Aethiopisch.
(Von Professor Dr. Franz Praetor ins in Dreslau.)
1. (arab. 288 a .)
Aethiopische Handschrift. Pergament. Holzdeckel mit Leder-
iiberzug. 21| X 14 cm. 124 Blatter.
Auf dem letzteren von zwei vorgebundenen Blattern steht: „Psal-
terium Davidis cum canticis prophetarum , Serenissimo Principi Er-
nesto Duci Saxoniae Coburgeneis Stella Joh a nneB Mies. ap cns D.
D. D. — Karen (Bogos-Aethiopia) 14/4 1862".
Die Handschrift bestand urspriinglich aus 11 Lagen zu 10 Blat-
tern, welche nach den Einleitungsversen Naa habeya u. s. w. ent-
halten den Psalter (mit neueren Uberschriften) bis Lage 10, Bl. 4.;
daun die 15 Prophetenlieder und das Hohe Lied. Die Seite zu 27
Zeilen, stichische Anordnung.
Angebunden ist eine zwolfte Lago von 14 Blattern. Da das
erste dieser 14 Blatter wahrscheinlich unbeschrieben war, ist es aus-
geschnitten, damit das einheitliche Aussehen der Handschrift nicht
geBtort werde. Schrift der vorhergehenden ahnlich. Die Seite zu 2
Columnen, zu je 29 Zeilen. Entbiilt Weddase Maryam auf die 7
Wochentage und Weddase toagenay. Der Schreiber nennt sich Blwa
Iyasus. — Geschenk Sr. Hoheit des Herzogs Ernst II. von S. Coburg-
Gotha.
'i. (arab. 288.)
Aethiopische Handschrift. Papier. Lederband. 10 X 10-jjr cm.
170 beschriebene Blatter; die Seite zu einer Columne von 22 Zeilen.
Vorn und hinten mehrere leere Bliitter.
Katalog orient. Ila-ndschriflon, AnhanK. '
2 Orientalische Handschriften, Anhang. Aethiopisch.
Laut einer auf dem ersten Voraatzblatte befindliohen Bemerkung
U. J. Seetzen's von ihm im Januar 1807 zu Jerusalem gekauft.
EbendaselbBt ist auch die Handschrift geschrieben zufolge der Unter-
schrift des aethiopischen Schreibers auf fol. 170 vo : lazentu mashaf
astawadeo 'aMroh 'emqala 'aragawi manfasawi 'enza hallo bdiya-
rusalem etc. Dieser Aberoh wird identisch sein mit dem Schreiber
von Zotenb erg's Nr. 114 und mit dem Bibeliibersetzer Abi Buhh
(Isenberg, Amhar. Dictionary, Preface III). Die Handschrift ent-
halt:
1) Aragawi manfasam, namentlich gegen Ende etwas liicken-
baft. Fol. 1 — 1 ll v0 die dersan; fol. IIP — 152 vo die Briefe; fol.
■153 — 161 T0 dersan qadamawi bdenta 'aresta 'dmero, endigt hayla
zati 'esat bagabira gebr basagahu wabasahlu laalama 'alam 'amen.
Hiermit schliefst das mit zahlreichen amharischen Randbemerkungen
versehene Werk, und es folgt sofort auf demselben fol. 161 T0 :
2) Tenta qal 'emnagara sadeq 'isayyas yebe zentu sadeq 'isayyas
wdenza halloTcu "ana . . .; schliefst fol. 170 vo bdenta qal seru. Die-
selbe Schrift bei Wright, Catal. Ethiop. ManuBcr. Brit. Mus. S. 223
Nr. CCCXXXV, II, 1.
3. (arab. 288 b.)
Aethiopische Handschrift. Pergamentrolle 131 cm lang, 11 cm
breit; jetzt in einer runden PappkapBel. Enthalt ein, zuweileu von
magischen Namen unterbrochenes Gebet um Errettung vor Feinden,
zum Schlufs um Reichthiimer. Beginnt basema etc. salot bdenta mo-
gas wamafreJi wamadanged; Schlufs: 'astagabt westa 'edeya newaya
-kuellu *alam lagabereka takla Mase.
Geschenk Sr. Hoheit des Herzo£?s Ernst II. von S. Coburg-
Gotha (1863).
4. (arab. 288 c.)
Sehr lange, aus drei Pergamentstreifen zusammengenahte Rolle,
10 — 10£ cm breit, in einer Lederkapsel.
Enthalt magische Gebete , untermischt mit beziiglichen Erzahl-
ungen, gegen verschiedene Krankheiten und Gebrechen, z. Th. solche
des weiblichen Geschlechts, und gegen boBen Blick. Der Name einer
Orientalische Handschriften, Anhanp. Aethiopisch. a
Vorbesitzerin , wie es scheint Marta, ist ausgelbscht und statt dessen
der Name Walatta-Madhen eingefiigt. Drei rohe Bilder.
,Der Herzogl. Bibliothek zum Geschenk gemaoht von Herrn
Lieutenant AscanLutteroth.
5. (Chart. B. 152.)
Starker, ganz von Hiob Ludolf's Hand geschriebener - Quart-
band. Papier. Bunter Pappband. 19 X 16 cm.
Nach acht unnumerierten Blattern, welche verschiedene zu den
aethiopischen Studien Ludolf's gehbrige Aufzeichnungen enthalten, folgt
auf fol. 1 — 134 der Kern des Bandes, namlich Ludolf's Abschrift
einer Pariser aethiopischen Handschrift mit gegeniiberstehender latein-
ischer tJbersetzung. Er schreibt am 25. Marz 1684 auf dem vorletzten
der unnumerierten Blatter: „Precationes istae Aethiopicae superstitiosae
mea uianu descriptae fuerunt Lutetiae Parisiorum in aestate Anni
1649. Manuscriptum Aethiopicum possidebat Dd. Abbas de Sancta
Columba, L'abbe de S. Colombe, cujus Bibliothecarius erat Dn. des
Vallees, qui ejus describendi copiam mihi fecit, postea per otium
Latine reddidi ..." A Is Ludolf im Januar 1684 wieder in Paris war,
fand er dieselbe Handschrift im Besitz Thevenot's; vgl. Comment.
hist. Aethiop. pag. 351 § 11. Sie ist Ludolf's „Gallicum exemplar"
der Salota reqet.
Den Inhalt der Handschrift hat Ludolf auf der Innenseite des
Torderen Deckels zu verzeichnen begonnen :
I. Oratio Mariae quam oravit in urbe Beryto, qua dicitur libe-
rasse Matthinm discipulum e vinculis ferreis p. 1. — Vgl. Zo ten-
berg, Cat. man. ethiop. de la Bibl. Nation. Nr. 56.
II. Incipit a laudibus B. Mariae Virginia, continet eimilitudines
consuetas ex sacris B. Mariae tribui solitis p. 43. — Ist bezeichnet
als Weddaseha laegzietna maryam baclata sanbata Tcrestiyan.
III. Oratio supplex cujusdam Simeonis ad beatam Mariam virgi-
nem directa , qua illam orat et obtestatur per omnes qualitates et
actiones ejus, ut propitia sit sibi p. 60. — Entspricht wohl dem
8. Stuck der Berliner Handschrift Nr. 73 (Dillmann, Verzeichnifs
.S. 66).
1*
4 Orientalische Handschriften, Anhang. Aethiopisch.
IV. Oratio quae incipit a laudibus Jobu ChriBti servatoris, mox
transit ad colloquium ejus cum matre Maria Virgine et tandem ad
incantationes super olla, in qua aqua, oleum et vinum etc. p. 93.
„Haeo est quinta in Ms to BerolinenBi, sed multum variata."
V. Oratio Mariae qua petiit a Domino nostro, ut sibi indicaret
nomen suum (quasi vero illud nesciviBset) , repetitione et digresBione
tarn fatua, ut haec precatio omnium maxime insulsa et ridicula vi-
deri possit p. 100.
VI. Alia oratio B. Mariae Virginia, quae dicitur una ex 21
orationibus p. 104.
VII. Ein anderes salot 'em 21 eaqedest maryam p. 120. Die
beiden letzteren Stiicke scheinen dem 3. und 4. Stuck der Berliner
Handschrift zu entsprechen.
Von fol. 134 an folgt von Ludolf's Hand Numerierung nach
Seiten bis zum SchlufB. S. 135 — 244 hauptsachlich lexikalische
Studien Ludolfs. S. 245 — 270 Briefwechsel mit dem Abessinier
Gregorius. S. 271 — 294 wieder lexikalische Studien. Zum Schlufs
S. 295—299 amharische Studien.
6. (Chart. B. 952.)
Aethiopjsche Handschrift. Papier. Bunter, stark zerfressener
Pappdeckel. 10X8 cm. 218 beschriebene Seiten, die Seite in
einer Col. zu 8 — 12 Zeilen. Vorn und hinten mehrere leere Blatter.
Die Handschrift ist mit grofBer, alter aethiopischer Schrift ge-
schrieben und in aethiopischem Geschmack ausgefiihrt und verziert,
so dafs man sie vielleicht fur eine aethiopische Originalhandschrift
halten konnte, wenn sich nicht auf einem der Vorsatzbliitter von
Ludolf's Hand bemerkt fande: ,,sahta reqet. Hoc est Precationes
superstitiosae et fere magicae absurdis quibusdam nominibus virtutes
varias tribuentes. Descriptae Altdorfii ab amanuensi meo J. D. Fullen
A. 1660. Jobus Ludolfus. Easdem etiam ante me descripserat Dn.
J. E. Gerhardus, Jenensis A. 1641, postea Dr. Theologiae." Es liegt
also nur eine Abschrift der von LudoK ofterB als „Altorfinum exem-
plar" bezeichneten Handschrift vor. Das Original-Titelblatt der er-
wahnten Gerhardschen Abschrift iBt von Ludolf der vorliegenden
Orientalischo Handscbriften, Anhang. Aethiopisch. 5
Fullenschen Abschrift vorgeklebt worden. — Die Handschrift ent-
halt:
I. Bartos. DasBelbe Stiick wie oben Nr. IV, 1; S. 1—130.
II. Weddase basanbata krestijan, wie oben Nr. IV, 2; S. 131
— 165.
III. „l)ie geheimen Gebetsnamen , welche Jesus seinen Jiingern
und seiner Mutter Maria Bagte, durch welche sie von der Siinde be-
freit werden"; S. 167 — 201.
IV. „ Was. der Herr seinen Aposteln sagte, als er gen Himmel
aufstieg"; S. 201—218.
7. (Chart. A. 645.)
Folioband von 107 Blattern; 1 u. 2, 105—107 unbesohrieben.
Papier. Hellgelber Pappband. 33 X 20 cm.
Auf Bl. 5 der Titel dea Werkes: „Poema Aethiopicum in laudem
sanctorum Aethiopiae sive Latina Versio Encomii Coulestium Terre-
striumque praeeunte et revidente Magnifico Dr. Ludolfo adornata a
M. Jo hanne Henrico Ganer, Fac. Phil. Jen. Adjuncto. MDCLXXIV
mense octobri coepta et finita MDCLXXV mense Julio." Enthalt auf
Bl. 6 — 100 eine schon vom Schreiber selbst sehr stark durch corrigierte
Ubersetzung des von Ludolf vielfach benutzten Encomium Coelestium
et Terrestrium. An einigen Stellen ist das Concept spater durch
eine Reinschrift ersetzt worden. Bl. 96 — 99 sind irrthiimlich an
dieser Stelle eingebunden; sie gehoren nns Ende der Handschrift.
Wie Ludolf, in dessen Besitz die vorliegende Handschrift spater ge-
kommen zu sein scheint, auf Bl. 5 bemerkt, ist die Ubersetzung ge-
fertigt nach einer Abschrift der Pococke'schen Originalhandschrift.
Letztere jetzt in Oxford; vgl. Dillmann, Cat. cod. man. bibl. Bodl.
Oxon. Nr. XXI. Die Ubersetzung beginnt: „ In nomine etc. Scribe-
mus hymnos quos collegit vir pauper", und schliefst: „Oratio eorum et
benedictio eorum Bit cum servo ipsorum Nagadexo in secula seculo-
rum. Amen" — beides ganz wie bei Dillmann.
Bl. 100 v — 104, 96 — 99 lateinische Ubersetzung einiger anderen
Loblieder auf Heilige und Patriarchen,
Nach Bl. 104 oingebunden auf den Gegenstand beziigliche Notiz
(j Oricntnlische Haiidschrifton, Anhanir. Amhnrisr.li.
und Brief Ludolf's. Bl. 3 u. 4 verschiedone Excerpte und No-
tizen Ludolf's.
8. (Chart. B. 462.)
Sehr starker Quartband, 21 X 16£ cm. Enthalt verschieden-
artige Collectaneen , darunter im 1. u. 3. Drittel umfangreichere
Sammlungen zu einem aethiopisch-lateinischen Worterbuch. Nach einer
Notiz auf der Innenseite des Vorderdeckels ist Verfasser aller dieser
Sammlungen „Joh. Ern.6t Gerhard, f als Professor der Tbeologie
zu Jena am 24. Febr. 1668". Die meist sehr zierliche Schrift
stimmt in der That zu der Schrift Gerhard's in Nr. 6.
Amharisch.
9. (Arab. 1747.)
Ein Pergauientblatt von 48 cm Breite und 55,6 cm Hohe.
Dasselbe enthalt einen an den Rand em mit Gemalden reich rer-
zierten, vom „8. des Monats Ter des Jahres 1835 nach Christi Ge-
burt" = 3. Januar 1843 datierten amharischen, von Sahla-Selasl,
Konig von Schoa, an I. M. die Konigin Victoria gerichteten Brief.
Derselbe ist beschrieben in dem Werke „Die amharische Sprache
von Franz PraetoriuB. Halle 1879. 4°" S. 9, und herausgegehen
und iibersetzt das. S. 492, 493. — Auf der Riickseite steht: „Brief
des K6nigs von Schoa im christlichen AbysBinien Sahela Selafsie
an die Konigin Victoria v. Grofsbrittanien [sic] 1843. Cl a S. Nr. 40."
Vgl. auch das Ende der aethiopischen Handschrift Nr. 5.
Armenisch.
10. (arab. 1707 c.)
Zwei Blatter Pergament, welche von einem Einband abgerissen
und unten mit Verletzung der Schrift beschnitten Bind. DieBelben
I
Orinntnlisr-he llnmlschriftcn, Anhan;:. RaUk. 7
sind mit armenischer Uncialschrift beschrieben und enthalten Frag-
mente von Predigten. Die Blatter haben eine Hbhe von 15,3 cm
und zusanimcn. eine Breite von 20, s cm; auf jeder Seite etehen 12
Zeilen, — Eine Umschrift des ganzen Fragmentes in gewohnliche
armeniache Minuskelsehrift nebst Ubersetzung liegt bei, beides von
der Hand des Herrn Dr. Carl Brockelmann in Strnfsburg i. E.
Bailundo
s.
Bunda.
Batak.
11. (Cod. As. orient. Nr. 27.)
„MS. in Bataksprache (Tobadialekt), anfangend mit iya na sada
museng do pordalan ni pagar ta inon. asa dabuwat u. s. w. Das
Buch cnthiilt Vorschriften zur Abwehr von allerhand biiaen Einfliissen
und Krankhciten. In der Mitte der Hs. finden sich, wie gewbhnlicb
in Hss. derartigen Inhalts, robe auf Wahrsngerei und Z.iuberei be-
ziigliche Figuren. Auf der letzten Seite liest man die Anfangsworte
Poda ni pamusatan ni pagar ba.Uk, d. h. Buch des Inbegriffs der-
Zaubermittol zur Abwehr. Dieselben Worte kommen auch vor bei
einer neuen Alinea auf S. 14, diirften also den Titel des Buches
bilden. Wegen der sehr betrachtlichen Menge von nicht im Wbrter-
buch verzeichneten Wiirtern und auch wegen des Stoffes ist das Buch
schweT verstandlich. H. Kern."
Die Hs. be6teht aus eineni 3 m 76 cm langcn und 12 cm
breiten Streifen von Baumbast, welcher fiicherartig zu 35 Blattern
im Format von 14,5 cm Liinge und 11,6 cm Hbhe zusammengefaltet
ist. Am Ende ist als Deckel ein Stiick Holz befestigt; auf dem-
selben iat aufsen ein Zettel mit folgender Bemerkung aufgeklebt:
g Orientalische Handschrifben, Anhang. Bengaliscli. Bimbia.
„ Manuscript aua Sumatra in der Battasprache auf der Rinde dee
Papiermaulbeerbaums geschrieben".
12. (Mr. As. orient. Nr. 14.)
Ein Stiick Bambusrohr von 50 cm Lange und 24 cm Umfang.
In dieses Bohr sind, in der Langenrichtung desselben, 28 Zeilen ba-
takischer Schrift eingeschnitten. Ein Brief?
Bengalisch.
18. (Cod. As. orient. Nr. 42.)
Ein bengalisches Gedicht in gereimten Distichen, welchem auf
fol. 1* der Titel Gndnadd-mahgala l ) gegeben wird. Ich finde dasselbe
nirgends erwahnt. Titel bengalischer erzahlender Gedichte, welche
auf mangala endigen, sind haufig; vgl. Zenker II no. 3360. 66.
3424. 32. 33. 35. 40. 51. 60. 72. 76. 3516.
Anfang: Qrtgridurgd |
Pranamaha ganapati gaurir nandana
79 beschriebene Blatter (17X11,6 cm), welche von 1 — 157
yon dem Scbreiber paginiert sind. Schone, deutliche bengalische
Schrift. Auf der Seite stehen fast immer 6, sehr selten 5$- oder
6£ Distichen. — Mit vielen anderen Biichern und Broschiiren zu-
sammen in einer Leipziger Auction gekauft.
Bimbia.
14. (Cod. Chart. B. 1812.)
„List of Words to assist in collecting Vocabularies of African
Languages, drawn up for the Niger Expedition". Dieser Titel ist
gedruckt ; ebenso dann preliminary observations" und ein nach Ma-
terien geordnetes Wbrterverzeichnifs mit drei leeren Spalten, welche
bier (natiirlich nicht vollstandig) handschriftlich mit den entsprechenden
1) Ich sohreibe um, als ob es Sanskrit ware.
Orientalischo Haudschrifteu, Anhans'.
Kirmanisch.
Wortern der Bimbia-, Cameroon- und Bubi - Sprachen ausgefiillt sind.
Uber diese drei Sprachen wird auf einem vorgehefteten Blatte ge-
sagt: „Das Volk Bimbia lebt am siidlichen Abhang der Cameroon-
Gebirge an der Kiiste entlang, vom Flusse Kio de Key bis zum Flusse
der Cameroon, wo sich das Volk der Cameroon auf halt; zwischen
beiden findet ohnstreitig eine Verwandtechaft statt. Sie leben vom
Ackerbau und der Fischerei. — Die Bubis, die Einwohner der Insel
Fernando Po, sind in Gebrauchen und Ceremonien einzig in ihrer
Art; sie sind ein kraftiger Menschenschlag und mit keinen an der
Kiiste zu parallesiren [sic]." Auf der Riickseite des Titelblattes
steht: „Die Worte sind ganz so aufgezeichnet worden , wie sie mei-
nen [sic] Gehor vorkamen; daher kommt es, dafs dasselbe Wort ver-
Bchiedcn geschrieben vorkommen wird." Von wem diese Notizen
und die Einzeichnungen in das Worterbuch herriihren, ist mir un-
bekannt; wahrscheinlich von einem herrnhutischen Missionar, da das
Biichlein aus Niesky in Schlesien stammt.
