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DIE 

HANDSCHRIFTEN - YERZEICHNISSE 

DER 

KONIGLICHEN BIBLIOTHEK 

ZU BERLIN. 




ZWEIUNDZWANZIGSTER BAND. 

VERZEICHNISS 

DER 

ARABISCHEN HANDSCHRIFTEN 

VON 

W. AHLWARDT. 

ZEHNTER BAND 



BERLIN 

A. ASHER & C°. 
1899. 



VERZEICHNISS 



DER 



ARABISCHEN HANDSCHRIFTEN ^ 



DER 



KONIGLICHEN BIBLIOTHEK 

ZU BERLIN 



VON 



W. AHLWARDT. 



ZEHNTER BAND 

REGISTER ukd SOHRIFTTAFELN. 



BERLIN 

A. ASHER & C°. 
1899. 



Nach Vollendung des neunten Bandes meines Kataloges der arabischeh 
Handschriften der Koniglichen Bibliothek zu Berlin hofite ich, anderen Auf- 
gaben, fiir welche es mir bis dahin an Zeit gefehlt hatte, micb widmen zu 
konnen. Denn verpflichtet hatte ich mich zu ausfuhrlicher Besprechung der 
Handschriften, und da ich dieser Pflicht, so weit ich vermochte, nachgekommen 
war, glaubte ich, meine Schuldigkeit gethan zu haben. Allein haufig und von 
verschiedenen Seiten ist mir der Wunsch ausgesprochen, die Benutzung de6 
umfangreichen Werkes durch Register zu erleichtern. Obgleich ich der 
Meinung bin, dass dieselben bei der ganzen Anlage dieses Werkes nich't grade 
nothwendig seien, raume ich doch gern ihre Zweckraassigkeit ein und gebe 
insbesondere zu, dass die Auffindung der Stellen im Kataloge, an welchen 
Miscellan -Handschriften besprochen sind, ohne Register schwierig und zeit- 
raubend sein wiirde. Dazu kommt, dass ofters bei der Erorterung iiber Titei, 
Verfasser und Inhalt einer Handschrift beilaufig Manches zur Besprechung 
kommt, was der Erwahnung werth schien und was dennoch, ohne Hinweis 
darauf im Register, so gut wie unerortert sein wiirde, falls nicht der Zufall 
darauf hinfuhrte. So wiirde z. B. die Feststellung des Eigennamens des Ibn 
ettiqtaqa, des Verfassers des Elfahrl, in No. 9403 unbeachtet bleiben, wenn 
ein Register iiber Personennamen nicht vorhanden ware. 

Aus diesen Griinden und hauptsachlich deshalb, weil die Verwaltung der 
Koniglichen Bibliothek ausfuhrliche Register zur Benutzung und Verwerthung 
des Inhalts des ganzen Werkes fur nothwendig erachtete, habe ich mich zur 
Uebernahme dieser neuen Arbeit entschlossen. 

Man wahne nicht, dass mir dieselbe durch Notizen, die ich im Verlaufe 
der Bearbeitung der Handschriften gemacht habe, wesentlich erleichtert worden 
sei. Denn dieselben bezogen sich fast nur auf die hervorragendsten Personen- 
namen und Biichertitel, brauchten fur meine Zwecke nicht volktandig sein, 
beriicksichtigten beilaufig Vorkommendes iiberhaupt nicht, und vor alien 
Dingen, sie konnten sich gar nicht auf die jetzigen Nummern des Kataloges, 
welche erst beim Druck den einzelnen Artikeln gegeben wurden, beziehem 



VORWORT. Iff 

gedriickt ist, eine Spielerei, welche nicht allzu haufig geiibt ist. Ferner ge- 
horen dahin die magrebitischen Handschriften, deren Anzahl in den Berliner 
Sammlungen nicht gross ist, und die Autographen; endlich noch Notizen 
fiber die jemenischen, kufischen und Dru sen -Handschriften. 

