  theilweite 

wachsen.  Sp.G.  =  3,:i80.  Raranielshorg. 
5.  Schima  in  Bübmen.  Sp.G.  =  3,361.  It. 


1. 

3. 

»■') 

4. 

s. 

Kieselsaara 

52,00 

55,00 

60,(8 

47,58 

64,48 

Thonerde 

5,75 

5,50 

6,58 

8,43 

3,38 

Kalk 

14,00 

48,50 

18,78 

48,25 

23,54 

Magnesia 

12,75 

43,75 

46,32 

48,76 

42,88 

Eisenoxydul 

41,0« 

9,00 

7,40 

7,77 

5,45 

Eisenoiyd 

5,83 

0,95 

Hanganoxydul 

0,85 

— 

— 

0,40 

8,63 

0,85         i.OO  —        400,66       99,89 

96,08       97,65       03,50 


acb«r  S«e,  KaitAratah). 


6.  Gillenfolder  Haar.  Sp.G.  =3,356.  Eudernatscb. 

7.  Laacber  See,  lose  Erystalle  am  Ufer.  Sp.G.  =  3,348.  Rammelsbe 

8.  Laacher  See,  aus  dem  See;  ansserlicb  malt.  G.  Bischof. 

9.  Sasbach  am  Kaisersluhl.  Dunkelbraun.  Tobler. 


485 


6. 

7. 

8. 

». 

0 

a. 

b. 

c. 

d. 

Kieselsäure 

49,79 

47,05 

48,76 

49,39 

50,03 

50,83 

44,40 

Thonerde 

6,67 

5,46 

4,99 

6,00 

3,72 

2,46 

7,g3 

Kalk 

22,54 

23,77 

23,26 

22,46 

22,85 

24,73 

22,60 

Magnesia 

42,12 

4  5,35 

45,78 

43,93 

13,48 

3,42 

40,45 

Eisenoxydul 

8,02 

7,57 

7,24 

7,39 

6,65 

43,50 

44,84 

Eisenoxyd 

2,36 

Manganoxydul 

— 

— 

— 

— 

0,45 

7,56 

0,44 

Natron 

— 

— 

— 

— 

0,38 

2,43 

Kali 

— 

— 

— 

• 

— 

0,98 

0,65 

Wasser 

— 

— 

4,03 

99,4  4     98,90  400.         99,25     99,24  400,66  400,72 

Italien. 

Prascaii.  Schwarz,  krystaliisirt.  Sp.  G.  =3,40.    Klaprotb. 

Vesuv. 
(Monte  Somma.)  Dufr^noy. 
Vesuv.  Derselbe. 
Vesuv.  Grasgrüner  krystallisirter  aus  Lava.  Rudernatsch. 


40. 

44. 

4  a. 

48. 

Kieselsäure 

48,00 

50,27 

54,44 

50,90 

Thonerde 

5,00 

3,67 

4,87 

5,37 

Kalk 

24,00 

42,20 

24,47 

22,96 

Magnesia 

8,75 

4  0,45 

42,24 

4  4,43 

Risenoxydul 

40,80 

20,66 

6,24 

6,25 

Manganoxydui 

4,00 

— 

— 

97,55         97,25         96,20         99,94 
Aetna. 

Analyse  Vauquelin's,  * 

Schwarzgrüner  krystallisirter.  Sp.G.  =3,359.  Kudernatsch. 

Fiumara  von  Mascali.     Sp.  G.  =  3,228.     Sartorius   v.   Walters- 
hausen. 

Ebendaher;  hellgrUn.  Sp.G.  =  3,204.  Derselbe. 

Monti  rossi  bei  Nicolosi.  a]  Sp.G.  =  2,886.  (?R.)  Derselbe,  h)  Sp.G.  as 

3,376.  Rammeisberg. 


44. 

45. 

46. 

4  7. 

48. 
a.            b. 

Rieselsäure 

52,00 

50,55 

49,69 

51,70 

47,63     47,38 

Thonerde 

3,33 

4,85 

5,22 

4,38 

6,74       5,52 

Kalk 

43,20 

22,29 

48,44 

4  8,02 

20,87     49,40 

Magnesia 

40,00 

43,04 

14,73 

24,14 

42,90     45,26 

Eisenoxydul 

43,16 

7,96 

40,75 

4,24 

44,39       7,89 

Eisenoxyd 

3,85 

Manganoxydul 

4,86 

— 

— 

— 

0,24       0,40 

Wasser 

— 

0,54 
99,34 

0,49 
99,94 

0,28       0,43 

93,55 

98,66 

4  00,02*)  99,53 

Mittel  aus  drei  Analysen. 


19.  SetfJAli,  Island.  Si^hnarv^grün.  Sartorius  v.  Wallersbauseu. 
iO.  leneriiTo.  Scliwarz.  Deviile. 


Kicsflsiiure 

49,87 

18,05 

Tlinnerdü 

6,05 

1.18 

Kalk 

23,00 

H,9G 

Megncsiu 

Ifi.lH 

»,to 

Eiaenoxyilul 

5,82 

s:t,ii 

"100.  100. 

Von  allen  diesen  Analysen  sind  nur  die  meinigen  fUr  die  Rechnung  brauch- 
bar^  weU  allein  in  ihnen  die  Mengen  beider  Oxyde  des  Eisens  bestimiiil 
sind. 

Sauerstoffgehdt.  ,  , ,,  ; 

i.  8.  7.  18b.  ; 


Si 

24,66         Sß,».-»         25,95 

»,60 

a 

.1,79           <,S8           (,7i 

S,I>8 

t. 

4,75           0,28           0,71 

1,15 

U  («Ol 

1,81           1.80           1,50 

1,77 

Ca 

5,18            «,«8            6,i9 

5,IG 

«« 

8,iO,           a,n            5,39 

C,10 

.f,^' 

*  fltdersloffVoriililtniss- 

'." 

[*  'Ä:R,Si      ft,Fe:Si,ÄI 
i     =  1    ;  2,4     =      1    ;  2,06 
5    =       :  2,1                 :  2,08 
7    =      :  2,1                 :  2,06 
(8b=       :  Ü,1                   :    1,78 

Nachdem,  was  ich  für  die  llimierdcliiillii^en  Hornblenden  bewiesen  blbt| 
ist  auch  für  die  Augilo  die  letzte  Berechnung;  allüin  statthaft,  wenngleich  dieio 
Vergleich  zu  jenen  viel  geringere  Menge  Eisenoxyd  das  Resultal  nicht  so  auDBKg 
macht.  Dies  ist  auch  der  Grund,  weshalb  die  ülteren  Analysen  mit  Eisenoijdd 
allein  oft  suhon  nahe  das  BisilikatverhUltniss  ergeben.  (Unter  1  ■>  derselben  Ilw 
men  7  ihm  sehr  nahe.) 

Die  thonerdebaltigen  Augitc  sind  isomorphe  Mischungen  von  Bisilikal  und 
Bialuminat  von  Monoxvden  und  Eisennxvd, 
ßSi, 

peäi',         ,        ; 

ftȀI*.  I  -     . 

In  dem   thoncrdeiirnislen  |No.  8  =  2,16  p.  C.)   verhallen  sich  ThoHrdi 

und  Kieselsäure  =  1  :  26.     Uer  Ihonerdercichste  der  von   mir   unlersiicbttn 

(No.  i  =  8,l:i  i».  C.)  wigl  jenes  Vcrhilllniss  =  I  :  6—7.     Das  Hastoum  der 

Thonerdo  pücf;!  iui  Allgemoinon  U  — 6  p.C.  zu  Süia,  d.  h.  1  At.  gegen  8 — lOiL 

selsauro.  ,  , ,,, 


[  487 

In  Beireff  der  Monoxyde  gehören  alle  diese  A.  zu  den  Kalk-Magnesia-Risen- 
iiigiteii.  Eine  grössere  Zahl  enthält  ungefähr  22  p.  C.  Kalk  gegen  1 3  p.  G.  Magnesia, 
d.h.  iasi  gleiche  Atome  beider  Basen.  Abv/eichend  ist  No.  8,  mit  geringem 
Magnesia-  und  hohem  Mangangehalt.  Dieser  Augit  ist  matt,  abgerundet  und  hat 
lie  Alkalien  wohl  aus  dem  Seewasser  aufgenommen. 

Nach  den  Erfahrungen  von  Kudernatsch  und  von  mir  enthalten  die 
rbonerde-Augite  im  frischen  Zustande  kein  Alkali,  wodurch  sie  sich  von  den 
lomblenden  sehr  unterscheiden. 

Folgende  Augite  weichen  von  der  Bisilikatmischung  wesentlich  ab : 

1.  Erystallisirter  schwarzbrauner  A.  von  Pargas,   zuweilen  von  Hornblende 
begleitet.  Sp.G.  =  3,408.  Nordens kiold. 

2.  Erystallisirter  schwarzer  A.  aus  dem  Basalttuff  der  azoriscben  Insel  Pico. 
Sp.G.  =  3,174.  Hochstetter. 

3.  Derber  A.  aus  dem  Basalt  von  Ostheim  bei  Hanau.   G.  Gmelin. 


\. 

Sauerstoff. 

2.      i 

Sauerstoff 

8. 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

51,80 

26,88 

50,40 

26,19 

56,80 

29,48 

Thonerde 

6,56 

3,06 

2,99 

4,40 

15,32 

7,45 

Kalk 

19,07 

5,42 

21,10 

6,00 

4,85 

^40 

Magnesia 

12,01 

4,80 

2,40 

0,96 

5,05 

2,02 

Eisenoxydul 

6,92 

4,58 

22,00 

4,88 

12,06 

2,68 

Manganoxydul 

— 

• 

— 

3,35 

0,76 

Natron 

— 

3,14 

0,80 

Kali 

— 

— 

0,34 

0,06 

GlUhverlust 

1,02 

0,30 

100,91 

97,38  99,19 

In  No.  1  ist  der  Sauerstoff  ft  :  Si,  Äl  =  1  :  2,55  slatt  1  :  2.  Auch  wenn 
an  den  Verlust  =  2,62  p.  C.  als  Magnesia  annimmt,  ist  das  Verhältniss  immer 
»eh  =  1  :  2,3i,  und  wenn  auch  ein  Theil  des  Eisens  als  Oxyd  vorausgesetzt 
ird,  fehlt  es  an  Basen. 

No.  2  giebt  die  Proportion  1  :  2,33.  Das  richtige  Verhültniss  1  :  2  würde 
5h  ergeben,  wenn  dieser  A.  17,1  p.  C.  Fe,  und  nur  7,7  p.  G.  fe  enthielte, 
inn  gJibe  aber  die  Analyse  einen  Ueherschuss  von  2  p.  G. 

No.  3  hat  eine  ganz  abnonne  Mischung,  deren  Bcstüliguug  wünschenswerlh 
.  Eine  geringe  Menge  Erden ,  viel  Mangan  und  Natron  deuten  auf  eine  Zer- 
Izung.  Der  Sauerstoff  von  ft  :  Äl  :  Si  ist  fast  =  1  :  1  :  4. 

Die  früheren  Ansichten  über  die  Zusammensetzung  der  Thonerde-Augife 
ben,  seit  ich  die  Gegenwart  des  Eisenoxyds  in  ihnen  dargethan,  nur  noch 
(torisches  Interesse. 

G.  Bischof  glaubte  die  Thonerde  sei  als  Basis  vorhanden,  und  das  ur- 

rUngliche  Sauerstoffverhyltniss  der  Basen  und  der  Kieselsäure  sei  ss  1  :  1,5 

2  :  3.  Da  die  meisten  Analysen  weniger  Basen  ergeben,  so  nahm  er  an,  dass 


iS8 

96kke  Angile  durch  aDfroeeode  Vemiiieniiig  schon  eioe  fgenisae  ■äuge  dersel- 
ben veriomi  hätten.  Abgesehen  davon,  dass  diese  Ansichl  in  den  Becnhiendwi 
keine  Slfltie  findet,  bei  welchen  meine  Analysen  alle  maglichen  Schmaukunys 
Ton  f  :  f  bis  f  :  2y  I  geben  wurden ,  wird  sie  auch  bei  den  Angilen  dofdi  die 
neuesten  Versuche  von  mir  nicht  bestät^.     Denn  jenes  Veriiältniss  des  Sanw 

Stoffs  ist 

ft,ff:Si 

Häftlingen    =  I  :  1,40  s=  i  :  2,80  r=:  2,15  :  3 

Aetna  »  4  :  1,44  =  2  :  2,88  =:  2,09  :  3 

Laacher  S.    »:  |  :  f  ,64  ==:  2  .  3,28 

Schima  »  I  :  1,71  =:  2  :  3,42, 

so  dass  die  beiden  letzten  sogar  noch  basoiireicher  sind  als  der  von  Bischof  br 
normal  gehaltene  A.  vom  Gillen (eider  Maar. 

G.  Bischof:  Lehrbuch  II,  SM.  142«.  ^  Deville:  Etedes  gtel.  sor  Ics  lies  de 
TenerilTe  et  de  Fogo.  Paris  I84S.  Ztschrfl.  d.  geol.  Ges.  V,  678.  ~  Dofr^Boy :  Wfm, 
p.  99rr.  k  une  detcr.  geol.  de  France  IV,  879.  —  C.  Gmelio :  Lcooh.  Jahrb.  4848.  S4I. 
Ilocbstetter:  J.  f.  pr.  Chem.  XXVII,  87S.  ~  Klaproth:  Beitr.  V,  ISS  etc. - 
Kudernatsch:  Pogg.  ADD.  XXXVll,  S77.  —  Nordeoskiöld:  Schwg|^  J.  XXXI| 
488.  —  Rammelsberg:  Pogg.  Ano.  CIll,  S78.  485.  —  Sartorius  ▼.  Walters- 
hausen:  Vulkan.  Gesteine  etc.  —  Tobler:  Ann.  Chem.  Pharm.  XCI,  Stf.  —  Vai- 
queliD:  Haoy  Trait^.   Uebers.  von  Karsten  u.  Weiss  III,  95. 

Augit-Pseudomorphosen.  Vollständig  zersetzte  Angitkrystalle  kom- 
men mehrfach  vor. 

t .  Krystalle  von  Bilin  in  Böhmen .   in  eine  gellie  thonige  Masse  verwandelt. 
a)  nach  meiner  Untersuchung;  6;  n;ich  v.  Hauer. 

2.  Weisse,  rötblicbe  und  gelbe  kleine  Augitkr\ stalle  vom  Vesuv,   zuweilen 
noch  einen  grünlichen  Kern  enthaltend.  Rammelsbcrg. 

4.  8. 

a.  b. 

Kicsclsiiure  60,63  54,24  85,34 

Thonerde  23,08  25,02  1,58 

Eisenoxyd  4,2t  5,22  1,67 

Kalk  4,27  0,87  2,66 

Magnesia  0,9t  0,56  1,70 

Wasser  9,12  t4,37  5,47 

99,22      T00,28  98,42 

Grosse  Augitkrystalle  von  Cernosin  in  Böhmen  sind  mit  einer  gelbbraunen 
liindc  bedeckt,  welche  auch  in  Höhlungen  eindringt,  und  aus  35,5  Kiesel- 
sihire,  37,7  Tiionrnle  und  Eisonoxyd,  6,5  Kalk  ,  4,1  Magnesia  und  18,0  Was- 
ser besticht. 

V.  Hauer:  Jahrb.  d.  geol.  Reichsanst.  4854    67.    —    Rammelsberg:  Pogg.  Ana. 
IC«  187. 


489 

Es  ist  jnteressaDl,  den  verschiedenen  Erfolg  der  Äugitmetamorpbose  je 
oadideo  die  Zersetzung  bedingenden  Umständen  zu  verfolgen. 

Der  Augtt  von  Bilin  ist  offenbar  durch  lange  dauernde  Wirkung  koblensau- 
reo  Wassers  bei  Luftzutritt  zersetzt  worden,  welches  die  starken  Basen  als  Car- 
booate  fortgeführt,  die  Thonerde  aber  zurückgelassen  hat,  wahrend  ein  Tbeil 
des  Eisenoxyduls  als  Garbonat  aufgelöst,  ein  anderer  aber  höher  oxydirt  wurde. 

Wenn  der  ursprüngliche  Augit  dem  von  Schima  gleich  war,  welcher  46mal 
so  viel  Rieselsäure  als  Thonerde  enthält,  so  muss  auch  ein  'grosser  Theil  der 
ersteren  aufgelöst  worden  sein,  wenn  keine  Thonerde  von  aussen  zugeführt 
wurde. 

Die  Augitkrystalle  vom  Vesuv  hingegen  scheinen  durch  die  Wirkung  von 
heissen  Dämpfen  zersetzt  worden  zu  sein,  welche  schweflige  Säure  oder  Chlor- 
wasserstoffsäure  enthielten.  Aus  ihnen  ist  auch  Thonerde  extrabirt  worden, 
da  das  Verhältniss  derselben  zur  Kieselsäure 

in  dem  frischen  Augit     =4:10 

in  dem  zersetzten  =4  :  54  =  ^  :  9 

ist. 

3.  GrUnerde.  Obgleich  sich  nicht  behaupten  lässt,  dass  alle  mit  diesem 
Namen  bezeichneten  Substanzen  identisch  sind,  so  steht  doch  fest,  dass  die  G. 
gewisser  Augitporphyre  (Mandelsteine)  ein  Zersetzungsprodukt  von  Augit  ,ist, 
dessen  Krystallform  sie  oft  noch  besitzt. 

Sie  giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  wird  (die  Gr.  von  Verona  nach  Delesse) 
^usserlich  roth,  innen  schwarz  und  magnetisch,  und  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem 
dunklen  Glase. 

Manche  wird  von  Säuren  nicht  angegriffen  (v.  Robeil).  Die  G.  von  Ve- 
rona wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  langsam,  aber  vollständig  zersetzt,  indem 
^ich  Kieselsäure  abscheidet,  die  blau,  gelb,  endlich  weiss  erscheint  (Delesse). 
Die  G.  aus  dem  Fassathal  braust  mit  Säuren,  welche  eine  gelbe  Auflösung  und 
einen  dunklen  Rückstand  geben  (Rammeisberg). 

1 .  Aus  dem  Mandelstein  von  Bentonico  am  Monte  Baldo  bei  Verona   a)  R  lap- 
roth.   6)  Delesse. 

2.  Fassathal.    In  Augitform  krystallisirt.  Rammeisberg. 

3.  Framont,  Elsass.    Delesse. 

4.  Kaden,  Böhmen.    Hauer. 

5.  Berufjord;  Island.    Im  Mandelslein.  Sartor.  v.  Waltershausen. 

6.  Eskifjord,  desgleichen.    Sp.G.=  2,766.    Derselbe. 

7.  Cypem.    Klaproth. 

8.  Schirmek,  Vogesen.   Derselbe. 

9.  Aus  der  Kreide  Deutschlands.    Berthier. 
1 0 .  Lossossna ,  Ostpreussen .    Klaproth. 


490 


4 

• 

i. 

•.          4. 

S. 

«. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

53 

51.25 

46,87 

39,48 

43,50    41,6 

52,04 

60,08 

Tbonerde 

— 

7,25 

11,18 

10,31 

16,61       3,0 

4,93 

5,28 

Eisenoxyd 

28  nicht  best. 

24,63«) 

8,94 

8,88        ? 

? 

? 

Eisenoxydul 

— 

20,72 

— 

15,66 

12,63     23.4 

26,54 

45,7S 

Magnesia 

2 

5,98 

0,28 

1,70 

6,66      2,3 

4,86 

*.95 

Kalk 

— 

— 

1,50 

— 

—         8,2 

4,38 

0,09 

Kali 

40 

6,211 
1,92/ 

5  59 

4  41 

3,14      3,0 

6,03 

6,03 

Natron 

— 

V,  \ß*l 

♦,•1 

0,69      - 

— 

2,54 

Wasser 

6 

6,67 

9,82 

*.24 

7,15     19,3» 

)   5,<8 

4,44 

Koblens.  Kalk 

99     ^ 

« 

~ 

45,26 
100. 

99,26  100,2 

— 

100. 

99,36 

98,40 

7. 

8. 

S. 

4». 

Kieselsäure 

51,5 

57,8 

52,1 

51,0 

Thonerde 

— 

6,5 

6,2 

12,0 

Eisenoxyd 

20,5 

? 

? 

17,0 

Eisenoxydul 

? 

7,5 

22,1 

? 

Magnesia 

1,5 

19,5 

4,3 

— 

Kalk 





— 

2,5 

Kall 

48,0 

4,0 

6,0 

Natron 

— 

— 

4,5 

Wasser 

8,0 

*,7 

10,0 

9,0 

99,5       400.         400,7        99,5 

Bertbier:  Ann.  MfnesXni.  ^  Dana  u.  Rogers:  Dana  Min.  III.  Bdit.  5tS. - 
Delesse:  Ann.  MinatIV.  86r,  XIV,  74.  V.  S^.  IV,  154.  ^  Haaer:  Jahrb.  g«ol. 
Reichsanst.  Vil.  Jahrg.  845.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  SS9.  —  Rammeisberg:  Pogg. 
Ann.  XLIX,  887.  —  Sart.  v.  Waltershausen:  Vullc.  Gesteine.  104.  *-  Turner: 
Phil.  Mag.  XI,  86. 

6.   Von  Hornblendetypus. 

Thonerdehaltige  Hornblenden  (Grammatit  z.  Th. ;  Garinlbin). 

Meist  schwarze  d.  h.  intensiv  grüne,  seltener  helle,  (grüne,  graue,  weisse) 
Abänderungen,  die  hier  nach  dem  Gehalt  an  Thonerde  geordnet  sind. 

A,   Aus  Ultcren  Gesteinen. 

1.  Aker,  Sodernianland/(GrammHliij.  Hellgrau.   Bonsdorf  f. 

2.  Garpenborg,  Schweden.  Schwarz.  Hisinger. 

3.  Edcnvilic,  Orange  Co.,  New-York.    (Edcnit  Breithaupt).    Kleine  farb- 
lose klare  Kryslalle,  sp.  G.  =  3,059.  Ha  mmclsberg. 

4.  Brevig,  Norwegen.    Oft  als  Aegi rin   bezeichnet.    Schwarz;    sp.  G.  * 
3,428.    Bammel sbcrg. 

5.  Servance,  Vogesen.    Im  Syenit.  DunkelgrUn;  sp.G.  =  3,144.    Delesse. 

6.  Slältmyran  bei  Fahlun.    Hisinger. 

7.  Nordmarks  Kisengrube,  Warinland.    Kryslallisirt,  schwarz.    Bonsdorff. 


4)  Z.  Tb.  als  Oxydul. 
2)  Und  Kohlensäure. 


bd.   (Pargasit).    HellgrUn.   a)  C.  Gmelin.    6)  Bonsdorff. 
e  AbüadeniDg.  Hoborg.  d)  Sp.G.  «  3,101.  Rammels- 

n.  Aus  Diorit.  Faserig,  grttn,  sp.  G.  =  3,059.  Deletse. 
^oi  EameD  bei  Bogoslowsk,  Ural.  Im  Diorit.  GrUoschwant, 
feit.    Rammeisberg. 

B  zu  KoDgsbei^.   SchwarEgrtla.  Kudernatsob. 
bwarz,  Sp.G.  =  3,S76.    Ratnmelsberg. 
Ungarn.   Sp.G.  a«  3,(36.    Kussin. 
6  Ural.    Im  Diorit.    Henry. 
Inlanil.   Moberg. 
ffeslmanland.    Klaproth. 
teüe  bei  Uormio  im  Velllin.  Braun,  mit  Diallag  regelm&ssig  verwach- 
D  Gnbbro.    Kiidernatscb. 
DtDOt  im  Ajolthal,  Vogesen.    Im  Diorit.   Oelesse. 
CrtnJjind.   Arfvedsoo. 

Purfpis.    Scliuarz.     a)  Hisinger.    b)  BoQsdorff.    c)  Sp.G.  «  3,215. 
Riimmelsiierg. 

Fitip.stntl,  Warmland.   Eryslallisirt,  schwan,  sp. G.  =  3,878.  Rammels- 
berg. 

FradriksvHm.  Im  Zirkoosyenil.  a)Kowanko.  fr)  Sp.G.  ^3, 867.  Ratn- 
melsberg. 

Undbo,  Westmaoland.   Hisinger. 
Haavi  auf  Fillefjeld,  Norwegen.   Suckow. 
Storgtrd,  Finland.    Gajander. 

Monroe,  Orange  Co.,  New-York.    Krystallisirt,  blaugrau,  sp.G.  s  3,183. 
Bammelsberg. 

Saualpe,  KärnthoD  (flbrinthin).   Grtlnbraun,  sp.G.  s»  3,103.    R. 
Aker,  Sodermanland  (Grammatit).    Graubraun.    Bonsdorff. 

*.  9.  t.  t.  G.  S.  T. 

0,78  0,«1 


■aure 

1,01 



Innre 

5e,!i 

B3,IS0 

51,67 

i5,S7 

47,(0 

47,68 

48,83 

mh 

i,3i 

t,40 

5,75 

6,31 

7,15 

7,38 

7,48 

Ä 

S,86 

6,68 

(,00 

««,.« 

— 

8I,7S 

15,40 

15,78 

18,75 

•■osydal 

0,S6 

0,3K 

— 

1,13 

— 

0,38 

1,16 

nia 

»,<3 

<<,35 

«3,37 

3,6! 

15,!7 

14,81 

13,61 

12,95 

i,6S 

18,« 

9,6« 

10,83 

18,69 

10,16 

0 

— 

— 

0,76 

3,1(1 

8,95 

— 

— 

0,8t 

9,65/ 

er') 

o.so 

0.60 

0,46 

0,(8 

1,00 

0.50 

100,18 

97,10 

98,<i 

98,63 

100. 

98,60 

100,89 

D  VBd  auch  in  aitderea  Aoilyten  ist  dies  der  Glühverliut,  welcher  ein  wenig 


492 


* 

8. 

9. 

1«. 

«. 

b. 

c. 

d. 

Fluor 

2,86«) 

2,76 

0,85 

Titansiiure 

— 

— 

1»01 

Kieselsüure 

54,75 

46,86 

41,90 

46,18 

50,04 

44,84 

Thonerde 

10,93 

11,48 

11,03 

7,56 

8,95 

8,85 

Eisenoxyd 

— 

0,24») 

5,11 

Eisenoxydul 

3,97 

3,48 

4,66 

2,27 

9,59 

11,81 

Maoganoxydul 

— 

0,36 

— 

— 

0,80 

— 

Magnesia 

18,97 

19,03 

21,95 

21,28 

18,08 

43,46 

Kalk 

10,04 

13,96 

15,39 

13,70 

41,48 

40,8i 

Natron 

2,48 

0,81 

8,08 

Kali 

1,89 

0,08 

0,84 

Wasser 

1,83 

0.61 

1,10 

0,59 

0,39 

97,49  BeimeDg.  0,43   94,93   98,50 


98,47 


44. 

TiiaDsäure 

Kieselsäure      49,07 

Thonerde  9,24 

Eisenozyd 

Eisenoxydul       9,77 

Manganoxydul    — 

Magnesia  20,29 

Kalk  10,33 

Natron 

Kali 

Wasser 


4S. 


48,43 

10,04 
6,97 

14,48 
0,29 
9,48 

11,20 
2,16 
1,30 
0,37 


41. 

46,01 
10,49 

10,03 

3,46 

15,09 

13,80 


44. 

45,18 
11,34 

16,16 

17,55 
9,87 


48. 


100. 


43,23 
11,73 

26,84 
1,61 
7,04 
9,72 


4«. 

42,00 
12,00 

30,00 
0,25 
2,25 

11,00 


0,75 


98,87 


47. 

0,66 
45,31 

11,88 

15,93 

44,98 
40,49 


98,70       99,44        98,88      100,10      100,14        98,25        98,55 


48. 

49. 

SO. 

S4. 

a. 

b. 

c. 

Fluor 

1,42 

1,70 

Titansäure 

Spur 

Kieselsäure              41,99 

41,81 

41,50 

45,69 

41,26 

37,84 

Thonerde                 11,86 

42,14 

13,75 

12,18 

11,92 

42,05 

Eisenoxyd 

4,83 

4,37 

Eisenoxydul             22,22 

19,50 

6,97 

7,32 

9,92 

12,38 

Maoganoxydul             — 

1,47 

0,25 

0,22 

Spur 

0,68 

Magnesia                  12,59 

11,20 

19,40 

18,79 

13,49 

42,16 

Kalk                           9,55 

11,55 

13,90 

13,83 

11,95 

44,01 

Natron  \                     .  ..o 
Kali       }                    ^'-^^ 

1,44 

0,75 

2,70 

2,63 

Wasser                       1 ,  47 

97,67 
5  B.  8,9  p.  C. 

0,50 
96,27 

Fluorcalciu 

0,52 
99,73 

S)  Gbron 

0,30 

100. 

99,45 
m  erhielt. 

97,67 

4)  Wenn  es  richtig  ist,  dass 

ioxyd. 

403 


Sl. 

il.                84. 

M. 

a. 

b. 

a. 

0,80 

1,07 

(              37,34 

40,00 

40,00 

45,37        45,37 

39,37 

12,66 

8,00 

7,37 

13,88        14,81 

45,37 

40,S4 

10,10 

10,45 

ü              9,02 

11,04 

13,38 

7,74     ,     8,74 

8,39 

dul           0,75 

1,03 

1,85 

1,50          1,50 

— 

10,35 

11,51 

7,51 

16,34        14,33 

21,46 

11,43 

10,26 

11,28 

13,92        14,91 

17,61 

4,18 

2,72) 

5,25 

2,11 

2,53 

• 

1,85 

0,60 
98,59         ! 

0,54 
98,70         ! 

0,22 

99,93 

98,91         99,66 

96,20 

s«. 

87. 

98. 

Fluor 

0,21 

0,90 

Titansäure 

— 

Kieselsnure        45,93 

49,33 

47,21 

Thonerde 

12,37 

12,72 

13,94       . 

Eisenoxyd 

1,72 

Eisenoxydul         4,55 

4,63 

2,28 

Manganoxydul      0,34 

— 

0,57 

Magnesia 

21,12 

17,44 

21,86 

Kalk 

12,22 

9,91 

12,73 

Natron 

2,24 

2.25 

Kali 

0,98 

0,63 

Wasser 

0,59 

0,29 

0,44 

100,34         99,13         99,93 

B.   Aus  Basalt,  Trachyt  und  Laven. 

riffa.    Deville. 

ara  von  Mascali,  Ostlich  vom  Aetna.  Sp. 6.  s 2,893.  Sart.  v.  Wal- 

bausen. 

ingen  im  Westerwald.    Im  Basalttuff,  von  Augit  begleitet.  Sp.G.  = 

).   Rammeisberg. 

'grübe  bei  Honnef  im  Siebengebirge.    In  basaltischer  Wacke;  sp.  G. 

,277.    Rammeisberg. 

ilaro,  Val  del  bove  am  Aetna.    S.  v.  Walters  hausen. 

Isberg  in  Hessen .    Bonsdorf  f. 


r  von  weissem,  ß  von  röthlichem  Feldspath  und  vielem  Zirkon  begleitet. 


4M 

7.  T«8DT.  Vm  gelbgrUMm Glimmer  begleitH,  aus  deo  Blöcken  desH 
Sp.G.  B>  3,28S.    Hamnelsb«rg. 

8.  Wnlfsberg  bei  Cernosin,  BtfhmtD.     la   basallischor   Wacke.     Sp.  G.  « 
3,ä«5.  Raminelabarg. 

9.  Sleozetber»  im  Siabeagebirge.    Im  Tracbjt,    Sp.  G.  =  3,966. 
10.  Von  dem  Fundort  VOD  No.  2.   S- v.  Wslt^rshausen. 
H.  Biiin  in  fiUbmen.    Struve. 
12.  Fulda  in  Hessen  (BbOD).    Kiaprotb. 


i 


Tilansaure 

1,01 

1,53 

Kieselsaure 

i0,«3 

i3,8» 
9,87 

49,58 
11, «0 

41,01 
13,04 

40,91 
(3,68 

42,21 

Thonerde 

9,<e 

13, 9ä 

EisflDoxyd 

8,30 

5,38 

Eisenoxydal 

!9,34 

81,79 

9,18 

10,75 

17,48 

(1,89 

— 

— 

— 

— 

— 

O.SS 

Magnesia 

5,06 

«,69 

13,45 

13,48 

13,19 

(3,71 

Kalk 

»,S7 

18,05 

18,86 

9,31 

13,44 

(2,8t 

Natron 

1,71 

1,86 

Kali 

l,M 

1,79 

Waiser 

0,84 

— 

0.79 

0.85 

99,S6 

9«,i8 

101,88 

9S,3l 

90,55 

9-,af 

Titaosaure 

7. 

'  i. 
0,80 

•- 

«,19 

10, 

II. 

11. 

Kieselsflur« 

39,9« 

t0,«5 

39',«8 

39,75 

40,08 

17 

Thonerde 

(»,to 

11,31 

14,98 

15, 8y 

17,59 

26 

Eiseooxyd 

6,00 

5,8) 

10,88 

Eisenoxydul 

11,03 

7,(8 

7,67 

11,40 

18,38 

(5 

Manganoxydui 

0,30 

— 

0,84 

1,06 

— 

— 

Magnesia 

10,78 

It,06 

11.38 

13,01 

1:i,50 

2 

Kalk 

<8,6« 

«8,55 

18,65 

13,0'» 

1(,0( 

8 

Natron 

0,55 

1,64 

1,18 

0  96 

Kali 

3,37 

1,54 

8,18 

(,89 

Wasser 

0,37 

0,26 

0,48 

t,OS 

0,18 

0,S 

98,78 

99,10 

99,67 

97,53Fluor1,04 

98,S 

98,57 
Diesen  zahlreichen  Analysen  zufolge  unterscheidet  sich  die  vorliegende  Ab- 
theilung  der  Hornblende  von  den  früheren,  a)  durch  das  Auftreten  der  beiden 
Alkalien  unter  den  Honoxyden,  und  b)  durch  die  Gegenwart  der  Thonerde 
und  des  Eisenoiyds. 

Da  die  thonerdereichsten  Abänderungen  zugleich  die  kiesels&ureäniislen 
sind,  so  scheinen  beide  Kürpersich  in  ihren  Verbindungen  vertreten  zu  k&nnen, 
d.  h.  es  ist  anzunehmen,  dass  die  Silikate  dieser  Hornblenden  sich  in  isomor- 
pher Mischung  mit  Äluminaten  befinden.    Bonsdorff,   welchem  man  diese 


495 

Idee  verdankti  wurde  zu  derselben  durch  die  Erwägung  geleitet,  dass  die  bei- 
den Abtheliungen  der  Hornblende  wegen  ihrer  Isomorphie  auch  analog  susam- 
roengesetzt  sein  mttssten. 

Nach  dieser  Ansicht  muss  der  Sauerstoff  der  Basen  zu  der  Summe  des 
Sauerstoffs  der  Kieselsaure  und  der  Thonerde  in  demselben  Yerhaltniss  stehen, 
wie  es  sich  ohne  letztere  fUr  die  thonerdefreien  H.  ergiebt.  So  lange  letztere 
für  Verbindungen  von  Bi-  und  Trisilikaten  galten,  musste  also  dasselbe  für  die 
thonerdehaltigen  H.  stattfinden.  Bonsdorff  glaubte  indess,  dass  das  Sauer- 
stoffverhaltniss  von  4  :  9  sich  bei  den  letzten  am  schärfsten  herausstelle,  wenn 
man  nur  Zweidrittei  vom  S.  der  Thonerde  dem  der  Kieselsäure  hinzurechne, 
was  er  daraus  erklärte,  dass  8  At.  Kieselsäure  (Si)  isomorph  seien  mit  3  At. 
Thonerde. 

Wurden  27  ältere  Analysen  unter  dieser  Annahme  berechnet,  so  ergab  sich 
das  Sauerstoffverhältniss  der  Basen  zu  den  beiden  elektronegativen  Bestand- 
theilen 


in  6  Analysen  =  I  :  1,9  bis  4 
in  5  =  1  :  2,0   ,,   1 

in  7  =r  1  :  2,«    „   4 

in  5  =  4  :  2,2   „  1 

in  4  =  1  :  2,3    „   4 


2,0 

2,2 
2,3 

2,i, 


anstatt  dass  es  immer  nahe  =s  4  :  2,24  hätte  sein  sollen. 

Meine  Analysen  thun  dar,  dass  die  Alkalien  *)  und  das  Eisenoxyd  fast  nie 
fehlende  Bestandtheile  dieser  Mineralien  sind,  dass  sich  die  älteren  Angaben 
folglich  für  eine  Berechnung  nicht  wohl  anwenden  lassen. 

Die  Berechnung  kann  unter  einem  dreifach  verschiedenen  Gesichtspunkte 
geschehen. 

i)  Thonerde  und  Eisenoxyd  sind  Basen.  In  diesem  Fall  wird 
das  Sauerstoffverhältniss  (A,ft)  :  Si  s  1  :  0,97  bis  1  :  2,39,  so  dass  manche  H. 
als  Singulosilikate ,  andere  als  Bisilikate,  noch  andere  als  Gemische  beider,  ja 
selbst  von  Bi-  und  Trisilikaten  erscheinen.  Auf  diesem  Wege  ist  mithin  keine 
Uebereinstimmung  in  der  Constitution  zu  erlangen.  Wie  gross  die  Schwankun- 
gen in  den  Proportionen  sind,  ergiebt  sich ,  wenn  man  die  Bestandtheile  einzeln 
vergleicht. 

Verbältniss  des  Sauerstoffs. 


ft  :  ft  =  1  :  1      bis  3,9 

:  1 

ft  :  Si  =  1  :  4,6   ,,   1 

:2,2 

R  :  Si  =  1  :  2,0   „    * 

:7,6 

4)  Pfaff  will  in  einer  Hornblende  von  Arendal  H  p.  C.  Kali  gefanden  haben.  (Schwgg. 
i.XVII178). 


496 

iß  Thooerde  aod  Eisenoxyd  sind  Säiar^D.  Addirt 
Uoff  beider  xu  den  der  Kiesel&äarey   so  geben  die  15  von 
Analysen 

ti  :  :Si,  A,Fe,  =  4  :  2,0  bis  I  :  2,8, 

so  dass  aoch  diese  BelrachUingsweise  zu  keinem  ttbernnstimmcndoi  Bfnihii 
fuhrt. 


Z'j  Eisenoxyd  ist  Basis.  Thonerde  ist  Säure.  Obgleich 
niorpb  sind ,  braueben  sie  in  Verbindungen  nicht  nothwendig  gleichen 
chemischen  Charakter  zu  haben. 

Berechnet  man  jene  Analysen  unter  dieser  Annahme,  so  ist  der  Saumlif 
%'on 


(ft, 

Pe; 

Si.ÄJ, 

A. 

fl.  Fredriksväm 

b. 

o=  1 

a  = 

:  4,70 
4,75 
4,80 

21.  Filipstad 

^ 

4,85 

B. 

3.  Ilärtlingen 

=s 

4,93 

9.  Stenzeiberg 

^ 

4,99 

B. 

8  c/.  Pargas  (Pargasit) 

= 

2,00 

4.  Brevig 

= 

2,00 

40.  Ural 

= 

2,02 

20  c.  Pargas  (schw. 

H.) 

=: 

2,03 

42.  Arcndal 

SS 

2,06 

3.  Edenville 

= 

2,09 

B. 

8.  Cemosio 

• 

= 

2,M 

A. 

26.  Monroe 

^ 

2,15 

B. 

4.  IJonnef 

^ 

2,46 

7.  Vesuv 

=: 

2,20 

A. 

27.  SauaJpe 

= 

2,62 

Auch  hier  herrscht  keine  vollkommene  Uebereioslimmung,  wohl  aber  evi- 
dent ein  Schwanken  um  das  Verbültniss  4  :  2  herum  (wenn  die  letzte  AbüDde- 
rung  vorl2iu6g  ausgeschlossen  bleibt),  dem  die  grössere  Hälfte  der  Analysen 
unzweifelhaft  entspricht. 

Die  Deutung  der  Hornblenden  in  diesem  Sinn,  d.  h.  mit  dem  Sauerstoff- 
verhültniss  der  Bisilikate,  bringt  sie  in  Uebereinstimmung 

4)  mit  den  thonerdefreien  Hornblenden  (Tremolit,  Strahlstein), 

2)  mit  den  thonerdefreien  Augilen  (Diopsiden), 

3)  mit  den  thonerdefreien,  jedoch  Eisenoxyd  enthallenden  Gliedern  der  Au" 

pe,  welche  den  Arfvedsonit,  Akniit,  Aeiiirin,  ßabingtonit  umfassen, 
1  die  thonerdehaltigen  Augite  bei  gleicher  Deutung  zu  demselben 
führen. 


Die  isomorphen  Verbindungen,  welche  in  den  thonerdehalfcigen  Homblen- 
eil  enthalten  sind,  wären  demnach  ebenfalls 

*?eSi», 

Ob  in  manchen  Hornblenden  auch  ÄlSi'  enthalten  sei,  wie  man  vom  Ca- 
nthin  es  glauben  könnte,  lässt  sich  für  jetzt  nicht  entscheiden. 

In  den  Hornblenden  der  älteren  Gesteine  (Syenit,  Diorit,  aus  den  krystal- 

lischen  Schfefern)  liegt  der  Gehalt  an  Thonerde  zwischen  4  und  ii  p.C, 

h.  I  At.  Thonerde  ist  gegen  4  5  At.  Kieselsäure  bis  gegen  4  At.  Kieselsäure 

)rhanden,  und  diese  Extreme  finden  sich  gerade  bei  der  nämlichen  Hornblende 

o 

trammatit  von  Aker). 

Der  Eisengehalt  steht  zum  Thonerdegehalt  in  keiner  Beziehung.  Die 
3llen  Hornblenden  dieser  Abtheilung,  d.  h.  die  eisenarmen,  sind  theils  auch 

*m  an  Thonerde  (heller  Gr.  von  Aker,  H.  von  Edenville) ,  und  stehen  dann 
em  Tremolit  nahe,  insofern  ihr  Hauptbestandtheil  OaSi  +  3%Si  ist;  theils 
aben  sie,  wie  der  Pargasit,  einen  mittleren,  theils  endlich,  wie  die  No.  85 — 88, 
inen  hohen  Thonerdegehalt. 

Die  H.  der  jüngeren  Gesteine  (Basalte,  Trachyte  und  Lavenj  gehören  zu 
en  eisenreichen. 

Der  Kalk  ist  der  beständigste  Bestandtheil  der  H.,  insofern  seine  Menge  bei 
en  meisten  40—18  p.  G.  beträgt,  während  die  Augite  48—84  p.C.  desselben 
nthalten. 

Magnesia  und  Eisen oxydul  bedingen  sich  gegenseitig ;  die  eisenoxy* 
iulreichsten  H.  sind  die  magnesiaärmsten,  und  umgekehrt. 

Manche  H.  enthalten  ein  wenig  Titan.  Doch  ist  es  mir  nicht  gelungen  zu 
ntscbeiden,  ob  dies  als  beigemengtes  Titaneisen  vorhanden  sei,  was  doch  am 
vahrscheinlichsten  ist. 

Von  dem  Fluor  gilt  das  bei  den  thonerdefreien  H.  Gesagte. 

Das  specif.  Gewicht  dieser  Hornblenden  liegt  bei  den  hellen  eisen- 
rmen  zwischen  3,0  und  3,1,  bei  den  übrigen  zwischen  3,8  und  3,3  (Brevig 
Hein  SS  3,4).  Ueberhaupt  ist  es  bei  der  H.  stets  niedriger  als  beim  Augit: 
Tremolit     =  3,0  Schwarze  Hornblende  =  3,85 

Diopsid      =  3,85  Schwarzer  Augit  ss  3,35 

Arfvedson:  Berz.  Jahresb.  IV,  449.  —  Caj  and  er:  s.  Moberg.  —  Delesse: 
S  Diorit  u.  Syenit.  —  De  vi  11  e:  S.  aigoklas.  —  C.  Gmelin:  K.  Vet.  Akad.  Handl. 
f.  1846.  —  Henry:  G.Rose,  Reise  n.  d.  Ural  1,  388.  —  Hisinger:  Schwgg.  J.  XXXI. 
889.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  450.  —  Kowanko  (Scheerer):  J.  f.  pr.  Gh.  LXV, 
344.  —  Kudernatsch:  Poggend.  Ana.  XXXVIl,  585.  —  Kussio:  Privatmitthlg.  — 
Moberg:  J.  f.  pr.  Gb.  XLIl,  454  u.  Aippe  Undersökningar  p.  69.  —  Sartorius  v. 
Waltershausen:  Vulkan.  Gesteine  Isl.  etc.  —  Struve:  Pogg.  Ann.  VII,  850.  — 
S  uc  k  o  w  t  Die  Verwitterung  im  Mineralreich.  S.  4  43. 

Ramnelfberg^s  Minerilcbemie.  %*L 


498 

Hornblende  in  der  Form  dei  Aagits. 

Dralii.    G.  Rose  fond  zuerst  in  den  grttnen  Schiefem  am  Ural  eing»- 
wachsene  dunkelgrüne  Kryslalie  von  der  Form  des  Aogits,  doch  mit  den  S|mI- 
tungsfläcben  der  Hornblende,  und  nannte  sie  Ural il.    Es  sind  eigentlich  feioe 
Homblendeprismen ,   welche,   parallel  ihrer  Hauptaxe  aneinandergereiht^  die 
äussere  Form  des  Augits  besitxen. 

Der  U.  vom  Baltymsee  (sp.G.  s  3,450  G.  Rose,  3,4 43  Rammelsbergj 
ist  von  Kudernatsch  und  neuerlich  von  mir  analysirt  worden. 


K. 

R. 

KieselsSure 

53,05 

50,75 

ThoDerde 

4,5« 

5,65 

Eisenoxydul 

46,37 

46,48 

Manganoxydul 

Spur 

0,79 

Magnesia 

48,90 

48,28 

Kalk 

42,47 

44,59 

Wasser 

— 

4,80 

99,35  99,34 

Das  Mineral  ist  gemäss  der  Struktur,  Dichtigkeit,  Farbe  des  Pulvers  (grOn) 
und  niederem  Kalkgehalt  eine  Hornblende,  enthalt  aber  kein  Eisenoxyd.  Seine 
Weichheit  und  sein  Wassergehalt  scheinen  zu  zeigen,  dass  es  eine  Veranderoog 
erlitten  habe,  und  man  darf  annehmen,  dass  es  ursprünglich  Augit  war,  der 
sich  in  ein  Aggregat  von  sehr  kleinen  Homblendekrystallen  verwandelt  bat, 
welche  dann  durch  die  fortdauernde  Wirkung  der  Gewässer  eine  beginneode 
Zersetzung  erfuhren,  wobei  etwas  von  den  Rasen  fortgenommen  wurde,  vofür 
auch  der  Resteg  von  Rrauneisenstein  spricht,  mit  welchem  nach  6.  Rose  die 
Hohlräume  des  Gesteins,  da  wo  sie  die  Uralitkrystalle  berühren,  bekleidet  sind. 
Deshalb  ist  hier,  wie  auch  anderweitig  bei  etwas  zersetzten  Augiten  und  Horn- 
blenden, der  Sauerstoff  der  Rasen  nicht  ganz  die  Hälfte  von  dem  der  Kiesel- 
saure und  der  Thonerde. 

Kadernatsch:  Poggend.  Ann.  XXXVII,  586. 

Pitkclrantit.  Diesen  Namen  erhielt  ein  dunkelgrünes  Mineral  von PÜ- 
käranta  in  Finland,  welches  nach  Scheererin  Kristallen  von  Augitform  er- 
scheint, die  sich  parallel  der  Orthodiagonale  in  dünne  Lamellen  spalten  las- 
sen (I).    Aehnlich  verhalt  sich  ein  anderes  Mineral,  welches  den  finlSndischen 

Pyrallolith  begleitet  (2). 

4.  t. 


a. 

b. 

R.  Richter. 

Frankenhauser. 

Scheerer. 

Kieselsäure 

61,25 

54,67 

60,06 

Thonerde 

0,44 

4,34 

5,67 

Eisenox)^ 

— 

0,67 

Eisenoxvdul 

• 

42,74 

4  2,84 

4,68 

Manganoxydul 

0,83 

0,60 

— 

Magnesia 

13,30 

42,52 

27,43 

Kalk 

9,47 

44,42 

Wasser 

2,52 

2,80 

4,62 

400,49  99,49  99,83 


499 

Bei  diesen  Hineralien,  die  nach  Soheerer  Hornblende  sind,  ist  die  Zer- 
seliung  schon  ziemlich  weit  vorgeschritten.  Daher  aach  dieDififerenzen  in  ihrer 
Zusammenselrang. 

Richter  und  Soheerer:  Pogg.  Aon.  XGl,  878.  XGIII,  88. 

Verwitterte  Hornblende. 

4.  Fillefjeld  in  Norwegen.   Thonige  Masse.    Suckow. 

2.  Traits-de-Roche  in  den  Vogesen.  Aus  dem  Glimmerporphyr.  Kleine 
graugrüne  Prismen  von  4S5®|  mit  Spuren  von  Spaltbarkeit  und  mattem 
Bruch.   Delesse. 

3.  Margarethenkreuz  im  Siebengebirge.  Aus  dem  Trachyt.  Kleine  gelbe 
Prismen  von  Homblendeform.  Wiehage. 

4.  Wolfsberg  bei  Gemosin  in  Böhmen.  Grosse  Krystalle,  in  gelbe  thonige 
Masse  verwandelt.   Sp.  G.  =sS,94.  Madrell. 

5.  Catan(aro.   Weiche  grttnlichbraune  Krystalle.   Schultz. 

4.  9.  8.  4.  5. 


Kieselsäure 

40,32 

43,64 

34,87 

44,03 

46,08 

Thonerde 

47,49 

12,50 

10,73 

14,31 

11,81 

Eisenoxyd 

18,26 

— 

20,48 

25,55 

1,77 

Eisenoxydul 

— 

S,19 

— 

— 

14,10 

Hanganoxydul 

2,44 

0,93 

— 

— 

— 

Magnesia 

9,23 

<7,74 

4,90 

2,33 

10,72 

Kalk 

5,37 

9,40 

4,78 

10,08 

8,74 

Natron 

— 



3,63 

— 

0,93 

Kali 

— 

0,77 

— 

1,32 

Wasser 

8,00 

10,90 

20,24 

3,44 

3,03 

100,84      400.         400.  99,74       98,88 

Die  Krystalle  No.  4  zerfallen  beim  Behandeln  mit  Chlorwasserstoffsäure  in 
41,25  p.  C.  eines  zersetzbaren  und  58,75  p.  C.  unzersetzbaren  Silikats.  Die 
Magnesia  findet  sich  nur  in  ersterem. 

Delesse:  S.  Glimmerporphyr.  —  Madrell:  Pogg.  Ann.  LXII,  448.  —  Suckow: 
Die  Verwitterung  im  Mineralreich.  S.  441.  —  Schultz  u.  Wiehage:  In  mein.  Lab. 


D.   Bisilikate  von  Monoxyden  und  Thonerde  (Eisenfrei). 

Spodumen/) 

Das  einzige  bekannte  Glied  dieser  Abtheilung,  dem  Aügittypus  angehörig, 
in  welcher  die  Thonerde  elektropositiv  ist,  und  die  Monoxyde  fast  nur  aus  Li- 
thion,  Natron  und  Kali  bestehen. 


4)  Obwohl  ein  Doppelsilikat,  ist  der  Spodumen  wegen  seiner  Stellung  zum  Augit  hier 
lufgeftthrt. 

32* 


rrnttm 
Ar1wm49»m 


■  *•  na  Aa  •  hu«!  mifcrtlr  I  riliii  j»t  ■  ! 
tMl|Ka|KUr  aeMKk«i:4BWt<mde,  all  «M  | 
ha  Jia  UMia  «vklütnaiiri 

«rni»iuitiid«j»ii|jntjg« 

I.  n».  8p.e.  -  1,113.   (■anncUbert). 


miimtf tnmtt 


(faljMi.   «f.Su=3,IS7.   d.)  :,■       -(  i-.vl.»fcir  . 

at.c.  =  1,1a.  ■mL'MK'*-'"' 
»p.G.  =M»-  »mi.  '^ 


AttrtiMm. 

»»..„r 

RcenaalL 

X.,.u. 

aanBieltb«t^ 

>3,:9 

a,3t 

68,04 

U,Oi 

Tboaenle          ts,» 

«,77 

S5,M 

46,8» 

S9,ll 

EiMn>i;d           «,W 

0,79 

4,83 

^e  0,86 

— 

Kalk                    — 

— 

— 

— 

0,50 

■bgaxia              - 

— 

— 

— 

«.<• 

LllliioD                 8,8» 

5,62 

6,76 

3,81 

S,»7 

Nain«                 — 

— 

— 

«,68 

0,46 

Eall                     — 



— 

_ 

0,11 

GlUbveriajt        0,49 

0,77 

- 

— 

- 

<0i,45 

9»,!t 

100,83 

99,8» 

100,81 

lammelBberg.        Hage 


KieieJiIure 

65,53 

66,03 

68,76 

6»,S0 

Tbonerde 

89,0» 

86,  »5 

89,33 

85,30 

Eigenoxydul 

l,»4 

— 

Pe  2,35 

Kilk 

0,97 

0,63 

0,43 

Magnesia 

0,07 

— 

0,06 

Lltbioa 

»,»9 

6,  »8 

5,65 

Natron 

0,07 

1,76  1 

0,07 

- 

1,10 

501 


4. 


c. 


Rammeisberg. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxydul 

Kalk 

Magnesia 

Lithion 

Natron 

Kali 


65,27 

27 


7,47  1 


d. 
Hagen. 

65,25 
27,55 


b. 


a. 

Brush.  Smith  u.  Brush. 

62,89  63,86 

28,42  27,84 

—  0,64 
4,04  0,30 

5,67  5,08 

2,54  0,66 

—  0,46 
400,53  ft  0,50 

99,04 

Hagen  bestimmte  die  relative  Menge  der  Alkalien  indirekt;  dasselbe  ge- 
^hah  von  Brush,  während  ich  sie  direkt  getrennt  habe. 


0,30 
0,40 
2,90 
0,44 
4,54 


404,02 


Sauerstoff. 


<. 


a 


d. 

33,79 

42,53 

0,49 

2,43 

0,68 


a,Sg 

Hieraus  folgt : 


e. 
33,78 
43,64 

3,00 
0,44 
0,02 
0,20 


s. 

a. 


a. 


8. 
b. 


4. 


4  d.  =  4 
(R)  4  e.  =  4 
(R)  2  a.  =  4 

3  a.  =  4 

3  6.  =  4 
(R)  3  c.  =  4 

4a.  =  4 

4  6.  =  4 


34,05 
43,56 
0,34 
2,46 
0,02 
0,04 
0,29 

Äl  : 
4,48  : 
4,09 
4,39  : 
3,28: 
3,57  : 
4,95  : 

3.27  : 

4.28  : 


32,64       33,49 
43,75       44,84 

—     Pe  0,76 

3,56 

0 


0,451 
0,48 


3,40 
0,28 
0,44 


c. 
33,94 
42,83 

4,59 
0,44 
0,77 
0,42 


a. 


32,67 
43,28 

3,42 
0,65 

0,29 


b. 
33,45 
43,00 
0,49 
2,79 
0,47 
0,03 
0,09 


Si 
4  4,26  =  0,96 
40,44  =  0,98 
4  4,02  =  0,94 

7,78  =  4,22 

9,54  =  4,42 
43,40  =  0,84 

8,05  =  4,22 
40,76  =  0,93 


4 
4 
4 
4 
4 
4 
4 
4 


40,8 
9,9 

40,0 
9,5 

4  0,7 

40,6 
9,9 

40,0 


Aus  Hagen's  und  meinen  Analysen  der  Spodumene  von  Utö  und  Tyrol 
u.  2)  folgt  das  Sauerstoffverhältniss  4  :  4  :  4  0,  wonach  das  Mineral  aus  3  At. 
kali,  4  At.  Thonerde  und  45  At.  Säure  besteht,  d.  h.  aus  Bisilikaten, 
mlich  3  At*  einfach  kieselsaurem  Lithion  (Natron,  Kali)  und  4  At. 
nfach  kieselsaurer  Thonerde, 

3ASi-i-  4ÄiSi^ 
äre  ft  ausschliesslich  Lithion,  so  würde  die  Verbindung  enthalten : 


5Q2 

15  At.  Kieselsäure  =  S77K  =  64,08 
»  -  Thonerde  =  2568  =  28,88 
3   -    Lithion  =    U1  =    G,44 

8890      101).') 
1d  meinen  Analysen  ist  das  Wrhilllniss  der  Basen  ft  etwa : 
Na(K)  :Ca(Ätg):     (.i 
Ul«  =      1      ;      1^     :     24 

Tyrol  =1:9  i  81 
Auch  der  nordamerilianische  Spodumcn  bat  offenbar  dieselbe  Zusamnten- 
setzung,  wie  nnmenllich  die  letzte  Analyse  dos  von  Norwieh  dartbut.  Allein  er 
bcßndet  sich,  Viie  der  von  mir  unlersuchle  von  Sterling,  zum  Theil  in  einrai 
auch  üusserlich  erkennbaren  Zustande  anfangender  Zersetzung,  daher  das  Sin- 
ken des  Lilhions  und  die  ansehnliche  Menge  Kali, 

Früher  hatte  man  die  Sauers tofTproportionen  1  :  4^  :  12  [Hagen)  und 
1  :  4:12  (Berzelius)  angenommen,  wilhrcnd  Brush  selbst  1:3:8  vorscblog, 
was  jedoch  durch  keine  Analyse  bewiesen  wird,  da  die  grössere  Menge  vonB 
nur  eine  Folge  des  berechneten  Gehalts  an  Lilhion  und  Natron  ist. 

Der  Spodumen  ist  isomorph  mit  dem  Augit,  wie  Dana  und  ich  nachge- 
wiesen haben. 

Arfvedsoii:  Schwgg.  J.  XXII,  tOl.  —  Brush:  Amer.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  X,I70. - 
Hagen:  De  compositloac  Petniltls  et  Spoduineiij.  Dissertatio.  Berol.  4819,  Pogg.  Ann. 
XLVIII.sei.  —  V.  Kobell:  Chamkterist.  I,  ISS.  —  Rsmmelsberg:  Pogg.  Ann. 
LXXXV,  ll*(.   LXXXIX,  U(.    —     Itegnault!    Ann.   MInes,    lU  S->r.    880.  {«glS].  - 


Smith  u 

.   Bruahi    Am,  J.   Ol  St.    XVI, 

865. 

—    Slromeyc 

r;    Unlcrsucliungon 

l.  (16.  - 

Vauiiuelin;  llauy  Min.  v.  Ka 

slcn 

u.  Weiss  tV,  5 

0.  58*.   —  Vogol: 

Schwgg. 

.  XXI,  5S. 

t.   Trisilikato. 

KalktrisUikftt.  Filrein  tolcbcs  wird  ein  dem  Wollastonit  oder  TremolU  ahnlicbes  lli- 
neral  von  Gjcllubuck  in  Norwegen  gehalten,  worin  nach  HisiDger  nur  ein  wenig  Carbmul 
von  Üslk  und  Mangan  eathalteo  sein  soll. 

Zu  Gdelloras  in  Smjland  kommt  ein  derbes  Minoral  (Edcirorssit)  vor,  dessen  sp.G.  » 
i,S84  ist,  welches  v.  d.  L.  zu  einem  klaren  Claso  schmilzt,  und  worin  Hisiuger  Tand: 
S7,1S  Kiese  Uli  uro,  S,T6  Thonerde,  3D,<6  Kalk,  4,7S  Magnesia,  <,0  Eiaenotyd,  0,<S  Mangan- 
os.yd.    Es  ist  also  keineswegs  roiaes  Kalktrisilikal  (anderthalbfach  hioselaauror  Kalk), 

Cü'Si«, 

welches  enthalten  müiste 

3  Ät.  KiaselsUurc     =1415  =  63,18 
'   -    Ksik  =     700  =  37,11 

18BS      100. 
Da  Kalk  tri  Silikat  v.  d,  L.  unschmclxbar  ist,  so  ist  das  Mineral  von  Edetforss  mindestens  lebr 
unrein.   Berlin  glaubt,  es  si:i  Lauraonlil  [der  jedoch  Wasser  enthüll). 

Hisingar:   K.  Vet.   Acad.   Ilandl.  tSÜ,  177.    4883,491.    Ben.  Jahresb.  IV.  *!<. 
XX,  i*S. 

4)  Diese  Zusamm CDS etzuog  bat  v.  Kobell  zuerst  richtig  erkannt. 


603 

MagMailitfflitlltot   Es  ist  zweifelhaft,  ob  diese  Verbindong  bis  Jetzt  beobachtet  wurde. 
Möglicherweise  gehörea  aber  folgende  Substanzen  hierher : 
1 .  Olivinähnliches  Mineral  aus  einer  angeblich  von  Grimma  stammenden  Eisenmasse,  sp. 

G.  3>  8,i76.  Stromeyer. 
S.  Weisses,  z.  Th.  krystallisirtes  Mineral,  die  Hauptmasse  des  Meteorsteins  von  Bishops- 
ville  bildend.    Schmelzbar  v«  d.  L.  zu  einem  weissen  Email,    a)  Sp.  G.  s  8,4  46.  She- 
pard.    b]  Sp.G.  «  8,0S9.  Sart.  v.  Waltershansen. 

1.  %. 


a. 

b. 

Kieselsttare 

64,88 

70,74 

67,4  4 

Thonerde 

— 

— 

4.48 

Magnesia 

25,88 

28,85 

27,44 

Eisenoxydul 

»,4« 

— 

4,70») 

Manganoxydul 

0,84 

— 

— 

Kalk 

— 

— 

4,82 

Natron 

— 

4,89 

— 

Chromoxyd 

0,88 

— 

— 

Glühverlust 

0,45 

— 

0,67 

07,92       4  00,05         99,92 

in  No.  4  ist  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Stture  »4  :  2,6,  wonach  das  Mineral  zwar 
nicht,  wie  Stromeyer  annahm,  ein  Trisilikat^  aber  noch  weniger  Olivio  ist.  Man  könnte 
es,  wenn  seine  Zusammensetzung  sich  bestätigt,  als 

ft5i  +  sft*5i* 

betrachten.  Es  enthält  4  At.  Eisenoxydul  gegen  6  At.  Magnesia. 

Das  Mineral  aus  dem  Stein  von  Bishopville,  welches  S hepar d  als  Chladnit  bezeichnet, 
erscheint  zwar  als  Trisilikat,  wenn  man  sämmtliche  Basen  addirt,  allein  die  Differenzen  bei- 
der Analysen,  so  wie  die  Angabe,  das  Mineral  sei  schmelzbar,  machen  seine  reine  Beschaf- 
fenheit sehr  unwahrscheinlich. 

Das  Magnesia  -  Trisilikat, 


besteht  ans 


Äg^Si' 


8  At.  Kieselsäure     s  4455  s  69,8 
2  -   Magnesia         b    500  =  30,2 


4655     400. 
S.  Meteorit  (Meteorstein  von  Bishopville). 

B.   Hydrate. 
Geben  beim  Erhitzen  Wasser. 

a.    Von  Kalk. 

Okenit 

Schmilzt  V.  d.  L.  (unter  Schäumen  nach  K  ob  eil)  zu  einem  Email. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsaure  unter  Abscheidung  von  (gallertartiger  oder 
flockiger)  Kieselsäure  zersetzt.  Nach  dem  Glühen  erfolgt  die  Zersetzung  erst  in 
der  Wärme. 

4)  Oxyd. 


». 

<t. 

S.76 

«,»5 

— 

1,01 

10,12 

50,0« 

U,!l 

7,56 

8,95 

8,«S 

— 

0,2i"l 

5,13 

2,37 

9,59 

II, SD 

— 

0.20 

- 

21,2! 

(8,02 

I3,H 

<3,70 

II, J8 

I0,8i 

i,i8 

0,81 

2,18 

4,29 

0,08 

0,!l 

1,(0 

0,59 

0,3) 

"98,50 

100. 

98,i7 

Fluor  2,86') 

TiteDsäure  — 

KieselsttuK       ft<  ,75  i6,S6       if  ,90 

Thonerde           10,93  11,48       11,03 

Eisenosyd 

Eisenoxydul        3,97  3,(8         i,66 

Manganoxydul     —  0,36         — 

Magnesia           18,97  19,03       S1,96 

Kalk                  10,04  13,96       15,39 

NatroD 

Kali 

Wasser           _Ji'*S.  0.6*         

97,49  Beiroepg.0,43       9i,93 
98,  i7 


Titansaure  0,66 

KicMls&ure       49,07  48,13  46,01  45,18  43,83        48,00        45,31 

Thooerde           9,84  10,01  10,49  11,34  11,73        18,00        14,88 

Bisenozyd  6,97 

ßisenoxydul       9,77  14,48  10,03  16,16  86,91        30,00        15,93 

Manganoxydul    —  0,89  3,46  —  1,61          0,85          — 

Magnesia          20,89  9,48  1 5,09  47,SS  7,«4          8.85        *  4,9S 

Kalk                 10,33  11,20  13,60  0,87  9,78        11,00        10,49 

Natron  2,16 

Kali  1,30 

Wasser         _^i^      _  ___ 

98,70  99,44  98,88  100,10  100,14 


Fluor  1,48 

Titansaure 

Kieselsaure  41 ,99         41 ,81         41 ,50         45,69 

Thonerde  1t, 86         12,14         13,75         12,18 

Eiseooxyd 

Eisenoxydul  22,22         19,50           6,97           7,38 

Manganoxydul  —             1,47           0,25          0,22 

Magnesia  12,59         11,20         19,40         18,79 

Kalk  9,55         11,55         13,90         13,83 

Natron  l  ,  .,o 

Kali       I  ''-'^ 

Wasser  1,47 0,50 

100.  97,67         96,27         99,45 


1}  Wenn  es  richtig  ist,  6asa  B.  S,9  p.  C.  Fluorcaluium  erhielt. 


493 


u. 

U.               t4. 

«5. 

a. 

b. 
u. 

/»••) 

ntansäure 

0,80 

1,07 

Kieselsäure 

37,34 

40,00        t 

10,00 

i 

45,37        46,37 

39,37 

rhonerde 

18,66 

8,00 

7,37 

i 

13,88        14,81 

«6,37 

Eisenoxyd 

10,24 

10,10         4 

10,45 

Bisenoxydul 

9,08 

11,04        ' 

13,38 

7,74     ,     8,74 

8,39 

Hanganoxydul 

0,75 

4,03 

1,86 

•1,50          1,50 

— 

Magnesia 

40,35 

11,51 

7,51 

i 

16,34        14,33 

21,46 

Kalk 

11,43 

10,26 

11,28 

i 

13,92        14,91 

17,61 

Natron 

4,18 

8,78  \ 

5,25 

Kali 

8,11 

2,53/ 

• 

Wasser 

1,85 
99,93 

0,60 
98,59        1 

0,54 
98,70 

i 

i 

0,22 

)8,91         99,66 

96,20 

K. 

87. 

as. 

• 

Fluor 

0,21 

0,90 

Titanstfure 

— 

Kieselsaure        45,93 

49,33 

47,21 

Thonerde 

12,37 

12,72 

13,94       . 

Eisenoxyd 

— 

1,72 

Eisenoxydul         4,55 

4,63 

2,28 

Manganoxydul      0,34 

— 

0,57 

Magnesia 

81,18 

17,44 

21,86 

Kalk 

18,22 

9,91 

12,73 

Natron 

2,24 

8.85 

Kali 

0,98 

0,63 

Wasser 

0,59 

0,29 

0,44 

100,34         99,13         99,93 

B.   Aus  Basall,  Trachyt  und  Laven. 

1.  Teneriffa.    Devilie. 

2.  Fiumara  von  Mascali,  östlich  vom  Aetna.  Sp.G.  ss 2,893.  Sart.  v.  Wal- 
tershausen. 

3.  Härtungen  im  Westerwald.    Im  Basalttuff,  von  Augit  begleitet.  Sp.G.  = 
3,270.   Rammeisberg. 

4.  Adlergrube  bei  Honnef  im  Siebengebirge.    In  basaltischer  Wacke ;  sp.  G. 
SS  3,277.   Rammeisberg. 

5.  Zoccolaro,  Val  del  bove  am  Aetna.    S.  v.  Walters  hausen. 

6.  Vogelsberg  in  Hessen.   Bonsdorff. 


4)  a  war  von  weissem,  ß  von  röthlicheni  Feldspath  und  vielem  Zirkon  begleitet. 


404 


7.  TesDT.  V<M  gelbgrOMD) Glimmer  begfeiipl,  uns  den  Blöcken  desH.  Sobmm. 

Sp.G.  n.  3,282.   Rammeisberg. 
H.  WolTaberg  bei  Ccrnosin,  BOlunsn.     In    basüilisclicr   Wacke.     äp.  G.  » 

3,335.  Ratnmelsbtrg. 
9.  Stenzelharf;  im  SiBbeogebirge.    ImTraclijt,    Sp.  G.  =  :t,3ßfi.    K. 
)0.  Von  ilem  Fundort  von  No.  2.   S.  v.  Wa  I  tershüusen. 


11.  Bilin  in  Bijhiiien.   SU 

ive. 

1«.  Fulda  in  llsswn  (DbllD) 

Klarcolh. 

Titansäure 

'■ 

1,01 

1,53 

ft. 

>. 

Kiescisiliire 

»6,83 

43,8i 
9,87 

i«,52 
11^00 

41,01 
13,0* 

40,91 
13,68 

42,1* 

Tbonerde 

9,«5 

I3,9i 

EiMnozyd 

8,30 

5,38 

Eisenoxydul 

89,3i 

«,79 

0,li 

lü.75 

(7,48 

1t,59 

Manganoxydul 

— 

— 

— 

— 

— 

ü,.13 

Maenesia 

>,06 

H,69 

is,»r, 

n,i8 

13,19 

13,7* 

Kalk 

«,37 

l«,«5 

18,8.1 

9,3t 

13,44 

1S,2t 

Natron 

1,71 

1,86 

Eali 

<.M 

1,79 

Waaser 

0,8i 

— 

0,79 

0,85 

99,26 

OT,»8 
0,80 

101,88 

98,3i 

99,65 

97,M 

Titansaure 

7. 

0,19 

(0. 

II. 

11. 

39,9! 

t0,t5 

39,08 

39,75 

40,08 

t7 

Tbonerde 

(i,(0 

l»,3< 

11,98 

15,29 

17,59 

!6 

Eiseuoxyd 

6,00 

6,8( 

10,88 

Eisenoxydul 

)(,03 

7,18 

7,67 

14, iO 

1S,32 

IS 

Hanganoxydul 

0,30 

— 

0,84 

1,06 

— 

— 

Magnesia 

<0,7« 

(i,06 

11.38 

13,01 

13,50 

s 

Kalk 

*:,6i 

18,55 

18,65 

1S,9'J 

11,0t 

8 

Nation 

0,55 

<,6i 

1,18 

0  9& 

Kali 

3,37 

1,5t 

8,18 

1,89 

Wasser 

0,37 

0,«6 

0,18 

1,02 

0,18 

0.5 

98,78 

99,10 

99,67 

97,52  Fluorl, 04 

98,5 

98,57 
Diesen  zahlreichen  Analysen  zufolge  unierscbeidel  sich  die  vorliegende  Ab- 
Iheilung  der  Hornblende  von  den  früheren,  a)  durch  das  Auftrclen  der  beiden 
Alkalien  unter  den  Monoxyden,  und  b]  durch  die  Gegenwart  der  Tbonerde 
und  des  Eisenoxyds. 

Da  die  ihonerdereichsten  Abänderungen  zugleich  die  kieselsaureSrmsteD 
sind,  so  scheinen  beide  KOrper  sich  in  ihren  Verbindungen  vertreten  zu  können, 
d.  b.  es  ist  anzunehmen,  dass  die  Silikate  dieser  Hornblenden  sich  in  isomor- 
pher Mischung  mit  Aluminaten  befinden.    Bonsdorff,    welchem  man  diese 


495 

M  irerdankti  wurde  zu  derselben  durch  die  Erwägung  geleitet,  das9  die  bei- 
n  AbtheUungen  der  Hornblende  wegen  ihrer  Isomorphie  auch  analog  zusam- 
angesetzt  sein  mttssten. 

Nach  dieser  Ansicht  muss  der  Sauerstoff  der  Basen  zu  der  Summe  des 
nerstoffs  der  Kieselsäure  und  der  Thonerde  in  demselben  Yeriiältniss  stehen, 
e  es  sich  ohne  letztere  für  die  thonerdefreien  H.  ergiebt.  So  lange  letztere 
r  Verbindungen  von  Bi-  und  Trisilikaten  galten,  musste  also  dasselbe  für  die 
dnerdehaltigen  H.  stattfinden.  Bonsdorff  glaubte  indess,  dass  das  Sauer- 
)ffverhältniss  von  4  :  9  sich  bei  den  letzten  am  schärfsten  herausstelle,  wenn 
m  nur  Zweidrittel  vom  S.  der  Thonerde  dem  der  Kieselsäure  hinzurechne, 
IS  er  daraus  erklärte,  dass  2  At.  Kieselsäure  (Si)  isomorph  seien  mit  3  At. 
lonerde. 

Wurden  21  ältere  Analysen  unter  dieser  Annahme  berechnet,  so  ergab  sich 
is  Sauerstoffverhältniss  der  Basen  zu  den  beiden  elektronegativen  Bestand- 
eilen 

in  6  Analysen  =  4  :  4,9  bis  4  :  2,0 

in  5  =  1  :  2,0    ,,   4  :  2,4 

in  7  =  4  :  2,4    „    1  :  2,2 

in  5  ==  4  :  2,2    „   4  :  2,3 

in  4  =  4  :  2,3    „   4  :  2,4, 

istatt  dass  es  immer  nahe  =  4  :  2,24  hätte  sein  sollen. 

Meine  Analysen  thun  dar,  dass  die  Alkalien  *)  und  das  Eisenoxyd  fast  nie 
ilende  Bestandtheile  dieser  Mineralien  sind,  dass  sieb  die  älteren  Angaben 
glich  für  eine  Berechnung  nicht  wohl  anwenden  lassen. 

Die  Berechnung  kann  unter  einem  dreifach  verschiedenen  Gesichtspunkte 
schoben. 

4)  Thonerde  und  Eisenoxyd  sind  Basen.  In  diesem  Fall  wird 
s  Sauerstoffverhältniss  (ft,tt)  :  Si  =  4  :  0,97  bis  4  :  2,39,  so  dass  manche  U. 
)  Singulosilikate ,  andere  als  Bisiiikate,  noch  andere  als  Gemische  beider,  ja 
bst  von  Bi-  und  Trisilikaten  erscheinen.  Auf  diesem  Wege  ist  mithin  keine 
bereinstimmung  in  der  Constitution  zu  erlangen.  Wie  gross  die  Schwankun- 
1  in  den  Proportionen  sind,  ergiebt  sich ,  wenn  man  die  Bestandtheile  einzeln 
rgleicht. 

VerblUtniss  des  Sauerstoffs. 


ft: 

ft 

^ 

i 

:  i 

bis  3,9 

:  4 

ft: 

Si 

SS 

1 

H,6 

M    < 

:2,2 

R: 

Si 

^ 

i 

:2,0 

„    < 

:7,6 

1)  Pfa  ff  will  in  einer  Hornblende  von  Arendal  4  4  p.  C.  Kali  gefunden  haben.   (Schwgg. 
CVIII  73}. 


496 

8)  Thonerde  und  Eisenoxyd  sind  Stturen.  Addiri  man  den  Saoer- 
sioff  beider  m  dem  der  Kieselsäure,  so  geben  die  15  von  mir  ungoslelMeii 
Analysen 

ft  :  (Si,Xl,Pe)  =  1  :  2,0  bis  1  :  S,8, 

so  dass  auch  diese  Betrachtungsweise  zu  keinem  ttbereinstimmoklea  Resultat 
fuhrt. 

3]  Eisenoxyd  ist  Basis,  Thonerde  ist  Säure.  Obgleich  beide iso- 
moiph  sind ,  brauchen  sie  in  Verbindungen  nicht  nothwendig  gleichen  elektro- 
chemischen Charakter  zu  haben. 

Berechnet  man  jene  Analysen  unter  dieser  Annahme,  so  ist' der  Sauentoff 
von 

(ft,  Pe)  :  (5i,  Äl) 


A.  SS.  Fredriksvärn 

6. 

OS  i 

:  4,70 

/J  = 

4,75 

O  SS 

* 

1,80 

ii.  Pilipstad 

^ 

4,85 

B.    3.  Härtungen 

^ 

1,93 

9.  Stenzelberg 

= 

4,99 

B.    Sd.  Pargas  (Pargasit) 

= 

2,00 

4.  Brevig 

= 

2,00 

10.  Ural 

SB 

2,02 

80  c.  Pargas  (schw. 

H.) 

«= 

2,03 

42.  Arcndal 

ar 

8,06 

3.  Edenville 

SS 

2,09 

B.    8.  Cemosin 

• 

SS 

2,14 

i4.  26.  Monroe 

^ 

2,15 

B.    4.  Honnef 

:= 

2,16 

7.  Vesuv 

SS 

2,20 

A.  27.  Saualpe 

= 

2,62 

Auch  hier  herrscht  keine  vollkommene  Uebereinstimmung,  wohl  aber  evi' 
dent  ein  Schwanken  um  das  Verhültniss  1  :  2  herum  (wenn  die  letzte  Abände- 
rung  vorläuGg  ausgeschlossen  bleibt),  dem  die  grössere  Hälfte  der  Analysen 
unzweifelhaft  entspricht. 

Die  Deutung  der  Hornblenden  in  diesem  Sinn,  d.  h.  mit  dem  Sauerstoff- 
vcrhültniss  der  Bisilikate,  bringt  sie  in  Uebereinstimmung 

\ )  mit  den  thonerdefreien  Hornblenden  (Trcmolit,  Strahlstein], 

2)  mit  den  thonerdefreien  Augiten  (Diopsiden}, 

3)  mit  den  thonerdefreien,  jedoch  Eisenoxyd  enthaltenden  Gliedern  der  Au- 
gitgruppe,  welche  den  Arfvedsonit,  Akniit,  Aegirin,  ßabingtonit  umfassen, 
während  die  thonerdehaltigen  Augile  bei  gleicher  Deutung  zu  demselben 
Rosuliat  fuhren. 


497 

Die  isomorphen  Verbindungen,  welche  in  den  thonerdehaltigen  Homblen- 
1  enlbaiten  sind,  wären  demnach  ebenfalls 

ASi, 
PeSi», 

Ob  in  manchen  Hornblenden  auch  ÄlSi'  enthalten  sei,  wie  man  vom  Ga- 
Uhin  es  glauben  könnte,  lässt  sich  fUr  jetzt  nicht  entscheiden. 

hoi  den  Hornblenden  der  älteren  Gesteine  (Syenit,  Diorit,  aus  den  krystal- 
ischen  Schrefern)  liegt  der  Gehalt  an  Thonerde  zwischen  4  und  4  4  p.C, 
b.  1  At.  Thonerde  ist  gegen  4  5  At.  Kieselsäure  bis  gegen  4  At.  Kieselsäure 
rfaanden,  und  diese  Extreme  finden  sich  gerade  bei  der  nämlichen  Hornblende 

o 

rammatit  von  Aker). 

Der  Eisengehalt  steht  zum  Thonerdegehalt  in  keiner  Beziehung.  Die 
llen  Hornblenden  dieser  Abtheilung,  d.  h.  die  eisenarmen,  sind  theils  auch 

o 

m  an  Thonerde  (heller  Gr.  von  Aker,  H.  von  Edenville) ,  und  stehen  dann 
m  Tremolit  nahe,  insofern  ihr  Hauptbestandtheil  CaSi  +  SldgSi  ist;  theils 
ben  sie,  wie  der  Pargasit,  einen  mittleren,  theils  endlich,  wie  die  No.  85 — 28, 
len  hohen  Thonerdegehalt. 

Die  H.  der  jüngeren  Gesteine  (Basalte,  Trachyte  und  LavenJ  gehören  zu 
n  eisenreichen. 

Der  Kalk  ist  der  beständigste  Bestandtheil  der  H.,  insofern  seine  Menge  bei 
B  meisten  40—12  p.C.  beträgt,  während  die  Augite  48 — 24  p.C.  desselben 
ithalten. 

Magnesia  und  Eisen oxydul  bedingen  sich  gegenseitig ;  die  eisenoxy* 
ilreichsten  H.  sind  die  magnesiaärmsten,  und  umgekehrt. 

Manche  H.  enthalten  ein  wenig  Titan.  Doch  ist  es  mir  nicht  gelungen  zu 
itscheiden,  ob  dies  als  beigemengtes  Titaneisen  vorhanden  sei,  was  doch  am 
ahrscheinlichsten  ist. 

Von  dem  Fluor  gilt  das  bei  den  thonerdefreien  H.  Gesagte. 

Das  specif.  Gewicht  dieser  Hornblenden  liegt  bei  den  hellen  eisen- 
men  zwischen  3,0  und  3,4,  bei  den  übrigen  zwischen  3,2  und  3,3  (Brevig 
lein  =  3,4).   Ueberhaupt  ist  es  bei  der  U.  stets  niedriger  als  beim  Augit: 
Tremolit     =  3,0  Schwarze  Hornblende  =  3,25 

Diopsid       =  3,25  Schwarzer  Augit  ss  3,35 

ArfvedsoD:  Berz.  Jahresb.  IV,  449.  —  Caj ander:  s.  Moberg. —  Delesset 
S.  Diorit  Q.  Syenit.  —  De  vi  11  e:  S.  Oligoklas.  —  C.  Gmelin:  K.  Vet.  Akad.  Handl. 
f.  4  846.  —  Henry :  G.Rose,  Reise  n.  d  Ural  I,  888.  —  Hi Singer:  Schwgg.  J.  XXXI, 
889.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  450.  —  Kowanko  (Scheerer):  J.  f.  pr.  Gh.  LXV, 
344.  —  Kudernatsch:  Poggend.  Ana.  XXXVII,  585.  —  Kussin:  Privatmitthlg.  — 
Moberg:  J.  f.  pr.  Ch.  XLIl,  454  u.  Aippe  Undersökningar  p.  59.  —  Sartorius  v. 
Waltershansen:  Vulkan.  Gesteine  Isl.  etc.  —  Struve:  Pogg.  Ann.  VII,  850.  — 
S uc  k  o  w :  Die  Verwitterung  im  Mineralreich.  S.  4 48. 

RaaBeltberf'f  Minertlchemie.  TfL 


498 

Hornblende  in  der  Form  dos  Augitt. 

Uralit.  G.  Rose  fand  zuerst  in  den  grünen  Sdiiefem  am  Und 
wachsene  dunkelgrüne  Krystalle  von  der  Form  des  Angits,  doch  mit  dexk  Spal- 
tungsflachen der  Hornblende,  und  nannte  sie  Uralit.  Es  sind  eigentlich  feioe 
Homblendeprismen ,  welche,  parallel  ihrer  Hauptaze  aneinandergerriht,  die 
Äussere  Form  des  Augits  besitsen. 

Der  U.  vom  Baltymsee  (sp. G.  »  3,450  G.  Rose,  3,143  Rammeisberg) 
ist  von  Kudernatsch  und  neuerlich  von  mir  analysirt  worden. 


K. 

H. 

Kieselsflure 

53,05 

50,75 

Thonerde 

4,5« 

5,65 

Eisenoxydnl 

16,37 

16,48 

Manganoxydul 

Spur 

0,79 

Magnesia 

48,90 

18,88 

Kalk 

18,47 

11,69 

Wasser 

— 

1,80 

99,35  99,34 

Das  Mineral  ist  gemfiss  der  Struktur,  Dichtigkeit,  Farbe  des  Pulvers  (grOn) 
und  niederem  Kalkgehalt  eine  Hornblende,  enthttlt  aber  kein  Eisenoxyd.  Seine 
Weichheit  und  sein  Wassergehalt  scheinen  zu  zeigen,  dass  es  eine  Veränderaog 
erlitten  habe,  und  man  darf  annehmen,  dass  es  ursprünglich  Augit  war,  der 
sich  in  ein  Aggregat  von  sehr  kleinen  Homblendekrystallen  verwandelt  hat, 
welche  dann  durch  die  fortdauernde  Wirkung  der  Gewässer  eine  beginnende 
Zersetzung  erfuhren,  wobei  etwas  von  den  Basen  fortgenommen  wurde,  wohr 
auch  der  Besteg  von  Brauneisenstein  spricht,  mit  welchem  nach  G.  Rose  die 
Hohlräume  des  Gesteins,  da  wo  sie  die  Uralitkrystalle  berühren,  bekleidet  sind. 
Deshalb  ist  hier,  wie  auch  anderweitig  bei  etwas  zersetzten  Augiten  und  Horn- 
blenden, der  Sauerstoff  der  Basen  nicht  ganz  die  Hälfte  von  dem  der  Kiesel- 
säure und  der  Thonerde. 

Kudernatsch:  Poggend.  Ann.  XXXVII,  586. 

Pitkärantit.  Diesen  Namen  erhielt  ein  dunkelgrünes  Mineral  vonPit- 
käranta  in  Finland,  welches  nach  Scheererin  Krystallen  von  Augitform  er- 
scheint, die  sich  parallel  der  Orthodiagonale  in  dünne  Lamellen  spalten  las- 
sen (1).  Aehnlich  verhält  sich  ein  anderes  Mineral,  welches  den  finländiscben 
Pyrallolith  begleitet  (2). 


a. 

b. 

R.  Richter. 

Frankeubauser. 

Scheerer. 

Kieselsäure 

61,85 

54,67 

60,06 

Thonerde 

0,44 

1,34 

5.67 

Eisenoxyd 

— 

0,67 

Eisenoxydul 

<2,74 

18,84 

1,68 

Manganoxydul 

0,83 

0,60 

— 

Magnesia 

13,30 

18,58 

87,13 

Kalk 

9,<7 

14,48 

Wasser 

8,58 

8,80 

4,68 

400,19  99,49  99,83 


499 

Bei  dieseii  Mineralien,  die  nach  Scheerer  Hornblende  sind|  isidieZer- 
seliung  schon  ziemlich  weit  vorgeschritten.  Daher  auch  dieDifiTerenzen  in  ihrer 
Zusammensetzung. 

Richter  und  Scheerer:  Pogg.  Ann.  XGI,  87S.  XGIII,  95. 

Verwitterte  Horoblende. 
4.  Fillefjeld  in  Norwegen.    Thonige  Masse.    Suckow. 

2.  Traits- de -Roche  in  den  Yogesen.  Aus  dem  Glimmerporphyr.  Kleine 
graugrüne  Prismen  von  125^^  mit  Spuren  von  Spaltbarkeit  und  mattem 
Bruch.   Delesse. 

3.  Margarethenkreuz  im  Siebengebirge.  Aus  dem  Trachyt.  Kleine  gelbe 
Prismen  von  Homblendeform.   Wiehage. 

4.  Wolfsberg  bei  Cemosin  in  Böhmen.  Grosse  Krystalle,  in  gelbe  thonige 
Masse  verwandelt.   Sp.  G.  =2,94.   Madrell. 

5.  Catanfaro.   Weiche  grünlichbraune  Krystalle.   Schultz. 

1.  s.  8.  4.  5. 


Kieselsaure 

40,32 

43,64 

34,87 

44,03 

46,08 

Thonerde 

17,49 

42,50 

10,73 

14,31 

11,81 

Eisenoxyd 

18,86 

— 

20,48 

25,55 

1,77 

Eisenoxydul 

5,49 

— 

14,10 

Hanganoxydul 

i,H 

0,93 

— 

— 

— 

Magnesia 

9,23 

17,74 

4,90 

2,33 

10,72 

Kalk 

5,37 

9,10 

4,78 

10,08 

8,74 

Natron 

— 

3,63 

0,93 

Kali 

■ — 

— 

0,77 



1,32 

Wasser 

8,00 

10,90 

20,24 

3.44 

3,03 

100,81      100.         100.  99,74       98,88 

Die  Krystalle  No.  4  zerfallen  beim  Behandeln  mit  Chlorwasserstoffsaure  in 
41,25  p.  C.  eines  zersetzbaren  und  58,75  p.  C.  unzersetzbaren  Silikats.  Die 
Magnesia  findet  sich  nur  in  ersterem. 

Delesse:  S.  Glimmerporphyr. —Madrell:  Pogg.  Ann.  LXII,  US.  —  Suckow  : 
Die  Verwitterung  im  Mineralreich.  S.  ii$,  ~  Schultz  a.  Wiehage:  In  mein.  Lab. 


D,   Bisilikate  von  Monoxyden  und  Thonerde  (Eisenfrei). 

Spoduinen/) 

Das  einzige  bekannte  Glied  dieser  Abtheilung,  dem  Augittypus  angehOrig; 
n  welcher  die  Thonerde  elektropositiv  ist,  und  die  Monoxyde  fast  nur  aus  Li- 
.hion,  Natron  und  Kali  bestehen. 


4)  Obwohl  ein  Doppelsilikat,  ist  der  Spodumen  wegen  seiner  Stellung  zum  Augit  hier 
lufgeftthrt. 

34» 


Schmilzt  V.  d.  L.  untor   vorllliergeheader   Bollifärbung  der  Flamme  u 
IMr  Aufbllfben  zu  eiDcm  fast  klaren   farbloseD   tilase.    Mit  Flussspalh  u 
Q  schwefelsaurem  Kali  zeigt  er  die  Lilhionroaklion  an  der  Flamme. 
Voo  Säuren  wird  er  nicht  angegriffen. 

Die  ersten  Analysen  des  Sp.  rUhren  von  Vauquelin  und  von  Vogel  hi 
Arfvedson  fnnd  dann  das  von  ihm  im  Petalil  entdeckte  Lithion  auch 
diuem  AÜDcral,  dessen  Analyse  später  mehrfach  wiederholt  wurde,  und  woi 
Hagen  zeigte,  dass  neben  dem  Lithion  aucb  Natron  vorhandea  sei,  glejcliv 
meine  Versuche  auch  die  Gegenwart  kleiner  Mengen  Kali  erweisen. 

1.  UtS.  Sp.G.  K  3,133.    (RammeUberg). 

S.  Stening  in  Tyr^  ^.G.  ~  3,137.   (R.) 

3.  Sterling,  Massacbusets.  Sp.G.  ss  3,189.  Brusb.  3,073^.  B. 

i.  Norwich,  Massachuaets.  Sp.G.  =3,18.  Brnsb. 

*, 
>.  fc.  c.  d.  -e 


hriTedsoD. 

stromeyer. 

Regoan 

It       Hages.  RaBBBelibe 

Eiesslilure 

66,iO 

63,89 

65,30 

65,08            «5,1» 

Thoaeide 

is.ao 

88,77 

85,3t 

86,84            89,<4 

Eisenoxyd 

<,4S 

0,79 

8,83 

fe  0,86               - 

Kalk 

— 

— 

0,50 

Magnesia 

— 

— 

— 

—                 0,(4 

Lithion 

8,85 

5,68 

6,76 

3,84               5,47 

Natron 

— 

— 

— 

8,68               0,46 

Kali 

— 

— 

— 

—                 0,14 

Glüh  Verlust 

0,15 

0,77 

— 

—                  — 

102,45 

99,84 

9. 

b. 

<00,83 

99,84           100,88 
s. 

B.                         b. 

Rammslsbe 

Tg.       Hegen. 

Brnsh.             Smitbn. 

Brnsh. 

Kieselsaure 

65,53 

66,03 

62,76                64,50 

Tbonerde 

S9,0i 

86,45 

29,33                25,30 

Eisenosydul 

l,ii 

-               Pe  2,35 

Kalt 

0,97 

0,63                  0,43 

Maguesii 

0,07 

-                     0,06 

Lithion 

»,»9 

6,48                  S,65 

Natron 

0,07 

'■"  !               t  <0 

Kali 

0,07 

_ 

50  t 


8. 

4. 

^ 

c. 

d. 

a. 

b. 

Rammeisberg. 

Hagen. 

Brush. 

S 

mith  u.  Brush. 

Kieselsäure        65,27 

65,25 

62,89 

63,86 

Thonerde           27,47  ] 

27,55 

28,42 

87,84 

Eisenoxydul         —     J 

0,64 

Kalk                     0,30 

4,04 

0,30 

Magnesia              0,10 

— 

— 

Lithion                 2,90 

5,67 

5,08 

Natron                 0,44 

2,54 

0,66 

Kali                      4,54 

— 

0,46 

404,02 

400,53 

A  0,50 

99,04 

Hagen  bestimmte  die  relative  Menge  der  Alkalien  indirekt;  dasselbe  ge- 
hah  von  Brash,  während  ich  sie  direkt  getrennt  habe. 


Sauerstoff. 


*. 


a 


d. 

33,79 

42,53 

0,19 

2,43 

0,68 


e. 


a. 


8. 


8. 
b. 


4. 


c. 


a. 


a,Äg 

Hieraus  folgt : 


33,78 
43,64 

3,00 
0,44 
0,02 
0,20 


4  d.  s  4 
(B)  4  «.  -  4 
(R)  2  o.  =  4 

3  a.  =  4 

3  6.  »  4 
(R)  3  c.  =  4 

4a.  =s  4 

4  6.  SS  4 


34,05 
43,56 
0,34 
2,46 
0,02 
0,04 
0,29 

Äl  : 
4,48  : 
4,09  : 
4,39  : 
3,28  : 
3,57: 
4,95  : 

3.27  : 

4.28  : 


32,64       33,49 
43,75       44,84 

—     Pe  0,76 

3,56 

0. 


0,451 
0,48 


3,40 
0,28 
0,44 


33,94 
42,83 

4,59 
0,44 
0,77 
0,42 


32,67 
43,28 

3,42 
0,65 

0,29 


b. 
33,45 
43,00 
0,49 
2,79 
0,47 
0,03 
0,09 


§i 
44,26  =  0,96 
40,44  =s  0,98 
44,02  =  0,94 

7,78  =  4 ,22 

9,54  =  4,42 
43,40  =  0,84 

8,05  =  4,22 
40,76  s  0,93 


4 
4 
4 
4 
4 
4 
4 
4 


40,8 
9,9 

40,0 
9,5 

40,7 

40,6 
9,9 

40,0 


Aus  Hagen' s  und  meinen  Analysen  der  Spodumene  von  Utö  und  Tyrol 
I  u.  2)  folgt  das  Sauerstoffverhaltniss  4  :  4  :  4  0,  wonach  das  Mineral  aus  3  At. 
ikali,  4  At.  Thonerde  und  45  At.  Säure  besteht,  d.  h.  aus  Bisilikaten, 
Smiich  3  At.  einfach  kieselsaurem  Lithion  (Natron,  Kali)  und  4  At. 
infach  kieselsaurer  Thonerde, 

3ftSi  +  4ÄlSi>. 
äre  A  ausschliesslich  Lithion,  so  wtirde  die  Verbindung  enthalten : 


1 


floa 

)  r,  Al.  Kieselsaure  =  5775  =  64,98 
i  ~  Thonerde  =  9568  =  38,88 
li    -    Lilhiim  =     547  =    6.U 

8890      100, •) 
In  niüiiien  Analysen  isl  ilas  Verhallniss  der  linsen  H  etwa. 
iSa(fe)  ;Ca(Sg):     Li 
Uttt  =     i      :     H     :     H 

Tyrol  «  <  :  9  ;  81 
Auch  dernordamerikanische  Spodiimen  hat  offenbar  dieselbe  Zusb 
Setzung,  nie  uamcatlich  die  letzte  Analyse  des  von  Norwich  darthut.  A 
bcGndet  sich,  wie  der  von  mir  unterauchle  von  Slcrliag,  zum  Theil  ii 
auch  aussorlich  erkennbaren  Zustande  anTan^cDdcr  Zersetiiung,  daher  di 
ken  des  Litbions  und  die  ansehnliche  Monge  Kali. 

Früher  hatte  man  die  SauerstolTproporlionen  1  :  4|^  :  19  (Hage 
1  :  4:12  (Borzelius)  angenommen,  vviabrend  Brush  selbst  1  :  3  :  8  voi 
was  jedoch  durch  keine  Analyse  bewiesen  wird,  da  die  grössere  Mengi 
nur  eine  Folge  des  berechneten  Gehalts  an  Lilhion  und  Natron  ist. 

Der  Spodumeo  ist  isomorph  mit  dem  Augit,  wie  Dana  und  ich  i 
wiesen  haben. 

Arfvedaoiu  Scbwgg.  J.  XXII,  107.  — Bmah:  Amor.  J.  ofSc,  U.  Ser.X 
Hagen;  Do  coiaposilioDo  Polalitis  et  Spodumcni.  DUserlatio.  Berol.  4B19.  PO 
XL VIII,  sei.  —  V.  Kobell:  Charaklerist.  1.  ISS.  —  Rsmmel8borg:Po 
LXXXV,  Gti.  LXXXIX,  <4(.  -~  KoenaultT  Ann,  Mioes,  111  Sär.  «80.(1 
Soiith  u.  Brush:  Am.  J.  oC  Sv.  XVI.  üSS.  ~  Strumisycr:  Untorsu 
1,  416.  —  Vauqoahn:  Hauy  UiD.  v.  Karsten  n.  Weiss  IV,  SB«.  SBt.  — 
Schwgg.  J.  XXI,  M. 

4.   Trisillkate. 

KtlktrilUlklt.  Für  ein  «olches  wird  ein  dem  Wollastonit  oder  Tremolit  ahnli 
nerel  von  GjellebBck  iu  Norwegen  gehallen,  worin  Dach  Uisinger  nur  ein  wonig  i 
von  Kalk  und  Mangan  enthalton  sein  soll. 

Zu  EdeKoras  in  Smlland  kommt  ein  derbes  Uiaeral  (Edelfotsalt)  vor,  dessen  j 
a,BS(  ist,  welches  v.  d.  L.  zu  einem  klaren  Glase  schmilzt,  und  worin  Hlsing' 
B7,T5  Eieselgäuro,  1,78  Thonerde,  SO,<S  Kalk,  «,7S  Magnesia,  t,t  Eiienoxyd,  0,tS 
oiyd.    Ss  isl  also  heintswegs  reines  EBlktrisilikst  (andertbalbtacb  kieselsaurer  Kall 

Ca»Si», 
welches  enthalten  miliste 

3  At.  Ki«$elstiure    •*  llts  =  6),S8 
S  -    Kilk  =    700  s  37,11 

tSBS     (OD. 
Da  Kalktrisiliket  v.  d.  L.  unschmelzbar  ist,  so  iit  das  Mineral  von  EdelforBS  mindest 
unrein.   Berlin  glaubt,  es  sei  Laumontit  (der  jedoch  Wasser  enthalt). 

Hisinger:  K.  Vet.  Acad.  Handl.  fStl,  177.  <  818,  481.  Hera.  Jthresb. 
XX,  «»3. 

I]  Dies«  Xttnnunemetsnng  hat  v.  Kobell  znerst  richtig  erkannt. 


503 

■meslilrillllktt«   Es  ist  zweifelhaft,  ob  diese  Verbindung  bis  Jetzt  beobachtet  wurde, 
tiglicherweise  gehören  aber  folgende  Substanzen  hierher : 
4 .  Olivintthnliches  Mineral  aus  einer  angeblich  von  Grimma  stammenden  Eisenmasse,  sp. 

G.  a  8,S76.  Stromeyer. 
9.  Weisses,  z.  Th.  krystallisirtes  Mineral,  die  Hauptmasse  des  Meteorsteins  von  Bishops- 

ville  bildend.   Schmelzbar  v.  d.  L.  zu  einem  weissen  Email,    a)  Sp. G.  ss  8,416.  Shc- 

pard.    b)  Sp.G.  s  a,0S9.  Sart.  v.  Waltershausen. 


4. 

8. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

61,88 

70,71 

67,14 

Thonerde 

— 

— 

1,48 

Magnesia 

25,88 

28,85 

27,44 

Eisenoxydul 

9,12 

— 

1,70*) 

Manganoxydul 

0,84 

— 

Kalk 

— 

— 

1,82 

Natron 

— 

4,89 

— 

Ghromoxyd 

0,88 

— 

— 

Gltthverlust 

0,45 

— 

0,67 

97,92       100,05         99,92 

In  No.  4  ist  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  s  4  :  2,6,  wonach  das  Mineral  zwar 
3ht,  wie  Stromeyer  annahm,  ein  Trisilikat^  aber  noch  weniger  Olivin  ist.  Man  könnte 
,  wenn  seine  Zusammensetzung  sich  bestätigt,  als 

ASi  +  2ft*Si» 

trachten.  Es  enthält  4  At.  Eisenoxydul  gegen  5  At.  Magnesia. 

Das  Mineral  aus  dem  Stein  von  Bishopville,  welches  Shepard  als  Chladnit  bezeichnet, 
scheint  zwar  als  Trisilikat,  wenn  man  sämmtliche  Basen  addirt,  allein  die  Differenzen  bei- 
iT  Analysen,  so  wie  die  Angabe,  das  Mineral  sei  schmelzbar,  machen  seine  reine  Beschaf- 
Dheit  sehr  unwahrscheinlich. 

Das  Magnesia  -  Trisilikat, 

esVeht  aus 

8  At.  Kieselsäure     =  4155  s  69,8 
2  -   Magnesia         =    500  =  30,2 

1655     100. 
'.  Meteorit  (Meteorstein  von  Bishopville). 

B.   Hydrate. 
Geben  beim  Erhitzen  Wasser. 

a.    Von  Kalk. 

Okenit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  (unter  Schäumen  nach  Kobell)  zu  einem  Email. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscbeidung  von  (gallertartiger  oder 
ockiger)  Kieselsäure  zersetzt.  Nach  dem  Glühen  erfolgt  die  Zersetzung  erst  in 
er  Wärme. 

4)  Oxyd. 


nmUiiro 

Ö5,6i 

5i,88 

Kalk 

2C,59 

O.iG 
2fi,(S 

Natron 

— 

1,02 

Kali 

Spur 

— 

Wasser 

17,00 

17,9i 

9'J,76 

100,45 

,  GrODlaad.   «i)  Koboll.   &)WUrth.    c)  Hauer, 
t.  VIM».  Connel. 

I.  «. 

.'ii.SI         57,69 

—  0,51') 
97,23  26,83 

—  0,1* 

—  0,23 
18,0*  U,7I 

100,08       400,** 

SatMOltiir  von  Basis,  Säure  und  Wasser  =  1  :  i  :  2.     Dor  0.  ist  milhin  nhi! 
Vvi'tUUiluii^  von  Ew  ei  fach  kieselsaurem  Kalk  mit  2  At.  Wasser, 
t^aSi*  ■+■  2aq. 
8  At.  Kieselsaure     =    770  =  57,25 
1    -    Kalk  =    ^50  =  26,02 

8   -    Wasser  =    225  =  IG, 73 

13*5     100. 
Connot:  Edlnb.phll.Hag.X\1,  198.   Ben.  Jubresb.  XV,  »1.    —   »NueriJihrb. 
K»«!,  HolchHnsl.  48.14.  leo.  —   K ob  dl:  Kasta.  Archiv  XIV,  3M.   —   WUrth:  Pogt' 
Ann.  LV,  Its. 

A  n  b  a  n  g.    Gurolilii.   Weisse  kngcirgo  Massen,  dieZeolilhe  vnn  Stori-aurdnrtntd 
Skye  bngloltcnil.    Bläht  sich  v,  d.  L.  auf,  zerruill  zu  üilborgtanzcixteii  BiaitclioD  und  xbrnWü 


ilflon  «u  weissem  Email 

Wird  von  ChlorwasserslofTsiiure 

Aüilorsooj 

SBuerslüff. 

Kiesolsüun 

SO,  70 

ae,8* 

Thonerdc 

),*8 

0,09 

Kalk 

3S,1(| 

Magnesia 

M.) 

9,8« 

Wasser 

99,78 

«1,60 

iti]iier!>t>J[r  von  Oa  :  Si 

0  =  •  :  S,S  : 

3 

Setzl  MiHii  *  :  3 

sCu'äi 

+   8aq. 

|gl  es  ein  selbststHodigei  Uioeral? 

Phil.  Hag.  <8S<. 

J.  f.  pr.  Chera 

LH, 

381. 

Apophyllit. 

Giebl  in  der  offenen  Röhre  Fluorreaktion. 

Wird  beim  Erhitzen  v.  d.  L.  matt,  schwillt  an  und  schmilil  anter  Auf- 
Iilllhcn  zu  einem  farblosen  blasigen  Email. 


'  ^It  0,1>  Maaganoxyd. 


Kleine  Stücke  werden  in  Chlorwassersioffsäure  trttbe,  schwellen  auf  und 
kleben  etwas  zusammen.  Als  Pulver  wird  er  unter  Abscheidung  von  schlei- 
miger Kieselsäure  leicht  zersetzt.  Schwieriger  erfolgt  dies  nach  vorgängigem 
Glühen. 

Mit  Wasser  unter  einem  Druck  von  1 0  bis  1 2  Atmosphären  einer  Tempera- 
tur von  1 80 — 4  90®  ausgesetzt,  löst  er  sich  auf  und  krystailisirt  nach  dem  Er- 
kalten wiederum  (Wohl er).  Bei  gewöhnlicher  Temperatur  erfolgt  unter  dem 
Druck  von  42  bis  79  Atmosphären  keine  Auflösung  (Bunsen). 

Der  A.  ist  zuerst  von  Yal.  Rose,  dann  von  Vauquelin,  Gehlen  u.  A. 
Untersucht  worden,  jedoch  Berzelius  fand  erst  den  Fluorgehalt  auf. 

4.  Discoe-Insel,  Grönland,   a)  C.  Gmelin.   b)  Stromeyer. 

2.  Färöer.   Berzelius. 

3.  Dtö,  Schweden,   a)  Berzelius.   b)  Rammeisberg. 

4.  Andreasberg,  Harz.   Rammeisberg. 

5.  Radauthal,  Harz.   Derselbe. 

6.  Fassathal.   Stromeyer. 

7.  Oberer  See.   a)  Cliff  mine;  sp.G.  =  2,305.  Jackson.   6)  Sp.G.  =  2,37. 
Smith. 

8.  Fundy  Bai,  Neuschottland.  Reakirt. 

4.  2.  3.  4. 

a.  b.  a.  b. 


Fluor 

1,12          1,54 

0,74           1,18 

Kieselsäure 

53,90 

51,85 

52,38        52,13       52,29        51,33 

Kalk 

25,00 

25,22 

24,98        24,71 

25,86 

Kali 

6,13 

5,30 

5,37          5,27 

4,90 

Wasser 

15,70 

16,90 

16,20         16,20 

(16,73) 

100,73 

99,27       100,05         99,85 

100. 

• 

S. 

6. 

7. 
a.                 b. 

8. 

Fluor 

0,46 

0,91           0,96 

1,71 

Kieselsaure     52,69 

51,86 

51,89         52,08 

52,60 

Kalk 

2ö,52 

25,20 

25,60         25,30 

24,88 

Kali 

4,75 

5,13 

5,07           4,93 

5,14 

Wasser 

16,73 

16,04 

16,00         15,92 

16,67 

400,15         98,23         99,47         99,19       401,00. 

Abgesehen  vom  Fliior  ist  der  Sauerstoff  der  beiden  Basen,  der  Säure  und 
des  Wassers  in  den  Analysen,  worin  jenes  Element  bestimmt  wurde,  =  1  :  3,7 
:  1,9,  in  denen  Berzelius's  allein  =  1  :  3,9  :  2,0,  sodas^  in  Erwägung  eines 
kaum  vermeidlichen  Säureverlusts  in  fluorhaltigen  Silikaten  bei  deren  Analyse, 
das  Verhältniss  wohl  als  1  :  4  :  2  genommen  werden  darf. 

Im  A.  ist  hiernach  dieselbe  Verbindung  enthalten,  welche  der  Okenit  dar- 
stellt. 


Da  Kali  und  Kaik  in  den  Analysen  in  dem  mittleren  AtomverbSttniss  yob 
1  :  7,6  sieben,  so  würde,  wenn  man  düfUr  1  :  8  setzt,  die  Formel 

{SSi*  +  SCaSi*)  +  18a«]. 
werden. 

Auf  die  Zahlen  für  das  Fluor  diirf  man  keinen  zu  grossen  Wertb  lci;;un. 
Auch  meine  eigenen  Versuche  entscheiden  nti'ht,  ob  seine  Menge  in  den  einiel- 
nen  A.  ungleich  ist.  Da  letztere  jedenfalls  aber  so  gering  ist  {etwa  4  At.  gegen 
15  At.  Saure),  dass  man  nicht  glauben  kann,  ein  FtuorUr  sei  mit  einem  SiliUt 
verbunden,  so  scheint  es  mir  am  besten,  ein  KieselduorUr  anzunehmen,  welches 
mit  Jenem  isomorph  ist.    Demnach  würe  der  A. 

[(RFI  +  2SiFl*)  +  2aq]  +  36(ftSi"  +  Saq). 
Einen  grünen  Apophyllit  in  einem  fossilen  Baumstsrnm  aus  dem  vultianischeD  Toffbei 
tlosavik  in  Island,  dessen  sp.  G.  =  ),l9ci  isl,  nannto  Sartoriaa  v.  WaltersbaujEa 


BicW  darin  als  Mittel 

eweier  Aaaly 

Fluor 

? 

KieSGis&uro 

51.07 

Tbonorde 

1.5( 

Kalk 

10.17 

UagnMia 

o.as 

Eisunojydul 

),tO 

Kali 

S,7S 

Natron 

0,SS 

WMMf') 

17,13 

»9,8* 

ar  diosor  Absnücrung 

beigemengt. 

Etwas  Kallispatb  war  dieser  AbsDÜerung  beigemengt,  in  wclclier  eine  kleine  Menge   feSi* 
[lic  l'afijuDg  zu  bedingen  stlicinl. 

BerieliuB:  Jatir«Bb.  III,  tl*.  Schwgg.  J.  XXIII,  ISi.  Pogg.  Ann.  I,  lOl.  -  Du- 
menil:  Schwgg.  J.  XXXIV,  ISS.—  Fonrorojr  (TauqDeliD) :  Aon.  du  Mos.  V,  l<7. 

—  Gehlen:  Schwgg.J.  XVIII,  S5.  —  C.  GmeUa:  Vet.  Aoad.  Hand).  iBtS.  17«. - 
Jackson:  Dana  Hin.  lU  Ed.  »9.  —  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  Sse. - 
Reaktrt:  Am.  J.  oI  Sc.  U  Ser.  XVI,  St.  —  V.Rose:  Scheerer's  N.  J.  V,  t(.  —  Sari 
V.  Wallersbaulsen:  Vnlk.  Gest.SB7.    —   Smith:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XVUI,  t7<. 

—  Stromeyor:  Unters.  S SS.  —  Wähler:  Ann.  Cbem.  Pltanu.  LXV,  8*. 

DatoUth. 

Giebl  beim  Erhitzen  Wasser.  ScbwilH  v.  d.  L.  an  and  schoiilit  leicht  lu 
einem  klaren  Glase,  das  zuweilen  schwach  'grünlich  oder  rttlhlicb  isl.  Fart)l  die 
FlammegrUn  (v.Kobell).  Löst  sich  in  Borax  auf;  binteriasstin  Phosphorsalz  ein 
Kieselskelett,  und  giebt  bei  grosserem  Zusatz  der  Probe  ein  emailweisses  Glas. 
Wenig  Soda  löst  ihn  klar  auf,  mehr  derselben  liefert  eine  beim  Erkalten  unklare 
Perle,  und  mit  noch  mehr  Soda  geht  die  Hasse  in  die  Kohle.  Schmilzt  mit  Gips 
zu  einer  klaren  Perle. 

t]  Dnd  Kohlensaure. 


507 

Wild  Tor  uBd  nach  dem  Glühen  von  Chlorwassereioffsäure  unter  Gallert- 
bildung  leicht  zersetzt. 

Die  erste  Analyse  dieses  von  Es  mark  zu  Arendal  entdeckten  Minerals 
rtthri  von  Klaproth  her,  welcher  die  Bestandtheile  schon  ziemlich  genau  be- 
stimmte. Aehnüche  Resultate  erhielten  später  Stromeyer  und  Du  Menil 
von  dem  0.  vom  Andreasberg^  der  durch  seine  schönen  Krystalle  sich  auszeich- 
net. Die  Schwierigkeit,  aus  diesen  Analysen  eine  wahrscheinliche  Formel  ab- 
zuleiten, veranlasste  mich,  beide  Abänderungen  wiederholt  zu  untersuchen, 
und  die  Reinheit  der  Bestandtheile  zu  prüfen,  so  wie  die  Unrichtigkeit  der  älte- 
ren Formeln  durch  eine  neue  Berechnung  nachzuweisen.  Alle  späteren  Ana- 
lysen haben  der  früheren  zur  Bestätigung  gedient. 

4.  Arendal.  a)  Klaproth.   b)  Rammeisberg. 

i.  Andreasberg,    a)  F.  Stromeyer.    6)  Du  Menil.    c)  Rammeisberg. 
d)  Kerl. 

3.  Niederkirchen  in  Rheinbaiern.   Dell  mann. 

4.  Aus  dem  Gabbro  Toscana's.   Bechi. 

5.  Ue  Royal  im  Lake  Superior.   Whitney. 

4. 

a.  b. 


Borsäure 

84,0 

> 

21,44 

Kieselsäure 

36,5 

4 

37,46 

Kalk 

35,5 

4 

}5, 40 

Wasser 

4,0 

5,70 

400. 

100. 

a. 

b. 

t. 

c. 

d. 

Borsäure 

21,26 

24,30 

20,31 

21,65 

Kieselsäure 

37,36 

38,51 

38,48 

37,89 

Kalk 

35,67 

35,59 

35,64 

34,87 

Wasser 

5,71 

4,60 

5,57 

5,59 

100. 

100. 

100. 

100. 

8. 

4. 

S. 

Borsäure 

84,63 

88,63 

81,88 

Kieselsäure 

37,44 

37,50 

37,64 

Kalk 

32,23 

35,34 

34,68 

Wasser 

5,70 

lüg  8,12 

H  5,80 

100. 

Äl  0,85 
£[  1,56 

1O0. 

100. 

Die  Quantität  der  Borsäure  ist  hier  überall  aus  dem  Verlust  berechnet,  weU  dies 
genauer  ist  als  ihre  direkte  Bestimmung,  welche  gleichwohl  jenem  Verlust  so 


508 

ziemlich  entspricht.   (Ich  (and  in  4  a,  dem  Mittel  von  mehren  YersndieD,  49,87 
—20,69  Borsäure)*). 

Alle  Analysen  von  reinem  und  frischem  Oatolith  zeigen  eine  veUsUndige 
Uebereinstimmung.  Es  ist  in  ihnen  der  Sauerstoff  des  Wassers,  der  Kaikarde, 
der  Borsäure  und  der  Kieselsäure  b  4  :  S  :  3  :  4,  so  dass  das  Mineral  4  Ai. 
Borsäure,  S  At.  Kieselsäure,  S  At.  Kalk  und  4  At.  Wasser  enthält. 

4  Ai.  Borsäure  «  437,5  »  24,60 

2  -   Kieselsäure  »  770,0  »38,45 

2  ~   Kalk  xr  700,0  «  34,67 

4    -   Wasser  »442,5»    5,58 

2020,0     400. 
Bei  der  Gonstruktion  der  Formel  ktfnnen  verschiedene  Anaiehleii  sor  Gel- 
tung kommen : 

4)  Beide  Säuren  sind  mit  Kalk  zu  einem  Ooppelsalze  ver- 
einigt. 

Die  daraus  resultirende  Formel  ist 

(CaB  +  CaSi»)  +  aq,  (I.) 

worin  Ca  Si*  +  2aq  dieselbe  Verbindung  ist,  welche  den  Okenit  (und  mit  tSif 
den  Apophyllit)  bildet. 

Von  G.  Rose  sind  zwei  Formeln  vorgeschlagen  worden,  wonach  dieane 
oder  die  andere  Säure  als  Hydrat  gedacht  wird. 

2)  Die  Borsäure  ist  elektropositiv,  als  Basis,  vorhanden. 
In  diesem  Fall  Hesse  sich  der  Ausdruck 

(Ca*Si  +  BSi)  +  aq,  (U.) 
geben. 

Die  Formel  I.  verdient  gewiss  den  Vorzug. 

Nach  Fownes  und  Sullivan  soll  der  D.  etwas  Phosphorsäure  enthalten. 

Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  65.  —  Dellmann:  In  meio.  Lahor.  —  Du  Me- 
nü: Schwgg.  J.  LH,  364.  —  Fownes  u.  Sullivan:  Pogg.  Ann.  Brginzbd.  11,  86S. 
Kerl:  B.  u.  hütt.  Ztg.  4858.  No.  S.  —  Klaproth.  Beiir.  IV,  854.  V,  419.  —  Ram- 
melsberg:  Pogg.  Ann.  XL VII,  469.  —  G.  Rose:  Mineralsyst.  XLII,  444.  —  A.  Stro- 
meyer:  Ann. Chem.  Pharm.  C,  86.  —  F.  Strom  ey  er:  Pogg.  Ann.  XII,  455.  Schvgg- 
J.  LI,  460.  ~  Whitney:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XV,  485. 

Botryolith. 

Verhält  sich  wie  Datolith. 

Analysen  des  B.  von  der  Kjenlie-Grube  zu  Ärendal  von : 


4)  Neuerlich  bestimmte  A.  Stromeyerin  dem  D.  von  Andreasberg  die  Borsäure  direkt 
m  14,18  p.c. 


509 

a.  b. 
Klaproth.         Rammeisberg. 

Borsäure                17,0  48,83*) 

Kieselsäure            36,0  36,23 

Kalk                     39,5  34,74 

Wasser                   6,5  9,43 


Eisenoxyd 
Thonerde 


4,0    1 


0,77 


400.  100. 

Der  B.  ist  wie  der  Datolith  zusammengesetzt;  enthält  jedoch  die  doppelte 
Menge  Wasser. 

1  At.  Borsäure  =  437,5  =>  20,46 
S  -  Kieselsäure  a  770,0  »  36,14 
S  -    Kalk  =:  700,0  ==  32,84 

2  -    Wasser  =  225,0  =  10,56 

2132,5     100. 
Die  entsprechenden  Formeln  sind  daher : 

(Caß  +  CaSi*)  +  2aq,  (I.), 
ader: 

(Ca*Si  +  BSi)  +  2aq,  (IL). 
Literaiar:  S.  Datolith. 

Pektolith. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einem  durchscheinenden  Glase.  (Der  verwitterte  ist 
(inschmelzbar.    Der  vom  Honzoniberge  reagirt  nach  Berzelius  auf  Fluor). 

Chlorwasserstoffsäure  zersetzt  ihn,  und  scheidet  flockige  Kieselsäure  ab. 
Vach  vorgängigem  Glühen  gelatinirt  er. 

Der  P.  wurde  zuerst  von  v.  K  ob  eil  unterschieden  und  analysirt. 

1.  Monte  Baldo,  Oberitalien,   v.  Kobell. 

2.  Bergen  Hill,  New-Jersey.   Hayes. 

3.  Be  Royal  amLakeSuperior.   a)  Whitney.  6)  Kendall.   c)Dickinson. 

4.  Talisker  auf  der  Insel  Skye,   Schottland;    sp.  G.  =  2,784.     a)  Scott. 
6)  Heddle. 

5.  Schlossberg  bei  Edinburgh,    mit  Wollastonit  und  Prehnit  vorkommend. 
o)  Kennedy.   6)  Heddle  u.  Greg. 

6.  Ratho  bei  Edinburgh;    a)  krystallisirt,   b)  faserig,  blassgrUn;    sp.  G.  = 
2,881.   Dieselben. 

7.  Knockdolianhtigel  bei  Ballanträ,  Äyrshire  in  Schottland;  sp.  G.  =  2,778. 
Dieselben. 

8.  Girvan,  Äyrshire;  fUr  Tremolith  gehalten,  faserig.  Dieselben. 

9.  Niederkirchen^  Bheinbaiern  (soll  Breithaupts  Osmelith  sein).   Adam. 


4)  Direkt «  48,S4  and  49,S4  p.  G.  von  mir  bestimmt. 


510 


4. 


Kieselsäure    54,30  55,96 

Thonerde        0,90  0,08 

33,77  35,48 
—    An  0,64 

8,26  6,75 

4,57  0,60 

3,89  0,46 


4. 


b. 


c. 


Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


a  B 

53,45  55,66 

4,94      1,45 

31,S4  38,86 


54,00 

1,90 

32,10 


7,37      7,81      8,89 


55,00  52,04 
4,10         1,82 

32,53  32.85 
—  «g0,39 
9,72        7,67 


b. 

53,88 
2,73^ 
29,88 

9,56 


2,72      2,72      2,96      2,75        5,06      3,76 


99,69      99,31       99,69  100.        99,85  101,10      99,80    99,74 


KieselsSure 

Thonerde 

Kalk 

Natron 

Kali 

Wasser 


a. 
51,5 

1,0 
32,0 

8,5 


b. 
53,06 

0,76 
33,48 

9,98 


52,58 
1,46 

33,75 
9,26 


b. 
52,53 

0,88 
32,79 

9,76 


7. 


58,91 
0,86 

38,96 
8,79 
6,10 

Mi 

98,0     100,40        99,85      98,99        99,68       101,42        99,«3 


53,24 
1,00 

32,22 
9,57 


58,48 
0,41 

34,89 
9,88 


5,0        3,13  2,80        3,04  3,60  3,26 


1. 


Si  26,63 
Ji\  0,48 

Ca  OSfg)  9,65 
Na  (K)  2,38 
A  3,46 


s. 

29,05 
0,04 

10,17 
1,83 
0,14 


o  •  8 .  p. 

28,90 
0,68 
9,39 
1,87 
2,42 

Si 
Äl 
Oa 

Na  (fc) 
ft 


Sauerstoff. 

t.  b.      t.  c.       4.  •. 
28,03  28,55  27,00 

0,89  0,51  0,85 
9,30  9,55 
2,49  1,97 
2,44    4,50 


Sauerstoffverhaltniss : 

1  =  1 

2  =  1 
3a/9=  1 


9,17 
2,88 
2,63 

7. 

27,64 
0,47 
9,20 
2,45 
3,20 

Si      : 


8. 

27,77 
0,19 
9,88 
8,53 
8,90 


4.b. 
27,94 

8,54 
2,45 
3,34 

9. 

27,47 
0,40 
9,48 
1,74 
3,55 


S.b.  t.a.  (•!>• 
87,55  27,30  27,87 
0,35  0,68  0,i1 
9,56  9,64  9,37 
2,56  2,37  8,50 
2,77    2,49    8,70 


36 

3c 

4a 

46 

56 

6o 

66 

7 

8 

9 


1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 


2,03  : 

8.00  : 
1,26  : 
1,45: 
1,79  : 
1,52  : 
0,99  : 
2,12  : 

8.01  : 
1,87  : 
1,65  : 
2,35  : 
1,16  : 


< )  Nebst  Pe  u.  lÜg. 


:     A 

87.05  :  3,46  =  1  :  2,85  :  0,89 
89,09  :  0,14  :  8,48  :  0,01 
89,58  :  8,42  :  8,68  :  0,81 
28,98  :  8,63  :  8,58  :  0,83 

89.06  :  8,44  :  8,47  :  0,80 
27,85  :  4,50  :  8,48  :  0,39 
89,21  :  3,34  :  8,65  :  0,30 
27,90  :  2,77  :  2,30  :  0,23 
27,98  :  2,49  :  2,33  :  0,20 
27,68  :  2,70  :  2,33  :  0,23 
28,11  :  3,20  :  2,41  :  0,27 
27,96  :  2,90  :  2,26  :  0,23 
27,87  :'3,55  :  2,50  :  0,32 

Mittel  =  1  :  2,42  :  0,26») 
>)  Ohne  No.  %. 


511 

Im  Mittel  ist  der  Sauerstoff  der  Basen,  der  Säure  und  des  Wassers  nahe 
SB  4  :  S,4  :  0,8,  wonach  der  P.  als 

A»Si*  +  aq, 
oder  als  eine  Verbindung  von  einfach  und  zweifach  kieselsaurem  Salz,  und,  da 
Natron  zu  Kalk  =4:4  ist,  als 

(lSaSi*  +  iCaSi)  +aq,  (I.) 
erscheint. 

Wenn  man  annehmen  darf,  dass  bei  derartigen  Silikaten  die  basenreichsten 
Abänderungen  auch  die  frischesten  sind,  so  durfte  man  geneigt  sein, 

ft«Si*oderft^Si%derR«Si^ 
vorzuziehen,  was  sich  indessen  nicht  entscheiden  lässt. 
Obige  Formel  erfordert : 

6  At.  Kieselsäure     »  2310,0  =  54,87 
4   -    Kalk  =  1400,0  =  33,25 

4    -   Natron  ==    387,5  =    9,20 

4    -   Wasser  =    112,5  =    2,68 

4210,0     100. 

Die  sehr  verschiedenen  Wassergehalte  (2,7  bis  5  p.G.)  scheinen  zu  zeigen,  dass 

die  Substanz  nicht  immer  gleichartig  ist. 

Nach  Greg  und  Heddle  hätte  der  P.  die  Form  des  Wollastonits.   Waren 

die  beobachteten  Krystalle  wirklich  Wollastonit,  oder  ist  der  P.  aus  Wollastonit 

durch  Fortnahme  von  Kalk  und  Aufnahme  von  Natron  und  Wasser  entstanden? 

Berzelius :  Jahresb.  IX,  486.  —  Dickinson,  Kendall,  Whitney:  Am. 
J.  ofSc.  II  Ser.  VII,  484.  —  Greg  u.  Heddle:  Phil.  Mag.  IV.  Ser.  IX,  248.  J.  f.  pr. 
Chem.  LXVI,  U4.  —  Hayes:  Dana  Min.  806.  —  v.  Kobell:  Kastn.  Arch.  XIII,  385. 
XIV,  844.  —  Scott:  Ed.  N.  phil.  J.  4  858.  Octob. 

Anhang.    Stellith.   Verhält  sich  wie  Pektolith. 

4.  Forth- u.  Clyde-Kanal,  Schottland.   Thomson. 

2.  Bergenhill,  New-Jersey.    a)  Whitney.    6)  Kendall.   c)Dickinson. 


4. 

s. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

i8,46 

55,66 

54,00 

55,00 

Thonerde 

5,30 

1,45 

1,90 

1,10 

Eisenoxydul 

3,53 

— 

— 

— 

Kalk 

30,96 

32,86 

32,10 

32,58 

Magnesia 

5,58 

— 

Natron 

7,31 

8,89 

9,72 

Wasser 

6,11 

2,72 

2,96 

2,75 

99^94       100.  99,85     101,10. 

I)as  amerikanische  Mineral  ist,  wie  auch  Dana  angenommen  hat,  nichts  als 
fektolitb. 

Die  von  Thomson  untersuchte  Substanz  giebt  das  SauerstoflFverhältniss 
11  :  Si  (Xl)  :  fi  SS  1  :  2,3  :  0,46,  was  zwar,  wenn  man  dafUr  4  :  2,4  :  0,4  seUt, 
als  ft*Si«  +  2aq 


512 

dem  Pektoliih  bis  auf  den  doppelten  Wassergehali  entspricht,  doch  aber  bei 
ganz  verschiedener  qualitativer  Natur  etwas  anderes  zu  sein  scheint. 

Dickinson  (Kendall,  Whitney):  Dana  Min.  S  48.  —Thomson:  OqU.  I,  tit. 

b.  Von  Magnesia  (Bisenoxydol). 

Chlorophaeit 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Schlacke,  und  reagirt 
mit  den  Flüssen  auf  Eisen'. 

Nach  Forchhammer  besteht  dies  an  der  Luft  sich  bräunende  Miotfal 
aus  dem  Dolerit  von  Qualböe  auf  Suderde  (Ftfröer),  dessen  sp.  6.  as  4,809  ist, 
aus: 


Sauerstoff. 

Kieselsäure 

38,85 

47,07 

Eisenoxydul 

S4,56 

4,78 

Magnesia 

3,44 

Wasser 

42,45 

«7,47 

400. 
Sauerstoff  von  ft  :  Si  :  A  nahe  ss  4  :  3  :  6.    Danach  wttre  der  Gh.  eine  YerbiO' 
düng  von  anderthalbfach  kieselsaurem  Eisenoxydui  und  48  At. 
Wasser,  in  isomorpher  Mischung  mit  dem  entsprechenden  Magnesiasilikat, 

Jftgf  «*•  -^  ««q- 

3    At.  Kieselsaure  =:  4155  =  34,84 

V   -    Eisenoxydul  =    700  =  21,10 

i     -    Magnesia  =    111  =    3,35 

12     -    Wasser  =  1350  =  40,74 

3316     100. 
Ist  er  ein  reines  Oxydulsalz? 

In  dem  Mandelstein  von  Weissig  in  Sachsen  kommt  nach  Jenzsch  ^^^ 

dunkelgrünes  Mineral  vor,  dessen  sp.  G.  ä  2,684  ist,  und  wovon  eine  unvoU^ 

standige  Analyse  59,4  Kieselsaure,  12,3  Eisenoxydul,  5,7  Wasser,  ausserdem 

Thonerde,  Kalk,  Magnesia  und  Alkali  gab.    Er  nannte  es  Ghlorophäneri^ 

und  bemerkt,  es  stehe  der  islandischen  Grünerde  nahe. 

Forchhammer:    Berz.  Jahresb.   XXIII,   265.    J.   f.  pr.   Cham.  XXX,  M- ^ 
Jenzsch:  Lconh.  Jahrb.  4855,  798. 

Meerschaum. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen  und  riecht  brenzlich ;  schrumpft  v.  d.  L.  xU- 
sammen,  brennt  sich  erst  schwarz,  dann  wieder  weiss,  und  schmilzt  an  düD' 
nen  Kanten  zu  einem  weissen  Email.  Giebt  mit  Robaltsolution  eine  blassroib^ 
Färbung. 


3t3 

Wird  von  GhtorwasserstoSsäare  unter Absobeidung  vonKiesciUtfttre  zenetzt. 

Die  ersten  Analysen  des  M.  rühren  von  Wieg^leb  und  Klaproth  her. 
i.  Aus  der  Tttrk»  (Kleinasien),   a]  Klaproth..  1^)  Berthier.    c)  l^ych- 

nell.   d)  Scheerer  und  Richter. 
S.  Fundort  unbekannt,  wahrsoheinliohKleipasien»  a)Ei<;bter.  6)Sche:erer. 
3«  Gabanas  bei  Madrid.   Berthier. 
4*  Goulosuniers.  Berthier. 

5.  Thebem,  Griechenland.   Gelblichrother.   v.  KobelL 

6.  Griechenland.   Scheerer. 

7.  Marocco.  Braun.  Dam  cur. 

Die  Substana  war  vor  der  Analyse  getrocknet  bei  1  c  und  7  im  Yacuo  Über 
Sdiwefelsäure,  bei  4  cf,  2  und  6  etwas  unter  400^. 


a. 

b. 

c. 

d. 

a.               b. 

Kohlensäure 

6,00 

— 

— 

0,67 

2,73          1,74 

Kieselsäure 

50,50 

&(y 

60,87 

61,33 

58,20        60,45 

Magnesia 

47,25 

8S 

27,80 

28,88 

27,73        28,19 

Eisenoxydul 

— 

\ 

0,09 

—             0,09 

Kalk 

0,50 

— 

0,09 

— 

1,53           — 

Thonerde 

— 

— 

—             0,11 

Wasser 

«5,00 

25 

44,29 

9,82 

9,64          9,57 

•4 

98,25      100. 

400,05 

400,49 

99,89      400,15 

8. 

4. 

».*) 

6.                  7. 

Kohlensäure         — 

— 

0,56           — 

Kieselsäure         53,8 

54,0 

56,44         ( 

S1,30         55,00 

Magnesia 

23,8 

2*,0 

23,45         ! 

28,39        28,00 

Eisenoxydul         — 

— 

— 

0,08    Fe  1,40 

Kalk 

— 

.^ 

— 

—             1,01 

Thonerde 

1.2 

<,* 

— 

—             1,20 

Wasser 

20,0 

20,0 

20,41 

9,74         10,35 

98,8 

99,4       400,           100,07      fc  0,52 

• 

Sand    1,50 

98,98 
Bringt  man,  wo  Kohlensäure  angegeben  ist,  diese  als  lilg£  in  Abzug,  und  rech 

net  Ca  und  te  zur  Mg,  so  ist  der  Sauerstoff: 

%    :     Si     :     ft 

4c.  44,42  :  34,60  :  10,04  =  4,05  :  3  :  0,95 

id.  44,09:34,84:    8,73  =  4,04:3:0,82 

2a.  40,63:30,22:    8,57  =«  4,05  :  3  :  0,85 

26.  40,66  :  31,38  :    8,51  =  4,02  :  3  :  0,84 

3.  9,52  :  27,93  :  47,78  =  4,02  :  3  :  1,91 

4.  9,60  :  28,03  :  17,78  =  4,03  :  3  :  4,90 

5.  9,38  :  29,15  :  18,13  =  0,97  :  3  :  1,87 

6.  41,47:31,82:    8,66  =  4,05:3:0,82 

7.  44,23:28,55:    9,20  =  4,48:3:0,97 

4)  Nach  Abzug  von  42,4  Eisenoxyd  und  2,U  Wassil^als  Se^Ü^. 
RtBoelfberg^s  Mineralcheinie.  33 


5t4 


Vk  untoriiegl  BUBttchtt  wohl  keinem  Zweifel^  dast  der  Sanentoff  der  Ma- 
tiiuvaüi  uud  der  Kiaeelaaure  «■  4  :  3  sei. 

Uieruach  isler  anderihalbkieselsaure  Magnesia  (Trisilika^y 

»g»Si». 
bi^ieoigen  oben  beteichneten  Analysen,  bei  denen  das  Material  vorher  getreu- 
uoi  wordeui  geben  offenbar  nur  halb  so  viel  Wasser  als  die  übrigen,  vvorans  dmd 
Hoblieaaeu  darf,  dass  beim  Trocknen  die  Hälfte  des  Wassers  verloren  geht 
Auch  fuhrl  Döbereiner  an,  dass  der  lufttrockne  orientalisehe  M.  den  hMiens 
Waaaorgehalt  besitse,  dass  er  aber,  bei  möglichst  niedriger  Temperatur  entwlt- 
ikort,  in  feuchter  Luft  oder  Wasser  das  verlorene  wieder  ansiehe,  eine  Bigen- 
«ohah,  die  er  gleich  dem  Gips  durch  sehr  starkes  Brennen  verliert. 

Die  Menge  des  Wassers,  obwohl  nach  den  Analysen  etwas  geringer,  sehenit 
t  und  4  At.  auszumachen. 

Ag*  5i'  +  S  aq.  Hg'Si'  ^.  4  aq. 

3Si     »  4455  m:  61,45  3Si     er  4455  »54,88 

'  2Ag   »    500^26,59  2l[g  »    500  »  S3,75 

2fl      «    »25  »4  4,96  4fl     »    450  »  »4 ,87 

4880     400.  SI05     400. 

Die  Analysen  des  getrockneten  M.  entsprechen,  da  bei  ihnen  der  SaoMStoff  von 
Magnesia  und  Wasser  im  Mittel  »  40,98  :  8, 6S  =  4  :  3,4    ist,   genauer 
Formel 

6  At.  Kieselsäure 
4  -    Magnesia 
3  -   Wasser 

3647,5     400. 

Berthier:  Aon.  Mines  VII,  848.  Schwgg.  J.  XXXVI,  850.  —  Damoar:  Add. 
China.  Pbys.  III  S€t,  VII.  846.  —  Döbereiner:  J.  f.  pr.  Ch.  XVII,  487.  —  Kl«p- 
roth:  Beitr.  U,  472.  —  v.  Kobell:  J.  f.  pr.  Ch.  XXVIII,  488.  —  Lychoell:  KVet 
Ac.  Handl.  4886.  Ben.  Jahresb.  VII,  498.  —  Richter  u.  Scheerer:  Pogg.  Ana. 
LXXXIV,  864 . 

Speehsteln. 

Verhalt  sich  wie  Meerschaum,  wird  aber  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Marggraf,  Wiegleb,  Klaproth,  Vauquelin,  Buchoix  und  Bran- 
des, und  später  besonders  Lychnell  und  Scheerer  haben  den  Sp.  unter- 
sucht. 

a.  Mit  keinem  oder  sehr  wenig  Wasser. 

4.  Gtfpfersgrün  bei  Wunsiedel,  Fichtelgebirge.    Lychnell. 

2.  Mont  Canigou,  Pyrenäen.   Derselbe. 

3.  Sala,  Schweden.   Derselbe. 

4.  Schottland.   Derselbe. 


8Ag*Si*  + 

3aq. 

B  S310,0 

-  63,33 

«  4000,0 

-  27,4i 

»  337,5 

BS  9,25 

515 

5.  China,     a)  Derselbe,     b)  Hellgrüner,    sp.  G.  a»  S,763.      Schneider. 
(Kldsiein). 

6.  Grobe  Alte  Hoffiiong  Gottes  bei  Voigtsberg.   Weiss,  erdig,  sp.  G.  «  2,795. 


Kerstan. 

4. 

s. 

>. 

4. 

5. 

a. 

b. 

6. 

Kieselsäore 

65,64 

66,70 

63,13 

64,53 

66,53 

63,82') 

66,02 

iagnesia 

30,80 

30,93 

34,30 

27,70 

33,42 

31,92 

31,94 

Eiaenoxydul 

3,61 

S,44 

2,87 

6,85 

— 

2,50«) 

1,Ö6«) 

MTasaer 

— 

— 

— 

— 

0,78 

0,20 

100,05       99,34       99,70       99,08        99,53       99,0S         99,78 

6.  Mit  grösserem  Wassergehalt. 

4.  Stafs  Eisengnibe,  Kirchspiel  Ploda  in  Södermanland.  Grau,  sp.  G.  =s 
2,549.   Bahr. 

2.  China.  (Bildstein).  Röthlich,  sp.  G.  »  2,747.  Wird  von  Säuren  stark 
angegriffen.  Wackenroder. 

3.  Stecklenberg  am  Harz.   Knollen  im  Gips.    Th.  Brom  eis. 

4.  Gtfpfersgrtln  bei  Wunsiedel.  a)  Klaproth.  b)  Bucholz  u.  Brandes, 
c.  Grttnlichweisser ;  sp.  G.  &=  2,79.  Richter,  d)  Nierformiger.  e)  Pseu- 
domorphose  nach  Quarz)  f.  Desgleichen  nach  Bitterspath.  Scheerer. 
g)  Gelblicher.  L  0  r  m  a  n  n. 

5.  Niviathal,  Parma.  Grün.  Richter. 

6.  China.  (Bildstein).   Grün;  sp.  G.  =  2,78.  Scheerer. 

7.  Ingeris  bei  Abo,  Finland.   Tengström. 


Kieselsaure 

4. 

61,73 

s. 
61,97 

62,96 

Thonerde 

0,84 



Magnesia 

Eisenoxydul 

Wasser 

30,65 
4.34*) 
2,18 

33,03 
0,67 
3,48 

30,97 
0,64 
4,08") 

99,74 

99,15 

98,65 

a.            b. 
59,5      60,1 

62,03 

4. 
d. 
61,98 

62,07 

f. 
62,35 

61,27 

—         — 

— 

— 

0,39 

— 

•^ 

30,5      30,2 

31,44 

31,17 

31,13 

31,32 

31,36 

2,3        3,2*) 

1,88 

1,48 

1,69 

1,34 

1,97 

5,5        5,5 

4,96 

4,81 

4,83 

4,78 

5,45 

Kieselsäure 

Thonerde 

'Magnesia 

EUenoxydul 

Nasser 

""97,8       99,0       100,31         99,44       400,44  99,79       400,05 


4}  Darin  0,5S  Thonerde. 
2)  Darin  0,9  S  Manganoxydul. 
8J  Darin  0,75  Natron. 
4)  Mit  4,4  Manganoxydnl. 
5}  Nebft  Kohle  und  Bitumen. 
6)  Nebst  0,5  Kupferoxyd. 


33 


s. 

6. 

, 

Kieselsaure 

62.18 

6I.4K 

eit.üs 

Tbooerde 

— 

— 

0,78 

Magnesia 

30,4« 

31,27 

28,25 

Eisenoxydul 

2,53 

1,65 

0,54 

Wasser 

4,97 

4,86 

6.65 

100,14 

99,26 

100,17 

Darin  stimmen  fasl  alle  neueren  Analysen  Uberein,  dass  dur  Sauersloff  der 
Magnesia  (des  Eiscnoiyduls]  und  der  Saure  =  1  :  ftj  ist.  Nach  den  Analysen 
ktfnnte  es  scheinen,  als  ob  ein  Ttiell  der  Specksleine  wasserfrei  wäre.  Dem 
wldersjtrichl  jedoch  die  Abänderung  von  GOpfersgrUn,  in  welcher  Lychncll 
allein  kein  Wasser  angicbt,  der  überhaupt  bei  seinen  Versuchen  höchstens 
i  p.c.  gefunden  haben  will.  Wackenroder  hat  aber  schon  gefunden,  und 
Schcerer  hat  es  bcstjitigt,  dass  das  Wasser  erst  bei  starkem  GlUhen  furtgelii: 
auch  Hermann  fand,  dass  No.  4  über  der  Lampe  nur  0,3  p.  C,  später  aber 
in  starkem  Feuer  noch  3,1  p.  C.  verliert.  Man  darf  daher  wohl  annehmen,  dass 
alle  Specksleine  etwa  5  p.  C.  Wasser  enthalten.  Dann  betrügt  dessen  SauersloiT 
Vi  von  dem  der  Magnesia. 

Hiernach  ist  der  Speckstein 

3%'Si*  +  Inq, 
und  ist  als   eine  Verbind  ung   von  einfach-  und  zweifach  kiesel- 
saurer Magnesia  zu  betrachten, 

3(SlgSi*  +  sMgSi]  +  4aq. 
15  At.  KieselsHure    =  .5770  =  (;2,60 
12   -    Magnesia        =  3000  =  3?,tiS 
4   -    Wasser  =-    450  =    4,88 

9825     100. 
Bahn  J.  r.  p.  Chem.  LIII,  313.   —    Brandes  n.  Bucholii  Schwgg.  J.  XX,  in. 

—  BromeiS!  ZUchr.  d.  geol.  Qes.  II,  486.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XL  VI,  Ml. 

—  Kerslen:  PoBg.  Ana.  XXXVIl,  164.  —  Klaprotb  i  Beitr.  II,  177.  —  Lych- 
nell:  K.  Vet.  Acad.  Hsndl.  1SS4.  Pogg.  Ann.  XXXVIII,  UT.  —  LUrmBOo:  Id  mein. 
Uborat.  —  Richter  u.  Scheerer:  Pogg.  Ann.  LXXXIV,  3S8.  —  Schneider:/, 
r.  pr.  Chem.  XL1II,  3<a.  —  Tengsträm:  Berz.  Jahresb.  IV,  IM.  —  Vanqueli»: 
Ann.  du  Mus.  IX,  ).  —  Wackenroder :  J.  f.  pr.  Chero.  XXII,  8. 

Talk. 

V.  d.  L.  leuchtet  er  stark,  blättert  sich  auf,  schmilzt  aber  sieht.  (Ein 
schwarzer  T.  von  Finbo  schmilzt  nach  Berzelius  ziemlich  leicht  zu  einem 
schwarzen  Glase  und  giebt  Spuren  von  Fluor).  Mit  den  Flüssen  reagirt  er  au' 
Kieselsäure,  oft  auch  auf  Eisen.  Mit  Koballsolution  befeuchtet  und  geglubl, 
fUrbt  er  sich  röthlicb. 

Wird  von  Chlorwasserstoff-  oder  Schwefelsäure  weder  vor  noch  nach  dem 
GlUhen  zersetzt.    (Kobell). 

Seit  Klaprotb  ist  der  T.  vielfach,  neuerlich  besonders  von  Soheeref 
'•"•ersucht  worden. 


617 


a.  Kein  oder  wenig  "Wasser. 

1.  St.  Gotthardt.   Blättrig.   Klaproth. 

2.  Chamounythal.   Blättrig,  grünweiss,  frei  von  Fluor.   Marignac. 

3.  Roschkina  bei  Slatoust,  Ural.   Grünlichweiss.   Hermann. 


4. 

s. 

8. 

KohlensHure 

2,50 

Kieselsäure 

62,00 

62,50 

«9,2! 

Magnesia 

30,50 

35,44 

34,42 

Eisenoxydul 

2,25 

2,02 

2,26*) 

Wasser 

0,50 

0,04 

4,00 

KaU 

2,75 

400. 

99,39 

98,00 
6.  Mit  2—4  p.  C.  Wasser. 

4 .  Prussiansk  bei  Katharinenburg.   K  o  b  e  1 1. 

2.  tireinef,  Zillerthal.  K ob  eil. 

3.  Zemmthal  (Zillerthal).   Del  esse. 

4.  Kleiner  St.  Bernhardt.   Berthier. 

5.  Rhode- Island.  Delesse. 

6.  St.  GotihardL  a)  Weiss,  faserig,  z.Th.Homblendeform  zeigend.  6)  Slirah- 
lig blättrig.   Sebeerer. 

4.  %.  8.  4.  5.  6. 

a.  b. 

Kieselsäure       62,80        62,8        63,0        58,2         61,75        61,51         62,15 
Thonerde             0,60           1,0          —            —             —  0,83  1,01 

Magnesia           31,92         32,4         33,6         33,2         31,68         30,93         33,04 
^qJj^  _  3  70  0  07 

Eisenoxydul       1,10  4,6         —  4,6  4,70  o',12  0^38 

Wasser  1,92  2,3  3,4  3,5  3,83  2,84  3,21 

98,34       100,1        100.  99,5         98,96         99,93         99,86 

c.  Mit  etwa  5—7  p.  C.  Wasser. 

1.  Tyrol.  a)  Grossblättrig,  grün,  sp.  6.  a=2,69.    b)  Kleinblättrig.  Scheerer. 

2.  St.  Gotthardt.   Weiss,  grossblättrig  krystallinisch.   Derselbe. 

3.  Wallis,  Schweiz.   Weiss,  schalig,  sp.  G.  =  2,79.   Derselbe. 

4.  Mautem,  Oestreich.    Desgleichen.  Derselbe. 

5.  Nyntsch,  Ungarn.    Delesse. 

6.  Yttre  Sogn,   Bergenslift,   Jiorwegen.     Grossblättrig.     Sp.  G.    =   2,70. 
Scheerer. 

7.  Graabjerg  bei  Röraas,  Norwegen.    Hellgrtln.    Sp.  G.  «  2,78.    Derselbe. 

8.  Raubjerg,  Norwegen.    Dunkelgrün.  Sp.  G.  ==  2,79.    Derselbe. 

9.  Glocknitz,  Oestreich.   (Verhärteter  Talk).    Sp.G.  =  2,78.    Derselbe. 


4}  Mit  0,4S  Mckeloxyd. 


518  . 

4  0.  Feaestreiles,  Piemont.  GrOnweiss,  spaltbar  nach  dem  HorabIendq>risim. 

Sp.  G.  iB  S,79.    Derselbe. 
1 1 .  Zttbliti,  Sachsen.  (TopCstein).  Faserig  schieferig.    Derselbe. 
48.  PressniU,  Btfhmen.    Grfinweiss,  sehr  vollkommen  spaltbar  in  eine  Rich- 

tung.    Derselbe. 

13.  Ganton,  New-York.    Paeadomorphose  nach  Augit.    Hunt. 

1 4.  Grenville,  Canada.  Grünlich,  kttmig.  Sp.  G.  mt  8,757.    Derselbe. 

KieselsSare       68,48        64,46        60,85        68,34      68,37      64,85  64,M 

Tbonerde           —            0,46          4,74          0,35        0,88        —  — 

Magnesia           34,45        34,47        38,08        34,96      38,08      88,53  30,61 

Eisenoxydul        4,58          4,40          0,09          0,64         0,65        4,40  8,33 

Nickeloxyd         0,84          0,39          —             —           _           —  0,» 

Wasser               4.73          5,34          4,95          4,88        4,84        8,88  4,9t 

99,88        99,89        99,68      400,08    400,47    400.  400,41 

7.             8.                 •.              1«.              44.              4«.            4>.  <4. 

Kieselsaure  68,03    64,63      68,47      68,89      60,34       58,46     «4,40  64 ,M 

Tbonerde       0,03      0,46        0.43        0,45        0,79        0,09        —  — 

Magnesia      30,68    34,37      38,08      34,55      89,94      88,88     84,63  34,06 

Eisenoxydul  4,57      4,80        0,47        4,88        8,56*)     4,09       6,68  4,53 

Nickeloxyd     0,38      0,39         —           —          0,30        0,64')     —  — 

Wasser          5.04      5.43        4,78        4,83        5,87        6,86       5,60  .5.66 

99,64     99,88      99,93     400,04      99,77      99,64    400,05  99,79 

d)  Mit  weseatlichem  Thonerdegehalt. 


4 .  Fahlan.  Grün,  krummsobalig  blättrig. 

Scheerer. 

2.  Gastein.  Desgleichen.    Derselbe. 

A 

Kieselsäure 

1. 
67,40 

9. 

54,06 

Tbonerde 

4,69 

5,37 

Eisenoxyd 

0,84 

3,43 

Eisenoxydul 

4,07 

4,68 

Magnesia 

30,44 

28,46 

Wasser 

6,07 

7,88 

99,85        99,98 

e)  Von  höherem  Kieselsäuregehalt. 

Pressnitz,  Böhmen,    a)  Weiss  grossblätlrig.  Sp.  G.  mm  2,48.    6)  Sirahlig' 
blättrig.    Scheerer. 


\)  Wovon  0,45  Eisenoxyd. 


51« 


a. 

b. 

Kieselsäure 

67,84 

67,95 

Thonerde 

—^ 

0,84 

Magnesia 

26,i7 

25,54 

Eisenoxydol 

*.47 

1,59 

Wasser 

4,13 

4,14 

99,38         99,i6 

Ohne  allen  Zweifel  ist  der  Talk  das  Produkt  einer  Zersetzung  von  Hom- 
mde  und  Augit.  Ist  dieselbe,  wie  häufig,  vollstflndig  erfolgt,  so  war  das  Re- 
itet ein  Magnesiasilikat,  in  welchem  (der.GmnM  e  gemäss)  der  Sauerstoff  von 
fis,  Süare  ond  Wasser  »  4  :  2i  :  i  »  6  :  45  :  2  ist,  d.  h.  es  ist  dieselbe 
Nrbindung,  die  der  Speckstein  darstellt,  jedoch  mit  krystaliiniacher  Struktur. 

Der  geringere  Wassergehalt  in  6  liegt  vieUeicht  in  der  Analyse.  Der  als 
isserfrei  beseichnete  in  a  (Marignac's  Analyse)  entspricht  der  Formel 

Ag^Si^  »  ttgSi*  +  SAgSi, 

darf  aber  der  Bestätigung.  Die  Gruppen  d  und  e  beweisen  wohl  nichts  wei- 
r,  als  dass  der  Talk  nicht  immer  eine  reine  Verbindung  ist.  Rechnet  man 
d  die  Thonerde  zur  Säure,  so  ist  der  Sauerstoff  von 

ft  :     Si  :    fi 
in  4  a     4  :  2,54  :  0,i3 
2  -     4  :  2,47  :  0,50. 
»r  T.  von  Fahlun  hat  also  dann  die  Zusammensetzung  der  übrigen,  während 
)r  von  Gaslein  fast  ein  Bisilikat  wäre. 

Der  säurereiche  Talk  von  Pressnitz  (e)  ist  aber,  da  das  Sauerstoffverhält- 
^  »  4  :  3,24  :  0,34,  ein  Trisilikat. 

Stromeyer  hatte  schon  früher  das  Nickeloxyd  gefunden  und  bestimmt: 
rondbjem  0,23,  Röraas  0,4,  Seil  0,43  p.  G. 

Topfst  ein  bezeichnet  Talk,  oder  Gemenge  desselben  mit  Ghlorit,  Asbest 

tc.   D  e  1  e s  s  e  hat  solche  untersucht. 

Berthiers  Ann.  Mines  VI,  454.  —  Delesse:  Berz.  Jahresb.  XXVII,  141.  Ado. 
Mines  V.  86r.  X,  ttl.  Tböse  sor  remploi  etc.  17.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVI, 
m.  -*  Hnnt:  Dana.  V.  Suppl.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  $0.  —  Kol)ell:  Kasto. 
Archiv  XII,  19.  —  Marignac:  Bibl.  univ.  4844.  Jan v.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann. 
LXXXIV,  114. 

lisaitalk  (Liparit).  Ein  graagrttnes  blättriges  Mineral  von  Pttkiranta,  Finland, 
p.G.  a  1,69.  Wird  beim  Erhitzen  schwarz,  giebt  brenzliches  Wasser,  und  brennt  sich  an 
«r  Laft  roth. 

A  r  p  p  e  fand  im  Mittel  zweier  Versuche :  Sauerstoff. 

Kieselsttare  SS,77  19,46)  ^^  ^,  ^ ,. 

Thonerde  o,8ö  0.4  71  **'"  *'•* 

Magnesia  17,I4  40,91  .^^^  . 

Eiseooxydnl  7,S8  4,74j  ^^'^^  ^ 

Wasser  6,74  »,96  0,47 

Kupfer-  tt.  Zinnoxyd  4,00 

99,97 


Klmmi  man  1^  :  l  :  (  an,  to  wttre  6f 

SVSi^  +  3aq, 
tnalog  dem  Talk,  welchen  M  a  r  i  §  i a  c  aniersuehte,  wiewohl  4aa  fir  4ie  Mehnahl  der  Talke 
gefundene  Verhftltnias  a^  H  :  i  wohl  auch  hier  atattfinden  niöoMa, 

Daa  Mineral  iat  eine  isomorphe  Bfischungi  In  welcher  4  il.  BtaaMilikat  gegen  6  At.  Mi- 
gnesiasilikat  vorhanden  ist. 

Arppe:  Analyser  af  finska  min.  p.  It. 

« 

Spadalt« 

SohmUii  V.  4.  L.  la  ehiMi  Email. 

Wird  von  GMorwasserstoObäufe'Viiler  AbschekkiDgyobltiMrfBaiiPe  tersMit. 

Nach  V.  Kobell  enllitfll  der  Bp.  von  Capa  di  bove: 

SaneastoO.  //   ■ 

Kieselsäure         66,00  •••••l^m* 

Thonerde  0,6«  a.nj*^' 

Magnesia  »,67  ••••^tj«  .•  ^' 

Eisenoxydol  0,66  9,Mii    ' 

Wasser  44,34  h.h 

99|33 
Da  sich  derSauerstoff  von  Basis,  Saure  und  Wasser  jpb  4  .;  S,37  :  0,8,  also  eben 
so  nahe  5  :  4  2  :  4  als  6  :  4  4  :  5  verhält,  so  ist  der  Sp.  eatwedef  ,  , 

ttg^'Si«  +  4aq  a  (%Si»  +  AttgSi)  ^  iaq  iL) 
oder; 

«g«Si^  4-  Saq  -  (»gSi*  4-  SfigSiJ  ^  ,5aq  (U.)     * 

I.  n. 

eSi    =2340:^57,60  7Si  :=  2695,0  » '56,65 

5Mg  s  4250  =  34,47  «Mg»  4500,0  «  34,53 

4A    »    460  —  44,23  6ä   »    662,6«  44,82 

4040      400.  4757,6     4  00. 

Kobell:  <>el.  Anx.  d.  K.  Bair.  Ak.  d.  W.  4841.   J.  f.  pr.  Chem*  XXX,  467. 

Monradit« 

y.  d.  L.  unschmelzbar;  reagiri  mit  den  Fittssen  auf  Kieselsäure  «md Eisen. 
Nech  A.  Erdmann  besieht  dieses  Mineral  (sp.  6.  s  3,267)  aus  dem  Ber- 
genstifl  in  Norwegen  aus : 

Sauerstoff. 
Kieselsäure  56,47  a9, 4  8 

Magnesia  34,63  <M«\,,  ., 

Eisenoxydul  8,66  4,9a J   *'  ' 

Wasser  4,04  8,59 

400,40 
Sauerstoff  von  Basis,  Säure  und  Wasser  s  4  :  8  :  4 .     Der  H.  ist  demnach  eine 
Verbindung  von   4At.   einfach  kieselsaurer  Magnesia    und    4  At- 
Wasser ,  mit  dem  entsprechenden  Eisenoxydulsilikat  in  isomeririter  Mischung, 


S2i 

4  Aft;  Sieselstfure  «  I54^,D  «  65,66 
V  -  Magpesia  ^  857,0  »  30,98 
^  -  Eisenoxydul  =  257,0  ^  9,30 
1    -    Wasser  =    412,5=:    4,06 


2766,5     100.       . 
K.  Vet.  Acad.  Handl.  4842.    Berz.  Jahresb.  XXIII,  269. 

Giebi  beim  Erfailzen  ammoniakhaltiges  Wasser.  Brennt  sich  v.  d.  L.  erst 
ihwarz,  dann  weiss,  ohne  zu  schmelzen.  Färbt  sich,  mit  KobaIt$olu|ion  be- 
uchtet und  geglttht,  blassroth. 

Der  P.  von  der  Grube  Engelsbvrg  Ini  Pressnitz  in  Böhmen  enthalt  nach 
agnus: 


• 

Sauerstoff. 

Kieselsaure 
Thonerdd 

Si,S8 
6,79 

".:>■« 

Magnesia 

3«,6«*) 

43,05] 

Eisenoxydul 

4,86 

0,28  >  48,42 

Manganoxydul 

0,48 

0,09) 

Wasser 

7,M 

6,49 

^7,87 
luerstoff  der  Basen,  der  Saure  und  des  Wassers  =  4  :  2,1  :  0,49.     Nimmt 
m  4  :  2  :  i,  so  ist  der  P.  eine  Verbindung  von  2  At.  einfach  kie- 
lsaurer Magnesia  mit  4  At.  Wasser,  in  isomorpher  Mischung  mit  ein 
3nig  des  entsprechenden  Eisensilikats, 

2]S[gSi  +  aq. 

2  At.  Kieselsäure  =  770,0  =  55,69 
2  -  Magnesia  «  500,0  ä  36,47 
4    -    Wasser  s  442,5  »    8,44 


4382,5     400. 


Pogg.  Ann.  VI,  53. 


Pikrophyll. 

Wird  Y.  d.  L.  weiss.    Verhalt  sich  sonst  wie  der  vorige. 
Nach  Svanberg  besieht  der  P.  von  Sola  in  Schweden  aus: 

Sauerstoff. 

Kieselsäure  49,80 

Thonerde  4,4  4 

Magnesia  30,40 

Eisenoxydul  6,86 

Kalk  0,78 

Wasser  9,83 

98,48 
4)  Corrigirt. 


SM 

Sauentoff  von  Basis,  SKure  and  Wasser  »  4  : 4 ,94  :  0|64.  SeUt  man  4  :  S  : }, 
so  ist  der  P.  eine  Verbindung  von  3  At.  einfach  kieselsaurer  Ma- 
gnesia (Eisenoxydul)  und  8  Ai.  Wasser, 

3  At.  Kieselsaure  »  4155,0  »  52,60 
I  -  Magnesia  s  666,7  «  30,34 
^  -   Bisenoxydul   «■    450,0  —    6,83 

4  -    Wasser  ^    2S5,0  —  40,S3 


2496,7     400. 


Pogg.  Ami.  L,  $$%, 


Afhwmüt. 

Verhttlt  sich  wie  die  vorigen. 

Dieses  früher  flir  Meerschaum  gehaltene  Mineral  von  lingbanshytts  in 

Schweden  besteht  nach  dem  Mittel  zweier  Analysen  Berlin^s  aus: 

Ssuerstoff. 
Kieselsaure  64,66  M>77\^^.. 

Thonerde  0,47  o.tsr*'" 

Magnesia  33,90  4l,5S| 

Manganoxydul         4,55  •,I5>I4,«I 

Eiseooxydul  0,57  •,iij 

Wasser  44,83  4  «.54 

99,68 

Sauerstoff  von  Basis,  SSure  und  Wasser  «s  4  :  4,9  :  0,75,  d.  h.  «>  4  :  S  :  i> 
Demnach  ist  der  A.  eine  Verbindung  von  4  At.  einfach  kieselsaurer 
Magnesia  und  3  At.  Wasser, 

41ikgSi  +  3aq. 

4  At.  Kieselsaure  =  4540,0  =  53,52 
4  -  Magnesia  »  4000,0  =  34,75 
3   -    Wasser  =    337,5  =  44,73 

2877,5     400. 
K.  Vet.  Acad.  Handl.  4840.    Ben.  Jahresb.  XXI,  4  70. 

Anhang.  Eine  sogenannte  Specksteinpseudomorphose  aus  Nordamerika 
besteht  nach  Dewey  aus  50,6  Kieselsaure,  0,45  Thonerde,  28,83  Magnesia, 
2,59  Eisenoxyd,  4,40  Manganoxyd  und  45,00  Wasser.  Da  das  Sauerstoffver^ 
hältniss  hier  »4  :  2  :  4  ist,  so  würde  die  Substanz 

AgSi  -H  aq 
sein. 

Am.  J.  ofSc.  VI,  894. 

Hydrophit  (Jenkinsit). 

Verhalt  sich  wie  die  vorigen,  giebt  aber  mit  den  Flüssen  Eisen-  (und  Vana- 
din-} reaktion. 


523 

4.  Taberg»  SmUand.  (Hydrophil).  Svanberg. 

2.  Oraage  Goimly,  New -York.     (Jenkinsit).  Uebersug  auf  Hagneteiseiii 
Smilh  o.  Brush. 

I.              Sauerstoff.  2.               Sauerstoff: 

Kieselatture         36,49        «,79\^^^,  38,80        <M»l..  .^ 

Thonerde             8,89          i,«/"'^*  0,75          o,$$r' 

Magnesia             84,08          8,48)  88,84          9,41 1 

Eisenoxydul       88,73          5,04  >IM4  49,95          4,4t}>u,54 

Manganoxydul      4,66          oj?)  4,84          o,9e| 

Wasser               46,08                  14,29  43,48                   4i.9t 

YaDadinsfiore       0,44  99,34 


400,74 

Sauersloffyerhfiltniss  :     ft  :   Si 

m4  »     4  :  4,46 
8  a:     4  :4,40 


A 

4,03 
0,88 


Setit  man  4  :  H-  '1  so  ^^^^  beide  Substanzen  Dreivierielsilikate  mit 
4  Ai.  Wasser, 

A*Si»+  4aq, 

und  lassen  sich  als  eine  Verbindung  von  8  Ai.  Bisilikat  und  4  At.  Singulosilikai 

betrachten, 

(8ft5i  +  ft'Si)  4-  4aq. 

Beide  sind  überdies  isomorphe  Mischungen  der  Eisen-  (Hangen-)  oxydul-  und 
lagnesiasilikate  in  dem  Atomverhältniss  von  etwa  8:3,  insofern 


tsi's" 


4aq 

^thalten  wttrde : 

3  At.  Kieselsaure     s  4  455  ;=r  39,49 
V    -    Magnesia       =-    500  »  80,54 

f  -    Eisenoxydul  =    720  =  84,68 

4  -    Wasser  =     450  =  45,38 

8985     400. 

Smith  tt.  Brush:  Am.  J.  of  Sc.  111  Ser.  XVI,  365.  —  Svanberg:  Berz.  Jahresb. 
XX,  i4  6.    Pogg.  Ann.  LI,  585. 

Vgl.  Vorbauserit  (Serpentin). 

Gymnit  (Deweytit). 

Färbt  sich  beim  Erhitzen  dunkel.    Schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten  unter 
^erknistern  schwierig  zu  weissem  Email. 

Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen. 
I.  Deweylit  von  Middlefield,  Massachusets.    Shepard. 
8.  Gymnit  von  Baltimore.  Sp.  G.  s=  8,84  6.    Thomson. 

3.  G.  von  Texas,  Pennsylvanien.    Brush. 

4.  G.  vom  Fleimser  Thal  in  Tyrol.    a)  v.  Kobell.    6)  Oellaoher.     (Sp.G. 
ai  8,436).  c)  Widtermann. 


624 


I. 

KohTenäSure 

Kieselsfiare  40 

Thonerde  — 

EisenoJLy4  — 

Magnesia  40 

Kalk  -^ 

Wasser  80 


s. 

8. 

a. 

b. 

c. 
0,M 

40,16 

4S,60 

41,5 

iO,40 

40,<8i 

1,16 

3,13 

— 

— 

— 

Spur 

.   -* 

— 

0,S8 

S,48 

36,00 

84,16 

38,3 

35,<5 

8«,  06 

0,80 

— 

.^ 

— 

> 

21,66 

20,25 

*«,« 

i8,6» 

81,78 

100.       99;72       160,14       100,3      «9,28      99,61 

Da  der  Sauerstoff  von  Magnesia,  Kieselsäure  und  Wasser  nahe  sa  1  :  1^  :  1|.ist) 
so  lässt  sich  der  G.   als  Dreiviertelsilikat  mit  6  AI.   Wasser,  oder    f 
als  Hydrophil  mit  anderthalbfachem  Wassergehalt 

Ag«5i>  +  6aq  »  (2%Si  4-  Ag'Si}  +  6aq  ^ 

betrachten. 

3  Ai.  Kieselstture    «  4155  s»  40^88  i 

4  -   Talkerde        «1000.«  35,33 
6   -    Wasser  »    675  =  23,85 

283«     100. 
Brush:    Dana  Min.  IV.  Edit.  p.  285.    —    y.  Kobell:    Mttnch.  gel.  Ami.  US«. 
XXXIII,  4.    —   Oe  11  acher :  Zt80hr.d.g60tQes.'III,Stt.  —  Shepard:  Am.  J.of 
Sc.  XVIII,  84.  —  Thomsoo:  PhU.  Mag.  4848.  March.  494.    J.  f.  pr.  Ch.  XWL,  497. 
—  Widtermann:  Jahrb.  glral.  Heichsanst.  IV,  818. 

Thermophyllit  aus  dem  Kalkbruch  Hapoövaart  in  Finland,  in  KOmem 
oder  abgerundeten  undeutlichen  Krystallen,  nach  einer  Richtung  leicht  spalt- 
bar, weiss  bis  gelbbraun,  weich,  sp.  G.  2,56  (Hermann).  Blättert  sich  beim 
Erhitzen  auf,  schwillt  zu  einem  grösseren  Yolumen  an,  schmilzt  aber  nur 
an  dünnen  Kanten.  Wird  von  Schwefelsaure  schwierig  zersetzt,  a)  Arppe 
b)  Hermann,    c)  Northcote. 


•••) 

b. 

c. 

Kieselsäure 

44,20 

43,12 

41,48 

Thonerde 

1,74 

4,91 

5,49 

Eisenoxydul 

1,20 

1,79 

1,59 

Magnesia 

39,58 

34,87 

37,42 

Kali 

3,19 



— 

Natron 

0,46 

1,33 

2,84 

Wasser 

10,84 

13,14 

10,88 

Zinn-  u.  Kupfei 

■ox 

yd  1,00 
99,18 

99,16 

99,70 

Sauerstoffverhältniss : 

ft 

:     Si    : 

A 

a  3= 

i 

:    1,3    : 

0,67 

b  = 

i 

;    1,7    : 

0,8 

c  = 

i 

:   1,5    : 

0,6 

4)  Mittel  von  drei  Versuchen. 


526 

Setzt  man  f:l-}-:iBs6:8:3  dafür,  so  wäre  die  Hauptmasse  des  Minerals 

2IiIg«Si*4-3a<i, 
d.  h.   vom  Serpentin  nur  durch  den  geringeren  Wassergehalt  verschieden. 
b  führt  zu  Iftg'Si*  4-  5aq,  wei)n  man  1  :  1| :  f  wählt,  und  c  zu  Sfg*Si*  -|-  2aq, 
wenn  man  \  :  H  :  ^  annimmt.    Nach  der  letzten  Formel  steht  das  Mineral, 
welches  zugleich  an  Chlorit  erinnert,  dem  Hydrophit  und  Gymnit  nahe. 

Die  Eigenschaften  des  Minerats  widersprechen  nicht  der  Vorstellung,  als 
sei  es  ein  in  serpentinSlhnliche  Masse  verwandeftes  alkalihaltiges  Silikat,  dessen 
Umwandlung  vielleicht  noch  nicht  ganz  vollständig  ist. 

Arppe;  Analyser  af  fioska  min.  p.  S7.    —   Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXIII, 
i43.  —  Northeote:  Ebendas.  LXXVI,  258. 

Serpentin« 

Schwärzt  sich,  brennt  sich  v.  d.  L.  auf  Kohle  weiss,  schmilzt  entweder 
kaum  oder  doch  nur  schwer  an  dünnen  Kanten  zu  einem  Email,  reagirt  mit  den 
Fltlssen  mehr  oder  minder  stark  auf  Eisen,  und  nimmt,  mit  Kobaltsolution  be- 
feuchtet und  geglüht,  eine  blassrotbe  Farbe  an,  falls  er  nicht  sehr  eisenreich  ist. 
(Klaproth,  Verhalten  des  S.  im  Ofenfeuer:  Beitr.  I,  S7). 

Wird  von  Ghlorwasscrstofifsäure,  leichter  noch  von  Schwefelsäure  zersetzt, 
wobei  sich  Kieselsäure  als  schleimiges  Pulver  abscheidet. 

Der  S.  scheint  zuerst  von  Ma  rggraf  untersucht  worden  zu  sein ;  Buch- 
olz,  Vauquelin,  Hisinger,  John,  besonders  aber  Lychnell  und  viele 
Neuere  haben  Analysen  geliefert,  zu  denen  das  Material  mehr  oder  minder  rein 
war.  Wir  geben  hier  eine  Zusammenstellung  derselben,  mit  Rücksicht  auf  die 
Abwesenheit  oder  das  Vorkommen  der  Thonerde,  und  lassen  sie  mit  steigendem 
Eisengehalt  auf  einander  folgen. 

I.   Thonerdefreie  Serpen tine. 

4 .  GullsjO  in  Wärmland.    Mosander. 

2.  Marmolith  von  Bare  Hills,  Maryland.    Vanuxem. 

3.  Hopoovaara  Kalkbruch  hei  PilkHnnUa,  Finland.    Holmberg. 

4.  Bowenit  von  Smithfield,  Rhode-Island-    Grün,  feinkörnig,  sp.  G.  =  2,594 
—2,787.    Smith  u.  Brush*). 

5.  Retinalith  aus  Canada.    Sp.  G.  =  2,476—2,525.    Hunt.*) 

6.  Monzoni  im  Fleimserthal  Tyrols.  Derb,  dunkelbraun,  sp.  G.  =2,45.  (Vor- 
hauserit) .    Oellacher. 

7.  Sala  in  Schweden.    Lychnell. 


4)  Eine  frühere  Analyse  von  Bo  wen  hatte  44,69  Kieselsäure,  0,66  Thonerde,  ^,75  Ei- 
senoxydul, 34,63  Magnesia,   4,25  Kalk  und  13,42  Wasser  gegeben.  (Dana  Min.  p.  465). 

2)  Als  R.  beschrieb  Thomson  ein  Mineral  von  Granville  In  Unter-Canada,  worin  er 
^0,55  Kieselsäure,  0,30  Thonerde,  0,62  Eisenoxyd,  48,85  Magnesia,  48,83  Natron  und  10,00 
"Wasser  angab.  (Oull.  I,  201). 


8.  Pikndith  von  Texas,  Lancatter  Co.,  Pennsylvanien.    Faaerigi  Uaagrfln; 
von  Magnesit  begleitet;  sp.G.  ■■  2,657.    Rammelsberg. 

9.  Findelgletsclier  bei  Zermatt  am  Monte  Bosa.  GelbUcbgitln ;  sp.G.  mmifill. 
Schweitzer. 

10.  Metaxit  von  Schwarsenberg  in  Sachsen.    Kahn.*) 

4 1 .  Wiliiamsit  von  Westchester,  Ghester  Co.,  Pennsylvanien.  Grfln,  btattr«, 
sp.G.  ■■  2|59 — 2|64  (Shepard),  von  gewöhnlichem  Seipentin  und 
Chromeisen  begleitet.  Smith  und  Brnsh.  (Vgl.  anch  No.  S  unter  n.}V 

4S.  Chrysotil  von  Newhaven,  Connecticut,  sp.G.  «s  2,49.    Brusb. 

43.  Pikroliih  von  Reichenslein.  GrQnlichgrau.    List. 

4  4.  Marmoliih  von  Blandfbrd,  Hassachusets.   Shepard. 

45.  Fahiun.  Gelb;  sp.G.  k  S,53.    Jordan.  (Vgl.  D.  44.). 

46.  Zermatt.  Blassgrün.    Houghton. 

47.  Schwarsenberg  in  Sachsen.  Pseudomorphose  nach  Granatkrystallen,  grim- 
schwara,  mit  47,5  p.  G.  Magneteisen  gemengt.    Kersten. 

48.  Pikrolith  von  Philipstad  in  Warmland.    Stromeyer. 

49.  Aus  Massachusets.  GrQn,  strahlig.  Lychnell. 

20.  Windisch  Mattrey,  Kaiser  Thal  in  Tyrol.  Krummschalig,  sp.G«  ■■  2,693. 

Gilm. 
24.  Pregratten,  Tyrol.  Grünweiss,  feinfaserig,  sp.G.  ■■  2,564.    Gilm. 

22.  Syrien.  DunkelgrOn.    Houghton. 

23.  Kynancebai  in  Comwall.  Bothe  Grundmasse  des  Serpentinpcnphyrs. 
Houghton. 


1. 

%. 

a. 

4. 

s. 

•. 

7. 

8. 

Kohlensaure 

0,89 

0,87 

1,03 

Kieselsaure 

iS,3i 

42,69 

42,20 

42,29 

39,72 

41,21 

42,46 

43,79 

Magnesia 

ii,SO 

40,00 

42,83 

42,30 

42,33 

39,24 

42,26 

41,03 

Eisenoxydul 

— 

1,16 

1,18 

1,21 

1,66 

2,02 

2,03 

2,05 

Natron 

— 

— 

— 

0,90 

— 

^— 

— 

Wasser 

12,38 

16,11 

13,79 

12,96 

15,05 

16,16 

12,33 

12,47 

99,84 

100,83 

100. 

98,76 

99,66 

98,63*)  99,66 

99,34 

9. 

40. 

«1. 

1«. 

4  t. 

44. 

45. 

46. 

Kieselsaure 

43,60 

43,48 

42,10 

44,05 

44,61 

40,08 

40,32 

42,88 

Magnesia 

40,46 

41,00 

41,50 

39,24 

39,75 

41,40 

41,7« 

40,52 

Eisenoxydul 

S,09 

2,20 

2,43 

2,53 

2,63 

2,70 

3,33 

3,80 

Nickeloxyd 

— 

— 

0,45 

— 

— 

— 

— 

~— 

Wasser 

U,73 

12,95 

12,70 

13,49 

12,57 

15,67 

13,64 

12,64 

100,88 

99,63 

99,18 

99,31 

99,56 

99,85 

98,95 

99,84 

4)  Breithaupt  bat  diesen  S.  all  Metaxit  bezeichnet  Eine  ältere  Analyse  Plattner's, 
bei  welcher  Tbonerde  und  Magnesia  wahrscheinlich  nicht  gut  getrennt  wurden,  hatte  48,6 
Kieselsäure,  6,1  Tbonerde,  S.8  Bisenoxyd,  84,2 Magnesia  und  IS,6  Wasser  gegeben.  (Dessen 
Lötbrohrprobirkunst,  S.  Aufl.  S.  SH). 

5)  Shepard  will  darin  45,4  Kieselsäure,  8,5  Tbonerde,  88,6  Magnesia  und  4a,8  Was- 
ser gefunden  haben.  (Am.  J.  of  Sc.  1848.  S49]. 

8]  Nebst  0,96  phosphors.  Kalk  «nd  Chlorcalcium. 


527 

47.  48.  49.  iO.  S4.  12.  i3. 

Kieselsaure       4^50       44,66  43,20       43,07'}    48,80    ^^^^      38,89 

Magnesia           40,34       37,16  40,09      38,05      38,74       36,88      34,S4 

Eisenoxydul        4,60*)     4,U  5,37         5,71         5,98        7,44       43,50 

Natron                0,42  ftn2,02  _____ 

Wasser              42,87      14,72  14,42      42,94       42,54       44,46       42,09 

99,73       99,70  400,08       99,74     400,04       99,09       98,42 

II.  Thonerdehaltige  Serpentine. 

4 .  Chrysotil  in  dichtem  Serpentin  von  Abbotsville,  New-Jersey.    Gdblich- 
weiss.    Reakirt. 

2.  Marmolith  aus  New-Jersey.    a)  Garret t.  &)LychnelL 

3 .  Williamsit  von  Westchester.    Hermann. 

4.  Chrysotil  aus  dichtem  S.  der  Vogesen.  Sp.G.  s»  2,249.    Delesse. 

5.  S.  von  Zermatt.  Hellgrttngelb ;  sp. G.  s  2,548 — 2,553.    Schweizer. 

6.  Zemmthal  (Zillertbal) .  GrUn,  strahlig-faserig.    Schweizer. 

7.  Sjttgrube  in  SwSrdsjö,  Schweden.    Lychnell. 

8.  Talovsche  Kupfergrube  am  Ural.  Grün,  blättrig,  sp  G.  s2,55.  Ivanow. 

9.  Metaxit  (wahrscheinlich  mit  dem  folgenden  identisch).    Delesse. 

40.  Chrysotil  (schillernder  Asbest)  von  Reichenstein  in  Schlesien,  v.  Kobell. 

4  4.  Edler  S.  von  Fahlun.  ä)  Lychnell.  b)  Marchand.  (Vgl.  I.  9.). 

12.  Snarum  in  Norwegen.  Pseudomorphose  nach  Olivinkrystallen.  a)  Hart- 
wall, b)  Scheerer. 

43.  Pikrolith  von  Texas,  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.  Brewer.  (Vgl.  meine 
Analyse  1.  8.) . 

1 4.  Serpentingipfel  Ate  Chonire  zwischen  Breona  und  Chombaira  in  den  Wal- 
liser Alpen.  Dicht,  schwarzgrün.    Schweizer. 

45.  Col  de  ,Breona  zwischen  dem  Eringer  und  Annivier-Thal  im  Wallis» 
LauchgrOUi  krummschiefrig.    Schweizer. 

46.  Villa  Rota  am  Po.   Graugrün,  schiefrig,  sp.  G.  »  2,644.    Delesse. 
4  7.  Texas,  Pennsylvanien.  Schiefrig.    Brewer. 

48.  Gomoscbit  bei  KatharinenburgamUral.  Graugrün,  faserig.  Graf  Schaf f- 
gotsch. 

49.  Strahliger  Pikrolith  vom  Taberg,  Schweden.    Lychnell. 

20.  See  Auschkul  am  Ural.  Pseudomorphose  nach  Olivinkrystallen ;  sp.  G.  «s 
2,57.    Hermann. 

21 .  Sogenannter  Asbest  aus  dem  dichten  S.  von  Zöblitz  in  Sachsen.  Sp.  G.  k 
2,60—2,65.    C.  Schmidt. 

22.  Baltimorit  von  Bare  Hills,  Maryland.    Thomson. 

23.  Zermatt  am  Monte  Rosa.  Bläulichgrün,  krummschiefrig.    Schweizer. 


4)  Einschliesslich  0,5  An. 

5)  Mit  0,65  Thooerde. 

8)  Desgl.  0,61  Thonerde. 


538 


24.  Antigoriothal  bcfDomo  d^Ossola  (Antigorit).  Früher  von  Schweizer, 
nach  seiner  eigenen  Angabe  jedoch  unrichtig  untarsucht.  a)  Brush 
b)  Siockar-Escher. 


4. 


2. 


4. 


Kohlensäure 

a. 

b. 

1,37*) 

_ 

KieselsUure 

42,62 

42,32 

41,67 

44,50 

44,58 

43,66 

Thonerde 

0,38 

0,66 

— 

0,75 

0,42 

0,64 

Magnesia 

42,67 

42,23 

41,25 

39,74 

42,64 

44,42 

Eisenoxydul 

0,27 

4,28 

4,51 

4,39 

«,69 

4,96 

Nickeloxyd 

— 

0,90 

— 

— 

Wasser 

U,25 

43,80 

13,80 

42,75 

43,70 

13,57 

100,19 

100,29 

99,00 

100. 

100. 

4  «0,95 

6. 

7. 

8.                 9. 

10. 

a. 

44. 

b. 

Kohlensäure 

— 

2,38*) 

—           — 

— 

3,48' 

)      0,30») 

Kieselsäure 

41,69 

41,58       40,80       42,1 

43,50 

44,95 

40,58 

Thonerde 

1,56 

Spur 

3,02         0.4 

0,40 

0,37 

0,24 

Magnesia 

40,33 

42,41       i 

i0,50       41,9 

40,00 

40,64 

48,05 

Eisenoxydul 

2,07 

2,17 

2,40*)      3,0 

8,08 

8,88 

3,01 

Kalk 

— 

— 

0,42         — 

— 

— 

— 

Wasser 

12,82 

44,29       42,02       43,6 

43,80 

44,68 

43,83 

98,47 

99,33       97,46     400. 

99,78 

4  00,88 

99,94 

42. 

43. 

44. 

45. 

4«. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

42,97 

40,71 

44,20 

44,22 

44,88 

44,34 

Thonerde 

0,87 

2,39 

4,90 

4,36 

4,40 

3,22 

Magnesia 

41,66 

41.48 

4 

34,00 

36,44 

37,4  4 

37,61 

Eisenoxydul 

2,29 

2,43 

3,67 

4,90 

5,44 

5,54 

Nickeloxyd 

0,69 

— 





Wasser 

12,02*)      12,61 

12,32 

43,44 

12,43 

42,06 

100. 

99,62 

99,83 

400. 

100,33 

99,77 

47. 

4S. 

4  9. 

30. 

24. 

St. 

Kohlensäure 

— 

1,73 

— 

— 

Kieselsäure 

4i,58 

43,73 

40,98 

40,2J 

43,70 

40,95 

Thonerde 

3,03 

0,81 

0,73 

1,82 

2,76 

4,50 

Magnesia 

34,31 

37,72 

33, ii 

35,09 

29,96 

34,70 

ff 

Eisenoxydul 

6,1ö 

C,H 

8.9i 

9,13 

40,03 

40,03 

Natron 

— - 

— 



4,98 



Wasser 

12,38 

1^63 

12,86 

43,75 

42,27 

48,60 

100,05 

100. 

98,68 

400. 

400. 

99,8« 

4)  Und  Bitumen. 

2)  Einschliesslich  0,2  Mn. 

3)  Kohlige  Substanz. 

4)  Einschliesslich  Kohlensäure. 


529 


St. 

8. 

Kieselsäure 

43,78 

41,58 

Thonerde 

2,24 

2,60 

Magnesia 

28,24 

36,80 

Eisenoxydul 

40,87 

7,22 

Wasser 

14,60 

12,67 

14. 


40,83 
3,80 

36,68 
5,84 

43,86^) 

,  99,70        -100,87  99,75 

Diese  zahlreichen  Analysen  ergeben ,  dass  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der 
Iure  s  1  :  4|-  as  3  :  4,  der  des  Wassers  und  der  Basen  =  4  :  H  aa  8  :  3 
od  der  des  Wassers  und  der  SSure  s=s  4  :  8  ist.  Bei  den  thonerdehalligen  S. 
Igeben  sich  diese  Verhältnisse,  auch  wenn  man  die  Thonerde  zur  Sfiure  rechnet. 

Es  ist  also  im  S.  der  Sauerstoff  der  Basis,  der  Säure  und  des  Wassers 
>  3  :  4  :  8.  Er  ist  ein  Zweidrittel-Silikat  von  Magnesia  (Eisenoxydul) 
it  8  At.  Wasser, 

«g»Si*  +  8  aq, 
[er  vielleieht  besser  eine  Verbindung  von  Einfach-  und  Halb-Silikat  (Bi-  und 
Dgulosilikat), 

(AgSi  4- lÜg^Si)  4-8aq. 

Die  berechnete  Zusammensetzung  eines  solchen  eisenfreien  Serpentins  ist : 

8  At.  Kieselsäure  =  770  =  44,44 
3  -  Magnesia  =  750  »  48,97 
8  -   Wasser         =  885  =  48,89 

4  745      4  00. 

Nur  der  von  Mosander  untersuchte  S.  von  Gullsjö  war  eisenfrei. 

Die  grosse  Mehrzahl  der  Serpentine  besteht  aus  einer  isomorphen  Mischung 
ir  durch  die  Formel  repräsentirten  Magnesiaverbindung  mit  einer  analog  zu- 
romengesetzten  Eisenoxydulverbindung.  In  den  eisen  reichsten  kommen  auf 
At.  derselben  etwa  5  Ät.  Magnesiasilikat.  Gewöhnlich  beträgt  der  Eisenoxy- 
ilgehalt  etwa  8  p.  G.,  wonach  gegen  4  At.  desselben  36  At.  Magnesia  vor- 
nden  sind. 

Der  Wassergehalt,  der  nahe  43  p. C.  betragen  sollte,  ist  selten  niedriger, 
ler  dagegen  höher,  bis  46  p.  C.,  angegeben,  wobei  hygroskopisches  Wasser 
cht  in  Abzug  gebracht  wurde. 

Thonerde  gehört  dem  Serpentin  nicht  an.  Wenn  nun  viele  Analysen  (II) 
eselbe  anfuhren,  so  ist  dies  in  der  Regel  nur  ein  Bruch theil  eines  Procents,  und 
itweder  von  fremden  Beimengungen  in  der  nicht  krystallisirtcn  Masse  des  Ser- 
»ntins  herrührend,  oder  sie  vertritt  etwas  Kieselsäure,  wie  sie  denn  bei  der 
^rechnung  bisher  immer  in  diesem  Sinne  genommen  ist.  Indessen  ist  dies 
cht  richtig,  da  sich  behaupten  lässt,  dass  die  Thonerde  vieler  Untersucher 
chts  als  Magnesia  gewesen  sei,  oder  wenigstens  von  letzterer  noch  enthalten  habe, 


4)  Mittel  zweier  Analysen. 

1)  Wovon  0,9  p.  C.  hygroslcopiscb. 

RasBelsberg*«  Mineralchemie.  o4 


530 

was  besonders  für  die  grösseren  Tbonerdeangaben  gilt.  Ferner  ist  manche  Va- 
rietät nach  dem  Einen  thonerdefrei,  nach  dem  Anderen  angeblich  thonerdehahin 
(II.  2.  a  und  b  so  wie  der  sog.  Williamsit  nach  Smith  und  Brusb  (I.  H.)  and 
nach  Hermann  (II.  3.),  oder  Beide  haben  sehr  verschiedene  Thonerdemengeo 
gefunden  (II.  42  aundb).  Wie  fehlerhaft  manche  Analysen  in  dieser  Hinsicht  seia 
können,  beweist  z.  B.  II.  43,  Brewer's  Serpentin  von  Texas,  derselbe,  den  ich 
(I.  8}  untersucht  habe,  dessen  5  p.  C.  Thonerde  unbedingt  Magnesia  waren. 

Das  Mineral  von  Monzoni  (I.  6)  wird  von  Kenngott  als  Vorhauserii 
bezeichnet.  Der  Analyse  zufolge  ist  der  Sauerstoff  von  ft  :  Si  :  ft  sb  46,(5: 
24,39  :  44,36  =s  4  :  4,3  :  0,9  oder  nahe  s=  3  :  4  :  3,  wonach  der  WassergehiH 
der  anderthalbfache  von  dem  des  Serpentins  wSre, 

Äg»Si*  +  3  aq. 

2  At.  Kieselsäure  s:    770,0  »  44,45 

3  -    Magnesia      =     750,0  =  40,38 
3   -    Wasser        s     337,5  =  48,47 

4857,5       4  00. 

Andererseits  ist  auch  das  Verhältniss  4  :  4-j- :  4  des  Hydrophits  (Jenkia- 
sits]  dem  gefundenen  nahe. 

Der  Antigorit  (II.  24)  hat,  wie  Stockar-Escher's  Analyse  insbeson- 
dere beweiset,  ganz  die  Zusammensetzung  eines  eisenreichen  Serpentins. 

Wir  haben  noch  einige  abweichende  Serpentinanalysen  anzuführen,  bei 
denen  vielleicht  das  Material  unrein  oder  die  Methode  ungenau  war. 

4 .  Hellgelber  Serpentin  von  Äsen.    L  y  c h  n  e  1 1. 

2.  Blättriger  S.  von  Westchester  Co.,  New- York.   Beck. 

3.  Vermont.   Jackson. 

4.  Grube  ,, Neuer  Muth^'  bei  Nanzenbach  unweit  Dillenburg.   Schnabel. 

5.  Labradorhaltiges  Serpentingestein  aus  der  Grafschaft  Glatz ;  sp.  G.  s:  2,942. 
V.  Rath. 


4. 

i. 

«•*) 

4.«)                 6. 

Kohlensäure 

0,49 

— 

—                _ 

Kieselsäure 

42,04 

40,5 

46,73 

41,70          38,78 

Thonerde 

7,04            3,06 

Magnesia 

38,4  4 

38,0 

34,12 

10,26          29,96 

Eisenoxydul 

4,30 

— 

,.    ''^^ 

26,95          13,67 

Ceroxydul 

2,24 

— 

€r  2,04 

—      R,  Na  0,40 

Kalk 

3,22 

— 



3,34            4,51 

Wasser 

42,45 

21,0 

7,86 

11,58            7,74 

99,25  99,5  98,50         400,87  98,42 

Die  alteren  Analysen,  insbesondere  die  von  Peschier,  Uisinger,  Nuttal 
sind  zum  Vergleiche  nicht  brauchbar,  während  John,  Bucholz  und  Vau- 
quelin  annähernd  richtige  Zahlen  erhalten  haben. 


4)  Nach  Abzug  von  2  p.  C.  Magneteisen. 

2)  Bei  4  00®  getrocknet,  wobei  5,28  p.C.  Wasser  entwichen. 

8)  Einschliesslich  0,9  p.  C.  Mangaooxydul. 


531 

Hancbe  SerpenUne  enthalten  ein  wenigChromoxyd,  wie  schon  Val.  Rose 
an  dem  S.  von  Zöblitz  nachgewiesen  hat.  Zwar  behauptete  Ficinus,  es  sei 
Vanadin,  doch  ist  das  Irrige  dieser  Angabe  von  Vogel,  Süersen  und  H.  Rose 
coQstaiirt  worden. 

Nickeloxyd  ist  gleichfalls  in  einigen  S.  gefanden  worden.  Schon  Stro- 
meyer  bestimmte  die  Menge  desselben,  und  fand  im 

edlen       S.  von  Röraas    0,45  p.  C. 
gemeinen-     -      -  0,32    - 

-  -    Sandal    0,30    - 

-  aus  Sachsen   0,22    - 

Der  S.  bildet  zuweilen  die  Hasse  von  Pseudomorphosen  nach  Krystallen  von 
Granat  (Analyse  I.  47),  Olivin  (II.  42),  von  Augitund  Hornblende. 

Der  in  Olivinform  krystallisirte  S.  von  Snarum  wurde  schon  von  Quen- 
Stadt  für  eine  Psendomorphose  mit  Olivinkern  erklärt.  Dies  ist  auch  von  che- 
mischer Seite  bestätigt  worden  ,  indem  Heffter  den  inneren  harten  und  glän- 
zenden Kern  jener  Krystalle,  dessen  sp.  6.  =  3,037 — 3,04  ist,  bestehend 
fand  aus : 


Kieselsäure 

44,93 

Magnesia 

53,18 

Eisenoxydul 

2,02 

Hanganoxydul 

0,28 

Wasser 

4,00 

104,38 
Mit  Zugrundelegung  von  Scheerer's  Analyse  der  äusseren  reinen  Serpen- 
tinmasse (II.  4  2.  b)  berechnen  sich  diese  Zahlen  zu 

Kieselsäure       42,42  29,84 

Magnesia  43,46  40,02 

Eisenoxydul       0,77  4,25 

Wasser  4,00  74,08  Olivin. 

30,05  Serpentin. 
Die  Verwandlung  des  Olivins  in  Serpentin  erfolgt  durch  Verlust  von  ^  der 
Basis  und  Aufnahme  von  Wasser. 

2  At.  Olivin        =  Slg*Si* 

4    -  Serpentin  =«  Slg'Si*  +  2  aq. 

Beck:  Min.  of  N.  York.  (Dana  p.  S83).  —  Brewer  Dana  Min.  (III.  Edit.)  p.  692.  ■— 
Brash  (AnUgorit) :  Dana  IV.  Suppl.^)  —  Bucholz:  Schwgg.  J.  XXI,  484.  —  Delesse 
(Metaiit) :  Tbdse  sur  remploi  de  Tanalyse  24.  (II.  9) ;  Ann.  Mines  IV.Sör.  XIV,  78  (U.  4  4). 
—  Ficinns:  J.  f.  pr.  Chem.  XXIX,  494.  —  Garrett:  Dana  p.  288.  ^  Gilm:  Sitzgsb. 
d.  Wien.  Akad.  XXIV,  287.  —  Hartwall:  Berz.  Jahresb.  IX,  204.  —  Heffter:  Pogg. 
Ann.  LXXXII,  541.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Gh.  XLVI,  228.  (II.  20).  LIII,  84.  (Williamsit 
II.8).  —  Hisinger:  Alhandl.  i  Fisik  UI,  808.  Schwgg.  J.  XI,  220.  —  Holm  barg:  Verb, 
min.  Ges.  Petersbg.  4857—58.  —  Hougbton:  Phil.  Mag.  X,  258.  J.  f.  pr.  Gb.  LXVU, 
188.  —  Httot:  Phil.  Mag.  IV.  Ser.  I,  822.   Am.  J.  of  Sc.  U.  Ser.  XU,  248  (wo  aach  Ana- 


4)  Schweitzer:  Pogg.  Ann.  XLIX,  595.  Xai,  495. 


532 


lysen  des  sog.  Williamsits  von  Greenville  und  Calumet-InMl).  XXVI,  114.  J.f.  pr.  CheD. 
LXXIV,  450.  —  Jordan:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXU,  499.  —  Ivanow:  Ben.  Jahiwb. 
XXV,  844.  —  Kerstan.  J.  f.  pr.  Cbem.  XXXVU,  467.  —  v.  Kobell  (Chryaotil) :  J. L 
pr.  Cbem.  II,  t97.  —  Kübn  (Metaxit) :  Ann.  d.  Cbem.  u.  Pbarm.  LIX,  169.  —  List:  Am. 
d.  Cbem.  u.  Pbarm.  LXXIV,  S44.  —  Lycbnell:  K.  Vet.  Akad.  Handl.  I8t6.  178.  lan. 
Jabresb.  VII,  490.  Pogg.  Ann.  XI,  S48.  —  Ifarchand:  8.  Jordan.  -—  Markgraf: 
Cbem.  Scbhfken  Bd.  II.  —  Ifosander:  Berz.  Jabresb.  V,  S08.  —  Nuttal:  Am.  J.ofSe. 
IV,  46.  Berz.  Jabresb.  III,  444.  Scbwgg.  J.  XXXV,  865.  —  Oellachor  (KoDDgolQ: 
Jabrb.  geol.  Reicbsanst.  4  857.  858.  —  Pescbier:  Ann.  Chim.  Pbys.  XXXL  Ben. 
Jabresb.  VII,  493.  —  v.  Ratb:  Pogg.  Ann.  XCV,  558.  —  Reakirt:  Am.  J.  ofSo.  Ser. 
XVIII,  440.  J.  f  pr.  Cb.  LXIII,  466.  —  Graf  Schaffgotsch:  G.  Rose  Reise  n.  d.  Uial 
I,  S45.  —  Scbeerer:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  818.  LXXXIV,  885.  -  Scbmidt:  J.  f.  pr. 
Cbem.  XLV,  44.  —  Scbmidt  (Serpentin  Toskanas):  Ann.  Cbem.  Pbarm.  CII,  498.— 
Scbnabel:  Privatmittbeilung.  —  Smitb  n.  Brnsb:  Am.  J.  ofSc.XV.  J.  f.  pr.  Cbaa. 
LIX,  465.  —  Scbweizer:  J.  f.  pr.  Cbem.  XXXII,  878.  —  Sbepard:  Dana  p.  t88. - 
Stockar-Bscber:  Kenngott  Uebers.  4856—57.  S.  7i.  —  Sliersen:  J.  f.  pr.  Cbem. 
XXXI,  486.  —  Stromeyer:  üntersucb.  865.  —  Tbomson  (Baltimorit) :  PbiL  Mag. 
4848.  J.  f.  pr.  Cb.  XXXI,  498.  —  Vanuxem:  Dana  p.  t88.  —  Vogel:  J.  f.  pr.  (äem. 
XXX,  474. 

Anhang.  Schillerspath.  Giebt  beim  Erhitzen  ammoniakalisches 
Wasser;  färbt  sich  v.  d.  L.  braun  und  rundet  sich  an  dünnen  Kanten.  Giebt 
mit  Borax  ein  gelbes,  nach  dem  Abkühlen  grünes  Glas. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unvollkommen  zersetzt  (Köhler);  wird 
von  dieser  Säure,  leichter  von  Schwefelsäure  vollkommen  zersetzt  (Kobell). 

Der  Seh.  von  der  Baste  im  Radauthai  des  Harzes  wurde  von  Hey  er,  J.  F. 
Gmelin  und  Drappiez,  besonders  aber  von  F.  Köhler  untersucht. 

Analysen  des  Letzteren:  a)  krystallisirter  Seh.;  b)  derbe  Masse,  in  welcher 
die  Krystalle  liegen. 


a. 

Säuerst. 

b. 

Säuerst. 

Kieselsäure 

43,90 

22,79 

42,36 

22,00 

Thonerde 

1,50 

0,70 

2,17 

I.Ol 

Chromoxyd 
Eisenoxydul 

2,37 
10,78 

0,78 
2,39 

}  13,27 

2,94 

Manganoxydul 

0,55 

0,12 

0,85 

0,19 

Magnesia 

26,00 

40,40 

28,90 

11,56 

Kalk 

2,70 

0,77 

0,63 

0,18 

Kali  (Na) 

0,47 

0,09 

— 

— 

Wasser 

42,42 
100,69 

11,04 

12,07 
100,25 

10,78 

Das  Sauerstoffverhältniss  ist 

R.§ 

i(ÄI,Cr)  : 

A 

in  a  =  i    : 

1,76 

:  0,80  =  1 

n-i 

6  =  <    : 

1,65 

:  0,76  =  1 

'H'i 

Nimmt  man  für  das  Wasser  in  beiden  den  Bruch  i  an,  so  ist 

a  =     R«Si^  +  6  aq 
b  =  2ll«Si«  +  9aq. 
d.  h.  es  würde 


533 

a  »      (6tiSi  +  ti'Si)  +  6aq 

6  =s  8  (4  tiSi  -h  Il'Si)  -h  9  aq 
0iikien  sein. 

IndesBen  sind  wohl  beide  Substanzen  überhaupt  nicht  verschieden,  und  nur 
tgani  rein.  Sodann  aber  enthalten  sie  auch  Eisenoxyd,  dessen  Menge 
i  besiimmi  wurde,  und  wodurch  der  Sauerstoff  von  II  eine  Vermehrung 
biii  10  dass  jene  Ausdrücke  in  jedem  Fall  zu  viel  Bisilikat  enthalten.  *) 
Es  llssi  sich  die  Aehnlichkeit  des  Schillerspaths  mit  dem  Serpentin  in  der 
immensetzung  nicht  verkennen,  und  Hermann  hat  schon  früher  beide 
immeDgestellt.  Besonders  aber  hat  G.  Rose  neuerlich  darauf  hingewiesen, 
I  das  Vorkommen  des  Minerals  es  höchst  wahrscheinlich  mache ,  dass  es  ein 
jewandelter  Augit  sei.  Wir  dürfen  annehmen ,  dass  das  Produkt  der  voll- 
digen  Umwandlung  mit  dem  Serpentin  identisch  sein  werde. 

Drappiez:  J.  d.  Phys.  LXU,  48.  —  J.  F.  GmellD:  Bergbaukunde  I,  98.  Leipzig 
l7Sa.  —  HermaDD:  J.  f.  pr.  Cbem.  XLVI,  8t8.  —  Hey  er:  Creir»  Ann.  4788,  II.  — 
KOhltr:  Pogg.  Add.  XI,  498.  XUI,  408.  —  6.  Rose:  Ebendas.  LXXXII,  586. 

Villarait. 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Wird  von  starken  Säuren  zersetzt. 

Nach  Dufrönoy  enthalt  der  V.  von  Traversella,  Piemont: 


a. 

b. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure 

39,40 

39,61 

S0.S7 

Magnesia 

45,33 

47,37 

18,98 

Eisenoxydul 

4,30 

3,59 

0,79 

Manganozydul 

2,86 

S,4S 

0,58 

■  so.ss 

Kalk 

0,54 

0,53 

0,48 

Kali 

0,46 

0,46 

0,08, 

Wasser 

5,80 

5,80 

8.U 

98,69 

99,78 

r  von  fl  :  Si  :  A 

s  1  :  1 

:  */*•  Der  V. 

ist  biei 

mach  eine  Verb  in- 

lg  von  2  At.  halbkieselsaurer  Magnesia  und  4  At.  Wasser,  in 
lorpher  Mischung  mit  den  Silikaten  von  Eisen-  und  Manganoxydul, 

Ag)^ 
2ft*Si-haq  =  2  te  l  Si  -h  aq. 

An  ) 

Auf  4  At.  Eisen-  und  Manganoxydul  kommen  etwa  4  4  At.  Magnesia  (und 

Hiernach  erscheint  der  V.  als  ein  Hydrat  des  Olivins,  und  da  er 
en  serpentinahnlicher  Beschaffenheit  die  Krystallform  von  jenem  besitzt, 
Hermann  gezeigt  hat,  so  muss  man  ihn  mit  G.  Rose  als  aus  Olivin  ent- 
iden,  und  seine  Krystalle  als  Pseudomorphosen  ansehen. 


4)  Andererseits  ist  das  Cbromoxyd  vielleicbt  mit  Bisen  und  Magnesia  zu  Cbromeisen 
ioigt. 


I 


534 

Dufrönoy :  Ann.  Mines  IV.  Sär.  I.  Pogg.  Ann.  LVI,  64S.  LVIII,  666.  —  Hermano: 
S.  Serpentin.  —  G.  Ro»e:  Pogg.  Ann.  LXXXII,  5t4. 

Derma tin  nennt  man  ein  Minoral  von  Waldheim,  Sachsen,  weichet  nach  nrei  Aoi- 

lysen  von  F  i  c  i  n  u  s  enthält : 

a.  b. 

Kieselsäure  8S,80  40.16 

Thonerde  0,4S                    0,8t 

Eisenoxydul  41,33  14,00 

Manganoxydnl  1,25                    4.16 

Magnesia  S8,70  49,38 

Kalk  0,83                     0,88 

Natron  0,50                    4,88 

Schwefelsäure  —                    0,48 

ÄnUur.    !    J'^_  "■'"> 

400,08  400,07 

ricinus:  Schrft.  d.  min.  Ges.  zu  Dresden  II,  215. 

Parallelreihe:   Silikate  und  Alominate. 

Gruppe  des  Chlorits. 

Wir  suchen  hier  eine  Anzahl  von  Mineralien  zusammenzustellen,  welche 
durch  ihre  äussere  Beschaffenheit ,  ihre  geognostischen  und  geologischen  Ver- 
hältnisse unstreitig  dem  Talk  und  Serpentin  nahe  stehen.  Gleich  diesen  sind  es 
wasserhaltige  Magnesiasilikate,  mit  weniger  oder  mehr  Eisensilikat  in  isomorpher 
Mischung,  so  dass  die  Magnesia  in  selteneren  Fällen  ganz  zurücktritt.  Allein  die 
Glieder  dieser  Gruppe  enthalten  zugleich  Thonerde,  und  dieser  Umstand,  so 
wie  das  häufige  gleichzeitige  Vorkommen  beider  Oxyde  des  Eisens  in  ihnen, 
welche  selten  bestimmt  worden  sind^  macht  die  Deutung  ihrer  Constitution 
schwer.  Alles,  was  darüber  sich  sagen  lässt,  ist  hypothetisch  und  bedarf  der 
Bestätigung  oder  Verbesserung  durch  wiederholte  Untersuchungen. 

Man  kann  den  Ghlorit  u.  s.  w.  als  Doppelsiiikate  von  Magnesia  (Eisenoxy- 
dul) und  von  Thonerde  betrachten.  Wo  aber  das  Eisenoxyd  nicht  bestimmt  ist, 
lässt  sich  natürlich  nichts  Sicheres  über  das  Sauerstoffverhältniss  ft  :  ft  :  Si :  A 
sagen.  Die  Formeln  werden  zahlreich  und  lassen  die  Beziehungen  zwischen  den 
einzelnen  Gliedern  nicht  erkennen.  Auch  sind  die  Silikate  dieser  Formeln  his- 
weilcn  so  stark  basische,  dass  man  sie  nicht  wahrscheinlich  nennen  darf. 

Eine  zweite  Ansicht  von  der  Constitution  dieser  Mineralien  besteht  darin, 
sie  nach  Art  der  thoncrdehaltigen  Augite  und  Hornblenden  als  Mischungen  von 
Silikaten  und  Aluminaten  zu  betrachten.  Weil  diese  Ansicht,  wie  uns  scheint, 
manches  für  sich  hat^  ist  die  ganze  Gruppe  als  eine  Parallelreihe  zu  der  der 
wasserhaltigen  Silikate  von  Monoxyden  Überhaupt  hier  schon  aufgeführt. 

Chlorit. 

(Klinocblor.  Pennin.   Ripidolith  v.  Kobell). 
Giebt  in  der  Schmelzhitze  des  Glases  zuweilen  Spuren  von  Fluorwasser- 
Y.  d.  L.  blättert  er  sich  auf,  wird  entweder  weiss  oder  schwärzlich,  und 


535 

schmilzt,  wenn  er  wenig  Eisen  enthält,  schwierig  und  nur  an  dünnen  Kanten, 
oder  bei  grosserem  Eisengehalt  leichter  zu  einer  malten  schwarzen  Kugel.  Rea- 
girt  mit  den  Flüssen  auf  Kieselsaure,  Eisen  und  zuweilen  auf  Chrom. 

Von  Chlorwasserstoffsaure  wird  er  kaum,  von  Schwefelsäure  leichter  ange- 
griffen.   Auf  den  geglühten  zeigt  die  erstere  eine  stärkere  Einwirkung. 

Die  älteren  Versuche  rühren  von  Vauquelin,  Berthier,  Lampadius 
u.  A.  her.  Durch  v.  KobelTs  Analysen  ergab  sich  eine  Verschiedenheit  des 
Ghlorits,  die  zur  Trennung  in  säurereichere ^  eisenärmere  und  in  säureärmere 
eisenreichere  führte,  deren  Bezeichnung,  Ripidolith  und  Chlorit,  hier  nach 
G.  Rose 's  Vorschlag  vertauscht  ist. 

4.  Maul^on,  Pyrenäen.   Sp.  G.  =  2,615.   Del  esse.  ' 

8.  Balschoi  Jremel,  Distrikt  Slatoust;  Ural.   Krystallisirl,  weiss,  sp.  G.  = 
2,603.   Hermann. 

3.  Westchester,  Ghester  Co.,  Pennsylvanien.   Sp.  G.  ==  2,784.   Craw. 

i.  Slatoust.   Grün,  sp.  G.  =  2,672.   Marignac. 

5.  Achmatowsk,  Slatoust.   Krystallisirt.   a)  (obell.   6)  Varrentrapp. 

6.  Schischimskaja  Gora,  Slatoust.  (Leuchtenbergit).   a)Komonen.  6)  Her- 
mann. 

7.  Alathal,  Piemont.   Sp.  G.  =5  2,673.  Marignac. 

8.  Texas,  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien  (Chromchlorit,  Kämmererit?).   Fase- 
rig, röthlichblaa,  sp.  G.  »  2,63.   Hermann. 

9.  Col  de  Pertuis,  Vogesen.   Im  Serpentin.   Del  esse. 
40.  Schwarzenstein  im  Zillerthal.   a)  Kobell.   b)  Brttel. 

44.  Brosso,  Piemont.    Grüne  sechsseitige  Tafeln,  optisch  zweiaxig.    Damour. 

42.  Markt  Leugast,  Fichtelgebirge.    Kobell. 

43.  Zermatt  im  Wallis  (Pennin),    a)  Schweizer,    b)  Marignac.    c)  Mac- 
Donnel.   d)  Rympfischwäng  am  Findelgletscher  bei  Zermatt.    Merz. 

4.          8.  8.  4.                6.                           6. 

8.  b.             a.  b. 

Kieselsäure          32,4  30,80  31,34  30,27  34,4  4  30,37  34,23  32,35 

Thonerde             48,5  47,27  47,47  49,89  47,44  46,97  46,73  48,00 

Chromoxyd            —        —  4,69  —         —  —           —  — 

Eisenoxyd              —        —  —  —         —  —           —  — 

Eisenoxydul          0,6  4,23  3,46  3,98      3,85  4,37  3,02  4,37 

Manganoxydul       —        —  —  —        0,53  —  4,58*)  — 

Magnesia              36,7  37,08  33,44  33,13  34,40  33,97  34,92  32,29 

Wasser                 42,4  42,30  42,60  42,54  42,20  42,63  8,62  42,50 

400.  98,68  400.  99,84  99,26  98,34  99,40  99,54 

I)  Kalk. 


536 


7. 

8. 

•.                             4«. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

30,01 

31,82 

33,S3        33.00 

31,46 

Thonerde 

19,H 

15,10 

14,78        14,72 

16,67 

Chromoxyd 

— 

0,90 

1.49            — 

— 

Eisenoxyd 

— 

4,06 

—             — 

9 

Eisenoxydul 

4,33 

— 

5,65          6,03 

6,97 

Manganoxydul 

— 

0,25*) 

3,25*)       0,28 

0,01 

Magnesia 

33,15 

35,24 

31,39         33,44 

32,56 

Wasser 

12,52 

12,75 

10,21         12,22 

12,42 

• 

99,12       ' 

100,12       100.             99,69 

99,09 

44. 

48. 

41. 

a. 

b.               0. 

d. 

Kieselsäure           33,67 

33,49 

33,44 

33,57        33,64 

33,26 

Thonerde              20,37 

15,37 

9,51 

13,37        10,64 

1*,69^ 

Chromoxyd              — 

0,55 

— 

0,20           — 

-•) 

Eisenoxyd               — 

2,30 

—             — 

— 

Eisenoxydul            6,37 

4,25 

11,33 

5,33          8,83 

7,20 

Manganoxydul          — 

— 

— 

—           — 

— 

Magnesia               29,49 

32,94 

38,69 

34,16        34,95 

35,18 

Wasser                 40,^0 

11,50 

18,00 

12,69        12,40 

12,18 

100.  100,40  98,97  99,32       100,46         99,51 

Es  scheint,  dass  die  meisten  Cblorite  das  Eisen  nur  als  Oxydul  enthalteD, 
denn  No.  5  gab  mir  bei  direkter  Bestimmung  4,55  p.  C.  desselben,  und  wenn 
ich  auch  aus  No.  10  3|-  p.  C.  Eisenoxyd  erhielt,  so  war  dies  in  Anbetracht  der 
Methode  jedenfalls  zu  viel.  Man  thut  daher  am  besten,  das  Eisen  als  Oxydul 
anzunehmen.   (S.  die  Note  zu  No.  13d.) 

Sauerstoffverhältniss. 

R 


• 

R   : 

Äl 

:    Si  :    fi 

1 

=  5,1  : 

3 

:  5,8  :  3,7 

2 

=  5,6  : 

3 

:  5,9  :  4,0 

3 

=  4,9: 

3 

:  5,6  :  3,9 

4 

=  4,6: 

3 

:  5,0  :  3,6 

5a 

—      0,f)    . 

3 

:  6,0  :  4,0 

56 

3 

:  6.0  :  4,3 

66 

=  4,9: 

3 

:  6,0  :  4,0 

7 

=  4,8: 

3 

:  5,2  :  3,8 

8 

=  5,0  : 

3 

:  5,8  :  4,0 

9 

=  5,4  : 

3 

:  7,0  :  4,0 

10a 

=  6,5  : 

3 

:  7,5  :  4,8 

106 

=  5,5  : 

3 

:  6,3  :  4,3 

11 

=  4,1  : 

3 

:  5,5  :  2,0 

12 

=  5,3  : 

3 

:  6,5  :  3,8 

136 

=  7,0: 

3 

:  8,3  :  5,4 

13d 

=  8,6  : 

3 

:  9,5  :  6,0 

1)  Nickeloxyd. 

2J  Worin  4,86  Kalk. 

3)  Keio  Eisenoxyd. 

Si,Äl 

:   A 

<.7 

:  0,7 

1,6 

:  0,7 

*,^ 

:  0,8 

1,8 

:  0,8 

1,6 

:  0,7 

1,6 

:  0,8 

1,8 

:  0,8 

1,7 

:  0,8 

1,6 

:  0,7 

1,8 

:  0,7 

1,6 

:  0,7 

<,7 

:  0,8 

2,0 

:  0,5 

1,8 

:  0,7 

1,6 

:  0,8 

<,♦ 

:  0,7 

537 

Lagt  man  das  Verhältniss  6:3:6:4  zum  Grunde ,  so  lassen  sich  daraus 
nur  die  nicht  befriedigenden  Ausdrücke 

(ft»&»  -h  ASi)  -h  i  aq.  oder  (5ft«Si  -h  Äl«Si*)  -h  42  aq. 
ableiten«   WSIblt  man  hingegen  6  :  3  :  6  :  4,  so  erhalt  man 

(2ll'Si-hÄlSi)  -h  4aq., 
80  dass  der  Chlorit  aus  Drittelsilikaten  bestehen  würde.   Ist  ti  gleich  Magnesia, 
80  Terlangt  diese  Formel : 

3  At.  Kieselsaure  =  4455  =  30,88 

4  -  Thonerde  =  642  =  47,44 
6  -  Magnesia  =  4500  «  40,03 
4  -    Wasser  «  450  «  42,04 

3747       400. 

In  der  That  beträgt  der  Magnesiagehalt  in  No.  2,  wenn  das  Eiaenoxydul  m 
das  Aeq.  desselben  verwandelt  wird,  37,76 ,  und  wenn  der  Verlust  in  Magnesia 
besteht,  39,08  p.  C. 

Andererseits  ist  dann  der  Sauerstoff  von  II :  (Si,  Äl)  :  A  ss  6  :  9  :  4  « 4  : 

H  •  t>  ^^^  ^^^  durch 

(6ftSi  +  RȀl*)  -h  6aq. 

-h  (3h*Si-hllȀl)  -h6aq. 
wiedergeben  konnte. 

Wahrend  die  Krystalle  des  Chlorits  von  Achmatowsk  bekanntlich  als  zwei- 
Und  eingliedrig  sich  ergeben  haben,  und  auch  als  optisch  zweiazig  erkannt  wur- 
den, krystallisirt  der  Pennin  (No.  43]  nach  Kenngott  rhomboädrisch ,  und 
weicht  auch  in  chemischer  Hinsicht  von  dem  Ch.  durch  geringeren  Thonerde- 
gehalt  ab,  so  dass  der  Sauerstoff  der  Monoxyde  nahe  das  'dreifache  (in  No.  43  c 
das  3,2  fache)  von  dem  der  Thonerde  ist.  Nimmt  man  fl  :  Äl  :  Si  :  A  s=  8  :  3  : 
9  :  6,  so  lässt  sich  daraus 

(8ll*Si-hÄl*Si)  -h  42  aq 
ableiten. 

Alsdann  steht  der  P.  zu  dem  Ch.  allerdings  in  naher  Beziehung,  d.  h.  er 
enthalt  4  At.  ft  mehr,  und  4  At.  ^\  weniger  als  der  Ch.  nach  der  zweiten  Formel. 

Dagegen  ist  der  Sauerstoff  ti  :  (Si,  ^\)  :  A  bei  ihm  =s  4  :  4j-  :  f,  also  abge- 
sehen von  einer  kleinen  Differenz  im  Wassergebalt  gerade  so  wie  im  Chlorit. 

Liegt  hier  eine  Heteromorphie  vor  oder  ist  die  Zusammensetzung  dieser 
Mineralien  wirklich  verschieden? 

Ripidolith. 

Terhftlt  sich  im  Ganzen  wie  Chlorit,  schmilzt  jedoch  wegen  seines  grösseren 
Eisengehalts  leichter,  und  wird  von  Schwefelsäure  zersetzt. 
4.  Greiner  im  Zillerthal.   v.  Eobell. 

2.  Gummuch-dagh,  Kleinasien.   Smith. 

3.  Mont  des  sept-Iacs^  Dauphin^.   Marignac. 

4.  Rauris  im  Pinzgau.   Eobell. 


538 


5.  St.  GoUhardt.   a)  Varrenirapp.  6)  Rammeisberg. 

6.  St.  Christophe,  Dauphinö.  Marignac. 


4. 


t. 


4. 


ft. 


■ 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

26,51 

27,32 

27,20 

27,14 

26,66 

25,37 

25,1« 

26,811 

Thonerde 

21,81 

20,69 

18,62 

19,19 

18,90 

18,49 

22,26 

17,51 

Eisenoxyd 

— 

— 

— 

— 

— 

4,09 

— 

Eisenoxydul 

15,00 

1 5,70  •) 

23,21 

24,76 

28,10») 

28,79 

23,11 

29,74 

Magnesia 

22,83 

24,89 

17,64 

16,78 

15,03 

17,08 

17,41 

13,84 

Wasser 

12,00 

12,00 

10,61 

11,50 

10,69 

8,96 

10,70 

11,33 

k  : 
16=  4,2  : 

3  =  4,0  : 

4  »  4,2  : 
Sas=  4,7: 
56  «  3,6  : 
6     s  4,4  : 

Das  Verhältniss  4  :  3 


k 

;  Äi,  äi 

:    k 

:    1,8 

:  0,8 

:    1.9 

:0,8 

:    1,8 

:  0,8 

:   1,6 

:  0,6 

:   2,1 

:  0,9 

:    1,8 

:  0,8 

98,45     400,60      97,28     99,37     99,38      98,69     99,69     99,33 

Ob  die  Ripidolithe  EiseDoxyd  enthalten ,  habe  ich  nur  an  No.  5  ermitteln 

können.  Aus  früheren  Versuchen  hatte  sich  allerdings  eine  betrachtlidie  Menge 

desselben  ergeben,  eine  Wiederholung  derselben  und  der  Analyse  überhaupt 

xeigte  jedoch,  dass  jene  durch  die  Fehler  der  Methoden  verursaoht  war,  und  der 

Oxydgehalt  nur  unbedeutend  ist.   Man  darf  daher  wohl  überall  nur  Biaenozydal 

voraussetzen. 

Sauerstoffverhältniss. 

A:   Si  :    A 
3  :  4,4  :  3,3 

3  :  4,7  :  3,8 

3  :  4,6  :  2,8 

3  :  3,8  :  2,8 

3  :  5,4  :  3,7 

:  4  :  3  führt  zu  dem  Ausdruck 

(R^Si  +  ÄlSi)  +  3  aq, 

der  nur  deswegen  zu  tadeln  wäre,  weil  das  erste  Glied  basischer  ist  als  das 

zweite. 

Viel  einfacher  ist  die  Deutung  in  der  zweiten  Art,  wenn  man  das  Verhält- 

niss  4  :  2  :  f  annimmt,  denn  dann  besteht  der  R.  lediglich  aus  Risilikat  und 

Rialuminat, 

(4RSi  +  R^Äl*)  +  6aq. 

Die  At.  von  Eisenoxydul  und  Magnesia  verhalten  sich  in 

46=4:3  56  =  5  :  7 

3         =5:6  6=6:5 

4.5a  =  4  :  4 
Nach  dem  Angeführten  sind  Chlorit  und  Ripidolith  chemisch  verschieden. 
Bekanntlich  hielt  man  beide  früher  für  sechsgliedrig ,  bis  Kokscharow  zeigte, 
dass  der  Chlorit  von  Achmatowsk  zwei-  und  eingliedrig  sei. 

Der  Chlorit  (Klinochlor)  ist  optisch  zweiaxig,  der  Pennin  und  der  Leuchten- 
bergit  dagegen  sind  nach  Descloizeaux  einaxig,  was  indessen  in  Betreff  des 
ersten  von  Heusser  geläugnet  wird. 


4)  Mit  0,47  Manganoxydul. 
2]  Desgl.  0,62. 


639 

Der  Ladobtanbergit  ist  ein  swei-  und  eingliedriger  Ghloril  (v^as  der  Angabe 
maa  opUscben  Verhaltens  entgegen  ist) ,  der  nach  Kenngott  mit  Granat  ge- 
lengl  vorkommt.  Nach  V olger  ist  er  ein  Zersetiungsprodukt  von  Glimmer. 

Brttel:  S.  Varrenlrapp.  —  Craw:  Am.  J.  of.  Sc.  II.  Ser.  Xil,  819.  XIII,  8SS.  J.  f. 
|ir.  Gbem.  LV»  491.  L  VI,  94  8.  -^Damour  (Descloizeaux) :  Ann.  Mines  V.  S6r.  XJ,  261. 
—  Delesse:  Ann.  Chim.  Pbys.  III.  S6r.  IX.  896.  Ann.  Mines  IV.  S6r.  XVIII,  881.  Ztsch. 
d.  geol.  Ges.  n,  489.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Cbem.  XL,  18.  Uli,  91.  —  v.  Kobell: 
EMtn.  Arch. XII,  49.  J.  f.  pr.  Chem.  XVI,  470.  Ann.  Ghem.  Pharm.  XL,  944.  —  Korn o- 
ntn:  VeHi.  FeUrsb.  min.  Ges.  1849,  64.  ^  Mac-DoDDel:  Lieb.  Jabresb.  1859.  877. 
«Marigoac:  Bibl.  univ.  1844.  Ann.  Chim.  Pbys. III. S^r.XIY, 56.— Marx:  Kenogott 
Uebars.4858«S9. —  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  LXXVII,  414.  —  Schweizer;  Eben- 
da». L,  598.  — •  Smith:  Ann.  Mines  IV.  Sdr.  XVIII,  804.  —  Varrentrapp:  Pogg. 
Ann.  XLVUI,  485. 

Bpiohlorit.  Schmilzt  v.  d.  L.  nur  in  einzelnen  Fasern  und  reagirt  mit 
eo  Flüssen  auf  Kieselsäure  und  Eisen. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  wenig  angegriffen. 

Nach  meinen   Versuchen  enthalt  dieses  chioritähnliche   faserige  Mineral 

(p.  G.  s  2,76)  von  Harzburg : 

Sauerstoff. 
Kieselsaure        40,88  94,94 

Thonerde  40,96  4,59 

Eisenoxyd  8,72  9,61 

Eisenoxydul        8,96  9,00 

Magnesia  20,00  7,90 

Kalk  0,68  0,91 

Wasser  10,48  9,05 

4  00,38 
Sauerstoff  von  II  :  R  :  Si  :  A  =  4,2  :  3  :  9  :  3,9,  d.  h.  fast  4  :  3  :  9  :  4, 

(2ft*Si«  +  R»Si«)-h8aq, 
1er,  wenn  man  die  Thonerde  zur  Saure  rechnet,  fl,  l^e  :  Si,  Äl :  A  s  1  :  2  : 
,7,  also,  gleich  dem  Ripidolith,  Bisiiikat  und  Bialuniinat, 

(4  RSi  +  3  R'Äl*)  +  9  aq. 
Pogg.  Ann.  LXXVII,  987. 

Helanolith.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen  Perle.  Wird 
)n  Chlorwasserstoffsaure  zersetzt. 

Nach  Wurtz  enthalt  dies  chloritahnliche  Mineral  (sp.  G.  »  2,69)  von 
harlestown,  Massachusets  (nach  Abzug  von  12,77  p.  C.  Kalkspath) : 

Sauerstoff. 

Kieselsaure  35,24  i8,8i 

Thonerde  4,48  9,09 

Eisenoxyd  23,43  5,94 

Eisenoxydul  25,09  5,57 

Natron  4,85  0,4  s 

Wasser  40,24  9,07 

400. 

Sauerstoff  von  II  :  R  :  Si  :  fi  :=  4  :  4,5  :  3  :  4,5, 

(2  RSi  +  RSi)  +3aq. 


540 

Legt  man  die  Thonerde  lar  Stture,  so  ergiebt  mh  das  Verhaltni»  1  :  1,57: 
0,7,  fast  wie  beim  Chlorii. 

Das  Mineral  erinnert  sogleich  an  den  Bisingerit. 
Dana:  Min.  ISS. 

Eisenchlorit  (Delessit,  Grengesit) .     Verhalt  sich  wie  Chlorit.   Wird  tob 
Säuren  zersetzt. 

4.  La  Grdve  bei  Mielen.   Im  Porphyr.  Deiesse. 

2.  Oberstein.   In  BlasenrSiumen  des  Mandelsteinporphyrs.  Derselbe. 

3.  Zwickau.   Desgleichen.   Derselbe. 

4.  Grengesberg,  Dalame.  Auf  dem  Magneteisensteinslager.  Hisinger. 


4. 

s. 

1. 

4. 

Kieselsäure        34,07 

29,08 

29,45 

27,81 

Thonerde           45,47 1 
Eisenoxyd          47,54  J 

42.00 

18,25 

14,31 

^Äi  •  W  ^» 

— 

— 

Eisenoxydul         4,07 

15,12 

85,63 

Manganoxydul      — 

— 

— 

2,18 

Magnesia             49,44 

12,23 

15,32 

14,31 

Kalk                     0,46 

3,70 

0,45 

Wasser              44,55 

12,99 

12,57 

12,55 

99,30 

100. 

99,33 

96,79 

Das  Sauerstoffverhältniss  ist 

ti  :  ft :  Si    :    A 

il(Pe)  :  5i(Xl) 

:    ft 

in     4    =  2,4  :  3  :  3,9  :  «,5 

1     :     1,7 

:  0,8 

-     3  =  3,4  :  3  :  5,4  :  4,0 

1      :     2,4 

:  1,1 

Dieses  in  Gesteinen  so  häuOge  Mineral  verdient  weitere  Untersuchungen. 
Setzt  man  in  No.  4  das  Yerhältniss  2  :  3  :  4  :  2^,  so  erhält  man 

2(ft*Si  +  RSi)  -h  5aq. 
Das  VerhäUniss  4  :  4,7  :  0,8  ist  wie  beim  Chlorit. 

Deiesse:  Add.  Mioes  IV.  S€t.  XU,  49S.   XVI,  SSO.  —  Hisinger:  Snckow,  diebe- 
deutendst.  Erz-  u.  Gesteinslager  im  schwed.  Crgeb.  4 SSI.   S.  SO. 

Voigt it  nannte  Schroid  ein  glimmer-  oder  chloritähnliches  Mineral  in 
einer  Art  Scbriftgranit  vom  Ehrenberg  bei  Ilmenau. 

Grüne  weiche  Blättchen,  meist  durch  Vemvilterung  braun,  sp.  G.  =  2,91. 
Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  blättert  sich  v.  d.  L.  stark  auf,  wird  dunkelbraun, 
schmilzt  leicht  xu  einem  schwarzen  Glase  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen. 
Wird  von  Chlorwasserstofisäure  leicht  zersetzt ,  wobei  sich  aufquellende  Kiesel- 
säure abscheidet  und  eine  gelbe  Auflösung  entsteht.    Enthält  nach  Schmid: 

Sauerstoff. 


Kieselsäure 

33,02 

47,13 

Thonerde 

13,08 

6,H 

Eisenoxyd 

33,4  5 

9.94 

Magnesia 

7,28 

«.9« 

Kalk 

1,99 

0,57 

Natron 

0,96 

0,S4 

Wasser 

9,52 

8,46 

99,00 


541 

Das  Ifineral  enthält  jedenfalls  Eisenoxyd ,  wahrscheinlich  aber  auch  Eisen- 
ydul,  desaen  Nachweis  und  Bestimmung  jedoch  fehlt.  Auch  ist  es  nach  den 
igibeo  Seh mid's  nicht  mehr  ganz  unverändert,  so  dass  seine  Constitution 
ik  nicht  feststellen  lässt. 

Sehmid:  Pogg.  Ann.  XGVIf,  408. 

Aphrosiderit.  Wird  v.  d.  L.  braunroth,  und  schmilzt  nur  an  dünnen 
anten  so  einer  schwarzen  Masse.  —  Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt. 

Nadi  Fr.  Sandberger  enthält  dies  auf  Rotheisenstein  bei  Weilburg  (N^ 
lu)  vorkommende  chloritähnliche  Hinerali  dessen  sp.  6.  n  2,8  ist: 

Sauerstoff. 
4S,74 
9,98 

4  0,84 


Kieselsäure 

26,45 

Thonerde 

21,25 

Eisenoxydul 

44,24 

9 

Magnesia 

4,06 

0 

Wasser 

7,74 

,881 


6,83 

400,74 

Wenn  es  kein  Eisenoxyd  enthält,  so  ist  der  Sauerstoff  von 

ti  :  Äl  :    Si  :    fi  II  :  Si,  AI  :    A 

SS  3,0  :   3    :  4,f  :  2,0  i   :    2,3    :  0,6 

Also  mit  3:3:4:2  wäre  es 

(ft'Si  +  ÄlSi)  -h2aq, 

naher  Beziehung  zum  Chlorit,  aber  auch  zum  Ripidolith. 

Die  Thonerde  als  Aluminat  gedacht,  könnte  man 

(4llSi-hftȀl*)  +  4  aq. 
iben. 

Uebersicht  d.  geol.  Verh.  v.  Nassau  S.  97. 

Metachlorit.  Der  sogenannte  strahlige  Chlorit  aus  dem  Eisensteinslager 
im  Dttchenberg  bei  Elbingerode  am  Harz,  der  mit  Chlorwasserstoffsäure  gelati- 
rt,  enthält  nach  List: 

Sauerstoff. 
Kieselsäure        23,77  48,84 

Thonerde  46,43  7,68 

Eisenoxydul      40,36  s,96 

Magnesia  3,40  4,64 

Kalk  0,74  o,84 

Kali  (Na)  4,46  0,86 

Wasser  43,76  48,88 

99,62 
Wenn  kein  Eisenoxyd  vorhanden  ist,  so  ist  der  Sauerstoff  von 

II   :  :ii;i  :  äi    :   A  R  :  Si,  Äl  :    ft 

«  4,3  :    3   :  5,0  :  5,0  4   :     4,8    :  4,0 

l^  :  3  :  5  :  5  gäbe 

(3ll»Si  +  2ÄlSi)  -hiOaq. 
der  (4tlSi  +  tl'Al^)  -h  8  aq. 

Ztsckrft.  d.  geol.  Ges.  IV,  684. 


542 


Pyrosklerit 

Verliert  das  Wasser  erst  in 

sehr  starker  Hitze  vollständig.    Schmilzt  v.d.L 

schwer  zu  einem  grauen  Glase  und  reagirt  mit  den  Flüssen  schwach  auf  Ghron. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsaure  zersetzt. 