Anfang des Vocabulars :
Bimbia Cameroon Bubi
The Universe
God o Basse
Heaven
Hell moe
Jambe
Love (sky)
mitim
Lubakuh
mitim — the proper expres-
sion not knewn [sic]
1 Blatt Titel, 2 Blatter „ Preliminary observations", und 88 Seiten
Worterbuch. Grbfse: 12X15,5 cm. — Von Herrn Bankbeamten
Carl Drescher zu Gotha der Herzogl. Bibliothek im Jahre 1878 zum
Geschenk gemacht.
Birmanisch.
15. (Ms. As. orient. No. 5.)
393 Palmblatter von 50 cm Lange und 6,5 cm Breite; auf die-
selben ist Text mit birmanischer Schrift eingeritzt, und zwar so, dafs
auf jeder Seite neun Zeilen stehen. Als Titel steht auf dem ersten
10 Orientalische Handschrit'ten, Anlianp. Birmanisch.
Blatte, grofs und mit Dinte geschrieben : Paramattha-medhani-nisya.
Herr Dr. Reinhold Roft in London, an welchen ich diesen Titel
geschickt habe, schreibt mir (d d, 26 Mai 1892): „Paramatthame-
dhani ist in Rangoon ofters gedruckt; es ist ein buddhist. metaphys.
Compendium. Mir ist nur das birmanische Buch dieses Namens be-
kannt. Der Zusatz nissyam (immer so geschrieben; die Schreibung'
nisyam ist mir nie vorgekommen; das anitsvdra kann fortbleiben oder
nicht), d. h. commentierte Ubersetzung, deutet jedoch darauf bin,
dafs das Buch urspriinglich in Pali geschrieben war." — Ob die
Handschrift neben dem birmanischen auch Pali-Text enthalt, wage
ich nicht zu entscheiden.
Uber die Provenienz der Handschrift ist in unserem alten Ka-
taloge Folgendes angegeben: Geschenk Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen
Albrecht von S. Coburg-Go tha, am 31. August 1854 von
London angelangt. Von Dr. Becker, Bibliothekar Sr. Kgl. Ho-
heit, bezeichnet als „heiliges Buch oder Koran oder Bibel, von dem
Prinzen Leiningen aus einem Tempel bei Prome, wo es wahrend des
birmanischen KriegeB 1852 gefunden worden, mit nach England
gebracht".
Die Palmblatter liegen zwischen zwei Deckeln von hartem Holz.
Die Aufsenseiten sowohl der Blatter als auch der beiden Deckel sind
mit Goldlack angestrichen , welcher in der Mitte durch ein breites
Band von rothem Lack iiberdeckt ist. Durch zwei Locher, welche
durch sammtliche Blatter hindurchgehen , waren Stabchen gesteckt,
um die Blatter zusammenzuhalten ; nur von dem einen dieser Stab-
ohen ist noch ein Stuck vorhanden.
Bubi
s.
Bimbia.
Orientalische Handschriften. Anhang.
Chinesisch.
n
16. (Cod. Chart. B. 1813.)
„W6rterbuch der Spraohen der Bunda-, Massongo- und Bailundo-
Neger im aequatorialen West-Africa. — Anton Erwin Lux, k. k.
Artillerie-Oberlieutenant 1878." 3 ) Vierspaltig geschrieben.
In der ersten Spalte steht eine Sammlung alphabetisch geordneter
deutacher Worter (aber, acht, Acht geben, Ader, Affe n. s. w.), denen
in den drei ubrigen Spalten die ttbersetzung in Bunda, Massongo
und Bailundo (aber durchaus nicht immer in alien drei Sprachen)
beigegeben ist.
Anfang:
Deutsch
aber
acht
Bunda
mSech
nakl
Massongo
Bailundo
naque equilala
53 beschriebene Blatter von 26 X 20,6 cm. Sjchone , deutliche
Schrift. — Von Sr. Hoheit dem regierenden Herzog Ernst II. von
S. Coburg-Gotha der Bibliothek zum Geschenk gemacht (Marz 1879).
Cameroon
Bimbia.
Chinesisch.
17 ab. (Ms. As. orient. 57 u. 58.)
Ming -jen-ching-hsieh-miao- man- fu, „Bilder der Miao-Bar-
baren von beriibniten KiinBtlern". Zwei Bande von 30X19 cm;
illustrierj; mit schonen, fein ausgefuhrten Bildern, deren jedes eine
ganze Seite einnimmt; auf der gegeniiber stehenden Seite findet sich
1) Am Ende steht nochmals : „ Oktober 1878. Lux, k. k. Oberlieutenant".
12 Orientalische Handschriften, Anhang. Chinesisch.
dann der dazu gehSrige Text. Der erste Band enthalt 41, der zweite
40 solcher von Text begleiteten Bilder, welche nach cbinesiscber Art
facherartig gefaltet sind. S. iiber das Werk besonders C. Fr. Neu-
mann, Asiatisohe Studien. Theil I (Leipzig 1837. 8°) S. 47 — 120.
Beigelegt ist: 1) „tJbertragung [in gewShnliohe Schrift] der in
achwer leseilicher Currentscbrift geschriebenen Ahschnitte des Manu-
acriptcs"; und 2) „Bemerkungen zu einem chinesischen Mannskript
mit Aquarellzeichnungen , das Leben der Miao-tzu j Stamme in der
Provinz Kuei-chou betreffend. Von Dr. phil. Friedrioh Hirth".
Der Herzogl. Bibliotbek im Januar 1890 zum Geschenk gemaobt
yon Herrn Dr. Fr. Hirth in Shanghai.
18. (Cod. As. orient, no. 24.)
Zwei Doppelblatter , bezeichnet ale 3 u. 4, ana einer Hand-
schrift der Einleitung zum I-king.
Europaisches Papier ; GrbfBe: 18,3X10,7 cm. Das Biichlein ist
in einen aus dioker Pappe gefertigten und mit gelber Seide iiber-
zogenen Umschlag eingelegt, welcher mit einem langen gelbseidenen
Bande umwickelt iBt.
19. (Ms. As. orient. No. 6. 19,2. 19,3. 28.)
Acbt Blatter und Blattoben, von welchen eines in ein Gouvert
eingesteckt ist, mit chinesischen Zeichen beschrieben : alle vermuthlioh
hochst unbedeutenden InhaltB. Nr. 19,3 ist ein Billet an einen dfin-
iBchen Gesandten und dessen Gemahlin, chinesisch mit beigefiigter
franzdsischer Interlineariibersetzang ; Nr. 28 enthalt die Worte: „Her-
zog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha. Filippo Jen" mit chinesischen
Zeiohen und lateiniBcher Umschrift geschrieben, und darunter die Be-
merkung „Datum Neapoli ex collegio Sinensium Jul: 20 1844".
Orientalische flandschriften, Anhanp. Hebraisch.
13
Hebraisch.
(Nr. 20—25 von Professor Dr. Adalbert Merx in Heidelberg.)
20. (Cod. membr. I, 135.)
Eine Pentateuchrolle, Pergainent, vollstandig, aber aus mehreren
Stiicken zusammengesetzt und vielfach am Rande oben beschadigt
und erganzt. Deutsche Quadratschrift mit TJiagtm. Nach der Hand-
schrift vertheilt sich das Ganze so:
1) Genes. 1, i — Exod. 18.
2) Exod. 18 — 35 und 3) Exod. 35 — Levit. 3.
4) Levit. 3 von sehr alter Hand, dann neue Erganzungen von
zwei verschiedenen Handen.
5) Levit. 6, Mitte — Num. 31 Ende, alte Schrift,
6) Num. 31 Ende — Deut. 25, 8 . Dabei ist Num. 31, 41—50
und Deut. 1, 2 2 b — 28 a unten am Rande mit kleiner, aber alter
Schrift nachgetragen.
7) Deut. 25, 8 — 28, 48, neue Schrift.
8) Deut. 28, 48 — 31, 3, neue andere Schrift.
9) Deut. 31, 3 — 32, 44, neue, abermals andere Hand.
10) Deut. 32, 44 — 34, 12, noch eine andere neue Hand.
Die gesetzlich verbotene Rolle wircl aus Stiicken, die einer Gc-
niea entnommen sind, zusammengestellt 6ein.
21. (Cod. membr. I, 134.)
Pentateuchrolle von Pergament, von Levit. 17, 6 "T^pm "Wiu
bis zum Ende des Pentateuchs reichend. Deutsche Quadratschrift
mit Thagim.
22. (Cod. membr. I, 136.)
Ein Stuck eiuer Pentateuchrolle auf Leder, Genes. 1, 1 — 4, 35
enthaltend. Die Schrift hot Thagim und die Buchstaben airrpn
haben ein en graden Strich oben in der Mitte. Der Schriftcharakter
kommt dem der syrischen Quadratschrift (Neubauer, Facsimiles of
Hebrew Manuscripts in the Bodleyan Library, Oxford 1886, Plate II)
am nachsten.
14 Orientnlische Handschrifteu. Anhang. He^r&isch.
28. (Cod. membr. I, 169.)
Ein Gedicht von Moses ben Gerson Margalioth (Mar-
goliuth) zum Tage der Taufe des Prinzen von Wales am 24. Ja-
nuar 1842 an den Prince Consort Albert gesandt. Verfafst in
^.CNtxrro 15 -,^»p r J. i. Carlton Hill (Mount?), Sydenham, Kent.
Zehn beschriebene Blatter Pergament, die einen Gliickwunsch an die
K6nigin Victoria, Prinz Albert und den Prinzen von Wales
enthalten.
24.
Papierhandschrift, 7 Blatter, Fragment einer Beihe von Dialogen
belehrenden Inhalts, wie es scheint von einem Christen als Ubung
im hebraischen Style verfafst. Das Ganze war in Decaden getheilt,
von denen das Ende der dritten, die vierte und fiinfte ganz und der
Anfang der sechsten erhalten sind. Decade drei kniipft an an den
Braten, den Fisch , den Kase, das Getrank und das Tischgebet am
Mittag. Decade vier handelt von den Dingen, die in der Nachmit-
tagsschule nothig sind, Decade fiinf handelt von heiligen Gegenstanden,
Bibel, Seele, Tod u. dgl„ Decade sechs von den guten Sitten, ihrer
Quelle, Weisheit, Gottesfurcht, Gottesliebe u. s. w.
25. (Cod. membr. I, 137.)
Inhalt der Mappe.
Verschiedene Stiicke von Synagogenrollen mit deutscher Schrift
und Thagitn; namlich:
Sign. T, IV 1. Genesis 1 , 85 — 49, 7. Das n hat einen
eenkrechten Strich oben r> . Columnen von 60 Zeilen.
Exodus:
Unsign. 2. Exod. 10, 14 — 14, 13. Columnen von 59 Zeilen.
Unsign. 3. Exod. 11, 7 — 14, 28. Columnen von 60 Zeilen,
mit dem folgenden zusammengehorig.
Sign. ~, V 4. Exod. 14, 28 — 23, 8. Columnen von 60 Zeilen.
Sign. N\ XI, 5. Exod. 27, 6 — 30, 10. Columnen von 60
Zeilen.
Si'sa. a, IX 6. Exod. 34, 10 — 36, 10. Columnen von 60
Zeilen.
Orientalische Hamlscliriften, Anhaug. Hebraiscb. J5
Leviticus :
Sign. ", X 7. Levit. 5, 17 — 9, 9. Columnen von 60 Zeilen,
aus dcrselben Rolle wie Nr. 10.
Sign, n, VIII 8. Levit. 6,10 — 13, 1 6 in 2 Stiicken, wozu
noch gehort
Unsign. 9. Levit. 13, 16 — 17, 6. Columnen von 47 Zeilen.
Sign. 3" 1 , XII 10. Levit. 20, 14 — 24, sa. Columnen von 60
Zeilen, mit Nr. 7 aus derselben Rolle.
Numeri:
Unsign. 11. Num. 3, 46 — 24, 17. Columnen von 60 Zeilen
und 12. Num. 24, is — 28, is mit Columnen von 60 Zeilen, beide
Stiicke zusammengehbrig.
26.
Eine aus fiinf zusamruengeniihten Stiicken bestehende Pergament-
rolle von 3 m Lange und 31 cm. Hohe. Dieselbe enthalt den un-
punctierten hebraischen Text des Buches Esther. Auf jeder Columne
stehen 24 Zeilen, welche meist eine Lange von ungefahr 13 cm
habeD. Auf der ersten Columne ist aus den Worten des sechsten
Verses VW -p-rayi die Sylbe ^ ausgeschnitten. — Fur 5 Jk. gekauft.
27. (Coil, mcmbr. I, 148.)
Einhundertundacht 3 ) Pergamentblatter verschiedenen Formates
und verschiedenen Handschriften des hebraischen Alten Testamentes
entnommen; sic sind augenscheinlich sammtlich von Buchdeckeln ab-
geris6en. Am Ende (d. li. linis) sind zwei Blatter Papier eingeklebt,
auf welchen eine alte Hand den lnhalt eines jeden Blattes verzeich-
net hat. Das erste Blatt iBt der Genesis (XIX, 3 — 23), das letzte
Doppelblatt dem 6. bis 14. Capitel des Hiob entnommen. — Der
Band hat eine Grofse von 52,5 X 32,5 cm.
28. (Cod. mcmbr. I, 76.)
Auf ein vorgeheftetes Blatt Papier ist ein Zettel mit folgender
1) Die mit Dinte beigeschriuboue, rtscbts bejjinnende Zablung der Blatter geht nur
bis 105, weil mit 25 (resp. 25 u. 25b), 69 fresp. 69 11. 69b) und 105 je zwei Blatter
bezeichnet sind.
16 Orientalische Handschrlften, Anhang. Hebraisch.
Angabe iiber den Inhalt der Handschrift aufgeklebt: „Salut. et Offic.
Dieses Hebr. Buch halt in sicb eine Erklfirung derer praeoeptorum
negativorum des gesezes Mosis, deren, wie die Juden ins gemein da-
vor halten, an der Zahl sind nD,a i. e. 365. so viel nemblichen Tage
im Jahr vnd hat gemeldtes Buch keinen Anfang vnd dahero der
autor nicht zue wil'sen, es fehlet auch fornen in dem Indice oder
Register die Zahl '» 'a '5 e tc. i. e. 1. 2. 3. vnd folgende Zahl xlerer
praeceptoru negativor. bifi auff ''^ i. e. 230. So viel demnach den
Anfang solchen Buchs betrifft, ist es defect; die Erklfirung aber derer
praeceptor. negativor. wird juxta ordinem numeroru in demselben von
Anfang biiJ zue Ende gemeldter praeceptoru continuiret, dieweille dem-
nach, wie albereit gedacht, der Anfang dieses Buchs mangelt vnd der
autor nicht gedacht wirdt, so kan mann nicht wifien, wie alt es seye
und ist solches dem pretio nach nicht so gar hoch zu schatzen, in-
deme viel Rabbinen von solcher materie geschrieben. Dienstwill. Joh.
Friedr. Breithaupt d. 8. April 1710." Der Schueiber dieser Notiz
(geb. zu Gotha am 8. Sept. 1639, f daselbst am 5. Juni 1713)
war bekanntlich ein tiichtiger Kenner der rabbinisohen Litteratur.
195 Pergamentblatter von 33X25 cm. Gute, gleichmafsige
rabbinische Schrift mit 34 Zeilen auf der Seite. Von Blatt 193
(dem letzten des Werkes) ist unten ein Stuck, doch ohne das Ende
des Werkes zu verletzen , abgeschnitten. Die belden letzten Blatter
(194 u. 195) sind einer anderen Handschrift entnommen und bilden
eigentlioh nur ein in der Mitte gebrochenes Blatt, dessen obere
Halfte an dem hinteren Deckel der Hs. angeklebt ist. Auch der
Einband ist mit Pergament iiberzogen, welches einer hebraischen
Handschrift entnommen ist.
29. (Cod. chart. B. 814.)
Vier aus dem Nachlasse des Ratichius stammende Heftchen, he-
braisch, unbedeutenden Inhalts. Das umfangreichste (9 beschriebene
Blatter, 18X12 cm) tragt den Titel MTitiTiDbn niht ni'wa nap iwa .
Auf den Titelblattern zweier anderer Hefte hat sich mit rabbinischer
Schrift Christophorus Helvicus aus Frankfurt (t 1617) als
Besitzer eingesohrieben.
Orientalische Handschriften, Anhang. Hebr&isch-samaritanisch. j 7
Hebraisch-saniaritanisch.
30. (arab. 1087.)
Ausgewahlte, vermuthlich zu liturgischen Zwecken zusammen-
gestellte Stiicke aus dem hebraisch-Bamaritanischen Pentateuch, iiber
welchen und die an ihn sich anschliefsende Litteratur man vgl.
0. F. Fritzsche in der Real-Encyklopadie von Herzog, Plitt
und Hauck, 2. AuE., I, 283 und E. Kautzsch das. XIIT, 353, e.
Die vorhandenen Stellen sind die folgenden : Gen. l,si — 2, 9 ; Exod.
16,4-10; 11-81 • 22-36; 20,8-11; 23,10-13; 20-27; 31,12-17;
34,18-26; 35,i-3; Levit. 19,i-s; 23-32; 23, 1-7; 24, 1-9; 25,
47 — 26,2; 26,3-is; 42—46; Num. 6,22-27; 10, 1— 10; 15,32-36;
28,i-io; Deut, 5,12-15; 6,4-9; 20-25; 10,i2 — 11, 1 ; 30,n-u;
31, 9— 13; 33, 1—7; 8-11; 12—17; 1 8 u. 19 ; 20 u. 21 ; 22 u. as ; 24-27;
28 u. js> ; 34, 1-4 ; 5 ; Gen. 1, 1-6 ; e-is ; 14-19 ; 20-23 ; 84-31 ; 2,
1—3; 4-7. Ein beiliegender Fetzen eines Blattes aus einer anderen
Handschrift des hebraisch-samaritanischen Pentateuchs enthalt Bruch-
stiicke von Gen. 47, 29-31 und 48, 7— 11.
23 beschriebene Blatter von 21 X 15 cm, und aufserdem das
erwahnte Fragment; auf der Seite stehen 20 — 23 Zeilen. Schone,
grofse, sehr deutliche Schrift; fol. IP — 16 a (?) von anderer, derberer
Hand geschrieben, als die iibrigen Blatter. Von wieder anderer Hand
ist das Fragment geschrieben. — Ein Kolophon des Schreibers lau-
tet (sic) : j^LJI U^xJI Xqj L^o 3 dS\Lj! (' *JiXd>] ^y* Ijj^
yjjol (?) ^Usa x^i. J^*j \jji\ C Jl oaj rvJyJv=>- • Aufserdem
stehen noch, von zwei rohen Hlinden geschrieben, kurze Bemerkungen
aus den Jahren 1202 u. 1181 (1161?) auf der ersten und der letzten
Seite. Die Bemerkung auf der ersten Seite riihrt von einem gewissen
^-..cLwJi . . . ( 3 ^ftjjd| *jJ»Ij.j! ^jj! ^jL^li ala0 einem Ver-
1) d. i. der Genesis, weil ilir die beiden letzten Absatze outiioramen aiml.