Das am meisten in Betracht kommende Register ist das vierte, welches 
die Personennamen enthalt, hauptsachlich die Namen der Verfasser, aber 
auch die der Abschreiber und Anderer, wie einiger Fiirsten, Frauen u. s. w. 
Soweit es moglich war, habe ich alle Personen unter ihrem Eigennameri 
(nebst dem Namen der Vaters und oft auch des Grossvaters) angegeben und 
zwar in alpbabetischer Folge. Da aber sehr viele Personen, Manner und auch 
Frauen, viel bekannter sind und viel ofter citirt werden unter einem Bei- 
namen, sei es nun Gentilname oder Vorname oder Ehrenname oder Spott- 
name, so waren viele Verweisungen nothig und ich habe es daran nicht fehlen 
lassen. Ich habe alle diese Beinamen nicht fur sich zusammengestellt, sondern 
alphabetisch eingereiht, so dass sie leicht auffindbar sind, und habe auch nicht 
unterlassen, wenn Jemand bald unter diesem, bald unter jenem Beinamen 
erwahnt wird, diese an den verschiedenen Stellen anzumerken. So ist z. B. 
der beriihmte Dichter Ahmed ben elfiosein ben elHasan unter diesem Namen 
weniger bekannt, als unter Abii 'ttajjib und Elmutanabbi und bei diesen Bei- 
namen ist auf ihn verwiesen. Von keinem Schriftsteller enthalten die Berliner 
Sammlungen mehr Werke als von dem Vielschreiber und ausgezeichneten 
Gelehrten Essojiiti; dies ist aber sein Gentilname, und obwohl er meistens so 
citirt wird, habe^ ich bei diesem Namen doch auf seinen Eigennamen 'Abd 
erratiman ben abu bekr verwiesen. Die am oftesten vorkommenden Beinamen 
sind iiberstrichen. In der alphabetischen Folge sind, zur Erleichterung des 
Auftmdens, die Eigennamen sammt den Vatersnamen da, wo sie zuerst vor- 
kommen, meistens in grosserer Schrift gedruckt, z. B. p+tfjl ^ J*, 

u. s. w. Die Abschreiber sind kenntlich an einem vor ihrem Namen stehenden 
Stern, z. B. ^jj^jjjf ^^^f*. In der Regel hat aber ihrem Namen das Jahr 
der Abschrift hinzugefugt werden konnen: dieses ist dann mit dem Zeichen# 
versehen, z. B. # 813 ^L^lw ^ d**J*. # 728 ,juJl -^f ^ oumjj* 
Ueber den ofters bei den Zahlen (der Nummern des Kataloges) gesetzten Stern 
ist oben (beim zweiten Register) gesprochen. Bei haufig vorkommenden Eigen- 
namen, wie Mohammed ben 'ah" ben moKammed ibn el'arabi, Mas'ud ben 'omar 
ben 'abdallah ettaftazani bedeuten die fetten Zahlen, dass an der Stelle aus- 
rahrlichere Auskunft gegeben ist. Dasselbe gilt von den fetten Zahlen bei 
manchen Werktiteln. 



II VORWORT. 

Es blieb mir also nichts iibrig, als die ganze Arbeit auf Grand des ge- 
druckten Werkes neu zu beginneu und ich habe mich bemiiht, nichts Wichtiges 
zu iibergehen, die einzelnen Stellen sorgfaltig und genau anzugeben und auch 
das beilaufig Vorkommende nicht ausser Acht zu lassen. 

Ich hielt 6 Register fur nothwendig utid habe in Bezug auf dieselben 
Folgendes zu bemerken. 

Das erste Register giebt eine Uebersicht iiber die sainmtlichen Biicher 
und Facher der einzelnen Bande mit hinzugefugten Seitenzahlen. Obgleich 
zu Anfatig jedes Buches schon ein Verzeichniss der darin behandelten Facher 
steht, schien diese zusammenhangende Gesammtiibersicht den Einblick in 
die hier behandelten Stoffe zu erleichtern. um so mehr, als dort die Seiten- 
zahlen fehlen mussten. 

Da in dein Werke die arabischen Handschriften von 14 Sammlungen 
beschrieben sind, jede Handschrift aber eine Nummer der Sammlung, zu 
welcher sie gehort, tragt — z. B. Diez Octavo 40; Petermann II 200 — , war 
ein Nachweis nothig, an welcher Stelle des Kataloges, d. h. unter welcher 
Nummer desselben, die Handschrift besprochen ist: diesen Nachweis giebt 
das zweite Register. Viele Handschriften aber enthalten mehr als ein Werk, 
rnanche sind Samraelhandschriften und umfassen viele kleinere Werke Oder 
Bruchstucke: auch bei alien diesen musste die Nummer des Kataloges, unter 
welcher sie beschrieben sind, atigegeben werden; nicht selten ist von solchen 
Stiicken an verschiedenen Stellen die Rede: dann sind auch diese angemerkt. 
Wenn bei einer Zahl ein Stern beigefugt ist (z. B. 7712*), so bedeutet dies, 
dass an der Stelle etwas beilaufig behandelt oder auch nur erwahnt sei; und 
diese Bemerkung hat ihre Gultigkeit fur den ganzen Registerband, also auch 
z. B. fur die Personennamen. Wenn einer Zahl ein T oder P beigesetzt istj 
bedeutet dies ein Tiirkisches oder Persisches Werk; z. B. Mq. 312, 2 T. 3932 
bezeichnet das 2 te Stuck der Handschrift als ein Tiirkisches und dass es in 
No. 3932 des Kataloges so angegeben ist. 