Nach  V.  K  ob  eil  besteht  der  P.  von  der  Insel  Elba  aus: 

Kieselsäure 

Thonerde 

Chromoxyd 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Wasser 

37,03 
43,50 

4,43 
34, 6S 

3,52 
44,00 

98,40 

Sauerstoff. 
49,SS 

e,to 

0,44 
4  a,  05 

0,78 
0,7S 

Sauerstoff  von 

ti     :  R  :  Si 

=  6*)  :  3  :  8,6  ; 

:    A 

:  4,4 

k  :Si,il  :   fi 
4    :    4,9    :  0,7 

Das  Verhältniss  6  :  3  :  9  :  4i  =s  4  :  i  :  4^  :  f  führt  zu 

(6ft»Si  +  il*Si«)  -h9aq.  (I). 
Vielleicht  ist  aber  6:3:8:5  richtiger,  was  die  noch  einfachere  Formel 

(3ft»Si  +  ÄlSi)  -h  5aq.  (II). 
giebt. 

Wird  die  Thonerde  als  Aluminat  gedacht,  so  erhält  man 

(9ftSi-hll»Äl»)  -h  9aq. 
V.  Kobell;  J.  f.  pr.  Ghem.  II,  64. 

Kämmererit. 

Giebt  beim  Erhitzen  brenzliches  Wasser.    Blättert  sich  v.  d.  L.  etwas  auf, 
schmilzt  aber  nicht,  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Chrom. 
Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt. 
4.  Bissersk,  Gouv.  Perm.     Hart  wall. 

2.  See  Atkul  am  Ural,   a)  Krystaliisirt,  b)  derb  (Rhodochrom).   Hermann. 

3.  Texas,  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.   a]  Genth.  6)  Brush  u.  Smith. 

4.  s.  8. 


a. 

b. 

a. 

b.») 

Kieselsäure 

37,0 

30,58 

34,64 

38,98 

33,28 

Thonerde 

4  4,2 

45,94 

40,50 

44,44 

4  0,60 

Chromoxyd 

4,0 

4,99 

5,50 

6,85 

4,72 

Magnesia 

34,5 

33,45 

35,47 

35,22 

36,00 

Eisenoxydul 

4,5 

3,32 

4,80 

4,29 

4,60 

Kalk 

4,5 

— 

0,38») 

0,35 

Wasser 

43,0 

42,05 

42,03 

43,12 

42,95 

99,7 

400,33 

99,94 

• 

400,95 

99,50 

4)  WenD  der  Vorlust  «=  Magnesia,  6,8. 

2)  Mittel  zweier  Analysen. 

8)  Darin  0,40  Kali  und  ausserdem  etwas  Lilhion. 


543 

SauerstoffverhUUniss  : 

ft  :  ft  :  Si  :    fi[  II  :Si,fi:   A 

1     =  5,9  :  3  :  8,3  :  5,0  4   :  4,9  :  0,9 

Sa  «a  4,4  :  3  :  5,3  :  3,6  4    :  2,0  :  0,9  i 

Sftss  6,6  :  3  :  8,2  :  4,9  4   :  4,7  :  0,7 

3a  SS  6,0  :  3  :  7,0  :  4,8  4   :  4,7  :  0,8 

36  a  7,0  :  3  :  8,0  :  5,4  4   :  1,6  :  0,8 

bi  das  Verhaltniss  6:3:8:5  ansunehmen ,  so  stimmt  der  K.  mit  dem 

^jrosUerit  nach  Formel  II  ganz  ttberein.   In  der  That  zeigt  auch  Hart wall's 

knalyse  (No.  4)  die  grössie  AehnlicblLeit  mit  der  von  K ob  eil.    In  den  übrigen 

Ummereriten  ist  mehr  Chromoxyd  vorhanden,  denn  die  At.  von  Chromoxyd  und 

rhonerde  verhalten  sich  in : 

2ar=  4  :  5 
2fr  n.  36  SS  4  :  3 
3  a  =  4  :  2^ 

Werden  die  Thonerde  und  das  Chromoxyd  elektronegativ  genommen,  so 

Itohren  No.  4  und  Sa  zu  Bisilikat  und  Bialuminat,  namlich 

4     s:  (9llSi  -h  tl'Äl>)  -h  42  aq. 

2a  =  (6  hSi  -h  ll«  ffY]  -h  9  aq., 

während  die  drei  letzten  Analysen  sich  gerade  so  wie  die  des  Ghlorits  verhallen. 
Es  scheint,  dass  Pyrosklerit  und  Ktfmmererit,  ausser  durch  die  Menge  des 
Chromoxyds,  sich  chemisch  nicht  unterscheiden.    Auch  die  übrigen  Eigenschaf- 
ten mochten  ihrer  Vereinigung  nicht  entgegen  stehen. 

Oenth:  Am.  J,  of  Sc.  ü.  Ser.  XV,  418.  —  Hart  wall:  Berz.  Jahresb.  XXIII,  S66.  — 
Hermann:  J.  f.  pr. Ghem. Lin,  Z8.  —  Smith  q.  Brash:  Am.  J.  of  Sc.  Il.Ser.XVI,  44. 

TermleiUfk.    Schwillt  ▼.  d.  L.  ausserordentlich  an ,  indem  er  sich  dabei  warmförmig 
krümmt,  und  schmilzt  leicht  zu  einem  gelblichgrünen  Glase. 

Wird  von  ChlorwasserstoffsSure  zersetzt. 
1.  Aus  Vermont.  Thomson. 
t.  Milbury,  Massachusets.  Sp.G.  s  Z,756.    Grossley. 


1. 

Z. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure 

49,08 

86,74 

48,58 

Thonerde 

7,Z8 

46,4Z 

7,67 

Magnesia 

46,96 

27,44 

^®'^*  1     48  SO 
2,«i  1     "'*" 

Eisenozydul 

46,42 

4  0,0« 

Wasser 

4  0,t7 

4  0,80 

9.45 

99,74  99,92 

Beide  Analysen  weichen  bis  anf  das  Wasser  ganz  von  einander  ab.  Das  von  Grossley 
untersuchte  Mineral  giebt  das  Sauerstoffverhältniss  fl  :  i(l  :  Si  :  A  ss  5,4  :  8  :  7,2  :  8,6, 
woraus  man  keine  einfache  Formel  construiron  kann ,  man  müsste  denn  das  des  Pyrosklerits 
(6:8:8:4)  annehmen. 

Wird  die  Thonerde  dagegen  elektronegativ  genommen,  so  ist  fl :  Si,£l :  A  ^  4  :  2  :  0,7 
und  man  kann  das  Mineral  als 

(8  R  Si  +  R*£l')  +  8  aq 
bezeichnen. 

Grossley:  Dana,  Min.  %U.  ^  Thomson :  Outl.  I,  878. 


Allgemeine  Bemerkungen  über  die  Chloritgruppe. 

Unstreitig  enthalt  die  Gruppe  des  Chlorits  noch  andere  Glieder,  allein  schon 
die  angeführten  genügen  um  darzuthun ,  dass  ihre  Zusammensetzung  noch  nicht 
feststeht. 

Es  darf  daher  zur  Zeit  auf  die  Formeln  kein  sonderliches  Gewicht  gelegt 

werden,  wiewohl  nicht  unbemerkt  bleiben  mag,  dass  die  grtfsste  Analogie  in  der 

Constitution  dann  hervortritt,  wenn  man  die  Thonerde  als  Stfure  betrachtet. 

Denn  dann  erscheinen  alle  Glieder  theils  als  isomorphe  Mischungen  von  Bialo- 

minat  mit  Bisilikat 

(lisi^t^  mRSi)  +  naq. 

wo  m  —  1/3,  4,  6,  8,  9,  n  =  3,  4,  6,  8,  9,  12  ist,  (Ripidolith,  Aphrosiderit, 
Epichlorit,  Metachlorit,  Pyrosklerit,  Kämmererit  und  Vermiculit),  theils  als  dop- 
pelt isomorphe  Mischungen  von  Bisilikaten  und  Bialuminaten  mit  Singulosilika- 
ten  und  Singuloaluminaten, 

[(R«Äl*  -h  m  ftSi)  +  n  aq]  -h  p  [(ft'ÄI  -h  m'R*Si)  -h  n'  aq] 
wohin  der  Chlorit,  Eisenchlorit  und  Melanolith  gehtfren  würden.  Beim  ersten  iil 
p  =  1 ,  m=  n  =  n'  =  6,  m'  BS  3. 

Eine  Isomorphie  beider  Abtheilungen  ist  vorhanden,  wenn  der  KSrnmererit, 
wie  es  nach  G.  Rose  und  Kokscharow  sehr  wahrscheinlich  ist,  die  Form  des 
Chlorits  besitzt. 

c.  Anderweitige  Silikate. 

Thorlt  (Orangit). 

Wird  beim  Erhitzen  braunrotb ,  und  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar.  Giebt  mit 
Borax  Eisenreaklion ;  das  gesättigte  Glas  wird  beim  Abkühlen  unklar ;  in  Phos- 
phorsalz bleibt  ein  Kieselskelett;  mit  Soda  auf  Kohle  entsteht  eine  gelbbraune 
Masse,  auf  Platin  Manganreaktion. 

Gelatinirt  mit  CblorwasserstofTsliure,  wobei  sich  Chlor  entwickelt. 
In  diesem  seltenen  Mineral  von  Lövön  bei  Brevig ,  Norwegen ,  entdeckte 
Berzelius  die  Thorerde. 

i.  Analyse  des  Th.  von  Berzelius. 

2.  Schwarzer  fast  glasiger  Th.,  sp.G.  ^  4,686.   Bergemann. 

49,24 

57,00 


Kieselsäure 

19,31 

Thorerde 

Eisenoxyd 

Manganoxyd 

üranoxyd 

Kalk 

58,91 
3,46 
2,43 
1,64 
2,62 

Magnesia 
Kali 

0,36 
0,15 

Natron 

0,11 

Bleioxyd 
Zinnsäure 

0,82 
0,01 

Thonerde 

0,06 

Wasser 

9,66 

9,17 


99,54 


545 

Umstand,  dass  sich  bei  der  Zersetzung  des  Th.  Chlor  entwickelt,  zum 
dass  Mangan ox yd  vorhanden  ist,  die  grosse  Zahl  der  Basen  über- 
il  Berselius  zu  der  Annahme  geführt,  der  Th.  sei  ein  Gemenge,  worin 
eselsaure  Thorerde  mit  2  At.  Wasser  (Singulosilikat). 

th»Si  -h  2  aq. 
tmasse,  nämlich  74,5  p.C.  ausmache. 

ngit.  Orangefarbiges  Mineral  von  Brevig,  dessen  sp.  6.  ss  5,49 
ir),  5,34  (Krantz),  5,397,(Bergemann)  ist;  Dekrepitirt  schwach, 
I  vorübergehend  braun ,  und  verglimmt  z.  Th.  mit  lebhaftem  Licht.  Ist 
unschmelzbar. 

et  mit  Chlorwasserstoffsäure  eine  Gallerte  und  eine  intensiv  gelbe  Auf- 
Wird  nach  dem  Glühen  von  dieser  Säure  wenig  angegriffen,  aber  von 
säure  vollkommen  zersetzt. 

gemann  glaubte  in  diesem  Mineral  ein  neues  Oxyd,  Donaroxyd,  gefun- 
aben,  Berlin  und  D a m o u r  erklärten  es  für  Thorerde,  und  Berge- 
)U>st  bat  die  grosse  Aehnlichkeit,  vielleicht  Identität  beider  anerkannt. 


a. 

b. 

c. 

Bergemann. 

Damour. 

Berlin. 

Kieselsäure 

47,69 

47,52 

17,78 

Thorerde 

74,25 

71,65 

73,29 

Uranoxyd 

0,31  / 

0,96*) 

Eisenoxyd 

0,34 

^  •  »^  ^^           f 

Manganoxyd 

0,24  M 

0,28 

— 

Kalk 

4,04*) 

1,59 

0,92 

Natron 
Kali 

0,30 

0,33 



^^  •  *i*  >^ 

0,14 



Bleioxyd 

0,88 



Thonerde 

0,17 



Wasser 

6,90 

6,14») 

7,42 

< 00,70 

100,14 

4  00,07 

n Ott  r  glaubt,  das  Mineral  sei 

3  th»Si  + 

■  4  aq. 

nour  ist  zugleich  der  Ansicht,  dass  der  Thorit  nicht  den  von  B erze- 
zugeschriebenen Wassergehalt  besitze,  sondern  dass  er  und  der  Orangit 
Verbindung  seien.    Nur  Beimengungen  hätten  die  Differenzen  in  den 
en  Wassermengen  hervorgerufen, 
theoretische  Zusammensetzung  der  balbkieselsauren  Thorerde  würde 

^Si  +  4  aq.  2  th^Si  -h  3  aq.  th*Si  -h  2  aq. 

4155  =  47,32       2  §i   =    770,0  =  17,48  Si=    385  =  46,75 

5064  =  75,93        4  th  =  3376,0  =  75,30         2  th  =  4688  =  73,45 

450  =    6,75       3  aq  =    337,5  =    7,52         2  aq  =    225  =    9,80 

6669     400.  4483,5     400.  2298     400. 


id  Mtgnesia.  8)  Spur  KohlensKure. 

id  Kohlensttore.  4)  Nebst  Zinn-  and  Vanadinoxyd. 

elsberg^s  Mioenilchemie.  oo 


546 

Sollte  nicht  die  mittlere  Formel  die  wahrscheiDlichste  sein? 

Nach  Zschau  ist  der  Orangit  viergliedrig  und  isomorph  mit  dem  Zirkoa 
(Winkel  der  Endkanten  des  Quadratoktaeders  =s  i  ^^i^j  der  Seitenkanten  » 
84^1^®),  und  mit  diesem  zuweilen  in  paralleler  Stellung  verwachsen.  Man  könnte 
glauben,  dass  die  vielfache  Analogie  der  Thorerde  mit  der  Zirkonstture  auch  die 
Formel  f  h  für  jene  zulässig  mache,  und  dass  der  Thorit  oder  Orangit,  der  viel- 
leicht ursprünglich  wasserfrei  ist,  analog  dem  Zirkon  als  ThSi  zu  bezeichnen  sei. 

Bergemann:  Pogg.  Ann.  LXXXII,  661.  LXXXV,  658.  >-  Berlin:  EbeodM. 
LXXXV,  556.  —  Berzelius:  K.  Vet.  Acad.  Handl.  4  829.  Pogg.  Ann.  XVI,  t85.  — 
Damour:  Pogg.  Ann.  LXXXV,  555  u.  Recherches  chimiques  sur  an  nouvel  oxydeetc. 
Presentä  ä  l'Acad.  des  sc.  le  t  Mai  4852.  Vom  Verf.  mitgetbeilt.  ~  Zschau  :  Am.  J.  of 
Sc.  n  Ser.  XXVI,  359. 

Cerit. 

V.  d.  L.  ist  er  unschmelzbar,  erhalt  aber  eine  gelbliche  Farbe.  Borax  löst 
ihn  in  der  Uusseren  Flamme  langsam  zu  einem  sehr  dunkelgelben  Glase .  wel- 
ches beim  Erkalten  heller,  fast  farblos  wird,  und  in  diesem  Zustande  emailweiss 
geflattert  werden  kann ;  in  der  inneren  Flamme  zeigt  sich  schwache  Eisenreak- 
tion. Phosphorsalz  verhält  sich  ähnlich ,  nur  bleibt  ein  Kieselskelett  zurück. 
Soda  löst  ihn  nicht  auf,  schmilzt  aber  mit  ihm  halb  zu  einer  dunkelgelbeo 
schlackigen  Masse  zusammen. 

Ghlorwasserstoflsäure  zersetzt  ihn  unter  Abscheidung  von  gallertartiger, 
jedoch  nicht  reiner  Kieselsäure. 

Seit  Cronstedt's  Zeiten  als  röthlicher  Tungstein  bekannt,  von  T.  Berg- 
man  für  ein  Silikat  aus  Eisen  und  Kalk  gehalten,  wurde  der  C.  von  der  Bast- 
näsgrube  bei  Riddarhyitan  in  Westmanland  zuerst  von  Kla pro th  im  J.  4803 
näher  untersucht,  welcher  darin  einen  neuen  Körper,  von  Ihm  Ochroitercle 
genannt,  entdeckte.  Hisinger  und  Berzelius  machten  fast  gleichzeitig  die- 
selbe Entdeckung,  und  nannten  das  Metall  des  neuen  Oxyds  Cerium,  das 
Mineral  selbst  Cerit.  Nächst  Klaproth  und  Hisinger  gab  auch  Yauquelin 
eine  Analyse. 

Im  J.  1839  fand  Mosander,  dass  das  Cer  ein  Gemenge  von  drei  Metal- 
len: Cor,  Lanthan  und  Didym  ist;  die  neueren  Analysen  des  Cerits  von  Her- 
mann und  Kjerulf  sind  mit  Rücksicht  auf  diese  Entdeckung  ausgeführt. 

Klaproth.        Hisinger.      Vauquelin.     Hermann.  Kjernif. 

Kieselsäure         34,5  18,00  17  18,78  21,30 

31,05  58,60 


53,2  68,59  67j  3^^^^  ^  ^^ 


Ceroxydul 

Lanthanoxyd 

Didymoxvd 

Eisenoxydul'       3,2  1,80               1,8  0,48  4,98 

Kalk                     1,2  1,25               2  —  1,23 

Wasser                 5,0  9,60             12  10,65  _5^ 

97,1  99,24             99,8  100.  100. 

Klaproth  zerlegte  den  C.  durch  Königswasser,  und  nahm  das  Zurücß- 

bleibcndOy    was  unstreitig  noch  unzersetztes  Mineral  enthielt,  für  Kiesel silure. 


E 


547 

Deshalb  beträgt  die  Menge  derselben  in  seiner  Analyse  bei  weitem  mehr  als  in 
den  übrigen.^) 

Hermann  fand  4,62  p.C.  Kohlensäure,  3,53  Eisenoxyd,  3,56  Kalk,  0,27 
Manganoxyd,  1,68  Thonerde.    In  obiger  Analyse  ist  die  Kohlensäure  als  Garbo- 
oat  von  Kalk,  Eisen-  und  Manganoxydul,  auch  die  Thonerde  abgezogen. 
\  Kjerulf  fand  3,27  p.  C.  Molybdänglanz  und  0,48  Wismuthglanz  bei- 

^     gemengt. 

[:  Bei  Gelegenheit  einer  Untersuchung  gewisser  Cerverbindungen  habe  ich 

neuerlich  auch  die  Analyse  des  Cerits  mehrfach  wiederholt. 
Der  GlUhverlust  betrug : 

über  der  Lampe :  Über  dem  Gebläse :  im  WasBersloffstrom : 

4,73  5,23  5,45 

4,97  5,20  5,53 

6,40  6,44 

.  7,97 

'      Das  Mittel  der  3 — 8.  Bestimmung  ist 

p  5,71  p.  C. 

I      Die  durch  Zersetzung  des  Minerals  mittelst  Ghlorwasserstoffsäure  oder  Königs- 
wasser abgeschiedene  Kieselsäure  war  niemals  rein ;  sie  betrug  in  4  Versuchen 

29,6—28,3—23,0—20,3  p.  C. 
a.  b.  c.  d.  e. 

Kieselsäure  18,11         17,88  20,13 

Ceroxydul  20,60         64,42         64,68 

Lanthan- u.Didymoxyd  6,92  7,64 

Kalk  1,25  1,36  1,43  1,85 

Eisenoxydul  1,41      .     1,67  2,98  2,70 

Das  Mittel  von  a,  6,  c  und  e  für  die  Säure,  von  6  und  c  fUr  die  Basen,  als  den 
gelungensten  Versuchen,  ist: 

Kieselsäure  19,18 

Ceroxydul  64,55 

Lanthan-  u.  Didymoxyd  7,28 

Kalk  1,31 

Eisenoxydul  1,54 

Wasser  5,71 


99,57 
Offenbar  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers,  der  Basen  und  der  Säure  =1:22, 
so  dass  der  Gerit  eine  isomorphe  Mischung  von  halbkieselsaurem  Cer- 
oxydul, verbunden  miti  At.  Wasser,  mit  den  Silikaten  von  Lanthan-, 

Didymoxyd  etc.  ist 

Cep 

La  >  Si  -h  aq. 

Di  ) 


4)  Kjor Ulf  bemerkt,   dass  der  C.  darch   ChlorwasserstofTstiure  oder  Königswasser 
'schwer  zerseUbar  sei.    Er  erhielt  auf  diese  Weise  32  p.  C.  Kieselsäure,  die  zwar  rein  zu  sein 
schien,  allein  fast  zur  Httlfte  aus  Ccroxyden  bestand.  Dasselbe  habe  ich  gefunden. 


548 

Ab  der  durch  Ghlorwasserstoflbiiire  lersetile  AntlieO  des  CSerits  ■■  A  iiiid 
deijenigey  welcher  in  der  abgeschiedenen  Kieselstture  noch  enthalten  war,  ■■  B, 
yerg^eichswmae  nntersocht  wurden,  ergib  sich  die  Zosammenaetiang  ohne  Hfick- 
sieht  auf  das  Wasser: 


A. 

B. 

Kiesdaanre                        49,64 

49,77 

Geroxydul                         7f  ,S0 

63,16 

Lanthan-  u.  Didynuayd      6,33 

13,94 

Kalk                                   1,47 

0,74 

Bisenozydul                        1,36 

8.4S 

100.  400. 

Der  letstere  war  also  dq>peU  so  reich  an  dem  Silikat  von  Lanthan  und  Didym. 

Das  reine  GersUikat 

Ce'Si  +  aq 
enlhfilt: 

1  At.  Kieselsäure  »  385,0  »  S0,84 
S  -  Ceroxydul  »  1350,0  «-  73,07 
4    -    Wasser        =»    442,5=    6,09 

4847,5     400. 
HermaBB:  J.  f.  pr.  Chem.  XXX,  IM.  —   Hisiager  n.  Berseliaa:  AOulFb. 
ni,  1S7.    GahleB's  N.  J.  n,  t97.  ^   KJeralf:   Abb.  Chen.  Pharm.  LXXXVU,  4t.  — 
Klaproth:  Beitr.  IV,  440.  ^  Rammelsberg:  Pogg.  Abb.  CVII,  SS4. 

Tri to mit.  Ein  von  Weib ye  aufgefundenes  Mineral,  angablidi  in  brau- 
nen Tetraedern  krystallisirt,  sp.  G.  «■  4,46 — 4,66  (3,908  Forbes),  von  LamO 
bei  Brevig,  Norwegen. 

Giebt  in  der  Hitxe  schwache  Fluorreaktion.  Brennt  sich  v.  d.  L.  weiss, 
biMht  sich  etwas  auf,  erhält  Risse,  und  zerspringt  zuweilen  mit  Geräusch.  Giebt 
mit  Borax  in  der  äusseren  Flamme  ein  rothgelbes,  nach  dem  Abkühlen  fast 
farbloses  Glas. 

Wird  von  ChlorwasserstoSsäure  unter  Chlorentwicklung  in  eine  Gallerte 
verwandelt. 


a. 

b. 

K.  Berlio.') 

Forbes. 

Zinnsäure        1 
Wolframsäure  J 

_          .—  ^ft 

4,62») 

3,95 

Kieselsäure 

20,13 

21,16 

Thonerde 

2,24 

2,86 

Ceroxyd 

40,36 

37,64 

Lanthanoxyd 

45,41 

12,41 

YUererde 

0,46 

4,64 

Kalk 

5,15 

4,04 

Magnesia 

0,22 

0,09 

Eisenoxydul 

4,83 

2,68 

Manganoxydul 

— 

1,10 

Natron 

4,46 

0,33 

GiUhverlust 

7,86 

8,68 

99,44 

1)  Nd 

99,58 

4proximaUve  Analyae. 

bstllaDgan 

549 

Die  ZuaaiDineQsetzuDg  iKsst  sich  nicht  ermittelD ,  so  lange  nicht  bestimmt 
iai,  wie  viel  Geroxydul  neben  Ceroxyd  vorhanden  ist,  was  beide  Untersucher 
versSumt  haben. 

Forbes  macht  es  zweifelhaft,  ob  die  Rrystalle  der  untersuchten  Substanz 
angehören;  er  scheint  sie  für  Thorit  (Orangit)  zu  halten. 

Berlin:  Pogg.  Ann.  LXXIX,  299.  •»  Forbes:  Edinb.  N.  phU.  J.  II.  Ser.  III,  59. 

Kieselzinkerz. 

Schmilzt  V.  d.  L.  nur  schwer  an  den  Kanten ,  wird  weder  für  sich  noch 
mit  Soda  auf  Kohle  wesentlich  verändert ,  mit  Soda  und  Borax  aber  vollständig 
unter  Bildung  eines  weissen  Zinkbeschlags  reducirt. 

Wird  dnrch  Säuren ,  auch  durch  Essigsäure ,  leicht  zersetzt ,    wobei  sich 
gallertartige  Rieselsäure  abscheidet.    Dasselbe  geschieht  nach  vorgängigem  Glü- 
hen. Auch  in  Kalilauge  ist  es  auflöslich. 
f.  Limburg,  a)  Berthier.  6)  Berzelius. 

2.  Aus  dem  Breisgau.  Berthier. 

3.  Altenberg  bei  Aachen.  Sp.  6.  s  3,43 — 3,49.  Monheim. 

4.  Moresnet,  Belgien.  Schmidt. 

5.  TamowitZy  Oberschlesien.  Rammeisberg. 

6.  Santander,  Spanien.  Glebsattel. 

7.  Retzbanya,  Ungarn,  a)  Smithson.  6)  Monheim. 

8.  Leadhills,  England.  Thomson. 

9.  Nertschinsk,  Sibirien,    a)  Sehr  dünne  Krystalle,  sp.  G.  =3,435.  b)  Grosse 
Krystalle,  sp. G.  =  3,871.   Hermann. 


1 

2. 

3. 

4. 

S. 

6.*) 

a. 

b. 

Kohlensäure 

0,54 

0,34 

4,02 

Kieselsäure     25 

24,89       25,5 

24,85 

24,44 

24,99 

25,30 

Zinkoxyd        66 

66,84       64,5 

66,40 

66,48 

68,66 

67,74 

Bleioxyd         — 

0,27^)     — 

— 

— 

Eisenoxyd      — 

—          — 

0,22 

0,72 

— 

Wasser             9 

7,46       40,0 

7,49 

7,02 

7,75 

7,58 

100. 

400.         400. 

99,27 

99,68 

101,40 

400,62 

7. 
a.            b. 

8. 

a. 

9. 
b. 

Kohlensäure 

0,35 

Kieselsäure 

25,0     25,34 

23,8 

26,96 

25,38 

Zinkoxyd 

68,3     67,02 

66,8 

65,66 

62,85 

Bleioxyd 

—         — 

— 

— 

2,70 

Eisenoxyd 

—        0,68 

— 

Wasser 

4,4       7,58 

40,8 

8,38 

9,07 

97,7  400,97 

100,8 

400. 

400. 

Das  K.  von  Wiesloch,  Baden,  untersuchte  Riegel. 

4)  Nach  Abzog  von  9,85  p.  C.  beigemengter  Zinkblüthe. 
2)  Zinnhaltig. 


550 

Da  der  Sauerstoff  von  Basis,  SSure  und  Wasser  as  2  :  2  :  4,  so  ist  das  K. 
eine  Verbindung  von  4  At.   halbkieselsaurem   Zinkoxyd  und  4  At 

Wasser, 

Zn'Si  4-  aq. 
4  At.  Kieselsaure  »    385,0  »  25,49 
2  -    Zinkoxyd      =  4013,2  =  67,06 
4    -    Wasser        =    412,5  =    7,45 

4510,7      100. 

Einige  Abänderungen,  z.  B.  von  Nertschinsk  (No.  9b.),  enthalten  ein  wenig  der 

isomorphen  Bleiverbindung 

fb*Si  -h  aq 

beigemischt  (1  At.  gegen  60  At.  des  Zinksilikats). 

Berthler:  J.  des  Mioes  XXVIII,  <44.  —  Berzelius:  K.  Vet.  Acad.  Handl.  1849. 
Scbwgg.  J.  XXX,  818.  —  G leb 8 a ttel :  In  mein.  Laberst.  —  Hermann:  J.  f.  pr. 
Cbem.XXXIII,  98.  — Monheim:  Verh.  d.  nat.V.  pr.Rh.  1848.  157.  — Riegel:  Jahrb. 
f.  pr.  Pharm.  XXIII,  853.  —  Schmidt:  J.  f.  pr.  Cbem.  LI,  257.  —  Smitbson:  Phil. 
Transact.  1808.  —  Thomson:  Phil.  Mag.  1840.  J.  f.  pr.  Chem.  XXII,  416. 

Dioptas. 

Schwärzt  sich  beim  Erhitzen.  Färbt  nach  v.  Robell  die  Löthrohrflamme 
grün.  V.  d.  L.  auf  Kohle  wird  er  in  der  äusseren  Flamme  schwarz,  in  der  inne- 
ren roth,  ohne  zu  schmelzen.  Giebt  mit  den  Flüssen  die  Reaktionen  des  Kupfers 
und  der  Kieselsäure. 

Wird  von  Salpetersäure  unter  Abscheidung  gallertartiger  Kieselsäure  zer- 
setzt. Nach  Damour  greift  ihn  Kalilauge  nicht  an,  während  reines  und  kohlen- 
saures  Ammoniak   flockige  Kieselsäure  abscheiden  und   eine   blaue  Auflösung 

geben. 

Die  erste  Analyse  des  D.  rührt  von  Lowitz  her. 


I 

^owilz. 

Vauquelin. 

Hess, 
a                 ^ 

Damour. 

Kieselsäure 

33 

43,18 

36,60 

36.85 

36,47 

Kupferoxyd 

55 

45,46 

48,89 

45,10 

50,10 

Wasser 

12 

11,36 

12,29 

11,52 

11,40 

Eisenoxyd 

— 

9  <99 

0,42 

Kalk 

— 

— 

3,38 

CaC  0,35 

Magnesia 

0,22 

98,74 

Thonerde 

— 

2,36 

100.         100.  100.  99,43 

In  den  neueren  Analysen  verhält  sich  der  Sauerstoff  des  Wassers,  des  Kupfer- 
oxyds und  der  Süure  annitliernd  =  1  :  1  :  2.  Der  D.  ist  demnach  eine  Verbin- 
dung   von    1    At.    einfach    kieselsaurem    Kupferoxyd    und    1    At. 

Wasser, 

CuSi  +  aq. 
1  At.  Kieselsäure  =  385,0  =  38,74 
1    -    Kupferoxyd  =  496,6  =  49,95 
1    -    Wasser         =  112,5  =  11,31 

994,1      100. 


551 

Damour!  Ann.  Chim.  Phys.  VI!  Sdr.  X.  —  Hess:  Pogg.  Ann  XVI,  360.  —  Vau- 
qvollat  Aoo.  Mines  XII,  315. 

Kieselkupfer. 

Ist  y.  d.  L.  unschmelzbar,  färbt  die  Flamme  grün,  und  giebt  mit  den  Flüs- 
sen Kupferreaktion . 

Wird  von  Säuren  unter  Abscheidung  von  Kieselsäure  zersetzt. 

Hierher  gehören  mehrere  Verbindungen,  von  denen  mit  Sicherheit  sich  fol- 
gende unterscheiden  lassen. 

I.    Bisilikate. 

4,  Sommerville,  New-Jersey.  Bowen. 

2.  Franklin,  New-Jersey.  Beck. 

3.  Bogoslowsk  am  Ural,  a)  Berthier.  b)  v.  Robell. 

4.  Strömsheien  in  Sätersdalen,  Norwegen.  Scheerer. 

5.  Lake  Superior.  Rammeisberg. 


i. 

s. 

8 
a. 

b. 

4. 

5. 

Kieselsäure 

37,25 

40,0 

35,0 

36,54 

35,14 

32,55 

Kupferoxyd 

45,n 

42,6 

39,9 

40,00 

43,07 

42,32 

Eisenoxyd 

— 

1,* 

3,0 

4,00 

1,09«) 

1,63 

Kalk 

• 

— 



1,76 

Magnesia 

.  — 

— 



1,06 

Wasser 

<7,00 

16,0 

21,0 

20,20 

20,36 

20,68 

99,42 

<00. 

Bergart  1 , 4 

2,10 

99,66 

100. 

100.       99,84 

Obwohl  die  Resultate  nicht  ganz  tibereinstimmen,  was  wohl  in  Beimengun- 
gen des  derben  Minerals  seinen  Grund  hat,  so  scheinen  sie  doch  für  alle  diese 
Varietäten  eine  Verbindung  von  1   At.  Bisilikat  von   Kupferoxyd   mit 

2At.  Wasser  anzudeuten, 

CuSi  -♦-  2  aq. 

1  At.  Kieselsäure  =  385,0  =  34,83 

1  -    Kupferoxyd  =  496,6  =  44,82 

2  -    Wasser         =  225,0  =  20,35 

1106,6      100. 

Hierher  gehört  auch  das  Kupferblau  von  der  Grube  Herrensegen  im 
Schappachthale  Badens,  worin  Plattner  45,5  p.G.  Kupferoxyd  fand. 

Gemenge  von  Kupfersilikat  und  Carbonat  sind  die  Kieselkupfer  von  Siegen 
und  von  Ganaveilles  bei  Prades  in  den  Pyrenäen,  welche  Uli  mann  und  Ber- 
thier untersucht  haben.  Auch  das  Kupferblau  von  den  Turjinschen  Gruben 
am  Ural  ist  nach  G.  Rose  ein  Gemenge  von  Silikat  und  Carbonat. 

Kupferpecherz.  1.  Braune  sinterartige  Bildung  aus  den  Gruben  von 
Turjinsk  am  Ural.  2)  Von  Zomelahuacan,  Mexiko. 


<)  MitÄl,  Ca,  fc. 


552 


4. 

t. 

a. 

b. 

Damour. 

v.Kobell 

Rammelsberg. 

Kieselsäure 

17,95 

9,66 

27,74 

Rupferoxyd 

42,12 

13,00 

36,07 

Eisenoxyd 

50.85 

59,00 

17,46 

Walser 

20,55 

18,00 

46,70 

401,47 

99,66 

Ca,llg  0,40 

98,37 
Es  ist  mitbin  ein  Gemenge  von  wechselnder  ZusammenseUang.  Nach  f. 
Koboll  lässt  es  sich  als  bestehend  aus  70  p.  G.  Brauneisenstein  fe^Ü^  and 
30  p.c.  CuSi  -4-  2  aq  betrachten.  Zieht  man  in  Damour's  Analyse  60  p.  G. 
Brauneisenstein  ab,  so  bleibt  ein  Kupfersilikat  »  OuSi'  -4-  4  aq,  so  dass  viel- 
leicht auch  Eisenoxydsilikat  vorhanden  sein  kann. 

Ein  wasserreicheres  Hydrat  ist  das  K.  von  Nischne-Tagil ,  welches  nach  A. 
Nordenskiöld  enthält: 


Kieselsäure 

31,45 

Kupferoxyd 

37,31 

Eisenoxydul 

0,40 

Wasser 

31,18 

100,34 
Es  ist  wahrscheinlich 

Ou  Si  4-  4  aq. 

Bei  1 00**  verliert  es  ungefähr  drei  Viertel  seines  Wassergehalts. 

II.    Trisilikate. 

1 .  Sommerville,  New-Jersey .  B  e  r  t h  i  e  r. 

2.  Ghile.  Kittredge. 

Kieselsäure 

Kupferoxyd 

Eisenoxvdul 

Kalk 

Magnesia 

Wasser 

Diese  Substanzen  scheinen  Verbindungen  von  1  At.  Trisilikat  von  Kupferoxyd 
mit  6  At.  Wasser  zu  sein, 

Cu'Si»  +  6  aq. 

3  At.  Kieselsäure  =  H55,0  =  40,89 
2  -  Kupferoxyd  =  993,2  =  35,08 
6   -    Wasser         =    675^0  =  24,03 

28i3,2      100. 

Doch  dürfte  die  Existenz  dieser  Verbindung  noch  zu  beslüligen  sein. 

Ein  grüner  erdiger  Ueberzug  auf  gediegenem  Kupfer  von  Chile  besteht  nach 

Berlhier  aus:   7,1  Kieselsäure,  10,1  Schwefelsäure,  46,8  Kupferoxyd,  1,5Ei- 

\  15,0  Wasser,  18,5  Bergart. 


4. 

2. 

35,4 

40,09 

3r,,i 

27,97 

— 

4,94 

— 

1,49 

0,78 

28,5 

24,73 

99,0 

100. 

553 

B««k:  Am.  J.  ofSo.  XXXVI,  IH.  —  Berthier:  Aon.  Chim.  Phys.  LI,  895.  Ann. 
Mittat,  IllS^r.  XIX.  698.  Sobwgg.  J.  LXVIU,  199.  —  Boweu:  Am.  J.  of  Sc.  VIII.  H8. 
Schwgg.  J.  XLIII,  <U.  —  Damour:  Ann.  Mines  III  Sdr.  XII.  J.  f.  pr.  Chem.  XIII,  854. 
—  Klilredge:  In  meinem  Laborat.  —  v.  Kobell:  Pogg.  Ann.  XVIII,  t54.  J.  f.  pr. 
Giem.  XXXIX,  288.  ~  Nordeoskiöld:  Privatmittbeilang.  —  Plattner:  J.  f.  pr. 
Chem.  X»  511.  —  RammeUberg:  Ztschrft.  d.  geol.  Ges.  VI,  677.  -;-  G.  Rose:  Reise 
n.  d.  Ural  I,  444.  —  Scheerer:  Pogg.  Ann.  LXV,  889.  —  Ullmann:  Syst-tabell. 
Hebert,  d.  Min.  875. 


Ottnner  blaaer  Oeberzag  auf  Malachit  von  Nischne-Tagil ,  sp.  G.  »  3,85, 
A.  Nordeoskiöld  aus  40,82  Phosphorstfare,   84,85  Kieselstfure,   88,44  Kttpferoxyd, 
8,45  Magnesia,  0,58  Tbonerde,  83,03  Wasser  bestehend.  Ist  vielleicht  ein  Gemenge. 

Verh.  Petertb.  min.  Ges.  4857—58.  S.  464. 


II.    Silikate  von  Sesquioxydeti, 

A,   Wasserfreie. 

Phenaklt 

V.  d.  L.  unveränderlich;  giebt  mit  den  Flüssen  farblose  Glüser,  schmilzt 
mit  wenig  Soda  zu  einer  milchwcissen  Kugel ;  mit  einer  grösseren  Menge  bildet 
er  eine  aufjgeschwollene  unschmelzbare  Masse. 
Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 
h.  Ilmengebirge  im  Ural.  Hartwall. 
2.  Framont  im  Elsass.  G.Bischof. 

4.  2. 

Kieselsaure  55,  U  54,40 

Beryllerde  44,47  45,57 

Kalk  u.  Magnesia      —  0,09 

99,61  400,06 

Da  der  Sauerstoff  von  Basis  und  Süure  gleich  ist,  so  ist  der  Pb.  halbkicsel- 

saure  Beryllerde  (Singulosilikat) 

»e«  Si», 

3  At.  Kieselsäure  =  44  55  =  53,96 
2   -    Beryllerde    =    946  =  46,04 

2101    föö; 

Bischof:  Pogg.  Ann.  XXXIV,  525.  --  Hartwall:  Berz.  Jahresb.  XIII,  457.  Pogg. 
Ann.  XXXI,  57. 

Ber>II. 

Im  Feuer  des  Porzellanofens  unschmelzbar  (Klaproth).  Y.  d.  L.  runden 
sich  dünne  Splitter  nach  langem  Blasen,  und  bilden  eine  blasige  Schlacke. 
Durchsichtiger  B.  wird  in  der  Hitze  milchweiss.  In  Borax  löst  er  sich  zu  einem 
farblosen  (der  Smaragd  zu  einem  schwachgrünlicben)  Glase.    Phosphorsalz  löst 


554 

im  JDsesam  jof .  and  giebt  ohne  Rieselabscheidung  eine  opalisirende  Perie.  Mit 
>«äd  -^täteht  in  der  Hitze  eine  klare  Auflösung.  Einige  Berylle  geb<Hi  bei  der 
^•Hiiikiiüiisprobe  Sparen  von  Zinn. 

Er  wird  voo Säuren  nicht  angegriffen,  der  heftig  geglühte  wird  nach  v.  Ko- 
«f  •  l  von  Schwefelsaure  etwas  zersetzt. 

V  iii*{ueliD  erkannte  zuerst  die  Natur  des  Berylls  und  dessen  Identitit 
!ia  iem  Stnarasd  durch  Entdeckung  der  Beryllerdo;  er  zeigte,  dass  ein  Gehalt 
lik  «JhmB  die  Firfoung  des  Smaragds  bedingt  (was  indessen  nach  Hofmeister's 
^ntffvw  nkki  der  Fall  wäre).  Berzelius  fand  spdter  im  schwedischen  Beryll 
lutf  ueioe  leo^  von  Zinnsäure  und  Tantalsaure. 

iosbenit  und  Davidsonit  sind  Beryll.     Der  Letztere  ist  von  Breit- 
laapi.  Pljtmer  undLampadius  erkannt  worden. 

J.  BervU. 

.   Sbihea.  a^  Vauquelin.  6)  Klaproth.  c)  Dumenil.  d)  Thomson. 
:    >guieni  in  Finland.  Moberg. 
r:iiii«>ia  in  Finland.  Moberg. 
..  jtvädbo  bei  Fahlun.  a)  Berzelius.  6)  C.  Gmelin. 
.    v'ö^uai  in  Nonvegen .  Scheerer. 
..    Wiöetberg.  Bornträger. 

*     :^%N«ei  in  Baiern.  o)  Mayer,  fr)  Raromolsbcrg. 
>^   So^cntthle  bei  Tirschenreuth  in  Bniorn.  Müller. 
's??Ä\%*jnenbach  in  Baiern.  Müller. 
U.^ftiiNK'h,  Schlesien.  Sp.G.  =  2,6ö.   Hofmeister. 
V    :lio\  bei  Dublin    Mall  et. 
iic^*s,  Frankreich.  C.  Gmelin. 
..Linien.  Schneider. 

t  Sttiarasid. 

wi^..'  Vi  Santa  Fe  de  Bogota  in  Neu-Granada.    a)  Vauquelin.   6)  Klap- 
>.  ,*   Sohlieper.  d)  Lcwy. 

.eu*.Hiv'hthal  im  Pinzgau.  Sp.G.  =2,63.  Hofmeister. 


t'4 


A, 

4. 

2. 

3. 

a. 

b. 

c. 

d. 

— 

— 

0,28 

0,10 

68 

66,45 

67,0 

66,86 

67,36 

66,61 

45 

46,75 

10,5 

18,4t 

16,46 

16,51 

U 

15,50 

14,5 

12,53 

12,75 

12,75 

i 

0,60 

1,0 

2,00 

1,50 

3,03 

2 

0,5 

— 

/ 

100.  99,30         99,5         99,80         98,35         99,00 


555 


4 

• 

5. 

5. 

1 

7. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Ttolalsaure 

0,72 

^— 

— 

— 

.— 

KieMlsttore 

68,35 

69,70 

67,00 

66,90 

66,56 

65,47 

TlioDerde 

47,60 

16,83 

49,64 

48,45 

47,82 

47,47 

Beryllerde 

43,43 

<3,39 

42,56 

48.80 

§ 

12,66 

42,70 

Ssenoxyd 

0,72 

0,84 

0,53 

2,95 

«     *'" 

2,62 

Kalk 

— 



0,48 

— . 

An  0,44 

Ca  2,00 

Magnesia 

— 



— 



0,30 

Wasser 

— 



— 





0,40 

400,52 

400,46 

99,94 

400,20 

99,58 

400,06*) 

8. 

9. 

10. 

14. 

12. 

*t. 

Kieselsaure 

66,8 

67,4 

65,54 

66,43 

67,54 

67,6 

Thonerde 

49,9 

20,0 

20,74 

47,87 

47,63 

48,8 

Beryllerde 

43,4 

42,0 

44,46 

43,09 

43,54 

42,3 

Eisenoxyd 

0,9 
400,7 

0,3 
99,7 

4,33 
Ca  0,23 

4,62 
99,54 

0,9 

98,68 

99,6 

ÄgO,42 

99,36 

B. 

1. 


Kieselsäure 

64,40 

b. 
68,50 

c. 
69,54 

d. 

67,85 

66,22 

Thonerde 

4  4,00 

4  5,75 

14,49 

47,95 

46,36 

Beryllerde 
Ghromoxyd 
Eisenoxyd 
Kalk 

43,00 
3,50 

2,56 
97,46 

42,50 
0,30 
4,00  1 
0,25 

98,30 

45,41 
*g[4,64 

42,40 

Spur 

]äg0,90 

Na  0,70 

99,80 

42,79 

4,63 
0,78 

401,05 

äg  0,83 

98,64 

Die  Analysen  des  Berylls  ergeben,  dass  der  Sauerstoff  der  Thonerde,  Beryll- 
de  und  Kieselsäure  =  4:4:4  ist.  Demgemäss  kann  man  ihn  als  eine  Ver- 
adung  (isomorphe  Mischung)  von  4  At.  Thonerdebisilikat  und  4  At. 
^ryllerdebisilikat  betrachten, 

«eSi»  +  ÄlSi»=  1^}  Si». 

6  AI.  Kieselsaure  =  2340  =  67,46 
4  -  Thonerde  =  642  =  48,74 
4    -    Beryllerde    =    473  =  43,80 

3425     400. 

ird  die  Beryllerde,  was  jedoch  weniger  angemessen  erscheint,  als  ein  Monoxyd 

^trachtet,  so  wtlrde  die  Formel  des  Berylls 

3ßeSi  +  ÄlSi» 

in,  und  also  gleichfalls  nur  Bisilikate  enthalten*]. 


1]  Dieser  Beryll,  dessen  sp.  G.  ss  2,745  ist,  zeigt  Spuren  von  Verwitterung. 
S)  Bei  Awdeef  (Pogg.  Ann.  LVI,  ISO)  ist  die  Formel  and  die  Berechnung  nicht  ganz 
^htig. 


y 


556 

Nach  Lewy  verliert  der  Smaragd  beim  Glühen  S  p.C,  walcli6  ans  1|( 
Wasser  nnd  0,42  i>rgani8cher  Substans  bestehen.  Je  intensiver  seine  nibmfi^ 
um  so  mehr  derselben  enthalt  er.  Durch  das  Globen  wird  er  entflhrbt,  weshalb 
Lewy  diese  Substanz  als  Ursache  der  Färbung  betrachtet.  Nach  Hofmeister 
bleibt  die  Farbe  des  von  ihm  untersuchten  Smaragds. 

Yerwitterter  Beryll.    Ein  solcher  von  Tirschenreath  in  Baiorn  eidUek 

nach  Maller:  Kieselsäure  58,8,  ThonerdeS4,7,  Beryllerde  10,S|  Eisenoxjdi,!, 

Wasser  8,5. 

Berselias:  Schwgs.  J.  XVI,  tSft.  t77.  ^  Bora t rigor:  Leonh.  n.  BroaasMA. 
4851.  485.  —  Breithaupt  (Plattner,  Umpadius) :  (Davklsonit)  J.  f.  pr.  Ghem.  Z,  Ml 
—  Da  llenil:  Schwgg.  J.  XXXIX,  487.  —  C.  Gmelin;  Pogg.  Ann.  L^  48t.  —  H«F> 
melster;  J.  f.  pr.  Chem.  LXXVI,  4.  —  Klaproth:  Beitrage I,  9.  III,  t4S.  —  Lawy: 
Aon.  Chim.  Pbys.  III  S6r.  Uli,  5.  —  M allet:  Privatmittheilong.  —  Mayert  Uotk 
u.  Bronns  Jabrb.  4854.  874.  —  Moberg :  Acta  soc.  scient.  feBnic.  II,  74.  Ben.  Jahnib. 
XXIV,  848.  —  Mttller:  J.  f.  pr.  Cbem.  LVIII,  488.  —  Scheerer:  Fögg.  Ann.XLO, 
888.  —  Scblieper:  In  meinem  Laborator.  —  Schneider:  PriTatmittheiloag. — 
Thomson:  Ontl.  of Min.  I,  899.  ^  Vauqnelin:  J.  des  Mines  No.  XXXVUIi  97. 
No.  XXXXIII,  888. 

BSBlIt.    Bin  cyanitlihnliches  Mineral  von  Bamle  in  Norwegen,  welches  naeh  A.  Bri- 

mann  enthalt: 

Sanerstoff. 
KieselsSnre    88,99  89,88 


Tbonerde      40,78  49,84) 

Bisenoxyd       4,94  9,84M9,95 

Kalk  4,94  9,89j 


99,74 
Da  die  Sauerstoffmengen  sich  s  4}  :  4  verhalten,  so  w8re  der  B.  d rei vierte Ikiessl- 
saure  Thonerde, 

Äi*  Si«, 

9  At.  Kieselsaure  s  84S5  s  57,48 
4  -   Thonerde     a«  8568  «  49,57 

6038     400. 

Das  Zweidrittelsilikat  AlSi^  würde  54,88  Kieselsaure  und  45,47  Thonerde  voranssetsen. 

Nach  Sa  cm  an D  waro  aber  Quarz  beigemengt.    Ist  dies  richtig ,  so  dürfte  das  Mioeral 

wohl  Cyanit  sein. 

Erdmann  :  Berz.  Jahresb.  XXII,  496.  —  Saemann:  Dana  Min.  IV  Ed.  II,  264. 

Cyanit 

V.  d.  L.  unschmelzbar;  in  Borax  schwer  aber  vollkommen  löslich,  im 
Phosphorsalz  ein  Kieselskelett  hinterlassend;  schmilzt  mit  wenig  Soda  theil- 
weise  zu  einer  blasigen  halbdurchsichtigen  Masse  zusammen ,  schwillt  mit  mehr 
Soda  nur  an  und  zeigt  sich  unschmelzbar ;  mit  Kobaltsolution  befeuchtet  und 
geglüht,  färbt  er  sich  schön  blau. 

Wird  von  Sauren  nicht  angegriffen. 

Der  Cyanit  ist  zuerst  von  Saussure  d.  J.,  sodann  von  Laugier  and  von 
Klaproth  analysirt  worden.  Später  haben  sich  Ärfvedson  u.  A.  mit  der 
Wiederholung  der  älteren  Versuche  beschäftigt ,  wobei  sich  Differenzen  ergaben, 


557 

lie  durch  die  Schwierigkeit,  das  Mineral  fttr  die  Analyse  vollständig  aufzu- 
Khliessen,  besonders  in  früherer  Zeit  entstanden  w'aren. 

1.  St.  Gotthardt.  a)  Saussure.  6)  Laugier,  c)  Klaproth.  d)  Vanu- 
xem.  e)  Arfvedson.  /)  Rosales,  g)  Sp.6.  s  3,6.  Marignac. 

S.  Zillerüial  (Greiner),  a)  Beudant.  6)  Sp.6.  =:  3,678.  Jacobson. 

3.  Tyrol.  Sp.6.  ==  3,661.  A.  Erdmann. 

4.  Saualpe  in  Kärnthen.  Köhler. 

5.  Röraas  in  Norwegen,  a)  Arfvedson.  6)  Sp.  6.  =  3,124.  A.  Erdmann. 

6.  Elfdal,  Wärmland.  Sp.  G.  =  3,48.  IgelstrOm. 

7.  Herttjoki,  Finland.  Mit  Quarz  verwachsen.  Modecn. 

8.  Chesterfield,  Massachusets.  Yanuxem. 

9.  Sinclair  Co.,  N.  Carolina.  Smith  und  Brush. 


b. 


c. 


d. 


e. 


f. 


g- 


früher 

später 

Kieselsflure  30,62      38,50      43,0 

42,0 

34,33 

36,9 

36,67       36,60 

Thonerde     54,50      55,50      55,0 

57,5 

64,89 

64,7 

63,11       62,66 

Eisenoxyd      6,00 

2,75        0,5 
0,50       — 

^"" 

— 

— 

1,19         0,84 

Kalk               2,02 

99,22     \ 

101,6     100,97     100,10 

Magnesia         2,30 

—         — 

Wasser  1         .  e-ß 
Verlust  1        *'^^ 

0,75       — 

400.          98,00      98,5 

99,5 

2. 

8. 

4. 

5. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsiiure           31,6 

37,30 

37,36 

37,92 

36,4 

34,40 

Thonerde              67,8 

62,60 

62,09 

61,60 

63,8 

61,86 

Eisenoxyd              — 

1,08 

0,71 

1,04 

— 

0,52 

Kalk                        0,2 

— 

100,16 

0,42 
100,98 

100,2 

Cu0,19 

Sali                          0,2 

100,98 

96,97 

99,8 

6. 

7. 

8. 

9. 

Kieselsäure 

40,02 

42,12 

42,56 

37,6 

Thonerde 

58,46 

55,33 

57,00 

60,4 

Eisenoxyd 

2,04 

0,46 

— 

1,6 

Kalk 

— 

2,21 

— 

Wasser 

2,66 

— 

— 

100,52       102,78         99,56         99,6 

Die  neueren  und  zuverlässigsten  Analysen  von  Arfvedson,  Rosales, 
Marignac,  A.  Erdmann  und  Jacobson  geben  das  Übereinstimmende  Re- 
sultat, dass  der  Sauerstoff  der  Kieselsäure  und  der  Thonerde  s  2  :  3  ist,  so  dass 
ier  Cyanit  eine  Verbindung  von  1  At.  Kieselsäure  und  1  At.  Thonerde,  drit- 
lel-kieselsaure  Thonerde,  darstellt, 

ii^lSi, 
sine  Formel,  welche  v.  K  ob  eil  zuerst  für  ihn  aufgestellt  hatte. 


558 

i  Ai.  Kieselsäure  »  385  «  37,5 
1    -    Thonerde     =  642  =  62,6 


4027     100. 
Dies  ist  zugleich  die  Zusammensetzung  gewisser  Andalusite  und  des  Stauroliths 
von  Airolo,  ebenso  aber  des  Sillimanits  (Bucbolzits,  Fibroliths),  welcher  oft  mit 
dem  C.  identificirt  wurde,   jedoch  in  der  Form  und  Dichtigkeit  von  ihm  ab- 
weicht. S.  Sillimanit. 

Unter  den  neueren  Analysen  steht  die  des  schwedischen  Gyanits  (No.  6) 
mit  höherem  Kieselsäuregehalt  allein  da,  stimmt  aber  mit  gewissen  älteren 
(No.  8,  No.  1  c,  d)  Uberein.  Nur  eine  genaue  Wiederholung  der  Analysen  könnte 
entscheiden,  ob  es  auch  C.  giebt,  welcher  aus  6  At.  Kieselsäure  und  5At. 
Thonerde  besteht, 

Äl»Si«:=ÄlSi»-4.4ÄlSi     oder     =Äl«Si»  +  3ÄlSi. 

6  At.  Kieselsäure  =  2310  =  41,86 
5   -    Thonerde     =r  3210  =  58,14 


5520     100. 
Dies  würde  zugleich  die  Formel  des  Stauroliths  aus  der  Bretagne  sein. 

Monrolith  von  Monroe,  New-York,  verhält  sich  wie  Cyanit,  giebt  aber 
Wasser  beim  Erhitzen,  a)  Sp.  G.  =  3,04  —  3,09.  B.  Silliman.  fr)  Smith 
und  Brush. 

Wörthit,  Geschiebe,  bei  Petersburg  vorkommend ,  verhält  sich  ebenso. 
Analysirt  von  Hess. 

M.  W. 


a.«) 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

40,65 

37,20 

40,58 

4!, 00 

Thonerde 

56,32 

59,02 

53,50 

52,63 

Eisenoxyd 

2,08 

Magnesia 

0,28 

1,00 

0,76 

Wasser 

2,57 

1,03 

4,63 

1,63 

99,58         99,33  99,71         99,02 

Beide  Mineralien  sind  ohne  Zweifel  nichts  Primitives ,  sondern  aus  Cyanit  ent- 
standen. 

Arfvedson:  K.  Vet.  Ac.  Handl.  4821.  Schwgg.  J.  XXXIV,  203.  —  Beudant: 
Ann.  Mines  II.  S6t.  V,  310.  —  A.  Er d mann:  K.  Vet.  Ac.  Handl.  4842.  Berz.  Jahresb. 
XXIV,  344.  —  Jacobson:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  446.  —  Igelströmr  Öfvers.  sfAc 
Förh.  4854.  66.  J.  f.  pr.  Chem.  LXIV,  64.  —  Klaproth:  Beitrüge  V,  6.  —  Köhler: 
In  mein.  Laborat.  —  Laugier:  Ann.  du  Mus.  V,  4  7.  —  Marigna  c:  Ann.  Chini. 
Phys.  XIV,  49.  Berz.  Jahresb.  XXVI,  862.  —  Modeen:  Arppe  Ondersökningar  p.  44.  — 
Rosales:  Pogg.  Ann.  LVIII,  460.  —  Saussure:  Observations  sur  la  physique XXXIV, 
243.  —  B.  Silliman:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  VIll,  9.  J.  f.  pr.  Chem.  XLIX.  202. - 
Smith  u.  Brush:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVI,  49.  374.  —  Vanuxem:  Ann.  Mioes, 
III  S6r.  I,  475.  —  W^örth:  Pogg.  Ann.  XXI,  73. 


4}  Miltel  von  drei  Analysen.  Andere  Proben  gaben  4,84  bis  3,09  p.  C.  Wasser. 


559 

Sillimanit 

VeiiillU  sieb  wie  Cyanit. 

4.  Saybrook  (Chester),  Connecticut,    a)  Thomson.   frjBowen.    c)  Heyes. 

d)  B.  Silliman.  e)  Staaf.  /)  Connel. 
2.  Fairfieid,  New- York.  Norton. 


a. 

b. 

c.            d. 

e. 

f. 

Kieselsaure 

45,65 

43,00 

42,60     37,65 

37,36 

36,75 

37,70 

Thonerde 

49,50 

54,24 

54,90     62,41 

58,62 

58,95 

62,75 

Eisenoxyd 

4,55 

2,00 

1,10       — 

2,47 

0,99 

2,28 

Magnesia 

— 

— 

0,7f)    — 

0,40 

— 

— 

Wasser 

— 

0,51 

0,43 

— 

— 

99,70     99,62     99,34   400,06     98,98     96,69       402,73 

Wir  machten  nicht  glauben,  dass  das  Mineral  wirklich  von  37  bis  über 
45  p.  C.  Kieselstture  enthalte,  sondern  eher,  dass  die  Analysen  mit  höherem 
Sauregehalt  nicht  richtig  seien.  /*und  2  sind  gleichfalls  unbrauchbar,  so  dass  d 
und  e  übrig  bleiben ,  wonach  der  Sillimanit  die  Zusammensetzung  des  Gyanits 
hat  (bei  dem  gleichfalls  einige  Analysen  bis  42  p.  G.  Säure  gegeben  haben). 

Es  ist  zweifelhaft,  ob  Sillimanit  und  Gyanit  identisch  sind.  So  weit  an- 
nähernde Bestimmungen  bei  jenem  ein  Urtheil  erlauben ,  ist  ihre  Krystallform 
wenigstens  sehr  ähnlich,  aber  Ansehen  und  spec.  Gewicht  sind  verschieden. 

Bucholzit.  Mit  diesem  Namen,  so  wie  als  Fibrolith  und  Xenolith  hat  man 
faserige  Mineralien  bezeichnet,  von  denen  folgende  Analysen  bekannt  sind : 

4 .  Xenolith  in  Geschieben  bei  Petersburg.     Stänglige  und  faserige  Aggregate, 
sp.  6.  3x  3,58.  Komouen. 

2.  Bucholzit  von  Faltigl,  Tyrol.  Brandes. 

3.  Fibrolith  von  Delaware.  Vanuxem. 

4.  Bucholzit  von  Ghester,  Pennsylvanien.  a)  Thomson.  6)  Sp.  G.  =  3,239. 
A.  Erdmann,  c)  B.  Silliman. 

5.  Fibrolith  aus  dem  Gamatik,  Ostindien,  a)  Ghenevix.  6)  B.  Silliman. 

6.  F.  von  Brandywine,  Springs  Go.,  Delaware.  B.  Silliman. 


Kieselsäure 
Thonerde 
Eisenoxyd 
Kali 

1. 

47,44 
52,54 

s. 

46,0 
50,0 

2,5 

1,5 

100. 

38,00 

58,25 

0,75 

97,00 

1. 

42,77 
55,50 

98,27 

5. 

b. 
36,31 
62,42 
0,70 

99,43 

46,40 
52,92 

b. 
40,05 
58,88 

0,74 

39,67 

c. 
35,13 
64,93 

Ag  0,52 

Kie 
Th( 
Eis 

99,98 

selsSure 

inerde 

enoxyd 

99,32 
6. 

36,16 
63,52 

100,08 

99,68 

4)  Binscbliesslich  0,84  Kalk. 


660 


Diese  Substanzen  scheinen  foserige  AbSndeningen  von  Cyanil, 

oder  Andalusit  lu  sein.    Allein  sie  enthalten  wahfs^hefnltdi  sdwelleii  'Qoan 

beigemengt,  wie  denn  schon  Fuchs  gezeigt  hat,  dass  der  graue  Cyanii  (fthAt- 

lit)  durch  Beimischung  von  Quarz  zu  Paserkiesel  wird^  daher  er  Bncftoltii  od 

Fibrolith  stets  als  solche  Gemenge  ansah.  Die  neueren  AüalySen  B.  Silllmaii^ 

geben  für  alle  die  Zusammensetzung  des  Gyanits,  Sillimanits  und  AndahuHs. 

Der  Xenolith  soll  Prismen  von  94  *  zeigen,  was  auf  Andalusit  hindeutet. 

Bowen:  Am.  J.  of  Sc.Vill,  14t.  Schwgg.  J.  XLIIli  S09.  —  R.  Braodes:  Sohwgs. 
h  XXy,  4 16.  —  Connel:  Edinb.  phil.  J.  XXXI,  Ml.  Ben.  Jahresb.  XXHI,  »8.  - 
A.  Erdmann:  Vet.  Acad.  Haodl.  4841.  Berz.  Jahresb*  XXIV,  •41.  —  Fmoht: 
Schwgg.  J.  XXXIU,  t79.  —  Hayes:  Daoap.  16ft.  —  Komoaen:  Pogg.  Am.  L¥l 
648.  —  Norton:  Danap.  166.  —  G.  Rose:  Mineralsyst.  89.  —  B.  Silllman:  Aa. 
J.  of  Sc.  11  Ser.  VIII,  40.  J.  f.  pr.  Chem.  XLIX,  168.  —  S  taa  f  s  Berz.  Jahresb.  XXV. 
848.  —  Tbomson  (SUlimanit) t  PbH.  Mag.  XXIV,  886.  Berz.  abresb.  XXVI,  Ifl. - 
TbomaoD  (Baoholzii):  Ann.  Lyc.  N.  York.  HI.  *-  Vanniemi  Ann.  Müms  IUIM 
1,476. 

Andalufilt. 

V.  d.  L.  unsohmelzbar.  Giebt  mit  Borax  schwer  ein  klares  Glas;  wird 
von  Phosphorsais  noch  schwerer  zerlegt :  schwillt  mit  Soda  an  ohne  lU  sdimel- 
zen.    Wird,  mit  Kobaltsolution  befeuchtet,  durch  GlQhbn  Matt. 

Wird  von  Stturen  kaum  angegriffen. 

Die  Hlteren  Analysen,  s.  B.  vonVauquelin  und  von  Brandei,  waren 
offenbar  unrichtig. 

1.  Brasilien.  Durchsichtig  (Trichroismus  nach  Haidinger);  Härte  Ober  7; 
sp.G.  SS  3,47  Haidinger.  3,16Damour.    Damour. 

2.  Ilerzogau  in  der  Oberpfalz.  Bucbolz. 

3.  Fahlun,  Schweden.  Svanberg. 

4.  Niemis,  Kirchspiel  Kalvola,  Finland.  Röthlicb,  sp. 6.  =3  3,44.    Arppe. 

5.  Meissen,  Sachsen,  a)  von  Munzig,  sp.  G.  s  3,452.  Kerstan.  6)  von 
Robschutz,  rdthlich,  harter  als  Quarz,  sp.G.  ss  3,44.  Pfingsten. 

6.  Bräunsdorf  bei  Freiberg.  Röthlich,  sp.G.  =  3,07.  Pfingsten. 

7.  Wunsiedel,  Fichtelgebirge.  Röthlich,  sp.G.  =:  3,42.    Pfingsten. 

8.  Lisens  in  Tyrol.  a)  Bunscn.  6)  Sp.G.  a  3,454.  A.  Erdmann«  c)  In 
grauen  Cyanit  verwandelt,  und  mit  Glimmer  verwachsen;  sp.G.  ob  3,404. 
Roth. 

9.  Langtaufers  Thal,  Tyrol.  a)  Innere  Masse,  sp.G.  =3  3,403.  6}  Aeussere 
Masse,  sp.G.  =  3,327.  Hubert. 

40.  Krumbach  an  der  Koralpe  in  Steiermark.    Pseudomorphose  von  Cyanit. 
Sp.G.  SS  3,648.  Hubert. 

In  Betreff  dieser  Analysen  ist  zu  bemerken,  dass  No.  56,  6,  7  und  8c  im 
geglühten  Zustande  untersucht  sind,  und  dass  der  Gltthverlust  4,2 — 4,2— 8, <5 
—4,78  p.  G.  betrug. 


561 


n 

a. 

B. 

4. 

a. 

b. 

6. 

MlsSure 

37,03 

36,5 

37,65 

37,27 

37,51 

36,84 

37,57 

tierde 

61,45 

60,5 

59,87 

61,26 

60,01 

55,88 

59,88 

)iiozyd 

4,17 

4,0 

1,87 

1,86 

1,49 

3,88 

4,33 

i 

— 



0,58 

— 

0,48 

4,09 

0,64 

;nesia 

— 



0,38 
100,35 

— 

0,46 
99,95 

4,44 
98,44 

0,47 

99,65 

101,0 

100,39 

99,56 

7. 

8. 

9. 

<0. 

/ 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

idsäure 

35,74 

40,17 

39,99 

36,74 

39,24 

36,66 

37,63 

»oerde 

56,98 

58,62 

58,60 

59,65 

59,49 

60,00 

59,44 

moxyd 

5,7< 

— 

0,72 

2,80 

0,63 

4,33 

0,86 

iganoxyd 

— 

0,51 

0,83 

— 

— 



kL 

0,<5 

0,28 

— 

0,49 

0,50 

0,93 

8,04 

inesia 

0,80 

— 

— 

— - 

0,25 

— 

0,50 

98,78        99,58     100,14       99,68       100,11       99,92       100,14 

Sauerstoff verhältniss  der  Kieselsäure  und  der  Tbonerde  (nebst  den  übrigen 

en)  ist  in : 

29,05  =  1  :  1,51 
29,45  s  1  :  1,56 
28,83  =  1  :  1,47 
29,16  s  1  :  1,50 

28.78  =  1  :  1,48 

27.79  =  1  :  1,45 
28,60  =  1  :  1,47 
28,44  =  1  :  1,53 
27,50  =  1  :  1,82 

27.82  =  1  :  1,34 

28.83  SB  1  :  1,50 
28,21  =  1  :  1,39 
28,68  =  1  :  1,50 
28,64  =r  1  :  1,46 

!  grosse  Mehrzahl  der  Analysen  ergiebt  also  das   Sauerstoffverhältniss  a 
1,5  =  2  :  3.     Demnach  ist  der  A.  eine  Verbindung  von  1  At.  Kiesel- 
ure  undl  At.  Thonerde  (drittel-kieselsaure  Tbonerde), 

ÄlSi, 

1  At.  Kieselsäure  =»  385  =  37,5 

1    -    Thonerde     =  642  =r  62,5 

1027     100. 
dalusit,  Cyanit  und  der  Staurolith  von  Airolo  hätten  demnach  dieselbe  Zu- 
nmensetzung'),  und  wenn  Andalusit  sich  in  Cyanit  verwandelt,  so  ist  dies 
ne  chemische,  sondern  eine  molekulare  Umwandlung. 


4 

=:  49,88 

8 

»  48,95 

3 

s  49,55 

4 

«  49,35 

5a 

=  49,47 

56 

=  49,43 

6 

=  49,50 

7 

«  48,55 

8a 

=  80,85 

86 

=  20,77 

8c 

=  49,07 

9a 

=  80,37 

96 

=  49,03 

40 

=  49,54 

4)  Mittel  von  zwei  Analysen. 

t)  Ancb  das  T  alle  steinmark  nach  einigen  Analysen.  (S.  Hydrate). 

Ranmelsberg^s  MiDeralchemie.  OQ 


562 

Nur  der  Ä.  von  Lisens  giebt  nach  Bunsen  und  Erdmann  das  Saaer- 
stoffverhaltniss  1:4^  =  3:4,  welches  eine  Verbindung  anzeigt,  die  Va  ^^ 
Säure  enthält, 

Äl»Si* 

9  At.  Kieselsäure    ==  3465  =  40,3 
8  -    Thonerde       =  5<36  =  59,7 

8604      100. 
Der  Unterschied  ist  nicht  gross,  die  Analysen  erreichen  nie  40,3  p.  C.  Säare 
und  die  Formel  ist  an  sich  nicht  wahrscheinlich. 

Da  indessen  auch  beim  krystallisirtenStaurolith Schwankungen  indem  stO- 
chioroetrischen  Verhältniss  vorkommen,  so  könnte  es  wohl  sein,  dass  es  Anda- 
lusite  von  beiden  Formeln  giebt.  In  keinem  Fall  aber  darf  man,  wie  dies  ge- 
schehen ist,  die  letzte,  nur  auf  zwei  bis  drei  Analysen  beruhende  Mischung  als 
die  ursprüngliche  des  A.  betrachten,  und  alle  übrigen  als  in  Cyanit  verwandelte 
ansehen.  Ihre  Beschaffenheit,  insbesondere  die  des  brasilianiscbeny  wideriegt 
eine  solche  Annahme. 

Ghiastolith  (Hohlspath)  ist  ein  meist  Gesteinsmasse  einschliessender, 
vielleicht  in  Zersetzung  begriffener  Andalusit,  von  sehr  ungleicher  Härte. 

4.  Lancaster,  Massachusets.   a)  Jackson,  b)  Bunsen. 

2.  Bona,  Algerien.   Sp. G.  =  3,1.    Renou. 

3.  Bretagne.  Grosse  weisse  Krystalle.    Arfvedson. 

4.  Von  unbekanntem  Fundort.    Landgrebe. 


i 

K 

i. 

s. 

4. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

33,0 

39,09 

36,6 

46,3 

68,50 

Thonerde 

61,0 

58,56 

61,9 

30,6 

30,11 

Eisenoxyd 

4,0 

— 

— 

2,6 

Manganoxyd 

0,53 

Magnesia 

— 

— 

2,7 

1,1« 

Kalk 

— 

0,21 

— 



Kali 

— 



— ~ 

41,3 

i-^ 

Wasser 

<,5 

0,99 

— 

1,1 

0,27 

99,5       99,38         98,5       100.         100. 
No.  2  entspricht  der  ersten,  No.  1  b  der  zweiten  Andalusitformel. 

Arfvedson:  Berz.  Jahresb.  XI,  204.    —    Arppe:  Analyser  af  Finska  Min.  p.  32. 

—  Bucholz:  Moll's  Ephemeriden  IV,  190.  —  Bunsen:  Pogg.  Ann.  XLVII,  486.  — 
Damour:  Ann.  Min.  IV.  S6r.  IV,  53.    —    A.  Erdmann:  Berz.  Jahresb.  XXIV,  8U. 

—  Hubert:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  I,  850.  858.  —  Jackson:  Boston  nat.  bist. 
Journ.  1,55.  —  K ersten:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXVII,  4  62.  —  Landgrebe:  Schwgg. 
J.  LIX,  55.  —  Pfingsten  (u.  Schmid):  Pogg.  Ann.  XGVII,  ns.  —  Renou:  Lieb. 
Jahresb.  1849.  736.  —  Roth:  Zeitsch.  d.  geol.  Ges.  VII,  15.  —  Svanberg:  Ben. 
Jahresb.  XXIII,  279. 

Ueber  Veränderung  des  Andalusits  s.  femer : 
Bischof  Geologie  II,  857.  —  Blum  Pseudomorpbosen  47.    Zweiter Nacbtr.  40. 


563 


Topas. 

Giebt  in  der  offenen  Röhre  nur  auf  Zusatz  von  geschmolzenem  Phosphor- 
sais und  bei  starkem  Blasen  Fluorreaktion.  (Oder  nach  v.  Kobell,  wenn  er 
mit  kohlensaurem  Natron  geschmolzen  und  dann  in  der  Röhre  eine  Zeit  lang 
stark  erhitzt  wird).  Ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  wird  höchstens  an  der  Ober- 
lache  feinblasig.  In  Borax  wird  er  opak,  und  löst  sich  langsam  zu  einem  kla- 
ren Glase ;  mit  Phosphorsalz  bildet  sich  ein  Rieselskelet  und  eine  beim  Abktth- 
en  opalisirende  Perle;  mit  Soda  liefert  er  eine  blasige  halbklare  Schlacke,  mit 
nehr  derselben  eine  aufgeschwollene  unschmelzbare  Masse.  Nach  Turner 
M>Uen  einige  T.  beim  Schmelzen  mit  Flussspalh  und  saurem  schwefelsaurem 
Sali  auf  Borsäure  reagiren. 

Schon  Klaproth  fand,  dassderT.  im  Feuer  des  Porzelianofens  unschmelz- 
bar ist,  sich  weiss  oder  grau  brennt,  matt  und  undurchsichtig  wird,  und  dabei 
20  p.  C.  (der  Pyknit  25  p.  G.)  verliert. 

Porchhammer  hat  angegeben,  dass  in  der  Schmeizhitze  des  Eisens 
(Roheisens?)  der  T.  einen  Gewichtsverlust  erleidet,  der  in  Fluorkiesel  besteht, 
und  wobei  sämmtliches  Fluor  fortgeht.    Dieser  Verlust  betrug  beim  Topas  von^ 

Trumbull,  Connecticut     23,53  p.C. 

Brasilien  23,03    ,, 

Finbo  (Pyrophysalith)  24,80  ,, 
Später  haben  Deville  und  Fouquö  dieses  Resultat  beslütigt;  sie  erhielten 
23  p.c.  Verlust,  bestehend  aus  reinem  Fluorkiesel,  wahrend  ein  bei  Platin- 
schmelzhitze unschmelzbares  Thonerdesilikat  zurückblieb.  Sie  geben  zugleich 
an,  dass  die  weissen  Topase  einen  grösseren  Verlust  als  die  gelben  erleiden, 
gleichwie  sie  sich  durch  die  Lage  der  optischen  AxA  unterscheiden,  welche 
sich  bei  den  letzteren  mit  dem  Farben  Wechsel  in  der  Hitze  gleichfalls  ändern. 

Von  Säuren  wird  der  T.  nicht  angegriffen,  nur  Schwefelsäure  entwickelt 
bei  längerer  Digestion  etwas  Fluorwasserstoff. 

Der  T.  ist  seit  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  vielfach  untersucht  wor- 
den. Pott  beobachtete  (1747)  sein  Verhalten  in  der  Glühhitze,  ohne  aber  auf 
die  Gewichtsabnahme  zu  achlen.  Marggraf  glaubte  (1776)  Thonerde  und 
Kalk  als  Bestandtheile  gefunden  zu  haben.  T.  Bergman  (1780)  und  Wieg- 
leb (1786)  nahmen  gleichfalls  diese  nebst  Kieselsäure  darin  an.  Vauquelin 
zerlegte  (1793)  den  sächsischen,  Lowitz  (1801)  den  sibirischen  T.,  und  erklärten 
ihn  für  Thonerdesilikat ,  wobei  aber  Letzterer  einen  Verlust  von  7  p.C.  halte. 
Erst  Klaproth  erkannte  (1807)  die  Bestandtheile  richtig,  wies  das  Fluor  nach, 
und  gab  Analysen  des  sächsischen  und  brasilianischen  T.,  die  dann  von  Vau- 
quelin bestätigt  wurden.  In  dem  Pyknit  hatte  inzwischen  schon  Bucholz 
(1801)  das  Fluor  gefunden,  was  Vauquelin  gleichfalls  bekräftigte,  während 
zugleich  Klaproth  (1810)  den  P.  analysirte,  und  Bucholz  seine  früheren 
Versuche  wiederholte  (1811). 

36* 


564 

Allein  die  Bestimmung  des  Fluors  wurde  erst  durch  die  Arbeit  von  Ber- 
zelius:  oUeber  die  bis  jetzt  bekannten  Fluosilikate*  oder  die  zum  Topas  ge- 
rechneten Fossilien «  (1 81 5)  versucht,  ohne  jedoch  zu  glücken,  worauf  es  end- 
lich Porchhammer  (18i3)  gelang,  dieses  Element  und  flberhaupt  die  Be- 
stand theile  des  T.  mit  Sicherheit  festzustellen. 

Wir  führen  einen  Theil  der  älteren  Analysen  aus  historischem  Interesse 
hier  mit  auf. 

1.  Schneckenstein  bei  Auerbach  im  sächsischen  Voigtlande,  a)  VauqueÜD. 
b)  Klaproth.    c)  Berzelius. 

2.  Brasilien,    a]  Vauquelin.    b)  Klaproth.    c)  Berzelius.   d)  Porch- 
hammer. 

3.  Finbo  bei  Fahlun.    a)  Berzelius.  6)  Forchhammer. 

4.  Trumbull,  Connecticut.    Forchhammer. 


4. 

t. 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

c. 

d. 

Kieselsäure 

1       29 

35 

34,24 

28 

44,5 

34,01 

Thonerde 

49 

59 

87,45 

47 

48,0 

58,38 

54,88 

Fluor 

20*) 

5 

14,S4 

n 

7,0 

14,29 

17,33 

(16,58)') 

98 

99 

105,93 
S. 

92 

99,5 

106,68 
4. 

Kieselsäure 

34,36 

b. 
35,66 

35,39 

Thonerde 

i 

57,74 

55,16 

55,96 

Fluor 

4  4,26 

17,79 

(17,9)_ 

17,35  (16, 

9) 

106,36       108,61  108,70 

Die  viel  zu  geringen  Fluorgehalte  der  alleren  Analysen  rühren  nach  Forch- 
hammer  daher,  dass  der  T.  beim  Schmelzen  mit  kohlensaurem  Alkali  nicht 
vollkommen  zersetzt  wird,  wenn  man  nicht  noch  Kieselsäure  gleichzeitig  hinzu- 
fügt. 

Durch  Forchham  mer's  Versuche  ist  erwiesen,  dass  der  Gehalt  an  Fluor 
etwa  um  3  p.C.  grösser  ist,  als  ihn  Berzelius  gefunden  halle.  Letzteres  ist 
hier  nach  der  wahren  Zusammensetzung  des  Fluorcalciums  berechnet. 

Lässt  man  zunächst  das  Fluor  ausser  Acht,  so  ist  im  T.  der  Sauerstoff  der 
Kieselsiiurc  und  der  Thonerde. 

nach  Berzelius  :  nach  Forchhammer: 

in  1c  =   1  :  1,51  in  36  =  1  :  1,40 

2c  =  1  :  1,54  4=1:  1,42 

3a  =  1  :  1,52 

Mit  Rücksicht  darauf,  dass  Forchhammer  bei  der  Analyse  Kieselsäure  hin- 
zufügte, lässt  sich  glauben,  dass  deren  grössere  Menge  ein  wenig  Thonerde  zu- 
rückgehallen habe,  so  dass  im  T.  der  Sauerstoff  von  Kieselsäure  und  Thonerde 
gewiss  =  1  :  1 J  =  2  :  3  ist,  wie  es  ßerzelius's  Analysen  so  genau  ergeben. 


\)  Die  ulteren  Angaben  sind  als  FluorwasserstofT oder  Flusssäure  zu  denken. 
2)  Die  eingeklammerten  Zahlen  bezeichnen  den  aus  dem  Gllihverlast  (SiFl*)  berecbne- 
ten  Fluorgehalt. 


Abgesebeii  vom  Fluor  also  ist  der  T.  eine  Verbindung  von  4  At.  Kieselsilure 
und  4  Ai.  Thonerde, 

Früher  dachte  man  sich  ihn  als  eine  Verbindung  von  Fluoraluminium  mit  kie- 
selsaurer Thonerde.  Da  die  At.  des  Fluors  und  der  Thonerde  sich  =  6:7  ver- 
halten, so  würde  man  demnach  die  Topasformel 

4  AI  Fl»  +  5Äl«Si» 
schreiben  müssen,  d.  h.  das  zweite  Glied  wUrde  Singulosilikat  und  der  Sauer- 
stoff von  Thonerde  und  Kieselsaure  =  1,4  :  4  sein. 

45  At.  Kieselsäure      =  5775    =  35,49 
40   -    Thonerde         =  64201  _  „.  ^.  Th^^.^An 
8  -    Aluminium      =  4368/  =  ^*'^^  Thonerde 
42   -    Fluor  =  2850    =  47,37 

46443       407,32 
Diese  Formel  entspricht  also  den  Analysen  sehr  gut.    Allein  sie  ist  dennoch  un- 
wahrscheinlich, weil  man  annehmen  müsste,  dass  beim  Glühen  das  Fluoralu- 
minium und  ein  Theil  Kieselsiiure  des  Silikats  sich  zu  Fluorkiesel  und  Thonerde 
umsetzen,  und  die  Produkte 

ÄP*Si»und  6SiFl» 
seien.    Letzterer  würde  24,4  3  p.  C.  betragen. 

Forchhammer  schlug  vor,  den  T.  geradezu  als  eine  Verbindung  von 
Fluorkiesel  und  kieselsaurer  Thonerde  zu  betrachten ;  in  diesem  Fall  würe  die 

Formel 

3  Si  Fl*  +  Ar  Si* 

oder    6  SiFl*  +  Äl**Si* 

Beide  sind  an  sich  nicht  annehmbar,  ferner  aber  ist  die  Verbindung  von  Fluor- 
kiesel  mit  einem  SauerstofTsalz  wider  alle  chemische  Analogieen,  und  steht  diese 
Ansicht  der  ersten  an  Wahrscheinlichkeit  unendlich  nach. 

Ich  habe  für  den  Topas  und  alle  fluorhaltigen  Silikate  eine  andere  Consti- 
tution vorgeschlagen,  welche  jene  beiden  Vorstellungen  gleichsam  vereinigt, 
und,  wie  mir  scheint,  viel  naturgemässer  ist.  Ich  halte  diese  Verbindungen 
für  isomorphe  Mischungen  eines  Silikats  und  Doppelfluorürs,  beide  von  analoger 
Zusammensetzung,  so  dass  man  gleichsam  sagen  könnte,  das  Ganze  sei  ein  Sili* 
kat,  worin  ein  Theil  des  Sauerstoffs  durch  Fluor  ersetzt  sei,  eine  Idee,  welche 
bei  dem  ausserordentlich  starken  elektronegativen  Charakter  des  Fluors,  in  Folge 
dessen  es  sich  vielleicht  mit  Sauerstoff  nicht  verbindet,  von  chemischer  Seite 
sich  wohl  rechtfertigen  lässt.^)  In  dieser  Weise  sind  Apophyllit,  Chondrodity 
Glimmer  etc.  aufzufassen. 

Der  T.  ist  also  drittel-kieselsaure  Thonerde,  in  isomorpher 
Mischung  mit  Kieselfluoraluminium,    und  zwar  den  Analysen  ge- 


4)  Verbindungen  von  SauerstofTsalzen  udÜ  DoppelfluorUren  hat  Berzelius  beim  Mo- 
lybdän und  Wolfram  längst  entdeckt. 


566 

mSss,  beide  In  dem  ÄtomverhUltniss  von  5:4,  oder  dem  GewichisverbXlUiiss 

von  3:1, 

(A1FI»4-  SiFl*)  4-  5ÄlSi 

Si  =:      185  =    2,701 


AI 
5  Fl 


=      185  =    2,70) 

=:      342=    5,00y  =  25,03  A1FI*  + SiFl* 

=    1187  =  17,33) 


6849      100. 


Die  Analyse  muss  geben  : 

eSi  =  2310  =  35,19 
6ÄI  =  3852  =  56,24 
5Fi    =  1187  =  17,33 

108,76 

Auch  diese  Zahlen  stimmen  sehr  gut  mit  den  Analysen,  obwohl  hier  die  At.  von 

Fluor  und  Thonerde  =  5:6  sind,  ja  die  Thoncrde  stimmt  noch  besser  mit  den 

gefundenen  Mengen,  als  es  nach  der  oben  angeführten  alten  Formel  der  Fall 

sein  würde. 

Nach  dieser  Ansicht  von  der  Constitution  des  Topases  zersetzt  sich  in  sehr 
hoher  Temperatur  das  Fluoraluminium  mit  einem  Theil  der  Kieselsäure  des  Si- 
likats zu  Fluorkiese], 

2  At.  Topas  =  5SiFl*  und  ÄV^Si^. 
Die  Menge  des  auszutreibenden  Fluorkiesels  würde  24,08  p.  C.  sein  (gefunden 
23,0—24,8). 

Es  ist  durch  fernere  Analysen  darzuthun,  ob  Deville's  Behauptung,  die 
weissen  T.  seien  reicher  an'Fluor,  begründet  ist. 

Meine  Hypothese  steht  im  Einklang  mit  der  Krystallform  des  Topases,  welche 
der  des  Andalusits  nahe  kommt.    Auch  der  A.  ist  ÄlSi. 

Pyknit.  Verhält  sich  wie  Topas.  Sein  Glühverlust  in  starker  Hitze  ist 
nach  Klaproth  25  p.  G. 

Die  Bestandtheile  sind : 

a.  b.  c.  d.  e. 

Klaproth.        Vauquelin.  Bucholz.  Berzeiius.  Forcbhammer. 

Kieselsfiure        43,0  36,8  35,0  38,43  39,04 

Thonerde          49,5  52,6  48,0  51,00  51,25 

Fluor                    4,0  5,8  16,5  16,22  _iM8 

Kalk                    —  3,3           0^  105,65  108^77 

Eisenoxyd           1,1  —  /fOO. 

Wasser               1,0  1,5 


98,5  100. 

Hier  ist  der  Sauerstoff  von  Kieselsäure  und  Thonerde  in 

d  =   1  :  1,15  =  2,60  :  3 
e   =  1  :  1,18  =  2,54  :  3 

Nimmt  man  2^^  :  3  =  10  :  12,  so  enthält  der  P.  4  At.  Thonerde  auf  5  At.  Kie- 
selsäure, Äl*Si«  =  ÄlSi^  +  3ÄlSi. 


567 

Im  P.  sind  die  At.  von  Fluor  und  Tbonerde  nahe  =  4  :  4 ,  so  dass  er  also 
mit  (4AIFI«  4-  öSiFl»)  +  6Äl*Si*  (I.) 

bezeichnet  werden  kann. 

Allerdings  liegt  es  nahe,  den  Sauerstoff  von  Basis  und  Säure  ss  4  :  1  zu 

setzen ;  dann  ist  die  Formel 

(2  AI  Fl*  +  3SiFl*)  +  5Äi*Si*   (II.) 

I. 
25Si  =     9625  =  32,4 0\  „.  .«  =  Si  38,52 
20il  5=  42840  =  42,83/  ^*»^^        Äl  54,39 
5Si  =       925  =    3,08 


4AI  s=     1368  =    4,56 
22  Fl  s    5225  =  47,43 


Fl  47,43; 
25,07  107,34 


29983     400. 

n. 

45Si  =  5775  =  35,47  \  «,  ^^  =  Si  42,56 

10Ä1  =  6420  =  39,42  J  ^*»^^        Äl  47,31 

3Si  =    555  =    3,44  )  Fl  47,50 


=    3,44) 

=:    4,20  [25,4  4 

=  47,50  J 


2 AI  =    684  =:    4,20  >  25,4  4  107  37 

42FI  =  2850        

46284     4  00. 
Man  sieht,  die  zweite  Formel  ist  einfacher,  allein  die  erste  entspricht  allein  den 
neueren  Analysen. 

Der  P.  ist  also  anders  zusammengesetzt  als  der  Topas;  nach  Forchham- 
mer deutet  auch  seine  Struktur  auf  eine  zwei-  und  eingliedrige  Form.  Allein 
G.  Rose  fand  ihn  von  der  Form  und  Struktur  des  Topases,  jedoch  öfters  sehr 
weich,  wohl  von  anfangender  Zersetzung  herrührend,  so  dass  darin  die  Abwei- 
chungen in  der  Zusammensetzung  begründet  wären. 
Topas  weniger  Äl'Si  kann  Pyknit  sein,  denn: 

Topas       =  Äl«Si«  4-  5  Fl 
Pyknit     =  Äl*  Si»  +  5  Fl 

T.  Bergroaii:  Opu8C.| phys.  et  ehem.  Upsal.  4  780.  —  Berzelius:  Schwgg.  J. 
XVI,  428.  —  Bucholz;  Scheerers  N.  J.  II.  45.  Scbwgg.  J.  I,  885.  —  Deville: 
Compt.  rend.  XXXVIII,  847.  J.  f.  pr.  Chem.  LXII,  78.  —  Forch  hammer:  J.  f.  pr. 
Chem.  XXIX,  494.  XXX,  400.  —  Klaprolh:  Beitr.  I,  40.  82.  IV,  460.  V,50.  —  Lo- 
witz:  Creirs  Ann.  II,  868.  —  Marggraf :  R6ch.  chim.  sur  le  Topaze  de  Saxe.  N. 
M^m.  de  TAcad.  des  Sc.  de  Berlin  4  776.  73.  —  Pott:  Exp6r.  pyrolechn.  sur  le  Topaze 
de  Saxe;  ibid.  4  747.  46.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXII,  i88.  —  G.Rose: 
Krystallsyst.  84.  —  Vauqaeiin:  J.  des  Mines;  An  IV.  Gehlen*8  N.  J.  V,  479.  — 
Wiegleb:  Grelles  Ann. I,  4  786. 

Staurolith. 

V.d.  L.  fast  unschmelzbar;  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  schmilzt 
mit  Soda  unter  Brausen  zu  einer  gelben  Schlacke. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  nicht  angegriffen,  von  Schwefelsäure  vor 
und  nach  dem  Gltthen  theiiweise  zersetzt. 

Der  St.  wurde  von  Klaproth,  Vauquelin,  Thomson,  neuerlich  ins- 
besondere von  Jacobson  untersucht. 


568 


Hiernach  ist  die  Zusammensetzung  insofern  verschieden,  als  die  Kiesel- 
säure von  30  bis  zu  40  p.  G.  variirt. 

A.   St.  vom  St.  Gotthardt. 

4.  Rother.    Klaproth.    2.  Dunkelrother,  sp.  G.  «  3,737  — 3,744.'    Loh- 
meyer.    3.  Rosales.     4.  Marignac.     5.  Jacobson. 


4. 


s. 


s. 


4. 


5. 


a. 

b. 

e. 

d. 

87,02 

27,25 

28,47 

89,13 

29,72 

30,31 

30,91 

49,96 

56,39 

53,34 

52,01 

54,72 

46,80 

48,68 

20,07 

19,37 

17,41 

17,58 

15,69 

18,08 

15,37 

0,88 

— 

0,31 

— 

— 

0,13») 

1,19 

— 

2,57«) 
105,58 

0,72 
100,25 

1,88 
100. 

4,85 
401,98 

8,16 
97,48 

1,33 

97,33 

97,18 

Kieselsäure  27,00 
Thonerde  52,25 
Eisenoxyd  48,50 
Manganoxyd  0,25 
Magnesia  — 

98,00 

B,   St.  von  Airolo  am  St.  Gotthardt. 
Sp.  G.  =  3,66—3,73. 
Analysen  von  Jacobson. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

33,45 

32,99 

Thonerde 

47,23 

47,92 

Eisenoxyd 

46,54 

16,65 

Magnesia 

4,99 

1,66 

99,18 

99,22*) 

C.   St.  von 

Polev^sk 

oi  am  Ural. 

Sp.  G. 

=  3,547- 

-3,588. 

Analysen  von  Jacobson. 

o 

b. 
38,33 

Kieselsäure 

38,68 

Thonerde 

47,43 

45,97 

Eisenoxyd 

15,06 

14,60 

Magnesia 

2,44 

2,47 

103,61        101,37 

D.    St.  aus  der  Bretagne. 
Sp.  G.  =  3,527—3,529. 


1.  Yauquelin. 

2.  Thomson.    3. 

4.                            « 

.  Collet- 

-Descot 

3. 

ils.    4. 
4 

Jacob 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Manganoxyd 

Magnesia 

33,00 

44,00 

13,00 

1,00 

3,84*) 

94,84 

a. 
36,69 
39,88 
18,14 

4,04 

0,68*) 

99,33 

b. 
50,07 
35,90 
13,91 

99,88 

48,0 

40,0 

9,5 

a. 

39,19 

44,87 

15,09 

0,17 

0,32 

99,64 

b. 
40,35 
44  22 

15,77 
0,10 

97,5 

100,44 

1)  Thonerdehaltig.  2)  Kalk. 

3)  Ein  schwarzer  St.  vom  St.  Gotthardt  enthält  nach  Klaproth:   87,5  Kieselsäure, 
44  Thonerde,  4  8,25  Eiseuoxyd,  0,5  Manganoxyd,  0,5  Magnesia. 

4)  Kalk. 


569 


Die  SdiwierigkeiteD  der  Analyse  des  Slauroliths  sind  derart,  dass  nur  die  neue- 
ren Vemiche  von  Jacobson  zur  Berechnung  dienen  können. 

Sauerstoff. 


Si 
AI 
9e(Sn) 


A. 

B. 

C. 

D. 

4. 

6  a.               a. 

b. 

b. 

(a. 

tb. 

H,78 

15,13         47,37 

17,13 

19,90 

20,35 

80,95 

S4,91         • 

24,88        SS,05 

22,38 

81,47 

80,95 

80,65 

5,31 

5,87           4,95 

4,99 

4,38 

4,58 

4,76 

0,89 

0,51           0,80 

0,66 

0,99 

0,13 

— 

»(lüg)  :  Si 

f^e  : 

:   AI 

Ak 

=     8,06    :    4 

:    4,7 

5a 

1,99    :    1 

:    4,6 

B   a 

1,60    :    1 

:    4,5 

b 

1,64    :    1 

4,5 

C   b 

1,35    :    1 

4,9 

Dia 

1,86    :    1 

4,6 

46 

1,21    :    1 

:    4,3 

Sämmtliche  Slaurolithe  sind  in  der  nainlicbcn  Form  kryslallisirt.  ilält  man  sich 
an  die  Analysen,  so  rouss  man  demnach  jedem  eine  besondere  Formel  zuschrei- 
ben,  entsprechend  dem  Sauerstoffverhältniss : 

A.  2    :  i  =r  R*  Si»  (Vierlelsilikat) 

£.  4|  :  4  a  ft'oSi*  (Dreizehntelsilikat) 

C.  H  :4  =  R»  Si*  (Dreiachlelsilikat) 

D.  ii:  \  =  R»  Si«  (Dreifünfteisilikat) . 

Da  in  allen  1  At.  Eisenoxyd  gegen  5  At.  Thonerde  vorhanden  zu  sein  scheint 
(je  weniger  Eisenoxyd,  um  so  sicherer  dürfte  seine  Trennung  von  der  Thonerde 
gegluckt  sein),  so  berechnen  sich  diese  Formeln  folgendermaassen : 


A. 


}&« 


iPe 

3  Si  =  1155  =  29,45 
VÄl  =  2140  =  54,02 
f  Pe  =    667  =  16,83 

3962     "100. 


'lt.      A 

Si» 


Si» 


C. 

i*  18. 

9  Si  =s  3465  =  38,17 
yil  =  4280  =  47,15 
jPe   =  1333  =  14,68 

9078     lOO. 


ii\  l«o. 

9  Si    =  3465  =  33,06 
VXl   =  5350  =  51,04 
-jge  =  1667  =  15,90 
10482      ^ÖO. 

D. 


i  }> 


lÄl 

6Si    a  2310  =  39,70. 
VÄl   =  2675  =  45,98 
fPe  =s     833  =  14,32 

5818     100. 


Jacobson  hat  zuerst  darauf  aufmerksam  gemacht,   dass   mit   zunehmender 
Kieselsäure  das  spec.  Gewicht  sich  vermindert. 


570 

Wenn  die  gegebenen  Formeln  auch  als  der  empirische  Ausdruck  der  Ana- 
lysen gelten  dürfen,  so  sind  sie  doch  betreffs  der  Constitution  des  Stauroliths 
sehr  unbefriedigend.  Sie  würden  höchstens  beweisen,  dass  Verbindungeu 
ft^^Si"  ganz  allgemein  isomorph  sind. 

Die  Beschaffenheit  des  Stauroliths  (Härte  u.  s.  w.)  spricht  nicht  dafOr, 
dass  Zersetzungsprozesse  auf  ihn  gewirkt  haben,  wie  denn  Tbonerdesilikate 
denselben  nicht  unterworfen  sind.  Auch  an  eine  Einmengung  von  Saure  oder 
Basis  ist  nicht  gut  zu  denken. 

Es  kann  keine  Erklärung  genannt  werden,  wenn  man  annimmt,  diesen 
verschiedenen  Verbindungen  liegen  einfach  zusammengesetzte  unter  sich  iso- 
morphe Silikate  zum  Grunde,  z.  B. 

R'Si:=a;  R5i=.6;    RSi' «  c, 
so  dass 

i4=sa-4-26  C  =  c  +  76 

B  =z  a  H-  Sb  D  r=  c  +  ib 

wäre,  weil  die  Existenz  dieser  Verbindungen  in  Staurolithform  nicht  nachge- 
wiesen ist. 

Das  Vorkommen  der  Magnesia  in  fast  allen  St.  dürfte  darauf  hindeuten, 
dass  auch  Eisen oxy du  1  vorhanden  ist.  Einige  vorläufige  Versuche  zeigten 
mir,   dass  dessen  Menge  sogar  überwiegt,    und  spätere  setzen   vielleicht  die 

Constitution  des  Minerals  in  ein  helleres  Licht. 

Collet-Descotils:  J.  de  Phys.  XLVI,  66.  —  Jacobson  (Lohmeyer,  Rosa- 
les): Pogg.  Ann.  LXIL  449.  LXVIII,  444.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  80.  —  Marig- 
DHC:  Ann.  Chim.  Phys.  III  Sör.  XIV,  49.  —  G.  Rose:  Krystellochem.  Minsyst.  76.  — 
Thomson  :  Outl.  L  280. 

B.    Hydrate. 

Euklas. 

V.  d.  L.  stark  erhitzt,  schwillt  er  an  und  schmilzt  in  dünnen  Splittern  zu 
weissem  Email.  Von  Borax  und  Phosphorsalz  wird  er  unter  Brausen  aufgeldsl, 
und  giebt  mit  Soda  bei  der  Reduktionsprobe  Spuren  von  Zinn. 

Von  Säuren  wird  er  nicht  angegriffen. 

Der  E.  wurde  zuerst  (gegen  1800)  von  Vauquelin  untersucht,  weicher 
den  Gehalt  an  Beryilerde  auffand.  Der  ans^^nJ'che  Verlust  in  den  Analysen 
veranlasste  Berzelius  (1818)  zu  einer  Wiederholung.  In  neuerer  Zeit  puh- 
licirte  Maltet  eine  Analyse,  und  zuletzt  fand  Damour  einen  bedeutenden 
Gehalt  an  Wasser  in  dem  seltenen  Mineral. 


Vaaquelin.             Berzelius. 

Hallet. 

(Sp 

.  G.  s  S,«36) 

Kieselsäure 

35—36 

43,22 

44,18 

Thonerde 

18     19 

30,56 

31,87 

Beryllerde 

14     15 

21,78 

21,43 

Eisenoxyd 

2—  3 

2,22 

1,31 

69     73 

Zinnsäure   0,70 

■ 

0,35 

98,48  99,14 


571 


Damonr. 

a. 

b. 

c. 

d. 

Mittel. 

Kieselsaure 

41,S6 

*1,67 

*1,51 

*1,77 

*1,63 

Thonerde 

33,5* 

3*, 45 

3*,35 

3*,25 

3*,07 

Beryllerde 

<6,95 

17,05 

16,90 

16,96 

16,97 

Kalk 

0,20 

0,15 

0,12 

0,09 

0,1*. 

Eisenoxydul 

1,87 

1,10 

0,9* 

0,81 

1,03 

Zinnoxydul 

— 

0,26 

0,42 

0,3* 

Wasser 

6,0* 

6,0* 

Fluor 

0,38 

0,38 

99,94  100,60 

Vauquelin  glauble  den  Verlust  in  seinen  Analysen  durch  einen  Gehalt  an 
Wasser  und  Alkali  zu  erklaren.  Berzelius  hielt  jedoch  mit  Recht  dafür,  dass 
so  grosse  Differenzen  eher  in  unrichtigen  Gewichtsbestimmungen  liegen  dürften. 

Die  Sauerstoffmengen  sind  : 

Berzelins.  Damoar. 

Kieselsäure               22,44  21,64 

Thonerde                  U,27  45,91 

Beryllerde                 13,81  10,76 

Wasser  6,37 

In  der  Analyse  von  Berzelius  (gleichwie  in  der  von  Hallet],  ist  der  Sauer- 
stoff =s  1^  :  1  :  1,  so  dass  der  E.  hiernach  als  eine  Verbindung  von  4  At.  Be- 
ryllerde, 4  At.  Thonerde  und  9  At.  Kieselsaure  erscheint,  die  als  2  At.  halb- 
kieselsaure  Berylierde  und  1  At.  viertelkieselsaure  Thonerde  gedacht  werden 

kann, 

2»o*Si»  +  Äl*Si«    (1.). 

Betrachtet  man  beide  Erden  aber  als  isomorph,  so  wird  die  Formel 


ti)'«''- 


Bei  Damour  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers,  der  Beryllerde,  der  Thonerde  und 
der  Kieselsäure  s=  1  :  2  :  3  :  4,  so  dass  der  E.  2  At.  Beryllerde,  3  At.  Thon- 
erde, 6  At.  Kieselsäure  und  3  At.  Wasser  enthalt;  und  als  eine  Verbindung  von 
1  At.  halbkieselsaurer  Beryllerde,  3  At.  drittelkieselsaurer  Thonerde  und  3  At. 
Wasser  erscheint, 

(»e»Si»+  3ÄlSi)  +  3aq    (11.). 

Unter  Annahme  der  Isomorphie  beider  Erden  gilt  der  Ausdruck : 

{|)V  +  3aq 

I.  IL 

9  At.  Kieselsäure  =  3465  =  43,74  6Si  =s  2310,0  =»  41,86 

4   -    Thonerde     =  2568  =  32,39  3ÄI  =  1926,0  =  34,89 

4  -    Beryllerde  =:  1892  =  23,87  28e  «     946,0  =  17,13 

7925     100.  BA   =     337,5  =    6,12 

5519,5     100. 

Nach  Damoar  entweicht  das  Wasser  erst  in  sehr  starker  Rothglühhitze  und 


572 

sehr  langsam.  Sehr  merkwürdig  ist  es  jedenfalls,  dass  die  beiden  alteren  Abi- 
lysen  keinen  entsprechenden  Verlust  ausweisen. 

Das  Eisenoxyd  ist  im  £.  nach  Damour  sehr  ungleich  vertheilt|*  und  zo- 
weilen  als  Eisenglanz  sichtbar  eingewachsen. 

Es  ist  nicht  unerwSlhnt  zu  lassen,  dass  Euklas  und  Datolitb  eine  analoge 
Zusammensetzung  haben,  .wenn  man  3  0a  =  3fie  (statt  Uc)  und  fi  =5  Xl  seUl, 
da  dann  in  beiden  der  Sauerstoff  von  A  :  R  :  R  :  Si  =  4  :  2  :  3  :  4  ist  Dann 
könnte  man  versucht  sein,  den  Euklas  auch  als 

(6eÄl  +  ÄeSi*)  4-  aq  oder  (ße*Si  +  ÄlSi)  +  aq 
zu  denken. 

Berzelius:  Schwgg.  J.  XXVII,  78.  —  Damour:  Compt.  read.  XL,  94S.  J.  f.  pr. 
Ch.  LXVI.  454.  —  Hallet:  Phil.  Mag.  V,  <27.  J.  f.  pr.  Ch.  LVIII,  447.  —  Vauque- 
lln:  Hauy  Mio.,  übers,  v.  Karsten,  II,  608. 

Thon. 

Allgemeine  Bezeichnung  für  wasserhaltige  Thonerdesilikate ,  welche  als 
ZersetzungsUberrcste  älterer  thoncrdchaltiger  Silikate  erscheinen. 

Ihre  Zusammensetzung  ist  oft  schwer  zu  erkennen,  weil  sie  mit  freier  Kie- 
selsaure, mit  unzersetzten  Resten ,  mit  kohlensaurem  Kalk ,  Eisenoxydhydral 
u,  8.  w.  gemengt  sind. 

Im  reinen  Zustande  sind  sie  v.  d.  L.  unschmelzbar;  Beimengungen  von 
eisen-,  kalk-  und  alkalihaltigen  Substanzen  machen  sie  indessen  schmelzbar. 

Von  ChlorwasserstoffsHure  werden  sie  zwar  angegriffen,  doch  wrird  in  der 
Hegel  nur  die  Thonerde,  nebst  Eisenoxyd  u.  s.  w.  aufgelöst.  Schwefelsäure 
»orsctzl  luanche  in  der  Hitze  fast  vollslcindig. 

Da  die  Analysen  der  zahlreichen  oft  mit  eigenen  Namen  belegten  Thonarlen 
uiohl  immer  über  die  wirkliche  Zusanirnensetzung  des  Silikats  Aufschluss  geben, 
.HO  können  jene  hier  nur  unter  der  Rubrik  der  einzelnen  Thonarlen  aufgeführt 
wordon.  Die  Formeln  sollen  nicht  sowohl  der  Ausdruck  bestimmter  Verbin- 
dungen, als  vielmehr  ein  Mittel  zum  Vergleich  der  verschiedenen  Mischungen 
>oin. 

l*orzollanthon  (Porzellanerde.  Kaolin).  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser; 
i^l  Y,  d.  L.  unschmelzbar. 

Wird  von  Säuren  wenig  angegriffen,  von  Schwcfelsiiufe  in  der  Hitze  jedoch 
K^-^elii.  Rehandelt  man  die  abgeschiedene  Kieselsäure  mit  einer  kochenden 
VuWosuug  von  Alkalien,  so  bleibt  der  beigemengte  Quarz  zurück. 

Nach  Rrongniart  und  M a  1  a g u t i  zieht  kochende  Kalilauge  aus  manchem 
Vii^kU  eine  gewisse  Menge  Kieselsaure  aus.  Nach  meinen  Erfahrungen  aber 
9^  >^  das  Thonerdesiiikat  als  solches  auf,  und  lässt  nur  die  als  Quarz  etwa 
^^Mi^Mv^e  Kieselsäure  übrig. 

Staren  Versuche  über  die  Zusammensetzung  der  Porzellanerde  rühren 
19  von  Klaproth  und  Vauquelin  her.  Fuchs,  Berthier, 
i#Vier,  Malagutiy   Ebelmen   und  Salvetat  u.A.  haben  eine 


573 


EaU  von  Analysen  geliefert,  von  denen  wir  hier  nur  die  wicbtfgsten  an- 


lllhren. 


1.  Aue' bei  Schneeberg. 

Berthier. 

Forchhamraer. 

Kühn. 

Wolff. 

Kieselsäure 

43,6 

46,53 

47,64 

48,49 

Thonerde 

37,7 

39,47 

35,97 

37,88 

Eisenoxyd 

1,5 

— 

— 

— 

Kalk 

— 

— 

1,57 

Wasser 

12,6 

13,97 

13,18 

13,58 

Kohlens.  Kalk 

— 

0,31 

0,18 

95,4 


•100,28 


98,36 


100,13. 


2.  Seilitz  bei  Meissen.    o)  Berthier.  6)  Forchhammer. 

3.  Morl  bei  Halle.    Forchhammer. 

4.  Zeltlitz  bei  Karlsbad.    A.  Bauer.  (Nach  Abzug  von  53,4  Quarz). 

5.  Gutenberg  bei  Halle.    Bley. 

6.  K.  aus  dem  Knollenstein  des  Porphyrs  bei  Halle.    Wolff. 

7.  Passau.    a)  Fuchs,  fr]  Forchhammer. 

8.  Altenberg  im  Erzgebirge ;  Pscudomorphose  nach  Prosopit.   Scheerer. 


3. 


8. 


4.*) 


5. 


a. 


Kieselsaure 

58,6 

46,46 

46,80 

48,27 

39,62 

Thonerde 

34,6  / 

36.37 

36,83 

37,51 

45,00 

Eisenoxyd 

1,22) 

0,51 

Kalk 

— 

- 

3,11 

— 

Magnesia 

1,8 

-   j 

— 



Kali 

2,4 

0,27 

— 

Wasser 

13,61 

12,44 

12,85 

10,00 

Kohlens.  Kalk 

1,47 
99,13 

0,55 
100. 

0,86 
100. 

0,07 

»8,9 

«gC3,32 

„       ^ 

6. 

7 

> 

7. 
a. 

b. 

Mn    0,19 
98,20 

8. 

KieselsiSure 

41,74- 

-44,85 

43,65 

45,14 

45,63 

Thonerde 

41,04- 

-44,36 

35,93 

35,00 

39,89 

Eisenoxyd 
Kalk 

_ 

— 

i,ool 

2,70 

0,60 

Kali 

Spur— 

-  1,57 

1 

— 

— 

Wasser 

10,50- 

-13,40 

18,Ö0 

17,16 

13,70 

Kohlens.  Kalk 

0,27- 

-  0,72 

0,88 
99,96 

— 

— 

100. 

99,82 

4)  Der  rohe  Kaolio  gab,  mit  Schwefelsaure  aufgeschlossen,  gleichfalls  48,6  Kieselsaure, 
88,9  Thonerde,  4t, 47  Wasser. 


574 

I 

9.  St.  Yrieix  bei  Limoges.    a)  Berthier.  6)  Forcbhammer.  c)  Damour 
(der  durch  Verwitterung  von  Beryll  von  Chanteloub  entstandene  K.). 

9. 


früher. 

a. 

später. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

46,8 

43,05 

48,68         i 

45,61 

Thonerde 

37,3 

40,00 

36,92         ; 

)8,86 

Berylierde 

— 

— 

— 

1,10 

Eisenoxyd 

— 

— 

— 

0,94 

Magnesia 

Spur 

2,89 

0,52 

— 

Kali 

2,5 

— 

— — 

— 

Natron 

— 

— 

0,58 

— 

Wasser 

43,0 

44,06 

43,43 

14,04 

99,6 

400. 

99,83       400,55 

40.  Benage  in  Cornwall.    Boase. 

41.  St.  Stephens  in  Cornwall. 

Boase. 

42.  Cornwall.    a)  Co  aper,  b) 

Brown. 

43.  Insel  Bomholm. 

Forchhammer. 

44.  Rio  Janeiro.   Kussin. 

45.  China,  a)  Tongkang,  6)  Sykang.    £b 

elmen  u.  Sal 

Iv6tat. 

40. 

u. 

i%. 

48. 

4  4. 

4S. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure         44,36 

43,32 

46,32     ' 

16,29       44,47 

45,37 

50,5 

55,3 

Thonerde            40,00 

44,68 

39,74 

40,09       37,37 

34,27 

33,7 

30,3 

Eisenoxyd            — 

— 

0,30 

':!']       3,63 

— 

4,8 

2,0 

Magnesia               4,93 

1,59 

0,44 

— 

0,8 

0,4 

Kalk                      — 



0,36 

0,50          — 

«^^■«  K 





Kali                       — 

0,10 

«,9 

1J 

Natron                    — 



— 

2,7 

Wasser               42,87 

43,70 

42,67 

«2,67       43,60 

20,01 

H,2 

8.2 

Kohlens.  Kalk       — 

— 

—           0,29 

99,65 

99,9 

100. 

99,46     400,29       99,83     99,85       99,46 

Der  K.  ist  ein  Thon,  entstanden  aus  der  Zersetzung  von  Feldspath,  Glim- 
mer, Beryll  u.  s.  w.  Er  ist  deshalb  mit  Theilchen  noch  unzersetzter  Minera- 
lien, so  wie  oft  mit  Quarzsubstanz  gemengt.  Der  Umstand  jedoch,  dass  er  sich 
noch  am  Entslehungsorte  findet,  bedingt  seine  grössere  Reinheit  gegenüber  den 
sedimentären  Thonen,  welche  sonst  grossentheils  dieselbe  Zusammensetzung 
haben. 

Forchhammer  hat  zuerst  die  Theorie  der  Kaolinbildung  gegeben.  Der 
Orthoklas  verliert  sein  Kali  und  einen  Theii  der  Kieselsäure,  und  nimmt  Wasser 
auf.  Ueberbiickt  man  nun  die  Kaolinanalysen,  so  sieht  man,  dass  die  Substanz 
etwa  47  p.G.  Kieselsäure,  40  Thonerde  und  43  Wasser  enthält.  Stellt  man 
sich  vor,  dass  4  At.  Orthoklas  =  fe  -*-  Äl  +  Si"  das  Kali  und  zwei  Drittel,  d.h. 
4  Ät.  Kieselsäure  verliert,  und  dafür  2  At.  Wasser  aufnimmt,  so  würde  der  K. 
zweidrittel  kieselsaure  Thonerde  sein, 

AlSi«  +  2aq. 


575 

S  Au  Kieselsäure  =  770  »  47, OS 
4  -  Thonerde  «  642  «  39,81 
2  -    Wasser         =  225  =  43,74 

1637     100. 
Wenn  nun  auch  der  meiste  Kaolin  aus  Orthoklas  entstanden  ist,  und  daher  die- 
ser Zusammensetzung  entspricht,  so  können  doch  manche  Varietäten  davon  ab- 
weichen.   Der  K.  von  Passau  z.  B.,   welcher  nach  Fuchs  dem  Porzellanspath 
seine  Entstehung  verdankt,  ist  nach  Forchhammer 

Äl*Si*+  12aq. 
Der  Porzellanthon  von  Gutenberg  bei  Halle  nähert  sich  der  Formel 

Äl»Si«  +  3aq, 
die  Berthier  auch  dem  französischen  K.  zuschreibt. 

Halaguti  suchte  zu  beweisen,  dass  der  aus  Orthoklas  entstandene  Kaolin 

halb  kieselsaure  Thonerde  (Singulosilikat) 

Äl*Si*  +  4aq 

sei,  weil  er  fand,  dass  Kalilauge  aus  manchem  K.  ein  Viertel  der  Säure  auszieht, 
von  der  er  annimmt,  dass  sie  dem  K.  beigemengt  sei^].  Nach  seiner  Ansicht 
entsteht  bei*  der  Zersetzung  des  Orthoklases  R^Si*,  welches  sich  in  2kSi^  und 
Si  zerlegt,  welche  letztere  sich  in  einem  löslichen  Zustande  befindet,  und  im 
Kaolin  ganz  oder  theilweise  geblieben,  oder  aus  ihm  ganz  fortgeführt  sein  kann. 
Wenn  also  Wolff  und  Hochstetter  aus  dem  K.  von  Aue  durch  Kalilauge 
keine  Kieselsäure  auflösen  konnten,  so  jbeweist  dies  nicht  gegen  Halaguti's 
Ansicht. 

Roher  Kaolin  von  Morl  gab  nach  Versuchen  von  Stephan  bei  wiederhol- 
tem Auskochen  mit  Kalilauge  46,6  p.  C.  Rückstand,  während  die  Zusammen- 
setzung 


des  rohen  Kaolins 

des  aufgelösten  Theils 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

67,58 

23,40 

4t,44 

Thonerde 

22,67 

22,15 

40,34 

Eisenoxyd 

0,86 

— 

Magnesia 

0,46 

— 

Wasser 

7,85 

7,85 

7.0 

99,42 

53,40 

war.    Die  Kalilauge  hatte 

)  folglich 

• 

Äl*Si^ 

-4-  8  aq  oder  wohl  Ä\  &l^ 

4-  2aq 

aufgelöst,  während  fast  reine  Kieselsäure  zurückgeblieben  war.  Dieser  Versuch 
beweist,  dass  Kalilauge  von  gewisser  Stärke  auch  das  Thonerdesilikat  des  rei- 
nen Porzellanthons  auflösen  kann. 

Bauer:  Wien.  Akad.  Berichte.  XXII,  698.  —  Berthier:  Ann  Chim.  Phys.  XXIV. 
407.  LX.  Ann.  Mines  IX,  404.  J.  f.  pr.  Chem.  X,  28.  —  Bley:  J.  f.  pr.  Chem.  V,  34  8. 
—  Boase:  Phil.  Mag.  4887.  J.  f.  pr.  Chem.  XI,  446.  —  Brongniart,  Laurent  und 


4)  Nach  A.  Bauer  zieht  Kalilauge  ans  dem  geglühten  K.  von  Zettlitz  fast  %  der  darin 
enthaltenoD  Sliira  aas. 


576  

M al agnti :  Abo.  Miiiaf  IV.  S^.  II,  4C5.  Pogg.  Am.  LVni,  •§.  J.  f.  pr.  ChOB. Xm, 
418.  XXXI,  4 19.  —  Coaper  a.  Brown:  Phil.  Mag.  4t47.  J.  f.  pr.  Chem.  HIT, 
Ut.  —  Damoor:  Boü.  g^l.  llS«r.  VII.  224.  —  Bbelmen  n.  Salv«lal:  Aa. 
Cbim.  Pbys.  III  S^.  XXXI,  t57.  i.  f.  pr.  Cbem.  UI,  487.  —  Forch bammar:  Ben. 
Jabresb.  X^'.  tl8.  Pogg.  Ann.  XXX\',  881.  —  Fonrnet:  Aon.  Cbim.  Pbys.  LV.ttt. 
i.  f.  pr,  Cbem.  U,  85t.  —  Geb  leo:  Scbwgg.  i.  I,  447.  —  Kttbn:  Schwgg.  i.  LTD. 
84.  —  Knttio:  Privatmittbeiloog.  —  Scbearer:  S.  Proaopit.  ~  Stein berg':J. 
Cpr.  Cbem.  XVI.  61.  —  Stepbao:  In  mein.  Laborat. 

Steinmark.  Eine  unbestiminle  Beieichnang  ftlr  sehr  verschiedene  iImmh 
artige  Mineralien.  Die  nachfolgenden  scheinen  dieselbe  Verbindung  wie  der 
PorzelJanthon  za  sein. 

1.  Rocblitz,  Sachsen.  Fest.    Klaproth. 

2.  Buchbei^  bei  Landshut,  Schlesien.  Zellner. 

3.  Tiefer  Georgsstollen  bei  Clausthal.    Weiss ,  phosphorescirend,  sp.  G.  = 
1,59.    Dumenil. 

4.  Rumpeisberg  bei  Elgersburg.  Weiss,  fettig  anzufühlen.  Rammeisberg. 

5.  Schneckenstein  bei  Auerbach.    Aus  dem  Topasfds,  u.  d.  Mikroskq>  krj- 
stallinisch,  sp. G.  »  2,6.   Clark. 

6.  Schlackenwalde,   Böhmen.     Strahlig,   v.  d.  L.  stark  leuchtend;    dorch 
Ch lor^'asserstoffsäure  nicht  zersetzbar.    Rammelsberg. 

7.  (Tuesit).  Vom  Tweed  in  Schottland,  a)  Thomson.  6)  Richardson. 


4. 

«. 

8. 

4. 

5. 

6. 

a. 

?. 
b. 

Kieselsaure 
Thonerde 

45,25 
36,50 

49,2 
36,2 

43,00 
40,25 

47,33 

40,23 

47,26 
39,02| 

0,89 
13,55 

43,46 

41,48 

1,20 
0,37«) 
13,49 

44,30 
40,40 

43,80 
40,10 

Eisenoxyd 
Kalk 
Magnesia 
W  asser 

2,75 
U,00 

0,5 
14,0 

0,48 
0,47l 

15,50 

1,44 
12,36 

0,75 

0,50 

13,50 

0,94 
0,6i 
0,55 

98,50 

99,9 

99,70 

100,36 

100,72 

100. 

99,45 

<00,8i 

Clark:  Ann.  Chem.  Pharm.  LXXX,  4  28.  -  Dumenil:  Chem.  Analysen.  I,  85.  - 
Klaproth:  Beitr.  VI,  285.  —  Richardson  (Thomson) :  Oatl.  I,  244.  —  Zell- 
ner:  Isis  1834.  637. 

Durch  einen  wesentlichen  Raligehalt  zeichnen  sich  aus: 

1.  Grünes  St.  von  Zorge  am  Harz ;  sp.  G.  =  3,086.    Rammelsberg. 

2.  St.  von  Schlackenwalde.    Krieg.  (In  mein.  Lab.). 


4. 

a. 

Kieselsäure 

49,75 

52,40 

Thonerde 

29,88 

31,94 

Eisenoxyd 

6,61 

1,23 

Kalk 

0,43 

— 

Magnesia 

1,47 

1,44 

Kali 

6,35 

5,41 

Natron 

— 

1,73 

Wasser 

5,48 

5,00 

99,97         99,16. 
4)  Natron. 


677 

Eisensteinmark  von  Planitz  bei  Zwickau  enthttlt  nadi  Schüler : 
;66  Kieselsaore,  22,85  Thonerde,  12,98  Eisenoxyd,  I  ,€8  Mangtaoxyd,  3,04 
ilky  2,S5  Magnesia,  0,93  Kali,  14,20  Wasser.    Ist  demnach 

Si*  +  3  aq. 
Sehfllar:  Freiesleb«Q  Ifag.  f.  d.  Orykt.'v.  Sachsen,  Heft  5. 


All 


Halloysit.    Ein  Theil  desselben  hat  die  Zusammensetzung  des  Kaolins 
er  Steinmarks. 

4 .  Housscha  bei  Bayonne.    B  e  r  t  h  i  e  r. 

2.  Guatequö,  Neu-Granada.    Boussingault. 

3.  Anglar  bei  Lütticb .    B  e  r  t  h  i  e  r . 

4.  t.  8. 

Kieselsäure          46,7  46,0  44,94 

Tbonerde             36,9  40,2  39,06 

Wasser                46,0  44,8  46,00 

99,6       400.         400. 
Verschieden  davon  durch  grosseren  Wassergehalt  sind  folgende : 

f.  Kall  in  der  Eifel.  (Lenzinit).    John. 

2.  Miechowitz,  Oherschlesien.    Oswald. 

3.  La  Vouth.    Dufr^noy. 
L  Thiviers.    Derselbe. 


4. 

S. 

S. 

4. 

Kieselsäure 

37,5 

40,25 

40,66 

43,10 

Thonerde 

37,5 

35,00 

33,66 

32,45 

Magnesia 

— 

0,25 

— 

4,70 

Wasser 

23,0 

24,25 

24,83 

22,30 

400.  99,75         99,15         99,55 

Ein  Zweidrittelsilikat  mit  4  At.  Wasser, 

Äl  Bi^  +  4  aq, 
ste  enthalten : 

2  At.  Kieselsäure     =  770  «  41,35 

4    -    Thonerde       =  642  =  34,48 

4   -    Wasser  s=  450  =  24,17 

1862     400. 

Berthier:  Ann.  Chim.  Phys.  XXXII,  88t.  Ann.  Mines  ÜI.  S6r.  IX,  500.  —  Bous- 
singault: Ann.  Mines  III  S^r.  V,  584.  —  Dufr^noy:  ibid.  m.  898.  -- Oswald: 
J.  f.  pr.  Ghom.  XII,  478. 

B  0 1.   Thonige  Abscheidungen,  namentlich  in  Basalt.  Y.  d.  L.  s.  Th.  schmehs- 
zu  weissem  (Stolpen)  oder  gelblichem  Email.    Wird  von  Chiorwasaerstoff- 

re  unvollkommen  zersetzt. 

.  Säsebühl  bei  Dransfeld  unweit  Göttingen.   Wackenroder. 

I.  Ettinghausen.    Low  ig. 

laaaeltberir^i  Miaeralcbemie.  37 


578 

3.  Cap  de  Prudelles.   Derselbe. 

4.  Breite  Berg  bei  Striegau,  Schlesien.   Z  e  1 1  n  e r. 

5.  Stolpen,  Sachsen.   Zwischen  den  Basaltsäulen.    Rammelsberg. 

6.  Grafschaft  Antrim,  Irland  (Erinit).   Thomson. 


4.                    «. 

*. 

4. 

5. 

6. 

Kieselsäure 

41,9             42,00 

44,05 

42,00 

45,92 

47,03 

Thonerde 

20,9             24,04 

25,03 

20,12 

22,14 

48,46 

Eisenoxyd 

42,2             40,03 

8,09 

8,53 

— 

6,36 

Kalk 

—                0,52 

0,45 

2,84 

3,90 

4,00 

Magnesia 

—                0,43 

0,50 

2,01 

— 

— 

Kali 

—                  — — 

— 

0,50 

— 

0,90') 

Wasser 

24,9            24,03 

24,02 

24,00 

25,86 

25,28 

99,9          101,05 

99,14 

99,97 

97,82 

99,03 

Sauerstoffverhältniss  der  Basen, 

,  der  Saure  und  des  Wassers  in : 

1  s  1  :  1,6  :  4,6 

4  »  4 

:  4,6    :  4,6 

2=1  :  1,5  :  4,5 

5  =  4 

:2       :2 

3  =  1  :  1,5  :  4,5 

6  =  4 

:  2,25  :  2,0 

Hiemach  ist  No.  1 — 4 

R*Si» 

-H  18  aq 

oder  vielleicht 

RSi» 

+  4  aa. 

gleich  den  Halloysiten  mit  höherem  Wassergehalt. 

Der  B.  von  Stolpen  dagegen  erscheint  als  ein  Gemenge  von  Bisilikaten, 
ungefähr 

(Ca  Si  4-  2  AI  Si»)  4-  4  4  aq. 
Das  irländische  Mineral  nähert  sich 

tt  Si«  +  6  aq. 
Ein  weiches  Mineral  von  St.  Jean  de  Celle,  als  Halloysit  bezeichnet^  enthält 
nach  Salvetat  45,55  Kieselsäure,  22,6  Thonerde,  26,2  Wasser  und  etwas  von 
stärkeren  Basen. 

Löwig:  LeoDbard  Oryktognosie.  —  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  XLVII,  480.— 
Salv^tat:  J.  f.  pr.  Chem.  LH,  264.  —  Thomson:  Outl.  I,  344.  —  Wackenroder: 
Kastn.  Arcb.  XL  466.  —Zellner:  Leonb.  Jahrb.  4  885,  467. 

Allophan.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  welches  zuweilen  sauer  rea- 
girt,  färbt  sich  häufig  braun  oder  schwarz,  schwillt  v.  d.  L.  an,  fällt  dann  zu- 
sammen, schmilzt  aber  nicht.  Färbt  die  Flamme  oft  durch  Kupfergehalt  grün, 
auf  welchen  er  auch  mit  den  Flüssen  reagirt. 

Wird  von  Säuren  zersetzt,  wobei  sich  Kieselsäure  gallertartig  oder  schlei- 
mig abscheidet. 

4.  Gräfenthal  bei  Saalfeld,  Thüringen.    Stromeyer. 

2.  Bleiberg  in  der  Eifel.    Bergemann. 

3.  Friesdorf  bei  Bonn.    Bunsen. 


4)  Chlornatrium. 


579 

4,  NfBW-GliarlioD  bei  Woolwich.  a)  Gelber,  b)  rother:    Northcote. 

5.  Beauvaia,  Dpi.  Oise,  Frankreich,  a)  Durchscheinend,  b)  erdig.  Berthier. 


4. 

t. 

t. 

4. 

s. 

a. 

b. 

a. 

b. 

1,24 

2,73 

4,82 

84,92 

49,35 

22,30 

20,50 

47,05 

24,9 

26,3 

32,20 

32,76 

32,48 

34,34 

32,88 

29,2 

34,2 

0,27 

0,30 

2,90 

0,34 

6,59 

— 

— 

3,06*) 

2,57 

— 

— 

— 

— 

— 

0,73 

4,58 

— 

4,92 

4,34 

— 

— 

41,30 

40,23 

42,62 

42,94 

40,32 

44,2 

38,0 

99,48 

0,87*)' 

400. 

99,74 

400.     Thon  4,7 

4,5 

Kohlensäure 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eupferoxyd 

Kalk 

Wasser  . 

99,48 

"98,89  100.       400. 

6.  Gersbach  im  Schwarzwald.    Walchner. 

7.  Fermi,  Dpi.  Arveyron.    Guillemin. 

8.  Richmond,  Massachusets.    B.  Sil  lim  an. 

9.  Polk  County,  Tenessee.    Jackson. 

40.  New-Gharlton  bei  Woolwich.   Halbdurchscheinend.    Northcote. 

6.  7.  8.  9.  40. 

a.  b. 

Kohlensäure  2,44  4,49 

Kieselsäure  24,4  4  23,76  22,65  49,8  49,58  47,00 

Thonerde  38,76  39,68  38,77  44,0  37,30  39,09 

Eisenoxyd             —             —  —  —  0,4  4  Spur 

Kupferoxyd  2,33           0,56  —  0,5  4,36  4,50 

Kalk                      —              —  *g  2,83  Ca  0,2  —  — 

Wasser  35,75  35,74  35,24  37,7  39,49  40,92 


400,95         99,83         99,49         99,2         99,98       400. 

44.  Guldhausen  bei  Corbach,  Waldeck,    o)  Helle,  b)  dunkle  Var.     Sp.G. 

2,02.    Schnabel. 
42.  Schneeberg.    Ficinus. 

44.  42. 

a.  b. 


Kohlensäure 

«,2 

Kieselsäure 

24,49 

49,44 

30,0 

Thonerde 

25,80 

26,77 

46,7 

Kupferoxyd 

43,74 

48,97 

49,2 

Manganoxyd 

— 

— 

4,8 

Kalk 

4,5 

Wasser 

35,49 

34,72 

29,9 

99,49         99,87       400,3 

Hiernach  hat  man  den  Namen  Allophan  auf  sehr  verschiedene  Thonerdesilikate 
bezogen. 


4)  Als  Carbonat.  2)  Quarz  u.  Gips. 

37 


SSO 

In  den  AHophanen  No.  4 — 4  verhalt  sich  der  Sauerstoff  Ton  Thonerde,  Kie- 
selsäure und  Wasser  annähernd  aes  3  :  8  :  6 ;  sie  können  also  vieHeicht  durch 

ÄlSi  4-  6aq    {A.) 
bece lehnet  werden. 

lo  denen  No.  6 — 10  ist  dies  Yerhaltniss  ss  3  :  2  :  5,  wonach  sie 

XlSi  4-  5aq    {B.) 
sein  würden. 

Beide  sind  meist  mit  kohlensaurem  Kalk  oder  mit  kohlensaurem  oder  kie- 
selsaurem Kupferoxyd  gemengt,  und  in  letzterem  Fall  blau  gefärbt. 
In  den  kupferreichen  Allophanen  ist  der  Sauerstoff: 

Cu    :     £i      :     Si      :     A 
i\  a.   =  2,76  :  42,05  :  42,57  :  34,56  ==  4  :  4,4  :  4,6  :  44,5 
44  b.    =  3,82  :  42,50  :  40,08  :  30,86  «  4  :  3,3  :  2,7  :    8,0 
42.      =  3,87  :    7,80  :  45,57  :  26,66  «=  4  :  2,0  :  4,0  :    7,0 
Es  sind  Gemenge  von  wasserhaltigen  Thonerde-  und  Kupfersllikaten. 

Bergemann:  Cbem.  Unt.  d.  Min.  des  Bleibergs.  4880.  494.  —  Bertbier:  Ann. 
MinesIIIS^.  IX,  498.  —  Bonsen:  Pogg.  Add.  XXXI,  88.  —  Ficious:  Schwgg.J. 
XXVI,  277.  —  Guilleroin:  Ann.  Cbim.  Pbys.  XLll,  S60.  —  Jackson:  Am.  J.  of 
Sc.  IlSer.  XIX,  449.  —  Northcote:  Pbil.  Mag.  IV  Ser.  XIII,  888.  —  Scbnabel: 
Privatmitthlg.  —  Silliman:  Am.  J.  ofSc.  U  Ser.  VII,  447.  —  Stromeyer:  Unter- 
suchungen. 808.  —  Walcbner:  Scbwgg.  J.  XLIX,  454. 

Chromocker  (Miloschin,  Wolchonskoit) .    Chromhaltige  Thone,  die  t.  d. 
L.  mit  den  Flüssen  auf  Chrom  reagiren. 

4.  Rudniak,  Serbien.  (Miloschin).    Kerstcn. 

2.  Frankreich.  (Chromocker).    Drappiez. 

3.  Halle.  (Chromocker).    Zersetzungsprodukt  des  Porphyrs,  sp.  G.  =2,701. 
a)  Duflos.  b)  Wolff. 

4.  Waidenburg,  Schlesien.   (Chroniocker).     Zellncr. 

ö.  Kreis  Ochansk,  Gouv.  Perm.   (Wolchonskoit).  ajBerthier.  6)  Kersteii. 


4. 

2. 

3 

• 

4. 

S. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

2T,50 

64,0 

57,0 

46,44 

58,50 

27,2 

37,01 

Thonerde 

45,01 

23,0 

22,5 

30,53 

30,00 

? 

6,47 

Chromoxyd 

3,64 

40,5 

5,5 

4,28 

2,00 

34,0 

4  7,93 

Eisenoxyd 

— 

3,5 

3,45 

3,00 

7,2 

40.43 

Kalk 

0,30) 

2  5 

— 

— 

4,01*1 

Magnesia 

0,20j 

Ä,.i 

— 

— 

— 

7,2 

4,91 

Manganoxvdul 

— 

— 

— 

4,66 

Kali 

— 

3,44 

— 

Natron 

— 

— 

0,46 

— 



WM9er 

23,30 

? 

44,0 

12,52 

6,25 

83,2 

24,84 

99.92 

100. 

99,5 

400,49 

99,73 

98,8 

98,26 

1)  Bleioxyd. 

581 

Barthiar:  Ann.  Mines '111  S^r.  111,8».  Pogg.  Ann.  XXIX.  460.  —  Duflos 
Scbwgg.  J.  LXIV,  t54.  —  Karsten:  Pogg.  Ann.  XLVII,  485.  (Breithaupt:  J.  f.  pr 
Cliam.  XV,  887].  —  Wolff :  J.  f.  pr.  Cbem.  XXXIV,  808.  —  Zallner:  Leonh.  Jahrb 
4888.  487. 


5  p.  C  Waafer  raüialiend. 
4.  BoekUlx  fli  Sadisen.    Kersien. 
2,  Zsldavar  bei  Temas var,  Ungurn.    Russin. 

4.  f. 

Kieselsaure  37,62  36,04 

Thonerde  60,50  63,73 

Manganoxyd  0,63           — 

Magnesia  0,82           — 

99,57        99,73 

Hiernach  wäre  dieses  Mineral  drittel  ^kieselsaure  Thonerde, 

ÄlSi. 

4  At.  Kieselsaure  «  385  b  37,50 

4    -    Thonerde     «  642  «  62,50 

4027     400. 
Karsten:  Schwgg.  J.  LXVI,  46.  —  Kussin:  Privatmittb. 

Di  Unit.   Weisse  feste  oder  erdige  Masse,  sp.  G.  s  2,574  (a)  — 2,835(6), 
Muttergestein  des  Diaspors  von  Dtlln  bei  Schemnitz. 

a.  b. 
Karafiat             Hutzalmann. 

Kieselsäure              23,53  22,40 

Thonerde                 53,00  56,40 

Kalk                          0,88  — 

Magnesia                    4,76  0,44 

Wasser                    20,05  24,43 

99,22  400,37 

Da  der  Sauerstoff  der  Thonerde ,  der  Kieselsäure  und  des  Wassers  nahe 

=  2:4:4^  ist,  so  wäre  das  Mineral  ein  Viertelsilikat, 

Äl*Si»4-  9aq. 
Pogg.  Ann.  LXXVIU,  575. 

Pholerit.  V.  d.  L.  unschmelzbar. 

4.  Fins,  Dpt.  de  TAllier.    Guillemin. 

2.  Insel  Naxos.     Begleiter  des  Smirgels,  weisse  Blättchen,   sp.  G.  =  2,56. 
Smith. 


1. 

t. 

Kieselsaure 

41,65 

44,41 

Thonerde 

43,35 

41,20 

Kaik 

— 

1,81 

Wasser 

15,00 

13,14 

1  *. 


% 


*     f: 

Talksteinmark.    Nach  den  Analysen  wasserfrei,   nach  Breithaupt  (iV^'  ! 


i      - 


^  11 . 


400.  99,96 


58> 

SanantoffvoD    Xt :  ft    :    A 

im  »  I  H      :0,6  /  I  •     . 

S>-I:1,S:M 
Beide  sind  im  Wesentlichen  Halbsilika  te  (Singoloeilikate), 

JÜ*8i*  -H  4aq. 

Hieran  reiht  sich  die  Gelberde^  von  der  die  VarielM Ten  Amb^iK nach 
Kühn  ans  33,23  Kieselsanre,  37,76  Eisenojiydi  44,81  noaerde, .1^18  lia|^e- 
sia  und  13,84  Wasser  besteht,  bt  gewiss  ein  Gemenge  veii  Hk»  and  Bram- 
eisenstein,  im  Gänsen  als  B*Si'  +  4aq  aufsufiassen. 

OnlUemln:  Ann.  Mlnts XI,  489.    ->    Ktthn:  Sdiwsg.  1  U,  4SS.  —    Smiths 
Ann.  Minet.  lY.  Mr.  XVIli,  MO. 

Nakrit  (Talcit),  Unbestimmte  Bezeichnung  fbr  sehr  verschiedenartige 
Substanien. 

Der  N.  aus  dem  Glimmersdiiefer  oder  Talkschiefer  der  Alpen,  in  welchem 
Yauquelin  50  Kieselsäure,  86  Thonerde,  5  Eisenoxyd,  4,5  Kalk  und  47,5 
Kali  fand,  scheint  Glimmer  gewesen  su  sein. 

Der  schuppige  N.  (Taicit)  von  Brunswick,  Maine  (a)  und  der  aus  der  Graf- 
schaft Wicklow  in  Irland  (b)  enthalten  nach : 


. 

a. 
ThomaouL 

Short. 

b. 

Tennaat. 

Kieselsaure 

64,14 

46.00 

44,56 

Tbonerde 

88,84 

35,20 

33,80 

Eisenoxydul 

4,43 

fe  8,88 

7,70 

Manganoxydul 

— 

3,94 

8,85 

Kalk 

— 

9,64 

1,30 

Magnesia 

— 

— 

3,30 

Wasser 

4,00 

8,00 

6,85 

98,74  99,63  99,45 

Zu  den  Thonarien  gehören  also  diese  Substanzen  nicht. 

Thomson:  Ootl.  I,  944.    J.  f.  pr.  Chem.  XIV,  t5. 

Plinthit  aus  der  Grafschaft  Antrim,  Irland,  enthttlt  nach  Thomson: 
30,88  Kieselsäure,  20,76  Thonerde,  26,16  Eisenoxyd,  2,6  Kalk  und  19,60 
Wasser,  was  sich  durch 

»*Si»  4-  6aq 
annähernd  ausdrücken  lässt. 
Outl.  I,  8S8. 

SchrOtterit  (Opalin-Allophan).  Ein  amorphes  Mineral  von  Preienstein 
im  Brucker  Kreise,  Steiermark,  nach  Sehr  Otter  (Mittel  zweier  Analysen)  aus: 
'    H  Kieselsäure,  46,29  Thonerde,  2,80  Eisenoxyd,  4,46  Kalk,  0,25  Kupfer- 


4. 

i. 

8. 

4. 

U 

45,0 

23,3 

24,2 

45 

44,5 

48,8 

34,5 

42 

40,5 

34,7 

41,3 

583 

oxyd,  0,63  Schwefelsäure,  35,85  Wasser  bestehend.    Der  Sauerstoff  der  Basen, 
der  SSure  und  des  Wassers  ist  «  3,7  :  4  :  5, 

Äl»Si»4-20aq, 
wohl  ein  Gemenge,  was  vielleicht  Thonerdehydrat  enthält. 
Baomgarto.  Ztscbrft.  4887.  Hft.  4.    J.  f.  pr.  Chem.  XI,  880. 

K  0 1 1 V  r  i  t.    Wird  durch  Säuren  zersetzt. 
4  •  Stepbanischacht  zu  Scheninitz .    K 1  a  p  r  o  t  h . 
8.  Ezquerra,  Spanien.    Bert  hier. 

3.  Weissenfeis.    Kersten. 

4 .  Aus  Alaunschiefer.    A  n  t h  o  n. 

Rieselsäure 

Thonerde 

Wasser 

""101         400.  400,8         400. 

No.  4  und  2  sind  Sechstelsilikat, 

Äl'Si-4-  9aq. 

No.  3  ist  gleich  den  Aliophanen   B 

ilSi  4-  5aq, 
No.  4  entspricht 

Äl»Si*  4-  54  aq. 

AnthoD:  Ben.  Jahresb.  XXIII,  280.  •—  Berthier:  Ann. Chim. Phys.  XXXII.  88S. 
—  Kersten:  Schwgg.  J.  LXVI,  84.  —  Klaproth:  Beitr.  I,  857. 

Rasoumoffskin.  Ein  thoniges  Mineral  von  Kosemtttz  in  Schlesien,  nach 
Zellner  enthallend:  54,5  Kieselsäure,  27,25  Thonerde,  2,0  Kalk,  0,37  Magno- 
sia,  0,25  Eisenoxydul,  44,25  Wasser,  scheint  einfach  kieselsaure  Thon- 
erde (Bisilikal), 

iSlSi»4-3aq 
zu  sein. 

Schwgg.  J.  XVIII«  340. 

Anauxit.    Rundet  sich  v.  d.  L.  schwach  an  den  Kanten.    Nach  Platt- 
ner enthält  dieses  Mineral  von  Bilin :  55,7  Kieselsäure,  viel  Thonerde,  etwas 
Magnesia,  Eisen  uhd  44,5  p.  G.  Wasser.    S.  Cimolit. 
J.  f.  pr.  Chem.  XV,  825. 

Cimolit.     Verhält  sich  wie  die  übrigen  Thone. 
4.  Insel  Argentiera.    Klaproth. 

2.  Ekaterinowska,  Distrikt  Alexandrowsk.    Ilimoff. 

3.  Berg  Hradischt  bei  Bilin,    Böhmen.   (Anauxit).    In  verwittertem  Basalt, 
weiss,  sp.G.  =  2,376.    Hauer. 

4.  Gouv.  Kiew.  (Pelikanit).    In  zersetetem  Granit,  grünlich,  sp.  G.  as  2,256. 
Ouchakoff. 


584 


4. 

s. 

s. 

4.') 

Kieselsaure 

63,00 

63,52 

62,30 

65,66 

Thonerde 

23,00 

23,55 

24,23 

22,84 

Eisenoxyd 

1,25 

— 

0,83' 

) 

0,44 

Wasser 

42,00 

12,00 

42,84 

9,34 

99,25 

99,07 

99,70 

P 

;  0,5« 
0,30 
0,17 

99,28 
Diese  Substanzen  sind  Sesquisilikate  (Trisilikate), 

Äl»Si*4-  6aq, 

und  stimmen  im  Ganzen  mit  den  in  Thon  ver^vandelten  Augitkrystallen  von  Bi- 

lin  ttberein.  (S.  Augit).    No.  4  würde  nur  4  At.  Wasser  enthalten. 

Indessen  hat  Klaproth  bei  einer  späteren  Analyse  54  Kiesdsäure,  26,5 

Thonerde,  4,5  Eisenoxyd,  5,5  Kali  und  12  Wasser  erhalten. 

Hauer:  Jahrfo.  geol.  Reichsaost.  4854.  67.  —  Ilimoff :  Berz.  Jahresb.  XXV,  849. 
—  Klaproth:  Beitr.  I,  994.  VI.  888.  —  Ouchakoff:  Lieb.  Jabresb.  4857.  678. 

Bolus.      4.   Sinope,   Kleinasien.    Klaproth.       2.   Oravicza  im   Banat 
(Ochran  Brth.}.    Kersten. 

4.  8. 

Kieselsäure  32,0  31,3 

Thonerde  26,5  43,0 

Eisenoxyd  21,0  1,2 

Wasser  17,0  21,0 

Chlomatrium  1,5  95  5 

98,0 
Kersten:  Scbwgg.  J.  LXVI,  34.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  345. 

Malthacit    von  Steindörfel  in  der  Oberlausitz,  worin  Meissner:  50,2 
Kieselsäure,'  10,7Thonerde,  3,1  Eisenoxyd,   0,2  Kalk,  35,8  Wasser  fand,  würde 
ÄlSi*  •+•  16aq  sein,  wenn  es  nicht  ein  Gemenge  ist. 
J.  f.  pr.  Chem.  X,  54  0. 

Neurolith  von  Stamstead  in  Unter-Canada  nach  Thomson:  73,00  Kie- 
selsäure, 17,35  Thonerde,  0,4  Eisenoxyd,  3,25  Kalk,  1,5  Magnesia,  4,3  Wasser. 
Outl.  I,  354. 

Rhodalith  aus  Irland  nach  Richardson:  55,9  Kieselsäure,    11,4  Ei- 
senoxyd, 8,3  Thonerde,  1,1  Kalk,  0,6  Magnesia,  22,0  Wasser. 
Outl.  I,  354. 

Scarbroit   von  Scarborough  enthält   nach  Vernon:    10,5  Kieselsäure, 
42,5  Thonerde,  0,25  Eisenoxyd,  46,75  Wasser. 
Berz.  Jahresb.  X,  469. 


4}  Kalk. 

2)  Nach  Abzug  von  10,3  p.  C.  Quarz. 


585 

Smectii  von  Gilly,  Sieiennark,  nach  Jordan:  51,81  Kieselsäure,  12,25 
Thonerde,  S,07  Eisenoxyd,  4,89  Magnesia,  2,13  Kalk,  27,89  Wasser. 

Ein  erdiges  Mineral  von  Gond^  bei  Houdan,  Dpi.  Seine  et  Oise,  nach  Sal- 
v^tai:  44,5  Kieselsäure,  32,5  Thonerde,  1,2  Eisenoxyd,  1,09  Kalk,  0,3  Ma- 
gnesia, 0,4  Kali  und  Natron,  21,7  Wasser. 

Jordan:  Pogg.Ann.  LXXVII,  594.  —  Sal  v^tat :  Ann.  Chim.  Pbys.  II  Sär.  XXXI, 
4  OS.    J.  f.  pr.  Che«.  UI,  S64. 

Smelit,  ein  Mineral  von  Telkebanya  in  Ungarn,  nach  Oswald  aus:  50 
Kieselsäure,  32  Thonerde,  2  Eisenoxyd,  2,1  Natron,  13  Wasser  bestehend. 
J.  f.  pr.  Chem.  XXXV,  39. 

Dysyntribit,  eine  grttne  Substanz  von  St.  Lawrence  Co.,  New-York, 
sp.G.  »  2,76 — 2,81,  die  v.  d.  L.  in  dünnen  Splittern  schmiiit  und  nach  She- 
pard  47,68  Kieselsäure,  41,5  Thonerde,  5,48  Eisenoxydul  und  4,83  Wasser 
enthält.*) 

Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XII,  S09. 

Portit.  Weisse  strahlige  Massen  aus  dem  Gabbro  Toscana's,  nach  einem 
Prisma  von  120^  spaltbar,  sp.  G.  «  2,4.  Schwillt  v.  d.  L.  auf  und  schmilzt  zu 
weissem  Email.  Gelatinirt  mit  Säuren  in  der  Kälte ^).  Soll  nach  Bechi  aus 
58,12  Kieselsäure,  27,5  Thonerde,  4,87  Magnesia,  1,76  Kalk,  0,16  Natron,  0,10 
Kali,  7,92  Wasser  bestehen,  und  scheint  ein  Zersetzungsprodukt  eines  Zeoliths 
zu  sein. 

Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XIV,  63. 

Pyrophyllit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  nimmt  eine  silberglänzende  Farbe  an. 
Zertheilt  sich  v.  d.  L.,  blättert  sich  auf.  schwillt  in  manchfachen  Krümmungen 
zu  einer  schneeweissen  höchst  voluminösen  Masse  an,  ohne  zu  schmelzen,  und 
giebt,  mit  Kobaltsolution  befeuchtet  und  geglüht,  ein  reines  Blau.  (Vgl.  auch 
die  Angaben  Fiedler's). 

Wird  von  Schwefelsäure  unvollkommen  zersetzt,  v.  Kobel  1. 

1.  Pyschminsk,  Ural.   Hermann. 

2.  Spaa,  Belgien.   Rammeisberg. 

3.  Westana,  Schonen;  sp. G.  ==  2,78—2,79.    Berlin. 

4.  Chesterfield  Gounty,  Süd-Carolina.    Genth. 


4)  Ganz  etwas  anderes  ist  die  kalibaltige  Substanz,  die  Smith  antersucbie.   5.  im  An 
bangOysyntrlbil. 

5)  Sehr  onwahrscheinlicb.    R. 

4' 


586 


4. 

s. 

»•') 

*.*) 

Kieselsäure 

69,79 

66,44 

66,69 

65,44 

Thonerde 

29,46 

25,87 

25,63 

28,50 

EiseDoxyd 

4,80 

— 

0,76 

0,94 

Manganoxydul 

— 

— 

0,29 

— 

Magnesia 

4,00 

4,49 

0,47 

0,25 

Kalk 



0,39 

0,67 

0,39 

Wasser 

5,62 

5,59 

6,45 

5,23 

1 

100,67 

99,48       400,66*)    i 

100,69 

Sauerstoff. 

4. 

i. 

s. 

^. 

Si 

30,07 

34,36 

34,62 

33,96 

44,29 

42,08 

42,20 

43,58 

ft 

4,60 

0,69 

0,32 

0,24 

A 

5,00 

4,99 

5,73 

4,65 

Der  Gehalt  an  Erden  ist  so  gering,  dass  es  scheint,  als  sei  der  P.  dgentiich  nur 
ein  Thonerdesiiikat.    Nur  in  Hermann 's  Analyse  herrscht  das  VerfaXltniss : 

ft  :  ft  :  Sl  :  a=  1,0  :  9  :  19  :  3,1, 
oder  fast  1  :  9  :  80  :  3,  woraus  sich  die  Formel 

(AgSi  4-  3&Si*)  4-  3aq 


ableiten  Ittsst. 


40  At.  Kieselsäure  »  3850  »60,50 

3  -    Thonerde  ss  4026  »  30,27 

4  -    Magnesia  sn    250  =    3,93 
3   -    Wasser  =    337  =    5,30 


6363     100. 
Wahrscheinlich  stammt  der  P.   von  der  Zersetzung  eines  Doppelsilikats  her. 
Bringt  man  die  Monoxyde  als  Bisilikate  in  Abzug,  so  ist  der  Sauerstoff  von 


Si      :     A 

32,98  :  4,99  »  4  :  2,73  :  0,41 

33,98  :  0,73  =  1  :  2,78  :  0,47 

33,54  :  4,65  =  1  :  2,47  :  0,34 

Dem  Pyrophyllit  steht  ein  Theil   des  chinesischen  Agalmatoliths  sehr 

nahe,  wie  folgende  Analysen  beweisen. 


AI 

2  =  12,08 

3  =  12,20 

4  =  13,58 


a)  Röthlich,  sp.  G.  = 

:  2,785.    Klaproth.     6)  Wal 

mstedt. 

c)  Weiss  und 

grünlich,  sp.G.  = 

2,81.  Brush.    d)  Lychnell. 

a.                b.                 c. 

d. 

Kieselsäure 

62,0         65,96         65,95 

72,40 

Thonerde 

24,0         28,581        28  97 
0,5           0,09f       ^®'^' 

24,54 

i 

Eisenoxvd 

2,85 

Kalk 

1,0           0,18'          0,22 

— 

Magnesia 

—             0,15            — 

~— 

Alkali 

—             —              0,25 

— 

Wasser 

10,0           5,16           5,48 
97,5       100,12       100,88 

t 

99,79 

4)  Mittel  zweier  Analysen. 

Die  Substanz  war  vorher  über  Schwefelsäure  getrocknet.   Drei  andere  BestimmungeD 
5,62,  5,77  und  7,29  p.  C.  Wasser. 


MI 


^Btofif  von 

AI 

(Ä) 

:    Si  : 

A 

las 
6  = 

4 

:  2,8  : 
:  2,5  : 
:8,5: 
:  3 

0,8 
0,3 
0,4 

^ 


Ann.  LXXVIII,  444.  —  Brush:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  XXVI,  68.  — 
fnn.  XXV,  3J8.    —    Genth  :  Am.  J.  of  Sc.  V.  Ser.  XVIII,  440.    J.  f. 
,ö6.  —  Hermann:  Pogg.  Ann.  XV,  599.  —  Kiaproth:  Beitr.  V,  49. 
il:  Vet.  Acad.  Handl.  4884.  Berz.  Jabresb.  XV,  S48.  —  Rammeisberg: 
i.  LXVIIl,  54  3.  —  Walmstedt:  Öfersigt  af.  Vet.  Ac.  Ftfrb.  4848. 

Karpholith.  , 

ebt  beim  Erhitzen  Wasser;  schwillt  v.  d.  L.  auf  Kohle  an  und  .schmilzt 
m  bräunlichen  Glase ;  zeigt  mit  den  Flüssen  die  Reaction  des  Mangans, 
ird  von  Säuren  kaum  angegriffen.  ii/ 

lalysen  des  K.  von  Schlacken walde : 


4. 

2. 

8. 

Steinmann. 

Stromeyer. 

Haaer. 

Kieselsäure 

37,53 

36,15 

36,45 

Thonerde 

26,47 

28,67 

49,74 

Manganoxyd 

48,33 

49,46 

20,76 

Eisenoxyd 

6,27 

2,54 

9,87 

Kalk 

— 

0,27 

2,56 

GlUhverlust 

n,36 

40,78 

4  4,35 

Fluor 

4,40 

400,43 

99,96  98,97 

n  Stromeyer  gefundene  Fluorgehalt  dürfte  von  beigemengtem  Fluss* 
verrühren,  welcher  den  K.  stets  begleitet.  Dann  ist  wohl  auch  der  Kalk 
wesentlich. 

ich  V.  Hauer  sind  Eisen  und  Mangan  als  Oxyde  vorhanden.  In  diesem 
id  die  Sauerstoffmengen  von 


fe  :  Ütn 

4  =  4,88  :  5,55 

2  =  0,76  :  5,80 

3  =:  2,96  :  6,29 


A  oderfi  :  Si  :  A 

40, 
9,58)'     4  :   4  :  i 
40. 


Äi     :     Si 

42,36  :  49,48 

13,39  :  48,77 

9,22  :  48,77 

ch  ist  der  K.  eine  isomorphe  Mischung  von  Halbsilikaten  (Singulo- 

n),  ^ 

All* 

«nVSi»4-3aq. 

^ej 

.Ko bell  ist  dagegenkeinManganoxyd, sondern Manganoxydul  vorbanden. 
IT.  Haaer:  Sitzber.  d.  Wien.  Akad.  XII,  505.  —  v.  Kobell:  Münch.  Akad.  Schrif- 
XLVIII,  883.  —  Steinmann:  Schwgg.  J.  XXV,  448.  —  Stromeyer:  Unter- 
bungeaetc. 

Manganoxydsilikate  s.  Augit;   ' 


VW  SUHTik  aaf  D^erO  (Diigert}  bd 


Tk*reldcad 

dt: 

3S.M 

l».M 

•.M 

M7 

»I.M 

*V 

i         I.IC 

•.«• 

SrM 

•." 

«,» 

I.M 

13.7» 

««.«• 

»,M 


bMlMW< 


Wird  T.  d.  L.  rfHMw  M»  <—,  dum  schwan,  und  acluülxl  aekwer  za  e 
fl»afDetifdm  Oase.    Verliert  ia  Wasscrsteff  f  «,88  p.  C.  Sauerstoff. 
Wird  TOD  Staren  lentUL 
\aefa  Sehne dermaBO  bestekl  der  A.  tod  Anlonio  Peretra  in  Bras 


Saoerstoir 

Kieselsäure 

6«),d8 

31. 4S 

Eisenoxvd 

• 

35,00 

le.st 

Wasser 

3,59 

a.if 

98,67 

Der  A.  ist  also  ein  Sesqoisiiikai  Trisiükat    von  Eisenoxyd, 

Pe*Si»H-?aq. 

9  Ai.  Kieselsäure  =  3465  =  60,90 
2  -  Eisenoxyd  =  2000  =  35 J  5 
2   -    Wasser'         =    2?5  =    3,95 

5690     TÖÖ^ 
Pogg.  Ana.  LH,  29S. 

Chloropal    'Nontronit,  Pinguit,  Unghwarit). 

V.  d.  L*  unschmelzbar,   meist  sich  schwärzend.    Reagirt  mit  den  FIfl 
auf  Eisen. 

Wird  von  Sauren  zersetzt. 

L  Cboropal. 
igaroy  a]  muschliger,  6)  erdiger.    Bernhardi  und  Brandes, 
enser  Steinberg  bei  Göttingen,    a)  muschliger,  6)  erdiger.    Hiller 


589 


II.  Unghwarii. 
V.  Hauer. 

m.  Nontronit. 
4.  Noniron,  Dpi.  Dordogne.    Bert  hier. 

2.  Villefranche.    Dufr^noy. 

3.  HoDtmors  bei  Autun.    Jacquelain. 

4.  Andreasberg,    a)  Biewend.  b)  Mehner. 

5.  Tirschenreuth  in  Baiem.    a)'MUller.  6)  Uricoechea. 

IV.  Pinguit. 

4 .  Wolkenstein  in  Sachsen .    K  e  r  s  t  e  n . 

2.  Henzenberg,  Siebengebirge  (Gramenit).    Bergemann. 

V.  Fettbol. 

HalsbrIIcke  bei  Freiberg.    K e r  s  ten. 

I. 


n. 


Kieselsäure 

Tbonerde 

Eisenoxyd 

Magnesia 

Wasser 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Magnesia 

Kalk 

Wasser 

Thon 


i. 


44,0 

3,6 

29,0 

18,7 
97,5 


B. 

46 
4 

33 
2 

48 


b.  a.              b.  •. 

45,00  74,6  39,7  57,40 

0,75  2,4           3,7  — 

32,00  46,3  28,0  Oxydul  20,44 

2,00  4,5          2,4  Ca  2,88 

20,00  8,3  26,4  49,28 


400.        99,75         99,8         99,9 


400. 


b. 
58,42 

24,27 

0,66 

20,27 

400,32 


III. 


4. 


a. 


b. 


5. 


a. 


b. 


«.  ß. 

bell  grün    scbwarz 


40,68  44,34 
3,96         3,34 

30,49  35,69 
2,37  tiu  0,90 
—  0,49 

23,00       48,63 


44,40       40,49 

—  4,09 
37,30       33,70 

—  te  2,25 

—  4,44 
24,56      24,84 


46,24       47,4      47,59 

36,32       36175/*^'*^ 
—    Sg  —        0,43 

20,38       40,00      9,79 


400,20     400,03       99,96     400,45     402,94     400,64  400. 


Kieselsäure 

36,90 

Thonerde 

1,80 

Eisenoxyd 

S9,50 

Eisenoxydul 

6,10 

Manganoxydul 

0,14 

Magnesia 

0,45 

Wasser 

25,11 

IV. 
i. 

38,39 
6,87 

25,46 

Ca  0,56 

0,67 

0,75 

23,36 


V. 

46,40 

3,01 

23,50 


24,50 


100. 


96,06')      97,41 


4)  AnsserdMo  *,**  K«U. 


590 

Y.  Kobell  fand  in  Chlorpal  von  Haar  bei  Passau  und  aus  Ungarn  70— 
p.c.  Kieselsaure,  4  Tbonerde,  10 — U  Eisenoxyd,  5—45  Wasser. 

Es  ist  unthunlich ,  die  Zusammensetzung  dieser  Substanzen  durch  FomMh 
ausdrücken  zu  wollen ,  schon  deswegen ,  weil  sie  zum  Theil  wohl  auch  Eisen- 
oxydul  enthalten. 

Der  Chloropal  ist  nach  Kobell  und  Hausmann  ein  Gemenge  von  Opal 
und  einem  Eisenoxydsilikat 

FeSi*  4-  3  aq. 

Der  Pinguit  nähert  sich  dem  Ausdruck 

(]?e*Si»4- iPeSi*)  +  30aq. 

Bergemann:  Leonh.  Jahrb.  4  857.  895.  —  Bernbardi  u.  Brandes:  Schwgg. 
J.  XXXV,  29.  —  Berthier:  Ann.  Cbim.  Phys.  ]CXXV,  9S.  —  Biewend:  J.  f.  pr. 
Chem.  XI,  46S.  —  Dafrönoy:  Ann.  Mines,  III S6r.  111,898.  — v.  Htaer:  Wian.Akad. 
Ber.  1854.  Januar.  —  Jacquelaia :  Ann.  Gbim.  Pbys.  XLVI,  404.  J.  t  pr.Chaai.  XIV, 
45.  ^  Hiller:  Kopp  Jahresb.  4857.  674.  —  Kerstan:  Scbwgg.J.  LVI,  9.  (Breilbanpl: 
LV,  808}  LXVI.  84.  —  v.  Kobell:  J.  f.  pr.  Chem.  XUV,  95.  —  Meboer:  Ebendat. 
XLIX,  382.   —   Müller  and  Uricoechea:  Dana  Min.  IV.  Edit.  p.  aas. 


III.    Silikate  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden. 

(Doppelsilikate.) 
-'1.    Wasserfreie. 

1.  Gruppe  des  Feldspalhs. 

(RÄl  +  nSi.) 

Isomorphe  (eingliedrige,  zwei-  und  eingliedrige)  Verbindungen  und  Mischun- 
gen, in  welchen  \  At.  eines  Monoxyds ,  Kali ,  Natron ,  Kalk ,  gegen  4  At.  Thon- 
erde  vorhanden  ist,  während  die  Zahl  der  Kieselsüureatome  von  zwei  bis  sechs 
differirt.  Freilich  giebt  es  Substanzen,  welche  dieselbe  Zusammensetzung  haben, 
aber  noch  reicher  an  Kieselsäure  sind  (Krablit,  Perlstein),  da  man  sie  jedoch 
nicht  krystallisirt  kennt,  im  Gegenlheil  nicht  blos  sie  sondern  auch  der  weniger 
Säure  enthaltende  Orthoklas  mit  freier  Säure  (Quarz)  zusammen  vorkommen,  so 
ist  es  fast  gewiss,  dass  solche  säurereichere  Mineralien  als  Gemenge  von  Ortho- 
klas und  Kieselsäure  betrachtet  werden  müssen.   (S.  Anhang  zum  Orthoklas.) 

Aiiorthit. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  und  giebt  mit  Soda  ein  emaiiweisses  Glas. 
Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung  von  Kieselsäure  voll- 
kommen zersetzt. 

G.  Rose  entdeckte  diesen  Feldspath  in  den  Drusen  von  Kalksteinblöcken 
der  Monte  Somma  am  Vesuv,  wo  er  mit  grtlnem  Augit  u.  s.  w.  zusammen  vor- 
kommt.    Forchhammer  wies  ihn  dann  als  einen  Gemengtheil  isländischer 


591 


Laven  nadi,  und  ich  habe  gezeigt,  dass  die  Meteorsleine  von  S tannern  und  Juve- 
nas  aus  Augit  und  Anorthit  bestehen.  Neuerlich  haben  G.  Rose  und  D  e  1  es se 
ihn  auch  in  filteren  krystallinischen  Gesteinen  gefunden ,  welche  man  bisher  als 
Diorite  bezeichnete ,  und  es  scheint ,  dass  er  überhaupt  ziemlich  verbreitet, 
wenngleich  oft  mehr  oder  minder  verwittert  und  zersetzt  vorkommt.  (Siehe 
Anhang.) 

1.  M.  Somma.  a)  G.Rose,  b)  Ab  ich  (Mittel  seiner  letzten  beiden  Analysen). 

2.  SelQall  bei  Lamba,  Island.  Sp.  G.  ^  2,70.  Forchhammer. 

3.  Thjorsaebene  am  Hekla,  Island.    In  älterer  Lava,    a)  Sp.  G.  s=  2,688. 
Gentb.  b)  Sp.G.  =  2,75.  Damour. 

4.  Nttferhoh  am  Hekla.  Desgleichen.  S.  von  Waltershausen. 

5.  Insel  St.  Eustache,  Antillen.  Sp.G.  =:  2,73,  etwas  zersetzt.  Deville. 

6.  Meteorstein  von  Juvenas.  Rammeisberg.  (S.  auch  Meteorite.) 

7.  Konschekowskoi-Kamen  bei  Bogoslowsk,  Ural,  a)  Sp.G.  s  2,72.   Scott. 
b)  Sp.G.  SB  2,732.  y.  d.  L.  in  Splittern  fast  unschmelzbar.  Potyka. 

8.  Corsica.  Feldspath  des  Kugeldiorits,  sp.  G.  =  2,737.  Delesse. 


4. 


9. 


S. 


4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

$     44,49 

43,96 

47,63 

48,75 

45,97 

45,14 

Tbonerde 

34,46  . 

35,30 

32,52 

30,59 

33,28 

32,11 

Eisenoxyd' 

:     0,74 

0,63 

2,01 

1,50 

1,12 

2,03 

Kalk 

15,68 

18,98 

17,05 

17,22 

17,21 

18,32 

Magnesia 

5,26 

0,45 

1,30 

0,97 

— 

Natron 

— 

0,47 

1,09 

1,13 

1,85 

1,06 

Kali 

— 

0,39 
100,18 

0,29 
101,89 

0,62 
100,78 

— 

0,22 

100,63 

99,43 

0,77') 

0,31») 

99,96 

5. 

S. 

7. 
a. 

b. 

8. 

Kieselsäure 

45,8 

44,38 

45,31 

46,79 

48,62 

Thonerde 

35,0 

33,73 

34,53 

33,16 

34,66 

Eisenoxyd 

• 

3,29 

0,71 

3,04 

0,73 

Kalk 

17,7 

18,07 

16,85 

15,97 

12,02 

Magnesia 

0,9 

0,36 

0,11 



0,33 

Natron 

0,8 

1,03 

2,59 

1,28 

2,55 

Kali 

— 

0,33 
101,19 

0,91 
101,01     \ 

0,55 
100.79 

1,05 

iOO,« 

0,50») 

100,46 
Eine  unvollkommene  Analyse  des  A.  aus  Laven  von  der  Insel  Java  gab  r 
i6  Kieselsäure,  37  Thonerde,  14,5  Kalk,  0,6  Natron.  Reinwardt. 

Im  A.  verbalt  sich  der  Sauerstoff  des  Kalks  (Äg,  Na,  K),  der  Thonerde  und 
der  Kieselsäure  ss  1  :  3  :  4.  Er  besteht  mithin  aus  1  At.  Kalk,  1  At.  Thonerde 
und  2  At.  Kieselsäure,  und  seine  Constitution  wird  durch 

CaSi  4-ÄlSi 
ausgedrückt. 


4)  Äi  and  Co. 


2)  Wasser. 


592 

2  At.  Kieselsttare  ^  770  »  43,70 
4  -  Thonerde  =  642  ^  36,44 
\    -    Kalk  »  350  ^  49,86 


4  762      400. 
Statt  dieser  einfachen  Formel  könnte  man  auch  den  Ausdruck 

Ca*Si4-Äl*Si» 
wählen,  worin  beide  GUeder  Halbsilikate  (Singulosilikate)  sind,  und  dasAtg. 
doppelt  so  gross  wird. 

Kleine  Mengen  der  isomorphen  Magnesia-  Natron-  und  Ealiverbiodung 
scheinen  selten  zu  fehlen. 

Der  F.  des  Kugeldiorits  von  Corsica  (No.  8),  welchen  Delesse  als  Anorthil 
betrachtet ,  unterscheidet  sich  von  allen  übrigen  durch  den  grösserm  Gebalt  an 
Saure  und  den  geringeren  an  Kalk.  In  ihm  ist  der  Sauerstoff  von  A  :  Ai :  Si  s 
0,8  :  3  :  4,6,  oder  ft  :  5i  rs  4 :  5,75  d.  h.  nahe  4,:  6  statt  4:4.  Es  ist  daher 
wahrscheinlich ,  obgleich  das  Mineral  nach  Delesse  von  SSuren  lersetct  wird, 
dass  es  ein  nicht  ganz  reiner  oder  frischer  kalkreicher  Labrador  ist* 

Abich:  Pogg.  Ann.  L,  854.  LI,  549.  —  Damour:  Bull.  gtel.  de  Fr.  II  S€t,  VII,  81. 
—  Delesse:  ibid.  540.  --  Dtville:  Ann.  Ghim.  Phys.  III  S6r.  XL,  186.  —  Forch- 
bammer:  Berz.  Jabresb.  XXIU,  S84.  J.  f.  pr.  Cbem.  XXX,  885.  —  Genth:  Ans. 
Chem.  Pbarm.  LXVI,  48.  —  Potyka:  Pogg.  Ann.  CVUI,  440.  —  Rtmmelfberg:  S. 
Meteorit.  —  G.  Rose:  Gilb.  Aod.  LXXIII,  478.  —  Strt.  v.  Waltarshauseo:  Volk 
Gest.  S.  92.    Scott:  Pbil.  Mag.  XV,  548. 

Anhang.  Folgende  Mineralien  sind,  zum  Theil  wenigstens,  offenbar 
nichts  als  Anorthit: 

4.  Amphodclith.  Von  Form,  Struktur  und  Gewicht  des  A.  a)  Lojo, 
Finland.  Nordenskiöld.    6)  Tunaberg,  Schweden.  Svanberg. 

2.  Bytownit.  Mineral  von  Bytown,  Canada.  a]  Tennant.  6)  Thomson. 

3.  Diploit  (Latrobit)  von  der  Insel  Amitok  an  der  Küste  Labrador.  Rosen- 
roth,  von  der  Form,  Struktur  und  Dichtigkeit  des  Anorthits.  EntfiSrbt  sich  beim 
Erhitzen,  blHht  sich  stark  auf  und  sintert  an  den  Kanten  zu  einer  blasigen 
Masse.  C.  Gmelin. 

4.  Indianit.  Aus  Uindostan.  Körnige  Massen  von  Feldspathstruktur. 
a)  Rolher,  b)  weisser.  Laugier,  c)  Weisser,  sp.G.  =  2,668.  Brush. 

5.  Lepolith  und  6.  Lindsayit.  Der  erstere  ist  nach  Hermann  ein 
eingliedriger  Feldspath ,  mit  links  geneigter  schiefer  Endfläche ,  gleichwie  Oligo- 
klas.  a)  Lojo,  h)  Orijärfvi,  Finland,  sp.G.  =  2,75 — 2,77.  Hermann.  Der 
Lindsayit  von  gleichem  Fundort  hat  ebenfalls  Feldspathform ,  soll  nach  Her- 
mann erst  nach  dem  Glühen  basisch  spaltbar  erscheinen.  Seine  Krystalle  sind 
aussen  schwarz,  a)  Sp.  G.  ss  2,796.  Komonen.  b)  Sp.G.=2^S3.  Hermann. 

7.  Polyargit  und  8.  Rosellan.  Rosenroth,  körnig.  Giebt  beim  Er- 
hitzen Wasser  und  entfärbt  sich ,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht.  P.  von  Karrgrufva, 
Tunaberg:  a)  Svanberg;  6)  Sp.G.  =  2,786.  A.  Erdmann.  H.  von  Aken 
Södermanland.  Svanberg. 


'- 


5d3 


9.  Sundvikit  von  Nordsunds vik,  Kirchspiel  Kimito,  Finland.  Peldspath- 
form,  sp.  G.  =  2,70.  E.  Bonsdorff  u.  ürsin. 

10.  Wilsonit  aus  Canada.  Eingliedrig,  rosenroth,  sp.  G.  »  2,76 — 2,77, 
von  sehr  ungleicher  Härte  an  einzelnen  Stellen.  Entßirbt  sich  beim  Erhitzen, 
verliert  Wasser  und  schmilzt  v.  d.  L.  unter  Aufblähen  zu  einem  weissen  Email. 
a)  Hunt,  b)  Derselbe,  c)  Selkmann. 

4.  2.  8. 


a. 

b. 

a. 

b. 

ct. 

/»• 

Kieselsäure 

45,80 

44,55 

45,80 

47,57 

44,65 

41,78 

Thonerde 

35,40 

35,9« 

26,15 

29.65 

36,81 

32,83 

Eisenoxyd 

1,70 

0,07 

5,22 

3,57 

— 



Manganoxyd 

— 

— 

— 

3,16 

5,77 

Kalk 

10,15 

45,08 

16,25 

9,06 

8,28 

9,79 

Magnesia 

5,05 

4,08 

2,95 

0,20 

0,63 

Natron  ) 

^-. 

7,60 

— 

— — 

Kali       j^ 

1,85 



2,00 

— 

6,57 

6,57 

Wasser] 

0,59 

1,98 
99,63 

2,04 
102,14 

2,04 
98,78 

100. 

100,22 

98,37 

a. 

4. 
b. 

c. 

B. 

a. 

b. 

6. 
a. 

b. 

Kieselsäure 

42,0 

43,0 

42,09 

42,80 

42,50 

47,50 

42,22 

Thonerde 

34,0 

34,5 

38,89 

35,12 

32,11 

35,29 

27,55 

Eisenoxyd 

3,2 

1,0 

1,50 

4,00 

6,98 

Manganoxyd 

— 

— 

— 

7,03') 

2,00«) 

Kalk 

15,0 

15,6 

15,78 

14,94 

10,87 

■ 



Magnesia 

— 

— 

— 

2,27 

5,87 

3,56 

8,85 

Natron 

3,3 

2,6 

4,08 

1,50 

1,69 

— 

2,53 

Kali 

— < 

— - 

— 

^— 

3,00 

Wasser 

1,0 
98,5 

1,0 

97,7     1 



1,56 
99,69 

1,50          6,62 
99,54       100.         1 

7,00 

00,84 

00,13 

7 

» 

8. 

9. 

40. 

a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

44,13 

45,12 

44,90 

44,82 

47,60 

43,55 

41,26 

Thonerde 

35,11 

35,64 

34,50 

30,70 

31,20 

27,94 

29,64 

Eisenoxyd 

0,96 

0,U 

0,69 

3,68«, 

'    -1 

0,20 

0,67 

Manganoxyd 

— 

0,30 

0,19 

1,55 

— 

Kalk 

5,55 

5,88 

3,59 

6,81 

0,95 

6,50 

5,34 

Magnesia 

1,43 

0,26 

2,45 

1,48 

4,20 

3,81 

4,20 

Natron 

— 

0,67 



6,78 

0,88 

1,45 

1,97 

Kali 

6,73 

6,93 

6,63 

* 

9,30 

8,37 

7,43 

Wasser 

5,29 

4,92 

6,53 

3,28 

5,42 

8,61 

8,83 

99,20 

99,86 

99,48 

99,10 

99,55 

100,43 

99,34 

Der  Amphodelitb  (1)  zeigt  nach  Svanberg's  Analyse  das  Sauerstoff- 
verbältniss  ft  :  Äl  :  Si  =»  1  :  2,85  :  3,9  =  1,05  :  3  :  4,1.  Ist  also 


I)  Eiaenoxydul. 
Raaa«ltberf  *•  MiBenüchemie. 


i% 


664 

und  vielleichl  durch  magnesiabaltige  Gewässer  aus  dem  reinen  Kalk^iükat  des 
Anorthits  entstanden. 

Nordenskiöld:  Berz.  Jahresb.  XII,  474.  —  Svanberg:  Ebendas.  XX,  888. 

Der  Bytownit  (2)  zeigt  das  VerhäUniss  i  :  2,3  :  4,2  in  a,  und  i  :  3,3  : 
5,4  =s  0,9  :  3  :  5  in  6.  Beide  Analysen  weichen  bedeutend  ab,  und  bezieht 
sich  die  letzte  vielleichl  auf  Labradorsubstanz. 

Tennant:  Reo.  of  gen.  Sc.  XVII,  832.     J.  f.  pr.  Chem.  XIV,  42.    —    ThomsoD: 
Oatl.  of  Mio. 

Der  Diploit  (3)  ist  von  neuem  zu  untersuchen,  da  G.  6inelin*s  Analysen 
ungenügend  sind.  Er  ist  jedenfalls  durch  Mangan-  und  Kaligehalt  ausgezeichnet, 
und  sicherlich  mit  Polyargit,  Rosellan  und  Wilsonit  zo  identifiksiren. 
C.  Gmelin:  Pogg.  Ann.  III,  68. 

Indianit  (4)  ist  ein  Anorthit,  der  nach  c  i  At. Natron-Anorthit  gegen  5  At. 
Kalk-Anorthit  enthält, 

♦jMSi  +  ÄlSi. 
iNai 

2  At.  Kieselsäure  =  770,0  =  43,54 
i  -  Thonerde  =  642,0  e=  36,31 
i  -    Kalk  =  294,7  t=  16,50 

i  -    Natron  =    64,6  =    3,65 

1768,3      100. 

B r US h :  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  VIII,  45.  —  Laugier:  M€m.  du  Mus.  VII,  844 . 

Lcpolith  (5)  giebt  die  Formel  eines  magnesia-  und  wasserhaltigen  Anor- 
thits, aus  dem  er  gewiss  entstanden  ist.  Der  Lindsayit  (6),  dessen  Kryslalle 
den  zersetzten  Zustand  andeuten,  ist  nach  Breithaupt  und  Dana  mit  dem 
Lepolilh  identisch.  Sein  grosser  Eisen-  und  Wassergehalt  können  durch  Zer- 
setzungsprozesse der  Anorthitsubstanz  erklärt  werden,  denn  der  Kalk  fehlt 
ganz,  und  ist  z.  Th.  durch  Magnesia  ersetzt.  Aus  üermann's  Analyse  folgt  das 
Sauerstoffverhältniss  ft  :  R  :  Si  :  fi  =  1  :  2,9  :  4,3  :  1,2. 

Breithaupt:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVII,  236.  —  Dana:  Am.  J.  of  Sc.  11  Sar.  IX,  414. 
—  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVI,  387.  893.  XLVIII,  254.  —  Kotno Den :  Verb. 
min.  Ges.  Petersb.  4  843.  4  4  2. 

Polyargit  (7)  hat  das  mittlere  VerhUltniss  von  1  :  5,3  :  7,3  :  1,4,  wäh- 
rend der  Rosellan  (8)  das  von  1  :5, 6:8,0  :  2,0  zeigt.  Nimmt  man  1:6:8:2 
an,  so  sind  beide 

Ca 

Mg  y  Si  +  AI*  Si')  +  2  aq. 

k 


( 


G.  Rose  hält  den  Rosellan  für  zersetzten  Anorthit. 

A.  Erdmann:  Försoic  tili  en  geogn.  beskr.  öfver  Tunaberg.   V.  Ac.  Handl.  4848.  — 
G.  Rose:  Mineralsysl.  89.  —  Svanbcrg:  Bei-z.  Jabresb.  XXI,  473.    Pogg.  Ann.  UV, 

268.  (LVII,  4  70.) 


595 

Snn^vikit  (9)  giebt  das  Verhältniss  (wenn  das  Eisen  als  Oxyd  vorhanden 
ist)  von  I  :  3,4  :  5,0  :  0,63,  oder  (wenn  Eisenoxydul)  von  i  :  2,6  :  4,26  :  0,54. 
Er  konnte  leicht  durch  Einwirkung  von  eisen-  und  natronhaltigen  Gewässern 
aus  Anorthit  entstanden  sein. 

Arppe:  Analyser  af  fioska  mia.  p.  42.  A.  —  Nordenskiöld:  Beftkritoing  4 4 8. 

Wilsonit  (40),  den)  Rosellan  in  jeder  Hinsicht  gleich,  ist  offenbar  an  ver- 
schiedenen Stellen  ungleich  zusammengesetzt ,  und  überdies  von  kohlensaurem 
Kalk  durchdrungen.  Die  Analyse  c,  zu  der  ich  das  Material  von  Hunt  erhielt, 
glebt  das  Sauerstoff verhältnlss  1:8, 9:4, 4:  1,6. 

Hont:  Phil.  Mag.  VII.  IX.    J.  f.  pr.  Chem.  LXU,  495.  LXV,  608.  -    Selkmaoo; 
In  mein.  Laborat. 

Labrador. 

I.    Kalk-Labrador  (Ersbyit,  wasserfreier  Skolecit  von  Pargas). 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  an  den  Kanten. 

Dieses  lange  für  Skapolith  gehaltene  Mineral  von  Ersby  bei  Pargas  enthalt 
nach  N.  Nordenskiüld: 


Sauerstoff. 

Kieselsäure 

54,13 

S8,40 

Thonerde 

29,23 

48,65 

Kalk 

15,46 

*,« 

Wasser 

1,07 

99,87 

Da  der  Sauerstoff  von  Oa  :  iil  :  Si  =s  1  :  3  :  6 ,  so  ist  das  Mineral  aus  1  At. 

Kalk|  4  At.  Thonerde  und  3  At.  Kieselsäure  zusammengesetzt,  und  als 

OaSi  +  ÄlSi^ 
zu  betrachten. 

3  At.  Kieselsäure  =  1155  =:  53,80 
1  -  Thonerde  =  642  =  29,90 
1    -    Kalk  =    350  =  16,30 

2147     100. 
A.  Norde nskitfld  hat  neuerlich  gefunden,  dass  der  Ersbyit  ein  einglied- 
riger Feldspath  ist  (Winkel  der  Spaltungsflächen  etwa  90®  22',  vielleicht  90®, 
und  dann  zwei^und  eingliedrig).  Er  ist  also  der  reine  Kalk-Labrador.  Schon 
Frankenheim  hat  ihn  längst  zum  Labrador  gestellt. 

Franicenheim:  Syst.  d.  Kryst.  136.  —  A.  Nordenslciöld:  Beskrifhiag.  429.  — 
N.  NordoDskiöld:  Scliwgg.  J.  XXXI,  425. 

IL    Kalk-Natron-Labrador  (Labrador  im  engeren  Sinne). 

Schmilzt  V.  d.  L.  etwas  leichter  als  Orthoklas  zu  einem  ziemlich  dichten 
Weissen  Email  und  förbt  die  Flamme  gelblich. 

Wird  vor  und  nach  dem  Glühen  durch  Ghlorwasserstoffsfture ,  jedoch 
Schwer,  zersetzt,  so  dass  stets  ein  Theil  unangegriffen  bleibt. 


596 

Kl  apro  th  gab  die  erste  Analyse  des  farbenspielenden  Peldspalhs  von  der 
Küste  Labrador. 

A.  Labrador  aus  älteren  Gesteinen. 
1 .  Als  Geschiebe  bei  Petersburg.  K 1  a  p  r  o  t  h .  \ 


S.  Desgl.  bei  Kiew  in  Russland.  Segeth. 

3.  Desgl.  in  der  Mark  Brandenburg,  a)  Dulk.  6)  Sp.G.  ==  2,699.  Sartor. 
von  Waltershausen. 

4.  Aus  dem  GrUnsteinporphyr  von  Campsie  in  Schottland.  Le  Hunte. 

5.  Desgl.  von  Milngavie  bei  Glasgow.  Derselbe. 

6.  Aus  Homblendegestein  von  Russgirden  in  Dalarne.  Svanberg. 

7.  Zwischen  Lund  und  Christianstadt  in  Schweden.  Sp.  G.  =  2,68.  Blom- 
Strand. 

8.  Von  Egersund  in  Norwegen,  a)  Braun,  sp.  G.  =  2,71 .  6)  Desgl.  mit  blauem 
Farbenspiel,  sp.  G.  =  2,72.  c]  Violettgrauer  mit  lebhaftem  Farbenspiel, 
sp.  G.  =  2,705.  Kersten. 

9.  Aus  dem  Porphyr  von  Belfahy,  Vogesen.  Weiss,  sp.  G.  =2,749.  Delesse. 
40.  Aus  dem  Diorit  von  Pont  Jean  bei  St.  Maurice,  Vogesen.  Derselbe.  i 
44.  Aus  dem  Euphotid  von  Odern,  Elsass.  Derselbe.  '. 

42.  Aus  dem  Euphotid  von  Mont  Gen^vre.  GrUnlichweiss,  sp.  G.  s  2,8—3,0.  ■ 
Derselbe. 

43.  Aus  verwittertem  Diabasporphyr  des  Hulthals  bei  Clausthal  am  Han. 
Metzger. 

44.  Aus  dem  Hypersthenfels  von  Neurode  in  Schlesien.  Bläulichgrau,  sp.G.  - 
2,745.  V.  Rath. 

45.  Aus  dem  Gabbro  von  dort.  Bläulichweiss,  sp.G.  =  2,707.  Derselbe. 

46.  Aus  dem  Forellenstein  von  Voipersdorf  (Neurode).  Grauweiss,  sp.  G.  = 
2,709.  Derselbe. 

47.  Aus  dem  Gabbro  von  der  Baste  am  Harz.  Sp.  G.  =  2,847.  Bam- 
melsberg. 

48.  Aus  dem  Gabbro  von  Marmorera,  Oberhalbsteinerthal  in  Graubündten. 
Sp.G.  x=  2,840.  v.  Rath. 

49.  Aus  dem  Mandelsteinporphyr  von  Oberstein.  Farblos,  durchsichtig,  sp.G. 
=  2,642.  Delesse. 

20.  Aus  dem  Melaphyr  zwischen  Botzen  und  CoUman  in  Tyrol.    Ilellgraugrün. 

Derselbe. 
24 .  Aus  dem  Porphyr  des  südlichen  Morea.  Grünlich,  sp.  G.  =  2,883.  Derselbe. 

22.  Aus  dem  Hypersthenfels  der  Paulsinsel  an  der  Küste  Labrador.  Klaprotb. 

23.  Aus  dem  Doleritporphyr  der  Färöer.  Sp.  G.  =  2,67  —  2,69,  Forch- 
hammer. 


597 


4. 

1. 

s. 
a. 

b. 

(. 

6. 

8. 

7. 

Kieselsäure 

55,00 

55,49 

54,66     1 

53,66 

54,67 

52,34 

52,45 

53,82 

Thonerde 

24,00 

26,83 

27,87     ! 

26,67 

27,89 

29,97 

26,82 

26,96 

Eisenoxyd 

5,25 

4,60 

— 

3,47 

0,31 

0,86 

4,28 

4,43 

Kalk 

40,25 

40,93 

42,04 

8,61 

10,60 

12,10 

9,14 

44,20 

Magnesia 

— 

0,15 

— 

0,43 

0,18 

— 

1,02 

0,20 

Natron 

3,50 

3,96 

5,46 

4,98 

5,05 

3,97 

4,64 

5,00 

Kali 

— 

0,36 

— 

1,46 

0,49 

0,30 

1,79 

4,34 

Wasser 

0,50 
98,50 

0,54 
99,83  4 

— 

0,91 
)0,19 

— 

— 

1,75 
98,59 

— 

00.       1( 

99,19 

99,54 

99,95 

8. 

9. 

40. 

44. 

4  t. 

48. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

52,30 

52,45 

52,20     i 

»2,89 

53,05 

55,23 

49,73 

54,44 

Thonerde 

29,00 

29,85 

29,05    27,39 

28,66 

24,24 

29,65 

25,50 

Eisenoxyd 

1,95 

4,00 

0,80 

1,24 

1,00 

1,11 

0,94 

5,33 

Kalk 

44,69 

41,70 

12,10 

5,89 

6,37 

6,86 

11,18 

8,05 

Magnesia 

0,45 

0,16 

0,13 

0,30* 

)    <,81 

1,48 

0,56 

— 

Natron 

4,04 

3,901 
0,60] 

4,70 

5,29 

4,12 

4,83 

4,04 

2,44 

Kali 

0,60 

4,58 

2,80 

3,03 

0,24 

0,42 

Wasser 

— 

— 

2,28 
)9,86 

2,40 
99,91 

3,05 
99,83 

3,75 
100,09 

3,65 

99,60 

99,66 

98,98     { 

99,20 

H. 

45. 

46. 

47 

r.           48. 

49. 

so. 

Kieselsäure 

52,55 

50,31 

47,05 

51, 

,00       53,92      ! 

$3,89 

53,23 

Thonerde 

28,32 

27,31 

30,44 

29,51       21 

,51       27,66 

27,73 

Eisenoxyd 

2,44 

1,71 

1,56 

Spur         4,16 

0,97 

4,50 

Kalk 

44,64 

40,57 

16,53 

<*, 

29        9,41 

8,28 

8,28 

Magnesia 

0,48 

0,78 

0,09 

0,28        1 

,26 

— 

0,93 

Natron 

4,52 

4,84 

2,10 

3,14        5,57 

4,921 
4,28/ 

7,38 

Kali 

0,64 

4,55 

0,78 

2,09         1 

,59 

Wasser 

0,62 

2,20 

1,87 

2,48        2,76 

3,00 

0,95 

404,48 

99,24 

100,42 

99,79     100,18     100.         100. 

S4. 

as. 

21. 

Kieselsäure 

53,20 

55,75        ! 

S2,52 

Thonerde 

27,34 

26,50        ! 

}0,03 

Eisenoxyd 

4,03 

1,25 

1,72 

Kalk 

8,02 

11,00 

12,58 

Magnesia 

4,04 

— 

0,19 

Natron 

3,52 

4,00 

4,51 

• 

Kali 

3,40 

— 

— 

Wasser 

2,54 

0,50 

— 

100. 


99,00       101,55 


B.   Labrador  aus  vulkanischen  Gesteinen. 

24.  Aus  Vesuvlava  (?)  Laurent. 

25.  Aus  Aetnalava.   a)  Vom  Val  del  bove.  Ab  ich.    b)  Von  Mascali.  Gelblich- 
grau, sp.  G.  =  2,618.    c)  Von  Mompiliere  bei  Nicolosi.    Sp.  G.  as  2,633. 

I)  An. 


»98 

d)  Serra  Gianicola.    Weiss,  sp.  G.  ■>  2,744.    s)  Noio.  Dnrohsiohtigy  am 
dem  Palagonit.  SarU  v.  Waltershausen. 

86.  Ans  dem  Trapp  von  Diupavag  am  Benifjord  in  bland.  Gelblich,  «p.  6.  » 
S,709.  Dämon r. 

87.  Aus  dem  Traobydoierit  des  Geniralpiks  von  Guadelape.  Deville. 

88.  Aus  älter  Lava  der  Sandwichinseln.      Kleine  durchsichtige  KrprtaDe. 
Schlie'per. 

14.  tS.  tS.         17.  M. 

a.  b.  c.  d.  e. 

KieselsBure  47,9  53,i8  53,56  55,83  58,88  54,48  58,47  54,88  53,98 

Thonerde  34,0  86,46  85,88  85,34  88,37  87,84  89,88  89,89  87,56 

Eisenozyd      8,4  4,60  3,44  3,63  4,79  3,87      4,90  —  4,44 

Kalk              9,5  9,49  44,68  40,49  48,78  44,84  43,44  44,18  8,65 

Magnesia  0,8  4,74  0,58  0,73  0,94  4,85       —  0,70  4,35 

Natron           5,4  4,40  4,00  3,58  4,37        ?          3,40  S,6S  6«06 

Kali                0,9  0,88  0,53  0,88  4,48        ?           —  0,33  0,47 

Wasser    —  0,48  0,95  —  0,57  0,68       —  —  — 

400.  An 0,89  400,47  400,33    99,43     96,00    99,80  99,98    99,84 

98,40 

Sauerstoff. 
A. 

I.  1.  8.  4.  8.  S.  7. 

a.  b. 

Si  88,55  88,81  88,38  87,86  88,38  87,47  87,07  87,94 

Sl  44,24  48,53  43,04  48,45  43,08  43,99  18,58  48,59 

Pe  4,57  0,48       —  4,04  0,09       0,86  0,38  0,43 

Ca  8,94  3,4  4       3,44  8,44  3,04       3,44  8,60  3,48 

Äg  —  0,06       —  0,47  0,07       —  0,44  0,08 

Na  0,90  4,04       4,40  4,88  4,89       4,08  4,49  4,88 

fc  _  0,06       —  0,85  0,08       0,05  0,30  0,83 

8.  9.  40.  44.  41.  48.  44. 

Si    87,45  87,83  87,40  87,48  87,54  28,67  85,88  88,86  87,88 

Äl    43,54  43,94  43,56  48,79  43,39  41,38  43,88  44,94  43,88 

9e     0,58  0,30  0,84  0,37  0,30  0,33  0,28       4,60  0,73 

Ca      3,38  3,33  3,44  4,67  4,81  4,95  5,88      8,89  3,30 

%     0,06  0,06  0,05  0,07  0,60  0,59  0,88       —  0,49 

Na     4,03  4,00\  .  ^^  4,36  4,06  4,84  4,04       0,54  4,46 

a      0,08  0,40/  ^'^"  0,78  0,47  0,54  0,04       0,08  0,44 

45.  46.  47.  48.  49.  20.  14.  11.  18. 

Si    26,48  84,43  26,48  87,98  87,98    87,64  87,68  88,94  87,87 

Äl    42,75  44,24  43,78  40,04  42,98     42,95  48,75  48,37  44,08 

Pe     0,54  0,47       —  4,85  0,29       0,45  0,34       0,37  0,54 

Ca     3,00  4,70       3,82  2,69  8,35       8,35  8,88      3,43  3,58 

Sig     0,34  0,03       0,4  4  0,50  —  0,37  0,40      r_  0,07 

Na      4,23  0,54       0,80  4,48  4,26\     .  ^.  0,90       4,03  4,46 

fc       0,26  0,43       0,35  0,87  0,22/     ''®*  0,58       —  — 


590 


Si 
AI 
Pe 
Ca 

Na 


B. 

94. 

S5. 

S6. 

27.             S8. 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

«4,87 

27,76 

27,81 

28,98 

27,11 

26,67 

27,08 

28,16    28,02 

15,88 

12,35 

12,06 

11,81 

13,25 

13,00 

13,64 

13,96     12,87 

0,72 

0,48 

1,02 

1,09 

0,54 

0,98 

0,57 

—         0,34 

2,70 

3,90') 

3,32 

2,98 

3,63 

3,37 

3,72 

3.16       2,46 

0,08 

0,69 

0,20 

0,29 

0,36 

0,50 

0,28       0.54 

4,31 

.4.06 

1,02 

0,90 

0,35 

1,02 

0,87 

0,93       1,55 

0,15 

0,04 

0,09 

0,14 

0,24 

0,09 

— 

0,05      0,08 

Verhällniss. 

^ 

ft     : 

ft:  Si 

ft 

:ft:  Si 

1. 

0,9    : 

3  :  6,7 

16. 

i,i 

:  3  :  5,0 

2. 

1,0 

6,6 

17. 

1,0 

5,8 

3  a. 

i.* 

6,5 

18. 

1,3 

7.» 

3  b. 

0,9 

6,2 

19. 

0,9 

6,3 

4. 

1,0 

6,5 

. 

20. 

1,0 

6,2 

5. 

0,95 

5,7 

21. 

0,95 

6,3 

6. 

1,0 

6,3 

22. 

1,0 

6,8 

7. 

1,1 

6,4 

23. 

1,0 

5,7 

8  a. 

0,9 

5,8 

1 

24. 

0,8 

4,5 

86. 

0,9 

5,7 

25  a. 

1,1 

6,5 

8  c. 

1,0 

6,0 

256. 

1,0 

6,4 

9. 

0,9 

6,3 

25  c. 

1,0 

6,7 

10. 

0,9 

6,0 

25  d. 

1,0 

5,9 

11. 

*,* 

7,4 

25e. 

5,7 

12. 

«,4 

5,5 

26. 

0,97 

5,7 

13. 

0,6 

6,3 

27. 

0,95 

6,0 

14. 

1,0 

5,9 

28. 

1,0 

6,4 

15. 

<,1 

6,0 

Es  bedürfte  nicht  sämmtlicher  Analysen,  um  überzeugt  zu  sein,  dass  im  L. 
das  Sauerstoffverhältniss  =s  4  :  3  :  6  sei.  Der  L.  besteht  demnach  aus  1  At. 
Kalk  (Natron),  4  At.  Thonerde  und  3  At.  Rieselsäure,  und  kann  als  eine  Verbin- 
dung von  1  At.  einfach  kieselsaurem  Kalk  (Natron)  und  4  At. 
Bweidrittel-kiesel saurer  Thonerde  betrachtet  werden, 

^«  ^  Si  +  ÄlSi*. 


Na 


} 


Er  ist  eine  isomorphe  Mischung  von  Ersbyit  und  der  noch  nicht  gefunde- 
nen entsprechenden  Natronverbindung ,  welcher  geringe  Mengen  des  analogen 
Magnesia-  und  SLalisilikats  beigemischt  sind ,  während  zugleich  häufig  ein  wenig 
Bisenoxyd  statt  Thonerde  auftritt. 

Das  Atomverhältniss  von  Natron  und  Kalk  ist : 

iSa  (K)  :  Ca  (Sfg) 


9.  SS  1  :  0,8 

6.  18.  =  1  : 

2,0 

11.20.  »  1  :1,5 

7.  =  1  : 

2,1 

10.  19.  =  1  •  1,6 

15.  a  1  ; 

2,2 

36.  =  1  :1,7 

4.  =  1 

:  2,25 

21.  a  1  :  1,8 

3a.  =  1 

;2,4 

24.  28.  =  1  :  1,9 

14.  =  1  : 

2,8 

4)  Ond  An. 


600 


Na  (fc)  :  Ca  («g) 

8c.  =  1  :  8,9 

43.  =  4  :  4,0 

2.  8a.  8  6.  n.  22.  =  4  :  3,0 

26.  =  4  :  4,3 

23.  25c.  =  4  :  3,1 

42.  =  4  :  5,0 

4.256.  =  4  :  3,2 

25d.  =  4  :  6,8 

25a.  27.  =  4  :  3,4 

46.  =  4  :7,0 

5.  =  4  :  3,5 

Am  häuOgsten  erscheint  hiernach  4  At.  Natron  gegen  3  At.  Kalk.    Die  sp^ 
cielle  Formel,  welche  diese  isomorphe  Mischung  ausdrückt, 

Na  Si  +  AI  Bi* 
+  3  (CaSi  ^-ÄlSi«) 


erfordert : 


42  At.  Kieselsäure  =  4620,0  =  53,56 

4   -    Thonerde  =  2568,0  =  29,77 

3  -    Kalk  =s  4050,0  =r  42,47 

4  -    Natron  =:    387,5  =    4,50 


8625,5     400. 
Seltener  scheint  die  Mischung 

NaSi  +  ÄlSi» 
+  2  (CaSi  +  ÄlSi*) 


zu  sein. 


9  At.  Kieselsäure  =  3465,0  =  53,48 

3  -    Thonerde      =  4926,0  =  29,72 
2   -    Kalk  =    700,0  =  40,80 

4  -    Natron  =    387,5  =    6,00 


6478,5      4  00. 

Als  Analysen ,  welche  entweder  unrichtig  sind ,  oder  für  welche  das  Mate- 
rial nicht  rein  war,  müssen  bezeichnet  werden :  4,  2,  3o,  4,  4  4,  42,  43,  ^8, 
22,  24,  25c,  welche  theils  zu  viel  Säure,  theils  zu  wenig  Monoxyde  gegeben 
haben. 

Die  allgemeinste  Ursache  dieser  und  ähnlicher  kleinerer  Differenzen  ist  in 
der  Zersetzbarkeit  des  Labradors  zu  suchen,  die  bei  ihm,  vielleicht  wegen 
gleichzeitigen  Gehalts  von  Kalk  und  Natron ,  grösser  ist  als  bei  anderen  Feld- 
spathen.  Der  theil weise  zersetzte  Zustand  der  Masse  aber  giebt  sich  durch  die 
Verminderung  jener  beiden  Basen ,  so  wie  in  Folge  dessen  durch  Vermehrung 
von  Kieselsäure  zu  erkennen.  Mancher  Labrador  braust  mit  Säuren,  weil  er 
kohlensauren  Kalk  enlhält ;  sehr  oft  verbindet  sich  damit  ein  grösserer  Wasser- 
gehalt, wie  ihn  9—4  3,  17—19,  21  haben. 

Als  Beispiele  unzersetzter  Labradore,  deren  Analyse  der  Formel  gut  ent- 
spricht, können  die  von  Egersund  (8  c),  Neurode  (4  4,  45),  Tyrol  (20),  Guade- 
lupe  (27)  bezeichnet  werden. 

Als  Felsit  untersuchte  Klaproth  den  dichten  Feldspath,  welcher  mit 
Hornblende  den  GrUnstein  von  Siebenlehn  im  Erzgebirge  bildet.  Spec. 
Gew.  =  2,69. 


601 


KieselsKure 

51,00 

Thonerde 

30,50 

Eisenoxyd 

1,75 

Kalk 

41,85 

Natron 

4,00 

Wasser 

1,85 

99,75 
Das  Sauersioffverhaltniss  ist  hier  aa  i  :  3,5  :  6,3  ss  0,86  :  3  :  5,4,  wonach 
es  wohl  ein  dichter,  schon  etwas  vei^nderter  Labrador  ist. 

Ausserdem  giebt  es  eine  gewisse  Zahl  von  Analysen ,  welche  vielleicht  ^uf 
Labrador  sich  beziehen,  deren  Zahlen  jedoch  dies  zweifelhaft  lassen. 
4.  Eisspath  von  Monte  Somma.   Sartorius  v.  Waltershaasen. 

2.  Grüner  leicht 'verwitternder  Feldspath  des  Porphyrs  vonTemuay,  Voge- 
sen.  Sp.  G.  =r  2,774.  Delesse. 

3.  Als  Labrador  bezeichnete  Feldspathkrystalle  des  Melaphyrs  (Rhombenpor- 
phyrs)  von  Tyveholmen  am  ChristianiaQord ,  Norwegen.  Farbe  hellgrau 
ins  Rothe  und  Braune.  Delesse. 

4.  Eingliedriger  F.  des  Kugeldiorits  von  Corsica.  Sp.  G.  =  2,737;  durch 
Cblorwasserstoffsäure  zersetzbar.  Delesse.  (S.  Anorthit). 

5.  Eingliedriger  Feldspath  von  Ghateau  Richer  bei  Quebeck  in  Ganada.  Fein- 
kömig,  blassgrttnlich  oder  blSlulichgrau,  sp.  6.  a=  2,684.  Hunt. 

6.  F.  von  Rowdon,  Montreal  in  Canada.  Bläulichweiss ,  sp.  G.  s  2,694. 
Derselbe. 

7.  F.  von  Morin,  Canada.  Grünlichgrau,  sp.  G.  ss  2,684 — 2,695.  Derselbe. 

8.  F.  aus  einem  Geschiebe  von  Drummond,  West-Ganada.  Blau,  sp. G.  = 
2,697.  Derselbe. 


«. 

3. 

s. 

6. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsaure 

56,77 

49,38 

65,70 

55,80 

54,45 

54,80 

54,70 

Thonerde 

85,45 

30,07 

85,23 

86,90 

88,05 

89,10 

89,80 

Eisenoxyd 

0,56 

0,70 

1,71 

1,53 

0,45 

1,10 

0,36 

Manganoxydul     — 

0,60 

— 

— 

— 

— 

Kalk 

1,40 

4,25 

4,94 

9,01 

9,68 

11,85 

11,48 

Magnesia 

0,18 

1,96 

0,72 

0,27 

— 

0,15 

Natron 

9,64 

4,85 

7,04 

4,77 

6,251 
1,06/ 

3,80 

8,44 

Kali 

6,37 

4,45 

3,53 

0,86 

0,83 

Wasser 

0,57 

3,15 

0,77 

0,45 

0,55 

0,40 

0,40 

100,94 

99,35 

99,64 

99,59 

100,49 

100. 

99,35 

Sauerstoff: 

4. 

a. 

3. 

S. 

S. 

7. 

8. 

Si 

29,47 

25,68 

88,92 

88,97 

88,87 

88,14 

88,40 

AI 

11,88 

14,04 

11,78 

18,56 

13,10 

13,59 

13,91 

Pe 

0,17 

0,28 

0,51 

0,45 

0,13 

0,33 

0,11 

Oa 

0,40 

1,19 

1,40 

8,56 

2,75 

3,20 

3,85 

«g 

0,07 

0,91«) 

0,89 

0,11 

-^ 

0,06 

— 

Sb 

8,47 

1,84 

1,80 

1,28 

4,60| 
0,18/ 

0,97 

0,63 

a 

1,08 

0,75 

0,60 

0,14 

0,04 

I)  Dnd  An. 


602 

i .  Dieser  kalkarme  Feidspath  giebi  das  SauersioffverhdUniss  4:3:  7,3. 

2.  Hier  ist  das  Sauerstoffverhältniss  =  0,86  :  3  :  5,4.  Die  Substanz  isl 
aber,  wie  der  Magnesia- und  Wassergebalt  beweist,  schon  sehr  zersetzt,  und 
durfte  nichts  als  Labrador  sein.  Delesse  hat  sie  als  Vosgit  bezeichnet.  Ich 
habe  die  Gründe  entwickelt,  welche  es  unthunlich  erscheinen  lassen,  wasser- 
haltige Feldspathe  als  reine  Substanzen  anzusehen. 

3.  Giebt  das  Sauerstoffverhältniss  ft:ft:Sis=4:3:7,  und  unter- 
scheidet sich  vom  Labrador  durch  geringen  Kalk-  und  grossen  Kaligehalt. 
G.  Rose  fand  aber,  dass  der  Feidspath  des  Rhombenporphyrs  rechtwinklig 
spaltet,  und  vermuthet,  die  von  Delesse  untersuchte  Probe  sei  nicht  rein  ge- 
wesen. Nach  Kjerulf  dagegen  ist  es  ein  eingliedriger  Feidspath,  dessen  An- 
sehen indessen  nicht  frisch  ist.  Eine  unvollständige  Analyse  gab  ihm  60,78  p.G. 
Kieselsäure  und  nur  0,88  Kalk.  Eine  andere  von  Svanberg  mit  gleich 
hohem  Säuregehalt  s.  Orthoklas. 

4.  Auch  der  Feidspath  aus  dem  Kugeldiorit  von  Corsica  ist  gewiss  Labra- 
dor. (S.  Anorthit.) 

5  bis  8.  Diese  Feldspatharten  kommen  mit  anderen  vor,  in  denen  der 
Säuregehalt  noch  höher  steigt.  So  z.  B. 

9.  Rother  Feidspath  von  Chateau  Richer,  sp.  G.  =  2,667-2,724.  Huot. 
40.  Grünlichgraue  feinkörnige  Grundmasse  des  vorigen,  sp.  G.  »b  2,665- 
2,668.  Derselbe. 

1 4 .   Grobkörniger  hell  rothgrauer  Feidspath  mit  blauen  Krystallen,  sp.  G.  = 
2,68—2,69.  Derselbe. 


9. 

40. 

H. 

Kieselsäure 

5 

59,73 

58,50 

57,37 

Thonerde 

25,52 

25,80 

26,40 

Eisenoxyd 

0,67 

1,00 

0,40 

Kalk 

7,58 

8,06 

8,53 

Magnesia 

0,07 

0,20 

Natron 

5,11 

5,45 

5,60 

Kali 

0,97 

1,16 

0,82 

Wasser 

0,37 

0,40 

0,37 

100,02 

100,57 

99,49 

Sauerstoff: 

ft:ft 

:Si. 

5. 

0,9     :  3 

:6,7 

6. 

1,0     :  3 

:6,4 

7. 

0,9     :  3 

:  6,0 

8. 

0,84  :  3  . 

6,1 

9. 

0,9     :  3 

:7,7 

10. 

0,96  :  3 

:7,4 

11. 

0,96  :  3 

:7,2 

Diese  Feldspathe  stimmen ,  was  die  Rasen  betrifft ,  mit  kalkarmem  Labra- 
dor Uberein,  und  dürften  auch  wohl  Labrador,  zum  Theil  in  einem  etwas  zer- 
setzten Zustande  sein. 

Vgl.  Andesin. 


603 

Nkch  Boosdorff  rübrt  das  Farbenspiel  des  Labradors  von  einem  lieber- 
schuss  an  BLieselsäure  her,  S^^elche  vielleicht  als  Quarz  beigemengt  ist,  da  nach 
ihm  ein  solcher  57  p.  C.  Säure  und  mehr  liefert,  der  Formel  gemSss  abc^r  nur 
53,5  p.  C.  vorhanden  sein  dürfen.  Zwei  Analysen  eines  farbenspielend^n  L.  von 
Ojamo  (Lojo)  in  Finland,  von  Bonsdorff  und  Laureil  gaben: 


a. 

b. 

Kieselsäure 

57,69 

57,75 

Thonerde 

26,00 

26,15 

Eisenoxyd 

0,67 

0,60 

Kalk 

9,87 

8,48 

Natron 

5,50 

6,25 

99,73 

99,23 

Sauerstoff  von 

ft 

:    ft    : 

Si 

in  a  = 

i 

:  2,9  : 

7,1 

6  = 

i 

:3,4  : 

7,6 

Dagegen  lieferte  von  nicht  irisirenden  finländischen  Labradoren : 

0.  d. 

Öhrnberg.  Waenerberg. 

Kieselsäure  46,45  43,54 

Thonerde  34,27  37,23 

Eisenoxyd  0,95  — 

Kalk  U,86  47,84 

Magnesia  0,59  — 

Natron  4,32  3,28 


401,44       404,89 

Sauerstoff  von  k  :    ft   :  Si 

in  c  =  4  :  2,9  :  4,3 
d  =  4  :  2,9  :  3,8 

Aber  diese  beiden  Analysen  sind  entweder  unrichtig  oder  sie  beziehen  sich 
gar  nicht  auf  Labrador,  sondern  auf  Anorthit,  und  zwar  auf  den  als  Lepolith 
bezeichneten  von  Lojo  (s.  Anorthit),  wie  auch  Moberg  vermuthet. 

Bonsdorff's  Ansicht  ist  sicher  unbegründet,  denn  unter  den  Labradoren, 
deren  Analysen  das  richtige  Sauerstoffverhältniss  zeigen ,  finden  sich  mehrere 
sehr  bekannte  farbenspielende  Abänderungen ,  und  es  ist  diese  EigenthUmlich- 
keit  wohl  eine  Folge  von  feinen  Rissen  in  der  Masse,  gleichwie  beim  Opal. 
Nach  Haidinger  geht  der  Farben  Wechsel  unter  dem  Mikroskop  von  regelmäs- 
sig begränzten  Stellen  aus ,  woraus  er  auf  eine  Einlagerung  fremder  Substanz 
schliesst. 

Abich:  Pogg.  Ann.  L,  847.  —  Blomstrand:  Öfvers.  af  Aead.  Fdrh.  4854.  S96. 
J.  f.  pr.  Chem.  LXVI,  458.  —  Bonsdorff:  Leonh.  Jahrb.  4888.  68.  Moberg  in  Arppa 
Undersökningar  p.  54 .  —  Damour:  Bull.  g^ol.  II  Sör.  VII,  88.  —  Del  esse:  Ann. 
Mfnes  IV  S6r.  XU,  495.  S88.  Von  mir  übersetzt  und  mit  Anm.  versehen :  J.  f.  pr.  Chem. 
XUII,  447.  XLV,  S49.  —  Ferner:  Compt.  read.  XXVO,  444.  J.  t  pr.  Chem.  XLVI,  487. 
Ann.  Mines  IV  S^r.  XVI,  239.  542.  342.  824.  —  Deville:  S.  Trachyt.  >-  Dulk  :  Klö- 
den  Beitr.  z.  min.  Kennt,  d.  Mark.  S.Stück.  —  Forchhammer :  J.  f.  pr.  Chem.  XXX, 
885.  —  Hunt:  Phil.  Mag.  IX,  354.    J.  f.  pr.  Chem.  LXVI,  449.  —   Kerstan:  Pogg. 


604 

ADD.  LXIII.  4tt.  —  Klaproih:  Heitrige  VI,  tu.  (FeltH)  VI,  Mt.  —  LavrtDi:  Adb. 
Ghim.  Phyt.  LX,  SM.  —  Le  Hunte:  Bdinb.  N.  pkU.  J.  4MS.  Juli  M.  —  MotBgor: 
Leonh.  Jahrb.  185«.  888.  —  v.  Rath :  Pogg.  Add.  XGV,  888.  Ztacbrft.  d.  gaol.  Gm.  II. 
848  (48).  —  G.  Rose:  Ztschr.  d.  geol.  Ges.  I,  879.  —  Sartor.  t.  Waltershausea: 
Vulk.  Gesteine.  8.  88  ff.  —  Schlleper :  Dana  Min.  888.  —  Segeth:  1.  t  pr.  Chsa. 
XX,  888.  ~  STanberg:  Ben.  Jabresb.  XXUI,  888. 

Anhang  sum  Labrador. 


I.  Porzellanspaih.  Das  von  Fuchs  mit  diesem  Namen  belegte  Mine- 
ral von  Obemzell  bei  Passau  schmiht  v.  d.  L.  unter  Aufwallen  tu  einem  blasi- 
gen Glase,  und  wird  von  Ghlorwasserstoflbäure  xersetit. 


a. 

b. 

0. 

Faohs. 

t.KoImU. 

SohabaoU 

KieselsMure 

49,30 

50,89 

49,80 

Thonerde 

87,90 

87,37 

87,30 

Kalk 

14,48 

13,53 

15,48 

Natron 

5,46 

5.98 

4,53 

Kali 

— 

0,17 

1,83 

Wasser 

0,90 

— 

1,80 

Chlor 

— 

— 

0,98 

■.«#  ^%l¥V«4ft*.l»ll  1  #  v>  •  ai 

97,98 

t  . 

97,30 

99,65 

rsvouvernaitnis! 

A  :   Sa 

1  • 

:    Si 

a.    4   :  S,4 

:  4,6  oder  4,8') 

b.     1   :  8,3C 

1  :  4,7 

-     M') 

c.     1   :  8,8 

:  4,4 

Hieraus  Idsst  sich  keine  einigermaassen  wahrscheinliche  Formel  ableiten.    Das 
Verhdltniss  4  :  S  :  4^  würde  zu 

3ftSi  +  2£Si* 
fuhren,  das  von  4  :  S^-  :  5|-  zu 

9ftSi-^7ÄlSi^ 
und  das  von  4  :  2^  :  5  zu 

4ÄSi-i-  3ÄiSi*, 
welche  die  Silikate  des  Labradors  einschiiessen. 

Da  das  Mineral  in  der  Nähe  in  Thon  (Porzellanerde)  verwandelt  vorkommt, 
so  könnte  man  vermuthen,  es  sei  überhaupt  nicht  mehr  von  ursprünglicher  Be- 
schaffenheit. Fände  die  Proportion  1:8:4  statt,  so  könnte  man  an  Skapolith 
denken ,  zu  weichem  Einige  den  P.  stellen ,  und  worauf  auch  seine  Struiitur 
deutet. 

Facbs:  Leonh.  Tascbenb.  f.  Min.  4888.  94.  —  v.  Kobeli:  J.  f.  pr.  Gbem.  I,  81.  - 
SchafliMutl:  Ann.  Cliem.  Pbarm.  XL  VI,  840. 


4)  Weaa  der  Verlust  «b  Kieselsäure. 


605 

It.  Saussurit  (Jade  z.  Th.}.  Dieser  Name,  ursprünglich  auf  ein  mit  Dial- 
lag  verwachsenes  graues  oder  bläuliches  Mineral  bezogen,  welches  in  Geschieben 
am  Genfersee  vorkommt,  ist  auf  den  feldspathartigen  Gemengtheil  von  manchem 
Gabbro  (Euphotid)  übertragen  worden,  dessen  physikalisches  und  chemisches 
Verhalten  beweist,  dass  die  Substanz  nicht  immer  dieselbe  war« 

i.  Vom  Genfersee.  Th.  de  Saussure. 

2.  Mont  Genövre.  Grünlichweiss,  sp.  G.  ss  S,65.  Boulanger. 

3.  Orezzathal,  Corsica.  V.  d.  L.  leicht  schmelzbar.  Derselbe. 

4.  Aus  der  Schweiz.  Bläulichweiss,  sp.  G.  s  3,365.  Hunt. 


4. 

a. 

s. 

4. 

Kieselsäure 

44,00 

44,6 

43,6 

43,59 

Tbonerde 

30,00 

30,4 

32,0 

27,72 

Eisenoxyd 

4«,55 

— 

2,61 

Kalk 

4,00 

<5,5 

24,0 

49,74 

Magnesia 

— 

2.5 

2,4 

2,98 

Natron 

6,00 

7,5 

3,08 

Kali 

0,25 

4,6 

— 

Glühverlast 

— 

— 

0,35 

96,80         100,5         100,6         100,04 

5.  Vom  Genfersee.  Sp.  G.  =  3,20.  Klaproth. 

6.  Aus  der  Schweiz.  Grünlichweiss,  mit  Talk  verwachsen,  sp.  G.  s  3,385. 
Hunt. 

7.  Neurode,  Grafschaft  Glatz,  Schlesien.  Mit  Hornblende  (Uralit)  den  Grün- 
stein bildend,  von  der  Spaltbarkeit,  Härte  und  Zwillingsbildung  des  La- 
bradors; sp.  G.  s=  2,998.  V.  Rath. 

8.  Zobten  in  Schlesien.  Gleichfalls  mit  Uralit  das  Hauptgestein  des  Berges 
bildend;  weiss  oder  grünlichweiss,  unvollkommen  spaltbar;  sp.  G.  = 
2,79.    Chandler. 

5.  6.  7.  8. 

Rieselsäure  49,00  48,10  50,84  51,76 

Thonerde  24,00  25,34  26,00  26,82 

Eisenoxyd  6,50  3,30  2,73  1,77 

Kalk  10,50  12,60  14,95  12,96 

Magnesia  3,75  6,76  0,22  0,35 

Natron  5,50  3,55  4,68  4,61 

Kali                      —               —  0,61  0,62 

Glühverlust          —  0,66  1,21  0,68 

99,25        100,31         101,24  99,57 

Sauerstoff : 

t.  S.  4.  5.  8.  7.  8. 

Si         23,15  22,63  22,63  25,44  24,96      26,42      9^ 

AI        14,19  14,94  12,94  11,21  14,83      1S.U 

J?e           —            —  0,78  1,95        0,99        9 

äa,likg    5,43        6,96  6,82  4,50        6,30 

Äa,fe     1,91         0,27  0,78  1,40        0,90  •* 


606 


Es  ist  also  der  Saaeraloff 

von 

ft 

:  ft    : 

Si 

in  2 

=  1 

:  4,9  : 

3,4 

3 

»  1 

:2,0  : 

3,4 

4 

=  4 

:  4,8 

:  3,0 

ft  :    ft   :  Si 

in  5  =  1  :  2,2  :  4,3    «  4,4  :  3  :  6 

6  =  1  :  1,8  :  3,47  =  1,7  :  3  :  6 

7  =  1  :2,3  :  4,7    =  4,3  :  3  :  6 

8  =  4  :  2,5  :  5,2    «  4,2  :  3  :  6 

Die  Substanzen  2 — 4  von  niederem  Säuregehalt,  obgleich  qualitativ  z.  Th.  Xns- 
serst  abweichend,  zeigen  doch  das  Verhältniss  4:2:3,  d.  h.  es  sind  Singulo- 
silikate, 

3A»Si  +  2R*Si», 

gleichwie  der  Hejonit,  der  aber  kein  Alkali  enthalt,  (vielleicht  auch  \\ie  der 
ursprüngliche  Skapolith)  und  der  Epidot  und  Zoisit,  denen  freilich  auch  der 
Alkaligehalt  fehlt. 

Die  Substanzen  von  höherem  Sauregehalt  (5 — 8)  sind  aber  unter  sich  ver- 
schieden, obwohl  sie  gerade  qualitativ  einander  sehr  ähnlich  sind.  Keine  von 
ihnen  entspricht  einem  Feldspath  in  dem  Verhältniss  von  ft  :  R,  während  in 
allen  ft  :  Si  wie  im  Labrador  s  4  :  2  ist.  Es  sieht  daher  fast  so  aus,  ate  wäre 
zu  letzterem  noch  eine  gewisse  Menge  von  Monoxyden  hinzugetreten.  Sie  erin- 
nem  in  der  Zusammensetzung  sehr  an  den  PorzeUanspath. 

Es  ist  daher  noch  auszumitteln,  ob  der  S.,  wie  Ghandler  glaubt,  ein 
veränderter  Labrador  sei,  und  auf  die  Bestimmung  des  sp.  Gew.  dal>ei  beson- 
ders zu  achten. 

Ein  Theil  des  Jade  gehört  zum  Nephrit  (S.  diesen]. 

Boulanger:  Ann.  Mines  III  S6t.  VIII,  459.  Pogg.  Ann.  XXXVI,  479.  —  Chaod- 
ler:  Lieb.  Jahresb.  1856.  858.  —  Hunt:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXVII,  836.  —  Klai^ 
rolh:  Beitr.  IV,  274.  —  Vom  Ralh:  Pogg.  Ann.  XCV,  555.  —  Saussure:  J.  des 
Mines  XIX,  S05. 

Andesin. 

Mit  diesem  Namen  bezeichnete  Ab  ich  den  eingliedrigen  Feldspath  eines 
Cordiilerengesleins  (Andesitsj,  welches  aus  ihm  und  Hornblende,  oft  auch  aus 
Quarz  und  etwas  Epidot  besteht.    Man  hatte  ihn  zuvor  für  Albil  gehalten. 

Er  verhält  sich  v.  d.  L.  und  gegen  Säuren  wie  Oligoklas. 

4.  Marmato.  Aus  einer  quarz  führen  den  Abänderung,  a)  Sp.  G.  =  2,733. 
Abich.  b]  Sp.G.  =  2,679.  Jacobson,  c)  Sp.  G.  =  2,674.  Ram- 
nielsberg.  d)  Scheinbar  frische  Parlhieen,  sp.  G.  =  2,64.  Deville. 
e)  Anscheinend  etwas  verwittert,  sp. G.  =  2,62.  Enthält  4,4  p. C.  koh- 
lensauren Kalk,  und  ist  mit  etwas  Epidot  innig  verwachsen.  Deville. 

2.  Cucurusape  bei  Marmato.  Aus  einer  quarzfreien  Abänderung;  sp.  G.  == 
2,64.    Deville. 


607 


*. 

%. 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

KieselsMure 

59,60 

60,14 

60,26 

63,85 

60,69 

58,11 

Thonerde 

S4,88 

25,39 

25,01 

24,05 

26,04 

28,16 

Eisenoxyd 

«,58 

0,87 

Spur 

— 

— 

— 

Kalk 

6,77 

7,93 

6,87 

5,04 

3,89 

6,35 

Magnesia 

4,08 

0,53 

0,14 

0,38 

0,85 

4,52 

Natron 

6.53 

7,99 

7,74 

5,04 

5,32 

5,17 

Kali 

1,08 

1,66 

0,84 

0,88 

1,01 

0,44 

GlOhveriust 

— 

— 

— 

0,76 
100. 

2,20 
100. 

1,25 

99,98 

104,51 

100,86      'l 

100. 

Sauerstoff:     ft 

:     ft      :     S 

• 

1 

ft 

:  5i 

1a 

=  3,79  ; 

11,70  :  30,96  «0,97 

:  3  :  7,9 

1  : 

8,0 

4  c 

=  4,12 

11,67  :  31, 

,31  s  1,06 

:  3  :  8,0 

7,6 

id 

s  3,08  : 

11,23  :  33,15  s  0,80 

:  3  :  8,9 

11,0 

ie 

=  3,20  : 

12,16  :  31, 

51  =  0,79 

:  3  :  7,8 

9,9 

i 

»  3,51  . 

:  13,15  :  30,17  =  0,80 

:  3  ;  6,9 

8,6 

Abich  bat  das  SauerstoflTverhällniss  1  :  3  :  8  angenommen,  was  aus  sei- 
ir  Analyse,  und  auch  aus  der  meinigen  mit  gleichem  Material  angestellten  un- 
zwungen  hervorgeht.  Demnach  wäre  der  A.  eine  Verbindung  von  4  At.  Kalk 
id  Natron,  ^  At.  Thonerde  und  4  At.  Kieselsäure,  und  mttsste  als  eine  Ver- 
ödung von  4  At.  Kalk-  und  Natronbisilikat  und  4  At.  Tbonerdebisilikat  be- 
ichtet werden, 


i\^ 


ÄlSi' 


'  hätte  also  dasselbe  Sättigungsverhältniss  *wie  der  Leucit,  der  Kali  statt  Na- 
>D  und  Kalk  enthält.  Auf  4  At.  Kalk  kommt  4  At.  Natron,  und  ist  die  Berech- 
ing  alsdann  : 


4  At.  Kieselsäure  « 
4  -  Thonerde  = 
i  -    Kalk  » 

tJ  -    Natron        «= 


4540  =  60,37 
642  s  25,47 
475  «=  6,86 
494  =    7,60 


2554      400. 
i  3  At.  Kalk  gegen  2  At.  Natron  verlangt  die  Rechnung:  60,46  Säure,  25,48 
lonerde,  8,24  Kalk  und  6,42  Natron. 

Deville  hat  indessen  aus  dem  Ansehen  und  dem  Verhalten  dieses  Feld - 
aths  den  Schluss  gezogen,  dass  er  keine  eigenthUmliche  Verbindung,  sondern 
1  mehr  oder  minder  zersetzter  Oligoklas  sei,  aus  dem  ein  Theil  der  Mono- 
de  und  der  Säure  fortgeführt  ist.  Alle  Proben  zeigten  einen  Gehalt  an  Koh- 
nsäure  und  Wasser,  deren  Menge  einer  Quantität  kohlensauren  Kalks  von 
-5  p.  C.  entspricht.  Dieselbe  Ansicht  ist  schon  früher  von  G.  Rose  und  von 
Bischof  (Geol.  II,  2.  920)  ausgesprochen  worden. 

Auch  anderweitig  vorkommende  Feldspathe  hat  man  für  Andesin  erklärt. 

3.  Gelbliche  Krystalle  vom  Vapnefjord  auf  Island.   Sp.  G.  =s  2,65.    Sart.  v. 
Waltershausen. 


608 


4.  Weisser  Feldspath  aus  dem  Syenit  von  Servance,  Vogesen.  Sp.  G. 
Deiesse. 

5.  Rother  F.  von  Coravilliers,  Vogesen.  Sp.G.  =  2,651.   Derselbe. 

6.  F.  aus  dem  Porphyr  von  Chagey,  Dpt.  Haute-Satoe.    Sp.  6.  * 
Derselbe. 

7.  Grünlicher  F.  von  la  Bresse.  Sp.  G.  =  2,667.    Derselbe. 


=i,m. 


8,736. 


1 

1. 

«. 

6. 

«. 

7. 

Kieselsäure 

60,S9 

58,92 

58,91 

59,95 

58,55 

Thonerde 

23,75 

25,05 

24,59 

24,13 

25,26 

Eisenoxyd 

3,21 

— 

0,99 

1,05 

0,30 

Kalk 

6,29 

4,64 

4,01 

5.65 

5,03 

Magnesia 

0,64 

0,41 

0,40 

0,74 

4,30 

Natron 

5,70 

7,20 

7,59 

5,39 

6,44 

Kali 

0,87 

2,06 

2,53 

0,81 

4,50 

GlUhverlust 

— 

1,27 

0,98 

2,28 

0,91 

100,75 

99,55 

100. 

100. 

99,29 

Sauerstoff: 

ft     :     fi 

:     Si 

3.  = 

3,64  . 

:  12,05 

:  31,29 

=  0,90  : 

3 

:7,8 

4.  rs 

3,67 

:  11,71 

:  30,61 

s  0,94  : 

3 

:7,8 

5.  = 

3,67  : 

:  11,79 

:  30,61 

«  0,94  : 

3 

:7,8 

6.  » 

3,41 

:  11,58 

:  31,12 

»0,88: 

3 

:8,0 

7.  = 

3,86 

:  11,88 

:  30,40 

=  0,98  : 

3 

:7,7 

8.  Eingliedrige  Feldspatbzwillinge  aus  dem  Porphyr  des  Esterrelgebirges  bei 
Fr^jus  im  südlichen  Frankreich,  a)  Sp.  G.  =s  2,68—2,688.  Rammels- 
berg.  6)GanzeKrystaUe,  c)  innere,  (i)  äussere  Masse  derselben.  Deville. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Rieselsäure        58,32 

59,07 

57,0« 

52,42 

Thonerde            26,52 

26,67 

28,05 

24,78 

Kalk                      8,48 

7,96 

7,53 

45,02 

Magnesia               0,44 

0,58 

0,39 

0,54 

Natron                  5,27 

4,95 

5,47 

5,40 

Kali                       2,36 

Spur 

0,42 

0,44 

Glüh  Verlust         0,60 

0,77 

4,43 

2,05 

404,36 

400. 

400. 

400. 

Sauerstoff:         ft          AI 

:     Si 

a  =  4,42  :  42,38 

:  30,30  = 

4,0    :3 

:7,3 

6   =  3,76  :  42,45 

:  30,67  = 

0,90  :  3 

:7,4 

c  =  3,74  :  43,40 

:  29,59  = 

0,85  :  3  . 

:  6,8 

d  =  5,80  :  44,57 

:  27,20  = 

1,50  :  3 

:7,0 

De  ville  giebt  an,  dass  die  Kristalle  dieses  Feldspaths  aus  einem  durchschei- 
nenden Kern  und  einer  matten  weissen  Rinde  bestehen,  dass  aber  beide  Theile 
mit  Spuren  brausen  und  etwas  kohlensauren  Kalk  enthalten.  Er  betrachtet  sie 
mit  Recht  als  in  Verwitterung  begriffen,  und  glaubt,  dass  sie  ursprünglich 
'  ^chfalls  0 1  i  g  0 k  1  a  s  gewesen  seien. 


609 

9.  Feldspaih  aus  Ungarn,  mit  Säuren  brausend.    OevilU. 

10.  Schneeweisse  Zwillingskrystaile  aus  dem  Andesit  von  Popayan  in  Südame- 
rika. Sp.G.  si  2,64.    Francis. 

44.  Eingliedriger  weisser  Feldspath  von  Baumgarten  in  Schlesien.  QrobkOmig, 
mit  Hornblende  verwachsen.    Varrentrapp. 

42.  Feinkörniger  weisser  Feldspath  (Saccharit)  aus  den  Chrysoprasgruben  am 
Glflsendorfer  Berg  bei  Frankenstein  in  Schlesien.  Sp.  G.  ss  8, 66.  Schmidt. 

13.  Röthlicher  Feldspath  von  Chateau-Richer  in  Canada.  Von  Hunt  mitge- 
theilt,  und  in  meinem  Lab.  von  Franke  untersucht. 

9.  40.  H.  4S.  4S. 


Kieselsaure        53,98 

56,72 

58,41 

58,93 

58,38 

Thonerde           26,69 

86,52 

25,23 

23,50 

83,86 

Eisenoxyd            1,20 

0,70 

— 

1,27 

1,18 

Kalk                     6,98 

9,38 

6,54 

5,67 

7,83 

Magnesia              4,68 

0,41 

0,56 

0,10 

Natron                 4,02 

6,19 

9,39 

7,42 

6,05 

Kali                      1,20 

0,80 

— 

0,05 

1,68 

Gltth  verlast         1,40 

99,98 

2,21 
Ni  0,39 

1,03 

Kohlensaure         2,93 

100,31 

100,11 

100,02 

100. 