2) hebriiisch; s. deu Kolophon zu Nr. 5S,i (S. 32).
3) Dai's der Maim so (und nidit _AJjuf, wie auch jjelesen werden konnte)
hiefs, ergiebt sicb aus don Hss. des Herrn Pro) Mtrx. in web'ben der Name mit sa-
maritanischen Bucbstaben geschrieben ist.
Ratalog orient. llandBchriften, Anhang, ^
18 Orientalische Handschiiften, Anhaog. Hebraisch-deutsch.
wandten dee in dem Kolophon zu Nr. 58, l genannten Mamies, her. —
Auf der Innenseite des Vorderdeckels steht: „10 F. Samaritan. MST.
welohee einen Theil dee Pentateuchs enthalten soil. Von einem Sa-
mariter zu Nablos gekauft. im Not. 1806. U. J. Seetzen."
Vgl. Nr. 2845 (IV, 526) der arabischen Handschriften.
Hebraisch-deutsch.
SI. (Cod. chart. B. 141.)
Eine Sammlung deutscher, und zwar christlich-katholiBcher *)
Gebete, mit hebraischen Cursivbuchstaben von Niclae Baum, Hutmacher
zu Augsburg, im Jahre 1560 geschrieben. Entweder sollte also wohl
das Biichlein zur Bekehrung der Juden dienen, oder der Schreiber
war selbst ein getaufter Jude.
Die tJberschrift lautet: ■jWN^Ntn W2 ■pbDSontt" 1 ^ ioa , "'i "pN
"ptitt^N-D („Kin deitBch Batbichlin mit habraschen Buchstaben"), die
Endschrift: '■BtttaKitt pisa TNbp^a ym tayVn ybp-bN "Bis "jymxtt
tttTlN'O BTQ-W TElA "}N2 B^Kp-tabD^O ■ppb'Wl 1^1 315N73 DN aTffilDJPTK NIX
pan "id-in 2Kb ci-^T v ^io p-w^yr isin tm:in qs^i („Geschrieben
und seliklich volent durch Niklas Baumen, Hutmacher zu Augspurg,
am Mondag der hailigen Trifaltikait , nach Gots Gaburt tausent vinf
hundert und sechzagen Jar. Go[tt] seie Loh und Dank").
Anfang : ^"H B^a "H TbN (2 yry^y -yi -bin Tbwn "itn -iraDyubN n
BiONri asN-ab-o "ins EyrTiNia -jdeti (2 sri-n ybN bd» p^baia
(„0 almechtiger Vater Himels und der Erden, als du mit deiner
gbtlichen Macht ale Ding goschafen, goordnet und vollbracht hast").
103 beschriebene Blatter mit 13 Zeilen auf der Seite; 10 X
7,6 cm. Die tfberschriften roth geschrieben. Auf fol. l b steht der
1} Das letzte Gebet ist z. B. an die heilige Anna gerichtet; auf fol. 98a steht
das Magnificat u. s. w.
2} Mit "O* endet eine Zeile. In einem solchen Falle pflegt auf der nachsten Zeile
das ganze Wort geschrieben zu werden, unter Wiederholung der bereits geschriebenen
Buchstaben oder Sylben. Ebenso in der nachsten Zeile 33i*n (d. i, Wl).
Orientalische Handschriften, Anhang. Hindi. 19
oben mitgetheilte Titel und darunter ein grofses, verziertes P; rechts
neben diesem das hebraische Alphabet in Quadrat- und der An-
fang desselben in Cursivscbrift. Auf fol. 103 a ein grofses, ver-
ziertes 2 . — Alter Einband von geprefstem Pergament mit Schliefs-
en. — Auf fol. l a steht oben: Donum. Serenis. A. D. XVII
Aug. A. C. CI010CCLXXXXV11II; darunter „And. Groshenningio
dedit Joh. Bluhm. MIOCXXI", und hierunter (von anderer Hand)
„M. Johann Gottlieb " (ausradiert).
33. (Cod. membr. I, 173.)
Ein Pergamentblatt von 77 cm Breite und 60 cm Hohe, auf
den Randern reich , aber roh verziert und in zwei Spalten mit he-
braischer Quadratschrift beschrieben. Der Text der rechten Spalte
ist hebraisch, der der linken jiidisch-deutsch. Israel Berint bs^rN
(i tt^yz t ^ der konigliche Resadenz Kopenhagen yaii^SNp R aD .
biner bei die judische Gemain" erziihlt, dafs seine Frau lange Zeit
schwer krank gewesen, schliefslich aber durch den „beriihmten Meister
Johann Michael Gattung ^iTEfiU), Ocuiist BO^KJnN f Stein- und Bruch-
schneider und Doctor der Chirurgie "^T^" 1 '' , hochfiirstlicher sachsi-
schen Romhild'schen wie nuch Schwarzburg'schen unterm Wald 'p^O'Wifit
5NY1 geborenen Herren, Hcrren von der Dan '^ [d. i. Thann?]
hochstprivilegierter " ! L3^"'3' , b*iTau , £r;;»r! Stadt- u. Land-Medicus, Burger
und wohnhaftig zu Schmalkalden ysp'N' 312 ", welcher nach Kopen-
hagen gekomuien und dort viele gliickliche Curen vollbracht habe,
geheilt worden sei. Er empfiehlt deshalb den genannten Arzt semen
Glaubensgenossen und bittet Gott, dafs er denselben lange leben
lassen moge. Unterzeichnet (und zwar von anderer Hand) ist das
Schriftstiick JW^3?: yr-:;':> r^'C („Israel Lemlin [Lammlein?] von
Glogau"?); datiert (oben) von 1704.
Der Herzogl. Bibliothek zum Geschenk gemacht von Herrn Bau-
rath Wilhelm Hey in Leipzig.
1) Dies ist vormuthlich der bei Israeliten haufig vorkommende Vornarae Berend. Der
Familienname dos Mannes war, wie die Unterschrift zeigt, Lemlin oder Lammlein.
20 Orientalische Handschriften, Anhang. Hindi.
Hindi.
33. (Theil von Ms. As. orient. Nr, 43.)
Ein Heft mit 25 beschriebenen und ebensovielen leeren Blattern
von 1,66 X 1,85 cm. Der Inhalt sind Strophen in, wie mich Herr
Dr. Beinhold Host in London belehrt, „0\i-Hindi u ; erst 100, dann
noch 31; in der folgenden 32sten Strophe bat der Schreiber seine
Arbeit abgebrochen. — Gute DevandgaH-Bchnit mit erst 13, dann
12 Zeilen auf der Seite. Die leeren Blatter sind ziemlich stark, die
beschriebenen nur wenig (and fast nur an den Randern) yon Insecten
zerf reason.
34. (Cod. As. orient. Nr. 60.)
1. Ein Gedicht, welches aus 30 vierzeiligen Strophen besteht;
die ersten sechs Strophen bilden die Einleitung, die ubrigen vier-
undzwanzig sind abwechselnd samyoga „Vereinigung" und viyoga
„Trennung" uberschrieben. Als Titel wird am Anfange des eigent-
liohen Gedichtes (d. h. am Anfange der siebenten Strophe) und am
Ende ,,bdrah mdsau" d. h. „die zwolf Monate" angegeben. Diesen
Titel fiihren eine ganze Anzahl von Iftwdi-Gedichten (vgl. Gar ein
de Tassy, Histoire de la litterature hindouie et hindoustanie , 2 de
Edition III, 5 55 b ; auch Grierson, The modern vernacular Literature
of Hindustan [Calcutta 1889. 8°], p. 8 no. 15 und p. 168 no. 924);
wer das vorliegende verfafst hat, kann ich nicht sagen.
2. fol. 6 b : ein Gedicht in 219 vierzeiligen Strophen, von wel-
chen viele sorathd d. i. saurdshtra (vgl. Colebrooke, Miscellaneous
Essays, erste Ausgabe II, 88 und Etherington, The Student's
Grammar of the Hindi Language [Benares and London 1870. 8°],
p. 213) uberschrieben sind.
3. fol. 46 a : ein kurzes Gedicht, uberschrieben kumdaliyd d. i.
eine Strophe, welche gewohnlich aus acht (hier nur aus sieben)
Zeilen besteht, und welcbe mit demselben Worte (hier bddar , die
Wolke) beginnen und endigen mufs; s. Colebrooke p. 92, Ethe-
rington p. 215.
4. fol. 47 a : ein vieretrophiges Gedicht ohne jeden Titel.
5. fol. 50 a : ein aus acht Strophen bestehendes Gedieht. Die
Orientalische Handschriften, Anhang. Hindi.
21
erete Strophe ist iiberschrieben dhamrndri *), die zvuite rdg(a)-ma-
Ur(a) 2 ), die vierte rdg(u)-sdvamt(a) 8 ) u. s. w.
54 beschriebene und eine ganze Anzahl leerer Blatter; auch
fol. 26 b ist, offenbar weil die Schrift von fol. rect. stark durchge-
schlagen ist, vom Schreiber leer gelassen. Scbone, elfzeilige Deva-
ndgari-Schrift- Grofse der Blatter: 18,6X11,6 cm. An den Blatt-
rimdern laufen Goldleisten entlang. Uberschriften , Strophenzahlen
und Versabtheiler roth geschrieben. — Auf einem dem Endblatte
aufgeklebten Zettel steht: „Bava Massa fsio], and other Couplets Sorut
and one Koenduliya in this stanza the first word and the last must
be the same. Cercle Coil Snake. — The seal [auf dem zweiten
Vorsetzblatte] bears 1768 sumvut it is now 1922 so this would make
the book 154 years old. Jyepoor 1865".
35. (Ms. As. orient, no. 46.)
Ein langeres Gedicht in Hindi, wie die meisten erzahlenden, in
dieser Sprache abgefafsten Gedichte (z. B. auch das Rdmdyana de fl
Tulsidds) aus Distichen (doM*)) und langeren Strophen (c { aupdi%
welche mit einander abwechseln, bestehend. Als Titel ist auf ein
vorgeheftetes Blatt von ungeiibter Hand — wahrBcheinlich der eines
Inders — geschrieben „Arjund [sic] Gitd"; und zwar mit Becht
(s. S. 2, letzte Zeile).
125 beschriebene Blatter; 20 X 1,56 cm. Derbe, deutliche, aber
fur den Ungeiibten schwer zu lesende J/o^on-Schrift mit 15—18 Zei-
len auf der Seite. Da die derben Schriftziige durch das dunne,
blauliche europaische Papier, auf welches die ganze Handschrift ge-
Bchrieben ist, etwas durchgedrungen sind, so sind die Blatter nur auf
einer Seite beschrieben. Nach fol. 5 scheint ein Blatt ausgerissen
zu sein ; die unteren Blattrander sind angefressen, wahrscheinlich von
weifsen Ameisen (Termiten). ~ Von Rev. 0. Flex mit vielen an-
deren Biichern zusammen gekauft.
1) Vgl. J. T. Thompson, A Dictionary in Hindee and English. Calcutta 1862.
8°, p. 235b: dham&r, a chime or time in music.
2) Vgl. Thompson, p. 381a : mal&r, a raginee or musical mode sung during the rains!
3.) Vgl. Thompson p. 474a; 8 &vant, braYe, heroic; a hero.
4) = dvipathd- s. Colebrooke II, 88; Etherington p. 213.
5) = iatuehpadikd; s. Colebrooke p. 93; Etherington p. 214.
22 Orientalische HandBchiiften, Anb.ang. Hindustanisch.
36. (Ms. As. orient, no. 47.)
Eine ahnliche, ebendaber gekaufte, aber mit besserer Schrift auf
besseres (gleichfalls europaisches) Papier gesohriebene Handschrift.
DieBelbe enthalt folgende Gediohte: 1) Sitd-svayawhara, in dohd und
Strophen verschiedenen Metrums (corrumpiert tribhamgidhanda, gitike-
dhanda, pdmtikadhanda u. b. w. genannt; vgl. Colebrooke II,
157, 163, 159). Ein Jffwdl-Gedicht dieses Titels von Vdman (oder
Bdman t gdka 1595 = 1673 n. Chr. x ) wird bei Garcin de
Tassy a. a. 0. Ill, 263 no. 21 erwahnt. — 2) fol. 40: Edma-
ganma, in dohd und caupd'i geschrieben; vgl. Garcin de Tassy das.
no. 20. — 3) fol. 59*: Qriddna-lild-kathd. Dieses Titels finde ich
drei verscbiedene J2wdi-Gedichte erwahnt ; namlich a) von (Parama-)
Nanda-ddsa; s. Grierson a. a. 0. p. 26 und Garcin de Tassy II,
492 no. 4; b) von Kharaga Sena\ s. Grierson p. 80 no. 220;
c) von „Sudamaji"; s. Garcin deTassy III, 167. Ob uns eines
von diesen Gediohten vorliegt, und- welcheB, kann ich nicht entschei-
den. — 4) fol. 65 a : Bharatha-vildpha-kathd (1. Bharata-vildpa-kathd) ;
ein Gedicht gleichen oder ahnlichen Titels finde ich nirgends erwahnt. —
No. 3 u. 4 sind, ebenso wie no. 2, in dohd und caupd'i verfaftt.
80 beschriebene Blatter von 19,5 X 15,5 cm. — Ebendaher wie
die vorige Handschrift gekauft.
Hindustanisch.
37. (pt. 313.)
tf (Jj&o JJ* &*:>*3 {£&£ v_aJ» jui „die Religion der Liebe",
hindustanische, von Nihdl &and verfafite tJbersetzung des pereischen
Romanes ,JjKj &f von J.&JO &JUf «yj_e . tJber das Nahere vgl.
die Berliner persische Handschrift Nr. 1045 meines Kataloges 2 ).
1) Bei Garcin falschlich auf 1517 u. Chr. reduciert (namlich 1595 — 78 statt
1595+78).
2) Ich ergroife diese Gelegenheit, am ein Versehen, dessen ich micb dort schuldig
gemacht habo, zu berichtigen. Der Verfasser der persischen Bearbeitung heifst nam-
lich nicht, wie ich dort angegeben habe, &JU! ooL/LC, sondern, wio Garcin de
Tassy richtig sagt, J,LxJj &Xi\ «yyt.
Orientalischo Handschriften. Anhan,'. Javanisch 28
Den dort gemachten Angaben ist noch hinzuzufiigen, dafs jetzt auoh
eine englische Ubersetzung des vorliegenden Romans existiert, nam-
lich in: A group of eastern Romances and Stories from the Persian,
Tamil and Urdu. With introduction, notes, and appendix, by W. A.
Clouston (o. 0. 1889. 8°) p. 235—352.
Anfang (nach der Basmalah):
Jjaax s^ KJj ^ c»5ot jc yt> &f
106 beschriebene Blatter; 22 X 18 cm; guteB, deutliches Nas-
ta'liq mit 12 Zeilen auf der Seite; interlineare Bleistiftnotizen in
englischer Sprache nicht selten. Im Schauwal des Jahres 1229
(16 Sept. — 14 Oct. 1814) von Ghuldm Husain Munschi durchge-
sehen; auch scheinen von seiner Hand die meisten Rubricationen
geschrieben zu sein.
Javanisch.
38—46. (Ms. As. orient, no. 48—56.)
„Diese neun javanischen HandBchriften gehoren zu einer nicht
seltenen, aber noch ganz unerforschten Gattung von Schriften. Aus
dem Inhalt solcher Schriften erhellt sogleich, dafs sie aus der heid-
nischen Zeit stammen, wahrend aus der Sprache und der Entwick-
lung der Schrift zu folgern ist, dafs sie nicht vor den letzten Zeiten
des Heidenthums geschrieben sein konnen. Ich mochte sie ansetzen
von ± 1450 — 1550. Die Schrift ist roh und bat viel eigenthiim-
liches, abweichend von der klassischen alten javanischen (sogen. Kawi-)
Schrift, die sich regelrecht zu der heutigen javanischen, sundanes-
ischen, maduranischen und balinesiechen Schrift entwickelt hat. Alle
die Handschriften in der abweichenden Schriftgattung konnen inhalt-
lich bezeichnet vperden als zur Tantraliteratur gehorig: Zauberbiicher,
Qebetformulare , Werke medicinischer Art u. dgl. TJnter den mehr
als 50 mir bekannten Handschriften dieser Art kommt keine einzige
vor, welche eins der bekannten Gedicbte oder Prosawerke der alt-
javanischen Literatur enthalt. Vielleicht, ja wahrscheinlich Bind die
Handschriften tJberbleibsel der Biicher, die auf dem Lande bei den
24 Orientalische Handschriften, Anhang. Javaniscb.
ungebildeten Dorfbewohnern im Gebrauch waren und hauptsachlich
von Dorfpriestern und Dukuns (halb Arzt, halb Zauberer) verfafst sind.
Die jetzigen Javaner konnen die Handschriften nicht mehr lesen,
bewahren sie aber als Talismane. Gewohnlich werden diese Talis-
mane im Rauchfang aufgehangt; deshalb sind viele Handschriften
fast ganz verkohlt. Einzelne ganz gut erhaltene Ezemplare sind
unter Triimmern aufgefunden worden. H. Kern." — Auch unsere
Hss. soheinen im Rauchfang gehangt zu haben.
Von Raden Saleh Sr. Hoheit Herzog Ernst II von S. Co-
burg-Gotha und von Sr. Hoheit der Herzogl. Bibliothek gesohenkt.
47. (Ms. As. orient. No. 39.)
Ein Palmblatt von 59,5 om Lange und 3 cm Breite, auf jeder
Seite mit drei Zeilen eingeritzter javanischer Sohrift beschrieben.
48. (Ms. As. orient. No. 40.)
Fiinf Palmblattchen von 9,6 cm Lange und 3,5 cm Breite. Auf
beide Seiten dcs ersten Blattes und auf die Vorderseiten der iibrigen
Blatter ist javanische Schrift (2 — 3 Zeilen) eingeritzt. Auf einem bei-
liegenden Papierblattchen steht „Balienesche Boombladen, die Gebruikt
worden om erop te Schrijven ".
49. (Cod. As. orient, no. 12.)
Ein Brief in javanischer Sprache vom „ Kaiser von Soerocarte
(Solo) den 26 ten hady *) 1744 (16 November 1816)" an einen Mann
geschrieben, welcher sich in etner beigegebenen deutschen Inhalts-
angabe „C. B r . Anthing, L l General, und ehemaliger Commandant
en Chef des Niederlandischen 0. J. Armee Corps" unterzeichnet.
Derselbe, Carl Heinrich Wilhelm v. Anthing, war im Jahre 1757
in Gotha geboren, und starb als pensionierter hollandiscber General
daselbst im Jahre 1823; s. Allgemeine deutsche Biographie I, 485.
Ein beigedrucktes Siegel enthalt eine javanische Inschrift.
50. (Cod. As. orient, no. 11.)
Ein ebensolcher Brief, von dem Sultan von Madura gleichfalle
an General v. Anthing gerichtet, und vom 3. Muharram 1744 =
1) d. i. «J£f j6-
Orientalische Handschriften, Anhanp. Koptisch. 25
20 November 1816 datiert, Auch diesem Briefe ist vom Adressaten
eine Inhaltsangabe in deutscher Sprache beigeschrieben. Ein dem
Briefe beigedrucktes Siegel enthalt das hollanrlische Wappen und die
Inschrift „[Maa]tschap [sic] Sumanap".