Das dritte Register behandelt gewisse Gruppen von Handschriften: 
zuerst die mit den Jahreszahlen ihrer Abschrift versehenen. Sie umfassen 
die Jahre 364—1301 der Higra; von 581 an giebt es hier fast fur jedes Jahr 
mindestens eine datirte Handschrift. Da die Anzahl der um die Jahre 600, 
650, 700 und 750 herum geschriebenen, aber nicht datirten, Handschriften 
sehr gross ist, habe ich dieselben — und auch noch einige andere — in das 
Verzeichniss aufgenoramen und durch vorgesetztes c. als solche kenntlich ge- 
macht, die nach meinem Dafurhalten jenen Jahren angehoren. Hierher sind 
auch diejenigen zu rechnen, deren Abschriftjahr durch eine Bruchzahl aus- 



IV YORWORT. 

Im Personen-Register ist den Eigennamen (und auch den Beinantefc) in 

der Regel eine Jahreszahl beigefugt, welche entweder das Todesjahi* oder. 

ungefahr die Lebenszeit angiebt: jenes ist mit f, dies mit c. bezeichhefe Ich 

habe diese Angaben mit grosster Sorgfalt gemacht und glaube, dass dSeselbeii 

zur schnellen Orientirung iiber die Lebenszeit der Einzelnen sehr dienlich 

und willkommen sein werden. Bei Wenigen habe ich nur das Jahrhundett, 

in welchem sie (wahrscheinlich) gelebt haben, oder auch vor oder nach dem 

Jahre so und so, angegeben, bei Vielen steht kerne Notiz iiber ihre Zeit. Aber 

auch in Bezug auf die Meisten derselben habe ich mich bemiiht, einige Auskunft 

oder doch einen Anbalt zu geben, indem ich eine grossere Zahl von Werken 

litterarhistorischen Inhalts ausgezogen habe, wodurch die Zeit wenigstens im 

Allgemeinen bestimmt wird. Von einigen dieser Werke sind die darin ent- 

haltenen Artikel (Biographische Notizen) in dem Katalog einzeln aufgefuhrt: 

so in No. 7394. 7452. 7407. 8328, und danach in das Register aufgenommen; 

doch von der Mehrzahl derselben ist dies nicht der Fall, sondern deren Artikel 

finden sich nur an ihrer alphabetischen Stelle im Register, ohne Hinzufiigung 

einer Jahreszahl; aber die beigesetzte Nummer des Eataloges giebt das Werk an, 

aus welchem die Zeit im Allgemeinen ersichtlich ist. Als Beispiel diene der 

Artikel im Register ^% ^joJf x^ ^^f a*^ y ^f j^c 7425, 14 b . 7426 

ohne Jahreszahl, aber aus den Angaben bei No. 7425 und 7426 ergiebt sich, 
dass der Betreffende ein Zeitgenosse des Verfassers ABmed ben raoKaramed 
elkaukabani elhaimi gewesen sei und um "oo/iess gelebt habe. 
Die in Rede stehenden Werke sind: 
No. 7446 von Elmofaddal c. "o/ 786 \ 
» 7452 (jamhara as'ar el'arab ( 

» 7394 von Ibn qoteiba f 276 /889 ( * ' ' " SlteSte Und dte Dichten 
» 8275,1 (Sammlung) ) 

» 8328 von Ibn habib f 406 /ioi5 meistens aus alterer Zeit. 

» 7401 Jetima eddahr des Et't'a'alibi f 429 /io38 Zeitgenossen. 
>' 7407 j 

» 7402 von demselben ....... Desgleichen (Nachtrag). 

» 7404 II) 

7412 Auszug aus IJarlde elqacr .... 6. Jahrhundert. 

7414 von ElKafagi f 1069 /ie59 11. Jahrhdt, Zeitgenossen. 

7418 von 'Ali ibn ma'cum um 1106 /ie94 ) 

' ^ j von Elkaukabani um n«/ 17M J Zeitgenossen (um noo/ 168B ). 