Sauerstoff:      ft     :    fi      : 

:     5i 

9.  =  3,88  :  12,82 

:  27,99  = 

0,90  :  3 

:  6,5 

10.  =  4,34  :  12,59 

:  29,46  = 

1,03  :  3 

:7,0 

11.  a  4,40  :  11,78 

:  30,27  = 

1,12  :3 

:7.7 

12.  »  3,79  :  11,35 

:  30,61  s 

1,00  :  3 

:8,1 

13.  s  4,11  :  11,49 

:  30,31  = 

1,08:  3 

:  8,0 

Es  ist  richtig,  dass  unter  diesen  Feldspathen  solche  vorkommen,  welche 
offenbar  nicht  mehr  unverändert  sind.  Allein  viele  enthalten  keine  Kohlensäure, 
kein  oder  äusserst  wenig  Wasser,  und  ihr  Ansehen  deutet  gar  nicht  auf  Ver- 
witterung. Es  scheint,  bei  der  unverkennbaren  Uebereinstimmung  vieler  Ana- 
lysen und  der  grossen  Annäherung  an  das  Sauerstoffverhältniss  1:3:8,  dass 
man  die  Existenz  eines  besonderen  Feldspaths  von  einer  so  einfachen 
Formel,  der  doppelt  so  viel  Säure  enthält  als  der  Anorthit,  nicht  ohne  Wei- 
teres aufgeben  dürfe. 

Abicb:  Pogg.  Ann.  LI,  528.  Cb.  Sainte-Claire.  —  Delesse:  S.  Porpbyr  u.  Syenit. 
—  Deville:  Etudes  de  lilhologie.  Bull.  göol.  II  Sdr.  Vi.  44  0.  —  Francis:  Pogg. 
Ann.  LH,  474.  —  Jacobson:  Von  G.  Rose  mitgetbeilt.  —  S.  y.  Waltersbausen : 
Vulk.  Gesteines.  S4.  —  Scbmidt:  Pogg.  Ann.  LXI,  885.  —  Varrentrapp:  Pogg. 
ADD.  LH,  478. 

Hyalophan. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

Sartorius  v.  Waltershausen  fand  dieses  Mineral,  welches  die  Form 
des  Orthoklases  hat,  in  dem  Dolomit  des  Binnenthals  im  Wallis  auf. 

RaaiB«lsberg^t  Uineralchenie.  Ou 


610 

II    I 

Sp.  G.  s  2,774—2,832   S.  v.  W.    2,805—9,904  Derselbe  spfitor.   2,tM 

Stookar-Escher. 
a.  Sartorius  v.  Waltershausen.    Mittel  zweier  Analysen  Ton  wasser- 

hellen  Rrystalibruchstttcken. 
6.  Uhrlaub.   a.  Desgleichen  von  milehweissen  Fragmenten.  /?.  Bereehnoog 

nach  Abzug  des  für  die  Schwefelsäure  erforderlichen  Baryts, 
c.  Stockar-Escher.    Desgleichen  von  sehr  sorgßiitig  ausgesudilen  klara 

Bruchstücken. 


k 


Schwefelsäure 

a. 
2,70 

b. 
4,42 

ß. 

o. 

Kieselsäure 

24,43 

45,65 

54,30 

52,67 

Thonerde 

49,93 

49,44 

24,50 

24,42 

Baryt 
Kalk 

4  4,40 
4,57 

24,33 
0,77 

45,44 
0,87 

45,05 
0,46 

Magnesia 

Kali 

Natron 

0,42 
5,74 

0,73 
8,23 
0,49 

0,84 
9,25 
0,55 

0,04 
7,82 
2,44 

Wasser 

0,65 

0,54 

0,58 

0,58 

h 


99,54       401,00       400.  99,88 

Analyse  a  darf  man  wohl  als  ganz  unrichtig  betrachten.  Nach  Stockar- 
Es  eher 's  sorgföltiger  Untersuchung  enthält  das  reine  Mineral  gßr  keine  Schwe- 
felsäure, wie  auch  Heusser  schon  behauptet  hatte.  Da  nun  b  nach  Abzug  von 
schwefelsaurem  Baryt  sehr  gut  mit  c  übereinstimmt,  so  enthielt  die  Probe  letz- 
teren wahrscheinlich  in  feiner  Vertheilung  beigemengt  (sie  war  milchweiss). 
Die  Sauerstoffgehalte  sind : 

hß.  c. 

Si  26,62         27,33 

Äl  40,04  9,86 

ßa  1,58  1,57 

Ca,%       0,58  0,14 

R,Na         4,71  1,88 

A    :      AI     :     Si 
bß.  3,87  :  40.04  :  26,62  =  4  :  2,6  :  6,9 
c.      3,59  :    9,86  :  27,33  =  1  :  2,8  :  7,6 


Oder: 


ft     :  AI  Äi  :     Si 

bß.  1,15    :    3  3    :    7,95 


c.      1,09    :    3  3    :    8,31 

Man  wird  hieraus  schliessen  dürfen,  dass  ft  :  AI  :  Si  =  1  :  3  :  8  ist.    Dann  isl 
der  H.  ein  Bary tfeldspath,  analog  dem  Andesin  (und  dem  Leucit), 

l^jSi-hÄlSi». 

Ist  er  eine  isomorphe  Mischung  je  eines  Atoms  der  Baryt-  und  der  Kaliverhin- 
dung, so  muss  er  enthalten  : 


611 

4  At.  Kieselsäure  «  1540,0  »  52,12 

i  -    Thonerde  =    642,0  «81,73 

i  -    Baryt  =    478,5  =  16,19 

i  -    Kali  =    294,5  =    9,96 


2955,0     100. 
Der  H.  ist  ein  interessantes  Glied  der  Feldspathgruppe,  und  erinnert  an  den 
Baryt-  und  Kalikreuzstein,  zwei  gleichfalls  isomorphe  Feldspathhydrate. 

Sartor  iu8  V.  Waltershausen  (Ohrlaub):  Pogg.  Ann.  XGIV,  414.  C,  547. — 
Stockar-Escher:  Kenngott  Uebersicht  4  856— 57.  407. 

Oligoklas. 

Verhält  sich  v.  d.  L.  wie  Orthoklas,  färbt  aber  die  Flamme  gelb  und  schmilzt 
leichter  zu  einem  farblosen  Glase. 

Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen.  Der  kalkreichere  scheint  leichter  zer- 
setzt zu  werden. 

Berzelius  wies  zuerst  die  Eigenthümlichkeit  dieses  Feldspaths,  den  er 
Natronspodumen  nannte,  im  schwedischen  Granit  nach.  G.  Rose  hat  sein 
Vorkommen  in  älteren,  namentlich  granitischen,  und  Deville  das  in  jüngeren 
vulkanischen  Gesteinen  dargethan. 

Wir  stellen  die  untersuchten  Abänderungen,  hier  möglichst  nach  ihrem  geo- 
gnostischen  Vorkommen  und  nach  der  Menge  des  Kalkes  geordnet,  zusammen. 

A.   Aus  Granit  und  Porphyren. 

1.  Kimito  in  Finnland  (rother  Albit  Nord.).    Mit  Quarz  und  Glimmer  den 
Granit  bildend,  in  welchem  Tantalit  vorkommt.  Sp.G.  3=2,63.  Chodnew. 

2.  Unionville,  Pennsylvanien  (Unionit  z.Th.).    Sp.G.  =  2,61.    Smith  und 
Brush. 

3.  Danvikzoll,  Stockholm.    Berzelius. 

4.  Haddam,  Connecticut.  Gewöhnlich  für  Albit  gehalten.   Smith  u.  Brush. 

5.  Warmbrunn,  Schlesien.    Rammeisberg. 

6.  Schaitansk  im  Ural.  Aus  einem  Granit,  welcher  Gänge  im  Serpentin  bil- 
det.   Bodemann. 

7.  Dept.  der  Arridge,  Frankreich.    Laurent. 

8.  Ytterby  in  Schweden.    Berzelius. 

9.  Grünlichweisser  aus  dem  Protogyn  der  Alpen.    Delesse. 

10.  Albula,  Graubündten.    Aus  dem  Juliergranit ;  grünweiss,  sp.  G.  ss  2,72. 
V.  Rath. 

11.  Flensburg  in  Schlesien.  Aus  einem  Granitgeschiebe,  gelblichweiss,  sp.G. 
«:  2,651.    Wolff. 

18.  Elba.  Sp.G.  ^  2,662.    Damour. 

43*  Pai^s,  Finland.  Bonsdorff  (von  Moberg  mitgetheilt). 


61  i 

41.  fiöthlicher  aus  antikem  rothem  Porphyr.    Delesse. 
15.  Pitkäranta,  Finland.    Jewreinow. 

B.   Aus  krystallinischen  Schiefern. 

46.  Boden  bei   Marienberg.     Im  Glimmerschiefer;     sp.  G.  =  S,66 — S,68. 
Kerndt. 

47.  Arendal.  Krystallisirt.    Hagen. 

48.  Grünlicher  vom  tiefen  FUrstenstoIlen  bei  Freiberg.    Im  Gneis;  sp.G.  ss 
2,63—2,65.    Kersten. 

49.  Aus  den  Smaragdgruben  des  Urals.  Im  Glimmerschiefer;  weiss,  sp.  G.  s 
2,656.    Jewreinow. 

20.  Arendal.  Gelblichweiss,  krystallisirt,  von  Epidot  begleitet.    Rosales. 
24.  Tvedestrand,   Norwegen    (Sonnenstein).    Im   Gneis.    Sp.  G.    sb   8,656. 
Scheerer. 

22.  Mellandamsbacken  bei  Sala,  Schweden.  Sp.G.  =5  2,69.  Svanberg. 

C.  Aus  Hornblende-  und  Augitgesteinen. 

23.  Grünlich  weisser  aus  dem  dunkelgrünen  Porphyr  von  Quenast  in  Belgien. 
Delesse. 

24.  AusdemAugitporphyrvonAjatskajabeiKatharinenburg  im  Ural.  Francis. 

25.  Marienbad  in  Böhmen.  In  Homblendegestein ;  sp.G.  =  2,634.  Kerstan. 

26.  Aus  dem  Glimmerdiorit  (Kersantit)  von  Visembach,   Vogesen.  Grünlich- 
weiss.    Delesse. 

27.  Milchweisser  aus  dem  Diabas  von  Chalanges  bei  Allemont,  Dauphin^.  Lory. 

28.  Aus  einem  ähnlichen  Gestein  von  Bourg  d'Oisaos.    Derselbe. 

29.  Aus  dem  Euphotid  von  Lavaldens  bei  ia  Mure,  Dpt.  der  Is^re.    Derselbe. 

30.  Graugrüner  aus  dorn  Variolith  der  Durance  (Mont  Genävre  bei  Brianconj. 
Sp.G.  =  2,923  (?).    Delesse. 

31.  Piz  Rosag,  GraubUndten.  Im  Diorit  mit  Hornblende,  derb,  sp.  G.  b=  2,835. 
V.  Rath*). 

D.  Aus  jüngeren  vulkanischen  Gesteinen. 

32.  Aus  der  Lava  vom  Laacher  See.  Sp.  G.  =  2,56.  Fouquö. 

33.  Aus  Auswürflingen  des  Piks  von  Teneriffa.  Sp.G.  =  2,594.     Deville. 

34.  Aus  glasiger  Lava  vom  Pik.  Sp.G.  =  2,595.    Derselbe. 

35.  Aus  dem  Trachyt  von  Teneriffa.  Sp.G.  =  2,58—2,59.    Derselbe. 

36.  Aus  dem  Trachyt  der  Schlucht  von  Fuenle-Agria  auf  Teneriffa.    Sp.G.  = 
2,592.    Derselbe. 


4)  DcrFeldspath  der  grünen  Schiefer  von  Obcrhalbstein  ist  gleichfalls Oligoklas.  Ztschrfl. 
d.  geol.  Ges.  IX,  254.  X,  207. 


613 

Aus  HtfhluDgen  von  Lava  bei  Hafbefjord  auf  Island  (Kalkoligoklas,  Hafoe- 
fjordit).  Sp.6.  =  2,789.    Forchhammer. 

A. 

<•                 «.                8.                 4.                5.               6.             7.  8.    ' 

Jsäure     63,80       64,27       63,70       64,25       63,94      64,25     62,6  61,55 

erde       24,31       24,21       23,95      21,90      23,71      22,24     24,6  23,80 

loxyd         —           —           0,50         —           —          0,54      0,1  — 

0,47         0,81         2,05        2,16        2,52        2,57      3,0  3,18 

esia           —           0,58        0,65         —           —          1,14      0,2  0,80 

m            42,04       10,94         8,44       40,00        7,66        7,98      8,9  9,67 

4,98         4,36         4,20        0,50        2,47        4,06      —  0,38 

icr              —           4,08         —           0,29         —           —         ->  — 

99,60     400,25     400,16       99,10     100.          99,76  "99^4  99^ 

9.                   40.                 44.                  43.                 48.               44.  45. 

lillore     63,25         62,01         64,30         62,30         62,03       58,92  60,97 

erde        23,92        21,16         22,34        22,00         21,34       22,49  25,40 

loxyd          —             2,54           —             0,44           4,00         0,75  — 

3,23  3,53  4,42  4,86  4,86         6,13»)      6,36 

esia           0,32          0,78           —              —             _           4,87  0,39 

n               6,88           5,94           9,01           8,20\       |a  772V      6,93  6,38 

2,31           4,33            —              0,94/       '"'"  '     0,93  0,66 

er              --          _  —  *)      _—_^          —              —           4,64  — 

99,94       100,29         99,77         98,74       400.           99,66  400,46 

46.                 47.                 48.                 49.                 20.              34.  32. 

Isäure     61,96         63,51         62,97         60,63         02,70       61,30  59,66 

erde        22,66         23,09         23,48        26,35        23,80       23,77  23,27 

loxyd         0,35           —             0,51           0,40           0,70         0,36  1,18 

2,44»)        2,44           2,83           4,15           4,60         4,78  5,17 

esia            0,11           0,77           0,24           0,25           0,02         —  0,36 

m              9,43           9,37           7,24           5,60           8,00         8,50  5,64 

3,08           2,49           2,42           1,17           1,05         1,29  4,74 

er              —         _—_          —              —             —            —  4,02 

400.           401,37       -99,69         98,55       100,87     100.  98,01 

C. 

38.            34.            28.             26.           27.          38.         39.           80.  84. 

Isöure   63,70     61,06     63,20     63,88     59,4     59,9     60,0     56,12  57,64 

erde  22,64  19,68  23,50  22,27  24,2  25,1  23,8  17,40  22,99 
loxvd       0,53       4,14       0,31       0,51       0,6      —         1,1       8,30*)    3,92 

1,44       2,46       2,42       3,45       3,7       3,7       6,0       8,74  8,09 

esia         4,20       1,05       0,25       —         —        0,7       1,5      3,41  0,37 

m             6,45       7,55      7,42       6,66       7,0       7,4\     .,       3,72  5,25 

2,84       3,94       2,22       4,24       3,4       4,2/     ^'^      0,24  4,79 

ler            4,22       ->          —         0,70       4,5       4,7       2,3       1,93  — ») 

99,69     99,52     99,32     98,68     99,8     99,7  100.       99,86  100,05 


\  Gltthverlust  4,05  p.C.  2)  Aus  dem  Verlust.  8)  Mit  0,89  An. 

I  Mit  9,14  Gr.  5}  Gltthyerlast  4,83  p.  G. 


«14 


D. 

83. 

S8. 

u. 

»s. 

S6. 

•T. 

Rieselsäure 

63,5 

63,81 

62,97 

62,54 

64,55 

64,22 

Thonerde 

22,1 

21,98 

22,29 

22,49 

22,03 

23,32 

Eisenoxyd 

— 

— 

— 

— 

— 

2,40 

Kalk 

0,3 

1,10 

2,06 

2,48 

2,84 

8,88 

Magnesia 

1,8 

0,66 

0,54 

0,44 

0,47 

0,36 

Natron 

8,9 

9,46 

8,45 

7,84 

7,74 

S,56 

Kali 

3,4 

2,99 

3,69 

4,54 

3,44 

Spur 

400. 


100. 


100. 


100. 


98,04         98,68 


Diese  zahlreichen  Analysen  thun  dar,  dass  im  0.  der  Sauerstoff  der  Monoxyde, 
der  Thonerde  (und  des  Eisenoxyds)  und  der  Kieselsäure  =  1  :  3  :  9  ist,  dtss 
also  2  At.  der  ersteren,  2  At.  Thonerde  und  9  At.  Kieselsäure  veii)unden  sind. 
Man  muss  demgemäss  den  0.  als  eine  Verbindung  von  1  At.  Trisilikat  von 
Kalk,  Natron  und  Kali  und  2  At.  Bisilikat  von  Thonerde  betrachten, 

ft»Si»  -h  2ÄlSi». 

Im  Allgemeinen  herrscht  das  Natron  vor ;  doch  schvs^ankt  die  relative  Menge 
des  Kalks  und  der  Alkalien,  wie  folgende  Uebersicht  zeigt : 

Atome  von 


Ca,  %  : 

Na,K 

Ca.Sig 

:Na, 

R 

4  : 

:  26     in 
:    6,6 
:    5 
:    4,3 

:    4 

No. 

4. 

2. 
33. 
4. 
46. 

4 

4.3  1 

:4,8 
:4,7 
.4,6 

4 

4 

in 

No. 

24. 

40.20. 

48. 

45.  49.22. 

4  4. 

:    3,5 

32.  34.  35. 

4,6 

:  4 

34. 

:    3 

3.  5. 

47.  25. 

i 

;  4 

37. 

:    2,5 

7.  48 

.  24.  36. 

:    2,3 

23. 

;    2 

6.  8. 

9.  14.  43. 

26. 

Eine  isomorphe  Mischung  in  dem  Verhältniss  1 


enthält: 


9  At.  Kieselsäure  =  3465,0  =  63,01 
2  -  Thonerde  ==  1284,0  ==  23,35 
I   -   Kalk  =    233,3  =    4,24 

i  -   Natron  =    516,7  =    8,40 


5499,0      100. 

Unter  den  Oligoklasanalysen  weichen  folgende  von  dieser  Zusammensetzung  ab: 

In  No.  3,  5,  7,  18,  19,  23,  25,  26,  37  ist  der  Sauerstoff  von  A  :  R  =  1  : 
3,5 — 4,3.  Da  sie,  bis  auf  die  letzte,  kein  oder  wenig  Eisen  enthalten,  so  kann 
ein  Gehalt  an  Eisenoxyd  nicht  die  Ursache  sein,  sondern  wahrscheinlich  sind 

schon  etwas  verwitterte  Varietäten  (oder  die  Alkalien  sind  unrichtig  be- 


Ai 


■  AC 


615 

▲m  aufftU^sten  ist  No.  49  mit  dem  VerhMtQiss  4  :  4,3»  wo  aber  die 
rbonerde  wohl  zu  hoch  ang^eben  ist. 

Diu  SeueratoffverhftltDiss  II :  &iy  welches  nach  der  Formel  s=  4  :  3  ist,  fin- 
let  sich  in  der  ebenerwahnten  Analyse  s=  4  :  2^,  in  No.  45  und  37  a  4  :  2,7, 
onst  aber  »4:3,  oder  etwas  darüber  oder  darunter. 

Der  Sauerstoff  ft  :  Si,  welcher  a  4  :  9  sein  soll,  findet  sich  im  Mittel  der 
Lualyseo  sb  4  :  9,8,  wenn  man  nämlich  ausschliesst  No.  44  und  34,  wo  er  4  :  7 
iXj  und  Ne.  93  und  86,  wo  er  4  :  44,3  und  44,5  ist.  Die  übrigen  Werthe  gehen 
OD  4  :  8,8  bis  4  :  4  4  und  zwar  finden  sich  die  Extreme 

4  :    8,8inNo.  43. 

8,5  8.  45.  84. 

9,5  2.41.33.37. 

9,8  6. 

40  4.  7.  9.  48. 

40,6  3.  49.  25. 

44  5. 

44,3  23. 

H,5  26. 

Is  ist  wohl  richtiger,  den  Grund  in  einem  Verlust  an  fl  zu  suchen,  als  für  den 

Nigoklas  ein  anderes  Sauerstoffverhältniss,  wie  etwa  1  :  3  :  10  antunehmen, 

viewohl  man  diesen  umstand  im  Auge  behalten  muss^). 

Die  Ansicht  von  Hessenberg,  der  0.  sei  ein  veränderter  Albit  oder  Pe- 
iklin,  bedarf  von  chemischer  Seite  kaum  einer  Widerlegung. 

Berzelins:  Jahresb.  IV,  Hl.  XIX,  808.  —  Bodemann:  Pogg.  Ann.  LV,  HO,  — 
BoDsdorff:  lloberg  in  Arppe  Undersökniogar.  p.  58.  —  Chodnew:  Pogg.  Ann. 
LXI,  390.  —  Damour:  Miilhlg.  —  Delesse:  (9)  Ann.  Chhn.  Phys.  III  S^r.  V,  U. 
(U)  Ann.  Mines  IV  S^r.  XXX,  84.  (38)  Ibid.  XVIII,  4  03.  (30)  Ibid.  XVII,  H9.  — 
Deville:  Compt.  rend.  XIX,  46.  Etudes  de  Litbologie.  Etudes  göol.  sur  les  lies  de 
Teneriffe  et  de  Fogo.  Paris  4  848.  —  F  o rc  b  h  a  m  m  e  r :  J.  t.  pr.  Chem.  XXX,  489.  — 
Fouquö  :  S.  Deville.  —  Francis:  Pogg.  Ann.  LH,  470.  —  Hagen:  Ebendas.  XLIV, 
829.  —  Hessenberg:  Abb.  d.  Senkenb.  naturf.  Ges.  zu  Frankf.  a.M.  II,  458.  — 
Jewreinow:  B.  u.  hütt.  Ztg.  4853.  No.  42.  —  Kerndt:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIII,  344. 
—  K ersten:  (48)  Ebendas.  XXXVII,  474.  (34)  Leonh.  Jahrb.  4845.  658.  —  Lau- 
rent: Ann.  Chim.  Phys.  LIX,  4  08.  —  Lory:  Bull.  g^ol.  11  Sft*.  VII,  643.  —  Ram- 
melsberg:  Pogg.  Ann.  LVI,  647.  —  v.  Ratht  Ztschft.  d.  geol.  ües.  IX,  326.  859.  — 
Rosales:  Pogg.  Ann.  LV,  409.  —  Scheerer:  Ebendas.  LXIV,  453.  —  Smith  u. 
Bruib:  Am.  J.  of  Sc.  H  Ser.  XV,  307.  XVI,  44.  J.  f.  pr.  Chem.' LIX,  4  64.  —  S  van - 
bcrg:  öfvers.  af  V.  Ac.  Förh.  III.  Berz.  Jahresb.  XXVII,  348.  —  Wolff:  J.  f.  pr. 
Chem.  XXXIV,  384. 

Anhang.  Grttner  Feldspath  von  Bodenmais.  Kommt  mit 
iagnetkies,  Quarz  u.  s.  w.  zusammen  vor,  zeigt  auf  den  Spaltungsflächen  die 


4)  pt9  Formel  würda  in  diesem  Fall,  bei  i  At.  Natron  gegen  4  At  Kalk  65,41  Kiesel- 
are und  34 ,8t  Thonerde  erfordern. 


616 

Streifang  der  eingliedrigen  Feldspäthe,  und  hat  ein  spec.Gew.  »2,546—2,519. 
Kerndt.     2,604.  Potyka. 

Schmilzt  V.  d.  L.  in  Splittern  zu  einem  blasigen  Glase  und  terbl  dJeFIttni» 
röthlich  gelb. 


Er  enthält  nach : 

b. 
Potyka. 

a. 
Kerndt. 

Sauerstoff. 

Sauerstoff. 

Rieselsäure 

63,66 

83,07 

63,12 

11,77 

Thonerde 

17,27 

8,08 

19,78 

•,14 

Eisenoxydul 

0,45 

0,40| 

1,51 

0,81 

Manganozydul 

0,15 

0,08 

— 

Kalk 
Magnesia 

0,39 
2,28 

0,H 
0,94 

►  4,J7 

0,65 
0,13 

0,48 
0,04 

'  MS 

Kali 

10,66 

4,84 

12,57 

1,4  t 

Natron 

5,14 

<.8r 

2,11 

0,54 

100.        •  99,87 

In  a  ist  wahrscheinlich  die  Magnesia  als  Thonerde  zu  nehmen.  In  6  ist  der 
Sauerstoff  von 

ft  :  JLl  :  Si  =  1  :  2,9  :  10,2. 

Setzt  man  dafür  1  :  3  :  10,  so  wäre  dieser  Feldspath  eine  Verbindung  von  1  Au 
Kali  und  Natron  (Ca,  Ag,  ^e),  1  At.  Thonerde  und  5  At.  Säure,  und  durch 

zu  bezeichnen. 

Gefanden.*) 
5  At.  Kieselsäure     =  1925,0  =  61,79         62,56 

1    -    Thonerde        =    642,0  =  20,60  9,60 

i  -    Kali  =    471,2  =  15,12         15,75 

i  -    Natron  =      77,5  =    2,49  2,09 

3115,7      100.  100. 

Ist  dies  ein  neues  Glied  der  Feldspathgruppe?  Oder  ist  es  Oligoklas  oder  Ortho- 
klas? Auch  nach  seinem  spec.  Gew.  steht  das  Mineral  zwischen  Oligoklas  und 
Orthoklas.    Vgl.  Mikroklin. 

Kerndt:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIII,  107.   —  Potyka:  Pogg.  Ann.  CVIIl,  868. 

Albit   (Periklin) '). 

Schmilzt  V.  d.  L.,  gleich  dem  Orlhoklas,  nur  schwer  uud  an  den  Kanten, 
färbt  aber  dabei  die  Flamme  deutlich  gelb. 
Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 


i)  fe,  Ca,  Afg  =  Na. 

1}  Nach  Breithaupt  ist  der  Chesterlit  nichts  als  Periklin.    Die  Analyse  jedoch 
deutet  auf  Orthoklas  (S.  diesen).    Breithaupt:  B.  u.  hütt.  Ztg.  4858.  No.  4. 


617 

Nachdem  er  zuerst  von  Eggertz  im  derben  Zustande  bei  Fahlun  aufge- 
ftindenood  untersucht  worden,  auch  Tengström,  Ficinus  und  Stromeyer 
ihnliche  YarietMten  analysirt  hatten,  lieferte  G.  Rose  die  mineralogische  und 
chemische  Beschreibung  des  krystallisirten  Älbits  von  Ärendal.  Derselbe  zeigte 
zugleichi  dass  der  Periklin  sich  mineralogisch  vom  Albit  nur  wenig  unter- 
scheidety  und  Thaulow's  Analyse  that  die  Identität  beider  in  chemischer  Be- 
ziehung dar.  C.  Gmelin  machte  zuerst  an  einer  derben  Varietät  die  Bemer- 
kung, dass  das  Natron  des  Minerals  von  Kali  begleitet  sei,  während  G.  Rose 
und  Thaulow  in  dem  krystallisirten  Albit  niemals  Kali  fanden.  Die  zahlreichen 
späteren  Analysen  von  krystallisirten  und  derben  Varietäten  haben  fast  stets 
eine  kleine  Menge  dieses  Alkalis  gegeben. 

A.   Krystallisirte  Varietäten. 

I.  Arendal.  ROlhlich weiss.  G.Rose. 

8.  Schreibershau  im  Riesengebirge.  Weiss.    Lohmeyer. 

3.  St.  Gotthardt  (Periklin) .  Thaulow. 

4.  Kiräbinsk  am  Ural.  Durchsichtig,  farblos;  auf  Kupfererzgängen  im  Chlo- 
rit-  und  Homblendeschiefer.    A  b  i  c  h. 

4.  3.  8.  4. 

Sp.  Gew.     2,61  G.R.     2,624  G.R.     2,64  G.R.     2,624  Ab. 


Kieselsäure 

68,46 

68,75 

69,00 

68,45») 

Thonerde 

49,30 

48,79 

49,43 

48,74 

Eisenoxyd 

0,28 

0,54 

— 

0,27 

Kalk 

0,68 

0,54 

0,20 

0,50 

Magnesia 

Spur 

0,09 

— 

0,48 

Natron 

41,27') 

40,90 

44,47 

44,24 

Kali 

— 

4,24 

0,65 

100.  400,79»)        400,40  400. 

B.    Derbe  Varietäten. 

5.  Finland.    Tengström. 

6.  Finbo  bei  Fahlun.    a]  Eggertz.    6)  Vauquelin. 

7.  Brevig  in  Norwegen.    A.  Erdmann. 

8.  Wildthat  bei  Freiburg  im  Breisgau.    Brandes. 

9.  Penig  in  Sachsen.    Ficinus. 
40.  ZOblitz  in  Sachsen.    C.  Gmelin. 

44.  Tiefer  Fürstenstollen  bei  Freiberg.  Sp.G.  =  2,53  (?).    Kersten. 

42.  Marienbad  in  Böhmen.  Sp.G.  ==  2,642.    Kersten. 

43.  Chesterfield,Massachusets  in  Nordamerika.  a)'Stromeyer.  6)  Laurent. 


4)  Verlast  es  Natron, 
t)  Mittel  von  t  Analysen, 
t)  A.  d.  Verlast. 


618 

7. 

<. 

•. 

1. 

6. 

a. 

b. 

Rieselsaure      67,99 

70,48 

70 

69,11 

69,8 

67,75 

Thonerde         19,61 

18,45 

%% 

19,34 

48,S 

48,65              ' 

Eisenoxyd         0,70 

— 

— 

0,62 

— 

4,20 

Kalk                  0,66 

0,55 

— 

— 

0,6 

— 

Magnesia            — 

— 

— 

— 

0,34 

Natron             U,i2 

10,50 

8 

10,98 

40,0 

40,06 

Kali 

— 

0,65 
100,70 

— 

— 

f00,08 

99,98 

100. 

98,6 

98,00 

40. 

44. 

42. 

41. 

a. 

b. 

Rieselsäure 

67,94 

67,98 

68,70 

70,67 

66,4 

Thonerde 

18,93 

18,50 

17,92 

49,80 

S0,8 

Eisenoxyd 

0,48 

0,50 

0,72 

0,44 

0,4 

Kalk 

0,15 

0,85 

0,24 

0,S3 

0,8 

Magnesia 

— 

0,42 

— 

— 



Natron 

9,99 

8,04 

11,01 

9,05 

40,5 

Kali 

2,41 

2,55 

1,18 

— 

_ 

GlUhverlust 

0,36 

— 

— 

— 

100,26         98,75         99,77         99,86       100. 

Abich  hat  zuerst  zu  beweisen  gesucht,  dass  die  kleinen  brcfunlichen  Kry- 
stalle,  aus  welchen  der  Trachyt  der  Montagna  auf  der  Insel  Pantellaria  besteht, 
Albit  seien.  DieSubstanz  schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  und  hat  ein  sp.  G.  ==2,595. 

Wird  die  Grundmasse  des  Trachyts  vom  Dracbenfels  im  Siebengebirge  von 
den  ausgeschiedenen  Krystallen  von  glasigem  Feldspath  getrennt,  und  dann  mit 
ChlorwasserstoflFsaure  digerirt,  so  hinterlÄsst  sie  nach  Abich  87,5  p.C.  unzer- 
setzbaren Rückstand  von  krystallinischer  Beschaffenheit  und  2,622  spec.  Gewicht, 
welcher  eine  Verbindung  gleich  dem  Albit,  jedoch  noch  kalireicher  als  der  vor- 
hergehende ist. 

Der  durch  Säuren  nicht  zersetzbare  Gemengtheil  eines  Phonolithgesteins 
von  Laugafjall  in  der  Nähe  des  grossen  Geisirs  auf  Island  hat  nachDamour 
gleichfalls  die  Zusammensetzung  des  Albits. 

Wir  glauben,  dass  die  Analyse  an  sich,  namentlich  die  eines  Zersetzungs- 
rUckstandes,  keinen  Beweis  abgiebt  dafUr,  dass  eine  solche  Substanz  ein  ein- 
faches Mineral  sei.  Ist  das  Resultat  auch  wirklich  der  Formel  des  Albits  ganz 
entsprechend,  so  entsteht  doch  immer  noch  die  Frage,  ob  ein  natronhaltiger 
Orthoklas,  oder  ein  kalihaltiger  Albit  oder  ein  Gemenge  von  beiden  Feldspäthen 
vorliegt.  Solche  Zweifel  müssen  bleiben,  so  lange  nicht  die  Krystallform  (und 
das  spec.  Gew.)  das  Resultat  der  Analyse  deuten  hilft. 

Die  Untersuchung  der  reinsten  Albitabünderungen  giebt  für  den  Sauerstoff 
des  Natrons,  der  Thonerde  und  der  Kieselsäure  das  Verhältniss  =  1  :  3  :  12, 
so  dass  das  Mineral  eine  Verbindung  von  1  At.  Natron,  1  At.  Thonerde, 
u]nd6At.  Säure  ist.  Eine  solche  Verbindung  kann  man  sich  als  bestehend 
aus  1  At.  dreifach  kieselsaurem  Natron  und  1  At.  einfach  kieselsaurer  Thon- 
erde 


6t9 

SaSi'  +  ÄlSi», 

»der  als  I  At.  iweifacb  kieselsaures  Natron  und  \  At.  vierdrittel  kieselsaure 

rhonerde 

NaSi*-hÄlSi* 
lenken. 

6  At.  Kieselsäure     =  2310,0  =  69,23 

4    -    Thonerde       =    642,0  =  49,22 

4    -    Natron  =    387,5  =  44,55 

3339,5     100. 

Wenn  man  beide  Silikate  auf  gleicher  Sättigungsstufe,  d.  h.  als  Trisiiikate 
voraussetzt,  so  muss  man  die  Formel 

Na»Si»  +  Äl»Si» 
wählen.  

Die  folgenden  Analysen  von  Albiten  oder  albitähnlicben  Mineralien  zeigen 
mehr  oder  minder  grosse  Abweichungen  von  der  normalen  Zusammensetzung, 
deren  Ursachen  allerdings  verschieden  sein  mögen. 

4.  Peristerit  von  Perth  in  Unter-Canada    a)  Sp. G.  =  2,568.    Thomson. 

b)  Sp.G.  =  2,627.   Hunt.*) 
8.  Körniger  weisser Albit  von  Lancaster  Co.,  Pennsylvanien.  Sp.  G.  =  2,619. 
y.  d.  L.  unschmelzbar,  die  Flamme  nicht  gelb  färbend.   Brush. 

3.  Aehnlicher  von  Union ville,  ehester  Co.,  Pennsylvanien,  von  Korund  be- 
gleitet.   Gleich  dem  vorigen  härter  als  Quarz  (?).    Weld. 

4.  Aehnliche  Var.  von  Westchester. 

5.  Wilmington,  Pennsylvanien.  Beide  nach  Boye  und  Booth. 

4.  2.  3.  4.  5. 


a. 

b. 

Kiesekaure 

78,35 

66,80 

66,65 

66,86 

67,72 

65,46 

Thonerde 

7,60 

21,80 

20,78 

24,89 

20,54 

20,74 

Eisenoxyd 

4,25 

0,30 

— 

— 

0,54 

Kalk 

1,35 

2,52 

2,05 

4,78 

0,78 

0,74 

Magnesia 

1,00 

0,20 

0,52 

0,48 

0,34 

0,74 

Natron 



7,00 

9,36 

8,78 

40,65 

9,98 

Kali 

45,06 

0,58 

— 

0,48 

0,46 

4,80 

Wasser 

0,50 

0,60 

— 

— 

— 

99,44         99,80         99,36       400,27       400,19         99,97 
Wenn  Thomson 's  Analyse  überhaupt  richtig  ist,  so  sieht  man,  dass  als  Peri- 
sterit zwei  ganz  verschiedene  Substanzen  bezeichnet  sind ;  die  Übrigen  deuten 
darauf  hin,  dass  das  Material  zu  den  Analysen  entweder  nicht  ganz  rein  oder 
nicht  mehr  unzersetzt  gewesen  ist. 

Abich:  B.  u.  h.  Ztg.  484t.  No.  49.  —  Booth  (Boye):  Proc.  Am.  phil.  Soc.  II, 
4 90.  —  Brandes:  Scbwgg.  J.  XL VII,  84  8.  —  Brush:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  VIII, 890. 
Eggertz:  Afhandl.  i  Fis.  V,  27.  —  Erdmann:  Berz.  Jahresb.  XXI,  493.  ^  Fici- 
na 8 :  Scbwgg.  J.  XXIX,  8S0.  —  C.  Gmelin:  Kastn.  Arch.  48S4.  Hft.  4.    —    Hunt: 


4)  Sp.  G.  SS  3,6dS  Breithaupt,  nach  welchem  die  Substanz  wirklich  Albit  ist. 


610 

Phil.  Mag.  IV  Ser.  I,  82«.  —  KerMten:  J.  f.  pr.  Gbem.  XXXVII,  47*.  Leonh.  Jahrb. 
4845.  648.  —  Laurent:  J.  f.  pr.  Chem.  VII,  840.  —  Lohmeyer:  Pogg.  Aon.  LH, 
890.  —  G.Rose:  Gilb.  Ann.  LXXIII,  4  78.  ^  Stromeyer:  Unteraacb.  SM. — 
Ten g ström:  Ann.  of  Phil.  4  834.  —  Thaulow:  Pogg.  Ann.  XLII,  574 .  —  Thoa« 
son:  Phil.  Mag.  4848.  J.  f.  pr.  Chem.  XXXI,  495.  —  VaaqueliD:  Ann.  Mliieslll, 
426.   —  Weld:  S.  Brush. 

Uyposklerit  nannte  Breithaupt  einen  schwärzlicbgrttnen  Albil  von 
Arendal,  der  nach  meiner  Untersuchung  seine  abweichenden  Eigenschaften  einer 
Beimischung  von  etwa  5p.C.  Augitsubstanz  verdankt.  Sp.  G.  ss  2,63 — 2,66. 
Ich  fand : 


Kieselsäure 

67,62 

Thonerde 

16,59 

Eisenoxyd 

2,30 

Kalk 

0,85 

Magnesia 

1,46 

Natron 

40,24 

Kali 

0,54 

Gitthverlust 

0,69 

64,85  SS 

68,83 

16,59 

17,46 

4,40 

1,47 

0,S8 

0,23 

0,54 

0,57 

«0,24 

10,77 

0,51 

0,53 

0,69 

0,74 

400,26 
Das  Sauerstoffverhältniss  der  Basen  ft,  der  Thonerde  und  der  Säure  =s  4,25: 

3  :  42,5  deutet  wohl  unzweifelhaft  auf  die  Gegenwart  einer  gewissen  Menge  Bi- 

Silikat  (Augit),  unter  welcher  Annahme  die  Hyposkleritmischung  sein  würde: 

Kieselsäure  2,77  Kieselsäure 

Eisenoxydul  0,84  Thonerde 

Kalk  0,63  Eisenoxyd 

Magnesia  0,92  Kalk 

Augit      =  5,43  Magnesia 

Natron 
Kali 
Glüh  Verlust 

Albit     ==  95,04      400. 
Hermann  bezeichnete  mit  gleichem  Namen  ein  eingliedriges   feldspath- 

artiges  Mineral,  in  welchem  er   (bei  2,66  sp.  G.)  fand:    Si  56,43.    Äl  24,70. 

Pe  0,75.  An  0,39.    tle,La  2,0.  Ca  4,83.    %  3,39.   Na  5,79.    ti  2,65,  flüchtige 

Stoffe  4,87  =  99,80. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVI,  896. —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXIX,  305. 

Albit  als  Pseudomorphose  nach  Skapolith  (?).  Scheererfand 
bei  Krageröe  in  Norwegen  in  einem  aus  Feldspath  und  Hornblende  bestehenden 
Gestein  Krystalle  von  der  Form  des  Skapoliths,  deren  Inneres  feinkörnig  mar- 
morartig ist.    Sp.  G.  =  2,60.    Zusammensetzung  nach  R.  Richter: 

Sauerstoff. 
35,3 

9,0 
2,97 


99,73 


Kieselsäure 

68,00 

Thonerde 

4  8,87 

8,83 

Eisenoxyd 

0,57 

0,17 

Kalk 

0,21 

0,06 

Natron 

40,52 

2,7« 

Kali 

4,44 

0,19 

Wasser 

0,45 

621 

Sie  ist  mithin  die  desAlbits.  Scheerer  halt  sie  aber  nicht  für  Pseudomorpho- 
sen,  sondern  glaubt,  die  Albitmischung  sei  dimorph,  und  ihre  eine  Form  sei  die 
des  Skapoliths.  Erst  spilter  hätten  sich  die  ursprünglichen  Krystalle  im  Innern 
in  ein  Aggregat  von  Individuen  der  gewöhnlichen  Form  verwandelt,  oder  eine 
Paramorphose  gebildet.  Ueberhaupt  stellt  Scheerer  die  Behauptung  auf, 
dass  unter  den  Skapolithen  die  Mischung  der  verschiedenen  Feldspathe  sich 
wiederfinde. 

Scheerer:  Pogg.  Ann.  LXXXIX,  4. 

Auch  bei  Snarum  findet  sich  nach  Scheerer  ein  weisser  Feldspath,  be- 
gleitet von  Glimmer,  Rutil  und  Apatit,  in  der  Form  von  Skapolith ,  jedoch  im 
Innern  aus  regellos  verwachsenen  Feldspathpartikeln  zusammengesetzt.  Sp.  G. 
=3  2,59.    Zusammensetzung  nach  R.  Richter: 


Sauerstoff. 

Kieselsaure 

66,83 

34,70 

Thonerde 

19,90 

9,»0] 

0,4  S>  9,48 

Eisenoxyd 

0,39 

Manganoxyd 

0,20 

0,06| 

• 

Kalk 

1,56 

0,44 

Magnesia 

0,39 

0,46  >  8,20 
»,60  J 

Natron 

10,13 

Wasser 

0,25 

99,65 

Das  Sauerstofl'verhHitniss  ft  :  ft  :  Si  ist  hier  =  1:3:11.  Scheerer  betrach- 
tet auch  diese  Substanz  als  eine  Paramorphose,  und  zwar  sieht  er  sie  als  eine 
Verbindung  von  1  At.  Oiigoklas  und  2  At.  Albit  an,  und  nennt  sie  Oligoklas- 
albit. 

Scheerer:  A.  a.  0. 

Ganz  ähnlich  ist  ein  weisser  krystallisirter  Feldspath  aus  Penn- 

sylvanien  zusammengesetzt,  den  Rcdtenbacher  anaiysirt  hat. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure  67,20 

Thonerde  19,64*) 

Kalk  1,44 

Magnesia  0,31 

Natron  9,91 

Kali  _  1,57 

100,07 

Redtenbacher:  Pogg.  Ann.  LH,  468. 
Scheerer  betrachtet  auch  dieses  Mineral  als  Oligoklasalbit. 

Ein  zu  Snarum  in  Norwegen  in  grossen  schneeweissen  Krystal- 
le n  vorkommender  Albit,  von  Turmalin  und  Quarz  begleitet,  besteht  nach 
Scheidthauer  aus: 


4)  Titanballig. 


622 


Kieselsäure  66,44 

Tbonerde  4  8,96 

Eisenoxyd  0,34 

Kalk  3,72 

Magnesia  0,46 

Natron  9,24 

Kali  0,57 


99,40 
Pogg.  Aon.  LXI,  393. 

Hier  ist  das  Sauerstoffverbältniss  von  ft  :  R  :  Si  a  4  :  2,5  :  9,65,  und  der 
Kalkgehalt  aufTallend  gross.  Es  lässt  sich  mithin  nicht  an  eine  llischüng  iweier 
Peldspathe  denken. 

Der  körnige  Albit  vom  St.  Gotthardt,  von  rein  weisser  Farbe, 
enthält  nach  Brooks: 

Kieselsäure  67,39 

Tbonerde  49,24 

Kalk  0,34 

Magnesia  0,64 

Natron  6,23 

Kali  6,77 


Pogg.  Ann.  LXI,  89t. 


400,55 


Obwohl  die  Analyse  das  richtige  Sauerstoffverhältniss  zeigt,  so  deutet  doch 
der  hohe  Kaligehalt  darauf  hin,  dass  das  Ganze  ein  Gemenge  von  Albit  und  Or- 
thoklas sei. 

Orthoklas. 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  zu  einem  halbklaren  blasigen  Glase  (im  Feuer  des 
Porzellanofens  nach  Klaprotbzu  einem  grauweissen  schaumigen  Glase).  Nach 
Turner  reagiren  manche  Abänderungen  schwach  auf  Borsäure. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

Die  erste  gute  Analyse  des  gemeinen  Feldspaths  rührt  von  V.  Rose  her, 
welcher  den  von  Wiegleb,  Weslrumbu.  A.  übersehenen  Gehalt  an  Kali 
darin  auffand.  Das  Natron,  welches  Berthier  zuerst  im  glasigen  Feldspalb 
gefunden  hatte,  wies  Abich  in  kleinerer  Menge  auch  im  gewöhnlichen  nach. 

A,   Aus  älteren  Gesteinen. 

4.  Adular  vom  St.  Gotthardt.     a)  Vauquelin.    b]  Berthier.    c)  Abich 

(sp.G.  =  2,5756).  d)  Awdejew\ 
2.  A.  von.  der  Grube  Yalenciana  in  Mexiko.    (Valencianit  Breithaupt). 

Plattner. 


623 


1. 

i. 

■ 

a. 

b. 

c. 

d. 

Kieselsäure 

64 

64,20 

65,69 

65,75 

66,82 

Thonerde 

20 

48,40 

17,97 

18,28 

17,58 

Kalk 

2 

— 

1,34 

Spur 

Fe  0,09 

Kali 

U 

♦6,0Ö 

13,99 

14,17 

14,80 

Natron 

1,01 

1,44 

— 

400.        99,55       100.  99,64         99,29 

Aus  Granit. 

3.  Lomnitz  m  Schlesien,    a)  Y.  Rose,  b)  Dürre.*) 

4.  Schwarzbach,  Schlesien,  krystallisirt,  röthiich,  anf  den  PrismenOächen  mit 
Albiikrysiallen  regelmässig  besetzt.    A  w  d  e  j  e  w. 

5.  Dorotheenaue  bei  Karlsbad.    K 1  a  p  r  o  t  h. 

6.  Alabaschka  im  Ural.  Krystallisirt,  gelblich  weiss.    Moss. 

7.  Sibirien.  Grttn  (Amazonenstein),    a)  Vauquelin.  6)  Abich. 

8.  Baveno  am  Lago  Maggiore.  Sp.G.  s=  2,555.    Abich. 

9.  Radeberg  in  Sachsen.  Milchweiss  u.  bläulich;  sp.  G.  =  2,548.  Jen  z seh. 

40.  Hangöudd,  Finland.    Mal  in. 

41.  Brasilien,    v.  Hauer. 

3.  4.  5.  6. 


a.               b. 

Kieselsäure        66,75       67,04 

67,20         64,50         65,94 

Thonerde 

47,50       48,60 

20,03         49,75        20,93 

Eisenoxyd 

4,75         0,85 

0,48          4,75           — 

Kalk 

4,25         0,56 

0,24          Spur           0,44 

Magnesia 

0,49 

0,34            —             — 

Kali 

42,00       44,44 

8,85         44,50         40,48 

Natron 

—           2,04 

5,06           —             3,50 

98,25     400,63 

404,84        97,50       4  00,63 

7. 

8.                   9.                   40. 

44. 

a.               b. 

Kieselsäure 

62,83       65,32         ( 

55,72         65,24         66,65 

63,84 

Thonerde 

4  7,02       4  7,89 

18,57         20,40         48,40 

49,24 

Eisenoxyd 

4,00         0,30*) 

—              —             0,90 

Kalk 

3,00         0,40 

0,34           —              4,20 

0,41 

Magnesia 

—            0,09 

0,40     '      0,84           0,60 

— 

Kali 

43,00       43,05         ^ 

14,02         42,35         43,55 

42,66 

Natron 

~           2,81 

4,25           0,27           — 

2,48 

GlUhverlust 

—    Iln0,49 
96,85       99,75       4< 

—        Li  0,74 

0,35 

ÖO.  Fl,B,e0,52       404,00        \ 

98,98 

400,33 

4)  Eine  neuere  Analyse  v.  Rath's  s.  uoien  (Umwandlung  des  0.  in  Glimmer). 

5)  Und  Knpferoiyd. 


A 

1 


624 

Von  dem  F.  des  irländiscben  Granits  hat  Galhraitb  sieben  Abttndening^Q 
untersucht,  welche  4,92  —  3,26  p.  C.  Natron  enthielten.  Vgl.  auch  Delesse 
über  die  Feldspathgesteine  Irlands. 

Aus  Protogyn,  Gneis  u.  s.  w. 

i2.  Aus  dem  Protogyn  von  Chamouny.    Weiss  oder  grauweiss.   Delesse. 
43.  Martersberg  bei  Marienberg  in  Sachsen.    Auf  Zinnsteingängen  vorkom- 
mend, röthlich,  sp.  G.  =  2,44  (1).    Kröner. 
4  4.  Aus  dem  Gneis  vom  tiefen  Fttrstenstollen  bei  Freiberg.    Kerstan. 

45.  Mulde  bei  Freiberg.   BIttulichweiss.    Moll. 

4S.  48.  44.;^  45. 

Kieselsäure  66,48  66,43  65,58  65,75 

Thonerde  4  9,06  47,03  4  7,64  47,72 

Eisenoxyd            —  0,49  0,80           — 

Kalk                     0.63  4,03  0,94          0,88 

Kali  40,58  43,96  48,98  48,05 

Natron                 2,30     0,9^  4,70          3,66 

98,99        99~85        99,55       400. 

Aus  Syenit. 

46.  Ballon  de  Servance,  Vogesen.   Röthlich,  sp.G.  =s  2,554.    Delesse. 

47.  Fredriksväm  in  Norwegen,    a)  Klaproth.  b)  C.  Gmelin.*) 

48.  Laurvig  in  Norwegen.  Blassgrünlichgrau,  sp.G.  «=  2,587.    G.  Groelin. 

49.  Aus  dem  Zirkonsyenit :  a)  Spreustein  umgebend;  6)  den  Kern  desselben 
bildend.    Sp.G.  =  2,580.x  Scheerer. 


■ 

46. 

47. 

48. 

t 

19. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

64,26 

65,00 

65,48 

65,90 

66,03 

65,68 

Thonerde 

49,27 

20,00 

49,99 

49,46 

<9,17 

49,53 

Eisenoxyd 

0,50 

4,25 

0,63 

0,44 

0,34 

0,52 

Kalk 

0,70 

Spur 

0,48 

0,27 

0,20 

0,22 

Magnesia 

0,77 

— 

— 



— 

Kali 

40,58 

42,25 

7,03 

6,55 

6,96 

6,93 

Natron 

2,88 

7,08 

6,U 

6,83 

7,44 

GlUhverlust 

0,40 

0,50 

0,38 

0,12 

0,24 

0,44 

99,36 

99,00 

400,77 

98,88 

99,74 

400,40 

S.  ferner  Mikroklin. 

• 

4)  Der  neben  diesem  0.  in  dem  Zirkonsyenit  enthaltene  gelbliche  Feldspath  hat  kein 
frisches  Ansehen,  und  enthüll  andere  Mineralien  fein  eingesprengt.  Möglichst  reine  Proben, 
deren  sp.  G.  =  2,726  war,  gaben  Bergeniann:  61,85  Kieselsäure,  4  6,45  Thonerde,  5,08 
Ceroxyd,  4,90  Eisenoxyd,  7,50  Natron,  3,78  Kali,  4,48Magnesia,  0,46 Kalk,  4, 04 Glühver- 
lust, 0,04  3  PhosphorsUuro.  In  dem  Cer  ist  auch  Lanthan  und  Didym  mit  einbegriffen.  Chlor- 
wasserstoiTsäure  zog  8,77  p.C.  aus,  worin  2  p.  C.  kohlensaurer  Kalk,  während  der  Rest  des 
Aufgelösten  in  400  =  22,4  4  Kieselsäure,  59,0  Ceroxyd,  7,74  Eisenoxyd  und  4  4,08  Wasser 
war,  was  wie  ein  Gemenjic  von  Cerit  und  Eisenoxydhydrat  aussieht.  Das  nach  der  Behand- 
lung mit  der  Säure  und  mit  Natronlauge  Zurückgebliebene  hatte  ein  sp.  G.  =  2,632  und 
gab:  66,8  Kieselsäure,  4  7,98  Thonerde,  4,85  Eisenoxyd,  0,20  Ceroxyd,  0,65  Magnesia, 
0,44  Kalk,  7,5  Natron  und  3,88  Kali,  und  war  also  Orthoklas  wie  4  7  6,  nur  kaliärmer. 


Anderweitige. 

80.  Schemnitz  in  Ungarn.  Von  einem  Erzgange.    G.  Bischof. 

21.  Hammond,  N.  York.  (Loxoklas  Breith.).  a)  Gelbliobgrau  oder  weisslich , 
sp.G.  n  2,61—8,68  (Breithaupt).  Plattner.   6)  Smith  u.  Brush. 

82.  East  Breadford,  ehester  Co.,  Pennsylvanien  (Cheslerlit).  Smith  und 
Brush.  (Ist  das  untersuchte  Mineral  wirklich  Orthoklas,  wie  man  aus  dem 
vorherrschenden  Kali  schliessen  darf?  Nach  Breithaupt  ist  der  Che- 
slerlit »  Periklin.  S.  Albit). 

23.  Tockers  Steinbrüche,  Delaware.  Weiss,  sp.  G.  as  2,585.  Boy 6  und 
Booth. 

24.  Quarryville  bei  Wilmington.    Grau;  sp.  G.  ss  2,603.    Dieselben. 

25.  Batburstbei  Perth  in  Canada  (Perthit).  Sp.G.  =s  8,57—2,58.   Hunt. 


so. 


94 


SS. 


S8. 


S4. 


SS. 


a. 

b. 

Kieselsaure 

64,00 

63,50 

66,09 

65,17 

65,24 

66,51 

66,44 

Thonerde 

18,00 

20,29i 
0,67/ 

19,15 

17,70 

19,02 

17,67 

18,35 

Eisenoxyd 

0,53 

0,50 

Spur 

1,33 

1,00 

Kalk 

0,78 

3,22 

0,94 

0,56 

0,33 

1,24 

0,67 

Magnesia 

0,31 

0,21 

0,25 

0,13 

0,30 

0,24 

Kali 

15,43 

3,03 

4,35 

13,86 

11,94 

9,81 

6,37 

Natron 

0,79 

8,76 

7,81 

1,64 

3,06 

3,03 

5,56 

Gltthverlnst 

0,54 
100,38») 

1,23«) 
100,70 

0,20 
98,75 

0,65 
100,33 

— 

— 

0,40 

99,72 

99,89 

99,03 

B,   Aus  jüngeren  Gesteinen. 
(Glasiger  Feldspath). 

i .  Aus  dem  Trachyt  von  Mont  Dore,  Auvergne.   Bert  hier. 

2.  Drachenfels  im  Siebengebirge,  a)  Klaproth.  6)  Berthier. 

3.  Aus  dem   Trachytconglomerat  der  kleinen  Rosenau  im   Siebengebirge. 
G.  Bischof. 

4.  Aus  dem  Trachytconglomerat  am  Langenberg,  Siebengebirge  a)  G.Bischof. 
b]  Schnabel. 

5.  Desgl.  von  Lutterbach.    Lasch. 

6.  Desgl.  von  Scharfenberg.    Lasch. 
'7.  Aus  dem  Trachyt  der  Perlenhardt. 

8.  Am  Fusse  des  Drachenfels.  Sp.  G.  s  2,60. 

9.  Pappelsberg.  Sp.G.  =s  2,616.  Sämmtlich  nach  Lewinstein. 


4)  Fluor  enthaltend. 

5)  Austerdem  0,8S  Pb  und  Ou. 

RaMBelsberg^s  Mineralcliemie. 


40 


686 

40.  Aus  dem  vulkanischen  Sande  von  Rockeskyll  in  der  Eitel,  o)  Bolle. 
6)  einzelner  Krysiall,  sp.  G.  »SySTG  (G.Rose),  c)  kleine  biHonKcbe Erj- 
stalle.    Lewin  siein. 

4 1 .  Vom  Epomeo  auf  Ischia.    Abi  oh. 

48.  Aus  dem  Lavastrom  von  Yico  swischen  Leoeo  und  Porio  a«f  beb». 
G.  Bischof. 

43.  Aus  dem  Peperino  von  Rom.    Klaproth. 

44.  Tom  Vesuv.   G.Rose. 

45.  Aus  dem  Phonolith  von  Kosienblatt  in  Böhmen.   Heffier  und  Joy. 

46.  Aus  dem  Basalt  vom  Hohenhag^n  beiDransfeld  unweilGtfttingan.  Sehne- 
dermann. 

4.  I.  I.  4.  s.  I. 

s>  b.  s,  b. 


Kieselsamre      66,1 

68,0 

66,6 

67,90      ( 

68,18      66,33      65,68      67,K 

Tbooerde        49,8 

15,0 

18,5 

19,85 

18,33      49,09      47,46      45,88 

Bisenozyd        — 

0,5 

0,6 

1,48 

0,71 

0,58        4,67        8,83 

Kalk                — 

— 

1,0 

— . 

0,51 

0,76        8,44        8,77 

Magnesia           8,0 

— 

0,64 

0,16 

—           — 

o.ts 

Kali                  6,9 

14,5 

8,0 

5,35 

7,16 

6,08      48,67      40,5S 

Natron              3,7 

— 

4,0 

4,93 

4,66 

7,38        0.44        0,43 

.98,5 

98,0 

98,7 

99,49      ! 

»9,70      99,97    100. 

100. 

7. 

$. 

9. 

a. 

4«. 

b. 

e. 

Kieselsttore 

65,86 

65,59 

66,03 

66,84 

66,30 

66,50 

Tbonerde 

17,68 

46,45 

17,87 

17,61 

48,84 

46,69 

Eisenoxyd 

0,91 

1,58 

0,58 

0,74 

Spur 

1,36 

Kalk 

1,05 

0,97 

0,47 

0,18 

1,50 

0,35 

Magnesia 

0,35 

0,93 

0,19 

0,06 

0,75 

1,43 

Kali 

11,79 

18,84 

8,86 

14,39 

7,89 

8,44 

Natron 

2,49 

8,04 

6,08 

1,18 

4,61 

4,93 

99,47 

100,40 

100,08 

100. 

99,86 

99,70 

H. 

4J. 

ts. 

4«. 

45. 

46. 

Kieselsaure    ( 

56,73 

67,09 

70,00 

65,58 

65,36 

64,86 

Tbonerde 

17,56 

18,88 

16,50 

19,15 

19,41 

81,46 

Eisenoxyd 

0,81 

1,85 

0,25 

0,431 

Kalk 

1,83 

0,35 

0,60 

0,55l 

Spuren 

Magnesia 

1,80 

0,03 

— 

— 

0,87| 

Kali 

8,27 

7,58 

11,50) 

14,74 

9,38 

8,62 

Natron 

4,10 

4,59 

4,06 

10,29 

99,90         99,77         98,25       400.  400.  99,23 

Im  0.  verhält  sich  der  Sauerstoff  des  Kah's  (Natrons),  der  Tbonerde  und 
der  Kieselsaure  =  4  :  3  :  4S.  Der  0.  enthalt  mithin  4  At.  Kali,  4  At.  Tbon- 
erde und  6  At.  Kieselsäure,  und  ist,  gleich  dem  Abit,  als 

RSi»-hÄlSi«, 

oder  als 

&Bi'-i-ÄlSi\ 


oder  aU 


aniusehen. 


627 


R»Si»  +  Äl»Si* 


6  At.  Rieselsaure  =  2310  =:  65,20 
I  -  Thonerde  =  642  =  48,42 
^    -    Kali  =s    589  =r  46,68 

3541      100. 

Alle  neueren  Untersuchungen  haben  auch  die  Gegenwart  des  Natrons  dar- 
gelhan.  Selbst  in*.den  reinsten  Abänderungen,  dem  Adular,  fehlt  dasselbe  nicht, 
und  macht  in  dem  0.  aus  alteren  Gesteinen  1 — 3  p.  C.  aus.  Indessen  zeigen 
manche  Analysen  einen  auffallend  höheren  Natrongehalt,  wenn  sich  auch 
nicht  immer  entscheiden  lässt,  ob  derselbe  dem  0.  eigen  ist,  oder  auf 
einer  Beimischung  von  Albit  beruht  (wie  in  No.  4)  oder  von  einer  mangelhaften 
Bestimmung  beider  Alkalien  herrührt.  Der  0.  des  Zirkonsyenits  ist  aber  jeden- 
falls dadurch  ausgezeichnet,  indem  er  gegen  2  At.  Kali  sogar  3  At.  Natron  ent- 
halt.  (S.  Mikroklin). 

Im  glasigen  Feldspath  begegnet  man  grossen  Verschiedenheiten,  denn 
manche  Abänderungen  sind  nicht  reicher  an  Natron,  als  älterer  0.  (No.  4,  5, 
6,  40a),  andere  dagegen  haben  4  —  5  p.  C.  Natron  (die  gewöhnliche  Mengß], 
ßinige  sog9r  noch  mehr  aufzuweisen. 

Im  Folgenden  ist  angegeben,  in  welchem  Atomverhältniss  beide  Alkalien  ij^ 
den  am  meisten  hervortretenden  Abänderungen  stehen. 


No. 


R 

:Na 

ti 

:Na 

4  c.  St.  Gotthardt 

9 

No.  7. 

Perlenhardt  3 

:  4 

<  rf-     n         >> 

7 

-    26. 

Drachenfels  4 

:  3 

8.     Baveno 

7 

-     4. 

Mont  Dore     4 

:  3 

6.  4  4.  Alabaschka. 

Mulde 

2 

-  44. 

Epomeo         4 

:  3 

4.     Schwarzbach, 

Schlesien 

1 

-  45. 

Phonolith       4 

:  3 

25.     Perth,  Canada 

3 

:   4 

-     4a. 

Langenberg  4 

:  4 

17  6.    18.    49.    FredriksvUrn, 

-     9. 

Pappelsberg  4 

:  4 

Laurvig 

2 

:  3 

-  406. 

c.  Rockeskill    4 

:  4 

5.     Lutterbach 

20 

:  4 

-  42. 

Ischia             4 

:   4 

6.     Scharfenberg 

16 

:  4 

-    3. 

Kl.Rosenau   5 

:  7 

1 0  a.  Rockeskill 

8 

:  4 

-     46. 

Langenberg  5 

:  9 

8.     Drachenfels 

4 

:  1 

-  46. 

Dransfeld       1 

:   4. 

Die  letztere  ist  indessen  sehr  zweifelhaft,  denn  die  Analyse  giebt  das  Sauerstoff- 
verhältniss  von  I^a(lL)  :  Ä\  :  &i  »  2,18  :  40,02  :  33,67  =s  4  :  4,6  :  45,4  = 
0,65  :  3  :  40,4  statt  4  :  3  :  42;  sie  kann  also  eigentlich  gar  nidit  in  Betracht 
gezogen  werden. 

Der  glasif^  F.  vom  Langenberg  (4)  hat  bei  Bischof  fast  nur  halb  soviel 
Natron  als  bei  Schnabel.    Der  von  Rockeskill  (40)  hat  nach  Bothe  achtmal 

40* 


Kai.  als  bei  Lewinstein.    Diese  DiffereDzen  kommeii  sicher  auf  BaeiH 
niiDg  der  analytiscben  Methode. 

Der  0.  YOD  Hammond  (21)  ist  bemerkenswerth  durch  seinen  hohen 
Natrongehalty  allein  die  beiden  Analysen  differiren  besonders  in  der  Kieaelslure 
ond  im  Kalk  sehr  wesentlich.    Ueberdies  ist  der  Sauerstoff  von 

ft    :     R    :    Si 
nach  Plattner       »-  3,68  :  9,67  :  32,97  =  1,14  :  3  :  40,2 
nach  Sni.  u.  Br.     at  3,09  :  8,94  :  34,34  «  4,04  :  3  :  44,S 

Breithaupt  hat  ihn  als  Lozoklas  unterschieden,  und  das  Sauerstollverliilt- 
niss  des  Oligoklases  4  :  3  :  9  für  ihn  angenommeD,  so  dass  die  Grondmisehmig 
desselben  dimorph  wttre,  insofern  der L.  rechtwinklig  spaltet.  Die  ünlersuduuig 
von  Smith  und  Brush  Iflsst  ihn  jedoch  nur  als  einen  natronreicben  OrthcAIas 
erscheinen  (Kali  und  Natron  nachDiesen  &■  4 : 3  At.,  nach  Plattner  »■  4  :  4At.). 
Nach  Breitbaupt  zeigt  er  Merkmale  von  Verwitterung,  die  vielleicht  die  ab- 
norme Mischung  und  das  höhere  sp.  G.  bedingen. 

Kalk  und  Magnesia  sind  in  den  meisten  Abänderungen  in  geringen 
Mengen  vorhanden,  selbst  der  reine  Adular  enthalt  nach  Abich  4^  p.  C.  Kalk, 
nach  Awdejew  jedoch  nur  Spuren.  In  einigen  glasigen  Feldspathen  (No.  4 
und  5)  steigt  seine  Menge  auf  2^  bis  2f  p.  C. 

Phosphorsaure  in  geringer  Menge  enthalt  der  0.  nachPownes,  Svan- 
berg  und  Struve. 

Mikroklin.  Nach  Breithaupt  ist  der  Feldspath  des  Zirkonsyenils 
(A.  47.  48.  49.)  nicht  Orthoklas  sondern  eine  besondere  Art,  welche  gleich  dem 
Albit  eingliedrig  ist,  obwohl  die  beiden  Hauptspaltungsilachen  einen  nur 
um  22'  vom  rechten  abweichenden  Winkel  bilden.  Ferner  gehören  nach  Dem- 
selben folgende  Feldspathe  hierher: 

4.  Arendal.  a)  Jewreinow.  b)  Sp.G.  s=  2,575.  Schulz. 

2.  Kangerdluarsuk,    Grönland.     Grün,   sp.  G.  =:  2,584— 2,598.     Uten- 
dörffer. 

4.  S. 


a. 

b. 

Kieselsäure 

65,76 

65,55 

66,9 

Thonerde 

48,31 

47,99 

47,8 

Eisenoxyd 

— 

0,5 

Kalk 

4,20 

4,50 

0,6 

Kali 

44,06 

4  3,74 

8,3 

Natron 

Spur 

4,54 

6,5 

99,33       400,32       400,6 

In  chemischer  Beziehung  ist  dieser  F.  mithin  dem  Orthoklas  gleich, 
namentlich  der  Arendaler.  Der  norwegische  und  der  grönländische  sind 
natronreich ,  jener  enthalt  auf  2  At.  Kali  3  At.  Natron ,  dieser  7  gegen  8  At. 
beider  Alkalien. 


6» 

Nach  Breithaupi  kommt  zu  Bodenmais  grüner  Oiigoklas  (P  :  M  a 
93^  ib\  sp.  G.  =  2,66)  und  grüner  Mikroklin  (P  :  M  =  90®  22',  sp.  G.  = 
2,584  —  2,594)  vor,  und  hat  Kerndt  vielleicht  ein  Gemenge  beider  unter- 
sucht. (S.  Oiigoklas,  Anhang.) 

Breithaupt  rechnet  auch  den  0.  von  Schwarzbach  in  Schlesien  zum 
Mikroklin. 

Zersetzter  Orthoklas.  Die  Verwitterung  des  0.  besteht  in  einer  Ex- 
traktion des  Alkalis  und  eines  Theils  Kieselsäure ,  während  Wasser  aufgenom- 
men wird  (Kaolin-  oder  Thonbildung).  Je  nach  dem  Grade  ihres  Fortschreitens 
lässi  sie  sich ,  abgesehen  von  der  äusseren  Beschaffenheit ,  in  der  veränderten 
Menge  der  Bestandtheile  erkennen. 

1 .  0.  aus  dem  Porphyr  des  Auerbergs  bei  Stolberg  am  Harz,  weiss,  ziem- 
lich weich,  enthält  nach  meinen  Versuchen: 


Kieselsäure 

66,26 

Thonerde 

46,98 

Eisenoxyd 

0,31 

Kalk 

0,43 

Magnesia 

o,n 

Kali 

44,42 

Natron 

0,20 

Wasser 

1,29 

100. 

Hier  ist  die  Veränderung  eine  mehr  mechanische ,   und  chemisch  kaum  zu 
erkennen. 

2.  Zersetzter  0.  aus  dem  Granit  von  Karlsbad.  G  ra s  so. 

3.  Ebensolcher  aus  dem  Syenit  von  Geising  bei  Altenberg  im  Erzgebirge. 
Derselbe. 

4.  Ebensolcher  aus  dem   rothen  Porphyr  von  Ilmenau  im  Thüringer walde 
Derselbe. 


s. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

54,17 

70,79 

23,17 

Thonerde 

29,93 

17,09 

7,30 

Eisenoxyd 

1,22 

1,15 

12,53 

Manganoxydul 

1 

0,17 

Kalk 

0,59 

0,35 

— 

Magnesia 

0,46 

0,65 

0,61 

Kali 

4,67 

5,86 

2,12 

Natron 

0,41 

0,38 

0,21 

Wasser 

8,51 

3,67 

— 

Kohlens.  Kalk 

— 

— 

49,46 

99,96         99,94         95,57 

Das  Fehlende  in  4  ist  wohl  Wasser. 

'5.  Adular  (Mondstein)  von  Ceylon,  a)  Krystallisirt,  durchscheinend  und  brü- 
chig. 6)  Milchweiss  und  zerreiblicher.  Brongniart  und  Malaguti. 

6.  Zersetzter  0.  von  Bilin  in  Böhmen.  Fein  abgeschlämmt.  Dieselben. 


6S0 


s. 

•. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

«i,00 

67,40 

68,S3 

Thonerdfl 

19,48 

47,83 

5,0S 

Eisenoxyd 

— 

4,«9 

Manoanoxyd 

— 

— 

3,48 

italli 

0,4S 

0,80 

1,55 

Magnesia 

0,80 

13,50 

1.60 

Kali 

44,84 

•  ,«»w 

Wasser 

4,44 

4,07 

14,95 

Raekatand 

— 

8,39 

400.         100.  98,46 

7.  DiD  Wandlung  des  0.  in  Glimmer.    Ein  theilweise  in  Glimmer  tw- 

wandelier  Feldspath  von  Warmsteinach  am  Fichtelberg  wurde  von  G.  Bischof 

untersucht.  S.  Glimmer. 

Kjerulf  untersuchte  die  zum  Theil  in  Glimmer  verwandelten  Feldspaih- 

krystaUe  von  Hirschberg  in  Schlesien,  nflmlich  a)  als  Ganzes ;  6)  das  durch  Ah- 

schlSmmen  erhaltene  gröbere  und  c)  das  feinere  Feldspathpulver ;  d)  die  Glim* 

merbltfttchen. 

a.  b. 

Kieselsaure  69,08  70,88 

Thonerde  23,08  17,37 

Eisenoxyd  2,33          0,66 

Magnesia  0,90          0,35 
Kali      1                                8,89 

Natron/  *'^^           4,91 

Glüh  Verlust  «,70           — 

Fluor  —             — 


e. 

d. 

61.38 

51,73 

83,08 

88,75 

7,33 

5,37 

1,48 

0,68 

4,67 

8,88 

8,18 

8,14 

— 

0,83 

100.  100.  100.  97,72 

Diese  von  G.  Rose  zuerst  beschriebene  Gliinmerbildung  in  den  Feldspath- 
krystallen  von  Lomnitz  oder  Hirschberg  ist  neuerlich  von  v.  Rath  näher  unter- 
sucht worden.  Der  fleischrothe  Orthoklas  im  Innern  (a),  dessen  sp.  G.  =  2,544, 
giebt  beim  Erhitzen  nur  Spuren  von  Wasser.  Die  ihn  umgebende  Zone  von  ver- 
wittertem Mineral  (6)  ist  grünlichweiss ,  körnig,  zerreiblich,  von  rauhem,  un- 
ebenem Rruch,  und  durch  die  ganze  Masse  mit  silber^ünzenden  Punkten  erfüllt. 
Ihr  sp.  G.  ist  =  2,616.  Der  nach  Aussen  folgende  Glimmer  (c)  besteht  aus 
grünlichen  Schuppen,  die  beim  Glühen  braun  werden,  und  von  zwischenliegen- 
den Quarzkörnern  befreit  wurden  ;  ihr  sp.  G.  ist  =  2,867. 


8. 

b. 

c. 

Kieselsäure 

66,66 

65,48 

49,04 

Thonerde 

18,86 

20,34 

29,01 

Eisenoxyd 

0,46 

1,32 

5,56 

Kalk 

0,36 

0,54 

0,17 

Magnesia 

0,21 

0,30 

0,75 

Kali 

11,12 

9,21 

11,19 

Natron 

3,01 

2,08 

0,50 

Glühverlust 

■ 

0,50 

1,34 

4,65 

101,18       100,61       100,87 


631 


Sauerstoff: 

ft 

:       R 

:     Si     : 

n 

a 

SS 

8,85 

;8,97 

:  34,66 

SS 

0.95  . 

;  3  : 

41,6 

b 

SS 

2,36  : 

9,70 

:  34,00 

SS 

0,73 

:  3  : 

40,5 

c 

s» 

2,37: 

16,24»)  : 

25,46  : 

4,13  =: 

0,47  . 

:  3  : 

5,0  : 

0,8 

Die  Sanerstofif^roportionen  zeigen  ganz  deutlich,  in  welchem  Maasse  sich  bei 
leichbleibender  Menge  der  Thonerde  die  Alkalien  und  die  Rieselsäure  vermin- 
ert  haben ;  letztere  ist  zum  Theil  als  Quarz  wieder  abgesetzt  und  dem  Glim- 
ler  beigemengt.  Da  die  Trennung  beider  durch  Auslesen  wohl  niemals  voll- 
ändig  sein  kann,  so  darf  es  nicht  befreniden,  dass  der  Gehalt  an  Säure  im 
limmer  etwas  zu  hoch  ausgefallen  ist.  und,  wie  in  Kjerulf's  Analyse,  noch 
t)her,  wenn  eine  mechanische  Absonderung  zuvor  überhaupt  nicht  versucht 
urde.  Im  Uebrigen  stimmen  beide  Analysen  ziemlich  Uberein,  nur  hat  Kje- 
alf  mehr  als  S  p.  C.  Natron,  v.  Ra  th  nur  ein  halbes  p.  C.  gefunden. 

Verwandelt  sich  aber  Orthoklas  in  diesen  Glimmer,  so  ist  die  Hälfte  des  Al- 
dis und  f  der  Kieselsäure  abgeschieden  worden. 

6.  Umwandlung  des  0.  in  Laumontit.     C.  Bischof  analysirte  Kry- 

stalle  von  Laumontit,  der  in  0.  verwandelt  ist. 

Sauerstoff. 
40,4 

3 


<.« 


10^,72 

Abicb:  Pogg.  Ann.  L,  425.  344.  LI,  549.  Berg-  u.  hUU.-Zeitg.  I.  Jahrg.  No.  49.  — 
Awdejew  (G.  Rose) :  Pogg.  Ann.  LH,  465.  —  Bergemano:  Ebenclas.  405.  448.  — 
Bertbier:  Ann.  Mines,  VH.  III  S^r.  II.  —  C.  Bischof  u.  G.  Bischof:  Lehrb.  d. 
GeoL  n,  S474.  94  87.  —  Bot  he:  v.  Dechen  geogn.  Beschr.  d.  Siebeogeb.  in  d.  Verh.  d. 
nat.  V.  d.  pr.  Rheial.  9.  Jahrg.  289.  —  Bo  yö  u,  Booth:  Leooh.  Jahii>.  f.  Min.  4845. 
814.  —  Breithaupt:  Berg-  u.  hülten-Ztg.  4858.  S.  2.  44.  324.  —  Brongniart  u. 
Malaguti:  Ann.  Mines,  IV  S6r.  II,  465.  —  Crasso:  Pogg.  Ann.  XLIX,  884.  — 
Delesse:  Buü.  göol.  II  Sär.  X,  568.  —  Dürre:  In  mein.  Laborat.  —  Fownes: 
Berz.  Jahresb.  XXVII,  246.  —  Galbraith:  Phil.  Mag.  IV.  Ser.  IX.  Jao.  4855.  J.  f. 
pract.  Chem.  LXIV,  485.  —  C.  Gmelin:  Poggend.  Ann.  LXXXI,  844.  —  Heffter 
u.  Joy:  S.  Phonolith.  —  Hunt:  Phil.  Mag.  IV.  Ser.  I,  822.  Am.  J.  of  Sc.  II  S6r. 
XXV,  44  0.  (0.  von  Richelieu,  Canada.)  —  Jenzsch:  Pogg.  Ann.  XCV,  804.  — 
Jewreinow:  Pogg.  Ann.  XLVII,  496.  —  Kersten:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXVII,  472.  — 
Kjerulf:  Bbendas.  LXV,  494.  —  Klaproth:  Beiträge  V,  42.  VI,  242.  845.  —  Krö- 
ner (Breitbaupt) :  Pogg.  Ann.  LXVII,  424.  —  Lasch:  8.  Bothe.  —  Lewinatein:  J. 
f.  pr.  Chem.  LXVIII,  98.   —  Mai  in :  Arppe  UndersOkningar  ntförda  pi  Alexanden  Uni- 


Kieselsäure 

62,00 

82,49 

Thonerde 

20,00 

9,84 

Eisenoxyd 

0,64 

0,49 

Kalk 

0,60 

0,47 

Kali 

16,54 

2,80 

Natron 

<,07 

0,27 

Glüh  Verlust 

0,87 

4)  Darcb  einen  Irrtbum  in  der  Berechnung  des  Sauerstofb  der  Thonerde  ist  diese  Pro- 
»rtion  Too  v.  Rath  nicht  richtig  angegeben  worden. 


83« 

▼eriiteU(Hel8iogrortf)  kemitkaLabontoriam.  Andra  Haftet.  Helainglbrsa  18M.  —  Mall: 
In  melD.  Laborat.  <—  Moas  (G.  Roae) .  Pogg.  Ann.  LU,  46$.  —  PJattoer:  BbaadM. 
XLVI,  t99.  (Loxoklaa) :  LXVU,  449.  —  ▼.  Ra  th  :  Pogg.  Ann.  XGVm,  tSt.  —  G.  Rott: 
Ebeodas.  XXVIII,  448.  —  V.  Roae:  Scbeerer'a  J.  d.  Cbem.  VIII,  t44.  —  Scheerar: 
Pogg.  Ann.  CVni •  4t6.  —  8obne4ermann :  Sind.  d.  QOtt.  Ter.  bergm.  F^enode 
Bd.  y,  Hft.  I.  —  Sobalti:  In  mein.  Laborat.  ^  Smilb  n.  Brnah:  Am.  J.  ofSe. 
IlSer.  XVI,  44.  --  Svanberg  (nordiacbe  FeldspJ:  Ben.  Jahreab.  XZIIi,  RM.  - 
Svanberg  n.  Strave:  J.  f.  pr.Gbem.  XLIV,  800.  —  Vaaqnello:  Hany  Mi»,  ttbin. 
▼.  Karaten  n.  Weiaa.  II,  679. 

A  D  h  a  0  g.    ■iroUMRtt  von  DawUsh,  nacb  PblUipa  6M  Kieaelaiore.  IM  Thoa- 
erde,  44,8  Kali  enthaltend,  iat  Orthoklaa. 

Phil.  Mag.  and  Ann.  I,  448. 

Feldspathtubtian%  als  Gebirgtart. 

Es  ist  bis  jetst  kein  krystallisirter  Feldspath  von  höherem  SRnregehalt  ab 
der  Orthoklas  bekannt.  Wohl  aber  finden  sich  glasige  (amorphe)  Masaen, 
welche  bis  80  p.  C.  Kieselsäure  enthalten,  und  einen  Theil  der  grossen  Trachyi- 
iHldungen  (Feldspathlaven)  ausmachen ,  seltener  altere  Porphyre  beizeiten.  Es 
sind  dies  der  Obsidian  (und  Birostein),  der  Perlstein  und  Pechstein. 


L  Obsidian  (Bimstein). 

Obsidian  bezeichnet  die  amorphen  oder  glasigen  Abänderungen  der  Feld- 
spathlaven oder  Trachytiaven.  Durch  Äussere  Umstände,  insbesondere  durch 
die  Kraft  von  Wasserd^mpfeo,  oder  durch  Wirkung  einer  gewissen  Temperatur, 
wurde  die  flüssige  Masse  in  einen  porösen,  faserigen,  haarfbrmigen  oder  schau- 
migen Zustand  versetzt,  in  welchem  sie  den  Namen  Bimstein  führt.  Diese 
Erscheinungen  lassen  sich  auch  bei  künstlichen  Gläsern,  z.  B.  den  Eisenhoh- 
ofenschlacken, beobachten. 

Viele  Obsidiane  schwellen ,  wenn  sie  in  ganzen  Stücken  geglüht  werden, 
mit  intensivem  Licht  zu  einer  schaumigen  Masse  von  Bimstein  an,  welcher  nach 
Abich  dem  mit  ihnen  vorkommenden  natürlichen  um  so  ähnlicher  ist,  je  weni- 
ger Kieselsäure  und  je  mehr  Alkali  sie  enthalten.  Das  Pulver  zeigt  diese  Er- 
scheinung nicht,  und  färbt  sich  nur  braun.  Erhitzt  man  die  Obsidiane  über  den 
Punkt  der  Bimsteinbildung  hinaus,  so  schmelzen  sie  zu  grünlichen  Gläsern. 
Natürlich  schmelzen  die  Bimsteine  gleichfalls  zu  solchen  Gläsern. 

Von  Säuren  werden  Obsidian  und  Bimstein,  wie  es  scheint,  wenig  an- 
gegriffen. 

Bergman,  Cartheuser,  Achard,  Spallanzani  waren  die  Ersten, 
welche  namentlich  Bimstein  untersuchten.  Indem  man  darin  einen  bedeutenden 
Magnesiagehalt  gefunden  zu  haben  glaubte ,  hielt  man  ihn  für  einen  durch  vul- 
kanisches Feuer  umgewandelten  Asbest.  Später  fand  Kennedy  Kali  darin,  und 
Klaproth  gab  richtigere  Analysen,  untersuchte  auch  das  Verhalten  desBimsteios 


833 


I  Ofonfeuer,  freilich  nur  in  Thon-  und  Rohleniiegeln.  Die  genauere  Kenntniss 
Bser  Art  vulkanischer  Produkte  verdanken  wir  indessen  den  Untersuchungen 
bicb^s. 

Nach  denselben  zerfallen  sie  in  zwei  Gruppen  : 

i4.  Solche,  deren  Kieselsäuregehalt  geringer  ist  als  im  glasigen  Feidspath 
id  etwa  60  p.  C.  beträgt;  die  hierher  gehörigen  Bimsteine  sind  schaumig, 
bmutzig  weiss  oder  graugrün. 

B.  Solche^  deren  Säuregehalt  grösser  ist,  und  etwa  70 — SOp.C.  ausmacht; 
ese  Bimsteine  sind  faserig-haarförmig,  weiss  und  seidenglanzend. 

A, 

4.  a)  Obsidian  vom  Pik  von  Teneriffa.  Deville.  b)  Von  den  Piedras  blancas. 
Derselbe,  c)  0.  von  Teneriffa.  Sp.  G.  =s  2,528.  Abich.  d)  Bimstein  von 
Teneriffa.  Sp.  G.  =  2,477.  Derselbe. 

2.  B.  von  der  ephemeren  Insel  Ferdinandea.  Sp.  G.  s  4,983.  (?) 

3.  B.  vom  Vulkan  von  Arequipa,  Bolivia.  Sp.  G.  =  2,574. 

4.  B.  von  Ischia.  Sp.G.  =  2,447. 

5.  B.  von  Procida.  Sp.G.  =  2,489. 

6.  B.  von  den  Campi  Flegrei.  Sp.  G.  =  2,44  4.  Sämmtlich  von  Abich  un- 
tersucht. 

4.  «. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Kieselsäure*) 

59,71 

60,26 

64,48 

62,25 

62,53 

Thonerde 

49,23 

20,25 

49,05 

46,43 

17,37 

Eisenoiydul 

5,48 

4,79 

Pe  4,22 

4,26 

7,77 

Manganoxydul 

0,30 

0,78 

Mn  0,33 

0,23 

0,6« 

Kalk 

0,58 

0,86 

0,59 

0,62 

1,46 

Magnesia 

0,30 

0,49 

0,79 

4,02 

Natron  \ 
Kali       / 

4  4,70 

42,76 

40,63 
3,50 

4  4,25 
2,97 

2,85 
1,82 

Chlor 

0,30\ 
0,04/ 

99,94 

0,53 

1,63 

Wasser 

400. 

Vr  •   *^  'i^ 

400. 

99,53 

100,07 

Kieselsäure*)      i 

3. 

63,46 

4. 

62,29 

5. 

62,70 

6. 

62,04 

Thonerde 

«4,72 

46,89 

46,98 

16,55 

Risenoxydul 

6,84 

4,45 

4,98 

4,43 

Manganoxydul 

0,48 

— 

0,39 

Kalk 

3,25 

4,24 

1,77 

1,31 

Magnesia 

3,28 

0,50 

0,83 

0,72 

Natron 

4,74 

6,24 

6,09 

6,39 

Kali 

4,55 

3,98 

4,35 

3,66 

Chlor 
Wasser 

} 

2,44 

3,89 

0,761 
0,52/ 

99,36 

3,84 

400,43 

99,55 

99,16 

4)  Enthält  häufig  etwas  Titansäure. 


r  ßimalein  von  Püntellaria.  Sp.  G.  =  S,53.  Abich. 
2.  Obsidian  von  Pasco,  Berlhier. 
'  3.  B.  von  Santorino.  Sp.G.  =  9,35*.  Abich, 
*    0.   (Fundort  nicht  angegeben),   der  beim  Zerschneiden  mit  einem  Knall 

zersprang.  Damour. 
!S.  0.  von  der  Insel  Ascension.  Hurdoch. 

6.  Schillernder  0.  aus  Mexico.  Collet  Descolils. 

7.  II.  von  Mactacunga  am  Kusse  des  Gotopaii.  Sp.  G.  =  8,824.   Abich. 

8.  n)  0.  von  I-ipari.  Sp.G.  =  2,370.    b)  Bimslein  von  dort.  Sp.G.  =  2,77 
j        Abich.   (Letiterer  früher  von  Klaprotb  untersucht. ) 

9.  a)  0.  von  der  Soufriere  auf  GuadeJupe.  (i)  B.  von  dort.  Deville.  (Der 
erstere  wird  beim  ErhiUen  zu  Binistein.} 

10.  O.  von  Telkebonya,  Ungarn.  Sp.G.  =  2,362.  0.  Erdmann. 

H.   0.  von  der  Inselbay  auf  Neu-Seeland.  Sp.G.  =2,386.  Murdoch. 

12.  Brauner  0.  vom  kleinen  Ararat.  Abich. 

13.  Obsidianpoqihyr  vom  grossen  Ararat.  Derselbe. 
H.  0.  von  Kiotangdag.  Derselbe, 

15.  ObsidiMiporpfayr,  diaritaboliob,  von  Besobdal.  OvraeUve. 

16.  0.  vom  Cerro  de  IH  Navajaflj'lfezico.  Vanqaolüh. 

47.  0.  vonlfoldaw«,  BöHmen/V.'ÄauBr.  l;  '„'^         '  '""',';'' ',',''!} 

16.  0.  von  Java.  Vao  der  Boon-Iieaoh. 

49.  0.  aus  dem  Perlsldn  voo  Oebolik  iD  Sibirien  (Harekanit).  Graaweiai, 
duFchsichttg,  sp.G.  =  S,36S.  Bleibt  beim  Botbgltibeo  unverändert,  ver- 
wandelt sich  aber  in  WeissglUhhitte  ao  der  OberflSebe  in  eine  schwam- 
mig blättrige,  zerreibliche  Glasmasse,  nobei  er  etwa  0,5  p.  C  am  Ge- 
wicht verliert.  (Ebenso  verhalt  sich  der  Perlstein.)  Klaproth. 

30.  GrUner  0.  von  Holdauthein  in  Btthmen  (Paeudocfarysolith).  0.  Erdmann. 
(Früher Ton  Klaproth  unlersacht.) 


Kiewlmure 

69,34 

69,  »6 

69,79 

70,34 

70,97 

78,0 

73,77 

ThODerde 

8,24 

8,60 

I8,3< 

8,63 

6,77 

48,6 

10,83 

Eisenoxyd 

8,83 

8,60 

4,66  t. 

1 10,58 

to6,24 

»,» 

4,80 

Hanganoxydul 

— 

— 

— 

0,38 

— 

— 

Kalk 

0,1t 

7,5» 

1,68 

4,56 

8,84 



1,81 

Hagnuia 

0,37 

8,60 

0,68 

1,67 

4,77 



1,30 

Natron 

8,38 

5,08 

6,69 

3,341 

II, 4< 

— 

4,89 

Kali 

1,60 

7,18 

8,08 

-  ! 

IK.O 

3,90 

Chlor 
Waasor 

0,701 
1,73) 

3,00 

8,93 

- 

- 

- 

a,8S 

Kohlenwasserstoff  0,66 

100. 

100. 

99,38 

100. 

96,S 

l»,<5 

1,80 

635 


1 

1. 

•. 

40. 

44. 

4«. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Kieselsaure 

74,05 

73,70 

74,11 

69,66       ', 

r4,80      ' 

75,20 

77,27 

Thonerde 

42,97 

12,27 

10,44 

9,69       ' 

12,40 

6,86 

11,85 

Eisenoxyd 

2,73 

2,31 

6,94 

9,32 

2,03 

6,54 

2,55 

Manganoxydu] 

— 

— 

0,78 

— 

1,31 

— 

— 

Kalk 

0,12 

0,6S 

2,12 

3,32 

1,951 
0,90/ 

3,83 

1,31 

Magnesia 

0,28 

0,29 

0,44 

3,18 

— 

Natron 

4,15 

4,52 

4,84 

3,32 

6,40/ 

7,57 

4,15 

Kali 

5,11 

4,73 

1,15 

1,52 

2,44 

Chlor 

0,31 

0,31 



— 

— 

Wasser 

0.22 
100. 

1,22 
100. 

— 

— 



— 

— 

100,82 

100,01       '. 

99,79     100. 

99,57 

U. 

44. 

45 

46.             47. 

48. 

4». 

s«. 

Kieselsaure 

77,60 

77,42 

76,66 

78        79,12 

79,40 

81,00 

82,70 

Thonerde 

11,79 

12,08 

12,05 

10        11,36 

11,25 

9,50 

9,40 

Eisenoxyd 

2,17 

3,05 

3,47 

2          2,64 

4,30 

0,60 

2,61 

Manganoxydul 

— 

— 

— 

1,6       - 



— 

0,13 

Kalk 

1,40 

2,73 

1,25 

1          4,45 

1,75 

0,33 

1,21 

Magnesia 

— 

—        1,48 

— 

— 

1,21 

Natron 
Kali 

2,30/ 

4,32 

3,53 
2,94 

-        1,21 
6          — 

3,03\ 

7,20 

2,45 

Wasser 

— 

— 

— 

—        — 

— 

0,50 

— 

99,47     99,60     99,89       98,6  400,26     99,73     99,43     99,74 

Zunächst  ergiebi  sich ,  dass  Obsidian  und  Bimstein  von  demselben  Fund- 
orte gleich  zusammengesetzt,  also  nur  verschiedene  Zustände  der  nämlichen 
Masse  sind  {A.  1.  B.  8,  9). 

Die  chemische  Beschaffenheit  lässt  diese  Gesteine  als  wesentlich  aus  Feld- 
spathsubstanz  bestehend  erkennen ,  gleichsam  als  die  jüngsten  Glieder  der 
Trachytbildungen.  Indessen  enthalten  sie  doch  immer  eine  gewisse  Menge  von 
Erden  und  Oxyden  des  Eisens,  was  auf  Beimengungen  von  Augit,  Olivin  und 
Magneteisen  schliessen  lässt.  Um  aber  über  die  Natur  des  Feldspaths  Aufschluss 
zu  erhalten ,  darf  man  nur  das  Sauerstoffverhältniss  in  Betracht  ziehen.  Der 
Sauerstoff  von  ft  :  fi  (richtiger  der  Alkalien  und  der  Thonerde)  ergiebt  sich  im 
Allgemeinen  =  4  :  3,  die  Feldspathnatur  der  Hauptmasse  bestätigend.  Der 
Sauerstoff  der  Kieselsäure  ist  in  ^4  =  9  — 44.  Der  Obsidian  und  der  Bimstein 
von  Teneriffa  ist  fast  nichts  als  Oligoklas,  welcher  auch  rein  ausgeschieden 
vorkommt  (s. Oligoklas).  Auch  die  Bimsteine  2 — 6  dürften  aus  diesem  Feldspath 
in  mehr  oder  minder  reinem  Zustande  bestehen ,  da  die  überwiegende  Menge 
des  Natrons  gegen  die  Annahme  von  Orthoklas  (glasigem  Feldspath)  spricht. 

Auch  in  der  Abtheilung  B  tritt  der  Letztere  nicht  evident  hervor ,  obwohl 
die  Menge  des  Kalis  zuweilen  zunimmt  (die  älteren  Analysen  können  wohl  kei- 
nen Aufschluss  über  die  Alkalien  und  ihre  relative  Menge  geben) .  Auch  hier  ist 
das  Yerhältniss  der  Alkalien  und  der  Thonerde  oft  ganz  das  der  Feldspathe, 
aber  der  Sauerstoff  der  Säure  ist  grosser  als  42,  und  steigt  bis  24.  Vielleicht 
besteht  die  Masse  dieser  Gesteine  neben  freier  Kieselsäure  aus  einem  Gemenge 


636 

von  glasigem  Feldspath  und  Oligoklas ,  und  hat  sich  durch  Umschmeizong  fite- 
rer quarzhaltiger  Feldspatbgesteine  gebildet. 

Wie  schon  angeführt  wurde,  verwandeln  sich  gewisse  Obsidiane  in  hohem 
Temperatur  in  Bimstein,  andere  nicht.  Es  ist  nicht  bekannt,  ob  die  Ursache ii 
ihrer  chemischen  Zusammensetzung  liegt.  Abich  glaubt  zwar,  dass  bei  den 
Uebergang  in  Bimslein  ein  Verlust  an  Kali  durch  Verflüchtigung  eintrete ;  indes- 
sen ist  dies  nicht  wahrscheinlich ,  da  die  Erscheinung  sich  auch  bei  den  bsi 
alkalifreien  Schlacken  zeigt,  die  Analysen  aber  in  Betreff  geringer  Unterschiede 
in  den  Alkalien  nicht  scharf  genug  sind,  auch  die  Temperatur  zu  niedrig,  die 
Affinität  des  Kalis  aber  zu  gross  ist,  um  bei  dem  Aufschwellen  der  Masse  eine 
Verflüchtigung  möglich  zu  machen. 

Dass  das  Wasser  in  Bimsteinen  nur  hygroskopisch  und  bei  ihrer  unge- 
mein porösen  Beschaffenheit  in  verhäitnissmässig  grösserer  Menge  gefunden 
ist,  ist  leicht  zu  begreifen.  Die  kleinen  Mengen  Chlor  dürften  als  Chlomatriam 
und  als  Salmiak*)  vorhanden  sein,  welche  ja  überhaupt  in  und  auf  mancheo 
Laven  angetroffen  werden.  Hat  die  Bimsteinbildung  durch  den  Contakt  ge- 
schmolzener glühender  Massen  mit  Wasser  stattgefunden ,  so  konnte  dies  leicht 
Salze  enthalten  (Meerwasser),  welche  dadurch  in  den  Bimstein  gelangten. 

Jedenfalls  ist  aber  noch  auszumitteln ,  woher  es  kommt,  dass  auch  durdi 
blosses  Erhitzen  gewisse  Obsidiane  bimsteinartig  werden. 

Die  folgenden  Analysen  beziehen  sich  auf  Bimsteine  des  Laacher 
See-Gebietes,  welche  minder  rein  und  zum  Theil  von  dem  Orte  ihrer  Bil- 
dung weit  fortgeführt  sind. 

1.  B.  vom  Krufler  Ofen  am  Laacher  See.  Weiss,  mit  Einmengungen  von  gla- 
sigem Feldspath  und  Hauyn,  sp.  G.  =  2,031.  Schmilzt  v.  d.  L.  zu  grauem 
blasigem  Email. 

2.  B.  von  Neuwied  am  Rhein.  Weiss,  feinblasig,  die  genannten  Mineralien 
und  Thonschieferfragmente  enthaltend ;  sp.  G.  =  4,695 — <,709. 

3.  B.  von  Engers  am  Rhein.  Gelblichweiss,  sp.  G.  =  4,74. 

4.  B.  vom  Gisslberg  bei  Marburg.  Kleine  weisse  und  weiche  Kömchen,  durch 
ein  thoniges  Bindemittel  zu  einem  Gonglomerat  verbunden,  sp.  G.  =  2,06. 
Sämmtlich  von  Seh  äffer  untersucht. 


i. 

2. 

3. 

4. 

Kieselsäure 

57,89 

56,47 

50,06 

58,02 

Thonerde 

I9,f2 

19,40 

18,34 

12,95 

Eisenoxyd 

2,45 

3,54 

2,89 

9,51 

Kalk 

1,21 

0,67 

1,29 

1,92 

Magnesia 

4,10 

0,72 

1,17 

1,18 

Natron 

6,65 

3,12 

5,81 

0,13 

Kali 

9,23 

11,17 

4,49 

1,87 

Wasser 

2,40 

5,24 

15,06 

15,02 

100,05 

100,33 

99,11 

100,60 

4)  Bell  e  y  fand  fast  in  allen  Bimsteinen  Salmiak.  Indessen  sind  alle  Stickstoff-  and  was- 
serstoffhaltigen  Verbindungen  den  vulkanischen  Bildungen  ursprünglich  fremd,  und  erst  spä- 
ter durch  die  Berührung  mit  der  Luft,  dem  Wasser  und  organischen  Stoffen  hinzugekommen. 


687 

Von  Chlorwasserstoffsäure  werden  diese  B.  iheilweise  zerlegt.    Der  unzersetzte 
Theil  betrug  43,44        47,78        47,74        84,20  p.C. 

Beide  Theile  zeigten  nahe  dieselbe  Zusammensetzung. 

Eine  ganz  abweichende  Zusammensetzung  haben  nach  B.  Silliman  zwei 
Substanzen  von  dem  Vulkan  auf  Owaihi  der  Sandwichinseln,  nämlich  a)  der 
haarförmige  (P^U'sHaar)  und  fr)  der  glasige  Obsidian.. 


a. 

Sauerstoff. 

b. 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

54,49 

86,60 

39,74 

S0,68 

Thonerde 

10,55 

4,93 

Eisenoxydul 

30,26 

6.7J 

22,29 

4.95 

Kalk 

— 

2,74 

0,78 

Magnesia 

18,46 

7,J6 

2,40 

0.96 

Natron 

— 

24,62 

8.55 

Wasser 

# 

0,33 

99,64  99,67 

a  scheint  ein  Augit  zu  sein,  JftgSi  -h  ("eSi,  da  sich  der  Sauerstoff  der  Basen 

und  der  Säure  s  4  :  4,9  verhält.     6  ist  vielleicht  ebenfalls  ein  Augit,  jedoch 

ein  thonerdehaltiger,  mit  befremdend  hohem  Natrongehalt,  denn  wenn  man  das 

Eisen  als  Oxydul  nimmt,  und  die  Thonerde  zur  Kieselsäure  rechnet,  so  giebt  er 

das  Sauerstoffverhältniss  von  4  :  2,4. 

Abi  eh:  Geolog.  Unters.  S.  68.  Geol.  Natur  des  armen.  Hochlandes.  Dorpat  4843. 
—  Berthier:  Ann.  Mines  VII.  lU  S6r.  V.  543.  —  Bolley:  Ann.  Chem.  Pharm.  CVI. 
881.  —  Damour:  Compt.  rend.  XVIII.  4.  Pogg.  Ann.  LXII.  887.  —  Erdmann:  J. 
f.  techu.  u.  Ök.  Chem.  XV.  38.  —  Hauer:  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  5. Jahrg.  868.  — 
Kennedy:  TransHct.  of  the  R.  Soc.  of  Edinb.  V.  I.  Nicholsons  Joura.  IV,  407.  — 
Klaproth:  Beitr.  II.  68.  III,  868.  VI,  853.  —  Murdoch:  Phil.  Mag.  U  Ser.  XXV. 
495.  Berg.  u.  hütt.  Ztg.  4846.  —  Schäffer:  J.  f.  pr.  Chem.  UV,  46.  —  Silliman: 
Dana  Min.  p.  848.  —  Deville:  Bull.  göol.  II.  Sär.  VIII,  437.  Eludes  geolog.  (Siehe 
Lava).  —  Van  der  Boon-Mesch :  Pogg.  Ann.  XII.  646.  —  Vauquelin:  Schee- 
rer's  J.  d.  Chem.  V.  880. 

11.  Perlstein  (Sphärulith.  Baulit.  Krablit). 

Der  eigentliche  Perlstein  gehört  den  Trachytbildungen  an,  und  besteht  aus 
glasigen  Körnern,  die  concentrische  Schichten  bilden.  Wir  glauben,  dass  auch 
die  strahligkrystallinischen  Ausscheidungen  in  Obsidian  und  Pechstein  hierher 
zu  rechnen  sind. 

Bläht  sich  V.  d.  L.  beim  Erhitzen  auf,  schäumt,  schmilzt  aber  nicht.  Nach 
Klaproth  schmilzt  der  ungarische  P.  im  Ofenfeuer  zu  einem  Glase,  und  über- 
haupt ist  das  Verhalten  der  einzelnen  etwas  abweichend. 

Wir  ordnen  diese  Substanzen  nach  ihrem  Gehalt  an  Kieselsäure. 
4.  Spechtshausen  bei  Tharand,  Sachsen.   Kugeln  aus  concentrischen  Lagen 
von  verschiedener  Färbung  bestehend,  im  Pechstein  liegend.    Zur  Ana- 
lyse diente  der  braune  Kern.   0.  Erdmann. 

2.  Tokay,  Ungarn.  Dunkelgrau,  sp.  G.  ==  2,34.    Klaproth. 

3.  Hliniker  Thal;  Ungarn,  a)  Erdmann.  6)  Porphyrartiges  Gestein  (Perl- 
Steinporphyr),  worin  glasiger  Feldspath  reichlich  zu  erkennen  und  etwas 
brauner  Glimmer  beigemengt  ist ;  sp.  G.  =2,384.    Rammeisberg. 


888 

4.  Insel  Saa  Anüooco,  Sardinien,  a)  Perlstein,  grau,  von  airmblig  faterign 
Gefttge,  sp.  G.  ■■  2,459.  6}  Grundmasse  desselben  von  kngelfiMmuiv 
Struktur,  braunen  Glimmer,  suweilen  glasigen Feldspath  enthallendy  MA» 
ier  schmelsbar  als  a,  sp.  G.  s  2,386.    Del  esse. 

5.  Island.  Gelbgrauer  Perlstein  von  conoentrischstrahligem  Bruchi  sp.  6 
SS  2,508.    Sohliesst  Quars  und  Zeolithe  ein.  Forchhammer. 

6.  Baulaberg,  Island.  Grauweisses,  poröses  Gestein  (Baulii).  Forchham  mer. 

7.  Hrafntinnabruggr ,  Island.  Peristein  aus  Obsidian,  sp.  6.  ■■  2,389. 
Forchhammer. 

8.  Flussbeti  der  Jökulaa,  Island.   Weisses  Gestein.    Derselbe. 

9.  Ginapecuaro,  Mexico.  Perlstein.  Sp.G.  a  2,S54.  Yauqnelin. 
40.  Hliniker  Thal,  Ungarn.  Perlstein,  a)  Erdmann.  6)  Ficinus. 
4  4 .  Vulkan  Yiti,  Island.   Weisses  kömiges  Mineral,  mit  Hornblende  und  Quart, 

wahrscheinlich  auch  mitMagneteisen  oder  Bisenglans  verwachsen.  Forch- 
hammer. 

48.  Vulkan  Krabla,  Island.  Alte  Auswürflinge,  farblos  oder  weiss,  sehr  kleine 
Feldspathkrystalle,  und  ausserdem  Magneteisen  enthaltend,  sp.  G.  nack 
Genth  as  2,656,  nach  S.  v.  Waltershansen  ■■  S,57S  — 8,545. 
Schmilzt  V.  d.  L.  nur  in  sehr  dünnen  Splittern.  (Krablit).  Genth. 

I.  s.  t.  4. 


a. 

b. 

a.               b. 

KieselsSure 

68,53 

78,85 

78,86 

73,00 

70,59        78,80 

Thonerde 

14,00 

18,00 

48,05 

18,31 

13,49        15,65 

Eisenoxyd 

4,00 

1,60 

4,75 

8,05 

1,78          1,82 

Hanganoxyd 

8,30 

— 

— 

0,30          0,50 

Kalk 

8,33 

0,50 

4,30 

1,20 

1,31           0,98 

Magnesia 

4,30 

— 

4,40 

1,47 

0,70          0,62 

Natron 
Kali 

}  3,40 

4,50/ 

6,43 

1,36 
5,96 

3,52          5,52 
4,29           1,74 

Glübverlust 

0,30 

4,50 

3,00 

2,90 

3,70           1,42 

99,46 

98,35 

98,49 

400,25 

99,68       100,18 

6. 

C. 

7. 

8.          ». 

10, 
8. 

i*.         «I. 

b. 

Kiesels.       74,22 

74,38 

74,83     76,65     77,0 

77,20 

79,48     78,38     80,23 

Thonerde    43,20 

43,78 

13,49     44,57     43,0 

42,47 

12,00     48,64     44,74 

Eisenoxyd    2,49 

4,94 

4,40 

0^63j     2^ 

2,87 

8,46       4,57       — 

Manganoxyd  — 

0,19 

— 

— 

» 

Kalk 

0,85 

4,98 

0,05       4,5 

3,33 

4,89       4,20 

Magnesia       0,99 

0,58 

0,47 

0,20 

0,73 

4,40       0,96       — 

Natron          5,80 
Kali              4,07 

3,571 
2,63/ 

5,56 

3,731 
3,26/     *'' 

4,27 

„  „j,       3,59       2,26 
•*'^''       2,35       4.92 

GlUhverl.     2,99 

2,08 
0,43«)  1 

— 

-         4,0 

4,76       —         — 

400,76 

100,43     99,09  400,2 

400,27  400,04   100,72  100,32 

1 

100,43 

4)  Chlor. 


689 

Sauerstoff. 

It    .  a.  Ba.           ab.  4a.  4b.  6.  6. 

8i             36,67  37,50  37,84  37,89  36,63  37,47  38,52  38,60 

AI               5,U  5,60  5,62         5,75  6,30  7,34  6,46  6,43 

Se.Än        4,90  0,48  0,52         0,64  0,62  0,69  0,75  0,64 

Ca,ilg       2,90  0,4  4  0,84         0,93  0,65  0,53  0  40  0,47 

Äa,K*)      0,7«  0,76  4,30         4,36  4,63  4,70  4,60  4,36 

A  4,00  2,67        2,58  3,29  0,99  2,66  4,85 

7.  8.  9.  40a.  40b.  H.  i%. 

Si  38,83  39,78  39,96  40,06  44,06  40,65  44,64 

Äi  6,30  5,40  6,07  5,82  5,60  5,90         5,46 

Fe,itD  4,32  0,49  0,60  0,68  0,73  0,47         — 

Oa,ti[g  0,63  0,09  0,43  4,24  0,44  0,75        0,34 

Äa,fc  4,48  4,50  0,57  0,90  0,76  4,34         4,44 

tt  3,55  4,56 

Sauerstoffverhältniss. 

ft  :  ft  ft  :  Si  A  :    Si         ft  :    A 

4.4:2  4:5  4  :    9,8 

3a.  2,9  6,4  48,0         4  :  4,3 

36.  2,8  6,5  46,5  4,4 

4a.  3,0  5,3  46,0  4,5 

46.  3,6  (3,3)»)       4,7  (5,4)  47,0  0,4 

5.  3,4(3,0)  5,6(6,2)  49,2  4,3 
40a.  3,0  6,4  49,0 

4  4.  3,4  6,4  20,0 

42.  3,4  7,6  23,8 

8.  3,5  (3,4)  7,4  25,0 

6.  3,9(3,5)  5,4(6,0)  24,4 

7.  4,2  (3,5)  5,4  (6,2)  24,4 

406.        5,3(4.6)  6,5(7,3)         34,2  4,3 

9.  6,7  (6,0)  6,0  (6,6)         40,0  3,5 
2.           6,7(6,2)          6,4  (6,7)          44,7  4,4 

Hiernach  ist  No.  4  (welcher  über  8  p.  C.  Kalk  cDthält)  von  allen  anderen  ver- 
schieden.   Ist  es  eine  eigene  Verbindung,  so  Hesse  sich  dieselbe  als 

3ftSi»  +  Äl»Si» 
bezeichnen  (Sauerstoff  «4:2:40). 

Die  Substanzen  No.  3,  4,  5,  40  a,  41  und  42  (die  ungarischen  und  sardini- 
schen Perlsteine,  und  der  Krablit)  gleichwie  auch  die  isländischen  Perlsteine 
No.  6 — 8  sind  feldspathähniiche  Mischungen,  weil  ft  :  R  bei  ihnen  = 
4  :  3  ist.  Gleichzeitig  scheint  auch  in  allen  die  Säure  6mal  soviel  Sauerstoff 
als  die  Thonerde  zu  enthalten,  so  dass  ft  :  ft  :  Si  =  4  :  3  :  48  wäre.  Ist  dies 
eine  eigene  Verbindung,  wie  man  aus  der  Uebereinstimmung  aller  dieser  Perl- 
steine schliessen  darf,  so  stellt  dieselbe  einen  Feldspalh   mit  dem  dreifachen 


4)  Wo  onr  die  Gesammtmenge  bestimmt  ist,  aiod  gMcbe  Theil«  beidar  angeaomaie«. 
t)  Ohne  das  Biaenoxyd. 


640 

Siuregehali  des  Labradors,  dem  doppelten  des  Oligoklases  oder  dem  anderthallH 
fachen  des  Orthoklases  dar,  bestehend  aus  4  At.  Kali  and  Natron  (Ca|ttg),  IAl 
Thonerde  und  9  At.  Kieselstture, 

ASi'  H-  ftSi«. 
Dennoch  würde  es  sehr  gewagt  sein,  die  Existenz  dieses  Silikats  hiemaek  ah 
sicher  zu  betrachten,  weil  dazu  der  Nachweis  erfordert  wird,  dass  keine  Am 
Slure  der  Masse  beigemengt  ist,  und  weil  die  ungariadien,  sardinischen  mri 
isländischen  Perlsteine  Wasser  enthalten,  dessen  Menge  f  bis  1^  Aeq.  au- 
macht,  und  welches  einer  reinen  und  ursprünglichen  Feldspathsubstans  freoKi 
ist.  Deswegen  kann  man  auch  der  Ansicht  S.v.  Waltershaas  en*8  nicht  bei- 
treten, dass  die  Substanz  No.  IS,  welche  er  Krablit  nennt,  das  saurerrichst« 
Glied  der  Feldspathreihe  sei,  weil  dazu  ausser  dem  Nachweis  der  FeldspatbÜBra 
an  den  kleinen  Krystallen  auch  eine  Analyse  derselben  gebort,  weldie  bis  jM 
noch  fehlt. 

Die  Perlsteine  No.  2,  9,  106  stimmen  mit  den  übrigen  darin  ttberein,  dm 
die  Säure  sechsmal  soviel  Sauerstoff  als  die  Thonerde  enthält,'  allein  die  Analysn 
ergeben  weniger  Alkali.  Da  dieselben  indessen  einer  früheren  Zeit  angehtfmii 
so  ist  wohl  vorauszusetzen,  dass  die  Alkalien  zu  niedrig  bestimmt  seien. 

Delesse:  Bull.  gM.  II  S«r.  XI,  406.  —  0.  Brdmano:  J.  f.  techn.  a.  Ok.  Clieo. 
XV,  as.  —  FiciDUS:  Schwgg.  J.  XXIX,  486.  —  ForohhamoBer:  J.  f.  pr.  Chea. 
XXX,  S86.  ^  Genth:  Ann.  Cbem.  Phano.  LXVI,  S7S.  —  KU  pro  th:  Beitr.  UI,  IH. 

III.  Peehstehi. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  welches  oft  Ammoniak  enthält.  Knox  be- 
merkte zuerst,  dass  der  P.  von  Newry  ein  bituminöses  Destillat  giebt,  was  von 
Damour  und  Scbeerer  auch  bei  anderen  P.  später  gefunden  wurde.  In 
starkem  Feuer  schmilzt  er  zu  einer  grauen  schaumigen  oder  bimsteinäbnlichen 
Masse.  Der  P.  (Fluolith)  von  Island  wird  v.  d.  L.  weiss  und  schmilzt  leicht  zu 
einem  grauen  Glase.  Nach  Turner  färben  einige  P.  (Arran,  Meissen)  mit 
Flussspath  und  saurem  schwefelsaurem  Kali  die  Flamme  grün. 

Wird  von  Säuren  nicht  angegriffen. 

4.  Santa  Natolia,  Sardinien.    Glasige  schwarze  Grundmasse,  ohne  die  inlie- 
genden weissen  Feldspathkrystalle.    D  e  1  e  s  s  e. 

2.  Insel  Arran,  Schottland.   Thomson.*) 

3.  Baula,  Island.  Im  Trachytporphyr.    Kjerulf. 

4.  Island.   (Fluolith).   Sp.G.  =  2,24.    v.  Hauer. 

5.  IIa   Royal   im   Lake   Superior.     Porphyrartig  durch   glasigen   Feldspatb. 
Jackson. 


4)  Ein  P<^chsteinporphyr  von  Lough  Eske,  Grafschafl  Donegal,  Irland»  eathilt  nach 
Haughton:  6 4. «4  Kieselsäure,  40,4  Thooerde,  9,86  Eisenoiyd,  4,14  Kalk,  l,fl  Natroo, 
3,63  Kali,  5,4  3  Wasser. 


641 

6.  Newry.  Sp.G.  =  2,31.    Knox. 

7.  Potschappel  bei  Dresden  (Grumbach  nach  Fi  ein  us).  Schwarz.  Tro  mm  s- 
dorff. 

8.  Triebischthal  bei  Meissen.  a)  Rlaproth.  6]  Dnmenil.  c)  GrUner, 
Scheerer.  d]  Rother,  o)  Scheerer.  ßj  Sackur.  e)  Schwarzer  obsi- 
dianähnlicher  (von  Spechtshausen).  B.  Richter. 

9.  Zwickau,  Sachsen.  Schwarz,  a]  frisch,  b)  verwittert  zu  einer  gelbgrauen 
Masse.  Vehling. 

I.  «.  8.  4.  5.  6.  7. 


Kieselsäure 

62,59 

63,50 

66,69      67,47      ( 

67,90 

72,80 

74,00 

Thonerde 

46,59 

42,74 

44,74       43,37 

14,20 

4  4,50 

47,00 

Eisenoxyd 

3,52 

4,82 

4,36         4,98  , 

6,40 

3,36 

2,75 

Manganoxydul  0,55 

— 

0,42         — 

0,72 

— 

— 

Kalk 

4,45 

4,46 

0,74         3,02 

3,42 

4,42 

4,50 

Magnesia 

2,26 

6,36 

— 

Natron 

3,44 

6,22 

5,94        2,87 

2,64 

2,^7 

3,00') 

Kali 

6,48 



3,65        4,38 

.— 

— 

— 

Gltthverlust 

3,90 
400,48 

8,00 
99,14 

4,86        9,50 
98,30      99,59 

8,00         8,50 
99,95     400,45 

? 

98,25 

a. 

b. 

8. 
c.                  d. 

e. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

73,00     • 

73,00     73,06     72r94      73^68 

72,99 

70,40 

64,09 

Thonerde 

4  4,50     ^ 

10,84     42,03     n,77        9,23 

42,34 

9,71 

4  4,93 

Eisenoxyd 

4,00 

4,90 

0,94»)    4,40        2,08 

4,27^ 

')      5,62 

4,68 

Manganoxydul 

0,40 

0,23       0,07         — 

— 

2,40 

— 

Kalk 

4,00 

4,44 

0,74       4,23        3,50 

— 

3,34 

3,46 

Magnesia 

— 

0,55      0,44        0,84 

— 

4,32 

3,47 

Mairon 

4,75 

4,48 

5,72      3,03        4,48 

7,441 
0,52/ 

4,69 

3,76 

Kali 

— 



4,42       3,22        0,76 



Gltthverlust 

8,50 

9,40 

6,37       5,32        8,07 

5,50 

5,93 

7,92 

99,85     97,76  <00,73     99,06      99,64       99,73       99,78      99,01 

Die  Pechsteine  sind  ihrer  grossen  Mehrzahl  nach  dem  Perlstein,  Obsidian 
und  Bimstein  in  der  Zusammensetzung  sehr  ähnlich.  Beispielsweise  dienen 
folgende : 

Sauerstoff. 


(. 

5. 

8  c. 

8e. 

Si 

35,04 

35,24 

37,92 

37,89 

AI 

6,24 

5,23 

5,62 

6,76 

9e 

0,59 

4,92 



Ca,J»g 

0,86 

4,40 

(te)  0,68 

0,28 

lSa,k 

0,96 

0,66 

4,65 

4,90 

fl 

8,44 
tbion. 

7,44 

5,66 

4,89 

i )  Angeblich  Li 

S)  Oxydnl. 

Rummelsberg^s  Mioeralchemic.  41^ 


;;i:::a 


Also  auch  hei  diesen  Pechsleinen  scheint  ft 
ilcr  Wüssergehall  ist 

und  (ftSi* +  fiSi") -I- iaq     (1,5) 
sich  ergicbt.    Gewiss  ist  das  Eisen,  hosondcrs  in  den  rothen  Abündt-ninEdi 
nls  OiLyd  ^rüsstenlheils  nur  mechanisch  beigcmen^it. 
In  den  süureitrmeren  ist  der  Saucrslo(rr 


Si 

32, i» 

3t,36 

A 

7.75 

5,16 

!« 

1,06 

1,3) 

CMg 

4,iO 

0,38 

Na,K 

1,90 

8,13 

11 

3,17 
VorhilUniss 

4,33 

A:  H 

ft  :  Si 

II;  Si 

II     » 

(  :  S,7 

1  :  3,8 

1  :  (!,9 

1  :  1,0 

(2,3) 

a,ä) 

ä,' 

M 

13,8 

1,7 

(S,«l 

(6,3) 

3. 

Diese  Pechsteine  erscheinen  fast  als  glasiger  Keldspath,  dt-r  1 — 2  At.  W»ss« 
aufgenommen  hat. 

Vielleicht  darf  man  Pechstein  als  den  Ohsidian  der  alteren  Feldspathpor- 
phyre  belrachLen,  der  bei  submariner  Bildung  Wasser  aufnahm. 

Damour:  Ann.  Mines XVII,  SD3.  Berz.  Jahrosb.  XXI,  <SS.  —  Delesse;  Bull.g»!' 
MSer.  XI,  tOS.  —  Duinonil:  SohwRg.  J.  XXVI.  »87.  —  0.  Krd  m»  nn:  J.  f.  Iteü 
II  ök.Chem.XV,  3ä.  —  fici  uns  :  SchwBB.J,  XXIX,  1(t.  XXXVIl.4a5,  —  v- Uiuif- 
Wien.  Akad.  Ber.  4SG4.  Marz.  —  Hauüli  toi> :  Phil.  Hag  IV  Sor.  XIII,  116.  —  Jacl- 
son:  Am.  J.  ofSc.  11  Ser.  XI,  tei,  —  Kjeruir;  Bischof  Genlog.  II,  S114.  —  Tinor. 
Edtnb.  J,  ofSc.  XIV,  38i.  B«z.  Jatiiesb.  XXi.  t»S.  -  Klsproth:  Beitr.  I,  lt.  W. 
r  [Bichteri  :  Liebig  u.  Pogeondorff  Hdw.  d.  Chem.  VI,  nr.  - 
Tbomsoo:  Oull.  of  Min.    —   Tronimi- 

Lithionhaltige  Thonerdesilikale. 
Petalit  (Kastor). 
Finbl  die  Lölhrohrflumnic  für  sieh,  oder  mit  FlussspuUi  und  saurem  schwe- 
felsaurem Kali,  vorübergehend  rolh,  und  verhalt  sicli  Uhritjens  wie  Orthoklas. 


643 

Wird  von  Sauren  nicht  angegriffen. 

Arfvedson  entdeckte  im  P.  im  J.  48f8  dasLithion;  G.  Gmelin  fand 
in  später  anch  Natron ;  die  erste  genaue  Analyse  gab  dann  H  agen.  Veran- 
st  durch  G.  Rose^s  Beobachtung  der  gleichen  Spaltbarkeit  beim  P.  und  Ka- 
r  wiederholte  ich  die  Untersuchung.  Smith  und  Brush  analysirten  der 
erikanischen  Petalit. 

I.  Ut^.    a)  ArfvedsoD.    b)  C.  Gmelin,   c)  röthlicher,  d)  weisser.   S.  v. 
Waliershausen.  e)  Hagen.  /)  Sp.  G.  =  2,4i7 — 2,455.  Rammeis- 
berg. 
l.  Bolton,  Hassachusets.    Smith  u.  Brush. 
).  Elba.  (Kastor).  Sp.  G.  =:  2,39.   Plattner. 

4.  t.  3. 


a. 

b. 

c. 

d.              e. 

f. 

tsektture 

79,21 

74,47 

76,74      : 

r4,60     77,22 

77,79 

77,93 

78,0< 

>nerde 

17,22 

17,41 

18,66      ' 

16,94     17,47 

18,58 

16,24 

48,85 

bion 

5,76| 

5,16 

2,69 

2,98       2,67 

3,30 

3,63 

2,76 

Lron 

— 

0,05       2,29 

1,19 

0,50 

— 

Ik 

— 

0,32 

0,62 

0,73        — 

— 

— 

gnesia 

— 

0,10 

0,10       — 

0.24 

enoxyd 

— 

0,18*J 

0,16       — 

— 

0,56 

0,61 

khverlust 

402,49 

2,17 
99,23 

0,97 
99,96      1 

0,92        — 

— 

0,65 
99,76 

96,48     99,65  100,86 

400,83 

Sauerstoff. 

4.e. 

4.  f. 

s. 

8. 

§1 

40,09         40,42 

40,46 

40,53 

Ä\ 

8,16           8,67 

7,58 

8,80 

Li 

1,466         1,81 

1,99 

1,52 

l^a 

0,587         0,30 

•           0,13 

ft: 

Äl   :    Si 

M:  Si 

U. 

=  1  : 

4,0  :  19,5 

1  :  4,9 

U' 

=  1  : 

4,1  :  19,1 

4,7 

2. 

=  1  : 

3,6  :  19,1 

5,3 

3. 

==  1  : 

5,9  :  26,6 

^         4,6 

rzelius   hatte   aus   Hagen^s  Analyse  das  Sauerstoffverhaltniss  1  :  4  :  20 

geleitet.     Danach   besteht  der  P.    aus   3  At.  Lithion  (Natron),   4  At. 

lonerde  und  3  At.  Rieselsäure,   und  kann  als  eine  Verbindong  von 

'eifach  kieselsauren  Salzen, 

3ftSi»  +  4ÄlSi«     (I.) 
trachtet  werden. 

Andererseits  liegt  auch  das  Verhültniss  1  :  4  :  18  nahe,  wonach  der  P.  als 

le  Verbindung  von  dreifach  und  anderthalbfach  kieselsauren  Salzen 

3ftSi»4-2Äi»Si»     (IL) 
zusehen  wäre. 

Wenn  nach  meinen  Analysen  Na  :  Li  =  1  :  6  ist,  so  giebt  die  Rechnung : 

4)  UndlSn. 

41* 


1.  II. 

:JOSi   =  H!>50  =  "K,i!»  S7  Si   =  t03!)5  =  Tti.t.-i 

i  Sl  =     25C8  =  17,10  i  M  =     SÖC8  =^  lK,K;i 

V  Li  =      *69  =    3,18  S'  ^'i  =      *ßö  =    :i,ir. 

T  I^a  =       <66  =     tJ3  J  :*(ji  =_      160  =     1.81 

11753      100.  13S3«      100. 

Für  die  erste  Formel  spricht  die  GleiLiilifil  <Ut  Smiijjuiij^sluft'ii  ihrer 
Glieder,  so  wie  der  UmsUnd,  dass  nach  ihr  der  F.  gemde  doppelt  so  viel  Säure 
enthält  als  der  Spodumeti.  Wir  geben  ihr  den  Vorzug.  FUr  die  zweite  ^richl 
die  Erfahrung,  dass  dicAnolyse  solcher  säurereichen  Silikate  wohl  immer  etw3$ 
■ta  wenig  Basen  liefert,  numentlieh  au  dem  schwer  bestimmbaren  und  saucr- 
stolTreicben  Lithion,  dessen  VerhiJltniss  zum  Natron  wohl  im  P.  nicht  so  schwankt, 
wie  es  nach  den  Analysen  scheint,  in  deren  Methode  der  Grund  liegen  mag. 

Der  Fetalil  von  Elba,  dessen  Kotinlniss  wir  Breitfaaupt  verdanktm,  der 
ihn  Kiistor  nannte,  von  dorn  jedoch  G.  Rose  zeigte,  dass  seine  Struktur  die 
der  Übrigen  rctaliie  ist,  scheint  zwar  das  Sauerstoffverhallniss  1  :  6  :  ^7  iii 
haben,  was  jedoch  zu  keiner  wahrscheinlichen  Formel  führt,  wührcni)  1  :  6  :  ü 

LiS.»-4-Äi»5i", 
nnatog  der  Formel  II  geben  würde,  und  1  :  fi  :  88 

LiSi»  +  2ÄlSi*, 
d.  h.  zweifach  saure  Salze  geben  würde. 

Es  ist  eine  neue  genaue  Bestimmung  der  Alkiilien,  die  nach  Plattner  nur 
in  Spuren  von  Natron  und  Kali  bestehen  sollen,  zu  wfjnschen. 

Arfvodson;  Scti«?p   J.  XXri,  0».  -  C.  Gmelin:  Gilli.  Ann.  LXII.  393    SebwpK. 
J.  XXX,  SBS.    —    Hagen:  Pogg.  ADD.  XLVIIl,  SSI.    —    Platln«r:  Ebendaa.  LXIX, 

4ie.  Ht.  —  Ramroelsberg;  Ebcndas.  tXXXV,  Sit G.  AoSB:  EbeodsB.  LXXIX, 

ISS.  —  San.  V.Wal  lärshaueen:  Vulk.  Gest.  iSS.  —  Smith  u.  Brnehi  Am.  J. 
ofSc.  USer.  XVI,  S SD.  —  Berielius.  rrlvatmillheilung. 

Anhang.    Xj^wUt.    Ein  von  Breithaupt  beschriebeaas  Mineral  von  der  Grube  Ka- 
tharina NeufaDg  zu  Aodreaiberg  von  stilbiiabDtlchem  Aoseben  und  3,S1  sp.  G.    Soll  nscli 
Plattner  nur  aus  Kieselsaure,  Thonerde  und  I.ilhion  bestehen. 
Pogg.  Aon.  LXIX,  441. 

FtUox.  Glebl  beim  ErhiUen  Weiser  und  wird  opalartlg.  Dünne  Splitter  mndea  lictt 
V.  d.  L.  an  den  Kauten  zu  einem  blasigen  Emaii  und  (Ürbeo  die  Flamme  rOtblicbgclb.  — 
Wird  von  Clilorwasserstoffsaure  in  der  WHrme  unter  Abscheidung  pulveriger  KleselaHurt 
vollständig  zersetzt. 

Eine  vorlHuGge  Analyse  Plattner's  gab  in  diesem  von  Breithaupl  entdeclitrn     j 
quarzabntichen  Mincrul  von  Elba,  dessen  sp.  6.  s  3,87 — 1,S9  ist ;    46,3  Kieselsaure,  fi,i^ 
Thonerde,  C, SS  Eisenoxyd,  IS,S  Kali,  1(I,4T  Natron'],  1,81  Wasser.    Da  T,ie  p.  C.  fehlen,  S"     | 
lusst  sich  über  die  Naiur  dieses  Minerals  noch  nichts  safren. 
Po;:g   Ann.  LMX,  419.  ((S. 


1J  Mit  einer  Spur  Million, 


645 


Nebenreihe. 

Leucit. 

V  d.  L.  OQSchmelzbar.  Nach  Klaproih  zeigt  er  im  Kohlentiegel  in  sehr 
hoher  Temperatur  an  der  Oberflüche  Spuren  von  Schmelzung.  Vor  dem  Knall- 
gasgeblfise  schmilzt  er  zu  einem  klaren  Glase.  R. 

▼oQ  Säuren  wird  er  unter  Abscheidung  von  Kieselsäure,  jedoch  ohne  zu 
gelaliniren,  vollständig  zerlegt. 

Klaproth  gab  die  erste  Analyse  des  L.  im  J.  1796,  und  fand  dabei  das 
Kali,  das  bisherige  Pflanzenalkali,  zum  erstenmal  im  Mineralreich.  Spätere 
Arbeiten  über  den  L.  rühren  von  Arfvedson,  A  wdejew,  Abich,  Bischof 
and  von  mir  her* 

!•  Albano  bei  Rom.    Klaproth. 

2.  Pompeji.    Derselbe. 

3.  Vesuv.    Derselbe. 

4.  Vesuv.    Arfvedson. 

5.  Vesuv  (Somma).  Grosse  stark  durchscheinende  Krystalle,  von  grUnem 
Augit  begleitet.    A  w  d  e j  e  w. 

6.  Vesuv,  aus  der  Lava  von  1811.  a)  Derbo  farblose,  durchsichtige  Masse, 
sp.  G.  =  2,480;  b)  kleineKörner,  theilweise  ausgebildete  Krystalle.  Rani- 
melsberg. 

7.  Vesuv,  Eruption  vom  22.  April  18i5.  Durchscheinende  glasglänzende  Kry- 
stalle, von  Sprüngen  durchsetzt,  und  von  braunen  Lavaresten  an  der 
Oberfläche  hie  und  da  bekleidet,    a)  Rammeisberg.  6)  Bischof. 

8.  Vesuv;  angeblich  am  10.  Febr.  1847  ausgeworfene  ähnliche  Krystalle. 
Bischof. 

9.  Rocca  Monfina.  Grosse  schwach  durchscheinende  wachsglänzende  gelb- 
liche Krystalle  von  geringer  Ilärle.  a)  Sp.  G.  =s  2,444.  Ram  meisberg. 
6)  Analyse  der  äusseren  Schicht  a,  der  mittleren  Masse  /?,  und  des  Inne- 
ren /.    Bischof. 

10.  Rieden  am  Laacher  See.  Sehr  kleine  Krystalle,  aussen  etwas  verwittert; 
a  und  ß  aus  verschiedenen  Gesleinsproben,  die  letztere  mit  Säuren  etwas 
brausend.    Bischof. 


i. 

3. 

s. 

4. 

Kieselsäure 

54 

54,5 

53,75 

56,10 

Thonerde 

23 

23,5 

24,62 

23,10 

Kali 

22 

19,5 

21,35 

21,15 

Eisenoxyd 

— 

0,95 

99        97,5        99,72       101,30 


Kieselsaure 

d6,05 

36,10 

56,25          56 

48 

57,84 

6,19 

Thonorde 

?:i,0:i 

23,52 

23,26          23,U 

22,85         Sä,99 

Kali 

20,i0 

20,  o9 

20,0i          19 

78 

12,15 

5,21 

Nalron 

1,0S 

0,57 

0,t3            0,50 

6,04 

3,77 

Kalk 

_ 

— 

0,32 

- 

0,20 

0,04 

Eisenoxyd 

— 

— 

— 

— 

0,14 

— 

GlUhverlust 

— 

— 

—             0,52 

0,59 

f,t8 

ÜiÖ.50" 

100,48 

100,40        100,42 

100,11           99,98 

».'] 

„ 

li. 

y- 

f- 

Kieselsiiure 

56,36 

57,28 

58,10          56, io 

56,3 

2         54.36 

56,S* 

Thonerda 

83,15 

22, U 

22,76          24,35 

23,09          24.23 

23,1(7 

Kali 

19,31 

t7,12 

17,36          ^7,i3 

17,54         16,52 

13.SS 

Nalron 

0,35 

1,-S 

1,78            1,98 

2,15          3,90 

6,t0 

Kalk 

0,25 

— 

_                — 

— 

— 

0,S3 

Eisenoxyd 

— 

— 

_                — 

— 

— 

0,48 

GlOhverlust 

0,71 
0,03      ' 

1,i1 

00.            100,21 

100. 

0,64 
99,65 

— 

Chlor 

00.          1 

99,66 

100,09 
Im  L.  verhalt  sich  der  Sauerstoff  des  Kntis,  der  Thonerdc  und  der  Kiesel- 
säure =  1:3:8.     Er  besteht  also  aus  1  Al.  Kali,  1  At.  Thonord«  und  4  Ai. 
KieselsHurc,  und  muss  als  eine  Verbindung  \'on  1   At.  Kalilnsilika  t   uu<l 
I  Al.  Thonerdehisilikat  belraclitel  werden, 
KSi-t-  ;t!Si« 

H  i  At.  Kiesolsäure     =  (.»ÜO  =  55,58 

1    -    ThoDerde        =    642  =  23,16 
^    -    •'«''  =    589  =  21,26 

2771      100. 
Der  von  Awdejew  beobachtete  geringe  Natrongefaalt  bat  sich  auch  bei  taet- 
nen  Analysen  bestätigt.    So  hoch  aber,  als  ifan  Bischof  gefunden,  habe  ich 
ihn  nicht  finden  kttnnen,  was  besonders  bei   No.  7  auffüllt,   wo  das  Material, 
welches  wir  benutzten,  dasselbe  war. 

Allerdings  hat  Abich  schon  früher  in  einem  Leucit,  welcher  kryslallini- 
sche  Körner  in  einer  Vesuvlava  bildet,  und  dessen  sp.  6.  =  8,519  War,  doen 
noch  grösseren  Natrongehalt  angegeben,  nämlich : 

Kieselsäure  55,81 
Thonerde  24,23 
Kali  10.40 

Natron  8,83 

90,27 


as.ss 


I)  Mlll«!  von  3  Anelyien. 
S)  Mittel  von  t  Aoalysen. 

3)  Da  in  ß  und  y  der  GlUhverlust  nicht  beslin 
auch  a  auf  wasserfreie  Substanz  berechnet. 


9  ist  des  Vergleichs  tvsgen 


<H7 

id  bat  dtefteti  etwa  gleiche  At.  beider  Alkalien  enthaltenden  L.  glasigen  Leu- 
ii  genaOBi. 

Mit  Rücksicht  auf  die  weiterhin  zu  beschreibende  Pseudomorphose  ist  die 
xistenz  eines  solchen  natronreichen  Leucits  als  einer  selbststaadigen  Verbin- 
iing  noch  fraglich. 

Nach  Gh.  Deville  sollen  die  weissen  Römer  der  Lava  von  4856  und  der 
IS  dem  Fosso  grande,  die  doch  gewiss  Leucit  sind,  mehr  Alkali  enthalten,  als 
ie  Leucitforroel  bedingt.  Ferner  unterscheidet  sich  nnch  ihm  der  L.  der  neue- 
m  Laven  des  Vesuvs  von  den  filteren  der  Somma  durch  grösseren  Natronge- 
ilt.  Rr  giebt  an,  dass  die  At.  von  Kali  und  Natron  seien :  in  L.  der  Lava  vom 
4855  e  4  :  2,09;  L.  vom  Fosso  grande  ac  4  :  8,2;  L.  von  der  Eruption  von 
J47  =*  4  :  4,67. 

S.  femer  Lava. 

Pseudomorphosen  des  Leucits. 

4)  Leucitkrystalle  von  der  Rocca  Monfina,  in  eine  weisse,  weiche 
lolinahnliche  Masse  verwandelt,  leicht  zerreiblich,  jedoch  viele  harte  durch- 
beinende  Körner  enthaltend.  Meine  Analysen  beziehen  sich  auf  letztere  (a) 
id  auf  die  weiche  Grundmasse  (6),  so  weit  beide  durch  SchlSImmen  sich  tren- 
^n  lassen. 

5)  Leucitkrystalle  vom  Kaiserstuhl  im  Breisgau.    Stamm. 

i.  2. 


a. 

b. 

Kieselsiiure 

53,32 

53,39 

54,02 

Tbonerde 

26,25 

25,07 

22,54 

Natron 

8,76 

11,94 

10,13 

Kali 

4,98 

0,64 

0,74 

Kalk 

0,66 

0,28 

2,90 

Magnesia 

0,57 

Wasser 

9,03 

9,26 

8,93 

100. 

i00,58 

¥e  1,35 

101,15 
ir  Wassergehalt  in  den  ganzen  Krystallen  No.  1  variirt  nach  6  Versuchen  zwi- 
hen  6,27  und  40,40  p.C. 

Die  Zusammensetzung  beider  nähert  sich  sehr  derjenigen  des  Analei  ms, 
h.  eines  Hydrats  von  Natron-Leucit.  In  der  That  hat  F.  Sandberger  die 
7Stalle  No.  2  als  Analcim  betrachtet,  allein  Blum  und  G.  Rose  haben  ge- 
igt, dass  sie  einem  verwitterten  Leucit  angehören,  als  welchen  sie  Leon- 
ard zuerst  erkannt  hatte,  und  dass  sie  mit  den  von  mir  untersuchten  No.  1 
»ereinstimmen. 

Es  liegt  daher  hier  eine  Analcimbildung  vor,  oder  richtiger  die  Bildung 
les  Hydrats,  welches  in  krystallisirter  Form  als  Analcim  erscheint. 

3)  Leucitkrystalle  aus  einem  älteren  Eruptivgestein  des 
;suvs,  in  glasigen  Feldspath  und  Nephelin  verwandelt.  Diese 
eudomorphcäe,  vonScacchi,  Haidinger  und  Blum  als  eine  Umwandlung 


648 

in  glasigen  Feldspafch  besobrieben,  welcher  in  dem  Gestein  auaserden  fur- 
kommt,  hat  ein  sp.G.  s  2,558 — 8,566,  und  wird  von  GhlorwassersloOiaiait 
nur  theilweise  lersetit. 
Zwei  Yersuohe  gaben : 


4. 

t. 

ZerseUbarer    Tbeil 

[A)  - 

40,83 

45,29 

Unsenetxbarer    - 

(B)  - 

59,44 

55,00 

m 

99,97       400,29 

A. 

B. 

«. 

C.  (CtaDkas) 

a. 

ß- 

y') 

Kieselsaure 

48,39 

39,94 

58,30 

57,87 

Thonerde 

48,41 

4  4,69 

24,70 

23,80 

24,S5 

Kali 

4,40 

6,84 

4  4,24 

40,94 

44,09 

Natron 

5,50 

0,30 

5,64 

5,80 

5,78 

KallL 

0,66 

0,40 

4,64 

0,96 

4,88 

Magnesia 

0,47 
40,83 

— 

0,37 

0,47 
99,97 

0,87 

59,44 

99,98 

Kieselsäure 

S4,00 

34,78 

1. 

58,78 

57,68 

Thonerde 

42,47 

44,58 

25,40 

24,05 

84,78 

Kali 

8,86 

8,64 

40,36 

44,50 

t0,93 

Natron 

5,  «5 

Spur 

7,38 

5,85 

6,38 

Kalk 

0,74 

— 

0,40 

0,74 

0,55 

45,89         55,00  400,89  400J4 

In  dem  zersetzbaren  TheiL  A  ist  das  Sauerstoffverhältniss  tl  :  £l  :  Si  nahe 
=  1  :  3  :  4,5,  in  ^  hingegen  =  4  :  3  :  18.  Hieraus  und  aus  der  relativen 
Menge  beider  Alkalien  ergiebt  sich,  dass  A  =  Nephelin,  B  sa  glasigem 
Feidspath  sein  müsse. 

Dieser  Schluss  ist  durch  die  mineralogische  Untersuchung  der  Substanz  von 
Seiten  G.  Rose's  bestätigt  worden,  welcher  beide  Mineralien  in  erkennbaren 
Krystallen  darin  gefunden  hat. 

Berechnet  man  nach  Scheerer's  Untersuchung  des  Nephelins  vom  Vesuv 
obige  Analysen,  so  erhalt  man : 

A  s  Nepbelin.      B  s  Glas.  Feidspath. 

Kieselsaure         47,46  39,94 

Thonerde            48,93  4  4,38 

Kali                      8,04  9,05 

Natron                  5,78  — 

Kalk                     0,70  0,58 

38,85  Magnesia  0,87 

64,43 


i)  tt,  direkt  gefunden,    ß,  aus  A  und  B  durch  Addition,    y.  Mittel  aus  o  and  fl. 


649 


A 

ai  Nepheiio. 

B  =  Glas.  Feldspalh. 
2^ 

Kieselsäure 

<7,80 

39,88 

Thonerde 

13,18 

11,54 

Kali 

1,81 

9,12 

Natron 

6,00 

0,38 

Kalk 

0,73 

60,80 

39,54 
Diese  Leuciikrystalle  besteben  mithin  aus  etwa  40  p.  C.  Nephelin  und  60  p.  G. 
glasigem  Feldspath.  Zieht  man  nur  die  Angaben  von  C  in  Betracht,  so  ersehei- 
non  sie  als  ein  Rali-Natron-Lencit,  da  die  Znsammensetzung  fast  genau 
auf  das  SauerstoJQfverhaltniss  des  Leucits  flibrt.  Dies  kommt  daher,  weil  ein 
Gemenge  von  4  At.  Nephelin  und  7  Ät.  Orthoklas  genau  die  Sauerstoffpropor- 
tionen des  Leucits  darstellt. 

Sauerstoff. 

2  At.  Nephelin     =  8  :  24  :    36 

7   -    Orthoklas  gg  7  :  24  :    84 

45  :  45  :  420  =3  4  :  3  :  8 

Das  spec.  Gew.  des  Nephelins  (2,56)  ist  auch  das  des  glasigen  Peldspaths  (2,55), 
und  natürlich  auch  des  Gemenges. 

Giebt  es  nun  nach  Ab  ich  natronreichen  Leucit,  so  Ittsst  sich  die  Pseudo- 
morphose  als  eine  Spaltung  des  Leucits  in  Nephelin  und  Feldspath  auffassen, 
ohne  dass  ein  Bestandtbeil  hinzugekommen  oder  abgeschieden  wäre. 

Abich:  Geol.  Unters.  S.  20.  —  Arfvedson:  Afhandl.  i  Fis.  VI.  489.  —  Awde- 
jew:  Pogg.  Ann.  LV,  4  07.  —  Bischof:  Chem.  Geologie»  II,  2288.  —  Blum:  Leooh. 
Jahrb.  4858.287.  -.  Gh.  Deville:  Compt.  rend.  XLII,  4 4 74 .  Institut  4856.  227.  — 
Klaproth:  Beitr.  I,  24.  11,89.  —  Rammeisberg:  Ber.  d.  Akad.  d.  Wiss.  zu 
Berlin.  4856.  März.  Pogg.  Ann.  XGVIII,  442.  -^  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  GUI,  524.  — 
Stamm:  Ann.  Ghem.  Pharm.  XGIX.  287. 

Banelin.    Ein  nach  Kenngott  in  regulttren  Oktaedern  krystallisirtes  leacit-  oder 
zeolithartiges  Mineral  aus  der  Gegend  von  Rom,  dessen  Zusammensetzung  unbekannt  ist. 
Kenngott:  Wien.  Akad.  Ber.  4850.  Oktober. 


IVephelin  (Elaeolith). 

Das  N.  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  einem  blasigen  Glase,  der  El.  schmilzt 
ziemlich  leicht  unter  geringem  Aufblähen. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  vollkommen  zersetzt. 

Vauquelin  gab  die  erste  Analyse  des  Nephelins  (vom  Vesuv),  übersah 
jedoch  den  Gehalt  an  Alkalien,  den  Arfvedson  nachwies.  Der  Elaeolith  ist 
von  Klaproth  zuerst  untersucht  worden.  Scheerer  und  Francis  haben 
die  hierher  gehörigen  Mineralien  in  neuerer  Zeit  am  ausführlichsten  analysirt. 


A.  Nflphelin. 
.Vesuv.   njArfvedson.  6)  Scheerer  und  Francis.   {Sp.G.  =8,M). 
.  Aus   dem    Dolerit    des   Katzt^nhuckcls    im    Odcnvinld.      n)    L.  Gmelin. 

b]  Scheerer  u,  Frnnois. 
.  Aus  dem  Nepbeliorels  von  Li)bnu  in  der  Lausitx.    Ueidepriem. 


Kieselsiiure 

ii.n 

ii,Oi 

13,36 

43,70 

i3,50 

Thoncrde 

33,73 

31,06 

3.1,  t9 

32,31 

32,33 

Eisenoxyd 

- 

0,ii 

1,30 

1,07 

l,4S 

Natron 

20,4« 

13,9) 

43,36 

15,83 

U,I3 

Kiili 

— 

i,l)i 

7,13 

5,60 

5,03 

Kalk 

— 

S.Ol 

0,90 

0,8i 

3,5fi 

Magnesia 

— 

— 

— 

— 

0,«( 

Wasser 

0,ß2 

0,«1 

1,39 

1,»9 

0,3« 

98,93 

10t, <9 

(01,13 

1«0,7i 

100,39. 

B.    Eluolitli. 
4.  Fredriksvarn   in   NonM'gen,     a)  Grüner,    o)  Kluprolh.  b)  C.  Gmelin. 

i'l  Scheerer.  /S)  Brauner.    Scheerer. 
!).   Brevig  in  Norwegen.  Braun.     Scheerer. 
fi.  Miast  am  Ural.  Weiss.  o)C.  Bromeis.  fc)  Scheerer, 
"7.  Magnci  Cove,  Arkansas.  Fleisohrolh,  sp.G.  =  2,65.    Smitb  u.  Brush. 
8.  Grube  lUnrienskaJa,  Tunkinsker  Gebirge  in  Sibirien.  GrUn.  Pusirewsky. 


Kieselsaure  46,50     44,19    45, S3    45,53    44,46  43,1S  14,18  44,46  4M' 

31, 8i  34,06  33,18  30,97  3Ö,*I* 

1,11  Spur  0,69  S,09  0,7! 

(5,71  15,14  15,86  15,61  «1,80 

5,17  6,43  5,75  5,91  (,W 

0,28  0,33  0,29  0,66  l,tS 

—  0,51  0,07       —  0,fS 

2,07  0,92  0.45  0.95  — 


Thonerde 

30,25 

34,42 

32,66 

32,06 

Eisenoxyd 

1,00 

0,65 

0,56 

1,H 

Natron      1 
Kali          i 

18,00 

16,88 

15,71 

15,97 

4,73 

5,66 

4,76 

Kalk 

0,75 

0,52 

0,33 

0,40 

Magnesia 

— 

0,09 

— 

— 

Wasser 

2,00 

0,60 

0,61 

0,78 

98,50  102,68  100,76  100,91  100,64  99,91  100,47  100,65  100,M 
Die  Resultate  4,  a, c  und  ß,  6a  und  6  sind  Mittel  von  je  iwei,  5  ist  das  Hitltl 
von  drei  Analysen. 

C.  Bromeis  Tand  etwas  Chlor,  Scheerer  etwas  Schwefelsaure  im  Ne- 
phelin,  und  zwar  : 

Chlor.  Schwofelsaurp. 

Scheerer. 


Scheerer. 
reinem  hatten  nahe  d(MeIb« 


Chlor. 

Schwofelsaurp 

Nephflin  1. 

0,05 

Spnr. 

Elilolilh     i. 

Spur 

Spur. 

6. 

0,04 

— 

0.06 
Material , 

i  Ansly 

0,07 

t]  Mit  ausgesncht  reineffl 

en  mit  mind 

Resultat  gegelMn. 

Na 

K 

Ca  (ftg) 


Xi  (l?c) 

Na 

t 

Ca(«g) 


4  b. 

23,86 

46,03 

4,08 

0,76 

0,57 


651 

Sauerstoff. 

A. 

Ib. 

22,69 

15,41 

4,06 

0,95 

0,24 


8. 

22,58 

14,52 

3,62 

0,85 

1,05 


B. 


6. 


a.  c. 

23,48 

15,42 

4,03 

0,96 

0,09 


ß- 
23,64 

15,39 

4,10 

0,81 

0,11 


23,08 

15,20 

4,03 

0,88 

0,08 


22,02 

15,90 

3,88 

1,09 

0,33 


b. 

22,94 

15,70 

4,07 

0,97 

0,11 


Yerhältniss. 


Nephelin 


Eiäolitb 


1.  b. 

2.6. 

3.*) 

4.a.  c. 

4./?. 

5. 

6.  a. 

6,6. 

7. 

8. 


ft  :  Äl  :  Si 
5,41  :  16,03  :  22,86  =  1,0 
5,25  :  15,41  :  22,69  =  1,0 
4,47  :  14,52  :  22,58  =  0,9 
5,08  :  15,42  :  23,48  =  1,0 
5,02  :  15,39  :  23,64  =  1,0 
4,99  :  15,20  :  23,08  =  1,0 
5,30  :  15,90  :  22,02  =  1,0 
5,15  :  15,70  :  22,94  =  1,0 
5,19  :  15,09  :  23,08  =  1,0 
6,23  :  14,35  :  23,32  =  1,3 


3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 


7, 


23,08 

15,09 

4,00 

1,00 

0,19 


4,3 
4,4 

4,6 
4,5 
4,6 
4,5 

4,6 
4,9 


8. 


23,32 

14,35 

5,59 

0,25 

0,39 


Das  Mittel  für  die  Verbaltnisszahl  der  Saure  (ohne  No.  8)  ist  4,44. 

Im  N.  verhalt  sich  folglich  der  Sauerstoff  der  Alkalien  (Ca},^der  Thonerde 
(l?e)  und  der  Kieselsäure  =  1:3:  4,5,  so  dass  er  aus  4  At.  Natron  und 
Kali,  4  At.  Thonerde  und  9  At.  Kieselsäure  besteht,  was  sich  durch 

ft*Si»H.2Äi*Si» 

ausdrücken  lässt.     Die  ungewöhnliche  Form  des  ersten  Gliedes  könnte  veran- 
lassen, den  N.  als  eine  Verbindung  zweier  Silikate, 

(2ftSi  +  A«5i»)  +  (A*5i  +  Äi*Si») 
anzusehen. 

Da  die  Mehrzahl  der  Analysen  auf  1  At.  Kali  4  At.  Natron  angiebt,  so  ist 
die  Formel 


4)  Ohne  Rttckflicbt  auf  den  Kalk,  da  dessen  grössere  Menge  von  einer  Beimischung  von 
Apatit  herrührt. 


052 

ft  Al.  KicspIsSuro  =  3165  =  44,7i 

i    -    ThoiiLTilo  =  2.108  =  33,(6 

7    -    Nalrou  =  ISiO  =  16,01 

j.    -    Kali  =  iTl   =     6,0!) 

"-7ii     100. 

Die  Menge  des  Kalks  tsl  unbodeutcDd,  uud  nicbl  conslant. 

Früher  nahm  man  im  N-ilasSauerstoffvcrhallniss  von  1  :  3  :  i  an.   Schee-" 
rer  zeigte  zuerst,  dass  dies  nicht  richtig  sei. 

Die  aus  den  grUnen  und  braunen  Blilolithcn  abgeschiedene  Kieselsäure  bf- 
büh  diese  Farbe  bei,  welche  erst  durch  Salpetersäure  oder  durch  GlUheti  vir- 
schwindet,  und  daher  wohi  organischen  Ursprungs  ist. 

Beudantit  (Monticelli)  und  Ca vo Unit  ist  nach  Breithaupl  und 
Hilscherlich  Nepbetin. 

ArfvedBon:  Bore.  Jalircsb.  II,  97.    Scbwgg.  J.  XXXIV.  teT.     —     C-Bromeit 

Pogg.  Ann.  XLVIII,  fi77.  —  C.  Gmolin  :  äühwgg.  J.  XXXVI.  74.  —  L.  Gmelin  :  Gm. 

u.  Lconliurd  Nophelin  Im  Dolcrit   des  Katrenbuckels.    HeideJberK  <8M.    —     HetJc- 

-      ■      ■         -     -        -  -     iprolh:  Beitr.  V,176.    —     PuslrewsM- 

Scbeerer:  Pogg.Ann.  XLVI.  i-3t.  XLII, 

■BS.  —   smuh  u.  Brush-  Am.  j.  (,,  II  Ser.  XVI,  365.    —    Vauquelin:  fiuU. 

de  la  soo.  pbil.  V,  ii.    Usuy         ..  comD.       S. 

Davyn.    Giebl  beim  I  ssser  (R.)    Schmilzt  v.  d.  L.  mKc 

Aufwallen  zu  klarem  etwa&  si      ao,  wobei  er  die  Flamme  gelb  iärH. 

Plattner. 

WirdvoE  i  jniinlei   lUfbrausen  zu  einer  klaren  Flü5.<ig' 

keit aufgelöst,  wcici  .a  eine  vollkommene  Gallerte  biMet. 

Dieses  Mineral,  .^  ^  >     ..  ^^.-  M.  Somma  vorkommend,  und  vod 

Monticelli  und  Covelli  als  neu  Dezdcbnet,  ist  in  der  Form  ganz  gleich  dem 
Nephelin,  wie  Haidinger  und  G.  Itose  bestätigt  haben.  Allein  es  ist  offen- 
bar verändert,  sehr  weich,  wiewohl  in  ungleichem  Grade,  und  es  wechseln 
klare  und  trübe  Stellen  ab.  Die  Erstgenannten  fanden  schon,  dass  das  Mineral 
mit  Säuren  braust,  obwohl  sie  in  ihrer  Analyse  keine  Koblensüure  anführen. 

Breithaupt  und  Scacchi  besUlliglen  den  Kohlenslluregehalt,  und  ic)i 
habe  auf  Veranlassung  des  Letzteren  diesen  zersetzten  Nephelin  kürzlich  uiilcr- 
sucht*). 

Honticelll 
u.  Covelli. 
Kohlensäure 
Kieselsäure  12,91 
Thonerde  33,28 
Kalk  IS.Oä 
Natron  — 
Kali  — 
Wasser                    7,43*) 
Chlor  — 
Eisenoxyd               1,3S 
~JÖ^ 

I)  G.  ftose  erwabnt  nar  die  in  Hltacherlicb's  La boratorio  angestellt«  Analvse,  die 
indess  Dicht  bekannt  geworden  ist. 

ij  Enthalt  orrenbar  die  KofaieDsHure. 


Aamme 

Isberg. 

b. 

5,63 

6,01 

38,76 

36,81 

28,10 

28,66 

9,3« 

10,33 

15,72 

15,85 

1,10 

1,21 

1,96 

1,96 

Spur 

Spur 

99,59 

100,83 

653 

Monticelli's  und  Covelli^s  Analyse  kann  nicht  in  Betracht  kommen. 

Berechnet  man  den  Gehalt  an  kohlensaurem  Kalk,  so  erhillt  man 

a.  b. 

Kohlensäure  5,63  6,01 

Kalk  7,49  7,63 


üod  der  Rest  enthält  in  i  00  Theilen : 


42,82  43,64 


a,  b. 

Kieselsäure  45,47  43,49 

Thonerde  32,75  33,62 

Kalk  2,48  3,47 

Natron  48,32  48,60 

Kali  4,28  4,42 

400.  400. 

Dies  ist  die  Zusammensetzung  des  Nephelins. 

Breitbaupt:  Pogg.  Aon.  LIII,  445.  —  Haidinger:  Ebendas.  XI,  470.  —  Mon- 
ticelli  a.  Govelli:  Prodrome  della  min.  vesuv.  p.  875.  —  G.Rose:  Elem.  d. 
Kryat.  46«. 

Cancrinit.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  wird  weiss  und  undurchsichtig; 
schmilzt  V.  d.  L.  leicht  unter  Aufschäumen  zu  einem  farblosen  blasigen  Glase. 

Wird  von  allen  nicht  zu  concentrirten  Säuren  unter  Brausen  klar  aufgelöst ; 
die  Aufldsung  in  Chlorwasserstoffsäure  gesteht  beim  Erhitzen  bis  zum  Siede- 
punkt m  einer  Gallerte.  Oxalsäure  löst  ihn,  unter  Abscheidung  des  ganzen 
Kalkgebalts ;  selbst  schwächere  organische  Säuren  verhalten  sich  wie  die  Mine- 
ralsäuren. Auch  nach  dem  Glühen,  wobei  die  ganze  Menge  der  Kohlensäure 
fortzugehen  scheint,  gelatinirt  er  noch  mit  Säuren. 

Der  C.  wurde  von  G.  Rose  entdeckt  und  zuerst  untersucht. 

4.  Ilmengebirge.   Hellroth,  sp.G.  =  2,453.  a)  G.  Rose,  b)  Sp.G.  =  2,489. 
Pusirewsky. 

2.  Grube  Marienskaja  im  Tunkinskischen  Gebirge  in  Sibirien.  Gelb,  a)  Sp.  G. 
e=  2,449.    Struve.    6)  Sp.  G.  =  2,454.    Pusirewsky. 

3.  Litchfield,  Maine,  in  den  Vereinigten  Staaten,   a)  Gelb,  sp.G.  s  2,448; 
b)  grünliche  Abänderung ;  sp.G.  3=  2,464.  Whitney. 


4. 

1. 

1. 

a.*) 

b. 

a. 

b. 

a.') 

b. 

Kohlensäure 

6,38*) 

5,55 

8,51») 

5,61 

5,95 

6,92 

Kieselsäure 

40,43 

35,96 

38,33 

37,72 

37,72 

37,20 

Thonerde 

28,27 

29,57 

28,55 

27,75 

27,55 

27,59 

Eisen-  u.  Manganoxyd    — 

0,49 

— 

— 

0,75 

0,27 

Kalk 

6,70 

5,68 

4,24 

3,11 

3,87 

6,26 

Natron 

47,52 

48,53 

20,37 

21,60 

20,27 

20,46 

Kali 

0,70 

— 

— 

0,67 

0,50 

Wasser 

— 

3,69 
S0,32 

— 

4,07 
99,86 

2,82 
99,60 

3,28 

400. 

100. 

100,48 

99,49 

4)  Mittel  aus  zwei  Analysen.  2)  Kohlensäure  und  Wasser. 

Z)  Mittel  von  drei  Analysen,  welche,  gleichwie  b,  auch  Spuren  von  Chlor  gaben. 


Di«  SaticrBloffmcnRcn 

(■; 
&i 
Ä\ 
ff 

Ca 

Na 

k     .,.-, 

Ö  3,8S  a,i2         3,62  2,50  «,W 

Wird  das  in  der  Verbindung  enlhaUene  Carbonat  uls  ftC  angeDommen,  so  sieht 
man  lunöchst,  dass  die  Menge  des  Kalks  nii^ends  hinreicht,  und  dass  also  auch 


kohlonsaures  Nalron  vorbanden  sein  muss. 

SHiicrsloff 


Es  ist  nämlich  für  das  Carbonal  der 


il  i,61  i,0*  i,36 

Na      0,i^n-^'^       O.toP'"*'       0,981*'"' 
Seine  Z u sa Ol meu Setzung  wilre  demnach  in 

la.    =    NaC  +  äCaC  2 

U.     =     NuC  +  iCaC  r 

2a.    =  iNaC  +  sCaC  : 

Niieh  Abiu^  des  Carbonals  ist  das  Verhailnis 

Sa      :     AI     :      Si      :     fi 

:  (3,80  .  29, 9!)  :  0 

,    =   4,35  :  U,8e 

.  —  i,2i  :  U,33  : 

.    =    i,39:  12,' 

.  =   4,95  :  13,08  ; 

.   =    4,66  :  12,96 


1,10. 
f,06|* 


(,30 
«,50», 


I».  =  iI^i.t  +  3CaC 
.  =  Na  C  +  Ca  C 
,  =  NaC  +  2CaC 
des  Sauerstoffs  in  dem  Silikat: 


16. 


=  1  :  3,1  :  S,0 
*  =  (  i  3,2  ;  4,3  :  0,7 
),90  :  2,82  =  1  :  3,1  ;  4,7  ;  0,5 
:  19,ö7  :  3,62  =  1  :  3,0  :  4,5  :  0,8 
:  19,5«  :  2, .50  =  1  :  3,0  :  4,6  :  0,6 
;  19,31  :  3,91  =  I  :  S,8  :  4,1  :  0,6 
Die  Analysen  stimmen  darin  übercin,  dass  die  Thonerde  dreimal  so  viel 
SauerslolT  als  das  Natron  enthält,  aber  in  Bezug  auf  die  Süure  und  das  Waswr 
weichen  sie  ab. 

No.  1  a.  In  dem  Silikat  ist  der  SaucrstofT  =1:3:5,  und  die  Basen  (Im 
Carbonats  enlliallen  halb  so  viel  Sauerstoff  als  das  Natron  in  jenem.  Er  ist  als« 
durch 

J^j;jC  +  (2NaSi  +Äl»äi») 
zu  bezeichnen.     Das  Silikat  hat  die  Zusammensetzung  des  Barsonits,  dv 
Kalk  stall  Natron  enthillt. 

No.    1  b.,  2  und  3n  geben  das  erste  Verhaltniss  =  1  ;  3  ;  4,5  :  0,5,— fl,8i 
das  zweite  gleicbfalts  =  1:2;  die  Formel  isl 

Das  Silikat  ist  liier  kaliarnier  Neplielin 
1]  B«i  Annabme  voo  6  p.c.  Kolitunsflure. 


-  2Äi'Si')  -t-  Xuq. 


6 

— 

Kieselsäu 

3 

— 

Thonerde 

4 

— 

Kalk 

3 

— 

Natron 

655 

No.  36  giebt  das  erste  VerhSlItniss  =  i  :  3  :  4,  das  zweite  ebenfalls  = 
1:2.  Hier  wttrde  daher  der  Ausdruck 

|^^}C  +  2(NaSi  +  ÄjSi)  +  aq. 

Hier  ist  das  Silikat  das  des  S  o  d  a  1  i  t  b  s. 

G.  Rose,  in  dessen  Analyse  (4  a)  die  Kohlensäure  auch  etwas  Wasser  ein- 
scbliessii  hatte  angenommen,  dass  der  Kalk  zur  Sättigung  jener  gerade  hinreiche, 
und  das  in  dem  Natron -Thonerdesilikat  das  SauerstofFverhältniss  wie  im  Anor- 
thil  =35  4  :  3  :  4  sei.    Die  Formel 

a 

CaC  +  3(5raSi  +  ÄlSi) 

eDtspricbt  iDdessen,  nach  Rose's  Bemerkung,  der  Analyse  nicht  gut.    Inder 

Tbat  erfordert  sie : 

4  At.  Kohlensäure    =    275  =    4,56 

=  2310  =  38,35 
=  1926  «  31,98 
»  350  =  5,81 
=  i462  =  19,30 

6023      100. 

Breitbaupt  schloss  aus  der  Uebereinstimmung  der  physikalischen  Eigen- 
schaften (der  C.  spaltet  nach  den  Flächen  eines  regelmässigen  sechsseiligen 
Prismas)  auf  die  Identität  des  C.  und  des  Davyns.  Wir  können  nach  meinen 
Analysen  des  letzteren  nun  auch  die  chemische  Uebereinstimmung  hinzufügen, 
und  glauben,  der  C.  sei  ein  Gemenge  von  kohlensaurem  Kalk  mit  kaliarmem 
Eläolith,  der  etwas  Wasser  aufgenommen  hat^}.  Denn  die  Annahme  von  koh- 
lensaurem Natron,  die  nur  aus  der  Menge  der  Kohlensäure  sich  ergiebt,  ist  nicht 
sehr  wahrscheinlich. 

Dieser  Mangel  an  Kalk  unterscheidet  allein  den  C.  vom  Davyn.  Berechnet 
man  zu  dem  gefundenen  Kalkgehalt  die  erforderliche  Kohlensäure,  so  muss  die- 
selbe betragen : 

4  a.  4  b.  2a.  2b.  Sa.  3b. 

5,26       4,46       3,33       2,44       3,04       4,13  p.G. 

Darf  man  annehmen,  dass  die  Bestimmungen  durchgängig  zu  hohe  Werthe  er- 
geben haben?  Die  Ditl'erenz  ist  namentlich  in  2  und  3  sehr  gross,  während  in 
G.  Rose^s  Analyse  nur  1,12  p.  G.  Wasser  angenommen  werden  dürfen,  um  sie 
ganz  verschwinden  zu  lassen.  In  dem  Silikat  ist  dann  der  Sauerstoff  von  ft  : 
AI :  Si  =  1  :  2,9  :  4,55,  also  wohl  =  1  :  3  :  4,5  (Nephelin),  wie  schon  Schee- 
rer  bei  Gelegenheit  seiner  Untersuchung  des  Nephelins  bemerkt  hat.  Jeden- 
falls wäre  eine  wiederholte  und  möglichst  genaue  Bestimmung  der  Kohlensäure 
und  des  Wassers  zu  wünschen. 

Breithaupt:  S.  Davyn.  —  Pu  sire  wsky :  Kokscharow  III,  85  —  G.Rose: 
Pogg.  Ann.  XLVII.  379.  —  .Scheerer:  Ebendas.  XLIX,  S77.  —  Struve:  Ebendas. 
XC,  613.  —  Whitney:  Ebendas.  LXX,  434. 


\]  Aller  untersuchte  Eläolith  ist  eigentlich  Nvasserhaltig. 


2.  Gruppe  des  Glimmers. 

Eine  in  krysUtUogrnphi scher  [optischer}  und  ciicmischer  Beziehung  niicb 
unvollkommca  bcküDDte  Gruppe. 

Die  gitteren  Analysen  von  Kirwao,  Chenevix,  ßlaprolh  und  Van- 
(juelin  wurden  durch  eine  wichtige  Arbeit  ti.  Ilose's  berichtigt,  wodurch  ütt 
Gehalt  vieler  Gl.  an  FJuor  sich  ergab,  und  welcher  die  Versuche  v.  Kobell's, 
C.  Graelin's,  Turner's  u.  A.  folgten. 

Indem  wir  hier  lediglich  die  Zusaaimensetzung,  so  weit  sie  bekannt  isl 
zum  Grunde  legen,  zerfiillen  wir  die  ganze  Gruppe  in  zwei  grössere  Abtheilun- 
gen:  I.  Kaligliminer  und  II.  Magnesiaglimmer.  Beide  sind  Doppels ilikato,  deren 
Basen  Thonerde,  die  0\ydc  des  Eisens  (und  Mangans),  Magnesia  und  die  drei 
Alkalien  sind.  Kali  ist  allen  zwar  gemeinsam,  allein  in  I  herrschend,  wHhreni) 
in  II  unter  den  Monoxyden  Magnesia  in  ansehnlicher  Menge  erscheint.  Ksik 
fehlt  den  Glimmern  ganz  oder  beinahe  ganz, 

I.  Kaliglimmer. 

Nur  weil  das  Lithioa  in  manclier  Hinsicht  der  .Magnesia  nahe  sieht,  iMg 
diese  Ablheiluug  in  zwei  Unlerabtheilungen :  litbionfreio  oder  reine  Kalijfl immer, 
und  liihionhaltige  oder  Lithionglimmcr  zerfallen. 

A.    Lilhionfreie  oder  reine  Kaliglimmer. 

Sie  geben  beim  Erhitzen  mehr  oder  weniger  Wasser,  welches  gegen  Glos 
und  Kernambukpapicr  auf  Fluorwasserstoff  roagirt.  Sie  schmelzen  v.  d.  L. 
mehr  oder  weniger  leicht  zu  grauen  oder  gelblichen  blasigen  GlUsem.  Mit  den 
FlUssen  geben  sie  die  Beaktionen  der  Kieselsäure  und  des  Eisens  [Mangans). 

Sie  werden  weder  von  Chlor  Wasserstoffs  Hure  noch  von  Schwefelsäure  pl 
zersetzt. 

Diese  Abiheilung  begreift  weisse,  aber  auch  braune  und  grtlne  Gl.  in 
sich.  Alle  sind  optisch  zwoiaxig,  und  die  oplischen  A^en  bilden  Winkel 
von  45"  bis  75", 

Wir  gruppiren  sie  nach  dem  Sauerstoffverhaltniss  ihrer  Beslandtiieile. 


.  Dreifelsengebirge,  Grafschaft  Dublin,  Irland.    Grau.    Azenwinkel  53*  S*. 

Haughton. 
.  Licbfield,  Maine.  Weiss,  sp.G.  =  S,76.    Smith  u.  Brush. 
.  Leinsterbei^,    Grafschaft    Carlow,    Irland.    Grau,   Axenwinkel   li"  IS*. 

Haughton. 
.  Glendalouglhai,  Grafschaft  Wicklow,  Irland.  Axenwinkel  70"  4',  sp.G.  s 

8,793.    Derselbe. 
.  Monroe,  Conneclicut  (Margarodit) .  Smith  u.  Brush. 


657 

6.  Ceox  bei  St.  Etiei^ne,  Vogesen.  Grau  weiss,  im  durchfallenden  Licht  rölh- 
lieh,  sp.  G.  SS  2,817.   Delesse. 

7.  Glenmalar,  Grafschaft  Wicklow,  Irland.  Weiss.    Sullivan. 

8.  Fundort  unbekannt.    Silberweiss,  mit  schwarzem  Turmalin  verwachsen, 
sp.G.  s  2,831.  Rammeisberg. 

9.  Lomnitz  bei  Hirschberg,  Schlesien.    Grün,  sp.G.  ss  2,867.    Ist  frei  von 
FluoTi  giebt  beim  Erhitzen  w*enig  Wasser  und  fUrbt  sich  braun,   v.  Rath. 

10.  Monroe.  Weiss,  sp.G.  ==  2,81.    Rrewer.^) 

11.  Pargas.  a)  Pseudomorphose  nach  Skapolith,  grünlich  weiss,  sp.  G.  ss 
2,833.  Erbalt  v.  d.  L.  feine  Sprünge,  wird  silberweiss,  schmilzt  aber 
nicht.  Wird  von  GhlorwasserstofTsäure  unvollkommen  zersetzt,  und  ist 
frei  von  Fluor.  Die  Analyse  gab  11,11  p.  G.  kohlensauren  Kalk,  der,  ob- 
gleich nicht  sichtbar,  doch  beigemengt  und  daher  abgezogen  ist.  (Vgl. 
Skapolith).  v.  Rath.  b)  Ebensolcher,  mit  Säuren  stark  brausend.  G.Bi- 
schof. 

12.  Hirschberg,  Schlesien.  Pseudomorphose  nach  Orthoklas.    Kjerulf.^) 

13.  Warmsteinach,  Fichtelgebirge.  Pseudomorphose  nach  Orthoklas.  G.  Bi- 
schof. 

6. 

II.  Lisens,  Tyrol.  Pseudomorphose  nach  Andalusit ;  weiss,  a)  Roth,  b)  G. 
Bischof. 

15.  Zsidovacz,  Ungarn.  Weiss,  sp.G.  =  2,817.    Russin. 

16.  Schwarzenstein,  Zillerthal.    (Chromglimmer.   Fuchsitj.    Grün.     Schaf- 

häutl. 

c. 

17.  Utö,  Schweden.  Goldgelb.    H.  Rose. 

18.  Kimito,  Finland.  Gelb.    Derselbe. 

19.  Fahlun,  Schweden.    Derselbe. 

20.  Union ville,  Pennsylvanien.    Darrack. 

24.  Broddbo  bei  Fahlun.  a)  Grau,  krummblättrig.  H.  Rose,  b)  Svanberg. 
22.  Ochotzk.  Sibirien.  Weiss.    H.  Rose. 

a. 

4.  1.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9. 

Fluor  0,82  0,86 

Rieselsäure  43,47  44,60  44,64  44,71  46,10  46,23  47,41    47,84  49,04 

Thonerde  31,42  36,23  30,18  30,13  33,84  33,03  36,21   32,36  29,01 

Eisenoxyd  4,79  1,34     6,35  4,69       2,90  3,48  3,11     3,06  5,56 

Magnesia  1,13  0,37     0,72  0,90       1,02  2,10  1,57     1,28  0,75 

Kalk  1,38  0,50     —  1,09       —          —  4,29     0,29  0,17 

Kali  10,71  6,20  12,40  9,91       7,41  8,87  6,51   10,25  11,19 

Natron  1,44  4,10     —  4,27       2,78       1,45  2,51     1,55  0,50 

Wasser  5,43       5,26     5,32  6,22       4,77       M2  2,37     2,43  4,65 

99,77  100,60  99,61     99,92^010,34     99,28  100,84  99,06  100,87 

99,95 


4)  Wahrscheinlich  identisch  mit  NC  5.  9)  Vgl.  No.  ». 

nammelsberfT^H  Mioeralchemir.  42 


698 

W 

IS. 

i< 

s.                  b. 

Jt              it. 

noor 

0,83 

Kiexlsllire 

19,87 

50,10         6&,8S 

61,73         60,M 

TboMrd« 

3t,-i 

äS.05l       ,-  3, 

98,75         95,00 

Eisenoiyd 

— 

s.icl     '■■" 

6,37           7,77 

Unff^ia 

1,45 

0,10          «,lf 

0,6f           — 

lütlt 

!,H            — 

Eili 

7.91 

7,5«          .5,77 

8,98           3,9* 

NaUon 

3.89 

1,96          0,12 

9,11           0,IS 

Wasser 

4,16 

3,87          0,99 

-             9,6» 

CUw 

0,11 
99,31 

99,11       100. 
b. 

99,79       100. 

tt               u. 

«.                h. 

Cloor 

0,35 

EiescIsUni 

11.71         59,01 

K.07         47,95 

Tbonerde 

35.29         26,56        3R.II         34,15 

GhromoxTd 



-             3,95 

EisCTioiyj 

1,19           6,63 

—             (,80 

Hs^esis 

0,39          3,61 

—             0,7( 

Ksik 

0,98           — 

—             0,59 

Sali 

1 

'■'n   M6 

0,(0         (0,75 

NalroQ 

I 

—             0,37 

W.5s«r 

5,69) 

3,42           — 

100.           100.           «00.           (00,98 
c. 

Ruor 

0,53 

0,6- 

(.03 

(,06 

0.72 

0,28 

Kieselsaure         17,50 

16,36 

16,22 

16,75 

16,(0 

47,97 

17,(9 

ThoDerde 

37,20 

36,80 

31,52 

39,20 

3(,60 

32,35 

33.80 

Eisentny 

i             3,20 

1,.53 

6,01 

— 

8,65 

5,37 

1,1! 

MangaDoxydul       0,8( 
Magnesia                — 

=   1 

9,(« 

(,02 

(,26 

(,50l 

2,5« 

Kalk 

— 

— 

— 

0,39 

— 

— 

0,13 

Kali 

9,60 

9,92 

8.22 

6,56 

8,39 

8,3  ( 

8,35 

Wasser 

2,63 

(,81 

0,98 

1,90 

(,00 

3,32 

1,0! 

(0f,47 

99,12 

99,(2 

98,82 

98,06 

99,51 

OO.S! 

SaDenlo(r). 

(.              s. 

1. 

4. 

s. 

6 

7. 

g 

Si 

22,57       83,(5 

23,(8 

23,9( 

23,93 

21,09 

91,63 

21,81 

M 

(1,67       (6,9( 

(1,09 

(4,94 

(5,80 

(5,12 

16,79 

(5,11 

fe 

(,li         0,10 

(,90 

(,1( 

0,87 

(,04 

0,93 

0,91 

««i«" 

0,81         0,29 

0,29 

0,67 

0,1( 

0,84 

0,99 

0,5« 

t,!«. 

2,(9        2,(0 

2,(0 

2,00 

1,97 

(,88 

(,57 

2,(3 

6 

1,83         1,67 

1,73 

5,53 

1,21 

3,66 

2,<( 

2,(6 

I )  Die  Antlyaeo,  woria  über  H  p.  C.  KieaelBttnre,  sind  Uer  anigetchloif  n. 


659 


• 

10. 

44  a. 

4S. 

äi 

25,46        25,96 

25,98 

26,86 

Äi 

13,55         15,28 

13,09 

13,42 

J?e 

1, 

,67           — 

1,63 

1,61 

«g. 

('a       0,34          0,50 

0,85 

0,25 

fc,  Na        2,03          2,08 

1,60 

1,95 

A 

3,10           3,96 

3,44 

b. 
44a. 

45. 

• 

46. 

Si 

23,23        24,97 

24,91 

Äl,€r 

16,48         i 

17,93 

17,22 

lue 

1,23 

— 

0,54 

ftg  Ci 

1       0,44 

— 

0,45 

fc,Na 

1,50 

1,71 

1,91 

A 

5,05 

3,04 

— 

<7. 

48. 

c. 

49. 

so. 

14  a.             14  b. 

11. 

Si             24,68 

24,09 

24,01 

24,29 

23,95        24,90 

24,52 

ÄI             19,27 

17.18 

16,75 

18,30 

15,17         15,11 

16,55 

Pe              0,06 

1,36 

1,81 



2,59          1,61 

1,34 

liin,%Ca  0,48 

»» 

0,84 

0,52 

0,28          0,34 

1,06 

k,Na         1,63 

1,56 

1,39 

1,11 

1,42          1,41 

1,44 

A               2,34 

1,63 

0,89 

4,35 

0,89          2,95 

3,62 

Verhaltniss. 

ft 

:     ft     : 

Si    :   fi 

o.     1.  1 

•       Ojö  l 

7,4  :  1,6  = 

1,1  :  6: 

8,4  :  1,8 

2. 

7,2: 

9,7  :  2,0  = 

0,8  :  6  : 

8,0  :  2,0 

3. 

6,7: 

9,7  :  2,0  = 

0,9  :  6  : 

8,8:  1,8 

4. 

6,0: 

8,7  :  2,1  = 

1,0  :  6  : 

8,7  :  2,1 

5. 

7,0  : 

10,0  :  1,8=» 

0,9  :  6  : 

8,6  :  1,6 

6. 

6,0  : 

9,0  :  1,3  = 

1,0  :  6  : 

9.0  :  1,3 

7. 

6,9  : 

9,6  :  0,8  = 

0,9  :  6  : 

8,4  :  0,7 

8. 

5,9  : 

%,i  :  0,8  = 

1,0  :  6: 

9,3  :  0,8 

9. 

6,4  : 

10,7:  1,3  = 

0,9  :  6  : 

10,0  :  1,2 

10. 

5,9: 

10,0  :  1,5  = 

1,0  :  6: 

10,1  :  1,6 

IIa. 

6,0  : 

10,6  :  1,4  = 

1,0  :  6  : 

10,6  :  1,4 

12. 

6,9  : 

12,2           = 

0,9  :  6  : 

40,6 

6.  Ha.  1 

:  9,1  : 

12,0  :  2,6  = 

1,0  :  9  : 

12,0  :  2,6 

15. 

10,5  : 

14,6  :  1,8  = 

0,9  :  9  : 

12,5:  1,5 

16. 

7,5: 

10,6           = 

1,2:  9  : 

12,6 

c.  17.  1 

:  12,4  : 

15,1  :  1,4  = 

1,0  :  12 

:  14,6:  1.4 

18. 

11,9  . 

15,4  :  1,4  = 

1,0  :  12 

:  15,5:  1,4 

19. 

13,3  : 

17,3  :  0,6  = 

0,9  :  12 

;  15,6  :  0,6 

20. 

11,2  : 

15,0  :  2,7  = 

1,0  :  12  : 

16,0  :  2,9 

21a. 

12,5  : 

16,8  :  0,6  = 

0,9  :  12 

:  16,1  :  0,6 

216. 

9,5: 

14,2  :  1,7  = 

1,2  :  12  : 

17,9  :  2,1 

22. 

12,4  : 

17,0  :  2,5  = 

1,0  :  12 

:  16,4  :  2,4 

42 


660 

In  den  vorstehenden  Gruppen  sind  diejenigen  Analysen  von  KaligUmmeni 
vereinigt,  welche  offenbar  analoge  Zusammensetzung  haben.  Bei  ihrer  Bereck- 
nung  aber  stOsst  man  in  Betreff  des  Eisens ,  des  Wassers  und  dea  Fluors  auf 
Schwierigkeiten,  die  nur  unter  gewissen  Bedingungen  sich  heben  lassen. 

4.  Das  Eisen  kann  als  Oxydul  oder  als  Oxyd  oder  in  Form  beider  vor- 
handen sein.  Seine  Menge  ist  bedeutend  geringer  als  in  den  meisteii  Magnesia- 
glimmern I  ja  es  fehlt  bisweilen  fast  ganz.  Aus  der  Farbe  der  Glimmer,  veif^ 
eben  mit  der  von  jenen,  so  wie  daraus,  dass  die  eisenflnnsten  zugleich  die  thoiH 
erdereichsten  sind ,  darf  man  schliessen ,  dass  vorherrschend  oder  aossdiliess- 
lieh  Eisenoxyd  vorhanden  ist.  Die  geringen  Manganmengen  sind  freilich  als 
Oxydul  angenommen ;  sie  würden  als  Oxyd  in  die  Sauerstofiproportionen  nar 
eine  geringe  Aenderung  bringen. 

2.  Das  Wasser  fehlt  keinem  Glimmer,  aber  seine  Menge  schwankt  aus- 
serordentlich von  1  bis  6  p.  G. ,  wahrend  die  Mehrzahl  S  bis  4  p.G.  davon  ent- 
hält. Zuweilen  ist  gegen  1  At.  ft  bei  weitem  noch  nicht  4  At.  Wasser  vorfaandeo 
(Gruppe  c),  öfters  aber  betragt  seine  Menge  beziehungsweise  8  bis  3  Atome.  Es 
entsteht  die  Frage:  Giebt  es  wasserfreie  und  wasserhaltige  Glimmer? 

Die  Struktur  des  Glimmers  befähigt  ihn  gewiss  vorzugsweise  lur  AnfinahoM 
von  hygroskopischer  Feuchtigkeit,  so  wie  zum  Festhalten  derselbeHi  auoh  wIIh 
rend  der  Einwirkung  erhöhter  Temperaturen.  Man  darf  behaupten ,  daas  keine 
Glimmeranalyse  dafür  Bürgschaft  leistet,  dass  in  dem  angegebenen  Wasser  keiD 
hygroskopisches  enthalten  sei. 

Die  höchsten  Wassergehalte  zeigen  diejenigen  Analysen,  welchen  die  Fluor- 
bestimmung fehlt.  Das  gefundene  Wasser  ist  bei  ihnen  aber  der  Glühver- 
lust, worin,  wie  H.  Rose  gezeigt  hat,  eine  gewisse  Menge  Fluorkiesel  einge- 
schlossen ist.  Somit  geben  alle  solche  Analysen  den  Wassergehalt  zu  hoch  an. 

Allem  die  oft  sehr  bedeutende  Menge  des  Wassers  beweist  doch,  dass 
wenigstens  in  vielen  Fällen  dasselbe  auch  chemisch  gebunden  sein  müsse. 
Wären  alle  Glimmer  wasserhaltig,  so  könnte  man  letzteres  unbedingt  anneh- 
men. Indessen  giebt  es  auch  entschieden  wasserfreie  Magnesiaglimmer,  und 
deshalb  glauben  wir  ebensowenig  beim  Glimmer,  wie  beim  Feldspath,  Vesuvian, 
Epidot  etc.  an  die  Ursprünglichkeit  und  Wesentlichkeit  eines  Wassergehalts, 
sondern  sind  der  Meinung ,  derselbe  bezeichne  wie  beim  Cordierit  schon  einen 
Schritt  zur  Umwandlung  der  Substanz. 

G.  Bischof  hat  die  Ansicht  aufgestellt,  dass  die  Glimmer  überhaupt  das  j 
Produkt  von  Metamorphosen  seien ,  und  dass  sie  in  dieser  Hinsicht  gleiche  Stel- 
lung mit  Cblorit,  Talk,  Serpentin  und  Speckstein  haben.  Ist  es  gleich  schwer, 
diese  Ansicht  auf  den  Glimmer  der  granitischen  Gesteine  anzuwenden,  so  spre- 
chen doch  viele  ThatvSachen  für  eine  sekundere  Bildung  der  Glimmersubstaox. 
(Pseudomorphosen  von  Glimmer  nach  Orthoklas,  Turmalin,  Cordierit,  Anda- 
lusit  etc.) 

Wir  werden  daher  das  Wasser  nicht  in  die  Formel  der  Glimmer  aufneh- 
men, gleichwohl  aber  seine  Menge  angeben. 


/ 


it 


661 

3.  Das  Fluor.  U.  Rose,  dem  wir  die  Entdeckung  des  Fluors  im  Glim- 
mer verdanken ,  fand  dasselbe  in  allen  Abänderungen ,  welche  er  darauf  prüfte 
(Gruppe  c).  Seine  Menge  (die  bekanntlich  sehr  schwer  richtig  zu  bestimmen 
ist)  variirt  sehr,  steigt  aber  höchstens  auf  1  p.  C.  Sehr  reich  daran  sind  aber 
die  Lithionglimmer,  während  in  den  Magnesiaglimmem  der  Gehalt  nicht  grösser 
ist  als  in  den  reinen  Kaliglimmem. 

lieber  den  Verbindungszustand  des  Fluors  lässt  sich  faktisch  nichts  ermit- 
teln. H.  Rose  vermuihete  anfangs,  es  möge  als  Kieselfluorkalium  vorhanden 
sein,  allein  der  geglühte  G.  zeigt  keine  alkalische  Reaktion,  wie  es  der  Fall  sein 
mttsste.  Später  hielt  Rose  es  für  das  Wahrscheinlichste,  dass  das  Fluor  mit 
dem  Eisen  verbunden  sei ,  weil  die  Mengen  beider  in  einer  gewissen  Abhängig- 
keit von  einander  ständen.  In  fluorreicheren  Abänderungen ,  wie  sie  unier  den 
Magnesia-,  besonders  aber  unter  den  Lithionglimmern  vorkommen,  hat  man 
meistens  Fluorüre  der  Alkalimetalle  angenommen ,  allein  es  ist  klar ,  dass  das 
Auftreten  von  Fluorkiesel  beim  Glühen  des  Glimmers  dafür  spricht ,  dass  das 
Fluor  nicht  blos  an  die  Alkalimetalle  gebunden  sei. 

Ich  habe  zuerst  beim  Apophyllit  eine  Ansicht  über  die  Rolle,  welche  das 
Fluor  in  Silikaten  spielt,  geäussert.  Dieses  Element ,  ebenso  elektronegativ  als 
der  Sauerstoff,  kann  denselben  in  Verbindungen  ersetzen ,  oder  richtiger  gesagt, 
Fluor-  und  Sauerstoffverbindungen  von  analoger  Zusammensetzung  können  zu 
isomorphen  Mischungen  zusammentreten.  Demgemäss  hat  man  sich  das  Fluor  in 
Verbindung  mit  Kiesel  und  den  Metallen  der  basischen  Oxyde  zu  denken ,  und 
das  entstehende  Doppelfluorür  als  gemischt  mit  dem  Silikat. 

Kehren  wir  nun  zu  den  Sauerstoffproportionen  zurück.  Dieselben  sind  für 

ft  :    Si 

6  :    8—40 

9  :  12 
12  :  U— 46. 

Wenn  man  weiss ,  wie  häufig  die  Glimmer  von  Quarz  begleitet  sind ,  und 
sieht,  dass  in  manchen  Analysen  (No.  üb,  13)  offenbar  eine  Beimischung  des- 
selben stattgefunden  hat,  wenn  man  ferner  bedenkt,  dass  bei  Silikaten  die  grös- 
sere Menge  von  ft  für  den  frischen  Zustand  des  Minerals  spricht ,  so  wird  man 
den  niedrigeren  Säuregehalten  den  Vorzug  geben. 

Nimmt  man  deshalb  die  Proportionen  an : 

o  =  1  :  6  :  8;  6  =  1  :  9  :  11;  c  =  4  :  12  :  U, 
so  ist  ein  Glimmer : 

a  =     ft  +  2R  +    4& 

6  =  2ft  +  6ft  +  IlSi 

c  =     R  +  4ft+    7Si 
Man  kann  danach  folsende  Formeln  bilden : 

o=    ftSi+    R*Si» 

6  =  2ftSi  +  3tt»Si» 
c  =     ftSi  +  2R*Si» 

d.  h.  die  Kaliglimmer  sind  hauptsächlich  Verbindungen  von  Kalibi- 

öilikat  und  Thonerdcsingulosilikat,  und  ihre  allgemeine  Formel  ist 


in  a  =  1 

6  =  1 
c  =  1 


Fluor  2,56 

Kieselsäure  36,54 

Thonerde  25,47 

Eisenoxyd  27,06 

MangaDoxvdul  4,73 

Kalk         *  0,93 

Kali  5, 47 


Sanersloff. 


99,76 

Wahrscheinlich  enthält  dieser  Glimmer  auch  Eisenoxydul. 

G.  Bischof:  Lehrb.  d.  ehem.  Geol.  —  Brewer:  Dana  Min.  p.  858.  —  Darrack: 
Dana  MiD.  p.  357.  —  Delesse:  Ann.  Ifin.  IVS^r.  XVI.  400.  —  Haughton:  Phil.MaS' 
IVSer.  IX,  373.  J.  f.  pr. Chem.  LXV,  884.  —  Klaprolh:  Beitrage  1, 279.  11.491.  V,64. - 


1 )  Der  braune  G.  aus  dem  Gneis  von  Freiberg  (ob  Kali-  oder  Magnesiaglimmer?)  enlbäli 
nach  Scbeerer  gegen  8.  p.C.  Tilansäure.  (B.-  u.  b.  Zeitg.  XMI,  84  9  } 


662 

mftSi  -h  IllP5i^  (1.) 

Indessen  darf  man  nicht  verkennen,  dass  die  Analjraeii  an  «od  Mr  wA 

einen  etwas  grflsaeien  SSnregehalt  fbr  alle  drei  Abtheünngen  ergeben,  and  am 

die  Proportionen 

amii  :  6:  9;  fr»  4  :  9  :  42;  c  »  4  :  42  :  15 

▼iel  einbcber  sind.  Nimmt  man  sie  an,  so  ist  ein  Glimmer 

a  ac  2ft+  4R-I-    9Si 
frs     ft  +  3R+    65i 
c  S2A-I-8R-I-  f5St, 
und  man  erhält  dann  folgende  Formeln : 

a  »  &«Si>  -h  2ÄPSi> 

fr  =»K>Si*  + 3X1*81* 
e  »  iL'Si*  +  42l*Si* 

d.  h.  die  Kaliglimmer  sind  hanptsadilich  Verbindungen  von  Kalitrisili- 

kat  undThonerdesingulosilikat,  und  ihre  allgemeine  Formel  iH 

ft*Si* -I.  nIPSi*.    (II.) 

An  und  fbr  «ch  hat  aber  eine  solche  Verbindung  weit  weniger  WahnebfliB- 
lichkeit  als  die  eines  Bi-  und  Singulosilikats.  Neue  mHglichst  soiglfelligB  Aaalf- 
sen  sind  wflnadienswerthy  um  diese  Frage  xu  entscheiden.  Heber  die  Msnpte 
Wassers  geben  die  mitgelheilten  Saoerstofl^roportionen  AufBchlnas. 

Die  iA  isomorpher  Mischung  TorhandoM  Fluorverbindung  vrttrde  ftlr  die 

beiden  Silikatfbrmeln  sein : 

I.  »  (   KFI  +     SiFP)  -h  n  (2AIFP  -h  SSiFP) 
II.  s  (2KF1  -h  3SiPI*)  -h  n  (2A1F1*  -h  SSiFI*) 

Ihre  Menge  ist  gegen  die  des  Silikats  stets  sehr  gering. 

Peschier  wollte  in  mehreren  Glimmern  eine  ansehnliche  Menge  Titan- 
säur e  gefunden  haben,  H.  Rose  zeigte  indessen,  dass  dieselbe  in  vielen  gar 
nicht,  in  anderen  nur  in  äusserst  geringer  Quantität  vorkommt.*) 

Ein  abweichendes  Resultat  hat  g^eben  : 

Brauner  6.  aus  Comwall.  Sp.  G.  =,  3,084;  v.  d.  L.  schwer  zu  brauDeni 
Email  schmelzend.  Turner. 


1 


663 

KassiniPrivatmitthlg.  -  Peschler:  Ann.Ch.Phys.  XX1,208.  Scbwgg.J. XXXIV,  859. 
XLIV,  60.  —  H.  Rose:  Schwgg.  J.  XXIX,  281.  Gilb.  Ann.  LXXI,  18.  Pogg.  Ann.  I,  75. 
—  Roth:  Ztschrfl.  cl.  d.  geol.  Ges.  VII,  45.  —  Schafhttatl:  Ann.  d.  Gbem.  u.  Pharm. 
XLIV,  40.  —  Smith  u.  Brush:  Am.  J.  ofSc.  IlSer.  XV,  2<0.  XVI,  45.  —  Sulli- 
van:  J.  ofthe  Geol.  Soc.  of  Dublin  IV,  458.  —  Turner:  Edinb.  J.  of  Sc.  III.  Berz. 
Jabresb.  VI,  SS7.  —  Vauquelin:  Ann.  Ch.  Phys.  XXVII,  67.  Schwgg.  J.  XLVl,  57. 

B.    LitbioDhaltige  oder  Lithionglimmer. 

Sie  geben  beim  Erhitzen  Wasser  mit  starker  Reaktion  auf  Flusssäure.  V.  d. 
L.  färben  sie  filr  sich ,  oder  mit  einem  Gemenge  von  Flussspath  und  saurem 
schwefelsaurem  fijili ,  die  Flamme  roth  (im  letzteren  Fall  zuweilen  auch  grün 
durch  einen  Gehalt  an  Borsäure.  G.  Gmelin.).  Sie  schmelzen  v.  d.  L.  sehr 
leicht,  und  reagiren  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Mangan. 

Sie  werden  von  ChlorwasserstoflEisäure  und  Schwefelsäure  schwierig  zer- 
setzt. Nach  vorgängigem  Schmelzen  gelatinirt  das  feine  Pulver  mit  der  Säure. 

Der  hierhergehörige  Lepidolith  von  Rozena  war  das  zweite  Mineral ,  worin 
Klaprotb  das  Kali  nachwies,  das  Lithion  fand  jedoch  erst  später  C.  Gmelin 
in  diesen  Glimmern  auf. 

In  dieser  Abtheilung  tritt-  das  Mangan  mehr  hervor ,  und  während  einige 
Glieder  auch  etwas  Eisen  enthalten ,  und  dann  im  Aeusseren  den  reinen  Kali- 
glimmern  gleichen,  sind  die  Lepidolithe  eisenfrei. 

Alle  sind  optisch  zweiaxig,  und  die  Winkel  der  optischen  Axen  &bb  70^ — 78^. 
i .  Zinnwald  im  Erzgebirge. 

2.  Altenberg  im  Erzgebirge. 

3.  Gomwall.  Grau.  Turner. 

4.  Gomwall.  Braun.  Derselbe. 

5.  Rozena  in  Mähren. 

6.  Ütö  in  Schweden.  Turner. 

7.  Chursdorf  in  Sachsen.  G.  Gmelin. 

8.  Ural.  Turner. 

9.  Juschakowa  am  Ural.  Rosales. 


a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

C.  Gmelin. 

Tarner. 

Lohmeyer. 

Stein. 

Rammeisberg. 

Fluor 

8J0 

4,88 

6,35 

8,46 

7,47 

Kieselsäure 

46,23 

44,28 

42,97 

48,65 

46,52 

Thonerde 

14,44 

24,53 

20,59 

47,67 

24,81 

Eisenoxyd 

47,97 

42,59 

44,48 

— 

4,68 

Eisenoxydul 

— 

— 

4  4,57 

6,80 

Manganoxydul  4,57 

4,49 

0,83 

4,24 

4,96 

Magnesia 

— 

— 

— 

0,53 

0,44 

Kali 

4,90 

9,47 

40,02 

8,60 

9,09 

Natron 

4,20/ 

i  /\t\ 

4,44 

0,74 

0,39 

Lithion 

4,09 

4,60 

2,44 

J'*'' 

Wasser 

0,83 

— 

0,22 

f02,54 

P0,43 

400,94 

404,33 

Gl  0,24 

400,66 

98,38 


»,5fi  i.l6 

&0,83  40,06 

10,09  S7.06 

—  1.7» 

!»,86  1,30 

i.ftS  li,0O 


101,33     109.9t         100,71         lOO.ST 


Fhuw                        3.401  ,„             4,(8  .7,li 

Chlor                        0,1!/  ^'^°             -  Po.t« 

Kles«U3are             49,0«  4d,08  52.40  51,70 

ThQDerde                33,61  34,01  26,80  S6,76 

Hangiinoxjd             f. 40  1,08            1,66  1,S9 

Magnesia                   0,44  0,41              —  0,24 

Kali                          4,18  4,10            9,14  10,39 

Nalron                       —  —                —  l.'5 

Lilhion                     3,59  3,58             4,85  1,«7 

Wassrr                      (4,24)  (4,15l             —  — 

(00.  100.  99,03  Ca  0,40 
100,38 

t.  7.                   S.  *. 

Kluor                        3,00  4,81             4,94  10,9« 

Chlor                      _  _              _-  1,16 

Kieselsaure             50,91  52,25  50,35  48,98 

Tbon:!rde                28,1 7  28,34  28,30  20,30 

Hanganoxyd             1,20  4,06             1,37  4,67 

Kalk                        _  _              _  0,12 

Kali                          9,50  6,90             9,04  10,96 

Natron                    _  _              _  2^83 

Lilhion                     5,67  4,79            5.49  2,77 

99,35  104,15  1)9,49  101,35 

Eine  Kritik  der  vorstehenden  Analysen  ist  sehr  schwierig,  schon  w^en  der 
grossen  Differenzen,  welche  Glimmer  von  den  nämlichen  Fundorten  im  Gehalt 
an  Kieselsäure,  Tbonerde,  Alkali  und  Fluor  zeigen.  Hag  immerhin  einTheil  (tie- 
ser  Differenzen  in  dem  Mineral  selbst  liegen,  so  liegt  doch  ein  anderer  unstreitig 
in  der  Analyse,  welche  in  diesem  Fall  durchaus  nicht  leicht  ist.  Die  Glimmer 
4 — 4  sind  reich  an  Eisen,  dessen  Oxydationsstufe  bestimmt  werden  muss.  In 
No.  1  (Zinnwald)  wäre  das  Eisen  nach  Stein  als  Oxydul  enthalten;  ich  habeb 
dem  Zinnwalder  Gl.  beide  Oxyde  des  Eisens  gefunden  und  direkt  bestimmt. 
Wahrscheinlich  sind  sie  auch  in  den  übrigen  enthalten. 


665 

Dann  Iflssl  die  Bestimmung  der  Alkalien  viel  zu  wünschen  übrig ,  nament- 
ch  die  des  Lithions ,  welches  bei  seinem  hohen  Sauerstoffgehalt  auf  die  Formel 
on  Einfluss  ist.  Ich  habe  es  stets  in  Begleitung  von  Natron  gefunden ,  wel- 
hes  die  früheren  Analysen  nicht  angeben,  obwohl  es  gewiss  immer  vor- 
landen  ist. 

Wir  discatiren  daher  hier  nur  einige  wenige  Analysen. 

4  e.  Glimmer  von  Zinnwald  (R.),  eine  grossblättrige  Varietät.  Der  Sauer- 

toff  von  ft  :  R  :  Si  ist  SS  1,45  :  3  :  6,2.  Setzen  wir  dafür  4  :  3  :  6,  sa  ist  seine 

^ormel 

ftSi  +  RSi»oder  ft»Si»  +  R*Si». 

)ie  Menge  des  Fluors  ist  so  gross,  dass  4  At.  des  Fluorürs  mit  6  resp.  42  At. 

las  Silikats  gemischt  ist, 

[{RFl  +  SiFl»)  +  (RFl»  +  2  SiFl»)]  +  (6  ftSi  +  RSi»), 

»der        [(8  RFl  -l-  3  SiFl^)  +  (2  RFl»  +  3  SiFl^)]  +  42  {A*Si»  +  R*Si») 

9.  Lepidolith  von  Juschakowa  (Bosales).  Hier  ist  der  Sauerstoff  von 
fc  :  ft  :  Si  B  4  :  8,8  :  6,4  =  4,03  :  3  :  7.  Vielleicht  ist  auch  hier  das  richtige 
Verhältniss  ai  4  :  3  :  6,  und  dann  stimmt  seine  Formel  mit  der  des  Zinnwalder 
Gl.  ttberein,  nur  dass  auf  4  resp.  2  At.  Fluorür  9  At.  Silikat  kommen. 

Sd.  Der  Lepidolith  von  Rozena  (R.),  dessen  sp.  G.  =»  2,848  ist,  und  der 
in  der  Glühhitze  zu  einer  blassrothen  harten  durchscheinenden  Masse  schmilzt, 
ivobei  er  4,43—4,88  p.C.  verliert  (ich  fand  darin  6,64  —  6,73  p.C.  Fluor),  giebt 
"br  fi  :  ft  :  Si ,  wobei  das  Mangan  der  Farbe  des  Glimmers  wegen  als  Oxyd  be- 
rechnet ist,  den  Sauerstoff  =s  4  :  4,4  :  9,43  s=  2,0  :  9  :  48,7.  Indessen  sind 
Üe  feinen  Schuppen  dieses  Glimmers  mit  Quarz  gemengt,  und  die  Kieselsäure 
lesbalb  zu  hoch  ausgefallen.    Durfte  man  das  Verhältniss  2:9:45  annehmen, 

>o  wäre  dieser  Glimmer 

2ft»Si»  +  3tt»Si»*). 

^uch  hier  sind  42  At.  des  Silikats  gegen  4  At.  des  Fluorürs  vorhanden, 

[2  (2RFI  +  3SiFl*)  +  3  (2RF1»  +  3SiFl*)]  +  42  (2A*Si«  +  3ft«Si»). 

Freilich  reichen  diese  wenigen  Beispiele  nicht  hin^  um  einen  Schluss  auf 

lie  chemische  Zusammensetzung  der  Lithionglimmer  mit  Sicherheit  zu  gestat- 

en ;  es  scheint  aber^  als  ob  auch  sie ,  gleich  den  reinen  Kaliglimmern ,  Verbin- 

lungen  eines  Trisilikats  von  Monoxyden  (Alkalien)  und  eines  Singulosilikats  von 

»esquioxyden  in  wechselnden  Verhältnissen  seien.    Dies  würde  zu  Gunsten  der 

nalogen  Formeln  für  A  sprechen ,  und  es  wäre  dann  die  allgemeine  Formel  der 

Laliglimmer  (1),  und  zwar  der  lithionfreien  {A)  gleichwie  der  lithion- 

laltigen  {B) 

A*Si»  +  nR^Si». 

C.  Qmelio :  Gilb.  Ann.  LXIV,  874.  Pogg.  Ann.  II,  407.  III,  48.  VI,  145.  Schwgg.  J. 
XXX,  478.  —  Kralowansky:  Schwgg.  J.  LIV,  380.  —  Lohmeyer:  Pogg.  Ann. 
LXI|  877.  —  Rammelsberg:  Ebendas.  LXXXI,  89.  48.  —  Regnault:  Ann.  Mines, 
III  S^r.  XIII,  454.    J.  f.  pr.  Chem.  XVU,  488.  —    Rosales:  Pogg.  Ann.  LVIII,  454.  — 


4]  1:9:48  würde  ft^Sl'  +  3  I^Si^  geben. 


666 

Stein :  J.  f.  pr.  Chem.  XX.  i8.    Polyt.  Gentr.  4847.  No.iS.   —   Tvrner:  BdiBb.  J.of 
Sc.  III.  VI,  64.  Pogg.  Ann.  VI,  477.  Ben.  Jahresb.  VI,  t87. 

II«  Magnesiaglimmer« 

Die  Glimmer  dieser  AbtbeiluDg ,  meist  von  dunkler  grttoer ,  brauner  oder 
schwarzer  Farbe,  enthalten  nur  etwa  40  p.  C.  Rteselsfiore,  oft  eine  grosse  Menge 
Eisen ,  und  immer  wesentlich  Magnesia ,  bis  xu  30  p.  G.  Kali  ist  vorhanden, 
jedoch  in  geringerer  Qoantitttt.  Ausserdem  fast  immer  Fluor,  und  bXufig  Was- 
ser. Nach  ihrem  optischen  Verhalten  wurden  früher  manche  von  ihnen  für  ein- 
axig  erklärt,  neuere  Beobachtungen  haben  jedoch  gezeigt,  dass  sie  zweiaxig  sind, 
und  dass  der  Winkel  der  optischen  Axen  von  4  bis  20*  variirt.  Hierher  gehört 
auch  der  einzige  krystallographisch  genauer  bekannte  Gl.,  der  vom  Vesav,  wd- 
eher  zweigliedrig  (rhombisch)  ist.  Sehr  wahrscheinlich  gehören  Oberhaupt  alle 
6.  diesem  und  nicht  dem  sechsgliedrigen  (hexagonalen)  System  an  |  wie  man 
lange  geglaubt  hat. 

y.  d.  L.  sind  diese  Glimmer  im  Allgemeinen  schwer  schmelzbar  zu  grauen 
oder  schwärzlichen  Gläsern.  Mit  den  Flttssen  reagiren  sie  stark  auf  Bism. 

Sie  werden  zwar  von  Ghlorwasserstoffsäure  schwer  angegriffen,  von  Schwe- 
felsäure aber  vollständig  zersetzt ,  wobei  die  Kieselsäure  in  der  Form  der  BUtt- 
chen  weiss  und  perlmutterglänzend  zurückbleibt. 

In  der  folgenden  Zusammenstellung  sind  die  hierher  gehörigen  Analyseo 
nach  der  Menge  der  Magnesia  geordnet,  welcher  im  umgekehrten  Sinn  die  des 
Eisens  entspricht. 

1.  Edwards,  St.  Lawrence  Co.,  New-York.    a)  Dunkelgelbbraune,  6)  undc) 
farblose  silberglänzende  Abänderung.  Craw. 

2.  St.  Philippe,  Yogesen.     Im  körnigen  Kalk;   grünlich;   sp.  G.  =  2,746; 
optisch  zweiaxig.  Y.  d.  L.  schwer  schmelzbar.  Del  esse. 

3.  Jefferson  Co.,  New- York.    Braun;  v.  d.  L.  sehr  leicht  zu  weissem  Email 
schmelzend,  und  die  Flamme  rothlich  fhrbend.  Meitzendorff. 

4.  Baikalsee,  Sibirien.  Optisch  einaxig  nach  Seebeck,  zweiaxig  nach  Poggen- 
dorff.  H.  Böse. 

5.  Sala  in  Schweden.  Svanberg. 

6.  Vesuv.  Gelblichgrün,  krystallisirt.  C.  Brom  eis. 

7.  Herrchenberg  am  Laacher  See.  Braun.  Derselbe. 

8.  Putnam  Co. ,  New- York.    Bräunlich  grün;   sp.  G.  ss  2,8.    Smith  und 
Brush. 

9.  Monroe,  New- York.    Dunkelgrün,     a)  Smith  u.  Brush.    6)  v.  Kobeli. 
c)  Greenwood-Fürnace  bei  Monroe ;  dunkelgrün,  v.  Hauer. 

iO,  Bodenmais.    Schwarz  oder  vielmehr  dunkelgrün;  sp. G.  =  2,7;   optisch 

einaxig.   v.  Kobeli. 
1 1 .  Aus  dem  Glimmerporphyr  (Minette)  von  Servance  in  den  Yogesen.    Braun 

oder  grünlich ;  sp.  G.  =  2,842.  Winkel  der  optischen  Axen  kleiner  als  5*. 

Delesse. 


667 

M.  Vesuv,  o)  Grün.  Kjerulf.  b)  Schwärzlichgrün,  krystallisirl.  Chodnew. 

13.  Karosulik  in  Grönland,  v.  Robe  11. 

14.  Aus  Blöcken  im  Laacher  See.  G.  Brom  eis. 

45.  Pfitschtbal,  Tyrol.  Schwarz,  sp.  G.  =  8,94.  Bukeisen. 

16.  Hiask  im  Ural,  a)  H.  Rose.  6)  y.  Kobell. 

17.  Zillerthal.  Dunkelgrün!  Varrentrapp. 

48.  Pargas.  Pseudomorphose  nach  Skapolith.  G.  Bischof. 

49.  Schwanenstein  im  Zillerthal.  Grün.  (Chromglimmer.)  Schaf häutl. 
90.  Bosendal  bei  Stockholm.  S  van  borg. 

94.  Eifel.  Tombackbraun.  Kjerulf. 

92.  Pargas  in  Finland.  Svanberg. 

23.  Haindorf  in  Schlesien.    Aus  dem  Granitit,  dunkelgrün,  sp.  G.  =  3,96.  V. 

d.  L.  leicht  schmelzbar.  II 1  i n g. 
94.  Aus  demProtogyn  der  Alpen.     Dunkelgrün;  sp.  G.  »  3,427.     V.  d.  L. 

schwer  schmelzbar.    Durch  Ghlorwasserstoffsaure  vollständig  zersetzbar. 

Delesse. 
25.  Abborforss  in  Finland.  Svanberg. 

i.  a.  3.  4.  5. 

Fluor  4,20  Spur  Spur  0,22  3,30  0,65           0,62 

Rieselsäure  40,4  4  40,36  40,36  37,54  44,30  42,04  42,64 

Tfaonerde  47,36  4  6,45  4  6,08  49,80  45,35  46,05  43,05 

Eisenoxyd  Spur  Spur  Spur  4,80          4,77          4,93          7,90 

Manganoxydul       —          —          —  0,40           —              —             4,06 

Magnesia  28,40  29,55  30,25  30,32  28,79  25,97  25,98 

Kalk  _          _          —  0,70           _             _              _ 

Kali  40,56  7,23       6,07  7,47          9,70  7,55           6,03 

Natron  0,63  4,94  4,39  4,00  u.Li  0,65           —              — 

Glüh  Verlust           >~  0,95       2,65  4,54           0,28           —             3,47 

400,99     99,48     99,80       400,f6       404,44         97,46       400,45 

6.  7.  8.  9.  40.  H. 

Fluor                    —          —  4,20       0,95       0,50       —  —  4,06 

Kieselsäure  39,75  42,89  39,62  39,88  40,00  40,24  40,86  44,20 

Thonerde  45,99       6,09  47,35  4  4,99  46,46  49,09  45,43  42,37 

Eisenoxyd  8,29  40,59  5,40       7,68       7,50  7,96  43,00  9,92 

Manganoxydul      —          —          —          —          —          —            —  4,50 

Magnesia  24,49  24,33  23,85  23,69  24,54  24,45  22,00  49,03 

Kalk  0,87       0,76       _          _          _         4,55         —  4,63 

Kali  8,78  43,4  5  8,95       9,4  4  40,83  5,22  8,83  7,94 

Natron                  —         0,36  4,04       4,42       —  0,90  —  4,28 

Chlor                    —          —  0,27       0,44       _  _  _  Li  0,22 

GlUhverlust  0,75      2,30  4,44       4,30       3,00  2,89  0,44  2,90 

ünzersetzt  0,40  4  00,47*)  99,06     99,46  ti0,20     98,97     400,26      99,05 

98,62  99,76 


i)  Eine  zweite  Analyse  gab  nur  9,86  Kali,    dagegen  4,35  Natron,    48,84  Eisenoxyd, 
3,4  Wasser. 


668 


4fl. 

U. 

<♦••) 

ift. 

46. 

17. 

a. 

b. 

a. 

b. 

Fiuor 

— 

— 

Spur 



— 

8,00 

— 

— 

Kieselstture 

44,63 

40,94 

41,00 

43,08 

38,43 

40,00 

48,13 

39,85 

Thonerde 

49,04 

47,79 

16,88 

16,85 

15,71 

18,67 

18,83 

16,07 

Eisenoxyd 

4,92 

4  4,02 

10,11 

11,63 

14,49 

19,03 

80,78 

13,81 

Manganoxydul 

— 

— 

— 

— 

— 

0,63 

— 

— 

Magnesia 

20,89 

49,04 

18,86 

18,40 

17,88 

15,70 

16,15 

16,60 

Kalk 

— 

0,30 

— 

0,71 

— - 

^^■^ 

— 

0,42 

Kali 

6,97 

9,96 

8,76 

8,60 

11,48 

5,61 

8,68) 

13,68 

Natron 

2,05 

— 

— 

1,15 

— 

•— 

Gltthverlust 

0,17 
98,67 

99,08 

4,30 
99,91 

— 

8,76       — 
100,09  ti\.  ., 

1,07 
101,53 

1,17 

100,36 

100. 

97,87 

48. 

49. 

f». 

S4. 

ts. 

n. 

U. 

u. 

Fluor 

— 

Spar 

0,41 

— 

0,51 

— 

1,68 

0,89 

KieselsMnre 

46,75 

47,68 

44,41 

43,10 

48,58 

36,98 

41,28 

39,  ii 

Thonerde    1 
Eisenoxyd  / 

26,4  5 

15,15 

16,85 

15,05 

81,68 

80,85 

13.98 

9,87 

5,78 

83,01 

85,84 

10,39 

83,14 

86,90 

37,39 

Chromoxyd 

— 

5,90 

— 

— 

— 

— 

— 

Manganoxydul 

— 

4,05 

0,46 

0,76 

— 

1,09 

8,57 

Magnesia 

45,78 

11,58 

11,86 

10,88 

10,87 

6,16 

4,70 

3,89 

Kalk 

— 

— 

1,60 

0,81 

1,04 

8,96 

8,58 

0,75 

Kali 

5,64 

7,87 

4,06 

4,68 

8,46 

8,58 

6,06 

5,06 

Natron 

0,S2 

1,17 

— 

0,88 

— 

6,44 

1,40 

— 

Glühverlust 

0,63 
95,77 

8,86 
98,38 

1,13 
103,08 

1,50 
ti1,03 

3,35 
99,08 

— 

0,90 
100,34 

— 

103,46 

98,06 

403,59 

Da  mit  der  Abnahme  der  Magnesia  ein  Steigen  des  Eisengehalts  im  Allge- 
meinen eintritt,  so  muss  ein  Theil  desselben  als  Oxydul  vorhanden  sein. 

Eine  Berechnung  wird  daher  nur  fUr  diejenigen  Analysen  ausführbar, 
welche  entweder  so  wenig  Eisen  enthalten ,  dass  man  es  vernachlässigen  oder 
als  Oxyd  berechnen  kann ,  so  wie  für  jene  wenigen ,  bei  denen  wirklich  beide 
Oxyde  des  Eisens  bestimmt  sind.  Zu  jenen  gehören  4 — 3,  zu  diesen 


n. 

43. 

46. 

t4. 

ts. 

Eisenoxyd          6,03 

4,50 

10,38 

24,34 

35,78 

Eisenoxydul       3,48 

5,05 

9,36 

5,03 

1,45 

Summe  der  Bestandtheile  98,84 

99,35 

400,49 

99,78 

97,90 

Es  sind  nun  die  Sauerstoffmengen : 

i.                    J. 

8. 

44. 

4S.             46. 

24. 

a.           b.          c. 

Si         20,85  20,97  20,97    49,49 

24,45 

21,39     21,29     21,87 

21,42 

Ä\          8,44     7,69     7,52      9,24 

7,46 

5,77 

7,88       5,99 

6,50 

Pe          —        —        —         0,54 

0,54 

4,84 

1,35       3,11 

6,39 

fe,Än   —        —        —         0,02 

4,41 

1,42       2,08 

1,35 

l!fg,Ca1^,44  44,82  12,40    42,33 

41,32 

8,07 

7,54       6,46 

2,57 

fc,Na     2,05     4,49     4,16      4,47 

4,80 

1,80 

4,48       1,45 

1,39 

t5. 

20,48 
4,33 

40,73 
0,90 
1,52 
0.86 


1]  Im  geglühteu  Zustande. 


669 


Demnach  ist  das  Sauerstoffverhaltniss 


ti 

4a.  43,49 

46.  4  4,34 

4  c.  44,26 

S.  43,82 

3.  43,42 

44.  40,98 

43.  40,44 

466.  9,99 

24.  5,34 

25.  3,28 


R      :     Si         ' 

8,4  4  :  20,85  =  5,0  :  3  :  7,7 

7.69  :  20,97  =  5,6  :  3  :  8,2 
7,52  :  20,97  =  5,7  :  3  :  8,3 
9,78  :  49,49  =  4,2  :  3  :  6,0 

7.70  :  24,45  =  5,4  :  3  :  8,4 
7,58  :  24,39  =  4,3  :  3  :  8,5 
9,23  :  24,29  =  3,3  :  3  :  6,9 
9,40  :  24,87  =  3,3  :  3  :  7,2 

42,89  :  24,42  =  4,2  :  3  :  5,0 
45,06  :  20,48  =  0,6  :  3  :  4,4 


ff 

:Si 

0,97 

0,95 

0,96 

:  0,83 

:  4,03 

1,16 

:  4,40 

:  4.45 

:  4,48 

:  4,42 

Nimmt  man  die  Analyse  No.  2  (Glimmer  aus  Protogyn,  Delesse)  aus, 
welche  offenbar  zu  wenig  Kieselsäure  gegeben  hat ,  so  zeigen  die  übrigen  mit 
ziemlicher  Evidenz ,  dass  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  =  4:4  ist, 
d.  h.  dass  diese  Magnesiaglimmer  aus  Singulosilikaten  bestehen.  Was 
aber  das  Verhältniss  der  beiden  Glieder  A^Si  und  ft^Si'  betrifft,  so  herrscht 
darin  wenig  Uebereinstimmung. 


46  und  4c  geben  mit  6:3:9 
4  a  und  3  mit  5:3:8  geben 
2  und  44  mit  4,5  :  3  :  7^^  geben 
43  und  466  mit  3  :  3  :  6  geben 


6  A»Si  +  ft^Si»; 

« 

5  ft»Si  +  ft»Si»: 


oft'Si 


2  ft»Si» 


3  Ä»Si  +  R*Si»; 
Simit  4,5  :  3  :  4,5  giebt 

3ft»Si  +  2ft»Si»; 
25  mit  0,6  :  3  :  3,6  SS  4  :  5  :  6  giebt 

3fl«Si^5ff»Si». 
Nachfolgende  Zusammenstellung  zeigt  die  Sauerstoffmengen  der  Bestand- 
theile  in  den  übrigen  Glimmern. 


4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

Si             21,83 

22,4  6 

20,65 

22,27 

20,57 

Al 

7,49 

6,09 

7,47 

2,84 

8,40 

Fe 

4,48 

2,37 

2,49 

3,48 

4,62 

Mg,  An    1 

10,39 

40,63 

40,03 

9,94 

9,54 

K,  Na 

4,28 

4,02 

1,49 

2,32 

1,78 

9. 

40. 

IS. 

a. 

b. 

c. 

a. 

b. 

Si           20,70 

20,78 

20,88 

21,23 

23,47 

24,24 

AI             7,00 

7,54 

8,94 

7,06 

8,89 

9,03 

fe           2,30 

2,25 

2,39 

3,90 

4,47 

3,30 

Ai,Aü    9,47 

8,61 

8,90 

8,80 

.    8,35 

7,69 

k,  Ha      4 ,82 

1,84 

4,11 

4,50 

4,70 

4,68 

,, 

15. 

ist. 

17. 

ts. 

». 

i1. 

M. 

it. 

Si              2S,33 

19, Sit 

30,78 

S0,69 

84,76 

83,07 

88,-38 

82,13 

19,80 

AI,  Er         7,8- 

7,33 

5,91 

7,50 

7,89 

7,87 

7,03 

10,18 

9,45 

fe                3,iS 

4,35 

5,71 

3,9C 

1,71 

6,90 

7,76 

3,12 

6,91 

Sg,Ca,Jln   7,56 

6,91 

6,28 

6,36 

4,86 

6,08 

4,33 

4,57 

3,30 

R,N,          1,76 

1,94 

0,95 

1,63 

0,69 

0,99 

1,43 

1,83 

Wenn  man,  ebne  Rücksicht  auf  vorhandenos  Eisenoxydul ,  nur  unter  An- 
nahme von  Eisenoxyd,  welcbes  jüdonfalls  in  vorwaltender  Menge  vorhanden 
sein  durfte,  den  Sauerstoff  der  Basen  und  den  der  SDure  vergleicht,  so  sieht 
man,  dass  mit  Ausnahme  einiger  nicht  sehr  zuverlässiger  Angaben,  die  MagD«- 
siaglimmer  Verbindungen  von  Singulosilikaten  sind.*} 

Sauerstoff  von 


B+l» 

Si 

R-t-« 

Si 

4. 

80,64 

81,83 

12a 

20,51 

83,17 

6. 

80,11 

22,16 

126 

21,70 

21,24 

6. 

81,48 

20,65 

14. 

20,66 

22,33 

7. 

18,88 

28,27 

16a 

18,85 

80,78 

8. 

81,04 

20,57 

19. 

16,99 

24,75  (?) 

9n 

80,69 

20,70 

»0. 

80,48 

23,07 

9ö 

80,84 

20,78 

21. 

20,33 

82,38 

9e 

81,31 

20,88 

82. 

19,24 

22,13 

0. 

81,86 

21,23 

23. 

22,52 

19,20 

Vorläufig,  bis  weitere  Versuche  entscheiden,  darf  man  hiernach  wohl  an- 
nehmen,  dass  die  Uagne^iaglimmer  Singulosilikate  sind,  der  allgemeinen 
Formel 

uih^Si  +  nft*Si' 
entsprechend. 

Fassen  wir  das  Über  die  Constitution  der  Glimmer  Angeführte  zusammeo, 
so  wäre  das  Resultat  der  bisherigen  Untersuchungen : 

I.  Kaliglimmer,  Verbindungen  von  Trisilikaten  und  Singulosilikaten, 
ft'Si^  +  nfi'Si^ 
U.  Hagnesiaglimmer,  Verbindungen  von  Singulosilikaten, 
H'gi  +  nfi»Si^ 
C.  Bromeis:  (6)  Pogg.  Ann.  LV,  H*.     (7.  13)  BiachofGBol.  11,  4(08.  U<8.  ~  Bök- 
el sen  :   Kenngolt  Uebers.  ISS6— 57.  S.  S6.  —    Cbudnew:    Pugg.  Ano.  LXI,   381. - 
Craw:  Am,  I.  oISc.  I!  Sar.  X,  398.  —  Delesae;  (ij  Ann.  Cliim.  Pbys.  111  Ser.  XXXQ, 
869.    (ai)  Ibid.  XXV,  U-    lliid.  VSer.  X,  SO.   —    v.  Hauer!  Wien.  Akad.  Ber.  (BSi. 
UBrz.   —  I  Hing:  Giebel  u   Heintz  Zlachrft.  l.  d.  ges.  Nelurw.  ISSt.  S39.   —    Kjernir: 
J.  r.  pr.  ChfliD.  LXV,  IST.   (BisciiofsGool.)  —   v.  Kobell:   (9.  II.  1t)  Kasln.  Arcb.  XII, 
«.     [)0)J.  r.pr.  Chem.  XXXVI,  809.   —    Meltiendorrf:   Pogg,  Ano.  LVIII,  IB7. - 
H.  Rose:  S.  KBligliraraer.    —    ScharhSutl:  Ana.  d.  Cbem.  u.  Pharm.  XLVI,  Sit.  - 
Smiih  und  Brush:  Am,  J.  ofSc.  II  Ser.  XVJ,  *(.  —   Svanberg:  R.  Vet,  Ac.  Bandl- 
48fl9.  (58.  Berz.  Jahrcsb.  XX,  ilt. 

I)  Wiiren  die  Analysen  genauer,  als  es  Glimmeranalyaen  ihrer  Natur  nacb  sein  kflnneo, 
fo  liesse  sieh  bei  denen,  wo  der  Seuersloffder  Basen  nrösser  als  der  der  Saure  ist,  die  Ueap 
der  beiden  Osyde  des  Eisens  berechnen.  Dann  müssto  aber  bei  solchen,  welehe  liein  Oii'dul 
entiialten,  der  SauerslolTdcr  erstcren  auch  nie  weniger  betragen  als  der  der  SMure. 


J 


671 

Anhang.  Während  die  Mehrzahl  der  Magnesiaglimmer  aus  isomorphen 
Mischungen  von  Kali-,  Magnesia-  und  Eisenoxydulsilikaten  besteht,  scheinen 
auch  solche,  aus  zwei  dieser  Grund  Verbindungen  bestehend,  vorzukommen. 

Eukamptit.  Blättert  sich  beim  Erhitzen  sehr  stark  auf,  wird  braun  und 
weisslich,  giebt  Wasser,  und  sintert  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Masse  zusam- 
men, schmilzt  selbst  an  dUnnen  Kanten.  Wird  von  Chlorwasserstoffs&ure 
zersetzt. 

Kenngott  beschrieb  dieses  glimmer-  oder  chloritähnliche Mineral,  welches 

im  Granit  bei  Pressburg,  Ungarn,   dunkelbraungrUne  Blättchen  bildet,   deren 

sp.  G.  s  8,73  ist.  Nach  v.  Hauer  enthält  es : 

Sauerstoff. 
Kieselsäure  38,43 

Thonerde  21,60 

Eisenoxydul  19,92 
Manganoxydul  2,61 
Magnesia'  13,76*) 

Wasser  3,98 

100. 

Ist  kein  Eisenoxyd  vorhanden,  so  ist  der  Sauerstoff  ss  6  :  3  :  3  :  1 ,  so  dass 

dieses  Mineral  als 

oder  als  eine  Verbindung  von  Singulosilikaten, 

(3  »g)*Si  +  Äl*Si»)  +  2  aq 

betrachtet  werden  kann,    in  welchem  Fall  es  ein  wasserhaltiger  alkalifreier 
Magnesiaglimmer  wäre. 

Kenngott.  Uebere.  4853.  58. 

Lepidomelan.  Wird  v.  d.  L.  braun,  und  schmilzt  zu  einem  schwarzen 
magnetischen  Email.  Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  leicht  zersetzt,  wobei  die 
sich  abscheidende  Kieselsäure  die  schuppige  Form  der  Blättchen  behält. 

Nach  A.  Soltmann  enthält  dieses  schwarze  glimmerähnliche  Mineral  von 
Persberg,  Wennland  in  Schweden : 


Saaerstoff. 

Kieselsäure 

37,40 

49,4t 

Thonerde 

11,60 

»'*n  48,72 
8,80/ 

Eisenoxyd 

27,66 

Eisenoxydul 

12,43 

«,76 

Kalk,  Magnesia 

0,26 

0,08  •   4,40 

Kali 

9,20 

4,56 

Wasser 

0,60 
99,49 

Sauerstoff  von  R  :  ft  :  Si 

=  0,96  :  3  ; 

:  4,25  oder 

nach  der  L.  als 

4)  Aus  dem  Verlust. 

B 


672 

IlSi  +  ftSi, 
oder  als  eine  Verbindung  von  Singulosilikaten, 

ft»Si  +  R»8i» 
zu  betrachten  würe. 

Sind  8  At.  Thonerde  gegen  3  At.  Eisenoxyd,  und  8  At.  Eisenozydul  gegn 
i  At.  Kali  vorhanden,  so  erfordert  die  Rechnung :  I 

2  At.  Kieselsäure  ss  770  »=  36,27 

f  -  Thonerde  «=  257  »  12,10 

f  -  Eisenoxyd  »  600  «  88,26 

f  -  Eisenoxydul  »  300  «  14,43 

i  -  Kali  ae  496  =g     9,24 

8483       400. 

Hiernach  könnte  man  den  L.  einen  Kali-Eisenglimmer  nennen. 

Poggend.  Aon.  L,  664. 

3.    Gruppe  des  Tormalins; 

Turmalln« 

Eine  ausgezeichnete  Gruppe  rhomboedrischer  Doppelsilikate ,  geometrisch 
und  physikalisch  durch  Hemimorphismus  und  Pyroelektricitat  gleich  aosgeieich- 
net  wie  in  chemischer  Beziehung  durch  das  Auftreten  der  Borsflure. 

Die  Turmaline  sind  schon  von  Vauquelin,  Klaprotb  (4840)  und 
Bucholz  (4844)  analysirt  worden,  doch  fanden  erst  spflter  Lampadius  und 
Vogel  (4848)  die  Borsflure  in  ihnen,  Arfvedson  und  Grüner  (4820)  das 
Lithion  in  einigen  auf.  Trotz  der  zahlreichen  Analysen  G.Gmelin's  (4845—87) 
und  einigen  späteren  Uerraann^s  (1845)  blieb  die  Kenntniss  ihrer  chemiscben 
Zusammensetzung  unsicher ,  theils  wegen  ihrer  zahlreichen  Bestandtheile  und 
der  Schwierigkeit  der  Trennung  derselben ,  theils  wegen  des  meist  fehlenden 
Nachweises  über  die  Oxydationsstufen  des  Eisens.  Eine  von  mir  im  J.  4850 
publicirte  Arbeit,  welche  die  Analysen  von  ilO  verschiedenen  T.  umfasst,  hat, 
wie  ich  glaube,  das  Faktische  ihrer  Zusammensetzung  aulgeklflrt,  wenngleich 
ihre  Constitution  noch  immer  schwer  zu  deuten  ist.  Bei  dieser  Gelegenheit  fand 
ich  ihren  Fluorgehalt  auf,  in  Folge  dessen  sie  ein  eigenthUmliches  Verhalten  in 
der  Hitze  zeigen.  In  starker  RothglUhhitze  erleidet  jeder  T.  einen  mehre  p.C. 
betragenden  Gewichtsverlust,  herrührend  von  dem  Entweichen  von  Fluorkiesel, 
vielleicht  auch  von  Fluorbor.  *]  Viele  T.  (die  meisten  Magnesia  und  Eisen  ent- 
haltenden) schwellen  dabei  zu  sehr  porösen  Massen  auf,  andere  (die  Lithion  ent^ 
haltenden)  werden  emailartig.  Erst  nach  dieser  Veränderung  Iflsst  sich  ihr  Pul- 
ver durch  Fluorwasvserstoffsilure  zersetzen ,  während  diese  auf  den  ursprüng- 
lichen T.  sehr  wenig  einwirkt,  andere  Säuren  aber  noch  weniger  ihn  angreifen.*) 

4)  Hermann  will  hierbei  ein  Entweichen  von  Kohlensäure  bemerkt  haben,  was  nach 
meiner  Erfahrung  ganz  irrig  ist. 

2)  Nach  K  o  b  e  1 1  wird  das  Pulver  von  T.  von  Schwefelsäure  vor  dem  Schmelzen  unvoll- 
kommen, nach  demselben  fast  vollkommen  zersetzt. 


673 


A.    Lithionfreie  Turmaline. 

G«lbe|  braune  und  scheinbar  schwarze  Turmaline.  Je  eisenreicher,  um  so 
ichter  bilden  sie  v.  d.  L.  unter  starkem  Aufblähen  weisse  oder  gelbliche  Mas- 
n,  welche  dann  zu  weissen,  gelblichen  oder  grauen  Schlacken  schmelzen. 
it  Fiussspath  und  saurem  schwefelsaurem  Kali  geben  sie ,  gleich  allen  Ubri- 
n,  die  Reaktion  der  Borsäure. 

I.  Magnesia-Turmalin.  ^) 

Gdb  und  braun  bis  schwarz,  eisenarm. 