Koptisch.
51. (Cod. Chart. B. 1765 ».'i
Abschriften aus Leidener und Pariser Handschriften , nach Co-
pien des P. E. Jablonski (geb. 1693, f 1767) angefertigt von
Mathurin Veyssiere La Croze (geb. 1661, t 1739). Der Titel
lautet: Liturgiae Aegyptiacae, ex Manuscripto codice Leidensis Bi-
bliothecae descriptae. Initio pauca desunt. (Ex versione Latina
supra, p. 1 apparet deesse quinque lineas).
Den Anfang macht die Liturgie des heiligen Basilius ; dann folgt
(p. 29) die des heiligen Gregorius. Am Ende dieser Liturgie (p. 46)
steht: Finis Liturgiae Sancti Gregorii. Supercst in eodem codice
Liturgia sancti Cyrilli, quam alibi ex alio codice descriptam habeo.
Berolini die 16. Octobris 1719. Maturi^us Veyssiere La Croze
haec mea manu descripsi ex apographo doctissimi amici mei, Pauli
Ernesti Jablonski. Auf p. 47 folgt ein Abschnitt mit der ttber-
schrift „Ex codice Manuscripto Leidensi haec addenda sunt in Liturgia
Sancti Cyrilli, pag. t post Hn. 3. exemplaris mei"; dann kommen p. 49
„Excerpta e Codice Msto Bibliothecae Seguerianae 2 ), quo continen-
tur preces Aegyptiorum per circulum anni"; dann p. 52 „Excerpta
quaedam ex Theotokia in eodem libro", p. 53 „Ex Doxologia sacra,
quae habet hano Epigraphen. suv &eo> Tap^Y) vti So^oAoyia e0oua(3;
p. 57 Symbolum Nicaenum; endlich noch ein paar Abscbnitte, iiber-
schrieben rewpyioi;, ©sto&opoi; , v9-oa ov, Ex Mercurio, Ex arca
1) Angebunden an den ersten Band vou „ Liturgiaruni orientalium collectio — opera
et studio Eusebii Renaudotii — . Farisiis 1716." 4°. Das Exemplar stammt aus der
Bibliothek des C E. (Charles- Etieune) Jordan (geb. 1700, t 1745), des Freundes
Friedrichs d. Gr. und Yiceprasidenten der Berliner Akademie.
2) Pierre Seguier, Kanzler von Frankreich, t 1672. Seine beriihrate Bibliothek
ging in die Ton Saint-Germain-des-Pres iiber.
26 Orientalische Handschriften, Anhang. Koptisch-arabisch. Kurdisch.
Bixro)p und <£iXo&eo<;. Am Ende steht „Plura non habui. Su-
periora autem descripta Bunt ex schedis amici mei Fauli Ernesti
Jablonski. Finis."
59 Seiten mit Originalpagination ; 25,6 X 19 cm. Auf der Seite
stehen durchBchnittlich 40 Zeilen. Sehr schbne, gleichmafsige und
deutliche Schrift mit haufigen Eubricationen.
Eoptisch-arabisch.
52. (arab. 1707 b ; Stz. Kah. 667 i)).
Eoptisch-arabisch e Liturgien, begin nend mit der Eucharistie dee
heiligen Basilius , y^jJLu^b yM-jJJdf ^Jjo i^Utf". Am Ende de-
fect. Stimmt nur zum Theil mit der von Kenaudot (Liturgiarum
orientalium collectio, Originalausgabe I, If.) ubersetzten Liturgie des
heil. BasiliuB iiberein; z. B. fol. 5 a letzte Zeile f. = Renaudot
p. 2 „Oratio gratiarum actio nis" sq.
Anfang : ,jJiXS v-,UT pj KJbJjl y^**; JL«5 «JUI &y*.i &&**>
Ende: ^KJf {gMt S (?) jjmjJJu' Juu
78 Blatter, von welchen die beiden ersten bis auf die Zahlbuch-
staben a und (3 leer sind; 16,6 X 11,6 cm. Deutliche Schrift mit
16 Zeilen auf der Seite; das ArabiBche mit Naschi geschrieben; in
roth geschriebenen Stellen siod die diakritischen Puncte doch schwarz
und oft recht fliichtig und willkuhrlich beigeBetzt. Neu. Original-
foliierang bis fol. 41 ({Jia); sp&ter sind noch (/.e, {a? und v bezeich-
net. Die Folge der Blatter ist di? europ'aische (resp. koptische).
Kurdisch.
53.
Ein Gedicht iiber die Geburt des Propheten, in kurdischer
Sprache und im Metrum Bamal _^__|_w__J_w_ abgefafst von
1) Vgl. fol. 8b.
Orientalische Handechriften, Anhang MahrattiBoh. 27
einem gewiBBen Schaich Bdtah, welchem eine Schrift des Ibn al-Ha-
gari als Vorlage diente. Dies besagen doch wohl die Worte der
tiberschrift: J^s ^jjJI v-iLoj £ ^5^! .jj! »— fl-»jJlj" iXJ^Jf !cX$»
aJJl &+£>) 2uL> ^juUf \4Jbbj ^DwXJl xi-L> (V^-av. 2ui.£ *JJ|
( ^-AjU4~s»f ^j»a*Aa^*JI JXJj &d>£ Unter ^j^l ^j! ist wahr-
scheinlich ^Ju^J) »ifc wj| (f 973) zu veratehen, welcher zwei
Sehriften, eine grofsere und eine kleinere, iiber die Geburt des Pro-
pheten schrieb. Die kleinere ist in unserer arabischen Handschrift
"Nr. 1815 (III, 381) enthalten; dem VerfasBer deB kurdischen Ge-
dichteB ron 555 Bait diirfte aber die grofsere als Vorlage gedient
haben.
Anfang :
6 Blatter von 28,5 X 22 cm, vierspaltig beschrieben; auf der
Seite einige 50 Bait; durehaus vocalisiert. — Von mir gefertigte
Absehrift der Tvibinger Handschrift Wetzstein Nr. 106; nochmals
collationiert und also ganz zuverl&Bsig. Das Original wurde von
^i>j£Jf y+& Xo ^j! tU*i! tXx£ im Bulqadah 1274 (= 13 Juni
— 12 Juli 1858) vollendet. — Von mir der Herzogl. Bibliothek
geschenkt.
Mahrattisch.
54. (Ms. As. orient, no. 59.)
Pancyopdkhydnam 1 ), eine mahrattische Bearbeitung des Panca-
tantram, verschieden von einer mit DevandgaH lithograph ierten Aus-
gabe (Klein -4°, 138 Seiten) 0. 0. u. J., welche mir vorliegt. Die
Handschrift echeint nicht das ganze Werk zu enthalten. Das erste
tantram endigt auf S. 85, daB zweite vielleicht auf S. 125; weitere
Abschnitte finde ich nicht angegeben.
Anfang (sic): Qriganecaye namamh grigurubhyo (?) namamh atha
pancyopdkhydnam gratham
1) So steht deutlich iweimal (fol. 1» Z. 2 u. 7) da, statt Pancopd.khy6.nam.
28 Orientalische Handschriften, A.nhang. Malaiisch.
122 beschriebene Blatter 1 ); 33 X 20 cm. Deutliche Schrift mit
10 — 14 Zeilen auf der Seite. — S. 116 — 125 fluchtiger geschrieben,
als der Rest der Handschrift. — Ober dem Anfange steht der Name
eines Englanders, den ich aber nicht lesen kann. — Mit vielen an-
deren Biichern und Broschiiren zusammen in einer Leipziger Auction
gekauft.
Malaiisch.
55. (arab. 910; Stz. Kah. 166.)
Abgesehen von ein paar arabischen Qebeten und einigen mant-
ischen sowie astrologisehen Tabellen ist der Hauptinhalt dieser Hand-
Bchrift der folgende:
1. fol. 2 b : ein Sehriftchen iiber arabische Formenlehre, wie die-
selben XiAjC^J! SLIjLo^I) genannt zu werden pflegen (vgl. oben
Be :d V S. 98). Die aufgefuhrten Formen sind von den Wurzeln
J^i und i-jj-»o gebildet; sowohl die Einleitung, als die Erl&uterung
der arabischen Formen ist malaiisch.
Anfang: Lo ol^u,^ ^yf Ll> (?) ^ tf^frUf) f^Jf ^j4^
y *f ^Ui g*P
2. fol. 12 b : der Anfang einer ausfiihrlichen Schrift iiber die
Formenlehre des arabischen Zeitwortes: ^x &JU.&- 5<X$i Juu lit
J(jL»^)t tub^aj'. Dem sehr weitlaufig geschriebenen arabischen Teste
sind zwiBchen den Zeilen und am Rande sehr reichlich Erlauterungen
in malaiischer Sprache beigefiigt.
Anfang: xjU*j <J>£. xJU t\*i|
28 besohriebene Blatter; 21 X 16,5 cm. Ziemlich rohes Nasta'-
liq mit verschiedener Zeilenzahl.
1) Yon einem frtiheren europaischen Basitzer mit Bleistift paginiert.
2) sic! statt ^j»AJ6Vi _. Ji
Orientalische Handschriften, Auhang. Mongolisch. 2 9
Massongo.
s.
Bunda.
Mongolisch.
56. (Ms. As. orient. Nr. 18.)
Kleine mongolischc Handschrift; 26 beschriebene Blatter von
1 1 X 6,5 cm ; schbne, saubere Schrift mit 8 Zeilen auf der Seite.
„Die Blatter des kleinen Msc. sind richtig geordnet. Das Buoh-
lein hat keinen besonderen Titel. Sein Inhalt weist es in die Classe
der sog. Bhdrams. deren es unzahlige giebt. Es enthalt litaneiartig
Wiinsche und Gebete an die buddbistisohen Heiligen , hauptsachlich
an den Buddha Amitdbha, der uuter Versprochuug von Opfern meist
angerufen wird mit der Bitte, in seinem Pnrndies (sukhavati) wieder-
geboren zu werden, seinen Segen zu erlangen, von diesen und jenen
tJbeln erlost zu werden u. s. w.; Ablegung des Glaubensbekennt-
nisses; Erweckung von Bene und Leid ; Ausdruck des Mitgefiihls
iiber das Wohl der Mitmenschen u. dgl. Innsbruck 22 Apr. 1871.
Br. Jiilg". (S. den eingeklebten Zettel.)
Die Handschrift wurde, zufolge eines als Cod. Chart. A. 1265
aufgestellten und von „Troizkosawsk, 4 Werste von der chinesischen
Grenze d. 14 November 1805" datierten Briefes, von „D. L. Pansner,
rufs. Kaiserl. Hofrath pp." (einem geborcnen Arnstadter) dem Herzoge
August von S. Gotha-Altenburg zum Geschenke gemacht.
Samaritanisch.
(You Professor Dr. Adalbert Mcrx in Heidelberg.)
57. (arab. 1089.)
Samaritanische Handschrift, vier Bl&tter, von Seetzen bezeiohnet
30 Orientalische Handschriften, Anhang. Samaritanisch.
&1b „etliche Gebete der Samaritaner au NabluV, die er im Novem-
ber 1806 erworben hat. Vgl. Seetzen'B Reisen II p. 178.
Die Handschrift enthalt acht gereimte Gedichte liturgischer Art,
fiir welcheB Fest ist niobt zu erkennen und lafst sich nur beBtim-
men, wenn man ein ganzes Corpus liturgicum der Samaritaner er-
langen kann. Die Anzahl der VerBe ist unter jedem Gedichte in
Buchstaben angegeben. Die Lieder sind nach dem Alphabet gebaut,
Nr. zwei beginnt mit i, drei mit T , vier mit n , funf mit ^, seohB
bis aobt mit \ s und \
1) Vom ersten, 27 Verse langen Gedichte mit Reim auf *> Bind
bur die letzten DoppeWerse vorhanden, es schliefst mit
■ms -pi T^ V 3 " 1 1 10051 ! V 3 " 1 ta, " lW1 V 3 ^ vo ' n
Herausgegeben von mir in meineu Carmina Samaritana in den Ren-
diconti della R. Acoademia dei Lincei, Clasao di scienze morali Vol.
Ill 1887 fasc. 13 1° Semestre e faBC. 7 2° Semestre p. 167.
2) Sechsundzwanzig DoppelverBe, Beim auf "i = ar
Anfang: iujn -ann ntt : ^:n "Tin: rrabi
Schlufs : -m iron i) Nb : -pay -pnbN mrr
Carmina Sam. p. 168, wo Vs 11 falBch Noap -pn -nbn fiir -pbfi ge-
druckt ist.
3) Siebenundzwanzig DoppeherBe, Reim auf "^ = er
Anfang: -i'OS la^N bnb ; "nnCN "pin m
-neon niibr : s^ps Tina nib
ScblufB : -pfco -i\a > > -p^a* : nrc-a t'-^ •'•nan rroi
Carm. Sam. p. 169.
4) Siebenundzwanzig Doppelverse, Reim auf D = am.
Anfang: aba "pi "pfi : nmb abi3> ^n
oby abi T"ia abi : -id Nb i:w?3i
Schlufs : ai&n rt^-c br bin : v nN ~ ^ ^ ^'
Carm. Sam. p. 171.
5) Neunundvierzig Doppelyerse, Reim auf i-i .
Anfang: -no «b "PD-n ",ton : mm "attN "ait:
Schlufs : iistn 2) w:-i bsn : ynby mm OibiD
i) (i. i. nion.
2) d. i. YlBltl „und seineui Morgen".
Orientalische Handschriften, Anhangr. Samaritanisch.
31
6) Dreiunddreifsig Doppelverse, Reim auf n">, m.
Anfang: x-rsrm asn: r-nin bxn : ins nin- lrrtbN 'rr
Schlufs: n-::s ir- i-tecn y: : --by mn- sibo
In Gesenius' Carniina Samar. p. 40 nicht ganz exact ediert.
7) Secbsunddreifsig Doppelverse, Reim auf nr .
Anfang: rir—22 z--?.* sb- : zp i) sb "arn -'w?:r
nr-rV:: -=- -pbn : --ixn rrbesi
Schlufs: ~rv;r m- V;* Dpi i) : -by rnrr cibc
nr?-:; p -:-: : --br -in- dV:c
Von GeseniuB in deesen Cnrmina Samaritana p. 38 nicht ganz genau
herauBgegeben.
8) Anfang eines Gedichtes mit Reim auf ", iiber dem eine,
wie es scheint mystische oder gamatrische Uberschrift steht, in der
dieselbe Buchstabenreibe in anderer Ordnung wiederholt ist, bo:
~:n::. : ;.:"v:n
Statt : kbnnte vielleicht auch beidemale = zu lesen sein.
Anfang: -c;tn "p n':2 : "p-oari [b^]-^- nN ^b
ibir c 1 -^:-: : -r:r:i Dip::
58. (urab. 963.)
Sammelband, enthaltend versehiedene liturgische Poesien, Gebete
und Angabcn iiber zu leseude Pentateuchstellen. Im einzelnen ent-
hfilt die Handachrift folgendes;
1) Fol. I 1 ' — 7 a Gebete, die als freiwilligc, iiber das Nothwend-
ige hinausgebendu gebetet weiden, componiert von Seih Isiuo . Die
tberschrift lautet: l^Lc ^aAJI [^uojj] ^ xJUUt cj^
iuiJl cULc Jtajf ^| aU£ aJJt <£. ,
Nach dcui jU/Jl JJLc , d. h. nricli der verpflichtenden Erkliirung
der Absicht zu beten, fol gen drei Gebote , das vierto wird v»dkaJ!
genannt, derm die Ubersehrift lautet wiiudt yj&jj Jkju- , und darin
sind p. 4 a , b je nachdem es am Abend ( iuxLt ,jK ^\ ) oder nm Horgen
('SyXj ,jIj jjl) gesprochen wird, besondere Variationen angegeben.
1) Text C3'p und an im vorloUton Vnrsu auch D"'p"
32 Orientaliscbe Handschriften, Anbang. Samaritaniscta .
P. 4 b ist die Stelle im Gebete bezeichnet, bei der die nothwendigen
Prosternationen gemacbt werden (LxJftl* «je\^JL»J! vyltX^OI).
Anfang: -p n-»n cbrb nac: xb ■"-:
Schlufe: [i:}<!iVn fra cp: =t — ns-- r^\\-a ":p" nrir ir nr« -pet
; cbis'b r:*w -"""an abirb
Unterscbrift des Schreibera: M tuut^ll ^ 3 aliUl v^^Lo vu**?
2) Fol. 7 b : Ein Gtbet in alien Nbthen. ttberscbrift: <^ly> Ui>
v_,Uw ^Lc U»> LojIj s^o s_>U* Ji" £ JUj. Anfang:
^Jl L&xl+j' . Fragment; ganz arabisch.
3) Fol. 8: Betrachtung iiber die Stelle Deuter. 34, 5; Fragment.
Anfang: mrr -a;- r,v: fc r-:~~ J^ Jydl
4) Fol. 9 — ll a : Fragmente von Gedichten, deren Verfaeeer nicht
genannt ist.
5) Fol. ll b : Fragment eines Gedichtee in vierueiligen Strophen
ton Marqa. ttberschrift: -b" np-3 -<■:■": y: nrr:n s:rr: " y " '^ : '
: y:N ;irn, d. h. Darauf nach der Weise r^ra'aa »ar: von dem Ge-
diohte Marqas.
Anfang : V- nrsac: >s*3C *) sn
-rr?r "r*b nana Tra"i
-inr" n?3 - : bar;-;
-n rrs-O'p vrt?r yrw:
y: br
1) d. i. -fljjJf ; vgl. dioBomkg. aui'der erston Seito you Nr. 30 (obeu S. IT). (?.)
•2) d. i. hebraisch y:N bN P'3 C*T— a Tl D^TiaOn b^UT bftp. (Yptl. den
Kolophon von Nr. 30.)
3) d. i. hebraisch »,■:« isyair: a-;:' p -01: br mrr mb©i (P.).
4) d. h. gesattigt -vyaC .
Oriciitalisc-ho IlHiidscliril'ton, Anliautf. .Sainnritnuisch. 33
G. Fol. 12: Fragment auB dor Mitte cinos roaponsoriBch abge-
fufBlou Lobpreiscs des Gesetzes, wie aus den Worten :
""jn- 1 -p ryn i) rrrn
1*0 nbN ya^Na st: hpni
horvorgoht, die bedouten: Und wehe dein, der dich ansieht und siin-
digt, da du voin Finger Gottes geschrieben bist.
7. Fol. 13: Liturgisches Fragment, ltesponsorium zwisohou dor
Gcuioine (**♦&• Jk.|jito) und den Priestem (*/»Xq£s>).
8. Fol. 1411'.: Licder iiber die Beechneidung. tJborschrift deB
creton Liodcs : *"« "P*"" ^~? [ttujbic p ^2-12 p n:nn by none p piy ,
Aul'ang dee 17 Stropben umfaeeenden GedichteB von Ben Selanut:
Nnoan yy:2 by
•hbl2)2l DipN
"ywv "\12 Mni!5?j2
b) Fol. l(i a : rrrb-b nc^D von nbN x'c (SaUlalldh) , awolf
Ktrophou.
Anfang: c v : ay-3 N: nrittN \zmN
nn-:an yy?3 "p:
v^o y^:i n-na
nmDT ab yo
0) Fol. 17 b : n:nn JL* T- n ^ 2 ) jaa^-^-'-'^p von //en Sclamu.