VORWORT. 

Feraer sind auch noch die Werke 

No. 8472. 8197. 8198. 8199. 8206. 8224. 8245. 8254 
welcha Pergonen aus verschiedenen Zeiten behandeln , excerpirt. 

Dass die Personennamen im Register in arabischer Schrift auf- 
gefiihrt sind und uicht in lateinischer Umschreibung, wird den Fachgenossen, 
denke ich, erwiinscht sein: und fur diese ist das Werk doch hauptsachlich 
bestimmt. Die Umschreibung ware lastig und zeitraubend gewesen, hatte im 
Druck grosseren Raum eingenommen, wiirde zur Wiedergabe von den in der 
Aussprache fraglichen Namen recht misslich sein und hatte schliesslich nur 
Wenigen genutzt. 

Das fiinfte Register enthalt die Titel der im Katalog selbst beschrie- 
benen Werke, ausserdem auch die daselbst beilaufig erwahnten; ich glaube, 
dass die Ausfuhrlichkeit bei Artikeln wie Xa*jOo, fr^p, yM^ir', *"*ay, «*"*&>, 
d.£i>, iuliu, £.*j.k^o u. s. w. ihren Nutzen hat. 

Die in Anwendung gekommenen Abkiirzungen sind: 

id mj = jiiXAAas und J^Las "&* = idl&o 

Das sechste Register ist ein Sachregister: ich hoffe, dass es so aus- 
flihrlich ist, dass es billigen Anspruchen geniigen wird. 

An siebenter Stelle folgt ein Verzeichniss von Druckanderungen 
und Zusatzen. Jene sind besonders da nothwendig, wo im Text die Be- 
zeichnung der Handschrift nicht ganz richtig ist. Ich fiihre, um die Berichti- 
gung zu erleichtern, die Stellen auch hier an; es ist zu lesen: 
Band I, S. 21 b , 12 v. u. We. 1233 (fur 1238). 
» III, 14', 12 v. u. Spr. 882 (fur 822). 
Ausserdem: 
Band II, S. 69", 5 (u. 6); We. 1346, 1) f. 1—75. 
» III, 176', 5: We. 1796, 32, f. 171" (fur 1796, 3, f. 171"). 
251 b , 6: We. 294, 3, f. 48 (fur f. 8). 

7: Spr. 490, 32, f. 181 (fur 490, f. 32). 
413", 12 v. u.: Bd I, No. 42 (fiir 40). 
» VI, 544 b , 15: Pm. 635, f. 170 b (fiir Pm. 635 ohne Zusatz). 
» VII, 222", 10: Pet. 644, f. 64 b (fur Pm. 644, f. 64 b ). 
387 b , 2: Lbg. 243 n. 244 (fiir bloss Lbg. 243). 
» VIII, 65', 1: Pet. 665, 5, f. 12 b (fiir 655, 5). 



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VORWORT. Vli 

inachen. So war es moglich, die Schrift des 6. bis 13. Jahrhunderts d. H. atif 
Tafel II bis IX mit 40 Proben (No. 5 — 44) darzustellen, jedes Jahrhundert also 
durchschnittlich init 5 Stiicken, wahrend das 4. und 5. Jahrhundert sich aller- 
dings mit nur 4 Proben (No. 1—4) auf Tafel I begniigen musste. Es schliesseu 
sich daran 7 Proben Jemenischer Schrift (Tafel IX No. 46 und X No. 47— 52): 
sie gehoren dera 6. bis 11. Jahrhundert an. Auf Tafel XI habe ich 5 Proben 
aus Lehrbriefen des 5. bis 11. Jahrhunderts gegeben (No. 53— 57): sie sind 
von Gelehrten in sehr gelaufigen Schriftzugen geschrieben, meistens ldein und 
schwierig zu lesen. Ausser NesKi-Handschriften besitzt die Konigliche Biblio- 
thek nur etwa 80 in M a grebi- Schrift (s. S. 104 des Verzeichnisses): Tafel XII 
enthalt 6 Proben davon (No. 58—63) aus dem 7. 11. 12. 13. Jahrhundert. Die 
Drusen-Handschriften sind nicht datirt; dennoch habe ich auf TafeMX No. 45 
eine Probe ihrer eigenthumlichen Schrift zu geben nicht unterlassen wollen. 
Wie aus den Beischriften jeder Tafel, welche die Jahreszahl, die betreffende 
Handschrift und die Numiner im Katalog angeben, ersichtlich ist, sind die 
Proben den verschiedensten Fachern entnorauien. 