4.  Gouverneur,  St.  Lawrence  Co.,  New- York.  Braun,  sp.  G.  =  3,0i9. 
8.  Windischkappel,  Kamthen.  Gelbbraun,  sp.  G.  as  3,035. 

3.  Eibenstock,  Erzgebirge.   Bräunlich-  und  röthlichgrUn  in  feinen  prismati- 
schen Aggregaten,  sp.  G.  =  3,034. 

4.  Orford,  New-Hampshire.  Grosse  schwarzbraune  Krystalle,  sp.G.  =3,068. 

5.  Monroe,  Connecticut.  Desgleichen,  sp.G.  ==  3,068. 

6.  ZiDerthal.  Dünne  braunschwarze  Prismen,  sp.  G.  =>  3,054,  von  lebhaftem 
Dichroismus. 

4.  2.  8.  4.  5.  6. 


Fluor 

2,28 

2,10 

2,51 

8,50 

2,38 

2,50 

Pbosphorstfure 

— 

0,12 

— 

0,24 



0,24 

KieselsKure 

38,85 

38,08 

37,83 

38,33 

39,01 

37,94 

Borsäure*) 

8,85 

9,39 

8,88 

9,86 

9,04 

8,58 

Thonerde 

31,38 

34,21 

30,86 

33,15 

31,18 

33,64 

Eisenoxyd 

<,27 

1,43 

4,85 

3,07 

3,44 

2,79 

Eisenoxydul 

— 

— 

— 

0,12 

0,98 

0,37 

Magnesia 

U,89 

11,22 

11,62 

10,89 

9,90 

10,46 

Kalk 

1,60 

0,61 

0,88 

0,77 

1,81 

0,98 

Natron 

1,28 

2,37 

2,27\ 
0,30/ 

1,52 

1,82 

2,13 

Kali 

0,«6 

0,47 

0,44 

0,37 

GlUhverlusi 

3,19 

2,93 

3,50 

3,49 

3,32 

3,54 

Sauerstoffverhäl  tniss. 

Ä    : 

ft     :     B 

:     Si 

1  s 

6,67  :  15,00  :  5,67 

:  20,18 

2  := 

5,26  :  16,40  :  6,45 

:  19,78 

3  » 

5,44  :  15,86  :  6,10 

:  19,65 

4  ^ 

4,91  :  1 

6,40  :  6,78 

:  19,91 

5  » 

5,15  :  15,59  :  6,21 

:  20,27 

6  » 

5,07-:  1 

6,55  :  5,90 

:  19,71 

4)  Alle  Analysen,  welche  nicht  von  mir  herrühren,  sind  durch  kleinere  Schrift  uoter- 
chieden.  Ihre  Stellung  in  den  einzelnen  Abtheilangen  ist  zweifelhaft,  da  sie  nicht  berechnet 
rerden  Icönnen. 

5)  Bei  der  Unmöglichkeit  direkter  Bestimmung  stets  aus  dem  Verlast  berechnet. 

RiMnelf berf *f  MiiMrtleheaie.  43 


674 

II.  Magnesia-Elsen-Tarmalln« 

Scheinbar  schwarz,  von  mittlerem  Magnesia-  und  Eisengehalt.  GidA  ua 
dem  Aubehwellen  eine  weisse,  graue,  gelbliche,  grünliche  oder  bravM 
Schlacke. 

4.  Kttringbricka,  Westmanland  in  Schweden.  Schwan.  C.  Gmelin. 

2.  Grönland.  Derselbe. 

3.  Godhaab,  Grönland.  Sp.G.  a  3,072.  Dichroismus. 

4.  Texas,  Lancaster  Co. ,  Pennsylvanien.  Sehr  dttnne  Prismen,  dunkelgrtn 
durchscheinend,  sp.  G.  s  3,043. 

5.  St.  Gotthardt.  a)  Schwarzer.  Buchols.  6)  Dunkelbrauner.  G.  Gmelin. 
c)  Dünne  Prismen,  braun  durchscheinend,  sp.  G.  ■■  3|055. 

6.  Havredal  bei  Krageröe,  Norwegen.  Sp.  G.  =  3,407. 

7.  Ramfossen  bei  Snarum,  Norwegen.  Sp.G.  «=  3,445. 

8.  Haddaro,  Connecticut,  a)  In  Quarz  eingewachsen,  sp.G.  «  3,436.  b)  Tod 
gelblichem  Quarz  und  von  Chrysoberyll  begleitet,  scheinbar  etwas  lerseUt, 
mit  Höhlungen  voll  Glimmer,  sp.G.  =  3,432. 

9.  Unity,  New-Hampshire.  Sehr  frfsch,  sp.G.  «  3,492. 

40.  Gomoschit  bei  Katharinenburg ,  Ural.    Grosse  schwane  Krystalle ,  grttn- 

Schwan  durchscheinend.  Hermann. 
44.  Totschilnaja  Gora.  Kugelig  gruppirte  grüne  Nadeln.  Derselbe. 

Hieiiier  gehört  wahrscheinlich  auch  ein  schwaner  T.  von  Macogaagi  am 
M.  Rosa,  worin  Le  Play  43,28  (44,4)  Kieselsäure,  5,72  Borsäure,  16,36  Thon- 
erde,  4  4,96  Eisenoxydul,  6,96  Magnesia,  0,5  Kalk,  2,32  Kali  und  0,6  Wasser 
angiebt. 


4. 

2. 

8. 

4. 

a. 

5. 
b. 

c. 

Fluor 

2,23 

2,36 

2,33 

PhosphorsUure 

0,11 

0,20 

0,24 

Kieselsäure 

87,65 

88,79 

37,70 

38,45 

86,50 

87,84 

38,00 

Borsäure 

5,7t*) 

7,46») 

7,36 

8,48 

8,99 

Thonerde 

88,46 

87,49 

34,53 

34,56 

88,75 

84,61 

32,28 

Eisenoxyd 
Eisenoxydul . 

9,88 

5,84 

4,63 
0,25 

3,31 
0,09*) 

8,00/ 

8,88 

6,36 
1,5< 

Magnesia 

40,98 

6,86 

0,51 

9,11 

6,08 

5,99 

7,27 

Kalk 

0,25 

— 

1,25 

0,71 

9,25 

0,98 

1,31 

Natronl 
Kali     / 

2,53 
0,03*) 

8,4  8 
0.22 

2,00 
0,43 

2,00 
0,73 

4.66») 

4.20«) 

1,43 
0,28 

Glühverlust 

4,86 

3,11 

3,30 

4,50 

0,24*) 

3,25 

4)  Direkt  3,83 

gefunden. 

2)  In  schwacher  Hitze. 

8)  Direkt  3,63. 

4)  lianganoxydul. 

6)  Verlust  4  2,26  p.  C. 

6)  Gefuodea  4,48  Borstture.  Verlust  9,44  p. 

C. 

d7& 


6. 

7. 

a. 

8.    .                ». 

40. 

44. 

Plaor 

a,io 

I,7< 

1,78 

1,95      -1,59 

«.»0  •) 

«,«•) 

Phosphorsäure 

0,08 

0,14 

— 

—            — 

— . 

— 

Kies^ore 

37,  H 

37,82 

37,60 

36,55      36,89 

M,00 

««,51 

Borstfure 

8,78 

8,70 

7,94 

4,87        6,94 

40.71 

44.7S 

Thonerde 

34,86 

29,70 

30,87 

32,46      30,44 

M,65 

•4,77 

Bisoioxyd 

7,57 

14,45 

8,34 

11,08      13,08 

*M 

4.«?») 

Eisenoxydol 

0,77 

0,86 

1,06 

0,50        2,38 

«,<• 

«,Ö6») 

Magnesia 

9.43 

7,94 

8,60 

8,51         6,38 

9,t* 

6,4t 

Kalk 

0,80 

0,65 

1,61 

1,80        1,08 





Natron 

1,78 

4,43 

1,60) 
0,73j 

}       2,88        1,94 

...« 

S.0«*) 

Kali 

0,32 

0,53 

^■" 

— 

Gblhverlost 

2,93 

2,39 

8,49 

8,78        8,82 

Sauerstoffverhai  tniss . 

ft    : 

ft     : 

B     :     Si 

3. 

4,72  : 

17,51  : 

5,06  :  19,59 

4. 

4,41  : 

47,16  : 

6,83  :  19,98 

5  c. 

3,96  : 

16,98  : 

6,19  :  «9,74 

6. 

4,60  : 

16,87  : 

6,04  :  19,28 

7. 

3,87: 

17,30  : 

5,98  :  19,34 

8  a. 

4,60  : 

16,90  : 

5,46  :  19,48 

86. 

4,54  : 

18,48  : 

3,35  :  19,00 

9. 

3,95: 

18,13  : 

4,77:  18,85 

lila  Eisen  -  Turmalin. 

Schwarze  T.  mit  dem  Maximum  von  Eisen  und  weni^^  Magnesia.    Geben 
nach  dem  Aufschwellen  in  der  Hitze  braune  oder  schwarze  Schlacken. 

1.  Spessart.    Klaproth. 

2.  Eibenstock,  Sachsen,    a)  Klaproth.  b)  C.  Gmelin. 

3.  Bovey-Tracy,  Devonshire.    Böthlichbraun  durchscheinend,   a)  C.  Gme- 
lin. 6)  sp.  G.  =  3,205. 

4.  Rabenstein  bei  Zwiesel,  Baiem.    C.  Gmelin. 

5.  Mursinsk,  Ural.    Braun;  schmilzt  zu  einer  weissen  Schlacke.  Hermann. 

6.  Alabaschka  bei  Mursinsk.  Schwarz,  von  Dichroismus,  sp.  G.  ==  3,227. 

7.  Sonnenberg  bei  Andreasberg  am  Harz,    a)  Dumenil.    b)  Sp.  G.  =s  3,243 
(der  schwerste  T.). 

8.  Herrschaft  Saar,  Böhmen.   Sp.G.  =3,484. 

9.  Langenbielau,  Schlesien.    Nicht  ganz  frisch,  sp.  G.  ^  3,152. 
40.  Krummau,  Böhmen.  Sp.G.  s  3,435. 


4)  Koblensäure. 

5)  Chromoxyd. 

S)  Worin  0,90  Manganoxydul. 
4)  Lithion. 


43 


FIdw 

Phospborsüure 
Kieselsäure        te.so 
bors3ure 

Thonerde  si,pd 

Eisenoxyd     | 
Eisenoxydul)     "•"* 
Magnesia  i,is 

Kalk  - 

Natron  — 

Kali  5, SB 

Glühverlusi 


M,1S  It.OS 


1,19 

«,"1 

1,M 

0,(2 

— 

15,3« 

37,00 

)t,4S 

■  7,R0 

35,7t 

*.H') 

7.6fi 

t.M  ') 

9,90 

H,llO 

SS.SO 

:i3,oy 

»4,78 

Bt.tS 

si,w 

n.9« 

9,331 

*.5e 

7,61 

„ 

«.iS( 

47, »4 

»4,57'] 

8,68 

t,ia«) 

*,;i8 

8,87») 

<,4i 

1.76 

(.5S 

0,öO 

_ 

0,8t 

t,w 

1,39 

4.75 

t.8B 

4,01 

0,65 

l,(H 

O.BO 

O.iT 

8,0!l 

S,(B 

Fluor 

l,tii 

,30 

l,t3 

1,90 

PhosphorsSure 

0,18 

— 

— 

— 

Kieselsaure 

3S.1S 

36,51 

,89 

37,81 

38,  i3 

Borsäure 

>.«t  ') 

7,6«') 

,70 

7,68 

8,06 

Thonerde 

3a,fl( 

3S,9S 

,50 

33,97 

34,!S 

Eisenoxyd       1 

8,13 

,57 

10,77 

9,98 

Elsenoiydul   J 

11.46 

9,68  "1 

,68 

1,95 

1,44 

Magnesia 

.,«•) 

0,7« 

,55 

3,65 

3,84 

Kalk 

0,7« 

,81 

0,68 

0,44 

NalroQ 

1,70 

1,36 

,98 

1,93 

1,36 

Kali 

0,58 

,00 

0,88 

0.30 

Glubverlusl 

2,31           1 

,88 

8,00 

8,66 

SauerstofTverhüllniss 


•«mII  .M  1*     h'Mw»' 


-  .11  .,r 
)  <Y*  :* 


31. 

K 

8,98 

8 

18,85 

«. 

3,(8 

18,34 

76 

3,08 

17,81 

8. 

8.80 

18,55 

1). 

8,66 

19,09 

0. 

8,35 

18,98 

iu. 


B.    Lithion-Turma 
Blaue,  grüne,  rolhe  und  farblose  Turmaline. 


Si 
19,22 
18,57 
tB,97 
19,18 
I9,3Ü 
19,97 

line. 


4)  Direkt. 
3]  K  ab  lensüDra. 
6)   UtbiOQ. 

8]  Worin  0,4S  Maoganoxyd. 
7|  A.  SIromeyer  tiBl  spater  durch 
erb  alten. 

8j  Worin  0,44  UaDganoiydui. 


i)  Worin  o,tS,  resp.  4,89  llenganoiyd. 
4}  Worin  3,5  MangaDOiydul. 


7  uud  8,83  p.c.  BorMure 


677 

IV.  Eisen  -  Mangan  -  Turmaü  n. 

Dankle  oder  blaue  und  grüne  Turmaline. 

Die  ersieren  schmelzen  v.  d.  L.,  jedoch  schwer  und  mit  schwachem  An- 
schwellen zu  grauen  oder  brttunlichen  Schlacken,  und  sintern  im  Ofenfeuer 
stark  zu  dunkelbraunen  Massen;  die  grünen  werden  v.  d.  L.  weiss,  opak, 
schmelzen  an  sehr  dünnen  Kanten  zu  einem  feinblasigen  Email,  und  gßben  im 
Tiegel  porzellanähnliche  Massen  ohne  Schmelzung;  nur  der  grüne  T.  aus  Brasi- 
lien und  der  von  Ghesterfield  bitfht  sich  v.  d.  L.  auf,  giebt  theilweise  eine 
graugelbe  Schlacke,  theilweise  eine  ungeschmolzene  violetgrüne  Hasse,  sintert 
im  Tiegel  stark,  wird  undurchsichtig  und  bräunlich. 

Sie  enthalten  Eisen  und  Mangan,  sehr  wenig  Magnesia.    Den  Gehalt  an  Li- 
thion  habe  ich  bei  No.  3  und  4  nicht  sicher  constatiren  können. 
4.  Grönland.    Grüner. 

2.  Utö,  Schweden.  Blau.    Arfvedson. 

3.  Sarapulsk  bei  Mursinsk,  Ural.   Scheinbar  schwarz,  blau  durchscheinend, 
sp.G.  =  3,162. 

4.  Elba.  Kleine  scheinbar  schwarze  Krystalle,  röthlich  violet  durchscheinend, 
sp.G.  =  2,942. 

5.  Elba.  Grün,  oft  an  einem  Ende  rtfthlich  oder  schwärzlich,  sp.  G.  sb3,112. 

6.  Paris,  Maine.  Grün,  den  Kern  von  rothem  T.  bildend,  sp.  G.  as  3,069. 

7.  Brasilien.  Grün,  a)  C.  Gmelin.  b)  Sp.G.  »  3,107. 

8.  Ghesterfield,  Massachusets.     Grün,    a)  C.  Gmelin.    6)  Dunkelgrün,  in 
rothem  T.  liegend,  oder  von  diesem  umgeben,  sp.G.  =  3,108. 

4.  s.  3.  4.  5. 


Fluor 

i,75 

2,00 

2,35 

Phosphorsäure 

0,06 

Kieselsäure 

44 

40,80 

38,30 

36,7* 

38,19 

Borsäure 

9 

<,*o*) 

6,32 

6,49 

7,39 

Thonerde 

S2 

40,50 

36,17 

36,00 

39,16 

Manganoxyd 

< 

4,50 

3,7< 

6,4  4 

4,74 

Eisenoxyd 

5 

4,85 

6,35 

7,14 

3,14 

Eisenoxydul 

~ 

— 

3,8i 

? 

t 

Magnesia 

S 

— 

0,53 

2,30 

1,00 

Kalk 

_ 

__- 

0,27 

0,80 

0,84 

Natron 

.. 

_ 

2,37 

2,04 

2,40 

Lithion 

5 

4,10 

1 

? 

0,74 

Kali 

-*) 

0,33 

0,38 

0,34 

Glühverlust 

8,60  ') 

2,44 

nicht  best. 

•)    3,28 

4)  Verlust  4  p.  C. 

5)  Direkt. 

S)  Verlast  8,85  p.  C. 

4)  Ans  Mangel  an  Material  konnten  mehre  BeslimmungeD  nicht  gemacht  werden,  auch 
reichen  die  erhaltenen  z.Th.  von  einander  ab,  und  sind  die  einzelnen  Krystalle  wabncbein^ 
lieh  ungleich  zusammengesetzt. 


Floor 

2,00 

Kieselsäure 

;i8,t7 

Borsaure 

7,51 

Tbonerdp 

40,93 

M«nganoxyd 

1,73 

Eisenoxyd 

3,081 

Eisenoiydul 

■t     f 

Magnesia 

<,2I 

Kalk 

0,88 

Natron 

ä,:t6 

Lilbiou 

i,t'| 

Kali 

2,36J 

2,09 

2,10 

3«,  55 

IR.gl 

40,«6 

7,21 

■.SS 

7,79 

38,  iO 

n.M 

3S,00 

0,81 

8,88 

0,90 

".»31 

ifi\ 

S.OOi 

T.ll 

3,80 

0,73 

„ 

0,80 

t,)i 

_ 

0,81 

8,:t7 

f,S5 

S,fl9 

{,ii) 

_ 

0,20 

0,,17 

— 

0,6» 

GlUhverlusl       nichlhesl.') 


2,9* 


11,78») 


SBuerstofTverhaltDiss. 
ß     :      fi      :     B     :     Si 

3.  2,17  :  19,3*  :  i,*8  i  19,90*) 

4.  2,90  :  20.04  ;  i,79  :  19,07") 

5.  2,26  :  19,80  :  3,08  :  19,84*) 
fi.       ä,53  :  30,13  :  5,29  :  20,00') 
76.    2,36:  19,71  ;  4,96  :  «0,03 
86.    2,13  :  18,79  :  5,35  :  20,92 


V.  Mangan  -  Turmalin. 

Dothe  und  farblose  Tunnitline.  Iiisenfret,  luanganballig  V.  d.  L.  n» 
sicli  aiifblütlernd,  weiss  und  undurchsichlig  werdend.  Im  Tiegel  ebenso,  I 
weilen  mit  schwachem  Zusom  mens  in  lern. 

1.  Elba.  Farblos.    Hermann. 

9.  Elba.  Blassrolb,  sp.G.  =  3,022. 

3.  Paris,  Maine.  Dunkler  rolh,  sp.  G.  =  3,01 9.  Mit  dem  grUnen  (IV.  6)  vet^ 
wachsen. 

4.  Perm,  Ural.    Holb.    C.  Gmelin. 

5.  Sarapulsk  bei  Mursinsk.    Grosse  roscnroihe  Krystalle.    Hermann. 

6.  Schailansk  bei  Mursinsk.  Kleine  Krystallfragmenle  und  strahligB  Aggre- 
gate von  intensiv  rolher  Farbe,  sp.  G.  =  3,082. 

7  Ilozena,  M-Ihren,  Roth,  undtirchsichLi)^,  nicht  sehr  hart,  und  nahrsrhein- 
liih  etwas  zersetzt,  mit  Lepidolilh  verwachsen,  n)  C.  Gmelin.  6j  Sp.G. 
=  9,998. 

1)  Wegen  Hsogel  n  Substani. 

i)  Verlust  8  p.c.    Nach  Breitbaupt  wttren  7a  und  S 
worden. 

B)  BoraHnre  direkt  bestimmt :   Verlust  1,67  p.c. 

4)  Wenn  4,80  Hn  und  i.Tl  Mo  BDgeiionimen  werden. 

5)  Desgl.  3,43  und  1,SI. 
B)  Desgl.  I.ai  und  1,54. 
T]  Wenn  das  Uangan  aU  I.SS  Ha  vorhanden  ist. 


nC.  Gmeliii  verw«clucll 


679 


• 

4. 

1. 

t. 

4. 

ft. 

6. 

7 

a. 

b. 

Haor 

^,66*) 

2,44 

2,58 

2,47 

2,70 

'hosphorstfure 

— 

0,40 

0,27 

0,27 

0,22 

üeselsäure 

4t, 88 

39,27 

38,33 

8»,  37 

39.70 

38,37 

41,43 

44,46 

iortöure 

»,»4 

7,87 

9,00 

4,48 

6.65 

7,44 

6,74 

8,56 

rbonerde 

44,09 

44,44 

43,4  5 

«*,Q0 

40,29 

43.97 

S6,4* 

44,83 

ianganoxyd 

0,27*) 

0,64 

4,42 

5,  OS 

«,80*) 

2,60 

«,M 

0,97 

Magnesia 

0,45 

0,78 

4,02 

mmm-, 

0,16 

4,62 

— 

0,61 

Kalk 

^ 

— 

.— 

^_ 

0,62 

4,*0 

Hatron 

»,<» 

8,00 

2,60 

_ 

7,88 

4,97 

4,87 

LithioD 

9,4» 

4,22 

4,47 

J,6J 

3,0t 

0,48 

«.»♦ 

0,44 

Kali 

4,30 

0,68 

•4,i9 

— 

0,24 

8,44 

2,47 

Slttbverlust 

3,37 

3,64 

«»SS*) 

3,45 

«,84*) 

3,76 

Sauerstoffverhültniss . 

• 

R 

:     ft 

:     fi     : 

& 

2. 

4,70 

:  20,93 

:  5,41  : 

20,40 

3. 

4,84 

:  20,49 

:  6,19  : 

49,94 

6. 

4,64 

:  24,34 

:  5,09  : 

49,94 

74 

K    4,49 

:  49,83 

:  5,88  : 

24,38 

Nicht  weniger  schwierig  als  die  Ausführung  der  Analysen  ist  ihre  Berech- 
lung  und  der  Versuch,  eine  Ansicht  über  die  Constitution  der  Turmaline  zu  ge~ 
Irinnen. 

Was  zunächst  das  Fluor  betrifit,  so  bleibt  dasselbe  von  der  Berechnung 
lusgeschlossen,  wenn  man  der  beim  Glimmer  u.  s.  w.  entwickelten  Annahme 
[)eipflichtet.  Seine  bei  den  einzelnen  Analysen  angeführte  Menge  ist  überhaupt 
nicht  das  Resultat  direkter  Bestimmung,  die  kaum  möglich  sein  würde,  sondern 
3S  ist  angenommen,  dass  der  Gluhverlust  aus  Fluorkiesel  besteht,  dem  71,66 
p.  C.  Fluor  entsprechen. 

Auch  diePhosphorsHure,  die  nicht  immer  sich  nachweisen  lässt,  muss 
man  bei  ihrer  geringen  Menge  vorläufig  bei  Seite  lassen. 

Die  direkte  Bestimmung  beider  Oxyde  des  Eisens,  so  sorgfältig  sie 
auch  versucht  wurde,  ist  gewiss  nicht  immer  richtig  ausgefallen.  In  den  grünen 
T.  tritt  nun  noch  Mangan  in  wesentlicher  Menge  hiniu,  so  dass  man  über 
seine  Oxydationsstufen  im  Zweifel  bleibt.  Ist  es,  wie  in  den  rotbfn  T.,  nicht 
von  Eisen  begleitet,  so  darf  man  es  wohl  als  Oxyd  voraussetzen. 

Die  Borstture  ist  stets  aus  dem  Verlust  berechnet,  daher  ihr  alle  etwa- 
nigen  Verluste  bei  den  übrigen  Bestandtheilen  zufallen.  Dennoch  glaube  ich, 
dass  ihre  Menge,  die  immer  7—9  p. C.  ausmacht,  ziemlich  richtig  sei,  wofür 
auch  ein  späterer  Versuch  A.  Stromeyer's,  sie  in  dem  T.  von  Andreasberg 
(s.  diesen)  direkt  zu  bestimmen,  spricht. 


4)  Kohlensäure.  t]  Oxydul.  3)  Verlust  f, 04  p.G. 

4)  Verlast  t,4fl  p.c. 


680 


Auch  die  Menge  der  Kieselsllure  bewegt  sich  innerhalb  enger  Grenm, 
80  dass  der  Sauerstoff  der  Borstture  und  der  Kieselsäure  s  1 :3,S 
ist,  wenn  man  das  Mittel  aller  Analysen  nimmt,  aber  bei  einselnen  von  1  : 3 
bis  I  :  4  schwankt. 

Es  entsteht  nun  die  Frage,  ob  die  Borsllure  gleich  der  Kieselsiure  elektro- 
negativ  sei,  oder  ob  sie  als  Basis  auftrete,  und  vielleicht  den  Sesquiozyden  sn- 
turechnen  sei. 

Wenn  man  in  der  Kieselstture  3  At.  Sauerstoff  annimmt,  so  hat  die  Idee  der 
laomorphie  von  Silikaten  und  Boraten  keine  Schvnerigkeit.  Oa  sur  Zeit,  als  idi 
Kleine  Arbeit  ausführte,  jene  Annahme  noch  die  herrschende  war,  so  mag  es 
erlaubt  sein,  hier  zunächst  die  darauf  gegründete  Berechnung  meiner  Analysen 
XU  geben. 

A. 


SauerstoSjproportionen,  wenn  Si  -i-  B  ae  R  sind. 


1. 


A    :ll 

.:    R 

A    :ft    :    R 

1. 

1,13  : 

3  :  6,17 

II 

.  3.     1,08  :  4      : 

5,6 

2. 

0,96  : 

3  :  4,80 

4.     1,02:4     : 

:  6,0 

3. 

1,03: 

3  :  4,87 

6c.  1,93  :  4     : 

6,1 

4. 

0,90: 

3  :  4,90 

6.     1,09:4      : 

:  6,0 

5. 

1,00: 

3  :  5,09 

7.     0,90 :  4 

:  5,8 

6. 

0,92: 

3  :  4,70 

8a.  1,10  :  4     : 
86.  0,98  :  4 
9.     0,87  :  4 

6,0 
;  4,8 
:  5,8  (1  :  4,5  :  6) 

A    : 

R:  R 

III. 

36.  0,98  :, 
6.     1,04  : 
76,  1,04  : 

8.  0,90  : 

9.  0,84  : 

6  :  8,0 
6  :  7,9 
6  :  8,1 
6  :  8,1 
6  :  7,7 

10.     0,74  : 

6  :  8,0  (1:8:  10,8). 

B. 

A 

:ft:    R 

Oder,  wenn  allein  Sn  vorhanden  ist 

IV. 

,   3.     1,00 

:9  :  11,2 

1,08:  12  :  14,6 

4.     0,98 

:  9  :  10,8 

0,98  :  12  :  13,6 

6.     1,03 

:9  :  11,3 

0,98  :  12  :  14,4 

6.     1 ,03 

:  9  :  11,3 

76.  1,08 

:  9  :  11,4 

8&.  1,02 

] 

:  9  :  12,6 
Mit  Mo  : 

V. 

2.      1,06 

:  12  :  14,9 

oder  0,97  :  12  :  15,2 

3.     0,91 

:     9  :  11,7 

1,06  :  12  :  15,3 

6.      0,93 

:    9  :  11,0 

0,91  :  12  :  14,4 

"h.  1,07 

:  15  :  21,1 

0,90 

:  16  :  20,6 

681 

eniMMh  habe  iob  fdgende  Verhaitniase  angenoramen : 

A.  B. 

I.     4  :  3  :  8  IV.     4  :    9  :  «2 

U.     1  :  4  :  6  V.     1  :  12  :  15 

DI.     1  :  6  :  8 

Die  Zusammensetzung  und  die  Constitution  der  fünf  Abtheilongen  wird 
mach : 

A. 
1.  3ft  +  3ft  +  5R  »  A*{|i>'  +  3ft{| 

II.  3ft  -f-  4R  +  6R  =  ll*{|Ü'  +  4R  {1 

111.  SU  +  6ft  +  8ft  .  R*{|'I  +  6ft  {I' 

B. 

Si     .«fSi 


IT.     tl  +  3ft+4R«ft{B<l-3ft{B 
V.     ll  +  4R  +  5R  =  ft{|'+4R{B 


imgemäss  warden  die  T.  Verbindungen  von  1  At.  der  Bi-  oder  Trisilikate 
orate)  von  Honoxyden  mit  3,  4  oder  6  At.  der  Singulosilikate  (Borate)  von 
isquioxyden  sein.  Derj  T.  jvon  Rozena  (B.  V.  7)  ist  sicherlich  nicht  unver- 
dert,  er  wäre  sonst 

Nachdem  aber  die  Annahme  von  2  At.  Sauerstoff  in  der  EieselsMure  grOs- 
re  Wahrscheinlichkeit  erlangt  hat|,  wird  es  viel  schwerer,  die  T.  in  dieaef 
eise  zu  deuten.  Fassen  wir  vorläufig  beide  Säuren  unter  Si  zusammen,  so 
ben  die  Sauerstoffproportionen,  wie  sie  oben  angenommen  wurden,  folgende 
Lsdrttcke : 

A. 
Proportion : 


I.  4 
II.  4 

m.  4 


3  :    5  =r  2ll  +  2ft  +    5Si  =:  Sil  Si   +    ft'Si' 

4  :    6  =r  3ll  +  ift  +    9Si  «  SU  Si    -h  SR'Si* 
6  :    8  s    il  +  Sft  -h    iSi  s    ll  Si   -h    ft'Si'. 


IV.  4  :    9:42=    A -h  sR -h    6Si  «    A»Si»  +  3ft*Si« 
V.  4  :  42  :  45  =  2ft  4-  8R  -h  45Si  »    A*Si»  -h  4R»Si». 

98i  man  also  die  T.  lediglich  als  Silikate  auf,  so  lassen  sie  sich  auch  in  cEesem 
lle  als  Verbindungen  von  Singulo-,  Bi-  und  Trisilikaten  denken.  Indessen 
(chte  in  jedem  Fall  die  Constitution  von  IV  und  V  Anstoss  erregen,  da  die 
rbindung  zweier  so  extremer  Glieder  nicht  redit  naturgernttss  erscheini.   Er- 


iBubt  man  nirh  aber  rine  kleine  Aen<]«nin{i  in  den  StoerBloffpropertw—iv  • 
wcnhrn  «lle  ForudD  Uiierein«linim<^nd. 

IV.    1  .     3  :  II   =.  iR  ^-  üR  +  nSi  =  aitSi  +  3Ä'5«» 

V.    I   :  19     11  =     ft   ^  ({t  +     'Si  =     RSi  -t-  :fll*§i* 

lU  >inri  dann  lauter  Verbindungen  von  m  Al.  Bisiliial  und  n  At.  Siu^lmniUl, 

mhSi  +  nR»Si', 
wo  in 

I.  m  =  2  n  =  I  l\.  m  =  ■*         n  =  3  ' 

II.  3  i  V.  )  9 

III.  1  1 

ist.  Nun  miiss  man  sich  ein  solches  Doppetsiltkat  in  bomorpfaer  Hisi-buD^mii 
einen  tiapiuAborM  denken,  in  wcichcni  das  nilmliche  Sauersloffverbattniss  ub- 
wallct.  Ist  nun  in  allen  T.  I  At.  Boreilure  gegen  6  At.  Kieselsäure  anzunehmeD, 
ao  wUrde  ihre  Constitution  durch  folgende  Kormelu  auszudrücken  sein : 

A.  I 

1.  (R»B*  +  3RB)  +    6[9ftSi  +   R'Si»)  ! 

II.  (6*8*  +  tüB)  +    4(3hSi  +  98»Si«j 
m.  f(l»B»  +  6«B)  +  12[  ftSi  +    R»Si«, 

B. 
IV.   fft'B»+    OKB)  +    6(2ftSi  +  3ft»Si») 
V.  (H»B^  +  IsRBj  -f.  lii  liSj.|-2R*5i») 

Oder  die  allgemeine  Turnuliaforniel  wilm 

(ft'B»  +  nRB)  +  mfftSi  +  n'8»Si»). 
Hau  bemerkt  sogleich,   dass   das    Silikat   der  Turmaline  tugleich 
daajenige  der  Kaliglimmer  ist,  und  dass  gleiche  ZosamtDeosetaung  statl- 
findet  bei  dem 

TurmaÜD  UI  cmd  dem  Kaliglimmer  a 
>,        IV    „      „  ,,  b 

Wenn  sich  in  Zukunft  auch  die  übrigen  entsprechenden  Glieder  finden  sollten, 
wird  man  wohl  in  den  Tunnalinen  und  Glimmern  heteromorpbe  Verbindungen 
erkennen ,  deren  Versohiedenheit  durch  daa  Eintreten  der  Bersaare  und  die 
ungleiche  Menge  der  FlDOrverbindung  bedingt  ist. 

Isomorpbie  zeigt  sioh  demnaeb  bei  der  Turmalinmischung  : 
1)  Bei  stdcbio  metrisch  gleichen  Verbindungen  K&i  =  KfgSi,  fe&i,  NaSi,  LtSi, 
KSi;  bei  R*Si*  =  Äl*Si».  Pe*Si',  ftn*Si»;  bei  den  Boraten;  in  den  Fluo- 
rüren,  welche  analog  diesen  Sauerstoßsatien  zusammengesetzt  zu  denken 
sind. 
9)  in  der  Zahl  der  Atome  beider  Silikate  oder  Borate,  d.  h.  in  den  GrOaseo 

n  und  n'. 
3)  In  dem  Borat  und  Silikat  tlberhaupt. 
I  In  der  Zahl  der  Atome  beider,  d.  b.  in  dar  Grtisae  m. 


68a 

BesKiflioh  wttrde  die  Constitution  der  T.  \wA  einfaeher  werden,  wenn  auch 
die  Borsäure  8  At.  Sauerstoff  enthielte,  wie  Hermann  angenommen  hat.  Al- 
lein die  dafür  ang^ebenen  Thatsachen  beweisen  nichts,  und  es  spricht  über* 
baupt  sehr  viel  gegen  eine  solche  Ansicht. 

Wenn  man  üch  bemüht,  die  Constitution  der  T.  aufxusucben  und  durch 
möglichst  einfache  Formeln  auszudrücken,  so  darf  eine  andere  Betrachtungs- 
weise hier  nicht  übergangen  werden,  die  nSmlich,  dassdie  Borsäure  als 
Vertreter  der  Sesquioxyde,  mithin  als  Basis  vorhanden  sei.  Kenn-' 
gott  und  Naumann  haben  in  der  Thal  meine  Analysen  in  dieser  Art  zu  deu-* 
ten  versucht.  Ohne  hier  die  Gründe  zu  entwickeln,  die  für  diese  Annahme 
sprechen  könnten,  stellen  wir  die  Sauerstoffverhaltnisse  der  einzelnen  T.  zu- 
sammen, so  dass  ft  die  Summe  des  Sauerstoffs  von  ft  und  B  ist. 


A. 

(l   :ft:  Si                               ft   :ft:  6i 

ft 

:R 

:    Si 

I.  1. 

<,0  :  3  :  3,0                II.  3.     0,6  :  3  :  2,7 

III.  3  6.0,4 

:  3 

:2,4 

2. 

0,7  :  3  :  2,7                      4.     0,6  :  3  :  2,7 

6.     0,4 

:  3 

:2,34 

3. 

0,8  :  3  :  2,7                      5c.  0,5  :  3  :  2,5 

76.  0,4  ; 

:  3 

;2,47 

4. 

0,6  :  3  :  2,7                     6.    0,6  :  3  :  2,5 

8.     0,3  : 

;3  ; 

;2,35 

5. 

0,7  :  3  :  2,8                     7.     0,5  :  3  :  2,5 

9.     0,3  : 

3  : 

2,4 

6. 

0,7  :  3  :  2,7                     8o.  0,6  :  3  :  2,6 

10.     0,3  : 

:  3  : 

:2.45 

Mittel 

0,7  :  3  :  2,7                       8*-  0,6  :  3  :  2,7 

9.     0,5  :  3  :  2,4 

Mittel  0,5  :  3  :  2,5 

* 

Mittel  0,35  : 

3  : 

2,4 

B. 
ft    :  R  :  Si 

ft    : 

R:  Si 

IV.  3.     0,27  :  3  :  2,5                  V.  2. 

0,2    : 

3  :  2,3 

4.     0,27  :  3  :  2,3                        3. 

0,2    : 

3  :  2,2 

5.     0,28  :  3  :  2,4                        6. 

0,18  : 

3  :  2,27 

6.     0,30:3:2,36                      76 

.  o,n : 

3  :  2,5 

76.  0,29  :  3  :  2,4                   Mitlcl  0,18  : 

3  :  2,3 

86.  0,26  :  3  :  2,6 

Mittel  0,28  :  3  :  2,4 

Hiernach  kann  man  annehmen : 

fl    :ft:    Si 

I.  0,66  :  3  :  2,66  =  2ft  +  3li  +  4Si 

=  ft*§i 

-t.3RSi 

11.0,5    :  3  :  2,5    =  2tl  +  4ft  +  SSi 

i=ft'Si 

i  +  4ftSi 

III.  0,33  :  3  :  2,33  =  2R  +  6R  +  7Si 

=  ft*Si 

i  +  6RSi 

. 

IV.  0,25  :  3  :  2,25  =  2R  +  SR  +  9Si 

=  R»Si 

-t-8RSi 

V.  0,20  :  3  :  2,2    =2ft+10R+HSi 

=  R>Si 

+10RSi 

Hierdurch  erhalt  man  folglich  sehr  einfache  Ausdrücke.  Die  T.  sind  Verbin- 
dungen von  4  At.  halbkieselsauren  Monoxyden  (Singulosilikaten)  und  von  n  At. 
drittelkieselsauren  Sesquioxyden  (Borsäure) ;  ihre  allgemeinste  Formel  ist : 

ft»Si  +  n|jSi 

Diese  Vorstellung  ist  die  einfachste  unter  allen,  die  man  von  der  Constitution 
der  T.  haben  kann. 


684 

Bei  Ge]pf!;enhi>it  rndnerUnlersuchungen  hnttc  ich  schon  darauf  au^erksan 
gemacht,  dass  die  Summe  des  Sauerstoffs  samintlicher  Basen  und  der  Borsäm 
sich  lum  S,  der  Kißspisaure  immer  nahe  =  i  :  3  verhnlte,  iosofern  die  EitrcnM 
3,8  :  3  und  4.3  r  3  waren.    Nach  den  obigen  Formeln  ist  dies  Verhaltniss  in 

I.  =.  i,1  :  3  in.  c=>  4,3     :  3  V.  =  f,36  :  3.  \ 

II.  =  i,S  :  3  IV.  =  4,33  :  3 

Naumann,  welcher  gleichfalls  die  Borsäure  als  Basis  betrachtet,  glaubt, 
dass  das  eben  erwUhnte  VerhXUniss  von  t  :  3  consl^nt  und  noch  genauer  sied 
ergebe,  wenn  man  das  Fluor  lediglich  als  Fluorkie&el  vorhanden  sich  denkt, 
und  das  Sauerstoffiiq.  des  Fluors  dem  S,  der  Kieselsaure  hinzufügt.  Wirdali 
alleemeine  Formel  der  T. 

ifSi  +  rnKSi 
gewählt,  so  muss  dann  m  =  H—'dn  sein.    Wird  n  =  9  oder  =  1,  so  folgen  daraus 
die  speci eilen  Formeln 

(t^äi  +  aflSiund  ftSi  +  SitSi, 
welche  nach  Naumann  die  beiden  G rund mi seh ungen  repräsentiren,  aus  deren 
Vereinigung  in  verschiedenen  Verhailnissen  die  einzelnen  T.  hervorgeben. 

Naumann's  Ansicht  kann  ich  in  Betreff  des  Fluors  nicht  tbcilen;  aucb 
fuhrt  sie  lu  einer  minder  einfachen  Auffassung  der  Turmalinconstitution,  lur 
Annahme  von  Singulo-  und  Bisiükaten,  wahrend  die  vorher  entwickelte  nur 
die  ersteren  voraussetzt. 

In  allen  diesen  Fallen  sehwindet  aber  jene  Analogie  der  T.  und  der  Glim- 
mer, die  oben  berührt  wurde,  denn  die  Sauersloffproportionen  R  :  ft  :  Si  sind: 
Gliininer.  Turmalin. 

Lithionglimmer  1:3:6  1.   I  :     4^  :     4 

)  :    44  :    7i  11.  I       " 

Kaliglimmer  1:6:8  oder    9  III.  ) 

1:9:4!     ,,     ü  IV.   4 

I  :  12    T  44     ,,     15  V.  1 

Ein  schwaner  T.,  von  tinbekannlem  Fundort,  und  der  mit  ihm  verwach- 
sene und  gewiss  aus  ihm  entstandene  weisse  GJimmer  enibieltan  nach  meineD 
wegen  Mangel  an  Material  nicht  gant  voUstttndigeo  Versuchen : 
TormaliD.  Glimmer.') 

Sp.G.  =  3,057       Sp.G.  s  3,831 


Kieselsaure 

36,70 

18,78 

Thonerde 

35,35 

3S,36 

Eiseooxvd 

II, !5 

3,06 

llBgnesii 

i,86 

l,S8 

Ealk 

0,75 

0,89 

Kali 

1 

10,85 

Natron 
Borsaure 

}(tl,09) 

1,55 

Fluor 

1 

» 

Wasser 

0,30 

8,i3 

400. 

100. 

1)  Ist  derselbo,  welcher  In  dem  Art.  Qlimmor  (a.S)  bereit«  aofgeflUnt  M. 


685 

Die  von  mir  gafundenaii  5  Abtheilungen  sind  auch  durch  die  Dichtigkeit 
als  solche  begründet.    Denn  das  mittlere  sp.  G.  der  Glieder  ist : 

I.  3,05  lY.  3,08 

II.  3,41  V.  3,04 
m.  3,19 

Die  optischen  Verhältnisse,  namentlich  der  Pleochroismus,  stehen  wohl  auch  in 

Beziehung  zu  der  chemischen  Zusammensetzung  (S.  meine  Abhandlung). 

Feijaö.  In  dem  diamantführenden  Sande  Brasiliens  ist  nttchst  dem  Quarz 
ein  schwarzes  Mineral  herrschend,  welches  man  Feija6  nennt.  Es  hat  ein  sp.  G. 
=s  3,088,  bläht  sich  v.  d.  L.  auf,  schmilzt  zu  einer  braunschwarzen  Schlacke, 
und  wird  nicht  von  Säuren,  auch  nicht  von  Fluorwasserstoff,  angegriffen.  Da- 
mour  fiand  darin: 


a. 

b. 

c. 

Von  Chapada  de 

Aas  Ober- 

Bahia 

Paraguay. 

Titansflure 

0,60 

1,57 

1,96 

Kieselsaure 

35,72 

34,58 

35,01 

Borstture 

(IO,U) 

(7,32) 

(6,76) 

Thonerde 

26,75 

32,17 

36,64 

Eisenoxydul^ 

16,82 

10,53 

9,76 

Magnesia 

3,65 

7,31 

4,37 

Kalk 

— 

— 

0,22 

Natron 

3,86 

2,84 

1,92 

GlOhverlust 

2,46 

3,68 

3,46 

100.  100.  100. 

£s  ist  also  Turmalin,  in  welchem  vielleicht  die  Titansäure  wesentlich,  und  ein 
Vertreter  von  Kieselsäure  ist. 

Arfvedtxni:  Schwgg.  J.  XXII,  H4.  —  Berahardi:  Ebendas.  VI,  M.  —  Ber- 
zelius:  Ebendas.  XXII,  447.  ~  Breithaupt:  Ebendaa.  LV,  t85.^Bacholz:  Eben- 
das. III,  S6.  —  Damoar:  Lieb.  Jabresb.  4858,  930.  4857,  658.  —  Dumenil:  Kastn. 
Arch.  XI,  485.  —  C.  Gmelin:  Schwgg.  J.  XXXI,  S99.  XXXVIII.  544.  Pogg.  Ann.  IX, 
47t.  —  Graner:  Gilb.  Ann.  LXV,  S09.  8S8.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXV, 
ssa.  —  Kenngott:  Wien.  Akad.  Berichte  4854.  Janaar.  —  Klaproth:  BeKr.  I,  t7. 
8S.  V,  444.  —  Le  Play:  Ann.  Chim.  Pbys.  XLU,  t70.  Schwgg.  J.  UX,  74.  —  Nau- 
mann: J.  f.  pr.  Chem.  LVI,  885.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXX,  449. 
LXXXI,  4.  —  Se aber t :  Berz.  Jabresb.  IV,  458.  —  A.  Strome yer:  Ann.  Chem. 
Pharm.  C,  88.  —  Vauquelin:  Ann.  Chim.  LXXXVIII,  405.  —  Vogel:  Schwgg.  J. 
XXII,  48t. 

Nebenreihe. 

Axinit. 

Schmilit  V.  d.  L.  leicht  unter  Aufblähen  zu  einem  glänzenden  dunkelgrfl- 
Hen  Glase;  mit  den  Flüssen  giebt  er  die  Reaktionen  des  Eisens  und  Mangan«" 
mit  saurem  schwefekaurem  Kali  und  Flussspath  färbt  er  die  Flamme  grün 

Von  Säuren  wird  er  kaum  angegriffen;  das  Pulver  des  zuvor  fjn 


686 

neu  A.  wird  jadooh  leicht  zeneist ,  und  bildet  mit  GUorwessentoflkliare  eine 
Gallerle. 

Aeltere  Analysen  rühren  von  Klaproth,  Vauquelin  und  Hisinger 
her.  Vogel  entdeckte  den  Gehalt  an  Borstture,  der  durch  eine  Analyse  Wieg- 
mann's  bestätigt  wurde,  und  ich  habe  spater  die  Zusammensetzong  des  Mine- 
rals dardi  mehrbche  Analysen  festcustellen  gesucht. 

4.  Oisans  im  Dauphins,  a)  Klaproth.  b)  Vauquelin.  c)  Bammelsberg. 

5.  Tresebqrg  im  Han.  o)  Wiegmann,  b)  Rammeisberg. 

3.  Berkutikaja  Gera  bei  Miask  im  Ural.  Rammeisberg. 

4.  GrundqOgrube  bei  Filipstad  in  Warmland.  Hisinger. 


«. 

4. 

b. 

c. 

Borsäure 

4,60«) 

Kieselsaure 

50,50 

44 

44,57 

Thonerde 

40,00 

48 

46,37 

Eisenoxyd 

9,50 

44 

9,67 

Manganoxyd         5,25 

4 

i,94 

Kalk 

<7,00 

49 

ao.49 

Magnesia 

— 

— 

4,73 

Kali 

0,S5 
98,50 

— 

0,44 
99,05 

99 

i. 

u 

i. 

4. 

Borstture 

a. 
S,00 

(6,'63) 

(5,82) 

«,*4) 

Kieselsäure 

45,00 

43,73 

48,78 

44,50 

Thonerde 

19,00 

45,66 

46,92 

43,56 

Eisenoxyd 

42,25 

44,94 

40,24 

7,36 

Manganoxyd 

9,00 

4,37 

4,46 

40,00 

Kalk 

12,50 

48,90 

49,96 

25,84 

Magnesia 

0,25 

4,77 

2,24 

— 

i 

100. 

400. 

400.      Flacht.  Stoffe  0,30 

400. 

4  c  ist  das  Mittel  mehrerer  Analysen ,  bei  denen  die  direkte  Bestimmung  der 
Borsaure  versucht  wurde.  Das  sp.  G.  dieses  Axinits  fand  ich  =  3,895,  und 
nach  dem  Schmelzen  8,812. 

Der  Axinit  enthält  das  Eisen,  nach  meinen  Versuchen,  nur  als  Oxyd.  Weno 
das  Mangan ,  der  Farbe  des  Minerals  gemäss ,  gleichfalls  als  Oxyd  vorausgesetzt 
werden  darf,  so  könnten  die  2,91  p.  G.  desselben  in  1c  2,65  p.  C.  Eisenoxydul 
beim  Auflösen  in  Oxyd  verwandeln.  Dieser  Axinit  könnte  daher  höchstens 
2,65  p.c.  Eisenoxydul  ursprünglich  enthallon,  was  sich  aber  natürlich  durch 
Versuche  nicht  nachweisen  lässt. 

Wenn  in  meinen  Analysen  2  6  und  3  dieselbe  mitllere  Menge  Borsaure  wie 
in  1  c  angenommen  wird,  so  sind  die  SauerstofTmengen  von 


4)  Nenerlich  von  A.  Stromeyer  direkt  m  h,tk  p.c.  bestimmt.  ! 


687 

A     :      ft       :      Si      :     B 

in  4c  m  6,43  :  4^48  :  82,62  :  3,09 
26  =  6,08  :  4  4,30  :  22,70  :  3,09 
3     =  6,55  :  H,34    :  22,70  :  3,09 

Mittel  =  6,35  :  44,34  :  22,67  :  3,09 

Wird  die  Borsäure  als  isomorph  mit  der  Kieselsäure  genommen,  so  ist  der 

auerstoff  von  ft  :  ft  :  Si  +  B  ss  6,35  :  4  4,34  :  85,76;  =  4 :  4,94  :  4,06,  d.  h. 

ehr  nahe  s  4  :  2  :  4. 

Dieses  einfache  Yerhältniss  lässt  den  A.  als  eine  Verbindung  von  3  At. 

:alk  (Itg),  2  At.  Thonerde  (l^e, ütn)  und  6  At.  Kieselsäure  (B)  betrachten,  oder 

Is  3  At.  Bisilikat  und  4  At.  Singulosilikat, 

3CaSi  +  R*Si», 

vorin  ein  Theil  Kieselsäure  durch  Borsäure  derartig  ersetzt  ist,  dass  das  Ganze 

Is  eine  isomorphe  Mischung 

(Ca»B»  +  2  ftß)  +  7  (3  (JaSi  +  ft»Si») 

rscheint.     Dieser  Ausdruck  ist  in  der  allgemeinen  Turmalinformel  enthalten. 

Wäre  aber  die  Borsäure  im  Axinit  elektropositiv ,  wofür  allerdings  einige 

irUnde  sprechen ,   so  kann  man  sie  den  Sesquioxyden  hinzurechnen,  wodurch 

las  Sanerstoffverhältniss  von  ft  :  ft,  B  :  Si  =  6,35  :  4  4,43  :  22,67  a  4  :  2,27  : 

t,57  wird.  Will  man  dies  in  4  :  2^1^  :  3^^  verändern,  so  erhält  man  die  Formel 

4CaSi  +  3ftSi. 

Naumann  wählt  das  Yerhältniss  5  :  42  :  48  =  4  :  8^  :  3t,   und  die 

•"ormel 

5(JaSi  +  4|}Si. 

Vielleicht  ist  aber  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Borsäure  gleich  dem 
1er  Kieselsäure  (gefunden  =  400  :  409  im  Mittel),  so  dass  man  4:2:3  anneh- 
nen  kann,  woraus  die  Formel 

3  Ca*  Si  +  2  g}*  Si«, 

I.  h.  die  des  Epidots,  sich  ableitet. 

Hisinger:  Mineralgeogr.  von  Schweden,  übers,  von  Wöhler.  S.  4  70.  —  Klap- 
roih:  BeUr.  II,  448.  V,  S5.  —  Rammeltberg:  Pogg.  Ana  .  L,  Sttt.  Ben.  Jah- 
resber.  XXI,  S4  4.  —  Vauquelin:  J.  des  Mines  XXIII,  6.  —  Vogel:  Schwgg.  J. 
XXII,  4 8S.  —  Wieg  mann:  Ebendas.  XXXII,  46S. 

4.  Gruppe  der  Singuiosilikate. 

I.   Beguläre. 
A.  Granatreihe.    Sanerstoffverhältniss  ft:ft:Si  »4:4:8«  A'ftSi'. 

Diese  grosse  Abtheilung,  deren  Glieder  die  beiden  Verbindungen  ft'Si  und 
P&i^  enthalten,  wird  hier  nach  der  Krystallform  ihrer  Glieder  in  Unterabthei- 
nngen  gebracht.  Die  dahin  gehörigen  Mineralien  erleiden  häuflg  durch  'starkes 
jluhen  oder  Schmelzen  eine  Veränderung  ihres  sp.  Gew.,  und  sind  dann  durch 


688 


Sauren  so  leicht  zerseUbar,  dass  sie  in  der  Regel  gelatiniren,  wKhreDd  sie  m 
und  für  sich  von  denselben  kaom  angegriffen  werden.  Dies  gill  spectell  für 
Granat,  Yesuvian  und  Epidot.  I 


Granat. 

V.  d.  L.  schmehen  die  verschiedenen  Arten  mehr  oder  minder  leicht  und 
ruhig  SU  grttnem,  braunem  oder  schwarzem  Glase.  Der  Eisengranat  (Kalk-Ei- 
sengr.)  zeichnet  sich  durch  StrengflttssigMit  ma.  Mit  den  PlUsaen  geben  sie 
die  Reaktionen  des  Eisens  und  llangjans. 

Die  ch  rom haltigen  G.  sind  tlieils  schwer  schmelzbar  zu  einem  schwarzen 
Glase,  wie  der  Pyrop,  der  beim  Erhitzen  schwarz,  beim  Erkalten  gelblich  and 
dann  wieder  roth  wird,  theüs  unsohmehbar,  wie  der  Uwarowitf  welcher  seine 
Farbe  Oberhaupt  nicht  ändert.    Sie  geben  mit  den  Flüssen  Ghromreaktion. 

Beim  Schmelzen  vertiert  der  Gr.  nichts  oder  äusserst  wenig  am  Gewicht, 

ändert  aber  dabei  sein  spec.  Gewicht. 

Sp.  Gew. 
Gewichtsverlust,      vor  naeh 

dem  SehmelseD. 
Grossular  vom  Wilui  0  3,63        2,95  Magnus. 

Derselbe  (später)       0,48  „ 

Almandin  von  Slatoust  0  , , 

Kanneelstein  0,25— -0,34  „ 

Rother  G.  von  Grönland  3,90        8,05  „ 

(hatte  seine  Faii>e  verändert). 

G.  aus  dem  Zillerthal  0,02         4,04        3,12  v.  Kobell. 

Melanit  von  Frascati  4,61  ,, 

Von  Ghlorwasserstoffsflure  werden  die  G.  mehr  oder  minder  angegriffen, 
aber  nur  einige  durch  längeres  Kochen  volIlLommen  zersetzt.  Nach  vorgängigem 
starkem  Glühen  gelatiniren  die  kalkreichen  mit  der  Säure,  was  auch  bei  den 
übrigen  eintritt,  falls  sie  zuvor  bis  zum  Schmelzen  erhitzt  oder  selbst  geschmol- 
zen wurden.  Der  Pyrop  wird  vor  dem  Glühen  gar  nicht,  nach  demselben  nur 
unvollkommen  zersetzt.  Auch  der  Uwarowit  kann  durch  die  Säure  nicht  zer- 
legt werden. 

Die  zahlreiche  Gruppe  der  G.  hat  schon  in  früherer  Zeit  mehrfache  Unter- 
sucher gefundeo,  wie  Y.Rose,  Bucholz,  Simon,  Klaproth,  Laugier, 
Murray  u.  A.  Besonders  aber  ist  die  wichtige  Arbeit  des  Grafen  Trolle 
Wachtmeister  die  Grundlage  der  späteren  Analysen  geworden,  weil  aus  ihr 
zuerst  die  stöchiometrische  Zusammensetzung  der  Gruppe  und  die  isomorphen 
Unterschiede  ihrer  Glieder  deutlich  hervortraten. 

Um  eine  Uebersicht  der  grossen  Zahl  von  Granatanalysen  geben  zu  können, 
ist  hier  schon  anzuführen,  dass  dieselben  das  Resultat  geliefert  haben:  die 
Granate  sind  Singulosilikate  von  Monoxyden  und  Sesquioxy- 
den;  jene  sind  Kalk,  Magnesia,  Manganoxydul,  Eisenoxydul  (vielleicht  auch 
Chromoxydul  im  Pyrop) ;  diese  sind  Thonerde,  Eiseuoxyd  und  Chromoxyd.  Ikt 
Sauerstoff  beider  Arten  von  Basen  ist  gleich,  so  dass  also  für  A  :  ft  -  Si  das  eio- 


689 

fache  Verhältniss  von  1:1:2  bemchi,  und  sämmlliche  G.  beide  einfache  Sili- 
kate in  dem  Atomverhältniss  von  3  : 1  enthalten  nach  der  allgemeinen  Formel 

3ft*Si  +  R*Si». 
Allein  nur  selten  findet  sich  ein  G.  mit  zwei  Basen ;  die  grosse  Mehrzahl  stellt 
isomorphe  Mischungen  der  Grundverbindungen  dar,  deren  es  folgende  giebt : 
1.  Thoo^nat.  II.  Eiteogranat.  III.  Cbromgraoat. 

a.  3Ca»j5i  +  Äl*Si»       e.  3Ca*Si  ^  *e*Si»        i.  3Ca*Si  +  €i^&» 

b.  3«g»Si  4-  Äl*Si»       f.  3»g»Si  +  Jfe*Si*        k.  3Hg»Si  4-  €r^äi» 

c.  3fe*Si  4-  Äl»Si*       g.  3fe*Si  +  Jfe»Si»        /.  3fe*Si  ^  Cr»Si» 

d.  3iln»Si  -h  a»Si»       A.  3Än»Si  4-  J^e»äi»       m.  3»n»Si  4-  Ci^Si* 
wahrend  hiernach  beide  Silikate  auf  gleicher  Sättigungsstofe  stehen,  kann 

die  Granatmiachung  auch  durch 

ft'Si«  +  ftSi 
ausgedrückt  werden,  wonach  das  erste  Glied  ein  Zweidrittel-,  das  zweite  ein 
Drittelsilikat  ist. 

Sollte  auch  Cr  unter  den  Monoxyden  sich  bestätigen,  so  würden  noch  wei- 
tere drei  Grundverbindungen  gegeben  sein.  Vielleicht  ist  selbst  Stn  zuweilen 
anzunehmen.*} 

I.   Thongranat. 

a.  Kalk-Thongranat  (Weisser  Granat) . 
3Ca*Si  +  Äl»Si». 

I.  Schischimskaja  Gera.  Sp.  G.  es  3,504.    Croft. 

S.  Telleflaarken.    Trolle- Wachtmeister. 

3.  Granatfels  von  Orford,  Canada.  Sp.G.  =  3,536.    Hunt. 


4. 

S.                                f. 

Kieselsäure 

36,86 

39,60                    38,70 

Thonerde 

24,19 

21,20                    22,71 

Eisenoxyd 

— 

IT>  1 

*  Manganoxydul 

— 

Kalk 

37,15 

32,30                    34,83 

98,10 

98,47     Magnesia  0,49 
Kali  U.Natron  0,47 
Glühveriust      1,40 

Berechnet. 

6  At.  Kieselsäure  =»  2310  =  40,58 
2  -  Thonerde  =  1284  =  22,55 
6  -    Kalk  :s  2100  SS  36,87 


98,90 


5694      100. 
No.  2  enthält  1  At.  Eisenoxyd  g^en  1 5  At.  Thonerde,  und  1  At.  Manganoxydul 
gegen  1 3  At.  Kalk. 

4)  In  der  folgenden  Zusammenstellung  ist  von  geringen  Mengen  isomorpher  Basen  ab- 
gesehen. Eiieoreiche  Abttnderungen  sind  nach  der  Formel  auf  die  Mengen  beider  Oxyde 
berechnet. 

RaBBelaberg^a  Mineralchemie.  ^^ 


690 
10.  Bfteo*  Thongranai. 

4.  Edler  6.|  Fahlun.    Hiainger/ 

5.  Edler  6.,  Ungarn,    v.  Kobell. 

6.  6.  von  Orawicza  im  Banal.    KJernlf. 

7.  6.  von  Brenai  Vinglkers  Kirchapiely.  Westmanland^    Bahr. 

8.  6.  von  Wicklow,  Irland.    Kleine  schwarzKche  EOmer,  sp.G.  ■■  4,196. 
Mallet. 


i. 

• 

5. 

«. 

7. 

S. 

Kieaebflnre 

40,56  . 

39,6« 

37,8« 

37,46 

35,77 

Thonerde 

20,64 

49,66 

80,00 

49,30 

49,85 

Eisenoxydol 

38,25 

39,68 

36,0S 

37,65') 

38,07 

Manganoxydul 

4,47 

1,80 

4,89 

3,49 

5,04 

Kalk 

— 

0,89 

0,90 

98,73 

Magnesia 

— 

— 

8,54 

8,03 

400,89       400,80         98,23       400,23 

Berechnet 
6  At.  Kieselstture    »  2340  «■  36,70 
2  -    Thonerde       «  4284  «  20,40 
6  -    Eisenoxydol  «  2700  «g  42,90 

6294     400. 

Isomorphe  Mischungen  von  Thongranat. 

9.  Ganneelstein  (Essonit)   von  Ceylon,    o)  Klaproth.   6)  Laagier.  c)C. 

Gmelin. 

40.  Ganneelstein,  derber,  von  Malsjö.  Arfvedson. 

44.  C.  vonPargas.    Lundahl. 

42.  Romanzowit  von  Kimito  in  Finland.    NordenskiOld. 

9.  40.  n.  It. 

a.  b.  c. 

Kieselsaure  38,80  38  40,04  41,87  38,64  44,2f 

Thonerde  24,20  49  23.00  20,57  26,24  24,08 

Eisenoxydul              5,85          6,3  3,34  3,54  3,34  6,32 

Kalk  34,25  33  30,57  33,94  29,70  24,76 

Magnesia  (ftn)         _  _             _  0,39  4,48  0,92 

Kali  —  —  0,59  400,31  99,34  97,29 

Glühverlust  —  —  0,33 


98,40         96,3       97,81 

Die  Canneelsteine  sind  im  Wesentlichen  Mischungen  4 1  a-h-c  oder  4  2  a  +  c ;  doch 
enthalten  sie  wahrscheinlich  oft  ein  wenig  Eisenoxyd.  Im  Romanzowit,  dessen 
Analyse  nicht  correkt  zu  sein  scheint,  ist  5a  +  c  enthalten. 


4)  Corrigirt:  Eiseooxyd  t,t7,  Eisenoxydul  85,63. 


691 


43.  Edler  6.  aus  dem  Zillertbal.    Karsten. 

14.  Brauner  6.  vom  Greiner  im  Zillerthal.    v.  Kobell. 


4S. 

14. 

Kieselsäure 

39,62 

39,18 

Thonerde 

19,30 

21,08 

Eisenoxydul 

34,05 

32,68 

Manganoxydul 

0,85 

0,80 

Kalk 

3,28 

6,76 

Magnesia 

2,00 

— 

99,40  99,44 

Hier  herrscht  der  Ei^ngranat  vor.   Reebnet  man  Oa  und  ttg  zusammen,  gleich- 
wie te  und  an,  so  ist  43  etwa  =  a  +  6c,  4  4  =s  2a  +  9c. 

V.  Kobell  fand  in  No.  44  6  p.  C.  Eisenoxyd  und  27,28  Eisenoxydul,  wo- 
nach der  Sauerstoff  von  ll  :  ft  »  4  :  4,48  sein  würde,  so  dass  das  Eisenoxyd 
wahrscheinlich  aus  dem  Oxydul  entstanden  ist. 

45.  Dunkelrotber  6.  von  EngsjO  im  Mälarsee.    Krystallisirt ;   sp.  G.  »  4)236. 
Trolle- Wacht  meist  er. 

46.  Ebensolcher  von  New-Tor*< .  Krystallisirt;  sp.  6.  s  3,90.  Derselbe. 

46.  46. 

Kieselsaure  40,60  42,54 

Thonerde  49,95  49,45 

Eisenoxydul  33,93  33,57 

Manganoxydul  6, 69  5, 49 

Kalk                         —  4,07 


404,47 

404,79 

[ier  herrschen  die  Verbindungen  e 

und  d  vor. 

4  7.  Braunrother  G.  von  Haddam, 

Connecticut, 

derb,  sp.G. 

=  4,275.    Ram- 

melsberg. 

48.  Ebensolcher  von  dort,  sp.  G. 

=r  3,983.    M 

allet. 

' 

47. 

48.  . 

Kieselsäure 

36,46 

34,96 

Thonerde 

4  9,76 

49,72 

Eisenoxydul 

44,40 

47,04 

Manganoxydul 

32,48 

27,36 

Kalk 

0,58 

0,20 

Magnesia 

0,22 

— 

400.  99,28 

Hier  herrscht  die  Manganverbindung  vor,  und  zwar  ist  Fe  :  Mn  in  No.  4  7  = 
4  :  3,    inNo.  48  «  4  :  4,6. 

49.  Schwarzer   G.    von   Arendal.     Krystallisirt,'    sp.  G.  =  3,457.     Trolle- 
Wachtmeister. 
20.  Edler  6.  aus  Grönland.    Karsten. 

44* 


1«. 

11. 

Kieselsiiar  ■ 

ii,iÖ 

39,8» 

Thontfrde 

23,17 

20,60 

Risenoxydiil 

9,«» 

2i,85 

Manganoxydul 

6,27 

0,16 

Majtncsia 

4!!, 13 

9,93 

Kalk 

6.53 

3,31 

lOO.il 

99,20 

Der  erste  zeichnol  sich  durch  dvn  hJR'hsten  Hagnesiagebalt  aus.  Es  ist 
Ca,  Sit;  :  fe.Mn  =  2  :  1  ;   Ca  :  Sig  =  1  ;  3,   Ma  :  Pe  =  2  :  3. 

Der  zweite  ist  eine  Mischung,  welclie  durch  a  -i-  Ib  +  5c  bezeichnet  wer- 
doa  kann. 

21.  G.  von  Garpenlierg,  Schweden.    W.  Wachtmeister. 

22.  Hellrother  G.  von  Hallandsas,  Schweden.  Sp.  G.  =  4,(88.    Derselbe. 

23.  Schiefrigcr  hellrother  G.  von  dort.    Sp.G.  =  4,0*3.    Derselbe. 

Sf.  AlmajidiD  in  Kürneru,    von   Waldsasäen  in  Baiern.    Sp.  G.  ^  i,9 — 4,3' 

Üesnard. 
-iü.  Brauner  G.  von  Killiney  bei  Dublin.  Krystallisirt.    Hallet. 

26.  Holhlirauner  G.  von  Abo.  Sp.  G.  =  3,86.    Moherg. 

27.  UoChcr  G.  von  Jonhers,  New-Vork.  Derb.    Taylor. 

28.  G.  von  Greene's  Creek,  Delaware.  Kurlbaum. 


Kieselsäure       39,42 

»1,00 

i2,00 

38,76 

37,80 

40,19 

38,32 

40,15 

Thonerde          20.27 

80,10 

21,00 

21,00 

21,13 

20,17 

21,49 

20,77 

Elsenoxydal     2i,8S 

38,81 

«6,18 

3!,05 

34,83 

35,87 

30,:3 

86,66 

MaDganoxyduI    7,5t 

S,88 

8,37 

6,13 

— 

0,99 

i,4C 

1,85 

Magnesii            3,69 

6,0t 

4,3« 

3,95 

1,46 

4,98 

6,89 

8,0! 

Ealk           '        !,63 

1,50 

i,98 

— 

1,63 

0,60 

1,38 

1,83 

98,34  100,33  99,85  101, t9  99,75  i9i,i(i  100,17  99,31 
In  allen  diesen  Abänderungen  ist  Eisen-Thongranat  (c)  das  herrschende  Glied, 
meist  mit  d,  immer  mit  b  und  geringen  Mengen  o  gemischt. 

II.   Eisengranat. 

a.   Kalk-EisengraDat. 

3Ca»Si  +  Pe»Si». 

1.  DunkelscbwarzgrUner  G.  von  dw  Schischimskaja  Gora  am  Ural.  Sp.G.  = 
3,798.  Laborat.  d.  Pelersb.  Berg-Dpt. 

2.  Gelbbrauner  derber  G.  aus  den  Turjinskischeo  KupfergnilMa  bei  Bogo- 
slowsk.  Karawaiew. 

3.  Blutrother  G.  von  Franconia,  New-Hampsbire.    Fisher. 

4.  Brauner  G.  von  Hesselkulla.  Derb.  Trolle-Wachtmeister. 


693 

5.  Brauner  G.  von  Sehmieddeld  bei  Suhl  am  Thttringerwald.  a)  Bucholz, 
b)  Karsten,  c)  Putzer. 

6.  Schwarzer  G.  von  Beaujeux,  Dpt.  du  Bhöne.    Ebelmen. 

7.  Grüner  G.  von  Zermatt,  Wallis;  sp. G.  s  3,8&.    Damour. 

8.  Grttnschwarzer  G.  von  der  Sludänka  am  Baikalsee.    JewreiBow. 

9.  G.  von  Lindbo,  Westmanland.    Hisinger. 

40.  Gelber  6.  von  Altenau  am  Har^  Krystallisirt,  sp.  G.  ss  3,87<.  Tr.  W. 

41.  Gelber  G.  von  Langbanshytta.  Derb,  sp.  G.  b  3,9&5.   Derselbe. 

ii.  Brauner  G.  .  (Polyadelphit    Thomson)    von    Franklin,     New -Jersey, 
a)  Thomson.  6)  Weber,  c)  Baumann. 


4. 

i. 

8. 

4. 

a. 

s. 

b.        c 

6. 

Kieselsäure      35,S1 

35,37 

38,85 

37,99 

34,00 

37,4  35,54           36,45 

Thonerde           — 

0,53 

^ 

2,74 

2,00 

—       0,26             2,06 

Eisenoxyd       34,14^} 

34,49 

28,45 

28,52 

27,84 

26,9  28,64           29,48 

Manganoxydul   — 

0,29 

4,64 

3,45 

2,5     5,84             0,28 

Kalk                30,96 

32,50 

32,00 

30,74 

30,75 

33,2  28,41           30,76 

Magnesia            — 

0,54 
00,72 

— 

— 

,Ä  4,25" 

—       0,94             0,06 

400,28  4 

99,00  400,57  C 

400.     99,24  Gltthv.  0,96 

401,94 

400,05 

7. 

8. 

9. 

10. 

44. 

a. 

43. 

b.           'c. 

Kieselsäure        36,03 

37,4  7 

37,55 

35,64 

35,40 

36,82 

34,83     35,47 

Thonerde              4,24 

0,36 

— 

— 

3,35 

1,42       3,10 

Eisenoxyd          30,05 

34,48 

34,35 

30,00 

29,40 

25,50 

28,73    28,55 

Manganoxydul      — 

0,24 

4,70 

3,08 

7,08 

4,43 

8,82      5,41 

Kalk                  32,4  4 

29,04 

26,74 

29,21 

26,94 

24,72 

24,05    26,74 

Magnesia              0,54 

0,88 

— 



— 

7,94 

1,42      2,13 

Kali                       — 

— 

2,35 

0,98 

fl  0,55 

98,97  101,40 

400.         98,87  400,34  400,22       99,47     403,34 

Die  reine  Verbindung  findet  sich  nur  selten.  Ihre  berechnete  Zusammen- 
setzung ist: 

6  At.  Kieselsäure  »  2340  a=  36,05 
2  -  Eisenoxyd  ==  2000  =  34,4  9 
6   -    Kalk  »2100  «32,76 

6440      400. 
Manche  Abänderungen  enthalten  Mangan-Eisengranat ;  manche  neben  die- 
sem noch  eine  variable  Menge  Thongranat. 

Isomorphe  Mischungen  von  Thon-  und  Eisengranat« 

In  den  nachstehenden  Analysen  sind  die  relativen  Mengen  beider  Oxyde 
des  Eisens  aus  der  gefundenen  Menge  desselben  durch  Rechnung  bestimmt,  wie 
die  Granatformel  sie  verlangt. 


4)  Corrigirt:  1^6  84,88,  l^e  S,78. 


694 

A.   Thongranat  herrschend. 
i.  Hellgrüner   G.    (Grossular)    vom   Wilui.     Kryslallisirl ,     sp.  G.   =  3,6t. 
a)  Klaprotb.  !j)Karslpn.  c)  Trolle-Wachtmeister. 

2.  Du nkel rother  G.  von  Traversella.    R.  Richter. 

3.  »ölhlichgelber  G.  vom  St.  Golthardt.    Karsten. 

4.  Braunrolher  G.  von  Friedeberg,  Oesler.  Schlesien.   Derselbe. 

ä,  Röthlichgrauer  dichter  G.  von  der  Scbischimskaja  Gora.    v.  Hauer. 

6.  Desgl.  (Colophonil)  aus  Norwegen.    Richardson. 

7.  Brauner  G.  vom  Vesuv.  Krystallisirt,  sp.G.  =  3,428.    Trolle-Wacht- 
meister. 

8.  Grossular  von  der  Sludünka.  Sp.G.  =  3,427.    Lab.  des  Pel.  Berg-Dpt. 


Kieselsüutre 

(4,0 

38,?5 

40,55 

39,99 

37,82 

Thonerde 

8,5 

19,35 

20,10 

17  98 

19,70 

Eisenoxyd 

H,0 

7,33 

11,00 

6,45 

5,95 

Eisenoxydul 

— 

— 

— 

— 

— 

Hanganoxvdul 

— 

0.50 

0,48 

— 

0,15 

Kalk 

33,5 

31,75 

3  4-,  86 

38,70 

31,35 

Magnesia 

— 

2,40 

— 

2,76 

4,15 

98,0', 

99.58 

100,99 

99,88 

99,1« 

Kieselsäure 

t. 
36,5.1 

38,39 

6.') 

37,60 

33,93 

40,99 

J*         Thonerde 

18,75 

17,00 

14,40 

13,45 

14,90 

Eisenexyd 

6,61 

8,86 

n,3ft 

12,10 

10,94 

Eisenoxydul 

— 

— 

— 

8,52 

— 

Manganoxydul 

<,70 

— 

— 

1,40 

— 

Kalk 

31,44 

33,75 

27,80 

31,66 

32.94 

Magnesia 

4,20 

— 

6,55 

— 

0,98 

99,  «5 

Ä  0,94 
98,94 

1,00 
100,70 

101,06 

100,75 

In  1  —4  sind  1  At.  Eisenoxyd  gegen 

4—5  At. 

Thonerde  vorhanden ;  in  6 

ist  dies  Verhallniss  = 

3  ;  5,  in 

7  und  8  3 

=  1:2. 

Es  ist  hauptsächlich  Kalk- 

granat,  also  a  +  e. 

9.  Rölhlicher  G.  von 

Narouel 

Vogesen. 

Aus  dem 

Serpentin 

sp.6.  >3,IS 

Delesse. 

10.  Edler  G.  von  Ohlapian,  Siebenbürgen.    Karsten. 

11.  Hiesmäki,  FiDtand.    Zill 

acus. 

4]  Die  Analyte  ist  offenbar  unrichlig. 
S|  Obwohl  mancher  sog.  Colophonil  Vesuvli 
betreffen. 


I  i*t,  acbeinl  die  Analyse  doch  einen  Ofim' 


695 


9. 

40. 

44. 

Kieselsaure 

41,56 

37,15 

41,45 

Thonerde 

19,84 

18,08 

19,10 

GbroüMxyd 

0,35 

— 

.•r- 

Eisenoiyd 

6,33 

5,47 

5,43 

Eisenoxydul 

4,37 

26,40 

29,18 

Manganoxydul 

— 

0,30 

^mm^ 

Magnesia 

22,00 

10,15 

8,60 

Kalk 

4,25 
1,58 

0,36 
97,91 

. — 

Globverlust 

103,76 

99,88 

Der  erste  enthält  gegen  1  At.  Eisenoxyd  6  At.  Thonerde.  Er  teichnet  sich 
durch  das  Deberwiegen  der  Magnesia  und  einen  geringen  Gehalt  an  Chromgra- 
nat aus. 

No.  40  ist  zwar  gleichfalls  ziemlich  reich  an  Magnesia,  enthalt  aber  vor- 
herrschend Eisenoxydul.    Das  Yerhflltniss  beider  ist  &=  2  :  3. 

42.  Braunrother  G.  aus  Brasilien.  Derb.    Pütz  er. 

4S. 


Kieselsaure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Kalk 

37,23 

15,22 

6,73 

26,76 

3,40 

4,31 

Magnesia 

3,14 

96,79 
In  diesem  Gr.  sind  8  At.  Eisenoxyd  g  gen  7  At.  Thonerde  enthalten.     Er  ist 
vorherrschend  c  -4-  j. 

43.   G.  aus  Nordamerika.    Seybert. 

4  4.  G.  von  Broddbo  bei  Fahlun.    d'Ohsson. 


in. 

44. 

Kieselsäure 

35,83 

39,00 

Thonerde 

48,06 

44,30 

Eisenoxyd 

3,67 

6,00 

Eisenoxydul 

4  4,62 

40,05 

Manganoxydul 

30,96 

27,90 

ZinnsSure 

— 

4,00 

400,44  98,25 

Beide  Gr.  sind  durch  ihren  hohen  Mangangehalt  ausgezeichnet,  worin  sie 
I.  No.  47  und  48  nahe  stehen. 

Bei  diesen,  wie  Überhaupt  allen  inanganreichen  G.  ibt  indessen  wahrschein- 
lich auch  Manganoxyd,  d.  b.  ein  Mangangranat,  in  der  Mischung  vorhanden. 


4)  In  dieser  Analyse  ist  das  Eisen  der  angegebenen  14,05  Fe  nach  der  Formel  vertbeilt. 


B.    EiseDgranat  herrschend. 

1.  Siiia.    Bri      berg. 

S.  Grilne  no  Teufelstein  bei  Schwartenber^,  Sachsen.    Karsten. 

3.  Helani  rascati  bei  ßom.  o)  Karsten.  iijKlaprotb.  c)  Vauquc- 

lin.  (f;  Dur. 

i.  G.  V  iplain-See,  N.  Amerika.    Seybert. 

.').  GrUiie.  D  Hcsselkulla.  Derb.    Trolle- Wachtmeister. 
G.  Bredberg. 

7.  .  ;rjsl.  G.  von  Achmatowsk.  Lab,  d.  Pel.  Berg-Dpt. 

8.  atitä,  Finland.    a)  Hess,   b)  Palmbcrg.  c)Granquist. 
'.  New-Jersey.    Thomson. 

:r  Ü.  von  StockOe  bei  Brevi);.  5p. G.  es  3,0i.    Forbes. 
Dpaui      iwarier  G.  von  Arendal.  Krystaltisirl,  sp.  G.  =  3,665.    Trolle- 
GDI        i  s  t  e  r. 


Kieselsaure     36,73     36,85  34,60 

35,50 

34,0 

35,81     38,00  38,12 

36,62 

Thonerde          2,78       i,05     4,55 

6,00 

G,4 

6,24 

6,00     7,32 

7,53 

Eisenoxyd       25,83     25,35  *8,t5 

26,00 

25,5 

23,42     22,23  19,42 

22,1« 

Eisenoxydul      —          —        — 

— 

— 

1,04') 

5,27      — 

— 

Manganoxydu!  —         0,93     — 

0,40 

_ 

— 

—        3,30 

— 

Kalk               21,79     32,3«  31, SO 

.32,50 

3,0 

32,72     ? 

0,00  31,65 

31,801 

Magnesia        12,44        —       0,65 

— 

— 

1,04 

—         -_ 

1,95 

99,5?     99,52  99,75 
7. 

100,40 
8. 

98,9 

00.       100,50  99,81 
9.               *» 

100,0» 

■. 

b. 
40,99 

37,79 

33,71 

34,40 

40,*0 

Thonerde             6,04          3,40 

6,81 

12,39 

7,97 

8,96 

6,95 

Eisenoiyd         24,81        25,47 

21,15 

14,77 

17,6* 

20,43 

20,5« 

Eisenoxydul         —             9,68 

— 

6,00 

— 

— 

— 

Manganoxydul      —             — 

0,76 

0,83 

16,70 

2,40 

4,00 

Katk                   31,07        22,88 

31,37 

30,78 

se,88 

31,38 

29,iS 

Magnesia              0.49          4,00 

01,08 

— 

»8,90 

Spur 
Na  1,27 

— 

99,63      100,98     1 

02,56 

401,13 

98,84 
Das  Verhaltniss  von  Thonerde  xa  Eisenoxyd  ist  von  1  :  6  bis  1  :  (f.   Die  mei- 
sten sind  Mischungen  aus  a  und  e,  wozu  in  No.  4  und  8  noch  e  nod  g  treten. 
No.  1  enthalt  überdies  noch  b  oder  f  oder  beide. 

Eine  Mischung  von  gleichen  At.  Thoo-  und  Eisengranat  ist 


697 

42.  G.  von  Gustafsberg  in  Schweden.    Von  Siilbit  bereitet,   sp.  G.  ^  3,6 
Bahr. 

42. 

Kieselsaure  37,80 

Tbonerde  4  4,18 

Eisenoxyd  15,66 

.   Eisenoxydul  4,97 

Manganoxydul  0,12 

Kalk  30,27 

100. 
III.    Cbromgranat. 


Hierher  gehören  zwei  verschiedene  Mineralien. 

A.  Uwarowit    von 

Bissersk  am 

Ural. 

Von   Granalform,   grün  gefärbt 

Wurde  zuerst  von 

Hess  beschrieben. 

a)  Komonen. 

6)  Sp.G.  =  3,5U. 

A.  Erdmann,  c) 

D  a  m  ou  r. 

i. 

Kieselsäure 

a. 
37,11 

b. 
36,93 

c. 
35,57 

Thonerde 

5,88 

5,68 

6,26 

Chromoxyd 

22,oi 

2t,8i 

23,45') 

Eisenoxydui 

2,44 

1,76 

— 

Kalk 

30,34 

3<,63 

33,22 

Magnesia 

1,10 

1,54 

98,49 

Wasser 

1,01 

Kupfer 

Spur 

100,42  99,38 

Hiemach  ist  der  U.  im  Wesentlichen  eine  isomorphe  Mischung  von  Kalk-Chrom- 
granat und  Kalk-Thongranat,  entsprechend  2  a  -4-  5 1 . 

B.  Pyrop  (Böhmischer  Granat}. 


a. 

b. 

c. 

d. 

Klaprotb. 

Trolle  -  Wachtmeister. 

V.  Kobell. 

Moberg. 

Kieselsäure 

40,00 

43,70 

42,08 

41,35 

Thonerde 

28,50 

22,40 

20,00 

22,35 

Eisenoxyd 

16,50 

1,51 

— 

Eisenoxydul 

— 

11,48 

9,09 

.      9,9* 

Manganoxyd 

0,25 

An  3,68 

»n  0,32 

Mn  2,59 

Chromsäure 

2,00 

Cr  6,52 

Cr  3,01 

Or  4,17 

Magnesia 

10,00 

5,60 

10,20 

1 5,00 

Kalk 

3,50 

6,72 

1,99 

5,29 

100,75  100,10  98,20  100,69 

Die  Schwierigkeit  in  der  Deutung  der  Analysen  liegt  im  Eisen  und  Chrom,  aber 
Jeren  Oxydationsgrad,  wie  man  sieht,  die  Ansichten  abweichen. 

v.  Kobell  glaubte  Chromsäure  in  Verbindung  mit  Eisenoxyd  (dessen  di- 
rekte Bestimmung  wohl  sehr  unsicher  ist)  als  unwesentlich  betrachten  tu  dürfen. 


4)  Die  Thonerde  enthält  etwas  Etsenoxyd. 


698 

Xrolle- Waobimeisler  nahm  cbromaauiw  Ghromoxyd  an,  hielt  es 
aber  für  wabrscbeinlicb,  dass  dasselbe  zu  den  stärkeren  Basen  gerecbnel  wer- 
den müsse. 

Moberg  endlich  setzt  Ghromoxydul  im  Pyrop,  gleichwie  in  manchem 
Cbromeisenstein,  voraus,  und  findet  in  der  Farbe  und  dem  Verhalten  des  Mine- 
rals Stützen  für  diese  Ansicht.  Er  fand,  dass  der  P.,  in  Wasserstoffgas  gemüht, 
weder  Farbe  noch  Gewicht  Snderti  dass  letzteres  aber  beim  Glühen  an  der  Luft 
um  0,38  p.  G.  zunimmt,  wobei  das  Pulver  hellroth  wird,  was  für  Eisenoxydal 
im  Mineral  spricht.  Schmilzt  man  es  mit  kohlensaurem  Alkali,  so  bleibt  beim 
Behandeln  mit  verdünnter  Säure  ein  braunes  Pulver,  welches  dem  Gbromeisen- 
stein  ähnlich  zu  sein  scheint. 

Berechnet  man  in  den  drei  letzten  Analysen  den  Sauerstoff,  unter  Annahme 
von  f^e,  An  und  Cr,  so  erhält  man 

Si        8S,'70  2^86 

Si       40,46  9,34 


Pe  S,611 

iSln  0,83 

Cr  1,28 

«g  2,24 

Ca  1,8a 


f. 


S,38 
0,06| 
}8,79  0,77>7,79 

4,08 
0,561 

Es  ergiebt'sicb  hieraus,  dass  unter  jener  Annahme  der  Pyrop  siemlich  gat  die 

Granatformel  giebt,  und  dass  er  eine  isomorphe  Mischung  von  Tbongranat  ist, 

worin  die  Magnesia  und  Eisenverbindung  vorherrschen, 

Mg 

te 
3Ca  }  Si  -h  Äl*  Si*. 
Mn 
Cr 

Einige  Mineralogen  haben  den  Pyrop  vom  Granat  trennen  zu  müssen  ge- 
glaubt, wozu  aber  kein  hinreichender  Grund  ist.  (G.  Rose  in  dessen  El.  d. 
Kryst.  155,  u.  Pogg.  Ann.  XXVII,  692). 

Ohne  Zweifel  befinden  sich  manche  Granate  in  einem  Zustande  von  Zer- 
setzung, wobei  die  stärkeren  Basen  theilweise  entfernt  sind.  Deshalb  geben 
die  Analysen  zuweilen  eine  zu  geringe  Menge  von  ihnen,  und  eine  zu  grosse 
Menge  Kieselsäure.  Solche  G.  besitzen  oft  geringere  Härte  und  geringeres  spec. 
Gewicht.    Auch  scheinen  sie  von  Säuren  leichter  zersetzt  zu  werden. 

Von  dieser  Art  ist  1)  ein  gut  krystaliisirter  rothbrauner  G.  von  Kle  met- 
saune in  Norwegen,  dessen  Krystalie  mit  einem  weissen  Mineral  überzogen 
und  durchwachsen  sind,  kaum  Glanz  besitzen,  ein  sp.G.  s  3,851  haben,  v. 
d.  L.  leicht  schmelzen,  und  von  Chlorwasserstotfsäure  grossentheils  zersetzt 
werden.  2]  Ein  Melanit  vom  Raiserstuhl.  Diese  Analyse  ist  so  berechnet, 
dass  die  Basen  ft  und  ft  gleichviel  Sauerstoff  enthalten.  3]  Ein  derber  G.  von 
Miask,  dnnkelgrüngrau,  zerklüftet  und  oberflächlich  zersetzt,  der  Kern  von 
Serpentinmassen  bildend.    Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  Kngel. 


699 

1.  1.  I. 

Trolle-Wachtmeister.  SohilL  Sthamer. 

Sauerstoff.  Sauerstoff.  Sauerstoff, 

kieselsaure         52,14  t7,07  45,80  ts,78     46J4  t3,9t 

rhonerde  48,03  8,4t  44,00      5,u\  42,09    5,64\  .  .. 

Eisenoxyd  —  42,33      ajoj  ^'^^     43,49.1.96/''* 


ßisenoxydul  23,54  5,9S 
Manganoxydul  4,74  0,39 
Ralk  5,77    4,64 


7,46 
7,a5  0,70 


4,59  1 

6,46  1 


8,86 


5,77    M4J  22,10      6,84  f**'''     20,33    MU  ,  „ 

401,19  Magnesia    2,00      o,8o|  7,36     1,94  j     ' 

101,09  99,08 

Manche  Gr.  brausen  mit  Säuren,  so  z.  B.  der  grttne  vom  Teufelssieln  nach 
Wiegleb,  der  braune  von  Schmiedefeld  nach  Bucholz,  der  gelbe  von  LSng- 
banshytta,  der  grünliche  und  braune  von  Hesselkulla  und  der  schwarze  von 
/^rendalnachT  rolle- Wacht  meist  er,  was  eine  Beimengung  von  kohlensaurem 
Kalk  anzeigt.   Solche  Abänderungen  scheinen  auch  etwas  Wasser  zu  enthalten. 

Auch  der  kleine  Gehalt  an  Kali,  den  einige  Analysen  anführen,  dürfte  auf 
zersetzte  Abänderungen  deuten. 

Eine  Umwandlung  von  Granat  in  Serpentin  und  Hagneteisen  ist  bei 
Schwarzenbe^g  in  Sachsen  von  Freiesleben  beobachtet  worden.  R ersten 
fand  darin : 


Kieselsäure 

34,24 

Eisenoxydul 

3,38 

Manganoxydul 

0,41 

Magnesia 

33,28 

Natron 

0,35 

Wasser  (u.  Bitum.) 

10,62 

Serpentin 

82,28 

Magneteisen 

17,50 

99,78 

Ueberhaupt  enthält  der  G.  nicht  selten  fremde  Einschlüsse,  so  z.  B.  Magnet- 
eisen, in  Folge  dessen  er  auf  den  Magnet  w^irkt  (v.  Kobell). 

Ebelmen  fand,  dass  aus  dem  schwarzen  G.  von  Beaujeux  bei  schwachem 

Glühen  in  Wasserstotfgas  etwas  Eisenoxyd  reducirt  wird.    Nach  Demselben  soll 

aber  in  der  Weissglühhitze  der  ganze  Eisengehalt  in  metallisches  Eisen  sich 

verwandeln. 

Arfvedson:  Vet.  Ac.  Handl.  f.  1828.  87.  Berz.  Jahresb.  III,  454.  Schwgg.  J. 
XXXVIIT,  4.  —  Bahr:  J.  f.  pr.  Chem.  LIII.  848.  Berz.  Jahresb.  XXV,  864.  —  Bau- 
mann:  A.  m.  Laborat.  —  Besnard:  Corresp  blatt  des  zool.  min.  Ver.  in  Regens- 
borg. 4  849.  80.  —  Bischof:  Chem.  Geologie  II,  470fr.  —  Bredberg:  Vet.  Aead. 
H.  4832.  I,  68.  Berz.  Jahresb.  III,  450.  Schwgg.  J.  XXXVIII,  41.  —  Bucholz: 
Scheerer^s  N.  Journ.  IV,  4  72.  —  Croft:  G.Rose  Reise  n.  d.  Ural  II,  182.  —  Damour- 
Institut.  4856.  Dcbr.  No.  4198.  —  D'Ohsson:  Schwgg.  J.  XXX,  346.  —  Delesse: 
Ztsch.  d.  deutsch,  geol.  Ges.  II,  429.  —Ebelmen:  Ann.  Mines,  IV.  Sör.  VII,  49.  Berz. 
Jahresb.  XXVI,  866.  —  A.  Erdmann:  V.  Acad.  H.  1842.  403.  Berz.  Jahresb.  XXIII, 
194.  —  Fisher:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  IX,  84.  —  Forbes:  Bdinb.  N.  phil.  J.  II.  Ser. 
III.  4  856.  —  G.  Gmelin:  Berz.  Jahresb.  V,  224.    —    Granquist:  Arppe  (Jndersök- 


700 

•iDger.  p.  IS.  (Palmberg:  Ibid.  Uobergs  Ibid.  19.  Lnndahl:  Ibid.  49.  Zillii- 
cutt  Ibid.  <6.).  —  Uettt  KMtoar't  ArcblT.  Yl,  114.  (Cwarowll):  Po«.  Aa 
XXIV,  111.  —  HitiDgeri  Schwgg.  J.  XXI,  IM.  XXXVII,  411.  Bera.iahnib.lt 
411.  —  T.  Hauer:  Sitzber.  d.  Wie».  Akad.  XII,  474.  —  H«Dt:  Daoa  V.  8qipL - 
iewreinowt  Berg-  n.  htltt.  Zeitg.  4911.  No.  41.  —  Karawaiews  KokMitfm 
Mal.  m,  14.  —  Kartteo:  AfchlT  f.  Min.  IV,  111.  VllI,  149.  Scbwgg.  J.  UCV,  IM.- 
Klaprotb:  Beitr.  II,  41.  11.  IV,  149.  Y.  414.  411.  418.  494.  —  ▼.  Kob«ll:  Bdkmu. 
J.  LXIV,  111.  Kasla.  AreblT  V,  411.  VIII,  447.  IX,  144.  —  Kjernlf :  i.  f.  pr.Gb.  LXT, 
474.^  Komeneo:  Verb.  d.mio.  Gel.  zu  Petersburg.  414».  18.  —  Labocal.  d.  P*- 
tenb.  Berg.-Dpi. :  Kokicfaarow  Mal.  III,  17.  79.  —  Laugler:  Aao.  du  Mm.  VU,  SU. 
Ben.  Jahrasb.  Vin,  149.  —  Magnus:  Pogg.  Aon.  XXII,  n4.  —  Mallel:  J.  oftke 
Dublin.  Geol.  8oc.  IV,  171.  n.  Privalmtttheilnng.  ~  Moberg:  i.  1  pr.  Ch.  XUU«  IM. 
—  NordentklOld:  Scbwgg.  J.  XXXI,  111.  <-  Pttlzer:  In  meio.  LaboraL  - 
BIchardton:  Phil.  Mag.  XV,  M.  J.  f.  pr.  Chem.  XVIII,  417.  —  B.  BIchler:  B«. 
d.  K.  siehe.  Ges.  der  Wies.  SItxg.  t.  l.JunI  4111.  —  Schill:  LeonhanTl  N.  JahA. 
4111.  118.  —  Seyberl:  Amer.  J.  of  So.  V,  447.  Ben.  Jahreib.  HI,  45t.  —  Slkt- 
mer:  G.  BoseBeisen.  d.  Ural.  —  Taylor  u.  Kurlbaum  Ab.  I.  of  Se.  U  8er.  IK 
48.  J.  f.  pr.  Gh.  LXIV,  471.  ^  Thomson  (Polyadelphtt) :  Outl.  I,  484.  Ana.  of 
New-York.  4889.9.  ^  Trolle-Wachimeister:  Vet.  Acad.  HandL  48tt.  4111, 
141.  Pogg.  Ann.  II,  4.  Ben.  Jahresb.  VI,  819.  —  Yauqnelin :  J.  d.  Phys.  L»  94.- 
W.  Wachlmelsler:  Ben.  Jahresb.  XXV,  114.   —   Weber:  A.  m^.  Labofsl. 

Helvio. 

Schmilxt  V.  d.  L.  in  der  Sosseren  Flamme  unter  Aufblühen  und  Kochen 
schwer  su  einer  dunkelgelben  oder  brflunlichen  etwas  blasigen  Perle;  mit  Bom 
giebt  er  ein  klares  violettes  Glas,  welches  im  Reduktionsfeuer  fiEist  farblos  wird; 
mit  Pbosphorsalz  erhält  man  ein  Kieselskelet  und  ein  farbloses  beim  Erkall» 
opalisirendes  Glas.  Mit  Soda  schmilzt  er  zu  einer  schwarzen  oder  braunen 
Hepar;  mit  Soda  und  Salpeter  reagirt  er  stark  auf  Mangan.  Plattner. 

Mit  Cblorwasserstoffsäure  gelatinirt  er  unter  Entwicklung  von  Schwefel- 
wasserstoffgas. 

Die  erste  Analyse  des  H.  von  Schwarzenberg  In  Sachsen  von  A.  Yogel  im 
J.  4820  ergab  nur  Kieselsaure,  Thonerde,  Eisenoxyd,  nebst  wenig  Mangan  and 
Kalk.  Im  J.  4825  entdeckte  C.  Gmelin  im  H.  den  Gehali  an  Berjllerde  und 
Schwefel ,  jedoch  stimmten  zwei  Analysen  nicht  der  Art  Uberein ,  dass  sie  die 
Constitution  des  H.  sichergestellt  hatten.  Neuerlich  habe  ich  einen  H.  aus  dem 
norwegischen  Zirkonsyenit  untersucht. 


C.  Gme 
Sp.  G.  8 

lin. 
3,466 

Raromelsberg. 
3,165 

Schwefel 
Kieselsäure 
Beryllerde 
Thonerde 

a. 

35,27 
8,031 
4,44/ 

0. 

5,05 
33,26 

12,03 

5,71 
33,13 
11,46 

Manganoxydul 
Eisenoxydul 

42,12 
8,00 

41,76 
5,56 

49,12 
4,00 

GlUhverlust 

1,15 

103,42 

98,84 


701 

G.  Gmelin's  Zahlen  sind  nach  den  jetzigen  Atg.  corrigiri.  Soll  eine  Be- 
rechnung danach  ausgeführt  werden ,  so  muss  man  fr  lum  Grunde  legen ,  und 
die  42  p.  G.  für  reine  Beryllerde  nehmen  (der  norwegische  H.  ist  frei  von  Thon«- 
erde),  so  wie  ferner  die  3  p.  G.  Eiaenoxydul  von  a  hineinsetsen. 


Sauerstoff. 

Sauentoff. 

Schwefel 

5,05 

5,74 

Mangan 

8,67 

(«,52) 

9,77 

0.85) 

Kieselsäure 

33,26 

4  7,J8 

33,43 

47,S4 

Beryllerde 

42,03 

7,68 

44,46 

7.15 

Manganoxydul 

30,57 

::")  '■" 

36,00 

«•"^       «ifl 

Eisenoxydul 

8,00 

4,00 

0.89i       ••*• 

Gltthverlust 

4,45 

400,57 

98,73 

Bringt  man  den  Schwefel  als  Mangansulfuret  in  Rechnung ,  so  bleibt  ein 
Doppelsilikat,  in  welchem  der  Sauerstoff  von  ft  :  Se  :  Si  ss  4  :  4  :  2  ist. 

Nun  verhUlt  sich  der  Sauerstoff  des  Manganoxyduls,  welches  dem  Mangan 
im  Snlfuret  entspricht,  zum  Sauerstoff  von  11  ss  2,58  :  8,65  »  4  :  3,4,  und  « 
2^85  :  9,40  SB  4  :  3,2,  d.  h.  nahe  se  4  :  3,  so  dass  der  H.  als  eine  Verbindung 
von  2  Ät.  Mangansulfuret  und  4  At.  eines  Doppelsilikals  von  der 
Granatformel  besteht, 

2MnS^.(3j^''j*äi^.Se*Si»). 

Unzweifelhaft  existirt  aber  auch  ein  Theil  Eisen  als  Sulfuret ,  so  dass  man 
eigentlich 

«  ?e  }  S  +  (3  ?e  r  ^'  ■*■  *^^"*^ 
schreiben  muss. 

In  dem  sflchsischen  H.  ist  das  Atomverhältniss  von  ^e  :  lifn  s=  4  .  4,  in 

dem  norwegischen  ss  4  :  9. 

Die  Berechnung  liefert,  unter  Annahme  von  blossem  Schwefelmangan : 


2  At.  Schwefel            ss 

400  =    5,74 

400  =Ä    5,74 

2  -  Mangan               ss 
6   -  Kieselsaure          = 

675  Ä    9,69 
2344  =  33,47 

675  «    9,74 
2344  SS  33,48 

2   -  Beryllerde           ä 
V  -   Manganoxydul     = 
J  -  Eisenoxydul        = 

946  »  43,58 

2400  =  30,42 

540  =    7.70 

946  SS  43,59 
y  SS  2362  =  33,90 
f  =    270  =    3,88 

6972      400.  6964      400. 

Die  Sulfurete  RS  krystallisiren  z.  Tb.  regulär;   das  Doppelsilikat  hat  die 

Formel  des  Granats.  Hieraus  Hesse  sich  die  reguläre  Form  des  H.  erklären. 

G.  Gmeiin:   Pogg.  Ann.  III,  53.    —    Rammeisberg:    Ebendas.  XCIU,  453.  — 
Vogel :  Schwgg.  J.  XXIX,  3U. 

B.  Sodalithreihe.     R  :  ft  :  Si  =s  T  :  3  :  4  =  RftSi*. 

Eine  dem  Granat  nahestehende,  und  wahrscheinlich  isomorphe  Gruppe, 
deren  Glieder  vorzugsweise  gleichfalls  in  Granatoedern  krystallisiren,  enthalt 


702 

als  Haoptreprtfsentanten  Sodaliih  und  Haiiyn  (Lasarsteiii).  Auch  bei  ihr  ist 
der  Saoeraloff  der  Basen  gleich  dem  der  SSttre,  so  daas  man  sie  ab  Singolosili- 
kate  betrachten  kann.  Allein  die  Monoxyde  nnd  die  Thenerde  stehen  in  einem 
anderen  VerhSltniss,  und  unter  jenen  spielt  das  Natron  eine  Haoptrolle.  Aus- 
serdem aber  ist  das  Doppelsilikat  mit  Ghlornatrium  oder  mit  Alkalisul- 
f  a  t  oder  mit  beiden  verbunden,  oder  vielmehr  in  isomorpher  Misohang,  so  wie 
in  den  blauen  Gliedern  noch  eine  bis  jetzt  nicht  sicher  bekannte  Sehwefel- 
verbindung  in  kleiner  Menge  enthalten  ist  (Farbstoff  des  Ultramarins). 

Gleich  dem  Nephelin  lOsen  sich  diese  Silikate  in  massig  starken  Slum 
vollständig  auf;  die  klare  Auflösung  gesteht  nach  längerer  Zeit,  oder  doreh  Er- 
hitzen oder  Abdampfen  zu  einer  vollkommenen  Gallerte. 

Sodallth. 

Nur  sersetste  Abänderungen  geben  beim  Erhitsen  etwas  Wasser.  V.  d.  L. 
schmilzt  der  S.  unter  starkem  Aufblähen  (Grönland,  Lichfield)  oder  in  dOnnen 
SpUttem  unter  einigem  Blasenwerfen  (Vesuv)  zu  einem  farblosen  blasigen  Glase. 
Der  grttne  und  blaue  S.  verliert  dabei  seine  Farbe. 

Ekeberg  gab  die  erste  Analyse  des  S.  aus  Grtfnlandf  Graf  Dnnin-Bor- 
kowsky  die  des  vesuviscben.  Die  geringe  Cebereinstimmung  unter  den  Ana- 
lysen des  letzteren  haben  mich  neuerlich  zu  einer  Wiederholung  derselben  ver- 
anlasst. 

4 .  Vesuv,  a)  Farbloser.  Die  von  mir  untersuchten  reinen  Krvstalle.  die  ans 
einem  Gemenge  mitAugit  und  Glimmer  ausgelesen  waren,  hatten  ein  sp.G. 
BS  2,136.  b)  Grüner.  Sehr  selten;  kleine  Granatoeder  mit  Würfel- 
flächen, in  einem  Kalkstein  mit  Vesuvian  und  Nephelin  vorkommend. 

8.  Grönland.  Grüner,    a)  Ekeberg.  b)  Thomson. 

3.  Lamö  bei  Brevig,  Norwegen.  Blau,  in  Eläolith.    Bork. 

4.  Ilmengebirge  bei  Miask.  Blau,  in  Eläolith,  sp.G.  sa2,888.  E.  Hofmann 
u.  G.  Rose. 

5.  Lichfield,  Maine.  Blau,  in  Eläolith.    Whitney. 

I 

4.  I 


a. 

b. 

U 

Dnnin. 

Arfve 

dson. 

ß- 
5,30 

Rammelsb. 

RammeUb. 

Chlor 

n. 

6,69 

2,55 

'  4 

Kieselsäure 

44,87 

33,75 

35,99 

38,12 

38,7« 

1 

Thonerde 

23,75 

35,50 

32,59 

31,68 

34,62 

X 

Eisenoxyd 

0,12 

— 

— 

— 

Natron 

27,50 

26,23 

26,55 

24,37 

23,43 

^ 

400,43       100,86  99,36 


703 


t. 

3. 

i. 

5. 

a. 

b. 

Chlor 

6,75 

3,00 

nicht  best. 

7,40 

6,97 

Kieselsaure 

36,00 

38,58 

38,86 

38,40 

37,46 

Tbonerde 

38,00 

87,48 

30,88 

38,04 

30,93 

Eisenoxyd 

0,45 

4,00 

— 

— 

4 ,08 

Natron 
Kali 

85,00 

83,50 

88,03\ 
0,54/ 

84,47 

83,8« 
0,59 

Kalk 

~"™» 

8.70 
8,40 

98,30 

4,65«) 

0,38 
408,33 

— 

Wasser 

400,89 

9 

99,90 

Berechnet  man  das  Chlor  als  Cblomatrium,  so  geh 

len  die  ttb( 

sreinstiu 

Analysen : 

la.R. 

« b.  R.  . 

1. 

i. 

5. 

Kieselsäure 

38,48 

38,76 

38,86 

38,40 

37,46 

Thonerde 

31,68 

34,68 

30,88 

38,04 

30,93 

Kalk  (Mg) 

— 

— 

4,65 

0,38 

— 

Natron  (K) 

18,49 

84,48 

46,39 

48,84 

48,33 

Natrium 

4,37 

4,67 

4,57 

4,63 

4,55 

Chlor 

6,69 

8,55 

7,00*) 

7,40 

6,97 

99,35 

98,78 

99,89 

400,73 

98,84 

.  i" 

i 
1 

Sauerstoffverhaltniss. 

lOa   : 

a    : 

Si 

Na 

;   l^a 

4  a.  4,74  : 

44,79  :  < 

19,79  »  4  : 

3,4  :  4,40 

:     3 

3.     4,70  : 

44,39  :  80,47»  4  : 

;  3,0  :  4,30 

3 

4.     4,77  : 

4  4,96:  ^ 

19,94  «  4  ; 

:3,4  :  4,18 

3 

5.     4,70  : 

44,44  :  { 

19,45  =  4  : 

3,4  :  4,44 

:     3 

1  6.  5,43  : 

46,47  :  80,48  =  4  . 

;  3,0  :  3,70 

:     9 

In  dem  Silikat  des  Sodaliths  ist  folglich  der  Sauerstoff  von  I^a  :  Äl  :  Si  ss 
\  :  3  :  4 ;  dasselbe  besteht  aus  1  At.  Natron,  1  Ät.  Thonerde  und  2  At.  Kiesel- 
säure, und  kann  als 

I^aSi  +  ÄlSi,   (1.) 

oder  als  eine  Verbindung  von  Halbsilikaten  (Singulosilikaten) 

I^a«Si  +  Äl*Si»  (II.) 
dargestellt  werden. 

Dieses  Silikat  ist  im  S.  mit  Chlornatrium  verbunden  oder  vielleicht  zu  einer 
isomorphen  Mischung  vereinigt  und  zwar  3  Ät.  mit  I  oder  2  Ät.  Chlornatrium, 
je  nachdem  man  die  Formel  I  oder  II  wählt,  in  dem  farblosen  S.  vom  Vesuv^ 
dem  blauen  aus  Norwegen,  N.  Amerika  und  vom  Ural,  wahrend  der  grüne  S. 
vom  Vesuv  dreimal  so  viel  von  dem  Silikat  enthalt. 


I)  Worin  0,44  Magnesia. 
S)  ADgenommeD. 


704 

Ä.  B. 

NaCl  -I-  3(l!}aSi  -i-  ASi)  NaCl  -i-  9(NaSi  -f-  ASi) 

oder  2NaCI  -i-  3(Na*Si  4-  Xl'Si*)  oder  SNaCI  -f-  9(Na*Si  -i-  XPI^ 

6Si   »  2340,0  -i  37,69  48Si   wm  6930,0  m^  «6,94 

321  -i  4926,0  »t  34,i8  9£i  wm  6778,0  »  34,44 

3Na  a.  4162,5  »^  48,97)  Na  ONa  »  3487,5  »  80,601  I^a 

Na  -i    287,5  -t    4,69/85,3  Na  -t    287,5  »    4,70J22,9 

Cl  ^    443,3  »    7,23  Cl  »    443,3  »    S,«S 


6429,3     400.     404,64  46926,3     400.    400,60 

Bei  der  Leichtigkeit  der  Chlorbestimmung  kann  die  geringe  Menge  des  Chlors  in 

tn  dem  grttnen  S.  vom  Vesav  nicht  swaCelhaft  sein.    Da  femer  nidits  btfec^ 

tigt,  an  der  frischen  und  unveränderten  Beschaffenheit  desselben  xa  iweilBii, 

so  beweist  dies,  dass  das  Chlomatrium  selbst  isomorph  mit  dem  DoppeLrilikil 

und  mit  ihm  in  mehrlachen  Verhflltnissen  gemischt  sein  kann,  daher  die  aUge- 

meine  Formel  des  Sodaliths 

NaGl-f-n(Aa  Si-f-A  Si) 

oder  NaCl  -i-  »(Na'Si  -h  2l*Si*) 
ist. 


Sodalith  von  anderer  Zusammensetzung.     Eine  solche  beruht 
sum  Theil  wenigstens  auf  einer  wiriüicfaen  Verwitterung  des  Minerals. 


4.  Brevig,  Norwegen.  Hellgrüner  S.  ausElfioUth,  angablioh  rbomboedrisdi  (I) 
spaltbar,  sp.  G.  «  2,302*  Wird  beim  Eriiitsen  weiss  und  sohmiltt  v.-d. 
L.  nach  längerem  Blasen  nur  wenig  an  den  Kanten.  GelaUnirt  mit  Chlor- 
wasserstoffsäure.    Bergemann. 

2.  Vesuv.  Weisses  kerniges  Mineral,  von  braunrothem  Granat  b^leitet. 
Schmilzt  V.  d.  L.  in  dünnen  Splittern  unter  einigem  Blasenwerfen,  ood 
gelatinirt  mit  Säuren.   Trolle- Wachtmeister.  | 

3.  Grönland.    Gelbgraue  undurchsichtige  Granatoeder,  von  schwarzer  Hora-   / 
blende  begleitet.  In  Säuren  auflttslich.  Rammeisberg.  .;, 


4. 

1. 

1. 

Sauerstoff. 

Phosphorsäure 

0,86*) 

Chlor 

7,43 

4,26 

Spur 

Kieselsäure 

46,03 

50,98 

43,20 

lt,4S 

Thonerde 

23,97 

27,64 

32,54 

18,49 

Natron 

24,48 

20,96 

4  4,42 

•'•*      S7S 
0,86      ''^^ 

Kalk 

— 

— 

3,00 

Wasser 

— 

— 

9,84  •) 
400. 

8.75 

99,77 

400,84 

4}  Nach  Bergemann  findet  sich  diese  Säure  auch  in  den  S.  Tom  Lascher  See,  ^o 
Miask  und  aus  Connecticut. 

2)  Wegen  Mangel  an  Material  nicht  direkt  bestimmt. 


705 

Oder: 


p: 

4. 

Saaersloff. 

8. 

^Sauerstoff. 

PbosphorsSlure 

0,86 

Kieselsaure 

46,03 

2S,9S 

50,98 

26,47 

Thonerde 

23,97 

44,19 

27,64 

4f,H 

Natron 

4  4,94 

8,81 

49,87 

5.08 

Natrium 

4,87 

4,67 

0,82 

0,88 

Chlor 

« 

7,43 

4,26 

98,40  4  00,57 

Das  Mineral  von  Brevig  (No.  4)  giebt  in  dem  Silikat  den  S.  von  l^ia :  2l :  Si 
SB  4  :  3  :  6,  und  den  von  Na  :  Na  s=  4  :  2 ;  es  Itfsst  sich  mithin  als 

Na  Gl -1.2  (l^aSi  +  ÄlSi*) 
bezeichnen.    Das  Silikat  enthält  mithin  4  At.  Säure  mehr,  als  das  der  übrigen 
Sodali the,  und  ist  zugleich  das  des  Natron-Labradors  (Ersbyits) ,  wenn  das 
der  Übrigen  gleichsam  dasjenige  eines  Natron-Anorthits  ist. 

6  At.  Kieselsäure  »  2340^0  ss  45,30 

2  -  Thonerde     =s  4284,0  =  25,48 

2  -  Natron         =    775,0  =  4  5,201     Na 

4    -  Natrium       =    287,5  =    5,64)     22,80 

4    -  Chlor  =    443,3  =    8,68    

5099,8     400.        404,96 
Ist  dies  die  Zusammensetzung  eines  unveränderten  Sodaliths?    Es  wäre 
möglich,   dass  beide  Silikate  hier  ebenso  isomorph  sind  wie  in  der  Feld- 
spathgruppe. 

Das  Mineral  vom  Vesuv  (No.  2)  hat  im  Silikat  die  Proportion  4 :  2,5  :  5,2  : 
4 ,2  :  3  :  6,  und  Na  :  Na  =  4  :  46,8.  Nimmt  man  dafür  4:3:6  und  4  :  48  an, 
80  ist  es,  analog  dem  vorhergehenden, 

NaCl  -h  48  (NaSi  ^.  ÄlSi*). 
Ist  aber  4  :  2^1^  :  S-^  ss  f  :  3  :  6^  zu  setzen,  so  wäre  es 

NaCl  +  3  (6  NaSi  -i-  5  ÄlSi'). 

No.  3  aus  Grönland  ist  sichtlich  ein  zersetzter  S.,  der,  als  eine  bestimmte 
Verbindung  gedacht,  ft:&:Si:fi[s=4  :4:6:2  zeigt,  und  daher  als 

(3  2jjSi^.2Äl»Si»)  +6aq 

gedacht  werden  könnte. 

Arfvedson:  Berz.  Jabresb.  II,  97.  Scbwgg.  J.  XXXIV,  840.  —  Bergemann: 
Pogg.  Ann.  LXXXIV,  498.  —  Bork:  Bbendas.  LXXVIII,  44  8.  —  Dunin-Borkowsky : 
J.  de  Pbys.  LXXXIII,  488.  Gilb.  Ann.  LXIII,  882.  —  Ekeberg:  Ann.  of  pbil.  I,  4  04. 
—  Hofmann:  Pogg.  Ann.  XLVII,  877.  —  G.  Rose:  Ebendas.  —  Tbomsonx  Gilb. 
Ann.  XXXIX,  427.  XL,  98.  —  Trolle-Wacbtmeisler:  Pogg.  Ann.  II ,  4 4.  ^ 
Whitney:  Ebeodas.  LXX,  484. 

Hauyn. 

Entf^bt  sich  beim  Erhitzen  und  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  zu  einem  weis- 
sen blasigen  Glase.  Der  von  Albano  dekrepitirt  stark  und  giebt  ein  blaugrünes 
das  (Whitney).  Mit  Soda  auf  Kohle  giebt  er  eine  Hepar. 

RtBBeltberg't  Miaeralcbemie.  45 


706 

Das  Verhalten  xu  Säuren  ist  das  des  Sodaliths  n.  8.  w.    Mit  Ghloi 
stoffstture  entfärbt  er  sich  und  entwickelt  etwas  (oder  eine  Spur)  SdiwdU- 
wasserstoff. 

L.  Gmelin  gab  die  erste  Analyse  des  Hauyns. 
4.  Albano  bei  Rom.  Grttnh'ohblau,  durchsichtig,  a)  Sp.  G.  -BSyBaS«  L.  Gme- 
lin.   b)  Whitney. 

2.  Tesuv  (M.  Somma).    Kleine  Krystalle  und  Ktfmer  von  schon  Uaner  Farbe, 
von  hellem  Augit  und  Glimmer  begleitet,  sp.G.tm%^Mt.  Rammeisberg. 

3.  Niedermendig  unweit  des  Laaoher  Sees,  a)  Varren trapp.  6)  Whitney. 

4.  1.  a.        . 

a«  b. 

Chlor  Spur         Spur 

SchwefelsKure     48,39  4S,98  44,25 

Kieselsaure  86,48  32,44  34,06 

Thonerde  48,87  27,75  27,64 

Eisenoxyd  4,46  —  Spur 

Kalk  42,00  9,96  10,60 

Natron                   —  44,24  44,79 

Kali  46,45  2,40          4,96           —              — 

Schwefel  \  ^  .  ^  Spur           —            0,24          — 

Wasser    j  ^>*^  —             ~            0,62          — 

400.  99,77      400,30        98,37      404.45 

Wenn  man  L.  Gmelin's  Analyse  ausschliesst,  so  sind  die  Sauerstoff- 
mengen: 

4b.  1.  Sa.  sb. 

S  7,79  6,75  7,56  7,24 

Si  46,83         47,68         48,46         47,83 

Äi(l?e)        42,96         42,94         42,87        43,25 

Ca  2,85  2,89  3,59  2,40 

I^a(R)  4,04  3,86  2,64  4,82 

Zieht  man  ein  Drittel  des  Sauerstoffs  der  Schwefelsäure  von  dem  der  Mod- 

oxyde  ab,  so  erhalt  man  : 

4b.  8.  8a.  Sb. 

S  7,79  6,75  7,56  7,24 

ft  2,60  2,25  2,52  2,44 


t. 

b.*) 

0,58 

Spar 

IS,  60 

48,07 

36,01 

84,S« 

87,44 

88,89 

0,84 

0,46 

ii,n 

7,36 

9,18 

18,98 

Si              46,83        47,68 

4  8,46        47,83 

Si             48,96        42,94 

42,87        43,25 

ft                4,89           4,50 

3,68          4,54 

Dann  ist  das  Verhaltniss : 

il  :  £l  :  5i 

k  :  ft 

Sulfat   Silikat 

ib.   4,00  :  3  :  3,9 

4   :  4,65 

2.     4,05  :  3  :  4,4 

4   :  2,00 

3a.  0,86  :  3  :  4,2 

4   :  4,46 

36.  4,00  :  3  :  4,0 

4   :  4,90 

1)  Mittel  aus  zwei  Analysen. 


707 

Es  ist  also  in  dem  Silikat  des  H.  der  Sauerstoff  von  A:2l:5im1  :3:4, 
wi«  im  Sodalith,  and  es  ist  dieses  Silikat 

ftSi  +  M&i  «  ft'Si  +  Äl*Si*. 

im  ihm  ist  hier  eine  gewisse  Menge  von  Sulfat  verbunden  (oder  isomorph 
B0m]scbt)y  dessen  Menge  vielleicht  variirt,  so  dass  die  Hanynformel 

AS-4-n(ft5i-|.ÄlSi),  oder 

ftS  +  n(ft*S!  +  Äl*Si») 

wäre.  In  dem  H.  vom  Vesuv  nach  meiner ,  und  in  dem  von  Niedermendig  nach 
Whitney's  Analyse  ist  für  den  ersten  Ausdruck  n  s  2,  in  dem  letzteren  nach 
Var rentrapp  ss  f ,  in  dem  römischen  nach  Whitney  =  f ,  obwohl  es  viel- 
leicht immer  ss  S  ist,  und  die  Differenzen  den  Analysen  zur  Last  fallen.  Da  in 
meiner  möglichst  sorgfältigen  Analyse  des  H.  vom  Vesuv  die  At.  von  &  :  I^a  :  Cn 
nahe  cB  1:4:4  sind,  so  wäre  die  specielle  Formel  dieser  Abänderung: 

f  Na  U  •«-  8  I  i  Na  ^ 

oder 


fNa^S-«-8(iNa[5i  +  ÄlSi), 


♦  Na[S  +  (i 

Ca] 
Na 

a 

< 

2 

.  Si4.Äl*Si»). 

1  Ät.  Schwefelsäure  : 

4  -  Kieselsäure       • 

5  -  Thonerde 
i  -  Kalk 

f  -  Natron 
i  -  Kali 

=  500  =  11,10 
e  1540  s  34,19 
=r  1284  =  28,51 
s=  467  =  10,37 
=  517  =  11,48 
=    196  =    4,35 

4504      100. 

Mit  Ausnahme  der  letzten  Analyse  (3  b)  ist  immer  etwas  mehr  Kalk  vorhan- 
len,  als  die  Schwefelsäure  bedarf;  man  kann  daher  nicht  geradezu  annehmen, 
etztere  sei  ausschliesslich  an  diese  Basis,  das  Alkali  aber  an  Kieselsäure  ge- 
bunden. 

6.  Rose  hat  zuerst  darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  Sodalith,  Hauyn  und 
*^osean  isomorphe  Mineralien  seien.  In  der  That  erscheint  der  Nosean  als  eine 
somorphe  Mischung  beider,  .und  auch  der  Hauyn  enthält  immer  wenigstens 
^ine  Spur  Chlor,  nach  Varrentrapp  sogar  0,58  p.  C,  was,  auf  die  reine  Na- 
•ronverbindung  des  Sodaliths  berechnet,  8  p.  C.  desselben  ausmachen  würde. 

Die  blaue  Farbe  des  Hauyns  und  manches  Sodaliths  scheint  von  derselben 
^hwefel Verbindung  herzurühren,  welche  auch  das  ungefärbte  Silikat  des  La- 
sursteins blau  fdrbt  (s.  diesen],  deren  Menge  jedoch  äusserst  gering  ist. 

L.  Gmelin:  Observationes  oryctognosticae  et  chemicae  de  Hauyna.  Heidelbergae 
1844.  Schwgg.  J.  XV,  I.  —  G.  Rose:  Mineralsyst.  S.  56.  —  Varrentrapp:  Pogg. 
Ann.  XLIX,  515.  —  Whitney:  Ebeodas.  LXX,  484. 

45* 


708 


Noseaa. 


Wird  beim  Erhitien'beller  und  schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten.  Yerhlk 
sich  sonst  wie  Hanyn.  Entwickelt  nach  Whitney  mit  GhlorwatsontolBaiin 
kein  Schwefelwasserstofigas. 

Die  bekannten  Analysen  des  N.  vom  Laachersee  sind  : 


Klaproth. 


h. 


Chlor 

Schwefelsaure 

Kieselsaure 

Thonerde 

Eiseooxyd  (fin) 

Kalk 

Natron 

Schwefel 

Wasser 


S 
Si 

JÜ(Pe) 
Na  (Ca) 


43,0 
S9,5 
S,0 
4,5 
49.0 
4,0 
2,5 

98,5 


b«. 

4,90 
49,98 
44,46 

4,54 


8,46 
38,50 
29,25 

2,67 

4,44 
46,56 

2,82 


ß- 

44,56 

37,00 

27,50 

4,78 

8,44 

42,24 

4,44 


99,40        99,63 

Sauerstoff. 

hß. 
6,93 


49,20 

43,37 

5,44 


e. 
5,50 
48,68 
45,22 

4,87 


c. 
Varreotrapp. 

0,65 

9,47 

35,99 

32,56 

0,06 

4,44 

47,84 

4,85 
99,23 


d. 
4,44 

48,96 

43,90 

6,26 


d. 
urhtüier.l 

0,64 

7,40 

36,52 

99,48 

0,44 

4,35 

83,04 

4,37 
400,24 


Zieht  man  ein  Drittel  vom  Sauerstoff  der  Schwefelsaure  von  dem  des  Na- 
trons (Ca)  ab,  und  in  den  beiden  letzten  die  dem  Chlor  aquiv.  Menge,  so  er- 
hält man : 

Cl  0,45  0,14 

S  4,90  6,93  5,50  4,44 

l^a(Oa]        4,63  2,3t  4,83  4,48 


Si               49,98 

49,20 

48,68 

18,96 

Äl             44,46 

43,37 

45,22 

43,90 

Na(Oa)      [2,91 

3,43 

2,89 

4,64 

Dann  ist  das  Verhaltniss : 

ft  :  JÜ  :  Si 

ft     :     ft 

ft     :     ft 

Sulfat     Silikat 

CUorttr   Silikat 

ba.     0,6     :  3  :  4,4 

4 

:     4,8 

bß.     0,7     :  3  :  4,3 

4     ; 

4,4 

c.       0,57  :  3  :  3,7 

4     : 

*J 

4     :     49 

d.       4,0     :  3  :  4,4 

4     : 

3,2 

4     :     33 

1 

4)  Mittel  zweier  Analysen. 


709 

Die  Analysen  des  N.  differiren  in  mehrfacher  Hinsicht.  Denn  wiewohl  in 
allen  der  Sauerstoff  der  Thonerde  und  der  Säure  =  3  :  4  ist,  zeichnet  sich  bß 
durch  einen  wesentlichen  Kalkgehalt  aus ,  und  giebt  für  das  Silikat  die  iPropoi^ 
tion  1  :  4f  :  6,  während  ba  und  c  die  von  1:5:  6 — 7  geben.  Nur  Whitney's 
Analyse,  die  neueste  des  Minerals,  hat  4:3:4. 

Wir  liehen  vorläufig  nur  diese  dem  Sodalith  gleiche  Zusammensetzung  in 
Betracht,  und  haben  dann  im  N.  eine  isomorphe  Mischung : 

NaCl-l-3  (NaSi-l-ÄlSi) 
4-  fO  [iSTaS  ^  3  (NaSi  4-  ÄlSi)]. 

Der  N.  ist  daher  aus  4  At.  Sodalith  und  4  0  At.  eines  Natron-Hauyns  zu- 
sammengesetzt, in  welchem  3  At.  Silikat  enthalten  sind. 

4 0  At.  Schwefelsäure    =    6000,0=     7,25 


66 

-  Kieselsaare 

»  25410,0  »  36,83 

33 

-  Thonerde 

«24186,0  »  30,71 

43 

-  Natron 

a  16662,5  «  24,15t 
=      287,6  =     0,42/ 

Na 

4 

-  Natrium 

24,67 

4 

-  Chlor 

=s      443,3  «     0,64 

68989,3       400.       400,40 

Bergemann:    Bull.  d.  sc.  nat.  4823.  III,  406.    —    Klaproth:  Beitr.  VI,  174.  — 
Varrentrapp  u.  Whitney:  S.  oben. 


Lasurstein.  Giebt  nach  L.  6  m  e  1  i  n  beim  Erhitzen  etwas  Schwefel  oder 
schweflige  Säure.  Verliert  seine  Farbe  in  der  Hitze  nicht  vor  dem  Schmelzen, 
verhält  sich  sonst  wie  die  vorigen.  Der  in  Würfeln  und  Granatoedem  krystalli- 
sirte  L.  vom  Baikalsee,  welcher  z.  Th.  farblos  ist,  schmilzt  v.  d.  L.  schwer  und 
schwillt  zu  einer  weissen  porOsen  Masse  an.  (NordenskiOld.)  Gelatinirt 
(auch  nach  dem  Glühen]  mit  Chlorwasserstoffsäure,  wobei  sich  Schwefelwasser- 
stoff entwickelt.  Dabei  verliert  er  seine  Farbe ,  was  auch  bei  Anwendung  von 
Salpetersäure  der  Fall  ist. 

Schon  Marggraf  untersuchte  den  Lapis  lazuli,  allein  alle  Analysen,  die 
bis  jetzt  bekannt  sind ,  geben  keinen  Aufschluss  über  die  Zusammensetzung  des 
Minerals,  weil  es  immer  mit  anderen  Silikaten,  mit  Ealkspath  und  Schwefelkies 
gemengt  ist. 

4.  Aus  dem  Orient,     a)  Klaproth.     fr)   L.  Gmelin.     c)   Varrentrapp. 
d)  Kohler.  e)  Schultz. 

8.  Vom  Vesuv.  L.  Gmelin. 

3.  Aus  den  Cordilleren.  a)Field.  fr)  Schultz. 


710 


4. 

s. 

•••) 

••') 

b. 

c. 

0,48 

•••) 

•.        kl 

8,* 

9 

6,89 

3,88 

5,67 

<,« 

4,» 

6S,0 

i» 

45,50 

45,38 

43,86 

47,4 

66,9    48,71 

80,0 

44 

31,76 

48.33 

90,99 

48,6 

90,0    9t,U 

4,0 

4 

4,S3 

8,48 

4,80 

43,7 

0,4      4.» 

6,5 

46 

3,5S 

93,56 

44,78 

5,4 

-        7,U 

r) 

9,09 

44,45 

8,76 

— 

40,4     40,SS 

O 

— . 

— 

«— 

6,4 

—        4,34 



Spur 

0,95 

T 

3,46 

4,0? 

9,9      3,96 

«,< 

Spur 

0,48 

0,35 

— 

<,0T*) 

—         — 

Chlor 

SchwefelsHure 

Kiesdsilure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Schwefel 

Wasser 

400.        9S      98,48      98,46     400.  94,3      400.      400. 

Nordenskitfld  Ibhrt  eine  Analyse  des  L.  yom  Baikalsee  aii|  w^die  je- 
doch die  von  Varrentrapp  ist. 

Das  Ansehen  des  Lasursteins  so  wie  das  Resultat  der  bisherigen  Analysen 
deuten  auf  ein  Gemenge ,  so  dass  eine  Berechnung  der  letiteren  £ar  jetii  keinen 
Werth  hat. 

Die  blauftrbende  Verbindung  ist  in  dem  Lasurstein ,  wie  die  Beirachtong 
dünner  Schliffe  u.  d.  Mikroskop  zeigt,  in  der  weissen  Grundmaaae  hie  und  da 
vertheilt.  Wie  aus  den  Untersuchungen  des  Ultramarins  henroi^eht,  ist  es  ent- 
weder eine  höhere  Schwefelungsstufe  von  Natrium  oder  eine  Verbindung  yod 
Schwefelnatrium  mit  einem  polythionsauren  Natron. 

Field:  J.  f.  pr.  Ghem.  LV,  8U.  —  L.  Gmelin:  Soiiwgg.  J.  XIV»  n$.  ^  KUp- 
roth;  Varrentrapp:  8.  Hauyn.  —  Köhler:  In  mein.  Laborat.  —  Norden- 
skiöld:  Bull.  d.  1.  soc.  de  Moscou.  1857.  No.  4.  Giebel  u.  Heintz  Ztschrll.  f.  d.  ges. 
Nat.  4857.  Decbr.  —  Schultz:  lo  mein.  Laborat. 

Blaues  Mineral  von  Litchfield.    Ein  solches  hat  nach  Jackson  fol- 
gende Zusammensetzung : 

Sauerstoff. 
Schwefelsäure  6,46  s,87 

Kieselsäure  35,40  I8,S7 

Thonerde  31,75  u,8S 

Manganoxyd  6,46  s,oo 

Kalk  4,86  o.ss 

Magnesia  4,80  o,7S 

Natron  47,58  4,48 

Wasser  0,86 

402,17 


4)  Nach  Abzug  von  22,7  kobleos.  Kalk,  insofern  40  p.C.  Kohlenstture  gefunden  wareo. 

2)  Nach  Abzug  von  6,7  p.  C.  kohlens.  Kalk. 

3)  Gefunden  44,76  Kohlensäure;  abgezogen  4,54  kohlens.  Magnesia  und  28,48 kohleo- 
sauren  Kalk. 

4}  Kohlensäure. 

5}  Nach  Abzug  von  48,5  kohlens.  Kalk  (Magnesia). 

6)  Nach  Abzug  von  28,77  kohlens.  Kalk. 


711 

Die  mit  der  Schwefelsaure  verbundene  Basis  enAllt  4 ,99  Sauerstoff.    In 
m  Silikat  ist  also  der  letztere 

ft     :      II     :     Si 
Bnn  Itn  4,44  :  16,83  :  18,37  s  0,8  :  3  :  3,3, 

A     :     £l     :     Si 

mn  Hn  5,77  :  14,83  :  18,37  =  1,2  :  3  :  3,7, 

[er  wahrscheinlich  &=  1  :  3  :  4   wie  im  Sodalith,   Hauyn  und  Nosean.    Es 

» dann 

S  ftS  4-  9  (ASi  -1-  JLlSi), 

orin  ft  ungefllhr  «*  -f  <Üa  (ttg),  f  An,  f  Na  ist. 


Am.  J.  of  So.  II  Ser.  I,  149. 


Skolopsit. 


Schmilzt  V.  d.  L.,  ähnlich  dem  Vesuvian,  mit  Schäumen  und  Sprudeln  zu 
Dem  glänzenden  kleinblasigen  grünlichweissen  Glase.  Giebt  mit  Soda  auf 
)hle  eine  Hepar  mit  bräunlichrothen  Flecken. 

Wird  vor  und  nach  dem  Glühen  von  Chbrwasserstoflbäure  leicht  zersetzt, 
de  Gallerte  bildend. 

Dieses  derbe  Mineral  (sp.G.  ss  2,53) ,  gleich  dem  Ittnerit  vom  Kaiserstuhl 
I  Breisgßu,  ist  von  Kobell  beschrieben  und  untersucht  worden.  Das  Mittel 
^eier  Versuche  war : 


Sauerstoff. 

Chlor 

0,56 

Schwefelsäure 

4,09 

«,45 

Kieselsäure 

44.06 

S3,S7 

Thonerde 

17,86 

«.»* 

Eisenoxyd 

2,49 

0,75 

Manganoxydul 

0,86 

0,49 

Kalk 

15,46 

4,4J 

Magnesia 

2,23 

0,89 

Natron 

12,04 

8,01 

Kali 

1,30 

0,tt 

100,97 

Die  untersuchten  Proben  enthielten  etwa  6  p.  G.  diutlLelgrttner  Augitparti- 
)1  und  1^  p.  C.  Kalkspath  beigemengt. 

Berechnet  man  das  Chlor  als  Chlornatrium,  die  SchwefelsSure  als  ftS,  so 
l  der  Sauerstoff: 

Cl 

Na 
§ 

Si 
M,Pe 


Terbaltniss : 

0,4* 

■ 

2,45 

0,82 

22,87 

3,0 

9,09 

*,i 

7,64 

4 

7U 

1i« das  VeriHltniu  »4:4:3,  so  Utdas  SiUka» 

ftftSi  +  ÄI'Si*. 
mithin  venchieden  ron  demjenigen  in  der  Sodalithgnippe. 

▼.  Kaball:  Gel.  Adx.  d.  Bair.  Akad.  d.  Wlnwneh.  48*9  Ho.  77.  7t.  i.  t  pr.  Omt 
XLVI,  4S4. 

litnerit.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  etwas  SchwefidwaasentolL 
Schmiht  v.  d.  L.  leicht  unter  stariLem  Aufblähen  und  Entwickhing  von  schwef- 
liger S.  SU  einem  blasigen  undurchsichtige  Glase.  Eeioi  Eiliitieii  in  veEseUoi- 
senen  Gewissen  nimmt  er  stellenweise  eine  blaue  Farbe  an. 

Gelatinirt  mit  GhlorwasserstoflEiflnre  unter  Entwickdung  yon  Sdiwefel- 
wasserstoflgas. 

Analysen  des  J.  vom  KaisersCühl  im  Breisgau : 

Chlor 

Schwefelsaure 

Kieselsaure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Natron 

Kali 

Schwefel 

Wasser 

"98,35  100. 

Berechnet  man  das  Chlor  als  Chlomatrium,  die  Schwefelsaure  als  ftS,  so 
sind  in  Whitney's  Analyse  die  Sauerstoffmengen: 

Na 

S 

Na,  Ca 
&i 
Äl 

Na(K),Ca 
A 

Obgleich  es  etwas  an  Basen  fehlt,  so  darf  man  in  dem  Silikat  doch  wohl  das 
im  Sodalith,  Hauyn  und  Nosean  enthaltene 

ASi  +  ÄlSi 
annehmen,  welches  hier  aber  mit  2  At.  Wasser  verbunden  auftritt.   Der  I.  lässi 
sich  demnach  als  eine  Mischung  aus  4  At.  wasserhaltigen  Sodalith  und  3  At. 
wasserhaltigen  Hauyn  betrachten, 

[NaCl  +  3  (I^aSi  +  Il5i)]  ^.  6  aq 


C.  Gmella. 

Whltoer. 

Smunti 

0,73 

1,26 

2,86 

4,62 

1,77 

34,0S 

35,69 

«t.S4 

S8,40 

29,14 

M.tl 

0,64 

— 

7,86 

6.64 

*.- 

42,45 

12,67 

t.t« 

4,56 

1,20 

••>• 

Dicht  best. 

nicht  best. 

40,76 

(9.83) 

8,74 

Verhaltniss : 

0,28 

2,77 

0,92 

18,54 

4,9  =  4,08 

13,61 

3,6        3 

3,81 

4            0,84 

8,74 

2,3        1,93 

713 

Ausserdem  enthält  er  eine  Schwefel  Verbindung,  welche  noch  zu  bestim- 
\n  bleibt. 

I>er  L  hat  die  Krystallform  des  Sodaliths  etc.    Ist  er  ursprünglich  wasser- 

Itig? 

C  GneliB:  $ctwig.  J-  XXXVI,  74.  —  Whitney:  Pogg.  Ana.  LXX,  44a. 


II.    Viergliedrige. 
Sarkolith. 

Schmilzt  y.  d.  L.  zu  einem  weissen  Email. 

Bildet  mit  Chlorwasserstoffsäure  eine  vollständige  Gallerte. 

Dieses  von  Thomson*)   zuerst  erwähnte  Mineral  vom  Vesuv,   weldies 

luy  fttr  Analcim  hielt y  hatBrooke  krystallographisch  beschrieben.    Scao- 

i  i  hat  schon  früher  eine  Analyse  mitgetheilt,  und  ich  habe  das  Mineral  neuer- 

;h  krystallographisch  und  chemisch  untersucht.  Sp.  6.  s  S,938. 

b. 
Rammeisberg. 

40,51 
24,54 
32,36 

3,30 

4,20 

401,97  98,94 

Da  der  Sauerstoff  von  ft  :  Äl :  Si  ss  4  :  4  :  2  ist,  so  ist  der  S.  eine  Verbin- 
ing  von  4  At.  Thonerde,  3  At.  Kalk  und  3  At.  Kieselsäure, 

Ca»Si»  +  ÄlSi, 
ler  besser  eine  Verbindung  von  Haib(Singu]0')silikaten, 

+  Äl»Si«. 

In  meiner  Analyse  ist  4  At.  Alkali  gegen  9  At.  Kalk  vorhanden.    Wird 

steres  ausschliesslich  als  Natron  genommen ,  so  ist  die  berechnete  Zusammen- 

tzung : 

6  At.  Rieselsäure  at  2344  «s  40,44 
2  -  Thonerde  »  4284  »  22,45 
5,4 -<    Kalk  »  4890»  33,05 

0,6-   Natron         »    234  =■    4,09 

5749      400. 
Der  S.  hat  also  die  allgemeine  Formel  des  Granats. 

Scacchi:  Mem.  min.  e  geol.  Napoli  4844 — 4S. 


a. 
Scacchi. 

Kieselsaure 

42,41 

Thonerde 

24,50 

Kalk 

32,43 

Natron 

2,93 

Kali 

— 

4)  Vauquelin'sS.  tot  der  Gmeliait. 


714 


HcJoBlt. 

Schmust  y.  d.  L.  unter  Scblamen  m  einem  farUoeen  Glase.  (Nach  L 
Gmelin  ist  er  unschmelibar). 

Lmi  sidi  (im  reinen  Zustande)  in  massig  starker  GhlorwaaserstoflErioR 
vollkommen  anf ;  beim  Erhitien  oder  Abdampfen  scheidet  sich  polverige  Kie- 
selsaure ans.  y.  Rath.  Nach  L.  Gmelin  und  Kobell  gdatinirt  er  mit  CUor- 
wasserstoflEiaure. 

Analysen  des  M.  yom  Yesnv  (sp.G.  ■■  S,734— S|737.  v.  Rath): 

I.  s.  t.  4.  I. 


DaDin  Borkowaky. 

L.  Gmelio. 

Stromeyer. 

Wolff. 

Itfh. 

Kieselsaure 

46,0 

40,8 

40,53 

4S,07 

49,55 

Thonerde 

S9,6 

30,6 

89,73 

31,71 

80,89 

Bisenoxyd 

— 

«,0 

0,18 

'— 

0,il 

Kalk 

80,0 

82,4 

84,84 

SS,43 

21,41 

Magnesia 

— 

— 

— 

— 

0,83 

Natron 

0,5 

,- ' 

1  M 

0,45 

1,85 

KaU 

— 

v,01 

0,31 

0,93 

Gltthveriust 

— 

n.  C  3,1 
100. 



0,31 
«7,89 

0,49 

99,0 

99,48 

98,46 

Die  Abweichungen  liegen  bei  einem  so  schon  krystallisirten  Mineral  in  deo 
gleichfalls  durehsiehtigen  Partikeln  von  Nephelin,  Anorthit,  Sodallth,  Leucit  etc., 
mit  denen  der  Mejonit  yerwachsen  ist,  so  wie  auch  kddensaurer  Kalk  ihn  be- 
gleitet. 

L.  Gmelin  untersuchte  Majonitkrystalle,  welche  mit  einem  undurchsich- 
tigen Ceberzage  bedeckt  waren,  der  kohlensauren  Kalk  enthielt ;  sie  hatten  ein 
sp.G.  s  2,65,  und  verioren  beim  GlOhen  1,6  p. C.  Mit  Chlorwasserstoflsaurt 
entwickelten  sie  etwas  Kohlensäure  und  gelatinirten. 

Die  Sauerstoffmengen  in  den  drei  letzten  Analysen  sind : 

s.  4.  5. 

Si  81,06  81,86  S2,11 

Äl(ffe)  15,34  14,81  14,54 

Ca(iig,Na,K)7,36  6,54  6,90 

Hiemach  ist  das  Verhältniss : 

il:     ft     :     Si 

3.  a  1  :  2,09  :  2,86  ^  1,0  :  2,2  :  3 

4.  sr  1  :  2,27  :  3,34  =  0,9  :  2,0  :  3 

5.  a=  1  :  2,10  :  3,20  =  0,9  :  2,0  :  3 

Im  Mejonit  verhalt  sich  folglich  der  Sauerstoff  von  Kalk,  Thonerde  und  Kiesel- 
säure =  1:2:3^).   Er  besteht  daher  aus  4  At.  Thonerde,   6  At.  KaU 


4]  Die  Aualysen  4  und  5  zeigen  Verloste,  welche  wahrscheinlich  die  Basen  Jl  am  mei- 
sten treffen. 


715 

and  9  At.  Kieselsäure,  und  ist  als  eine  Veii)indung  von  3  Ai.  balbkiesel- 
saurem  Kalk  und  2  At.  halbkieselsaurer  Tbonerde  ansuseben, 

3Ca»8i  +  2Äl»Si«. 

9  At.  Kieselsaure  ss  3465  =  42,61 
4  -  Tbonerde  «s  S568  »34,57 
6  -    Kalk  oa  2106  »  25,82 


8133      400. 

Dies  ist  zogleicb  die  Formel  des  Z  oisits  und  des  Epidots. 

Donin  Borkowsky:  J.  de  Phys.  LXXXVII,  SSt.  —  L.  Gmalint  Schwgg.  J. 
XXV,  86.  XXXV,  8A8.  ^  Rath:  De  compositione  et  destruetione  Wernerills.  Ditser- 
tatio.  Berol.  1858.  Pogg.  Ann.  XC,  82.  288.  —  Stromeyer:  Untersuchungen  8.878. 
Wolff :  De  compositione  fossiüum  Bkebergitis,  Scapolithi  et  Mejonilis.  Dissertatio.  Be- 
rolini4848. 

Qjkltptl  nannte  S.  v.  Waltershausen  ein  Mineral  in  kleinen  weissen  Krystallen, 

welche  mit  Analcim  auf  der  einen  der  Cylclopen-Inseln  bei  Gatanea  vorkommen,  deren  Form 

und  8p.  G.  Jedoch  nicht  ermittelt  ist.    Das  Pulver  wird  Ton  Säuren  zersetzt,  und  soll  nach 

dem  Genannten  enthalten  t 

Sauerstoff, 
Kieselsäure  41.45  21,52 

I}l4,59 


Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Kali 

Wasser 


41.45 

29,88 

48,98 

2,20 

0,66 

20,83 

5,92 

0,65 

0.26 

a.8« 

0,59 

1,72 

0.29 

<.öl 

7,06 


100,91 
Der  S.  V.  ft  :  &  :  &  ist  nahe  »1:2:8.    Ist  es  Mejonit? 

Sart.  Y.  Waltershausen:  Vulk.  Gest.  in  Island  u.  Sicilien.  S.  192. 


Wernerit  (Skapolith). 

Wird  V.  d.  L.  weiss,  und  schmilzt  unter  Autschwellen  zu  einem  blasigen 
Glase.  Färbt  oft  die  Flamme  gelb,  und  giebt  in  der  offenen  Rohre  geringe  Flu- 
orreaktion. (Nach  Harkort  und  Breithaupt  sind  alle  Sk.  fluorhaltig). 

Von  Chlorwasserstoffsäure  wird  er  vollkommen  zersetzt,  ohne  zu  gelatini- 
ren.    Nach  v.  Rath  wird  er  schwierig  zersetzt. 

Nächst  den  Aelteren,  wie  Simon,  John,  Laugier,  haben  sich  Hart- 
wall, Nordenskiöld,  Hermann,  besonders  aber  Wolff  und  v.  Rath 
mit  der  Untersuchung  der  Skapolithe  beschäftigt.  Auf  diese  Art  ist  die  Zahl 
der  Analysen  sehr  bedeutend,  ihr  Resultat  indessen  oft  ein  sehr  abweichendes. 

Der  W.  hat  die  Krystallform  des  Hejonits,  allein  die  Krystalle  sind  Hie  voll- 
kommen durchsichtig,  oft  ganz  undurchsichtig,  bald  hart,  bald  weich.  In  che- 
mischer Hinsicht  zeichnen  sie  sich  durch  ihren  Alkali-  und  Wassergehalt  aus, 
und  beweisen  oft  deutlich,  dass  sie  eine  Zersetzung  erlitten  haben,  was  sich 
auch  in  ihren  Analysen  zu  erkennen  giebt. 


716 

Der  Gehali  an  KieselsSare  geht  von  4S  p.G.  bis  Ober  60  p-C,  wdket 
man  bemerkt,  dass  eine  grossere  Ansahl  von  Analysen  vonugsweise  4&|  50  und 
60  p.  C.  ergiebt.  Die  Menge  des  Kalks  differiri  von  80  bis  zu  3  p. C,  so,  dass 
die  sOurettrmsten  Skapolilbe  sogleich  die  kalkreichsten  sind.  Diese  letzteren 
enthalten  entweder  keine  andere  starke  Basis  oder  nur  geringe  Mengen  Alkali, 
insbesondere  Natron;  in  dem  Maasse  aber,  als  der  Kalk  abnimmt,  tritt  eme 
grossere  Menge  Natron  (auch  Kali)  auf,  eine  Regel,  die  wenigstens  im  AUgemei- 
nen  gilt.  Auch  Magnesia  ist  dann  fast  immer,  wiewohl  in  geringer  Meop, 
voriianden.  Endlich  enthalten  last  alle  Skapoiithe  Wasser,  meist  unter  1  p.C, 
zuweilen  aber  mehr  als  S  p.  G. 

Hiemach  ergiebt  sich,  dass  die  Skapoiithe  sehr  verschieden  suaammenge 
setst  sind. 

Wflre  diese  Verschiedenheit  eine  ursprOngliche,  d.  h.  wären  mehre  Ver- 
bindungen unter  sich  und  mit  dem  Mejonit  isomorph,  so  worden  sich  diese  be- 
stimmten Verbindungen  auch  durch  bestimmte  Differenzen  in  der  ZosamoMii- 
setzung  sowohl,  wie  in  den  äusseren  Eigenschaften  zu  eAennen  geben.  Allein 
dies  ist  nicht  der  Fall,  und  deshalb  ist  man  gezwungen,  eine  Oberall  eingetre- 
tene, mehr  oder  minder  weit  vorgeschrittene  Zersetzung  der  ursprOnglidien 
Substanz  anzunehmen.  Dass  aber  eine  solche  stattgefunden  habe,  beweist,  wie 
schon  gesagt,  das  verschiedene  sp.  G.,  oft  das  äussere  Ansehen  des  Minerals,  das 
chemische  Verhalten  derstfurereicheren  Abänderungen,  welche  v.  d.  L.unschmelx- 
bar  sind,  und  von  Stturen  nicht  zersetzt  werden,  die  innige  Beimischung  von 
kohlensaurem  Kalk,  die  Existenz  von  Skapolithen,  die  fast  nur  aus  Kiesels£lare, 
oder  aus  dieser  und  Thonerde  bestehen,  so  wie  endlich  die  Pseudomorphoseo, 
in  welchen  die  Form  des  S.  sich  erhalten,  die  Masse  sich  aber  in  Glimmer,  Epi- 
dot,  Augit,  Hornblende,  Feldspath  u.  s.  w.  verwandelt  hat. 

Es  fragt  sich  nuD,  wie  ist  der  ursprüngliche  unzersetzte  Skapolith  xu- 
sammeDgesetzt?    Ist  der  Mejonit  ein  solcher? 

Wir  werden  weiterhin  sehen,  das  die  kalkreichsten  sdureHnnsten  Skapo- 
iithe sich  dem  Mejonit  sehr  nähern,  dass  aber  eine  bei  weitem  grossere  Zahl  das 
Sauerstoffverhältniss  von  ft  :  ft  nicht  mehr  ss  1  :  2,  sondern  bis  i  :  4  xeigt, 
und  der  Sauerstoff  sämmtlicher  Basen  zu  dem  der  Säure  nicht  mehr  ss  1  :4, 
sondern  bis  4  :  4,8  sich  verhalt. 

Wir  lassen  nun  zuvörderst  die  Analysen  selbst  folgen,  geordnet  nach  der 
zunehmenden  Menge  der  Kieselsäure.  Diese  Anordnung  lehrt  nicht  den  Grad 
der  Zersetzung  bei  den  einzelnen,  schon  deswegen  nicht,  weil  das  ursprüngliche 
Verhältniss  von  Thonerde  zu  Kieselsäure  oft  geändert  ist,  also  die  Veränderung 
nicht  immer  blos  in  einem  Verlust  an  starken  Basen  (Kalk)  besteht,  sondern 
auch  wohl  Kieselsäure  aufgenommen  wurde,  wenn  man  als  wahrscheinlich  vor- 
aussetzt, dass  die  Thonerde  fast  immer  unberührt  geblieben  ist. 


717 

A.   Kieselsäure  40 — 50  p.  C. 

1.  Pargas  (Storgard)  *}.    N.  Nordenskiöld. 

2.  Aus  der  SIttdttnka  In  Daurien.    (StroganowU).    Schmilzt  v.  d.  L.   unter 
SchSlumen.  Hermann. 

3.  Pargas  (Ersby).  Klare  Krystalle.   N.  Norden skiöld.   (6  Krystalie,  deren 
Umgebung  von  Kalkspath  durch  die  Gewässer  entfernt  ist) . 

4.  Tunaberg,  Södermanland.  Graugrüne  Krystalle.    Walmstedt. 

o.  Bolton,  Massachusets.  Nuttalith.  Lange  dünne  schwärzlichgrüne  Krystalle, 
im  Innern  zum  Theil  opak.  V.  d.  L.  sehr  schwer  schmelzbar.    Rath. 

6.  Ebendaher,  von  gleicher  Farbe,  krystallisirt  und  derb.    Derselbe. 

7.  Pargas.  Dicke  Prismen,  farblos  oder  grünlich.    Wolff. 

8.  Pargas.  Kurze  dicke  grünliche  Krystalle.    Rath. 

9.  Arendal.  Derb,  gelblichgrün,  durchscheinend.    Derselbe. 
4  0.  Nord-Amerika.    Thomson. 

M.  Arendal.    Grosse  dicke  gelblichweisse  Krystalle,  aussen  matt  und  rauh. 

Rath. 
12.  Bolton.  (Nuttalith).  Stadtmüller. 

43.  Bolton.    Thomson. 

44.  Bocksäters  Kalkbruch,  Drothems  Kirchspiel  in  Ostgothland.   Derb,  violet. 
Berg. 

4  5.  Bolton.  Derb,  blau.    Wurtz. 
4  6.  Baikalsee.  Glaukolith.    Rath. 

47.  Malsjö  bei  Carlstad  in  Wermiand.  Derb,  blau.    Derselbe. 

48.  Diana,  New-York.  (Nuttalith).  Krystallisirt,  grau.    Hermann. 

49.  Laurinkari^)  in  Finiand.  Krystallisirt  und  derb;  schwarzgrün  und  grün- 
lichgrau.   Wolff. 

20.  Malsjü.  Derb,  blaugrau.    Suckow. 

24.  Parkas  (Ersby).  Hartwall  u.  Hedberg. 

22.  Bolton.  Krystaliinisch,  weiss  und  röthlich.  Wolff. 

23.  Hesselkulla  in  Schweden.  (Ekebergit).  Derb,  graugrün.    Derselbe. 

24.  Pargas.  (Ekebergit).    Hart  wall. 

25.  Malsjö.  Derb,  röthlich-  und  grünlichweiss.    Wolff. 

26.  Malsjö.  Weiss.    Rath. 

27.  Arendal.  Dünne  gelblichweisse  Krystalle,  in  Kalk  eingewachsen.  Wolff. 

28.  Hesselkulla.   (Ekebergit).  Derb,  grau.    Hermann. 

29.  Bolton.  Derb,  rotb.    Derselbe. 

30.  Franklin,  New-Jersey,  grünlich,  sehr  weich.    Brewer.   (Nach  Abzug  von 
4,72  Kohlensäure). 


1)  Die  Fundorte  von  Pargas  sind  die  Kalkbrüche  StorgSrd,  Ersby,  Petteby,  Simooby 
und  Lapylax. 

2)  Nicht  Hirvensalo»  nach  Nordenskiöld's  MittheUuog. 


TIS 


1. 

t.^ 

a. 

b. 

«. 

s. 

Spoc«  IfOW« 

8,719 

8,79 

9,73« 

S,M9 

S.7I8 

KiOiriflfo 

»1,85 

43,35 

»3,83 

»3,09 

»3,«3 

»»,4« 

TWucrde 

33,58 

30,58 

35,43 

34,48 

35. 2S 

nji% 

EJueoMjd 

— 

0,95 

— 

— 

•,« 

3,79 

lolk 

89,36 

81,59 

18,96 

48,44 

19,37 

St,18 

Magnesia 

•,»»*) 

— 

— 

— 

— 

1,01 

Xatroo 

•— 

3,7» 

— 

— 

•^ 

8,09 

EaU 

— 

— 

— 

— 

— 

•,w 

Wasior 

3.38 
99,05 

— 

1,03 
99,25 

1.60 

— 

1,84 

100,15 

97,58 

99,16 

98,74 

«. 

7. 

•. 

t. 

«ff. 

II. 

Sp.  Gew. 

8,748 

3,718 

8.654 

2,751 

8,697 

Kiesebtare 

t5,S7 

45,10 

45.46 

45,05 

»5,35 

»6,88 

TiMMierde 

83,65 

38,76 

30,96 

25,31 

31,67 

86,12 

Eifenoxjd 

3,38 

— 

— 

8,08 

— 

1,39 

Kalk 

80,81 

47,84 

17,88 

17,30 

83,99 

17,23 

Magnesia 

1,83 

— 

— 

0,30 

— 

0,96 

Natron 

8,46 

0,76 

8,89 

6,45 

— 

6,88 

Kali 

0,63 

0,68 

1,31 

1,55 

— 

0,97 

Wasser 

0,78 
98,51 

1,04 
98,18 

1,89 
98,53 

1.84 
99,88 

— 

0,33 

100,97 

100. 

1>. 

lt. 

>•. 

44. 

li. 

«-•) 

Sp.  Gew. 

2,709 

2,34  (?) 

2,704 

2.666 

Kieselsäure 

45,79 

46,30 

47,40 

46,82 

47,67 

47,49 

Thonerde 

30,11 

26,48 

33,37 

26,60 

25,73 

27,37 

EiseDOXvd 

1,86 

— 

1,04 

0,32 

2,26 

1,54 

Kalk 

17,40 

18,62 

14.11 

17,17 

17,31 

17,16 

Magnesia 

— 

— 

— 

0,53 

— 

0,47 

Natron 

— 

3,64 

4,08 

4,76 

7,76 

4,71 

Kali 

3,48 

— 

0,32 

— 

0,58 

Wasser 

1,63 
100,27 

5,04 
100,08 

— 

1,60 
98,14 

0,48 

100. 

100,77 

100. 

i)  Mnhaltig. 

2)  Der  Stroganowit  bildet,  zuweilen  mit  Glaokolith  verwacbseo,  Geschiebe,  welche  die 
Form  und  Spaltbariieit  des  Sk.  besitzen.  Hermann  fand  nach  Behandlung  des  zerkleiner- 
ten Minerals  mit  verdünnter  kalter  ChlorwassersCofliiSare  bei  der  Analyse  doch  noch  6,4 
p.  C.  Kohlensäure.  Die  oben  gegebenen  Zahlen  sind  nach  Abrechnung  dieser Kohlensäore  er- 
halten ,  um  einigermaassen  ein  Bild  von  der  ursprünglichen  Mischung  dieses  Sk.  zu  geben. 
Da  wir  indessen  annehmen,  dass  die  Kohlensäure  dem  aus  der  Zersetzung  entstandenen 
kohlensauren  Kalk  angehört,  so  geben  wir  weiterhin  als  S  a  die  Zusammensetxung  nach  Ab- 
zug des  Carbonats. 

8j  1,68  p.  C.  kohlensaurer  Kalk  der  Analyse,  dessen  Kalk  hier  in  Rechnung  gebracht  ist 


719 


47, 

18. 

4». 

10. 

11.             11. 

Sp.  Gew.         2,763 

2,74         2,733         2,64 

2,718 

KieselaBore      47,24 

47,94        48,16        48,17        48,77        48,79 

Thonerde         24,69 

30,02        25,38        28,27        31,05        28,16 

Eisenoxyd         — 

2,60 

1,48 

2,38 

—            0,32 

Manganoxydul    — 

0,26 

— 

—             — 

Kalk               46,84        ^ 

14,41         16,63        10,04        16,94        46,02 

Magnesia           2,18 

— 

0,84 

— 

—             4,29 

Natron              3,55 

2,20 

4,91 

— 

3,25          4,52 

San                   0.85 

0,73 

0,12 

— 

—            0,54 

Wasser             4,76 

0,34 

0,85 

2,00 

0,64           0,74 

97,06        98,47*)     98,45        99,86        99,62        99,36 

SS. 

94. 

18. 

16. 

17. 

Sp.Gew.        2,735 

2,623 

2,658 

2,712 

Kieselsaure     49,26 

49,42 

49,88 

60,04 

60,94 

Thonerde       26,40 

25,41 

27,02 

26,68 

25,81 

EiseMsyd        0,64 

1,40 

0,21 

— 

0,76 

Kalk               U,44 

15,59 

12,71 

12,64 

43,34 

Magnesia          — 

0,68 

0,85 

1,06 

0,58 

Natron             6,14 

6,05 

7,59 

5,89 

7,09 

KaU                 0,65 

— 

0,87 

4,54 

0,86 

Wasser            0,69 

4,46 

0,77 

2,60 

0,41 

08,12 

400. 

99,90 

99,36»; 

►      99,74 

18. 

1». 

so. 

Sp.  Gew. 

2,80 

2,70 

2,78 

KieselsMure 

61,02 

51,68 

50,71 

Thonerde 

26,87 

29,30 

29,86 

Eisenoxyd 

2,73 

1,16 

1,63 

Manganoxydul         0,26 

0,15 

— 

Kalk 

13,29 

13,51 

13,52 

Magnesia 

0,37 

0,78 

2,17 

Natron 

4,64 

1,46 

— 

Kali 

0,82 

0,94 

Wasser 

— 

0,82 

1,89 

100. 


99,80         99,77 


B.  Kieselsaure  50— 60  p. C. 

34.  Baikalsee.    Glaokoliib.    Derb,  grüniichblau.    V.  d.  L.  nur  an  den  Kanten 
schmelzbar,    a)  Bergemann,  b)  Giwartowsky. 

32.  Pargas  (Petteby).    Hartwali  u.  Hedberg. 

48a.  Analyse  No.  48  Hermann's,  nach  Abzug  von  9,S3  p.  C.  kohlensaurem 
Kalk. 

33.  Pai^s  (Ersby).    Dieselben. 

34.  Bolton.    Derb,  gelb,  von  geringerer  Härte.    Y.  d.  L.   leicht  schmelzbar. 
H  a  th.    Nach  Abzug  der  Kohlensaure. 

4)  Nach  Abzug  von  4,06  Kohlensäure. 

t)  Die  Analyse  gab  4,S5  p.  G.  kohlens.  Kalk,  der  hier  geradezu  abgezogen  ist. 


720 

34  a.  Nach  Abiug  der  RohleDsüurc  io  Form  von  7,8  p.  C.  kohlensaurem  Kalk. 

35.  Gouverneur,  New-York.  Tbeils  farblose  durchsichtige,  Iheils  opake  Sry- 
stallc.    Rath. 

S8a.  Hermann's  Analyse  No.  SS,  nach  Abtug  der  3  p.  C.  Kohlensaure  als 
G,83  kohlens.  Kalk. 

36.  Gulsj».  Weiss,  derb.  Hermann.  (Nach  Abzug  von  <,&  p.  C.  Kohlen- 
säure) . 

30  a.  Analyse  N'o.30  nach  Abzug  der  Kohlensüure  in  Form  kohlensauren  Kalks. 
S9a.  Hermann's  Analyse  No.29^  iu  M'elcher  die  ä,9i  Kohlensäure  als  6,68 

p.  C.  kohlensaurer  Kalk  abgezogen  sind. 
36a.  Analyse  No.36  nach  Abzug  von  3,il  p.C.  kohlensaurem  Kalk. 

37.  Ballon.  Weiss,  krystallisin,  in  körnigem  Gemenge  mit  Kalkspath.  Her- 
mann. (Nach  Abzug  von  2,5  p.C.  Kohlensaure.) 

37a.  Nach  Abzug  von  5,68  p.C.  kohlensaurem  Kalk. 

38.  Arendal.  Ein  ziegelrolher  Krystall  von  rauber  OberDäche  und  Apatilhärte. 
Wird  V.  d.  L.  weiss,  und  schmilzt  schwer.    Rath. 

39.  Arendal.  Grosse  gelbgraue  malte  Krystalle,  schwach  durchscheinend,  von 
Fcldspathhürte.  Sclimikt  v.  d.  L.  nur  sehr  schwer  an  den  Kanten,  und 
wird  von  Chlorwassersloßsilure  nicht  zersetzt.    Wolf  f. 

40.  Sjüsa  in  Schweden.    Aehnlicb  No.  38,  doch  rolh  gefdrbt.  fierzelius. 

3<.  Si.  iäa.  S3.  >(. 

&.  b. 

Sp.  Gew.  8,721  2,65  2,787 


Kieselsaure 

50,58 

50, i9 

51,34 

51,49 

53,11 

68,20 

Tbonerde  ■ 

J7,60 

28,1! 

32,87 

32,25 

27,60 

84,03 

Eisenoiyd 

0,10 

0,» 

1,91' 

2,80 

0,55') 

1,71 

MaDganOKydul 

0,85 

0,69 

— 

0,28 

— 

— 

Kalk 

I0,«6 

H,3I 

9,33 

9,70 

13,53 

8,08 

Magnesia 

3,73 

S,68 

_ 

_ 

— 

1,80 

Natron 

ä,96 

3,10 

5,18 

S,36 

3,86 

0,37 

Kali 

t,86 

1,00 

— 

0,78 

— 

7,40 

Wasser 

1,73 

1,78 

1,00 

0,34 

0,73 

4,43 

99,07 

99,51 

100,97 

100. 

98,38 

100,99 

tto. 

SS. 

saa. 

SS. 

SOa. 

tSs. 

Sp.G. 

S,633 

8,69 

Kieselsaure 

Si,S7 

99,95 

S3,<8 

53,75 

54,86 

64,44 

Tlionerde 

!i,96 

«3,97 

27,97 

88,06 

31,94 

30,86 

Eisenoijd 

.1,78 

— 

J,8i 

0,3i 

1,73 

0,14 

Uanganoxydul 

— 

— 

0,87 

0,86 

— 

0,15 

Kalk 

3,63 

9,86 

9,73 

9,81 

7,78 

40,18 

Magnesia 

1,88 

0,78 

0,38 

— 

8,38 

0,82 

Natron 

0,38 

8,70 

4,83 

7,00 

— 

1,54 

Kali 

7,70 

1,73 

0,86 

0,55 

— 

0,99 

Wasser 

4,60 

J,20 

— 

0,67 

2,03 

0,86 

99,tO 

98,i9 

100. 

99,87 

100. 

99,98 

86  a. 

87. 

87  a. 

88. 

89 

• 

40. 

Sp-G. 

,  , 

2,66 

2,852 

2,614        2,643 

Kieselsaure 

54,90 

56,04 

57,54 

59,74 

61, 

»64         61,50 

Thonerde 

28,66 

23,92 

24,56 

46,20 

25,72         25,35 

Bisenoxyd 

0,34 

1,14 

1,17 

7,90 

1 

,04 

1,50 

Hanganoxydui 

0,26 

0,14 

0,15 



— 

— 

1,50 

Kalk 

7,46 

9,28 

6,18 

2,15 

2,98 

3,00 

Magnesia 

— 

0,20 

0,21 

4,02 

0,75 

Nalroo 

1 

7,14 

8,66 

8,89 

4,31 

■    nicht  best.) 

Kali 

0,56 

1,27 

1,30 

4,42 

5,00 

Wasse 

r 

0,68 
100. 

1,83 
100,57 

*, 

86     J 

100,65 

100. 

09,00 

Sauerstoff  der  BestaDdthei 

ile. 

4. 

i. 

3  a. 

3  6. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Si 

21,43 

22,51 

22,75 

22,32 

22,75 

23,05 

23,66 

23,43 

AI 

15,68 

14,25 

16,54 

16,10 

16,47 

1 1 ,92 

11,04 

15,30 

fe 

0,28 

— 

0,20 

1,14 

1,01 

— 

Ca 

5,81 

6,17 

5,40 

5,27 

5,51 

5,76 

5,94 

.5,07 

Mg  (Mn) 

0,21 

— 

— 



0,40 

0,49 

Na 

— 

0,96 

— 



0,53 

0,63 

0,19 

K 
A 

^^    ^k  AM 

— 

— 

— 



0,08 

0,11 

0,11 

2,95 

— 



— 

— 

— 

m» 

8. 

9. 

40. 

it. 

41. 

48. 

2  a. 

44. 

^\ 

23,60 

23,39 

23,54 

24,.H 

23,79 

24,^5 

24,61 

24,08 

AI. 

14,46 

11,82 

14,79 

<2,20 

14,06 

42,36 

15,58 

12,30 

Pe 

— 

0,60 

0,42 

0,56 

0,31 

0,09 

Ca 

4,92 

4,94 

6,84 

4,92 

4,95 

5,30 

4,03 

4,83 

Mg  (Mn) 

— 

0,12 

0,10 

— 

— 

0,21 

Na 

0,58 

1,65 

— - 

1,76 

0,93 

0,12 

1,20 

R 

0,22 

0,26 

— 

0,16 

0,59 

— 

0,05 

H 

— 

— 

— 

— 

4,48 

— 

— 

45. 

4  6. 

4  7. 

18. 

4  9. 

20. 

24. 

22. 

Si 

24,75 

24,65 

24,53 

24,89 

25,02 

25,03 

25,32 

25,35 

AI 

12,02 

12,87 

11,53 

14,02 

11,85 

13,20 

14,50 

13,15 

Pft 

0,68 

0,46 

0,78 

0,44 

0,70 

0,09 

Ca 

4,94 

4,90 

4,81 

4,12 

4,73 

5,41 

4,55 

4,27 

Mg  (Mn) 

— 

0,19 

0,87 

0,06 

0,33 

0,83 

0,51 

Na 

1,98 

1,20 

0,91 

0,56 

1,25 

? 

1,15 

k 

— 

0,10 

0,14 

0,12 

0,02 

0,09 

28. 

84. 

85. 

16. 

«7. 

28. 

29. 

80. 

Si 

25,59 

25,68 

25,92 

25,98 

26,45 

26,49 

26,85 

26,33 

Äi 

12,33 

11,86 

12,62 

11,99 

12,05 

12,55 

13,68 

13,94 

*fe 

0,16 

0,42 

0,06 

0,22 

0,82 

0,35 

0,49 

Ca 

4,11 

4,43 

3,61 

3,61 

3,79 

3,79 

3,86 

3,86 

Mg  (Mn) 

— 

0,27 

0,34 

0,42 

0,23 

0,21 

0,34 

0,87 

Na 

«,57 

1,54 

1,94 

1,51 

1,81 

1,19 

0,37 

— 

Rain  ne 

0,41 

1  überff^l 

Mioeralchem 

0,15 

0,26 

0,14 

0,14 

0,16 
46 

"~~ 

Si 

äli,ü8 

ao.i:! 

26,67     i7.ll.'l     20,73     27,10 

2H,17 

27.13 

37,91 

*1 

lä.Rft 

n,n 

15,07     12'89     15,06     11,88 

11, «5 

11,19 

(3,10 

t„ 

0,30 

0,13 

a,57       0,16        0,8i        0.51 

0,53 

— 

0,10 

0.ii 

S,93 

3,88 

i,6D       ;i,H7       g,77       2,30 

1,04 

2,82 

8,G7 

»B  (liln) 

(,W 

1,80 

_          _-         0,0r.       0,72 

0,75 

0,31 

0,06 

N. 

0,70 

0,79 

,:!t        f),9ft       0,60        0,09 

0,09 

2,23 

1,79 

K 

0,81 

0,17 

—          —          0,i:i       <,SC 

1,31 

0,29 

0,09 

n 

— 

— 

_       _       _       :),»4 

4,09 

— 

— 

loa. 

iia. 

asa.           37.           aia. 

Ig. 

19. 

it. 

Sl 

28,19 

88,80 

88, aO       89,09       S'.),87 

31,00 

32,00 

31,93 

ÄL 

n,gi 

Ii,t1 

13,38       11,17       H,47 

7,57 

12,01 

(1,SI 

«e 

0,58 

O.Ol 

0,(0         0,3i         0,35 

2,37 

0,31 

0,15 

C« 

8,<9 

8.91 

2,13         8,65         1,76 

0,61 

0,85 

0,8S 

«Ig  («n) 

0.93 

0,36 

0,06         0,11         0,12 

1,66 

0,63 

Na 

— 

0,39 

1,8:i         2,S1         3,97 

1,10 

K 

— 

0,17 

0,0»         0,S1         0,22 

0,75 

Ra 

uoml 

ft 

trerliUltniss  der  Beslandtheil 

e: 

ft;     fi     :     Si 

1. 

= 

1   :  9.60  :  3,50=  1,1.1  :  3 

*.( 

3. 

= 

S,Oi  ;  3,(6  =  1,47 

i,6 

3(1. 

= 

3,07  :  i,22  =  0,98 

4,1 

3/.- 

s= 

3,06  :  t,23  =  0,92 

t.l 

•II   M 

' 

r.. 

0. 

z 

3,03  :  *,13  =  0,99 
1,93  :  Ü.tO  =  t,.'i 

1,r.s  :  ;(,:(0  =  1,8 

4,1 

;.,3 

5,9 

_ 

" 

7. 

s 

8,85  :  i,36  =  1.0 

4,6 

"" 

8. 

= 

«,53  :*,13  =  1,2 

4,9 

9. 

= 

1,81  :  3,40  =  1,66 

5,6 

10. 

= 

2,16  :  3,(4  =  1,4 

4,8 

11. 

^ 

1,88  :  3,50  =  1,65 

5,8 

18. 

= 

2,64  :  4,30  =  1,1 

4,9 

13. 

= 

1,98  :  3,86  =  1,5 

5,9 

8o. 

= 

3,83  :  5,93  =  0,8 

*,7 

U. 

= 

1,97  :  3,83  =  1,5 

5,8 

IS. 

= 

1,84  :  3,58  =  1,63 

5,8 

16. 

= 

8,09  ;  3,86  =  1,44 

5,5 

17. 

= 

1,71  :  3,64  =  1,75 

fi,4 

18. 

= 

3,05  :  5,12  =  0,98 

5,0 

19. 

= 

1,94  :  3,95  =  1,5 

6,1 

20, 

s= 

2,!i7  :  4,63  =  1,17 

5,4 

81. 

= 

2,70  ;  4,70  =  1,1 

5,2 

88. 

= 

2,20  i  4,21  =  1,37 

5,7 

83. 

= 

2,16  :  4,42  =  1.4 

6,1 

24. 

=: 

1,97  1  4,11   =  l,ä 

6,3 

85. 

= 

3,10  :  4,30  =  1,4 

6,1 

86. 

= 

2,07  :  4,48  =  1,45 

6,5 

87. 

= 

2,06  :  4,43  =  1,48 

6,5 

28. 

= 

2,51   :  4,97  =  1,2 

6,0 

723 


29. 

=  1 

:  2,07  : 

5,68  «1,0    :  3 

:  5,7 

30. 

^ 

3,05  : 

5,57  =  0,98 

5,5 

31a. 

^ 

2,45  : 

4,88  =  1,2 

6,0 

316. 

= 

2,46  : 

4,87  =  1,2 

5,9 

32. 

=: 

3,95  : 

6,73  =  0,76 

5,1 

33. 

^ 

2,67  : 

5,57  =  1,1 

6,2 

18a. 

=: 

4,47: 

;  7,51  =  0,67 

5,0 

34. 

^ 

2,69  : 

;  6,20  =  1,1 

6,9 

34  a. 

=ss 

3,82  : 

;  8,83  =  0,8 

6,9 

35. 

^ 

1,98  : 

:  4,80  =  1,5 

7,3 

36. 

= 

2,86  : 

6,06  =  1,0 

6,3 

30  a. 

s 

4,95  ; 

:  9,04  =  0,6 

5,5 

29  a. 

SS 

3,77 

:  7,38  =:  0,8 

5,9 

36  o. 

SS 

3,28  : 

6,93  =  0,9 

6,3 

37. 

= 

2,22 

:  5,61  =  1,35 

7,6 

37o. 

SS 

2,70 

:  6,83  =  1,1 

7,6 

38. 

^ 

2,41 

:  7,52  «  0,8 

9,3 

39. 

s= 

8,0 

40. 

=s 

7,8 

Diese  üebersicht  lehrt: 

1)  Dass  das  Sauerstoffvcrhältniss  ft  :  K  von  1  :  1,68  bis  1  :  4,47  differirt. 

2)  Dass  dasjenige  von  A  :  Si  von  1  :  3,16  bis  1  :  8,83  differirt. 

3)  Dass  dasjenige  von  ft  :  5i  von  3  :  4,1  s  1  :  1,36  bis  3  :  9,3  =  1  :  3,1 
schwankt. 

4)  Dass  dasjenige  der  Basen  insgesammt  zu   dem  der  Säure  von  1  :  0,99 
bis  1  :  2,45  schwankt. 

Da  der  zersetzte  Zustand  vieler  Skapolithe  eine  unzweifelhafte  Thatsache 
ist,  so  fragt  es  sich,  welche  Skapolithe  wohl  noch  von  ursprunglicher  Zusam- 
mensetzung seien,  unll  welcher  Natur  diese  sei.  Es  ist  klar,  dass  die  am  we- 
nigsten veränderten  unter  den  an  Basis,  d.  h.  Kalk  reichsten  zu  suchen  sein 
werden.  In  der  That  finden  sich  unter  ihnen  mehrere,  welche  fast  die  Zusam- 
mensetzung des  Mejonits,  d.  h.  das  Sauerstoffverhältniss  1:2:3,  haben,  und 
es  ist  deshalb  sehr  wahrscheinlich,  dass  der  ursprüngliche  Skapolith 
mit  dem  Mejonit  identisch  sei,  eine  Ansicht,  welche  auch  G.  Bischof 
und  G.  Rose  ausgesprochen  haben. 

Solche  am  wenigsten  veränderte  Skapolithe  sind :  Der  sogenannte  Stro- 
ganowit  No.  2  (wenn  man  von  der  Kohlensäure  absieht),  der  Sk.  von  Bolton 
No.  5,  6  und  15,  wahrscheinlich  derselbe  No.  10,  3er  von  Arendal  No.  9  und  11, 
und  der  von  Malsjö  No.  17,  obwohl  sich  schon  bei  ihnen  ein  Ueberschuss  von 
Säure  in  grösserem  oder  geringerem  Grade  einstellt. 

Die  chemische  Veränderung  des  Sk.  besteht  offenbar  theils  in  einem  Ver- 
lust an  Kalk,  theils  in  einer  Aufnahme  von  Alkali,  Magnesia,  Wasser,  selbst 
Kieselsäure.  Das  Resultat  istj  in  jedem  Fall  eine  neue  bestimmte  Verbindung, 
deren  Erkennung  nur  darum  oft  schwer  fällt,  weil  dieselbe  noch  mit  Besten  der 
ursprünglichen  Substanz  gemengt  ist.  Die  grosse  Anzahl  der  vorhandenen  Ana- 
lysen gestattet  nichtsdestoweniger,  einige  dieser  neuen  Verbindungen  anzugeben. 

46* 


724 

fi  :  S  :  Si  =  1  :  2  :  4. 
Die  hicrhergehbrigen   Skapoüthe  unlliallpii  4fi — ßO  p.  C.  SHiire,  etwa  M 
p.c.  Thonerde,  13  — 18  p.C.  Kalk,  4—«  p.  C.  Natron.    Sie  sind  dpmlicb  «aU- 
reich,  und  es  gehören  unjiwoifeihart  hierher  folgende  : 
Bolton.    Thomson  13.    Wurixlii.    Wolff  2». 
Oslgolhland,     Borg  I  i. 
Baikulsoe.  (Glaukulilh).    Rntli  Iß. 
Malsjö.    fiath  17.    Wulff  25.     RalhSG. 
Laiirinkari.    Wolff  19. 
ilesselkulla.    Woltf  3:1. 
I'argas.    ilartwalt  24. 
Arendal.    Wolff  27. 

Dit^se  Verliindung  besteht  aus  -l  AI.  Bisilikat  und  1  AI.  Singulosilikal, 

3ft5i  +  ÄI»Si». 

Ist  sie  keine  iirsprUnglidio,  sondern  aus   3  Ca*  St  +  2Äl*§i'   enlslaiiden,   so 

muss  noch  ein  Üriltcl  an  Kieäelsüiire  aufgenommen,  ein  Theil  d&s  Kalks  durch 

Natron  (Kali,  Miignvsia]  erselzt  wurden  sein. 

Vielleicht   ist   der    PorzellsDspn t b    von  Passnii   [S.  Labrador]  hierhir 
ta  rochneo.    Seine  ADaly.si!n  Klimmen  nahe  Uberein  DUl  dvn  No.  23 — 27. 

R:  R:Si  =  1  :  -T  :  4. 
Dieses  VerhüItniM  findet  siuh  bei  mehren  Sknpolilbcn,  welche  fast  das  Ma- 
ximum an  Ralk,  und  fiist  kein  Natron  enihallen.  Es  entspricht  einer  Vcrbindiiiij 
von  I  AL.  Kalk,  1  Al.  Tlioncrde  und  i  Al.  Sliirro, 

CaSi  + ASi  =  Ca'Si  + A'Si».- 
S  Al.  Kieselsaure  =  770  =  43,70 
1    -    Thonerde     =  642  =  36,44 
1    -    Kalkerde      =  350  =  <9,86 
1762     100. 
Dies  ist  zugleich   die   Zusammeosetzang    des  Anorthits  und  des 
Silikats  der  Sodalitbgruppe. 

Es  gehnren  hierher  die  Skapoüthe  von  : 
Pargas.    Nordenskiöld  <,  3a  und  36.    Wolff  7. 
Tunaberg.    Walmstedt  l. 

Diese  Vorbindung  kann  aus  der  ursprunglich  gedachten  des  Mejonits  durdi 
Verlust  von  ^  der  Süure  und  ^  des  Kalks  entstanden  soin. 

ft  :  R  :  Si  =  1  :  3  :  5. 
Auf  dieses  VerhMltniss  führen  die  Sk.  von  : 
Bollon.  (Nuttalilh).  Stadtmfliler.  42. 
Diana.  (Nuttalilh).  Hermann.  18. 
Malsjö.    Suckow.  20. 
Pargas.  Hartwall  u.  Uedberg.  21  u.  32. 


725 

Sie  würden  eine  Verbindung  von  2  At.  Bisilikai  und  1  At.  Singulosilikat, 

2RSi  +  Äi'&' 
repräsentiren ,    analog  der  Formel  des  Cordierits,   dessen  ft  =  Magnesia  ist. 
Entstanden  sie  aus  der  Mejonit Verbindung,  so  musste  •!•  der  Kieselsäure  hinzu- 
kommen  (das  Gegentheil  der  vorhergehenden  Gruppe),   ^  des  Kalks   ver- 
schwinden. 

il  :  R  :  Si  =  4  :  3  :  6. 

Ihr  Säuregehalt  ist  51— 54  p.  C;  ihr  Kalkgehalt  föllt  von  43bis8p.G., 
wahrend  das  Alkali  von  ^  bis  7  p.  C.  zunimmt. 

Hierher  kann  man  rechnen : 
Bolton.    Hermann.  29.    Rath.  34. 

Baikalsee  (Glaukolith).  Bergemann.  31a.     Giwartowski.  316. 
Pargas.    Hartwall  u.  Hedberg.  33. 
Gulsjö.    Hermann.  36. 

Sie  würden  eine  Verbindung 

ftSi  +  ÄlSi^ 
darstellen. 

Aus  der  Mejonitverbindung  konnten  sie  entstehen,  indem  ^  der  Säure 
noch  hinzukam,  ^  des  Kalks  ohne  Ersatz  fortging. 

Sie  haben  mithin  die  Zusammensetzung  des  Labradors. 
Wenn  man  in  der  That  den  Sk.  von  Pargas  (33)  mit  einem  Labrador,  z.  B.  dem 
von  Island,  vergleicht,  so  ist  die  Uebcreinstimmung  unverkennbar. 

Es  lässt  sich  natürlich  nicht  behaupten,  dass  die  angeführten  Verbindungen 
die  einzigen  seien.  So  hat  z.  B.  der  Sk.  von  Gouverneur  (35),  der  durch 
seine  durchsichtigen  Krystalie,  sein  niedriges  sp.  G.,  und  den  fast  gleichen  Kalk- 
und  Natrongehalt  sich  auszeichnet,  das  Sauerstoffverhaltniss  1  :  2  :  5,  und  kann 
demgemfiss  als 

3ft»Si»  +  2Äl»Si«  =  6ftSi  +  Äl*Si» 

bezeichnet  werden,  wobei  die  Hälfte  von  ft  aus  Kalk,  die  Hälfte  aus  Natron  (mit 
wenig  Kali)  besteht.  Ist  es  denkbar,  dass  dieser  Sk.,  der  mit  dem  krystaliisir- 
tcn  von  Bolton  (37)  wohl  übereinstimmt,  ursprünglich  die  Zusammensetzung 
des  Mejonits  gehabt  haben  sollte?  Es  müsste  die  Hälfte  des  Kalks  durch  das 
Aeq.  an  Natron  ersetzt,  und,  was  doch  unwahrscheinlich  ist,  die  Kieselsäure 
sich  um  I  ihrer  Menge  vermehrt  haben. 

Diese  Betrachtungen  sind  der  Ansicht  günstig,  dass  die  Skapolithform 
mehreren  ursprünglichen  Verbindungen  zukomme. 

Die  etwa  60  p.  C.  Säure  enthaltenden  Skapolithe  (38 — 40)  scheinen  einem 
säurereicheren  Feldspath,  dem  Oligoklas,  zu  entsprechen. 

Der  Wassergehalt,  ein  untrügliches  Kennzeichen  begonnener  Zersetz-» 
ung,  ist  zuweilen  so  gross,  dass  das  Ganze  als  eine  Hydratbildung  erscheint.   So 


71ft 

I  =  aiRSi  -*-  AI  Si )  +   III). 

nt     =      (11  Si  +  il   Si')  H-      ;..). 
Mehr  a\a  hei  ii^nnd  einem  imdtTpn  Mineral   variirt  dio  Zusjuiriicnsi-Uun:;  rter 
Skapolitbe  von  dein  nllniliohen  Fiindurl. 

Zu  Uolton   z.  B.  lindeu  sich,  iIod  Anulysi-ii  ziifulgc,   AI>ündDrungi>n  von 
ti,l_;ili,7  p.c.  saure,  a;i,«-30J  ThoDcrtle,  8,0— ÜO, «Kalk,  0,3— «,7Niilron. 
Wir  hallen  o»  daher  für  iwecktnilSHig,  die  Nuniniem  der  Aoalysen  dum 
von  giciübcin  l'undort  zusninmeniuslcllcn  : 

Bollen;   5.  6.  !0(f}.  12,  iS.  15.  ü.  S9.  3i.  37. 
Pargas;   1.  3.  7,  8.  2(.  ii.  US.  3a. 
Arcndal:  9.  11.  «7.  :tS.  ;}y. 
Malsjb:  17.  SO.  35.  S6. 

Neben  den  vielen  mehr  oder  \%eiiii;L'r  vertinderien  (liebt  t's  SLapotithp,  kl 
denen  die  ZersotKung  noeh  evidenlei'  ist. 

1)  Schwarzer  Skapolith  von  Artiiidal.    Gniusehwarze  sehr  weiche 
KrysLalle  ohne  Spallbarkeit,  sp.  G.  =  2,8:i7.    Gielil  beim  Erliitzt-n  Wasser  und 
rundet  sich  v.  d.  L.  nur  schwer  an  den  Kanlcu.    Die  Analyse  Ra  th's  gab  : 
SaiiorstoJ. 


Kiescisriure 
Thonerde 

S»,52 
1ii,77 

<5.!3 

T.n 

Eisctioxyd 
Kiilk 
Magnesia 
•*(»"'' »■                  Nalron 

I9,U 
U,02 
8,-10 

0,.'>8 

I.B8 

MS       

.   I.4*l  *.> 

Kali 

Wasser  U.Bit. 

Kohlens.  Kalk 

0,37 
40,89 

4,62 
98,45 

•,0S 

Der  geringe  Gehalt  an  Kieselsaure,  der  grosso 

an 

Risen,  Hagnes 

ia  und  Wasser 

treten   hier   hervor.      Der  Sauerstoff 

von    k: 

R 

&i  :  A  ist  = 

6,19  :  13,11  : 

(5,32:  9,68  =  1  :  2,12  :  2,47  :  1,56 

Nimmt 

an  i  :  2  :  «i  : 

U   =   6:1* 

:  44  :  9,  so  lUsst  sich  das  Ganze  als 

(^cll'si +  '*>  +  »»-! 

ansehen,  was  mit  keinem  Mineral  Uhereinstimmt.    (Ist  ein  Theil  des  Eisens  ab 
Oxydul  vorhanden  *). 

Ist  auch  dieser  Sk.  ursprünglich  dem  Hejonit  gleich  gewesen,  so  ist  das 
Verhallniss  der  Basen  R  und  K  zwar  gleich  geblieben ;  |  des  Kalbs  aber  sind 
durch  eine  äquivalcnle  Monge  Magnesia,  und  fast  die  HUlfte  der  Thonerde  durch 
Eisenoxyd  ersetzt.  Dagegen  würden  |  derKiescIsüure  ferlgenommen  sein,  wäh- 
rend die  neue  Verbindung  Wasser  aufnahm.  Da  aber  eine  Entfernung  vod 
Thonerde  nicht  wahrscheiulicb  und  ihr  Verliilllniss  zur  Kieselsüare  s  4  ;  2  ist, 
während  es  im  Mejonit  =1  :  1|  ist,  so  muss  man  ein  Uinzutreten  von  Kiesel- 


727 

fiüure  voraossetien.  Gewässer,  welche  Carbonaie  von  Eisenoxydul  und  von 
Magnesia,  so  wie  später  solche,  die  Kieselsäure  aufgelöst  enthielten,  mögen  die 
Umwandlung  bewirkt  haben. 

2)  Skapolith  von  Ärendal,  in  Epidot  verwandelt.  Schon  früher 
beschrieb  Forchhammer  einen  Skapolithkrystall  von  Arendal,  der  aussen 
eine  Rinde  von  Albit  zeigt,  innen  aus  Epidotkrystallen  und  Höhlungen  besteht, 
die  vielleicht  einst  mit  Kalkspath  ausgefüllt  waren.  Auch  6.  Bischof  und 
Rlum  machten  auf  solche  Pseudomorphosen  aufmerksam.  Ra  th  hat  derartigen 
Epidot  von  Arendal  in  Skapolithform  untersucht  (s.  Epidot),  der  auf  Uralit  auf-* 
gewachsen  war,  in  welchen  die  Krystalle  gleichsam  übergingen. 

Wäre  es  nicht  der  eisenrciche  Epidot,  sondern  Zoisit,  so  könnte  man 
glauben,  der  ursprüngliche  Mejonit  habe  nur  eine  Molekularäuderung  erfahren. 
Rath  nimmt  daher  an,  der  Epidot  sei  aus  einem  schon  zersetzten  Skapolith 
hervorgegangen.  Indem  er  in  einem  Arendaler Skapolithkrystall,  ähnlich  No. 4  4, 
der  aber  von  viel  grüner  Epidotmasse  schon  durchdrungen  war,  43,44  p.  C. 
Kieselsäure,  8,68  Eisenoxyd,  3,24  Natron  und  0,72  Kali  fand  (Thonerde  und 
Kalk  konnten  leider  nicht  bestimmt  werden),  zeigt  er,  dass  ein  Gemenge  glei-^ 
eher  Theile  des  Sk.  No.  44  und  des  Epidots  in  der  That  42,37  Kieselsäure,  8,47 
Eisenoxyd,  3,63  Natron  und  0,60  Kali  geben  würde,  dass  also  die  Hälfte  der 
Masse  in  Epidot  verwandelt  war,  ohne  jedoch  den  Versuch  einer  Erklärung  zu 
wagen,  wie  jener  Skapolith  in  Epidot  umgeändert  sein  möchte. 

3)  Skapolith  von  Arendal,  in  Glimmer  verwandelt.  Grosse 
Krystalle  bestehen  aus  einem  Aggregat  grünlichweisser  Glimmerblättchen,  zwi- 
schen denen  etwas  Quarz,  Schwefelkies  und  zuweilen  eine  weiche  grüne  Masse 
vorkommt.  (Die  Analyse  s.  Kali-Glimmer).  Indem' die  Verbindung  R'Si' -h 
2ft'äi'  entstand,  wurde  der  Kalk  fortgenommen,  dagegen  Eisonoxyd,  Kali  und 
Wasser  zugeführt.  Hatte  der  Sk.  die  Zusammensetzung  des  Mcjonits,  so  ist  nur 
I  der  Rasen  R,  grösstentheils  als  Kali,  ersetzt ;  das  Vcrhältniss  von  K  :  §i  ist 
zwar  das  ursprüngliche  geblieben,  allein  das  Eisenoxyd  ist  der  ursprünglichen 
Mischung  fremd,  und  wenn  nicht  einTheil  Thonerde  ausgetreten  ist,  so  muss 
auch  noch  eine  beträchtliche  Menge  Kieselsäure  aufgenommen  sein. 

(Eine  Analyse  RischoTs  von  demselben  Material  s.a. a.D.,  und  eine  von 
Glimmer  nach  Sk.  von  Pargas,  von  Demselben  s.  Magnesiaglimmer). 

4)  Skapolith  in  Thonerdesilikat  verwandelt.  Suckow  fand 
eine  röthlichgelbe  thonigc  Masse  von  Malsjö  in  Schweden,  deren  sp.  G.  =s  2,4, 
mit  Spuren  der  Form  des  Skapoliths,  bestehend  aus : 

Sauerstoff. 
Kieselsäure        53,32  87,69 

Thonerde  44,65    -        2o,8S 

Eisenoxyd  \  ,  »^ 

Kalk  /  ^'^* 

'  99,4  4" 
Dies  würde  3  At.  Thonerde  gegen  8  At.  Kieselsäure  geben. 


7» 

5)  Sknirolith  von  Targas,  Tasl  nur  uus  KteselsHure  beale- 
beiirl.  DUime  ^ruue  Krystallc,  in  Kalksp»lh  i-ii  ige  wachsten,  von  uiu&dili)^« 
Rruch  uiiil  Kpldspiilhhtirtr,  sp.  ■■.  =  t,^"}]  v.  il.  L.  unschmetibar  und  von 
Glilonvaesersloflsilure  unau^reifbnr.  Wulff  fand  in  ibnen  £1^,71  p.C.  Üie&el- 
sSurv,  und  den  Rest  aus  Eisenoxyd  und  Tliunt^rdu  liL-bUtbcud. 

6)  Algeril  von  Franklin,  New-Jersoj'.  UUnoo  «elblidie  qiuidra- 
tiscbc  frisinen,  in  KitlLspatb  einj^ewaclisen,  sp.  G.  ^  2,78 — 2, BS,  v.  d.  L.  unM' 
leicblein  Kot^ben  zu  einom  weissen  blDsi|;eD  Email  Hcbiuclzeud,  sitid  hucfa»! 
wahrscheinlicb  ein  uuigewandültur  Skapolith, 

11  u  II  t.     SBucntolT. 
KiL-seLsaure         r)i,1li         tl.os 
Tbonei-de  •H\,ii&        li.iit 

Kisencxyd  ),!li  o.M 

Magnesia  i,H  o,4h 

Kali  10,69  i.si 

Wasser  7.98  ?,•» 

100. 
In  beiden  Fällen  8tnd  t,3  p.  C.  kobicnsaurer  Kalk  ah};i3iu^en. 

Dies  würde  eine  kalkfreie  kaiireicbe  Llrnwandhtn^  darstellen,  wobei 
A  :    %    :     äi     :    & 
II.  =  )  ;  5,6  :  11,9  :  3,0 
C.  =  i  :  3,8  :    C.'J  :  <,«, 
woraus  sieb  natUrlieli  keine  bestimmt«  Kolgcrung  zioben  Itissl. 

7)  Athoriastil,  ein  wasserreicber  SkHpolitb  von  Arendol 
Ist  nach  Baus  mann  der  ursprungliche  Wernerit  Hau  y 's.  Grün  geßrbl; 
schwillt  V.  d.  L.  an,  bläht  sich  auf  und  schmilzt  leicht  lu  einem  dunkelbnuDeo 
Glase.    Besteht  nach  Berlin  aus: 


ro»i«y 

Sauerstoff. 

5a,ou 

I1.M 

äü,4ä 

H.8T 

i,r>t 

0,4a 

.•s,:i!) 

S.IS 

ift,:iK 

I.IC 

B.87 

4,68 

100. 

Kieselsäure 

3S,00 

sau«rsMO. 
««.TS 

Tbonerde 

24,10 

11,» 

Eisenozydul 

4,68 

i.tl 

Manganoxydul 

0,78 

0.1T 

Kalk 

88,64 

«.*1 

Magnesia 

8,80 

1,1« 

Wasser 

6,95 

«,t9 

100,09 
Je  nachdem  man  Eisen  und  Mangan  als  Oxydule  (a)  oder  Oxyde  {ß)  nimmt,  Ut 
das  Sauerstoffverhaltniss : 

A:     U     :     Bi    :     n 
a  =  i  :  1,88  :  2,84  :  0,70  =  8,3  :  3  ;  5,8  :  1,7 
(?  =  t;1,6    ;8,6    :  0,8    =1,9:3:4,9:1,5 
Am  wahrscheinlichsten  ist  wohl  das  Verhältniss  2  :  3  :  5  :  H  <=  4  :  6  :  10  :  3, 
welches  durch 

(2ft*Si  +lt»Si*)  +3aq 
ausgedrückt  wird. 


729 

Rath,  welcher  nicht  blos  die  Mejonitverbindung,  sondern  auch  die  Ver- 
hältnisse 4:2:4  und  1:2:5  (Sk.  von  Gouverneur)  als  ursprüngliche  ansieht, 
und  daran  erinnert,  dass  man  sie  als  Verbindungen  des  Aluniinats  Ca'Al'  mit 
Kieselsäure  betrachten  könne,  hat  die  Richtungen  specieller  angegeben,  welche 
der  Zersetzungsprozess  des  Minerals  in  den  verschiedenen  Füllen  durchläuft,  in 
welchen  es  zu  Epidot,  Glimmer  etc.  wird. 

Arfvedson:  Scbwgg.  J.  XXXIX,  346.  —  B e r g :  Berz.  Jahresb.  XXV,  856.  — 
Bergemana:  Pogg.  Ann.  IX,  967.  —  Berlin:  Pogg.  Ann.  LXXIX,  80t.  —  Ber- 
zelius:  Afh.  i.  Fis.  II,  202.  —  G.  Bischof:  Lehrb.  d.  Geol.  I,  548.  II,  408.  400.  -- 
Brewer:  Dana  Min.  208.  —  Crossley  (Algerit) :  Am.  J.  ofSc.  II.  Ser.  X,  477.  — 
fikeberg:  Afhandl.  i  Fis.  II,  453.    -^    Forchhammer:  J.  f.  pr.  Cb.  XXXVI,  403. 

—  Giwartowsky:  J.  P.  pr.  Gh.  XLVII.  380.   —  Hartwall:  Berz.  Jabresb.  IV,  455. 

—  Hausmann:  Pogg.  Ann.  LXXXI,  567.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIV,  4  77. 
UV,  4tO.  —  HuDt  (Algent):  Am.  J.  ofSc.  H  Ser.  VIH,  408.  —  N.  Nordens- 
kiöld:  Schwgg.  J.  XXXI,  447.  u.  A.  Nordenskiöld  Beskrifniag  öfver  de  i  Finland 
funna  mineralier.  Helsingfors  4  855.  —  Rath:  s.  Mejonit.  —  G.  Rose:  Krystallo- 
chem.  Mineralsystem.  8.  8i.  —  Slad  tm  iiller :  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  VIII,  48.  — 
Suckow:  Die  Verwitterung  im  Mineralreich.  Leipzig  4  848.  8.  488.  —  Thomson: 
Outl.  ofMin.  I,  278.  —  Walrostdt:  Hisinger's  Mineralgeogr.  v.  Schweden,  übers  von 
Wöhler.  8.  99.  ~  Wolff;  s.  Mejonit.  —  Wurtz:  Am.  J.  ofSq.  II  Ser.  X,  825. 

Couzeranit  von  Couzeran  in  den  Pyrenäen.  Schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem 
weissen  blasigen  Glase. 

Dipyr  von  Maul6on  in  den  Pyrenäen,  wahrscheinlich  von  der  Form  des 
Skapoliths,  verhält  sich  ebenso. 

Prehnitoid,  ein  dem  Prchnit  im  Aeusseren  ähnliches  Mineral  aus  dem 
Hornblendegestein  zwischen  Kingsberg  und  dem  Solberg  in  Schweden,  schmilzt 
V.  d.  L.  leicht  zu  einem  weissen  Email. 

Alle  werden  von  Säuren  wenig  angegriffen. 


4. 

8. 

8. 

Couzeranit. 

Dipyr. 

b. 
Delesse. 

Prehnitoid. 

Dafrönoy. 

Vaa 

O» 

quelin. 

Blomstrand. 

Kieselsäure 

52,37 

60 

55,5 

56,00 

Thonerde 

24,02 

24 

24,8 

22,45 

Eisenoxydul 

— 

— 

i.Oi 

Manganoxydul 

— 

0,18 

Kalk 

4  4,85 

<o 

9,0 

7,79 

Magneaia 

4,40 

— 

— 

0,36 

Natron 

3,96 

9,4 

«0,07 

Kali 

5,52 

— 

0,7 

0,46 

Wasser 

— 

2 
96 

— 

1,04 

98,55 

100. 

99,36 

Sauerstoff  von  R    :     ül     : 

§i 

in  4.     = 

4,83  :  4  4,24  : 

26,34 

=  4,3 

i  3  ; 

:  7,0  =  1 

:2,3: 

5,4 

26.   = 

5,08  :  4  4,58  : 

:  28,80 

=  4,3 

:  3  : 

:  7,5  =  1 

:2,3: 

5,8 

3.     = 

5,29  :  40,49  : 

;  28,08 

=  4,5 

:  3  ; 

:  8,0  =  < 

:2,0: 

5,3 

Vielleicht  herrscht  in  diesen  drei  Substanzen  das  Verhältniss  4 

:  2  :  5,  wi 

iin  Skapolith  von  Gouverneur. 

Blomstrand:  Öfvers. afVet.  Ac. Förh.  4854.  J.  f. pr. Cbein.LXVI,4(7.---*  D«lot80: 
C.  r«Dd.  XVin,  944.  —  Dufr^noy:  Ann.  Mines  11  $6r.  IV,  8S7.  Pogg.  Ann.  XII,  U$ 


730 
llumboldtilitfa. 

(MQllnUh.    Somniervillit.) 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer  zu  ciocr  Uareu  Porlc,  oder  (der Hellilith)  zu  eimin 
gellieii  oder  scbwänlicheu  Glase.  Nach  v.  Kobeil  bchmilzt  der  II,  ziemlich 
leiulil  mit  geringem  Authlahen  zu  einem  grauticbeu  oder  grUnlichea  Glüse. 

Golatinirt,  auch  nach  vorgUngigcui  GlUhcn,  milSUuren,  die  (^olbe  Auflö- 
Rung  euthillt  nur  Eisenoxyd.  Damour.  Nach  v,  Kobeil  ist  dagegen  nur 
[fisonoKydul  vorhanden, 

1.  Ilumboldlililh  vom  Vesuv,    a)  Honlicclli  und  Covulli.    b)  v.  KobelL 
c)  Sp.G.  =  2,90.  Dauiour. 

2.  MelliliLh  von  Capo  di  hove.    «j  Carpi.    b)  Sp.G.  =  !£,<J5.    a)  Geltie,  |f) 
brauDc  Krystalle.  U  am  cur. 


Kieselsaure 

a*,)8 

i:i,flß 

W.IIO 

Thonerdo 

0,50 

H,yü 

KI.KK 

Eisenoxydul 

S.OO 

3,:(2 

f'e*,t3 

Kalk 

31,67 

31,96 

31,81 

Magnesia 

8,8:) 

6,10 

i,5* 

Natron 

i,iH 

t,43 

Kali 

— 

0,38 

0,3IJ 

Kieselsituie 

Tbonerde 

Eiscuoiyd 

Kalk 

Magnesia 

Natruu 

Kali 

Titansaure 


11,1') 


39,87 

38,34 

6,42 

8,61 

10,17 

1  0,02 

33,47 

3-i,0,'i 

6,44 

6,71 

1 ,1)!) 

2,18 

1,46 

1.51 

98,18^ 

93,36 

Dicngen  in  den  übrigen 


s  Analysen,  sind  die  Sauersioff- 


Si 

8S,8« 

8(,U 

A 

8,83 

ä,08 

f« 

0,51 

»ei.aa 

Ca 

9,09 

9,0i 

Mg 

«,« 

1,81 

NJ,R 

l,<6 

1,19 

Hiemacb  ist 

das  Verballniss : 

3,05 
9,22 
2,57 
0,73 


4, OS 
3,00 
9,41 
2,68 
0,79 


<]  Worin  l,SHBDg8n<nyd. 


731 

ib.  13,20  :  5,23  :  22,82  =  7,6  :  3  :  13,0 
<c.  42,04  :  6,41  :  21, U  =  5,6  :  3  :  9,9 
2a.  12,52  :  6,04  :  20,40  =  6,2  :  3  :  10,1 
2/y.  12,58  :  7,02  :  19,91  =  5,4  :  3  :    8,5 

16,  unier  Annabme  des  Eisens  als  Oiyd, 

=  12,69  :  5,99  :  22,82  =  6,4  :  3  :  11,4 

Das  nächste  einfache  Verhültniss  ist  6  :  3  :  9  =  2  :  1  :  3.  Wird  dies  an- 
genommen, so  enthält  der  H.  12  At.  Kalk  (Kfg,  iSfa,  K),  2  At.  Thonerde  (l^e)  und 
9  At.  Säure  j   und  kann  als  eine  Verbindung  von  Singulosilikaten   betrachtet 

werden, 

Oaj* 

Mit  Ausnahme  von  2/9  geben  die  Analysen  mehr  Kieselsäure  an. 

Im  U.  und  M.  ist  das  Verhältniss 

des  Kalks    :  Magnesia :  der  Alkalien  :  Magnesia : 

nach  16=1:3,7  1  :  2,0 

1c  =  1  :  5,0  1  :  1,6 

2a=  1  :  3,6  1  :  3,5 

26  =  1  :  3,4  1  :  3,4 

Femer  ist  das  Verhältniss  von  Eisenoxyd  und  Thonerde 

im  H. :  im  M. : 

16  =  1    :  7  2a  =  1    :  1 

1c  =  1    :  4  2/y  =  1    :  1,3 

Descloizoaux  fand,  dass  Humboldtilith ,  Mellilith  und  Sommervillit 
Reiche  Krystallform  haben.  Zugleich  ist  der  U. isomorph  mit  dem  Sarkolith, 
ibwohl  er  doppelt  soviel  R^Si  als  dieser  enthält. 

Carpi:  Leoah.  Tasebenb.  f.  Min.  XIV,  249.  —  Damoar  und  Descioixeaux: 
ADD.  Chim.  Phys.  UI  S6r.  X,  59.  J.  f.  pr.  Chem.  XXXi,  503.  -  v.  Kobell :  Sohwgg» 
J.  LXIV,  393.  ~  Monticelli  uodCovelli:  Prodrome  della  Miu.  Vesuv.  375. 

Geblenit. 

Schmilzt  v.  d.  L.  nach  Berzelius  nicht,  nach  Fuchs  und  Kobell  in 
lUnnen  Splittern  schwer  zu  einem  grünlichen  oder  grauen  Glase. 

Wird,  auch  im  geglühten  Zustande,  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt,  wo- 
jei  sich  Kieselsäure  gallertartig  ausscheidet.  Die  Auflösung  enthält  beide  Oxyde 
ies  Eisens.  Rammeisberg. 

Analysen  des  G.  von  Monzoni,  Fassathal : 


Fiicli«. 

S. 
V.  Kuliull 

s. 
Dauiour. 

(.                     i. 
Kühn.            RBmnielslxirg. 

S»uer»loir. 

Kiesel  Sil  ure 

29,  Ü4 

;n,o 

:n,6ü 

30°i7 

29,52 

29,78 

ii.a 

Thonerde 

«4,80 

a,i 

l'J.SO 

17,79 

19,00 

22,02 

•3 

Kisenoxyd 

6,82 

4,9 

8,97 

7,30 

R.as 

3,22 

Eisenoxydul 

— 

— 

— 

— 

— 

4,82') 

0,4« 

Kalk 

3Ü,30 

.17,4 

3K,H 

36,97 

36,50 

37,  HO 

10,77   *I,7I 

Magnesia 

— 

3,4 

s,ao 

2,S9 

1,41 

3,8S 

I.H 

Nalropi 

0,33 

Wasser 

3,30 

2,0 

1,53 

3,62 

5,55 

4,28 

'99786 

400,1 

99,34 

99,44 

400,08 

400. 

*      Ein  anderer  Versuch  i;;ib  aiir  2,92  p.C.  Eiseiioxyd. 

Der  Sauerstoff  von  (t  :  ft  :  Ki  isl  in  Ko.  .i  =  3,4  :  3  :  4,t.  SeUl  man  3: 
3  :  l,  so  entfaüll  der  G.  3  (t,  ft,  2  Si ,  iiud  kann  als  eme  Verbindung  von  I  M. 
drittel-kieselüaureni  Kalk  (Magnesia,  Eisenoiydulj  und  4  Al.  drillel -kieselsau- 
rer Thonerde  (Kiscnoxjd)  Ijelrouhtcl  werden, 

R«Si  +  fiSi  =  ÄgUi+  f]  Si. 

Die  Al.  von  äg{fe)  :  Oa  sind  =  4:6,  die  von  Pe  :  AI  =  4  :  4  f . 
Ein  etwas  zersctEtor  G.,   mil  kohlensaurem  Kalk  gonu'ngt,   enthielt  mich 
G.  BiscKof: 

Kicsolsfluro  31,62 

Thonerde  23,79 

Eisenoiydul  9,43 

Kall.  34,43  " 

Magnesia  2,84 

GlUhverlnst  4,28 

400,09 
Als  derben  Gehlenil  untersuchte  v.  Kobell  ein  ahnliches  Mineral  aus 
dem  Fassathal,  worin  er  39,80  Kieselsäure,  12,80  Thonerde,  37,64  Kalk,  i,6i 
Magnesia,  2,57  Eisenoxyd,  0,30  Kali  und  2,00  Wasser  fand ,  und  welches  daher 
kein  G.  war.  Auch  Batrachit  kann  es  uicht  gut  sein,  weil  derselbe  keine 
Thonerde  enthält.  Am  nächsten  steht  es  dem  Huniboldlililh. 

Breilhaupt  halt  den  Mellililh  von  Carpi  und  den  Sommervillii 
ron  Brooke  für  Gehlenit,  Descioizeaux  hat  jedoch  gezeigt,  dass  beide  mil 
dein  llnmboldtilitb  identisch  sind. 

Biscbof:  Lehrbuch  II,  <i7t.  —  Rroithaupt:  Poxr.  Ann.  LI11.  U9.  —  D)- 
inour  u.  DescIoizeuuxE'Ann.  Chim.  Pbys.  III  S«r.  X.  6«.  —  Fuchs  :  Schw^gJ. 
XV,  177.  —  V.  Kobeih  Kastn.  Archiv  IV,  3tl.  —  kühn  :  Ann.  d.  Chem.  u.  PbiriD. 
LIX,  371.  —  Thomson:  Outline»  I,  iSf . 

Vesavian. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  unter  Anschwellen  und  Gasentwicklung  zu  einem 
dunklen  Glase;  der  manganreiche  von  St.  Marcel  schmilzt  zu  einer  fast  scbwar- 

<)  Elnscbliesalicb  0,10  Au. 


733 

tn  Schlacke  und  reogiri  mit  den  Flüssen  stark  auf  Mangan  (Websky).  Der 
jpferhaltige  (Cyprin)  wird  vorübergehend  schwarz  und  reagirt  mit  den  FlUs- 
m  auf  Kupfer.  Nach  Turner  geben  einige  V.  die  Reaktion  der  Borsäure. 

Klaproth  fand,  dass  der  V.  im  Kohlentiegel  zu  einem  klaren  Glas  mit 
iaenkönierD  und  einer  krystallinischen  Rinde  schmilzt,  wobei  er  25  p.  C.  (?) 
erliert. 

Magnus,  welcher  gefunden  hatte,  dass  das  sp.  G.  der  Vesuviane,  welches 
,35 — 3,45  ist,  nach  dem  Schmelzen  sich  bis  zu  2,95  vermindert,  bemerkte, 
ass  der  grüne  durchsichtige  V.  vom  Wilui  dabei  0,7  p.  C.  am  Gewicht  verliert, 
cb  habe  später  nachgewiesen,  dass  andere  V.  hierbei  H  bis  3  p. C.  verlieren, 
lies  veranlasste  Magnus  zu  einer  Wiederholung  seiner  älteren  Versuche,  wo- 
»ei  sich  ergab,  dass  der  Gewichtsverlust  erst  jenseits  der  Silberschmelzhitze  ein- 
ritt,  und  dass  der  V.  vom  Wilui  0,70  p.  C,  sechs  andere  aber  Verluste  von 
1—3  p.  C.  gaben.  Ich  habe  Wasser  und  Kohlensaure,  mit  Spuren  von  Chlor- 
vasserstoffsäure  unter  den  verflüchtigton  Stoffen  nachgewiesen,  Fluor  aber  nicht 
inden  können,  und  Magnus  hat  gefunden,  dass  das  Wasser,  dessen  Menge 
lahezu  dem  Gewichtsverlust  entspricht,  nur  von  geringen  Mengen  Kohlensäure 
begleitet  ist. 

Der  V.  wird  von  Säuren  sehr  schwer  zersetzt.  Nach  starkem  Glühen  oder 
»chmelzen  bildet  er  jedoch,  wie  Fuchs  zuerst  gefunden  hat,  mit  Chlorwasser- 
itoffsäure  eine  voUkommne  Gallerte.  Die  chlorwasserstoffsaure  Auflösung  des 
ingeglühten  wie  des  geglühten  V.  ist  gelb  und  enthält  nach  meinen  Versuchen 
leben  Eisenoxyd  ein  wenig  Eisenoxydul. 

Klaproth  gab  (4797)  die  ersten  Analysen  der  V.  vom  Vesuv  und  aus  Si- 
)irien.  Karsten,  v.  Kobell  (1826),  Magnus  (1831)  haben  sich  dann  mit 
liesem  Mineral  beschäftigt,  dessen  neueste  Analysen  insbesondere  von  Schee- 
er  und  von  mir  (1855)  herrühren. 

4.  Vesuv,   a)  Magnus.    6)  Gelbbrauner.  Rammeisberg,   c)  Karsten,  d) 
Klaproth.  e)  Dunkelbrauner.  Rammeisberg.  /)  Scheerer. 

2.  Monzoni,    Fassathal.     a)   Hellgelber.    Rammeisberg.     6)   v.   K|obell. 
c)  Brauner.  Rammeisberg. 

3.  Dognazka  (Ciklowa)  im  Bannt.    Hellbraun,    a)  Magnus.    6}  Rammeis- 
berg. 

4.  Uougsund,  Kirchspiel  Eger  in  Norwegen,    a)  Scheerer.    6)  Ramroels- 
berg. 

5.  Egg  bei  Christiansand,  Norwegen,  a)  Magnus.  6)  Rammeisberg. 

6.  Göckum  bei  Dannemora,  Schweden,  a)  Berzelius.  6)  Murray. 

7.  Tunaberg,  Schweden.  Grünlich  braunschwarz.  Rammeisberg. 

8.  Kirchspiel  Mäntzäla,  Finland.  Ivanow. 

9.  Poljakowsk,  Ural.  Hellgrün.  Hermann. 


734 


10.  Medwediowa  in  der  Schischimskaja  Cora,  Bc^zirk  Slatoust.  a]  v.  Hauff. 
b]  Hanaus,  c)  Vart'otilr.ip|i. 

H.  Kysc.liiym  (Fluss  Barsowka)  am  Ural.  Derb,  grUn,  Hermann. 

ii.  Auhmatowsk,  Ural,  a)  GrUn.  HormanD.  ft)  Dunkclrolbljmun.  LaWst. 
lies  Peiersb.  Bergcoriis.  c)  Dunkelbraun.  Ebemlnseibsl.  d)  Dunk.'lgriln. 
Ivanow.  e)  Dunkoibraun.  Derselbe, 

D.  Wduifluss,  Sibirien,  a)Klaprolh.  /»)  Jewrcinow.  c]  Ramiiiul-sbcrp 
d)  Hermann,  e]  Scheerer. 

1*.  Ala,  Piemoni.  aj  Kars  ton.  fc)  Kobell.  c)  Ram  melsbcrg-  rf)  Schee- 
rer. e)  Hanganroichcr.  Sismonda. 

IS.  Saastbal  am  M.  Rosa.  Karsten. 

(C.  Samllord,  York  Co.,  Maine.  GrUnbraune  «rosse  Kryslallc.  R.inimel»- 
berg. 

17.  Kreis  Nyland,  Finlnnd.  [Frugardit,}  Olivengrlln.  N.  NordenskiUbl. 

1K.   Haslau  bei  Eger,  Bühmcn,  (Egcran.)  a)  Karsten,  b]  Hammclsberg. 


Spec.  Gew.         3,iaO 


3,iS8 


Kieselafluro 

37,36 

37,75 

37,  f» 

35,50 

37,83 

37,8« 

Thonerde 

23,83 

17,23 

18,50 

a«,S5 

10,98 

43,11 

Bisenoxyd 

4,ii 

4,43 

«,94 

7,50 

9,03 

9,36 

Manganoxydul 

— 

— 

0,10 

0,25 

— 

Kalk 

39,68 

37,35 

33, 7( 

33,00 

35,69 

32,11 

Mngnosia 

5,8(') 

3,79 

3,10 

— 

4,37 

7J1 

GlUbverlust 

1,55*1 

? 

— 

— 

f 

4,67 

101,77       100,55 


Spoc.  Gew.         3,344 


3,385       3,3fi8 


97,90        100, IC 


3,384 


Kieselsäure 

38,S5 

37,64 

37,56 

3S,52 

37,15 

37,73 

37,88 

Thonerde 

15,49 

45,42 

41,61 

20,06 

15.52 

13,49 

14,48 

liisenoxyd 

2,10 

7,i3 

7,29 

3,80 

4,8.5 

5,95 

7,45 

EiseDoxydul 

— 

— 

— 

— 

— 

0,95 

0,46 

Manganoxvdul 

— 

_ 

— 

0,02 

— 

0,47 

— 

Kalk 

36,70 

38,24 

36,45 

32,41 

36,77 

37,49 

34,!S 

Magnesia 

4,31 

— 

5,33 

2,99 

5,42 

1,98 

4,30 

Kali 

0,47 

— 





0,35 

— 

— 

Glühverlusl 

2,32 

— 

? 

— 

? 

4,89 

0,41 

99,70 

98,43 

98,24 

97,80 

400,06 

99,95 

99,35 

1)  Und  HsngHn. 

1)  Andere  Proben  gaben  <,7S  (brauner)  und  i,St  p.  C.  (grüner). 

1)  Der  bobe  HagnesiBgeball  lat  auHolleDd.  Vgl.  V.  von  Frugird. 


785 


6 

• 

( 

S. 

7. 

8. 

9. 

a.*) 

b. 

a. 

b. 

Gew. 

3,436 

3,383 

3,42 

säure            — 

4,54 

Isäure         37,66 

37,20 

36,00 

35,87 

37,33 

37.44 

38,48 

erde            17,69 

43,30 

47,50 

47,87 

42,69 

20,00 

44,34 

loxyd             6,49 

8,42 

5,25 

6,75 

8,61 

4,60 

5,26 

loxydul           — 



— 

— 

— 

— 

0,61 

^noxydul      0,50 

3i  48 

— 

0,34 

— 

— 

2,40 

34,89 

tJ  V,  tfJ 

37,65 

34,32 

35,00 

34,20 

32,69 

esia               4,54 

4,22 

2,52 

2,78 

3,32 

— 

6,20 

— 

0,34 

— 

— 

2,86«) 

— 

Verlust           — 

4,62 
404,06 

0,36 
99,28 

0,25 
98,4  5 

? 

— 

— 

98,77 

96,95 

99,07 

99,38 

40. 

«. 

a. 

b. 

c. 

Spec.  Gew. 

3,440 

3,37 

Kieselsäure 

36,59 

37,48 

37,55 

39,20 

Thonerde 

22,25 

48,44 

47,88 

46,56 

Eisenoxyd 

5,07 

5,49 

7,04 

4,20 

Eisenoxydul 

— 

— 

0,30 

Manganoxydul 

— 

4,49 

— 

— 

Kalk 

34,81 

35,79 

35,56 

34,73 

Magnesia 

0,77 

2,62 

4,00 

Kali 

— 

— 

^ 

2,00 

Gltthverlust 

a 

0,55           2,54 
)9,27       404,07 

? 

4,50 
99,49 

400,65 

a. 

b. 

42. 
c. 

d. 

«. 

Spec.  Gew. 

3,40 

3,364 

3,400 

Kieselsäure 

37,62 

88,00 

87,25 

38,72 

37,08 

Thonerde 

43,25 

4  2,86 

8,40 

4  4,82 

44,46 

Eisenoxyd 

7,42 

7,80 

44,44 

15,28 

47,80 

Eisenoxydul 

0,60 

— 

— 

Manganoxydul 

0,50 

— 

— 

Kalk 

36,43 

.  82,23 

30,98 

30,88 

Magnesia 

3,70 

4,80 

2,65 

4,86 

1 

Gltthverlust 

0,70 
400,04 

92,69 

99,45 

404,78 

J 

1 

^! 

t  • 

'■I 

•  i 


i' 

i 


j 


: 


4)  Nach  dem  Schmelzen. 

5)  Worin  4,7  Natron. 


736 

d. 

h. 

U. 

Spec.  Gew. 

■.i,m'6*i 

Kieselsüiiri! 

H.OO 

37, i7 

»8,40 

38,23 

38,11 

ThuDorde 

Iß.SÜ 

18,40 

10,.=i1 

14,32 

14,41 

Risenoxyd 

!j,SO 

7,04 

7,15 

5,34 

5,74 

Kisenniiydul 

_ 

— 

_ 

1,03 

— 

Manganoxyiiiil 

— 

0,4;) 

— 

O.IiO 

0,71 

Kalk 

;n,no 

;12,80 

35,90 

.H,20 

.14,  SO 

Hagiiesiii 

— 

3,:i8 

7,70 

0,37 

6,33 

97, 75" 

''J'J,'S^ 

90,7« 

!)!t,y9 

99,8« 

,. 

b. 

U. 

d. 

g 

Spec.  G«w. 

3,407 

:iB,25 

»4,85 

37.(5 

37,35 

39,04 

Thonerdfl 

*8,f0 

80,71 

13,44 

11,85 

M.OO 

Eiscnoiyd 

t,78 

6,00 

6,47 

9,83 

8,89 

MatiKannxydiil 

0,75 

-    \ 

37,41 

— 

7,1Ü 

Kalk 

3:),8!i 

3b,6li 

32,70 

34,09 

Haitnesis 

S.70 

— 

2,87 

(i,03 

— 

Kali 





0,«3 

^ 



GIUliverluNl 

— 

— 

3,00 

2,73 

— 

99,4:i 

^97,17 

im, 27 

;)r!,S9 

:rm 

Spec.  Gew. 

3,434 

3,349 

'■ 

:,«.« 

TitansBure 

2,40 

Kiesersaure 

38,40 

37,64 

38,53 

39,70 

39,52 

Thonerde 

48,05 

46,64 

17,40 

4«,9» 

43,31 

EiseDoxyd 

3,45 

6,07 

4,43 

3,22 

8,04 

0,C5 

— 

0,33 

0,96 

— 

Kalk 

36,72 

3o,86 

27,70 

34,88 

35,02 

Magnesia 

4,50 

2,06 

10,60 

— 

1,54 

Kali 

0,90*) 

— 

— 

2,10«) 

4,3» 

Gluhverlust 

— 

1,72 

— 

— 

? 

99,67       401,39        98,99         99,81         98,75 
V.  voD  der  Ducktownkuprergnib«  (sp.  G.  =  3,359]  enthalt  nach  Hall 
38,32  Kieselsaure,  «0,68  Thonerde,   9,03  Eisenoxyd  (=  8,13  Oxydul),  25 
Kalk,  0,36  Magnesia,  1,91  KupforkicR. 

Zum  V.  werden  zwei  derbe  Mineralien  aus  den  Alpen  gerechnet,  nümlicl 
19.  Aus  dem  Pfitschthal  Tyrols.    Grün,   von  spliltrigem  Bruch.    Heidin) 
feld. 

1)   Nach  Magnus  s  3,40.  Glühverlust  naoh  DcrnBeliMn  0,7  p.  C. 
1)  Natron. 

1}  Von  Dunin-Bor  kowaky  undlulin  früher  untersucht.     EnlbUlt  nacb  Fiele 
bis  5  p.  C.  NatroD. 


737 

20.  Aus  dem  Pinzgau.    Schalig,  feinspliitrig,  grün  und  rolh,  mehr  als  quarz- 
hart, sp.G.  B  3,378.  Hlasiwetz. 


4». 

Sauerstoff. 

SO. 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

37,80 

49,64 

36,29 

18,88 

Thonerde 

n,66 

«'"}  10.01 
8.16J 

17,02 

'•»*)    8.41 
0,47| 

Eisenoxyd 

10,58 

1,57 

Kalk 

36,49 

^«•"|lO.M 
0,50j 

36,46 

10.4l| 

Magnesia 

1,85 

0,02 

O.Oty  11.61 

Kali 

— 

7,02 

1,1 9J 

Wasser 

2,36 

400,72  400,77 

Ein  von  Thomson  Xanthit  genanntes  Mineral  von  Amity,  New- York, 
welches  nach  Demselben  32,74  Kieselsäure,  42,28  Thonerde,  42,0  Eisenoxyd, 
3,68  Manganoxydul,  36,81  Kalk,  0,6Wasser  enthält,  ist  nach  Dana  Vesuvian. 

Aus  den  älteren  Analysen  hatte  Berzelius  geschlossen,  dass  der  V.  die 
Zusammensetzung  des  Granats  habe,  d.  h.,  dass  der  Sauerstoff  von  li  :  fi  :  Si  = 
4:4:2  sei.  Magnus  zog  aus  seinen  Untersuchungen  denselben  Schluss,  ob- 
wohl er  darauf  aufmerksam  machte ,  dass  eigentlich  keine  Analyse  dieser  Vor- 
aussetzung genau  entspräche.  Hermann  fand  hierauf,  dass  zwar  der  Sauer- 
stoff der  Basen  gleich  dem  der  Säure  sei^),  dass  aber  der  von  ft  :  fi,  welcher 
bei  Magnus  von  4  :  4  bis  4^  :  4  differirt,  immer  s  4^  :  4  sei.  Letzterer  hatte 
das  Eisen  als  Oxydul ,  Jener  als  Oxyd  angenommen ,  weil  er  sich  gleich  wie  ich 
überzeugt  hatte,  dass  nur  sehr  geringe  Mengen  von  Eisenoxydul  vorhanden 
sind.  Meine  Analysen  von  zwölf  Ahänderungen  haben  nun  das  gleiche  Resultat 
ergeben ,  so  dass  der  Sauerstoff  des  Kalks  (äg,  te,  IILn,  i) ,  der  Thonerde  (f^e) 
und  der  Kieselsäure  s  3  :  2  :  5  ist,  und  der  V.  durch  die  Formel 

9  R*Si  +  2  R*Si» 
bezeichnet  ist. 

Das  Yerhältniss  der  At.  von  Eisenoxyd  zu  Thonerde  ist  in  den  eisenärmsten 
V.,  und  zwar  in 

No.  44   »  4  :  24;   in  No.  2a  =  4  :  44;   in  den  übrigen  s*4  :  7,   4:4, 
4  :  3  und  4:4. 

Indessen  ist  es  sehr  bemerkenswerth ,  dass  nicht  immer  mit  der  Zunahme 
des  Eisens  eine  Abnahme  der  Thonerde  stattfindet,  oder  umgekehrt  (vgl.  4  a— (f; 
4  0a  und  6,  43  und  4  4).  Ueberhaupt  möchte  manche  Analyse  eine  Wiederholung 
Verdienen.  Um  aber  die  vorhandenen  beurtheilen  zu  können,  folgt  hier  eine 
Berechnung  der  Sauerstofilproportionen  unter  den  beiden  für  das  Eisen  mög- 
lieben Annahmen : 


4)  Dies  folgt  aus  seinen  Versuchen,  obwohl  er  die  Proportion  5  :  4(  ss  45  :  44  angenom« 
man  hat. 

Ranneltberg^«  MiDeralcheiuie.  47 


SammllicLes  Eisen  als  Pe 

Desgleichen  als  f  e 

R 

« 

:Si 

h  +  »  ;  Si 

K  • 

XI 

;Si   ri 

+  Xl:i 

lo.  8,6 

3 

:  4,7 

1,18  :  1 

3,1 

3 

:5,3 

l,16;( 

b.  3,9 

C,3 

1,09 

4,8 

7,3 

1,08 

«.  »,5 

7,3 

1 

8,0 

11,5 

0,9«  • 

/■■  <.3 

7,0 

1,04 

7,4 

10,4 

1 

8  a.  1,7 

7,S 

1,03 

5,8 

8,8 

4        "  ' 

c.  »,8 

7,5 

t,04 

7,7 

10,8 

O.M<1 

3o.  3,0 

5,7 

1,05 

3,6 

6,4 

4, OS"! 

6.  »,5 

6.6 

1,14 

5,7 

8,0 

1,09  <, 

»a.  i,» 

7,3 

4,01 

0,8 

9,3 

0,9» '1 

4.  3,9 

6,6 

1,05 

5,8 

8,8 

1 

5a.  3,8 

5,7 

1,09 

4,5 

7.1 

1,06 

4.   1,8 

7,8 

1 

5,0 

9,6 

0,90 

7.      3,9 

6,9 

1 

6,0 

9,8 

0,98  . 
1,01  • 

9.      4,3 

7,2 

1,0t 

6,0 

8,9 

106.  3,8 

5,8 

1,07 

4,8 

C,8 

<,oe  1 

c.  3,S 

5,6 

1,11 

4,3 

7,0 

1,0».. 

18a.  i,t 

7,0 

1,06 

6,6 

9,5 

1,01 

0,9»; 

4,0«' 

13  e.   6,6' 

9,9 

0,97 

9,0 

(8,8 

d.  t,8j 

7,8 

1,05 

6,8 

9,0 

e.  4,5 

[7,0 

1,07 

6,< 

8,8 

4,03  4 
4,03  ' 

llc.    i,4 

7,0 

1,05 

e,i 

9,1 

ä.   4,8 

7,0 

1,03 

7,3 

10,4 

0,99 

dies  zeigt  sich  fast  nüch  scharfer,  wenn  das  Kisen  als  Oxydul  vorhanden 
wird.  Bei  Annahme  von  Eiseuosyd  ist  A  :  ß  unler  SS  Piillen  16  mal  3,S 
4,8  :  3,  im  Mittel  =  i,36  :  3  =  1,45  :  1,  d.  h.  nahe  H  :  1.  In  ein 
(13  c,  meiner  Analyse  des  V.  vom  Wiluil  ist  es  =  6,6  ;  3,  allein  offenba: 
Analjsc  nicht  ganz  richtig,  und  bei  der  Thonerdebestimmung  ein  Fehler 
kommen.  Dagegen  zeigen  5  Analysen  die  Proportion  2,6  :  3  bis  3,i  :  3, 
tel  =  3,04  :  3,  d.  h.  nahe  =1:1.  Merkwürdigerweise  sind  dies  die  A 
von  Magnus  und  Vanentrapp.  in  ihnen  enthalten  zugleich  die  Bas 
schieden  mehr  Sauerslolt  als  die  Kieselsäure. 

Der  SauerslolT  von  1^  :  Si  ist  in  jenen  1 6  Analysen  =  3  :  6,3  bis  : 
im  Mittel  =3:7=1:  2,.^a,  worur  in  der  Formel  2,5  genommen 
Der  SauerstolT  von  A  :  &i  ist  im  Mittel  =  1  :  1,6,  wofür  1,66  genommen 
In  den  anderen  fünf  Analysen  ist  K  :  iSi  =  3  :  5,5  =  )  :  1 ,8,  und  ft  :  5 
falls  =  1  :  1,8.') 

Unter  Annahme  von  einem  ursprltnglichen  Gebalt  an  Eisenoxydu 
zwei  Drittel  der  gesammten  Analysen  annuhernd  tt  ;  AI  :  Si  s  6  :  3  : 
ein  einfacheres  Verhaltniss,  welches  die  Formel 

1)  tn  runf  FulIcD  zoi^l  sich  grüssa  Anmiherung  an  das  .Verhältnis^  4:3: 
A  :R  =  (  :  S  =  <i:  1  ;  ft  :  Sj  =  4  :  7  =  I  !  (|i  R  :  äi  =  3  :  7  =  1  !  S^.  Utenn 

ih'Si  +  lt'Si» 


739 

eft^Si  +  Äi^Si» 

ausdrückt.  Es  könnte  die  Frage  aufgeworfen  werden ,  ob  dies  nicht  die  wahre 
Vesuvianmiscbung  wäre,  und  ob  nicht  mit  dem  Eintreten  von  Wasser  erst  spä- 
ter der  grösste  Theil  des  Eisenoxyduls  sich  höher  oxydirte. 