Sochs achtzeiligo Strophcn mit ubwecbsolndon Rcimen au
jodem StichoB in dieser Form :
rra: p ""abas
irncup (corrig. in pya) pa unr:
mas a-a enu>
-irrwun -wb
rraaa nnr rnaan-c
-r-ouiiN na cipttn
rn'Nb n^rx* baa
-'ircrp: mrr:
])io letzte 7. Strophe hat nur vior Zeilen , dio mit der Halbfltropho
am Endc dea iblgendou Gcdichtcs identiauh siud.
I| (1. h. sioht, -2r~.
") loll lialto yOP" f'iir .y^'AjO il. Ii. ai-.li tv.cili^.
EaUlog uricut. llaudachi'il'lon, Auiiaug.
34 Orientalische HandBchrifton, Anhang. Samaritanisch.
d) Fol. 19: nrbo by iNTJtp von SaldaMh; sieben achtzeilige
Strophen mit abwecbaelnden Keimen dieser Form :
(i nitron bsnoN
17373 n*i 01N73 mbi
oiity "iNin^i ■'ban-' in
173D rpb "aa i^n'n
Dip -1 Nbl (2 D5'p
173M3 n»» TBS
mpw bra vby
i73bm ri3N ]73 t\»
Die in den beiden ■jNTitp identischen vier Sohlufszoilen lauten :
obo ns:; nbN ]73
iMTin by^i
DbtUDi nbrnn
v)\>> "pbriN ]73 by
9. Fol. 20 b — 21 b ein liturgischea Stuck, dem der Anfang eines
Liedes zur Hochzeitsfeier folgt, daa auf Fol. 44* mit 10 Strophen,
die letzte unvollstandig , wieder vorkommt. Die Oberschrift iat Fol.
a*j>JL> Jl*3 xJJI atX*Ai' X*^..u» ^1 &JJI <>.*£ w&H -f^A^^
Die erste Strophe dee Gedichtes ist:
■jro *ptt "^my
nby-3i r-TSN *p3
nxon T\i -ps-in
(» -ddti tnnr *,n
10, Fol. 22: Gereimtea Oedicht viber den Ta'eb odor Meseias,
56 DoppelverBe, von denen die 8 erBten fehlen, Auf dem OrientaliBteu-
coDgresse in Christiania von Merx vorgelegt und erklart. DaB Ge-
dicht bildet einen Teil der samaritaniscben Liturgie des Versohnungs-
fcages und war den PrieBtern in Nablus 1891 wohl bekannt. Sie be-
aitzen viele derartige Lieder iiber den MessiaB.
Der erete erhaltene Vera lautet: inwn: mm : obusn ibTP nyi.
1) Corrigiert iu BltTOb.
2) Das iat Dp.
3) Ygl. Nr. 18.
]
Oricntiilische I la n tl.si.-hri ftcn, Anhauy. Siunaritniiisrh. 35
llitu folgcu 7 Verse, die Kinlcitung fines ahulichcn Liodcs , desBou
Verfaaser "•: ':: , d. 1). jetles (iehcimuis crkltiren will.
Antang ; ; ""w* "]—"? '— n" ; "~v '~, T'T'T "jn*
U. Fol. 24 a : Fragment eincs Liedes zum Lobe doe Moses.
Licder zur lioBclmeidungsfeier n:rr, = ,jlj:iU .
12. a) Fol. 24 b : jJ^JI Jut z+Zs* von ^LjCM ^OJf tX**-
in 1 1 vierzciligen reimlosen Strophcu.
Aufang: ~"~" "~ '~rN
-V "\s rap ir.N
b) Fol. 25 1 ': Eiu kloincs Qas'irdn fiir dio Bcsohneiduug,
Uberschrift : rrrr -::;• — :-: y: r\:r~ V" -,;:" -,N-'i:p * ( z yn;'
&JIJI K+^-y rrzvz'Z. Kb sind 25 Doppelverse mit lleini
auf r", Prcis dca Moses cnthaltend.
Aufang : rrrr~< yyrr, 2?n
p , "i -, ;.n V" rr\---
Sohlul's : nr ?n r,t 'r>~ --am *ar,
(i r—-,z ar rts - "^
c) Fol. 27 : Ein dem vorhcrgcheuden analoges «1b sein
tXJJl Jut u>aAAJ bezeichnetes Lied auf Moses in 22
Doppclverseu, ltciui auf c. Da das Lied dogiuatisch in-
teressant ist, theileu vrir ee gauu mit:
cV-z- -n y: (* n-~N : =-*n V.-cv: -p;-
:j:h -V ^ t;tn : [~N]~ =~ -r y:~ N"~
l) ii. i. rrrm in Uiitiiscin.
■J J loll nolnno t»s nls ~^T>".
"'i ■
;!) Ms. c;'*.
•1) Pus r ist unsiclier, iiur.li "CJTN ist miiglii'.li.
36 Oriontnlischo Handsehriften, Auhang. fciamnritantsch.
d^tin rrby "mri : rraby nr2 p^-hn 10
D-:\s *i};:Ta pai : n^i^rt "iw: nbas
cm ~b-:-i !-it anpwa : 'ucn rp*ma tic-
tn nn'iS'2 nbbaa^ : -nay np&rcs ^bTr:
abort -p.a?2 : twi -ncapNi
obiyb m^rt ba m: : *a:n no-: hpn »6
cp «bi Dip*' Nb i?:rn : y;:-iri noi: rtPN
nboa vnaiy ban : pns:!-! rtou rtPN
o-in bNrt'pyn yn-n : b-oort rto?2 rtPN
ot^sm nvwyn bya : rrbon iroa rtPN
Dby by m?: nrm : ^-N-n nau nnN 20
aps dtt p->Oioa byi : npiobm nptros
D2cm aabrt pvana : -pby mrr a-ibo
Jl*3 &UI <X«aJ csSJj vu*+£>
d) Fol. 28 a : Vierzeilige Strophe, naoh der Melodie rrc -,y-
{TTto -pa nr nam- p npai) m it ReBponsion:
-p:ma cn:m : -jen -p^rra aio
bWHB"' pn -pai : ^onp it?73W t|pom
* ( aa ^ao-i no-* ins
e) Vierzehnetrophiges Gedicht zu der Beechneidung von lay
rt/jbo ",a mn", in dem drei Zeilen jeder Strophe mit Aub-
nahme der letzten unter Bich reimen, der Reim der
vierten Zeile aber aufser am SchluBse dutch das ganze Ge-
dicht durchgeht. Anfang: -rmN piyan m;*a : " , ;y "cn *<:y.
f) Fol. 30 a : Lied iiber den Enaben nT'b"' by von Ton nyc
'pan (vgl. Nr. 12 (CvlxCJI) in zwanzig Strophen mit der-
selben Anordnung der Reime wie im vorigen Liede, dem
Bich dann noch ein kurzeB Gedicht (oaaJ! tju») an-
Bchliefst. Anfang deB eraten Liedes: : -"10 naNn mna
"•"rare T"!b ray, Anfang der kurzen Bait: -pa:: TCao ba
nbN "p: .
g) Fol. 33 a : BeBchneidungslied, das Sursur genannt wird
von Abdalldh ben Selama : !"i-nn by nini: -imp* 1 m npai
J
Orieutalische Haudschriften, Anliang:. Samaritaniseh. 37
n-^c in nbx nar -:'■: 7: . Sechzehn Strophen, alle nach
der ersten Einleitungsstrophe in der Form der zweiten:
'mr, Vrr:n I
J W<«l I Aw -«• >
rrrr co ""t
: rv£":* cribs
rrrr cr y.-cT *~ ^
■"ir:b a-nbx
M
] rrnn rracrn
j a-nbs CJ "p-5T III
a-ircbri nzv:
j
r»w - uw j 1 -T .
Hieran schliefst Bich noch eine weitere Strophe in an-
derer Form :
nwam rrrrz XVII
cnir" 1 :" a-:r>r::"
(i c-p-m rrrran
der dann ein kurzes Gebet folgt, beginnend :
'bxai y'rarn nbsb brc:
Strophe 3 — 12 sind auf Fol. 23 noch in zweiter Ab-
Bchrift vorhanden.
h) Eiu ydxiij (= Parallellied) des vorigen von tX_a.**,
^LjC'I ^jJJI in 20 Strophen, beginnend:
z m izrr. "pbn -rvj:
i« ' r 1 ^ -i - - !
abi'b -ir =;:b a—on
Strophe 21 ist identisch mit Strophe 17 dea vorangehen-
den Liedes und ihr folgt ebcnso wie dort das T^- '""B-
( &a U-)« ribsb brs:)
i) Lobpreis fiir den jeweiligen Hohenpriester, -,:-;:- j-^cXi
'-—,:- Fol. 36 b . Reim auf a, >s, -, r, .
1) iu Nr. h) gesclniebeu 2"p2"l.
33 Orientalische Haudscbrii'ten, AnhaDg. Samaritauisch.
Anfang: ;oa^■ , " , " , :":c
Schlufs : n «"•" ~E3"sn" nrN? Ni~~
Am Scblusse ":x c*3"": d. h. antwortet man mit Amen.
k) Fol. 36 b : Lobpreie auf die levitischen Priester, Jui_>.
aJJI yif ^yJ ^ jvA-L^XflS 3 rtf&S v^^ ^^
Anfang : =*:~2n irrr "rno : "psia ^nsr:
Schlufs : c:2""p~ *2"n]r2 .
Nach dem Schlusse : "ps 2-2\v: .
1) und m) Fol. 38 b , 39*: Noch zwei Lieder auf die PrieBter,
das erste von —its "2 rvrv ~n? , daa zweite anonym.
Anfang des ersten : •-21'; i"V" 2Vw: ,
Schlufs: nr^T* - : 2w, darauf pa.
Anfang des zweiten : "pj-H rv.rp " , :M2 ,
Schlufs: nr* f 2:: *,"2" , -:r rvnn, darauf -?;n.
n) Fol. 40 a : Loblied auf die Samaritaner im Ganzeu : tX*_>.
Anfang : z^~'isn rr : -r:i2-Ni -,:"ct:c
Schlufs : =-cbn ?n : --•; y^rn ^2:2-
0) Dcpgl. Fol. 40 b auf die Alteaten des Volkes, z?r, -.~?,x.b .
Anfang : c--;;- y'- — jx : nrnp -"2-tf
Schlufs l'ehlt nicht, steht aber auf Fol. 43 R uud lautet :
c~-;'r*;r; ""2 : nsi N*2:n b:;"2^. So sind Fol.
41 u. 42 falsch geordnet, Fol. 41 scheint zwi-
schen Fol. 61 u. 62 zu gehoreu; Fol. 42 go-
hbrt nach . . ?
Es folgen weitere Lieder zur Hochzeit Fol. 43 :l (Fol. 44 — 48
gehoren nicht hierher, da 43 b an 49 a anschliefst).
13. a) Das Eroffnungslied fiir den Brautigam zum Lobe der Ehe
von Abdalluh ibn Saldma _tXx> £ ^^.jJLJ &silj JLaj y5J6 l\*j*
«-oiLw ^jf &Xi\ t\x£ atixJl *^»y+Jl J*i' ^y> _!^yj| . Das Lied
hat eine vierzeilige und Bicben achtzeilige Strophen.
Orieutalisohe Handsehriften, Anhang. Samaritaniscb. 39
Anfang: rrnbN -ba an : -731: di bpa
Schlufs: nm ma rmsx b? : d-,73? p rrow a-jais
b) Lob dee Brfiutigams jm-j^jJI _l\_/>. 11 Doppelverae,
Reim auf H3 .
Anfang: n»in p iw : rottn I'meo
Schlufs : n:?2 ,, K rva: : z^izz' p noy b" , "" >
Siehe Carm. Sam. p. 163.
c) Desgleichen y^^aJf 3 LojI. Reim auf n, 8 Doppelverae.
Anfang : -ays -j;-, 3n v N1 . N2N -p 3n .,,
Schlufs : nrc ba onp xrr:i : -j'r:m rrobon b-;ya
Carm. Sam. p. 164.
d) Desgl. (jMjjxJf 3 Ldjf. 7 Doppelverae, Reim fn.
Anfang: nso i-wrrs
Schlufs: -narisa nrN- ir::
Carm. Sam. p. 165.
Darunter datierende Unterschrift : Q*o y . R J| r _*.5jo ^j
v *>Ua. 1 3 tJL+hyS) k*S) lax, JU3 A JU| . ,u
MIA ' ^ 7 '
&a*v ^jU = 20 Marz 1755.
14. Fol. 51: Lieder auf die Verwandten dee Brautigama.
a) Auf seine Vettern, die Kinder des Vaterbruders &yj ^
U**-^ ft, 10 Doppel verse, Beim auf -n, rp-.
Anfang : ^p nu Dn3 - . - :nn ( 2 , 3 , ayi
Schlufs: i-hn: \»npan : nrr do o-npa
Carm. Sam. p. 165.
b) Auf die Oheime von Mutterseite y-jjJl JLi*| 3, 10
Doppelverse, Reim auf r :>
Anfang: n:nn vw\
Schlufs: &p nana coin 'ion
c) Auf die Seitenverwandten ^oJl o«Li1 3, 9 Doppel-
verBe, Reim auf n: .
1) d. i. aiT Ehe.
2) tl. i. ^a-ian Geliebte.
40
Oriental isr-he Harnlschriften, Anhang. Samaritanisclr
Anfang: m-r-w rcv:c : ■"•zi rrpi
Schlufs : n:::-: » nam : ip-.-. JroVari v&z
d) Auf dieselben, wenn der Brautigam zu den Alteeten ge-
hort: ]p^ W umJ^JI v; Li *' i ^'» 10 Do PP el "
verae, Reim auf *p .
Anfang: -pn:n -asri : mnr-xi nrrao *p=-.
Schlufs : "-N2 r-imrtt a*cm : -V:m rrarsa
e) Auf die Seitenverwandten von Brautigam und Braut, £
U^**.'^ y^JvxJI V;^*'' 7 Do PP elver80 > Reim auf n: -
Anfang : n:iy pxrNi : C5C nrcmi mnn ■o*'--
SchlufB : n::-y nn-aa nos *'r : spm mzfciin
Carm. Sam. p. 166, wo Vera 6 mm BrC fur mm zu
lesen i8t. Daran schliefst Bich ein dreizeiliger Segena-
Bpruch iiber alle Samaritaner, der mit ^vj^ beantwortet
wird. Carm. Sam. p. 167. Unterachrift der Hochzeitlieder
Fol. 53 a : JLju *JLM ^ju xjjlit; tr^Jl y*f<&> f*
j.aS'IJoJ! 3 v-a^AflJl xJ JuUH ^1 jjxlj xJiAiyij
15. BeschneidungBlieder Fol. 53 b :
a) Auf den Knaben , Parallelstuck zu tn bpa und darusa
metriaoh bo gestaltet, wie dies (vgl. oben Nr. 12, h) voji
'Abdalldh ibn Saldma ^j d-> bpa ijcuJb tXJjJ! j^IXj
^J! jw^au ^jI «JL)I Jux xaaJ! f^-*-" JjS tj"*"
Eine vierzeilige und acht achtzeilige Strophen.
Anfang : D"n« yo srrtt : mun ms
Schlufs : nnran n-nwa $ tnasf p n©': bora
Herauagegeben in Carm. Sam. p. 563. — Hieran Bchliefat
aioh noch je eine Strophe fiir den Fall, dafs der Be-
Bchneidling — bo wird man nach Analogie von Tfiufling
sagen miiBBen — Sohn eines levitiBchen PriesterB { jj\
(cJl* ^%-^Jwtf, oder eines Altesten J!**»j ^-*S yj-1*
ist. Carm. Sam. p. 162.
b) auf den Vater des Knaben, 1 2 Doppelverse, Reim auf n.
Orientalisclio Haudschrifton. Anhan^. Sftmaritanisch.
41
Anfang: —r"" "*;~;. : rrvb- "'as
Schlufa : r.vt ;x -•-, .-., -, :N ... n
c) Fol. 56 ft : auf die Kinder dee vaterlichen Oheims J>i).f £
*-yU ^LxJ> &JJI k^ ('^JLjl, 8 Doppelverse,
Eeim auf -.
Anfang: -a:v< (a -p-zr -:3 -ps-ib- : nxn X-"" V-
Sohlufa : —;;2- br :••:-: : re—, nsrcn r:;'3
d) liturgiache Anweisung fiir die Lesung der Lieder und
Thora-Abflchnitte Fol. 56 b : JuUH .iju vi£jj Oouj.
tX-jf^._c *JaJL> i) &Jt!f cvc '— i" (sic !) :n: br Jyij
^^ax! JtvCio . Ferner heifet ea Fol. 56 1 ': s^Lc (CjU*
d>r>^ ^^ UAi JjiiJI pUj'! Juu Sn^JI SjL*
1PT cSTias-- 'Cw3 -2 vf^iuj Juiib s^*£\JI jaSIJoJI ^
^5<XJI ^Sr-^J oa*JI j#jj ibjj j, J^aJI auLi* ( 3 *Aaj
iX*J Bjjau 'jy-AJ iVJ bClX*J ^jAJl 8)».*Jf &JU*J J<£
^mJ JlJ! U»| Ju ^3V33 N3 pn3S"> fji^J ^f j! S^*u
"■•2S "hn priir. en:-: ^jjw^Lif x^L^' /***r"> 'jV^J
jj.j^oli.1 I^JjJLj i£jj> Jsjuj L*cy=*f j! L^-l5^ ::b rrx
cat . . -iMN N3N H3N "pN G^nbx bbnrr - ( T-,C 3N2 "i\N &JU&.
Sclilufs dieses Gebetes Fol. 57 b : "p33"i -p:N; lr^ bwi.
e) Fol. 57 b : ein lama, das aus 2 Versen beateht: Tr2-"i
5ja*a.*j **♦** Qt3 "r^ ",n-!v,o nx iP3. Ea lautet:
nrtn-jo z~t -sp-N 32 : nn3^5 rr"nb 3a bo
•--3i' y: -|r-n 33 : nun y: -p-aba 32
1) sic! 1. ^jij!? (P.)
2) d. i. -pran.
3) Von dieser Art zu lescn wild d.ann Juiu *.4J unters«liim}pa.
4 ) Hs. J^Aj'* wio nncli vorhor ^jjf und ^j - .
42 Orientalische Handschriften, Anhang. Samaritanisch.
f) Fol. 58*: ein anderes Gedicht dieser Form, von den
Priestern zusammen gesprochen (^xi^Xp 8 ^yM <5^^S
Iju^ak). Es lautet:
•wp bsi -pbTi iwn s rrn-Qiu aaa "p^ennn
rp-mo nsrmy-i : i-rar^ ma-rn
Dies gilt fur Wochentage, am Sabbath wird gesagt: nbxb
laos -nrpn "hi:
g) Eb folgt fol. 58 a avaa n 3 und eine Lection aus Genes. 24,
62—67 x ), und dann heifnt es Fol. 58 b <&) j Juu Jybj
&JUf Jux JUxJl Jy» ,jjo fjs-y* pnifi Xai'li dto Q-oa
^Jf Joo^Lu* ^vjI, worauf aber 5 Doppelverse folgen, die
mit denen auf Fol. 59 b identisch sind, nur dafa dort Vers 5*
mTan npn *p;?a steht, also von der Beschneidung die Rede
ist, wahrend Fol. 58 b von :naTn npn also der Ehe han-
delt. Hiernach ist dieses ErbfFnungsgedicht mit leichter
Abanderung eowohl fur die Eheparasche Genes. 24, 62,
als fur die Bescbneidungsparasche Exod. 2, 1 verwendet.