Die Beschaftigung mit dem Arabischen zu praktischer Verwendung ist 
seit einigen Jahren in erfreulichem Aufschwung, das gelehrte Studium des- 
selben scheint dagegen in Abnahme zu koinmen und Forschungen auf anderen 
orientalischen Gebieten, fur welche die Ausgrabungen und Reisen in den letzten 
Jahrzehnten neues, lockendes und lohnendes Material beschaflft haben, seinen 
Vorrang abzutreten. Bei aller Bewunderung des Eifers und des Scharfsinnes 
der Gelehrten dieser Richtung und bei bereitwilliger Anerkennung des grossen 
Gewinnes, welchen namentlich die Geschichte der Vorzeit und auch spaterer 
Jahrhunderte ihren Bemuhungen verdankt, wiirde ich dennoch bedauern, wenn 
die Wichtigkeit des Arabischen fur die grundliche Kenntuiss aller semitischen 
Sprachen unterschatzt und der Werth der arabischen Litteraturwerke jemals 
verkannt werden sollte. Auf Denkmaler, Bauwerke, Steine oder Ziegel griindet 
sich keine Litteratur; sie bringen zu unserer Kenntniss Thatsachen, Vorfalle 
und Ereignisse, sie enthalten Bruchstiicke von Geschichte, aber das vielseitige 
Leben des Geistes kommt durch sie nicht zu vollem Ausdruck. 

Die Araber dagegen haben durch Thaten, die ihres Gleichen nicht finden, 
die Welt Jahrhunderte lang in Bewegung gesetzt und mit Staunen erfiillt, 
haben eine Religion gestiftet, fur welche noch heute zahllose Millionen mit 
iBegeisterung ihr Leben opfern wiirden, und deren Segnungen fur die Lander 
des Ostens unbestreitbar sind, und haben Werke des Geistes auf religiosen, 
sittlichen und wissenschaftlichen Gebieten aufzuweisen, wie kein anderes Volk 
des Mittelalters. Sie waren, fast ein halbes Jahrtausend, die Trager der Cultur, 



VI VORWORT. 

Auch mochte ich der Beachtung empfehlen, dass ein Paar Male dasselbe 
Werk (nicht dieselbe Handschrift) an zwei verschiedenen Stellen besprocben 
ist. Die Berichtigung einiger falschen Angaben und die Zusatze diirften 
willkommen sein. An der Verbesserung eines von mir begaugenen Irrthums 
ist mir sehr gelegen: er betrifft das in No. 8321 beschriebene Klosterbuch, 
welches ich dem 'AH ben elliosein elicbahani als Verfasser beigelegt habe. 
Dies ist nnrichtig. Herr Dr. J. Heer hat in seiner Schrift: Die historischen 
und geographischen Quellen in Jaqut's Geographischein Worterbuch (Strass- 
burg 1898) unwiderleglich erwiesen (S. 88 ff.)> dass das Werk verfasst ist von 
dessen jiingerem Zeitgenossen Abu 'lKosein 'all ben moBammed essabusti. Es 
fiihrte nach We. 348 den Titel: i^xjf »\^aftjl £***(•, *jy%&«$ ofjbjJf <J^ 
Die Druckfehler, auf welche ich nachtraglich gestossen bin und deren An- 
zahl im Verhaltniss zu dem Umfange des W 7 erkes nicht gross ist, bitte ich zu 
entschuldigen. 

Der Registerband war zu Ende des Augustmonats 1898 fertig gedruckt, 
als ich Gelegenheit faud, dem Herrri General-Director der Koniglichen Biblio- 
thek Dr. Wilmanns meinen Wunsch auszusprechen , das ganze Werk mit 
einer Anzahl von Schrifttafeln abzuschliessen. Derselbe zeigte sich sofort 
bereit, die Sache in Erwagung zu Ziehen, und theilte mir alsbald mit, dass er 
die sehr betrachtlichen Kosten fur die Herstellung von 12 Tafeln bewillige. 
Fiir dies freundliche Entgegenkommen und das fortdauernde Interesse, welches 
er friiher den auf den Katalog beziiglichen Arbeiten gewidmet hat, spreche 
ich dem Herrn General-Director auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen 
Dank aus. 