Hermann  hat  neuerlich  die  Ansicht  geäussert,  die  Schwankungen  in  der 
Zusammensetzung  der  Vesuviane  seien  durch  die  Isomorphie  der  Monoxyde  und 
Sesquioxyde  bedingt.  Allein  wenn  wir  diese  auch  für  höchst  wahrscheinlich  hal- 
ten, und  dem  Vesuvian  die  allgemeine  Formel 

mft^Si  +  nft*Si» 
zukommen  könnte,  so  dass  entweder  m  =  9,  n  =  2,  oder  wie  in  jenen  Analy- 
sen von  Magnus  m  =:  3,  n  =  4  (Granatmischung)  wäre,   so  darf  man  diese 
Hypothese  doch  nicht  für  begründet  erachten ,  weil  dann  eine  und  dieselbe  Ab- 
änderung zu  mehr  als  einer  Formel  führen  würde. 

Unter  den  Monoxyden  ist  der  Kalk  immer  die  herrschende  Basis.  Die  Ma- 
gnesia geht  von  0  bis  6,3  p.  C,  und  in  dem  V.  aus  Finland ,  den  man  Frugardit 
nennt,  bis  zu  40,6  p.C.  Oft  ist  zugleich  ein  wenig  Kali  oder  Natron  vorhan- 
den. In  dem  V.  von  Egg  und  von  Sandford  habe  ich  etwas  Titansäure  ge- 
funden, die  vielleicht  von  fein  eingesprengtem  Titaneisen  herrührt. 

Ein  Wassergehalt  findet  sich  in  den  meisten  Yesuvianen;  er  liegt  zwi- 
schen 4,6  und  3  p.  C.  Zuweilen  ist  er  aber  auch  viel  geringer,  wie  z.  B.  in  dem 
Y.  vom  Wilui,  worin  er  nach  Magnus  nur  0,7  p.  G.  ausmacht. 

Wir  glauben  deshalb,  dass  dieser  Wassergehalt  dem  V.  ursprünglich  nicht 
angehört,  dass  er  später  erst  hinzugetreten,  und  einen  Theil  der  Verbindung  in 
Hydrat  verwandelt  habe.  Vielleicht  enthielt  der  V. ,  wie  schon  bemerkt,  ur- 
sprünglich nur  Eisenoxydul ,  und  bei  dem  späteren  Angriff,  dem  er  unterlag, 
ging  dasselbe  in  Oxyd  über.  In  der  That  enthält  der  V.  vom  Wilui ,  der  so  gut 
wie  wasserfrei  ist,  noch  jetzt  die  grösste  Menge  Eisenoxydul  unter  allen.  Einen 
anderen  Beweis  dafür,  dass  das  Mineral  sich  nicht  immer  in  seinem  primitiven 
Zustande  befinde,  darf  man  in  der  Beobachtung  finden,  dass  klare  grüne  Kry- 
stalle  von  Ala  im  Innern  grüne  Blättchen  einschliessen,  welche  ganz  wie  Ghlorit 
aussehen. 

Berzelias:  Afh.  i  Fis.  III,  276.   Schwgg.  J.  IV,  230.  —   Dana:  Min.  III  Ed.  88t. 

—  Danin-Borkowsky :  Schwgg.  J.  XXIII,  887.  —  Ficinus:  Schrift.  Dresd.  min. 
Ges.  I,  S86.  264 .  —  Fuchs:  Schwgg.  J.  XXIV,  876.  —  Heidingsfeld:  In  mein. 
Laborat. —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XLIV,  498.  LXX,  884.—  Hlasiwetz:  Kenn- 
gott Uebers.  4856—67.  445.  —  Jewreinow:  Kokscharow  Min.  Russlands.  92.  — 
Julin:  Trommsd.  N.  J.  IV,  279.  —  Ivanow:  Pogg.  Ann.  XLV,  844.  —  Karsten: 
Archiv  f.  Min.  IV,  894 .  —  Klaproth:  Beitr.  I,  84.  II,  27.  —  v.  Kobell:  Kastn. 
Arch.  VII,  899.  ~  Magnus:  Pogg.  Ann.  XX,  477.  XXI,  50.  XCVl,  847.  —  Mallet: 
J.  f.  pr.  Chem.  LXVI,  475.  —  Murray :  Afh.  i  Fis.  II.  448.  —  Nordenskiöld: 
Schwgg.  J.  XXXI,  486.  Herz.  Jahresb.  I,  85.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  XGIV» 
92.  —  Scheerer:  Ebendas.  XCV,  520.645.  J.  f.  pr.  Chem.  LXXV,  467.  —  Sis- 
monda:  Mem.  della  R.  Accad.  d.  sc.  di  Torino  XXXVII,  98.     Berz.  Jahresb.  XIV,  494. 

—  Thomson:  Edinb.  J.  of  Sc.  N.  S.  IV,  872.   ^    Varrentrapp:  Pogg.  Aon.  XLV, 
846.  —  Websky:  Ebendas.  LXXIX,  466. 

47* 


740 

m.    Zw«iglt«drige. 
IJevril. 

Schmilzt  V.  d.  L.  teichl  zu  einer  schwarzen  niagnelischen  Kugel. 
Bildet  mit  CblorwassersloffsHure  eine  gelbe  Gallerte.    Die  AuOttsimg  eothail 
beide  Oiyde  des  Eisens. 

Vauquelin  gab  die  erste  Analyse  dieses  Minerals;  v.  Kobcll  wies  dann 
die  Gegenwart  von  Eisenoxydul  und  Oxyd  nach,  und  ich  habe  spater  mit  Btlck- 
siclit  hierauf  die  Analysen  wiederholt. 

1.  Elba,  a)  Vauquelin.  (i)  Collel-Descotils.  c)  Stromeyer  (mit  Ko- 
bell's  Bestimmung  des  Eisenoxyds),    d]  Ranimelsberg.     e)  Wacker- 
nagel.   /)  Feinslrablige  Abänderung.  FraoLe. 
9.  Aus  dem  Nassauischeu.  Sp.  G.  =3,711.  Tubler. 


Kiesels<iure 

Eisen  ox  yd 

Eisenoxydnl 

Mangan oxydul 

Kalk 

Thonerde 

Wasser 


28,5 
55,0 


3,0 
13.0 
0,6 


29,28 
23,00 

31  ,yo 

t,i3 
13,78 
0,61 

1,87 
101,27 


29,83 
22,55 
32,40 


29, i5 

25,79 
2H,60 
0,9i 
15, i9 


29,61 
2(,09 
32,71 
1,55 
14,47 


1,60 
100,32 
Sauers  lo  IT, 


100,27       99.43 


33,30 

22,57 
24,02 
6,78 
II. G8 

1,fi 
99,47 


45,8* 


i,Un 


IS,  49 
6,76 
7,53 
3,55 
Si 
15,81  = 


15,89 
7,74 
6,58 
4,43 


45,37 
«,33 
7,68 
4,13 


17,89 
6,77 
6,85 
3,34 


7,40 

(^a  3,93 

YeitaltDiss  :  A     :    Pe 

1c.  11,33  :  6,90  :  15,81  =>  4,9  :  3  :  6,6  >=  9,8  :  6  :  13,8 
id.  11,08  :  6,76  :  15,49  =■  4,9  :  3  :  6,9  ==  9,8  :  6  :  13,8 
1e.  11,01  :  7,74  :  15,29  =  4,2  :  3  ;  5,9  =  8,4  ;  6  :  11,8 
if.  11,75  :  6,33  ;  15,37  =  6,6  :  3  :  7,3  =  11,8  :  6  :  14,6 
8.  10,19  :  6,77  :  17,29  =  4,5  :  3  :  7,7  =  9,0  :  6  :  15,4 
Es  geht  hieraus  das  wahre  Verhällniss  nicht  mit  Sicherhffit  hervor.  Die 
beiden  ersten  Analysen  geben  das  von  5:3:7  =  10:6:14;  wonadi  derL. 

10  R  +  8  ße  +  7  Si  =  5  ft*Si  -i-  2  ßeSi  [1) 
sein  wurde. 

Einfacher,  und  mit  1e  am  näcbaten  sÜmmeDd,  wäre  4,5 : 3  :  6  ae  9 :  6  :  IS, 
wonach  der  L. 

9  ft  +  2  £^e  -i-  6  Si 
wäre,  ohne  dass  man  daraus  anders  einen  einfachen  Ausdruck  büden  kSnnle, 
als  wenn  man  das  Eisenoxyd  elektronegativ  nimmt, 
tl'Pe*  +  6  ÄSi  tU). 


741 

In  beiden  Gliedern  dieser  Formel  ist  der  Sauerstoff  von  Basis  und  Säure 
=  4:2. 

Weniger  wahrscheinlich  ist  das  Verhältniss  4:3:6,  mithin 

4  ft  +  ffe  +  3  Si  3=  2  ft'Si  +  FeSi  (III), 
obwohl  es  sehr  einfach  ist. 

Berzelius  hatte  die  Proportion  4^  :  3  :  7^  »  9  :  6  :  15  =:  1^  :  1  :  2^ 
angenommen,  welche  indessen  eigentlich  nur  aus  No.  2  folgt,  und  wonach  der  L 

18  h  +  4  fe  +  16  Si  =  9  ft*Si  +  2  l?e«Si»  (IV) 
sein  würde.    Diese  Annahme  gewährt  den  Vortheil ,  dass  der  Sauerstoff  der  Ba- 
sen und  der  Säure  gleich  gross,  die  Verbindung  also  aus  Halb(SinguIo-) Silikaten 
bestehen  und  der  des  Vesuvians  analog  sein  würde. 

Wenn  1  At.  Kalk  gegen  2  At.  Eisen-  und  Manganoxydul  vorhanden  sind, 
wie  die  Analysen  (ausgenommen  1e)  zeigen,  so  ist  die  Berechnung  jiaoh  die- 
sen Formeln : 

I.  II. 

7    Si    =:  2695  —  30,41  6  5i    =  2310  =:  28,66 

2    ?e  =  2000  =  22,57  2  ?e  =;  2000  =  24,81 

6f  te  =:  3000  =  33,85  ete  ^  2700  ^  33,50 

3i  Ca  s  1167  =  13,17  3  Ca  :==:  1050  »  13,03 


8862     100.  8060      100. 

III.  IV. 

3    Si   =  1155  =  30,22  15  Si   =  5775  =  33,43 

l?e  =:  1000  =  26,16  4  Pe  =  4000  =  23,15 

^  te  ^  1200  s  31,40  42  l^e  s=  5400  =  31,26 

I^Ca  =     467  =  12,22  6  Ca  =  2100  =  12,16 


3822     400.  17275     100. 

Um  aber  diese  Angaben  mit  den  Analysen  besser  vergleichen  zu  können, 
verwandeln  wir  in  letzteren  das  Mangan  in  sein  Aequivalent  an  Eisen ,  ziehen 
Thonerde  und  Wasser  ab,  und  berechnen  sie  auf  100  Th.  : 

4.  1. 


Kieselsäure 
Eisenoxyd 
Eisenoxydul 
Kalk 

c.               d.               e.               f. 
29,45      30,20       29,36       29,77        33,79 
23,13       22,83       25,71       21,20         22,90 
33,56       34,37       29,48       34,48         31,46 
13,86       12,60       15,45       14,55         11,85 

100.         100.         100.         100.           100. 

Femer  ist  die  Menge 
den  Formeln : 

I. 
54,16 

des  Eisens  (Hangans),  als  Oxydul  berechnet,  nach 
11.                  in.                 IV. 

58,53                54,94               52,09, 

Und  in  den  Analysen : 

4. 
c.  d.  0.  f. 

54,38  54,92  52,62  53,56 


742 

Ei  bedarf  wicdcrboller  Versuche,  nm  lu  CDtscbriden,  oh  I  oder  IV,  die  an 
besten  den  Analjatm  cntsprrchrn,  aiuunrhiii«u  ist. 

Barialin«:  J*brr«b.  XXI,  »t.  -  CoMal-DaicollU:  J.  de*  HioM  XXI.  II. - 
frtakv  In  mein.  Ubor.  —  *.  Kc.b«ll:  Sckwge.  J.  UCIl.  tM.  —  Kanacltbttp 
POCK.  Aon  L.  tn.  III.  —  Slromeynf .  L'ati-ra.  171.  —  Tobivt:  An*.CbMklfcin- 
XCIX,  )tl    -  Wackornagei     tu  uieio.  Ubor. 

Dlnifsettt  (OD  Vanmn,  Onoge  Cn.,  .\««-Vnrli,  -/na  sbepard  beschriab««,  bt  Md 
Blaltc  Liovrit,  oadi  D*o»  «ine Pneadumotpboi«  tok  MapieteUm  nach  Ljetnt. 

Blak«:  Am.  J.  ofSc.  U  Ser.  XIII,  H7.  —  Dana:  Min.  IV-  Ed.  il«.  —  Shapard. 
Am.  J.  of  80.  Xni,  ■•«.    J.  t.  pr.  Cham.  LVI,  11*. 

WfbtUt.    I  '  '  »i        ZcDiMCher  ComitBl  in  lingara ,  wetchw  Zipatr 

rur  Uavnl  bialt,  b  ■•  mii «laem  betondereii  Namea  belegt.    Nach  Webrie  illa 

V.  d.  L.  nor  an  den  Kanten  aobmelxbar,  wiril  >oo  Sauren  icbwieriE  xeneUi,  und  anlbUl; 
SaoerstolT- 

4,ti 


klocliltiire 
Thonerdn 

3(,S0 

i.ts 

o.esj 

17,96 
«*.76 

s.aa 

EI»enoiyd 

Kalk 
Waaacr 

41,98 
tS.TR 

i.ta 

B,g4 
1,10 

U.7( 

i.ioi 

vi':  Si   = 

11 

4  an.  M 

A  +  Pe  +  !  Si 

s,+ 

ßaSi. 

S  AI.  Kieacbauro 

=     770 

=  ss.st 

4    -    Eiseaoxyd 
1   -    Elseuoiydul 
i   .    Kalk 

=   1000 
=      300 

=   *S,T1 
=   )»,7» 
=      6.85 

9187        100. 

Eiseiigcljalt  aJ»  Oiydul : 

Gorunden    ^   S4,t0 

Berecbnet  =  S4,gT 
la  vielleicht  Liovrit.  und  lind  die  relaliv«n  Mengen  der  Eiienoxyde  wohl  tuverlaMle' 
r.  Kobell:  Grandx.  d.  Min.  SIS.  —  Webrle:  Leonb.  N.  Jabrb.  4834,  617. 


IV.    Zwei-  und  eingliedrige. 
Orthit   (Allanit,  Cerin). 
Diu  liiL-rher  gehörigGü  Mineralien  geben  beim  Erhitzen  entweder  nur  Spureo 
von  Wasser  oder  grilssere  Mengen.    Manche  zeigen  eine  Fe uererscb einung  [siod 
pyrognomiach),  andere  nicht. 

V.  d.  L.  blühen  sie  sich  meistens  auf,   und  schmelzen   unter  Eocbeo  m 
dunklen  blasigen  Giüsern- 

Der  Allanit  aus  Grönland  verwandelt  sich  nach  Slromeyerin  eini* 
iwammige  gelblichweissa  Hasse,  weicdie  bei  längerem  Gltlben  rotbbrauD  wird« 


743 

nd  erst  in  der  Weissgltthhitze  zu  einem  schwarzen  Glase  fliesst;  nach  v.  Ko- 
lell  hingegen  schmilzt  er  leicht  zu  einem  bräunlichen  oder  schwärzlichen 
ilase.  Der  Gerin  von  Riddarhyttan  bläht  sich  weniger  auf  und  schmilzt 
sieht  la  einer  schwarzen  Kugel  (vgl.  die  einzelnen  Nummern). 

Mit  den  Flüssen  reagiren  die  Orthite  auf  Eisen,  Mangan  und  Kieselsäure. 

Von  Chlorwasserstoffsäure  werden  die  meisten  zersetzt,  und  bilden  eine 
Gallerte.  Die  Auflösung  ist  gelb  gefärbt,  und  enthält  beide  Oxyde  des  Eisens 
Riddarhyttan,  Hittertfe,  Miask,  N.  Amerika  u.  s.  w.) .  Zuweilen  soll  sich  bei  der 
Versetzung  Chlor  entwickeln  (0.  von  Arendal  45,  b).  Nach  Stromeyer  ist  die 
iufUlsiing  des  grönländischen  Allanits  farblos,  und  enthält  nur  Eisenoxydul. 
^acb  vorgängigem  Glühen  (oder  Eintreten  der  Feuererscheinung)  werden  sie 
^on  der  Säure  nicht  mehr  zerlegt.  Manche  0.  werden  überhaupt  von  Säuren 
licht  zersetzt    (vgl.  die  einzelnen). 

Der  Alianit  wurde  zwar  schon  von  Thomson  im  J.  4808  untersucht, 
edoch  buchst  mangelhaft;  4834  wiederholte  Stromeyer  die  Analyse.  Den 
Zenn  von  dem  Fundort  des  Cerits  zerlegte  HisingerimJ.  4844.  Berzelius 
mdlicb  fand  1 84  5  in  der  Nähe  von  Fahlun  den  Orthit  auf. 

Hermann  zeigte,  dass  der  Orthit  die  Krystallform  des  Epidots  besitzt, 
ind  dass  G.  Rose 's  schwarzer  Epidot  oder  Bucklandit  von  Werohoturie  in  der 
rhat  Orthit  sei.  G.  Rose  fand  dieselbe  Form  auch  an  dem  Cerin  von  Riddar- 
lyttan,  mit  dem  der  grönländische  Alianit  wohl  übereinstimmen  dürfte.  Da  nun 
mcb  in  der  chemischen  Zusammensetzung  kein  wesentlicher  Unterschied  herrscht, 
\o  kann  man  alle  diese  Mineralien  unter  einem  Namen  zusammenfassen. 

Obwohl  nun  durch  spätere  Arbeiten,  insbesondere  von  Sc  heerer,  Berl- 
in, Hermann  u.  s.  w.  eine  grosse  Anzahl  Analysen  geliefert  wurde,  so  sind 
loch  erst  seit  Hermann  die  relativen  Mengen  beider  Oxyde  des  Eisens  be- 
stimmt worden  (ihr  Vorkommen  zeigte  allerdings  Scheerer  schon  am  Gerin), 
und  ausserdem  bringt  der  Wassergehalt  eine  Unsicherheit  zuwege,  insofern 
DQanche  0.  fast  wasserfrei  sind,  in  anderen  aber  bis  47  p. C.  gefunden  wurde. 
Da  nun  öfter  auch  Kohlensäure  vorhanden  ist,  so  könnte  man  annehmen,  dass 
der  Wassergehalt  mit  einer  Verwitterung  oder  Zersetzung  des  0.  vereinigt  sei. 
4.  Iglorsoit,  Grönland.  Alianit.   Durch  Säuren  zersetzbar.    Stromeyer. 

2.  Bastnäsgrube  bei  Riddarhyttan,  Schweden.  Cerin.  Sp.G.  =>  3,77 — 3,80 
Hisinger.  Unzersetzbar,  a)  Hisinger.  b)  Scheerer. 

3.  Finbo  bei  Fahlun.    Sp.G.  =  3,288.    Berzelius. 

4.  Gottliebsging  bei  Finbo.   Mittel  zweier  Analysen.   Berzelius. 

5.  Ytterby,  Schweden.   Zwei  Abänderungen.   Berlin. 

6.  Tunaberg,  Schweden.  Schwarzgrün,  sp.  G.  =3,493.  Wird  beim  Er- 
hitzen matt  und  hell  emailgrün,  krümmt  sich  v.  d.  L.,  kochtauf  und 
schmilzt  zu  einer  bouteillengrUnen  Schlacke.   A.  Erdmann. 

7.  Thiergarten  bei  Stockholm.   Berlin. 

8.  Eriksberg  in  Stockholm.    Gelb,  unzersetzbar.   Bahr, 

9.  KuUberg  in  Stockholm.   Schwarz.    Berlin. 


10.  Wexid,  Schweden.   Sp.G.  ^  3,77,  von  Epidot  strahlenfOrinig  umgebeB.  1 

Blomslrund. 
W.  BygdiQ-Viind  auf  Jolunfjcld,  Norwegen.  Allanit.   Schwan,  sp.  G.  =  3,S 

—  3,öi,  pyrognomisch,  v.  d.  L.  unter  schwachem  Blasenwerfen  lurschwu^ 

Ben  glasigen  Kugel  schmeltbar;    zersetzbar  durch  Süuren.     Scbeerer. 

(Mittel  von  zwei  Analysen). 

12.  Fillefjeld,  Norwegen.  Schwan,  sp.  G.  =  3,63—3,65.  Pyrognomisch.  V. 
d.  L.  und  gegen  Süuren  wie  der  vorige.    Scbeerer. 

13.  Snarum,  Norwegen.  Atianit.  Brltunlichschwsrz,  sp.  G.  =  3,79.  V.  d.  L 
zur  schwarzen  glasigen  Perto  schmelzend;  unzerselzbar.  Scheerar. 
(Mittel  von  zwei  Analysen). 

U.  Uitleröen  bei  Plckketjord,  Norwegen.  Von  Gadolinit  begleitet;  a]  sp.G. 
=  3,5.  Nicht  pyrognomiseb.  Zersetzbar.  h)  Eine  andere  Var.  =  3,5, 
c)  Eine  dritte  =  3,373.  Scheerer.  d)  Bestimmung  des  Eiseaosyds  und 
Oxyduls  an  einer  Var.,  deren  sp.  G.  =  3,5i6.    ßammelsberg. 

16.  Näsgnibc  bei  Arcndal.  Schwan,  u)  sp.G.  =  2,85 — 2,88.  Nicht  pyrogno- 
misch; v.d.L.  sieh  auß>llihend,  rothbraun,  dann  braunschwan  werdend, 
dann  schmelzend.  Zersetzbar  unter  Entwicklung  von  Kohlensäure  (kein 
Chlor).  H.  Strecker,  b)  Sp.G.  =  2,86—2,93;  zersetzbar,  wobei  Chlor 
frei  wird,  Forbes  undDahl.  c)  Schwarz,  dicht.  Zittel. 

16.  Hiask  am  Ural.  Oft  mit  Tschewkiuit  verwechselt;  a)  schwane,  sp.G.  = 
3,i1 — 3,60;  V. d.  L.  schwillt  er  blumcn kohlartig  an,  und  sefauilzt  in  star- 
ker Uitzo  an  den  Kanten  zu  einem  schwanen  Glase;  zersetzbar.  Her- 
mann, b]  Derselbe,  spUler.  c)  Sp.G.  =  'l,6i7.  Rammeisberg. 

17.  Werchoturie  am  Ural.  Sogenannter  Bucklandit.  Sp.  G.  s>  3,48—3,66; 
V.  d.  L.  tu  einer  schwarzen  Schlacke  scbmelibar.  Hermaon. 

18.  Schwarter  Krux  bei  Schmiedefeld  am  Tbüringerwald.  Z.  Tb.  in  Epidot- 
form  krystailisirt,  schwarz,  sp.  G.  ^  3,79 ;  schmilzt  v.  d.  L.  unter  schwa- 
chem Aufblähen  tu  einer  schwanen  Kugel.    Unzenetzbar.  G  redner. 

19.  Weinheim,  Baden.  Im  Syenit,  sp.G.  =  3,ii— 3,47.  Schmilzt  v.  d.  L 
unter  Aufschwellen  zu  einer  bräunlich  schwarzen  Hasse.   Stifft. 

20.  Eas^  Breedford,  ehester  Co.,  Pennsylvanien.  Schwan,  sp.G.  «  3,B35; 
schwillt  V.  d.  L.  stark  auf,  krümmt  sich  und  schmilzt  tu  einer  schwan- 
braunen  Kugel.  Zersettbar.   Baminelsberg. 

21 .  West-Point  bei  New-York.  Sp.  G.  vor  und  nach  dem  Gltlhen  «  3,(917. 
Zersetzbar.    Bergemann. 

22.  Orange  Co.,  New-Vork.  Sp.G.  =  3,762;  schmelzbar  unter  AnflilabeD. 
Zersetzbar.    Genth. 

23.  Berka  Co.,  Pennsylvanien.  Sp.  G.  =  3,825—3,831 ;  sonst  gleich  dem 
vorigen.   Genth. 

24.  Bethlehem,  NortbamplOD  Co.,  Pennsylvanien.  Bräunlichscbwan,  sp.  G. 
=  3,491,  von  Brauneisenstein  begleitet.  Verhalt  sich  wie  die  vorigen. 
Genth. 


74S 

4.  1.  I.  4.  5. 

Iure  33,02  30,17  32,06  36,25  32,09  36,24  33,60 

ie  15,22  n,31       6,49  14,00  14,80        8,18  12,58 

lyd                      —          —  25,26       —         —          —  — 

;ydul  15,10  20,72       —  11,42  12,41         9,06  13,48 

oxyduI                  0,40         —          —         1,36      3,38         —  — 

^u.Didyfnox.}«^«^      28,19     ^^J)   17,39     19,98        4,98      4,66 

de  -.  —         -L         3,80      3,16      29,81     20,83 

11,08        9,12       8,08       4,87      7,90         5,48      9,ft» 
ia  -.  _         4,46       _         _  0,61       *,60 

3,00         —         0,60       8,70      5,36        4,59      3,W 
99,42   Cu  0,87     98,90     97,79     99,08  Ü  U  ^m       a  ao 

99,96  100. 

6.  7.  8.  9.  40.  44.  41.  41. 

Iure  37,26  33,05  32,93  27,59  33,25  34,92  34,93  34,88 

de  18,17  15,29  15,54  16,14  14,74  15,90  14,26  15,95 

cyd  _        _  _         _  u,30  —          —  — 

tydul  7,64  16,64  4,21  16,01       —  14,98  14,90  15,35 

loxydul  0,55     1,58  0,39       1,55      1,08  1,27      0,85  — 

*jlDidyiDOx.}^ö,60  20,55    20,01     11,7aCe14,51     ^^;JJ}  21,43  *?;JJ 

de                    2,21     1,18  0,59  2,12  0,69  —  1,91      — 

16,87  10,18  6,76  2,28  12,04  4l,96  10,42  11,50 

i^              •        —        —  2,15  4,94  0,74  0,93  0,86     0,66 

2,16     1,24  17,55  11,46  8,22  0,51  0,52     — 

100,86  99,71   100,13  C  6,71  fe  0,29     99,61  100,08  99,87 

100,55  Ra0,14 

100. 

44.  45. 

Iure  32,77    32,Vo     33,81  *       31,85'     31,03       32,Vo 

de  14,32     14,09     13,04  10,28        9,29        17,fl 

yd  _  _  _         8,16       —  3,71*)     16,26 

oxydul  1,12/  ^^>^*     ^^'^^       ^>^"       —  —  0,34 

1- u.  Didymox.    2,31/  ^"'^^  ^"'^"  1^'^^  4,35  15,41 

de                         0,35  0,81  1,45  —  1,02  — 

11,18  11,07  9,42  9,12  6,39  11,24 

ia                          0,50  —  0,38  1,86  —  0,90 

2,51  2,56  3,38  u.d  13,37  12,24  2,47 

0,76       —  0,67  Cu  0,54  -98;25-    fco,51i 

98,28  96,82  98,30  99,05                 ,Na>0,^ 

101,71 

(eryllerde. 

iach  spftierea  Versuchen  von  Forbes:  10,68  Eisenoxydul  (kein  Oxyd),   0,07  Man- 

al,   0,74  Ceroxydal,  4,75  Lanlhanoxyd,  4,98  Kaik,  1,00  MaHMfela,  0,f  iLili,  0,50 


746 


<«. 

«7. 

4  t. 

.     «• 

a.            b. 

c. 

KüMtefcue 

35,49      34,47 

34,08 

38,46 

37,55 

38,79 

TbiMWffd» 

18,S1       14,36 

16,86 

18.09 

15,99 

14,67 

BttWMjd 

—           7,66 

7,35 

— 

— 

t 

BbMMjdul 

13,03        8,83 

7,90 

13,64 

16.83 

14,74 

UMilpMunrydul 

8,37         — 

— 

— 

0,83 

— 

OMMlflM 

10,85      14,79\ 
6,64        7,66j 

81,38 

6,77 

3,191 
9,30/ 

89,3« 

i^HBlJ^MK  !!•  Didymox. 

9,76 

lEMwmii 

—           — 

— 

1,50 

0,56 

8,4> 

Wk 

9,85      10,80 

9,88 

13,18 

13,60 

9,68 

^A_     _  »^ 

8,06        1 ,08 

0,95 

1,08 

0,88 

1.tt 

mmmt 

8,00        1,56 

1,38 

3.40 

1,80 

8,67 

■ 

99,80     100,01 

Ca  0,13 
99,85 

100,08 

99,87 

Aa  0,31 

t   0,41 
104,80 

Sl. 

a«. 

tt. 

M. 

s«. 

iMscblure 

31 ,86        : 

}3,83 

38,80 

38,89 

33,38 

TlMMrde 

16,67        { 

13,51 

18,00 

18,50 

44,73 

KiMMsyd 

3,58 

3,33 

6,35 

7,33 

40,83 

IftwnoTydul 

18,86        { 

18,71 

10,55 

9,08 

7,80 

Miapiuaydul 

— 

0,88 

0,51 

0,85 

CüNsydul 

81,871       „„  „. 
)iyd    8,4o)       *».»« 

15,36 

15,67 

13,48 

iMlhan-  u.  DidyiiH 

8,84 

10,10 

8,70 

Kalk 

10,16 

»,36 

9,15 

7,18 

14,88 

«i«BMia 

1,67 

1,40 

0,84 

1,77 

1,83 

W«sser 

1,11 

8,95 

1,91 

8,49 

3,04 

101,17        < 

)8,81     «a  1,00 

0,09 

0,44 

w 

fL 

0,18 

0.14 

1,33 

98,89    99,37    99,46 

Berechnung  eignen  sich  nur  diejenigen  Analj-sen,  bei  welchen  Eisenoxjd 
^ikI  Oxydul  bestimmt  wurde.  Die  Oxyde  der  Cermetalle  sind  dabei  lusam- 
iHiNmsefosst  und  als  Ceroxydul  berechnet,  was  nur  einen  geringen  Fehler  geben 
k/ttan.  Auf  die  Angaben  ihrer  relativen  Mengen  darf  man  Oberhaupt  wohl  kon 
^fjroases  Gewicht  legen. 


'^ 

Sauerstoff. 

Med.«) 

46b. 

4<c. 

so. 

S4. 

tt. 

St. 

14. 

^ 

17,56 

47,85 

47,69 

46,55 

47,56 

46,78 

47,07 

47,30 

« 

6,09 

6,61 

7,87 

7,88 

6,34 

5,60 

5,84 

6,88 

»» 

3,45 

8,89 

«,80 

4,07 

1,00 

4,90 

8,80 

3,«5 

l^(liln} 

4,84 

4,83 

4,75 

•  7» 

3,00 

8,45 

8,05 

4,60 

C»,  (La.  Di,  Y)  3.36 

3.37 

3,84 

3,55 

3,43 

3,63 

3,86 

2,K 

Clk  («((.  «^. 

Na»  «,95 

3.30 

3.03 

3,55 

3,83 

3,88 

8,78 

4,03 

i 

3.00 

4,3$ 

4,47 

0.98 

3.68 

1,70 

8,81 

8,67 

«ff  daa  BiMts  ist  ä  tum  Grande  salogt 


747 

Yerbtitniss :     ft    :      ft    .     Si     :     A 

14.  8,15  :    8,64  :  17,56  :  3,00  =  2,9  :  3  :  6,4  :  1,1 

16  6.  8,50  :    8,93  :  17,85  :  1,38  =  2,9  :  3  :  6,0  :  0,5 

16c.  7,99  :  10,07  :  17,69  :  1,17  =  2,4  :  3  :  5,2  :  0,3 

20.  9,82:    8,95:16,55:0,98  =  3,3:3:5,5:0,3 

81.  9,36  :     7,31  :  17,56  :  2,62  =  3,9  :  3  :  7,2  :  1,1 

28.  9,30  :    7,50  :  16,72  :  1,70  =  3,7  :  3  :  6,7  :  0,7 

23.  8,69  :    8,04  :  17,07  :  2,21  =  3,8  :  3  :  6,3  :  0,8 

24.  8,05  :  10,13  :  17,30  :  2,67  =  2,4  :  3  :  5,1  :  0,8 

ese  Resolute  sind  schwankender,  als  man  erwarten  sollte,  lassen  aber  doch 
um  eine  andere  Deutung  zu,  als  dass  die  Orthile  Singulosilikate  seien,  worin 
8  Sauerstoffverhältniss,  wie  im  Granat,  =3:3:6  =  1  :1  :2  wäre.  Dies 
Ocken  die  Formel  o 

R»Si»  +  ftSioder3R*Si  +  R*Si» 
IS.  Mehre  Umstände  sprechen  dafür,  dass  der  0.  oft  in  einem  zersetzten  Zu- 
inde  angetroffen  wird,  wie  schon  Scheerer  bei  Gelegenheit  seiner  Unter- 
cbuDg  des  0.  von  Hitteröen  bemerkt.  Er  variirt  nicht  unbedeutend  im  spec. 
swicht;  manche  0.  verglimmen,  andere  nicht;  manche  werden  von  Chlor- 
assersioffs&ure  zersetzt,  andere  nicht.  Einige  sind  wasserfrei,  andere  enthal- 
Q  Wasser,  aber  in  so  verschiedener  Menge,  dass  es  auf  keinen  gemeinsamen 
isdruck  führt ;  die  wasserreichen,  welche  auch  mitunter  Kohlensäure  entbal- 
D,  sind  häufig  arm  an  Kalk,  kurz  Alles  lässt  glauben,  dass  die  Substanz  des 
.  httufig  einer  Zersetzung  unterliegt,  bei  welcher  die  stärkeren  Basen  fortge- 
hrt  werden,  und  daftlr  Wasser  eintritt. 

Ist  aber  die  obige  Formel  wirklich  die  des  0.,  so  bezeichnet  sie,  dem  Gra- 
it  (ßeichzeitig  zukommend,  eine  heteromorphe  Verbindung,  in  welcher  hier  die 
tyde  der  Germetalle  charakteristisch  sind. 

Nun  hat  aber  der  0.  die  Krystallform  des  Epidots,  mit  dem  er  auch  ver- 
achsen  vorkommt  (Sillböhle  in  Finland,  Wexiö  in  Schweden),  so  dass  also  die 
5rblndung  3Ä*Si  +  R*äi»  mit  3ft*Si  +  2ft*Si'  isomorph  wäre. 

Nach  einer  Mittheilung  A.  Nordenskiöld's  enthalten  beide  Mineralien 
m  SiUbtfhle,  und  zwar 

der  Epidot :  der  Orthit : 

Kieselsäure         35,08  39,53 

Thonerde  24,20  22,82 

Eisenoxyd  16,32  16,30 

Kalk  25,31  19,25 

Ceroxydul  —  1,16 

Wasser  —  1,29 

100,91  100,35 

3ider  scheinen  beide  Analysen  ziemlich  ungenau  zu  sein. 

In  dem  O.  von  Näsgrube  bei  Arendal,  welcher  sich  durch  einen  hohen 
'assergehait auszeichnet,  soll  nach  Streckerund  Forbes  nurEisenoxydul 
ithalten  sein.     In  diesem  Fall  verhält  sich  in  der  Analyse  des  Ersleren  der 


748 

SraentoffTon  ll :  2l  :  5i  :  A  s  9,59  :  4,80  :  16,53  :  40,88  «>  6,0  :  3  :  40,3: 
6,8.    Nimmi  omd  6  :  3  :  9  :  6  aD,  so  wttre  dieser  O. 

(6A*Si  +  ft'Si*)  4-  12aq. 

Ob  die  Tiiererde  ein  wesentlicher  Besiandiheil  des  O.  sei,  ist  sehr  swei- 
Mhait:  sie  isl  wenigstens  von  vielen  Untersuchen!  nicht  gefoiiden  wordeo. 
In  grosserer  Menge  ist  sie  nur  in  dem  0.  von  Ytterby  angegeben ;  da  derselbe 
jtdoeh  mit  Gadolinit  susammen  vorkommt,  so  liegt  der  Gedanke  an  eine  Mea- 
VUignahe. 

Beryllerde  findet  sich  in  dem  Arendaler  0.  angegeben,  jedoch  norm 
einer  Analyse.  Zwar  fand  auch  H.  Rose  in  dem  0.  von  HitterOen  diese  Erde, 
Soheerer  jedoch  nicht,  oder  nur  Spuren  derselben ;  Letzterer  lisst  es  unent- 
sdiieden,  ob  es  beryllerdehaltige  0.  gebe  oder  ob  auch  hier  der  den  0.  beglei- 
tende und  von  ihm  schwer  in  nnterscheidende  Gadolinit  der  Sitx  der  Berjll- 
eme  stt« 

Scheer  er  bestimmte  die  Aendeningen  im  absoluta!  und  specif.  Gewidit^ 
welche  die  O.  durch  das  Verglimmen  erleiden. 

Pyrorthit  hat  Berielius  ein  orthitahnlicfaes  Mineral  von  KSnrfvrt bei 
Pahlun  genannt,  welches  beim  Erhitzen  viel  brenzliches  Wasser  giebt,  auf  Koide 
V.  d.  L.  eiiiitxt,  an  einem  Punkte  Feuer  fiüagt,  nnd  von  sdbst  fortgünunti  wa- 
duroh  es  weiss  und  sehr  porOs  wird,  und  dann  schwer  su  einer  sohwanea 
Perle  schmilzt.  Auch  von  Ghlorwasserstoffsfiure  wird  es  unter  Abscheidnng  yoa 
Kieselsäure  und  einer  kohligen  Substanz  zersetzt. 

Berzelius  fand  darin:  Kieselsäure  10,43,  Thonerde  3,59,  Eisenoxydul 
6|08,  Manganoxydul  4,39,  Geroxydul  43,98,  Yttererde  4,87,  Kalk  4,84,  Was- 
ser 26,50,  Kohle  (Verlust)  34,44. 

Es  ist  vielleicht  der  Zersetzungsrest  von  einem  Orthit. 

Bahr:  Berz.  Jahresb.  XXVI,  309.  —  Bergemano:  Pogg.  Ann.  LXXXIV,  48S.  — 
Berlin:  Ben.  Jahresb.  XVII,  1S4.  XXVI,  S6S.  —  Berzelius:  Hisioger Schwedens 
lliaeralgeogr  ,  übers,  v.  Blöde  S.  485.  (Pyrorthit)  Afliandl.  i  Fisik.  V,  5S.   »  Blom- 
straad:  J.  f.  pr.  Ch.  LXVI,  <ö«.  —  Gredner:  Pogg.  Ann.  LXXIX,  «44.  —  A.  Erd- 
mann:  S.  Olivin.  —  Forbea  u.  Dahl:  J.  f.  pr.  Ch.  LXVI,  441.  Ed.  N.  ph.  J.  U  Ser. 
VI,  40J.  —  Genth:  Am.J.  ofSc.  II  Ser.  XIX.  J.f.pr.Ch.  LXIV,  47«.  —  HermaDo: 
J.  f.  pr.  Chem.  XXIII.  J7I.  XLIII,  85.  99.    —   Hisinger:  Afhandl.  i  Fia.  IV,  M7.  - 
A.Norden8kiöld  (Krystailform) :  Pogg.  Ann.  Gl,  615.   —  Rammeisberg:  Eben- 
das.  LXXVI,  96.  LXXX,  385.  —    H.  Rose:  Ebendas.  LIX,  401.   —    Scheerer:  De 
fossilium  Allaoit,  Orthit,  Cerin  Gadolioitque  dissertatio.   Berol.  1840.     Pogg.  Ann.  LI, 
407.  465.  LVI,  479.  LXI,  636.    —    Stifft:  Leonh.  Jahrb.  4856,  895.    —    Strecl[er: 
J.  f.  pr.  Ch.  LXIV,  386.  —  Stromeyer:  Pogg.  Ann.  XXXII,  188.  —  Thomson  (Al- 
lanit) :  Transact.  R.  Soc.  Edinb.  VI,  871.  —  Zittel:  Ann.  Ghem.  Pharm.  GXII,  85. 

Boden  it.  Giebt  im  Kolben  Wasser;  zeigt  beim  Erhitzen  ein  ErglüheHi 
gleioh  dem  Gadolinit;  schmilzt  v.  d.  L.  nur  schwierig  an  dttnnen  Kanten,  giebt 
mit  den  Flüssen  die  Reaktionen  von  Eisen,  Mangan  und  Kieselsäure. 

Wird  von  Stturen  unter  Abscheidung  gelatinöser  Kieselsäure  teriegt. 


749 

Eersien  stellte  eine  qualitative  Prüfung  dieses  von  Breithaupt  im  Oli- 
I  von  Boden  bei  Marienberg  entdeckten  Minerals  (sp.  6.  ■■  3,523)  an,  und 
idi  lieferle  eine  Analyse. 


Kieselsaure 

86,18 

Thonerde 

10,33 

Eisenoxydul 

12,05 

Haoganoxydul 

1,62 

Yttererde 

17,43 

Ceroxydul 

10,46 

Lanlhanoxyd 

7,56 

Kalk 

6,32 

Magnesia 

2,34 

Natron 

0,84 

Kali 

1,21 

Wasser 

3,08 

99,30 

ach  bat  der  B.  einige  Aehnlichkeit  mit  dem  Orthit. 

Karndt:  J.  f.  pr.  Ch.  XLIII,  149.  —  Kersten:  Pogg.  Ann.  LXIII,  135. 

iure m onti t.    Verhält  sich  wie  Bodenit. 

Vach  Kerndt  enthält  dieses  in  schwarzen  Körnern  (sp.  6.  am  4,865)  mit 

lit  im  Oligoklas  von  Boden  bei  Marienberg  sparsam  vorkommende  Mineral : 

Kieselsäure  31,09 
Beryllerde  5,54 

Thonerde  2,35 

Eisenoxydul  H,23 
Manganoxydul  0,90 

Yttererde  37,  U 
Ceroxydul  5,54 

Lanthanoxyd  3,54 

Kalk  0,71 

Magnesia  0,42 

Natron  0,65 

Kali  0J7 

Wasser  (Vertust)         0,75 


100. 


Kerndt:  J.  f.  pr.  Gbem.  XLUI,  SS8. 


Epidotreihe.     ft  :  ft  :  Si  =  1  :  2  :  3  =  ft«R*Si*. 

üpidot  kann  als  Bezeichnung  für  eine  Untergruppe  isomorpher  Verbindun- 
ind  Mischungen  dienen,  die  sich  je  naqh  der  Natur  der  Basen  unterscbei- 
lasen. 

I.  Zoisit 

Schwillt  V.  d.  L.  an,  entwickelt  Gasblasen,  die  in  stärkerem  Feuer  wieder 
bwinden,  und  schmilzt  an  den  äussersten  Kanten  la  einem  galblioheo 


750 

kUurea  GlaMy  während  die  auigeschwoUene  Masse  sehr  stAmBt  sehmeisbar  ut 
In  der  GltthhiUe  erleidet  er  naoh  mein^i  Versaohen  einen  Gewichtaveiiusi  vn 
9  bis  3f  p.  C,  der  um  so  geringer  ist,  je  durchscheinender  und  härter  die  ¥a* 
rietst.  Dieser  Gewichtsverlust  besteht  in  Wasser.  Das  geglühte  Mineral  er- 
scheint undurchsichtig,  bräunlich,  von  Rissen  durchsogen,  aber  weder  gesintert 
noch  geschmohen. 

Wird  von  Säuren  schwer  angegriffen,  bildet  aber  nach  dem  Glühen  wSk 
Chlorwasserstoffsäure  sehr  leicht  eine  Gallerte. 

Klaproth  analysirte  zuerst  den  Z.  von  der  Saualpe,  und  Hauy  ver- 
einigte ihn  mit  dem  Epidot.  Ich  habe  neuerlich  die  wichtigsten  Abänderuogeo 
von  neuem  untersucht. 

1.  Unionville,  Pennsylvanien.    Unionit.    Sp.  G.  a  3,299.    Brush. 

5.  Goshen,  Massachusets.  Grau,  sp.  G.  s  3,3i1.   Rammeisberg. 

3.  Saualpe  in  Kämthen.  a)  Grünlichgrauer,  sp.  G.  »  3,315.  Klaproth. 
6)  Gelblichbrauner;  sp.  G.  ss  3,265.  Klaproth.  c)  Räthlichweisser  mOr- 
ber  vom  Radelgraben.  Klaproth.  d)  Thomson,  e)  Sp.  G,  »  3,353. 
Rammeisberg. 

4.  Gefrees  am  Fichtelgebirge.  a)Buoholi.  6)Geffken.  c)Sp.6.  «bS^SSI. 
Rammeisberg. 

6.  Faltigly  Tyroi.  a)  Geffken.  b)  Hermann. 

6.  Sterzing,  Tyrol.  Weiss^).  a)  Stromeyer.  b)  Riohter.  c)Sp.G. « 
3,352.  Rammeisberg. 

7.  Thal  Fusch  imPinzgau  des  Salzburgischen.  Gelbgrau,  dUnnstänglig,  wdck, 
sp.G.  SB  3,251.  Rammelsberg. 

8.  Meiggerthal  (Saasthal)  am  M.  Rosa.  Grüne  stänglige  Aggregate,  sp.  G.  ^ 
3,280.  Rammelsberg. 

9.  Grossarlthal  im  Salzburgischen.  Besnard. 
10.  Wiliiamsburgh,  Massach usots.    Thomson. 


*••) 

1. 

«•1 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Kieselsaure 

40,61 

40,06 

45 

47,5 

44 

39,30 

40,64 

Thonerde 

33,44 

30,67 

29 

29,5 

32 

29,49 

28,39 

Eisenoxyd 

0,49 

2,45 

3 

4,5 

2,5 

7,20 

3,89 

Kalk 

24,13 

23,91 

21 

17,5 

80 

22,95 

24,26 

Magnesia 

0,49 

— 



— 

0,57 

GlUhverlust 

2,22 
100,89 

2,25 
99,83 

0,75 
99,75 

98,5 

1,36 
100,30 

2,09 

98 

99,84 

1)  Früher  für  Mejonit  gehalten. 

1)  Als  Unionit  von  demselben  Fundort  ist  ein  Mineral  (sp.G.  s  1^298]  von  B.  Sillimao 
*  analysirt  worden,  der  darin  44,45  Kicselsöure,  42,26  Thonerde,  7,86  Magnesia,  4,78  Natroo 
und  8,58  Fluor  und  Wasser  gefunden  haben  will. 

8)  Eine  Analyse  von  Kulesza  hatte  gegeben  :  2,0  Zirkonsäure,  44,0  Kieselsäure,  S0,9? 
Thonerde,  4,92  Eisenoxyd,  4  7,77  Kalk.  Die  Zirkonsäure  ist  wohl  kein  Bestandtbeil  desZ.. 
wie  Schrötter  glaubt,  sondern  rührt  von  dem  begleitenden  Zirkon  her,  der  von  Schwefel- 
fiure  stark  aagegriffen  wird. 


761 


4. 

1 

S. 

«. 

•. 

b. 

c. 

a. 

b. 

s. 

b. 

c. 

Kieselsäure     40,S5 

40,03 

40,32 

40,74 

40,95 

•39,91 

40,57 

40,00 

Thonerde       30,86 

29,83 

29.77 

28,94 

30,34 

31,97 

32,67 

30,34 

Bisenoxyd        4,60 

4,24 

2,77 

5,19 

5,51 

2,44 

5,11 

2,06 

Manganozydul  ^ 

7,55 

— 

1,78 

— 

0,17 

— 

Kalk               22,50 

18,85 

24,35 

20,52 

21,56 

23,85 

80,82 

84,15 

Magnesia          — 

— 

0,24 

4,75 

— 

0,89 »; 

1    - 

0,83 

Glühveriiist     8,00 

— 

2,08 
99,53 

— 

1.69 
100,05 

0,95 
100,18 

1,88 
1 01 ,39 

8,04 

99,50    400,50 

101,92 

98,88 

7. 

.«. 

9. 

H. 

Kieselsäure        4^ 

1,92 

42,35 

40,00 

40,21 

Thonerde 

27,09 

28,30 

26,46 

25,59 

Eisenoxyd 

( 

t 

2,94 

3,08 

6,33 

8,55 

Kalk 

22,73 

21,60 

80,66 

23,28 

Magnesia 

K 

,81 

0,56 

3,60 

— 

Kali 

— 

0,91 

1,50 

— 

Glühverlust         3,67 

3,18 

— 

1,71 

99,56    99,98    98,55    99,34 

In  meinen  Analysen  und  auch  in  der  Mehrzahl  der  älteren  ist  der  Sauerstoff  von 
ft:ft:5i=s1  :2:3.  Der  Zoisit  ist  also  eine  Verbindung  von  Halbsilikaten 
(Singulosilikaten)  und  zwar  von  3  At.  Kalk- (Magnesia-)  silikat  und 
8  AI.  Thonerde-  (Bisenoxyd-)  silikat, 


4;rä'*«i;rs'* 


Mg 
Er  hat  demnach  dieselbe  Zusammensetzung  wie  der  Mejonit. 

Brooke  und  Miller  haben  neuerlich  den  Zoisit  in  Form  und  Spaltbar- 
keit für  verschieden  vom  Epidot  erklärt.  Ich  habe  dagegen  zu  zeigen  gesucht, 
dass  beide  dennoch  dieselbe  Form  haben  können'),  und  die  chemische  Zusam- 
mensetzung spricht  ausserdem  für  ihre  Isomorphie. 

Der  Wassergehaltist  nach  meiner  Ansicht  kein  ursprunglicher  Bestand- 
theil,  er  ist  um  so  grosser,  je  weicher  und  matter  das  Mineral,  welches  dann 
gewöhnlich  mit  Glimmerblättchen  gemengt  ist. 

Besnard:  J.  f.  pr.  Chem.  V,  t4S.  —  Brush:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXVI.  S9. — 
Bacholz:  Geblen's  J.  I,  200.  —  Geffken:  Epidotoram  qacrundam  SDalysis.  Dissert. 
Jenae  MDGGCXXIV.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Gbem.  XLIII,  15.  —  Klaproth:  Beitr. 
IV,  479.  V,  41.  —  Kuiesza:  J.  f.  pr.  Ghem.  LXIV,  S46.  --  Rammeisberg:  Pogg. 
Ann.  C,  181.  —  Richter:  Haidinger's  Berichle  III,  KKK,  -^  B.  Silliman:  Am.  J.  of 
Sc.  IlSer.  VIII,  8.  J.  f.  pr.  Ghem.  XLIX,  S04.  —  Stromeyer:  Unters.  878.— 
Thomson:  Outl.  I,  274. 


4)  Natron  und  Kali. 

1)  Da  aber  findet,  einer  Privatmiltheilung  zufolge,  die  Form  das  Z.  mit  der  des  Eukla- 
es  in  UebereiDstimmung. 


T62 


II«  Pistaelt  (Epidoi  im  engern  Sinne). 

Schmilzt  V.  d.  L.  nnr  an  den  Sussersten  Kanten;  schwOK  dabei  in  einar 
dunkelbrannen,  Uomenkohlaholichen  Masse  an,  die  bei  atiirkerem  Feuer  achwan 
wird,  und  aich  rundet,  ohne  jedoch  vollkommen  zu  schmelzen.  Nur  die  dunk- 
len eisenreichen  Epidote  (z.  B.  der  von  Arendal)  sind  schmelzbar«  IGtdaa 
Flüssen  reagirt  er  auf  Eieeelstfure  und  Eisenexyd.  Mit  wenig  Soda  erhllt  min 
adiWer  ein  dunkles  Glas,  mit  einer  grlM»eren  Menge  nur  leine  seUackige  Masse. 

Von  Sauren  wird  er  wenig  angegriffen. 

Viele  Epidote  erleiden  bei  starkem  Glühen  einen  Gewichts  verlast, 
welcher  in  Waaaer  und  einer  geringen  Menge  KoblensAure  besteht.  Ich  seigle 
zuerst,  dass  der  E.  von  Arendal  hierliei  8,03  p.G.  veriiert,  und  diese  Bediadi- 
tung  ist  spater  insbesondere  von  Stockar-Esober  und  Scheerer  bestätigt 
worden.  Nach  ihnen  beträgt  der  Wassergehalt  in  Epidoten  im  Durdischnitt 
2  p.c. 

Das  spec.  Gewicht  des  Epidots.  ändert  sich  hierbei.  Bei  dem  E«  von  Aren- 
dal war  dasselbe  SB  3,409  im  ung^lttbten,  und 

SS  S,98i  im  geglühten  Zustande. 

Der  geglühte  Epidot  wird  durdi  Ghlorwaaseratoffsäure  leicht  ^ersetii,  indoa 
er  eine  Gallerte  bildet.  Ist  aber  das  Glühen  nicht  hinreichend  lange  fortgesellt 
wordeUi  so  ist  der  Gewichtsverlust  und  die  Aendarung  des  spec.  Gew.  geringer, 
und  die  Auüschliessung  durch  die  Säure  unvollkommen. 

Hermann  hat  angegeben,  dass  in  Epidoten  bis  2  p.G.  Kohlensflore 
enthalten  sei,  welche  erst  in  sehr  hoher  Temperatur  entweiche,  durch  Sauren 
aber  nicht  ausgetrieben  werde.  Zugleich  fand  er  geringe  Mengen  Borsaure 
in  einigen  Epidoten.  Dagegen  fand  Stockar-Escher  keine,  Scheerer  nur 
Spuren  von  Kohlensäure. 

Aeltere  Analysen  von  Epidoten  rühren  von  Vauquelin  und  Geffken  her. 
In  neuerer  Zeit  ist  das  Mineral  besonders  von  Kühn,  Hermann,  Stockar- 
Escher,  Scheerer  und  von  mir  untersucht  worden. 

4.  Arendal.  a]  Vauquelin.  6}  Geffken.  c)  Kühn,  d)  Rammeisberg. 
e)  Spätere  Analyse.  Derselbe,  f)  Grüner  in  grossen  Krystallen,  von  der- 
bem Epidot,  Hornblende  und  Kalkspath  begleitet;  sp.  G.  «  3,37.  Her- 
mann, g)  Seh würzHch  grüner  krystallisirter  von  glasigem  Bruch,  sp.G. 
=  3,49.  Derselbe,  h)  Durchscheinende  Krystalle,  von  4 — 2"  Ltofie 
und  \ — jl'  Dicke,  in  Kalkspath  eingewachsen.  Scheerer.  %)  E.  in  einer 
augiUthnlichen,  doch  eigenthUmlichen  Form,  von  krystallinisch  körniger 
Struktur,  von  Kalkspath,  Feldspath  und  Hornblende  begleitet.  R.  Rich- 
ter, k)  E.  in  der  Form  von  Skapolith,  von  Hornblende  begleitet;  sp.G. 
s  3,223.  v.  Rath. 


753 


a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Kieselsäure 

37,0 

36,14 

36,68 

37,98  *) 

38,76 

Thonerde 

21,0 

22,24 

21,72 

20,78 

20,36 

Eisenoxyd 

24,0 

14,29 

16,72 

17,24 

16,35 

Manganoxydol 

«,5 

2,12 

— 

— 

— 

Kalk 

15,0 

22,86 

23,07 

23,74 

23,71 

Magnesia 

2,38 
100,03 

0,53 
98,72 

1,14 
100,85  Gl 

0,44 

98,5 

Itthv.  2,00 

101,62 

f 

g- 

b. 

i. 

k. 

Kieselsäure 

37,32 

36,79 

37,59 

38,84 

37,92 

Thonerde 

22,85 

21,24 

20,73 

25,45 

19,21 

Eisenoxyd 

41,56 

12,96 

16,57 

10,88 

15,55 

Eisenoxydul 

1,86 

5,20 

— 

— 

0,62») 

Kalk 

22,03 

21,27 

22,64 

22,62 

22,68 

Magnesia  . 

0,77 

— 

0,41 

— 

0,25 

Glahverlust 

2,93 

2,86 

2,11 

2,41 

2,51 

99,32       100,32       400,05       400,20         98,74 

8.  Bourg  d'Oisans  im  Dauphin^,  a)  Dunkelgrüner.  Kühn.  6)  Olivengrttner 
krystallisirter,  sp.  G.  =:  3,38.  Hermann,  c]  Sp.  G.  =  3,463.  Ram- 
melsberg.  d)  Baer.  e)  Stockar-Escher.  /)  Scheerer  (e  und /* 
mit  gleichem  Material). 


s. 

b. 

c«) 

d.*) 

••*) 

f. 

Kieselsaare 

39,85 

37,60 

38,37 

37,78 

37,35 

37,56 

Thonerde 

21,61 

18,57 

21,13 

21,25 

22,02 

20,78 

Eisenoxyd 

16,61 

13,37 

16,85 

15,97 

15,67 

16,49 

Eisenoxydul 

5,55 

— 

0,41») 

— 

— 

Kalk 

22,15 

21,19 

23,58 

23,46 

22,54 

22,70 

Magnesia 

0,30 

1,40 

0,17 

0,60 

— 

0,29 

Glahverlust 

— 

1,68 

2,35 

2,09 

100,52         99,36       100,22         99,47         99,93         99,91 

3.  Traversella  in  Piemont.   a)  In  grossen  Krystallen.  Scheerer.   6)  Dunkle 
Krystalle.  Rammeisberg,   c)  Hellgelbe  Krystalle.  Derselbe. 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Eisenoxydul 

Kalk 

Magnesia 

Glühverlust 

Chlorwasserstoffs. 

100,13 


37,65 

37,51 

38,34 

20,64 

21,76 

20,61 

16,50 

12,52 

'  9,23 

0,49«) 

3,59 

2,21 

22,32 

21,26 

25,01 

0,46 

0,60 

0,43 

2,06 

2,68 

2,82 

0,01 

99,92 

98,65 

4)  Etwas  Titansäure  enthaltend.    Die  Analyse  bezieht  lieh  auf  das  geglühte  Mineral. 
t)  Ist  0,U  Kali  und  0,89  Natron. 

5)  Geglüht.  4)  Mittel  je  zweier  Analysen.  5)  Natron. 
€}  Maoganoxydol. 

RiBBelfberg^t  Minertlchenie.  48 


754 

4.  Von  der  Rothlaue  bei  GuttanneD  im  Oberhaslitbal  der  Schweiz.  Sr\ 
sirt,  dunkelgrUnbrauD.  a)  Sp.  G.  =  3,387.  Rammelsberg.  b)  i 
Analyse.  Derselbe.  <;)Sp.G. -=3,373.  Slockar-Eflcher.  d)  Sehe 

5.  Sustenhom  in  der  Schweii.  Dem  vorigen  Hhnlich;  sp.G.  ^ 
Stockar-Esoher. 

6.  Lole  im  Magis,  Vorderrheintbal.  Den  vorigen  ähnlich;  sp. G.  ^ 
Derselbe. 

7.  St.  Gotthardt  [vielleicht  aus  dem  Haggiathal  in  Tessin.  WIser]. 
ahnlicher  Beschaffenheit ;  sp.G.  =  3,38i.  Derselbe. 

8.  St.  GoUhardi  (vielleichtausdemFormaizathal).  Sp.G.  1^3,378.  Dei 

9.  Kaverdiras,  Vorderrheiathal.  Aehnlidi;  sp.G.  b  3,369.  Dersdbe. 

*.  B.')        ».  7.')        «.«) 

■.           b.            c.')  d. 

Kieselsaure  44,56     38,58     38,05  38,99  38,43  38,39  38,08  3S,t8 

Thonerde     23,72     S4,6<     26,39  25,76  26,40  88,48  87,74  S7.53 

Eisenoxyd       8,33       8,66       9,73  9,99       8,75  7,56     8,87     8,66 

Kalk             84,71     84,56     83,54  88,7«  83,90  88,64  83,53  88,87 

MagnesU         —         0,45       —  0,61        _          —        —        _ 

Glühverlurt 2/18  8,05      8,46  8,30    2,04    2,4< 

401,38     96,80     99,73  400,16  99, »i  99,37  99,66  99,75  ' 

10.  Von  der  Schumnaja,  Uni.  GrOD,krystaUisirt,  sp.  G.  b3,43.  Ben 

11.  Achmatowsk.  a]  Grüu,  krystallisirt,  sp.G.  =  3,33—3,34.  De 
b)  Ebensolcher;  sp.G.  »  3,485.  Rammelsberg. 

18.  Acbmatowsk.  Eine  andere  Varietät,  grasgrtln,  durchsichtig,  sp. 
3,39.    Hermann. 

13.  WercbneiwiDsk,  nördlich  von  Katharinenburg.  (Puschkinit).  Voi 
gezeichnetem  Dichroismus;  sp.G.  =  3,43.  (3,066  Wagner), 
mann. 

14.  Burowa  bei  Miasb.    Sp.G.  =   3,35.  Derselbe. 

10.  1f.  11.  II.  tt. 

■.  b. 

Kieselsaure         37,47  36,45  37,75  37,68  37,47  36,f 

Thonerde           24,09  2i,98  24,0.1  18,45  18,64  18,1 

Eiscnosyd          10,60  9,54  11.41  48,32  14,45  f4,S 

Eisenoxydul         8,84  3,85  3,59  8,20  8,56  i,f 

Kalk                    22,19  22,45  22,38  24,76  28,06  81,1 

Magnesia               —  —  1,43  0,39  —  0,1 

Natron                  _  _  _  o,öi  s,28»)  0,« 

GlUbverlust          1,84  3.50  2,67  2,20  _1^4  1.F 

99,tO  400,41  100.  98,85  98,60*^)  97, j 


1)  Mittel  zweier  Aoalyscn. 

))  Lilhionballig. 

S)  Die  Analyse  Wagner's  (Osersky's)  gab  &i  8S,8S,  AI  is.BS,  ^e  i6,Si,  ^ 
Ca  le.OO,  Ag  6,10,  Nai.e?,  Lia,(6.  Osersky  wies  dann  Dach,  dass  das  lfin< 
dnrch  Dicbroismus  ausgezeiclmeier  Ep'idot  sei. 


755 

Ausserdem  sind  noch  folgende  Analysen  anzuführen : 

45.  Insel  St.  Jean,  a)  Körniger,  b)  stängliger.  Beudant. 

4  6.  Penig  in  Sachsen.  Kühn. 

4  7.  Geier  im  Erzgebirge.  Grünlichgelb.  Kühn. 

4  8.  Auerbach  im  Odenwald.  Braun,  derb,  von  Kalkspath  und  Magnetkies  be- 
gleitet. Wandel. 

4  9.  Quenast  in  Belgien.  Grüner  aus  dem  OUgoklasporphyr.  Drapiez. 

SO.  Von  den  Chalanges  (AUemont  bei  Oisans)  im  Dauphin^.  Blass  gelbgrUne 
Nadeln.  Lory. 


45 

a. 

b. 

46. 

*i. 

48. 

49. 

10. 

Kieselsäure 

44,0 

40,9 

38,64 

40,57 

40,03 

34,0 

40,6 

Thonerde 

28,9 

28,9 

21,98 

14,47 

22,04 

26,0 

30,2 

Eisenoxyd 

Manganoxydul 

Kalk 

43,9 
43,6 

44,0 
46,2 

17,42 
21,95 

13,44 
30,00 

16,04 
20,68 

17,0 

1,0 

19,0 

11,2 

17,7 

Magnesia 

0,6 

^ 

0,27 

2,96 

1,21 

— 

— 

Wasser 

— 

— 

— 

— 

— 

3,0 

— 

400.     400.       400,26     404,24     400.         400.         99,7 
Berechnet  man  die  Sauerstoffmengen  in  diesen  Analysen,  und  nimmt 
die  ganze  Menge  des  Eisens  als  Oxyd,  so  erhält  man : 

4. 

c.               d.               e.               f.               g.               h.  i.             k. 

Si              19,04       49,72       20,42       49,37       49,40       49,52  20,46       49,69 

AI             40,44         9,70         9,54       40,67         9,92         9,69  44,88         8,97 

Fe               5,04         5,47         4,90         4,08         5,62         4,97  3,26         4,66 

Ca  (lüg)       6,70         7,22         6,94         6,60         6,08         6,63  6,46         6,72 

2.  3. 
&.             bcdfi               fsbc« 

Si              20,69     49,52     49,92     49,61     49,39     49,50     49,55  49,46     49,90 

Äl              40,09       8,67       9,87       9,92     40,28       9,70       9,64  40,46       9,62 

Fe                4,89       5,86       5,05       4,79       4,70      4,95       4,95  4,95       3,54 

Ca  (Mg)       6,45       6,64       6,81       7,04       6,44       6,60       6.,67  6,33       7,32 

4.                                      8.              6.               7.  8.               9. 

Si                 *j        20,00     49,75     20,25     49,95     49,93     49,77  49,87     49,55 

Äl             41,08     11,49     12,32     12,03     42,33     13,30     42,95  42,85     42,78 

Fe               2,50       2,60       2,92       3,00       2,62       2,27       2,48  2,60       2,67 

Ca  (Mg)       7,06       7,20       6,72       6,74       6,83       6,47       6,72  6,53       6,83 

40.                              44.                          42.                  43.  44. 
a.                b. 

Si             49,45         48,92       49,60         49,53         49,45  49,44 

Äl            4  4,25         41,64         9,83           8,61           8,70  8,46 

Fe              5,11           3,94         4,60           4,43           5,10  5,79 

Ca(ftg)      6,34           6,70         6,86           7,45           6,87  6,31 


4)  Die  Si  in  dieser  Analyse  ist  unrichtig  bestimmt. 


48 


756 


''-5 


•      L 


I  A 

4  c.  a  6,80 

d.  -  7,88 
«.  ■■  6,94 

4  /*.  ■>  6,60 

;   I  «.  -  6,08 

1  I.  -  6,46 

'i     -  *. -6,78 

8  a.  »  6,45 
b.  »  6,61 

e.  MM  6,81 
t  ;i                                            rf.  »7,04 

-'  «.  -  6,44 

f.  MM  6,60 

3  a.  <B  6,67 
6.  ->  6,33 
e.  »  7,38 

4  a.  ai  7,06  : 

b.  -  7,80  : 

c.  m,  6,72  : 
<f.  »  6,74  : 

5.  »  6,83  : 

6.  a>  6,47  : 

7.  s  6,78  : 

8.  =s  6,53  : 

9.  B  6,83  : 
10.  s  6,34  : 
IIa.  »  6,70  : 

b.  =  6,86  : 

12.  s  7,45  : 

13.  MS  6,87  : 

14.  s  6,31  : 


Fverhall 

kniss : 

:     ft 

:     Si 

15,15 

:  19,04  »1 

:8,2 

:8,8 

:  14,87 

:  19,78 

8,0 

:8,7 

14,41 

:  20,18 

8,< 

:3,0 

14,75 

:  19,37 

8,8 

:8,9 

15,54 

:  19,10 

8.» 

:3,1 

14,66 

:  19,58 

8,4 

:  2,9 

15,14 

:  80,16 

8,3 

:3,1 

13,63 

:  19,69 

8,0 

:8,9 

1 4,98 

:  80,69 

2,3 

:3,8 

14,53 

:  19,58 

8,8 

:3,0 

14,98 

:  19,98 

2,2 

:2,» 

14,71 

:  19,61 

2,< 

:2,8 

14,98 

:  19,39 

2,3; 

:3,0 

14,65 

:  19,50 

8,8; 

:3,0 

14,59 

:  19,55 

8,8: 

;8,9 

15,11  : 

:  19,46 

8,5; 

3.1 

13,13 

:  19,90 

1,8; 

2,7 

13,58 

1,9 

14,09  : 

80,00 

8,0  : 

:8,8 

15,84  : 

19,75 

8,3  : 

8,9 

15,03  : 

80,85 

8,8: 

3,0 

14,95  : 

19,95 

8,8: 

2,9 

15,57: 

19,93 

2,4  : 

3,1 

15,43  : 

19,77 

8,3: 

2,9 

15,45  : 

19,87 

8,3  : 

3,0 

15,45  : 

19,55 

2,8: 

2,9 

16,36  : 

19,45 

8,6  : 

3,0 

15,58  : 

18,92 

2,3  : 

2,9 

14,43  : 

19,60 

2,1  : 

2,9 

13,04  : 

19,53 

1,8  : 

2,6 

13,80  : 

19,45 

2,0  : 

2,9 

14,25  : 

19,14 

2,3  : 

3,0 

Das  Mittel  aller  einzelnen  Analysen  ist  hiernach   =s  4  :  2,8  :  2,9. 
nächste  einfache  Yerhältniss  für  den  Sauerstoff  des  Kalks  (Ag) ,  der  Tho 
{9e)  und  der  Kieselsaure  ist  also  4  :  2  :  3,  und  der  Epidot  folglich  eine  Ye 
düng  von  6  At.  ELalk ,   4  At.  Thonerde  und  Eisenoxyd  und  9  At.  Kieselsäu 
dass  er,  analog  dem  Zoisit,  als 

3Ca*Si  +  8ft»Si» 
anzusehen  ist. 

Die  Epidote  sind  folglich  isomorphe  Mischungen  zweier  Verbindungen : 
{3Ca»Si  +  8Pe*Si»)  +  n  (3Ca*Si  +  2Äl*Si»). 

Und  zwar  ist  n  =  6  in  No.  6 ,    =  5  in  No.  5,  7,  8  und  9 ;  s  4  in  No.  4 
=  3inNo.  4  4a;   =2  in  No.  4,  2,  3,  40,  4  46,  42,  43. 


757 

Der  Sauerstoff  von  ft  :  ft  ist  in  4  Analysen  s  4  :  S.  In  drei  Analysen  bleibt 
r  Sauerstoff  von  ft  unter  dem  Doppelten,  in  allen  übrigen  Analysen  hin- 
gen betrfigt  er  mehr  als  das  Doppelte  von  dem  der  Basen  ft,  und  steigt  hier 
lige  Mal  selbst  auf  2,5.  Der  Grund  kann  in  einem  Gehalt  an  Eisenoxydul 
sucht  werden. 

Nun  hat  Hermann  wirklich  in  allen  von  ihm  untersuchten  E.  Eisen- 
ydul  gefunden,  und  zwar  in  den  Varietäten  von  Arendal  und  Bourg  d'Oisans 
bis  6  p.  G. 

Ich  habe  den  E.  von  Arendal  zu  verschiedenen  Zeiten  im  gegltthten  und 
igegltthten  Zustande  auf  Eisenoxydul  geprüft,  ohne  dasselbe  nachweisen  zu 
nnen.  Eine  abermalige  Wiederholung  dieser  Versuche,  wobei  das  ungeglühte 
neral  mit  Boraxglas  geschmolzen ,  das  bräunlichgelbe  Glas  bei  Luftausschluss 
Chlorwasserstoffsäure  aufgel(lst  und  mit  einer  titrirten  Auflösung  von  Über- 
ingansaurem  Kali  geprüft  wurde,  ergab  in  der  That  4,65  p. C.  Eisenoxydul, 
»enso  fand  ich  in  dem  E.  von  Traversella  (6.)  3,6  p.G.,  in  dem  hellen  (c.) 

2  p.  C.  Eisenoxydul,  und  in  dem  von  Achmatowsk  gleichfalls  3,6  p.G. 

Der  E.  von  Bourg  d'Oisans  enthält  nach  Hermann  5,55  p.G.  Eisen- 
ydul. 

Der  E.  von  Guttannen  gab  mir  bei  der  volumetrischen  Analyse  4,95p.  G. 
senoxydul. 

Stockar-Escher  prüfte  die  von  ihm  analysirten  schweizerischen  E.  im 
glühten  Zustande  vergeblich  auf  Eisenoxydul. 

Indessen  muss  man  in  Betreff  des  Eisenoxyduls  vorsichtig  sein.  Her- 
ann hat  nämlich  den  E.  immer  vorher  geglüht.  Ich  habe  gefunden,  dass 
diesem  Fall  der  E.  von  Traversella  (6)  statt  3,6  nun  7,46  p.  G.,  und  der 
He  (c)  statt  2,2  nun  4,2  p.  G.  Eisenoxydul  gab,  entweder  eine  Folge  des 
ühens  an  sich  oder  der  reducirenden  Gase  der  Feuerung,  deren  Wirkung 
)n  nicht  wird  vermeiden  können.  Femer  aber,  und  dies  ist  weit  wich- 
;er,  ist  in  dem  E.  wohl  öfter  Magneteisen  fein  eingewachsen,  und 
3S  gilt  besonders  für  den  E.  von  Achmatowsk,  dessen  Krystalle  mir  von  Her- 
ann mitgetheilt  wurden ,  damit  ich  mich  selbst  von  ihrem  Gehalt  an  Eisen- 
ydul  überzeugen  möchte.  Sie  gaben  in  der  That  6,5  und  6,6  p.  G«  desselben, 
s  ich  sie  aber  genau  prüfte,  zeigten  sie  sich  mit  zahlreichen  sehr  kleinen 
igneteisenstein-Oktaedern  durchwachsen,  so  dass  selbst  die  3,6  p.G.  Eisen- 
ydul  in  der  mit  dem  Magnet  bebandelten  Probe  vielleicht  noch  zu  viel  sind, 
d  jedenfalls  hieraus  folgt,  dass  Hermann  zuviel  Eisenoxydul  angegeben  hat, 
ilches  zwar  oft  vorhanden  sein  mag,  immer  aber  nur  in  geringer  Menge. 

Berechnen  wir  jetzt  das  Sauerstoffverhältniss  in  denjenigen  E. ,  in  welchen 

3  Analyse  Eisenoxydul  angiebt. 


758 

te  ft     :     ft     :    Si 

4e.   4,66  p.  CR.  -•  7,80  :  43,86  :  80,48  o.  4  :  4,0:8,8»  4,0  :  8,0  :  S 

/:   4,86  -  H.  7,04:44,44:40,37  a.  :  8,0  ;  8,8  «- 4,0  :  8,4 

0.  5,20  -  H.  7,83  :  43,84  :  49,40  »  :  4,0  :  8,6  »  4,4  :  8,8 

26.5,55  -  H.  7,84  :  42,68?  49,52  =  :  4,6  :  2,5  —  4,2  :  8,0 

36.   3,59  -  R.  7,43  :  43,94  :  49,46  r=  :  4,9  :  8,7  ««  4,4  :  8,4 

c.   8,84  *  R.  7,84  :  42,39  :  49,90  «  :  4,6  :  2,5  »  4,9  :  4,9 

46.4,95  -  R.  7,64:43,44:20,00»  :  4,8  :  2,6  »  4,4  :  2,4 

40.      2,84  -  H.  6,96:44,43:49,45»  :  2,4  :  2,8  »  4,4  :  2,3 

44a.   3,25  -  H.  7,42  :  44,50  :  48,92  »  :  2,0  :  8,5  »  4,8  :  8,4 

6.3,59  -  R.  7,65:43,85:49,60»  :  4,8  :  8,6  »  4,8  :  8,0 

42.  2,20  -  H.  7,94:42,30:49,53»  :  4,6  :  8,5  »  4,8  :  8,0 

43.  8,56  -  H.  7,44:42,94:49,45»  :  4,8  :  2,6  »  4,4  :  8,4 

44.  4,60  -  H.  7,33:42,72:49,44»  :  4,8  :  2,6  »  4,4  :  2,4 

Man  sieht  hieraus ,  dass  das  eiolaohe  Sauentoffverhülüiiss  von  4:8: 
auch  bei  einem  Gehalt  der  E.  Yon  einigen  p.  G.  Eisenoxydol  bestehen  hkih 
und  man  wird  in  Anbetracht  der  Schwierigkeiten ,  welche  die  ganane  Bestia 
mung  der  Oxyde  des  Eisens  darbietet ,  liuf  die  angeführten  Zahlen  keinen  i 
grossen  Werth  legen. 

Dennoch  glaubt  Hermann  aus  seinen  Analysen  schliessen  la  mflsse 

dass  das  Sauerstoffverhältniss  im  Epidot  (wozu  er  allerdings  auch  den  BncUai 

dit  und  Orthit  rechnet)  sehr  verschieden  sein  könne,  so  dass  nur  die  allg 

meine  Formel 

mft*Si  +  nft*Si' 

alle  Varietäten  umfasse.  Er  nimmt  an,  dass  nur  die  Verbindungen 

3  A«Si  -f.     R«Si« 
3ft*Si  +  2R*Si« 

eigen thttmlicbe  seien,  alle  übrigen  aber  durch  Vereinigung  derselben  (Heterom< 
rie)  entständen. 

Ich  habe  zu  beweisen  gesucht,  dass  diesen  Annahmen  die  faktische  Stat 
abgeht,  dass  die  verschiedeaen  Sauerstoffproportionen 

4  :  4{  :  2|^,  4  :  4i  :  2|  und  4  :  4^  :  2i 

au&  Jen  Analysen  in  dieser  Schärfe  nicht  hervorgeben,  und  dass,  wenn  man  d 
relativen  Mengen  Eisenoxyd  und  Oxydul  etwas  ändert,  jene  complicirten  Vei 
hältnisse  sich  gleichfalls  ändern ,  und  zwar  meist  so ,  dass  sie  auf  das  einfacl 
4:2:3  hinaus  oder  ihm  nahe  kommen. 

Die  Heihoden  der  Minerilanalyse  und  die  Beschaffenheit  des  Materials  mt 
eben  es  selbst  bei  der  grOssten  Sorgfalt  und  Geschicklichkeit  unmöglich,  math< 
matische  Schärfe  in  den  Resaltaten  zu  erlangen ,  und  jede  Abweichung  von  d 
Annahme  einfacher  Verhältnisse  ist  nur  geeignet,  das  Licht  zu  verdunkeli 
welches  die  Arbeiten  Berzelius'  auf  diesem  Gebiete  verbreitet  haben. 

Dasselbe  gilt  von  der  Ansicht  Scheerer^s,  welcher  glaubt,  aus  sein< 
und  Stockar-Escber's  Analysen  statt  des  Sauerstoffverhältnisses  4:2: 


759 

}  von  4:2|-:8aB4:9:42  ableiten  zu  müssen.  Ein  Blick  auf  die  oben  ge- 
yeoe  üebersieht  der  Sauerstoffproportionen  in  den  einzelnen  Analysen  lehrt 
loch,  dass  diese  Annahme  nicht  zu  rechtfertigen  ist. 

Hermann  fand,  wie  schon  erwHhnt,  in  den  Epidoten  Kohlensaure, 
liehe  weder  andere  Untersucher  noch  ich  beobachtet  haben ^).  Indem  er  nun 
ise  Kohlensaure  (welche  ein  Theil  des  in  der  Glühhitze  entweichenden  Was- 
*s  zu  sein  scheint)  als  isomorph  mit  der  Kieselsäure  annimmt,  werden  seine 
sultate  noch  hypothetischer. 

Der  Wassergehalt  der  Epidote  giebt  sich  beim  Glühen  durch  einen  Ge- 
chtsverlust  zu  erkennen,  den  ich  zuerst  an  dem  E.  von  Arendal  wahrnahm. 
d  neueren  Untersuchungen  Stockar-Escher's  und  Scheerer's  thun  dar, 
SS  dieses  Wasser  i — 2,4  p.  C.  beträgt.  Der  Sauerstoff  desselben  verhält  sich 
m  Sauerstoff  der  Bfonoxyde  in  den  Analysen  der  Letztgenannten  im  Mittel  s 
98  :  6,66  ax  4  :  3,36.  Da  es  sich  in  allen  bisher  genauer  untersuchten  E. 
funden  hat,  und  seine  Menge  ziemlich  constant  ist,  so  muss  man  geneigt 
in,  es  als  chemisch  gebunden  zu  betrachten,  wonach  seine  Menge  etwa 
ki.  ausmachen  würde ,  indem  dann  jenes  Verhältniss  einfach  as  4  :  3  ange- 
mmen  ist. 

Ist  gleich  die  Rolle,  welche  das  Wasser  im  E. ,  gleichwie  im  Zoisit,  Vesu- 
em  etc.  spielt,  noch  nicht  recht  klar,  so  dürfte  es  doch  am  wahrscheinlichsten 
in,  den  E.  als  ursprünglich  wasserfrei  zu  betrachten. 

Bucklandit.  G.  Rose  zeigte,  dass  dieses  Mineral  die  Form  des  Epidots 
lt.  Analysen  des  schwarzen  krystallisirten  B.  von  Achmatowsk:  a)  Sp.  G.  s 
51.  Hermann,   b)  Rammeisberg. 

a.  Sauerstoff.         b.  Sauerstofll 

Kohlensäure  0,32 

Kieselsäure  36,97  49,49  38,27  49,87 

Thonerde  24,84  4  0,io  24,25  9,9t 

Eisenoxyd  40,49  8,06          9,09  i,78 

Eisenoxydul  9,49  2,94          5,57  4,28 

Kalk  21,4  4  8,94  22,75  8,59 

Magnesia  —                            4,07  9,48 

Wasser  0,68                          2,00 

400,33  Tool 

Es  ist  also  der  Sauerstoff  von  R  :  ft  :  Si 

iti  a  «=  8,08  :  43,26  :  49,49  »  4  :  4,64  :  9,37  »  4,9  :  3  :  4,3 
6  »  8,46  :  42,65  :  49,87  =  4  :  4,59  :  8,43  =  4,9  :  3  :  4,7. 


4)  Höchsteos  Spuren. 


760 

Dies  ist  allerdings  nicht  die  Epidotzusammensettung,  die  indessen  siemlidi 
erreicht  wird,  wenn  das  Mineral  mehr  Eisenoxyd,  weniger  Oxydul  enthieih, 
was  fernerer  Versuche  bedarf.  Waren  z.  B.  in  a  1  t,i  ¥e  und  5,4  Pe  vorhandaa, 
so  wäre  das  Sauersloffverhilllniss  =  7,Si  :  H,52  :  19,49  =1:2:  8,65»= 
1,4  :  3,2  :  3.  In  meiner  Analyse  ist  das  Verhallniss,  wenn  man  alles  Eisen  all 
Oxyd  nimmt,  =  1  :  2,1  :  2,9.  Ich  halle  es  für  nicht  unwahrscheinlich,  dais 
dieser  dunkle  Epidol  Hagneteisen  entblilt ,  das  die  abweichenden  Resultate  her- 
vorbringt. 

Bagrationit.  Kokscharow  hat  diesen  Namen  einem  Mineral  von  dem 
Fundort  dos  Bucklandlts  gegeben,  welches  schwarze  zwei-  und  ciogtiediige 
Kryslalle  bildet,  deren  sp.  G.  =:  i.llSist. 

Nach  Her  mann  hytleu  sie  die  Form  des  Epidots,  und  waren  mit  6m 
Bucklandit  identisch.  (Hat  U.  das  Mineral  von  Kokscharow  untersucht,  des- 
sen sp.G.  viel  grösser  ist?) 

Es  blüht  sich  v.  d.  L.  auf,  kocht  und  schmilzt  dann  zu  einer  schwaraen 
magnetischen  Kugel.    Hit  den  Flüssen  reagirt  es  auf  Kieselsaure  und  Eisen.  E. 


III.    Slniigaiiepidot. 

Schmilzt  V,  d.  L.  unter  Aufkochen  sehr  leicht  zu  einem  schwarzen  Glase 
Reagin  mit  den  FlUssen  auf  Hangan  und  Eisen. 
Wird  von  Säuren  nicht  ancegriifen. 

Nach  meinen  Versuchen  schmilzt  er  in  starker  Hilze  zu  einem  braunlich- 
gelben  Glase,  wobei  er  2,76  p.  C.  am  Gewicht  verliert.  Das  Pulver  ist  nun  brauo- 
lichgelb  [vorher  roth) ,  und  bildet  mit  Chlor wasserstolTsaure  eine  vollkommeoe 
Gallerte. 

Analysen  des  H.  von  St.  Harcel: 

a.  b.  c.  d.  e. 

Cordicr.  Sobrcro.  Harivall.  GeSken.  Deville. 
Kieselsaure  33,5  37,S6  38,17  36,87  37,3 
Thonerde  15,0         U,30         17,68  -      11,76         13,9 

Eisenosyd  1 9,S  8,23  6,60         i  0,3(  4,8 

Manganoxyd        <3,7        24.45         f4,08         48,25         19,0 
Kalk  14,5         13,42         21,65         82,78         22,8 

Magnesia  —  —  4,82  —  0,8 

GlUhverlusl  —  0,40')        _  _  — 

96,!       100,66       400,27       100.  100. 


*)  Zinn- und  Kupferoiyd. 


761 


Sauerstoff. 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Si 

47,39 

19,65 

19,96 

19,44 

19,36 

Äl 

7,00 

7,64 

8,84 

5,49 

7,4« 

9e 

5,85 

2,47 

1,98 

3,10 

1,44 

Sn 

4,05 

7,63 

4,33 

5,53 

5,85 

Ca{ftg) 

M* 

3,83 

6,92 

6,51 

6,69 

Hiernach  ist  das  Sauerstoffverhältniss : 

Ca    :    ft     :     Si 

o.  (Cordier)    =  4  :  4,08  :  4,2    =»  0,7  :  2,9  :  3 
6.  (Sobrero)   =  i  :  4,55  :  5,1     =  0,6  :  2,6  :  3 

c.  (Harlw.)     =4:2,4     :  2,9    =4,0:2,2:3 

d.  (Geffk.)      =4  :  2,48  :  2,94  =  4,0  :  2,2  :  3 

e.  (Deville)     =  4  :  2,2    :  2,94  =  4,0  :  2,3  :  3 

Die  beiden  ersten  Analysen ,  welche  etwa  4  4  p.  C.  Kalk  angeben ,  stimmen 
sder  unter  sich ,  noch  mit  der  Epidotmischung.  Die  drei  letzten  dagegen ,  in 
tnen  der  Kalk  22  p.  C.  ausmacht,  entsprechen  dieser  Mischung  sehr  wohl, 
iewohl  sie  in  dem  Gehalt  an  den  drei  Sesquioxyden  zum  Theil  sehr  diffe- 
*en. 

Setzt  man  beim  Hanganepidot  gleichfalls  das  Sauerstoffverhttltniss  ft :  R  :  Si 
4  :  2  :  3  voraus,  indem  man  das  Eisen  als  Oxyd  annimmt,  und  in  b  ein  Drit* 
l  vom  Sauerstoff  der  Säure  fUr  die  Monoxyde  berechnet,  so  hat  man : 

b.  c. 


Ä  7,64 

Pe  2,47 

Un  3,45 

Mn  2,72 


8,241 
43,53  4,98H4,55  4,44}-44,74 

4,33 


Ca  3,83/  ^'^^  6,92  6,59 

Man  sieht  dann,  dass  Sobrero^s  Analyse  der  Formel 

^  Mn/  ^'  ^ 

it  entspricht,  während  die  übrigen  fast  so  viel  Kalk  oder  noch  etwas  mehr  da- 
m  enthalten,  als  erforderlich  ist,  so  dass  gar  kein  Mangan oxydul  vorhanden 
in  konnte,  und  dann,  jedoch  minder  genau,  gleichfalls  der  allgemeinen  Epidot- 
rmel  sich  anpassen. 

Da  indessen  einige  Zweifel  entstehen ,  ob  der  M.  so  abweichend  zusam- 
engesetzt  sei,  wie  die  Analysen  angeben ,  und  da  keine  derselben  des  CHUh- 


7aa 

Verlustes  ErwHhoDng  thut,  und  doeä  auf  100  Th.  stimmt, 
sein  kaon,  so  verdient  das  Mineral  eine  neue  Untersuchang. 

Bei  mehreren  Versuchen  mit  dem  Mineral  habe  ich  Wi 
(li,46  p.  C.)  gefunden,  wahrend  die  Thonerde  17— (8,  das 
3  p.c.  betrug.  Der  Hangangebalt,  iils  Oxyd  berechnet,  t 
13  und  14,  der  Kalkgcbalt  zwischen  17  und  19  p.C.  OEFen 
bcn  nicht  rein. 

Sobrero,  welcher  8,23  Pe  und  2i,t58n  fand,  nahm 
dieses  theilweise  als  Oxydul,  indem  er  bei  der  Behandln; 
Fluorwasserstoffsäure  schwerlösliches  MnFl  und  rolbes  I 
erhielt.  In  dieser  Art  ist  das  SauerslofTverhilltniss : 


Si 

19, CS 

M 
du 

7,611 
„;„}(  3,3.1 

Mn 

t,(l81 

Fe 

(.6ll  C,5Ö 

Ca 

3,83 

Thalil.  Ein  rothes  derbes  Mineral,  zuerst  von  Suli 
Norwegen,  bekannt,  von  dem  es  iweifelhaft  ist,  ob  es  d 
dots  besitrl,  wie  Levy  und  Brocke  behaupten,  enthS 
4e,l  Kieselsaure,  25,95  Ceroxyd,  12,5  Kalk,  8,0  Kali,  S 
Wasser. 

Berzelius  fand  indessen  darin  die  Bestandtheile  des 
tiver  Prüfung,  und  C.  Gmelin  bestätigt  dies  durch  eine  Ai 
dasselbe  Mineral  von  der  Eisengrube  Klodeberg  bei  Arendal 
Berlin  untersucht  worden. 

C.  Gmelin.    Ssuentoff.    Berlin.    Si 


Kieselsaure 

i2,84 

M,I8 

i0,28 

Thonerde 

31, U 

44,Bt 

34,84 

Eisenoxyd 

2,29 

0,(9 

1,54 

Manganoxyd 

4,63 

0,« 

4,05») 

Kalk 

48,73 

6,tS 

21,(2 

Magnesia 

— 

0,66 

Natron 

4,89') 

0,4S 

— 

Wasser 

0,61 

4,32 

Tanadinsaure 

— 

0,22 

99,43 

98,53 

1)  Hit  Spuren  voB  Kitl. 

t]  B.  nimmt  dai  Un  als  Oiydnl. 

763 


Es  ist  also  der  Sauerstoff  von 


G.  a  6,83 
B.  es  6,38 


ft     :     Si 


1 


15,72  :  «2,23  =  <  :  2,7  :  3,8 
15,64  :  20,91  »  1  :  2,4  :  3,3 


Werden  Eisen  und  Mangan  als  Oxydule  berechnet,  so  ist: 

G.  =  6,62  :  14,54  :  22,23  =  1  :  2,2  :  3,3 
B.  =  7,23  :  14,87  :  20,91  =  4  :  2,0  :  2,9 

Nur  in  letzterem  Fall  hatte  der  Th.  also  das  Verhältniss  1  :  8  :  3  des  Epi- 
ots,  und  doch  deutet  seine  rothe  Farbe  auf  Hanganoxyd. 

Baer:  J.  f.  pr.  Chem.  XLVII,  46^  —  Berlin:  Pogg.  Ann.  LXXVIII,  444.  —  Beu- 
dant:  Ann.  MinesIISör.  V,  848.  —  Cordier:  J.  des  Mines  XIII,  480.  —  Deville: 
DanaIVSuppl.  -^  Drapiez:  Institat.  4850.  i9t.  —  Geffken:  Epidot.  quor.  ana- 
lysis.  Diss.  Jenae  4824.  —  C.  Gmelin  :  Pogg.  Ann.  XLIX,  589.  —  Hartwall :  K.  Vet. 
Ac  H.  4888.  4  74.  Pogg.  Ann.  XVI,  488.  ~  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  XUII,  85.  84. 
XLIV,  806.  LXX,  884.  —  Kokscharow:  Pogg.  Ann.  LXXIH,  488.  —  Kühn:  Ann. 
d.  Chem.  u.  Pharm.  LIX,  878.  —  Lory :  Bull,  g^olog.  H  Sör.  VU,  548.  — *  Osersky. 
Verh.  d.  Petersb.  min.  Ges.  484S.  66.  —  Rammelsberg:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  509: 
LXXVI,  89.  LXXXIV,  458.  Monatsb.  d.  Berl.  Akad.  4856.  —  v.  Rath:  S.  Wemerit.  — 
Scheerer  (Richter) :  Pogg.  Ann.  XCI,  878.  XCV,  584.  J.  f.  pr.  Chem.  LXXV,  467.  — 
Sobrero:  Berz.  Jahresb.  XX,  884.  ^  Stockar-Escher:  8.  Scheerer.  —  Thom- 
son: Rec.  of  gen.  Sc.  4885.  II.  Outl.  I,  44  6.  —  Vauquelin:  Haoy  Traitö  II  Edit.  II, 
570.  —  Wagner:  Ball.de  la  soc.  d.  nat.  d.  Moscoa  4844.  448.  —  Wandel:  In 
meinem  Laborat. 


V.    Eingliedrige. 
Anorthit  s.  Feldspathgruppe. 

5.   Anderweitige  Silikate. 

Leucophan  (Melinophan). 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  klaren  ins  Violette  ziehenden  Perle,  welche  durch 
lattem  trObe  wird.  LOst  sich  leicht  in  Borax  zn  einem  amethystfarbigen  Glase, 
interlässt  in  Phosphorsalz  ein  Kieselskeiett,  und  schmilzt  mit  wenig  Soda  zu 
iner  trüben  Perle ,  welche  bei  mehr  Soda  in  die  Kohle  geht.  Giebt  mit  ge- 
chmolzenem  Phosphorsalz  in  der  offenen  Röhre  Fluorreaktion. 

4.  Leucophan  von  LamO  unterhalb  Stockö  am  Langesundfjord ,  Norwegen. 
a)  Sp.G.  =s  2,974.  A.  Erdroann.  b)  Sp.G.  «  2,964.  Rammels- 
berg. 

8.  Melinophan  aus  dem  Zirkonsyenit  von  FredriksvSm,  Norwegen,  a)  Sp.  G. 
»  3,00.  Richter,  b)  Sp.G.  =:  3,018.  Rammelsberg. 


b. 

a. 

Finor 

6,n 

6,57 

8,3 

KieMlMun 

t;,88 

47,03 

44,8 

BgrjUerds 

l<,S4 

10,70 

8,8 

ThoDerde 

— 

4,03 

18,4 

Eiwnoiyd 

-   1 

Spur 

<,< 

Hanganoxydal 

(,o<; 

<,4 

Kalk 

85,00 

83,37 

3t,5 

Magnesia 

— 

0,(7 

0,8 

Natron 

fO,80 

H,86 

3,5 

Kali 

0,31 

0,30 

— 

Wasser 

— 

— 

0,3') 

<  08,08 

1 00,13 

99,7 

Hichter'a  Analyse, 

lie  als  eine  verlauSge 

beseiobnet 

in  Betracht  kommen. 

. 

Sauerstoff. 

<a. 

Ib. 

Ib. 

Fl 

8,68 

8,79 

8,43 

Si 

8t,8i 

84,48 

88,67 

«.(*! 

7,30 

7,86 

8,(7 

tt  (An)      0,S3 

— 

— 

Ca  (%      7,08 

6,71 

7,64 

Sa*) 

8,66 

8,9i 

8,43 

Die  CoDstUulion  des  L.  kann  ia  zweifacher  Art  aufgefa 

1.  Das  Fluor  ist  ausschliesslich  als  Pluorn 

den.    Diese  Ansiebt  wird  dadurch  unterstutzt,  daas  sein« 

reicfaeod  ist,  um  mit  dem  Natrium  Fluornatrium  zu  bilden. 

Sest  der  SauerstoS'  von 


Ca 

8.1») 

Si                      Na 

in  1o  =  3,0 

3 

(0,6                     ( 

1 1  =  2,8 

3 

(0,0                     ( 

U  -  S,B 

3 

8,3                     ( 

Wenn  duq  im  Leucophan  (N'o.  1)  das  Verhaitniss  3  : 

und  i  :  3  herrscht,  so  kann  derselbe  durch 

NaFl  +  (3CaSi-i-KeSi>) 

bezeichnet  werden. 

Ist  die  erste  Proportion  beim  Melinophan  (No.  2)  =  3 

so  würde  er  als 

NaFl  +  fCa»äi»+«eSi*) 

erscheinen. 

(]  Oxyde  von  Kb,  Ce,  Y,  Zr. 


/-\ 


765 

Leucophan.  Melinophan. 

Fl  »    237,5  =     5,98  Fl  =    237,5  =  6,62 

5Si  a  4925,0  =:  48,45  4Si  »  1540,0  ^  42,92 

Se»    473,0  =r  41,91  £ie  =    473,0  =  13,18 

3Ca  a  1050,0  a  26,43        Na  3Ca  »  1050,0  »  29,27        Na 

Na  «    287,5  =     7,23  =  9,71  Na  =    287,5  =  8,01  =  10,76 

3973,0       100.        102,48  3588,0       100.  102,75 

Bei  Vergleicbung  dieser  Zahlen  mit  den  gefundenen  stellen  sich  indessen 
Iche  Unterschiede,  wie  sie  1  At.  Kieselsaure  hervorbringt,  nicht  heraus;  ttber- 
es  sind  die  analytischen  Methoden  bei  fluorhaltigen  Silikaten  gerade  nicht  sehr 
eignet  für  ganz  genaue  Resultate.  Es  dürfte  daher  viel  angemessener  sein, 
ingein  der  Analyse  die  Differenz  im  Säuregehalt  zuzuschreiben ,  beide  Minera- 
in fCir  gleich  zusammengesetzt  zu  halten,  und  in  ihnen  den  Sauerstoff  von 
i  :  fie  :  Si  s  3  :  3  :  9  SS  1  :  1  :  3  zu  setzen.  Die  Formel 

2NaFlH.  (6CaSi4-Se*Si«) 
thält  alsdann  auch  weit  einfachere  Glieder. 

2  At.  Fluor  =    475  =     6,28 

9   -    Kieselsäure  s=  3465  =  45,83 

2  -    Beryllerde    =    946  =  12,51 

6   -    Kalk  »2100  =>  27,78 

2   -    Natrium       =r    575  =     7,60  =  Na  10,21 

7561       100.  102,61 

Wenn  die  Beryllerde  als  ein  Monoxyd  betrachtet  wird ,  so  kann  man  die 
inel 

(Na  Fl  4-  3fie«Si)  h-  (Na  Fl  4-  6(iaSi) 
treiben. 

2.  Das  Fluor  ist  gleich  dem  Sauerstoff  mit  allen  Radikalen 
rb  u  n d  e  n.    Bei  dieser  Annahme  ist  der  Sauerstoff  von 


Ca,  Na 


in  1a  4,07 

16  4,0 

26  3,7 

(=  4 


Se 


Si  Fl   :    A 


3     :  10,2  1  :  3,7 

3     :  10,1  1  :  3,4 

3     :  8,3  1  :  4,1 

3,2  :  9,0) 

Nimmt  man  4:3:9  und  1  :  4  an,  so  ist  es  eine  isomorphe  Mischung 

[2  (4RF1  4-  3SiFl*)  4-  (2BeFl«  4-  3SiFl«J] 
4-  16  (2ft*Si»  4-Se*Si»)     (L). 

Wählt  man  4:3:10  und  1  :  4,  so  erhält  man 

[4(RF1  4-  SiFl»)  4-  (BeFl»  4-  SiFl»)] 
4- 4  (4ASi4-8eSi)     (H.). 
Der  letzte  Ausdruck  wttrde  den  Vorzug  verdienen. 

Der  Leucophan  wurde  von  Esmark  entdeckt;  die  Angaben  von  Weibye, 
eg  und  Descloizeaux  über  seine  Form  und  Strukturverhältnisse  differi- 
I  sehr.    Der  anfangs  für  Wöhlerit  gehaltene  Melinophan  soll  sich  von  ihm 


^66 

ichfalls  unterscheiden,  wiewohl  schon  ScLeerer  beide  vereinigen  to  kBn- 
u  glaubte. 

DescIoiieRUK:  S.  Wöblerit.  —  A.  ErJmann:  Vel.  Acad.  Haudl.  «Sit.  B«n. 
Jabresb.  XXI,  iE».  —  Rainmeleboi-B:  Pogg-  Ann.  XLVllI,  iS7,  —  Rlcbter  ißA«*- 
rer)  :  J.  (.  pr.  CLem.  LV,  4(9. 

Barsowit. 

Ein  derbes  weisses  Minerai,  sp.  G.  =  2,752,  von  G.  Rose  in  Blöcken  im 
Goldsande  von  Barsowskoj  bei  Kyschtimsk  am  Ural  aufgefunden. 

Schmilzt  V.  d.  L.  schwer,  und  nur  an  den  Kanten  m  eiDem  blasigen  Glase; 
liist  sich  in  Borax  auf,  hinlcHflsst  in  Phosphorsalz  ein  KieselskeJetl,  und  fäitt 
sich,  mit  Eobaltsolulion  befeuchtet  und  ^egluiil,  blau. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsaure  leicht  und  untor  Gallenbildung  sersetil.   ^ 
Der  körnige  B.  enlhült  als  Miltoi  von  drei  Analysen  nach  Yarren  trapp:    I 
Sauerstoff.  £^ 

Kieselsäure         48,71  ss.is  i 

Thonorde  33,90  45,88  ' 

Kalk  13,89  (.Bai  ^ 

Magnesia  1,54  o.eij    ' 

99,44  i 

Der  Sfluerslofl' von  ft  :  Sl  :  Si  ist  =  1  :  3,19  :  5,1.   Das  Verbältniss  1 :3:S 

reprasentirt  eine  Verbindung  aus  2  Al.  Kalk  {%) ,   2  Al.  Thonerde  und  5  At, 

Kieselsaure,  welclie  sich  als  2  At.  Kalkbisilikal  und  I  At.  Thonerdesmgufesilital 

darstellen  liisst, 

aCaäi  +  Äi'Si". 

6  At.  Kieselsäure  =  ^SSä  =  J9,2fi 
2   -    Thonerde     =  1284  =  32,84 
2   -    Kalkerde      =     700  =  17,90 
3909       100. 
Sein  Sauerstoffverbaltniss  ist  zugleich  das  des  Cordierits.    Er  enthalt  1  Al. 
Kieselsaure  mehr  als  der  Anortbit,  und  eines  weniger  als  der  Labrador.  Weiler 
entfernt  er  sich  vom  Skapolith. 

G.Roie  undVarrentrapp:  Pogg.  Ann.  XLTIII,  S<T. 

Cordierit. 

Giebt  beim  Erhitzen  oft  eine  geringe  Menge  Wasser,  Schmilzt  v.  d.  L.  wiW 
Verlust  der  Farbe  schwierig  zu  einem  Glase.  Ist  in  Borax  und  Phosphorsali  lös- 
lich, in  letzterem  unt«r  Zurtlcklassung  eines  Kiesebkelets. 

Wird  von  Sauren  schwierig  angegriffen. 

Wir  stellen  hier  als  Cordierit  die  Substanzen  zusammen,  welche  mau  auch 
Dichroit,  Steinbeilit,  harter  Fahlunit,  JolJth,  Luchssaphir  genannt  hat,  und  dem 


767 

Zosammensetzung  zuerst  durch L. G m e  1  i n,  dann  durch Stromeyer, Schutz, 
Scheerer  u.  A.  ermittelt  wurde. 

In  den  nachfolgenden  Analysen  ist  das  Eisenoxydul  derselben  als  Oxyd  in 
Rechnung  gebracht. 

1.  Luchssaphir  aus  dem  Orient.  L.  Gmelin. 

2.  Gabo  de  Gata  in  Spanien.  Derselbe. 

3.  Tvedestrand  bei  Brevig  in  Norwegen.  Laugier. 

4.  Bodenmais  in  Baiem.  Stromeyer. 

5.  Orijarvi  in  Finland.     a)  Steinheiiith,  Stromeyer.     b)   v.  Bonsdorff. 
c)  Thomson,  d)  Schütz. 

6.  Fahlun.  Stromeyer. 

7.  FinspSng,  Ostgothland.  Sp.G.  =:  2,64.  Schütz. 

8.  Brunhult,  Sodermanland.  Sp.G.  =5  2,61.  Derselbe. 

9.  Krageröe,  Norwegen.  Farblos  oder  schwach  blau.  Scheerer. 

10.  Simiutak  in  Grönland.  Stromeyer. 

11.  Haddam^  Connecticut,  a)  Thomson,  b)  Jackson. 

12.  Unity,  New-Hampshire.  Jackson. 

4.  s.  8.  4.  5. 

a.  b.  c.  d. 


Kieselsäure          43,6 

42,3       44,0       i 

18,35 

48,54     49,95 

48,52 

49,69 

Thonerde             37,6 

33,4       30,0       ; 

J1,70 

31,37    32,88 

31,50 

31,40 

Eisenoxyd             5,2 

15,9       14,6 

9,24 

6,31       5,55 

4,80 

7,41 

Manganoxydul       — 

1,7        0,8 

0,33 

0,70       0,03 

0,24 

0,30 

Magnesia                9,7 

5,8       10,0 

10,16 

11,30     10,45 

45,00 

11,38 

Kalk 

3,1 

1,7    fi0,6 

0,59 

1,69      <,75 

4,70 

1,93 

Kali 

1,0(?)" 

100,8     100.       100,37 

99,91   100,61 

98,7€ 

101,81 

100,2 

e.              7. 

8. 

»••) 

10. 

Rieselsäure 

50,25         48,6 

49,7 

50,44 

49,17 

Thonerde 

32,42         30,5 

32,0 

32,95 

33,10 

Eisenoxyd 

4,4I(         11,9 

6,7 

1,07 

4,82 

Manganoxydul 

0,76           0,1 

0,1 

Ca  1,42 

0,04 

Magnesia 

10,85           8,2 

9,5 

12,76 

11.45 

Wasser 

1,66           1,5 

2,< 

4,02 

1,20 

100,39       100,8 

Aä 

100,1 

99,36 

44 

99,78 

1  "I 
a. 
Kieselsäure           49,62 

b. 
48,35 

48,15 

Thonerde             28,72 

32,50 

32,50 

Eisenoxyd            12,86 

6,66 

8,80 

Manganoxydul        1,51 

0,10 

0,28 

Magnesia 

8,64 

10,00 

10,14 

Kalk 

0,23 

— . 

— 

Wasser 

— 

3,10 
100,71 

0,50 
100,37 

401,58 

4)  Mittel  von  zwei  Analysen. 


Bei  der  Berechnung  müssen  die  Analysen  1 — 3  ausgeschlossen  bidbei 
ren  Resullale  wegen  der  analjlischcn  Helbodeu  nicht  richllg  sein  können 
die  Deutung  der  Übrigen  isl  No.  9  wegen  des  geringen  Eisengehalts  od 
scharfen  Trennung  der  Thonerde  und  Magnesia  am  geeigneisten.  Wird  ht 
Eisen  als  Oxyd  genommen,  so  ist  der  Sauerstoff 
von  ft     :      fi      :     Si 

=  5,-il>  :  15,64  :  S6,ä0  =  1   :  2,97  :  9,0  ■ 

rd  es  aber  als  Oxydul  berechnet,  so  ist  der  Sauerstoff  4 

=  5,*8  :  15,26  :  S6,S0  =  1  :  2,8  :  *,8 

i  der  im  ersten  FalJ   grösseren  Uebereinstimmung  mit  dem  eini 

I       liss  von  1  :  3  :  3  so  wie  aus  der  Farbe  des  betreffenden  C.  hat  Sc 

Becht  sich  für  die  Annahme  von  Etsenoxyd  erklflrl,  und  danach  ftl 

uieril  s  schon  für  die  Abänderung  von  F 

eslellt,  wonach  er  aus  2  At.  Bisi 

-'•u  mugnosia  unu  1   At.  i^rng       )silikat  von  Thonerde  (Eisen 

steht, 

2ttgSi  +  ^^)'Si». 

Untersucht  man  nun  die  Sauei        proportionen  bei  eisenreicberea  \ 
ten,  so  findet  man : 

äg(län)  :    Pe    :    Si 

No.  6.     =.  *,5f  t  :  1,33  :  36,09 

10.  =  i,59  :  10,46  :  1,4i  i  25,53 
5a.  =  i,67  :  U,65  :  1,89  :  25,20 
i.  =  4,13  :  14,80  :  2,77  :  25,10 
7.  =  3,30  :  14,24  :  3,57  :  25,23 
Oder  il     :      S      :     Si 

No.  6.  =  3,51  :  16,47  :  2G,09 
10.  =  4,50  :  16,90  :  25,53 
5o.  =-:  4,67  :  16,54  :  25,20 
t.  =  4,13  :  17,57  :  25,10 
7.  =  3,30  :  17,81  :  25,23 
Han  sieht,  dass  in  allen  Fallea  der  Sauerstoff  vo 
von  dem  der  R  ausmacht. 

Nimmt  man  nun  das  Eisen  ganz  als  Oxydul, 
Verhältnisse ; 


1  K  mehr  als  das  Dreil 


0  werden  die  angcfül 


R 

* 

Si 

6. 

=  5,40 

(ö,li 

S6,09 

10. 

=  5,55 

15,46 

25,53 

5o 

=  5,93 

14,65 

S5,20 

i. 

=  5,98 

«4,80 

25,(0 

7. 

=  5,68 

I4,2i 

85,23 

769 

r  }  Dt  nun  die  Thonerde  allein  nicht  Sauerstoff  genng  entbMlt,  so  folgt,  dass  in 
diesen  Cknrdieriten  beide  Oxyde  des  Eisens  enthalten  sein  mOssen.  Ihre  relative 
JlfBfigB  berechnet  sich ,  wenn  4  At.  ft  gegen  i  At.  ft  vorhanden  ist ,  folgender- 


6.              40. 

Sa. 

4. 

7. 

Eisenoxyd     4,20      4,30 

3,50 

3,50 

8,17 

Eisenoxydul  2,92       3,47 

• 

2,53 

5,16 

7,86 

Sauerstoff  von     ft 

ft      : 

:     Si 

6.     s  5,16  : 

15,50  : 

26,09 

10.     «  5,29  : 

15,85  : 

25,53 

5  a.  as  5,23  : 

15,70  : 

25,20 

i.     s  6,28  : 

46,85  : 

25,10 

7.     «  5,05  : 

15,19  : 

25,23 

V.  Bonsdorff:  Scbwgg.  J.  XXXIV,  169.  —  L.  Gmelin:  Ebendas.  XIV,  346.  — 
Jackson:  Dana  Min.  III.  Edit.  p.  406.  —  Laagier:  Ans.  Ilines,  II  84r.  I,  S66.  — 
Schearars  Pogg.  Ann.  LXVIII,  S49.  —  Schütz:  Ebendas.  LIV,  565.  —  Stro- 
mayar:  üatarsuchangen.  S.  319.  434.  —  Thomson:  OutUnas  I,  S78, 

Saphirin. 

V.  d.  L.  unschmelzbar. 

Siromeyer  und  neuerlich  Da mour  untersuchten  dies  blaue  harte  Mi- 
neral von  Fiskenaes  in  Grönland. 

Siromeyer.  Damour.')     Sauerstoff. 

Kieselsaure         4  4,51         4  4,86  7,74 


Thonerde  63,40        63,25  39,54 

r,74| 


Magnesia  46,85        4M8         7,,..   3^5 

Eisenoxydui  3,92  4,99         0, 

Manganoxydui      0,53         99,38 
Kalk  0,38 

Glühverlust  0,49 

99,78 

Da  der  Sauerstoff  von  Magnesia  (l^e) ,  von  Kieselsäure  und  Thonerde  =s  4  : 
^  :  4  ist,  so  besteht  der  S.  aus  3  At.  Kieselsaure,  6  At.  Magnesia,  und  8  At. 
*Thonerde.  v.  Kobell  hat  ihn  in  Folge  dessen  als  eine  Verbindung  von  Thon- 
"^rdesilikat  und  Magnesiaaiuminat  (Spineil)  betrachtet, 

*:       \  Äl»Si'  +  6  figÄI, 

«  3  At.  Kieselsaure  »  4455  s  4  4,83 

8  -    Thonerde     =s  5436  =  65,92 
6   -    Magnesia       =  I0OO  a?:  49,25 
-t  *  »4      TW. 


4)  Sp.  G.  «  3,478.  Mit'el  zweier  Analysen. 
Raaaelsberg^t  Mioeralcbomie.  49 


ii 


770 

Wird  in  Dftmour's  Analyse  das  Elsen  als  Oxyd  i 

sie  noch  genauer  obiges  SsuerstolFverbSltnias. 

Gegen  die  Formel  dieser  eigenthOmlichen  Verbindung  tisst  sieh  mir 
fremdend  die  iweiladie  Bolle  bemerken,  welche  die  Thonerde  darin  qne 

Damonr:  BnU.  |«ol.  de  Fr.  U  S«r.  VI,  SIS.  —    Stroneyer:  GUb.  Aai 
■T(.  nnlenaclituigen  I,  tu. 

Ä  n  h  a  D  g. 

Wasserfreie  Silikate,  deren  Nalur  x'weifelhafl  ist. 

Boltonil.  Von  Bolton,  Massaobusets.  V.d.L.  unscbmelxbar,  nteh' 
son  ans  &6,6i  Kieselsaure,  6,07  Thonerde,  36,58  Magnesia,  S,46  Eisei 
bestehend,  bt  vielielcfat  Homblflnde. 

Boltonlt:  &  bfMr  Ollvin.  —  TbomsOD:  Ban.  Jihrasb.  XVU,  tM. 

Breislakil.  Braune  nadeißinnige  Kryslalle,  nach  Chapman  voi 
fbnn,  in  Laven  vorkommend. 

Grucit,  von  Glonmel  in  Irland,   nach  Thomson  ans  6,0  Eie» 
81,66  Eisenoxyd,  6,86  Thonerds,  i,0  Kalk,  0,63  Magnesia  bestdicBd,  i 
leicht  eine  Pseudomorpbose  von  Andalusit  oder  Staurolith. 
Oatlines  I,  tIS. 

Danburit,  ein  blassgelbes  eingliedriges  Mineral  vonDanbury,  C« 
Gut,  dessen  sp.  G.  =  2,957  ist.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  phosphon 
d.  L.  und  schmilzt  langsam  zu  einem  weissen  blasigen  Glase.  Sbepard 
kein  Wasser,  l^rbt,  besonders  nach  dem  Befeuchten  mit  Schwefelsfiu 
Flamme  grOn,  und  schmilzt  leicht.  Smith  u.  Brush. 

Wird  nach  Sbepard  von  Cblom-asserstoSsaure  terselit. 


Shepard. 

Emi. 

Smith  u.  Bnub. 

Borsaure 

10,04 

87,70 

Kieselsaure 

66,00 

19,78 

48,(0 

Thonerde 
Eisenoxyd 

,_,,»} 

<,88 

0,30 

Haoganoxyd 

— 

0,56 

Kalk 

98,33 

83,59 

88,44 

Magnesia 

1,64 

0,40 

Natron  \ 

S  ti 

9,88 

ao,5o 

Kali       / 

4,31 

(00. 

Yttererdo  {?) 

0,85 

100. 

Wasser 

8,00 
100. 

771 

Bei  sdcben  DiffiBrenzen  bleibt  die  Natur  des  Minerals  zweifelhaft.  Die  letzte 
ioalyse  würde  auf 

Ca  -f-  fi  -h  2  5i  =  <!ia §i  -h  fiSi 
[euten. 

Brni:  Dana  Min.  III  Ed.  t84 .  ^   Sbepard:  Am.  J.  of  Sc.  XXV,  4  SS.    Pogg.  Ann. 
L,  482.  —  Smith  u.  Brush:  Dana  IV  Ed.  24S.  J.  f.  pr. €hem.  LXI,  472. 

Erlan  aus  dem  Erzgebirge  sollte  nach  Lampadius  Kalksilikat  sein,  wähl- 
end C.  Gmelin  53,46  Kieselsaure,  U,03  Thonerde,  7, U  Eisenoxyd,  0,64 
langanoxyd,  44,4  Kalk,  5,42  Magnesia ,  2,61  Natron  und  0,6  Gitlhverlust 
ngiebt. 

C.  Gmelin:  Schwgg.  J.  XXXVII,  76.  —  Lampadius:  Ebendas.  XXX,  258. 

Gadolinit.  Die  Gadolinite ,  selbst  von  dem  nämlichen  Fundort ,  zeigen 
«im  Erhitzen  ein  verschiedenes  Verhalten. 

Der  G.  mit  splittrigem  Bruch  schwillt  zu  einer  blumenkohlartigen  Masse 
n  (wobei  sich  etwas  Wasserdampf  entwickelt).  Der  G.  mit  glasigem  Bruch 
chwillt  nicht  oder  wenig  an,  wird  graugrün,  schmilzt  nicht,  zeigt  aber  ein  leb- 
laftes  Verglimmen  (wodurch  das  spec.  Gew.  nach  v.  Kobell  etwas  vermehrt 
rird).  Der  G.  von  Kärarfvet  giebt  etwas  Wasser,  brennt  sich  auf  Kohle  weiss, 
md  schmilzt  schwer  zu  einem  dunkelgrauen  oder  rOtfalichen  trüben  Glase.  Mit 
len  Flüssen  erhalt  man  die  Reaktionen  des  Eisens  und  der  Kieselsäure,  zuwei- 
en  auch  die  des  Mangans. 

Er  wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt,  wobei  sich  Kieselsäure  gallert- 
irtig  ausscheidet.  Die  Flüssigkeit  ist  gelb,  und  enthält  Eisenoxyd.  Nach  vorgän- 
;igem  Glühen  wird  er  viel  schwerer  angegriffen. 

Gadolin  untersuchte  den  G.  von  Ytterby  im  J.  4794,  und  fand  darin 
4  p.  C.  Kieselsäure,  49  Thonerde^  42  Eisenoxyd  und  38  einer  neuen  Erde,  die 
im  mit  Thonerde  und  Kalk  Aehnlichkeit  zu  haben  schien.  Ekeberg  wieder- 
olte  4797  diese  Versuche,  und  erhielt  25  p.  C.  Kieselsäure,  48  Eisenoxyd, 
,5  Thonerde  und  47,5  der  neuen  Erde,  welche  er  nach  dem  Fundort  Ytter- 
rde  nannte.  Klaproth  undVauquelin  erhielten  dieselben  Bestandtheile, 
enn  auch  in  anderen  Verhältnissen.  Später  theilte  dann  Ekeberg  neue  Ver- 
lebe mit,  nach  denen  der  G.  nicht  Thonerde,  sondern  Beryllerde  enthielt, 
ierauf  zeigte  Berzelius  im  J.  484  5,  dass  der  von  seinen  Vorgängern  erhalte- 
en  Yttererde  eine  bedeutende  Menge  Ceroxydul  beigemengt  gewesen  war, 
ad  machte  drei  Analysen  bekannt,  auf  deren  Grundlage  die  neueren  von  Con- 
el,  Thomson,  Richardson,  besonders  aber  von  Berlin  undScheerer 
^folgt  sind. 

Berzelius  und  seine  Nachfolger  haben  nicht  in  allen  Gadoliniten  Beryll- 
rde  gefunden.  Da  dieselbe  auf  die  Constitution  des  Minerals  von  wesentlichem 
influss  ist,  so  trennen  wir  danach  die  vorhandenen  Analysen. 

49* 


die« 

,..,.   Kk.htifr 

,kj    kiji.ioik. 

Ww  *i.  Dwnelbe. 

a. 

b. 

c 

«,S5 

n, 

Thonerde             — 

0,50 

— 

— 

.  - 

riterenk           S5,S 

59,75 

60 

Eisenex})!         <e,t 

Fe(7,50 

45 

Wuser              - 

0,50 

0 

99,5 

99,50 

99 

A.  Beryll«rd0frfl[«r  Gtdolinlt. 
(,  Finbo  bei  FahluD.  Berzelius. 
S.  Broddbob«  Fabian.  D«rsribe. 
3.  YUerby.   d)  B«fm  Erhitun  stark  anschwellend,  kau 
otend.  b)  ond  c)  Glasiger  Gadolinit.  Berlin. 


95,80 

ii,l6 

8i,65 

Thonerde 



Eiseniiiydiil 

(0,26 

(l,3i 

U,69 

Yllererde 

«5,00 

iS.93 

51,38 

Cenixydu] 

16,69 

<6,90 

7,99 

Ealt 
■a^Desis 

— 

=  1 

1,89 

Kali 

— 

— 

— 

Natron 

— 

— 

— 

GiUhverliut 

0,60 

0,60 

<00. 

98,35 

98,93 

S5,( 
0,i 
14.i 
50,( 

^^ 

O.J 

0,1 

0,1 

fOO,< 


B.    B«ryll«rdeballiger  Gadollnii 

4.  Ytleri>y.  a,  b)  Beim  ErhiUen  slaii  aafocbwellend, 
gliEQmeDd ;  c)  nicht  aufschwellend  und  surk  vei^ii 

5.  Angeblich  von  Fabian.  Connel. 

6.  Wahrscheinlich  von  Ytlerby.  Thomson. 

7.  Desgl.  Hichardson. 

8.  Hillerfle  in  Norw^«n.  Von  mnschligem  Bruch,  s 
\'erfHimmead ,  nnd  dann  4,63  wiegend,  wShrende 
lan^t,  und  durchscheinender  wird,  a)  Frohere, 
Scheerer'). 


^\ 


773 


4. 

5. 

<. 

a. 

b. 

c. 

Kieselsaure         24,65 

S4,86 

24,85 

27,00 

24,33 

Beryllerde            S,43 

3,50 

4,80 

6,00 

11,60 

Eisenoxyd             — 

— 

— 

14,50 

13,59 

Eisenoxydul        15,03 

U,80 

43,01 

— 

— 

YUererde            49,60 

48, 3S 

51,46 

36,50 

46,33 

Ceroxydul      \     -  ^ . 
Lanthanoxyd  J      ''^* 

7,H 

5,24  €e  14,33 

4,33 

Kalk                     0,46 

0,67 

0,50 

0,50 

— 

Magnesia             Spur 

0,67 

1,11 

— 

— 

Wasser                  — 

— 

— 

— 

0,98 

99,54 

100,23 

7. 

100,97 

8. 

98,83 

100,16 

Kieselsäure 

24,65 

a. 
25,78 

b. 
25,59 

Beryllerde 

n,05 

9,57 

10,18 

Eisenoxyd 

44,55 

1,28 

— 

Eisenoxydul 

— 

11,68 

12,13 

YUererde 

45,20 

45,67 

44,96 

Ceroxydul 

4,60 

1,81 

— 

Lanlhanoxyd 

— 

4,75 

6,33 

Kalk 

— 

0,34 

0,23 

Wasser 

0,50 
100,55 

— 

— 

1 

100,71 

99,42 

Abweichend  von  den  Übrigen  erscheint  ein  G.  von  KIrarfvet  bei  Fahlun, 

her  in  undeutlichen  Krystallen  von  aussen  schwarzer,  innen  braungelber 

e  vorkommt,  welche  zuweilen  einen  Kern  von  gewöhnKchem  schwarzem  G. 

ilten  (dessen  Pulver  hellgraugrttnlich  ist).  Nach  Berzelius  enthxit  er: 

a.  b. 

Kieselsäure  89,20  S9,48 

Beryllerde  4,70  2,00 

Eisenoxyd  8,30  8,00 

Manganoxyd  4,42  4,30 

Yttererde  47,62  47,30 

Ceroxyd  3,40  3,40 

Kalk  3,47  3,45 

Wasser  5,40  5,20 

400,34         99,53 
Berechnung  der  Analysen  unter  Voraussetzung  des  Eisens  als  Oxydul. 

A. 

4.  S.  9  a.  9  b,  9e. 


Si  (*l) 

13,39 

12,54 

12,79 

13,51 

13,24 

te 

2,28 

2,52 

3,26 

3,20 

4,50 

t 

8,37 

8,54 

9,55 

9,30 

8,47 

Ce 

2,97 

2,60 

1,18 

1,17 

0,90 

Ca  (Äg) 

— 

— 

— 

0,66 

0,25 

774 


Hiernach  ist: 

l\  :  Si 
in   1     =   13,12  :  1:),3*) 
2    =   13, S6  :  13, 5i 
3o=  14,36  r  12,79 
Ist  also   nur  Eiseooxydui   vorhanden 
(Singulo-)  Silikate, 

it'Si  =  Celäi. 
fcf 


iü   36   =  14,33  :  13,51 
3c  =  14,12:  13,«4 


sind   diese   Gadolinile   Halb- 


Sl 

(8,79 

12,90 

ä.flO 

14,01 

12,63 

18,79       13.38 

Ke 

1,35 

S,!S 

3,04 

3,80 

7,3ö 

7,00         6,07 

t« 

3,33 

3,28 

2,89 

9,90 

S,7ä 

8,89         2,84 

t 

9,8S 

8,99 

9,S7 

6.79 

8.45 

S,4I         8,49 

Ce  (La) 

1,13 

1,09 

0,77 

1,98 

0.64 

0,84         0,96 

Ca  iSg) 

0,13 

0,46 

0,^8 

0,14 

— 

—           0,10 

*:fc 

:  $i 

H 

:fc:Si 

4a 

=  30  :  3 

:  28 

6     =  i,8 

:  3  :   5,1 

ti 

=   19  ;  3 

:   IB 

7     =  5,8 

:  3  ;   8,5 

4c 

=   14:3 

:   19 

8a  =  5,6 

:  3  :  6,2 

5 

=     9:3 

:   11 

86  =  5,6 

:  3  :  6,8 

Es  ist  hiernach  nicht  möglich,  Tür  die  beryllhaltigen  Gadolinile  einen  passend^i 
Ausdruck  zu  finden.    Sind  die  beryllerdei'eichslcu  vielleicht 

aft^Si  +  BeSi? 
Addirl  man  den  Sauerstoff  der  Beryllerde  und  der  EiesolsiJure,  so  ist 


ft  :  Si,  ße 
in  4  a.  =  1  :  1,03 
i/>.  =  1  :  0,90 


6. 


:Si,ee 
;  1,69 
;  1,63 


5.       =  1  :1,50  Sb 

Die  Beryllerde  findet  sich  ebensowohl  in  G., 


=  I  :  (,63 

welcher  vergüniinl  (4  c.),  als  Sit 


darin  fehlt  [Berzelius] 

Hermann  macht  auf  die  Isomorphie  von  G.  und   Euklas  aufmerksam,  ii 
welchem  der  Sauerslofl"  der  Basen  und  der  Saure  ^5:4  ist. 

Borlia:  Berz.  Jahresb.  XVII,  HD.  Üfvors.  18(6.  86.  —  Berzolius:  AlhBDil 
iFia.  IV,  H8.S89,  Scbwgg.  J.  XJV,  S3.  XVI,  *»*.  XXI, SSI.—  Coonel:  Edinb.N.phÜ 
J.  1936.  Juni.  —  Ekeberg:  Gilb.  Ann.  XIV,  i(7.  —  Gadolin:  Scheerar's  J.  III,  i' 

-  HermanDi  J.  f.  pr.  Chem.  LXXIV,  471.    —  Klaproth:  Beitr.  III,  BI.  V,  HS.  - 
Richardson:  Thomson  Outl,  i,  410.  —    Sctieerer:  Pogg.  Aan.  LI,  417.  LVI,  t" 

-  Tlinnison:  Phil.  .Muß,  VII,  *»»,    ].  t.  pr.  Chem,  Vlll,  **. 


775 

Gedrit.  Schmilit  v.  d.  L.  leicht  zu  einem  schwarzen  etwas  schlackigen 
tnaii,  und  giebt  mit  den  Flttssen  die  Reaktionen  des  Eisens. 

Wird  von  SHuren  nicht  angegriffen. 

Nach  Dufr^noy  enthält  dies  dem  Anthophyllit  ähnliche  Mineral  von  H^as 
den  Pyrenäen : 


Kieselsaure 

38,8t 

Thonerde 

9,31 

Eisenoxydul 

45,83 

Magnesia 

4,13 

Kalk 

0,66 

Wasser 

2,30 

104,04 
gt  man  die  Thonerde  zur  Kieselsäure,  so  entspricht  das  Ganze  der  Augit- 
schung. 

Dufrönoy :  Ann. Ilines/ III  Sär.  X,  682.  Berz.  Jahresb.  XVIII,  334.    J.f.pr.Chem. 
XI,  n%. 

Glaukophan.  Färbt  sich  v.  d.L.  gelblichbraun  und  schmilzt  sehr  leicht 
einem  schmutzig  olivengrUnen  Glase.  Giebt  mit  den  Flüssen  die  Reaktionen 
s  Eisens. 

Wird  von  Säuren  nur  unvollkommen  zersetzt. 

Der  G.  von  der  Insel  Syra  (sp.G.  =s  3,408)  enthält  nach  dem  Mittel  zweier 
alysen  von  Schnedermann: 


Sauerstoff. 

Kieselsäure        56,49 

99,a5 

Thonerde           42,23 

5,74 

Eisenoxydul      40,94 

2,«1 

Manganoxydul     0,50 

0,44 

Magnesia             7,97 

3,08  >  8,68 

Kalk                    2,25 

0,64 

Natron                 9,28 

8,87 

99,63 

r  Sauerstoff  von  ft  :  Äl  :  Si  ist  nahe  ««4,5 

:  4  :  5,  vre 

aten,  entsprechend  der  Formel 

9RSi  +  2ÄlSi* 
stehen  würde. 

Er  ist  nach  Kenngott  identisch  mit  dem  Wihtisit  und  enthält  wabr*- 
leinlicb  einen  Theil  des  Eisens  als  Oxyd. 

Schnedermann:  (Hausmann)  Gött.  gel.  Anz.  4845.  Stck.  80.    J.  f.  pr.  Ghem. 
XXXIV,  838. 

Hypochlorit  (Grüneisenerde)  von  Schneeberg  wird  v.  d.  L.  schwarz- 
aun,  ohne  zu  schmelzen,  giebt  auf  Kohle  einen  gelblichen  Beschlag  und  auf 
satz  von  Soda  spröde  Metallkörner.    Wird  von  Säuren  nicht  zersetzt,  und 


:  M,S4  EietebSure,  14,65  Thonerde,  I3,0S  Winatk- 
9y68  Phosphorstfure,  und  ist  wohl  ein  Gemenge. 

Tiridi.  JeMe  f  SSS.   8cliwgg.  J.  LXVI,  44. 


a;^i»*^  sdMM  m  Gcneoge  von  Quarz  und  Silikatmasse  lu  aein« 


w^w«4e>' 


te  den  J.  aus  dem  Augiiporphyr  von  Orsk  am  Ural :  79,51 
3,38  Eisenoxydul,  4,31  Kalk,  0,  51  Magnesia,  0,33 


».  ^« 


4.  cm.  II»  «85. 


»«(.^ic  1^.    ^  JL  L*  ruhig  schmelzbar  zu  einer  magnetischen  Kugel,  die 
iMi*  frttn  ftrbend. 
^^«ft  n»fin  wenig  angegriffen. 

ImI  in  diesem  wenig  bekannten  Mineral  aus  Comwall : 

Sauerttoft 
Kieselsäure         47,09        t4,4i 
Tbonerde  13,91  6,4S 

Eisenoxyd  20,07         e.ot 

Kalk  15,43  4,ss 

Kupferoxyd  1,94         o,t9 

98,44 
J^  ««Mk  wM  weisSy  in  welcher  Form  das  Eisen  vorhanden  ist,  so  ist  kenw  XQ- 
i««mI  aubustellen. 

«au  es  ab  Oxyd,  so  ist  der  Sauerstoff  von  ft  :  ft  :  Si  «  4,78' 
*  V^  iH^45  «  1,1  :  3  :  5,9  ■■  1  :  3  :  6.  Nimmt  man  Oxydul  an,  soister 
^  V'^  <kl9  :  24,45  m  4,0  :  3  :  14,3.  SeUt  man  beide  Oxyde  voraus,  qimI 
.vNA  >MOi*»U>ff  von  A  und  R  gleich  gross,  so  ist  das  Terhaltniss  »  7,89  :  7,85: 
s^^>  «1:1:3.  (Dann  mtlssten  4,53  p.  C.  Eisenoxyd  und  14,01  Eisenoxy- 
i\^  iM  1.  vorhanden  sein}. 

Turner:  Edinb.  N.  phü.  J.  VI,  SSS.    Po^.  Ann.  XII,  St4. 

I^jiramsinit,  ein  nicht  näher  beschriebenes  (finländisches?)  Mineral, 
AViUi  Thoreid:  51,53  Kieselsäure,  3,20  Tbonerde,  5,98  Eisenoxyd,  M? 
l^m^^oxydul,  13,05  Kalk,  6,86  Magnesia,  10,8  Kali,  2,32  Kupferoxyd,  4,59 
>)^^M^äi^  fand. 

A.  Nordenskiöld:  PrivaUnitth. 

Kieselwismuth  (Wismuthblende).  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  fifrbt  die 
blauime  blaugrün ,  bildet  auf  Kohle  einen  gelben  Beschlag  und  reducirt  sieb 
uiil  Soda  zu  Wismuth.  Reagirt  zuweilen  auf  Arsenik.  Mit  den  Flüssen  entdecU 
mM  auch  eine  geringe  Kobaltreaktion.  Fla  t  tu  er. 

Winl  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung  gallertartiger  Kiesel- 
«ijkure  zerlegt.    Mit  Schwefelsäure  erhitzt,  giebt  es  Fluorreaktion. 

Hünefeld  untersuchte  das  K.   zuerst,   doch   war  die  Probe  nicht  bin- 
d  rein,  um  die  Natur  des  Minerals  zu  erkennen.    Eine  spatere  Analyse 
Kersten  her. 


777 


K. 

Saaerttoff. 

Kieselsäure 

88,83 

44,54 

Wismuthoxyd 

69,38 

7,47 

Eisenoxyd 

8,40 

Manganoxyd 

0,30 

Phosphorsaure 

3,3f 

Fluor      ) 

Wasser  \ 

8,38 

Veriusi  1 

100. 

Es  ist  nichts  als  eine  Vermuthung,  dass  das  reine  Mineral  ein  kieselsaures  Wis- 
muthoxyd, 

»i*Si* 

sei. 

Httnsfeld:  Scbwgg.  J.  Uli,  85.  -—  Kerslei:  Poggead.  Ana.  XXTII,  84. 

Nephrit.  Brennt  sich  v.  d.  L.  weiss,  und  schmilzt  schwer  zu  einer 
grauen  Masse.  Nach  Damour  schmilzt  er  unter  Aufwallen  zu  einem  weissen 
Email. 

Wird  Ton  Säuren  wenig  angegriffen. 

4.  Aus  dem  Orient,  a)  Kastner.  b)  Schaf  hau  tl  (Sp.G.  ■■  2,96.  o.  als 
Amulety  ß.  als  Ringstein  verarbeitet),  c)  Rammeisberg.  c()  Damour 
(Sp.G.  SS  2,97).  e)  Scheerer. 

5.  Neuseeland  (Puna mastein).  Grün.    Scheerer. 

4.  «. 

a.  b.  c.  d.  e. 


ff. 

i». 

Kieselsäure 

50,50 

58,91 

58,88 

54,68      68,84 

57,38 

57,10 

Thonerde 

10,00 

1,38 

1,56 

—           — 

0,68 

0,78 

Eisenoxydul 

5,05 

8,43 

8,53 

8,15        1,14 

1,35 

3,39 

Manganoxydul 

— 

0,88 

0,80 

1,39         — 

— 

— 

Magnesia 

31,00 

88,48      ' 

28,39 

86,01       87,14 

85,88 

83,89 

Kalk 

— 

18,88 

18,51 

16,06      11,94 

18,80 

13,48 

Kali 

— 

0,80 

0,80 

_           _ 

— 

— 

Wasser 

8,76 
0,05 

0,85 
99,83 

0,87 
99,74 

0,68         — 

8,65 
400,04 

8,50 

Gbromoxyd 

100,97      98,46 

100,48 

99,35 

1  d,  u.  e.  sind  Mittel  je  i 

Eweier  Analysen. 

Das  Sauerstoffverhältniss  ist : 

ft 

:  Si  [Sl) 

16a. 

»  13,33 

:  31,80 

s  1  :  8,34 

bß. 

13,40 

:  31,30 

a  1  :  8,33 

c. 

15,78 

:  88,38 

=  1  :  1,80 

d. 

14,51 

:  30,84 

»  1  :  8,08 

e. 

14,13 

:  30,11 

«  1  :  8,13 

2. 

13,98 

:  89,98 

mz  1  :  8,15 

77S 

Der  Nephrit  h.il  hicrnacfa  in  der  Zusammensetzung  grosse  Aebniicbkeit  mit  de«  1 

Tromolil. 

Damour:  Ann.   Chim.  Pbys.  111  S^r.  X\1.  tSV.  J.  f.  pr.  Cbeoi.  XXXVni,  I». - 
Kästner:  Gchlen's  J.  II,  4  69.  —  Ramme U borg:  Pogg.  Abu.  LXIl,  1*8.  —  Schit-    | 
hauti:  Ann.  6.  Chom.  u. Pharm.  XLV1,338.  —  Scheersr:  Pogg.  Ana.  LXXSV.nt 

Norilonskirild  it.     Das  Uineral  diosf^s  Namens  von  Buscula  am  Oaega- 
See  ist  nach  KennKott  und  Hauer  walirscheiniich  Tremolit. 
Kenngoll  Ucbers.  ISSi,  ai. 

Paralogit,  ein  mit  dem  Lasurstein  vom  Baikalsee  vemacfasenes  Miunsl 
in  vier-  und  achlscitigeo  Prismen  von  weisser  Farbe,  harter  als  Quarz,  sp.G, 
=  S,<ifi5.  Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  xu  einem  farblosen  Glase,  und  enthalt  sack 
Thoreid:  41,95  Kieselsjlur«,  36,89  Thonerde,  U,i4  Kalk,  (0,86  iNalroD,  1,41 
Kali,  1,85  Glübverlust.  ISauerstolT:  &i  «3,33,  Äl  I3,.$6,  Ca  i,ii,  Na,  K  3,03]. 
S.  Lasurstein. 

Polylith  von  Iloboken,  New-Jersey,  ist  nach  Thomson  v.  d.  L.  iffl- 
schroeltbflr,  und  besieht  aus  tO,Oi  Rieselsaure,  9,fS  Tbonerde.  Sl.OSEises- 
oxydiil,  6,6  Haoganoxydul,  1 1,51  Kalk,  0,40  Wasser,  und  ist  nach  Dana  nidil^ 
als  AuK<t> 

Outl.  I.  (SS. 

Skorilith,  vielleicht  ein  verwittertes  vulkanisches  Gestein  aus  Mexiko, 
ist  v.  d.  L.  unschmelzbar  und  enihllll  nach  Thomson;  58.0?  Kieselsaure. 
16,78  Thonerde,  I3,.^3  Eisen»x^d,  S,6i  Kalk,  9.0  Wasser. 

^-  OuU.  I,  >79. 

VI 

Sordavalith.  Giebl  beim  Erbitzeo  Wasser,  schmilil  v.  d.  L.  zu  «ner 
sohwsnen  Kugel. 

Wird  v<Hi  Säuren  unvollsUlndig  lerseut. 

Dies  schwarte  amorphe  Hioeral  v<«  Sordavala  in  Finland  wurde  tod  N. 
Nordenskiold  beschrieben  und  untersucht.  Eise  oeuere  Analyse  gab  Waa- 
desleben. 


8,68 

S,26 

Kieselsaure 

19,10 

17,70 

Thonerde 

43.80 

16.65 

Eisenox\(fail 

18,17 

Oxyd  31,33 

Magnesia 

10.67 

10,21 

Wasser 

i.:18 

— 

99,10 

98,(1 

eball  an  Phospborsäure  und  die  Cnsicherfaeii  wegen  der  OxydationsslnleD 
'n  eine  Berochnung  unmtigUch. 


779 

||.  Nordenskiöld:  Bidrag  tili  närmare  Kännedom  af  Finlanda  min.  Stockholm 
4890.  Berz.  Jahresb.  I,  82.  Schwgg.  J.  XXXI,  448.  —  Wandealeben:  N.  Jahrb.  f. 
Pharm.  I,  ES. 

Tachylith  (Sideromelan),  amorphe  Masse  aus  Basalt  und  vulkanischem 
Tuff.  Schmilzt  v.  d.  L.  sehr  leicht  zu  einem  undurchsichtigen  Glase,  und  wird» 
selbst  nach  dem  Glühen,  von  Chlorwasserstoffsaure  zersetzt. 

a.  Aus  dem  Basalt  vom  Yogelsgebirge  in  Hessen.  C.  Gmelin. 

b.  Aus  dem  Palagonittuff  Islands,  sp.  G.  ==  S,ö3i.    S.  v.  Waltershausen. 

a.  b.*) 

Titansäure  1,41 

Kieselsäure  50,22  48,76 

Thonerde  17,84  14,93 

Eisenoxydul  10,26  Oxyd  20,14 

Manganoxydul       0,40  — 

Kalk                        8,25  9,51 

Magnesia                3,37  2,92 

Nairon                    5,18  2,48 

Kali                         3,86  .1,10 

Wasser                  0,50^)  0,35 

101,29  100,19 

Bei  beiden  Analysen  fehlt  der  bestimmte  Nachweis  der  Oxydationsstufe  des 
Eisens.  In  a  ist  der  Sauerstoff  von  ft  :  AI  :  Si  <)  =3  8,12  :  8,33  :  26,65,  also 
fast  1:1:3,  in  6,  wenn  man  Eisenoxydul  annimmt,  =s  8,73  :  6,97  :  25,30. 
In  beiden  Substanzen  ist  der  Sauerstoff  sämmtlicher  Basen  und  der  der  Säure 
=1  1  :  1,6,  oder  bei  Annahme  von  Eisenoxyd  =  1  :  1,5. 

Wahrscheinlich  wird  ihre  Zusammensetzung  durch 

6ftSi  +  ft*Si» 
ausgedrückt. 

C.  Gmelin:  Pogg.  Ann.  XLIX,  233.   —    S.  v.  Walters  hausen :  Valk.  Gesteine. 
S.  203. 

Turnerit  von  M.  Sorel  im  Dauphinö  soll  nach  Children  ein  Silikat  von 
Thonerde,  Kalk,  Magnesia  und  Eisen  sein. 
Lewy:  Ann.  of  phii.  XVIII,  241. 

Violan,  ein  blaues  den  Manganepidot  von  St.  Marcel  begleitendes  Mine- 
ral, schmilzt  V.  d.  L.  ziemlich  leicht  zu  einem  klaren  etwas  blasigen  Glase,  wo- 
bei es  die  Flamme  gelb  förbt,  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Mangan  und  Eisen. 


1)  Mittel  ans  zwei  Analysen  nach  Abzug  von  6,5  und  It^ip.C  imzeraetkbareaBUck- 
standes. 

2)  Ammoniak  enthaltend. 

3)  Einschliesslich  der  Titansäure,  welche  nach  C.  Gmelin  nicht  als  Titaneisen  vorr 
banden  sein  kann,  weil  sie  sich  in  der  Chlorwasserstoffsäure  kalt  mit  auflöst.  (Dies  ist  jedocli 
kein  Beweis.  R.) 


790 

Nadi  Plattner'i  PratUg  Ist  w  eta  Silikat  voft  Thonerd«,  Kaum,  Wof/u, 
Kaft,  MagDetia  und  Natnm. 

'aithanpt:  J.  L  pr.  Chwn.  XV,  II». 


Waldheimit  beisse  vorläufig  ein  grünes  slrahlsteinahnüches  faserig« 

Mineral  aus  (iem  Serpentin  von  Waicihe 

m  in  Sachsen. 

Sp.  G.  -  9,957.    Enl- 

halt  nach  Knop: 

SauerstolT. 

Kieselsäure            58,58 

8<,0S|,,  „, 

Thonerde                  1,73 

fl.80l*''«^ 

s,ei 

Eisenoxydul              5,66 
Manganoxydul          0,36 
Kalk                        iO,8i 

f,as 

0.08 

1,10    11,91 

1 

Magnesia                 10,63 
Natron                    12,6* 

MC 
i.mJ 

100,45 

Nimmt  man  ft  :  Si  =  1  :  8{  =  3  ;  8  ac 

,  so  würde  es 

ft'Si*  =  RSi* 

+  2ftSi 

sein,  eine  bis  jeüt  noch  nicht  bekannt  gewesene  Verbindung. 

Knop:  Ann.  Chem.  Pharm.  CX,  ISO. 

Wihtiilt  Tinn  KrchtpM  Wibtis  In  Plnland,  aDMifli,  sp.Gt  <m  8,01, 
ashmiltt  v.  d.  L-ku  «inem  aohwanen  Email  und  wird  voa  SMi7«n  nicht  at^ 
grlffm. 

a.  b. 

Lanrant.      StrOmborg.  Sanontoff. 

Kieselsäure  56,3  54,2i  ii,T4 

Thonerde  13,3  U,S7  s,<a 

Eisenozyd  i,0  — 

Eisenoxydul  13,0  15,62  i,(7\ 

Manganoxydul         —  2,70  «,so  I 

Kalk  6,0  5,65  i,« }  t,n 

Magnesia  3,0  3,86  i,b(| 

Natron  3,5  3,88  i,ot ) 

99,1  100,22 

Vielleicht  ist  der  Sauerstoff  vm  ft  :  ft  :  Si  =  1  :  1  :  i, 
3ASi  4-  RSi*. 
Arppe  bestreitet  die  von  Eenngott  behauptete  Ideatitat  des  W.  mit 
dem  Glaukophan. 

Arppe  |StrSinfaorg)i  Analyser  ar  flntka  mlo.  p.  47.    -^   Keangott:  Debm. 
titt— 49.  S.  (7i.  —  Laureat:  Ann.  Chim.  Pbys.  LIX,  109.  Bera.Jahreab.  XVI,  1». 

Xantfait.  Scbmiltt  v.  d.  L.  unter  einigem  Aufblähen  in  einer  grOnlicbeo 
Perle.  Thomson  giebt  in  diesem  Mineral  von  Amily,  New-York,  an:  Kiesel- 
säure 32,71,  Thonerde  12,28,  Eisenoxyd  12,0,  Manganoxydul  3,68,  Kalk  36,31, 
Wasser  0,60.    Ist  nach  Dana  nichts  als  Vesuviau. 

Dana:  Hin.  KlEdit.  ISI.  —  Thomson:  Ed.  J.  otScH.S.  IV.ITfl. 


781 

B.   Hydrate. 
1 .  Gruppe  der  Zeolilhe. 

Verbindungen  von  Thonerdesilikat  mit  Silikaten  von  Kalk  oder  Natron  oder 
beiden,  seltener  von  Kali,  Baryt  oder  Strontian.  Je  nach  dem  Yerbältniss  der 
Monoxyde  zur  Thonerde  zerfallen  sie  in  wenigstens  zwei  Unterabtbeilungen : 
a)  Reihe  des  Prehnits ,  deren  Glieder  mehr  als  \  At.  A  gegen  \  At.  Thonerde 
enthalten;  b)  Reihe  der  Feldspathhydrate ,  deren  Glieder  als  ftÄl  +  nSi,  d.h. 
als  Verbindungen  von  Feldspathsubstanz  mit  Wasser  betrachtet  werden  können. 

Alle  Zeolithe  verlieren  ihr  Hydratwasser  in  massiger  Hitze.  V.  d.  (.. 
schwellen  sie  an,  kochen  auf,  und  schmelzen  zu  weissen  Emails. 

Von  Säuren  werden  sie  zersetzt:  die  Kieselsäure  scheidet  sich  pulverig, 
schleimig  oder  gallertartig  aus.  Nach  dem  Glühen  sind  sie  meist  schwer  zer- 
seUbar. 

a,   Prehnitreihe. 

Glottalith.    Nach  Thomson  enthält  dieser  angeblich  in  Würfeln  krystaUiairte  Zeo» 

lith  von  Port  Glasgow  am  Clyde : 

Sauerstoff. 
Kieselsäure  37,04  4  9,34 

Thonerde  46,3«  7,64 

Eisenoxyd  0,50 

Kalk  23,98  6,79 

Wasser  84,85  4  8,89 

"~   99,00 

Ist  der  Sauerstnff  von  Ca  :  AI  :  Si  :  H  =  4  :  4  :  3  :  8,  so  ist  der  QI.  eine  Verbindung  von 
6  At.  Kalk,  %  At.  Thonerde,  9  At.  Säure  und  4  8  At.  Wasser,  die  man  als  6  At.  Bisilikat  und 
4  At.  Singulosilikat  vorhanden  sich  denken  kann, 

(sCaSi  •+.  Äl*Si*)  •+.  4  8aq. 

9  At.  Kieselsäure  »  8465  a  89,4  5 

%    -    Thonerde  a  4884  s  4  4,50 

6    -    Kalk  »  8005  s  83,74 

48    -    Wasser  «  8005  g  88,64 

8854     400. 
Nach  G  re  g  ist  jedoch  der  Gl.  nichts  als  Chabasit,  eine  Annahme ,  die  sich  mit  Thom- 
son 's  Analyse  nicht  vereinigen  lässt.     In  jedem  Fall  ist  die  Existenz  des  Minerals  noch 
zweifelhaft. 

Greg  u.  Lettsom:  Min.  of  Great  Britain  p.  474.  —  Thomson:  Ooll.  I,  888. 

Prehnit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem  weissen  oder 
gelblichen  Glase.  Manche  Abänderungen  (Koupholith}  schwärzen  sich  beim  Er- 
hitzen, verbreiten  einen  brenzlichen  Geruch^  brennen  sich  dann  aber  weiss. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  schwer  zersetzt;  gelatinirt  jedoch  nach 
vorgängigem  Glühen  oder  Schmelzen  leicht  mit  der  Säure,  (v.  Kobell). 


782 

Der  P.  ist  seit  KUprolh  vielbdi  anlersiicht  worden. 

4.  Sodafrika.    Kliproth. 

5.  Pyrenäen  (Koupholilh).    TauqaeHn. 

3.  Reichenbach.  Strahliger  P,    Laugier. 

4.  Haiscbioges,  Tyrol,    Gehlen. 

6.  Fassathal.    Derselbe. 

6.  MoDtblauc  (Koupholilh].    WalmsUdl. 

7.  Bourg  d'Oisaas  im  Dauphiu^.    Regoault. 
R.  Glasgow.  Faserig.    Thomson. 

9.  Dum barlon  bei  Glasgow.    Walmstedt. 
tO.  Edcirorss  in  Smaland  (EdGlilb].    Walmstcdt. 
It.  Radaulhai  am  Hari.  In  Gabbro.    Amelung. 
12.  Rio  des  los  Cipreses,  Chile.    Domeyko. 


Kieselslnre 

10,93 

i8 

li,i 

»3,00 

4«,87 

»»,71 

TboDerde 

30,33 

!i 

!S,> 

i3,s> 

91, SO 

S3,99 

Eisenoxyd 

S,66 

i 

3,0 

!,00 

3,00 

1,39 

Viiigraoiydid 

— 

— 

— 

o,ss 

«,M: 

0,«>^ 

Kalk 

<S,33 

«3 

80,» 

!6,00 

M,se 

M,t< 

Alkali 

— 

— 

0,7 

— 

— 

— 

Wasser 

1,83 

— 

«,0 

»,00 

i,<i 

»,»5 

<00,U       <0O,if 


ti,40 

»3,03 

it,7» 

»3,6 

Thonerde          23,00 

84,86 

(9,30 

<8,06 

at,6 

Eisenoiyd           8,00 

0,7» 

6,8( 

7,38 

t,6 

Manaanoiydul    — 

— 

0,13 

— 

— 

Kalk                  88,33 

86,  »3 

36,88 

87,06 

85,0 

Natron                — 

— 

— 

»,03 

Wasser              6,»0 

»,I8 

t,»3 

i,<3 

S,3 

97,33         99,71        100,30       102,40       400,1 

13.  P.  in  der  Form  von  Analcim,  von  Niederkirchen,  Bheinbaiern.   G.  Leoa- 
hard. 

14.  P.  in  der  Form  von  Laumontil  (Leonhardit  Blum]  von  gleichem  Fundorl. 
G.  Leonhard. 


783 
Sauerstoffgehalt: 

4.  5.  6.  7,  8.  9.  40,  44.  4S. 

Si              22,32  22,26  23,24     23,<0  22,64  22,89  22,34  23,22  22,64 

Äl              40,86  40,04  44,24     40,94  40,74  44,33  9»04  8,42  40,09 

I^e               0,60  0,90  0,42.    4,38  0,60  0,22  2,04  8,24  4,38 

Ca{l«n,Na)7,48  7,62  7,30       6,70  6,38  7,55  7,54  7,99  7,44 

fl                3,55  4,44  3,95       3,94  5,69  3,74  3,93  3,67  4,74 

4a.  44. 

Si  22,06  22,84 

Äi  4  4,24  43,34 

Pe  0,04  0,04 

C:a(Ra)  6,45  6,37 

tt  4,44  5,33 

Ca     :     ft      :     Si      :     fi 

4.  7,48  :  44,46  :  22,32  :  3,55  =  4,96  :  3  :  5,8  :  0,9 

5.  7,62  :  40,94  :  22,26  :  4,44  =  2,09  :  3  :  6,4  :  4,4 

6.  7,30  :  4  4,63  :  23,24  :  3,95  =  4,90  :  3  :  6,0  :  4,0 

7.  6,70  :  42,32  :  23,40  :  3,94  =»  4,63  :  3  :  5,6  :  0,9 

8.  6,38  :  44,34  :  22,64  :  5,69  =  4,69  :  3  :  6,0  :  4,5 

9.  7,55  :  4  4,55  :  22,89  :  3,74  =  4,96  :  3  :  5,9  :  4,0 
40.  7,54  :  44,05  :  22,34  :  3,93  =  2,04  :  3  :  6,0  :  4,0 
44.  -7,99  :  40,63  :  23,22  :  3,67  =»  2,25  :  3  :  6,5  :  4,0 

42.  7,4  4  :  4  4,47  :  22,64  :  4,74  =  4,87  :  3  :  5,0  :  4,2 

43.  6,45  :  4  4,25  :  22,06  :  4,44  =  4,36  :  3  :  4,6  :  0,9 

44.  6,37  :  43,32  :  22,84  :  5,33  =  4,43  :  3  :  5,4  :  4,2 

Yon  diesen  44  Analysen  geben  7,  nämlich  No.  4,  5,  6,  9,  4  0,  4  4,  42,    unzwei- 
felhaft das  Yerhaitniss  2:3:6:4. 

Wenn  man  in  No.  7  und  8  das  Eisen  als  Oxydul  voraussetzt  (wahrschein- 
lich enthalten  alle  P.  eine  kleine  Menge  desselben),  so  wird  die  Proportion  in 

7.  7,62  :  40,94  :  23,40  :  3,94  =  2,09  :  3  :  6,3  :  4,0 

8.  6,78  :  40,74  :  22,64  :  5,69  «  4,90  :  3  :  6,3  :  4,6, 

und  es  ist  dann  (abgesehen  von  der  gewiss  unrichtigen  Wasserbestimmung  in 
8)  jenes  Yerhältniss  wohl  auch  hier  vorhanden. 

Danach  enthält  der  P.  4  At.  Thonerde  (Eisenoxyd),  2  At.  Kalk,  3  At.  Kie- 
selsäure und  4  At.  Wasser  und  kann  als  eine  Verbindung  von  2  At.  einfach- 
liLieselsaurem  Kalk,  4  At.  drittelkieselsaurer  Thonerde  und 
4  At.  Wasser, 

(2CaSi  +ÄlSi)  +  aq 
betrachtet  werden, 

3  At.  Kieselsäure  ss  4455,0  =  44,28 

4  -  Thonerde  =*  642,0  =r  24,60 
2  -  Kalk  =  700,0  »  26,82 
4    -    Wasser         =    4  42,5=     1,30 

2609,5      4  00. 
In  den  P.  von  Edelforss  und  vom  Radauthal  ist  die  Menge  des  Eisenoxyds  grös- 
ser als  in  den  übrigen.    Anf  4  At.  Eisenoxyd  kommen  hier  4  At.  Thonerde. 


764 

Die  pseudomorphosirten  Substanzen  1 3  und  1 4  weichen  etwas  vom  Pr^nit 
ab,  wie  die  SauerstofTproporlioncD  darlbun. 

Amelangi  Pogg.  Ana.  LXVm,  SI3.  ~  Domey ko:  Ann.  HInes  IV.  SM.  IX,I 
-  Gebion:  Seliwgg.  J.  III,  ITI.  --  Klaprotb:  Beob.  u.  Entd.  d.  Ges.  Ntluf 
Freundem  BeHlD.  1788.  II,  i**.  —  Lsngier:  Ann.  du  Has.  HI,  SOS.  —  Leoi- 
hard:  Pd^.  Ann.  UV,  57».  —  Regnaall:  Ann.  Mines,  III  S6r.  XIV,  iU.  - 
Thomson:  Outl.  I,  17t.  —  Vauijucnn:  Hauy  Trail«  de  Hin.  IV,  STI.  —  WllB« 
«tedl:  Ben.  Jahresb.  V,  J(7. 

Jacktonit.    Ein  »Irahligfaserlges  griintichcs  Mineral  vom  Ansehen  des  Prehoits,  ^  G, 
=  t,BB,  von  lle  Royal  am  Lake  Superior.    SchmiUt  v.  d,  L.  unter  starkem  Anfblthea,  Vit 
wird  von  ChlorwassorstolTsBure  zersatit. 
Whitney  fand: 

Kieselsaure        46. li 
Thonerde  IS, 91 

Kalk  «T,D1 

Natron  0.85 

Hiernach  wUro  os  wasserfreier  Prehn  11. 


:  Dana  Min.   III  Edit.  p.  t<3.    ~    WhilQ 


Groppit. 

Giebt  beim  ErLitzeu  Wasser,  wird  v.  d.  L.  weiss  und  rundet  sich  ao  dütt- 
nen  Kanten. 

Nach  Svanberg  enthält  dieses  rothe  Mineral  (sp.  G.  =  3,73)  aus  deo 
Kalk  von  Gropptrop,  Vestra  Vingäkers  Kirchspiel  in  Schweden: 

Sauerstoff. 
Kieselsüure        45,01  ti.ti 

,j,  ,,  Thonerde  22,55 

Eisenosyd  3,06 

'*"' "  Magnesia  12,88 

••-•  Kalk  4,55 

Kali  5,23 

Natron  0,21 

Wasser  7,1 1 

Uniersetzles         0,13 
i'00,f3 
Ist  das  Sauersloffverhaltniss  anstatt  3,13  :  1,6:  1  :  0,9  =  3  :  ^  :  <  :  I,  sowürdi 
der  Groppit  sich  durch 

(2Bäi  +  ftä)  +  2aq    oder  (ft^Si  +  RSi»)  +  Saq 
WD  lassen,  was  dieFormel  d  ts  Prehnils  mit  doppeltem  Wasfiergehall  ist 


L 


785 

Svanberg  hat  jenes  Verbältniss  a  4  :  2  :  1  :  1  genommen,  und  danach 

die  Formel 

(3ftSi  +  ft*Si*)  +  3aq 

ooDSiruirt« 

Syanberg:  Öfr.  af  K.  Vet.  Ac.  Fdrh.  III,  U.  Berz.  Jahresb.  XXVI,  aS6. 

mgtl,  ein  in  garbenfbrmigan  Platten  im  Mandelstein  von  Uig  auf  Slcye  yorlcommender 

Zeolith,  dessen  sp.  G.  =  2,S84  ist,  und  worin  Heddle  fand : 

Sauerstoff. 

Kieselstfure  45,98  98,86 

Thonerde  24,98  4  0,84 

Kallc  46,45  4,64)   ... 

Natron  4,70  4,iOj  ^'*' 

Wasser  44,85  40,00 

400,04 
Der  Sauerstoff  von  ti  :  £l  :  Si  :  tt  ist :  4  :  4,76  :  4,4  :  4,78  =  4,7  :  8  :  7  :  2,9.     Setzt  man 
f  :  4^  :  4  :  4|  =  2  :  8  :  8  :  8,  so  wöre  es 

(sASi  +  ÄlSi^)  +  3aq, 
wiewohl  die  Selbstständigiceit  des  Minerals  noch  festzustellen  bleibt. 
N.  Edinb.  ph.  J.  II  Ser.  IV,  4  62. 

Chlorastrolith. 

Ein  in  abgerundeten  grünen  feinstrahlichen  Massen  auf  Ile  Royal  im  Lake 
Superior  gefundenes. Mineral.   Sp.G.  =  3,4  8. 

Giebt  beim  iSrhitzen  Wasser  und  wird  weiss.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter 
Aufiscbwellen  zu  einem  graulichen  Glase. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt. 

Es  enthalt  nach  zwei  Analysen  von  Whitney: 

a.  b. 

Sauerstoff. 

49,22  37,41 

S4.25 

5,«6)  21,68 

;■:;}••"  )    MS 

6,42  5,77 

400;48  100,25 

Kine  kleine  Menge  des  Eisens  ist  als  Oxydul  vorhanden. 

Die  Sauerstoffmengen  von  ft  :  ft  :  Si  :  tt  sind  =  1  :  2  :  3  :  1 ,  so  dass  das 
Mineral  6  At.  Kalk  (u.  Natron),  4  At.  Thonerde  (u.  Eisenoxyd),  9  At.  Säure  und 
C  At.  Wasser  enthält.  Es  muss  als  eine  Verbindung  von  3  At.  Singulosilikat 
mit  2  At.  eines  solchen  und  6  At.  Wasser  betrachtet  werden,  in  welcher  die 
Afonoxyde  aus  4  At.  Natron  gegen  6  At.  Kalk,  die  Sesquioxyde  aus  1  At.  Eisen- 
oxyd gegen  6  At.  Thonerde  bestehen, 

^^Itaf^'  +  2*p^)*Si»)  +  6aq.  =  (31^a«Si  +  2Pe»Si«J  +  6aq. 

+  6[(3(Ja*Si  +  2Äl»Si«)  +  6aq]. 

Rammelsberf^s  MinenilcbeBiie.  50 


Kieselsäure 

36,99 

Thonerde 

85,49 

Eisenoxyd 

6,48 

Kalk 

19,90 

Natron 

3,70 

Kali 

0,40 

Wasser 

7,22 

44,90V 


Berechnet. 

9  AI 

Kiüsobilurp      =  Hiri.l  =  .3S,31 

V  ~ 

Thoncnle        =  880)  =  2*.3i 

♦  - 

Eisenoxyd       =      571  =     6,:t0 

V  - 

Kallt                =  *8Ü0  =  1»,Ü0 

»  - 

Nnlron             =     334  =    3,70 

fi  - 

Wasser           =     675  <-    7,45 

9046      100. 
Der  eil.  ist  ei»  durcü  seinen  Eisengehall  ausgezeichneter  Zeoliih,  der  als  «is- 
serbaltiger  ßpidot  belnichUit  werden  kann. 

Whitney;  J.  Host,  N.  H.  Soc.  V,  488.    Bep,  Geol.  Lake  Sup  (SSI.  97. 

6.    Reibe  der  Feldspa ibhydrate. 
«BW   ivt^>      t.Bt!  RÄlSi".  ■  fcfc»  ■  r 

Thoinsonit.  M    >   :' 

Geintinirt  mit  Syuren. 
f.  I.oi'hwinnock,  Renfrewshire  in  Schottland.    Thomsoa. 
8.  DunibartOD,    Schüttland,     a]    Berielius.    b)    Sp.  G.   =  2,383.    Hatn- 

nitlsberg. 
3.  SeebergbeiKaadeD,BähmeD  (ComplonitJ.  a)  Zippe.  6}  ßammelsbirg. 
"' i,  Elbogen,  Buhmen  (ComptoailJ.  Melly. 

fi.  Zuischea   dem  Bulandstind  und  dem  Berufjord,   Island.    Blassgelb,  mit 
'■       Skolecil  verwachsen,  sp.G.  =  8,362.    Sari.  v.  Wallers  hausen. 

6.  Cyklopen-Inseln  bei  Catanea,  Sicilien.    Tod  Anaicim  und  HesoIUh  beglei- 
tet.  Derselbe. 

7.  Magnet  Cove,  Arkansas  (Ozarkil].    Im  Elaeotith,  sp.G.  e=  8,34.    Smilb 
u.  Brush. 

8.  Oalsmypen,  ParOer.   Retzius. 

9.  llauenslein   in  Böhmen.    (Früher  Mesolilh  genannt),     a)  Freissmalb. 
b)  Sp.G.  =  2,357.  Bammelsberg. 

i.'l  i.')  s. 


Kieselsaure 

37,68 

38.30 

38,09 

38  25 

38,73 

fi- 
38,77 

Tlionefde 

31,66 

30,70 

31,63 

32,00 

30,84 

31,92 

KaK 

15,35 

13,54 

12,60 

11,96 

13,48 

11,96 

NutroD 

_ 

i,H3 

4,6« 

6,. 53 

4,39' 

*.M'} 

Wasser 

U,10 

13,10 

13.40 

(1,50 

13,09 

18.81 

Magnesia 

0,G4 

100,17 

100,20 

100,24 

100,47 

100. 

Eisenoxyd 

0.66 
«8,99 

1}  Ulttel  zweier  AnalyBen. 

i)  ZwoL  ADBlysen  Thomsoa'i  gebeo  <8,SS  Kalk  und  l.flS  Natron,  and  4*,TS  Kllk  niiJ 
,T0  Natn)».  AaBserdemhatdleenteaur  3t, BS  Kieselsaure,  und  möciit«  wobl  «aricbltg  m'"- 
S)  Worin  O.fit  Kali. 


787 


t 

4- 

t.                9.               7. 

». 

a.              b. 

»selsflttre 

37,0« 

39,87      39,86      36,85 

39,80 

14,56      39,63 

onerdc 

> 

31,07 

29,50      31,44      89,84 

30,05 

87,56      34,85 

Ik 

12,60 

18,38      13,33       13,95 

10,58 

7,09        7,27 

iron 

6,25 

4,46*)      6,29*)     3,91 

8,11 

7,69        8,03 

isser 

12,24 

13,23       11,39       13,80 

18,40 

4  4,42       13,30 

99,16  Hg  0,18    108,31    fe  1,55 

0,60  " 

404,02       99,48 

1^6  1,48                     99,30 

104,84 

1 

1 

m 

t  • 

100,44 

Sauerstoff. 

« 

( 

1.            «i 

1.     '      Sb.           Sb«.        sl 

\>ß.           « 

s. 

Si 

19,55      49,88      19,77      20,10      20,1«      19,20       20,38 

AI 

14,78       14,33       14,76       14,40       14,90       14,51       13,77 

Ca 

4,36         3,87         3,60         3,83         3,42         3,60         3,54 

Ma 

4, 

15        1,18         1,18        1,16         1, 

59         1,14 

A 

<^ 

,64      11, 

64       11,91        11,64       11,39       40,88       41,76 

6.              7.              8. 

9b. 

St 

20,68      49,12      20,34 

20,57 

Si    . 

14,68      13,65      14,03 

44,59 

Ca 

3,81         3,99        3,02 

2,08 

Na    ' 

4,58        4,00        8,07 

8,05 

fi 

10,48       48,86       41,91 
Sauerstoffverhaltniss 

44,82 

K:   Ji\ 

Sl:    &i          ft:   Si 

ft:    fi 

fl:    Si 

1. 

1  :  3,16 

1  :  1,38         1  :  4,5 

4  :2,7 

4  :  4,7 

2  a. 

2,86 

1,30               4,0 

8,3 

4,7 

26. 

3,10 

1,34               4,1 

8,6 

4,7 

36a. 

3,09 

1,40               4,0 

2,3 

<,7 

Uß. 

3,25 

1,35              4,4 

«»5 

4,8 

4. 

2,80 

1,38              3,7 

2,4 

4,8 

5. 

2,94 

1,48              4,3 

2,5 

4,7 

6. 

2,76 

1,41               3,9 

4,9 

2,0 

7. 

2,74 

1,40              4,0 

2,6 

4,6 

8. 

2,76 

1,45              4,0 

2,3 

«,7 

96. 

3,53 

4,41               5,0 

2,8 

*.^ 

Also  4:3  4  :  4,33         4:4  4  :  2,5         4  :  4,6 

itbin  ist  der  Sauerstoff  von  ft  ;  ^1  :  Si  :  fi  =  4  :  3  :  4  :  2^.  Der  Thomsonit 
ßsteht  folglich  aus  2  At.  Kalk  (Natron),  2  At.  Thonerde,  4  At.  Kie- 
elsäure  und  5  At.  Wasser,  und  kann  als  2  At.  eines  natronhaltigen  An- 
rthits  mit  5  At.  Wasser, 

2(ftSi'4-ÄlSi]  4-  5aq 
etrachtei  werden. 


4)  Worin  0,a8  Kali. 

5)  Worin  0,99  Kali. 


50 


tierThomf 

788 

Wenn  al 

lon's  Analyse  Ko.  1  richtig  ist,  so  ist  der  Th.  von 

winnock  die 

reine  Kalkverbindung  (llydral  von  AoorUiit), 
2(CaSi  +  ÄlSi)  +  5aq. 

4  At. 

2    - 
2    - 

5  - 

Kieselsiiure  : 
Thooerde     : 
Kalk 
Wasser 

=  (540,0  =  37,68 
=  1284,0  =  31,42 
=    700,0  =.  17,13 
=    5«2.5  =  (3,77 
4086,5      100. 

Alle  UbriBen 

Th.  aber  sind  isomorphi 

e  Slischungen  des  Kalk-  und  Natrons 

und  (war  ist 

Na:  Ca 

Na:  Ca 

ia. 

ib. 

3  6«. 
36^. 

=  1  :  3,4 
3,0 
3,4 
3,0 
2,3 

5.  =  i  :  3,4 

6.  8,5 

7.  4,0 
6.                  1,5 
9b.              1,0 

HilhiD  entheUen  die  Abänderungen 

von  Dumbarton,   Kaaden  und  Island 

Nslron  gegen 

3  At,  Kalk 

«('Nal^'  +  Ä'S'J+ö-'I- 

4  At 
2     - 
1,5- 
0,5- 

5  - 

.  Kieselsäure 
ThoDerde 
Kalk 
Natron 
Wasser 

s  (540,0  =  37,51 
=  1284,0  «  31,28 
=    525,0  =  12,79 
=     493,7  =     4,72 

=     .'ir>2,5  =  (3,70 

Die  Analyse  des  stcilianischen  Tb.  (No.  6)  schflint  nicht  e»ni  richtig. 
Der  Tb.  von  Arkansas  [Ozarkit]  scheint 

zu  sein. 

4  At.  Kieselsaure  =  1540,0  =  37,55 
2  -  Tbonerde  =1284,0  —  31,30 
1,6-  Kalk  =  560,0  =  13,65 
0,4-    Natron  =    155,0=    3,78 

5  -    Wasser         —    662,5  »  13,78 

4101,5     100. 
Dagegen  ist  der  Th.  von  den  FärOem  (No.  8)  eine  isomorphe  Mischung  von ! 
des  Natronsilikats  und  3  At.  des  Kalksilikats, 

2(}JySi  +  ÄlSi)  -t.5aq. 

4  At.  Kieselsäure  =  1540,0  »  37,41 
2  -  Thonerde  =1284,0  =  31,19 
1,2-  Kalk  =  420,0  =  10,20 
0,8-    Natron  =    310,0  =    7,53 

5  ■    Wasser         =    562,5  =  43,67 

4116,5      100. 


789 

Nb.  9  oder  der  früher  sogenannte  Hesoliih  von  Hauenstein  ist  von  Hai- 
dinger zuerst  als  Tb.  erkannt  worden.  Freissmuth's  Analyse  scheint  in 
Hinsicht  auf  Rieselsflore  und  Thonerde  einen  Fehler  zu  enthalten. 

Es  ist  ein  Th.,  der  aus  je  4  At.  der  Kalk-  und  Natron  Verbindung  besteht, 

2({S;}Si  +  *Si)  +  8aq 
4  At.  Kieselsäure  as  4S40,0  ss  37,34 


i  -   Thonerde 

-i  f  884,0  a  31,13 

4   -   Kalk 

=    350,0  as    8,49 

4    -   Natron 

«    387,5  =    9,40 

5  -   Wasser 

B    662,5  s  13,«4 

44S4,0     400. 
Indessen  ist  das  Mineral,  wie  schon  sein  Ansehen  verräth,  nicht  mehr  ganz  un- 
verändert. 

Berzelias:  Jafaresber.  II,  96.  —  Freissmath:  Schwgg.  J.  XXV,  4S5.  — 
Melly:  J.  f.  pr.  Chem.  XIY,  5H.  —  Rammelsbafg:  Pogg.  Add.  XLVI,  S86.  Mo- 
natsb.  der  Beri.  Ak.  d.  Wiss.  4858.  888.  —  Retzius:  Berz.  Jahresb.  IV,  4  54.  —  Sar- 
torias  v.  Wa  Itersbaasen:  Vulk.  G«8t.  S7S.  S76.  —  Smith  i|.  Brasb:  Am.  J. 
of  Sc.  nSer.  XVI,  44.  —  Thomson:  Oatl.  of  Min.  I,  845.  —  Zippe :  Verh.  d.  Ges. 
d.  vat.  Mus.  in<  Böhmen.  4886.  89. 

Pikrothomsaitt^  ein  weisses  strahliges  Mineral  aus  dem  toscaniscben  Gabbro,  sp.  G. 
3s  S,S78,  V.  d.  L.' schmelzbar,  und  mit  Stturen  gelatinirend,  soll  nach  Bechi  40,85  Kiesel- 
säure, 84,15  Thonerde,  4  0,99  Kalls,  6,16  Magnesia,  0,18  Alkali,  40,79  Wasser  enthalten. 

Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  68. 

Gismondin. 

Gelatinirt  mit  Cblorwasserstoffsäure. 

Ein  mit  Phillipsit  am  Vesuv  vorkommender  Zeolith,  dessen  sp.  G.  «  2,265 
ist,  und  der  nach  Marignac  enthält: 


Sauerstoff. 

Kieselsaure 

35,88 

4  8,64 

Thonerde 

27,23 

1^74 

Kalk 
Kali 

13,12 
2,85 

»•'H  4.» 
0,48/ 

Wasser 

21,10 

48,7« 

400,48 

Der  Sauerstoff  von  R  :  Äl  :  Si  :  fi  ist  =  4,0  :  3  :  4,4  :  4,4.    Eine  dem  Verhält- 
Diss  4  :  3  :  4^  :  4^  entsprechende  Formel  würde 

(ft*Si»  +  2Äl*Si»)  +  48aq 

aein.    Doch  ist  4  :  3  :  4  :  4  viel  wahrscheinlicher,  woraus 

(^*jSi  +  ÄlSi)  +  4aq 
folgt. 


780 

JDas  Mineral  veriieri  bei  480^  ein  Drittel  des  WariM»«  «od  wird  «ndnrch- 
sicblig,  wodurch  es  sieh  vom  Phillipsit  untersoheidei.'   ■ 

Nach  Marignae  and  Kenngoit  ist  dar  Gw  tieifjjUedrig. 
Vgl.  Zeagonii.    . 

Kenngott:  Wien.  Aktd.  Ber.  V,  168.  —   MarigoHo;  Ana.  Ghim.  Phys,  m 86r. 
XIV,  4«. 

;  ■   ',      ;       r 

Brevielt. 

Sehmilit  v.  d.  L.  su  einem  farblosen  blasigen  Gla^e.       { 
Den  Namen  B.  erhielt  ein  von  P,  6trtf  m  enideekter  aber  sonst  wenig  be- 
kannter Zeolith  von  Brevig  in  Norwegen,  den  Sonden  untersucht  hat.    Nahe 
damit  übereinstimmend,  jst  ein  Zeolith  von  Oberschaffh^us^/  aqu  Kaiaersiiibl, 
dessen  sp.  G.  »  8,846  ist,  und  welchen  Tobler  analysirte« 


• 

■ 

1. 

a. 

Brevig. 

lUiserttlüil.  . 

SaaerstofT.    . 

!    aauenaDt. 

KiesdsHure 

43,88 

Si,so 

43,98  '               IMT 

Thonerde 

28,39 

1S,S6 

89^84         .    *..-  16,46 

Kalk 

6,88 

4,95 

di,45  .       'M6| 

^'*^             ••*•!  4  68 

Magnesia 

0,84 

0,08  •  4,67 

Natron 

40,38 

Mi] 

48,55         6,atl  *•" 

0.74    .         0,46  1 

KaU 

— 

Wasser 

9,63 

8,56 

14,00     ,           .  M7 

99,34 

400,40 

Sauerstoff 

ft     :Ä\:    Si 

:     tL 

4.     = 

4,03  :  3  :  5,46 

:  4,93 

2.     = 

0,97  :  3  :  5,0 

:  2,45 

Nimmt  man  4  :  3  :  5  :  8  an,  so  sind  beide  Mineralien  als  Verbindungen  von  Bi- 
und  Singulosilikaten 

(2ftBi  +  £l^Si')  +  4aq 
zu  bezeichnen. 

Doch  würde  in  No.  4    Ca  :  Na  etwa  =  4  :  5,  in  No.  8  =  4:3  sein. 
Die  Selbstständigkeit  dieses  dem  Mesole  sehr  nahestehenden  Minerals  ist 
nicht  ganz  unzweifelhaft.    S.  Färölith  u.  Mesotyp. 

Sonden  :  Berz.  Jatiresb.  XTV,  476.  --  Tobler :  Ann.  Chem.  Pharm.  XGI,  669. 

FftrOlith   (Mesole). 

Verhalt  sich  wie  Mesotyp. 

4.  Von  den  Färöern.  o)  Berzelius.    6)  Von  Storr.    c)  Von  Portree.  d)  Von 

Uig.   Sammtlich  nach  Heddle. 
2    Annaklef  bei  ROstanga  in  Schonen.    Hi singe r. 
3.  Bombay.    Thomson. 


791 


1. 

%. 

•. 

a. 

b. 

c. 

d. 

a. 

ß- 

Kieaelsaure 

4«,  60 

44,92 

44,20 

43,47 

42,47 

44,52 

42,70 

Thonerde 

28,00 

9d,44 

30,00 

20,30 

97,00 

26,80 

97,50 

Kalk 

44,43 

44,54 

44,40 

9,82 

9,00 

8,07 

7.64 

Natron 

5,63 

5,77 

4,38 

5,33 

40,49 

40,80 

7,00 

Wasser 

42,70 

43,26 

43,20 

42,40 

4  4,79 

44,79 

44,74 

400,36 

400,33 

400,48 

400,02 

400,45 

98,98 

99,52 

Sauerstoff. 

Si 

82,4S 

24,44 

24,38 

22,40 

24,89 

24,56 

22,47 

Äl 

43,07 

43,28 

44,04 

43,68 

42,64 

49,54 

42,84 

Ca 

3,26 

3,30 

3,26 

2,80 

2,57 

2,30 

2,47 

Na 

4,44 

4,47 

4,42 

4,36 

2,69 

9,77 

4,79 

tt 

44,99 

41,79 

44,73 

44,09 

40,49 

40,49 

43,06 

VerhaUniss. 

A     :  Äl 

:    Si    :   ft 

4o.  =  ^ 

1,0    :    3 

:  5,4  :  2,6 

4  6.  » 

4,08  :    3 

:  4,9  :  2,7 

4  c.  B  1 

0,94  :   3 

:  4,6  :  2,5 

4d.  8  1 

),94  :    3 

:  4,9  :  2,4 

2a.    ar 

1,2    :   3 

:  5,2  :  2,5 

iß.  «  ' 

1,2    :    3 

:  5,2  •  2,5 

« 

3.      ^  1 

),9    :    3 

:  5,2  :  3,0 

Hieroach  scheint  4  :  3  :  5  :  8^  der  Mehrzahl  dieser  Substanien  am  besten  zu 
entsprechen,  so  dass  die  Formel 

(2ftSi  +  ÄI*Si»)  +  5aq 
sein  würde. 

Nur  das  Mineral  von  Bombay  würde  6  At.  Wasser  enthalten. 

Die  Abänderungen  von  den  Färdem  geben  im  Allgemeinen  Na  :  Ca  »  4  :  3, 
die  schwedische  und  die  ostindische  =  4:4. 

Da  die  als  Mesole  oder  FärOlith  bezeichnete  zeolithische  Substanz  nur  in 
kleinen  kugeligen  Aggregaten  vorkommt,  so  ist  ihre  Selbstständigkeit  noch  nicht 
erwieseo.  Man  würde  sie  zum  Hesoiith  (natronhaltigen  Scolecit)  rechnen  dür- 
fen, wenn  nicht  die  Säuremenge  geringer  wäre. 

Berzelius:  Jabresb.  III,  U7.  —  Heddle:  Phil.  Mag.  IV  S^r,  Xin,  58.  J.  f.  pr. 
Gbem.  LXXV.  460.  —  Hi  Singer:  Berz.  Jahresb.  V,  S47.  XX,  ZZ7.  ~  Tbomson: 
Ediob.  N.  phil.  J.  XVU,  486. 

Vgl.  Brevicit. 


MMOtyp   (Natrolith). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  wird  weiss,  schwillt  v.  d.  L.  wenig  auf  und 
schmilzt  zu  einem  farblosen  oder  grünlichen  Glase. 

Wird  durch  Chlorwasserstoffsäure  (auch  nach  dem  Glühen)  und  auch  durch 
Oxalsäure  vollständig  zersetzt,  und  bildet  eine  durchsichtige  Gallerte. 


792 

Nacbdem  Elaprolh  den  NatrolJlh  aus  dem  Hogaa  unlersDcht  hatte,  ute- 
tcn  Fuchs  uud  (iehleu,  dass  cid  Tbeil  d«r  von  Uauy  As  Hesot^'p  beieicho^ 
ten  Zeulitbfi  mit  JcDeai  idt-atisch  ist.  llaidiDgcr  und  U.  Hone  beMbriebni 
die  Fnnn  udU  das  elcklriscbc  Verbalien,  und  LeUt«rer  schlug  vor,  den  Samt 
Mesotyp  fUr  diese  Natmlitbe  beizubehalten. 

1.  Fundort  unbekannt.    SiuithsoD. 

S.  Ilohentwiel  im  Högnu.  a)  Klaproth.  b}  Fuchs,  cj  Siegel. 

:j.  Auvergne.  Kryslallisirt.    Fuchs. 

t.  Tyrol.  Derb,  fiiserig,  rülhlicli weiss.    Fuchs. 

5.  Hi.nhoptown,  Renfrenshire  in  Schottland.  Weiss,  faserig.  a)Scott.  b)mi 
e)  Heddle. 

6.  ADtrim,  Irland.    Thomson. 

7.  Grönland.  Derb,  gntu-  und  gelbiicfa weiss,  von  Affvedsonit  und  Eudialyt 
begleitet,  v.  Koboll. 

8.  Island,  faserig.    Sandrtr. 

9.  Treiza  bei  Aci  Castello  auf  Sicilicn.  Weisse,  kugelige,  concen Irisch- Eue- 
ri);e  Massen.    Sart.  v.  Waltershau  sen. 

10.  Brevig  im  südlichen  Norwegen.  {Sogenannter  Bre\'icil}.  Krjstallisirt;  Dach 
G,  Rose  von  der  Form  des  Hesolyps.  a]  Körte,  fr)  Sieveking. 

11.  I.aurvig  im  südlichen  Norwegen.  Weiss  oder  hellgrünlichgrau,  slrahtig, 
aus  dem  Zirkonsyenit;  sp.  G.  =  2,807.    C.  Gmelin. 

42.  Sog.  Spreustein  oder  Bergmannit,  von  gleichem  Fundorte  {Laurvig  und 
ßrevig),  früher  für  Skapolith  gebalten,  a)  Rbtblicber,  6}  weisser,  c)  dun- 
kelbraunrother.  a)  Analyse  an  sich  ;  ß]  nach  Abiug  von  6|  p.  C,  Dias- 
por.    Schcerer. 

43.  Sog.  Radiolitb  von  Brevig,  frUfaer  von  HUnefeld  und  Pfaff  unvollstln- 
dig  untersucht.    Scbeerer. 

1i.  Brevig.  Dunkelgrün,  z.  Th.  kryslallisirt,  sp.G.  =  S,3K3.  T.  d.  L.  bit 
unschmelzbar,  sich  braun  färbend,  mit  den  FItlssen  aof  Eisen  reagRnrtl. 
BergeroaDD. 

45.  Bocksleio  (?  vielleicht  Pozza  in  Fassa)  in  Sadtyrol.    K«hler. 

16.  Glenfarg,  Pifesbire  in  Seboltiand.   Als  Gataktit  befeichoet.    Haddle. 


Kieselsaure 

49,0 

18,00 

»7,!l 

(8,05 

»7,7» 

18,47 

»8,63 

Thonerde 

87,0 

»i,85 

S5,60 

«5,80 

95,88 

«6,54 

S1,8S 

Ealk 

— 

— 

— 

— 

— 

0,47 

— 

Natron 

n,o 

(6,50 

)6,)S 

45,75 

<6,S( 

46,42 

45,«! 

W«ss«r 

9,« 

»,00 

8,88 

9,00 

9,34 

V3 

:9,« 

Eiseaoxyd 

— 

f,75 

1,35 

S,(0 

— 

— 

4>,«4 

1 

•               •    ■ 

1  "-• ' 

a. 

5. 

b. 

c. 

6. 

• 

7. 

S. 

'«. 

Ki^atfsSure 

47,63 

47,76 

47,60 

47,56 

46,94 

47,34 

43,68 

Thonerde 

87,47 

27,20 

86,60 

86,48 

87,00 

87,84 

37,77 

Kalk 

— 

0,93 

0,16 

4,40 

1,80 

4,34 

1,73 

Natron 

1S,tS 

14,28 

45,86 

44,93 

14,70 

44,64 

48,83 

Kall 



— 

— — 

— 

^^— 

— 

3,64 

Wasser 

9,78 

9,56 

9,56 

10,44 

0,60 

9,47 

.  H,«7 

Eisenoxyd 

— 

— 

— 

0,58 
01,33      1 

— 

99,97 

Mg  0,89 

99,70 

99,73 

99,78       1 

00,04 

400,58 

4« 

1. 

K. 

4S. 

a.') 

b. 

a. 

b. 

• 

<i. 

c. 

Kieselsäure 

48,44 

47,16 

48,68 

47,97 

48,18 

44,50 

47,47 

Thonerde 

86,15 

86,13 

86,37 

86,66 

86,96 

30,05 

86,83 

Kalk 



0,53 

— 

0,68 

0,69 

0,83 

0,88 

Natron 

16,49 

45,60 

46,00 

44,07 

44,83 

43,58 

4  4,48 

Wasser 

9,38 

9,47 

9,55 

9,77 

40,48 

9,93 

9,64 

Eisenoxyd 

— 

0,53 
99,48 

— 

0,73        0,88 
99,88     100,70 

0,98 
99,81 

0,60 

100,43 

100,60 

99,81 

IS. 

U. 

,45. 

46. 

Kieselsäure 

48,38 

46,54 

47,45 

48,84 

Thonerde 

86,48 

18,94 

87,81 

27,00 

Kalk 

0,44 

f^e  8, 40 

Oa  1 ,03 

0,88 

Nätrofi 

43,87 

(fc)  1 4,04 

14,11 

44,88 

Kali 

4,54 

an  0,55 

■ 

1 

Wasser 

9,48 

9,37 

9,87 

9,84 

Eisenoxyd 

0,84 

7,48 

— 

100,31  99,32  99,97  100,12 
Im  Hesotyp  ist  das  SauerstoffverhältDiss  von  iSfa  (Oa)  :  Äl  :  Si  :  A  =  1  :  3  : 
6  :  2,  oder  der  M.  besteht  aus  1  At.  Natron,  1  At.  Thonerde,  3  At.  Kieselsäure 
und  2  At.  Wasser,  und  kann  als  eine  Verbindung  von  1  At.  einfach  kie- 
selsaurem Natron,  1  At.  zweidrittel  Kieselsaurer  Thonerde 
und  2At.  Wasser  betrachtet  werden, 

(NaSi  +  ÄlSi*)  +  2aq, 
d.  h.  als  ein  Hydrat  von  Natron-Labrador. 

3  At.  Kieselsäure  »  1155,0  =  47,91 

1  -    Thonerde     =    642,0  =  26,63 
i;-    Natron  =    387,5  =  16,08 

2  -    Wasser        =    225,0  =    9,38 

2410,5     100. 
In  dem  Eisen-Natrolith  (14)  ist  ein  Theil  Thonerde  durch  Eisenoxyd,  ein 
Theil  Natron  durch  Eisen-  und  Hanganoxydul  ersetzt.     Auf  1  At.  Eisenoxyd 
sind  4  At.  Thonerde,  auf  1  At.  Eisen-  und  Hanganoxydul  etwa  6  At.  Natron 
vorhanden. 


4)  Mittel  aus  zwei  Analysen. 


794 

'  Der  SpreusteiD  oder  Bergmannit  aus  dem  Zirkonsyenit  ist  iiadi  Blum 
eine  Pseu^omorphoae  nach  Eläolitb,  nach  Scheerer  aber  aiiid  seine  seehaid- 
ligen  Prismen  nicht  regelmassig,  sondern  8wei->  und  eingliedrig,  die  Fem  iil 
homblendeübnliob,  der  Hesoiyp  dimorph^  und  hat  sich  die  Kitere  Krystallfbm 
mit  Beibehaltung  dal*  äusseren  UmKsse  in  ein  Aggregat  der  gewöhnlichen  swei- 
^iedrjlgen  Mesotypkrystalle  verwandelt.  Dauber  stellte  die  YermnUiuiig  auf, 
es  seien  Pseudomorphosen  naoh  ^nem  Peldspath.  Blum,  welcher  qMVer  bnd, 
dass  einzelne  Krystalle  die  Perm  des  Nephelins  haben,  lies«  bei  anderen  dnrdi 
G  a  r  i  n  s  den  Kern  (a)  und  die  Htllle  (6)  untersuchen,  wobei  sich  fand : 

r 

Kieselsaure 
Thonerde 
Eisenozyd 
Kalk 
,       ,  Hagneaia  . 

Natron 
Kali  . 
Wasser 


■•. 

b.      ■ 

60,39 

46;  08 

SA,84 

86,36 

0,38 

4,(>4 

S,45 

0,99 

o.ip 

0,08 

8,5*1 
4,76/ 

44,76 

— 

43,40 

99,40 

400. 

«0,9: 

:  3  :  8,  oder  nahe 

In  a  ist  der  Sauerstoff  von  <ft  :  ft  :  St  «  0,9  :  3  :  8,  oder  nahe  v  4  :  3  :  9| 
d.  h.  Oligoklas,  wofür  ihn  auch  Blum  nach  seiner  Struktur  erklllrt.  Dau- 
ber hat  spater  seine  Messungen  bekannt  gemacht,  httlt  es  aber  (br  pnentsdiie- 
den,  ob  der  Peldspaih,  der  sich  hier  in  M eaotyp  verwandelt  h$h  OUgoklas  oder 
ein  natronreicher  Orthoklas  gewesen  sei. 

Scheerer  hat  zu  beweisen  gesucht,  dass  Blum 's  Ansieht  nicht  richtig 
sei.  Zugleich  hat  er  gefunden,  dass  die  Färbung  des  Spreüsteins  von  Diaspor 
herrührt,  der  beim  Auflösen  des  Minerals  in  verdünnter  Salpetersäure  zurück- 
bleibt. 

Lehuntit.  Ein  Zeolith  von  Carncastie  bei  Glenarm,  GrafiKh.  Antrim  in 
Irland,  welcher  nach  R.  Thomson  enthält: 


Sauerstoff. 

Rieselsäure 

47,33 

S4,59 

Thonerde 

24,00 

H,SO 

Kalk 

4,52 

8,»9/ 

Natron 

43,20 

Wasser 

43,60 

1S.09 

99,65 


Das  Sauerstoffverhältniss  ist  =  4,02  :  3  :  6,6  :  3,2  =  0,93  :  2,73  :  6  :  2,95.] 

Die  Analyse  scheint  zu  viel  Kieselsäure  gegeben  zu  haben.    Wäre  das  Yer- 

haltniss  =  4  :  3  :  6  :  3,  so  würde  der  L.  ein  Mesotyp  mit  dem  anderthalbbcheD 

Wassergehalt,  oder  ein  Scolecit  sein,  welcher  statt  des  Kalks  fast  nur  Natron 

enthielte, 

(NaSi  +  ÄlSi*)  +  3aq. 

Gegen  8  At.  Natron  enthält  er  nur  4  At.  Kalk.    Es  ist  indessen  eine  Bestätigung 

seiner  EigenthUmlichkeit  noch  abzuwarten. 


795 

Bergemann:  Pogg.  Ann.  LXXXIV,  494.  —  Blom:  Sbend.  LXXXVII,  8«6.  CV, 
ISS.  —  Danber:  Ebend.  XGII,  S51.  CVI,  604.  —  Fachs:  Seh wgg.  J.  VIII,  S8S. 
XVin,  4.  —  Heddle:  s.  Mesolith.  —  G.  Gmelin:  Pagg.  Ann.  LXXXI,  S4  4.  — 
Klaptfolh:  BaitrigeV,  44.  —  Y.  Kob^ellt  J.  f.  pr.  Chem.  XIII,  7.  —  Kdhler:  I» 
meinem  Lebonii.  -^  Körte:  G,  Roee  Blineralsyet.  S,  94.  —  liegelt  J.  f.  pr.  Pharm. 
XIII«  I.  *-  Sander:  In  mein.  Laborai.  —  Scheerer  (Sieveking):  Pogg.  Ann., 
LXV,  S7e.  LXXXIX,  S6.  CVIII,  446.  —  Scott:  Edinb.  N.  phil.  J.  4S6S.  October.  — 
Thomson:  Outl.  of  Min.  I,  647.  (Lehuntit)  I,  SSS.  — S.  v.  Waltersbausen:  Vulk. 
Gesl.  8.  S6S. 

Sooleeit 

•    *       '  *       ■ 

Krümmt  sieb  v.  d.  L.  wurmfbrmig,  verbält  sich  sonst  wie  ein  Zeolith. ' ' 
Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  leicht,  jedoch  ohne  Gallertbildung  zersetzt. 
Durch  Fuchs  und  Gehlen  ist  insbesondere  die  Zusammensetzung  dieses 
Minerals  gleichwie  des  llesotyps  (Natroliths)  ermittelt  worden. 

4.  Island,  a)  Yauquelin.   b)  Fuchs  und  Gehlen,   c)  Excentrischfaserig. 
V.  Gttlich.  d)  Gibbs. 

2.  FärOer.  a)  Krystallisirt.  Fuchs  und  Gehlen.  6)  Stephan. 

3.  Insel  Stafipi.  Faserig.  Fuchs  und  Gehlen. 

4.  Insel  Mull.  Strahlig,  von  Epidot  begleitet.    Scott. 

5.  Auvergne.    Guillemin. 

6.  Niederkirchen  in  Rheinbaiem.   Riegel. 

7.  Ostindien.  Kugelige  Aggregate  von  strahligem  GefUge.    Taylor. 

8.  Thal  Gachapual  in  Chile.  Im  Porphyr.    Domeyko. 

4,  «. 


a. 

b. 

c. 

d. 

a. 

b. 

Kieselsäure 

50,24 

48,93 

46,76 

46,78 

46,19 

45,88 

Thonerde 

29,80 

25,98 

26,22 

85,90 

85,88 

86,88 

Kalk 

9,46 

40,44 

43,68 

43,7< 

13,86 

43,59 

Natron 

— 

-— 

— 

— 

0,48 

4,40 

Wasser 

10,00 

43,90 

43,94 

43,67 

«3,68 

43,60 

99,00 

99,25 

400,60 

100. 

100,03 

400,39 

s. 

4. 

6. 

«.*) 

7. 

8. 

Kieselsäure 

46,75 

46,24 

49,0 

48,08 

46,87 

46,3 

Thonerde 

24,82 

27,00 

26,5 

83,93 

85,38 

86,9 

Kalk 

U,20 

43,45 

45,3 

44,38 

13,80 

43,4 

Natron 

0,39 

— 

— 

0,38 

0,45 

^- 

Kali 

— 

— 

— 

— 

0,13 

— 

Wasser 

13,64 

43,78 

9,0 

13,55 

43,46 

44,0 

99,80 

400,44 

99,8 

100,10 

100,03 

400,6 

4)  Mittel  sni  zwei  Analyseiu 


Die  SauerstoflgehaUe  sind : 

4.  1.  3.  4.  s.  1.  t. 

b.         c.         d.  a,         h, 

St  ä5,40  21. 28  34, ä6     33,98  «3,80  St, 37   Si.OO     34,96     34,33     H,Ot 

AI  18,13  13,84   13,09      12,08   (2,37  H,59   12,ß1      11,17      H,82     18,56 

Cfl[Na)    3,98     3, Öl     3,91       4,08     4,14     4,15     3,84       4,14       4,07      3,83 
fl  13,36  13,39  (2,15     12.11   13,U9  12,12  12,35     12,05     11,96     l!,ii 

Das  SaucrsloffverhllUniss  ft  :  Äl  :  Si  :  fl  isl  =  1  :  .1  :  ß  :  3.  DerS.bestehl 
folglich  aus  1  At.  Kalk,  1  At.  Thonerde,  3  Ät.  Kieselsäure  und  3  At.  Wasser, 
und  lasst'sicb  als  eine  Verbindung  vdn  1  Kt.  einfach  kieselsaurem  Kalk, 
1   AI.  zweidrittel  kieselsaurer  Thouerde  uad   3  At.  Wasser  be- 

^^^j_     ^  (CaSi  +  ÄlSi*)  +  3aq. 

3  At.  Kieselsaure   =  1155,0  =  46,50 
^      ,,  1    -    ThoDerda      =    642,0  =  25,83 

■*'••"'    '  1    -    Kalk  =    350.0  =  14,08 

3   -    Wasser         =    337,5  =  13,59 
2484,5     100. 
Punahlit  ist  ein  in  der  Krystallfonn  dem  Sc.  ganz  gleicher  Zeolilh  von 
Punah  JD  Ostindieu.    Sp.  G.  =  2,163.    C.  Gmelin  fand  ihn  bestehend  aus: 


SnucrsUtfT. 

Kieselsaure 

45,12 

19, 4  S 

Thonerde 

30.44 

44,«< 

Ktilk 

10.20 

1,94 

Natron 

0,66 

0,(7 

Wasser 

13,38 
99,80 

,  '',89 

Das  8BUerstoffv«rhliltni8S  ist  hier  =  1  :  4,6  :  7,6  :  3,9  >=  4,3  :  6  :  9,9  :  S,0. 
Dies  beweist  wohl,  das  die  Substanz  nicht  rein,  oder  die  Analyse  nicht  gani 
richtig  war.  G.  Gmelin  hat  allerdings  das  VerhBltniss  1  :  5  :  8  :  4  angmom- 
men,  doch  ist  das  Mineral  sicäier  nichts  anderes  als  Scoleeit. 

Nach  Kenngott  hat  such  der  Aotrimolitb  die  Fomdes  Scolecits,  ob- 
wohl Thomson  in  diesem  mit  GhlorwasserstoffsSiire  gelalinirenden  ZeoliÜi  von 
Bengane,  Grafschaft  Antrim  in  Irland,  43,47  Kieselsaure,  30,26  Thonerde,  0,19 
Eisenoxydul,  7,5  Kalk,  4,1  Kali  und  1$,32  Wasser  angibbt.  (Vgl.  tfesollth). 

Thomson  fand  die  Äussere  weiche  Hasse  des  Scolecits  vom  Giants-Cau- 
seway  in  IHand  aus  46,0  Kieselsaure,  27,6  Thonerde,  15,2  Kalk  und  14,35 
Wasser  bestehend.  In  der  inneren  harten  Hasse  hingegen  giebt  er  48,88  Kie- 
selsaure, 26,36  Thonerde,  7,64  Kalk,  8,4$  Magnesia,  4,30  Natron  und  12,3! 
Wasser  an.  Aber  beide  Analysen  verdienen  kein  Vertrauen,  indem  jene  3,19 
p.c.,  diese  1,86  p. G.  Ueberscbuss  giebt. 

Domeyko:  Ann.  Hioes,  IV  Sör.  IX,  3.  —  Fucbs  n.  Gebleut  Sctiwgg.  J.  VUI, 
■SS.  XVIII,  4.  —  Gibbs:  PoBg.  ADD.  LXXI,  tSS.  —  C.  Omelio:  Eboid.  XUX.  IK- 
—  Gaillemln:  Ano.  HIdm  XU.— GUlicbi  Pogg.ADo.  LIX.I^I. '^  Itfegiet:  J«brb. 


797 

f.  pr.  Pharm.  XIII,  4.  —  Scott:  Bdinb.  N.  phil.  J.  4852  Oct.  —  Stephan:  Id  mein. 
Labor.  —  Taylor:  Am.  J.  of  Sc.  HI  Ser.  XVIII.  J.  f.  pr.  Ch.  l,XIII,  467.  —  Thom- 
80 II :  PhU.  Mag.  4840  Dcbr.  J.  f.  pr.  Chem.  XXII,  4S6.  Outl.  I,  886  (Antrimbntb). 

Mesolith« 

Terbalt  sich  wie  die  vorhergehendeD. 

Es  ist  zuerst  voD  Fuchs  und  Gehlen  bewiesen  worden^  dass  ein  Theil 
von  Hau.y's  Mesotyp  wesentlich  Kalk  und  Natron  enthält;  solche  Mesotype 
wurden  von  ihnen  als  Mesolith  unterschieden.  Stellen  wir  vorläufig  die 
Analysen  dieser  MineraUen  nach  der  Menge  beider  Basen  hier  zusaniipen.. 

A.   Harringtonit. 

Irland,    v.  Hauer. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure         45)74  88,7S       5,7 

Thonerde           26,58  4S,44       8 

Kalk                   n,48  8,18\.,-       , 

Natron                 3,80  0,97/  *'*^       ' 

Wasser              43,44  44,65       8,8 

400,68 

Hier  scheint  ft  :  Äl  :  Si  :  fl  ss:  4  :  3  :  6  :  3  zu  sein,  in  welchem  Fall,  da  Aa  : 
Ca  SS  4  :  3i  SS  3  :  40,  die  Formel 

(ANa)S^-*-^'S^')+^«^   (^•)' 
sein  würde.    Er  wäre  dann  ein  natronhaltiger  Scolecit,  gleichwie  der  Leliuntit, 
wenn  sich  dessen  Zusammensetzung  bestätigen  sollte,  ein  fast  k^lkfreier  Scole- 
cit sein  würde;  mit  anderen  Worten,  es  würde 

(NaSi +  ÄlSi») -4.3aq, 
(CaSi  +  M&?)  +  Saq,  (Scolecit),  ; 

und  isomorphe  Mischungen  beider  geben. 

Vielleicht  aber  ist  das  Natronsilikat  als  Mesotyp,  d.  h.  mit  8  At.  Wasser, 
isomorph  mit  dem  Kalksilikat  als  Scolecit,  wie  denn  ihre  Formen  wenigstens 
grosse  Aehnlichkeit  zeigen,  und  es  könnte  sein,  dass  der  H.  als  eine  isomorphe 
Mischung  beider  in  dem  Verhäkniss  3:40  (vielleicht  4  :  3)  sich  darstellt, 

3[(I!^aSi  +  ÄlSi^)  +  2aq]  +  40  [(CaSi  +  M&i^)  +  3aq].    (U.) 
Dann  müsste  der  Sauerstoff  von  ft  :  fif  ss  4  :  2,77  sein. 


I. 

n. 

3Si 

s  n55,0  =  46,33 

3  5i    =1155,0  =  46,81 

Si 

a    648,0  =  95,75 

Xi    =    648,0  =  86,08 

«Ca 

^    869,8  s=  10,80 

H  Ca   =    869,8  =  10,91 

A«a 

mz      89,4  =    3,58 

^I^a  =      89,4  »    3j68 

3ft 

«A    337,5  s  43,54 

8,77  fl     =    311,6  =  18,64 

8493,1      100. 

8467,8     100. 

Die  Analyse  giebt  keinen  Aufschluss  über  die  Richtigkeit  der  einen  oder  ande- 
ren Formel. 


•nß 

B.  Mesoiith. 

I 

4.  Ponh  Riub,  Krland.  (ÖleichMs  als  HarringioiiU  baieie^nei).   Thomson. 

2.  Island,  a)  Faserig,  b)  Deri[>.  Fuchs  und  Gehlen. 

3.  Kilmorey  Hebriden.   Heddle« 

L  BeruQord,  Island.   Kugelig  strahlig,  sp.6.  der  Krystalle  »  2,393.    Sart 
V.  Waltershausen. 

5.  Irland  (Aülrimolith) .    Heddle. 

6.  FSrOer.    a)  Berieliüs.    6)  Nadelf&nnige  Krystalle.  Fuchs  u.  Gehlen. 
6)TonNäls0e.  Heddle. 

7.  Tyrol.  Deri[>  und  faserig.  Fuchs  u.  Gehlen. 

8.  Island.  Bxcentrisch  foserig.  Breidenstefn. 

9.  Talisker  auf  Skye.    Heddle. 
4  0.  Insel  Storr.  Derselbe. 


4. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kalk 

Natron 

Wasser 


44,84 
28,48 
49,68 
5,56 
40,28 


46,78 
25,66 
49,06 
4,79 
42,34 


b. 
47,46 
25,35 
40,04 

4,87 
42,44 


4. 


s. 


46,26 
26,48 
40,00 
4,98 
43,04 


46,44 

26,24 

9,68 

43,75 


47,07 

26,23 

9,88 

4,88 

42,24 


99,84        99,60       400,43       400,76      400,95      400,30 


Kieselsäure 

Thonerde 

Kalk 

Natron 

Wasser 


a. 

46,80 

26,50 

9,87 

5,40 

42,30 


6. 

b. 
47,00 
26,43 

9,35 

5,47 
42,25 


7. 


c. 

46,80 

26,46 

9,08 

5,44 

42,28 


46,04 

27,00 

9,64 

5,20 

42,36 


i. 

45,78 

27,53 

9,00 

5,34») 

49,38 


9. 

46,74 

26,62 

9,08 

5,39 

42,83 


40. 


46,72 

26,70 

8,00 

5,40 

42,92 


400,87     400,20      99,76       400,24       400,03       400,63       400,64 


Si 
Äi 
Ca 

Na 

ä 


Si 

Ca 

Na 
tL 


4. 

23,39 

43,30 

3,00 

4,42 

9,43 


6  a. 

24,30 

42,37 

2,82 

4,38 

40,93 


ia. 

24,29 

44,98 

2,87 

4,23 

40,94 


6  b. 

24,40 

42,20 

2,67 

4,40 

40,89 


Sauerstoff. 

ib. 
24,64 
44,83 

2,86 

4,25 
4  4,03 


8. 

24,04 

42,36 

2,86 

4,27 

44,59 


6  c. 

24,29 

42,35 

2,59 

4,34 

40,94 


7. 

23,90 

42,64 

2,74 

4,33 

40,99 


4. 

24,09 

42,25 

2,76 

4,24 

42,22 


8. 

23.79 

42,85 

2,56 

4,34 

4  4,04 


5. 

24,43 

42,25 

2,82 

4,24 

40,88 


9. 

24,24 

42,43 

2,59 

4,37 

44,42 


40. 

24,24 

42,47 

2,54 

4,37 

44,48 


4)  Worin  0,44  Kali. 
9)  Desgl.  0,84  Kali. 


799 


-' 

Verhaltniss. 

- 

ll     : 

M 

:   Si   :   fi 

Si:    fi 

Ca  :  Na 

4.     *,0    : 

3 

:  5,3  :  2,06 

6  :  2,34 

2    :  4 

2o.  4,0    : 

3 

:  6,4  :  2,74 

2,7] 

2«-.  <,0    : 

3 

:  6,2  :  2,80 

2,7 

t 

3.     4,0    : 

3 

:  6,0  :  2,84 

2,8 

2i  :  4 

4.     0,98  : 

3 

:  5,9  :  3,0 

3,0 

5.     4»0    : 

3 

:  6     :  2,66 

2,66J 

6a.  4,0    : 

3 

:  5,9  :  2,65 

2,7] 

66.  4,0    : 

3 

:  6,0  :  2,68 

8,68 

; 

6  c.  0,95  : 

3 

:  5,9  :  2,66 

S,7 

7.     0,97: 

3 

:  5,7  :  2,64 

8,75 

2    :  4 

8.     0,94  : 

3 

:  6,5  :  2,57 

2,8 

9.     0,95  : 

3 

:  5,9  :  2,75 

2,8 

40.     0,94  : 

3 

:  5,8  :  2,76 

2,86j 

• 

WSihrend  A  :  Äl  :  Si  auch  hier  =  4  :  3  :  6,  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers  we- 
der s=  2y  Doch  (mit  Ausnalime  von  No.  4)  »  3.  Wenn  man  annehmen  dürfte, 
er  sei  um  so  grösser,  je  grösser  das  Yerhältniss  des  Kalks  zum  Natron  (No.2 — 5), 
so  würde  die  beim  Harringtonit  geäusserte  Vermuthung,  die  Mesolithe  seien 
isomorphe  Mischungen  von  Mesotyp  und  Scolecit,  Grund  gewianen.  Dann  wäre 
No.  2-5 


3[(NaSi 

4-  ÄiSi^)  -1-  2aq)] 

+ 

7[(CaSi-»- 

»Si*)  +  3  aq]   (I.) ; 

wahrend  die  Obrigen 

[{NaSi  +  ÄlSi»)  +  2aq] 

+ 

2[(CaSi  + 

ÄlSi*)  +  3aq]    (II.) 

sein  würden. 

I. 

n. 

30  Si 

44550  ^  4i6,92 

oSi 

=  3465,0  =  46,96 

40  Äl 

6420  »  26,05 

3J(r 

=  4926,0  =  26,09 

7  (Ja 

2450  =    9,95 

2  Ca 

=    700,0  =    9,48 

3  Na 

4  463=    4,75 

Na 

=    387,5  =    5,28 

27  fi 

303:  =  42,33 
24620      400. 

8fi 

=s    900,0  =  42,49 
7378,5     100. 

C. 

G 

alaktit. 

1.  Kilpatrik,  Schottland.  Sehr  kleine  Prismen  von  91®,  wonach  sie  spaltbar 
sind;  sp.  G.  ==  2,21.    v.  Hauer. 

2.  Glenfarg  in  Pifeshire,  Schottland.  Dunkelroth.   Heddle. 

3.  Dumbarton  Moor,  Schottland.   Derselbe. 

4.  GampsiehUgel,  Schottland.   Derselbe. 

5.  Bishopstown,  Schottland.   Derselbe. 

6.  Fassathal.  Dickstenglig,  vollkommen  spaltbar  nach  einem  Prisma  von  9f®. 
Lange  fflr  Laumontit  gehalten.  Anscheinend  etwas  verwittert  und  von 
Kalkspath  begleitet.    Hl a s i w e t z. 


80« 


4. 


Kieselslore 

Thonerde 

Kalk 

Natron 

Wasser 


46,99 

S6,8i 

4,36 

9,68 

H.OÖ 


47,84 
S7,44 
4,34 
41,30 
4a,84 


46,96 
S6,94 

S,76 
48,83 

9,50 


98,98      400,80        99,96 


Si 

3U 
Ca 

A 


1. 

84,48 

48,63 

4,84 

8,47 

40,88 


1. 

84,84 

48,66 

4.83 

8,40 

9,40 


Sauerstoff. 


4.  6.  «. 

47.38  48,03  48,34 
87,S6        S5,S6  87,43 

8,68  8,34  3,60 

43,35      ^8,97  9,00 

40.39  :       9,78  40,30 

404,05    ttg  0,40  0,40 

Ig  0,86  0,90*) 

400,58  99,97 


4. 

8. 
3. 
4. 
5. 
6. 


A    : 

0,9  : 
0,98  : 
4,0  : 
0,98: 
4,0  : 
0,88: 


3H 

3 
3 
3 
3 
3 
3 


Si 

5,8 
5,9 


s. 
84,38 
48,56 

4,07 

3,89 

8,44 

VerlialtDiss. 
A 

8,45 
8,46 


4. 
84,57 
48,78 
0,75 
3,48 
9,84 


B. 
84,94 
44,79 
0,66 

8,64 


«. 

85,09 

48,84 

4,49 

8,34 

9,45 


Si 

6 


A 

8,8 
8,8 

8,8 

«,« 

SI,« 


Ca 

4 
4 
4 
4 
4 
4 


Na 

8 

8,3 

3 

4,8 
i  5,4 
;.  S' 


8,8  :  8,08 

5.8  :  8,47 
6,3  :  8,80 

5.9  :  8,44 

Betrachtet  man  auch  diese  Mesolithe  als  isomorphe  Hiscbungen  tod  Sooledt 
and  Hesolyp  ss  6,  so  ist,  dem  Verhttltniss  von  tia  :  Na  infolge, ' 

BertchnetM  SanerstoflVerhVitbiss. 
Si:   A 
6  :  8,33 


4.6.  » 


ib 


8 

«  3a-i-7& 

a:  6  :  8,30 

3 

»     a  +  3b 

s  6  :  8,25 

4 

s  8a -4- 96 

=  6  :  8,48 

5 

s  8a +446 

»  6:8,45 

Wie  man  sieht,  sind  die  Analysen  nicht  genau  genüge  um  diese  Annahme  scharf 
zu  beweisen. 

Leider  ist  keiner  der  untersuchten  Mesolithe  seiner  Form  nach  genau  be- 
stimmt. Fuchs  und  Gehlen  fanden  den  Prismenwinkel  s  94^25'.  Später 
maass  6.  Rose  sehr  deutliche  Krystalle  aus  Island,  (Zwillinge),  welche  zwei- 
und  eingliedrig  waren  (Prismenwinkel  =  94^35'),  von  denen  aber  nur  fest- 
steht, dass  sie  Kalk  und  Natron  enthalten. 

Hiemach  mttsste  die  Natronverbindung,  welche  als  Hesotyp  zweigliedrig 
ist,  als  heteromorph  gedacht  werden. 

Bekanntlich  ist  nach  den  Untersuchungen  von  Fuchs  und  Gehlen  und 
von  Riess  und  G.  Rose  der  Scolecit  pyroelektrisch,  der  Mesotyp  nicht.  Der 
Hesolith  verhält  sich  nach  Fuchs  und  Gehlen  wie  der  Scolecit,  während  nach 


i)  Hygroskopisches  Wasser. 


801 

den  beiden  leiztgenannien  Forschern  der  M.  von  Island  allerdings  pyroelektrisch 
ist,  der  von  Fassa  jedoch  nicht.  Sind  nun  beide  in  chemischer  Beziehung  wirk- 
lich verschieden? 

Man  hat  wohl  angenommen,  dass  die  Mesolithe  theils  kalkhaltige  Mesotype, 
theils  natronhaltige  Scolecite  wären,  und  in  der  Verschiedenheit  des  elektri- 
schen Verhaltens  eine  Stutze  dieser  Ansicht  gesehen.  Da  indessen  keine  der 
zum  Theil  gewiss  sehr  sorgfältigen  Analysen  den  Sauerstoff  des  Wassers  =  2 
oder  3  hat,  sondern  stets  in  der  Mitte  liegend,  so  darf  diese  Ansicht,  welche  die 
einfachere  wäre,  als  durch  die  bisherigen  Untersuchungen  nicht  gerechtfertigt 
betrachtet  werden. 

Mesolith  von  Hauenstein  s.  Thomsonit. 

Breidenstein:  Id  mein.  Labor.  —  Fuchs  u.  Gehlen:  Schwgg.  J.  VIII,  858. 
XVIH,  4.  —  Y.  Hauer:  Wien.  Akad.  Ber.  1854.  Mfirz.  —  Hed die:  Phil.  Mag.  XI, 
278.  J.  f.  pr.  Cb.  LXVIII,  859.  —  HIasiwetz:  Kenngott  Uebers.  1858.  S.  74.  — 
G.  Rose:  Po'gg.  Ann.  UX,  368.  —  Sart.  v.  Waltershausen  :  Vulk.  Gest.  S.  267. 
—  Thomson:  Outl.  I,  428. 

Edingtonit 

Gelatinirt  mit  Säuren. 

Turner  gab  eine  unvollkommene  und  unrichtige  Analyse  dieses  von  Hai- 
dinger entdeckten  Zeolitbs  von  Dumbarton  bei  Glasgow.  Neuerlich  analysirte 
ihn  Heddle.  (Sp.  G.  =  8,74  Haidinger,  2,694  Heddle). 


Turner. 

Heddle. 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

35,09 

36,98 

49,20 

Thonerde 

27,69 

22,63 

40,57 

Kalk 

42,68 

Baryt  26,84 

2,80 

Wasser 

13,32 

42,46 

41,07 

88,78  98,94 

In  der  Analyse  von  Heddle  ist  der  Sauerstoff  von  fia  :  Äl  :  Si  :  A  = 
4  :  3,78  :  7  :  3,95  =  0,8  :  3  :  5,6  :  3,4,  wonach  es  schwer  ist,  die  Zusam- 
mensetzung des  E.  zu  erkennen. 

Nimmt  man  4  :  4  :  7^  :  4  =  0,75  :  3  :  5,5  :  3  an,  so  kann  man  ihn  durch 

(3ßaSi  +  4ÄlSi*)  -f.  42aq   (I.) 
bezeichnen,  eine  Formel,  welche  der  des  Zeagonits  ganz  nahe  kommt. 
Wählt  man  4  :  4  :  6|  :  4,  so  erhält  man 

(Öa'Si*  +  4ÄlSi«)  +  42aq   (H.), 
in  welcher  Formel  beide  Glieder  auf  gleicher  Sättigungsstufe  stehen. 

I.  H. 


4  4  Si  =:  4235  =  38,43  40 §i  =  3850  =s  36,49 
4Ä1  =  2568  =  23,29  4Ä1  ==  2568  :=s  24,4  i 

3  6a  «  2874  =  26,03  3fia  =  2874  ait  27,0(|f'''** 

42fl  =  4350  =  42,25  42fl  «  4350  «  48,67 
44024      400.  40639     .«OO» 

RaniB  elf  berget  MiDerftlchemie. 


II' 


90t 


Die  iweite  Formel  ülirfte  den  Vortue  vi<rdien«n,  wiewo 
und  eine  Wie<lerholunf<  der  Analyse  vielleicht  auf  das  Vi 
reu  wird. 

HeJJJB     Phtl   Mi>«.  tSM.  UsTch.  tl9.  —  Turner;  Pi 

Verhüll  sicli  nie  Cliiiliosit. 

1.  Fflrlter.    Benelics. 

2.  I>esgleichen.    Sogenannter  Hesolln.    Berzeliua. 
If.  Insel  Skye.    Cannei. 

1.  IsUnd.    UfltiiDur, 


Kieselsaure 

TboDerde 

Knlk 

Nntron 
Kuli 
Wiisser 
Magnesia 


i8,00 

ao.nu 
8.:i5 

S.8C 

19,3(1 
0^0 


i7,S0 
7.90 

i.8ü 

■.IÜ,79 
SauerstofT, 


i6,30 
«8,i7 
Ö,78 

i,ae 

19,51 
100,81 


Ca 

ß 

ft     ; 

=  3,18  : 

=  3,19  : 

=  3,39  ; 


t.  I.  3. 

Si,9S         31,66         4t, oi 
9,»i  9,99         nt,t9 

2,38  2,Sfi  3,78 

0,80  1,23  11.61 

17,10  16,17  17,34 

&\      :      &i      :      H 
9,3i  :  21,92  :  17,16  =  1,0     : 
9,99  :  24,66  :  16.17  =  1.0     : 
10,49  :  24,04  :  17.34  =  0,97  : 
i.      =  3.67  :  11,11   :  23,10  :  (5,47  =  1,0     : 
Nur  die  erste  und  letzte  Analyse  fuhren  zu  einem  einrac 
No.  (  bat  das  von  1  :  :i  :  8  :  5  oder  6.     Mit  6  Al. 
Zusammensetzung  des  Phillipsits,  mit  6  At.  w3re 
niederem  Säuregehalt  ganz  gleich. 

Daniour's  Analyse  gicbt  das  Verhültniss  1:3: 
Stande  der  L.  aus  1  Al.  Kalk  (Natron,  Kali),  1  Al.  Tli 
4  At.  Wasser,  und  mUssle  als 

[CaSi  +  ÄlSi*)  +  iaq. 
bezeichnet  werden. 

Obwohl  die  Kryslallform  des  L.,  wie  Taiiinau  i 
des  Chabasits  zurltckfUhien  iüsst,   so  liegt   doch   dar 


l|  Mittel  Tan  drai  AnslyBen. 


803 

Getwungeiies.  Berzelius  selbst  erklärte,  seioer  Analyse  gemäss,  den  L.  für 
Ghabasit,  hat  aber  wahrscheinlich  ein  Gemenge  beider  untersucht.  Da  sie  sich 
in  getrennten  Blasenräumen  desselben  Gesteins  finden,  so  darf  man  auch  hierin 
nach  G.  Rose  einen  Beweis  fUr  ihre  Verschiedenheit  sehen,  und  Damour's 
Formel  annehmen,  welche  zugleich  im  Allgemeinen  die  des  Zeagonits  sein 
würde. 

Berzelius:  Jabresb.  III,  446.  V,  216.  —  Connel:  L.  and  Ed.  phil.  Mag.  V,  60. 
Pogg.  Ann.  XXXIII,  256.  —  Damour:  Ann.  Mines,  IV.  S6r.  IX,  333.  —  G.  Rose: 
Mineralsystem.  4  02. 

Zeagonit. 

Blättert  sich  v.  d.  L.  auf  und  schmilzt  ohne  Aufblähen.  Ma  rignac. 

Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure. 

Wir  stellen  hier  unter  gleichem  Namen  zwei  Mineralien  von  Capo  di  bove 
zusammen,  nämlich  1)  ein  von  v.  Kobell  untersuchtes,  und  2)  ein  solches, 
das  Marignac  analysirte,  dessen  sp.  G.  =  2,213  ist,  und  das  Descloizeaux 
als  Phillipsit  bezeichnete. 

4 .  SauersloflT. 
Kieselsäure         42,72  22,4  7 

Thonerde  25,77  42,03 

Kalk  7,60  2,nK,. 

Kali  6,28  1,07/    ' 

Wasser  17,66  45,70 

100,03  100,35 

Sauerstoff    A  :    AI  :    Si   :   H 

1.  =  1  :  3,7  :  6,9  :  4,9  =  1,07  :  4  :  7,3  :  5,2 

2.  =  1  •  3,0  :  6,0  :  3,6 

Beide  Analysen  stimmen  nicht  ganz  überein.  Die  erste  nähert  sich  1  :  4  :  7j^  : 
5  =  3  :  12  :  22  :  15,  woraus 

(3jJ')§i-l-4ÄlSi^)Hr15aq 

folgen  würde.  Vielleicht  kommt  aber  beiden  das  einfache  Verhältniss  der  zwei- 
ten, d.  h.  1  :  3  :  6  :  4,  entsprechend  der  Formel 

ZU. 

V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Cbem.  XVIII,  405.  —  Marignac:  Ann.  Cbim.  Phys.  III  S6r. 
XIV,  44. 

Analcini. 

Wird  beim  Erhitzen  weiss,  undurchsichtig.  Schwillt  v.  d.  L.  an  und 
schmilzt  dann  zu  einem  klaren  Glase. 

51* 


2. 

Sauers  tofr. 

43,64 

22,67 

24,39 

44,39 

6,92 
10,35 

^'^n  3,73 
4,76/     ' 

15,05 

43,38 

Wird  von  ChlcrwaHNerälufTnUufe  leichl  zersetzt  unter  AbgcheiduD^  von 
schleimiger  oder  aisllvrlartigcr  Kieselsäure.  Nach  dem  GlUlien  ist  er  schwer 
zersetiltar. 

Vauquelin's  erste  Analyse  wurde  durch  II.  Rose  l^erlehti^l,  welcher 
die  Zusiiminenselzun}^  des  A.  festslellie, 

1.  Analyse  Vauquelin's, 

2.  Fassathal.    H.  Rose. 

^.   Wessela  hei  Aussig,  Blihniea.  Sp,  (i.  =  S.SßS.    Harn  melsberg. 

f.  Niederkireheü,  RheinljaierD.    Riegel. 

S.  Cyklopeninselo  bei  Catanea.      a]    Sp.  G.  =  S,*.3ti.     Sart.  v.  Walters- 

hausen.  b)  Sp.  G.  =  S,3R8.  Raminel  sberg.   c)  Erystalle  aus  derio- 

{^eoannlen  Greta').    Derselbe. 
(i.  Old-Kilpülrtk,  Ilumh.irianshire.    Cüunel. 

7.  Giunts  Causeway.    Thooisou. 

8.  I.JlvOen  bei  Rrevig,  Norwegeu.    Im  Ztrkonsyenil.    Awdejew. 

9.  Norwegen.  Innere  Masse  eines  grossen  feldspalhahniichen  Kryslalls,  der 
von  Natrolith  umgeben  ist.    Scheerer. 

10.  BlH)fudat  im  Ural.    Henry. 

1 1 .  Kewenaw  Point  am  Oberen  See.    Jackson. 


Kieselsaure 

58,0 

55,' 12 

b.'l 
66,47 

56,22 

SS,42 

Thonerde 

18,n 

22,99 

21,98 

28,22 

24,00 

Eisenoxyd 

0,1B 

Kalk 

S,0 

— 

— 

0,27 

5,82 

Natron 

10,0 

13,53 

13,78 

12,40 

6,45 

Kali 

— 

— 

— 

1,45 

Wasser 

8,5 

8,27 

8,81 

8,33 

8,00 

96,5 

99,9< 

100,99 

100,59 

100,54 

Kieselsäure 

53,72 

55,22 

54,34 

55,07 

55,60 

Thonerde 

äi,03 

23,14 

23,61 

22,23 

23,00 

Eisenosyd 

— 

— 

0,12 

— 

— 

Kalk 

1,23 

0,25 

0,21 

— 

— 

Magnesia 

0,05 

— 

— 

— 

— 

Natron 

7,92 

12,19 

12,95 

13,71 

44,65 

Kali 

4,46 

1,52 

0,66 

— 

— 

Wasser 

8,50 

7,68 

8,11 

8,22 

7,90 

«9,91 

100. 

100. 

99,23 

101,45 

1}  Ein  Thnn,    bestehend  aus  S),l)7  Kieselsäure,    3T,tt  Tbonerde.    9,0  EUenoiyd,  B,!l 
Kalk,  a.GS  Magnesia  und  l,tT  Wasser. 

i)   Die  als  Sarkolilh  Frilher  beieichaet«  Abandoraug. 


805 


s. 

9. 

40. 

H. 

Kieselsäure 

55  J  6 

55,3< 

57,34 

53,40 

Thonerde 

23,55 

22,88 

22,58 

22,40 

Eisenoxyd 

— 

0,U 

Kalk 

0,35 

0,35 

3,00 

Magnesia 

0,27 

— 

— 

Natron 

U,23 

12,96 

11,86 

8,52 

Kali 

Spur 

0,55 

Wasser 

8,26 

8,48 

9,00 

9,70 

104,20       100,09       101,68         97,02 

1  A.  ist  der  Sauerstoff  von  Na  (&,  Ca)  :  Äl  :  Si  :  A  =  1  :  3  :  8  :  2.  Er  besteht 
ithin  aus  1  At.  Natron,  1  At.  Thonerde,  4  At.  Kieselsaure  und  2  At.  Wasser, 
)d  muss  als  eine  Verbindung  von  einfach  kieselsauren  Salzen  (Bisi- 
Laten)  zu  je  1  Atom,  verbunden  mit  2  At.  Wasser, 

(NaSi  +.  ÄlSi»)  4-  2aq 
igesehen  werden. 

4  At.  Kieselsäure  =  1540,0  ==55,15 

1    -    Thonerde  =r  642,0  =  23,00 

1  -    Natron  =  387,5  =  13,87 

2  -    Wasser  =  225,0  =    7,98 

2794,5     100. 

nige  Analysen  geben  einen  bedeutenden  Gehall  an  Kali  an,  wie  z.  B.  5a. 
sine  zur  Prüfung  dieser  Angabe  gemachte  Untersuchung  der  schönen  Krystalle 
eses  A.  hat  nur  1|^  p.C.  Kali  geliefert.    Awdejew  fand  in  No.  8  kein  Kali. 

Ein  wesentlicher  Gehalt  an  Kalk  ist  dem  A.  fremd.  Die  Analyse  No.  4 
it  5,8  p.  G.  dieser  Erde  verdient  wenig  Vertrauen,  weil  sie  das  Sauerstoff- 
»rhältniss  1  :  3,4  :  8,8  :  2,1  giebt,  und  sich  vielleicht  gleich  No.  11  auf  ein 
ireines  oder  zersetztes  Material  bezieht. 

Gluthalith  aus  dem  Mandelstein  der  KilpatrikhUgel  ist  vielleicht  eben- 
11s  ein  zersetzter  Analcim.  Thomson  hat  darin  51,26  Kieselsäure,  23,56 
lonerde,  7,31  Eisenoxyd,  1,23  Magnesia,  5,13  Natron  und  10,55  Wasser  ge- 
nden. 

Pikranalcim,  in  röthlichen  Leucitoedem,  deren  sp.G.  =  2,257  isl,  im 
ibbro  Toscanas  vorkommend,  ist  v.  d.  L.  schwer  schmelzbar,  wird  durch 
iuren  zersetzt,  und  enthält  nach  B  e  c  h  i : 


Saaerstoff. 

Kieselsäure 

59,11 

80,74 

Thonerde 

22,08 

40,84 

Magnesia 

10,13 

*'«M  4,46 
0,44j 

Natron 

0,45 

Kali 

0,01 

Wasser 

7,67 
99,45 

6,84 

er  verhält  sich  der  Sauerstoff  von 

«g(l^a) 

:  AI  :  Si  :  ä 

=  i  :  2,5  :  7,5  :  1,6. 


806 

Vielleicht  ist  rs  etn  Zerseliungsprodukl  des  Analcims  durch   tnagnesiahallige 
Wasser. 

S.  forner  I.eucil. 
Awilejcwi  Poti«.  Aon.  LV,  107.  —  Bechi  :  Am.  J.  olSc,  II  Ser,  XIV.  6«.  —  Cot- 
n«lt  Bit.  J,  of  Sc.  Isis.  Ann  Mines  III  Si'r  I,  41S.  Hanry:  Potig.  Ann.  XLVI,  tli. 
—  JBukson.  DanaMiu.  lU  Ed.  3M,  -  RammBlsl.erg:  Pogg,  Ano,  CV.  HT.  - 
Rjv^el:  J.  r.  pr.  Chem.  XL,  Hl.  -  U.  Rose;  Gilb.  Anu.  LXX11,  ISt.  —  Sarloriiit 
V,  Wallershausen:  Vulk.  Gent.  166.  -  Scbeerer:  Po^g.  Ana.  CVIII,  itl.  ~ 
Thnmson:  Oull   I,  33S,  SSB.  —  Vauquciin:  Ann.  du  Mus.  IX,  U9. 

EsdOOpUt.  Bio  ■nf;eblich  xweif^liAdrige«  Ulnersl  aua  ileni  Zirkonayenil  von  Lama  bei 
Brevig  In  Norwegan,  vum  «p.  G.  =>  1,17.  SulimiUt  v.  d,  L. ,  gclatinirl  mit  Sauren  nnd  Mt- 
halt  nach 


Kloselafiure              5(,9S                  fi9,D6 
Thonertfo                 tS.Se                  SS.IO 
Nulron                        lt. 06                    1  (.06 
WhssiT                            8,19                         H.16 
lOO.ri'                 ISD.tl 

s  ial  ilie  Z 
1? 

sBmmensEliiiiiB  tlax  Ai>i>l<'l<]i«.    .'iullla  da»  Miiieru 

wirklich  els-as 

Pogg.  Ann 

I.XXIX.  fl03,  —  Mülltr:  J.  f.  pr.  Cljera.  LXIX, 
Caporrinnit. 

St8. 

LiQ    von   Sa  vi   lucrst   tivschmlHnor   Zeolith   vod   Houle   Caporciaiu 
Toscana. 

Schmilzt  V.  d.  L,  ruhig  tu  einem  weissou  Email.  GclBiluirt  mit  Sauren. 
Er  ist  von  Anderson  und  von  Bechl  untersucht  worden. 


A 

ilcrson 

Saaorsloff. 