Der Text folgt unter h. An diese 5 Doppelverse —
deren Fortsetzung fehlt — schliefst sich das Ende von
Genes. 24, 62 , mit dem letzten Worte von 24, 63 be-
ginnend in samaritaniscbem Targum, so dafs also zwischen
58 b und 59 a etwas fehlt, was aber kein Blatt fullen
konnte, wenn es nur die feblenden Verse und den Anfang
der Stelle Gen. 24, 62 enthielt. Das Targum beginnt
rimm n-> np:n nbm 64 *pnN .... 63 Vs. Vgl. p. 47.
Schlufsdoxologie aller Anwesenden, Fol. 59 a &_}!«__£►
"|T"cn obiyb nrnbN ^-nan ebrb -pan -1 n^m nm^ nn\aiip
: Dbn3>b TOU5
1) Die ganze tiberscbrift mit Angabe der YortragBweise lautet: {£yJLj> ^5sJ£ tV*J*
jU*^f £ 5 Jixj ^ JJf x^wJf (j\j t5 JU -3T:a w^a pnm sea -o d->^'
^p jjlfil xJUfj n^rsn £ c_»bcXU! ^^e — rrarsn ist die Synagoge.
2) d. i. i-innsN.
Orientalische Ham.lschriften, Anhang. Samaritanisch. 43
Hier Bcheinen nur die verschiedenen Anfange der Teile
der Doxologie gegeben zu sein.
h) Fol. 59 v : Weitere Beschneidungslieder und Lectionen.
(Exod. 2, 1) -2:. TT.N- pf*J> *=^i v _ r JJo v£J6 tX*j;
(Gen. 24, 62) prx- ,•*-?► o aislli v j-y^' O a *-*-> <^V <-^
Text der aus 8 Doppelversen bestehenden Lieder mit
Reim auf z*-t :
^ 7 „ n ■ 1 w 1 1 ■ . 1 1 1 1 ww -i i»
_-:?- -'z-z? r"±:r, c~n : --".n rpn -pr: &
u* , :b"; , ~ "i" bz^ : "b" ~Ti* cibo
"^■»*-^"»~ -»■
Dazu (auf griinem Blatte) die Antiphone nri2"!
-w-, i---Vn -T2" *pw "T2w*i "w" ~b und ein anderes Be-
Bchneidungslied in 10 Doppelversen mit dem Anfang "2-:
rrrrb und Reim auf r; . Es .folgt eine Antiphone und
dann Exod. 2, 1 — 10 in saniarit. Sprache, was mit der
Doxologie '"0 rrn" -£« , die sub g am Ende vorgescbrie-
ben ist, beschlosaen wird.
Die Unterschrift dieses Stiickes der Handschrift Fol.
60 b lautet: JjJ> ; u**J*«JI Jy* p;';-*^ <^J^ "^
5J0 3 **y=») «***) li^*- 5 ' *^' UJ*^ /^ ^y
=^1 ; JI ^yioLfll vAAiJI Ju*Jl *4***J «*J^ <^ J^
^ J|>* u^ 1 »r # s ^ ^; kJI J, >* 8 ^ ^
u-LXJI i_£J3, an* xJJ! Li* ^a^j ^1 ^ 3 ^ jj!
44 Orientalische Handschriften, Anhang. Samaritanisch.
^tXJI ^j^y ^nykJI *+*Jt c^r^' cH' *^' ^J*
jV^AJf (J>AA>! |*#l>^}! O^f XAJ t^+Aju^ p-frd-^ <£\l"JJ0
16. Fragmentarisches.
a) Fol. 61 ft : Schlufs eines doppelt alphabotischen Liedes,
dessen letzte Strophen:
fibrrm jini^
n7jyb mma ma b=>
pio b5 Tiltsa
nw5u> rtba ban
iam ncm ip-wa
nubiDN MTUD3 inn
•,b arm mi
p-ob imia «?
iiaip im?2Ta
i:n Tin i:n n
aian obpn nnn
b) Sodann mit Uberschrift Ldjf *J Laj| juJle J^ii ein
Hymnus auf Gott, in Strophen, deren drei erste Stichen
unter sich reimen, wabrend die vierte auf n durch das
ganze Gedicht durchgeht, das aufserdem alphabetisch ist.
Erbalten ist Strophe N — n.
tot ib-iab mb . ihib pby bN i
: n^nsnfcn ipifca . TONin -pa
T»tm rtaia isriaa . y,:N Tiwt Tna 2
: msn a-ao ■>»':> . "pao ittisa bab
c) Fol. 61* (gezahlt a'ls 41): Schlufs eines Hochzeitsliedes
auf den Brautigam, in derselben Strophenform. Schlufs:
■paa (1 -a ^paan : >pao n« inn ns
nspN Nbi abra : -p?aa vrwi Nb
d) Hochzeitsspruch fur einen levitischen Priester in derselben
Strophenform.
Anfang: rtrona ma?: -,73 rw : HmrwiUN *|b o^
1) Vermuthlich Vi-P und "T173 wie Lerit. 26, 25, Im folpenden Liede f) heifst ea
nai fbi aan ba.
Oricntalischo Handsehrifton, Anhaug. Saraaritanijch. 45
e) desgl.
Anfang : z~z? r.a in; ns , sieben Strophen.
Schlufs : --;•- -;-:«: — :rr : -p"- r:r -jp-n-
p-cb "\-.v -p- : -b~ t^ r= ^N"
f) desgl. fur den Hohenpriester J.lV..^ ij-^Xjc £ in der-
selben Strophenform,
Anfang:
rnc'w" zz y:~r : 1:2s: br v-y\ nN
17. Fol. 62: Gebfit fiir den Beschneidungstag, *»„j yy^y_o
jjLxill. Es beginnt rait Cw2 -r, dann p-cn-2 d. i. die Parasche Gen. 1
ganz, dann irribN T~^ bis zu Eude, dann die zehn Satze (Gebotc?),
P*~>">7:N 8 wmOiJ! und das v-4Jqj , worunter vermuthlich ein Auszug aus
dem Pentateuch zu verstehen ist, der von 62 ft — 63* (doppelt gezahlt)
hier thatsachlich folgt, und dem Fol, 63* med. noch liturgische For-
meln angehangt werden, niimlich das bs— £" "*:c ganz, das -isiit- ganz,
das mfinon bis man betet rspr-i etc.
Hierauf folgt r.r^n ---2 und ein Lied des Marqa (NpTa) m?:
nntibN", von mir herausgegeben in den Carmina Samaritana (Accad.
dei Lincei 1887 p. 556) und der Act der Namengebung : Jyfoj
Hieran schliefst sich der Vortrag deB Liedes "t;pnt m-b -1 von
Eleazar, das der Priester den Becher in der Hand haltend spricht
( tin -wbN -,:-!"iN — :r: y; -t.-pni --rb* rr2 mpbsi -pm -ur" pit -rfii
'i3i rur2N """in). Der Text des Liedes von mir herausgegeben Carm.
Sam. p. 558.
Fol. 64* (loses Blatt) Schlufs einer litaneiartigen Fiirbitte fiir
das Kind , bei der als die Fiirbitter bei Gott erscheinen Abraham,
Isaak, Jacob, Joseph, Moses, Ahron, Eleazar, Ithamar, Pinhas, Josua,
Kaleb und die siebenzig Altesten. Die Formel ist mit b:3?2 gebildet,
also npvd:i Crn2N b?::r2 u. s. w.
18. a) Fol. 64* b : Lied zum Beschneidungsfeste (samaritanisch und
arabisch) von cnrc bruri "jrc", ediert von mir 1. 1. p. 559.
Anfang : ^cn nbxb pin-it;
46 Orientalische Hand6chriften, Anhang. Sainaritauisch.
b) Fol. 67 a : ein zweiteB Lied, nach dem Metrum dee vorigen
(L^jv^ J^£.) von ^JaJI Jlyt tfSjJLJI mit arabischer
Umdicbtung, von dem 6 Strophen erhalten sind. Anfang:
-'E-yi CP72 ye ms : -s:- y~b nanr;
— Ciffin" v^vn i;' : -i-y vbN 'nar:
19. Von den sub 12 iibergangenen Blattern Fol. 44 — 48 ent-
halt:
a) Fol. 44 : ein Loblied auf Moses, von dem 9$- vierzeilige
Stropben obne Reim erhalten Bind, ein dogmengeschicht-
lich interessanter Text.
Anfang: (* nb:':<:i n:s y: : -,r: "jb"2 ^ti?
Vgl. oben Nr. 9.
b) Fol. 45 iBt zwischen "59 u. 60 verlegt.
c) Fol. 46: Loblied auf Moses alphabetisch , das zu einem
Turnus von Hochzeitsliedern gehort, da das folgende
iibrigens fehlende Lied mit jjm_j*.juJ! ~t\-* £ (^a.-i
Ldj| iiberschrieben war, Dreizehn Strophen vierzeilig,
drei Zeilen unter sich gereimt , die vierte mit Reim auf
r, der durchgeht. Uberschrift kaAc bdjl J^ai.
Anfang: n:* b=a rsr nN : N735TU fna*: b?
: rrr-N 1-012 : nn:i:ri an irs ^
Schlufs: imN-fro rrbNi : "invia: n-pttn
: rye Nb- -<rr Nb ; imnbTia Dip
d) Fol. 47 — 48 : Lied auf den Brautigam von Seyyidna Jo-
seph, wesentlich Lob des Sabbaths enthaltend, 21 Stro-
phen doppelt alphabetisch geordnet, unvollstandig , da
-1— n fehlt. In den vierzeiligen Strophen reimt Zeile 1
und 2, die dritte ist reimlos, die vierte hat den Durch-
gangareim auf n. tJberschrift : JLaJ* (J**-)*-*-)' Jf &i\
1) Eb kann auch S"lb3>?35 gelesen warden.
Orientalischs HandBchriften, Anhang. S&maritanisch. 47
JyS ^jjo (Sonntag Nacht) Jes^l iiJLJ, y^jJI jdJ
(^^lU y^U,^ s^j (sic) ur ^ uu^i (j**Ayi b Jul*
^^xf. Der Sinn von ajv ist „Lied. zur Procession".
Anfang: naan id Tin : n»bu» trftbsb
nam ion a 1 ! : 113m tnni Kin ■©
Formal schliefst sich das Fragment 61* (sub 15,a) mit
seinen doppelt alphabetiscben Strophen i-n an dies Ge
dicht an.
Bei der starken Schwankung der Textform in dem Samaritan-
isohen 'Targum scheint es niitzlieh, die zwei Fragmente des Targum
hierher zu setzen, wie sie sich Fol. 59, 59» und 60 in einer litur-
gisohen, also bffentlich anerkannten Formel finden. Da die Inter-
punction und Paraschentheilung der Samaritaner bisber ununtersucht
geblieben ist, so gebe ich die Handschrift genau wiedej.
I. Fol. 59. Genes. 24, 63: (2 nayi fimm m npai nbm : yr»
n*iaa biTSfi myT n^aj yz mayb rfyixc\ Nbaa by -ja (a nnyai pn^ n^
ba m procb may «sm ni»BKi fwMt nacsi : "oi in may imri ■piWTb
nnab nb mm npa^ m aosi : naN ma> prcab pnar nby^i : nayn mbbaa
! nai* nna pt-ii^ lainDNi : nanm
II.Fol. 59 f. v. Exod.2, 1—10. Fol.59 a : m aosi : ^ib maa iaa bttn
o-^stt nnbn nniatsi i Nin at: abn nm nrm ia mb-n nnna mtaai ; ^ib n^a
: nDtai yta nm»Ji : ^na*i rceo na« nb rnayi : nn^aaab ■■to nba^ Nbi
pnia nmro* naaipnin : nnm nco by riDioa mici : nmbi m na miui
nnjoam : mm by -wrabCFol. 60) : wid n^a nnysi : nbnayn-^na oanab
nnaosi nnaa n^ niawi ncio isa nma\-i m nmi ; mm t by mbtN
•mb^ p maxi : rone na vbr nanm : -oa -an Nm mpy m nrm : nnnnDi
p npra nn»b mb pswo bra rone n^ab nmna ni«»i : p m*oay
npyn nrrba nbwi ^bra rone ma nb mam : nmb^ m mb p^m nntnay
an** -cm ib nnp:m pn fTp^ m -ai ny 1 -® ma Mb ni»»i -: hi^ ax n^
niab rtnimsNi -tmai nam ( 4 nnp^m irr^b^ m nnns naon -: rn'i.iN m
-: nnrr^Bja ma p «bn nijati -: !nuj?3 matt} n^ npyn lab !nb mm : nyic
i) d. i. rby mmbm mm -jisth
2) d. i. nan.
3) d. i. nnm.
4) Offenbar ist n mit N verwechselt und hnp^N zu leeen.
48 Oricntalische Ilandschriften, Anhang. Sanskrit.
Das friiher in diescni Codex liegendc lose Blatt, das ich als
Carmen de Messia habe abdrucken lassen, gehbrt in den Anfang dcB
Abendrituals fur den Versbhnungstag und ist von Abischa, wie in
meinem Codex angegeben ist.
Vgl. audi Nr. 1(0.
Sanskrit.
51). (Aus Ms. As. orient, no. 4b.)
Drei Blatter von 10X25 cm, niit Pacta -Tex ten aus dew ll'nj-
veda beschrieben, uniform, aber doch nicht oiner vollstandigen Hand-
schrift dee RV. entnommen. Der Inhalt der drei Blatter ist dcr
folgende. Blatt 1: Mandala VI, 19, 5 (pathydh rdyuJi u. s. w.)
bis 12 (pritJrivydm), nicht accentuiert; auf fol. vers, steht nur das
einzige Wort pnthivydth |. — Blatt 2: Mandala X, 63, Endc (jd-
nuh divydh \ gdyena), und 64,i-8 (bis rudri[yam]); fol. rect. ist
roth accentuiert, fol. vers, nicht. Am Ende steht noch der Anfang
von Mand. I, 122 (pra \ cah \ pdmtam \ bis astoshi). — Blatt 3:
Hand. X, 141, 4 ([sdm-]gati/dm | su-mdndh \ dsal |) bis 142,8
(Ende); roth accentuiert.
Schones Deuandyari; gelbes Papier; der Rand mit vior rothen
Linien auf jeder Seite abgetheilt.
60.
Der Text des dem Caunaka zugeschriebenen Prdlkdkhya zur
Higvedasamhitd. Von mir gefertigte Abschrift der Berliner Handschrift
Chambers 595 (= Weber 34), verglichen mit Chambers 691
(= Weber 35) und in I'atala 16 — 18 mit der Pariser Handschrift
Dev. 203 (letzteres uach einer von Herrn Professor Rud. Roth iu
Tubingen gefertigten Collation). — Von Ad. Regnier zu seiner
Ausgabe benutzt (s. I p. 4 = Journ. asiat. 1856, I, 166/7).
Titelblatt und 36 einseitig beschriebei,e matter von 28 X 22 cm;
Orientalischo HaudschrifteD, Anhanj. Sanskrit.
49
auf jeder Seite stehen 27 Zeilen. — Von mir der Herzogl. Biblio-
thek geschenkt.
61—65.
^ Materialien zu einer damals geplanten Ausgabe des Taittirlya-
Aranyaka, von mir wShrend des Winters 1852—53 in Berlin und
wahrend des Winters 1854 — 55 in Oxford und London gesammelt.
Es sind die folgenden :
Nr. 60: Der Text von Buch II, III und X; Abschrift der Berliner
Handschrift Chambers 36 (== Weber 144), collationiert
mit East India House 1980 (roth), 1686 (blau) und 1738
(violet). — 46 nur auf einer Seite beschriebene Blatter.
Nr. 61: Text nebst Sdyana'B Commentar zu I bis III, 11, 13,
abgeschrieben aus EIH 1339; III collationiert mit EIH
2384 Nr. 2. — 270 Seiten.
Nr. 62: ebenso, III, 11, M bis VI. — Ferner: S. 319, Text des
Taittiriya-AranyaJca IV, 2,3 u. V, als Ausfiillung der Liicke
in Chambers 36 fol. 12 b ; Abschrift aus EIH 1980. —
379 Seiten.
Nr. 63: Sdyana'B Commentar zu Buch X (auch YdjniM- oder
Ndrdyaniyd - Upanishad genannt) ; abgeschrieben aus EIH
2384 Nr. 1 und collationiert mit EIH 1095 Nr. 4 (benga-
lisch geschrieben). Ferner nach S. 140: Sdyana'B Commen-
tar zum 7. Buche des Taittiriya-Aranyaka, welches den Special-
titel Sariihitd- Upanishad tragt; Abschrift einer im Besitze des
Herrn Prof. Max Miiller befindlichen Handschrift (163 Sei-
ten); darauf noch „Verschiedene Excerpte", 14 Seiten und
ein eingelegtes Blatt, welches die zum Atharvaveda gehorige
Ndrdyand- Upanishad enthalt (abgeschrieben aus EIH 269
Nr. 2 fol. 596 f., und collationiert mit EIH 1726 fol. 107 f.).
Nr. 64: E. Boer's Ausgabe der Taittiriyd-Upanisliad (Nr. 22 der
Bibliotheca Indica, Calcutta 1849) = VII, VIII u. IX dea
Taittirvi/a-Aranyaka, mit Papier durchschossen. Beigegeben ist :
1) die Collation von Chambers 36 fol. 13 — 19 B , EIH 1980
fol. 99 a , 108 b , 1686 Nr. 1 fol. 65 b — 72 1 ', 1738 fol. 110 a —
Oiientiilische Handschriften, Anhang. 4
50 Orientalische Handschriften, Anhang. Sanskrit.
123 a ; fur Buch VII auch einer Herrn Professor Max Muller
gehorigen Handschrift. — 2) von S. 50 an: aus EIH 1256
Nr. 5 abgeschrieben ein Commentar zur Vdruni-Upanishad
d. h. zum 8. u. 9. Buch des Taittiriya-Aranyaka (= Anan-
davalli und Bhriguvalli).
Von mir der Herzogl. Bibliothek zum Geschenk gemacht. — Nr. 60
bis 65 mit lateinischen Buchstaben geschrieben.
66. (Ms. As. orient, no. 1.)
19 Palmblatter, 39 cm lang und durchschnittlich 2,5 cm breit.
Das erste dieser Blatter, welches in der beigeschriebenen Foliierung
nicht gezahlt wird, ist leer ; ebenso die Ruckseite des letzten Blattes.