Die Herstellung der Tafeln in Facsimile-Lichtdruck wurde der bewahr- 
ten Kunst-Anstalt des Hrn. Albert Frisch iibertragen: sie hat sich wider 
Erwa-rten lange verzogert, ist aber, wie mir scheint, vortrefflich gelungen. 
Der Zweck der Tafeln ist, die Entwicklung der arabischen Schrift durch die 
Jahrhunderte in Proben aus den Berliner Handschriften nach den darin an- 
gegebenen Daten der Abschriften vorzufiihren. Auf die undatirten kufischen 
Schriftproben ist daher Verzicht geleistet und zunachst nur die Nes hi -Schrift, 
in welcher die meisten Werke der Berliner Sammlungen geschrieben sind, be- 
riicksichtigt. Es lag mir daran, aus jedem Jahrhundert einige charakteristische 
Proben zu geben, aber es war zu erwagen, ob es zweckmtissiger sei, bei dem 
zur Verfugung stehenden beschrankten Raum, dieselben in grosserem Umfang 
und in geringerer Zahl auszuwahlen oder kleinere Stiicke, aber desto mehrere, 
vorzulegen. Ich habe mich fur letzteres entschieden, aber doch gesucht, bei 
moglichster Kiirze der Proben den Schrift- Charakter derselben erkennbar zu 



VIir VORWORT. 



die Pfleger der Wissenschaft. Sie haben unablassig und freudig gelernt und 
geforscht und in zahlreichen Werken die Ergebnisse ihres Wissens und ihres 
Strebens niedergelegt, aber in weit hoherem Grade als zu wissenschaftlichem 
fcrkennen waren sie zu dichterischera Empfinden veranlagt. Poesie war die 
Lebensluft, m welcher die Besten ihres Volkes athineten und die Quelle der 
Dichtkunst entstrSmte ihremGeiste nicht muhsain, sondem init unaufhaltbarer 
Vollkraft. Wer die arabische Litteratur in ihrer Vielseitigkeit kennt, wird sich 
der Bewunderung iiber die Fiille des Geistes, welcher bewusst oder unbewusst 
dann sprudelt, nicht erwehren und wird einraumen, dass die Araber fur die 
Entwicklung und die Fortschritte der Menschheit von grosster Bedeutune 
gewesen sind. & 

Wenn mein Werk dazu beitragen sollte, diese Einsicht zu fdrdern und 
zu emgehendem Studium der arabischen Litteratur und namentlich der Poesie 
anzuspornen, wurde ich einen solchen Erfolg als kostlichsten Gewinn meiner 
Arbeit ansehen, fur welchen selbst der Einsatz eines ganzen Lebens nicht zu 
noch gewesen ware. 

GREIFSWALD, den 15. August 1899. 

W. Ahlwardt. 



L Uebersicht der Btlcher und Facher des ganzen Kataloges ...... 1 

II. Nachweis der einzelnen arabischen Handschriftenbande der Sammlungen 

der Koniglichen Bibliothek zu Berlin in den Numroern des Kataloges . . 12 

1. Der alte Bestand (Mss. Orient. Berolinensia) ...••••• *- 

2. Die Diez'sche Sammlung . 

3. Die Wetzstein'scbe erste Sammlung 

f? 7 

4. Die Wetzstein'sche zweite Sammlung 

5. Die Sprenger'eche Sammlung 

6. Die Petermann'sche erste Sammluug 

ft f\ 

7. Die Petermann'sche zweite Sammlung 

n c 

8. Die Minutoli'sche Sammlung 

7 7 

9. Die SchOmann'sche SammluDg 

77 

10. Die Hamilton'sche SammluDg 

11. Die Landberg'eche Sammlung 

12. Die Glaser'sche Sammlung 

GO 

13. Die Sachau'sche SammluDg • • • 

14. Die Meerman'sche Sammlung 

93 

III. Listen von Handschnf'tengruppen 

1. Diemitden Jahreszahlen ihrer Abschrift datirten Handschriaen 93 

2. Die mit Bruchzahlen datirten Handschriften l03 

3. Die magrebitiecben Handschriften 

4. Die autographirten Handschriften 

1 AR 

5. Die jemenischen Handschriften 

6. Die kufischen Handschriften 

105 

7. Die Drusenhandschriften • 

IV. Personennamen (Schriftsteller, Abschreiber und Andere) 105 

V. Werktitel. . . 

VI. Sachregister ' 

VII. Druckanderungen und Zusatze 593— d . 

VIII. 12 Schrifttafeln. 

(I-XI Neshi-Scbrift: I-1X 4. bis 13. Jabrhundert; IX No. 45 Drusen- 
Schrift; X Jemenische Schrift; XI Lehrbriefe. XH Magrebl-Scbrift.)