Bechi. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure 

52,8 

IT.ta 

52,01 

17,01 

Thonerde 

2)  ,7 

10,18 

28,83 

10,66 

Kalk 

H,3 

S.l<\ 

9,67 

1,75 

Magnesia 
Kali    , 

0,4 

::;;  •■" 

1,11 

i,n 

:;::  ••" 

Natron 

0,2 

0,09/ 

0,28 

o,os 

Wasser 

13,1 

H,64 

13,17 

H,7t 

Eisenoxyd 

0,1 

100,(5 

100,7 
Beide  Analysen  geben  tihcrcinslimmcnd  den  SauerstofT  von  tl  :  AI  :  Si ;  S 
=  1  :  3  :  8  :  3.     Das  Mineral  ist  mithin  durch  die  Formel 

(CaSi  +  ÄlSi")  +  3  aq 
zu  bezeichnen. 

4  At.  Kieselsilure  =  1540,0  =  53,67 
1  -  Thonerde  =  648,0  =  22,38 
1    -    Kalk  =     350,0  =  12,20 

3    -   Wasser         =    337,5  =  H,75 
«869,5     TÖÖ; 


807 

Dies  ist  die  Formel  des  Laumontits,  der  indessen  4  At.  Wasser  enthält. 

Sollte  der  G.  ein  verwitterter  Laumontit  sein? 

Nach  Meneghini  hat  er  fast  die  Form  des  Stilbits.     Kenngott  hält  ihn 
f<lr  Leonhardit,  der  jedoch  mehr  Kieselsäure  enthält. 

Anderson:  Berz.  Jahresb.  XXII,  495.  —  Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XIV,  61.  — 
Kenngott:  Min.  Uebersicht.  1853.  73. 


Leonhardit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  sehr  leicht  unter  Aufblättern  und  Schäumen  zu  einem 
^weissen  Email. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  vollkommen  zersetzt. 

Dieser  von  Blum  zuerst  als  eigenthUmlich  erkannte  Zeolith,  den  man  vor- 
her mit  dem  Laumontit  verwechselt  hatte,  verwittert  gleich  letzterem  an  der 
Luft. 

4.  Schemnitz  in  Ungarn.  Sp.G.  =  2,25.  a)  Delffs.  6)  v.  Babo. 

2.  Ein  für  L.  erklärtes  Mineral  von  Gopper  Falls  am  Lake  Superior,  welches 
jedoch  an  der  Luft  nicht  verwittern  soll.  Barnes. 


1. 


Kieselsäure 
Thonerde 
Kalk 
Wasser 


a. 

54,92 

22,49 

9,05 

<3,54 

100. 


b. 
55,00 
24,36 
10,50 
12,30 


55,50 
21,69 
10,56 
11,93 


102,16         99,68 


Ca    :     Äl 
1a.   2,57  :  10,50 
16.    2,98  :  11,37 
2.      3,00  :  10,13 


Si 
28,53 
28,55 
28,81 


Sauerstoff. 

12,04  =  0,73  :  3  :  8,1  :  3,4  =  1  :  4,1 

10,93  =  0,79  :  3  :  7,5  :  2,9  =  1  :  3,8 

10,60  =  0,90  :  3  :  8,5  :  3,0  =  1  :  3,4 


11,1  :  4,7 
9,6  :  3,7 
9,6  :  3,5 


Die  Analysen  stimmen  nicht  gut  ttberein.  1a  giebt  annähernd  1  :  4  :  12  :  5, 

woraus  sich 

(Ca»Si*4-  4ÄlSi»)  -h  15aq 

bilden  lässt,  ohne  jedoch  wahrscheinlich  zu  sein. 

Dagegen  hat  das  viel  einfachere  Sauerstoffverhältniss  von  1:3:8:  3,  dem 
die  Analyse  No.  2  entspricht,  oder  die  Formel 

(Ca  Si  4-  Äl  Si»)  4-  3  aq 
eine  grössere  Wahrscheinlichkeit. 


4  At.  KisMlsaufe  «  4SiO,0  «  53,67 
I  -  Tbonerdfl  =1=  64S,0  «  9«,38 
1    -   Kalk  =    350,0  -=   12.20 

3   -   Wasser  —    337.5  =  14.75 

2869,5       100. 

Dann  wilrH«  iW  L.  «ich  vom  (.iitimuntLl  nur  diireli  d( 
iKrschtridi-n ,    umt    durch    anfaiit^^Dd«*  Z^rscUmtf;  ptwu  Ki 
Nach  Brooke  uud  Hiller  siimml  er  »txr  io  der  Form  mit  diesem  tibi 
Sollt»  er  V.  JrkU'::tt  rtwas  andrrre  als  Lamnontil  sein " 

Dcirr»  ffliid  im  L.  (;t,r,s~l3,$f  p.  C.  WasMr;  das  bei  (00*  gelrac 
MioerHl  geh  laU  Verlust]  M,6l  p. C. 

Nach  Kenngott  wäre  L.  und  Caporcianil  (s.  dieseo)  c 

tlffi  mdv.Babo: 


LaBBttBtit. 

VerbSlt  sich  wie  die  flbrigen  Zeolithe. 

Bildet  mit  ChlorwasserstoflaSare  eioe  Gallerte. 

1.  Hnelgoet,  Bretagne,  a]  Vogel,  frj  L.  Gmelio.  c)  Sp.G.  w  S,S9.  I 
gati  nodDaroeber. 

2.  Miipsbnrg,  Hain»  io  den  VereinigtMi  Staaten.  Dafr^Doy. 

3.  Gourmayeur  in  Savoyen.  Derselbe, 
f.  Insel  Skye.  Connel. 

5.  Insel  Storr,  Schottland.  Scott. 

6.  Fundort  unbekannt,  a)  v.  Babo.  b)  Delffs. 

7.  Sarnthal  bei  Botien ,  Tyrol.    Sp.  G.  =  9,280.    Gericke.     (Mittel 
Analysen.) 

8.  Plauenscher  Grund  bei  Dresden.  Sp.G.  =2,310.  Derselbe. 

9.  Bother  Zeolilh  von  Nora  Slenar  liei  Upsüla.  Sjögren. 

10.  Pulveriger  L.  aus  den  Cordilleren  von  Peuco  in  Chile.  Domeyko. 
41.  Tarholms  Kalkbnich  bei  Helsingfors,  Finland.  Sp.G.  =  2,31.  Arp] 
<2    Port  George,  Neuschottlaod.  Haw. 


Kieselsäure 

i9,0 

i8,3 

52,47 

51,98 

50,38 

Thonerde 

22,0 

22,7 

22.56 

21,(2 

21,43 

Kalk 

9,0 

12,1 

9,41 

H,71 

11,14 

Wasser 

17,5 

16,0 

1.5,56 

15,05 

16,15 

Kohlensäure 

2,S 

99,1 

100. 

99,86 

99,10 

809 


4. 

5. 

1 
a. 

6. 

b. 

7. 

Kieselsäure 

52,04 

53,05 

52,3 

51,17 

51,58 

Thonerde 

2<,U 

28,94 

22,3 

21,23 

20,63 

Eisenoxyd 

— 

— 

0,26 

Kalk 

10,62 

9,67 

12,0 

12,43 

11,50 

Natron 



1,57 

Wasser 

U,92 

14,64 

14,2 

15,17 

15,10 

98,72 

100,30 

100,8 

100. 

100,64 

8. 

9. 

40. 

11. 

4t. 

Rieselsäure 

51,33 

51,61 

50,1 

50,44 

51,43 

Thonerde 

21,98 

19,06 

19,9 

18,90 

21,64 

Eisenoxyd 

0,14 

2,96 

2,88 

— 

Kalk 

9,01 

12,53 

14,1 

9,60 

12,07 

Magnesia 

— 

-^ 

— 

1,04 

— 

Natron 

.3,20 

— 

—     u 

.R2,06 

Wasser 

14,93 

14,02 

16,0 

14,51 

15,26 

100,59       100,18       100,1         99,43       100,44 

Der  Sauerstoff  des  Kalks  (Natrons) ,  der  Thonerde,  Kieselsäure  und  des 
Wassers  verhält  sich  =:  1  :  3  :  8  :  4;  der  L.  enthält  folglich  1  At.  Kalk,  1  At. 
Thonerde,  4  At.  Kieselsäure  und  4  At.  Wasser,  und  lässt  sich  als  eine  Verbin- 
dung von  1  At.  Kalkbisilikat,  1  At.  Thonerdebisilikat  und  4  At. 
Wasser  ansehen, 

(CaSi  -h  ÄlSi»)  -h  4  aq. 

4  At.  Kieselsäure  =  1540  =  51,63 

1    -   Thonerde  =     642  =  21,51 

1    -   Kalk  =     350  =  11,78 

4   -   Wasser  =     450  =:   15,08 

2982       100. 

Der  L.  ist  ausgezeichnet  durch  die  Leichtigkeit,  nn't  welcher  er  chemisch 
gebundenes  Wasser  abgiebt,  daher  er  sehr  häufig  undurchsichtig  und  zerreib- 
lich  angetroffen  wird.  Nach  Malaguti  undDurocher  verliert  er  innerhalb 
eines  Monats  im  Vacuo  2,26  p.  C,  im  Exsiccator  über  Schwefelsäure  3,85  p.C, 
später  aber  nur  noch  wenig.  In  feuchter  Luft  verwittert  er  nicht,  und  der  ver- 
witterte nimmt  in  ihr  oder  im  Wasser  das  verlorene  wieder  auf.  Der  durch  Er- 
hitzen entstehende  Verlust  beträgt  von  10®— 100**  3,17  p.C,  von  100^—200® 
2,91  p.c.,  von  200^—300®  1,20  p.C,  zusammen  7,28  p.C  Es  scheint  hier- 
nach, dass  bei  100®  1  At.,  bei  300®  aber  2  At.  Wasser  entweichen. 

Geht  die  Veränderung  des  L.  in  der  Natur  einen  Schritt  weiter,  so  tritt  eine 
Zersetzung  ein ,  und  es  entsteht  kohlensaurer  Kalk  (s.  VogeTs  Analyse).  Ein 
solcher  L. ,  von  Oberscheid  bei  Dillenburg,  enthält  nach  Wildenstein  (bei 
100^  getrocknet): 


Od«: 

Kiorbllorc! 

39,  li 

J6,33 

Tbonerde 

13,13 

19,31 

Et6>?nosid 

i,60 

3,73 

Kalk 

iäAtf 

ii,ei 

W.i*sirr 

6,SS 

8,9« 

«3,15 

100. 

100. 
Er  war  a\so  io  dn  Gemenge  von  der  LaufDODtittDischuog  mil  nur  i  AI. 
WasMT,  kohlensaarem  Kalk  und  elwas  freier  Kieselsaure  verwandelt, 
bir  Analyse  eines  in  Feldspalb  vcrwa adelten  L.  s.  Orthoklas. 
IHt  Caporcianit  (s.  diesen)  ist  vielleietit  ein  verwilierler  LaoinoDÜi. 
Schneideril,  ein  Zeolilh  aus  dem  Gal>bro  Tosmna's,    soll  nach  Berhi 
17,79  Kieselsaure,  19,38  Tbonerde,    16,76  Kalk,    1 1,04  Magnesia,    1,69  Alkali 
und  3,11  Wasser  enthalten.    Er   ist  nach  Breilhaupt  ein   zersetzter  t»u- 
moatit. 

Berlin  bemerkt,   dass  der  Edeltorsit  und  die  von  Risinger  unler- 
suchlen  Zeolithe  von  Pahlun  und  Märtcnherg  vielleicht  ebenfalls  L.  seien. 

Arppe:  Aaalyier  nt  finika  min.  p.  11.  —  v.  Babo  u.  Oelffs:  Pogg.  Ann.  LII, 
3SS.  —  Becbi:  Am.  J.  ot  Sc,  K  Sor,  XIV,  St.—  Berlin  (Sjögreo) ;  Pogg.Aoo.  LXXl'IU. 
*(t.  —  Bretthaupt:  B.  u.  h.  Zig.  4S3S.  No.  t7.  —  Canoel;  Edinb.  J.  4SI».  Ul. 
—  Domeyko:  Ann.SliDe»  IV.  S*r.  LT,  t-  —  DutrSnoy:  EbcDiJM.  III.  Ser.  YIT, 
503.  —  Garicke:  Ann.  d.  Chem.  a.  Pharm.  CXiX,  tto.  —  L.GmBlia;  LMoh. 
TascIiBob,  t.  Min.  XIV,  108.  —  How:  Am.  J  o(Sc.  II  Ser.  XXVI,  JO.  —  Halagull 
u  Diirocher:  Ann  Minos  IV.  S<?r  IX,  )i9.  —  Scollr  Edinb  N.  phil.  I.  ISSJ.  Oclo- 
-    Wildeoslein:    Lieb.   Jahresb. 

Hersehelit 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  weissem  Email,  und  verball  sich  Überhaupt  wie 
in  Zeolith. 

Wird  von  Sauren  zersetzt. 
1.  Aci  reale'j  auf  Sicilien.  Sp.  G.  =  2,06.  Damour. 
8.  Aci  Castflilo,  Sicilien.  S.  von  Waltershausen. 


Kieselsaure 

47,39 

(7,»6 

i5,89 

17,03 

Thonerde 

20,90 

S0,(8 

18,80 

20,21 

Eisenoxyd 

— 

— 

l,li 

<,<> 

Kalk 

0,38 

0,S5 

l,8i 

1,66 

HagDesia 

— 

— 

0,36 

0,19 

Natron 

8,33 

9,36 

5,7« 

4,82 

Kali 

i,39 

1,(7 

3,72 

2,03 

irshansen  kommt  an  dieser  Stelle  kei 


811 

Sauerstoff: 

Na    :     fc     :    Ca    :  äg    :    Al    :      Si     :     fi 

4a.    2,14:0,74:0,41  :  9,76  :  24,60  :  45,86 

b.     2,38  :  0,70  :  0,07  :  9,42  :  24,65  :  45,68 

2a.    4,47  :  0,63  :  4,37  :  0,4  4  :  8,50  :  23,82  :  45,88 

b,    4,24  :  0,34  :  4,32  :  0,20  :  9,44  :  24,42  :  45,88 

Oder  ft    :    Äl    :     Si     :     tt 

4  a.  2,99  :  9,76  :  24,60  :  4  5,86  =  0,9  :  3  :  7,6  :  4,9 

6.    3,45  :  9,42  :  24,65  :  45,68  =  4,0  :  3  :  7,8  :  5,0 
2a.   3,64  :  8,50  :  23,82  :  45,88  =  4,3  :  3  :  8,4  :  5,6 

b.  3,40  :  9,44  :  24,42  :  45,88  =  4,0  :  3  :  7,7*:  5,0 

Das  Sauersteffverhältniss  ist  also  =4  :  3  :  8  :  5;  der  H.  enthält  4  At.  R, 
4  At.  Thonerde,  4  At.  Kieselsäure  und  5  At.  Wasser,  und  lässt  sich  als  eine 
Verbindung  von  Bisilikaten  nach  der  Formel 

(ftSi  4-ÄlSi»)  4-  5aq 
ansehen. 

Allein  der  von  Damour  untersuchte  ist 

4Na\ 


c 


( 


•  Si  +  ÄlSi»)  +  5aq 


1^   JSi  +ÄlSi»)  +  5aq, 

wahrend  der  von  S.  v.  Waltershausen  analysirte  (6) 

fCa 

ist. 

Der  H. ,  welcher  sechsgliedrig  krystallisirt ,  hat  demnach  dieselbe  Formel 
wie  der  Phillip  Sit  (Kalk-^Harmotom),  der  mit  ihm  zusammen  vorkommt,  in 
welchem  aber  Kalk  und  Kali  vorherrschen. 

Ob  die  Form  des  H.  mit  der  des  Gmelinits  übereinstimmt,  ist  fraglich.  Der 
Gm.  hat  die  nämliche  Formel ,  und  gleichfalls  Natron  und  Kalk ,  jedoch  6  At. 
Wasser. 

Damour:  Ann.  China.  Phys.  III.  S6r.  XIV,  97.   —   S.  ?.  Waltershausen:  Vulk. 
Gesteine  S.  360. 


Phillipsit  (Kalkharmotom). 

Bläht  sich  v.  d.  L.  etwas  auf  und  schmilzt  zu  einem  weissen  Email. 
Gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure. 

Wernekink  unterschied  zuerst  den  Kalkkreuzstein  von  dem  länger  be- 
kannten Barytkreuzstein ,  und  gab  die  erste  Analyse.  L.  Gmclin,  Köhler, 
Damour  u.  A.  haben  ihn  später  untersucht. 


8« 

1.  Annerode  bei  GiesMD.  Wernekink. 

i.  Slempe)  bei  Harburg,  o)  L.  Gmelin.  b)  K»hl«r. 

3.  HaM.'ht^»;)ld  l>.'l  K.isse[,   Köhler. 

i.  Giants  Causenaj  ,  Irland.  Sp.G.  =  f,\l.  Connel 

5,  Üyrefjord,  Westktlsle  Islands,  Krjslallisirt,  farblos, 

i,t(H.  Damour. 

fi.  Palagonia,  Sicilieo.  Sp.G.  =  2,20).  Sart.  v.  Wal 

7.  Aci  Castcllo,  Siciiien.  Derselbe. 


B.                     fl.') 

•  '1 

b 

c. 

Kieselsaure          M.O?     i8,36 

tft,«6 

50.44 

48,17 

Tbönonle 

8*,3(     SO,20 

28,18 

2t, 78 

21,11 

Kalk 

6,67       S,9I 

G,il 

6,50 

6,97 

Itoryt 

0,3d      0,46 

— 

— 

Spur 

KaU 

—          6.« 

6,9) 

3,95 

6,6t 

Nalnm 

—           _ 

_ 

— 

0,63 

Wasser 

17.09     17,09 

16,99 

16,8t 

16,62 

Eisenoxyd 

0,56       0,i1 

0.18 

— 

0,24 

99,09     98,61 

100,93 

99,48 

100,35 

Kieselsaui-e 

H.                  ß. 

48,41        47,96 

48,36 

Thonerde 

22,04       22,37 

«1,07 

K»lk 

8,49 

7,15 

3,24 

Kali 

6,19 

6,85 

6,15 

\alr(in 

— 

— 

.1.41 

Wasser 

S,60        1 

j,6r 

(4,53 

Eisenoxyd 

— 

— 

0,71 

Magnesia 

— 

— 

1,43 

100,73     100. 

98,«9 

Sauerstoff. 

ifi. 

i8. 

«b. 

■  c. 

Si             2S,<3 

25,05 

20,21 

25,50 

Xl              9,43 

10,36 

10,17 

9,87 

1 

Ca              4,74 

1,83 

1,86 

t,99 

K(Nii)       1,09 

1,17 

0,67 

1,27 

t 

fl               15,20 
i. 

15,11 
Sn. 

14,94 

iß- 

14,77 

6. 

Si             2t,8;i 

25,15 

24,91 

25,H 

1 

Ä\              I0,<8 

10,30 

10,45 

9,84 

Ca  (AB)      1,39 

2,42 

2,04 

0,93 

(C  [Na]        1,88 

1,05 

t,)6 

1,91 

li              15,07 

13,86 

43,88 

12,92 

1}  Mitlei  von  sEwei  Analyseo. 


/^ 


813 


Verhültniss. 

ft     : 

Äl     : 

Si     :     A 

4/». 

2,83  : 

9,43  ; 

25,43  :  45,20 

=  0,9 

:  3  : 

8,0  :  4,8 

2  a. 

3,00  : 

40,36  : 

:  25,05  :  15,41 

=  0,87 

:  3  : 

7,2  :  4,4 

ib. 

2,53  : 

40,17  : 

:  26,21  :  14,94 

=  0,75 

:  3  : 

7,7  :  4,4 

ic. 

3,26  : 

9,87 

:  25,50  :  14,77 

=  1,0 

:  3  : 

7,8  :  4,5 

3. 

2,72  : 

40,89  : 

;  25,05  :  15,60 

=  0,75  : 

:  3  : 

7,0  :  4,3 

4. 

3,27  : 

10,48  : 

:  24,83  :  15,07 

=  0,96 

:  3  : 

7,3  :  4,5 

5a. 

3,i7: 

10,30 

:  25,15  :  13,86 

=  1,0 

:  3  : 

7,3  :  4,0 

5/?. 

3,20  : 

40,45 

:  24,91  :  13,88 

=  0,92 

:  3  : 

7,1  :  4,0 

6. 

2,84  : 

9,84  : 

25.11  :  12,92 

=  0,87 

:  3  : 

7,7  :  4,0 

7. 

3,06  : 

9,28: 

:  25,19  :  13,12 
Yerhaltniss. 

=  1,0 

:  3  : 

8,1  :  4,2 

R 

:Äi 

AI  :  Si           ll 

:  Si 

Si 

:  fi 

\ß. 

=     i 

:  3 

1  :  2,7        1 

:     9 

1 

:  0,6 

ia. 

3,4 

2,4 

8 

0,6 

ib. 

4 

2,6 

10,3 

0,57 

ic. 

3 

2,6 

7,8 

0,6 

3. 

4 

2,3 

9,3 

0,6 

4. 

3,4 

2,4 

7,6 

0,62 

5  a. 

3 

2,4 

7,3 

0,55 

5/J. 

3,3 

2,i 

&.0 

0,56 

6. 

3,5 

2,6 

9,0 

0,52 

7. 

3 

2,7 
1  :  2,5 

8,1 
1  :  8,4 

1 

0,52 

Mittel  1 

:  3,3 

:  0,57 

Die  Resultate  der  Analysen  harmoniren  hiernach  nicht  sehr  befriedigend, 
I  wir  müssen  den  Sauerstoff  von 

ft  :  Äl  =  1  :  3  Äl  :  Si  =  1  :  2,66     =3:8 

ft  :  Si  =  4  :  8  Si  :  A  =  1  :  0,625  =  8:5 

1.  R:Äl:Si:A=:4  :3:8:5  annehmen. 

Hiernach  ist  der  Ph.  aus  1  At.  Kalk  (und  Kali),  \  At.  Thonerde,  4  At.  Kie- 
äure  und  5  At.  Wasser  zusammengesetzt,  und  kann  als  eine  Verbindung 
[1  Bisilikaten 

(^^}Si4-ÄlSi»)4-6aq 

rächtet  werden. 

Im  Harmotom  finden  wir  das  Verhältniss  1  :  3  :  9  :  5 ,  und  sollten  bei  der 
norphie  desselben  mit  dem  Phillipsit  dasselbe  erwarten.  In  der  That  ist  auch 

Sauerstoff  von  ft  :  Si  öfter  nahe  1  :  9  (Anal.  1/?.,  26.,  3,  6);  aber  der 
lerstoff  der  Kieselsäure  ist  niemals  das  Dreifache  von  dem  der  Thonerde. 

Ist  das  Atom  verhältniss  von  Kali  und  Kalk,  wie  es  mehrfach  scheint,  gleich 

2,  so  giebt  die  obige  Formel : 


814 

<S  At.  Eieselslluri-  ^  i6^0  =  48,53 
3  -  Thom-nle  =  192fi  =  30,99 
•i    ~    Kalk  =     7ün   =     7,35 

i    -    Kali  =      !J89  =     6,19 

15    -    Wasser  =    i  687  =   17,71 

9582       100. 

Hiernnrrh        ei   cbeidel  sich  der  liHrmolom  vom  Ph.  durch  den  Neb rge halt 
OD  1  At  :  bei  gleicher  Menge  der  Uhrigen  ßcslandlheile. 

Diesc.>'<.  aber   wie   der  Ph.  hat  auch  der  mit  ihm  vorkoiumeDd« 

T'ir.b  'xi  Monoxjde  jedoch  Natron  (und  Kalk)  enthalten,    woraus 

lisilikalmiächung  mit  5  At.  Wasser  folgen  «tlrde. 

i  oti  swerlh,  dass  die  DiÜerenzen  in  den  Analysen,  welche  beim 

basit  zur         lelluns  zweier  Formeln  fuhren,  sich  in  ganz  gleicher  Art 

I  Kreuzstein  \ua,ji.~  und  Kalkl  U         viederbolen.    Es  ist  Dämlich  das 

inirstoffverhHltniss  von 

beim  GhabasJt  A.       % 

beim  Barytharmotom  i 
,,     Kalkharmotom  1 
und  beide  Arten  Chabasil  sind  ebenso  i  unter  sich  wie  beide  Arien  Har- 

motom.  Diese Vergleichung  dUr^e  der  »•        .i.  >,  dass  die  Constitution  in  beiileo 
Fallen  nicht  gleich  ist,  zur  tlntcrstUlzi  nen. 

Connel:  Edinb.  phil.  J.  XXXV.  3',^.  „ön,  Jahresb.  XXIV,  »tS.  ~  Danoor; 
ADD.  Mines,  IV.  ser.  IX,  3S3.  —  Geulh:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm,  LXVI,  avi.  - 
L.  GmeliD:  Leonh.  Zeilschr.  18S5  I,  S.  —  Kdhler:  Pogs  Adü.XXXVII.  SSI.  - 
Sart.  V.  Waltershausen:  Vulk.  Gest.  S.  üBt,  ~  Wernekiak:  Gilb.  Ado. 
LXXVl,  in.  3S6. 

Gnielintl. 

Verhalt  sich  v.  d.  L.  wie  Chabasil. 

Bildet  mit  ChlorwasserslolTsaure  eine  vollkommene  Gallerle. 
1.  Vicenza.  (Sarkolith.)  Vauquelin. 
8.  Glenarm,  Grafscb.  Antrim  in  Irland.')  a)  Connel.  b)  Bamtnelsberg. 


a. 

ß- 

o. 

ß- 

Kieselsäure 

.'iO,0 

iiO,00 

48,:>G 

46,40 

46,56 

Thonerde 

80,0 

20,00 

18,05 

21,08 

SO, 18 

Kalk 

i,& 

i,25 

y,!.! 

3.67 

3.89 

'            Natron 

i,5 

4,35 

3,85 

7,89 

7,09 

Kali 

— 

— 

0,39 

1,60 

1,87 

Wasser 

21,0 

30,00 

81,06 

SO, 11 

80,41 

Eisenoxyd 

— 

— 

0,11 

100,iü 

100. 

lüÖ^ 

98,50 

98,75 

,  Eiliiib.  J.  u[  Sc.  VI,  311.     Poggend  J 


815 

Sauerstoff. 

PIa,k:    Ca  :   AI   :    Si     :     A         ft  :  Äl  :   Si    :   A 

2«.     4,05:4,46:8,43:25,21:10,25  =  1:3,3  :40, 0:7,6  =0,9    :3:9,0  :6,8 

26a.  2,44:4,04:9,84:24,09:48,13  =  4  :3,4  :    7,6:5,7  =0,97:3:7,3  :'5,5 

/?.  2,43:4,10:9,42:24,17:48,13  =  4:2,9  :    7,5:5,6  =4,0    :3:7,7  :5,8 

Keine  dieser  Analysen  ist  mithin  genau;  ihr  Mittel  aber  ist  =  0,95  :  3  : 
8,0  :  6,0.  Nimmt  man  1  :  3  :  8  :  6  an,  so  besteht  der  G.  aus  4  At.  (l,  4  At. 
Thonerde,  4  At.  Säure  und  6  At.  Wasser,  oder  aus  Bisilikaten, 

(£}Si+ÄlSi»)+6aq, 
womit  auch  meine  zweite  Analyse  ziemlich  gut  übereinstimmt,  während  Con- 

(R*Si»4-2ÄlSi»)  4-44aq 
geben  würde. 

Jene  Formel  ist  die  einer  isomorphen  Mischung 

(CaSi4-  ÄlSi»)  4-  6aq 
4-2  [(NaSi  4- ÄlSi«)  4-  6aq], 
worin  das  erste  Glied  G  h  a  b  a  s  i  t  (B)  ist. 

Die  Krystallform  beider  Mineralien,  obwohl  eine  gewisse  Beziehung  zei- 
gend, ist  doch,  gleich  der  Spaltbarkeit,  verschieden,  wie  G.  Rose  gezeigt  hat. 

Ledererit,  ein  Mineral  von  Cap  Blomidon  in  Neuschottland,  hat  nach 
Dana  die  Form  des  Gmelinits,  besteht  aber  nach  Hayes  aus: 


Phosphorsäure 

3,48 

Kieselsäure 

49,47 

Thonerde 

21,48 

Eisenoxyd 

0,44 

Kalk 

44,48 

Natron 

3,94 

Wasser 

8,58 

Bergart 

0,03 

98,60 

Zieht  man  die  Phosphorsäure  als  Oa'P  ab,  so  bleibt  ein  Silikat,  in  welchem 

der  Sauerstoff  von  Ca  (Na)  :  AI  :  Si  :  fl  =  1  :  3  :  8  :  2,  welches  also  gleich  dem 

Gmelinit,  jedoch  nur  mit  einem  Drittel  des  Wassers,  oder  welches  in  chemischer 

Hinsicht  ein  Kalk-Analcim  wäre. 

Connel:  Edinb.  N.  phil.  J.  4  888.  J.  f.  pr.  Chem.  XIV.  49.  —  Hayes:  Am.  J.  of  Sc. 
XXV,  78.  —  Rarameisberg:  Pogg  Ann.  XLIX,  2M.  —  G.  Rose :  Mineralsystera 
S.  99.  —  Vauquelin:  Ann.  du  Mus.  IX,  249.  XI,  42. 

Chabasit. 

y.  d.  L.  schwillt  er  an ,  krümmt  sich  etwas  und  schmilzt  zu  einem  fein- 
blasigen  wenig  durchscheinenden  Email. 

Wird  von  Chlorwassersloffsäure  unter  Abscheidung  von  schleimiger  Kiesel- 
säure zersetzt. 


ber  Cfa.  ist  vielfach  anlcrsurtil  norden:  irotidem  leigen  die  eiotflnai 
VarwUlteo  einen  nrMiillicben  InUrscbietl,  nas  die  Menge  der  KieMbliuc 
bolhm. 

A.    Chahaaitc  von  htfberem  Kieselsluregehall. 
1.  Drollnii^  Graha  bei  tiuiiUfsbri^  in  Jemlland.   Bertelius. 
i.  Panhoron^  in  NensdioUlaDd.     Rolb,  sp.G.  =  2,075.     a)   Hormann. 

b)  RiitniiieUh«rg. 
3.  NeiucbouUnd.  (Acadioltlb.)  a)  Tbomson.  6)  Hajea. 


SieseUaut» 

no.fls 

51.16 

58,11 

M,t 

58,0» 

58,80 

Tbonerde 

17,90 

17,SS 

19,11 

Hl 

17,88 

18,87 

Ralt 

9,37 

8,91 

7,81 

ll,< 

1,81 

6,5» 

Nalroö 
Kali 

1,70 

1,09 
0,17 

0,71 
0.98 

— 

1,071 
S,0S( 

8,18 

Waswr 

19,90 

19,66 

19.19 

Sl.fi 

18,30 

80,38 

Eisenoxyii 

— 

0,85 

— 

«,l 

99,.51 

99,69 

99,S2       99.79    lOU.  (00,4 

B.    CliabasitP  von  geringerem  KieselsSnregeball. 

I.  KilmalcoUn,  Benfrensliir«  in  Schottland,    a]  und  bj  Thootson  (^p.G.  = 

2,076—8,088),  c)  Conoel. 
i.  Port  Rush  im  nördlichen  Irland.  6p.  G.  =  2,t7S.  Thomson. 

3.  famc.  ti,  Arfvedson.  bi  Durocher. 

4.  Aussig  in  Böhmen.  Sp.G.  =  2,127.  a)  Hof  mann,  b)  Bammelsberg. 

5.  Aonerode  bei  Giessen.  ä)  Genth.  b)  Engelhardt. 

6.  Fassathal.  Sp.G.  =  2,112.  Hofmann. 


Kieselsaure 

48,75 

49,20       50,14         48,99 

48,38       47,75 

Thonerde 

17,44 

(7,9(       17,48         (9,77 

(9,28       20,85 

Ealk 

10,47 

9,63        8,47           4,07 

8,70         5,74 

Natron 

— 

—            —             6,07 

-           2,34 

Kali 

1,55 

(,92         2,58           — 

2,50         1,65 

Wasser 

21,72 

20,4(       20,83         20,70         1 

i(,(4       21,30 

Eisenoxyd 

— 

—            —             0,40       100.           99,63 

99,93 

99,08       99,50       100. 

t. 

>.                 b.                  a.                 b. 

Kieselsäure          tS,18       17, dt         47,00       45,97 

48,63 

Tbonerde 

19,27       <8,14         19,71       18,52 

(9,52 

Kalk 

9,65          9,64          <0,63        10,47 

(0,22 

Natron 

1 

,Ö4        0,25          0,65  Mg  0,25 

Na  0,56 

Kali 

0,21         2,56           0,33         1,12 

0,28 

Wasser 

21 

,(0       21,50         22,29       23,54 

«0,70 

Eisenoxyd 

_             0,(5         0,(3 

99, 9( 

99,95     100.           100,76     (00. 

A.  Bei  den  Chabasiten  dieser  AbtheiJung  ^)  verhtflt  sich  der  Sauerstoff  von 
ti  :  Xl  :  Si  :  A  «  4  :  3  :  9  :  6.  Sie  enthalten  folglich  2  At.  Kalk  (und  Alkali), 
2  At.  Thonerde,  9  At.  Kieselsäure  und  42  At.  Wasser,  und  können  folglich  als 
eine  Verbindung  von  4  At.  Kalktrisilikat,  2  At.  Tbonerdebisilikat  und  42  At. 
Wasser  betrachtet  werden, 

(Ca*Si»  +  2ÄlSi»)  h-  42  aq. 

Berechnet : 

9  At.  Kieselsäure  »=  3465  »  50,95 

2  -  Thonerde  »  4284  »»:  48,87 

2  -  Kalkerde  =:  700  =r  40,34 

42   -   Wasser  =  4350  =  49,84 

6799       4  00. 

Obwohl  in  allen  etwas  Alkali  vorkommt,  so  ist  dasselbe  doch  nur  in  dem 

sogenannten  Acadiolith  von  Bedeutung.  Nach  der  Analyse  3  a  verhalten  sich  die 

At.  von  1^  :  Aa  :  Ca  =  4  :  2  :  2.  Die  Formel  eines  solchen  Chabasits  ist: 

/fCa)* 

(  t  ÄaV  Si»  +  2ÄlSi»)  4-  42  aq. 

Berechnet : 

9  At.  Kieselsäure  »  3465  «  50,03 

2   -   Thonerde      =  4284  =  4  8,53 

i  -  Kalk              =  280  =  4,05 

i  -  Natron           =  340  =  4,49 

t  -   Kali               =  236  =  3,40 

42   -  Wasser          =  4350  =  49,50 

6925       400. 

B.  Die  Mehrzahl  der  Chabasite,  welche  etwa  48  p.  C.  Säure  enthalten,  zei- 
gen das  Sauerstoffverhältniss  =  4  :  3  :  8  :  6,  bestehen  mithin  aus  4  At.  Kalk 
(und  Alkali],  4  At.  Thonerde,  4  At.  Kieselsäure  und  6  At.  Wasser,  und  können 
als  Verbindungen  von  4  At.  Kalkbisilikat ,  4  At.  Thonerdebisilikat  und  6  At. 
Wasser  angesehen  werden, 

(Ca  Si  4-  Äl  Si'j  4-  6  aq. 

Berechnet : 

4  At.  Kieselsäure  sr  4540  =  48,00 

4    -   Thonerde  =  642  =  20,00 

4    -   Kalk  =  350  =  40,96 

6  -  Wasser  «  675  =:  24,04 

3207       400. 
Auch  hier  steigt  zuweilen  der  Alkaligehalt,  der  nie  fehlt,  wie  in  der  Varie- 
tät von  Port  Bush  (No.  2) ,  welche  etwa  gleichviel  At.  Kalk  und  Natron  enthält. 
Eine  solche  Mischung, 

({  t)  Si  +  *Si»)  -H  6  aq, 

4)  Thomsoo's  Analyse  8a  muss  anberücksicbtigt  bleiben. 

Rammelsber^^s  M ineraicheinie.  52 


816 


«nlhllt  BMh  der  ladnang : 

4At. 

.  Kieseltliure 

■B 

«540 

B 

47,73 

1   - 

Thoncrde 

ac 

642 

ai 

4  «,88 

♦  - 

Kalk 

■■ 

475 

<■ 

5,U 

♦  - 

Natron 

■i 

194 

SB 

6,04 

6  - 

Wasser 

- 

«75 

- 

SO,  94 

3tt6       400. 

Engelhardi  fand,  dass  der  von  ibm  antereocbte  Ghabasil  (5fr)  bei  400* 
4,74  p.c.  Wasser  verior,  welcbe  ai  ^  des  GaDxen  oder  4  AI.  sind.  Yen  den 
Übrigen  5  Al.  scbeinen  f  bis  xum  Glühen,  -^  aber  erst  in  der  Gltthbitse  lu  enir 
weichen,  da  der  Verlust  zwischen  400*  und  dem  Glühen  43,86  p.  G.  am- 
machte. 

Nach  Dam  cur  verliert  der  Ghabasit  in  trockner  Luft  7|8  p.  C.,  die  er  ia 
feuchter  wieder  aufoimmt.  Bei  4  00*  filngt  er  an ,  Wasser  abfsugeben ,  und  bei 
300*  betragt  der  Verlust  49  p.  G.,  die  er  in  feuchter  Luft  gleichfalls  wieder  aii- 
sieht,  und  wobei  er  seine  ZersetzbariLeit  noch  beibdiält. 

Es  ist  gewiss  sehr  auffallend ,  dass  ein  Theil  der  Ghabasite  bei  Gleidihflit 
in  allen  übrigen  Eigenschaften  reicher  an  Stture  ist  als  der  andere.  Bei  gleicher 
Moige  KallL  und  Thonerde  enthalten  die  Ghabasite  A.  4  At.  Kieselsaure  mdir  ah 
die  übrigen. 

Nach  Brewster  seigen  Ghabasitkrystalle  an  einseinen  Stellen  ein  von  den 
übrigen  abweichendes  optisches  Verhalten.  Johns  ton  hat  die  Differeni  in  der 
chemischen  Zusammensetsung  hiemach  dadurch  su  erklären  gesucht,  dass 
Quarzpartikeln  der  Masse  des  Chabasits  interponirt  seien,  und  den  höheren 
Säuregehalt  hervorbringen,  wobei  er  darauf  aufmerksam  macht,  dass  dieRhoro- 
boeder  beider  nahe  dieselben  seien ,  so  dass  Quarz  und  Ghabasit  als  isomorphe 
Körper  zu  betrachten  wären. 

Meine  Untersuchungen  an  Varietäten  aus  beiden  Abtheilungen  wurden  mit 
Bezug  auf  diese  Ansicht  ausgeführt.  Der  Ghabasit  von  Aussig  gab  bei  der  Zer- 
setzung eine  Kieselsäure,  welche  sich  in  einer  Auflösung  von  kohlensaurem  Na- 
tron vollkommen  auflöste,  demnach  keine  Quarzsubstanz  enthalten  konnte.  Bei 
der  Zerlegung  des  schönen  rothen  Chabasits  von  Parsborough  erhielt  ich  56  p.  C. 
Kieselsäure,  wovon  47,95  in  kohlensaurem  Natron  auflöslich,  8,05  unauflOslicb  , 
waren.  Letztere  erwiesen  sich  gleichfalls  als  fast  reine  Kieselsäure  (enthielten  j 
nur  4,47  p. G.  Thonerde).  Zieht  man  aber  diese  8,05  Kieselsäure  ab,  undbe-  < 
rechnet  den  Rest  auf  400  Th.,  wie  dies  in  A.^b  geschehen  ist,  so  sind  immer 
^y^h  über  52  p.  G.  Säure  in  dem  Mineral ,  statt  dass  deren  Menge  nun  der  in  B  \ 
igllmilt"^"  hätte  gleich  sein  sollen. 

Bs  muss  also  für  jetzt  noch  dahingestellt  bleiben ,   welche  Bewandtniss  es 
i^^lner  zweifachen  Zusammensetzung  der  Ghabasite  habe.  1 


Verwitterter  Ghabasit.     Suckow  untersuchte  einen  theilweise un- 
l^lll^tig  und  rauh  gewordenen  Chabasitkrystall  vom  Vogelsgebirge. 


819 


a. 

b. 

Unterer  glänzender                 Oberer  verwitterter 

Theil. 

Sauerstoff. 

Theil. 

KohlensSiare 

— 

3,20 

Kieselsäure 

48,40 

%ii,n 

47,29 

Thonerde 

19,13 

8,98 

19,46 

Kalk 

1,88 

0,58 1 

5,78 

Natron 

1,47 

4,88  >  S,i8 

1,50 

Kali 

8,13 

0,87  1 

1,47 

Wasser 

21.01 

48,67 

21,00 

100,02  99,40 

Hieniach  ist  aber  selbst  a  schon  bedeutend  verändert,  da  einmal  der  hohe  Kali- 
gehah  sieb  sonst  niemals  findet  und  der  Kalk  kaum  2  p.  C.  beträgt;  anderer- 
seits das  Sauerstoffverhäitniss  von  ft  :  Äl  :  Si  :  fl  =  0,76  :  3  :  8,4  :  6,3  statt 
4:3:8:6  ist. 

In  6  erfordern  3,2  Kohlensäure  4,1  Kalk.  Zieht  man  diese  7,3  kohlensau- 
ren Kalk  ab,  so  ist  jenes  Sauerstoffverhältniss  indem  Rest  =  0,37  :  3  :  8,2  :  6,2. 

Von  den  stärkeren  Basen  fehlt  mithin  in  a  %,  und  es  ist  Kalk  durch  Kali 
ersetzt  worden,  in  6  aber  sind  sie  um  %  vermindert,  wobei  ein  Theil  des  ent- 
standenen Kalkcarbonats  mit  dem  Zersetzungsrest  gemengt  blieb. 

Eichhorn  hat  Versuche  über  die  zersetzende  Wirkung  von  SalzauflOsun- 
gen  auf  Gh.  angestellt. 

Arfvedson:  Berz.  Jahresb.  III,  4  47.  —  Berzelius:  Afbandl.  i  Fis.  VI,  490.  — 
Connel:  Ed.  J.  of  Sc.  4889.  S6S,  —  Damour:  Compt.  rend.  XUV,  975.  —  Du- 
rocher:  Ann.  Mines,  III  S^r.  XIX,  585.  —  Eichhorn:  Pogg.  Ann.  CV,  4i6.  — 
Genth  u.  Engelhard t:  Ann. d. Ch.  u. Pharm.  LXV,  870.  LXVl,  874.  —  Ha y  es:  Am. 
J.  ofSc.  IlSer.  I,  4i8.  —  Hofmann:  Pogg.  Ann.  XXV,  495.  —  Johnston:  L.  and 
Ed.  phil.  Mag.  IX.  866.  ^  Ram melsberg:  Pogg.  Ann.  XLIX,  844.  —  Sackow: 
Die  Verwitterung  im  Mineralreich.  S.  4  48.  —  Thomson:  Oatlines  I,  884.  L.  and  Ed. 
phil.  Mag.  4840.  Dcbr.  4  848.  March.  498.    J.  f.  pr.  Ch.  XXII,  488.  XXXI,  499. 

Phakolith.  Verhält  sich  wie  Chabasit. 

Dieser  von  Breithaupt  unterschiedene  Zeolith  von  Leippa  in  Böhmen 
enthält  nach 


4. 

8. 

Anderson. 

Sauerstoff. 

Rammeisberg 

*)    Sauerstoff. 

Kieselsäure 

45,63 

88,74 

46,33 

84,04 

Thonerde 

19,48 

9,08 

21,87 

40,84 

Kalk 

13,30 

8,80 

^'^^4,54 
0,48  ( 

0.88  j 

10,40 

8.97J 

Magnesia 
Natron 

0,14 

1,68 

0,95 

0,84 1     ' 

Kali 

1,31 

1,29 

o.mJ 

Wasser 

17,97 

45,98 

19,16 

17,08 

Eisenoxyd 

0,43 

100. 

• 

99,94 

4]  Mitlel  zweier  Aoalyaen.    Das  Wasser  aus  dem  Verlast. 

52 


8M 

6*iienloff    k  :  A   :  Si  :   A 

1.     I  :i.9  !S,2  :  3,5  =  1,5:  S  :  7.B  :  5,t 
i.     i  ■.3,0:  7,0  :  5,0 
ADderifln  bat  nach  seiner  Ad»1}s«  das  Verfaüluw  l,S  :  S:  *,$  :  (,$  = 
t  ;  t  :  5  :  •']  sfH;etM»n(nen,  dem  die  Fannfl 

{3&*Si»  +  8Sl*Si»/  +  I8aq 
enUpnchl. 

In  neiiwr  Aiulyst  Itt  es  =  1  :  3  :  7  r  5,  der  FonnH 
{ft»8i»  +  SÄlSi»j  +  IOa<] 
«otsprecheod. 

I>cr  Pb.  bat  ubitc  Zweifel  die  Korm  des  CbabnütU,  and  i^t  nach  G.  läse, 
wcDR  nicht  id«nli>cb,  doch  isomorph  mit  dcniM>lhiu).  WabrscbntUicfc  ist  b- 
reinbeil  d«-»  HaterUls  die  Crsacbo  der  Zw  citri  Ober  dw  nahrv  MTtHtiing  ia 
Substanz.    Sind  Lei-jn  and  Phakolilli  nicht  dii»KvIlM>  Mineral? 

Anderao«:  Den.  Jabrub.  XXII,  10«.  —  RaMiineiabBre-  ^*te  *-^   1,TH,'" 

fiaydeDil,  ein  Zeolith  aas  der  Gebend  vao  Svlümar«,  naeb  Delesseand 
Dans  ein  lenetzlL^r,  unreiner  Cbabasii. 

B.  SMIioiaa.        Deletae. 
Kieselsaure  5«,83  49,5 

Thooerd«  12,34  ^ 

Kiwtio)i\dul  «  ft'  '  ^-^'^ 

Kalk 

Kali 
Wasser 

Dam:   Mm.  IV  Ed.  3M.  —   Delesic:  Rev.  Kienl.  XXV.  *«7.  '—   B.  SIIUbib 
Dana  Hin.  111  Ed.  St«.  6<7. 

Ilarmotom   (Bantbermotoin] . 

Scbmilüt  V.  d.  L.  ziemlich  schwer  und  ruhig  zu  einem  durchscbeiaeDtbi 
weissen  Glnse. 

Wird  von  ChlorwnsserstofTsaure  unter  Abscbcidung  von  KieselsSure  voD- 
sUndig  zersetzt. 

Weslrumb  und  Ileyer  fanden  in  dem  sogenannten  Kreuzsteio  von An- 
dreusberg  zuerst  den  Gehalt  an  Baryt.  Klaproth,  Tassaert,  Weroe- 
kink,  Dumenil,  Thomson,  Connel,  besonders  aber  Kahler  analjsir- 
ten  ihn,  und  auch  iirh  habe  ihn  untersucht. 

1.  Andreasberg  am  Harz,    a)  Klaproth.  b)  Kerl,  c)  K&blcr.    d)  Ham- 
melsberg. 

2.  Schiffenberg  bei  Giessen.    Wernekink. 

3.  Oberstein.    Kubier. 

i.  StroDtian  in  Schottland,    n)  Thomson.  6j  Connel.  c]  Köhler.  d}d*- 


831 


4. 
•.             b.                         c. 

d. 

«.             ß- 

a.                ß. 

KieselsXore        49        45,80        46,63      45,50 

48,74       48,68 

Thonerde          46        45,80        46,88      46,42 

47,65       46,83 

Baryt                 48        47,50        20,32      20,09 

49,22       20,08 

Kalk                  —          4,98          0,25        4,80 

—            — 

Kali                   —          —            4,02        4,42 

—            _ 

Wasser              45        46,66        45,03       45,00 

44,66       44,68 

98         97,74       400,07       99,93       400,27     400,27 

1.                    o.                                                                  4. 

a.             b.               c. 

d. 

lelsHure       44,79       46,65        48,73       47,04       46,10 

47,74       47,60 

nerde          19,28       46,54         45,40       45,24       46,44 

45,68       46,39 

yl                47,59       49,42         44,27       20,85       20,84 

24,06       20,86 

t                    4,08         4,40           3,48         0,40         0,63 

—            — 

i                      —            4,40           2,55         4,72*)      0,90 

4,58»)      4,55*) 

sser             45,32       45,24         44,00       44,92       45,44 

43,49       44,16 

moxyd          0,85         —              —           0,24         — 

0,54         0,65 

97,94       99,75         97,83     400,4  4       99,96 

99,76     4  04,24 

Sauerstoffverhältniss. 

ft    :    £l    :      Si      :    A 

16.       2,39  :  7,38  :  23,78  :  4  4,84  =»  0,97  :  3  : 

9,7  :  6,0 

ca.  2,36  :  7,86  :  24,22  :  43,36  =  0,9     :  3  : 

9,2  :  5,4 

ß.  2,80  :  7,48  :  23,64  :  43,33  =  4,4     :  3  ; 

9,5  :  5,3 

d,a.  2,04  :  8,24  :  25,32  :  43,06  =  0,7     :  3  : 

9,2  :  4,8 

^.2,10  :  7,86  :  25,29  :  4  3,05  =  0,8*)  :  3  : 

9,6  :  5,0 

2.         2,4  4:9,00:23,27:43,62  =  0,7     :3: 

7,7  :  4,5 

3.         2,34  :  7,72  :  24,22  :  43,55  =  0,9     :  3  : 

9,4  :  5,2 

4a.      2,82  :  7,05  :  25,30  :  42,45  =  4,5     :  3  : 

40,8  :  5,3 

b.      2,57  :  7,42  :  24,44  :  43,26  =  4,0     :  3  : 

40,3  :  5,6 

c.      2,50  :  7,66  :  23,95  :  43,43  =  4,0     :  3  : 

9,4  :  5,2 

d.a,  2,53  :  7,47  :  24,80  :  44,72  =  4,0     :  3  : 

9,9  :  4,7 

ß,  2,54  :  7,84  :  24,73  :  42,59  =  0,9     :  3  : 

9,4:  4,8 

Es  folgt  aus  dieser  Uebersicht  zunächst,  dass  der  Sauerstoff  des  Baryts  (und 
kleinen  Mengen  Kalk  und  Kali)  zu  dem  der  Thonerde  =  4:3  ist. 

Abstrahirt  man  von  den  Analysen  Wernekink's  und  Thomson's,  so 
der  Sauerstoff  der  Kieselsäure  im  Mittel  =  9,5,  wofür  man  mit  Rücksicht 

die  analytische  Methode  lieber  9  als  4  0  setzen  wird.  Der  Sauerstoff  des 
issers  ist  im  Mittel  =  5,4  7,  also  nahe  =  5. 


4)  Worin  0,84  Natron. 

t)  a  hat  ein  sp.  G.  s  S,447,  ß  sind  die  begleitenden  wasserhellen  Krystalle  (Morvenit), 
en  sp.G.  a  1,498  ist. 
8)  Wobei  0.80  Natron. 

4)  Desgl.  0,74  Natron. 

5)  Fehlt  die  Alkalibestimmung. 


Wir  nehmeo  d^her  als  das  Resultat  der  variundeii«n  AoaUsen  an,  d*si  in 
H.  der  Sauersioff  =1:3:9:5  sei.  DetnMch  enlbflll  er  S  Al.  Barj^  i  At 
Tbooerde.  9  At.  Saarc  nnd  10  At.  Wasser,  aad  U&sl  sich  ab  cöa  Tertändiiif 
von  I  Al.  Baryt-Trtsilikat,  S  At.  Tbooerdp-Bistlikat  nad  10  At 
Wasser  betrachten, 

(Sa»5i»-»-25lSi*i  +  lOaq. 

9  At.  Kieselsaure  =  3165  =  tl,$| 

S  -    Tbonerde     =  1281  =  16.18 

S    -    Bar\t  =  1911  =  H,^~ 

10   -    Waiser         =  M 83  =  U,4t 

77s8      TÖä. 

Zieht  man  die  sor^lügro  Aaalf  sen  K  a  b  1  e  r  's  id  Betracht,  so  sleheo  die  Hat- 

gen  ton  Kali,  Kalk  und  Bar^t  in  den  Vertdltoiss  too 

0,)7  :0,07  ;  S,I2  in  Ic.o. 

0,19:0,51  :  2,10  „        fi. 


0,15 

0,18 

«." 

.,  <e- 

iBMHttl-0,17 

0,35 

3,13 

oder«»!     i 

3 

SS 

Berrchnel 

man  die  FormeJ  hiemacfa. 

dem 

specieDen 

Aof- 

druck 

@|W.. 

SlSi» 

+  ii)»q. 

9  At.  Kieselsaure  =  3I&5  =  19,50 
3  -  Tbonefde  =  iiU  =  16,85 
I    -    Bar>l  =  1595  =  20,93 

i   -    Kalk  =      70  =    0,92 

A    -    Kali  =       7R  =     1,03 

10    -    Wasser  =  1125  =  11.77 

7«! 7     10«. 
Wird  d^egen  das  Sauersloffverhaltoiss  von  I  :  3  :  10  :  5  angeDommeD,  s« 
TMVtafachl  steh  die  Formel  la 

(BaSi*  -t-  ÄlSi^  -I-  Saq. 

5  At.  Kieseisiure  =  192-5.0  =  t7,t« 

1    -    Tbooerde     =    612,0  =  15,70 

1    -    Bar^t  =>:    9S7,0  =  23,41 

5    -    Wasser  =     562.5  =  13.77 

1086,5      100. 

Es  ist  schwer  iq  saxeo,  welcher  Ausdruck  der  den  Analysen  entsprecheoden 

sei. 

Kohler  hatte  statt  des  Saaerstoffverhaltoisses  1:3:9:5  das  von  i  :H 
11:6,  und  T.  Kobell  das  roo  1:1:10:6  aogenommen. 

Copnel:  Ediab   X.  phü.  J   isn  IbK-  II.    —    Dumaar.  Abo.  Mioet.  IV  Sä- H. 
■».  —  Da  IlcDih  Chca.  Fm«cIi««SM.  S.  Sit.  —    Kerl:  Bu^  a.  kiU.  Cg.  •!» 


8M 

N».  •.  ^  KUproth:  B»itr.  11,  10.  ^  Köhler:  Pogg.  Aod.  XXXVÜ,  564.  --  Tas* 
saerl:  Hauy  Min.,  v.  Karsten  u.  Weiss.  III,  984.  -^  Thomson:  Aon.  o(  New- 
Yori[.  4818.  IX.  —  Wernekink:  Gilb.  Ann.  LXXVI,  474.  886. 

FaiUMtt. 

Bleibt  beim  Erhitzen  klar,  bläht  sich  v.  d.  L.  auf  und  schmilzt  zu  einem 
eissen  Email. 

Analysen  Damour^s  des  F.  vom  Kaiserstuhl  im  Breisgau,  a  ältere,  6  neuere 
it  reinerem  Material : 


a. 

b. 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

49,36 

46,43 

98,96 

Tbonerde 

16,77 

46,84 

7,85 

Kalk 

5,00 

4,79 

:;!:}  ^« 

Natron 

4,34 

5,09 

Wasser 

22,49 

27,02 

94,02 

97,96  99,83 
[  der  Analyse  6  verhält  sich  der  Sauerstoff  von  Ca  und  l4a  :  AI  :  8i  :  til  sas 
-3:9:9,  so  dass  der  P.  2  At.  Kalk  und  Natron,  2  At.  Thonerde,  9  At. 
Sure  und  48  At.  Wasser  enthält,  und  als  eine  isomorphe  Mischung  der  Ver- 
indungen  von  4  At.  Trisilikat  von  Kalk  und  Natron,  2At.  Bisili- 
at  von  Thonerde  und  18  At.  Wasser  anzusehen  ist, 

(}NarSi'"»-**^Si«)  +  48aq. 

9  At.  Kieselsäure  «=  3465,0  —  46,42 

2  -    Thonerde  =  4284,0  =  47,08 

4    -    Kalk  =    350,0  =    4,68 

4    -    Natron  =    387,5  =    5,48 

18  -    Wasser  =  2025,0  =  26,94 

7514,5     400. 

«anach  unterscheidet  sich  der  F.,  dessen  Formen  nach  Blum  und  Knop  dem 

egulären  System  angehören,  von  den  Chabasiten  mit  höherem  Säuregebalt 

ur  durch  die  anderthalbfache  Menge  Wasser. 

Damour:  Ann.  Mines,  IV.  Sör.  I.  XIV,  67.    J.  f.  pr.  Ch.  XXVIII,  988.    Pogg.  Ann. 
LVIll,  668. 


So  nannte  Sartorius  v.  Waltershausen  einen  Zeoiith  von  TbyriU  am 
[valfjordr  auf  Island,  und  fand  darin : 


Sauerstoff. 

Kieselsäure 

64,87 

89,14 

Thonerde 

47,83 

8,89 

Kalk 

7,32 

9,09 

Natron 

2,00 

0,64  •  9,90 

Kali 

4,78 

0,80 

Wasser 

9,20 

8,48 

4  00. 


Der  Sauvrslotr It  :  J(l  :  Si  r  tt  ist  »  I  :  9,9  :  11,1  :  S,R.    Die  Propoftion  f  :3^ 
(8:3  ^iie^l  eine  Verbindung 

(ftSi»  +  ÄlSi'j  +  3aq, 
oder 

(ft3i'  +  Äl9i*)  -*-  3aq, 
oder 

[ll'Si'  +  ÄI*Si»)  +  6aq. 
Pogg.  ADD.  XCIX.  170.    KeoDgoU  leben.  1BS«-S1.  5.  H» 

Epistilbit 

Verhalt  sich  v.  d.  L.  wie  Slilbit. 

Wird  von  ChlonvasserslolTsBure  lerselii,  nobei  sich  Kieselsäure  feinkörnig 
ausscheidet.  Nach  vorgängigem  Glühen  wird  er  von  der  Säure  nicht  ange- 
griOen. 

Der  E.  vom  Berufjord  aui  Island  ist  von  G.  Rose  entdeckt  und  zaeni 
ODtersiKhl  worden. 

4.  Berufjord,  Island,    a)  und  b)  G-  Rose,   c)  BlBuIiche  Varietät;   sp.  G.  ^ 
8,363.  Limpricbl.  d)  S.  V.  Walte rshausen.  e)  Gelbticfaweiss«  V.  in 
groäfien  Kryslallen.    Derselbe,  f)  An.  v.  Kurlbaum. 
3.  Neu-Schotlland.    Uow. 

I.  1. 

B.  b.  c.  d.  e.  r.  u.  ß. 


Kieselsaure 

58,59 

60,S8 

58.99 

60,08 

59,22 

58,71 

58,57 

58,35 

Thonerd« 

n,5B 

17,36 

18,21 

1fi,7i 

(7,23 

17,10 

15,31 

I6,:3 

Kalk 

7,56 

8,3« 

6,92 

8,U 

8,80 

7,81 

7,00 

T,»7 

Natron 

1,78 

1,52 

2,35 

— 

Spur 

2,05 

0.99 

2,10 

Kali 

— 

— 

— 

2,35 

2,16 

0.19 

0,99 

— 

Wasser 

U,48 

{(2,52) 

11,98 

U.3I 

n,9o 

11,21 

15.12 

(1,9.5 

99,93 

100. 

101, ii 

101,63 

101,01 

Pe  0,18 
100,92 

1.58 
99,89 

99,a8 

Der  Sauerstoff  von  Kalk  (Natron),  von  Thonerde,  Kieselsäure  und  Wasser  ist  = 
I  :  3  :  13  :  5,  so  dass  der  E.  eine  Verbindung 

(CaSi*  +  ÄlSi*)    +  5aq 
oder 

(CaSi*  +  SiSi*)    +  5aq 
oder 

(Ca'Si«  +  Äl^Si')  4-  (Oaq 
darstellt. 

Gleichieitig  ist  immer  eine  gewisse  Menge  der  enlsprechenden  Natronver- 
binduDg  in  isomorpher  Mischung  mit  dem  Kalkdoppelsalz  vorhanden,  undiwir 
ist  das  AtomverbUllniss  beider 

nach  I  n.  =  I  :  1,8 

i.  =  1  :  6,0 

c.   =  1  :  3,3 

f.   =  \  .  1,0 

2  6.  =  1  :  4,2 


SM 

(hrnen  wir  das YerhSlItniss  =  4  :  4,  so  giebt  die  Rechnung: 

6  At.  Rieselsaure  «  2340,0  «  59,66 
1  -  Thonerde  s  642,0  ^  46,57 
i  -  Kalkerde  «  280,0  »  7,23 
i  -    Natron  =      77,5  =    2,04 

5  -    Wasser        =    562,5  =  44,58 

3872,0     400. 

iv  angebliche  Kaligehalt  in  den  Analysen  von  S.  ▼.  Waltershausen  dürfte 

I  einem  Irrthum  beruhen.  *) 

Die  Zusammensetsung  des  B.  ist  mithin  der  des  Brewsterits  analog  und 

r  des  Stilbits  vielleicht  gleich. 

HoW:  Am.  I.  of  Sc.  11  Ser.  XXVI,  80.  J.  f.  pr.  Chem.  LXXV,  4«0.  -*  Korlbaiim: 
Am.  J.So.  II  Ser.  XXIII,  424.— Limpricht  (S.  v.  W.) :  Vulk.  Gest.  247.  —  G.  Eose: 
Pogg.  Ann.   VI,  488.  Min.syst.  406. 

Brewsterit« 

Verhält  sich  wie  ein  Zeolith. 

Dieses  durch  Baryt-  und  Strontiangehalt  ausgezeichnete  Silikat  von  Stron- 
in  in  Schottland  ist  von  Connel  und  von  Thomson  untersucht  worden. 

C.  Sauerstoff.  Th. 

Kieselsäure         53,67  «7,88  53^04 

Thonerde  47,49  8,4  7  46,54 

Strontian  8,32        4,28)  9,00 


Baryt  6,75  0,70^  «,86  6,05 

Kalk  4,34  0,88)  0,80 

Wasser  42,58  44,48  44,73  48,09 

Eisenoxyd  0,29  i00,46 

"400,44 

Der  Sauerstoff  ist  in 

ft  :   AI    :     5i    :    A 
bei  C.     =  4  :  3,46  :  44,8  :  4,7 
,,  Th.  =  4  :  3,44  :  42,3  :  5,8 
Mittel      =  4  :  3,45  :  42,0  :  5.2 

is  Yerhältniss  4  :  3,5  fttr  ft  :  Äl,  als  das  nächste,  würde  6  At.  der  Monoxyde 

gen  7  At.  Thonerde  bedingen,  was  nicht  anzunehmen  ist.    Maamuss  deshalb 

le  Gorrektion  der  Analysen  vornehmen. 

Connel  setzte  den  Sauerstoff  =4:4:45:6,  und  gab  demgemäss  eine 
mplicirte  Formel,  welche  offenbar  den  Analysen  gar  nicht  entspricht. 

Es  ist  daher  das  Yerhältniss  4  :  3  :  4  2  :  5  das  der  Wahrheit  am  nächsten 
mmende,  welches  den  Ausdruck 

(ftSi*  +  ÄlSi*)  -♦.5aq, 


4)  Da  die  Bestimmung  des  Kalis  veranglückte,  nahm  S.  v.  W.  dafür  die  Menge  des  Na- 
»ns  aus  Limpricht's  Analyse.  !  I 


8i6 

oder 

(tlSi*  -f.  XlSi*)  ^  5aq, 

oder 

(ft»S?  +  Äl»Si*)  +  40aq 
giebt,  woriD  ft  nach  Gonnel  «a  Ca  :  2fia  :  3&r^  nach  Thomson  m  Ca :  Sh 
:  6  Sr  ist. 

Eine  WiederhohiDg  der  Analysen  ist  wünschenswarth,  da  die  Gerrebin 
für  die  Thonerde  nicht  unwesentlich  ist. 

Ist  die  lotste  Formel  aber  richtig,  so  hat  der  B.  mit  dem  EpistilbH  ffMn 

Zusammensetzung  (ft  ist  bei  diesem  »  Ca  und  etwas  I^a),  nnd  da  beide  MiH' 

ralien  nicht  isomorph  sind ,  würde  eioe  Dimorphie  ihrer  GmndmisohaDg  tot- 

handen  sein. 

Connel:  Bdinb.  N.  phil.  J.  XIX,  SB.  Pogg.  Ann.  XXI,  6l#v  —  Thomson:  OolL 
I,  848. 

Stilblt  (Heulandit). 

Verhalt  sich  wie  die  tlbrigen  Zeolithe.    Die  Kieselsaure  scheidet  üA  in 
schleimigen  Zustande  ab. 

4.  Analyse  von  Walmstedt. 
9i.  FttrOer.    Thomson. 

3.  Island,    a)  Rammeisberg.  6)  Damour. 

4.  Island,  Berufjord.    Krystallisirt,  sp.  G.  m  2,176.    Sartorius  v.  Wal- 
tershausen. 

5.  Nerbuddathal,  OstindlcD.    Krj'stallisirt.    Haughton. 

4.  8.  8.  4.  5. 


a. 

b.') 

Kieselsäure 

60,07 

59,14 

58,2 

59,85 

58,90 

56,59 

Thonerde 

17,08 

17,92 

17,6 

16,15 

46,81 

15,35 

Kalk 

7,13 

7,65 

7,2 

7,65 

7,38 

5,88 

Magnesia 

— 

— 

— 

— 

0,29 

0,88 

Natron 

— 

— 

— 

1,16 

0,57 

1,45 

Kali 

— 

— 

0,67 

1,63 

0,89 

Wasser 

15,10 

15,40 

16,0 

14,33 

14,3« 

17.48 

Eisenoxyd 

0,20 

100,11 

99,0 

99,71     ft>  0,12     " 

98,46 

99,58 

Sauerstoff 

> 

100,08 

i. 

9. 

Sa. 

Sb. 

4. 

Si 

31,17 

30,69 

30,20 

31,10 

30,57 

JLi 

7,97 

8,37 

8,2t 

7,54 

7,85 

1 

Ca,Na,k 

2,04 

2,19 

2,06 

2,56 

8,63 

A 

13,42 

13,69 

14,22 

12,74 

12.74 

I)  Mittel  zweier  Analysen. 


827 

Verhältniss 
ft  :   21    :     Si    :    fi 

1.  =  1  :  3,9    :  45,3  :  6,6  zm  0,80  :  3  :  H,7  :  5,0 

2.  =  1  :  3,8    :  U,0  :  6,8  =  0,78  :  3  :  H,0  :  5,0 
3a.  =  4  :  4,0    :  44,7  :  7,0  =  0,75  :  3  :  14,0  :  5,2 

6.  =  4  :  2,95  :  42,4  :  5,0  «=4,0  :  3  :  42,4  :  5,4 
4.  a>  4  :  3,0  :  44,6  :  4,9 
Die  drei  älteren  Analysen  weichen  hiemach  von  den  beiden  neueren  wesentlich 
ab.  Denn  während  alle  darin  Übereinstimmen,  dass  der  Sauerstoff  der  Thon- 
erde  und  der  Saure  =  4:4,  der  Thonerde  und  des  Wassers  »3:5  ist,  geben 
jene  ll  :  £l  «s  4  :  4,  diese  ss  4  :  3,  und  die  dadurch  entstehenden  ZwMfel  tlber 
die  Zusammensetzung  des  St.  lassen  sich  nur  durch  neue  Versuche  beseitigen. 

Es  ist  wahr ,  dass  das  Verhältniss  4:4:44  oder  45:6  keine  annehm- 
bare Formel  giebt,  während   4  :  3  :  42  :  5  zu 

(CaSi»-f-ÄlSi*)  -*.  5aq, 
oder 

(CaSi'  +  ÄlSi»)  -*.  5aq, 
oder 

(Ca«Si»-hll*Si*)  +  40aq 
führt. 

6  At.  Kieselsäure  =  2340,0  =  59,79 
4    -    Thonerde     =    642,0  =  46,64 

4  -    Kalk  =    350,0  «=    9,06 

5  -    Wasser         =    562,5  =  4  4,54 

3864,5     400. 
Diese  Zusammensetzung  bringt  den  Stilbit  in  nahe  Beziehung  zum  Brew- 
slerit  und  Epistilbit,  in  denen  allen  dann  dasselbe  Sauerstoffverhältniss  4:3: 
42:5  sein  würde,  während 

ll  =  Ca  mit  sehr  wenig  Alkali  im  Stilbit, 
=  Ca  mit  mehr  Natron  im  Epistilbit, 
SS  Sr,6a  und  wenig  Kalk  im  Brewsterit 
ist.    Der  Epistilbit  ist  zweigliedrig,  die  beiden  anderen  sind  zwei-  und  ein- 
gliedrig, und  nach  Levy  wohl  isomorph,  was  6.  Rose  indessen  nicht  fttr  wahr- 
scheinlich hält. 

Man  sieht,  dass  Sicherheit  in  diesem  Gebiet  sehr  ähnlicher  Zeolithe  nur 
durch  neue  Analysen  von  krystallographisch  und  physikalisch  wohl  bestimmtem 
Malerial  zu  hoffen  ist. 

Damour:  Ann.  Mines  IV  S6r.  X,  207.  •—  Haughton:  Lieb.  Jahresb.  4857.  676. 
Sart.  y.  Waltershausen:  Valk.  Gest.  258.  —  Thomson:  Outl.  l,  847.  — 
Walmstedt:  Edinb.  phil.  J.  VII,  10. 

Beaumontit.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  wird  weiss  und  zerföllt. 
Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  weissen  Perle. 

Das  feine  Pulver  wird  von  Chlorwasserstoffsäure  vollständig  zersetzt  (nach 
dem  Glühen  schwer),  wobei  sich  die  Kieselsäure  kömig  abscheidet. 


I 


J 


Delesse  fand  in  dem  B.  von 

Baltimore,  dessen  sp.  G. 

Saaentoff. 

Kieselstture 

64,2                   88,1 

Thonerde 

4,3            Mi    ' 

Eisenoxyd 

Kalk 

1,8               4,8 

Magnesia 

^7               «,7      1,4 

Natron 

0,6*)        M  J 

Wasaer 

43,4                  44,f 

828 

2,24  ist:  ■*^" 


400. 
Der  Sauerstoff  von  ll  :  Xl  :  Si  :  A  ist  nahe  ss  4  :  3  :  46  :  6,  wonach  der 
B.  durch  die  Formel 

(tlSi*  + ASi*)  +  6aq 
beieichnet  würde,  welche  mehr  Kieselsäure  als  die  des  Stilbits  enthalt. 

Er  ist  hiemach  der  stturereichste  Zeoiith,  in  dessen  Zusammensetsung  frei- 
lich die  Magnesia  aufMlt. 

Dana  und  Andere  vereinigen  ihn  mit  dem  Stilbit  (Heulandit),   und  Des- 
cloizeaux  identificirt  sie  aus  optischen  Gründen,  allein  nach  Levy  undG. 
{  R  ose  ist  die  Krystallform  beider  wesentlich  verschieden. 

Delesse:  Ann.  Ghim.  Phyi.  111  S«r.  IX,  885.    —    Desclolseaux:  InstiUiilSM 
p.  4t07.  —  6.  Rose:  Krystalioohem.  Mineralsystem.  S.  407. 


Desmin  (StUbit). 

Verhalt  sich  v.  d.  L.  wie  die  übrigen  Zeolithe. 

Wird  von  Sauren  vollkommen  zersetzt,  wobei  sich  die  Kieselsäure  als 
schleimiges  Pulver  abscheidet. 

Dieses  bekannte  Mineral  ist  seit  den  Zeiten  von  Yauquelin  und  Meyer 
vielfach  unlersuchl  worden. 

4.  ROdefjordshamm  auf  Island  (Ilauy's  Stilbite   dodecaedre   lamelliforroe). 
Hisinger. 

5.  Island.  Derber  Blatterzeolith.    Fuchs  u.  Gehlen. 

3.  Berufjord  auf  Island,   a)  R.  Weber,    b)  Sp.  G.  ==  2,434.  Sartorius  ?. 
Waltershausen. 

4.  Naalsöe  (Färöer) .    R  e  t  z  i  u  s . 

5.  Vaagöe,  FHröer.  Strahlig.   Du  Menil. 
$.  Dalsmypen,  Färöer.   Derselbe. 

7«  Dalsmypen.  Sog.  prehnilartiger  Slilbit.   Retzius. 
jL  FXröer.  Sog.  Sphärostilbit.  Mit  SUuren  gelatinirend.   Beudant. 
jL  FirOer.  Moss. 

Hl  RMer.  Krystallisirt,  sp. G.  =  2,47.   Delesse. 
CMtabberg  in  Jemtland.   Sjögren. 
Imllftigrube  in  Norwegen.    Derselbe. 

Veriust  bestimmt. 


829 

43.  Cbristiania.  Hellgelb,  slrablig,  sp. G.  «  2,203.    Manster. 
4  4.  Ilmengebirge  bei  Miask.    Den  Phenakit  begleitend,  sp.  G.  «  2,19.   Her- 
mann. 
15.  Andreasberg.    Kerl. 
46.  Seisser  Alp,  Tyrol.    BukeiSen. 

4  7.  Rienthal  an  der  St.  Gotthardtstrasse,  Kanton  Uri.    G.  Leonhard. 
48.  Niederkirchen  in  Rbeinbaiern.    Riegel. 
4  9 .  Pangelberg  bei  Nimptsch  in  Schlesien.    Z  e  1 1  n  e  r. 

4.  s.  8.  4.  5. 


Kieselsäure 

58,0 

55,07 

a. 
58,02 

57,40 

56,08 

56,50 

Thonerde 

16,1 

46,58 

44,94 

46,22 

47,22 

4  6,50 

Kalk 

9,2 

7,58 

8,33 

7,74 

6,95 

8,48 

Natron 

=! 

4,50 

0,60 

2,47 

— 

Kali 

4,30 

0,34 

— 

4,50 

Wasser 

46,4 

49,30 

47,74 

4  6,68 

48,35 

48,50 

a 

99,7 

100,03 

400,30  Hg  0,4  3 

100,77 

4  04,48 

99,08 

• 

6. 

7. 

8. 

9. 

40. 

44. 

Kieselsäure 

56,50 

56,76 

55,94 

57,05 

55,0 

57,44 

Thonerde 

46,50 

47,73 

46,64 

46,49 

46,7 

46,44 

Kalk 

8,83 

4.50 

9,03 

7,64 

6,5 

8,75 

Natron 

— 

2,53 

0,68 

4,32 

3,0 

Kali 

4,58 

— 

— 

0,26 



_— 

Wasser 

48,30 

48,33 

47,84 

47,79 

48,8 

46,60 

i 

101,44 

99,85 

400,07 

400,55 

400. 

■  *e  0,25 
99,45 

4S. 

48. 

4«. 

45. 

46. 

47. 

18.             19. 

Kieselsäure 

58,  i1 

58,53 

56,31 

56,3 

52,84 

55,75    58,36      60,27 

Thonerde 

46.56 

45,73 

46,25 

45,9 

46,30 

48,50     16,90       44,43 

Kalk 

7,89 

7,02 

7,66 

7,4 

41,79 

8,04 

6,98         6,40 

Natron     1 
Kali         / 

0,54 

3,07 

4,03 

0,6 

•w^ 

— 

4,62         — 

Wasser 

16,53 

47,05 

47,75 

47,6 

47,46 

47,00     44,50      48,50 

Eisenoxyd 

— 

0,50 

4,00 

4,3 

— 

0,04       I 

0,23  Mg  0,24 

99,93  404,90     400.  99,4       98,09       99,30     98,59       99,74 

Sjögren  hat  bei  seinen  Analysen  das  Mineral  zuvor  bei  400®  getrocknet. 
Im  lufttrocknen  Zustande  erhielt  er  48,4 — 48,4  p.  C.  Wasser. 

Ein  an  der  heissen  Quelle  Cascade  bei  Olette  in  den  Pyrenäen  gefundener 
strahliger  Sinter  enthält  nach  Bouis:  57,6  Kieselsäure,  46,4  Thonerde,  8,6 
Kalk,  47,6  Wasser,  ist  also  wahrscheinlich  Desmin. 

Die  grosse  Mehrzahl  der  Analysen  zeigt,  dass  der  Sauerstoff  des  Kalks,  der 
Thonerde,  der  Kieselsäure  und  des  Wassers  =  4  :  3  :  4  2  :  6  ist,  dass  der  Des- 


min  mithin  aus  I  Au  Kalk,  1  Ai.  Thonerde,  <  At.  Kieiall 
»er  besteht.    Seine  cheroiscbe  Gonstitutioa  wird  demnadi 

(CaSi*-i- ASi*}  •!•  6aq 

-  il8i*)  - 


oder  auch 
oder  durch 

ausfcdrdckt. 


(äaSi*  +  ASi*)  H-  6ac| 
(Ca»8i"+ÄPSi»)+  ISaq 


Berechnet : 
6  At.  Kieselsaure  =  8310  »■  58,09 
1    -    Thonerde     «    61S  «  I6,U 
Kalk  ux    350  »    8,80 

Wasser         -=    675  —  I6,W 
3977     100. 
Von  .ibweicbender  Ziuammenselsung  sind : 
1.  Sogen.  Hypostilbit  von  den  PSrOem,  nsch  Bend 
S.  n)  Weisser,  b)  rotber  Desmin  von  Dumbarton  in  Sd 


Kieselsaure 

ei,i3 

5i,80 

51 

Thonerde 

18,3« 

I8,!0 

r 

Kalk 

8,(0 

9,83 

r 

Natron 

S,»( 

— 

Wasser 

(8,70 

(9,00 

<i 

99,96 

101,83 

V. 

Die  Selbsistaodigkeil  dieser  Substanzen  ist  vorlaufig  in  Z< 
Beudaot:  Trailö  de  Hioeralogie.  —  Bouis:  Comp 
Bukeigea:  Wien.  Akad.  Ber.  XXIV,  18S.  —  Delense:  T 
p.  ^^.  —  Du  Henjl:  Chem.  AoalyseD.  Schmalkalden 
ihleo:  Schwgg  J.  VIII,  SS3.  —  Hermano:  J.  t  pr.  C 
ger:  Schwgg.  J.  XXIII,  Sl.  —  Kerl:  Berg.  n.  bütt.  Ztg.  4i 
hHrdr  Ueber  einige  pseudom.  zeolitb.  Subslsoien.  Stuttgan 
Voiig.  Ann.  LV.  IM.  —  Uünater:  Ebendas.  LXV,  197.  — 
IV,  153.  V,  StS.  —Riegel:  J.  f.  pr.  Cb.  XL,  I17.  —  Sart 
gen:  Vulkan.  Geiteine.  S.  !1«.  —  Sjögren:  Pogg.  Ann.  L3 
soa  :  Outl.  of  Min.  T,  HS.  ~-  H.  Weber:  In  meinem  Lal 
<B34.  367. 

2.  Gruppe  des  Pioits. 

Wir  stellen  hier  eine  Anzahl  von  Mineralien  zusamn 
voll  (gleicher  chemischer  Beschaffenheit,  lum  Theil  offen 
^volirscheinlich  aus  Cordierit  durch  Prozesse  auf  nas 
^iiiii.  Manche  von  ihnen  erscheinen  als  neue  beslimml 
bvi  den  übrigen  ist  vielleicht  ein  KUckhnlt  von  nocb  un 

I  der  Grund,  dass  ihre  Analysen  einfachen  Verbal 


831 

Esmarktt   (Praseolilh). 

Schmilzt  ▼.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  einem  grauen  oder  grünlichen  Glase. 
1.  Bräkke  bei  Brevig,  Norwegen.  Esmarkit.  Sp.G.  aB2,709.  A.  Erdmann. 
%.  Ebendaselbst.  Praseolith.    Derselbe. 


r        s 

laueretofiT. 

«. 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

45,97 

18,87 

40,94 

34, S7 

Thonerde 

32,08 

4  4,98 

28,79 

48,74 

Eisenoxyd 

4,26 

^«7 

7,40 

8,87 

Manganoxydul 

0,41 

0,09 

0,32 

0,07 

Magnesia 

10,32 

4,U 

13,73 

8,46 

Wasser 

5,49 

4,88 

7,38 

6,56 

Fremde  Stoffe 

0,45«) 

0,50*) 

98,98  99,06 

Ueber  die  Oxydationsftufen  des  Eisens  in  diesen  Substanzen  ist  nichts  bekannt. 
Wird  es  in  No.  4  als  Oxydul  angenommen,  so  ist  der  Sauerstoff  von 
R  :  Äl  :  5i  :  fi  s  5,07  :  14,98  :  23,87  :  4,88  »4  :  2,9  :  4,7  :  0,96,  d.  h.  nahe 
=  4  :  3  :  5  :  1 ,  entsprechend  der  Formel 

-  *l»Si«)  -h  2aq, 

d.  h.  4  At.  Cordierit  und  2  At.  Wasser. 


(«]^)ä' 


No.  2  (Praseolith)  giebt  dieselbe  Mischung,  wenn  man  das  Eisen  als  beige- 
mengtes Oxydhydrat,  Fe'fi',  in  Abzug  bringt,  mit  Eisenoxydul  aber  die  Pro- 
portion 4  :  2  :  3  :  4 ,  mit  Oxyd  4  :  3  :  4  :  4 . 

Von  beiden  Substanzen  ist  erwiesen,  dass  sie  zersetzte  Cordierite  sind,  oft 
noch  einen  Kern  desselben  enthaltend. 

Hierher  gehört  vielleicht  auch  der  Raumit  von  Raumo  in  Finland,  worin 
Bonsdorff  43,0  Kieselsäure,  49,0  Thonerde,  49,2  Eisenoxyd,  42,55  Magnesia 
und  6,0  Wasser  fand.  Die  Sauerstoffproportion  ttg  :  R  :  Si  :  fl  ist  =  4  :  3  : 
4,6  :  4,4. 

Bonsdorff:  Arppe  Uodersökningar  p.  64.    —   A.  Erdmann:  Vet.  Acad.  Handl. 
4840.   Ben.  Jahresb.  XXI.  4  71. 

Fahlunit   (Bonsdorffit.  Pyrargillit). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  schmilzt  v.  d.  L.  an  den  Kanten  zu  einem 
weissen  blasigen  Glase  und  giebt  mit  den  Flüssen  die  Reaktionen  des  Eisens 
und  der  Kieselsaure. 

Wird  von  Sduren  nicht  angegriffen.  Der  Pyrargillit  soll  vollständig  zersetzt 
werden. 

4.  Fahlunit  von  Fahlun.    a)  Hisinger.    6)  a.  braungrttner,  ß.  schwarzer, 

y.  krystallisirter  von  Lovisagrube.  Trolle-Wachtmeister. 


4}  Titanslore,  Kalk,  Oxyde  von  Kupfer,  Blei,  Kobalt. 


83i 

2.  Peplolit  von  Bamsberg,  Schweden.  Sp.  G.  »'2,68—2,75.  Carlsson. 

3.  BoDsdorffit  von  Biskopsaker  bei  Abo  in  Finland.   v.  Bonsdorf  f. 

4.  Pyrargillit  von  Helsingfors.    N.  Nordenskit^ld. 


a. 

4. 

b. 

-"          a. 

/». 

Kieselsäure 

46,79 

43,54 

44,60 

Thonerde 

26,73 

25,84 

30.40 

Eisenoxydul 

5,01 

Pe  6,35 

^e  3.86 

Manganoxyd 

0,43 

Un  4 ,72 

2,24 

Magnesia 

2,97 

6,53 

6,75 

Kalk 

— 

— 

4,35 

Natron 

— 

4,45 

Kali 

— 

0,94 

4,98 

Wasser 

«3,50 

44,66 

9,35 

Fluor 

— 

0.46 

— 

4. 


44,95 

45.95 

45 

43,93 

30,70 

30,54 

30 

28,93 

7,22 

6,77 

5 

5,30 

4,90 
6,04 

7,99/ 

9 

2,90 

0,95 

0,50 

— 

— 

• 

— - 

— 

1,85 

4,38 

-— 

— ^ 

1,05 

8,66 

8,30 

41 

45,47 

—         400,02       400.  1    99,13 
95,43       404,43      400,23       401,79 

Der  F.  ist  ein  Umwandlungsprodukt  des  CordieritSy  dessen  Form  er  leigt, 
und  mit  welchem  (dem  sogenannten  harten  Fahlunit)  er  verwadisen  yorkommt. 
Der  Prozess  scheint  in  einer  Entfernung  von  Magnesia  und  in  einer  AufinahiDe 
von  Kalk,  Kali  und  Wasser  bestanden  zu  haben. 

Sauerstoff  von      ll    :    JÜ     :    Si     :    tt 
4  by.  »  4,74  :  4  4,33  :  23,34  :  7,69 
2.        »  4,83  :  44,24  :  23,85  :  7,38 

oder  nahe  ss  1  :  3  :  5  :  4  ^,  was  zu  dem  Ausdruck  des  Ghlorophyllits, 

(2ASi  H-ÄPSi»)  +  3aq 
fuhrt,  welcher  einen  wasserhaltigen  Cordierit  darstellt. 

Ganz  dasselbe  scheint  der  Bon sd orffit  zu  sein,  dessen  Analyse  von 
ihrem  Urheber  approximativ  mitgetheilt  wurde,  da  das  Resultat  bei  der  Feuers- 

o 

brunst  in  Abo  verloren  ging. 

Auch  der  Pyrargillit,  der  dem  Fahlunit  überhaupt  sehrähnlichist^  möchte 

nach   G.  Bischof  ein  zersetzter  Cordierit  sein.     Nach  der  Analyse  ist  der 

Sauerstoff  von  ft  :  Äl  :  Si  :  ä  =  0,66  :  3  :  5,1  :  3;    er  enthält  danach  |  der 

starken  Basen  des  Cordierits. 

Bischof:  Lehrb.il,  375.  —  Carlsson:  K.  Vet. Acad. FOrh. 4 857.  SM,  -.  y.  Bons- 
dorff:  K.  Vet.  Ac.  Haoäl.  48S7.  456.  Pogg.  Ann.  XViil,  423.  ~  Hisinger:  AfhandL 
i  Fisik  IV,  240.  —  Nordenskiöld :  Berz.  Jabresb.  XII,  474.  Pogg.  Ann.  XXVI,  487. 
Trollo-Wachtmeistcr:  K.  Vei.  Ac.  Haadl.  4  827.  Berz.  Jabresb.  VIII^  145.  Pogg. 
Ann.  XIII,  70. 

Weissit 

Verhält  sich  wie  Fahlunit. 

Erik  Matts  Grube  zu  Fahlun.   Trolle-Wachtmeister. 

Potton,  Unter-Ganada.    Tennant. 


833 


1. 

Kieselsaure 

59,69 

55,05 

Thonerde 

24,70 

2S,60 

Eiaenoxydul 

4,43 

42,60 

Hanganozydul 

0,63 

— 

Magnesia 

8,99 

5,70 

Kalk 

0,30  *) 

4,40 

Kali 

4,40 

— 

Natron 

0,68 

Wasser 

3,80 

2,25 

400,72        99,60 

Tennant:  Rec.  of  gen.  Sc.  48S6.    J.  f.  pr.  Chem.  XIV,  S5.  -*-  Trolle-Wacht- 
meister: Vet.  Ac.  Handl.  4827.    Pogg.  Ann.  XUl,  374.  XIV,  490. 

ChlorophyllU. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  und  verhttlt  sich  übrigens  wie  Gordierit. 

Dies  Mineral  Ton  Unity,  New-Hampshire  in  den  Vereinigten  Staaten,  ist 
von  Whitney  und  von  mir  untersucht  worden.  Sp.  G.  s  8,782.  Ram- 
melsberg. 

Als  wasserhaltigen  Gordierit  beschrieb  v.  Bonsdorff  schon  frll- 

o 

her  eine  Metamorphose  dieses  Minerals  von  Abo  in  Finland,  welche  man  Bons- 
d  o  r  f  f  i  t  genannt  hat.  (S.  Fahlunit) . 


W. 

II. 

Kieselsaure 

45,80 

46,34 

Thonerde 

27,60 

25,47 

Bisenoxydal 

8,25 

Fe  40,99 

Manganozydul 

4,40 

Spur 

Magnesia 

9,60 

40,94 

Kalk 

— 

0,58 

Wasser 

3,60 

6,70 

98,35  400,66 

Die  erste  Analyse  ist  nach  der  Bemerkung  Whitney 's  nicht  ganz  genau. 
Der  Ch.  ist  nach  Dana,  Haidinger  und  meinen  eigenen  Beobachtungen 
ein  veränderter  Gordierit.  Er  hat  bisweilen  ganz  das  Ansehen  des  Giganto- 
liths,  der  gleichfalls  ein  zersetzter  G.  ist.  Wenn  ein  kleiner  Theil  des  Eisens 
als  Oxydul  in  Rechnung  gebracht  wird,  so  stellt  er  sich  als  wasserhaltiger 
Gordierit  dar, 

(2ftSi  +  R»Si») +  3aq. 


i)  Ziokoxyd. 

Raaaeliberg^i  Mioeralcheaie.  ^o 


Geblden. 

Sanentoff. 

EieselUire        i6,3< 

3t,«S 

SAt 

Tbonerde          S5,n 

1.«/ 

♦  - 

EiaeDoxyd          9,50 

*  - 

Eisonoiydul         <,35 

1,10 

Magnesia           (0,9< 

»,!•    t,n 

S   - 

Kalt                   0,58 

•  ,1S 

Wasser                6,70 

I,M 

3  - 

100,58 

Whitney:    Am.  J.  otSc.  XU.     Vfjl.  Daaa  Min.  IV.  1 
Pogg.  Ann.  LXVn,  4BT. 


Aspasiolitb. 

Giebt  beim  Brhibten  WoMer,  verbalt  sich  Obrignu  « 
A.  V.  KragerM.,  Norwegen.  Sp.G.  b  S,764.    Sabee: 


Kieselsaure         60,40        la.is 
Thonerde  32,38        »,«1 

Biienoxyd  8,60         t,n 

Magnesia  8,01  i,M 

Wasser  6,73         s,H 

100,12 
Wird  das  Eisen  als  Oxyd  genomnieD,  so  ist  der  Sai 
wie  im  Gordierit,  allein  der  Sauerstoff  der  Hagnesia  bei 
ein  Drittel  von  11,  d.  h.  6,3,  sondern  nur  3,2.    Es  schein 
dierit  4  At.  Hagnesia  verloren ,  und  8  At.  Wasser  aufgenc 
3  At.  Gordierit  =  6%  -h  Oft  +  15Si 
Aspasiolith         «4-  +6-  +  15-  +8a 
Will  man  solche  Substanzen,  in  der  Voraussetzung, 
prozess  bis  zur  Neubildung  einer  Verbindung  fortgeschi 
Formel  ausdrücken,  so  wäre  der  Aspasiolith 

(S«g>Si'  +  3R»Si»)  +8aq, 
obgleich  die  Vereinigung  von  einem  Singulo-  und  Tris 
scheint. 

Der  A.  wird  von  noch  unverändertem  Gordierit 
Blum,  Haidinger  und  Naumann  erklaren  ihn  mit  I 
in  zersetztem  Zustande. 


n 


cbof;  Geologie  [l,  1S3  179.  -  Blum: 
ngor:  Pogg.  AoD.  LXXr,  S6S.  —  Nau 
—  Scbeerer:  Pogg.  Ann.  LXVIII,  S». 


Pseudoroorp 


835 


Pintt. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser ;  schmilzt  v.  d.  L.  ao  den  Kanten  zu  einem 
weissen  (oder  bei  grösserem  Eisengehalt,  einem  dunklen)  blasigen  Glase.  Der 
P.  von  Penig  reagirt  nach  G.  Gmelin  mit  Flussspath  und  saurem  schwefel- 
saurem Kali  auf  Borsäure.  Ich  habe  keine  derartige  Reaktion  bemerken  können. 

Der  Giesekit  verhalt  sich  nach  Berzelius  wie  der  Pinit.  Der  Gigan- 
tolith  schmilzt  nach  Trolle-Wachtmeister  v.  d.  L.  leicht  mit  einigem 
AttCschwellen  zu  einer  grünlichen  Schlacke.  Der  Iberit  schmilzt  zu  einer 
dunklen  Perie.    Der  Liebenerit  ist  v.  d.  L.  nur  an  den  Kanten  schmelzbar. 

Von  Ghlorwasserstoffsäure  werden  alle  diese  Substanzen  schwer  angegriffen. 

A.  Pinit. 

4.  Aue  bei  Schneeberg  in  Sachsen.  Blaugraue  Masse  mit  glimmerähnlichem 
Ueberzuge  bedeckt  (der  vor  der  Analyse  möglichst  entfernt  wurde). 
Eammelsberg.^) 

8.  Penig  in  Sachsen.  Aehnlich,  der  Ueberzug  roth,  reich  an  Eisenoxyd. 
a)  Scott.    6)  Rammeisberg. 

3.  Neustadt  bei  Stolpen  in  Sachsen.  Sogenannter  säulenförmiger  Glimmer, 
rothgefärbt,  a)  Hassalin.  6)  Ficinus. 

4.  Sachsen.   Sp.G.  ss2,75.    Harignac. 

5.  Auvergne.  a)C. Gmelin.  fr)Gilletde  Laumont.  c)  Rammels- 
berg  (von  St.  Pardoux).  d)  Sp.G.  s  2,74.  Marignac. 

6.  MontBreven  im  Ghamounythal.  Sp.G.  s  8,84.  Marignac. 

7.  Diana,  New-York.  Grüne  sechsseitige  Prismen,  sp.  G.  s  2|75.  Durch 
Säuren  lersetzbar.    B  r  u  s  h. 

4.  s.  8.  4. 

a.  b.  a.  .  b. 


Kieselsäure 

46,83 

48,00 

47,00 

46,0 

54,6 

46,40 

Thonerde 

27,66 

28,00 

28,36 

30,0 

23,6 

32,46 

Eisenoxyd 

8,74 

40,73 

7,86 

42,6 

40,2») 

4,27 

Magnesia 

4,02 

— 

2,48 

— 

— 

2,26 

Kalk 

0,49 

0,75 

0,79 

— 

0,8 

— 

Kali 

6,62  1 
0,40/ 

44,35 

40,74 

42,4 

44,2 

9,00 

Natron 

4,07 

— 



0,46 

Wasser 

7,80 
99,42») 

3,00 
404,83 

3,83 
402,43 

— 

*,2 
404,6 

5,45 

400. 

400. 

\)  Eine  Analyse  Klaproth's,  die  erste  vom  Pinit,  ist  offenbar  unrichtig. 
2)  Klaprotb  giebt  S9,5  Kieselstture,  63,75  Thonerde  und  6,75  Eisenoxyd  an. 
l)  Einschliesslich  4,6  Manganoiyd. 

53» 


«. 

b. 

e. 

■L 

KieselsSari? 

55,9« 

19,08 

i8,K 

47,50 

TbODenle 

a,i» 

33,9! 

38,89 

31,80 

Eiseooxyd 

6,51 

8,90 

3,t9 

3,9» 

Msgoesia 

3,7« 

— 

IM- 

— 

EaLk 

— 

<,50 

0,51 

0,98 

Sali 

7,89 

— 

9,li 

9,06 

Kairon 

«,3» 

— 

— 

1,78 

Wasser 

i.ii 

ll>0,39 

6,50 

4,97 

5,03 

98,90 

400,03 

100. 

B.    G 

esecki 

. 

Kangcrdliursuk  in  Grönland. 
(Miiivl  von  zwei  Analysen). 


a]  Pfaff.   ^  Strom 


EienUmni        48,0 

4«,08 

45,88 

TlflUinla          33,5 

33,83 

86,93 

Eissi»x;d           4,0 

3,73 

7,00 

Maopiuiyital    — 

4,45 

— 

Haenoia             «,6 

4,10 

7,87 

Eal 

6,6 

C,iO 

4,84 

Wasser                 5,5 

4,88 

«,88 

98,0 

97,07 

99,34 

C.   Giga 

ntolith. 

9.  Kirchspiel  Tammela  JD  Pinland. 

0)  Trol 

e-Wac 

monen.  c|  Sp.G.  -  2,874.  «arignac. 

a. 

b. 

c. 

EieselsSnra        46,87 

45,5 

48.59 

Th«nerde            85,40 

86,7 

86,68 

Eisenosyd         45,60 

43,8 

45,73 

Hanganoiydul     0,89 

0,9 

0,95 

"                  Magnesia              3,80 

8,4 

8,63 

,"'               Kali                      8,70 

5,8 

5,4t 

Kalnn                  4,80 

— 

0,86 

Wasser                 6,00 

6,8 

5,89 

401,56 
,11  HBDganozyduI. 

401,3 

4  00,74 

pM^ILEiiuohlJesslich 

837 


D. 

Iberit. 

40.  Hralovri  bei  Toledo.  Sp.6.  = 

:  2,89.   Norlin. 

Kieselsaure 

40,90 

Thonerde 

30,74 

Eisenoxyd 

47,48 

Manganoxydul         \  ,33 

Magoesia 

0,80 

Kalk 

0,40 

KaU 

4,57 

Natron 

0,04 

Wasser 

5,57 

404,53 

B.  L 

iebenerit. 

1  h .  Monte  Yiesena,  Fleimserthal  in 

Tyrol.  Sp.G.  =  2,844, 

1 

a.                        6. 
Harignac.        Oellacher. 

Kieselstare 

44,66                45,13 

Thonerde 

36,54                36,50 

Eisenoxyd 

1,94            ^    1,63 

Magnesia 

1,40       a.Ca  1,56 

Kalt 

9,90                 8,07 

Natron 

0,92                 0,42 

Wasser*) 

5,05                 4,70 

100,38               99,01 

F. 

Killinit. 

Ein  stSngliges  und  kOmiges,  graugrünes  und  brflunliches  Mineral,  prisma- 
tisch und  basisch  spaltbar,  von  Rilliney  bei  Dublin.  Wunfe  luerst  von 
Barker,  jedoch  unvollständig,  dann  von  Lehunt  (a),  Blyth  (6),  Mal- 
let  (c)*)  und  Galbraith  (d)  untersucht.') 

a.  b.  c.  d. 


m. 

fi- 

Kieselsaure 

49,08 

47,92 

52,89 

50,45 

50,11 

Thonerde 

30,60 

31,04 

33,24 

30,13 

29,37 

Eisenoxydid 

2,27 

2,33 

3,27 

3,53 

2,23 

Manganoxydol 

— 

1,25 

— 

— 

Magnesia 

1,08 

0,46 

1,09 

1,03 

Kalk 

0,68 

0,72 

1,45 

— 

0,34 

Kali 

6,72 

6,06 

4,94 

4,81 

6,71 

Lithion 

— 

^^^  • 

0,46 

Na  0,95 

0,60 

Wasser 

10,00 

10,00 

3,67 

7,58 

8,03 

100,43 

99,78 

99,92 

98,54 

98,42 

4)  Und  etwas  Kobtonsiiire. 

5)  Nach  dessen  Angabe  schwärzt  es  sich  beim  Erhitzen,  schwillt  v.  d.  L.  auf  und  schmilzt 
schwer  zn  einem  weissen  blasigen  Email.  Von  Schwefelsaure  wird  es  zersetzt.  Sp.  G.  s 
2,656.  (2,688  6 albr.) 

3)  a  Von  lUHiney,  fi  von  Dalkey. 


Hiidinger  leigte  nunt,  din  der  Pinit  eio  send 
gleich  dem  Aspanolitb,  Bomdorffit,  Cblorophyltit,  Fabhu 
lith  etc.  Die  cbemische  PrUfang  erweist,  dui  die  Pioilbiil 
Aa&whine  tob  Kall,  Eisen  and  Wisser,  nod  taA  gli 
der  Magnesia  cbarakterisirt  wird.  Sie  acheint  in  der  Qtm 
seUoDg  so  finden. 

Wir  haben  das  Bisen  im  Pmit  stets  als  Osyd  ang^ 
Theil  als  Oxydul  vorbanden  sein  kann,  worober  jedoch 
liegen.  Wir  werden  daher  bei  der  Berechnung  hier« 
mfissen. 

Die  Analysen  3  b  und  Sa  welchen  durch  höheren  Slui 
gen  merklich  ab. 

Sauerstoff. 
A. 


1 


Si  !i,33  »,9i  «,U  i3,36  i8,35  i3,95  i9,06  SS,i 
XI  <!,»<  13,07  <3,it  UM  11,0!  45,16  11,90  15,1 
Va  «,6I     3,»    S,36     3,78    3,06     <,«>     l,6S     1,0 

te|öa)0,6i  0,SI  *,(!  —  0,93  0,90  1,90  0,6 
iL(Na)  <,«<  1,93  i,09  1,40  4,90  4,65  4,t3  1,1 
1  6,93     !,67    3,40     —       4,06     t,8t     l,U     3,7 

TeitaltDiss. 
Fe-h 
k     :     0      :      3i      :     A 
4.      B  4,76  :  15,58  ;  Si,33  ;  6,93  .=  0,33  :  3 
ia.        i,4i  :  46,i9  :!t,99:  !,67  =  0,t0:3 

b.  3,50:45,60:94,49:3,10  —  0,67:3 
3a.        9.10:47,79:93,36  =0,33:3 

t.  «,13:44,08:98,35:4,06  —  0,47:3: 
4.  9,55  :  16,41  :  93,95  :  4,84  =  0,47  :  3 

5a.         9,93  :  13,55  :  99,05  :  4,94  =  0,63  :  3 

c.  9,98:16,19:95,49:3,79  =  0,40:3 

d.  9,95  :  16,09  :  94,66  :  4,47  =  0,44  :  3 

6.  9,79:46,74:93,99:4,79  =  0,50:3 

7.  3,69  :  45,05  :  93,64  :  6,51  =  0,73  :  3 

Fe  — Fe 

ft    :    A     :     Si     :    B 

4.      —  3,49  ;  49,94  :  94,33  :  6,93  =  0,84  :  3 

9a.         4,99  :  43,07  :  94,99  :  9,67        0,99  :  3 

6.         5,07:43,94:94,49:3,40        1,15:3 

3  a.         4,69  :  14,04  :  93,36  0,99  :3 

b.  4,17:11,09:98,33:1,06  1,13:3 
4.  3,40:15,46:93,95:4,84  0,67:3 
5a.        4,03:14,90:99,05:4,94        1,01:3, 

c.  9,91  :  15,08  :  95,49  :  3,79       0,58 

d.  3,03  :  44,85  :  94,66  :  4,47  0,61 
4,03  :  14,77  :  93,99  :  4,79  0,89 
3,88  :  14,76  :  93,64  :  6,54        0,80 


839 


Nimmt  man  also  nur  Eisenoxyd,  oder  nur  Eisenoxydul  an,  so  ist  das  Sauer- 
stoffverblltniss  von  R  :  Si  entweder  kleiner  oder  grösser  als  das  von  3  :  ö  im 
Cordierit.  Es  erscheint  naturgemSss,  anzunehmen,  dass  dieses  VerhttHniss 
durdi  die  YerSnderung  des  Minerals  nicht  gestört  wurde,  so  dass  mithin  in  den 
meisten  Fallen  beide  Oxyde  des  Eisens  gleichzeitig  vorhanden  sein  werden. 
Unter  dieser  Voraussetzung  erhalt  man  folgende  Sauerstoffproportionen : 


4. 

ia. 

b. 
3  a. 

b. 
i. 
5  a. 

c. 

d. 
6. 
7. 


2,36 
3,03 
4,13 
4,68 
2,13 
3,40 
2,93 
2,80 
3,03 
4,03 
3,88 


ft 

14,60 
14,95 
14,65 
14,02 
14,08 
15,16 
13,55 
15,25 
14,85 
14,77 
14,76 


Si   :  a 

24,33  :  6,93  »  0,49 


3  :  5 


24,92  :  2,67 
24,42  :  3,40 
23,36*) 
28,35  :  1,06*) 


23,95 
29,05 
25,42 
24,66 
23,22 
23,64 


4,84») 

1,24») 

3,79 

4,47*) 

4,79«) 

6,51«) 


0,61 

0,84 

0,99 

0,38 

0,71 

0,50 

0,55 

0,61 

0,87 

0,82 


2,5 
3,2 
2,3 
3 

3,2 
3,1 


0,5 
0,7 

0,2 
1,0 
0,2 
0,7 
0,9 
1,0 
1,4 


Nur  in  einem  Fall  (3  a)  ist  der  Sauerstoff  von  ft  ss  1 .  Hier  wäre  die  Ma- 
gnesia des  Cordierits  vollständig  durch  Kali  und  Eisenoxydul  ersetzt.  In  allen 
anderen  Fallen  aber  wäre  kein  volles  Aeq.  von  Basen  fUr  die  Magnesia  einge- 
treten, sondern  nur  ^,  ^,  f,  f ,  4  u.  s.  w. 

B. 

8. 


Si 

AI 
Pe 

«g(«n) 
K 


24,92 
15,18 
1,20 
0,60 
1,10 
4,89 


b. 
23,92 
15,80 
1,12 
0,74 
1,05 
4,34 

Fe  —  fe 


c. 
23,82 
12,37 
9,10 
3,45 
0,82 
6,06 


a  =  1,70 
b  =  1,79 
c   =  3,97 


ft 
16,38 
16,92 
14,67 


Si 
24,92 
23,92 
23,82 

Fe 


fi 
4,89  =  0,31  :  3 
4,34  s  0,38  :  3 
6,06  es  0,81  :  3 


4,6 

*,< 
4,9 


0,9 
0,8 

«,2 


a 
b 
c 


-  2,50  :  15,48  :  24,92  :  4,89  :=i  0,50  :  3  :  4,9  :  0,9 
a  2,54  :  <5,80  :  23,92  :  4,34  =  0,48  :  3  :  4,6  :  0,9 
3  5,37  :  12,57  :  23,82  :  6,06  =  4,28  :  3  :  5,7  :  4,5 

DerGieseckit  wurde  längst  zumPinit  gestellt,  obwohl Tamn au  zu  zeigen 
sachte,  dass  er  Nephelin  sei,  wogegen  das  chemische  Verhalten  streitet.    Er  ist 


4 )  Kein  9e. 
2)  Kein  te. 


840 


entweder,  wie  Blum  anDimmt,  eine  PMudomorphose  n 
solche  von  Cordierit;  Mine  Hussern  Eigenschaften  entfe 
an  eine  nrsprüngliche  Subatani. 

,    Nimmt  man  in  den  Analysen  wie  beim  Pinit  den  Si 
S  ;  5,  ao  bat  man : 

R    :      «     :     Si     :     g 

a.  i,50  :  <S,t8  :  !i,9i  :  i,89<)  —  0,SO  :  3,0i 

t.  <,Si  :  <S,80  :  23,02  :  t,3t'|  —  0,S3  :  3,3 

c.    S,6i:  <i,i9:!3,8S  :  6,06    •>  1,4«  :  3 

Hiernaoh  wäre  die  unprtlngliche  Cordieritmiachung  i 

dort,  dass  die  Basen  tl  unter  Aufnahme  von  Kali  nur  xur  I 

wührend  bei  c  die  tbrtgenommene  Magnesia  dureh  ihr  Ai 

in  allen  Fallen  aber  die  gleiche  Menge  Wasser  anfgenommi 


Si  »,0t 
;il  14,79 
fe  i,68 

«n,«B  1,71 
t,na  0,76 
A  6,33 


93,6! 

19,47 
t,4i 
4,46 
0,98 
S,B4 


99,43 
49,13 
4,79 
4,9i 
4,4t 
6,93 


Der  Gigantolith  ist  dem  Pioit  in  Jeder  Hinsicht  sebi 
anoh  von  Haidinger  fUr  eine  Paeudomorphoae  von  Cordt 


(l    :     II 

a  «  ä,tS  ;  46, tO 
b  =  i,H  .-  46,61 
c   =  «,38:  47,15 


Fa  =  Ic 

Si 
St,Oi 
93,6! 
99,13 


5,33  s  0,45  :  3 
5,51  =  0,39  :  3 
5,93  ••  0,4!  :  3 


Fe  =  te 


a  E=  5,60  :  11,72  :  94,04  :  5,33  =  1,43  : 
b  =  4,90  :  19,47  :  93,6!  :  5,51  >  4,18  : 
c  =  5,53  ;  19,43  :  92,13  :  5,93  —  1,33  ; 

Setzt  man  den  Sauerstoff  von  ft  :  Si  =  3  :  5,  so  erbe 
a  =  3,80  :  1i,49  :  94,04  :  5,33  =  0,8 
b  =  3,77  :  14,17  :  93,6!  :  5,51  =  0,8 
c  =  4,96  :  43,28  ;  22,43  :  5,23  =  4,1 
Danach  enthält  also  der  G.  beide  Oxyde  des  Eisens 
Cordierits  sind  fast  ersetzt,  und  Wasser  ist  aufgenomme 
die  Aufnahme  von  Kali  unterscheidet  ihn  vom  Esmaricit. 


kt]  Keiol^e. 


841 


D. 

10. 

Si 

81,85 

Xl 

14,36 

f^e 

5.15 

%liIn,Ca  0,73 

m 

0,78 

H 

4,94 

Fe  =  Fe 

A 

:      R 

:     Si     : 

fi 

4,61 

:  19,54 

:  81,85: 

4,94  »  0,83  :  3  :  3,3  :  0,8 

Fe  »  ^e 

4,94 

:  14,36 

:  81,85: 

4,94«:  1,03:  3      :  4,5  :  1,0 
»1,1     :3,4:    5   :  1,1 

Der  Iberit  unterscheidet  sich  in 

nichts  vom  Gigantolith. 

E. 

Ha. 

Si 

83,80 

M 

17,04 

Fe 

0,39 

• 

?8. 

0,55 

V. 

fc,Na 

1,91 

A 

4,49 

Fe  s  Fe 
ft     :     ft     :     Si     :     A 
8,46  :  47,43  :  23,80  :  4,49  »  0,48  :  3  :  4,0  :  0,8 

Fe  a  te 
8,78  :  47,04  :  83,80  :  4,49  =  0,48  :      3    :  4,4  :  0,8 

=  0,59  :  3,67  :    5    :  4,0 

Marignac  betrachtet  den  Liebenerit  als  Pinit,  Blum,  Breithaupt  und 
Haidinger  erklären  ihn  für  eine  Pseudomorphose  von  Nephelin.  War  er 
einst  Cofdierit,  so  ist  bei  der  Umwandlung  auch  etwas  Kieselsäure  fortgeführt 
worden. 


IS. 

a. 

b. 

c. 

26,01 

Si 

25,50 

84,90 

87,48 

86,'l8 

AI 

14,29 

14,49 

15,58 

14,07 

13,71 

Pe 

0,50 

0,51 

0,72 

0,78 

0,49 

«g, 

,  Ca  (ÜId: 

)  0,62 

0,66 

0,41 

0,43 

0,51 

Ki^a) 

1,14 

1,03 

1,09 

1,06 

1,29 

n 

8,89 

8,89 

3,26 

6,74 

7,14 

8H 

Fe  —  fe 
k     :      *     :     Si     :     A 
a     —  t,1e  :  15,0t  :  iS.SO  :  8,89 
b     i>  1,69  :  1K,9t  :  24,90  :  8,89 
c      —  <,S0  :  <6,60  :  !7,t8  :  3,!6 
da  —  «,(•  :  IS,9t  :  !<,I8  :  6,71 
f  —1,80:  11,16:26,01  :  7,11 
Fe    —    Fe 
o     -■  i,i6  :  U,29 
i      —  2,iO:U,i9 
c      -  S,i>  :  I9,S< 
da   —  :.!?  :  11,67 
a  m,  2,99  :  13,71 


-  0.35  : 

-  0,33  : 
=  0,S8  ; 
=  0,30  : 
=  0,37 

3 
3 

:3 
3 

:3 

-  0,17 
-•,U 
-0,13 

—  0,18 
-0,50 

:3 
:3 
:3 
:3 
:3 

Alle  diese  Snbslanten  aind  kdoe  reine  Terbiodmige 
Produkte  von  einer  anprOtt^chen  Subftani  ond  GUmnu 
ihrer  Haue  anhangt  nnd  sie  iiun  Theil  durchdringt. 

Als  Oosit  erwähnt  Harx  ein  pinitlhnlichet  Wim 
in  Baden. 

Brnsb:  Am.  J.  of  8c  USar.  ZXTI.  J.  Lpr.Oan.  IXX\ 
DtoaUla.  p.  I».—  Fleiaai;  Sebitft.  d.Drwdo.  BlD.Oai. 
»e.  —  Galbrallhi  J.  Geol.  Soo.  Dibl.  TI,  ISI.  —  Otllat 
HiDeralogla.  —  C.  Omalla :  Eislii.  Archiv  I,  IM.  —  t.  Han 

aut.ll5t.ai.  —  KoBOnan:  A-HordaDakUM  BMkiJfBlni 
minerallarp.  1S1.—  Mallet:  PriTatnltthlg.  —  Harlgaae 
(GlMDl.)  Arcb.  pbyi.  nat.  IV,  4».  (LlabmeriQ  Ibid.  Vt,  It«. 
in,  11«.  —  Uasaalin:  Trommsd.  N.J.  IV,  9.  »4.  —  N< 
F«rb.l(U.»9.  Ben.Jibrwb.XXV.ISI.  -  0*llacbar:Z 
ist«.  S.  1.  —  Pfafti  Schwgg.  J.  XLV,  4*1.  —  Soott:  lo 
meyer:  Gilb. Ann. XXXIII,  171.  —  Trolle-Wachtmelsl 


3.  ÄDderweitige  Hydrate. 
Damonrlt. 

Ein  weisses  schuppiges  Mineral ,  in  welchem  der  C 
kommt.  Sp.G.  >:  2,79S. 

Giebl  beim  Erhitsen  Wasser,  wird  undurchsich 
Schmilzt  V.  d.  L.  schwierig  zu  einem  weissen  Email.  — 
trirter  Schwefelsaure,  und  nur  im  ungeglubten  Zustande 


Hiltel  von  zw 

ei  Analysen : 

Sanenloll 

Kieselsaure 

45,32         ».«9 

Thonerde 

37,85         iT,«l 

Kali 

n,SO           t,so 

Wasser 

5,2S           t,M 

99,88 

848 

Die  Sauerstoffmengen  verhalten  sich  ss  4S,3  :  9,3  :  4  :  8,4.  Nimmt  man 
sie  =s  42  :  9  :  4  :  2,  so  erhalt  man 

(K»Si»  +  3il»Si»)  +  4  aq, 
oder,  wenn  man  14  :  9  :  4  :  2  dafür  wählt, 

{2lLSi  +  3Äl*Si«)  +  4aq. 
Er  steht  dem  Margarit  und  manchem  Glimmer  nahe. 

Delesse:  Ann.  Chim.  Phys.  XV,  S48.    Berz.  Jahresb.  XXVI,  SSO.    J.  f.  pr.  Chem. 
XXXVII,  64. 

Margarit 

Schwillt  V.  d.  L.  an  und  schmilzt.  Der  Diphanit  giebt  beim  Erhitzen  brenz- 
liches  Wasser  und  färbt  sich  dunkel,  v.  d.  L.  wird  er  opak ,  schwillt  an,  blät- 
tert sich  auf,  und  schmilzt  in  der  inneren  Flamme  zu  einem  blasenfreien  Email. 
NordenskiOld.  Der  Margarit  (Emerylit,  Gorundellit  und  Clingmannit)  verhalt 
sich  ahnlich,  schmilzt  aber  sehr  schwer. 


A.    Perlglimmer  von  Stening  in  Tyrol.  a)  Da 

Menil. 

b)  Autor  unbe- 

kennt,    c)  Sp.  G.  a 

2,99.  Hermann,    d)  Smith  und  Brus 

h.    e)  Aus  dem 

Pfitochtbal.  Faltin. 

• 

a. 

b. 

c. 

d. 

e. 

Kieselsaure 

37,00 

33,50 

32,46 

28,55 

29,57 

Tbonerde 

40,50 

58,00 

49,18 

50,24 

52,63 

Eisenoxyd 

4,50 

0,47 

4,34 

4,65 

4,64 

Kalk 

8,96 

7,50 

7,42 

4  4,88 

40,79 

Magnesia 

0,08 

3,24 

0,69 

0,64 

Natron 

<,24 

— 

4,74 

4,87 

0,74 

Kali 

— 

0,05 



0,44 

Wasser 

4,00 
93,20 

— 

4,93 
400,30 

4,88 
99,76 

3,20 

99,55 

Fl  0,43 

99,75 

B.  Diphanit  i 

aus  den  Smaragdgrube 

n  des  Urals. 

Sp.G. 

=  3,04  —  3,07. 

Jewreinow. 

Kieselsaure 

Tbonerde 

Eisenoxydul 

34,02 

43,33 

3,02 

Manganoxydul 

4,05 

Kalk 

43,44 

Wasser 

5,34 

99,87 
C.  Margarit. 

4.  Aus  den  Smirgelgruben  vom  Gummuchdagh  in  Kleinasien.  Smith. 

2.  Von  der  griechischen  Insel  Nicaria.  Derselbe. 

3.  Von  der  Insel  Naxos.  Derselbe. 

4.  Katharinenburg  im  Ural.  Derselbe. 


5.  VilUgsGnn, 

6.  BuDcombe  Co. 

Nord-Carolina.  B.  Siliimai 

7.  UnioDTilla,  PnuuytvanieD.  Craw. 

1.» 

•.1           t.1            «. 

•.1 

Kiaseblore          30,83       30,0t       »,6«       !8,50 

31  ,i 

Tbonerda             19,30       t9,08       19,38       M,Oi 

50,1 

EiMnoifd            S,03        1,1«        l,K        4,78 

bik                     10,83       ll.iO       l*,<8       IS.OS 

10,! 

Magnesia               0,50       Spur        -           - 

6.1 

Natron,  Kali         <,90        9,98        l,!S          f 

9,i 

Waswr                  3,88         1,79         5,06         5,01 

t.l 

99,97       99,10       97,80       98,39 

äö^i 

SanerMoI. 

a. 

B. 

0.               iL               a. 

8i 

16,85         11,89         15,3« 

",< 

A 

99,97         93,16         91,60 

90,1 

fo 

0,10           0,19           0,18 

<.< 

C 

9,19           3,37          3,07 

3,1 

5«» 

1,98         0,97          0,95      «n  «.i 

;•■' 

0,15          0,18         «,M 

— 

t 

1,38           1,31          9,81 

»,5 

1. 

1.               *.              4. 

S. 

3i        ie,oi 

15,60       <6,1<       11,79       M,IO 

Xl          93,09 

99,99       93,06       93,89       93,75 

Pe            0,61 

0,11         0,39         0,53 

— 

Ca            3,09 

3,90         3,19         3,11 

8,93 

*6  ^      0,80 

—            _            — 

>,I8 

..,.       .,g 

0,66         0,38         — 

0,59 

1,19         1,19         1,18 

1,89 

Oder 

tl     :      K      :      Si 

:     6 

A.  c.     3,85  :  93,37  :    <6,85 

:  1,31 

d.     1,19  :  93,95  :  11,89 

:  1,3 

«.     3,58  :  95,08  :  (6,36 

:  8,8 

B.          3,96  :  91,93  :  «7,67 

:  1,7: 

C.  1.     3,77  :  93,63  :   16,01 

:3,i: 

9.     3,86  .  93,36  :  16,60 

:  1,(! 

3.     3,61    :  83,15  :  «6,11 

:  1,1! 

l.     3,11  :  81,35  :  U,79 

;  1,11 

5.     3,70  :  93,75  :  16,80 

:  1,9! 

6.     1,88  :  98,60  :  (5,11 

:  3,5! 

7.     i,tl    :  93,61    :  15,57 

:  1,5- 

Hiltel  =  3,89  :  93,19  :   15,77 

:  1,1! 

d.  h.  nahe  =  1:6 

:  1  :  1. 

i)  Mittel  Ton  drei 

tüslyHO.                       1)  Von  (wei  Annlyio 

1)  VoD  ilrei  Aoalytca.                             4)  Too  vier  AoalyMi 

^ 


Der  M.  besieht  folglich  ans  4  At.  Kalk  (%,  l^a),  2  At.  Thonerde  (Fe),  2  At. 
Kieselsttare  and  4  At.  Wasser,  und  lasst  sich  als  eine  Verbindung  von  ^  At. 
einfachkieselsaurem  Kalk,  1  At.  sechstelkieselsaurer  Thonerde 
und  4  At.  Wasser  betrachten, 

(ftSi  +  R*Si)  +  aq. 

Breithaupt  machte  zuerst  auf  die  Identität  des  Diphanits  von  Norden- 
ski tfl  d  mit  dem  Perlglimmer  aufmerksam. 

Das  den  M.  von  Pfitsch  begleitende  dunkelgrüne ,  ihm  sonst  sehr  ähnliche 
Mineral  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar,  und  besteht  nach  Hetzer  aus  28,04  Kiesel- 
sttore,  23,49  Thonerde,  25,7  Eisenoxyd,  45,68  Magnesia,  4,43  Kalk,  2,30  Was- 
ser, 0|98  Fluor. 

Breiihanpts  Berg-  a.  hütt.  Ztg.  484S.  Nr.  49.  —  Faltin:  Ztschr.  f.  d.  ges.  Na- 
turw.  V,  304.  —  Hermann:  J.  f.  pr.  Chem.  Uli,  46.  —  Hetzer:  S.  Faltin.  —  Jew- 
reinow:  Bull,  de  St.  Petersb.  V,  17.  Pogg.  Ann.  LXX,  554.  —  B.  Silliman:  Am.  J. 
of  Sc.  II.  Ser.  VIII,  4.  J.  f.  pr.  Chem.  IL,  495.  —  Smith:  Am.  J.  ofSc.  IL  Ser.  XY, 
S07.  J.  1  pr.  Chem.  LIX,  464.  Dana  Min.  p.  300. 

Euphyllit.  Ein  dem  M.  ähnliches  Mineral,  sp.6.  s  2,963—3,008,  wel- 
ohes  mitTurmalin  und  Korund  bei  Unionville,  Delaware  Co.,  Pennsylvanien, 
^vorkommt. 


Crooke. 

Sauerstoff.  Sn 

lith  u.  Bnisfa 

i.*)  Saaerst 

Kieselsäure 

39,04 

20,t7 

40,28 

20,94 

Thonerde 

54,38 

S3,99 

42,08 

4  9,65 

Eisenoxyd 

— 

— 

1,42 

0,42 

Kalk 

3,19 

0,94 

1,25 

0,86 

Magnesia 

1,09 

0,48 

0,70 

0,28 

Natron 

0,87 

0,22 

4,71 

4,80 

Kali 

— 

_ 

3,60 

•    •  • 

0,64 

Wasser 

4,59 

4,08 

5,55 

4,98 

100,16  99,59 

Die  Angaben  der  beiden  Analytiker  weichen  in  Betreff  der  Thonerde  und 
^er  Alkalien  so  sehr  ab,  dass  die  Zusammensetzung  zweifelhaft  bleibt. 

Nach  Crooke  wfire  der  Sauerstoff  von  ll  :  Äl  :  Si  :  A  s  1  :  15  :  13  :  2,6. 
^ach  Smith  und  Brush  hingegen  ist  er  =  1  :  8,2  :  8,6  :  2,  d.  h.  fast  =  1  : 
9:9:2,  der  Formel 

(ft*Si  +  2R»Si*)  +  4aq 
entsprechend. 

Crooke:  Am.  J.  of  Sc.  11.  Ser.  VIII,  4.   —   Smith  and  Brush:  Ibid.  XI,  209. 
DaoalliB.  p.  294. 


4)  Mittel  von  vier  Analysen. 


846 

Chloriloid  (Chloritspath) . 

Gtebt  im  Kolben  etwas  alkalisch  reagirendes  Wasser  (wahrscheinlich  vm 
jieihan^ndem  Brauneisenstein  herrührend).  Ist  v.  d.  L,  unschmelzbar,  fiitl 
»ich  aber  braunlich  (auch  das  graugrüne  Pulver  wird  beim  Glühen  an  der  Lud 
roihbraun).  Mit  den  Flüssen  reogirt  er  auf  Eisen  und  Spuren  von  Mangan. 

Sauren  ziehen  Eisenozyd  und  etwas  Thonerde  aus,  greifen  aber  das  reiiM 
Mineral  nicht  an.  Erdmann.  Es  wird  von  Schwefelsflure  voUkommen  ler 
setzt,  v.  Kobell. 

Dieses  von  Fiedler  bei  Kosoibrod  am  Ural  als  Begleiter  des  Dtaspors  auf- 
gefundene Mineral  ist  zuerst  von  0.  Erdmann,  später  nochmals  unter  seinei 
Leitung  von  Gerathewohl  untersucht  worden.  Eine  Analyse  v.  Bons- 
dorff*s  gab  einen  bedeutenden  Wassergehalt  zu  erkennen,  den  auch  anden 
Untersucher  bestätigt  haben. 

4.  Kosoibrod.    a)  0.  Erdmann,    b)  Gerathewohl.    c)  v.  Bonsdorff. 
d)  Hermann,  e)  v.  Kobell. 

2.  Gummuchdagh  in  Kleinasien.     Schwarz,  mit  dunkelgrüner  Farbe  durch- 
scheinend, sp. G.  SS  3,52.  Smith. 

3.  Pregratten  in  Tyrol.  v.  Kobell. 

4 .  t.  t. 

a«  b.  c.  d.  e. 


a. 

ß- 

Kieselsaure 

21,90 

24,96 

24,40 

27,48 

24,54 

23,01 

23,75 

26,« 

Thonerde 

46,20 

43,83 

45,47 

35,57 

30.73 

40,26 

39,84 

38,30 

Kiscnoxyd 

17,28 

6,W 

Kisenoxydul 

28,89 

34,24 

30,29 

27,05 

17,30 

27,40 

27,62 

2<,1l 

Miinjinnoxydul 

— 

0,30 

— 

— 

0,52 



M»(;iu\sia 

— 

— 

— 

4,29 

3,75 

3,97 

0,58 

3,30 

Kalk 

— 

— 

— 

— 

— 

0,64 

— 

Mkali 

— 

— 

— 

— 

0,30 

— 

Wiisser 

— 

6,95 

6.38 

6,34 

6,85 

5,50 

99,99  400. 

Nach  V.  Kobell  verliert  der  Gh.  das  Wasser  sehr  langsam  und  erst  in  sehr 
ülarkor  Hitze  vollständig.  Dennoch  ist  nicht  vorauszusetzen,  dass  Erdmaan 
i'inon  Wassergehalt  Übersehen  habe ,  indem  er  das  Mineral  in  einer  Glasretorte 
^lullte  und  dabei  nur  0,42  p.  C.  Verlust  erhielt,  da  die  Analysen  keinen  grösse- 
ivn  ergaben.  Man  muss  daher  der  ÄDsicht  Hermann^s  beipflichten,  dass  die 
\ou  Krdmann  untersuchtcD  Exemplare  durch  das  Brennen  des  Gesteins  fUrdie 
Suürgelgewinnung  entwässert  waren,  wiewohl  dieFarbe  des  Minerals  und  das  von 
Krdmann  angegebene  Verbalten  des  Pulvers  beim  Glühen  im  Widerspruch  damit 
«H^hon.  Allein  Erdmann^s  Analysen  (auch  46  und  2)  fehlt  auch  die  Magnesia, 
1%  Itotreff  deren  es  wohl  erlaubt  sein  dürfte,  anzunehmen,  dass  sie  bei  dem 
ipa  der  Analyse  übersehen  und  in  der  Thonerde  enthalten  sei,  eine  Vennu- 
l^y  die  um  so  gegründeter  ist,   als  eigene  Erfahrung  oft  gezeigt  hat,  dass 

mehr  f^^'  ^  His  4  p.  C.  Magnesia  mit  der  Thonerde  gefällt  werden  können. 


847 

Da  die  OzydatioDsstufen  des  Eisens  nur  von  Hermann  und  v.  Kobell 
bestimmi  worden  sind,  so  können  nur  \d  und  3  hier  discutirt  werden 

Es  ist  der  Sauerstoff 
Ton  A     :     ft     :     Si     :     A 

in  id  «  5,34  :  49,54  :  42,74  :  5,60  =  0,8  :  3  :  4,9  :  0,9 
3     .  6,00  :  49,69  :  43,59  :  4,88  »  0,9  :  3  :  8,4  :  0,7 

Nimmt  man  die  Proportion  4  :  3  :  S  :  4  an,  so  enthttit  der  Chloritoid  gleiche 

At.  Eisenozydill  (Magnesia),  Thonerde  (Eisenozyd),  Sflure  und  Wasser,  und 

kann  durch 

(ll'Si  +  ft'Si)  -«.  S  aq 
oder  durch 

(A*äi+ft*Si«)  +  4a(i 

bezeichnet  werden ,  wo  im  letzten  Fall  beide  Glieder  gleiche  Sattigungsstufen 

sind. 

V.  Kobell  hat  die  Constitution  des  Minerals  etwas  anders  auszudrücken 
gesucht,  indem  er  darin  ein  Aluminat  annimmt, 

(ft'ft  +  »äi»)  +  3  aq, 
wobei  die  Thonerde  im  ersten  Gliede  als  Säure,  im  zweiten  als  Basis  vorhan- 
den wäre. 

In  dem  uralischen  Gh.  kommt  4  At.  Eisenoxyd  auf  3  At.  Thonerde,  in 
dem  tyroler  dagegen  ist  dies  Verhaltniss  s  4  :  40. 

Sis mondin.  Dieses  Mineral  von  St.  Marcel  stimmt  im  Aeusseren,  im 
spec.  Gew.  und  im  chemischen  Verhalten  mit  dem  Ch.  ttberein.  Nur  ist  es  nach 
V.  Kobell  y.  d.  L.  sehr  schwer  schmelzbar  zu  einem  schwärzlichen  Glase. 

Delesse.        v.  Kobell. 


Kieselsäure 

84,4 

25,75 

Thonerde 

43,2 

37,50 

Eisenoxyd 

? 

? 

Eisenoxydul 

83,8 

21,00 

Magnesia 

_ 

6,20 

Wasser 

7,6 

7,80 

98,7 

ÜDzers.  0,50 

98,75 

Die  Magnesia  dürfte  auch  hier  in  der  ersten  Analyse  übersehen  sein.    Die 

Bestimmung  des  Eisenozyds  wird  ohne  Zweifel  erkennen  lassen ,  dass  der  S. 

nichts  anderes  als  Chloritoid  ist. 

V.  Bonsdorff.  G.  Rose  Reise  nach  d.  Ural  I,  S5S.  Ben.  Jabresb.  XVIII,  288.  — 
Delesse:  Ann. Chiro. Phys. III. S^r.  IX,  888.  —  O.Erdmann:  J.  f.  pr. Cbem.  VI, 89.  — 
GeratbewohhEbendas.  XXXIY,  454.  —  Fiedler:  Pogg.  Ann.  XXV,  8i7  —Her- 
mann: J.  f.  pr.  Chem.  LUI,  48.  •*-  v.  Kobell :  (l«  und  8)  Bbendas.  LVIII,  40.  (8)  Ann. 
d.  Cbem.  u.  Pbarm.  XG,  944.  —  Smitb:  Ann.  Mines,  IV.  S^r.  XVIII,  800. 

Masonit.     Ein  Mineral  von  Natic  Village,  Rhode-Island,  dessen  sp.  G.  = 
3,45  —  3,46  ist. 


Jiakioi. 

WhttB«ir.      aar 

KMUiini 

33,i0 

i8,i7            31 

Tboneida 

S9,00 

3S,<C            « 

EiieDOiydnl 

SS,93 

33,7«       Pe  11 

Minganoiidul 

6,00 

0,30       ^e  41 

MlgDOU 

0,81 

l.M               ( 

W 

auar 

t.M 

5,00               1 

00,97 

99,»           10« 

Mineral  zum  Chloriloid  gehört,  wie  Dana  annimmt. 

HcrmniiD's  Aoilyse  berechtigt  irieht  dam,  da  in  i 
(t  K  :  Si  :  B  «  4,0B  :  17,95  :  16,9«  :  4,00  »  I  :  (  :  4 
(ft'Si*  +  4R8i}  +  3  aq  »  (3&Sl  +  R*5i^ 
oiier  weoD  das  Tettfltafst  k  1 :  4^  :  4  :  1  ift, 

(ft*Si-i-3XSi]  -i-Saq 
folgt. 

Hormaaa:  J.  (.  pr.  Cbtn.  LIDt  lt.  —  Jiokaae:  Oh 
laiS.  IT«.  —  Whltaty:  Dm  Wa. p.  Mt. 

CUBtoaH. 

DerCliiit«nil  (Seybertit)  ist  v.  d. L.  omdiBdritar, 

Fariio,  wird  undarcbnchtig,  ^ebt  hn  Kolben  iieotnl  rea|j 

Wirtl  von  ChlorwasaentoffsSnre  vollkommen  tenelit. 

DerXaDthophyllit  giebt  mit  den  FlOuen  giunüelt 

ren  verhüll  er  sieb  wie  Clintonil,  doch  erfolgt  die  Zenett 
G.  Rose. 

Der  Disterrit  (Brandisit)  giebt  beim  Erhitzen  Wass 
sehen  SlUcken  neutral,  von  etwas  verwitterten  rothbr 
reagirt.  V.  d.  L.  wird  er  trübe  und  graulichweiss ,  ist  uoj 
mit  den  Flüssen  die  Beaktionen  des  Eisena  und  der  Kiesels 

Wird  von  Chlorwassersloffsanre  nicht  merklidi  angrgi 
säure  aber  bei  anhaltendem  Erhitxen  xersetzt.  v.  Kobell. 

Nordamerikanische  Minerali^en  nannten  ein  fUr  Broni 
vonAmily,  New-York,  Clintonit.  Es  ist  dasselbe,  w 
Seybertit  aaalysirte,  während  es  von  Bicbardson  als 
net  wurde.  Es  ist  neuerlich  von  Brnsh  analysirt  wordei 
Letztgenannten)  gefundene  kleine  Menge  ZirkonsBure  gleicl 

Xantbophyllit  ist  ein  gelbes  Mineral  von  glimmeral 
Slatoust  am  Ural,  welches  G.  Rose  suerst  beschrieb. 

Disterrit  (Breithaapt)  oder  Brandisit  (Haidia 
von  Glimmerstruktur,  und  von  Monsooi  im  Fassathal  bekai 
I.  Seybertit.  Clemso 


/ 


"•^^kfloimesit.  Bichardson. 

|Clinlonil.  Sp.G.  =b  3,U8.  Brush. 


H,67 


849 

4.  s.  8.*)            Sauerstoff. 

Kieselsaure        17,0  19,35  20,18         4o,74\ 

Zirkonsäure         —  2,05  0,72          0,49/^®'^® 

Thonerde           37,6  44,75  38,90         48,18\ 

Eisenoxyd           5,5  4,80  3,37          4,oi/^^'^^ 

Manganoxydul      —  1,35  — 

Magnesia            24,3  9,05  21,25          8,80 

Kalk                  10,7  11,45  13,52           8,85 

Natron               —  —  1,14          o,S9 

Kali                    —  —  0,29           o,08 

Wasser                 3,6  4,55  1,04                   0,92 

Fluor                     —  0,90  400,44 

98,7"  98,25 

4.  Xanthophyllit.    Sp.6.  =3,044.  (G.Rose.)    Meitzendorff.  (Mittelaus 
drei  Analysen.) 

5.  Disterrit.  Sp.G.  =  3,042—3,051  (Brthpt.).  v.  Kobell. 

4.  Sauerstoff.  5. 

Kieselsaure          16,30  8.47  20,00 

Thonerde             43,95  «o,58\._  ^^  43,22 

Eisenoxyd             2,81*)  0,84/'*''^  3,60 


Magnesia  19,31  7,72 

Kalk  13,26  8,72 

Natron  0,61  0,45 


25,01 
H,59  4,00 

fc0,57 


Wasser  4,33  8,84  3,60 

100,57  100. 

G.  Rose  hat  zuerst  auf  die  grosse  Aehnlichkeit  des  Glintonits  mit  dem 
Xanthophyllit  aufmerksam  gemacht«  Wir  stellen  hier  mit  Dana  die  genannten 
Mineralien  unter  dem  Namen  Clintonit  als  dem  ältesten  zusammen,  da  auch 
ihre  Zusammensetzung  fttr  eine  solche  Vereinigung  spricht. 

Im  Clintonit  ist  nach  Brush  nur  Eisenoxyd  enthalten,  und  man  darf  das- 
selbe auch  wohl  fttr  den  Xanthophyllit  und  Disterrit  annehmen.  Dann  ist  der 
Sauerstoff 

von         R  :   ft    :    äi   :  A 

in  3  =  1  :  1,5  :  0,8  :  0,08 

4  =:  1  :  1,8  :  0,7  :  0,3 

5  =  1  :  1,9  :  1      :  0,3 

Hiemach  ist  es  nicht  möglich,  einen  gemeinsamen  Ausdruck  fttr  diese  Ana- 
lysen zu  geben. 

In  der  Analyse  des  Glintonits  lässi  sich  das  Sauerstoffverhäitniss  1  :  1,5  : 
0,75  =  4  :  6  :  3  erkennen,  wonach  man  ihn  als  eine  Verbindang  eines  Trisili- 
kats  und  Bialuminats  betrachten  kann, 

A*Si»  +  2ft^ft». 


4)  Mittel  von  zwei  Analysen. 

5)  Entsprechend  8,58  Oxydul  der  Analyse. 

Rammeliiberg's  Mineralehenie.  54 


8M 

Im  Xantbophyllit  ist  jenes  Verbaltniss  a  10  :  18 
ce  10  :  18  :  6  :  3,  so  erhalt  man : 

(ftSi»  +  3(l»IP)  +  3aq. 
G.  Böse  hat  das  Eisen  als  Oxydul  und  das  Sauer 
81  :  9  :  4  genommen. 

FUr  den  Dislerrit  oder  Brandisil  gMit  der  Versuch 
3:1,  eotsprechend 

(ft*Si*-l-4AR)  +8aq. 
Ob  diese  Mineralien  sich  in  ihrem  arsprUngüchen  n 
befinden,  und  welche  Bewandtniss  es  mit  dem  Wasserg 
noch  sweifelhafl.  Müller  Tand  den  Augit  [Fassait)  vq 
verwandelt,  unstreitig  dieselbe  Pseudomorphose ,  welct 
als  Glimmer  nach  Fassait  beschrieb. 

Dana  macht  die  Bemerkung,  dass  im  Clintonil  und 
sammtlicber  Basen  dreimal  so  gross  als  der  der  KieseisSn 
lit  ist  er,  wie  man  sieht,  viennal  so  gross. 

Andererseits  ist  zu  bemerken,  dass  in  diesen  Minera! 
A  :  (Si,R) 
im  Glintonit  »  1   :  S,3 

-  XaDthophyllit  ->  1  :  S,S 

-  Dislerrit  ^  1   :  9,9 


ist. 


Blum:  Naebir.  z.  d.  Psendom  S  SO.  -  Brush:  Am.  J 
J.  f.  pr.  Chem.  LXIll.  («3.  —  OeniBon:  Am.  J.  of  So.  XXI 
f.  pr.  Chem.  XLl,  <S(.  -  UeizeDdortf;  Pogg-  Ann.  LVIII 
ü.  nat.  Ges.  lu  BaseMSST.  —  RichardsoD:   Rec.  geo.  Sc 

XIV,  IB.  —  G.  Rose:  PogR.  ADD.  l.  tH.   lliosyst.  t4. 


Cronsledtfl. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  Spuren  von  Fluor. 
fUrbt  sich  beim  Glühen  an  der  Luft  braunrolb.  V.  d. 
auf  und  schmilzt  lanf^m  an  den  Kanten  zu  einem  m 
(einer  grauen  magnetischen  Kugel.  Kobellj.  ßeagirt  mi 
und  Hangan. 

Gelalinirt  mit  ChlorwasserstoffsKure. 

Steinmiinn  analysirle  den  C.  von  Przibram  zwe 
stimmte  dann  den  Gehatt  an  Eisenoxyd.  Die  Combii 
giebt  (mit  den  nöthigen  Correclionen) : 


851 


a. 

Saaerttoff. 

b. 

Sauerstoff. 

Rieselsäure         22,83 

41,85 

22,45 

4  4,66 

Eisenoxyd           35,35 

10,60 

35,35 

4  0,60 

Eisenoxydul        25,94 

5,76 

aT.-ts 

6,0l) 

Manganoxydui       3,82 

0,87 

•   7,98 

2,88 

0,6I>   8,74 

Magnesia               3,25 

4,80 

5,08 

2.08 

Wasser                40,70 

9,54 

10,70 

9,54 

101,89 

103,64 

Sauerstoff     ft 

:?e:    9i    : 

B 

a  =  2,25 

!    ö    '    Ojöu    \ 

2,7 

b  =  2,46 

!   o   ! 

3,30  : 

2,7 

Die  Analysen  sind,  schon  wegen  des  bedeutenden  Ueberschusses,  nicht  ge- 
nau genug;  um  die  Zusammensetzung  des  C.  mit  Sicherheit  festzustellen.  Wahr- 
scheinlich sind  die  Sauerstoffmengen  gleich  gross,  so  dass  man  die  Formel 

(2ft»Si  -hPe^Si)  -h  6aq 
schreiben  kann,  welche  v.  Robell  in 

3ft*Si  +  2J?efl» 
umgeändert  hat,  oder  sie  sind  »3:3:4:3,  woraus  man 

(ft»Si -hSeSi) -h  3aq 
erhalt. 

Eine  wiederholte  Untersuchung  ist  daher  nothwendig. 
▼.  Kobell:  Schwgg.  J.  LXII,  496.  —  Steinmann:  Ebeodas.  XXXll,  69. 

Anhang.  Sideroschisolith  von  Gonghonas  do  Campe  in  Brasilien 
verhalt  sich  ganz  vne  Cronstedtit.  Die  Analyse  einer  sehr  kleinen  Menge,  ohne 
Rücksicht  auf  die  Oxydationsstufen  des  Eisens,  hatte  Wernekink  16,3  Riesel- 
säure, 75,5  Eisenoxydoxydul,  4,1  Thonerde,  7,3  Wasser  gegeben,  also  über 
3  p.  G.  Ueberschuss,  so  dass  man  für  jetzt  höchstens  vermuthen  kann  ,  das  Mi- 
neral sei  Gronstedtit. 

Pogg.  Ann.  I,  887.  * 

Thuringit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  zu  einer  schwarzen  magnetischen  Kugel. 
Wird  von  Ghlorwasserstoffsaure  unter  Gallertbildung  zersetzt. 
4.  Reichmannsdorf  bei  Saalfeld,  Thüringen,  a)  Rammeisberg.  6)  Smith. 

2.  Schmiedeberg  bei  Saalfeld.  Keyser. 

3.  Potomac-Fluss.  (Owenit).  a)  Smith,  b)  Keyser. 

4.  2.  3. 

Kieselsaure  22,35  22,05  23,55  23,55  23,21 

Thonerde  18,39  16,40  15,63  16,46  15,59 

Eisenoxyd  14,86  17,66  13,79  14,33  13,89 

Eisenoxydul  34,34  30,78  34,20  32,78  34,58 

Magnesia               1,25  0,89  1,47  1,60        2,62') 

Natron  (fe)             —  0,14  —  0,46        0,49 

Wasser                 9,81  11,44  10,57  10,48  40  "* 

101,00       99,36         99,21         99,66    To9 

. — ,  »' 

4)  Einschliesslich  0,36  Kalk. 


•. 

b. 

■. 

■. 

^ 

11,60 

Il,it 

18.8! 

li,K 

» 

S,S9 

7,M 

7,30 

1,68 

fc 

».»• 

5,«0 

t,U 

1,30 

»•(«el 

8,IS 

7,1» 

8,18 

7,9« 

a 

8,7« 

10,17 

9,39 

9,34 

Oder 

t  :   K 

:Si   : 

t 

la 

-1:1,. 

:  1,4: 

',0 

li 

-  <  :  i,a 

:l,<: 

<,i 

i 

=  1  :  l,i 

:I,S; 

<,< 

3a 

-  (  :  1,5 

;  1,6: 

1,» 

36 

=  1  :  1,3 

:4,»: 

<,< 

:<  Unti 

ISPe-Si  +  g}'9i 

)  +  • 

•q 

siudrUckeD. 

K«ytar(Gaalb]:  Am.J.  oTSclI.  8«r.  XTI,<«7.    Znn,  I 
S7I.  Llin,  tn.  —  Smltb:  Am.  J.ofac-n.Ser.  ZVIlI,a7l.  i 


Giebt  beim  Erhitira  Wasser,  schmilzt  t.  d.  L.  sd 
sohwaneo  Perle  oder  einem  schwanen  Glase ,  und  raagin 
Kieselsaore  nnd  Eisen.  Der  &.  von  der  Gillinge-Gnibe  ac 
bedeckt  sich  mit  Blasen,  ond  wird  im  Oxydalionafeuei 

melsberg. 

Wird  von  SSuren  unler  Abscheidung  von  EieselsBure 

1.  Riddarhyltan  in  Westmanland.  a)  Hisinger.  6}  Ra 

2.  (Giltingit)  Gillinge-Grube  in  SOdermanland.    a)  Be 
melsberg. 

.1.  (Tbraulil)  Bodenmais  in  Balem.  a)  Hisinger.  b)-v. 
i.  Orijarfvi  in  Finland.  Sp.G.  ^  8,791.  Hermann. 


32,18        31/ 

i=jl,}  'M9  v,il  »'.»» 

'S::s   »V 

Kalk                       -           2,56          - 

S,50           - 

Hagnesin                —           0,i6          - 

*,«S           — 

Wasser                20,70       H,5i       11,75 

19,37         S0,( 

101,39     100.        £I5,50 

<00.           IO<,l 

Ua  0,77 

97,02 

Ücr  von  mir  uniersuchte  H.  16  war 

voD  vielom  Scbv 

soa,  welcher  nebst  etwas  Schwefelbupfer  bei  Berechnun 

zogen  ist. 

n 


853 

Die  relativen  Mengen  beider  Oxyde  des  Eisens  sind  nur  von  Hermann 
und  von  mir  bestimmt  worden. 

Sauerstoff. 


ft    :     Fe     : 

Si.fi 

ib.  s    4,84  ;  10,43 

:  17,18:  10,26  =  0,8  :  1,9    :  3  :  1,8 

«6.  =    5,13  :    9,03  ; 

16,72  :  17,22  =  0,9  :  1,7    :3  :  3,1 

4.      =11,37:    3,22 

:  15,31  :  11,65  =  2,2:  0,63:  3  :  2,3 

Hiemach  ist  in  dem  H.  vonRiddarhyttan  das  Sauerstoffverhältniss 
wohl  =  f  :  S  :  3  :  2.  Er  enthält  dann  6  At.  Eisenoxydul  (Kalk),  4  At.  Eisen- 
oxyd, 9  At.  Säure  und  12  At.  Wasser,  und  lässt  sich  als  eine  Verbindung 

(3fe»Si-h2?e*jSi»)  +  42  aq 
beseichnen. 

Der  berechneten  Zusammensetzung  stellen  wir  die  Analyse  nach  Verwand- 
lung der  Erden  in  das  Aeq.  von  Eisenoxydul  gegenüber. 

GelUndeD. 

9  At.  Rieselsäure     =  3465  =r  30,10        32,71 

4  -   Eisenoxyd       =  4000  =s  34,73         34,41 

6   -  Eisenoxydul    =  2700  =  23,45        21,46 

12  -  Wasser  =  1350  «  11,72         11,42 

11545     100.  100. 

In  dem  H.  von  der  Gillinge-Grube  ist  jenes  Verhältniss  =  1:2:3:3; 

er  ist  also  dem  vorigen  gleich,  enthält  aber  die  anderthalbfache  Menge  Wasser, 

(3te*Si-h2?e»Si«)  +  18  aq. 

Gefunden. 

9  At.  Kieselsäure     =  3465  »  28,44         30,68 

4   -  Eisenoxyd       =  4000  =  32,81         28,70 

6  -  Eisenoxydul    =  2700  =  22,14        22,15 

18  -   Wasser  «  2025  =  16,61         18,47 

12190      100.  100. 

Ihm  nahe  steht  der  H.  (Thraulit)  von  Bodenmais.     v.  Kobell  erhielt 

50,86  p.c.  Eisenoxyd.    Berechnet  man  daraus  die  Menge  beider  Oxyde  unter 

der  Voraussetzung,  dass  ihr  Sauerstoff  =1  :  2  sei,  so  erhält  man : 

Sauerstoff. 
Kieselsäure         31,28  46,34 

Eisenoxyd  29,06  8,7S 

Eisenoxydul        19,61  4,86 

Wasser  19,12  <7,oo 

99,07 
Doch  folgt  dann  das  Sauerstoffverhältniss  von  1:2:4:4  oder  die  Formel 

(3^eSi  -f-Pe*Si*)  +  12  aq. 
V.  Kobell  hat  später  in  diesen}  Mineral  nur  5,7  p.  G.  Eisenoxydul  gefun- 
den.   Er  glaubt,  dass  noch  ein  Theil  desselben  von  beigemengtem  Magnetkies 
herrühre,  und  der  Thraulit  eigentlich 

Pe«Si»  +  6  aq 
sei. 


854 

Drr  H.  von  OrijHrfvi  ist  viel  reicher  an  EiseDOsydul.  Nimmt  tuan  ilra 
Sjiuoi'slDir  =  2,25  :  0,7ß  :  3  i  3,ä.'j  =  9:3:12:».  so  rnthUll  er  ü  At.  Oxy 
Uul,  i  At.  Oxvti,  6  At.  Saure  und  9  At.  Wasser, 

(OK.*Si  +  P.'»Si»)  +  18  aq. 

GBfundcu. 
6  At.  KiesdsBure     =  2310,0  =  27,58         28.21 
1    -   Eisenosyd       =  fOOO.O  =  H,9!i         10,28 
»   -   Eisenoxydul    =  iOrjO,0  =  18,39         49,05 
H   -   Wasser  =  1012.5  =  12,08         18,43 

8372,3     100.  100. 

Die  Uosicherheit,  welche  aus  den  Differenicn  der  Analysen  für  die  Zusam- 
mensctiung  dieser  VerbioduDgen  enlspringl,  iicfif.  grossentheils  in  Beimengun- 
)ten,  von  denen  keine  Ahdudurung  trei  zu  sein  sebeiot. 

HerzclIuH  u,  llUInger:  Pogg.  Ann.  XIU,  805.  -  HerinanD:  1.  f.  pr.  Che». 
XtVt.  «8.  -  V.  Koboll:  Pogg.  Am.  XIV,  (67.  Schwgg  J.  LXII,  498.  —  Bamroel!- 
berg:  Pogg.  Ano.  LXXV,  SM. 


A  n  h  a  n  1^. 

lluvollkuuimen  hekiinnte  Hydrosilikote. 

Aicalniatolilh. 

Hit  diesem  Namen  sind  \erschicdenrirli^e  weiche  Mineralien  bczeicbaei 
worden,  aus  denen  Kum Tbeil Figuren  gesrbnitzt  werden  (chinesischer  Btldsteio). 
Ihre  SonderuDg  hal  S  c  h  c  e  re  r  neuerlich  verEucht. 

I.  Kali-ThoDcrde-Silikate.    lEigentlicher  AgalmBtoIitfa.) 

1.  China,  a)  Gelblich.   Vauquelin.   b)  Grün.   Klaproth. 

2.  Nagyag,  Siebenbürgen,  Klaproth.  ^ 


Kieselsaure 

Thonenie 

Eisenoxyd 

Eili 

Kalk 

56 
89 

51,50           55,0 
31,00          33,0 
0,75            0,5 
6,S5            7,0 

Wasser 

100 

i,00            3,0 
99,60           98,5 

I  von  K  :  A 

Si  :  A  ist  miiahenid  »  < 

9  :  18  :  3. 
U.  Kalk-Thonerde-Silikate,  wies.  B. 

1.  ein  von  Thomson  untersuchtes; 

2.  ein  graugrünes,  Diaspor  führendes  Mineral  von  Schemniti,  sp.  G.bS,735. 
Karafiat. 


855 


4. 

s. 

Kieselsäure 

49,81 

49,50 

Thonerde 

29,60 

27,45 

Eisenoxyd 

1,50 

1,14 

Kalk 

6,00 

5,56 

Magnesia 

0,72 

Kali 

6,80 

10,20 

Wasser 

5,50 

5,10 

99,21 


Hier  ist  der  Sauerstoff  von 

ft  :    ft 
in  1   =  1   :   5 
2  =  1    :  3,6 
S.  femer  Onkosin. 


5i 

9 

7J 


99,67 

<,7 
1,3 


III.  Thonerde-Silikate.  Solche  sind  als  Agalmatolith  von  Klaproth, 
Lychnell  und  Walmstedt  analysirt  worden,  und  dürften  zum  Kaolin, 
Steinmark,  Gimolit  etc.,  d.  h.  zu  den  Thonarten  gehören.  Vgl.  Fyropbyllit. 

IV.  Magnesia-Silikate.  Die  Analysen  von  Holger,  Scheerer. 
Schneider  und  Wackenroder  beziehen  sich  auf  Speckstein.    S.  diesen . 

V.  Holgers  Baumgartn.  Ztschr.  V,  1.  J.  f.  pr.  Chem.  X,  4«6.  Berz.  Jahresb.  XVUI, 
S28.  —  Karafiat:  Pogg.  Ann.  LXXVIII,  575.  —  Klaproth:  Beitr.  II,  184.  V,49.21. 
—  Lychnell:  K.  Vet.  Acad.  Handl.  4884.  Berz.  Jahresb.  XV,  24  8.  —  Scheerer: 
Handwört.  d.  Chem.  2.  Aufl.  Art.  Agalmatolith.  —  Schneider:  S.  Speckstein.  ~ 
Thomson:  Outl.  I,  843.  —  Wackenroder:  J.  f.  pr.  Chem.  XXII,  8. 


Alvit 

Ein  zirkonähnliches  Mineral  aus  dem  südlichen  Norwegen,  welches  nach 
einer  vorläufigen  Analyse  20,33  Kieselstfure,  29,04  Yttererde,  15,13  Thor- 
erde(?),  3,9S  Zirkonsäure,  0,4  Kalk,  14,11  Thon- und  Beryllerde ,  0,27  Cer- 
oxyd,  9,66  Eisenoxyd  und  9,32  Wasser  enthalten  soll. 

Forbes  und  Dahl :  J.  f.  pr.  Chem.  LXVI,  446. 


Baltimorit. 

Diesen  Namen  führt  nach  Thomson  ein  faseriger  Serpentin  (s.  diesen] 
sowohl ,  als  auch  zwei  Substanzen ,  nämlich  4 .  ein  blaues  faseriges  Mineral  von 
den  Bare  Hills  bei  Baltimore,  dessen  sp.  G.  »s  2,59  ist,  und  2.  ein  anderes  von 
demselben  Fundort. 

Das  erstere  giebt  v.  d.  L.  Chromreaktion ,  und  wird  von  Schwefelsäure 
vollständig  zersetzt. 


856 


4. 

s. 

H 

ermann. 

Saaersioff.       Hausr. 

Saaerstoff. 

Kieseistture 

33,26 

47,St 

87,45 

44,09 

Thonerde 

7,23 

t,86 

48,54 

8,66 

Chromoxyd 

4,34 

4.«« 

Kalk  15,08 

*•«• 

Eisenoxydul 

2,89 

o,ss 

Spur 

Magnesia 

38,56 

48,n 

86,00 

40.40 

Wasser 

18,44 

4  4, SS 

43,83 

44,76 

Kohlenstture 

1,30 

•,»4 

400. 

400,08 

Diese  beiden  Substanzen  sind  mithin  gans  verschieden. 

Nimmt  man  in  Hermann's  B.  eine  Beimengung  von  Magnesit  an,  so  ist  d 

Sauerstoff  von  ft  :  R  :  Si  :  A  »  45,47  :  4,64  :  47,83  :  44,08,  oder  ft  :  ft,Si : 

«  3  :  4,8  :  8,4,  mithin  so  nahe  ae  3  :  4  :  8,  dass  man  die  Substanz  ftar  eine 

Serpentin  erUttren  muss,  der  reich  an  Thonerde  und  Chromoxyd  ist. 

V.  Hauar:   Keimgott  Debersiobt  4888.  S.  88.  —  Hermaan:  J.  f.  pr.  Chei 
Uli,  te. 

Bergholi  (Bergkork,  Bergleder). 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  und  fllrbt  sich  mehr  roth. 

Wird  durch  Chlorwasserstofistture  ziemlich  leicht  zersetzt;  die  KieselsSai 
behält  die  Form  der  Stttcke,  und  besteht,  unter  dem  Mikroskop  betrachtet,  ai 
parallelen  Fasern ,  die  aus  einzelnen  aneinandergereihten  Kdgdchen  gebildet  i 
sein  scheinen.  Nach  dem  Gltthen  erfolgt  die  Zersetzung  schwieriger. 

1.  Bergholz  von  Sterzing  in  Tyrol.  a)  Thaulow.  b)  Hauer  (a,  /},  y), 
8.  Bergkork  von  Stor-Rymmingen  in  Schweden.  A.  Erdmann. 
3.  Berghoiz  von  Rotheozecbau,  Schlesien.    Zwei  Analysen  von  verschiedene 
Stücken.  In  meinem  Lab. 

4.  8.  8. 

a.  b.  a.  b. 


a. 

/»• 

y- 

Kieselsäure 

56,64 

44,31 

44,63 

47,96 

63,76 

53,48 

59,1 

Thonerde 

0,04 

— 

— 

3,47 

2,35 

s  s 

Eisenoxyd 

19,60 

17,74 

18,03 

16,06 

.  <2,91 

1,96 

6,S 

Eisenoxydul 

— 

3,73 

3,36 

1.87 

Mn  4,97 

— 

— 

Magnesia 

14,96 

8,90 

11,08 

12,37 

11,15 

26,30 

26,3 

Kalk 

0,11 

2,27 

— 

— 

— 

0,88 

O.C 

Wasser 

10,31 

f  9,20 
112,37 

7,90 
14,11 

8,13 
13,61 

14,69 

14,36 

4,3 

100,46       98,52     100,01       99,89       100,84         99,33     100,^ 

Die  Analysen  thun  dar,  dass  diese  Substanzen  eine  wechselnde  Zusammen 
Setzung  haben.  Die  beiden  Wassermengen  in  a,  ß,  y  bedeuten  :  die  erste  dj 
bei  1 00^,  die  zweite  das  durch  Gltthen  entweichende  Wasser. 

Nach  Kenngott  ist  das  Bergholz  ursprünglich  grttn  und  wahrscheinli( 
aus  der  Umwandlung  faserigen  Serpentins  (Chrysotil)  hervorgegangen.  Di 
spec.  Gew.  des  grünlichen  ist  =  2,56,  des  braunen  =  2,40 — 2,45. 


857 

Viel  wahrscheinlicher  ist  indessen,  dass  die  Substanz  der  Hornblende  diese 
Produkte  geliefert  habe. 

Vgl.  Hornblende  (Asbest). 

A.  Erdmann:    Ado.  Mines,  IV  Sör.  III,  780.    —  Kenngott:  MIoeral.  Notizen, 
5te  Folge.  S.  42.  —  Thaulow:  Pogg.  Ann.  XLI,  6tB. 

Bragit. 

Angeblich  neues  norwegisches  Mineral. 
F  erb  es  u.  Dahl:  J.  f.  pr.  Cbem.  LXVI,  445. 

Chalcodit. 

Ein  als  strahliger  Ueberzug  auf  Eisenglanz  gefundenes  Mineral  von  grün- 
licher oder  gelber  Farbe  von  Antwerp,  Jefferson  Co.  (nach  Shepard)  oder  von 
Sterling,  New-York  (nach  Brush),  dessen  sp.G.  =  2,76  ist. 

Giebt  im  Kolben  Wasser,  wird  gelbbraun,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht  zu  einem 
schwarzen  Glase. 

Wird  durch  Chlorwasserstoffsfiure  unter  Abscheidung  von  Kiesels&ure  zer- 
setzt. 

B  rush  fand  in  der  grünen  Abänderung  von  Sterling : 

Rieselsäure        45,89  ss.si 

Thonerde  3,62        ^6»\  7  «• 

Eisenoxyd  20,47        6,uj    * 

Eisenoxydul       16,47        8,«s| 
Magnesia  4,56        i,82>B,55 

Kalk  0,28        0,08) 

Wasser  9,22  8J8 

100,91 
Der  Sauerstoff  von  R  :  ft  :  Si  :  A  ist  s  1  :  1,4  :  4,2  :  1,5.      Indem  man 
1  :  1,5  :  4  :  1,5  setzt,  kann  man  die  Formel 

(2ftSi  +  ÄlSi*)  ^  3aq 
construiren. 

Brush  hat  1  :  1,5  :  4,5  :  1,5  angenommen,  was  zu  dem  Ausdruck 

(2A»Si»-h»Si»)  4-  6aq 
führt. 

Brush  macht  darauf  aufmerksam,   dass  der  Stilpnomelan  vielleicht 

dieselbe  Zusammensetzung  habe. 

Brush:  Am.  J.  of  Sc.  U  Ser.  XXV,  498.    J.  f.  pr.  Gh.  LXXIV,  455.  —   Shepard : 
Mineralogy.  lU.  Edit.  p.  453. 

Chalilith. 

Ein  Mineral  von  Sandy  firae,  Grafschafl  Antrim  in  Irland,  welches  nach 
Thomson  v.  d.  L.  weiss  wird. 


868 


a. 

6. 

Thomson 

• 

Hauer. 

SaueratofT. 

Saaeraloir. 

36,56 

48,97 

38,56 

t8,t4 

26,20 

4i,St 

«7,74 

«1,M 

9,88 

1,78 

— 

I0,S8 

S,94 

12,04 

8,48 

— 

6,85 

1,74 

2,78 

0,68 

— 

16,66 

IM< 

44,32 

41,78 

Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Kalk 

Magnesia 

Natron 

Wasser 

4  04,70  99,45 

Das  Sauerstoffverhältniss  ist : 

in  a  ae  4  :  4,4  :  5,2  :  4,4     oder 

4  :  2,4  :  3,7  :  2,9  (wenn  te  vorhanden  ist). 
6  aB  4  :  2,4  :  3,2  :  8,0. 

Wenn  man  in  6  die  Proportion  4  :  2  :  3  :  2  annimmt,  so  würde  das  Mme* 
ral  als 

(3  jJ}*Si  +  2il«Si«)  ^  42aq 

zu'Jbeseiobnen  sein  und  ein  Hydrat  von  Epidot  vorstelieii. 

Hauer:  Kenngott  min.  Not.  No.  8.  S.  48.  —  Thomson:  Outlinas  I,  814. 

CbsuDioMt. 

Pttrbt  sich  beim  Erhitsen  roth.  —  Löst  sich  in  Stturen  (mit  Brausen)  unter 
Abscheidung  gallertartiger  Kieselsaure  auf. 

Dieses  schwarse  erdige  Mineral  von  Ghamoisin  im  Wallis  enthalt  nach  Bar- 
th ier  (nach  Abzug  von  45  p. C.  kohlensaurem  Kalk):  44,3  Kieselsäure,  60,5 
Risenoxydul,  7,8  Thonerde,  47,4  Wasser. 

Ist  auch  Eisenoxyd  vorbanden?  Ist  die  Substanz  eine  feste  Verbindung 
oder  ein  Gemenge? 

Berthier:  Ann.  Mines  V,  898.    Schwgg.  J.  XXIII,  145. 

Chonikrit. 

Giebt  im  Kolben  Wasser,  schmilzt  v.  d.  L.  unter  Blasenwerfen  zu  einem 
grauen  oder  grauweissen  Glase. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung  von  pulveriger  Kiesel- 
Ktiure  zersetzt. 

Nach  V.  Kobell  enthält  dies  von  ihm  zuerst  unterschiedene  Mineral  voo 

Klba : 

Sauerstoff. 

Kieselsäure  35,69                 4  8,54 

Thonerde  47,42                  7,99 

Eisenoxydul  4,46         o,88 

Magnesia  22,50        9,00  41,93 

Kalk  42,60         s,60 

Wasser  9,00                  8,80 

98,37 


859 

Der  Sauerstoff  von  ft  :  Äl  :  Si  :  A  ist  =s  1 ,6  :  1  :  2,3  .1  =  3,2  :  2  :  4,6  :  2. 
Nimmt  man  das  Eisen  als  Oxyd,  so  erhält  man  1,5  :  1  :  2,2  :  1  =  3,0  :  2  : 
4,4  :  2: 

Dem  Verhältniss  1,5:1:2,5:1=:3:2:5:2  entspricht  die  Formel 

(9A*Si  -h2R»Si»)  -h  12aq; 
dem  von  1,5  :  4  :  2  :  1  =  3  :  2  :  4  :  2 

(9ll»Si  -hft*Si»)  -h  12aq. 
Beide  sind  von  v.  Kobell  in  Vorschlag  gebracht  worden. 

Dana  vereinigt  den  Ch.  mit  dem  Pyrosklerit,  Kämmererit  u.  s.  w.,   die 
wenig  oder  keinen  Kalk  enthalten. 
V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Cb.  11,  54. 

Dysyntribit. 


Bin  grttnes  serpentinähnliches 

dichtes 

Gestein  aus 

dem  Staat  New-Vork, 

von  sehr  wechselnder  Mischung  und  mithin  ein  Gemenge. 

Smith  und  Brush  fanden  in  ^ 

(verschiedenen  Proben 

• 
• 

a. 
Kieselsäure        44,80 
Thonerde           34,90 
Eisenoxydul        3,31  ^) 
Kalk                     0,66 
Magnesia              0,42 
Kali                      6,87 
Natron                 3,60 
Wasser                5,38 

b. 
44,74 
20,98 

4,27 
12,90 

8,48 

3,78 

4,86 

O. 

44,94 
25,05 
3,33 
8,44 
6,86 
5,80 

6,11 

d. 
46,70 
31,01 
3,69 

0,50 
11,68 

5,30 

99,94         99,96       100,53         98,88 
Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XVI,  50.    S.  remer  Thon. 

Ehrenbergit. 

Ein  hellrothes  erdiges  Mineral  aus  den  Klüften  des  Trachyts  vom  Sieben- 
gebirge, frisch  fast  gallertartig,  enthält  nach 

G.Bischof.        Schoabel. 

Kieselsäure          64,54  56,77 

Thonerde               6,04  15,77 

Eisenoxyd              4,56  1,65 

Manganoxydul        4,61  0,86 

Kalk                      3,96  8,76 

Magnesia                0,41  1,30 

Kali,  Natron          8,11  3,78 
Wasser  u.  organ. 

Substanz            7,77  17,11 

100.  .     100. 

Ist  wahrscheinlich  ein  Zersetzungsprodukt  von  Peldspathsubstanz. 

Verh.  d.  Datnrfa.  V.  d.  preuss.  Rheinl.  IX,  178. 
4)  Worio  0,8  Manganoxydul. 


^  .BiMMH»  kr]islalliDisches  Hinera 


;  sehniilzt  v. d. L.  tue 
Bestandtheile : 


47,73 

iS,20 

e,>7 

8,72 

48,8< 

<0l,03 

UDfaobe  Fonnel. 

.^Hk  KiiM*>ydal  an,  wiewohl  die  Färb 

t :  21 :  Si  :  fi  —  I  :  3,4  :  6,5  : 


14,71 
1(,W 


i\t]' 


lill^  +ÄSi*)  +  3aq, 
«jMnhalUgeD  Skoleoit. 
^4.»«>*mt  A.  Nordawklold  BMkrUOlDg  «tc.  p.  ISS.  i 


^  hMk  BNA  ein  weisses  gliinmertlhiiliches,  deo  i 

U^iftMU*  bvgMteDdes  Mioeral  geoanDt,   dessea  sp.  4 
,M«vki*wUKiir. 

ItAMl  «wAier  Analysen  von  Smith: 


Saueratofr. 

Kieselsäure 

30,79 

IS,  98 

Thonerde 

57,17 

«8,70 

Eisenoxydul 

1,17 

0,1« 

Kalk 

«,00 

0,67      1,M 

Natron 

i,»1 

I.U 

Wasser 

3,09 

S,TS 

Vtfttt  Mai^rit  unterscheidet  sich  das  Mineral  duFot 
^flMli.    Der  Sauerstoff  von  tl  :  il  :  Si  :  S  ist  =>  4  ;  13, 
ABK.  MlDsi  IV.  S«r.  XVIII,  191. 

Gilbertlt. 

Kine  Substanz  dieses  Namens  aus  den  Zinngruben  ' 
vnN  «QÜiKit  nach  Lebuot:    4S,1S  Kieselsaure,  40,11 
^g;^^  4,17  Kalk,  1,9  Magnesia,  t,25  Wasser. 
Thonaon  OutUnea  1,  IIB. 


r\ 


r 


Manganoxydul     0,32        o. 
Magnesia  5,90        s, 


861 

Gongylit. 

Gelbe  oder  braune  Körner  in  losen  Talkschieferblöcken   von  Kuusamo  in 

I  Unland,  deren  sp.  G.  s  2,7  ist. 

Giebt  beim   Erhitzen  Wasser  und  schmilzt  v.  d.  L.  zu  einem  blasigen 

Glase.  —  Wird  von  Säuren  kaum  angegriffen. 

Mittel  aus  vier  Analysen  von  T  h  o  r  e  1  d : 

Sauerstoff. 
Kieselsäure        55,22  S8,67 

Thonerde  21,80       40,48l..  ,^ 

Eisenoxyd  4,80         i,hhi    * 

,07) 
,86 

Kalk  0,77  o,S8  >  8,58 

Kali  4,46  o,76 

Natron  0,45  o,n 

Wasser  5,77  fi,i8 

99,49 

Sauerstoff  von  R  :   ft   :    Si   :    A 
=s  4  :  3,3  :  8,1  :  1,5 
oder  (Fe  =  te)  =  1  :  2,3  :  6,4  :  1,1 

Besteht  jedenfalls  aus  Bisilikaten,  und  zwar,  wenn  man  1  :  3  :  8  :  Ij^ 
annimmt,  aus 

A.  Nordenskiöld  Beskrifti.  af  Finl.  miD.  p.  4  46. 

Huronit. 

Ein  V.  d.  L.  unschmelzbares  und  durch  Säuren  unangreifbares  Mineral 
vom  Huronsee,  worin  Thomson  45,8  Kieselsäure,  33,9.2  Thonerde,  4,32  Ei- 
senoxyd, 8,04  Kalk,  1,72  Magnesia  und  4,16  Wasser  angiebt. 
OqU.  I,  884. 

Hydrosilicit. 

Weisse  Masse  aus  dem  Palagonittuff  Siciliens,  welche  nach  Sartori us  v. 
Waltershausen  enthält:  42,02  Kieselsäure,  4,94  Thonerde,  27,19  Kalk, 
3,41  Magnesia,  2,51  Natron,  2,67  Kali,  15,06  Wasser  und  Kohlensäure,  2,19 
Unlösliches. 

Vulk.  Gesteine  8.  805. 

Kerolith. 

y.  d.  L.  unschmelzbar;  verhält  sich  im  übrigen  wie  Speckstein. 
4.  Schlesien.    Kühn. 

2.  Fundort  unbekannt.   Sp. 6.  =5  2,335.    Delesse. 

3.  Zöblitz,  Sachsen.    Melling. 


auf 


j3,5 

0,9 
28,6 

16,4 


s. 
47,13 

8,57 
36,43 

2,92 
41.50 


j».U        99,4       100,25 


Sobttanzen  ist  der  Sauerstoff 


4. 


%(1b)  : 

Si(il): 

»     1 

:     2,0     : 

«»     1 

:     2,4     : 

s      1 

:     1,7     : 

1,67 


SÜgSi  -f-  3aq 
•^g^hjU  etc.  nahe  stehen. 


—   K  tt  h  n  :  Ann.  Chaai.  Pbara. 


rtaM  w  l'omploi  de  Tanalyse.  p.  %9. 
%»lUngt  lo  maia.  Laborat. 

n. 

Kirwanit. 


von  den  Monrne- Bergen  im  nördlichen  Irland|  v.  d.  L.  »ch 
schwer  schmelzbar ;  enthalt  nach  Thom  aon  : 


Kieselsäure 

Tbonerde 

Eisenoxydul 

Kalk 

Wasser 


40,50 
H,41 
23,91 
49,78 
4,35 

99,95 


Sauerstoff, 
ai^ot 

5,65  j 

8,87 


3  :  11,9  :  2,4.     Nimmt  man  dafür 


Fi 


SM^rsloff  von  ft  :  Äl  :  Si  :  A  i 
j^    t     It  :  ^>  so  lässt  es  sich  als 

(2gj}V  +  ÄlSi«)  +  2aq 

^^^^^nen.     Doch  fehlt  eine  nähere  Charakteristik,  so  wie  der  Beweis,  dass 
^^  IKt^noxyd  vorbanden  ist. 

Outl.  I.  878. 

Loganit. 

Kin  braunes  Mineral  aus  dem  Kalkslein  von  Galumet-4sland  in  Ganada. 
^j^j^es  V.  d.  L.  weiss  wird,  jedoch  unschmelzbar  ist,  und  von  Säuren  weoig 
lil^^riflen  wird.    Es  enthält  nach  dem  Mittel  zweier  Analysen  von  Hunt: 


863 


Sauerstoff. 

Kieselsäure 

32,49 

46,86 

Thonerde 

43,48 

«>*M  6,79 
0.64 1     ' 

Eisenoxyd 

t,44 

Magnesia 

35,77 

U,84 

Ralk 

0,94 

Wasser  u.  1 

Kohlensaure  46,92 

404,44 
Wird  der  Ralk  als  Garbonat  abgezogen,   so  bleiben  46,24  Wasser  =  44,44 
Sauerstoff,  und  dann  ist  letzterer  fQr  Ag  :  ü  :  Si  ;  A  =5  6,3  :  3  :  7,5  :  6,4. 
Dana  reiht  das  Mineral  an  den  Pyrosklerit  an. 
Hant:  Pbil.  Mag.  IV.  Ser.  II,  65. 

Neolith. 

4  .  Eine  sekundäre  sehr  neue  Bildung  in  den  Eisensleingrubcn  von  Arendal ; 

a)  hellere,  b)  dunklere  Varietät.    Scheerer. 
2.  Ausftlllungsmasse  der  Blasenräume  in  verwitterndem  Basalt  der  Stoffels- 

kuppe  bei  Eisenach.    Mittel  zweier  Versuche.    Scheerer. 


8. 

b. 

Kieselsäure        52,28 

47,35 

51,25 

Thonerde             7,33 

40,27 

9,32 

Magnesia            34,24 

24,73 

29,92 

Kalk                     0,28 

— 

1,92 

Eisenoxydul         3,79 

7,92 

0,80 

Manganoxydul     0,89 

2,64 

— 

Wasser                 4,04 

6,28 

6,50 

99,85 

99,49 

99,74 

Das  Sauerstoffverbältniss  ist : 

R     :    Äl    : 

Si      : 

fl 

4  a.     43,64  :  3,42  : 

27,45 

;  3,59 

b.     42,24  :  4,80  r 

24,58 

:  5,58 

2.        42,70:4,35: 

26,64  : 

5,78 

Rechnet  man  die  Thonerde  zur  Kieselsäure, 

so  igiebt 

4  a.     4  :  2,25  :  0,26 

6.     4  :  2,40  :  0,45 

2.        4  :  2,44  :  0,45 

Das  Verhältniss   4  :  2,4  :  0,4  s:  5  :  42  :  2  würde  die  Formel 

ft»Si«  +  2aq  =  (A*Si*  +  3ASi)  +  2aq 
geben,  eine  Verbindung,  welche  sich  mit  dem  Hydrat  von 

A»Äl*=2AÄl  +  ll«ÄJ* 
in  isomorpher  Mischung  befinden  würde. 

Scheerer:  Pogg  Ado.  LXXl,  285.  LXXXIV,  874. 


865 

Ottrelith   (Phyllit). 

lii     Giebt  beim  Erhitzen  Wasser.    Schmilzt  v.  d.  L.  schwer  an  den  Kanten  zu 

ihier  schwarzen  magnetischen  Kugel,   und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen 

•nd  Mangan. 

Wird  nur  von  Schwefelsäure  in  der  Wärme  angegriffen. 

4 .  O.  von  Ottrez  bei  Stavelot,  an  der  Grenze  von  Belgien  und  Luxemburg. 

Da  m  0  u  r.  (Mittel  zweier  Analysen). 

2.  Ph.  von  Sterling,  Massachusets.    Thomson. 

4.  a. 

Kieselsäure  43,43  38,40 

Thonerde  24,26  23,68 

Eisenoxydul  16,77  Fe  17,52 

Manganoxydul       8,11  — 

Magnesia                —  8,96 

Kali                         —  6,80 

Wasser                  5,65  4,80 

98,22       100,16 

Enthält  der  0.  kein  Eisen-  und  Mangan ox yd,  so  ist  bei  ihm  der  Sauer- 
stoff von  R  :  Äl  :  äi  :  fi  =  1  :  2  :  4  :  1 ,  so  dass  er  durch 

-  Äl»  Si«)  -f-  3  aq 

bezeichnet  werden  kann. 

Im  Phyllit  ist  der  Sauerstoff  von  ft  :  ft  :  Si  :  fi  =  1  :  3,45  :  4,2  :  0,9. 
Setzt  man  2,12  p.  G.  Eisenoxydul  voraus,  so  ist  jenes  Verhältniss  =  1:3: 
3,9  :  0,8,  d.  h.  nahe  =x  1  :  3  :  4  :  1, 

Dana  vereinigt  beide  Mineralien,  was  sich  nicht  rechtfertigen  lässt. 

Damour:  Aoo.  Mines  II  S6r.  II,  S57.   —    Thomson:  Adb.  of  N. York  IX.  Leon- 
hard's  N.  Jahrb.  f.  Mio.  488S.  4S0. 


Palagonit. 

Ein  amorphes  Mineral  von  meist  brauner  Farbe,  welches  nach  Bunsen 
und  Sartorius  v.  Waltershausen  als -wichtige  Bildung  in  den  vulkanischen 
Gegenden  Islands  und  Siciliens  erscheint. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  schmilzt  v.  d.  L.  leicht  zu  einer  schwarzen 
magnetischen  Perle. 

Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Gallertbildung  leicht  zersetzt. 

Siciiien. 
(Sartorias  y.  Waltershausen). 

1.  Palagonia  (ValdlNoto).  a)  Hellbraunroth ;  Zeolithsubstanz,  Olivin,  zer- 
setzten Feldspath  und  schwarzen  Augit  enthaltend.  6)  Dunkelbraun, 
breccienartig  in  a  eingeschlossen. 

Ram  roelsbcrg^s  ^lirenlehemie.  55 


866 

2.  Lago  naftia.    Mehre  Varietäten.  * 

3.  Militello.   Schwarzer  Palagonittuff. 

4.  Tonnara  am  Gapo  Passaro.    Palagonittthnliche  Sabstansi  brainii  sp.  G 
=:  2,713. 

5.  Aci  Castello.  Mehre  Yarietttten. 

I.  «. 

Kieselsaure  36,'l3  36,'2S  35,58  35,75  39,07  33,58 

Thonerde  12,71  7,55          7,97  9,84  9,63  5,78 

Bisenoxyd  13,55  S2,83  19,80  21,69  19,64  19,67 

Kalk  7,82  4,91           4,30  4,81  4,26  5,83 

Magnesia  5,72  4,25          6,87  5,95  3,14  10,57 

Natron  1,00  0,93           3,32  2,12  3,81  0,88 

Kali  1,86  0,47           1,64  0,70  1,05  0,90 

Wasser  15,19  11,22  18,12^  14,91  15,02  18,75 

Ruckstand  6,50  10,99          2,46  5,03  3,87  4,04 

99,88         98,77       100.  100,20         99,49       400. 

I.  4.  5. 

Kieselsaure        37,83        32,59        34,51  37,'l1      33,55 

Thonerde           10,35          6,69          7,27  8,97        9,67 

Eisenoxyd          14,21         43,27        19,62  45,69      46,72 

Eisenoxydul         1,64           —             —  —           — 

Kalk                    9,71           0,66          4,96  6,35        8,46 

Magnesia             6,53          4,18          4,51  6,56        8,46 

Natron                 0,92          1,08          6,75  6,19        4,98 

Kali                      1,00          0,88          0,88  0,92        2,65 

Wasser               10,69         10,66         14,85  13,86        6,54 

Rückstand            7,06           3,31           6,65  4,35      11,97 

Kohlensaure         1,13       400,32       100.  100.        100. 

101,07 

Um  die  Analysen  vergleichen  zu  können,  muss  der  durch  die  Saure  nick 
zersetzte  Rückstand,  der  ein  Gemenge  von   mehren  Mineralien,  insbesonder 

i                   Augit  und  Feldspathsubstanz  ist,  in  Abzug  gebracht  werden.    Die  Zahlen,  an 

i  I  100  berechnet,  sind  alsdann  : 


I 


4. 


a. 

b. 

a. 

b. 

c. 

d. 

Rieselsaure 

38,69 

41,S6 

36,41 

37,56 

40,86 

34,99 

Thonerde 

13,61 

8,60 

8,17 

9,71 

40,07 

6,08 

Eisenoxyd 

44,5« 

25,32 

20,30 

22,79 

20,54 

80,50 

Kalk 

8,38 

5,59 

4,42 

5,06 

4,46 

6,08 

Magnesia 

6,13 

4,84 

7,04 

6,25 

3,28 

11,02 

Natron 

1,07 

1,06 

3,40 

2,23 

3,99 

0,92 

Kali 

1,35 

0,54 

1,68 

0,74 

1,10 

0,93 

Wasser 

16,26 
Sure. 

12,79 

18,58») 

15,66 

15,70 

19,54 

4)  Und  Koblens 

t)  Nach  Abzug 

von  Ca£. 

867 


•••) 

4. 

a. 

S. 

b. 

0. 

Kieselsaure 

44,37 

33,64 

36,97 

38,90 

38,00 

1 

Tbooerde 

41,32 

6,90 

7,80 

9,38 

40,99 

Eisenoxyd 

45,54 

44,57 

24,04 

46,40 

49,00 

Eisenoxydul 

4,80 

— 

— 

— 

— 

Kalk 

9,03 

0,69 

5,34 

6,64 

9,64 

Magnesia 

7,4  4 

1,22 

4,83 

6,85 

9,64 

* 

Natron 

4,04 

4,44 

7,23 

6,47 

2,25 

• 

Kali 

4,40 

0,94 

0,94 

0,96 

3,04 

1 

l 

Wasser 

44,69 

40,99 

45,94 

4  4,40 

7,53 

I 


Island. 

(Bonseo). 

6.  Seljadalr. 

7.  TroUkoDugil  am  Hekla. 

8.  Reykjalidh.  Palagonitsandstein. 

9.  Laugarvainshellir. 
10.  Krisuvik. 

4  4 .  Naefrholt  am  Hekla. 

42.  Fossvogr.   Versteinerungsführender  Tuff. 

43.  Laxa  bei  Unini.    Geröll. 

4  4.  Sudafell.    Palagonittuff.     a)  Eigentlicher  Palagonit.     6)  Sideromelan,  ein 

obsidianähnlicher  Gemengtheil,  sp.  6.  =8,534,  wird  von  verdünnter 
Chlorwasserstoffsäare  nicht  zersetzt,  und  ist  durch  dieselbe  von  a  ge- 
trennt worden.   Sart.  V.  Waltershausen. 


6. 

7. 

8. 

9. 

40.             44. 

4  t. 

1*. 

Kieselsäure 

37,42 

39,98 

35,09 

40,38 

37,95      32,86 

28,53 

37,44 

Thonerde 

44,47 

8,26 

40,60 

40,79 

43,64         7,34 

9,29 

9,78 

Eisenoxyd 

44,48 

47,66 

43,65 

43,52 

43,75      46,84 

9,40 

44,67 

Kalk 

8,76 

8,48 

4,83 

8,56 

6,48        6,43 

6,02 

4,99 

Magnesia 

6,04 

4,45 

7,07 

6,35 

7,43        6,80 

5,60 

5,64 

Natron 

0,65 

0,64 

0,60 

0,64 

4,72        4.98 

0,84 

— 

Kali 

0,69 

0,43 

0,25 

0,64 

0,42        0,79 

0,96 

4,57 

Wasser 

47,45 

48,25 

47,25 

46,98 

12,68      4,4,38 

7,64 

44,04 

Rückstand 

4,44 

4,89 

44,43 

2,32 

7,25      46,36 

34,05 

42,24 

400,47 

400.        ^ 

100,37 

400,46 

1^0,43    400,42 
404,42 

99,30 

400,04 

14. 

•. 

b. 

Kieselsäure 

44,46 

45,40 

Thonerde 

40,90 

43,73 

Eisenoxyd 

48,42 

48,62 

Kalk 

8,65 

8,40 

Magnesia 

4,80 

3,24 

Natron 

0,64 

2,33 

Kali 

0,40 

0,95 

Wasser         1 
Kohlensaure  J 

44  49                  ^'^^ 
'*'*"    Rückst.  6,52 

99,36 

98,84 

4)  Nach  Abzog  von  OaC 


55 


i 


f>fcT«««*At««rj*»tlrtM1«ilr< 

«^ 

J. 

a^ 

t. 

1* 

M 

M,7> 

M.» 

ii.n 

UM 

n^i 

nnifJi    fi.M 

«,« 

11^ 

ii.» 

lt.U 

»,1 

Eb«M<<    U.» 

n.M 

IS.M 

il.fi 

fi.M 

»1 

laK               ».<> 

»,T» 

S,»l 

i.Ti 

♦^ 

V 

■«;»»        CM 

»^ 

T.« 

t.i9 

T.K 

•» 

XaUMi           ».M 

•,M 

•^ 

•.o 

1.« 

«, 

bli            •,;• 

•,« 

•.» 

•••» 

»,» 

•k 

Vaaacr        I7,m 

ii;» 

H,M 

IT.M 

lää» 
ft.U 

•>■ 

I«.  Ebeoiialwr.  Gao^rtige  AntfBlhii^    Dendbe. 
17.  CbalhiB  hucl  [Galop^i.  EnieritOacMfe  Tafl 


IS.  Porto  da  Praya  auf  der  CapTenlisefaea  buel  Sm 
^oment  too  Angitlava  and  Kalfcmia.    DerjLBw. 

19.  HoTBeMlidibeiUmbafs.  Gdb  oder  bitaBÜcfc,  ^ 
berger. 

CO.  Scbwanea  lliDeral  tod  Bonner  im  Siet 


lioeUan 

36,IJ 

n,s3 

34,5» 

M 

Tbooenb 

K.M 

«,»6 

10,34 

1 

Rxiioi^l 

ie,u 

•,93 

IO,W 

II 

Kalk 

7,78 

7,49 

4,79 

1 

lb(m<» 

e,it 

6,5t 

7,80 

9 

Kairon 

i>,.tt 

0,70 

l,5i 

i 

bli 

0,76 

0,9t 

(,6i 

1 

Waiser 

!t,<9 

23,00 

(8,U 

44 

mickiund 

«,<9 

0,96 

6,48 

IS 

100,01 

I00,3i 

CaC  4,3! 

<U»P  0,34 

100,99 

C    9 
100 

Oder; 

36,95 

38,07 

38,78 

39 

Tbonerde 

41,56 

(3,03 

«1,60 

11 

Eiaenosyd 

10,7« 

(0,00 

11,66 

11 

Elaenoiydul 

— 

— 

— 

Kalk 

7,95 

7,54 

5,37 

HaRncaia 

6,87 

6,58 

8,75 

11 

Nalron 

0,65 

0,70 

1,70 

3 

Kall 

0,77 

0,95 

1,84 

i 

Wasser 

95,» 

£3,13 

80,36 

IE 

1)  Uanganoifdul. 

r\ 


869 

Sauersioff. 

i,                                            i.                              ..     3.    .  4. 

20,M       24,42       4  8,90       49,50       24,24       48*47       24, *S  47,45 

6,35         4,04         3,84         4,53         4,70         2,84         5,^8  ,  3,22 

4,35        7,59         6,09         6,84         6,46         6,45         4,66  "43,37 

'      2,39         4,60         4,26         1,45         4,27         4,74        2,98*)     0,20 

2,45         4,94         2,84         2,50         4,34         4,44         8,«5  '    0,49 

:         0,50         0,36         4,46         0,69         4,24         0,39         0,44  0,43 

44,45       4  4,37       46,52       43,92       43,96       4  7,37       40,39  9,78 

5.                        6.           7.           8.           t.          40.-  •    H: 

49,49     20,49     49,73     20,25     24,45     20,44     24,43     20,92  20,29 

3,64       4,38       5,44       5,42       3,93       5,55       5,45       6,75  4,06 

6,30  4,92  5,70  4,44  5,40  4,59  4,44  4,38  6,00 
4,52       4,90       2,74      2,64       2,50       4,54      2,50       4,8«^)  2,34 

4,93       2,74       3,84       2,52       4,82       3,4  7      2,59      3,04  2,94 

:          2,04       4,82       4,09       0,29       0,23       0,49       0,27       0,53  .    0,76 

44,44     42,80       6,69     45,82     46,44     47,49     45,43     42,00  ,42,05 

i%.            48.          Üb.          45.            46.             47.            48.            49.  iO. 

24,70     24,96     25,37     49,48     49,76     20,40     48,56    25,42     24,63 

6,35       5,24       6,95       5,40       6,08       5,42       5,49       4,64  8,74 

4,43       5,04       6,02       3,24       3,00       3,50       4,48       3,46  0,74 

2,52       4,62       2,50       2,27      2,45       4,53       —         4,42  0,47 

3,28       2,55       4,39       2,54       2,63       3,50       4,49       4,22  2,02 

:      0,55       0,30       0,84       0,27       0,34       0,74       4,44       0,40  2,30 

9,94     44,22       —       22,44     20,56     48,40     47,73     48,38  48,44 

Setzt  man  den  Sauerstoff  von  ft  =s  3,  so  ist     • 

R     :     äi    :    H  ft     .    Si    :    ä 

4  a.  4,5    :  5,65  :  4,0  6.     4,65  :  6,4  :  4,8 

4  b.  4,0    :  5,54  :  3,0  7.     4,46  :  6,8  :  5,3 

2a.  4,58  :  5,73  :  5,0  8.     4,45:6,0:5,4 

26,4,22:5,45:3,7  9.     4,73:6,9:5,0 

2c.  4,05  :  5,86  :  3,8  40.     4,45:5,6:3,2 

2d.  2,2    .6,4     :  6,0  44.     4,78:6,0:3,6 

3.  4,9    :  6,5    :  3,4  42.     4,82  :  6,2  :  2,8 

4.  0,2    :  3,46  :  4,8  43.     4,34  :  6,4  :  4,2 


9\ 


5a.  4,65  :  5,8    :  4,3  

56.  2,08  :  6,5    :  4,4  446.  4,09  :  5,9 

5c.  2,4     :  5,46  :  4,9 

tl  :   Si    :  a 

45.  4,76:6,7:7,8 

46.  4,7  :  6,5  :  6,8 

47.  4,9  :  6,8  :  6,4 

48.  4,8  :  5,6  :  5,3 

49.  4,2  :  9,8:  7,0 
20.  4,5  :  6,9  :  5,8 

I)  Und  Fe.  3)  Nach  Abzug  von  Ca^P.  3j  Vou  Ke  und  Mu. 


ntwtam  «ntweder  mUmI  e 


diePalagoi 
mit  fremden  Salmaiueii  gemengle  Terl>indaiig. 

Bansen's  Analysen  (6—13,  15 — 1(1}  uigeQ  nodh 
iliiw"ii"E  unter  sieh,  denn  der  SsuerstolT  der  Ifonoxyde  li 
1,9,  der  der  KieseUlara  iwisehen  5,6  und  6,9,  der  des 
■ad  7,8.  DOrfle  man  ans  ihnen  sllea  d»s  Hitlel  nehaMi 
S  :  6,3  :  i.    Bansen  bat  fbr  dieKehn^  der  PriegoDÜe 

(3ftSi -4-2^8^  -1-  ie»q 
■o^nlrilt*),  welche  das  Terfalltniss  3  :  6  :  IS  :  16  »  1 
jedoch  eigentlich  durch  keine  Analyse  reprSsoitirt  wird. 

Nodi  grtssere  DilfereaMn  Uaam  die  Analysen  von 
tershaasenerfcMinen,  denn  hier  hegt  der  Ssnenloffd 
0,t  and  S,0,  der  des  Wa«ers  iwisdten  4,8  und  ft. 

Bansen  nimoit  an,  dass  die  Palagonita  die  beiden 
■e^sn  enthalten  knooen,  and  sldh  flu*  die  in  den  ToJft 


-  SOaq 


:10isl 


6.     1,31 


(skSi  +  A*5i>)  - 
auf,  worin  daa  Seaantoffveridltniaa  w  3  : 
Analyse  sich  erB^ebt. 

Der  Sauerstoff  slmmtlioiier  Basen  veililh  sieb  xa 
wial  so 

1a.  4,t5 

4  6.  1,38 

ia.  4, «5 

26.   1,22 

ie.  1,45 

id.  4.17 

3.  4,33 

4.  4,00 
5a.  4,85 
56.  1.«8 


9. 


I«. 


I,3f 

1,(6 
1,26 
l,«5 
1,29 
4,18 
1,iO 
t,iO 

1,40 

Mittel  1,84  <8-     4,17 

Uitld  1,36 
Die  Analysen  von  Bunaen  geben  milhin  im  Durch 
Verhaltniss  4  :  4,33  =  9  :  12  entspricht  dem  der  ersten  1 
S.  V.  Waltershausen's   sicilianische  P.  haben  ii 
weniger  Saure;  1  :  1,25  wäre  ■■  12  :  15. 

Wenn  man  mit  Bunsen  die  NormaliusammensetJ 
steine  ^eichtalls  so  annimmt,  wie  sie  die  Palagonite  ; 
letztere  gleichsam  als  Hydrate  jener  betrachten.    Durch  G 


n 


*]  lo  dar  AbhuidlaDg  enllialt  die  Fonoel  in  wenig  Wasser. 


871 

gitgestein  (Basalt)  mit  Kalihydrat  entstand  ein  Produkt,  welches  nach  dem  Aus- 
ziehen des  löslichen  Kalisilikats  der  Formel 

(3ftSi4-Äl»Si»)  4-48aq 

entsprach,  also  gleichsam  Palagonit  mit  etwa  der  doppelten  Wassermenge  war. 

Sartoriua  v.  Waltershausen  bemerkt  mit  Recht,  dass  fremde  Mine- 
ralien, der  Palagonitmasse  beigemengt,  die  Differenzen  der  Analysen  hervorge- 
bracht haben.  Da  Peldspath-  und  Augitsubstanz  von  verdünnten  Sauren  nicht 
zeraeizt  werd^d,  sondern  in  dem  Rückstand  enthalten  sind,  so  dürften  Olivin 
und  Magneteisen  hier  ganz  besonders  in  Betracht  kommen.  Er  fand  in  der 
Tbat  in  dem  sicilianischen  P.,  z.  B.  von  Aci  Gastelio,  kleine  vollständig  ausge- 
bildete OUvinkrystalle.  Dazu  kommt  eine  sehr  häufige  Beimengung  von  kohlen- 
saurem Kalk,  (P.  von  Sudafell,  Palagonia,  Aci  Castello  u.  s.  w.}.  Beide  Körper 
bewirken,  dass  die  Menge  der  Sesquioxyde  zu  gering  ausfällt.  Um  ihre  Quan- 
tität lu  berechnen,  reichen  die  vorhandenen  Analysen  jedoch  nicht  aus,  denn 
dazu  bedürfte  es  der  genauen  Bestimmung  von  Kohlensäure  und  Wasser,  so  wie 
von  Eisen oxydul,  oder  der  Untersuchung  des  beigemengten  Olivins.  Es  ist 
daher  nicht  zu  billigen,  wenn  S.  v.  Waltershausen  aus  Bunsen's  Analy- 
sen und  seinen  eigenen  durch  Rechnung  die  Menge  solcher  Beimengungen  zu 
ermitteln  sucht. 

Der  durch  Chlorwasserstoffsäure  schwerer  zersetzbare  Theil  des  Palagonits 
von  Sudafell  (U6),  welchen  S.  v.  Waltershausen  Sideromelan  nennt, 
hat  gleich  dem  Labrador  das  Sauers toffverhältniss  4  :  3  :  6. 

Die  Substanz  No.  20  mit  dem  Sauerstoffverhältniss  4  :  2  :  4  :  4  ist  wegen 
ihrer  analogen  Zusammensetzung  dem  P.  angereiht. 

Bansen:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXI,  165.  Pogg.  Ann.  LXXXIII,  349.  — 
Sandberger:  J.  f.  pr.  Chem.  XLYII,  463.  —  Sart.  v.  Waltershausen:  Vulk. 
Gesteine  8, 479.  —  Wackernagel:  In  mein.  Laborat. 

Pimellth. 

Dieser  Name  ist  auf  mehrere  grttne  Nickel  enthaltende  Silikate  angewendet 
worden,  die  ein  verschiedenes  Verhalten  zeigen. 

Nach  Berzelius  verhält  sich  der  P.  v.  d.  L.  wie  Talk,  und  giebt  die  Re- 
aktionen des  Nickels. 

1.  Grttne  Chrysopraserde,  den  Chrysopras  in  Schlesien  begleitend.  Klap- 
roth. 

2.  Derbes  grttnes  mager  anzuftthlendes  Mineral  aus  Schlesien  (Alizit  Glocker) ; 
sp.  G.  =  1,458.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  ist  v.  d.  L.  unschmelzbar, 
und  giebt,  mit  Soda  reducirt,  metallisches  Nickel.    Schmidt. 

3.  Aehnliches,  jedoch  fettig  anzufühlendes  Mineral,  sp.  G.  =  2,74 — 9,76. 
Verhält  sich  V.  d.  L.  Berzelius 's  Angabe  gemäss.  Wird  vor  und  nach 
dem  Gltthen  von  Säuren  zersetzt.    Beer. 


872 


•   1. 

s. 

•. 

KiMelsHure 

35,00 

54^63 

35j80 

Thonerde 

5,00 

0,30 

23,04 

Eisenoxyd 

4,58 

te  4,43 

9e  2,69 

NidMioxyd 

46,63 

32,66 

2,78 

Magnesia 

4,S5 

5,89 

44,66 

Kalk 

0,4« 

0,46 

— 

Wasser 

38,48 

5,23 

24,03 

400.  100.  400. 

No.  4  ist,  wenn  man  Bisenozydal  annimmt,  und  die  Thonerde  tut 
reohneti  etwa  dareii 

(l»i,l>'e,i[g)Si^-l-7aq 
xa  beseiolinen. 

In  No.  2  ist  der  Sauerstoff  der  Basen,  der  SSure  und  des  Wassers 
6:4;  die  Sybstans  ist  daher  als  eine  Yerbindung  von  4At.  Trisilika 
NickeToxyd  und  Magnesia  mit  4  At.  Wasser  su  betracbteUi 

3  At.  Kiesdsfture     «•  4455,0  »  55,35 
4i  -    Nickeloxyd      »    694,S  »  33,87 

i  -   Magnesia         »    185,0  »    6,00 

4  -    Wasser  i    418,5  »    5,88     * 

8086,7     iOO. 

No.3  liingegen  ist  ein  Doppelsilikat,  worin  der  Sauerstoff  von  fl  :  ft  : 
'  s  4  :  8  :  3  :  3,  wonach  das  Ganze  als 

ir-l  ,,«g^*- 


(35f)äi  +  8ft*Si»)  +  i8aq 


bezeichnet  werden  kann.    Das  Mineral  enthält  organische  Reste,  nach  Ba 

0,44  p.  C.  Kohlenstoff.    Bei  i  40®  verlor  es  8,8  p.  C,  beim  Glühen  84 ,37  j 

Baer:  J.  r.  pr.  Cbem.  LV,  49.    —    Klaproth:   Beitr.  II,  484.    —    G.  Seh 
Pogg.  Ann.  LXI,  888. 

Pseudophlt. 

Ein  serpentinahnliches  Mineral  vom  Berge  Zdjar  bei  Aloysthal  in  Ml 
Sp.G.  8,75—8,77. 

Es  enthält  nach  Hauer: 


Sauerstoff. 

Kieselsäure 

33,48 

47,84 

Thonerde 

15,48 

7,t0 

Magnesia 

34,04 

0,57  j 

Eisenoxydul 

8,58 

Wasser 

42,68 

44, J7 

98,4  4 


873 

Der  Saaerstoff  von  ft  :  Äl  :  Si  :  fi  ist  s=  6  :  3  :  7,2  :  4,7,  welches  VerhäUniss, 
in  6  :  3  :  8  :  5  verwandelt,  zu  dem  Ausdruck 

(31ilg'Si  + JÜSi)4-5aq 
führt. 

Rechnet  man  aber  die  Thonerde  zur  Säure,  so  ist  ft  :  (Si,Äl)  :  fi  ss  4  : 
4,7  :  0,8  oder  nahe  4  :  S  :  4. 

Kenügott:  Sitzgber.  d.  Wien.  Akad.  XVI,  470. 

Pyrallolith. 

Bezeichnung  für  eine  Reihe  von  Zersetzungsprodukten,  namentlich  von 
Augit  und  Hornblende  herstammend,  in  denen  Magnesia -Hydrosilikate  die 
Hauptmasse  bilden. 

Sie  schwarzen  sich  beim  Erhitzen,  brennen  sich  dann  an  der  Luft  weiss, 
verlieren  dabei  Wasser,  welches  durch  eine  Beimischung  organischer  Substan- 
zen brenzlich  riecht,  und  runden  sich  v.  d.  L.  nur  in  starkem  Feuer  an  den 
Kanten. 

Der  P.  von  Storgard  wird  durch  concentrirte  Schwefelsaure  unter  anfäng- 
lichem Aufwallen  und  Zersetzung  der  organischen  Substanz  in  ein  erst  röth- 
liebes ,  dann  schwarzes*  Pulver  verwandelt.  Selbst  verdünnte  Schwefelsaure 
acheint  jene  Zersetzung  zu  bewirken,  denn  das  mit  ihr  behandelte  Mineral  hat 
die  Eigenschaft  verloren,  sich  durch  die  concentrirte  Saure  zu  schwarzen. 
N.  Nordenskiöld. 

Früher  allein  von  N.  Nordenskiöld  analysirt,    ist  der  P.  aus  Finland 
neuerlich  von  Arppe  ausführlich  untersucht  worden. 
4 .  Kullakalkbruch  im  Kirchspiel  Kimito.    Grün  oder  blaugrttn,  z.  Th.  noch 

deutlich  von  Augitstruktur,   sp.  G.  =3  3,7,  Hart^  3 — 4.    Schwärzt  sich 

V.  d.  L.  und  braust  schwach  mit  Sauren  (nach  dem  Glühen  nicht  mehr). 

Runeberg. 

2.  Takvedaholm.  Grün,  stanglig,  sp.  G.  ^  2,70,  Harte  3—4.    In  Kalkspath. 
Arppe. 

3.  Skrabböle.    Blaugrün,  stanglig  oder  kömig,  sp.G.  =  2,73,  Harte  2— 3. 
In  Quarz.    Arppe. 

4.  Haapakyla.  Grünliches  lockeres  kömiges  Aggregat  in  Kalkspath,  sp.  G.  a= 
2,64*.  Arppe. 

5.  Kullakalkbmch.  Weiss,  von  Augitstraktur,  Harte  3—4.   Derselbe. 

6.  Storgard,  Pargas.    N.  Nordenskiöld. 

7.  Fragärd.  Hellbraune  oder  gelbgraue  stanglige  in  einef  Richtung  spaltbare 
Massen,  sp.G.  =  2,66,  Harte  3.   Arppe. 

8.  Kullakalkbruch.  Weiss,  erdig.   Sei  in. 

9.  Ebendaher.  Grünlichweiss,  erdig.   Furuhjelm. 

4  0.  Storgard.    Bruchstück  eines  grösseren  weisslichen  Krystalls,    sp.  G.  = 
2,53.   Arppe. 


Kicselsiiuru 

Thmicrdo 

Mügnesia 

K.-ilk 

Kiacnosytlul 

MnngaDoxydiil 

GlOhvorlusl 


99,11        (00,47       101,03       100,80       fOÜ. 


56,  GS 

3,38 

23,38 

6,S8 
0,89 

o.au 

3,581 
ibeiiiiGIlihon    5,I8| 


Kiesel»!liiro 
Thonerde 

Knlk 

Kiaenoxydul 

Mant^ttnoxydul 

Vorluat    ' 


ß3,87 

0.3i 

23,19 

3,7  i 


n,78 

0.57 


6G,18 
0,87 

(8,77 
5,53 
1,83 


100. 


100, Ci       100,12 


76,83 
1,79 

11,65 
8,56 
0,72 

S  18  ^'"^ 

3,66        100,05 


Si  (Xl)  25, SO  20.16  29,71 

Mg           »,89  (0.74  10,4» 

Ca             3,05  1,81  1,81 

Pe.Mn     0,51  0,3i  0,79 

fl             10,96  8,13  6,72 


30,96 
12,02 
0,83 
0,43 
6,19 


Hiernach  ist  der  Sauerstoff 

1.     =  1  :    1,9      :  0, 
2. 


2,86 
2,SS 
2,3 
8,37 


0,6 
0,0 
0,5 
0,6 


30,18  31,00  33,31  31,39  31,75  10,1« 

11,48  9,3»     0,28  7,36     7,51  1,66 

1,11  1,60     1,07  3,35     1,S8  0,7J 

0,13  0,42     0,48  0,12      0,40  0,16 

7,80  8,03     6,50  7,80      5,76  6,3( 


10. 


Il:Si(ÄI) 

Ü 

.     =  1  :    2,73 

0.7 

3,0 

0,6 

3,0 

.0,7 

3,66 

0,6 

7,3 

1.1 

G.  Biflcbof  hat  den  P.  luerst  als  ein  aus  dur  Zersetzung  von  Augit  ent- 
standeoes  Mineral  betrachtet,  was  Arpp?  mit  Rücksichl  auf  die  physikalische 
Bescbaffenheit  der  Subslanz  bestätigt  hat,  wjcwobi  auch  Hornblende,  vielleicbl 
selbst  abdere  priniare  Bildungen  dasHaterial  fUr  gewisse  P.  geliefert  haben  mö- 
gen. Die  mehr  oder  minder  fortgeschrittene  Zerselimig,  welche  mit  der  Bil- 
dung eines  Hagnesiahydrosllikats  ihren  Schluss  erreicht,  wird  his  den  Analysen 
ersichtlich,  welche  die  Verbindungsverhältnisse 

(t  Si  -I-  aq  und  tlSi*  -t-  aq 
als  Extreme  zu  liefern  scheinen. 


(]  Worin  etwas  Kohleuänr«, 


878 

Es  i8l|  wie  Arppe  mit  vollem  Recht  bemerlLt,  im  hoben  Grade  wabreehein- 
h,  daas  mehre  der  bekaDnten  Hagnesiahydrosilikate  (wir  möchten  glauben, 
e)  einen  ahnlichen  Ursprung  haben.  Vergleicht  man  ttberhaupt  die  Zusam- 
3nsetiung  der  Pyrallolithe  mit  derjenigen  von  solchen  Silikaten,  so  findet  oft 
le  grosse  Analogie  statt,  wie  z.  B.  zwischen 

No.  7  u.  8  und  Meerschaum  (Speckstein) 

8,  3,  4  u.  5  -    Spadait 

4  -    Pikrosmin,  Pikropbyll,  Aphrodit  und  Monradit. 

Arppe  (Farahjelm,  Ruaeberg,  Selio) :  Anal,  af  Finsk.  MiD.  p.  S5.   —   Bi- 
schof: Lehrb.  I,  S46.  —  N.  Nordeoskiöld:  Schwgg.  J.  XXXI,  S8C. 

PyroaoMiUUi. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  sodann  gelbe  Tropfen,  welche  Bisenchio- 
1  enthalten.  V.  d.  L.  auf  Kohle  entwickelt  er  saure  Dämpfe,  schmilzt  zu 
ner  glänzenden  grauen  Kugel,  und  reagirt  mit  den  Flüssen  auf  Eisen,  Mangan 
id  Kieselsäure. 

Von  Salpetersäure  wird  er  unter  Abscheidung  von  Kieselsäure  zersetzt. 

Hi Singer  fand  in  diesem  seltenen  Mineral  von  der  Bjelkeygrube  bei  Nord- 

arken  in  Wermland  ^) : 

Kieselsäure         35,85 
Eisenoxyd  35,48 

Manganoxvd       24,26 
Kalk         *  4,21 

Chlor  3,77 

Wasser        nicht  bestimmt. 

Ein  früherer  Versuch  hatte  35,40  Si,  32,6  l^e,  23,91  lln,  0,60  Al  ge- 
lben. 

In  Betracht  der  Unvollständigkeit  der  Analyse  bleibt  die  Berechnung  un- 
eher. 

3,77  Chlor  erfordern  2,00  Fe  =  2,86  Pe,  um  5,77  FeQ*,  oder  3,00  Fe  = 
86  ^e,  um  6,77  FeCl  zu  bilden.  Nimmt  man  den  Verlust  als  Wasser,  so 
hält  man 


oder 

Sauerstoff. 

Kieselsäure 

35,85 

35,85 

48,61 

Eiseooxyd 

32,62 

te  28,07 

M8l 

Manganoxyd 

24,26 

Aa  2f  ,81 

4,94  MI, 48 

Kalk 

4,2« 

1,2f 

•,84) 

Eisen 

2,00 

3,00 

0,88 

Chlor 

3,77 

3,77 

Wasser 

0,28 

6,29 

S,59 

iOO.  400. 

Da  der  P.  Wasser  wesentlich  enthält,  so  ist  die  Annahme  der  Oxydule  und 
is  Eisencblorürs  als  der  ursprünglichen  Bestandtheile  wohl  die  bessere. 


4)  Corrigirte  Berechnang  der  Data. 


DaDuQ  die  Zahlen  0,86  ;11,i8<-  1  :  13,3  oder  fast  »  I  ;  Ü;  41, IS 
18, üf  =  I  :  1,63  oder  fast  4  :  If,  uud  5,59  :  11,48  k>  I  :  3  steh  verbalUa,» 
kuim  mna  dco  {'.  als 

FeCl  +  3(ft»Si*  +  2aq) 
botracfat«n. 

Die  unlersuchle  Probe  enthielt  otfeabar  EUenchlorid,  wahrschemlicli  enl- 
sUaden  aus  dem  Cblorllr  unter  gleicbzeiltt^er  Bildung  vou  Eisenoxyd. 

Itisinger  glaubte  den  P.  als  eine  Verbindung  von  basiscbeoi  Etsenchlarid 
mit  Bisilikuleu  dur  Osydute  auschcn  zu  mUssco,  doch  enlspricbt  seine  Ponnel 
nicbl  dem  Veuucb. 

OITcnbar  ist  die  Zusammensetzung  des  P.  noch  unsicber,  und  eine  neue 
Analyse  btklto  auF  das  Wasser  so  wie  deo  Oxfdatiunsgrad  der  Metalle  liesondm 
zu  achten. 

Hiilngor:  Affa.  i.  Fis.  IV,  SIS.  Scliwgg.  J.  Xlll,  341.   XXll\,  S4. 

Rhodalith. 

Ein  irUudisdies  wenig  bekanntes  Mineral,  welciies  v.  d.  L.  unschmelibur 
ist,  und  nach  Richardson  aus  5S,9  Kieselsiiure,   R,3  Tbonerdc,   M,4Eisea- 
oxyd,  1,<  Kalk,  0,6  Ma^^nesia,  22,0  Wasser  besieht. 
ThumaDD!  Outl.  o(  Mld,  I,  3Si. 


Savit. 

Ein  im  Gabbro  Toscanas  gefundenes  v.  d.  L.  schwer  schmelzbares,  durch 
sauren  Kersetzbares  Mineral,  welches  nach  Bechi  enthtill : 


girl  man  dieses  Verhyll- 


«lUlflHUK.. 

SauerslofT. 
Kieselsaure         49,17                  is,S6 

Thonerdc            19,66                    b,18 

MU4  DU,' 

Magnesia            13,50           6,*o 

Natron                10,53           3  ss     s  S9 

•-.1»-. ' 

Kali                      1,a»           0  10 

Wasser                 6,57                    5,8* 

100,65 

SauorsloiT  R 

AI  :  Si  :  fl  =  2,7  ;  3  i  8,3  :  1,9.     Coirigirl 

niss  zu  3  :  3 

:  8  :  2,  so  ilisii  sich  die  Substana  als 

('}Nf)*+*Sl)+*'«l 

betrachten. 

i  At.  Kieselsaure  =  1540,0  =  *6,7ö 

(    -   Thonerde      =    6»S,0  =  (9,i9 

.' S  -Magnesia       31    500,0  «  16,18 

',      V  -  Netron          =    387,5  =  14,7« 

8   -  Wasser          =    S«5,0  =    6,88 

3894,5     100, 

y^ 


877 

Raoli  9 reH^b all pt  bildet  das  ffimral  Prismen  von  94^  44^'ünd  gleMil  dem 
Mesotyp.         •' 

Vielleicbi'ist  es  bu»  letzlerem  durch  Einwirkung  magneeiabaltiger  GewUs^ 
ser  entstanden.  -.    * 

Bechi:  Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XIV,  64.   —     BrrlthÄapi:    Berg-  u.  bütt.  Ztg. 
1855.  No.  «7. 

Seifenstein. 

Verliert  schon  über  Schwefelfiäare  oder  bei  80—90®  einen  Theil  Wasser. 
Schmilzt  V.  d.  L*  mehr  oder  weniger  leicht  zu  einem  ungefiiii>ten  blasigen 
Glase. 

Wird  von  Schwefelsäure  zersetzt;   i 

Wir  stellen  hier  eine  Anzahl  Hydrosilikate  von  Thonerde  und  Magnesia  zu- 
sammeUy  welche  derbe,  sich  fettig  anfühlende  Massen  bilden,  sonst  aber  oft  sehr 
verschieden  sind. 

4.  Frankenstein,  Schlesien  (Kerolith).  Sp.Q.  s  2,91  (9,41  Brthpt.).  Maak. 

2.  Svärdsjö,  Dalarne  in  Schweden  (Piotin  oder  Saponit).  Svanberg. 

3.  Cap  Lizardy  Cornwall  (Seifenstein).  Klaproth. 

4.  Nordufer  des  Oberen  Sees  (Thalit).  Smith  u.  Brush. 

5.  Wic'No.  3,  Svanberg. 

I        •        ■      •  •       **  '     l        '  I      .  ,    .  n  1  ■    ■      .' 

6.  Gue  Gr^ase,  ,Cori^waU.  Im  Serpentin.  :Hpugh  ton.    ..  ,.  , 

7.  Wie  No.  4.  Smith  u.  Brush.  ./- 

8.  Kynancebai,  Cornwall.  Im  Serpentin.  Houghton. 

4.  1.*)  8.    Mi  *'>4A^        5.  6.  7.  8. 

Kieselsäure  37,95  50,89  45.00  48,89  46.8       42,10  45,60  42,47 

Thonerde  1^,18  9,40       9>5        7,2»  Ä,0  '     T,67  '     4;87  '  *  6,65 

Eisenoxyd  —  2,06       1,00        2,46  0,4         —  2,09  — 

Magnesia  48,02  26,5S  £4,75  24^47  .33^  ;   30,67-  24^0  28,83 

Kalk                   —  0,78       —           _  o,7         —  1,07  — 

SL       z    z    'i'l   «,"  z     zj  «.«    z 

Wasser  31,00     10,50     18,00       15,66     11,0       18,46      20,66       19,37 

99,15  100,15     98,75      99,22  100,2       98,30      98,84       97,32 

Sauerstoffverhältniss. 
A    :     ft     :      Si     :     ft 

1  =z    7,21  :  5,69  :  19,69  :  27,56  =    3,8  :  3  M0;4  :  14,5 

2  =r  10,83  :  5,01  :  26,42  :  '  9,33  =    6,5  :  3  :  15,8  :    5,6 

3  =  10,03  :  4,62  :  23,36  :  16,00  ==    6,5  :  3  :  15.1  :  10,4 

4  =    9,83  :  4,11  :  25,38  :  43,92  =    7;2*:  3  :  18,5  :  10,1 

5  =  13,52  :  3,85  :  24,30  ;    9,78  =  10,5  :  3  :  19,0  :    7,6 

6  »  12,33  :  3,58  :  21,85  :  46,44  »  40,3  :  3  :.18,3  :  13|ß 

7  =    9,94  :  2,90  ;  23,67  :  18,36  =  10,3  :  3  :  24,5  :  19,0 

8  =  11,53  :  3,10  :  22,05  :  17,22  =  11,1  :  3  :  21,3  :  16,7 


4)  lieber  Schwefelsäure  getrocknet.  Enthält  luftirocken  94  p.  C.  Wasser.  ,.  , 


878 

Fwt  alle  dJMt  AdMUniMl  haben  mitliin  eiiM  uidi 

und  es  ist  mehr  als  iweiblbafi,  oh  irgend  eine  von  ihaei 

bindwig  ist.  Suchl  nun  jedoob  deo  Aoalysea  Dab^omnH 

nine  auf,  ao  mOchtBD  es  folgflnde  sein : 

h  :  ft  :  fii  :  a 

f   =    4  :  3  :  fO:  15-  ((  ^Si  ■!•  XlSi)  - 

S_    S:3:16:    6  —  (6ttg&  +  ftSi*}  H 

3  >=>•,,:  10»  ••  .1         H 

4«    8  :  S  :  18  :  «0  »  (8  iTgSi  •!- SSl)    H 

B-    9:3:<0:    fti>(9  HgSi  +  SSi)     H 

6  =       >•      »     :  1S>«  >■  »         -I 

7  s    9  :  3  :  Si  :  18  —  (9  ^Si  +  ASi^    H 

8  »  1»  :  3  :  «0  :  48  ->  (SAg^Sl'-l- ABl)  •! 
Die  Summe  des  Saueratolb  sflmmllicher  Basen  vertill 

der  SBure  in : 

5u.  6  »  1  :  (,4  4-1:1 

1  u.  8  -  1  :  1,5  7  »  I  :  1 

S  u.  3  »  1  :  4,< 

BoDshton:  Phil.  Hag.  IllSer.  X.SU.  J.  f.pr.Chem.  LI 
Be)lr.  II,  I».  V,  n.  —  Haak  :  Schwgg.  J.  LV,  I4S  (■•«).  — 
J.  otSe.  n.  Ser.  XVr,  an.  —  tTaaberg:  K.  Vat.  Acad.  Um 
H7.  LTII,  IM. 


Skotlollth. 

Ein  amorphes  dunkelgrünes  Hiueral  von  OrijHrvi  in  F 
=■  3,09  ist. 

Giebt  beim  Erfaitien  Wasser  und  wird  durch  bei 
sHure  zersetzt. 

Enthalt  nach  Arppe: 


/     n 


Kieselsaure 

iO,97 

Thonerde 

0,60 

•,» 

Eisenoryd 

43,04 

»,«i 

Eisenoxydul 

44,70 

1,M 

Magnesia 

45,63 

a.« 

Kalk 

0,38 

0,4V 

Wasser  bei  lOO'entw 

7,631 

,,      beim  Glühen  entvr.  7,49f 

97,tt 

Setzt  man  statt  des  SauerstoffverhaUnisses  A 

R:. 

9,6  das  von 

6  :  3  H4  :  9 

so  kann 

man  das  Mineral  als 

(« 

\f!)^' 

+  teil)  +  9 

aq 

betrachten. 

879 

Es  scheint  tim  Produkt  der  Einwirkung  zersetzten  Schwefelkieses  auf  Augit 
und  Hornblende  zu  sein,  die  mit  ihm  vorkommen.  Es  nähert  sich  auch  in  dieser 
Hinsicht  dem  Uisingerit. 

Arppe:  Anal,  af  Finsk.  Min.  p.  46. 

Sloanit. 

Ein  weisses  strahliges  Mineral  aus  dem  Gabbro  Toscanas ,  mit  dem  Porlhit 
zusammen  vorkommend,  nach  einem  Prisma  von  405®  spaltbar;  spec.  Gew. 
=  2,444. 

Schmilzt  V.  d.  L.  unter  Aufwallen,  gelatinirt  mit  Chlorwasserstoffsäure, 
und  besteht  nach  Bechi  aus: 


Kieselsaure 

42,19 

t4,90 

Thonerde 

35,00 

«6,64 

Kalk 

8,12 

t,st 

Magnesia 

2,67 

4,07 

Natron 

0,25 

0,06 

Kali 

0,03 

_ 

Wasser 

12,50 

44,44 

100,76 
Der  Sauerstoff  von  ft  :  AI  :  Si  :  fi  ist  =1  4  :  4,74  :  6,35  :  3,22  =  0,63  :  3  : 
4,0  :  2,0.    Nimmt  man  0,66  :  3  :  4  :  2  =  2  :  9  :  42  :  6  (4  :  4^  :  6  :  3J,  so  er- 
scheint die  Substanz  als  ein  zersetzter  Zeolith. 

Bechl:  Am.  J.  ofSe.  11.  Ser.  XIV,  64.     ■ 

Smectit. 

Diesen  Namen  erhielt  eine  amorphe  Substanz  von  Cilly  in  Steiermark,  ana- 
lysirt  von  Jordan. 


Kieselsäure 

Thonerde 

Eisenoxyd 

Magnesia 

Kalk 

Wasser 

1 

51,21 

18,25 

2,07 

4,89 

2,13 

27,89 

100,44 

Saaerstoff. 

M.60 

»,7« 

0.«« 

4,n 

0,60 
t4,7> 

Der  Sauerstoff 

von  R  (1^6)  :  Äl  : 

&i 

:  A  ist  » 

1:2:9: 

Pogg. 

Ann. 

LXXVII,  594. 

Stilpttomekitt. 

8. 


Giebt  beim  Erhitzen  Wasser;  schmilzt  v.  d.  L.  etwas  schwer  zu  einer 
schwarzen  f^tazenden  Kugel,  and  reagirt  mit  4eft  FMsseD  auf  SiBen  und  Kie- 
selsflure. 

Wird  von  Sfluran  »  ^'*  -'-^ 


Obargnraa  M  tneknmiul , 

RaminelBberg. 

Grube  Friederike  bei  Weilbutj,  Nasnu. 

biQuan 

*-'l 

Ssueratoft 

t,      8 

Kieselsaure 

19,96 

»,8B 

45,07 

Thonerde 

5,8» 

.M* 

i,9S 

Eisenoxydnl 

3S,6I) 

T.RB 

37,78 

Kalk 

B,« 

>.M 

*,« 

HagiMaia     ' 

(,78 

w< 

0,94 

Sali 

0,78 

i,U 

Wasser 

8,63 

7.S7 

8,47 

S8,7B 

98,86' 

Es  bleibt  die  Menge  des  sicher  vortiaadeDen  Eisflnox; 
über  die  ZusarameDsetsungdes  MJqmvIb  ein  ürÜkeO  mO(|li 
Hastolyt  bat  Sbep«rd  einrOthlichgraaM,  twei- 
neral  genannt ,  worin  er  iS,3  EiwedsSure,  6,S  Thomrl« 
%  Kalk,  1  Magnesia,  6,46  AlkaU  (und  Verlost)  diid'S 
angiebt. 

BaniiDalaberg-.  ^Pogg.  Aaa.  XUO,  <>7.  —  Shmifr 
XXIV,  118.  —  Siagarti  Id  moin.  Lal|ofat. 

Strafconlttlt, .      ..[. 

GrOnlicbgelbe  specksteinabDiiehe  Mass»','  'wafarsabM 
Produkt  von  Augit,  apec.  Gew.  b  t,ftf,.  v^b  $tmkomü 
nach  Hauer:  53, i2  Kieselsäure,  7,0  Thonerde,  tb,H  Ei 
2,94  Hagnesia,  19,86  Wasser. 

Jalirb.  geol.  Reicbsinst.  18S1.  89B. 

Torrelith. 

Ein  so  beteicbneles  Uineral  von  Sussex-County,  N 
Renwick  32,6  Kieselsaure,  3,68  Thonerde,  21  Elsenoxy 
24, f  Kalk  und  3,5  Wasser  enthalten,  und  mochte  Oiihit  % 
Am.  J.  ot  Sc.  VKI,  «gs.  Ben.  Jahrasb.  V.  391. 


Whtinsit. 

Ein  duDkelbraunrothes  dichtes  Hinsral  von  Witlinge  I 
Slorkyro  in  Finland,  welches  v.  d.  L.  seine  Farbe  verlier 
und  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Hangan  reagirt. 

Nach  einer  vorlaufigen  Analyse  von  Igelstrtim  soll 

säure,  3,93  Eisenoxyd,  51,79  Uanganoxyd,  und  9,0  Wassc 

A.  Norden  Bkiöld:  BeBkrifiUDe  «Ic.  p.  SU.  —  Uoberg: 


^ 


<}  Mittel  voD  vier  Aoalyien. 


881 

Zeuxit« 

Eid  faseriges  asbestähnliches  Mineral  von  der  Huel-Unity  Grube  bei  Redrath 

in  Gomwall,  worin  Thomson 

Sauerstoff. 

Kieselsäure        33,48  47,t7 

Tbonerde  34,85  4  4,87 


Eisenoxydul      26,01  5 

Kalk  2,45 


,771 
.70) 


6,47 


Wasser  5,28  4.69  j 

99,07 
nngiebt. 

Sauerstoff  von  ll  :  Äl  :  Si  :  fl  =  4  :  2,3  :  2,7  :  0,7,    vielleicht  »4:2: 

3:4,  woraus 

(3ft*Si  +  2ÄPSi»)  +6aq 
folgen  würde ;  der  Analyse  aber  besser  entsprechend,  obwohl  nicht  wahrschein- 
lich ist  4  :  2i  :  2|  :  I  3s  6  :  45  :  46  :  4, 

(3Ji'Si  +  oÄlSi)  +  4aq. 

Outi.  I,  no. 


IV.   Süikate  mit  Titanaten. 

Titanit. 

In  der  Hitze  förbt  sich  der  gelbe  braun,  der  von  FrugSrd  zeigt  eine  Feuer- 
erscheinung gleich  dem  Gadolinit.  Im  Kohlentiegel  schmilzt  gelber  T.  nach  G. 
Rose  zu  schwarzen  Granatoedern ,  während  schwarzer  T.  vom  limengebirge 
eine  faserige  schwarze  Masse  bildet*).  V.  d.  L.  schmilzt  er  an  den  Kanten  un- 
ter einigem  Aufschwellen  zu  einem  dunklen  Glase.  Mit  Borax  giebt  er  ein  gel- 
bes, mit  Phosphorsalz,  jedoch  schwierig,  ein  Glas,  welches  im  Reduktionsfeuer, 
besonders  nach  Zusatz  von  Zinn,  violett  erscheint.  Mit  Soda  bildet  er  eine 
trübe  Masse. 

Er  wird  als  feines  Pulver  von  Chlorwasserstoffsäure  zersetzt ,  doch  ist  die 
abgeschiedene  Kieselsäure  nie  frei  von  Titansäure  und  Kalk.  Schwefelsäure  zer- 
setzt ihn  vollkommen  und  löst  die  Titansäure  auf.  Am  leichtesten  wird  er  durch 
Fluorw  asserstoffsäure  zerlegt ,  welche  sich  mit  dem  feinen  Pulver  erhitzt ,  wenn 
sie  concentrirt  ist.  Auch  durch  Schmelzen  mit  saurem  schwefelsaurem  Kali 
lässt  er  sich  aufschliessen,  wiewohl  die  Kieselsäure  dann  immer  Kali  und  Schwe- 
felsäure enthält.  H.  Rose. 

Wird  der  mit  Kcilihydrat  geschmolzene  T.  mit  Wasser  behandelt  und  der 
Rückstand  bei  40^  mit  Chlorwasserstoffsäure  und  Kupfer  digerirt,  so  entsteht 
eine  violette  Auflösung,  welche  sämmtliches  Titan  als  Titanoxyd  enthält. 
Fuchs. 


4)  Schon  Klaproth  fand,   dass  der  braune  T.  von  Passau  im  Kohlentiegel  eine  halb- 
geschmolzene  etwas  poröse  schwarze  Schlacke  giebt. 

nammelsber^^s  Mincrali^icmie.  oh 


SM 

I  Elaproiks,  Ar  4m 
Cordier'a  sind  dank  die  ArtKius  H.  ■•«es,  bcHNidess  dairk  dessen  fi- 
tere Attaljxn.  gincbwie  dorcb  d>e  vo«  Fscks  mxMBcb  hwVhlip  worden. 
I.  St.  GMifcirdl.  Cardicr. 
3.  FekrtM  im  Piiu^a-  KUprotb. 
3.  SdmwsMSlMa  in  ZUkinkjL    s}    Grib.    danksädtti^,    sp.  C  =  3,11 

Fachs,  h)  CiüigHu.  ^i-G.  =  3,5»    H.  ftasr. 
«.  Aicttdri.  Bnw.  R***les. 
5.  rMiia    Bn^B.  «  Claprotb.  b]  Brosks. 
C.  St.  )l;>fTxl,  nnit«Dt-    GnwnfiiiL    Toa  Breitbsapl  ^rf  t.  Kofaell  dt 

TitMii   evkaaat.  a)  Deicsi«.  6j  Hariftasfc 
7.  Fn^rd.  Fmlattd.    Sc^Kanbraira;  aack  den  Tot^bbmb  ^Afctaan ,  ip. 

Ge«.  T«rfer  =  3.39.  nacUer  =  3.(5.  Arppe. 
ft.  Gramlle.  CaaaA»,  Bnoa.sp.G.  =  3,49—3.51.  flant. 

•  I.  1.  t.  I. 

•.  b.  m.  b. 

31.30  35       3a,«3 

».92  33  K,5C 
«.23  33  K.« 
VW  —  3.M 
»,13       let     Iftf,l3 


W 
1« 

M,a     «,»       3 

Eisnosnlill          — 

U,2I        il,S8 
:i,IS       «6.61         1 
—           0,»4 

93,  r. 

99 

99,91      101 

li         ! 

Ciadan 
Eatt 

M,l 
18,5 
»1.« 

3,S 

k 
38,M 
3»,S- 
f7.«5 
ft.Tft 
•,7< 

31, U 
U,S7 
»I.T« 

fl.75 

Si 

ie,8» 

l»,76 

I6,M       16,90 

15.6 

16,74 

16,10 

i6,a 

ti 

«7,28 

18,63 

16,37       I7,«S 

17,0 

15, 43 

17,43 

I6,N 

C(» 

S,9I 

7.«7 

7,M>) 

«,OI"l 

7,59 

8.24 

6.41 

8.» 

Vcflialuiss. 

t  :   ti 

:  Si 

» 

:ti,S 

3  a. 

=  1  :  2,5 

.  2.1 

I 

:  1.9 

34. 

«,l 

2,2 

4,3 

i. 

S.S 

:  2.2 

4.4 

ib. 

».1 

2.0 

4,1 

6  a. 

«,2 

:2,0 

4.2 

6». 

<,9 

:  8,0 

»,» 

7. 

2.7 

:  2,5 

5,2 



8. 

2,0 

2,« 

',• 

.  Mitiel  isEier  AnaltiCD. 


883 

H.  Rose  hat  zuerst  das  Verhältniss  4  :  S!  :  2  =»  4  :  4  als  das  richtige  an- 
»sehen.  Danach  besteht  der  T.  aus  gleichen  Atomen  Titansäure,  Kie- 
Hsäure  und  Kalk,  und  kann  als  eine  Verbindung  oder  isomorphe  Mischung 
m  i  At.  zweifach  kieselsaurem  Kalk  und  4  At.  zweifach  titansaurem  Kalk  be- 
achtet werden, 

Ca{{|5=CaSi»  +  (Jati*. 

2  At.  Kieselsäure  =  770  =  34  J3 
2  -  Titansäure  =4000  =  40,49 
i   -   Kalk  =    700  =  28,38 

2470       400. 