In die mit 1 — 18 bezeichneten Blatter ist mit je drei Zeilen auf
der Seite ein Text in schoner, grofaer Telugu-Schrift eingeritzt, und
zwar das erste Kapitel des Bdmdyana, welches einen kurzen tjber-
blick iiber den Inhalt des ganzen Gedichtes giebt, und deshalb bei
Schlegel KdvyasamJcshepah , in einer mir vorliegenden Sonderlitho-
graphie (Devandgari, 9 Blatter , Qdka 1779 = 1857) blofs Sam-
hshepah genannt wird x ); bei Gorresio heifst es, weil es dem Ndrada
in den Mund gelegt wird, MradavdJcyam. Der Text des Bdmdyana,
welcher wesentlich mit Schlegel, nicht mit Gorresio stimmt, aber
voller Fehler ist, beginnt in der letzten Zeile von fol. 4 a (tapah-
svddhydyaniratam u. s. w.) und schliefst mit Schlegel v. 95 ifitad
dMiydnam u. s. w.); das letzte Wort (mahiyate) aber hat der
Schreiber weggelassen. Die ersten Blatter enthalten eine Lobpreisung
des Vishnu, welche bei Schlegel, Gorresio und auch in der er-
wahnten Lithographie fehlt, wohl aber in der der unsrigen ganz ent-
sprechenden Petersburger Handschrift, welche im Catalogue des ma-
nuscrits et xylographes p. 629 als no. DCCCLXXIV beschrieben wird,
vorhanden ist.
67. (Cod. As. orient, no. 41.)
Ein Theil des Eafhd - sarit - sdgara von Somadeva Bhatta, und
zwar Taranga 57 bis 104. Es ist dieselbe Handschrift, welche Eoer
1) Naralich in dem Kolophon; auf der letzten Seite dieser Ausgabe stent, wie ich
eben sehe, als Titel Iti namkshiptar&mdyanamulam sam&ptam. Vgl. ZDMG. XL S. 18 no. 220.
Orientalische Handechriften, Anhang. Sanskrit, 51
in Indien fur Brockhaus nbschreiben liefs, und welche der letztere
in seiner Ausgabe mit G. bezeicb.net (8. Buch VI. VII. VIII = Ab-
handlungen fiir die Kunde des Morgenlandes II, 5, Vorworfc 8. Ill
no. 4, wo durch einen Druckfehler 75 statt 57 steht). Die Bear-
beitung der Vetdlapancavimgati , welche bei Brockhaus (Abhandl.
IV, 5) auf S. 287 Bteht, beginnt hier auf fol. 104 11 Z. 2.
Anfang: Om namah sarasvatyai || griganecdya namah || karavada-
rasadrigam asvilam bhuvanatalam yat prasddatdh hava-
yah || avdriniyam ripubhi vdraniyam ha-
ram numah || (Brockhaus, Abh. IV, 5 S. 87).
187 beachriebene Blatter, 32X20 cm, 28 Zeilen; auf euro-
paisches Papier und nach europaischer Art geschrieben; gute Deva-
wa^an-Schrift. Von der geringen Correctheit der Abschrift konnen
schon die oben mitgetheilten Worte einen Begriff geben. — Von
F. A. KBhler in Leipzig im Marz 1874 fur 1\ Thaler gekauft. —
68. (Cod. As. orient. Nr. 34.)
Qaiva^dstram , ein in 35 adhydya eingetheilter Abschnitt aus
dem Keddrakhanda, einem Theile des SIcandapurdna. Die Capitel-
unterschriften lauten theils iti shandapurdne gaivagdstre keddra-
khande — , theils iti shandapurdne keddrakhandc gaivagdstrc — ; dafs
die letztere Ordnung, welche das Qaivagdstra als einen Theil des
KeddrakJianda bezeichnet, die richtige ist, wird von Aufrecht, Ca-
talogus catalogorum p. 662 b und 742 b bestatigt.
Anfang: || j| Qrigivaya namah ■'. |j grimahdganapataye namah \\ [;
yasyd "jnayd jagat srashtd (sic) virimcih pdlaho harih \\
samharttd Mlarudrdkhyo namas tasmai pindkine |j
tirthdndm uttamam tirtham Jcshetrdndm kshetram uttamam j
munindm drrayo nityam naimishdranyam uttamam jj
tatrasthitd hi risJiayah gaunakddyds tapodhandh ||
dirghasatram prakurvdndh satrinah samacetasah j|
139, mit Ausnahme von l a und 139 b beschriebene Blatter von
12,5 X 27,6 cm; auf der Seite stehen 11 Zeilen. Schone, kraftige, sehr
deutliche Devandgari-Schriit. Nicht datiert, aber nicht gatiz neu. In
der Mitte der Handschrift sind nicht selten Akshara ausgelassen und
4*
52 Oriontalische Handschriften, Allium^. Sanskrit.
nur mit dem Kopfstrich bezeichnet; vermuthlicb , weil hier dem
Schreiber seine Vorlage unleserlich gewesen sein mag. In grvinen
Saffian mit dem Titel „KEDAIl KHAND" gebunden. — Im Jahre
1866 yon K. F. Kbhler in Leipzig gekauft.
60. (Aus Coil. As. orient, no. 43.)
Zwei Blatter, und zwar das 8 te u. 9 to , aus einer Handschrift,
welohe ein Gedicht mit Commentar entbielt; die einzelnen Verse des
ersteren sind mit £.lo°, der dazu gehorige Commentar mit ti° (sic)
eingefiihrt. Auf den beiden Handera der Iiiickseite eines jeden der
beiden Blatter steht o itxahi o' — o stotra o; wir haben also ein
mit Commentar versehenes Fragment des dem Pnshpadanta zuge-
schriebenen Hymnus an Qiva vor uns, weloher unter den Titeln Ma-
himnah stavah, Mahimnah stutih oder, wie hier, Mahimnah stotram
vorkommt 1 ); unter dem Titel „ MaMmnastava " ist derselbe von Rev.
Krishna Mohana Bancrji in JASBengal VIII (1839) p. 355 — 366
herausgegeben und tibersetzt.
Das vorliegende Fragment beginnt mit den letzten Worten der
Ulsten Strophe ubhictt]rdya hi makhah und bricht ab im Commentar
zur 27sten Strophe.
12X24 cm, weifses Papier, gute Devanagari-Schrift , 8 Zeilen
auf der Seite.
Siamesisch.
70. (Ms. As. orient. No. 33.)
„ Treaty of Amity, Commerce and Navigation between the King-
dom of Siam on one part, and the States of the German Customs,
and Commercial Union, and the Grand-Duchies of Mecklenburg Stre-
litz [sic] on the other part. Signed at Bangkok February 7 th , 1862.
Printed at the Press of the American Missionacy [sic] Association,
Bangkok; 1864". Fol. Diesem in englischer und siamesischer
1) b. das grofse Petersbuvyer Worterbuoh V, GGS ; ryl. audi Gihlemoister, Hi-
bliotheca Sanskrita § 289, 290.
Orientalische Handschriften, Anhang. Sanskrit. 5 a
Sprache gedruckten Handelsvertrage , dessen deutsche Ubersetzung in
dem zwblften Bande der „Gesetzsammlung fiir das Herzogthum Gotha"
Nr. DCCLXXIX S. 587 — 608 enthalten ist , ist handschriftlich am
Anfang ein Protokoll, am Ende die Ratification der beiden Konige
von Siam (mit deren eigenhandiger Namensunterschrift), beides gleich-
falls siamesisch und englisch, beigegeben. Der Vertrag ist in blauen
Sammet gebunden; das siamesische Staatssiegel in silbemer Kapsel
ist angehangt. Das Ganze ist in einen hblzernen Kasten von 42 cm
Lange, 27 cm Breite und 9 cm Hohe eingeschlossen. — Eigenthum
des Herzogl. Hans- und Staatsarchivs zu Gotha.
Syrisch.
(Von Professor Dr. Theodor No Id eke in Strafsburg.)
71. (arab. 1090; Stz. Hal. 18.)
Die vier Evangelien.
Peschito. Vorne und hinten defect. Von Matth. 18, 7 — Joh.
21 , 22. Die Quaternionen durch Zahlbuchstaben bezeichnet. Da-
nach fehlen vorne 4 Quaternionen. Hinten fehlt nur ein Blatt.
Naturlich ohne die Pericope von der Ehebrecherin (Joh. 8, 53 —
9, 11). Die Abtheilungen durch rothe Uberechriften bezeichnet und
am Rande beziffert. Die tJberschriften stimmen im Wortlaute und
in der Zahl ziemlich, aber nicht genau, zu Lee's Texte. (In Matth.
hat die Hdschr. wie Lee 77 Abtheilungen, aber Matth. 18, 7 [An-
fang der Hdschr.] liegt in der 45., bei Lee in der 44. Abtheilung;
Marcus 40 [Lee 43]; Luk. 72 [Lee 75]; Joh. 48 [Lee 53]).
Gutes, festes Estrangelo etwa des 10. Jahrhunderts. Einfache
Punete. Selten nur syrische Vocalpuncte. Jacobitisch. Pergament.
72. (arab. 653; Stz. Hal. 131).
Jacobitisches Beth Gazza
(cfr. z. B. Payne-Smith's Catalog nr. 48 ff., Zotenberg's Catalog
nr. 145 fF.).
Vorne verstummelt. Enthalt:
54 Orientalische Handschriften, Anhang. Syrisch.
1) l a — 86 a : Dae Offiz fur die Wochentage (officium feriale;
nach der Unterschrift U^***-*- , alias iiuja^^). Fehlt Sonntag und
der Anfang von Montag (d. h. nach unserer Rechnung Sonntag Abend).
2) 86 b — 101 b : i^*^ fti ^l^ou, (Ich weifs nicht, ob
jl.c ^^ M a.t- = dvTt(po)va ist , glaube es kaum. Der Ausdruck
auch sonBt z. B. Wright, Catal. p. 376 b ).
3) 102 a — 154": U'ivL*. \us „Wachlieder". Als Anhang daran
(154 a — 157 b ) ein Lied auf verschiedene syrisehe Heilige: Julianos
u. s. w. (a. Payne-Smith, Catal. 176 oben). Uberschrift (eic):
4) 158 a — 167 1 ': l*V^ Ui> Todtenlieder.
5) 168 il — 188 a : Lieder zum Magnificat (\£.><x>d _iG ^^.s).
6) 188 b — 23 9 b : Qebetlieder (\L^1^L) von Rabbuld; in der
Ordnung 1. 5. 2. 6. 3. 7. 4. 8.
7) 24-0 a — 263 b : „Treppenlieder" (Uy r *D? ft^-a*)- „Die 40,
welche von den 500 des h. Ephraim nllein noch ubrig sind" (Diese
Angabe, wie bei Lamy, S. Ephraemi Syri hymni et sermoneB IIT,
XVI). Uber die Bedeutung von }l ^^u» s. Lamy 1. c. XVsqq. Die
Handschrift enthalt dioselben Lieder in derselben Ordnung, wie Bie
Lamy XVIII nach einem Vatican, und einem Pariser Codex aufzahlt.
Nur steht zwischeu JJ..UJ. ' (37 :1 Lamy) und dem folgenden noch ein
kurzes Lied l^z.]] \j\ \i\, das vielleicht von Lamy durch Versehen
ausgelassen ist. Also in Wirklichkeit 4 7 Lieder.
8) 264 a — 279 a : Gebete ( iicii ) von Jacob von Sarug. Am
Schlufs ein alphabetisches, das Jacob als Knabe gemacht haben soil.
9) 279 a ~281 b : Gebete ( flaili) vom h. Ephraim. Das. letzte
(Schlufs-)Blatt stark beschadigt.
In der Anordnung des Werkes stimmt die Handschrift zu keinem
der Exemplare bei Payne-Smith und Zotenberg vollstandig.
Orientalische Handschriften, Anhanp. Syrisch. 55
Die Handschrift ist von zwei Handen. Der mehrfach liicken-
haft geordnete "altere Theil ist an manchen Stellen durch eine jungere
Hand erganzt.
Die alteren (umfangreicheren) Stticke sind nach Aussage ver-
schiedener, teils syriscber, teils arabischer Unterschriften der einzelnen
Abtheilungen geschrieben im Jahre 1860 Sel., ^J^asp V* Jo ^? ( fol >
101 b ) = 1548/49 n. Chr. von Abraham, Bischof von Hardin, Ort im
Libanon (188 a ; cfr. Wright, Cat. 1145 b paen.), in (seiner Residenz)
dem Kloster des h. Julianos (ja^a*, ,jlJt) Saba in der Wiiste von
Qarjatain (xu2ujq_o ^^ij a}\) im Bezirk von Qara (KLa). Sein
eigentlicher Bischofsname war Athanasios (167 b ), sein weltlicher
Name l*i*.a.aJ v^&*l j»s jo^o,.,-* Jaghmur (tiirkischer Name) Sohn
c A
Isa's aus Nebk (Nebk, Qarjatain und Qara liegen nahe bei einander,
nordlich, resp. nordostlich, von Damascus). Sehr gute Serta-
Schrift. Einzelne griechische Vocalpunkte.
Die jungere Hand auf europaischem Papier weniger schdn, aber
auch deutlich.
73. (arab. 287; Stz. Hal. 16.)
]Lo oL.ca, S. das Beth Gazza Nr. 2. Die Lieder aber
andere. Die Melodien am Bande vermerkt. Unschbne, aber deut-
liche Schrift, etwa vom Ende des vorigen Jahrhunderts. Manche
griechische Vocalzeichen.
Vom Abschreiber nicht vollendct.
74. (arab. 284; Stz. Hal. 21.)
1) l b — 21 b : wa>j r A^j h-i'lo^ (yJtXaJf X/>cXi>). Jacobitisches
Misaale. Die Anweisungen karschunisch (roth), die Texte syrisch
(schwarz). (Dafs es jacobitisch, ergiebt sich schon aus der Aufzahl-
ung der Heiligen 15 b , 16 a , darunter Severus.)
2) 22 a — 40 a : Lectionen aus den Briefen des Paulus (einschliefs-
lich Hebraerbrief). Anfangs Byrisch, nachher karschunisch.
Von l b — 25 a ziemlich unschbne, aber deutliche Hand. Verein-
zelte syriBche und griechische Vocalzeichen.
fjfi Oiiontalisolic Hamlsi-.liriftftn, Anli.iny, Syrisdi
Von 26" an griiJ'sere unci bessere Hand. Das Karschunische mit
vielen . arabischen Vocalzeichen.
Modern. Europaisches Papier.
75. (Mull. 169; Stz. Hal. 14.)
Gebeto .fur einen Priester (darunter z. B. eins , das gut ist zur
Heilung des Fiebers). Vorne defect. Jacobitiach.
(Jute Schrift etwa des 16. Jahrhunderts (ein Leser hat aich
vorne eingeschrieben, Mosul 1958 = 1G46/7). Einige syrische Vo-
cale; seltener griechische.
Von 51'' einigea von anderer, schlechterer Hand.
76. (arab. UU\ Stz. Hal. 25.)
i*Jo r ^oJ j t Al ^ A j jI.Aia.*.Z> \&.,j* Maronitisches Mefs-Officium.
Die Anweisungen arabisch (roth), die Tcxto syrisch (schwarz). Nach
der Unterschrift vollendet den 15. Juni f^jLjj.^) 1692 zu Haleb.
Bis 24 a vollstandig mit griechischen Vocalzeichen versehen.
77. (arab. 1447; St/.. Flal. 132.)
Lose Blatter, resp. Blattlagen.
1) Bruchstiicke aus Barhebraeus' Gedichten. Die Numerierung
der IHatter ist insofern falsch, als Bl. 1 nach Blatt 7 gehbrt. Das
Stiick entspricht S. 155,6 (Reimwort %^j ) — 170,4 (Reimwort
\ t +\'-i) der Ausgabe von Scebabi (Rom 1877). lch habe cs collatio-
niert. Der Text dor Handschrift weicht nicht sehi stark von deru
des Drucks ob; zum Thuil hat die Handschrift abcr bcssere Lesarten.
Die griechischen Worter der Uedichto S. 166,7 (Scebabi) fast alio
karschunisch glossiert.
Gute Schrift ctwa des Hi. Jahrhunderts, Gelegentlich syrische
und griechische Vocalzeichen.
2) Ein langer Streifen. Karsehunisches Lied fiir Palmsonntag.
23 Verse. Rcimt auf ur, ir. Anfang (transscribiert) :
Modern, Ziemlich rohc Schrift, Europaisches Papier.
Orientalische Handschrifton, Anharig. Syriscli. 57
3) Streifen. Karschunisch. Uberschrift : ^Judf &^L.x> &.2*.&/>
i-y^-i (tran8scribiert).
Anfang : J^xJl piyi ^UJL ! ) _Juol
Marienlied. Die beiden letzten Verse jeder Strophe reimen auf
al. 5 ganze und eine unvollstandige Strophe.
Ziemlich rohe und nicht sehr bequem zu lesende Schrift, Mo-
dern. Europaisches Papier.
4) Ein Blatt, nur nuf einer Seite beschrieben. Schlufs des
Credo mit einigen Anhangseln, worin das „filioque". Dann das Ave
Maria; dann noch ein paar Worte an Gott, unvollendet.
Moderne, gewohnliche Schrift. Einige griechische Vocale.
5) 10 schmale Blatter von einer Hand, mit der Eigenheit, dafs
das Oben der Hinterseite dem Unten der Vorderseite entspricht, so
dafs beim Lesen nicht seitwarts , sondern von unten nach oben urn-
geschlagen werden mufs.
Karschunische und syrische geistliche Gedichte. Als Verfasser
nennt sich einmal ein v^otiblf .,-m*a£ . Die syrischen Gedichte mit
reichlichem Aufwand von Glossenweisheit. So beginnt das V»^Q"0
?<jv*iDi auf den h. Gregorios:
(ovgavog) w»aJJj©i© lij]l ,»©<rif> (0 Osoc) ^ao\L] j<n^ \^.]
Ich weifs nicht, welchen h. Gregorios der Verfasser meint, ob den
von Nazianz, oder am Ende den Barhebraeus (er riihmt u. A. dessen
Vortreffllchkeit in Logik, Ethik und Poetik).. Dies Lied geht durch
1£ Blatt und bricht unvollendet ab. Der Schlufs eines anderen
Liedes, in dem der h. Gregor auch gefeiert wird, in anderem Me-
trum auf einem anderen Blatt. Die Blatter schliefsen sich fast nir-
gends an einander.
Moderne, ziemlich cursive Hand. Europaisches Papier,
Vgl. auch die arabischen Hss. Nr. 27. 2850. 2856. 2862. 2863. 2864. 2865. 2881. 2889.
1) .^JUL* ist wohl Plur. des syr. jiullje „Li
Lied '
58 Orientalisclic IJanilacliriftoii, Anli:um. Syn'srli-jimliisrli.
Syrisch- arabisch,
78. (arab. 1 ( )<■) 1 :i ; St./.. Damask Xr. 74.)
Die erste Halfte (} bis >j) des syrisch-arabischen Worterbuch.ee
von Bar Ali. Einc niiherc Beschreibung der Handschrift zu geben
iet nicht nbthig, da eine solche in dcr Yorrede zu „Syrisch-arabische
Glossen. Erster Band : Autographic eiucr Gothaisehen Handschrift
enthaltend Bar Ali's Lexikon von Alaf bis Mini, hcrausgegeben von
Georg Hoffmann. Kiel, .Schwers'sche Buchhaudlung, 1874" 4°
enthalten ist.
273 beachriebene Blatter von 18 X 12 cm. Dickes Baumwollcn-
papier, sehr deutliche .Schrift (Nestorianisch und Naschi) mit 1G bis
18 Zeilen auf der Scite. Die oberen Bander oder die aufseren,
oberen Ecken der incision Blatter sind mit einer klebrigen braunen
Fliisaigkeit (wohl Gel) getrUnkt, ohue dais dadurch die Deutlichkeit
der Schrift gelitten hiitte. Auf fol. 1" oben sleht „Detti senten-
ziosi in Siriaco c Arabo"
79. (arab. 1091 : Stz. llalci) Xr. 28.)