Die  braunen  Abänderungen  enthalten  eine  gewisse  Menge  der  entsprechen- 
n  Eisenoxydulverbindung,  z.  B.  der  T.  von  Arendal^  worin  4  At.  Eisenoxydul 
gen  6  At.  Kalk, 

W  Uti^ 

2  At.  Kieselsäure  =    770  ä  30,81 

2  -    Titansäure  =s  4000  =  40,02 

V  -    Kalk  =s    600  »  24,04 

f  -    Eisenoxydul  =    429  =     5,46 

2499       4  00. 

H.  Rose  hatte  früher  die  Titansäure  als  Basis  betrachtet, 

(la»Si  ^.  ti^äi, 
»gegen  sich  Berzelius  erklärte. 

Dana  glaubt,  Titanoxyd  annehmen  zu  dürfen,  und  sucht  die  Constitution 
s  T.  durch  ftSi  auszudrücken. 

Arppe:  Analyser  af  fiosk.  roio.  p.  84.  —  Berzelias:  Jahresb.  XXV ,  867.  ~ 
Breithaupt:  Pogg.  Ann.  LVIII,  S77.  —  Brooks:  S.  H.  Rose.  —  Cordier:  J.  des 
Mioes  No.  LXXIII,  67.  ~  Dana:  Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XXVIII,  488.  —  Oelesse: 
AuD.  MioesIV.  S6r.  VI,  895.  —  Fuchs :  Ann.  Chem.  Pharm.  XL  VI,  819.  —  Hunt: 
Am.  J.  ofSc.  II.  Ser.  XV,  442.  —  Klaproth :  Beitr.  I,  245.  V,  «89.  —  v.  Kobell: 
Pogg.  Ann.  LXU,  604.  —  Marignac:  Ann.  Chim.  Phys.  III.  S6r.  XIV,  47.  —  Rosa- 
las:  S.  H.  Rose.  —  G.  Rose:  Pogg.  Ann.  XXXIV,  6.  —  H.  Rose:  Gilb.  Ann.  LXXIII, 
94.  Pogg.  Ann.  LXII,  253. 

Guarinit. 

So  nennt  Guiscardi  ein  Mineral  aus  den  Blöcken  der  M.  Somma,  vvel- 
es  in  sehr  kleinen  gelben  viergliedrigen  Krystallen  vom  sp.  G.  «  3,487  vor- 
mmt. 

Schmilzt  V.  d.  L.,  ohne  die  Farbe  sehr  zu  ändern. 

Löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung  von  Kieselsäure  zu 
ler  gelben  Flüssigkeit  auf. 

Nach  einer  mit  sehr  wenig  Material  angestellten  Analyse  Guiscardi's  ent- 
It  der  G. 


884 

Kieselsaure         33, 6i 
Tilnnsaure  33,92 

Kalk  88,01 

nebst  Spuren  von  Kisen  und  Mangan. 

Wenn  man  aDnimmt,  dass  der  Verlust  io  Titflnsäi 
deren  Menge  3)4,35  p.C.  nusniacbea,  und  der  G.  die  Zus; 
tanits  haben,  mit  welchem  er  auch  zusammen  vorkoi 
spec.  Gew.  dieses  Mineriils  xu  haben  scheint,  so  bliebe  l 
unterscheidend  Übrig. 

Guiscardi  nimmt  in  Foliie  dessen  eine  Dimorphie 
den  Verbindung  an. 

Guiscardi:  Zlschitt.  d.  Gcol.  Ges.  X,  U. 

Yltrotitnnit  (Kdlhauit). 

Schmilzt  V.  d.  L.  mit  Blasenwerfen  ziemlich  leich 
glUnzenden  Schlacke  [A.  Erdmnnn).  FJlrbl  sich  bell, 
und  schmilzt  in  starkem  Feuer  zu  einer  schwarzen  gl<i 
melslterg).  Giebt  mit  Bora:«  ein  gelbes  Glas,  welches  it 
wird.  Phosphorsalz  giebl  ein  Kicselskeletl,  und  in  der  in 
Violette  ziehende  Perle.  Uit  Soda  erhült  man  Hanganreak 

Von  Chlorwassersloffsilure  wird  er  unter  Abscheidui 
Kioselsüure  vollkommen  zersetzt  (Scheeier) ').  DioSUu 
rig:  die  gelbe  Auflösung  entliUll  nuc  liisenoxyd  (Rnmin 

A.  Erdmann  und  Scheerer  fanden  dieses  Minera 
es  ist  von  Ersterem,  von  Forbes  und  von  mir  analysirt ' 
3,69  Scheerer,  3,62— 3,72  Forbes,  3,7<6— 3,733  R 


,.  Erdni 


Färbet. 


n 


a. 

ß- 

a. 

30,00 

29,45 

31,33 

2< 

Titansäure 

29,01 

28,U 

28,8* 

21 

Eisenoxyd 

6,35 

6,i8 

7,63 

Thonerde 

6,09 

6,90 

8,03 

Beryllerde 

— 

— 

0,52 

Yllererde 

11.62 

9,7i 

4,78 

Gerosvdul 

0,32 

0,63 

0,28 

Kalk  ' 

18,92 

18,68 

19,56 

2( 

Magnesia 

— 

— 

— 

0,67 

0,80 

— 

Kali 

— 



— 

GlQhverlust 

— 

_ 

— 

100,98 
würde  er 

99,88 
voirsländig 

100,97 
Rufgelösl,  « 

"ys 

^      {)  Nach  A.  Enlinann 

/asui 

885 


■- 
st 


Sauerstoff. 

au.              Aß. 

c«. 

cß. 

Si 

15,58         15,30 

15,31 

14,80 

ti 

11,52         11,16 

10,59 

10,73 

9e 

1,90           1,94 

2,02 

1,77 

JÜ 

2,84           2,75 

2,54 

2,91 

Ca  (»g,  «n) 

5,55           5,53 

6,17 

4,90 

V(de) 

1,98           2,06 

Verhaltniss. 

1,62 

2,40 

A  : 

ft  :    A               A,II  :   ft 

ft 

:II,ft 

aa. 

=  4,77  : 

3  :  17,16 

1  :  2,20 

1 

:  4,2 

aß. 

«  4,86  : 

3  :  16,92 

2,15 

4,0 

ca. 

a  5,13  : 

3  :  17,04 

2,09 

4,0 

cß. 

3s  4,68  : 

3  :  16,38 

2,13 

*M 

Denkt  man  sich  den  Y.  als  ein  Doppelsalz  mit  der  Proportion  5:3:16, 
und  ist  der  Sauerstoff  der  Titan-  und  Kieselsäure  =  4  :  4  j^,  so  kann  man  ihn  als 
ü  eine  Verbindung  von  Bisilikaten  und  Bititanaten, 

,  ^i  tn*ti    ■*-  t»e/Uti» 

.    bezeichnen. 

^  . .    /4,8  At.  Kieselsäure  =  4848  =  29,73 

»At.  J3  5j    _    Titansäure  =  4600  =  25,73     • 

/0,6    "    Thonerde  =     385  =     6,19 

■  ^    "    10,4    -    Eisenoxyd  =     400  =     6,44 

i  ^         M,25-    Yttererde  =     672  ==  10,81 

^  "     13,75-    Kalk  =  1312  =  21,10 

6217       100. 

Die  Abweichungen  könnten  theils  in  den  Schwierigkeiten  der  Analyse, 
Iheils  in  dem  veränderten  Zustande  des  Minerals  liegen.  Die  von  mir  untersuch- 
ten Krystalle  {cß)  waren  aussen  viel  weicher  als  innen,  und  verloren  beim  Glü- 
hen 3,6  p.  C. 

Allein  der  Y.  ist  nach  den  Beobachtungen  von  Dana,  Dauber,  Forbcs 
und  Miller  isomorph  mit  dem  Titanit,  d.  h   mil  einer  Verbindung 

Ca  1^., 

Wenn  man  die  Sesquioxyde  zu  den  Säuren  rechnet,  so  zeigt  er,  gleich  letz- 
terem, das  Sauerstoffverhaltniss  1  :  4,  und  man  ktfnnte  ihn  als 

l>ezeichnen. 

Dana  schlägt  vor,  die  Constitution  analog  der  des  Titanils  (s.  diesen)  durch 
(ft',  ft]  Si  zu  bezeichnen. 

A.  Erdmann:  Vet  Acad.  Handl.  4844.  Berz.  Jahresb.  XXV,  828.  —  Forbes:  Ed. 
N.  phil.  J.  N.  S.  I,  62.  J.  f.  pr.  Chem  LXVI,  444.  —  Ramraelsberg :  Pogg.  Ann. 
CVI,  296.  —  Scheerer:  Ebcndas.  LXlil,  459. 


SchoriamH  fFemtrunit]. 

Schmilzt  V.  d.  L.  ««hr  schwer  an  d«n  KsoU*D. 

Gielit  mit  Boni  ein  in  der  üu^sereo  Flammi!  gelb»,  in  der  tnnmo  grUnn 
Gla»:  die  Pbospboraalxperle,  in  leliterer  mil  Zinn  brbandf It ,  niininl  etn«  ^io- 
Irlt«  Fitrli«  au.  Hainnielsherg. 

WrtI  von  ChlonvassprstoffsÄure  wenig  angegriBro.  fNad»  Shepard'i  Ao- 
^iM-n ,  die  meinen  Versuchen  widersprechen  ,  tcbmiUt  der  Sch.  v,  d.  L.  letdil 
unter  Aufblähen,  und  wird  von  Spuren  unter  Abscbeidong  gallertartiger  Kiestl-- 
iülurt!  zeneltL  Aach  Whitney  filhrt  Aehnlicbes  an.) 

Dies  Mineral  ans  dem  Ourkgebtr^e.  Dot  Springs  Co.  in  Arkansas,  welcbn 
mil  ElOolitb.  Brookit  (Arkanfil)  und  Gninai  lusaramen  vorkommt,  ist  von  She- 
pard  luerst  be5Chrieb«n  wonlen,  der  es  fOr  ein  wasaerhaltifes  Silikat  von 
Eisenoiyd,  Ytlererde  und  vielleicht  auch  Tborerde  hielt.  Ich  fand  jedoch,  diss 
es  aus  Kieselsaure,  Titansaure,  Eisenosyd  ood  Kalk  besieht,  was  wo  Whit- 
ney und  Crosslcy  besUltigt  Avurdo.  Spaterhalte  ich  die  OsydAlionsstufen  d(s 
Risens  zu  liestimmen  ge^iKht. 

Sp.G.  =  3,86äShepar<l,  3,783  Bammelsherg,  3,807  W^bilney. 
I  t.  t. 

WbllDcy.  Croitl*;.       Rannkelcberg.        Sancnloll. 


kii-)>el»ilure 

27,89*) 

25,6« 

26,36 

Sfi,09 

86,24') 

«1.81 

Tiunwäurc 

«0,13 

22,10 

21,56 

17,36») 

21,34 

S.» 

Eisenoxyd 

21,90 

21,58 

22,00 

95,36 

30,11 

«.« 

Eisenoxvdul 

»,.57 

•,»s 

Kalk 

30,05 

29,78 

30,72 

31,12 

20,38 

8.»9 

Magnesia 

— 

— 

1.85 

1,55 

1,36 

#,Si 

100,27 

99,12 

|.H,89 

101,48 

400. 

In  meiner  letzten  Analyse  verhallen  sich  die  Sanersloffmengen  von  R  :  Pe 
Si  :  tl  =  4,6  :  3  :  6,8  :  i,2  oder,    nenn  beide  Sauren  addirt  werden,  =  ifi 

3  :  n  =  1,3  :  I  :  3,7.  .Nimmt  man  sie  =  1.5  :  t  :  4,  so  enlhält  der  Scb.  auf 
9  At.  Kalk  (]ilg,Pe)  2  Al.  Büenoxyd,  8  Al.  KieselsSurv  und  4  Al.  TiUnstare, 
iiod  lasst  Bich  als 

>  helrachien. 

Ist  aber  obiges  Verhaltniss,    wie  Whitney  annimintj   e  4  :  3  ;  6  ■  4  ^ 

4  :  3  :  <0  ^  I  j-  :  f  :  3^,  so  kann  man  die  Formel 

'*^Mlti   +^M|Ti 
■nbtrilen. 


I)  Etwa»  1*1  enlbaltead. 

3)  Etwas  Ti  blieb  beim  Eiseooiyd. 

3)  Ausger  dem  Verlust. 


887 

Nach  Da  üb  er  krystallisirt  der  Seh.  regulär,  gleich  dem  begleitenden  Gra- 
nat. Wenn  man  nun  annehmen  dürfte,  dass  das  Titan  als  Titan oxyd  im  Seh. 
enthalten  sei  (was  die  Auffindung  von  etwas  Eisenoxydul  bei  der  Analyse  er- 
klären würde),  so  wäre  er  möglicherweise 

(3Ca*Si  +  Pe*Si»)  +2Ca*i, 
d.  h.  eine  isomorphe  Mischung  von  Granat  mit  einem  Gliede  der  gleichfalls  re- 
gulär krystallisirenden  Spinellreihe  Rft. 

Crossley  u.  Whitney:   Dana  Min.   p.  Sit.    ~    RAmmelsberg:   Pogg.  Ann. 
LXXVII,  428.  LXXXV,  800.  —  Shepard:  Am.  J.  ofSc.  II.  Ser.  II,  254. 

Iwaarit  vonlwaara,  Kirchspiel  Kuusamo  inFinland,  ein  schwarzes  in 
Granatoedern  krystallisirtes  Mineral,  welches  v.  d.  L.  zu  einem  schwarzen  Glase 
schmilzt,  und  nach  Thoreid  aus  Kieselsäure,  Titansäure,  Kalk  und  Eisenoxyd 
besteht,  ist  vielleicht  Schorlamit,  eine  Ansicht,  die  auch  neuerlich  D a n a  aus- 
gesprochen hat. 

Dana:  Am.  J.  ofSc.  II.  Ser.  XXVIII,  444.   —   A.  Nordenskiöld:    Beslcrifning. 
pag.  4  04. 

Tsehewkinit. 

Zeigt  beim  Erhitzen  eine  Feuererseheinung. 

Bläht  sich  V.  d.  L.  stark  auf,  wird  braun  und  schmilzt  zu  einer  schwarzen 
Kugel.  Giebt  im  Kolben  wenig  Wasser,  und  mit  den  Flüssen  die  Reaktionen  von 
Eisen,  Mangan  und  Kieselsäure. 

Gelatinirt  mit  Ghlorwasserstoffsäure. 

Dieses  seltene  von  G.  Rose  entdeckte  Mineral  aus  dem  Ilmengebirge  ent- 
hält nach  H.  Rose: 


Sauerstoff. 

Kieselsäure              21,04 

40,9S 

Titansäure               20,17 

8,07 

Eisenoiydul             11,21 

2,49 

Manganoxydul           0,83 

0,49 

Ceroxydul  (La,  Di)  45,09 

6,68 

.  J  A    KT 

Kalk                          3,50 

4.40 

>40,o7 

Magnesia                    0,22 

0,09 

Kali  (iSTa)                    0,12 

0,02 

102,18 

Obwohl  das  Resultat  ein  Mittel  aus  sechs  Versuchen  ist,  darf  es  doch  nur 
als  ein  vorläufiges  betrachtet  werden,  da  die  Trennung  derCeroxyde  (47,29  p.C. 
Ceroxydoxydul  nebst  den  Oxyden  von  Lanthan  und  Didym)  nicht  möglich  war, 
die  Titansäure  noch  Beryll-,  Thon-  und  Yttererde  zu  enthalten  schien ,  auch  die 
Kieselsäure  2 — 4  p.  G.  fremde  Stoffe  enthielt. 

Einstweilen  darf  man  sich  also  nur  die  Vermuthung  erlauben ,  der  T.  sei 
eine  isomorphe  Mischung  von  Silikaten  und  Titanaten  mit  dem  Sauerstoffver- 
hältniss  R  :  ft  SS  1:2,  also  ganz  einfach 

fttt  oder  ftSi  -4-  ftti, 


*   (Si  ^o  La(l3i 

Ca/ 
U.  Böse  hat  die  Aendenu^^en  des  T.  im  absoluten 
Glühen  ueDan  untersucht. 

Choubine  uod  Ulex  untersochteo  Ortbit,  der 
leichnet  war. 

Choobloe:  Ben.  JütTttb.  XXVI,  >7I.  —  G.  Ross:  P 
».Rote:  Ebendu.  LXn,  SM.  -Dies:  Uonb.  JeMt.  IM! 


Giebt  beim  Erbilsen  Wasser ,  wird  beim  GlObm  brai 

L.  Diit  Aufblähen  leicht  in  einer  braungrOnen  Perie.    Giel 

thystrothes,  im  Reduktioosfeuer  gelbliches  fast  fariiloses  ( 

in  lettterem  die  Beaktion  des  Titan«  und  mit  Soda  die  det 

Giebl  mit  ChlorwasserstoSsünre  unter  Abscheidung 

dunkelrothe  Auflösung,  welche  beim  Erwilrmen  Chlor  ent< 

Dies  den  Leucophan  b^leitende  seltene  Mineral  (sp. 

nach  A.  Erdmann  ein  Silikat  und  Tllanat  von  Cer-  ui 

cbes  ausserdem  Manganoxyd,  Kalk,  Magnesia,  Kali  and  W 

Berlin  erhielt  als  Mittel  mehrerer  Versuche: 

KieselsOure  S9,d3 

Tilansaure  9,90 

Oxyde  von  Ger,  Lanthan,  Didym  26,56 

Kalk  49,07 

Magnesia  0,75 

Eisenoxyd  1,83 

Natron  S,87 

Kaii  0,5« 

Wasser  8,90 

100,33 

Leider  ist  weder  die  Oxydationsstufe  des  Cers ,  nocfc 

gleitenden  Oxyde  bestimmt  worden ,  so  dass  die  Zusamm< 

unbekannt  ist.  Nach  Hermann  bat  er  die  Kryslallform  ti 

Berlin:  Pogg.  Aon.  LXXXVIII,  1B«.  —  A.  Erdmann:  B 


Eoceladit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  wird  heiler,  und  förbl 
Ist  V.  d.  L.  unschmelzbar,  giebt  mit  Borax  ein  von  Eisen 
phorsalz  ein  heiss  orangegelbes,  beim  Erkalten  röthlirhgra 

Wird  von  Chlorwasscrsloffsilure  sthwer,  von  Scliwe 
leicht  zersetzt. 


n 


889 

Nach  Hunt  enthält  dieses  schwarze  Mineral  von  Amity,  New- York,  dessen 
sp.G.  «3,488  ist: 

Titansäure  28,20 

Kieselsäure  18,50 

Thonerde  43,84 

Eisenoxydul  4  0, 59 

Magnesia  22,20 

Kalk  4,30 

Wasser  7,35 

404,98 

Wenn  der  Sauerstoff  hier  =  3:4  :  2  :  4  genommen  wird,  lässt  sich  der 

E.  durch 

(6tl»{|;  +  Äl«{|f,)  +  6aq 

bezeichnen. 

Hunt  glaublaus  der  blauen  Färbung,  welche  beim  Auflösen  des  Minerals 
vorübergehend  entsteht,  auf  die  Anwesenheit  von  Titanoxyd  (und  Eisenoxyd) 
schliessen  zu  dürfen. 

Weitere  bestätigende  Versuche  über  die  Mischung  dieser  wasserhaltigen 
Titan  Verbindung  sind  erforderlich,   um  so  mehr,   als  Dana  den  E.  mit  dem 
Warwickit  vereinigt,  der  jedoch  Borsäure  enthalten  soll. 
Dana:  Min.  p.  896.  —  Hunt:  Am.  J.  ofSc.  II  Ser.  II,  80. 

V.   Silikate  mit  Zirkoniaten. 

Seit  es  in  Folge  von  Deville's  Versuchen  wahrscheinlich  ist,  dass  die 
Zirkonerde  kein  Sesquioxyd,  sondern  der  Titansäurc  und  Kieselsäure  ana- 
log,  als  Zr  anzusehen  ist,  erhält  sie  auch  besser  den  Namen  Zirkon säure. 
Der  Zirkon  selbst,  dessen  Form  der  des  Rutils  so  nahe  steht,  dass  beide 
als  isomorph  betrachtet  werden  können,  gehört  dann  im  Mineralsystem  neben 
jene  beiden.  Da^^er  dort  in  Folge  der  älteren  Ansichten  ausgelassen  wurde, 
folgt  er  erst  jetzt. 

Zirkon. 

Ist  V.  d.  L.  unschmelzbar.  Der  farblose  verändert  sich  nicht,  der  klare 
rothe  wird  farblos  oder  gelblich,  der  braune  (von  Fredriksväm)  wird  weiss. 
Nach  Henneberg  zeigen  farbige  Krystalle  beim  Erhitzen  ein  Phosphoresciren, 
wobei  sie  sich  entfärben  und  ihr  sp.  G.  von  4,64  5  auf  4,74  erhöhen.^)  Von 
Borax  wird  er  schwer  zu  einem  klaren  Glase  aufgelöst^  welches  bei  der  Sätti- 
gung unklar  wird.  Phosphorsalz  greift  ihn  nicht  merklich  an.  Soda  löst  ^ihn 
nicht  auf,  giebt  aber  zuweilen  Manganreaktion. 


i)  C handler  fand  diese  Erscheinung  auch  am  Z.  von  Expailly,  Fredriksvärn  etc.,  und 
bemerkt,  dass  sie  sich  öfter  wiederholen  lasse,  und  die  Farbe  des  Z.  nicht  verandere. 


890 

Von  Säuren,  auch  von  FliiorwasserstoßsHure,  wird  er  nicht  angegriflan: 
nur  Schwefel  Sil  tire  zersetzt  ihn,  wenngleich  sehr  schwer,  im  geschlüinmlen  Zu- 
stande nach  JüDgereni  Erhitzen. 

Klaproth  entdeckte  in  diesem  Mineral  im  J.  I7S9  die  Zirkon.saure  |Zir- 
konerde],  und  bewies,  dass  sie  auch  in  dem  sogenanntcu  Hjazinlb  enthalten 
ist.  Seine  früheren  Analysen  des  Zirkons  und  Hyazinths  von  Ceylon  sind  zwar 
unrichtig,  insofern  er  nur  85 — 26  p.  C,  Kieselsäure  und  651 — 70  Zirkonsaure 
fand.  Seine  spüleren  Versuche  jedoch  sind  ziemlich  j^enau,  und  wurden  dana 
von  Vauquelin,  John  und  Berzelius  bestilti^t.  Im  J.  4S45  fand  L.  Svan- 
berg,  dass  die  Zirkonsiiure  des  norwegischen  und  uralischen  Z.  aus  zwei  Kör- 
pern besieht,  deren  einen  er  Norerde  nannte;  es  scheint  ihm  die  Trennung 
beider  indessen  nicht  gelungen  zu  sein,  da  er  keine  weiteren  Htttbeilungen  dar- 
über gemacht  hat 

<■  Aus  dem  nördlichen  Circ&rs,  Qindoslan.   Klaproth, 

2.  Ceylon.  (HyaKinlh).   Vauquelin. 

3.  Fredriksviirn,  Norwegen,    a)  Klaproth.    6)  John,    c)  Wackernagol. 
(/)Sp.G.  =  i,2;  für  Erdniannit  gehalten.    Berlin. 

4.  Fundort  unbekannt,    llenneberg. 

5.  Expoüly,  Auveritne.   (Hyazinth).    BerzeUus. 

6.  LitchCeid,  Maine.  Hellbraun,  sp.  G.  =  1,7.    Gibbs, 

7.  Buncombe   Co.,    hord-Carolina.     a]  Vanusem.    b)   Ilellbrauue    rissige 
Krystalle,  deren  sp.G.  von  t,5i3~l,607  differirle.  Chandler. 

8    Beading,  Pennsylvaoien.  Sp  G.  =  i,593.    Welherill. 
9.   Grenviile,    Canada.     Braune  Krystalle,     deren    sp.G.   =   4,602 — 4,62.5. 
H  u  n  t . 


Kieselsäure 

39,5        39,6 

33 

31,00 

31,56 

33,13 

Zirkonsaure 

«t,5        6i,5 

65 

61,00 

66,761 

66,97 

Eiseuoxvd 

1,5          8,0 

1 

0,85 

SpurJ 

Glutiveriust 

—            — 

— 

— 

0,70 

98,5        99,1 

99" 

98,25 

101,32 

100,10 

Kieselsaure     33,85 

33,18 

35,26 

32i08 

b. 
33,70 

3»,07 

33,7 

Zirkonsaure    6i,8l 

67,16 

63,33 

67,97 

65,30 

63,50 

67,3 

Eisenoiyd        l,S5 

— 

0,79 

— 

0,67 

S,Oi 

— 

Kalk                 0,88 

— 

0,36') 

— 

— 

— 

— 

GlUhverlust      — 

— 

— 

— 

0,i1 

0,50 

-  / 

101,09 

100,6t 

99,7t 

99,15 

100,08 

100,09 

101,0 

Da  der  Sauerstoff  beider  Hauptbestandtbeile  gleich  gross  ist,  so  ist  der  Z. 
eine  Verbindung  oder  vielmehr  eine  isomorphe  Mischung  von  1  At.  Riesel- 
saure und  1  At.  Zirkonsaure, 


891 

•  Zr  Si 

^  1  At.  Kieselsaure  =  385,0  =  33,67 

1    -    Zirkonsaure  =«  758,5  =  66,33 

i  ^43,5'    TÖÖ^ 

k  Der  Zirkon  ist  isomorph  mit  dem  Rutil  (Titansäure)   und  dem  Zinnstein 

1    (Zinnstture).     Die  Verbindungen  des  der  Zinnsflure  entsprechenden   Fluorids 

r    sind  aber  nachMarignac  isomorph  mit  denen  des  der  Kieselsäure  entsprechen- 

\    den  Fluorkiesels,  daher  eine  Isomorphie  der  Zinnsäure  und  Kieselsäure  selbst 

sehr  wahrscheinlich  wird.    Hieraus  folgt  dann  die  Isomorphie  von  Kieselsäure 

und  Zirkonsäure,  welche  durch  die  Auffindung  des  Auerbachits  eine  fernere 

Stütze  erhält. 

Svanberg  hat  die  sp.  G.  der  Zirkone  von  verschiedenen  Fundorten  vor 

and  nach  dem  Glühen  untersucht. 

Berlin:  Pogg.  Ann.  LXXXVUI,  462.  —  Berzeliua:  Vet.  Acad.  Uandl.  48S4. 
Jahresb.  V,  248.  Pogg.  Ann.  IV,  131.  —  Chandler:  Pogg.  Ann.  CII,  444.  —  Gibbs: 
Pogg.  Ann.  LXXI,  559.  —  Henneberg:  J.  f.  pr.  Cbem.  XXXVIII,  508.  ~  Hunt: 
Pbil.  Mag.  IV.  S^r.  I,  828.  —  Jobn:  J.  des  Mines  V,  97.  —  Klaprotb :  Beitr.  I,  208. 
227.  III,  266.  V.  126.  —  Svanberg:  Berz.  Jahresb.  XXV,  149.  XXVII,  245.  — 
Vanuxero:  Dana  Miu.  418.  —  Vauquelin:  Hauy  TraU6  de  Mio.  —  Wackerna- 
gel: In  mein.  Labor.  —  Weiherill:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XV,  448. 

Ostranit  von  Brevig  ist  nach  Kenngott  Zirkon. 

Uebersicbt  1854.  S.  108. 

Malakon.  Giebt  beim  Erhitzen  Wasser,  zeigt  ein  schwaches  GiUhphäno- 
men,  vergrOssert  dabei  sein  sp.G.  von  3,9  auf  4,2,  und  verhält  sich  sonst  wie 
Zirkon.    (M.  von  Hitteröe  nach  Sc  heerer.) 

1.  Hitteröe,  Norwegen.    Scheerer. 

2.  Ilmengebirge.  Sp.G.  =  3,91.    Hermann. 

3.  Vilalie  bei  Chanteloub,  Dpt.  Haute-Vienne.    Braun,  sp.G.  =  4,047.   Da- 
mour. 


1. 

2. 

8.») 

Kieselsäure 

34,31 

31,87 

31,05 

Zirkonsäure 

63,40 

59,82 

64,44 

Eisenoxyd 

0,41 

3,11^) 

3,29 

Manganoxyd 

1,20*) 

0,4  4 

Yttererde 

0,34 



Kalk 

0.39 

— 

0,08 

Magnesia 

0,11 

— 

Wasser 

3,03 

4,00 

3,49 

98,99       100.  99,19 

Da  das  Mineral  die  Krystallform  des  Zirkons  hat,  so.  ist  es  ohne  Zweifel  ein 


1)  Oxydul. 

2)  Mittel  aus  zwei  Versuchen. 


1^ 


8ft2 

solcher,  d«r  durch  die  Einwirkung  der  GewJtsser  vertlod 
sermcnge  cataprichl  einem  Drittel  eines  Acquivaleals, 
3'ZrSi  +  iKj. 
3  AI.  Kieselsiiur«    =  1155,0  =  32,60 
3   '    Ztrkonsaurc  =  2<75,5  =  64,8? 
I    -    Wasser  =     118.5  =    t.l8 

3543,0      100. 
Ks  ist  cino  Pscudoniorpbosc  des  Hydrats  nnch  der  wasaer 
Damouri  Ano.  Chim- Phys  111S<T.  XXIV    —    Hermi 
Sl.  —  Scheeror.  l'ogg  Ann   LXIl.  (SS. 

AuerbachU. 

Hermann  hat  diesen  Namen  einem  Mineral  gegebi 
schiefer  im  Kreise  Mariupol,  Gouv.  Jckaierinoslaw  vorkoi 
rige  Rrjstalle,  Quüdratoktaeder,  deren  Seilenkanlenwin 
die  brUuolichgrauc  Farbe  und  ein  sp.G.  =  4,06  zeii;en. 

V.  d.  L.  und  gegen  Säuren  sii^h  gleicb  Zirkon  verbal 

Nacb  Uermann  enlhüll  der  A. : 


Saaertloff. 

Kieselsäure 

42,91 

ll.iS 

Zirkonsaure 

55,18 

U.BI 

Eisenoxydul 

0,93 

0,95 
99,97 
na  der  SauerslofT  der  Zirkons,1üre  und  der  Kieselsäure 
der  A.  eine  Vcrhindung,  oder  vielmehr  eine  isomorphe 
Zirkon  saure  und  3  At.  Kieselsäure, 
Zr*  Si» 
und  cDtbiello  um  die  Hälfte  mehr  Kieselsäure  als  der  Zirli 
3  At.  Kieselsäure    =1103  =  43,25 
2   -    Zirkonsaure   ■=  1517  =  56,7) 
"2672"    100. 
Vom  Zirkon  unterscheidet  sieb  der  A.,   obnohl  be 
der  Kanienwinkel  bei  jenem  ^  84'  20'  ist,  durch  gerin 
tigkeit. 

HerroaDD:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXIII,  1D9 


Eudialyt   [EukoHih). 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicbt  zu  eiaem  graugrUnen  un< 
Wird  von  Phosphorsalz  unter  Abscheidung  von  Kieselsäur 
ünschwillt,  dass  die  Perle  ihre  Kugclfortn  verliert. 

Er  wird  von  Chlorwasserstoffstlure  unter  Giillertbi 
allein  die  nbgeschiedeDc  Kieselsäure  ist  nach  mcieen  Versi 


/!_ 


893 


dern  enthält  eine  beträchtliche  Menge   einer  wesentlich  aus  Zirkonsäore  und 
Kieselsäure  bestehenden  Verbindung. 

Trommsdorff  fand  imE.,  welcher  als  Hyazinth  aus  Grönland  galt,  zuerst 
(1801)  Zirkonerde,  und  Grüner  gab  (1803)  die  erste  Analyse.  Pf  äff  und 
Stromeyer  untersuchten  (gegen  1880)  den  E.,  ohne,  wie  es  scheint,  die  Ar- 
beiten ihrer  Vorgänger  zu  kennen,  wobei  der  Erstere  einen  neuen  Stoff,  Tanta- 
line, zu  finden  glaubte,  der  sich  später  als  Kieselsäure  erwies.  Die  Differenzen 
dieser  älteren  Versuche  veranlassten  mich  (1844)  zu  einer  Wiederholung,  wobei 
sich  fand,  dass  der  E.  kein  Eisenoxyd,  sondern  Eisen oxy du  1  enthält. 

Der  in  dem  norwegischen  Zirkonsyenit  vorkommende  braune  E.,  von 
Scheel  aufgefunden,  wurde  von  Scheerer  für  ein  neues  Mineral  gehalten 
und  Eukolith  genannt,  bis  Dam  cur  seine  Uebereinstimmung  mit  dem  E.  nach- 
wies, wiewohl  be*de  nach  Descioizeaux  optisch  sich  entgegengesetzt  ver- 
halten. 

I.    Eudialyt  aus  Grönland. 

b. 
Pf  äff. 

54,10 


Kieselsäure 

Thonerde 

Zirkonsäure 

Eisenoxyd 

Manganoxyd 

Kalk 

Natron 

Kali 

Chlor 

Glühverlust 

Kupferoxyd 


a. 
Gruner. 

30,75 

30,50 

11,00 

16,00 


c.  d.  e. 

Stromeyer.    Rammeisberg.  Damoar. 


7,00 


S,00 
97^25 


11,58 

7,86 

2,93 

10,80 

11,40 

0,30 
1,66 
0,92 


52,48 

10,89 

te  6,16 

An  2,31 

10,14 

13,92 

1,00 
1,80 


49,92 

16,88 
6,97 
1,15 
11,11 
12,28 
0,65 
1,19 
0,37 

100,52 


98,70 
101,55 

II.   Eukolith  aus  Norwegen. 

fr. 
Damoar. 

45,70 
14,05 
2,98 


50,38 
ta  0,35 
15,60 

6,37 

1,61 

9,23 
13,10 

1,48 
1,25 

99,37 
Sp.G.  =  2,906. 


1 


Kieselsäure 

Tantalsäure 

Zirkonsäure 

Ceroxydul 

Lanthanoxyd 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Kalk 

Natron 

Chlor 

Glühverlust 


a. 
Scheerer. 

47,85 


7,42«) 
1,94 

12,06 

12,31 

0,94 


99,55 
Sp.G.  =    3,01 

4)  Von  Scheerer  als  8,24  ^e  angegeben. 
3)  Von  Damour  als  2,49  {:»c  angegeben. 


2,35 
14,22 
2,32*) 
1,11 
6,83 
2,35 
9,66 
11,59 
1,11 
1,83 

99,07 
3,007 


,*' 


tU 


Si             25,93 

86,  ir. 

Ta              - 

0,0») 

Zr              4,ii 

Ce  iLo)       _ 

f«  (Sn)     (.83 

1,7« 

Ca             3,18 

8.«t 

Na  {t)       9,9R 

3,3t 

ffrhWlniss 

ri 

1.  rf. 

=   1 

IKo' 

_   1 

11.  b. 

=   1 

34,83 
3,70 

«,07 
3,41 
3,U 


,  Zr  (ta) 


3,1 
3,i 

Hinrnach  weicht  der  norwegische  K.  durch  einen  et< 
gehalt  von  ül-oi  grOnlandischen  ab,  obwohl  eine  Wiede 
schied  dürfte  verschwinden  lassen.  Er  enthalt  weseni 
und  etwBs  mehr  Tantal-  [oder  vielmehr  Niob-)süure. 

Da  im  ^rOnliindiecboD  E.  dor  Sauerstoff  ((  ;  ft  ^  I  : 
ganx  einfach  durch 


U-« 


bezeichnen. 

Nach  den  beiden  Analj 


<l  und  e  ist  I  At.  Zirkon 

banden.     In  der  meinigen  {dj  ist  femer  Pe( 

:  U  ;  2.      Danach   k 


In  deuinorwcgischen  E.  (Eukolithj  scheint  indes 
Verhültniss  iler  Beslandtheile  zu  herrschen.  Denn  Seh' 
den  Sauerslolf  von  A  :  ft  =  1  :  3,  Damour's  =  I  : 
jene  auf  die  Formel 


R^! 


ÜH', 


IZr» 


=  ftft  +  SftR' 


fuhren  würde,  worüber  jedoch  neue  Versuche  abzuwartei 

Ueberhaupt  ist  die  Zusammensetzung   des  E.  noch 

weil    i)  der  Chlorgehalt   in   die   bisherigen  Formeln   ni 


-/ 


O 


895 

wurde,  und  S)  L.  Svanberg  in  der  Zirkonsflure  des  grönländischen  E.  ausser 

den  Oxyden  von  Ger,  Lanthan  und  Didym  zwei  neue  Oxyde  gefunden  zu  haben 

angiebt,  deren  eines  der  Yttererde  ahnlich  ist. 

Damour:  Compt.  rend.  XLIll.  1497.  J.  f. pr.  Gb.  LXX,  S76.  —  Desoloizeaux  : 
Ano.  Mioes  VS^r.  XI,  26^  —  Grüner:  Gilb.  Ann.  XIll,  494.  —  Pfaff:  Schwgg.  J. 
XXIX,  4.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXUI,  44t.  —  Scheerer:  Ebendas. 
LXl,  323.  LXXII,  565.  —  Stromeyer:  Gilb.  Ann.  LXIII,  979.  ~  Svanberg. 
Pogg.  Ann.  LXVI,  809.  Berz.  Jabresb.  XXV,  449.  —  Trommsdorff:  Crell's  Ann. 
I,  498. 

Kataplelt. 

Schmilzt  V.  d.  L.  leicht  zu  weissem  Bmail. 

Wird  von  Ghlorwasserstoffsäure  zersetzt.  W  e  i  b  y  e.  Nach  Sjögren  gela- 
tinirt  er  dabei. 

Dieses  hellgelbe  oder  braune,  nach  Da  üb  er  sechsgliedrige  Mineral  aus 
dem  Syenit  von  Lamöe  bei  Brevig,  dessen  sp.  G.  »  2,8  ist,  enthält  nach  zwei 
Analysen  von  Sjögren: 


a. 

Sauerstoff. 

t>. 

Kieselsäure 

46,83 

st,*o 

46,52 

Zirkonsäure 

29,81 

7,8« 

29,33 

Thonerde 

0,45 

0,34 

1,40 

Natron 

10,83 

1,76 

10,06 

'Kalk 

3,61 

4.08 

4,66 

Eisenoxydul 

0,63 

0,4« 

0,49 

Wasser 

8,86 

7,87 

9,05 

101,08 

101,51 

Da  der  Sauerstoff  von  R  :  Zr, 

Si  :  &  =  1 

:  8  :  2  ist. 

so  kan 

"ir 


Saq 

aufstellen,  wobei  zu  bemerken  ist,  dass  die  als  Zirkonsäure  bezeichnete  Sub- 
stanz zwar  im  Allgemeinen  mit  der  gewöhnlichen  übereinstimmt,  jedoch  ein 
sp.  G.  =  5,5  hat,  durch Kaliumeisencyanttr  fällbar,  und  in  Oxalsäure  und  oxal- 
saurem  Ammoniak  auflöslich  ist. 

Sjögren:  Pogg.  Ann.  LXXIX,  300. 

Tachyalphtit.  Giebt  beim  Erhitzen  fluorhaltiges  Wasser,  wird  v.  d.  L. 
weiss,  schmilzt  aber  nicht.    Säuren  zersetzen  ihn  unvollständig. 

Nach  Berlin  enthält  dieses  viergliedrige  braune  Mineral  (sp.  G.  =  3,6) 
aus  dem  Granit  von  Krageröe,  Norwegen  : 

Kieselsäure  34,58 

Zirkonsäure  38,96 

Thorerde  (?)  42,32 

Eisenoxyd  3,72 


TK/^nAf/lA  4     fi*; 


S96                      ^^^^^BH^ 

Das  Mineral  ISsstsich  fär  Zirkon  hnllon,  jedochBprMn  fnnd,  dase*inTheil 

der  Zirkonsäure  in  seinem  Verhallen  sich  der  Thorerde  nähert,   ohne  jedoch 

damil  übeniinzustiinmen. 

bt  dies  einer  der  KOrpcr,  die  nach  Svanbcrg  in  dor  bisherigen  Zirkon- 

slliire  enlhalton  sind? 

Ausserdem  ist  der  grosso  Wassergeh 

alt  hemerkenswerlh. 

Pogg.  Ann.  LXXXVm,  ttO. 

VI.    Silikate  mü  Titamlen  und  Zirkonialen. 

Oersledtil.     GielU  beim  ErhiUei 

1  Wasser,    ist  v.  d.  L.  unschroelibar, 

und  reagirl  mil  Phosphorsalz  und  Zinn  ai 

ifTiian. 

Nach  Forchhanimer  cnLhfllt  dies  i 

ticm  Zirkon  äusscrlich  ganz  gleiche  Mi- 

neral  ans  dem  Augil  von  Arendal : 

Kiesels!!  ure 
Zirkonsäure  1 
Titansäure     ( 

19,71 
68,  S6 

Kalk 

2,61 

Magnesia 

Eiaenoiydul 

Wasser 

«,08 
*,13 
5.5i 

100. 

Es  erfordert  weitere  Versuche,    um 

1  XU  entscheiden,  ob  es  lediglich  eine 

isomorphe  Mischung  der  drei  Süuren  ist. 

VII.    Silikate  mit  Zirkoniaten  tmd  Niobaien. . 
WShlerit. 

Schmilzt  V.  d.  L.  in  starker  Hitze  rubig  zu  einem  gelblicheo  Glase.  Bea- 
girt  mit  den  Fltlssen  auf  Hangan,  Eisen  und  Kieselsäure, 

Wird  von  Ghlor^vasserstoffsäure  unter  Abscbeidung  voa  Kieselsäure  und 
Niobsäure  zersetzt. 

Nach  Scbeerer  enthalt  dieses  von  ihm  entdeckte  Mineral  vom  Langesund- 
Fjord  bei  Brevig  in  Norwegen: 


Sauerstoff. 

NiobsSure 

U,*7 

>,B7 

Zirkonsäure 

is,n 

S.OS 

■  34,B4 

30,62 

ts.se 

Eisenoxydul 

1,94 

0,4S| 

1 

Hanganoxydul 

1,55 

M» 

Kalk 

26,19 

T,tS| 

>  10,55 

Hagnesia 

0,40 

0,IS 

Natron 

8,39 

a.uJ 

1 

Wasser 

0,9t 

98,9* 

897 


PI 


Sc  heerer  fand  in  einem  anderen  Versuche  63, S5  p.  G.  der  Säuren  und 
der  Oxyde  von  Eisen  und  Mangan,  25,97  Kalk,  0,45  Magnesia  und  7,78  Natron. 
Er  hat  das  Eisen  als  Oxyd  genommen. 

In  der  angegebenen  Art  zusammengefasst,  würde  die  Analyse  auf 

S:r|l[oderga)|| 
(NbJ  ^  (Nb 

führen.  Bei  der  Schwierigkeit  der  Analyse  ist  es  indessen  zu  früh,  jetzt  schon 
über  die  Constitution  des  W.  eine  bestimmte  Ansicht  aufzustellen,  um  so  mehr, 
als  Scheerer  glaubt,  es  könnte  auch  Ger  vorhanden  sein. 

In  der  Nähe  des  Fundorts  des  W.  kommt  ein  ähnliches  braunrothes  Mine- 
ral vor,  welches  vielleicht  eine  Abänderung  ist,  die  wenig  oder  keine  Zirkon- 
stture  enthält. 

Die  Messungen  derErystalle  desW.,  welche  Dauber  und  Descloizeaux 
angestellt  haben,  weichen  von  einander  ab.  Dana  und  Kenngott  haben 
sich  bemüht,  sie  in  Einklang  zu  setzen. 

Dauber:  Pogg.  Ann.  XGIf,  S4S.  —  Descloizeaux:  Ano.  Chim.  Phys.  III  S^r. 
XL,  76.  —  Kenngott:  Uebersicht.  4854.  440.  —  Scheerer:  Pogg.  Ano.  UX,  837. 
LXl,  SSS.  LXXII,  565. 


RamneUbery^s  Mineralchenie. 


57 


I.  Anhang. 


Meteoriten, 


57 


1 


m 


Meteoriten. 

Unter  diesem  Namen  begreifen  wir  alle  solche  Mineralkörper,  welche  erweis- 
lich auf  die  Erdoberfläche  niedergefallen  sind,  gleichwie  solche,  deren  minera- 
logische Beschaffenheit  und  chemische  Natur  mit  jenen  so  sehr  ttbereinstimmt, 
dass  sie,  obwohl  ihr  Niederfallen  nicht  beobachtet  ist,  doch  fttr  meteorische 
Hassen  gehalten  werden. 

Charakteristisch  für  eine  grosse  Zahl  Meteoriten  ist  ihr  Gehalt *an  metal- 
lischem Eisen  oder  Eisenlegirungen,  die  unter  den  der  Erdmasse  ursprüng- 
lich angehörigen  Mineralien,  so  weit  sie  bis  jetzt  bekannt  sind,  nicht  vor- 
kodimen. 

Die  zahlreichen  Analyscfn,  sowohl  die  älteren  von  Howard,  Klaproth 
und  y  auquelin ,  als  auch  die  neueren  von  Ber zelius  u.  A.  haben  in  diesen 
Massen  etwa  1 8  einfache  Körper  nachgewiesen,  welche  aber  sämmtlich  auch  in 
terrestrischen  Mineralien  vorkommen. 

Im  Allgemeinen  zerfallen  die  Meteoriten  in  Meteoreisen  und  Meteorsteine. 
Meteoreisen  besteht  der  Hauptsache  nach  aus  metallischem  Eisen,  enthält 
keine  oxydirte  Verbindung  und  hat  im  Ganzen  die  Eigenschaften  des  gewöhn- 
lichen Stabeisens.  Meteorsteine  sind  Gemenge  mehrerer  Mineralien,  ins- 
besondere Silikate,  die  auch  in  terrestrischen  Gesteinen  eine  wichtige  Bolle 
spielen  (Feldspath,  Augit,  Olivin). 

Allein  diese  Unterscheidung  ist  nur  künstlich,  weil  es  viele  Meteoriten 
giebt,  welche  ein  Gemenge  von  Meteoreisen  mit  Meteorsteinmasse,  oder  von 
einem  der  darin  vorkommenden  Mineralien  bilden.  Ueberwiegt  in  solchen  Fäl- 
len die  Menge  des  metallischen  Theils,  so  rechnet  man  sie  zum  Meteoreisen,  wie 
z.  B.  die  sogenannte  Pallasmasse  oder  das  Meteoreisen  von  Krasnojarsk,  femer 
das  von  Atacama,  welche  grössere  und  kleinere  Massen  von  Olivin  in  zahlrei- 
chen Höhlungen  des  Eisens  enthalten,  welches,  von  ihnen  befreit,  ein  poröses, 
zackiges  Skelet  bildet.  Herrscht  dagegen  die  Menge  der  Silikate  (die  erdigen 
Stoffe)  vor,  so  nennt  man  sie  Meteorsteine,  obwohl  sie  durch  die  feinen  Flitter 
und  Körner  metallischen  Eisens  ein  ganz  anderes  Ansehen  erlangen,  als  die 
übrigen. 

Wir  folgen  hier  dem  gewöhnlichen  Sprachgebrauch. 


I.  Xcteoreisea. 

Die  liaSH  des  MeCeoreisens  i&l  immer  ein  Gemenge ;  die  Gemenjelheüe  vai 
Ibeila  sicälbar,  iheib  ergeben  »ie  sieb  crsl  bei  der  cliemiscbeo  rntersucfaui^ 

Die  rdoc  Haaptroasse  besteht  aas  Eiseo,  verbunden  mit  Nickel  und  wiU 
immer  etwas  Kobalt.  Dieser  Nickelgebalt,  sd>on  von  Howard  und  Kiaprolb 
beobacfalel,  wird  genühnlicb  als  Hn  Beweis  fUr  die  meteortäi^he  BeschaßnilMil 
jener  Mblreichen  Massen  I>elr8chlet,  deren  Fall  oidit  conslaürt  ist,  und  die  ma 
mxl  der  OberÜJiche  oder  in  den  obersten  Erdscbichten  gefunden  bat. 

Sichtlkb  bei^meogt  ist  in  vielen  Füllen  Seh  wefeleiscn,  oH  in  GesUll 
grosserer  cyltndriscber  Kerne.  Es  wird  oll  für  Vsgnelktes  gehalten,  der  tiltt- 
dioga  In  Heteorstetnen  voriomml,  di>ch  war  das  von  mir  uatersucble  die  Vcf- 
bindui^  von  I  At.  Eisen  und  1  AI.  Scbnefel  (Eiaen^ulfuret) .  Ein  Tbeil  dies» 
Sulfiirels  ist  aber  auch  so  fein  lerlbeilt  in  der  Uauplmassc  des  Eisens  enthalten, 
dass  er  eich  nur  durch  die  EntniclüuDg  von  Schwefel  Wasserstoff  beim  AuF- 
ittsen  jmer  in  S<luren  vcrräth. 

Ausserdem  bintorlassl  jedes  Meteoreisen  beim  Au{1<isen  io  Chlorwasser- 
idolTs-liirp  einen  BUckstand,  von  einem  BruchUieil  eines  Proocnts  bis  n 
mebrcn  Proc.  steigend.  Dieser  Rückstand  ist  wiederum  fast  immer  ein  Geroeng«. 
Seiner  Hauptmasse  nach  ist  es  eine  unter  dem  Mikroskop  deutlich  kr\'stsllisirU 
Verbindung,  welche  Eisen,  Nickel  und  i'faosphor  enthalt.  Gewöhnlich  isl«e 
mit  Knble  und  Kieselsaure  gemengt.  Dio  Kohlo,  jedenfalls  ein  sehr  bcnwr- 
kensivertber  Beslandtheil  des  Meteoreiseiis,  scheint  darin  in  denselben  beidoo 
Zoständen  vorzukommen,  nie  im  ßoheisen,  nilmlich  iheils  als  Graphit,  thcil) 
chemisch  gebunden  aa  Eisen.  Deswegen  findet  sich  nie  ihre  ganze  Menge  io 
dem  Rückstände ;  beim  Aulläscn  des  Meteoreisens  entwickelt  sich  neben  Was- 
serstolT  ein  kohlenstoQballiges  Gas  von  demselben  tlblen  Geruch  wie  das  aus 
Roheisen  erhaltene.  Die  Kieselsäure  rtlLrt  von  Kiescieisen  her.  Man  siebt  hier- 
aus, dass  die  Analysen  niemals  ein  genaues  Bild  von  den  einielnen  Verbindun- 
gen geben  kitnnen,  welche  im  Melcoreisen  enthalten  sind. 

Deutschland. 
1.   Elhogen  in  Bühmeu.    Diese  Eisenmasse  (der  verwünschte  Bui^greQ 
hat  ein  sp.  G.   =   7,7i  Rumler;     7,7ö  Mobs;     7,7SWehrle;     7,80—7,83. 
Scbreibefs, 


Klaproili 

John. 

Wehrle. 

heneli 

Eisen 

!I7,5 

R7,50 

89,90 

88,23 

Nickel 

ä,S 

8.75 

8,*3 

8,58 

Kobalt 

._ 

t,8ä 

0.6( 

0,7« 

Magnesium 

— 

— 

— 

0,28 
Fe     1,50 

Rückstand 

~ 

- 

M.Mc  0,39 
P      0,32 

~Töii.~ 

»K.IO 

0«,«» 

'"" 

903 

John  und  Berzelius  geben  auch  Spuren  von  Mangan  und  Schwefel  an. 

eumann ,  welcher  die  Masse  zuerst  als  Meteoreisen  erkannte,  fand  6,45  p.  G. 

ickel.     Berzelius  fand  in  der  chlorwasserstoffsauren  Auflösung  Spuren  von 

inn  und  Kupfer.    Der  Rückstand  ist  nach  ihm  theilweise  eine  kohlige  Masse, 

leilweise  besteht  er  aus  metallischen  Füttern ;  die  Analyse  desselben  gab  5  p.  C. 

erlust,  worin  die  vorhandene  Kohle.    Bei  den  mitgetbeilten  Zahlen  ist  dieser 

erlust  nicht  in  Anschlag  gebracht.    Kiesel  fand  sich  nicht  in  ihm. 

Berzelius:  K.  Vet.  Ac.  Handl.  48t4.  Pogg.Ann.  XXXIU,  485.  —  John:  Schwgg 
J.  XXXIl,  358.  —  Klaproth:  Beitr.  VI,  806.  ~   Neumann:  Gilb.  Aod.  XLII,  497. 
—  Wehrle:  Baamgartner's  Zeitsclir.  III,  SftS. 


2.  Bohumilitz,   Prachimer  Kreis  in  [Böhmen.    Sp.6.  =  7,14  Stein- 
lann;  7,64—7,71  Rumler, 


a. 

Ö. 

c 

• 

Holg 

er. 

Stei  iimann. 

Berze 

llas. 

ce. 

ß- 

a. 

/J. 

lisen 

86,67 

83,67 

94,06 

92,47 

93,77 

ickel 

8,42 

7,83 

4,04 

5,67 

3,84 

:obalt 

0,59 

0,60 

— 

0,24 

0,24 

[angan 

0,46 

0,58 

— 

— 

— 

leryllium 

0,42 

0,40 

— 

— 

aluminium 

0,32 

0,42 

— 

— 

— 

[agnesium 

0,43 

0,40 

_ 

— 

!alcium 

0,44 

4,08 

— 

— 

chwefel 

0,84 

Fe  4,48 
Ni  0,34 

Uckstand 

4,34 

4,78 

4,42 

1,62      . 

P  0,32 
Si  0,04 
C    0,03 

98,46 

99,46 

400. 

400. 

400. 

l 


2,24 


Holger^s  Angaben  sind  von  Berzelius  widerlegt  worden.  Letzterer 
sandte  in  a  Ghlorwasserstoffsäure  und  chlorsaures  Kali,  in  ß  verdünnte  Sal- 
•etersäure  an.  Der  in  ß  gebliebene  Rückstand  war  ein  Gemenge  von  Kiesel- 
üure,  kohliger  Substanz  und  metallischen  Schuppen ;  jener  verglimmte  beim 
ürhitzen  an  der  Luft,  und  enthielt  Eisen,  Nickel,  Phosphor,  Kiesel  und  Chrom. 
Vie  nach  dem  Trocknen  fast  goldgelben  metallischen  Schuppen  waren  magnet- 
isch, und  auf  sie  bezieht  sich  die  angegebene  Zusammensetzung  des  Rück- 
tandes. 

Dieses  Meteoreisen  löst  sich  in  Chlorwasserstoffsäure  unter  Entwicklung 
on  übelriechendem  Wasserstoff  auf.  Die  saure  AuQösung  enthalt  Spuren  von 
^hosphor. 

Berzelius:  K.  Vet.  Acad.  Handl.  4  833.  Pogg.  Aon.  XXVH,  HS.  —  v.  Holger: 
Baumgartn.  Ztschrft.  IX,  823.  -~  Steinmann:  Verh.  d.  Ges.  d.  vaterl.  Mus.  in  Böh- 
men.  4  880.  April.  29. 


in  Bahmoo.    Gstallon  tm  14.  Juli  1 

Dario 

S   U.  Fi! 

Eisen 

91,88 

Nickel 

5,58 

Koball 

0,53 

Cu,an,Jls,C«,Si,S,As 

0,77 

Eisen 

0,76 

Nickel 

0,33 

Mck.u,„d        ZT"' 

0,16 
0,01 

Kieselsäure 

0,01 

Chrom 

U,0i 

100. 

Der  BUckstand  isl  ein  Gemenge  eines  amorphen  kol 
weissen  inetallglünzeacIeD  stark  magnetischen  Blüttchen. 

Inder  Masse  ist  ein  magnetisches  Schwefeleisi 
cbes  sich  in  GhlonvasserstoSTsäure  ohne  Äbscheidung  vc 
Hinterlassung  von  sebi*  geringen  Mengen  Kohle  und  Chn 

Nach  Duflos  und  Fischer  enthalt  es  78,9  p.C. 

Nickel.     Wahrscheinlich  enthielt  die  Probe  eine  Beime 

und  ist  der  Eisengehalt  viel  geringer.    Eine  genaue  Ana 

Datlos  a.  Fischer:  Pogg.  Ann.  LXXII,  475.  578;  LX: 

i.  Seeläsgen  bei  Schwiebus,  Beg.  -  Bez.  FranJ 
Partsch;    7,63—7,71  Duflos;  7,7315  Ranimelsbt 


Duflos. 

Rammeli 

Eisen 

90,00 

u.  Mn     9S,3a 

Nickel 

5,31 

6,83 

Eebalt 

0,43 

0,6^ 

Mangan 

0,91 

— 

Kupfer 

0,10 

u.  Sn       0,0S 

Kiesel 

1,16 

0,0! 

Kohle 

0,6! 
Eisen  0,10 
Nickel  0,01 
Kupfer       0,01 

RUckstaad 

0,83 

Zinn  0,01 
Phosphor  0,01 
Schwefel  Spul 
Kohle         0,01 

i)  Neuerlich  Ut  bei  Cholzen,  Cbrudjmer  Krois  id  Böhmen,  ti 
getündeii  worden,  welcheK  nach  Neumaon  (Jahrb.  d.geoJ.  R.  (i 


905 

In  der  Hasse  dieses  H.  stecken  cylindrische  Kerne  von  Schwefeieisen, 
von  brttunlichgelber  Farbe  und  einem  sp.G.  =  4,787.  Sie  sind  in  Ghlorwas-* 
serstoffsäure  vollständig  auflöslich. 


Heine  Analyse  ergab : 

Schwefel 

28,46 

Eisen 

65,82 

Nickel  (u.  Co) 
Kupfer 
Ghromoxyd 
Eisenoxydul 

4,37 
0,56 
4,86 
0,87 

98,64 

Berechnet  man  aus  dem  Nickel  das 

beigemengte 

so  besteht  das  Ganze  aus 

Schwefeleisen 

75,37 

Schwefelkupfer 

0,74 

Chromeisen 

2,73 

Nickeleisen 

49,83 

98,64 

Das  Schwefeleisen  selbst  besteht  dann  aus 

Schwefel       28,04  =  37,16 

Eisen              47,36       62,84 

400. 

Es  ist  demnach  Eisensulfuret,  Fe,  welches  als  Mineral  nicht  bekannt  ist, 
und  enthalten  muss 

4  At.  Schwefel  =r  200  a  36,36 

4    -    Eisen         =  350  «  63,64 

550     400. 

Das  Vorkommen  dieses  Eisensulfurets  ist  spater  auch  von  Anderen  bestä- 
tigt worden   (S.  Met.  von  Tenessee) . 

Duflos:  Pogg.  Adq.  LXXIV,  62.  —  Rammelsberg:  Ebendas.  LXXIV,  443. 

5.  Schwetz  an  der  Weichsel,  Westpreussen.    Dieses  Meteoreisen  enthält 
nach  meiner  Analyse,  zu  welcher  nur  Feilspähne  zu  Gebote  standen : 


Eisen 

93,48 

Nickel 

5,77 

Kobalt 

•    4,05 
Eisen       0,025) 
Nickel      0;034 

• 

Rückstand    . 

Kupfer     0,004 
Phosphor  0,034 
Chrom     0,003 

0,10 

400,40 


Der  Ruckstand  ist  nnoh  Abiug  der   Kuhle  bereelir 
beslimmt  wurde. 

nammeUberij:  Pogg.  Ana,  LXX?iIV,  (St.  —  G.  Ras 

6.  TliUringurwald,  Dieses  M,  soll  nach  einer 
luQg  am  18.  Okt.  IHIii  hei  Tabiirt  am  Inselsberg  niedei 
ist  es  mit  einer  starken  üxydkruste  umgeben,  und  ^d 
demjenigen  von  Bohumililz.  Das  sp.  G.  ist  =  7,7:i7.  E 
wasscrsloffsaure  löst  es  sich,  wogen  beigemischt««  Sc 
Wicklung  von  Schwefelwasserstoff  auf. 
Nach  Eberhard  entliiilles; 

Eisen  !»2,7e 

Nickel 

Kobalt 

Phosphor 


Rückstand 

Dor  Hdckstand,  der  nicht  Jinalyslrt 
chen  der  Vcrbiudung  von  Phosphor 
schwurücn  Partikeln. 

EliorliHrd  ;  Ann.  d.  Chom.  v.  Pbi 


ä,0'J 

0,79 
0,86 
0.^8 

jvurdc,  besteht  fast 
mit  Eisen  und  Ni< 

I.  XCVI.  18E. 


7.  IlainhoU  b«i  BorghoU  unweit  Paderborn.  Diesi 
Mittelgliedern  zwischen  Mul«orciscn  und  Meteorsteinen, 
aus  einem  Gemenge  von  metallisohem  Eisen  mit  Olivii 
thieen  ;  jenes  ist  mit  gelbem  Schwefeleisen  durchwachse! 

Wühler  schützt  den  Nickelgehalt  des  Eisens  auf  ' 
chenbach  schliesst  dieser  Heteorit  deutliche  Krystallt 
isülirte  Eisenkörner  ein.     Eine  Analyse  fehlt  noch. 

ReichBobacbi  Poeg.  Arm.  CI,  8H.  Cll,  6IS.   —  Wöh 

ü„s.r„. 

■       « 

8.  Hrfischina  bei  Agrani,  Croatien.  Gefallen  am  i 
7,82  llumler, 

fl.  b. 

Klaprotb.  Wobrie 

E  sen                )6,.'i  K9,78 

N    kel                  3,5  8,88 

Kol  all               —  0,ß7 

H     t^in                —  — 


ui  — 


907 


Dieses  M.  verdient  eine  neue  Untersuchung. 

V.  Holger:    Baumgartn.  Ztschrft.  VII,  129.    — 
Wehrle:  Baamgartn.  Ztschrft.  III,  22S. 


Klaproth:  Beitr.  IV,  98.    — 


9.  Lenarto,  SaroscherComilat.  Sp.  G.  =  7,73  R  umler;  7,79  Wehrle. 


a. 
Wehrle. 

Holger. 

c. 
Clark. 

Eisen 

90,88 

85,04 

90,15 

Nickel 

8,45 

8,12 

6,55 

Kobalt 

0,66 

3,59 

0,50 

Kupfer 

0,002 

— 

0,08 

Zinn 

0,08 

Mangan 

—    • 

0,61 

0,14 

Aluminium 

-— 

0,77 

— 

Magnesium 

0,23 

Calcium 

1,63 

— 

Kiesel 

—— 

0,01 

Schwefel 

— 

— 

0,48 

Rückstand 

— 

1,22 

100. 


100. 


99,20 


Der  Rückstand  soll  aus  Phosphormetallen  bestehen. 

Von  diesem  Meteoreisen  gilt  das  beim  vorigen  Bemerkte. 


10.  Arva,  Arvaer  Comitat.    Sp.  G.   =  7,814  Patera.     Nach  Berge 
mann  schliesst  es  viel  Schwefeleisen  ein. 


a. 

b. 

Patera. 

Löwe. 

CK.                     ß. 

Y- 

a.             ß- 

Eisen 

89,42         93,13 

94,12 

90,47     91,36 

Nickel 

8,91            o,94 

5,43 

7,32       7,32 

Kobalt       1 

Kupfer       \ 

Spuren 

Spuren 

Schwefel  ) 

/Eisen         1,246 

Du  aIt  «•  n««<^    Iv 

jNickel        0,061 

1 

M 

1,40       0,9i 

rtüCKstand  ) 

^Phosphor  0,103 
iKohle    nicht  be$ 

5t. 

100,48 


99,19     99,62 


ßergemann  hat  das  cingemengte  Schwefeleisen  näher  untersucht,  wel- 
ches sich  freilich  nicht  rein  aussondern  lässt.    Er  fand : 

Schwefel  15,36 

Eisen  74,18 

Nickel  4,15 

Kobalt  0,21 

Phosphor  0,20 


4)  Kiesel  und  Kohle  enthaltcod. 


908 

f^M 

(Eisen                      3,00) 

Nickel                     0,59 

BUckslaud  ^Phosphor                0,2iJ 

5,9C 

Kohle,  ehem.  geb.  0,90 

(Graphit                  1,1 7j 

100. 

lergema&n  berechnet  hieraus: 

Schwefel 
EiseD 

'^iS^llIi.™...!!,.,.. 

41,51 

Eisen 

18,03  1 

Niciiel 

4,15  iNickeleisen 

58,69 

Koball 
Pliosphor 

0,S1  (    (Uauptmasse) 

o,so) 

Pb  OS  phorni  ekel  eisen   ft,ftO 

(RUcksland) 
u.  Kohle. 

TW. 

Der  Rückstand  bcsleLl  Dach  Patera  grUsstenlheils  aus  grauen  sehr  nia 
gnelischen  Blattchen  und  Körnern,  deren  sp.  G.  =  ",0i — 7,22  ist.  Nach  Ber 
gemann  bildet  er  ein  schwarzes  Pulver,  worin  gelbgraue  ^lilnzende  Schupp« 
liegen. 

Bereemana;  Pogg.  ADD.  C,  tss.   -~    A.  Löwe  a.  Patera:  HaidiDgei's  Beridih 
111,63.10,    J.  f.  pr.  Cham.  XLVl.  183. 

Frankreich. 
1f.  Gaille  bei  Grasse,  Dpt.Tar.  Sp.G.  a  7,61  Rumler;    7,488Hivoi 
a.  b. 

Loyoes.  RI*ot. 

Eisen  87,63  92,5 

Nickel  12,37  5,9 

Kiesel  —  0,9 

100.  99,3 

D.  daLnyDes:  Ann.  Mloes,  IV.Sör.  V,  161.   —  Rivot:  Ebandes.  V.  S6r.  TI.SK 

R  u  3  8  I  a  n  d. 
12.  Brahin,  Gouv.  Hiusk..  Gebort  zu  den  mitOliviD  verwachseDenHasseD. 
Sp.G.  =  7,58  Rumler. 

Laagier. 


Eisen 

87,35 

91,5 

Nickel 

8,60 

1,5 

Chrom 

0,50 



Schwefel 

1,85 

1,0 

Magnesia 

2,10 

8,0 

6,30 

3,0 

100,60 

99,0 

909 

Da  diese  Analysen  ohne  Rücksicht  auf  die  Sonderung  des  Olivins  von  der 
Eisenmasse  angestellt,  und  auch  sonst  wohl  nicht  genau  sind  (wie  denn  jede 
Angabe  ttber  einen  unlöslichen  Rückstand  fehlt),  so  ist  ihre  Wiederholung  zu 
wünschen. 

Laugier:  Mäm.  du  Mus.  VI.    Schwgg.  J.  XLIII,  25.    Gilb.  Anu.  LXXV,  264. 

13.  Krasnojarsk,  Gouv.  Jeniseisk  in  Sibirien.  Durch  Pallas  1772 
entdeckt,  daher  PalIas*Masse.  Der  bekannteste  Meteorit  jener  Art,  welche 
aus  metallischem  Nickeleisen,  Olivin  und  etwas  Schwefeleisen  besteht.  Sp.  6. 
=  7,78—7,84.  Rumler. 


a. 

b. 

c. 

Klaproth. 

John.            Bi 

erxelias. 

Eisen                   98,5 

90,0 

88,04 

Nickel                   1,5 

7,8 

10,73 

Kobalt 

2,5 

0,46 

Kupfer  u.  Zinn 

0,07 

Mangan 

0,13 

Magnesium 

0,05 

Schwefel 

Spur 

Kohle 

0,04 

» 

Eisen 

0,S34 

Nickel           . , .  -  - 

0.088 

Rückstand  < 

Magnesium  0,046| 

Phosphor 

0,H8| 

0,48 

Vii] 
100.  100.  100. 

Der  Rückstand  besteht  ausser  der  Kohle  aus  einer  schweren  u.  d.  Mikr. 
deutlich  krystallisirten  metallglänzenden  Substanz. 

Reim  Auflösen  des  Pallaseisens  in  verdünnter  Chlorwasserstoffsäure  bleibt 

nach  Rerzelius  ein  schwarzes  leicht  zerreibliches  Skelett  von  der  Form  des 

Eisens,   worin  57,18  Eisen,  34,0  Nickel,  4,52  Magnesium,   3,75  Kupfer  und 

Zinn,  0,55  Kohle,  nebst  Spuren  von  Phosphor  enthalten  sind. 

Berzelius:  K.  Vet.  Ac.  Haodl.  4884.  Pogg.Aiui.  XXXIII,  4S8.  —  John:  Schwgg. 
J.  XXXII,  256.  —  Klaproth:  Beitr.  VI,  800. 

Mexiko. 

14.  Durango.     Seit  1811  durch  A.  v.  Humboldt  bekannt.     Enthält 

Schwefeleisen.   Sp. 6.  =3  7,88.  Rumler. 

a.  6. 

Klaproth.  John. 

Eisen  96,75  91,5 

Nickel  3,25  6,5 

Kobalt               —  2,0 

Chrom              —  Spur 

100.  100. 

Reide  Analysen  entsprechen  offenbar  den  jetzigen  Anforderungen  nicht. 

John :  Schwgg.  J.  XXXII,  S68.  —  Klaproth:  Beitr.  IV,  404. 


91Q__  ^^^^ 

(5.  ZacalecAS.  Von  Schwefeleisen  durchdrungen.  Sp.  G,  =  7,i*ä 
Bergetnann  ;  7, US  Eutnler.  Lost  sich  in  ChlürwasserstolTsSure  untci 
lintwicklung  von  übdriechendem  Wassorsloffgas  auf. 


trühor. 

spater. 

Glueo 

85,09 

85,  i3 

Nickel 

9,KÜ 

9,7.1 

Kobalt 

0,C7 

0,U 

Kupfor 

0,03 

UfigncsiuiLi 

0,19 

Schwefel 

O.Kl 

Kobleneiscn 

il,:i:t 

PhospborDJckeleisen 

1,6Ii 

1,05 

Chroraeisen 

1,18 

100,;« 

Bergemann  giebl  die  Menge  des  mit  dem  Wasserstoff  in  gasförmiger  Ge- 
stalt entwichenen  KohlenslofTs  =  0,16i  p.C.  an.  Der  nucksland  betrug  in  i 
3,78,  enthielt  die  Übrige  Kohle  als  eine  leichlere  Masse,  sonst  aber  schwere 
metalhscLe  Blüttcben,  welche  nach  dem  Abschl>lmmen  sich  theilwcise  in  Sal- 
petersüurc  oder  Königswasser  auflösten,  wahrend  Chromeisen  zurUckbüeb. 
Nach  der  Berechnung  enthlilL  dieses  M.  2,37  p.  C.  Eisensulfurel. 
Bereemanii:  Pogg.  Add.  LXXVUI,  tO«.  C,  lU. 

16.  Toluca.  In  dem  Thal  von  Toluca  finden  sich  bei  XiquipUco  zahlreidie 
grossere  und  kleinere  Meteoreisen massen,  Husserlich,  und  oft  weit  in  das  Inoefe 
hinein  in  Eisenoxydhydrat  verwandelt.  Nach  Kranti  zeigen  manche  Stücken 
derbes  und  krystallisirtes  Magneteisen  in  Vertiefungen  der  Oberflache,  von 
dem  er  nicht  glaubt,  dass  es  eine  spatere  Bildung  sei ;  ferner  Graphit  uod 
Schwefeleisen,  auch  Blättcben  von  sogenanntem  Schreibersit  (Phosphomickel- 
eisen].  Reichenbach  fand  überdies  im  Innern  des  Eisens  ÄusscbeiduageD 
von  Olivin. 

Von  diesen  Hassen  sind  neuerlich  mehrfache  Analysen  gemacht  worden, 
nachdem  schon  früher  Berlhiereine  Prüfung  angestellt  hatte. 

a.  Von  Fragmenten  eines  grösseren  13  Pfd.  schweren  StUcks.     Beim  Auf' 

lösen  entwickelt  sich  Schwefelwasserstoffgas. 
6.  Von  einer  220  Pfd.  schweren  Masse,  deren  Oberfläche  stark  oxydirt  war(a), 

so  wie  von  einem  weniger  oxydirten  19^  Pfd.  schweren  Stück  {ß). 
c.  Von  einer  Masse  von  bi  Pfd.,  Susserlich  oxydirt,  und  Tropfen  von  Eisea- 

chloridauflösung  zeigend. 
d  und  e  sind  fernere  Analysen  dieses  Heteoreisens 


911 


a. 

6. 

e. 

Uricoechea. 

Pugb. 

a                     ^ 

Nason. 

£iseD 

90,40 

90,43 

87,89 

90,13 

Nickel 

5,02 

7,62 

9,05  \ 
1,07  i 

7,24 

Kobalt 

0,04 

0,72 

Kupfer  u.  Zinn  \             ^ 

0,03 

Spur 

— 

Schwefel 

i              opur 

0,03     Md  0,20 

— 

Phosphor 

0,16 

0,45 

0,62 

0,37 

Phosphornickeleisen         2, 99 

0,56 

0,34 

Beigemengto 
Graphit 

Mineralien    1,1M 

0,34 

0,22 

0,22 

99,72 

99,88 

d. 
Btfoking. 

99,39 
Taylor. 

97,96 

Eisen 

86,07 

90,72 

1 

Nickel 

9,02 

8,49 

* 

Kobalt 

0,77 

0,44 

Kupfer  u.  Zinn 

Spur  - 

— 

Schwefel 

0,39 

— 

Phosphor 

— 

0,18 

Phosphomickeleisen 

4,01 

0,38 

Beigemengte  Mineralien!      ^- 
Graphit                          1  "'^^ 

Si  0,25 

98,23  100,46 

Der  Rückstand  in  o  betrug  4,11  p.C,  und  bestand  aus  2,99  der  metall- 
glänzenden krystallinischen  Phosphorverbindung,  übrigens  aus  verschieden  ge- 
färbten Körnern  nicht  näher  zu  bestimmender  Mineralien.  Von  einem  Kohlen- 
gehalt findet  sich  nichts  bemerkt,  ba  hinterliess  0,9 — 1,24  p.C.  Rückstand, 
worin  etwas  Graphit  enthalten  war.  Pugh  hat  auch  eine  Analyse  der  oxydir- 
ten  Rinde  mitgetheilt,  wonach  sie  51,49  Eisenoxyd,  13,27  Wasser,  20,5  Eisen, 
4,13  Nickel,  und  neben  den  gewöhnlichen  Bestandtheilen  des  Inneren  auch 
7,47  p.  G.  Kieselsäure  enthält,  bß  ist  dadurch  meriLwürdig,  dass  es  kleine 
Olivinkömer  eingewachsen  enthält,  und  ungewöhnlich  hart  ist.  Schwefeleisen 
enthält  es  nicht.  Die  Menge  des  Rückstandes  betrug  0,568 — 1,58  P*  G.,  und 
auch  hierin  fanden  sich  Graphit  und  Mineralkörner. 

In  dem  von  Taylor  untersuchten  M.  befand  sich  eine  Ausscheidung  von 
Schwefeleisen,  dessen  sp. G.  =5  4,822,  und  worin: 


Schwefel 

33,76 

Eisen 

57,95 

Nickel 

6,70 

Kobalt 

0,56 

Phosphor 

0,25 

Kiesel 

0,05 

99,27 

33,76  Schwefel  erfordern  59,09  Eisen,  um  Eisensulfuret  zu  bilden;  1,18  Nickel 
sind  ein  Aeq.  der  fehlenden  1,14  Eisen.    Indess  ist  die  Analyse  vielleicht  nicht 


9ia 

gans  richtig,  da  das  VorhaDdensein  des  Phosphors  a 
PbosphorniclLeleiseD  deutet. 

Die  ZnsammeDSetzung  der  Phosphorverbiodung  ist 
Berthler:  Aon.  Hines  II  S4r.  1,117.  —  BOckii 
Kranti:  Pogg.  Aon.  C[,  1S9.  —  Naaon:  Am.  d.  Cl 
B.  Pagb;  Bbendu.  XCVIU,  tsi.  —  Reicheabach  :  n 
Ion  Am.  J.  orSc.  II  Ser.  XXII,  Sl«.  J.  t.  pr.  Ch.  LXX,  t 
d,  Chem.  D.  Pbum.  XCl,  <4B 

17.  Istlahuaea. 

18.  Tejupilco. 

19.  OcotitlaD.      Nach  Barkart  undSteia  <i 
eisen  gleichlalls  dem  vorigen  aagehoren. 


Itfoklüg. 

BeekiDg. 

Einn 

89,07 

87,09 

Nickel 

7,M 

9,80 

Kobalt 

0,98 

0,77 

Kupfer 

Spur 

0,01 

Sctwefel 

0,86 

0,79 

Phospbor 

— 

— 

Phonbonliokeleilan 

0,97 

0,78 

Dnlulicbea 

0,0t 
99,« 

_.,0» 
•9,91 

BeFgemBna; 

1'°» 

Aoo 

.  C,  1».   - 

Beoklag  n. 

Jabrb.  f.  Hlo.  lesB. 

3S7. 

SO.  Misteca  im  Staat  Oaxaca.    Sp.G.  «  7,! 
BergemBDD. 
Eisen  86,86 

Nickel  9,98 

Kobalt  0,74 

Schwefel  0,55 

Phosphor  0,07 

Eisenhaltige  Kohle         0,6S 
Phosphornickeleisen       0,i8 
99,11 
Aus  dem  Schwefelgehalt  lassen  sich  1  ,i9  p.  G.  Eisenault 
BergemtDD;  A.  a.  0.  StS. 

H.  Coahuila.    Eine 258  Pfd.  schwere  Hasse,  de 
Smith. 
Eisen  95,82 

Nickel  3,18 

Kobalt  0,35 

Phosphor         0,8t 
99,59 
Die  Menge  der  Phospborverbindung  soll  1 ,55  p.  C.  ausm 
Smith:  Am.  J.  orSc.  II.  Ser.  XIX,  ISS.    J.  r.  pr.  Cb.  L. 


t)  Die  Zahlen  gelteo  aacb  Abzog  des  SchwefelaiseDi. 


.      913 

^2.  Tucxon  im  Staat  Sonora.    Wiegt  600  Pfund;  sp.  6.  bis  7,43.  Smith. 

Scheint  mit  Olivinkörnern  verwachsen  zu  sein. 

a.  b. 

Smith.  Genth.*) 

85,54  83,55 

8,55 


Eisen 

Nickel 

Kobalt 

Kupfer 

Phosphor 

Chromoxyd 

Magnesia 

Kieselsäure 


Smith  berechnet: 

Chromeisen 

Phosphornickeleisen 

Olivin 


9,07 

0,61  0,39 

0,03  0,01 

0,12  0,13 

0,21  Chrom  0,17 

2,04  2,26 

3,02  2,89 

100,12  Kalk  0,50 

Natron  0,17 

Kali  0,10 

Labrador  (?)  1,04 

100,28 

0,41  p.c. 
0,84    - 
5,06    - 


Genth:  Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XX,  449.    J.  f.  pr.  Chem.  LXVI,  4S9.  —  Smith: 
A.  a.  0.  ^ 


Sudamerika. 

!23.  Atacama  inBolivia.  Sein  Vorkommen  ist  von  Allan,  v.  Hoff  und  Phi- 
lipp! beschrieben  worden.  Es  war  nächst  der  Pallasmasse  das  zweite  be- 
kannte Vorkommen  von  Eisen  mit  Olivin.  Sp.  G.  =  7,44 — 7,66.  Rum  1er. 
Eine  Analyse  fehlt.  Turner  giebt  etwa  11  p.  C.  Nickel  und  1  p. C.  Kobalt 

darin  an. 

Ein  angeblich  von  Po  tos  i  stammendes  M.  von  gleicher  Beschaffenheit  ist 

nach  Partsch  wahrscheinlich  mit  jenem  identisch.    Nach  Morren  soll  es  aus 

90,24  Eisen  und  9,76  Nickel  bestehen. 

Neuerlich  beschrieb  Field  ein  Meteoreisen  von  Atacama,    sp.  6.  =  7,89, 

worin  er 


Eisen 

Nickel 

Phosphor 


87,80 

11,88 

0,30 

99,98 


angiebt.    In  den  Höhlungen  enthält  es  ein  bräunlichweisses  Mineral,  ein  Phos* 
phorsäure  haltiges  Silikat  von  Kalk  und  Eisen  (ist  vielleicht  Olivin). 

Allan  (Turner) :  Edinb.  phil.  Transact.  XI,  223.  Pogg.  Ann.  XIY,  469.  —  Field: 
Quart.  J.  of  tbe  Chem.  See.  IX,  4  48.  J.  f.  pr.  Chem.  LXIX,  250.  —  v.  Hoff:  Pogg.  Ann. 
XVIII,  488.  —  Philippi:  Leonh.  u.  Bronn  Jahrb.  f.  Min.  4855,  4. 


4)  Blittel  von  drei  Analysen. 
RammeUberg^s  Minertlchemie. 


58 


if 


1«! 


914 

Jiile.    Eine  *7  Pfund  schwer 

Tarepacn,  nordösllich  von  Talcabuano,  { 

Masse,  deren  spec.  Gew.  =6,5  8oin  soll.  NacbDarünglon  ealbBlt  diese 

Jteoreisen  ■ 

b. 
93,i8 

Eisen                     9a,  il 

Nickel                         i,6ä 

i,S6 

Kobalt                      0,;{fi 

0,37 

Miingan                         (l,2fl 

0,18 

Pbosphorvorbindg.     1 ,21 

1,86 

99,80 

99,86 

Nach  Heddle  cnlhillt  es  iu  der  Masse  klein 

Kugeln  vun  rt>liicni  meisl- 

liscbem  Blei. 

Grog;  Phil. -Mag.  X.t».  Pogg.  Ann.  XCVI,  (76. 

J.  [.  pr  Chem.  LXVI.  tBO. 

35.  Tocavitü  bei  Santa  Rosa,  zwischen  Pnmplona  und  Bogota.   Enthält  nacli 
Boussingaull  und  Mariano  de  Bivero; 


Eisen 

<t1,23 

Nickel 

8,21 

UntOsl.  StolTo 

0,38 

99,73 

Buusslngauit  und  M.  de  River 

LVIIt,  343. 

d:    Ana.  Chim 

.  Phys.  XXV. 

43S. 

schwrg.  J 

26.  Basfjata,  nordöstlich  von  Bogota.  EnthUlt  Schwefeleisen  in  Höhlungen. 
Sp.  G.  =  7,33—7,77.  Ratnler.  Entwickelt  beim  Auflösen  den  Geruch 
des  ge wahnlichen  Eisens. 

BouttiDganIt  a.  H.  da  Rtvero.  Wähler. 


Eisen 

90,76 

92,35 

Nickel 

7,87 

6,74 

Kobalt 

0,96 

Kupfer  u.  Zinni 
Schwefel           1 

Sparen 

Phosphor 

0,35 

Phosphornick  eletsen 

0,37 

Olivin  etc. 

0,08 
fOO,H 

alt  a.  H.deftivero 

Ann. 

Cbim 

Phya.  XXV.  418 

Vereinigte  Staaten. 

27.  Cambria  bei  Lockport,  New-York. 

28.  Burlington,  Otsego  Co.,  New-York.  Sp.  G.  =?  7,788. 


915 


Ä7. 

S8. 

B.  SüiimaD  u.  Hunt. 

Clark. 

Eisen 

92,58 

89,75 

Nickel 

5,71 

8,90 

Kobalt 

0,62 

Kupfer 

Spur 

— 

Arsenik 

Spur 

Schwefel 

nicht  best. 

Phosphornickeleisen  i ,  40 

0,70 

99,69 

99,97 

Nach  Silliman  und  Hunt  hinterlässt  der  in  Chlorwasserstoffsäure  un- 
lösliche graue  magnetische  Rückstand  beim  Behandeln  mit  Königswasser  ein 
braunes  Pulver,  welches  sie  für  Kiesel  halten.  Seine  Zusammensetzung  soll  sein; 


Eisen 

UJ 

Nickel 

24,5 

Phosphor 

11,4 

Kiesel 

10,0 
90,0 

Die  fehlenden  1 0 

P- 

C. 

werden  in 

Sauerstoff  gesucht. 

Diese  Angaben  sind  nicht  wahrscheinlich. 

Clark:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXXXII,  867.  —  B.  Silliman  u.  Hunt:  Am.  J. 
of  Sc.  U.  Ser.  II,  370. 

29.  Cosby's  Creek,  Cocke  Co.,  Tenessee.  Sp.  G.  =»  7,26  Rumler;  7,257 
Bergemann. 


a. 

b. 

c. 

i 

• 

Sbepard. 

Joy. 

Bergemann. 

Eisen 

93,80 

91,63 

90,09 

Nickel 

4,66 

5,84 

6,52 

Kobalt 

0,81 

0,33 

Kupfer,  Zinn 

— 

0,13*) 

— 

Mangan 

— 

0,09 

— 

Phosphor 

0,19 

0,02 

Kohle  (Graphit) 

•      0,10 

0,80 

Fe  1 ,802\ 

Quarz 

0,08 
99,57 

Ni  0  18^1 

P    O.OesP'**^  Rückstand. 

98,56 

c  o'.ns) 

99,188 
Die  Differenzen  der  beiden  letzten  Analysen  liegen  zum  Theil  darin ,  dass 
Joy  die  Bestandtheile  des  Rückstandes  den  übrigen  hinzugerechnet  hat.    Den- 
noch hat  Joy  2^ mal  mehr  Phosphor  und  4^  mal  mehr  Kohle  als  Bergemann 
gefunden. 

Nach  Joy  bildet  der  Rückstand  ein  Gemenge  von  braungelben  glänzenden 
magnetischen  Partikeln  und  feinen  schwarzen  Schuppen,  ss  3,21  p.C.    Als  er 


4]  In  der  Abhandlung  ist  irrthümlich  das  Gewicht  der  Schwefelmetalle  angegeben. 

58* 


916 

in  Sauerstoffgas  geglüht  wurde,  verbrannte  Grapliil;  der  Rest  hintvrlioss  beim 
BehandclD  mit  Königswasser  ein*-  weisse  Substanz  und  Quarzkörner. 

Bergemann  beschreibt  den  IlUckstand  als  ein  schwarzes  Pulver,  2,075 
p.c.  betragend,  worin  gelbe  glänzende  magnetische  Blätlchen  und  eine  schwarze 
kohltge  Masse.  Jene  halten  ein  sp.  G.  =  6,99. 

I.  d.  Cbem.  u.  Pharm.  LXXXVI.  II. 


30.  Greenville,  Green  Co.,  Tenessee. 

31.  Cumberland  Hills,  Campbell  Co.,  Tcüosscc.  Sp.G.  =  7,05. 


Eisen 

80,59 

97,5i 

Nickel 

17,10 

0,25 

Kobalt 

S,04 

0,06 

Phosphor 

— 

0,13 

Kohle 

— 

1,50 

Kiesel  Süll  rc 

— 

1,05 

Pbosphornickeicisen   0,13  Cu,CI  Spuren 
99,85  iOÜM 

Clark:  Ann,  J.  Cliem  u.  Pharm.  LXXXII,  867    —   Smitlj     Am.  J.  ofSc.  li.  Ser 
XIX,  tiS,  J.  f.  pr.  ChPin.  LXVI,  (15. 

32.  Knoxvilte,  Tazewell  Co.,  Tenessee.  Sp.  G.  =  7,88— 7,91  Smith.  7,30 
Shepard. 

Enthalt  Schwefeleisen,  sowie  die  Phosphorverbindung ,  letstere  in  deut- 
lichen weissen  Adern. 

Smith. 


Eisen 

82,39 

83,0« 

Nickel 

<S,0! 

li,62 

Kobalt 

0,43 

0,50 

Kupfer 

0,09 

0,06 

Scliwetel 

— 

0,0S 

Phosphor 

0,(6 

0,<9 

Magnesia 

— 

0,2i 

Kieselsäure 

0,»6 

0,81 

Chlor 

— 

0,02 

98,55 

99,57 

Ü 


Das  Schwefeleisen  tiberzieht  die  Masse  an  einigen  Stellen,  ist  grau,  bat 
ein  sp.  G.  =  4,75  und  enthslt: 


917 


Schwefel 

35,67 

Eisen 

62,38 

Nickel 

0,32 

Kieselsäure 

0,56 

Kalk 

0,08 

99,01 

Zur  Bildung  von  Fe  erfordern  beide  Metalle  35,82  Schwefel,  der  gefunde- 
nen Menge  entsprechend ,  so  dass  sich  also  hier  das  Vorhandensein  dieses  Sul- 
furets  bestätigt,  welches  ich  in  dem  Meteoreisen  von  Seeläsgen  zuerst  nachge- 
wiesen habe. 

Das  Phosphomickeleisen  (dessen  Bestandtheile  in  der  Analyse  zu  den  Übri- 
gen gerechnet  sind)  ist  gelblich,  metallglänzend,  hat  ein  sp.  6.  »  7,017,  ist 
stark  magnetisch,  schmilzt  v.  d.  L.  leicht,  und  wird  von  Ghlorwasserstoffsäure 
schwer,  von  Salpetersäure  leicht  aufgelöst.  Die  analytischen  Resultate  dieser 
Verbindung  s.  am  Schluss  des  Artikels. 
Smith :  S.  oben. 

Ein  angebliches  Meteoreisen  von  LongCreek,  Jefferson  Co.,  Tenessee, 
hat  Shepard  beschrieben.  Es  soll  von  Eisenglanz  traubig  bekleidet,  im  Bruch 
kömig  sein,  und  ein  sp.  G.  s  7,43  haben.  Sh.  giebt  als  Bestandtheile  95,57 
Eisen,  jedoch  kein  Nickel  an;  dagegen  3,3  Kohle,  1,12  Zinn,  Chrom,  Molyb- 
dän, und  Spuren  von  Titan,  Phosphor,  Kiesel  und  Schwefel. 

Shepard:  Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XVII,  8S5.  J.  f.  pr.  Chem.  LXII,  S45. 

33.  Hommoney  Creek  bei  Ashville,  Buncombe  Co.,  Nord-Carolina.   Sp.  G. 

SS  7,32.  Soll  Olivin  enthalten. 

Shepard.  Clark. 

Eisen  98,19             93,22 

Nickel  0,23         \     a  oq 

Kobalt  J     "'^^ 

Kupfer,  Zinn  0,10 

Schwefel  0,54 

Kiesel  0,50 

Graphit                      1  .  ^g 

Phosphornickeleisen  J  ^ 

99,35 
Dieses  M.  ist  durch  den  geringen  Nickelgehalt  ausgezeichnet. 

Clark:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXXXII,  367. 

34.  fied  River  in  Louisiana.    Mit  Schwefeleisen  gemengt.    Sp.  G.  s  7,82. 
Rumler. 

35.  Texas.  Nach  Partsch  vielleicht  mit  dem  vorigen  identisch. 

36.  Putnam  County,  Georgia.  Sp.G.  =  7,69.  Shepard. 

37.  Glairborne,  Clarke  Co.,  Alabama.  Enthält  Schwefeleisen.  Sp.G.  =6,82. 
Rumler. 


r<m 

W.02 

90.91 

M.H 

•S.57          83.S7 

>icti< 

9,  «7 

8.  iE 

«.« 

21,71           l£,C« 

fiai 

— 

— 

( .«« • 



£. 

— 

— 

—  1 

—  1 

3.ä*             — 

_ 

— 

_ 

*.«•  FeS  ".» 

GM>r 

— 

— 

— 

I.U            0.91 

—  9,59  —  —  — 

M,M  9»,»;         IM.  IM.  9>,ä3 


D«r  RDcKstaiid  vom  AoflascB  des  Eisens  «an  T«iaK  sali  fritiirtcwifcctli  «B 
]bgnel«iiem  b««l«ben ,  was  ounSglicli  ist ,  und  boa  AaBttsot  ia  Eaai|$twunr 
Gnpbit  hiDlf  rlassen.  Di«  ^MUDabn  Cbamikn'  Umira  Ab  fiesietietid  ans  Bm 
31,2,  Stekfi  ii,8,  Antimoo  und  Kuptrr  9,3,  Pbospbar  1.0,  Kohle  5,0.  Das  Ar- 
ünwo  ist  (r»glit:fa,  tmil  tUr  Vrriusl  van  8  p.  C.  v*ird  (br  Staer^taff  rriJart. 

Das  f.aro  von  Clairborn«  b^eidvt  sich .  wie  ^-ides  M. ,  an  der  Lofl  »l 
Cbenchlorid ,  irdcbes  durch  die  Fenchti^cit  m  Tropfen  lerfliesst.  Shrpard 
bsit  di«9  (Dt  «ine  WirkoDg  der  feachten  Erdschichleo ,  worin  d»s  Elsen  Un^ 
Zdt  gHegen  hAl.  Jackson  bing^m  balt  d»>  Chlor  rOr  «nen  ursprUngBcheo 
Beslandtbeil,  and  sncbl  Ak*  dadurch  ni  beiteis^n,  dass  ein  aus  dem  InneRD 
geschnittenes  uimI  pnlirte«  StfU.'i  gjricbblls  jene  TrDpfeobtldung  leigt.  hi  der 
Flüssigkeit  besiimnile  er  die  tvlaiiven  Hengm  der  Bestandlheile :  1  (.07  Chlor- 
wasserstoff, 27,62  Eisenoxydul*) ,  17,10  Mckdoxyd.  —  Auch  Berxeiin? 
Ubcrz<:ugle  sich,  dass  dies«s  X.  Chloreisea  enlhall .  welches  sich  allmSlig  es.)' 
dirt,  und  durch  den  Einfluss  der  Luflfeuchligkeit  au&Qksst. 

BerieliDS:  Jahra&b.  XX\1.  187.  —  Jackson:  Pfau.  Hag.  I8M.  Noibr.  SH.  J.  f. 

pr.  Cbem.  SVI,  11».    Pogg.  Ergaozbd.  1,   t7t.   —    Shspird:  Am.  J.  o(  Sc  «Sit.  Dct 

XLIV,  (59.  —  Silliman  n.  Huiil:  Ibid.  II.  Ser.  U,  S7I. 

38.  Von  uDhekaoQlem  Fundort,  aus  Wühler's  Sammlung. 
Umnrots. 
Eisen  92,33 

.Nickel,  koballhallig        7,38 
Zinn  0.03 

Phospbomickeleisen       0.12 
(00,16 
Die  Pho5pbor\erbintlung  blieb  beim  Auflösen  als  sehr  nrngnetisi-lics  Pulver 
zurück,   welches  u.  d.  Mikr.  in  deutlichen  Er^stsllen  erschien.     Beim  Aelien 
einer  Flüche  des  Eisens  mit  verdünnter  Snlpelersüure  entsteht  ein  eigentbUni' 
lieber  Scbiminer,  weil  die  kleinen  Krtstalle  der  eingelagerten  Pbosphor^Trbin- 

1)  EiDschliesslicb  Fbotpbor,  Scbwefel,  Magnesium  und  Calcium. 

Sollte  wohl ,  wenigstens  i.  Th.,  Oxyd  sein ,  denn  Eiseocblorür  oiuss  licb  an  der  U> 
Eiseochiorid  verwBadeln. 


919 

düng  eine  parallele  Lage  haben  und  beim  Auflösen  des  Qmgebendeii  Nickeleisens 
hervortreten. 

Wdhier  (Manrods) :  Ana.  d.  Chem.  n.  Pharm.  LXXXI,  S5i. 

39.  Niakornak  in  Grönland.  Sp.  G.  ae  7,073  Forchhammer.   Entwickelt 
beim  Auflösen  Schwefel  und  Kohle  enthaltendes  Wasserstoffgas. 

Fo  roh  ha  mm  er. 


Eisen 

93,39 

Nickel 

1,56 

Kobalt 
Kupfer 
Schwefel 

0,25 
0,15 
0,67 

Phosphor 
Kiesel 

0,18 
0,38 

Kohle 

1,69 

98,57 
Beim  Auflösen  bleibt  zuerst  ein  krystallinisohes  Pulver,  welches  spater  bis 
auf  Kohle  verschwindet ,  deren  grosse  Menge  bei  kleinem  Nickelgehalt  in  diesem 
M.  bemerkenswerth  ist ,  weshalb  es  sich  sehr  hart  und  spröde  zeigt.  Jenes  ist 
aber  nicht  die  gewöhnliche  Phosphorverbiudung,  sondern  ein  Eisencarburet, 
welches,  obwohl  nicht  rein  zu  erlangen,  7,23 — 11,06  p. C.Kohle  enthielt.  Spu- 
ren von  Erden  fanden  sich  überdies,  von  denen  ein  Theil,  in  ihren  Reaktionen 
an  Ytter-  und  Zirkonerde  erinnernd,  in  dem  RQckstand  vom  Auflösen  ent- 
halten sind. 

Forcbharomer:  Pogg.  Ann.  XCIII,  455. 

Afrika. 

40.  An  mehreren  Stellen  im  Gaplande  scheint  Meteoreisen  gefunden  zu  sein. 
Die  am  längsten  bekannte  Masse  stammt  aus  der  Gegend  des  Sonntags-  und 
Buschmannsflusses.  Sp.  G.  ss  6,63 — 7,94  Rumler;  7,66  Wehrle. 


a. 

b. 

c. 

Wehrle. 

üricoechea. 

Böcking. 

Eisen 

85,61 

81,20 

81,30 

Nickel 

12,27 

15,09 

15,23 

Kpbalt 

0,89 

2,56 

2,01 

Phosphor 

0,09 

0,08 

Rückstand 

0,95 

0,88 

98,77  99,89  99,50 

Ausserdem  in  b  und  c  Spuren  von  Kupfer,  Zinn  und  Schwefel. 

I>er  Rudistand  wird  von  U.  als  braungelbe  und  farblose  Kömchen,  von  B. 
ala  Phosphomickeleisen  aufgeführt. 

Dieses  M.  gehört  zu  denjenigen  Arten,  die  beim  Aetzen  keine  Widmannstdt- 
tenseben  Figuren  zeigen  (M.  von  Greenville  Seite  916,  von  ClairbomeSeite917). 
Enthalten  dieselbeli  wirklich  zu  wenig  von  der  eingemengten  Phosphorverbin- 


920 


Nickel,  mi'l 


düng,  oder  siebt  jene  Eigenschaft  mit  ihrem  uagewt^nUcb  hohen  Nii^uJ-  ( 
KobalUichall  in  VerbinduDg? 

Ein  U.  vom  Ostuler  des  grossen  Fischflasses  enlhlll  utob  Uerscbel 
i,6l  p.  0.  Nickel. 

Ein  anderes  vom  LKWenfluss,  Namaqualand,  dessen  sp. G.  ^  T,^,  Mit~ 
halt  nach  Shepard  6,7  p.C.  Nickel. 

Ein  anderes  vom  Orange-Rivier,  dessen  sp.  G.  =  7,3,  gab  Demselbea 
8,91  p.c.  Nickel. 

Bflckingi  ADD.  d.  Cbem.  u.  Pharm.  XCVI,  1(8.  —  Hcrscbel:  PhiL  ICa«.  IIL^. 
XIV.  tl.  Pogg.  Ann.  XLVI,  <SS.  —  Sb«ptrJ  hm.  J  o(Se.  11.  äcr  XV,  I.  XXI.  Hl. 
J.  t.  pr.  Chem.  LVIII.  315.  Lieb.  u.  Kopp  Jahresb.  tSSt,  SIS.  —  Dricoeche*^  Au. 
d.  Cbem.  u.  Pbarm.  XCI,  ISI. 

Angaben  über  einzelne  meleonschc  oder  dafür  gehaltene  Eisenmassen : 

Aachen. 

Joba.  Scbwfg.J.  XXXII.  ist.  —  Karsten:  DesMD  Archiv.  V,l»7.  —  Klaprotli: 
Bi^tr.  VI,  a«C.  ~  tfoaheini:  Gilb.  Ann.  XL\'1I1,  i7S.  Scfawgg.  J.  XVI,  iU.  —  Slro^ 
meyer:  Ebeadss,  XX,  SIS. 
BElburg. 

BiBchot:  Schwgg.  J.  XLIIl.  M. 
Brasilien. 

Jobn:  Sch«gg.J.XVI,«6S,—  WoMaiU  :  Phil. TrsDS. 4816.  Schwgg.  J.XXIII.S». 
Vereinigte  Staaten.  Scriba  (Osw  >)  in  New-York;  Olsego  Co..  .New- 
York  (ob  No.  28?) ;  Walker  Co.,  Aidiiama;  Ashnlle,  Buncomhe  Co.  (ob 
identisch  mit  No.  33?  soll  aber  5  p.  C.  Nickel  enthalten) ;  BlackHountain  an 
den  Quellen  des  Swannanoabflusses ,  Bandolph  Co. ,  »ammUich  in  Nord- 
Carolina;  Ruffs  Mountain,  Newberry  in  Sad-Carolina. 

Shepard;  Am.  J.  otScII.  Ser.  IV,  7(.  X,  1S8. 

Gehalt  der  Heteoreisen  an  Nickel  und  Kobalt  (o)  und  an  Kapfer  {b): 

Stromejer:  Gilb.  Adq.  LIV,  tOT.  LVl,  191  (o).  --  QOIt.  gel.  Ant.  (8».  No.  ». 
pag.  >B9  (b). 

Ueber  das  Verhalten  der  Heteoreisen  zu  Kupferaunosungea : 
Wobler:  Pogg.  Ann.  LXXXT,  (ts  {n.  die  einzeloeo  Abb.). 

lieber  die  Natur  der  Phosphorverbindung  s.  am  Schluss. , 


II.  Meteorsteine. 

Die  ült«ren  Analytiker,  Howard,  Kiaprolh,  Vsuquelin,  Langier 
u.  A-,  unlarsochten  die  JKssse  immer  nur  als  Games  ohne  SQcksicht  darauf, 
dass  dieselbe  möglicherweise  ein  Gemenge  einzelner  Verbindungen  sola  konnte, 
höchstens  zogen  sie  etwa  vorhandene  Eisenlheile  mit  dem  Magnet  aus.  Ihre 
Resultate  haben  Überdies  wegen  der  damaligen  unvollkommeaeo  aualytischM 
ithoden  jetzt  nur  noch  historischen  Werth.  * 


921 
GhladDi  Ober  die  chemische  Beschaffenheit  der  Meteorsteine: 

Schwgg.  J.  XXVI,  4  56. 

Gehlen  über  die  Mischung  der  Meteorsteine: 

Ebendas.  VI,  823. 

Howard: 

Phil.  Trapsact.  4802.  Gilb.  Ann.  XIII,  S94. 

Klaproth: 

S.  unter  den  einzelnen  und  im  Anhang. 

Laugier  Über  die  Analyse  der  Meteorsteine  und  ihren  Chromgehalt: 
Gilb.  Ann.  XXIV,  877.  LXVUI,  4S8.  Schwgg.  J.  XXIX,  508. 

Yauquelin: 

Gilb.  Ann.  XV.  XVIII.  XXIV.  XXXIII.  XL.  LIII.  LVIII.  LXXI.  LXXV. 

Nachdem  zuerst  Nordens kiöld  den  M.  von  Lontalax  in  Finland  als  ein 
Gemenge  von  Olivin ,  Leucit,  Magneteisen /und  einer  grauen  lavaartigen  Masse 
betrachtet  hatte,  wies  G.  Rose  in  dem  von  Yauquelin  und  Laugier  ana- 
lysirten  M.  von  Juvenas  das  Vorhandensein  einzelner  terrestrischer  Mineralien, 
von  Magnetkies,  Augit  und  einem  dem  Labrador  ähnlichen  Feldspath 
nach,  deren  Form  und  sonstige  Eigenschaften  beschrieben  wurden. 

Berzelius  zeigte  dann  durch  eine  Reihe  genauer  Analysen  von  M.  den 
Weg,  um  da ,  wo  das  Erkennen  der  einzelnen  Gemengtheile  mit  dem  Auge  un- 
sicher oder  unmöglich  ist,  die  Natur  derselben  aus  den  Resultaten  der  Analyse 
mit  mehr  oder  minderer  Wahrscheinlichkeit  zu  folgern. 

Schon  Mohs  machte  auf  die  Aehnlichkeit  des  M.  von  Juvenas  mit  gewissen 
Doleriten  aufmerksam.  Die  mineralogische  wie  die  chemische  Analyse  bestätigt 
Übereinstimmend  diese  Ansicht,  indem  sie  beweist,  dass  dieser  M.  hauptsäch- 
lich aus  Augit-  und  Feldspathsubstanz  besteht.  Berzelius'  und  alle  späteren 
chemischen  Analysen  haben  jene  Analogie  vollkommen  begründet,  und  es  han- 
delt sich  nur  um  die  Bestimmung  der  Gemengtheile. 

Hier  tritt  indessen  dieselbe  Schwierigkeit  ein ,  welche  viele  wichtige  Ge- 
birgsarten  zeigen.  Ihre  Gemengtheile  sind  nicht  mehr  erkennbar.  Die  chemische 
Untersuchung  aber  kann  nur  dann  ein  sicheres  Resultat  geben ,  wenn  die  Ge- 
mengtheile eine  chemische  Trennung  zulassen ,  wenn  der  eine  z.  B.  von  Srturen 
aufgelöst  oder  zersetzt  wird,  die  den  anderen  nicht  angreifen. 

So  fand  ich,  dass  der  M.  von  Stannern  durch  Behandlung  mit 
Chlorwasserstoffsäure  sich  in  Anorthit  und  Augit  zerlegen 
itfsst. 

Wenn  aber  beide  Gemengtheile  in  fast  gleichem  Grade,  leicht  oder  schwer, 
zersetzt  werden,  oder  wenn,  was  gewöhnlich  eintritt,  drei  oder  mehr  Mineralien 
an  dem  Gemenge  theilnehmen,  so  lässt  sich  aus  dem  Resultat  der  Analyse  nur 
berechnen,  welche  Mineralien  wahrscheinlich  vorhanden  sind,  wobei  dann 
natürlich  die  Ansichten  nicht  übereinstimmen  werden.  Wenn  man  jedoch  solche 


fl 


Bereebotmitni  tatl  der  nMli^eii  BOcksicbt  mf  sicher  erimmlg  Ptfle  iiwuHI  ,  m 
grtaogt  man  nmsl  zu  cinfacbeD  itesDltal«D.  wie  das XacUol^eMlc  Hi^a  winL 

.1.  )l<^lrorst<-ine  mit  If cleorr isen. 
Dies«  Art  ist  bei  weitem  h;lufif:cr  als  die  der  eiaealmea  Stfioe.  Ibrc  Hisk 
ist  (ileichtoraiigcr,  oft  (liebt.  Da  »ie  fast  inmer  vid  Olivia  MHJuhra,  h 
hi?rrechl  unter  dra  Etascn  die  Xagn«sia  vor,  wogegen  sie  s«hr  um  ao  Kaik 
kiod.  Ihr  Gcbalt  an  etngetDPngteiii  HctMireiseD  lie^i  nriscben  dro  wnt«»lni 
tirentm,  w  dass  sj«  mit  den  Olivio  balt^eo  Eisenmasscit,  «ne  schon  frtlfarr  be- 
merki,  in  einer  direktm  VerbinduDg  stehen. 

Ausser  diesem  HelMretsen  und  nelleichl  Ksrnmi  too  Schwelelei^en  in 
kein  Uemengtbcil  liis  jeijtt  inineralof:isch  lu  erkennen  ^nesen,  seihst  ihrOH- 
vinj^hiilt  lagst  sieb  mehr  aus  chemischeD  GrÜDden  scliliessen,  da  die  Hssw 
ausserdem  noch  ein  oder  mehrcTe  Mineralien  enthalt,  deren  Deutung  aus  den 
Analjseo  weiter  unten  versucht  werden  soll. 

Von  den  lahirvicben  Analysen  dieser  Klaf.se  von  Meteorsteinen  kaooen  nr 
die  neueren  in  Betracht  kommen,  welche  die  Natur  und  die  Jleoge  der  Baslaad- 
theile  volUiandig  und  ^enau  angelten,  und  uns  in  den  Stand  setien,  ihre  wahi^ 
scheinlichen  Gemengtbeile  aufzusuchen.  Indessen  vermissl  man  selbst  ba 
uianchen  der  hier  mi  Iget  heilten  Analysen  die  erforderliche  Genauigkeit  und 
Umsicht. 

Wir  lassen  das  Malerial  einstweilen  nach  der  FalUeit  auf  einander  lolgen. 
und  gelten  zunächst  die  proz.  Zusammenselzung  an. 

i.  Chanlonnay,  Depart.  Vendöe.  5.  August  1812.  Grundmasse  theü; 
schwarz,  tbeils  grau  mit  schwarzen  Streifen.  Sp.  G.  =  3,i6— 3.iH. 
Rumler. 

Anal,  von  Benelius. 

2.  Sores  [MacedoDien)  in  der  TUrkei.  Juni  48t8.  Duiikelgraue  Müsse.  S|).r<. 
=  3,71.  Rumler. 

Anal,  von  Berzelius. 

3.  Lixna  bei  ÜUnaburg,  Husslend.  12.  Juli  ISfö.  Dunkeigrau.  Durch  <li<' 
Loupe  erkennt  man  graue,  gelbbraune  und  schwarze  Körner.    Sp.G.  = 

-      3,66Ruiuler;  ^,7G  Grotlhuss;  3,756  Eichwald. 
Anal,  von  Tb.  v.  Grolthuss. 
i.  Sommer  Counlies  in  den  Vereinigteo  Staaten.  32.  Hai  1S27. 

Anal,  von  Baiimhauer. 
ü.  Blansko  in  M^lhreo.  23.  November  1833.    Dunkelgrau.    Sp.G.  =3.70. 
Itumler. 

Anal,  von  Berzelius. 
6.  ChiUeau-flonard,  Depart.  Loirel  in  Frankreich.  19.  Juni  !84f.  Gran. 
Sp.G.  =  3,66  Dufrenoy;  3,5*  Rumler. 
Anal,  von  Dufrönov. 


/^ 


923 

7.  Utrecht  (Loevenhoutje  bei),  Holland.  2.  Juni  4843.  Fast  weisse  zerreib- 
liehe  Grundmasse.  Sp.G.  »  3,57—3,65.  Baumhauer. 

Anal,  von  Baumhauer. 

8.  Klein  Wenden  bei  Nordhausen  am  Harz.  16.  September  4843.  Graue 
Grundmasse,  aus  gelblichen,  grünen  und  schwarzen  Körnern.  Sp.  G.  » 
3,7006.  Rammeisberg. 

Anal,  von  Rammeisberg. 

9.  Skye,  Kirchspiel  Krogstad,  Aggerhuus  Amt  in  Norwegen.  27.  December 
1848.  Grauweiss,  kömig.  Sp.G.  =  3,539.  Ditten. 

Anal,  von  Ditten. 

40.  Mesö-Madaras  in  Siebenbürgen.  4.  September  1858. 
Anal,  von  Wöhler  u.  Atkinson. 

4i.  Borkut,   Marmaroscher  Comitat  in  Ungarn.    13.  Oktober  1852.    Grau. 
Sp.G.  =  5,242.  Leydolt. 
Anal,  von  Nurisa ny. 

4  2.  Insel  ösel  in  der  Ostsee.    29.  April  1855.    Blaugrau.    Enthält  neben 
weissem  metallischem,  stark  magnetischem  Nickeleisen  gelbe  Parthieen  von 
nicht  magnetischem  Schwefeleisen ,  welches  in  verdünnter  kalter  Chlor- 
wasserstofbäure  löslich  ist.  Sp.G.  =  3,668.  Göbel. 
Anal,  von  Göbel. 

43.  Bremervörde  (Gnarrenburg  bei),  Landdrostei  Stade,  Hannover.  13. Mai 
1855.  Körnige,  graue  Masse,  worin  zuweilen  ein  undeutlich  krystallisirtes 
Mineral  von  heller  Farbe,  welches  v.  d.  L.  ruhig  schmilzt,  von  Säuren 
nicht  zersetzt  wird,  grUne  olivinähnliche  und  schwarze  unschmelzbare 
Kömer,  sowie  Graphitblättchen  und  Chromeisensteinkömchen.  Sp.  G.  = 
3,537.  Hausmann. 

Anal,  von  Wöhler. 

44.  Ohaba,  Siebenbürgen.  10.  Oktober  1857.  Im  Ansehen  vielen  anderen, 
insbesondere  dem  Stein  von  Ch^teau-Renard  ähnlich.  Sp.  G.  s  3,110. 
Grailich. 

Anal,  von  Bukeisen. 

45.  Kakova  bei  Oraviza,  Temeser  Banat.  19.  Mai  1858.  Hellgraue  Grund- 
masse. Sp.  G.  er  3,384. 

Anal,  von  Harris. 

46.  Hontr^jeau  (Clarac,  Aussen),  Depart.  de  la  Haute-Garonne.  9.  Decem- 
ber 1 858.  Aehnlich  vielen  anderen  Steinen. 

Anal,  von  Harris.    (Auch  von  Chan cel  und  Hoitessier.  Siehe 
unten.) 


'(.-' 


GcMinfntiDiscliung. 

•.             1. 

23.91        9.77 

Ei«™ 

26,0 

13, S3 

30,92 

(,07 

Nickel  (Co) 

«,0 

(,6« 

(.(0 

(.2( 

8,53         y.V) 

ZiDD,  RapfM- 

— 

0,06 

SpT 

0,03 

Spur         - 

Scliwelel 

3.S 

(.M 

1,08 

(,90 

»,0i         (.57 

KieselsauT« 

33,8 

38.50 

37.33 

39,3( 

38,!»      (0,]| 

Thonerde 

1,3 

iM 

8,8t 

8,85 

3,«8        9,(1 

EisenoKvilut 

Hfl 

(0.03 

«,73 

5,30 

7,69       («,» 

NaogaDÖivdul 

— 

i,3l 

o.ts 

0,61 

0,06         - 

MagDesia 

it,« 

83,79 

81,78 

91,37 

83,07       fi,9S 

Kalk 

o,s 

0,70 

0,»3 

(,I8 

9,58        3,« 

Natron 

— 

0,59 

0,75 

(,39 

0,50         - 

Kali 



tl.03 

0.(8 

0,(S 

0.37         - 

Chromoxyd 

0,7 

(,37PeCrO,63    firO,6B  feCr  1,01         0,1« 

Nickel-  Zion- 

Kupferoxyd   — 

100. 

2,53 
00. 

99,13     1 

0,85 

0.(5         - 

00.           (00,(7       98,89 

Eisen 

<4. 
18,(0 

30,17 

t*. 
(5,68 

«1. 
8(,6( 

14. 

99,76 

IC. 
9,67 

Nickel  (Co) 

t,50 

9,76 

3,30 

(,69 

(,80 

(,08 

Zinn,  Kupfer 

— 

0,15 

— 

— 

— 

0.33 

Sffawerel 

— 

(.15 

3.11 

_ 

3,78 

3,09 

Kieselsäure 

i3,6t 

35,S6 

38,70 

t$,l<l 

36,60 

38,(7 

Thonerde 

3,15 

3,73 

(,«6 

8,3» 

e,8S 

8,85 

Eisenoxydul 

i,et 

13,79 

10,38 

1,36 

(,75 

(8.00 

Mangaooxydul 

0,ä8 

— 

0,78 

— 

0,(5 

0.30 

Magnesia  ' 

«3,8.1 

19,88 

88,96 

88,40 

93,15 

8.5.0» 

Kalk 

1,80 

(,95 

(,85 

— 

— 

— 

Natron 

3,3* 

(,90 

0,85 

(,(8) 

0,98 

(,(3 

Kali 

O.ÖO 

0,63 

0,8» 

0,37) 

rt.l8 

Chromeison 

— 

0,63 

(,(t 

0,31 

0,56 

Cr  0,76 

GrapbiL 

0,?.'> 

— 

Sn  0,50 

Gr.  0,(t 

— 

— 

tOU.  100.  100.  100.  99,11  99,n 

Von  den  nicht  angeführten  Sleineo  sind  die  Analysen  nicht  vollständig  ge- 
nug zur  Berechnung  des  Ganzen. 

Dieselbe  ist  hier  aus  den  Daten  der  Analysen  mit  möglichster  Genauigkeit 
abgeleitet,  ohne  jedoch  immer  sicher  zu  sein. 

Wenn  nämlich,  wie  es  meist  geschieht,  die  Menge  des  Nickeleisens  durch 
den  iHagnel  allein  bestimmt  wird,  so  ßillt  sie  nicht  genau  aus,  iheils  weil  Tb^l- 
eben  dor  Silikate  und  des  Schwefeleisens  sich  dem  Ausgezogenen  aohängeD, 
Iheils  umgekehrt  etwas  Nickeleisen  in  dem  Übrigen  Pulver  bleibt.  Auf  Rechnung 
dieses  letzleren  Umstandes  ist  gewiss  der  übermässig  grosse  Eisengehall  der 
Silikate  {z.  B.  in  N'o.  7  und  9]  zu  setzen,  der  noch  weil  mehr  unten  bei  Angab« 
des  zerselzbarcn  Theils  derselben  hervortreten  wird. 

Für  die  Meteorsteine  als  Gemenge  hat  die  Angabe  ihrer  Zusammensetinng 


,*/l- 


925 

im  Ganzen  keinen  grossen  Werth.    Wir  lassen  daher  ihre  Berechnung,  zunächst 
"«vas  die  Metall-  und  Schwefelverbindungen  betrifft,  folgen*}. 


8. 

4. 

6. 

7. 

8. 

9. 

Nickeleisen 

2«,0 

14,49 

20,13 

9,14 

22,90 

8,22 

Schwefeleisen 

9,5 

4,84 

2,97 

5,10 

5,61 

4,32 

Ch  romeisen  ^) 

1,97 

0,63 

0,20 

1,04 

0,26 

Silikate 

68,5 

81,70 

76,27 

85,56 

70,45 

87,20 

40. 

14. 

*t. 

4S. 

44. 

4  6. 

Nickeleisen 

49,60 

21,07 

14,25 

23,50 

23,20 

8,50 

Schwefeleisen 

— 

3,16 

5,87 

— 

13,14 

4,83« 

Chromeisen 

— 

0,63 

«    *'** 

0,31 

0,56 

1,12 

Graphit 

0,25 

— 

Sd  0,50 

C0,14 

— 

— 

Silikate 

80,15 

75,14 

78,24 

76,05 

63,21 

84,62 

Bei  No.  4,  2  und  6  ist  die  Analyse  nur  auf  die  Silikate  gerichtet  worden 
In  No.  6  sind  9 — 10  p.  C.  Nickeleisen  enthalten,  worin  14  p.C.  Nickel. 

Die  Zusammensetzung  des  Nickeleisens  (Meteoreisens)  ist  folgende: 


8. 

4. 

6. 

7. 

8. 
Sp.  6.  7,6U. 

9. 

Eisen 

90,9 

85,02 

93,24 

86,00 

88,98         85,38 

Nickel 
Kobalt 

9,1 

13,00 
1,41 

5,05| 
0,35J 

13,59 

10,35         ^*1?^ 

Kupfer 
Zinn 

— — 

0,57/ 

0,46 

0,27 

0,21 
0,35 

— 

Phosph( 

)r       — 
100. 

— 

Spur 
99,10 

0,14 
100. 

0,11 

— 

100. 

100.           100. 

40. 

41. 

43. 

43. 

44.                  46. 

46. 

Eisen 

92,35 

87,98 

82,50 

91,96      92,24        82,95 

86,18 

Nickel 

7,40 

11,40 

16,25 

8,04 

7,76         14,41 

12,81 

Robalt 

0,25 

— 

— 

Spur 

1,08 

0,76 

Kupfer 
Zinn 

z) 

0,43 

"— 

— 

—             0,10 

0,25 

Phosphor 

100. 

0,19 
100.           1 

1,25 



—             0,12 

— 

^ 

00.         100.         100.     Fe€r0,76 

100. 

99,42 

Dieses  Meteoreisen  stimmt  folglich  in  der  Zusammensetzung  mit  dem  für 
sich  Yorkommenden  Uberein. 

Die  Silikate,   welche  den  Hauptgemengtheil  der  Meteorsteine  (70—85 
p.c.)  ausmachen,  sind  durch  Chlon;\'asserstoffsaure  theilweise  zersetzbar. 


4)  Das  Schwefeleisen  ist  immer  als  Sulfuret  Fe  berechnet.   Die  Aunabme  von  Magnetkies 
Fe'S*  ändert  die  Rechnung  kaum. 

Ä)  *'eCr. 

5)  Magnetkies. 


104  Tb.  (Uewr  äilikale  Iwsbiheti  aus : 

t.  f.  t.  i.  (.  7,  «. 

.1.  ZerseUbare:        51, tS')    i7,5       -SO       16,13       SO       50  ü.it 

B.  tucnMilnre:  t«,88      as,5      50      53,87      U      M  57,77 

a..  I».  M.  lt.  <4.  IS.  <«. 

».       56,*0         62,48         47,7«         50,57        «8,95"]     56,7  56,M 

}.       13,80         37,72         52,28         (9,13         71,05         43,3  U.H 

Bei  N<>.  3  und  13  wunlen  die  Silikate  nicht  in  dieser  Weise  gelreimt. 

Zu&amiDeQsetzaag  der  Silikate  im  GaoieD. 


Kiesclsaar« 

11,16 

12,61 

18,97 

17,61 

18,95 

»3,73 

16,55 

U,(l 

Tbon«rxle 

5.95 

3,10 

i,»a 

6 

2,91 

5,(( 

2,58 

5,B 

Eisenoxy^ul 

(9,17 

(8,-8 

32,16 

((,3 

(1.15 

3(.(7 

17,4» 

(0,« 

Maogjiooxfdiii 

0,76 

2,39 

— 

2,:  . 

0.59 

— 

0.79 

0,M 

ViigDeüa 

87,79 

27,« 

I5,!l3 

27,29 

32,19 

(8,89 

28,61 

38,75 

Kalk 

1,5» 

2.05 

0,73 

0,81 

(,22 

0,23 

1,73 

3,« 

Xalron  1 

t,U 

(,29 

* 

0,10 

0,98 

(,(5 

1,66 

0,(1 

Kali       i 

2,25 

, 

-     i 

0,81 

0,31 

0,27 

0,äS 

Nickp|«xyil 

0,90 

0,(( 

— 

i' 

— 

— 

0,311  (C)0,J( 

98,7« 

(00. 

ItO. 

1 

98,86 

(00,62 

99,9( 

M,n 

,. 

(•. 

((. 

IS. 

((. 

ts. 

II. 

Kieselsjiure 

t»,S6 

51,13 

U,53 

i.,.J 

59,70 

57,90 

t(,2t 

14,6« 

Ihonerde 

2,16 

3,93 

3,6( 

a,6( 

3,08 

0.11 

2,16 

2,61 

Eisenoxydul 

11, ii 

5,79 

(6,88 

(3,27 

5,73 

2,77 

21,10 

20,60 

— 

0,35 

— 

0,92 

— 

0,21 

— 

0,31 

Magnesia 

ä6,33 

29,7( 

26,21 

29,35 

29,1« 

37,(0 

27,06 

29,  M 

Kalk 

2,37 

2,28 

2.58 

2,36 

— 

— 

<,5( 

— 

Natron 

* 

2,!ll 

2,5( 

(.09 

(,65l 

(,55 

(.92 

(,S( 

Eali 

? 

0,63 

0,82 

(,05 

0,18i 

0,26 

0,2( 

Nickeloiyd 

~ 

— 

— 

— 

— 

— 

0,20 

— 

98,63 

(00. 

99,17 

(00. 

(00. 

(00. 

99,05 

98,86 

Aus  dcQ  grossen  Schwankungen  der  Uauptbestandibeilc  lässt  sich  schlie»- 
sen ,  dass  die  Mineralien ,  welche  diese  Sililiatge menge  bilden ,  nicht  bei  «Uta 
Metcorsleinen  dieselben  sein  können,  indessen  bemerkt  man  doch  einieJu 
Ucbereinsl  im  muD  gc  n . 


I)  Gewiss  noch  Nickeleucn  eotballend. 

9)  Hier  ist  A  Iriisenveise  als  eiseafrei  ange nomine D  worden,  d4her  ein  Tbeil  derlUgne- 
sia  lu  B  gehbrl. 

3)  Mit  ZiDD-  und  Kopteroiyd. 
>}  Kupter-  UDd  ZiaDoiyd. 


927 

1.  Die  Steine  von  Chantonnay,  Seres,  Utrecht,  Skye,  Borkut,  Kakova  und 
Vfontr^jeau  (No.  4,  2,  7,  9,  4  4,  15,  46)  enthalten  43^46  p.C.  Kieselsäure,  47— 
24  p.  G.  Eisenoxydul,  26 — 29  p.  C.  Magnesia. 

2.  Die  von  Sommer  Counties,  Blansko,  Klein- Wenden  und  Oesel  (No.  4, 5, 
8,  42)  enthalten  46—49  Kieselsäure,  4  4—43  Eisenoxydul,  27—32  Magnesia. 

3.  Die  Steine  von  Lixna  und  Chjitean-Renard  (No.  3  und  6)  gleichen  sich 
im  Gehalt  an  Eisen  und  Magnesia ,  von  denen  jener  ein  Maximum ,  dieser  ein 
Minimum  überhaupt  ist. 

4.  Die  Steine  von  Mezö-Madaras,  Bremervörde  und  Ohaba  (No.  40,  43  und 
4  4)  haben  das  Maximum  an  Säure  (54 — 60  p.  C),  und  an  Magnesia  (30 — 37  p.  C), 
das  Minimum  an  Eisen;  nur  sind  letztere  kalkfrei,  der  erstere  nicht. 

Wir  wollen  weiterhin  sehen,  ob  die  specielle  Berechnung  gleichfalls  auf 
diese  vier  Gruppen  fuhrt. 

Obgleich  die  Behandlung  dieser  Silikate  mit  Chlorwasserstoffsäure  zu  Lei- 
ner scharfen  Trennung  der  Gemengtheile  führt,  bo  giebt  sie  doch  allein  einigen 
Aufsdiluss  über  die  Natur  derselben.  Nach  den  Versuchen  ist  die  Zusammen- 
setzung beider  Theile  folgende : 

A. 


4. 

1.             «. 

5. 

6. 

7. 

8. 

Kieselsäure 

46,67 

13,63       18,92 

18,20 

17,85 

18,33 

16,72 

Thonerde 

— 

—           0,26 

0,15 

— 

0,07 

— 

Eisenoxydul 

H,72 

14,06        6,86 

6,88 

22,42 

11,73 

4,53 

Manganoxydul 

0,42 

—           2,34 

0,25 

— 

— 

0,08 

Magnesia 

17,56 

19,00      20,81 

19,89 

9,73 

19,48 

20,00 

Kalk 

— 

—           0,34 

— 

— 

0,20 

0,89 

Natron  i 
Kali      J 

0,50 
0,23 

0,43.       0,40 

0,48 

0,14 

0,38        0,02 
47,50       49,95 

• 

0,24 
46,09 

— 

0,05 
50,00 

Nickeloxyd 

50,00 

42,22 

50,10 

9. 

10. 

n. 

IS. 

IS. 

16. 

Rieselsäure 

21,25        31,34 

17,06 

20,38 

19,5 

21,46 

Thonerde 

3,23 

1,45 

0,22 

— 

Eisenoxydul 

15,42           — 

10,66 

8,70 

84,4 

16,21 

Manganoxydul 

0,35 

— 

0,34 

0,21 

Magnesia 

17,80        23,90 

17,15 

20,03 

11,2 

18,22 

Kalk 

<, 

,73          1,0» 

0,67 

0,32 

0,7 

— - 

Natron 

2,19 

0,60 

0,04 

— 



Kali 

0,19 

0,24 

0,54 

— 

— 

Nickeloxyd 

_             — 

— 

— 

0,2 



56,20         62,29         47,73         50,57         56,0         56,40 


*. 

1. 

5. 

7. 

V 

(CiCTcliJure     S:.l9 

28.98 

28,72 

30,75 

25,88 

«8,22 

29,» 

Thon^nle          2,95 

3,10 

5,88 

2,79 

5,11 

S,5I 

S,i3 

RIsranvdul      t,7S 

1,72 

t.SI 

1,57 

8,75 

S,T5 

I..X 

MiDeaioKdgl  l),3l 

2.39 

0,10 

0,91 

— 

0,72 

- 

HifiMii         10,83 

8.12 

6,i8 

12,60 

9,16 

9,13 

i!.;i 

K<lk                  l,S3 

2.05 

0,50 

1.22 

0,23 

1,S3 

2.7: 

Nalron               0,*9 

0.86 

t 

0,50 

1,15 

1,52 

«,ii 

Kali                   O.JS 

1,8: 

» 

— 

0,3t 

0,13 

t,a 

Sicteloxyd        0,67 

O.ll 

3,19 

1        - 

— 

0,31 

«,!l 

t8,e9 

52,50 

19,68 

52,77 

50.68 

19,82 

nfl 

9. 

1». 

4«. 

II. 

t». 

1«. 

KitiwblUre         9S,0 

23,09 

29.17 

29,07 

«1,71 

23,2« 

Thonerde            «,*fi 

0,70 

2,16 

2,29 

2,46 

8,6( 

EiBcnoivdiil         S,80 

5,79 

6,22 

1.57 

— 

i.3! 

Manganoiydul       - 

— 

0,.5« 

— 

0,13 

MaKnaia             8,5! 

6,81 

9.09 

9,32 

15.86 

10,8» 

Kalk                      0,6 

1,16 

2,01 

2.01 

0,81 

Natron                   ? 

0,72 

1,9t 

1,05 

1.92 

1,91 

43,  i3         37,71         51, U         (9,13         43,05         H,l(> 

A.  ZeTselzharer  Theil  der  Silikate.  Di&  Basen  sind  Magneiii 
und  Eiscnoxydui ,  gegen  welche  die  Übrige d  fast  verschwinden.  fiereclmH 
oian  den  Sauerstoff  sämmtlicher  Basen,  und  vergleicht  ibn  mit  dem  der  SluK, 
so  erbalt  mau  r 


ft 

i.  Chanlonnay     =   10,48 

:      äi 
:    8,6.5 

f.  Seres               »=  10,89 

T    7,08 

i,  Sommer  Co.    =  10,68 

:     9,82 

5.  Blansko           =     9,77 

:     9,iS 

6.  CbAt.  Renard  =     8,87 

:     9,27 

7.  Utrecht            =   10,31 

:     9,52 

8.  Kl.  Wenden     =     9,27 

;     8,68 

9.  Skve                =  11,03 

:  11,03 

10.  MezO-Had.       =  12,05 

:  16,?7  =   3  :  * 

11.  Borkut             =  10, 9ö 

:     8,86 

12.  Oesel               =  10,38 

:  10,58 

15.  Kakova            =   10,09 

:  10,12 

16.  Montrfijeau      =   10,9.i 

:  11, li 

Mit  Ausnahme  von  No.  10  ist  das 

Verhültniss  nahe  =1:1 

Hieraus,  m 

Mie  aus  der  mineialogrschen  Beschaffenheit  einzelner  Körner, 

or  allem  der 

Analoi^ie  mit  eisen  reicheren  Massen  folgt 

dass  A  wesentlich 

aus  Olivio 

besteht. 

nO 


1)  Mit  Zinn-  und  Kupfcroiyd. 


929 

Der  Sauerstoff  der  Basen  ist  fast  immer  etwas  grösser  als  er  sein  sollte, 
i^as  in  zwei  Umständen  liegen  muss ;  nämlich  4 )  war  wobl  immer  noch  etwas 
Nickeleisen  in  diesem  Theil  enthalten,  dessen  Bestandtheile  hier  als  Basen  ge- 
nommen sind,  so  dass  sich  die  unverhältnissmässige  Eisenmenge,  z.  B.  bei 
No.  6,  hieraus  leicht  erklären  lässt;  2)  ist  durch  die  Säure  auch  eine  gewisse 
Menge  von  B  zersetzt,  deren  Basen  (wie  dieThonerde,  der  Kalk  und  die  Alkalien 
in  A  beweisen)  nun  gleichfalls  hier  auftreten,  während  die  analytische  Methode 
überdies  zur  Folge  hat,  dass  immer  etwas  Kieselsäure  von  A  bei  B  bleibt. 

Die  zersetzbaren  Silikate  des  Steins  von  MezO-Madaras  stehen  ganz  für 
sich.  Sie  sind  eisen  frei;  das  Sauerstoffverhältniss  3  :  4  würde  eine  Verbin- 
dung 

A»Si» 

andeuten,  vielleicht  ein  Gemenge,  wortiber  bis  jetzt  nichts  festzustellen  ist. 

B.  Unzersetzbarer  Theil  der  Silikate.  Die  Schwierigkeit,  seine 
Natur  zu  bestimmen,  ist  um  vieles  grösser.  Dass  er  nicht  eine  einzige  Verbin- 
duog  sein  kOnne,  folgt  ebensowohl  aus  der  mineralogischen  Beschaffenheit  vie- 
ler Meteorsteine  als  auch  aus  seiner  Zusammensetzung.  Der  wohl  nie  fehlende 
Gehalt  an  beiden  Alkalien,  welcher  bis  über  5  p.  C.  dieses  Theils  beträgt,  deutet 
auf  einen  fei  d  spat  hartigen  Gemengtheil,  dem  auch  die  Thonerde,  wenn  auch 
vielleicht  nicht  ganz,  angehört,  deren  Quantität  zwischen  4—10  p.C.  schwankt. 
Andererseits  sind  Eisenoxydul,  Magnesia  und  Kalk  vorhanden,  so  dass  die  Ge- 
genwart eines  Minerals  aus  der  Augitgruppe  sehr  wahrscheinlich  ist. 

Bekanntlich  sind  viele  terrestrische  Gesteine  Gemenge  aus  Feldspath-  und 
Augitsubstanz.  Mit  keinen  haben  die  Meteorsteine  indessen,  abgesehen  von 
ihrem  Meteoreisengehalt,  grössere  Analogie,  als  mit  den  sogenannten  dole ri- 
tischen Laven,  in  denen  ja  selbst  Olivin  vorkommt,  und  Magnet-  und  Ti- 
taneisen gleichsam  die  Stelle  des  Nickel-  und  Schwefeleisens  der  Meteormassen 
einnimmt. 

Berechnet  man  zuvörderst  den  Sauerstoff  der  Bestandtheile  von  B,  so  hat 
man : 

Si 

M 

fe  (Hin) 

JSlig 

Na,  (K) 

Si 

Ä\ 

te  (An] 

Mg 

Ca 

Na,  (fc) 

Oder  es  ist  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure : 

Rammelfberg^s  Mineralcbemie.  oo 


1. 

3. 

(. 

5. 

6. 

7. 

14,27 

15,04 

14,91 

15,96 

13,44 

14,65 

4,38 

1,45 

2,74 

1,30 

2,38 

1,17 

4,42 

1,59 

1,09 

1,08 

1,94 

1,43 

4,09 

3,37 

2,59 

5,04 

3,66 

3,65 

0,43 

0,60 

0,14 

0,35 

0,07 

0,43 

0,47 

0,54 

? 

0,13 

0,35 

0,41 

8. 

9. 

40. 

44. 

4  2. 

45. 

15,29 

12,98 

11,99 

45,30 

15,09 

41,28 

2,44 

1,15 

0,33 

4,01 

4,07 

1,15 

1,42 

1,29 

1,28 

1,38 

4,14 



5,10 

3,44 

2,32 

3,64 

3,73 

6,34 

0,79 

0,18 

0,33 

0,57 

0,58 

0,23 

0,19 

? 

0,26 

0,59 

0,36 

0,53 

<.  -7,49 

;  4»,»7  -  ( 

1  :  9,0      6.  -  8,10 

i.  •>  7,U 

:  45,0t 

9,0      8.  -  9,9t 

«.  -  ^W  : 

:  4t,94 

9,3    45.  -  8,95 

5.  -  7,90  : 

45,96 

9,0 

7.  -  7,09  : 

4t,65 

9,0 

9.  -6,14  : 

:  49,9« 

9,4    40.  -  t,«4 

44.  -  7,49  : 

:  45,30 

»,4 

49.  -  6,88  : 

:  45,09 

9,9 

46.  -  6,9t 

:  49,05 

4,8 

la  nenn  FHllea  unter  dnixdin  nShert  aieh  cbs  Gum 

bt  es  niiD  ein  Gemeng«  tod  TOrbemchend  Amgil  i 
kion  deradbe  sich  gleiebtalls  von  einem  Bisilikat  nur 
kann  daher,  wenn  man  von  dem  noch  xweifelhaften  And 
nor  swiscben  (HigoUas  and  Ubrador  sebwanken*).  L 
Wahradwinlichkeit,  Ibeils  wegen  seiner  grasaeran  Ywl 
den  Ihnliehen  Gesteinen  (Dolerit,  Basalt,  LsTen) ,  tbeils 
haften  Gdialts  anderer  Meteorsteine  an  dem  noch  basiscl 

Berechnet  man  daher,  von  der  Thonerde  aosgdiei 
Labradors,  so  bleibt  als  Beat  ein  Silikat  von  Eiaenozyd 
Kalk,  welches  im  Allgemeinen  ein  Bisilikat,  d.  h.  A.agi 
an  SBore,  welcher  sieb  dadurch  e^giebt,  gebtfrt  wahn 
an,  wenn  man  aidit,  dasa  es  in  diesem  hlufig  an  jener  A 

Derartige  Berechnungen  habe  ich  frtther  sobai  m 
apielsweiae  mOgen  sie  hier  fOr  emigs  Heleorsteino  PlaU  i 


Kieselsaure 

Thonerde 

Kalk 

Katron 

Kali 

Gbantonnay.    (1.) 
Sauenloff. 

9,95           1,18                   Eisenoxydnl 
1,01           »,tB                   Hanganoxyd' 

40,01 
Labrador                                    =  Au 

Albil        i  =  '  ■  » 
Oligoklas    -  1  :  H 
(Andeiia     -  )  :  1) 
Labrador    -  1  :  l( 
Anortbit     -  1  :  t 

^iMbttist 


isisbarg  über  die  Bestandtheile  der  lletaorstel 
d«m  Saureübencbuss  nach  Barecbnuag  des  L*bi 
ade  geruDden,  dieiodesieD,  maiaen  spateren  Hot« 
Bi Silikaten  besteht. 


931 


SaaerstofifVerhalloiss 

ft  :  Xl  :  Si  ft   :    Si 

»4:3:6  »  4    :  2,4S 

Die  Silikate  des  Meieorsteins  von  Gbantonoay  bestehen  dann  aus : 

Olivin  6^;%% 

Augit  38,01 

Labrador  40,04 


99,44 


KieselsMure 
Thonerde 
Kalk 
iKatron 


5,04 
2,79 
4,05 
0,50 

9,35 


Biansko. 
Sauerstoff. 

<.» 
0,8 

0,4  8 


(5.) 

Kieselsäure 

Eisenoxydul 

Manganoxydul 

Magnesia 

Kalk 


Rest: 

25,74 
4,571 
0,34/ 

42,60 
0,72 


Sauerstoff. 
48,86 

4,08 

5,04 
0,06 


43,97 
SauerstoflfVerhäl  tniss . 


4 


Dieser  M.  wttrde  demnach  enthalten : 

Nickeleisen 

Schwefeleisen 

Chromeisenstein 

Olivin 

Augit 

Labrador 


2,46. 


20,43 

2,97 

0,63 

35,48 

33,89 

7,20 

400. 


Selbst  wenn  die  Existenz  des  Labradors  sicher  erwiesen  wSre,  würde  die 
Rechnung  seine  Menge,  so  wie  die  der  übrigen  Silikate,  niemals  genau  ergeben. 
Die  Bestimmung  der  Thonerde  und  der  Alkalien,  worauf  die  Rechnung  basirt, 
ist  selten  genau  genug;  ein  Theil  dieser  Basen  befindet  sich  auch  in  A^  weil  der 
Labrador  von  Säuren  merklich  zersetzt  wird.  Auch  f^Ut  der  supponirte  Labra- 
dor der  Meteorsteine  ungleich  zusammengesetzt  aus,  weil  bisweilen  der  Sauer- 
stoff der  Alkalien  schon  für  sich  gleich  %  von  dem  der  Thonerde,  ja  oft  noch 
grösser  ist,  und  doch  Kalk  einen  nie  fehlenden  Bestandtheil  ausmacht. 

So  z.  B.  würde  der  Labrador  des  Steins  von  Chan tonnay  40  p.  C.  Kalk, 
4,9  Natron,  2,5  Kali  enthalten.  Der  des  Steins  von  Biansko  hingegen  9,3 
Kalk,  5,3  Natron,  kein  Kali. 

Beide  stimmen  also  mit  terrestrischem  Labrador  ziemlich  gut  überein. 

Dagegen  ist  in  dem  Stein  von  Utrecht  (Tbl.  B)  der  Sauerstoff  der  Alka- 
lien selbst  schon  Va  von  dem  der  Thonerde.  Der  Labrador  wSre  also  kalkfrei, 
oder  der  Augit  thonerdehaltig. 

Bei  einer  so  unsicheren  Grundlage  würde  es  unpassend  sein,  Detailberech- 
nungen im  Sinne  der  Hypothese  weiter  auszuführen. 

59* 


932 

Wenn  die  unzerscttbareti  Silikale  in  No.  6,  8  und  IS  reicher  an  Basen  sind, 
so  könnte  dies  auf  einem  RUckhalL  an  Olivin  beruhen. 

Ganz  Tür  sieb  sUhl  alier  der  Slein  von  MeiO-Madaras  (No.  10),  der 
schon  durch  die  abweichende  Mischung  von  A  sich  auszeichnete.  Der  Theil  B 
ist  reicher  an  Süure,  ärmer  an  Thonerde  als  irgend  einer;  der  Eisen-  und 
Hagnesiagebalt  sind  faal  gleich,  wahrend  letzterer  sonst  immer  Uber\viegt.  Der 
Saucrstotr  der  Basen  und  der  Süure  verhüll  sich  =  1  :  3,6,  was  durch 

(h»,Si)Si* 

ausgedruckt  wird. 

Noch  saurereicher  ist  der  Stein  von  Bremervörde  (No.  13),  dessen  Sili- 
knte  dieselben  Beslandlheile  in  nahe  denselben  Verhllltnissen  enthalten*).  Be- 
rechnet man  den  SauerstoÜT  der  gesammten  Silikate  (die  bei  No.  13  nicht  dorcb 
SJure  gelrennt  nurden],  so  erhült  man  : 

Mczth-Modaras.  BreniervOnle. 

Kieselsäure  2K,2(>  30,!t9 

Thonerde  1,83  l,4i 

Eisen- (Mangan-)  oxjdul  1,36  1,87 

'  Magnesia  11,88  f  t,78 

Kalk  0,64  — 

Natron  (Kali)  0,85  0,48 

Der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  SUure  ist  hiernach 
in  M.M.    =   (6,rj6  :  *8,»6  =  1  :  1,71 
inB.         =   14,97  :  ^0,99  =  1  :  ä,07 
Man  muss  sich  billig  jedes  tVtheiis  Über  die  Natur   der  Gcmenglhcile   dieser 
Steine  enthalten. 

Um  zur  Kenntniss  der  letzteren  zu  gelangen,  wird  bei  ktlDliigen  Analysen 
die  soi^fältige  Bestimmung  der  Zustande  des  Eisens,  des  metalliscbeD  und  der 
beiden  Oxydationsstufen,  so  nie  der  Alkalieo  besonders  tu  beachten  sein. 

Meteorstein  von  Mainz.  Dieser  Stein  wurde  im  kalkigen  Erdhoden 
gefunden,  und  war  mit  Eisenoxydbydrat  bekleidet.  Er  hat  ein  sp.  G-  =  3,44 
(3,86),  zeigt  sich  auch  im  Innern  theihveise  verwittert,  und  enthalt  magneü- 
scbes  Nickeleisen  in  einer  Grundmasse,  die  theits  braun,  theils  grünlichgelb 
geerbt  ist.  Hit  Chlorwasserstoffs!! ure  entwickelt  er  etwas  Wasserstoff  und 
Schwefelwasserstoff,  vv9hr<;nd  ein  Theil  der  Silikate  gelatinirt  und  eine  gelb- 
liche Auflösung  bildet. 

Er  ist  von  Seelbeim  analysirt  worden. 

Eisen  (Nickel)     3,93         Oder:  Nickeleisen        0,33     , 
Schwefel  2,06  Schwefeleisen    5,66  (Fe)*) 

Phosphorsaure    0,60  Cbromeisen        0,67  (feCr) 

Kieselsaure        36,70  Silikate  91  ,S8 

Thonerde  1 3,49  Wasser  4,S4 

Eisenoxydul      24,89  400,05 


933 


Nickelozyd 

2,08 

Magnesia 

46,42 

Kali 

<,21 

Chromoxyd 

0,46 

Wasser 

1,54 

100,05 

Das  Yerhältniss  der  Theile  A  :  B  ist  nahe  s  57  :  43,  also  fast  genau  wie 

in  dem  Stein  von  Skye. 

Die  Silikate  (einschliesslich  des  Phosphats)  enthalten : 

Kieselsäure  39,95 

Thonerde  4  4,68 
Eisenoxyd  ? 

Eisenoxydul  23,60 
Nickeloxyd  2,26 

Magnesia  17,54 
Kali  1,32 

Phosphorsäure        0,65 

100. 

Hiemach  unterscheidet  sich  dieser  M.  von  allen  übrigen  durch  die  grosse 

Menge  Thonerde. 

A.  B. 


Phosphorsäure 

0,65 

Kieselsäure 

17,25 

22,96 

Thonerde 

— 

14,77 

Eisenoxydul 

49,81 

3,94 

Nickeloxyd 

2,28 

— 

Magnesia 

17,66 

— 

Kali 

— 

1,33 

57,65  43,00 

A  ist  unzweifelhaft  Oliv  in;    über  die  Natur  von  B  hingegen  ist  nicht  zu 
entscheiden. 

Berzelius. 

BlaDSko:   K.  Vet.  Ac.  H.  4884.    Pogg.  Ann.  XXXUT,  8.    —    Chantonnay: 
Bbendas.  —  Seres  :  K.  Vet.  Ac.  H.  4828.    Pogg.  Ann.  XVI,  641. 

Baumhauer. 

Sommer  Gounties;  Utrecht:    De  ortu  lapidam  meteor.  annexis  analysibus. 
Dissertatio.  Trajecii  ad  Rhenum.  4844.    Pogg.  Ann.  LXVI,  465. 

Bukeisen. 

Ohabas  Börnes SiUber.  d.  Wien.  Akad.  XXXI.  (4868).    Pogg.  Ann.  XCV,  884. 

Ditten. 

Skye:  Journ.  f.  pr.  Chemie  IXIV,  434. 

Dufr6noy. 

ChAteaa-Renard:  Compt.rend.XlI, 4490. 4280.  XIII,47.88.  Pogg. Aon. Uli, 44 f. 

Göbel. 

Oesel:  Archiv  f.  Naiurk.  Liv-,  Bsth-u.  Kurlands.  Bd.I.     Pogg.  Ann.  XCIX,  641. 
Ann.  d.  Cham.  n.  Ph.  XCVIU,  887. 


^'t.t^  nh. 


MU,3.I 


ki%Ur  IfC  4r rOne,  rfMkradk.  ff«. 

<ri«t«     Mk,  AML  M47' 

Cb4rfc<»tV;  Vkntiutf  BosAbuL  1787,  I.Oklftber. 

Ot«ie  «.  %KhM^%htT%i  Oak,  Jlas.  XXXI.  MC. 

Cfa^riorivilU  beri  Orieans,  FncJLreidh.   1810,  iS.Xcnnenibcr. 
V««i|««iift:  Otib.  Am,  4«,  U, 

K,ich%i^di,  luiern.  178$,  f9.Fcbniar. 

KUprotfa:  B^r.  VI,  SM.   Gilb.  Ass.  ZUI,  339. 

Kn«iftb«im,  V\%»%%.  1492,  7.  NoTember.    Aehester  der  aafbevnhiten  V^ 

B*ribolds  Gilb.  Aso.  XIJI,  2S»S.  311.  XTID,  IM.  —  Foarcror:  Ebesdat.  IVIH 
31».  f.X,  il».  —  Alge:  Ebeodaf.  XVUI,  814.  —  Vanquelia:  Ebead.  Xmi, SU- 


.  «III. 


I|  Üen^«ü#«  Steio  wurde  mit  äbolicheo  Resultateo  voo  Cbancel  vnd  Moitesfi«' 
hi.  bie  berechnen  4  »,04  Nickeleisen,  a,67  Cbromeiflen,  4,71  Scbweieleiaan,  4M* 
d  37,61  Dozerf  etzbare  SUikale.  Compi.  rend.  XLTO.  XLVm.  Po«.  Ann.  CVIl,  4'^' 


935 

Epinal  (La  Baffe),  Dpi.  des  Voeges,  Frankreich.  4892,  13.September. 
Ytaf  nelin:  Gilb.  Aan.  LXXV,  t58. 

Erxieben  bei  Magdeburg.  4818,  45.  April. 

Baeholz:  Schwgg.  J.  VII,  US.  —  Kltproth:  Beitr.  VI,  80t.  —  Stromeyer: 
Gilb.  Ann.  XUI,  4  05. 

F  e  r  r  a  r  a  (Renazzo)  im  Kirchenstaat.  4  884 ,45.  Januar. 

Laugier:  Ann.  Chlm.  Phys.  XXXIV, 4 39.    Schwgg.  J.  XUX,  403. 

Gera  (Politz  oder  KOstritz),  im  Reussischen ;  Thüringen.  4849,  43. Oktober. 
Stromeyer:  Schwgg.  J.  XXVI,  t5f.    Gilb.  Ann.  LXIII,  451. 

Lissa,  Bunzlauer  Kreis,  Böhmen.  4808,  S.September. 

Klaproth:  Beitr.  V,  246. 

Mauerkirchen  in  Oberösterreich.  4768,  80. November. 

Imhof:  Gilb.  Ann.  XV,  846.  XVIU,  828. 

Maryland  (Nanjemoy) ;  Verein.  Staaten.  4885,  40. Februar. 
Chilton:  Am.  J.  of  Sc.  X,  484. 

Petersburg,   Lincoln  Co.,   Tenessee.    4855,  5.  August.    Von  Smith  als 
Ganses  untersucht. 

Smith:  Am.  J.  of  Sc.  IVSer.  XXIV,  484.   Pogg.  Ann.  CIU,  484. 

Richmond,  Chesterfield  Co.,  Virginien.  4888,  4.  Juni. 

Shepard:  Am.  J.  of  Sc.  XV,  495.  XVI,  494.    Pogg.  Ann.  XVU,  880. 

Sa  16s  (Villef rauche),  Dpt.  du  Rh6ne,  Frankreich.  4798,  8.  (48.)  Man. 
Vauquelin:  Gilb.  Ann.  XVI,  75.  XVIII,  279. 

Sie  na,  Toscana.  4794,  4  6.  Juni. 

Howard:  Gilb.  Ann.  XUI,  842.  —  Klaproth:  Beitr.  VI,  290. 

Timochin,  Gouv.  Smolensk,  Russland.  4807,  43.Mttrz. 
Scherer:  Gilb.  Ann.  XXIX,  248.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  254. 

Tipperary  in  Irland.  4840,  August. 

Higgins:  Gilb.  Ann.  LXill,  28. 

Weston,  Connecticut,  Yer.  Staaten.  4807,  44.December. 

V^arden:  Gilb.  Ann.  XLH,  240.  LIII,  886. 

Zaborzyca  (Saborycz)  in  Volhynien,  Russland.  4818,  40. April. 
Laugier:  Ann.  du  Mos.  VI.    Schwgg.  J.  XLIII,  26. 

B.    Meteorsteine  ohne  Meteoreisen. 

Diese  viel  weniger  zahlreiche  Abtheilung  ist  durch  eine  mehr  körnige  Tex- 
tur der  Masse  ausgezeichnet,  weiche  neben  einzelnen  Schwefeleisenpartikeln 
wesentlich  zwei  l^ineralien,  ein  weisses  und  ein  dunkelgrünes,  unterscheiden 
lasst.  In  dieser  Hinsicht  stimmen  die  am  besten  gekannten  Steine,  von  Stan- 
nem,  Juvenas  und  Jonzac,  so  vollkommen  Hberein,  dass  schon  ihr  Ansehen 
eine  gleiche  mineralogische  und  chemische  Natur  vermuthen  lässt. 

Betrachtet  man  die  Zusammensetzung  im  Ganzen,  so  fidlt  der  ansehnliche 
Gehalt  an  Thonerde  und  Kalk  sogleich  in  die  Augen,  wtthrend  die  Magnesia 
»ehr  zurücktritt  (s.  jedoch  den  Stein  von  Lontalax). 


I.  StftBDsrB  in  ülfann.    H.  Hai  «808.   8p,  G.  ' 
3,04— 3,17  Rnmler.    TooMoier,  KUprakh, 
und  von  mir  anUnncht. 
Tonj« 


UUran  Analirtikiini  eriiieluii : 

Hoaar. 

klipi 

18,1 

Tkoiacde                    7,tS 

l»,l 

EiMunrdul             n.oo 

M.1 

■Unglniuyd                0,75 

nicht  t 

lagDou                     2,90 

<,l 

Kalk                          <i,(: 

•>< 

Chrom,  Scb»ebll      Dicht 
Alkali«!              ;  beuimmt 

de* 

«6,» 

löv 

Holger's  AnalyM  kann,  wieBerifllias  tchon  Im 
offenbar  nnricbtigeD  Resultats,  hier  noch  weDiger  als 
komnan,  von  deoea  Klaproth'a  nur  im  Eisen-  nnd  M 
Noch  meiner  Untersuchung  serflült  dieser  M .  dnreh  ( 
Ä.  Zeraetibare    Silikate    34,98 
B.  CnseiMUbare     „        66,08 
Die  Zusammenaetiang  beider  nach  der  Analyse,  und 
des  Garnen  ist : 


A. 

M. 

Eiataluim 

I6,<6 

3!,U 

Thooerde 

10,93 

l,!S 

Eisenoiyd 

1,08 

— 

Eisenoxydul 

— 

19,3« 

Uaoganoxydul 

— 

0,81 

Magnesia 

0,39 

6,(8 

Kalk 

5,9» 

5,33 

Natron 

o,to 

0,88 

Kali 

0,17 

0,06 

Chromeisenstein 

— 

0,Si 

35,01 

66,69 

ttoffgehalle  sind 

n 

Ä. 

1. 

Si 

8,39 

16,69 

il 

5,(0 

0,80 

fe 

0,30 



Je  (Sn) 

_ 

1,47 

?8 

0,16 

8,59 

Ca 

1,70 

1,5« 

NalK) 

0,13 

0,06 

n 


Silikat  A.  Da  der  Sauerstoff  der  Moooxyde,  dei 
oxyds)  und  der  Saure  s  1,9»  :  5,i  :  8,39  =  0,96  :  2,7 
unbedingt  das  Verhaltniss  t  :  3  :  4  dafür  annehmen.    D 


987 

iB6*6eUiu^(  dea  A.narthtts.  Da  nun.  der  Stein  voa  Stannem  dem  vociJav^Aas 
darclieii6  itthnlich  iaXy  und  der  in  diesem  verkommende  eingliedrige  Feldspatb 
nach  meiner  Unlersucbung  Anorihit  isl,  so  halte  ieh  denscdben  auch  fttr  den 
Geiwengthetl  il  des  Steins  von. Siannem. 

Silikat  B.  Der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Sinre  ist  »  9,14  :  16^69 
:a  4  :  4,77  8  4,13  :  8,  also  nahe  >■  4  :  i.  Man  darf  daher  mit  Rücksicht  auf 
den  tthnliohen  Meteorstein  von  Juvenas,  der  krystallisirten  Augit  enthalt,  auch 
hier  den  Theil  B  fllr  Augit  halten,  und  es  hat  dieser  Theil  noch  naher  die  Zu- 
sammensetzung von  Bisilikaten,  wenn  der  kleine  Ueberschuss  an  Basis,  wie  die 
Thonerde  andeutet^  einem  Rttckhalt  von  Anorthit  zugehört. 

Geht  man  bei  der  Berechnung  der  Gemengtheile  von  der  Gesammtmischang 
aus,  betrachtet  das  Eisenoxyd  als  aus  Oxydoxydul  entstanden,  und  nimmt  die 
Thonerde  und  die  Alkalien  als  dem  Anorthit  angehorig  an,  so  erhalt  man : 

A.  B. 

Anorthit.  Sauerstoff.  Augit.  Sauerstoff. 

Kieselsäure  4 5,.49s43,5SI  tt,57      Kieselsaure       33,4 4  »50,82  ae.s? 

Thonerde     42,65    36,24  i6,9i       Eisenoxydul      49,32     29,65  6,5s) 

Kalk  6,23     47,80  5,08|  Manganoxydul    0,81       4,24  o,28(,. ,. 

Natron  0,62       4,77  o,45^  6,64      Magnesia  6,87     40,55  4.1«/' 

Kali  0,23       0,67  o,nj  Kalk  5,04      7,74  t.stj 

34,92  100.  65,45  400. 

In  B  ist  der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  fast  genau  ■■  4  :  2. 

Dieses  Resultat  stimmt  mithin  nahe  mit  dem  aus  A  und  B  berechneten 

Uberein,  und  der  M.  von  Stannem  besteht  demnach  aus 

Augit  65,45 

Anorthit  34,92 

Magneteisen  0,98 

Chromeisen  0,54 

404,59 

Der  Augit  würde  »  %Si  4-  2CaSi  4-  3(^eSi  sein. 

Holger:  Baumgarto.  Ztschrft.  II,  S98.  —  Klaproth:  Beitr.  V,  t57.  —  Moser: 
Gilb.  Ann.  XXIX,  8t4.  —  Rammeisberg:  Pogg.  Ann.  LXXXIII,  594.  »  Vauque- 
lin:  Gilb.  Ann.  XXXIII,  102. 

2.  Juvenas,   Dpi.  Ard^che  in  Frankreich.   43.  Juni  4824.  Sp. G.  »3,44 
Rumier. 

An  diesem  Meteorstein  wurden  die  Gemengtheile  von  G.  Rose  zuerst  mi- 
neralogisch in  so  weit  erkannt,  als  der  grUnlichbraune  Augit  war,  zuweilen 
deutlich  krystallisirt  in  der  gewöhnlichen  Form,  die  er  in  Basalten  und  Laven 
zeigt,  wahrend  der  weisse  sich  als  ein  eingliedriger  Feldspath  ergab,  mit  den 
gewöhnlichen  einspringenden  Winkeln  in  Folge  einer  Zwillingsbildung. 

6.  Rose  war  geneigt,  ihn  für  Labrador  oder  Anorthit  zu  halten,  und 
entschied  sich  für  den  ersteren  auf  Grund  der  (irrigen)  Behauptung  Laugier^s, 
der  Stein  werde  von  Säuren  nur  schwierig  angegrifTen.    Er  selbst  fand  in  ihm 


96,f 


M.4 


Laagier  g>b  23,5  Eisenoxyd  aod  C,5  Hangutoxyd  an  und  luUe  ",S 
p,  C,  VeduM.  WeoQ  nun  beide  Metalle  als  Oxydule,  d^o  Scbwefd  als  Solford, 
und  I  p.  C.  Cbrom  als  Oxyd,  mit  Eiseaoxydul  vtrbuDden,  berechnet,  so  su^ 
der  Teriust  atiT  10,6  p.C.  Beide  Analysen  geilen  daher  kein  Bild  tod  der  Zu- 
sammcDBetzuiig  dieses  Meleorsteins. 

Ich  erhielt  durch  Behandlung  mit  Chlorwasserslofii&aare 

A.  Zersefzbares  Silikat  und  Schwefeleisen  36,77 

63,S3 


f»»t 

B.  L'aierseub. 

••r 

A. 

B. 

C. 

Titansaure 



0,(0 

0,10 

•».« 

Phcwpfaarsatire 

0,28 

0,28 

Kieselsaure 

45,*l 

32,92 

(8,33 

Thonerde 

<2,40 

0,15 

(2,55 

Eisenoivd 

1,81 



t,2l 

EisenosvduMj 

— 

19,(8 

19.i8 

Magnesia 

0,<3 

6,31 

6.14 

Kalk 

6,6i 

3,59 

10,23 

Natron 

(1,37 

0,2« 

0,63*] 

t]  DQrcb  AdditjoD  von  A  and  fi. 

9)  SparCQ  von  UaagBn  enthaltend. 

%)  GeiMU  übereiQflimmCQd  mil  G.  Ros< 


939 


Kali 

0,49 

_ 

0,4i 

Schwefel 

0,09 
0,46 

^^^^ 

J:rd».« 

Ghromoxyd 

— 

0,9S 

0,43r>'* 

Eisenoxydul 

— 

0,43 
64,46 

36,84 

400,97 

Nun  sind  die  Sauerstoffgebalte : 

A. 

B. 

Si 

8,00 

47,09 

M 

5,79 

0,07 

* 

0,36 

— 

^e 

— 

4,3S 

«g 

0,05 

i,6i 

Ca 

4,90 

4,03 

]»a 

0,09 

0,06 

t 

0,02 

— 

Silikat  il.  Der  Sauerstoff  des  Kalks  (Kg,  I^a,  iL),  der  Thonerde  (f^e)  und 
der  saure  verhalten  sich  ss  2,06  :  6,15  :  8,00  s  1,03  :  3,07  :  4,  d.h.  as  1  : 
3:4.     Dies  ist  mithin  Anorthit,  wie  beim  M.  von  Stannem. 

Silikat  B.  Der  Sauerstoff  sUmmtlicher  Basen  und  der  Saure,  stehen  in  dem 
yerhaltnis8=s8,00  :  17,09  =  4  :  2,13,  d.h.  nahe  »1:2.  Dieser  Gemengtbeil 
besteht  daher  nur  aus  dem  mineralogisch  von  6.  Rose  nachgewiesenen  Augit. 

Phosphorsaure  und  Titansaure  treten  hier  als  Bestandtheile  von 
M.  zum  erstenmal  auf.  Jene  ist  vielleicht  als  Apatit,  diese  in  der  Form  von 
Titanit  vorhanden. 

Geht  man  auch  hier  von  der  Gesammtmischung  aus,  und  berechnet  aus 
der  Thonerde  und  den  Alkalien  den  Anorthit,  aus  der  Titansaüre  Titanit,  aus 
der  Phosphorsaure  Apatit,  so  erhalt  man : 

B. 

Augit. 

Kieselsaure  33,12a52,86 
Eisenoxydul  1 9,48  31 ,09 
Magnesia        6,44     10,29 


Anorthit. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure  15,03=43,49 

SS,64 

Thonerde    12,55    36,31 

46,95 

Kalk              6,23     18,03 

5,45 

Natron          0,68      1,82 

0,46  *  5,67 

Kali               0,12      0,35 

0,06 

Kalk 


3,64       5,76 


62,65  100. 


34,56  100. 
In  B  ist  der  Sauerstoff  von  ft  :  5i  =«  1  :  2,16. 
Der  M.  von  Juvenas  besteht  daher  aus : 


Augit 

Anorthit 

Apatit 

Titanit 

Ghromeisen 

Magneteisen 

Hagnetkies 


62,65 
34,56 
0,60 
0,25 
1,35 
1,17 
0,25 

400,83 


i 


rerhsltnisa  des  Aa^U  uod  Anortliks  Ist  §m 


LiagUr;  AttB-Chitn.  Ptp«*.  XIX.  Mt.  Gilb.  Ann.  LXXI,  IM.  Scbwgg.  I.  XXXV. 
tl(,  —  lammeUborit:  eogg.  Ann.  LXXIII,  SflS.  —  G.  It«(e;  Pok.  Ann.  IT,  1  Tl. 
—    Vaniinelini  «Ib.  Ann.  LXXI,  tot.  — 

3.  Jonzac  bei  BarbeiieuK,  Dpt.  do  la  Basse  Chsreote,  Frankreich.   13. Juni 
<819.    Ein  Jon  vorigen  sehr  ähnlicher  SU-in.  Sp.G.  =  3,08  Bumler. 
Von  (lieseio  Steia  laistirt  nur  eine  AoAtyso  Laugier's,  waoach  er  enthalt: 
KiespJsJluro  tO,A 


Tboiiorde 

0,0 

Eis*noxydul 

2»,3 

Hani^nnfydul 

i,S 

Magnesia  ' 

<,« 

SiJk 

7,6 

Schv>cl«l 

4,5 

Eiwii 

4,6 

Chroinoxyd 

4.5 

Eisanojydul 

O.S 

|2,3 

Unverkennbar  ist  die  Aehnlichkeit  in  der  Gesammtmigchung  mit  den  vorher- 
gehenden, so  dass  man  wohl  auf  dieselben  Gemenglheile  schliessen  darf. 
Ltuglen  Ann.  Chlm.  Pbys.  XIII,  tt<.    Schwgg.  J.  XXIX.  SOS. 
Üio  Konntniss  von  den  Übrigen  Steinen  dieser  Abiheilung  ist  sehr  unvoll- 
kommen. 

i.  LontaUx,  Gouv.  Wiboi^  in  Finland.   U.December  18f3.    Sp.  G.  b 
3,07  Bumler. 

Schon  Nordenskitfld  anlerscbied  darin  grUne  KOraer,  welche  sich  v.  d. 
L.  wie  Olivin  verhielten,  ein  weisses  halbdurchsicbtiges  blättriges  Hinenl, 
schwarze  magnetische  Theilchan,  welche  Berielius  als  ICagneleisen  eriannte, 
und  eine  graue  serreibliohe  Grundmasse. 

fierzelius  entfernte  das  Hsgneteisen  möglichst,  und  zerlegte  den  Best 
durch  Sauren  (Königswasser)  in 

Zersetzbare  Silikate  A.  93,55 
Uniersettb.      „      B.    e,iS 


A  bestand  aus : 


Br  Theil  ist  daher  in  der  That  ein  Olivin,  welcher  I  At.  Eisenoxydnl ge- 


941 

gen  8  At.  Magnesia  enthält.    Spuren  von  Zinn,  Kupfer  und  Alkalien  wurden 

ausserdem  bemerkt. 

Der  Theil  B  ist  von  Berzelius  leider  nicht  analysirt  worden.    Er  giebt 

nur  an,  derselbe  sei  ein  Silikat  von  Thonerde,  Eisen*  und  Manganoxydul,  Kalk 

und  Magnesia,  wie  es  in  den  Steinen  von  Blansko  u.  s.  w.  enthalten  ist.    Es 

enthielt  eine  kleine  Menge  Chromeisenstein. 

Berzelius:  K.  Vet.  Ac.  H.  f.  4  884.    Pogg.  Ann.  XXXUI»  80.  —   N.  Nordens- 
ki öld :  Bidrag  tili  Dttrmare  kanoedom  af  Finlandi  mineralier.  I,  99. 

5.  Bishopville,  Südcarolina.   März  4843. 

Ein  sehr  eigenthttmlicher  Stein,  der  grösstentheils  aus  einem  weissen,  z.Th. 
krystallisirten  (anscheinend  zwei-  und  eingliedrigen)  Mineral  besteht,  dessen 
sp.  G.  SB  3,146  Shepard;  3,039  S.  v.  Waltersbausen  ist.  Es  schmilzt  v. 
d.  L.  zu  einem  weissen  Email.  Ausserdem  findet  sich  etwas  Magnetkies  und 
Eisenoxyd  fein  eingesprengt. 

Die  Zusammensetzung  fanden : 


a. 

b. 

Shepard. 

S.  v.  Waltershausen. 

Sauerstoff. 

Sauerstoff. 

Kieselsaure 

70,71 

86,74 

67,14 

84,86 

Thonerde 

— 

1,48 

0,68 

Eisenoxyd 

— 

1,70 

Magnesia 

28,25 

41,80 

27,11 

40,84 

Kalk 

— 

1,82 

0,8S 

Natron 

1,39 

0,85 

— 

Wasser 

— 

0,67 

100,05  99,92 

Der  Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  ist  in 

a.  =  11,65  :  36,71  =»  1  :  3,1 

b.  »  12,05  :  34,86  »  1  :  2,9 

im  Mittel  also  a  1  :  3,    so  dass  dieses  Mineral  ein  Magnesia  -  Trisilikat 
wäre.    (Vgl.  S.  503). 

S.  V.  Waltershausen  glaubt,  dass  etwa  5  p.  C.  Labrador  beigemengt 
seien,  obwohl  er  das  für  diesen  charakteristische  Natron  nicht  gefunden  hat. 

Schon  vor  mehr  als  dreissig  Jahren  beschrieb  Siromeyer  ein  dem  Olivin 

unliebes  aber  vielleicht  dem  obigen  gleiches  Mineral  aus  einer  Eisenmasse, 

welche  angeblich  in  der  Gegend  von  Grimma  gefunden  ist*).    (Vgl.  S.  503). 

Shepard:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  11,877.  VI,  44  4.   —  Sart.  v.  Waltarshausen: 
Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXXfX,  869. 

6.  Goncord,  New-Hampshire.  Oktober  1846. 

Eine  weisse  poröse  Masse,  welche  v.  d.  L.  an  den  Kanten  schmilit,  und 
die  Flamme  gelb  £Sirbt.    Enthält  nach  B.  S ill i m  a  n : 

4)  Vgl.  Partsch  die  Meteoriten  S.  94. 


Kieselsaure 

8i,97 

Stnento 
tt.lt 

llagne»a 

12,07 

t.U 

Natnw 

99,*« 

*,ST 

Diese  angewObnUcti«  HtscbuDg,  welche  durch 
SaSi*  +  9%Si* 
aasgiedrfickt  werden  warde,  bedarf  noch  der  Bestlügung. 

B.SilMnaai  Am.  J.of5c.USK.IV,lSl.    Uebics  Jabrosb.  iaT-(L  IIIL 

7.  Botkeyeid,  Capland.    13. Oktober  1838. 
Weiche  schwane  Hasse  mit  wenigen  helleren  Punkten.     Wurde  zuerst  von 

Faraday,  neuerlich  unter  Wahler's  Leitung  von  Harris  anlersucbt-  Nach 
Letzterem  entwickelt  der  Stein  beim  Erfaitiea  einen  bituminösen  Geruch,  and 
enthalt  eine  in  Alkohol  aufldsliche  gelbliche  ban-  oder  wachsafanliche  Substanz, 
welche  leicht  schmilzt  und  verkohlt.  An  der  Luft  geglüht,  brennt  sich  der 
Stein  (nach  dem  Ausziehen  jener  Substanz)  hellbraun,  wobei  sich  KohlensXure 
bildet,  welche  einem  Gehalt  von  1,67  p.C.  Kohlenstoff  entspricht.  Er  enthill 
aUo  Kohle  beigemengt,  welche  ihm  die  schwarze  Farbe  ertheilt.  Selbst  nach 
dem  Trocknen  bei  (00*  enthalt  er  noch  Wasser  [Paraday  gJebt  &o^G,!> 
p.c.  desselben  an).    Ausserdem  Uefert  er  in  der  Ililie  ein  schwaches  Sublimit, 

-,  welches  schwefelsaures  Ammoniak  enlbalt.     Metallisches  Eisen  enthalt  er  nur 

in  geringer  Menge,  wirkt  daher  nur  schwach  auf  die  Magnetnadel.    Chlor^^as- 

serstofTsaure  entwickelt  kein  Schwefel wassersloffgas,  woraus  Wöhler  schliessl, 

dass  er  weder  Eisensulfuret  noch  Magnotkies  enthalte,  wahrend  andererseiU 

I  auch  kein  Bisulfuret  vorhanden  sein  kann,  weil  beim  Erhilzen  kein  Schwefd 

'  frei  wird.     Wöhler  berechnet  die  gefundenen  3,38  p.  C.  Schwefel  als  einer 

Verbindung  NiS  +  Fe^S*  angcbärig,  die  1,3  Nickel  und  S,5  Eisen  enthalt., 

8.  Kaba  bei  Debreczin,  (iDgarn.  IS.April  1857, 

Dunkelgraue  erdige  Grundmasse,  worin  weisse  und  grünliche  oliviDlbo- 

liche  Kömer,  besonders  aber  lahlreiche  schwarze  KUgelchen,  welche  sehr  sprOde, 

im   Innern  hohl  sind,    und  aus  einem  farblosen  kristallinischen  und  eineB 

.  schwarzen  Mineral  bestehen.     Die  Grundmasse  zeigt  nichts  Metallisches,  docb 

'?i  zieht  der  Magnet  ein  wenig  Eisen  aus.     [Nach  Török  wHre  die  Grundmasje 

[  dunkelgrün,  und  enthielte  glänzende  Metallkörner).     Er  wurde  von  Wähler 

\f  LI  analysirt.    Nach  demselben  enthält  er  gleich  dem  vorigen  Kohle.    Beim  GlUhen 

||IV  in  Sauerstoff  giebt  er  Kohlensäure,   daneben  aber  auch  etwas  Wasser,  und  ein 

^*  kristallinisches  Sublimat.    Alkohol  zieht  auch  aos  ihm  eine  weisse  kohlenslolF- 

baltige  Substanz  aus.     (S.  unten).  — 


943 


Gesammtmischung. 

7. 

8. 

a. 
Faraday.') 

». 
Harris. 

Wähler. 

Eisen 

— 

S,50 

5,04 

Nickel 

0,88*) 

4,30 

4,37 

Kupfer 

— 

0,03 

0,04 

Schwefel 

4,53 

3,38 

4,48 

Kieselsäure 

30,91 

30,80 

34,84 

Thonerde 

5,58 

8,05 

5,38 

Eisenoxydul 

35,53 

89,94 

86,49 

Manganoxydul    — 

0,97 

0,05 

Magnesia 

20,53 

88,80 

88,39 

Kalk 

4,75 

4,70 

0,66 

Natron 

-] 

? 

Kali 

4,83 

0,30 

Chromo3[yd 

0,75 

0,76 

0,60 

Kohle 

^ 

4,67 

0,58 

Bitum.  Stoff 

— 

0,85 

nidkt  best. 

400,46  98,78  98,50 

GhlorwasserstoffsSure  zieht  aus  diesen  Steinen  viel  Magnesia  und  Eisen- 
oxydul aus.  In  No.  7  ergab  sich,  dass  beide  dem  Olivin  angehören,  der  auch 
in  No.  8  vorauszusetzen  ist.  Die  Menge  des  durch  die  Säure  nicht  zersetzbaren 
Silikats  betrug  in  No.  7  nur  5,46  p.  C,  und  enthielt  dasselbe  etwa  44  p.  C. 
Säure. 


Ueberhaupt  berechnen  sich 


7.  8. 


Nickeleisen  — 

Schwefelnickeleisen  6,94 

Magnetkies  —             3,55 

Chromeisenstein  4,14           0,89 

Olivin  84,32 

Unzers.  Silikate  5,46 

Kohle  u.  bit.  Stoffe  4,92 

Der  Gehalt  an  Magnetkies  in  No.  8  ist  in  Folge  einer  erst  in  der  Wärme  er- 
folgenden Entwicklung  von  Schwefelwasserstoff  bei  der  Behandlung  mit  Chlor- 
wasserstoffsäure berechnet  worden. 

Nach  späteren  Versuchen  von  WO  hier  ist  die  kohlenstoffhaltige  Substanz 
des  Steins  von  Kaba  leicht  schmelzbar,  hat  Aehnlichkeit  mit  Paraffin  und  Sche- 
rerit.  Sie  ist  in  Alkohol  auflOslich,  schmelzbar,  theilweise  flüchtig,  theilweise 
aber  zersetzbar  unter  Abscheidung  von  Kohle.  Gltihi  man  das  Steinpulver  in 
Sauerstoff,  nachdem  es  zuvor  mit  Alkohol  behandelt  worden,  so  wird  es  braun 
und  giebt  Wasser,  auch  wenn  es  vorher  gut  getrocknet  war. 


4)  Nach  Abzug  von  6,5  p.  C.  Wasser  berechnet. 

5)  Oxyd. 


■i«.  m  «OT.  XIT.  Mft.    r>Wt-  A*^  XLTIL  M4.  - 
•  MS.    J.  t  pr.  Ckc»    LXXMt.  SL 

M.  JLu.  O'.  ■».  —  Woklcr:  JUb.  C 


9.  Alaif  [Til«ac«  a.  S(.  EUemw  de  Ute),  Dpi.  da  Card.  Frankreich. 

Eil»  lenriblfdie  icbwane  Haue,  wdcbe  in  Wasser  nt  äatm  ^ufTttMn 
Bnri  Too  Maricin  Tlioogerucb  zeriUll.   and  sicfa  ao   d«r  Luft  mii  Saixefflor- 
tietoiea   bcdeckl.     Wurde  voa    Thcnard,   Vauqneliii  und    Berielios 
•^.'jm  unlenudit. 

Ufa  Nach  L«l2tei*B)  gifbt  sie  Wim  Erhiu^n  Wasser.  KbweJIi^  Sanre  oiid  ein 

-  '  bnunen  Sublimal ;  der  »cbwarze  BB<^lai>d  bminl  »ich  an  Aer  Lgft  rMh.  T.  d. 

L.  ftdimtlzl  sie  schwer  lu  einer  schwarzra  scblacLiiceii  Hasse.  Wasser  löst  IT, 5 
p.  C.  auC,  DDd  der  Magoel  xiefat  13,3  p.  C.  einer  sdiwanen  glaoilosen  Sab- 
sUtu  ans.  Die  in  Wasser  U>slicbeii  SloSe  siod  SuUale  voo  Kalk,  Ma^Desia. 
Natron,  Kali,  ail  Spuren  von  Xickel,  Ammoniak  und  or^uiisefaer  Sobsiani. 
Sie  sind  ^«iss  enH  durch  Verwitterung  des  Steins,  d.  fa.  Oxydation  seiofö 
Scbweieieiseos,  entstanden.  Die  magnelischeD  Theile  besteben  ans  Eöenoxjd- 
oiydul,  mit  Spuren  von  metalliscbem  und  Scbwefeleisen. 

Das  mit  Wasser  ausgesaugte  Pulver  gab  bei  der  Destillation : 


BückiUDd                88,19 

3I,S8 

Graabr.  Sublimat      0,9t 

Tbonerde 

a,M 

KobleosJlure              i.33 

Eis^noiydu) 

»9.03 

w™er                     6,58 

Nickebnyd 

0,86 

<00. 

1,38 

M>giiesi< 

tt.tl 

Kalk 

0,!3 

Zinn  n.  Knpfar 

0,8« 

Cbnnieiseii 

0,63 

8,69 

96,81 
Berzelius  halt  demnach  diese  Hasse  für  ein  Gemenge  von  TerwittertcD 
Olivin  und  [tbeilweise  oxydirtem]  Magneleisen. 

Das  Unzerselzbare  besteht  aus  Kohle  und  einem  Silikat  von  Magnesia  nod 
Eisenoxydul,  worin  auch  Thonerde,  Nickel  und  Zinn  enthalten  sind. 

Dieser  Meteorstein  ist  jedenfalls  durch  einen  Oxydationsproxess  vertndert. 
BeneliDS:  Pogg.  Add.  XXXIII,  HS.    —   Th«Dard  n.  Vaaqnelia:    Gilb. 
Aon.  XXIV,  1«B.  9»(. 

Ferner  geboren  tu  dieser  Abtbeilnng  die  Meteorstein«  von : 
Chassigny  bei  Langres,  Dpt.  de  ia  Haute-Mame.    3.  Okt.  I81S.    ^ 
cigenth  Um  lieber  bellgrünlicber  Stein. 

VauqneliD:  Gilb.  Aon.  LIIl,  IBI.  LVIII,  t7i.  LX,  43t.  LXIII,  9S. 


./\. 


945 

Mässing  bei  Altdtting  in  Baiern.   43.  December  4803.     Dem  Stein  von 
Lonialax  ähnlich. 

Imhof:  Gilb.  Aud.  XVIII,  880. 

Nobleborough,  Staat  Maine.   7.  August  4883.     Gleicht  dem  Stein  von 
Lontalax  vollkommen.   Sp.  G.  =  8,05  Webster;    3,09  Rumler. 

Nach  einer  sehr  unzuverlässigen  Analyse  von  Webster  wären  die  Be- 
standtheile 


Kieselsäure 

89,5 

Thonerde 

*,7 

Eisenoxydul 

13,4 

Magnesia 

24,8 

Ghromoxyd 

4,0 

Nickeloxyd 

2,3 

Schwefel 

18,3 

97,0 
Wären  wirklich  48,3  Schwefel  vorhanden,  so  würden  diese  50,3  p.  C.  Eisen- 
sulfuret,  die  Hälfte  des  Steins,  voraussetzen,  wozu  das  Eisen  nicht  hinreicht 
und  wogegen  sein  Ansehen  streitet. 

Websters  Phil.  Mag.  4824.  Jan.    Schwgg.  J.  XLII,  4  04. 

S hepar d  gab  Notizen  über  amerikanische  Meteorsteine,    die  zu  [dieser 
Abtheilung  zu  gehören  scheinen,  nämlich  von  Bichland,  Süd- Carolina,   von 
Linn  Co.,  Jowa,  und  von  Waterloo,  Seneca  Co.,  New- York. 
Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  X,  4S7.  XI,  88. 


Chemische  Natur  der  Gemengtheile  der  Meteoriten. 

Die  Natur  der  Gemengtheile  zu  ergründen,  ist  die  Hauptaufgabe  der  ana- 
lytischen Untersuchung,  die  freilich  erst  seit  dem  Vorgange  von  Berzelius, 
und  im  Ganzen  noch  sehr  ungenügend,  gelöst  ist. 

Die  bis  jetzt  bekannten  Gemengtheile  sind  Metalle,  Oxyde,  Phosphormetalle, 
Kohle  oder  Carburete,  Schwefelmetalie  und  Silikate  (Phosphate,  Titanate). 

Bletalle« 

Nickeleisen.  Wir  wollen  hiermit  die  Hauptmasse  aller  Meteoreisen, 
die  für  sich,  mit  Olivin  oder  mit  mehren  Silikaten  vorkommende  metallische 
magnetische  Substanz  bezeichnen. 

Eisen,  Nickel  (und  etwas  Kobalt)  sind  die  Hauptbestandtheile  dieser 
Legirung.    Der  Nickelgehalt  beträgt  in  den  meisten  Fällen  6-^9  p.  C,  d.  h.  auf 

RaBBelsberg^g  Uioenilcheinie.  OO 


[  ^-  »17.  iMd  Ct«rL  iMrt.a?) 
I  n,9t  Ejws,   iMniriitiiH  I  Al  \iAA:   Ui  Al   Eise«,     h  da 
1^9l*j  MdsMkF«rcbk>aB<raBchMrl.M?(kL«l   C*,  ^ 
tS,3*  EwB,  <th.  f  Ai.  5i  :  $»  Al  Fe  e 


EMxiilk  'S.  9U] 
Op  [S.  919} 


r*         »(o 

Bl,*«  IS,I«     B  »  :  5,7  Fe 

SI.M  l7,ftS  i,8 

M^  l*,U  i,i 

cigra  Titfa  MiKwMM  «af  foürtia  fMÜMu  aack  den  Ab- 
itieo  eiyplhOaalichg  kr^ttaOiabdke  ZöciLBiiD^a,  <fie  WÜHaaBsnAeaMbn 
F^rm,  derra  EnUXAasg  B«riclios  da««o  ableild,  diH  n  dcrSassedn 
Eioms  riar  cbmiacte  VerfaiDdui^  %oa  Eben  nad  NtcAcl  eolhallai  aa,  weMe 
sieb  ia  Soorva  ichwnvr  lose  «!•  d»  rein«  Eisen,  nod  axfa  We^uhiDe  flesKr- 
bea  an  der  dhtrlüubr  ttun  TanrbeiD  komme. 

N'iu  ieLen  |;e»i*j*  Me1«or>?isco  jer.e  Figurm  aicfat,  and  dixu  gehören  li* 
Tom  Cap*],  von  Greenville  und  von  Clairbome  (mit  9 — IS  p.C.  Nickel!,  als« 
gerade  sehr  nickel reiche,  woraus  wobl  der  Schhu*  m  ziefeen  ist,  dass  sokoU 
die  Struktur  des  Eisens  selbst,  als  auch  die  Art  der  Vertbeihtng  des  Ptwsphor- 
nickeleisens  die  Figuren  bedingt. 

Viel  wafarscbein lieber  ist  die  Bauplniasse  eine  gleicUbrmige  Legirong  bei- 
der Metalle,  und  die  durch  Aeizung  entstehenden  Froren  rühren  von  jener 
schweriOslicbeD  oft  deutlich  krj slallisirlen  Phosphorverbindang  her, 
welche  die  Hanplmasse  des  BOckstaudes  bildet.  Es  verdient  daher  onlersaetit 
KU  werden,  in  wie  weil  sich  dieser  Körper  ans  Meteoreisen,  welche  die  Figuren 
nicht  zeigen,  anders  verbalt  ab  aus  anderen  Arten. 

Die  Analysen  der  Hauptmasse  geben  oft  kleine  Mengen  von  Pfaospbor 
an.  Sicher  ist  dies  ein  Beneis,  dass  die  zum  Auflösen  des  Eisens  benaUle 
S^ure  auch  auf  jene  Pbospborverbinduag  zersetzend  eingewirkt  hat. 

Blei.  Soll  iD  dem  Meteoreisen  vod  Tarapaca  als  reines  Blei  vorl^offloeii 
(S.  9i  i). 


1)  S.  dM  bereit«  S.  919  bierttber  GeMgt*. 


947 


Oxyde« 

Magneteisen,  te9e,  Berzelius  fand,  dass  der  magnetische  Gemengtheil 
des  Steins  von  Lonlalax  Magneteisen  ist,  und  dass  es  neben  etwas  metallischem 
Eisen  auch  in  dem  Stein  von  Älais  vorkommt.  Neuerlich  beobachtete  Krantz 
es  im  Meteoreisen  von  Toluca  (S.  910).  £s  findet  sich  wahrscheinlich  in  vielen 
Meteorsteinen,  wenn  auch  nur  in  geringer  Menge. 

Ghromeisen,  teGr.  Kommt  fast  in  allen  Meteoriten  vor,  und  lässt 
sich  leicht  nachweisen,  da  es  von  Säuren  wenig  angegriffen  wird.  Schon  Lau- 
gier machte  auf  sein  häufiges  Vorhandensein  aufmerksam,  doch  ist  seine  Quan- 
tität immer  nur  sehr  gering. 

Zinnstein,  Sn.  Berzelius  vermuthet  dessen  Gegenwart,  wiewohl 
das  Zinn  vielleicht  in  metallischer  Form  vorhanden  sein  könnte.  Seine  Menge 
ist  sehr  gering.  Für  Zinnstein  spricht  der  Umstand,  dass  es  zuweilen  beim 
Ghromeisen  bleibt. 


Pbosphormetalle« 

Phosphornickeleisen,  neuerlich  Schreibersit  genannt.  Dies  ist 
die  Hauptmasse  des  beim  Auflösen  von  Meteoreisen  in  Ghlorwasserstoffsäure 
bleibenden  Rückstandes,  der  unter  dem  Mikroskop  oft  in  scharf  ausgebilde- 
ten Krystallen  erscheint.  Seine  Farbe  ist  theils  stahlgrau,  theils  gelblich  oder 
bräunlich.  Er  ist  stark  magnetisch,  löst  sich  in  Säuren  schwer  auf,  und  ist  oft 
gemengt  mit  Graphit  und  Kieselsäure. 

Nachfolgende  Uebersicht  giebt  die  gefundene  Zusammensetzung  dieser  Ver- 
bindung : 


ElbogeD 
Berzeli! 

P&osphor          14,17 

Eisen               68,11 

2'**'  .       1    47,72 
Magnesium  ) 

• 

IS.       B 

a. 
Pater« 

7,26 
87,20 

4,24 
98,70 

Bohumiliz.              Braunau.             Seelttsgen. 
erzelius.      Dufl.  Fischer.         Ramme 

14,76                12,72                  7,37 

69,45                 60,13                 62,63 

15,79                27,15                29,18 

Seh  wetz. 
»Isberg. 

36,00 

22,34 

36,66 

100. 

Phosphor 

Eisen 

Nickel 

100.                   100.                 Gu0,82 

100. 

Arva.                            Krasnojarsk.            2 

b, 
1.            Bergemann.      Berzelius.        B< 

6,14                  18,47 

78,36                 48,67     l 

15,47                 18,33     ( 

99,97            Mg  9,66 

5,00 
100. 

Sacatecas. 

ergemann. 
24 

76 

100. 

f\K.     J  O 


T     .- 

>i«o^ 

Cal»Aa 

ftcrf«««**. 

•  *rf  •«•>» 

B«rc«M«i 

J," 

11, «1 

M« 

»«.Ja 

U,X 

»7.77 

■  •,li 

».» 

S.H 

IM. 

M,M 

IM. 

SM* 

c««.i> 


Sp.G. 


1'»" 


B*P 


■  =  3P> 

SM 

>  -  Fe,M 

»-  SF. 

Xi 

IFe 

Vi 

«=  SFe  : 

•B 

»Fe: 

Si 

■  =  3F< 

üi 

ll  =  !Fe 

H 

ll-!IF. 

.M 

«  =  äFe  : 

M 

B"P 
Am    a.  B"P 

b.  a'*P 

"^l""       !«-P  B  =  9F...V. 

Die  wsbre  Xalar  die<«r  Sabstanien  ist  <JeninM-h  aoA  imbeksiiBL 


KohlcMtoC 

Dass  in  vidcD  Meteoreisen  eia  Carbaret  tod  Eiseo  vorhanden  sein  i 
beweist  der  Genicb  des  beim  Auflösen  sieb  entwickelndeo  Wk 
und  die  Abscbeidung  einer  kohligen  Masse.  Aber  aodi  DOgebandeDe  EoUe  a 
der  Form  von  Graphit  ist  mehrfach  beobachtet  worden.  Die  genaue  Bestim- 
mung des  Eohlensloflb  ist  bei  seiner  geringen  Menge  sehr  schwier^. 

L'eber  kohlenstoffhaltige  Verbindungen  s.  die  H.  vom  Cap,  Kaba  imd  Abis. 


ScfawerdDictallc. 

Schwefeleisen.  Es  kommt  in  den  meisten  Meteoriten  feinvertbeilt.  im 
Meteoreisen,  aber  oft  in  grösseren  Hassen  ausgeschieden  vor.  Früher  nahm 
man  es  fUr  Schwefelkies,  bis  Berzelias  die  Ansicht  aussprach,  es  sei  Eisen- 
sulfurel,  was  ich  spater  bei  dem  M.  von  SeelSsgen   vollkommen  besUt^ 


Hittel  mebrer  Versuche. 


949 


^  habe.  Allein  es  kommt  auch  Magnetkies  vor,  dessen  Krystalle  G.Rose  in 
^  dem  Meteorstein  von  Juvenas  auffand^).  Wir  haben  demnach  hier  zwei  Ver^ 
I    bindungen : 


I 


4)  Eisensul füret,   FeS,  welches   sich  in  Chlorwasserstoffsäure  ohne 
*    Abscheidung  von  Schwefel  auflöst,  ein  sp.  6.  8=3  4,7  besitzt,  und  seinen  Magne- 
tismus, so  wie  Nickelgehalt  wahrscheinlich  nur  der  Beimengung  von  Nickeleisen 
f    verdankt. 

2)  Magnetkies,  Fe^S®,  welcher  beim  Auflösen  etwas  Schwefel  hinter- 
lässt,  ein  sp.  6.  ss  4,6  hat,  nicht  magnetisch  und  nickelfrei  ist  (aus  dem  M. 
von  Stannem.  6.  Rose). 

Die  Zusammensetzung  beider  Verbindungen  ist : 

Eisensulfuret.        Magnetkies. 
Schwefel  36,36  39,5 

Eisen  63,64  60,5 

100.  400. 

Ueber  ein  Schwefelnickeleisen  s.  den  Meteorstein  vom  Capland  (B.l). 

Silikate. 

Sie  bilden  die  Hauptmasse  der  Meteorsteine.  Nach  Krystallform  und  Zu- 
sammensetzung sind  bis  jetzt  deren  drei  bekannt :  Olivin,  Augit,  Anorthit. 

Oliv  in.  Er  füllt  die  Höhlungen  mancher  Meteoreisen  aus  (Pallasmasse, 
Atacama,  Hainholz,  Brahin),  kommt  in  den  magnesiareichen,  Nickeleisen  führen- 
den Steinen  beständig  vor,  und  ist  im  Wesentlichen  der  durch  Säuren  zersetz- 
bare Theil  ihrer  Grundmasse,  findet  sich  aber  auch  in  einigen  Steinen  der  zwei- 
ten Abtheilung  (Lontalax,  Capland,  Alais?  Nobleborough?).  G.  Rose  fand  und 
beschrieb  einen  ausgebildeten  Krystall  aus  der  Pallasmasse  ^) ;  sonst  sind  es 
immer  nur  Kömer,  höchstens  mit  einzelnen  Flächen.  Dieser  Olivin  hat  alle 
Eigenschaften  des  terrestrischen. 

Analysirt  wurde  er  im  isolirten  Zustande : 

1)  aus  der  Pallasmasse  (Strom ey er,  Walmstedt,  Berzelius']; 

2)  aus  dem  Eisen  von  Olumba  (Stromeyer)  ^) ; 

3)  aus  dem  von  Atacama  (S  c  h  m  i  d )  ^). 


I)  Auch  Shepard  beschrieb  solche  Krystalle  aus  den  Massen  von  Richmond  und 
Cocke-Gounty.  (Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  II,  877). 
S)  Pogg.  Ann.  IV,  186. 
8)  S.  487.  No.  H. 

4)  S.  487.  No.  4S. 

5)  S.  488.  No.  6. 


950 

Die  beiden  ersten  pi?hören  iii  iler  grosseD  Gruppe  von  OÜvinoii,  in  welclien 
nuf  I  Al.  Eisenoxydul  7  At.  Majincsi^i  enlballen  sind, 

MSi  +  7rtg»Si. 
fio,  3  aber  gebon  den  eisen  reicheren  MisciiungcD  an,  in  welchen  jenes  Verhalt- 
nUs  =  I  :  IS  ist, 

fe'Si  +  ÖJÜg'Si. 
Die  Zusammensetzung  der  Olivine  der  Meteorsteine  [d.  h.  der  lersetibare 
Tbeil  A.)  w  ird  durch  die  Analysen  nicht  so  sicher  dargeslelll,  weil  theils  elwns 
Nickeleisen  beigemengt  lileibt,  welches  den  Eisengehalt  vergrösserl,  theils  von 
dem  Augit  und  Feldspatb  eine  gewisse  Menge  mit  zersetit  wird.     [Vgl.  S.9!äi. 
Sielit  man  bievon  ab,  und  licht  nur  das  Verbxllniss  des  Eisenoxvduls  und 
der  Magnesia  in  Betracht,  so  würde  der  Olivin  von 
Kl.  Wenden         (8)     =  Po'  Si  +  8  Sg'  Si 
Blansko  {'j)      =   Pe*Si  -t-  üMg^Si 

=  MSi  +  i«g»Si 


=  MSi  +  3Sfg'Si 


Sommer-Co.        (4)1 

Oesel  (18)f 

Utrecht  (7jl 

Borfcut  (H)( 

Chantonnay  (1)1 

Seres  (S) 

Sk\e  (9)|  =  fe'Si  +  Sttg'Si     (Hyalosiderit) 

Montr^jeau         (tß)[ 

Lontalax  {B.i}' 

Kakova  (15)     »  6Pe*$i -f  5Ag*Si 

Chäteau-Benard  (6)     =  Sl^e'Si  +  iAg'Si. 
lieber  den  Arsenikgebalt  des  0.  der  Pallasmasse  und  des  Eisens  von  Ata- 
cama  s.  Olivin. 

Augit.  Er  ist  gleichfalls  von  6.  Rose  zuerst  in  dem  Stein  von  Juvenas 
nachgewiesen  worden.  Seine  Form  ist  die  des  basaltischen  und  vulkanischen 
Augits.  Heine  Analysen  haben  ihn  hier  und  in  dem  ganz  ahnlichen  Stein  von 
Stannem  von  folgender  Zusammensetzung  ergeben: 


Stannern.') 

luven  BS. 

b. 

b. 

50,82 

58,50 

58,86 

Thonerde             8,60 

0,84 

Eisenoxydul        29,8* 

89,65 

31,06 

31,09 

Manganoxydul       1,28 

1,24 

— 

— 

Magnesia               9,81 

10,55 

10,16 

10,89 

Kalk                      8,07 

7,74 

5,73 

5,76 

Natron                  0,33 

— 

0,31 

100. 

Kali                      0,09 

100. 

100. 

100. 

4)  a  ist  die  proe,  Zusammensetzung  der  unzersetzbaren  Silikate  B  nach  Abiog  dti 
Chromeisens,  b  Ut  der  Rest,  nacb  Berechnung  der  Fei dspaibm enge  ans  der  Thooerde  uod 
den  AlkaiieD. 


951 

Der  Etsengehalt  dieses  Augits  ist  grösser  als  bei  terrestrischen  Augiten ; 
die  erste  Analyse  nähert  sich 

CaSi  +  2%Si  +  SPeSi; 
die  iweite 

SOaSi  +  5llgSi  +  8^eSi. 

Der  Augit  jener  Meteorsteine  lässt  sich  durch  die  Analyse  ziemlich  gut  iso- 
lireUy  weil  der  Feldspath,  der  ihn  begleitet,  durch  Säuren  zersetzbar  ist.    ^ 

Obwohl  nun  auch  fast  alle  Übrigen  Meteorsteine  offenbar  einen  augitischen 
Gömengtheil  einschl Jessen,  so  glückt  seine  Trennung  auf  chemischem  Wege 
doch  nicht,  weil  der  begleitende  Feldspath  von  Säuren  schwierig  zersetzt  wird. 
Beide  machen  den  unzersetzbaren  Theil  B  aus.  In  wie  weit  man  auf  dem  Wege 
der  Rechnung  dieses  Ziel  erreichen  könne,  ist  schon  früher  gezeigt  worden. 
(Vgl.  S.  930). 

Feldspath.  Aus  dieser  Gruppe  kommen  wenigstens  zwei  Glieder  in 
Meteorsteinen  vor: 

a)  Anorthit.  Derselbe  ist  krystallographisch  und  chemisch  nachgewie- 
sen in  dem  Stein  von  Juvenas,  chemisch  in  dem  von  Stannem,  und  findet  sich 
sicher  auch  in  dem  von  Jonzac.^) 

6)  Labrador.  Die  Mehrzahl  der  Meteoreisen  führenden  Steine  enthält 
einen  durch  Säuren  schwer  zersetzbaren  Feldspath,  der,  wie  die  Rechnung 
zeigt,  entweder  Labrador  oder  Oligoklas  sein  muss.  Weshalb  wir  erste- 
rem  den  Vorzug  geben,  ist  bereits  S.  930  entwickelt  worden. 

Chladnit  (Hauptgemengtheil  des  Steins  von  Bishopville)  wäre  lilg^Si'. 

Olivinähnliches  Mineral  aus  dem  Eisen  von  Grimma  s.  dieses. 

Welche  Silikate  in  den  Steinen  von  Mezö-Madaras,  Bremervörde,  Concord 
etc.  vorkommen,  ist  noch  nicht  zu  bestimmen. 


Fassen  wir  das  über  die  Gemengtheile  der  Meteorite  Angegebene  zusam- 
men, so  gelangen  wir  zu  folgenden  Resultalen : 

Meteoreisen  besteht  aus  Nickeleisen,  gemengt  mit  Phosphomickeleisen, 
Schwefeleisen,  Kohle,  Kohleneisen  (Magnet-  u.  Chromeisen);  zuweilen  mit 
Olivin  und  Magneteisen. 

Meteorsteine,  a)  Die  Mehrzahl  enthält  Meteoreisen  in  einer  Grund- 
masse, welche  wahrscheinlich  aus  Olivin,  Augit  und  Labrador  besteht.  Sie 
sind  reich  an  Eisen  und  Magnesia,  arm  an  Kalk  undlhonerde.  6)  Eine  kleinere 
Zahl  ist  frei  von  Meteoreisen,  zerfcillt  aber  wieder  in  mehre  Unterabthei- 
lungen. 


4)  Dass  diese  Meteorsteine  nahe  Uebereinstimmung  zeigen  mit  gewissen  isländischen 
Laven,  die  aus  Augit,  Anorthit  und  etwas  Olivin  bestehen,  ist  aus  den  Analysen  der  letzteren 
deutlich  zu  ersehen. 


Der  riifgutrit  dieses  Augits  ist  grosser  ab  bei  terrestrischen  Aorten: 
die  enle  Aaslyse  nihert  sich 

CaSi  +  S%Si  +  3^eSi: 
dieiwdle 

2£aSi  -H  oSgSi  +  8^e5i. 

Der  Aspt  jener  Meteorsteine  lisst  sich  dnrrk  die  Analyse  nemlich  gnl  i»^ 
liren,  «ei  der  Feldspaih,  der  ihn  begleitet«  dnrch  Siuren  lersetabar  ist.    ^ 

Obwahi  nun  auch  fast  alle  übrigen  Meteorsleine  olenbar  einen  angiüschen 
G^mmgihffü  einschliessen,  so  glückt  seine  Tnniniing  auf  chemischem  Wege 
doch  aicht,  weil  der  begleitende  Feldspath  von  Saaren  schwierig  aersetit  wird. 
Beide  madien  den  onzersetzbaren  Tbeil  B  aus.  In  wie  weit  man  auf  dem  Wege 
der  Bechnimg  dieses  Ziel  erreichen  könne,  ist  schon  früher  gneigl  worden. 
(?g^.  S.  930}. 

Feldspath.  Ans  dieser  Gmppe  kommen  wenigstens  iwei  Glieder  in 
Meteorsteinen  vor: 

a)  A  north  it.  Derselbe  ist  krystallographisch  and  chemisch  nachgewie- 
sen in  dem  Stein  von  Juvenas,  chemisch  in  dem  von  Stannem.  und  findet  sioh 
sicher  aach  in  dem  von  Jonzac.*} 

6}  Labrador.  Die  Mehrzahl  der  Meteoreisen  führenden  Steine  enthält 
einen  dorch  Säuren  schwer  zersetzbaren  Feldspath,  der,  wie  die  Rechnung 
zeigt,  entweder  Labrador  oder  Oligoklas  sein  muss.  Weshalb  wir  erste- 
rein den  Yorzug  geben,  ist  bereits  S.  930  entwickelt  worden. 

Chladnit  (Hauptgemengtheil  des  Steins  von  Bishopville)  wSre  Hg'Si'. 

Olivinahnliches  Mineral  aus  dem  Eisen  von  Grimma  s.  dieses. 

Welche  Silikate  in  den  Steinen  von  Mezö-Madaras.  Bremer\-Orde,  Conconi 
etc.  vorkommen,  ist  noch  nicht  zu  bestimoien. 


Fassen  wir  das  über  die  Gemengtheile  der  Meteorite  Angegebene  zusam- 
men, so  gelangen  wir  zu  folgenden  Resultaten : 

Meteoreisen  besteht  aus  Nickeleisen,  gemengt  mit  Fhosphomickeleisen« 
Schwefeleisen,  Kohle,  Kohleneisen  (Magnet-  u.  Chrometsen) ;  zuweilen  mit 
Olivin  und  Magneteisen. 

Meteorsteine,  o)  Die  Mehrzahl  enthält  Meteoreisen 
masse,  welche  wahrscheinlich  aus  Olivin,  Augit  und  Labnri 
sind  reich  an  Eisen  und  Magnesia,  arm  an  Kalk  undThonefde. 
Zahl  ist  frei  von  Meteoreisen,  zerfällt  aber  wieder  in 
lungen. 


i)  Datt  diese  Meteorsteine  nahe  lebereiiisUmin«ii^  iei*«a  » 
Uven,  die  aus  Augit,  Auorlhit  und  etwas  Oliun  besteh«,  ut  aas 
deutlich  zu  ersehen. 


952 


a)  OliTioballige.  Sm  beslebeo  aus  Olivin,  wahrsclieinlich  ans  Ad^ 
und  Lahndor,  und  roihalleo  M^gneteisen  oder  Schwrfelciseti  i'LoDtatax,  Bik- 
keretd,  Kaba,  Alais). 

jS)  Oli vinfreie.  Si«  hest«fa«n  aus  Au^t  und  Anurüiit,  Deb«t  weni^ 
Schwi^fcleiscn,  Magoet-  und  ChromeiseD  iSlannero,  Juvenas,  Jonzac  .  Di»« 
Unten btbetlung  ist  reich  an  Tbonerde  uod  l^alk. 

Sbepard  hat  alleniiDfcs  noch  oiaitcbe.  zum  Tlieii  ^aai  neue  Miueraliea  in 
Heteoritea  angegeben,  deren  Existenz  meist  jedoch  mehr  als  meifelball  tt- 
sdieint. 

Sbepard  ;  Am.  J.  ofSa.  USer  II,  >71. 


Yeneicbniss  der  in  Meteoriten  gefundenen  eiofachen  Ktfqier : 
Aluminium,  Calcium,  Chrom,  Eisen,  Kalium,  Kiesel,  Kobalt,  KofalensliiC 
Kuprer,  Magnesium,  Mangan,  Natrium,  Nickel,  Phosphor,  Sauerstoff,  Schwe- 
fel, Titan,  Zinn- 

Fra^ich  sind:   ADtiroin),  Arsenik,  Blei,  Chlor,  WasserslolT. 


II.  Anhang. 


Zersetzungsprodukte 


früherer 


organischer  Verbindungen. 


i| 


Anthracit, 

Giebt  beim  Erhitzen  keine  brenzlichen  Produkte.  Hinterlässt  variable  Men- 
gen von  Asche  beim  Verbrennen. 

1.  Pittville  in  Pennsylvanien.  Sp.G.  =  1,462.  Regnault. 

2.  Lehigh  in  Pennsylvanien.  Yanuxem. 

3.  Rhode-Island.  Derselbe. 

4.  Swansea  in  Wales.  Sp.G.  =  1,348.  Regnault. 

5.  Dept.  Mayenne,  Frankreich.  Sp.G.  =  1,367.  Derselbe. 

6.  Offenburg.  L.  Gmelin. 

7.  Gruschowa  im  Lande  der  donischen  Kosacken.  Woskrcssensky. 

8.  Lissitschija-Balka.  Derselbe. 

Asche  4,67      2,5       4.64         1,58         0,94         7,07         1,54         4,85 

Wasser  —        6,6       4,90  —  _  1,59  _  — 

Zusammensetzung  der  organischen  Substanz  des  Anthracits. 

Kohlenstoff     93,90       —        —         94,05       92,85       94,11       95,71       95,67 
Wasserstoff       2,52  3,38         3,96         3,46         1,76        2,99 

lauem'off^       ^^S»  ^>"         ^^'^        «'^3         5'^^         ^^^* 

W.  R.  Johnson  untersuchte  13  nordamerikanische  Varietäten,  deren  sp. 

G.  von  1,323  bis  1,61  differirte.   Sie  enthielten  75,08—90,75  Kohlenstoff,  2,38 

— 11, 9 8  flüchtige  Bestandtheile,  0,11—2,81  Wasser,  4,41— 16,54  erdige  Stoffe 

(Asche),  und  gaben  86,9—96,05  Koaks. 

Jacquelin  analysirte  A.  von  Swansea,  vonSable,  Dept. der  Sarthe,  Vizille 
im  Dept.  der  Is^re,  und  fand  87,22—94,09  Kohlenstoff,  1,5—3,6  Wasserstoff, 
0,29—2,85  Stickstoff,  0—3,81  Sauerstoff.    Die  Asche  betrug  1,72—6,9  p.  C. 

A.  von  Sitten  im  Kanton  Wallis  enthält  nach  De  icke  88,16  Kohlenstoff, 
2,15  Wasserstoff,  1,34  Sauerstoff  und  Stickstoff,  und  im  Rest  Eisenoxyd,  Thon- 
erde  und  Kohlensäure.  Der  A.  von  Rudolfstadt  bei  Budweis  in  Böhmen  enthält 
nach  Strasky  (nach  Abzug  von  14,9  Asche):  92,5  Kohlenstoff,  3,8  Wasser- 
stoff, 1,3  Sauerstoff,  2,4  Schwefel  (?). 

Mineralische  Kohle  von  Singhbom,  westlich  von  Calcutta,  auf  einem 

Erzgang  vorkommend,  krystallinisch  feinkörnig,  sp.  G.  =  1)92,    enthält  nach 

Scheerer  und  Bube: 

Kohlenstoff  94,10—93,79 

Wasserstoff  1,57—  1,31 

Sauerstoff  2,61—  3,18 

Asche  1,72—  1,72 


956 

Defcke:  B.  n.  hUU.  Ztg.  4BI18.  IS7.  —  L.  Gm  ei  in:  Leonb.  Jihrb.  I8t9,  Sti.  — 
Jscquelin:  Ana.  Cbim.  Pbys.  <840.  Juin.  40«,  J.  f.  pr.  Chem.  XXII,  17.  —  Johl-  ' 
soll ;  A  report  lo  Ihu  novy  depBrtment  (i(  tlje  uoit^d  slales  an  american  rosJs.  WastriBf^ 
ton  194*.  —  Lampadiu«:  J.  f.  pr.  CJibid.  IV,  393.  —  Rugnault:  Ann,  UiDei.  Ul. 
S«r.  XII  i.  r.pr.  Chem.  XIII.  88.  ^Scboerer:  Brcilhaupl  B.  D.h.  Zig.  18S0.  Nn.  <. 
—  Strasky:  Leonh.  Jahrli.  18S7,  1611.  —  VaDUiom:  Dana  System  of  Min.  11! 
edll.  p.SI9.  —  Wüskretsensky:  Verb.  d.  K.  Rum.  min.  Ges.  lu  PetersburgUit 
S.  44.  J,  f.  pr.  Chem.  XXXVI,  IDtt. 

Asphalt. 

Schmilzt  bei  etwa  100°,  isl  leichL  enlzUadlich,  brennl  mit  heller  nisscntier 
Flamme  und  hiDlerlässl  wenig  Asche.  Bei  der  Irocknen  Destillalioii  ^iebt  er 
breaziiches  Oel,  wenig  ammoninkhalliges  Wasser,  brennbare  Gase  und  ein  JJrit- 
lel  seines  Gewichts  Kohle,  welche  beim  Verbrennen  etwas  Kieselsaure,  Thon- 
erde,  Eisenoxyd  elc.  binterlUsst. 

Die  verscbiedenen  Arien  von  Asphalt  sind  variable  Gemenge  zum  Thei! 
wenig  untersuchter  Stoffe.  Boussingault,  dem  wir  die  ausführlichsten  An- 
gaben verdanken,  fand,  dass  wasserfreier  Alkohol  etwa  5  p.C.  eines  gelben  in 
Aether  leicht  löslichen  Harzes  auszieht.  Der  unlösliche  TheU  tritt  an  Aether 
70  p.  C.  (vom  Gewicht  des  Asphalts)  eines  Harzes  ab ,  dessen  Auflösung  braun 
erscheint,  während  es  seihst  schwarz  ist,  und  sich  in  Hlherischen  Oeien  u&din 
Steinttl  auflüst.  Ein  Vierlei  des  Asphalts,  welches  in  Aetber  unIdslich  ist,  von 
Boussingault  Asphalten  genannt,  löst  sich  leicht  in  Terpentin-  unil 
SteinOl  auf,  ist  schwarz ,  erweicht  bei  300°,  und  fängt  ohne  Zersetzung  an  lu 
schmelzen.  B.  fand  diesen  Theil  aus  7.i,5  KohleostolT,  9,9  Wasserstofl'  und 
i  4,8  Sauerstoff  zusammengesetzt,  was  der  Formel  C"H"0*  entspricht. 

Der  A.  von  Coxltambo  in  Südamerika  besteht  nach  B.  fast  nur 
aus  Aspbalteu'oder  einem  demselben  sehr  ähnlichen  Stoff. 

Der  A.  von  Cuba  enthalt  nach  Welherill:  82,67  Kohlenstoff,  9,U 
Wasserstoff,  8,19  Sauerstoff  und  Stickstoff. 

Nach  Blteren  Versuchen  Klaproth's  lOst  sich  der  A.  von  Aviona  io 
Albanien  in  5  Tb.  SteiaOl,  so  wie  auch  in  Aether  auf.  Kalilauge  fSrt)t  aich 
mit  ihm  nicht  braun,  wie  mit  anderen  Asphaltarten. 

Der  A.  von  Bastennes  ist  nach  Heyrac  in  Terpentinöl  Tollkommen 
aufioslich,  wahrend  Aether  ein  Drittel  als  Btlckstand  lasst. 

Der  A.  von  der  Insel  Brazzo  in  Dalmatien  schmilzt  nachKerslen 
bei  SO'*,  giebt  bei  der  Destillation  mit  Wasser  S  p.  C.  eines  dem  Steint)!  gleichen 
Oels;  Aether  nimmt  dann  80  p.C.  eines  braunen,  auch  in  Alkohol  Ifislichen 
Harzes  auf,  wahrend  Alkohol  selbst  hiernach  1  p.C.  von  einem  gelben  Hare 
lost,  und  74  p.  C.  eines  in  TerpentintH  löslichen  Asphaltens  bleiben. 

Bergtheer  isl  ein  mit  fluchtigen  Oelen  in  grösserer  Menge  durchdrunge- 
ner Asphalt.  Boussingault  schied  aus  dem  B.  vonBechelbronn  imEl- 
sass  durch  Destillation  mit  Wasser  diesen  flüchtigen  Gemengtheil,  welchen  er 


957 

Petrolen  genannt  hat,  in  Gestalt  eines  gelben,  eigen thttmlich  riechenden  Oels 
ab,  welches  dem  Steinöi  nahe  kommt,  ein  sp.  G.  aa  0,89  hat,  bei  S80®  siedet, 
mit  leuchtender  Flamme  brennt,  schwer  in  Alkohol,  leicht  in  Aether  löslich  ist, 
und  aus  88,5  Kohlenstoff  und  4 1 ,5  Wasserstoff  besteht,  also  s  C'^H®  ist  ^).  Er 
betrachtet  das  Asphalten  als  ein  Oxydationsprodukt  des  Petrolens. 

Asphalt  von  Travers  bei  Neuchatel.  Der  dortige  Kalkstein  ist  mit 
Bitumen  durchdrungen,  welches  nach  Th.  de  Saussure  durch  Destillation  als 
eine  ziihe  Masse  erhalten  wird ,  die  bei  der  Rektifikation  in  Steinöi  und  eine  Art 
Bergtheer  zerteilt.  Neuerlich  hat  Y öl  ekel  diese  Substanzen  naher  untersucht. 
Nach  ihm  enthält  der  Kalkstein  40 — 20  p.  C.  Erdharz,  und  wird  entweder  an 
und  fUr  sich,  nachdem  er  erwärmt  worden ,  für  Strassen  und  Brücken  verwen- 
det, oder  gepulvert  mit  einem  Zusatz  von  3  p.  C.  Mineraltheer  von  Dax  zusam- 
mengeschmolzen und  in  Formen  gegossen  und  so  in  den  Handel  gebracht. 

Wird  der  Asphaltstein  mit  Aether  behandelt,  so  iöst  sich  das  Harz  mit 
brauner  Farbe  auf.  Beim  Verdunsten  bleibt  es  als  eine  weiche  braune,  nicht  in 
Alkohol,  wohl  aber  in  Terpentinöl  lösliche  Masse  zurück.  Destillirt  man  ihn  in 
eisernen  Gylindern ,  so  erhält  man  ein  bituminöses  in  Alkohol  leicht  lösliches 
und  mit  russender  heller  Flamme  brennbares  Oel ,  welches  nach  der  Behand- 
lung mit  Kalilauge  und  der  Rektifikation  bei  90®  zu  sieden  anfängt,  worauf  der 
Siedepunkt  aber  rasch  auf  SOO®  steigt,  und  der  grössere  Theil  bis  SOO®,  der 
kleinere  bis  S50®  übergeht. 

a)  Destillat  von  90— «00®;  sp.  G.  =  0,817. 

6)  Destillat  von  200— 250®;  sp.G.  =  0,868. 

a.  b. 

Kohlenstoff         87,37  87,55 

Wasserstoff        H,65  41,56 

Sauerstoff  0,98  0,89 

400.  400. 

Es  sind  dies  mithin  isomere  Kohlenwasserstoffe,  welche  dem  Bemsteinöl 
gleich  zusammengesetzt  sind ,  und  ein  wenig  eines  sauerstoffhaltigen  Oels  ent- 
halten. Beide  geben  mit  Salpetersäure  gelbe  harzartige  nach  Moschus  und  Bit- 
termandelöl riechende  Harze.  Durch  Behandlung  mit  Schwefelsäure,  dann  mit 
Kalilauge  und  Rektifikation  erhält  man  das  Asphaltöl  farblos ;  es  beginnt  dann 
bei  90®  zu  sieden,  während  der  grösste  Theil  zwischen  420® — 250®  übergeht. 
Yölkel  fand  die  Zusammensetzung  von  7  durch  fraktionirle  Destillation  aufge- 
sammelten Proben  ganz  gleich,  nämlich  im  Mittel 

Kohlenstoff  87,46 

Wasserstoff  42,49 

99,95 

Hiernach  sind  es  Verbindungen  =  C®  H*^. 


I)  Eine  Correktion  für  das  ältere  Atg.  des  Kohlenstoff  giebl  86,9  und  18,1  p.  G.,  ood  die 
Formel  C»H\ 


958 

6  At.  KohleDStotr    =  450,0  =>  87,8 
5    -    WiissersVoir    =      68.5  =   Jg.i 

St», 5        )0().  '^ 

Hiernach  stimmt  dys  Asphnitll  in  der  ZusammeoselKang  mit  dem  Pe 
von  Boussiiij^uult,  mit  dem  Slcintil  nücli  Sausaure  und  Dumas,  a 
mit  dem  Elurlil  nach  B.iumert  Uberein,  und  das  Destillai  des  KUdUIs 
Tekoriflin  und  der  KiL'htelit ,  die  minder  fIllchti;;eD  Thcile  des  StcinUls ,  g 
wie  das  Erdharz  von  Seltling  Stoncs  stehen  jenen  in  jedem  Fnil  sehr 
so  das3  sie  mt^liclierweise  in  die  grosse  Keihe  der  Camphene  (C'H'  =  C 
gehören . 

Mineral tbeer  von  Das,  eine  schwarze  weiche  Masse,  unlöslich  i 
kohol,  wird  nach  Völkel  durch  Aelher  zur  IWlfte  aufgelüst,  der  oin  br 
weiches  Harz  aufnimmt,  welches  sich  wie  das  Asphalten  von  Boussiuj 
verhält.  Der  unlösliche  Tbeil  widersteht  allen  Lösungsmitteln,  ist  scbmi 
und  brennt  mit  russender  Flamme, 

Der  B.  von  Pekicnicza  an  der  Hur  in  Croaticn  ist  nucbNendl 
gleich  dem  diiraus  erhaltenen  Petrolen  ebenfalls  =  C'*H*. 

Der!  hier;  Anolyses  de  subst.  min.  p.  tSI,  —  Berzellua;  Lehrbuch  3.  Auf 
*Sf).  —  Houssiagault:  Ann.  Chim.  Phy».  LXIV,  1*1.  Ann.  d.  Pharm.  XXtlJ,  J 
Fülterle;  Jahrb.  geol.  Keichsanal.  VII.  196.  —  Hermana;  1.  X.  pr.  Cbeiii.  t 
lil.  —  Korslcn:  Ebsndas  XXXV,  i7l.  —  Klaproth:  Bcitr.  III,  8«S.  —  La 
dlus;  J.  f  pr.  Gliom.  XVIII,  SIS.  —  Moyrac:  J.  d.  Physiqu«  XCIV,  U8.  —  N 
vich:  Jalirb,  gsof.  Reichsanst.  VII,  741.  —  Scbrütler:  Jahruab.  XIX,  aiO.  - 
kel:  Ann.  Cbcm.  Pharm.  LXXXVII,  (39.  —  Welherill:  Am.  J.  of  Sc.  1 
XVil,   130 


Bernstein. 

Schmilzt  bei  287",  brennt  mit  heller  Flamme  und  eigen thUmlichen 
ruch.  Giebl  bei  der  trocknen  Desiillatiou  Wasser,  ßernsleinsäure ,  Brandt 
brennbare  Gase  und  hinterlUsst,  wenn  die  Temperatur  niedrig  gehalten 
ein  .schwarzes  Brandharz,  Bernsleinkolophonium  genannt,  «elcbes  kai 
Alkohol ,  theilweise  in  Aelher,  vollslündig  in  iltherisclien  und  feiten  Oelei 
löslich  ist. 

Der  Bernslein  ist  ein  Gemenge  zweier  in  Alkohol  und  Aelher  löslidier 
mit  einer  überwiegenden  Menge  eines  in  keinem  Mittel  auflöslichen  Harzes 
etwas  Bernsleins3ure  und  ütherlschem  Oel. 

Nach  Schrötter  wäre  seine  Gesa m mimisch ung  conslant  und  durch 

zu  bezeichnen,  insofern  die  einzelnen  Harze  isomer  w'Jren. 


s:  Lehrbuch  Vill,  (31.    Pogg.  Ann.  XII,  < 
-  Scbrütter:  Pogg.  Ann.  UX,  «4. 


-  John:  Naluree» 


959 

Bogheadkohle. 

Eine  Art  bituminösen  Schiefers  von  Bathgate ,  Liditfagowshire  in  Schott- 
land. Ist  leicht  entzündlich  und  brennt  mit  leuchtender  russender  Flamme. 
Terpentinöl  zieht  einen  harzähnlichen  Körper  aus.  Nach  einer  Untersuchung  von 
Matter  besteht  die  organische  Substanz  {A)  nach  Abzug  von  0,39  Wasser  und 
S4,43  p.c.  Asche,  so  wie  die  letztere  (B)  aus: 


A. 

Kohlenstoff 

80,56 

Wasserstoff 

42,17 

Sauerstoff 

5,82 

Stickstoff 

4,03 

Schwefel 

0,42 

B. 

Kieselsäure 

54,26 

Thonerde 

39,39 

Eisenoxyd 

5,04 

Kalk 

4,13 

99,82 
400. 

Von  den  Destillationsprodukten  wird  das  Gemenge  flüssiger  Kohlenwasser- 
stoffe als  Bogheadnaphta  in  den  Handel  gebracht.  Es  stellt  eine  fast  farblose 
Flüssigkeit  von  eigenthümlichem  Geruch  dar,  deren  sp.  G.  =  0,75  ist,  und 
welche  bei  4  43^  anfängt  zu  sieden.  Gr.  Williams  hat  dann  Kohlenwasser- 
stoffe C*»H*»,  nämlich  Caproylen  C"H**  und  Oenanthylen  C**H**,  sowie  solche 
O'W*^,  wie  Propyl  C«H%  Butyl  C^H»,  Amyl  C'^H"  und  Caproyl  C**  H** 
gefunden. 

Matter:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXVII,  38.  —  Williams:  Bbendas.  LXXVl,  885. 

Braunkohle, 

Verbrennt  beim  Erhitzen  mit  Hinterlassung  von  Asche.  Giebt  bei  der  trock- 
nen Destillation  ähnliche  Zersetzungsprodukte  wie  Steinkohle,  jedoch,  nach 
Kremers,  keine  freies  Ammoniak,  sondern  freie  Essigsäure  und  essigsaures 
Ammoniak  enthaltende  saure  Flüssigkeit. 

Die  Kenntniss  der  näheren  Bestandtheile  der  Br.  ist  bis  jetzt  noch  sehr 
gering.  In  dieser  Beziehung  sind  namentlich  einige  ältere  Arbeiten  vorhanden : 

Berthier: 

Ann.  Chim.  Phys.  LIX.  J.  f.  pr.  Chem.  VI,  208. 

Blei;  Br.  von  Preusslitz ,  Neu-Gattersleben ,   Lebendorf,  Aschersleben  und 
Gutenberg. 

Schwgg.  J.  LXIX,  429.  J.  f.  pr.  Chem.  VI,  386. 

Klaproth:  lieber  die  erdige  Braunkohle  aus  dem  Mansfeldiscben  und  die 
ümbra  von  Köln. 
Beiträgein,  4  86.  84  9. 

Marx:  Br.  von  Helmstedt.  -.• 

J.  f.  pr.  Chem.  X,  77. 

R  ein  seh :  Br.  von  Verau  in  der  Oberpfalz.    . 
J.  r.  pr.  Chem.  XIX,  485. 


Die  neueren  UntersuchiiDgen  bciiohea  sioh  auss 
tar  zusammen  Setzung  ilcr  ßr.,  auf  die  Menge  uaü  Bes 
wie  auf  ihre  DesUlblionsproduktP. 

Bischof.  Dr.  aus  der  Provini  Sachsen  : 

Ll«h.  Jahreib.  4  SSO.  6^9. 
Bleib  treu.  Dr.  von  iler  Iliiardt  hd  Bonn: 

Kersl.  Arch.  XXIII,  tll. 
Brückner.  Br.  von  Weissonfnis: 

J,  r  pr.  ChBiD.  LVII,  1. 
Casselmann.  Br.  vorn  Westomald  und  von  Beg 

Ann.  Chem.  Phänu.  LXXXJX.  (I.  iH.  17). 
L.  Gmelin.  Br.  von  Sippllngen : 

LeoDh.  Jshrb.  iHaB.  SIT. 
Grüger.  Br.  vom  Meissner,  llirschberg,  Fahlbacb, 

Arch.  d.  Ph*nu.  XLVKl,  8(. 

Barkness  uodBlyth.    Br.  vom  ßiosenweg  in 
Mull: 

Leonh.  Jahrb.  fUt.  Tit. 
Hauer.  Br.  aus  Oesterreich: 

Jnhrli   geol.  Iteichsanst.  48SO.  <8!>T. 
Hess.  Aschenanalysen  hessischer  Br, ; 

Ann.  CheiD.  Pharm.  LXVII.  ses. 

Karsten.    Br.  von  Wcissenfels  und  Helbr«: 
Zlscbr.  d.  geal.  Ges.  II,  71. 

Kattig.  Br.  aus  Böhmen: 
J.  f.  pr.  Chem.  XXXIV,  tfll. 

Kremers.  Br.  von  Ariern: 

Pogg.  Ann.  LXXXIV,  «7. 
Kühnen.  Br.  ans  Hessen: 

Ann.  Cheni.  Pharm.  XXXVII,  94. 
MUller.  Pechk.  vom  Sonnenberg  bei  Luzern: 

B.  u.  h.  Ztg.  <gS8.  158. 
Nendtvich.  Br.  aus  Ungarn: 

J.  f.  pr.  Chem.  XLl,  8.  XLII,  Ses. 
Regnault.    Br.  aus  Frankreich,    Griechenland, 
Bilum.  Holz  von  Uznach,  Cuba;   Umbra  von  Ktil 

Ann.  Mines  III.  Sir.  XII,  161.  J.  f.  pr.  Chem.  XIU,  US 
Schrütter.   Br.  aus  Oesterreich  : 

Pogg.  Ann.  LIX,  37.  Wiun.  Äk.  Der.  1819.  Lieb.  Jahre 


Vobl.  Destillalionsprodukte: 

Ann,  Chem.  Pharm.  XCVII,  a.  XCVllI,  ' 


,  cm,  S83. 


961 

Woskressensky.  Br.  aus  Rassland : 

Verh.  min.  Ges.  Petersburg.  4843.  44.  J.  f.  pr.  Chem.  XXXVI,  485. 

lieber  die  chemischen  Yerändernngen,  welche  Br.  an  der  Luft  erleiden : 
Bischof:  Geologie  II,  7S6. 

Carolaihin« 

So  ist  eine  amorphe  gelbe  Substanz  aus  dem  Steinkohlenlagier  der  Ktfnigin- 
Louisen-Grube  zu  Zabrze  in  Oberschlesien  genannt  worden,  welche  aus  einetn 
wasserhaltigen  Thonerdesilikat  und  einer  organischen  Substanz  besteht. 

Eine  Analyse  von  Sonnenschein  gab: 

Kieselsäure  29,62 

Thonerde  47,25 

Wasser*)  15,10 

Kohlenstoff  f,33 

Wasserstoff  ^i^^\    theil weise  als  Wasser 

Sauerstoff  4,29/  vorhanden. 

Toö^ 

Die  Natur  der  organischen  Verbindung  ist  bis  jetzt  noch  unbekannt.  Das 
Silikat  im  wasserfreien  Zustande  ist  s  ÄlSi. 

Sonnenschein:  Ztschrft.  d.  d.  geol.  Ges.  V,  S28. 

Dopplerit. 

Mit  diesem  Namen  ist  eine  organische  Substanz  aus  einem  Torflager  bei 
Aussee  in  Steiermark  bezeichnet  worden,  welche  nach  dem  Trocknen  sehr 
elastisch  wird. 

Nach  Schrötter  zieht  Kalilauge  14,6  p.  G.  einer  Art  von  Huminsäure  aus. 

Die  Analyse  gab,  nach  Abzug  der  Asche  und  1,03  Stickstoff:  51,63  Koh- 
lenstoff, 5,34  Wasserstoff,  43,03  Sauerstoff,  der  empirischen  Formel  C®  H*  0* 
nahe  kommend. 

Aehnliche  Substanzen  von  St.  Gallen  und  Berchtesgaden  haben  Deicke 
(Aschbach)  und  Gttmbel  untersucht. 

Deicke;   Berg.  u.  h.  Ztg.  1888.  888.  —  Gttmbel:    Leonh.  Jahrb.  4858.878.    — 
Schrötter:  Wien.  Akad.  Ber.  4  849.  Novbr.  Decbr.  885. 

DysodiL 

Ist  nach  Ehrenberg  ein  von  Bitumen  (Erdharz)  durchdrungener  aus  In- 
fusorienschalen bestehender  Polirschiefer. 

Delesse  hat  ihn  chemisch  untersucht. 

Der  D.  von  Glimbach  bei  Giessen  verbrennt  mit  Flamme  und  unaogeneh- 
mem  Geruch.  Beim  Erhitzen  giebt  er  Wasser  und  eine  gelbe  brenzliche  Flüssig- 


4)  Bei  4  90*  entwichen. 
Rammelsberg^B  Mineralchemie.  Ol 


962 

keil.  Y.  d.  L.  blKitert  er  sich  auf,  und  hinterlHsst  nach  den  Verbmincn  dei 
Organischen  einen  rolhen  Rückstand ,  welcher  in  starker  Hitse  za  einer  rotheo 
ScUacke  schmilit,  die  auf  KiesdsHure  und  EiseDoxyd  raegirl. 

Der  D.  ist  frei  von  Kohlenstture,  scheint  aber  ein  wenig  Stioketeff  sn  ent- 
halten. Beim  Glühen  in  verschlossenen  Gewissen  veiüert  er  49,4  p.  C,  und 
beim  Erhitsen  des  Rttckstandes  an  tter  Lvft  noch  5,5  p.  G. ,  so  dass  45,4  p.  C. 
turttckbleiben ,  in  welchen  S4,S3  p.  C.  Eisenoxyd,  38,33  in  Kali  lOslichw  Kie- 
aelsAure  und  S9,03  eines  durch  Stfuren  unsersetsbaren  Thonerdesilikats  en^ 
halten  sind.  Worin  die  fehlenden  15,4  p.C.  bestehen,  hat  Deleaae  nicht  aa- 
gegeben. 

Delesse:  Thtee  sur  Temploi  de  raoatyte  cbinliiM.  PaifsISiS.  p.  4. 

Idrialin. 

Das  Quecksilberbranders  von  Idria  ist  ein  Gmenge  von  Zinnobsr, 
Thon,  Gips  und  Schwefelkies  mit  dem  von  Dumas  entdediten  Idrialin. 

Es  schmilst  nach  Schrtf tter  beim  Erhitsen,  und  giebt  Queckaübeiv  und 
Schwefeldampfe,  Elaylgas  und  einen  porttoen  kohligen  BOokatand.  Scbim  an  dv 
Kerxenflamme  entiOndet  es  sich. 

Schrtf tter  fand  in  einer  Probe  77,32  Idrialin,  17,85  Zinnober,  B,75  an- 
derweitige Beimengungen. 

Nach  Dumas  lasst  sich  das  Idrialin  durch  Kochen  mit  Terpentinöl  (audi 
mit  fetten  Oelen  oder  Kreosot)  ausziehen.  Es  ist  weiss,  krystallinisch ,  schwer 
schmelzbar ,  zersetzt  sich  theilweise  beim  Sublimiren ,  löst  sich  sehr  schwer  in 
Alkohol  und  Aelher,  in  warmer  concentrirler  Schwefelsäure  mit  blauerFarbe. 

Es  besteht  aus : 


Dumas. 

Sehr 
a. 

Otter, 
b. 

Kohlenstoff 
Wasserstoff 

94,9 
5,1 

94,50 
5,19 

94,80 
5,49 

100. 

99,69 

100,29 

Demnach  ist  es  eine  Verbindung  von  6  At.  Kohlenstoff  und  2  At.  Was- 
serstoff, 

6  At.  Kohlenstoff     =s  450,0  ^  94,74 
2   -    Wasserstoff    =     25,0  =     5,26 

475,0       100. 

Nach  einer  späteren  Untersuchung  von  Bodecker  ist  das  I.  jedoch  saaer- 
stofihaltig.  Denn  als  Mittel  von  vier  Versuchen  erhielt  Derselbe : 

Kohlenstoff          91,83 
Wasserstoff  5,30 

Sauerstoff        2, 87 

100. 


963 

Dies  fuhrt  zu  der  Formel 

C*»H**0 

42  At.  Kohlenstoff      =  3150  »  91,97 

U  -    Wasserstoff    »     175  =     5,11 

1    -    Sauerstoff       =     100  =s     8,92 

3425       100. 

Es  ist  wohl  klar,  dass  Bödecker  etwas  Anderes  als  das  Idrialin  unter- 
sucht hat,  das  Dumas  und  Schrötter  vor  sich  hatten^) 

Bödecker  giebt  ferner  an,  dass  die  schwarze  Masse,  welche  sich  bei  der 
Quecksilbergewinnung  in  Idria  in  den  Condensationsräumen  findet;  und  dort 
Stupp  genannt  wird,  einen  festen  Kohlenwasserstoff  enthält,  den  er  Idryl  nennt, 
den  er  als  das  Radikal  seines  Idrialins  ansieht ,  und  der  die  Zusammensetzung 
des  Idrialins  von  Dumas  und  Schrötter  hat. 

Dieses  Idryl  wird  durch  Alkohol  aus  dem  Stupp  ausgezogen.  Es  bildet  feine 
geruch-  und  geschmacklose  Blättchen ,  schmilzt  bei  86®  und  Erstarrt  bei  79®, 
sublimirt  sich  in  stärkerer  Hitze ,  löst  sich  in  Alkohol ,  Aether ,  Terpentinöl  und 
Essigsäure  bei  gewöhnlicher  Temperatur  schwer ,  in  der  Kochhitze  aber  leicht 
auf.  Die  Auflösung  hat  einen  blauen  Schiller.  In  Schwefelsäure  ist  es  mit  gold- 
gelber, und  beim  Erhitzen  mit  tief  grüngelber  Farbe  auflöslich ;  durch  Wasser 
wird  es  daraus  nicht  gefällt;  bei  längerem  Erhitzen  bilden  sich  Zersetzungs- 
produkte und  schweflige  Säure. 

Bödecker  fand: 

a.  b.  .  c.  d. 

Kohlenstoff       93,61         93,62         94,56        94,57 
Wasserstoff        5,73  5,52  5,56  5,35 


99,34         99,14       100,12         99,92 

Bödecker:  Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LH,  4  00.  —   Dumas:  Ano.  Chim.  Phys.  L, 
198.  Berz.  Jahresb.  XIII,  479.  —  Schrötter:  Baumgartn.  Ztschrfl.  III,  846.  IV,  6. 


Paraffin  (Erdwachs,  Hatchettin,  Ozokerit]. 

Das  natürliche  Paraffin  ist  von  Magnus,  Schrötter,  Malaguti,  John- 
ston und  Hof  stadter  untersucht  worden. 

Es  schmilzt  leicht  beim  Erwärmen  und  brennt  mit  leuchtender  Flamme.  In 
stärkerer  Hitze  kommt  es  ins  Sieden  und  verflüchtigt  sich  unzersetzt. 

Es  ist  in  Alkohol,  Aether,  Terpentinöl  u.  s.  w.  auflöslich,  und  scheidet  sich 
aus  der  erkaltenden  alkoholischen  Auflösung  krystallinisch  ab. 

Von  concentrirter  Schwefelsäure  wird  es  nicht  angegriffen.  Von  starker 
Salpetersäure  wird  es  nach  längerer  Behandlung  in  Bemsteinsäure,  Buttersäure 
und  Yaleriansäure  verwandelt.  Hof  Städter. 


.     4)  Es  ist  za  bemerken,  dass  B.  sein  Idrialin  aus  dem  Quecksilbererz  durch  Sublimation 
in  einer  Atmosphäre  von  Kohlenstfure  darstellte. 


ß4  » 


964 


1.  Slanik,  Moldau 
S.  Zietrisika,  ,, 

3.  Truscawics,  Gallitieii 

4.  Borystow*),       ,, 

5.  Grube  Drpeih,  Newcasile 

6.  Aus  Rangantfaeer 


Sp.  Gew.    Schmelxpaokt.     Sledaponki. 
0,953        69--68*  210«    Schrtftter. 

0,946  84*  300* 

über 300* 


0,944 


84* 
59* 
60—65,5 
60* 
6«* 


121 


Malaguti. 

Walter. 

Hofstadter. 

Johnaton. 

Anderaon. 


Zasammensetiuiig. 


I. 


Magnus.  Sehrtftter. 

Kohlenstoff  84,61    84,43 
Wasserstoff  15,30   13,69 


1. 

MaltguU. 

•.         b. 
84,53  84,78 
14,22  14,37 


t.  4.  a.         i 

Walter.        HoMidter.     Johnstoo.  Aad 
a.  b. 

84,62    84,94    85,78     86,80    85 

14,29     14,87     14,29     4  4,06    15 


99,91    98,12     98,75  99,15    98,91     99,81   100,07  4  00,86  100, 

Hiernach  ist  das  natürliche  ParafEn  gleich  dem  künstlichen  eineTeiiiindi 
gleicher  At.  Kohlenstoff  und  Wasserstoff, 


C»H» 


1  At.  Kohlenstoff 
1    -    Wasserstoff 


75,0 
12,5 


85,71 
14,29 


87,5  100. 
Indessen  sind  diese  Substanzen  Gemenge  von  isomeren 
Schon  Magnus  bemerkt,  dass  ein  Theil  des  Ozokerits  in  Alkohol  nicht  lOsli 
sei.  Dasselbe  fanden  Malaguti  und  Fritzsche.  Der  losliche  Theil  schmi 
nach  Jenem  bei  75*,  hat  ein  sp.  Gew.  s=  0,815 ;  der  unlösliche  erst  bei  90*,  u 
\^iegt  0,957.  Johnston^s  Substanz  von  Newcastle  war  in  Alkohol  zum  gröj 
ten  Theil  unauflöslich,  in  Aether  zu  j^  mit  brauner  Farbe;  durch  Ausziehen  i 
kochendem  Aether  oder  Alkohol  zerfiel  der  Rest  in  einen  dunkelbraunen  unlc 
liehen  Theil,  etwa  ^  des  Ganzen  betragend,  der  bei  73®  schmolz,  und  eii 
kleinen  Menge  eines  auflöslichen,  beim  Verdunsten  farblos  zurückbleibende 
dessen  Schmelzpunkt  bei  58®  lag.  Auch  die  Verschiedenheit  des  letztere 
welche  Hofstadter  an  dem  galliziscben  und  dem  künstlichen  Paraffin  b 
obacbtete ,  wenn  dasselbe  fraclionirt  aus  Alkohol  krystallisirte ,  spricht  für  < 
Gemenge.  S.  Pyropissit. 

Neft-gil  ist  eine  Art  Paraffin  von  der  Insel  Tscheieken  im  kaspiscb 
Meere,  von  braunschwarzer  Farbe.  Nach  Fritzsche  schmilzt  es  bei  etwa  72 
zertheilt  sich  in  Aether,  welcher  einen  kleinen  Antheil  auflöst,  gleich  dem  gall 
zischen  Ozokerit,  in  Füttern,  welche  an  kochenden  Alkohol  eine  bräunlid 
krystallinische  Substanz  abgeben.    Bei  der  trocknen  Destillation  liefert  es  fefl 


4)  Dieselbe  Substanz  hat  später  auch  Fritzsche  untersucht,  der  den  Fuodort  jedo 
Boryslaw  gehreibt. 

2)  Anderson  ist  der  Meinung,  die  Paraffinarten  enthalten  ausser  isomeren  Kohleowa 
serstoffen  C"H"  auch  wasserstofTreichere  C'H****. 


965 

und  flüssige  Produkte  y  und  verhält  sich  überhaupt  wie  das  Übrige  natttriiche 
Paraffin. 

Auch  Hermann  hat  diese  Substanz  untersucht,  ihren  Schmelzpunkts 
81^  gefunden,  und  giebt  an,  dass  sie  bei  der  Destillation  nur  wenig  Kohle 
hinterlasse.  Durch  Behandlung  mit  Alkohol  zerlegte  er  sie  in  43,33  Harz,  47,77 
wachsäbnlichen  in  kochendem  Alkohol  löslichen  Stoff,  und  66,28  wachsäbn- 
liehen  unlöslichen  Stoff.  Das  bei  der  trocknen  Destillation  erhaltene  Produkt 
nennt  er  Keron,  und  giebt  an,  dass  es  sich  vom  Paraffin  durch  sein  Verhalten  zu 
Schwefelsäure  unterscheide. 

Aehnlich  verhält  sich  der  Baikerit  aus  GesteinsklUften  am  Baikalsee,  der 
bei  52^  schmilzt,  aber  nur  7  p.  C.  in  Alkohol  unlöslichen  Stoff  enthält. 

Hatcbettin  vonMerthyr-Tydvil  in  Wales  hat  im  Ganzen  die  Eigenschaften 
des  Paraffins,  schmilzt  aber  nach  Johnston  erst  bei  76,6^;  dieAbänderung  vom 
Loch  Fyne  bei  47^,  von  Glamorganshire  bei  46®.  Letztere  ist  in  Alkohol  wenig  lös- 
lich, wird  durch  heisse  concentrirte  Schwefelsäure  verkohlt  und  besteht  nach 
dem  Genannten  aus  85,91  Kohlenstoff  und  4  4,62  Wasserstoff,  ist  also  dem  Par- 
affin gleich  zusammengesetzt. 

Paraffin  und  Steinöl  sind  häufige  gegenseitige  Begleiter. 

Anderson:  Lieb.  Jahresb.  4857.  480.  —  Fritzscbe:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXIIl,  824. 
—  Hermann:  Ebendas.  LXXIII,  290.  —  Hofstödter:  Ann.  Chem.  Pharm.  XCI, 
826.  —  Johnston:  Phil.  Mag.  IIl.  Ser.  4838.  J.  f.  pr.  Chem.  XIII.  488.  XIV,  226.  — 
Magnus:  Ann.  Cbim.  Phys.  LV,  247.  —  Malaguti:  Ibid.  LXIII,  890.  Pogg.  Ann. 
XLUI,  4  47.  J.  f.  pr.  Chem.  XI,  486.  —  Schrötter:  Baumgartn.  Ztschrft.  IV.  Hft.  2.  — 
Walter:  J.  f.  pr.  Chem.  XXII,  484. 

Elastisches  Erdharz  (Elaterit)  hat  nach  Johnston  die  Zusammen- 
setzung der  vorigen,  obwohl  es  mit  ihnen  nicht  identisch  ist.  Seine  erste  Unter- 
such ung  rührt  von  Kl aproth  her,  der  schon  fand,  dass  es  in  Steinöl  auf- 
scbw^illt ,  und  sich  tbeilweise  mit  gelber  Farbe  auflöst ;  dass  es  durch  kochende 
Kalilauge  gar  nicht  verändert  wird,  nach  dem  Schmelzen  aber  in  Steinöl  löslich 
ist,  und  bei  der  trocknen  Destillation  brennbare  Gase,  ein  braunes  Brandöl, 
wenig  saures  Wasser  und  Kohle  giebt. 

Es  schmilzt  nach  Henry  leicht  unter  Zersetzung,  brennt  mit  leuchtender 
russender  Flamme,  wobei  oft  viel  erdige  Tbeile  zurückbleiben.  Nach  Demselben 
schwillt  es  in  Terpentin-  und  Steinöl  an ;  ersteres  gleich  wie  Aether  lösen  beim 
Kochen  etwa  die  Hälfte  auf,  welche  nach  dem  Verdampfen  als  weiche,  gelb- 
braune bitlere  Masse  zurückbleibt.  In  Alkohol  ist  dieser  Theil  wenig  löslich,  in 
Kalilauge  ziemlich  leicht.  Der  in  Terpentinöl  oder  Aether  unlösliche  Theil  bildet 
eine  feste,  graue,  schwer  brennbare,  tbeilweise  in  Kali  auflösliche  Substanz. 

Von  concentrirler  Schwefelsäure  wird  es  nicht  angegriffen ;  von  Salpeter- 
säure wird  es  oxydirt,  und  soll  unter  anderen  Produkten  auch  Pikrinsäure 
geben.  Bei  der  trocknen  Destillation  erhält  man  Wasser,  ein  Oel,  welches  dem 
Steinöl  gleicht,  schwer  in  Alkohol ,  leicht  in  Aether  löslich  ist,  und  einen  zähen 


966 

bnanan  nur  in  Aeiber  oder  Kalilauge  Idalioheii  Rttckaland ,  der  bri  weiter« 

Erhitaen  sich  in  eine  schwane  glttniende  Kohle  verwandelt,  wahrend  ein  dank- 

lee  Brandtfl  Obergeht,  abnlieh  dem  des  Bemateina. 

Nach  älteren  Yersachen  von  Henry  besteht  daa  elaatiache  B.  von  der 

Odingnibe  in  Derbyshire  (o)  und  das  von  Montrelaia  (6)  ans : 

••  b. 


Kohlenstoff 

K8,S5 

68,t6 

Wasserstoff 

7,49 

4,89 

Sauerstoff 

41,44 

36, 7S 

Stickstoff 

0,45 

0,40 

400.  400. 

Gans  andere  Resultate  erhielt  spVter  Johnston  von  der  Varietät  a.  Er 
untersuchte  4 .  weiches  klebendes  E. ,  welches  schon  bei  4  00*  durch  Yerlust 
eines  fluchtigen  riechenden  Stoffes  etwas  am  Gewicht  verlor;  S.  E.  von  dsr 
Gonsisteni  weichen  Kautschuks ,  welches  beim  Kochen  mit  Wasaw  eine  weisse 
Substans  aussondert ,  und  vor  der  Analyse  einmal  mit  Aether  und  dreimal  mit 
Alkohol  ausgekocht  wurde,  wobei  es  48  p.  G.  verlor;  3.  eine  brttchige  Varietit, 
die  inmitten  der  elastischen  sich  findet. 


4. 

t. 

■. 

Kohlenstoff 

85,47 

84,38 

86,48 

Wanerstoff 

43,28 

48,57 

42,48 

98,75        96,95        98,60 

Es  scheint  demnach ,  als  sei  die  Hauptmasse  der  Substani  ein  Kohlenwas- 
serstoff C"H*,  dem  eine  sauerstoffhaltige  Verbindung  beigemengt  ist. 

Henry:  J.  d.  Chim.  möd.  4  825.  —  Jobnston:  Phil.  Mag.  4838.  Joli.  J.  f.  pr. 
Chem.  XIV,  448.  —  Klaproth:  Beitr.  III,  407. 

S.  ferner  Dopplerit. 

Pyropissit« 

Eine  in  der  Braunkohle  von  Weissenfeis  gefundene  erdige  Substanz ,  aus 
welcher  l^ochender  Alkohol  30  p.  C.  eines  weissen  schmelzbaren  und  brenn- 
baren Stotl's  auszieht,  lieber  4  00®  schmilzt  sie  unter  Aufwallen  und  Entwick- 
lung weisser  Dampfe  zu  einer  schwarzen  entzündlichen ,  in  Terpentinöl  gröss- 
tentheils  löslichen  Masse.  Bei  der  trocknen  Destillation  liefert  sie  nach  Mar- 
chand bis  62  p.c.  Paraflin  und  aus  einem  Pfund  drei  Kubikfuss  Leuchtgas. 

Es  scheint  ein  Gemenge  von  Paraflin  und  Braunkohle  zu  sein. 

Brückner:  J.  f.  pr.  Chem.  LVII,  4.  —  Heine:  Leonh.  Jahrb.  4845.  449.  — 
Kenngott:  Min.  Forsch.  4850—64.  S.  448.  —  Wackenroder  (Staffel) :  Lieb.  Jah- 
resb.  4849.  740. 

Retinit  (Erdharz). 

Dieser  Name  gilt  eigentlich  nur  für  die  fossilen  Harze  der  Braunkohlen:  wir 
wßrden  hier  indessen  auch  anderweitige  harzahnliche  Substanzen  aus  alteren 


967 

Bildungen  anreiben.  Diese  Substanzen  sind  amorjriie  Massen,  meist  Gemenge 
verscbiedener  Harze  oder  barzäbnlicher  Körper ,  und  in  chemiscber  Beziehung 
noch  sehr  ungenügend  bekannt. 

Retinit  aus  der  Braunkohle  von  Halle.  Er  ist  vor  längerer  Zeit 
von  Bucbolz  untersucht  worden.  Schmilzt  schwerer  als  die  meisten  Harze, 
schwärzt  sich  in  der  Hitze,  raucht  stark  und  verbreitet  einen  aromatischen  Ge- 
ruch. Bei  der  trocknen  Destillation  liefert  er  ein  braunes  dickflüssiges  BrandOl, 
Wasser,  welches  etwas  Essigsäure  enthält,  und  Gase  (Kohlensäure,  Kohlenwas- 
serstoffe). Er  enthält  91  p.  G.  eines  in  absolutem  Alkohol  auflöslichen,  und 
9  p.  C.  eines  unauflöslichen  Harzes.  Das  erstere  bleibt  nach  dem  Verdunsten 
des  Alkohols  mit  gelbbrauner  Farbe  zurück ,  ist  in  schwächerem  siedendem  Al- 
kohol viel  leichter  löslich  als  in  kaltem ,  so  dass  die  Flüssigkeit  beim  Abkühlen 
dickflüssig  wird,  während  seine  Löslichkeit  in  absolutem  Alkohol  bei  allen  Tem- 
peraturen ziemlich  dieselbe  zu  sein  scheint.  In  reinem  Aether  ist  es  unauflös- 
lich, in  alkoholhaltigem  dagegen  eben  so  löslich  wie  in  absolutem  Alkohol.  Ter- 
pentin- und  Steinöl  lösen  es  nicht  auf.  In  Alkalien  löst  es  sich  mit  brauner 
Farbe,  und  wird  durch  überschüssiges  Alkali  wieder  abgeschieden.  —  Das  in 
Alkohol  unauflösliche  Harz  löst  sich  auch  nicht  in  Aether ,  wohl  aber  in  Alka- 
lien auf. 

Bucholz:  Schwgg.  J.  I,  290. 

Retinit  (Krantzit)  aus  der  Braunkohle  von  Lattorf  bei  Bern- 
burg. Im  frischen  Zustande  weich,  an  der  Luft  erhärtend,  von  grünlichgelber 
Farbe,  durchscheinend,  sp.  G.  »  0,968,  schmilzt  bei  225^,  wird  bei  288^  voll- 
kommen flüssig,  und  bildet  in  höherer  Temperatur  gasförmige  und  flüssige 
Destillationsprodukte.  Er  brennt  mit  leuchtender,  russender  Flamme.  Nach 
Bergemann  löst  Alkohol  4  p.  C.,  Aether  6  p. C.  auf;  in  Terpentinöl,  Schwe- 
felkohlenstoff etc.  schwillt  er  nur  an ;  Schwefelsäure  löst  ihn  mit  brauner  Farbe. 
Nach  vorgängigem  Erhitzen  bis  zum  anfangenden  Schmelzen  löst  sich  ein  Theil 
in  Alkohol,  das  Uebrige  aber  in  Aether  auf.  Dieser  in  Aether  lösliche  Theil,  von 
bräunlicher  amorpher  Beschaffenheit,  wird  bei  42®  weich,  dann  elastisch  wie 
Kautschuk  und  schmilzt  bei  1 50®.  Nach  L  a  n  d  o  1 1  enthält  er  : 

Kohlenstoff  79,25 
Wasserstoff  iO,41 
Sauerstoff  40,34 

100. 

Entsprechend  ungefähr  der  Formel  C*®H®0. 

Bergemann:  J.  f.  pr.  Chem.  LXXVI,  65. 

Betinit  aus  der  Braunkohle  vonWalchow  in  Mähren.  Wurde 
von  Schrott  er  untersucht.  Gelb,  meist  undurchsichtig,  sp.  Gew.  =  4,035 — 
4,069.  Wird  bei  440®  durchscheinend  und  elastisch,  und  schmilzt  bei  250®  zu 
einem  gelben  Oel.    Brennt  mit  stark  russender  Flamme,  und  liefert  bei  der 


1  VW 

k  

trodtnen  DestUlatim  Gme ,  theer  und  AmelseiiBtaiie  enlbalMidet  Wasser.  Er 
ist  ein  Gemenge,  ans  wdeben  Alkohol  nor  4 ,5  p.  C,  Aether  7,5  p.  C.  ansiieht; 
in  Steintfl  lOst  er  sich  nicht,  kaam  in  Schwefelkohlenstoff,  worin  er  jedooh  weich 
und  durchscheinend  wird.  Hit  SchwefelsHure  giebt  er  in  der  Kalte  eine  braune 
Auflösung«  Scbrötter  fiand  im  Mittel  von  drei  Analysen: 

Kohlenstoff  80,f4 

Wasserstoff  40,66 

Sauerstoff  8,9S 

Stickstoff  0,<8 

400. 

Diese  Zahlen  lassen  sich,  Tom  Stickstoff  absehend,  durch  die  Formel 

C«H*0 
reprilsentiren  • 

4S  At.  Kohlenstoff    i^  900,0  »  80,99 

9  -    Wasserstoff   ^  442,5  «  40,14 

4   -    Sauerstoff     »  400,0  »     8,90 

4449,5       400. 

Beine  Stucke  hinterlassen  nur  Spuren  von  Asche.  Die  Zusammensetnmg 
n&hert  sich  der  des  Bernsteins. 

Schrotter:  Poss*  Add.  LIX,  61. 

Belinit  aus  der  Braunkohle  (Pechkohle)  von  Aussig  in  Bdh- 
m  e  n  (Pyroretin) .  Von  S  t  a  n  e  k  untersucht.  BrSunlichsohwars ,  sprOde ,  spec 
Gew.  s=  1,485.  Leicht  brennbar  mit  rothgelber  stark  russender  Flamme, 
und  intensivem  Geruch,  der  an  brennenden  Bernstein  erinnert.  Leicht 
schmelzbar,  sich  schwärzend,  und  unter  Blasenwerfen  und  Ausstossen 
grauer  Dampfe  sich  zersetzend.  Kochender  Alkohol  löst  einen  Theil  {A)  auf; 
beim  Erkalten  scheidet  sich  ein  kleiner  Theil  (a)  ab;  beim  Verdunsten 
bleibt  ein  kolophoniumähnlicher  Bückstand,  der  bis  auf  eine  kleine  Menge 
in  Aether  löslich  ist.  Die  ätherische  Auflösung  hinterlässt  ein  braunrothes 
Harz  (6).  Beide  Harze,  a  und  6,  erweichen  bei  400®,  und  absorbiren  bei  die- 
ser Temperatur  allmälig  Sauerstoff.  —  Der  in  Alkohol  unlösliche  Theil  {B}  ist  in 
keinem  Mittel,  auch  nicht  in  Kalilauge,  auflöslich. 

Analysen :  a  und  6  bei  4  00®  getrocknet ;  B  Mittel  von  zwei  Analysen  nach 
Abzug  der  Asche: 

A.  B. 


a. 

b. 

KohlenstofT 

80,02 

81,09 

76,70 

Wasserstoff 

9,42 

9,47 

7,30 

Sauerstoff 

40,56 

9,44 

16,00 

100,  400.  400. 


969 


Stanek  berechnet 

Berechnet : 

Kohlenstoff 
Wasserstoff 
Sauerstoff 

A. 
A. 
B. 

A.a.              k.b 
80,00         81,08 

9,33           9,46 
10,67           9,46 

B. 
76,51 
7,38 
16,11 

100.  100.  100. 

a  und  b  haben  wohl  gleiche  Zusammensetzung,  welche  der  des  R.  von  Walchow 

ganz  nahe  kommt  ^). 

B  hinterliess  6  p.  C.  Asche. 

Stanek:  J.  f.  pr.  Chem.  LXIII,  455. 

Hanze  der  Braunkohle  von  Oberhart  bei  Gloggnitz  (Oester- 
reich).  Von  SchrOtter  näher  untersucht.  Aether  zieht  aus  dieser  Braun- 
kohle ein  krystallisirtes  weisses  und  zwei  amorphe  braune  Harze. 

I.  Das  krystallisirende  weisse  Harz,Hartin  genannt,  kommt  auch  ausge- 
schieden neben  dem  ihm  im  Aeusseren  ähnlichen  Hartit  (S.  Schererit)  vor. 
Es  ist  schwer  in  Aether,  noch  schwerer  in  Alkohol  löslich,  besser  in  Steinöl, 
aus  welchem  es  in  langen  Nadeln  krystallisirt,  deren  sp.G.  =  1,115  ist.  Es 
erweicht  bei  200®,  und  schmilzt  bei  210®  (das  aus  der  Kohle  durch  Aether 
eztrahirte  bei  230®)  zu  einer  gelblichen  Flüssigkeit,  zersetzt  sich  dabei  aber 
schon  ein  wenig.  In  stärkerer  Hitze  förbt  jene  sich  dunkel,  entwickelt  brenz- 
liehe  Dämpfe,  und  erstarrt  zu  einer  braunen  in  Aether  löslichen  Masse.  Bei 
260®  entwickeln  sich  Kohlenoxyd  und  Kohlenwasserstoffgas,  während  eine 
saure  Flüssigkeit  neben  einem  öligen  Destillat  übergeht,  bestehend  aus  dunkel- 
gefärbtem  Theer,  und  einer  krystallinischen  weissen  Substanz,  die  beide  in 
Aether  auflöslich  sind.  An  der  Luft  brennt  der  Uartin  mit  russender  Flamme. 
Von  Schwefelsäure  wird  er  beim  Erhitzen  zersetzt. 

a.  Analyse  des  ausgeschiedenen  und  aus  Steinöl  umkrystallisirten  Hartins ; 
b  und  c  des  aus  dem  ätherischen  Auszuge  der  Kohle  auskrystallisirten. 


a. 

b. 

c. 

Kohlenstoff 

78,26 

78,46 

78,33 

Wasserstoff 

10,92 

n,oo 

10,85 

Sauerstoff 

10,82 

10,54 

10,82 

100.  100.  100. 

Hiemach  hat  Schrotte r  die  Formel 

aufgestellt,  welche  auch  den  Analysen  sehr  gut  entspricht,  obgleich 

C»®H*®0*   (2.) 
gewissermaassen  wahrscheinlicher  ist.  Bekanntlich  ist  dies  die  Formel  des  Kam- 
phers, so  wie  sie  überhaupt  ein  Oxyd  des  Terpentinöls  oder  eines  Gliedes  der 
Gamphengruppe  (C*H*)  ausdrückt. 

4)  stanek  hat  19  At.  Kohlenstoff  aDgeDommen,  was  unstatthaft  ist. 
8)  Auch  dem  Asphalt  von  Cuba. 


47  .  «iiiii»Mi«  _  ni.i  —  ii.ii        •«  - 

'IMM     «••-  " 

MM  «w  ItMta  «taM  •  iMw  rmfiil  *m  Ij 
tfftüMMrtxr  AMT,  ««itlUr  «•  f«r«bfc«BB*r  « 
<»»»«*  4«t<»i(  mieMUn  imdt,  —I  >»  IM^  i  il  lilw 


7«,M        n,>7        7«. 

»,»•         I«.« 
'IM.          IM. 
K«  «mMwIM  »M  Mit  ««Mi.    In  <tai  MbnqilHfae  a 
fN«r'*  An*t)'M  mUrnuAm  t  AI.  Xfloretja  iMhwiii, 

Ihir  mlmriiHit»  Aommc  d«r  fmuikoUe  UolcfttHt 
llurUm  un4  iimIi  dMi  Vcniwtpfea  «fo  brauM«  GeoM 
Wfifdwi  «iunti  AlMwl  »Ml  UMnan  Iaimii. 

11,  Alliliabari  Irt'Uu  In  AlkokolraaMkke.  E 
IIWl  Iwl  IID'  Dllnlll,  HntUI  floh  in  dar  Bllia,  und 
Oaplaii  v(in  UM  iinil  Mlhar  n  braunan  Salian.    Sohri 


KalilanUsI  711,18 
Waaunuiir  »,!0 
Hiiii,<rHliiir         12,311 


78,t> 
«,<S 

<8,3« 


llltw  rnlirl  in  iltir  forliinl 


i:"ii"o', 


I«  AI.  Kulili'iiauir    -:HS0,0-78, 

VII      WiiNMiTHioir  »  nr,i,5  —  9, 

n    "    SniKTNlolT      —     5I>(MJ  —  It 

■|lili,5      (00, 

III     llolfllinra  tuli,i' der  in  Alkoluil  iinlllslicho  The 

llit|i|||iiilUi|dii<ll,  oi'\\t,|i,lil  nlu>i'  orNt  tH>i  ina*,  und  ipmeta 

'l'iHUtii'i'iiliit'  niili'l'  AiinilnliiHi.    hlK  Ali«lyi)vu  (;bIh>ii  : 


tlH,a  i'UUlM'u'ht 


Koli 

ili'iiülitiT 

7i.:i 

:5..i: 

W«; 

stt'fxtlllV 

H.iS 

i*.«t 

Sa(U>iMnlV 

I5.:s 

15.79 

ItMV 

100.  ■" 

V 

;»H»v>» 

M  \\ 

K.-»a.-«*u^tr  m,  *i 

UH1,0  -  ■ 

rs, 

i\   ' 

\\*s»-«.uar  -  ?«.s  - 

s. 

,^  - 

SA>K>t^t,»ff 

B  ; 

>HVrt  —  1 

I\ 

^ 


XI  «.N     IW. 


971 

Man  sieht,  dass  dieses  Harz  dem  Theil  B  des  Pyroretins  sehr  nahe  steht. 
Ueberhaupt  können  alle  aus  den  Analysen  solcher  Substanzen,  deren  Reinheit 
sehr  fraglich  ist,  abgeleitete  Formeln  nicht  als  unbedingt  richtig  gelten. 

Forchhammer:  J.  f.  pr.  Ghem.  XX»  469.  —  Schrdttert  Pogg.  Ann.  LIX,  S7. 

Bogbutter  hat  man  eine  in  irländischem  Torf  vorkommende  Substanz 
genannt,  die  weiss,  sehr  leicht,  und  in  Alkohol  leicht  auflöslich  ist.  Diese  Auf- 
lösung reagirt  sauer,  und  giebt  feine  nadelCörmige  Rrystalle,  welche  bei  51^ 
schmelzen.  Mit  Kali  giebt  sie  eine  Art  Seife,  aus  welcher  sie  durch  Säuren 
wieder  abgeschieden  wird,  dann  aber  erst  bei  54®  schmilzt,  und  bei  51®  er- 
starrt. 

Williamson  fand  a)  in  der  umkrystallisirten  Substanz,  und  b)  in  der 

durch  Zersetzung  der  Kaliverbindung  erhaltenen : 

a.  b. 

a.  ß. 

Kohlenstoff         73,78         73,89         75,05 

Wasserstoff        42,50         12,37         12,56 

Sauerstoff  13,72         13,74         12,39 

100.  100.  100. 

W.  glaubt,  6  sei  =  C««H«*0«  H-  2aq. 

Williamson:  Ann.  d.  Gb.  u.  Pbarm.  UV,  425. 
S.  ferner  Dopplerit. 

Retinit  aus  der  Braunkohle  von  Piauze  bei  Neustadtl  in 
Krain.  (Piauzit).  Von  Haidinger  beschrieben.  Scbwärzlichbraun ,  sp.  G.  = 
1 ,22.  Schmilzt  bei  315^,  brennt  mit  russender  Flamme  und  aromatischem  Ge- 
ruch, binterlässt  5,96  p.  C.  Asche,  und  enthält  im  frischen  Zustande  3,25  p.  C. 
hygroskopisches  Wasser. 

Er  löst  sich  in  absolutem  Alkohol  grösstentbeils,  in  wasserhaltigem  weni- 
ger, auch  in  Aetber  und  in  Kalilauge  auf.  Färbt  sich  mit  rauchender  Salpeter- 
säure gelblich  braun. 

Haidinger:  Pogg.  Aon.  LXII,  375. 

Anthracoxen,  ein  braunes  Erdharz  aus  den  Kohlen  von  Brandeisl  in 
Böhmen.    Schmilzt  leicht  unter  Aufschwellen.    Ist  in  Aether  theilweise  auflös- 
lich.   Der  unlösliche  Theil  enthält,  nach  Abzug  von  11  p.  C.  Asche:  75,30  G, 
6,20  H,  18,50  0.    Der  lösliche  Theil  dagegen:  81,47  C,  8,71  H,  9,82  0. 
Laurentz:  Sitzber.  d.  Wien.  Akad.  XXI,  271. 

Viele  der  angeführten  fossilen  Harze  sind  entweder  identisch  oder  isomer, 
der  empirischen  Formel  C*®H®  0  enlsprechend. 

Anderweitige  fossile  Harze : 

C opalin  (fossiler  Copal,  Highgateharz)  aus  dem  blauen  Thon  von  High- 
gatehill bei  London.    Von  Johnston  untersucht. 


ii 

i: 

k 

'.  I 
J 

■  i 


978 

Ohne  Zersetiung  sehmelibar  und  flttchtig.  LOsI  sieh  sehr 
wenig  in  Alkohol,  wird  in  Aether  undurchsichtig,  ohne  sich  mbutDien. 
SchwefdaMure  8chw8rti  ihn,  SalpeCersfinre  verwandelt  ihn  in  einen  rothen  Kör- 
per» indem  sie  eine  durch  Wasser  fällbare  Substani  auflifst.  In  Alkalien  ist 
er  unauflöslich. 

Zusammensetsung  nach  Abiug  von  0,436  p.  G.  Asche : 


Kohlenstoff 
Wasserstoff 
Sauerstoff 

1. 
85,5S 
44,80 

8,68 

t. 

85,68 

44,47 

2,85 

Die  Formel  C**H"0  erfordert: 

400.          400. 

40  At.  Kohlenfitoff 

33  -   Wasserstoff 

4   -   Sauerstoff 

=  3000,0 
»    448,5 
»    400,0 

»  85,44 
»  44,74 
si    4,85 

3542,5     400. 
Johnston:  Phil.  Mag.  XI¥,  87. 

Erdharz  aus  der  Steinkohle  von  Bovey  (Devonshire).  Gelb- 
braun, im  frischen  Zustande  oft  biegsam,  elastisch,  an  der  Luft  aber  sprOde 
werdend.  Nach  einer  alteren  Angabe  von  Hatchett  besteht  es  aus  65  p.C. 
in  Alkohol  löslichem,  42  p.  C.  unlöslichem  Harz,  und  3  p.  G.  erdigen  Theilen. 

Johnston  giebtan,  dass  dieses  Erdharz  beim  Erhitzen  schmilzt,  mit 
heller  russender  Flamme  brennt,  und  zuletzt  einen  weissen  aus  Thonerdesilikat 
bestehenden  Rückstand  lasst.  Die  Menge  des  letzteren  betrug  43,23  p.  C, 
während  das  Verhaltniss  des  in  Alkohol  löslichen  und  des  unlöslichen  Theils 
nach  J.  sss  68,4  :  34,6  ist.  Die  alkoholische  Auflösung  lässt  nach  dem  Verdun- 
sten das  aufgelöste  Harz,  von  ihm  Retinsliure  genannt,  als  hellbraune,  in 
Aether  lösliche  und  daraus  durch  Alkohol  fallbare  Masse,  welche  bei  400®  einen 
eigenthümlichen  harzartigen  Geruch  verbreitet,  bei  121®  zu  schmelzen  anfilngt, 
und  bei  4  60®  vollkommen  flüssig  ist.  J.  giebt  seine  Zusammensetzung  =  C^ 
H**0*  an,  obwohl  der  Beweis  fehlt,  dass  es  kein  Gemenge  ist.  Dieser  Theil 
verbindet  sich  mit  den  Basen. 

Der  in  Alkohol  unauflösliche  Theil  dieses  Erdharzes  ist  nicht  nliher  unter- 
sucht worden. 

Hatchett:  Gehlen's  N.  J.  f.  Chem.  V,  399.    Gilb.  Aon.  XLVII,  493.  —  Johns toa: 
Phil.  Mag.  XII,  560.    J.  f.  pr.  Chem.  XIV,  437. 

Scleretinit  aus  der  Steinkohle  von  Wigan,  Lancashire.  Ein 
weiches,  braunschwarzes  Erdharz,  von  Mall  et  uniersucht.  Es  schwillt  beim 
Erhitzen  auf,  brennt  mit  russender  Flamme  und  brenzlichem  Geruch,  und  löst 
sich  in  keiner  Flüssigkeit  auf.  M.  fand  76,74  -77,15  p.  C.  Kohlenstoff,  8,86- 
9,05  Wasserstoir,  10,72—10,12  SauerslofT,  und  3,68  Aschentheile.  Er  giebt 
ihm  die  Formel  C^^WOy  welche  zugleich  die  des  einen  Gemengtheils  vom  Py- 
roretin  (s.  oben)  ist. 

Mall  et:  Phil.  Mag.  IV  Ser.  IV,  361.    Ann.  d.  Chem.  u.  Ph.  LXXXV,  185. 


973 

Middletonit  aus  der  Steinkohle  von  Middleton  bei  Leeds. 
Von  Johns  ton  untersucht.  Unveränderlich  beim  Erhitzen  bis  zu  200^  Brennt 
auf  g^fihenden  Kohlen  wie  ein  Harz ;  schmilzt  in  starker  Hitze,  schwärzt  sich, 
giebt  eine  portfse  Kohle,  und  hinterlässt  nur  sehr  wenig  Asche.  Alkohol,  Aether 
oder  Terpentinöl  lösen  nur  Spuren  auf.  Beim  Kochen  mit  Salpetersäure  er- 
weicht er,  und  giebt  eine  braune  Auflösung,  welche  eben  solche  Flocken  ab- 
setzt, und  durch  Wasser  gefällt  wird.  Schwefelsäure  löst  ihn  in  der  Kälte  mit 
gleicher  Farbe  unter  Entwicklung  von  schwefliger  Säure  auf. 

Johnston  erhielt  als  Mittel  von  3  Versuchen : 

Kohlenstoff  86,21 
Wasserstoff  8,03 
Sauerstoff  5,76 

100. 

Er  berechnet  hieraus  die  Formel  C*<^H"0,  welche  86,33  Kohlenstoff,  7,91 

Wasserstoff,  5,76  Sauerstoff  erfordert. 

Johns  ton:  Phil.  Mag.  XII,  261.    J.  f.  pr.  Chem.  XIII,  416. 

Guayaquilit  von  Guayaquii  in  Ecuador.  Gelb.  Gleich  dem  fol- 
genden von  Johns  ton  untersucht.  Erweicht  bei  69,5**,  und  ist  bei  100®  flüs- 
sig, nach  dem  Erkalten  zähe,  balbdurchscheinend.  Schwärzt  sich  in  stärkerer 
Hitze  und  giebt  brenzliche  Destillationsprodukte.  Löst  sich  leicht  in  Al- 
kohol auf;  diese  Auflösung  ist  gelb  und  von  intensiv  bitterem  Geschmack. 
Auch  in  verdünnter  Kalilauge  ist  er  leicht  auflöslich,  wird  durch  Säuren  wieder 
gefällt,  giebt  mit  Bleioxyd  eine  gelbe,  mit  Silberoxyd  eine  braune  Verbindung; 
löst  sich  in  concentrirter  Schwefelsäure  mit  brauner  Farbe;  Ammoniak  fUrbt 
die  alkoholische  Auflösung  bräunlichroth.  Aehnlich  verhält  sich  der  Beren- 
gelit  von  S.  Juan  de  Berengeia  in  Südamerika,  der  schon  unter  100® 
schmilzt,  und  dann  beim  Abkühlen  weich  und  schmierig  bleibt.  Er  ist  gleich- 
falls in  Alkohol  und  auch  in  Aether  leicht  löslich,  jedoch  mit  brauner  Farbe. 
Auch  in  verdünnter  Kalilauge  löst  er  sich  auf;  Säuren  fällen  ihn  daraus,  und 
Bleisalze  liefern  eine  gelbe  Bieioxydvcrbindung. 

Nach  Johnston  enthalten  diese  Harze  (Mittel  je  zweier  Analysen) : 

Guayaquilit.      Berengelit. 

Kohlenstoff  77,00  72,40 

Wasserstoff  8,18  9,S8 

Sauerstoff  14,82  18,32 

100.  100. 

Danach  hat  er  die  Fonneln : 

G.  =  C*®  H*»  0^ 
B.    =  G*^H^*0» 
aufgestellt,  welche  jedoch,  wie  überhaupt  die  ungemengte  Natur  dieser  Sub- 
stanzen, noch  zweifelhaft  sind. 

Johns  ton:  Phii.  Mag.  XIII,  829.     (4  838  Nov.,   4  839  Febr.).    J.  f.  pr.  Chem.  XVI, 
10«.  XVII,  407. 


914 

Erdhars  ▼•■  Girmm  b«i  B«c«r« 
).  Tmi  B««ssiBg««lt 


sckwfflt  iH  Aelhcr 


DieAndjseflib: 

82,7 

IM 
«.5 


100. 
was  der  Formd  C^HP'O'  nahe  kamt,  wckha  «1,93  C,  10,57  H,  C,M  Ocr 


Boastiagaall:  AaaLChi^Pkys.ia4a.  Dchr.sn.   J,  1  pr,  €>■■■  XTWBS, 

Erdhari  ¥011  der  Bleigrobe  Seitliog  Siaacs  in  Nartbaa- 
beriand.  Terbah  sich  nach  Jahnstaii  in  derWfeise  *iiKrb  dcas MMe- 
lonh  und  isl  in  Alkohol  sehr  aebwcr  loslich.  !bcb  AbaaB^^^MS  p-Cbna- 
ner  Aacha  landen  sich: 

Kahlmstnir        87,99 
Wasserrtoir      11,92 

99,21 

einer  Terbindnng  C*BP  enlquechend.    Wenn  aber  disae  Snhftann  itarküd 

aanentoinpei  ist,  so  gehOrt  sie  nicht  unter  die  Erdharaa.  (S.  Schenril). 

Jokastoa:  Bdiab.  J.  oTSc  N.  8.  IV,  f fiS. 

Schercril. 

Aosser  dem  Paraffin  'Ozokerit,  Hatcheltin-  kommen  noch  mehrere  feste, 
zum  Theil  knstallinische  Kohlenwasserstofle  in  Braunkohlen  und  Torflagern 
vor,  welche  wir  hier  zusammenstellen. 

I)  Schererit,  ab  weisser  oder  grauer  krystallinischer  Anflog  auf  Kie- 
femholz  aus  dem  BraunkohJenlager  von  Uznach  im  Kanton  St.  Gallen. 

Schmilzt  bei  36*  zu  einer  farblosen  Flüssigkeit,  die  beim  Erkalten  eine 
strahlig  kr}'stallinische  Masse  bildet ;  verflachtigt  sich  nahe  Ober  dem  Koch- 
punkt des  Wassers,  und  sublim irt  in  nadeiförmigen  Krj-stallen;  verbrennt  beim 
Anzünden  mit  schwachem  Geruch  und  etwas  russender  Flamme  ohne  Bück- 
stand. Löst  sich  leicht  in  Alkohol  (auch  in  Aether,  ätherischen  und  fetten 
Oelen)  auf,  und  krystallisirt  beim  Verdampfen;  Wasser  schlägt  ihn  aus  der 
alkoholischen  Auflösung  nieder. 

Auch  in  Schwefel-  und  Salpetersäure  ist  er  auflöslich,  nicht  aber  in  Alka- 
lien.   Stromeyer. 

Macai  re-Prinsep  bestätigte  diese  Angaben  im  Ganten,  nur  gid>t  er  an, 
der  Seh.  verflüchtige  sich  schon  bei  etwa  92*.  Verdünnte  (?)  Schwefelsäure 
löse  ihn  in  der  Wärme  mit  rother  Farbe  auf,  wobei  er  aber  lersetst  werde, 


975 

indem  sich  eine  braune,  dann  schwarze  Flüssigkeit  bilde,  und  eine  kohlige  Sub* 

stans  abscheide. 

Nach  einer  approximativen  Analyse  von  Macaire-Prinsep  enthttit  der 

Sdi.  73  p.  G.  Kohlenstoff  und  24  Wasserstoff.    Verlust  3  p.  C,  wonach  er  mit 

dem  Grubengase  isomer,  d.  h.  ss  C'H^  wttre.  (Berechnet  G  75,  H  25). 

Macaire-Prinsep :  Bibl.  univ.  XL.  68.    Schwgg.  J.  LV,  120.  —   Stromeyer* 
Kastn.  Archiv.  X,  441. 

2)  KOnlit.  Sehr  abweichend  verhält  sich  die  Substanz  von  gleichen 
äusseren  Eigenschaften  und  demselben  Fundort,  welche  Kraus  spater  unter* 
sucht  hat.  Ihr  Schmelzpunkt  liegt  nttmlich  bei  iH^,  und  obwohl  sie  bei  460® 
schon  Dampfblasen  entwickelt,  kommt  sie  doch  erst  bei  200®  ins  Sieden.  Hier- 
bei tritt  aber  eine  Zersetzung  ein,  indem  sie  sich  immer  mehr  braun  färbt.  Das 
Destillat  ist  anfangs  farblos,  wird  dann  dunkler  und  dickflüssig,  und  es  bleibt 
ein  kohliger  Rückstand.  Die  kochend  gesättigte  alkoholische  Auflösung  des  K. 
setzt  beim  Erkalten  den  grössten  Theil  in  dünnen  fettglänzenden  Blättchen  ab. 
Wasser  schlägt  ihn  auch  aus  der  Auflösung  in  Salpetersäure  nieder. 

Wahrscheinlich  identisch  hiermit  ist  eine  Substanz  von  gleicher  äusserer 
Beschaffenheit,  welche  von  Fikentscher  auf  und  in  Kiefernholz  in  einem 
Torflager  bei  Redwitz  im  Fichtelgebirge  gefunden  hat.  Nach  J.  B.  Tromms- 
dorff  schmilzt  sie  jedoch  schon  |bei  408®,  hat  ein  sp.  G.  =:  0,88,  löst  sich  in 
28,6  Tbeilen  kochenden  Alkohols  von  94  p.  G.  auf,  sondert  sich  aber  beim  Er- 
kalten grossentheils  wieder  ab,  wird  von  Schwefelsäure  geschwärzt,  und  ist 
auch  in  Aether,  Terpentinöl  und  fetten  Oelen  auflöslich. 

Die  Analysen  ergaben  (a  war  mehrfach  aus  Alkohol  umkrystallisirt,  und 
zuvor  geschmolzen ;  beide  Substanzen  waren  aber  durch  Extraktion  der  Hölzer 
mit  Alkohol  gewonnen) : 


a. 
Von  Uznach. 

6. 

Von  Redwitz. 

Kraus. 

H. 

Trommsdorff. 

Kohlenstoff          92,49 
Wasserstoff            7,42 

90,90 
7,58 

99,91 

98,48 

Hiemach  wäre  der  Könlit  eine  Verbindung 

C*H 

2  At.  Kohlenstoff     =  150,0  ^  92,31 
\    -    Wasserstoff    =    12,5  =»    7,69 

"162,5      100. 

In  Trommsdorff^s  Analyse  scheint  bei  der  Koblenstofin>estimmung  ein 
Verlast  stattgefunden  zu  haben. 

Mit  Rücksicht  auf  den  Zusammenhang  dieser  Substanzen  mit  dem  Terpen- 
tinöl C*H*  ■■  C'^H**  könnte  man  versucht  sein,  sie  als  C'H*,  d.  h.  als  polymer 
mit  dem  Napthalin  C^H®  zu  betrachten,  obgleich  die  Analysen  nicht  sehr  für 
diese  Formel  (welche  93,75  C  und  6,25  H  erfordert)  sprechen. 


976 


Eraus  bat  fenter  bewisa«,  dau  du  Daalillatioiui 
andere  ZusammeoMtsung  hat.  Es  ist  farblos,  wird  in 
jedoch  aehoD  durch  die  Wurme  der  Hand,  ond  bleibt 
es  meht  bewegt  wird,  wobei  sich  ein  Tbeil  in  eine  blW 
Beide  Substanxen  haben  gleiche  ZiuammcnsetEong,  nl 
Analysen : 

Kohlenstoff       87,45 
Wasserstoff        ««.<6 
98,61 
fliernsdi  ist'dieae  Sobstana 

entweder  C*H*  oder  G*B*  i-  <?*H* 


i  At.  Kohlenstoff 
3  -    WaMerstofl 


.  300,0  —  88,89  5  At. 

■    37,8»  H,H  4  - 

837,5     100. 

Im  letxteran  wabrsoheiiilichereQ  Fall  WBre  sie  mit  d< 

Hartt^  niebt  blos ,  sondern  auch  mit  dem  TerpeDtinUl  ü 

Kraus:  Ponmd.  Ann.  XLm,  U1.  —  Trommidorf' 

3)  TekoretiD  (Fichtelit,  Hartit).  Als  Tekore 
ha  mm  er  eine  iwei-  und  eingliedrig  krystalUairte  So 
Ficbtenholz  aus  dem  Torfmoor  von  Boltegaard  ia  Dl 
achmllst  bei  45*,  und  siedet  etwa  beim  Koohpunkt  dos 
bol  iat  sie  sehr  aidiwer,  inAether  hingegen  leicht  lodieh 

Fichtelit  kommt  mit  dem  Ktinlit  bei  RedwiU  <n 
nieis,  von  ScbrOtter  und  von  Clark  untersucht  v 
goren  Eigenschaften  jenes,  schmilzt  aber  schon  bei  46*  { 
lirt  unzersetzt  über,  brennt  mit  heller  Flamme,  und  stit 
gpgen  Lösungsmittel  und  in  der  Zusammensetzung  volll 
relin  Ubereiu. 

SchrOtter  erkennte  die  Substanz  von  Redwits  a 
ungleich  schmelzbaren  Körpern.  Durch  Extraktion  des 
damit  imprägnirt  ist,  mit  Aether  zog  er  krystallisireni 
und  eine  tilartige  Hasse  aus,  welche  etwas  braunes  H 
eine  hellgelbe  Flüssigkeit  von  Benzoegeruch  darstellte,  s 
in  Aether  Idslich  war,  und  dieselbe  Zusammensetzung 
Wir  wolleu  sie  einstweilen  flüssigen  Fichtelit  nennen. 

In  der  Braunkohle  von  Oberhart  bei  Gloggnitz,  Oe 
lach  in  Steiermark  findet  sich  ein  zwei-  und  eingliedrig  1 
dinger  als  Hartit  bezeichneter  Kdrper,  welchen  Seh 
untersucht  haben.  Er  schmilzt  bei  74*  (72*  B.),  ersten 
lirt  bei  höherer  Temperatur  unzersetzt,  brennt  mit  sl 
verhüh  sich  gegen  Lösungsmittel  wie  die  vorigen  and ' 
in  der  Warme  geschwärzt.    Er  hat  die  Zusammensetzu 


977 

Die  Analysen  ergaben : 

TekoreliD.  Fester  Fichtelit.  Derselbe.  Flüss.  Fichtelit. 

Forcbbammer.  Broroeis.  Clark.  Schrötter. 

Kohlenstoff               87,49  88,07  87,43  88,58 

Wasserstoff              42,84  40,70  12,87  44,34 

400.  98,77  400.  99,92 

Hartit  v.  Gloggnitz.  H.  von  KöOacb. 

Schrötter.  Baumert. 

a.  b, 

Kohlenstoff                 87,47                  87,50  87,77 

Wasserstoff                42,05                  42,40  42,26 

99,52  99,60  400,03 

Alle  diese  Substanzen  sind  folglich  s  C"H^  =  C^<^H^^  d.  b.  mit  dem  Ter- 
pentinöl etc.  isomer,  und  auch,  wie  oben  bemerkt  wurde,  mit  dem  Destilla- 
tionsprodukte des  KOnlits.  Tekoretinund  fester  Fichtelit  sind  ohne  Zweifel  iden- 
tisch^;, Hartit  jedoch  ist  durch  seinen  höheren  Schmelzpunkt  davon  verschieden.^) 
Mit  dem  Tekoretin  kommen  nach,  Forchhammer  glimmerartige  Blättchen 
vor,  welche  derselbe  Phylloretin  genannt  hat.  Sie  haben  dieselben  Eigen- 
schaften, schmelzen  jedoch  erst  bei  86 — 87®,  und  lösen  sich  etwas  leichter  in 

Alkohol  auf.    Forchhammer  fand  darin: 

a.  b. 

Kohlenstoff         90,22  90,42 

Wasserstoff          9,22  9,26 

99,44         99,38 
Er  hat  danach  angenommen,  dass  es  eine  Verbindung  ss  C^  H^  sei.     Wahr- 
scheinlicher ist  es  jedoch  =  C^'^H**,  d.  h.  Tekoretin  weniger  2  At.  Wasserstoff. 

nS  ti6  q20  Uli 

8  At.  Kohlenstoff    =  600,0  =:  90,57  20  At.  =»  4  500  »  89,55 

5   -    Wasserstoff   =:    62,5  =    9,43  4  4   -    =    475  =  40,45 

662,5     400.  4675     400. 

Baumert:  Keiingott  Uebers.  4856 — 57.  486.  —  C.  Brom  eis:  Ann.  d.  Pbarm. 
XXXVII,  304.  •»  Clarke:  Ann.  Cbem.  Pbarm.  CIII,  386.  —  Forcbbammer:  J.  f. 
pr.  Cbem.  XX,  459.  —  Haidi nger  :  Pogg.  Ann.  LIV,  261.  —  Scbrötter:  Pogg. 
Ann.  LIX,  87. 

Sehr  wahrscheinlich  dürften  weitere  Untersuchungen  die  Zahl  der  hier 
verzeichneten  Substanzen  vereinfachen,  da  es  scheint,  als  sei  ihre  Verschieden- 
heit im  Schmelzpunkt  etc.  darin  begründet,  dass  bestimmte,  zum  Tbeil  isomere 
Verbindungen  mit  einander  gemengt  sind. 

Mit  dem  Hartit  ist  vielleicht  der  Branchit  aus  den  Braunkohlen  von  Monte 
Yaso  in  Toscana  identisch,  der  nach  Sa  vi  bei  75^  schmilzt  und  dessen  Zusam- 
mensetzung nach  Piria  «  C*®H**  ist. 

Leonb.  u.  Bronn  N.  Jahrb.  4  842.  459.    Lieb.  Jabresb.  4855.  984. 

Die  z.  Th.  mit  diesen  Kohlenwasserstoffen  vorkommenden  sauerstoffhalti- 
gen fossilen  Harze  (Hartin,  Xyloretin,  Bogbutter]  s.  Retinit. 

4)  Clark  leitet  aus  seinen  Analysen  des  Ficbtelits  die  Formel  C*H',  oder  vielmehr 
C^  ff*  ab.    Hartit  wäre  nach  B  a  u  m  e  r  t  =  €•  H». 

5)  Das  Erdharz  von  SettlingStones  (s.  Hetinit)  bat  nach  Johnston  dieselbe  Zasammeu» 
setsang. 

Raioneltbe  rg^s  MioGrulcheroie.  O^ 


978 


SteiDU. 

Dieser  Name  beseidinei  gewisse  flOssig^  KohlenwassersloBe,  wdebe  bei  A 
Destillation  tbeils  vollkomiDen  flttcbtig,  UDd  dann  dttDnflUsttg,  heHgeOlrbl  ain 
(Naphta) ,  theik  braune  RücksUlnde  hinterlassen,  und  dann  selbst  scbeii  gaflirl 
erscheinen,  oder  gar  durch  darin  aufgelöste  oder  suspendirte  Stoffe,  wie  Faraffl 
oder  Asphalt,  dickflnssig  werden,  und  dann  auch  den  Namen  Bergtheer  erhaltet 

Die  verschiedenen  Arten  SteinOl  seiehnen  sich  durch  ihre  LOslichkeit  i 
absolutem  Alkohol,  Aelher  u.  s.  w.,  so  wie  durdi  ihre  Indifferens  gegmi  di 
meisten  Reagentien  aus.  Sie  lOsen  Schwefel,  Phosphor,  Jod  etc.  auf.  Sie  sin 
leichter  als  WAsser.  Ihre  Dumpfe  sind  sehr  brennbar,  und  geben  eine  star 
Hissende  Flamme.  Durch  eine  glflhende  Rohre  geleitet,  terhllen  sie  in  Kohh 
feste,  flüssige  und  gasförmige  Kohlenwasserstoffe. 

Der  Siedepunkt  der  yerschiedenen  SteinOle  Ist  sehr  Verachieden.  St.  to 
Amiano  und  aus  Persien  ftngt  bei  70*,  das  von  Baku  bei  4  iO*  an  in  swäm 
allein  der  Siedepunkt  steigt  SllmSlig,  oft  bis  Hbef  300*.  Dies  beweist,  dass  di 
SteinOl  ein  Gemenge  von  verschieden  flüchtigen  Verbindungen  ist,  die  sich  durc 
fraktionirte  Destillation  allein  nicht  trennen  lassen,  und  deren  Kenutniss  des 
wegen  noch  sehr  mangelhaft  ist. 

Die  Versuche  von  Unverdorben,  Th.  deSaaaaure,  Hess,  Dumas 

Blancbet  und  Seil  haben  gezeigt,  dass  das  SieiBOl  aus  Kohlen wasser 

Stoffen  besteht.    Wir  führen  hier  einige  Analysen  an : 

4 .  Flüchtigster  Theil  des  St.  von  Amiano ;  sp.  6.  ü*  0,758 ,  bei  70*  anfan 
gend  zu  sieden.  Th.  de  Saussure. 

8.  Fluchtigerer  Theil  von  Steinöl,  sp.  G.  ==  0,794,  bei  94®  siedend.     Blan 
ebet  und  Seil. 

3.  Zusammensetzung  sllmmtlicber verschieden  flüchtigen Antheile  nach  Hess 

4.  Analyse  von  Dumas. 

5.  Desgleichen  von  No.  2,  sp.  G.  =b  0,849,   Siedepunkt  215*.    Blanche 
und  Seil. 

6.  Minder  flüchtiger  Theil  des  St.  von  Amiano,  sp.  G.  3=0,836.  Saussure 

4.  s.  t.  4.  6.  6. 

Kohlenstoff       84,65        85,40         85,96         86,4         87,7         88,0S 
Wasserstoff      13,34         44,23         4  4,04         42,7         43,0         4  4,98 

97,96"        99,63       4  00.  99,4       400,7       4  00. 

Hess  betrachtete  das  St.  als  ein  Gemenge  isomerer  Kobienwasserstofle, 

aus  gleichen  At.  beider  Elemenle  bestehend, 

C'H'»  (I.) 
Saussure  und  Dumas  hingegen  leiteten  aus  ihren  Versuchen  die  Formel 

C*H»  (II.) 
ab. 


I. 

cn 

4  At.  Kohlenstoff    =  75,0  =  85,71 
4    -    Wasserstoff  =  42,5  »  14,29 

87,5    TW. 


11. 
C*H*, 

6  At.  Kohlenstoff 


»  450,0  »  87,fi 


5  -    Wasserstoff    «    62,5  «  42,2 

542,5  nfOÖT 


979 

Es  scheint,  dsss  die  flOchtigeren  Antheile  »  CH**,  die  minder  flüchiigen  aber 
kohlenstoffreicbere  Verbindungen  sind. 

Pelletier  und  Walter  betrachten  das  Steint  als  eine  Aufli^ung  von 
Paraffin  in  Naphten  «  C**H**,  Napbta  «  C**H»»  und  Naphtol  »>  (?*H**. 

Steinöl  von  Tegernsee,  Baiern.  Dunkel,  dickfittssig,  sp«  G.  s 
0,835.  V.  Kobell  erhielt  daraus  durch  fraktionirte Destillation  einen  flüchtigen 
farblosen,  dünnflüssigen  Theil,  vom  sp.6.  «  0,778,  der  bei  75 — 79®  siedete, 
und  einen  minder  flüchtigen,  aus  welchem  bei  — 6®  Paraffin  krystallisirte,  wäh- 
rend der  flüssige  Antheil  gelb  war,  nach  Buttersäure  roch,  ein  sp.  G.  es  0,812 
besass,  und  sich  schwer  in  Alkohol  auflöste.  Ein  dritter  Antheil  war  eine  ge- 
sättigte Auflösung  von  Paraffin,  die  bei  43®  krystallisirte. 

Steinöl  von  Sehnde  bei  Hannover.  Das  rohe  grünliche  Paraffin 
enthaltende  Oel  giebt  bei  der  Rektifikation  Produkte,  deren  Siedepunkt  von  70® 
bis  über  850®  liegt.  Nach  den  Untersuchungen  von  Bussenius  und  Eisen- 
stuck  besteht  der  von  70® — 430®  siedende  Antheil  aus  Kohlenwasserstoffen 
C^ü^j  deren  Dichtigkeit  im  flüssigen  Zustande  von  0,743—0,744,  im  gasförmi- 
gen von  3,82 — 4,39  schwankt;  n  scheint  »  42,  44,  46  und  48  zu  sein.  Der 
zwischen  420®  und  4  40®  siedende  Theil  enthält  überdies  die  Verbindung  G^^H^®, 
Petrol  genannt,  welche  durch  Salpetersäure  in  eine  Nitroverbindung  verwan- 
delt wird. 

Steinöl  von  Rangun  in  Ostindien  (Bangun-Theer).  Eine  grün- 
lichbraune Masse  von  Salbenconsistenz,  zuerst  von  Gregory  untersucht.  Nach 
Demselben  wird  es  bei  46®  flüssig,  hat  ein  sp.  G.  =  0,88,  und  iSsst  sich  durch 
Destillation  in  ein  farbloses  Oel  von  0,744  und  82®  Siedepunkt  und  in  Paraffin 
scheiden.  Eine  neuere  Untersuchung  rührt  von  Warren  de  la  Rue  und 
Hüller  her.  Nach  Denselben  enthält  die  Substanz  96  p.  G.  (feste  und  flüssige) 
flüchtige  Bestandtheile.  Leitet  man  Wasserdampf  von  400®  hindurch,  so  führt 
derselbe  4  4  p.C.  eines  Oels  mit  sich,  worin  nichts  Festes  aufgelöst  ist,  während 
Dampf  von  höherer  Temperatur  als  4  45®  Flüssigkeiten  liefert,  die  beim  Abküh- 
len Paraffin  ausscheiden.  Die  Menge  desselben  beträgt  40 — 4  4  p.C.  des  Ran- 
gun-Theers ;  durch  fraktionirtes  Umkrystallisiren  aus  Alkohol  lässt  es  sich  in 
mindestens  zwei  Verbindungen  scheiden,  die  entweder  aus  C"!!'*  oder  C*!!*'*"* 
bestehen,  und  verschiedene  Eigenschaften  besitzen.  Die  flüssigen  Kohlenwas- 
serstoffe lassen  keine  entscheidende  Trennung  durch  fraktionirte  Destillation  zu. 
Durch  das  Studium  der  Produkte  jedoch,  welche  eine  Behandlung  mit  Schwe- 
felsäure und  Salpetersäure  liefert,  fanden  die  genannten  Untersucher,  dass  Ben- 
zol, Toluol,  Xylol  und  Cumol  vorhanden  sind,  daneben  aber  Kohlenwasserstoffe, 
auf  welche  jene  Säuren  nicht  wirken,  und  welche  in  keiner  T.  fest  werden, 
deren  Siedepunkt  von  50® — 400®  differirt.  Sie  scheinen  sammt  und  sonders 
C^H*"*"*  zusein. 

Durch  Destillation  von  Steinkohlen  mit  Wasser  erhielt  Reichenbach 
0,3  p.c.  einer  dem  Steinöl  von  Amiano  höchst  ähnlichen  Flüssigkeit. 

62  • 


SM.  —  ^rcff^ry;  i.  1  fr. 


XXL  ML  '  Tfeu  4#  •••! 
XJnr.fM.  ^  Tb*as*0 
r«0  J«  l#  •■•(  J*  C  fr 


(1 
yamt,  iifUghw,  nd  Uolcrltal  Eshie  fCMk) 
ichafmtrf^V  A0  bafm  TcrhmiaeB  »ehr  «der 

Ke  uieswnMte  ManeMobitm,  wricte  die  HMipisnBe  der  Stanbtk- 
les  bildel,  tot  aoeh  weoig  ortemicM,  Sie  widemdl  ailen  Hiim^MiHiln 
Aue  Beekkehlen  siebt  Alkeiiel,  AetlMr,  beeenden  aber  fichiif  fc  ü  oMeartegciaigi 
p,  C.  einee  dooiileB  Bami  aw,  welchea  die  Cnacbe  der  SrbBM<fhafffctH  dieiei 
Art  Steiokohleo  aein  aoU. 

Wei^  ihrer  tadimarJien  Wiehti^Mt  «d  die  «ieiatehlen  vieifiM*  mat  ihn 
BlaoMOlar-ZuaaiBiBeiiaetaaiig,  Beishrafti  ihren  Fefhfig^eita-  md  Aachrng»- 
lialt  onleriocht  worden. 

Ap«li  u.  Scbmidis  Opp«lfdorf.  J.  f.  pr.  Chem.  XYII,  MS. 

Baer:  ScblMieo,  Wettphaleo,  BbeioUod.   Arch.  d.  Pharm.  LXVI.  MS.  LXVIL  177. 

B  e  r  t  h  i  e  r :  Frankreich,  Eoglaod,  DeaUchlaod .  Ann.  Chim.  Phys.  UX.  J.  f.  pr.  Ch.  VI,  tit 

BrIIckoar:  Zwickau.  J.  t  pr.  Cbem.  LIIl,  4tl. 

Büchner:  Mnmau,  Baiero.  Bepertor.  XXII,  SS5.  XXVIII,  S41. 

Boneen  :  Mootl  Maiei  bei  Pisa,  Toscana.  Ano.  Chem.  Pharm.  XUX,  Kl. 

Clemaon:  Nordamerika.  Traofact.  geol.  Soc.   PeDoaylY.  4SS5. 

Johnson:  Nordaroerika.  A  repori  of  tbe  oavy  department  of  Ihe  onlted  statea  00  americai 

coaU.   Washington  IS44. 
Kar  Sien:  Schlesien  etc.  ArchiTXII,  4.  XIY,  IIS  v.  UntersacbiuigeD  über  die  kohligei 

Sttbttanzen  des  Mineralreichs  ond  ikber  die  Zusammensetzung  der  in  der  Preoss.  Ho- 

narchie  vorkommenden  Steinkohlen   insbesondere.  Berlin  I8S6. 
Kremers:  S.  Braunkohle. 

KOtti  gl  Plauenscber  Grund,  Sachsen.    J.  f.  pr.  Chem.  XXXIV,  4S8. 
Lampadlus:  Sachsen.    Ebendas.  XX.  1 4. 

Neodivich:  Ungarn.    Ber.  ttb.  Mitth.  v.  Fr.  d.  Nai.  IS47.    J.  f.  pr.  Chem.  XLI,  8. 
Regnault:    Frankreich,  England  etc.     Ann.  Mines  III  S^r.  XII,  161.    J.  f.  pr.  Chem. 

XIII,  7S.  I4S.    Ferner  Lebrb.  d.  Chemie,  bearb.  v.  B^decker.  IV,  tl8. 
BIchardson:  England.    Ann.  Pharm.  XXIII,  4t.   J.  f.  pr.  Chem.  XI,  165. 
Boger  u.  Bache:  Nordamerika.    J.  of  Ihe  acad.  of  nat.  Sc.  of  Philad.  VII,  158. 
Schtfnhorg:  Zwickau.    J.  f.  pr.  Cbem.  XVII,  417. 
iftttin:  Sachsen.    B.  u.  hUtt.  Ztg.  1857.  88t,  S9S. 
Thomson:  Ann.  of  Phil.  1 81 S.    Schwgg.  J.  XXVUI,  1 86. 
Woskressensky:  Bussland.    Verb.  min.  Ges.  Petersburg  1848,  44.    J.  f.  pr.  Chem. 

XXXVI,  186. 


k    A 


III. 


Nachträge 


!  j! 


'i 


( ■ 


\  • 


•^.: 


Alisonit 

So  nennt  Field  ein  derbes  dunkelblaues  Mineral  von  Hina  grande  b^  Co- 
quimbo  in  Chile,  dessen  sp.G.  s  6,40  ist,  und  welches  enihäU: 

Schwefel    47,00 

Kupfer       53,63  s  43,53  Schwefel 

Blei  88,85  =    4,36         „ 

98,88       47,89 

Es  ist  hiernach  eine  isomorphe  Mischung  aus  4  At.  Bteisulfuret  und  3  At.  Ku- 

pfersulfuret, 

Pb  -h  3  ^u. 

4  At.  Schwefel  s  800,0  »  47,88 
6  -  Rupfer  =  2379,6  »  53,49 
4    -    Bl^  =1  4894,6  «r  88,93 

4474,8      400. 

Der  A.  steht  mithin  dem  Cuproplumbit  nahe. 

Field :  Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XXVII,  887. 

Apatit. 

Apatit  von  Ala,  Piemont.     Diese  krystallisirte  farblose  durchsichtige 

Abänderung  enthalt  nach  der  Analyse  von  Rengert  in  meinem  Laboratorto: 

Chlor  0,06 

Fluor  4,90 

Phosphorsäure  44,03 
Kalk  54,34 

400,33 
Hier  sind  alle  Bestandlheile  direkt  bestimmt  worden.  Lässt  man  die  Fluor- 
menge  als  richtig  gelten,  so  ist  die  berechnete  Kalkmenge  =s  54,98  und  die 
Quantitäten  Calcium  in  den  Haloidsalzen  und  im  Phosphat  verbalten  sich  nahe 
s  4  :  4  8.  Geht  man  aber  vom  Kalk  aus,  so  berechnet  sich  der  Fluorgehalt  zu 
4,58  p.c.,  und  jenes  Verhältniss  ist  ae  4  :  84.  Weitere  Untersuchungen  müs- 
sen lehren,  ob  die  relativen  Mengen  beider  Verbindungen  im  Apatit  veränder- 
lich sind. 


984 


I 


Pyroklasit  nnd  Glaubapaiit  nannte  Shepard  twei  Mineralien 
den  Mongsinseln  an  der  Muskitoküste,  von  denen  das  eratere  in  nierflirai 
Massen,  aus  concentriscben  Schichten  von  weisser  und  rOihlicher  Farbe,  ^ 
kommen  soll.  Es  dekrepitirt  beim  Erhiisen,  terspringti  sohwirsi  aich,  ( 
Wasser  und  brensliche  SiolTei  brennt  sich  v.  d.  L.  weiss,  und  schmilsi  an 
Kanten  su  einem  weissen  Email ;  in  diesem  Zustande  reagirt  die  Probe  a 
lisch.  Hit  SchwefelsHure  befeuchtet,  terbt  es  die  Flamme  grOn.  In  Sil 
Itfst  sich  das  Mineral  mit  brauner  Farbe  auf.  Es  besieht  aus  80  p.  C.  phospl 
saurem  Kalk,  40  p.G.  Wasser,  etwas  schwefelsaurem  und  kohlensaurem  I 
schwefelsaurem  Natron,  Chlomatrii^m ,  organischer  Subslans  und  Spuren 
Fluor.  —  Der  Glaubapatit  soll  in  Drusen  kleiner  gelblieber,  grOner 
brauner  Krystalle  vorkommen,  welche  74  phosphorsauren  Kalk,  45,1  schwe 
saures  Natron  nnd  40,S  Wasser  enthalten. 

Dr.  Krauts  theilte  mir  als  Glaubapatit  eine  Probe  eines  Minerals  mit,  i 

sen  Beschaffenheit  und  Verhalten  jedoch  der  Beschreiimng  des  Pyroklasits  i 

sprechen.    Eine  in  meinem  Laboratorio  von  Kalle  ausgeftihrte  Analyse  gab 

Chlor  0,68 

Schwefelsaure  0,93 

Pbosphorstfure  40, 4  S 

Kalk  47,53 

Wasser  u.  org.  Subst.  40,40 

99,30 

Diese  Zahlen  lassen  sich  berechnen  zu : 

Phosphorsaure      40,4«  1  ^  ,» 

Kalk  46,39  J  ^^'^*   ^*  ^ 

0,62 


Chlor 

Calcium 

Schwefelsäure 

Kalk 

Wasser 

Wasser 


0,35 
0,93 
0,65 
0,43 
9,67 


}    0,97  CaCl 


2,04 
9,67 


CaS 


2aq 


99,16 


Die  Hauptmasse  ist  also  ein  wasserhaltiger  phosphorsaurer  Kalk, 

Ca»P  -h  2aq, 
(ior  wahrscheinlich  aus  der  Zersetzung  von  Apatit  hervorgegangen  ist.    Vgl.  I 
droapatit  und  Pseudoapatit  S.  354. 

Shepard:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXII,  96.    J.  f.  pr.  Cbem.  LXX,  S4  4 . 

Arsenik» 

Eine  Probe  gediegen  Arseniks  von  der  Grube  Palmbaum  bei  Marienbe 

welche  Schultz  in  meinem  Laboratorio  untersucht  hat,  erwies  sich  als  An t 

mon-Arsenik,  insofern  sie  enthielt : 

Arsenik         92^,03 
Antimon  7,97 

TÖÖ.~ 


985 


Eine  isomorphe  Mischung  SbAs^®  mUssie  aus  94,84  Arsenik  und  8,16  Antimon 
bestehen. 

AraoDfkfcupfer^ 

Whitneyit.  Ein  neues  Arsenikkupfer  vdnHoughtonCo.«  Michigan ;  derb, 
rOtbliohweiss,  sp.  6.  «  8,408.  Schmilzt  v.  d.  L.  leicht  unter  Entwicklung  von 
ArsenflLdämpfen.    Löst  sich  in  Salpetersäure  auf. 

Zwei  Analysen  von  Genth  gaben: 

a.  b. 

Arsenik  44,84         44,44 

Kupfer  88,07        88,49 

Klches}_M3     _0^ 

100,24       100,07 
Es  ist  mithin  eine  Verbindung  von  4  At.  Arsenik  und  4  8  At.  Kupfer, 

Cu*»As 

4  At.  Arsenik    »    940  »44,64 
48  -    Kupfer     =  7439  «  88,36 

8079     400. 

Der  W.  enthält  anderthalbmal  so  viel  Kupfer  als  der  Algodonit,  und  dreimal 

so  viel  als  der  Domeykit. 

Am  J.  of  Sc.  n  Ser.  XXVII,  400. 

Condurrit.  Neuere  Versuche  von  C.  Winkler  bestätigen  das  von  mir 
früher  Gefundene.  Beim  Erhitzen  in  Wasserstoffgas  entweiphen  Wasser,  arse- 
nige  Säure  und  wenig  Schwefelarsenik ;  der  braunrothe  Rückstand  enthält  79,8 
p.  G.  Kupfer. 

Zwei  Analysen  gaben : 


a. 
Als  Ganzes. 

0. 

Schwefel 

0,52 

Arsenige  Säure 

30,08 

Arsenik 

23,60 

Arseniksäure 

4,42 

Kupfer 

54,29 

Kupferoxydul 

55,95 

A. 

Eisen 

0,64 

Kupferoxyd 

2,03 

'  In  Chlorwasserstoffsäure 

Mangan 

0,45 

Eisenoxyd 

0,92 

auflOslich. 

Wasser 

2,65 

Manganoxydul 

0,47 

Kieselsäure 

0,48 

Wasser 
Arsenik 

2,65 
2,00 

.  Schwefel 

0,52 

B. 

Kupfer 

2,61 

Rückstand. 

Kieselsäure 

0,48 

Begreiflich  wird  die.Analyse  eines  so  gemengten  Oxydationsprodukts  nie  über- 
einstimmende Resultate  liefern. 

B.  u.  h.  Ztg.  4859,  No.  41. 


A«eit  ▼•B 


berg* 


ff  ,19 


tf,M 


UM 


U.1 


hlfo.  4  tedcr 


deuan  von  dwas  Osjd 


fM,ff 

•vorde,  M  joMr  «■  f  :  I,f5, 

Z,87S. 


Zerfteixier  Aogii  (S.  ifS).  Eine 
artig»  ÜMtit  in  der  For«  vta  Aiiptkrjstallai  tdb 
ftiweis:  33,if  EietdUore,  8,4  Tbooerde,  5,f 
12, IS  Kalk,  1M*Wa«Mr. 

Keaaaott  Dabert.  iMS.  8. 14t. 


Die  kleinen  grünen  Rrjstalle,  welche  in  dem  Melaphyr  von  Dfald  an  B 
vorkommen,  ein  sp.  G.  »  2,5  haben,  beim  ErhiUen  Wasser  geben,  and  v. 
L.  weiss  werden,  aber  nur  an  den  aussersten  Kanten  scfamelien,  enihallen  d; 
Sireng: 


lüMdsSure 

3»,4* 

Tbooerde 

8,ei 

Eisenoxydul 

S,»0 

Manganoxydul 

l,W 

Magnesia 

27,33 

Kalk 

3,6« 

Natron 

0,69 

Kali 

0,47 

Kupferozyd 

0,28 

Wasser 

42,45 

400. 

Nach  G.  Rose  besitzen  sie  die  Form  des  Augits.    Sie  scheinen,  gleich  d 
Schillerspath,  eine  Umwandlung  von  Augit  in  Serpentin  darmstellen. 
Ztschrft.  d.  g.  Get.  XI.  78.  t8t. 


987 

Diallag,  welcher  im  Serpentin  von  Orford  in  Canada  vorkommt,  und 
ein  sp.  6.  SB  3,03  hat,  enthält  nach  Hunt:  47,15  Kieselsäure,  3,45Thonerde, 
8,73  Eisenoxydul,  24^56  Magnesia,  44,35  Kalk  und  5,88^  Wasser. 

Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXV,  4H . 

BaüesterMit. 

Bin  problematisches  Mineral  aus  der  Provinz  Galicien  in  Spanien,  schveefel- 
kiestfhnlich,  doch  zink-  und  zinnhaltig. 
Leonh. Jahrb.  4854.  aso. 

Barahardtit. 

Eine  ganz  reine  Probe  von  Homichlin,  deren  sp.G.  =s  4,47 — 4,48,  ent- 
hielt nach  Th.  Richter: 

Schwefel        30,21 
Kupfer  43,76 

Eisen  25,81 


^WF«iW^^^»^^^^ 


99,78 

Das  Mineral  giebt  im  Kolben  Schwefel ,  und  schmilzt  v,  d»  L.  leiclit  zur 
spröden  magnetischen  innen  graurothen  Kugel. 
Obwohl  die  Analyse  beinahe 

^u«5e»   (I.) 
giebt,  so  fehlt  es  doch  an  Schwefel,  und  man  muss  den  H.  als 

€u»Fe  -h  2Fe   (H.) 
bezeichnen,  und  ihn  von  dem  kupferreicheren  Bamhardtit  (S.  126}  unterschei- 
den.   Es  erfordern  nämlich 

I.  IL 

9  S       SS  1800  =  32,26  SS      =  1600  =  29,74 

6  Gu    =  2380  a  42,65  6  Cu    =  2380  »  44,24 

4  Fe    as  1400  =  25,09  4  Fe     =»  1400  =  26,02 

5580      100.  5380      100. 

Bei  der  bomorphie  von  €u  und  Fe  könnte  man  den  H.  als 

7"i  Fe  =  3€u»Fe  -h  2Fe»Fe 
Fe| 

betrachten.  Vielleicht  sind  aber  die  Schwefelmetalle  R  und  R  gleich  den  Oxyden 
ft  und  ft  isodimorph  (oder  trimorph),  und  man  hätte 

Kupferkies  =  €u  -h  Fe 
Bamhardtit  s  2€u  -h  Fe 
Buntkupfererz  ==  3€u  +  Fe  und 

m€u  -I-  fiFe  -f-  Fe 


im -t- iif» -*- ¥• 


iit  ■.  ■.  h. »(.  int.  s».  ac 


Eise  Aoalfae  des  B.  TM  BrtMMdHf  daich  Sacksr  0* 

SdiwcCri  iS,77 

AnliBM  5C.9I 

ESmm  lf,U 

ManOB  S,73 


Fe)  ». 


md  hntwtigt  die  Fofd 

MnJ 


o. 

h. 

flalbi«. 

Klalsiasky. 

Bofilure 

(M,») 

-47^ 

3C,M  a-  38,M 

Kalk 

14.03 

14,30 

l4,fS         14,47 

Vmttm 

5,17 

S,«7 

8,59          8,86 

Wasser 

3S,6fl 

33.S3 

37,40         38,59 

Chlornatrioni 

1,89 

100. 

<J»       100. 

Schwefeb.  Nati 

■on    — 

0.89 

100.  100. 

a  ist  annähernd  richlig,  wahrend  6  von  allen  Analysen  abweicht. 

Helbif :  Cbem.  CeotnlbL  UI,  SS4.  —  Kletzinsky:  Polyi.  Ccotr.  1SS9.  $.11 

BniHBeiseBsteiB« 

Zwei  Abänderungen  ¥on  der  Grube  Louise  bei  Horhauaen  cBlhieltai  dj 

Bergemann: 

«.  b. 

Eisenoxyd         84,66  78,53 

Manganoxvd         f.  72  9,10 

Wasser    '         IM^  ti,37 

100.  100. 

Pri¥«tmiUheilaiig, 

Hydrohaemaiil  nannte  Breilhaupl  ein  Erz  von  dem  Ansehfn  ( 
Brauneisensleins  von  Caseriger  Struktur,  jedoch  von  rothem  Strich  und  eiix 
sp.  G.  =  4,S9 — 4,49.  Beim  Erhitzen  dekrepitirt  es  stark.  Fritzschegabi 
Analyse  eines  solchen  von  Siebenhitz  bei  Hof  im  Fichtelgebirge  (1). 


989 

Dasselbe  Erz  kommt  auf  der  Grube  Louise  bei  Horhausen  vor,  und  zwar 
bildet  es  eine  mehr  schwärziiehe  Schicht  auf  dem  helleren  braunen  Glaskopf 
(s.  oben).  Es  ist  von  Bergemann  (2a)  und  von  Pfeiffer  {ib)  untersucht 
worden. 

Hierher  gehört  wohl  auch  der  Turgit,  ein  Mineral  aus  den  turginskiscben 
Kupfergruben  am  Ural,  dessen  sp.  G.  jedoch  höchstens  «  3,74  sein  soll,  und 
was  nach  Hermann  9,35  p.  G.  Fremdartiges  enthält.    (3). 

4.  8.  f. 


a. 

b. 

Eisenoxyd            93,49 

94,20 

92,93 

94,45 

Manganoxyd           — 

4,40 

— 

Thonerde               0,52 

— 

— 

Kalk                       — 

— 

4,40 

• 

Kieselsäure            4,39 

0,93 

Schwefelsäure       0,09 

— - 

Wasser                  4,64 

5,80 

5,31 

5,85 

400,40 

401,40 

400,27 

400. 

Hiemach  ist  der  Sauerstoff  des  Wassers  und  des  Eisenoxyds  in 

4.     =  4  : 

6,9 

2a.  »  4  : 

5,6 

26.  =  4  : 

5,9 

Ein  Hydrat  mit  dem  Yerhältniss  4  : 

6,  d.  h.  aus 

4  At.  Wasser  und  i  At.  Eisen- 

oxyd  bestehend. 

M»m      M.  -«_ 

?e»fi, 
müsste  enthalten : 

2  At.  Eisenoxyd  =  2000,0  =  94,67 
4    -    Wasser       »    4  42,5  =s    5,33 


2442,5     400. 

ist  der  H.  eine  solche  bestimmte  Verbindung  oder  lediglich  ein  Gemenge 

von  Roth-  und  Brauneisenstein? 

BergemaDo:  Privaimihlg.  —  Breitbaupt  (Fritzsche):   Hdbch.  d.  Mio.  III, 
846.  —  Hermano:  J.  f.  pr.  Chem.  XXXIII,  96.  —  Pfeiffer:  lo  mein.  LaboraL 

Bromargyrit« 

Embolith.    Zwei  neue  isomorphe  Mischungen  von  Chlorsilberund  Brom- 
silber hat  Breithaupt  beschrieben. 

4.  Megabromit,  in  Würfeln  und  Oktaedern  krystallisirt,  grün,  sp.  G.  =5 

6,234.    Aus  Chile.    Analyse  von  Th.  Richter. 
2.  Mikrobromit,  graugrün,  am  Licht  dunkler  werdend,  sp.G.  ==  5,75 — 
5,76.    Von  Copiapo  in  Chile.    Analyse  von  R.  Müller. 


4. 

«.*) 

Brom 

26,49 

42,40 

Chlor 

9,32 

47,56 

SUber 

64,49 

70,04 

400.  400. 


4)  Mittel  aus  zwei  Analysen. 


\ 


1 


•  i 


990 

Hitniach  ist : 

f.  i. 

4Aga  -^  SAgBr  AgBr  -h  SAgCl. 

6Br  «■    5000  «■  86,48  Er  -t  1000  -t  18,94 

4CI  «■    4773  «i    9,37  SQ  «  1330  «■  17,80 

9Ag  —  <8IS0  —  64,84  4Ag  —  5400  —  69,86 

48983     100.  7730     400. 

Breithaupii  B.  a.  h.  Ztg.  4tBt.  No.  4t. 

Zersettüngsprodukt.  (S.  465).    Ein  solches,  ab  Staatit  beseichnc 

aus  dem  Fassathal,  im  Innern  einen  grOnlichen  Kern  seigend,  und  von  KaD 

Späth  aussen  und  innen  begleitet,  enthielt  nach  HIasiwets:  34,43  Kiese 

saure,  47,5Thonerde,  30,8  Kalk,  48,88  Magnesia,  8,64  Bisenozyd|  B,7S  Wasse 

Kenogott  Debers.  485S.  S.  U7. 

ChaiBoMt. 

Ein  dunkelgrünes  kömiges  Mineral  aas  dem  Gbamoisonthal  im  Wallis,  nac 
Bert  hier  aus  44,3  Kieselsaure,  7,8  Thonerde,  60,5  Eisenozydul  und  47, 
Wasser  bestehend.    Enthalt  wahrscheinlich  auch  Eiaamayd. 

Ann.  Minet  V,  atl.   Schwgg.  J.  XXIU,  245. 

Chlorit 

Chlorit.  Auch  Descloiseaux  findet*),  dass  der  Leuchtenbergi 
(No.  6)  und  der  Pennin  (No.  43)  rhomboedrisch  kryslallisirt  sind,  ud 
dass  der  Endkantenwinkel  des  Rhomboeders  bei  jenem  s  65*  88^  bei  diesei 
ss=  63*  4  5'  ist.  Beide  sind  optisch  einaxig,  aber  der  L.  ist  positiv,  der  I 
negativ.  Nach  Demselben  ist  der  Winkel  der  optischen  Axen  beim  Chlorit  vo 
Achmatowsk  «  50*. 

Ann.  Minet  V  S6r.  XI,  264.    Lieb.  Jahresb.  4857,  679. 

Tabergit.  Ein  grünes  Mineral  vom  Taberg  in  Wermland,  welches  fü 
Talk,  Glimmer  oder  Chlorit  gehalten  wurde.    Nach  Svanberg  enthalt  es: 

Sauerstoff. 
Fluor  0,67 

Kieselsäure        35,76  48,58 

Thonerde  13,03  6,08 

Cisenoxydul        6,34  4,44] 

Manganoxydul     1,64  *>«7l..., 

Magnesia  30,00         u.oof     ' 

Kali  ?,07  0.55] 

Wasser  14,76  40,46 

104,27 


4]  S.  auchS.  538. 


99t 

Sauerstoff  von  ft  :  Äl  :  Si  :  A  «^  7,0  :  3  :  9,3  :  5,2.  Das  Verhaltniss  6  :  3 
:  9  :  5  würde  eine  Verbindung  von  Singuiosilikaten, 

(6A*Si  +  Äl»Si»)  +  40aq 

andeuten.    Das  Uineral  ist  offenbar  ein  Glied  der  Chloritgruppe,  welches  sich 
dem  Pennin,  Pyrosklerit  und  Kflmmererit  nflbert. 

Nach  Descioizeaux  ist  der  T.  optisch  zweiaxig  gleich  dem  Chlorit. 

Nimmt  man  die  Thonerde  elektronegativ,  so  ist  der  Sauerstoff  von  ll  :  Si, 
2i  :  A  SB  4  :  1,74  :  0,74,  und  es  Hesse  sich  der  T.  dann  als  eine  Verbindung 
von  Singulo-  und  Bisilikalen  (aluminaten), 

<2ASi  -hft»ÄI»i       ,, 

denken. 

Svanberg:  Berz.  Jahresb.  XX,  135. 

Ripidolith.  Er  zeigt  nach  Descloizeaux  schwache  aber  deutliche 
doppelte  Strahlenbrechung ;  die  optischen  Axen  neigen  sich  unter  einem  Winkel 
von  etwa  20*. 

KSimmererit.  Nach  Demselben  hat  der  K.  aus  Sibirien  wahrscheinlich 
zwei  optische  Axen  von  schwacher  Brechung,  ist  aber  vielleicht  eine  gemengte 
Substanz. 

Chonikrit. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser.  Schmilzt  v.  d.  L.  unter  Blasenwerfen  leicht 
zu  einem  grauen  Glase.  —  Wird  von  Chlorwasserstoffsäure  unter  Abscheidung 
pulveriger  Kieselsäure  zersetzt. 

Nach  V.  Kobell  enthält  dies  Mineral  von  der  Insel  Elba: 

Sauerstoff. 


Kieselsäure 

35,69 

18,54 

Thonerde 

17,12 

8,00 

Magnesia 

22,50 

»,00 

Kalk 

12,60 

3,60 

M,98 

Eisenoxydul 

1,46 

0,88 

1 

Wasser 

9,00 

8,eo 

98,37 

Der  Sauerstoff  von  ft  :  Al  :  Si  :  ä  ist  =  4,8  :  3  :  6,9  :  3.      Wird  5:3: 
7  :  3  angenommen,  so  lässt  sich  der  Ch.  durch 

(5ft'Si  +  2ÄlSi}  -f-  6aq 
bezeichnen. 

Schlägt  man  die  Thonerde  zur  Säure,  so  istft  :  Si,Äl  :  A  =  1  :  2,0  :  0,6. 

Von  dem  Pyrosklerit,  mit  welchem  man  ihn  hat  vereinigen  wollen,  unter- 
scheidet er  sich  durch  den  Kalkgehalt. 
V.  Kobell:  J.  f.  pr.  Chem.  II,  5t. 


H.  HUl1«r  unlersuchle  iwei  AbUDderun^eo. 
,  Tirscfaenreuth  in  Baiern. 

I.  Evigtok  in  Grönland.    Krystallisirt;  im  Kryoliifa  vorkommend:  sp.l 
5,40-3,42. 


Unterniolwaure 

7ft,6» 

78,;t'i 

Zinnsau  rp 

0,171 

Wo)frnni»aure 

-  i 

0,16 

Eisenoxydul 

*5,10 

16,40 

Manganoiydul 

&,«0 

5,IS 

99,07         (00,42 
Qu.  J.  Chem.  Soc,  XI.  J.  (.  pr,  Chem.  tvril.  (8J.  LXXIX,  ST. 

Eaargit. 

Zu  ihm  geboren  wolil  folgpode  beide  Substanzen  : 
.  Kupfererz  von  Guiiyncana  in  Chile  (Guayacanit) ;  sp,  G.  =  1.39. 
'.  Erz  von  der  Grulje  SanL)  Anna  in  Neu-Granada.  Taylor. 


Schwefel 

.31.82 

34,50 

Arsenik 

19,14 

16,31 

Anlimon 

„ 

1,29 

Kupfer 

i*(,50 
99,46 

46,62 
0,27 
98,99 

J.  ofSc.  11.  Ser. 

XXVIl,  s».  — 

Taylor:  Bbendw.  XXVI.  HB 

Field 

Fahlerz. 

Annivii  isl  ein   derbes  Erz   aus   dem  Annivierslhal   im  Wallis 
Brijuns  (nach  Abzug  von  9,4  p.C.  Quarz)  fand: 
Schwefel  26,23 

Arsenik  12,10  =  Schwefel  7,741 

Antimon  9,71  3,89l  12,89 

Wismutb  5,45  1 ,26| 

Kupfer  39,26  9,901 

Eisen  4,2.^  2,43^13,42 

Zink  S,88  1,09) 

99,21  26,31 

Die  Schwefel  mengen  der  Suißde  und  Sulfurete  sind  i 
m:in  das  Ganze  als 


nabe  gleich, 


,:■    t  •  II 


^l/-l 


!!■  •!  .nh  itiMiiU  i(<«i*  ft  ab 


Antimon 
Arsenik 


993 

bezeichnen  kann.  Indessen  fehlt  eine  genaue  Beschreibung  des  Erzes  und  die 
Ueberzeugung ,  dass  es  kein  Gemenge  ist.  Kenngott  hält  es  für  ein  unrei- 
nes Fahlerz. 

Kenngott  Uebersicht.  4855.  4iO. 

Fieldit. 

Ein  derbes  fahlerzähnliches  Mineral  aus  der  Gegend  von  Goquimbo,  Chile. 
Es  soll  eine  dunkelgrttngraue  Farbe  besitzen ,  rothen  Strich  zeigen ,  weich  und 
fettig  anzufühlen  sein. 

Einer  Analyse  von  Field  zufolge  enthält  es: 

Schwefel        30,35  ^ 

20,28  =  Schwefel  13,53\  .-  ^^  ,,,  'ß 
3,91  ^^^7^7,70  zu  H 

Kupfer  36,72  9,261 

Zink  7,26  3,58^  43,54 

Eisen  4,23  0,70) 

Silber  0,07                                    34,24 

99,82 
Hiernach  enthält  das  Erz,  gleich  dem  Enargit,  Antimon-  und  Arseniksulfid, 
und  da  die  Schwefelmengen  47,7  :  43,54  sbb  5  :  3,8,  also  nahe  5  :  4  sind,  so 
kann  man  es  als 

m 

Sb 

m 

_,        As 
bezeichnen. 

Eine  nähere  Charakteristik  des  Minerals  fehlt  noch. 

Field:  Quart.  Journ.  4851.  33i.  J.  f.  pr.  Chem.  LX,  58.  KeangoU  Uebers.  4858.418. 

GAnsekOthigen. 

Bezeichnung  für  ein  zu  Andreasberg  am  Harz  vorkommendes  Gemenge  von 
Zersetzungsprodukten,  aus  Oxyden  von  Antimon,  Arsenik  und  Eisen  bestehend. 
Im  Kolben  giebt  es  Wasser  und  Spuren  von  arseniger  Saure.  V.  d.  L.  schmilzt 
es  uQler  starkem  Arsenikgeruch.  In  Ghlorwasserstoffsäure  ist  es  grosaentheila 
mit  gelber  Farbe  auflöslich. 

Gay-Lussit. 

Calci  t  nannte  Frei  es  leben  Pseudomorphosen  von  der  Form  des  6., 

welche  zu  Obersdorf  bei  Sangerhausen  vorkommen,  und  welche  Kersten  und 

Marchand  untersucht  haben . 

Kersteu.         Marchand. 

Kohlens.  Kalk  96,4  94,37 

Thonerde,  Eisenoxyd    —  4,45 

Schwefels.  Kalk  4,9  2,02 

Thon  4,3  4,40 

99,6      Wasser  4,34 

99,98 

Rammeltberg^t  MiBeralcboiie.  03 


Kor«l«nt  FMmMm  Mag.  L  ä.  Oryktofr.  ▼.  SMksM.  IMI  Tu,  41t.  ttf .  *  1 
chand:  h  f.  pr.  Clienu  XLVf.  09.  (Uaiiliiigar :  Po».  Am.  UU,  ik%) 

BexeichnüDg  für  erdige  Gemenge  von  Thon  und  Eisenoxydhjdral.  1 
Abünderang  von  Amberg  enthalt  nach  KOhn:  33,23  Kieselaiiire,  14,24  Th 
erde,  37,76  Eisenoxyd,  4,3S  Magnesia,  43,24  Wasser. 

K  U bn :  Sehwsg.  i.  LI.  «SS. 

«Mpfl. 

Neuere  Analysen  von  Haner  G. : 


4 .  Wienrode.  2.  Walkenried 

1.  3.  Osterode.  JQn 

gst. 

Schwefelsaure 
Kalk 
Wasser 
Kieselsaure 
Thonerde  (Fe) 

45,76 

31,87 

19,90 

2,80 

0,60 

46,96 

32,25 

20,60 

0,80 

t. 

45,95 

32,62 

20,70 

0,42 

0,50 

400,93       f00,6f       400,19 
ZtschHI.  f.  d.  gas.  Nat.  VIII,  489. 

Analysen  von  G.  aus  Algier: 
ADD.  Mioes,  V.  Mr.  XU,  $11. 

Glaabemh. 

Eine  krystallisirte  und  faserige  Ablinderung  von  Windsor,  Neu-Schottlai 
enthalt  nach  H a  w :    44,54  schwefelsaures  Natron  und  55,46  Wasser.    Dies 
also  das  Hydrat  mit  40  At.  Wasser. 
N.  phil.  J.  VI,  54. 

Glimmer. 

Magnesiagiimmer.  Hierher  gehört  der  Astrophyll  it  von  Brevig 
Norwegen,  den  Scheerer  krystallographisch  untersucht  und  swei- und  ei 
gliedrig  {gefunden  hat. 

Berg-  u.  hüll.  Zig.  4854.  S.  240. 

Umwandlung  von  Glimmer  in  Serpentin  s.  diesen. 

Graphit 

Der  G.  aus  den  Tunkinskischen  Grulien  in  Sibirien,    dessen  spec.  Gew. 

2,26—2,34  ist,  enthalt  nach  Pusirewsky: 

Kohlenstoff  84,08 
Kieselsäure  10,98 
Wasser  3,77 

98,83 
Verh.  d.  Pelersb.  min.  Ges.  4857—58. 


995 


Harmotoin  (Barytharmotom). 

Als  Mittel  der  zuverlässigeren  Analysen  hatte  sich  der  Sauerstoff  von  äa(R]  : 
Äl  :  Si  :  fi  =s  4  :  3  :  9^  :  5  gefunden;  es  war  aber  zweifelhaft  geblieben,  ob 
für  die  Kieselsäure  die  Zahl  9  oder  40  rtcbtiger  sei. 

loh  habe  den  H.  von  Andreasberg  (1)  und  von  Strontian  (4)  kUrzlicIi  neuen 
mltgiiefast  sorgfältigen  Analysen  unterzogen,  und  dabei  erhalten : 

4.  Sauerstoff.  4.  Sauerstoff. 

Kieselsäure      18,49                   M,46  («5.84)  •)  47,52                 «4.««  (25,82) 

Thonerde         16,35                    7,88  46,94                   7,94 

Baryt              «0,08         M981   ,  ..  20,25         i.^ilae- 

Kali*)               2,07         0,852/    '  *  2,09»)     0,45/  *'" 

Wasser            13,00                  m,5«  13,45                 u,9% 

"99,99  100,25 
Hiernach  ist  das  obige  Sa uerstoffverhäUniss 

1.  =  1  :  2,9  :  9,7  :  4,4  =  1,02  :  3  :  9,9  :  4,5. 

(4  0,0)  (10,4) 

4.   ==   1  :  3,0  :  9,6  :  4,6 

(9,9) 

Es  darf  wohl  als  erwiesen  gelten,  dass  Köhler 's  sonst  sehr  sorgfältige 
Analysen  etwas  zu  wenig  Säure  gegeben  haben.  Auch  glaube  ich ,  dass  der 
Wassergehalt  öfter  zu  hoch  gefunden  ist. 

Ist  also  im  H.  das  Sauerstoffverhältniss  1  :  3  :  10  :  5  das  richtige,  so  kann 
er  als  eine  Verbindung  von  1  At.  eines  Doppelsilikats,  welches  aus  1  At.  z^wei- 
flach  kieselsaurem  Baryt  (Kali)  und  1  At.  einfach  kieselsaurer  Thonerde  besteht, 
mit  5  At.  Wasser  aufgefasst  werden, 

(|^)Si«  +  ÄlSi»)-h5aq. 

Stehen  Kali  und  Baryt  in  dem  Verhältniss  von  etwa  1  :  6,  so  ergiebt  die 
Rechnung : 

5  At.  Kieselsäure  =  1925,0  =  47,72  oder  1875,0  =  47,07 

1    -    Thonerde      =  642,0  =  15,92  642,0  =  16,12 

I  -    Baryt            =  820,3  =  20,33  820,3  =  20,59 

f  -    Kali               =  83,9  =  2,08  83,9  =    2,10 

5  -    Wasser         =  562,5  =  13,95  562,5  =  14,12 

4033,7       100.  3983,7     100. 

Sind  die  aus  den  Analysen  des  Phillipsits  gezogenen  Schlüsse  richtig, 
so  sind  isomorph 

Phillipsit     =:  (Oa,  R)  +  AI  +  4  Si  +  5  aq 
Harmotom  =  (Bai  R)  -1-  Äl  +  5  Si  -1-  5  aq, 


4)  Mit  Sparen  von  Natron. 

%)  Wenn  die  Kieselsäure  58,8  p.  C.  Sauerstoff  enthält. 

B)  Worin  4,09  Natron. 


and  b^de  anUn^eiden  sich  durch  den  Gehalt  an  1  J 
ist  gleichum  die  VerbinduD([  A  Xl  mil  (  und  5  At.  Sl 
aber  S  kÄl  mit  8  und  9  Al.  SHiire  verbunden. 


HsrabI 

Eine  darbe  buttrige  R.  aus  dam  HUtMilhal  bei 
(Ungarn),  die  mit  Hagneteiaen  Torkommt,  and  deren 
hvll  nach  einer  Analyse  von  Schulti  in  meinem  Labe 


(6,(3 

K.Si 

14,96 

',- 

EisaDoivd 

i,«9 

•,H 

Riieiioiydul 

St  ,37 

«.7t 

Kalk 

(0,0i 

M' 

■■eneala 

1,79 

«,7I 

Natron 

0,87 

s.» 

Kali 

0,IB 

•••> 

Wasser 

1,1! 
99,« 

>h  der  II.  von 

Nora  (No,  (6.  i 

3.  i9l). 

Hudsonit. 

Ein  Schwanes  Mineral  von  Comwall ,  Orange  Co. 


mit  <d>igem  Namen  beteichnel. 


>  3,ifi. 


Kieselsaure          37,90 
Thonerde             12,70 
EiseDoijdul         3G,80 
Manganoxydul        — 
Kallt                   11,  tO 

36,9( 
41,22 
36,03 
2,21 
42,71 

Magnesia 
Kali 

4,92 

— 

Natron 
GlUhverlusi 

100,72 

99, 4i 

Nach  Dana  ist  es  nichts  als  Augil.    Konngolt 
zeichnetes  Mineral  von  Munroc  Hornblende  w»r. 

Üie  Analysen  sprechen  Tür  Hornblende  (die  11.  v< 
dem  IL  nahe),  das  sp.  G.  ftlr  Augit. 

Beck.  Browerr   1 
Smith  u.  Brusb:  Am 

Dana  Min.  111 
1  J.  of  Sc.  11, 

.  Ed 

Sor. 

.  l«g.   —   Kern 

XVI,  las. 

4)  Hlttaliweier  Analysen. 


/^ 


997 

^  Kaliphit. 

■ 

Dunkelbraune  faserige  Massen,  deren  sp.  G.  s  2,8 ,  in  Ungarn  vorkom- 
mend, enthalten  nach  Ivanow:  1^,1  Kieselsäure,  28,8  Eisenoxyd,  28,13  Man- 
gansuperoxyd, 6,3  Zinkoxyd,  2,5  Kalk,  1,2  Titansäure,  0,6Thonerde,  0,7 
Magnesia,  19,0  Wasser. 

*  Berz.  Jahresb.  XXV,  334 . 


t 


Kalyptolith. 

Kleine  schwarzbraune  Krystalle  von  Haddam,  Connecticut,  dieShepard 
fttr  ein  neues  Mineral,  Dana  für  Granat  halt. 

Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XII,  210. 

Kenngottit. 

Kleine  schwarze  zwei-  und  eingliedrige  Krystalle  von  Felsöbanya  in  Un- 
garn,  von  Kenngott  beschrieben.  Sie  schmelzen  v.  d.  L.  leicht  zu  einer 
schwarzen  glänzenden  Kugel ,  welche  in  der  Reduktionsflamme  zuletzt  ein  Sil- 
berkorn (etwa  30  p.  C.)  hinterlässt.  Ausserdem  enlhalten  sie  Schwefel,  Antimon 
und  Blei. 

Kenn^ott:  Pogg.  Ann.  XGVIII,  465.  Deb^rsicht  4866—57.  S.  472. 

Kokseharo  wit. 

Ein  von  A.  Nordenskiöld  bestimmtes  Mineral  vom  Baikalsee,  wo  es  den 
Lasurstein  begleitet.  Ist  nicht  untersucht  und  dürfte  Tremolith  oder  Strahl- 
stein  sein. 

Ztsohrft.  f.  d.  geg.  Naturw.  X,  524. 

Kupferglanz. 

Eie  krystallisirterK.  von  Montagone  in  Toscana  enthalt  nach  einer  in 
meinem  Laboratorio  gemachten  Analyse : 

Schwefel  =  21,90 

Kupfer      =  74,31    =  17,98  Schwefel 

Eisen       =     6,49  3,71         ,, 

99,70         21,69 

Diese  ungewöhnlich  eisenreiche  Abänderung  ist  also  eine  isomorphe  Mi- 
schung von  nahe  1  At.  Eisensulfuret  und  5  At.  Kupfersulfuret. 

Laumontit. 

Lewinstein  untersuchte  zwei  Proben  von  veründertem  Laumontit  aus 
dem  Mandelstein  am  Oberen  See,  der  das  gediegene  Kupfer  führt.  Sie  sind  von 
Kalkspath  begleitet,  a)  Braunrothe,  6)  grttne  Masse. 


>t.  ZersetitiHrpr  Thdl  76,Ü0  St, 

B.  UnnerseUbarer  „  St^()n_  *8 

100.  100 

ff  iHütUnd  »iiH  einem  nmorphcn  Piilvf^r,   gumi^ngl 


a. 

üftuprsColT. 

h. 

Kiesels»  iiri! 

r.-,9i 

as.D« 

55,5 

Thonordo 

10,19 

*,7« 

9«,a 

Hi5i*nox)d 

i.to 

n.i« 

«,e 

Kiilk 

*,5fl 

1,81 

0,! 

Magnesia 

1.1  :t 

0  43 

*,s 

ISiilnm 

1,11 

o'.u     '•  ' 

3,1 

Kali 

s,n8 

0,IR 

3,1 

Wossor 

«1.26 

1S,89 

10,1 

100. 

iOO. 

I 


Da  nn  dem  Fuadort  diesns  L.  kein  Orlhoklns  vorko 
Zerseltiingaprodukl  den  Minnrnh  (vgl.  die  Analyse  eine 
verwandeilen  L.  S.  ß:Jl).  Der  liest  (A)  der  Masse  icigl, 
wird,  Magnesia  und  Alkitli  dagc^gca  einlrclen.  lu  a  ist  d 
Si  :  fl  nalio  =  t  ;  Ü  :  IS  :  «.  I.sl  Thomtrdc  weder  fort 
kommen,  so  muss  aiioli  Kie^eisaitr«  liiniuKUkumiitcu  am 
in  Laumontit  ^1  :  i  Si 
ina  M  :  9Si 

Auch  die  Monoxyde  betragen  das  Andertli.il brache 
nionlit. 

In  b  ist  jenes  Vorhallniss  «twa  =  1   :  ti  ;  1!)  ;  i,3. 
spninglii'he  Vorhüllniss  vonThencrde  undKicselstlure  ta: 
während  die  Heu|^c  der  Honoxjde  sich  vermindert  zeigt 
ZeiUchriflf.  Cham.  u.  Pharm.  1860.  S.  H. 

Lecontit. 

Zweigliedrige  Kryslalle  eines  liiflbesiandigen  in  W 
Salnes  aus  der  Ilöblo  l»s  l'iedras  bei  Comajsgua  in  H( 
enthaltend ; 

Sehwerdsaure  il,97 

Natron 

Ammoniumoiyd 

Kali 

Wasser 

Orftan.  Subslanz) 

Unlösliches  | 


999 

Es  ist  mithin  ein  Doppelsalz  von  gleichen  At.  seh  wefelsaurem  Na- 
tron und  schwefelsaurem  Ammoniak  (Kali)  mit  4  At.  Wasser, 

(]»aS+ J^""}?)  +  4aq., 
oder  eine  isomorphe  Mischung, 

Am(fe)}^  +  *^^- 
2  At.  Schwefelsäure       =  1000,0  =  45,69 
4     -    Natron  =     387,5  =  47,70 

0,9-    Ammoniumoxyd    ==     292,5  =>  43,36 
0,4-    Kali  =       59,0  ^    2,69 

4    -    Wasser  =     450,0  =  20,56 

2489,0      400. 
Am.  J.  of  Sc.  II.  Ser.  XXVI,  854. 

Leucit« 

ich  habe  kürzlich  die  sehr  kleinen  weissen  Kömer  der  porösen  Vesuvlava 
Vom  J.  4857  untersucht: 


Sauerstoff. 

Kieselsäure 

57,24 

29,70 

Thonerde 

22,96 

40,78 

Kali 

48,64 

3,45 

Natron 

0,93 

0,24>  3,62 

Kalk 

0,94 

0,23 

400,65 

Also  auch  dieser  Leucit  enthält  nur  eine  geringe  Menge  Natron. 

In  Ab  ich 's  Berechnung  seiner  Analyse  eines  natronreichen  Leucits 
(S.  646)  ist  der  SauerstofT  des  Natrons  unrichtig,  und  beträgt  2,26.  Dann  ist 
das  Verhältniss  ft  :  Äl  :  Si  =  4  :  2,8  :  7,2  oder  4,07  :  3  :  7,7  statt  4:3:8, 
und  Kali  und  Natron  stehen  in  dem  Verhältniss  4  :  4,3. 

Libethenit 

Nach  U.  Muller  enthält  der  krystallisirte  L.  von  Loanda  (Congo)  in  Afrika  : 

Phosphorsäure         28,89 
Kupferoxyd  66,98 

Wasser  4,04 

99,94 
Qu.  J.  Chem.  Soc.  XI.   J.  f.  pr.  Cbem.  LXXIX,  26. 

Mancinit. 

Ein  braunes  Mineral  von  Mancino  bei  LivornO|   welches  nach  Jacquot 

Zinktrisilikat,  Zn^Si',  sein  soll. 

Ann.  Mines,  III.  Sör.  XIX,  708. 

JMedschidit« 

Ein  gelbes,  mit  dem  Liebigit  das  Uranpechens  von  Adrianopel  begletieodes 
Mineral,  welches  nach  L.  Smith  (OaS  +  SS)  +  aq  sein  soll. 
J.  r.  pr.  Ghem.  XLIV,  4t2. 


k'l 


5 


\ü 


■r  Analyse  von  Schuld  zufolge,  i 

S6,78 
(2,68 


l^in  U.  aus  Klein.isien  enthielt, 
dem  Troi-kncn  hoi  200" : 

Kieselsäure 

Magnesia 

Wasser 

Dies  stimmt  ganx  mit  L)  chnell'8  Analyse  (S.  51.1.  No.  fr),  und  es  ist  d 
bemerkonsncrth,  dass  in  beiden  der  Wassergehalt  grflaser  ist  als  hei  Probe 
die  nur  Itei  100'  geirocknel  waren  (i.  B.  No.  1d  u.  2). 

Im  InoerD  diosoa  H.  befinden  sich  Einschlüsse  von  UornBleiD,  der  aiu 


Kieselsäure 

93,18 

Tbonerde 

(,!( 

Eisenoxyd 

0,81 

Magnesia 

!,5I 

Wasser 

1,80 

99,81 

ffIctcO  "ÜIBctl  a 

Ein  'angeblich  von  Zacateras  in  Mexiko  stammendes,  welches  Eisensulfu 
in  dunkel  broncefarhigen  Massen  enthält,  und  beim  Aetzen  keine  WidmansU 
lenschen  Figuren  giebl,  liesleht  nach  H,  M II Her  aus  '       ^_ 


Eisen 

89,8t 

01,30 

90,91 

Nickel 

8,96 

9,8« 

9,68 

Kobalt 

0,68 

0,i< 

0,t8 

Phosphor 

— 

0,88 

0,83 

Schwefel 

0,13 

— 

0,07 

Kieselsäure 

— 

— 

0,50 

Rückstand 

3,08 

8,19 

8,78 

99,63 

99,97 

100,50 

Es  hat  daber  weniger  Aebnlichkeit  mit  dem  von  Bergeroann  DDtemichl 
(S.  91 0),  und  gleicht  mehr  manchem  H.  von  Toluca  (S.  9t  1 ). 
Der  Rückstand  von  Phosphor  nickeleisen  besteht  aus: 
Phosphor         10,33 
Eisen  7S,Ü2 

Nickel  14,52 

99,77 
Chrom  und  Kohlenstoff  sind  nicht  vorhanden. 
Utlller:  Qu.  J.  ClMm.  SocXI.    J.  [.  pr.  Cb.  LXXIX,  M. 


IMl 


Nadelen« 

Eine  neuere  Analyse  des  N.  von  Beresow  rtthrt  von  Hermann  her: 

Schwefel  46,50 

Wismuth  34,87 

Blei  36,3r 

Kupfer  10,97 

Nickel  0,36 

99,01 

Ausserdem  0,09  beigemengtes  Gold. 

J.  f.  pr.  Chem.  LXXV,  46S. 

Nickelgymnit« 

GelbgrUner  Ueberzug  auf  Cbromeisenstein  von  Texas,  Lancasler  Co.,  Penn-* 
sylvanien.  Sp.  G.  =  2,409. 

Giebt  beim  Erhitzen  Wasser  und  schwärzt  sich  v.  d.  L.  —  Wird  von  Säu- 
ren zersetzt. 


Analyse  von  Genth: 


Kieselsäure 

Nickeloxyd 

Magnesia 

Eisenoxydul 

Kalk 

Wasser 


35,36 
30,64 
44,60 

0,24 

0,26 
19,09 

100,49 

A  =^  4:  H 


4t,80 


4«,  97 


Ist  der  Sauerstoff  von  A  :  Si 

Mineral  durch 

ft*Si»  -f.  6  aq  =  (2ftSi  +  tl*Si) 

bezeichnet  werden.  Die  specielle  Formel 


1^  wie  im  Gymnit,  so  kann  das 
h  6  aq 


6  aq 


erfordert 


3  At.  Kieselsäure 
2   -    Nickeloxyd 
2   -    Magnesia 
6   -    Wasser 


=  4455,0  =  35,48 

=     925,6  =  28,43 

=     500,0  =  4  5,36 

=     675,0  =  20,73 


3255,6       400. 

Ein  ähnliches  Mineral  kommt  nach  Hunt  auf  der  Michipicoten- Insel  im 
Oberen  See  vor,  doch  enthält  es  nach  Bonner  8,4  p.G.  Thonerde. 

Genth:  JKBDDgott  Debere.  4862.  45.  —  Hant:  Am.  J.  of  Sc.  U.  Ser.  XIX,  447. 

OHhit. 

Erdmannit  wurde  ein  derbes  dunkelbraunes  Mineral  von  Stockte  bei 
Brevig,  Norwegan,  genannt,  sp.G.  «3,4,  welches  vielleicht  Orthit  ist ,  und 
nach  einer  ¥<Nr|iafigen  Untersuchung  Blomstrand's  enthält : 


j  ■ 


P 


Kieselsäure  34,86 

Thonerde  44,74 

Bisenoxydul  8,58 

Manganoxydul  0,86 

Geroxydul  (La)  34,89 

Ytiererde  4,43 

Kalk  6,46 

Wasser  4,88 


400. 
Berlin:  Pogg.  Ann.  LXXXVUI,  161. 

Orthoklas. 

Mikroklin  ist  nach  Breithaupt  auch  der  Fddspath  des  MiasoitSi  de 
Moh  U i  e  n  d6  r f f  e r  entbidt : 


Kieselsäure         68,46 
Thonerde            80,50 
Kali                      6,68 
Natron                 4,78 

Sauerstoff. 

85,44 

9,57 

'''^]  188 
4,84/    ■••• 

400. 

Da  aber  hier  der  Sauenitoff  von  tiiXl : 

Si 

a-  4  :  4,4  : 

die  Analyse  gar  nicht  einem  Feldspath. 

Br«ithaapt:  Berg-  n.  hüll.  Ztg.  1858.  Nr. 

6. 

45,8,  so  entsprid 


Eine  Pseudomorphose  eines  Feldspaths  von  Monzoni  im  Fassathal  vo 
gelblich  und  grünlich  weisser  Farbe  und  ungleicher  Härte  enthielt  nach  Hlasi 
wetz:  58,84  Kieselsäure,  37,58  Thonerde,  4,48  Eisenoxyd,  4,53  Kalk 
0,58  Magnesia,  7,18  Wasser.  Es  ist  nicht  zu  ermitteln,  welchem  Feldspath  si 
angehört,  wenn  sie  aber  im  Syenit  vorkommt,  dürfte  es  Orthoklas  oder  Oligo 
klas  gewesen  sein. 

Kenngott:  Uebcrs.  1868.  447. 

Die  Pseudomorphose  von  Zinnstein  nach  Orthoklas  von  St.  Agnc 
in  Cornwall  enthält  nach  Kjerulf  etwa  zwei  Drittel  von  jenem  und  ein  Dritti 
von  letzterem. 

Bischof:  Geol.  II,  8025. 

Glasiger  Feldspath.  Nachdem  G.  Rose  gefunden  hatte,  dass  der  gl 
F.  vom  Vesuv  und  von  der  Eifel  in  den  Winkeln  vom  Adular  abweicht  (doch  mi 
demselben  die  Rechtwinkligkeit  der  beiden  Hauptspaltungsflächen  theilt),  schlu 
er  für  denselben  den  Namen  Rhyakolith  vor.  Später  beobaohtete  er  jedocl 
an  einzelnen  Krystallen  Prismenwinkel ,  nahe  gleich  denen  des  Adulars.  Inder 
er  zwei  Abänderungen  des  glasigen  F.  vom  Vesuv  analysirte ,  erhielt  er  für  di 
eine,  welche  mit  Hornblende  verwachsen  war,  das  S.  686  (No.  44)  angeführt 
Resultat.  Die  andere,  deren  Krystalle  den  Prismenwinkei  s  449*84'  gaben 
und  deren  sp.  G.  =  8,618  war,  hatte  Augit,  Glimmer  und  Nephelin  zu  Beglei 


looa 

lern.    Von  Säuren  wurde  sie  stark  aogegriffen,  jedoch  schwerer  als  Anoribit 

zersetzt.  Die  Analyse  gab : 

Saueretoff. 

Kieselsäure  50,31  36,44 

Thonerde  29,44  «»»75\ 

Eisenoxyd  0,28  o.ogr^'^* 

Kalk  4,07  t,80| 

Magnesia  0,23  o.oqI 

Natron  40,56  2.7« f  *'^' 

Kali  5,92  4,00) 

97,84 

Das  Sauerstoffverhältniss  ft  :  ÜJ  :  Si  ist  »  4  :  3,36  :  6,38  s  0,9  :  3  :  5,7, 
also  nahe  s  4  :  3  :  6  wie  beim  Labrador. 

G.  Rose  bemerkte,  dass,  so  unvollkommen  auch  die  Analyse  sei^  sie  doch 
zeige,  dass  mancher  glasige  Feldspath  vom  Adular  und  gemeinen  F.  verschieden 
sei,  und  dass  man  auf  solchen  den  Namen  Rhyakolith  beschränken  könne. 

Später  ist  es  G.  Rose  jedoch  sehr  wahrscheinlich  geworden,  dass  die 
Probe  zur  Analyse  Nephelin  enthalten  habe,  der,  wie  angegeben,  mit  dem 
Mineral  zusammen  vorkommt,  daher  er  den  Namen  Rhyakolith  zurückgenom«- 
men  hat. 

Wir  erinnern  bei  dieser  Gelegenheit  an  die  Analyse  eines  Eisspatbs  vom 
Vesuv,  von  Sart.  v.  Waltershausen  (S.  604.  No.  4),  welche  nahe  dasaelbe 
Yerhältniss  der  Alkalien,  jedoch  etwas  mehr  Säure  gegeben  hat. 
G.  Rose:  Pogg.  Ann.  XV,  493.  XXVIII,  448.  Mineralsyst.  S.  88. 

Der  glasige  F.  vom  Drachenfels,  früher  von  Klaproth  und  Ber- 

thier  untersucht  (S.  626  No.  2)  enthält  nach  meinen  Versuchen,  bei  welchen 

besonders  die  relative  Menge  der  Alkalien  möglichst  genau  bestimmt  wurde : 

Sauerstoff. 


Kieselsäure 

65,87 

84,48 

Thonerde 

48,53 

8,65 

Kali 

40,32 

«.75 

••«%8,05 
0,27 

0,45 

Natron 

3,42 

Kalk 

0,95 

Magnesia 

0,39 

Wasser 

0,44 
99,92 

Er  enthält  also  4  At.  Natron  gegen 

2  At.  Kali. 

Weissigit  nannte  Jenzsch  kleine  eingliedrige  feldspathähnliche  Kry- 
stalle  aus  dem  Mandelstein  von  Weissig  in  Sachsen.  Das  Verhalten  v.  d.  L.  und 
die  Analyse:  64,5  Kieselsäure,  47,0  Thonerde,  4  4,6  Kali,  2|2  Natron  (und 
Lithion),  0,9  Magnesia,  0,8  Wasser,  sprechen  für  Orthoklas.  Jenzsch  gab 
später  an,  die  Krystallform  sei  die  der  Feldspathe,  jedoch  gleichsam  die  ent- 
gegengeselste  in  disr  Richtung  zweier  Axen.  Noch  später  theilte  er  zwei  Analysen 
mit,  wonach  das  Mineral  65,0—65,2  Kieselsäure,  49,5—49,7  Thonerde,  42,69 
Kali,  0,56  Lithmii  4,6  Magnesia,  0,2  Kalk  und  0,36—0,55  Glühverlust  ergiebi. 


Zof^cta  fahrt  er  an ,  du«  dia  grtfweren  KrystaDe  Ptoi 
monlit  seien. 

LMDh.  Jahrb.  IUI,  IH.  *BSt,  4».  ISBS,  SM. 

Palladlnmsefcer. 

Ein  brauner  Uebenug  auf  dem  braHilianisoheD 
Eiaenoiyd  gemeogl  Ut,  und  sich  in  Chlorwaaserstol 
diomgokl. 

Piitenilt. 

Ein  Ert  von  der  Eliasiecbe  zu  Joachimathal ,  desi 
bekannt  iat. 

Kanagolti  VA*n.  1IH-S7.  <M. 

Phoaphooluileit 

Schon  Bergemann  hatte  in  den  Kupferenen  i 
Selengehaltgefiinden  (S.  1S4).  Bttdecker  ftnd  nsi 
aea  Fondorta  an  eimelnsn  Stellen  aelenhaitig  ist ,  bi 
und  ein  rothea  Sublimat  giebl.  Das  Selen  ISsst  sich  du 
nicht  anaiiehen,  wohl  aber  durch  KODlgawaaaer,  ao  i 
atflhl,  ea  aei  als  Selenkupfer  Torhandes. 

BOdaoker:  Aaa.  Cham.  nina.  Xav,  *••. 

PhylllDglaDi. 

Dieses  von  Breitbaupt  «urgestclltc  Mineral  von 
enthalt  nach  Plattner  Schwefel,  Antimon,  Tellur,  Bl< 

Pigotit. 

So  nannte  Jobnston  eine  Substanz,  welche  ( 
KUste  von  Cornwall  bekleidet.  Sie  giebt  beim  Erhitie 
sich  und  liefert  brenzliche  Produkte;  an  der  Luft  v 
einen  weissen  Rückstand.  In  Wasser  und  Alkohol  ist  s 

Nach  Johnston  ist  es  eine  Verbindung  von  T 
Huminsäure  (mudesige  Säure),  der  Formel 

AI*.  C'H'O«  +  27 aq  =  (AI.  C'H''0*  +  9 
entsprechend. 

Es  ist  eine  dem  Honigstein  analoge  sekundäre,  ui 
setiter  Pflanzensubslanz  entstandene  Verbindung. 

John*ton:  L.  eod  Bd.  pbil.  Hag.  184«.  J.  f.  pr.  Chen 

Pislacit  (Epidot). 
Hermann  hat  neuerlich  einige  Analysen  milge 
Eisenoxydul  nach  einer  neuen  Methode  [Glühen  mii 
einer  Atmosphäre  von  Kohlensaure  u.  s.  w.)  bestimmt! 


1(M)5 


4 .  Bourg  d'Oisans.  GrUne  bttschdfdrmige  Krystalle.  Sp.  G.  »  3,42.  (S.  753. 

No.  2.) 
8.  Traversella.  Dunkelgrüne  Krystalle.  Sp.G.  =  3,47.  (S.  753.  No.  3.) 

3.  Achmatowsk.  Hellgrüne  Krystalle.  Sp.G.  «  3,41.  (S.  754.  No.14.12.) 

4.  SillbOhle  bei  Helsingfors.  Grosse  dunkelgrüne  von  Magneteisen  begleitete 
Krystalle,  die  mitunter  einen  Kern  von  Orthit  enthalten.  Sp.  G.  =5  3,45. 
(S.  747.) 

4.  S.  8.  4. 


Kieselsäure 

38,00 

40,08 

40,27 

39,67 

Thonerde 

20,87 

16,91 

20,08 

18,55 

Eisenoxyd 

45,06 

15,93 

14,22 

14,31 

Eisenoxydul 

<,90 

1,44 

2,39 

3,25 

Kalk 

21,93 

19,11 

21,61 

20,53 

Magnesia 

4,97 

0,53 

1,62 

Natron 

0,52 

Wasser 

2,08 

1,20 

0,16 

1,23 

99,84 

99,64 

99,26 

99,68 

Sauerstoff. 

Si 

19,77 

20,83 

20,90 

20,61 

Äi 

9,74 

7,90 

9,37 

8,66 

Pe 

4,52 

4,78 

4,26 

4,29 

te 

0,42 

0,32 

0,53 

0,72 

Ca,  Mg  (Na) 

6,26 

7,45 

6,38 

6,65 

Yerhältniss. 
ft,ft  :  Si  ft,ft  :  Si 

i.  =  20,94  :  19,77  =  1,06  ;  4  3.  =  20,54  :  20,90  «  0,98  :  4 

2.   =  19,45  :  20,83  =  0,93  :  1  4.  =  20,32  :  20,61  =  0,99  :  1 

Die  Analysen  des  P.  von  Bourg  d'Oisans  (1 )  und  von  Traversella  (2)  wei- 
chen hiernach  von  der  Singulosilikatmischung  am  meisten  ab,  auch  ist  der  hohe 
Magnesiagehalt  des  letzteren  für  das  Mineral  ganz  ungewöhnlich. 


ft 

:     ft     :    Si 

1.  =  1 

:  2,1    :  2,96 

2.  =  1 

:  1,6    :  2,68 

3.   =  1 

:   1,97  :  3,0 

4=1 

:   1,7    :  2,8 

Wir  können  aus  diesen  Versuchen ,  mit  Bezug  auf  das  früher  (S.  758]  Ge- 
sagte, keine  Veranlassung  nehmen,  an  dem  einfachen  Verhaltniss  1  :  2  :  3  zu 
zweifeln. 

Hermann:  J.  f.  pr.  Cbem.  LXXVIII,  295. 

Achmatit  nannte  Hermann  ein  Mineral  von  Achmatowsk ,  welches  die 
Form  des  Epidots  haben  soll. 

Verli.  d.  Peiertb.  min.  Ges.  4845-46.  202. 


.  ti 

I 

I 


'I 


' ». 


• 


I 

p 

:  ^ 

I  ■ 


;> 


■ 


PlaglMMU 

Eine  neuere  ÄDalyse,  in  meinem  Laborai.  von  Schulti  ausgeAlhri, 

Schwefel        21,10 

Antimon         37,84  ■■  45,46  Sdiwefel 

Blei  S9|36         6,081  ^  .^ 

Kopfer  1,27         0,32j^2_       " 

99,57  24,56 

Die  Schwefelmengen  verhallen  sich  hier 

s-i  3  :  4,27  «>  9  :  3,81  «>  42  :  4,88 
Oder  es  ist  dieses  Yerhftitniss 

bei  Kndernatsoh    a  ■■  44,64  :  408 

6  «.  45,36  :  408 
„   Schulii  s  43,92  :  408 

Nun  ist  4  :  9  SS  48  :  408  und  5  :  42  »  45  :  408,  woraus  man  sieht 
die  drei  Analysen  des  P.  mehr  tu  Gunsten  der  Formel 

Pb»Sb* 
sprechen. 

Platin. 


In  dem  Plalinera  ans  Galifomien  fand  Weil  nach  Absug  von  27, 6S 

beigemengtem  Osmiridium : 

Platin 

79,82 

Rhodium 

3,39 

Iridium 

4,29 

Osmium 

4,43 

Palladium 

0,34 

Eisen 

9,38 

Kupfer 

0,28 

98,63 

Es  bat  also  tiemlich  dieselbe  Zusi 

ammensetzung  wie  das  P.  von  Kn 

Tagilsk  2  b,  nur  einen  grösseren  Rhodii 

imgehalt. 

Polyl.  Gentralbl.  1859.  4t4i. 

Psilomelan. 

4.  Dichter  traubiger  aus  der  Gegend  von  Ilmenau.  Ranimelsberg. 
2.  Dichter  von  Schneeberg.  Schultz. 


4. 

Sauerstoff 

2. 

Sauerstofr. 

Sauerstoff 

4  4,31 

(44,22) 

14,10 

03.82) 

Manganoxydul 

63,92 

44,64 

80,27 

48.35 

Kupforoxyd 

4,95 

0,39 

Baryt 

12,68*) 

4,32 

Kalk 

0,70 

0,20 

1,05 

O.SO 

Magnesia 

0,24 

0,09 

Kali 

0,86 

0,44 

4,35 

0,74 

Wasser  (Verl.) 

5,34 
100. 

4,75 

0,23 
100. 

4)  Ein  anderes  Mal  41,42. 


1007 

Der  Baryt-Psilomelan  No.  4.  seigi  das  Yerhältniss  des  Sauerstoffs  im 
Manganoxydul  zu  dem  übrigen  =  1,02  :  4,  «niso  fast  genau  =s  4  :  4,  wie  mehre 
andere  Psilomelane.  Da  der  Sauerstoff  der  Monoxyde  as  2,44,  der  des  Wassers 
s=  4,75  ist,  so  würde  das  Ganze  als 

Ä'^Än*®  +  6  aq  oder  ftÜtn'  +  8  aq 
erscheinen. 

Dieser  P.  verliert  beim  Glühen  an  der  Luft  44,0—14,51  —46,37  p.  C,  und 
bei  Anwendung  eines  Gasgebläses  selbst  46,87  p.  C,  wobei  das  schwarze  Pul- 
ver braun  wird.  Nach  den  obigen  Zahlen  muss  der  Glüh  vertust,  wenn  sich 
Manganoxydoxydul  bildet,  aus  5,34  Wasser  und  9,74  Sauerstoff  »  45,08  p.  €. 
bestehen. 

in  Wasserstoffgas  beträgt  der  Glühverlust  20  p.  G. ,  indem  das  Mangan  als 
Oxydul,  das  Kupfer  als  Metall  zurückbleibt.  Der  Rückstand  ist  grün,  wird  aber 
an  der  Luft  braun:  Wasser  zieht  Barythydrat  aus,  und  Chlorwasserstoffsäure 
löst  ihn  ohne  Chlorentwicklung  zu  einer  farblosen  Flüssigkeit  auf. 

Behandelt  man  das  Pulver  dieses  P.  mit  massig  starker  Salpetersäure,  so 
löst  sich  ein  Theil  (14,5  p.C.  in  einem  Versuche)  auf,  und  es  finden  sich 

in  der  Auflösung :    im  Rückstand :    im  Ganzen : 

Manganoxydul         2,29| 

Kupferoxyd  0,98i  '  ' 

Baryt  3,34  9,33  12,78 

Der  Kali-Psilomelan  Nr.  8  ist  wasserfrei,  und  viel  ärmer  an  Sauer- 
stoff, so  dass  man  in  ihm  3  Mn  gegen  10  filn  annehmen  kann.  Im  Ganzen  er- 
scheint er  als 


An 
t 


s 


»n». 


Quarz. 

Achat.     Redten bac her  untersuchte  : 

4.  Grauen  Chalcadonachat  ans  Ungarn.     2.  Braunen  Bandachat  von  Ku 


nersdorf. 


4.  «. 

Kieselsaure           98,87  98,94 

Eisenoxyd              0,53  0,72 

Kohlens.  Kalk        0,62  0,31 


100,02         99,94 

V.  Kobell  und  Leydolt  prüften  Achat  und  Chalcedon  in  ihrem  Verhalten 
zu  Fluorwasserstoffsäure. 

y.  Kobell:  J.  f.  pr.  Chem  XXXVl,  807.  —  Leydolt  (Redlenbacher) :  Jahrb.  geol. 
Reichganst.  4854.  II.  IV. 


ItM 


Eio  bei  Wildbad- Gastan  iwischeo  Gnalspbllen 
sehwaner  Queihbsals,  nach  Hornig  31,15 Manganosjd,  lf,l6SiaeDaiifd,7, 
kohlensauren  Kalk,  46,9  Wasser  und  27,27  Sand  enthaltend, 
Jahrb.  aeol.  Mehsantt  Vn,  841.  ftS. 

■«lihMiyit. 

Sonannle  Hermann  ein  derbes  gfmas  Mineral  mn  lelih— yn,  dass 
ap.  G.  ■■  6,84  ia^  und  weldiea  mit  OxydatianaprodaklaB  gsmea^  ialt  an  di 
die  Analyae  7,4 f  Saueralofl;  44,93  Sebwefel,  S8,M  Wmmrth,  36,M  Hei,  4; 
KupfBr,  4 ,93  Silber  ergab. 

I.  L  pr.  ChsBU.  LZX?9  410. 

Ein  sdtenea  Mineral  von  Sehneebetf ,  welehea  Mwh  Ghildren  an« 
Slura,  Kobab,  Kalk  und  Waaaer  «ithalten  aolL 

B^dükaplleKn. 

KupferblOthe.  In  einer  Probe  von  Bheinbrailbaehi  dienuf  Quarsas 
gewachsini,  und  von  etwas  gediegen  Kupbr  begleitet  war,  habe  ich  aosi 
Kupteroxydul  nichtSi  namentlich  kein  Selen,  linden  können.  In  Wasserstoff  r 
doeirt,  ergab  sie  sehr  genau  den  Sauerstof%ehali  dea  Kupferoxyduls. 

Rudi. 

Nigrin.  Diesen  Namen  gab  Werner  braunschwarsen  Körnern  aus  de 
Goldsand  von  Oblapian  in  Siebenbürgen,  die  nach  Klaproih  ein  sp.  Gew.  : 
4,445  besitzen,  ein  blättriges  GefUge  haben  und  ein  graubraunes  Pulver  gebe 
Er  fand  darin  84  Titansäure,  4  4  Eisenoxyd  und  8  Manganoxyd. 

Nach  Breithaupt  hat  der  N.  die  Krystaüfonn  und  Spaltbarkeit  desRi 
iils,  giebt  aber  ein  schwarzes  Pulver  und  hat  ein  höheres  sp.  G.,  nUmlii 
4,4—4,5. 

Nach  meinen  Untersuchungen  ist  der  N.  nichts  als  ein  mit  Titan  eise 

gemengter  Rutil.  Der  N.  von  Bernau  in  Baiem  bildet  Geschiebe,  died 

Form  des  Rutils  zuweilen  erkennen  lassen,  die  Spaltbarkeit  desselben,  und  e 

spec.  Gew.  =  4,4H  besitzen.      Das  schwarze  Pulver  veriiert  beim  Glühen 

Wasserstoflgas  3,67—3,72 — 4,77  p.  C.    ChlorwasserstoflTsäure  löst  Eisenoxv< 

Eisenoxydul  und  etwas  Titansäure  auf,  und  hinlerlässt  etwa  90  p.  G.  eiseoba 

tige  Titansäure.    Eine  Analyse  im  Ganzen  gab: 

Titansäure  89,49 

Eisenoxyd  (Mn)     4  4,03 
Magnesia  0,45 

TÖÖ;^97 


1Q09 

11.  Müller  hat  in  dem  Nigrin  aus  BaioTDi  der  in  Krystallen  wie  Rutil  vor- 
kommt, und  dessen  sp.  G.  =  4,56  ist,  86,2  Titansäure  und  14,2  Eisenoxydul 
(?)  gefunden.  Das  graue  Pulver  wird  beim  Glühen  an  der  Luft  braungelb,  und 
sein  Gewicht  nimmt  um  4,2  p.  C.  zu. 

Müller  behauptet,  diese  Gewichtszunahme  entspreche  genau  der  Sauer- 
stofiTsmenge,  welche  das  Eisenoxydul  zu  seiner  Verwandlung  in  Oxyd  bedürfe. 
Dies  ist  aber  nicht  richtig,  denn  4  4,2  ^e  enthalten  3,15  Sauerstoff^  brauchen 
also  1,58  zur  Oxydation.    Die  1,2  p.  G.  setzen  nur  11,8  Eisenoiydul  voraus. 

In  Wasserstoffgas  soll  der  Verlust  dem  Sauerstoff  des  Eisenoxyduls  und 
einem  Viertel  von  dem  der  Säure  entsprechen. 

Klaproth:  Beitr.  II,  235.  ~  Müller:  J.  f.  pr.  Chem.  LVIU,  488. 

Salmiak. 

Eine  Probe  des  S.  von  Stromboii  enthielt  nach  Schmidt: 

Chlorammonium  85,43 

Schwefels.  Ammoniak  2,81 

Schwefels.  Magnesia  1,44 

Schwefels.  Kalk  1,00 

Schwefels.  Thonerde  1,30 

Eisenchlorid  1,46 

Schwefel  1,21 

Wasser  4,29 

Unlösliches  0,83 


Ztschr.  d.  geol.  Ges.  IX,  403. 

Samofn. 


99,77 


Weisse  stalaktitische  Massen,  welche  die  Wände  einer  LavahOhle  auf  der 
Insel  Upolu,  einer  der  Samoa-  oder  Schifferinseln,  bekleiden,  mit  Säuren  gela- 
tiniren,  und  nach  zwei  Versuchen  B.  Silliman's 


Kieselsäure 

35,14 

31,25 

Thonerde 

31,95 

37,21 

Magnesia 

1,05 

0,06 

Natron 

— 

0,06 

Wasser 

30,80 

30,4S 

Kohlens.  Kalk 

1,21 

0,01 

100,15         99,04 
enthalten. 

In  anderen  Proben  differirte  der  Wassergehalt  um  10  p.  C. 

Dana  Min.  111  Ed.  S88. 

Schwerspath« 

Allomorphit  nannte  Breithaupt  ein  Mineral  von  Untervirbach   bei 
Saalfeld,  welches  in  chemischer  Beziehung  mit  dem  Schwerspath  übereinstimmt. 

Breithaupt:  J.  f.  pr.  Chem.  XV,  322.   —    Hauer;  Jahrb.  geol.  Reichsanst.  IV. 
Jahrg.  I,  45t. 

Ranoielaberg^s  Minerulclicmi«'.  ^^ 


4 


1010 

SdcBkapIlBtkIci. 

Unter  den  Bnen  der  Grobe  BnunmeijahD  bei  Zorge  am  Han  kenat  < 
•olebes  vor,  denn  eine  von  Hob n er  in  meinem  Laboratorio  ausgefllhfla  Ai 
lyae  gab: 

Seien        36,60 

KapfBT      46,64  »  S9,4S  Se  fBr  Ga*Se 

Blei  46.68  ■    6,86  -    „  Pb  8e 

00,84       85,47 
Das  En  ist  fblglieb  eine  isomorphe  Miscbong 


I  Pb  Se -I- 5  Gn*  Se. 

6  At.  Selen     ■>  8074,8  <->  36,40 

40  -    Knpfer  «  3966,0  »48,47 

4   -    Blei       ■>  4894,6  «  46,73 


8838,4 

400. 

Andere  Parthieen  des  Enes  vod 

etwas  violetlar  Farbe  gaben  dagegen 

Selen 

33,89 

Knpfer 

47,74 

Blei 

46,48 

Quecksilber 

8,07 

99,88 
Sie  waren  also  mit  etwas  Selenquecksilber  gemengt,  und  unterscheiden  si 
wesentlich  von  einem  sonst  ahnlichen  Ert  von  demselben  Fundort,   welcl 
früher  von  KnOvenagel  untersucht  wurde  (S.  36.  No.  8). 

Selenqueeksilber« 

Diese  Verbindung  ist  bisher  nur  von  Zorge  und  Clausthal  bekannt  gewes< 
sie  kommt  aber  auch  bei  Tilkerode  vor.  Ein  als  »Selenquecksilberkupf< 
(S.  36)  bezeichnetes  Erz  vom  Eskeborner  Stollen  daselbst  enthalt  in  der  11 
nur  Spuren  von  Kupfer.    Sein  spec.  Gew.  ist  s  7,874. 

Im  Kolben  giebt  es  ein  graues  Sublimat,  auf  Zusatz  von  Soda  oder  in  < 
offenen  Röhre  auch  Quecksilberkugeln.  V.  d.  L.  verfluchtigt  es  sich  bis  i 
einen  reihen  Rückstand,  der  mit  den  Flüssen  auf  Eisen  und  Kupfer  reagirt,  u 
wesentlich  aus  Eisenoxyd  (Rotheisenstein)  besteht. 

Nach  Abzug  von  41,85  p.  C.  Beimengungen  (worin  40,75  Eisenoxyd)  ei 
halt  das  Erz  einer  Analyse  von  Schultz  in  meinem  Laborat.  zufolge: 

Schwefel  0,70 

Selen  83,64   (85,88) 

Quecksilber         74,08 

98,33 
Wenn  man  den  Verlust  als  Selen  nimmt,  so  stehen  die  At.  von  Selen  (Schwel 


1011 

und  Quecksilber  in  dem  Verhältnissvon  4  :  4,09,  allein  es  ist  wohl  wahrschein- 
licher, anstatt  4  :  4,4  »  40  :  H  und  demgemäss 

Hg"Se*«  =  Hg*Se  +  9HgSe 

das  Yerhaltniss  4  :  4  und  also 

HgSe 
mit  etwas  HgS  anzunehmen. 

Selenquecksilberblei.  Auf  dem  Hauptschachte  za  Tilkerode  sind 
schon  im  Jahre  4794  Selenerze  vorgekommen.  Ein  Stück  eines  solchen  war 
deutlich  heterogen.  Der  grobkörnige  Theil,  dessen  sp.  G.  s=  7,416  war, 
bestand  fast  nur  aus  Selenquecksilber  mit  sehr  wenig  Selenblei,  denn  eine 
Analyse  desselben  von  Kalle  in  meinem  Laborat.  gab: 

Schwefel  4,24 

Selen  27,34 

Quecksilber  69,60 

Blei  4,48 

99,66 

Verwandelt  man  den  Schwefel  in  sein  Aeq.  (3,07)  Selen,  so  besteht  das  Ganze 

aus  : 

Selen  29,841  _  r30,0 

Quecksilber  69,60j  ""  \70,0 

Selen  0,57         40O 

Blei  1,48 

Der  feinkörnige  Theil  dagegen,  dessen  sp. G.  s  7,089  war,  enthielt: 

Schwefel  0,80 

Selen  27,68 

Blei  61,70  =  23,6  Selen 

Quecksilber         8,33         3,3     ,, 
Eisenoxyd  0,64       26  9 

99,45 

Es  ist  also  eine  Mischung  (Gemenge)  von  Selenblei  und  Selenquecksilber,  un- 
gefilhr  in  dem  Atomverhältniss  von  7:1. 

Ein  Vorkommen  von  demselben  Fundorte,  jedoch  vom  Jahre  1824,  dessen 
sp.G.  SS  8,404  ist,  enthält  weit  mehr  Selenquecksilber,  denn  eine  Analyse  von 
Schultz  gßb  (nach  Abzug  von  1,54  p.  G.  Eisenoxyd) : 


Schwefel 

1,10 

Selen 

24,41 

Quecksilber 

55,52  =  22,00  Selen 

Blei 

16,93         6,47     „ 

97,96        28,47 

Nimmt  man  den  Verlust  als  Selen  und  verwandelt  den  Schwefel  in  das  Aeq. 
desselben,  so  hatte  die  Analyse  29,47  geben  mUssen. 

Dies  Gemenge  enthielt  also  etwa  2  At.  PbSe  gegen  7  At.  HgSe.     Es  ist 
wohl  dasselbe  Erz,  welches  H.  Rose  untersucht  hat  (S.  35.  36). 


i  10» 

1 

SttidL 


Ein  grünes  seidenglttnzendes  Mineral  imTaunnscIiiebry  von  sp.  6.  «e  2,89 
^  welches  List  suerst  unterschieden  hat. 

i  Blättert  sich  v.  d.  L.  stark  auf,  und  schmilsi  unter  starkem  Lenehlen  i 

den  Kanten  zu  einem  grauen  Email.  Verliert  beim  Glühen  Wasser  und  Fiuoi 
kiesel,  und  nimmt,  an  der  Luft  geglttht,  eine  gelbliche  Farbe  an.  —  Wird  t< 
Siuren  langsam  serselst. 

Eine  Abänderung  von  Naurod  enthlllt  nach  List: 

SannsloflL 
Fluor  4  ,SS 

Phosphorsflure    0,34 


TitansSore 

4,59 

Kieselsaure 

50,00 

Thonerde 

83,85 

Eisenoxydul 

8,07 

Magnesia 

0,03 

KallL 

0,63 

Kali 

9,H 

Natron 

1,75 

Wasser 

3,44 

400,70 

Enthält  er  ausschliesslich  Eisen oxydul,  so  ist  der  Sauerstoff  von  A  .  Sl 
Si(ti)  :  tt  SS  4  :  S,5  :  6,0  :  0,7.  Vom  Kaliglimmer  unterscheidet  ihn  derge 
ringere  Thonerdegehalt. 

List:  Ann.  Ghem.  Pharm.  LXXXI,  498. 

Serpentin. 

Glimmer,  in  Serpentin  umgewandelt,  von  Sommer\ille,  New- York.  £ 
ist  ein  bräunlicher  Glimmer,  der  theilweise  in  grünen  S.  (und  Kalkspath)  umge 
wandelt  ist.    L e  w i  n s  t c  i  n  fand  darin  : 


Kieselsäure 

47,24 

Thonerde 

2,32 

Magnesia 

33,23 

Eisenoxydul 

1,10 

Natron 

0,67 

Kali 

0,57 

Wasser 

U,87 

100. 

Ztschrft.  f.  Chcm.  u.  Pharm.  4860. 

S.  45. 

Severit. 

Ein  weisser  Thon  von  St.  Severe  in  Frankreich,   nach  v.  Hauer  44,41 
Kieselsäure,  36,00  Thonerde,  0,65  Kalk  und  18,4  Wasser  enthaltend,  wovoi 
2,95  bei  100®  entweichen,  also  wahrscheinlich  ein  Porzellanthon  (Kaolin). 
Jahrb.  geol.  Rcicbsaost.  IV,  826. 


1013 


0 

Speekstehi. 

Hunt  untersuchle  solchen  :  1)  Von  GrenwiUe,  Canada, 
morphosen  nach  Augit  von  Canton,  New- York. 

und  2) 

in  Pseudo- 

1. 
Kieselsäure        61,60 
Magnesia            31,06 
Eisenoxydul         1,53 
Wasser                 5,60 

61,10 

31,63 

1,62 

5,60 

99,79         99,95 
Man  hat  diese  Abänderungen  Rensselaerit  genannt. 

Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXV,  444. 

Speiskobalt« 

Marian  untersuchte  eine  unreine  Abänderung  von  Joachimsthal,   deren 

sp.  G.  =  6,807  ist.     Nimmt  man  das  Wismuth  als  beigemengt  an,    so  erhält 

man: 

Gefunden.    Berechnet. 


Schwefel 

1,81 

4,88 

Arsenik 

74,52 

77,30 

Kobalt 

11,72 

42,16 

Nickel 

1,81 

4,87 

Eisen 

5,26 

5,46 

Kupfer 

1,00 

4,04 

Wismuth 

3,60 

99,74 

99,72 

Die  At.  der  elektropositiven  Metalle  R  und  des  Arseniks  (S)  verhalten  sich 

=  5,57  :  9,16  =  1  :  1|64,  so  dass,  wenn  man  1  :  \\  annimmt,  dieser  Sp. 

R«As*, 
oder,  wenn  man  1  :  1 1^  voraussetzt, 

R*As», 
d.  h.  Tesseralkies  wäre. 

Marian:  Vogl  Joachimsthal.  S.  158. 

Stannit. 

Ein  gelbliches  Mineral  aus  Cornwall,  welches  v.  d.  L.  unschmelzbar  ist, 

und  nach  Plattner  Zinnsäure  (36,5  p.  G.],  Kieselsäure  und  Thonerde  enthält. 

G.  Bischof  fand: 

Kieselsäure  51,57 

Zinnsäure  38,91 

Thonerde  4,53 

Eisenoxyd  3.55 

Kalk  0;i6 

Glühverlust  0,43 

99,15 

Ist  es  eine  isomorphe  Mischung  beider  Säuren? 

G.  Bis  ehe  f:  Geologie  II,  2026.  —  Breithaupt:  Pogg.  Ann.  LXIX,  435. 


V 


?i 


j 

•I 
t 

i 


1014 

StelBMdi. 

Das  reine  durcbricblige  St.  von  Stassfurth  enlhaH  nach  meinoi  Yenociiei 

GUornatriuin  97,  S5 

Schwefeb.  Natron      0,43 

Schwefels.  Kalk         4,49  (wovon  0,48  b.  Aufl.  surQdübi.J 

Schwefels.  Magnesia  0,S3 

Wasser  0,30 

100. 

Tellvrockw« 

Kleine  grangelbe  Kugeln,  mit  gediegen  Tellur  in  Quart  vorkommend,  vei 
halten  sich  v.  d.  L.  wie  tellurige  Sllure. 
Peti:  Pogg.  Ann.  LVU,  47S. 

ThoB. 

Montmorillonity  ein  rosenrother  Thon.  1.  Von  Montmorillon,  Dp 
Haute-Yienne.  a)  Salvötat.  &)Damour.  8.  Strimbuly,  Siebenbürgen.  Vo 
Hin  gen  au  mitgetheilte  Analyse. 

4.  1. 


a. 

b. 

Kieaelsaun 

49,40 

50,04 

5S,40 

Thonerde 

49,70 

S0,46 

84,80 

Eisenoxyd 

0,80 

0,68 

— 

Kalk 

4,50 

4,46 

8,50 

Magnesia 

0,27 

0,23 

4,28 

Kali,  Natron 

4,50 

4,27 

4,34 

Wasser 

25,67 

26,00 

47,68 

98,84         99,84       100. 
Eine  ähnliche  Zusammensetzung  hat  ein  Thon    (Halloysit)   von  Confoler 
Dpi.  Gharente  (3),  und  ein  solcher  (Lenzinit)  von  St.  Sever,  Dpt.  Landes  (4^ 
beide  nach  Berthier. 


t. 

4. 

Kieselsäure 

49,5 

50,0 

Thonerde) 

48,0 

22,0 

Kalk 

2,< 

Magnesia 

2,< 

— 

Wasser 

m 

28,0 

26,0 

99,7         98,0 
Diese  Substanzen  sind  im  Allgemeinen  als 

ÄlSi*  -H  2— 3aq 
zu  bezeichnen,  falls  sie  keine  freie  Kieselsäure  beigemengt  enthalten. 

Berthier  (Damour,  Salv^tat):  Ann.  Chim.  Phys.  III  S^r.  XXI, 876.  (1847).- 
V.  Hingen  au:  Leonh.  Jahrb.  4  856.  690. 

Bol.     Ein  solcher  vonMichac,  Dpt.  Dordogne,  Frankreich,  als  Delanoui 
bezeichnet,  durch  Schwefelsäure  zersetzbar,  besteht  nach  v.  Hauer  aus: 


1015 


Kieselsäure 
Thonerde 
Manganoxydul 
Kalk 

50,55 

49,45 

4,40 

0,63 

Wasser 

24,05 
98,78 

Von 

dem  Wasser  entweichen  U,03  bei  100^. 

Jahrb.  geol. 

Reicbsansk.  IV,  CSS. 

6 e rg  s  e i  f  e.    Unbestimmte  Bezeichnung  fettig  anzufühlender  thoniger  Sub- 
stanzen. 

4.  Plombi^rcs,  Frankreich.    Berthier. 

2.  Thüringen.  Bucholz. 

3    iimstadt  in  Thüringen.    Ficinus. 

4 .  Wilhelmshöhe  bei  Cassel .   Beckmann. 


4. 

3. 

8. 

«. 

Phosphorsaure 

— 

— 

— 

0,55 

Kieselsäure 

46,8 

44,0 

23,8 

46,44 

Thonerde 

23,4 

26,5 

46,4 

47,40 

Eisenoxyd 

— 

8,0 

40,3 

6,22 

Manganoxyd 

3,4 

0,09 

Kalk 

— 

0,5 

*,* 

0,86 

Magnesia 

2,< 

3,4 

4,25 

Wasser 

26,6 

20,5 

43,0 

42,69 

Kohlige  Theile 

— 

— 

— 

6,95 

Humussäure 

— 

^— 

— 

6,46 

Erdharz 

— 

— 

— 

0,56 

98,9         99,5       400.  99,47 

Sie  gehört  zum  Bol  u.  s.  w. 

Beckmanu:  Leonh.  Jahrb.  1884.  425.  —  Berthier:  Ann.  Min.  III  S6r.  XI,  479. 
~  Bacholz:  Gehlen's  N.  J.  III,  597.  —  Ficinus:  Schwgg.  J.  XXVI,  279. 

Titaneisen. 

Iserin.     Die  S.  413   angeführten  Analysen  normal   zusammengesetzter 
Körner  werden  durch  einige  spätere  Analysen  bestätigt. 

4.  Ein  schwach  magnetisches  Korn,  von  undeutlich  oktaedrischen  Umrissen. 
Kalle. 

2.  Ein  stark  magnetisches  Korn,   sp.G.  =  4,745.    Braunes  Pulver.    Verlust 
in  Wasserstoff  45,06  p.c.   Rammeisberg. 

3.  Ein  stark  magnetisches  Korn.    Schulz. 

4. 

Titansäure         45,28 
Eisenoxyd         49,23 
Eisenoxydul    \ 
Manganoxydul  r^'"^ 
Magnesia  3,54 

400,44       404,47         99,29 


2. 

8. 

44,64 

39,70 

28,87 

27,02 

25,00 
4,00 

30,34 

4,66 

2,23 

1016 
Sauerstoff.  ^ 

ti  48,11         16,6$      .  45,«0 

Fe  5,77  8,66  S.ip 

fe,ts       8,52  7,63  8,i8 

In  No.  1  ist  der  Sauerstoff  von  ft  :  ti  as  1  :  S,1,  wflhrend  der  Von  t 
as  4,4  :  3  ist.    Nimmt  man  dafür  1  :  S  und  4,6  :  3  an,  ao  war  diesei  Kon 

9ftti  +  2Fe. 

Es  kommt  dem  Korn  a  (S.  413),  aber  auch  manchem  anderen  Titan 
nahe. 

In  No.  i  und  3  ist  der  Sauerstoff  von  ft  und  von  Fe  offenbar  gleich  gi 
sie  stimmen  also  mit  6,  c  und  d  (S.  413)  Qbeiiein. 

In  einem  anderen  magnetischen  Korn  fand  Pfeifer:  34|77  Titans) 
89,80  Eisenoxyd,  30|86  Eisenoxydui  und  5,44  Magnesia.  Hier  Ist  wahrsei 
lieh  Titansäure  beim  Eisen  geblieben. 

Dana  hat  sich  in  Betreff  der  Gonslilution  der  Titaneisen  filr  die  von 

aufgestellte  jedoch  verworfene  Annahme  von  Magnesiumsesqoioxyd  erklärt, 

siebt  also  alle  T.  als 

(Ti,  Fe,  Mn,  Mg)»0* 
an. 

Am.  J.  ofSo.  II.  Ser.  XXVIU,  fti. 

Tripbylin. 

Es  ist  hier  eine  frühere  übersehene  Analyse  Wittsteina  nochzutragei 

SauenloC 
Phosphorsaure  41,09  ss.t  f 

Eisenoxyd  3,31  o,99 

Eisenoxydul  35,61  ^»^^lioisl 

M.inganoxydul  11,40  i,55l     '    I 

Lilhion  5,47  s.oo]         ^*«,87 

Natron  0,87  o,ts| 


Kiili  0,07        0,01  [ 

Magnesia  0,48        o,49J 

Wasser  1,03 


8,4tl 


99,03 

Der  Sauerstoff  von  P  :  ft  ist  =  5  :  3,  so  dass  Witts  tein  die  Formel  j 
richtig  angegeben  hat,  obwohl  die  Zahlen  von  denen,  die  Oesten  gefun< 
etwas  abweichen. 

Der  von  Wittstein  angegebene  Gehalt  an  Eisen ox yd  findet  sich  i 
Oesten  nicht  im  frischen  Triphylin. 

Wittstein:  Vicrteljahrsschrft.  f.  pr.  Pharm.    T,  506.     Lieb.  Jahrcsb.  4851. 
Pogg.Ann.  CVIII,  511.  —  Oesten:  Pogg.  Ann.  CVIII,  647. 

Umbra. 

Mit  diesem  Namen  bezeichnet  man  theils  eine  erdige  Braunkohle  (1 
niscbe  U.},  theils  ein  derbes  braunes  Mineral.  Von  letzterem  allein  ist  hier 
Rede. 


1017 


1.  Von  der  Insel  Cypern.    Klapro 

ih. 

■ 

2.  Von   Siena  in  Toscana.    Terra  Siena» 

(Bypoxanthit). 

Sp.  G>  iB>  3,46. 

,   Howney.. 

■ 

i. 

9. 

Rieselsäure 

13 

11, u 

Thonerde 

5 

9,47 

Eisenoxyd 

48 

65,35 

ManganQxyd 

20 

— 

Kaik 

— 

0,53 

Magnesia 

— 

0,03 

Wasser 

U 

13,00 

100.       99,58 
Es  sind  wohl  Gemenge  von  Thon  mit  den  Hydraten  von  Eisen-  und  Mangan- 
oxyd. 

Klaproth:  Beitr.  III,  435.  —  Rowney:  Ed.  N.  phfl.  J.  N.  S.  II,  306. 

Vranpeeheri« 

Arsenikuran  nannte  Scheerer  ein  dem  U.  ähnliches  Mineral  von  Jo- 
hann-Georgenstadt, dessen  Hauptbestandtheile  Uran  und  Arsenik  sind. 

B.  u.  h.  Ztg.  4  85i.  No.  39. 

Vrdit. 

Ein  norwegisches  Mineral  von  unbekannter  Natur,  vielleicht  Monazit. 
Forbes  u.  Da  hl:  s.  Bragit.  —  v.  Z  seh  au:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXII,  262. 

Volgerh. 

Soll  nach  Vo  Iger  aus  Cervantit  entstehen,  und  ein  Hydrat  von  Antimon- 
säure mit  5  At.  Wasser  sein,  eine  Angabe,  die  nach  Kenn gott 's  Bemerkung 
der  faktischen  Begründung  entbehrt. 
Kenngott  Uebersicht.  4  854.  50. 

Vosgit 

Del  esse  hält  den  grünen  Feldspatb  aus  dem  Porphyr  der  Vogesen  und 
dem  Gabbro  des  M.  Gen^vre  für  eine  besondere  Verbindung.  Ich  habe  darauf 
aufmerksam  gemacht,  dass  es  wohl  ein  zersetzter  Labrador  sei. 

S.  Labrador  (S.  597.  No.42.  S.  604.  No.  2j  und  meine  Bemerkungen  zu  der  Abhand- 
lung von  Delesse  im  J.  f.  pr.  Ghem.  XLV,  229. 

Warwickit 

Diesen  Namen  erhielt  ein  Mineral  von  Warwick,  New- York,  worin  S he- 
par d  Fluor,  Titan,  Eisen  und  Yttrium  gefunden  haben  wollte.  Später  gab 
Hunt  an,  dass  der  Enceladit  ein  zersetzter  W.  sei,  der  Titansäure,  Magne- 


1018 


I 


,  Eiaenoxydul  und  S  p.  G.  Wass«r  «ntlull«,  «Ihra 
[de  enUultMi  ausserdon  gegen  80  p.  C.  Bonlor». 
Hnnti  Am.  J.  oTSo.  IlSar.  XI,  IM.  —  Sbeptrdi  1 
U.  —  Smith:  Ebaadu.  U  Sor.XVI,  HS. 


WawaUlt. 


Frine  grOne  Krystalle,  ni  warteafifn 


1  Conen 


Bindemittel  dnet  Conglomerals  von  Lon^ihill,  Gnfi 
bildend,  besteben  nacdi  Gageeos 

nKMpborsBure 

Tboaerde 

Bisenoxjrd 

Nkkebxyd 


Wasser 

Apatit 
Qoars 

J.  fMl.  Soe.  Dobl.  TUl,  TS. 


30,88 

36,4« 
1,81 
0,33 
3,«1 

S3,56 
1,58 
1,00 

98,93 


Ganaanit  von  Ganaaa,  Gonnaoticat,  adiönt  e 
Gebirgsart  vorkommend,  lu  sein. 
Dsna  Hin.  in  Bd.  SH. 

GUulLolitb  [S.  719)  ist  naoh  N.  Nordenski 
welches  sieb  vom  Skapolilb  durch  seine  Schmelzba 
durch  unterscheidet,  dass  seine  Farbe  beim  Erhitteo 


Stroganowit  (S.  717.  71 
Krystall  des  St.  von  allen 

Hat.  I.  HlD.  Raul.  III,  9t. 


Kokscharow 
des  Skapolitb 


Angeblich  ein  wasserhaltiges  Mangancarbonat  v 
GraubUndten. 

WUmuth. 

Tellurwismuth.     Ein   blättriges   T.    von  Di 
sp.G.  =  7,868,  enthalt  nach  Jackson: 

Wismutb         79,08 

Tellur  18,00 

Selen  4,18 

98, S6 

Ausserdem  0,6  beigemengtes  Gold. 


1019 

Die  At.  von  Sc  :  Te  :  Bi  sind  «  4  :  9,4  :  42,7,  oder  Te,Se  :  Bi»4  :  4,38, 
80  dass  das  Ganze  nahezu 

Bi«  +  Te*  +  Se  =  Bi*{^|' 

wÄre. 

Am.  J.  of  Sc.  U  Ser.  XXVII,  866. 

Zamtit. 

Ein  dem  Nickelgymnit  ahnliches,  vielleicht  mit  ihm  identisches  grttnes  Hy- 
drocarbonat  aus  Spanien. 

Kenngott  Uebers.  4858.  i2. 

Zinkblende. 

Eine  schwarzbraune  Z.  von  Titiribi  in  Neu-Granada  enthalt  nach  Schee- 
rer  (nach  Abzug  von  5  p.  C.  Schwefelblei,  Schwefelkupfer  und  Schwefelanti- 
mon] : 


Schwefel 

33,82 

Zink 

54,17  = 

=  Zn 

80,85 

Kadmium 

0,82 

Öd 

1,05 

Eisen 

41,49 

1 

Fe 

17,58 

Mangan 

0,88 

Mn 

1,39 

400,88  400,87 

Sie  ist  mithin  =  Fe  -l-  4  Zn. 

B.  Q.  h.  Ztg.  4868.  No.  45. 


Ein  gelblicher  Z.  von  Wiesloch  in  Baden  enthalt  nach  Long 

Kohlens.  Zinkoxyd 
Kohlens.  Kadmiumoxyd 
Kohlens.  Kalk 

89,97 
3,36 
2,43 

Kohlens.  Magnesia 
Kohlens.  Eisenoxydul 
Zinkoxyd 
Wasser 

0,32 
0,57 
2,06 
0,35 

Rückstand 

0,45 

99,54 

Leonh.  Jahrb.  4  868.  289.    . 

Zinnstein. 

Holzzinn,  durch  seine  faserige  Textur  ausgezeichnet,  verhalt  sich  viel- 
leicht zum  Zinnstein,  wie  Rotheisenstein  zum  Eisenglanz.    Nach  Breithaupt 


1030 

ifl  flein  sp.  6.  auch  geringer  ab  das  de$  ZinnaleinSyiilmlieh  6,3—4,4  (¥ 
jedoch  S.  439).  Eine  Altere  Analyse  Yauquelin's  giebt  in  dem  H*  mos  Gor 
wall  94  Zinnstfure  und  8  BisenoKyd  an. 

ZoMt 

Das  ursprünglich  als  Unionit  bezeichnete  Mineral  ist  nach  Brush  nicl 
als  Zoisit.  Sp.  G.  »  3,899. 

•i»ia 


Kieselsaure 

40,01 

Thonerde 

33,14 

Eisenoxyd 

0,49 

Kalk 

84,43 

Gltthveriast 

8,88 

•,s« 

400,89 

Sauerstoff  von  Oa  :  R  :  Si  ■■  4  :  2,3  :  3,0. 
Brnsh:  Am.  J.  of  Sc.  II  Ser.  XXVI,  7t. 

Der  unter  No.  66.  aufgeführte  Z.  soll  aus  dem  Passeyrthal  stammen. 

Ein  Z.  in  grauweissen  grossstengiiohen  Aggregaten,  mit  Quart  und  Stral 

stein  verwachsen,    der  vielleicht  denselben  Fundort  hat  (ich  erhielt  ihn  i 

Schloss  Tyrol  bei  Meran),  enthielt  nach  einer  Analyse  Rengert*s  in  mdn 

Laboratorio : 

Sauerstoff. 

to,64  (S4,08) 


Kieselsaure 

39,56 

Thonerde 

27,64 

Eisenoxyd 

3,00 

Kalk 

25,00 

Magnesia 

i,H 

GlUbverlust 

2,87 

0.90  j 


Ar^  Kalk  25,00  7,U1    7 

'l|  Magnesia  4,11  0.44/    ' 


58 


99,18 
Sauerstoff  der  Basen  und  der  Säure  =  1  :  0,96  (0,987),  der  ft  und  ft  sa  4  :  I 


IV. 

Tabellarische  Uebersicht 

des 

SanerstofhrerMltnisses  in  den  wichtigsten  Silikaten. 


lo  diese  Tabelle  sind  nur  solche  Silikate  aufgenommen,  deren  Zusammensetzung  sicher 
bekannt  ist.    Von  rweifelhaften  sind  der  Analogie  wegen  einige  hinzugefügt. 


r    ' 


•  ■-  ■- 


rff'>N'r>f^> 


f-'»' 


•^  f  " 


'%  -. 


''  T'''  ■'    *  jT'-   /"li    /'« 


':  !  r> 


f  i  ■ 


H?.!i-i'^  mrF'\?ih^-^r;"'  i'^fv  jir  ;i'i^Hhri!]h!'f»i'/tnt:'i 


.'^^'A      i.v^--i; 


I.  Silikate  von  Monoxyden. 


A.  Wasserfreie. 


'} 


WoUastonit    .     . 

Ensiatit     .     .     . 

Grunerit    .     .     . 

Diopsid     \ 

Tremolit   j 

Kalk-Eisen-Augit 

Broncit.  Hypersthen 

Anthophyllit 

Diopsid  (Grttner  Augit  etc. 

Diallag 

Strahlstein 

Jeffersonit      .     . 

Rhodonit   .     .     . 

Cummingtonit     . 

Rhodonit   .     .     . 

Fowlerit    .     .     . 
Phenakit    .     .     . 


Willemit 

Troostit 

Tephroit 

Knebelit 

Forsterit     (weisser  Chrysolith. 

Boltonit) 

Fayalit 

Chrysolith  (Olivin)    .... 

Monticellit  (Batrachit)    .     .     . 
Chondrodit  (Humit)      .     .     . 


ft:Si 


1  :  2 


I  :  i 


i  :  \ 


^  :* 


Ca 

?8 
te 

Ca,  Äg 

Ca,  l^e 
Äg,  te 

Ca,  JÜg,  l^e 

Ca,  äg,  te,  ]$In,  Zn 

Mn,  Ca  (Lingbanshytta  etc.) 

Ün,  Ca,  l^e 

an,  Ca,  l^e,  Ag 

]$In,  te,  Ca,  ]$Ig,  Zn 
Öe    (Vgl.  IL  A.) 

Zn 

Zn,  Mn,  äg,  ^e,  Ca 

an 

An,  l^e 

f! 

Äg,  te 

toy  Mn,  %,  Ca  (Eulysit-OIivin) 

Ca,  Äg,  l^e 

äg     (Fluorhaltig) 


1024 


■ 

•i! 


.  i 


) 


Okenit 
Apophyllit 
Chlorophait    .     . 
Kieselkupfer  (z.  Th. 
Gurolit 
Meerschaum 
Speckstein  \ 
Talk  j 

Pektolith   . 
Spadait 

Eisentalk  (Liparit) 
Kieselkupfer  (z.  Th.) 
Aphrodit   .     .     . 
Pikrophyll      .     . 
Pikrosmin       .     . 
Monradit   . 
Gymnit  \ 

Nickelgymnit  | 
Hydrophit  (Jenkinsit) 
Thermophyllit 
Serpentin 
Vorhauserit  . 
Villarsit  .  . 
Thorit  (Orangit) 

CtM'it     . 

Kieselzinkerz  \ 
Dioptas  J 


oder 


B.   Hydrate. 


ft  :  Si    :  H     ! 

4:4:21 

1:3:6 
3 

H 
4u.2 

1    :  2*  :  i 

1    :  2*  :  t 

t 

\    :  2i  :  i 

1    :  2    :2(4) 

i 

i 
* 

4   :  H;  4 

i 

4    :  4i:  t 

4 
4  :  4  :  i 
4:4:4 

i 


ft 

Ca.  K     (Fluorhaltig) 
Pe,  Äg 

Cu  (?) 
Ca  (?) 
Mg 

Sg 

Ca,  Sa  (?; 

»g  (r- 
(^) 
»g,  fe 

Cu 
llfg 

Mg,  fe 
Mg 
Äg,  fe 

?i,Mg 
Mg,|e 
Mg  (K)  (?)  Ob  Serpentin? 

Mg,  Pe  (?)  Ob  Serpentin? 
Mg,  te,  Mn 

(t,  ♦)  th 

Ce,  La,  Di,  Ca,  te 

Zn 
Cu 


II.  Silikate  von  Sesquioxyden. 

A.  Wasserfreie. 


K:§i  ft 


Bervll  .     .  .     . 

Phcnakit    .... 
Cvanit  z.  Th. 
Staurolith  (Bretagne) 
Euklas 

Andalusit  (Liscns) 
Staurolith  (Ural) 
C\aDil 
SilliiDanit 
Andalusit 
Topas  (Pyknit?) 
Staurolith  (Airolo)     . 
»Staurolith  (Gotthardl) 


} 


1  :  2 
1  :  4 

1  :  i 


1  :  i 


2 


9 


*  ■■  i 


Ue, 

»e 

AI 

AI, 

Be, 

AI 

AI 
AI 

AI 
AI 
AI, 
AI. 


Äi  Vd.  lil.  A, 
Vgl.  I.  A. 

te  (?) 

AI  Vgl.II.fi.  lIl.i4.B. 

»e  (?) 


fFluorhaltis) 

(?) 


1025 


B.  Hydrate. 


Anihosiderit 

Tfaon  (Cimolit) 

• 

Thon  (Rasoumoffskin)    .     .     . 
DegerOit  \ 

Eisensteinmarkj  * 
Thon  (Poraellanthon  z.  Th.,  Stein- 
mark, Halloysitz.Th.;  Pholerit) 
Thon  (Porzellanthon)  z.  Th.     . 

Euklas 

Thon  (Ällophan) 

Thon  (Dillnit) 


fi: 

Si  : 

fl 

ft 

4  ; 

3    : 

i 

9e 

i 

4 

1* 

1   : 

.   2    : 

4 

Äl 

4 

;   4i; 

4 

AI,  Fe 

4   : 
4   : 

;   4*: 

;  4     : 

* 
:  t 

AI 

4   : 

:   f 

:  2 

fie.ÄI 

4   : 

:  i    ■ 

t 

Ä\ 

4   : 

•  i    : 

■i 

AI 

fie,  Äl  Vgl.  II  A.  IM  A.B. 


IIL  Silikate  von  Monoxyden  und  Sesquioxyden. 

A.  Wasserfreie. 


Petalit  (Kastor) 
Orthoklas) 
Albii        / 
Oligoklas    .     . 
Spodumen 
Andesin 
Hyalophan 
Leucit 
Akmii  .     . 
Arfvedsonit 
Aegirin  \ 
Beryll    J    ' 
Babingtonit 
Ersbyit     1 
Labrador  J 
Barsowit  ) 
Gordierit  j 
Nephelin  (Elaolith) 
Anorthit  \ 

Sodalithgruppe  j 
Mejonit  . 
Epidotgruppe 
Granat 
Sarkolith 
Orthit 

w 

Vesuvian  \ 
Lievrit     j 
Humboldtilith 
Gehlenit     . 


1 


A,ft  :    Si 


4 

4 


:  4 
:  3 

:  2i 

:  2 


1  :  2 


4  :  H 


4 

1 
4 


:  4 


4 


I 


R   :    Si 


3 
4 


4 


20 
48 

9 
40 


3    :    8 


2    :    6 


H 

5 

4    : 

i 

i    : 

2* 

3    : 

6 

3    : 

5 

3    : 

4+ 

3    : 

4 

ft 


ÄI 


Rtaaeltkerf *t  Mineralcheaie. 


Li,  Na 
R,  Na 
Na,  Ra 
Ca,  Na,  m 
Li,  Na 
Ca,  Na 

Ba,  m 

Na,  te 

te.  Na 

fe,  Ca,  Na 

Be 

Ca,  ^e.  An 

Ca 

Ca,  Na 

Ca 

%  ^ 
Na,  R 

Ca 

Na,  Ca  (MitNaClundftS) 

Ca 

Ca,  Ag,  te,  Ha     AI,  Fe,  Un 

Ca,  äg,  l^e,  Aa     Ä\,  Fe,  €r 

Ca,  Na,  H  Äl 

Ca,Ce,La,Di,fe,»g  A,Fe  (?) 
Ca,  Mg  2l,  Fe 

te,  Ca  Fe        (?) 

Ca,  %,  Na,  R       Al,  Fe 
Ca,  lüg,  Fe  Äl,  Fe 

65 


Fe 


AI  Vgl.  H.A. 

Fe 


AI,  Fe 


102« 


B. 

Hydrate. 

1 

ft,ft  :   Si 

ft:ft:Si:  A 

H                     ft 

Beaumontii     .     .     . 

i  :  4 

4  :3:46:6 

Ca,  lüg,  I^a            AI,  f^  (?) 

Desmin  (Slilbii)   .     .           4:3 

4  :3:42:6 

Ca,  Na                   AI 

Slilbit  (Heulandit) 

1 

Ca,  Na 

Episiilbii 

1 

5 

Ca,  Na 

Brewsierit 

Sr,  6a                               (T) 

1 

1 

(1:4:45:6)                (?) 

Parasiilbit      .     .     .      ! 

3 

Ca,  Na,  iL              ii 

Harmotom       ...      j      4  :  2| 

4  :3:40:5 

6a,  R 

Faujasit     ....           ^  '  ^\ 

4  :3:   9:9 

Ca,  Na 

Chabaaii  A.    .     .     . 

6 

Ca 

Chabasit  B.\ 
Gmelinii      i  '     '     ' 

<  :  2 

4:3:   8:6 

Ca 

Na,  Ca 

Phillipsit    l         .     . 
Herschelii  /    '     '     * 

5 

Ca,  H  (Na) 

tß 

Na,  R,  Ca 

Laumontit.      .     .     . 

4 

Ca 

Leonhardit      .     .     . 

3 

Ca                                     (?) 
(1:4:10:5)  (?) 

Analcim     .... 

% 

Na 

Levyn     \ 
Zeagonilj 

1  :  «i 

1 

\  :3:   6:4 

Ca,  Na,  R 

Ca,  R                                (?) 

Scolecii  \ 
MesolithJ        '     '     ' 

3 

Ca 

Ca,  Na 

Mesoiyp     .... 

? 

Na 

Färölith      .... 

*  ■  H 

4:3:    .^j :  §i 

Ca,  Na                                  (?) 

Brevicit      .... 

2 

Na,  Ca 

Cordierithydrale 

(Esmarkit.    Fahlunit, 

■                                                                                                                         ***                   ^^ 

Gbloropbyllilu.s.  \v.) 

n 

Mg                           AI,  Fe 

Prehnil      .... 

1  :   U 

1:14:3:| 

Mr.  Ca,  R               $1,  ffe 

Groppit      .... 

1 

R                             AI          (?) 

Damourit   .... 

1 : 9:12:2 

(1  :9:11  :2)                 (?) 
Ca                           Xl 

Gisroondin 

1  :  1 

1:3:    4:4 

Ca,  R                                 (?) 
1  :  3  :  4i  :  4|                (?) 

Thorosonit 

2* 

Ca,  Na 

Ghlorastrolith . 

1:2 

:3    :1 

Ca,  Na                   Äl,  Pe 

Euklas :      1:1- 

Thuringit    ....      |      1  •'  i 

1:H 
l:H 

:2   :| 
H:1 

ße                           Äl  Vgl.  I. 
^'e,  Mg                    AI,  Je 

Margarit                            '      1  :  f     :  1  : 6 

4    :1 

Ca,  R                      Al,  fe 

Chloriloid.       .     .     .      ,      1  :  i       1  :3    :2    .1 

fe,  lüg                    AI,  Pe 

Register  der  einzelnen  Artikel. 


A. 

Abichit  8.  Strahlerz. 
Abrazit  s.  Zeagonit. 
Acadiolith  84  6. 
Achat  s.  Qnarz. 
Achmatit  4005. 
Achmit  478. 
Aciculit  8.  Nadeterz. 
Adelpholith  425. 
Adular622.  629 
Aedeifor88it  502.  810. 
Aegirin  479.  490. 
Aeacbynit  428. 
AftODit404. 
Agalmatolith   586.  854.   und 

Dildstein. 
Akanthit  58. 
Akmit  478. 

Aktinolith  s.  Strahlstein. 
Alabandin  8.  Manganglanz. 
Alaun  284. 
Alannatein  289. 
Albin  s.  Apophyltit. 
Albit  64  4.  64  6. 
Algerit  728. 
Algodonit  25. 
Alipit874. 
Alisonit  988. 
Allagit  459. 
Allanit  742. 
Allemontit  8. 
Ailochroit  s.  Granat. 
Allogonit  8.  Herderit. 
Ailomorpbit  4  009. 
AUophan  578. 
Alluaudit  tZ4 . 
Almandin  692. 


Aistonit  205. 
Altait  8.  Tellurblei. 
Alumian  262. 
A]unoinit274. 
Alumocalcit  4  85. 
Alunit  8.  Alaunstein. 
Alvit  855. 
Amalgam  7.  40. 
Amazonenstein  628. 
Amblygonit  858. 
Amethyst  4  30. 
Amianth  456.  474. 
Ammiolith  426. 
Ammoniakalaun  288. 
Amoibit  63. 

Amphiboi  8.  Hornblende. 
Amphodelith  592 
Anaicim  808. 
Analas  4  37. 
Anauxit  583. 
Andaiusit  560. 
Andesin  606. 
Anglarit  328. 
Anglesit  s.  Bleivitriol. 
Anhydrit  264. 
Ankerit246.  247.  220. 
Anuivit  s.  Fablerz. 
Anorthit  590. 
Anthophyliit  472. 
Anthosiderit  588. 
Anthracit  955. 
Antbracoxen  974. 
Antigorit  528. 
Antimon  8.  984. 
Antimonarsenik  8. 
ADtimonarseniknickelglanz 

63. 
Antimonblende  4  87. 


ADtimoDblttthe444. 
Antimonglanz  89. 
Antimonit  8.  Antimonglanz 
Antimonkupferglanz  80. 
Anlimonnickel  29. 
Antimonnickelglanz  64 . 
Antimonocker  485. 
Antimonstturehydrat  456. 
Antimonsilber  29. 
Antimonsilberblende  83. 
Antrimolith  796.  798. 
Apalelit  277. 
Apatit  854.  983. 
Aphrodit522. 
Aphrosiderit  544. 
Aphthonit  8.  Aflonit. 
Apjohnit  8.  Ifanganalaun. 
Aplom  8.  Granat. 
Apophyllit  504. 
Aquamarin  8.  Beryll. 
Arfioxen  844. 
Aragonit  204. 
Arfvedsonit  484 . 
Argentit  8.  Silberglanz. 
Arkansit  487. 
Arquerit  7. 
Arsenik  8.  984. 
Arsenlkalkies  4  8. 
Arsenikantimon  3.  984. 
Arsenikblende   s.  Operment 

u.  Realgar. 
Ar8enikblttthe444. 
Arsenikeisen  48. 
Arsenik-Eisensinter  s.  Piiti* 

zit. 
Arsenikglanz  6. 
Arsenikkies  57. 
Arsenikkobaltkies  25. 

65* 


JJ. 


1028 


I    . 


, 


■1 

i. 

1  . 

V 


\  \ 


l    «1 

I   '. 


Ü: 


■  I 

I. 


Arsenikkapier  i5.  985. 
Artenikmangan  20. 
Arseniknickel  SO. 
Arseniknickeiglanz  62. 
Arteniksilber  28. 
Arseniksilberblende  84. 
Arseniksinter  s.  Eisensinter, 

Piitizit,  Skorodit. 
Arsenikuran  4017. 
Arseniosiderit  872. 
Arsenlt  s.  Arsenikbiüthe. 
Asbest  456.  474.  527. 
Aspasiolith  884. 
Asphalt  956. 
Astrakanit  284 . 
A8tropbymt994. 
Atakamit490. 
Atberiastit  728. 
Auerbacbit  892. 
Augit448.  454.  483.  986. 
Auricbalcit244. 
Auripigment  s.  Operment. 
Aatomolith  s.  Gahnit. 
Aiinit  585. 
Azorit  426. 
Azarit  s.  Kupferlasur. 

B. 

Babingtonit  477. 
Bagrationit  760. 
Baikalit  s.  Diopsid. 
Baikerit  965. 
Ballesterosit  987. 
BMltimorit  527.  855. 
Bamlit  556. 
Bandacbat  4  007. 
Barnbardtit  426.  987. 
Barsowit  766. 
Baryt  s.  Scbwerspatb. 
Barytcölestin  260. 
Barytbarmotom  820. 
Barytocalcit  206. 
Barytostrontianit  204. 
Bastit  8.  Scbiiierspatb. 
Balracbil  442. 
Baulit  637. 
Beaumontit  827. 
Beraunit  334. 
Berengelit  973. 
Bergbulter  288. 
Bergbolz  475.  856. 


Bergkork  474.  856. 

Bergkrystall  s.  Quarz. 

Bergieder  856. 

Bergmannit  792. 

Bergöl  s.  Steinöl. 

Bergsei fe  4  045. 

Bergtbeer  956. 

Bernstein  958. 

Berthierit  65.  988. 

Beryll  553. 

Berzeliit  864. 

Berzelin  649. 

Beudantit  862.  872.  652. 

Biberit  s.  Kobaltvitriol. 

Bildstein  545  u.  Agalmatolilb. 

Bimstein  682. 

Binnit  72.  77. 

Blotit  s.  Magnesiaglinomer. 

Bismutaurit  s.  Wismutbgold. 

Bittersalz  264. 

Bitterspath  242. 

Blackband  225. 

Blakeit  s.  Coquimbil. 

Blattererz  56. 

Blätterzeolith  828. 

Blaubleierz  207. 

Blaueisenerz  s.  Vivianit. 

Biauspalb  339. 

Blei  7. 

Bleierde  207. 

Bleiglanz  48. 

Bleigltitte  4  25. 

Bleigummi  426. 

Bleihornerz  245. 

Blcilasur  269. 

Bleiniere  386. 

Bleioxyd,  selenigsaurcs  388. 

Bleischweif  49. 

Bleivilriol  264. 

Blende  s.  Zinkblende. 

Blödit  281. 

Bodenit  748. 

Bogbulter  974 . 

Bogheadkohle  959. 

Bohnerz  451. 

Bei  577.  4014. 

Boltonit  436.  770. 

Bolus  584. 

Bonsdorffit  831. 

Boracit  254. 

Borax  250. 


Bornit  s.  Buntkapfererz. 
Borocalcit  254. 
Boronatrocalcit  252.  988. 
Borsäure  s.  Sassolin. 
Botryogen  298. 
Botryolith  508. 
Boulangerit  78. 
Bournonit  78. 
Bowenit  525. 
Bragit  857. 
Branchit  977. 
Brandisit  848. 
Braunbleierz  855.  884. 
Brauneisenstein  4  49.  988. 
Braunit  429. 
Braunkohle  959. 
Braunspath  246.  24  7. 
Breislakit  770. 
Breitbauptit    s»    Antimon 

ekel. 
Broun  nerit  248. 
Brevicit  790.  792. 
Brewsterit  825. 
Brochantit  267. 
Bromargyrit  496.  989. 
Bromit  s.  Bromargyrit. 
Bromlit  s.  Alstonit. 
Bromsilber  s.  Bromargyri 
Brongniardit  84. 
Brongniartin  s.  Glauberil. 
Broncit  462. 
Brookit  4  37. 
Brucit  4  43. 
Bucholzit  559. 
Bucklandit744.  759. 
Buntbleierz  s.  Pyromorph 
Buntkupfererz  4  4  3. 
Buratit  242. 
Bustamit458.  464. 
Byssolitb  s.  Asbest. 
Bytownit  592. 

c. 

Cacbolong  132. 

Caicil  s.  Gay-Lussit  o.  Kc 

Späth. 
Calcofcrrit  335. 
Caledonit  298. 
Calstronbaryt  259. 
Canaanit  4  04  8. 
Cancrinit  653. 


1029 


Canneelatein  690. 

Canlonit  St. 

Caporcianil  SOfl. 

Cafinlbia  tSO. 

CirmiDspatb  S8S. 

CarnDDil    Dt. 

Carneoi  130 

CiraiathiD  9<1. 

Carrollitlto. 

CMl«lnandHHt. 

CavollnitöSS. 

CeriD  T4S. 

Cerit  S(6. 

Cflrotydal,  kohlensaures  SSI. 

Cemuit  s.  Wriigbleien. 

CervanUMSS. 

Ceylonitlfit.  OSa. 

Cbabiilt  8t  S. 

Cbaicedon  193.  tOOT, 

Chalcedonachat  fOOT. 

Cbalcoitit  8S7. 

Chalililh  gST. 

Cbalkaothit  a.  Kupfarvitriol. 

Cbalkolilb  8(1. 

Chalkopbscil  a.  LiDaeoeri. 

ChelkopbyllJt  s.  Kuphrgllm- 

Chalkopyrit  a.  Kupferklea. 
Cbalkoiin  a.  Kapferglani. 
Chaikotrichit      t.    Kupfer- 

blUthe. 
Cbamoiait  990. 
Chalbamilll. 
Cheitarlith  SIS.  S35. 
CblatloUlh  Btl. 
ChildrenllKI. 
Cbiloselpeler  347. 
Chiolilb  199. 
ChiviatJt  tos. 
Cbladnil  SOS. 
Cbtoanthit  31 . 
Clilorastrolilh  TSB. 
Clilorbromsilber  ■.  Embolitb. 
CbloritSSt.  900. 
Chloriloid  Ste. 
Chloritapatli  841. 
Cbloromelan  s.  Croaatadlil. 
Chloropal  5BB. 
Cbloraphail  BIS. 
Cbloropblnerit  BIS. 
Chlorophan  s.  Fluaspalh. 


Cblorophyllit  883. 
Clilorospinell  164. 
Chlortilber  s.  Silber  ho  men. 
CbodDewit  i.  Cbioliib. 
CbODdrodit443. 
Cbonlkrit  SS8.  001. 
Chroniciilori    5S5. 
Cbromeisenslein  171. 
Cbromgllmmer  SST.  667. 
Cbromil  s.  Oirameisenstain. 
Cbromocker  B80. 
Chrysoberyll  137. 
Cbrysokoll  s.  Kieselkupfer. 
Cbrysolitb  4S6. 
Chrysopban  s.  Clin  Ion  it. 
Cbrysopras  1>i. 
Chryaop  raserde  871. 
Cbrysotil  S3B. 
Ciraolit  B8S. 

Claasthalilb  s.  Selenblei. 
CliDgmaanlt  84S. 
Clidlonit  8(8. 
Clulhellth  SOS. 
Coccinit  107. 
Cttleslin  ISO. 

CDl(4))i4iriilG9'i. 

Columbit  BSB.  901. 
Complonit  786. 
CoDdurrit  16.  08S. 
Cooistonit  1(8. 
Copalia  971. 
Copiapil  174. 
Coquimbitl71.  191. 
Coracil  176. 
Cordierit  766. 
Cornwalllt  877. 
Cornndellil  84  S. 
Cutuiiiiit  iBi 
Couieranlt  7  39. 
CovelliD  s.  Kaprorindlg. 
Credoerit  178. 
Crichlonit  (08. 
Cronstedtil  SSO. 
Crncilb  770. 
Cuban  118. 
Cuboit  s.  Analcim. 
Cunenglt  a.  Antimonsaure- 

CumminifloDit  478. 
Cupfit  a.  Rothkopfereri. 
Cnproplnmbit  B4. 


Cyanit  SU. 
Cyanocbrom  384. 
Cyklopit  71 B. 
Cyprin  788. 


Damonrlt  843. 

Dana»  SO. 

Danburll  770. 

DBtolilb  SOS. 

Davidsonit  EB4. 

Davyn  6SS. 

Da*yl  170. 

DecbenltSII. 

DegerOlt  S88. 

Delanooit  1«14. 

Delesatl  S40, 

DelvBuiit  184. 

Demant  i.  Diamant. 

Demidovlt  Sfi8. 

Derma lin  584. 

Descioizidll. 

Desmin  838. 

DflweyKt  B18. 

Diadocbit  8«0. 

DIallBg  (63.  OST. 

Diallagil  3)1. 

Diamant  1. 

Diatpor  14S. 

Dicbroil  7M. 

Digenit  S4. 

Dibyddt  84B. 

Dillnit  B81. 

Dimagnetit  743. 

Dimorpbin  89. 

Diopaid  4SI . 

DlopUa  ato. 

Diphanil  S48, 

DlploltSOl. 

Dipyr  719. 

Diskraait  a.  Antlmonailbor. 

Disterrlt  848. 

Distben  8.  Cyanit. 

Domeykit  3«. 

Dolomit  113—3(1. 

DopplerilOBI. 

Dreelit  (18. 

Durreooyalt  73,  TT. 

Dyaluit  IBS. 

Dyiodil  061. 

Dyayntribit  B8a.  8». 


1030 


E. 

Bdeiror88it  SOi.  840. 

Edelitb  782. 

Edeoit  490. 

Edingtoiiit80l. 

Edwardsit  892. 

Bgeran  784. 

Eblit  844.  847. 

Bhreabergit  889. 

Eisen  8. 

Eisentlaun  8.  Eisenoxydul- 
Alaun. 

Bisenapatit  850. 

Bisenaugit  s.  Granerii. 

Eisenblao,  erdiges  828. 

Eisencblorid  190. 

Eisencblorit  540. 

Eisenglanz  428.  44  8. 

Eisenglanz.oktaedriacber  459 

Eisenglimmer  a.  Eisenglanz. 

Eisenkies  s.  Schwefelkies. 

Eisenkiesel  484. 

Eisenkobaltkies  s.  Kobalt- 
glanz. 

Eisenmulm  459. 

Eisennatrolith  792. 

Eisennickelkies  48. 

Eisenocker  4  51.  277. 

Eisenoxydsulfale  278. 

Bisenoxydul-Alaun  288. 

Eisenpecberz  s.  Slilpnoüide- 
rit  und  Triplit. 

Eisenplatin  s.  Platin. 

Eisenrahm  s.  Eisenglanz. 

Eisen  rose  44  7. 

Eisensand,  magnetischer  420. 

Eisensinter  874. 

Eisenspath  s.  Spatbeisen- 
stein. 

Eisensteinmark  577. 

Eisensulfuret  43.  443   905. 

Eisenlalk  54  9. 

Eisenvitriol  273. 

Eisenziiikspath  s.  Zinkt^path. 

Eisspath  604. 

Ekebergit  74  7. 

Elaolilh  649. 

Elaterit  965. 

Elektrum  8. 

Bliasit  4  76. 


Ellagit  860. 

Emboiilh  496.  989. 

Emerylith  848. 

Enibrithit  74. 

Gmmoiiit  204. 

Kmplektit  s.  Kupferwi»<niulh- 

glänz. 
Enargit  78.  992. 
Enceladit  888.  4047. 
Enstatit  450. 
Ephesit  860. 
Epichlorit  539. 
Epidot752.  4  004. 
Epistilbit  824. 
Epsomit  8.  Bittersalz. 
Erdharz  s.  Retinit. 
Erdharz,  elasti«ches  965. 
Erdkobalt  4  84. 
Erdmannit  4  004. 
Erdöl  s.  SteinOl. 
Brdpecb  s.  Asphalt. 
Erdwachs  968. 
Eremit  428. 
Erinit  377.  578. 
Brian  774. 
Ersbyit  595. 

Erylbrin  s.  Kobaltblüthe. 
Esmarkit  884. 
Essonit  690. 
Euchroit  376. 
Eudialyl  89t. 
Eudnophit  806. 
Eugenglanz  s.  Pülybasit. 
Eukairit  34. 
Eukamptit  674. 
Euklas  570. 
Eukoiith  892. 
Eulylin  s.  Kieselwi«mulh. 
Eumanit  428. 
Euphyllit845. 
Eupyrchroit  s.  Apatit. 
Eusynchil  344. 
Eiixeiiit  422. 

F. 

Färölith  790. 
Fahlerz  85.  992. 
Fahlunit  831. 
Fahlunit,  harter  766. 
Faserkiesel  s.  Bucholzit. 
Faserquarz  4  34. 


Fassait  s.  Augii. 
Faujasit  828. 
Fayalith  485. 
Federalaun  288. 
Federerz  74 . 
Feijäo  685. 
Feldspatb  590. 
Feldspath,  glasiger  625.  u: 

4002. 
Feldspatb,   grüner  mm  Bt 

denmais  64  5. 
Felsit  600. 
Felsöbanyit  274 . 
Fergusonit  400. 
Ferrotitaoit  886. 
Fettbol  589. 
Feuerblende  85. 
Feueropal  483. 
Feuerstein  4  81.  4S5. 
Fibroferrit  277. 
Fibrolith  559. 
Fichtelit  976. 
Fieldit  993. 
Fischerit  388. 
Fluellit4  99. 
Fluocerit  498. 
Fluolith  640. 

Fluorcerium,  basisches  499 
Fluorit  8.  Flusspath. 
Flusspath  4  97. 
Forsterit  436. 
Fowlerit  459. 
Franklinit4  68. 
Frankolit  352. 
Freieslebenit  s.  Schilfglasei 
Frugardit  784. 
Fuchsit  657. 
Vunkit  454. 

G. 

Gadolinit  774. 
GäDseköthigerz  993. 
Gahnit  466. 
Galaktit  792.  799. 
Galenit  s.  Bleiglanz. 
Galmei  s.  Kieselzitikerz  ai 

Zinkspath. 
Gay-Lussit  234.  998. 
Gedrit  775. 
Gehlenit  734. 
Geiserit  4  37. 


108  t 


GdbblsJen  MO. 
Gelbaiienen  t9i. 
Gelberda  994. 
GeokroDit  7S. 
GeradorBSt  61. 
Gibbsit44S.  S19. 
GieMkit  SIS. 
GigBDtolilh  SIS. 
Gilb«rtlt  860. 
Gillingit  8St. 
Gips  363.  B9t. 
Gixmonilin  ^S9. 
GIHttea.  BleigMUe. 
Glaseril  IST. 

GlaiD^eisenerza.  BiHnglanx. 
Glesen  s.  SUberglaoz. 
GlaBkopf,  brauner  ItS. 
Glaskopf,   rother  b.  R«Uief- 

senstalD. 
Ijlagopal    3  t. 

Glaoikobalt  a.  Koballglanz. 
Glaabapatit  984. 
Glauberit  iso 
Glaubersalz  Ut.  904. 
Glankodot  S9. 
GlankoUUiTl9.  1118. 
GlaokopbaD  77B. 
Glimmer  680.  eS6.  »94. 19*1. 
Glinklt  t». 
Glockerit  17  T. 
Gloltalltb  78t . 
GmelimtSi4. 
GoldT. 

Goldamalgam  19. 
OoDgyllt  8S1 . 
GoabeDll  SB  4. 
OMiarit  8.  Ziakvitrlol. 
Omhlt147. 
Granieni    »89. 
Grammatit  46S.  49«. 
Granat  881. 
Ora^iiiit      est. 
GraubrHunsteinerz  a.  Haoga- 

Dil. 
Oraugilllgera  a.  Fablers. 
GrsiispieBBi^lBnierx   B.    AnU- 

moDglanz. 
GreenockJI  GS. 
GrMQDTH  8  St. 
Grengealt  S49. 
OrttnluidH  4U. 


Groppit  1B4. 
Croroililb  <8t. 
GroKsular  694, 
Grünbteiert  ISB.  881. 
GrilDeiBeoerde  77  S. 
GrüneiBenatein  MS, 
GrUoerde  489. 
GniDeril  4SI, 
Guarinit  SSI. 
Guaysquilit  978. 
GuhrboBao  au. 
Gummleri  178. 
Gurulllh  504. 
Gymnil  Si3. 
Gypa  s.  Gips. 
Gyrolilh  s.  Gurolilh. 

H. 

Baarkiea  4S. 

Haaraalz  169.  988. 

HsrnerjorditSII. 

HaidiDgerit  ISS. 

Halbopal  isi. 

Halloysil  S7T.    1014. 

Ualotricliin  «SB. 

Mämatil  s.  RotheiseoBleJa. 

Harmolom  810.  »9S. 

HarringtonitTg?.  798. 

UarriBit  80. 

HariiD  069. 

Hartit  976. 

Hartmangsnere  b.    Ptilume- 

Hatcbetlin  968. 

Hanerit  41. 

HauaroanDil  17T. 

Hauyn  70S. 

Haydenil  SJO. 

HayesiD  a.  BocoBatrooalcil. 

Haylorililt. 

Hedenberfiit  451. 

Hedypban  3S1. 

Heliotrop  111. 

Helvin  700. 

Hemimorphit  a.   KieBelsink- 

arc. 
Hercynit  161. 
Herderit  418. 

Hermennit  b.  CnmmiDglanit. 
Herrerit  llS.  (19. 
Herschelit  Si  o. 


Heaail  a.  Tellariilber. 
HeaioDit  a.  Eaaoeil. 
Heteroklin  461. 
Hcleromerits.  VeaüVtB«. 
Iioteromür[)liit71. 
HeteroBit  IS1.  tll. 
Healandil  8)6. 
Kimbserapatb  121 . 
KiBlngerit  SSI. 
HitcbkockittlT. 
Hohlspatb  S61. 
HolmeaJt  S4S. 
Holiopal  1HI. 
Holizino  189.  1019. 
Homioblin  41«.  987. 
HnnigsteiD  1(0. 
Hopelt  419. 

Horublei  s.  Bleihoraera. 
Hornblende  4SS.  499.  99*. 
Hornmangao  4B9. 
HornBilber  a.  Sllbarhonien. 
Korosteio  119,  1009. 
Hougbit  165. 
lludsonll  99S. 
Ilumboldlililb  788. 
Huinboldtll  S(B. 
Humll  4(1. 
HureautltlSO. 
HuronitS«!. 
Ilversnil  IS». 
Hyalilh    It. 
Hyalophan  fiOS. 
Hyalosiderit  41«.  4t«. 
Hyaxinlb  SSO. 
HydrarglllltUS. 
Hydroapatlt  IS4. 
Hydrobnracit  IBI. 
Hydroborocalcils.BoniCBtcil.' 
Hydracerits.  Lantbanit. 
Hydrodolomlt  IK. 
Hydrofluoceril    ».    FlBorce- 

riuiii,  basisches. 
HydrobamalU  «88. 
llydromagnesit^Sl. 
lljdromagnocaicil  Ml. 
Hydrophan  IS), 
llydropbit  Ml. 
Hyilropii*SS. 
Hydrosillcitsei. 
Hydratalkit  16S. 
Hyperatben  4ia. 


Hypoolilim  71i. 
Hn»otklerit  «M. 
HypotUlbtt  sa«. 
HypomlMt  Itl7. 

J. 

JaekfosH  784. 

Jad0  tu. 

Mpiril  14. 

Jamatoiitt  ts.  . 

Jaroiil  M4. 

tapis776. 

iMpop«!  4M. 

ÜMritS». 

lAthyoplithilai  s.  Apophyl- 

m. 

Idokns  ••  Vetaftan* 
IdrIalteMi. 

JlJhHMi  417. 

ianklDsIt  ni. 


llm6iiH4Mi  f 

UmMoratU  lat. 

flvail ».  LIevrit. 

ImUanKBN.      . 

lataiorieMrd«  IM. 

lod«rS7ril4f7. 

Jodtt  1.  JodwgyrU. 

Jodsilber  s.  Jodargyrit 

Johannit  t95. 

Johnstonit  s.  Soperaulfaret- 

tedlead. 
JoHth  7M. 

Joaeit  8.  Tellorwiamoth. 
Joasait  800. 
Iridium  41. 
IridoBmiom  41. 
Iril474. 

laerinIM.  441.  448.  4845. 
Isopyr  776. 
Ittaerit  748. 
Iwaarit  887. 
Ixiolith  398. 
Ixolyt  s  Reiinit. 

K. 

Kacholong  488. 
Kakoxen  888. 
Kalait  337. 
Kalialaun  885. 
Kaliglimmer  858. 


Kaliphil  n7. 
Kallaalpeler  848. 
Kaliaalfiit  a.  Glaaeril. 
KaIlüianMtoai844. 
Kalkmalachü  844. 
Kall(oUsokl«i  848. 
Kalkaalpeler  847. 
Kalkapath  888. 
Kalkatein848. 
Kalktriailikat  Mt. 
KalksranH  844. 
KalkTolborlhü  848. 
Kalomel  a.  QoeokaHberboriH 

erx. 
Kalyplolith  887. 
KammererilMa.  848.  984. 
Kannkiea  a.  ^eerkiea. 
Kaoqyylil  888. 
Kanneelalein  8M* 
KaoUn  878. 
Kapnieit  878.  888. 
KaramaiDit  778. 
KareÜDit  487. 
Karinlbio  488. 

Karmlnapath  a.  Ganniaapath. 
KanM0l488. 
Karphollth  887. 
KantonU  a.  Anhydrit. 
Kaaaiterit  a.  Zinnsteiii. 
Kaator  648. 
Katapleit  898. 
Kaoaimkiea  45. 
Keilhauit  884. 
KenngotUt  997. 
Keramohalit  a.  Haarsalx. 
KerolUh  864.  877. 
Kibdelophan  488. 
Kieaelgalmei  a.  Kieaelfinkers. 
Kieaelgubr486. 
Kie8elkapfer554. 
Kieselmalachit  s.  Kieselkn- 

pfer. 
Kieselroangao  458.  459. 
Kieselsinler  4  85. 
Kieselwismuth  776. 
Kieselzinkerz  549. 
Kilbrickenit  76. 
Killinit  837. 
Kirwanit  868. 
Klinochlor  584. 
Klinoklas  s.  Strahlen. 


j    * 


KaebaUt  447. 
KMUeMtala  ««^  • 
KoballaiMBlkktaMi. 
Kobaltbaaoblag  «M.  . 
Kobaltbmtha  IM.    ••  . 

Koballiians  M. 
KobaltklM4a. 

KobaltniokalkiMlM. 
Kobaltfllriol  Mt. 
Kobemi488. 
Koeha^a.  UtaiMBlu 
Kohlaoblaoda  fl.  Airthi 
KoblanalaoMlate  1». 
Kokkolith484. 
Kokaahnmrit  MT. 
KoUyrittM. 
Kolopbanll  M4. 
KoMril84f. 
Konlehalatt  878. 
Ktaisit  a.  BroohM8tt. 

Kooiiatys. 

K0ffadl478. 
KoroBd  4M. 
K«tUglt8M. 
Konpholitb  78t. 
Krablil  M7. 
Kraatait  M7. 
KfMril  a.  flrilialBSMi 
Kreitionit4a7. 
Kremerait  4  95. 
Kreuisteio  a.  HannotQ 
Krisarigit  s.  Brocbant 
Krokoit  s.  Rolbblaian 
Krokydolilh  476. 
KryolUh  800. 
Kryptolitb  388. 
KapfBr  8. 

KupferantimoDglans  7i 
Kupferblaaaa4. 
Kopfert>leiglaiui     a.    i 

plombit. 
KupüNrblenda  88. 
Kupferiiltttha  414.  408 
Kupferglani  80.  897. 
Kupfei^immar  878. 
Kupferindlg  84. 
Kupferkies  449. 
Kupferlasur  889. 
KupfermangaDars  488. 
Kupfernickel  88. 
Kupfaroxydarsaniala  8 


1083 


Kupreroxydphospbnle  141. 
Kup[orpecherz  151. 
Ku[irersamnilen  ItS. . 
KupIcrscbBUm  S7g. 
üupFersL'hwUrie  <ll. 
Kupfersüberglanx  a.  Stlbar^ 

kupferglaaz. 
Kuprersmsragd  ■.  Dioptu. 
Kuprerurani   1(3. 
Kupfervilriol  KT. 
Kup[erwi«inulh«rz  10), 
Kupferwi«mutt)|;lijiiz  HS. 
KymatlD  47S. 
Kyrosit  H. 


Labrador  SS5. 

LagoDit '153. 

Lsnarkit  i'9a. 

Lencasleril  133. 

Lanlhaari  i3% 

larderolJil  150. 

LaiiaDit  SSB. 

Lasunpatit  SU. 

Laaurstein  709. 

Letrobit  691. 

Laumontil  flsl.  808,  9VJ. 

Lavendulan  319. 

LatuliUi  1)0. 

Leadblllit  IST. 

Labarbleode  it. 

L«b«ran  K. 

Lecootit  998. 

Lederarit  8(S. 

UbnnUl  704. 

LeniiDlt  B7T.  40(4. 

Uonbardit  SIT. 

LepidokrokitItS.  4SI. 

LapJdolith  661, 

LepidomelaD  871. 

UpoUth  SM. 

Lerbachit  s.   S«l«Dquaoluil' 

berblei. 
LetUomlta.  Kupferiammtan. 
Lancblanbei^t  Slfi.  900. 
LeucU  8;s.  000, 
Leacophan  788. 
Lotto  BDS- 

LibeUieaitl44,  147.  999. 
Liebenerlt  BIB. 
Lieblgit  ttt. 


LtevHt  741. 

Lignit  B.  BraDnkohle, 

LiiDonit  1.  BraQoeiaauleio. 

Lluril  U». 

LtndakerU  tiO. 

Lindsaylt  SS>. 

Linneit  i.  Kobaltnickalkla«. 

LinaeDen  ISO. 

LiparltBlO. 

Ltrokonit  a.  LiaMoen, 


Lithio 


r  888. 


Loganit  B«l. 

LOIIingit  a.  Araanikeiaen. 
Läwait  181. 
LoDchidit  45. 
Loioklai  eis. 
Luchuaphir  768. 

H. 

Magnettaalaun  186. 

MsgneüiBglimrDcr  66B. 

Magnesiasuiratä,  Biltaraali. 

MagnesiBirlsillkal  S08. 

Magnesil  11 

UagDeailipath  *.  Talkapalb. 

HagnataiaaD  457. 

Magneteisen,  schlackiges 410. 

Magnete! senaend  (lt. 

Hagnelkleim. 

HagDoferritlBI. 

Malachit  340. 

Malakotilb  461. 

Ualakon  891 

Maltbacit  bai. 

Maacinit  999. 

Manganalaun  187. 

Maaganaugll  458. 

Mangan  blande     a.    Hangaa- 

glan^. 
HiDganepfdot  T6t. 
Manganglanz  41. 
Mangan  hörn  blende  4TS. 
Manganil    47 
Maogankiesel,  rother  (BS. 
Mangankieael,  fcbwamr  461. 
Hangankupfer  478. 
MaaganocalcLll06. 
ManganacbBum  (88. 
Hanganapeih  110. 
MangaDilnkapBtb    a.    Zlnk- 

■patti. 


Haraatnollth  48. 
UarMlin  484. 
Haroylit  410. 
Harakanit  814. 
Margahl  S43. 
Hargarodit  158. 
Harkaali  ■.  Spaarklea. 
UarmaUt  a.  ZiokbieiHle. 
Harnollth  BIS. 
Harmor  a.  Kalkapa  Ib. 
Marlinilt  tas. 
Uarllt  450. 
UaicagDiD  tST. 
HaaoDll  B47. 
IfaUookItfOl. 
Uadaohidit  090. 
MeerechaiiuiSIl.  4000, 
Uegabromit  080. 
HqonilT44. 
Helaocblor  830. 
Ualaoglaui  a.  Sprödglaaan. 
Melanit  808.  608. 
Melanochrott  190. 
Mutunolitti  S>&. 
Melinophan  763. 
Mellitllh  T  a. 
Uelllth  140. 
Haoaccanlt  (08. 
Memlipit  lAl 
Hanagbinlt  74. 
Men^iiili.  sas,  (SO. 
ManilUli  1.  Opal. 
HeDDigo  4  SB. 
)l«ilHaapaUi948. 
HMole  790. 
HeaoUD  803. 
Heaolltb  78«.  787. 
MeMtyp  701. 
Hetaclilorit  S(t. 
HaUiU  536. 
Malaorelaen  903.  toto. 
Hatoorilen  004 . 
HalMralalD«  031. 
Miargyril  81 
Uiddtelonit  078. 
MikrohromitOSO. 
HikrokllD  838.  4801. 
Htkrolilh  (08. 
Millerit  a.  Haarklea. 
MlloacblD  BS«. 
SSI. 


Mooiicellit  44t. 
lfontmorilJonU4044. 
MoroiU  8.  Apatit, 
liosandrit  888. 
Muliicit  8.  Vivitnit. 
liurchisoDit  63t. 
Mariacit  s.  Anhydrit. 
Muromonlit  749. 
Muscovit  8.  Kaliglimmer. 
Myelin  s.  Talkaieinmark. 
liysorin  tt9. 

N. 

Nadeleiaenerz  447. 
Nadelerz  4  07.  4  004. 
Nagyagit  s.  Bitttieren. 
Nakrit  58t. 
Napbta  8.  Steinöl. 
Natrocalcit  8.  Gay-Luasil. 
Natroiith  794. 
Natron  8.  Soda. 
Natronalaan  t80. 
Natronaalpeter  t47. 
Natronspodamen  644. 
Neftgil  964. 
Nemalith  4  48.  t88. 
Neolith  668. 
Neotokit864. 
Nepbelin  647.  649. 
Nephrit  777. 

NAiikirrhil  i9Q 


Nosean  708. 
Nussierit  858. 
Nuttalith  74  7. 

o. 

Obsidian  68t. 

Ochran  584. 

Ocrstedtit  896. 

Okenit  508. 

Oligoklas  64  4.  635. 

Oligonspatb  s.SpatheisenateiD 

(von  Ebrenfriederadorf). 
Olivenit  874. 
Olivin  486. 
Onkosin  864. 
Onofrit  888. 
Ooait  84t. 
Opal  4  8t. 

Opalia-Allophan  58i. 
Operment  88. 
Ophiolith  8.  Serpentin. 
Orangit  544. 
Ortbit  74t.  4  094. 
Orihoklat  Ott.  400t. 
Oaerakit  s.  Aragonit. 
Oamelitb  509.  864. 
Oaroiridium  4  t. 
08teolitb849. 
Oatranit  894 . 
Ottrelith  868. 


Paalit  8.  Hyperatne 
PecbeiaensteiD  4  49. 
Pechopal  4  8t. 
Pechstein  640. 
Peganit  888. 
Pegmatit  s.  Orihoki 
Pektolith  509. 
Pelikanit  588. 
Pelokonit  480. 
Pencatit  t87. 
Pennin  584.  990. 
Pennit  s.  Hydrodolf 
Peplolit  831. 
Percylit  4  9t. 
Peridot  486. 
Periklas  4  SS. 
Periklin64  6. 
Peristerit  64  9. 
Perlglimmer  848. 
PerlateiD  687. 
Perowskit  405. 
Perowskyn  8t4. 
Perthit  6t5. 
Petalii  641. 
Petzit  8.  Tellorsllbe 
PhakoUth849. 
Pharmakolitb  866. 
Pharmakosiderit   i 

erz. 
Pbenakil  858. 


lOSS 


Pbosphocerit  RIO. 
Pbosphochaloil  146 .  (48 .  i  «Oi. 
PbosptiorelMDsinter  s.   Dia- 

dochit. 
Pbospborit  BSl. 
Photiiit  4S9. 
PhyllingUnz.  f004. 
Pbyllit  8«E. 
PbylloreliD  >7T. 
Piauiit  971. 
Pickeringit  186. 
Pigotit  logt. 
Pikranalcim  8DS. 
Pikrolitb  HS. 


Pik  10 


it98l. 


PikropbarniBkolitli  tS7. 
PIkropbyUBlI. 
Pikrosmia  Sil. 
Pikrotbomsonit  78S. 
Pimelitb  871. 
PiDguit  S88. 
PiDit  83t. 
Piolin  877. 
Pisiophao  978. 
Pigtacil7Sl.  1001. 
Pistoroesit  t*S. 
Pitk&raoUl  t>8. 
Pitlioera  s.  Uranpechen. 
PlltiiU  184. 
Plaglonit  88.  1106. 
n«Uaie.4«0«. 
Platiairidium  tl. 
Plattnerit  14*. 
Pleonast  tei. 
Pilaiao  S8. 
Plinlhit  BBI. 
Plumbocatcit  119. 
PInmbostIb  74. 
PollaDit  liO. 
Polirscbierer  ite. 
PollQi  644. 
Polyadelpbit  SS>. 
Polyargit  SSI. 
Polybasit  101. 
Polychrom  s.  Pyromorphil. 
Polybalilh  lai. 
Polykrai  414. 
Polylilb  778. 
Polymigait  418. 
PolyaphSrit  SS7. 
Poraallaiiflrd«  B7I. 


PonellaDjaspIs. 
Ponellanspath  S0(.  714. 
l'ojzellariUioil  571. 
rutiirtllli.  PallBiiiuTnpold. 
Porlbil  BBS. 
PrasBolith  831. 
PnBiD  g.  Ehiit. 
Predaziit  1B7. 
Prehait784. 
Prehoitoid  710. 
Prosopit  410. 
Prouslit  a.   Rotbgülligon, 

llcbtes. 
Pseudoapatlt  184. 
Pseudoclirysolilh  834. 
Psciidollbelbenit  844. 
Pseudupliit  STl. 
Pscuilotripli    331. 
PsIlümolBD    «0.  1*06. 
Funahlith  706. 
PnscbkiDit  7S4. 
Pyknil  S61.  B66. 
Pyrallolitb  871. 
PyrargilMt  881. 
Pyrargyrit  s.  RolbfUltigera, 

duDklea. 
Pyrenäit  s.  Graaat. 
Pyrgom  488. 
Pyrit  s.  Scbwefelkies. 
Pyrobbior  (Ol. 
Pyroklaail  084. 
Pyrolnait  141. 
Pyromeiin  366. 
Pyromorphit  BSB. 
Pyrop  697. 
Pyropbyilit  B8B. 
Pyrophysalith  i.  Topas. 
l'yropissil  B66. 
PyroretiD  068. 
Pyrorthlt  14B. 
PjroBkäeril  34«. 
Pyroamalith  S7B. 
Pyroien  a.  Angit. 
PyiTbit4Sl. 
Pyrrboalderit  a.  GOUiit. 
PyrrbotlD  a.  Hagoetktet. 

Quara  ISO.  1087. 
Queckiilber  7. 
Queckailbsrbniulers  981, 


Quecksilberiiom<<ri  4». 
Quecksitberoiyd,     anlimOB- 


Queukiilberoiydut, 

saures  US. 
(Juenktiilbersalpeler  *»1. 
Quallen  «SS.  154. 

B. 

Radiolitb  701. 
Radelerz  s.  Bournonit. 
Randanit  «.  KieBoli^ubr. 
Raphililh  471. 
itu^^enelaenslei»  161. 
Haatvlv    Sin 
Riisaunion'«k)a  588. 
Raumit  Sil. 

Rauachgelb  s.  OpenncDt. 
Rauschrolh  s.  Realgar. 
Hauleospatb  a.  Dltlerapatb. 
Realgar  15. 

Hedruthit  a.  KapfcrglaDi 
Relasacherit1008. 
ReJsablei  s.  Grapbit. 
Remiagtonil  4SI. 
Ren«selaeritl0l8< 
Relinaltlb  SIS. 
Retinit  966. 
Reusain  181. 
Retzbanyit  1008. 
Rbatizlt  s.  CyaDit. 
Rbodalitb  S84.  8TS. 
Rhodiumijold  431. 
Rhodizit  IB«. 
Rbodocbrom  541. 
Rhodociimsita.HaaguiqNUi. 
Rhodonlt  458.  461. 
Rhyakulitb  1DH. 
Ripidolilli  SS4.  SS7.  B61. 
RlttiDgerit  4H. 
RthnertI  101. 
Romanzowit  690. 
Romeit  8SS. 
RoselitlOOS. 
Rosallan  591. 
Rosenqoarz  IM. 
Roei   s.  (tosellan. 
Rothbleierz  39H. 
Hotlicisenstoiii  IIB. 
Aulbglilicen,  donklM  88. 
Rolhgiltigerz,  lichMs  B(. 


lOJW 


RoUuiDkeri  1 1S. 
KobeBllt  •.  THraulin. 
Kubin  lU. 
ItutliarrorditlU. 
RutiHSt.  !••>. 

8. 

SMcharit  se9. 

SaDlorit  B.  Speiskobalt. 

SaJit  4M.  (B«. 

Salmiak  119.  lOH. 

8alp«t«r  •.  Kallialpcler. 

Sali  a.  SImdmIi. 

Salikapferan  •.  Atacamll. 

Samankit  »T. 

Samoia  IMS. 

Saoidtn  i.Ortboklu  (gtaaiger 

Falibpalh). 
Saphir  MS. 
Saphiria  Tfl9. 
SapoDit  877. 
Sarkolitfa  7tl.  >04.  SU. 
Sauolin  ist. 
SauMuHl  60S. 
Savit  BT«. 
Scarbroil  Igi. 
Scheelblerere  tu 
ScbMlil  SOS. 
Schcrerit  97*. 
Schieferapalh  iOS. 
Scbil^aMn  81. 
Schitlertpatb  SSI. 
Sebneiderit  gID. 
SchOrl  s.  Tunuilin. 
Schorlamil  88«. 
Schriften  IS. 
ScbrOtteril  581 
Scbwaribloien  ».  Wci$^blci- 

Sch  warzbraun  steinen  460. 
Scbwarxen  s.  Kahlen. 
Scbwankupleren  114. 
SGbwirespie>H|:lani«n    s. 

Douroonit. 
Scbwattit  8.  Fahlen. 
Schwefel  9. 


ScIiwaMkiea  4(. 
Scbwafalkoball  *.  Kotollkw«. 
S«bwarblaian  i  44. 
Schwenpalfa  ISS.  4*1». 
SchwersleiD  t.  Schaalil. 
Scbwemranen  17S. 
SchwimmkieMl  US. 
SderetiDit  971. 
Scolecit  7VB. 
Saileiuleia  177. 
Ssireaziaa  4  4t. 
Selaüoelt  •.  Qrinerda. 
Salbit  M«. 
Selen  I. 
Sfllenblei  10. 
S«l«nbl«ikapfar  ifl. 
Selenkoballblei  14. 
SeleDkupfar  S9. 
SelenkuplarUei  St.  im«. 
SoleaqiMcksilber  BS.  ISIS. 
Seleiiq«ckiilb«rlil«i)S.  »(I . 
SaleoqBeckailberiEDprer  SS. 
Sele  Dqaecksi  Ibarft  nplerblei 


Sc  leo  Kb  wefelqaeckiti  ber  IT . 
Sslenailber  14. 
Senarmontit  141. 
Serbian  s.  Miloschin. 
Seriell  tOU. 
Serpentin  SIS.  <0i i. 
Se»<{uisiltcale   ot  insngaiiese 

4SH.   47t. 

Severit  1 04 1. 
SeybeHil  StS. 
Siderit  s.  SpalbeiienMeia. 

IQuai^). 
Sidaroroelan  779.  867. 
Std«[oplesil  9t  4. 
SidetMcbliolilh  8St. 
Silber  7. 

Silberainalgam  T. 
Silberblende  s  Rolbgulligen. 
Silbergläni  5t. 
Silbertiornen  19t. 
Silberkupferglanz  53. 
Silberwisniulhjilanz    s.    VVis- 

mutb^ilber. 
Sillimanit  558.  559. 
äisniondin  Vtl. 
^issei^kil  s.  Osmiridiaiu. 


n 


Sternfaer^it  110. 
Sliblith  1 B8. 
StilbllSlfl.StS. 
Stilpnomtlan  STB. 
Stllpnoaiderit  147. 
Stoliit  s.  Scheel  bieten. 
SlrableriBTS. 
Slrahlkies  i.  Speerkies. 
Strahlstein  4Tt 
Slrahlzeolilb  s.  Dagintn. 
Strakonilzil  881. 
Slratopeit4t1. 
Striegigan  >.  Wswalllt. 
Stroganowit  717.  11)18. 
Stromeyeril  i.  Sllberhuprer- 

glaoi. 
StromDillB«. 
Slronlianlt  10  S. 
StrontianocalciUH- 
SlyplicitSTS. 
SubsesquisulfBlo  o(  elnmiDa 

asB. 
Succinita.  Bsrnateln. 
Suiralocarbonale  of  haryle* 

101. 
SonipfenlBI. 
SuDdvikIt  »I. 
SupersuJfuretleii  lead  49. 
Susannjl  397 
SvHnbergil  >t1. 
Sylvaait  a.  Schrillen. 
Sylvia  18B. 
Sympiesit  4)1. 
SiekBO  13«. 


Tabergitvao. 
Tachyatphlit  SBB. 
Tacbydril  195. 
Tachylitb  779.  S.  auch  Side- 

romelan. 
Tafelspath  t.  Wollaslonil. 
Tagitil  145. 
Taicit  SSt. 
Talkalt. 
TalkapaUt  8S4. 
TelheiaeDera  431. 
Talkhydrat  s.  Bmcil. 
Tsikoid  s.  Talk  (v.  Presanili). 
Talkapeih  Sil. 


Talksleinmerk  SSO. 
Tontaiit  3^8. 
Tarnovizlt  iOS. 
Tauriacil  Sit. 
TaulokliD  11 S, 
Taalolitb  a.  Bnoklandlt. 
Tekoretin  978. 
Tellur  S. 
Tetlurblei14. 
Tellargoldsilber  14. 
Telluril  ä.  Teimrocker. 
Telluracker  1014. 
Tellursilber  44. 
Tcllurwismulh  4.  tOIS. 
Teunanlit  S8. 
Tenorit  1 14. 
Tephroit447. 

Teratotitb  e.  Eisenfletnmark. 
Teaseralkiet  SB. 
Tetartin  a.  Alb». 
Telradymlt  4. 
Tetraedrits.  Fahlen. 
Tetraphyiin  814. 
Thalil  S77. 
Tbaraodit  118. 
Tbenardit  1S8. 
Thermonatrit  s.  Soda. 
Thermoiiliyliit  SM. 
Thjoraanit  a.  Anorlhlt. 
Tbomaaiiit  788. 
TboD  S71.  10(4. 
Thoneisenstein    BS. 
ThancrdehydrulM«. 
Tlianorilp[ilLosphHl  S39. 
Thorit  5   4. 

Thraullth  8B1. 
Thrombolilh  (49. 
Thulith  Tfli. 
TburingllSfil. 
TiDkal  IBO. 
Titaneisen  (OB.  101S. 
Tilanil  881 
TilanoUvin  440. 
Tiza  IBI. 
Tombeiit  4>S. 
Topas  SOI. 
ToptsleioBIS. 
Torrelith  SB(.  SSO. 
TraversetlilB,  Augit  ((SS). 
Treraeoheerlt  s  Grepliil. 
TremoUt  4e>. 


Triobalcit  878. 

Tripel  18S, 

Tripbaa  a.  Spodomeo. 

TripbyliD  Bit.  1118. 

TripMt  BIS. 

Trltomit  B48. 

Trona  IBO. 

Troostit  44S. 

TschewkiDit  SST. 

Taesil  BT  8. 

Turgit  989. 

Tlirkia  SBS. 

TunnaliD  871. 

Turoerit  779. 

Tyrit  491. 

Tyrolit  i.  KopferochaDiii. 

V. 

Digit  78B. 

DllmaDOit  s.  AotlmoiiDickel- 

glaoi. 
Bmbra  1 0l  8. 
Onghwarit  SS8. 
DnioDitSH.  7B0.  1010. 
Urao  110. 
Ural»  498. 
Dralorthit  i.  Ortlill. 
Tiraablulbe  379.  198. 
Ufantilimmcr  3tl. 
UraogrilD  9H. 
UraaitBtt. 

Urankalkcarhonat  149. 
Uranocbfllcit  s.  UrangrUn. 
Uranocker  IBS.  IIB. 
Uranolanlal  BOT. 
UronoiydsulfaleSTB. 
ürdnoxydoxyduUuirate  HB. 
Uranpecherz    TB.  1011. 
Uranvitriol  179. 
Drao  III. 
Urdll  1011. 
Uvrarowit  8ST. 
V. 

Valencianit  Sil. 
Valeotinit  a.  AnUmonblUlbe. 
Vunuilinbleierz  t.  Tanadlalt. 
VsDadirill  315. 
VanadinkupfcrblcIcrzSU. 
Vanadiiiocker  141. 
Variscit  4SS. 
TarvicitlSt. 


I     ,1 

I 


*» 


t 


"  I 


:f  ■ 


Vosgiiion. 
Vulpinit  264 . 

W. 

Wad  488. 
Wagnerit  849. 
Walchowlt  8.  Relinit. 
Waldheimit  780. 
WarwickiH047. 
Washingtonit  4U. 
Wasserblei  s.MoIybdtf  nglanz. 
Waweilit885.  4048. 
Webaterit  a.  Alaminit. 
Webrlit  742. 
Weisableierz  207. 
Weiaaerz  a.  Weissiellnr. 
Weiasgültfgerz  86.  99. 
Weiaaigit  4008. 
Weiasit  882. 
Weiaaknpfererz  488. 
Weisanickelkies  24 . 
Weiaaspieatglanzerz  4  44. 
Wei8atelliir45. 
Wernerit74  5.  4  048. 
Whewellit  248. 
Whitneyit  985. 


Wiaroothocker  4  48. 
Wismutbsilber  80. 
Wismuthspatb  244. 
Witbamit  a.  Epidot. 
Witberit204. 
Wittichenit  4  03. 
Wittingit  880. 
Wodankies  484. 
Wöhleht  896. 
Wölchit    s.   Aniimonkup(er- 

glänz. 
Wolchonakoit  680. 
Wolfram  305. 
Wolframbleierz  s.  Scbeelblei- 

erz. 
Wolframocker  4  42. 
Wolfabergit    s.    Kupferanli- 

monglanz. 
Wollastonit  449. 
Wörtbit  588. 
Wulfenit  s.  Gelbbleierz. 
Würfelerz  874. 

X. 

Xantbit  737.  780. 
Xantbokon  85. 


Zaintit4  049. 
Zeagonit808. 
Zeuxit  884. 
Zinkenit  67. 
Zinkazurit  298. 
Zinkbleispath  208. 
Zinkblende  46.  4  049. 
Zinkblütbe  288. 
Zinkeiaenspatb  s.  Zio 
Zinkit  a.  Rotbzinkerz. 
Zinkosit  262. 
Zinkapatb  226.  1649. 
Zinkvitriol  265. 
Zinnerz  a.  Zinnttein. 
Zinnkies  424. 
Zinnober  58. 
Zinnstein  4  39.  4  049. 
Zippeit  a.  Uranbliilbe, 
Zirkon  889. 
Zoisit749.  4  020. 
Zorglt  s.  Selenquecks 
Zundererz  484. 
Zwieselit  880. 
Zygadit  644. 


Verbesserungen. 


S.     %  Z.   4  y.  Q.  I.  klaren  8t.  kleinen. 

6  -    4  V.  0.  I.  verglimmt  st.  verklimmt. 

8  -  45  V.  o.  1.  Ferro e  »t.  Perrol. 

-  48  -  46  V.  o.  I.  osmi  um  st.  osminiam. 

-  48  -  40  V.  o.  I.  Mn  st.  Mn. 

-  68  -    8  V.  u.  1.  Arsenlknickelglanz  st.  Arsenikglanz. 

-  60  -    8  u.  4  V.  a.  sind  die  Gewichtsmengen  von  Kupfer  und  Blei  zu  vertauschen. 

-  287  -    6  V.  o.  1.  Ca  St.  Cb. 

"  286  -  42  V.  u.  1.  Magnesia  st.  Magnesi. 

-  292  -  46  V.  o.  1.  Solfatara  st.  Solfatana. 
•  8C0  -  47  v.o.  I.  Cr»  st.  C». 

-  805  -  42  V.  0.  1.  Perle  st.  Prerle. 

-824  -    8  V.  u.  1.  Approxi  mati  ve  st.  Apyroximative. 

-  780  Xantbit.    Steht  schon  S.  737. 

-  876  Rhodalit.    Stehtscbon  S.  584. 

-  879  Smectit.    Steht  schon  S.  585. 

-  994  Chonikrit.  Steht  schon  S.  858. 


1 


i 


i 

i 


THft  NRW  YORK  PUBLIC  LIBRARY 

BBPBRENCB  DBPAItTUilNT 

.^o.