<jL)**J! &*} jvaJIju £ '^jUa-yJI ^Uf (fol. I 1, Z. 12), das
syrisch -arabische Wbrterbuch des Elias von Nisi bis, auch Elias
Bar-Sinaeus (Schinojo) genannt (t 44i) =■ 1048/9; s. Arab. Hss.
111,4 Anm. 2). Dieses Wbrterbuch ist zucrst. herausgegeben worden
von Thomas a Novaria (Zenker II, 1441 ; vgl. untcn Nr. SI),
dann mit Benutzung unserer Hand schrift von 1'. dc Lagarde (in
Braetermissorum libri duo, Gottingae 1879, 8", p. 1 — 89). tfber das
Verhaltniss unserer Hs. zur Ausgabc des Thomas a Nov aria vgl.
man: J. H. M oiler, Ueber den Syrischen Nomenclator des Thomas
a Novaria. Gotha 1840. 8" (16 Seiten). Hen- Professor Dr. N ii 1 -
deke schreibt. mir (Brief vom 4. Juni 1891): „Bei rtem Glossar des
Elias von Nisibis vergessen Sic doch ja nicht zu bcnierken, dafs
das Gothaer Exemplar aus der ncstorianischcn Tradition in die jaco-
bitische hinubergefiihrt ist, nicht nur riicksichtlich der Vocnlzeichen,
sondern auch was die ganze Aussprache betrifft"
Orientalische Haudschriften, Anhanp. Syrisch-anbisch. 59
Aus der vorliegenden Handschrift sind das erste mid das vierte
Blatt verloren gegangen. Das erste enthielt nur die zwei ersten Zei-
len der Lagarde'schen Ausgabe (und aufserdem wabrscheinlicb einen
grofs geschriebenen Titel), das vierte den Text der Vorrede von
yibJlj Lagarde Z. 45 bis l*a*a» das. Z. 62. Das Verlorene
ist auf drei beiliegenden Blattern von W. Wright nach Londoner
Handschriften erganzt.
Anfang (in Umscbrift) : Jydb L+xaJCx bU$" ia*J £+=*! ^ 7"7*^
151 beschriebene Blatter; 15X11 cm. Durcbaus (auch das
Arabische) mit gutem Serta geschrieben; auf der Seite stehen 20,
im Worterbuche zweispaltige Zeilen. Die Abschrift ist am Ende da-
tiert vom Jahre 1884 der griechiscben (juib^-j d. i. seleucidischen)
Aera = 1573 n. Chr. Dicker, syrischer Originalband. — An den
Band gescbriebene Bleistiftzahlen verweisen auf die Seiten der Aus-
gabe von Thomas a Novaria. Dieselben rvihren, wenigstens zu-
meist, von J. G. Mailer's Hand her und sind durchaus nicht so
schlimm, wie man nach La garde's Worten in der Vorrede zu seiner
AuBgabe glauben mochte.
80.
„Lexicon arabico - syriacum Eliae Bar-Schinojo Nisibensis ex
Manuscripto bibliothecae Gothanae edidit GeorgiusJanichs, Dr. phil.,
Licentiatus Theologiae, Pastor. — Accedunt et epitome partium sin-
gularium Manuscripti et index syriacus vocum oingularum. — Adels-
dorfii prope Liegnitz MDCCCLXXXVIII." Das in der vorigen Hand-
schrift enthaltene syrisch-arabisohe "Worterbuch des Eli as von Ni-
sibis, nach eben dieser Handschrift und unter gelegentlicher Zuhilfe-
nahme der Londoner Codices fur den Druck bearbeitet von Herrn
Georg Janichs, gegenwartig Pfarrer zu Waldau bei Liegnitz.
Da sich eine Gelegenheit, das Werk durch den Druck zu verbffent-
lichen nicht fand, hat der Herr Verf. sein Manuscript vor kurzem
der Herzogl. Bibliothek zum Geschenk gemacht. Die Arbeit stammt
aus der ersten Halfte der 60 er Jahre, obgleich das (neu hinzugefiigte)
60 Orientalische Handschriften, Anhanp. Syrisch-arabisch.
Titelblatt und die Vorrede (letztere durch Rasur) vom Jahre 1888
datiert sind.
Nach der lateinischen Vorrede (XIV Seiten) folgt das Werk des
Elias, und zwar zunachst die arabische Vorrede (2 Seiten) onne ttber-
setzung, dann das eigentliche Lexikon (S. 1 — 367) syrisch, arabisch
and lateinisch, dann (S. 371—374) lateinisch eine „Epitome sin-
gularum lexici partium" (entsprechend Ee 1 — Ff 8 bei Thomas
a Novaria), endlich (S. 375—470) ein „Index syriacus, ex vocum
radicibus dispositus".
Papier; sauber gescbrieben; Grbfse: 21 X 16,5 cm.
81. (Cod. Chart. A. 1291 a.)
Sammlungen zum syrisch en Vfbrterbuche, fast ausschliefslich na-
turgeschichtliche , und unter diesen wieder vorzugsweise botanische
Namen behandelnd, von J. H. M oiler. Die Vorrede, welche (ver-
kehrt geschrieben) auf der Riickseite des letzten Blattes steht, lautet
folgendermafsen : „Meine Beschaftigung mitlbnBaithar nach einer
gothaischen Handschrift in 2 Banden [jetzt Nr. 2001 und 2002] —
uber sie an einem anderen Ort — und mit den ron ihm besonders
benutzten griechischen Arzten Dioscorides und Galen hat mich wie-
der zuriickgefiihrt auf den Thesaurus des Thomas a Novaria. Meine
hierbei gemachten Bemerkungen in Bezug auf die syrische Lexiko-
graphie, namentlich auf Gas tells bekanntes Worterbuch, Gbttinger
Ausgabe, habe ich in diesen Blattern im Auszug mitgetheilt fiir die-
jenigen, welche sich fiir die, freilich heut zu Tage und zwar unver-
dienter Weise sehr in den Hintergrund getretene syrischo Sprache
[interessieren], — Schon im Jahre 1840 habe ich, bei Gelegenheit
des Buchdrucker-Jubilaums, eine kleine Abhandlung erscheinen lassen :
tJber den Syr. Nomenclator des Thomas a Novaria, iiber den
eigentlichen Verf. und iiber eine Handschrift des Originals, welches
den Titel x>cu^*^ pys>yX}\ [sic] fiihrte. Ich erwahne daher nur kurz,
dais der eigentliche Verfasser Elias Sohn des Schinojo \1L^ -^ V^
urn 1049 als Metropolit zu Nisibis Btarb. Thomas Obicinus,
auch Thomas a Novaria, ein Minorit der regulirten Observanz,
war von 1614 oder 1615 — 1624 oder 1625 Guardian des Klosters
Oriontalische Handschriften, Anhang. Syrisch-arabiscb. q\
zum Erloser in Jerusalem, beschaftigte sich nach seiner Riickkehr
untei andern auch mit der tJbersetzung des Nomenclator, starb vor
Beendigung der Arbeit um 1632. Sein Nachfolger, ein Deutscher,
Bruder Bominicus Germ anus de Silesia, vollendete das Werk,
verbesserte die unendliche Menge der Druck- und tJbersetzungsfehler
auf 32 Seiten, und doch noch kaum die Halfte, und so erscbien das
Werk mit einem lateiniscben Register von Marcus Botelius in
der Druckerei der Propaganda 1636. 8°.
Viele Fehler hat der gelehrte Castel in seinem Heptaglotton
verbessert , viele ubersehen , die nun zum grofsten Theil in die von
Michaelis und Tychsen besorgte Ausgabe des Castell'schen
Worterbuchs iibergegangen sind. Einen Beitrag zur Verbesserung
sollen die folgenden Blatter liefern.
Gewohnlich bediene ich mich der Ausgabe des Dioscorides
von Buellius (Paris 1549), daneben aber auch der von Sprengel,
Leipzig [1828/9], 2 Bde. 8°; des Galen von Kiihn, Leipzig 1826
T. XI. XII, welche die von I. B. vorzugsweise benutzten Biicher De
simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus enthalten ;
zur Erklarung neben Sprengel' s Noten zum Dioscorides noch
dessen Geschichte der Botanik, Bd. I, Altenburg und Leipzig 1817, 8°,
endlich noch der tJbersetzung deB I. B. durch v. Soiitheimer [sic],
Stuttgart 1840. 2 Bde. 8°."
61 bescbriebene Blatter, meist in Folioformat (von ungefahr
34X20 cm); sauberes Brouillon. — Aub Moller's Nachlafs er-
worben.
Tamtdisch.
82. (Cod. As. orient. No. 2.)
Neun Palmblatter von 38 X 2,5 cm, welche mit einer durch ein
Loch gezogenen Schnur zusammengehalten sind. Besclirieben mit
grofser tamulischer Schrift; auf jeder Seite atehen drei Zeilen. A of
einem beiliegenden Zettel Bteht — wie ich glaube, von K. Graul's
Hand — : „No. 2. Suvadi (nicht Sevadi, wie der Titel sagt) ein
tamulisches Buchstabierbuch".
62 Orientalische Eandschriften, Anhang. Tamulisch.
83. (God. As. orient, no. 15.)
146 Palmblatter, 25 cm lang und 2,5 cm breit; auf jeder Seite
Bind fiinf Zeilen mit feiner, tamuliBcher Schrift eingeritzt. Auf der
cinen Seite befindet sicb ein Deckel von robem Holze; sowobl dieser
Holzdeckel, als auch die sammtlichen Palmblatter haben je zwei
Lbcher, durch welcbe eine bunte Schnur gezogen ist, urn die ganze
Handschrift zusamraenzuhalten. Das letzte Blatt ist ein wenig ver-
stiimmelt.
Der Inhalt ist der Kural des Tiruvalluver, ein Lehrgedicht, wel-
ches nach K. Graul nicht vor 200 und nicht nach 800 der christ-
lichen Zeitrechnung geschrieben wurde. Es ist in Indien vielfach
gedruckt worden, in Europa aber hauptsachlich durch die Ausgabe
und die tJbersetzungen bekannt, welche den 3 ten und 4 ten Band von
Karl Graul' s Bibliotheca Tamulica (Lipsiae 1856. 1865. 8°) bilden.
84. (Ms. As. orient, no. 3.)
43 Palmblatter, 43 cm lang und 2,6 cm breit; auf der volleu
Seite sind vier Zeilen mit deutlicher tamulischer Schrift eingeritzt.
Die Blatter sind auf eine rothe Seidenschnur aufgereiht.
Auf einem beiliegenden Zettel Bteht, von mir unbekannter Hand
(vermuthlich der Karl Graul' s) geschrieben: •„Nithi Venpa, Sen-
tenzen im Versmaas Venpa. (Tamulisch)".
Es ist also wahrscheinlich dasselbe Werk, von welche m Drucke
bei Zenker II. 4707 und 4708 (o. 0. 1829/30 und Madras 1847)
verzeichnet sind.
Diese Handschrift, welche in einem schwarz (iberzogenen Papp-
kasten von europaischer Arbeit aufbewahrt ist, soil von dem Herzog
August von S. Gotha-Altenburg (f 1822) der Herzogl. Biblio-
thek einverleibt worden sein.
85. (Cod. As. orient. No. 10.)
Vierzehn Palmblatter von 14 X 3 cm, welche durchlocht sind
und mit einer Schnur zusammengehalten werden. Die Blatter sind
mit feiner, eingeritzter tamulischer Schrift beschrieben; auf jeder Seite
Orientalische Handschriften, Anhang. Tibetanisch. 63
stehen 10 Zeilen. Die Handschrift ist, nach Graul, christlich und
euthalt Bibelstellen.
Tibetanisch.
86. (Ms. As. orient, no. 44.)
Eine tibetanische Handschrift, bestebend aus 32 Bl&ttern von
10,6 X 53,6 cm. Sie ist auf indische Weise (d. h. die L&ngsseite
des Blattes entlang) geschrieben; auf jeder Seite stehen 7 Zeilen.
Am Ende defect?
Eine Durchzeichnung des auf fol. l a stehenden Titels habe ich
mit der Bitte um Auskunft iiber denselben an Herrn Professor Dr.
W. Grube in Berlin geschickt. Derselbe hat die Giite gehabt, mir
Folgendes zu antworten (2 Febr. 1892): „In der Hoffnung, etwas
Naheres iiber den in Rede stehenden Text zu erfahren, hielt ich ei
fur meine Pflicht, alles mir erreichbare Material erst durchzuBehen.
Nachdem meine Nachforschungen resultatlos geblieben waren, wandte
ich mich an einen Schiiler von mir, Dr. Huth, der sich hier kiirz-
lich als Frivatdocent habilitiert und das Tibetanische zu seinem
Specialstudium gemacht hat. Auch er hat in den ihm zuganglichen
gedruckten und handschriftlichen (Sch ief ner'schen) Verzeichnissen
sowie in verschiedenen tibetanischen Texten, die er ad hoc durch-
gesehen hat, diesen Titel nicht finden konnen. Es bleibt mir somit
nur iibrig, Ihnen den Titel transscribiert und iibersetzt wiederzugeben.
Er lautet wie folgt : ses-bya rab-tu gsal-ba lies bya-bdi 3 di-ni dge-slon
'pags-pa Elo-gros-rgyal-mtsan Dpal-bzah-pos mdsad-pa Wugs-so
jVollkommene Aufhellung des Wissenswerthen, verfafst von den
MSnchen (dge-slon) 'P'gas-pa Mati-dhvqja (Elo-gros-rgyal-mtsan) und
Qri-bhadra (Dpal-bmn-po) 1 '. Vermuthlich — soweit sich nach dem
Titel urtheilen lafst — handelt es sich um einen Tractat dogmat-
ischen Inhalts. Ein Sutra ist es jedenfalls nicht, da es dann als
solches (mdo) bezeichnet sein miifste. Ob 3 P c ags-pa Mati-dhvaja
mit dem gleichnamigen Erfinder der mongolischen Quadratschrift
identisch ist, muls dahingestellt bleiben."
64 Orieutalisohe Handschriften, Anhang. Tibetanisch
87. (Ms. As. orient. No. 16.)
Ein Blatt weifsen Papieres, mit schwarzer tibetanischer Schrift
beschrieben; 11 X 40 cm. Auf jeder Seite stehen sechs Zeilen ; jede
Seite ist mit doppelten schwarzen Linien umzogen.
88. (Ms. As. orient. No. 4.)
Ein Blatt schwarzen Papieres, mit weilser tibetanischer Schrift
beschrieben; 22X62,5 cm. Auf jeder Seite stehen acht Zeilen; der
innere, beschriebene Theil des Blattes ist geglattet, die Bander
sind rauh. — Auf dem Umschlag, in welchen das Blatt einge-
wickelt ist, stent: „DONVM. SERENlSlMI. [sic] A. D. X. MAIL A.
C. CIOIOCCLXXXX Villi. No. 493. Tibetanische Schrift. Nr. 4".
89. (Ms. As. orient. No. 17.)
Ein Lappen von weifsein Baumwollenzeug, 32X31 cm, auf
welchen 20 Zeilen tibetanischer Schrift mit Dinte oder schwarzer
Farbe geschrieben sind. 'Die 17 ersten Zeilen bieten Zeichen fur
Zeichen die genaue Wiederholung desselben Textes, wahrscheinlich
eines kurzen Gebetes.
(U/o)
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SMf fe.fr
DIE
I
DEB
HERZOGLICHEN BIBLIOTHEK ZU GOTHA.
AUF BEFEHL
SB. BOHBIT »E8 HERM ERNST II, VON SACHSEMOBURfl-flOTHA
VERZEICHNET
VON
» B - WILHELM PERTSCH.
ANHANG:
DIE OBIENTALISCHET HANDSCHBIFTEN MIT AUSNAHME DEB
PERSISCHEN, TfrHKISCHEN UND ABABISCEEN.
m*m-
GOTHA.
FRIEDRICH ANDREAS PERTHES.
X893.
DIE
DEK
HERZOGLICHEN BIBLIOTHEK ZU GOTHA
MIT AUSNAHME DER PERSISCHEN, TURKISCHEN UND ARABISCHEN.
AUF BEFEHL
m. H0HE1T m UERZ0G8 ERNST II. VON SACHSEN-COBURG GOTHA
VERZEXCHNET
TOS
D R WILHELM PERTSCH.
GOTHA.
FRIEDRICH ANMtKAS PERTHES.
1893.
Die orientalischen Handschriften
der Herzogl. Bibliothek zii Gottia
mit Ausnahme
der persischen, ttirkischen und arabischen.
VORWORT.
Das vorliegende Heft, welches meine Verzeichnisse der in der
Herzogl. Bibliothek vorhandenen orientalischen Handschriften ab-
schliefst, behandelt diejenigen Handschriften, welche daselbst aufser
den arabischen, persiscben und tfirkischcn aufbewahrt werden. Diese
Handschriften sind hier nicht alle von mir selbst beschrieben; fur
theilweise oder vollstandige Beschreibung der athiopischen , armen-
ischen, batakischen, birmanischen, hebraischen, javanischen, mongol-
ischen, samaritanischen , syrischen, tamulischen und tibetanischen
Handschriften bin ich vielraehr den Herren Fr. Praetorius,
C. Brockelmann, H. Kern, R. Rost, A. Merx, | B. Julg,
Th. Noldeke, | K. Graul und W. Grube zu aufrichtigem Danke
verpflichtet. Welche Handschriften von den genannten Herren oder
wenigstens unter ihrer Mitwirkurg beschrieben sind, ist am betreffend-
en Orte stets genau augegeben. Dafs ich den eigentlich orientalischen
audi zwei Handschriften (Nr. 14 und 16) beigefugt habe, welche fiber
Negersprachen handeln, bedarf wohl kaum der Entschuldigung.
Gotha, den 10. Mai 1893.
W. P.
IN HALT.
SeiU
V or wort v
Aethiopisch Nr. 1 — 8. 1
Amharisch , 9. 6
Arinenisch ,. 10. (5
Bailundo s. Bunda.
Batak 1 L. 12. 7
Bengalisch „ 13. 8
Bimbia 14. 8
Birmanisch „ 15. 9
Bubi s. Bimbia.
Bunda „ 16. 11
Cameroon s. Bimbia.
Chinesisch „ 17 — 19. 11
Hebraisch „ 20—29. 13
Hebraisch-samaritanisch ,. 30. 17
Hebraisch-deutsch „ 31. 32. 18
Hindi „ 33—36. 19
Hindustanisch „ 37. 22
Javanisch 38 — 50. 23
Koptisch ,. 51. 25
Koptisch-arabisch „ 52. 26
Kurdisch „ 53. 26
Mahrattisch , 54. 27
Jffalaiisch ,.' 55. 28
Massongo s. Bunda.
X INHALT.
Mongolisch ' Nl . 5(J h ?Jy
Samaritanisch 57 58 29
Sanskrit . . .
„ 59—69. 48
Siamesisch 70 52
S y ri8ch I 71-7?! 53
Byrisch-arabisch ^ 78—81. 58
Tamulisch „ 82-85. 61
Tibetanisch n 8B _ 89 . 63
Nocli einige Nacktrage und Verbesserungen.
&